. . ' u — le N Fr — — ve x 2 urn» : 1“ RER, EIERN Se ———— RESET * ISIN. N i { i Ds | . SL j a I 2 ET a " —— er LEE ep Dre ee ü D er . — er r un, FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY DK ein Sahbrgang 1847. Heft I—MI. (Mit 2 Tafeln) Seipzig, Bey Bro Er 1847. 5 # ⸗ ä Hohl Encyclopädifce Beitfchrift, | vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 1847. DT 3 Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 &r. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unftanfierte Buͤcher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlich aufgenommen. U — — — — L L — — — — — — — — — — — — —_— —_— _ _—_— —_— __________L_—_ __ _—— ————_—_—_—_—___—__—l Leipzig, bey Brodhbaus, Anzeigen. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: N D er B aadrome t et Die in medieinifcher Hinficht, eform der Maturwillenfdhaften. * n N ſch J. F. Noloff. Preis broch. 74 Nor. J. F. Roloff. Hamburg. Verlags⸗ Comptoir. I. Heft: Beſondere Critik der Mechanik. Soeben ift vollſtaͤndig erſchienen und duch alle Buchhand⸗ a) Theoretiſcher Theil. | lungen zu. beziehen: IM. Heft: Befondere Critik der Mechanik. Mantell, Dr. G. A., Denkmünzen der Schöpfung n) Bractifcher Theil. oder erſter Unterricht in der Geologie und in dem Enthält: Die Entfheidung des Punctes über den — Dee) bearbeitet Suft- und Wafferdruf. von Dr. 8. F.4. Hartmann. 2% Bände mit 78 lithographirten Tafeln. 8. eleg. geb. 4 Rthlr. — Preis des Heftes broch. 15 Nor, 7 Fl. 12 Kr. rh. — 68. GM. (Das früher erfehienene erfte Heft der „Reform“ enthält: Allge⸗ Freyburg, den 26. November 1846. meine Critik der Naturlehre.) J. ©. Engelbardtfhe Verlagshandlung. Urgegenfap. Es bildet fih an jeglichem, meinem felbftbewußten Sch, Vor: ſchwebend, folglich überall — ein Urgegenſatz, der allen, bier fogleich angeführt werden follenden, Gegenfäßen — zum Grunde liegt, nehmlich folgenden Gegenfägen: Empirifch metaempirifch, zoofinnlih anthropofinnlich (unge rechtfertigt — benannt: finnlid überfinnlih), apofte= rioriſch apriorifch, objectiv fubjectiv, real ideal, wirklich fictiv, als fpeciell gültig nur — als all— gemein gültig — erfcheinend, als fragmentarifch nur — als fpftematifh — erfheinend, als formal zufällig — als formal nothbwendig — erfheinend (in beiden Fällen — fatumsnothwendig*), ufw. Metaempirifches nur — entfpricht uns, aber ; nicht — Metaphyſiſches. Ich, als ein durch und durch Bedingtes — Beſchraͤnktes — Endliches — als Naturhaftes — als Yvoıs- haftes — ſelbſt, ich — bin unfaͤhig, das Unbedingte — Unbeſchraͤnkte — Un— endliche — das nicht mehr Naturhafte — das nicht mehr pv- 0u6- hafte oder das Metaphyfifhe** — felbfiproductiv aus mir heraus — zu conftruirenz i ch vermag vom Me: taphyſiſchen -hbödhfteng nur den Einfall zu haben, und zwar vermag ich auf diefen Einfall zu gelanz gen — durch beftändig fortgefeßtes Hinwegdenken — aller Kriterien der Endlihfeit; ein Weiteres — über jenen aus mir heraus erfünftelten Einfall hinaus — vermay ich, in Bezug auf fernere Entwidlumg des mir: eingefallenen Metaphyſiſchen, nicht felbftproductiv zu vollziehen, fon: dernvnermöhteih vielleiht hoͤchſtens nur — paf: fiv zu vernehmen, und zwar — durch blos gläu= biges Erhorchen — des mir vom Abfolutum felbft — her, vom Metaphyſiſchen ſelbſt — her, vom unendlichen Univerfum ſelbſt — her, geoffenbar— *Es erfolgt Alles in der Natur, daher auch an meinem Sch, fo, wie das Fatum — die Weltlaufsmacht — unerbittlid; — es bejtimmt, als nothwendig fo und nit anders — noth— wendig (nicht an fih, fondern) in dem Abfolutum. Wenn ich unterhalb eines Dadjes gehe und ein Ziegel mir auf den Kopf fällt, fo ift dis’ — fatumönothwendig und formalzufällig; wenn fi mie aber die Frage aufdringt: Zweimal zei? und hierauf die Antwort : Vier, fo ift dies — fatumsnothwendig und for— malnothmwenbig. *Dies [eßtere nicht zu werwechfeln mit — Metaempirifchem, das Höchft abftract feyn kann. ’ Iſis 1847, Heft 1. F | 1847. 3 Heft! Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. ten Metaphyfiihen, — d. h. der mir von Gott ge: offenbarten Ölaubensmpyfterien, wenn e8 doch ja — eine göttlihe Dffenbarung — für mid gibt, welches Letztere ih, wohlverffanden — vom Standpuncte bes ffreng reflectiven Philofophireng aus (Affirmationsmotive — böte vielleicht mein Gefühl dar*), weder mit Ueberzeugung zuaffirmiren — noch mit Ueber: zeugung zu negiren — vermag, da ich, meinem pvoıc- haf- ten Weſen nah, die Kriterien des Abfoluten — des Metaphyſiſchen, - folglih den Göttlichkeitsharac: ter einer Offenbarung, nicht anzugeben vermag, indem ich ja ſelbſt — nur bedingt befhränft endlich na= turhaft pvoss- haft bin. Ich, als Endlihes, Kin, meiner Wefenheit nah, unfähig für felbftproductive Entwidtung der Metaphyſik. Es ift das Univerfum gedacht, d.h. der unendliche All-Leib und zugleich die un- endlihe Alle Bewußtheit — als Eines, — diefer bloße Einfall meinerfeits, ein mir unerfaßlib Metaphyfi— ſches; jede Dmoid-pvoss (Maturähnlichkeit) — ift hier ein Abſurdum; es ift abfurd, das Abfolutum (dag Weltall — bis zur Unendlichkeit ausgedehnt in Gedanken — als All-Leib und All: Bewußtfenn —) als omoio: tithiſch, als oimoiophytifh, als omoiozooifh, als omoidanthropifch, ſich zu denken; das Abfolutum iſt das nicht mehr Naturhafte in dem Sinne, wenn ich fuͤr Natur — blos den endlihen,'den meinem Denken zugängigen, Theil — de8 unendlichen Univerfums ** beruͤckſichtige; das Abſolutum ift dag Unbedingte Unbe- fhränfte, Unendlihe dasniht mehr Naturhafte — das nicht mehr pvoscs- hafte — das Metaphyfifche — das Abfolutum — das Weltallin feiner Un: endlich keit gedacht; woran Alles und Jedes — bedingt befhränft endlich naturhaft pvoscs-haft ift. So z. B. fönnte mir, bei einer gewiffen Gefühlsftimmung, die Ueberzeugung werden: Ein Wefen, wie Sefus, fügt nit, — er hat Dies oder Jenes für göttliche Offenbarung ausgegeben, uf. GEs giebt Feinen vernünftigen Grund dafür, anzunehmen, die Myriaden der Weltförper — hörten irgend wo auf im Raume zu bahnen, oder auch — bie Welt hätte einft nit beftan- den, fie würde einft wieder zu Nichts. werden, ufw., oder auch — die Selbbſtbewußtſeynsfähigkeit an ſich — hätte ihre Grenze. Die allgemeine Gravitation und die allgemeine Dent- {ympathie — verbinden zu zwey Totalitäten — die unenoliche All-Leiblichkeit und All= Selbftbewußtheit, melde beide in Eines — fi) verfchmelen als Iventität zwiſchen JIdealem und Realem — an dem Abfolutum. 1 Berzeibnif der vom Profeffor Dr. Loew in der Türkey und Afien gefammelten Lepidoptera, gefchrieben von PB. C. Zeller. ‚Wenn auch die Weftküfte Kleinafiens eine Anzahl eigenthuͤm⸗ licher Falterarten befist, fo ftehen diefe doch fo vereinzelt zwi⸗— fchen den vielen, mit der europäifchen Süudfüfte und dem Weften der Berberey gemeinfchaftlichen, daß an der Uebereinftimmung der Saunen diefer Mittelmeeresufer nicht gezweifelt werden kann, um fo. weniger, als fie aus der Natur diefer Länder nothmwen- dig hervorgehen muß.“ Don jenen eigenthümlichen Faltern ge— bören die allerwenigften durch die Sremdartigfeit ihres Characters wirklich einer andern Sauna an und find eben wegen ihrer Vers einzelung nicht fühig, den Character der Eleinafiatifchen Fauna zu ändern. So Eupl. Chrysippus — vielleiht auch Dor. Apollinus. Die andern, bey weitem die Mehrzahl, haben nichts Fremdartiges, Eeine generifche oder Samilienverfchiedenheit, find nur Stellvertreter für die in weitlichern Gegenden vorfommen= den Species und helfen bloß einen Gegenfaß zwifchen Often und Meften bilden, der durch die ung am. meiften füblich liegenden Zwifchenländer gemildert oder ausgeglichen wird. Die allen die: fen Küffen gemeinſchaftlichen Falter find gleichfalls doppelter Natur, entweder haben fie ein eignes Gepräge, wie Paph. Ja- sius, Hec. celtis, das ihren Gegenfaß zum Norden bezeichnet ; oder fie fimmen mit den Urten des mittlern und felbft des noͤrd— lichen Europas überein, und Diefe bilden die überwiegende Zahl. Zu den Iegtern gehören vorzugsweife folhe Arten, die einer Er— böhung des Colorits fähig find, und daher meifteng darin, nicht felten auch in der Größe, vielleicht fogar in der Geftalt durch den Einfluß der Temperatur, des Lichts und der Nahrung mo— bificiet worden find. Morin die vom Prof. Loew gefammel: ten Falter von den bey uns einheimifchen abweichen, das zu prüfen und mitzutheilen, ift bey der folgenden Durchmufterung ‚der Species ald Hauptaufgabe angefehen worden, damit man erkenne, welchen Einfluß das füdliche Klima auf die Species gehabt habe, und ein Urtheil über das, was uns nur ald Va: rietaͤt gilt, fallen Eönne. Es fcheint dies um fo nöthiger, als Mancher fehr unbedeutende Abweichungen, wenn fie fi an altern aus andern Gegenden, als in welchen er fammelt, zei— gen, für fpecififche Unterfchiede anzufehen geneigt ift und auf phnfifche Einflüffe gar Eeine Rüdficht nimmt. Zu den rätbfelhaften Erfcheinungen gehört die fo gar frühe oder fpäte Flugzeit einiger Arten und das Vorfommen von Faltern der nörblichften Gegenden oder hoher Gebirge z. B. Pier. Chlori- dice, Iıyc. Aquilo — an den Meeresufern von Kleinafien. Wahrſcheinlich loͤſt ſich beides befriedigend, fobald Loew ung mit der Erzählung feiner Reife Auffchlüffe über die Befchaffen: beit ber von. ihm befuchten Xocalitäten gibt. 1. Melit. didyma von Mafti; das mitgebrachte männliche Eremplar war etwas großer und mit kleinern Flecken ald gez woͤhnlich. 2. Melit. Phoebe von Mermeriza; ein Männchen ohne Auszeichnung. 3. Euploea Chrysippus von Smyrna und Ephefus, zwey Eremplare, deren Vorderflügel mit der Kaftanienfarbe des Vorderrandes faft ganz überzogen find. ing derfelben hat auf den Hinterflügeln am legten Afte der Medianader nicht weit * ©, entomologifche Zeitung Jahrgang 1843. ©. 397. 4 von feinem Urſprunge hinten einen großen, faltigen, rauhen, ſchwar— zen Fleck, auf der Unterſeite mit weißem Kern. Auch an an— dern Exemplaren derſelben Art, desgleichen bey Eupl. genutia, ſehe ich ihn. Er wird von Gagliardi bey Ochſenheimer 4, ©. 125. unter Varietaͤt c angegeben, zeigt aber beſtimmt nur den Gefchlechtsunterfchied an, und zwar zufolge Herrichs Schäffer (Spftemat. Bearbeitung der Schmett. von Europa, Tagfalter ©. 46.) das männliche Gefchleht. Boisduval fpricht in den Scones ©. 84. folgendermaßen darüber: les ailes inferieures offrent pres (?) de l’angle anal dans les mäles tantöt une poche noirätre, tantöt une tache tr&s-noire divisee par une raie grisätre en relief, placee sur l’extre- mite de la nervure (?). — Exemplare wie die zwey mitge= brachten, nur biäffer und mit weniger verbreitetem Rothbraun find dargeftellt von Duponchel im Suppl. pl. XVII. fig. 1. 2., von Boisduval in den Icones pl. 18. fig. 3. 4. Van. cardui war überall fehr gemein. Das von Makri mitgebrachte Eremplar zeigt außer etwas lebhafterer Grundfarbe auf den Hinterflügeln die Neihe runder Flecke vor dem Hinter- tande auffallend Eleiner als gewöhnlich. 5. Van. atalanta war auch überall, 6. Van. triangulum von Mafti und Standio. 7. Libyth. celtis von Ephefus. 8. Hipp. telmessia n. sp. Die zwey Männchen und vier Meibchen zeichnen fich außer durch ihre kuͤrzern, abgerun= deteren Flügel, duch mehr Noth auf der Oberfeite, mehr Grau auf der Unterfeite und die größere Nähe zwifchen dem Augen— fleck und der braunlihen Schattenlinie auf der Unterfeite der Vorderflügel — vor Hipp. Janira aus. Die Flügelgeftalt gibt ihnen ſichere Anſpruͤche auf das Necht einer eigenen Art, da fie bei keiner Varietät der Janira je fo abgerundet vorfommt. Die Männchen Eleiner als unfere Hipp. janira haben auf den Vor— berflügeln den ſchwarzen, rauhen Fleck Eleiner, ſchmaͤler und f&härfer begrenzt, die rothgelbe Einfaffung des Augenflecks breiter und außerdem den Raum zwifchen den Aeften der Medianader in verwifchter Begrenzung rothgelb. Das eine Männchen, auf Rhodus zu Ende May gefangen, hat auf der Unterfeite der Hinterflügel 5 Augenflede, den 1., 3. und 5. fehr Elein, den 2. und 4., die auch bey der hiefigen Janira nicht felten ſichtbar find, ausgezeichnet groß. Das zweyte Männchen — von Mer: meriza — zeigt nur dieſe zwey Augen und in geringerer Größe, — Bey den Weibchen ift das Rothgelb auf der Oberfeite der Vorderflügel mehr gegen die Bafis und den Innenrand verbreitet, als bey den unfrigen; auf den Hinterflügeln bildet e8 eine breite Binde, die nicht fo ſcharf wie bei Var. Hispulla gegen den Hinterrand begrenzt wird, fondern in die Grundfarbe verfließt. Auf der Unterfeite hat die Vorderflügelfpige ein mit Weiß be: ftäubtes Braungrau. Letztere Farbe haben die Hinterflügel zur Grundfarbe, und ihe Innenrand und ein bindenförmiger Raum nahe am Hinterrande ift weißlich beftäubt; in der Flügelmitte wird der fcharf abgefegte Nand der Murzelhälfte von hellem Dchergelb begrenzt. Zwey Weibchen — von Makri und Rho— dus — haben ausgezeichnete doppelte Pupillen in den Augens fleden der Vorderflügel, und das Rhodiſer hat unter denfelben zwifchen den Aeſten der Medianader auf der Unterfeite zwey unvollftändige Augen. Telmessia und Janira unterfcheiden fich durch folgende Diags nofen: Telmessia: alis supra fuseis, anterioribus apice ro- tundatis, ocello (2 saepe gemello) in plaga fulva 5 —— | 6 unico (c plaga angusta subdorsali nigra grosse squamata); posterioribus subtus luteo-griseis, ocel- 6 lis minutis subduobus. - Janira: alis supra fuscis, anterioribus apice subacu- tis (c* plaga magna subdorsali nigra grosse squa- mata, 5 ocello in plaga fulva unico), posteriori- \ bus subtus Juteo-griseis; ocellis minutis subduobus. 9. Hipp: Roxelana, ein ſchoͤnes Weibchen von Standjiv. 10. Hipp. Egeria Var. Meone, von Mermeriza. -- 11. Hipp. Pamphilus, drey Eremplare mit breitem bräunfichen Flügeltand. Das Männchen aus Bruffa. hat auf den. Hinterflügeln oben vor dem Rande nur einen braunen Punct, und zwar zwifchen den 2 legten Aeften der Medianader; die Un: terfeite hat die roͤthlich gelbgraune Grundfarbe der Varictät Lyl- Jus ; die Grenze der Wurzelhälfte dunkel und feharf, die Augen— fle&chen ganz verfofchen. Ein Maͤnnchen von Ephefus und ein Meibchen von Makti gleichen den allergewoͤhnlichſten Schlefiern, nur daß beym Weibchen unten auf den Vorderflügeln der Schat— tenſtrich vor dem Augenfled braun und deutlih, und auf den Hinterflügeln die Grenze der Wurzelhälfte ſcharf bezeichnet if. „412. Pieris erataegi ein Pärchen von Mermeriza in ganz ungewöhnlicher Größe; das Weibchen ift auf beiden Seiten, dorzuͤglich am Innenrande der Hinterflügel ſehr verdünnt gelb: lich; auch die Haare der Vorderhälfte des Thorax find ftatt weiß, braungelblich. 18. Pier. brassieae war im Herbſt in der nördlichen Hälfte Kleinafiens haufig; das mitgebrachte Weibchen von Adir— nas iſt groͤßer, und feine Hinterflügel auf: beiden Seiten. tiefer gelblich als gewöhnlich. 14. Pier. chloridice ein ſchoͤnes Weibchen, deffen Vor: Eommen bey Mermeriza fehr auffallen muß, da Ochſenhei— mer, Boisduval und Duponchel Sibirien, die Gegend von Moskau und das füdliche Rußland als Vaterland angeben. Boisduvals Abbildungen Scones pl. 6 fig. 5.6. find nicht gelungen; hier fehlen in der Oberfeite die, grauen Flecke, in, ber Unterfeite die ſchwefelgelben Adern der Hinterflügel. Dupon= chels Bilder Suppt. pl. IV. fig. 3—6. find viel beffer. An dem aſiatiſchen Eremplare find aber die ſchwarzen Blede der Oberſeite größer und weniger auffallend von weißen Adern durch: ſchnitten. 15. Anthochar. Ausonia von Kellemiſh, ein Weib— chen, größer als die bey Boisduval (con. pl. 5. fig. 4—6.) und Duponchel (Suppl. pl. 5. fig. 3— 4.) unter dem Na— men Pier. Simplonia gegebenen Eremplare, Es hat den Fled auf der Mitte der Vorderfluͤgel vorzüglich groß, zumal auf ber Unterfeite, wo er beynahe den Umfang wie bey Pier. Dapli- /diee erreicht. 16. Anth. cardamines — von Ephefus bis zur Suͤd— kuͤſte Kleinafiend nicht felten; die drey von Mermeriza mitge: brachten Eremplare find ungewöhnlich groß. 17. Rhodocerafarinosa n. sp. — ein Männchen von Macri. Es ſteht der Rhod. rhamni zunaͤchſt; ih muß eg je: doch als eigne Art davon trennen, aus folgenden Gründen, von welchen 2, und 3, die wichtigften find. 1) Größe der Rhod. farin. wie die der größten Pier. brassicae, alfo weit über Rh. (rhamni. 2) Slügelfchnitt weniger zierlih, indem Vorder » und ‚Hinterrand der Vorderflügel weniger tief eingedrückt find; die Ede der Hinterflügel ift länger, der Hinterwinkel tritt mehr hervor, und zwifchen ihm und der Ede ift noch eine merklihe Vorra- gung. 3) Die Befhuppung der Vorderflügel ift grob und meh: 4 lig, am ſtaͤrkſten von der Wurzel aus. 4) Die Vorderfluͤgel— raͤnder und die Hinterfluͤgel oben find blaß, letztere am auffalz lendſten; auf der Unterfeite der Worderflügel reicht die blaffe Citronenfarbe von der Wurzel nur bis zur Nüdlaufsader. Für das Syſtem find beide Arten fo zu unterfcheiden : Rh. farinosa: mas alis eitrinis, anterioribus angu- latis farinaceo: squamatis, posterioribus dilutioribus. Rh. rhamni: mas alis eitrinis, anterioribus eleganter falcatis, squamis minutissimis aequalibus. 18. Colias Hyale variet., ein ungewöhnlich großes Weibchen von Macri, faft einen Uebergang zu Col. Phico- mone bildend. Won C. hyale weicht e8 ab durd) bläffere Grundfarbe und den breiten ſchwarzen Hintertand, der auf den Vorderflügeln in gleicher Breite bis zum Hinterwinkel reicht und die hellen Slede wie bey C. edusa fem. einfchließt, auf den Hinterflügeln aber am Worderwinfel in anfehnlicher Breite anfangt und, in der Breite abnehmend, beym zweyten Afte der Medianader endigt. Won C. Phicomone mas unterfcheidet es fich ducch hellere Grundfarbe, durch den Mangel der ſchwaͤrz⸗ lihen Beſtaͤubung an den Längsadern, durch die nicht vollzäh- lige helle Fleckenreihe der Worderflügel und durch die ganz un: ausgebildete der Hinterflügel ; vom Weibchen, deffen Grundfarbe es hat, weicht es ab durch die größere Ausdehnung des ſchwar— zen Randes und die Einfchränfung der hellen Flecke in demfel- ben. — Eine gute, nur viel zu Iebhaft gelbe Abbildung gibt Herrih: Schäffer in der fpftemat. Bearbeitung d. europ. Schmetterl. Papilionid. pl. 6. fig. 33. 34. als C. hyale var.? fem.; im Text ©. 104. erklärt er fie für ein ‚abweichend ge= ſtaltetes“ Maͤnnchen, für welche Gefchlechtsbeftimmung die Fär- bung zu ſprechen fcheint. Woher er fein Eremplar habe, zeigt er nicht an. 19. Thais cerisyi war häufig im mittleren Mäander- thal am Iten April. 20. Papil. machaon — ein Männden von Bruffa, dunkler gelb als die norbdeutfchen Falter, faft wie Pap. alexa- nor; der innere Rand der fehr breiten ſchwarzen Binde auf den Hinterflügeln hängt mit dem ungewöhnlich verdickten, gelb: gefernten Strich auf der Querader zufammen; die gelben Halb: monde am Rande der Vorderflügel haben fpige Hörner, wäh: rend fie bey unferm machaon faft alle abgeftumpft find. 21. Pap. alexanor von Macti. 22. Pap. podalirius' von Ephefus, ein ſehr Eleines Weibchen. 23. Theela w album von Macri, 24. Th. caudatula n. sp. — war bey Macri und Pas tara ſehr haufig, befonders in ber Nähe von Eichengebüfchen (Quereus aegilops). Der Hauptunterfchied gegen Th. ilicis, als die nächfte Art, liege in der Länge des Schwaͤnzchens der Hinterflügel; dieſes iſt nehmlich bey Th. caudatula mas fo lang wie bey Th. ilieis fem., und beym Weibchen von jener fo lang wie bey Th. w album fem. Folgende Berfchiedenheiten finde id) außerdem: 1) Die weißlichen Strichelhen auf der Un— terfeite der Worderflügel find etivas gebogen, mit der Deffnung nad dem Hinterrande; bey Th. ilicis find fie faft gerade, fel- ten ein wenig gebogen, dann aber wie dort; 2) von den weißen Strihelhen der Hinterflügel ift das vorlegte bey Th. cauda- tula in beiden Gefchlechtern faft gerade und nur an der Spitze etwas hakenförmig gebogen; bey Th. ilieis bildet e8 einen faft gleichfchenkligen fpigen Winkel, der fih nur beym Männchen oft abftumpft und ungleichfchenklig wird, und dadurch die Ge: fintt wie by Th. caudatula erhält; 3) im ber Reihe vother Flecke auf der Unterfeite der Hinterflügel iſt der drittlegte (zwi⸗ fchen den 2 legten Aeſten der Medianader) bey Th. caudatula mondfichelförmig und gegen den Hinterrand geöffnet, bey Th. ilieis umgefehrt herzförmig; 4) auf der Oberfeite bat das Meib- chen der. Th. caud. den roftfarbenen Fleck Eleiner und verwifchter als Th. ilieis; an. einem Eremplare ift er nur in Spuren vor= handen, an einem andern fehlt er „ganz. | Einige Exemplare ‚haben den Raum zwifchen dem vorlegten rothen Fleck und der weißen Randlinie auf der Unterfeite der Hinterflügel mit Weiß ausgefüllt; bey andern iſt e8 ganz wie bey Th. ilieis. — Die Verſchiedenheit prägt fich alfo am mei: ften beym Weibchen aus. Sf fie doch nur Elimatifh, fo muß es auffallen, daß die, Noftfarbe der Dherfeite bey den Afinten weniger hervorgetrieben iſt, als bey den Europaͤern, wo nicht ſelten das Maͤnnchen daran Theil nimmt. (Vergl. Iſis 1840. ©. 129.). — Für das Syſtem ſind beiderley Falter fo zu uns terfcheiben: 7 Th. ilieis: alis fuscis (macula anteriorum 2 majore fulva), posterioribus breviter caudatis; subtus striga per omnes alba subrepanda, in posterioribus serie macularum marginali rufa, quarum tertia cordata, caudatula: alis fuscis (macula anteriorum 2. mi- nore fulva), posterioribus longius caudatis; subtus striga per omnes alba repanda, in posterioribus serie macularum marginali rufa, quarum tertia lu- nulata. 25. Th. spini von Patara. 26. Th. rubi von Rhodus und Mermeriza. Das eine der beiden Weibchen hat nur einen weißen Punct auf der Un: terfeite der Hinterflügel am Vorberrande, das andere außerdem noch zwey zwifchen. ben Ueften der Medianader, $ 27. Polyomm. Phlaeas von Pera, Rhodus, dem Maͤ⸗ ander, Carajaſu, Mermeriza, Stanchio in gewoͤhnlichen und ſchwarzangelaufenen Exemplaren (Bol. Iſis 1840. S. 128.) Ein Weibchen der letztern Varietaͤt iſt beſonders groß und hat anfehnliche blaue Fleckchen auf den Hinterfluͤgeln. P. ottomanus von Macri uud Mermeriza. Das Männ: chen, von Macri, hat die. Größe des P. virgaureae mas, und ift alfo viel größer als die Bilder bey Dupondel Suppl.pl. 9. fig. 1. 2., Boisduval Icon. pl« 10. fig. 45., Herrich⸗ Skhäff. Syſt. Bearb. Papil. pl. 50. fig..236. 237. — Das Weibchen diefer Art ift bis jet erſt abgebildet (Herr.⸗Schff. pl. 51. fig. 238. 239.), aber noch nicht befchrieben5 ich. gebe daher die Befchreibung nach einem: zwar ſehr abgeflogenen Erem: lare. . Größe eines gewoͤhnlichen P. eirce, Flügelzeihnung dev Ober: feite beynahe die von P. thersamon fem. Grund der Ober— ſeite ſeidenglaͤnzend, blaß feuerroth, auf den Hinterfluͤgeln gegen die Wurzel hin zunehmend ſchwaͤrzlich. Auf den Vorderflügeln liegt in. der Digcoidalzelle ein. ſchwarzer Fleck, ein größerer auf der Ruͤcklaufsader; darauf eine gebogene Reihe paarweis ſtehen⸗ der Flecke; von dem ſchmalen ſchwarzen Hinterrande geht ein ſchwarzer, etwas verwiſchter Fleckenſtreif, von welchem aus die Adern bis zum Hinterrande ſchwarz eingefaßt ſind. Die Hinz terflügel haben. hinter. dem ſchwarzen Striche auf der ruͤcklaufen⸗ den Ader drey Reihen ſchwarzer Flecke, alle in demſelben Ab⸗ ſtande von einander, wie die erſte von dem Querſtrich, die letzte liegt auf der dünnen ſchwarzen Randlinie und wird von der ovrhergehenden durch lebhafte Feuerfarbe getrennt. Die Ecke Th. ‘8 für das Schwaͤnzchen tritt wenig hervor als beym Männchen (in H.⸗Schff. Abbildung zeigt fich das Gegentheil). Auf der Unter feite find die Worderflügel rothgelb; die Flecke mit gelblichen Höfen verfehen; ein Eleiner folder Augenfled fteht im Anfange der Discoidalzelle. Die Fledenreihe vor dem Hinterrande ift noch undeutlicher und mehr aus Querſtreifen zufammengefegt als auf der Oberfeite. Die Nandlinie ift grau. "Auf den gelb: lichgrauen Hinterflügeln (bey. Herr. =Schff. zu gelblich) find die Augenfledchen klein und fharf, in der gewöhnlichen Stel- lung: von der Bafis aus erft 2, dann 3, dann nad einem doppelten, das auf der rüclaufenden Ader fteht, eine gebogene Duerreihe. Darauf kommt vor dem grauen Hinterrande die dem P. ottomanus fem. allein eigene orangenfarbene Schat: tenbinde, nur gegen innen und auch da nicht fcharf, durch einen ſchwaͤrzlichen Schatten, nicht durch ſchwarze Flecke bes grenzt; zwifchen dem Schwanzwinkel und der Schwanzecke macht fie einen Bogen nach innen, wie beym Männchen, und der Raum zwifchen ihm und dem Hinterrande iſt gelbgrau ausge: fuͤllt. (Bey Here.:Schff. findet eine merkliche Abweichung ftatt: Die Höfe der Neihe Augenflede verlängern und erweitern fi zu. blaffen Flecken, hinter welchen der Grund bie zu den Franzen etwas verdunfelt ift; vor dem Rande hat fie. eine dun— £elrothe gefhmwungene Linie, “welche mit ihren Spitzen das Schwaͤnzchen und den Schwanzwinfel berührt). 29. P. Hippothoe von Bruffa, ein Männchen ohne Aug: zeichnung, außer daß es nicht ganz die Größe eines ‚gewöhnlichen P. chryseis hat. % 30. P. thersamon von Rhodus in beiden Gefchlechtern: 31. Lycaena Baetica von Pera und Ephefus in bei— den Gefchlechtern, 32. L. telicanus von Bruffe. 33. L. balcanica, $reyer Neuer Betr. 5. Taf. 421, $ig.1.2. ©. 63.; L. psittacus Herr.-:Schffr. Syft. T. 48, dig. 220— 223. 2 Alis caudatis supra caeruleis (fem. fuscis hasi caeru- lescenti) obsolete nigro maeulatis; subtus albidis, striolis seriatis nigris, serie in posterioribus sub- marginali e maculis, nigris coeruleo - argentatis. (2 A 12 von Macıi). Größe und Fiüigelgeftalt von L. polysperchon; Stirn veif- haarig, Augen nackt. Fühlerfolbe lang und duͤnn. Oberſeite der Flügel fehillernd violettblau, die vordern am Vorderrande fhmal, am Hinterrande ziemlich breit; fchwärzlich. Die ruͤck⸗ laufende Ader hat einen fhmwarzen Stridy, hinter welchem auf den Vorderflügeln eine doppelte Reihe ſchwarzer Fleckchen folgt; alle find etwas verlofchen, die der Hinderflügel am meiften. Des Weibchens Grundfarbe ift-auf der ganzen Dberfeite ſchwaͤrz⸗ lichbraun, nur gegen die Bafis violettblau überflogen, die Flecke noch undeutlicher. Franzen grau, an den Hinterflügeln weiße licher, Unterfeite weißlich, mit: halb ſchwaͤrzlichen, halb weißlichen Franzen. Auf den VBorderflügeln geht von der Bafis ein fchiwar: zer, dicker Strich längs des Vorderrandes bis’ zum Anfang’ des zweyten Drittels deffelben. Ein zwehter Strich fängt am In— nenrande an, comvergirt gegen den erften und endigt verdünnt in der Discoidalzelle vor der rücklaufenden Aber. "Der auf dies fer. ftehende Strich fchließt fich einem andern bis nahe an den Snnenrand reihenden an. Hinter ihm folgen 3— 4 mehr zer— ftreute Fledchen, dann vor dem Hinterrande zwey von den 9 Adern durchſchnittene, gebogene, ſchwarze, bie Querlinien. Auf den Dinterflügeln folgen von, der Baſis aus aufeinander: ein fanger Querftrich „eine Querreihe von 4 ſchiefen Streichen, der Strich auf der ruͤcklaufenden Ader, eine unordentliche: fehr ges bogene Querreihe von Querftrichen, sine fanft gebogene, etwas eſchwungene dicke Querlinie, und vor dem Hinterrande eine Reite von einem ftrichförmigen und: 5 gerundeten Fleden ; der fttichförmige hängt am Schwanzwinfel. und ift wie der 2te, Ste und 4te runde mit bläulicyjilbernen. Schuppen überdedt; der erſte runde fteht dem ziemlich langen, ſchwarzen, weißſpitzigen Schwaͤnzchen ‚gegenüber und hat das tiefſte Schwarz und nur am Aufenrande einige Silberfchuppen. Sm Berliner, Mufeum ‚befindet ſich diefe Art, aus Syrien und Aegypten, Die Freyerſchen Bilder, find nach Erempla= ren verfertigt, die aus der (europäischen?) Zürfey ſtammen. 84. Lyeaena trochilus, Freyer N. Beytr. 5. 7.440. Fig. 1. ©.98., Derr.:Schffe. Syſtem Papilionid. T. 48. Sig. 224. 225. Alis supra fuscis maculis posteriorum 3. nigris auran- 3 tiaco marginatis, subtus griseis, ocellatis albo- que transverse striolatis, in posterioribus. ocellis tribus quatuorve argyreo einetis., (1 Weibchen von Fr Macri * Größe und Fluͤgelgeſtalt der kleinſten L. polysperchon. Fuͤh— lerkolbe länglich; Augen Eahl. Die Flügel auf der Oberfeite ‚hellbraun; die vordern ‚mit einer verlofchenen, hellgrauen Fledenreihe vor dem Rande, die hintern am Schmanzwinfel mit einem ſchwarzen Strid) ‚und, zwey run: den ſchwarzen Flecken in einer Reihe. vor der. feinen ſchwarzen kandlinie, ‚von welcher fie durch einen fehmalen weißlihen Raum getrennt find; mach innen werden fie von anfehnlichen. orange: gelben, an. einander ftoßenden Mondfichelm begrenzt, welche weiß: liche vertofchene ‚Bogen hinter fih haben. - Die Franzen ‚oben und unten halb braun, halb weißlih. — Auf der bräunlichen Unterfeite, liegt, auf den Vorderflügeln ein. ſchwarzes Augenfled- chen auf der. ruͤcklaufenden Ader, nach welchem eine gebogene Reihe von ſechs ungleichen Augen folgt; vor der weißlichen Rand— linie ziehen zwey Neihen meißlicher Bogen, und die Zwifchens räume, find ſchwärzlich. Die Hinterflügel haben nahe der Ba- ſis eine fchiefe Querreihe von 4 ſcharfen Augenfledcen und ein fünftes am WVorderrande in gleicher Höhe mit der ruͤcklaufenden Ader. Dieſe ift von. zwey weißlichen Querftrichen eingefaßt; darauf kommen zwey genaͤherte Reihen weißlicher Bogen mit einander, zugekehtten Oeffnungen. Von einer dritten Reihe ſchließen ſich die groͤßern den ſchoͤn orangegelben Mondſicheln an, welche die drey oder. vier tiefſchwarzen, blau= oder gruͤnſilbern geringelten Flecke vor dem Hinterrande einfaffen. Die Zwiſchen— raͤume der weißlichen Bogen entſprechen den. Augenflecken ans derer Lycänen und find nur etwas tiefer als die Grundfarbe; die ‚wirklich ausgebildeten Augenflede unferer Art: zeichnen ſich daher durch ihre, Schwarze aus. - Im Berliner Mufeum ift dieſe Art in Mehrzahl aus Sy: tien und Aegypten vorhanden; bey denen ‚aus Aegypten ſtam— ‚menden Cremplaren find die orangefarbenen Mondficheln der. Dberfeite der Hinterflügel größer, und zu einem, ziemlich großen Fleck zufammengefloffen. . Die, Srenerfchen Exemplare ftam: men angeblich aus der europäifhen Türken. 35..L. Loewii n. sp. Alis, supra, laetissime azureis, 2 fuseis, maculis po- steriorum tribus aurantiaco marginatis; subtus gri- Iſis 1847. Heft 1. (| m 10 seis, punctis ocellaribus distinctis, fascia posteri- orum marginali dimidia aurantiaca, macnlis duabus nigris coeruleo argentatis. (PS von Macri). Diefe ſchoͤne Art hat, die Größe der größten L. alexis und die ftumpfe Slügelgeftalt der L. optilete; fie ift mit L. argus und optilete verwandt und wird. im männlichen Geſchlecht leicht an dem hertlihen Blau der Dberfeite erkannt. Fuͤhler fehlen. Stirn mit 2, Reihen. f[hwarzer Borften in den weißen Schuppenhanren. . Augen kahl. Die Flügel haben auf der Dberfeite beym Männchen ein tieferes und glänzenderes Blau als bey L. adonis; der Nand ift ſehr fchmat ſchwarz ; die Adern von ihm. aus nicht weit, ſchwarz befhuppt; auf den Dinterflügeln zeigen ſich Spuren von fhwärzlichen Flecken zwi ſchen dieſen Adern längs des Hinterrandes. Beym Weibchen ift die Grundfarbe oben braun wie bey L. aegon; .auf den Vorderflügeln der Strich, der ruͤcklaufenden Ader kaum ſichtbar; auf den Hinterflügeln vor dem Hinterrande eine Reihe ſchwarz⸗ brauner Fleckchen, von denen die 3 dem Schwanzwinkel naͤch⸗ ffen nad) innen von orangefarbnen Halbmonden eingefaßt find; das erfte am Schwanzwinkel iſt ftrichförmig, die zwey folgen- den find die größten und gerundet, bie folgenden mehr ftrich- förmig umd verloſchener, alle an der ſchwarzen Randlinie durch einen ſeht fehmalen weißlichen Raum getrennt. Franzen bräun: lich, an der Vorderfluͤgelſpitze weißlich. — Untsrfeite des Männ: chens hellffaubgrau, des Meibchens angenehm hellbraͤunlich. Die Vorderflügel haben hinter dem weißgerandeten Strich der ruͤcklaufenden Ader eine Querreihe von 6 großen Augenfledchen. Darauf folgt eine Neihe großer, etwas verlofhener ſchwaͤrzlicher Mondficheln und vor der Randlinie eine Reihe fpindelförmiger Fleckchen. Beym Weibchen haben die Mondfiheln zwifchen den Aeſten der Medianader etwas Roͤthliches alg Einfaffung nad außen. Auf den Hinterflügeln bat der Strich der ruͤcklaufenden Ader eine gerade Neihe von 4 Augenfledchen vor und eine un- regelmäßig gekruͤmmte von 8 dergleichen hinter fih. Es folgt dann eine Reihe ſchwarzer MWinfel, von denen die dem Schwanz: winkel nächften, alfo etwa die Hälfte, mit Drangefarbe ausge- gefuͤllt find, welches beym Meibchen Iebhafter ift als beym Minnhen. Don diefen Winfeljtrichen reichen bis zu der Reihe Augenfleckchen weißlihe Schatten hinüber. Vor dem Hinter rande zieht eine Meihe größerer fchwarzer Fleckchen, deren Eleinfte 3 am Schwanzwinfel ftehen; einer von ihnen und der an ber Schwanzecke find filberblau befchuppt. Alte Augenflede find ziemlich groß und haben feine weiße Höfe; beym Weibchen fieht die Unterfeite ziemlich der von L aegon 2 ähnlich. 36. L. anteros, Freyer N. Beytr. 3. T. 265. Fig. 1. ©. 101., Herr.- Schäffer Spft. Papil. T. 3. Fig. 16. 17. Boisduval Index pag. 11. 88. Ein ganz frifhes Eremplar von Vera, wo es auf Heliotro- pium flog. Die Reihe ſchwarzer Flecke vor dem Hinterrande der Hinterflügel auf der Oberfeite fließt mit diefem nicht zufam: men, und jeder Fleck hat nach innen ein rothes Halbmöndchen zur Einfaſſung. Freyer und Boisduval erwähnen von diefer frenlich etwas verlofchenen Einfaffung nichts, und erfterer laͤßt die Flecke mit dem Rande zufammenfließen., Seine zweyte L. anteros ift eine ganz verfchiedene Art und wird von Herr.= Schäffer Enftem. Bearb. ©. 110. mit dem Namen Lye. eroides belegt. 37. L. alexis von Bruffa, Denizli, Mermeriza, Macti, Rhodus und Stanchio — in nichtd von den unfrigen verfchie= den; alle Eremplare haben auf der Unterfeite der Worderflügel 1* 11 vor dem Strihe der Rüdtaufsader O—s8 Augenfledchen; bey einigen. Männchen. find fie Elein, und bey einem fehlt eins auf dem rechten Vorderflügel. Die 4 Weibchen entbehren den bläu= lihen Anflug, den manche Eremplare unferer Gegend auf der Oberſeite der Flügel haben, gänzlich). 38: L. agestis von Bruffa, Denizli, Patara, Macri — in Kerkchiebener Größe, alle mit großen lebhaft rothen Fleden. Mehrere Minnhen und Weibchen haben auf der Unterfeite eine eigne Färbung. Das breäunliche Hellgrau der ganzen Fläche iſt nehmlich bey ihnen in ein angenehmes, helles Gelbbraun verwandelt, bläffer und bisweilen gelber als bey L. corydon, und ſtatt der meißlihen Einfaffungen der Puncte und Striche find weißlichgelbe. Diefe Varietät kommt fchon bey Fiume vor. Die andern Erempläre find den einheimifchen fehr ähnlich. 39. L. Aquilo? Boisduv. Icones. pl. 12. fig. 7. 8. Bas: 62., Herr.⸗Schaͤff. Syſt. Papil. pl. 5. Fig. 24. 25. 5122, Da Boisduval ald Vaterland feiner Lycaͤne das Nordcap, den Altai und Labrador angibt, fo muß e8 Bedenken erregen, wenn biefelbe Urt bey Bruffa gefangen feyn fol. Wahrſchein— lich wird die Schwierigkeit dadurch gelöft, daß L. aquilo ſich nur als Varietaͤt von L. orbitulus ausweift, von. welcher fie zu unterfcheiden Boisduval fich fehr abmüht. Auh Herr. Schaͤff. findet die Artrechte zweifelhaft. Ich gebe die Befchrei: bung des Bruffaer Eremplares, eines Maͤnnchens. Größe nob unter Boisduvals Figur, wie die einer mitt: feren L. polysperchon. Oberſeite bläulichafchgrau wie bey L. orbitulus, etwas glänzend, in breite graue Ränder Übergehend. Die weißen Franzen duch) eine fchwarze Linie vom Flügel ges f&hieden. Auf der ruͤcklaufenden Ader fteht ein fhwarzes länge liches Fleckchen, fehr deutlicy auf den Vorderflügeln, ſehr ver— Lofhen auf den Hinterfluͤgeln. Flecke vor dem Hinter: rande find auf den VBorderflügeln nit, auf den Hinterflügeln ſchwer zu erkennen. Auf der Unterfeite ift die. Grundfarbe ein wenig gelbliher, an der Baſis bläulicher beftaubt als in Bois: duvals Abbildung. Auf den Vorderflügeln find vor dev weiß eingefaßten ſchwarzen rücdlaufenden Ader 3 faft zufammen- hängende Augenfledhen (Boisduval fieht nur eing und benußt es zur Unterfcheidung von L. orbitulus); hinter dem Fleck der ruͤcklaufenden Ader folgt eine Reihe deutlicher Au: genflechen (bey Boisduv. find fie verlofchen); die Strichel: hen vor der ſchwarzen Randlinie find nur ſehr undeutlih. — Auf den Hinterflügeln hat die rüdlaufende Ader einen großen weißen herzförmigen (bey Boisd. ganz nierenförmigen ) Fleck; vor ihm liegt nahe am Vorderrande ein Augenfleck, und hinter ihm am Vorderwinkel ein doppelter, beide ganz. deutlich, Zwey noch größere liegen zwiſchen den Aeſten der Medianader, ein kleinerer gegen den Schwanzwinkel. Zwiſchen dieſen drey Augenfleckchen und der vor dem Rande herlaufenden ziemlich verloſchenen Fleckenreihe iſt die Grundfarbe roͤthlichgelb. 40. L.epidolus, Boisduv. Index p. 13. 108., Her r.⸗ Schaͤff. Syſt. Kan T. 18. 19. ©. 114, Greher Neue Beytr. 3. ©. 46. T. 223. Fig. 2: 8. L. Imenälcäs — ein Männchen von * das den weißlichen Wiſch auf der Unter: feite der Hinterflügel nur ſehr ſchwach hat. 41. L. eyllarus in beiden Gefchlechtern von Mermeriza ; die zwey Weibchen find ohne blauen Anflug auf der Oberſeite der Flügel; das Maͤnnchen hat auf der Unterfeite faft das Braun: grau des Weibchens. 12 42. L. argiolus von Rhodus, ein Meibchen, auf ber Oberſeite ber Flügel mit dunkler ſchwaͤrzlichem Nande und ſchoͤ— ner biauem Schiller al$ an den einheimifchen Eremplaren. 45. Hesper. linea von Patara und Macti, beide Ge— ſchlechter, auf der Oberfeite ganz wie unfere Art. Auf der Uns terfeite ift das eine Männchen faft wie H. actaeon ‚gefärbt, indem das Gelbgrau der H. linea (an der Vorderflügelfpige und dem größten Theil der Hinterflügel) vielmehr mit Gelb ge: mifcht ift und ber übrigen Farbung fehr nahe fommt. Beym zweyten Männchen ift dies weniger auffallend. Beym Meibchen find diefe Stellen weißlicher als gewöhnlich und in einem andern Selb. Diefe Unterfchiede find nur Elimatifch. 44, H. actaeon von Patara und Stanchio. 45. H. pygmaeus Cyrill. Esp. pumilio Ochsenh. — ein ganz verflogenes Männchen, bey Smyrna zu Ende Septbr. gefangen, an welchem fich nur foviel fehen lief, daß die Un— terfeite der Hinterflügel Eeine Binde weißer Flede führte, daß es alfo wahrfcheinlih die Boisduvalſche H. nostradamus Icon. pl. 47. fig. 3. ift, welche fi von H. nostradamus Fabr. unterfcheiden foll. 46. Syrichthus Eucrate von Btufa, ein then, in der Größe des gewöhnlichen S. alveolns. 47. S. alveolus von Mermerisa, — zwey Gkuntiche Eremplare, etwas größer als die norddeutſchen. 48. Thyris fenestrina von Bruffa. 49. Sesia leucomelaena n. sp. Alis hyalinis, anteriorum marginibus fasciaque nigris, apice fulvescenti; corpore nigro; palpis, pectore, pedum annulis abdominisque eingulis (A unico, 2 tribus) angustis niveis. (1 von Maci, 1 2 von Tlos). Aus der Verwandtfchaft der S. tenthrediniformis et plii- lanthiformis, leicht zu erkennen durch die ſchneeweiße Stirn des Männchens, die weißen vordern Augentänder des Meibcheng, die weißen Ninge des Hinterleibes und der Beine und die ein: farbigen Fühler, — Größe der Eleinften Eremplare von 8. ten- thrediniformis , das Männdyen etwas größer als das Weibchen. Kopf oben tieffehwarz befchuppt, beym Männchen übrigens fchneeweiß, befonders auf der Stirn; beym Meibchen ſchwarz, zu beiden Seiten mit einer von der Fühlerbafis bis zu den Ta= ftern längs des Augenrandes herabgehenden fehneeweifen Linie, Fühler fchwarzbraun, violettglänzend, auf der Schattenfeite gelb lich, beym Männchen dicht gefranzt, das Wurzelglied unten weiß, die Spige mit einem Borftenbüfchelchen. Taſter ſchnee— weiß mit fehwarzer Seitenlienie und gebtaunter Spike. Ruͤcken⸗ ſchild glänzend ſchwarz; Schulderdede des Weibchens an der Spse gelblich; auf der Bafis der Worberflügel ein ſchneeweißer Fleck. Bruft vorn und unter den Flügeln weiß, hinten ſchwar— braun violettglaͤnzend. Worderhüften ſchneeweiß; die übrigen wie das Hintertheil der Bruft. Beine violertbraun glänzend, die Schenkel auf der Schattenfeite weiß; die Schienen an Ba: ſis und Spitze, das erfte Zarfenglied an der Spike weißhaarig ; die Schiendornen auf einer Seite weiß, auf der andern braun. Hinterleib tiefſchwarz, an den Seiten ftahlblau und violettglän- zend, neben dem Schildchen mit einigen weißen Haaren. Die Ringe 3, 5 und 7. des Weibchens und der Ste des Maͤnnchens haben einen fehmalen weißen Hinterrand als Gürtel um den Leib; der des fünften Ringes ift am ſchaͤrfſten; alle gehen auch um den Bauch herum, auf welchen noch einige weißliche Fleck— chen liegen. Das Männden hat an den Seiten der Ninge 3 13 und 7 einige weiße Schuppen als Anfänge der Gürtel des Meib- chens. Der Afterbuͤſchel ſchwarz, oben ‚auf mit; zwey weißen inien, die beym Männchen feiner und getrennter find als beym Meibchen; weiter unten find beym Männchen die Endhälften der Haare ſchneeweiß; dag Meibchen hat nur. ein; paar weiße Haarfpigen ; e3 bat aber auf der Bauchfeite einen gelblichen Laͤngs⸗ ftrih in der Mitte. Die glasartigen Flügel find braunfranzig, außer am Innen⸗ rande der hintern, der beym Männchen ganz, beym Weibchen nur am MWurzeldrittel "weißhaarig iſt. Die Vorderflügel haben breite, beym Männchen ſchmaͤlere ſchwarze Nänder; der Fleck auf der. ruͤcklaufenden Ader tiefihwarz, die Spige goldbraun, bes fhuppt. Die Hinterflügel haben einen ſchmalen ſchwarzen Din terrand; die MWurzelhälfte der Subdorſalader ift weiß. Auf der Unterfeite find die Flügel bläffer und auf den Raͤndern gelblich befchuppt; der Mittelffrich der vordern ift am; dunfelften und ſchillert violett. 50. S. trivittafa n. sp. Alis anterioribus squamatis violateo-nigris, lineola ante, macula rotundata post venam recurrentem flavidis; corpore nigro; occipite, vittis tribus dorsalibus eingulisque abdominis tribus flavidis, barba anali nigra. (1 2 von Standio). Aus der Verwandtihaft der S. tenthrediniformis,; leicht an der vollftändigen Befhuppung der Vorderflügel auf der Oberfeite zu erkennen. Größe einer Eleinen S. tenthrediniformis. Kopf hinten roſtgelbhaarig, auf dem Scheitel ftahlblaufchuppig, auf ‚der Stirn glänzendgrau. Fühler ftahlblau, auf der Schatten: ſeite mit ochergelber Laͤngslinie bis unter die Spige, welche ein Borſtenbuͤſchchen trägt. Zafter weißlichgelb, nach oben gelblicher, das Endglied braun. Ruͤckenſchild bläulich ſchwarz; in der Mitte vorn ein ochergelblicher, bis zur. Hälfte reichender Laͤngsſtrich; ebenfo. gefärbt ift Innenrand und Spitze der Sculterdede, wodurch zu jeder Seite des Nüdens eine gelbe Laͤngslinie ent fteht. Bruſt hellgelb, hinter den Vorderhuͤften ftahlblau bes ſchuppt. Beine fchön ftahlblau, auf der Schattenfeite, gelblich, was gegen die Kußfpigen zu. verlofchener wird; an der Mitte und Spike der Schienen find einige gelbliche Haare; die Dor— nen gelblih mit bräunlihen Spigen. — Der dide Hinterleib ſchwarz ftahlblauglänzend; die Ringe 3, 5 und. 7 haben blaß— gelbe, fhmale Nänder, die fih an der Seite erweitern und don denen der leßte nicht um den Bauch herum geht. der fechfte Ring hat an der Seite gegen den Bau, hin einen gelblichen led. Der Afterbüfhel iſt fchwarz violettglänzend; nur am eitenrande haben ein paar Haare eine ocheraelbe Baſis. Vor— derflügel ſchwarz, violettglänzend;. vor dem Fleck auf der ruͤck— laufenden Ader liegt ein Eurzes, ſchmales, blaßochergelbes, mit der Spite gegen die Flügelbafis gerichtetes Dreheck; binter ihm iſt ein rundlicher Fleck von ebenfolher Farbe, mit zwey gegen (den Hinterrand gerichteten. Strahlen... Vor dem. Vorderrande ein paar gelbliche,, zerftreute Schuͤppchen. Hinterflügel glasartig mit ſchmalem, ſchwarzem Rande. Auf der Unterfeite find. die Vorderflügel von der Wurzel aus bis zum Querfled und der Vorderrand der Hinterflügel blaßgelb befchupptz der Fleck hinter ‚ihm ift größer als auf der Oberfeite und entbehrt einiger Schuppen, wodurch beym Betrachten gegen das Licht, eine etwas durch- ſcheinende Stelle entfteht. ‚51.8. eynipiformis von Mermeriza, Patara und Bruſſa; das eine Männchen ift wie eine kleine S. tenthredini- ‚formis, das andre und das Weibchen wie S. euliciformis. 14 52. S. chrysidiformis von Patara und Macri in Mehrzahl. Einige haben lebhafter gelbe Hinterleibsguͤrtel Als andere und dabey ſchoͤne orangerothe Behaarung der 4 hintern Schienen. 53. S. Loewii n. sp. Alis hyalinis, anteriorum apice (A angustissime, 2 la- tius) flavis; corpore nigro, abdominis cingulis sub- tribus flavis, medio latissimo, barba anali flava, latere parum nigra. Eine breitgürtelige Art der S. uroceriformis nahe ftehend; ihre in Mehrzahl vorhandenen hellgelben Gürtel, ihr an den Sei: ten etwas ſchwarzer, fonft gelber Afterbuſch und der ſchwarze, nicht rothe Fleck der Worderflügel zeichnen fie hinreichend aus. Größe von S. euliciformis; dody ein Weibchen wie eine Eleine S. tenthrediniformis. Kopf oben dottergelb befhuppt, auf dem Scheitel des Maͤnnchens mit ‚einem großen, des Weibchens Eleineren-glänzend ſchwarzen Fleck; zwiſchen dem Fühler und dem Auge: ein weißer Fleck; Obergeſicht violettfchuppig. Fühler glaͤn⸗ zend ſchwarz, auswärts vor der Spitze mit einem roſtgelben Fleck, der ſich beym Weibchen in einer Linie weit gegen die Baſis verlängert (das kleine Weibchen hat von dieſer roſtgel— ben Beſchuppung ſchwache Spuren); die Spitze traͤgt ein Bor⸗ ſtenbuͤſchel. Taſter an der Wurzelhaͤlfte weiß, uͤbrigens roſt— gelb; an der Spitze des zweyten Gliedes ein ſchwarzer Strich oder Fleck; die Spitze des Endgliedes ſchwarz. — Ruͤckenſchild ſchwarz, Kragen ftahlblau; die Schulterdecken außen breit dot— tergelb gerandet, hinter dem Hinterfluͤgel mit einem blaͤſſern, zum Schildchen hinziehenden Fleck und weißlichen Haaren. Bruſt vorn bis. unter die Flügel dottergelb. Beine blaͤſſer; Vorder— büften breit weißfchuppig; die übrigen Hüften fowie die weiß— haarigen vier hintern Schenkel glänzend violettſchwarz; ebenfo die Bafıs und ein Ring, der auf den Bauche volljfändig und faft weiß ift; der dritte Ring hat beym Weibchen auf dem Rücken bisweilen. und ‚bey. beiden Gefchlechtern an der Seite ſtets einen gelben Fleck; der vierte Ning hat einen breiten voll- ftandigen Gürtel, fo wie der fechfte, nur iſt der des letztern ſchmaͤler; der fünfte Ring ift am hintern Theile der Bauchſeite gelb; der fiebente beym Männchen ganz gelb, beym Weibchen bloß an der Seite. - Diefe gelben Gürtel find beym Männchen am fchönften, bey den verflogenen Weibchen mehr oder teniger weißlich. Der Afterbufch gelb, beym Weibchen kürzer und an der. Seite der. Länge: nach ſchwarz; beym Männchen find da— ſelbſt nur die Spisen der Haare bräunlich, und der untere Theil des Bufches ift ſtrohgelb, glänzend. — Die glasartigen Flügel haben ſchwaͤrzliche, nur an der Bafis des Snnentandes der Hin- terflügel weißliche Franzen. Die Nänder der Vorderflügel find ſchwarz, der Querfle® dunkler; der glasartige Theil gelblich gerandet. Zwiſchen dem Querfle® und dem Hinterrande in der Mitte geht beym Männchen ein fchwärzlichee Bogen, der Raum von ihm bis zum Hinterrande ift gelb befchuppt.. Das Männ- " hen hat nur im Vorderwinkel einen fehr Eleinen gelbfchuppigen Raum, dafür aber, da auch der ſchwaͤrzliche Bogen fehlt, eine defto. größere glasartige Stelle; in beiden Geſchlechtern find die Adern von der rücdlaufenden Ader an erft gelb, dann ſchwarz. Die Hinterflügel haben nur eine ſchwarze NRanblinie,. die fich beym Weibchen in; der Flügelfpise etwas verbreitet. — Auf der Unterfeite jind die befchuppten Stellen aller Flügel -heilgelb ; nur. die Flecke der ruͤcktaufenden Ader, der Bogen vor dem Hin- terrande der Vorderflügel des Weibchens und die Hinterränder ſelbſt find ſchwarz. 15 54. Ses. ichneumoniformis — ein Weibchen in ber Größe von Ses. tipuliformis, von Bruffa, Nach genauer Vergleihung der Belchreibungen und der Eremplare in meiner Sammlung fann ich diefes Weibchen nur für Ses. ichneumo- niformis halten; es unterfcheidet ſich von gewöhnlichen Erem: plaren nur in Folgendem: 1) es ift viel kleiner; 2) der After: bufch hat mehr Gelb, und die Seitenpartie nur die Spitzen— hälfte ſhwarz; 3) die Fühler find von der Baſis aus auch auf der Ruͤckſeite lehmgelblich. Dieſer dritte Unterfchied wäre der wichtigfte; er verliert aber, fein Gewicht dadurch, daß das - Thier an Kopf und Nücenfchild fehr verwifcht ift, daß ins Be: fondere die Fühler nur zu 3 vorhanden find und ihnen ein großer Theil der Befhuppung mungelt. 55. Macrogl. stellatarum — der gemeinfte Schmet: terling Kleinafieng, unaufhörlih an Hütten und altem Holzwerk ſchwaͤrmend. 56. Deileph. vespertilio von Bruffa. ; 57. Deileph. Alecto L. Mus. Lud. Ulrie. Nr, 376. Boisduv. Index Nr. 376. Herrich- Sch. Syſt. Sphingid. tab. 2. fig. 4.5. — flog in Rhodus im Map haufig. 58. Zyg. peucedani, fechsfledige Eremplare ohne alle Auszeichnung, von Rhodus. 59. Zyg. laeta von Bruffa, ein Meibchen. 60. Procris obscura n. sp. von Mermeriza und Rhodus. * Nahe verwandt mit Pr. statices, in der Größe gleich dem Weibchen der genannten Art. Die Unterfchiede beider Arten find folgende: 1) beide Gefchlechter der Pr. obscura haben gleihe Größe; von Pr. statices ift das Männchen doppelt fo groß wie das Weibchen, 2) bey Pr. obseura find die Flügel ſchmaͤler und geftredter; der geradere Hinterrand der Vorder: flügel bitbet mit dem Innenrande einen ftumpfen Winkel; 5) die Hinterflügel der Pr. obscura haben ein dunkleres, rauchfarbiges Braun, das fih um den Schwanzwinfel und an ber Spitze am meiſten verdunkelt, dagegen ſich längs der Mittelzelle zu einem etwas durchfcheinenden Naum lichtet; 4) der Hinterleib der Pr. obsenra hat zwar auch grünen Schimmer, nimmt aber an der Färbung der Hinterflügel viel mehr Theil, als dies bey Pr. statices der Fall ift; 5) bey Pr. obsceura find bie männlichen Fühler (mit angelegten Fiederzähnen) dicker, die weib— lichen aber etwas länger und mit ftärferer Kolbe verfehen als bey Pr. statices. — Cin Männchen bat ganz das Blaugrün unferer gewöhnlichen hiefigen männlichen Pr. statices ; bey den vier andern ift es fo mie ben beiden Meibchen fo gelbgrün wie bey den meiften Meibchen von Pr. statices. Diefe entfchiedene Art, die vielleicht mit der in Boisduvals Snder Nr. 449. ohne nähere Bezeichnung aufgeführten Pr. cognata aus Andalufien einerlen iſt, ftebt wahrſcheinlich zu Proer. statices in gleihem Verhältnif, wie die Fleinen öfter: reichiſchen Falter mit ſpitzen Fühlern zu der P. globulariae, denen jedoch Treitſchke die Artrechte nicht zugeftchen wollte. 61. Proer. ampelophaga von Bruſſa, ein Männchen, das den Uebergang zu Pr. sepium Boisduv. bildet, indem feine Vorderflügel weniger hellroth find als bey der genannten Art, und der Hinterleid das glänzende Grün der Pr. ampelo- phaga befißt; woraus hervorgeht, daß die neue Boisdunpali: ſche Art nichts ift als eine etwas veränderte Pr. ampelophaga. 62. Euchelia jacobaeae von Patara, wo fie gemein war und in ben Morgenftunden floa; beide Gefchlehter, an denen der erfte Randfleck der Vorderflügel dreyedig ift mit nad) — 16 innen gerichteter Spitze, während er bey den einheimiſchen Exem⸗ plaren nach innen abgerundet ift und eine Ausrandung hat. 63. Euchel. pulchella von Makri und Rhodus; die Hinterflügel des einen Eremplars haben einen weniger tief aus: gebuchteten fhwarzen Rand. 64. Lithosia costalis n. sp. alis anterioribus angustis cinereis, costa anguste et aequaliter flava; posterioribus Navidis. (1 Weibchen von Bruffa.) (Lith. complana: alis anterieribus angustis einereis nitidis, costa latius et aequaliter flava; posteriori- bus llavidis.) Der Lith. complana nächſt verwandt, daher gebe ich nur die Unterſchiede: 1) Lith. costalis ift viel größer, faſt wie eine Eleine Lith. quadra. 2) ihre WVorderflügel find ein wenig breiter; 3) die Grundfarbe ihrer Vorderflügel iſt weniger glaͤn⸗ zend, der von Lith. lurideola aͤhnlich; 4) der Worderrand der Vorderflügel ift ganz ſchmal und überall gleichbreit dottergelb, wofür er bey Lith. complana gegen die Baſis und gegen die Spige hin fich erweitert und viel breiter und einmwärts bläffer ift. (Auf der Unterfeite ift er bey beiden Arten ziemlich gleich, nehmlich gegen die Spike hin breiter; dagegen iſt das graue Mittelfeld unferer Art bläffer.) 5) Auf den Hinterflügeln ift ein mehr ing Graue ziehendes Gelb als bey Lith. complana. 65. Lith. vitellina? von Stanchio, ein Weibchen, das noch am beften mit der Abbildung und Befchreibung bey Boisdu- val ftimmt (Tcones pl. 57. fig. 10. ©. 105.). Die Geftalt ift diefelbe; der Vorderrand der Worderflüigel verfließt aber viel mehr in die Grundfarbe als dort, und die Hinterflügel find _ etwas gelbgrauer. Kopf und Kragen find fehr bleich und ver— fchoffen gelb, Boisduval ift nicht ficher, ob fein befchriebenes Exemplar wirklich Lith. vitellina ift. Wie er, habe auch ih) an Lith. eaniola gedacht, die ich nicht beſitze. Allein Lith. caniola ſoll die Flügelgeftalt von Lith. complana haben, während unfere Art eher mit Lith. depressa in Vergleich zu bringen if. 66. Naclia punctata von Makri und Rhodus. Un allen Eremplaren find die beiden dem Hinterrande naͤch— ſten Flecke zu einem einzigen beiderfeit3 ausgerandeten zufammen- gefloffen; der einzelne davor gegen den Worderrand liegende ändert in der Größe; bey einem Maͤnnchen und zwey Weib— chen ift er ein bloßer Punct, und bey einem Maͤnnchen ift er, nur auf der Unterfeite als Punct fichtbar. Derſelbe Wechſel in der Größe zeigt fih an dem auf der Flügelmitte liegenden Paare, wovon der vordere Fleck an den Männchen bey obere flächlicher Befichtigung gar nicht gefehen wird. — Die Hinter: flügel find im Mittelfelde der Laͤnge nach beum Männchen durchfichtig; die Meibchen haben einen länglichen Eleinen Glas— fle@ gegen die Wurzel hin und bisweilen Fahle Stellen in der Veräftelung der Medinnader. 67. Callimorpha hera von Rhodus, wo fie haufig war. Das mitgebradyte Weibchen zeichnet ſich duch ungewöhnliche Groͤße aus. 68. Chelonia villica bey Epheſus im April, auf Rho— dus im May — eine füdliche Varietaͤt, ein Bindeglied zwiſchen der nordifchen Chel. villica und der Var. Konewkai (Freyer N. Beytr. 1. Taf. 33. fig. 1. 2.). Die Slede der Vorderflügel hängen nehmlich nicht mit dem Vorderrande zuſammen, find aber fowie die des Ruͤckenſchildes nicht weiß, fondern blaßgelb. Die ſchwarzen Flecke der Hinterflügel find ſehr klein. Zwey 17 Weibchen haben den Vorderrand des Meforhorar blutroth, was aber: bey hiefigen Weibchen auch nichts Ungewohnliches iſt. 69. Arctia fuliginosa aus dem mittleren Mäanderthal, ein Weibchen, auf deſſen Hinterflügelm von’ der Baſis bis zu den Flecken des Hinterrandes kein grauer Schatten ‚geht, fondern alles der Grundfarbe ‚gleich. bleibt. 70..Saturnia piri — war überall. haͤufig auf Eypreffen ; die Raupe puppt fich in weißem oder gelblichem Gefpinnft in den. Aftwinfeln,; feltner-unter nahe liegenden. Steinen. ein, 71. Aeronyeta megacephala, von Carajalu, ein Männchen, das) mehrere, Eigenthümlichkeiten hat, die mir. jedod) nicht - auf fpecififche Unterfchiede hinzudeuten ſcheinen. Der Rings fle etwas. indie Länge gezogen; von. ihm. bis zum. Nierenflcd ein ſchwarzer difer Strich; die zweyte ſchwarze Querlinie feiner und dem Hinterrande naͤher. Auf der. Unterfeite, find. die Vor— derrinder grau durch fehr meitläufige ſchwarze Beftaubung; die durch die Mitte gehende Punctreihe fehlt ganz; der Mittelpunct iſt ſehr undeutlich; die Discoidalzelfe der Vorderflügel ganz ohne Schwarzgrau. Uebrigens ift die Geftalt diefelbe, die Hinter flügel find weiß mit wenig gefchmwärzten Adern, mie oft bey Agr. megacephala. 72. Noctua fumosa von Bolat, ein ziemlich verflogenes Männchen. ‘73. Agrotis puta ein ziemlih gutes Männchen, am 18 ten April im Waldgebirge bey Davas gefangen; es flimmt ziemlich überein mit Boisduvals Icones pl. 81. fig. 5., ift aber etwas größer; die Zadenlinie vor dem Hinterrande der Vorderflügel ift kaum in Ueberreften vorhanden, die zweyte ganze Duerlinie ift dagegen gut ausgedrüdt. Die Treitſchkiſche Befchreibung macht diefen Falter nicht kenntlich. 74. Agrot. suffusa von Denizli, Tefenuͤ und Phinika, in beiden Gefchledhtern. 75. Hadena brassicae von Bruffa, ein ungewöhnlich großes Weibchen. 76. Plusia gamma war überall außerordentlich häufig; die von Mermeriza, Carajafu und Denizli mitgebrachten Erem: plare kommen in der Größe nur unfern Eleinern gleich. 77. Plusia ni von Mermeriza. " 78. Anthoecia cognata von Smyrna. 79. Helioth. peltigera von Nhodus. "80. Acont. solaris — bie dunkle, bey ung gewöhnliche Varietät, wo Körper und Baſis der Hinterflügel grau ift, wurde in mehreren Eremplaren bey Nhodus, andere bey Patara und Mari gefangen. Die helle Varietät, an welcher der Körper und die Wurzel aller Flügel weiß find, wurde in einem ver- flogenen Männchen von Bruffa, und ebendaher ein Bindeglied, deffen Hinterleib nehmlich fo wie die Bafis der Hinterflügel grau und graufledig ift, mitgebracht. 81. Erastr. ostrina von Nhodus und Patara in beiden Geſchlechtern. 82. Antoph. amoena von Bruſſa, ein unverflogenes Weibchen in blaſſer Varietaͤt, auf der ſich alle Zeichnungen vorfinden, und deren dunkelſte Stelle an der Spike der Vor—⸗ derflügel hell gelbbraun ft. e 83. Zethes insularis Ramdur, Annal. de la Soc. entomol. de France tome 2. pl. 2. fig.:1. (fem.) pag. 29. Noctua Natlyi Seeger N. Beytr. 3: Taf. 222. fig. 2. (fem.) pag.'43. id Rambur fieng diefen- Falter zu Anfang Suny auf einem Berge bey Ajaccioz Freyer erhielt ihn von Kindermann Iſis 1847. Heft. 1. — 18 mit: der Nachricht, daß er bey: Conſtantinopel im July ih teod- nen Gegenden gefangen worden ſey. Unfer Männchen wurde bed Patara Mitte May gefangen: Jene zwey Abbildungen weichen etwas unter fich abz in der Namburifchen iſt auf den Vorberflügeln die heilge'se Grenzlinie des braunen Grundes dem Hinterrande näher und bildet, vor. dem Innenrande einen ftumpfen. Winkel. Freyers Bild flimmt in der Zeichnung beffer mit unferm Exemplare; letzteres hat aber. den Raum zwifchen der Gränzlinie und dem Hinterrande 'hellfchiefergrau, ftatt blaßochergelb, und auf den Hinterflügeln und der Unter- feite treten die Zeichnungen aus dem düfteren Grunde weniger hervor. Daß diefer Falter Erin Spanner ift, vermuthet Freyer mit Recht; er iſt ein Bindeglied zwiſchen den Gatocaliden und Py— taliden mit langen Zaftern, und feine Stelle zwiſchen Ophiusa und Herminia hat Rambur gut beffimmt. 84. Geom. eytisaria var. b,,.cinerascens ( Bdval. Index. pag. 180.) — ein Männchen von Mermeriza — etwas größer und breieflügliger als unſere einheimifchen Cremplare, auf meißem Flügelgrunde mit braungrauen Schuppen, ſtatt blaßgrüner, reichlich betreut, Den auffallendften und vielleicht doch fpecififchen Unterſchied geben. die Bühler, deren Schaft auf der Ruͤckſeite braͤunlich grau, an der Baſis heller, und. deren übrigens gleichgeftaltete Kammzähne hellbraun find. 85. Aspil. sacraria von Bruſſa, Ephefus, Kellemiſh und aus dem Mäanderthal. Die 4 Männchen find ohne allen roͤthlichen Anflug, und ihr Querftreif ift, fomie die Bafis des Vorderrandes ſchmal und faft gelbbraun; bey einem: jedoch. ift er blutroth wie bey Freyer N. Beytr. 2, Taf. 131. fig. 1. 2. Das einzelne Weibchen ift merklich größer als die Männchen, die Grundfarbe feiner Vorderflügel geht mehr ing Dchergelbe; der Querſtrich verdünnt ſich gegen: den Innenrand und ver- ſchwindet vor demfelben. 86. Aspil. eitraria von Carajafu, zwey abgeflogene Männden. 87. Amphid. hirtaria von Epheſus, ein Männchen in. der Größe gleich den kleinſten Exemplaren , auf Ruͤckenſchild und Flügeln mit fehr wenigem Weiß, viel dunfler und weniger durchfcheinend als gewoͤhnlich. Die Vorderfluͤgel haben einen gelblihbraunen. Zon, nur ihre hintern Querlinien find. beftimmt ausgedrüdt; die Querlinie nahe der Fluͤgelbaſis ift nur in ihrem Anfange auf dem Innenrande deutlich und ftark. Das. fonft Helle ift an diefem Exemplar verdunfelt,' die dunfeln Querlinien undeutlich und verwifcht: Ungeachtet diefer abweichenden Fär- bung und der: fpäten Erfcheinungszeit (7 April — was mit unferem May zufammenfallen: würde). ſcheint diefes Eremplar nicht fpecififch von unferer Art verſchieden. 85. Boarmia correptaria.n. sp. Alis subrufescenti cinereis, anterioribus strigis dua- bus nigris obliquis e dorso attenualis, posteriore in. venis denticulum exserente ante costam oblitterata; strigula media ‚nigra. Zwey Männchen von: Pera und Smyrna. Fiſcher von Röslerftamm beftimmte fie. als Geom. Sabinaria Boisduv. Sie fönnen aber weder deffen Eupitheeia sabinaria, noch feine Boarmia perversaria (Sabinaria Anderegg,) fen, da diefe legtere für eine mögliche Warietät der Bo.irhomboidaria erklärt wird, woran beh unferer Art nicht zu denken ijt. Größe kaum wie Geom.; petraria, alſo faft halb fo groß tie Bo. rhomboidaria, deren Flügelgeftatt und Grundzeichnung 2 19 unfere Bo. correptaria jedoch hat. Körperfärbung braungrau, ein Stirnbuſch und die Tafter dunkler, Fühler: der Stiel ift weit vor der Mitte am dickſten und dann allmählich verjüngt, auf dem Nüden einfarbig braungrau; die doppelte Reihe Kamm— zähne verkleinert ſich nad) beiden Enden hin; die Außerften 10 dis 12 Glieder find nur mit kurzen Zähnen und Borften verſehen. Flügel roͤthlichbraungrau, im Mittelraum wenig ſchwarzbe⸗ ftäubt, merklicher gegen den Hinterrand, und die Vorderfluͤgel auch am Vorderrand. Die beiden gewöhnlichen ſchwarzbraunen Querlinien entfpringen ziemlich did, die hintere gabelfürmig, auf dem Innenrande, die erfte auf dem Anfange des zwepten, die andere auf dem des dritten Viertels; beide erreichen den Korderrand nicht und legen fich fehr chief; die zweyte conver— giert mehr gegen den Hinterrand als die erfte, ift ziemlich gerade, verdünnt ſich allmählich und hat auf den Adern auswärts Eleine Zähne. Auf der ruͤcklaufenden Ader, der erften Querlinie nahe, befindet ſich ein fhwarzbrauner Strich. Zwiſchen der zweyten Duerlinie und dem Hinterrande ift eine ſchwachwellige, dem Rande ziemlich parallele, verloſchene, helle, dunkler gerandete Linie. Die ſchwarze Randlinie ift zart und zwifchen den Adern etwas verdickt und. gebogen; vor der Spige ift zmwifchen ihnen und der MWollenlinie eine dunkle Stelle. Die Franzen find bräunfich mit helleren Spitzen. — Hinterflügel an der Bafis heller, haben hinter der Mitte eine ſchwarzbraune, am Innen⸗ rande ſtaͤrker ausgedruͤckte, ſchwach gezaͤhnte Querlinie; die Wellenlinie vor dem Hinterrande iſt undeutlich. — Die Unter— ſeite iſt zartet und blaͤſſer als die Oberſeite; die Querlinien find ſichtbar, und zwar die hintere auf den Vorderfluͤgeln breit ⸗ga⸗ belfoͤrmig vom Innenrande bis faſt zur Fluͤgelhaͤlfte. Der Mittelſtrich der Worderflügel iſt deutlicher als die Quetlinien. Die Votderhaͤlfte des Hinterrandes derſelben Fluͤgel iſt dunkel und enthält an der Spitze einen etwas blaͤſſeren Raum." Fran⸗ zen braungrau mit verlofchenen dunkleren Sieden. An dem europäifchen Exemplar ift die Färbung der Unterfeite weniger zart und rein. 89. Gnophos sartata von Denizli, ein ſehr abgefloge= nes Weibchen. | 90. Cabera ononaria. Das Männden wurde) ſchon abgeflogen am 18. May im XZanthusthale auf einer fumpfigen Wieſe, das Weibchen in ähnlicher Localität zu Kellemiſch ges fangen. 91. Acid. rufaria von Stanchio. 92. Acid. bilineata. Von 6 Exemplaren, die bey Tlos, Makri und Rhodus gefangen "wurden, gehören nur zwey zu unferer nördlichen, auf ullen Flügeln gleichgelb gefürbten Baries tät; die andern gehören der von Freyer N, Beytr. 1. tab. 82. fig. 2. aus Stalien ftammenden Varietaͤt an, die auf den. Vor: derftuͤgeln und gegen den Hinterrand der Hinterflügel ein hell: braunes Gelb hat. "Die 4 weißen Querlinien treten durch ihre ſchwarze Einſaͤumung befonders lebhaft hervor. Die zwey mit— telſten Querlinien der Vorderfluͤgel ſtoßen bey allen Exemplaren hier und da zuſammen und ſind bey der gelbbraunen Varietaͤt in der Mitte 1bis 2mal durchgeriffen. 93. Lar. plagiata von Mafti, ein Männchen, Elein mit weißlicherer Grundfarbe als gewöhnlich. 94. Cidaria galiata von Mermeriza, ein großes Weib: chen. Die Flügel haben eine dunklere Färbung als gewoͤhnlich, nehmlich die vordern eine mehr mit Roſtgelb gemifchte, bie hinten eine dunkler graue, Die Mittelbinde der Vorderflügel 20 ift fo breit, wie fie nicht haufig vorkommt, und hat nicht bloß die Mitte blaufchwärzlich, fondern ift uͤberall gleichmäßig: fo gefärbt, mit undeutlihen Wellenlinien; fie ähnelt alſo darin der bekannten DVarietät von Cid. ferrugaria. H ! 95. Melanthia breviculata Donzel Annal. de la Soc. ent. de France VI. pag. 478. tab. 18. fig. 7. Brevi- cularia Boisduv. Ind. pag. 217. — ein Männchen von Rhodust, von welchem aber die ganze Bafis, ähnlich der Mel. albicillata, und nicht bloß der Votderrand, wie in der nicht fhönen Donzelfchen Abbildung, toftbraun iſt. Donzel ent: decfte diefe Art bey Hyeres und Dignez fie lebt aber auch in Sicilien. ine verbefferte Diagnofe ift folgende: alis albis, puncto medio nigro, anteriorum basi apiceque ferrugineo- fuscis, strigis duabus postieis serrato-angulatis einereis ante maculam anguli postici desinentibus, 96. Melanth. flucetuata von Nhodus. 97. Minoa flavicornatan. sp. Antennis ferrugineis, alis flavescenti-griseis , postice magis cinereis; anterioribus strigula venae recurrentis fuscescenti obsoleta. Beide Gefchlechter von Makri. Nächfte Berwandtfchaft mit Min. griseata, doc) die Vorderflügel ſchmaͤler, weniger plößlic) zugefpist und nicht fo fpis endigend, Größe der Eleinften Min. griseata. Körper hell gelbgrau, beym Meibchen weißlicher; der Kragen mehr roftgelb. Zafter zufammengedrüdt, wenig bervorftechend, weißlich; Endglied kurz, ſtumpf, braun, Auf der Mitte der Stirn ein kahler Längsftreif. Fühler mit. gelbgrauem Rüden, toftgelblich, fehr Eurzbanrig. Die Vorderflügel dunkler als der Körper und die Hinterflügel, ochergelbgrau; vor dem. Hinter- tande breit dunflergrau; eine dunklere Nandlinie fcheidet die Fläche von den hellen Franzen. Die rüdlaufende Ader trage einen braunlichen, auf der untern Slügelfeite fihtbarern Strich. — Auf der. Unterfeite find ‚die Vorderflügel in der Mitte am dunfelften, nehmlicy grau, und ringsum ein wenig dunkler als beide Seiten der Hinterflügel, Die weiblichen Flügel find kuͤrzer und breiter, als die maͤnn⸗ lichen, wie es auch bey-Min. niveata und griscata der Fall iſt. 98. Idaea calabraria von Makri und, Rhodus, in beiden Gefchlechtern. Diefe Urt ändert. in der Schönheit der Färbung, ‚aber nicht in den Zeichnungen; Freyers Geom, tae- niaria 2. tab. 131. fig 3. fcheint eine folche Barietät zu feyn, wo das Gelb verblaft und das Rothe ſich in Weißgrau ver- wandelt hat. 99. Id. degenerata — ein Weibchen, auf Rhodus im April gefangen, leicht als dieſe Art durch die ſpitzen Vorderflügel kenntlich; der ganze Vorderrand der. Vorderflügel iſt rothgelb auf der. Oberfeite, ochergelb auf der Unterfeite; die Beine haben die Farbe des Körpers, nicht wie Treitſchke fagt, eine braune. 100. Idaea luridata n. sp. - Alis dilute ochraceis; cinereo-pulvereis, anteriorum strigis ‚subquatuor serrato-augulatis nigricantibus‘ in, ma- culas costales desinentibus posteriorum punctulo medio nigro. Ein Weibchen, von Rhodus, nächft verwandt: mit Id. immu- tata, von dieſer verfchieden 1) durch. etwas weniger fpiße Vor— derflügel, 2) durch die heil ledergelbe Farbe des Körpers und dev Flügel (dort fhmusig weiß), 3) durch die ſtarken, ſchwaͤrzlichen Vorderrandflede, in welche die Zadenlinien der Vorderfluͤgel 21 endigen, 4) durch die Stelle der zweyten Zadenlinie der Vor: derflügel, welche nehmlich bey Id. immutata hinter dem Mittel: punct Läuft, hier aber an ihn ſtreift und ihn ziemlich unfenntlic) macht, 5) durch die größere Entfernung der dunfeln Zadenlinie vom Hinterrande; auch nimmt diefe vor dem Vorderrande ihre Richtung weniger nad) innen, 6) durch den Mangel der hellen Zadenlinie, die bey Id. immutata in einiger Entfernung vor den’ Franzen‘ herläuft, indem nehmlich die dunfeln Schuppen - bey Id. luridata alles ziemlich gleihformig verdecken, 7) durch die vor den Franzen herlaufenden ſchwarzen gleichförmigen Strihelhen, wofür dort Puncte oder in der Mitte verdicte Strichelhen ſtehen; diefe Strichelchen find bey Id. immutata durch einen hellen Naum unter fih und von den Franzen ges fchieden; bey Id. luridata ſchließt fidy die graue Sranzenfarbe den Strichelhen "unmittelbar an. — Die Unterfeite ift- trübe, glanzlos, ohne merkliche Spuren von Zeichnungen; die Rand» ſtrichelchen find ganz verlofchen; ebenfo das Mittelpünctchen ber Hinterflügel. . 101. Id. ornata von Bruffa und Phinika in ganz ges woͤhnlichen, mittelgroßen Exemplaren. 102. Id, politata von Stanchio, ein ſchoͤnes Maͤnnchen. 103. Id. ostrinaria Hübn. fig. 430. Alis lutescentibus costa anteriorum ad basim limbo- que omnium late purpureo-violaceis, eiliis ferrugineis. Ein Männden auf Rhodus am 25. April gefangen, aus der Verwandtfchaft der Id. aversata, in der Größe der Id. ' ornata. Grundfarbe des Köpers und der Flügel lehmgelb, auf der Unterfeite bläffer, glängender und angenehmer, Die fleinen, dünnen Zafter dunkelgelb. Obergeſicht braun; Raum zwifhen den Fühlern fchneeweiß, welche Farbe an dem Rüden der uͤbri⸗ gens gelblihen, geftanzten Fühler eine Sttede hinauf geht; Kragen und Schulter zimmetbraun. - Die verdidte Hinterfchiene ift lang feidenhaarig, von der Länge des Schenkeld und viermal fo lang mie der verfümmerte Tarfus. Flügelgeftalt wie bey Ad. Aversata, die Vorderflügel noch etwas geftredter. Ihr Vorderrand ift am Wurzeldrittel firiemenartig purpurviolett, darauf angenehm roftgelb wie die ganzen’ Franzen; eine ver: lofhene feine wellige Purpurlinie geht vor, eine noch verlofche: nere über die ruͤcklaufende Ader; in gleihem Abftande von diefer folgt eine fcharf ausgedrücdte, auf der vordern Flügelhälfte ſehr gegen den Hinterrand divergierende, zwiſchen welcher und dem Hinterrande der Raum mit purpurvioletter Farbe, jedoch gegen den Vordertand nur in blaffen Wifchen, ausgefüllt ift. — Auf den Hinterflügeln find zwey ziemlich parallele, wellige Linien, die eine vor, die andere auf der Mitte ſichtbar, die leßtere deut— * zwiſchen ihr und dem Hinterrande folgt blaͤſſere, weniger violett gemiſchte Purpurfarbe, welche ſich gegen den Rand ver— dunkelt. — Auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel vertritt dunkel⸗ graue Farbe die Stelle der purpurnen, und die zwey erſten Querlinien fehlen; auf den Hinterfluͤgeln iſt nur vor dem Hin— terrand eine unregelmaͤßig wellige graue ſichtbar und der Saum nicht verdunkelt. Huͤbners Abbildung iſt etwas kleiner mit mehr gerundeten und ohne blaßpurpurne Wiſche an der Vorderfluͤgel⸗ i fpiße; wegen der Fühler hätte er aud die Endung ata wählen ſollen. Die Stelle neben Auroraria, die Boisduval der Art anweiſt, ift ganz falſch. Nach ihm (Index p. 223) lebt Ostri- naria in der Provence und fliegt im Suny. en * 22 104. Pyral. Cuprealis Duponchel pyral. pl. 213. fig. 5. — ein Männchen von Pera.“ 105. Pyral. netricalis, zwey Männchen von Merme: riza, wie fie Duponchel pl. 214. fie. 1. nur mit falfcher Grundfarbe als Cledeobia graecalis abbildet. 106. Scopula Bourjotalis Dup. pl. 231. fie. 4. Fiſcher von Nöslerffamm Beytr. tab. 90. fig. 1. Pyral. badialis Treitschke — nur in maͤnnlichen Eremplaren von Makri und Rhodus. 107. Seopula pustulalis — ein auf Rhodus im April Hefangenes Männchen, durchaus fo wie diefer noch an wenig Stellen aufgefundene Zünsler bey Frankfurt an der Oder in Menge gefangen und erzogen wurde. 108. Botys silacealis von Mafri in beyden Ge: ſchlechtern. 109. Botys rubiginalis von Bruſſa. { 110. Botys Bruguieralis Duponchel pl. 232. fig. 3. pag. 320. (?), von Bruffa, ein gut erhaltenes Männchen. Diefe Art ſteht der Zeichnung nach offenbar der Bot, ophialis am nächften, unterfcheidet fich aber fpecififch davon durch bie viel geftredtern, ſchmaͤlern WVorderflügel und die verdunfelten Hinterflügel_ und noch weit mehr durch. die langen Fühler und Beine. Unbebenklih würde ich fie zu dee Dupondyelifchen, bey Nismes und in Corfica einheimifchen Brugnieralis rechnen, wenn leßtere nicht vor der Mitte einen Ning ftatt des Punctes unferer Urt hätte, Diefer Unterfchied ſcheint mie jedoch nicht wichtig genug, um eine eigene Art zu begründen, ‘wenn auch aus Duponchels Morten zu ſchließen ift, daß ec mehrere gleichgezeichnete Eremplare befaß. Die wichtigften Abweichungen ‚ unferes Eremplares von Duponcels Beſchreibung und Ab: bildung find folgende: Es ift Eleiner und die Fühler länger, faft fo fang wie die Vorderflügel. Auf diefen ift die Querlinie naͤchſt der Baſis fchiefer; vor der Mitte liegen zwey braune deutliche Puncte über einander (bey Duponchel ift der vor— dere in einen langgezogenen Ring umgeftaltet); die zweyte Quer— linie ift nach außen ſchmaͤler und beftimmter gelb gerandet, in- dem das Braune am Vorder: und Hinterwinkel dunkler ift und ſich weiter gegen innen ausbreitet. Auf den Hinterflügeln ift die Querlinie zwifchen der Mitte und dem Hinterrande deut: licher und etwas anders gefhwungen als in der nicht genauen Abbildung. Die Fühler find kurz gefranzt. Die Marillartafter hervor: ftehend, am MWurzelgliede weißlich, am folgenden dünn, fpindel- förmig, hellbraun. Die Kippentafter von doppelter Kopfslänge, zufammengedrücdt, kurz zugefpist, an der Ruͤckſeite |hellbraun, unten weiß, welche weiße Farbe fih in den Kinnhaaren bis zur Borderbruft Fortfegt. Ocellen deutlich, Hinterleib hellbraun mit weißlichen Hinterrändern der Segmente; das Tanghaarige Afterglied oben von der Wurzel aus dunkelbraun. Beine lang; Hinterfchienen mit 2 Paar Dornen. 111. Bot. ferrugalis von Nhodus und Patara. An allen Eremplaren ift die Grundfarbe vor den Sranzen binden- förmig angenehm roͤthlichgelb, durch das Ausbleiben der bräun- lichen Beftäubung der übrigen Fläche. 112. Botys Catalaunalis Dup. tab. 232. fig. 8. pag. 350. — ein fehr abgeflogenes Weibchen von Phinik. 113. Bot. verticalis von Bruſſa, in mehreren Erem: plaren, die etwas Eleiner find als die unfrigen. 114. Botys hybridalis von Ephefus, Carajafu, Rho— 23 dus, Scalanova und Bruſſa in allerhand auch bey uns vor⸗ £ommenden Abänderungen. 115. Nymph. potamogalis von Bruffa, ein Männchen. 116. Asop. farinalis von Pera, ein £leines, ziemlich) abgeflogenes Männchen. 117. Asop- flammealis von, Stanchio ein verflogenes Meibchen. 118. Asop. ornatalis. Duponchel pl. 223. fig. 8. pag. 207. Nymph. saturnalis 7’r. X, 3.29. — ein unver: flogenes Männchen, bey Phinika im November gefangen. Die Tkreitſchkiſche Beſchreibung ift in Dingnofe und weiterer Ausführung gleich mißrathen; dafuͤr ift Befchreibung und Ab: bildung bey Duponchel deſto gelungener. 119. Choreutis incisalis Tr. 7, pag. 157. Tortr. nemorana Hbn. fig. 3. Duponchel pl. 260. fig. 7. Xylo- poda nemorana — in mehreren Eremplaren zu Ende May bey Makri, im Juny auf Standio, im September bey Bo— hadfc gefangen. 120. Choreut. vibralis Tr. 10, 8. pag. 33. Vibrana Tr. 8, 284. Hübn. fig. 202. — ein wohl erhaltenes Weib: hen von Bruſſa, viel Eleiner als Chor. scintillulalis oder Ennych. atralis. Cine genaue Vergleihung mit 8 beuts ſchen Eremplaren von Chor. vibralis ‚zeigte, daß fie nicht als Species davon zu trennen ift. Ihre Unterfchiede beftehen in Folgendem: 1) wenig über halbe Flügelfpannung, 2) zwifchen Bafis und Querlinie ift weniger Gelb, weil das Braune fich bier mehr ausbreitet, und der Snnenrandtheil etwas verwiſcht ift, 3) die zwey unregelmäßigen Binden oder Querlinien, die eine vor der Mitte, die andere vor dem Hinterrande, find reiner weiß und vollftändiger (bey den großen Exemplaren laffen fie fi, wenn fie nit vollftändig find, aus den Stüden conftruies ten und haben genau dieſelbe Geftalt), 4) auf der Unterfeite der Vordeifluͤgel ift die weiße breite Querlinie, welche hinter der Mitte folgt, vollftändig, während fie dort durch Verlöfhen breiter oder ſchmaͤler unterbrochen iſt. — Alle diefe Unterfchiede find unmefentlidy und zum Theil aus Elimatifchen Einflüffen zu erklären. Die genaue Uebereinftimmung in der Lage der filber- ſchuppigen Slede zeugt am lauteften für Einerleyheit der Art. Unfere größere Chor. vibralis ift nicht bloß im ſuͤdlichern Europa einheimiſch; ich befige 3 Eremplare aus der Gegend von Hirfchberg in Schlefien, und 3 andere fieng ich felbft bey Reinerz in der Graffchaft Glaz auf Blumen der Bergwiefen, befonders Chrysanthemum, im July. 121. Pyrausta sanguinalis von Bruſſa, ein MWeibs chen der in unfern Gegenden nicht vorkommenden Varietaͤt, wo das Gelbe reiner bleibt, die rothen Binden ſchmäler werden, und der Fleck auf der ruͤcklaufenden Ader an ſeinem innern Ende frey ſchwebt. 122. Pyr. virginalis Dup. pl. 224. ſig. 8. pag. 216. von Nhodus in beiden Gefchlechtern. Dupondyel erhielt diefe Urt aus Moren, und Kindermann fdidte ‚fie als Pyral. anroralis von Fiume. 123. Pyr. punicealis von Bruffa und Patara in 4 ziemlich Eleinen Exemplaren. 124. Pyr. purpuralis von Makri, ein Minncen. 125. Pyr. cespitalis von Patara — ‚beide Gefchlechter in dev Frühlingsfarbe und Geſtalt; das Münnchen iſt bleicher als gemöhnlih, aber fo deutlich) gezeichnet, wie die hieſigen Weibchen. 24 126. Pyr. conversalis Dup. tab. 234. fig..4. 5. pag. 353. — ein Weibchen von Rhodus. Die, Abbildung ftimmt in den Hauptſachen. Auf der Oberfeite. haben die Vor— derflügel den deutlichen ſchwarzen Punct hinter der Mitte, aber nicht in bläulichgrauem, fondern in gelblichgrauem Hofe; , die hellgraue Schattenbinde gegen den Hinterrand ift vorhanden aber gegen innen nur. durch Spuren: einer Querlinie begrenzt; die Hinterflügel zeigen die Orangenfarbe unreiner und einges ſchraͤnkter; befonders iſt die Wurzelhälfte ganz grau uͤberdeckt. — Die Unterfeite. ffimmt viel mehr; die Vorderfluͤgel haben zreifchen Baſis und Mitte ein, [hwarzes Fleckchen; die Hinter flügel find zwifchen Hintercand und Binde grau uͤberflogen. Dupondels, um Montpellier Außerft gemeine, Art, foll im männlichen Gefchledht duͤſterer feym, zumal auf den Hinter: flügeln. Aus dem Vergleich unjeres Exemplares und ber. Ab— bildung würde man eher, auf, das. Gegentheil ſchließen dürfen. Dennod) ift die Identität beider nicht. zu, bezweifeln. 127. Halias quercana ein verflogenes Cremplar, ‚bey Pera im October gefangen, dem. Anfchein nach männlic), ganz ungemöhnlich Elein und dadurch ausgezeichnet, daß der gelbliche Snnenrand der Vorderflügel ein wenig breiter als fonft und von der erften Querlinie an bis in den Hinterwinkel einwaͤrts oranges farbig befhuppt ift. 128. Tortr. ameriana von. Bruffa, ein. verflogenes Männchen. 129. Tortr. laevigana — 3 Weibchen von: Mari, von denen nur eins noch in den Stangen der Vorderflügel ziem⸗ lich volftändig it. Sowohl nad) ihrer Geftalt und Farbe, als nad) ‚den übrigen Hauptmerfmalen ſtimmen ſie mit unferer 'ge= meinen Art überein; fie weichen aber doch als füdlichere Race durch mehr. hervorgetriebenes Gelb ab. Dies zeigt fih 1) auf der Oberfeite der Vorderflügel, wo daher. die, der Art eignen Flecke mehr als ſolche und weniger als Schatten hervortreten,, 2) auf der Oberſeite der Hinterflügel; hier ift die gelbe Farbe der Flügelede erhöht und dringt weiter gegen die Mitte vor, wo fie in der gelbbräunlichen. Farbe, verſchwindet; 3) auf der ganzen Unterfeite; hier iſt zwar. das Gelbe wenig lebhafter als gewöhnlich; aber das dunkle Grau ift ‚bläffer und auf den Vorz derflügeln viel mehr gegen den Innenrand, auf den Hinterflügein gegen den Schwanztvinfel gedrängt; 4) find die Kopfhaare und die Vorderhüften gelblicher als bey den meiften einheimifchen Weibchen. Bitse r 130. Tortr. pronubana — Tr. (8, ©. 72.) hat Recht, daß Huͤbners Bild (fig. 121.) nicht ‚gerathen ift. In dem⸗ felben find die Binden blaugrau, und die gegen die Bafis iſt in dev Natur nicht vorhanden; Übrigens ift die männliche T. pronubana darin nicht zu verfennen. Das Weibchen ‚bildet: Dupondel (pl. 240. fig. 5. a. b.) zuerſt ab als Tortr. Her- mineana, aber als ein Männchen, und fpäter liefert ev das Männchen (pl. 261. fig, 5.) als Tortr. ambustana. Er hält dieſes leßtere, welches er. auf der. Tafel als Weibchen bezeichnet, für Hübners Tortr. ambustana fig.332, 838., gewiß mit Recht, obgleich diefe Abbildung ſehr fehlecht gerarhen iſt und leicht Zweifel zuläßt, wenn man nicht mehrere Exemplare in Barietäten zum Vergleich vor ſich hat. Diefe Art, bisher aus Sicilien und der Gegend ‚von Charz | tres in Frankreich bekannt, wurde auf Rhodus und Stanchio zwifhen Januar und Mitte Juny gefangen und fcheint alſo dort Eein feltner Wickler zw feyn. Das Männden ift an feinen langfranzigen Fühlern leicht in den Varietäten tmieberzuarfennen, 25 Diefe beftehen 1) in der wechſelnden Größe, wie fhon Treitſchke bemerkt; 2) in dem ſtaͤrkern oder ſchwaͤchern Ausdruck der Bin: den der Vorderflügel; 3) in der ſtärkern oder ſchwaͤchern Aus: breitung. des Drangefarbenen auf den Hinterfluͤgeln von der Wurzel gegen die Mitte hin und über diefelbe hinaus. Huͤb— ners ſchlechtes Bild von T. ambustana mit zerfireuten ſchwar— zen. Stricheln auf den Hinterflügeln zeigt in Hinſicht der letztern die dunkelſte Barietät an, wor die Drangefarbe‘ ganz. ‘gegen die Wurzel: gedrängt iſtz; in Duponchels Amhbustana ſehen wir dagegen faſt die hellſte Varietaͤt, die nur von einem kleinen Maͤnnchen aus Stanchio uͤbertroffen wird, indem bey dieſem vor. der ſchwarzbraunen Randlinie nur ein ſchwacher dunkler Schatten herzieht. Die 3 mitgebrachten Weibchen find auf den Vorderfluͤgeln heller als bey Duponchel und tragen: die Zeichnungen des Maͤnnchens; folche Varietäten, wie Tortr. Hermineana ;''wo Sled und Binden fehlen, fommen mit den Uebergängen ver: mifcht in Sicilen und’ wahrfcheinlich überall vor, wo Daphne goidium mild waͤchſt. | 131. Tortr. Pilleriana von Makri, zwey wohl erhaltene Weibchen. 48%. Tortr. viridana von Tlos, ein abgeflogenes galte Maͤnnchen. 133. Tortr. urticana von Bruſſa, zwey Männchen, Elein und fehr verflogen. 134. Sciaphila virgaureana Tr. 10, 3. 80. ein Pärchen von -Zlos. Es iſt wohl Feine Möglichkeit, nach Treitſchkes Beſchreibungen die Arten Se. Wahlbomiana, virgaureana und incertana mit Sicherheit zu unterfcheiden, Herr Sifher von Roͤslerſtamm ſchickte mir Originale zur Anfiht, wonad id) die Vermuthung ausfprechen muf, daß alle Arten überall. vorfommen, und ‚daß ich fie demnach unter 60 — 70 Exemplaren, die früher bloß für Sc. Wahlbomiana beſitzen muß. Bey der ‚Unficherheit aber, die über Sc. "yirgaureana und incertana herrfcht, konnte ich. keins meiner Eremplare mit voller Urberzeugung für durchaus gleich mit den Fiſcherſchen und folglich fur eigne Art halten. Fiſcher v. Roslerftamm ſchrieb ſelbſt über Se. virgaureana, die er, da er ‚fie aus Raupen gewonnen hatte, beſſer als Treitſchke Eennen mußte: „die man von Andern erhält, ‚find. fehr unficher, da die Fleinern Gremplare der Sc. Wahlbomiana der Sc. virg- aureana fe fehr ähnlich find. Sch habe außer der ‚Kleinheit und Dunkelheit noch keinen feſten Unterfchied finden. koͤnnen.“ Beide Cremplare ‘gleichen den Eleinern Sc. Wahlbomiana und haben die gewöhnlichen Binden mit [hwarzen Schuppen- häufchen eingefaßt, wie es oft bey den allergrößten Eremplaren der Fall iſt, und die Räume zwifchen denfelben ziemlich hell. . Da die Franzen etwas abgeftoßen find, fo erfcheinen die Flügel etwas Fürzer als gewöhnlich. Diefes wurde alles auf Treitfche kes Sc. virgaureana paffen; aber es überzeugt nicht von den Artrechten, wenn man andere Eremiplare von Sc. Wahlbomiana "vor ſich hat, und. ſtimmt auch nicht mit dem, was Fiſcher v. Rösterftamm über die größere Dunkelheit der Sc. virg. aureana angibt. 185! Seiaph. Loewiana'n. sp. Alis anterioribus exalbidis coriaceo-reticulatis, fasciis duabus medio fractis, priore ante marginem internum’ abrupta, macula costali ante apicem‘ lituraque' marginis postiei, coriaceis; alis 'posterioribus caneseentibus. Iſis 1847. Heft 1. 26 Sehr nahe mit Sc. Wahlbomiana verwandt, ber’ [Größe wechſelnd; die Vorderflügel find’ eben fo geſtreckt, aber an der Spitze mehr abgerundet. Uebrigens zeichnet fie ihr bleich verſchoſſenes Ausfehen vor allen Verwandten aus. Die Grundfarbe der Vorderflügel ift bey’ dem deutlichften Ex— emplar ledergelblich unvolftändig gegittert, befonders auf dem legten Drittel, Die Zeichnung iſt "genau die bei Sc. Wahl- bomiana ‘gewöhnliche. Die erſte Binde ift zweymal gebrochen und endigt, ſich verdünnend‘ im Sinnenwinfel. "Der dreyeckige Fleck zwiſchen ihr und der Fluͤgelſpize ruht mit 34 Spiten oder Zähnen der breiteften Seite auf dem Worderrande. Laͤngs der Mitte des: Hinterrandes iſt ein ſchmaler, nach unten in eine Linie verdünnter Fleck. — Hinterflüger ſehr heil und verfchoffen gelblichgrau "mit. helleen Franzen; auf der untern Seite geben, fie noch mehr ins Weißliche. Die Vorderflügel find "auf der Unterfeite hellgrau ; am Vorderrand und in’ der Spige beingelb mit dunflern, verlofchenen Sprenteln. Das Weibchen ift verlofchener und hat etwas kürzere Flügel. Das zwepte Maͤnnchen ift wenig verflogen , zeigt aber nur ſchwache Reſte der Zeichnungen; das dritte mehr verflogene Männchen zeigt: faft gar Eeine. Alle 4 Eremplare wurden auf Rhodus im April gefangen. 136. Grapholitha Gundiana von Bruffa, ein Maͤnn⸗ hen, im Dectober gefangen, 137. Graphol. Jungiana von Carajafu und Mermerija. 158. Graphol. nebritana (Tr. 8, 209. Duponchel tab. 250. fig. 1. pag..277.) j Var. b) speculo alarum anteriorum utrimque linea plum- bea distincta incluso; alarum posteriorum basi subalba. Zwey Männchen, ein Weibchen, auf Rhodus im Aptil ge: fangen. Sie unterfcheiden ſich von den hieſigen Eremplaren durch Folgendes; 1) die Flügel find geſtreckter, 2) der Vorder: rand der Vorderflügel ift auf beiden Seiten reiner und breiter weiß, daher die braunen Strichel ausgezeichneter; 3) die Hin- terrandlinie der Worderflügel iſt tiefſchwarz, fcharf und faſt bie zum Hinterwinfel vollftändig; 4) der Spiegeifled mit 4 deut: lichen ſchwarzen Längsftrichen, 'hat vor und hinter fich einen deutlichen bleiglaͤnzenden Strich (diefe Striche find an den hie figen Eremplaren verlofchen, und zivar der vordere mehr als der hintere); 5) die Hinterflügel find auf der Dberfeite von der Bafis aus laͤngs des Vorderrandes und im Mittelraum bis zur Mitte weißlich, während fonft nur der Vorderrand, wie gemöhn- lich, heller grau iſt; 6) diefelben Flügel auf der Unterfeite zei- gen im Mittelraum von der Bafis aus einen weißlihen Laͤngs— wiſch, in welchem fich die Querader als weißlicher Bogen aug- nimmt; vor der braunen Nanbdlinie geht vom Vorderwinkel an eine breitere, weißere Linie her, die auf der Hälfte des Hinter: randes aufhört; 7) die Unterfeite des Körpers ift weißer; 8) das Meibchen ift, befonders auf, den Hinterflügeln, nur wenig dunfs fer als das Männchen, und ift’an der Färbung nicht als fol- ches zu "erkennen. 139. Graphol.' succedana Duponchel pl. 251.fig.2. pag. 302. Ein auf diefe Abbildung ſehr ſchoͤn zutieffendes Männchen - fieng ih im Sommer am! Probfthainer Spigberg in Schlefien. Die Rhodifer laſſen ſich von ihm durchaus nicht anders trennen als durd die Groͤße; fie find nehmlich "durchgängig nur halb ſo groß, ein Unterfchied, dee nicht fpecififch feyn Fann. "In ber Höhe und! Tiefe der grauen und bräunlichen Faͤrbung zeigt ſich einige Verfchiedenheit der Exemplare. 3 2 mie diefe in 27 Zur Dupondhelfchen Beſchreibung gehören folgende Ber: befferungen. . Der vorn offene Spiegelfled enthält nicht vier ſchwarze Puncte, fondern 8—6 ſchwarze Laͤngsſtrichelchen, von denen die unterſten bisweilen punctfoͤrmig. Die Einfaſſung des Spiegelflecks bilden verdickte, violettlich metallglaͤnzende Linien (nicht ſilberich e). Vor derſelben iſt bis zum hellen Mittelfelde die untere Fluͤgelhaͤlfte verdunkelt und enthaͤlt etwa 4 tiefſchwarze, ein unregelmaͤßiges Viereck umfaſſende Strichelchen, die ſich aber leicht verwiſchen, fo daß fie nicht an allen Exemplaren vollſtaͤn⸗ dig vorhanden find. Die Unterfeite ift hell bräunlichgrau, auf den Vorderfluͤgeln heller, Treitſchkeſs Gr. Succedana gehört zu der unfrigen, ob: gleich er eine Diagnofe aus Froͤlich copirt hat, bie ſich ſehr ſchlecht darauf anwenden läßt. Wenn er Huͤbners fig. 194. für eine mufterhaft genaue Abbildung erklärt, fo möchte ic) darinn nach meinem. Eremplar des Hüberifhen Werks einen Spott finden; denn in dieſem iſt fie eine erbärmliche, ganz uns Eenntliche Sudeley. Iſt Dupondels Figur in allen Erem- plaren fo gut wie im meinigen, fo iſt die Art weiter feinem Verkennen untertvorfen, Diefer Wickler muß fehr verbreitet feyn. Duponchel erhielt ihn aus Nordfranfreih; in Deutfchland iſt er in mehreren Gegenden, nach Treitſchke auch in Ungarn, Loͤw fieng 10 Eremplare auf Nhodus und eins bey Mermeriga, alle in ber zweyten Hälfte des Aprils. | 140, Serieoris artemisiana.n. Sp. | Minuta, alis anterioribus albidis, basi abrupte fusca; fascia postica fusea punetum albidum continente, interne Iutescenti marginata, litura ante marginem fuscum Iuteola; palpis intus et subtus ‚albidis. Größe wie. Coceyx comitana Tr, dem erften Anſehen nad) in die Nähe von Penth. dealbana gehörig, aber nach der Bertheilung des Hellen und Dunkeln und. dem hellen Mittel: punet in der hinten Binde eine Verwandte von ‚Serie. bi- punctana, der fie auch in der Hauptfarbe gleicht, Ruͤckenſchild und Kopf marmoriert braun; Schulterdecken und Stirnhaare gewoͤhnlich weißlich; Tafter innen und unten weiß: lich, fonft braun. Hinterleib braun, Afterbufch gelblich. Grund der Vorderflügel gelblichweiß; das Wurzeldrittel braun, heller marmoriert, am fanft gerundeten Hinterrande im der Mitte mit zwey ftumpfen Hervorragungen. Darauf folgt ein nur halb fo breiter, bindenformig weißer Raum, der ‚auf dem; Vorderrande ein ſchwarzes PBünctdyen, auf dem Imenrande bisweilen 1—2 dergleichen. trägt. Darauf kommt eine gerade, etwas fchief ges legte Binde, die auf dem Vorderrande mit 2 ſchwarzbraunen Fleckchen anfängt und das dunkle, Innenwinkeldreyeck in: feinen Hinterrand aufnimmt; fie ift in ihrer. innern ‚Hälfte mehr oder weniger dunfel gelbbraum und hat in der außern Hälfte: über der Mitte einen ziemlich deutlichen, weißlichen, dunkler einge— faßten Punct. Bor dem an der obern Hälfte durch eine ſchwarze Doppellinie gefiumten Hinterrande liegt mehr gegen die Spige hin ein helllehmgelblicher, laͤnglicher, nach unten geſpitzter, nach oben gerundeter Fleck, den von der vorhergehenden Binde nur ein ſchmaler, weißer Raum trennt: Fluͤgelſpitze ſchwaͤrzlich und braun bunt; Franzen dunkelgrau, braunfleckig, gegen den Innen⸗ winkel einfarbig und hellgrau. Am hinterſten Drittel des Vor— derrandes wechſeln ſchwarzbraune und weiße Haͤkchen. Hinter fluͤgel grau mit wenig lichteren Franzen. — Unterſeite grau, am dunkelſten auf dem Vorderfluͤgeln, wo man auf dem: Bor: derrande weiße Fledichen, die, gegen. die Spige deutlicher, werden, . 26 und auf dem Innenrande vor der Mitte einen ziemlich großen, ſehr verlofchenen, weißlichen Fleck fieht. Dieſe Art iſt ſelten um Frankfurth und Glogau, wo ſie erſt zu Ende Aprils und im May, darauf im July auf Sandboden an Feldbeyfuß fliegt. Ein ſchoͤnes, bey Bruſſa zu Ende Septembers gefangenes Weibchen unterſcheidet ſich von meinen ſieben Exemplaren nicht weſentlich, ſondern zeige nur. in folgenden Stüden eine Wir— kung des heißeren Klimas. Es iſt ein wenig groͤßer; die Binde iſt auf der innern Haͤlfte ausgezeichnet durch ein helles, faſt zimmetfarbnes Gelbbraun, das in faſt gerader Linie mit dem weißen Raume zuſammengraͤnzt; der Fleck vor dem Hinterrande iſt gleichfalls angenehmer (dieſe gelbbraune Farbe zeigt ein im July bey Glogau gefangenes Exemplar faſt eben ſo angenehm); endlich ſind die Taſter auch auf der Oberſeite wie die Stirn— haare weißlich, und nur die Spitzen der Schuppen des Mittel: gliedes nebit dem Endgliede find braun. Diefes Eremplar kann als Var. 5) palpis albidis apice fuseis gelten. 141. Phoxopteris lanceolana im April auf Rhodus gefangen. 142. Cochylis Manniana Fiſcher von Rösterft. Benträge 1. ©. 134. tab. 51. fig. 2.. — Diey Männden diefer in mehreren Gegenden von Schlefien und felbft in Liev— land aufyefundenen Art wurden- im April bey Cphefus ges fammelt. 143. Coch. Mussehliana Tr. 10, 3. 141. ein Weib: chen von Bruffa. 144. Coch. Tiseherana Tr. 8 ©.275. Fifher v. Rt, Beytr. I. tab. 12. fie. 2. Beide Gefchlechter in mehreren Exemplaren von Bohadſch (im September), von Ghera (12ten April), aus dem Xanthus— thal und von Makri (Ende Aprit), in fehr verfchiedener Größe, tie es in dieſer weitverbreiteten Art gewöhnlich ift. Das eme Bohadſcher Männchen übertrifft in Größe alle mir vorgekomme⸗ en. An allen iſt die Mittelbinde verlofchen, am menigften an einem Meibchen. Auf der Stelle, wo die Flügel eine Efeine Beule haben, hinter welcher fie fich gleihfam etwas fenken, tragen die einheimifchen Exemplare bisweilen ein oder auch zwey über einanderftehende bräunlicye oder braune Pünctchen. Diefe find bey dem Männdyen von Makri auffallend groß und hötfer- artig, bey den andern Eleiner oder bläffer, oder es fehlt einer derfelben, 145. Crambus tentaculellus Iſis 1839. ©. 171. Hübner fig. 230. Chilo tentacul. Tr. 9, 170. — ein Männs chen von Bohadfch, em Weibchen von Adirnas, beide im Sep- tember gefangen, 146. Cr. rorellus L. Iſis 1839. ©. 173. Treitſchke 9,1. ©.89. (Chilo) — in mehreren Cremplaren, die bey Tlos und Makri und in. Stanhio im May und Anfang Juny gefammelt wurden. 147. Er. inquinatellus Iſis 1839. ©. 174, Treitfh= £e 9,1. ©. 121. (Chilo) — von. Smyrna, ein Männchen, fo ohne Braun und fo blaßftrohgelb, wie id) aus unfern Ges genden nur Weibchen befiße. 148. Crambus angulatellus. Dwponchel 10. p.118. pl: 273. fig. 2. — Cr. suspectellus Iſis 1839. ©..174. — ein. ſehr abgeflogenes Männchen von Bruffa- 149. Cr. bellus Iſis 1839. S. 175. Zu 9,2. 268: — ein Männchen, bei Kellemifch in der Mitte May gefangen, ' 29 | - 450. Er. funiculellus Iſis 1839. ©. 175. Treitſch⸗ Ee 9, 1. 200. (Phyeis funieulella) — ein Männdjen von Rhodus, und ein fehr verflögenes, faſt zeichnungsiofes Weibchen von Kellemifh ; erfteres -Ende April, leßteres am 11ten May gefangen. “451. Eudorea coaretata n. sp. Alis anterioribus perangustis acutis obscure cinereis, strigis duabus albidis, priore perobliqua posteriore tenui arcuata, punctis duobus signoque 8 nigris suboblitteratis. Männden und Weibchen bey Phinie im November gefangen, das erftere fo abgeflogen, daB es hauptſaͤchlich nur die geffredten Borderflügel als Merkmale aufweift; das Meibchen gut erhal: ten ; daher ich diefes befchrieben. Aus der Verwandtfchaft der Eudor. Mereurella; die Vor: berflügel find noch geſtreckter und ſchmaͤler als bey Eudor. pa- rella, nicht ganz fo fchmal wie bey Eudor. quercella, aber nach Hinten weniger erweitert. Außerdem zeichnet die erfte fehr ſchief gelegte, weißlihe Duerlinie unfere Art fehr aus; © Größe einer mittleren Eud. mercurella. Kopf und Ober- feite dee Taſter hellgrau, braun beftäubtz die letztern, in Laͤnge, und’ Geftalt, wie bey Eud. mereurella, auswärts braun und am Würzelgliede weißlich; Nüffel- weißihuppig. Bühler grau, gegen. die Spige dunkler geringelt. Ruͤckenſchild dunkelgrau, Hinterleib heil, hinten meißgrau, Beine weißgrau, auf einer Seite bräunlich, was an den Enden der Gelenke durch die helle ‚Farbe unterbrochen: wird. Vorderflügel dunkel braungrau mie weißlihem Staube längs des Vorderrandes. Die erfte Querlinie liegt fehr fehief, indem fie vom: Ende des erften Fünftels des Worbderrandes nach dem Ende des erften Drittels des Innenrandes geht; fie ift weiß: lich, dünn, nach hinten ſchwarzbraun fchattirt, zweymal einge⸗ bogen und von der erſten Einbiegung einen Zahn gegen die Fluͤgelbaſis ſendend. Die zweyte Querlinie geht über den An: fang’ des legten Flügelviertel3, ift viel feiner als die erfte, un: gezähnt in der Mitte einen ziemlichen Bogen gegen den Hinter: rand machend und auf beiden Seiten. braun ſchattirt, welcher Schatten auf der hintern Seite faſt den Hinterrand erreicht und nicht oder ſehr unvollkommen in die zwey Flecke der uͤbrigen Arten getheilt iſt. Zwiſchen beiden Ouerlinien iſt der Innen— rand ſchwarzbraun; die zwey ſchwarzen unvollſtaͤndigen Flecke vor der Fluͤgelmitte ſtehen von der erſten Querlinie merklich ab, der obere mehr gegen die Mitte als der untere. Das Merkur: zeichen undeutlih. Der Raum zwiſchen dieſen Flecken weißlich beftäubt. Vor den grauen Franzen liegen in hellgrauem Grunde ſechs ſchwarze Punkte in einer Reihe. — Hinterflügel einfarbig grau, etwas glänzend mit, feiner, heller Randlinie vor, ber dun— Eeln, auf der Baſis der weißgrauen Franzen befindlichen Linie. — uüUnterſeite ſeidenglaͤnzend, einfarbig grau; Vorderfluͤgel dun: kler mit weißlichem Vorderrande, auf welchem vor der Spitze ein braunes Fleckchen; die Franzen auf der Wurzelhaͤlfte ver— loſchen heil und bunfelgrau alternierend. Das Männchen fcheint fih duch nichts als durch hellere Färbung zu unterfcheiden; die Querlinien der Vorderflügel haben diefelbe Lage und Form, 152. Myelois argyrogrammos n. sp. Alis anterioribus' exalbidis postice gilvescentibus, stri- gis duabus areuatis argenteis, serie punctorum atrorum: ante cilia. Ein Männchen, bey Matti in einem dürrem, meift aus Na: delholz bewachfenen Thale am 21ten May gefangen. Keiner — — — 30 und mit breitern Vorderfluͤgeln als Myel. rosella, obgleich ihr naͤchſt verwandt. Kopf weiß. Taſter kuͤrzer als bey Myel: rosellu, gelb mit ſchwarzer Spitze. Ruͤſſel braun, auf der Wurzelhaͤlfte dicht braungelbſchuppig. Fuͤhler glänzend hellbraun, ſchwach pubescie⸗ rend, das Wurzelglied hellgelb. Thorax glaͤnzend weiß. Hin— terleib fchillernd grau; aus dem Afterbuſch ſtehen ochergelbliche Haare hervor. Beine gelblichweiß; das legte Fußglied braungrau. Vorderflügel ziemlich kurz, gelblihweiß an der Baſis, allmaͤh— lich in lichtes Iſabellgelb übergehend. Worderrandrippe am ber Wurzelhaͤlfte ſchwarz. Die Hauptadern tragen hier und da, am mieiften von der Baſis aus, braune Schuͤppchen. Kurz vor der ruͤcklaufenden Ader, welche an ihren beiden Enden ein Fleckchen von filbernen und braunen Schuͤppchen hat, geht eine filberne, im Mittelraum nady hinten gebogene Linie, die nicht den Vorderrand erreicht: Mitten zwifchen der vüdlaufenden Ader und dem Hinterrand geht die zweyte Düerlinie, faft par: alle mit dem Hinterrande, nur zweymal ein wenig gebogen und beide Gegenränder berührend. An die grauen, metallglänzenden Franzen ffößt auf dem Hinterrande eine Reihe von 6 tieffchtwar: zen, ziemlich großen Puncten. — Auf der Unterfeite ift die Farbe fhmusig grau, dunkler geadert, vor den Franzen bindenförmig helfgelblih ; die Punctreihe fehr verlofchen und Elein. Hinterfluͤgel geftredter al3 bey Myel. rosella, grau, nach außen dunkler; die Franzen glaͤnzendgrau. Unterfeite grau mit hellgelblihem Vorderwinkel. 153. Myelois incompta n. sp. Alis omnibus griseis nitidiusculis, feminae obscuriori- bus; clypeo, palpis dorsöque haustelli et ano luteis. Ein Männhen von Mermeriza, ein Maͤnnchen und ein Weibchen von Makri, erjteres zu Ende April, Iegtere Ende May gefangen, alle ſchon ziemlich verflögen. Naͤchſt verwandt mit Myel. cirrigerella Zeken (Phyeis — Germar Mag. 2,133. Myel. — Iſis 1839. ©. 176.), von derfelben Flügelgeftalt, aber viel Eleiner, etwa wie die Eleinfte Myel. elutella, Kopf bräunlichgrau mit lehmgelbem Dbergefiht; Zafter ein wenig fürzer als bey Myel. cirrigerella, lehmgelb, gegen bie Bafıs heller; an einem Männchen ift das Wurzelglied an der Seite weißfihuppig. Marillartafter gelblich. Rollruͤſſel über der Baſis verdidt und gelbfchuppig. Fühler grau, fehr ſchwach pu— Bescierend. Thorax und SHinterleib grau; Afterbuſch lehmgelb⸗ lich; beym Weibchen iſt dieſe Farbe lebhafter und zieht ſich etwas bin an den Hinterleibsraͤndern. Unterſeite und Beine weißgrau, glänzend. Vorderflügel ftaubgrau, glänzender als die wenig lichteren Hinterflügel. Die ganze Untetfeite ift heller und ebenfo ein farbig. Das Weibchen hat das Graue Überall merklich dunkler, und feine Beine find auf der Lichtſeite viel grauer als auf der Schattenfeite. 154. Myelois interpunctella Iſis 1839. ©. 176. Phycis — Tr. 9,1: 196. — ein verdorbenes Eremplar von Smyrna. 155. Myelois elutella Iſis 1839. ©. 176. — Phy- cis — Tr. 9,1. 194. — fand fid) häufig als Raupe in den mitgebrachten getrodineten Inſecten, in denen fie wie Tinea biselliella (erinella Tr.) lebt. Die Schmetterlinge krochen in Berlin und Glogau aus. Ein Weibchen wurde aus Bruffa 31 mitgebracht. Als Zerftörerin von Sammlungen war diefe At bisher noch nicht.befannt. 156. Myelois'obliqua n. Sp. Alis anterioribus subangustis, cinereis, obscurius sordi- dis, striga priore alba extus nigra rufoque marginata, lu- nula media 'nigra lituram obliquam fuscescentem tangenti, striga posteriore argute serrata. ; Ein ſchoͤnes Männhen, auf Nhodus in, April gefangen, — nad dem flarfen Zahn am Wurzeigliede der Fühler ein Mit: alied. der Abtheilung Aerobasis, und in diefer am naͤchſten mit Myel. consociella verwandt; von ihr wie von, den andern. ift fie” verfehieden durch. die ſchwarze Mondfichel, ſtatt der zwey fehwarzen Puncte auf den Vorderflügein, von. Myel. conso- ciella durch anfehnlichere Größe, ftumpfe Tafter, fehmälere Fluͤ— gel, fehärfere Zähne ‚der hintern Querlinie der Vorderflügel ufw. Größe der Myel. suavella. Nüdenfgild und Kopf mitfeinen Theiten braungrau, der Raum zwifchen den Fuͤhlern weißlich (wie bey Myel. eonsociella), Stirnwulft anfehnlih. Taſter viel kuͤrzer als bey Myel. consociella, zufammengedrüdt, wenig aufwärts: gebogen, gegen die Spige nicht verdünnt, ſtumpf. Marillartafter pinfelförmig, an den Stirnwulſt angelegt. Saug⸗ ruͤſſel gelbbraun, zwiſchen den Taſtern auf dem Ruͤcken grau— ſchuppig. Fuͤhler braungelb, pubescierend gefranzt, das Wurzel⸗ glied mit ſtarkem, halb grauem, halb ſchwarzem Zahn auf der innern Seite; über dem Wurzelgliede find. fie auf dem Rüden feiht ausgefchnitten. Hinterleib bräunlichgrau mit. hellgelblich- grauen Einfchnitten. Beine auf einer Seite glänzendweißgrau ; auf der andern .braungrau, an ben Gelenken weißlich— Die Mittelfehienen haben vor der breiten, weißlichen Spitze ein ſchie— fe, braunes, feines Bändchen, h Vorderflügel weißlichgrau, auf ber MWurzelhälfte und am Innenrande dunkler. Die erfte Querlinie ift weißlich, viel we⸗ niger fchief geftellt als bey Myel. consoeiella, fanft nach außen gebogen, auswärts erft von einer ſchwarzen MWulftlinie, dann von einer blaßroͤthlichen Linie eingefaßt. Die Wulſtline hat nur 4, die roͤthliche $ der Slügelbreite, und beide berühren den Innenrand. Die gewöhnlichen zwey ſchwarzen Mittelpuncte find zu einem nach außen geöffneten Moͤndchen zufammenges floffen, deffen unteres Horn einen braunen Schatten berührt, der von der Mitte des Innenrandes ziemlich gerade bis zum Anfange der zweyten Querlinie auf dem Vorderrande hinüber: zieht. Diefe zweyte Querlinie hat dem Verlauf wie bey Myel. consociella, hat aber ſcharfe Zähne, und ihre braune und roͤth⸗ liche Einfaffung iſt ſchmaͤler und feiner. Vor den hellgrauen Franzen geht eine ſchwarze, aus zufammengefloffenen Puncten gebildete Nandlinie her. Hinterfluͤgel ſchwach feidenglängend, gelblichgrau mit dunklen Adern; die Franzen mit dunkler Linie an der Balls. Unterfeite glänzend grau mit verdunfeltem und ſcharf gegen die Franzen abgefegtem Rande; auf den dunklern Vorberflügeln zeigt fich die zweyte Querlinie undeutlich, am deutlichften gegen den Vorderrand. 157. Anerastia ıpunetella Iſis 1839. ©. 177. Treitſchke 9, 2.268. (Chilo punetellus) — ein Männden von Kellemifh, Mitte May gefangen. 158. Phyeidea nimbella Iſis 1839; ©. 178. — ein Weibchen auf. Stanchio gefangen. 159%. Epischnia venosa.n. sp. Palpis: porreetis longis acuminatis, alis stramineis;; fa- seiis duabus irregularibus venisque longitudinalibus rubris. Beide Gefchlechter von Kellemifh: | Dem äußern Anfehen nach ‚verwandt mit, An. punctella,' aber mit deutlichen Kiefer: | taftern. Größe veraͤnderlich wie bey Ep. ahenella. Kopf und Thorax ſtrohgelb. Taſter von der Länge des: Thorar,. das zweyte Glied fang, die, zufammengedrüdt, nach vorn allmählich) verdict, an der Seite hellbraͤunlich; das Endglied dünner als der, Endtheil des zweyhten Gliedes, F fo lang, ſpitz. Maxillar— tafter dünn, fadenförmig; gelblich. Ruͤſſel ſehr kurz, dünn, fpis ralfoͤrmig. Stienbufh anſehnlich. „Fühler braͤunlichgelb mit hellgelbem Ruͤcken, beym Maͤnnchen uͤber dem Wurzelgliede etwas gekruͤmmt, der Laͤnge nad) kerbig gezaͤhnt und gefranzt; beym Weibchen nur gekerbt und. ſehr kurz gefranzt. Deellen groß und frei, hinter der Fuͤhlerbaſis. Schulterdecken mit braunrothem Laͤngsſtreif. Hinterleib braͤunlichgrau mit gelblichem Ruͤcken; Afterbuſch ſo wie Bruſt und Beine hellgelblich. Die Mittel— dornen der Hinterſchienen ſehr ungleich. Vorderfluͤgel breiter als bey Ep. ahenella, aber nach hinten we⸗ niger erweitert; ſtrohgelb, am Vorderrand lehmgelblich verdunkelt, durch zwey ſehr unregelmaͤßige, zackige, dunkelrothe Binden in 3 Die erſte Binde erreicht den Vorderrand nicht Drittel getheilt. und beſteht faſt nur aus Laͤngsſtrichen, die durch Verdickungen zuſammenhaͤngen. In der Medianzelle iſt ein langer und da— neben ein kurzer, rother Laͤngsſtrich. Die zweyte Binde iſt viel beſtimmter und dicker und macht in der Mitte einen tief ein— ſpringenden ſpitzen Winkel; «von ihr gehen 6— 7 rothe Linien ſtrahlenartig bis zum Hinterrande; eine ſolche Laͤngslinie verbin— det beide Binden nahe am Innenrande, und eine andere, von der Baſis ausgehende, erreicht. die erſte noch näher am Innen— rande; Franzen blaß, ohne Glanz. — Hinterfluͤgel einfarbig dunfelgrau und, hellgraufranzig. . Unterfeite der Flügel heller grau als die Hinterflügel, und die Vorderflügel ringsum ſchmal blaßgelb eingefaßt. an Die zwey in der. Größe ſehr verſchiedenen Weibchen "find. in ihrer Färbung bläffer als die Männchen und auf den Vorder— flügeln unvollftändiger gezeichnet. 160. Pempelia carnella — ein etwas kleines Maͤnn— chen der Var. Sanguinella Hübn. von Bruffe. 161. Tinea pellionella von Pera. Diefe 4 Erem= plare gehören zu den Eleinjten und find hell mit dem dunkel: braunen Punct hinter der Mitte. 162. Hapsifera nov. gen. Famil. Lepidopt. Tineacea vera. Capilli squamacei sursum pexi, in elypeum descenden- tes. Oculi valde distantes medioeres. Ocelli nulli. An- tennae setaceae longiuseulae. Palpi maxillares nulli. Hau- stellum nullum. Palpi labiales mediocres subporrecti, subtus sub apicem pilis squamaceis fasciculatis articulum terminalem fere excedentibus, Tibiae !posticae elongatae pilis ciliatae bis calcaratae. Alae elongatae, anteriores squamis exasperatae, posterio- res ovato-lanceolatae (Feminae. characteres latent). Genus hoc differt a genere Tinea, enjus habitum prae, se fert, capillis non divergentibus, sed. in medio conver- gentibus, haustelli et .palporum: maxillarium defectu — ab Euplocamo palporum articulo ultimo nee setiformi, nee. erecto, antennisque nudis!, non ciliatis — ab Ochsen-, heimeria oculis multo majoribus, antennis longioribus nudis. 1 ‚33 „Hapsifera luridellan. sp. \ ‘ . Alae anteriores [uscescenti - Juteae, pallido inspersae, ereberrime exasperatae, tuberculis in disco . majoribus, (Drey Männchen ‚von: Patarn). Groͤße etwas. wechſelnd, wie ‚Tin, parasitella, aber ‚der Fluͤ⸗ gelbau geſtreckter. Kopfhaare gelbbräunlich, fhuppenähnlich erweitert mit: 2 big 3 zähniger Spike. Schädel glänzend. ſchwarzbraun. Zafter, faft gerade ausgeftredt, von. Ruͤckenſchildslaͤnge, etwas zuſammenge— drüdt, an, der ‚Seite braunz das zweyte „lied duch Haar— fhuppen bufchförmig verlängert, auf weichen das Endglied aufs liegt. oder fich wenig erhebt. Hinterleib grauz die mit graugelbs lichen Haarſchuppen bekleideten Genitalien gelbbbaun. Beine ſchmutzig blafbraun, an den Enden der Glieder bleichgelb. Die verlaͤngerten und maͤßig verdickten Hinterſchienen nebſt den Hinz terfußen bleichgelb. Vorderfluͤgel laͤnglich, ungefähr 4mal fo lang wie breit, braͤun⸗ lich lehmgelb, grobfchuppig,, blaßgelb befprengt, mit. dunkelbrau— nen Atomen. „Die Oberfläche. iſt rauh durch aufjteigende Schüpp- hen; um den Spißentheil des Worderrandes und. am. Hinters ande geht eine, Neibe größerer Schuppenhödfer, ‚die, auf der der Fluͤgelbaſis zugefehrten ‚Seite. «bleihgelb find... Die größten Schuppenhöder . befinden ‚fih im Mittelrnum, nehmlich einer nahe an der Baſis, ein zweyter nicht weit von ihm auf der Mittellinie; dann zwey vor, der. Slügelmitte und, zulest 4 hinter derfelben ‚die in; einem nach hinten. ‚gefrümmten Bogen. quer über den Fluͤgel liegen ; der zweyte vom Vorderrande aus iſt einfarbig hellbraun; alle ‚übrigen. find, wie die Randhoͤckerchen; die Franzen bleicy mit dunfeln Pünctchen. . (Die Hoͤcker wifchen fich, fo ‚leicht, ab, daß fie, nur, auf der rechten Seite eines. Er: emplars., vollftändig „find. ... Dem einen Gremplare fehlen. daher die rauhen ‚Stellen faſt alle, ‚obgleich es ſich die Sranzen noch icht ganz abgeflogen hat; es hat eine ſchmutzig weißliche, fein Brunch marmorierte Farbe). Hinterflügel, dunfelgraus „Unter ſeite grau; ‚alle Randlinien, fo wie die Franzen der Vorderflügel bleichgelb. -.165..Adela rufifrontella 7r. — von Smyrna und Garajafu, in mehreren Cremplaren. 164.Nemotois barbatellus n. sp. u Alis anterioribus. metallice, nitentihus aureis, postice enpreis,. costa,ante apicem chalybea, faseia postica, viola- " ceo-nigra;, posterioribus feminae totis violaceo -nigris, ‚au- tennis, maris albis, palpis nigris ‚densissime hirsutis. - Ein auf Rhodus im. April gefangenes Pärdenz verwandt mit Nemot. , Schiffermüllerellus., aber viel, Eleiner, nehmlich nur wie. Adela, Sulzerella, £enntlih an den. lang und, dichtz haarigen Taſtern und ‚den. faft..bis zur Baſis weißen, Fühlen des Männcens, und den einfarbigen violettſchwarzen Hinter flügeln des Weibchens. Männchen: die braunrothen Augen find durch einen ſchma— len, ſchwarzglaͤnzenden, langs, und dünnhaarigen Raum getrennt. Tafter viel ‚länger als der Kopf, mit reichlicher, langer, abſte— hender, borſtenartiger Behaarung, Fuͤhler weiß, verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzer als bey Nemot. Schiffermüllerellus; das verdickte, kegelfoͤrmige Wurzelglied ſchwarz, die naͤchſt folgenden Glieder haben auf dem Ruͤcken einige ſchwarze Schuppen. Mittel- und Hinterleib ſchwarz. Alle Schenkel und die dicken Hinterſchienen haben reichliche, lang abſtehende Haare; die Schienen glaͤn— zen auf der Lichtſeite metalliſch violett; die, Fuͤße glaͤnzend hellgelblich. — Die Vorderfluͤgel kuͤrzer als bey Nemot. Schif- Iſis 1847, Heft 1. 34 fermüller., ‚von der Baſis bis hinter die Mitte goldgelbz darauf folgt eine gegen aufen concave, ſchwärzliche, violettglängende Schattenbinde, die fich gegen den Worderrand ermeitert, und von welcher an die, Franzen des Vorderrandes bis zur Spitze fahl- blau find Hinter der Binde iſt der, Grund tief £upferfarbig. Franzen ſchwaͤrzlich. — Die Hinterflügel: violertglänzend, von der Wurzel aus etwas durchfcheinend, hellgrau, gegen, den Hin= terrand ſchwaͤrzlich. Franzen gelblih, am Worderwinkel dunkler, braunlih, am Junentande ſchwaärzlich — Unterfeite dunfelgrau, gegen die Spise hin ſchwaͤrzlich und. violettglänzend. Dis Weibchen, etwas Eleiner,, hat eine breite, ſchwarz— glänzende, Stirn mit roſtgelber Behaarung; die Tafter, glänzend gelblih, haben eine ärmliche, Eürzere Behaarung. Saugrüffel ſchwarz, lang. Dbergefiht und Wurzelglied der Fuͤhler meffing- glänzend. Fühler fhwarz, am lehten Sechftel weiß. Müden- ſchild violettglänzend, Schuͤlterdecken geldig ; Hinterleib zuſammen⸗ gedrückt, zugeſpitzt, in einen feinfpikigen, glänzend fchwarzen Legeftahel auslaufend. Bruſt und Beine fupfer- und gold: glänzend; die Hinterfchienen haben eine, jedoch Armliche Behaa- tung. Die Schattenbinde der Worderflügel ift fchmäler, die Franzen des Vorderrandes find nur violett. Die Hinterflügel find nebft den Franzen ganz violettſchwaͤrzlich. Ebenſo die Un: tetfeite, nur daß der Hintertand der Vorderflügel und die Spitze der Hinterflügel eine ſchmale, goldige Cinfaffung hat. 165..Plutella erueiferarum Zell, Entom. Zeitung 1843. ©. 281. Plutella..xylostella , Tr. — in allen bey ung vorkommenden Warietüten bey Smyrna, Cphefus, Garajafu, Patara und Rhodus in Februar, Apr und May gefammelt, 166. Ypsolophus striatellus $fis 1839. ©. 190; Harpipteryx ‚striatella Tr. 9,.2.,24. — beide Gefchlechter von Rhodus und Patara. Sie unterſcheiden ſich von unſerer hieſi— gen Art durch Folgendes: Sie ſind etwas ‚größer mit Ausnahme eines Weibchens, das die mittlere Groͤße hat. Die Farbe des Mittelleibes und der Vorderfluͤgel iſt viel dunker und mit Ocher— gelb gemiſcht, und helle Wiſche ſind darin nicht zu bemerken; die weiße feine Laͤngslinie, die von der Baſis aus in einiger Entfernung vom Innenrande hinzieht, ft ziemlich verloſchen; die dem Vorderrande naͤhere iſt nur an zwey Exemplaren ganz deutlich, bey zwey andern fehlt ſie faſt, bey einem iſt fie ganz verdeckt. Im dunkeln Grunde nehmen ſich die 8 weißen Haͤk— chen des Vorderrandes vor dem Vorderwinkel ſehr deutlich aus; eben fo bey den 4 dunkelſten Eremplaten 3 weiße Strichelchen, welche in die Franzen des Hinterrandes hineingehen, und von denen das vorderfte fich der. weißlichen Querlinie anfchließt. (Bey unfetem'Ypsol. striatellus ift nur dag vorderfte meiftens deutlich, die andern find Faum angedeutet.) Auch die Hinter: flügel find dunkler, Su der Grundfarbe der Votderfluͤgel ſchlie— en fich diefe Eremplare am beften der übrigens jämmerlich mifrathenen Tin. Striatella Hübn,. fig. 288. an. 167. Anchinia pyrop'ella Iſis ‚1839. ©, 131. Treitſchke 9, 2.54. (Palpula,pyrop.) — in mehreren Er: emplaren, worunter ein Meibben, von Patara; alle größer als meine Wiener Eremplare, und. darunter eine Varietaͤt in der dunfeln, ‚gelben Färbung des Crambus lithargyrellus. 168.:Anchinia,eric.ella'Duponchel tab. 294. fig. 8. pag- 284. — in. beiden Geſchlechtern von Nhodus, Patara und Makri, zu Ende April und im May gefangen. — Dieſe ber Anch.. bicostella; nächft ftebende Art unterfcheidet ſich von ihr duch ihre kaum „halbe: Größe, und durch die lichtere, einmarts 3 35 heller begränzte und ſchon beym ſchwarzen Punct aufhoͤrende, gelbbraͤunliche Strieme. Dupondel fand diefe Art häufig zu Paris zu Ende Juny und Anfang July. Die Unterfchiede zwiſchen ihr und Anch. bicostella, die er bemerkt, fcheinen mie nicht alle richtig. Seine Abbildung ift ſehr gut. 169. Dasycera imitatrix n. sp. Alis anterioribus nigris postice flavo irroratis, macula altera basali, altera media ovata sulphureis; palpis fuseis. Beide Gefchlechter von Nhodus, Makri, Tlos und Merme- riza. Diefe Art kommt der Dasycera Oliviella (Duponchel pl. 303. fig. 1. Oecophora — Iſis 1839. ©. 191. Adela aemulella Tr. 9, 2. 130.) fo nahe, daß ic) fie nur für Va—⸗ rietät davon hielt. Die ganz gleiche Geftalt der Flede auf den Vorderflügeln der 4 Eremplare, die Farbe der Taſter und der Schulterdecken zeigen aber wahrſcheinlich eine verfchiedene Art an. Megen der großen. Verwandtfchaft beider Arten ‚bemerke ich nur folgendes: 1) Größe etwas veränderlich, doch meiſtens über Dasyec. Oliviella; die Lippentajter find bey D. Oliviella gelb, nur in einer ſchmalen Linie auf der untern Seite von der Hälfte des zweyten Gliedes an bis zur Spige bräunlid — (Treitſchke fagt: „Palpen Furz, braun,” Er befchreibt auch die Fühler nicht richtig und hat beftimmt nur Hübners Bild wiederges geben. Fabricius dagegen jagt: palpis magnis recurvis flavis) — bey Das. imitatrix braun mit ſchwachem Kupfer: glanz; das: Endglied hat eine feine weißliche Nüdenlinie, und an den Baden fteht ein gelber Haarbuſch hervor; 3) die Ma— rilfartafter bey D. Oliv. gelb, bey D. imitatr. braun; 4) Saug⸗ ruͤſſel dort heibräuntichgelb, hier dunkel gelbbraun; 4) Schul: terbedien (von Fa bricius acrombia genannt) bey D. Oliviella an der dußern Längshälfte Fupferig, an der innern fchivefelgelb ; bey. D. imitatrix ſchmaͤler und geſtreckter, und 6) ftatt der gelben Binde der D. Oliviella, welche fich gewoͤhnlich auf dem Innenrande erweitert, hat unfere Art nur einen eyrunden, fat ovalen, ſchwefelgelben Querfleck, der an gleicher Stelle, wo dort die Binde, vor dem MVorderrande anfängt und unter der’ Mitte zugefpist endigt. — Das Weibchen hat tiefer ſchwarze Grund: farbe und ſchaͤrfere Zeichnung. 170. Stenoptera orbonella Duponchel pl. 303. fig. 3. 4. pag. 428. Tin. orbon. Hübn. fig. 313. Oecophora sulphurella Stephens Illustrat. . pag. 228. — ein Weibchen (? die Aftermündung hat eine Einfaffung von gelben Haaren) von Mermeriza, mit einem meißlichen Gegenfled am Vorder: rand, der in Hübners Figur nicht dargeftellt ift, und den Stephens nur dem Weibchen beylegt. Nah Duponchel fliegt diefe Art um Paris, und. nah Stephens ift fie fogar häufig um London. 171. Oecophora apicalis n. sp. Alis anterioribus elongatis olivaceis, apicem versus in mare vix, in femina distinete violaceo. nitentibus, poste- riores latitudine vix superantibus; feminae ventre macu- lam integram flavidam gerente. Beide Gefchlechter in mehreren Cremplaren von Kellemifh. Diefe Art fteht der Größe nach unter Oecopliora productella (Sfis 1839. ©. 193. ) mit ‘welcher fie in der Flügelftredung und in der Farbe des Bauchfleds des Weibchens übereinfommt ; der violete Schimmer der WVorbderflügelfpige, den befonders das Weibchen zeigt, unterfcheidet fie von allen mir befannten Arten. 36 Mittelleib, Kopf und Beine dunkel olivengruͤn, etwas glän- gend, mit ſchwacher, gelblicher Beymifchung. Taſter länger ale bey Oecoph. productella ungefähr von der Länge des Ruͤcken⸗ ſchildes, auffteigend gekrümmt, dünn, allmählich fein zugefpist, auswärts gelblich olivenbraun; beym Meibchen endigt dag zweyte Glied unten in ein feines (Schuppenhaar-) Spischen. Die Flei- nen, bünnen Marillartafter ftehen an der Wurzel des Ruͤſſels hervor. Fühler faft fadenförmig, beym Männchen fehr zart gefranzt. Beine braun, erzglänzend; die Hinterfchienen durd) violettglängende Haare verdidt. Hinterleib dunkler als der Mit: telleib, violettglängend, beym Meibchen anfehnlich die® und lang, und auf der Bauchfeite de3 dritt- und viertlekten Ringes blaß- gelb, wodurch ein querliegendes Dblongum gebildet wird. Die geftredten Vorderflüigel find kaum breiter als die Hinter: flügel nahe der Bafis, dunfelolivenbraun, mit gelblihem Schim: mer; die Franzen des Vorderrandes vor der Spitze und meiftens diefe felbft etwas violett; beym Meibchen ift die ganze Spike nebft den Hinterrandfranzen viel lebhafter gefärbt, faſt ftahlblau. — Die etwas kurzzugeſpitzten Hinterflügel find fo wie die ganze Unterfeite braun mit fchwachem, violettem Schimmer. 172. Psecadia aurifluella Treitschke 9, 1. 227. Tin. — Hübn. fig. 302. Psecadia pyrausta Iſis 1859, ©. 194. und 1844. ©. 380. — beide Geſchlechter von Mer⸗ meriza und Rhodus. 173. Gelechia formosella Sfis 1839. '©. 201. Hübn. fig. 160. Rhinosia flammella Tr. 9, 2. ©. 20. — auf Rhodus in Mehrzahl im April und Anfang May 5 — ohne Verſchiedenheit von den um Wien und in Sicilien fliegenden Exemplaren. Es find noch 2 Gelechia-arten vorhanden, die zu Feiner mir befannten Art gehören, jede in einem Eremplar und ſtark bes ſchaͤdigt, fo daß e8 mir nicht rathſam feheint, fie in diefem ſchwierigen Genus unter befonderen Namen aufzuführen. Sch erwähne fie, damit man vorläufig wiffe, daB auch folche Formen in jenen Gegenden vorfommen. Beide Arten gehöten zu A, b des Genus. Die erfte, auf Nhodus im April gefangen, hat Kopf und Dberfeite nebft Endglied der Taſter weißlich, alles Uebrige grau und im Mittelraume der geftrediten, weißlich be— ftäubten Vorderflügel 2— 3 verlofchene braune Fängsftrichelchen ; die Größe wie Gel. ferrugella; die Flügel geftredter als bey Gel. vulgella und ohne rauhe Stellen. — Die zweyte Art, zu Ende May bey Mari gefangen, in der Größe umd Geftalt wie Gelech. brizella, hat Rüden, Kopf (Zafter fehlen) und Bruft weiß, die Vorderflügel glängend ochergelb, nach hinten geſättigter; zwey weiße Querlinien gehen über diefelben, die erfte vor der Mitte fehr fehief gegen den Innenrand, die zweyte hinter der Mitte, ziemlich fenkrecht auf den Innenrand, in der Mitte etwas einwärts gekruͤmmt. In der Flügelfpige ift ein weißer Fleck, und ein folher Punct an der Mitte des Hin: terrandes, 174. Aechmia Fischeriella Sfis 1839. ©. 204. Aechm. Roeslerstammella F. v. Rslſt. Beytr. I. ©. 242. tab. 82. fig. 3. — ein kleines befchädigtes Eremplar von Standio. 175. Coleophora cuprariella n, sp. Alis anterioribus nitidissimis viridi-aeneis apice cupreis; antennis fuscis totis parte tertia basali longius violaceo- squamatis. Ein Männden, im Iesten Drittel des May am Gebirgsab- hange bey Mermeriza gefangen, nächft verwandt mit Coleoph. 37 Mayrella (Hübn. fig. 322. Iſis 1839.) ©. 206.);' von ber es fich nur durch die Fühler unterfcheidet: Dieſe find nehmlich an der Afiatinn, ganz einfarbig, glänzend braun, borftenförmig, fehr deutlich gegen die Spige verdimne "und in den Gelenken etwas abgefegt, kaum gekerbt; das MWurzelglied durch große, violettglaͤnzende Schuppen ſtark ı verdidtz ein faft doppelt‘ fo langer Theil der Fühler ift auf dieſelbe Weiſe verdidt; und noch mehr ftahlblau gefärbt, wodurch kaum $ der Fühlerlänge fich verdickt zeigt. Bey Col. Mayr. nimmt die Verdidung mehr als 3, faſt # der Fühlerlänge ein, und der daraus her: vorftehende faſt ebenfo tie dort befchaffene Fuͤhlertheil iſt bey beiden Gefchlechtern bis zur Spige ſchneeweiß und ſchwarz ge: ringelt. — Die Hinterfchiene unferer neuen Art ſchejnt etwas dider zu feyn. Die Vorderfitigelfarbe ift nicht fo fchon und feurig wie bey der einheimifchen Art. Das Thier iſt etwas größer: "176 Coleophora fuscicornis n.'sp. Alis anterioribus nitidissimis cupreo-violascentibus, an- tennis fuscis totis, articulo basali dorsoque articulorum proxime Ssequentium longius squamatis. Ein Männchen, am 11ten April bey Carajafı in einem hohen Gebirgsthal gefangen, wo kaum der Frühling begann. Naͤchſt verwandt mit Coleoph. aleyonipennella Kollar (Verzeichniß der niederöfte. Schmetterlinge ©. 99.), Iſis 1839. ©. 208. Die Hauptunterfchiede" find folgende zwey: 1) die Fluͤgel find verhaͤltnißmaͤßig breiter, am auffulfendften die hin: teren, welche: ſich ſchneller zufpigen als bey Coleoph:'aleyonip. ; 2) die Fühler find an der Spike nicht weiß, welche Farbe fie bey Col. aleyonipen. bis auf 4 der! Länge haben. Auferdem haben die Worderflügel an der Spige ein paar Quereindrüde; ihre Farbe ift nicht fo ſchoͤn glänzend Und gegen die Spitze ges roͤthet wie bey’ jener Art. Die langen Schuppen des Wurzel: gliedes der Fühler haben die Farbe des Kopfes; erft die folgen: den ſind violett (bey Ooh aleyonip. ſind alle violett). » Das ganze Thier iſt größer, mehmlich "wie die größte Gracilaria elongella, während Col: aleyonipen. gewöhnlich unter 'Gracil. Frarickella bleibt. Dieſe legten Verfchiedenheiten find vielleicht nur individuell; die zwey erften bezeichnen eine! verfchiedene Species. 177. Cosmopteryx argyrogrammos n. sp. Alis anterioribus ochraeeis argenteo 'irregulariter 'stri- gosis, pedibus pallidis, 'tibiis postieis vix incrassatis. Ein Weibchen von Adirnas, im September gefangen. Die Stügelbildung wie bey Cosmöpt. turdipennella, nur die Spitze nod) vorgezogener ; die Taſter lang, wie bey Cosmopt. pedella. Die Flügelzeichnung ift keiner der Cosmopteryx-Arten aͤhnlich. Größe tiber Cosm. turdipemnella. Kopf, Rüdenfchild und Vorderfluͤgel, letztere mit jtellenmeifen Verdunkelungen, blaß ochergelb. Die langen, duͤnnen, gekruͤmmten Lippentaſter ſind an dem etwas dickern zweyten Gliede ochergelb, mit weißlichem Rüden und weißlichem Endgliede. Die Maxillartaſter klein, uͤber der Ruͤſſelwurzel liegend, gegen einander gerichtet. Ruͤſſel gerollt, oben beſchuppt. Untergeſicht, eine Mittelſtrieme uͤber Scheitel und Ruͤcken, und die Raͤnder der Schulterdecken weiß— lich. Hinterleib grau. Beine blaß; Hinterſchienen wenig ver— dickt, zuſammengedruͤckt, kaum auf den Kanten behaart. Die Vorderfluͤgel haben mehrere filberweißliche , Eurze, fchiefe Duerftriche, nehmlich: ein Eurzes Längsftricheichen Eommt aus der Baſis nahe am Innenrande, darauf kommt ein fehr-fchief gegen die Bafis gelegter, am Vorderrand ausgehender Querftrich, der ziwehmal zerriffen wird; etwa in der Mitte fteht ein fchiefes 38 Strichelchen, und unter ihm am Innenrande ein anderes. Es folgt ein mit dem Hinterrande paralleles, und ein längeres am Hinterrande felbft. Das Enddrittel des Worderrandes hat eine mehrmals unterbrochene, gelbliche, glänzende Linie, welche in der Spige durch eine bräunliche Linie fcharf begränzt wird. — Auf der Unterfeite ift die ganze Fläche gelblichgrau, die Ränder ſchmal ochergelblich. Die Hinterflügel ſeidenglaͤnzend grau auf der Oberſeite, halb grau, halb weißlich auf der Unterfeite, Franzen fehr lang, wie bey dem ganzen Genus. Diefe Art findet fih in Sicilien und um Rom. 178. Elachista cygnipennella Iſis 1839. ©. 213. Hübn. fig. 207. Adela cygnella Tr. — ein Männchen von Garajafı. 179. Pterophorus acanthodactylus Sfis 1841. ©. 784. Alueita — Hübn. fig. 23. 24. — ein ſchoͤnes Männ: hen von Patara, fehr unbedeutend roͤthlicher als die in der Iſis angenommene Stammatt. 180. Pterophor. obscurus Z. Sfis 1841. ©. 79. — ein Weibchen von Makri, etwas verflogen und verblaft, daher in’ der Farbe mit den hellſten hiefigen Exemplaren über: einfommend. Abweichungen fehe ih nur in Folgendem: die erfte Querlinie über die Zipfel der Vorderflügel ift breit und auf den hintern faft fo deutlich wie auf den vordern; fie ift nicht fo rein weiß wie gewöhnlich, auch nicht fo fharf abgeſetzt, und fcheint auch minder fchief zu ftehen. Die zweyte Quer: linie gleichfalls breiter ald bey unferem Pter. obscurus fchließt fid) auf dem hintern Zipfel an den auch größern Wiſch der * an. Auf den Hinterfluͤgeln iſt die Mitte der dritten eder weißlich; am Vorderrand ſitzen mehrere weiße Schuͤppchen, eine groͤßere Zahl am hintern Rande, an beiden Stellen mit ein paar ſchwarzen Schuͤppchen untermiſcht. Da dieſe Schuͤpp⸗ chen groͤßer und reiner weiß ſind als bey unſeren hieſigen Ex— emplaren, auch an unverflogenen Exemplaren in viel groͤßerer Zahl vorhanden ſeyn muͤſſen, ſo ließe ſich die Annahme, daß das aſiatiſche Exemplar eigner Art ſey, hierdurch am erſten rechtfertigen. 181. Pterophorus tristis Z. Iſis 1841. ©. 788. — 8wey unverflogene weibliche Cremplare, von Kellemifh, find fo groß "wie mein größtes Eremplar diefer Art (von Liffa in bee Provinz Pofen) und haben mit ihm die bindenartige Ver: dunfelung zwifchen den beiden Querlinien der Vorderflügelzipfel gemein ; fie. ‘gehören unbedenklich zu diefer Art. — Drey andere Eremplare; eins ohne Hinterleib und ziemlich verflogen, zu An: fang November bey Attalia gefangen ; das zweyte von Adirnas ; das dritte, unverflogenfte ron Kellemiſh — find? Männchen und gehören beftimmt zuſammen; fie erreichen die Größe der beiden Kellemifher. Weibchen, haben die Hauptmerfmale von Pter. tristis und weichen nur in der Grundfarbe ab, die fahlgelb, gegen hinten allmählich dunkler ift, ähnlich der Snnenrandfarbe der Vorberflügel unferer größeren hiefigen Eremplare von Pte- rophor. fuscus. Bey der Uebereinftimmung aller andern Kenn: zeichen koͤnnen fie nur als Var. b) major, alis anterioribus gilvescentibus, postice fuscescentibus angefehen merben, ' 182. Pterophor. Loewii n. sp., ein Männden von Rhodus, aͤhnlich einem Pter. mictodactylus, aber Fleiner als bie Eleinften Eremplare deffelben und von diefer Art ſowie von Pter. fuscus, graphodactylus fofort dadurch zu unterfcheiden, daß der erfte Zipfel des Vorderfluͤgels Iänger und fehmäler und auf den Franzen des Hinterwinkels ftatt eines ſchwarzen Punctes 39 mit zweyen gezeichnet. iſt. Auferdem. befindet fich an der Spal⸗ tung felbft und nur, dem zweyten Zipfel angehoͤrig ein -Eleiner, ediger brauner Fleck, aͤhnlich dem von Pterophorus. Mannii Z. in lit. (welcher einem £leinen, hellen zartgezeichneten ‚Pter. fuscus aͤhnlich fieht amd um Wien häufig iſt) Geſtalt und Firbung kommen denen von Pter. mietodactylus nahe, nur ift loßtere reiner und weniger mit Weiß beſtaͤubt und es fehlt der dunkle Strich. auf den ‚erften Zipfel der Vorderfluͤgel; dieſer bat hinter dev Mitte ein feines, «weißes, aber verlofchenes Quer: ſtrichelchen; die Franzen an feinem Vorderrande find ‚weiß und tragen an der Spige einen. Kleinen, ſchwaͤrzlichen Wiſch. Alis anterioribus, einereo- fuseeseentibus ‚\dorso: dilutis, puneto ‚ad fissuram_rigro, laciniis angustioribus; | Punefis duobus in eiliis anguli postiei laciniae anterioris vigris; eiliis digiti tertii breriusenlie 133. "Pteroph. baliodactylus _ZR. Iſis 1841; ©. 861. — Männchen. und Weibchen won. der Strandebene von Makri, von wo das Gebirge ſteil auffteigte Flugzeit 28 — 25ten May. Beide, Cremplare find etwas kleiner als die mir vorgefommenen. öfterreichifchen Exemplare von balioda- etylus... Das etwas, abgeflogene Weibchen zeigt: von dem brau— nen Wiſch auf der Mitte des Vorderzipfels der Vorderfluͤgel nur eine ſehr unbedeutende Spur, und. die drey Linien auf der Oberſeite des. Hinterleibes. find: nur. blaß; das Männchen hat ftatt des Fleckchens am Borderrande der Vorderflügel nur einen recht deutlichen langlichen Punct und den Wiſch des Vorder— zipfels auch, ſehr befchränkt.. Außerdem. haben beide: Exemplare eine ungemeine Uebereinflimmung mit Pter. baliodaetylus, und ihre Vereinigung hätte gar kein Bedenken, wenn die Loccuitaͤten nicht ſo gar verſchieden wären. Mompgraphien der Genera der Falconidae von J. I. Kaup. Mein größeres Merk über die Falken Eann ich erſt ſpaͤter er— ſcheinen laſſen, wenn ich alle, bedeutenden. Mufeen iin Europa durchgangen: habe; bis jegt.hatte ich mur Gelegenheit, die Mu— feen zu Frankfurt, Leyden und London und die Privatfammz (ung des Herrn Gould, fir meine Arbeit auf die freyeſte Weiſe zu.benugen, wofür.ich den Herren Gebrüder John und Georg Gray, Gould und meinem verehrten Freund, Hrn. Dr, Rüps pell. meinen waͤrmſten Dane: zolle. Diele Genera der Falconidae habe ich zwar, ſoweit meine Kenntniffe reichen, gefchloffen und diefe werde ich. won Zeit" zu Zeit. in der Iſis publiciren. Sch. verbinde mit dieſer vorkäufi: gen‘ Herausgabe. einzelner Genera einen doppelten Zweck, von welchen. der Eine der iſt, die Herren Drnithologen anzuregen meine Arbeiten zu korrigiren, damit dieſe von mir gewuͤnſchte Verbeſſerungen meinem groͤßern Werke zu Gute kommen. Der andere Zweck iſt der weniger wichtigere, um den Zoologen zu zei⸗ gen, was: fie von meinen. Arbeiten zu eriwarten baben, Die, Gründe, warum. ic die Familien der Rapaces: Fal- conidae, Strigidae, Gypogeranidae, Gypaötidae, Vulturi- dae und die Subfamilien der, Faleonidae: Falconinae, Mil- vinae, Aceipitrinae, Aquilinae, Buteoninae und ‚die Ges nera berfelben fo und nicht anders’ geftellt habe, find in) meinet Claffification der, Suugetbiere und Voͤgel näher entwickelt und ich muß auf. diefe hinweifen, wenn ich. mich nicht wiederholen foll, N 0 Nur ſovlel duͤrfte mir daraus zu erwähnen erlaubt feyn, daß ich nach meiner Unterſuchung darauf gekommen bin, in der Claſſe der Voͤgel fuͤnf Grundtypen anzunehmen, die ſich, in allen Ordnungen, Unterordnungen uſw. auf die manigfaltigſte Weiſe modificiert ftets wiederholen,‘ Dieſe 6 Grundformen ſind: der Papageh⸗ Schwalbenaͤbntiche Straußaͤhnliche, Pelikan- und Huͤhnertypus. Die Huͤhner, ———— zerfallen in die 5 Familien: Cra- eidae, Columbidae, Crypturidae, Tetraonidae et Gallidae; Diefe Ordnung wiederholt im ihrer Familie alle ' Grundfor— men und die Gallidae mit den Subfamilien Pavoninae, Nu: midinae, Meleagrinae,et Gallinae ftellen: den. Hühnertypus am reinften vor, indem fie. nicht allein Diefen Typus. als Ord— nung, fondern auch als Familie darftellen. ‚Die, wahren Huͤh— ner zeigen. ein außerordentlich entwiceltes ‚Gefieder, ſowohl in der Tertur, als auch in den Farben. Sie‘ zeigen Federkraͤgen und uͤberzaͤhlige Schwanzfedern. In dieſer Familie kommen nackte Hälſe mit Fleiſchlappen und Karunkeln und Fleiſchkämmen auf dem Kopfe vor. Die Huͤhner zeigen, als Erdlaͤufer, ſtarke Tarſen mit geſpaltenen Schildern und lange geſchilderte Sehen mit ftumpfen Krallen. Diefe von. den Hühnern abſtrahirten Kennzeichen laſſen auf keine Familie der Rapaces beſſer anwenden, als auf die der Vulturidae, bey welcher. ein ſehr entwickeltes und buntes Ges fieder. (Sarcoramphus gryphus, papa), Fleiſchkämme auf dem Kopfe ‚(Sarcoramphus) , Hautlappen: auf dem: Halſe (Sar- coramphus et Velten}; Federfrägen, vielfeberiger Schwanz, ftarfe Zarfen, geſchilderte lange Zehen und ſtumpfe Krallen) vor kommen. Die Vulturidae find demnach die Hühnerähnlichften Rapaces * und» wie ich die Hühner als die unvollkommſten Voͤgel ans, Ende aller Vögel ftelle, fo. gebe ich den Vulturideg unter. den: Rapaces. den tiefſten und legten Rang. Die Ordnung, worin die. Totipalmati den vierten Rang als Unterordnung einnehmen und: welche ich Aves ichthyorni- thes: genannt habe, beſteht aus den Unterordnungen: 1) Rapa- ces, 2) Longipennes, 8) Brachypteri, 4) Retipalmask 5) ‚Lamellirosires, Sn den Lamellirostres ftellt ſich der Hühner, in den To- tipalmati der wahre Iehthyornithes ‚in den Brachypteri ‚der — in den Longipennes der, Schwalben⸗und /bey den Rapaces in der erften Subfam. der Faleoninae, den Falco- nidae, der Papagey-Typus dar. Die Pelicane, Totipalmati, zeigen meiſt einen. geraden, an der Spitze aufgeſchwungenen, zuſammengeſetzten Hakenſchnabel. Schwung- und Schwanzfeder find ſehr elaſtiſch, wie aus Fiſch⸗ bein gebildets Die Hinterzehe richtet ſich nach vorn, & pn äußerst gefraͤßige und raubfüchtige Vögel, Diefe Kennzeichen laſſen ſich unter den Bamilien der re nur auf eine Familie" anwenden, ‚won: welchen in der jetzigen Schöpfung: nur eine Form fich ‚erhalten. hat. Es iſt die, Fa— Gypaetidaes, Diefe zeigt einen geraden, bis hinter die £leinen Augen geſpaltenen, san der Spitze hafenförmigen aufgeſchwun— genen Schnabel; der, um die Aehnlichkeit mit dem Pelikanſchna— bel vollfommen zu machen, an der ‚Seite, eine Furche als Anz deutung des zufammengefekten Schnabels trägt. Schwung - und Schwanzfedern find aͤußerſt ſtark und. elaſtiſch. Die Hinterzehe hat eine Neigung ſich nach vorn zu wichten, was jedody ‚nur an | * Mie die Meleagrinae bie tein raubvogelähnlichſten Hühner fi ft ro daher auch Briſſon die Geyer dieſen anreihte. 4 ifchen ‚Eremplaren und. noch * an lebenden zu ſehen iſt. ie Verdauungskraft und Gefraͤßigkeit dieſes Vogels graͤnzt ans Fabelhafte, indem fie Haare und Klauen bewaͤltigt und ſeine liebſte Nahrung Knochen ſind, mit dem er Schlund und Magen fo uͤberfuͤllt, daß fie ihm häufig zum Rachen herausragen. Bey den Typus: diefer Familie, dem Gypaetus barbatus, "zeigen ſich die Zungenbänder, fehr, entwidelt, wodurdy er ſich ebenfalls als Achter Fraß- und Fiſchvogel repräfentirt. Ob dieß auch bey dem Tachypetes der Fall ift, der als einer der Haupt: Grundformen der Totipalmati anzufehen ift? Die Gründe, weldye mid; bewogen haben, den Totipalmati unter den Aves ichthyornithes den 4ten Rang als Unterords nung anzumeifen, find diefelben, die midy zwingen, den Gy- paetidae al8 Familie unter den Rapaces die 4te Stelle zu geben. Die Drdnung der Grallae, worin die Brevipennes den 8ten Rang als Unterordnung einnehmen, befteht aus den Unterord: nungen: 1) Pressirostres, 2) Longirostres , 3) Brevipen- nes, 4) Cultrirostres, 5) Macrodactyli. Letztere ftellen fehr Elar_ ben Hühner, die Cultrirostres ben Pelican, die Brevipennes den eigentlichen Stelzvogel-, die Lon- girosfres den Schwalben= oder Ornithes-, und die Pressi- rostres den Papagey-Typus vor. * Bey den Brevipennes, die ic als die Grundtnpen der Grallae betrachte, treten. die ängften Geftalten, mit den £ürzeften Flügeln und den laͤngſten uͤßen, auf. Als Laufvögel zeigen fie die Eürzeften Zehen. "Unter den Rapaces zeigt Eeine Familie deutlicher den Gral: latoren-Typus als die, Familie Gypogeranidae Bonap. Es iſt die laͤngſte und geftredtefte Form mit dem längften reiherartig befiederten Halfe, den längften Tarſen und Eürzeften Zehen. Sie madıt felten von ihren Flügeln Gebraud und fucht ich. meiftens durch Laufen der Gefahr zu entziehen. Ihre Nahe tung befteht einzig und allein in, Amphibien. Auch von diefer Form nehme ich an, daß fie die einzige Form ft, die ſich in der Sestwelt erhalten hat.. Nah der Menge von Analogien, die fie mit Gymnogenys radiatus theilt, glaube ich, daß fie mie diefe die Gircusform in dem. Zten Genus. der - Aten Subf. der Familie Gypogeranidae darftellt. Mie ih den Brevipennes die 3te Stelle al3 Unterordnung gebe, fo placiere ich die Gypogeranidae als 3te Familie unter die Rapaces und halte jeden Verfuch, fie mit Dicholophus unter die Grallae zu bringen für eine höcft verkehrte Anwendung de Analogien, die diefe Form mit der Grallae hat. } i I Den Passeres, die ich wahre Vögel, Aves ornithes genannt habe, gebe ih al8 Stamm oder Ordnung den 2ten Rang und ich fielle die Unterorbnungen wie folgt: Conirostres, Dentiro- - stres, Syndactyli, Fissirostres et Tenuirostres., Die Fa— milien Fringillidae geben den Conirostres, die Oriolidae den Dentirostres, die Bucerotidae den Syndactyli, die Capri- mulgidae den Fissirostres, und die Meliphagidae den Te- nuirostres den beftimmten Rang, weil in den Loxinae am #* Dey einer forgfältigen Bearbeitung der Charadridae mit ven - Subf. Otinae etc. wird es ſich herausftellen,, ob die Pressirostres als Unterorbnung beftehen können oder nicht, und ob fie, nicht, als Familie den erſten Rang bey den Brevipennes einnehmen, die fich dann ftellen würden: 1) Charadridae, 2) Apterycidae, 3) Casuaridae, 4) Di- didae, 5) Struthionidae. Sn diefem Falle würden die Megapodidae vielleicht den erften Rang als Unterordnung bey den Grallae einnehmen? Iſis 1847, Heft 1. 42 beutlichiten der Papagey-, ih den Oriolidae der Dtni’hen:, in den Bucerotidae ( durch riefenmäfige Größe) der Grallatoren- in den Caprimulgidae der Pelifan= und in den der Hühner Typus auftritt, In dieſem Stamm treten die Hleinffen und leichteften Geſtal⸗ ten; wie aus Luft gewoben, auf. Indem der Geſang exit bey ihnen zur höchften Entwidelung gefommen ift, fo müffen fie das am feinften conſtruitte Ohr befiken. Ben den Rapaces zeigen die Strigidae die kleinſten und keichteften Geftalten, bey welchen Genera borfommen, deren außeres Ohr fehr groß ift. Obgleich fie Feine großen Mufiker find, fo zeigen fie doch ein Auferft feines Gehör, das auf Ko- ſten ihres Auges entwickelt zu ſeyn ſcheint. Dieſe Familie zeigt durch Gefieder, Nachtleben Analogie mit den Caprimulgidae der Fissirostres, weiche als Familie den Raub⸗ odes Pelikantypus darftellt. Wie ich defhalb den Ornithes den ten Rang als Stamm oder Ordnung gebe, fo gebe ich den Strigidae unter den Ra- paces als Familie die Ote Stelle. Die Zygodactyli, welche ich wegen der Papageyen an bie Spitze aller Vögel. ſtelle, zerfallen: in die Familien: Psittacidae, Cuculidae, Rbamphastidae „Picidae et Musophagidae.* In diefen tritt, wie bey den übrigen Stämmen die naͤmliche Wie derholung der verfchiedenen Typen auf. Die Papageyen zeigen eine kurze Wachshaut, tunde in den Knochen eingebohrte Nafenlöcher, einen von der Wurzel un gebo: genen und gemölbten Oberfchnabel, einen kurzen gewölbten nad) öben gerichteten Unterfchnabel, einen Gaumenhöder an dem obern Schnabeldafen und große Gelehrigkeit und Abrichtungsfähigkeir. Shre Füße gebrauchen. fie als Hände und bringen ‚mit diefen häufig fefte Nahrung zum Schnabel. Alle diefe Analogien zeigen. die Falconinae unter den Fal- conidae und id) betrachte defhalb wegen der Subf. der Faleo- ninae- die ganze Familie als die, edelfte unter aller Rapaces und gebe ihnen deßhalb die erfte Stelle, wie der Unterordnung Rapaces unter, den Ichthyornithes, Die Unterordnung Ra- paces theilt ſich demnach in die,5 Familien: 1) Falconidae; 2) Strigidae , 3) Gypogeranidae, 4) Gypaetidae, 5) Vul- turidae; ich ftelte fie fo und nicht anders, weil in ihr dev Pa: pagep=, Ornithes-, Grallae-, Pelitan und Hühnertypus ſich tepräfentitt. Die Gründe anzugeben, warum ich die Papageyen zw oberff, die Hühner ang Ende, die Grallae in die Mitte xc. ſtelie, wuͤrde zu ‚weit führen; und müffen in meiner Gtaffification nachgelefen werden, r Ben den. Falconidae. treten die, nämlichen Grundformen in den einzelnen Unterfamilien auf, die wir jedoch, nachdem wir die Samilien firirt haben, in die Formen der Rapaces über- fegen koͤnnen. Haben wir nur. diefe eine Familie. im Auge, fo fönnen mir ebenfo gut von einem: Falken, Eulen, Kranich⸗ geyer⸗, Bartgeyer- und Geyertypus fprechen, indem dieſe die obengenannten Typen bey. den Rapaces darftellen. Die Falconinae bilden demnady die erfte Subf. der Falco- nidae aus angeführten Gründen und weil fie, was jeder Laie ’ Meliphagide * Warum der erfte Stamm Zygodactyli, wie der letzte Stamm Gallinae in Familien und in feine Unterordnung zerfällt, weiß ich nicht zu erflären. Bey den Säugethieren ift es bey den Primates et Ru- ıninantia dee näntliche Fall md meine Suborbnungsbenennungen: für diefe 4 Stämme oder Ordnungen find zu ftreichen. 3* 43 fühlt, die edelften find. Bey den Milvinae fehen wir die größte Ohroͤffnung, das filzige, lodere Gefieder und ein Dämmerungss leben wie bey Eulen auftreten. Sie zeigen ferner im Gefieder Analogien mit den Longipennes, 2te Unterordnung der Ich- thyornithes, und in Nauclerus ift der [hwalbenähnliche Raub: vogeltppus der Ornithes fo Elar ausgeprägt, das dieſer ver— £leinert mit plattgedrücdtem Schnabel für Eeinen Naubvogel, fondern für eine Schwalbe angefehen würde, Wir geben aus diefem Grunde den Milvinae den Aten Rang. Bey den Ac- eipitrinae treten die längiten Zarfen, die Eürzeften Zehen und die kuͤrzeſten Flügel auf. Wir betrachten diefe deßhalb als die Repräfentanten der Gypogeranidae und Stelzvögel und geben ihnen, tie diefen den Sten Wang. Bey den Aquilinae findet fid) die größte Naubfucht, Gefräßigkeit, ein weit geöffneter lan: ger Schnabel, befiederte Zarfen und großes Flugvermögen. Mir geben ihnen deßhalb als den Nepräfentanten der Familie Gypaätidae und den Totipalmati den: 4ten Rang. Bey den Buteoninae findet fih Frucht- und Aasnahrung, gefpaltene Schilder auf den Zarfen, nadte Kehle und Geficht bey Ibieter. Sie tepräfentiren demnad) die Vulturidae und Gallidae und nehmen den Sten Rang ale Subfamilie ein. In jeder Subfamilie der Falconidae gibt e8 ein Genus, worin der entfprechende Typus am deutlichften fich darftellt und melche der entfprechenden Familie und fich felbft feine Stellung gibt. So gibt Ibieter ſich als Genus und den Buteoninae bie 5te Stelle. Pandion mit feinem etwas aufgefhwungenen Schnabel, Stoßtaudyen und feiner alleinigen Fifchnahrung gibt, als die deutlichfte Wiederholung des Pelifantypus, ſich als Genus und der Subfamilie Aquilinae die 4te Stelle. Geranospiza* gracilis zeigt die längften uud duͤnnſten Tar— fen, dabey die Fürzeften Zehen, namentlich der aͤußern. Dieß und daß er auch im Gefieder dem Gypogeranus ähnelt, gibt diefer Form ald Genus und den Accipitrinae die Zte Stelle. Nauclerus mit feinen fehr langen Flügeln, kurzem Ober: flügel, langer Flügelfpige, fehr Eurzen Tarfen gibt ſich als Ge: nus der Milvinae die 2te Stelle. Waͤren alle Subgenera diefes Genus befannt, fo würde wahr: fheinlich eines die große Ohröffnung der Strigidae zeigen. Hiä@rax mit der fürzeften Wachshaut, mit dem im Ver: bältniß größten und gemölbteften Schnabel fehe ih als das erfte Genus bey den Falconinae an, Mir haben demnach in den 5 Subfamilten der Falconinae abermals 5 Grundformen: 1) Hierax, 2) Nauclerus, 3) Ge- ranospiza, 4) Pandion, 5) Ibieter. Haben mir es defkalb nur mit einer Familie zu thun, fo Eönnen wir ebensfall3, die Grundform im Auge behaltend, diefe als Typen betrachten und tie Eönnen ftatt Geyer — Ibictertypus, ftatt Gypa&tus — Pandiontypus, ftatt Gypogeranus — Geranospizatypus, ftatt Strix — Nauclerustypus und ftatt Falken — Hierax- typus fagen, indem diefe Formen ebenfalls den Hühner:, Pe: likan-, Stelzvogel=, den wahren Vogel- und den Papageyen: typus in ihren Formen am deutlichften darftellen. I. Subfam. Farconinae: 1) Hierax, 2) Tinnuneu- lus, 3) Harpagus, 4) Falco, 5) Jeracidea. * Ischnoscelis Strickland iſt bey den Cetonien durch Bur— meifter vergeben, i J 44 Il. Subfam. Mırvinae: 1) Ictinia, 2) Nauclerus, . 3) Circus, 4) Elanus, 5) Milvus. Il. Subfam. Accıpıtrınae: 1) Spizaötus, 2) Nisus, 3) Geranospiza, 4) Astur, 5) Asturina. IV. Subfam. Aquisinae: 1) Aquila, 2) Helotarsus, 3) Circaötus, 4) Pandion, 5) Haliaetus. V. Subfam. Bureoninar: 1) Buteo, 2) Pernis, 3) Po- Iyborus, 4) Rostrhamus, 5) Ibicter. Mehr wahre Genera, als diefe hier, angeführten, ‚gibt es nicht, und alle übrigen von den Autoren: als aͤchte Genera aufgezählte, find Subgenera derfelben. Wenn ich deßhalb die Genera wie Herpetotheres, Gymno- genys, Spilornis, Circaetus et Poliornis, ferner Hyptiopus, Aviceda, Regerhinus (Cymindis Cuv.), Pernis als Genera Eaffire, fo gefchieht eg, weil die 5 erjteren Subgenera von Cir- caetus und legtere Gubgenera von Pernis find. Dieß wird ſich jedoch erft deutlich bey Bearbeitung diefer Genera erweifen, die nächfteng folgen Toll. I. Subfamilia. Falconinae. 1) Hierax, 2) Tinnunculus, 3) Harpagus, 4) Falco, 5) Jeracidea. 1. Genus. Kleinfalfe — Hiärax Figr. 1825. Diagnofe. Don der Größe großer Finken mit Eurzer MWahshaut und 2 fpisigen Zähnen an dem plößlich gebogenen Dberfchnabel. Die gefhuppten Tarfen mit den Zehen verhält nißmaͤßig fehr groß. Befhreibung. Kopf groß. Schnabel von der Wurzel an gebogen mit 2 fpigen Zähnen, wovon der vordere der längfte und ftärkfte ift. Naſenloͤcher rund, ohne erfennbares Zäpfchen ; fie find rund in den Knochenkern des Schnabels eingebohrt und ftehen nicht an einer weichen Haut wie bey Harpagus. Die kurze Wahshaur, die nadte Gegend um bie Augen und die Füße ſchwarz. Die Flügel find kurz und erreichen nur die Hälfte des Schwan zes. Zweyte und dritte Schwinge an der Snnenfahne, nach der Spige hin, ſchwach bogenförmig ausgefchnitten. Zweyte Schwinge faft fo lang als die Zte und 4te, welche die langften find. Tarfen Eurz, gefhuppt. Mittelzehe faft fo lang als diefe. Aeußere und Innere von faft gleicher Länge und Stärke. a Der Schwanz hat Numpflänge und ift in der Mitte ſchwach ausgefchnitten. Diefes Genus enthält die Eleinften Arten von allen Falken, welche auf die heißen ‚Länder des alten Continents befchränft find. Die big jest befannten. leben in Dftindien. 1) Der bunte Kleinfalfe — Hierax caerule- seens, Linn. Falco coerulescens, Zinn. Pl. col. 97. Diagnofe. DBlaufhmwarz mit weißer Stirn und einem weißen Augenftreifen, der vom hintern Augenwinkel zum. Halfe fi hinzieht, ohne den Hinterkopf zu. umgeben. Befhreibung. Blauſchwarz mit weißer Stirn und einem Streifen, der über die Augen und Dhrfedern hinzieht und mit der weißen Kehlfarbe fich verbindet. Vordere Hälfte der Wan— gen, Kehle und Bruſt weiß, ohne ſchwarze Badenftreifen. Unterbruft, Bauch, Vordertheil der Hofen und ein Theil ber untern Schwangdede mehr ‚oder weniger roftfarbig. Die Zügel, obern Theile, Seiten des Unterförpers, Flügel und Schwanz ſchwarz. 45 Der Flügel von Innen weiß, bie längeren Deckfedern ſchwaͤrz⸗ ih gebändert. Die Schwingen felbft ſchwaͤrzlich mit weißen dreyedigen Flecken, die nicht zum Scafte gehen. Schwanz von unten mit 6 weiken Binden auf den Innenfahnen, ivovon bie zwey legten nach dem Ende des Schwanzes hin fid) zumeis len auf meiße Puncte reduciren. R Don’ oben erſcheint der Schwanz durch die ungeflediten Außen: fahnen einfarbig blaufhmwarz. Dimenfionen mas. Kopf 31* Zarfe 19 Schnabel 10 Mittelzehe 19 Mund. 11 1fte Schwanzf. 52 Oberfluͤgel 59 2te — 55 Fluͤgelſpitze ‚35 6te — 51 Rach Dr. ©. Müller Lebt dieſe Art geſellig und dieſer Reis fende fchoß einmal von drey neben einander figenden alten Voͤ— geln zwey herab. Nach dieſem Zoologen nennen die Malahen dieſe Art den Li⸗ bellenfalken. Es ſcheint demnach, daß er von Libellen und vielleicht auch andern Inſecten lebt. Das Vaterland ift Java. Die Abbildungen, in den Pl. col. ftellen Weibchen vor, wo: von das als Männchen angegebene mit roftfarbigem Stern juͤn⸗ ger ift. : 2) Der indifhe Kleinfalfe — Hierax entol- mus Hodgs. Brit, Mus. Diagnofe. Der weiße Streifen vom Auge her, umzieht ben Hinterkopf. Befhreib. Die breite weiße Stirn zieht ſich ald deutlicher Streifen: über die Augen hin und umgiebt. den Hinterkopf. Kehle roſtgelb. Die Schwingen find von Innen mehr. weiß, indem die weißen Fleden größer find. Die untere Schwanz- decke mehr roftrorh ohne Schwarz. In allem Uebrigen dem vorigen gleih. Das brittifhe Mu: ſeum befigt drey Eremplare von Nepaul, Frankfurt 2 Erempl. duch ©. Hudgfon. Künftigen Unterſuchungen bleibt es vor: behalten, ob diefe Urt eine climatifche Varietaͤt ift. 3) Ungefledter Kleinfalfe — Hiärax erythre- genys Vigors fem. Falco sericeus Kittlitz mas. Diagn. Flügel und Schwanz ohne weiße Fleden. Beſchreib. 7 Alle obern Theile, Hofen, Schwanz und Flügel glänzend ſchwarz, auf Kopf, Rüden und Flügel grünglän: zend. Alle übrigen untern Theile weiß. Mangen naͤchſt dem Ohr blaß roftgelb. Untere Schwanzdede an der Wurzel ſchwarz, an der Spige weiß. Das Driginaleremplar im zoologifhen Garten zu London, nad welhem Vigors feine Befchreibung gemacht hat, fcheint ein junger Vogel zu feyn, obgleich er einen gelben an der Spige ſchwarzen Schnabel hat, was mir Eein Zeichen der Sugend zu * Die Mefjungen find nad) dem fo genauen als bequemen Milti- meter. Ich fchreibe jedody nicht 0,033, fondern einfadh das M. an. Der Kopf ift gemefien vom Rande des Hinterfopfes bis zur Spibe des Schnabels und zwar mittelft eines Tafterzirfels. Der Schnabel von dem vorderen Rand der Wachshaut bis zur Spike und zwar in graber Linie. Der Mundiwinkel, Bon dem Munbwinfel bis zur Spitze des Schnabele. 46 feyn fcheint. Ich vermuthe, dag der rothe Streifen nächſt dem Ohr im Alter weiß wie bey dem Weibchen ift. 2. Größer als das Männchen mit fchwarzer unterer Schwanz: dee. Wangen wie Bruft und Bauch weiß — Schnabel ſchwarz. Diefes Eremplar im zoologifhen Garten zu London wurde im Suny erlegt. Beide Eremplare ftammen von Manilla, während das Exem— plar von Kittlig von der Inſel Zucon herrührt. Diefe Art ift in Sammlungen höchft felten. Dimenfionen mas. — fem. Flügelfpige 35 — 40 Kopf 3 — — Tarſe 2 — 2% Schwanz 10. — 11 Mittelzehe 18 — 18 Mundwinfe 12 — 13 1. Schwan. — — 59 Sorflud 2 — 6 2. Genus. Rũttelfalke — Tinnunculus Vieill. 1807. Cerchneis, Boie 1826. Diagnofe. Ein ſpitzer Edzahn am Oberfchnabel. Zarfen unregelmäßig gefhuppt. Mittelzehe fo lang oder kürzer als die Zarfen. Aeußere und innere Zehe von gleicher Länge. Ze: benrüden getäfelt. Beſchreib. Diefes an Arten ziemlich zahlreiche Gefchlecht zeigt Schwung und Schwanzfedern weniger hart und elaftifch als die wahren Fulfen, mit welchen fie lange Zeit und jegt noch irrthuͤmlich zufammengeftellt werden. She Gefieder ift weicher, meift rotbraun, ſchwarzbraun gefledt und ihre Körper: größe überfchreitet nie die der Eifter. Der Schwanz, der häu: fig fächerformig ausgebreitet wird, trägt zahlreiche Binden und eine breitere fchwarze Endbinde. Der Schwanz der Weibchen, fo= wie der jungen Männchen, zeigt eine größere Zahl Winden und bas Männchen trägt häufig ein von dem Weibchen abmeichendes Kleid. Beide Gefchlechter haben von dem vordern Augenminkel herab einen mehr oder minder dunkleren Streifen. Shre Augen find nufbraun und die Wachshaut und Füße find gelb, felten roth. Es find weniger muthige und räuberifche Vögel als die wahren Falken und ihr weniger rafcher Flug erlaubt ihnen nur junge und ſchwaͤchliche Vögel im Eisen zu ergreifen. Beym Auffuchen ihrer Beute bieiben fie häufig flatternd an einer Stelle in der Luft, um bier erft die Beute aufs Korn zu nehmen, allein trotz diefem ſcharfen Zielen ftoßen fie häufig fehl. Man nennt diefe Eigenfchaft, die fie mit den Laniiden, 4te Familie der Dentirostres, gemein haben, Nütteln, woher ihr geroöhnlicher Name kommt. Außerdem freffen fie auch Eleine Säugethiere, als Mäufe, Eleine Amphibien; allein fie ernähren fich vorzugsmweife von In- fecten. Sie niften gern in Mauern, und zwey Arten (vespertinus et cenchris) felbft in bewohnten Gebäuden, in Selfenklüften, hohlen Bäumen, allein auch auf Xeften, wo ihnen ein altes Kraͤ— benneft zur Grundlage dient. Jung aufgezogen werden fie fehr zahm , laſſen fi zum Ein: und Ausfliegen gewöhnen und find im freyen Zuftand bey weiten zutraulicher als die wahren Fal- fen. Auf ihren Zügen leben fie in mehr oder minder großen Zügen. Die Arten Ealter Länder wandern. Spftematifhe Stellung: Das 2te Subgenus Erythropus ‚ (vespertinus). zeigt durch die kurzen Oberflügel* und lange - * Oberflügel nenne ich den Theil vom Flügeldug bis zum Ende ber erſten Schwinge der 2. Ordnung. 47 Fluͤgelſpitze *, und durch die vorzugsweife Snfectennahrung und daß es zumeilen unter die Dächer bewohnter Häufer niftet — den Nauclerus- und Schwalbentypus. Selbſt die rothe Farbe der Füße, die bey den Sterninae und ben Columbidae auf: tritt, weiſt auf. feine Stellung bin. Das Subgen. Erythropus (vespertinus) gibt durch feine Anatogien fih ald Subgen. und dem Genus Tinnuneulus die 2. Stelle unter den Falconidae, Diefeg Genus zerfällt nach dem Bau der Flügel und nad) fonftigen Characteren in 5 fein gefihiedene Subgenera, die bey einigem Studium leicht zu ermitteln find. 1. Subgenus. Oraurüttelfalfe — Polihierax Kp. Diagn. Die fehr Eurze Flügelfpige erreicht nicht die Halfte des Schwanzed. Zweyte ** und dritte Schwinge an ber In⸗ nenfahne ſtumpf ausgeſchnitten. Durch feine Kleinheit, Bau des Fluͤgels und daß Flügel und Schwanz weiß getüpfelt find, zeigt die eine Art biefes Subgenus Analogie mit Hierax. 1) Halsband - Graurüttelfalfe — Tinnunculus semitorquatus A. Smith. Falco semitorquatus A. Sm. Ill. of Afr. Diagn. Fluͤgel und Schwanz auf den Außenfahnen mit vielen weißen Flecken beſtreut. Beſchreib. 5 Kopf, Rüden und obere Schulterfedern hell: afchgrau mit weißem Nadenband. Alte Schwingen ſchwärzlich mit weißen runden Flecken auf den Außen- und Innenfahnen und weißen Endborden. Alle untern Theile und die obern Schwanzdeckfedern weiß. Schwanz ſchwarz, oben mit 6 Reihen unregelmäßig weißer Flecken, unten mit 7 regelmäßigen weißen Binden und Borden, Untere Anficht der Flügel mit 6—9 weis fien. Fledenreihen, die nicht bis zum Schafte gehen. Die Eleir nerven Achſelfedern weiß, Länge dem Schafte und nad) der Wur⸗ zel bin. ſchwaͤrzlich. Das von A. Smith als Weibchen bezeichnete Individuum hat merkwuͤrdiger Weiſe einen feurig Eaftanienbraunen Rüden und Schulderfedern und ift demnach bunter als dag Männchen, Das Vaterland iſt Südafrica, wo ihn U. Smith entdedte. Beide Erempl. im zool. Garten zu, London find die Original: Erempfare. Ein drittes Exemplar befand ſich im Indian = Houfe. Dimenfionen mas. — fem. Kopf 33 — 35 Tarſe 27 — 2% Schnabel 10 — 11 Mittelzehe 19-48**— 1948 Höhe deffelben 9 — 9 Außen. 1347 — 144+7 Munbwinkel 15 — 13 Innenz. 13-484 — 1448} Dberflügel 716 — 76 1.Schm;f.69 — 68 Flügelfpise 39 — 4 6 — 72 — 71 I 2. Subgenus. Weih-NRüttelfalfe — Erythropus Brehm. 1828. Pannychestes Kaup. 1829. Diagn. Der Oberflügel viel kürzer als die Zlügelfpige. Nur die zweyte Schwinge nad), der Spitze hin, am der Innenfahne winfelig ausgefchnitten. * Flügelfpige. Der Theil der Schwingen 1fter Ordnung „ welcher von den Schwingen 2ter Ordnung unbedekt ıft. ** Die erite Schwinge ift fehr kurz und wird Teicht überfehen, Die meiften Befchreiber nehmen die 2te für die 1fte. a Die hintere Zahl bedeutet die Länge des Nagels in gerader Linie gemeffen. 4 —— Befhreib. Die fehr langen Flügel erreichen das Ende N des kürzeren Schwanzes. Mitteljehe nicht ganz fo. lang als bie, Tarfe. - Männchen und Weibchen total verſchieden gefärbt. Man Eennt big jegt nur eine. Art, die vorzugsweiſe von. In— fecten lebt und noch fpät in der Abenddämmerung nah Nah: rung berumfliegt. 2) Der rothfüßige Weihrüttelfalfe — Tin- nunculus vespertinus Lin. Falco vespertinus L. Syst. I. p. 282. 23. — rufipes, Bes. Vög. Kurl. S. 13. Tab. 3 et4. Naumann tab. 28. Diagn. Der nadte Theib toth, feltener gelb; die Nägel gelblich. Beſchreib. & Schieferblau, an dem Oberflügel und obern Schwangdedfedern am dunkelſten. Zügel und Schwanz fait fhwarz. Untere Schwanzdedfedern, Afterfedern, Hoſen und Tibiafedern roftroth. 2 Oben afdygrau mit vielen pfeilförmigen dunklen Querfleden Stirn, Wange, Fled hinter den Ohrfedern, und die Kehle roftgelblich weiß. Backenſtreifen und. der übrige Oberkopf. blaß roſtfarbig; alle untern Zheile blaß roftgelblidy mit, einzeln ſchwar— zen. Schaftftrichen. ſchwaͤrzlich geftrichelt. Schwanz mit etwa 10 Binden, von welchen die Endbinde am breiteften. Auf den Srmenfahnen der Schwinge gegen 11 ovale, graw gewaͤſſerte Querflecken. Innere Achſelfedern blaß roftgelblic), wovon die Außeren dunflere Quer— bänder haben. Das junge Männchen ift dem Meibchen Ähnlich gefärbt, hat jedoch auf den untern Xheilen breite lanzett= oder pfeilförmige Fleden. Das junge Weibhen zeigt ftärfere Dimenfionen und die untern Theile find gröber und breiter gefledt. ) Diefe Art Hat viele Aehnlichkeit namentlih das Männchen mit den Sctinien, an welche fie Hr. Schlegel anreiht. Diefe Aehnlichkeit ift jedoch nur eine analoge, indem vespertinus «ld Subgenus und Genus die zweyte Familie reprafentirt., Ictinia ift ein Achter Weil (Milvinae), allein wiederholt als Genus in feiner Subfamilie die Milvinae, die Edelfalken Falconinae. j Sie fliegt am fpäteften von alten Falken bis tief in den Abend binein und ftreicht häufig fehr tief, um: an den Grasfpigen: die Inſecten weg zu fchnappen. Sie ift ein füblicher oder vielmehr fuͤdoͤſtlicher Vogel, der nady dem Grafen von der Mühle in Griechenland auf dem Zuge häufig, jedoch felten niſtend uorfommt. Nah Dr. Lindermayer fommt ev auf feinem Zuge nad) Griechenland, wenige Tage nach den Nequinoctialftürmen nad) vieljährigen Erfahrungen zwifchen den 10. und 20, April in die dem Meere zumächft gelegenen Ebenen, wo er von feinen Wan: derungen ausruht, und dann plößlich wieder verfchwindet., Die Zahl der alten Männchen iff bedeutender als die der Weibchen. Nah dem Grafen v. d. Mühle erfcbeinen die Weibchen und ungen auf dem Herbftzuge in Griechenland, fellig in 8 — 12 nach dem Grafen in Truppen von 20 — 50 Stud. Ein Freund von leßterem bemerkte im September einen ſolchen, der nach feinem Fang auf einer duͤrren Hede fih aus— tuhte und war. fo glüdlich, auf einen Schuf fieben Eremptare zu erlegen... Sie find. wenig; ſcheu und. jener Schwarm tie fich auf 40 —50 Schritte vor dem Schuͤtzen, der fren auf dem Bo— den faß, auf jener Hede nieder Nah Dr. Lindermayer und dem Grafen v. d. Mühle leben fie ſtets von Inſecten und Dr. Einderm. fand ſtets Geotrupes- und Ateuchus-Irten, in ihrem Magen. (Iſis 1848. S. 321.) Zügel und um bie Augen ſchwarz oder Sie. leben ges Nach Naum ann und meinen eigenen Erfahrungen an einem lebenden Exemplar Rin dem zoologifchen Garten in London iſt feine Stimme der des Thurmfalken fehr aͤhnlich, nur iſt das Ki wiel hoͤher als das des Thurmfalken. Dieſer Ton wird ſehr ‚häufig ausgeſtoßen und ſoll dem’ Kenner noch) mehr: auffallen als die Verfchiedenheit im Flug. . Ueber feine Fortpflanzung) hat man bis jetzt keine fichern Nachrichten. "Nach einer Mittheilung in den Ann.of Phil. 1839, ‘Nov. p.'213. ift er seiner der gemeinften Falken in Kleinafien, dev feinen Horft unter die Dädyer und felbft in das Innere bewohnter Häufer baut. Nach Patlasıbedient- er fich eines Eifter = oder Dohlenneftes zur Örundlage und legt Z’röthlichweiße mit 'woftröthlichen , feinen und groͤberen Puncten bejtteute Eyer, melche denen des Baum: falfen aͤhneln. Die Zahl Der Eyer fcheint mir zu gering an⸗ gegeben’ und» ift ſicher nicht die Normalzahl. Nach Pall as ſoll er oft Schwalben erhaſchen, was ficher auf einer Verwechslung mit dem Falco subbuteo beruht. Außer diefem foll ev Wafferinfecten Wauflefen und auf dem Zuge Spin⸗ nen freffen, € Schlegel theilt ferner nach Hr. Bructo mit, daß man in Dalmatien im Herbft feinen Kropf gewöhnlich mit rothen Beeren angefüllt fände, daher die Dalmatiner ihn nicht zu den Raubvoͤgeln zählen und ihn verfpeifen. Nah Savi fliegt er leicht und zierlich,. ftreift oft in Kreifen hoch in der Luft und ftürzt fich fpielend wieder herab. Seine Beute erfpäht er weder im Flüge, wie die Edelfalfen, noch rüttelnd wie die andern Tinnunculi, fondern nach Art der Mürger und Sliegenfänger ſtill figend von irgend einem erhöhten Gegenftand herab. Seine Nahrung beftehe vorzugsweife aus Snfecten, meift Heufchreden und ähnlichen Orthopteren, obgleich er Eidechfen und Eleine Säugethiere und Vögel nicht verfehmähe. "Dimenfionen mas. fem. Tarſi 29 — 30 Kopf . 43. — 43 Mittelz. 24410 — 25-19 Schnabel 13 — 134 Außenz. 1749 — 18549 Mundmwinfel 17 — 183 Snnenz. 154-410 — 164 4 10 Höhe aus, 41 1. Schwanzfeder 117 — 134 Oberfluͤgel 108 — 114 6. Schwansfeder 129 — 141 Sluͤgelſpitze 134 — 140 8. Subgenus. Sperberrüttelfalke, Poecilornis Kp. 1843. Diagn. Die kürzern Fluͤgel erreichen nur die Haͤlfte des Schwanzes. Oberfluͤgel faſt fo lang als die Fluͤgelſpitze. Zweyte und dritte Schwinge an der Innenfahne nach der Spitze deut: lich ausgeſchnitten. Mittelzehe bedeutend kuͤrzer als die ſchlanke geſtreckte Tarſe. Ich kenne mit Sicherheit nur zweyh Arten; die auf America befchränft find. Es find: mit: die bunteften aller Falken und namentlidy ift der Nacken ſehr Ausgezeichnet gefleckt. 3) Der gemeine Sperberrüttelfalte. Tinnunculus sparverius L. F. sparverius L. I. 1. p. 284. Nr. 20. .. „.Ene. 465. Wils. ll. 16. 1. foem. IV. 82. fig. 1. (male) 0, Pr Mar v. Neuwied Beytraͤge. Diagn. Die £leinen oberen Schulterfebern ſchwarz gefleckt. —Beſchreidung. Maͤnnchen. Kopf blauaſchgrau ‚mit Dieſes Individuum, ein ſchöͤnes altes Männchen, zeigte alle nackten Theile und die Füße gelb, wie alle übrigen Arten. Iſis 1847, Heft 1. 50 mehr ‚oder minder großem rothbraunem Scheitelfled, "Kehle und Wangen weiß, lestere vorn und hinten mit ſchwarzen Laͤngs⸗ ſtreifen begraͤnzt. Der Naden mit 3 ſchwarzen Flecken. Naden, Rüden und obere Schwanzdedfedern lebhaft roftrorh. Schul⸗ terfedern mit einzelnen, ſchwarzen ſchmalen Pfeilflecken, die nach hinten zu breiter werden. Flügel blaugrau mit ſchwarzen Scjaft- tropfen, ‚Schwingen 2ter Ordn. ſchwarz mit grauer. Endbinde und weißem Saum. Schwingen von aufen ſchwarzbraun; von Innen zeige die 2te Schwinge einen weißen oder. röthlichen Saum und an 8 ſchwarze und weiße Querbinden. Die Bruft ift mehr oder minder roftgelb oder roſtroth, die Seiten find heller, zuweilen faft weiß mit fhwarzen Scafttropfen. Hofen und untere Schwanzdedfedern röthlichgelblich weiß, Der Schwan; iſt feurig roſtroth mit ſchwarzer Endbinde und an den mittleren mit toftrothem oder blauem, roftrorh gefledten, an den übrigen mehr weißlihem Saum. , Die Aufere Schwanzfeder iſt weiß mit 3—6 ſchwarzen von außen blau gefäumten, breiten, allein unregelmäßigen Binden, Die 2te Schwanzfeder zeigt zuweilen auf der Außenfahne zwey hellafchgraus, ſchwarz geſaͤumte Flecken und die Innenfahne iſt am Rande weiß mit ſchwarzem Filed, Bey fehr alten Männchen jift die aͤußerſte Schwanzfeder an ber Außenfahne und der Spike, röthlichweiß mit roſtrother In— nenfahne und fchwarzer, zumeilen blaugran eingefaßter Endbinde, Weibchen. Ruͤcken und Oberflügel rothbraun, jede Feder mit, 2— 8ſchwarzbraunen fchmalen Querbinden. Steiß und obere Schwanzdedfedern etwas heller mit feinen Querbinden. Schwingen 2ter Ordn. filbergrau bordiert, an der oberen Hälfte ſchwarzbraun, an der unteren Hälfte mit 2 ſchwarzen Pfeil: fleden auf roſtrothem Grunde. Die Eleinen Dedfedern der vor- dern Hauptſchwingen [hwarzbraun, auf den Außenfahnen roth— braun gefleckt. Schwanz von oben rothbraun mit 13 — 14 ſchmalen Querbinden, von welchen das Endband das breiteſte. Die erſte Schwanzfeder blaßroͤthlich, wie die ganze untere An— ſicht des Schwanzes und mit weißlicher Außenfahne. Die un— teren Theile ſind weiß, die Bruſt und die Seiten mit ſchmalen und breiteren lanzettfoͤrmigen braunen Schaftflecken und ſchwarz— braunen Kielen. Die Stirn iſt grauweiß, der Scheitel aſchgrau, ſchwarz geſtrichelt und auf der Mitte des Scheitels mit einzel- nen rothbraunen Federn. in Streifhen Über dem Auge und den Wangen weiß. Die Zügel, der Backenſtreifen und die hin- tern Ohrfedern ſchwarz. Auf der Mitte des Nackens und zwi— fhen diefem und dem Ohr ein runder ſchwarzer Fleck auf roft: geiblihem Grunde. Der Fled des Ohrs und die 8 Nacken-⸗ fleden bilden zufammen 5 Flecken, die diefe Art ſehr kenntlich machen. Von Unten ‘zeigt der Flügel: fich gelblich mit gebän= derten Achſelfedern. Die Schwingen‘ felbft zeigen gelblichweiße Duerbinden. Das junge Männchen gleicht dem alten Weib⸗ chen. Unter vielen Cremplaren finden ſich welche: mit: dunkel: roſtrother Bruſt, faft ohne Flecken und an denen die innern Achſelfedern mehr grau‘ als roſtgelblich find, In Nord: wie Suͤdamerica ein gemeiner Raubvogel, der nad) dem Prinzen von Neuwied im Geſchrey und ber Lebensweife ſehr dem Thurmfalken gleicht. Dimenfionen mas. fem. Tarſi 32-37 — 37-38 Kopf ..u 40 — 4 Mitteljehe 22-25 — 22-26 Schnabel 12—13 — 12—14 1. Schwansfeder 105-108 Dberfl. 88-97 — 103— 108 126-132 Stügelfp.88—98 — 100— 102 6. Schwf. 121-130 — 158-151 5 51 4) Der Vigorfifhe Sperberrüttelfalte, T. sparve- roides Vig. Diagn. Die Eleinen Dedfedern der oberen Schulter find dunkler afchgrau, ohne Fleden. Diefe Art ift etwas Eleiner als die vorige und unterfcheidet fi) noch durch folgende Kennzeichen. 1) Auf den rothen Schulterdedfedern ftehen verlofchene afch- graue Fleden mit ſchwarzen Schaften; felten zeigen diefe Fes dern ein ſchwarzes Band. 2) Die Schwingen 2ter Ordnung haben die ganze hintere Hälfte aſchgrau ohne Bänder, find an der Wurzelhälfte ſchwarz und haben an der Innenfahne lichtere afchgraue Zaden. 3) Die Schwingen haben Feine weißen, fondern afchgraue Binden auf der Snnenfahne und die ſchwarzen Querbinden find faſt erloſchen. 45) Das Roſtroth der oberen und unteren Theile iſt tiefer voftroth, auf dem Rüden ungefledt, zuweilen afchgrau tingiert; unten mit einzelnen Sleden, die aſchgrau eingefaßt find. 5) Der Schwanz ift Fürzer und die Endbinde grau und roſt⸗ roth tingiert. Die innern Achfelfedern weiß, grau angeflogen mit fhmarzbraunen Binden. Die Befchreibungen find nad) den Driginaleremplaren von Vigors im zoologifchen Garten abgefaßt, der diefe Art außer dem in einzelnen Bälgen beſitzt. Das Vaterland ift der Süden von America. Die Zte Art von Swainfon, T. cinnamominus, habe ich nicht unterfuht, weil fie mir im Aeußeren zu ähnlidy mit sparverius erfchien. ine nähere Angabe der Unterfchiede wäre fehr wuͤnſchenswerth; fie befindet ſich im brittiſchen Mnfeum. 4. Subgenus. Falkenrüttelfalke, Tichornis Kp. 1843. Diagn. Die langen Flügel erreichen die Endbinde bes Schwanzes. Iberflügel faft fo lang als die Flügelfpige. Nur die Zte Schwinge an der Innenfahne ausgefchnitten. Die eine bis jest befannte Art zeigt Überfpringende Verwandt: fhaft mit dem Subgenus Erythropus, von der fie fich ſubge— neriſch durch den längeren Oberfluͤgel unterfcheidet. Der Thurmfalkenähnlihe Falfenrüttelfalfe, Tin- nuneulus cenchris Naum. et Frisch. Naum. tab. 29. Falco tinnunculoides Schinz. Temm. F. Naumanni Fleischer. F. xanthonyx Natt. Diagn. Nägel gelb. Befhreibung Männden. Der Schnabel, Hals, die meiften Schwingen 2ter Ordnung, die großen Dedfedern der Flügel, obere Schwanzdedfedern und der Schwanz afchgrau. Rüden ziegeltoth. Die unteren Theile gelbröthlih mit Schaft- ftrihen oder Kleinen runden Fleden am Ende der Federn. Kehle und untere Schwanzdedfedern am helljten und nicht gefledt. Der Schwanz mit. breiter Endbinde von ſchwarzer Farbe und lihtem Saum. Weibchen. Obenher roftroth, auf dem Scheitel und Hals mit ſchwarzbraunen Längsfleden; auf dem Rüden, ber gberen Hälfte des Flügeld mit einer großen Zahl dunfelbrauner Pfeil: fleden und Querbinden. Der Schwanz von oben roftroth mit afchgrauem Anflug und? 9— 10 Binden. Vor dem weißen Endfaume eine breitere Binde. Untere Theile roftgelblich. Bruſt und Seiten mit großen breiten Schaftfleden. Kehle, Hoſen und untere Schwanzdeefebern faft weiß mit roftgelblichem Anflug. 2 Diefe Art ift ein füdlicher und füdöftlicher Wogel, der in Griechenland fo. gemein ift, mie der gemeine Thurmfalke. Er Eommt Ende März an, wo er dann im großer Menge über fumpfigen Wiefen erſcheint, was bey feiner beftändigen Gemohn: heit zu rütteln einen fonderbaren Anbli gewährt. Diefer wie der Thurmfalke rüttelt über feiner Beute, fest fich neben fie, fängt fie, ſteigt damit in die Luft und verzehrt fie, felten andere. Bey aufmerffamer Beobachtung kann man fehen, wie fie die Füße und Flügel der Heufchreden abbeigen und fallen laffen. Die geöffneten hatten Heufchreden ‚die verfchiedenen Arten Man- tis, Eidechfen, Maulwürfe, jedoch nie Fröfche im Kropfe. Sie brüten am.liebften unter Hausdachern, während der Thurmfalke Thlrme und Nuinen vorzieht (Graf von. der Mühle). Nah) Dr, Lindermapyer brütet er ——6 Eyer aus, die von gelblich weißer Grundfarbe und. mit roſtrothen Eleinen Flecken dicht überfaet find. Die Jungen von wenigen Tagen find meiß, wie mit Schneefloden überdedt, wachſen ſchnell und Eönnen zu artigen Zimmervögeln herangezogen werden. Diefer Gelehrte fand meift Käfer in feinem Magen. Dimenfinn mas. fem. Zarfi 31 — 30 Kopf 42 — 42 Mittelzehe 26 — 3 Schnabel 15 — 13 Außenzehe 21 — 2% Mundwinfel 19 — 19 Innenzehe 20 — 2% Oberfluͤgel 102 — 112 1. Schwanzfeder 118 Flügelfpige 115 — 115 6. Schwanzfeder 141 Das hier gemeffene Weibchen zeigt ungewöhnlich geringe Di- menfionen. { : Baftardrüttelfalfe, Tinnuncu- lus Kaup. Diagn. Oberflügel faft fo lang als die Slügelfpige. und dritte Schwinge an der Innenfahne ausgefchnitten. ohne, bunte Färbung. Man fennt, bereits alle 5 Arten, die unter fich fehr nahe verwandt find. . Sie haben aber ein rothbraueg, ſchwarz gefled= tes, unten. meift ein lichteres Gefieder mehr oder, weniger — Dieſe Abtheilung enthaͤlt die groͤßten Arten. 5) Der alaudarius Gmel. interstinetus MeClell. Proc. Zool. Naumann t. 30. Untere Theile voftgelblichweiß mit. großen tropfen- artigen ſchwarzen Flecken. Flügel 250 — 252 M. lang. Befhreibung Männdhen. Mit afchgrauem Scheitel, Hinterhals, Unterrüden, oberen Schwanzdedfedern und Schwanz. Kegterer hat vor dem weißen Endfaume eine fehr breite ſchwarze Binde, "Die großen Dedfedern der. Hauptfchwingen einfarbig fhwarzbraun. Die kleinen Dedfedern des Flügels und des Ruͤckens rothbraun, ſchwarz getropft. Die Kehle ift weißlich, die Bruft mit fhmalen, die Seiten mit tropfenattigen fchwar= zen Sieden. Meibchen. Alle obern Theile rothbraun, ſchwarzbraun ges fteichelt,, breit gefledt und gebandert. Auf den großen Dedfe- dern der Hauptfehwingen rothbraune Flecken. Alle unteren Theile mit gröberen, breiteren Sleden. Obere Schwanzdeckfedern grau mit 3 pfeilförmigen Flecken. Schwanz rothbraun, grau angeflogen, mit 9— 10 ſchwarzbraunen Binden vor der breites ten Endbinde, welche gelblich weiß geſaͤumt ift. 3. und letztes Subgenus. Zweyte Nacken Thurmbuſſard-Ruͤttelfalke, Tinnunculus Falco tinnunculus Linn. Falco Soc. 1839. 154. Diagn. 53 Die jungen Vögel gleichen dem Weibchen. Das junge _ Männchen unterfcheidet ſich außer der geringeren Größe, daß die Flecken Eleiner find, Diefer in Europa fehr gemeine Raubvogel fheint, America ausgenommen, Über die ganze alte Melt verbreitet zu feyn. Der indifche, den MacClell. als eigene Art unterfchied, kann nicht einmal als climatifche Varietät betrachtet werden, indem das alte Männchen ganz mie der europäifche gefärbt ift, was ih an einer großen Zahl von Eremplaren gefehen habe. Das Weibchen legt 4, ſelten 5—6 weißliche oder roftgelbliche, mehr oder weniger braunroth gefledite und getupfte Eyer und brütet fie in 3 Wochen aus. Dimenfionen mas. fem, Slügelfpige 130 — 125 Kopf 46 — 50 Tarſi 40 — 40 . Schnabel 13. — 13 _ Mittelzehe 26 — 238 Mundwinfel 20 — 22 1. Schwanzfeder 142 — 145 Dberflügel 122 — 126 6. Schwanzfeder 168 — 170 6) Der neuholländifhe Buffardrüttelfalfe, T. cen- chroides Vig. et Horsf. Falco cenchroides Pig. et H. Linn. Tr. XIII. 183. Gould Birds of Austr, KA, Diagn. Die innere Anfiht dev Achfelfedern blendendweiß. - Bruft und Seiten mit ſchmalen ſchwarzen Schaftfttihen. Ober: flüge 105—123, Flügelfpige 135—148 M. lang. Befhreibung Maͤnnchen. Stirn, Streif über dem Auge, Zügel und Kehle weißlih. Von dem vorderen Augen— winfel herab der gewöhnliche dunfle Badenjtreifen, Wangen grau angeflogen. Scheitel roftröthlich mit aſchgrauem Anflug und feinen ſchwarzen Schaftftrihen. Nüden und Flügel roft- roth. Auf den Schulterdedfedern zwey Reihen Eleiner pfeilfoͤr— miger Scaftfleden. Obere Dedfedern des Schwanzes aſch— grau; die..feitlichften von diefen ‚weiß. Untere Seite faft weiß mit roftröthlihem Anflug: ander Kropfgegend. An Iesterer, der Bruft und den Seiten des. Unterkörpers mit ſchwarzen Schaft: flecken. Innere Anficht des Flügels blendendweiß. Die Schäfte find von Innen weiß, naͤchſt diefen find die Fahnen afhgrau mit zadigen Streifen. Die Schwingen 1ter Ordnung dunkel: aſchgrau mit weißen Binden, roſtroth und ſchwarz gefledt, an den Innenfahren blendend weiß. Die Hauptichwingen find nad oben faft ſchwarz, roftgelb an den breiteren Theilen der Innenfahne. Schwanz bellafchgrau mit roſtrothem Anflug und breiter ſchwarzer Endbinde und breitem meißem Saum. Die zwey feitlihen Schwanzfedern faft weiß mit weißen Schäften. Weibchen. Es ift. größer, hat auf dem Rüden und den Dedfedern. der Schultern. und den Fleineren Dedfedern des Fluͤgels zahlreichere Reihen won größeren mehr. pfeilformigen Sieden. Die Schaftftriche der unteren Theile find ſtärker und breiter und der roftröthlihe Schwanz zeigt ausgebreitet auf der Innenfahne Spuren von wenigſtens 8 ſchwaͤrzlichen Binden. Ein junger weiblicher Neſtvogel in der Goul d iſchen Samm⸗ lung hat! die Flecken der oberen Theile noch groͤßer, und bie oberen Deckfedern des Schwanzes ſind in die Quere gebaͤndert. Die Federn der Kropfgegend und die der Seiten ſind ſchmutzig braun und die Schaftflecken bedeutend breiter als am alten Weibchen. Dieſe Urt iſt wohl die ſchoͤnſte und zierlichſte der ganzen 54 Hten Abtheilung und zeige durch ihre längern Schwingen, Elır: zern Dberflügel Analogien mit dem Tinnuneulus vespertinus. Sie ift in Neuholland fehr gemein. Nach Gould gleicht fie in ihren Sitten der europäifchen, nur ift ihe Flug fhwim- mender und gefälliger. Dimenfionen mas, , fem. _ Flügelfp. 135 — 148 Kopf 46 — 48 Tarfi 58 — 40 Schnabel 13 — 14 Mittelzehe 24 — 24 Mundwinfel 20 — 22 1. Schwanzfeder 123° — 140 Oberfl. 105 — 123 6. Schwanzfeder 146 — 169 T) Der Eurzflügelige Buffardrüttekfalke, Tinnun- eulus punctatus Cuvier. Falco punctatus Cuvier. Pl. col. 45. Diagn. Die Flügel erreichen nur die Hälfte des Schwan: 308. Untere Theile weißlih mit ſchwarzen Tropfen und Pfeil- flecken. Beſchreibung. Weibchen. Stirn grauweiß, ſchwarz geſtrichelt, ebenſo der Streifen über dem Auge und den Baden. Dbenher rorhbraun. Der Kopf mit ſchwarzen Schaftfleden ; das übrige Eleine Gefieder mit einer bis drey breiten pfeilförmigen Pfeilbinden. Schwingen Zter Ordn. mit 5 rothbraunen Quer= binden. Die Schwingen mit Ausnahme der Sten und 4ten an der Außenfahne roſtroth oder roftgelblich gefledt. Die inne= ten Achfelfedern weiß, ſchwarz getropft. Die Innenfahne der Schwingen nad) den Rändern hin weiß, mit 6—7 ſchwaͤrz— lihen Querbinden. Die Kehle ift weißlich mit deutlichen Baden: fireifen; alle übrigen unten Theile weiß mit ſchwarzen Tropfen und Pfeilfleden. Der rotbbraune Schwanz bat 8 ſchwarze Querbinden, die in der Mitte des Schaftes nicht zufammen- ftoßen, fondern damenbrettartig an den Schäften fich begränzen. An der Spige des Schwanzes ein breites Endband mit roft: gelbticher Binde. Männchen. Es gleicht dem Meibchen, allein [die Flecken auf dem Rüden find Eleiner und der Schwanz ift aſchgrau mit roftgelblihem Anflug. Das Vaterland ift Madagascar. flieren feine Notizen. Ueber feine Lebensart exi⸗ Dimenfionen mas. fem. Frluͤgelſpitze 95 —... Kopf 43 — 49 Tarſi 35 — 4 Schnabel 12. — 16 Mittelzehe 24 — 28 Mundwinkel 18 — 22 1. Schwanzfeder . ...— 128 Oberfluͤgel 100 — 126 6. Schwanzfeder ... — 159 Obgleich dieſe Art die kurzen Fluͤgel von der Gruppe Poeci- lornis sparverius beſitzt, ſo kann ſie doch nicht mit dieſer ver— einigt werden, indem ihr ganzer Totalhabitus und Faͤrbung ſie zu den wahren Tinnunculi verweiſt. -8) Der roftrothbe Buffardrüttelfalke, Tinnuneulus ru- picolus Yaill. Le Montagnard Vaill. pl. 35. Falco capensis Shaw. Falco rufescens Swains. Diagn. Untere Seiten wie die oberen tief rothbraun und ſchwarz gefleckt. Beſchreibung. Weibchen. Dieſe Art ſieht dem weib— lichen Thurmfalken aͤhnlich, indem beide Geſchlechter, Maͤnnchen wie Weibchen, den Schwanz mit 6— 7 Binden verfehen haben. Kopf, Wangen und Hinterhal® ſchmutzig und tief afchgrau. Kopf und Naden mit ſchwarzen Schaftftrihen. Diele Zedern 55 des Kopfs haben roftbraune- Federfpisen oder, find total roftbraun. Die oberen Schwanzdeckfedern find; afchgrau, zum Theil mit Pfeilfleden und gelbroͤthlichen Säumen, oder. rein aſchgrau mit fhwarzen Schaftfleden oder dunkeln Schaͤften. Die Keble roſt⸗ geld. Schwingen 2ter Ordn. mit breiten voftröthlichen Säumen, und wie beym weiblihen Ihurmfalfen mit roftbraunen Sieden. Männden Das Männden gleiht dem Weibchen, nur find die Flecken der Seiten Eleiner und die Endbinde des Schman- zes iſt breiter. Diefe Art iſt am Cap ſehr gemein und ſcheint uͤber einen großen Theil von Africa verbreitet zu fen. Dimenfionen mas.’ Tem. $lügelfpige 122 — 125 Kopf 48 50 - Tarfi 42 = 4 Schnabel 14 — 14 Mittelzehe 28.— 27 Mundwinkel 21 — 22 »1:.Schwanzfeder 135. — 140 Oberfl. 122 — 120 6. Schwanzfeder 145 — 151 9) Der große Buſſardruͤttelfalke, Tinnunculus rupi- coloides A. Smith. N. of Afr. Diagn. Länge des Flügels 280 M. Zarfi 50, Mittel: ehe 30 M. Befhreibung Männchen. Die größte Art der gan- zen Gruppe gleicht am meiften dem rupicolus. Die Grund— farbe ift blaßröchlihbraun mit Ausnahme des Schwanzes. Stirn und Kehle ungefledt. Kopf und Naden mit lanzettförmigen Fleden. Ale Dedfedern des Flügels und des Ruͤckens mit ſchwaͤrzlichen und rothbraunen Pfeilfleden, welche die ganze Breite der Feder einnehmen. Die großen Dedfedern der 10 erften Schwingen, ſowie die Schwingen Zter Ordnung lebhaft roſtroth mit 6—7 fbwarzbraunen Bändern und lichten faft weißen Endfäumen. Die Schwingen find ſchwarzbraun; an den Innenfahnen von den Schäften aus ſchwarze Juden, zwi⸗ fhen welchen fi die weite Grundfarbe der Aufenfahne roſt⸗ roͤthlich verlaͤuft. Von Innen geſehen iſt der Fluͤgel weiß mit einzelnen ſchwarzen Strichen auf den kleinen Deckfedern und durchleuchtende Zackenſtreifen auf den Schwingen. Auf den unteren Theilen haben die Seiten des Kropfes ſchmale braune Schaftflecken, die auf den Seiten zu lanzettfoͤr⸗ migen und breiten pfeilfoͤrmigen Flecken ſich geſtalten. Die Hofen find blaßroſtfarbig mit einzelnen Schaftſchmitzen; die obe= ren Dedfedern des Schwanzes find blaͤulich afdıgrau mit 2 bie 3 breiten ſchwarzen Duerbinden. Die-untern Dedfedern des Schwanzes find weiß oder roſtroͤthlich mit einzelnen unregelmaͤ⸗ Figen ſchwarzbraunen Scaftfleden. Der lange Schwanz ift blaugraumeiß mit 5—6 ſchwarz⸗ braunen Duerbinden, einer breiteren Endbinde und breiter mei- gen Borbe. Ein Eleineres Individuum zeigt die untern Schwanzdeckfedern bellroftröthlih und die Hofen ohne Flecken. Der Schwanz ift von oben dunfelafharau mit-roftrothen ‚- afchgeau tingierten Bin⸗ den. Von unten iſt er nach den, Borden der Innenfahne faft weißblaͤulich und. roſtroͤthlich angelaufen. Die Endbinde iſt roſtgelb. Das Vaterland iſt Suͤdafrica. Dieſe Art iſt bis jetzt in Sammlungen noch ſelten, obgleich ſie wahrſcheinlich ebenſo ge⸗ mein als die übrigen Arten ſeyn mag. Dimenfionen mas. ſem. Mundwinfel 24 —.25 Kopf 52 — 56 Oberfl. 140 — 280 Schnabel 15 — 22 Fluͤgelſp. 135. — 280 —— u Taf; >; 50. — 50 4.Schwanzfeder 143 —1145 Mitte. 30 F11 — 30-+10..,6. Schwanzfeder 155..— 1956 3. Genus. Sperberfalfe, Harpagus Pig. 1824. * } Diagm, An dem dicken und. hohen Oberſchnabel zwey ſehr große Zähne, am Unterſchnabel ein: ſeitlicher Ausſchnitt. Tarſi meiſt ganz getaͤfelt. — chin Befchreibung. Der, Schnabel verhaͤltnißmaͤßig ſehr hoch. Die Naſenloͤcher, von gewoͤhnlicher Bildung, liegen am Ende einer weichen Haut, welche die Naſenhoͤhle uͤberſpannt und ſind nicht rund in den Knochenkern des Schnabels eingebohrt, wie ben allen übrigen Genera der Falconinae, Die Flügel find kurz, nicht. fperberäbnlich gebaut, fomohl was die Faͤrbung, als auch die ſtufenfoͤrmigen Längenverhältniffe der einzeinen Schwingen betrifft. Die 2te Schwwinge ift die Elirzefte, die Ste Fürzer als die Tte, die 2te fo lang ais die Gte und die 5te die längfte. = Der Schwanz ift lang. ni a Die Tarſen find mäßig hoch, auf. der. Vorderfeite getäfelt' und haben kurze Zehen. Die äußere Zehe, ift unbedeutend länger als die innere, die fehr gedrungen imd mit. einem fehr ftarken Nagel verfehen ift. Sie haben ein afchgraues, auf dem Rüden fperberähnliches Gefieder. Die Nadenfedern find an der Wurzel weiß; auf der Mitte der Kehle haben die, Jungen, wie viele Aceipitrinae, auf. weißem Grunde einen ſchwarzen Streifen. Flügel und Schwanz ‚von Innen oder unten, find auf filbergrauem oder weißem Grunde Acht fperberähnlich. mit —59— dunklen Querbaͤndern verſehen. Untere Schwanzdecke weiß. Man kennt nur zwey Arten aus dem Suͤden von America, von denen ich glaube, daß jede den Typus eines eigenen Sub— genus in der Zukunft abgeben wird. Beide Arten wurden hoͤchſt irrig in neuefter Zeit wieder. bereinigt. ’ 1) Der rothhofige Sperberfalfe, Harpagus diodon. Temm. Falco diodon T. pl. col. 198. Diodon bra- siliensis Less. Bidens femoralis Spiz. Pr. Mar Beytr. II. 1. ©. 138. ) Diagn. Mit roſtrothen Hofen und innern Dedfedern des. Fluͤgels. Beſchreibung. Größe von Subbuteo. Kopf dunkelſchie— fergrau. Wangen und-Rücden blaͤulich afhgrau. Schulterded= federn an der Wurzel mit weißem Bande und an der Mitte, jeder Sahne mit eyrundem Flecken. Die übrigen Flügel ſchwarz⸗ braun. Von Innen zeigt der Flügel auf. bläulid) weißem Grunde breite fchwarze Binden, die über beide Fahnen fich erſtrecken. Kehle weiß. Bruft und Bauch hellblau aſchgrau. Hoſen und. innere Dedfedern der Flügel roffroth. Dbere Schwanzdede weiß gefledt. Schwanz mit drey helleren blaugrauen Querbinden. Das Weibchen unterfcheidet ſich nach dem Prinzen ſelbſt in der Größe wenig von dem Maͤnnchen. Nach Diefem iſt die Farbe des Kopfes und der Flügel Lichter, die Kehle gelblichweiß und das Grauröthliche der Seiten weniger beftimmt. Ü) Sch Eenne nicht den jungen Vogel. Nach dem Prinzen ift er oben dunkelbraun mit helltoftfarbigen Federrändern.. Die DE ET — * Spir nennt fie Bidens und Lesson Diodon. Beide Namen find. jünger oder laͤngſt vergeben, He ee 57 Baden dunkelbraun, hellroſtroth geftrichelt. Untere Theile weiß mit: fchwarzbraunen Längsfleden. Die Iris ift nach dem Prin: zen gelb. Dimenfionen: Kopf 60 Mittelzehe 2612 Schnabel 22 Aufenzehe 16-49 Höhe 14 Innenzehe 13-+13 Breite 12. 1. Schwanzfeder 143 Flügel 200 6. Schwanzfeder 145 Tarſi 39 2) Dergebänderte Sperberfalfe, Harpagus bidentatus Lath. Falco bidentatus Lath. Ind. I. 38. Pl. col. (ad.) 228. (juv.) Bidens rufiventer Spix t. VI. Bi- dens albiventer Spiz t. VII. * Pr. Mar Beytr. XII. 3.1. ©. 132. Diagn. Die, unteren Theile beym alten. Vogel roſtroth, beym. jungen ‚Vogel weiß mit fhwarzen Scaftfleden auf der Bruft und den Seiten. Befhreibung. Größe des vorigen, Oben fchiefergraublau. Kehle weiß, Bruft und die Seiten blaugrau, roſtroͤthlich ange— flogen inmit, roftrothen‘, oben’ ihellbegrängten Querbinden. - ‘Die Schulterdecfedern zeigen, jedoch nicht alle, an der. Wurzel zwey verdickte weiße «Binden. Die innern Achfelfedern weiß mit "einigen blaßgrauen Wellenlinien, und auf den Schwingen fünf fhwarze Binden. Der Schwanz auf filbergranem Grunde mit vier ſchwarzen Binden, blaugrauer Endbinde mit. weißer Borden. Die weißen Flecke auf der untern Anficht des Schwan- zes leuchten auf der viel dunfleren Oberfläche des Schwanzes nur durch. Bey jungen Weibchen zeigt die weiße Kehle in der Mitte einen ſchwarzen Kängsftreifen und an der Gränze der rothbrau= nen Bruſt zeigen ſich einige ſchwarze Laͤngsflecken. Der junge Vogel iſt oben ſchwarzbraun, unten weiß mit ſchwaͤrzlichen Schaftſtrichen an der. Kehle, Bruſt und den Sei— ten. Nach dem Prinzen ift die Iris hoch kirſch- oder karmin— roth, die Wachshaut grüngelb, Zügel und Augenlider blaßblau— grau, an einigen Stellen gelblich, Zarfen 'hoch orangenfarben. Nach ihm lebt er von Inſecten, befonders Heufchreden, deren —— 58 Nefte er in feinem Kropfe fand. Don der Lebensart ift fonft nichts bekannt. Dimenfionen: Kopf 50 Tarſi 43 S Hnabel N 22 Mittelzehe 28-+12 Höhe 14 Außenzehe 18-+9 Breite 12 Innenzehe 15+14 Mundiwinkel 21 1. Schwanzfeder 147 Fluͤgel 208 6. Schwanzfeder 151 4. Genus. Naubfalfe. Falco Fig. Rhynchodon Nitzsch. Diagn. Mit einem fcharfen Eckzahn am Oberſchnabel. Zar: fen fein gefchuppt. Mittelzehe ſchlank und lang und die Außere Zeche etwas länger als die innere, Zweyte oder zweyte und dritte Schwinge an der Innenfahne nad) der Spitze Hin ausges ſchnitten. Beſchreib. Mit ziemlich breiter Wachshaut, in welcher ſich die runden mit einem Zäpfchen verfehenen, "rund in den Kno— chen des Schnabels eingebohrten Nafenlöcher befinden. Die Fluͤ— gel find meift lang, fpiß und wie die Schwanzfedern hart und elaftifh. Ihr Eleines Gefieder ift ebenfalls hart und beftimmt conturirt. Die Mehrzahl hat unter den Augen einen ſchwarzen Streifen. Bey Feiner Art herrfcht ein rothbraunes Gefieder vor, fondern iſt meift auf den obern Theilen bey alten Voͤgeln mehr blaugrau, fchieferfhwarz, felten ganz weiß. Ihre Augen find ſtets nufbraun. Den nad) hinten zugefpigten Schwanz tragen fie fächerförmig ausgebreitet. Das Weibchen ift größer als das Männchen und unterfchei- det ſich felten durch die Färbung fehr bedeutend, während die jungen Vögel mehr abweichen. Sie find im Freyen fehr ſcheue Vögel, die jedoch jung tie alt eingefangen, ſich zähmen und zur Jagd auf andere Wögel abrichten laffen. Die Mehrzahl ift kuͤhn und mordfüchtig und nn die dem Baumfalfen verwandten Arten zeigen geringeren uth. Sie zerfallen in 5 fehr natürliche Subgenera, die ſich Teicht unterfcheiden laſſen. 1. Aesalon. Kleine Falken, deren Fluͤgelſp. nur die Hälfte des Schwanzes uͤber— ‚reicht. Zweyte ‚und dritte Schwinge an der In— nenfahne aus ſehr be= ſtimmt gefchnitten. Mittelzehe kuͤrzer als - die Tarfe, - 1). Aesalon sive li- thofalco, 2) concolor, 3) chiquera, 4) fe- moralis. 2. Hypotriorchis. Kleine Falken, deren lange Flügel d. Schwanz überreichen. Dberflügel bedeutend Fürzer als die Flügelfpige. Nur die 2te Schwinge an ber Innenfahne aus: gefchnitten, 5) severus, 6) sub- buteo, 7) aurantius, 8) frontatus, 3. Gennaia. Mittelgroße Falken, deren Flügelfpige nicht ganz das Ende des Schwanzes erreicht. Zweyte und dritte Schwinge an der In: nenfahne ſchwach aus— geſchnitten. Mittelzehe und Zehen uͤberhaupt kurz, kuͤrzer als bey den uͤbrigen. 9) jugger, 10) hy- poleucus, 11) cervi- calis, 12) laniarius. * Unter aller Critik, wie alle, die Spir gegeben hat. Iſis 1847. Heft 1. 4. Falco. Mitteigroße Falken, deren Flügelfpige den etwas Fürzeren Schwanz überreicht. Oberflügel länger oder von gleicher Känge mit der Flügelfpige. Nur die Ae Schwinge an ber Snnenfahne auge gefchnitten. Die Mittelzehe ift ftets länger als die Fürzere Zarfe. 13) peregrinator, 14) peregrinoides, 15) peregrinus, 16) melanogenys (?) 4* 5. Hierofaleo. Große Falken, deren Flügelfpige das Ende bes fehr langen Schwan= zes nicht erreicht. Dberflügel länger als die Fluͤgelſpitze. Zweyte und. dritte Schwinge fehr beftimmt ander Innenfahne aus⸗ geſchnitten. Mittelzehe und Zehen uͤberhaupt lang. 17) islandieus, 18) subniger. 59 ) 1. Subgenus. Steinfalfe — Aesalon Kaup. Hypotriorchis Boie (zum Theil). Diagn. Die Flügel überreichen die Hälfte des Eeilförmigen Schwanzes. Zweyte und dritte Schwinge an der Innenfahne winfeleecht ausgefchnitten. Zehen lang, allein die Mittelzehe ift doch etwas kuͤrzer als die ſchlanke Zarfe. Befhreib. Diefe Abtheilung enthält die Eleinften Formen des ganzen Geſchlechts. Es find ſehr muthige Vögel, die felbjt Vögel, die fie. an Größe weit übertreffen, jedoch ohne Erfolg anfallen. Die Arten Eommen in allen Welttheilen vor. 1) Der europäifhe Steinfalfe. —Falco aesalon Linn. F. lithofalco Gmel. Naum. t. 27. Diagn. Scheitel grau oder braun mit ſchwarzen Schaft ſtrichen; untere Theile gelblichweiß mit ſchwarzbraunen Schaft: fleden. Zarfi 34 — 86., Mittelzgehe 3O—33 M. lang. Maͤnnchen. Stirn, ein Streifen über. dem. Auge bin, Zügel und Wangen weiß, jede Feder mit ſchwarzem Schaftfled. Die Zügelfedern vor der gelben nadten Augengegend ſchwarz, welche Karbe als feine ‚Linie den hellen Streifen Über dem Auge be graͤnzt und nach unten hin fi in den ſchwarzen Badenftrei- fen verläuft. Nach hinten wird er weiß. Augenſtreif gelblich braun und verbindet fich mit einem gleich gefürbten Flecken des Nackens, der an der Wurzel blendendweiß, an der Spike der Ringe nach ſchwarz gefleckt ift. Der Scheitel, der Rüden, der ganze Oberflügel, die hinte— ren Schwingen. der. 2ten Drdn. hellafhgrau mit ſchwarzen linien⸗ förmigen Schaftflefen. Die Schwingen find fhwarz. Die 2te mit weißem zadigem Saume an der Außenfahne, die dritte hinter dem Ausfchnitt nad) dem Ende hin weißlich gefaumt ; ebenſo find die Ite, 10te und die 5 erften Schwingen 2ter Ordnung gefärbt. Der Flügel von Innen zeigt die Achſelfedern gelbröth: lich angeflogen mit. pfeilfoͤrmigen roftbraunen Flecken. Die Schwingen felbft haben weiße, an den Rändern grau gewaͤſſerte Binden. Der Schwanz iſt von oben rein aſchgrau mit einem an 38 M. breiten ſchwarzen Endband, das weiß geſaͤumt iſt. Von unten zeigt er an. 6 grau gewaͤſſerte unbeſtimmte Binden. Die Kehle ift blendend weiß; die Bruft und Seiten roftgeld mit fhmwarzbraunen ſchmalen und breiten Sleden. Die Kropf: gegend ift am dunfelften gefärbt. Die Hofen find helltoftwöthlich mit freyen ſchwarzen Schaft: fle&en; untere Schwanzdedfedern voftfarbig weiß mit ſchwarzen Schäften und gegen dag Ende hin mit ſchwarzbraunen Schaft fleden. Weibchen. Iſt größer und fehr ähnlich dem alten Männ- chen gefärbt. Das Grau der oberen Theile hat einen Anflug von Braun und das Grau des Ruͤckens und der Flügel ift "mehr durch roftfarbige Raͤnder und Sleden gebrochen. Won oben gefehen zeigt der Schwanz fieben roͤthliche, afchgrau angeflogene Bänder. Das ſchwarze Endband ift weniger breit und der weiße Saum mebr roſtroͤthlichweiß. Die Flecken des Nackens undeut- licher. „Kehle. rofteöthlichweiß und die Flecken der Bruſt und der Seiten. mit igröberen Flecken. Das alte Weib ift in Sammlungen feltn. Naumann Eannte es nicht: denn feine Beſchreibung und Abbildung ift von einem jungen Weibchen genommen. Der junge männliche Vogel gleicht mehr dem Weibchen. Ruͤ⸗ cken, Fluͤgel und Schwanz faſt ſchwarzbraun mit lichtbraunen Flecken auf den aͤußeren Fahnen. Es unterſcheidet ſich von dem 60 gleichalten jungen Weibchen, daß die Flecken der untern Theile beſtimmter und ſchmaͤler ſind, waͤhrend dieſe beim Weibchen groͤßere Parthien braun faͤrben. J Dimenſionen mas. — fem. Tarſ. 344 — 36 Kopf 44 — 48 Mittelz. 30 — 33 Schnabel 12 — 14 Außen;. 20 — 21 Höhe 10 — 11 Innenz. 17 —ı19 Mundw 19 — 203 1. Schwanzfeder 115 — 118 Oberfl. 94 — 111 6. Schwanzfeder 124 — 182 Fluͤgelſp. 99 — 112 Sn Europa Überall, allein nirgends gemein. Im ſuͤdlichen Deurfhland nur im Herbft und Winter, Wird, felbft alt ges fangen, in furzer Zeit, überaus zahm. Der Falco columbarius unterfcheidet fich nur durch beftimm= . tere nnd fchärfere Zeichnung der Flügel und? Schwanzbinden. Sch halte ihn mit G. Gray für eine feine Var. denfelben bis jeßt nicht in allen Kleidern" und werde deßhalb die Befchreibung erft fpäter geben koͤnnen. Sc) Eenne‘ Wie ſchwer es haͤlt fih alle Kleider zu verſchaffen, ſehe ich an aesalon, von dem die Ornithologen noch fein altes, dem Maͤunchen aͤhnliches Meib- chen abgebildet haben, obgleich. dieſe Art in: Europa nicht zu den Seltenheiten gehört. Ein altes; Weibchen findet ſich in der biefigen Sammlung], bey: dem ich mid von dem Gefchleht durch die Anwefenheit des Eyerſtocks überzeugt habe. 2) Der Weih-Steinfalfe, Falco concolor Tenm. Pl. col. 330. Swains. Birds of W. Air. pl. 3. Falco ardosiacus Vieill. Diagn. Einfarbig hell oder dunkel ſchieferaſchgrau mit dun⸗ keln Federfchäften. z Beſchreib. Männd. Einfarbig hellafhgrau, am dunkel: - ſten an den Baden, dem Badenftreifen und dem aͤußeren Bug des Flügels. Auf den Hauptfehwingen fhwarzbraun mit afch: grauem Anflug. Die untere Anficht des Flügels zeigt Feine Fleden und nur die großen Schwingen zeigen längs dem Schafte auf der Innenfahne einen hellafchgrauen Streifen, der, je nach— dem das Licht darauf füllt, braun begraͤnzt erfcheint. nn Aehnlich, allein düfterer ift der Schwanz gefärbt, der jedoch zuweilen weiß gefledt ift. Weibchen. Bedeutend größer, zeigt eine lichtere Kehle und Spuren von 10 — 11 Binden auf der innern Anficht des Schwanzes. Un dem von Swainſon abgebildeten Vogel haben die Schwingen 2ter Ordnung Spuren von Binden und ſchmale weife Saͤume und der Schwanz weiße Sleden, die nicht big zum Schafte_ gehen. Dimenfionen mas. — fem. Tarfi 56 — 38 Kopf 54 — 53—54 Mitteljehe 32 — 36 Schnabel 21 22 Außen;. 235 — 236 Hoͤhe 1 Bee Snnenzehe 19 — 20 Mundw. A—23261. Schwf. 124 — 134 Flügel .. — 22 6. Schwzf. 128 — 140. Das Vaterland dieſer bis jetzt in Sammlungen noch ſeltenen Art iſt Africa. 3) Geſperberter Steinfalke. Faico chiquera Vaill. Vaill. ois. d’Afr. pl. 30. (ſchlecht), Gould birds of Him. (vortreffl.), Falco ruficollis Sw. Birds of W. Afr. pl. 2. (mittelm.) Diagn. Kopf, Naden, Spigen der Ohrfedern und Baden: 61 ſtreifen roſtrothbraun. Unterbruſt, Hoſen, obere und untere -Schwanzdedfedern, ſowie das kleine Gefieder des Flügels und der Schwingen, Ater Ordn. ſchwarz gebaͤndert. Beſchreib. Er gleicht mit, Ausnahme. des etwas ſtaͤrkeren Schnabeis in allen übrigen koͤrperlichen Verhaͤltniſſen dem aesa- lon, allein feine total verſchiedene Farbung läßt ihn. leicht un: terſcheiden. Schnabel an der Wurzel gelb, an der Spitze hornſchwarz. Stirn roſtgelblichweiß. Unter dem Auge ſchwarz, das ſich als feine ‚Linie über das Auge hinzieht. Scheitel, Nacken, Spitzen der DOhrfedern und Backenſtreif roſtroth. Zwiſchen dem Ba— ckenſtreifen und den Ohrfedern, Kehle und Oberbruſt weiß. Letz⸗ tere zuweilen mit feinen ſchwarzen Schaftſchmitzchen gegen das Ende der Federn. Alle uͤbrigen unteren Theile ſchwarz gebaͤndert. Ruͤcken, Oberfluͤgel und Schwanz hellaſchgrau. Das kleine Gefieder, Schwingen Ater Ordnung und die obere Hälfte des Schwanzes mit [hmalen fhwarzen, Binden. Bey vielleicht juͤn⸗ geren Individuen erſtrecken ſich die. Baͤnder uber die obern Schwanzdeckfedern und ſelbſt den Ruͤcken. Der Fluͤgelbug iſt zuweilen roſtroͤthlich angeflogen. — Der innere Fluͤgel hat die kleinen Deckfedern weiß mit feinen ſchwarzen Laͤngsſchmitzchen und vielen ſchwaͤrzlichen Querbinden. Die Schwingen ſelbſt haben bis auf einen Zoll vor den Spi⸗ sen an 18 weiße, theilweiſe grau gewaͤſſerte Binden. Der Rand der Aten Schwinge am der. Außenfahne weißlich und. die erſte Schwinge iſt ſchwarz, weiß gefaͤumt mit weißen Schaft: ſtreifen. Der Schwanz iſt an der Wurzel grau mit 8 zackigen ſchwar⸗ zen Binden; das letzte Drittel mit breiter ſchwarzer Endbinde mit breiten weißen, grau gewaͤſſerten Saͤumen. Dieſe Art iſt uͤber Aſien und Africa verbreitet und in beiden Welttheilen nicht ſelten. Dimenſionen mas. — ſem. Tarſi 36 — 36 Kopf 46 — 46; Mittel; 32 — 81 Schnabel 135 — 18 Außenz. 21.—.121 Höhe 11 — 10% Snnenz; 19. — 19 Mundiw. 2 — % 1. Schwanzf. 120 — 113 Oberfl. 103 — 96 6. Schwanzf. 131:— 124 Fluͤgelſp. 9 — 101 Ich gebe dieſer Art den 8ten Rang als Species, weil die Faͤrbung des Gefieders, namentlich die Baͤnder, die ſich nicht allein über die "unteren "Theile, ſondern auch über den Ober: flügel erftreden, Analegien zeigen mit Formen, die als Sub: genera oder Genera den 8ten Rang in. ihren Genera,oder Sub: familien einnehmen... So zeigt Meliörax .eantans; (Stes Sub: genus von Astur), Heteroa&tus. aguia (3te3 Subgenus von Haliaätus), Buteo erythronotus, 3te3 Subgenus. von Buteo, Polyborus brasiliensis, (Stes Genus der, Buteoninae) eine ähnliche, über den größten, Theil des Körpers: fich erſtreckende Bandirung. Betrachten wir vergleichsweile ſaͤmmtliche Subfa- milien ſo iſt nur die der Acciptrinae, bey welchen das gebaͤn⸗ derte Kleid vorherrſcht. Betrachten wir ‚ferner, die Cirei. (Steg Genus: der Milvinae), Geranospiza (Stes Genus, der Acci- pitrinae), Circaetus (3tes Genus ‚der Aquilinae) und Poly- borus (3tes Genus .der Buteoninae), fo fehen wir gleichfalls viele Formen, die gebaͤndert ſind. Wären alle „Harpagusarten bekannt, ober serhalten, ‚fo würde auch; in dieſem Genus ein voll kommen gebändertes Kleid auftreten. * Aus denſelben Gruͤnden nimmt der. Falco peregrinus ‚die Zte Stelle in dem Subgenus Falco, der islandicus dieſelbe — 62 Stelle bey Hierofalco und der Astur palumbarius in dem Subgenus Astur ein. Wären alle Formen in der Familie Gypogeranidae Bonap. erhalten, fo würde .diefes Gefeg ſich noch Elarer erweifen laſſen. Die einzige noch erhaltene Form in dieſer Familie iſt jedoch der Weihentypus, wie dieſer ſich in dem Subgenus Gymnogenys (Subgenus von Circaẽtus) darſtellt. Waͤren mir alle Geſetze dieſer Wiederholung bekannt, ſo wuͤrde es mir leicht fallen, alle Arten ſo zu characteriſieren, daß die Diagnoſe nur das Weſentliche bezeichnete und ich koͤnnte mit dem ‚alleinigen Namen die Stellung der Art bezeichnen. 4) Der große und bunte Steinfalke. Falco fe- moralis 7. Pl. col. 121. 343. Yaleo aurantius Var. y Lath. Diagn. Maͤnnchen 350, Weibchen 410 M. lang. Seiten und Unterbeuft ſchwarz mit weißen Linien. Hoſen, Bauch und untere Schiwanzdedfedern roftroth. Beſchreib. Es ift die größte und buntefte Art der gan: zen Gruppe. Männd. An Größe dem peregrinoides gleich, allein ſchlanker. Alle oberen Theile fchieferblau grau mit lichteren Fe— derrändern. Schwingen ter Ordnung mit weißen Borden; obere Schwanzdedfedern weiß oder hellafhgrau gebändert. Von der roftgelblichen Stirn zieht ein fich verbreitender Streifen über die Augen hin, der den Hinterkopf umzieht, und welcher von den faſt ſchwarzen Obrfedern begränzt wird. Zwiſchen den Ohr: federn und dem Badenftreifen zieht ſich das Noftgelbe der Kehle und der Bruft hinein. Die Kehle ift weißlih und die Kropf- gegend mit fchmalen ſchwarzen Schaftftrihen. Die Federn der Seiten und die der Unterbruft bilden einen hufeifenförmigen ſchwar⸗ zen Fleck; jede Feder mit 2—4 ſchmalen weißen Querbändchen. Hofen, Bauch und die unteren Schwanzdeckfedern roftroth. Am inneren Flügel find die Eleinen Dedfedern roftgelb mit feinen ſchwarzen Schaftftrihen und ſchwarzen Bändern. Die langen Dedfedern find afchbläulich wie der Flügel und haben weiße Binden. Die erfte fehr Eurze Schwinge ſchwarz mit toftgelbem Saum der Außenfahne, Ate Schwinge an der Aus fenfahne rojtgelb gefaumt, an der Innenfahne mit 12 weißen Duerbinden. Ste Schwinge an der Außenfahne nicht gefäumt, ebenfall® mit 12 weißen Querbinden. Die Binden find nament: ih nad) hinten zu geau getüpfelt. Der lange Schwanz mit 8—9 ſchmalen zum Theil an den Schäften unterbrochenen wei: fen Binden und weißer Endborde. Weibchen. Bedeutend größer und hat größere und tropfen: artige Schaftfleden auf der Bruft. Der Augenftreifen zieht fich nicht ganz bis zur Stirn, Im ganzen Süden von Amerika, wo er gemein ift. Dimenfionen mas. — fem. Tarſi 47 — 50 Kopf 54 — 62 Mittelz. 37 — 42° Schnabel 21 — 3 Außenz. 26 — 27 Höhe 13 — 143 Innenz. 2 — 2% Mundw. 24 — 27 1. Shwjf. 166 Dherfl. 124 — ... 6. Schwzf. 165 — 190 Flügelfp. 118 —. In diefe Gruppe gehört nody der Falco tibialis Vaill. 29,, welchen ich noch bis jegt in, Eeiner Sammlung, gefehen ‚habe. 2. Subgenus. Weihraubfalke cver Baumfalfe, Hypotrior- : chis Kaup. ‚Hypotriorchis Boie (zum Theit). Diagn. Iberflügel Eurz, bedeutend Fürzer als die lange 63 Fluͤgelſpitze, welche den Schwanz überragt. Schwinge an der Innenfahne ausgefchnitten. Befhreib. Es find Eleine Falken, deren Flügel fehr lang find und die Spike des Schwanzes etwas überreichen. Die Mittelzehe ift fo lang als die Tarſi, oder unmerklich laͤnger oder fürzer. Die oberen Theile find oben dunfelfchiefergrau, bis ins Schwarze mit ſchwarzen Schaͤften und auf den untern Theilen herefcht mehr oder weniger das Roſtroth vor. Ste tepräfentiren in ihrem, Subgenus die Ruͤttelfalken und namentlich in ihren £örperlichen Berbältniffen den Erythropus vespertinus, der ebenfalls bey dem Tinnuneulus das 2te Sub: genus bildet. Es find die Edelfalken, die am wenigſten Muth zeigen, zwar f&hnelifliegende Vögel, wie Schwalben: allein zur Zeit, wann ihre Sungen fehr Elein find, naͤhren fie diefe mit Kibellen u. dal, Sie fliegen bis fpät in die Abenddämmerung hinein. Es gibt Arten in allen 5 MWelttheilen. 6) Der roftrotbe Baumfalfe. Falco severus Horsf. Linn. Trans. XII. 135. Falco Aldrovandi pl. col. 128., guttata @. B. Gray Ann. n. h. 1842. Diagn. Untere Theile rojtroth, in der Jugend ſchwarz ges tropft. Der ſchwarze Badenftreifen mit den ſchwarzen Wangen und der Kopffarbe verfchmolzen. Befhreib. Kopf, Hals, die ganzen —— Ruͤcken, Schulterdeckfedern, Schwingen und Schwanz ſchwarz; das uͤbrige der Dberfeite fhieferafchgrau mit dunfeln Schäften. Der Fluͤgel von Innen zeigt die kleineren Deckfedern roſtroth und die blaͤße⸗ ren laͤngſten gebaͤndert. Die Schwingen ſelbſt zeigen roſtrothe Flecken, an 5 auf der 2ten und 8 auf der Sten Schwinge, welche nicht bis zum Nande gehen. Laͤngs des Schaftes an der vorderen Schwinge ein Streifen, der bald als aſchgrau oder rothbraun erfcheint, je nachdem. das Licht darauf fällt, Der Schwanz zeigt von unten nufbraune Schafte und gegen 9 verlofchene, roftröthliche Binden. Alle übrigen unteren Zheile roſtroth; an den Kropffeiten mit einzelnen ſchwarzen Flecken. Kehle und ein fhmales Band, welches fih in den ſchwarzen Hals hineinzieht mehr roſtgelblichweiß. Das junge Weibchen, welches G. Gran früher als, eigene Urt anfab, jest aber ‚wieder mit dieſer ‚Art vereinigt, hat große tropfenartige Schaftfleden auf der Bruft, den Seiten und Hofen. Der Schnabel diefer Art, verglichen mit den übrigen, ift mehr zufammengedrüdt und fcheint einen mehr zugefchärften Rüden zu haben. Nur die zweyte Dimenfionen mas. — fem. Tarſi 29 — 34 Kopf 47 — 50 Mittelz. 32 - — 55 Schnabel 14 — 15 Aufen;. 2234 — 3% Höhe 11 — 114 Innenz. 19° — 2% Mundw. 19 — 233 1. Schwif. 110 Dherfl. 89 — 9% 6. — 107 Flügelfp. 122 — 152 In Oſtindien, ſowohl auf dem Veſtlande als gemein. 6) Der nackenfleckige Baumfalfe. Linn. Naum. t..26. Diagn. Zwey meiße Flecken im Niaen Bruſt, Seiten und Bauch weiß mit ſchwarzen, breiten Laͤngsflecken. Der den. Inſeln Falco subbuteo Schwanz iſt ſchwach pet und die mittleren Übertragen die übrigen. Befhreib, Altes Männd. Mit weißgrauer Stirn, die ſich als freye Linie über das Auge’ erſtreckt. Kopf ſchwarzgrau mit braunlichen Federraͤndern. Kehle und Seiten des Halfes blendend weiß, in welche ſich der ſchwarze Backenſtreifen und der hintere Zipfel der Ohrfedern erſtreckt. Der ſchwarze Hinz terhals auf beiden Seiten mit einem großen weißen Sleden.t Küken, Flügel und Schwanz afchblaugrau mit dunkeln Schäften. Am dunfelften find die Schwingen der erften und 2ten. Ordnung. Bruft md Bauch und Seiten weiß mit gro= fen ſchwarzen Laͤngsflecken. Hofen und untere Schwanzdeckfe— dern roftroth. Innere Decdfedern des Flügels gelblihweiß mit ſchwarzen Schaftfleden, oder mit großen, breiten, fchwarzen Binden auf den laͤngſten. Die Schwingen felbft zeigen an 15 bis 16 toftfarbig angeflogene "Binden, die gegen die ſchwarze Spige der Schwingen bin als runde Flecken verfchwinden und fi) nicht bis zum Rand der Innenfahne erftteden. Der Schwanz zeigt von oben feine Binden und bat unten an 10 roſtroͤthliche, wovon die am Ende die breitere tft. Das alte Meibchen ift oben mehr Braun als ſchiefergrau und die unteren Theile ſind groͤber gefleckt. Bey jungen Voͤgeln iſt das Weiße roſtroͤthlich angeflogen, die unteren Theile roſtgelb mit großen ſchwatzen Laͤngsflecken. Die Hofen find ſchwarzgefleckt und die unteren Schmwanzdedfedern haben Spuren von Schaftfleden. Die 2te Schwinge hat ftatt 14 nur 8 Fleden. Er ift ein mehr füdlicher als nördlicher Vogel, der auf feinen Zügen in Afrika, Aſien bis nah China vorkommt. Dimenfionen eines mas. Außen;. 23 Kopf 50 Innenz. 19 Schnabel 12 1. Schwanzf. 121 Hoͤhe 10 Zu — 127 Mundwinkel 20 — 124 Oberfluͤgel 109 4. — 121 Fluͤgelſpitze 155 8 — 121 Tarſi 34 6. — 127 Mittelzehe 32 7) Dergebaͤnderte Baumfalke. Falco aurantius Lath. u F. rufigularis. Daud. (m.) F. cucullatus Swains. (m.) F. .deiroleuens Temm. (fem.) Pl. col. 348. Diagn. Der ſchwarze Unterförper mit weißen Querlinien. Maͤnnchen. Es ift das Eleinfte von allen. Won oben ſchwarz mit afchgrauen Bändern und Rändern. Kehle umd Kropfgegend weiß, roftgelb angeflogen. Bruft und Bauch ein: farbig ſchwarz mit weißen, zuweilen roftrothen, feinen, entfernt ftehenden Querlinien. Hofen, After und untere Schwanzded- federn roftrotb. Un letzteren die feitlichen gebändert und gelb: bordiert. Won Innen zeigt der Flügel einen roſtrothen Nand, weiße Fleden auf den Dedfedern und an 7—9 fchmale, ent: ferntftehende Binden auf den Schwingen. Auf den Schwingen er Ordnung 4 weiße Binden. Weibch. Es gleicht ihm in der Hauptfärbung. Der Hin: terkopf zeigt weißgefleckte voftroth geränderte Federn. "Die Kopf: gegend hat fehmale und’ breite Schaftfledien und die Seiten und Bauchfedern haben roftgelbe Ränder und Flecken. Höfen und untere Schwanzdeckfedern roftgelb 'mit großen pfeilförmigen Fle— den und Bändern dicht bedeckt. "Obere Schwanzdedfedern mit 64 65 weißen ‚oder grauen Bändern, und weißen ober roſtgelben Bor: den. Der Schwanz hat 7, weiße. Bänder, die nicht. ‚bis zum Schafte gehen und. auf der Oberfläche „des; Schwanzes durch⸗ leuchten. - Auf den erften Blick glaubt man, daß der ‚weibliche Vogel eine andere Art ſey, fo bedeutend weicht er in der Größe. ab. Ich habe Männchen in ‚großer, Zahl gefehen;; ‚allein keines war in der Größe fo abweichend, daß man hätte fagen koͤnnen, daß es das Weibchen fey. Das Vaterland ift der Süden von Amerika. Dimenfionen mas. — fem. Zuf 30-83 — 4 Kopf 43-45 — 64 Mittelz. 30—33 — 49 Schn. 12—15 — 22 Außenz. 19—22 — 33 Höhe 10-11 — 17 Snnenz. 17—20 . — 29 Mnow. 19-22 — 30-31 1. Schwzf. 100. — 146 Oberfl. 91 — 131 6. — 99. — 155 Fluͤgelſp. 120 — 160 8) Der Gouldifhe Baumfalfe. Falco frontatus Gould. Birds of Austr. Heft 5. Proceed. Zool. Soc. 1837. 139. Diagn. Bruft und alle unteren Theile roftfarbig mit ſchma⸗ len graubraunen Schaftfleden und ſchwarzen Scyaften. Befhreib. Der naͤchſte Verwandte von subbuteo, von dem er fich jedoch fehr beftimmt unterfcheider. Männd. Die roftfarbige; Stivn zieht ſich als Streifen bis über die Mitte des Auges. Kopf aſchgrau oder fchiefergrau mit ſchwarzen Schaftſtrichen und, Schaften und. roftröthlichen Sederrandern. Auf jeder Seite des Nadens find die Federn an der Wurzel weißlich, nach der Spige in der Mitte. der Fahne toftfarbig gefleckt, wodurch zwey fehr wenig fichtbare voftröth: liche Flecken entſtehen. Die übrigen oberen Theile heller oder tiefer fchiefergrau mit ſchwarzen Schäften. Der innere Flügel an den Eleineren Dedfedern roftfarbig, fchwärzlich gefledt. Die Schwingen fhmwärzlidd mit 10—13 roftfarbigen Querbändern, die nicht ganz bis zum Rand der Fahne gehen. Schwanz von unten mit 8—9 roſtfarbigen Querbinden. Borden des Schwans zes roſtgelb oder weißlich. Auf der Dberfeite des Schwanzes find die Bänder angedeutet. Die Kehle ift weiß mit roſtgelbem Anflug. Badenftreif und die Ohrfedern fchiefergrau, nur ein ſehr ſchmaler rojtgelber Streif zieht fich zwiſchen diefe hinein. Alle Übrigen unteren Theile roſtfarbig. Auf dem; Kropfe mit ſchwarzen Schäften und afch: graubräunlihen Schaftfleden. Auf den Seiten mit aſchgrauen verlofchenen Querbinden, die am Schafte zufammenfliegen. ‘Auf den längiten unteren. Schwanzdeckfedern verlofchene Binden mit aſchgrauem Anflug. Das Weibchen ift vom, Maͤnnchen in der Färbung. nicht ver fchieden. = ‘ Die jungen Vögel im Ganzen dunkler und .an einem jungen Meibchen findet fi die Oberbruft faft ſchwarzbraun mit einzel nen roffgelben Flecken. Die Tleden des Bauches, der Hofen und der unteren Schwanzfedern find. beftimmter, allein die Binden der Schwingen find unbeftimmt und weniger zahlreich. Nach den Driginaleremplaren des Herrn Gould, welchem ich außerordentlihen Dank ſchulde, indem er fo gefällig war, mir alle feine Entdedungen zur. freyeften Benutzung zu über: laffen. Sfis 1847. Heft 1. 66 Dimenfionen mas, fem. Fluͤgelſp. 185-141 — 153 Kopf 48—49 — 50 Tarſi 36-23 — 40 Schnabel 18—144 — 15-17 Mittelj. 34—36 — 38-40 Höhe 10—11 — 12. 1. Schwif. 120 — 141 Mundw. 21-22 — 24-26 6. Schwf. 126—130 — 139 Oberfl. 101—106 — 120 Der Schwanz ift rein Feilförmig. Diefe Art ift in Neuholland nicht felten, Zu diefem Subgenus gehört noch der Faleo Eleonorae, der bis jest noch aͤußerſt felten in Mufeen ift. Er ift mir noch in, feinem zu Geficht gefommen. 9) Der langfhmwänzige Baumfalfe, Falco Eleono- rae* Gene. L’Inst. 1839. 7. Nov. Mem. Ace. To- rino 1840. tom. U. p. 41. tav. 1. 2. Ch. Bonap. Ie. della Fauna it..I. tav.24. Schlegel, Kr. Ueberſicht pag. Il. u. 17. Falco arcadieus Lindermuyer. Iſis 1843. ©. 2. Diagn. Schwingen ohne alle Duerbinden. bis 176 M. oder 6" 2 bis 64° lang. Altes Männchen. ben fchieferafhgrau, am dunfelften auf den Schwingen 2ter und 1fter Ordn. und am lichteften an der oberen Schwanzdede und dem Schwanze. Im Naden Spuren von Roftroth an den Wurzeln der Federn. Kehle weiß, mit roftgelblihen ſchwachem Anflug. Zwifchen dem 25 M. langen Badenftreifen, den, Wangen und Ohrfedern biendend weiß. Alle unteren ‚Theile fchmugig roftroth mit fhwarzen Schaftfleden an der Kropfgegend, die am ſchmaͤlſten nach der Kehle zu ſind. Seiten der Bruſt faſt ſchwarz. Bauch und Unterbruſt mit. breiten mehr verwaſchenen Scaftfleden. After und untere Schwanzdecke ohne Flecken. Hoſen roſtroth mit feinen ſchwarzen Schaftftrichen. Die innern Dedfedern des Flügels ſchwarz mit dunkelroſt— tothen Federraͤndern. Schwingen ohne alle Bänder, wodurch fie ſich ſehr deutlih von allen andern Baumfalken unterfcheiden. Die Schwingen zeigen jedoch längs des Schaftes auf beiden Seiten einen lihtgrauen Streifen der, Ringe nad). Der Schwanz iff von oben einfarbig, allein von unten zeigt er 10—13 roftrotbe Querbinden, die gegen die Wurzel und die Spise hin allmählich verfhwimmen. Die Spige, des Schwan— zes ift verlofchen ſanft lichtafchgrau gefärbt, ohne einen deut: lichen Saum zu bilden. Diefes Männdyen der Turiner Samm— lung ift im Auguft in Sardinien. erlegt. Altes Weibchen. Es gleicht dem alten Männdyen, allein, e3 zeigt ftärkere Dimenfionen und einen bedeutend. ftürkeren Schnabel. Das Weiße der. Kehle und. des Seitenhalſes iſt mehr roftgelblich und zeigt an den meiſten Federn ſchwarze feine Schaftſtriche. Die ebenfalls lichtere Kropfgegend iſt roffgelbtich weiß mit ſchwarzbraunen Schaftflecken. Alle übrigen unteren Theile roſtroth mit ſchwarzbraunen Schaftflecken. Die Flecken der Hoſen ſind groͤber. An den Spitzen der ſchwarzen Schaͤfte der unteren Schwanzdeckfedern ſchwarze Tropfen. Die Wurzeln der. laͤngſten Federn mit ſchwarzbraunem Schaftflecke, der ſich nach der Mitte der Feder verliert. Schwanz 165 * Nach der Königin Eleonora d'Arhorea genannt, welche in der Carta de logu ein Geſetz zum Schuße der Falfen erließ. Diefes berühmte Gefegbuch ijt mit geringen Aenderungen heute noch in Sar— dinien gültig. = 5 67 Ein anderes Meibchen, welches Gene tav. 1. abbildet und welches ebenfalls wie das vorige im Auguft erlegt wurde ,- hat die Bruft, Kropfgegend faft ſchwarz und das Noftfarbige leuchtet nur an den Rändern der Federn vor. Es hatte ein volllommen veifes Ey bey fich, melches annehmen läßt, daß diefe Vögel zweymal im Sabre niften. Tin Männden aus Beyruth, ebenfall3 in der Zuriner Sammlung, ift ganz dunfel fchiefergeau gefärbt und bat auf den unteren Theilen einen blaugrauen Anflug wie Turdus’eya- neus. Die Kehle und Kropfgegend iſt rojtgelblichweiß, welches jedoch durch die fehmärzlichafchgrauen Federränder wieder verdedt wird. Die Binden des Schwanzes find verlofchen und mehr grau; fie find nur aus einer gewiffen Entfernung zu erkennen. Sm Naden keine Spur von roftröthlihen Fleden an der Wur— zel der Federn Diefe Sleden fehlen auch der folgenden weib— lichen Varietaͤt. Gene bildet ihn tav. 2. ab. Ich halte ihn nach dem fehr entwidelten Schnabelhafen für einen alten Vogel. Ein etwas jüngeres Weibchen mit fehr Eurzem Schnabelhafen ift an dem Körper faft total ſchwarz. Die obere und untere Schwanzdede und der Schwanz am lichteften; erftere mit Spu— ten von Duerbinden. Die Querbinden an der unteren Anficht des Schwanzes find noch unbeftimmter, al3 die des dunfeln männlichen Vogels, deffen obere Theile wie die des alten Männ- chens gefärbt find. Diefes Eremplar hatte nur Goleopteren im Kropfe. Nach einem folchen dunfeln Vogel gibt Dr. Lindermapyer feine Befchreibung. Die fehr Eindliche Abbildung ftellt die Ho: fenfedern fo dar, daß man glauben fönnte, daß die Tarſen bis zu den Zehen befiedert find. Die Befchreibung macht diefen Fehler wieder gut, indem darin gefagt wird, daß die 14 Linien lange Tarſe zum vierten Theil befiedert iſt. Die ſchwarze Varietät ſoll ebenfo häufig als dag gewöhnliche Kleid feyn. Bey Circus cineraceus (2. Subgenus von Cir- eus), bey Astur gabar (2. Subgenus von Astur) tritt eben- falls eine ſchwarze Varierät auf. Die Varietät legterer Art iſt ebenfalls nicht felten. ine vorherrfchend ſchwarze Farbe ift bey vielen Arten der Falconidae_ anzutreffen, die als Glieder von “ Subfamilien, ober ald Genera oder Subgenera den 2ten Rang einnehmen; fo Circus maurus, Spizaetus oceipitalis, Aqnila vulturina, Helotarsus ecaudatus, Asturina leucorrhous, Bu- teo unicolor, Ibicter aterrimus, aquilinus. Meine Befchreibungen habe ich der Güte des Hr. Prof. Gene, Director der Turiner Sammlung zu verdanken, der mit zur Benugung 5 fehr inftructive F. E. überfandte, wofuͤr ic) ihm ſehr verbunden bin. Diefe fehr intereffante Art laͤßt mit Falco concolor Eeinen Bergleih zu, der nad feinen kurzen Flügen und den Aus— fhnitten an der Zten und Sten Schwinge ein Aesalon ift. Unter den 4 bekannten Baumfalfen: Severus, subbuteo, aurantius und frontatus fteht er frontatus am nächften, den er jedoch an Groͤße übertrifft umd durch die nicht gebänderten Schwingen ſich von diefem und alfen übrigen leicht unterfcheidet. Beide Gefchlechter diefer Art unterfcheiden fich wenig in der Größe und übertreffen hierin, mit Ausnahme des weiblichen aurantius, alfe befannten Arten diefes natürlichen Subgenus, Die Zahl der Urten in diefer Abtheilung ift demnach gefchloffen und £eine 6te Species mehr zu finden, Der Severus Horsf. ift auf Afien und ſeinen Archipel bes ſchraͤnkt. Der Subbuteo Linn. niſtet in Europa, ſtreift jedoch auf ſeinen Zuͤgen nach Africa und Aſien. Der Aurantius iſt auf die heißen Theile von Suͤdamerica angewieſen. Der Frontatus iſt bis jetzt nur in Neuholland aufgefunden worden, obgleich es möglih ift, daß er, wie mehrere andere Neuholländer, auh'nady Afien ſich verftreihen oder auöbreiten ann. ; Den Eleonorae halte ic im ftrengften Sinne des Morts für einen Africaner, der nur feine Vorpoſten bis nach Sardi— nien und Griechenland vorgefchoben hat. Es fcheint demnach, daß jeder Melttheil eine ihm eigenthuͤmliche Art. diefes Subge- nus befißt. v Nah dem Innhalt der Kröpfe des F. Eleonorae Iebt er von Coleoptera und Vögeln. Marmora fand darinn die Reſte von Sylvia conspicillata, Gene fand bey einem alten Männchen Coleoptera und die Federn von Columba livia. Sch vermuthe, daß die Federn von einer jungen Taube herrühr- ten, denn ich glaube.nicht, daß er alte Tauben fängt. intereffant, durch die italienifchen Drnithologen zu erfahren, ob er ebenfallg wie subbuteo bis fpat in die Abenddämmerung hinein jagt und worinn der Unterfchied in der Stimme zwifchen ihm und dem subbuteo beruht, nach welchem zuerft Marmora auf eine Speciesverfchiedenheit: ‚gefchloffen hat. Nach diefem würdigen Zoologen baut er fein eigentliches Neft, fondern legt die Eyer wahrſcheinlich doch auf eine fchlechte Un— terlage in die Löcher ſchwer zuganglicher Felfen. Nach demfel- ben Gelehrten und nah Gene ift die Wachshaut diefer Vögel im Winter biäulih und im Frühling gelblichgrün. Das Ey, welhes Gene abbildet, ift roflrörhlich, verwafchen roſtroth gefleckt. Wie die Jungen des gewoͤhnlichen Farbenkleides und die des abnormen ſchwarzen Kleides ausſehen, wiſſen wir bis jetzt noch nicht. Es wird, wie bey den übrigen, auf den unteren Theilen düfterer und gefledter und auf den oberen Zheilen mit toftgelben Federrändern verfehen feyn. Dimenfionen (ſchwärzlichblaugrau) Altes M. — Altes W. — Altes W. Kopf 54 — 53 Kopf 66 — 58 Schn. 16 — 19 Schr. 20 — 20 Höhe .:12yıeE) 12 Höhe 13 — 14 Mundw. 23 — 23 Mundw. 24 — 26 Dberfl. 135° — 136 Oberfl. 149* — 146 Fluͤgſp. 186 "— 179 FSlügfp. 181 — 178-181 Turfi. 33 — 34 Zafı 33 — 35 Mttz.33 +12 — 32-411% Anz. 2611 — 25+11% Innz 21412 — 20+11% 1. Schzf. 161 — 152 1. Schzf. 168 — 163 6. Schzf 176 — 165 6. Schjf. 180 — 175 ſchwaͤrzliche Varietaͤt Weibchen. Kopf ee... Höhe Schnabel 17 Mundwinkel Mttlz. 34-13 — 37413 Aßnz. 24410 — 27410 San; 22413 — 23+13 LES Wh Rn * Der längere Oberflügel ift ftetsein Zeichen des Weibchens bey alfen wahren Falcones, Hat man demnach Bälge von Männchen und Weibchen einer Art, fo ift auch ohne Angabe die Serualverfehiedenheit zu ermitteln, 68 nn Es wäre - \ ‚69 Schwanzfpige. —— Oberfluͤgel 1454 Außenzebe 26-411 Fluͤgelſpitze 180 Innen zehe 214412 Tarſi 34 1. Schwanzfeder 161 Mittelzehe 33+12 6. Schwanzfeder 176 3. Subgenus. Habiht-Raubfalfe — Gennaia Kp. 1845. - Diagn.. Eodelfalfen von der Größe des peregrinus und drüber mit Eurzen Zehen. Mitteljehe fo lang oder bedeutend kürzer. als die. Tarfen. Zweyte Schwinge beftimmt, dritte ſchwach an der Innenfahne ausgefchnitten. Beſchreib. Das Gefieder ift düfterer und die Längsfleden der Bruft verbreiten fich öfters über alle Federn, fo daB große braune Spiegel. entftehen. Diefe Gruppe wurde.bereitd vom Hrn, Dr. Schlegel angedeutet * Bis jest hat man noch £eine Art in Amerika gefunden. Sch Eenne alle 5 Arten, die ſich auf folgende Meife ftellen: 1) Falco jugger, 2) hypoleucus, 3) tanypterus, 4) cer- vicalis, 5) laniarius. 9) Der filbergraue Habihtraubfalfe — Falco hypoleucus Gould. Austr. birds. pl. Diagn. Silbergrau mit ſchwarzen Schäften. fo lang. als die Zarfe. Beſchreibe LS Silbergrau oder hellaſchgrau mit [hwarzen Schaͤften. Die, nackte Augengegend von oben, von. vorn bis zur Mitte. des Auges, mit einem ſchmalen ſchwarzen Streifen begrenzt. . Die innern Fahnen der Schwingen. grau gewäffert mit zadigen. undeutlichen Binden. Der Schwanz mit. braun: lihem. Anflug und 12 dunkleren Binden. Dieſes Individuum wurde von Hr. Gould im Auguſt erlegt. Das Weibchen hat die ‚Farbe: weniger rein: die Mitte ber Rüdenfedern ſind ſchwaͤrzlich und die Ränder heil lohfarbig. Der Naden weißlich mit ſchwarzen Schaftflecken an den Feber- ſpitzen. Die Federn der untern Theile haben ſchwarze ſchmale Schaftflecken. Von jenen zeigt der Fluͤgel die kleinen Deckfe— dern. mit Laͤngsflecken und Vinden. Die Schwingen find. deut— lich gebaͤndert. Der Schwanz hat 18 dunkle Querbinden und lohfarbige Auf den mittlern Schwanzfedern ſind die Bin- Mittelzehe den erloſchen. Dieſer herrliche Falke, eine der ſchoͤnſten Entdeckungen Goulds, zeigt analoge Aehntichkeit mit Falco concolor, der. jedch ein Aesalon.ift. Sein, Baterland ift Neuholland. Sch Eenne nur die 2 Ers emplare der. Gouldifchen Sammlung. ‚Dimenfionen mas. fem. Fluͤgelſpitze 172 — 159 Kopf 59 —62 Tarſi 47 — 47 Schnabel 195 — 19 Mittelzehe 47° —47 Mundwinkel 830 — 81 1. Schwanzfed. 149 — 164 Dberflüge 158° — 169 6. Schwanzfed. 151 — 166 10) Rothkoͤpfiger Habichtraubfalfe, Falco cervicalis Licht. F. biarmieus “*'T’emm. Pl. col. 324. F. chi- queroides, A. Smith. Diaygn. Mit roftrothem Hinterkopf und Naden, welcher 7 *Schlegel vereinigt jedoch irrig die Hierofalcones mit dieſen, die ſich weſentlich unterſcheiden. *Dieſer Name als der ältere iſt von Lichtenſtein aus dem Grunde —— ı 70 letztere zwey roſtrothe, ſchwarzdraun eingefaßte Flecken zeigt. Mittelzehe kuͤrzet als die Zarfi. Beſchreibung. Dieſe Art gleicht dem Jugger und tany- pterus, allein unterfcheidet fich leicht durch den roftrothen Hin- terkopf, den er fhon im Neſtkleide befist. "In der Zeichnung des Kopfes gleicht er ebenfalls diefen Arten, allein der Vorder: kopf zwifchen der weißlihen Stirn und dem roftfarbigen Hins terkopf ift faſt ſchwarz und die hintern Federn derfelben mit ſchwarzbraunen Schaftfleden. Die weißen Wangen und die Kehle voftfarbig angeflogen. Der Badenftreifen ift fehr deutz lih und zieht fich als feine ſchwarze Linie über die Augen hin, wo er ſich über die Ohrfedern verbreitet und als ſchwarze Binde die weiße Wange von dem roftfarbigen Naden abſcheidet. Die inneren Schulterfedern roftgelblich mit zufammenhängenden Pfeil- fle@en und Querbändern. Hauptfchwingen coftgelblih mit an 13 afchgrauen an den Nändern gewäfferten Querbinden. Alte untern Theile weißlich roftfarbig mit ſchwarzbraunen End— und Längsfleden auf der Bruft und in den Seiten, die jedoch nie zu großem Spiegel fich verbinden. Hoſen mit ſchmalen Schaftfleden. Untere Schwanzdedfebern ungefledt. Der Schwanz ift braun mit afchgrauem Anflug und mit 12 unregelmäßigen blaß voftgelben Binden über alle Schwanzfedern. Un ganz friſchen Federn, die den oberen Schwanzdedfedern angehören, fehe ich bey einem Individuum 5 fhwarze Binden auf fhön hellafchgrauem Grunde. Die alten Federn find ſchmutzig fhwarzbraun mit einzelnen voftgelben Flecken, die ſich aud, allein feltener auf den Scapularfedern finden. Nach diefen neuen hellafhgrauen Federn vermuthe ich, daß ich, tie die meiften Ornithologen, noch feinen ganz alten Vogel gefehen habe. Das Weibchen hat die Fleden der unteren Theile größer. Die Binden des Schwanzes erftreden fih nicht über alle Federn und erfcheinen namentlich auf den Aufenfahnen nur als voft- rothe Fleden. Männden wie Weibchen haben gelbe, an der Spige ſchwarze Schnäbel. Er ift ein Bewohner von Africa. \ Dimenfionen mas. fem. mas. ad. (Mainz) Kopf 65 70 65 Schnabel 19 20 18 Höhe 15 15 15 Mundwinfel 26 30 28 Dberflügel . 144 170 158 Slügelfpige 146 170 155 Tarſi 49 55 49 Mittelzehe 44445 47 40 Aufenzehe 31 33 29 Innenzehe 26 27 26 1. Schwzfed. 159 187 159 6. Schwifed. 160 188 158 Einen alten Vogel mit nur einzelnen Febern des Jugend: Eleides befist das Mainzer Mufeum, deffen ſaͤmmtliche untere Theile einfarbig weinröthlic find mit etwas dunfleren Schaft: ftrihen. Die oberen ‚Theile find aſchgrau, an dem Oberruͤcken und dem Fluͤgelbug am dunkelſten. Das kleine Gefieder des Flügels und die Schwingen 2ter Ordnung mehr ober minder deut⸗ geändert worden, weil biarmicus bey der Bartmeife nicht den doppelten Bart, fondern die Provinz Perm in Rußland bezeichnet, 71 lich dunfelfchiefergrau gebändert. Der Schwanz iſt aſchgrau mit 12 fchwärzlichen ſchmalen Binden; die äußeren Federn mit 15 Binden, die ſich Über beide Fahnen erſtrecken. Saͤmmtliche Schwanzfedern mit breiter weißlicher Endborde, Hr. Schle— gel befchreibt ebenfalld den alten cervicalis. 11) Der Jugger HDabihtraubfalfe, Falco jugger Gray. Il. Ind. Zool. Falco lugger Jerd. Diagn. Seiten und Hofen einfarbig braun mit vereingel- ten roftgelblichen runden Flecken. Tarſi 46 — 52 M. lang. Befhreibung. Die Stirn ift weiß mit feinen ſchwarzen Schaftſtrichen. Eine feine ſchwarze Linie, gebildet durch die bintern Zuͤgelfedern, begraͤnzt einen weißlichen Streifen über dem Auge zum Nacken hin, verbindet ſich mit dem langen ſchmalen Badenftreifen, und zieht einen etwas breiteren Streifen bildend unter dem Auge zu den ſchwarzen hintern Dhrfedern. Die Badenftreifen und die hintern ſchwaͤrzlichen Ohrfedern fehließen die weißen Wangen ein. Die Kopffedern find toftbraun mit slänzend fhmarzen Schäften und ſchwarzbraunen Schaftfleden. Am Hinterhals zwey toftbräunliche Fleden, die an der Wurzel weiß find. Nüden, Flügel und Schwanz bifter braun mit lich— teren Rändern und afchgrauem Anflug. Innere Achfelfedern braun, weiß gefledt. Die vorderften mehr grau und weiß ge⸗ bändert- Die Schwingen nah dem Schafte hin roſtbraͤunlich mit 13 bogigen und zadigen dunfelgrauen Binden. Von unten ift die Kehle, Mangen, ber, Hals und bie Bruſt rein weiß, letztere mit ſchwarzbraunen Tropfen. Seiten und Hoſen braun. Die Federn der erſteren an den Außenfahnen mit einzelnen runden roſtgelblichen Flecken. After und untere Schwanzdeckfedern ſchmutzig weiß. Der Schwanz mit weißlicher Borde zeigt nur Spuren von Binden. Juͤngere Männchen haben roſtgelbe Federraͤnder auf allen oberen Theilen, die roſtgelb gefledt und gebändert find. Diefe Binden find felbft auf den Außenfahnen der Schwingen ficht: bar. Die te Schwinge mit faft weißem Saum, der nad) der Spitze hin in cirfelabfehnittähnliche Sleden fich verläuft. Der Schwanz zeigt 8 Bänder auf den mittleren und 12 auf den aͤußeren Schwanzfedern von toftgelblicher Farbe. Schwanzborde weißlich. Diefe Art ift in Oftindien fehr gemein und befindet fich häufig in den englifhen Sammlungen. Obgleich ich eine ſehr große Zahl diefer Art gefehen habe, fo habe ich doc) Zweifel, ob ich den alten Vogel befchrieben habe, der vielleicht mehr aſchgrau auf dem Oberkörper hat. Dimenfionen mas. fem. . Stlügelfp. 166 — 180—186 Kopf 635—64 — 68 Tarfi 46—47 — 50-52 Schn. 18—20 — 22 Miehe41—44 — 44—45, Höhe 14 — 16 1. Schzf. 154 — 192 Mm. 27—28 — 30 6.Schf. 162 — 193 Of. 150-154 — 171-175 12) Der pfeilfledige Habihtraubfalfe, Falco tany- pterus Licht. Steg. Abhandl. tab: 10. 11. Diagn. Alter Vogel. Mit roſtrothem Oberkopf, ohne ſchwarze Stirnbinde, der mit mehr ober weniger breiten ſchwar— zen Schaftftrichen verfehen ift. Bruft und alle untern Theile mit ſchwarzen Schäften und ſchwarzen runden oder pfeilformigen Flecken an den Spisen jeder Feder. Befchreibung. Er fieht dem cervicalis am naͤchſten, ſowohl in der Färbung als in den Dimenfionen: allein „unter: fcheidet fich, daß der Vorderkopf hinter der weißen Stirn feine ſchwarze Querbinde zeigt. Der alte Vogel von cervicalis hat die untern Theile weinroͤthlich ohne alle Fleden, während diefe Urt ſchwarzgefleckt oder pfeilfoͤrmige Zeichnung an ſich trägt Ebenſo nah ſteht er dem jugger Gray, wenigſtens in den Die menfionen fehr nahe. Das Männcen zeigt die fchwarze Kopf: zeichnung wie cervicalis und jugger. Kopf toftroth mit feinen oder groͤberen Schaftftrichen. Dberflügel fchwarzbraun mit liche tern Federrändern und bellafchgrauen Querbinden, die einen hell: toftröthlichen Anflug haben. Dbere Schwanzdede licht afchgrau mit ſchwarzen Pfeilfleden. Die unteren Theile find weiß, an der Bruſt mit rojtgelbs lihem Anflug, ſchwarzen Schäften und ſchwatzen runden Fleden an ber Spige der Federn. Die längeren Seitenfebern über dem Femur mit 3 — 4 ſchwaͤrzlichen Binden. Untere Schwanzdede mit einzelnen dunfeln Schaftſchmitzchen. Innere Anſicht des Fluͤgels mit weißlichen roftgelblich angeflogenen Dedfedern und . ſchwarzen Binden, die unter fich, zufammenfließen. Die fehr langen Seitenfedern, hoc unter dem Flügel gelegen, weiß mit 4— 5 pfeilförmigen Sleden. Die Schäfte nad) der Spige zu ſchwarze Der Schwanz iſt aſchgrau mit braͤunlichem Anflug und hat auf der mittleren 10 und auf der aͤußeren 12 dunkle Binden. Die lichten Binden auf den Innenfahnen und naͤchſt dem Schafte der Außenfahne find heller roſtgelblich, grau geſpritzt. Vor der breiteren Endbinde eine roſtgelblich weiße Borde. Das Weibchen bedeutend groͤßer, hat die unteren Theile mit groͤßeren und breiteren Flecken verſehen und die Baͤnder auf dem kleinen Gefieder des Fluͤgels ſind weniger deutlich. Der Schwanz zeigt die lichteren Binden ſchmaͤler und mehr verlofchen. Das bier befchriebene Exemplar ift Alter als das Männchen, welches noch die mittleren Federn des Jugendkleides befist. Maͤnnchen und Weibchen befinden fih in dem Mainzer Mufeum. ü Der junge Vogel (Schlegelitab. 11. foem.) iſt oben mehr braun und an den unteren heilen weißlic) mit Kängsfleden. Die Schwanzbinden erfcheinen als roftgelbe Flecken. Die namlihe Sammlung, welche unter der Direction des Herrn Notars Bruch zu einer der erften in Südteutfchland fih hervorgehoben hat, beſitzt noch einen Vogel, den Herr Schlegel zu. Feldeggii zieht, welche Art derfelbe als den ächten laniarius der Falfenbücher aufführt. Diefer bey Offen: bach in der Nähe von Frankfurt erlegte Vogel ift jedoch nichts weiter als ein bleiches, allerdings abweichendes Jugendkleid von Falco peregrinus. Die Eremplare der Feldeggifchen Sammz lung babe ich nicht gefehen, allein der tab. X. als Falco Fel- desgü in Schlegels Abhandlung aus dem Gebiete der Zod⸗— logie abgebildete alte männliche Vogel ſtimmt vollkommen mit dem Männchen der Mainzer Sammlung überein; welches Lich⸗ tenftein als feinen F. tanypterus erkannt hat. Falco tanypterus. | Dimenfionen: Nah Schlegel. mas. — fem. mas. — fem. Kopf 65 — 72 Schnabel 20 — 2i Höhe ars — Mundwinkel 27 — 31 en 3 73. Nah Schlegel In — ſem mas, — fem Dberflügel 155 — 190 Flügelfpitse Fan 30a 2, 318. .s06 Tarſe 48 — 51 — S3 — 59% Mittelzehe 45 — 48 — 42 — 45 1. Schwanzfeder 166 — 202 — — 163 204 — 176 — 216 Falco laniarius olim Feldeggii, Schlegel * Nach Schiegel. mas. — fem. Oberfluͤgel 318—330 — 343—365 Tarſe 50 -æ52* — 653 -61* Mittelzehe 40-42 — 45—50 6. Schwungfeder 183 186 — 210- 211} Dieſe Art ſcheint ein Aſiat zu ſeyn, der auf ſeinen Zuͤgen Dalmatien, und Griechenland. berührt. Sn diefe Gruppe gehört noch der 13) Große Habihtraubfalfe — Falcolaniarius Pall. Nuum. t. 23. Falco cherrug. J. Gray.- Ill. Ind. t. Diefer Falke findet fih in der Mehrzahl der Individuen über ganz Afien verbreitet. Nach Europa kommt er nur als verirrter Bogel. - Sn europäifchen Sammlungen einer der feltenften. Ich werde feine Befchreibung fpäter geben. ı Daß Herr Dr. Schle- gel diefem den Altern Falconier- Namen sacer und einem früher neu feyn follenden den Namen laniarius giebt, dar— über Eann ich mit diefem Ornithologen nicht einverftanden feyn, indem die Werke über, Falconier- Kunft feine Autoritäten ab: geben Eönnen. Da Pallas als eine beffere Autorität anzufehen ift, fo laſſe man diefen Namen der größten Art in diefem Subgenus, wenn es auch wahrfcheinlih ift, daß Rinne den Pallafifchen la- niarius nicht gekannt hat. 4. Subgenus. Wahre Raubfalfen — Falco Kaup. Große Falken mit langen Flügeln und Eürzerem Schwanz und langen Zehen. Mittelzehe ftets langer als die Tarſe. Nur die zweyte Schwinge an der Spitze der Innenfahne ausgefchnitten. Die Arten diefes Subgenus find ſich fehr nahe verwandt, weßhalb einige Ornithologen fie für Nacen des peregrinus anſe— hen, was jedoch nicht der Fall ift. Bey den Weibchen find die Stügelfpisen, kuͤrzer als der Oberflügel; während die Männden kürzere Oberfluͤgel und Fluͤgelſpitzen haben. Mit. dem beiten Willen „Tann ih. Schlegels laniarius sive Feldegsii nicht von den tonypterus unterfheiden. Die Differenzen in den Dimenfionen find fo unbedeutend, und die Befchreibung der ver— fihiebenen Kleider fo wenig abweichend, daß ich nicht ein ficheres Kenn: zeichen anzugeben vermag, wodurch fich beide Arten von einander uns lerſcheiden follen. Bey einer angegebenen Dimenfion der Tarfe muß ich bemerfen, daß dieſe vom obern Nand der Zarfe, bis zum Gelenk der Mittelzehe genommen if. Bey einiger Hebung fühlt man mit dem Na- gel die Trennung der Tibia von der Tarfe, um ein Mefien ver Spitze des Eirkelfchenfels dafelbft einzuftechen. Jede andere Mefjung giebt Feine fihern Refultate. Eriftixten von, allen ‚Arten Skelette, ſo fünnten die Dimenſionen der Tarfe, Ichenglieder noch ficherer „gegeben werden. \ * Bon der Sohle ‚an gemeſſen, ‚was größere Dimenfionen. giebt als meine Mefjungen. Iſis 1847. Heft 1. 74 Sie find über die ganze, Erde verbreitet. 14) Der Sultang:Raubfalfe — Falco peregri- nator Sundevall,, sultaneus Hodgs., shaheen Jerd. Ill. Orn. pl. 12: Diagn. Die untern Theile tief roftroth. Die Federn des Kropfs mit ſchmalen Schaftfleden, die ſich an der Spike. der Feder tropfenartig erweitern. Befhreibung. A Kopf, Badenftreif tief ſchwarz. Das Weiß der roſtgelblich angeflogenen Kehle zieht ſichſ wniger tief laͤngs dem Backenſtreif in die Wangen hinein. Ruͤcken und Flügel ſchwarzbraun. Hinterbals mit verſteckten roſtgelben Flecken. Von unten iſt die Kehle und Kropfgegend weiß; jede Feder des Kropfes mit ſchmalen Schaftfleden, die an der Spitze fich tropfens artig geftalten.. Die Seiten tief roſtroth mit ſchwarzen Schaft: fleden und Querbändern. Hoſen roftroth mit ſchmalen Schaft: ſtrichen, Flecken oder Pfeilbändern. Schwanz mit 8—10 Bär: dern, die an den verdeckten Fahnen toffgelb, auf den mittleren von oben grau erfcheiner. Das alte Weibchen unterfcheidet. ſich nicht in der Färbung. „Ein mittelattes Weibhen des brittifchen Mufeums hat auf jeber Hoſenfeder zwey breite pfeilförmige Binden, die den Hofen ein fehr buntes Anfehen geben. Auf den Flügeln fieht man einige braune oder grau tingirte runde Flecken. An jungen Voͤ⸗ gelm zieht ſich die Kehlfarbe bis zu den Augen und das Roft- farbige der Nadenfedern ift weiß. Die Bänder auf der Innen— fahne des Schwanzes gehen nicht bis zum Schafte und redu- ciren fih auf den äußeren Fahnen auf runde Fleden. Dieſe Art ift in Oftindien, gemein. Sie zeigt Analogien mit severus. Dimenfi. mas. — fen. Kopf 59-62 — 71 Slügelfp. 124-144 — 165-181 Schnab. 18-20 — 22-25 Tarſe 40-45 — 50-51 Hofe 13-15 — 16-18 Mittel. 42-50 — 53-56 Mundw. 25-238 — 31-33 1.Scf. 126-133 — 155-158 Oberfl. 124-144 — 162-164 6. — 126-133— 159 15) Der Eleine Raubfalfe — Falco peregrinoi- Pl. col. 479. Diagn. Länge 320—330., Tarſe 41., Mittelze Untere Theile weiß, roftgelblich angeflogen. — Befchreib, Er gleicht in der Hauptfaͤrbung dem Peregri- nus, allein unterfcheidet ſich ftandhaft, daß er ſtets kleinet iſt und daß das größte Weibchen nicht das kleinſte Männchen von peregrinus erreicht. Der Naden ift ftets roftbraun und ſchwarz gefledt und die ganze Unterfeite mit Ausnahme der weißen Kehle hellroſtgelblich an den hinterſten Seitenfedern und den Hoſen hellaſchgrau tingirt. Die Seiten, Unterbruft, die Hoſen und untern Schwanzʒdeckfe⸗ dern. mit kleinen Tropfen oder pfeilfoͤrmigen Schaftfleden. Die innern Dedfedern des Flügels hellroſtgelblich, ſchwarz gebändert. Zarfe 41 des Temm. Dimenfionen mas. Kopf 59 Mittelzjehe 44 Schnabel 19 Außenzebe 31 Hofe 15 Innenzehe 27 Mundwinkel 28 1. Schwanzf, 125 Flügel 281 (?) 6. — — In Aſien gemeiner als. in Africa. * fo} 75 a 16) Der gebänderte oder Wander-Raubfalfe — Falco peregrinus Linn, ‚Naumann tab. 24—25. Diagn. Im Alter die Unterbruft, Bauch, Hoſen und untern Schwanzdedfedern ſchwarz gebändert. Mit Ausnahme des Kopfes, des Halfes und der Schwingen, alle obern Theile heller oder dunkeler fchieferafchgrau mit. ſchwar— zen Bändern. Alter Vogel. Kopf, Zügel, ein breiter Streif unter den Aus gen, und der oben breitere Badenftreifen und der Hals ſchwarz. Im Naden zwey oder weniger deutliche roſtrothe Flecken, Kehle weiß mit roftgelbem Anflug, welches mehr oder weniger ſchwarz gefleckt zwifchen den Badenftreifen und den Halsfedern nach der Ohroͤffnung hinzieht. - Kropffeiren mit fhwarzen Schafttropfen. Alte übrigen untern Theile weiß oder perlafchgrau mit fchmalen oder breiten Bändern. Die Eleinern Dedfedern des innern Flü: gels roftgelb oder weiß, ſchwarz gefledt oder gebändert. Schwin— gen mit 12—13 lichteren Binden, Won oben ift der Rüden, das Eleine Gefieder des Flügels, Schwingen: Ordnung fehiefer- aſchgrau mit ſchmaͤlern hellgrauen Bindern durchzogen. Der Schwanz zeigt an 11— 12 lichtere Binden, die oben durch— leuchten. Die breitere ſchwarze Endbinde mit lichtem Saume. Bey ſehr alten Voͤgeln ſind die untern Theile perlgrau und die Baͤnder ſind auf Puncte und ſehr ſchmale Pfeilflecken reducirt. Sn der Gegend der dunkleren Faͤrbung find die Schaͤfte ſchwarz. Das Weibchen ift in der Färbung nicht verfchieden. Bey jungen Vögeln find die obern Theile ſchwarz graubraun mit lichteren rvoftfarbigen Rändern. Die oben Schwanzdedfe: dern haben roftfarbige Flecken. Die Kropfyegend mit breiten Schaftflecken und die Seiten: und Hofenfedern roſtgelblich braun mit ſehr breiten untegelmäßigen Schaftfleden. Die roftgelben Bänder des Schwanzes erfcheinen auf der Oberfläche des Schwan zes nur als runde Fleden. Dimenfionen mas fehr klein. — mas, juv. fem. Kopf 61 — 64 — 72 Schnabel 19 — 19 — 24 Hoͤhe 15 — 14 — 18 Mundwinkel 28 — 28 — 35 Oberfluͤgel 140 — 150 — 156 — 170 Fluͤgelſpitze 173 — 167 — 132 Tarſe 42 — 44 — 48 — 54 Mittelzehe 48 — 47 — 53 — 55 1. Schwanzf. 135 — 152 — 170 — 158 6. — 142 — 155 — 169 — 162 In dieſe Abtheilung werden noch gezahlt: meélanogenys Gould et anatum Bon. Beide Arten erfcheinen mir im brittifchen Mufeum zu menig abweichend von dem peregrinus, und ich habe fie deßhalb nicht näher geprüft, was ich fpäter nachholen werde. Sch theile von dem melanogenys die Meffungen von vielen Eremplaren mit, die von denen des peregrinus wenig abweichen, Dimenf. mas. — fem. Kopf 62 — TI Slügelfp. 150*— 171-188 Schnabel 18-20 — 23-25 Tarfe 45 — 50 Höhe 15-16 — 19 Mitteljehe 48 — 54 Mundw. 29-30 — 35 1. Schwjf. 133*— 155 Oberfluͤgel 136*— 164*-175 6. — 133 — 159 * Sämmtlich bezeichnete nicht vollfländig ausgewachſen. 76 Ob der allerdings räthfelhafte Tanon, Falco frontalis Daud. sive galerieulatus Shaw. Waill. Afr. 28, mein Nominalfub: genus Jehthierax — der peregrinus, wie mein Freund G. Gray meynt, oder eine andere ſchlecht dargeftellte Art iſt, muß die Folgezeit ermitteln. Die Federholle befchreibt und bildet Vaillant zu deutlich ab und feine Lebensart fchildert er zu genau, um annehmen zu koͤn⸗ nen, als fey der ganze Vogel ein Phantafiegebilde von Vaill.“ 5tes und Ießtes Subgenus. Buffard-Raubfalfe — Hierofalco GCuv. Diagn. Die größten von allen mit dem längften Schnabel. Die Spige der Schwingen erreichen nicht das Ende des fehr langen Schwanzes. Erfte und zweyte Schwinge wie bey den Aesalones an der Innenfahne ausgefdhnit- ten. Zehen lang, allein kürzer oder fo lang als die Zarfe. 17) Der rußfhwarze Buffard-Raubfalfe — Falco subniger, @. R. Gray. Ann. nat.Hist. 1842. Diagn. Rußſchwarz. Befchreibung. infarbig rußfchwarg mit weißlihem Kinn, ſchmalen graugemwäfferten Binden auf den innern Fahnen der Schwingen. Schwanzborde und die Raͤnder der untern Schwanz- deckfedern weiß. Schwanz ungewöhnlich lang. . Sch kenne von diefem E£raftvollen herrlichen Vogel nur zwey Eremplare, wovon das eine in dem brittifehen, das andere in der Gouldifchen Sammlung fic) befindet. Er Lebt in Neuholland, wo er den islandieus repräfentirt, Beide Individuen jind wahrſcheinlich Weibchen. Dimenfionen: Kopf 70 Dberflügel 209 1. Schwanzf. 222 Schnabel 22 Flügelfpige 182 6. — 233 Höhe 16 Tarſe 48 Breite der mittle: Mundwinfel 35 Mittelzehe 48 ten Schwanzf. 29 Mird das jugendliche Kleid diefes intereffanten Vogels gefun— den, fo wird ber Schwanz beffelben wie des islandieus , ‚mehr, wie die gewöhnliche Zahl Binden tragen. Hierhes gehört nod): 18) Der nordifhe Buffard-Raubfalfe — Falco islandicus. Sch werde diefe Art fpäter nach größeren Suiten befchreiben, alg mir bis jigt zu Gebote ftanden und erlaube mir nur fol— gendes über diefelbe zu bemerken. Herr Schlegel trennt in neufter Zeit wieder den gyrfalco als eigene Art, den alle Drnithologen ald den jungen Vogel von islandicus anfehen, und gibt in feinem Traite de Fau- connerie von dem männlichen Vogel eine Abbildung. Diefer männliche Vogel gleicht in der Färbung dem Weibchen des pe- regrinus, ‚allein hat wie islandicus einen bedeutend. längeren Schwanz. Boy dem Anblick diefer fhönen Abbildung Eann man ſich nur eines nicht erklären, daß noch Eein ſchwediſcher Ornitholog diefes höchft fonderbare Alterskleid follte erhalten und befchrie- #* Temmind Halt ihn für den Chiquera, den ebenfalls Bailt, abbilvet. Diefer Vogel mit kurzem, rothem, glattem Kopf und breiter Schwanzbinde, iſt er ficher nicht. Dem peregrinoides fteht er beveu- tend näher. 77 ben haben und zwar von einem Vogel, der. in’ Schweden und Norwegen (das Land, auf welches Hr. Schlegel den gyrfalco beſchraͤnkt) niſtet. Ebenſo unerkläclich ift es mir, daß Herr Schlegel weder in feinem Prachtwerke, noch in feiner critiz fhen Weberficht der Vögel Europas die Sammlung angibt, in dee ſich diefer Vogel befindet. Mach einer mündlichen’ Ueberlieferung ift der Balg von einem ‚ einzigen Individuum im Beſitz eines englifchen Sammlers, von dem Herr Schlegel ihm erhielt und felbft abbildere. Vorderhand kann ich großen Zweifel über die Aechtheit diefer Art nicht unterdrüden, und halte weder den gyrfalco noch den groenlandicus für eigene Arten, bis ich mich nach einer großen Zahl von Individuen felbjt überzeugt habe. Wird das der Fall ſeyn, fo will ich meine falfche Anſicht, als ſey der gyrfaleo das Sunge und der groenlandieus eine leichte Elimatifche Varietaͤt von islandiceus, gern widerrufen. 5. Genus. , Bufjardfalfe — Jeracidea Gould. Diefes Genus, welches. unter allen wahren Genera ber Fal- coninae am meiften den Buffarden gleicht, kann nur als foldyes erkannt werden, wenn man die Charactere der ſämmtlichen Ges nera der Subfamilie neben einander ftellt, wodurd es klar wird, wie die 5 Genera im Aeußeren, wie in den Sitten die 5 Subfamilien der Falconidae wiederholen. Wie e8 bekannt ift, daß ben den Buteoninae Genera auftreten, die Aas ja den Koth der Thiere verfhlingen (Ibieter), andere, die periodifch Pflanzentheile zu ſich nehmen (wie Ibicter, Pernis), die dem— nach den Geyer- und Hühnertypus darftellen, fo repräfentirt Je- racıdea durch fein Gefieder, langen Schwanz, gefpaltene Schil: der der Zarfe, Aasfreſſen und fonftige unedle Nahrung die Bu- teoninae, Sch gebe ihm defhalb die 5. Stelle als Genus, wie den Buteoninae die 5. Stelle als Subfamilie. Ben den Salfen, Falco Pig. und den Aquilinae tritt die größte Mord- 78 und Raubfuht und die Tängften Zehen auf *; ic gebe ihnen deßhalb die 4, Stelle als Genug, wie den Adlern die 4 Stelle ale Subfamilie. { Bey allen Accipitrinae tritt ein fehr abgeftumpfter Flügel auf, bey welden die zweyte fehr Eur; ifE und die folgenden an Länge ftufenweife zunehmen. In diefer Subfamilie hat die Mehrzahl der Subgenera'und Genera gefchülderte Tarſen. Dieſe Analogien finden fich bey Harpagus, und ich" gebe ihm deßhalb die 3. Stelle als Genus. Bey den Milvinae fanden ſich die längften Fluͤgel und bey Nauclerus, dem Grundtypus, fehr Eurze Ober: und fehr lange Flügelfpigen und Eurze Zehen. Im dieſer Subfamilie fanden ſich Genera wie Nauclerus et Elanns, die ſich vorzugsiveife von Inſecten ernähren. - Diefe Analogien kehren in dem "Sub: genus Erythropus vespertinus wieder, weßhalb ich dieſem und dem Genus Tinnunculus die 2. Stelle anmeife, Steht dieß alles richtig, To kann nur Hierax ‚Hals der Typus aller Falconinae an der Spige ftehen, der duch feine doppelten Zähnchen uͤberſpringende Verwandtſchaft "mit: Harpagus'' zeigt. Iſt die Stellung der 5. Claffen der wahren‘ Thiere: Saͤuge— thiere, Voͤgel, Amphibien, Fifche und Mollusken; die 5 Dxb- nungen oder Stämme in der Claſſe der Vögel: Zygodactyla, Ornithes, Grallae, Ichthyornithes, Gallinae; die 5 Unter: ordnungen der Lehthyornithes: Rapaces; Longipennes; Bra- chypteri, Totipalmati',' Lamellirostres; die 5 Familien der Rapaces: Falconidae, Strigidae, Gypogeranidae, Gypae- tidae et Vulturidae ; die 5 Subfamilien der. Faleonidae: Fal- coninae, Milvinae, Aceipitrinae, Aquilinae,' Buteoninae' — richtig, fo werden auch die Genera der Faleoninae' für ewige Zeit feine andere Stellung einehmen koͤnnen, als die ihnen ‚hier angewiefene. Die Genera ſtellen fih demnach wie folgt und laſſen fich mit lauter den Subfamilien analogen Characteren bezeichnen. 1. Hierax. Sehr großer Kopf und Schnabel mit 2 Zähne hen. Zarfen gefchuppt. 2. Tinnunculus. Mit einem fpigen Zahn und Eurzen Zehen. Aeu—⸗ Bere und innere gleich lang. Tarſen gefchuppt. 2te oder 2te und Ste Schwinge ausgefchnit- ten. 3. Harpagus. Flügel fehr Eurz. ‚Die Schwingen nehmen von außen nach innen ftaf- felförmig zu. Die Na: fenlöcher an dem. Ende einer weichen Haut und nicht rund in den Kno— den des Schnabels ein: 4. Falco. Mit einem fpisen Zahn. Aeußere Zehe Länger: als die innere.* Tarſe ge— ſchuppt. Zweyte oder Ate und Ste Schwinge ausge— ſchnitten. 5. Jeracidea. Mit einem fpisen Zahn. Zarfen mit. gefpaltenen Schildern ‚auf dev, Vorz_ derſeite. Aeußere und innere Zehe faſt gleich lang und plump geſtal⸗ tet. Zweyte und dritte Schwinge deutlich, 4te gebohrt. Wir kommen auf Jeracidea zuruͤck. Genus. Buſſardfalke — Jeracidea Gould. Diagn. Schnabel mit einem Zahn. Tarſen hoch mit uns regelmäßigen gefpaltenen Schildern auf der Worderfeite wie bey Ibicter. Die Mittelzehe ohne Kralle geht faft 14—2 in die Laͤnge der Tarfe. Zehen fehr deutlich und breit getäfelt. Zweyte und dritte Schwinge ſtumpfwinklig, 4te ſchwach ausgefchnitten. Befchreib. Es find Falken von der Größe der Edelfalken, deren Gefieder düfter und weniger elaftifch als bey den Raubfal- Een iſt. Die zwey Arten, die man Eennt, zeigen Analogien mit den wahren Tinnuneuli,- 5. Subgenus der Tinnunculi: allein fie Iaffen ſich außer andern Charactern durch ihre anſehn— lihere Gröfe von dieſen unterfcheiben. F ſchwach ausgeſchnitten. Nach Gould hat die eine Art viel Buſſardaͤhnliches. Die berigora Vig. frißt Aas, Raupen, Inſecten, Eidechſen und faͤngt wahrſcheinlich nur ſchlecht fliegende Voͤgel. Man findet fie in Geſellſchaften von 20—30 Stuͤck auf einem Baum vereinigt, namentlich zur Zeit der Raupen, von welchen fie eine große Zahl vertilgen. In ihrem Benehmen verrathen fie große Traͤgheit. Dieß find lauter Züge aus ber Lebensart der Buffarden. * Die längften Zehen und namentlich die Längfte Außenzehe tritt bey den Totipalmati auf. Wären alle Subgenera bey Pandion be= kannt, fo müßte das 4. Subgenus die längften Sehen von allen Fal- conidae aufzuweifen haben, 79 1). Der Neuholländifbe Buſſardfalke — Je— racidea berigora Fig.et Horsf.. Falco berigora Vig. et Horsf. Jeracidea oceidentalis Gould. Diagn. Schwanz braun mit blaugrauem Anflug und 16 fchmalen, feurig roſtrothen Binden. Befhreid:r Diefe Art variirt nah Art der Buffarden außerordentlich, ob nady Alter, oder ohne Gefes wie bey den Buffarden muß ich dahin geftellt feyn laffen. Ich vermuthe das leßtere. Der junge Vogel, namentlich Weibchen und die man. am haͤufigſten in allen Sammlungen findet, find ſchwarzbraun, ha— ben licht roſtgelbe Stien und Augenftreifen, deutlichen ſchwarzen Badenftreifen, hellroſtgelbe Kehle, deren Farbe fich um den Backen— ſtreifen in die Wangen: hinzieht: Halsband, Bruft, Bauch und Flügelrand voftgelblih. Die Kropfgegend ſchwarz gefledt. Sei— ten und: Hofen. faft einfarbig ſchwarzbraun mit voftgelblichen runden Sieden, fowohl auf dem Eleinen Gefieder, als auch auf den Außenfahnen der Schwingen zweyter Ordnung.‘ Diefe, mie die Schwingen haben meißliche Endborden. Das ſchwarzbraune Eleine Gefieder mit ſchwarzen Schaͤften. Ein Älteres Weibchen, von Gould im May erlegt, hat eine ſehr düfter vothbraune Farbe. Von dem heilen Halsband fieht man nur noch Spuren beym Lüften der Federn. Badenftreifen und Ohrfedern find nur. durch einen ſchmalen fhmusig voftgelben Flecken getrennt. Die Kehle ift ebenfalls ſchmutzig roftgeld. "Aue übrigen untern Theile find ſchwarzbraun. Jede Feder mit 1-3 großen roftgelblichen Flecken, die an der Bruft am häufigften ducchleuchten. Der innere Flügel ift roft= gelb, braun. gefledt mit dunkeln Schäften. Auf dem obern Theilen fieht man nur wenig roftgelbe Flecken. Ein fehr großer weiblicher Vogel der Goul di ſchen Samm- lung gleicht dem letztern, fhammt jedoch aus einer fpätern Jah: reszeit, denn er ift im October erlegt. Der ganze Vogel ift mehr grau. angeflogen und nur die Hofen find dunkler. Die lichten Flecken find ausgebleichter. Der männlihe Vogel ift nad 5 Eremplaren der Gouldi— fhen Sammlung. Bon bdiefer find 3 mehr oder weniger düfter rothbraun gefärbt. in Individuum bildet durch feine lichteren Karben der untern Theile einen Uebergang zu den faft weich— bäucigen, die Hr. Gould als eigene Art, Jeracidea ocei- dentalis aufgeftellt hat. Ben diefer, die ic für eine Warietät halte, find die obern Theile mehr lichtroſtroth, das verftedte Halsband fait weiß und alle untern Theile fchmusig weiß. Bruft und Bauch mit dun: fein Schaftftrichen. Diefe Varietät unterfcheibet. fich ebenfo, wie der Haliaetus — Arten unterfcheiden kann. 2 Bey Aquila pennata fommt ein ähnliches Kleid vor, Bon der heilbauchigen Varietaͤt ſagt Gould, daß fie dem Weſten angehört, daß fie zuweilen nahe am Boden, meift aber wie die berigora auf den höchften Baͤumen niſtet und feuchte Gegenden liebt. An den Eyern ſey dag Braune vorherrfchen: der, als bey denen von berigora. Diefe Art ift in Neubolland der. allgemeinfte Falke, Nach Gould find die 2—8 ſehr in der Farbe variirende Eyer Länglicher als bey den meiften Falken. Dimenf. mas. — fem. Flügelfp. 157-169 — 175 Kopf 61-65 — 67-70 Tarife 65-67 '— 68-70 Schnab. 19-21 — 21-25 Mitteljehe 32-38 — 38-404 Mundw. 23-31 — 32-35. Schwanz’ „7. % 210 Dherfl. 173 —. 186 - 2) Der neufeeländifhe Buffardfalfe — Jeraei- dea Novae Zeelandiae G@mel. Falco harpe Forst. Ic. ined. t. 38., australis Homberg et Jaeg. Diagn Schwanz mit 11 lichtweißlichen unregelmäßigen fhmalen Binden, die nicht bis zum Schafte gehen. Befhreib. allein der lange Schwanz läßt es größer erfcheinen. Kopf, Rüden und Schwanz fhwarzbraun, auf Rüden und Flügel mit einer, großen Zahl lichtbrauner Binden, die nicht bis zum Schafte gehen. Kehle roftgelblic) weiß. Zwiſchen dem dunfeln Baden: ftreifen und den. Ohrfedern ein fchmnler roftgelber Streifen. Bruft roftgelbweiß mit fchwarzen Schaftflefen und die langen Seitenfedern ſchwarzbraun mit roftgelben Flecken, die nicht bis zum Schafte geben. Die Hofen und die untere Schwanzdede toftroch mit dunkeln Schäften. Von Sinnen ift der Flügel fehr bunt durch 8— 11 gebogene gelbliche Binden. Ein anderes Eremplar des brittifchen Mufeums iſt oben faft einfarbig ſchwarzbraun mit einzelnen grauen Sleden auf den Fluͤ— geln. Das Weibchen, bedeutend größer, hat die Färbung des männ- lihen berigora, j Ein Individuum fah ich, daß den Rüden fuft einfarbig. ohne Sleden hatte. Diefe Art wird von Latham mit dem Ibieter leucurus vrrwechſelt. Dimenſionen. mas. — fem. Fluͤgel 230 — 284 Kopf 52 — 62 Tarſe 52 — 69 Schnabel 17-18 — 23 Mittelzehe 38 — 49 Höhe 13 — 17 1. Schwanf. 151 — 183 Mundwinkel 22-23 — 31 6. — 160 — 192 ö——— — — BC * 80 leucosternon et pondicerianus, die ich. ebenfalls nicht als A Größe von einem weiblichen subbuteo, JE * * Encyclopüdiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 1847. Heft TI Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Xr. cheinifch, und. die Zahlung ift ungetheilt zuc Leipziger Oſtermeſſe des Laufenden Jahres zu leiften. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu -fhiden find, Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen fehs Thaler preuß. Cour, Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon. Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlid) aufgenommen, Leipzig, bey Brockhaus. 2 Anzeigen. — — Soeben erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu erlialten: Die Fortpflanzungsgeschichte der ge- sammten Vögel nach dem gegenwärtigen Standpuncete der Wissenschaft, mit Abbildung der bekannten Eier. Von Dr. F. A. L. Thienemann. Mit 100 colorirten Tafeln. Zweites Heft. ((Flug- vögel, Steigvögel, Saugvögel, Singvogel.) Bogen 7—12 und Tafel XI—XX. Gr. 4. In Car- ton. Preis 4 Thlr. Das erste Heft (Strausse und Hühnerarten) erschien zu dem- selben Preise 1845; das Ganze wird in zehn Heften vollständig sein. * Ebenfalls in meinem Verlage erscheint? Rhea. Zeitschrift’für die gesammte Ornithologie. Im Verein mit ornithologischen Freunden herausgegeben von Dr. F. A. L, Thienemann. In zwanglosen Hef- ten. Mit Abbildungen. Gr. 8. Jedes Helt1 Thlr; ‚ 10 Ngr. ’ Das erste Heft dieser Zeitschritt (mit einer illuminirten Tafel) wurde im September v. J. ausgegeben. Leipzig, im Januar 1847. F. A. Brockhaus. ANATONIE DESCRIPTIVE ET COMPARATIVE DUCHAT TYPE DES WAMWIFERES EN GENERAL ET DES CARNIVORES EN PARTICULIER; PAR H. STRAUS- DÜRCKHEIM. vera Profpectus. | Les Sciences naturelles embrassent un champ tellement vaste, que pour la zoologie seule, il faudrait & un homme, meme des plus habiles,. plus de mille anndes pour en composer un traite complet, tel qu’on pourrait le demander pour qu’il füt ai niveau des autres ouvrages qu’on publie: sur: les sciences. ‚I serait, ‚de la, derisoire qu’une personne voulüt entreprendre un travail si gigantesque; aussi la plupart des zoologistes, ne pouvant em- brasser le tout avec un egal soin, ne s’occupent-ils que d’une que .espece que .ce_soit de tout le Regne animal, A_lexception de connutre exacteinent) lorganisation de IWespeceintype de la „premiere, elasser.du Regne) animal, ‚oit,Iorkanisation. arriye au "humaine, .qu'on regarde ‚A fort, comme Tetre, Je plus "organise ‘de cette classe, occupant le sommet, le plus ‚eleve de tout'!lembränchemient'! des animanx Vericbres;' mais par-tela me- seule branche de cette science, et le plus souvent des plus pe-| tites seulement; encore ne voyons-nous guere paraitre sur ces diverses parties que des ouvrages superficiels, et generalement fort incomplets; d’oü resulte que ces travaux, meme partiels,) sont tous à relaire, ce qui retarde considerablement les progres reels de l’histoire naturelle, qui ne saurait être solidement fon- dee que sur des travaux exactement executes, sur lesquels il n’y aurait plus a revenir. Ayant mesure& toute l’etendue de cette vaste science, et re- eonnaissant l'impossibilite de l’etudier avec le meme soin, m&me dans une seule de ses grandes branches, telle que l’Anatomie comparative, j’ai pense que le seul moyen (de lui faire faire de veritäbles progres qui puisseht AüjPrester definitivement acquisy etait de ne publier que des niofographies plus ou moins restrem-, tes, mais entierement compl&tes, qit-permissent, d’une part, au meme observateur, de publier de teinps en temps le fruit de) ses recherches; et fissent faite, d’autre part, des progres reels à lensemble de la ee savant doit toutefois embrasser en totalitt dans son detnde, afın de pouvoir diriger ses investigations vers le but gön@ral qu’on se propose d’atteindre, c’est-a-dire vers la connaissance des lois qui regissent l’orga- nisation des etres, et les analogies qui existent entre toutes les especes eomposant de Regne animal, pour en deduire finalement le 'veritable Systeme näturel de classification des animaux. Conyaincu que cette maniere proceder est la senle qui puisse conduire A un resultat satisfaisant, j'ai entrepris, il y a de lon- gues annees, la publication d’un certain nombre de monographies- anatomiques des especes qui peuvent être considerees comme les types des familles naturelles auxquelles elles appartiennent; ou- vrages qui devaient surtout être entierement complets et exacts, afin’ quriis Pussent 'senvir) de’terine de comparaison pour les ou- vrages subsequents qu’on publierait sur la meme partie de la zoologie. Dans les recherches auzquelles jai été oblige de me livrer dans l’etude de lorganisation de ces diverses especes, Jai necessairement dü m’occuper aussi de la plupart des autres types, afin de reconnaitre les rapports qui existent entre eux, et pouvoir rattacher les faits que javais A faire connaitre dans chacun de ces ouvrages, A des theories generales; et je me vis même oblige” de eommencer plusieurs de ces monographies a la fois, quoiqu'elles ne dussent etre publices qu'a de longs inter- valles, chacune exigeaut cing ou six anndes, et même plus, d’un travail assidu. M’etant plus partieulierement occupé antrefois de l’etude des animaux articules, dont l’organisation n’etait presque pas connue alors, quoique cet embranchement comprenne à lui seul plus des trois quarts de tout le Regne animal, jai publie ma premiere monographie anatomique sur le Melolontha vulgaris, que je cxus pouvoir choisir pour type de tous les animaux arti- eul&s en (general et des insectes col&eopteres en particulier; ou- vrage que je publiai en 1828, en y ajoutant .des considerations generales sur les lois auxquelles est soumise l'organisation de cette grande division des animaux; et cette monographie est en- core aujeurd’hui le seul ouvrage complet qu’on possede sur quel- ‚de P’homme, dont Norganisation a ee ‚Etudiee depuis tant de sie- ‘cles par un‘ grand nombre d’habiles anatomistes. ° Mais il etait-Plis important pour Vensenble de "IA science pazimum de son. d&veloppement ;.type NR heine e plus ‚rie 7 me que komme est excentrique, .il.se trouve daus des condi- tions speciales; et differant, de IA, notablement des quadrupedes, il ne saurait servir que fort imparfaitement de terme de compa- sen} 6 1846. Ds en f tie. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Das Metaphyfifon: Abjolutum und die endliche YvVous.. Die Natur, das Weltall, das Univerfum, als Endliches, das geſammte mir Erſcheinen (mir Endlichem), meine ganze Erſcheinungswelt (mein Ich mit innbegriffen), von deren einem Theile es mir vorkoͤmmt, als entſpringe er aus Etwas, das nicht mehr mein Ich iſt, von deren anderem Theile es mir vorkoͤmmt, als entſpringe er aus Schaffensthaͤtigkeit meines Ichs ſelbſt, die Natur, dieſes endlich Angeſchaute, der geſammte ſich mir darſtellende Litho-Phyto⸗Zoo-Anthropo-Poli-Biotismus, die pvoıs, wenn fie in Gedanken bis zum Einfall (meinerſeits) von Unendlich hin — verfolgt wird, bis zum Metaphy— ſikon bin, ift mir — das an ſich Nothiwendige, das in ſich Telbft Bedingte, das Ewige, das Abfolutum, an dem — jeder endliche einzelne Theil, beftändigem Formwechſel unter: worfen folcher,' durch die fämmtlich übrigen Theile des unend⸗ lichen, des abſoluten Naturganzen, des Abfolutums, bedingt ift.* An der Natar, an dem endlich Angefchauten, an der gvosc, ift Jedes, bis auf die unbedeutendfte Cinzelnheit, noth: wendig im Abfolutum. — Daran ferner ift mir ein Jedes — Geſetzmaͤßigkeit, beſſer Naturnothivendigkeit, Modusabfolutheit, Dfeillationsimperativ, welches bafirt ift auf die Nothivendigkeit an fih — des Abfolwtums Die Natur, die pvoıs ift mir eine Combination von Dfeillationsmomenten (fymbolifcy ge: prochen), ift mir, erfahrungsgemäß, ein Aggregat von Planmäs Bigkeiten und Antiplanmäfigfeiten, von Vernunft und Wahn: finns = Aeußerungen, eine Combination von Mandhfaltigkeit und Identität, ſonach ein Parallelifmus durch und durch (als nehme lich — durchaus einerley Grundzüge manifeftierend), ferner ein durch und durch Belebtes, verfchiedene Grade nur von Vitalität außerend; ferner ift mir die pvors — der fomatifche und ' ibeelle, der raumhaft und felbftbewußthaft ausgefprochene, Ne: -flee — meines Ichs, nehmlich meines gravitierenden, meines vegetierenden, meines perzipierenden und fpontofeiftifchen fo tie die thierifchen Selbftbewußtfeynsthätigkeiten ausübenden Drga- *So — ift, im Problem der drey Körber (Laplace) a durch b und c bedingt, b durh a und c, endlich c durch a und b; und dennoch ift die Dreyheit abe felbit — dur nichts bedingt außer fid. Iſis 1847, Heft 2. nismus, mei 8 anthropifch denkenden, fühlenden und begehren- den Ichs; die atur, die vous, iſt mie das nur endlich noch — irbare und Gedenkbare als Fitho=Phyto - Zoo- Anthropo= Poli: Biotismus, hingegen iſt fie mir, wenn ich big zum Einfall vom Unend lichen hin — fie verfolge, dag Me— tapbyfifche, — das nicht mehr Yvoıs- hafte — das nicht mehr Gedenkbare, * ein bloßer Einfall, — das Abfolu: tum, — die unendliche AusLeiblichkeit und All-Selbſtbe— wußtheit als Eines. Nur — die Specialitäten an der Natur — find. mic (ich ſelbſt — nur ein Specielles) wahrnehmbar und ein Ge— denkbares für mi, nur — die einzelnen Endlichkeiten und deren Mechfelderhältniß unter fich, an der endlichen Natur (mein Jh mit innbegriffen in der endlichen Natur), und zwar — nicht blos als Mirklichkeiten, fondern auch als Fictio- nen * — angefchaut, diefelben — nicht blos alg eroanthros pifhe — fondern auch efoanthropifhe — Mlanifeftationen einer und derfelben Naturthätigkeit — angefhaut. Vielleicht ift all mein Perzipieren — Denken — Fühlen — Sinnen — uſw. — Zäufhung; — ſey's immerhin; — auch jene etwaige Täu- fhung — ſtrebe ich als ein Harmoniſches — in mir, in mei: nem etiva verpfufchten Sch zu vernehmen, laut. eines autonom ihlihen Beduͤrfniſſes; Phitofophieren — ift mir Bebürfnif als actio actionis causa, ein, fo zu fagen, mir innes wohnender Drang, intellectuell — auszutoben.. Dies Austoben an fih — ift mir Ziel, nicht ein, aus meinem Bemühen ſich ergebendes Nefultat fege ich mir als Ziel vor. Mein jebesmalig fragmentarifch poetifches Philofophieren er= hebt fich ftets von einem und demfelben Urbilde (niht — Satz), das rein empiriſch und ſtreng reflectiv conftruirt ward und un: abläffig fo — fortgefest wird. Nichts, an meinem Philofo- phieren, iſt metaphyſiſch. * Mir nicht mehr Gedenkbares — Heißt: Für mich — Feiner wei— tern Gedanfenentwidlung fähig als activ aus mir heraus. ** Da mein felbitbewußtes Ich — integrierender, Theil nur — der Natur it, diefer von mir angeſchauten Endlichkéit, — fo iſt auch jede ihlich produzierte mir vorfchwebende Fiction — ein von mir angefhautes Naturproduct, u. z. von mir angefchaut ftets nur — unter den imperativen Formen von Raum und Zeit; das Tegtere — ift mir Thatſache des Bewußtſeyns. ü 6 83 —— Tiefe Bedeutung der Nächſtenliebe. Mein Grundprincip der Mortal, — oder anders ausge— drüdt, dag Grundprincip meiner höhern und bleibendern Selbftbefeligung , die nur dann — eine höhere und bfeibendere ift, wenn fie auf Entdeckung meiner eigenen Wuͤrdigkeit ges ſtuͤtzt ift, jenes Princip lautet: Wolle, durch von Außen her — dir eingeflöfte Furcht oder Hoffnung (bezogen auf ein Dieſſeits oder ein Senfeits) nicht bejtohen, auch durch Gefallfucht — ſelbſt Chrgefühl — nicht beftochen, rein nur aus dir felbft herz aus, rein nur aus deiner ungetrübten Menſchenwuͤrde herz aus, — wolle ftets fo, daß, wenn die Marime deines Mol- lens — die Marime des Wollens Aller — wäre, daß dann — das hieraus entfpringende Handeln Aller — ein ſolches wäre, bey welchem — die hoͤchſte und allgemeinft ver: breitete Wohlfahrt beſtuͤnde. Warum ift nun aber ſolch ein ſtetes Molfen, wenn ich es als ein meinem Ich mefentlic) einverleibteg Clement entdede, etwas, dag mich fo fehr vor mir lichen Gefühlsweife, im Wefen felbft — des Menſchen, in feinem Berhältniffe zur übrigen Natur (von wels her — er ein integrierender Theil ift), in dem (bey Entdedung befagter Wollensgeartung) innigen Bewußtwerden, fo ganz eigent- lich anthropotypiſch hervorzutreten auf Erden, echt ans thropotypifch — aus der Mineral» Pflanz= und Thier-Welt hervor, ohne dabey, auch nur im Allergeringften, — aus der Rolle zu fallen, aus der Rolle def, auf deffen Stirne erglänzet — der heitere Name: Menfh. — Warum liegt es denn nun aber fo eigenthimmlich i efen des Menfchen, infofern er nicht aus feiner Rolle fallt, eben nur oben beſag— termaßen zu wollen ftets? Weil 8 Grundzug, des Menſchen ift, nicht blos Aeußeres — dem Ich — einzuver— teiben, wie, als Chemismus, thut das Mineral, wie, als Aſſi⸗ milation, thut die Pflanze, wie, als Trieb- und Inſtinct-Be— wegtes, thut das Thier; — fondern weil — eben fo dringend auch — der Menfc ſich aufgefordert fühlt, er — der Menfch, diefer durch des Fatums Gunft fo hoch Geftellte fich aufgefor— dert fühlt, die volle Innerlichfeit des eigenen Stre— bens — nah dem Univerfum hin — zu erpandie- ven, und dies, vorzugs weiſe nach — dem ihm (dem Men ſchen) nähft verwandten telluren MWefen — hin, nad) — dem Menfhen felbft — hin, mohlverftanden jedoch — befagte Schlichkeit des Strebeng zu erpandieren in bemfelben Sinne ſtets — den das eigene Streben bat am Ich — bezogen aufs Ich ſelbſt hin. Dies eigene Streben im Menfhen, bezogen aufs Sch ſelbſt hin, nun aber, — das Grundgefühl im Menfchen — auf die eigene Perfönlichkeit be: zogen, heißt Selbftbeglüdungs-Streben. Im Sinne der Selbſtbegluͤckung daher, in diefem Sinne nur, ift cben be— fagtes Erpandierensftreben zu nehmen, folglih — im Sinne der Allbegluͤckung. Und fo — ift e8 denn Grundzug des Menfchen, in fo lange er aus der ihm vom Fatum eigenthlims lich zugewiefenen Nolle nicht gefallen ift, und demnach in die Mineral: Pflanz: und Thier- Welt nicht hernieder gefunfen iſt (dies wäre eine Degradation für den Menfchen), — in welchem Falle blos — er ſich gluͤcklich Fühlen kann, — Grundzug 84 des Menſchen ift eg, daß die in ihm fich, aus dem Wahl: acte hervorgeflaltende Willensentfchließgung — und die hieraus hervortretende, die Dinge und die Menfchen in Rührigs £eit verfegende, That — ſtets fo nur geartet feyen, fo geartet, daß hiemit — des Mitmenfhen Wohlfahrt — ge: fihert ftehe. Liebe des Mitmenfchen, Liebe des (dem Menschen) Nächften (des dem Menfchen nächft Verwandten — aus dem Unüberfehbaren der Mineral: Pflanz: und Thier- Melt heraus, hier — der Miriaden von Himmelgförpern — nicht zu gedenken), dieſe Liebe ale gefühlt und bethätigt, — ift böchfte und bleibendjte Befeligung für ung, die, wenn fie die ftete Bafis unferer Willensentfchliefung, und ſonach — unferesg Handelns, ift, uns zu tröften vermag ftets, ja! auch dann noch — uns entgegenjaudyzet (folche Liebe), und Freude in und wedet, wo außeres Mißgeſchick — außer: dem — der Verzweiflung und preisgeben mödte. Die Monne des guten Gewiſſens, unferes innigen Bewußt— werdeng nehmlich, daß ftets nur die Glut reiner Men: ſchenliebe — unfer Wollen und Handeln erzeuge und er= wärme, — folbe Wonne guten Gewiffene — erhöht jeglis hen Genuß des Lebens und entſchaͤdigt für jegliche Pein, die ung da wird — an dem Wandelgefhide teuren Erfcheinens. Befonnenes und poctifches Philoſophieren. Alles an meinem Philofophieren — ſtammt aus der Wirk: lich£eit, paßt alſo wieder zurück auf die Wirklichkeit. Mein Dhitofophieren — iſt befonnen und tieffinnig — zugleich wirk⸗ lichkeitsgemaͤß — iſt jedoch voll Begeifterung im. Sinne che: torifcher Porfie*. — Die Conftrwction des Totalbildes, von welchem aus — mein jedesmalig fragmentarifches Philoſo— phieren ftets von Neuem ausgeht, jene Conftruction gebt: in mir — unauggefept vor. fichr (mit Beachtung aller Fortfihritte im Wiffen — an der gefammten 'eivilifierten Welt), und zwar, rein empitifch und ſtreng teflectiv, mit forgfältis ger Vermeidung aller Cinmengung des Gefühls: und der Phan— tafie, und frey von jeglicher Hypotheſe; ſonach — kann das Philofophieren, nach meiner Methode getrieben ,. ‚nur Defonnen feyn. und nie altern. Das von folhem profaifchen Urbilde — jedesmal ausgehende fragmentarifhe Philofophieren jedod) (gleihfam der jedesmalige Auffhwung nach ‚den Aetherſphaͤren — von jtarrer Erde aus), — das Interpretieren des mir Erfcheineng , im Sinne geahneter Grundwefenheit des Allnatur— walteng, bewegt ſich frey, phantafievwoll, gefühlsdurd= drungen, nebfidem — daß jenes Snterpretieren befonnen ** vorgeht; ift zum Theil — rhetoriſche Poefie. Der begei— fterte Juͤngling, durchdrungen von den Kehren des erfahrenen Sreifes, trete aus der Schule nüchterner Tiefe — ins rafche, ins lodende Leben voll der Sllufionen und Enttäufbungen; der Süngling durchwandre die Gefilde der Taufhungen auchz aber ſtets kehre er wieder, ‚durch Enttäufchung belehrt — nicht entmuthigt, nad dem. Greife zuruͤck, zu neuer Staͤr— Eung für wiederholte Züge ins Leben hinaus. * Ueber efoterifche Porfie — Siehe: Buyuoy, Auswahl des leichter Aufzufaffenden ufw. (Bd. II. Vorwort). ** Befonnen darım, weil es ftets auszufprechen ftrebt die Grund— wefenheit des Allnaturwaltens, als erahnet jene — aus ernfter durch— dringlicher finniger Anſchauung obbefagten Zotalbildes. 83 Zweyte Monographie. Die Genera der Milvinae von $. 5. Kaup. (Fortfegung von Iſis 1847. Heft J. S. 39.) ll. Subfamilia.. Milvinae. 1) Ictinia, 2) Nauclerus, 3) Circus, 4) Elanus, 5) Milvus. 1. Genus. Falkenweih, Ictinia Vieill. “ Diagn. Der Schnabel ift edelfalfenartig gewelbt, plößlic) von der kurzen Wahshaut an gebogen. mit fteinem Eckzahn und Spur von Ausfchnitt an dem abgeftusten Unterichnabel. Schnabelhaken mit Gaumenhöder, Befhreibung. Schnabel wie Edelfalke. Nafenlöcher Elein und rund, mit Borfifedern dünn bededt, die nicht Über die MWahshaut wegragen. Die Flügel find länger als der Eurze Schwanz, welcher ſchwach gegabelt if. Zarfen Eurz, vorn ges fchildert, hinten gefchuppt. Mittelzehe etwas Eürzer als die Tarſi. Innere Zehe fehr Eraftig, unbedeutend Fürzer als die äußere. Sämmmtlihe Zehen mit 5—11 Schildern belegt. Man kennt bis jest nur 2 Arten aus America, die nicht allein im Aeußern, fondern auch in der Lebensart Aehnlichkeiten mit den Falconinae haben. * * Diefe Achnlichkeiten in der Außeren Erſcheinung müffen ſich zeigen, weil das Genus Ictinia bey den Milvinae die ganze Subfa— milie Falconinae darftellt, oder mit andern Worten, weil fie den Eoelfalfentypus repräfentieren. Diefe Formen jedoch zu benusen, um die Edelfalken durch Erythro- pus (Tinnunculus vespertinus) mit den Milvinae zu berfnüpfen, ift eine falſche Anwendung der Analogien, Tinuunculus repräfentiert ale Genus und Erythropus als Subgenus den Weibentypus, ſowie Ictinia als Weih den Edelfalkentypus. Wie hoͤchſt irrig es iſt, analoge Formen mit einander zu verknuͤpfen und von ſogenannten Uebergangsformen zu ſprechen, kann man nicht deutlicher als an den mancherley Syſtemen früherer und jetziger Zeit erſehen. Ieder Ornitholog, der da glaubt, die Kinderfchube in feiner Wiffenfhaft ausgezogen zu haben und der von den zahllofen Analogien einige gefunden hat, glaubt ſich berechtigt, eins won dem Eintagsfliegen a zu Creiren, ‚oder, ein altes: wenigftens verbefjern zu muͤſſen. Wem es gefällt, nach den jetzigen Claſſificationsmethoden die Falken zu ordnen, dem will id) den Weg angeben, wie er taufende von va— rianten Syftemen fchaffen kann, die alle den Nimbus ven Natürlichkeit an fi tragen follen. Stellt man die Falconinae an die Spige der Rapaces, wie ich - zuerft es gethan_habe, fo kann man von diefen, indem man die Tiu- nunculus ans Ende ftellt, durch Eryihropus. vespertinus zu Ictinia gelangen; man kann jedoch ebenfalls durch die Baumfalfen Hypotrior- - chis der, Falcones dahin kommen. Mit Hierax kann man aud) durch Hyptiopus zu Pernis und den Bnteoninae, mit Harpagus zu den Accipitrinae, und mit Jeracidea zu den Buteones gelangen. Die Glieder der ten Familie Milvinae; -Ictinia, Nauelerus, Circus, Elanus und Milvus geben ebenſo viel Verfnüpfungspuncte, als fie - Genera und Subgenera bilden. Mit Ictinia fann man, wie fon bemerkt, die Falconinae, mit Nauclerus die Buteoninae durch Avi- ceda die Pernis, mit Circus die Aquilinae durd) Circa8tus, oder bie Accipitrinae durch Nisus oder Geranospiza gracilis, oder die Buteoninae durch Polyborus verbinden. Durd) Elanus fann man zu dem eigentlihien Falco Vig., oder zu Paudion, oder zu Rosirhamus gelangen. Die Milvi können durd) das Subgenus Lophoictinia (Milvus isiu- rus) mit Pernis, durch die wafjerliebende Hydroictinia (Milvus ater Bu mit Pandion, Haliaetus oder aud) als ganzıs Genus mit den Buteoninae verbunden werden. Die Glieder der Accipitrinae als Spizaetus, Nisus, Geranospiza, Astur, Asturina fonnen ebenfalls als ebenfo viele Unfnüpfungspuncte — — \ — 84 1. Subgenus. Ictinia Kaup. k Diagn. Zweyte Schwinge an der Innenfahne winkelig, ſchwach bogenförmig ausgefchnitten. Zweyte Schwinge länger als die" 7te, Ste unbedeutend länger als die te, welche die längfte iſt. 1) Der Miffiffippi-$alfenweih, Ietinia [mississippi- ensis Wils. Falco Wils. III. 25. 1. Ictinia ophio- phaga Vieill. Gal. t. 17. Milvus ceuchris. Befhreib. An Kopf, Hals und allen unteren Theilen hellafhgrau. Vor und um die Augen ſchwarz. Schwingen betrachtet werden. Die rauchfüßigen Spizaeten Tonnen mit Aquila verbunden werden, wenn diefe edlen Formen ans Ende ihrer Subfami— lien geftellt werden. Durch Nisus ift Circus, durd) die langzehigen muthigen Astures die Aquilae oder Falcones, und durch Asturina die Haliaeten, durch dag Subgenus Morpheus die Circi, durch dag Subgenus, wohin poecilonotus etc. gehören, find dic Buteonina zu verknüpfen. 1 Mit den Genera der-Aquilinae: Aquila, Helotarsus, Circattus, Pandion, Haliaëtus, fönnnen ebenfalls alle Eubfamilien verbunden werben. Mittelft Aquila iſt durch Spizaetus zu den Aceipitrinae oder zu Buteoninae durd) Archibuteo (Buteo Jagopus) zu gelangen. Durdy Helotarsus fommt man zu allen langgeflügelten Formen, als Nauclerus' und Aviceda., Das erfte Subgenus Herpetotheres von Circastus bringt ung durch Schnabelbildung zu den Falconinae, durd) Eurze Flügel zu: den Accipitrinae, das 2. Subgenus Gymnogenys ift eine herrliche Uebergangsform zu Gypogeranus, zu Circus und Polyhorus,. Das 3. Subgenus Spilornis baccha £ann zu den Acci- pitrinae und durch Circus zu den Milvinae führen, Das 4. Sub- genus Circaetus gallicus wird die übrigen Adler verknüpfen und durch Poliornis (teesa, liventer) koͤmmt man nad) Beliebın zu den Buteoninae oöer Accipitrinae. Endlich find die Buteeninae: Buteo, Pernis, Polyhorus nod) übrig, die ich theilweife fchon beruͤhrt habe. Mit den Archibuteones fann man, wie ſchon bemerkt, die Adler oder auch Spizaeten verbinden, mit dem 2. Subgenus von Buteo: Tachytriorchii (pterocles), die Nau- cleri oder au) Aviceda von Pernis, mit dem 3. Subgenus Poeci- lopternis (erythronotus) fann man zu dem 3. Subgenus Hetero- aẽtus (azuia) zu den Haliaeten, oder auch zu dem 3. Subgenus der Astures: Meliörax musicus gelangen. Das 4. Suhgenus von Bu- teo.: Ichthyoborus husarellus mit feinen jpiswarzigen Sohlen, Fiſch— nahrung und aufgefhmwungenem Schnabel gibt einen herrlichen Grund, die Buteoninae an die Aquilinae und Pandion anzuſchließen. Das Genus Rostrhamus mit feinem geftredten, ander Spitze auf: geworfenen Schnabel, feiner Fifhnahrung zeigt. jedoch ebenfalls Ana= logie mit Pandion und Haliattus und es bleibt zwiſchen ihm und dem vorigen die Wahl. Bey Ibieter fehen wir eine Bildung der Nafenlöcher, wie fie die meiften Genera ber aͤchten Falconinae befigen, wir fehen einen lan— gen Schnabel und bey manchen einen nadten Vorderhals und Geſicht; diefe Charactere geben Gelegenheit, fie den Falconinae, oder den Adlern oder den Vulturidae anzuhängen. Würde es nicht zu weit führen, fo wollte ich noch hundert von Ver— knuͤpfungspuncten angeben, allein idy glaube aud) fo genug Winke dem Ornithologen gegeben zu haben, der in der jebigen Claſſificationsme— thode das hoͤchſte Ziel zu fuchen gewohnt ift. Sch hoffe auf ihren Dank und bin fehr begierig zu hören, ob der eine oder der andere Ge— lehrte fie nicht benusen wird. Es würde jedod Unrecht von mir feyn, wenn id) nicht die analogen Formen angeben wollte, um aud) die übrigen Samilien der Rapaces mit einander in Berührung zu bringen. Um zu den Strigidae zu gelangen, hat man die Wahl zwifchen Circus und Herpelotheres, die beide den Schleier tragen; allein auch Kostrhamus mit feinem geſtreckten, tief geipaltenen Schnabel und feiner gezähnelten Mit telEralle Eönnte dazu dienen, da Strix flammea etc. den nämlichen Gharacter befist, die Falconidae mit den Strigidae zu verbinden. 85 2ter Ordnung an den hinteren Hälften hellafchgrau, faft weiß. Rüden, Schulterfedern und dag kleine Gefieder des Flügels dunkelafhgrau. Schwingen und Schwanz einfarbig fchwarz: braun, Untere Schwanzdedfern an der Wurzelhälfte weiß. Augen und Füße biutroth. Auch die Bacha zeigen in der, Krallenhildung mit Strix ceylonensis Aehnlichkeiten, was zu beachten wäre. Mit den Gypogeranidae ift wohl das Subgenus Gymnogenys das paffendfte Uebergangsglied, allein Geranospiza gracilis, Poly- borus brasiliensis und Circus ift dabey nicht zu überfehen. ill man die Gypaetidae als Familie trennen oder fie bey ben Vulturidae unterfteden, fo find es die Aquilae oder Milvus der Mil- vinae, wodurch man fie den Falconidae anreiht. Endlich find die Vulturidae noch übrig, denen man Ibicter auf die cine oder die andre a anfchließt. Man Eönnte jedoch ebenfo gut die Haliaeten dazu wählen. Mit einem Wort, jede Subfamilie, jedes aus Subgenera beftehendes Genus, fogar jedes aus mehreren Arten beftchendes Subgenus gibt dem vergleichenden Drnithologen taufende von Verfnüpfungspuncten, um bie Formen zu verbinden. Sch follte es faft bedauern, daß ich nicht vor meiner — der Falconidae den großen Reichthum von Analogien nach der jetzigen Methode mit ſcheinbarem Ernſt benutzt habe, um die Verwirrung auf den hoͤchſten Punct zu ſteigern. Erſt wenn ich mit dieſer reichen Wahl von Analogien den moͤglichſt tollſten Mißbrauch getrieben, wenn id) durd) die, Unzahl von Uebergängen den falfchen Beweis geliefert hätte, daß die Falconidae. weder in Genera noch Subgenera getrennt wer: ten. könnten, hätte ich die Masfe abmwerfen follen, um mit meiner Glaffification hervorzutreten. Diefer liſtige Weg, der die Mehrzahl der Drnithologen irre gemacht hätte, lag in meinem ernften Streben nad) Wahrheit mir gaͤnzlich fern, weil diefes characterlofe Spielen mit Formen unberechenbare Nachtheile im Gefolge hat, indem durch das woillfürlihe Aneinanderreihen es durchaus unmöglich) ift, Subgenera und Genera zu unterſcheiden und erftere den lestern unterzuordnen. Durd die ſchlechte Anwendung ber Analogien werden die Gubfamilien und Genera auf die unnatürlichfte Weiſe zuſammengeſetzt und fie erfchwert fel6ft die Arten zu unter- eiden. Ba Mißſtaͤnde finden fich jedoch nicht allein bey den Falconidae, fondern find bey allen Familien, Unterordnungen ufw. anzutreffen. Diefe Fehler, die jeder denkende Zoolog als folche anerkennen wird, koͤnnen nur durch den von mir vorgezeichneten Weg vermieden werden, auf welchem jede Art, jedes Subgenus, jede Eubfamilie, jede Familie, jede Unterordnung, jede Ordnung oder Stamm, jede Glaffe und jedes Unterreich als ein in fich abgerundetes Ganzes detrachtet wird, und nad) welchem in jedem Subgenus, jedem Genus ufw. die Grundformen nad) eifernen Gefesen ſtets wiederkehren. Das Studium der Analogien führt auf folhem Weg zum Heil und nicht zur haotifchen Verwirrung, in der fi bereits unfre Wiffenfchaft befindet. Waͤre jeder Ornitholog bey jeder neuen Art gezwungen, wenigſtens die fubgenerifhe und generifche Verwandtſchaft zu ermitteln, dann koͤnnten wir hoffen, auf dem richtigen Wege rafc vorwärts zu fchreis ten. Wie jest die Wiffenfchaft tractiert wird, indem die meiften neuen Entdeckungen annähernd beftimmt, und wie einzelne Moſaikſtuͤckchen in die Melt gefchleudert werden, fann den Zoologen in der Zukunft. wenig gedankt werden. Gegen biefes Unmefen follten die Zeitfchriften kaͤm— pfin, nicht aber Don Quichottartig gegen die Trennung Eleiner Grup: pen zu Felde ziehen: denn werden biefe gleich bey ihrem Entftehen den größeren Genera untergeordnet, fo find fie cine Wohlthat und Noth— wendigkeit in unferer Wiffenfchaft. Diefe Nothwendigkeit gegen alle Retrograden zu vertheidigen, wird nicht mehr lange dauern, denn troß allıs Ereiferns werden jahrlic) hundert von fogenannten Genera gebildet, die gefichtet den Syſtema— tifern von Nusen find. Man trenne deßhalb wader darauf los, fobald generifche oder fubgenerifche Charactere 8 gebieten und Lafje die dl tern Zoologen ruhig forthadern, indem ihrem Gedächtnig nicht mehr zugemutbet werden Kann, die vielen Subgenera- Namen zu behalten, Diefe Art, in Nordamerica nicht felten, findet ſich in wenigen Sammlungen. \ Dimenfionen : Oberfluͤgel 150 Kopf 53 Frluͤgelſpitze 169 | Schnabel 16 Tarſe .. 32 Höhe 124 Mittelzehe 27 Mundwinkel 22 Schwanz ale 2. Subgenus — Poeeilopteryx Kaup. Diagn. Die 2te, 3te Schwinge ftumpf, die te ſchwach ausgefchnitten. Die Zte Schwinge etwas kuͤrzer als die 7te. Ste fürzer als die K4—te und Ste, Ste die längfte. 2) Der bleyfarbige Falkenweih, Ictinia plumbea Gmel. Falco plumbea @mel. Pl. col. 180. jw. Pr Mar Beytr. II. p. 126. Befhreibung. „Hellafchgrau, vor dem Auge ein fchwarzer Fed, der fich als feine Linie über das Auge hinzieht. Nacken— federn an der Wurzel weiß. Flügel, Schulterdecken, obere, Schwanzdede, Schwingen und Schwanz tieffchiefergrau mit bläulichem Glanze. Weder die Schulterdede, noch die Eleinen Federn des Flügels zeigen an der Wurzel eine Spur von Weiß. Die Schwingen felbft fehr bunt. Die 2te bis 7te Schwinge find namentlich an den Innenfahnen feurig rothbraun, welches fi von der Iten bis 7ten ber Länge nad) tief bis in bie ſchwarze Endfpige hineinzieht. Die Zte Schwinge total ſchwarz und zeigt nur über den Ausſchnitt einen verwafchenen rothen Fed. Die 3te ift an der Außenfahne fchwarz; die Ate bis Ste an den Aufßenfahnen längs des Schaftes rothbraun, welche Farbe bey dem zufammengefalteten Flügel durdyleuchtet. Die Schwingen. der Zten Ordnung find an den Spiten etwas dunk— ler und die hinterften Schwingen zeigen Spuren von ſchwarzen ſchmalen Querbändern. Der Schwanz ift von oben einfarbig ſchwarz; von unten ift er Lichter mit: weißen Schäften. Auf den Innenfahnen - zeigt die 1fte bis zue Iten 3 weiße, nicht bis an den Nand gehende Sleden, die 3 gleich weit von einander abftehende Binden bilden Nach dem Prinzen von Wied ift die Iris hochkirfchroth, die Beine find orange und die Wachshaut fhwarzbraun, Der alte Vogel zeige in feiner Totalfaͤrbung Eeine entfernte Aehnlichkeit mit Tinnunculus vespertinus. Der junge Vogel, Pl. col.180., ift oben dunkelgrau braun, zeigt an den Schwingen wenig oder nichts rothbrauneg; fie find fhwärzlich braun, an den inneren Bahnen weißlich marmoriert‘ und bdunfelbraun punctiert. Die unteren Theile weißlich mit dunfelbraunen Pfeilflefen. An den Schwingen coftgelbe Raͤn— der. Die Bänder des Schwanzes leuchten von oben durch. Diefe Art zieht den Süden dem Norden von America vor und gleiht nad dem Prinzen von Wird in feinen Citten mehr dem Baumfalfen als den Milanen; er ift ein. fchneller Vogel, der mit feinen langen Flügeln die Luft raſch durch: fehneidet, zumeilen body am dunfelblauem Himmel fchmwebt, dann auf einen hohen Baum herabftürzt, wo er auf den höchften Aeften fußt, um von hier den Waldfaum an den Gränzen der Pflanzung zu beobachten. Er lebt von Inſecten, fängt jedoch) auch Vögel. Nach der Verfiherung der Jäger des Prinzen fol feine Stimme der des Baumfalken aͤhnlich Elingen. — 88 Dimenfionen mas. Tem. Slügelfpige 15°... geſtutzt, ſondern Löffelförmig ift. Zwehte und" dritte Schminge Kopf 47. — 48 Tarſe 30 — 32 bafenförmig, 4te ſtumpfwinkelig umd fehr beffimmt ausgefchnit "Schnabel 15 — 16. Mittelzehe 24 — 27 ten. mente länger als die Gte, Kte etwas länger als die Ste Mundwinkel 22 — 22 1. Schwf. 139—140.— — und die längfte. Zehen fehr kurz und plump gebildet. Oberfluͤgel ae EN. Brochinf. 136..— ...» f € h F 2) Umericanifher Aarfhmwalbenweih, Nauclerus 2. Genus. Schwalbenweih, Nauclerus Vig. fureatus Linn. Falco furcatus Linn. pi wgt: Diagn. Der Oberflügel bedeutend Fürzer als die Flügel: fig, 5. ſpitze. Schwanz; fo tief gegabelt, daß die aͤußerſte mehr als Befhreibung. Steiß, Oberruͤcken, die letzten Federn der doppelt fo lang. ift, als die mittlere. woͤhnlich kurz. Beſchreibung. Kopf klein mit mäßig langem Schnabel⸗ haken. Naſenloͤcher einförmig, die Spise nach oben und vorn gerichtet. Flügel fehr lang, allein die Spige der außeren Schwanz- feder nicht überragend. Tarſen zur Hälfte nach vorn befiedert, gefchuppt mit fehr langen Hofen, die bis zur Hinterzehe herab: hängen. 3 - Sie gleihen in ihrer Lebensart fehr den Schwalben und man fieht fie faſt beffändig fliegen und nad Snfecten haſchen. „Man kennt nur 2 Arten, die jedoch genau. betrachtet fo wer fentlich fi) unterfcheiden, daß fie die Typen von 2 Subgenera abgeben muͤſſen. Tarſen und. Zehen unge: 1. Subgenus. Faltenfhwalbenmweih, Chelidopteryx Kaup. Diagn. Der Schnabel. mit einem ftumpfen Zahn und feinen Ausſchnitt am Unterfchnabel, der edelfalfenartig plöslich abgeftust ift. _Imeyte und dritte Schwungfeder gegen das Ende hin ſich verſchmaͤlernd, ohne deutlihen Ausfhnitt. 3te unbe: deutend länger als die Ate und die längfte. Zarfen und Zehen ſchlanker. 1) Der Senegaliſche Falkenſchwalbenweih, Naucle- clerus Riocourii Vieill. 'Elanoides Riocourii Vieill. Gal. t. 17. Pl.eol. 85. Befhreibung. Hellafhgrau, vor dem Auge ein ſchwar— zer Fleck und hinter dem Auge über den Ohrfedern ein ſchwar— zer Streifen, Stirn weißlih. Einzelne obere Schulterfedern und die hinteren Schwingen ter Ordn. mit ſchwarzen Außeren Fahnen. Die großen Sculterdedfedern an der Wurzel, die Schwingen von Innen und die Schwanzfedern an den Innen— fahnen weiß. Alte untern Theile weiß, Ben einem alten Vo— gel ſah ih die innern Achfelfedern weiß mit einem ſchwarzen Länggjtreifen ar der Hand, melde Färbung an Elanus erin- nert. Ben einem andern Exemplar fah ich nur eine fehwarze Feder an diefer Stelle. ' Diefe Art zeigt auch dur die Total: färbung uͤberſptingende Verwandtfchaft zu Elanus und zeigt Analogien mit: dem’ etften Subgenus Polierax (semitorquatus) des Genus Tinnuneulus, mit dem fie gleiches Vaterland hat. Dimenfionen: Kopf 44 Mittelzehe 22 Schnabel 14 1. Schwanzfeder 223 Mundwinkel 20 — 169 Oberfluͤgel 129203: — 148 Flügelfpige 7 iger 125 BT 23....6. — 105 Diefe Art ift in Sammlungen ‚ wie alle Senegalifchen Raub: voͤgel, ſehr felten. "Sch Eenne weder den Unterfchied der Meib: ‚hen und Männchen, noch jünge Vögel, 4. Subgenus. Aarſchwalbenweih, Nauclerus Vig. Diagn. Ohne Ausſchnitt am Unterſchnabel, der nicht ab: Iſis 1847, Heft 2. E oberen Schmwanzdede, Flügel und Schwanz -blaufhwarz. Die Eleinen Deckfedern des Dberflügels, längs dem Radius hin, tief fhwarz mit etwas Bronzeglanz wie der, Oberruͤcken. Alle ſchwarzen Federn an der Wurzel mehr oder minder fcharf bes graͤnzt weiß. Ein junger Vogel aus Brafilien hat feine ſchwarze Schaft: fteiche auf dem Oberkopf und Oberhals. Faſt alle Federn des Flügels und des Schwanzes mit mehr oder minder breiten weißen Borden an den Spisen jeder Feder. Ob dieß das Neſt— Eleid ift, weiß ich nicht. Dimenfionen: Tarſi 31 Kopf 61 Mittelzehe 25 Schnabel 19 1. Schwanzfeder 315 Mundwinkel — 3— — 230 Breite EEE — 145 Dberflügel — AA. ln 132 Flügelfpige 240. 6. — 116 Sch Eenne die Serualunterfchiede nicht. Sn allen Sammlungen. Gemein in Brafilien. Der Falco yetapa, Azara, Neuwied unterfcheidet ſich nicht. Nordamerica und Sndem die zweyte "Subfamilie Milvinae den wahren Vo— geltypus, wie er fih in den Schwalben, Golibris uſw. dar— ftellt, diefeg Genus in der Subfamilie Milvinae den näm:* lichen Typus als Genus noch einmalmwiederholt; fo ift der— felbe fo deutlich und ſchlagend wiedergegeben, daß fie, wenn man die 2 Formen verkleinert, mit etwas platt gedrüdtem Schnabel ſich denkt, für Schwalben gelten. würden. Die Kennzeihen des Schmalbentypus (Raubvogeltypus der wahren Wögel, Aves Ornithes) * bey. den Rapaces muͤſſen defhalb von Nauclerus abftrahiert werden und. diefe find: Sehr kurzer Oberflügel, lange Flügelfpige, Eurze Tarfen und £urze Zeben, mehr oder weniger 'gegabelter Schwanz. In der Lebensart fällt ihr anhaltendesı Schwebvermögen und ihr be— ftändiges Sagen nah Inſecten auf. N Finden fich diefe Charactere in andern Subfamilien bey &e- nera mehr oder minder deutlich wiederholt, fo geben wir diefen Genera und den Subgenera den zweyten Rang. So gebe id; bey den Falconinae dem Genus Tinnunculus den zwenten Nang, weil in, diefem.da8 2. Subgenus, Erythro- pus vespertinus (ruſipes) den, Fürzeften Oberflügel, die laͤngſte Flügelfpige hat, und: diefe Art von-Infecten lebt und wie die Schwalben bis fpät in die Dämmerung des Abends hinein jagt. ..*.Märe das 2. Subgenus von Nauclerns bekannt, :fo würde ſich bey diefem ein noch. kürzerer Oberflügel , eine noch laͤngere Flügel: fpige und noch kuͤrzere Zarfen darftellen! 89 Ich gebe Nisus den 2. Rang bey den Aceipitrinae, weil in diefem Genus das 2. Subgenus Tachyspiza soloensis, die £ürzefte Tarſe, Eurze Zehen, eine lange. Slügelfpige und einen weißen Spiegel auf der innern Anſicht der Schwingen aufzus weifen hat. Bey den Aquilinae gebe ich dem Helotarsus den zweyten Rang, weil er eine fehr lange und ſchmale Fluͤgelſpitze hat, dabey kuͤrzere Tarfen als die meiften Adler befigt und weil ber kurze Schwanz doppelt gegabelt ift. Auch in diefem Genug fehlt bis jeßt das Ate Subgenug, bey welchem ſich die Charactere des Nauclerus nod) deutlicher dar: ftellen würden. Ben den Buteoninae ift, bey dem 2. Subgenus, Aviceda cuculoides Sw.* des zweyten Genug Pernis der Schwalben- typus ſehr deutlich ** ausgebildet. , Die nämlichen Charactere: als fehe lange Flügelfpige, ‚die den, Schwanz ganz überragt, oder mehr oder minder gegabelter Schwanz, kürzere Zarfen, großes Schweb: und Flugvermögen. Haſchen nad Inſecten oder Voͤgeln, geben allen Formen, fen es als Genus, Subgenus oder Art den 2. Rang. Diefes Gefeß kann jedeh nur an Ge: nera, die ihre 5 Subgenera bereit8 haben, oder bey Subgenera, in denen alle 5 Arten entdeckt find, aenau ermittelt werden. So gebe ich bey Falco den Hypotriorchis- Arten den 2. Rang und bey diefen dem Subbuteo den 2. Nang als Art, meil bey diefem der Schwanz ſchwach gegabelt ift und die mittleren die übrigen überragen **. Sch gebe bey den eigentlichen Nisus-Arten dem gemeinen Nisus communis den 2. Rang, weil dag Männchen einen ſchwach gegabelten Schwanz hat. Bey ‚den Urospizae trägt Nisus torquatus diefelben Chavactere und er repraͤſentirt deßhalb Nisus fringillarius. Sch Eönnte auf noch viele folcher Formen aufmerkfam machen, allein da ich mie nicht weiter vorgreifen will, fo werde ich an dem gehörigen Orte darauf aufmerffam machen. 1. Strigiceeps Bonap. 90 3. Genus, Sperberweih — Circus (Antig.): Zae. Diagn. Die Mittelzehe 1 fo lang als die hohe, ſchlanke, vorn und hinten getäfelte Zarie*, Beſchreib. Es ſind ſchlanke, hohe Vögel mit Eleinem Kopf, Langer Wachshaut, Über deren Nüden die Borften des Zuͤgels wegragen und die-Nafentöcher zum Theil verdecken. Die, Ohröff- nung ift groß, unter den Mangenfedern ein runder nadter Sled. Schleyer mehr oder weniger deutlich. 4 Die Fluͤgel find lang und haben an den Innenfahnen der 2. — 4ten oder 5ten, oder Gten abgerundete Ausfchnitte. Die 2. viel fürzer als die 3. und fürzer als die 7.; 4. und 5. die längften. ’ Der Schwanz ift lang, entweder ſchwach ausgefchnitten, ge= tade oder ſchwach Eeilförmig. She Gefieder ift locker, Eulen = oder Sterna-artig gefilzt, ſehr weich, ohne ſcharfe Gonturen, jedoch ohne zerfchliffen zu feyn. Die Männchen haben in der Regel ein von den Weibchen abweichendes, fehr haufig bellafch- grau gefärbtes Kleid. Die düfter gefärbten Jungen fehen den Meibchen ähnlich. Die Mehrzahl hat in allen Kleidern die obere Schwanzdecke blendend weiß, und die Nadenfedern an der Wurzel weiß gefaͤrbt. Die Arten diefes GefchlechtS haben einen leifen, ſchwanken— den und niedrigen, Flug, hatten »fich viel auf der Erde auf und laufen mit großer Schnelligkeit. Sie fliegen ſehr viel in. der Morgen: und Abenddämmerung ihrer Beute nach. die in Elei- nen Säugethieren, jungen Vögeln, Eyern, Amphibien ‚und In— fecten befteht. Ihe Neſt befindet ſich ſtets auf der Erde, zu— weilen auf Schilfſtengeln in Nobrwäldern. Fliegende Wögel fangen fie nicht im Fluge, fondern ſuchen fie zu ermüden, um fie im Sigen zu ergreifen. Die Eyer der Vögel verſchlucken fie ganz ‚oder fie ‚faufen ſie aus. Die befannten Arten: zerftillen in ñ Eleine Subgenera, die ſich nach der Bildung des Schnabel amd mac dem Bau des Flü- gels unterfcheiden laſſen. Schnabel ſchwach, von der Wurzel an gebogen. Oberfluͤgel laͤnger als die Fluͤgelſpitze. Das Fluͤgelende erreicht nicht das Schwanzende. 2. bis 5. Schwinge an der Sinenfahne ausgeſchnit⸗ ten. Hierher: 1) cyanus, 2) melanoleueus, 3) acoli, 4) cinereus, 5) maurus, 2. Glaucopteryx. Schnabel wie 'Stri- ceps. Oberfluͤgel kuͤrzer als die Fluͤgelſpitze. Das Fluͤgelende uͤberreicht den Schwanz. 2. bis 4. Schwinge an der In⸗ nenfahne ausgeſchnitten. 6) pallidus, 7) cine· rascens. Spilocireus. Schnabel ftärfer von der Wahshaut an ges bogen. Oberfluͤgel wie Strigieeps. Das $lü- gelende bedeutend Fürzer und erreicht nicht das Ende des Schwanzes. Wie bey Strigiceps ijt die 2.—5., Schwinge ausgefchnitten, 8) Jardinii. Spizacircus. Schnabel ſtaͤrker, won der Wachshaut an ges» bogen. ‚Oberflügel wie Strigiceps. Das Fluͤ⸗ gelende uͤberreicht das Ende des Schwanzes nicht. Zweyte bis 6. Schwinge an der In— nenfahne ausgeſchnitten. 9) macropterus. Circus Bonap. Mit faft geraden; ſehr ftarfem Schnabel. Ober⸗ fluͤgel wie ‚Strigiceps- Das Flügelende ‚erreicht das Schwanzende. Wie bey Strigiceps iſt die 2. bis 5. an der ne nenfahne ausgefchnitten. 10. aeruginosus,, 11) ranivorus, 12 assi- milis. * ‚Swainson Birds of West Africa I. * Smwainfon nannte die eine Art diefes Subgenus cuculoides, ebenfo TZemmind ben Nisus'soloensis (Tachypiza). Mit diefer Benennung wollten beide Gelehrte die Analogie bezeichhen, die beide Arten mit der Eleinen Gruppe haben, wohin unfer Cuculus canorus gehört. Die Familie der Cuculidae nimmt bey den Zygodactyli den 2ten Rang ein; ‚fie ſtellen deninad ben Vogeltypus vor wie die genannten Aviceda und Tachyspiza ald Subgenera und Genera. Diefe Ana: D logien werden noch Elarer werden, wenn bie Cuculidae einmal richtig geordnet find. *+* Das Ueberragen der mittleren Schwanzfedern erinnert an Me- rops, den Schwalbenfypus der Syndactylie Dritte Subordnung der wahren Vögel, j 4 ++ Diefe-Diagnofe, wie alle gegebenen, unterſcheidet das Genus in feiner Subfamilie, und find Feine Diagnofen für die ganze Samilie ‚der Falconidae. Am Scluffe der fämmtlichen Monographien werde ich die Diagnofe der Falconidae und der Subfamilien: Valconinae, Mil- vinae,, Accipitrinae, Aquilinae et Buteoninae geben. 9 > Ich betrachte nach meiner Art zu fehen die Cirei, weil bey ihnen die längften Tarſen, die Eürzeften Zehen, der kuͤrzeſte Fluͤ— gel, gewandtes Erdlaufen, Amphibiennahrung, Niften auf der Erde ꝛc. auftritt, als den: Stelzvogeltypus unter ‚den Milvinae und gebe ıhmen deßhalb die 3. Stelle als Genus in diefer Sub— familie. Alte meine Vorgänger betrachteten fie. wegen des Schleyers als die paffenften Uebergange zu den Strigidae. Der Schleyer tritt jedoch bey den Herpetotheres- Arten, 1. Subgenug von Cireattus ebenfo deutlih, wenn nicht noch beſtimmter auf. Mir haben demnach noch andere Webergangsformen zu den Eulen, wenn man: das -einfeitige Kennzeichen, Schleyer, im Auge bes hält: + Die Mehrzahl der Strigidae hat, den Schleyer ſehr un: deutlich oder gar nicht und: wir fehen daraus, daß der Schleyer nur ein analoges Kennzeichen ift, das die Cirei mit gewiſſen Genera der Strigidae theilen. Bey einer nähern Eintheilung der Strigidae wird es fich herausftellen, daß der Schleyer ein Kennzeichen des 3. Rangs ift, und feineswegs ein Character, um Formen mit einander zu verknuͤpfen. Waren alle Formen von den Gypogeranidae befannt, ſo wuͤrde dieſer Character am deutlichften bey diefem auftreten. Mer ſich die Mühenimmt, »die Genera der Milyinae als Teti- nia, Nauclerus (namentlich Riocourüi), Elanus et Milvus zufammen zu-ftelfen, wird: finden, daf die Circi nadı dem gan⸗ zen Zotalbabitus, Schnabelbildung, Textur und Färbung des Gefieder! nirgends. anders geftellt «werden koͤnnen, als zwifchen Nauclerus et Elanus, und daß fie von dieſen ſich nur haupt: faͤchlich durch die hohen Tatſen mit kurzen Zehen unterfcheiden. Die Verwandtſchaft mit Milvus wird durch die Rohrweihen, Cir- eus Bon. bedingt. In den ſcheinbar for groben Fehler, den Vieillot beging, daß er nach Befchwibungen ‚den Elanus axillaris zu einem Circus macht, konnte jeder Ornitholog verfallen, wenn er in der Driginalbefchreibung. die Höhe. der: fein gefchuppten Tarſen uſw. nicht angegeben findet. Nach dem Daͤmmerungsleben die Cirei an die Strigidae zu reihen iſt ebenfalls einſeitig, denn rs gibt Formen der Strigi- dae, die Tagvögel find und bey den Falken finden fich Formen, wie Erythropus ‚ die Hypotrierchis- Arten , ‚die ebenfalls bis fpät in den Abend ihr Weſen treiben. Die Neigung bis fpät in den Abend hinein nah Raub zu flogen, wird bey genauer Beobachtung im Feiner Subfamilie mehr auftreten, als in der Zten Subfamilie Milvinae und zwar ‚aus dem einfachen Grunde, weil fie als Subfamilie die 2, Familie Strigidae repräfentiven. Mir fehen eine Neigung zum Däm- ‚merungsleben bey Subgenera von gut beobachteten Genera, wie key den Erythropus; der Tinnuneulus- Arten und bey den Hy- potriorchis der Faleones, die ebenfalls den wahren Vogeltnpus darftellen und wie die ‚Strigidae den 9. Rang einnehmen. Wür- den wir die Lebensart von allen Genera fo gut fennen, als die der zwey genannten-Öenera, fo würde fich diefe Neigung bey allen Subgenera mehr oder weniger deutlich finden, die den 2. Rang einnehmen. Kommen wir auf die Subgenera der Circi zuruͤck, fo wiffen mir von den drey Gruppen Strigieeps, Glaucopteryx et Cir- eus, daß fie im Changement des Kleides und der Lebensart fich weſentlich unterfiheiden. Mach dieſer koͤnnen wie mit Sitherheit fchließen, daß Spizaeircus et Spilocirens #benfalls in die: fer Lebensart (natürli) nur als Subgenera) verfchieden find. So wird. ein» feiner Beobachter finden, dag Spilocircus jardi- nii Gould. mit den Eürzern Flügeln, ſehr hoher Tibia, hohen — — 92 Zarfen und kurzen Zehen ein’ befferer Käufer’ ats Flieger ift und daß er Amphibien aller andern Nahrung vorzieht. In diefem Subgeuus tritt der deutlichfte Schleyer auf, der dazu mit den ne eine von der Kopf- und Kehlfarbe abſtechende Firbung ut. Vergleihen [wir die Charactere der Subgenera von Nisus, 2. Genus: der. 3. Familie Aceipitrinae; fo werden "wir mit Erftaunen fehen, daß die fich einander entfprechenden Subgenera dieſes Genus‘ mit ‚denen. von Circus, ganz ‘gleiche Charactere an den Flügeln mit: einander gemein‘ haben. So hat Strigiceps und Hicraspiza die 4. bis 5. Schwinge, Glaucopteryx und Tachyspiza die 2.— 4, Seelospiza mit Spilocireus die 2. bis 5. Schwinge, Spizacireus mit Nisus die 2. — 6. und ‚Circus mit Urospiza die ,— 5. Schwinge ausgefchnitten, mit einander gemein. Bey beiden legten Sub— genera fommt der kängfte und ftärffte Schnabel vor. Die analoge Verwandtſchaft, die zwifchen Nisus et Circus herrſcht, iſt bereits von mehreren Dxnithologen hervorgehoben, allein ſtets falſch fuͤr Syſtematik benust worden. Cireus ftellt den Sperbertypus als Genus vor, während Nisus den name lichen Typus als einen Theil der Subfamilie Aceipitrinae re- präfentiet, Ferner Aft ‚Nisus, als Genus der Repraͤſentant der Subfamilie Milvinae d. h. er ftellt den Vogeltypus vor. Um alle: diefe Feinheiten jedoch begreifen zu Eönnen, iſt ein firenges Studium nöthig. Dem Gluͤcklichen, dem jeden‘ Tag die Mehrzahl der Falken zur Unterfuchung zu Gebote ſteht, ift dieß ein Leichteres, als dem, der die Facta erft auf Reifen zufammentragen muß, und der Zantalusqualen leidet, wenn er ein neu aufgefundenes Ge: feg nicht gleich an allen vorhandenen Formen prüfen: kann. Nach diefer Abſchweifung kommen wir zur Characterifierung der einzelnen Arten der Subgenera. 1. Subgenus. Wahre Weihe — Strigiceps. Bonap. Diagnofe. berflügel meift länger oder gleichlang als die Flügelfpige, welche fait das Ende des Schwanzes erreicht. Zweyte bis 5. Schwinge an der Innenfahne ausgefhnitten. Schnabel ſchwach von der Wurzel an gebogen. Bey den Männchen herrſcht meift ein afchblaugraues, felten ſchwarzes Gefieder vor. Mach der erften Maufer erhalten die Arten ihr ftändiges Kleid. Die Schwingen der Männchen find an der Wurzel yon In— nen gefehen weiß und bilden einen weißen Spiegel; nuch der Spitze zu find fie einfarbig ſchwarz. Die Weibchen find mehr roftfarbig und ſchwarzbraun von oben, und an den untern Theile mehr weißlic” mit braunen Längsfleden. Flügel und Schwanz fehr deutlidy gebändert. Die jungen Wögel fehen dem Meibchen fehr ähnlich. Sie niften auf dag Trockene ing hohe Gras, in Kornfelder und bauen ihr Neft nie ing Feuchte, fo daß es beynahe ſchwimmt, wie es bey den eigentlihen Nohrweihen der Fall ift. Da bis jest nicht alle Arten nach ihrem Kleiderwechfel und wie ſich "Männchen und Weibchen unterfcheiden, ganz genau ftudiert find, fo iſt es ſchwierig nach der Farbe Diagnofen zu geben. Ich gebe fie einftweilen nad) den Männchen. t) Der gemeine Weib — Circus eyaneus, Linn. Naum. t. Falco cyaneus Z. und die neuern Autoren., nliginosus Gmel. Wits. t. 51. 2. (juv.) Hudsonius, L. Bon. Am. Orn, t. 8. (ad.), eyropogistus Daud. 93 — Vieill. Ois. d’Am. t. 8. Circus eyaneus (?) var? ame- rieanus, Sw. et Rich. t. 29. Diag. Aſchgrau mit rein weißen. obern Schwanzdedfebern. Unterbruſt, Bauch, Hofen und untere Schwanzdedfedern weiß, mit Außerft fhwahen Spuren von Bändern auf der Unterbruft bey manchen Individuen. Befhreib. Das alte Männchen hat die Fluͤgel weniger lang als melanoleucus und länger ald acoli, auc find die Tarſen kuͤrzer als bey diefen und bey maurus. An Größe übertrifft es melanoceus und acoli, allein fteht den cinereus und maurus hierin nach. Es ift von oben aſchgrau mit weißlichee Stirn und ſchwar— zen Borften auf dem Zügel. Um die Augen lichter. Dbere Schmanzdedfedern rein. weiß. Im Nacken an der Wurzel weißer, can der Spike bräunlicher Fled. Kehle, Hals und Kropfgenend hellafchgrau, wie die obern Theile. Alte übrigen untern Zheile weiß. Selten zeigt die Un— terbruft ſchwach roftrothe Bänder, die Naumann läugnet, allein an vielen Eremplaren aus dem Süden von Europa zu fehen find. Schwingen 2. Drdnung mit lichtee Borde und von Sinnen gefehen mit dunklerem Endbande. Schwanz aber mit afchgrauem unten mit hellroftgelblichem Anflug. Die drey äußern mit faft weißen Außenfahnen, die folgenden mit afchgrauen Bor- den; die mittlere einfarbig aſchgrau. Die 1. bis zur 5. jeder Seite mit 6— 8 ziemlich deutlichen. zadigen Binden , die am deutlichften auf. der Innenfahne find: Auf der untern Seite des Schwanzes leuchten die Bänder nur ſchwach durd Die Deckfedern der Schultern mit rußfarbigem Anflug. "Die 10bis 7. Schwinge ſchwarz, die folgenden aſchgrau. Die Schwinge 2. Ordnung an den Innenfahnen groͤßtentheils weiß mit ſchwaͤrz⸗ lihen Bändern, Zumeilen leuchtet das dunkle Endband auf der untern Seite der Schwingen 2. Ordnung dur, wodurch noch eine Spur von einer roftbräunlichem Binde: vor den weißlihen Saum ent= eht. j Altes Weibchen. Es unterfcheidet ſich nicht allein durch feine bedeutendere Größe, als auch durch eine total verfchiedene Faͤr— bung. Es ift von obenher dunfelbraun.. Scheitelimit [hwarzbraun roſtgelb gefanteten Federn. Stirn, Zügel, ein. Streifen über dem Auge und um die Augen weiß mit grau gemifcht. Zuͤgel mit fhwarzen Borſtfedern. Wange und. Ohrfedern fchwarzbraun mit lichtgrauen oder voftröthlichen -zerfchliffenen Raͤndern. Der Schleyer ift weiß voftröthlich. angeflogen mit gleich breiten ſchwarz— braunen Schaftfleden. Die Nadenfedern find, an der untern Hälfte weiß, an der Spige mit fhwarzbraunen Scaftfleden und gelbröthlich angeflogenen Rändern. Die hintern Halsfedern find an der Wurzel grau, an der Spige wie die Nadenfedern, alle viel größer gefleckt. Der Oberruͤcken dunkelbraun mit ein: zelnen lichten roftbraunlichen Federraͤndern. Der Unterrüden lich- terumd die obern Schwanzdedfedern weiß mit einzelnen ‚braunen ſchmalen Schaftftreifen und Fleden an der Spike, Die Schul- terdeckfedern wie der Oberrücken gefärbt, nad) dem Fluͤgel hin mit einzelnen weißen ‚oder. röthlichgelben Flecken. Die Eleinern Deck— Federn des Flügels und die Deckfedern der Schwingen mit ähn- lichen Fleden. auf beiden Bahnen. Die Schwingen 2. Ordnung mit drey breiten ſchwarzen Binden, die an den verdedten Federn am bdeutlichften find. Die fogenannten Daumenfedern und die Schwingendeckfedern mit dreiten fchmwarzbraunen Binden. Die Schwingen felbit haben ſchwarze Enden: und außerdem 5 —6 Binden. Die 24 bis 64 Schwingen haben an den Aukenfah: x 94 nen im ben lichtern ' Stellen 'zteifchen den Binden ſilbergrau; ebenfo die Federn des Daumens und die Deckfedern der Schwingen, Von innen ift der Flügel ſehr fchön gefärbt, indem die fchwarz zen Binden auf dem faft weißen Grund fehr deutlich abftechen, nah oben find die Binden marmorirt. Achfelfedern weiß mit vielen großen braunen Fleden. Der Schwanz ift an der Wurzel weiß, fonft grau mit 5—6 fhwarzbraunen breiten Binden und weißer Bordure an den Spigen. Un der Auferen Schwanzfeder zeigt die Außenfahne die dunkeln Duerbänder unregelmäßig und verbleiht und die hellen Quer: bänder zeigen ‚wie die 5 aͤußeren einen: röthlichgelben Anflug. Die Bruft zeigt auf weißem Grund- große Tanzenformige fhwarzbraune Fleden. Die Federn der’ Hofen find weiß und, haben geigenförmige licht rothbraͤunliche Schaftfleden. Die un: tern Deckfedern haben durch den ſchmalen Schaftftreifen anein= ander hängende große pfeilförmige Flecken. Der junge Vogel gleicht dem Weibchen, allein mit Ikamabie der obern Schwanzdedfedern ift alles weiß, heil und dunkelcoft- roth angeflogen , die weißen oder röthlichen Flecken auf dem Ober: flügel fehlen, dagegen jind die Federn ſchoͤn roftgelb, jedoch fehr unregelmäßig bordiert. Die Schwingen 2. Ordnung find fhwarzbraun und zeigen Feine deutlichen Binden. Die Hofen zeigen ſchmale Schaftftrihe. Die hellen Schwanzbinden find mehr roſtgelb. Das junge Weibchen unterſcheidet ſich vom jungen Maͤnnchen durch die bedeutenderen Dimenſionen. Die Farben der Jugendkleider verbleichen ſehr und ſehen, bevor das Männchen das graue Kleid erhält, ſehr unanſehnlich faft lehmfarbig aus. Der americanifche eyaneus, der) über ganz Nordamerica ver: breitet ift und welchen die Autoren bald zu eyanus zogen, bald als eigene Art betrachteten , ift von dem des alten Gontinents zu wenig abweichend, als daß man. eine felbftftändige Art aus ihm bilden Eönnte. Das Männchen, welhes Bonaparte, Audubon und die Fauna borealis abgebildet haben, unterfcheidet fih in Nichts von dem europaͤiſchen. Das Weibchen unterfcheidet ſich ebenfalls unbebeitend; ih werde die ſchwachen Unterfchiede in meinem geößern Werke ſpaͤ— ter geben. Dieſe Art wandert aus den kaͤltern Laͤndern im Winter in wärmere nnd ſcheint auch uͤber einen großen — des alten Continents verbreitet zu ſeyn. Dimenſionen mas. fem fem. juv. Kopf co — 68 — 65 Schnabel a — 19 — 18 Mundwinkel 28-29 — 34 — 532 Oberfluͤgel 180-194 — 210 — 210 Fluͤgelſpitze 150-162 — 165 — 165 Tarſe 67 — TH 98 Mittelzehe 27-29 2 3512032 210-215 — 224 — 230 214-227 — 234 — 245 2) Rangflügeliger Weib — Circus melanolencus, Gmel., Lath., Vieill. Le-tchoug. Vaill. Ois. d’Afr. 32. Proceed. #1. p- 115. t. VII. p: 154. Ind. Zool. IV. t. 2. Diagn. Kopf, Rüden, ein Theil der Flügel, air und Kropfgegend ſchwarz. 1. Schwanjf. 6. — 097 Befhreib. Das alte Männchen ift zierlicher geftaltet als ‚eyaneus und hat eine längere Flügelfpige als die fämmtlihen Arten. Die Zarfen find höher ald bey cyaneus. Sie reptä= fentirt das 2. Subgenus Glaucopteryx. Bon oben ſchwarz mit weißer oberer Schwanzdede und weißer MWurzelhälfte der Hinterhauptsfedern. Dberflügel filberafchgrau ; am Bug faft weiß. Ueber die Mitte des Eleinen Gefieders ein ſchwarzer Streifen, der ſich mit den fchwarzen legten Federn der Schwinge 2. Ordnung verbindet. Das Gefieder des Ober: flügels erſcheint mehr gefilzt als bey irgend einer andern Art, Von unten verbindet fih dag Schwarz vom Kinn bis über die Kopfgegend. Unterbruft und alle übrigen untern Theile blendend weiß. Schwanz von oben filbergrau, von unten weißlih. Längs den nufbraunen Schüften der obern Seite der Schwanzfedern ‚zeigen ſich ſchwarze eyrunde Fleden, die anzeigen, daß der junge Vogel einen gebänderten Schwanz hat. Latham befchreibt das Weibchen wie folgt: Das Weibchen ift größer; feine Hauptfarbe ift filbergrau; can den Dedfedern ber Flügel drey runde ſchwarze Flecken und drey andere an den Schwingen 2. Ordnung. Seite des Bauchs, der Schenkel und der Steige weiß mit braunröthlichen Querftreifen. Nach einer Notiz des MElelland in den Proceed. t. VII. p- 145. fängt er auch Fiſche. Er ift gemein in Oſtindien; idy habe noch Fein Weibdyen, allein fehr viele Männchen gefehen. 3) Der Eurzflügelige Weih — Circus Acoli, Vaill. Vaill. ois. d’Afr. t.33. A. Smith. Zool. of Sud Afr. Die Flügelfpige erreicht nur die Hälfte des Unterbruft und die übrigen untern Theile roftroth Auf dem Eleinen Gefieder mit verſteckten meißen Diagnofe. Schwanzes. gebändert. Binden. Befhreib. L Es ift Eleiner und zierlicher ald cyaneus und hat längere Zarfen. Won oben wie cyaneus gefärbt, allein die obere Schwanzdede hat roftrothe Bänder. Bon unten ift die Kehle bis unter die Kropfgegend wie die obern Theile ge: färbt. Alle übrigen untern Theile weiß mit roſtrothen Bändern, die 3—6 mm. breit find. Das Eleine Gefieder nächft den Schwingen 2. Ordnung und die längeren Schulterdedfedern mit weißen verſteckten Binden. Die Schwingen 2. Ordnung mit dunkler Endbinde, weißer Borde und an den Innenfahnen auf dem grauen Theil naͤchſt dem Schafte mit ſchwatzen, weit abſtehenden Baͤndern. Der Schwanz iſt von oben aſchgrau mit weißer Borde und breiter ſchwarzer Endbinde. Bey ausgebreitetem Schwanz 5-6 ſchwarze Binden, die fich über beide Fahnen erſtrecken. Die * Schwanzfeder iſt faſt weiß mit mehr roſtroth gefleckten inden. Sch kenne nicht das Weibchen. Dieſe Art tepräfentirt das 3. Subgenus Spiloeircus und zwar durch die Fürzeren Flügel und fehr langen fehwarzen Zarfen; auch in der Färbung ähnelt fie Circus jardinii. Das Baterland ift Südafrica. In Sammlungen bis jest Außerft felten. Die biefige Sammlung erhielt, ein, männliches Exemplar von H. v. Ludwig. Dimenfionen. Kopf 55 Mundwinkel 29 Schnabel 15} Dberflügel 169 Iſis 1847. Heft 2. 98 Flügelfpige 141 Mittelzehe 32 Tarſe 7 Schwanz 197 Dur Eurze Flügel, hohe Tarſen, gebändertes Kleid ftellt diefe Art den Sperbertypus in ihrem Subgenus vor, wie die vorige durch lange Flügelfpige den Meihentppus. 4) Azaras Weih — Circus histrionicus, Quoy et Gai- mard Voy. de l’Ur. Ois. t. 15 et 16. Circus cine- reus*, Vieill. Enc. p. 1213. Azara 32. Diagn. Die Flügel gebändert. } Befhreibung. A Obere Theile hellafhgrau mit einzelen weißen Sieden auf dem £leinern Gefieder der Flügel. Flügel ges bändert. Schwingen 2. Ordnung mit fehwarzen weißbordirten Endbinden. Kropfgegend weiß mit afchgrauen, roftrothtingirten Querbändern. Alle übrigen untern Theile mit breiten roftrothen Duerbändern. Schwanz wie bey eyaneus gefärbt, nie zeigt derfelbe eine Breite, weiß bordierte Endbinde. 2 Dhen ſchwarzbraun; im Naden mit weißen Federn, die an der Spige roftgelblich gerändert und weißlich gefledt find. Ueber und unter dem Auge ein roftgelblich weißer Streifen. Schleyer ſchwarzbraun an den Rändern roftgelb oder weiß. Alle untern Theile braun oder roftroth mit 1—4 meißen oder roft= gelblihen Binden, die nicht ganz bis zum Schafte gehen. Die Eleineren Dedfedern des Flügels filberafhgrau mit ſchwarzen Duerbinden und honiggelben Scäften. Von Innen ift der Flügel an den Eleinen Dedfedern weißlich mit roftrothen Pfeil- fleden. Die Schwingen find von Innen gefehen weiß mit gelblihem oder blaufihem Anflug und 5—6 fdymalen, etwas unregelmäßigen Binden. Die äußeren Schwanzfedern roftgelb mit afchgrauem Anflug, die mittleren aſchgrau. Alle mit 6 breiten ſchwaͤrzlichen oder rothbraunen Binden, von welchen die breitere Endbinde meiß eingefaßt ift. Diefe Art repräfentirt Spizacircus (macropte- rus), der gleiches Vaterland mit ihr hat. Dimenfionen mas. _ fem. Kopf 58 — 60 Frluͤgelſpitze 143 — 159 Schnabel 15 — 18 Tarſe 62-63 — 69 Mundmwinfel 27 — 31 Mitteljehe 80 — 35 Oberfluͤgel 170 — 194 Schwan; 194 — 230-235 Sein Vaterland iſt der Suͤden von Amerika. 5) Schwarzer Weih — Circus maurus Temm. Falco maurus pl. col. 461. (2), A. Smith. S. Afr. Zool. t. 58. (Qjuv.) olim Lalandi, A. Smith S. Afr. Quart Journ. V.1.p.338. Circus ater**, Vieill. Ene. p.1215. Diagn. Schmwarzbraun oder ſchwarz. Befhreib. LC. Scmwarzbraun mit blaugrauem Anflug. Die Hauptſchwingen mit aſchgrauen Außenfahnen. Schwingen 2. Drbnung fchiefergrau mit ſchwarzer Endbinde; an den In nenfahnen größtentheild: weiß und nach den Schäften hin mit 3 — 4 ſchwarzen Querbinden, die an den leiten Federn ber 2. * Mir haben bereits einen Circatus cinereus, weßhalb ih den’ jüngern Namen histrionieus vorziehe. * Der Name .ater ift der ältere, allein da wir einen Milvus ater haben, fo zog ic) den obigen Namen vor. Außerdem ift Vieillots Diagnofe und Beſchreibung fehr ſchlecht, daß er faum danach zu er— Eennen ift. 1 99 Ordnung ſich über beide Fahnen erftreden. Innere Achfelfedern und die Schwingen find an der Wurzel weiß, leßtere vor dem Ausfhnitte blaugrau, gewölft, mit einem Anflug von Braun. Die Ränder der Fahnen und die Spigen dunkler. Dbere Schwanz: deckfedern weiß mit ſchmalen ſchwarzen Schaftfleden. Der Schwanz ift oben mit einer ſchmaͤlern, in der Mitte mit zwey breiten und am Ende mit einer noch breiteren weiß ‚gefäumten Endbinde verfehen. Von unten ift er gelblichweiß und abftechender gebändert. Auf den langen Seitenfedern, an den Hofen und der untern Schwangdede fieht man zumeilen einzelne weiße Binden und Federränder. Das Weibchen ift bedeutend größer und mehr ſchwarzbraun. Die Bänder der Blügelfedern 2. Ord., fo wie die des Schwan: zes find unregelmäßig. Das Weibchen pl. col. 451. zeigt 5 Binden auf dem Schwanze und die Außenfahnen der Schwanzfeder weiß. Der junge mweiblihe Vogel (A. Smith pl. 58.) ift oben vöthlihbraun mit roftothen Federrändern; unten weiß mit dunke— ten Schaftftrihen. Naden weiß und braun, bunte Schwingen an der Wurzel der Snnenfahnen, gebändert. Dimenfionen: mas. fem, Kopf 65 — 67 Fluͤgelſpitze 141 — 156 Schnabel 18 — 20 Tarſe 70. — 75 Mundwinkel 32 — 33 Mittelzehe 29. — 32 Dberflügel 196 — 210 Schwanz 233 — 1238 Die größte Art, welche die wahren Cirei darſtellt, lebt am Gap, wo fie zuerſt Vaillant entdedte und unterſchied. 2. Subgenus. Flugfperberweih — Glaucopleryx Kaup. Diagnofe. Die fehr kurzen Schwingen 2. Did. (Ober: flügel) laffen den größten Theil, der Hauptſchwingen unbededt, welche den Schwanz überragen. Zweyte bis 4. Schmwinge an der. Innenfahne ausgefchnitten. Befhreibung. Sie ‚gleihen den vorigen, allein haben einen abweichenden Flügelbau.. Im Changement bes Kleides weichen fie von allen ab, indem das junge Männchen im 2. Jahr ein Kleid trägt, das fo wenig dem Kleid des alten als jungen Vogel gleicht. Sie find bis jegt noch nicht genau genug in der Kebensart ftudiert, um die feinen Unterfchiede in der Le— bensart anzugeben. 6) Der Wiefen= $lugfperbermeih — Circus cinera- scens, Mont. Linn. Trans. IX. 188. Falco cinera- scens Mont. Naum. t. 40. Altes Männchen, junges Meibhen, junges Männchen im 2. Jahr (vortrefflid). Circus montagui, Vicill. Gal. pl. 13. (ſchlecht). - Diagn. Das Männchen mit einer ſchwarzen Binde ber die Mitte der Schwingen 2. Ordnung. Beſchreib. Altes Männchen. Afchgraublau mit dunkleren Federrändern auf dem Kopf, Hinterhals, Oberrüden und Schul: terfedern. Schwingen 2. Ord. an lichteften in der Mitte mit einer breiten ſchwarzen Binde, die * über die 9 exrften erſtrecket. Schwingen ſchwaͤrzlich. Die 4-7. faft ſchwarz mit lichter ge: färbten Spitzen. Unterbruft, Seiten, und die untern Dedfedern des Flügels weiß, roſtroth längs dem Schafte gefledt. Die legten .obern Schwanzdeckfedern weiß mit hellafchgrauen Borden; die untren Schwanzdeckfedern weiß mit rofteothen Schaftfleden. An der untern Anficht des Flügels find die Eleinern Schulterfedern weiß, die längern breit ſchwarz lange dem Schafte gefledt. Die 2. 100 Schwinge ift an ber Murzel weiß marmorirt, die übrigen find bis zur 6. ſchwarz; die 7. ift marmorict und die folgenden zeis gen, 3 fhwärzliche. Binden. Der Schwanz ift von oben aſchgrau, von unten weiß mit 5 verlofchenen Binden. Ausgebreitet zeigt der Schwanz auf der 1. und 2. roſtrothe Binden auf weißem Grunde, der allmählich grau. wird; nach der, Mitte hin merden die Bänder ſchwarz. Die mittleren Federn wie gewöhnlich einfarbig afchgran. Weibchen. Dben mehr mäufefahl und weiß, fonft dem Kleid des jungen Männchens Ähnlidy, welches: diefes im 2. Sahr erhält, Junges Männchen im: 2. Jahr. Stirn, Augengegend und Kehle weiß, der Schleyer weiß und grau gefledt.. Wangen 'rofts röthlich, hinten graulich, "braun: geftreift, Der ganze Unterleib weiß, am Ktopfe mit, grauem und roftgelbem Anflug und einzel: nen braunen Schaftftrichen. Sonft und an den übrigen Theilen der Seiten und des Afters mit verwiſchten dunkelroſtgelben Flecken an den Spigen der dunfelgefchafteten Federn. Scheitel vöthlich grau, an den Seiten hellroſtfarbig; dunkelbraun längs dem Schafte geftreift. Hinterhals, Rüden, Steiß, Schultern und Fluͤ— geldeckfedern bräunlichgran ins vöthliche gehend. Kleinere Federn des Flügel! mit woftfarbigen Nändern. Dbere Schwanzdedfe: dern weiß mit. dunfelgrauem Endflede. Die beiden mittleren Schwanzfedern braͤunlich aſchgrau mit 7 undeutlichen. Binden. Das junge Männchen im erſten Jahr iſt von oben roſtfar— big dunkelbraun ſchwach gefleckt. Kinn und Stirn roͤthlich weiß, Wangen dunkelbraun. Schleyer undeutlich roſtfarbig, braun gefleckt, nach vorn hellroſtfarbig wie alle untern Theile gefaͤrbt. Ruͤcken und Flügel dunkelbraun mit halbmondfoͤrmigen Endfäus men. Schwingen der 2. Ord. fhwargbraun mit -lichteren Nanz dern. Hauptfhwingen fohwarzgrau, am Ende ſchwarz mit ver- lofchenen ſchwarzen Querbinden. Von unten zeigt der Fluͤgel die kleinen Deckfedern roſtfarbig, die Schwingen an der Innenfahne weiß, ſchwarz gebaͤndert und marmorirt und mit ſchwarzen Spitzen. Der Schwanz iſt dunkelbraun, aſchgrau uͤberpudert mit 4 ſchwarzen Querbinden und roſtfarbigem Saum. Von unten iſt der Schwanz roͤthlichweiß mit durchſchimmernden Binden. eu junge Weibchen ‚gleicht dem Männden. . | Schlegel gibt die feltene ſchwarze Varietaͤt, die wahrſchein⸗ lich bey allen Arten vorkommt, da Aikle Farbe - ‚bey maurus Normalfarbe ift. Diefe Urt, erfeßt in einigen Gegenden ee wo dieſe Art, wie in Holland, nie vorkommt; in den Nheingegenden ift fie feltener als der Kornmweih. Außer Europa fommt fie in Aſien und Africa vor, wo fie fiher im Winter von Europa aus .hins zieht. In America kommt ſie jedoch nicht vor und dieſe An: gabe mag auf Verwechslung mit cyaneus et-cinereus beruhen. Die Eyer, wobey ein Maͤnnchen erlegt wurde, befinden. fich in der hieſigen Sammlung. | Die Lebensart. ftimmt im. Allgemeinen mit, ber non eyaneus überein; bey feinerer Beobachtung werden ſich jedoch Abweichun⸗ gen ergeben, die fie als der Typus eines eigenen et wefentlich ‚unterfcheidet. 7) Der einfarbige Flug: Sperberweih — Circus pallidus, Sykes. Proc. 11. 80. 1830. Circus Swain- sonii*, A. Smith Ill. of S. Afr, t. 43—44. Altes, * Mir Haben bereits einen Elanus (Gampsonyx) Swain- sonii Vig. 101 mittelaltes Männchen, junges Weibchen. Circus dalma- tinus Rüppell Mus. Senk, Vol. II. 1837. Diagn. Das Maͤnnchen hat eine Binde auf den Schwin- gen 2. Drdnung. Altes Männchen. Oben hell afchgraulich, ohne Binden auf den Schwingen 2. Ordnung. Stirn, ein Streifen Über den Auge und Wangen; faft weißlich. Alle untern Theile weiß mit grauem Anflug auf der Bruft, Fluͤgel wie der Rüden gefärbt. Die 2. und. 3. Schwinge mit durchaus grauer Aufenfahne; an der. 4. ift der Theil unterhalb des Ausfchnittes ſchwarzbraun; ben der 5. erſtreckt ſich dieſe Farbe weiter. nad) oben. und die 6. und. 7. ift an. der ganzen Außenfahne ſchwarz. Von Innen zeigt: der Flügel die kleineren Dedfebern meiß mit. aſchgrauen Spigen, an den längften Dedfedern. , Die 2. Schwinge ift vor dem. Ausfchnitte filbergrau, die 3. falt bis zum Ausfhnitte weiß, die, folgenden haben weiße Ränder an der filbergrauen Innenfahne. Die Schwingen 2. Did. haben faft ganz weiße Innenfahnen. Auf dem von unten gelblich— ‚ weißen Schwanz erfennt man auf der aͤußeren Schwanzfeder an 6 ‚unregelmäßig dunfelgraue Binden. Von oben. iff. der Schwanz aſchgrau und nur. Die zwey Außeren Federn haben ‚weiße Außenfahnen ,, welche Bänder wahrnehmen. laffen. Die Außeren obern Schiwanzdedfedern find weiß. gebändert. -- Die übrigen Kleider hat A. Smith befchrieben. Sie ift über Afrika und Afien verbreitet und niftet mwahrfchein: li auch in Dalmatien. . “Herr Schlegel betrachtet fie als Raçe der vorigen, was nicht der Fall ift. Hätte diefer Drnitholog diefe beiden For: men als Typen eines eigenen Subgenus erkannt, fo würde er nicht auf diefe irrige Anficht gefommen feyn. Diefe Fehler haben ſich ſchon Früher Drnithologen zu Schul: den fommen laffen, bie ſämmtlich fein unterfchiedene Arten eines Subgenus als. Varietäten einer einzigen Form aufgeführt haben, die ihnen am beiten. bekannt: war. Ein ſolches unnatürliches Reduciren der Arten hat glüdlicher Meife Feine allgemeine Geltung gefunden. Die Männchen‘ beider Arten find in ihren Dimenfionen we: nig unterfchieden, wie ein. Vergleich lehrt. " Dimenfionen: Circus cinerascens — pallidus. Kopf 55—56 — 658 Schnabel 15 — 16 Mundwinkel 28 — 29 Dberflügel 173 — 1% Fluͤgelſpitze 202 — 195 Tarſe 57—60 — 67 Mittelzehe 28-30 — 30% Schwanz 220—222 — 215 3. Subgenus. Bahafperber-Weih — Spilocircus Kp. Diagn. Mit fehr langer Tibia und Fußwurzel. Oberflügel bedeutend länger als die Flügelfpige, welche nur die Hälfte des Schwanzes überragt. Iwepte bis 5. Schwinge an der Innen— fahne ausgeſchnitten. Das kleine Gefieder: weißgetüpfelt, Befhreib. Die eine Art, die man dis jetzt kennt, zeigt Analogie durch den getüpfelten Unterforper mit dem Bacha, die ebenfalls als Subgenus bey Circaetus den 3. Nang einnehmen. Bey näherer Beobachtung wird es fich herausftellen, daß er Amphibien aller übrigen Nahrung vorzieht und daß er ber befte und fchnellfte Läufer in feinem Genus iſt. 102 Mie wichtig es ift, eine Form richtig. als Subgenus und wo— möglich als Art zu ftellen, fieht man ſehr deutlich an diefer Art. Hätte Gould diefe Schlüffe vor mir gemacht, fo wüßten wir mehr, wodurch ſich diefe Art in der Lebensart unterfcheidet. Merten die von mir aufgefundenen Gefege richtig in der Fol: gezeit auf alle Familien angewendet, fo wird der Zoolog von feinem Mufeum aus dem Reifenden oder diefer ſich ſelbſt, die Fingerzeige zu geben haben, auf was diefer fein Augenmerk zu richten oder niht zu rich— ten hat. Welche Erleichterung für den Beobach— ter!! Bis jetzt hat felbft Naumann Eeine wefentlichen Züge aufgefunden, wodurd) ſich eyaneus in der Lebensart von cine- raceus unterfiheidet, obgleich. diefe da ſeyn müffen, da der Fluͤ— gelbau fo verfhieden und beide Formen fo total verfhiedene Örundformen darftellen. Mird diefe Werfchiedenheit der Lebensart ermittelt, werden die Luͤcken ausgefültt, die ich angegeben habe; fo wird dieß für die Zukunft den beten Beweis abgeben, daß ich. nicht vergeblich diefe Monographien gefchrieben. habe. : 8) Sardines Bahafperberweib — Circus Jardinii Gould. Gould, Austr. Birds X. 3. Diagn. Mit roſtrothem, weißgetüpfeltem Unterkörper. Beſchreib. Altes Männchen. An Körpergröße gleicht fie dem Rohrweih, allein fie ift fchlanfer und die hohen Beine und der lange Schwanz laffen fie noch größer erfcheinen. Sie ift der längfte Weih. Der Kopf, Kinn und Wangen toftroth; erfterer mit ſchwatzen Schaftfleden. Hals, Seiten des Kropfes, Schleyer und Rüden afchgrau mit dunkleren verwafchenen Schaft: flecken und Federrändern. Alle übrigen untern Theile roſtroth, bier und. da aſchgrau überlaufen, mit unzähligen runden weißen Flecken, die fih auf der untern und obern Schwanzdede und den längften Seitenfedern bandartig geftalten. Die weißen Tropfen oder Bänder find zuweilen afhgrau eingefaßt. Die Eleinen Ded= federn’ des innern Flügels und der Flügelrand lebhaft roſtroth; erftere weiß gebändert ‚ letztere mit weißen Kanten. Die langen inneren Dedfedern hellafchgrau mit’ weißer Einfaffung und weißen nicht bis zum Schafte gehende Binden. Don Außen ift der Flügel aſchgrau, alle Eleinern Federn mit dunfleren Binden und weißem Saum. Die Schwingen 2. Ordnung afchgran, durchaus gebändert mit breiter ſchwarzer End» binde, der leicht gefaumt ift. Die Schwingen felbft find ſchwarz; die 2—6. von innen vor den Ausfchnitten roftgelblih, ſchwaͤtrzlich marmorirt; die folgenden mehr aſchgrau mit fehmalen fehwarzen Binden und mit einer breiten ſchwarzen Endbinde. Der Schwanz ift von oben afchgrau mit bräunlichem Anflug. Ueber ſaͤmmtliche Federn erftreden ſich 6 breite etwas pfeilfoͤr— mige fhwarze Vinden. "Die breitere Endbinde mit weißem Saume. Won unten find die hellen Binden unregelmäßig und weiß und haben namentlidy auf der feitlichften zuweilen einem roftgelblichen Anflug. Bey den Meibchen ift das Roftroth weniger lebhaft und der Scheitel ift mehr rofibraun mit feharfen grauen Schaftfleden. Bey einem jungen Männchen ift der Rüden mehr braun und die Federn der untern Theile find mehr braunlich mit weißen Borden und weißen Längsfchaftfleden. Die mittleren und äußeren Schwanzfedern, die noch nicht gemwechfelt find, haben 8 Binden. | 10 3 nn Dis Augen find wie die Wahshaut und Füße gelb. Die Zarfen haben an 19— 20 Schilder. Dimenfionen mas. mas. juyv. ſem. Kopf 65 — 6 — 7 Schnabel 20 — 19 — 22 Mundwinkel 33 — 33 — 39 Oberfluͤgel 215 — 216 — 242 Fluͤgelſpitze 187 — 172 — 199 Tarſe 90 — 89 — 9 Mittelzehe 36 — 34 — 43 Schwanz 255..— 236 — 272 Das Vaterland dieſer ſchoͤnſten der Weihen iſt Neuholland. Sie naͤhrt ſich nach Gould von Eidechſen, Schlangen, kleinen Vögeln und Saͤugethieren. Das Neſt blieb dieſem Zoologen unbekannt. 4. Subgenus. Aarſperberweih — Spizacircus, Kaup. Diagnofe. Dberflügel fehr lang, bedeutend länger als die fäbelförmig gekruͤmmte Flügel'pige, welche den Schwanz überragt. Zweyte bis 6. Schwinge an der Innenfahne ausgefhnitten. Der Scyleyer ift wie bey Glaucopteryx undeutlich. Tarſen ſehr hoch. Diefes Subgenus fteht in Überfpringender Verwandtſchaft zu Glaucopteryx, von der fie durch die größere Zahl der Schwin- genausfchnitte und durch längere Oberflügel fich weſentlich unter: ſcheidet. 9) Der ſuͤdamericaniſche Aarſperberweih — Cir- cus macropterus Vieill. V. Enc. p. 1215. Circus albicollis (juv.) Vieill. Enc. p. 1214. Falco palustris Pr. Max., Pl. col. 22. (ad.) Circus superciliosus Less. Diagnofe Tarſe 78 — 115. Mm. Altes Männchen. Gefiht, Stirn, ein Streifen uͤber den Auge , Kehle, Bruſt und alle untern Theile weiß. Kopf, die hintere Hälfte der Ohrfedern in ein breites Band, welches die meißen Kehlfeder umzieht, dunkel fchiefergrau, ebenfo der Rüden. Die Dedfedern, weldhe die Schwingen 2. Ordnung bededen, braungrau mit 2 fhwarzen Binden. Die Schwingen 2. Drd. afchgrau mit fehwarzer Endbinde. Die Flügel an der Außen: fahne afchgrau, ſchwarz gebändert, Der Schwanz mit 4 Bändern. Das junge Weibchen von Vieillot als Circus albicollis nach Azara befchrieben,, iſt ſehr verfchieden gefärbt. Die voftgelblihweiße Farbe. der Stirn, deren. Federn dunkel: braune Schaftftriche haben, zieht fich als Streifen Uber die Aus gen zum Naden bin, deffen Federn roſtgelblich weiß find und teopfenartige Schaftfleden haben. Die Federn des Scheitels find san der Wurzel coftgelblihweiß und haben: ſchwarzbraune Enden, welche bey geordneter Feder eine dunfele Kappe bilden. Die Wangen: find roftgelblichweiß mit dunkeln Schaftftrichen ; fie werben durch die ſchwarzbraunen hintern Ohrrandfedern begrängt, die fih an den hellen obern Augenftreifen am hintern Augen: winkel anfchließen. Das Kinn, die Kehle und Kropfgegend ift weißroſtgelblich, welche Farbe von einem dunfelbraunen Streifen längs dem Halſe begrenzt wird, der fich als breiter Schild über die Bruft hinzieht. Unterbruſt und. Bauch. helltoſtgelb mit dunkelen Schaftfleden, die fich an der Spiße jeder Feder tropfenartig ausbreiten. Die langen Seitenfedern find nach vorn ſchwarzbraun mit unregelmäßigen lichtern Flecken. Die untere 104 Schwanzdecke voftgelblichweiß mit 5 fchwarzbraunen Querbän: l dern. Die Hofen voftroth mit zadigen ſchwarzen Bändern und lichten Borden. Von oben ift der Rüden, die Schulterdede und die kleinen Federn des Flügeld und die obere Schwanzdede fchwarzbraun mit mehr oder minder hellen roftgelben bis zum Weißen gehen‘ den Borden verfehen. - Die Deckfedern der Hauptſchwingen feus tigroftroth, am Nande ſchwarz mit gegen 10 fhwarzen Borden. Die erfte verfümmerte Schwinge an der Anfenfahne ſchwarz, an der innern weiß und roftroth gebändert mit meißer End» fpige. Die 2. Schwinge fehwarz, vor dem Ausfchnitte an der Innenfahne weißlich. Die folgenden vor dem Ausfchnitte roftroth mit 5— 9 fehmalen zadigen Binden. Die innern Fahnen meiß- lih mit roſtgelbem Anflug und dur ſchwarze Bändchen und Sleden ſehr zierlich getigert. Aehnlich find die Schwingen 2. Ordnung gefärbt, allein fie haben auf den Aufßenfahnen einen bräunlic afhgrauen Anflug. Der Schwanz ift von oben ſchwarz⸗ braun mit 2 nabe benfammenftehenden weißen grau gemölften | zadigen Querbinden und weißem Endfaume. An den 4 äußern Schwanzfedern find die Außenfahnen ſchwarz, grau und roftbraun der Länge nach getigert. Bon unten ift die Snnenfahne der erften Schwanzfeder nach dem Schafte und der Spise hin hellfilbergrau, nach der Fahne hin roftgelblich, mit runden und ovalen ſchwarzen Fleden bededt. Die fol: genden find an der Innenfahne mehr weiß mit vielen ſchwarzen in der Mitte roftbraun gefleckten Binden verfehen. Dimenfionen & (juv.) 2 juv. 6 Kopf 8 — 81 Tarſe 73 — 115 Schnabel 20 — 26 Mittelzehe 40 — 45 Mundwinfl 34 — 43 Schwanz 230 — 231* Dberflügel 221. Iygı* Flügelfpige 173 | Diefe Art ift Bis jegt in Sammlungen noch felten. Das Weibchen zeigt die größten Dimenfionen von allen Weihen. 5. u, legtes Subgenus. Buffardiperbermeihen ‚oder Rohr— weihen — Circus Bonap. Diagnofe Mit größerem Kopf, ftärkerem mehr geradem Schnabel. Dberflügel länger als die Flügelfpige, welche das Schwanzende erreicht. Zweyte bis 5. Schwinge ausgeſchnitten Sie haben längere Zehen, als die vorigen. Das Kleid der Alten ift von den vorigen Subgenera fehr verfchieden, indem e8 von oben mehr braun ift und Kopf und Hals dunkele Schaftfleden haben; die untern Theile find heil- farbig mit breiten dunkeln Schaftfleden. Ihre Kebensart weicht ebenfalls ab, indem fie ‚meift ein Neft ing Rohr auf alten Robrftumpfen bauen und zwar. dem Waſſer fo nahe, daß es faft ſchwimmt. Außer der gewöhnlichen Nah— tung der Meihen freffen fie auch Fiſche. Man Eennt bereits drey Arten, 10) Der gemeine Rohrmweih — Circus rufus Zinn. Falco rufus, Gmel., Linn. Syst. p. 266. u. 77. ae- ruginosus, Linn. Syst. t. 130.; rufus et palustris, Briss., Sykesi Less., Naumann t. 37 et 38. Diagn. Ohne Spur von Binden auf den Flügeln und, dem Schwanze. * Nicht vollſtaͤndig ausgewachſen. 105 Berchreib. Altes Männchen. Die Schwingen 2. Ordn., die Dedfedern diefer, fowie die fogenannten: Daumenfedern und die ſtaffelfoͤrmigen Dedfedern der Hauptſchwingen hellafchgrau — Schwanz ſchmutzig hellaſchgrau. Der Kopf, Nacken — Schleier und Kehle weiß oder roſtgelb— lich mit ſchmaͤleten und breiteren ſchwarzbraunen Schaftfleden — Hinterhals, Rüden und Schulterdedfedern ſchwarzbraun, eritere an ihren Rändern roftgelblid) oder grau. Innerer Flügel: rand gelblichweiß oder weiß mit. roftgelben Rändern an den £leinern " Federn, die dem Fluͤgelrand zunaͤchſt liegen. Sämmtlihe Schwingen an der Wurzel weiß, ebenfo die inneren Achfelfedern. Die aͤußeren Schwingen ſchwarzbraun und die hinteren mit afchgrauem Anflug. Die obere Schwanz: dede weiß, oder. weiß mit grauem oder roftbräunlihem Anflug. Bruft und Bauch find weiß oder roftgelblich mit. großen breiten Scaftfleden. Die Hofen roſtroth oder hellroſtroth und meiß geflammt. Die untere Schwanzdede roſtroth nach der Spitze bin fhwarzbraun oder mweiß ‚oder ſchmutzig aſchgrau verwaſchen gefledt.. Altes Weibchen. Gleicht dem Männden, allein die Fär— bung ‚ift weniger lebhaft. : Das junge Männchen (Naum.t. 88) iſt fat einfarbig chocoladbraun — Scheitel, Hinterhals und Kehle roftgelb, Schulter und Schwingen 2. Ordn., die hintes ren Schwingen und die Hofen. mit roftgelben Borden. Im Herbfte gleih nach der Maufer fehen die jungen Vögel etwas anders gefärbt aus. Kopf und Hinterhals, fowie. die Kehle weiß, erfterer mit dunfleren Scaftfleden. und an den Seiten und Spigen dunkelroſtgelb. Oben chocoladebraun, roſt⸗ gelb .gerändert. Der Flügelbug weiß oder roftgelbliih — Wans gen und die unteren Theile dunkelbraun — Schwanz, die. großen Slügeldedfedern, Daumenfedern, Schwingen (die 5 vorderen ausgenommen) dunfelafchgrau. Der junge Vogel braucht mehrere Fahre, um das Kleid des alten Vogels zu erhalten und Naumann behauptet, daß. der weibliche Vogel nod) längere Zeit: als das Männchen. dazu nöthig hatte. Das Gefieder diefer Art iſt durch feine lodere filzige Textur und. durch feinen Aufenthalt im Rohr fehr dem Verbleihen und Abreiben ausgefest, fo daß man Sndividuen findet, ‚deren untere Theile ausgebleiht. und. faft weiß, ‚oder. deren ‚ganzes Gefieder ſehr abgetragen. ausfieht. Diefe Art ift in Afien ebenfo gemein als in Europa. Nach Ruͤppell iſt er ebenfalls häufig im Nordafrica.: Am Cap wird ee durch den folgenden repräfentirt, der von früheren Autoren mit ihm verwechfelt wurde, allein in feinen Dimenfionen mie Färbung total verfchieden ift. 11) Stdafricanifher Rohrweih — Circus ranivo- rus Faill. Paill., vis. d’Afr. 23. Falco ranivorus Daud. Diagn. Flügel und Schwanz gebändert. Tarſ. 80 Mm. land. Beſchreib. Stirn, Kehle und Wangen weiß mit Sraunen Schaftflecken — Schleierfedern braun mit weißen Seitenrändern — Kopf braun mit roftgelben Raͤndern — Hals braun mit weißen und roftgelben Federrändern— Rüden braun— Obere Schwanzdede braun mit weißen oder roftgelben runden Sleden. Der Schulter: rand weiß mit dunfelbraunen Scaftfleden — Sculterdede braun mit. roffgelblihen Spigenrändern. Die fogenannten Daumenfedern, die Dedfedern der großen Schwingen, die Schwin: Iſis 1847. Heft 2. 106 gen 2. Drdnung, und felbft die großen Schwingen von außen afhgrau, ſchwarz gebändert. Von Innen zeigt der Flügel die Eleineren Deckfedern weißlich mit roſtrothen Schaftpfeilfleden. Die Schwingen an den Aus- fehnitten roſtgelblich weiß, nach dem Ende hin bläulic und dafelbit mit 6—7 ſchwarzen Binden, Die unteren Theile find braun mit weißen oder roftgelben Geitenrändern. Hofen und untere Schwanzdede roſtroth, roſtgelb geftumt. Der Schwanz ift afhgrau, nach. der Wurzel der aͤußern Federn hin roſtroth mit 7 dunkel ſchwarzbraunen Querbinden vor der lihtgefaumten breiten Endbinde. Die Schäfte des Schwanzes find oben ſchwarz oder Eaftanienbraun, von umten weiß, Von unten zeigt der Schwanz die Innenfaſern voftgelb- lih und die Binden nur durchſchimmernd. Das junge Männchen gleicht dem europäifchen, iſt faſt ein: farbig ſchwarzbraun mit weißlih roſtgelbem ſchwarzbraun gefled- tem Naden. Der Flügel von Innen zeigt Eeine deutlichen Bän: der und die Murzelgegend ift mehr marmoritt. Die Ränder der Bruftfedern find roſtgelb und die obere Schwanzdecke iſt einfach roſtroth gerändert obne: Fleden. Die Hofen find mehr roftrothbraun, Der Schwanz ift mehr fchrwarzbraun als ‚grau und zeige nur 5 dunfele Binden. Diefeg Kleid findet man als Faleo Temminckii Vaill, in Sammlungen. Dimenfionen: mas ranivorus. — mas rufus. Kopf 66 — 70-71 Schnabel 20 — 22 Mundwinkel 36 — 37 Oberfluͤgel 207-215 — 201 Fluͤgelſpitze 172 — 198 Tarſe 79-80 — 81-86 Mittelzche 34-35 — 39-40 Schwanz 222 — 222-227 Diefe Art nimmt nach der Fürzeren Mitteljehe und nach der Bänderzeihnung des Flügels wahrfheinlih den 3. Nang als Species ein. Die Stellung der Arten zu ermitteln ift mir dann fehr fhwierig, wenn in dem Subgenus nicht alle Species entdedt find. 12) Auftralifher Rohrweih — Circus assimilis Jard. et Selby. Diagn. Tarſ. 94-100, Mitteljehe 39—44 Mm. Tang. Befhreib. Sie gleicht noch am meiften der europäifchen, von der fie fich jedoch Teiche unterfcheiden läßt. Das alte Männchen hat in der Mitte fchiwarzbraune, an den Nändern roftgelbe und am der’ Wurzel meiße Nadenfebern, fonft find alle oberen: Theile’ ſchwarzbraun mit faſt ſchwarzen Schaftflecken. Dbere Schwanzdedfe weiß; einzelne mit ſchmutzig braunen oder runden Fleden. , Die Dedfedern der Schwingen 1. und 2, Drönung, ſowie die Schwingen: felbft mit aſchgrauem Anflug ’und Spuren von ſchwarzen Binden. "Mit Ausnahme der Hofen und der unteren Schwanzdede find alle Federn weiß— lich mit breiten Schaftfleden, die an der Bruft oben breit nad) dem Ende der Feder him zugeſpitzt find. Bon’ Innen zeigt der Flügel die Eleineren Dedfedern weiß, der Länge nach gefledt. "Die Schwingen vor den Ausſchnitten roſtgelblich, hinter diefen grau gemäffert, ſchmutzig gelbbräunlich mit ſchwarzen Endfpigen. Schwanz von oben hellafchgrau, unten ſchmutzig weiß. K Zi 107 Das junge Männchen zeigt die Schwingen faft ſchwarzbraun, ohne grauen Anflug. Die mittleren Schwanzfedern find mehr roſtroͤthlich, ifabell und grau gewäflert mit 4 Pfeilbinden, die auf beiden Seiten licht begranzt find. Vor der Spike des Schwanzes die Andeutung einer dunkeln Endbinde. Die aͤuße— ten roſtgelben Schwanzfedern mit 4 bräunlihen Binden, von welchen die hinterften fih nur als Flecken darftellen, Von Sinnen zeigt der Flügel hinter den Ausfchnitten 4 undeutliche Binden. Ein weiblicher von Gould im July erlegter Vogel ift ‚oben faft einfarbig. bifterbraun und unten faſt voftroth mit mehr braunen Bruftfedern, deren innere Fahnen verſteckte weiße Sieden haben. Von innen ift der Flügel an dem Anfang der Schwingen vöthlichgelb, grau gemwäffert mit fchwarzbrauner Ein⸗ faffung und Spigen vor den Ausfchnitten. Auf einzelnen Federn Spuren von 4 Binden. Der Schwanz zeigt 3—5 Binden auf voftgelbem Grunde. Die mittleren, frifh vermauferten Federn find oben mehr roſtgelb und nad unten ſchwaͤrzlich graubraun mit 5 Binden, die licht eingefaßt find. Einjährige Vögel find faft einfarbig dunkelſchwarzbraun; die obere Schwanzdede ift an der Wurzel und dem Ende roftgelb. Bon Innen find die Schwingen an der oberen Hälfte filber afchgram mit vöthlihem Anflug und an den Innenfahnen fhwärzlih gebordet. Nackenfedern voftgelb mit fchwarzen Endfleden. Der Schwanz ausgebreitet zeigt 4 untegelmäßige Binden auf roftgelbem Grunde. Bon unten ift der Schwanz filbergrau mit roͤthiichem Anflug auf den Innenfahnen in den 3 auferen Sedern. Iſt gemein in Neuholland und Neufeeland. Dimenfionen. altes A — altes 2 — junges A — junges 2 Kopf 70 — 75 70 — 72 Schnabel 22 — PEN une 20 — 22 Mundwinkel 37-38 — 40 — 89 — 442 Oberfluͤgel 212-222 — 2335 — 216 — 2335 Slügelfp. 185-200 — 1897. — 15. — 45 Tarſe 94 — 100 — 95 — 99 Mittelzehe 39 — 44 — 39 — 42 Schwanz 35 — 286 — 219 — 244 Die Zahl der Arten im erſten Subgenus Strigiceps iſt ge— ſchloſſen; bei allen uͤbtigen Subgenera ſind noch nahmhafte Luͤcken auszufuͤllen. Die leichteſte Art mich gaͤnzlich zu widerlegen, daß die Zahl der Staͤmme, Familien, Subfamilien, Genera und Subgenera und Arten in der Claſſe der Vögel die Zahl 5 iſt, dürfte wohl die feyn, — eine 6. Art in dem Subgenus Strigiceps oder in fonft einem beliebigen. vollzähligen Subgenus nachzuweiſen. Dabei verfteht es fich von felbft, daß diefe 6. Art Eeine klima— tifche Varietaͤt fenn darf, fondern eine Art, die fich durch Achte Kennzeichen und verfchiedene Dimenfionen, wie z. B. cyaneus von melanoleucus, diefe von Acoli ıc. unterfcheidet. Da ih niht in der Lage bin, eine Prämie auf die Ent— deckung einer 6. Species zu feßen, fo müffen die Orintholo— gen zum Beften der MWiffenfchaft fich diefer Mühe unterziehen ober für die Freude, mich zum Schweigen gebracht zu haben. Sollte e3 jedoch der Fall feyn, daß Feine 6. Species aus dem grgoßen Material, welches bereits in den europaifhen Samm: lungen aufgehäuft ift, allein mehrere der Luͤcken, die ich ange— — — — — — ⸗ 108 geben, im Lauf der Zeit aufgefunden werde, mithin die Rich— tigkeit meiner Anſicht glaublich und wahrſcheinlich wird; ſo bitte ich alle Gelehrten, die es mit der Wiſſenſchaft wohl meynen, mich in meinem großartigen Unternehmen freundlichſt zu unterſtuͤtzen, und darauf hinzuwirken, daß mir das Material* zu ſpaͤteren Monographien (Psittacidae, Museicapidae, Sylvidae) in irgend einem Mufeum, z. B. dem Frankfurter Muſeum zur Dispofis tion geftellt wird. 4. Genus. Aurweihe — Elanus Sav. 1809. Elanoides Vieill. 1816. Diagn. Die Nägel im Durchſchnitt rund. Beſchreib. Es find Eleine Meihen, die an Größe bie Thurmfalfen kaum übertreffen und in der Färbung, in Textur des zerfchliffenen Gefieders Eleinen Möven und den Seeſchwal— ben gleichen. Der Schnabel ift fein gebildet, Ähnlich wie bei Circus, an den Seiten zufammengedrüdt, von der Wurzel an plößlich ge— bogen mit langem Schnabelhaken. Durdy den tiefen Aus— ſchnitt des Schnabelhafeng bildet fich nach dem Mundwinkel hin ein ftumpfer Zahn. Der Rachen ift bis unter die Mitte des Auges gefpalten und fehr breit. Der Unterfchnabel ift mehr gerade, nicht nach oben gemölbt, zeigt eingezogene, etwas nach unten gebogene Schnabelränder uud ift vorn plößlich abgeſtutzt. Auf dem Grunde der untern Schnabelfpige liegt ein Kleiner hornförmiger Vorfprung (ähnlich mie bei Pelecanus). Die Nafenlöcher find ſchmal, ftehen ſchief aufreht nach vorn gerichtet und find mit den Zügelfedern überdedt. Die Stirn ijt fehr breit, was feinen Grund in den ausge— breiteten Superciliarbeinen ohne Enöcherne Anhänge bat. Die Augenlieder mit kurzen Borſten. Ohroͤffnung mäßig groß, ohne Schleier. Die Tarſen find Eurz, 3 nad vorn befiedert, fonft mie die Eurzen Zehen fein gefchuppt. Hoſen ziemlich lang. Die Zehen find frey, ohne deutliche Spannhäute. Die äußere Zehe ift unbedeutend fürzer als die innere. Vor den Nägeln 2—3 Schildchen. Die Nägel find im Durchſchnitt rund. Der innre häutige Anhang der Mittelkralle it fehr Fein gezähnelt, was jedoch nur am jungen Vogel deutlich zu fehen ift. Der Schwanz bat Rumpf: oder Körperlänge und ift ſchwach gegabelt, indem die mittleren an Lange unbedeutend abnehmen. Das Gefieder ift weich, zerfchliffen und zeigt Feine beftimmte Gonturen; es gleicht dem Gefieder der Möven, Seefchwalben und einigen Subgenera von Circus 'und Nauclerus (N. Rioc.). Mit legterem Genus zeigt es überfpringende Verwandtſchaft. Syſtem. Stellung. Durch den langen Schnabelhafen, risformige Nafenlöcher, Eurze fein gefchuppte Zarfen und Zehen, runde, nabelfpige Krallen, daß die äußere Zehe eine Neigung * Da mir in Frankfurt wie in Mainz alle vorhandene Arten einer Familie zur freiften Benusung geacben werden, fo würden nur bie von mir gewünfchten Arten und Farbenkleider zu überfenden feyn, die den Mufeen meiner Umgegend fehlen. Im den meiften Sammlungen find die zahlreichen Arten 4. B. die Muscicapidae, Sylvidae wegen Mangel an Werken entweder fchlecht oder. gar nicht beftimmt. Es muß daher allen Muſeen daran gelegen ſeyn, das vorhandene Mate: rial diefer beiden Familien vichtig beſtimmt zu erhalten und in eige= nem Intereſſe mit beitragen zu helfen, daß die Grenzen der Genera feſt geftellt, die unzähligen Subgenera ihren wahren Genera unterord- net und die total verwirrte Synonymie endlich in Ordnung gebracht werde. 109 nach hinten ſich zw richten hat, daß Feine Epannhaut zwifchen der Außeren und: mittleren Zehe wahrzunehmen: ift,. zeigt diefes Genus Analogien mit Pandion, 4. Genus der 4. Familie, Aquilinae, und wie Pandion aus angeführten Gründen den Peli- cantypus darftellt, und deßhalb die 4. Stelle bei den Aquilinae einnimmt, fo gebe id Elanus als dem MRepräfentanten von Pandion unter den Milvinae die 4. Stelle. Diefes Genus zeigt ferner den großen Rachen und die gezaͤh— nelte Mittelkralle der Pelicane; es zeigt weiter durch den gro— ßen Rachen, Inſectennahrung, ‚großes Flugvermögen, Analogien mit der 4. Unterordnung der Fissirostres, Schwalben, hat durch Zertur und- Färbung des Gefieders Aehnlichkeit mit den Longipennes, 2. Unterordnung des 4. Stammes. Die weiß gefärbten Phaätonitdae, 2. Familie der Totipalmati zeigten wie Elanus einen ſchwarzen Fled vor den Augen, der als breis ter Streifen über das Auge ſich hinzieht, haben die Schäfte wie viele Larinae oben ſchwarz, unten weiß gefärbt und diefe Färbung kann ebenfalls als eine Analogie, obgleich als eine weit entfernte betrachtet werden. Bei den Laniiden, 4. Familie der Dentirostres fommt eine ähnliche oben blaugraue, unten weiße Färbung vor, auch der fhwarze Streifen, allein quer von den Zügeln durch das Geficht.* Sndem daher Elanus nur mit Formen verglichen werden kann, die dem 2. oder 4.Nang, fen es ald Stamm, Unterords nung, Familie oder Genus, angehören; fo gebe ich als Sub— familie den Milvinae den 2. und als Genus dem Elanus den 4. Rang. ** Die hierher gehörige Arten zerfallen in zwey leicht zu unterfchei- dende Subgenera, die ſich durch die Bildung des Flügels Eennt- lid machen, 1. Subgenus. Diagn. Die Schwingen erreihen nur die Hälfte des Schwanzes. Zweite Schwinge etwas Fürzer als die 5., ift an der Innenfahne ſchwach und abgerundet ausgefchnitten. Der bunte Falfenaarweih, Elanus Swainsoni Fig. Gampsonyx Vig. Elanus torquatus Cuv. Less. Hist. nat. des ois. VII. p. 207. Less., Orn. p. 72. Diagn. Don der Größe der Turdus merula. Beihreib. Stirn. bis über die Augen, Wangen und Hofen lebhaft roſtgelb. Hinterkopf bläulich afchgrau. Vor den Augen ein ſchwarzer Fled. Die weiße Farbe der unteren Theile zieht. als fchmales Halsband um den Hinterkopf und wird von einem rothbraunen breiten Band von dem dunkelſchie— - ferfarbigen Rüden gefchieben, der einen bräunlichen Anflug zeigt. Un der Bruft auf jeder Seite ein breiter ſchwarzer Fled. Falkengarweih — Gampsonyx Vig. 1825. *Waͤren die Grundformen in: ihren Weichtheilen fo unterfucht, wie ich die äußere Geftalt zergliedert habe, fo waͤre dieſen Analogien noch eine größere Summe beizufügen. An foldye Unterfuchungen, die der Syftematif zum wmefentlichften Nugen gereichen würden, hat weder Nisfh, und noch weniger der dermalige Profeffor der Zoologie in München, Herr Wagner gedacht. ** Ipgleich noch Fein Orinthologe vor mir Gründe angegeben hat, warum er diefes Genus fo und nicht anders ftellt, fondern man ftets auf das trügerifche Gefühl'für Aehnlichkeit geftügt, planlos aneinander gereiht hat; fo ſehe ich doch im Geifte, daß mancher Zoologe diefe fchla- genden Beweiſe für null und nichtig, und. fie. für Spiele des Zufalls erklärt. Die Neußerungen von manden Drinthologen, als fey an mei⸗ nen Anfichten ein gewijfes Etwas, zeigt, daß fie mich nur ahnunge- weife begreifen. Daß kein Spiel des Zufalls in der Natur herrfcht, werden meine folgende Arbeiten darthun. 110 Die Dedfedern der Schultern, wie bei den Nisus-Arten an ber Wurzel weiß, was beim Verſchieben diefer Federn zum Vorfhein kommt. Schwingen ſchwarzbraun. Die Schwingen 2. Ordnung und die legten ber erſten Ordnung mit weißen Säumen. Die Flügel von Innen’ faft ganz weiß, indem die fhiefergrauen Schwingen der Länge Inady an den Innenfahnen breit weiß bordirt find. Der Schwanz ift fchiefergrau. Erſte Feder mit weißem Nand an- der Außen» und Innenfahne; 2.—5. mit breiter Längsborde an der- Snnenfahne. Mittelfte Feder einfarbig fchieferafchgrau. Sch Eenne nicht den gefchlechtlichen Unterfchied des von mir befchriebenen Vogels, indem dieſe Art bis jegt noch. in Mufeen felten ift und ich nicht viele Individuen an einem. und demfel- ben Orte vergleichen konnte. Dimenfionen: Kopf 37 Zarfe 29 Schnabel 12 Mittelzehe 20% Mundwinkel 17 1. Schwanzfeder 90 Dberflügel 84 2. — 92 Fluͤgelſpitze 62 6. — 87 Das Vaterland dieſes niedlichen und ſehr bunten Vogels iſt Braſilien, wo er nicht haͤufig zu ſeyn ſcheint. 2. Subgenus. Wahre Aarweihe — Elanus'Sar. Diagn. Flügel länger als ber kurze Schwanz. Zweite Schwinge mwinfelig und beftimmt, dritte ſchwach ausgefchnitten. Dritte Schwinge die längfte. Befhreib. Das Gefieder ift im Alter mövengrau, zeigt vor den Augen einen ſchwarzen Fleck, der als ſchmaler ſchwar— zer Streifen über dag Auge fich hinzieht. Vom Flügelbug bis zum Ende der Ulna ein großer fchivarzer, glänzender Fleck. Alle unteren Theile find rein mweiß. — Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern find oben ſchwarzbraun, unten nach der MWurzel zu weiß, nad) der Spige hin ſchwarz. Die jungen Vögel find mehr oder weniger braun vermafchen gefledt mit lichteren Federraͤndern auf den oberen Zheilen und den Rändern der Schwingen. Die Arten diefer Abtheilung find muthige, fehreiende Vögel, die fo viel Kedheit befigen, daß fie die größten Naubvögel aus ihren Revieren verſcheuchen. Sie nähern fi nur von Snfec- ten, die fie beftandig in der Luft verfolgen, ,, Die Arten unterfcheiden ſich leicht durch ‚die Farbung ber innern Achfelfedern und durch ihre verfchiedenen, ‚Dimenfionen. Man Eennt bereits 4 Arten und es ift demnach noch eine Art in diefer Abtheilung zu entdeden. Sie find alle Bewohner heißer Ränder. Da die Arten fehr nah verwandt find, Faft einerlei Kleid tra gen, und ſich hauptfächlich durch die verfchiedene Färbung der inneren Achfelfedern und durch ihre Dimenfionen' unterfcheiden ; fo Eann ich mich bei der VBefchreibung "der einzelen Arten fehr kurz faffen. Der Blakaarweih — Elanus melanopterus Vaill., Ois. d’Afr. 36. El. caesius Sav. Falco sonninen- sis Lath. | Diagn. Alle inneren Achfelfedern blendend weiß. Schwanz 126 Mm. oder 4“ 8”, Befhreib. Die Seiten der Bruft und des Bauches mit aſch⸗ bläulihem Anflug. Schwanz weiß, die mittleren hellaſchgrau, die übrigen mit afchgrauem Anflug auf den. Äußeren Fahnen. 111 Dimenfionen mas. — fem. — junger mas. — junge fem. Kopf 56-577 — 58 — 55 — 59 Schnabel 19 — 19 — 13 — 18 Mundwink. 30 — 30 — 27 51 Oberflügel 147° — 151 — 139 — 157 Flügelfpige 138 — 121-128 — 184 Zarfe 30-32 — 33 — 32 — 34 Mittelzehe 28 — 295 26 — 29% 1. Schwanzf. 126 — 127 — 121 — 188 2% — — — 133 — 124 — 141 6. — 128 — 126 — 110 — 180 Dieſe Art iſt eben fo häufig in Africa als in Aſien. Nach Europa fommt fie nur als verirrt vor, und es ift daher fehler: haft fie der Fauna diefes Welttheils zuzuzählen. Der Lathbamifhe Aarweih — Elanus axillaris Lath. Falco axillaris Lath. Circus ax. Vieill. Enc. p. 1212. Elanus notatus Gould. Diagn. Vor den längften dunkel afdygrauen inneren Achfel- federn ein aus 6—7 ſchwarzen Federn beſtehender Fleck. Schwanz; 145—162 Mm. lang. Beſchreib. Gleiht in allen Stüden der vorigen und ber folgenden und nur das Artkennzeichen unterfcheidet fie. Sie kommt fowohl in Afien, als auch in Neubolland vor und ift in Auftralien ein gemeiner Vogel. Gould fah fie öfters über den Gipfeln der höchiten Bäume fliegen, wo fie Jagd auf Infecten zu machen fchien. Dimenfionen mas. — fem. (?) Kopf 56 — 59 Schnabel 19 — 19 Mundwinkel 30 — 30 Oberfluͤgel 142 — 147-156 Fluͤgelſpitze u... 153-163 Zarfe 34 — 38 Mittelzehe 28 — 26 1. Schwanzfeder 139 — ee 2. — 144 — ride 6. — 183 — En Der americanifhe Aarweih — KElanus leucurus Vieill. Milvus leueurus Vieill., N. Diet. d’Hist. nat. n. XX. 563. Azara No. 36. Falco dispar, pl. col. 319 (juv.). Zonp., Am. Orn.tab. 11. fig.1. (adult.) Aud. t. I. pl. 16. (ad.) Diagn. Die inneren Achfelfedern weiß, mit einem langen ſchwarzen Streifennauf ber Handwurzel — Schwanz; 176 Mm. ober 63'' lang. Beſchreibe Sie unterfcheidet fi auferdem durch den län— geren Schwanz von ber vorigen. Diefe Art findet fih durdy ganz America, Dimenfionen: mas. fem. Kopf 56 — 61 Xarfe 33 — 35 Schnabel 18 — 18 Mittelzehe 25 — 236 Mundwinkel 34 — 35 1. Schwanjf. 168 — 161 Oberfluͤgel 150 — 142 2. — 178 — 175 Fluͤgelſpitze 183 — 164 8. — 167 — .. Nicht vollftändig ausgewachſen. 112 Der Gouldiſche Aarweih — Elanus seriptus Gould. Austr. birds IX. 3. Proceed. 28. Juny 1842, Diagn. Die Mitte der inneren meißen Dedfedern der Hand und des Unteraems mit einem breiten ſchwarzen Streifen, der bey ausgebreiteten Flügeln ein durch den Körper unterbros chenes VV bildet. Innre Anſicht der Schwingen hellafchgran, an den Rändern meißlich und grau gewoͤlkt. Das eine Eremplar der Gould ifhen Sammlung traͤgt noch Spuren deg roftgelblich gefledten Jugendkleides. Nach allen Dimenfionen ift es der größte der bis jeßt befann- ten Arten. Das Vaterland dieſer intereffanten Art ift Neuholland, to ‚fie Gould zuerft entdeckte. Dimenfionen: Kopf 60 Tarſe 40 Schnabel 20, Mittelzehe 34 Mundwinkel 32 1. Schwanzfeber . 158 Oberfluͤgel 153 2, — 161 Fluͤgelſpitze 160 6. — 148 5. Genus. Buſſardweihe oder Milane — Milvus Cuv. (1800) Diagn. Der Schnabel ift geftredt, gerade ohne Gaumen: höder am oberen Schnabelhafen. Die Flügel find lang fäbel: formig an dem Ende gebogen. Die Schwingen nehmen von der 2., 5. an Ränge zu und die 2. bis 6 ift an der Innen— fahre ſehr beftimmt und meift hafenformig ausgefchnitten. Die Tarfen find Eurz, fchwach, gefchildert oder gefchuppt. Die Mittelfralle eigenthümlich ſchief nach innen gerichtet. Befhreib. Sie haben den grädften nnd ftärkften Schna— bel* in der ganzen Gubfamilie Milvinae, der nur einen fehr undeutlichen ftumpfen Zahn zeigt. Der Unterfchnabel ift mehr löffelförmig mit grad aufgerichteten Rändern. Die Wachshaut ift ziemlich bedeutend. Die ovalen Nafenlöcher find unter Borft- federn nicht verftedt. Die Stirn ift breit, durch bie flachen ausgebreiteten Superciliarbeine. Ohroͤffnung ohne Schleier. Dperflügel gleich lang oder bedeutend länger als die lange Fü: gelfpige, Die fehr abgeftumpften Schwingen 2. Drbnüitg. bil: den bey ausgebreiteten Flügeln eine tiefe, jedoch ungleiche Gabel. Die Tarſen find kurz und die Mitteljehe mit dem Nagel fo lang als diefe oder etwas kuͤrzer. Die Zehen find kurz und die äußere etwas länger als die innere. Tarſen und Zehen find gefchildert, oder. gefchuppt und nur vor den Nägeln mit einigen Schildern verfehen. Die Sohlen der Zehen etwas fpiswatzig, wie bey den Haliacten, die fie in ihrer Subfamilie am deut- lichften wiederholen. Der Schwanz ift meift mehr oder weniger gegabelt. Ihr Gefieder ift düfter gefärbt, flaumenteich, breit und ziems lich ſcharf Eonturirt. Die Hofen find lang und hängen meift big zur Hinterzehe herab. \ ” Wie bey den Geyern, Vulturidae, 5. Familie der Rapaces, der höchfte und zugleich der langfte und grädfte Schnabel auftritt, fo findet fih ein hoher, langer und meift gerader Schnabel bey allen Ger nera, welche in ihren Familien den 5. Rang, einnehmen: fo bey Milvus unfer den Milanae-Asturina bey den Accipitrinae, Haliaetus bey den Agquilinae, Ibicter bey den Buteoninae, Diefer Character findet fich auch bey Subgenera; fo hat Hiero- falco den längften und ftärfften Schnabel unter allen Falcones, Circus Bon. unterjallen Circi, Gypoictinia unter allen Milvi, Uroaetus unter allen Aquilae, Thalassaetus unter allen Haliaeten etc. 113 - She Gefieder iſt duͤſter roth oder rußbraum, meift mit’ dunke— len Schaftfleden. Der Schwanz, feltner die Flügel gebändert. Es find plumpe unfhöne Formen, welche alle übrigen Genera der Milvinae an Körpergröße übertreffen. * Ihr Character: ift wie bey Jeracidea: der: Faleoninae , : wie ‘bey Asturina der Accipitrinae, den Haliatten: der Aquilinae und lbieter‘ bei den Butéoninae, der fhlehtefte und gemeinfte. in. der ganzen Subfamilie Milxinae. Weder letinia, Nauclerus, Circus Es ift höchft merkwürdig, daß bey den Falconidae das legte Genus einer jeden Subfamilie Arten enthält, welche die der übrigen Genera an Größe übertreffen: fo Milvus bei den Milvinae, Asturina bey den Accipitrinae, Halia&tus bey den Aquilinae, Ihicter bey ben Buteoninae.. Wären. alle ‚Arten. bey Jeracidea entdeckt, ſo würde dieß auch bey den Falconinae der Fall feyn. Bey vielen Subgenera ift es der namliche Fall. So enthalten die wahren Tinnnnculi, Hiero- falco, Uroaetus (Aguila), Tlıalassaetus (Haliaetus), Urospiza, Circus Bonap. die größten Arten. Es ſcheint dieß eine Analogie mit dem Vulturidae zu ſeyn, die ebenfalls die größten Formen enthalten: Bey dem Subgenus Poliornis (Circaetus) iſt es jedoch nicht der Kal. Trotz diefer einen Ausnahme Fann man den Grundfag aufftellen, daß alle Genera, oder Subgenera ,; die Arten enthalten, welche an Körpers gewicht die übrigen übertreffen, den 5. Rang, entweder als Genus, Subgenus oder Species einnehmen. Indem ic fage die ſchwerſten Arten, glaube ih nicht in Widerfpruch zu ſeyn, wenn ich ‚von ben dritten Genera fage, daß fie die längften. Formen enthalten. 1. Subg. Milvus 2. Subg. Lophoictinia — 114 noh-Blanus enthalten Arten, die Aas oder faulende Fiſche freſſen und die" fo muthlos und feige wären, wie unfere Mila= nen, Sie ſtellen deßhalb auch in geiſtiger Hinficht den haͤßli⸗ hen Geyertypus in ihrer Subfamilie vor. Da dieſer naͤmliche Typus bey den Haliacten wiederkehtt, fo iſt es erklaͤrlich, warum die Arten in beiden Geneta eine analoge Verwandt: ſchaft zeigen. Ihr Flug iſt langfam und ſchwimmend; fie ſchwingen ſich ſo hoch wie die Geyer in die Luft, ſo daß ſie dem Auge wie Punkte erſcheinen. Im Fruͤhjahr beſchreiben ſie haͤufig große Kreiſe im der Luft, faſt ohne bemerkbare Fluͤgelſchlaͤge Außer Aas freſſen ſie Amphibien, junge und ſchwaͤchliche Voͤgel, kleine Saͤugethiere, und mehrere Arten fangen Fiſche im ſeichten Waſſer. Unſer gemeiner Milan bietet ſich bey dem Edelfalken wie die Buſſarden zu Gaſt und die ſchwarzen Mi⸗ lanen ſchnappen die auf Schiffen weggeworfenen Fleiſchabgaͤnge auf, oder ſtehlen die zum Trockenen aufgehaͤngten Fiſche. Es find dieß lauter Züge der Lebensart, die fie zu hoͤchſt gemeinen, fhmarogenden Formen ftempeln, und es fehlt ihnen meiter nichts, um in jeder Beziehung den Geyer= und Ibietertypus zu wiederholen, als daß fie wie diefe den Koth höherer Thiere verichlingen. Bis jet find alle 5 Subgenera befannt, die, obwohl fehr fein, doch fehr deutlich unterfchieden find. 4. Subg. Hydroietinia 5. Subg. Gypoietinia Mit ſtarkem Schnabel und laͤn⸗ Mit ſchwachem Schnabel und Mit ftartem Schnabel und län Mit ſtarkem Schnabel, ſtarkem gerer Wachshaut. Oberſchnabel kurzer Wachshaut. Oberſchna⸗ gerer Wachshaut. Oberſchnabel Oberſchnabel, der von der Wachs— an der Wachshaut gemeſſen faſt bel geſtreckt, an der Wachshaut an der Wachshaut gemeſſen, faſt haut gemeſſen 14 fo lang als fo lang als hoch. gemeffen «14 fo. lang als hoch. Oberfluͤgel fo lang als die Fü: Dberflügel fo lang als die, Fü: Oberfluͤgel länger als die Fluͤ— hoch ift. fo lang als hoch. Der ſchwachkeilförmige gelſpitze. Die Flügel überreichen geifpige. Die Flügel überreichen gelfpige. Die Flügel Überreihen Shwan 3; bat Rumpflänge den förperlangen Schwanz nicht: den Förperlangen Schwanz und den Förperlangen Schwanz nicht und iftzur Hälftevon den ‚und die Schwanzdeckfedern bes die Schwanzdedfedern bedecken und die oberen Schwanzdedife: oberen ‚der dern bedecken nur decken nur dag obere Drittel der nur. das obere . Drittel Schmwanzfedern. Schmwanzfebern, Schwanzdedfe: das obere bern uͤberdeckt. Drittel der Schwanzfedern. ‚Dberflügel länger als die Fluͤ⸗ Die Zarfen und Zehen geſchil- Die Tarſen find. fein Die Tarfen und Zehen gefchilz gelfpise. " Tarſen gefhuppt und dert. Die Sohlen ſtumpfwarzig. gefhupptisebenfo.die Ze: nur nad oben mit einigen. Elei= dert, die Sohlen fpiswarzig. nen Schildchen. Zehen getäfelt. ben, weldhe vor den Mä— geln drei Schilder haben. Sohlen. der Zehen. ſtumpfwar⸗ zig 3. ater, 4. affinis, 5. aegy- 1. Milvus regalis. pius, 6. govinda. Sohlen ſtumpfwarzig. 7. melanosternon. 2: M. isiurus, 1. Subgenus. Diagn. Mit ſtarkem Schnabel, Tange Wachshaut und Na: fenlöcher, die 'breit und offen und mehr horizontal 'geftellt find. Oberſchnabel von der Wachshaut gemeffen faft fo hoch als lang mit ſtumpfem jedoch deutlichem Zahn: Dberflügel fo lang als die Flügelfpige, welche den Schwanz nicht überreicht. "Der förperlange ziemlich ſtark gegabelte Schwanz wird von der oberen Schwanzdecke nur Pbedeckt. Tarſen an der Vorderſeite mit 6—7 Schildern — Mittelzehe mit 11 Schildern belegt. Zehenſohlen ſtumpfwarzig. br Beſchreib. Man Eennt nur die eine Att, die ein roſtro— thes, ſchwarzbraun gefledtes Kleid trägt: Die Schwingen haben von Innen einen weißen Spiegel san der: oberen! Hälfte und Eeine Binden. Der Schwanz ift ſchmal gebändert, in der Sugend deutlicher als im Alter. Y ng Iſis 1847, Heft 2. Milan — Milvus., 1) Det rothe Milan — Milvus regalis Briss. Falco Milvus Linn. Naum. tab. 31, Altes Männchen. Der Schnabel ift gelb, an der Spike hornfarbig. Augen filberfarbig, im hohen Alter blaßgelb. Kopf, Hals und Kehle weiß mit ſchwarzbraunen Schaftfleden und Schaͤften und auf dem Kopfe an den Federrändern mit roſt⸗ gelbem Anflug. Der Rüden ſchwarzbraun mit ſchwarzbraunen Schaͤften und lichten Federraͤndern. Obere Schwanzdecke roft- roth mit ſchwarzen Schaͤften und Spuren von ſchwarzen Pfeilz flecken. Das kleine Gefieder des Flügels roſtfarbig mit ſchwarz— braunen mehr oder minder breiten Schaftflecken und mit mehr oder, weniger ausgebleichten Saͤumen umgeben. Schwingen 2. Ordnung fhwarzbraun, die hinterffen mit fchmalen ſchwar— zen Binden. , Die Hauptſchwingen find’ bis uͤber die Ausfchnitte bin ſchwatz, das uͤbrige weiß, ſchwaͤrzlich gefaumt und nach den 8 ‘ 115 Schaͤften hin dunkelgrau gewoͤlkt. Die kleinen inneren! Deck— federn roſtroth mit ſchwarzen Schaftflecken die aͤußerſten grau— ſchwarz, an der Wurzel weiß gefleckt «und roſtfarbig eingefaßt. Bon unten iſt der Körper roſtfarbig mit ſchwarzen Laͤngsflecken und hellen Saͤumen, die an den: Hofen und dev.) unteren Schwanzdecke am fchmälften find und zuweilen, ‚fehlen. Der Schwanz ift heil voftfarbig, wovon die Außerften am dunkelften find. - Die Außenfahne der erſten und die untere, Hälfte der 2, Schwanzfeder faſt ſchwarzbraun. Auf. der) erften und zwei⸗ ten Schwanzfeder ſieht man auf den Innenfahnen 11 ſchwaͤrz⸗ liche ſchmale Binden und eine breitere Endbinde, die roſtfarbig gerandet iſt. Die Schwanzbinden verlieren ſich nach den mittleren bin, bie nur noch Spuren von Pfeilbinden naͤchſt dem Schafte zeigen: Die Schäfte find fehwarzbraun mit gelben Längsftreifchen ‚an den Kanten zwifchen den dunfelen Binden, Von unten iſt der Schwanz lichter mit weißen Schaͤften. Die Binden gehen über die Schaͤfte oder färben wenigftens die Seitenkanten derfelben. Das alte Weibchen iſt von dem Männchen fehr ſchwer zu unterfcheiden, denn es ift nur unbedeutend groͤßer. Die Schaft» fleden der unteren Theile find breiter und das Roſtfarbige na— mentlich an den Flügeln ift lichter. Der junge Neſtvogel ift «mehr abweichend, gleicht mehr den ſchwarzen Milanen, indem die rothbraunen unteren Koͤrperfedern ſchwarze Schäfte und roſtgelbe Schaftflecken haben. Der Schnabel iſt ſchwarz, die Augen ſind braungrau. Die Koͤrper— federn ſind an der Wurzel roſtgelblich, an den Seiten rußbraun und an den. Spitzen roſtgelb. Kehl: und Ohrfedern roſtfarbig mit ſchwarzen Schaftfleden. Hinter dem Auge, nad) dem Ohre bin, ein fchwarzgrauer Fleck. Ruͤcken- und Schulterfedern fhwarzbraun mit roſtgelben Spisen. Die Schulterfedern „au der Wurzel weiß, unregelmäßig weiß gefledt. Das ‚kleine Ges fieder des Flügels in der, Mitte fchwarzbraun, die Seitenrander roſtfarbig mit licht voftgelben Spisen. Der Schwan; ift von oben roftbräunlidy mit dunkelen Binden und. breitem roftgelb- lihem ‚Saum. Sn feinen Sitten zeige diefe Art mehr Buſſardenähnliches als. die ſchwarzen Milanen, Sie zieht in großen Zügen, zuwei⸗ fen in 50—100 Stuͤck von ung im September weg und zwar von Dften nad, Weſten und kommt einzeln im Februar, März oder April zuruͤck. Ein träger fchwerfälliger Vogel, deffen Flug’ ſehr [hön und ſchwimmend ift, fo daß er große Streden bingleitet, ohne daß man Flügelfchläge bemerkt. Er ſucht öfters die Hühnerhöfe heim, um junge Hühner, Gänfe und Hühner, zu £apern, zeigt jedoch ben allen feinen Raͤube— teien wenig Muth, allein viele Dreiftigkeit. Wenn er-‚diefen Raub nicht haben Fann, jo begnügt er ſich mit Franken und tod— ten Fifchen, Aas, Mäufen, Amphibien, Inſecten und: Regen: wuͤrmern. Dimenſionen mas. — fem. Mittelzehe 40 — 38 Kopf IELIZMEZN 1. re 345 — 370 Schnabel a7 er A 322 — 348 Mundwinkel 4 — 46 38. — 292 — 814 Dberflügel 245 — 265 A. — 274 —ı 298 Flügelfpiie 2592 — 236 6. — 269 - — 288 Tarfe 54 — 55 6 252: —uN274 2. Subgenus, Dollenmilan — Lophoictinia Kaup 1845. Diagn. Mit ſchwachem geftredtem Schnabel, der von ber Wachshaut an gemeffen 14 fo lang als hoch iſt. Die Nafenz Hinterhals voftgelb’ mit fehwarzbraunen Schaftfleden: 116° Löcher viel: länger als. breit in einer, kurzen Washshaut: figend. Flügel den langen Schwanz uͤberragend — Oberflügel fo lang als die Flügelfpise,, Schwingen von innen, mit. ſchwarzen Baͤn⸗ dern und, ſtumpfen nicht. hakenförmigen Ausſchnitten. Die Tatſen find nicht geſchildert, fondern fein geſchuppt — Zehen geſchuppt mit drei Schildern vor den Nägeln: Aeußere und mittlerer Zehe ohne Spur von Spannhaut. Die Sohlen der ‚Beben “ftumpfwärzigs" "Der koͤrperlange Schwanz ſchwach gegabelt. In der Färbung, gleicht, die, eine Art dem gemeinen Milan, allein, weicht ‚von; diefem ‚und den, Übrigen durch die. lodern vers laͤngerten Kopffebern ‚und durch die.) gebanderten Schwingen ‚ab. Indem der Zügel mehr als gewöhnlich mit MWollborftfedern dicht bedeckt iſt und die Entfernung von dem Naſenloch bis zum vorderen Augenwinkel, länger als gewoͤhnlich iſt, gleicht dieſe Urt den Perunis-Arten, mit welchen, fie auch ‚in der "Fugbitvung bemerkbare Aehnlichkeit hat. Ich kenne bis jetzt nur die eine ſchoͤne Art, welche Goldein Neuholland entdeckte. 2). Der Goutdifche Hollinmilan. — Milvus isiu- rus' Gould. Birds of Aust. 2. Proceed. V. 1837. 140, > F Befhreibi nd Mit weißen ſchwarz 'gefchäfteten Stirn⸗ und Augengegendfedern: " Stheitelfedern "afchgrau, an der Wurzel weiß, mit roftgelber Einfaffung und ſchwarzen Schäften. Ohr: federn aſchgrau, licht gerändert. Seitliche Halsfedern ſchwaͤrz⸗ lich, aſchgrau angeflogen und an den Seiten roſtroth. Naden und Rüden und die mittleren oberen Schwanzdedfedern ſchwarzbraun, die feitlihe Schwanzdeckfedern Tichtbraun, weiß gefleckt und gebordet. Kehle mit weißlicher Grundfarbe, alle Übrigen unteren Theile roſt⸗ roth mit ſchwarzbraunen Schäften und namentlich auf: der Bruft und der Kropfgegend' mit breiten fchwarzbraunen, faſt die) ganze Feder einnehmenden "Fleden. Die Federn der Hofen und die untere Schwangdede lichter und mehr roftgelb; die verlängerten Seitenfedern haben verſteckte weiße Flecken. Der Fluͤgel ift fehwarzbraun ;" in der Mitte des Oberflügels lichter durch hell⸗ graubraune Federränder"— Schwingen '2.Drdn. und die Ded: federn der 10 erften "Schwingen mit breiten ſchwarzen etwas unbdeutlichen Binden. Die Schwingen felbft an den Außenfah— nen aſchgrau angeflogen mit breiten fehwarzen Binden auf den Innenfahnen. Von Innen‘ zeigt der Flügel die Eleinen Deck— federn roſtgelb mit ſchwarzen Schäften und die längften aͤußer⸗ ften aſchgrau mit fchwärzlichen Enden. Die Schwingen find nad) der Wurzel zu weiß ınit fchmalen grau gewäfferten Binz, dem und Borden ber Innenfahnen, nah der Spike zu, find fie bräunlichgrau:. Jede Schwinge zeigt. drei ſchwarze breite Baͤn⸗ ber. vor, der. fchwarzen ‚Endbinde. Der Schwanz ift von oben bräunlich mit — Anflug und von unten hellaſchgrau. ‚Er hat Spuren: von 4 ſchwarzen Duerbinden, die zum Theil aus runden Tropfen beſtehen, eine breite weiß gexrandete Endbinde. Das Weibchen iſt groͤßer und die Kopffedern find — Nah Goul deiſt die Farbe der Wachshaut und: der, Füße grau— lichweiß, die der Iris blaßgelb, hellroth geſprenkelt. Das Neſt iſt von Außen von Reiſig gebaut, von Innen mit Blättern und der inneren Rinde der Pucalypten-ausgelegt. Die zwey faſt kugeligen Eyer ſind ledergelblich. Das Eine war fein roth geſprenkelt, nach der Spitze dunkler und am ſtumpfen 117 Theile großeöthlihbraun. Fraß meift in Vögeln. - gefleckt. Nach Gilbert beſteht ſein Dimenſionen mas. — fem. Mittelzehe 36 — 39 Kopf 78 — 77 1. Schwanzf. 249 .— 266 Schnabel 22z — Rh 2. — 288 — 26569 Mundwinkel 40 — nd ul — 280 — 268 Oberfluͤgee 228. — 242 4. — 2262 — 2561 —— 226 — 2426. — 225 — 249 Tarſe HI — 69 6. — 224 — 2386 Das 3. Subgenus fehlt bis jetzt. Mach den Analogien zu fchliegen, die dieſes Genus mit den Haliasten hat, waͤte es möglich, daß dieſes Subgenus eine aͤhnliche geſperberte Färbung wie der Haliaetus Agnia haͤtte - und dabei mit höheren Tarfen und kuͤrzeren Zehen verfehen wäre. ’ Die einzelnen’ Subgenera, von Milvus laſſen ſich füglich mit den Subgenera der Haliadten vergleihen. So z. ®. Milvus regalis_mit feinem ſtarken in der. Sugend ſchwarzen, im, Alter gelben Schnabel, mit feinem. im Alter meißlichen Kopfe mit den eigentlichen Haliacten (alhicilla und leucocephalus)., ‚Die zierlichere- mit laͤngeren Fluͤgeln verfehene Lophoictinia (isiurus) mit den. Ictinoaöten (pondicerianus).. Die fifchfreffenden Hydroictiniae mit ihren Anlagen von Stoßtauchen mit den’ Pon⸗ toaeten (vocifer ete.), und de.rgrößte Gypoictinia (melanoster- non) mit feinem fehr großen Schnabel und bunten Kleid mit dem größten, ſehr hochfchnäbeligen Thalassaetus (pelagicus.) 4. Subgenus, Aarmilane — Hyüroictinia Kaup. Diagn. Mit kleinerem Kopfe, ſtarkem faft fo hoch als lan⸗ gem Schnabel, der einen laͤngeren Schnabelhaken beſitzt. Ober— flügel laͤnger als die Fluͤgelſpitze, welche das Schwanzende faſt erreicht. Die Schwanzdeckfedern bedecken nur das obere Drittel des koͤrperlangen Schwanzes, der nur ſchwach gegabelt iſt. Die Tarſen und Zehen geſchildert. Sohlen der Zehen ſpitzwarzig. Dieſe Gruppe: kann nur als eine ſehr natürliche, erkannt wer— den, wenn man die 4 bis jetzt bekannten Arten zuſammen bes trachtet, wobey es jedem klar werden ‚wird, daß ſie ſich weſent— lich als Subgenus nicht allein im Aeußeren, fondern auch in der Lebensart von den vorigen unterſcheiden. Sie haben meiſt ein ſehr duͤſteres faſt rußfarbiges Gefieder, an welchem nur der Kopf und Hals etwas lichter gefärbt iſt. Die Federn der unteren Theile haben ſchwarze Schaftlängs: flecken, die licht gefäumt, find. Der Schwanz ift in jedem Alter deutlich gebaͤndert. Alte find Waſſer, namentlich Fluͤſſe und Meere bewohnende Arten. Durch ihren Aufenthalt iſt es erklärlich, daß man bereits vier Arten unterſchieden bat, was bey den übrigen ‚mehr das Feſtland bemohnenden Subgenera nicht, der. Falk ift, Die europäifhe Art zeigt eine von dem rothen Milan fehr abweichende Lebensart und in den Hauptzügen- werden ‚die 3 andern mit ihr-Übereinftimmen. ‘Die europäifche zeigt- fich ‚ge: wandter, fchneller,, iſt nicht ſo dummbdreift und. zieht Fiſche und Froͤſche den warmblütigen Zhieren vor. Sie ift jedoch ebenfalls ein -Schmaroger und nähert, ſich gern den Schiffen, um Fleiſch⸗ abgänge zu erbafchen. In ihren ‚Lebensart. zeigh fie die, analoge Eigenfchaft- mit Pandion daß ſie an der, Oberfläche fhmwim: mende Fifche ergreift; fie taucht jedoch nicht, vollftändig unter, indem ihr das wahre Stoßtauchervermögen abgeht. Die Arten werden fi) bey näherer Kenntniß der Lebensart und der fehlenden Art,, auf folgende Meife ordnen laſſen: 1)M. parasiticus, 2) affinis, 3) fehlt, 4) ater, 5) govinda. 118 8) Der gemeine Yarmilan — Milvus ater @mel. Falco ater Gmel. Naum. t. 31. 2. Diagn. Schnabel ſchwarz, untere Anficht der Schwingen einfarbig, oder vor den Ausfchnitten graulich weiß, dunkelaſch— grau gemölft oder gebändert., Kopf im Alter weißlich und mit dem Schnabel 76—77 Mm. lang. Befchreib. Kopf und Hals weißlih mit ſchwarzen Schaft: feihen, Nacken und alle unteren Theile roͤthlichbraun. Hofen, Bauch und untere Schwanzdede mit fchmalen ſchwarzen Schaft: fteihen. Die Schwingen von Innen faft einfarbig, oder vor den Ausfchnitten grau gewoͤlkt, undeutlich gebaͤndert. Der Schwanz ift von oben fhmwarzbraun mit - £aftanienbraunen Schaͤften und mit 9 undeutlihen ſchwarzen Binden verfehen. Von unten iſt der Schwanz „mit, dunfel afchgrauem Anflug, weißen nah dem Ende hin braunen Schäften und etwas deut= fiheren Binden. Das alte Weibchen ift_ unbedeutend größer, mehr rußfarbig gefärbt. Bey dem jungen Vogel find die Wangen und Kehle mehr roftgelb und die Ohrgegend ift dunkler. Kopffedern und die des Nackens mehr toftgelb mit dunfeln Schaftſtrichen; das Fleine Gefieder des Flügels, des Ruͤckens und des Steißes mit roffgelben Spiken, die unteren Theile roſt⸗ gelblich, in der Mitte mit ſchwarzen Schaftſtrichen. Diefe Art gehört mehr dem Süden als dem Norden an und ift in Südteutfchland namentlich in den R hargegenden gemei⸗ ner als der rothe Milan. Dimenſionen mas. — fem. Mittelzehe 37 — 38 Kopf 76 — 77 1. Schwanzf. 269 — 276 Schnabel ON ern at — 264 — 265 Mundwinkelt 44 — 413. — 251 — 254 Dherflügl 232 — 237 4. — 247 — 246 Fiüigefpige 218 0 5.0 246 ul Tarſe Br .56 6. — 234 234 4) Der verwandte Aarmilan — Milvus affinis Gould, Proc. Zool. soc. 1837. 140. Austr, birds VII. 3. Milvus melanogenys Temm. Schleg. Fauna japonica. Diagn. Mit ſchwatzem Schnabel, rußfarbigem Kopf und Halfe, und vor den Ausfchnitten der" Schwingen mwolfenartig gemwäffert ‚mit fehr umndeutlihen Binden.. Obere Ohrfedern ſchwaͤrzlich. Kopf mit dem Schnabel 60 Mm. lang. 5) Der gelbfhnäbelige Aarmilan, parasiticus Vaill. F. aegyptius Emel. Diagn: Im Alter mit gelbem Schnabel. Befhreib. Diefe Art ift größer als ater, affinis, allein kleiner als govinda und fteht in der Größe zwiſchen ater und regalis. Kopf, Hals und Kehle graulihweiß; jede Feder mit ſchwaͤrz⸗ lihem Schaftfled. Rüden, Flügel und alle unteren Theile mehr rothbraun als ſchwärzlich rußfarbig mit fhwarzen Schäften und dunkleren. Schaftftreifen, die namentlich deutlich auf. der. Kopf- gegend: find. ‚Die Dedfebern der Schwingen 2. Ordn. ſchwach quer gebändert. Die Schwingen von Innen vor den Ausſchnit⸗ ten roſtgelblich, aſchgrau gewaͤſſert und ſchwarzbraun gebaͤndert und gefleckt. Der Schwanz iſt an den Mittelfedern mehr. rothbraun und nur an den Aufßenfahnen der 2 äußeren Federn ſchwarzbraun. Milvus 119 Er zeigt 12 zackig ſchwarzbraune Querbinden und licht oft: gelbliche Endſaͤume. Dimenfionen, Kopf 82 Schnabel 26 Mundmwinkel 43 Dberflügel 252 Fluͤgelſpitze 220 (nicht ganz vollftändig ausgewachſen. Tarſe 53 Mittelzehe 35 1. Schwanzfeber 294 6. — 160 Ein in Nord- und Suͤdafrica hoͤchſt gemeiner Raubvogel, der viele Heuſchrecken vertilgt und ſehr wenig ſcheu iſt. Beſchreib. Kopf, Hals und die unteren Theile rußſchwarz mit ſchwarzen Schaftftrihen und Flecken und lichterer Einfaf- fung auf den unteren Zheilen, die an den Hoſen und der un: teren Schwanzdede fehlt. Der Flügel ift fchwärzlich, allein die Eleineren Federn roftgelblich gerandet. Die Schwingen ſchwarz mit Eaftanienbraunem Schimmer längs den Schaften, Der lich: tere grau fingirte und gewoͤlkte Schwanz zeigt 10—11 fchief nad) der Spitze des Schwanzes gerichtete Binden und breiter voftgelber Endborde. Beyde Vögel der Gouldifhen Sammlung find Männchen. Diefe Art kommt, außer Neuholland auch in Japan vor, denn dev Vogel, den Herr Temmind und Schlegel in der Fauna japonica abbilden, weicht nicht im Geringften von dem hier befchriebenen ab. Nach Gould ift er ein fehr dummbdreifter Vogel, der. mehr Baumbewohner als die übrigen ift. Dimenfionen mas. Mittelzche 33-36 Kopf 60 1. Schwanzfeder 265 Schnabel 25 2, 252 Mundwinkel 38 3: — 232 Oberfluͤgel 200 4. — 220 Fluͤgelſpitze 198-208 5. — 214 Tarſe 93-56 6. — 208 Nach dieſen Dimenſionen iſt er kleiner als ater, zeigt jedoch längere Fluͤgel und einen tief geſpaltenen Schwanz. 6) Der große Aarmilan — Milvus govinda Sykes. Proceed. Zool. soc. 1839. 155. Diagn., Der größte, denn. er erreicht die Größe von Mil- vus regalis. Beſchreib. Kopf rußfarbig mit roſtroͤthlichem Anflug und dunkleren Schaftftrihen. Kehle graulihmweiß mit dunfleren Schaftftrihen. Die Federn der unteren Theile länger und ſchmaͤ⸗ ler, ald bey den Übrigen, an der Wurzel weiß, an den Spitzen tußfarbig mit dunflerem Schaftfled, der ſehr breit hell- eoftfarbig begraͤnzt ift. Unter der Schwanzdede, zumeis ler auch die Hofen fohfarbig, ſchmutzigbraun verlofchen gefledkt. Die Schwingen von Innen vor den Ausſchnitten blendend weiß ſchwarz gefaumt und in der Nähe ver Schäfte ſchwarz gebändert. Der Schwanz grau— beaun mit roſtroͤthlichem Anflug und Flecken, 8—9 deutlichen Binden und weißem Endfaum. Von unten ift er filbergrau mit 9-10 Binden, die an dem Rand der Innnenfahnen zu in Flecken ſich auflöfen. 120 An den Flügeln zeigt fi die Wurzel der kleinern Federn mehr weiß, was beym Derfchieben des Gefiederd zum Bor: fchein fommt. ft Der-junge Vogel ift fehr ausgezeichnet durch die oben fpigen unten breiterwerdenden mweißlichen oder roftgelblichen Schaftfleden' der schwarzen Bruſt- und Bauchfedern. Kopf, Hals, Flügel und die obere Schwanzdede ſchwatzbraun mit weißen Schaftfleden und Rändern. In diefem Kleid‘ ähnelt diefe Art den jungen Ictinoaeten (ponticerianus.'et canorus). Diefe Art iſt in Indien fehr gemein. Nach dem Vorgang: meines Freundes 6. Gray habe ich ihn früher als Milvus cheela Lath. auf: geführt, allein unter Falco cheela Lath. ift der Circaetus bacha fehr deutlich befchrieben, Hardwicke giebt dem Milvus govinda den indifchen Namen Godacheela; es fheint demnach, als bezeichne das Mort Cheela im Allgemeinen einen Raubvogel. Dimenfionen mas. — fem. Mittelzehe 40 — 40 Kopf 78 — 83 1. Schwanzf. 330 — 348 Schnabel 28 — 302% — 310 — Mundwinkel — .83. — 300 — Dberflügl 281 — BL 4 — 284 — Fluͤgelſptze UI 24 6. — 281 — Tarſe 55 —56 6. — 275 — 287 5. Subgenus. Geyermilan — Gypsictinia Kaup 1845. Diagn. Schnabel faſt zweymal fo lang als hoch. Befchreib. Der Schnabel ift fehr lang, vom Anfang ber Machshaut gemeffen faſt zweymal- ſo lang als hochs Naſen— töcher fchief nach vorn aufgerichtet, viel laͤnger als breit, Die Innenfahne der Schwingen ſehr breit und fpikwinkelig Yauss gefchnitten. Die Tarſen find mit rauhen Schildfehuppen belegt, die nach oben bin in kleine Querfchildchen- umgebildet find. Zehenruͤcken groͤßtentheils getaͤfelt. Krallen did, ftumpf und ſchwach gebo— gen. Der Schwanz hat nur Rumpflänge und erfcheint noch kürzer, indem ihn die oberen Deckfedern zur Hälfte überdeden; er Scheint ſchwach ftufenförmig zu ſeyn umd iſt nicht gegabelt? Diefes fehr ausgezeichnete Subgenus enthält nur eine Art, bie einige Analogien mit den Adlern, namentlidy mit Helotarsus zeigt. x 7) Der fhwarzbrüftige Geyermilan — Milvus melanosternon Gould. Buteo melanosternon. Gould, .Austr. birds. IX. 1.* Proc. VIH, 162. Die beyden männlichen Vögel der Gouldifhen Sammlung haben die Größe von Kleinen Adlern, etwa die eines weiblichen Pandion ichthya&tus, und übertreffen daher alle übrigen Arten von Milvus an Größe, Die zugefpisten langen Scheitelfedern, Geficht, Kehle, Bruft und Bauch‘ mattfchwarz mit glänzend ſchwarzen Schäften. Die Seiten, die untere Schwanzdede und die Hofen voftrorh. Der Hinterfopf und Naden ablerartig roſtgelb mit ſchwarzen Schaͤften und Schaftfleden. Nüden und die obere Schwanz: decke ſchwarz, letztere durch roftröthliche Federn begraͤnzt. Der Fluͤgebug iſt grau mit roſtrothen oder iſabellfarbigen Federraͤn— dern, die ſo breit und gedraͤngt ſtehen, daß ein bereits lichtes * Die ſonſt ſchoͤne Abbildung Goulds giebt nicht ganz genau die Charactere und richtigen Verhaͤltniſſe des Kopfes, daher ich es ver— ſucht habe, eine richtigere zu geben. 121° Band entfteht. Der übrige Flügel ift glaͤnzendſchwarz oder fhwarzbraun mit einzelen roftgelben Sleden. Die Hauptfhmwin: ‚ gen find an der Wurzel hellafchgrau oder gelblichweiß mit weis fen Schäften. Von Innen zeigt der Flügel die kleinen Ded: federn voftbraun und die längeren Dedfedern graufhmarz. Die Schwingen felbft vor den Ausfchnitten biendendweiß, einen großen Spiegel bildend. Der Schwanz iſt von oben bräunlich mit afchyrauem An: flug; von unten iſt er an der Wurzel weiß, nad) der Spitze hin grau gewäffert. Beyde Sndividuen der Gouldifhen Sammlung find im December. erlegt und hatten die Spisen der Schwanzfedern ab— gerieben. . Auf. Eeinen, Fall war der Schwanz gegabelt, fondern er fcheint gerade gemwefen zu fern und ‚die mittleren Federn fcheis nen die Übrigen etwas überragt zu haben. Diefer Vogel, der zu einer der intereffanteften Entdeckungen des Herrn Goulds gehört, ift auch in feiner Lebensart nad) Heren Gould, höchft merkwürdig, denn er raubt weihenartig die Eyer von fehr großen Vögeln, die er wegen der harten Schale aus der Luft auf die Erde fallen läßt, um fie zu zerbrechen. Dimenfionen. Flügelfpige 223 Kopf 100 Tarſe 65 Schnabel 33-35 Mittelzehe 50-51 Mundwinfel 55 Schwanz 191-208 Dberflügel 259-263 Bemerfungen über die auf einer Reife nach Stalien und Sicilien beobadıteten Schmetterlingsarten von P. C. Zeller. Soll eine Aufzählung der Thiere oder Pflanzen eines Landes ihren Zwed ganz erfüllen, fo darf fie. nicht bloß in einen ein— fachen Negifter beftehen. Sie muß außerdem auf die Faunen und Floren womoͤglich aller Länder, mit denen es in irgend einer. Beziehung fteht, Nüdfiht nehmen und auf die Abweich- ungen nicht allein im Allgemeinen, fondern im Allerfpeciellften - aufmerffam machen. Nur fo lernen wir die Species wahrhaft fennen, wovon wir noch fo meitentfernt find; denn die we— nigften kennen wir nad) dem Einfluffe, den climatifche, perio— difhe, locale und andere Verhältniffe auf fie hervorbringen. Die Anfertigung eines vollfommenen Verzeichniffes ift Feineswegs ganz mühelos; fie erfordert fortgefegte Beobachtungen, reichliches Material und Kenntnif der Producte anderer Rinder; die Anz fprüche, die man an daffelbe zu machen berechtigt ift, find von der Art, daß fie für’jegt noch auf Feine Meife befriedigt wer— den können. Denn Beobachtungen find Ergebniffe der Zeit und werden um fo genügender,. je ‚längere Zeit auf ihre Anſamm— lung verwendet wird; Wergleiche laffen fih aber mit andern Saunen oder Floren nicht anftellen, ohne daß die Werke dars über oder die fie erfeßenden Sammlungen in der erforderlichen Bollfommenheit vorhanden find. Da nun erftere noch gar fehr fehlen und begreiflicher Weiſe noch lange fehlen werden, letztere aber den Bedürfenden oft ganz unzugänglic find; fo muf, um doch auf den Zweck hinzuarbeiten, das vorhandene, zugängliche Material wenigftens gewiffenhaft benust ‚werden. Wo Anhalts- puncte für die Vergleihung fehlen, wird man oft nichts anders thun Eönnen, als die Gegenftande aufs Genauefte befchreiben, was vorzüglich bey denen gefchehen muß, die man für neu Iſis 1847. Heft 2. — Q — — — 122 haͤlt. Man hat ſich aber dabey vor einem Irrthum in Acht zu nehmen, der ſo unſaͤgliches Unheil geſtiftet hat, vor der Meynung, man muͤſſe ſeinen Gegenſtand moͤglichſt kurz be— ſchreiben, um nicht in den Fehler der Weitlaͤufigkeit zu ver— fallen. Die traurige Folge davon ift das Verkennen des Ge: genſtandes, Vorführung deffelben unter einem andern Namen, wiederholte ungenügende Befchreibung, Anbäufung von Namen für denfelben "Gegenftand und Verwirrung der Synonymie. In den meiften Fallen Eann man gar nicht wiffen, was an einem Gegenftande zur befchreiben nothig ift, um dem die Be: ſchreibung Benugenden die Anficht des Driginals überflüffig zu maden. Se Eürzer fie ift, defto mehr hängt es vom Zufall ab, ob fie gerade das Mefentliche enthält. Die genauefte und ausführlichfte Beſchreibung ift alfo der ficherfte Weg zur Foͤr— derung der MWiffenfchaft. Den Vorwurf, den man gewoͤhnlich fürchtet, fann man dadurd) befeitigen, daß man die Merfmale, auf weldhe man die Aufmerkfamfeit am meiften Ienfen zu müffen glaubt, zufammenftelft und hinterher die ausführliche Beſchreibung, die für alle Fülle forgt, folgen Laßt. Um das Gefagte auf ein beftimmtes Beyfpiel anzumenben, fo ift dag verdienftvolle der Namburifchen Arbeit über die Falter Corficas nicht zu verfennen, da fie ung mit der Zahl und den Namen der auf diefer Inſel lebenden Arten befannt macht und durch manche Beobachtung angenehm und belehrend überrafcht. - Wie viel belehrender wäre fie aber, wenn fie ung auch mittheilte, ob denn die Arten, meiche dort und in andern Gegenden Europas zugleich vorfommen, in allem übereinitim= men, und da dies bey vielen beftimmt nicht der Fall ift, worin fie ſich unterfcheiden. rführen wir dann Zuppriäffiges und Hinreichendes über die Befchaffenheit des Bodens, des Klimas, der Vegetation der Inſel; fo Tieße fich wohl zulegt erklären, was die Modificationen im Ausfehen, im Leben und Meben der Sndividuen von einerley Art unter verfchiedenem Himmel erzeugt; angeben, daß und warum fie in diefee oder jener Ges gend häufig oder felten find oder fehlen müffen, und fo eine für den philofophifchen wie für den oͤconomiſchen Zweck genuͤ— gende Kenntniß der Species erlangen. " Diefes Ziel habe ich bey meinem Sammeln und Beobachten im Süden Europas und bey meinen folgenden Mittheilungen vor Augen gehabt. Wie wenig ich mich ihm nähere, und warum ich mich ihm fo wenig nähere, weiß ich recht gut. Aber auch fo dürfen meine Bemerkungen als ein nüsliches Material ' betrachtet werden, und zwar um fo mehr, als fie ausführlich find. Den Vorwurf unnuͤtzer Aufzahlung von Kleinigkeiten fürchte ich ſo wenig, daß ich vielmehr in einigen Fällen in Sor— gen ftehe, ob ich nicht manche Cinzelnheit weggelaſſen babe, die man fpäter ungern vermiffen wird. Solche genaue Unterfuhungen Koften Zeit und Mühe, und ich begreife wohl, warum fie gewöhnlich nicht vorgenommen werden. Einen Lohn dafür habe ich, wie mir wenigſtens ſcheint, dadurch ſchon erhalten, indem ich auf etwas aufmerkſam ge worden bin, mas, foviel’ich weiß, bis jetzt noch nicht beachtet werden iſt, nehmlich auf den Einfluß, den die Verfchiedenheit der Jahreszeiten auf) manche Arten und Gattungen z. B. die Pontien und Papilionen, ausübt, und der nun mohl Eünftig beffer gewürdigt werden wird. Diejenige Küfte Siciliens, anf welcher ich hauptſaͤchlich ge: fammelt und beobachtet habe, hat wenigftens mit dem’ füdlichen Theil des feften Landes von Stalien die größte Uebereinftimmung ; die Faunen des Königreichs Neapel umd der Inſel Sicilien 8* 123 = Eönnen nicht getrennt werden. Schon dieſer Umftand wird mid) entfhuldigen, wenn ih auf-Coftas Fauna del regno di Na- poli Rüdficht nehme und die von ihm aufgeführten Arten mit den meinigen vergleiche. Außerdem ift das Werk fo ſchwer zu erlangen, fo. theuer und dabey fo werthlos, daß dem Beduͤrf⸗ niß der Lepidopterologen vollkommen genügt wird, wenn ich alles nur irgend Erwähnenswerthe aus dem Buche mittheile und ſo einen Auszug liefere. Was dieſer nicht enthaͤlt und vie— les, was er enthält, iſt alles völlig uͤberfluͤſſig; es find. dies vor allen Dingen die fehr ſchlechten Bilder und die Menge ab— gefchriebener und übel angewandter Citate. I. Abtheilung. Bemerkungen Über die einzelnen Species. Melitaea. Eofta zähle 4 Species als neapolitanifh auf, meine 3 und Mel. trivia als häufig um Neapel, aber mit welchem Rechte, muf die Erfahrung lehren. 1. Phoebe. t Auf dem höhern Theile des ehemaligen Syracus flogen ein paar Eremplare zwiſchen Felfen neben einem Getreidefelde am 26. April; ich befam nur ein Exemplar, ein ſchoͤnes Männchen von gewöhnlicher Größe. Die Grundfarbe feiner Flügel ift ziemlich hell; die ſchwarzen Querfledenreihen fhmal, fo daß jene ſehr vorherrſcht. Auf den Hinterflügeln find die heilen Felder der vorlegten Meihe breit mondfichelformig und haben auf ihrer hintern Hälfte ſchwaͤrzliche Nebeiflede. Nah Cofta lebt die Art in Calabria ulteriore und Terra d’Otranto. (Lepidotteri diurni p. 16. tab. 7. fig.1.2. — Es foll aber wohl heißen tab. 6. fig. 1. 2.5 denn hier zeigt die Unterfeite doch wenigftens zwey ſchwarze Puncte an der Baſis; dort find gar Eeine zu fehen.) 2. Didyma. (Wagners Algier II. p. 203. — Costa Fauna Lepid. diurn. p. 14.) Im Süden fcheint fie in zwey Generationen vorzufommen, deren erfte im May und Anfang Suny, die ans dere im Suly, Auguft und Anfang September fliegt. (In uns fern nördlid)en Gegenden fehlt die erfte; die zweyte fängt zu Ende Suny zu fliegen an). Won jener fing ic) am 14. May auf der Halbinfel Magnifi nördlih von Syracus auf den gras— und blumenreihen Wiefen drey Männchen, die eben erft aus» gekommen waren, Ein fehr abgeflognes Weibchen fing id im Thale von Ispica am 11. Juny. Die zweyte Generation flog faft an der ganzen Straße von Neapel nah Rom; befonders ſah ich fie füdlich von Fondi, aber nur in einzelnen Exempla— ren. Reichlicher war fie auf den dürren Gras= und Diftelplägen an der Stadtmauer von Nom und in der Campagna nördlic) und füdlid) diefer Stadt. Meine eremplare der erften Generation zeichnen ſich vor denen der zweyten durch ihre Größe aus, indem fie darin den größten: hiefigen gleih fommen. Alte mit Ausnahme des Weib: chens von Sspica fallen auf duch ihr ſchoͤneres, reineres Roth— gelb und die Kleinheit und geringe Zahl ihrer Flecke. 1) Die drey Eremplare von Magnifi haben eine brennendere Grundfarbe ; die Flecke der Bafis der Vorderfluͤgel befonders Elein oder. theil- weiſe fehlend; von der vorletzten Neihe find nur die 3 erften am Vorderrande vorhanden (nur dag eine Eremplar hat bie andere durch Nebelflecke angedeutet); auf den Hinterflügeln fehlt außer der Fleckenreihe vor dem Hintertande und etlichen 124 Sledchen gegen den Snnenrand alle Zeihnung. Auch auf der Unterfeite find die Flede mehr punct= und ftrichförmig; wenn fie nicht, wie gegen die Worderflügelbafis, ganz fehlen. Das Gelb der Hinterflügel ift lebhafter als gewöhnlih. Ein folches Eremplar aus Corfu fah ich aus der Heringifchen Sammlung. Hierzu ‚gehört vielleiyt Melit. didyma Zerrich - Schäffer ſy⸗ ftematifhe Bearbeitung Papil: fig. 133. p. 26. als das Weib: chen. — 2) Das Weibchen von Ispica hat Aehnlichkeit mit Herr.-Schäffer Papil. tab. 56. fig. 267. 268. Mel. Fa- scelis var? (die gewiß nichts ale Mel, didyma ift.) Es hat aber die ganzen Worderflügel grünlichgrau überzogen und die ſchwarzen Flede nicht zu Binden zufammengefloffen; auf den Hinterflügeln breitet fid die Verdunklung ( jedoch nicht in ſchwar— zer, fondern nur in grauer Barbe) bis zum Hinterrande aus, und dag Nothgelb ijt bläffer. Auf der Unterfeite bietet es fo wenig, wie diefe Figur, eine Abweihung von Didyma dar; auf den Vorderflügeln fehlt ihm die Querreihe ſchwarzer Flecke, die diefe Figur hinter der Mitte wie. die gewöhnlichfte Didyma zeigt. 3) Zu der Eleinen Commergeneration, worunter ich aber 2 Meibchen habe, die den gewöhnlichen hiefigen in der Größe nichts nachgeben, gehört unbezweifelt Herr.-Schff. Melit. Trivia (aus Raguſa) Pap. p. 25. tab. 29. fig. 131. Diefe Genera= tion, von der ich ein ungarifhes (?) Weibchen aus der He— ringifhen Sammlung ſah, hat die Grundfarbe heller als meine Dariet. 1., und die Flede in eben fo geringer Zahl, oder über- einftimmend mit denen der gewöhnlichen Melit. didyma, ftets aber in fo geringer Größe, daß die Grundfarbe viel reiner und breiter als bey der nordifchen Didyma hetvortritt. Das Gelb auf der Unterfeite ift veränderlich, oft bläffer als bey unferer Didyma, felten fo fhön wie Var. 1. bey Herrich Schäff. Figur ftellt ein Eleines Meibchen dar, wo auf den Vorderflü- geln die vorlegte Neihe ſchwarzer Flecke fehlt, und auf den Hin— terflügeln außer den zwey Neihen vor dem Hinterrande feine Flecke vorhanden find. Melit. Trivia hat vor der Randflecken— teibe der Hinterflügel eine ziemlich dünne ſchwarze Kappenlinie, deren Zähne an den Laͤngsadern bis zum Hinterrande hinabge— ben; daffelbe zeigt auch die Warietät Fascelis. Bey Melit. didyma find ftatt diefer Kappenlinie, die Mondficheln, die geößtentheild von einander getrennt bleiben und mit ihren Hoͤr— nern den Rand nicht erreichen. 3. Athalia. (Costa Faun. pag. 16. tab. 6. fig. 3. 4. tab. 7. fie. 1—4). Ein unbrauchbares Eremplar fing ich bey Gamaldoli in der Nähe von Neapel am 16. Auguft an den Blüthen des Eupa- torium cannabinum. Gofta citirt auch tab. 6., fig. 1. 2 als Melit. Athalia; mir fcheint fie aber zu Mel. Phoebe gehörig. Tafel 7 läßt er bey Athalia weg, wohin fie doch nur gehören kann, und eitirt davon fig. 1. 2 zu Phoebe. Da nun die Bilder außer: dem fehr fchlecht find, fo Laßt fidy bey diefer Confufion denken, welchen Nutzen die Staliener aus dem Werke ziehen werden! Argynnis. Cofta zählt folgende Arten als neapolitanifdy auf: 1) Se- lene, häufig am Aspromontegebirge bey Reggio, unter-der Bu— chenregion; 2) Daphne mit der vorigen am Aspromonte, auch auf dem Sila bey Gofenza, in der Fläche bey Capua und an— derwärts, 3) Euphrosyne im füdlihen Calabrien unterhalb auf den hohen Bergen, und auch bey Gamalbdoli. , — 125 der Buchenregion. 4) Latonia. 5) Niobe. 6) Adippe mit zwey Varietaͤten:? «@) alis postieis subtus virescentibus, maculis pallidis ocellisque ferrugineis argenteo-pupilla- tis. £) alis postieis maculis pallidis vix distinetis, area rufescente, ocellis plerisque caecis; beyde auf dem Aspro— monte mit den vorigen zu derſelben Zeitz filberfledige Exem— plare fand er nie. 7) Aglaja mit den vorigen im füdlichen Calabrien. 8) Paphia im Süden des Reichs ſchon im Juny, nicht hoch Über dem Meere und bis an diefes herab ben Staiti, Piedimonte d'Alife, Lecce, Otranto, Loco rotondo ufv. 9) Pan- dora felten bey Dtranto, Bari und Staiti mit Paphia. Bon allen diefen Arten teaf ih nur: 4. (1) Latonia. Sn einem tiefen Gebirgsthale bey Meffina flogen am 2. April zwey Eremplare auf einem Ader, und ich fing ein nicht mehr friſches Männchen, das ſich durch Größe gar nicht, und bloß durch etwas dunkleres Braunroth auf der Unterfeite der Hinterflügel von den hiefigen Eremplaren unterfcheidet. Schon am 9. Februar fah ich in diefem Thale eine Latonia fliegen. Anderswo kam fie mir bey Meffina nicht vor; dod) wird fie in der Umgebung der Palermitaner Strafe nicht feh— len, da dort überall Viola graeilis an den Höhen und Viola odorata in den Gründen häufig ift. Am 30. Juny flogen mehrere Latonia am Xetna in der untern Waldregion auf Blu: men; id) fing ein Männchen, welches weder in Gröfe, noch in Färbung im Geringften von unferer Sommergeneration abweidht. Vanessa. Cofta Eennt 9 im Königreich Neapel lebende Species (Lepid. diurn.. pag. 25 fl. 1) Antiopa häufig auf dem Mateſe, anderwärts felten im July und Auguſt. 2) Jo im Auguft feltner als im März: um Neapel bey Camaldoli und faft big zum Meeresufer hinab. 3) Polychloros. 4) Urticae 5) Cardui, 6) Atalanta, felbft im Winter. 7) V album ſehr felten, nur in den füdlichften Gegenden. 9) C album auf dem Ma: tefe etwas felten, im Süden nicht anzutreffen. — Mir kamen nur 5 Arten vor: 5. (1) Urticae, Selten um Meffina. Zum erften Male fah ih am 22. Fe: bruar drey Eremplare an den Srühlingsblumen des Gonzaga= berges und fand mich fehr unangenehm getäufcht, ftatt der Van. > Ichnusa den gemeinen Falter vor mir zu haben, während die Zülle von Urtica pilulifera an manchen Stellen um Meffina mit jene zu verfprechen gefchienen hatte. Einzelne Eremplare flogen noh im März. Das einzelne, am 22. Februar gefanz gene Eremplar weicht doch ein wenig von den in meiner Samm: lung befindlichen Schlefiern ab. Auf den Vorderflügeln ift der dem Innenrande naͤchſte ſchwarze Fleck Kleiner, laͤnglichrund und unberuͤhrt von der gelblichen Beſtaͤubung, die ſich von der Baſis her am Innenrande hinzieht, und überhaupt eingeſchränk— ter iſt als bey jenem. Auf den Hinterfluͤgeln iſt der rothe Raum breiter als bey unſerer Fruͤhlingsgeneration — ich finde ihn auch an meinen Exemplaren der Sommergeneration aus der Ebene merklich-ſchmaͤler — und der Rand des ſchwarzen Murzelfeldes tief ausgenagt, befonders nahe am Worderrande ; auf der Unterfeite ift das Aufenfeld fehr gebräunt und verdun- Eelt. — Obgleich das Eremplar nicht ganz rein ift, mag ich doch nicht mit Beftimmtheit fagen, daß e8 ald Schmetterling überwintert habe. Menn Atalanta im Freien fliegt, follte 126 V. Urtieae doh auch zum Vorſchein kommen; ich Habe fie aber nicht cher als am genannten Zage gefehen. — Wagner führt fie nicht als algierifh auf. 6. (2) Atalanta (Wagners Algier II, ©. 202) um Mefiina. Am 31. Sa: nuar fah ich zuerft ein Eremplar fliegen; alle fpäter gefehenen waren offenbar im vorigen Jahre ausgefrohen und fahen ſehr zerfegt aus. Sie hielten fich gern um Berggipfel bey gutem Wetter. Schon am 21. Jannar und fpäter öfter fand id) die Naupen an Urtica dioica und pilulifera, immer mehrere an einem Buſch, jede in einem zufammengezogenen Blatte. In meiner Falten Wohnung kroch mir der erfte Schmetterling am 4. April aus; am 12. April fah ic) an einem hohen Berge ein ganz frifches Eremplar fliegen. Meine erzogenen Eremplare find Elein — aus Mangel an Futter — und von 12 hat nur eins den meifen Punkt in der rothen Binde. (Ochſenh. 1, 2. ©. 234.) Die rothe WVorderflügelbinde ift ſchmal und bey einem Eremplar in der Mitte vollftändig untere brechen, die andern bier nur mit einem Querftreif aus ſchwar— zem Staube veriehen. In der rothen Hinterflügelbinde ift von den 4 ſchwarzen Flecken der legte groß, dreyedig und. blau über: dedt, wie auc öfters der dritte. Auf der Unterfeite ift die Vorderflügelfpige und auf den Hinterflügein die Mitte und der Hintergrund befonders hell und gelblich. 7. 8) Cardui (Magners Algier II, ©. 502) um Meffina, Catania und Syracus nicht häufig; ein gutes Eremplar Fam mir um Mef: fina am 15. Februar vor. Ein am 23. April bey Syracus gefangenes Exemplar ift bläffer als die unfrigen und Eleiner. Diefes fowohl wie die 2 Catanefer find nah dem Aufweichen ſpeckig geworden, und bey den legtern baben fich ſchnell die gan— zen Flügel überzogen. Bey Neapel klopfte ich ein begattetes Paar am 15. Auguft gegen Abend aus Eichenlaub nahe beim Agnanofee. In auffallender Menge ift mir diefe Art auf mei— ner ganzen Neife nicht erfchienen. Auch bey Trieſt flog fie Mitte September. Bey Catania befuchte fie die Blüthen des rothen Baldrians fleißig. 8. (4) € album. Um Neapel, felten, nach der Mitte des Auguſt. Zwey am 20. und 21. gefangene, ſchon fhlechte Eremplare, wovon das eine eben auf Neffen Eier legen wollte, gehören zu der Varie— tät mit weniger tief ausgezadten und auf der Unterfeite helle- ven Klügeln und fehr deutlihem C. Nur ihre Größe zeichnet fie ein wenig aus. in Eremplar fah ich in den pontifchen Sümpfen an der Randftrafe am 24. Auguft. Beim Agnano— fee fand ich auf Nüftern eine Raupe, deren Befchreibung, die nachfolgt, zeigt, daß fie hieher gehört. — Die erften 5 Ringe obenauf roftgelb mit weißgelblichen Dornen; die folgenden Ringe oben weiß und meißdornig, alle an den ©eiten auf blaͤulich⸗ grauem, marmoriertem Grunde mit roſtrothen verſchlungenen Linien; die 5 erften Ringe ohne die ſtarken ſchwarzen Striche, welche ſich am Anfange jedes folgenden als Begrenzung der weißen Farbe zeigen. Kopf und Prothoror braun, gelb liniirt und punftirt, jener mit zwey ſchwarzen zadigen Dornen. Der King über der Afterklappe ſchwarz, heilfledig, vorn mit weißem, dreyedigem Ausſchnitt; Afterklappe mit ſchwarzem Laͤngsſtrich in der Mitte. Luftloͤcher ſchwarz und durch ihre weißen Ringe ſehr auffallend, 127 9, (5) Triangulum. Diefer Südeuropäer fliegt in der Stadt Neapel und in ber Umgegend, ferner bey Gaftellamare, nicht felten, mit dem feden Betragen der Van. C album fich auf den Grünzeug= und Obſtmaͤrkten niederlaffend und den Verfolger äffend. An eine fonnige Gartenmauer in Antignano zwilchen Neapel und Ga: maldoli festen ſich mehrere Eremplare am 16. Auguft. Ihre wenig abgenugten Flügel fchienen anzuzeigen, daß ihre Flugzeit nicht ganz mit der von EC album zuſammenfaͤllt. Limenitis. Don den 2 Arten, die nad) Cofta im Neapolitanifchen vor: £ommen, Sibylla und Camilla, habe ich nur 10. (1) Camilla entdecken können. in Eremplar flog in Gaftellamare auf der Straße und feste fih auf eine feuchte Stelle, am 8. Auguft. Bey Cifterna, am Nordende der pontiniihen Suͤmpfe, flogen mebrere am 24. Auguſt in dem Gange zwifchen 2 Gartenzäus men, die aus Ulmen-, Mifpel-, Schleh-, Roſengeſträuch, Clematis und Evonymus beftanden. An der Südfeite von Rom traf ich wieder mehrere an den Gartenbeden am 24. Aug. S und wie bey Gifterna festen fie fich bisweilen auf Blätter höhe: tee Sträucher oder niedriger Baumäfte. In den Apenninnen flogen mehrere, hinter Fuligno am 5. September an Garten- beden. Der Flug diefes Schmetterlings hat etwas Segelndes, dag nur bisweilen durch ein Flattern unterbrocdyen wird, Es iſt gewiß, daß die Raupe an feiner diefer 4 Stellen auf einer Lonicera Iebt. Charaxes. 11. (1) Jasius. (Costa Faun. Diurni. Nymphalis pag. 1—7.) Um 5. März Elopfte ich in der Nähe von Meffina bey Gravibelli auf einem hohen trockenen Berggipfel eine halberwachfenne Naupe von ihrer Futterpflanze, Arbutus unedo,. die hier oben faum Mannshöhe hatte. Eofta giebt von diefem Falter eine fehr ausführliche Nach- richt, von welcher ich einen das Möthige enthaltenden Auszug mittbeile. Er meint, Ch. Jasius fei aus der Barberei einge: wandert und werde fich mwahrfcheinlich noch weiter ausbreiten; ich felbft bin bereit, das erftere zu glauben, wenn man bewie- fen haben wird, daß Arbutus unedo eben daher ſtammt; da ic) mich durch eigne Anficht von der Unmöglichkeit diefes Nach- weiſes überzeugt habe, fo verwerfe ich diefe Go ft aifche Meinung eben fo entfchieden, wie die von der wahrfcheinlihen Meiterver- ‚ breitung des Falters. Er erzählt zwar, in Zerra d’ Dtranto, wo Arbutus unedo in den Wäldern fehr häufig fen, habe er ihn troß alles Suhens nicht finden Eönnen, und erflärt dieg aus der Veränderlichkeit des dortigen Klimas und den ftrengen Fruͤhlingsfroͤſten, die ihn nicht auffommen laſſen. Letzteres ift gewiß ein Irrthum. Um Meflina fand ich die Naupe auf dem Gipfel eines hohen Bergrüdens, der im Februar oft des Morgens mit Schnee bedet war. Ohne Zweifel wird ſich Ch. Jasius aud in Terra d' Otranto auffinden laſſen. Softa’s fehr ausführliche Befchreibung der Raupe, in mel- her dem Körper nur 11 Ringe ertheilt werden, übergehe- ich, weil ich felbft die Raupe nach der Natur befchreiben Eann. Diefe Raupe halt fih nah Eoſta auf einem Blatte als ihrer beftündigen Wohnung auf; fie verläßt es, fih den Weg mit Seide befpinnend, um an einem nahen Blatte zu fteffen, worauf 128 fie ſich auf der. feidenen Straße wieder nach Haufe begiebt; trifft fie dabey auf einen Scheideweg, fo prüft fie genau, damit fie ja den nad Haufe, führenden Weg nicht verfehlt, Im Kriechen gebraucht fie die Kralfenfüße nicht (2), fondern, indem fie die Seide anklebt, zieht fie die Ringe zufammen und ruͤckt fo auf den Bauchfuͤßen langfam vor. Auf ihrer befponnenen Ruheſtelle hängt fie, das Geficht gegen das Licht gewendet, mit den Bauchfüßen feſt, wobey ihre Krallenfüße zufammengezogen find, und ihr Maut auf dem Blatte ruht. Zum Freſſen geht fie an das zulegt benagte-Blatt und führe genau an. dem Punkte zu nagen fort, wo fie aufgehört hat; nie beißt fie ein neues Blatt an, ebe fie das alte vollffindig aufgezehrt bat. Ihre Mahlzeiten hält fie pünktlich alle 4 Stunden, fo daß fie eine wahre Uhr des Faunus (orologio di Fauno) zu fein fcheint. Nach der legten Häutung frißt fie den erften Tag, Quadrat— zoll, den folgenden +, dann einen ganzen Zoll; fo fteigend ver— zehrt fie am legten Zage ihres Naupenftandeg, wo fie ihre tuͤch— tigfte Mahlzeit. hält, ein ganzes Blatt, im Werthe von 2 Qua⸗ dratzollen. Der Zeitpunkt ihrer Haͤutung wird angedeutet; 1) durch ihre Stellung, indem fie den Kopf ziemlich fteil und die Krallen in die Höhe hält, ftatt daß fie fonft den Kopf in den Naden gezogen und dad Maul auf dem Blatt ruhend trägt; 2) erfcheint an jeder Seite des Halſes ein dreyediger, biutrother, vorn gelblicher Fled, der nach der Häutung verfchwin- det; 3) faftet fie 36—47 Stunden vor und 6—8 Stunden nad) der Hautung, und zwar in der Jugend, die größere, im. Alter die Eleinere Zahl von Stunden. Zur Verpuppung fucht fie eine weniger helle und fühlere Stelle, daher die NMordfeite ihres Aſtes oder eines benachbarten, und hängt ſich daran wie gewöhnlich mit den Hinterbeinen auf. Während bey früheren Haͤutungen die Kopffchale abgefondert von der Körperhaut fich abloͤſt, Fällt beydes zufammenhäangend bey der Verpuppung ab. Diefe erfolgt 24 Stunden nah dem Aufhängen (am 5. Auguft). — Die Puppe ift bläulichgrin, am Rande der Flügeldeken roſig an- geflogen; am Kopfe ift fie Feilförmig, am Hinterleib gedunſen, rund und etwas umgebogen. Sie hängt vermittelft eines durch den After gebildeten Stieleg, der zur jeder Seite einen Köder hat (gebildet durch die Afterfpigen), und darunter find zwey elliptifche, mit einem rauhen, roftfarbenen Rande | umzogene Maͤhler an der Stelle der Hinterbeine, Sie ift glatt, glänzend, faft einer, Eichel ohne Kelch, oder einer Bulle Ähnlich; an der Seite fieht man die Linie mit den Luftlöchern. Nah 11—12 Tagen erfcheint der Falter... Die Ener find faft rund, an einer Seite faft. flach, mit fernartig Fraufer Fläche, goldgelb mit blutrothem Punkt und Ring darum: oder auch ohne beides, je nach dem Gefchlechte. Nur. ein Ey wird auf ein Blatt gelegt, nur fehr felten findet man mehrere darauf; immer. befindet es fich auf der Dberfeite des Blattes. Nach) 11—12 Tagen Eriechen die Raupen aus, wenn. die Temperatur nicht unter 18° N. ift. Die junge Naupe iſt orangegelb, 275 Linien lang. Am Fenfter kamen einige bis zur dritten, andere zur zweyten Häutung, worauf die Winterfälte eintrat und ihr Wachsthum aufhielt; fie ertrugen eine Temperatur von + 5°R. (Bey Meffina lag auf dem Berge, wo ich die Kaupe fand, der Schnee halbe Zage lang). — Darauf folgt ein fehr ausführlicher Vergleich der Färbung, der Fluͤgelſchwaͤnze, der Todesart des Falters, Ch. Jasius, mit der Kleidung, der Rüftung, und; dem Tode des Jason! Auf der Zafel ift dargeftellt: A) die erwachfene Naupe mit. fonderbarer, unnatürlicher Stellung der Bauchfüfe, font Eenntlich. 129 B) die Puppe, wahrfcheinlich gut abgebildet, am einem Aeſtchen eines. Arburuszweiges, auf: deffen einem Blatte Die Raupe figt. ©) Ein Ei, vergrößert, auf das Die Beſchreibung gar nicht paßt; es iſt eine gelbe Kugel, die einen furzen, rothgezeichneten Mohnz fopf enthält. Den Falter und die Naupe fand Eofta in Neapel in dem öffentlichen Garten Villa reale; ich habe bey Neapel nur an den Höhen un bie Solfatara Arbutus gejehen. Germar bemerkt in feiner Reife nad) Dalmatien S. 275, daß der Falter auf den Infeln Leſina und Brazza haufig war und in den Gip— feln der Del: und Feigenbäume fehr fchnel flog, Wagner ‘Algier IL, S. 203), der ihn auch für einen Ginmanderer in Guropa aus Africa erklärt, traf ihn, zwar nirgends häufig, bey Dran, Algier und Bona im Sochfommer und Herbſt; der Flug ift nach, feiner Angabe Teicht und majeftätifch. Ich Telbit ſah den Falter bey Meifina nicht, weil ich im Hochſommer die Berge nicht bejtieg, Die feine Nahrungspflanze reichlich hervorbringen ; vielleicht reifte ich auch zu früh ab. Die Raupe, die ich fand, fonnte wahrend des Transportes in der Schachtel, wegen ihrer Furzen Beine nicht zum Feftfißen kommen; die Erfehütterung war ihr fchädlich, To daß fie fchon am 12, März todt war, nachdem fie nur einzelne Blätter am Rande angenagt hatte. Sie ift ſanft gewölbt, nach Hinten verdünnt und in Die weit über den After wegreichende, zweyſpitzige Afterflappe auslaufend, lieblich Hellgrün, unter der gelben Seitenlinie heller, in der Mitte des Bauches gelblichgrün. Der Kopf hat eine ausgezeichnete Größe und ein fchönes Grün und ift zugerundet, auf der Stirn ziemlich flach, überall grob geförnelt, Das fihmale, kleine Stirn— dreyeck ift ſehr ſchwach ausgedrückt, und von feiner Spitze geht ein tiefer Eindruck nach dem Scheitel. Hier hat er zu jeder ‚Seite einen kurzen, mehräftigen Dorn; feitwärt3 von dieſem folgt ein langes, grades, fat chlindriſches Korn, Dad am untern Drit: tef grün, am obern rot), und überall mit langen und kurzen Höckerchen bedekt ift. Weiter abwärtd und von ihm etwas Divergierend folgt ein ſpitzeres Korn mit gleichen Höckern wie das vorhergehende, aber ganz roth und auswärts Halb citrone gelb, Halb rothbraun; bey beiden figen die, längften Köder am Seitenrande, und zwar nach unten an Ränge zunehmend. Der Kopf har fomit 4 lange Körner. Die Wangen haben längere Köder ald das Obergeficht, und dazwiſchen gegen das Maul hin furze Haare. Am Obertheil des Hintern Backenrandes ſitzen drey ſtarke, zahmartige Warzen, die oberfte ift gabelfürnig. Der ſchmale elypeus ift ſowie die zweylappige Oberlippe röth— lich; die ftarfen kurzen Kinnbacken gelb, an der Spitze brandig ſchwarz. Als eine Sortfegung Des elypeus zieht fidy ein citron— gelber Strich von derſelben Seite bis an das untere Tange Kopfhorn Hin und an dieſem hinauf; er ift unterwärts von den Fühlern an mit einem fchwarzen Strich eingefaßt, in welchem bie Ocellen größtentheis ftehen, Die außer an ihren eigenthüm— lichen Glanze ſchwer von den umgebenden Wärzchen zu unter- fcheiden find (ich kann nur 5 erkennen, wovon 3 auf dem ſchwarzen Strid), einer Darunter gegen bie Fühler zu, und der dritte wieder unter dieſem steht, ſo daß alle 5 einen Bogen bil- den). Die Körperhaut ift dicht mit weißlichen Körnchen betreut, auf: der gelben ‚Seitenlinie mit gelblichen ; letztere, gewifjermaßen bie Vortfegung der gelben, Backenlinie, ift auf den 3 erften Seg— menten verlojchen, worauf fie ſich allmählich Tebhafter färbt und in Die Afterfpige übergeht, Die Luftlöcher ftehen über ihr; unter ihr iſt der Körper kurzhaarig. Iſis 1817. Heft 2. Die kurzen Krallenfüße 130 gelb. Die Beſchaffenheit der Hakenkränze an den Bauchfüßen habe ich nicht notirt und kann ſie an der trocknen Raupe nicht erkennen. Die breite, quer viereckige Afterklappe läuft in zweh divergirende, dünne, kegelförmige, höckrige Spitzen aus, die ober— wärts gelb, unterwärts an der Spitze braun ſind. Mitten auf dem Rücken des 6. und 8. Ringes iſt ein helleres, rundes Fleck— hen, wie eingefegt; nad) Gofta wird dag erſte im eriwachfenen Buftande ein orangenfarbener Ning, der ein blaue Fleld ein- faßt, Der zweite wird himmelblau, Dunkel umgogen. Ferner wird an der erwachfenen Raupe die gelbe Seitenlinie aurorafarben, an der Afteripige rofig: alle 4 Hörner find am der Spitze weiß, umd die beiden mittlern vor Der Spitze violett. Esper's Abbildung der Raupe und Puppe find Tächerliche Garricaturen, namentlich Die wunderbar an 7 braunen Körnchen haͤngende Puppe. Hipparchia. In Cofta’3 Fauna werden, wahrfcheinlich aus Nachläffigkeit, nicht alle ncapolitanijche Hipparchien aufgezählt: er hat aber folgende: 1) Proserpina July, Auguft. 2) Briseis nur auf dem Gran Saſſo angetroffen. 3) Hermione ſehr häufig. 4) Aleyone überall häufig. 5) Fidia. Cr giebt eine Var. calabra tab. Ill. fig. 1. 2. Alis antieis supra ocellis duobus absque punctis albis, subtus parvulis. „Die Augen Eleiner; die weißen Slede dazwifchen auf der Ober: feite verlofchen, auf der Unterfeite faum fichtbar. Der faft augenformige Fleck der Hinterflügel ift ganz verſchwunden. Die Farbe ijt oberiwärts gleich, unten Dunkler. Manchmal ift der Au- genfleck der Sinterflügel verloſchen.“ — Sier muß ein grobes Verſehen vorgefallen fein. Denn dieſe angebliche DVarietät ift nichts ala eine H. Cordula, auf der Unterfeite Der Hinter: flügel gegen Die Baſis mit vielem Weiß und ziemlich. falfch ge— ftellten Binden. Wie Jemand Fidia und Cordula zu einerfei Species rechnen fann, möchte nicht leicht zu erklären fein. — 6) Allionia tab. I., fig. 1. (Sier ift Parn. Delius ab- gebildet) im Süden von fehr dunkler Farbe und an der Baſis der Vorderflügel oberwärts faft ſchwarz. Ich habe ausſchließlich die Fig. a, b. 37 der Tafel 21 der Papillons d’Europe citixt, weil unfere Gremplare mit dieſer allein am beften ftimmen, jedoch nicht vollkommen, weßhalb id) die Abbildung gegeben habe (es ift aber nicht gefehehen). 7) Semele im Juli und Auguft in Calabria ult. 8) Tithonus im Auguſt nur auf der Majella und dem Gran Saſſo. Wahrſcheinlich ift Hier eine Berwechslung ber Hipp. Ida mit Tithonus vorgefalen ;, man ſ. unten bey Hipp. Ida. 9) Jurtina äußerſt Häufig und gemein. Var. Hispulla tab, IV., fig. 1.2. „Das Männ— chen ift dem Weibchen ähnlich, außer daß dieſes auf der bläffern Binde der Sinterflügel dreh Augenpunfte hat, während. jenes nur zweh Deutlich, Das dritte nur manchmal und werlofchen: zeigt.“ Auch hat es nicht Die bläffere eckige Binde, fondern ift überall gleichmäßig Dunfel, 10) Lupinus tab. IV., fig. 3. 4. „alis fulvis, antieis supra lunula media brunnea, puncto ocel- lari in apice nigro, subtus flavicantibus margine fusce- scente, ocello nigro albo-pupillato; pesticis dentatis supra fulvis, stria marginali obsoleta fuscescente, subtus griseo- cinerascentibus, fascia obsoleta albida.” Lange Zeit habe ich dieſen Falter als eine bloße Warietät der Jurtina mas be— trachtet; aber eine genane Unterfuchung hat mir gezeigt, daß er alg eigne Species davon zu trennen iſt. Die Slügel find oben mit langem), rothgelbem, ins Grüne fihinmerndem Flaumhaar 9 131 befleidet, außer in einer faft monbdjichelförmigen Stelle, welche den hintern Bogen der Gentralgelle der Vorderflügel einfaßt und mit Schwärzlich braunen, rauhen Schüppchen. bededt ift. Die DVorderflügel haben nahe der Spige einen ſchwarzen, faſt augen- förmigen Fleck, und den Hinterrand etwas dunkler mit blaffen Franzen. Unten find fie im Mittelraum ochergelb, an den Ran: dern alchgraulich, in der Spitze ift ein ſchwarzer Augenfleck mit meißer Pupille. Die Sinterflügel, am. blaßgefranzten Sinterrande gezähnelt, haben einige braune Flecke parallel mit den einfprin- genden Bogen des gezähnelten Randes und jo als ob fie fich von beiden Enden her vereinigen wollen, um eine Binde zu bil- den; unten find fie aſchgraulich mit einer Spur. einer weißen bogigen Binde, Die auf beyden Seiten von einer braunern Linie begrenzt wird; andere. Zeichnungen, fehlen. — In den Wäldern von Terra d'Otranto, und namentlich im Bufch bey Guagnano im Juli. — Beobachtung. Zwar zeigt Hispulla auch eine Spur des Dunkeln Mondflecks, den Lupinus auf den Vorder: flügeln hat; aber er ift weder jo merklich, noch fo fcharf begrenzt und ausgedehnt. Auch find ihre Hinterflügel unten nicht grau und zeigen auf einer hellern eigen Binde Dreh deutliche ſchwarze Punkte in ocherfarbnem Felde, . Endlich ift Hispulla an bu— fhigen und fehattenreichen Stellen des ganzen Reichs gemein, Lupinus findet fich aber bis jetzt nur an der einen. Stelle. 11) Maera fehr gemein; im Süden faft das ganze Jahr durch in Gärten, Straßen, um Wohnungen. (Statt Maera habe ich nur Megaera um Neapel geſehen; Cofta ift gewiß im Irr— thum.) 12) Egeria fehr gemein an fchattigen, bufchigen Stellen; im Süden feltner, April bis October. 13) Galatea im Mai in Zerra d’Dtranto, im Juni in Neapel. 14) Clo- tho. „Es fiheinen mir allmählige Uebergänge zu Galatea durch Elima, Jahreszeit und Raupenfutter hervorgebracht zu werben.“ 15) Arge nicht jehr haufig; Ende April in Terra d'Otranto, im May in Neapel und anderwärts. 16) Psodea auf ber Majella mit den vorigen (!), doch feltner, im Auguft. 17) Tyn- darus auf der Majella, im Juli und Auguft nicht felten bis in bie höchften Gegenden. 18) Medea im Auguſi häufig auf der Diajela. 19) Prono& mit der vorigen nicht. felten, (Weiter iſt das Hipparchien-Verzeichniß nicht geführt.) NRambur fennt als corfifche Hipparchien (Aunales de la Soc. -entomol, Il, pag. 53): 1) Proserpina. 2) Fidia. 3) FaunaF. (Statilinus). 4) Actaea. 5) Semele var. Aristeus. 6) Neomyris God. (Jolaus Bon.) 7) Titho- nus. 8) Ida. 9) Janira. 10) Tigelius Bon. (Me- gaera var.?) 11) Aegeria. 12) Pamphilus cum var. Lyllus. 15) Corinna. Ich ſelbſt traf in Italien fol- gende Hipparchien. 12. (1) Proserpina im Juli in den Bergen bey Mefftna in Gefellfchaft der H. Se- mele; ſie fett ftch auf die Erde und an Stämme mit den Git: ten dev Gefpielin. Ein ſchönes Männchen fing ich am 15. Juli an einem Feigenbaumftanın in einem Weingarten, 13. (2) Aleyone. Am 8. Auguft fing ich bey Gaftelemara ein fehr fehönes Männchen. Es ift Feiner al8 ‚meine (2) hiefigen Männchen und auf der Unterfeite der Hinterflügel fehr dunkel mit faſt rein weißen Binden, deren Innenrand etwas anders geſtaltet iſt. Nehmlich die ſchwarze Grenze des Wurzelfeldes tritt in einer grade abgefihnittenen Ecke an der Querader hervor, läuft darauf am erſten Afte Der Medianader etwas herab. und. dann in wenig 132 ſchraͤger Richtung gegen den Innenrand. Diefes bezeichnet aber nur eine DVarietät. — Darauf kam mir Aleyone — wenigſtens fihien e8 mir nicht Hermione zu fein — wieder oben auf dem Karſt zu Geftcht, an der Landftraße in Gefellfihaft Der Semele und Pamphilus, am 16. September. 14. (5) Briseis. - Häufig bey Trieft am Karft in den Gehoͤlzen, in. der Mitte September in lauter fchlechten Exemplaren. Sie hatte das Ber nehmen der Semele, feßte fich aber noch plößlicher und war noch. Feder. Ein Cremplar erwählte mein Bein zu feinem Ruheplatz, als 0b e3 ein Baumſtamm wäre, 15. (4) Semele. Var. 1. vulgaris: flavedine supra pallida. * Var. 2. Aristaeus: flavedine alarum supra laetiore ac latiore. 1 Die Varietät Aristaeus traf ich zuerft am 27. Mai füdlich vom Anapofluß auf. den Kalkhöhen an der Straße nach Noto. An dieſer war fe gegen Avola hin nicht felten, am 12. Juni, im beyden Gefchlechtern. Sie ſetzte fih auf die Straße oder auch auf friichen Pferbemift, Bey Meſſina fliegen beide Varietäten gemifcht. Ein gewaltig großes Weibchen, das nicht bloß Die gewöhnlichen Stellen lebhaft rothgelb gefärbt zeigt, ſondern auch Die bey Aristaeus gewöhnliche gelbblonde Behaarung der Flügel befist, fing ich am 15. Suli zugleich mit zwei) Weibchen, deren eines ſich son unferer Semele nur durch etwas beträchtlichere Größe, Das andre nicht einmal dadurch unterfcheidetz alle fing ich in demfelben Weingarten an Feigenbaumftänmen. Es fteht alfo ganz feft, Daß. beyde Varietäten bey Mefjina Durch, einander fliegen, während füblicy vom Aetna vermuthlich, ‚nur die lebhafter gelbe zu Haufe ift. — Bey Trieft flog Semele in. der nord: deutjchen Färbung zugleich mit Briseis. Boisduval (Index lep. europ. ©. 31, 247) ſetzt den Aristaeus nur als frag- liche Varietät zu Semele, Herrich Schäffer (Shit. Bearb. ©. 75) fügt, die breite Binde der Oberſeite ber, Hinterflügel und . Die wurzelwärts fchwache Begrenzung der Binde der Vorderflügel nebft der Tebhaftern Farbe fcheine weſentliche Unterſchiede gegen Semele zu bilden. Die breitere Hinterflügelbinde bey Aristaeus beruht auf einem JIrrthum; fe iſt durchaus, eben breit wie bet) der gewöhnlichen Semele und nur einwärts faft fo lebhaft gelb wie auswärts, während. ſie bey, Semele bey, den eigen Wur— zelfelde fehr bleich und durch braune Querſtriche verdunkelt iſt. Die wurzelwärts ſchwache Begrenzung der Vorderflügelbinde weiß ich nicht recht zu deuten, da ich bey. beiden altern ‚weder. in dem gelben Felde, worin Die Augenfleden ftehen, noch in, dem rauhen Schuppenftreif zu beiden Seiten der Medianader irgend eine DBerfchiedenheit entdecke. Letztere ift an beyden Varietäten veränderlich, beſonders zwiſchen der Subdorfalader und. dem erſten Afte der Medianader. Es bliebe alſo, da nicht einmal die Flü— gelgeftalt eine Verſchiedenheit bietet, nichts als das höhere Gelb in den Binden, Flecken und Haaren der Flügel als ſpecifiſche Derfchiedenheit übrig! Auf Rambur's Anficht, der Die Art in der Natur beobach- tete, ift wohl etwas zu geben. Er fagt (Annal. L ©. 262): „Sat. Aristaeus ift evident nur eine Varietät der Semele und unterfcheidet fich nur Dadurch, Daß Die gelbe Farbe ber Oberfeite der 4 Flügel und der Unterfeite ber Hinterflügel (Vorderflügel) fich faft und über Die ganze Fläche erſtreckt. Diefe Varietät ift übrigend in Corſica conftant und eriftirt dort allein, Sie —3 133 findet fih in ganz Corſica und erhebt fich felbit im Gebirge zu einer großen Höhe, ohne irgend eine Veränderung: zu erleiden.” Eofta führt als einen ſiciliſchen Falter Hipp. Arethusa auf, und: zwar aldı die Varietät derſelben, die er am Uetna im Bosco di Sangile am 4. Aug. gefangen habe, — Hipp. Aristaeus! Er fagt: das einzelne Männchen, das ich fing, kommt genau - mit dem von Bonelli befchriebenen überein, außer in: den Far— ben, die an unſerem Exemplar etwas Tebhafter find (un po piü risentiti). Da nun Coſta zu dieſer vermeintlichen Arethusa eine Menge Figuren citirh, ſo ſcheint er nicht weiter. gethan, als die Citate abgefchrieben zu. haben. Seine Fauna di Sicilia eröffnet er, wenigſtens was die Schmetterlinge betrifft — mehr als 4 Bogen habe ich von dieſer Fauna, nicht geſehen — mit drey Baltern: Sat. Arethusa, Tithonus und Corinna, Ihre wahren Namen find aber! Semele var. Aristaeus, Ida und Pamphilus var. Lyllus: eine höchſt unglüdliche Eröffnung einer Arbeit! 16. (5) Statilinus var. Allionia. Var. 1. Apenninus: minor, alarum posteriorum margine minus’ profunde ineiso. Var. 2. Australis: major, alis posteriorihus profundius ineisis, subtus fuscescenti-cinereis, sirigis duabus nigris. ‚Esper I, tab. CV, fig. 4. Die erften Exemplare, ein» schönes Paar, ſah ich am 22, Juni auf dem Kalfgebiet des ehemaligen großen Shracusz' ce. feßte fih an die Kalkfelſen und ließ fih im Schatten einer Feldwand fangen, Am 24. Juni fah ich wieder ein. Gremplar (einige Meilen nördlich von. Syracus, näher an Auguſta, gleichfalls auf Kalkboden. "Es war der Anfang der Flugzeit. Hierauf erfchien der Falter mir erſt bey Mefjina in der Mitte des Juli wieder, mo er auf den fandigen Abhängen fpärlich flog. Beh Neapel war er micht felten an Steinen auf dem fandigen Wege, der vom Nucrinerfee nach der fibyllifchen Grotte führt. Endlich erfchien er noch einmal’im Neapolitanifchen im Gebirgspaffe bey Itri, am 23. Auguft, und: hier flogen ſchöne Eremplare beſon— ders gern am den Blüthen eines blauen Eryngiums und einer Garlina ähnlichen Diſtel. Dieſe Exemplare ſind ſchon "etwas Eleiner als die von Neapel und aus Sicilien, aber immer nod) viel größer als der Statilinus, der in den Apenninen im beträcht— licher Höhe über Fuligno lebt, wo dası Kalfgebirge ſehr nadt hervortritt. Hier war der Falter am 5. September häufig, aber größtentheild ſchon fehr verflogen. Er ſetzte fich oft zu mehrern an die Erhngiumblüthen, feltner an die Blüthen der Scabiosa ochroleuca, außerdem fehr gern auf weiße Kalkfteine. Immer war Das .Betragen baffelbe, wie ich e8 Iſis 1840, ©. 122 von unferem nordifchen Statilinus hefchriehen habe, nur daß um Shraeus und Itri der Sand als Aufenthaltsort: fehlte. Obgleich ich, Eeinen genauen Anfchluß des italienifchen Stati- linus an den nordifchen gefehen Habe, fo bin ich Doch ber Anficht derer, Die in beiden nur eine einzige Species anerfennen wollen, und nehme-die in ‘der Iſts 1840. ©. 122 ausgefpro- bene Meinung zurüd, In der Größe machen die Fuligner Falter den Uebergang zu unferem nordifchen Statilinus, der darin das eine Extrem bildet, während die Sicilier und Neapo- litaner das andere darftellen. Eben jene Fuligner (Var. 1.) haben auch einen weniger flark gezähnten Sinterrand der Hinter flügel, der alfo nicht fo ftandhaft ift, wie ich an der erwähnten Stelle annahm. Die Franzen der Hinterflügel find an der gro= fen Allionia nicht immer gleich weiß, wenn auch nie fo tief ' 134 grau, wie bey Statil. borealis. Die Farbe der Unterfeite der Hinterflügel hat aber an allen Gremplaren der Allionia, bie ic) vor mir habe, einen andern Ton als bey jenem; Da er jedoch veränderlich ift, To Fann er feine Artrechte beftimmen, Ich glaubte einen fpeeififchen Unterfchied auf der ‘Unterfeite der Vor: derflügel in der Richtung des ſchwarzen Querftreif3 zwifchen ber Duerader und dem Angenfleck gefunden zu haben, "indem er beh unferem Statilinus gegen außen concav, bey Allionia entweder conver oder gerade oder doch anders‘ gebogen, ven Augenfleck weniger. umfaffend erſcheint. Aber ich habe ein paar Allionia vor mir gang mit der Biegung wie bei) Statilinus. Die von mir in der Iſis bezeichneten Gremplare, deren Va— terland vielleicht Dalmatien ift, Haben auf der Unterfeite der Sinterflügel von der Bafis aus eine helle, weißgraue Grundfarbe. Die von mir gefangenen Italiener find bier alle viel dunkler und bräunlichgrau, und bey den Männchen find Die zwei) ſchwarz— braunen gadigen Querlinien: ſcharf ausgebrücdt, bey den Weib: chen verlofchener. Dies ift vielleicht allen italienifchen Erempla— ren der Allionia eigenthümlich. Ejpers oben ecitirte Figur ift auf der obern Seite zu braun— roth, auf der untern der Sinterflügel zwifchen Dem zwey Quer— linien zu dunfel. Bey CHyrillo ift die erfte Querlinie verlofchen, und auf den Vorderflügeln befindet ſich auf der Unterfeite hinter dem Auge noch ein weißer fcharfbegrenzter Fleck, wie in Ser- rich-Schäffers Fatua. Sreyers Hipp. Fatua N. Beitr. 4. Tab. 415. Fig. 3. 4, Die ich nicht in Natur Eenne, ift allerdings eine bedeutende Va— rietät, mahrfcheinfich aber nur aus einer Menge gewöhnlicher Eremplare ausgewählt. Nah 5. Schäffer flammt fie aus der Gegend von Gonftantinopel. Beide Gefchlechter fehr groß; das Männchen auf der Oberfeite mit verlofchenen Augenflecken; das Wurzelfeld der Unterfeite Der Hinterflügel braͤunlichgrau, nur nit einer dunkeln Duerlinie. Weibchen wie Die italienijchen, unten auf den Sinterflügeln hellbraun, faft ohne Querlinie. — 5. Schäffers Statilinus var. Fatua tab. 42. fig. 192 hat unten auf den Sinterflügeln die beiden Querlinien deutlich und außerdem noch eine vor Dem Sinterrande. Ein ganz über: einſtimmendes Weibchen, das nur diefe 3 Querlinien nicht fo fcbarf und unten auf den Worderflügeln feinen fo rein weißen Fleck Hinter dem Auge zeigt, habe ich bey Meſſina gefangen. Auch einen Statilinus var. Martianii tab. 42, fig. 190. 191 fing ich Faft übereinjtimmend beh Itri. Die 2 Augen unten auf den Vorderflügeln find fehr groß; daher ſteht das obere, in welches der weiße Punft ganz hineingeruct ift, der Querlinie näher; das untere, mit feiner Pupille verfehen, tritt über Den “erften Aſt der Medianader hinweg und exrfcheint Daher fait dop— pelt (by H. Schäffer deutlicher in zmey Augen getrennt als bey mir). Die Unterfeite der Kinterflügel, die der Querlinien entbehrt, ift bey H. Schüff. etwas heller grau; Die Oberfeite meines Eremplars hat viel größere weiße Flecke. 17. (6) Tithonus. Ein fchlechtes Eremplar glaube ich in den Apenninen Hinter Suligno am 5. September gefangen zu haben, das ich aber nicht mitnahm. Die italienifchen Gromplare, Die ich beſitze, deren eigentlicher Slugort mir aber unbefannt ift, zeichnen ſich vor den jchleftfchen auf den Hinterflügeln vorzüglich aus. Wäh— rend bey letztern auf der Oberfeite Der männlichen Hinterflügel nur ein ochergelber Mittelflect vorhanden ift, ber ſich behm Weib— hen zu einer Binde erweitert ähnlich der von H. Janira var. 135 Hispulla, ift das ganze Mittelfeld ochergelb und geht in die dunklere Färbung der Flügelbaſis allmählich über, auch die Ber haarung der Sinterflügel ift viel. gelber. Nur zwei) unter vielen augerlefene fchlefiiche Männchen haben. Das Mittelfeld faſi eben fo groß, aber feine fo gelben Saure. in italienifches Männ— chen hat auf beiden Seiten der VBorderflügel unter dem! großem Auge im jeder der zwey nächſt Darunter folgenden Zellen einen großen Schwarzen Punct. — Ein anderes hat auf der Oberfeite der Hinterflügel 3 ziemlich große Augen in der Stellung: wie Geh) H. Pasipha&, nehmlicy das gewöhnliche fehr vergrößert, in der darauf einwärts folgenden Zelle ein Eleineres und durch. eine Zelle davon getrennt ein fait eben jo großes. Auf der Unter: Teite zeigen ſich vier Fleine Augen mit ſchneeweißen, anfebnlichen PBupillen: zwey links und rechtd vom erften Aſte der Mediana— Der und zweh gegen den WVorderrand. Da 6 italienische Exemplare die größere Ausbreitung Der gel: ben Farbe zeigen, ſo fcheint fte im Süden die gewöhnliche zu ſehn. 18. (7) Ida. Sie ift Die, gemeinfte Hipparchia an der ganzen Dftküfte Siciliens. Bey Syracus begann fie am 17. Mai zu fliegen und war zu Ende des Monats am Nande des Bergzuged, auf welchem Die Stadttheile von Syracus: Tyche, Achradina und Neapolis fanden, in großer Menge vorhanden, gewöhnlich in Geſellſchaft der H. Janira. Sie befucht auch mit Diefer Die Blüthen des Origanum smyrnaeum und meidet die große Son: nenbige, indem fie an fchattigen Stellen der Felfen und Ge: mäuer ſich auf, eine nackte Stelle fest. Das Weibchen geht mehr, aufs Sreie. Sat die Site etwas nachgelaffen, fo fliegt Ida zwifchen dem Origanum und int Getreide umber und feßt fich nicht felten auf einen Stein, auf den bloßen Boden und *— auf trockne Asphodelusblätter. Ihr Aufenthaltsort iſt ge— wöhnlich baum- und ſtrauchlos und dadurch von dem der H. Tithonus verſchieden; außerdem hat Ida bey weitem nicht den unſtäten Flug und wird Daher ohne große Geſchicklichkeit aus dem Fluge mweggefangen. ‚Sie war meine Begleiterinn an der ganzen Straße von Syraeus über Noto nach Spaccaforno und Ispica, und Dann son Syracus Über Lentini nad Catania, Darauf ſah ich fie wieder im Juli bey Meffina, aber im fehr ſchlechten Exemplaren. . Bey Neapel flogen am 16. Auguft meh: rere Schlechte Weibchen im Walde von Camaldoli. Dann war ſte an der ganzen Straße bis Nom nicht felten, und endlich fand ich noch etliche Exemplare am 5. September hinter Fuligno hoch in den Upenninen. Das feltnere Weibchen ift beträchtlich größer als das Männchen. Bemerfenswerthe Abänderungen Die ſes dem füblichen Europa eigenthümlichen Falters habe ich nicht gefunden, Dhfenheiuer citirt zu Hipp. Tithonus Cyrilli Entom. Neapol. Papil. pilosellae. Aus der Abbildung, eines Weibchens von beiden Seiten, iſt nur ſoviel zu fehen, daß auf Der viel zu Dunkeln Unterſeite Die Augenpuntte fehlen. Der Tert giebt zu der aus Fabrieius entnommenen Diagnofe die Bemer— fung: noster variat alis potius nigris disco fulvo; puncta duo alarum secundariarum, quae ab auctoribus deseribun- tur, defieiunt, Caeterum non est nova species. Aber eben hierdurch wird es entichieden, Daß. bie ArtH. Ida ift und damals neu war. Ohne Zweifel trägt Die biöherige falſche Citation Diefer Figur die Schuld, daß Cofta fowohl in der Fauna del Regno di 136 Napoli, wie in der Fauna di Sieilia unfere Ida als Tithonus auffübrt Nur Ida habe ich beh Neapel gefehen, und wenn Eofta andeutet, daß ihm feine Titkonus nicht im der Nähe von ı Neapel vorgekommen fei (ſ. o. unter Coſta's Hipp. or.8.), fo darf und. das nicht irre machen; denn er hat die gemeinten Falter um Neapel nicht oder felten gefehen, und warum übergeht ver Hipp. Ida, die ihm auf feinem vielen Rei— fen vor die Augen: kommen mußte? — In der Fauna di Sicilia bildet er. ein Weibchen als Tithonus ab (Taf. 1. Fig. 4); es ift auf allen Flügeln rothgelb von der Baſis bis an den ſchma— len: Sinterrand — was auf die füdliche Warietät des Tithonus wohl paffen würde; aber auf der Unterſeite zeigt (Big. 5) der Dorderflügel Hinter dem Augenflet eine weiße Stelle und der Sinterflügel Eeinen Augenpunft: was beides nur auf Ida ans wendbar if. Im Text S. 2 fagt er: „Ich habe dieſen Falter abgebildet, damit man fehe, wie groß er in Sieilien mird (er ift weder größer noch Eleiner ald auf dem feften Lande), welche Lebhaftigfeit der Karben er dort erreicht, und wie Die Augenflece auf der Unterfeite der Hinterflügel faft verfchwinden, und damit man ihn mit Dderfelben Art vergleichen könne, Die im Terra d'Otranto wohnt und auf Taf. 8. Fig. 3. 4 der Fauna di Nap. abgebildet iſt.“ Im den zwey Gremplaren dieſes Werks, die ich) gejehen habe, und deren eins ich befige, fehlt dieſe Tafel; ich kann Daher nicht fagen, ob auf berfelben Augenpuncte in der Unterfeite der Sinterflügel abgebildet find, wie man nach den Eoftaifchen Worten anzunehmen hat; allein es läßt ſich ver⸗ muthen, daß ſie dort ebenſowenig zu ſehen ſeyen, wie in ra lo's und Eofta’s übrigen Bildern. 19. (8) Janira var. Hispulla Esp. major, mas alarum anteriorum, plaga depresso- squamata majore, posteriorum «dentibus paulo longioribus; fem. alis posterioribus supra neh: raceo-faseiatis. DE a) mas alis anterioribus supra fuseis, 6) mas alis ant. sub ocello‘ochraceo -maculatis. c) mas. ut:.a, sed alis posterioribus subtus serie peel- lorum sex majorum instruetis, _ d) mas, minor, ceterum ut e. e) fem. alarum anteriorum venis minus late fuscis, faseia ochracea postica integra. f) fem. fascia alarum anteriorum venis latis in maeulas ovatas dissecta, 9) fem. ut f, sed pupilla ocelli alarum anteriorum dupliei. h). fem. ut g, sed puncto nigro sub’ alarım ‚anteriorum ocello. ö) fem. ut f, sed in alis posterioribus litura pro faseia ochracea. k) fem. ut e, sed alis posterioribus fuscis unicoloribus. (1sp.. e palud. pontinis). Sie erfchten um Syracus wit dem 13. Mai an Aderrainen und graſigen, ' befchatteten Stellen an Felſen im der Nähe des Gapueinerflofterd, an denen Fein Baum oder Strauch wächſt. Ihr Betragen war dem unferer einheimiſchen Janira gleich; ‚fie fegte fich gern auf Blumen, vorzüglich von Seabiosen und Origanum smyrnaeum, in Geſellſchaft mit Hipp. Ida, und.) fpäter auch mit Hipp. Lupinus. Alle gehörten zu der ſüd— europäiſchen Varietät oder Hispulla Esp. Diefe unterſcheidet ſich von unferer gemeinen Janira im männlichen Geſchlecht ‘137 * durch folgendes: Auf den Vorderflügeln iſt der ſchwarze haarloſe Schuppenſtreif größer und auswärts, converer, ‚und fließt. gewöhn— lich an den Aeſten der Medianader in jtärfere, verloichen ſchwarze Linien aus. An den Sinterflügeln find die Buchten verhältniß- mäßig ein wenig tiefer und Die Unterjeite bunfler, mehr mit Grau gemiicht, während Das Gelbe, der Vorderflügel lebhafter umd jchärfer gegen Die Ränder abgegrenzt ift. Das Weibchen hat in den Sinterflügelbuchten feinen. Unter: ſchied son unferer Janira, fondern bloß die befannte ausgezeich— nete Färbung: auf den Morderflügeln eine ftärfere Verbreitung des Tebhafteren Ochergelb und dunklere Begrenzung beflelben, auf din Hinterflügeln eine breite ochergelbe Binde, die ein= und aus— wärts fiharf gerandet ift; auf Der Unkerſeite iſt die Grundfarbe der Hinterflügel mehr oder weniger auffallend mit Hellgrau ge— miſcht; ebenſo auch die Vorderflügelſpitze. Beide, Geſchlechter find im Allgemeinen um. ein.Anfebnliches größer. Weder Die Größe des Männchens, ‚noch die Färbung des Meib- ch us bleiben ſtandhaſt. Ein am 4. Juni gefangenes Männchen iſt nur unbedeutend größer als meine hieſigen Männchen (Var. d.). ‚Ein MWeibiyen von 31. Mai hat auf den ‚Hinterflügeln nur einen BER DOHR Neft der rothgelben Binde unter. der Mittel- zele (Var. i), und die Unierſeite iſt bisweilen ‚ganz wie beym nordiichen Weibchen, Beide Geichlechter varliren in der Färbung. Beym Männe hen iſt der helle Schimmer unter dem Augenfleck der Vorder— flügel auf der Oberfeite nicht Selten in Deutliche, ‚durch, Die Adern getrennte, ochergelbe Flecke ausgebildet (Var. b.).,. Die Augen: puncte auf der Unterjeite der. Sinterflügel. find. gemöhnlid) in größerer Zahl und beträchtlicherer Größe ald bey unferer Janıra vorhanden, Gin Ereniplar (Var. ce) fommt der Eſperſchen Erymanthea tah. 90. fig. 4, Die nichts als Janira var. ift, von dieſer Seite ziemlich nahe. Es bat nehmlich 6 vollftän- Dige Augen, die größten in derjelben Gröge wie dort, Die klein— fen in etwas geringerer. Auf den VBorderflügeln fehlen ihm aber auf behden Seiten die zwey unter dem gewöhnlichen Auge befindlichen Augen, und auf der Oberfeite der Hinterflligel hat es nur ein kleines Aeuglein im Schwanzwinfel und: entbehrt hier alſo des zmwenten gegen den Vorderrand. Das Weibchen hat bisweilen eine Doppelte Pupille im Auge der Vorderflügel (Var. g), und dieſes ſelbſt iſt größer oder klei⸗ ner und bisweilen unförmlich. Selten befindet ſich in der Zelle Darunter auf behden Flügelſeiten ein ſchwarzer Punct ohne Pu— pille (Var. h). Das Gelb zwiſchen den Aeſten der Medianader unterhalb des Augenflecks bildet entweder eine zufammenhängende Binde, in welcher die Adern wenig verdict ericheinen (Var. e), ‚oder diefe find fehr breit und braun und verbinden fich durch braune Schattirung und fthliegen das Dihergelbe zu zmey Tüng- lichrunden Flecken ab, von denen beſonders der obere eine völlig eiförmige Geftalt hat (Var. f.). Auf den Hinterflügeln iſt bey der oben erwähnten Var. i von der gelben Binde nur ein Wiſchchen übrig, wie wir ed ‘oft be) unferer einheimijchen Jurtina eben. ‚Die auf der Unterfeite am ſchärfſten gezeichneten Weibchen haben ein graucs, etwas dunkler marmorirtes Wurzelfeld, welches am Hinterrande breit hellbraun ift; Die Darauf folgende breite Binde iſt weißgrau, einwärts hellgelb; bie ſchwarzen, gelbbraun umfloſſenen Puncte ſind in verſchiedner Zahl, von 4— 0, vwor⸗ handen. Der Hinterraud vift wieder in ber — des Wur⸗ zelfeldes. Ein sam 13. Auguſt in den Wäldern’ von Cemaldoli bei Nea⸗ Iſis 1847. Heft 2. 138 pel gefangenes Weibchen ift mit Ausnahme der betrichtlichern Größe nicht von unſerer Jauira verfihieden; es gehört hinficht- lich der Vorderflügel, auf denen nur das Gelb ziemlich blaß ift, zu Var,'e; auf den Sinterflügeln Hat! es auf der Oberfeite gar Fein Ochergelb: Eben dieſes Fehlt einem großen Weibchen , das ic) am 24. Auguſt bey Eifterna an den pontinifhen Sümpfen fing, und auf den Borderflügeln ift es durch Braun ſehr einge: ſchränkt (Var. i.). 20, (9) Lupinus Costa. Fauna del R, di Napoli, Satyr. pag. 7. Satiro Lupino, tab IV. fig. 3.4. mas. (Fälſchlich Fig. 1. 2 citirt.) Hipp. Rhamnusia Freyer N. 2eitr. V. ©, 125. Tab, 457. ig. 2 mas, 3 fem. Um Spracıs, wo dieſe Art am 9. Juni ‚zu fliegen anfängt. Sie wohnt ‚dort auf ‚den ehemaligen Stadttheilen, Achradina und Tyche, auf der Kalkſteinfläche zwiſchen der Höhe, und. dem Meere, und. war bis zum 28. Juni noch keinesweges häufig geworden. Sie hat vollkommen ‚Die Sitten unſerer Hipp. Eudora, jo. daß außer der Localität ‚alles auf jie paßt, was ich Iſis 1840. ©. 123 von dieſer mittheilte.e Obgleich fie mir durch ihre etwas abweichende Färbung auffiel, fanımelte ic) fie doch nur als eine jüdliche Modification unſerer gemeinen. Eudora und verwendete alſo bey ihrem fpärlichen Vorkommen und der Schwie- rigkeit ihres, Fangens nur wenig ‚Zeit ‚und Schweiß auf ihr Ein- ſammeln. Die meiften gefehenen Gremplare ‚flogen erſt bey mei= ner Unnährung vom ‚Boden auf und entfernten ſich meiſt ziem= lich weit; mehrere traf ich in einer, Schlucht am; Meere, in Geſellſchaft der Hipp Ida und Janira jauf ‚den Blüthen von Origanum smyrnaeum, auf denen, ie, am. Nachmittag bed der Hige leicht zu fangen waren. Vormittags waren fie jcheu und flogen meift über, die Steinmauern, in. ‚Denen, Die Pflanze wuchs. Der weſentliche Unterfchied diefer Hipparchie gegen Eudara bejtebt darin, daß bey ihr alle Flügel und befonders auffallend die Hintern ſtärker gezähnt find, sund daß die dünnern undıoges ftreetern Fühlerkolben viel sfanfter «in den Stiel: übergehen; Au⸗ ßerdem iſt H. Lupinus beträchtlich größer M. «1% 11-14“, MW. faft 7 — Eudora M. W. 1% 4— 8”); das Männ-— chen auf der Oberfläche der Borderflügel in dem ‚ganzen Raume, der auf der Unterfeite vothgelb ift, lehmgelb und eben jo be— haart; die Behanrung etwas. Dichter und länger; ‚der Schimmer: flef, der. ſich vom Innenrande über ‚Die, Uefte der Medianader hinzieht breiter, und: am obern ‚Ende durch Die Haare verdedt. Auch: auf den Hinterfluͤgeln ſind auf der. Oberfeite „bie, Haare bräunlichgelb, ſo wie Die des Körpers; die Buchten des Hinter sandes.ıtiefer, die Zähne ſpitzer, die Franzen ‚weißer. — Auf der Unterfeite ‚der Vorderflügel iſt das Gelb weniger tief, und verdrängt das Grau der- Ränder mehr nach außen; in „Die bräun⸗ lichgraue Farbe des Innenrandes ‚dringt: es nahe am Hinterwin⸗ kel tief und deutlich begrenzt ein und endigt dort genau auf der Subdorſalader. Das Bräunlichgrau des Vorder⸗und Hinter: randes iſt viel mehr mit: Weiß gemiſcht. Auf den Hinterflügeln iſt die Grundfarbe gleichfalls viel heller und weißlicher; die un— vollſtändige, zackige Mittelbinde wird auswärts durch reichliche, weiße, fleckenartige Beſtäubung hervorgehoben; der dunkle Schat⸗ ten vor dem Hinterrande drückt ſich auf dem hellen Grunde deutlicher aus. Der Punct im Hinterwinkel iſt mehr oder we⸗ niger deutlich. Beyhm Weibchen iſt das Gelb auf der Oberſeite da Vor⸗ derfluͤgel eingeſchränkter und viel weniger lebhaftz das 9* 139 Braune iſt dunkler und läßt die: Ecken der Zeichnungen ſchaͤrfer erſcheinen "Die zwey Augenflecke, deren oberer nur bisweilen ‚eine Pupille hat, find verhältnißmäßig größer und durch‘ einen Braungrauen, san dem obern Afte der Diedianader hinziehenden Schatten getrennt; daher ihre gelbe Einfaſſung beträchtlich Flei: nerDie Behaarung gegen die Bafis aller Flügel ift gelber. Auf den Hinterflügeln zeigt. die: dunkle Mittelbinde: ſtets fcharfe Eden (ein Eremplar von Eudora hat fie faſt eben jo ſcharf) und durch einen fehr heilen gelben Grund ‚begrenzt; der Schat- ten vor dem Hinterrande breiter und Dunkler. Von der Unter: feite gilt daſſelbe in Beziehung auf Eudora fem., was kom Männchen angegeben wurde; nur hat Eudora fem. gleichfalls das Gelb auf den Vorderflügeln bis an die Subdorfalader ver längert. Be) Lupinus fem. wird es hier von beyden Seiten dunkler braun eingefaßt und iſt ſehr hell. — Fünf Weibchen Bilden darin eine kleine Warietät, daß fe ziwifchen Den beyden Augenflecten der Vorderflügel auf der Oberfeite, dem unteren näher, einen deutlichen braumen-Punet haben. ' Diehrere Männ- chen haben auf der Unferfeite der Vorderflügel "an ber Stelle des 1. Auges einen runden braunen Puncifleck in wechſelnder Größe. Ungeachtet aller oben angegebenen Verſchiedenheiten bin ich doch fehr geneigt, Hipp. Lupinus nur für eine ſüdliche Race der Hipp. Eudora mizufehen. Größe und Färbung beweiſen die Artrechte Hier gewiß nicht; ſonſt würde ihre nächfte Nachbarinn Hispulla gleicyfals ’eigne Art und nicht Varietät der H. Janira feyn. Das Weiße‘ der Unterſeite kommt von ihrem Aufenthalte auf dem Kalfboden; die übrige Färbung kann Einfluß des Klimas fein, und bielleicht find felbft die dünnere Fühlerkolbe und’ die ſtärkern Slügelzähne dadurch hervorgebracht. Bis diefes Räthſel definitiv gelöſt if, muß aber Hipp. Lupinus als eigne Art augenommen werden. Ihre Diagnofe ift folgende: Hipp. Lupinns: antennarum clava tenui; alisvargutius dentatis fuseis, anterioribus (mas) ferrugineo-villosis, ocello unico plagaque transversa subdorsali depresso- squamata; fem. 'ocellis in fascia pallida duobus; poste- rioribus (mas et’ fem.) subtus griseis cano -fasciatis caeeis, Var. b. mas: 'alis anterioribus 'subtus sesquiocellatis (puncto in ocelli alterius loco). Var. c. fem. in alis anterioribus supra puncto ocellis interjecto fusco. (Freyer 1.'c. fig. 3.) Hipp. Eudora: autennarum 'clava' incrassata; alis subdentatis fuscis, anterioribus supra’(mas) ocello unico, plaga 'transversa 'subdorsali depresso -squamata; fem. ocellis in’ fascia fulva duobus; posterioribus (mas et fem.) subtus füscescentihus griseis caecis. Freyer's Abbildung iſt gutz nur ſollten die Vorberfligel des Mäannchens gelbere Behaarung haben, und in beyden Ge⸗— ſchlechtern auf der Unterſeite der Hinterflügel die Mittelbinde weder ſo vollſtändig feyn, wodurch fie einen falſchen Verlauf gegen den Vorderrand erhalten hat, noch fo zuſammenhängend weiß begrenzt ericheinen. Seine Gremplare ſollen vom Aetna feyn ; ich vermuthe aber, daß die Art am Berge: felbft und bey Catania nicht fliegt. 9* Coſta's Abbildung iſt nur ein wenig größer als H. Eu- dora und ſehr ſchlecht; der flachſchuppige Fleck der Vorderflügel geht der Länge nad. Da die falſche Citation die Figur noch unfenntlicher macht, fo habe ich oben‘ die Neberfegung der Ber fhreibung gegeben. pültnd ‚21. (10) Ma er a. — Sie war an dem ſteilen Oſtabhange des hohen Berges, an dem Ancona liegt, nicht felten zu Anfang September. Da Die Jagd auf den fehlechten Falter fehr gefährlich war, To fieng ich fein Gremplar und weiß alſo nicht anzugeben, wie dieſer ſüdliche "Standort auf die Färbung eingewirkt haben mag, oder ob fie vielleicht zu Adrasta gehört. Ich erhielt ein Wärtpen unter dem Namen Adrasta, angeblih aus, Fiume, zugeſchickt. Beyde haben als befondere Auszeichnung die Unterfeite der Hin— terflügel röthlichweißgrau und am Vorderrande unter der zadigen Querlinie einen faft rein weißen Fleck. Die characteriſtiſche Querlinie vor Dem Auge der Vorderflügel macht auf dem drit— ten At der Medianader gar feinen Winfel (an meinen andern Exemplaren der Maera aus Schleften und Lienland einen fehr ftumpfen), Divergirt gegen den Augenrand vielmehr und bil- det auf dem 2. Aft der Medianader Feine Wellen, worauf fte faft ganz verlifcht. Die Kinterflügel haben auf der Oberfeite nur 4 Augen. Außerdem hat das Männchen oben auf den Vorderflügeln Die gelben Flecke in den Zellen unter dem Auge etwas größer und Tebhafter als die jchlefiihen Männchen; auf der Unterfeite ift Das Rothgelb reiner und fihöner, und die Flü- gelfpige roͤthlichweiß beftäubt. Das Weibchen ift auf der Ober: ſeite der DVorderflügel in größerer Ausbreitung um das Auge und in den Zellen unter benifelben Tebhaft rothgelb, und auch noch in einem bedeutenden Raume einwaͤrts von Der edigen braunen Querlinie, und zwar bis über den erften Aſt der Me— Dianader, rothgelb gefärbt. Auf der Unterſeite ift das Nothgelb viel mehr ausgebreitet und das Braune am Vorderrande ſehr hell und gelblich. x Daß Ddiefer Falter, den ich für Den gleichnawigen O-chfen- heimers 4. ©. 137 halte, ‚nicht, zu. Megaera gehört, auch) ihm nicht nächft verwandt ift, lehrt Die Beichuffenheit Der charae— teriſtiſchen Querlinie; wenn dieſe ftandhaft iſt, ſo halte, ich Adrasta für eine gute Art; ich bedaucre daher um fo mehr, den, Falter bey Ancona unbeachtet: gelaſſen zu. haben. it 22. (11) Megaera. Aun Var. australis a, alis latins ochraceis, anteriorum strigis. subtus tenuibus, posterioribus, subtus dilute griseis. —* b. ut a, sed fascia nebulosa ante ocellos alarum poste- riorum fere extincta (mas et fem.). ‚ c. ut a, sed alis anterioribus ocello minuto sub ocello majore instructis (mas et fem.). ; An der, fteilifchen Megaera breitet ſich das Ochergelb mehr ‚gegen die Basis, der Flügel aus, verengt Die braunen Räume und ‚zeigt fich daher auch, auf den Vorderflügeln zwiſchen dem Hinterrande ‚und der, Davor herziehenden. braunen Linie. „Auf den Hinterflügelm: ift das Wurzelield Heiler. Der braune, Schatten- ftreif, ‚dev. zwifchen. ihm ‚und der Augenreihe bey unferem, norbi- fhen alter in ziemlicher Breite und zufammenhängend hinzieht, ift dünn und, bei), manchen, Exemplaren, (Var. b.) nur durch ein— zelne Stäubchen, bie, ſich auf den Adern am ſtärkſten häufen, angedeutet. j Iran. I Auf den Unterflügeln zeichnen ſich die Vorderflügel Durch grö— Bere Verbreitung des Gelben gegen. den Vorderrand und die Baſis und ferner durch Feinheit der braunen Querlinien aus Die characteriftliche Querlinie zeigt, wie be) unſrer Megaera, in ihrer Geſtalt auf dem erſten Aſte der Medianader einige > AT 140 ‚241 = Veränderlichkeit. Die Sinterflügel ſind heller, ihre braune Be— ſtäubung dünner und die zwey zackigen Querlinien feiner. Die Flügelgeſtalt bietet keinen Unterſchiedz bie Größe iſt beträchtlicher als an ünſrer nordiſchen Megaera. M Die Flugzeit beginnt bey Meſſina ſchon zu Ende Jannar; den erſten Falter ſah ich am 31. Januar. ‚Er hält ſich wie bey uns an Erd- und Felswänden auf und iſt im Frühling, woich mich nicht erinnere ihn an Blumen geſehen zu haben, ſchwer zu fangen! Um ESyhracus, wo die Verfolgung weniger erſchwert war, ließ er ſich öfter haſchen; hier hielt er. ſich ans den Kalk— felfen ders ehemaligen großen Stadt ziemlich: Häufig: auf. Im Juli traf ih um Meffina die zweite Generation, und, Diefe war wie fait alle Nachkommen ber wilden Frühlingsfalter, wegen der Hige weniger ſcheu und lief, ſich auf den Bluͤthen von Scabio— fen Teicht fangen. Um Neapel, und Sorrent war Megäera nicht Selten. - . NIT RE SENT AgEr ie Bois duval hat in Icon. pl. 44. fig. 4. 5. 6 einen Sa- tyrus Lyssa aus Dalmatien, den er mit Der Frage, 0b «8 Baftard der Mäera und Megaera ſeh, auch im Inder ©. 32. 231, aufführt. In den Icones S. 222 fagt er, er halte ihn bloß für Localvarietät der Megaera, die oberiwirts der Staitnt- art faſt völlig gleiche, hinftchtlich der Färbung der Uinterfeite ynd der Zeichnung auf der Unterfeite Der Hinterflligel, ter Maera ähnlich ſei. Bey ben, einzelnen Angaben feinen Verivechäfuit: gen der Namen und andre Irrungen, vorzufönmen, denn Menn Boisduval fagt, die Oberfeite der Vorderflügel fen wie bih Maera,,fo würde ich bier vermuthen, 'er "habe Mezaera fchreiben wollen, da die Abbildung nur Diefer gleicht, ivenn er nicht, Dinzufegte; aber, Die, ſchwärzliche (d.h. braͤune, characte- riftifche) Querlinie Bildet wie bey Hierd und Megaera einen ausipringenden, ſcharfen Winkel. Diefer Umftand ift der befte Beweis, daß Lyssa nichts als Megaera var, ift. Ihr Cha— ‚raeter als Varietät befteht “in der Farbe der Unterſeite der Hinterflüig elzdieſe iſt nehmlich—röthlichweißgrau* wie bei) der unter Maera beſchriebenen Adrasta. Nach Bois: duüuvals Verſicherung hatſeine Menge männlicher und weiblicher Exemplare dieſe Färbung ſtandhaft, und kein franzöſiſches oder peloponneſiſches Eremplar ſoll ihm darin gleichen. Hieraus: aber eine hybride Abſtammung folgern zu wollen, ſcheint mir etwas zu. kühn. Es iſt eine Megaera var. australis, d. Dal- matina:alisıpoSterioribus: subtus lilaceo-cinereis. N "Noch habe ich als hierher gehörig zu beſprechen: Satyırws Tigeliws'(Tigellius?) Bonelli. | J "" * Mem. della reale acad. di Torino vol. XXX, p. 181. tab. 1. fig. 2. : 3 Bun a ""Rambur: Annäles' de la soc\'entomol. I! pag.' 263. "Sat. Tig. simillimus- Sat. Megäerae, sed minor, ala- rum posticarum disco fascia media transversa supra destituto. Bi; wenig un I" Wenn Boisduval hier den Vergleich mit Maera macht, „bie „bey uns viel dunkler auf der Unterſeite der Hinterfluͤgel ift, jo finden wie bey Dupondel ©. 285 in einer Note die höthige Crläute: zung, „Wir müffen bemerken, daß die Adrasta der deutichen Autoren die Maera der frangöfifchen iſt und umgekehrt. Dir Grund davon sifb der, (daß der von Linne der typiſchen Art gegebene) Name) natür- licher Weife) auf die in jedem Lande gemeinſte Varietaͤt angewendet werben, mußte, (). Folglich ſcheint es, daß die Warietät mit dunklerem Srunde, ‚diejenige alfo, die wir hier ale Adrastlıs geben, in Deutſch⸗ land zuerſt bekannt geworden iſt, wo fie verbreiteter iſt als die mit hochgelbem Mittelfelde waͤhrend in Frankreich das Gegentheil ftattfindet.' —ñi 142 Boisduval Icon. pl. 45. fig. 15:27 mas. 3 fem. pag 224: Sat. Tig.: ‚alis denticulatis supra fulvis fusco .striatis,., anticis ‚sesquiocello ; posticis a medio ad marginem ‚omnino fulvis, äbsque fascia fusca ante ocellos, his subtus_pallide Nayıdo- cinereis, strieis fuseis duabus undatis ocellisque sex iride duplici. ..Boisduval: Chenilles d’Europe. Satyrid! pl. 2. fig.8. 9. "DüponchelHist. nat. des 'Eepidopt. Pl. 30. fig. 5. fem.' 6. 7. mas. pag. 199. Fteyer Aeltere Beitr. ITS: 64 und 158. Tab. 68. Big. 1. Hipp. Tigelins.' Treitfhfe N). ©, 37 unter Megaera, Dieſer Falter wird bon Treitfchfe entichieden für Meraera var. erflärt, und ich bin febr bereit, ihm darin beyzupflichten und den Schmetterling der Megaera ald'var.ı australis e, Sardiniae.et Corsieae ‘> duplo minor, 'alis posterioribus'sine faseia' nebulosa' ante "ocellos behzuzaͤhlen· Daß er lin Siei⸗ lien auf der Oftküfte nicht vorkommt, iſt gewißz auch beſitze ich ihn fo wenig wie die Sat. Lyssa: So ſonderbar es mir auch ſcheint, daß in Gorfica und’ Sardinien nicht auch Falter! von der gewöhnlichen Größe vorkommen ſollen, fo möchte es doch, wohl durch Die "DVerficherung "Rambursund die Menge den von Dahl. gefammelten‘ Falter als faſt ausgemacht angeſehen wer— den. Dieſer Größenunterſchied beweiſt offenbar fo wenig für Die Artrechte, wie die Ashnlichkeit Über Naupen und: Puppen des Tigelius und der Megaera vulgaris: dagegen. Den zwehten Hauptunterfchied, ‚den Boisduval hervorhebt, folen die etwas gerundetern und lebhafter gefärbten‘ Flügel geben. Hierüber ſchweigen Duponchel und Rambur: auch iſt Megaera darin fo veränderlich, daß dieſer Unterſchied, es müßte denn die Geſtalt des Nigelias underänderlich fegn / alle Erheblichkeit verliert. Drittens ſoll die ſchraͤge (abnorm beſchuppte) Binde der Vor: derflügel des Maͤnnchens gegen den Vorderrand fehmäler ſeyn ald beiy:Megaera. Dieſes zeige fih an Duponchels Bild des Tigelius garnicht, und da ich ein’ Meſſiner Männchen mit einer san Diefer Stelle Fehr: verſchiuälerten Binde beſttze, fo muß ich diefenmUnterfchied® gſeichfalls allen Werth abfprechen. Vier— tens ſoll auf der ‚Unterfeite der Vorderflügel die characteriftifche Duerlinioobey" Tigelius gegen den Hinterwinkel verlöſchen. Allein ein Mehr oder" ein’ Minder zeigt ſich bey meiner Variet. australis ſowohl in der Länge wie in der Geftalt dieſer Linie an ihrem untern Theile; > ein’ DVerlöfchen ft alſo ohne Beweis⸗ kraft für die Rechte der Art, Das fünfte Merkmal, auf welches son allen Autdren das meiſte Gewicht gelegt wird, und das in dev That das Bauptſächlichſte ft,’ beſteht in dem Mangel der braunen Schattenbinde auf den’Sinterflügeln zwiſchen den Wur⸗ zelfelde und der’ Augenreihez”diefer Unterfchied ſoll conftant ſeyn, und Duponchel hat ihn an der Menge corſiſcher Eremplare, die Rambur mitbrachte, 'conftant gefunden. Treitſchke ſcheint diefe Standhaftigkeit nicht anzuerkennen, indem er ſagt (X, 1. 37), ein Theil‘ der dunkeln Zeichnungen bleibe aus, werde aber! auf einzelnen Gremplaren ftellenmeife bemerkt. Meine Var. by die ih im Mai und Juli gefangen habe, die alſo in der Frühlings⸗ und Sommergeneration vorkommt, bildet einen ſehr guten Uebergang zu: Tigelius. t nu nd Zeigte ſich in der Geſtalt der characteriſtiſchen Quetlinie' ober in der Gtellüng und Geftalt anderer Linien ein ſtandhafter Un— terſchied; fo würde Tigelius eben ſo gut als Art anerkannt werden müſſen, wie dieſes beh Hiera, welche ſolche Verſchieden— heiten heſitzt geſchehen iſt a, 1°. 1435 25. (12) Egeria. Var. a. vulgaris (Neapol.) . Var. b. Meone Esp.: alarum flavedine laetiore, — riorum margine profundius inciss. Wagners Neifen in Algier, MI. S. 210. Tab. 9. Fig. Die Unterjchiede der ſüdlichen Barietät, welche Graf v. Hoff⸗ manngegg in Illigers Magazin anfangs: für eine, gelbere Nace der Egeria erklärte, was er fpäter widerrief, ſind von —J— gut auseinandergeſetzt worden. In heuerer Zeit hat Boisduval das Zujammengehören. beyder, Falter zu einer Art wieder behauptet; Herrich Schäffer (Syſtematiſche Bearb. I. ©. 89) und Wagner führen fie, aber. ald getrennte Art auf. Meone fliegt in zwey Generationen, deren: erfte bey Meſſina zu Anfang Februars auftritt; Da andere Arten, z. B. die Bons tien, ‚Hipp. 'Pamphilus, . Pap.. Machaon,. die ‚auch in zwey Generationen; fliegen, in Frühjahr ziemlich ‚anders ausfehen ala im. Hochfommer, ſo war. ich geneigt, «Die ſich dort ftet gleich bleibende. Meone aus dieſem Grunde als eigne Art anzuerfen: nen. Allein Analogien können nur dazu dienen, die Aufmerk: famfeit bey der Beobachtung zu ſchärfen z ſelten oder nie geben fte seinen Erfag für, die Beobachtung oder enthalten fie Beweis: Kraft. Eine fortgefegte Beobachtung hat mich von jener Anfieht, daß Meone ftandhaft bleibe und eigne Axt ſey, abgebracht. Die dreh Walter, Die ich. bey Neapel gefangen habe, bilden einen nor: trefflichen Uebergang zu der nordijchen Egeria. < Am Avernerfee fing ich am 11. Auguft ein. schönes Weibchen) mit: ſtumpfern und fürzern Zähnen der Hinterflügelz Dies gelben Flecke find auf der Dberfeite der Flügel kleiner, und alle Flecke der Sinterflügel, auf den Vorderflügeln aber der unter dem Augenfleck liegende und die 46, welche eine unvegelmäßige, zwiſchen der Querader und dem Augenfleck hinziehende Binde anfangen, Haben fait das belle Gelb unferer nördlichen Egeria, während. die andern Flecke die hochgelbe Farbe der gewöhnlichen, Meone -bebalten! Vor Dem weniger eingebogenen Hinterrande der Vorderflügel liegt nur der halbe Fleck der Rgeria, dagegen aber, auch die zarte, braune Linie, die der Meone, eigenthümlich ſeyn ſoll. Auf der Unter: feite hält das Gelb die Mitte zwifchen dem der Meone und dent unferer Egeria; der wiolette Rand den, Hinterflügel ift lebhaft wie beh Meone. — Im Caftanienwalde) füblich oberhalb: des Agnanoſees flog unſere ‚blaßfledige ‚Egeria anf den lichten, von der. Sonne beſchienenen ‚Stellen nicht, felten 5 hier fing: ich, ein fpielendes Pärchen, wovon; das Männchen — mit der Ausnahme, daß die Flecke der. Flügel, namentlich. der. Hinterflügel, etwas größer ‚und ‚schärfer ‚find — eine. unzweifelhafte Egeria iſt, das Weibchen‘ aber ıdie Meone vom Avernerfee: Bey Diefem Weib: chen find die DVorderflügel ‚genau fo. ftumpf wie ‚an ‚Egeria vul- garis, aber Die Hinterflügel noch fchärfer gezähnt ala bey den meiften fteilifchen. Weibchen. Es iſt gewiß, dap das fpielende, verliebte Pärchen ſich begatten wollte. Da alſo in Flügelfärbung und Bildung, der Uebergang da iſt, woran Ochfenheimer zweifelt, und eine-Begattung der behden Racen unter einander faſt feinem Zweifel, ‚unterworfen ift; fo ſchließe ich mich der Anſicht derer mit Ueberzeugung an, die in Meone keine eigne Art anerkennen. Um Meffina fah ich Die erfte Meone am 11, Febrnar'ziem: lich. tief rin Gebirge in den Gärten, ſpaͤter überall in den Thä⸗— lern, (aber, menn aud) leichter ald Megaera, doch ziemlich ſchwer zu fangen. Ich fand fle ſelbſt zwiſchen den Sandhügeln, im die 144 Sicilien im Nordoſten ausläuft, zwiſchen den Baͤumen der Gär- ten. Um Syracus war ſie weniger häufig. Ihr Betragen iſt völlig das unſerer Egeria; fie flattert ſchwankend umher, ſpielt mit Ihresgleichen und ſetzt ſich auf abgefallene Blätter und auf den Erdboden, ſehr ſelten an Blumen und nie an Wände wie Megaera. Ihr Aufenthalt find. Gärten und frifche Gebirgsthä- ler. Um Neapel bewohnt fie waldige Gegenden, worin fie meift die fonnigen Stellen auffucht, und ſich auf haarloſe Blätter, Dürre oder grüne, ſetzt. Hier fcheint der Fühle Schatten die Aus— bildung der gelben Färbung zu verhindern. — Gofta weiß gar nichtd vor Meone; er fennt bloß — als ſehr gemein. 24. (13) Galatea. Var. Syracusana; major, rascente, ventre albo. Schon am 14. Mai fah ich auf den Sumpfiriefen bon Mag⸗ nift, einer Halbinſel 14 Meilen nördlich von Syracus, einen Brettfpielfalter fliegen, "der mir Galatea zu feyn ſchien. Zu Ende des Monats war aber Galatea nicht felten an den Acker— rainen in den Syracalümpfen und bey der Chyane. Im Juli gab e8 ‚viele Weibchen mit, zerfegten Flügeln bey Meffina an dem Weftabhange eines hohen Berges, an dem viel Arundo mau- retanica wächſt. Sie gleichen ganz unferer biefigen. Galatea mit der. Aus- nahme, Daß ſie beträchtlich größer und am Sinterrücken grauer und am Bauche ganz weiß find. Beh den Männchen fcheint Die reinweiße Farbe auf beyhden Slügelflächen gewöhnlicher zu ſehn ald die gelbliche. „Die Farbe der- Fühler ift fehr veränderlichz bey manchen auf der Unterfeite hellroth, bey andern überall ſchwarz. 25. (14) Pamphilus. Daß Pamphilus und Lyllus als eine Art zufammengehöre, hat, foviel ich weiß, zuerſt Bois duval behauptet (Index edit.1. 1829. pag. 24 und dann edit. II. pag. 30. 277). 7 Ohne davon zu willen, bewies ich es, indem ich den weiblichen Lylkus beſchrieb, den: ich. ein "einziges "Mal: bey Glogau gefangen habe. Gſis 1839. ©. 262.) Darauf erklärte fich auch ——5 dafür (Entomol. Zeitung 1840. S. 175). Lyllus iſt die Sommergeneration des Südens und ‚ein. Wro- duct der wärmern Jahreszeit; bey uns wird er nur ſelten her— vorgebracht ; mein glogauer Exemplax fing ich am 34, Juli des ſehr heißen Jahres 1834, im welchen dieſe Varietät bey uns wahrſcheinlich noch öfter vorgekommen iſt. Der eigentliche Pam- philus hat im Süden als Raupe die Regenzeit zu durchleben, und: dieſer verdankt er ſeine trübere Färbung. Gr, begann bey Meſſina in den Bergen um den 20. März zu fliegen (ein zer— lumptes Männchen fing, ich am 26. d. Mts.) und war über— haupt ſehr einzeln zu ſehen. Das einzelne mitgebrachte Exem⸗ plar der Frühlingsgeneration (vom 2. April) hat wie unfer Frühlings-Pamphilus eine deutliche, braune Puftel in der Vor: derflügelede, vor dem 'Hinterrände der "Hinterflügel Died verlo— ſchene Puncte, und den berlofchenen Rand um die ochergelben Flügel; der graue Randſtreif bor dem Hinterrande der Hinter ‚Flügel trennt ſich ſehr verloſchen, doch erfennbar von ber. Rand— linie durch die Grundfarbe, ta am nordiſchen Pamphilus ge— wöhnlich gar nicht, ſelten merklich geſchieht. Die Unterfeite hat nichts Abweichendeg: Die Hinterflügel ft find grüngrau, nur am Rande der Mittelzele, mit-einem gelblichweißen Fleck; Die Pupil⸗ ten der ſehr Kleinen, kaum kennbaren Aeuglein ‚glänzen ein wenig. abdominis dorso cine- 145 um Syrafus flog der eigentliche Pamphilus gleichfalls im April, ferner im May und bis’ zur Mitte des Juny, wo Lyl- Jus ſchon mit ihm gemifcht erſchien. Die Eremplare, gegen 20 Stüd, find meift größer als unfere Frühlingsgeneration, haben alte. die braune Puſtel der Vorderflügel in ziemlicher Größe, den grauen Echattenftreif vor der Randlinie ‘der Hinterflügel noch deutlicher getrennt als bey dem Meffinaer Eremplare, gar Feine Puncte oder höchftens einen fehr undeutlichen davor und auf der Unterfeite der Worderflügel den ochyerbräunlichen Streif ziwis ſchen der Mittelzelle und dem Augenflect deutlicher und länger als bey dem norddeutfchen Pamphilus. Die grünlichgraue Uns terfeite "hat das’ braun begraͤnzte Wurzelfeld entweder nur an der Vorderrandhälfte oder faft vollftändig gelblichmeiß eingefakt. Die Pupilten der undeutlihen Augen glänzen ein. wenig. — Ein großes Weibchen vom 6. Juny hat das Außenfeld der Hinterflügel auf der Unterfeite reichlih mit Violett, gemifcht; und darinn 6 ziemlich deutliche Augen mit glänzenden Pupillen. — Auf der Neife von Neapel nah Rom fah ih am 23. Aus auft, dann außerhalb der Stadtmauer Noms bey St. Peter am 26. Auguft, endlich in den Apenninen hinter Fuligno (hier flog aber auch ein’ Lyllus) mehrere eigentliche Pamphilus, wie wir fie bey uns im Sommer haben. Die 3 von den 3 Stellen mitgenommenen Meibchen haben breite braungraue Nänder um alle’ Flügel und auf den Hinterflügeln eine faft unmerkliche gelbe Beftiubung vor dem Hinterrande; das Itriſche ift auf der Un: terfeite "der Hinterflürtet lebhaft graugelb und hat wie das to: miſche 2 Puncte auf der Oberſeite; Teßteres twie das apenninifche auf der Unterfeite der'Vorderflügel einen unmerflichen Duerftrich. (Bu diefer breitrandigen Varietaͤt des nordifhen Pamphilus gehören auch die von Dr. Low aus Kleinafien mitgebrachten Frühlinggeremplare.) Lyllus füngt aus begreiflihen Urfachen eher zu fliegen an, als Pamphilus ganz verfhmwunden ift. Seine Eigenthuͤmlich— keit Befteht darinn, daß zwifchen. dem Schuttenftreif und der Randlinie die ochergelbe Grundfarbe gewöhnlich rein und als eine vonftändige Linie hervortritt. Beym Männchen iſt dieß weniger vollftändig der Fall, und zwar bey den Erftlingen am undollfommtenften, und ftets gehen die Kängsadern in braun— grauer «Färbung hindurch. Gegen den Vorderwinkel iſt auf beiden Flügeln diefer Schatten am breiteften und mit der Rand— linie zufammengefloffen. Bey dem groͤßern und hellern Weib— chen vermindert fich dagegen diefer Schatten und ift oft fo. ſchwach, daß er auch an den Vorderwinkeln von der Nandlinie getrennt bleibt; und bisweilen hört er auf den Hinterflügeln fehon am 2ten Aft der Medianader völlig auf. Selten find die Längsadern an ihrem Ende grau. Die Zahl der Puncte zwiſchen denfelben fteigt an beiden Gefchlechtern von 04, und beide Extreme find felten. h Die Unterfeite ift überall blaͤſſer als bey Pamphilus; nur das Auge, die ochergefbliche Querlinie und der bräunlihe Schat— ten vor dem Hinterrande auf den Vorderflügeln, und der Rund der Mittelbinde der Hinterflügel find dunkler und fchärfer. Daß die WVorderflügel nie einen „kurzen und bogenförmigen Silber ſtreif“ Haben, wie Ochfenheimer 1, 1. ©. 308 befchreibt, babe ich ſchon Iſis 1839. ©. 263 bemerkt. > Auf den Hinterflügeln ift der graue Nebel, in welchem die Aeugelchen ſtehen, oft ſtark mit Violett gemifcht (Var. 8), und zwey Meibchen haben auf der ganzen Untetfeite der Hinterflügel roͤthlich fahlgelbe Grundfarbe (Var. Y). — Das Auge der Vor: derfluͤgel hat bisweilen ein kleines unten an ſich hingen (var. d) Iſis 1847. Heft. 3. 146 und bey einem Mefjiner Meibchen ift der. helle Hof um diefes Doppelauge vollftändig und fogar nah unten verlängert. — Zwey Weibchen haben über und unter dem Auge ein Aeuglein und alle drey in einem gemeinſchaftlichen Hof eingeſchloſſen (var. &). — Ein Weibchen hat auf der Unterfeite. der Vorder: flügel einen ſchwarzen Punct in hellem Hofe zwiſchen dem 2ten und ten Afte der Medianader (var. &). — Ein monftröfes Weibchen von Syracus hat an den vollftändig gefcanzten Hin: terflügeln einen Hinterwinfel von etiwa 90% und den Hinterrand an denfelben in der Mitte edig hervorftehend; der Worderrand der Vorderflügel äuft hinten fehr conver und der untere Theil des Hinterrandes läuft in einer geraden Linie fchräg eimwärte. — Ein Weibhen eben daher ift in feinem ganzen Innenraum auf allen Flügeln verlofhen. — Ein Weibhen von Fuligno hat auf der Unterſeite ein auffallendes Ausſehen; auf den Vor— derfluͤgeln iſt es nehmlich faſt roͤthlichgelb wie unſer Pamphilus mit ſehr kurzem Streif vor dem Auge und gelbgrauem Vor— derwinkelz auf den Hinterfluͤgeln graugelb, das Mittelfeld. nur an der Vorderrandhälfte und vor dem Innenrande hellgelblich eingefaßt. Außer der Oberſeite des Lyllus hat es alſo vor dem nordiſchen Pamphilus nur die lebhaft graugelbe Farbe der Un terſeite der Hinterfluͤgel voraus (var. 7). Es ergeben ſich alſo fuͤr den italieniſchen Pamphilus folgende ſyſtematiſche Phraſen: a) var. Sicula verna: in alis omnibus nebula mar- ginali fusceseenti vix a margine separata. «) in alis posterioribus subtus maculis albidis non eohaerentibus. ß) in alis posterioribus subtus maculis albidis cohaerentibus. y) alis omnibus late fuscescenti marginatis (sp. Syrae., Ital. med., Asiae min.) b) var. Lyllus. «&) subtus dilnta, ocellis alarum posteriorum griseo circumfusis, ß) ut «) sed ocellis alarum post. violascentl cir- cumfusis (mas. fem.). y) alis posterioribus subtus incarnato - pallidis (fem.). d) ut «) sed alarum anteriorum ‚ocello |infra ap- pendiculato. &) ut @). sed ocello alarum ‘anteriorum punctis dnobus additis. ü). ut «) sed in alis anterioribus puncto ocellari ante angulum posticum (fem.). 7) ut &) sed alis anterioribus subtus obscurius ochraceis, Cofta gibt in feinee Fauna di Sicilia ©, 2. einen ſehr aus— fuͤhrlichen Bericht und eine Abbildung von einem Satyrus Corinna, der aber nichts weiter iſt als Pamphilus var. Lyl- us. Seine Cremplare find vom Berge Tripi bey Ali zwifchen Meifina und Catania. Er bemüht fich zuerft,. das von Bo— nelli abgebildete Meibchen, Sat. Norax, genau: zu. befchreiben ; feine Beſchreibung zu überfegen- ift überflüffig, da fie mit meinem Lyllus var, &) zufammenfällt. Er unterfcheidet davon eine Varietaͤt: alis omnibus fulvo-rufescentibus, postieis subtus ocellis sex, tertio anteriore, disco repando fuseo [was heißt das?], von der er fagt: „beh einem Weibchen. find ſechs Aeug— tein, faft im Zickzack aufgeftellt (fig. 3), von welchen das 2te vordere ohne Pupille, das dritte in den braunen Fleck verſenkt und mit ſehr nusgedehnter filberfarbner Pupille, das Ste und 10 147 = 6te mit kleiner Pupille und ſchwarzer, viel merklicherer Iris. Bey einem Maͤnnchen ſind die Aeuglein kaum mit bewaffnetem Auge erkennbar, und jene an den Winkeln ganz verloſchen.“ — Seine Bilder zeigen am beſten, daß er den Lyllus meint, ſo wenig fie auch ſonſt werth find. Figur 1) ein fliegendes Männ- hen hat zu Eurze Hinterflügel und gegen die Baſis der Vor— derflügel ein zu lebhaftes Citrongelb. Fig. 2) dag figende Männ: chen, vielleicht das vorhin als Varietaͤt erwähnte, hat auf der Unterfeite der Hinterflügel nur in der Mitte ein etwas deut— liches Aruglein. Fig. 3) das fißende Weibchen, hat, auf der Unterfeite der Worderflügel ftatt bes Nandfchattens einen braun— rohen Kappenftrich und auf den Hinterflügeln 6 deutliche Aeug— lein in einer breiten gelbbraunlichen Binde; zwifchen ihr und dem Rande find die Adern ſtark ausgedrüdt und grau. Lycaena. Coſta kennt folgende Arten als neapolitanifh: 1) Arion nicht ſehr häufig bey Nocera. 2) Cyllarus am Aspromonte, 3) Acis. [4 —6 find aus Verfehen weggelaffen.] 7) Ado- nis „faſt überall bey uns nicht ſelten.“ 8) Alexis. 9) Eu- medon felten. 10) Hylas etwas felten. 11) Argiolus; „Die zweyte Generation pflegt Eleiner zu fein; ‚oft, find auch die Puncte auf der Unterfeite in Xinien verwandelt.‘ 12) Corydon; Gran Sasso und Calabria ultra; Warietät a) alis antieis subtus linea conspicua prope marginem posticum [inter- num?] notatis. ine doppelte ſchwarze ‚Querlinie verbindet einen der Puncte deg MWurzelbogeng ‚mit den zwey bintern des Mitteibogeng. Dom Gran Saſſo. .15) Daphnis auf den Hügeln bey, Vico und Caftellamare. Die Varietät tab. 5. fig. 1.2., auf dem Gran Saffo im Auguft gefangen, unterfcheidet ſich durch den dreyedigen, ſchwarzen, weißgefäumten led im Mittelpuncte der Unterfeite dev Hinterflügel und durd die auf beiden Flügeln faft ganz verlofchenen Nandflede. 14), quer- eus in Galabrien und bey Alife. 15), boeticus, manchmal 3 Eleiner als gewöhnlich, vom Suly bis September. 17) W al- bum im July in Calabria ulteriore, nicht gemein. 18) Phlaeas häufig. 19) rubi. 20) telicanus. in Gala: brien und Lecce. A. Polyommatus. 26. (1.) Cyllarus. Um Meffina, felten in einem tiefen Gebirgsthal an der Pas lermitaner Straße. in am 2. April gefangenes Weibchen ift ſchon zerriffen und abgeftäubt, 3 am 15. und 18. April gefans gene Männchen find noch ganz unverflogen. Das Meibdyen hat auf der Oberfeite eine ſchwache bläufihe Beſtaͤubung, auf der Unterfeite dag Grau eines gewöhnlichen Männchens und das Grün bis zum Mittelzeihen und am Innenrande bis zur Sledenreihe verbreitet. Es weicht alfo von unferem einheimifchen Cyllarus-Weibchen ab, welches unten mehr braungrau ift und gewöhnlich ein viel eingefchränfteres Grün befist. Die Maͤnn— chen find in der blauen Grundfarbe alle etwas verfchieden, gleichen ficdy aber darinn, daß auf der Unterfeite ihr Grau weiß— licher ift, als an den unfern, und daß auf den SHinterflügeln die Augen Aufert Elein und etwas undeutlic find. (Die Elein- afiatifchen Exemplare haben eine mehr gebräunte Unterfeite, ein gelberes Grün und deutliche Augenpuncte.) Ob dieſe Varietaͤt lokal oder zufällig ift, läßt fih aus den wenigen Eremplaren nicht beftimmen. 148 Cofta hat eine Varietät aus Terra d’Otranto:. alis posti- eis. [add. subtus] impunctatis magis virideseentibus. Die ſehr ſchlechte Abbildung tab. 5. fig. 3. 4. fheint ein. Männchen vorzuftellen mit zu geſtreckten Flügeln, die auswärts. auf faſt & der Slügelfläche gelbbraun find; auf der Unterfeite iſt die Grund— farbe bräunlic ‚grau, ‚auf. den unpunctierten Hinterflügeln an der Wurzelhaͤlfte hellgruͤn; die Vorderflügel haben. eine Quer: reihe von 6 Puncten in der Größe. wie ‚ben Acis und in. der Stellung wie bey feiner von. beiden Arten. Dennoch: fcheint nur Qyllarus gemeint gewefen zu feyn. 27. (1) ACHS Var. b) Aetnaea an pr. sp,? subtus obscurior, ocel- lorum serie propius ad marginem posita. Unter mehreren Cremplaren von. Polyomm. Alexis, die, in der Waldregion des Aetna am 30. Suny flogen, fieng ich auch ein ziemlich ſchlechtes Weibchen von Aecis, das ſolche Eigenthuͤm⸗ lichkeiten hat, daß ich bedauere, nicht mehrere geſucht zu haben, weil ich faſt eine eigene Art vermuthe. Die Vorderflügel find ein wenig ſchmaͤler und fpiger. Die. Unterfeite iſt hellbraun ohne graue Veymifchung. Auf den Vorderflügeln. ift das Mit telzeihen nicht ein feiner Strich, fondern ein ſchmaler Nieren- filed. Die Augen, welche die Reihe bilden, find. auf allen Flüs geln glei) groß, größer als bey Acis, und ſchaͤrfer weiß geranz det. Was aber dus Wichtigfte ift, die Reihen ftehen auf beiden Flügeln merklich näher dem Hinterrande als dem Mittelzeichen, während es bey Acis umgekehrt ift. Auf den Hinterflügeln ſteht das zwehte Auge, vom Vorderrande aus gerechnet, dem dritten weit näher als gewöhnlich, und die.3 evften bilden eine gerade Linie, während bey Acis das 2te Eleinere Auge ftets ein- waͤrts geruͤckt iſt. Franzen und Färbung der Hinterflügelbafis ohne Abweichung. 28. (3.) Argiolus. Selten um Meffina im März und April in fonnigen, gegen Wind gefhügten Thaͤlern im Sonnenſchein um den hohen ſtachligen Geisklee (Cytisus spinosus und. triflorus), Die Raupennahrung Fann hier fein Rhamnus feyn, Einen Schmets terling glaube ih in Faro, an. der fchmälften Stelle der: ficili- [hen Meerenge gefehen zu haben. Das einzelne -mitgebrachte Weibchen ift eine zufällige Varietät von mittlerer Größe. ı Die Adern der DVorderflügel find bis an die Franzen hellgrau; der fhwarze Hintercand iſt nur ſchmal und. hört am erften Afte der Medianader ganz auf. Auf den Hinterflügeln geht vor dem Hinterrande eine Weihe feiner Striche. Auf der Unterfeite find die Augenpuncte der Hinterflügel Elein und verlofchen, und die Zeichnungen vor dem Hinterrande fehlen mit Ausnahme von Spuren in den Hinterwinfeln. Diefer Falter fliegt wahrfcheinlidy an allen Küften des mit: telländifchen Meeres. ; 29. (4.) Corydon. Var. apennina: alarum marginibus angustis ‚einera-‘ scentibus, alis subtus dilutissimis. 14 Nur zwey Männchen kamen mir am 65. September. zu Ge- fiht, Hinter Fuligno in den Xpenninen, mo. fie höher: hinauf als Adonis an den ‚Kalkfelfen ‚flogen und fih an weißfilzige Labiaten festen. ie haben ein vom. gewöhnlichen Corydon. fehr verfchiedenes Ausfehen,. geben. fich ‚aber an. dem Umfange der Pubescenz auf den Flügeln zu, erkennen. Sie gehören zu den Eleinften Sremplaren.: Das Silberblau der Grundfarbe hat an dem einen Cremplar mehr als bey dem andern einen weißs lichen Ton. Die Adern der Oberfeite find. bey beiden auswärts: , 149 in geringerer Länge ſchwarz; der Rand der Worderflügel iſt mehr grau als ſchwaͤrzlich, weit ſchmaͤler und enthält eine Reihe weiß: licher, verlofchener Querflede; auf den Hinterflügeln fehlen ein= mwärts die grauen Schatten an der Fledenreihe, die auswärts zwifchen den Adern weiß eingefaßt ift. Von den Adern laufen nur’ ganz dünne graue Striche in die reinweißen Franzen: aus. Die Grundfarbe der Unterfeite ift mit vielem Weiß gemifcht, auf den Borderflügeln weißlich, auf den Hinterfluͤgeln weißlich— braun. Die Flecke find Elein und verlofhen, [und ihre weißen Ninge laffen fich nur mit Mühe erkennen; das Nothgelb der Randreihe ift hell und blaß. Auch bier haben die Franzen dünne grane Laͤngsſtriche. Sch vermuthe, daß auf diefe Corydon-Barietät die von Grastin in den Annales de la Soc. entomol. V, ©. 555 gemachte Bemerkung geht: „Dorylas und Gerydon haben ung eine fonderbare Einwirfung des Climas auf ihre Farben gezeigt; wenn fie die hohen Hügel der Umgegend von Granada bewoh- nen, werden fie durch die Wirkung der großen Hitze faſt ganz weiß, während’ fie auf den Gipfeln der Sierra Nevada, wo fie eine gemaͤßigtere Temperatur finden, ihre gewöhnliche Farbe be- halten. Mir fcheint aber mehr der Kalkboden den Einfluß zu aͤußern; denn’ die Stelle in den Apenninen, wo idy den Cory- don fand, war ſchon ziemlich hoch). 30. (5.) Adonis. Var. 2. (Ochsenh.) b) subtus magis lutescens. c). ut b) sed serie ocellorum arcuata margini propiore, conulo albo nullo. An einem fteinigen, mit verflimmerten, niedrigen Kleearten beivachfenen Abhange der Apenninen oberhalb Fuligno flog diefer Falter am’ 5. September nicht felten in Gefellfchaft der Po- Iyomm. Alexis, der Col. Edusa und der Hipp. Statilinus. Ich fammelte aufer einem begatteten Paare noh 2 Männchen. Die 3 Männchen haben die Auszeichnung, daß von der ganzen ſchwarzen Punctreihe auf der Oberfeite der Hinterflügel nur der Punct zwifchen dem 1ften und 2ten Afte der Medianader ziem- lich deutlich, die andern gar nicht zu fehen find. Auf der Un— terfeite ift die Grundfarbe der Hinterflügel gelbbräunlich, wie ich fie nur an wenigen deutſchen Eremplaren meiner Samm— fung bemerfe, von denen ich die Flugzeit nicht weiß und alfo nicht beftimmen Fann, ob fie al8 Sommergeneration zu den Apenninenbewohnern gehören. Das Weibchen, Ochfenheis mers Varietät 2 (1, 2 ©. 36.), hat auf der Dberfeite vor den rothen Nandfleden der Hinterflügel einige blaue Schuppen. Auf der Unterfeite hat es eine ausgezeichnet fehone gelbbraune Grundfarbe, an der Hinterflügelbafis gar nichts Grünes und dabey eine fo auffallende Stellung der gebogenen Fledenreihe, daß ich über das Zufammengehören mit Adonis in Zweifel wäre, hätte ich es nicht mit einem entfchiedenen Adonis mas in Begattung gefangen. Diefe Fleckenreihe fteht nehmlich faft dicht an den rothen FSleden; fie bildet alfo auf den Vorderfluͤgeln einen flacheren Bogen, weil der Fleck zwiichen dem 1ften und ten Aft der Medianader weiter auswärts fteht. Daffelbe ift der Fall mit dem gleichen Fleck der Hinterflügelreihe, und hier fehlt der weiße Kegelfleck gänzlich, wofür die weiße Minfellinie zreifchen dem Zten und 3ten Aft der Medianader mit dem ganz nahen Auge zufammenftößt (var. e.). — Bey Trieft war der Falter in der Mitte September ziemlich häufig am Suͤdabhange des Karft3 in den Eichengehöfzen und zwiſchen den Weinbergen; zwey dort gefangene Meibchen haben außer der fchönen gelb: — — 150 braunen Unterſeite der Hinterfluͤgel nichts von Ochſen heimers var, 1 Abweichendes. 31. (6.) Alexis. Ueber den Einfluß der Jahreszeiten auf diefen Falter, deffen Name von Rechtswegen mit Icarus vertaufht und auf Age- stis übertragen werden follte (Iſis 1844. S. 23.8 und 9.) findet fich fo viel ich weiß, nirgends etwas angemerkt. Sch felbft bin zu fpät darauf aufmerkfam geworden, als daß ich etwas Andres denn eine bloße Vermuthung aufftellen Eönnte, die nehm- lich, daß die im Frühling erfcheinende Generation arößer,, ſpitz— flügliger und reiner blau mit weniger roͤthlicher Beymiſchung verfehen fen, als die Spätfommerfalter. Ben allen von mir gefangenen deutfchen Alexis ift die ſchwarze Nandlinie der Vor: - derflügel eben fo fein wie die der Hinterflügel und nur die ans ftogende Hälfte der Franzen grau: Zu den auch bey: uns, aber fehr felten vorkommenden Barietäten gehören folhe Männchen, die vor der Randlinie der Hinterfluͤgel ähnlich: wie bey Adonis ſchwarze Puncte haben, freilich nie fo ſcharf und vollftändig (Ochſenh. 1,2. S. 41.)* Andere hieſige Abanderungen werde ich gelegentlicy erwähnen. Der Süden Ändert unfern männlidyen Alexis viel mehr ab, fo daß man leicht verfchiedene Arten vermuthen möchte. Die Abänderungen zeigen ſich 1) in der Größe, ohne [Unter fhied der Jahreszeit; e8 kommen Eremplare in der Größe des Aegon vor; aber feines habe ich gefangen, Das unfere größten Eremplare des Frühlings - Alexis’ erreichte; 2) im der. blauen Grundfarbe. Es zeigen fid) die bey ung vorfommenden Nuͤan— cen, aber außerdem noch eine fehr erhöhte, mit wenig Roͤthlich gemifchte, die verbunden mit mehrern andern Auszeichnungen, im July bey Meffina nicht felten it; 3) in den Puncten vor dem Hinterrande dev Hinterflügel auf der Oberſeite. An den im Auguft bey Neapel um Gamaldoli gefangenen Eremplaren, deren Raupen wahrfcheinlih am Spartium scoparium gelebt hatten, und die überhaupt unferem Alexis am nädjften fommen, fehlen meifteng die Puncte gänzlich; felten tritt einer. oder der andere ftärfer hervor, und immer ohne ſcharfe Umeiffe, mit Blau etwas verdedt. Won den Shracufanern, die ich zu Ende Aprils, im May und Funy, und den Gatanefern, die ich zu Ende Juny und Anfang July fammelte, ift aber faft nid)t ein Eremplar, wo nicht die Puncte etwas hervorträten; ‚bey den meiften find fie ganz deutlich, öfters ‚groß, größer als bey Ado- nis, faft ſcharf begrängt und gewöhnlich die Hintertandlinie bes rührend 'oder auch damit zufammengefloffen. Zwey Eremplare (eins bey Syrafus am 9. Juny, eins bey Catania am 27. ges fangen) haben diefe Puncte in große runde Pufteln verwandelt, die mit dem Rande zufammengefloffen und einwaͤrts mit röth- lihen Schuppen, gleichfam von der Unterfeite durchfcheinend, gerandet find. Alle bey Meffina im July gefangene Männchen haben diefelben Pufteln in mehr oder weniger beträchtlicher Größe und Reinheit, einzelne audy mit der vothfchuppigen Einfaffung gegen innen. Nur ein Männden hat gar feine und dabey ein fo vöthliches Blau wie unfere hiefige Som: mergeneration, fo daß ich vermuthe, beym Aufiveichen und Spannen einen falfchen Zettel (27. July) ftatt des etwa abge= fallenen richtigen an die Nabel gebracht zu haben; 4) in der Färbung der Flügeladern auf der Oberſeite. Wie bey den deutfihen 'Eremplaren haben alle italiänifchen die Mebianader und die Subcoftalader, beide mit ihren Aeften, in einem hellen, etwas glänzenden Blau gefärbt. Aber unter den Eleinafiatifchen, von Loͤ w mitgebrachten Eremplaren, befindet ſich nicht eins 151 und unter meinen einheimifchen nur ein noch durd) die Grund: farbe fehr ausgezeichnetes, wo die Enden der in den Hinterrand mündenden Aderäfte der Vorderflügel in jeder Richtung. ſchwarz erichienen. Wo fie fo erfcheinen, wird dies nur durch den Schatten der Flügelfaltung hervorgebracht, und bie ſchwarze Farbe verſchwindet, außer etwa am äußerſten Ende bey veraͤn⸗ derter Haltung gegen das Licht. Bey den auf den Hinterflügeln ſchwarzpunctierten Italiaͤnern find aber durchgaͤngig die Ader— enden in anſehnlicher Laͤnge geſchwaͤrzt, und ebenfo bey ben meiften um Neapel gefangenen unpunctierten, bey welchen e8 aber doch nicht fo meit einwärts reicht. In den Apenninen fing ih aber am 5. September drey und bey Trieſt am 12. September ein Männchen‘, welche ſo roͤthlich blau und ſo wenig an den Adern geſchwärzt ſind wie unſere Sommer» A- lexis. Auf den Hinterflügeln find die Adern niemals in. der Länge wie auf den Borderflügeln ſchwarz; ich finde aber mes nigfteng die Außerften Enden an manchem einheimifchen Exem⸗ plar, unabhaͤngig von der Faͤrbung der. Vorderflügeladern, in diefer Farbe. Ebenſo ift es mit den italienifchen, ‚nur daß die mit ſchwarzen Pufteln gezeichneten Meffiner gewöhnlich recht meit einwärts geſchwaͤrzte Adern befigen. — 5) in der ſchwar— zen Nanblinie der Vorderflügel. Diefe ift ‚bey. feinem einheimiz ſchen und feinem meiner aftatifchen Alexis anders als früher angegeben, und geht nirgends durch ſchwärzliche Schattirung in die Grundfarbe uͤber. Gerade ſo iſt es bey allen auf dem Feſtlande Italiens gefangenen Exemplaren. Unter den Sicilia⸗ nern hat nur ein Exemplar, dag oben als verdächtig angeführte vom 26. July, fie. rein und ſcharf; drey vom 31. May, 3. Suny und 11. July haben fchon etwas Schatten davor, befonders gegen die Slügelfpise, und ſchwarze Aderenden. Bey allen andern wird der Schatten mehr oder weniger dunfel und breit, und bey einzelnen, deren Adern nnd Puſteln ſtark und geſchwaͤrzt ſind, iſt er noch breiter als bey Argus; 6) in der Grundfarbe der Unterſeite. Die Hinterfluͤgel faſt aller Italiener haben eine ſehr reichlihe Beymifchung von Gelb, erſcheinen alfo in gelbbraͤunlicher, ſtatt bräunlichgrauer ‚Grundfarbe, und. bie Augenpuncte haben meißgelblihe Ringe; in höherem Grade iſt dies bey der Sommergeneration der Fall. Die Baſis der Hin⸗ terfluͤgel iſt am einheimiſchen Falter etwas glänzend bläulichgeiin, mindeftens bis an die erfte Querreihe von (4) Augen, am In— nenrande oft bis über die edige Neihe ( vor den rothen Flecken) hinweg. Nur von den am früheften bey Meffina und Syra⸗ kus gefangenen Faltern (im April) haben einzelne das Gruͤn in derſelben Miſchung und faſt in derſelben Erſtreckung; bey allen uͤbrigen iſt es ein gelbliches Gruͤn und reicht. nicht big an die erſte Augenreihe, und: bey einzelnen findet es ſich nur an der Bafıs felbft, fo daß der Abftand der Unterfeite der Hinter: fluͤgel eines folhen Falters von der eines einheimifchen ſehr bes deutend ift. Zwey Syrakuſaner vom 22, und 24. April zeigen aber gar Eeinen Unterfchied von unferem Falter, weder im Grün, noch in der’ Mifcbung der Grundfarbe. — 7) in der Farbe der Fuͤhlerkolbe, die unterwärts roth oder tothbraun ift, und in der groͤßern oder geringern Reinheit und Schärfe der weißen Ringe, wodurch ich bey mehrern im Julh gefangenen Eremplaren 20 bis 21 fehwarze Ringe vor der Kolbe zähle ftatt der 18 — 19 ben den uͤbrigen und bey unferem gemeinen Alexis. Die italiänifhen Alexis - Weibchen haben vor den hiefigen mehreres voraus. 1) Die rothen Flecke auf der Oberfeite aller Fluͤgel find faſt durchgängig groͤßer, lebhafter orangeroth und ſchaͤrfer auf allen Seiten abgegränztz fie zeigen fid) darinn denen 152 des Agestis ähnlich, nur daß fie bey diefem noch bunfler und meift etwas ‚größer find. 2) Die Grundfarbe der Oberfeite iſt im Ducchfchnitt einfarbig ‚gelbbraun ‚mit einer reichlicheren gelben Beymiſchung als am deutfchen Alexis - Weibchen. — Nur von den im April und May gefangenen Weibchen haben. einige die blaue, bey uns ſo gewöhnliche Beſtaͤubung am Innenranddrittel der Vorderflügel an der: Baſis und vor der rothen Fleckenreihe der Hinterfluͤgel. Bey ihnen und bey noch fehr wenigen braus nen ift die rothe Fleckenreihe der Hinterflügel auswärts blaͤulich eingefaßt, und zwar bey den letzteren viel ſchwaͤcher. 3) Auf der Unterfeite ift die gelbbraune Grundfarbe und das Roth der Flecke erhöht, dem Weißen Gelbliches beygemifcht, und die Ba— fis der Hinterfluͤgel ehne alles Grün. Die auf der Oberfeite blau angeflogenen Weibchen: machen darinn eine Ausnahme, daß fie an der Bafis gerade wie unfere einheimifchen Weibdyen gelb— lichgeün und in derfelben Ausdehnung fo gefärbt find. (Won den aſiatiſchen Faltern find zwen, Weibchen aus Bruſſa, ‚ohne Grün; eins von. Denizli und; zwen von Nhodus (im: April und May gefangen) haben kaum einen grünlichen Schimmer, ı 4) in den fchwarzen Fühlerringen ift die Zahl ſchwankend, wie mir fheint, wie beym Männchen, aus dem Grunde, weil unter der Fühlerfolbe das Weiße mehr oder weniger an ber Bafis der Glieder herbortritt. 6 Eine zufaͤllige Abänderung durch Vergroͤßerung und Zuſam— menfließen einzelner Augenpuncte der Unterſeite kommt unter den Suͤditaliaͤnern häufiger vor als bey unſerem einheimiſchen Falter. Sie beſteht darinn, daß auf den Vorderfluͤgeln der untere der beiden Puncte vor dem Querfleck mit dem unterſten der Querreihe zu einem gebogenen, weiß eingefaßten Strich zus fammenflieft. Bey einem fleinen Männchen vom. 15. July, das diefe Auszeihnung hat, beſteht noch eine andere; auf den Hinterflügeln find die 4 Puncte, der erften Querreihe vergrößert, und der 1te, Ite und Lte ‚hängen mit den ihnen entfprechenden der eigen Neihe, die ‚gleichfalls ungewöhnlich groß find, zus fammen. Die Zahl der Augenpuncte. vor dem Mittelzeichen der Vor— derflügel ift nie unter 25 oft hat der obere Punct ein Anhangs⸗ pünctchen oberwaͤrts umd der untere ein verlofchenes unterwarts. Alexis erfchien. um Mefiina zu Anfang April. Am Gonza= gaberge fah ih am Aten mehrere fliegen, erlangte aber. nur, ein Männchen und ein Weibchen. Jenes hat angedeutete ſchwarze Puncte auf den Hinterflügeln, eine ſtarke Nandlinie der Vor— derflügel mit fchwarzen Aderenden, die Unterfeite, grau wie am, norddeutfchen Alexis und mit eben folchem Grün auf den Hinz terflügeln. Das Weibchen iſt oben blau angeflogen, auf den Vorderflügeln mit weniger ſcharf begränzten rothen Fleden, unz ten bräunlichgrau, faſt im Zone, unfers einheimifchen Falters und an der Bafis der Hinterflügel reichlich grün, wie. oben bes merkt. — Um Eyracus flog der Falter, auf Brachen und. an den Anhöhen des. alten Syrakus, doch gar nicht, häufig. Die Maͤnnchen baben alle das fchonere, veinere Blau, die, ſchwarz— gefärbten : Aderenden der Worderflügel, größtentheils fchwarze Puftelm vor dem Dinterrande der Hinterflügel, mit dem fie zus fammenhängen, und eine einwärts ſchwarz ſchattirte Hinterrandz; linie der Vorderflügel. Nur ein, Eremplar, vom 3. Juny, bey welchem die fchwarzen Puncte nur unter dem Blau hervor— ſchimmern, bat vor der Hinterrandline der DBorderflügel kaum etwas unter dem Blauen durchleuchtendes Schwarz und, nühert fib darinn am meiften dem. hiefigen Alexis. Auf der Unter— feite ift die Grundfarbe auf den Hinterfluͤgeln zwar gelblich ge— 453 i mifcht, aber hell; an der Baſis, nicht bis zur erſten Fleckenreihe, gelbgruͤnlich. — Vier im May gefangene Weibchen haben’ die oben bezeichnete blaue Beſtaͤubung auf der Oberſeite und die gelbgruͤnliche Baſis der Unterſeite der Hinterfluͤgel; ein am 18. Juny gefangenes, "das wahrſcheinlich ſchon zu einer neuen Generation gehoͤrt, hat gar nichts Blaues oder Gruͤnes. Die blauſtaubige weibliche Varietaͤt, die, ſoviel ich weiß, bey uns sam "ausgebildetiten im Frühling fliegt, kommt alfo auch im Süden im Frühling vorzugsmweife, vielleicht ausfchlieglih vor. — Bey Catania fand ich die meiſten Alexis auf einer" Eleinen fumpfigen Wiefe füdlich von der Stadt, wo niedrige" Kleearten zwifchen Juneus acutus reichlich waren, zu Ende Juny und in den erften Tagen des July, andere am Aetna in der Waldre— gion am 30. Juny. Bey ihnen hat das Blau der Männchen meiſt den ſchoͤnen Ton, der ſich durch Mangel der roͤthlichen Beymiſchung, der Färbung des Adonis nähert; die ſtarke ſchwarze Randlinie der Vorderfluͤgel iſt einwaͤrts mehr oder weniger ſchwarz ſchattirt mit ſchwarzen Aderenden; auf den Hinterfluͤgeln ſind die ſchwarzen Puſteln bey wenigen. unter Blau fo verdeckt, daß fie nur durchſchimmern; meiſt find fie" groß "und deutlich und durch ſchwarze "Adern getrennt z. "bey zweyen einwärts roͤthlich (gerandet. Die Hinterflügel, unten’ in verfchiedener Lebhaftigkeit gelblich gemifcht, haben nur an der Bafis felbft ein helles Grün. Zwey Männchen vom 2. July, deren Blau mehr röthlihe Bey— miſchung bat, zeigen das Grün. doch faft bis zur Fleckenreihe, alfo wie die Syrakufaner. Die Weibchen find ganz ohne Blau und ohne Grün mit großen, feharfen, orangerothen Fleden auf der Dberfeite und lebhaft gelbbraunlicher Färbung der Unterfeite. — Um Meffina war“ Alexis’ nicht’ felten sim July an einem Abhange, an welchem er als Raupe wahricheinlih an Spartium janceum gelebt hatte; hier flog er bey Zage an Scabiofen und sandern Blumen, und Abends faß er an den Zweigen des Spar- tium. Faſt ade Männchen beſitzen das ſchoͤne lebhaft blaue Colorit ohne roͤthliche Beymiſchung, das an einem Exemplare dem des Adonis ſehr aͤhnlich if. Einige, bey denen es roͤth— lich gemifcht ift, weifen eben dadurch darauf bin, daß man an nichts; als an einen durch Klima und Nahrung veränderten Alexis zu denfen hat. Die Schwarze Nandlinie der Vorder: fluͤgel hat öfters eine fehr anſehnliche Breite und iſt wenigfteng ſtark und ſchwaͤrzlich ſchattirt; die Aderenden weit einwaͤrts ſchwarz. Auf den Hinterfluͤgeln treten die ſchwarzen Puncte oft nur theilweiſe und ſchwach hervor; oft find fie aber groß und ſtark und nicht ſelten der Randlinie aufſitzend und immer durch ſchwarze Aderenden getrennt. Die lebhaft braungelbe Un— terſeite der Hinterfluͤgel mit gelblichweiß umzogenem Puncte und ſehr wenig Grün an der Baſis haben faſt das Anſehen wie bey unſerm Alexis-Weibchen; die Vorderfluͤgel bleiben aber immer grau, wenn auch mit gelblihem Anſtrich. Nur ein Münncen, angeblich vom26. Suly, weicht ſo fehr ab und naͤhert fich den Nenpolitanern fofehr, daß es von dieſen gat nicht zu trennen und" wahrfceinlich irrthuͤmlich zum Datum feines! Todes gekommen ift. Die Weibchen ſehen alle "wie die Gatanefer. aus; die fchwarzen Puncte’vor dem Hinterflügelvande find» auswärts hell gerandet, ſehr felten" mit etwas blaugrau. Der ſchwarze Mittelftrich auf den Vorderflügeln iſt in’ wech? ſelnder Deutlichfeit vorhanden, wie bey den Cataneſern und Meapolitanern. Die Größe beider Geſchlechter ift ſehr verſchie— denz’ manche: Exemplaren find wie. ein kleiner Aegon. — Um Neapel; war) Alexis im Auauft häufig bey Camaldolij, "gegen Sonnenuntergang am den Nändern der Kaftanienwälder in den Iſis 1847. Heft 2. 154 Aeften von Spartiun 'seoparium fißend. Die Eremplare find gewöhnlich größer als die meiften ficilifchen und nähern fib im männlichen Geſchlechte am meiften dem nordifchen Alexis. Zwar ift die Grundfarbe der Hinterflügel unten noch mit Gelb ge. mifcht, und das Gruͤn darauf iſt gelblich und eingeſchraͤnkt; aber auf der Dberfeite hat das Blau faſt ganz die röthfiche Nuͤance unferes Alexis. Die ſchwarze Randimie der Vorder: flüge ift fein, die Aderenden find in geringer Länge fchwarz oder ungefärbt, und auf den Hinterfluͤgeln blicken fetten 1— 2 ſchwarze Puncte unter der blauen Dede hervor, noch feltner zeigen fih mehrere, Die Weibchen behalten aber außer der Größe, die den Männchen angemeffen ift, völlig die Färbung der Meffiner Sommergeneration. -— Chendaffelbe gilt von den zwar kleinern Meibchen, die ich im Kirdienftant. ben Fuligno am 5ten und bey Zolentino am 6. September fieng; vier Männhen vom 5. September find bis auf die gelbbräunliche Unterfeite der Hinterfeite vom gewöhnlichften Alexis nicht zu unterfcheiden, indeß zwey Männchen mit dem ſchoͤnern, unge- mifchtern Blau und der verftärkten Nandlinie der Worderflügel geziert find. — Ein Männden, am 12. September bey Trieft gefangen, ift ſelbſt auf der Unterfeite nicht vom gemeinften Alexis zu unterfcheiden. — Wie der Alexis der pontinifchen Suͤmpfe ausfieht, kann ich nicht beftimmen, da der Magen um 24. Auguft ohne anzuhalten hindurchfuhr; ich weiß bloß, daß, in der Hise des Tages Schaaren fih in den Schatten der Bäume gelagert hatten und Bey der Annäherung der Pferde aufgefcheucht, durch einander twirbelten und das Auge durch ihre Tiebliche Farbe erfteuten. "Ein fehr kleines Weibchen von Cisterna am nördlichen Ende der Suͤmpfe, hat aufer bläffern tothgelben Flecken nichts vor den füdlichern Alexis - Weibchen voraus. Die Abänderungen bringe ich in folgendes Schema: Alexis (A.) mas. var. {. major, alis anterioribus acu- tiusculis ete. (vernalis? nostras), (B.) mas. var. 2. medius et minor, alis anterioribus rotundatis. a) alis purpureo- coeruleisy: linea 'marginali anteriorum tenui, venis longitudinalibus apice vix nigris;alis poste- rioribus supra ante marginenn impunetatis. «) alis posterioribus subtus: einereo-griseis, basi viri- descentibus. (Alexis Siles., Marchiae, "Tergestinus.) 8) 'subtus lutescenti-griseis (Alexis Apennin., Rhod., Asiae minoris). | y) ut @)'sed linea marginali' alarum anteriorum cras- siore (Alexis Messaneusis vernus). (€.) b) alis supra minus purpnreis, laetius coeruleis, venarum apieibus nigris; ‚posterioribus subtus luteo- eri- seis, basi parum virescentibus (Alexis Apenn., Neapol. (Messan.?), Brussae). (D.) e) alis supra laetius coeruleis, anteriorum linea marginali latiusenla: posterioribus subtus luteo- griseis basi parum virescentibus, , > «) alis posterioribus ‚ante ‚marginem. vix punctatis (Alexis Mess., Cat., Syracus.) $)alis ;posterioribus ante marginem nigro-pünetatis Alexis Mess:, Catinensis), y) punetis’alarum posterioram introrsus fulvo-mar- sinatis(Cat.). | t 10* (E.) lem; 1) alis-posterioribus subtus in basi vi- resceutibus. «) alis supra coeruleo -squamatis; posterioribus sub- tus late virescentibus (Alex. Siles,, March.). ß) alis supra minus ‚coeruleo -squamatis ; posteriori- bus subtus angustius virescentibus (Mess., Syrac. vernus). (F.) fem. 2) alis posterioribus subtus in basi non viridibus (Apenn., Palud. pontin., Mess., Cat., Syracus. — Rhod., Asiae minoris litt.) Polyommatus Escheri, in der Färbung gleich var. 3. und 6, iſt im männlichen. Gefchlecht weniger durch den Mangel der Augenpuncte an der Unterfeite der Vorderfluͤgel gegen die Baſis von Alexis verfchieden, indem fie dem letztern auch bisweilen fehlen und er felbjt bisweilen ein Rudiment da= von zeigt, als durch die Stellung der Augenreihe auf der Un- terfeite der Dinterflügel; dieſe ſteht nehmlich von dem Mittel: zeichen wenig. weiter ab, als von der rothen Fledenreihe, wäh: vend ben Alexis ihre Entfernung das Verhaͤltniß 2:1 hat, Beym Weibchen finde ich den fpecifiichen Unterfchieod auch auf der Unterfeite, und zwar in der. braun gefärbten außern Hälfte der Franzen. Herrich-Schaͤffers Lyc, Hesperica (Spftem. Bearb. tab. 3. fig. 14. 15.) würde ich nad) ihrer, Oberfeite zu meiner Varietaͤt D. rechnen und nur die Randlinie dev Hinterflügel zu dick gegeben finden; allein die Unterfeite, ift anders, nehmlich die DVorderflügel ohne Augen dieffeits des Mittelzeichens, die Hinterflügel fo grau wie die Vorderflügel, ohne Grün an. der Bafis und ohne den weißen Kegelftrich an der Mitte der vothen Fleckenreihe. Im Text (S. 125) unterfheidet H.: Schäffer diefe aus der Sierra nevada ftammende Lyc. Hesperica bloß von Lye. Escheri, von welcher fie auch offenbar verſchieden ift. Lyc. Zephyrus H,-Schffr. tab. 46. fig. 208. 209. gehört nach der Unterfeite, wie der Zert richtig angibt, in bie Nähe des Argus. Es ſcheint alfo, als ob meine Var. D. noch nicht öffentlich befprochen worden iſt. Sn einem einzelnen Exemplare wäre fie auch von vorfichtigen Entomologen ficher als eigne Urt behan— delt worden. Die: Aufmerkfamkeit, die ich auf fie verwendet habe, iſt aber: durch; das Reſultat belohnt worden, daß fie nur eine füdliche Modiftcation ift und ſich durch Uebergänge mit dem nordifchen Alexis verbindet, 82. (7.) Agestis. Var. b) aestiva: alis omnibus subtus lutescentibus (speeimina Sicula, Ital., Asiae min.) Um Sprafus, Catania und Meffina. Die zu Ende Aprils, im May und zu Anfang Juny gefangenen Eremplare gehören zur Früblingsgeneration, die unferem norddeutfchen Falter ähn: lich ift, nur daß auf ihrer Oberfeite die rothen Flecke ſtets groß, fcharf begränze und lebhaft gefärbt und die Pupillen auf der Unterfeite der Dinterflligel größer erfcheinen. Nach dem 20. Suny begann dort die zweyte Generation, welche dann durch den July und Auguft in geringer Menge fliegt. Einzelne Eremplare fieng ich am 30. Juny am Aetna in der Waldregion in der Gefellfchaft des Alexis, ein Männ- chen am 16. Auguft im Kaftanienwalde bey Camaldoli, ein andre an der Stadtmauer von Nom nahe der St. Peterskirche am 28. Auguft. Diefe zweyte Generation zeichnet ſich durch noch höheres Noth und größere Schärfe der Fledenreihen und durch die angenehme, hell gelbbraune Grundfarbe der Unterfeite aus. Ferner find felbft bey den Männchen die Franzen der 156 Vorderflügel bräunlich, außer an der Flügelfpise, an welcher fie rein. weiß bleiben, fo. wie gegen den Innenmwinfel, an welchem fie auf ihrer Baſis bisweilen weiße liegende Striche zeigen. An den Hinterflügeln, wo ſich Agestis von Alexis dadurch unterfcheidet,, daß die Franzen! bey jenem an ber innern Hälfte weiß, an der aͤußern braun, bey Alexis umgekehrt gefärbt find, hat die füblihe Sommergeneration die won den Laͤngsadern ausgehenden braunen Franzenftriche gewöhnlich ftärfer und am Ende, im Flecke terweitert. Unbezweifelt iſt dieſe Färbung die der Sommergeneration im ganzen Mittelmeergebiet eigne. Die Größe wechfelt ſehr. Kleine Eremplare haben auf der Unterfeite ein fehr zierlihes Ausfehen. 33..(8.) Aegon. Mar am 3.: September im, nördlichen Theile det römifchen Gampagna häufig. Die 4 gefammelten Paare zeichnen ſich durch ihre Kleinheit: aus, worinn ihnen nur einzelne auserwählte Weibchen der ‚hiefigen Gegend gleich fommen. Am’ Eleinften find die Männchen. Die Augen der Unterfeite fcheinen, vielleicht in. Folge des Nachſpannens, auf der DOberfeite mehr durch als bey unferm Aegon, doch auch bey dem einen mehr als beym andern. An 3 Männchen und einem MWeibchen bilden auf der Unterfeite der Hinterflügel die 4 der Wurzel nächften Augen eine fchnurgerade Linie; bey den übrigen. iſt aber das dritte Auge ‚ebenfo einmwärts geruͤckt wie beh allen um Glogau gefan= genen Eremplaren. An den Weibchen ift- die rothe Fledenreibe der Oberſeite deutlich und vollftändig; die der WVorderflügel ‚bey dreyen deutlicher als bey allen Schlefiern. 34. (9.) Hylas. Var. b) mas: .alis einereo.- coerulescentibus, anteriorum margioe latius nigrieante. Sch traf, den. Falter im Ganzen 7. mal. Um Syrakus fieng ich ein abgeflogenes Weibchen am 28. Man; darauf flogen beyde Geſchlechter in guten Eremplaren in der Mitte Suny auf den Kalkhügeln des ehemaligen Syrakus, aber ſehr einzeln. Ebenfo war e8 im Sul bey Meffina, wo ich 2 Eremplure am ı23. und 25. Suly auf dem Glacis ı des Gaftellaccio erhielt“. Ihr Aufenthaltsort, ganz frey ohne Gebuͤſch, iſt alfo von dem unfers einheimifchen Hylas (Iſis 1840. S. 127) ziemlich verfchieden. — Die Mefjiner und ein Syracuſer Männchen find ſehr klein (gefpannt 103’ breit), ein Syracufer Männchen und die beiden Weibchen haben die gemöhnliche Größe; lektere find auf der Unterfeite bloß auf den Hinterflügeln etwas heller, gelblichweißer, mit Eleineten rothen Fleden; auf der Oberſeite haben fie wenig Blau. An den Männchen ift das Blau fhmusiger und grauer; auf den Vorderflügeln der fehwarze Hinterrand breiter, und vor ihm zieht ein ſchwaͤrzlicher Schatten, der fich gegen den Vorder: tand mehr: ausbreitet. Wie beym Weibchen ift auf der Unter: feite da8 Rothe eingefchränfter. Sere ich nicht, fo ift in den Annales de la Soc. entomol, eine ähnliche Art oder eine bloße Varietaͤt aus der Regentichaft Algier abgebildet und befchrieben ; ich kann nichts darüber fagen, da ich den Theil nicht zum Vergleich 'zuc Hand babe. Hylas fliegt auch in Gorfica (Annales de la Soc. ent. 2, ©. 52), two außerdem noch Polyomm. Aegon, Agestis, Alexis, Cylla- rus, Argiolus, Telieanus und Baeticus vorkommen. 35. (10.) Baetiecus, Daß diefer Falter nicht zu Theela gehört, habe ich Iſis 1840. ©. 129 ausgefprochen. ; Seitdem babe ih ihn im Freien gefehen und meine Behauptung durch die Beobachtung feiner Lebensweife beftätigt gefunden. Er ift der gemeinfte Bläuling 157 um Catania zu) Ende Juny und im July; dort fliegt er zwi⸗ ſchen der Lava, in deren Spalten ſeine Nahrungspflanze, Spar- Aium. junceum, in Menge wächſt, und beſucht die Blumen von Valeriana rubra ‚öfters geſellſchaftlich. Flug und: Betragen find ungefähr wie.bey Lyc. Alexis; erſchreckt ſchießt er wild umher und oft weit weg, wird dann allmaͤhlich ruhig und fucht ein Pläschen, um fid von feinem Schreck zu erholen oder an Honigfaft zu ſtaͤrken. Oft jagt er ſich mit Seinesgleichen ı oder neckt vorüberfliegende : Schmetterlinge vanderer.: Gattungen oder beſucht Blumen in Gefellfhaft, kurz, er iſt ein feöhlicher Blaͤu⸗ ling, nicht eine ernſte Thecla. Die Raupe lebt in den Blu: then ‚des Spartiam, in denen ich fie zweymal zufällig einſam⸗ melts Um Meffina und Neapel fab ich den Scymetterling nichts felten: an den Bluͤthen und Blättern einer cultivierten Bohnenart mit langem, ſchmalem Legumen; ich vermuthe daher, daß feine Raupe der Ernte nachtheilig wird. An einer Stelle bey: Neapel: flog: er mit Alexis und Telicanus an den Blüthen de3 gemeinen Heliotropium. In Pompeji, mo auf der Bims— fteinafche das Spartium nicht felten mächft, flog auch P. Bae- tieus: in Geſellſchaft der Pont. daplidiee und rapae nicht felten; auch bey Nom. Die Größe dieſes füdeuropäifchen Falters ift ſehr veranderlich. 36. 11.) Telicanus, Das erfte Eremplar fieng ich bey Meffina am 14. July in Gefelifchaft des Baeticus an Bohnenblüthen; darauf kamen mie noch einzelne vor im Auguft bey Neapel an btühendem Heliotrop und außerdem in der Gegend von Baja. In den pontinifhen Sümpfen flogen mehrere, und in der Gampagna ben Albano ein einzeines, an den Blüthen des Lythrum sali- caria. Coſta kennt das Ende des Aprils und den July ale die Flugzeit. Ueber die Raupe bemerft Nambur (Annal. de la Soc. ent. I., ©. 249): Sie Iebt hauptfählih auf den Blüthen des Lythrum salicaria; wenn man mehrere in eine Schachtel fperrt,. fo freffen fie nicht nur einander auf, ſon— dern fhonen auch nicht einmal die Puppen. B. Lycaena. 37: (12.) Gordius. - Am 29. Juny fieng ich ein fehr verflogenes Pärchen am Aetna bey Fafano, einem Dorfe unterhalb Micolofi, auf Sene— cioblüthen in Gefellfhaft der Lyc. Phlaeas. Das Männden ferien mir unfere Hipponoe zu fenn, deren ganzes Betragen es hatte. Es ergibt ſich hieraus, daß die Flugzeit des Gordius eine ausgedehntere ift, als die gewöhnlich angenommene (July und Auguft), oder daß eine doppelte Generation ftattfindet. Dupondel fieng den Falter im füdlichen Frankreich im Tozeregebirge; zu welcher Zeit, wird in feinem Bericht, über eine borthin gemachte Reife in den Annales de la Soc. entomol. zu lefen fenn. 38. (135.) Thersamon. Einige gute Eremplare flogen in der Campagna zwiſchen Albano und Rom, und vor dem Thore bey St. Peter, am 25., 26. und 28. Auguft auf freien, dürten, mit Diſteln reich- lich bewachſenen Pläsen. Das Betragen fchien mir mit dem der Lyc. Circe übereinzutommen. Daß diefe Art eine doppelte Generation bat, geht daraus hervor, daß Löw. auf Rhodus im Apeit und May ein paar Eremplare fieng, von denen das Maͤnnchen fehr abgeflogen und zerfegt ift. Ich finde als Flug: zeit nur den July angezeigt (Ireyer, Boisduval). 158 39. (14.) Phlaeas, A) vernus: alis anterioribus laete igneis, margine ni- gricante, angustiore, posteriorum, margine vix unidentato. B) aestivus: alis anterioribus igneis, nigrofumatis; posterioribus: subcaudatis. Die ganze wärmere Jahreszeit hindurch Überall in Italien ſeht gewöhnlich ;; am meiften fah ich ihn in den Dörfern am Aetna und bis über die MWaldregion hinaus, an den Blüthen eines dort häufigen Senecio. Bey Meffina. fieng ich das. erſte Eremplar, sein ſchoͤnes Meibchen, im Gebirge am 15, Februar. — Die erfte Generation reicht etwa bis zum. Ende des May, worauf mit Anfang Juny die ſehr ausgezeichnete zwente ein- tritt. Jene befist die bey weitem fchönere ‚Färbung, nehmlich die helle reine Feuerfarbe, die unfern im May und Juny flie— genden Falter: ftets, den: im: Sommer und Herbft. erfcheinenden gemöhnlih Ihmüdt. Auf den Vorderflügeln ift der fchwärzliche Rand ſchmal, die fchwarzen Puncte klein; auf den Hinterflü- geln das orangerothe Band auffallend breit und die Hintertand- dee des erften Aftes der Medianader kaum ein. wenig hervor- ftechend. Die fchöne Farbe des Falters verfchtwindet unter dem Einfluß der Sommertemperatur. Der fhmwärzliche Hinterrand der Vor: derflügel wird breiter, reicht bis an die Puncte; oft über fie hinweg und verliert ſich in einen Schatten, der den glänzenditen Theil des Flügels, das Bafaldrittel, verduͤſtert. Diefe Verduͤ— fterung ift an einem Exemplar größer als an dem andern, und beym Männchen immer volllommner als beym Weibchen. Was von der Feuerfarbe auch, unverdeckt bleibt, verliert doch feine Lebhaftigkeit und feinen Glanz; es gilt dies namentlicdy von dem Kaum vor und hinter dem Fleck auf, der Querader,. der niemals ganz uͤberzogen wird. Die fhwarzen Puncte find groß und meiſt ohne ſcharfe Umriffe, indem fie in der Mitte tiefer ſchwarz find als am Rande. Auf den Hinterflügeln verengt und verfürzt ſich die rothe Binde, während die ſchwarzen Flede am Hinterrande ſich ver— größern und. fie. noch mehr befchränfen.. Die Ede aber bildet ſich mehr und oft recht. deutlich zu einem Schwaͤnzchen aus, in welches. die ‚rothe Farbe. der Binde zahnförmig hineintritt ; es hat an der Spige fchwärzliche „mit; wenigen weißlichen gemifchte Schuppenhaare. — Auf der ;Unterfeite ftimmen ‚beide. Genera= rationen vollig lberein; „nur bey den auf der Oberfeite am meiften verbüfterten ift die Unterſeite der Worderflügel matt und hell. Blaue Schüppchen vor der rothen Hinterflügelbinde find etwas Seltnes; ich fehe fie aber, wenn ‚auch unvollfommen, an beiden Generationen, Daß auch bey uns duͤſtere Phlaeas vorkommen, habe ich. Iſis 1840. ©. 128, bemerft. C. Thecla. ’ Aus dem Genus Theela führt Coſta 3 Arten auf: 1) Quercus in Galabrien und bey Alife. 2) W album im Suly in Calabria ult. nicht gemein. (Da diefe Art in Klein- afien vorkommt, fo wird Coftas Angabe wohl richtig feyn.) 3) Rubi. Als Corfifhe Thecla kennt Rambur (Ann. de la Soe. ent. 2, ©. 52) nur quercus und rubi, und Beide Eennen feine andre Lycaena als Phlaeas. 40. (15.) Rubi. Um Meffina im ‚Gebirge an vielen. Stellen, wo Cytisus- Urten in Menge wadhfen, im März und April; die erften Er 159 emplare fah ih am 26. März; fie hatten mit unfern Th. rubi gleiches Borragen. Größe wie an unfern groͤßten Exemplaren. Nur ein Meib- chen iſt fo Elein wie die gewöhnlichen und wie die aus Rhodus und Kleinafien ffammenden. Das Männchen bat’in dem Grüb: chen, welches ſich an ber Veraͤſtelung der Subcoſtalader der Vorderfluͤgel befindet, und deſſen Stelle auf der Unterſelte durch eine Beule angedeutet ift, eine ſchwarze oder doch dunkelgraue Farbe. ° (Bey unferem alter iſt fie grau und hell.) Die Grundfarbe der Oberfeite, ift roͤthlichbraun, auffallend: hell; die Unterfeite ift dunkler grün, und auf den Vorderflügeln wird fie genau durch den erften Aft der Medianader begränzt, aufer am Hinterrande, wo fie noch) darliber hinausgeht, Die Quer: teihe . Punctftriche der Hinterflügel iſt unvollſtaͤndig; fels ten find 5 vorhanden, öfter 2, nehmlich der am Vorderrande und der zwiſchen dem Uſten und 2ten Aſte der Medianader ; legterer fehlt aber auch bisweilen. Thecla rubi hät langhaarige Schenkel; an den Hinterſchie— nen ftehen die Haate in 2 Zeilen. (Fortſetzung folgt.) Rhea. Zeitſchrift für die geſammte Ornithologie, herausgegeben von Dr. Fr. AR. Shienemann. Leipzig bey Brockhaus. Heft I. 1846. 8. 128....2.1ll, Nahdem Brehms Ornis eingegangen und ſich feitdem eine wandernde omithofogifche Gefellfchaft gebildet hat, war es wohl wieder an der Zeit, eine periodifche Schrift zu gründen, welche die vielen Freunde der Ornithologie mit den jährlihen Fort— ſchritten diefes Zweigs der Naturgeſchichte befannt macht und denſelben Gelegenheit gibt, ihre Entdecfungen und Anfichten der Welt mitzutheilen. "Thienemann ift auch der Mann dazu, da er ſchon durch feine islaͤndiſche Neife, durch feine Werke über die Eyer bewiefen hat, daß ihm das Studium der Vögel eine Lieblings-Beſchaͤftigung geworden, er auch in der reichhalti- gen Bibliothek zu Dresden und in dem Buchhindfer Verkehr des nahen Keipzigs fo viele literarifche Huͤlfsmittel findet, daß er etwas Vollftändiges zu liefern im Stande ift. Er hat ſich nehmlich vorgenommen, jährlich, eine 'gedrängte Ueberfiht der Reiftungen in der Ornithologie zu liefern. 1) Das vorliegende Heft enthält zunaͤchſt das Protokoll der erſten ornithologiſchen Verſammlung zu Köthen im Septembrr 1845., wo Vieles beſprochen, geordnet und veſtgeſetzt wurde. Dabey find Nachrichten von Schomburgk über die ſuͤdame— ricaniſchen Vögel: Prionites momota, Rupicola aurantia. 2) Ueber die Wichtigkeit der Oologie für die gefammte Or— nithologie vom Herausgeber ©. 11, wobey Holzfchnitte über die microfcopifche Anordnung, der Gperithalen; Nicht felten iſt man im Stande, auf dieſe Weiſe an einem, Schalenfplitter, zu er— kennen, welchem Vogel das Ey gehoͤrt; vielleicht kann man einſtens dieſen microſcopiſchen Bau ſelbſt zur Anordnung der Sippſchaften benutzen. 3) Ueber den Vogelʒug mit beſonderer Hinſicht auf Helgeland, vom Prof. Dr. 3. %. Naumann. ©. 18. Es iſt merkwür- dig, wie die Vögel diefen Felſenklotz der Nordfee, etwa 10 Stun- den vom veften Land befuchen, nicht bloß auf ihrem Zug in det geographifchen Länge,’ fondern aud in der Breite. Es if —— > 160 ein Verzeichniß dieſer Voͤgel gegeben mit allerley — Be⸗ merkungen: 4) Bemerkungen uͤber einige Vögel Pommerns von Het von Homeyer ©. 27. Es find beurtheilende Bemerkungen über Aquila naevia, Aqnila albieilla, Limosa meyeri, Eu- dytes arcticus et septentriönalis, die doppelte Maufer der Enten ufw. 5) Beytrag zur Naturgefchichte des Falco lanarius von J. W. Edlen von Wokorzil. ©. 39. mit einer illuminievten Tafel. Ein glüdlicher Zufall hat den Verfaſſer dieſen Vogel fammt Neft und Eyern in Böhmen auf Felfen an der Moldau entdeden laffen. Er gibt davon eine genaue! Beſchreibung und ſchoͤne Abbildung, welche dem Malertalent der Lrdwifa Thies nemann viel Ehre macht. "Der Vogel ift wirklich meifterhaft ge= zeichnet und illuminiert, fo daß man jede einzelne Feder unterſchei— den fann. Die Stellung ‚ den Leib vonder Seite, ben Kopf vor— wärts macht ſich allerdings fehr- fhön: unſerer Meynung nach aber follte in der Naturgefchichte weniger! auf die malerifche Schönheit, als auf die. Characteriſtik Nüdficht genommen wer— den. Die eigentliche: Geftalt und! den’ Character erkennt“ mun nur, wenn, das Thier von der Seite dargeftellt ift. Aus einem verfürzten"Schnabel läßt fih nichts madyen, wenn er noch fo malerifch richtig dargeftellt ift. Das ſollten ſich alle Zeichner merken, welche für die Naturgefchichte arbeiten. Auch ſollten alle Thiere links febend abgebildet werden, : weil dadurch die Vergleichung erleichtert wird, und es auch nicht fehr anſtaͤn— dig iſt, wenn-die Thiere dem Beſchauer zuerſt den. OHREN präfentieren. s 6) Critiſche Nevifion der europäifchen Jeobbfatten vom Her ausgeber. ©. 44. Bekanntlich gibt Dr. Schlegel und Ver- ſter ein, Prachtwerk über die Jagdialfen zu Leyden heraus, Trait€ de Fauconerie I. 1845.,, worinn dieſer Gegenftand aufs Gründlichfte behandelt wird, Der Herausgeber liefert bier einen ‚wertbvollen Beytrag dazu, indem er befonderg die ‚bey Albertus Magnus und Kaifer Friedeich U, Belon und Geßner aufgeführten Falken zu beftimmen Fehr. Es ſt eine allerdings ſchwierige Arbeit, welche aber dem Verfaſſer wohl gelungen zu ſeyn ſcheint. Er behandelt hier Faleo gyrfalco, cyanopus, rubens, -gentilis, aubbuteo, aesalon, sacer, mon- tanarius, lanarius Febr ausführlich, In der Etnmologie ſcheint der Verfaſſer nicht glücklich geweſen zu- ſeyn. Er bringt Falco mit dem deutfchen Walken zufammen, während. es doch, augen⸗ ſcheinlich von Falx wegen des fichelförmigen Schnabels her⸗ kommt, wovon das engliſche Hawle und das deutſche Hacht, nehmlich Haken gewiſſermaaßen nur eine Ueberſetzung oder Nach— ahmung iſt. Auch kommt das Wort ſchon bey Virgil vor-und iſt mithin aͤcht lateiniſch. Ebenſo ergeht es ihm mit dem Emerillon, Esmerillon, Mirle, dag Schmerlein, welches er mit Schmirgel zufammenftellt, während es doch augenfcheinlich von Merula, die Amfel gebildet ift wegen der Kleinheit des Vo— gel. Endlich foll Lanarius sive’Bäniarius von Dana, Wolle herfommen. 7) Meine: Schwalbe, vom Herausgeber. ©: 98. Eine — haft ruͤhrende (6 [Kulm von der Anhaͤnglichkeit einer — rustica vi 8) Verzeichniß der europaͤiſchen Vogel, von dernfeibch,. ©. 10% abgetheilt in ſolche, „welche in Europa niften, und welche mur durchziehen. ı Die Anordnung etwas fonderbar und daher her zu finden; auch «fehlt es hier nicht an Druckfehlerm — -y ‚1941 | | Fr \ | ’ ZEN.‘ «09 „.iO i j + 77 - Ä Dr ar$ + Encyclopüdiſche Beitfchritt, | 1 ar. vorzüglich für Naturgeichichte, vergleichende Anatomie, und Phyſiologie De von uishid -1oboi eiorTorad Er. E St. — 1847. Si ft Der Preis von. 12 Heften ift 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheile zur Zeipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. N Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin aud die Beyträge zu ſchicken find. Es wird ae: beten, diefelben auf Poftpapier zu fehreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. if Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Tert oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfenniae. Bon Anticritifen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlich aufaenonmmen. en = : —— ——— u WER SR BETTER Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. In der Bötticherschen Buchhandlung in Düs- seldorf ist soeben erschienen, und in allen Buch- handlungen zu haben: i Handbud) Zoologie J. van. der Hoeven. Nach der zweyten‘, verbesserten und vermehrten holländischen Auflage ins Deutsche übersetzt von Jac. Moleschott. Erster ‚Band. Erste Lieferung. Gr. 8. Brosch. 20 Ner. Das complette Werk wird aus 10 Lieferungen bestehen, die rasch auf einander folgen sollen. Der«Preis jeder Lieferung ist 20 Ngr. Bey A. Baedeker in Rotterdam ist zu haben: H. Schlegel, Essai sur la physionomie des Serpens. Ouvrage accomp. d’un las in Fol., cont. 21 planches, 3 cartes et 1 tableau, 2 voll. gr. 8. LayHaye, 1837. Ladenpreis: 14 Thlr. Herabgesetzter Preis 54 Thlr. Alle Buchhandlungen sind in den Stand gesetzt, dieses Werk zu dem herabgesetzten Preise zu besorgen. J 1847. Heft M. Monographie der Genera der Falconidae von J. I. Kaup. (Fortjegung von Iſis 1847, Heft IL. ©, 121.) Dritte Monographie. II. Subfamilia. Aeceipitrinae: 1) Spizattus, 2) Nisus, 3) Geranospiza, 4) Astur, 5) Asturina. ® 1. Genus. Adlerbabicht — Spizaötus Vieill. Kaup. Diagn. Tarſen rings befiedert bis zu den Zehen. Befhreibung. Schnabel ftarf, von der Wachshaut an gekruͤmmt, mit ftumpfem Zahn. Nadenfedern verlängert, bil— den zuweilen einen Zopf. Zarfen bis zu den Zehen rings bes fiedert. Aeußere Zehe - unbedeutend. länger als die innere, Behen fehr Fräftig, mäßig lang: Hintere Zehe fehr, entwidelt. Alle Zehen gefhuppt, vor den Nägeln mit 3—5 ganzen Schil: dern. . Nägel fehr ftark, allein nicht ſehr auffallend gekrümmt. Diefes Geſchlecht enthält mit Asturina die größten und fräf: tigften Arten der ganzen Subfamilie Aceipitrinae und fie vers halten ſich durch. ihre befiederten Tarſen zu den mit gefchilderten Zarfen verſehenen Asturinae, wie. die Aquila zu Haliaetus; zwey Genera der Aquilinae, die ebenfalls unter den Aqui- linae die größten Arten wie Spizastus und. Asturina bey den Accipitrinae enthalten. Bey keinem. Schriftfteller ıftehen. die Arten richtig bey einau⸗ der, denn heute noch werden zwey Arten bey ‚den Aquilae auf: geführt, bellicosus. et coronatus;; die dorthin. nicyt gehören ; Einmal von diefen entfernt, wird kein Ornitholog mehr in Verſuchung kommen, ſie von den Spizaëten zu trennen da fo aͤußerſt klar der Sperbertypus in beiden Formen ausge: druͤckt ift. Iſt man ferner zu der richtigen Einfiht gelangt, daß jede Subfamilie ein in. ſich -abgefchloffenes Ganzes. bildet, und hat man fich von der irrigen Anficht befreit, als. feyen direkte Ueber— gaͤnge aus einer Subfamilie, oder gar Kamilien zu andern Ab: theilungen vorhanden; fo. wird. man. auch bey den Arten diefes Genus; zur Gewißheit fommen, daß fie ein abgefchloffenes. Ge- nus bilden, das zwar. in feiner Subfamiliesdie,Aquilae wieder: holt, allein keineswegs als Uebergaͤnge oder Verfnüpfungspuncte zu dieſen betrachtet werden. £onnen, weil beide, Genera befiederte Zarfen haben. Die heillofe Sucht nach Urbergangsformen , die gefunden, ftet3 analoge Formen ſind, und die ſchlechte Verwendung der⸗ Iſis 1847. Heft 3. ſelben, um alle Formen in eine Reihe darmfoͤrmig an einander zu Fetten, Eoftet noch jegt manchen Zoologen viele und rein ver: lorene Zeit. Vieillots Genus Spizaätus ift vollkommen identifch mit Cuvier’s Genus Morphnus. Beide Autoren ftellen die fchildtarfige Asturina guianensis et urubitinga an die Spite ihres Genus und ftreng genom- men muß der erfteren Art der Name Spizaetus oder Morph- nus als Subgenus verbleiben. Die neueren Autoren wenden daher mit großer Miller fen Namen Spizaetus auf die Adlerhabichte mit total befiederten Tarſen an und ich muß ihnen folgen, weil der Name Spizaetus fo _paffend die Analogie mit Aquila ausdruͤckt. Märe der Name Plumipeda von Fleming beffer gebildet und nicht von einem fo häufig vorkommenden Charakter entnommen, fo würde ich diefen für Spizaötus vorgezogen "haben. Vieillots Genug Spizaetus ijt demnach) und aus andern Gründen nicht das der neueren ‚Drnithologen, noch das mei— nige, indem ex aͤchte Spizaäten zu den Adlern (bellicosus) oder zu den Buteones (atricapillus) verfest hat und, wie be— reits bemerkt, die erfte Section von Cuvier's Morphni damit vereinigt: Indem ich die Subgenera Limnaetus, Spizastur und Spi- zaetus unter das Hauptgenus Spizaetus vereinige, fo ift mein Spizaetus ebenfalls ein Anderes, als das begraͤnzte der eng> lifchen und franzöfifchen Autoren. Ich fege aus diefem Gründen meinen Namen dem Genus Spizaötusbey. Mären alle Gefege nur foweit in allen Glaffen der Thiere ermittelt, wie ich fie glaube bey den Falconidae gefunden zu haben, fo würde der Ausipruch eines berühmten Anatomen weg⸗ fallen, der häufig in feinen Vorträgen fagte: Mo mag im Augenblid der Fiſch ſchwimmen, der alle unfere Spfteme zu Schanden macht. Dieſer fehr befcheidene Ausſpruch und der allen vorhandenen und nad) jeßigen Grundfägen noch zu conſtrui⸗ renden Syſtemen den Stab bricht, findet jedoch Feine Anwen: dung auf ein richtiges Maturgemälde, in der es wohl Küden in hinreichender Menge gibt, allein für weldyes feine Formen gefunden werden, "die es total zu Nichte machen, fondern die es nur verbollftändigen koͤnnen. Ben meinen Falconidae fehe ich mit dem vollften Vertrauen in die Zufunft, daß Eein-26tes Genus mehr entdedt wird, wohl aber Subgenera und Species, welche die Luͤcken harmo— niſch ausfüllen und mein gegebenes Bild vervollſtaͤndigen werden. 163 164 Kehren wir zu den Habichtadlern zurüd, und geben bie Charactere, wodurch die fein getrennten Subgenera fid unter: ſcheiden. 1. Limnaetus Pig. Schnabel höher ale lang *. Der Mundwinkel parallel bi8 zum Sur perciliarrand, mo der Enöcyerne Anhang bes ginnt, gefpalten. Hinterkopf im Alter mit einem langen Zopf. Fluͤgelſpitze 3% bis 4 der ganzen Flügellänge. Zwente bis 6te be— fimmt, 7te Schwinge ſehr ſchwach an den Innenfahnen ausge: ſchnitten. Hinterzehe von ges woͤhnlicher Lunge. Der Schwanz hat Rumpflaͤnge. 1. Sp. cirrhatus. 1. Subgenus. Faͤlkenadlerhabicht. Lophaétus Kp. Schnabel laͤnger als hoch. Mundwinkel bis unter die Mitte des Auges geſpalten. Hinterkopf im Alter mit einem ſehr langen Federzopf. Fluͤgelſpitze 4 d. Fluͤ—⸗ gellaͤnge. 2te bis,7te Schwinge an der Innenfahne bes ſtimmt ausgefhnitten. Hinterzehe Fürzer mie gewöhnlich. Der Schwanz hat NRumpflänge. 2. Sp. oceipitalis. Limnaetus Vig. 1831. Spizaetus Kp. Schnabel höher als lang. Mundwinkel parallel bia zum‘ ÖSuperciliars rand, mo ber Enocherne Anhang beginnt, ges fpalten. Hinterfopf mit ver— längerten Federn, die meift feinen langen 3opf bilden. Flügelfpige 24 der ganzen Flügellänge. %te— Tte Schwinge an der Innenfahne has Eenförmig ausgefchnit: ten. Hinterzehe von gez wöhnlicher Laͤnge. Der Schwanz hat Numpflänge. 3. Sp. bellicosus, 4. ornatus, 5. coro- natus. Die Weibchen variiren fehr. Spizastur Less. Schnabel höher als lang. Mundwinkel parallel bi8 zum Superciliar- rand, wo der Enöcherne Anhang beginnt, ge: fpatten. Hinterkopf ohne ver- längerte Nadenfedern, noch Zopf. Flügelfpige 4 bergan= zen Flügellänge. 2te — 6te Schwinge hakenfoͤrmig an der In⸗ nenfahne ausgefchnit- ten. Hinterzebe mwöhnlich lang. Der Schwanz hat Rumpflänge. 6. Sp. atricapillus. unge: Pternura Kp. Schnabel höher als lang. Mundwinfel parallel b. zum Superciliarrand, wo der £nöcherne An- hang beginnt, gefpalten. Hinterkopf mit ver- längerten Nadenfedern, die feinen Zopf bilden. Flügelfpige 4 der ganzen Flügellänge. 2te— Tte Schwinge an den Innenfahnen ſchwach bogenförmig ausgefchnitten. Hinterzehe von ge: woͤhnlicher Länge. Der Schwanz hat über Körperlänge. 7. Sp. tyrannus. Sie find entweder einfarbig Nisaetus Hodg. 1836. Diagn. Schnabel höher ald lang. der ganzen Flügellänge. Beſchreib. Sieh diefe bey der Zufammenftellung. Sch Eenne nur eine Art, die in Indien fehr gemein und bie unter den verfchiedenften Benennungen befchrieben worden ift. 1. Der veränderlihe Falkenadlerhabicht. Spi- zaötus cirrhatus Willughby, Gmel. G. Gray. Falco eirrhatus Will. F. ceylonensis Lath. F. calli- gatus Raffl.. F. limnaetus Horsf. Pl. col. 134. F. niveus Temm. F. cristatellus Temm. Pl. col. 282. mas. Limnaötus Horsfieldii Vig. Nisaetus pulcher, nepalensis, pallidus Hodg. Morphnus hastatus Less. Spizaötus orientalis 7'emm. et Schleg. Fauna japo- niea. -juv. Befhreibung. Altes Männd. Am Hinterkopf 4 ſchwarze Federn von 95 Mm. Länge, die an der Spige weiß geſaͤumt find. Kopf braun mit ſchwarzbraunen Scaftfleden. Vom Mundwinkel ein fhwarzer Badenfkreifen. Wangen und Hals beilbräunlich. und ſchwarzbraun. Untere Anficht des Flügels blaugrau mit 3 fhwarzen Binden. Die Eleinen Dedfedern gelblihbraun, ſchwarz gefledt. Das Kinn ift weiß mit ‚einem fhwarzen Streifen in der Mitte. Kropfgegend weiß mit ſchwarz— braunen gegen die Spike breiteren Schaftfleden. Seiten, Schen- £el, Tibia und die unteren Schwanzdedfedern mit dunfelbrau- nen Bändern, die auf den Zarfen am undeutlichften find. Schwanz lidytbraun, mit 4 fhwarzen Binden. Dieß ift der Falco ceristatellus Temm. Slügelfpige 35 —4 * Horizontale Länge und nicht von dem Rand der Wachshaut Bis zur Spitze des Schnabels in grader Linie gemefjen, rußſchwarz. Schwanz weißlich an der inneren Fahne unregel— maͤßig der Laͤnge nach geſtreift. In dieſem Kleide ſieht er aus wie die dunkle Varietaͤt des Mäufebuffards. Dieß der Falco limnaetus Horsf. Andere find ähnlich wie die meißliche Varietaͤt des Mäufe: buffards gefärbt. Kopf und Kehle, Hals und Kropfgegend roft- gelblidy weiß mit einzeln dunfelbraunen Schaftfleden. Bruft und alle unteren Theile weiß. Die Hofen ſchwach roſtroͤthlich gebandert oder gefledt. Nüden und Fluͤgel braun. - Das Eleine Gefieder des Flügels mit lichteren Federrändern. Der Schwanz zeigt 5 Querbinden und eine licht oder blendendmweiß gefäumte fhwarze Endbinde. Die fehwarzen Duerbinden find an den aͤußeren Schwanzfedern häufig erlofhen und zeigen fich als ſchwarze Flecke in der Nähe der Schäfte. Diefe Varietät ift der Falco niveus pl. col. 127. Sie zeigt feine Zopffedern im Naden wie die dunkle Varietät. Der junge männliche Vogel mit ber ſchwachen Spur eines Zopfs ift oben braun, unten weiß, ſchwarz getropft. Diefe find unter dem Namen Nisaetus pulcher und Spizaätus orientalis aufgezählt. Diefer von den neueren Drnithologen unter einem Dutzend verfchiedener Namen aufgeführte und ſchon von den Alteften Autoren als Falco eirrhatus ziemlih gut und Eenntlicy bes fehriebene Vogel ift in ganz Aften, namentlich) im brittifch Oft indien und in Java einer der gemeinften Vögel und daher Fein Wunder, daß ihn die Alteften Autoren wie Willugby ſchon gekannt haben. In der Driginalbefchreibung des Willughby wird die Größe mit Astur verglichen, unter welchem Namen der A. palumbarius verftanden ift.. In Bechfteins Ueberfegung der Lathamſchen Synopsis ift die Größe des Sperbers angege— ben, was ein Serehum ift. 165 - Latham beſchreibt den ceylonensis als milhweiß mit 2 zopfartigen Federn im Naden. Da die Größe nicht angegeben ift, fo ift es unmöglih zu fagen, ob eg die Warietät eines Maͤnnchens oder Meibchens war. Daß niveus und limnaetus Varietäten von eirrhatus find, zeigt der Vergleich und ift ſchon von Natterer behauptet morden. Db das alte Meibchen einen Zopf erhält und ob nur die Weibchen variiren, oder beide Dimenfionen: als eristatellus., W. als niveus. opf 90 95 Schnabel 27—30 30—33 Höhe 21—22 21-23 Mundminfel 45—49 47—50 Oberfluͤgel 280 298 Fluͤgelſpitze 100 102 Tarſen 91 97 Mittelzehe 50-+25 53-+28 Außenzehe 40+20 38-+20 Innenzehe 34-433 832-433 Hinterzehe 30+35 30-36 Schwanz 243 247 2tes Subgenus. Weih-Adlerhabidt. Lophaetus Kaup. Diagn. Mit fhwahem bis unter die Mitte des Auges gefpaltenem Schnabel. Hinterzehe ohne Nagel halb fo lang als die Mittelzehe ohne Nagel. Ich kenne nur, eine Art aus Afrika, die durch ihren weiten Rachen Analogie mit Agnila heliaca zeigt; dag mehr filzige Gefieder zeigt Analogie mit Circus, Stes Genus der 2ten Sub: familie Milvinae. 2. Der Baillantifhe Weih—Adlerhabicht. Spizaötus oceipitalis Vaill. Ois. d’Afr. t. 2. Falco oceipitalis et senegalensis Daud. Befhreib. Tief fhwarzbraun mit langen an der Wurzel weißen Nadenfedern, wovon die längften 132 Mm. oder 5" lang find. An der Wurzel find die Schwingen an beiden Fah— nen biendend weiß. Hinter den Ausfchnitten bläulichgeau mit 1—2 Binden und langen ſchwarzen Spitzen. Fluͤgelrand weiß. Schwingen 2ter Ordnung von aufen braun mit zwey ſchwar— zen Binden. Tarfen weiß mit einzelnen fhwarzen Flecken nad) oben hin. Schwanz an der Wurzel weiß, an der Spise ſchwarz, in der Mitte filbergrau mit drey unregelmäßigen zadigen ſchwarz— braunen Binden. Von unten ift der Schwanz größtentheils weißlich und die Binden find ſchmaͤler. Dimenfionen: ‚ Kopf 92 Tarſe 99 Schnabel 23 Mitteljehe 49-+25 Höhe 17 Außenzehe 33+30 Mundwinkel 55 Innenzehe 2928 Oberfluͤgel 263 Hinterzehe 2426 Fluͤgelſpitze 139 Schwanz 210 In ganz Afrika gemein. 3. Subgenus. Habicht-Adlerhabicht. Diagn. Schnabel ſo hoch als lang mit eckigem ſtumpfen Zahn. Mundwinkel parallel bis zum Superciliarrand, wo der knoͤcherne Anhang beginnt, geſpalten. Hinterkopf mit verlän— gerten Federn, die bey den meiſten keinen Zopf bilden. Die 8Spizaetus* Kp. 166 Geſchlechter, ob die Variation regellos wie bey Buteo iſt, müffen fpätere Unterfuchungen ermitteln. Diefe Art repräfentirt in feinem Subgenus den Astur tri- virgatus und den Nisus virgatus. Beide Arten bilden das erfte Subgenus Lophospiza und Hieraspiza in ihren Genera, wie der erfte Limnadtus das Subgenus bey Spizaetus ift. Diefe 3 Arten haben gleicyes Vaterland und fcheinen gleich weit verbreitet zu ſeyn. W. limnastus. kleines männl. Indiv., wie niveus gefürbt. 92 90 30 30 214 201 47 44 293 279 105 99 97 98 55427 50+23 j 4120 36418 32433 31+29 30+38 25+30 245 242 Flügelfpise lang, 24 der ganzen Flügellänge. Zweyte bis 7te Schwinge hafenförmig ausgefchnitten. Diefe Abtheilung enthält die größten Arten, bey Kalkkien es eine Art gibt, bey welcher die Baͤnderung ſich uͤber die unteren Theile und die Fluͤgel erſtreckt. Man kennt bereits 8 Arten. 3. Der gebaͤnderte Habicht-Adlerhabicht. Spizaötus ornatus Daud. Falco ornatus Daud. Fälco Maaduyti Daud. Falco superbus et coronatus Shaw. Vaill. ois. d’Afr. t.26. Vieill. Gal. pl. 21. Diagn. Untere Theile weiß, ſchwarz gebändert. Das Eleine Gefieder des Flügels ſchwarz gebändert. Beſchreib. Kopf und Hals ifabell mit dunkleren Schaft: ftrihen und. fchwarzen verlängerten Nadenfedern, wovon die längfte 111 Mm. ift. Rüden und Slügel ſchwarzbraun. Die Flügelfedern mit dunfeln Binden und ſchmalen weißlichen Saͤu— men. Die weiße Kehle feitlih mit einzelnen ſchwarzen Schaft: ftrihen eingefaßt, die einen ſchwarzen Badenftreifen bilden. Die Seitenfedern der Kropfgegend mit 'helltoftbräunlichen Schaft: fleden. Die mittlere Kropfgegend, der ganze Baud und die unteren Schivanzdedfedern weiß." Die Seiten und Hofen fhwarzgebändert, legtere nach innen ſchwarz gefledt. Bon In— nen ift der’ Flügel an den kleineren Dedfedern blendendweiß, fhwarzgefledt. Die Schwingen vor den Ausfhnitten blendend- weiß mit 3—5 Bändern hinter den Ausfchnitten. Der Schwanz ift von oben gewölft afehgrau und braun mit 4 ſchwarzen Querbinden. Das ſchwarze Endband ift grau und an dem Ende weißgebordet. Dimenfionen: Kopf 84 XZarfe 83 Schnabel 29 Mittelzehe 49-25 Höhe 20 Außenzehe 35-+19 Mundwinkel 43 Innenzehe 34432 Oberfluͤgel 396 Hinterzehe 31-36 Flügelfpige 77. Schwanz 266 Sch behalte für diefe allein den-Namen Spizaetus als Subgenus = weil Vieillot, der Geber diefes Namens, einen Typus diefes Cubgenus als Nepräfentant in feiner Galerie des oiseaux abbildet, 167 Diefe Art variitt fehr. Das Vaterland ift der Süden von Amerika. In Sammlungen bis jest noch felten. 4. Der Kronen-Habicht-Adlerhabicht. Spi- zaetus coronatus Linn. Falco coronatus Linn, Edw. B. t. 224. Smith. Nl. t.41. Falco albescens Shaw. Diagn. Kopf und Schnabel 106 Mm, lang. Beſchreib. Kopf und Hals und alle unteren Theile ſchmu— gigweiß; die Hofen und die feitlichen Ufterfedern ſchwarz ger bändert; die Flügel und die Nüdenfedern belläfhgrau braͤun— lich, dunkel gebändert mit breiten weißlihen Säumen. Schwin— gen 2ter Ordnung afchgrau, ſchwarz gebändert mit weißen Bor: den. Die inneren Eleinen Achfelfedern weiß, die langen mit großen runden ſchwaͤrzlichen Tleden vor der weißen Borde. Die Schwingen von innen vor den Ausfchnitten grau gewäffert, hinter den Ausfchnitten filbergrau; jede Feder mit zwey [hwarz zen Binden und fhmarzem Ende. Bon oben ift der Schwanz an der Wurzel ſchwarz und in der Mitte in der braungrau mit, zwey fehwarzen Binden und einer breiten weißbordierten Endbinde. Won unten ift der Schwanz filbergrau mit gelblich gewölften Rändern an den Innenfahnen und 4 fchmarzen und einer brei- teren Endbinde. — Dimenſionen: Kopf 106 Fluͤgelſpitze 112 Schnabel 38 Tarſe 90 Höhe 28 Mittelzehe 55 Mundwinkel 56 Hinterzehe 30 Dberflügel 358 Diefe Urt hat mit. den vorigen die erften Schwingen dolch— artig zugefpist. Es ift ein Bewohner von Suͤdafrika ‚und in Summlungen, ‚wieder folgende fehr felten. 5. Der gefledte Habicht JAdlerhabicht. Spi- zaectus PVaill. Daud. Vaill. Ois. d’Afr. t.1. Falco bellicosus Daud. Aquila bellicosa Vieill. Falco ar- miger Shaw. Smith. I. t. 42. Diagn. Kopf und Schnabel 123 Mm. lang. Befcdyreib. , Der größte dieſer und aller Abtheilungen ber Spizaeten. Er gleicht. hierin ‚dem größten Adler, allein über: trifft diefe alle, durch die ſtarken und Eräftigen Fänge, bie wahrhaft fürchterlich und nur mit denen der Harpyie verglichen werden koͤnnen. Er ift am Kopf und Hals braͤunlich mit ſchwarzen Zügel: horften, die wie bey den Adlern als fehwarze Linie uͤber die Augen fi hinziehen. Die dunkle Halsfarbe zieht fih als ‚breiter Schild über die Kropfgegend: wie Circaötus, thoracicus ‚sive pectoralis. Alte übrigen unteren Theile und die Zarfen weiß; jede Feder mit, einem runden ſchwarzen Fled an der Spige; der Rand der, Spitze bleibt jedoch weiß. Der Flügel ift bey friſch gemauferten Federn fchieferafchgrau, ſchwarz gebändert. Bey alten Federn werden die Bänder, uns deutlich und die Ränder fahlbraun. Die Hauptfchwingen. find dunkelſchieferaſchgrau mit hellgrauerem Anflug und die Schäfte find von oben. weifgefledt. Bon Innen find die Achfelfedern ſchwarzbraun, die laͤngſten aſchgrau mit lichten oder weißen Endborden. Die Federn des Flügelrandes find fehwarz mit weißen breiten Borden. 168 Die Hauptfhwingen find vor den Ausfchnitten hellafchgrau, hinter diefen roftbraunlich mit 7—8 fchwarzen Querbinden, die an der oberen Hälfte nur in der Nähe der Schäfte ſehr deut: lich find. \ Der Schwanz ift von oben filberafchgrau mit fünf big ſechs ſchmalen unregelmäßigen fchwarzen Binden, einer breiten End» binde, die Licht. bowdiert ift. Won unten ift der Schwanz mehr meißlih und die Binden find deutlicher. | Bis jest iſt diefer herrliche Vogel nur im Süden von Afrifa gefunden worden und in Sammlungen fehr felten. Dimenfionen: Kopf 123 Tarſe 120 Schnabel 46 Mitteljehe 82-41 Höhe 30 Außenzehe 54-35 Mundwinkel 66 Innenzehe y 55-449 Dberflügel 420 Hinterzehe 48453 Fluͤgelſpitze 240 Schwanz 311 4. Subgenus. Aaradlerhabicht. Spizastur Less. Diagn. Mitteljehe und Hinterzehe fehr lang; Ießtere mehr als halb fo lang als erftere. Der Flügel erreicht fuft die Schwanzfpike. Zweyte bis 6te Schwinge an der Innenfahne fehr beftimmt hakenformig, 7. fehr ſchwach ausgefchnitten. Fluͤ— gelfpige halb fo lang als der Dberflügel. Schwanz ſchwach ausgefchnitten. 6. Der fhwarznadige Aaradlerhabicht. Spi- za&tusatricapillus Cuv. Falco ’atricapillus Cuv. pl. col. 79. Buteo melanoleueus Vieill. 14. Beſchreibung. Weiß mit ſchwarzem Bügel, der fich als fhwarzer Streifen über und unter dem Auge verlängert. Hin: ter£opf und die etwas verlängerten Nadenfedern fchwarz, Nü: den und Flügel’ ſchwarz mit glänzenden Schaͤften. Innere Anſicht des Flügels -und deffen Nand weiß. Schwingen vor den Ausfchnitten weiß, hinter diefen ſchwaͤrzlich, in der Mitte blaugrau mit 3 Binden und dumfeln Spiken. Der Schwanz an der Wurzel weißbraun mit drey bis vier ſchmalen fhwarzen Binden, und breiter ſchwarzer Endbinde, die eine braungraue oder weiße Borde hat. Dimenfionen: Kopf 80 Mittelzehe 52—60-+22 Schnabel 264—30 Aufenzehe 35—40-+20, Höhe 194 Innenzehe 34—58-+34—37 Mundwinkel 40 -41 Hinterzehe 34+40—41 Dberflügel 270* 1te Schwanzfeder 242 Flügelfpige 135 6te Schwanjfeder 229 Tarſe 71: Die längfte Zopffeder 87 Das Vaterland ift der Süden von Amerifa, 5. Subgenus. Bufjard Adlerhabidht. Pternura Kaup. Diagn. Schwanz über Körperlang. 2te bis 7te Schwinge an den Innenfahnen ſchwach bogenförmig, an der '3—Bten' an der Außenfahne deutlicher ausgeſchnitten. | 7. Der graufame Buffard Adlerhabidht, Spizaetus tyrannus Pr. Max. Falco tyrannus Pr. Max. pl. col. 73. Diagn. Schwanz 346 Mm. lang. Befhreib. Schwarz oder ſchwarzbraun mit glänzenden Schäften, weiß gebänderten inneren Achfelfedern, Zarfen, unterer * An einem andern Individuum mißt der ganze Flügel 376, 169 und oberer Schwanzdecke. Schwanz oben mit 5 graubraunen unten mit 5 weißlich grau gewölften Binden und‘ weißlicher Borde. Auf-den Schwingen erfter und 2. Ordn. Spuren von lichteren braunen, Querbinden. Innere Anfiht der Schwingen mit 3—5 breiten, ‚weißlichen, grau oder ſchwarz gewölften Binden. Hin: terhaupt, wie alle. Kopf» und Halsfedern an der Wurzel weiß, verlängert, ohne einen Zopf zu. bilden, Un andern Sndividuen ift Kehle, Unterhals, Bruft und Sei: ten ſchwarz und nocd bey andern ift die ganze: Unterfeite mit weißen Querfleden verfehen, Die Kropfgegend ift bey mittels alten Vögeln roftgelblih, mit ſchwarzen Schaftfleden. Dimenfionen: Zarfe 79-94 Kopf 89-90 Mitteljehe 48-49 Schnabel 229 Außenzehe 34 Höhe 20 Innenzehe 29-+31-34 Mundwinfel 41-42 Hinterzehe 27-30+34-36 Dberflügel 312 1. Schwzf. 286-.. . Fluͤgelſpibe 99 6 — 3103152346 Laͤnge der laͤngſten Nackenfedern 51—59. Der junge Vogel zeigt die Scheitel- und hintern Halsfedern weißlich, nach den Epigen hin ſchwarzbraun mit roftgelblichen Rändern. Mangen, Ohrfedern und ein Streifen längs der weißen Kehle ſchwarz. Kropf, und Bruft find weiß mit ſchwar— zen Schaftfleden. Die untere Schwänzdede, die Hofen und 170. Tarſen zeigen eine größere Zahl Binden. Viele Federn des Elei- nen Gefieders des Flügels, fowie die Hauptfhwingen (merk würdige Ausnahme) zeigen eine weiße Spigenfante. Das Vaterland iſt Brafilien. Die Temmindifhe Figur F einen Vogel im mittleren Alter vor; fie gibt die Tarſen zu kurz. 2. Genus. Sperber — Nisus Cauv.* Kaup. Accipi- ter der Engländer. Diagn. Die Zarfen lang und ſchlank mit 12—13 Schil— dern, die meift fo ſchwach getrennt find, daß ſie nur eine Schiene zu bilden feinen. Die Aufere Zehe ſchlank und län« ger als die innere Zehe. Schnabel plöglic gebogen mit ſtum— pfem abgerundetem Zahn Hinter dem tief ausgefchnittenen Schnabelhafen. \ Befhreib. Diefes Genus enthält die Eleinften und leich- teften Arten der ganzen, Unterfamilie. Bis jet hat man noch Eeine Art gefunden, die eine Spur von Federzopf im Naden trägt, noch eine ſolche, die auf Eleinem Gefieder des Flügels ge: bändert wäre. Es gibt Arten in allen Welttheilen. Die Mehr: zahl fängt Vögel im Fluge und fie find überhaupt ſehr mord— füchtiger und Fühner Natur. Das Weibchen ift ſtets bedeutend größer als das Maͤnnchen. Die) Arten zerfallen, in. 5 Subgenera, deren Charactere ich zuſammen ftelle, um den Werth derfelben zu erkennen. 1. Subg. Hiraspiza, Slügelfpise ſehr kurz, 4der Flügel: länge. Zweite bis 5. Schwin⸗ ge** an der Innenfahne ausgefchnitten._ Der _ Schwanz hat im Alter 3—4 breite Bänder. Schwingen an der Sn: nenſeite gebändert. es ben fehr lang. Arten: 1) tinus. 3) minullus. 8) vir- gatus. 1. Subgenus. $alfenfperber — Hieraspiza Kaup. 2. Subg. Tachyspiza. Flügelfp. ziemlich lang, 24 der Flügellänge. 2.bi8 4. Schwinge an der Innenfahne ausgefchnitten, Der Schwanz mit 5 fbmalen Baͤn— dern. Flügel, im Alter niht gebändert. Tarſen und Zehen Eurz. 4, soloensis. 3. Subg. Scelospiza. Flügelfpige ſehr Eurz, fat 4 der Flügellänges Zweite big 5. Schwinge an der Innenfahne aus: gefchnitten. Der Schwanz hat im Alter £—-5 fchmale Binden. Flügel im Alter mit 3—6 fhmalen Bändern. Beben kurz. Tarſ. lang, 5. Francessii. Beſchreib. dunkelaſchgrau mit dunkleren Federrändern. 4. Subg. Nisus. Flügelfp. ziemlich lang, 23 der Flügellänge. 2.—6: Schwinge ander Innenfahne ausgefhnitten. Der Schwanz hat 4—5 breite ſchwarze Bänder. Flügel im Alter an der Innenſeite mit 5 breiten fhwarzen Bändern. Ze⸗ ben lang. 6. perspillaris. 7. frin- gillarius. 8. tachiro. 9. fuscus. 10. pilea- tus. 5. Subg. Urospiza. Fluͤgelſp. ziemlid) lang, 24 der Flügellänge, 2.— 5. Schwinge ander Innenfahne ausgefhnitten. Derlange Shw;. bat Körperlänge mit 14—19 ſchma— len ſchwarzen Bin— den. Fluͤgel an der In— nenſeite mit 12—13 fhmalen Binden. 11. torquatus. 12, ap- proximans. Er ift der Eleinfte von allen Sperbern. Oben Mangen hellafch: Diagn. Flügelfpige ſehr Eurz, 4 der ganzen’ Filgellänge, Zehen lang. Um die Augen mehr oder weniger nade. Befchreib. Diefe Abtheitung enthält die Eleinften Arten. Schwingen an der 2. bis 5. Innenfahne ausgefchnittin. Die Schwingen zeigen an den Innenfahnen 4—6 ſchwarze Binden und auf dem Schwanz 4 ſchwarze Bänder.’ 1) Lathamiſcher Falkenſperber — Nisus tinws Lath., G. Gray. Yalco tinus Lath. Accipiter** tinus G. Gray, Genera of birds mit vortreffliher Abbildung. ?Falco supercilosus Zinn., Laih.' Diagn. Bruft und die unteren Theile fein gebändert. grau. Kehle weiß, Bruft, die unteren‘ Theile und die innern Dedfedern des Flügels mit unzähligen dunkelgrauen Querlinien. Die Schwingen von Innen mit 4—6 fchroarzen Baͤndern auf weißem Grunde. Der Schwanz mit 4 fchwarzen Bändern und einer leichten Endbinde. Der auggebreitete Schwanz iſt zwi- fhen den. ſchwarzen Binden auf,den Sinnenfahnen blendend weiß, welche, Farbe auf der oberen Seite des Schwanzes durch= leuchtet. Bey einem Gremplar find die Hofen durch ſchwarzgraue Borden der Federn faft ſchwarzgrau—. Sc Eenne nur 4 Eremplare aus Südamerica, wovon fih 2 * Sch fee meinen Namen um deßwillen bey, weil Cuvier das Genus ſo irrig als moͤglich zuſammengeſetzt hat. In ſeinem Genus Nisus finden ſich Circaëti, Astures, Geranospiza und Buteones. *Sind die Schwingen an den Innenfahnen bey fchlecht erhaltenen Baͤlgen ftruppig und verborben, fo kann die Zahl der ausgefchnitte: nen Snnenfahnen nad) der 3ahl der ausgefhnittenen- Außenfahnen ermittelt werden, An allen Raubvögeln ift ftets eine Schwinge an der Au— Benfahne mehr ausgefchnitten, fo daß die Vögel, welche 5 Schwingen an den Innenfahnen ausgefhnitten haben, die 3. bis zur 6. Schwinge an den Außenfahnen ausgefchniften befigen. ' *** Indem der Name Accipiter bereits für alle Rapaces verwendet worden ift, ſcheint es mir nicht thunfich, ihm auf die Sperber zu 4.12 Iſis 1847, Heft 3. 171 im brittifhen, das 3. im zoologifhen Garten und das 4. im Mainz ſich befindet. Es find alte Männchen. Das alte Weibchen ift höchft wahrfcheinlidy von Linne und Latham ale Falco superciliosus beſchrieben. Wäre bey diefer Befchreibung nicht Guiana als Vaterland angegeben, fo würde ic) fie zu ber folgenden Art gezogen haben. Die 3 Eremplare, die ich Eenne, fcheinen Männchen zu -feyn. Dimenfionen: mas. — fem. Mainzer Erempl. Kopf 38 — 38 Schnabel 11 — 10 Mundwintel 15 — 15 Oberfluͤgel 91 — 90 Fluͤgelſpitze 41 — 43 Tarſe 37 — 35 Mittelzehe 28 — 26 Außenzehe DU Innenzehe 13 — 13 1. Schwanzf. 95 — 92 6. — 94 — 90 2% Baillantifher Falkenſperber — Nisus minul- lus Vaill. Paill. ois. d’Afr. t. 34. Diagn. Die 3 weißen Binden des Schwanzes leuchten auf der Oberfläche ded Schwanzes durh. Die hinteren Ded: federn des Schwanzes weiß, ſchwarz gebändert, mit breiten weis Ben Borden. Befhreib. 2 Es gleicht dem männlicdyen Nisus commu- nis, allein unterfcheidet ſich leicht von diefem durch die Kenn— zeichen des Subgenus und der Art. Die erſte Schwanzfeder hat vor der ſchwarzen Endbinde ſechs ſchmaͤlere Querbinden. N jung. Obenher braun; die unteren Xheile weiß mit tropfen = und bänberartigen Sleden. Die untere Schwanzfeder hat 5 Bänder. Das Meiße auf dem inneren Flügel roftgelblich. juv. Es iſt größer, zeigt größere und breitere Fleden auf der Bruft und den unteren Theilen. Es hat 7 ſchwarze Baͤn— der auf der erften Schwanzfeder. Ich kenne das alte Männ- chen nicht. Diefe Art ift im Sammlungen bis jest noch felten. Britz tifches und Mainzer Mufeum. Dimenfionen: mas. — fem. — jur. Kopf 36 — 40 — 39 Schnabel 101 — 12 — At Mundwinkel 14 — 18 — 18 Dberflügel 104 — 128 — 128 Flügelfpige 34 — 45 — 44 Tarſe 39 — 44 — 4 Mittelzehe 26 — 28 — 28 Außenzehe 18 — 20 — 20 Innenzehe 13 —, 14 — 14 1. Schwanzf. 10 — 135 — 134 6. — 119 — 138 — 134 befchränfen. Ich ziehe defhalb den Cuvieriſchen Namen vor. Ue: berhaupt follte man Generanamen, die von Autoren vor Rinne her: rühren, nur mit der größten Vorficht anwenden, indem biefe Autoren höchit felten gewußt haben, was Genus ift. Nicht dem gebührt bie Ehre als Autor hinter bem Genusnamen zu ftehen, der den Namen gegeben, fondern dem, ber das Genus in feinen Arten richtig be: gränzt hat, 172 3) Reinwardtifher Falfenfperber — Nisus vir- gatus Reinw. Falco virgatus. Pl. col. 109. Diagn. Die weiße Kehle in der Mitte mit ſchwarzen Streifen und an den Seiten der Fänge nach mit einem ſchwar⸗ zen Stridy eingefaßtz untere Achfelfedern roftgelblich mit zahl: reihen ſchwarzen Sleden. Die weißen Bänder des Schwanzes leuchten auf der Oberfläche nicht durch. Beſchreib. Die ganze untere Seite, mit Ausnahme der toeißen Kehle und der unteren weißen Schwanzdeckfedern, roft: braun und aſchgrau tingiert, mit einzelnen weißen und fhwärzlis hen Bändern und Flecken. Aeußere Schwanzfeder mit 7 Quer: binden. Oben fchiefergrau mit dunfleren Federrändern, Wan: gen braͤunlichaſchgrau. Dben am Schwanz; mit 3—4, unten mit 4 ſchwarzen Bändern. Ates Weibchen. Bedeutend größer mit mehr braun auf den oberen Xheilen, mehr weiß auf dem Kopfe und den Geiten. Hofen deutlicher weiß und ſchwarz gebändert. Ben jungen Vögeln haben die oberen Theile lichte Feder tänder und die unteren find auf roſtgelblichweißem Grunde mit dunklern Schaftfledien verfehen. Hofen und untere Schwanz: dedfedern weiß mit ſchwarzbraunen, herzförmigen Flecken. Die Säfte des Schwanzes find oben in der Gegend der lichten Bänder weiß. i Es ift in diefer Gruppe die bis jest befannte größte Art. Lebt auf Sana und ift dort fehr gemein. Dimenfionen: mas. — fem. — fem.juv Kopf 40 — 50 — 44 Schnabel 11 — 15 — 12 Mundwinkel 15 — 21 — 19 Oberfluͤgel 120 — 150 — 189 Fluͤgelſpitze 44 — 43 zum. 49 Tarſe 49 — 53-5 — 47-51 Mitteljehe 29 -— 353 — 3 Außenzehe 18-200 — 36 — 23 Snnengehe 14-15 :- 19° — 46 Schwanz 11 — 1311 — 1830 2. Subgenus. $lugfperber — Tachyspiza Kaup. | Diagn. Flügelfpige ziemlih lang 24 der. Flügellänge. Bmweite bis 4 Schwinge an der Innenfahne aus— gefhnitten. Tarſen und Zehen Eurz.* Flügel von Innen im Alter ungebändert, mit weißem Spiegel. Befhreibung Die Wachshaut ift breiter als bey den übrigen und wie aufgeblafen und die Nafenlöcher find frey, ohne von den kurzen Borſtfedern des Zuͤgels uͤberdeckt zu werden. Gleich hinter dem kurzen Schnabelhafen ein großer, runder cirs Eelabfchnittähnlicher Zahn. Mittelzehe kurz, fo lang als der geſchilderte Theil der Zarfe. Sc Eenne bis jetzt nur eine Art, die gemein auf Sava ift. Durch die längeren ſchwarzen Flügel mit weißem innerem Spies gel ähnlen fie den Circi. 4) Der Kududflugfperber — Nisus soloensis Horsf. Falco soloensis Horsf. Falco cuculoides Temm. pl. col. 110. 119. Belchreib. Kleiner ald der männliche gemeine Sperber. Oben fchiefergraufchwarg mit breiten dunkleren Sederrändern. * um ficher zu wiſſen, was Eurze oder lange Zehen find, ftelle man fich bey Unterfuchungen den Nisus fringillarius vor die Augen, der die Zehen und Zarfen fehr lang hat. 173 ’ — Die Nackenfedern, wie bey allen Sperbern an der Wurzel blen— dend weiß. Die Schwingen von Innen ſchwarz, nad der Wur- zel hin blendend weiß ohne Baͤnder; die Eleineren Dedfedern nad) den Schwingen hin weiß, nady vorn roſtroͤthlich angeflo= gen. Kehle und untere Schwanzdedfedern weiß. Kropf, Bruft und Seiten weintoth mit verlofchenen Binden an den längeren Seitenfedern. Die Seiten des Kropfes ajchgrau und die Hofen weißlich, aſchgrau fein gefprist. Schwanz; von oben fchiefer: ſchwarz mit etwas dunflerer Schwanzfpige. Ausgebreitet zeigt er gegen 6 ſchmale fchwarze Binden. Von unten ift er bläu- lihweiß gegen die Snnenfahne hin roftgelblih. Die äußere Feder zeigt bey alten Vögeln nur gegen die Wurzel hin 4 fhmale Binden und iſt nad der Spige zu einfarbig. Den jungen Vogel hat Zemmind pl. col. 19 abgebildet und befchrieben. Dimenfionen eines alten Vogels. Kopf 44 Zarfe 41 Schnabel. 12 Mittelzehe 24 Mundmwinkel 20 Anßenzehe 18 Dberflügel 108 Innenzehe 12 Fluͤgelſpitze 72 Schwanz 124 3. Subgenus. Lauffperber — Scelospiza Kaup 1846. Diagn. Tarſen Yang, Mittlzehe kurz. Zweite bis 5. Schwinge ausgefchnitten. Flügel im Alter gebändert. Schwanz im Alter mit 4 bis 5 fchmalen Binden. * Befhreib. Sie unterfheiden fid) von Hieraspiza durd) die Eurze Mittelzehe, die bey diefen fo lang als der gefchilderte Theil der Zarfen ift; auch ähnlen fie den Micronisi der Astu- res, allein diefe haben eine längere Flügelfpige und bdeutlichere Schilder auf den Zarfen. Ic fenne nur eine Art von Madagaskar, Sranceffi’g 2auffperber — Nisus Francessii A. Smith. Accipiter Francessii A. Smith. Ill. Afr. Zool. Beſchreib. Oben dunkelaſchgrau, unten weiß; auf der Bruſt fein grau tingiert mit außerordentlich zarten feinen roſt— roͤthlichen Querlinien. Innere Achſelfedern blendend weiß. Schwingen blaͤulich mit weißen Innenfahnen und 3—6 ſchma⸗ len ſchwaͤrzlichen Binden. Schwanz von oben dunkelbraun mit ſchiefergrauem Anflug. Die mittleren einfarbig, die übrigen mit 4—5 ſchmalen Binden; auf der Außerften fieht man an ber Wurzel eine 5. verlofhene. Die Dedfedern der Schultern und die legten Schwingen 2. Ordnung an der Wurzel blendendweiß. Der junge Vogel ift von oben rothbraun. Kehle weißlich mit dunfelen Seiten und einem Längsftreifen in der Mitte. Alle übrigen untern Theile mit roſtbraunen, ſchwarz eingefaßten QDuerbinden. Innere Achfelfedern roftgelb, fparfam ganz gefledt. Untere Schwanzdede weiß mit einzelen Querfleden. Schwanz mit 9 fchmalen und einer fbreiteren fchmärzlichen Endbinde. Die mittleren Federn haben diefe Binden kaum angedeutet. Dimenfionen: Alter. — jung. Vogel. Kopf 42 — 45 Schnabel 12 12 Mundwinkel 19. — - 20 Dberflügel 122 — 113 * In biefem Gubgenus muß fi, ber Analogie gemäß, eine Art finden, deren Eleines Gefieder der Flügel gebändert ift. 174 Dimenfionen: Alter. — jung. Vogel. Flügelfpige 43 4 Tarſe 49 — 46 Mittelzehe 26 — 23 Außenzebe 16 — 17 Innenzehe 15 — 14 1. Schwanzf. 118 — 118 6. — 125 — 125 Vaterland: Madagaskar. 4. Subgenus. Wahre Sperber — Nisus Kaup. Diagn. Bmeite bis 6. Schwinge an der Sinnenfahne, 2. bis 7. an der Außenfahne ſehr beftimmt ausgefchnitten. Befhreib. Der Ausfchnitt des Schnabeld am Haken ift tiefer und der ftumpfe Zahn fteht mehr nach hinten als bey Tachyspiza. Die Nafenlöcher find von den Borftfedern des Zügels überdedt. Flügel und Schwanz haben eine geringe Zahl breiter fchwarzer Binden. Die Tarſen find fchlane und bie Mittelzehe, obgleich ſehr lang, ift nicht ganz fo lang als der nadte Tarfentheil. Sie enthalten mwahrfcheinlih die Eühnften Arten, deren Le— bensart wir durch den europäifhen am beften £ennen. Man Eennt bereits alle 5 Arten. Mehr als diefe gibt es nicht und alle vermeintlihen Arten find Nominalfpecies oder Eli- matifche Varietäten. Ich glaube die Arten richtig geftellt zu haben. 5) Der roftrothe Habichtſperber — Nisus per- spicillaris Rüpp.* Neue Wirbelth. t. 18. 1 fem. Aceipiter rufiventris A. Smith. Falco exilis Temm. pl. col. 496. Diagn. Alle unteren Theile, ausgenommen bie weißen Kehle und die unteren Schwanzdedfedern, roftroth. Befhreib, Obenher fperbergrau. Innere Dedfedern bes Flügels ungefledt, Wangen roftroth, nach der Ohröffnung hin aſchgrau. A Mit weißer Kehle und inneren Achſelfedern, die roſtroͤth⸗ lihen Anflug haben. 2 Bedeutend größer. Innere Achfelfe: dern ſchmutzig roftroth. Diefe Art gleicht fehr dem folgenden, der ebenfalld, wenig— ftens in Nordafrica, vorkommt. Sie ift über. ganz Africa ver- breitet und daſelbſt nicht felten. Das Meibchen, von Herrn Dr. Ruͤppell mitgebracht, zeigt einen ungewöhnlich entwidelten Eckzahn am Oberfchnabel. Dimenfionen mas, — fem. Mittelj. 35410 — 35+11 Kopf 42 ° — 46 Außen. 2149 — 21-10 Schnabel 11 — 12 Innenz. 16414 — 16416 Mundwintel 17 — 20 Hinter. 12413 — 12-15 Fluͤgelſpize 197 — 217 Schwan; 149 — 186 Zarfe 50 — 54 ® Sch kann, weil bey dem Text ber Pl. col. fein Datum ange: geben ift, nicht ermitteln, welcher Name der Ältere ift. Ich überlaffe dieß den betreffenden Autoren, die die Priorität ihrer Benennung felber beweifen fönnen. Ohne Priorität zu berüdfichtigen, würbe ic) den Namen rufiventris als ben bezeichneteren vorziehen. Der DOrnitho: loge, welcher die Pl. col. noch in Heften befist, würde der Synonymie einen großen Dienft erweifen, wenn er bey allen Temmindifchen Arten das ungefähre Datum ermitteln wollte, um zu willen, zu welcher Zeit diefer Gelehrte fie als neu aufgeftellt hat. 175 6) Der europäifhe Habichtſperber — Nisus fringillarius, Nisus communis Cuv.* Falco nisus Linn. Naum. tab. 19. 20. Aeeipiter fringillarius Ray. Diagn. Roſtroth oder ſchwaͤrzlich auf den unteren Thei— len gebändert oder gefledt. &Zarfe 52—56 Mm. lang. Das Weibchen im Alter auf den, unteren Theilen quergebändert. Schwanz beym Männchen ſchwach gegabelt. A Dben hellaſchgrau mit. fhwarzen Schäften ohne dunkele Federränder. Zügel weißlich mit dunklen Borfthärchen, Ueber den Augen ein weißer, ſchwaͤrzlichgrau gefledter Streifen, der ſich zu dem. größentheils verſteckten weißen Nackenfleck hinzieht. Die roftfarbigen Wangen ‚und Ohrfedern nad) oben mit dunk— lem Aſchgrau begränzt, welches vom hintern Augenwinkel fich zum Naden hinzieht. Die Kehle ift weiß, an den Spigen roſt— getblih mit dunfelen, Schäften. Die Bruſtfedern find weiß mit feinen, fhwarzen Schaͤften und 4 roftrothen, ſchwaͤrzlich aſchgrau durchgeſetzten Binden. . An den Kropffeiten nimmt, das Roſtfarbige fo-überhand, daß ein großer roftfarbiger Fleck mit wenigen weißen Zropfen und meißen Federraͤndern entfteht. Die längeren Seitenfedern haben. 5—6 voftfarbige Binden, die meift nach Innen zu die ganze, Snnenfahne, voftfarbig faͤr— ben. Hoſen weiß, mit pfeilformigen, roſtfarbigen, ſchwaͤrzlich durchſetzten Binden. Untere Schwanzdeckfedern weiß. Von Innen zeigt der Fluͤgel die kleinen Deckfedern roſtgelblich mit ſchwarzen Tuͤpfeln und Pfeilflecken; die laͤngeren mit 5 pfeilfoͤr— migen grauen Querbinden und ſchwach roſtgelblicher Begraͤnzung. Die Schwingen find vor den Ausſchnitten blaͤulichweiß, nad) den Spiken dunkler graublau mit 5 ‚breiten, weit von einander abftehenden ſchwarzen Binden umd ſchwaͤtzlicher Spitze. "Der Schwanz ift von oben aſchgrau mit 3 fehwärzlichen breiten Binden und einer. 4. unter ‚den weißlich bordierten oberen Deck— federn, Vor der ſchwarzen Endbinde haben alle Federn mit Ausnahme der erjten eine lichtere, faſt weiße, ‚grau befpriste Horde. Von unten zeigt der Schwunz die Grundfarbe blaulichweiß, an den Innenfahnen roftgelblidy mit deutlichen ſchwarzen Din: den vor der ſchwarzen breiteren Endbinde, Die erſte Schwanz: feder hat noch die Spur einer 5. Grundbinde. 2 Das Afchgrau der oberen Xheile ift weniger rein. Der Augenftreifen ift breiter und reiner weiß und deutlicher mit dem Nackenfleck verbunden. Die Federn der Mangen meiß 'mit breiten dunfelgrauen Schaftfleden. Die feitlihen Halsfedern find an ihren Rändern fhmusig graubraun. Bruft, Bauch und SHofenfedern weiß mit breiteren ſchwarzbraunen, ſchwach voftbraunlich tingierten Duerbändern. Nur die Seitenfedern haben eine Spur von roſtrother Färbung. Die inneren Adhiel- federn find weißer gefärbt mit gröberen Flecken. Auf den Schwingen zeigen fih 6 Binden. Der Schwanz zeigt: von oben und unten 4 Binden; die äußere Schwanzfeder unbedeutend Fürzer als die folgenden zeigt 5 Bänder, wovon die oberfte nur angedeutet ift. Das junge Männchen gleiht mehr dem alten Meibchen. Es ift oben ſchwarzbraun mit lichten Kanten, Die Federn. der Bruft haben am Ende braune, lichtbraun tingierte pfeilförmige Flecken und hier und. da, einzelne ſchwaͤrzliche Schmischen länge den Schäften der unteren Schwanzdeckfedern. Die Schäfte * Der Name commumis ift bereits bey Falco peregrinus ver: wendet. 176. des Schwanzes find an den lichtern Bändern weißlich an den dunkeln Bändern braun oder ſchwatz, was bey alten Voͤgeln weniger deutlich zu ſehen iſt. Der Schwanz zeigt 5 Binden und die Aufere 7 Binden, Das junge Weibchen hat das Weiße der unteren Theile gelb— lid) angeflogen und die Querbänder find Lichter gefärbt. Diefe Art ift über einen großen Theil der Erde verbreitet, ſteht der americanifchen zunaͤchſt, non ber fie ſich jedoch weſentlich unterſcheidet. Ein Theil der europäifchen Individuen ſcheint uns im Winter zu verlaſſen. Sie ſteht an Muth dem palumbarius nicht nach und es fehlt ihr nur die Kraft, um die großen Voͤgel mit Erfolg anzufallen. Von Madagaskar brachte A. Smith ein nicht vollkommen altes maͤnnliches Individuum mit, was im brittiſchen Muſeum ſich befindet, und welches 8 Baͤnder an der Außenfeder und 6 Bänder an der mittleren Schwanzfeder beſitzt. Da es in ſei— nen Dimenſionen von dem männlichen fringillarius unbedeutend abweicht, der junge Vogel dieſer Art an der Außenfeder 7, an der mittleren 5 Binden trägt; fo halte ich dieſen Aceipiter madagascariensis für eine zufällige Abweichung oder Elimati- ſche Varietaͤt. In allem, übrigen ſtimmt, es -volfommen mit dem Nisus fringillarius überein, Nähere Notizen nad) pielen Eremplaren fünnen wir ficher fpätet. erwarten. Dimenfionen: mas. — fem. — jung. fem. Kopf 45-46 — 51 °— 6561 Schnabel 12 — 15 — 14 Mundwinkel 17-18 — 22 — 22 Dberflügel 128 — 150 — Flügelfpige 80 — 89 — Zarfe 52 — 54 — 56 Mittelzehe 33-34 — 40 — 40° Außenzebe 21 — 26 — 26 Innenzehe 16 — 20 — 20 Hinterzehe 13 — 16 — 16 1. Schwanzf. 154 — 178 — 6. — 143 — 15 — Dimenf.: junges mas, — mas. Ex v. Madagaskar, Kopf 45 — 4 Schnabel 11 — An, Mundwinkel 18 — 8 Oberfluͤgel 130 — 6 Fluͤgenſpitze 73 — — Tarſe 54 — 52, Mittelzehe 34 — 31 Außenzehe 20 — 20 Innenzehe 16 — 1907 Hinterzehe 13 — 18 1. Schwanzf. 192 — 156 a N EN — Er 7) Baittlantifher Habichtſperber —. sims tachiro Vaill. (juv.) Accipiter polyzonus A. Smith. (fem.) Astur unduliventer Rüpp. fem, t. 17.1. Pl. col. 377. Diagn. Tarfen 60—63 Mm. fang. "Untere Theile mit Ausnahme der Kehle und der unteren Dedfedern des Schwanzes beym alten Vogel gebändert. Beſchreib. &: Oben ſchieferaſchgrau, auf Ruͤcken und Flügel ſchwarzbraun. Kehle umd untere Schwanzdeckfedern 177 weiß. Seiten der Bruſt aſchgrau, das übrige derſelben ſchwarz— braun nach den Hoſen hin und dieſe roſtroth. Alle übrigen un— teren Theilen gebändert. Der Schwanz iſt graubraun, mit breiten ſchwarzen Binden, Un den Innenfahnen naͤchſt den. Binden mit unregelmäßigen weißen Sleden. Von unten ift die aͤußerſte Schwanzfeder bläus lich filbergrau und zeigt Spuren von 5 Binden. Die 2. zeigt auf der Innenfahne 5 ſchwarze Flecken, die mit einem weißen Fleck begranzt find... Vor der ſchwarzen Endbinde 3 Binden auf bläulichem Grunde, ‚die meiß begraͤnzt find. Das weiße der Innenfahne leuchtet auf der Oberfeite des Schwanzes durch, und erfcheint als unregelmäßiger san den Schäften fich verbreis tender Fleck. Die Schwingen der Schwanzfedern mit Aug: nahme der mittleren weiß. Es gleicht an Größe dem männlichen palumbarius, 'allein ift ſchlanker. Die Bänder -der unteren: Theile find unreiner und. breiter und meift ſchwarzbraun. Kehle und. die Mitte der Bruft faſt weiß. Der junge Vogel: ift oben braun. Schmingen 2, Ordn. mit roſtgelben Raͤndern und fehwarzbraunen Binden, , Kehle roft: gelblich mit ſchwarzen Längsftreifen; alle übrigen Theile mit großen tropfenartigen Sleden, Die äußere Schwanzfeder mit 5 Querbinden. Der von Temmind pl. col. 377 abgebildete Vogel trägt nod Spuren des Jugendkleides. Dimenfionen mas. — fem. Fluͤgelſpitze .. — 64 Kopf 521 — 68 Tarſe 60 16 Schnabel Ind AR 19 Mittelzehe 371. 188 Mundwinkel 25 — 28 Außenzehe 24 — 3 Dberflügel 2.011177 Innenzehe 19 — 19 Diefe Art ift bis jegt in Sammlungen noch felten; fie ift über ganz Africa verbreitet, und ſcheint dort nicht felten, allein ſchwer zu erlegen zu feyn. 8) Devnordamericanifhe Habihtfperber — Nisus fuscus Gmel. Falco velox et pennsylva- nieus Wils. Am, Orn. 46. 1. Pl. col. 67. Diagn. Dem europäifchen fehr ähnlich, allein das größere Meibchen und die jungen Vögel: haben die untern Theile mit Längsfleden wie der junge Astur palumbarius. Befhreib. F Es gleiht auffallend dem europäifchen und nur eine forgfältige Unterfuchung zeigt die Verfchiedenheit, Oben aſchgrau mit aͤußerſt ſchwacher Spur des weißen Streifens uͤber dem Auge nach den Nackenfedern hin. Die Wangenfe— dern nach vorn hin roſtgelblichweiß, nach hinten roſtbraun mit dunkleren Schaftſtrichen, die bey Nisus fringillarius nur ange: deutet find. Die Kehle iſt roftgelblicher, mit breiteren Schaft: ſtrichen. Die Schäfte der, Bruftfedern ſind markirter ſchwarzbraun. Die Federn ſelbſt find roſtfarbigbraun und haben 34 ſchmale weiße Binden, die durch den Schaft und die ihn umgebende Farbe unterbrochen werben. "Die Bruft: ift deshalb nicht weiß mit roſtroth, ſondern coftroth mit weiß gebändertz ebenfo find die Hofen voftroth und weiß ;gebändert. Die inne- ren Achfelfedern. haben einen voftgelblichen Anflug und: zeigen mehr Flecken ald Bänder. So gering fich das Männchen von dem männlichen com- munis unterfcheidet, fo. wefentlicy ift das Weibchen in der Fär- bung verfchieden, das verglichen mit dem Meibchen des Nisus communis felbft bedeutendere Dimenfionen zeigt. Der Kopf ift - mehr ſchwarz und die Federn des Hinterhalfes find weißer ges Iſis 1847, Heft 3, — — 178 fleckt und gebaͤndert. Die Federn des Unterleibs haben ſchwarze, lange tropfenartige Schaftflecken. Die Hoſen find braͤunlich angeflogen, auf den aͤußeren Federn mit zwey runden, ſchwarz⸗ braunen Flecken. Der Schwanz ift abgeftumpfter, als bey dem europäifchen. Das junge Männchen zeigt ebenfalls ‚Längsftreifen mie dag SugendEleid des: Astur palumbarius und, die Kropffedern zei- gen Feine 2 pfeilförmige- Binden, ſondern einen breiten nach der Spige ſich verfhmälernden Schaftfleck. Die längeren Seiten» federn zeigen zwar ebenfalls Binden, allein fie find einfarbig roftroth und meift find die 2 Binden nach der Spike der Feder bin am Schafte mit einander. verfchmolgen. Das junge Weib zeigt noch beftimmtere, bald braune, bald fhwärzlihe Schaftfleden auf’ der Bruſt, und auf den Hofen mehr tcopfenartigere, oder auch ftreifenähnliche Längsfleden. Die oberen Dedfedern des Schwanzes haben deutlichere weiße Binden und Ränder. Bey diefer Art gibt es außerordentlich Eleine Männchen, die bedeutend_Eleiner als die Männchen von Nisus fringillarıus find. Dimenfinen mas. — lem. —-fen.N.conm. Kopf 45-46 — 55 — 51 Schnabel 12-13 — 19... — 15 Höhe N Wa) Mundwinkel 19 — 24-238 — 22 Dberflügel 140 — Fiügelfpige 67 om. it. —, 239 Tarſe 52-56 — 60 — . 54-56 Mittelzehe 34-36 —., 42... — 40 Außenzehe 22 — 27 — 26 Innenzehe 16-17 — 24" — W909 Hinterzehe 12 — 7 — 16 Schwanz 156 — 19% — 180 Sehr junges N, Eleines Er. von N. fuscus. Kopf Mittelzehe Schnabel 10 Außenzebe N Höhe . 8 Snnenehe ... Mundwinfel 16 Hinterzehe Oberfluͤgel 115 Schwanz Flügelfpise 567 Zarfe 9) Der Wiedifhe Habihtfperber — Nisus pileatus Pr. Max. Pl. col. 205.. ad. Falco Beskü Lichl. 2 (juv.) Falco Cooperi Bon. 2 (juv.) Am. Orn. pl. 10. fig. 1. Diagn. Tarſe 58—67, Mitteljehe 36—45 Mm. Tang. Bey alten Vögeln die unteren Theile hellafchgrau. Befhreib. ‚A Dbenher dunfelafhgrau mit ſchwarzer ſcharf begränzter Kappe. Innere Achfelfebern und Hoſen roſtroth; die längeren inneren Achfelfedern weiß. Alle unteren Theile heil- afchgrau mit ſchwachen, weiß und roſtroth tingierten Querban- dern. Kehle weißlich mit ſchwarzen Schäften. Der Schwanz hat 4 und die äußere Feder 6 ſchwarze Binden vor der. breiten lichtgefäumten ‚Endbinde. Die Schwingen von Innen gefehen haben 6—8 ſchwarze und ebenfo viele lihtafhgraue Binden, die vor den Ausfchnitten weiß gefledt find. 2 Bedeutend größer. Die weiße Kehle hat breitere dunklere Schaftfleden und die untern Theile find toftbraun mit aſch— grauem Anflug auf der Kropfgegend. Alle Federn mit weißen breiten Bändern oder großen Fleden, die nicht ganz bis zum Schafte gehen und fehwarzgrau begränzt find. Innere Dedfe- 12 179 j dern des Flügels voftgelblich, ſchwarz gefledt. Hoſenfedern roſt⸗ voth, ſchwach roſtgelblich gebändert und gerändert. Das junge Maͤnnch. ift wie gewöhnlich gefärbt; alle unteren Theile find weiß mit roftgelblihem Anflug, oder ganz roſtgelb⸗ lich ohne Weiß. Die Kehle iſt gefleckt ober einfarbig roſtgelb; ebenfo haben alle unteren Theile ſchwarzbraune Schaftfleden. Die Hofen find toftrorh angelaufen mit und ohne roſtbraͤunli⸗ che dunkel begraͤnzte Querbaͤnder. Die aͤußere Schwanzfeder hat bald 5, bald 6 Querbinden. Das junge Weibch. gleicht dem Männchen, hat jedoch mehr tropfenartige Flecken auf den ofen: : In jugendlichen Kleide kann biefe Art leicht mit dem jugend: lichen Kleid des Nisus fuscus verwechfelt werden. Das junge Meib von Bonaparte als Falco Cooperi abgebildet, ſcheint ein aus Brafilien verftrichener Vogel zu feyn. Dimenf. mas. — fem. — mas.juv. fem.juv. Kopf 50 — 583-6) — 48 — 56 Soudt 4 — 7-19 —- 183 — 16 Mundwint. 21 — 26-28 — 21 — 27 Hperflager 158 — 166-192 3 — 88 Fluͤgelſpize 63 — 77-89 — 6 — 7 Zarfe 535 — 67-70 — 58 — 65 Mittelzehe 36 — 43-44 — 35 — 45 Außenzehe 23 — 27-29 — 28 — 29 Innenzehe 19 — 24-25 — 19 — 3 1. Schwzf. 171 — 185-199* — 166 — 196 6 178 — 107-212—174 — 205 Wer ſaͤmmtliche Arten dieſes Subgenus ſich vor die Augen ſtellen kann, wird mit Leichtigkeit erkennen, daß ſie eine natuͤr— lihe Gruppe bilden und daß fie fich] weſentlich ‚von den Uro- spizae, Scelospizae, Tachyspizae und Hierospizae unterſchei⸗ den, wenn er fich auch vorderhand nicht von der unumgangli- hen Nothivendigkeit Überzeugen kann, daß dieſe Öruppen be: nannt werden müffen. Ohne die Annahme der Eleineren Gruppen, gleicyviel ob mit Buchftaben a, b, c, d, e oder mit Namen bezeichnet, ift es unmöglidy die Arten mit wenigen Morten ſcharf "und beftimmt zu characterifieren. Wer meine hier gegebenen Beſchreibungen mit den vorhandenen vergleichen will, wird fin den, daß die Autoren ſtets Charactere der Subgenera, Genera, ja fogar der Subfamilien in ihre Diagnoſen und Befchreibungen gemifcht haben. Bei Saunen eines Erdtheilg oder eines Lan: des, in welchem häufig nur ein Typus eines Subgenus oder Genus vorfommt, Eönnen foldhe höhere Chaructere nur den Nutzen beingen die Formen ſchnell und fiher zu erkennen: allein bey Schilderungen aller Glieder ganzer Familien zeigt ſich bie Anordnnng ſolcher Charactere als ein grober Fehler und darf durchaus nicht benutzt werden, weil daß Mefentliche der Art hierdurch nicht hervorgehoben oder ganz vergeffen wird. Don allen vorhandenen Befchreibungen der Falconidae hat mir feine Genüge geleiftet und ich war genöthigt fie alle nach der Natur noch einmal zu entwerfen. Swainfon fühlte ebenfalls das Unzulänglihe der jesigen Beſchreibungen, indem er im einer Notiz, Birds of West.-Afr. p. 120, fagt: Even some of the best ornithologists pay so little attention to the va- riations of structure, and pass over so many points ne- cessary to be understood, that their descriptions are of little service beyond informing us on the mere colours * Richt vollftändig ausgewachſen. — — — 180 of the plumage. Those for instance, in the Pl. col. are particularly defective in this respect. N Sehr häufig wurden friiher und noch jegt fein unterfchiedene Arten eines Subgenus, da fie gleiche Subgeneracharactere an fih tragen, mit einander vermwechfelt, oder die eine oder die ans bere für Elimatifche Varietäten erklärt. Mit der Annahme der Subgenera fallen diefe Fehler von felbft weg und regen an, die noch fehlenden Arten derfelben zu unterfcheiden oder aufzufuchen. Mer die fümmtlihen Arten der wahren Sperber in allen Farben und Alterskleidern ſich Wochenlang vor die Augen ftellen und diefe prüfen Eann, wird finden, daß nicht alle meine Be: fohreibungen in diefem Subgenus, mie in vielen andern fehler frey find, und daß in den Befchreibungen der Arten fi immer noch Kennzeichen finden, die in dem Character des Subgenus ober Genus hätten bemerkt feyn müffen. Diefe Fehler wären nicht vorgefommen, wenn ich das ganze Material fämmtlicher europ. Mufeen mir vor. die Augen längeren Zeit hätte ftellen Eönnen. Mein Material wurde auf Neifen zufammengetragen, indem fein Mufeum ein Subgenus mit 5 Arten in den Serual: und Altersverfihiedenheiten voll: ftändig befigt. 5. Snbgenus,. Shwanzfperber — Urospiza Kaup. Diagn. Flügelfpige ziemlich fang, mehr als $ der ganzen FSlügellänge. Zweite bis 5. Schwinge an der Innenfahne aus: gefhnitten. Der Schwanz ift förperlang und die Mittelzehe ohne Nagel Eürzer als der gefchilderte Theil der Tarſe. Befhreib. Die Arten diefer Abtheitung, die auf Neuhol: land befchränft find, haben von oben ein afchblaugraues Gefie— der mit dunfleren Federrändern und ein roftrothes von der Bruft fi) hineinziehendes Halsband, welches an dem Slaumentheil mehr oder weniger weiß gefledt ift. Alle unteren Theile, felbft die unteren Schwanzdedfedern nicht ausgenommen auf weißem Grunde mit unzähligen roftrothen Querbindchen. Die Schwins gen von Innen zeigen eine ungewöhnlich große Zahl feymälerer Binden, ebenfo der lange Schwanz. Die jungen Vögel find wie alle Nisus- Arten oben ſchwarz⸗ braun mit lichteren Federrändern, der Kopf mit dunkleren Schaft- fle&en. Die unteren ‚Theile auf roftgelblibem oder weißlichem Grunde mit braunen Laͤngsflecken und ſchwarzbraunen, roth— braun tingierten Duerbinden und Pfeilflefen.. Die Hofen find mehr roſtroth oder roftgelb und ſchwaͤcher und verlofchener ges bändert. Auf den Schwingen 2. Ordnung Spuren von Quer- binden. Die Drnithologen, welche fich die Mühe nehmen, die 3 Arten diefes Subgenus in allen Farbenkleidern ſich neben einander zu ftellen, werden mit mir finden, daß fie zu einer höchft natuͤrli— chen Gruppe gehören und daß man die Arten, ohne der Natur Gewalt anzuthun, nicht trennen kann. So ift der torquatus nur im verkleinerten Maaßftab der eruentus und approximans und wenn erfterer zum Genus Nisus unwiderruflich gehört, fo find ficher auch die beiden andern hierher zu zählen, wenn auch approximans ungewoͤhnlich groß und eruentus eine etwas Fürzere Mittelzehe bat. Kennzeichen, wie eine Eürzere Mittelzehe, koͤnnen ohne Verbindung mit anderen Characteren für ſich allein nicht beftimmend feyn, den Nisus cruentus, ebenfo den approximans \ wegen den ftärferen Tarfen und feiner Größe zu Astur zu ver— fegen, wie eg ©. Gray und Gould gethan haben. Wie nothwendig es ift, alle Arten eines Subgenus zu Eennen, um Li - Zeichnung gröber. 181 fie richtig zufammen zu ftellen ‚ fieht man an Teinem: deutlicher als an dieſem. In diefem Subgenug gibt torquatus den Aus— ſchlag, und verweift eruentus und’approximans zu den Nisus- Arten. Die Arten ftellen ſich wahrſcheinlich, wie folgt: 1) fehlt,.2) torquatus, 3) eruentus, 4) ...... 5) approxi- mans. \ 10. Der Eleine neuholländifhe Schwanzfper: ber — Nisus torquatus Cw. Pl. col. 43. 93. Diagn. Don der Größe des Nisus communis. Schwanz ſchwach gegabelt mit 14—15 Binden. Befhreib. mas. Kopf dunfelfcyieferblau. Wangen und Ohrfedern bläulihafchgrau. Das rothe Halsband an den Wur- zeltheilen der Federn mit großen zahlreihen Fleden und Quer: bändern von meißer Farbe, Die Bruftfedern zeigen auf weißem Grunde 5 röthlihe Binden, die fchmäler find, als bey der fol= genden Art, und bey welchen das Weiße ebenfalld noch ziemlich breite Bänder bildet. Die Hofenfedern auf meißlichem Grunde roſtroth gebändert. Bey dem Weibchen geht das Halsband nicht über den ganzen Hals; die Farben find weniger lebhaft und die Schwanz mit 14 ſchmalen Bändern. Die jungen Vögel‘ zeigen einen weißen gefledten Streifen über dem Auge, fonft eine Färbung, wie ich fie oben angegeben habe, Dimenfionen: altes A — jung. — al.? — jung. 2 Kopf 41 — 4 — 43-45— 4 Schnabel 1 ° — 103 — 113-12— 12 oͤhe 9 — 9 — 10 — 10 Mundwinkel 5 — 15 — 20 — 20 Oberfluͤgel 134 — 131 — 1497 — .., Fluͤgelſpitze 3 — 74 — 3 Ua MR Zarfe 57 — 60 — 64-66 — 64 Mitteljehe 3811 — 3349 — 8910 — 39410 Außenzehe 2249 — 23438 — 23410 — 27410 Innenzehe 14412 — 14+12 — 16+15 — 174 7 Hinterzebe 14+13 — 13412 — 15+15 — 15-17 1. Schwanzf. 162 1909157 "4707 =. 6. — 157 — 148 — 168 — In Neuholland ſehr gemein. In feinem Subgenus nimmt dieſer Vogel durch ſeine Kleinheit und ſchwach gegabelten Schwanz den 2. Rang wie der Nisus fringillarius in feinem Subgenus Nisus ein. 11) Der mittlere neuholländifhe Schwanzfper: ber — Nisus eruentus Gould. Astur eruentus Gould Austr. birds. Diagn. Die mittleren Schwanzfedern Überragen die uͤbri— gen. Zarfen 70—72; die, Mitteljehe ohne Nagel 34—36 Mm. lang. Befchreib. mas. Es gleicht dem vorigen; nur iſt es be: deutend größer. Kopf, und Nacken dunfelfchiefergrau. Die Wangen: heller afchgraus ı Die Flaumenhälften der. ‚Federn des vothen Halsbandes mit einzelen weißen Flecken ohne weiße Bin: der. An den Bruftfedern. herrſcht die roftrothe Farbe vor und die, weißen Bändchen find bedeutend ſchmaͤler. Die Hofenfedern auf helfroftfarbigem Grunde dunfelroftfarbig und fchmäler als bey der vorigen Art gebändert,.. Schwanz mit 15 ſchmalen Binden. Das Weibchen ift bedeutend: ‚größer, und ‚hat zahlrei— here Binden auf dem Eleinen Gefieder. Dimenfionen: mas. — Kopf 50 — 53454 Schnabel 15 — 17-19 Höhe 12 — 12-13 Mundwinkel 22 — 24 Oberfluͤgel 158 — 163 Slügelfpige 94 — 10 Tarſe 70 — 72 Mittelzehe 34+14 — 36-H15 Außenzehe 23412 — 27+13 Innenzehe 16416 — 2048 Hinterzehe 16419 — 21449 1. Schwanzf. 176 — 191 s — 186 — 200 Nach den Originalexemplaren des Herrn Gould beſchrieben. Gemein in Neuholland. 12) Der große neuhollaͤndiſche Schwanzſper— ber — Nisus approximans Pig. et Horsf. Astur approximans Pig. et Horsf. Astur radiatus et fasciatus Fig. et Horsf. Falco radiatus Temm. pl. col. 123. (juv.) Gould Austr. birds pl. Diagn. Das Meibchen von der Größe des männlichen Astur palumbarius, allein ſchlanker. Die mittleren Schwanz: federn überragen die übrigen, Tarſe 72—83, Mittelzehe 36—45 Mm. lang. Schwanz; mit 14—19 fehmalen ſchwar— zen Binden. DBefchreib. mas. Kopf trübblauafchgrau, Wangen. heller. Rüden und Flügel nad hinten ſchwaͤrzüchbraun mit aſchgrauem Anflug. Das alte Weibchen zeigt das roftfarbige Halsband kaum an— gedeutet. Kopf und Wangen find mehr ſchwaͤrzlich als aſch— grau und an den unteren Zheilen find die fchwärzlichen Binden mehr ald die roftfarbigen vorherrſchend. Die Hofen find voft- farbiger als die der Männchen. Die jungen Vögel find wie oben angegeben gefärbt. Bey dem jungen Weibchen find die Flecken auf dem Kropfe größer und runder und die unteren Xheile mehr braun. Der Schwanz zeigt auf der unteren Anfiht 18—19 ſchmale Binden und eine fhmale lichtere Endborde, Diefe Art ift ebenfalls in Neuholland nicht felten. In bie- ſem Subgenus fehlen noch 2 Arten, bie die Folgezeit entdecken wird. Dimenfionen mas. — jung.mas. — 2 Kopf 54-55 — 52 — 60-62 Schnabel 15-16 — 16 — 20 Höhe 11-12 — 12 — 13 Mundwinkel 23-24 — 26 — 30 Oberfluͤgel 163 — 164 — 190-192 Fügelfpige 99 — 100 — 106-114 Zarfe 72 — 75 — 79-83 Mittelzehe 36416 — 387+14 — 42-417 Außenzehe 25413 — 24418 — 29-15 Snnenzehe 2019 .— 20+18 — 23-422 Hinterzehe 20+20 — 19419 — 29-+15 1. Schwanzf. 190 —. 186 6. — 201 — 198 — 230 183 - Dimenfionen: jung. lem. ungewöhnlidy groß. Kopf 61 Mittelzehe 4518 Schnabel 20 Außenfehe 32-15 Hohe 14 Innenzehe 24-423 Mundwinkel 31 Hinterzehe 221.23 Oberfluͤgel 194 1. Schwanzf. 230 Fluͤgelſpitze 104 6. — 242 Tarſe 75 3. Genus. Stelzſperber — Geranospiza Kaup 1846. Ischnoscelis * Strickl. Diagn. Die Äufere Zehe bedeutend Fürzer als die innere. Beſchreib. Kopf Elein — Schnabel geftredt, ſchwach, mit geringer Andeutung eines ftumpfen Zahns. Zügel faft nadt mit fehr kurzen Borften. Flügel’ ziemlich lang. Die 6. die längfte und die 5. und 7. gleid lang. "Zweite bis 6. am der Innenfahne ſchwach ausgefchnitten. Die Tarſen ſind ſehr lang und duͤnn und die Mittelzehe ohne Nagel geht über 2mal in die Länge der Tarſe. Aeußere Zehe ungewöhnlich kurz und bedeutend kuͤrzer als die innere. Man Eennt bis jegt nur ein Subgenus gleichen. Namens in diefem Genus und deßhalb iſt anzunehmen, daß obige Charac= tere modificiert werden müffen, im Fall noch andere Typen dies feg Genus entdedt werden. Die eine Art, die hierher gehört, zeigt Analogien mit dem Gymnogenys radiatus und dem Gypogeranus nicht allein. in der Fänge der Tarſen, Eurzen Zehen, fondern auch im Gefieder, das weich und zerfchliffen, afchgrau und gebandert ift. Auch mit den Circi — 3. Genus der Milvinae, zeigen fie durch den Eleinen Kopf, afchgraues und weiches Gefieder, fowie durch die ſchlanken Tarſen, Analogieen. Ich vermuthe deßhalb, daß dieſer Vogel in dem Genus Ge— ranospiza als Subgenus den 2. Rang einnimmt und vermu— the mit mehr als Wahrſcheinlichkeit, daß er ein geſchickter Erd— Läufer ift und vorzugsweife Amphibien frißt. 1) Der weihähnlihe Stelzfperber — Gera- nospiza gracilis Temm. Falco gracilis et hemi- dactylus Temm. pl. 91. und 3. Befchreib. Schlank wie Circus eyaneus mit afchgrau- blauem. Hauptgefieder, Schwarzen Schwingen und Schwanz. Auf dem inneren Flügel ein weißer. Spiegel oberhalb den Ausfohnitten, wie bey den Weihen. , Cirei und der Tachyspiza soloensis. Schwanz an der Wurzel mit 2 breiten von einander weit abftehenden weißen Bändern, die einen grauen Anflug haben. Ende des Schwanzes mit weißer Borde. (Diefe Zeichnung er: innert an die Spilornis-Arten der Circaeten.) Bauch und die Federn der Tibia mit Spuren von Binden. Untere Schwanzdedfedern lohfarbig mit fchwärzlichen Schaft fleden am Ende. Die oberen Schwanzdedfedern ſchwarz mit lichtgrauen Säumen. Die Eleinen inneren Achſelfedern mit lich- ten Saͤumen; die längeren weiß gebänbert. Es gibt Individuen, deren ganzer Unterförper und deren innere Achfelfedern weiß gebändert find. Die unteren Schwanzdedfedern find, wie die Binden des Schwanzes feurigroftgelb. Sie zeigen Spuren von dunfleren und lichteren Bändern auf den inneren Schwingen. * Bey den Cetoniae dur Herrn Burmeifter vergehen. 184 Boy einem Individuum mit roſtgelben Schwanzbinden ift Kehle und Dberbruft nicht gebändert, fendern einfach afchgrau. Die Individuen: dieferidrey‘ verfchiedenen Farbenkleider , wo— ‚von ich letztere für die der Jugend zu halten geneigt bin, zeigen geringe Verſchiedenheit in den Dimenfionen. Dimenfionen:. Einfach grau. — Durchaus gebaͤndert. ? fem. Kopf 60 — 60 Schnabel 18 — 17 Mundwinfel 29 — 29% Flügel 252 — 272 Tarſe 75 — 77 Mittelzehe 34 — 32 Außenzebe 11.0 — 15 Innenzehe 21 — 20 Schwanz 200 217 Dimenfionen: Bruft sah Bauch gebaͤndert. Kopf 60 Mittelzehe 32 Schnabel 18 Mundwinkel 29 Flügel Tarſe 77 Diefe Art lebt in Südamerica und ſcheint dort nicht felten zu feyn. Der Typus diefer Abtheilung ift fo abweichend von den uͤb⸗ tigen Genera der Aceipitrinae, daß er, ſich nothwendig als Typus eines eigenen Genus abfcheiden muß, fobald man ver= ſucht fie ſaͤmmtlich zu characteriſiren. Eine nicht ſtreng ver: gleichende Anſicht Eann überhaupt Fein Urtheil abgeben, was Genug, mas Subgenus ift- - ‚Eine generelle Ueberſicht erwirbt man fih nur mit der Feder und dem ‚Zirkel in der Hand. So geringfügig dem oberflächlichen Befchauer auch die verkuͤm—⸗ merte aͤußere Zehe erfcheinen mag, von; ſo hoher Bedeutung ift fie mir, wenn ich diefelbe hohe Zarfe, eine ähnliche ſchwache und kurze Aufßenzehe bey Circaëtus (3. Genus der Aquilinae), bey Onychaetus (3. Subgenus der Aquilae) wiederfinde. Sehr Eurze Dehen und fehr lange, hohe Zarfe, find ein ‚Kennzeichen des Grallatorentppus, welches ſich am deutlichſten in den Gypo- geranidae darſtellt. Cine verhältnigmäßig Fürzere Außenzehe findet fich bey Meliörax eantans, 3. Subgenug von Astur, bey Heteroaötus aguia, 3. Subgenus von Haliaetus, Poeci- lopternis erythronotus, 3. Subgenus von Buteo. Diefe Subgenera haben in ihrem Genus ebenfalls die hoͤchſten Tarſen und zeigen noch die Analogie, daß fie ähnliche Zeichnung, nehme lich fein gebanderte untere Theile und gebänderte Federn auf dem Oberflügel haben. Wer da glaubt, daß alle dieſe MWieder- fehrungen planlos in der Natur fich geftaltet haben, muß mit völliger Blindheit gefchlagen feyn und kann nur denen verzie- ben werden, welche die Natur gar nicht, oder nur aus Büchern fennen. Indem Zeutfchland Fein Land. der Bilderwerke ift, am wenigften für eine einzelne Wogelfamilie mit wiffenfchaftlichen Bildern, mir daher das Mittel fehlt, recht anfchaulich auf meine Kefer einzuwirfen ; fo habe ich nur: die befcheidene Bitte an alle die, welche die Falken in der Mehrzahl befigen, daß fie fich die- felben nach meinen Grundſätzen zufammen ftellen, um fich von der Nichtigkeit meiner Behauptungen und der NatürlichEeit mei- ner Combinationen überzeugen zu Eönnen. Haben die Befiger und Vorſteher von oͤffentlichen Sammlun⸗ gen ſich dieſer Arbeit von einem Tag unterzogen, dann muͤßte es traurig um die Vergleichungsgabe des Ordners ausſehen, wenn Außenzehe 15 Innenzehe 21 Schwanz 200 is - = er die Circi-ala :_ Bindeglied naͤchſt den Eulen, die fperberahnlie, chen Arten des Subgenus Herpetotheres, Gymnogenys und . erft die Arten befchreiben lernen. Poliornis unter die Accipitrinae, Milvinae oder Buteoninae ete, wieder ordnen wollte. ° Mit und ohne Hülfe meiner gege— benen Charaktere würde er’ Subgenus von Genus unterscheiden und die Subgenera paſſend in ihren Genera unterzuordnen ler nen." Anordnung der Falconidae unter die Augen fommen. Alle Familien der Vögel nach meinen Prinzipien zu orbnen, will ich zur Zeit noch Niemanden zu muthen, weil meine Prinzis pien ſich in den Familien erſt bewaͤhren muͤfſen, die an Arten am zahtreichften find, d.h. in ſolchen, in welhen fih die größere Zahl der Axten erhalten bat: Dan, wird mir, vielleicht verzeihen, ‚vielleicht ſogar nach⸗ ahmen, daß ich die Falconidae an die Spitze und die Vultu- - ridae ans Ende der Rapaces placiere: allein daß ich. die Ra- paces ‚von ihrem „feit einem Sahrhundert, eingenommenen Thron herabwerfe und fie über die Natantes ftelle, dieß einzufehen, -ift für einen gewöhnlichen . Ornithologen eine harte Aufgabe. Miürde ich den) von mir mit Recht verfhmähten Irrweg gehen und wollte ich die Unterordnungen duch analoge Formen verknüpfen; drängte ich 3.3.) die’ Aquilinae ang Ende aller Raubvoͤgel ſchloͤße ich dieſe Subfamilie mit den fifchfteffenden und ſtoßtauchenden Haliadtus- und Pandion-Arten und ver— bände ich ſo die Longipennes durch die Lestris-Arten mit ihrem Hakenſchnabel, Wachshaut und Raubſucht mit den Ra— paces; fo fönnte, ich. eher hoffen, daß. ih Nachnhmer, fände, Von einer ſolch troftlofen Glaffificationsmethode habe ich mich jedoch ſchon laͤngſt losgefagt, obgleich es von vielen Ornitholo— gen als das hoͤchſte Ideal angefehen wird: Allein daß ich jede Familie als ein freng und in fich abgefchlof: ſenes Ganzes betrachte) Feine "Webergänge noch weniger abirvende Arten — fondern nur analoge Formen kenne; daß ich annehme, daß in jeder an Arten‘ zahlreihen Familie die Grundformen ewig und nad feſten Gefegen fich wiederholen mund. mathematiih die Familien, Subfamilien, Ge- nera, Subgenera und Arten fich ſtellen laffen — dieß mird noch fo lange Anfechtungen erleiden,’ bis die jegigen Zoologen ihe ſyſtematiſches Wiſſen fallen Taffen und mit friſchem Muthe Mit der richtigen Erfen- nung diefer werden die Subgenera, durdy diefe die Genera ufiv. erkannt: 1. Subg. Lophospiza. 2. Subg. Micronisus. Ehe dies geſchieht, wird mit" leider noch mandye ſchlechte 3. Subg. Melicrax. 186 Die wird jedoch, nicht eher. gefchehen, „bis feinem! Ornitholo: gen ein Urtheil über Syſtematik mehr. zuerkannt wird, der ſich nicht durch) die gruͤndlichſte Bearbeitung irgend einer fehr zahlreiben Familie 5. ®. Psittacidae, Muscicapidae, Sylvi- dae etc. als bewährt erfunden hat. Selbſt in dieſem Fall erwirbt er fih nur Über diefe Formen ein rechtskraͤftiges Urtheil und muß ſehr beſcheiden auftreten, wenn er in anderen Familien einen Autor bemaͤckeln will. 4. Genus. Habicht — Astur. nisus G. ‚Gray. Daedalion Sav. Micro- Melierax) G...Gray.., Lophospiza Kap. Leucospiza Kaup. Diagn. Die Tarfen find robuſter und nicht fo ſchlank ale bey den Nisus- Arten, und die Schilder derfelben find leichter zu unterfcheiden. ' Die äußere Zehe iſt unbedeutend "länger als die innere. "Der" Schnabel iſt Eur; und von ber Wachshaut an gebogen. Befhreib, Die Arten dieſes Genus weichen unter ſich fehr in der Größe ab, dern es gibt, die an Größe die größten Edelfalken übertreffen, allein auch folche, die in der Größe einis gen Nisus-Arten nicht gleich kommen. Die Arten zerfallen in 5 leicht zu unterfcheidende Subgenerä, welche die eingeinen Ge: nera der Subfnmilie Aceipitrinae wiederholen. So repräfentiert Lophospiza (trivirgatus) durch Andeutung einer Holle, zur Hälfte befiederte Tarſen, geſchuppte nir vor den, Nägeln gefchilderte Zehen die Spizadten‘, mit welchen fie, namentlih mit Spiz. cirrhatus ( cristatellus Se audy in der Färbung Aehnlichkeit haben. Micronisus mit feinen ſchwer zu tinterfäheisense Tarſenſchil⸗ dern repraͤſentiert durch die kleineren Formen, welche in dieſem Subgenus auftreten, die Nisus-Arten. Es iſt dieß der Grund, warum die Arten in der Regel zu Nisus gezählt (werden. Melierax cantans ftellt durch Höhe ber Zarfem, Kürze der Zehen Geranospiza vor. Astur ift der eigentliche Typus des Genus. Leucospiza vepräfentiert durch den. höheren, Schnabel Astu- rina, bey welchen ebenfalls der höchfte Schnabel und faſt weiße Totalfarbe bey dem tiefiten Subgenus vorkommt. Um. die. Charactere beſſer vergleichen zu koͤnnen, ‚will-ich»bier felben von den 5 Subgenera nebeneinander. ftellen. br 4. Subg. Astur: 5. Subg. Leucospiza. Mit gerader Machs- haut, Hinterkopf mit Eurzer Feder holte. Fluͤgelfpitze fehr kuürz 4 der ganzen Klügellänge. Zweite bis 6. Schwinge an der Innenfahne aus: geſchnitten. Tarſe zur Hälfte befiedert. Zehen geſchuppt mit 3-42 Sdildden vor den Rägelm DIſis 1817. Heft 3, Mit grader Wachshaut. Ohne Federholle. Sıihgeifpige 4 der ganzen Flügel- länge,, 2. bi85. Schwinge an det Snnenfahne ausgefhnitten. Tarfe am oberen ‚Stef befiedert. Zehen buchaus a j dert. 513 Mit grader Wachshaut. Ohne Tederholle. an van Bm, aus⸗ geſchnitten. Tarſen am oberen, %, befiedert. Zehen durchaus geſchil⸗ dert. Mitgrader Wahshaut. Ohne Federholle, Tlügelfpise zwi: (hen 4—4 der Flü> gellänge. Zweite bi8 6. Schwinge an der Innenfahne aus: geſchnitten. Tarſen am oberen 4 befiedert. Zehen durchaus geſchil⸗ dert. 12= Mit bogenformiz ger Wahshaut und fehr. hohem ‚Schnabel. Ohne» Sederholle. Die Zlügellfpise geht fa. 3%,imıdie ‚Slügellänge. Zweite bis 6. Schwinge an der Innenfahue aus⸗ gefchnitten. ‚ Zarfen am Ahepen 4 befiedert. Zehen J— chil⸗ dert. 187 1. Subg. Lophospiza. Micronisus. Mittelzehe fo lang als der gefchilderte Theil ber 2. Subg. Mittelzehe fo lang als der gefchilderte Theil der — — 3. Subg. Meliérax. Mittelzehe kuͤrzer als der ge— 188 4. Subg. Astur. Mittelzehe etwas kuͤrzer als der ges 5. Subg. Leucospiza. Mittelzehe etwas kuͤrzer als der ge— viel Zarfe. Zarfe, fhilderte Theil der fchilderte Theil der ſchilderte Theil der 1) trivirgatus. 2) monogrammicus. Tarſe. Tarſe. Tarſe. 3) gabar. 4) Rüp- 6) cantans. 7) palumbarius. 8)ra- 11) novae Hollandiae. pellii. 5) badius. diatus. 9) Smithii. 10) unicinetus. Soweit wir die Lebensart Eennen, find es alles fehr raubfüchtige und blutduͤrſtige Vögel. 1. Subgenus. Lophospiza Kaup 1813. Diagn! "Hinterkopf mit kurzer Federholle. Fluͤgelſpitze fehr Eurz, 4 der ganzen Fluͤgellaͤnge. Tarſen kurs, vobuft zur Hälfte befiedert. Zehen fein, allein unregelmäßig gefhuppt mit 35—4 Schildchen vor den Nägeln. Mittelzehe fo lang als ber gefchilderte Theil der. Zarfe. Beſchreib. Das Männhen von dem Typus dieſes Sub⸗ genus hat die Größe des weiblichen Nisus communis, allein iſt tobufter gebaut. Die Eurzen Tarſen zeigen an 10 Schilder. Die Nüdfeite zeigt ein an den Kanten ediges Schild, welches der Quere nah in 12—13 Schilder getheilt iſt. Die innere und hintere Kralle find fehr ſtark. Hoſen wenig herabhängend, faft anliegend. Man Eennt nur eine Art, die in Oftindien lebt. 1) Der dreiftreifige Spizaetenhabiht — Astur trivirgatus Reinw. Pl. col. 303. Astur indicus fem. Hodgs. (nah Gray) Befhreib: Kopf grauſchwarz, am Hinterkopf Eleine Zopf- federn von 32 Mm.) länge. Scheitelfedern nach der Ohröffnung hin, die Ohrfedern und unter den Augen aſchgrau. Kehle weiß, in der Mitte ſchwarz geſtreift und an den Seiten ſchwarz eingefaßt. Kropfgegend und Bruſt roſtbraun. Unter bruſt, Bauch und Hoſen weiß mit breiten ſchwarzen Bändern. Die drey Bänder der einzelen Bruftfedern eigentlich rothbraun, ſchwarz begränzt. Das legte Bändchen vor der Spitze ift ſchwarz, am Rande roftgelblih. Untere Schwanzdedfedern weiß. Bon oben fhwärzlihbraun, ohne Weiß an der Wurzel der Schulterdedfedern. Obere Schwanzdedfedern faft ſchwarz mit weißen Borden und lichter Querbinde in der Mitte. Bon Innen zeige der Flügel die Eleinen Dedfedern weiß, untegelmäßig ſchwarz gefleckt. Die Schwingen mit 3—4 breiz ten ſchwarzen, weit von einander abftehenden Binden auf braun- lichem oder. bläulichweißem Grunde, Der Schwanz iſt graubraun mit drey breiten fchmwarzen Düerbinden. Die Endbinde, welches die 4., ift lichtergrau braun begrangt. Das Weibchen mit weniger reinen Farben ift bedeutend größer. Ein auf dem Feftland von Indien fowohl, als auf dem in- difhen Archipel gemeiner Raubvogel, der mit dem Spizaetus eirrhatus fowohl als mit dem Nisus virgatus Analogien, na= mentlih in der Färbung zeigt. ches Vaterland. Dimenfionen: _ mas. Kopf 47 Mittelzehe 32414 Schnabel 17 Außenzebe 20+11 Mundwinkel 27% Innenzehe 19-420 Oberfluͤgel 157 Hinterzehe 18+22 Flügelfpige 53 1. Schwanjf. 160 Zarfe 87 6. — 160 Mit beiden Arten hat er glei⸗ 2. Subgenus. Sperberhabicht — Micronisus G., Gray 1810. Diagn. Flügelfpige 4 der Flügelänge. Zweite bie 5. Schwinge an der Innenfahne ausgefhnitten. Zehen und Zar: fen kurz — Mittelzebe ohne Nagel fo lang als der gefchilderte Theil der Zarfe. Man kennt mehrere Arten diefer Abtheilung, die im Alter an den unteren Theilen ein fehr fein quergebän- dertes Kleid tragen. Sie finden fih nur in den heißen Laͤndern der alten Welt. Ich habe die Arten bis jest nicht richtig geftellt. 2) Der Gabar: Sperberhabiht — Astur gabar Vaill. Ois. d’Afr.. pl. 33. Sparvius niger Vieill. Gal. pl. 22. Falco Banksii, Temm. Accipiter eryth- rorhynchus Swains. Birds..of West-Afr. p. 121. Befhreib. Hellafchrau, am dunkelſten an dem vorderen Augenwinkel u. den Obrfedern und am hellſten an der Oberbruft. An Bruft und an allen unteren Theilen hat jede Feder 3—5 ſchwarzbraune Querbändchen, die auf den Hofen lichter und mehr pfeilformig find. Obere und untere Schmwanzdedfedern weiß; erftere nach dem Rüden hin zum heil ſchwarz, weiß gebaͤndert. Schwingen 2. Ordnung mit. breitem weißem End— faum; zuweilen haben auch die Dedfedern der Schwingen 2. Ordnung weiße Borden. Die Schwingen ſind rothbraun, ſchwarz gebändert, die hinteren oder legten: weiß gebaͤndert. Der innere Flügelrand und die langen Dedfedern des innern ‘Flügels gebändert, Die Schwingen find von Innen blaugrau und zei— gen. 6. Querbander: ‚Von. oben. ift der: Schwanz mit 2—-3 ſchwarzen Querbinden und einem breiten Endbande verſehen. Bon unten hat er 4—5 ſchmaͤlere Binden uf faft: weißem Grunde. Der weibliche Vogel zeigt auf der Dberbruft und'der Kropf: gegend einen toftrörhlichen Anflug, Der junge Vogel iſt wie bey Melicrax cantang von dem alten fehr verfchieden gefärbt, denn der ganz Körper. ifE roftgelb und braun. Der Kopf und Hals hat dunfelbraune Schaft: fleden. Keble und Bruft hellroſtbräunlich mit ſchwarzen braus nen Scaftfleden. Ale übrigen untern Theile weiß, mit roſt⸗ rothen Pfeilfleden. Dbere Schwanzdedfederh weiß, nach dem Rüden hin dunkelbraun. " Das Eleine Gefieder des Flügels ſchmutzig braun mit breiten roſtrothen Federrändern. Die fhwarze Varietät (Sparvius niger) ift ſchwarz mit lichteren Bändern auf den Schwingen. Sie lebt in. denfelben Ländern, wo der gabar vorfommt,; und läßt fich weder im To— talhabitus noch in ihren Dimenfionen von dem gabar unter: ſcheiden. Nach einer muͤndlichen Mittheilung des Herzogs Paul von Wuͤrtemberg hat dieſer erlauchte Reiſende die ſchwarze Va— rietaͤt im Waſſer ſtehend und fiſchend geſehen und will deßhalb 189 diefe Varietät als in der Lebensart verfchieden, als Art unter: ſchieden wiſſen. Le Vaillant und Swainſon geben dem Schnabel und Züßen eine rothe Farbe, gleich dem Roth an den Füßen der Haustaube. Diefe Art iſt über ganz Africa verbreitet und nicht felten. Eine fhöne Serie findet fih im Mufeum zu Frankfurt. Dimenf. mas. — jung.mas., — alt,fem. — ſchwarz. fem.“ Kopf 46 — 3. — 8 — 47 Schnabel 13° — 12 — 15. — 15 Höhe 10 — 10 — 11 — 11 Mundw. 20 — 19 — 22 — — 20-22 Slügel 190 — . 183 — . 206 — 195-209 Zarfe 651 — 49 — 52 — 48-54 Mittelz. 2911 — 29411 — 30416 — 32-12 Außen; 20410— 20410 — 2141 — 2-+11 Innenz. 14412 — 14+12.— 17415 — 17+15 Hinterz. 14412 — 14412 — 14+17**— 144+15-17* 1.Schwsf. 132 — 134 — 154 — 146-148 6. — 166 — 166 — —— 3) Der Kehlſtreifige Sperberhabicht — Astur monogrammicus Temm. Pl. col. 314. Swainson Birds of West. afr. t. 4. Diagn. Mit weißer Kehle, über deren Mitte ein ſchwarzer Laͤngsſtreifen. Schwanz [hwarzgrau, gegen die Mitte mit weißer Endborbe. Befhreib. Aſchgrau. Die Murzel der Hinterhalsfedern weiß. Die lesteren oberen Schwanzdedfedern weiß. Flügel afhgrau — Schwingen 2. Ordnung ſchwaͤrzlich yebändert mit weißem Saume. Flügel und Flügelrand von Innen blendend weiß mit einzelen Zadenbändern auf den Schwingen. Nach den Spigen zu find die Schwingen weiß oder hellafhgrau mit brei— ten fhwärzlihen Binden, welche die Grundfarbe zuweilen als große runde Fleden einfließen. Unterbruft, Bauch und Hofen mit unzähligen fchwarzen feinen Querbinden. Untere Dedfedern des Schmwanzes weiß. Diefe Art weicht zumeilen individuell ab, daß die Schilder der Tarſen und Zehen mehr oder weniger in Schuppen aufgeloͤſt find. Im füdlihen Africa — Rüppell' erwähnt feiner’ nicht in Nordafrica. In den Sammlungen nicht felten. Dimenf. mas. — fem. Kopf 66 — — 'Rarfe 7 — 48 Schnabel 17 — 20 Mittelzehe 28 — 30 Hoͤhe 12 -—— 13 Aufenzebe 18 °— 19 Mundwint. 28 — 30 ° Snnenzehe 16 — 48 Oberfluͤgel 140 — 157 1. Schwzf. 136 — 1447 Ftügelfpige’... = 756. — 1357 — 149 4) Der Rüppelifhe Sperberhabiht — Astur Rüppellii Kaup:**,, Nisus sphenurus Rüppell. Abyfſiniſche Wirbelthiere — Syſtem. Ueberf.. Zaf. 2. mas. Aceipiter brachydactylus Swains. West. -Afr. Birds p- 118. mas. et fem. 1837. Diagn. Mit unzähligen" roſtrothen Bändchen auf allen unteren 'Theilen. _ Tarſen 423—44: Mm. lang. - * Bon Circus cinerascensbefhreibt Here Schlegel ebenfalls eine ſchwarze Varietaͤt. *WMonſtroͤs lang. ** Der Name sphenurus kann nicht bleiben, indem bey dem 190 Befhreib. mas. Aſchgrau. Wangen heller. Kehle röth: lichweiß mit einem verlofchenen afchgrauen Laͤngsſtreifen in der Mitte. Alle unteren Theile und die inneren Achfelfedern mit unzähligen roſtrothen Bändchen, indem jede Feder 4-9 Quer: ſtreifen hat. Untere Schwanzdedfedern weiß. Flügel von Innen mit ifabellfarbigen Innenfahnen nach der oberen Hälfte hin. Hinter den Ausfchnitten längs der Schaͤfte [hwarzbraun, nach den Fahnen hin graublau mit 3—8 ſchma—⸗ len: ſchwarzen Bändern, die nach dem Schafte hin. zufammen- fließen. Schmanz mit 6—8 Binden; die äußere Feder, wahr: ſcheinlich noch eine des Jugendkleides zählt 11—12 verlofchene nn und hat die Außenfahne unregelmäßig roſtroͤthlichbraun gefledt. Das alte Weibchen ift größer, faft: ganz gleich gefärbt. Das unter dem Namen; polyzonoides im brittifhen Mufeum be= findlihe Weibchen hat die innere Anficht der Flügel mehr weiß und einen etwas feineren Schnabel als dad Männdyen. Der junge Vogel ift braun, hat eine weißliche Kehle und deutlihen ſchwarzen Streifen längs der Mitte. Die Kropfger gend hat: Längsfleden und die übrigen unteren Theile breite Querbaͤnder und herzförmige Fleden auf jeder Feder. Die äu- fere Schwanzfeder hat 10, die übrigen 6 breite Bänder und eine roftgelbliche Endbinde. Dimenfionen: mas. — fem. Kopf 40 — 43 Schnabel 11-12 — 12 Höhe 1,80 Mundwinkel, 16-18 — ‚19-20 Dberflügel 130 — 131-134 Flügelfpiße 67 — 68-74 Zarfe 40 — 424—43 Mittelzehe 25-234+-t — 28+10 Außenzehe 17+9 — 18-2049 Innenzehe 15413 — 15412 Hinterzehe 13413.. —., 13413 1. Schwanzf. 150 — 147 6. — 165 — 157-162 Diefe Art ift Über ganz Africa verbreitet, allein. bis jegt in Mufeen nody felten. Mit der folgenden fehr nahe verwandt. 5) Der Indiſſcche Sperberhbabiht — Astur badius Gmel., G. Gray. Falco Dussumieri Tenm. pl. col. 308. 336. Falco manilensis Meyen. Diagn. Von der Kehle aus über: alle untere. Theile mit unzähligen roſtrothen Bändchen. , Zarfe 48—57 Mm. lang. ’ Rüppellfhen Individuum die Schwanzfebern wie. die Schwingen im vollen Wachſen begriffen find. Wären fie vollftändig ausgewachfen, fo wäre der Schwanz nicht mehr noch weniger Erilförmig, wie bey allen andern. Auch ift bereits diefer Name von Vieillot bey Haliactus eanorus verwendet. Die zwey andern Benennungen find ebenfalls nicht bezeichnend, da, fammtliche Arten. mehr oder weniger fein gebän- dert find und die Eurzen ‚Zehen aufzumeifen: ‚haben. . Den Samen brachydactylus trägt ohne dieß fchon der Circastus gallicus, _Die Benennung polyzonus ift von Smith irrig für dad Altersfleid von Nisus tachiro und von Rüppell für das Männdien von Astur cantans angewandt. Da ber Name:polyzonus deßhalb nicht blei— ben kann, fo ift auch der Name polyzonoides unbrauchbar. Sch ſchlage deßhalb obigen Namen vor, deſſen Beſitzer diefe Art zuerft. ber fchrieben hat. E 191 Befhreib. mas. Lichtblau afhgrau — -Zügelfedern gelb: lichweiß. Wangen roͤthlichaſchgrau. Das Roftrothe der Kehle zieht fih als Fleck feitlih in den Hals hinein. . Die feitlichen oberen Schwanzdedfedern an den Außenfahnen ſchwaͤrzlichgrau gebändert. Schwanz aſchgrau, die mittleren. faft: einfarbig, die folgenden mit 5 breiten fchmwarzen Binden... Die. Aufere hat gegen 8 mehr verlofchene. Vor der fehwarzen breiten Endbinde ein weißlicher Saum. Bon unten iſt die Kehle weißlih mit. der Spur eines grauen Längsftreifens in der Mitte, Alle übrigen unteren Theile weiß mit unzähligen roſtrothen Binden. Die Hofen mit Spuren von Binden. Die unteren Dedfedern, wie gemöhnlich , weiß. Der Flügel von Innen mit hellroſtgelben kleinen Deckfedern, die dunkler roſtroth gebandert find. Die Schwingen an den Innenfahnen voftgelblih mit 6—8 ſchmalen ſchwarzen Binden. Hinter den Ausfchnitten bläulichweif. fem. Mit undeutliherem ſchwarzen Kebfitreifen und mehr bräunlichen oberen Farben. Die aͤußerſte Schwanzfeder hat an 10 ſchmale und. deutlihe ſchief nach hinten gehende Binden, Das Roftroth, welches fih in den Hals hineinzieht mit Aſch— grau. Der junger Vogel, ähnlich den Sperbern gefärbt, "zeigt auf der Mitte der weißen auf beiden Seiten dunkel eingefaßten Kehle einen ſchwarzen Streifen. Der Schwanz ift afchgrau ‚mit 4—5 fchwatrzen Querbinden , auf den: Auferen 6—7. Das junge Weib zeigt 8 Binden auf der äußeren Schwanz: Feder. Diefer in Oftindien höchft gemeine Vogel zeigt die meilte Ver— wandtfchaft mit dem vorhergehenden. Das brittifhe Mufeum, fowie das Indienne house zeigt vollftändige Serien. Dimenf. mas. — fem. Zarfe 48 — 57 Kopf 15 — 49 Mittelzehe 30-12 — 31 Schnabel 13 — 14 Außenzehbe 20-11. — 22 Höhe 11 — 11 Innenzehe 15415 — 16 Mundw. 21 — 21 Hinterzebe 14416 — 14 Oberflügel 125 — 1352-137 1. Schwif.. 147 — 152 Fluͤgelſpitze 60. — 69 Kin 150 — 156 3. Subgenus. Stelgbabidht — Melierak G. Gray 1840, Diagn. Die Mittelzehe ohne Nagel; geht uber zweimal in die Lange der Zarfen. Beſchreib. Man kennt big jest nur eine Art, die im Alter mit unzähligen feinen Querbändchen auf den unteren heilen und auf dem Eleinen Gefieder des Flügels verſehen iſt. Die Flügel zeigen im Alter auf der Innenfeite Eeine Binden und auf dem Eeilformigen Schwanze verwaſchene. Das Zu: gendEleid weicht fehr von den meilten Asturen ab, indem es keine ſchwaͤrzlichen Schaftfleden auf den unteren Theilen zeigt; fondern es ift daſelbſt mehr einfarbig aſchgraubraun und an den Seiten, den Hofen und. den. unteren Schwanzdeckfedern mit lich: teren Binden. Das JugendEleid zeigt: an den Flügeln zadige Binden Die eine Are ift die von Vaillant zuerft befchrie: bene eantans, der über ganz Africa verdreitet ift. Sie, zeigt in. ihrer Färbung „Analogien mit dem Haliaätus aguia und dem Buteo erythronotus, dem Thrasaätushar- By, Asturina nitida, die ebenfalld in ihren Genera die’: tellung als Subgenera einnehmen, oder den Accipitrinae angehören. ‚ 5) Der fingende Stelzhabicht — Astur cantans Vaill. Ois. d’Afr. t. 27. Falco musieus Daud. Nisus polyzonus Rüpp. Fauna Abys. t. 15. fig. 1. mas. Befchreib. mas. Von oben bellafchgrau wie Circus'eya- neus mit zuweilen dunfleren Wangen und dunkleren Schulter— federn. Die Außeren oberen Schwanzdeckfedern weiß “mit 9--13. fchmalen, zackigen, ſchwarzen, pfeilförmigen Bändern. Schwanz ſchwarz, an der Wurzel’ weiß und weißer: Endborde. Die mittelften faft einfarbig. Der ganze Flügel mit Ausnahme der einfarbigen Eleinen Achfelfedern und der 3—4 lebten Schwin⸗ gen 2. Ordnung weiß mit unzähligen afchgrauen Zickzackſtreif— chen. “Zweite bis 7. Schwinge an der größeren unteren" Hälfte ſchwarzbraun, an der oberen Hälfte wie die übrigen Schwingen fein afchgrau geftreift. Innere Achfelfedern weiß mit unzählis gen Zickzackſtreifen. = ! Von unten ift das Kinn gelblihweiß, das uͤbrige Gefieder bis zur DOberbruft afchgrau; Bruſt umd das übrige Gefieder weiß, jede Feder mit 9—19 dunkelaſchgrauen faft ſchwaͤrzlichen pfeilförmigen zadigen Querbinden. außerften Schwanzfedern 3—4 dunkele, verwäfchene, ſehr unre— gelmäßige, ſchwer zu unterſcheidende Schwanzbinden. Die 4. iſt faſt ſchwarz mit 8 lichteren Binden.) Die 5. und 6. iſt faſt einfarbig und wie die übrigen mit weißer Borde, die zuwei— len. an der 5. und 6. fehlt. Das Weibchen iſt $ größer und gleicht dem Männchen in ber Furbung, rate Das Jugendkleid ift von oben roftgelblichbraun mit ‚dunkle ten Flecken auf den Nacken. Die Eleineren Slügeldedfedern mit weißlichen roſtgelblich angeflogenen, verwafchenen Rändern, Schwingen 2. Ordnung bräunlich-mit verlofchenen Binden und weißen Borden. Obere Schwanzdedfedern weiß mit roſtfarbi— gen, durfelbegränzten pfeilförmigen Duerbinden. Schwanz braun mit 3. Binden und fchwarzer iſabellfarbig bordierter Endbinde, Von unten ift die, Kehle abgegränzt weiß mit. ſchmalen ſchwarz— braunen Schaftfteichen. ‚Die Bruſt iſt roftbraun mit. ſchwarzen Schaͤften; alle übrigen Xheile weiß mit roftbraunen Querbinden. Der Schwanz ift von unten weißlih mit 4 fchmalen ſchwarzen Binden vor der ſchwaͤrzlichen, weiß bordierten Endbinde. N Ein: anderer: junger männlicher Vogel, von Herrn Dr. Nüp- pell aus Nordafrica mitgebracht, ‘zeigt. die, Kehle breiter gefledt, die Bruft, Seiten und Hofen ſchmutzig lohfarben oder. roftfars big mit einzelen weißlichen, verſteckten Sleden.. Die oberen und unteren-Schwanzdedfederm ‚find braun und fhwarzbraun einge= faßt und der Schwanz traͤgt auf mebr lohgelblichweißem Grunde breitere Binden. Un diefem Vogel kommt am der Kehle, Bruft und Hofen das gebänderte Kleid des alten Vogels hervor, und ich ‘glaube daher, daß diefer Vogel das Kleid des 2. Jahres trägt und der junge Vogel nicht gleich nad) der erſten Mauſer das Kleid des alten Vogels erhält, fondern erft nach ber 3. Maufer. i 118 An einem jungen Weibchen von Cap, durch Heren v. Lud⸗ wig dem Frankfurter Muſeum uͤberſandt, find die Federn des ftändigen Kleides theilweiſe ſchon vorhanden. Es zeigt eine dunklere Kehle und der Schwanz auf der Unterſeite 5—6 un⸗ regelmäßige nach unten. dunkler. begrängte Binden, In verfchiedenen Sammlungen. fah ich. Individuen, ‚deren Tarfenfchilder eigenthuͤmlich wuchernd verunftaltet waren. Sch halte diefe Wucherungen hervorgebracht" durch Biffe vonugiftigen Schlangen, was die nähere Beobachtung der Lebensart erweiſen wird. Weder Vaillant noch Ruͤ ppell erwähnen zwar, daß Bon unten zeigen die 193 er fi von Amphibien ernähre: allein feine fpftematifche Stel- lung als Subgenus, feine hohen Zarfen, kurzen Zehen, machen #3 toahrfcheintich, daß er ein gewandter Erdläufer und Schlangen⸗ freſſer iſt. Nach Vaillant hat er zur Zeit der Liebe eine angenehme Stimme, die jedoch Herr Dr. Ruͤppell nie gehört hat. Dimenf. Alt. Maͤnnch. jung. Maͤnnch. — jung. Maͤnnch. s im 1. Sabre. ‚ im 2, Sabre. Kopf 63-70 — il — 67 Schnabel 18-19 — 17 — 18 Hoͤhe 14-15 — 14 — 14 Mundw. 31-32 — 31 — 31 Flügel 295-301 — — — 309 Tarſe 76-86 — 82 — 86 Mittelzehe 37-4017 — 4045 — 4417 Außenzehe 29419 ..— 27-3. — 27416 Innnenzehe 23420. — 21417. — 231+21 Schwan; 201-210 — 206 — 209 Dimenſ. At, Weibch. — jung. Weibch. im Ueberg. z. Alt. Kopf 79-81 = 77 Schnabel 22-23 — 22 Höhe 16 — 16 Mundw. 40-41 — 40 Fluͤgel 373-385 — 372 Tarſe 103-104 — 108 Mittez. 46248 FP21 — 43-421 Außenz. 32-36-4+15-17 — 29-19 Innenz. 26-+26 — 26427 Schwanz 251-254 — 266 Dieſe Art iſt über ganz Africa werbreitet; die Ruͤppellſchen Eremplare, welhe ſich jest noch im Stanffurter Mufeum befinden, find. lauter Männchen. Zufällig find, alle Individuen vom Gap durch Herrn v. Ludwig in. derfeiben Sammlung lauter Weibchen. Die von Dr. Rüppell mitgebrachten Weib— chen wurden als dem gemeinen cantans angehörig vor der Ruͤckkehr diefes Reiſenden vertaufcht und nur von der vermeint- lichen neuen Art — polyzonus, welches die Männchen von eantans find, in ber gehörigen Zahl zuruͤck behalten. 4. Subgenus. Wahre Habicht, Astur * Briss. Lac. Bechst. Daedalion Sav. zum Theil. Diagn. Filügelfpige zwifhen % und 3 der Flügellänge, Mittelzehe etwas Länger als der gefchilderte Theil der Zarfe. Befhreib. Diefe Gruppe enthält die Eraftigften Arten des ganzen Genus, melde an Größe dem Kolkraben gleichkommen, allein durch den längeren Schwanz und breiteren Körperbau noch größer erfcheinen. k Die europäifche Art Eann auf die Jagd von Vögeln abge richtet werden, allein ihr unbändiger Character und daß fie von ihren Krallen einen feindlihen Gebrauh macht, erſchwert ihre Abrichtung fehr. Sie haben eine fehr mordgierige Natur, einen fchnellen, meift aradausgehenden Flug, ohne viele fihtbare Flügelberwegungen. Shre Nahrung nehmen fie meift aus den zwey höheren Thier- Elafjen und fangen die Vögel ſowohl fliegend als figend. Mei- * Aster, nicht Astur, kommt in der Botanik vor. Swainſon ſchreibt irrig Aster. Es ift deßhalb Fein Grund. vorhanden, diefen alten Namen zu ändern. Iſis 1847. Heft 3, — —— 194 fteng jagen ‚fie hühnerartige Vögel, allein verfchmähen aud) die Eleinften nicht. Der Auerhahn wie der Eleinfte Finke blutet anter ihren furchtbaren Krallen. Obgleich, ſehr ſcheu, fo fegen fie doc beym Verfolgen ihrer Beute öfters die Sicherheit ihres Lebens aufs Spiel. Sie verhalten ſich in. fpftematifcher Hin: fiht zu den Eleineren Nisus- Arten, wie die wahren Falken zu den Tinnuneuli. 7) Der gebänderte Habicht, Astur palumbarius L. Naum. t. 17. mas. t. 18. juv. mas. Falco atricapillus Wis. V1. 52.3. F, regalis Temm. pl. col 495. Diagn. Im Alter, auf den unteren Theilen weiß, fchwarz gebändert, Befchreib. Oben dunkelblau afchgrau cder bräunlih, von der. Stirn zieht fich über.die Augen zum Naden ein weißer, ſchwaͤrzlich gefledter Streifen, der fih am Naden verbreitet. Die Federn des Nadens an der Wurzel blendend weiß, Alle Federn der unteren Theile, mit Ausnahme der unteren meißen Dedfedern des Schwanzes, weiß mit 3-bis 8 fchwarzen Quer- binden, die eine mehr oder minder breite und pfeilfürmige Ge- ſtalt haben. Das alte Männchen zeigt einen faft fchwarzen oder dunkel fhiefergrauen Kopf und Ohrfedern. Der Schwanz ift von oben faft einfarbig fchiefergrau mit etwas dunklerer Endbinde, die eine weißgraue Borde hat. Bey ausgebreitetem Schwanze fieht man die Binden auf den 4 äußeren Schwanzfedern, die jedoch meiſt undeutlid und verfloffen find. Um und zwifchen: den Binden ift die Innenfahne auf braͤunlichem Grunde gelblich marmoriert. Das alte Weibchen zeigt außer der bedeutenderen Groͤße braͤunliche dunkel geſtreifte Ohrfedern und die Schwanzfedern find wie in der Jugend gezeichnet. Der Schwanz zeigt 5 bis 6 pfeilförmige breite fchwarze Binden, die-an ihren Raͤndern gelblich eingefaßt find. Der junge Vogel ift oben ſchwarzbraun mit lichteren roſtgel— ben Federrändern. Die ſchwarzen Binden des Schwanzes find ſehr zierlich, wie bey dem alten Weibchen, lichter begraͤnzt. Alle unteren Theile roftgelblih mit ſchwarzbraunen gegen die Spigen breiter werdenden, tropfenartigen Schaftfleden. Unfer Habicht ift ein tollfühner Vogel, von dem man Bey: fptele 'hat, daB er Tauben durch Fenfterfcheiben jagte, wobey ihn nur das Geklitr der zerbrochenen Scheiben. abgehalten hat, fie weiter zu verfolgen... Herr Oberforftmeilteer von Kettner, Befiger einer fehr reichen ornithologiſchen Sainmlung zu Gerng- bach bey. Baden erzählte mir zwen Benfpiele feiner Verfolgungs- wuth und. Gefräßigfeit, die ich zu merkwürdig finde, um fie bier. nicht zu erzählen. _,,Sch befand mid) im Hofe eines in der Mitte des Maldes gelegenen Forſthauſes, als ploͤtzlich ein Auerhahn fih in den Hof flürzte und halb liegend, halb. lau= fend einer, Hundehütte zueilte, um ſich darinn zu verbergen ; Hinter, ihm nad) ftürzte fich ein Habicht ebenfalls in die Hun- dehuͤtte, wo beide ergriffen wurden.“ Derſelbe Beobachter ſah eines Tages auf einer Foͤhre, etwa 300 Schritt von ihm entfernt, einen Auerhahn ſtehen, auf den er ſogleich mit einem Gefaͤhrten Jagd zu machen beſchloß. Als ſich beide Schuͤtzen beredeten, wie ſie ihn am beſten beſchleichen koͤnnten, ſahen ſie zu ihrem Leidweſen, wie ein Habicht ſie die— ſer Muͤhe uͤberhob, der wie ein Pfeil auf den Auerhahn ſtuͤrzte und mit ihm in die jungen Tannen herabpurzelte. Die beiden Schuͤtzen eilten, ſo weit es ihnen die Localität erlaubte, nach 13 195 dem Morbplage, um menigfteng den Braten des Auerhahns zu retten, allein Eamen bereits zu fpät, fchoffen zwar den Mörder, altein fanden den Auerhahn bereits zerfleifht und größtentheils aufgezehrt. Shr Pieblingsaufenthalt find waldige Gegenden, diefe mögen eben oder bergig fern. Wenn fie ruhen wollen, fo gelchieht dieg im der Mitte der Bäume und nie auf den Spiken ders felben. Ruhend ſehen fie ſehr budelig aus, indem fie den Ruͤcken kruͤmmen, den. Hals einziehen und, den zugefpisten Schwanz; nicht ſenkrecht, ſondern mehr nad: hinten richten. Ihre Beute verzehren fie meift da, wo fie diefe gefangen haben, fonft tragen fie diefelbe in das dichteſte Gebüfch oder hinter eine Feldhecke, wo fein ungebetener Schmaroger es wagt, ſich ihnen zu nahen. Sie bauen auf hohe Bäume und legen 3 bis 4 Eyer von der Größe der der Hühner; fie find jedoch runder und geobfchaliger als diefe, find zuweilen voftbraun gefledt, zumeilen ohne Fleden. Dimenfionen: mas. — fem. Kopf 74 — 78 Tarſe 76 — 86 Schn. 26 — 26 Mttlz. 46-418 — 51—20 Höhe. 17 — 19 Außnz. 33415 — 36417 Mw. 35 — 38 Snnenz.29-+26 — 29-430 Df. 196 — 238 Hinterz. 26-427 — 30-430 Flſp. 115 — 127 Schwz. 228-237 — 290 Diefe Art kommt, Neuholland ausgenommen, in der ganzen Melt vor. Bon gleicher Färbung, mit dem feinen gefperberten Kleide, wie die nordamericanifche, fieht man Cremplare aus Indien im brittifchen Mufeum. Ob ſich daher der atricapıllus als climatifche Varietät oder Art unterfcheiden läßt, muß die Zukunft und genaue Meffungen an vielen Eremplaren ent: ſcheiden. 8) Neuhollaͤndiſcher Habicht, Astur radiatus Lath. Gould. Lath. Ind. Suppl. XII. Genera Syn. Suppl. IL. t. 121. Gould Birds of Aust, XIII. 2. Aceipiter radiatus G. Gr. im beit. Muf. Haliaetus Calei Fig. et Horsf. Linn. Trans. XV. 186. Diagn. Mittelzehe 55 bis 69 Mm. lang, Dben ſchwarz⸗ braun mit feurig toftgelben Feberrändern. Befhreib. Oben fhwarzbraun mit feuerig toftgelben Fe— derrändern. Der Nacken fchwarzbraun und mit einigen Federn, die mehr zugeſpitzt und etwas verlängert find. Die Schwingen mit aſchgrauem Anflug. Die Schwingen 2ter Drbn. mit 4 untegelmäfigen ſchwarzbraunen Binden. Die innere Anficht Des Flügels zeigt die Schwingen vor den Ausfchnitten auf bläulic) granem oder ſchmutzig gelbem Grunde grau gemäffert und big zur Spitze mit 6 bis 8 breiten Binden verfehen, die mehr oder weniger deutlich find. Die Schäfte der Schwingen und des Schwanzes von oben f[hmwarzbraun, von unten mweißlih. Die längften Dedfedern des innern Flügels find afhgrau mit ſchwaͤrz⸗ lichen Quer: und Kängsfleden. Die längften oberen Dedfedern des Schwanzes find in der Mitte afchgrau oder helftoftgelblich und an der Wurzel mit 2 bis 3 unregelmäfigen Binden. Alle unteren Theile feuerig voftroth, an der Kehle Lichter. Kehle, Bruft, Bauch und die inneren Dedfedern des Flügels mit ſchwarzen fchmalen, nad unten zugefpisten Schaftfleden. Der mehr afchgraue Schwanz mit 8 bis 10 fehmalen und weit von einander abftehenden Querbändern. Junge Schwanz: federn zeigen einen lichteren Endrand, ohne ſcharfe Begränzung. 5 196 Das Weibchen unterfcheidet fi nur durch ſtaͤrkere Dimen: fionen. Diefer fchöne bis jegt in Sammlungen höchft feltene Habicht ſteht dem palumbarius an Kraft nicht nad) und dürfte ihn, nach feinen fürchterlihen Krallen zu fchließen, an Kühnheit und Mordfucht leicht übertreffen. Ich Eenne nur zwey Eremplare der Gouldifchen und ein Exemplar im beittifchen Mufeum. Astur radiatus Lath. Dimenfionen: mas. fem. Tarſe 76 — 86 Kopf.le65 rer 7 Mit. 5521 — 69424 Schn. 21 — 37 Außnz. 33+15 — 45-19 Höhe 15 — 19 Sun. 29428 — 39-425 Mw. 30 — 88 Hutrz. 25430 — 35-438 Obrfl. 196 — 2383 1. Schwif. 218 — 255 dm. 115 — 127 6. Schwif. 210 — 255 9) Der fhwarze Habiht, Astur Smithii Kaup. Aceipiter melanoleucus * A. Smith. S. Af. Quart. Journ. 1830. 229. Il. of. S. Afr. Zool. t. 18. Diagn. Schwarz. Befchreib, Alter Vogel. Schwarz mit fchwarzbraunen Fügeln. Die. Federn des. Kopfs, des Nadeng und der Kehle an der Wurzel weiß. Die Scapularfedern. fo wie die Bruſt mit verdeckten weißen Bändern und Fleden. Der Schwanz von oben mit 4 dunteln Bändern vor dem breiten Endbande. Bon unten ift der Schwanz filbergrau mit. weißen Sleden. Die Schwingen von Innen haben auf voftgelblihem oder afch- grauem Grunde 3 bis 4 Bänder. Der junge Vogel hat die oberen Theile roftbraun mit roſt— gelben Federrändern auf Kopf und Hals und dem ſchwarz ge: ftreiften Backenſtreifen. Die Kehle ift roftgelb, in der Mitte mit ſchwarzen Kängsitreifen. Kropfgegend mit breiten, Geiten mit fehmäleren Schaftftrihen, Bauch und untere Schwanzded- federn ungefledt. Hofen nach oben hin mit roſtrothen Feder— rändern. Auf den Schwingen roftgelbe Flecken und roftgelbe Binden an den Schwingen 2ter Drdn. Schwanz oben mit 4 pfeilfoͤrmigen roſtgelb eingefaßten Querbändern und licht roftgelb eingefaßter Endbinde. Diefer Vogel ift einer der vielen, die U. Smith am Gap entdeckt hat. Beide Vögel des brittifhen Mufeums find von einerlen Sexus, mwahrfcheinlih Männdyen. Dimenfionen: Alt, — Sung. Kopf 68 — 69 Flügelfpite ‘109 - - 109 Schnabel 21 — 28 Xarfe 76 — 78 Höbe 16 — 16 Mittelzehe 50 — 52 Mundwinkel 34 — 34 1. Schwanzjf. 225**— 239 Dberflügel 233 — 237 6. Schwanzf. 242 * — 266 ® Da ich jede Familie als. ein in ſich Ganzes und Abgefchleffenes betrachte, fo follte feine Benennung an mehrere Arten verſchiedener Ge— nera, gegeben werden. Wir befigen bereits in der Familia Falconidae einen Circus melanoleucus und einen Haliaetus melanoleucns (aguia) und da dieß leicht zu Verwechslungen Veranlaſſungen gibt, fo habe ich die obige Benennung geändert, Das nämliche Verſehen des Seven Smith findet ſich bey den Strigidae, daher es wünfhenswerth wäre, daß er felbit den Namen umändere, “" Beide Federn nicht völlig ausgewachfen. 197 In das Subgenus Astur gehört noch der Falco unieinetus Temm, Buteo Harrisii . Audub., der mit dem Craxirex gallapagoensis Gould. ein: und ‚derfelbe Vogel zu ſeyn ſcheint. 5. und Jeßtes Suhgenus., Buſſardhabicht — Leucospiza Kaup 1843. Diagn. Mit bogenfoͤrmiger Wahshaut und. auffallend hohem Schnabel. Mitrelzehe etwas kürzer. als. der gefdyilderte Theil der Zarfe. Beſchreib. Man kennt nur eine Art, die in der Jugend oben hellaſchgrau, unten weiß mit verloſchenen grauen. Querbin⸗ den verſehen iſt; im hoͤheren Alter iſt ſie blendend weiß. 10) Der weiße Buſſardhabicht, Astur Novae Holandiae Gmel. Falco albus Shaw. Jard. et Selby. Il. Orn. t. 1. Gould. Austr. birds XI, 1.2. Astur Raii Horsf. et. Vig. (juv.) Befhreib, Altes Männchen -blendend weiß mit hochgelber Wachshaut und Füßen, hochrother, brauner oder. gelber Iris. Das Weibchen ift bedeutend größer, Sunger Vogel. Oben helfafhgrau, unten weiß, auf ber Bruft, ter Kropfgegend und den Seiten mehr oder minder mit breiten afchgrauen Binden oder Pfeilfleden. Innere An: fiht der Schwingen mehr oder minder deutlich gebändert, «oder hinter den Ausſchnitten weiß mit aſchgrauen Schwingenfyigen. Schwanz mehr oder weniger deutlich gebändert. Die aͤußere Schwanzfeder zeigt zumeilen an 13 Binden. Gould und andere fchen den alten Vogel für einen Albino an, was jedoch nicht Der Fall feyn fann und gegen welche An= nahme die große Zahl von Eremplaren in faft allen Mufeen fireitet, Ganz. weiße Strix ınyetea et Falco islandieus find ebenfo wenig Kakerlaken als der. Astur Novae Hollandiae. Es ift jedoch gewiß, daß diefer Vogel mehrere Fahre nöthig hat, um blendend weiß zu werden und daß jüngere Vögel im grauen Gewande niften, Man füge von diefer Art, daß fie fih auch von Fiſchen näbren foll. Sie ift in Neuholland ein fehr gemeiner Vogel. Dimenf. alt.mas, — jung.ms. — alt.fem. — jung.fm. Kopf 61 — 61 — 70 — 70 Schnab. 20 — 19 — 23 — 22 Hoͤhe 15 — 14 — 19 — 19 Mundw. 30 — 23 — 56 — 35 Dberfl. 177 — 178 — 222 — 214 FSlügelfp. 71 —- 74 — 83 — 91 Zarfe 70 — 68 — 80 — 79 Mittelz. 49-4216 — 40416 — 50-534+21 — 48-+20 Außenz. 30414 — 28413 — 39+18 — 35-18 Innen. 3321 — aah2ı — 29433 ° — 27428 Hinz. 20-22-4228 = 2ıF214 — 29435 — 27-428 1.Schwzf. 180 — 181 — 292 — 222 5. — 185 — 185 — — .. 6. — 180 — 180 — 227 — 225 5. Genus. Buſſardhabicht — Asturina Kaup. Diagn. Mit mehr geſtrecktem, mehr gradem Schnabel, deutlich geſchilderten Tarſen und kurzen, plumperen Zehen. Mittelzehe bedeutend kuͤrzer als die Tarſen. Aeußere Zehe un— bedeutend laͤnger als die innere, nie kuͤrzer als dieſe. Sie unterſcheiden ſich von den Spizaëten durch bie geſchil— derten Tarſen. Mit Nisus koͤnnen ſelbſt die kleineren Arten 198 nicht verwechſelt werden, indem die Tarſen ſtets deutlich geſchil⸗ dert find. und keine Art die langen ſchlanken Zehen beſitzt, welche die meiſten Sperber characteriſiert. Von Geranospiza unterfcheidet: fie die Außenzehe, die faſt gleiche Länge mit der Innenzehe hat. ı Die wahren Astures macht der kurze von der Wurzel an gefrümmte Schnabel leicht kenntlich und. daß die Mehrjahl fchlankere Zehen befißt.* Die Arten, die ich hierher zähle, verhalten ſich zu Spizaötus, wie die Haliaktus zu den wahren ’Aquilae. Sie find ohne Ausnahme “auf den Süden von America: be= fhränft , was die Beftimmung ſehr erleichtert, wenn‘ bey den Arten das Vaterland richtig angegeben tft. Sie zerfallen in 6 leicht zu unterfcheidende Subgenera, welche die 5 Subfamilien in einzelen Characteren und. im Totalhabitus wiederholen. So 'repräfentieren die Asturina (poliogaster, leucorrhous und'nitida) die Edelfalken, weil fie die kuͤrzeſten Zarfen haben und ben den alten Voͤgeln das Nadte um die Augen auftritt. Wie bey den wahren Haliaöten, erftes Sub- genus von Haliaetus, geht” die Befiederung der Tarſen tiefer als gewöhnlich herab, Morphnus guianensis zeigt Analogien in dem ganzen To: talhabitus und in der Textur des Gefieders mit dem 3. Genus Circus der 2. Unterfamilie der Meihen, Milvinae. Die Rupornis (magnisrostris , Urubitinga ete.) mit den tängften Tarſen, den fürzeften Zehen repräfentieren die Acci- pitrinae. Die Thrasaäti (harpyia etc.) find die Repräſentanten ber Aquilinae und zeigen Analogien in der Färbung mit dem 3. Genus Cireaötus. Und endlich find die Leucopternis (albicollis, scotopterus etc.) die deutlichften Repraͤſentanten der Buteoninae, mit welchen fie früher und noch jetzt zuſam— mengeftellt werben. Falken-Buſſardhabicht — Asturina 1. Subgenus, Vieill. Diagn. Tarſe kurz, zur Hälfte herab befiedert. Nacken ohne Holle. Beſchreib. Der Schnabel iſt weniger geſtreckt. Zweyte bis 5. Schwinge an den Innenfahnen beſtimmt, 6. ſchwach ausgeſchnitten. Tarſe kurz, zur Haͤlfte befiedert. Mittelzehe ſo lang als der geſchilderte Theil ber Zarfe, Zehen geſchuppt, vor den Nägeln mit 5—6 Schildern. Es find mittelgroße Buffardhabichte, melde an Größe den palumbarius. nicht übertreffen. Die. jungen Vögel haben an Kopf, Hals und den. unteren Theilen auf lichterem Grunde mehr ‚oder weniger dunkle Schaftfleden ‚und eine größere Zahl von Schwanzbinden. Die Lebensart ift fo gut, wie nicht befannt. 1) Der graubaͤuchige Falken» Buffardhabiht — Asturina poliogaster Natt. Falco poliogaster Natterer. Pl._col, 264 (ad.). 265. (juv.) Diagn. Länge 153 —164 Zoll. Schwanz mit 3--5 tel: fen Binden, * Da das mehr oder weniger Schlanke der Zehen nicht mit Wor- ten. wiederzugeben iſt, fo ift es räthlich, beym Beftimmen ftets die ge- meineren Kormen einer Sammlung ſich vor die Augen zu ſtellen. Erſt, wenn man dieſe in ihrem. Totalhabitus gehörig aufgefaßt hat, der eben- falls mit. Worten nicht wiederzugeben ift, wird man den verwandten 199 Alter Vogel. Kopf und Naden ſchwarz. Wangen und Ohrfedern, Flügel und Rüden [hwarzafchgraublau, ohne Sleden und Bänder. Der Schwanz hat oben drey ‚graue und 4 un— tere mehr weiße Binden. Rand des Schwanzes weißlich— Die Kehle weißlich, alle übrigen unteren Theile einfarbig hbellafchgrau. Junges Weibchen pl. col. 295. Kopf, Hals und alle un: teren Theile voftgelb, an Kopf, Hals, den Seiten und Hofen mit ſchwarzen tropfenartigen Schaftfleden. Schwingen ſchwarz und weiß gebändert. Schwingen 2. Ordnung an den Außen: fahnen fehmwarz und braun gebändert. Schwanz oben mit 3, unten mit 5 Querbinden. N Bey dem alten Vogel ift die Gegend um die Augen nadt und orang gefärbt. Das Vaterland ift Brafilien. Sn Mufeen big jegt noch felten. Indem dieſe Art fih nicht in englifchen Sammlungen, fondern im Leydner Mufeum befindet, fonnte ich Eeine Dimenfionen geben. 2) Der ſchwarze Falken— Buſſardhabicht — Asturina leucorrhoa @uoy et Gaim. Falco leucorrhous Quoy et Gaim. Urania pl. 13. Astur leucorrhous Less. Diagn. Schwarz mit meißer oberer und unterer Schwanz: decke. Nackenfedern an der. Wurzel weiß. Beſchreib. Er iſt der Eleinfte, denn er. erreicht nur eine Länge von 115—13 Zoll. Das Zotalgefieder ift ſchwarz mit glänzenden Schäften. Federn der Tibia roftroth. Innere Ad: felfebern weiß mit mehr ober weniger roſtgelbem Anflug und einzelen ſchwarzen Sieden. Auf den Schwingen, welche an ber Wurzel weiß find, einzelne Spuren von weißen Binden. Der Schwanz an der Wurzel weiß, nach der Mitte hin mit 2 wei: fen, breiten, von einander abftehenden Binden. Die hintere Binde geht uͤber beide Fahnentheile und leuchtet auf der oberen Anſicht des Schwanzes durh. Die Flügel find ziemlich lang und laffen den kurzen, ſchwach gegabelten Schwanz bie auf 2 Zoll unbededt. Diefer in Brafilien nicht feltene Vogel findet fich in den Samm⸗ {ungen des zoologifchen Gartens zu London, Daris und Mainz. Sb das ſchwarze Kleid normal ift und mie die ungen aus⸗ fehen, muß die Zufunft ermitteln. Dimenf. eines männlichen Vogels von 114 Zoll Länge. Kopf 60 Zarfe 66 Schnabel 16 Mittelzehe 31414 Höhe 12 Außeneebe 22-11 Mundwinkel 29 Innenzehe 21-9 Dberflügel 146 1. Schwanzf. 139 Fluͤgelſpitze 70 6. — 133 3) Der gebänderte Falken: Buffardhabidt — Asturina nitida Zath. Falco nitidus Lath. Ind. Orn. 1. 40. Astur nitidus d’Orb. Asturina Cinerea Vieill. Gal. t. 20. Falco striolatus T’emm. pl. col. 87. (ad.)* 294. (juy.) Diagn. Größe 14—16 Zoll. Schwanz im Alter ſchwarz mit einer weißen Binde, in der Jugend ſchwarz, oben mit 3, unten mit. 5 weißlichen Binden. Formen mit größerer Leichtigkeit die gehörige Stelle anmweifen können. Solde Formen, die jede Sammlung befist, find: Nisus fringillarius, Astur palumbarius, Asturina magnirostris, urubitinga etc. * Die Abbildung des alten Vogels ift bey Temmind total 200 Befhreib. Alter Vogel. Stien, Kehle, untere Schwanz- dede, Flügelrand, innere Achfelfedern weiß, an leßteren die läng- ften dunfelafchgrau gebändert. Alles übrige hellaſchgrau oder weißlih mit unzähligen dunkleren afchgrauen QDuerbinden. Schwingen an der Wurzel gelblichweiß mit ſchmalen nicht durch⸗ ausgehenden Binden. Unterhalb den Ausfchnitten find die Schwingen an den Rändern dunkelafchgrau. Die Auferen obe— ten Dedfedern des Schwanzes weißgebändert und gerändert. Schwanz von oben ſchwarz, gegen die legte Hälfte mit breiter weißer Binde und weißer Borde am Ende. Von unten zeigt der Schwanz zumeilen 2 weiße Binden. Der junge Vogel ift an Kopf, Hals und den unteren Theilen roftgelb oder weißlich mit dunkelbraunen Streifen von dem Ohre an und. Längsfchaft: fleden auf dem Kopf, Hals, Bruſt und. Seiten. Die Ohrfe— dern, der Nüden und. die Flügel dunkelbraun, mit roſtgelben Rändern. Don der 3. Schwinge an find die Schwingen in der Nähe der Ausfchnitte roftgelb oder weißlich mit dunfelen Binden. Schwanz fehwarzbraun, oben mit 3, unten mit 5 lidy- ten gelblihbraunen oder weißlichen Querbinden. Asturina nitida. Dimenf; alt. Maͤnn. — .M. Schwan; 1565* — 161 Kopf 67 7165 Tarſe 62 — 62 Schnabel 21 — 21 Mittelzehe 37 — 35 Hoͤhe 15 — 44 Außenʒ. 27414 — 26 Mundwinkel 31 — 30 Innenz. 21-20 — 22 Fluͤgel 236 — 234 Gemein in Braſilien und Merico und in den meiften Samm: lungen zu finden. 4) Der weißftirnige Falken Buffardhabiht — Asturina albifrons Kaup. Diagn. Größe der Asturina nitida. Oben ſchwarz. Die Stirn und alle unteren Theile blendend weiß, Befhreib. Die Stirn ift Icharf begranzt weiß. Scheitel, Hinterhals, Wangen und Ohrfedern fchwarz mit weißer Wur— zelhaͤlfte. Oberruͤcken ſchwarz mit afchgrauem Slaumentheil. Schwingen 2. Ordnung ſchwarzbraun und die der erften blau— ſchwarz. Von der 6. Schwinge an mit weißer Endborde. Un: tere Deckfedern des Flügels weiß mit einzelen ſchwarzen Tropfen. Zweyte bis 7. Schwinge vor den Ausfchnitten biendend weiß mit 1—5 Binden. . Die hinteren. Schwingen dunkelaſchgrau, ſchwarz gebändert. Obere Schwanzdede ſchwaͤrzlichbraun mit _ [ihtbräunlihem fein grau gerändertem Endband; an den, ver- dedten Außenfahnen derfelben. mit zwey weißen und nad) der Spitze hin einer bräunlihen Querbinde. Der Schwanz ift braͤunlich ‚mit ſechs ſchwarzen Querbinden und ſchwarzem Endbande, das bey frifchen Federn mit linien- breiter. weißer Borde verfehen ift. Won oben find die Schäfte ſchwarz, gelbbraun gefledt. Won unten find die lichten Binden filbergrau und die Schäfte weiß. Sch Eenne big jest nur ein Eremplar diefer Art, welches fi im Mufeum zu Frankfurt ohne Angabe des DVaterlandes befin- det. Sch vermuthe, daß diefe Art in Chili zu Haufe ift, von woher die Frankfurter Sammlung viele Vögel erhalten hat. verfehlt, indem der Kopf zu Fein und ber Schnabel haracterlos darge- ftelt ift. Die Abbildung des jungen Vogels ift bedeutend beffer. Die Bieillotfche ift wie alle in feiner Gallerie unter der Gritit., * Nicht vollftändig ausgewachfen. 201 .-Dimenfionen: Kopf 68 Tarſe Schnabel 20 Mittelzehe 48 Mundwinkel 33 Außenzehe 38 Dberflügel © 188 Innenzehe 33 Flügeljpige 128 Schwanz 2. Subgenus. Weih-Buffardhabiht — Morphnus Cur.* Kaup. Spiza&tus Vieill. ? Thrasaetus @. Gray. Urubitinga Less. Diagn. Naſenloͤcher hochſtehend und ritzfoͤrmig. hoch und ſchlank. Nackenfedern verlaͤngert. Man kennt bis jest nur eine Art, die in ihrem weichen Ger fieder viel Eulen» und Weihenartiges. befißt, 5) Der eulenantige Weih-Buffardhabiht — Asturina guianensis Daud. Falco guianensis Daud. Morphnus guianensis Cuv. Urubitinga guia- nensis Less. Spizaötus variegatus Vieill. Falco Sonmnini Shaw. Pr. Max. III. 1. p. 90. Befhreib. Etwas größer als der Schreindler, allein durch die hohen Zarfen und längeren Schwanz viel größer erfcheinend. Nah dem Prinzen Marimilion von Neuwied, welchem wir die befte Befchreibung verdanfen,. iſt die Iris graubraun und die Tarſen find hochgelb. Kopf, Naden, Hals, Bruft, Bauch, Steig und Schenkel weiß, an einigen Stellen gelblich befchmust, ohne alle Flecken. Der Rüden, Skapular und die Dedfedern der Flügel blaßgrauröthlich, quer gefledt, punktiert und marmo— tiert. Die Schwingen fhwarzbraun mit ſchmalen grauröthli- chen, marmorierten Querbinden. und dergleichen: breiten Spigen, die auf weißem Grunde grauröthlic) marmoriert find. Die 2,, 7. und 8. Schwinge haben alle Querbinden viel dunkler, bezeichs net und diefen fehlt die hellmarmorierte Spige; fie find. ſchmä— fer, als die übrigen, die an ihren Spisen breiter und. abgeruns deter find. Der Schwanz. ift mit: vielen ſchmalen, zackigen, ſchwarzbraͤunlich grauroͤthlichen Querbinden ‚bezeichnet, , welche mit andern weißlichen, ſtark ſchwaͤrzlich graurothlich marmorierten abwechfeln; die leßteren werden nach der Spige bin immer hel- ler gefärbt, fo daß die Spitze der Federn gänzlich weiß erſcheint. Innere Dedfedern des Flügels rein weiß. Guvier und Daudin befchreiben jüngere Individuen. Das Frankfurter Mufeum befist aus Brafilien einen weibli— hen Vogel, der bedeutend größer als der vom Prinzen Mar befchriebene ift! Der ganze Kopf und Hals ift gelblich und afch= grau angeflogen, die langen Schopffedern find an der Wurzel weiß, aſchgrau gewäffert und an der Spise ſchwarz. Oberruͤcken und Scapulnrfedern fchwarzbraun mit lichten Säumen. Die £leineren Deckfedern des Flügels find an den Spisen mit gro- fen ſchwarzen Fleden und lichtaſchgrau rörhlichgrau gefleckten Säumen verfehen. Einzelne offenbar ältere Federn find Lichter, haben mehr vöthlihgraue Marmorierung und die fihmarzen Tedern find Eleiner. Die älteren Schwingen 2. Ordnung find ſchwarzbraun mit hellbräunlich marmorierten Binden, während die ebenfo langen frifhen Federn mit ihren umverftoßenen weiß: lichen Borden tiefer ſchwarz und aſchgrau marmorierte Binden haben. Die nämliche Färbung haben die Schwingen erfter Zarfen * Gupier, der, wie ich bereits. bemerkte, unter biefem Namen die rauchfüßigen Adlerhabichte und die Urubitinga begreift, beginnt mit dem guianensis; es muß deßhalb diefer Art der Name Morphnus bleiben, wenn diefer Name abfolut beibehalten’ werben foll. Sfis 1847, Heft 3, 202 Ordnung, welche ebenfalls nicht alle friſch find. Die älteren Schwanzfedern haben 5 braunlich angeflogene Querbinden. Die jüngeren ebenfalls faft ausgewachfenen Federn haben 5 rein 'afch: grau dunfel geiprigte Binden, seine aſchgrau dunfel marmorierte Endbinde, die weiß gefäumt ift. Der Prinz von Neuwied fand in feinem Magen Ueberrefte von Säaugethieren, befonders von einem Beutelthiere. Vaterland Guiana, Brafilien. Von: diefem. f[hönen Vogel eriftirt Eeine. mir befannte Abbildung. Dimenfionen: fem. — mas. nad) dem Prinzen. Kopf 9 — Schnabel 36 — Höhe 26 — 26 Mundwinkel 55 — Vom oberen Rand des Nas — ſenlochs bis zum Rand der — Wachs haut 4 — Vom unteren Rand bis — zur Schnabelkante 4 — Oberfluͤgel 412 — Ganze Fluͤgellänge 500 — 424 Tarſe 97 — 101 Mittelzehe 50 429 — 54-27 Außenzehe 36 — 30-+19 Innenzehe 323433 — 24294 1. Schwanzfeder 380 — 6. Schwanzfeder 397 — 302 Laͤngſte Feder der Holle 108 — 140 3. Subgenus. Sperber-Buffardhabiht — Rupornis Kaup. Rupornis et Spizageranus Kaup. Morphnus Cuv. (. Th.) Spizaetus Vieilt. (..Th.) Urubitinga Less. G- Th.) Morphinus Fleming. Daptrius G. Gray (.. Th.) Astur G. Gray. Nisus Cuv. Diagn. Mit mehr als gewöhnlich geftredtem und gradem Schnabel. . Imeite bis 6. Schwinge an der Innenfahne aus: gefchnitten. Hinterkopf ohne: Federholle. Naſenloch hoch und horizontal geſtellt. Tarfen ſehr hoch. Mittelzehe kurz, geht zwei⸗ mal in die Länge der Tarſen. Zehen geſchildert. Die Arten diefer Gruppe find ſehr unedle Vögel, die fih von Inſekten, Schnecken und Amphibien ernähren und viel auf der Erde ſich bewegen, wozu auch ihre ganze Fufbildung eingerichiet iſt. Indem die Arten die verfchiedenen Typen fehr deutlich wieder: holen, fo wurden fie bald in diefe, bald in jene Gruppe ge: worfen, was aus der Synonymie deutlich zu erfehen ift. 6) Der Sperberähnlihe Sperber: Buffardba: bicht — Asturina magnirostris Gmel. Eper- vier.ä gros bec de Cay. Buff. pl. eol. 464, Epervier a gros bee T'emm.-pl..col..86. Astur magnirostris G. Gray. Pr. Max. Beiträg. III. p. 102. Falco io- sectivorus Spiz. t. VIll. Nr.30. L’iiodaye Azara Nr. 30. Diagn. Größe des weiblihen Nisus fringillarius. Befhreib. Alter Vogel. Dbenher bis über die Kropf- gegend hellaſchgrau mit fhmusig roftgelblichen Federrändern auf dem Kropf und weißer Wurzel der Kopffedern. Unterbruft mit ſchmutzig hellroſtgelb gemifcht und 4—6 weißen Querbinden auf jeder Feder; die Querbinden find nach der Kropfgegend hin’ in einzelne umregelmäßige Flecken aufgeloͤſt. Bauch und: Hofen weiß, roftgelblich mehr oder erg mit Außerft: feis 1 203 | en nen vofteöthlihen Querbinden. Untere Schwanzdede weiß. Die Lingften Federn der oberen Schwanzdede weiß, ſchwärzlich quer gebändert. Die Flügel find ausgebreitet fehr bunt, indem von ber 4. Schwinge an ſich Über die Außen- und Innenfahne der fämmtlihen Schwingen erfter Ordnung ein brennend Roftroth ſich erſtreckt, das als Flecken ſich über die erften der 2. Ord— nung fich verbreitet. Weber diefes Roſtroth und die bräunlichen Spisen der Fedren erſtrecken ſich 6—9 ſchwarze fehmale Querbinden. Von Innen geſehen iſt die 2. Schwinge und die untere Haͤlfte der folgenden mehr blaugrau, und die Innenfahnen der 3.— 11. find blaß roſtfarbig. Die inneren Deckfedern find weiß mit feinen Sprischen.- Der oben aſchgraue, unten weißlihe Schwanz zeigt oben 4, unten 5 breite fchwarze Binden, welche die lichtbraunen oder weißen Scyäfte mit ſchwarz gefärbt haben. Die Wahshaut und die mehr als gewöhnlich nackte Augengegend, wie bie Füße orang. Das unbedeutend größere Weibchen zeigt die Farben trüber, das Afchgraue ift mehr braun und die unteren Theile haben mehr Roftfarbiges. Der junge Vogel gleicht in der Färbung dem jungen Uru- bitinga, ift oben braun mit roſtgelben Federrändern — Kopf, Hals und Kropfgegend mit [hwarzbraunen Schaftflecken. Bruft und Bauch mit breiten pfeilförmigen Bändern und ſchippenfoͤr— migen Tropfen. Hoſen mehr roftfarbig und breit gefledt. Un: tere Schwanzdede roſtgelb mit ſchwarzbraunen Schaftfleden. Sn Brofilien der gemeinfte Naubvogel, der fidy nach dem Prinzen von Heufhreden, Eleinen Vögeln, Mäufen u. dgl. ernährt. Der Flug ift ziemlich leicht, felten hoch. Sein Gefchrei gleicht dem vom Buteo. Nah Azara greift er niemals Vögel und Säugethiere an, fondern ernährt ſich einzig von Würmern, Schneden und Heu: fchreden, von denen er eine Menge zu feiner Ernährung braucht. Kein Vogel, felbft der Eleinfte, fürchtet ihn. Er zeigt weder Munterkeit noch Scheuheit und feheint der duͤmmſte unter allen Raubvögeln zu feyn. Nach feiner Lebensart betrachtet Azara ihn als ein eigenes Genus und rangirt ihn nad) den Sperbern, obgleich er fagt, daß fein Naturell ſehr von dem fehnellen und liſtigen Weſen diefer abweicht. Aehnliches fagt der Prinz Marimilian. Der Prinz fagt an einem andern Drt von dieſer Urt: Die: fer Raubvogel hat zwar in der Hauptfache mehr bie Verhält: niffe eines Habichts als eines Buſſards, dennoch aber gehört er feinee Lebensart und Manieren zufolge mehr zu ben legteren, als zu den erfteren. Sch würde ihn weit lieber in die Unterabs theilung der Buffarde mit hohen Ferfen gefegt haben, wenn er nicht feiner Geftalt nah von den Drnithologen allgemein zu den Habichten gerechnet würde. Dimenfionen: mas. — fem. Kopf 56 — 60 Tarſe 60 — 63 Schnabel 16 — 17 Mittelj. 29-14 — 31+16 Höhe 12° — 12 Aufenz. 214+11 — 21413 Mundwinfee 26 — 26 Innen; 19-415 — 19+19 Dberflügel 150 — 159 1.Schwzf. 142 — 159 Fluͤgelſpitze 54 — 72 6. — 140 — 156 204 7) Der Weihenartige Sperber-Buſſardhabicht — Asturina meridionalis Lath., Gmel. Circus rufulus Vieill. Ene. p. 1216 (1823). Falco rutilans Licht. pl. col. 25. Buteo rutilans @. Gray. Aquila buson Spix. Av. Br. Nr. 3. ohne Abb. Azara Nr. 11. Der roftrothe Ferfenbuffard Pr. Mar IH. 1. p. 218. Diagn. Hauptfarbe roſtroth, auf allen unteren Theilen mit ſchwarzen, fchmalen Querbinden. Beſchreib. Roſtroth, mit aſchgrauem Anflug am Kopf, Hals und den oberen Nüdenfedern. Der Kopf ift roftroth mit dunkelen Schäften und zadigen grau angeflogenen ſchwarzbrau— nen Schaftfleden am Hinterkopf. Zügel faft nadt mit Eurzen, weißen MWollfedern und längeren ſchwarzen Borften nad) den Nafenlöchern bin. Wangen und Ohrfedern mit aſchgrauem Anflug und dunfeleren Scaftftrichen. Kehle gelblich roftfarbig mit dunfelbraunen Schaftftrihen — Hals, Bruft und alle un- teren Theile roſtroth mit unzähligen ſchmalen ſchwarzbraunen Querbinden, die am feinften an den Zibia= und Hofenfedern find. Obere Schwanzdedfedern ſchwarz mit roftrothen, die längften mit blendend weißen Randſpitzen. Die Skfapularfedern find ſchwarzbraun, oder afchgrau mit toftrothen Borden, die zumeilen mit ſchwarzen gezadten Bändern verfehen find. Das Eleine Gefieder des Flügels voftroth mit lichteren Rändern und mit einzelen ſchwarzen Schaftfleden, die ſich als ſchmale Querbinden in die toftrothen Innenfahnen hin— ziehn ; andre find ſſchwarzbraun mit roftrothen Rändern. Die Dedfedern der 11 erften Schwingen einfarbig roſtroth, feltner mit ſchwarzen Puncten und Schaftfleden. Der größte Theil der Schwingen 2. Ordn. roſtroth mit breiter ſchwarzer Endborde. Die 2. Schwinge erfter Ordnung an der Außenfahne ſchwarz; die 3. an der Wurzel roftroth, welche Farbe an den folgenden fiufenweife zunimmt. Die lange Endfpise der Hauptfhmwingen ſchwarz mit lichterem Endrand. Don Innen find die fleinen Dedfedern roftroth, an den Innenfahnen lichter, mit ſchmalen zadig ſchwarzbraunen Querbinden. Der Schwanz ift ſchwarz, in der Mitte mit breitem weißem Band und weißem breitem Saum. Won unten iſt die. obere Hälfte über der weißen Binde roth, hell und dunkelgrau getigert. Der Prinz von Neumieb. befchreibt nach feiner hoͤchſt gründ- lihen Weiſe den jungen männlihen Vogel wie folgt: Die Iris und Wachshaut bräunlichgelb. Beine gelb. Kehle, Seiten des Halfes und ein Fled über und hinter dem Auge gelblichweiß, erftere dunkler und gelbroth gefärbt, auch fein ges ftrichelt. Scheitel gelbröthlich mit ſchwarzbraunen Längsftrichen; Nacken auf etwas weißlihem Grunde ebenfo gefteicheltz Dber- hals, Rüden und Unterrüden dunkelbraun, Rüden mit roſtro— then Federrändern. Obere Eleine Fluͤgeldeckfedern hellroſtroth, mit dunkler roftrothen und feinen fchwarzen Fleckchen; große Dedfedern dunkelblau, an der inneren Fahne roftroth und ſchwarz⸗ braun geftreift; Schwingen roſtroth mit ſchwarzen Spitzen; Un— terhalg, Bruft, und Mitte des Bauches dunkelgraubraun, hier und da roͤthlichgelb und dunkler ſchwaͤrzlichbraun in die Quere geftreift. Seiten der Bruft und des Bauches geibröthlih und gelblihmeiß, dunkler geftrichelt und gefledt. Die kurz gefieder- ten Schenkel (Hofen) find blaßgelblich und roſtroͤthlich gefleckt, dabei überall fein dunfelgraubraun quergeftreift. Die mitt— leren Schwanzfedern [hwarzbraun weißlid quer= geftreift; die Querbinden wechſeln an beiden Fah— 205 nen ab; "bie äußeren Federn find in der. aͤußeren Sahne roff- roth und dunkel marmoriert, an der inneren mit weißlichen und fchwarzbraunen Binden abwechfelnd; die Spigen etwas ſchwarzbraun. Dieſer Buſſard, ſagt der Prinz ferner, hat mit den uͤbrigen verwandten Arten* einerlei Lebensart und Manieren. Sch habe ihn nur füdlih, an den Seen der Nachbarfchaft des Parahpba, befonders in der Gegend der Abtei St. Bento, des Rio Bur- ganza an dem großen Landfee, welhen man Lagoa Feia nennt, gefunden, auch bey Billa de St. Salvador fam er vor; es fcheint daher, daß er offene Gegenden, befonders fumpfige und überfhivemmte Miefen liebt, wo ihm feine hohen Ferfen und die kurzen zum Gehen eingerichteten Zehen den Fang der Am— phibien, Maäufe, Heuſchrecken, fowie der Infekten, Schnecken und Wuͤrmer geſtatten. Nach Azara, der ihn ſehr gut beſchreibt, nennen ihn die Guaranis taguatopita (buse rouge) und die Spanier gavi- lon acanelado (Buse rousse). Sie ift fehr zahlreih, legt in der Mitte Septembers zwey Ever, welche auf lohfarbig rothem Grunde blutroth gefledt und 27 Linien lang und 21’ breit find. Man. findet fie ‚häufig in größeren Gefellfhaften und. fie freffen Schlangen und Snfekten. Sn feinen Größenverhältniffen ‚gleicht er dem Circus rufus, allein Schnabel, Körper und Tarſen find flärker, Er zeigt läns gere Flügel ald die magnirostris und urubitinga; denn fie rei: chen bis auf 2 Zoll vor die Schwanzipige, die faft grade und etwas ausgefchnitten ift. In der rofffarbigen Flügelfärbung ähnelt er. magnirostris. Nur duch einen genauen Vergleich des Schnabels, der Zarfen, Zehen, Zotalbau des Flügels. mit urubitinga, ‚magnirostris wird man ſich überzeugen, daß diefe Arten zufammen ‚gehören. Dimenf. mas. — fem. Kopf 73.— 80 Tarſe 97 — 106 Schnabel 24 — 26 Mitteljehe 39 — 40423 Hoͤhe 16 — 16 Außenzehe 27 — 27-17 Mundwinf. 37 — 40 Innenzehe 24 — 25425 Sherfl. — 40| , 1. Schwzf. — lügen 20 Bey vielen Arten und fo auch bey Ddiefer wird man einfehen lernen, wie die Autoren nach tem täufchenden Gefühl für Una: logien, fie bald in dieſes, bald in jenes Genus irrig verfegt haben. Stellt man ſich magnirostris, urubitinga und diefe Art vor die Augen, prüft fie genau; fo wird man finden, daß fie troß ihrer verfchiedenen Größe, theilweife abweichender Fär- bung eine hoͤchſt natürliche Gruppe bilden, in welcher die einze- ten Species die Charactere der 5 Unterfamilien der Falconidae wiederhofen. Diefe Art bringt Vieillot zu Circus, 3. Genus der zwei⸗ ten Subfamilie, weil fie wirklich in ihrer aͤußeren Erfcheinung als Species einige Analogien mit Circus aufjumweifen hat. Temmind und ©. Gran zählen fie zu Buteo. Die Ana- * Der Bring begreift meift unter‘ feiner teutfchen Benennung Fer fenbuffarde die Arten meines Genus Asturina, von welchen er fol- gende beobachtete : J : Asturina magnirostris, nitidus (striolatus Temm.), scotopterus (lacernulatus Temm.) und urubitinga. r Strig zahlt ver Prinz; Polyborus brasiliensis ind den Buteo aequinoctialis (busarellus) hierher. ‚ | 206 logie mit Buteo rührt daher, daß die Gefammtzahl der Astu- rina die 5. Subfamilie Buteoninae wiederholen. ' v. Spir, ohne alles Gefühl für: Analogien, ſtempelt fie 3 einer Aquila wegen des Schnabels, wie die früheren Orni— thologen alle Vögel zu Vulturen machten, die nadte Stellen am Kopfe oder Halfe befigen. Solche Drnithologen, die nad) - einer Einzigen gegebenen Kennzeihen, ohne alle Beruͤckſichtigung des Zotalhabitus, Lebensart die, Arten in fogenannte Genera zufammenfeßen, gibt es zum Gluͤck der Wiſſenſchaft nicht mehr, und nur felten fommen dieſe laͤngſt veralteten Grundfäge in Sammlungen zum Vorſchein, ohne jedoch die Wiſſenſchaft zu beeinträchtigen. 8) Der Urubitinga Sperber: Buffardhabiht — Asturina urubitinga Gmel. Faleo urubitinga - Gmel. Nr. 70. (juv.) Temm. pl. col. 55 juv. Aquila urabitinga (ad.) (et pieta juv.) Spix. Falco longipes Ill. Morphnus urubitinga Cuv. Pr. Max. Beitr. II. 1. pag. 196. Azara Nr. 17. 18. 20. Diagnofe Bon der Größe des Schreiadlers mit 120—125Mm. langen Zarfen. Die Flügel erreichen nicht die Mitte des Schwanzes. Ares Weibchen. Ganzes Gefieder einfarbig ſchwarzbraun mit weißen Wurzeln der Nadenfedern. Die NRüdenfedern ing Afchbläulihe oder Kupfergrüme fehimmernd. Innere Seite der Hofen mit einzelen fein punktirten meißlichen Querftreifen. Schwingen bräunlibfhwar; mit verlofchenen QDuerbinden. Schwanz an der Wurzel ſchwarz, in der Mitte ein breiteg wei- ßes Band und breites weißlich geſaͤumtes ſchwarzes Endband. Das Männchen unterfcheidet fih wenig vom Weibchen, ift etwas Eleiner. Mac dem Prinzen, dem wir auch hier die beften Befchreibungen verdanken, find am Männchen die Ränder der hinteren Sfapularfedern etwas mehr grau, die beym Meibchen - mehr ins Röthliche fallend, auch find die Zarfen Iebhafter gelb, die Ränder der Tibialfedern fparfamer und nicht fo rein weif. Das Gefieder des Körpers hat im Allgemeinen weniger bräun- lihen Schimmer und ift ſchwaͤrzer, die dunkelafchbläulichen Querbinden an den größeren Ded- und Schmwungfedern find abftechender. Das Weiße des Schwanzes bildet eine breitere und reiner weiß gefärbte Binde und der Spitzenſaum ift breiter und reiner weiß gefürbt. Der junge Vogel, der ſich in allen Sammlungen befindet, ift an Kopf, Hals, Bruft, Bauch, oberer und unterer Schwanz- decke heller oder dunkler roſtgelb mit breiten ſchwarzbraunen Schaftfleden verfehen. Auf der Kropfgegend mit ſchwarzbrau⸗ nem Schild. Mit roftgelbem Streifen über das Auge hin, welcher von den ſchwarzen Ohrfedern begränzt wird, der fich weihenar- tig zur fhwarzen Kropfgegend hinabzieht. Der Rüden ift ſchwarzbraun. Die Sfapularfedern ebenfo mit lichteren ver- deckten Binden. Das Eleine Gefieder bes Flügels ſchwarzbraun mit roſtgelben Flecken und theilweife an der Wurzel weiß gez bändert. Schwingen 2. Ordnung ſchwarzbraͤunlich, die Schwin⸗ gen erſter Ordnung dunkler mit aſchgrauem Anflug und: wie diefe mit fchwärzlichen Querbinden. Von Innen ift der Fluͤgelrand roftgelb, die Dedfedern ſchwarz gefledt und gebändert. "Die Schwingen bis zu den Ausſchnit— ten gelb voftröthlih, nah den Schwingenfpigen hin Tchwarz- braun ‚mit: 9— 10: ſchwarzen Querbinden. Die Hofen find nad) vorn roſtgelb, ſchwarz gebändert, nach hinten zw ſchwarz mit feinen roftgelben Kanten, 207 — Der Schwanz mit gelblichen Schaͤften bis zur ſchwarzen Erdbinde iſt oben braun, unten roſtgelblichweiß mit 9—11 ſchwaͤrzlichen Binden, die, wie bey der Tem minckiſchen Figur zuweilen in Punktflecken aufgelöft find. Nah dem Prinzen find anıdem jungen Männdyen die helles ten Theile mehr mweißlich, die Bruft weniger fhwarzbraun und mehr hellgelb gefledt. Bauch beilgelb mit mehr. einzelen und größeren Flecken. Schenkel weißgelb mit duͤnneren und’ fpars fameren Querftrichen, welche an den Federfchäften Dreiede: bil- den; untere Schwanzdede mit einzelen, großen, dunkeln Fleden; Schulterdeckfedern mehr‘ weißlidy und roſtroth gefleckt; hintere Schwungfedern deutlicher quer geftreift. Schwanz mit fehr vie: ten deutlichen, feinen Querbinden; mittlere Federn mit heller Grundfarbe. Ueber feine Lebensart gibt ums allein der Prinz von Neuwied die nöthigften Notizen, um feine fpftematifhe Etellung zu recht: fertigen. Der Urubitinga iſt ein großer, ſtarker, wilder Buſſard, der ſehr ſchuͤchtern, und daher fchwerer zu befchleihen ift, als manche andere Raubvögel. Er fcheint Über den größten Theil von Brafilien verbreitet. Schon füblich fand ich. ihn am Staba= puana, wo ihn meine Süger in den Waldungen von Muribeca erlegen; am Macuri waren diefe Vögel nicht felten; ich erlegte bier mehrere Junge, und auch nördlich bey den Camacans habe ich fie wiedergefunden. Sn der Hauptgeftalt und im feiner Lebensart gleicht diefer Vogel den Buffarden; allein fein Kopf, mit den kuͤhnen, wilden Augen, hat etwas. Adlerartiges, obgleich man an ihm nichts von einer Haube oder zugefpisten Federn des: Hinterkopfs findet, wie bey Daudin (Tom. I. p. 58) von einem Exrmplar des Parifer Mufeums gefagt wird. Auch in feiner Lebensart foll ſich diefee Naubvogel ziemlich, durch NRaubfuht und Kühnheit von den Buffarden unterfcheiden, ob er gleich durch feine Eurzen Zehen weniger Kraft als andere Falken zu haben feheint. Er hat einen ftolzen Flug und fußt in den Kronen der höchften Bäume, gemöhnlih auf den unterften, dicken, horizontalen Zweigen (tie unfer Ast. palumbarius). Seine: Stimme, die er häufig hören laͤßt, ift ein höchft feiner, lauter, ‘hoher Ton, der. oft zweimal ausgeftoßen wird. Der Ucubitinga iſt mir fomohl in offenen Gegenden, die mit Baͤumen und Büfchen abmechfeln, als aud) in großen Waldungen vorgekommen), wo er auf hoben Bäumen niſtet. Oft fahen wir ihn "in einer dicht belaubten Baumkrone fißen, wo eine Menge verfchiedenartiger Vögel, ald: Zucane, Caſſiken, Guaſch's, Japu's und andere um ihn ber verfammelt waren, um ihn unter lautem Gefchrey zu neden. Gewöhnlich erträgt er ruhig diefe Schmähungen, fängt. ſich aber meiftens zulegt einen oder den andern feiner Verfolger. Die Brafilianer behaupten, daß er befonders den Affen nachſtelle, ſowie diefes überhaupt von den Eingebornen allen größeren und ftärferen Naubvögeln des Landes nachgefagt wird. Seinen hohen Füßen zufolge watet der Urubitinga wahr: ſcheinlich auch an uͤberſchwemmten Slufufern und in Sümpfen, wozu. die brafilianifhen Buffarde wohl größtentheils mit langen Ferfen verfehen find. Sn feinem Magen findet man Ueberrefte von. Fleinen Säugethieren, Vögeln, Eidechſen, "Schlangen, Schneden, Heuſchrecken uſw. wie bey unferm gemeinen Buffard. Seinen Horft ‚habe ich nicht gefunden. Nehmen wir die Berichte des Prinzen tiber die 8 Arten magnirostris, meridionalis et urubitinga zufammen, fo ergibt fih aus dieſem, daß fie ſaͤmmtlich ſehr unedle Raubvsgel find. 208 Nah ihren langen Zarfen, kurzen Zehen find fie gefchidte Erd- laufer, die in Sümpfen waten. Ihre Hauptnahrung wird wohl die feyn, melde häufig auf uͤberſchwemmten Wieſen und in Sümpfen vorkommen, nehmlih Amphibien, Schneden, Heu: fhredien, Eyer und Sunge von in Sümpfen niftenden Vögeln. Mebenbey mögen fie Eleinere Säugetbiere, junge und ſchlechtflie— gende Vögel fangen; kurz fie werden -in ihrem Genus die Le- bengart der Circi, 3. Genus der 2. Subfamilie Milvinae, mehr oder weniger wiederholen. Wahrfcheinlich werden fie wie alle Aceipitrinae auf hohe Bäume niften, obgleich der Prinz nur einen Horſt der. verfchiedenen. Arten, aufgefunden hat, und es nicht in das Neicy der Unmoglichkeit gehört, daB fie wie Circi auf die Erde nifteten, Dimenfionen der. Asturina urubitinga. mas. — fem. Kopf 83 — 96 Zarfe 120 — 125-126 Schnabel 31 — 36 Mt.47423-25 — 48425 Höhe 20-23 — 23 Außz. 31-417 — 32+.. Mundw. 47 — 47-49 Inn; 29423 — 32429 Flügel 411-420 — 385-397 Schw. 245-247 — 232-261 2. Subgenus. Adler-Buſſardhabicht — Thrasastus G. Gray. Haärpyia Cu». (vergeben), Vultur' Linn. Diagn. Mit fehr hohem, ftarfem Schnabel, deffen Unter- Eiefer bauchicht im die Höhe gekruͤmmt ift. Nafenlöcher offen, oval, unter der Mitte der Wachshaut ſitzend. Hinterkopf mit einer Holle: Ohr- und Gefichtsfedern zerichliffen. Tarſen von mittlerer Höhe, abgerundet, aͤußerſt robuft, vorn und hinten ge— täfelt (individuell gefchuppt). Krallen fehr groß, die innere und hintere länger al8 die Zehen felbft. Mittelzehe mit dem Nagel faft fo lany als die Tarfe. Flügel Furz, das Ießte Drittel des langen Schwanzes. erreichend. Fluͤgelſpitze ſehr kurz. Dieſe Ab— theilung, welche zwey Arten enthaͤlt, ſtellt durch Koͤrperſtaͤrke und ſtarke Klauen den Adlertypus dar und ſteht in uͤberſprin— gender Verwandtſchaft zu Morphnus (guianensis). 1 9) Die Harpyie oder der gebänderte Adlerbuf- farbhbabiht — Asturina harpyia Linn. Vultur harpyia Linn. Falco destructor Daud., Pl. col 14. Harpyia destructor Cuv. Thrasaetus harpyia G. Gray. Harpyia ferox Less. Harpyia maxima Vieill. Falco imperialis, calquin et regalis Shaw. Diagn. Mit fchwarzem Brufiband: Diefe Art zeigt: Analogien durch das ſchwarze . Bruftband, breites aſchgraues Gefieder des Oberkoͤrpers mit den Circaäten, 4, Subgenus des 3. Genus Circaetus. Beſchreib. Von der Größe eines großen Ablers, allein duch den ſtarken gedrungenen Körper viel maffenhafter erſchei— nend.. Der Kopf ift groß und di, afchgrau mit lichteren. Fe— derraͤndern; die breiten, verlängerten Nackenfedern fchwarz, an der Spike weiß. Hinterhals, Nüden und Flügel ſchwarzbraun mit weißlichen Federkanten. Alles Eleine Gefieder des Flügels mit weißlihen Borden und unregelmäßigen, ſchwer zu befchrei= benden bräunlihen und afchgrauen verfloffenen Querbinden. Die Schwingen, fowohl die erften als die der zweiten Drdnung, mit undeutlihen ſchwarzen Querbändern auf aſchgrauem oder bräunlich marmorirtem Grunde. Don Innen zeigt der Flügel die Eleineren Dedfedern ſchwarz gefledt und auf den Schwin- gen an 65 dunkle Binden auf marmorirtem und gefle&tem Grunde. Don unten ift die Kehle afchgrau, das. ‚breite Bruftband iſt 209 ſchwarz, die langen Seitenfedern und die Hofen nad) vorn und von den Seiten ſchwarz gebändert ; alle übrigen unteren Theile find weiß. Die oberen Dedfedern des Schwanzes fchwarz oder aſchgrau, ſchwarz gebandert mit weißlich afchgrauen Borden. Der Schwanz zeigt auf dunfelafchgrauem, braunlich: gefledtem Grunde 5 Bänder und eine grauweißliche Borde. Won unten iſt der Schwanz lichter und die ſchwarzen Bänder farben den entfprechenden Kiel ſchwarz. Die Wahshaut ift ſchwaͤrzlich und die Eoloffalen Füße gelb. Dimenfionen: Kopf 117° Dberflügel 440 Schnabel 46 Flügelfpise 90 Höhe 32 Zarfe 109 Höhe vom oberen Rand Mittelzehe 66-34 der Wachshaut big zum Außenzebe 41-+29 Rand des Naſenlochs 11- Innenzehe 40-447 Vom Schnabelrand bis Hinterzehe 37467 zum unteren Rand des Laͤngſte Nackenfeder 126 Naſenlochs 8 1. Schwanzfeder Mundminfel 65 6. Schwanzfeder Von feiner Lebensart wiffen wir Teider fehr wenig; feine Hauptnahrung find Faulthiere, auch trägt er HirfchEälber davon. (Cuv.) Um feine Stärke anzudeuten fagen die älteren Auto- ten, daß er die Kraft habe, einem Menfchen mit einem Dieb den Schädel zu fpalten, wenn gleich Eein Beiſpiel vorhanden ift, daß er einen Menfchen angegriffen und getödtet hätte. Hierher gehört noch 10) Azara’s Adler-Buffardbhabiht — Asturina Azarae Kaup. Falco coronatus* Azara, Temm. Ois. de Paraguay vol. III. p. 41. Temm. pl. col. 234. Haliaetus unifasciatus @. Gray im btitt. Mufeum. Diagn. Bruft, Bauch und Hofen afchgrau, Iegtere nad) hinten zu ſchwaͤrzlich. Beihreib. Stirn, ein Streifen über dem Auge, Wan: gen, Seitenhald und Kropfgegend weißlic mit dunklen Schaft ftrihen. Alle oberen Theile graublau, die unteren mit weißen Säumen. Das Eleine Gefieder des Flügels fhwärzlih. Schwingen 2. Ordnung ſchmal gebandert. ‚Schwanz ſchwarz mit. weißen Saum, am Anfang und ‚auf ‚der Mitte ein breites weißes Band. Die längfte Feder ‚der Holle 33—4 Zoll lang, Der junge Vogel hat den Kopf roftröthlich mit dunkelen Schaft: fleden. Die Federn des Nadens, bis zur Mitte des Halfes, find an der Wurzel braun und an den Enden mit toftröthli- hen Borden, Rüden und Flügel braun. ı Der Wordertheil. des Halfes braun, rofteöthlih und, weiß marmorirt. Die Seiten des Kopfes, ‚die Kehle und .aile unteren Theile weiß. Obere Schmwanzdede weiß mit einem braunen Querband nach der Spige der, Federn hin. Der Schwanz ift bläulich mit: einem 2 Zoll breiten End- band. Die inneren Dedfedern der Flügel weiß mit ſchwarzen Sleden. * Bey Spizaetus vergebener Name. Gray’ Benennung ift zu allgemein und ohmedieß unrichtig, indem der Schwanz 2 weiße Binz den hat. : Iſis 1847. Heft 3. 210 5. und leßtes Subgenus. Buſſard-Buſſardhabicht — Leu- copternis Kaup. Autour et Buse Temm. Buteo G. Gray. Ferſenbuſſard, Polyborus Pr. Max. Diagn. Mit geſtrecktem gradem Schnabel, kurzen Flügeln. Zweite bis 6. Schwinge ausgeſchnitten. Tarſen mäßig hoch. Mitteljehe Eurz, gebt 2Zmal in die Länge der Tarfe, Naden ohne Federholle. Sie haben die Größe des gemeinen Buffards und das Gefieder ift an Kopf, Hals und allen unteren Thei- len blendend meiß. In ihrer Lebensart werden fie den Rupornis-Arten gleichen, allein- indem fie noch als Subgenus die Buſſarden darſtellen, werden fie noch gemeinere Raubvögel als diefe ſeyn. 11) Der Augenfireifige Buſſard-Buſſardha— biht — Asturina melanops Lath. ‚Falco me- lanops Lath. Ind. 1. 37. p. 89. Pl. col. 105. Autour- melanope. Buteo melanops G. Gray. Diagn. Zügel und ein Streifen, worin das Auge fißt, fhwarz. Kopf und Naden mit ſchwarzen Schaftfleden. Fluͤ— gel fehr kurz, überreichen nicht die obere Schwanzdede. Beſchreib. Kopf mit feinen, Hinterhal® mit breiteren Scaftfleden. Flügel, Rüden und obere Schwanzdede ſchwarz. Auf den Schulterfedern weiße Tropfen. Schwanz ſchwarz über die Mitte ein fingerbreites ‚weißes Band und weißer Endfaum. Bon unten ift der Schwanz an der Wurzel grau und toftgelb auf fehwarzem Grunde gemwäffert. Der Schnabel ift verglichen mit den Übrigen verhaͤltnißmaͤßig kuͤrzer, höher und der ftumpfe Zahn pronuncirter. Dimenfionen: Fluͤgelſpitze 50 Kopf —* Tarſe 62 Schnabel 21 Mittelzehe 32 Höhe 15 1. Schwanzf. 144 Dberflügel 175 6. — 144 Sein Vaterland iſt Guiana. Lebensart unbekannt. Temminck macht wegen der kurzen Fluͤgel einen Habicht aus dieſer Art und hat demnach die Unterfamilie richtig getrof— fen. ©. Gray hat nur die Analogie gefühlt, die fämmtliche Leucopternis. mit den Buteoninae. haben. Dieſer Gelehrte ftelt die Arten -diefes Subgenus richtig zufammen, ohne fich durch die Fürzeren und längeren. Flügel irre machen zu laffen. 12) Der Elfter- Buffard - Buffardhabiht — Asturina albicollis Lath., Lath. Ind. Orn. 36. Bechſteins Ueberfegung Nr. 101. Falco picatus Shaw. Diagn. Schwanz weiß, mit 75 Mm. oder 2“ 8“ breiter ſchwarzer Endbinde. Befhreib. Bey dem, jungen Vogel des .britt. Mufeumsg, unter obigem Namen, hat der Kopf ſchwarze Schaftfleden, der Oberruͤcken ift ſchwarz mit breiten meißlichen Endborden, der Unterrüden weiß. Die Scapular= und die Eleineren Federn des Flügels mit weißen Borden. Der Schwanz ift weiß mit brei- ter fehwarzer, weiß geranderter Endbinde. Latham befchreibt ihn, wie folgt: Kopf, Hals, am Rüden, zwifchen den “Flügeln und an allen unteren heilen weiß. Am Dberhald nad), dem Nüden hin mit einigen vieredigen ſchwar— zen. Flecken. Die Schwingen ‚find zur Hälfte von der Wurzel an ſchwarz, und nach innen weiß gefledt; die Fürzeren haben zweiße Spigen. Vaterland: Cayenne. 14 Dimenfionen: Kopf 81 Innenzehe 21 Schnabel 28 Oberfluͤgel 256 Höhe 19 Fluͤgelſpitze 93 Mundwinkel 40 1. Schwzf. b. z. Bd. 154 Tarſe 74 Von dieſemb. z. Spitze 50 204 Mittelzehe 37 6. Schmwif.b.3.8d. 133 Außenzehe 23 Von dieſemb. z. Spike 73 206 13) Der Mantel Buffard: Buffardhbabidt — Asturina scotopterus Pr. Max. Falco scotop- terus Pr. Max. 3.1. pag. 204. Buse (lacernulatus) Temm. pl. col. 457. Buteo lacernulatus G. Gray. Diagn. Xarfe 78 Mm. lang. Ohne ſchwarzen Augen: freifen. Flügel einfarbig aſchgrau. Beſchreib. Stirn gelblihweiß. Kopf» und Nadenfedern an der Wurzel biendend meiß, nach den Spigen hin mit bläu= lihem und ifabellfarbigem Anflug an den Rändern. Sämmt- liche Federn des Kopfes und des Dberhalfes mit fchmwärzlichen Schaͤften. Die legten Halsfedern, nach dem dunfelfchiefer: grauem Nüden hin, find in dee Mitte fchiefergrau mit licht graublau angeflogenen Rändern. Der Rüden und die Flügel bey unverfchobenem Gefieder heller ‚oder dunkler fchiefergraublau. Bey gelüftetem Gefieder zeigen alle Federn an der Wurzel und die Schwingen 2. Ordnung an den Innenfahnen ſchmale weiße Binden. Bon Innen ift der Flügel an den Dedfedern und oberhalb der Ausfchnitte der Schwingen weiß, welches einen gro= fen meißen Spiegel bildet. ‚Hinter den Ausfchnitten der Schwin- gen find diefe ſchieferſchwarz mit grauem Anflug auf den Au— ßenfahnen. Die oberen Schwanzdeckfedern in der Mitte mit weißem Bande. Der Schwanz ift am oberen Ztel ſchieferſchwarz, die Mitte bildet ein breites weißes Band, das gegen dag Ende mit einem ſchwarzen weiß begränzten Band verfehen ift. Von unten zeigt fih das obere ſchwarze Band weiß, mit 5—6 unregelmä= figen afchgrauen oder ſchwaͤrzlichen Querbinden. Alle unteren Theile weiß mit dunkeln Schäften auf der Bruft und den Seiten. Die Seitenfedern zeigen zuweilen hier und da längs den Schäften graue Schmischen. Die Jris ift nad) dem Prinzen gelblihgraubraun, und die Tarſen blaßgelb. Bey einem wahrjcheinlich weiblihen Vogel des Frankfurter Mufeums find die dunkleren Theile mehr fchwarzbraun und die Schulter: febern haben lichtere Ränder. Bon unten zeigt der Schwanz gegen die Wurzel hin 9 fchmale Linienartige ſchwarze Querbin- den. Die an den dunklen Rüden gränzende Halsfedern haben ſchwarze breitere Schaftftriche wie melanops. Ein in Brafilien gemeiner Vogel. Dimenfionen: Ganze Länge 432 Mm. oder 16 Zoll. Kopf 71 Schwanz 167-175 Schnabel ° 22-23 Tarſe 78 Hoͤhe 15-16 Mitteljehe 35417 Mundwinkel 36 Außenz. 23-2612 Flügel 302 Innenz. 21-2218 Hierher gehört noch ber buntrüdige, melden Herr Tem— mind pl. col. 9. unter dem Namen poecilonotus Cuv. ab: gebildet hat. Größe unferes Mäufebuffarde. Weiß. Scapu— larfedern und Flügel blauglänzendfchwarz mit weißen halbmond= 212 förmigen Endfpigen. Schwanz ſchwarz mit weißer Wurzel und breiter Endbinde. Franz. Guiana. Die Abbildung zeigt einen weißen und Eeinen bunten Rüden, was der Name ausdrüdt. Vieillot befhreibt einen Buteo melanotus Enc. p. 1221 aus Cayenne und gibt folgende Diagnofe: Capite, collo supra, corpore subtus, albis; dorso alisque nigris, alboma- eulatis; cauda nigra, apice alba. Iſt dieß der poecilono- tus Cuv. und ftelt pl. col. 9 einen andern Vogel vor oder find beide Varietäten einer Art? Der polionotus G. Gray, im brittifchen Mufeum, aus Südamerica, ift am Körper aͤhn⸗ lich wie diefer gefärbt, hat jedoch den Rüden und Flügel ohne Außerliche weiße Flecken. Iſt dieß eine Art oder Warietät ? Da weder Herr Temmind noh Vieillot genaue Maafe geben, fo ift e8 unmöglich, ing Klare zu Efommen, ob es Arten oder Varietäten find; mir ift es nach dem ganzen Zotalhabi= tus wahrfcheinlic, daß fie Varietäten einer Art find. ; Ohne die fümmtlichen Sndividuen der Autoren, auf einen Punct vereinigt zu haben, was bis jet in den größten Samm= lungen nicht der Fall ift, dürfte e8 noch lange dauern, über folhe Formen ins Meine zu fommen. Hier hilft Eein Eoftfpie- liges und zeitraubendes Herumreifen an alle Mufeen Europas, fondern allein, daß man dem Unterfuchenden dag Material, wel— ches er zu Monographien bedarf, großmüthig Überfendet. Hat man alle fraglichen Individuen beifammen, fo bilft eine einzige Vergleichung in der Natur mehr, als das Nachlefen und Nach— meffen der forgfältigften Befchreibungen und Manfe. Meine Arbeit über Falconidae, an weldyen ich bereits 3 Jahre zu= fammentrage, wäre beffer, und: das Werk eines Jahres gewor— den, wenn ich das ganze gewünfchte Material auf einem Punct © hätte verfammeln fünnen. Da meine Unterfuhungen bereits auf das große Material des Senfenbergifhen Mufeums zu Frankfurt, Mainz und der hiefigen Sammlung geftügt waren; fo hätte {ih meiner Arbeit die größtmögliche Vollſtaͤndigkeit geben koͤnnen, wenn ich von einem jeden der. großen Mufeen in Europa, als Berlin, Leyden, London, Paris und Mien, 20—50 Individuen und Arten hätte erhalten koͤnnen, um ftets | alle Formen mit einander vergleichen zu £önnen. Wann werden alle Vorftände großer Mufern zu der Einficht fommen, daß ihre Schäße ihnen nicht allein, fontern der Wiſ— fenfchaft gehören, und daß nur durch ein großartiges Zuſam— menwirfen etwas Tuͤchtiges gefchaffen werden und Einheit in die Beftimmung aller Naturkörper kommen kann. Werden meine Beftrebungen und die Art und Meife, wie ich die Fal- conidae beobachtet habe, fie bewegen, mich ben meinen projec= tirten Monographien über Psittaeidae, Fringillidae et Mus- eicapidae zu unterftügen und zwar nur mit dem, was Frank— furt und den benachbarten Mufeen fehlt? Die Folge wird dieß lehren, welche Muſeen mir großmüthig zur Hand gehen, welche mich im Stiche laffen werden, z 213 Bemerkungen über die auf einer Neife nach Italien und Sicilien beobachteten Scmetterlingsarten von P. C. Zeller. (Fortfegung von Iſis Heft II. pag. 159.) Papilio. Coſta bat im Neapolitanifhen 6 Papilioniden entbedt, 1) Papil. Machaon. ‚Wenn die Raupe ſich von Cultur— pflanzen nährt, fo befommt der Falter ein zarteres Golorit und weniger Schwarz; von wilden Pflanzen, befonders von Cachrys, erhält das Schwarze mehr die Dberhand; die blauen Flecke find kaum fihtbar; das Gelbe verliert einen Theil feiner Lebhaftig: £eitz dee Korper bedeckt fich mit längern, dunflern Haaren” (Hierüber find meine Beobachtungen zu vergleichen). 2) Papil. Podalirius. ‚Raupe auf Diften (Cardi), Neſſel ıc. [1]; “gelblich mit dunkeln Puncten. Die Färbung des Falters wie bey Machaon veränderlih; Flügel faſt durchſichtig und ſchup— penlos dureh Nahrung mit Cultur= und Gartenpflanzen. 3) Par- nassius Apollo: auf den oberften Höhen der Majella und des Gran Saffo im July und Auguſt häufig. 4) Parn. Delius (fig.) mit P. Muemosyne in Galabrien nahe der Buchenregion. 5) Paru. Mnemosyne auf dem Bergen Afpromonte, Sila, Vulture, Gargano, Majello, Gran Saffo in. zwen Generationen, auerft im April und May, dann im Sup und Auguft. 6) Thais Hypsipyle (Polyxena), „Die einzige Art ihres Genus in Stalien [2]. Um Neapel und in Apulien auf Bergen zu Ende Aprils und früher.‘ Sch felbft habe nur folgende 2 Arten beobachtet: 41. (1.) Pap. Podalirius. Var. Zanclaeus Zell. fronte breviter pilosa; alarum posteriorum cauda longiore in apice latius. pal- lida; abdomine flavido fere toto, subtus nigro- bilineato. Es wäre Inconſequenz, wenn ich nach Unterfuhung des Pap. Machaon und der itafienifchen Pontien und der dadurch gewonnenen Kenntniß vom Einfluß des Climas auf diefe Fal: ter, den vorliegenden als eine eigne Art aufftellen wollte, wie ich anfangs beabfichtigte. Zum Beweife, daß er eigne Art fey, wird mehreres erfordert, woruͤber bis jeßt die Gewißheit fehlt, "wie ich nachher augeinander ſetzen werde. Dennoch fann id mich nicht enthalten, gegen Erihfons Anfiht, die auch die meinige ift, daß man Varietäten nicht mit eignen Namen ver: fehen dürfe, meinen Meffiner Papilio wegen feiner großen Ei: genthuͤmlichkeiten wenigfteng mit einem Ortsadjectiv zu benennen. Um Syracus fcheint Pap. Podalirius nicht einheimifch ; weis ter füdlih, um Avola, das theilweife von Mandelbaumwäldern eingefchloffen ift, wird er nicht fehlen. Sch war aber im Früh: jahr, wann feine erfie Flugzeit feyn muß, weder dort, noch in Mefjina, fieng alfo Eeinen Falter der erften Generation und ent= behre fomit .eines der Haupterforderniffe zur Begründung feiner Urtrechte. Denn eg ift durchaus nöthig zu unterfuchen, wie fich diefe Generation zu der fpäteren und zum nordifchen Poda- lirius verhält. Ben meiner Ruͤckkehr nah Meffina war der fragliche Falter ſchon ziemlich verflogen. Am 10. July fam er mir zuerft zu Geſicht; es waren abgeftäubte und zerriffene Maͤnnchen, die, da ich feinen auffallend gefärbten Vorderrand der Vorderflügel, alfo nicht die Warietät Feisthamelii bemerkte, mich. nicht reizen Eonnten, auf Cinfammlung einer großen Zahl bedacht zu feyn. Sie flogen an den Blüthen der Scabiofen, die auf und an Gartenmauern tourzelten und daruͤber herab- hingen, und waren mit leichter Mühe zu fangen. Diefe Blu: 214 men, bie zu den wenigen damals. blühenden gehörten, waren fein gewöhnlicher Aufenthalt, befonders an den Eahlen Abhän- gen des Gaftellaccioberges, den der Falter auch zu feinem Nadıt- lager wählte. Wegen der Bequemlichkeit der Auswahl der we: niger fchledhten Eremplare erhielt ih fo nah und nach 6 Männ- hen und ein Weibchen. Sch befige von unferer einheimifchen Sommergeneration fein Eremplar zum Vergleih, und diefe ſcheinen mir ein zweytes Haupterforderniß für die Beurtheilung ber Artrehtegder Sicilier zu ſeyn; ich bezweifle aber gar nicht, daß wie an unfern Pontien, fo aud an unferem Papilio durch die Sommergeneration die fehwarze Färbung zurüdgedrängt und durch die helle verdeckt werde. Pap. Feisthamelii Duponchel hist. nat. des Lepid. Supplem. Papil. pl. 1. fig. 1. ©. 6 fommt offenbar unfe tem Podalirius Zanclaeus am nädften. Duponchel be: bauptet, fein Falter flirge mit dem gewöhnlichen Podalirius um Barcelona zufammen, ohne daß fich beide mit einander miſchen; ich alaube dies gern, nur mit der Einſchraͤnkung, daß id für Podalirius den Frühling, für P. Feisthamelii den Sommer als Flugzeit vorausfege, Ohne Vorbehalt glaube ich ferner Herrn Dupondel, daß P. Feisthamelii über das ganze Lıtorale des mittelländiihen Meeres verbreitet fy. Wagner meldet (Neifen in Algier III., S. 203), in der Negentichaft Algier ericheine von Podalirius auch die Varietät Feisthamelii: viel weißer als die gewöhnliche Art mit gelbem Rande der Vor: derflügel, mit Abweichung in einigen Flecken vom Podalirius des gemäfigten Europas; aber feine Schwänze fein nicht länger, wie Duponchel irrig angebe. Wagner muß alfo in Algier den gewöhnlichen Podalirius auch getroffen haben; Schade, daß er über die Flugzeit nichts mittheilt. Dupon— het findet an feinem Pap. Feisthamelii folgende Verſchieden— heiten vom P. Podalirius. 1) Oberfeite nicht überall gleich: mäßig gelb, fondern ftandhaft weißlih; am WBorderrande der BVorderflügel und am Rande der Hinterflügel dunfelochergelb. 2) Die ſchwarzen Binden breiter; die gelbe Linie vor dem Hin— terrande der Morderflügel auf der Flügelhälfte verlöfchend. 3) Der ſchwarze, gelbgepuderte Raum der Hinterflügel, worauf die blauen Mondficheln ftchen, breiter. 4) Der Augenfled ber Hinterflügel regelmäßiger, beftebend aus einem ſchwarzen Halb: monde, der an feinem obern Theile fehr gebogen ift und eine blaue Mondfichel enthält, über fih aber 3 fehr parallele Halb- zirkel (demicercles; die Figur zeigt nur flache Bogenlinien) in febhaftem Nothgelb (roux vif — die Abbildung zeigt Blut: roth), in-Gelb und in Schwarz trägt. 5) Die Hinterflügel- ſchwaͤnze find verhältnifmäßig länger. Bon diefer Varietaͤt untericheidet fih die Meffinifche in fol genden Stüden: 1) die Oberfeite ift zwar gelblichweiß, aber nur bis zu den über die Queradern beider Flügel ziehenden Binden; dahinter iſt die Farbe merklich gelber, und zwar um fo merkli- cher, als der weißgefärbte Theil bey verfchiedenem Auffallen des Lichts etwag Neifartigihimmerndes hat. Der Vorderrand der Vorderflügel und der Hinterrand der Hinterflügel ift zwar gel: ber als die übrige Fläche, aber von der Färbung unfers notdi- ſchen Podalirius nicht verſchieden, am allerwenigften aber dun— kelochergelb (d’un jaune d’oere fonce), wie Dupondels Abbildung. den Vorderrand der. Vorderflügel zeigt. 2) Die ſchwarzen Binden find an ihrem obern Theile nicht breiter, ſon— bern eher ſchmaͤler ald bey Podalirius; allein auf den Vorder: flügeln verduͤnnen fich die beyden langen Binden, deren erſte den erften Aft der Mebdianader berührt, die zweite über die Querader zieht, bey weitem weniger als bey Podalirius, und I, 5 fo zeigt es auch Duponchels Abbildung; die erfte der beyden Binden erreicht füft in gleicher Breite den Innenrand, wo fie ben Podalirius fehr verdännet anlangt. Die gelbe Linie‘ vor dem Hinterrande der Vorderflügel ändert in der Länge ab, indem fie an einem Eremplar das Maaß des P. Feisthamelii, bey den andern das unfers Podalirius hat. 3) Der gelbgepuderte Raum der Hinterflügel ift gar nicht breiter als bey P. Podalirius, ja faſt noch ſchmaͤler. 4) Der Augenfleck der Hinterflügel wechfelt in der Geftalt, und der rothgelbe Fleck darüber hat durchaus die Geftalt wie Podalirius, indem er nehmlich breit und ein: wärts fehr erweitert ift. (5, Die Schwänze find wie bey Feisthamelii, nehmlich erheblich Länger und am Anfange duͤn— nev ale ben Podalirius.) Papil. Podal. Zanclaeus flimmt alfo in Vielen, woruͤber Duponcel fpricht, mit Podal. Feisthamelii überein, unter fcheidet fich aber durch lichtgelben Worderrand, gelbliche Hinter: vandhälfte und fehmälere ſchwarze Binden der Vorderflügel: und durch den breiten, rothgelben, eckigen Nand des Augenfleds der Hinterflügel. Da Duponchel über die Beſchaffenheit des Körpers nichts fagt, fo bleibt nocd) zu unterfuchen, ob fein Fal: ter darinn mit dem meinigen beffer übereinffimmt, als feine Abbildung, denn an biefer ift der Dinterleib ſchwarz, nur nad) hinten und feitwärts heller. Pon dem, was eine wahre fpecififhe Werfchiedenheit feines Feisthamelii begründen fönnte, hat er alfo nur die Länge der HDinterflügelf[hwänze angemerkt. Die an ber Bafis verengte Geſtalt und die lange gelbe Spike derfelben (welche wir auf der Abbildung fehen) hat er nicht beachtet, Es ift merfwirdig, daß Wagner‘ die beträchtlichere Länge der Schwänze ableugnet, während ein Vergleih von Duponchels Bild mit einem nordifchen Podalirius die Nichtigkeit der Du— ponchelfchen Angabe leicht beftätigt. Mein Podalirius fem. zeigt noch eine vielleicht zufällige Verfchiedenheit in der Farbe der Schwänze, der gelbe Nand geht nehmlich weiter gegen die Mitte berab, und auf der Unterfeite fogar als dünne Linie bis zur Spike. Das Mäunden befist diefe Auszeichnung nicht. Noch habe ich auf etwas weniger Weſentliches aufmerfam zu ma— chen, worin Dupondels und mein’ Falter von Podalirius verfchieden if. Die beiden ſchwarzen Hinterflügelbinden gehen ben ihnen mehr parallel, was baher kommt, daß die innere Binde an ihrem Urfprung ſchmaͤler ift und dieffeits des erften Aſtes der Medinnader d. b. mehr dem’ Innenrande genähert bleibt. So zeigt es wenigſtens Duponchels Abbildung rich— tig. Sie ſtimmt auferdem in Folgendem mehr mit dem Zanclaeus als mit Podalirius überein: der Innenrand der Hinterflügel iſt ſehr ſchmal ſchwarz, und da die folgende Binde gleichfalls ſchmal ift, fo bleibt eis ſehr breiter, gelblicher, nur etwas fchmwarzbeftäubter bindenartiger Streif dazwiſchen. In Duponkhels Bild iſt er ſchon mehr verengt ald am Zanelaeus, aber doch noch viel breiter al8 am Podalirius, wo er nur eine dünne, unterwärts in der Beſtaͤubung verfchwindende Linie bildet. Der zweyte Hauptunterfchied zwiſchen Podalirius und Zan- claeus befteht in der Karbung und Behaarung des Hinterleibes. Bey Podalirius ift er auf der Rüdenhälfte tieffchwarz und auf der Wurzelhalfte mit langen weißen Hanren reichlich bekleidet; der Bauch iſt gelb wie die Unterfeite der Din: terflüügel und bat zu jeder Seite zwey dicke ſchwarze Längslinien, die nur bis an ben Rand des Aftergliedes gehen; die Bauch— wurzel iſt dichter, aber Fürzer gelbhaarig als der Ruͤcken. — Bey Zanelsens iſt der ganze Hintetleib gelblichweiß; auf der 216 Ruͤckenſeite fchimmert der ſchwarze Grund hervor, und nur gegen die Bafis tritt er in einem fchmalen dreyedigen Fleck frey here vor, der durch Abreiben eine größere Länge gewinnt, Die Obere feite ift an der Bafis fehr fpärlich behaart, oder faft Eahl, und die Unterfeite hat weniger und £ürzere, mweißlichgelbe Behaarung. Die obere ſchwarze Seitenlinie fehlt ganz und gar; fomit hat Podalirias Zanclaeus zwey ſchwarze Linien weniger; die untere ift dünn und oberwärts gelb gerundet. Der dritte Unterfchied liegt in der Behaarung des Tho— rar und des Kopfes. Der Thorar ift bey Podalirius mas dicht- und langhaarig, beym Weibchen auf der Hinterhälfte we— nigftens feitwärtd ziemlich) lang behaart. Die Stirn ift dicht mit ſchwarzen, ober= und unterwärts mit gelben Haaren bedeckt; beym Weibchen find fie Eürzer, gelb und nur in der Mitte fhwarz. — Beym Zanclaeus ift dag Männden am Hinter: theil de8 Thorax fo behaart wie Podalirius fem., das Weib: hen aber noch kahler. Die Kopfhaare geben aber einen höchft auffallenden Unterfchied durch ihre Kürze; der ſtarke Buſch des männlichen Podalirius fehlt gaͤnzlich; an beiden Geſchlechtern ift die Beharrung und Färbung gleich, nehmlich hellgelb mit einer dien fchwarzen Strieme, die vom Thorax her über den ganzen Kopf zieht und am obern Munde des Dbergefichtd auf: hört; nue am Augenrande find fhwarze Härchen eingemifcht. Die Behaarung der Stirn und des Feibes, die Färbung des Hinterleibes und die Länge der Schwänze find alfo die Merk— male, die man nach meiner Anſicht beym Zanelaeus (und viels feiht Feisthamelii, wenn fie ja als zu unerheblich verfchieden zufammenfallen folften) bejtändig finden müßte, um darauf eine gute Art gründen zu Eönnen. Es gehört dazu die Vergleihung unferer Sommergeneration des Podalirius und der. Fruͤhlings— generation des Zanclaeus. Ueber das von Loͤw in der Gegend von Ephefus im April oder May gefangene Eremplar des Podalirius habe ich nad: - zuttagen, da es in dem vorliegenden. Falle von Michtigteit fheint, daß eg männlichen Gefchlechts und in der Faͤrbung und Behaarung des Körpers, desgleichen in der Färbung der Flügel- und der Geftalt der Binden ein Achter Podalirius iſt. Der Hinterflügelfchwanz ift nicht länger, wohl aber ein wenig ſchmaͤ— ler und an der Spitze ein wenig breiter gelb. Das Hinterflü= gelauge ift ſchmal und hat faft den fehmalen Bogenrand, mie Duponchel's Feisthamelii, nur aber orangegelb, und nicht dunfelroth. Es hindert alſo nichts, den Falter für den gemein- ften Podalirius anzunehmen. Ich fann die Bermuthung nicht unterdrüden, daß der Frühling ihn um Meffina in einem: gleis chen Gewande auftreten laffen werde. 42. (2.) Machaon. Var. a. vernus (Sphyrus H. ?) pilosior, abdominis dorso late nigro, alarum anteriorum venis di- latatis, omnium fascia postica latiore (spec. Messan. mas. et fem ). Yar. b. aestivus fronte brevius pilosa, abdominis vitta dorsali nigra. a) fascia alarım posteriorum cellulam discoi- dalem attingente (Syrac., Mess., Bruss.). ß) fascia alarım poster. cellulam discoidalem non attingente; cauda breviore (Cat., Rom). y) ut ß, sed cauda longiore (Neapol.), Die ficilifchen Eremplare, vorzüglich die frühften, zeichnen fich durch größere Ausbreitung des Schwarzen auf den Flügeln aus. Daher find die Adern der Worderflügel breiter gerundet, die 217 ſchwarzen Flecke groͤßer, die dazwifchen liegenden gelben Zellen und Räume eingefchränfter und Eürzer, "das ſchwarze Wurzelfeld bis an den erſten Aſt der Medianader- verlängert ; die ſchwarze, gelb und blaubeſtaͤubte Binde vor dem Hinterrande aller Flügel ift vorzüglich breit, aber nicht immer reicht fie auf den Hinter: flügein — wie an dem Männdyen, das Dr. Löw bey Bruffa fieng — mit einer Ede an die werdidte Querader. Die Frühlingsvarietät flog bey Meffina vom Anfang des März durch den April, aber gar nicht häufig, an den Bergab— hängen, :wo fie vorzüglich die Blüthen der Fedia cornu copiae beſuchten. Ich fieng nur ein Männchen und zwey Weibchen; fie find am Kopf, Nüden und Hinterhals Tanghaarig, und’ der Hinterleib iſt oben in beträchtlicher Breite fhwarz. Am Bauch) haben: die Weibchen zu jeder Seite eine ſchwarze Linie und in der Mitte einen unvollfommnen Doppelſtrich, der an dem ein= gezogenen Bauche des Männchen‘ zu fehien fcheint. Die ‚Sommergeneration kam bey Syracus, wo einzelne Früh: lingsfalter im April und wohl auch im May flogen, in der Mitte Juny zum Vorſchein. Sie hat ihr Hauptmerkmal darinn, daß ihr Hinterleib oben auf: in einem ſcharf “begrenzten Streif tiefſchwarz, am der! Seite hellgeib'iit." Auf dem Bauche find nur zwey feine ſchwarze Linien), die beym Männchen nicht felten unter dem umgebogenen Rande der Rüdenplatten ver: ſteckt liegen. Auf der’ Bauchmitte fehle die fchwarze Färbung ; fie, traͤgt nur gelbe Behnarung. Im: July und Auguft war Machaon nicht ſelten auf der Halbinfel bey dem Leuchtthurm; er fegte fich an blühende gelbe Difteln und war nicht ſchwer zu fangen. Die’ zwey dort er- langten Sremplare zeigen das Schwarz der Hintetfluͤgel an die Mittelzelle ſtoßend. An diefem Orte lebte die Raupe auf: der ganze Streden befleidenden Cachrys pungens, wie mir eine leere Puppe zeigte, die an einem trocknen Stengel diefer gelbbluͤthigen Umbelle faß, und eine'nusgewachfene Raupe, die ich am 8. Aus guft! fand. Sie kroch auf dem faft duͤrren Kraut und: war bläffee als unjere Machaon-NRaupe. Am 4. Augnft hatte fie ſich angeiponnen und fruͤh am 5. mar fie ſchon eine Puppe. Der Schmetterling, ‚der mir in Neapel am 16. Auguft aus: Eroch, gehört zum den kleinſten mir in Italien vorgefommenen. Er iſt blaßgelb — die, Puppe war in einer verfchloffenen Schach: tel verwahrt worden — und hat eine vorzüglich breite, ſchwarze Binde der. «Hinterflügel, die mit der: Querader in einem breiten Raume zuſammenhaͤngt; die Hinterflügelfhwänze find ſchmal und ziemlich lang, tie an den bey Syracus im Juny gefange⸗ nen zwey Männchen. — Ein am 3. Zuly bey Catania gefan: genes Weibchen ift dunfelgelb und gewaltig groß (dev Vorder: flügel von der Baſis bis zur Spige faft 1 1) mit Eurzem, ziemlich breitem Hinterfluͤgelſchwanz. — Bey Neapel erhielt ich am 11. Auguft ein Männchen am Lucrinerfee,'und bey Rom von mehreren ein fehr fchönes Männchen am 26. Auguft. Beide ftimmen darin überein, daß fie das helle ‚Gelb unfers gewöhnlichen! Machaon, dabey eine reichliche Beſtaͤubung auf den Votderfluͤgeln haben, und daß ihre ſchwarze Hinterfluͤgel⸗ binde breiter ift als beym nördlichen Machaon. Sie find‘ ver: fchieden in den Hinterflügelfchwängzen, die bey dem Neapolitaner ſchmal und lang, beym Römer kurz und breit find; außerdem hat: legterer am Bauche in der Mitte zwey fhwarze Striche. Es ergiebt ſich hieraus eine "bedeutende Veränderlichkeit des alters in der Färbung, Behaarung, Flügelgröße, Geftalt und Ränge der Hinterfluͤgelſchwaͤnze. Boisduval führt im Inder (S. 1.3) als neue Papilio- nen-⸗Art Hospiton Gene aus Sardinien auf’ und bezeichnet Iſis 1847, Heft 3, 218 fie fo: „verwandt mit Machaon, aber viel ſchwaͤrzer und völlig verfchieden, indem auf der’ Unterfeite der Vorderfluͤgel die braune, vor dem Rande befindliche Binde ſcharfgezaͤhnt und die ocher— gelben Randflecke pfeilförmig find; auf der Oberſeite haben die Hinterflügel‘ einen hochrothen Bogen im Schwanzwinfel und Moͤndchen am Rande, Die Raupe: gruͤn mit ſchwarz, weiß: lich⸗ und roth punctiert und mit verkuͤmmerten Doͤrnchen verſe⸗ hen, lebt auf Ferula communis.“ — Daß die Raupe ihre Dornen, wenn auch verkuͤmmert, aus der Jugendzeit behaͤlt, würde mir ein unwiderleglicher Beweis der Artverſchiedenheit ſeyn. Allein die Boisduvaliſche Mittheilung iſt mir nicht begruͤndet genug; ſie muß erſt von einem genauen Beobachter wiederholt und genau mitgetheilt werden, wenn ich ihr unbe— dingten Glauben ſchenken ſoll. Laſſe ich alfo bie Raupe und ihre Sutterpflanze, die bey Meffina eben fo gut den’ Machaon nähren kann, ganz aus den Augen, fo bleibt nichts uͤbrig, wodurch das plane distinctus bewieſen wuͤrde; hoͤchſtens waͤre es der rothe Bogen im Schwanzwinkel der Hinterfluͤgel. Herrich⸗Schaͤffer ſtellt denſelben Hospiton in ber ſyſtematiſchen Bearbeitung Tab. 53. Fig. 249. 250. ©. 140 vor und begründet die Artrechte mit mehrern Einzelnheiten, von denen ich die wichtigen muſtere. 1) Vorderfluͤgel weniger fpisig ald, ben Machaon. Meine zwey Meffiner Weibchen der Varietaͤt a baben offenbar. breitere und ftumpfere Flügel als die übrigen, mit, denen. das, Männchen, ‚ziemlich übereineommt; fie bilden den Webergang ; von Hospiton zu unſerem ‚einheimifchen Machaon, 2) Die. Schwänze der. Hinterflügel viel fürger. Diefe zeigt, die Abbildung allerdings. ſehr kurz; aber eines jener beiten Meffiner Weibchen, auf dag ſich am meiften die Merk: male des Hospiton anwenden -laffen, hat fie Eürzer als das andere und. faft fo kurz und fein wie Hospiton. 8) Die Hin— terfluͤgelbinde iſt einwaͤrts nicht ſcharf begrenzt, ſondern in Atome aufgeloͤſt. So habe ich allerdings Eeinen ‚Machaon gefehen ; aber diefeg Merkmal fcheint mir ‚doch. zu, unerheblich. 4) Die blauen Flecke darin viel kleiner. So Elein wie in der Abbildung babe ic) fie an einem. fchlefifhen Männchen! Meine Südeuro= päer find fehr reichlih mit Blau begabt. 5) Statt des hoch= rothen runden Flecks im Afterwinkel ift bloß eine rothe Mond: fihel da, die von der blauen daruͤberſtehenden durch eine ſchwarze Linie getrennt wird. Diefe Bildung der Flede ift allerdings fehr auffallend, da ich an Allen 'meinen Achten Ma- chaon nichts Aehnliches bemerke. 6) Auf der Unterfeite der Vor— derflügel bildet die’ ſchwarze Nandlinie eine ſcharfe Zadenlinie, und die folgende "Binde ift auf beiden Seiten ſcharf gezähnt. Da fi hierin eine ſehr große Veränderlichkeit zeigt, fo würde ein hoher Grad der Ausbuhtung noch nichts beweifen; ein ganz eben fo ſcharf gezähntes Eremplar befige ich freilich nicht. — Alle ande ren Unterfchiede 3.3. der, daß die blauen Monde auf der Unter: feite der Hinterflügel einen rothen Wiſch tiber ſich haben — mein Meffiner Weibchen bat die drey Zellen zur Hälfte rothausge- fuͤllt — find zu unerheblich, als daß fie” eine weitere Erörterung verdienen follten. Was alfo den Pap. Hospiton auszeichnet, ift nicht die Kürze der Schwänze, nicht die Breite der Flügel, nicht das reichlichere Schwarz, fondetn die Geftalt des rothen Flecks im Schwanz: winkel der Hinterflügel — aber felbft diefe muß bey Machaon dem Mechfel uritertvorfen feyn, da Freyer einen Machaon, den Hr. Schäffer noch dazu für eine unerhebliche Varietaͤt erklärt (S. 139) ganz ohne rothen Fleck abbildet N. Beitr. I. Tab. 74, Fig. 1. ©. 138 — und boͤchſtens die ſtark gezahnte Binde der Vorderflügel auf der Unterfeite, — Ob dieſes aber 14* 219 an vielen. Exemplaren ftandhaft bleibt? Bey fo großen Schmet: terlingen hat man doppelte Vorfiht nöthig. In den Samm: tungen find gewöhnlich wegen de3 großen Raums, ben fie ein- nehmen, nur ein paar Eremplare ‚jeder Urt zum DBergleiche vorräthig. Es kann daher fehr leicht geſchehen, daß, wenn unter einer Maffe erzogener oder gefangener Eremplare die abweichend: fen ausgewählt und dem Befiger von wenigen gemeinen Erem: plaren alg neue Art vorgeftellt werden, diefem die AUnterfchiede erheblich erfcheinen, weil ihm die Bindeglieder vorenthalten: find. So ſchuf befanntlib Dahl neue Arten. So wurde auch die bey Herrih: Schäffer fonderbarer Weife auf einerley Zafel mit, Hospiton befindliche Thais Rumina var. Honnoratii zur eignen Art erhoben, die. dann. eingezogen: werden: mußte, weil die Mittelglieder ungeachtet, der Verſicherung des Entdeders der vorgeblich neuen Art, daß es feine gebe, nicht unentdeckt blie= ben. Ob nicht auch dem. Pap. Hospiton daſſelbe Schidfal bevorftehen follte ? Pontia. Gofta Eennt als Neapolitanerinnen 1) Crataegi (um Hreapel im May fliegend). 2) Brassicae („iſt der ſchaͤd— lichſte Schmetterling für die Gemüfegärten, die er in menigen Tagen verwüftet”‘). 3) Rapae (nicht weniger ſchädlich). 4) Narcaea im Auguft am Gran Saſſo. 5) Napi (ohne genaue Ortsangabe mit einer Varietät: alis anticis rotundatis integris, supra apicis nervis maculisque duabus fusces- centibus, postica obsoleta, 'subtus albidis; alis posticis supra albidis macula fusca obsoleta in margine antico, subtus venis dilatatis virescentibus, welche er Ende Auguft auf der Majella und dem Gran Saffo fieng; mag fie Ausges zeichnetes hat, fcheint mir aus diefer Phrafe gar nicht hervorzu: gehen). 6) Daplidice (felten in Gebirgsgegenden‘). 7) (6.) Cardamines (nicht felten). 8) (7.) Eupheno (in Terra d’Dtranto in den Küftenwäldern von San Gataldo). 9) (8.) Sinapis (ohne Zlugort). 10) (9.) Ausonia (in Terra d'Otranto fern von bewohnten Orten). Sch habe hiervon nur ſechs angetroffen, nehmlich: A. Pieris 43. (1.) Brassicae. Die Raupe diefes Schmetterlingg überwintert um Mel: fina, vielleicht gar.in ihrer Nahrungspflanze freffend ; am 6. Fe: bruar fand ich eine ‚auggewachfene ‚an der Clypeola ‚maritima, und am 23, März zwey angefponnene an einer Gartenmauer. Schon am 18. Februar fah ich einen. männlichen Falter flie— gen; diefe Art. war. aber. deffenungeachtet im März und. April nicht fehr gewöhnlid). Bey Spracus fieng fie an zu. Ende May häufig zu werden, und am 22. Juny. traf. ich viele Falter, von’ beiden Geſchlech— tern, die in Gefellfhaft von: Hipp, Ida, und Hispulla ein, Mit: tagsfchläfchen hielten. Sie hatten fich bey der. druͤckenden Hitze in dem, £ühlen Schatten der. Kalffelfen von, Epipolae ins Gras und / an die aus dem Felſen hervorgewachfenen Kräuter: gefest, von denen ich ganze Schwärme,. auffcheuchte. Die ſiciliſchen Falter, find. in der Ränge des Endgliedes der Zafter und in der Geſtalt der. Fühlerkolbe fo. veränderlich, mie die unfrigen; die Hinterflügel der Sommergeneration zeigen ſich weniger geftredt, mehr gerundet als die Fruͤhlingsfalter. (Auch unfere einheimifche P. brassicae Ändert darin ab; das von Löw aus Kleinafien von Adirnas mitgebrachte Weibchen, hat fie ziemlich geſtreckt, die Fühlerkolbe fehr lang gezogen und das letzte Taſter— glied lang.) Die Frühlingsfalter von Meffina find faſt alle 222 viel Eleiner (das Eleinfte Meſſiner Männchen. gefpannt 2 1" breit, das Eleinfte Syracufifche über 24), als die Sommer: falter von Syracus; die Oberfeite der Weibchen ift gelblichweiß, befonders reichlich ‚mit‘ Gelb gemiſcht auf den Hinterflügeln. Un: beiden Gefchlechtern ift die Slügelbafis, beym Weibchen fehr ausgedehnt, ſchwarzgrau beftäubt, und die ſchwarze Vorderflü- gelfpige ift vorzüglih am Rande durch vielen weißlihen Staub verdeckt. Auf der Unterfeite find die Hinterflügel fchmusiggelb und mit fehr reichlihem Staube bekleidet, der gegen die Bafis am dichteften liegt; von dem ſchwarzen Fleck der Dberfeite ift am Vorderrande felbft ein ſchwarzer Strich, vorhanden und dar— unter felten foviel ſchwarzer Staub, daß er fich als Fleck in der übrigen Beftäubung bemerkbar macht: Der Hinterleib ift am Bauche gelbweiß, fonft ſchwarz, und trägt eine weiche, weiße, ziemlich lange und reichliche Behanrung. Die fehs von Syracus mitgebrahten Eremplare (6 M,, IM.) haben außer ihrer Größe und der Breite ihrer Hinter- flügel noch folgende Auszeichnung: die ſchwarzen Flügelfpigen find weniger weißftäubig, ‚die Vorberflügelflede der Weibchen größer und tiefer ſchwarz, die Flügerbafis viel weniger bejtäubt ; legteres gilt ganz beſonders von der Unterfeite der Hinterflügel, deren Gelb. beym Männchen heller, beym Weibchen: faft weiß: lich ift, und: bey letzterem fehr fremdartig ausfieht. Der ſchwarze Staubfled am Vorderrand ift wegen der fehlenden ‚andern Be: ffäubung ſehr merklih. Der Hinterleib ift obenauf nur an der Bafis weißhaarig, faft nur an den zwey erſten Rin- gen; das Schwarze reicht meniger tief feitwärts und ift mit weißem Staube Überdedt, durch welchen es am meiften an den Einſchnitten hervorblickt. Es ergiebt ſich hieraus eine P. brassicae a) verna: alis posterioribus subtus dense pulvereis, abdomine nigro longe villoso, subtus albido-(mas et fem. Messan.) b) aestiva: alis posterioribus subtus rare pulvereis, abdomine superne nigricanti ad basin piloso (mas et fem. Syracus.) Um Meffina war P..brassieae im July bäufig, aber fo ſchlecht, daß ich fein, Exemplar mitnahm. Wie fich ihr Vor— Eommen: um Neapel: verhält, weiß: ich aus eignev Erfahrung nicht: anzugeben, da ich, mir. nicht8 ‚darüber, notirt ‚habe. Nach Boisduval bewohnt P. brassicae aud) Aegypten, die. Ber: berey, Sibirien, Nepaul, Caſchemir und felbft Japan. Er un—⸗ terſcheidet 4 Varietäten: A): erueivora [!] etwas kleiner, Vor: derflügel anı der. Baſis, beſonders beym Männcen, fowie an Borderrand und. Spike reichlich ſchwaͤrzlichgrau. Japan. — B) Weibchen auf dev Oberfeite fchwärzlichgran. Paris. C) Maͤnn⸗ chen oben fo fchmarzfledig wie unten. Ganz Europa. :D) Weib: chen $ kleiner, mit weniger. geftredten Fluͤgeln; $lede und Borderflügelfpige: blaß ſchwaͤrzlichbraun. Vielleicht eigne Art. Nepaul, wo auch die gemeine. europäifche Art vorfommt. Stepbens, dem das richtige Gefühl für das, was Species ift, gänzlich. abgeht, hat eine neue Species fabriciert undıin ben Illu- strat, of brit. entom. IV. ©. 17 unter tem Namen Chari- elea erft mit einer» corrupten Diagnofe characterifirt und dann ausführlich befchrieben, begründet und Tab. 3. Fig. 1. abge: bildet. Diefe Stephens iſche Species ift;Eleiner, die Vorberflügel: ſpitze iſt oben aſchgrau ohne einwaͤrts gehende Zähne, beym Weibchen ſchwarzgewoͤlkt; Franzen ringsum gelblichz Hinterfluͤ—⸗ gel auf der Unterſeite tiefer ‚gelb; und. dichter beſtäubt. So ein Maͤnnchen, deſſen Vorderfluͤgelſpitze nur grau und einwaͤrts ziemlich geradrandig iſt, habe ih im März bey Meffina gefan— gen. Stephens würde wahrſcheinlich unter meinen ficilifchen 221 Eremplaren der. P. brassicae 2 — 3 neue Species herausges funden haben. j 44. (2.) Rapae. . a) verna: abdominis dorso late nigro, longius villoso; alarım basi superne posterioribuspue subtus nigri- canti - pulvereis. «) alarum anteriorum apice nigro (mas. Mess.). ß) al. ant. apice cinerascenti (mas et fem. Mess.). y) al. ant. apice vix pulverato (fem. Syrac.). b) aestiva 1. Syracusana: major, abdominis dorso anguste nigro, basi tantum pilosa; alarum basi supra posterioribusque (subtus flavicantibus) minus pulvero- sis; anteriorum apice cinerascenti (mas_et fem.). ß) ut @) sed major, alis posterioribus subtus flavis (1 spec. fem.). 2. Messanensis: major, abdomine albo, basi tan- tum pilosa; maris alarum basi posterioribusque subtus vix vel nihil pulvereis. &) alarum anteriorum apice maculisque mediocribus nigris (mas et fem.). ß) al. ant. apice maculisque magnis (1 fem.). y) al! posteriorum macula utrimque expressa (1 fem.). 6) alis superne exalbidis (2 fem.). e) al. aut. apice cinerascente (1 fem. Catan.). Sie fängt bey Meffina in den Bergen vor dem 15. Febr. zu fliegen an; denn ein. an dieſem Tage gefangnes Männchen war fhon etwas abgeflogen. Sie iſt in diefem) Monat, dem März und April keineswegs ‚häufig, und da fie weder im den Gärten, noh an den terraffirten Bergen leicht zu verfolgen iſt, fo ift fie mühfam und felten zu. fangen. Die. bis zur, Mitte Aprils dort gefammelten Eremplare find auf, der. Dberfeite der Flügel an der Baſis reichlich ſchwaͤrzlich beſtaͤubt, und dieſe Beſtaͤubung zieht ſich ſchmal am Vorderrande der Vorderfluͤgel bin. Hinſichtlich der Vorderfluͤgelſpitze zeigt ſich eine ‚Doppelte Verſchiedenheit. Bey einigen Maͤnnchen und allen Weibchen iſt ſie nur grauſtaͤubig, und eben ſo der Fleck darunter und der am Vorderrande der Hinterfluͤgel, welcher letztere wohl auch ganz fehlt. Das Weibchen hat ‚außerdem: noch, auf. den. Vorderfluͤ— geln den Fed zwifchen der Subdorialader,und denn erſten Afte der Medianader, und von ihm aus geht ein Staubftreif längs des Innentandes bis zur Baſis. Ben zwey sandeın Männchen ift die Vorberflügelfpige ſchwarz, aber nicht, in ſo großer Aus- dehnung wie ben der Sommergeneration; auch der Fleck in. der Gabel der. Medianader und der, Hinterflügelfled, find Schwarz und beutlih. An diefen Exemplaren ifb auf der) Unterfeite. der Vorberflügel der Fled in der Gabel vorhanden; von dem über der Subdorfalader find kaum ein paar Stäubchen zu. entdeden, während ihn. die blaffen, Exemplare und, die Weibchen öfters groß und deutlich zeigen. Bey allen Crempiaren (aber ift die Unter— feite der Hinterflügel fehr reichlich ſchwaͤrzlich beftäubt und. mit dem gelben Mittelftrahl (dev Mittelfalte). deutlich gezeichnet, ber von der Bafis aus nach dem Hinterrande läuft, Hinterleib -am Bauche weiß, übrigens. ſchwarz und mit. weißlicher Behaarung. Auch bey Syracus flog P. rapae nicht häufig. Zwey am 23. und 26. April gefangene Weibchen: haben: im: dee Vorder⸗ flügelfpige nur eine. kaum merkliche, graue Beſtäubung; auch die. dee Unterfeite der Hinterfluͤgel iſt ſchwach, ungeachtet die aewöhnlihen dunfeln Flecke in ‚gewöhnlicher Stärke! dx find. Ob dieſe geringere Beftäubung der ganzen Fruͤhlingsgeneration um Syracus eigenthümlicy oder nur zufällig ift, kann ich aus 222 Mangel an Material nicht entfcheiden. Zwey Männden uud ein Weibchen, die ich in der Mitte May und im Juny fing, fcheinen mir zu der Sommergeneration zu gehören; dieſe hat wenig Ausgezeichnetes. Bey größerem Ausmaße haben bie Flügel an der Bafis auf der Oberfeite eine ſchwache Beftäubung und in der Flügelfpige einen deutlichen, grauen Fed; bey den Männchen hat bloß die Gabel der Media- nader einen led, bey den Weibchen iſt auch der untere da, und ein ſehr ſchwacher Schatten zieht von ihm am Sinnen: rande zur Bafis. Die Unterfeite der Hinterflügel hat ein fehr blaffes Gelb: mit noch ſchwaͤcherer Beftäubung, die an der Au: Fenhälfte fat ganz fehlt, fo daß hier der Strahl kaum noch zu unterjcheiden iſt. Der Hinterleib ift reichlicher weiß gepudert, läßt aber auf der NRüdenfeite das Schwurze, beſonders gegen den Ruͤcken bin, deutlich ducchbliden. Ein ſehr ſchoͤnes Weibchen (Var. b. 1.) fieng ih am 24. Manz; ich hielt es für ein Eleineres Eremplar der P: bras- sieae, bis mich eine genaue Unterfuhung darüber belehrte, daß es ein Mittelding von P. brassicae und P. rapae, und zwar der letztern mäher iſt; felbft der Gedande, es möchte ein Baftard von beiden feyn, iſt mir eingefommen. Es ift viel größer als irgend ein Eremplar der P. rapae (Flügelfpannung 2’ 2’) mit breiten, am Hinterrande nach außen converen Vorderflügeln wie bey P. rapaez Vorderflügelbafis reichlich, aber blaßgrau beftäubt ; der Fleck in der Flügelfpige [hwärzlih, am Vorderrande breit weiß fäubig, am Hinterrande nicht bis zur: Mittelfalte "verlängert, während er bey P. brassicae bis Uber die Gabel der Median: ader hinreidt. Die zwey fchwarzen Flede find edig, ſcharfran— dig, aber weniger tief ſchwarz als bey P. brassicae; an dem untern beginnt ein grauer Innenrandfchatten, der an dem Filed felbſt am tiefiten ift. Die Hinterflügel, an der Baſis faſt ohne Staub, haben die gelbliche Mifhung der Grundfarbe aͤhnlich wie P.:brassieae , was in dem Durchſchimmern der Färbung der Unterfeite feinen Urfprung hat; am Vorderrand gegen die Bafis ift das Gelb aber lange nicht fo tief wie bey P. brassicae. Die Unterfeite hat in’ der Vorderflügelfpige und auf den Hin: terfluͤgeln ein ſehr lebhaftes Gelb, wie es ſich bey P. rapae gewöhnlich an der Vaſis des Vorderrandes findet, und mie ich es an dem in der Iſis 1840. S. 131 beſchriebenen Weibchen auch aufnder ganzen Flaͤche ſehe; der Worderrand iſt an ber Baſis ſchmal orangegelb und: graue Staͤubchen zeigen ſich faſt nur und ſpaͤrlich zwiſchen der Mittelfalte und der langen Ab— dominalader. Der Hinterleib ift dicht gelblichweiß beftäubt mit fehr wenig durchfcheinendem Grau, der Rüden an der Baſis lang behaart, hinten fehr kurz pubescirend;' der Bauch ander Seite fo gelb wie die Unterfeite der Hinterflügel. Das Endglied der Tufter ift lang. — Was alfo diefes Eremplar der P. bras- sicae nähert‘, iſt dier Größe, die Geftalt der Worderflügel, die Größe, Geftatt und Schärfe der Flecke auf denfelben, die gelb« lichweiße Farbe der Hinterflügel auf der Oberfeite und die leb— haft gelbe auf der Unterfeite. j Die im July und Auguft fliegende! Sommergeneration um Meſſina wird durch ihren Faft' ganz weißen, nuran der Bafis länger behaarten Hinterleib characterifirt. Das Männcen'hat auf der ganzen Dberfeite ein fehr reines Weiß, wie auch oft. das Weibchen; jenes’ ift an der Bafis ohne Be: fräubung, diefes mit. einer ſchwachen und fehr hellgeauen. Die Vorderfluͤgelſpitze "hat ben beiden einen ſchwarzen, am Vorder— rande weißbeſtaͤubtem Fleet, von welchem an der Längsader, die vom der Querader zum: Hinterrande geht, ein kurzer ſchwarzer Strich binzieht. (Er fehlt den Weibchen öfters oder iſt mit 223 = Staub bededt.) Der ſchwarze Fleck in der Gabel ift deutlich und rund, beym Meibchen groß. Mur vdiefes beſitzt den Fleck darunter, und zwat in verfchiedener Stärke, und bisweilen einen dünnen Schatten am Innenrande bis zur Bafis. Auf der Un: terſeite zeigt er fich im verfchiedener Stärke. Auch der Vorder: randfleck der Hinterflügel Aandert in Größe und Stärke. Auf der Unterfeite der Hinterflügel fehlt die graue Beftäubung beym Männchen entweder ganz oder doch faft ganz, und auch beym Weibchen ift fie nur unbedeutend gegen die Bafis vorhanden); es zeigt fich alfo nur ein zartes, blaffes, faſt weißliches Gelb, fo daß der Abftand zwifchen einem Männchen vom 11. July und einem vom 15. Februar ungemein groß ift. Der Hinter leib hat außer: den Haaren der Bafis und auf dem Rüden am Anfange der, Segmente Furze, ſchwer Eenntliche weiße Haͤrchen und am Bauche ein reineres Weiß als am Rüden. Zwey Meibchen, von denen ic) das eine am 15. July in der Begattung mit einem: eben befchriebenen Männchen fing, haben auf der Dberfeite eine gelblichweiße Grundfarbe und dort ein weniger tiefes. Schwarz in den Fleden (b, 2. 6). — Ein andres Meibchen hat den Fleck in der Gabel der Medianader fo ftark, daß es beide Adern berührt, an welden ein ſchwaͤrzli— cher Schatten bis zum Hinterrande hingeht (b, 2. B). — Nod) ein anderes Weibchen hat auf der Unterfeite der Vorderfluͤgel über diefem led in der Gabel der Subcoftalader einen ſchwaͤrz⸗ lichen Nebelfled und einen ahnlichen am Worderrande der Hin: terflügel auf der Stelle des Fleds der Oberſeite (b, 2. y). — Ein am 2. July bey Catania gefangenes Weibchen gehört nad) Hinterleib und Unterfeite der Hinterflügel zu diefer Meffiner Generation; die Vorderflüigelfpige ift aber nicht ſchwarz, fondern grau, und auch die Flede find Licht. — Ein Männden von Sorrent (8. Auguft) bildet dadurd) den Uebergang zu der Sy— tacufer Sommergeneration, . daß die Bafis der Flügel ſchwach beftaubt ift, und auf feinem Hinterleibsruden der ſchwarze Grund mehr. hervorfchimmert. Un eine AUrtverfchiedenheit diefer Sommergeneration an ben beiden verfchiedenen Kocalitäten kann nicht: gedacht werden. Bey Meffina flog die Sommergeneration am liebften, mie bev ung, an Ballota nigra, außerdem an Scabiofen; bey Gas tania an Valeriana rubra. Mie fich die. befchriebenen Abanderungen zu den Generationen, unferer einheimifchen P. rapae verhalten, ift mir unbekannt, da ich felbft bisher deren Werfchiedenheiten nicht beachtet habe und nirgends etwas darüber angegeben finde. Scopoli führt zwar 6 (Faun. Carniol. 170), Stephen® 4 Varietäten von P. rapae auf (Sllufte. IV. 1. ©. 19), aber nur nad der Ber fhaffenheit der Flecke und der Farbe der Vorderflügelfpige, ohne Rüdficht auf den. Einfluß der Jahreszeit. Nah Boisduval (Species gen. des Lepidopt: I., ©. 520) fliegt P. rapae auch in Sibirien, Kleinafien, Kaſche— mir, Aegypten und der Berberey. Wagner fagt nichts über ihe Vorkommen in Algier. Cofta müht ſich auf einer ganzen Quartfeite ab, die P. rapae und P. brassicae zu unterfcheiden und giebt doc) Feine oder irreführende Merkmale. Er bildet Tab. 3. Fig. 3. 4 als Var. minor ein Weibchen ab, das fich durch nichts von P. rapae als Durch feine Kleinheit unterfcheiden foll, und das er in den böhern Regionen der Apenninen: Aspromonte, Matefe, Gran Saffo im July und Auauft fand. Die Abbildung, fo fehlecht fie ift, zeigt offenbar die P. Ergane Hübn. (Narcaea Tr., Freyer) in außerordentliher Kleinheit (14% Fluͤgelſpan— 224 nung); denn auf der ganzen Unterfeite iſt gar Eein Fleck zu fehen. Dennoch führt er unter eigner Nummer Pont. Narcaea auf mit der aus Treitſchke abgefchriebenen‘ Artphrafe und den eben daher, genommenen Gitaten! Er ſchreibt „darüber: „Dieſer alter ift fiher nur eine Abänderung: (derivazione) der P. rapae, was auch der vorerwähnte Autor (dem zu. citiren er in der Eile vergeffen hat; er meint Treitſchke) daruͤber meinen mag. Er weicht im Weſentlichen nur in der Groͤße und darin ab, daß die Unterſeite der Vorder- und Hinterfluͤgel ohne Flecke find. Mas die Größe betrifft, fo ift ſie an allen Arten veranderlic, und vorzüglich an den fo gemeinen Faltern P. brassicae und P. rapae. In Bezug, auf die Slede ift zu bemerken, daß fie oft bey den genannten. Arten, verfchwinden, ſowohl die der Unterfeite wie die der Oberſeite. Inzwiſchen eriftirt ben P. Narcaea der Fleck der Spike und, jener Eleine, der dahinter einmärts folgt, auf den Vorderfluͤgeln und auf dem Vorderrande der Hinterflügel findet, fich. die Spur des Flecks, den man deutlich bey P. brassicae bemerkt, jedoch ver- wifht nad Werhältniß der. geringern Größe des Individuums. Die Unterfeite der Hinterflügel iſt ‚grüm [2] gefärbt, nicht anders als die der zwey genannten Arten, und wenn auch. diefe Farbe ein wenig lebhafter oder einfürmiger ‚als. die der. beyden Falter fein follte, fo würde biefe Sntenfität ber Faͤrbung noch nichts für die ſpecifiſche Exiſtenz beweiſen. In ‚meiner. Sammlung | finden ſich alle ſtufenweiſe Uebergaͤnge von dieſen Arten (di tali speeie). Ich fing den Folter an den Abhaͤngen des Gran Saſſo im Auguſt.“ — Ich muß hier darauf aufmerkſam machen, daß Coſta eine aͤchte Prgane als Varietät der Rapae abbildet und befpricht, als ob ihm die Unterfchiede beyder Falter gar nicht bekannt find; daß alfo, was er darüber fagt, noch keineswegs _ als Entfcheidung gelten kann. — Boisduval erklärt in Spec. gen. des Lepid. 1., ©. 520 und im Inder ©. 4. 17 Ergane für P. rapae var., und Herr.-Schäff. fällt in der foftematifchen Bearbeitung S. 96 daſſelbe Urtheit, mogegen Keferftein in’ der entomolog. Zeitung J. ©. 171 die Artrechte ‘der Ergane als unzweifelhaft in Schutz nimmt. Sc felbft neige mich. der Anficht jener zu, die beide Falter zu= fammenziehen. Da P. rapae in Größe und Färbung wechſelt, fo bteibt nichts für P. Ergane als die ungefledte Unterfeite ber Vorderflügel, ein Unterfchied, deſſen Standhaftigfeit an et- lichen Hunderten von Eremplaren (Tr. X., 1. 87) allerdings etwas Auffallendes hat. Man weiß aber, daß Dahl gewiffen: 108 genug war, lauter gleiche Falter mit Befeitigung der ab: weichenden zu fammeln, um fie als ftandhafte Species verhan- deln zu koͤnnen; außerdem ift felbft an der einheimifhen P. rapae der Fleck der Unterfeite der Vorderflügel bisweilen auf ein paar Stäubchen reduciert, fo daß wirklich ber Uebergang eriftirt, von welchem Cofta fpricht. Da ich P. Ergane auf meiner Reife nicht gefunden habe, fo fehr id) mich aud nad) ihr fehnte, fo würde ich, den Coftaifhen Angaben folgend, fie für eine Warietät anfehen, welche die Gipfel der Apenninen er— zeugen, wenn nicht die Dahlfchen Cremplare aus der Gegend von Florenz ftammen und andere in Dalmatien, bier wohl nicht auf hohen Bergen, gefangen feyn follten. Daß ich auf dem Uetna feine Ergane ſah, würde nichts beweifen, da ich mid) viel zu kurze Zeit an ihm aufhielt, und die Natur des Berges eine andere zu ſeyn fcheint als die der Apenninengipfel. Stephens trennt von P. rapae als eigne Art P. Metra Illuſtre IV., 1. ©. 19: Vorderflügel fehr fpis, in der Spike ſchwach duͤſter gemölft, an der Baſis ſchwarz; das Männden 225 mit einem, das Weibchen mit zioey. verlofchenenen düftern Fle— Een. Hinterflügel weiß mit ſchwarzer Baſis und ſchwarzem Borderfled. Unten haben die an der Bafis dunfeln Worderflü- gel zwey verlofchene Flede. Hinterflügel lebhaft gelb, ſtark dunkel beſtaͤubt; die vordere Hälfte der Discoidalzelle ift am mwenigften befprengt. — Es ift nicht nöthig zu beweifen, daß diefe Metra nur zur Srühlingsgeneration von P. rapae gehört, und nicht, wie Stephens behauptet, zum zweiten Male zu Ende Juny fliegt. 44. (3.) Daplidice. Faͤngt um Meffina in der Mitte März zu fliegen an und ift alsdann von unferer Frühlingsgeneration aͤußerſt wenig unter- fhieden. Sie hat faſt diefelbe Kleinheit, auf der Oberfeite an der Baſis der Flügel faſt dieſelbe fchwärzlihe Beftaubung (diefe reiht auf den Hinterflügeln nur bis zum dritten Afte der Medianader, ſtatt wie gewoͤhnlich bey unfter Daplidice, die Gabel zu erreichen und ſich bisweilen an der Querader hinzu= ziehen) und auf der Unterfeite der Hinterflügel ein faft noch mehr düfteres Grün. Ihr Unterfchied, — nad) vier am 18. März, 3.,. 11. und 15. April gefangenen Männhen — zeigt ſich darin, daß ihre Vorberflügel etwas ftumpfer, und auf der Un— terfeite der Hinterflügel und an der Spitze der Vorderflügel die weißen Flecke etwas größer und reiner find, weßhalb die grünen Einfaffungen der Enden der Längsadern an ihrer Mündung abgerundeter und einwärt3 verengt erfcheinen; der Queraderfleck auf der Unterfeite der DVorderflügel ift nur unten d. h. an der Medianader fhwarz. Das einzelne Weibchen, vom 11. April, iſt etwas ‚größer mit blaffem Schwarz auf der Oberſeite und auf den Hinterflügeln ohne Flecke zwifchen den Aeſten der Median— ader (fo erfcheint jedoch auch bey ung dag Meibchen bisweilen); der Queraderfle der WVorderflügel ift auf der Unterfeite ausge— zeichnet groß und ohne tiefes Schwarz. — Diefer Falter bat denfelben raftlofen Flug wie unfere Frühlings = Daplidice und ift daher ſchwer an den Anhöhen und in den Gärten zu verfolgen, Zu Ende April ſah ih Daplidice auch bey Syracus fliegen; id) glaube nicht, daß fie Eleiner war als unfere Sommergenera= tion, weil ic fie fonft wohl verfolgt hätte. Im May und Anfang Juny war die wirkliche Sommergeneration (dort viel- leicht die erfte) nicht felten oben fauf den Höhen des alten Spracus. Diefe Falter haben durchaus die gewöhnliche Größe, find veraͤnderlich in der WVorberflügelgeftalt, wie unfere Dapli- cide, mit eben fo wenig ſchwaͤrzlicher Beftaubung an der Baſis der Flügel, und im männlichen Gefchleht find die Flecke der Borderflügelfpige mehr oder minder tief ſchwarz. Das Männ- hen zeigt den neblichten Fleck auf den Vorderflügeln oben gegen - den Hinterwinfel gar nicht oder verlofchen, das Weibchen ftets deutlich; jenes die Enden der Adern auf den Hinterflügeln mehr oder weniger ſchwaͤrzlich beftäubt. — Auf der Unterfeite zeigen die Vorderflügel an der Bafis weniger graue Beftäubung auf hellgelbem Grunde, den Querfled beym Männchen nur unter waͤrts, beym Weibchen auch höher hinauf ſchwarz; die Hinter flügel ein wenig gelblicher grün und nicht immer mit größern meißen Sieden, aber mit mehr Weiß am Innenrande. Um Meffina flog im July die Varietät, von welher Och= fenb. L, 2. ©. 158 Anm. ſpricht. Alle von mir mitgebrach— ten Eremplare gehören zu ihr, und ich bezweifle, daß ich andere als folhe Eremplare gefehen habe. Ob fie die zweite Genera= tion, die ich wenigftens für die freiern Gegenden z. B. Syracus vorausfege, oder die einzige um Meffina vorkommende find, muß, durch fernere Beobachtungen entfchieden werben. Es ift Sfis 1847. Heft. 3, \ 226 leicht möglich, daß es mie bey ung nur eine doppelte Generas tion giebt, und daß die Eremplare, die ich als die erfte Som- mergeneration — April und May gelten ald Sommer — an— fehe, nur die Nachkommen der etwa im September und Dctbr. fliegenden Daplidice find. Das Durhmwintern der Raupe von P. brassicae giebt diefem Gedanken eine Stüge. — Ochfen: heimer hat nur dad Männchen bezeichnet. Zu dem, was er darüber fagt, ift bepzufügen: die Flügel find an der Baſis faft gar nicht grau beftäubt; Die Flede fcheinen weniger durch, weshalb die weiße Grundfarbe der Oberfeite reiner bleibt. und von den fehe dunkeln Vorderflügelfleden greller abfticht. Auf der Unterfeite hat der Mittelfle® der WVorderflügel Eeine Aus: zeichnung vor dem unferer gemeinen Daplidice; dag Gelb gegen die Baſis derfelben iſt aber breiter, lebhafter und‘ weniger beftäubt. Die weiße Mittelbinde der Unterfeite der Hinterflügel ift an Eeinem meiner Eremplare ganz vollftändig, fondern von den gelben Laͤngsadern durchzogen, von denen die innerfte, nehme lich der erfte Aft der Medianader grünftaubig eingefaßt iſt; fie entiteht bloß durch Vergrößerung und daher folgendes Zufam: menftoßen der weißen Flecke. Das Grün ift heil und reichlich mit Gelb gemifcht. Der Innenrand ift weiß und fehr wenig hier und da gelbgrüun beftäubt. Der Hinterleib ift weiß und nur obenauf gegen die Bafis fhwärzlid. Die Vorderflügelgeftalt ift ein wenig veränderlich, ebenfo die Größe in beiden Gefchlechtern, indem feltnere Exemplare nur die Größe unferer Frühlingsgeneration haben. Das Weibchen hat obenauf an der Bafis der. Flügel graue Beftäubung, und. die Spitze fei- ner Vorderflügel hat ſowohl oben wie unten gewöhnlich Eleinere weiße Flecke als unfere Daplidiee. Auf der Unterfeite der Hin- terflügel .ifE der weiße Snnenrand mehr gelb angelaufen als beym Männchen. — Zwey Weibchen von der gewöhnlichen Größe der Sommergeneration haben auf der Oberfeite der Flügel eine gelb— lihe Beymifhung in der weißen Grundfarbe, vorzüglih im Mit: telfelde. Ihre Adern auf der Unterfeite der Hinterflügel find faft orangegelb gefaumt, und das Grün ift noch reichlicher als fonft mit Gelb gemifht (2, b, 7). Diefe Meffiner Varietaͤt fliegt im July an den Bergen überall an Blumen, vorzüglich Scabiofen, und bey weitem nicht fo wild wie die Frühlingsfalter — eine Bemerkung, die ganz auf unfere einheimifche Daplidice paßt. Mit der Meffiner Sommer - Daplidice fiimmen Eremplare, die ich in Pompeji am 7. Auguft, bey Sorrent am 8. Auguft am Avernerfee am 11. Auguft fieng; fie haben an der Baſis, der Flügel auf der Oberfeite ein wenig mehr grauen Staub und den Innenrand der Hinterflügel auf der Unterfeite gelblicher. Die Unterfchiede der Generationg= und Localitätsverſchieden— heiten, die ich fand, diagnofieren ſich folgendermaßen: 1) verna: minor. (a. nostras: alis anterioribus acu- tiusculis, . posterioribus superne magis nigricanti- pulvereis). 6. Messanensis: al. ant. minus acu- tis, posteriorum basi superne minus pulverosa. 2) aestiva: plerumque major, alarum basi superne minus aut nihil pulverosa. a) vulgaris (a. nostras: alarum posteriorum maculis subtus albis minoribus, margine abdomi- nali virescenti, albido-maculato). 8. Syracu- sana: alarum posteriorum maculis subtus majo- ribus, margine abdominali viridi alboque maculato. b) Messania et Neapolitana «. major, superne alba, maculis alarum posterivrum albis mediis in - 15 227 fasciam dilatatis, abdomine albido. ß. minor, ceterum ut «. y. major, superne ex flavido alba, subtus fulvo - venosa (2 fem. Mess.). Nah Gofta foll Daplidice im Neapolitanifchen felten (dirado) ſeyn; fie fliege aber in Menge gleich vor den Thoren von Nea- pel und überall in der Umgegend, wo ich gemwefen bin! — Wagner führt Daplidice nicht nnter den Algierifchen Schmet⸗ terlingen auf; aber nach Boisduval (Spec. gen, des Le- pid. I., ©. 545) fommt fie in der DBerberey vor. Daß fie in Aegypten fliegt, verfiherte mir Hr. Ruͤppell bey der Anfiht meiner ficilianifchen Inſecten. 46. (4.) Ausonia. Anthocharis Ausonia Boisduval Spec. gen. des Lepid. I. p. 561. 5. — Index Lep. europ. p. 5.26. — Her rich⸗ Shäffer Syſt. Bearb. Sie begann am 11. April bey Meſſina auf Bergabhängen zu fliegen, an denen fie faft nicht verfolgt werden Eonnte. Bey Spracus war fie in der Gegend der ehemaligen Epipolae "zu Ende Aprils weniger felten, aber gleichfalls auf felfigen Abhaͤngen. Ihr Flug hat große Aehnlichkeit mit dem der Zrühlings-Dapli- diee, in deren Gefellfehaft fie auch vorfommt; fie hat eine ge⸗ wiffe, ſchwer auszudruͤckende Eigenthümlichkeit, woran man fie faft immer ficher von diefer unterfcheidet. Die Weibchen zeig. ten fich big gegen Ende May — felbft ein ziemliches Männ- chen fieng ih am 28. — und weiter verbreitet ald die Männ: chen, auf den Feldern bey Tyche, aber fehr einzeln, Scabiofen- und Diftelblüthen befuchend. Welche Blumen die Männchen vorziehen, weiß ich nicht; ich fah fie immer nur umberjagen. Diefer durch feine gelben Adern auf der Unterfeite der Hin- terflügel vor der füdwefteuropdifchen Tagis ausgezeichnete Falter ift 1) in der Größe veränderlih. Das Eleinfte Männchen ger fpannt ift 1° 7° breit, das größte Meibchen 2" breitz das afiatifche Exemplar, das ich als P. Simplonia Bdv. aufgeführt habe, iſt 2" 3 breit. 2) Inder Geftalt der Vorderflügel. Die Männchen haben fie weniger gerundet als die Weibchen, aber unter fich mieder mehr oder weniger; ein ſuͤdfranzoͤſiſches Maͤnnchen hat fie auffallend geftredter als alle meine Sicilianer, 3) In dem Queraderfled der Worderflügel, der auf der Dbers feite beym Weibchen faft ein längliches Viereck bildet, und bey einem Cremplar wenig länger als breit, und dabey ausgezeichnet groß if. Am franzöfichen Eremplar ift er viel dünner und einwärts tiefer eingefchnitten als bey den ficilifhen Männchen. Auf der Unterfeite bildet die Duerader in ihm eine ſehr deut— liche weiße Mondfichel, die auf der Dberfeite nur bey einzelnen Meibchen durch hellere Stäubchen angedeutet ift. 4) In ber ſchwaͤrzlichen Beſtaͤubung der Flügelbafis auf der Dberfeite bey beiden Geſchlechtern; am ſchwaͤrzeſten ift fie bey dem Meffiner Männchen vom 11. April. 5) In der mehr oder weniger reinen und reichlichen gelbgrünen Farbe der Unterfeite der Hinterflügel. Sie fieht öfters durch ſchwaͤrzliche Stäubchen wenigerangenehm aus und ſchraͤnkt die weißen Flecke auf einen geringen Umfang ein. 6) In der Befchaffenheit der weißen Flecke der Unterfeite der Hinterflügel ; gewöhnlich find fie ohne allen Glanz. Bey einem Syracufer Männchen (26. April) glänzen einige ein wenig, nehmlich die zwey fich an der Querader vereinigenden, und der ziwifchen dem "iften und 2ten Afte der Medianader befindliche. Bey dem einzigen Meffiner Männchen (11. Aprit) glänzen faft alle Flecke, beynah fo lebhaft wie bey Belia. Daß diefes Exemplar durch— margine abdominali fere albo; 228 aus nichts teiter ift als Ausonia, lehrt der Uebergang und bie Uebereinflimmung aller übrigen Merkmale. 7) In der Geftalt der Fuͤhlerkolbe; fie ift umgekehrt eyförmig und flach, aber ver- Anderlic) in der Breite. Das franzoͤſiſche Männden hat fie fhmal; ein Männchen, deffen Fühler durch Verkrüppelung ver— kürzt und ungleich geworden find, hat fie befonders groß und breit. Ben einem Weibchen ift fie ganz ſchmal und chlindrifch ; eine genauere Betrachtung zeigt aber, daß fich ihre Seitenränder einwärts gebogen haben, wodurd fie. felbft gewiſſermaßen der Länge nach zufammengefaltet ift. Der Vorderrand der Vorderflügel hat auf der Dberfeite faft Eeine ſchwarzen Stäubchen. Bois duval ift in den Merkmalen, bie er für feine Sim- plonia gibt, unficher. In den Papillons d’Europe gelten ihm als folche: die beträchtlichere Größe; 2) gerundetere Worderflügel; 3) dunflere und haarigere Baſis der Oberfeite; 4) der in der Mitte mit weißer Linie verfehene Queraderfleck der Vorderfluͤgel und 5) feine ſchmale, nierenförmige Geftalt auf der Unterfeite. — Merkmale, die ich alle mehr oder weniger vereinigt an meinen 17 Eremplaren der Ausonia vorfinde. In den Spéc. general d. Lep. hält er für characteriftifh die Merkmale 1, 2, 5, außerdem den ſtark fchwarz punctierten Worderrand der Vor— derflügel und die Geftalt des Querflecks; er foll Eleiner und mondförmig beym Männchen, größer und trapezoidiſch beim Meibchen feyn, und fich bey beiden an die ſchwarze Punctierung anfchließen. Boisduval felbft vermuthet eine Varietaͤt; aber im Index läßt er Simplonia als eigne Art ftehen. Eben dafelbft meldet er: die Raupe, welche auf Biscutella und andern Gruciferen lebt, ift flaumhaarig, gelb, ſchwarzpunctiert und mit 3 blauen ängsftreifen, wovon einer auf der Nüden- mitte und einer an jeder Seite; letzterer unterwarts mit feiner ſcharfen weißen Linie gerandet. Die an den Enden dünne, grüne Puppe iſt vorn violettlih purpurfarben. Nach feiner Angabe Eriecht der Falter im Suny aus. Um Syracus gibt e8 aber im Juny nur noch hoͤchſt felten ein ver— flogenes Weibchen; hier ift die eigentliche Slugzeit das Ende des Aprils und der Anfang des May. 47. (5.) Cardamines. l Um Meffina in. den tiefen Gebirgsthälern zu Anfang April nicht felten, im Betragen wie die hiefige P. Cardamines. Ein Pärchen von dort (12, und 15. April) zeigt die Größe unferer Eleiniten Cremplare; das ‚Männchen hat ſchmale Vorderfluͤgel, die ſchwaͤrzliche Vorderfluͤgelſpitze [hmal, den ſchwarzen Quers aberfle groß und mie bey den Männchen mit. einem weißen Punct in der Mitte, und dag Nothe nur fo eben über ihn hin= wegreihend. Ein Männchen mit folhem Roth fieng ich auch bey uns; bey den Eleinafiatifhen Cremplaren reiht es nur wenig weiter einwärts, Andere Auszeihnungen entdecke ich nicht. B. Leucophasia. 46. (6.) Sinapis. Nur ein fchönes Weibchen fah und fieng ih am 23. März ziemlich tief-im Gebirge bey Meffina, als e8 fich, um zu ſau— gen, an die Bllthe von Vinca major gefegt hatte. Es hat ein wenig breitere und rundere Vorderflügel als meine hiefigen Eremplare; Übrigens gleicht es aber gewöhnlichen, an der Vor— derflügelfpige grauen Weibchen auf das Vollkommenſte. ‚Colias. Ben Cofta finden fih nad Abrechnung der Rhodocera rhamni und Cleopatra als neapolitanifch folgende 4 Arten vor: 1) Edusa 229 („micht gemein’) ; 2) Phieomone (‚im July bey Gaivano’);3) Hyale (‚gemeiner als die vorigen, bey ung auch im Dctober‘); 4) Pa- laeno („gemein in faft ganz Europa, zu gleicher Zeit mit den vorigen‘). Daß Edusa im Königreich Neapel vorkommt, ift gewiß; fehe zweifelhaft fcheint e8 mir aber, ob die alpine Phieomone dort lebt; Hyale dürfte wohl dort norfommen!, obgleich Cofta auch die heile Edusa dafür genommen und in feinen Angaben über die Häufigkeit ungenau gefprochen haben fann (denn die helle Edusa ift gar nicht häufig). Daß aber Palaeno im Neapolitanifchen gar nicht zu finden ift, nehme ic) als ausge: macht an. — Sch traf in Stalien 2 Arten: 49. (1.) Hyale. Erft auf meiner Ruͤckkehr aus Stalien Fam mir diefe Art wieder vor Augen, und zwar auf dem ganz der italiänifchen Fauna angehörenden Suͤdabhange des Karfts, wenig über der Stadt, am 12. und 15. September, Das mitgebrachte Paar bat nichts vor dem fchlefifchen Falter voraus, als in der ſchwar— zen Vorderflügelipise Eleinere und verlofchenere gelbe Flede, und das Meibchen eine fchmächere, weniger ausgebreitete Beftaubung an der Bafis der Flügel und den Fleineren glänzenden Fled auf der Unterfeite der Hinterflügel verhältnifmäßig groß und lang gezogen. In Steyermarf war Hyale auf den Wieſen zur Seite der Landſtraße füdlih von Marburg nicht felten ; das mitgebrachte Paar ift fhon ziemlich verflogen und gleicht unferer biefigen Hyale; das Maͤnnchen ift fehr Elein, das Meibchen hat geſtreckte Vorderflügel. 50. (2.). Edusa. Var. 1) vera. a) major. «) mas, limbo alarum ni- gro venis flavidis dissecto. ß) mas, limbo alarum nigro Itantum ad apicem venis flavidis dissecto. y) mas, limbo alarum nigro, flavo-pulvereo, venis flavis obsoletis. 6) fem., maculis in limbo alarum posteriorum flavis. &) fem., maculis in Iimbo alarum posteriorum flavo- virentibus nebulosis. b) minor. «) (mas et fem.) limbo alarum posterio- rum lato. ß) mas, limbo alarum posteriorum angustato. y) mas, alis posterioribus purpureo-micantibus, limbo angusto sine venis flavidis (ad Myrmidonem transitus: Helena?) Var. 2) Helice. fem. (Syrac., Catan., Fulign.) Ueber die fpecififche Werfchiedenbeit der Col. Edusa und Myrinidone find von namhaften Autoren verfchiedene Meinun- gen ausgefprochen, von wenigen auch gründliche Unterfuchungen angeftellt worden; man ift noch nicht einig und mwird fchwerlich fo bald zu einem fihern Nefultat gelangen, wenn man nicht Eremplare aus den verfciedenften Gegenden und von verfchies denen Generationen in Menge vereinigt und gewiffenhaft unters ſucht. Duponchel (Hist. nat. des Lepid. Suppl. 1832. pl. 14. fig. 3.4. (m.) 5 (f.) unterfcheidet Myrmidone von Edusa 1) durch 4 Eleinere Größe, 2) das lebhaftere und mit Purpur gemifchte Gelb; 3) den grünlid) beftäubten Worderflügel- rand des Maͤnnchens ohne gelbe Adern gegen die Spike. - Er » fügt hinzu, dag man Myrmidone für eine bloße Localvarietät halten möchte, wenn man nicht die Gewißheit (?) hätte, daß die 2 Arten zufammenfliegen, ohne ſich zu vermifchen. ‚ 230 Boisduval (Lepid. d’Europe 1.1832. pag. 37. pl. 9. fig. 1.2. (m.) hält e8 für möglich, daß Myrmidone eine Lo— calvarietät Rh; „aber, fagt er, da man fie beide in denfelben Gegenden fängt, fo muß man, bevor man es als gewiß aus: fpriht, die Raupen vergleichen Eönnen [die bey Coliaden tiber haupt fehe fchwache, und bey fo nahe verwandten Arten wahr: fheinlidy gar Feine Verfchiedenheit zeigen!]. Nach ihm ift Myr- midone mas £leiner, lebhafter und purpurſchimmernd gefärbt mit. gerundetern Flügeln und mit einem Vorderflügelrande, der nur fehr zart grünlichgelb beftäubt ift, ftatt daß er bey Edusa gegen die Spise gelbe Adern hat; das Meibchen hat eine tiefere Färbung als Edusa fem. und lebhafte gelbe und £leinere Flede als Edusa, und diefe reichen auf den Hinterflügein vom Sn: nenrande bis zum Worderrande. — In den Spec. gen. des Lepid. I. 1336. pag. 637. Col. Myrm. hebt er zweymal ber= vor, daß man dieſe Art immer von der Edusa am Mangel der fleinen gelben Adern in der Vorderflügelfpige unterfcheiden werde; außerdem bekräftigt ec die Dupondelifche Behaup— tung, daß fie mit Edusa und Chrysotheme * zufammenfliege und fid nit mehr mit ihnen mifche als P. brassicae, rapac und napi mit einander; auch hält er die Angabe für irrig, daß Myrmidone in Frankreich vorkomme. — Treitſchke (Schm. v. Europa X, 1. 1834. ©. 91.) will die Entfcheidung von der Zuht aus Raupen abhängig machen. Diefe ift aber ſchwer möglih. Denn die Goliaden legen ihre Eyer zerftreut und laffen ſich wahrfcheinlih in der Gefangenfhaft weder zur Bes gattung noch zum Eyerlegen bringen, fo daß es kaum ausfuͤhr— bar fenn wird, die Nachkommenſchaft eines Falters durch meh— tere Generationen in einem Zreibhaufe unter verfchiedenen Eünft- lichen Climaten zu erziehen. Die von ihm angegebenen 5 Vers fchiedenheiten der Falter find die Boisdupalifchen mit der Abweihung, daß der ſchwarze Rand der Flügel bey Kdusa breiter ſeyn fol. Die Verfchiedenheit in der Geftaltung deffel- ben drüdt Treitſchke gar fonderbar fo aus: die Eden der gelben Grundfarbe gleihen bey Edusa dem Ausſchnitte einer Silhouette, während fie bey Myrmidone mehr blätterartiq (1), gleich, abgerundet find. Herrih=: Schäffer (Syſtem. Bearb. 1843. ©. 105.) ftellt ‚die Unterfchiede fo auf: Myrmidone: Unterfeite der Hinterflügel, befonders beym Männchen hochgelb, viel weniger grünlich als bey Edusa; die dunfeln Randflede faum zu erkennen, die Mittelflecke mit goldgelbem, einwärts fchief, auswärts undeutlich eingefaßtem Ringe; Fleiner als Edusa, Farbe befonders des Männchens röther, der Saum mehr dun— felbraun als fhwarz, die Franzen gleichmäßiger rofenfarben ; beym Männchen die Adern im ſchwarzen Saum ohne Spur von Gelb. — Edusa: Unterfeite der Hinterflügel ſchwefelgelb mit ſtark grünlihem Hauch, die dunfein Randflede deutlich; die Mittelflecke mit ſchmutziggelbem, beiderfeit3 fcharf eingefaßtem Ninge; Franzen zwifchen den Rippenenden gelb, die Adern im fhmwarzen Außenrande zum Theil fein geld. — Diefe Unter: fehiede find augenſcheinlich auf zu wenig Exemplare gegründet, als daß fie alle ftandhaft fern Eönnen. Herrich-Schaͤffer liefert t. 45. fig. 206. 207. eine männliche Col. Helena, die in feiner Bearbeitung ausgelaffen ift, und über welche er ©. 162. bloß fagt: „Col. Helena Bischoff. aus der Türken möchte ſchwer als eigne Art von Myrmidone zu trennen ſeyn.“ — ....* Chrysostheme mas ift ftets ficher daran zu erfennen, daß auf dem Vordetrande der Hinterflügel der roftgelb beſchuppte, laͤnglich runde Fleck fehlt, den Edusa und Myrmidone befiten, 231 Die Vorderflügel zeigen ein ber Col. Myrmidone entfprechendes Nothgelb; der ſchwarze Vorderflügelrand ift zwifchen den Adern conver, läuft an den Adern etwas aus und hat in der Spike gelbe Adern; der ſchwarze Hinterflügelvand ift noch ſchmaͤler als ben Myrmidone. Auf der Unterfeite ift die Grundfarbe arünlichgelb, die fhwarzen Flecke der Vorderflügel ziemlich groß und die röthlichen Ringe der Hinterflügel einwärts wie auswärts breit und gefchloffen. Es heben ſich alfo dadurch ſchon die meiften der oben angegebenen fpecififchen Unterfchiede. — Die gründlichfte Unterfuchung verdanken wir Herrn v. Prittwitz, der im dritten Bericht des fchlefifchen Zaufchvereind 1842. ©. 19. über die fpecififchen Unterfchiede der Edusa und Myrmidone ſehr ausführlich handelt, moben ihm leider die Werke Du- ponchels und Boisduvals und eine hinreichende Zahl Er: emplare von Edusa mangelte. Mit Necht verwirft er den Un: terfchied der Größe; denn Edusa ift darinn ſehr veraͤnderlich. Er nennt Myrmidone ſchlanker: was ich ‘gar nicht finde, obgleid ih Eremplare der Myrmidone, die ich von ihm ſelbſt erhielt, mit den von mir gefangenen ber Edusa vergleiche. Er nennt den Hinterrand der Vorderflügel bey Myrmidone conver und geradlinig, bey Edusa concav; allein dies ift bey bepden Arten fo wenig ftanddaft, daß es fich oft gerade umkehrt. Er findet Myrmidone ſtets höher gefärbt, beym Maͤnnchen auf alten 4 Flügeln, beym Weibchen auf den vordern. Bey Myr- midone ift die Höhe der Färbung eben fo wenig ftandhaft wie ben Edusa, und wenn leßtere auch in der That nicht einmal die der lebhafter gefärbten der Myrmidone erreicht, fo fchließen fich die lebhafteft gefärbten Eremplare der Edusa doch fehr gut an die fanft gefärbten der Myrmidone an. (Here v. Pritt— wis unterfcheidet von der ſtark blauroth ſchillernden Myrmidone eine nicht blauroth ſchillernde Warietät mit eignem Namen, Oytisi, was niht zu billigen ift.) Berner foll der ſchwarze Aufenrand der Hinterflügel ben Edusa doppelt fo breit ſeyn als ben Myrmidone. Diefer Unterfchied ift ziemlich ftandhaft; ich befise aber ein Eleines Maͤnnchen unbekannten Vaterlands, das nad) der Höhe feiner Grundfarbe und dem über diefelbe verbreis teten ſtarken Schillet nur Myrmidone feyn kann, und das die: fen Rand ebenfo breit bat wie fchmalrandige Eremplare der Edusa; denn diefe ift auch darinn veränderlih. Endlich iſt nach v. Prittwig bey der männlichen Edusa ſtets auf allen 4 Klügeln diefer Rand von gelben Adern durchzogen, bey Myr- midone niemals. Diefe Verfchiedenheit, auf welhe Treitſchke durh Boisduvals Worte hätte Eönnen aufmerffam werden, ift noch eine der beften, die man aufitellen kann; ich gebe aber weit weniger auf die gelben Adern der Vorderflügel als auf die der Hinterflügel; denn jene ändern bey Edusa in der Zahl ab, fo daß gewoͤhnlich nur die der Vorderflügelfpise übrig bleiben, wo man auch bey mancher Myrmidone die Adern gelb beftäubt fieht, wenn auch weit ſchwaͤcher als dort. Auf den Hinterflü- gen bat aber Feine Myrmidone einen gelbadrigen Rand, wäh: rend bey Edusa menigftens die Aefte der Medianader gelbe Enden zeigen. Den Umftand, daß Myrmidone fem. eine zu= ſammenhaͤngende vollftändige Reihe großer, gelber Flecke, Edusa fem. eine fehr getrennte unvollftändige von Eleinen beftäubten Flecken befißt, hat v. Prittwig nicht erwähnt. Somit fcheinen beide Falter 1) gar. feine Unterfchiede darzubieten in Größe, Schlankheit und Flügelgeftalt, 2) nicht durhgängig ffandhafte: a) im höheren Roth der Myr- midone, deffen niedrigfte Grade fich an die höchften des Gelben der Edusa anfchliefen. b) im Purpurfchiller der Myrmidone, 232 da manche Eremplare ihn nicht oder fo. fchwach befißen, wie er bisweilen bey Edusa, namentli auf den Hinterflügeln vors fommt. c) in der Geftalt des ſchwarzen Flügelrandes, indem er zwar gewoͤhnlich, aber nicht immer bey Myrmidone mas auf den Vorderflügeln zwifchen den Adern concav, bey- Edusa conver und edig ift. d) in der Breite des ſchwarzen Randes auf den Hinterflügeln des Maͤnnchens, indem er bey Myrmi- done nicht immer gleich. beträchtlich, fchmäler ift. 3) ftand=_ haftere: a) die Adern der Vorderflügel find bey Myrmidone mas gegen die Spike nur bisweilen fchwac gelb angeflogen und entbehren gewöhnlich des Staubes ganz; bey Edusa find fie ftärker, und oft auch die Medianaderäfte fo gefärbt. (Binz beglied Col. Helena Herrich- Schäfer?). b) die Aeſte der Medianader auf den Hinterflügeln find im ſchwarzen Rande beym Männchen gelb, oft auch die Aeſte der Subcoftalader. e) die Fledenreibe der Hinterflügel ift bey Myrmidene fem. anders ald bey Edusa, und zwar wie vorhin angegeben. d) die Lage der ſchwarzen Flede auf der Unterfeite der Worderflügel ; bey Myrmidone liegen fie, wenn fie vorhanden find, an oder vor dem Rande des von der Dberfeite durchfchimmernden Schwarzen, bey Edusa meiftens innerhalb .deffelben. e) die Fühlerfolbe der männlichen Edusa hat gewöhnlich eine obenauf gelbe Spiße, wie Myrmidone fem.; doch giebt e8 aud) Exem— plare, die dort ebenfo einfarbig find. Nachdem nun deutlich geworben feyn wird, was ich unter Myrmidone verftehe, ohne ihre Artrechte als -entfchieden an— zufehen, bemerfe ih, daß mir in Stalien nur ein Männchen vorgekommen ift, das fich dieſer ziemlich genau anfchließt. (Var. 1, b. y.) Ich fing eg am 10. Suny bey Spyracus, Größe unter der gewöhnlichen Myrmidone ( Flügelfpannung 1“ 8° — Myrmid. 1“ 10°); das. Gelb der Vorderfluͤgel lebhafter als bey anderen Eremplaren der Edusa, ſich dem ſchwaͤchſten der Myrmidone fehr nährend. Queraderfleck groß, auf der untern Seite ohne Pupille. Rand der Borderflügel fo fhmal, wie im Durchfchnitt der Mwrmidone, und cbenfo ausgebuchtet. Nur die Aefte der Subcoftalader find ſehr fein gelb. Hinterflügelrand faft fo ſchmal wie bey der gewöhnlihen Myrmidone; von der Gabel der Medianader ift der obere Aft im fehwarzen Rande gar nicht gelb, der untere nur bey feinem Eintritt, und den dritten Aft erreicht das Schwarze nicht. Die Fläche der Hinterflügel fchillert zwifchen dem QDueraderfled und dem Rande lebhaft purpurfarben. Auf der Unterfeite liegen die großen ſchwarzen Flecke in den Con— cavitäten des durchfchimmernden fehwarzen Randes, ein wenig innerhalb deffelben, Das Gelb der Hinterflügel ift unbedeutend von. dem einer ächten Myrmidone verfchieden. Die Fuͤhlerkolbe ift unten und an der Spige oben gelb wie bey Edusa. Diefeg Eremplar fönnte mit Col. Helena 4.- Schff. zufammengeho- ten; diefe ift aber beträchtlich größer, hat auf den Vorderflügeln einen weniger ftarfen Mittelfled, dickere und vollftändiger gelbe Adern in der- Flügelfpige, dazwifchen je ein gelbes Pünktchen und zwey andere darunter vor dem Saume; auf den Hinter— flügeln zeigt fich die Grundfarbe vor dem ſchwarzen Rande mehr in der Geftalt von runden Fleden, wie oft bey Myrmidone. Auf der Unterfeite hat der Mittelfled der Worderflügel eine Pu- pille; die fchwarze Fledenreihe liegt vor dem durchfcheinenden Rande, die Hinterflügel find grünlicher. — Was mich hin= dert, mein Syracuſer Männchen zu Myrmidone zu ziehen, ijt der Umftand, daß es das einzige wäre, das ich bey Syracus, wo Edusa gar nicht felten fliegt, gefangen habe. 233 Ein anderes Maͤnnchen (1,8. 6), um eine Linie Heiner, gleicht dem befchriebenen fehr; es hat aber den Vorderftügelrand gelb beſtäubt, und die gelben Adern im SHinterflügelrande fait alle deutlich und entbehrt des Schillers gänzlih. Es fließt ſich folglich mehr der gewöhnlichen Edusa an, von der es ber ſchmale Hinterflügelrand hauptſächlich unterjcheidet. (Da mir der Zettel von der Nadel verloren gegangen ift, kann ich den Flug— ort nicht anzeigen.) Don den unftreitigen ‚Eremplaren der Edusa zeigen einige den BVorderflügelrand ſehr reichlich. gelb beſtäubt, wobeh Die: gel- ben Adern mangelhafter gefärbt find (Var. 1,a. y) Ben einem Männchen find fie auf den Vorderflügeln ſo sunmerflich mie bey Myrmidone, und auf den Sinterflügeln, wo die Beftäu- bung 'ganz fehlt, zeigt ſich bloß Der zweite Aft der Medianader an feinem Eintritt gelb gefärbt (Var. 1,.«.. ß). Ein Männchen (Var. 1, b. @), am 4, April bey Meffina gefangen, hat feine weitere Auszeichnung als feine Kleinheit (Spannung 1” 7”). . Auch das Weibchen ändert in der Größe fehr ab (24 Span nung — 1" 8“). Außerdem find die Flecke im ſchwarzen Vor— derflügelrande in verfchiedener Zahl vorhanden, und Die der Hin— terflügel treten in mehr oder weniger ſchwarzer Umgrenzung und grüunlich oder gelb hervor, ohne daß dieſes jedoch ſehr auffällt (Var. 1, a. d et e). Die Barietät Helice, bey welcher Treifhfe X. 1. ©, 91 anfrägt, ob fie nicht ein Baftard der Hyale und der Edusa fen, eine Frage, auf welche ich entſchieden mit Nein antworte, fieng ih in zwe) Gremplaren. Beide find Weibchen. Das eine (14 8" breit) flog unter der gewöhnlichen Edusa am 25. April bey. Syracus jenſeits des Anapo bey den Säulen de3 Jupiter: ‚ tempels; das andre (2” 1) am 26. Junh bey Trecajtagne unweit Catania an den, Blüthen der Valeriana rubra. Außer ibrer hellen. Grundfarbe haben. fie nichts, was fie von ihrer Grundfarbe unterjchiede. Mit aller Sicherheit Fann ich nun das von Löw aus Ajien mitgebrachte Gremplar, das ich als Var. Hyale aufjührte, zu unjerer Edusa und zwar zu ihrer hellen Darietät ziehen. Edusa fliegt in Italien das ganze Jahr hindurch. Beh Tri- eft fah ich in den Delbergen mehrere Eremplare in den Weih— nachtöfeiertagen umberfliegen. Bey Meffina flogen vom 9. Fe— bruar an einzelne Exemplare raftlo8 an den fonnigen Abhängen des Gaftellaccioberges, wo die Jagd auf fie ſtets erfolglos’ war. Ihre Zahl nahm nicht merklich zu. "Später beobachtete ich ein Meibchen, das an eine Lotusart ein Ey legte. "Bey Syracus war Diefer Falter nicht felten auf den Wiefen um den Anapo zu Ende April, war nicht ſchwer zu fangen und Dauerte ohne Unterbrechung bis in den Juny hinein. Um Catania war er nicht Häufig, bey Meffina im’ July nicht felten und bey ber gro- Ben Hige ganz zahn, fo daß er an den Scabiofenblüthen ziem— Tich Teicht zu fangen war. Bey Neapel und Rom’ erinnere ich mich nicht ihn geſehen zu Haben, Erſt in den Apenninen Hinter Fuligno flog die Art nicht” felten am 5. Septbr. und unter ihr ein Eremplar der hellen Barietät, auf welches ich’ vergeblich Jagd machte. "Bey Trieft war in der Mitte September zu ſchlechtes Metter, als daß ich fie wieder ſehen Fonnte, Iſis 1847. Heft 3. — 234 Bibliotheca historico-naturalis. Verzeichnif der Bücher über Naturgefchichte, welche in Deutſchland, Scandinavien, Holland, England, Frankreich, Italien und Spanien von 1700 1846. erſchienen ſind. Von Wilhelm Engelmann, Erſter Band, Bücherkunde „Hülfsmittel, Allgemeine Schriften, Vergleichende Anatomie und Phyfiologie, Zoologie, Päld- ontologie. — Leipzig, 5. Engelmann, 1846. 8. 756. Bey dem gegenwärtigen ungeheuren Umfange der naturwiſſen— fhaftlichen Litteratur und den großen Schwierigkeiten. des buch— händleriſchen Verkehres zwifchen den verichiedenen Ländern Eu: ropa's, war es biäher nicht blos für den Gelehrten, fondern ſelbſt für den Buchhändler oft ganz unmöglich, ſich die nöthigen Nach- weiſe und die ‚gehörige, Ueberſicht über ältere und: neuere Produc- tionen zu verfchaffen, da fein Werk exiftierte, welches ein Ver— zeichniß aller, naturhiftorifchen Bücher enthielt. Es iſt degnahen dem Verfafſer, der ſchon durch. zweh aͤhnliche Werke ſich den Dank der geſammten gelehrten Welt erworben, als ein nicht ge⸗ ringes Verdienſt anzurechnen, daß er es unternahm, auch die na— turwiſſenſchaftliche Kitteratur Europa's zuſammenzuſtellen und zu Aller Kenntniß zu bringen. Der erſte bis jetzt erſchienene Band: der Bibliotheca histo- rico-naturalis enthält 3 Sauptabtheilungen, Unter dem Titel: Hülfsmittel finden wir; A. Ein Verzeichniß der Schriften, Die ſich mit naturhiftorifcher Bircherfunde befaffen (3 Seiten). B. Werke, Die Befchreibungen von Mufeen und Naturalien- jammlungen enthalten (14 Seiten). | C. Werke, betreffend Aufbewahrung und Aufftelung naturhifto- riſcher Gegenftände. (5. Seiten). D. Bücher über Mikroſkopie (3 Seiten). Die zweite Abtheilung enthält: A. Schriften über Die, Geſchichte (13 Seiten). B. Schriften gelehrter Gefellichaften (35 ©eiten). €. Bermifchte naturhiſtoriſche Schriften, d. h. folche Werke, die fich nicht mit einem, einzigen Reiche befaſſen, wie allge- meine Naturgefchichte, Reifen, Schriften für das Volk uw. _ (131 Seiten). Die Dritte Abtheilung endlich umfaßt unter dem Titel: Zoologie: A. DVergleichende Anatomie und Phyſiologie. In dieſer Abtheilung finden fich auch Werfe über. normale und pathologifche Entwicklung und microfeopifche Anatomie der Ihiere und theilweiſe auch Diejenigen über menjchliche Phyfiolo- gie und Entwicklungsgeſchichte. Die menfchliche Anatomie ift ausgeichloffen (86 Seiten). B. Vermiſchte zoologifhenScähriften, d. h. Schrif— ten, Die Die, ganze Zoologie oder. Doch mehrere Thierklaſſen zugleich, begreifen. (57 Seiten). C. Zoologiſche Werke über befondere Thierflaf- Ten (inbegriffen find zum Theil anatomifche Schriften über einzelne Klaſſen). » Schriften über den Menfchen (7. Seiten). Schriften über die, Säugethiere (32 Seiten). Schriften uber. die, Bögel.(35 Seiten). Schriften über die Reptilien (11 Seiten). „ Schriften über bie Fifche (13. Seiten). 192 der Naturwiſſenſchaften EeF® © 235 f. Schriften über die MWeichthiere (25. Ceiten). g. Schriften über die Gliederthiere (90 Seiten). h. Schriften über die Würmer, db. h. Roth- und Weißwür— mer, Strahlthiere, Polhpen, Infuforier (24 Seiten). D. Schriften über fofjtle Ihiere und Pflauzen (44 Seiten). Sp viel über den Inhalt dieſes Bandes im Allgemeinen. Was die ſpeciellern Verhältniſſe betrifft, jo find, bey jeder einzelnen Rubrik Die inländischen und ausländifchen. Werfe für ſich und zwar nach dem Alphabete aufgeführt, ferner. ift bey jedem Werfe der vollftändige Titel, das Format, die Zahl der Tafeln, Die Sahreszahl, der Drudort, Verleger, und bey den im Buchhandel befindlichen Deutjihen und bey den meiften fremden Werfen auch der Preis angegeben. Befondere Erwähnung verdient, Daß bey den Schriften gelehrter Gefelfchaften die einzelnen Bände befon- derd angeführt und bey vielen ihr Inhalt ſpeciell bezeichnet ift und dag auch die wichtigften wor 1700 erjchienenen Werke, fo wie viele americanifche Schriften aufgenommen find. Die Be- nugung des ganzen Werfes wird fehr erleichtert Durch ein alpha= betiiches Mamenregifter, das bey jedem Verfaſſer Hinweiſung auf alle von demſelben verfaßten Werke enthält, und Durch ein Sachregifter, das Die einzelnen Organe, Species, Gattungen, Klaffen, Bunctionen ufm. aufzählt, von denen Die verfchiedenen Schriften handeln. — { Wenn zum Schluffe noch etwas über den Grad der Vollſtaͤn— digfeit dieſer Bibliotheca historico-naturalis gefagt werden fol, fo tft es nur in hohem Grade Rühmliches. Zwar ft Die: felde nicht fo umfaſſend, Daß nichts in derfelben fehlte, allein Niemand, der Die Schwierigkeiten der Arbeit, die H. Engel— mann unternommen hat, nür einigermaßen fennt, wird an Die= Telbe Die Anforderungen ftellen, daß fie Alles und Jedes enthal- ten müjje. Ein Jeder, der das Werk genauer Durchgeht, wird geſtehen, daß Feine Anftrengung gefpart worden ift, um Demfelben jeden nur erreichbaren Grad von Volftändigfeit zu geben, und daß namentlich auch die ausländifche Kitteratur mit einer wirklich überrafchenden Genauigkeit aufgeführt ift. Die genannten Vor— züge und die Brauchbarfeit dieſes Werkes einerfeitd und die Un— entbehrlichfeit deſſelben anderſeits werden daſſelbe gewiß binnen Kurzem in die Hände aller Naturforſcher führen, die, ich bin es überzeugt, mit mir H. Engelmann danken werden, daß er vor der Abfaſſung einer ſo mühſamen Arbeit nicht zurückſchreckte und dieſe trotz der ſo mannichfaltigen Hinderniſſe dennoch glücklich zu Ende führte, A. Kölliker. Amtlihder Bericht über die 22, Verſammlung deutfcher Naturforfcher und Nerzte in Bremen, im Eeptember 1844, Herausgegeben von den Gefchäftsführern derſel— ben, men 1815, 4, 1. 185. II. 202, Dan ſieht mit DBergnügen aus Diefem Werfe, daß Bremen alles aufgeboten hat, um die Naturforfcher würdig zu empfan— gen, gaftfreundlich zu bewirthen, naturhiftorifche Oegenftände her— beyzufchaffen, und Allen Gelegenheit zu geben, erfreuliche und nüglihe Befanntfihaften zu machen, fich endlich wiſſenſchaftlich zu unterhalten und zu belehren. Die Gefchäftsführer, Herr Bür- germeifter Smidt und Dr. Med. Fode haben eine ungemeine Thätigkeit entwickelt, um die Verſammlung vorzubereiten und zu ordnen. Sie wurden dabey vom Senat und der ganzen Bür— gerſchaft, und noch beſonders von einzelnen Freunden der Natur— wiſſenſchaften auf bie liberalſte Weiſe unterſtützt. Man gab den Tafeln 3. Bürgermeiſter Smidt und G. W. Focke, Dr. Med, Bre— 236 Führern der Bremer Handelsſchiffe Auftrag und Unterricht, wich— tige Thiere und Pflanzen aus allen Welttheilen mitzubringen, und man hatte den guten Gedanken, eine Ausſtellung derſelben zu veranſtalten, wo jeder ſich das ihn anſprechende kaufen konnte. Für Räume zu Den Sitzungen zum gemeinfchaftlichen Mittags— effen und zum geſelligen Abendverfehr, endlich für Quartiere wurde geforgt, nicht minder für Fenerlichkeiten und Ereurfionen, worunter eine Fahrt auf dem Dampfichiff nach dem Bremer Haven. Die erſte allgemeine Verfammlung "eröffnete Bürgermeiſter Smidt mit einer freundlichen Anrede, worinn er andeutete, was Bremen als Handelsſtadt für die Naturwiffenfchaften zu thun im Stande jey. Bekanntlich war Bremen Die erfte Reichsſtadt, welche ein naturhiftorifches Muſeum fchon beym Anfang dieſes Jahr: hunderts gründete, und welche auch feit längerer Zeit Naturfor- cher hervorbrachte, worauf fie ſtolz ſeyn darf. Man braucht nur Olbers und die Brüder Treviranus zu nennen. Gie allein waren im Stande, den Ruhm Bremens nicht bloß durch Deutfchland, fondern durch Die ganze Welt zu tragen. Darauf verlad der zweyte Gefchäftsführer die im Jahr 1822 zu Leipzig entworfenen Statuten und ‚fügte Bemerkungen bey über den Nuten dieſer Verſammlungen. Darauf hielt Profeffor Wilbrand aus Giefen einen Vor— trag über Die, Unterfihiede der Affen wom Menſchen ©. 50. ©. 58. Profeffor Walchner aus Carlsruh: über dad Bor: kommen Des Kupfers und Arfenifs in Eifenergen, Mineralquel— len und in der Ackererde. In der zweyten allgemeinen Sigung ©. 62. wurde Nürnberg als nächfter VBerfammlungsort gewählt. Darauf jprad) Mädler aus Dorpat über die Stern Shfte- me ©. 65. ©. v. Struve aus Mannheim: über den Einfluß der Phre— nologie auf die Wifjenfchaft überhaupt und auf die Naturwiſſen— haften insbefondere ©. 75. Profeffor Efchricht aus Kopenhagen: über die Gerippe ber Sünengräber im Norden ©. 92. mit Abbildungen von zweh Schädeln, meifterhaft in Holz gefchnitten von Flinch. Vrofeſſor Stieffel aus Carlsruh: über die Grundlagen der Vorherbeſtimmung der Witterung S. 100. Profeſſor Weber aus Bremen: über Die Vermittelung der Naturfunde und der Kochkunſt durch Poeſie S. 105. in’ einer ſehr humoriftiihen Sprache, nebft einer Epifode über Die Krebſe der Alten S. 117. Inder dritten allgemeinen Verſammlung S. 123 ſprach: Dr. Röfer aus Athen über Die Lagerung der Skelette in den althelleniſchen Gräbern ©. 125. Dr. H. Engelfen: ‚über das Verhältniß der Poefte zur Seelenheilfunde S. 128. 3 Dr. Holſcher aus Sannover: über den Schmerz S. 181. Profeſſor Lichten ſtein aus Berlin: über die. Einrichtung des, zwologifchen Gartens in Berlin S. 132, Sodann Abſchiedsreden S. 136. Sodann wird S. 141. der gefellige Verkehr geſchildert, wobeh Die franzöfifchen Dejeuner dinatoire und Souper à la Carte, Reunion, Couvert etc. fonderbar auffallen. Darauf ©, 161. das Verzeichniß der Mitglieder und Iheilnehmer, 651 an Den Zahl. ©. 181. eine Ueberficht der bis jegt abgehaltenen 2 Verfanmlungen. Das zweyte Heft enthält die Berhandlungen ber einzelnen Abrheilungen, wobey wir nur Die größten Vorträge anführen fünnen. 237 I. Mathematik, Aftronomte, Geographie und Mechanik. Dr. W. Lehmann aus Berlin: über das Stabilitäts- Problem in der Aftronomie und feine bisherige Löſung ©. 3. Dr. Zeh aus’ Tübingen: über das Verhältniß der Mathe: mutif zu den Natnrwiffenfchaften S. 12. Prof. Mädler a. Dorpat: über die Eometen : Schweife S. 14. Herr Lieutenant von Bruchha uſen zu Lurenburg: über Die periodifche Bewegung des Meeres von Bol zu Pol, und einige Folgerungen, welche fich Daraus ergeben S. 16. Profeſſor Mädler: über die hyperboliſchen Cometen-Bah— nen ©. 36. Klüvder aus Bremen: über die Abweichung der Abplattung unferer Erde, welche aus ihrer jegigen Rotations-Geſchwindigkeit gefolgert werden muß, und derjenigen, weldye Die wiklichen Beo— bachtungen ergeben ©. 38. HM. Phyſik, Chemie und Pharmacie ©. 42, Hier find nur die Titel der Vorträge angegeben. HM. Mineralogie und Geognofie ©, 46. Althaus aus Nothenburg: über die Verfteinerungen des Kupferichieferd von Richelsderf in Churheſſen. Dr. Laube aus Ulm: Unterfuchungen über die Natur des Dolomits ©. 48. Prof. Blieninger aus Stuffgart: einige Bemerkungen über die Fifchrefte der Trias in Würtenberg S. 61. Prof. Marchand aus Halle: über Den Aluminit und deſſen Varietaͤten ©. 63. Derfelbe: über DVerfteinerungen in gediegenem Silber zu Guantajaia in Chili ©. 65. G. N. v. Struve aus Hamburg, und Dfersky: über das Niejen: Goldgefchiebe aus dem Ural ©. 67. Prof. Blieninger: über feine Methode, dem Torf zu prej: fen ©. 69. U. Sigginfon: über Fährten eined Cheirotheriun im bunten Sandftein bey Liverpool ©. 72. Bergratd Schwarzenberg aus Eaffel: neue Fundorte ver: Tihiedener Mineralien ©. 73. IV. Botanik, Forſte und Landwirthſchaft. Prof. Wilbrand: über die Ernährung der Pflungen S: 76. Vrof. Treviranud a Bonn: üb. die Pietra fungaja S: 78, SH Shulg in’ Berlin” über feine Entdeckung der wahren Pflanzen Nahrung ©. 79. Dr. Mamz in Eßlingen? Beobachtungen über den Korn: brand St 80. Prof. Treviranws: über die eigenthünliche Art’ der Re— production bey Sedum amplexieaule ©. 83. Prof. Blume aus Leyden? Ueberblick der botanifcyen For- ichungen im indiſchen Archipelag ©. 85. Brof. Treviranwd: üb. den Fruchtbau der Cruciferen S. 89. Prof. Blume und Mulder: über ein Surrogat des chine— fchen Thees S; 90. — Cafee-Blätter. V. Zoologie, Anatomie und Phyſiologie ©. 94. Diedieinal:Rath Tourtual aus Münfter: über Die Einrich— tung des menjchlichen Schlundfopfes S. 95. VProf. Herbft aus Oöttingen: üb. die Farbe des Chhlus S. 96. Prof. Efhricht aus Kopenhagen: Über den innern Bau Der Wale auf Die Unterſcheidung der Arten angewandt S. 08, Eine wichtige und gründliche Unterfuchung, bejonders der Ver: Dauungs= Organe, namentlih der Schleimhaut Des Gedärnies, am ausführlichften bey Hyperoodon. Der Berfaffer unterſchei— 238 bet 4 nordiſche Finnfiiche: longimana, rostrata, museulus et boops. Was iſt aus dem: Nordeaper zw machen ? (Warum Wale? dus Wort fommt ja von Balaena und nicht von Wall.) Dr. Focke zeigt ausländiiche lebendige Thiere S. 108. Phrynosoma orbiculare , Scorpio e Mexico, Polyphemus Kindtü aus dem Bremer Stadtgraben, zu den Entomoftraceen. Beobachtungen über das Treffen und Fortpflangen der Infuforien. Ehrendbergs fogenannte Samendrüfe ift bey Loxodes bur- saria der uterus, Dr. Hirſchfelde über das Verhältniß der grauen Hirn⸗ ſubſtanz zur weißen: S.110. Prof. Marchand: über das Athmen S. 111: Prof. Behn: über den Bau der Blutgefüße ©. 113. Conſul Klee: Beichreibung Der Eultur der Cochenille in Guatemala ıS. 114. Umſtändlich und lehrreich. Medicinalrath To ur tu al aus Münſter: über die Zuſammen⸗ ſetzung der Naſen-Scheidwand S. 128 Prof. Burmeifter: über die Mundbildung der Läuſe. — Brof. Behn: Uber Die Kennzeichen der Lungen-Schneden und die Enöchernen "Augenringe der Vögel S. 131. Vi Mediein und Chirurgie S. 134, bier zeichnet fich der Vortrag von Dr. Chaufepie Sen. aus Hamburg und Dr. Damielsfen in Chriftiania aus: über die Radeſyge S. 140. Ferner Dr, Weftermannsı Bericht über die warme Quelle von Neujalzwerk'an der Porta westphalica S. 147. Ueber die Krankheit Toreicollo von einem Arzt in Palermo. Noch viele andere Fleine Dinge. s VI, Geburtshülfe ©. 179. Prof. Michaelis a. Kiel: über die Symphyſiotomie S. 180, Im Nachtrag S. 187 fommen noch vor: Prof. Walchner: über die Darſtellung des Schwefel-Wis— muths auf nafjem Wege ©. 188. Dr. A. Bogel. jun. aus Münden: über das Vorkommen des Salpeterd in Flußwaſſer. Edler von Rany aus Ungarn: über die ‚Anwendnng von Artemisia vulgaris als Zunder S. 191. Prof. Rhuſchauer aus Gräg: über die Beſtandtheile des Tetradymits S. 195. Das Buch ſchließt mit einem Regiſter, wodurch Das Aufſu— chen ſehr erleichtert wird. Anatomie deseriptive et ecomparative ® du Chat, type des Mammiferes en general et des Carnivores en parli- eulier, par Hercule Straus-Durc/jkheim, Docteur honoraire de, l’Universit€ d’Erlangen. Paris chez l’auteur, rue Copeau Nr. 4. 1815. 4, 1.560. 11. 543. Atlas fol.imp. tbb. 25. Die Anatomie des Mayfäfers von Straus wurde mit Recht neben die Anatoınie der Weidenraupe von Lyonet und bie Ana: tomie der Mufcheln von Poli u die der Meerfterne von Tiede- mann und Münz geftellt, ſowohl in Hinſicht des Tertes als der Schönheit, Feinheit und Genauigkeit der Abbildungen. Das vorliegende Werk ift ein Prachtwerk, welches an Vollftändigkeit und Genauigkeit der Anatomie der Schildfeöte won Bojanus gleicht und in der Schönheit und Feinheit des Stichs Diejelbe übertrifft. Die Tafeln find im größten Folioformar, vom Wer: faſſer ſelbſt meifterhaft gezeichnet, und ebenfo im Kupfer geſto— 239 den von Vifto, die Katze ſelbſt gezeichnet son Werner, geftos chen von Anedouche, alles gedruft von Chardon und Aze. Der Tert felbft enthält eigentlich eine ganze. vergleichende Una: tomie des Knochen= und Muskelſyſtems der Saarthiere nicht "bloß, jondern felbft der Vögel, Lurche und Fifche, und geht dermaaßen ins Einzelne, ‚daß jedes Knöchelchen. «und jeder: Viusfel von allen Seiten geſchildert und: abgebildet ift. Man: hat hier nicht bloß eine befchreibende Anatomie dieſer Theile, jondern eine beurtheilende und durchaus vergleichende, indem der Verfaf« fer nicht bloß Geftalt, Lage, Verbindung und DVerrichtung bes trachtet, fondern auch die Bedeutung, beſonders der Knochen. Dabey ift eine ganze Gefchichte, indem er die Meynungen Andes rer anführt und! diefelben mit umſtändlicher Critik begleitet. Gine zufammenhängende Darftellung vom Innhalte des Werfes zu geben, wäre eine herculiſche Arbeit, und würde. dennoch nie= manden etwas nützen. Jeber wiſſenſchaftliche Anatom muß es ohnehin ſelbſt haben. Auch iſt es verhältnißmäßig ſehr wohlfeil. Bey dem Verfaſſer zu Paris bekommt man es für 70 dk. Er liefert e8 nach Deutfchland wohl verpackt für 80 Frk. Der erfte Band wird ganz von der Dfteologie eingenommen, Nach einer Vorrede über Das Geſchichtliche und Die Bearbei⸗ tungsart des Gegenſtandes folgt eine Einleitung von S. 1—54, worinn der Verfaſſer die! Unterſchiede der organifchen Reiche und fodann der Thierelaffen auseinander: fest, auch Geſetze aufftellt über Die Entwicelung und dle Stuffenfolge der Organe. Die Haarthiere theilt er in 12 Ordnungen «mit Angabe ihrer Cha- ractere: Zweyhaͤnder, Vierhänder, Sohlengänger, Neißende, Beu— telthiere, Fledermäuſe, Nagthiere, Zahnlofe, Dickhäuter, Wieder: Auer, Nobben und Wale. S. 55. ftelt der Verfaſſer allgemeine Betrachtungen an über die Gewebe nebft ihren chemijchen Beftandtheilen. Dann folgt S. 69. das Knochenſyſtem; wieder die chemifchen Beftandtheile nach den Zerlegungen von vielen Chemikern, ver— fhiedener Knochen, verfchiedener Thiere und auch der Zahne von mehreren Tieren, alten und) jungen. S. 81. die Structur und die Entwidelung der Knochen, Geftalt und Gelenke derfelben, - ©. 97. das Knochengeruft der Haarthiere durch: alle Drdnungen, mit Hervorhebung der. weſentlichen Unterſchiede bey jedem einzel- nen Knochen, befonders des Schädels, mobey wir ihm danfbar ſeyn müffen, Daß er unfere DVertheidigung hinſichtlich der End— deckung der Schäbelwirbel gegen Die, Anmangungen von Gdthe übernommen bat. &. 165. betrachtet er ebenfo vollſtändig das Schrach ber Lurche, ebenfalls durch alle Zünfte hindurch mit, beftändiger Cri- tie der Anfichten von Gupier und GeoffroHy St. Silaire, Das ift ein fehr großes und alljfeitig beleuchtendes Gapitel. ©. 248. wird das Schrah der Vögel ebenfo behandelt, Knochen für Knochen. &. 281. das der Schildkröten befonders; ©. 316. Dad der Fifche, wo es fehr vieles aufzuräumen gibt, ohne Zweifel aus dem Grunde, weil das Knochenſyſtem nach ünſerer Anficht das Gharacteripftem der Fiſche ift, und mithin das. ‚Klafjificationd = Princip derſelben. Nach dieſen vielſeitigen Zuſammenſtellungen und ſcharfſinni— gen Betrachtungen folgt endlich ©. 37. das Schrach ber Kae, ebenfo genau bis. ind Einzelne zerlegt, beſchrieben und ‚abgebildet, als man es irgendivo beym menfchlichen Körper findet, Woran ‚ wieder die Knochen des Schädeld, mit genaueren Bejtimmungen üben den Gefichtäwinfel. Die Kopfwirbel werden fodann einzeln betrachtet, ihre Beftandtheile. genannt, womöglich gedeutet und 240 abgebildet. Die Abbildungen überall im Texte angeführt, was die Vergleichung ungemein erleichtert. ©. 459. folgt der Nüd- grath mit feinen Anhängſeln, Rippen, Schultern, Becken und Gliedmaaßen. Der zweite Band enthält die Syndesmologie und Myologie mit derſelben Umſtändlichkeit, verglichen mit den Bändern und Muskeln des Menſchen und ebenfalls bis ins Einzelſte abgebildet. Die Bänderlehre läuft bis S. 174, woraus man begreifen kann, wie vollſtändig der Verfaſſer dieſen Gegenſtand bearbeitet hat. Beym Muskelſyſtem verfolgt er dieſelbe Anordnung. wie beym Knochenſyſtemn. S. 461 —648 kommt die Erflärung, der Tafeln. Die Tafeln find eine Hauptzierde des Werks und wahre Mei: ſterſtücke, alle8 in ‚natürlicher, Größe, ı Tafel 1. ftellt die wilde, Katze dar, ein Ebenbild von. wirfli- chem Kunftwert), dad man unter Glas und Rahmen faſſen könnte. Der Glanz iſt ‚hervorgebracht Durch Darftellung der Hanre mit Düpfeln. Tafel 2. zeigt. Die außere Lage des Muskelſyſtems nach abge- zogenem Balg, von nicht minderer, Schönheit. Tafel 3. Die Darauf folgende Muskelſchicht. Tafel 4. die Darunter ‚liegende. Das geht fofort ‚bis Taf. 8, wo die legten Musfeln an der Wirbelfäule erjcheinen. Mit Tafel 9. beginnen Die Muskeln der abgelößten Glieder. Tafel 11. das Schrach mit, dem ‚Schatten des Leibes wie DALton feine Schrache Dargeftellt hat. ; Tafel 12. der Schädel von verfchiedenen nebft den ‚einzelnen Knochenftüden. Tafel 13. die Wirbelfäule und die einzelnen Gliederſtücke. Alle diefe Tafeln ausgeführt und. fihattiert. Dann folgen Diejelben Tafeln mit, bloßen Umriſſen und mit der Bezifferung. MWirft man nun einen Blick auf dad gefammte Werf, fo fann man nicht anders als es in den Rang der erjten Werke diefer Art ſtellen ſowohl in Hinſicht der Kunſtfertigkeit und Schönheit als in Hinſicht der wiſſenſchaftlichen Bearbeitung. Dabey muß man— den vieljährigen Fleiß, die Geduld und die Anſtrengungen bey der Zerlegung, Zeichnung und. dem Studium der andern ‚Schrift: fteller bewundern, und dem Verfaſſer dafür den aufrichtigſten Dank zollen. Man könnte zwar jagen, er „hätte ein anderes als ein fo gemeine, Ihier zu. einer ſo großen Avbeit- wählen jollen. Allein jchwerlich hätte er eined gefunden, welches. ſo paſſend ge- wejen wäre, um, als Mufter für die, ganze Claſſe Der. Haarthiere zu dienen, theil® wegen Der mittleren Größe, theils wegen. ber bequemeren Zerlegung, theils Jendlich wegen, der Teichteren An— ſchaffung. Man fann noch hinzufegen, daß die reißenden Thiere ziemlich die Mitte der Saarthiere, einnehmen. und. daher alles in fid) enthalten, was an die anderen Ordnungen erinnert. find zu Hein, Wiederfäuer, und, Diekhäuter zu groß,‘ alle auch zu. abweichend. gebaut, als Daß eine Vergleichung: leicht und au- genfcheinlich wird. Der Verfaſſer hat daher unſers Erachtens feine Wahl gut getroffen. — Wie wir hören, iſt der Verfaſſer noch. mit mehrern anatomi— ſchen Arbeiten befchäftigt, und zum. Theil ſchon Damit fertig, ſo daß von. Jahr zu Jahr seine erfcheinen kann, (namentlich. uber Limulus cyclops, Scorpio afer, Vespa 'erabro, Cicada plebeja, Vipera berus, Coluber natrix, ‚Mygale. blondii. Wenn man an feinen, Mayfafer und ‚an die Kate denkt, jo‘ kann man nicht anders. ald mit Freude, den Erſcheinen dieſer Unterfuchungen entgegen fehen. j ñ — — TE IT > > rm — Mäufe + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich | für Maturgefehichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von o 1847. Hs: Der Preis von 12 Heften ift 3 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Fr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipzige Gftermeffe des laufenden Jahres zu leiften. Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu fhiden find, Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fehteiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgewiefen. Einrhegebühren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. — — — — — — — — — — — — — Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Im Verlage von G. Froebel in Rudolſtadt ift erfhienen: Arbeiten de8 naturforfchenden Vereins in Riga. Redigirt von Dr. Müller und Dr. Sodoffsky. Erften Bandes erftes Heft. 74 Bogen gr. 8, Preis a Heft 2 96. Inhalt: 1) Zur Flora der Dftfeeprovinzen, von Dr. F. A. Buhſſe. 2) Ueber Nephrodium Filix mas Rich., in Bezug auf vor: kommende Verwechfelungen mit ähnlichen Farrnarten, vom Apotheker & A. Heugel. 3) Einiges über die Blattwespen im Allgemeinen, nebit einer tabellavifchen Ueberficht von B. A. Gimmerthal. 4) Ueber die Metamorphoſe des Schmetterlings von Dr. W. Sodoffsky. 5) Das Mikroscop und ſeine Leiſtungen. Eine Vor— leſung, von Dr. C. E. v. Mercklin. Vier zwanglos erſcheinende Hefte, welche auch (theils colorirte) Abbildungen bringen, bilden einen Band oder Jahrgang. Dieſe neue gediegene Zeitſchrift wird fuͤr alle Freunde der Wiſſenſchaft von hohem Intereſſe ſein. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhand— lungen zu beziehen: Fauna der Vorwelt mit ſteter Beruͤckſichtigung der lebenden Thiere. Monographiſch dargeſtellt von Dr. &, ©. Giebel. Erxften Bandes erſte Abtheilung: Die Säugetbiere der Borwelt. Gr. 8. Geh. 1 Thle, 18 Nor. Nach dem Plane des DVerfafferg wird der erfte Band diefes Merkes die Wirbelthiere (Säugetbiere, Vögel, Amphibien, und Fifhe), der zweite Band die Gliederthiere (Inſekten, Spinnen, Krebfe und Würmer), der dritte und vierte Band die Bauchthiere (Mollusca, Cephalophora, Acephala, Nadiaten, Polypen und Snfuforien) enthalten. Jede Abtheiz {ung bildet ein für fich beftehendes Ganzes. Leipzig, im April 1847. F. A. Brockhaus. Monograpbien der Genera ber Falconidae von 3. 3. Kaup. Vierte Monographie. IV. Subfamilia. 2) Helotarsus. 5) Haliaötus, 1. Genus, Adler — Aquila Nov. Auct. Diagn. Tarſen lang; rings bis zur Wurzel der Zehen 1) Aquila. Aquilinae: 3). Circaötus. 4) Pandion. 1847. a a ⏑ — Sie enthalten die muthigften Arten der ganzen Subfamilie der Aquilinae wiederholen. pennata) wiederholen durch den me £rümmten Schnabel, von welchen einige Arten von afiati Säugethiere abgerichtet werden. mandtheit. des Helotarsus, nahrung beſchraͤnkt wie die fhen Völkern zur Jagd auf Keine Art: zeigt die Fluges feine ift auf Amphibien und Fifch- Circasten oder Pandion, und. feine hat den fchlehten Anftand der geyeräbnlichen Haliasten, zehn bis jest bekannten Arten zerfallen in. 5 leicht zu unter- ſcheidende Subgenera, welche die Subfamilien und die Genera Die Hieraeten (morphnoides et hr von der Wurzel an ges durch den Bartftreifen und alg die Elein- ften Formen ihres Genus die Falconinae. Die Sie bilden die befiedert. Beſcheib. Kopf groß und flah. Augen’ meiſt ziemlich groß, gelblihbraun, nie goldgelb gefächt, tiefliegend, unter den Superciliarbeinen mit £nöchernem Anhang. Schnabel ſtark, ziemlich gerade. Zügel mit, Borſten mehr oder minder dicht bedeckt. Fluͤgel lang; die Schwingen. erfter Ordnung ‚an ber Spige etwas fäbelföürmig gebogen. Zweite bis 6. oder 7. an ber, Sinnenfahne winkelig ausgefchnitten. Die fehr langen Schwingm 2. Ordnung laffen nur eine kurze Flügelfpise unbe: beit. Zweite Schwinge fo lang als die 8., 8. kuͤrzer als die 4., 5. die längfte, , Der Schwanz: ift. ftets lang, mehr oder weniger ſtufenfoͤrmig und ift ſtets über halbe Rumpflänge lang. Die Eantigen Kral: len find kraͤftig, allein bilden nie den vollen Halbzirkel wie die von Pandion. Zehen an der: Wurzel: gefchuppt, vor den, Nägeln gefhildert. Das Gefieder ift meiſt düfter ſchwarzbraun oder Die: Nadenfedern ſind zugefpitst Grundtypen von Aquila als das erſte Genus Aquila. Das 2. Subgenus Pteroaetus (vulturinus) zeigt durch feine langen Flügel Analogien mit den Milvinae und duch das nadite Geſicht und theilmeife Färbung mit Helotarsus. Das 3. Subgenus Onychaätus (malayensis) zeigt durch hohe Zarfen und verfümmerte fehr Furze dußere Zehen Analo- gien mit dem Grundthpus der Accipitrinae, der Geranospiza gracilis und den Circaöten. Das 4. Subgenus Aquila zeigt durch die Längften Zehen, und daß Fiſchnahrung bey einer Art vorkommt, Analoyien mit dem Grundtypus der Aquilinae, dem Pandion. Das 9. Subgenug Uraetus hat den längften Schwanz, den hoͤchſten Schnabel und zeigt demnach Analogien mit den Buteoninae unb Haliastus. As 5. ‚Subgenus zeigt die meiften Analogien mit dem Subgenus des erften . Thallasaötus pelagieus, 5. Subgenus der Haliasten. ſchwarz, ſcharf konturiert. meiſt im Alter roſtgelb gefärbt. nengelb. Die Weibchen find bedeutend größer. 1. Hieraötus. Schnabel von der MWahshaut an ge: bogen, ftarf. 2.—7. Schmwinge an der ${nnenfahne bafenförmig aus: gefhnitten. Aeußere Zehe und Na: gel verhältnigmäßig lang. Krallen gekruͤmmt. Schwanz verhaͤltnißmaͤ⸗ Big. 6. etwas kürzer als die erfte. 1. Ag. morphnoides. 2. Aq. pennata. Iſis 1847. Heft A. 2: ,Pteroaetus. Schnabel mehr grade, ftark. - . 2.—6. Schwinge an der Innenfahme bogenfoͤrmig ausge— ſchnitten Aeußere Zehe und Nas gel verhaͤlinißmaͤßig lang. Krallen gekruͤmmt. Schwanz verhältniße mäßig lang. -6. unbe: deutend länger alg die 1. 3. Aq. vulturina. Wachshaut und Zehen citros nen, ftelle ich dieſelben zufammen. die Arten leichter beftimmen zu Eönnen, 3. Onychaötus. Schnabel mehr grade, ſchwach. Zweite bis 7. Schwinge an der Innenfahne bo⸗— genfoͤrmig und ſtumpf ausgeſchnitten. Aeußere Zehe und Nagel unverhaͤlt— nifimaßig kurz. Krallen ſpornar— tig. Schwanz ziemlich lang, unbedeutend abgeftuft. 4. Ag. malayensis. 4. Aquila. Schnabel mehr grade, ſtark. Zweite bis 7. Schwinge an der Innenfahne bo: ' genförmig ausgefchnitten. Aeußere Zehe und Nagel unverhältnifmäßig lang. Krallen gekrümmt. Schwanz verhältniß- mäfig und bedeutend ab: geſtutzt. 5. Aquil. naeviodes. 6. Aq. heliaca. 7. Aq. naevia. 8. Aq. Bonelli. 9. Ag. fulva. Um die Charactere der Subgenera beffer überbliden zu Eön- Sie dienen zugleih, um 5. Uraetus, Schnabel am graͤ— deften, längften und hoͤch ſten. Zweite bis 7. Schwinge an der Innenfahne aus- gefchnitten. Aeußere Zehe und Na- gel verhältnifmäßig lang. Krallen gekruͤmmt. Schw; fehr lang, fehr bedeutend ab— geftuft. 6.4 länger als die 1. 10. Aq. audax. 16 243 i 1. Subgenus. Wahre Falkenadler — Hieradtus Kaup. Diagnofe. Schnabel kurz, von der Wurzel an gebogen. Zweite big 7. Schwinge an der Innenfahne hafenformig aus— gefchnitten. Es enthält die kleinſten Arten, welche die Größe der; rauch) füßigen Buffarden haben. Die Sitten find nicht bekannt. 1. Der gehäubte Falkenadler — Aquila mor- phnoides Gould Austr. birds VII. 2. Diagn. Mit fhwarzem Badenftreifen, ſchwarzem Schei⸗ tel und Hinterhauptsfedern, welche ungewoͤhnlich breit und ver— laͤngert ſind; ſie bilden einen kleinen Zopf. Beſchreib. plaren der Gouldifhen Sammlung, die in der Färbung ver: f&hieden, allein da fie keine fehr abmeichende Dimenfionen zei: gen, vielleicht beide Männchen find. Schnabel blauſchwarz. Stien und Grundfarbe des Zügels gelblichweiß. Weber die Augen zieht fich ein feiner fchwarzer Streifen. Scheitel ſchwarz mit glänzend ſchwarzen Schaͤften. Die breiteren Hinterhauptsfedern mit roffgelblihen Rändern. Ohrfedern mit ſchwarzen Schaftftrihen. An der Wurzel des Unter: ſchnabels ein ſchwarzer Badenjtreifen wie bey den Edelfalken. Ober: hals roftgelb mit feinen ſchwarzen Schaftftrichen. Rüden lihtbraun mit einzelnen dunfelbraunen (neuen) Federn. Die oberen Ded- federn des Schwarzes lichtbraun mit weißen zadigen Querbän- dern auf den Außenfahnen. Die Flügel ſchwarzbraun mit ein: zelnen verbleichten (alten) Federn. Die Schwingen 2. Drdnung mit meißlihen Endfäumen und ſchwarzen Querbändern, die auf der Außenfahne jedoch fehr undeutlich find. Die unteren Theile find milchweiß, Seiten, Hals und Kropfgegend roftgelb ; die feitlichen langen Federn mit weißem Querbinden. Alle unteren Federn mit mehr oder minder feinen Schaftffrichen. Hofen und untere Schwanzdedfebern blaß roſtgelb gebandert oder gefledt. Bon innen zeigt der Klügel die Eleineren Dedfedern weiß mit lanzettföormigen ſchwarzen Flecken. Die Schwingen hinter den Ausfchnitten dunkelgrau oder bräunlih, an ten Schaͤften hell: grau mit 4—6 fchmarzen Querbinden. Die frifhen Schmwanz- federn find von’ oben afchgrau mit 6—7 ſchwarzen Duerbinden und haben eine breite ſchwarze Endbinde mit meißem Saum. Bon unten find die Bänder weniger deutlich, find Licht‘ ein— gefaßt und die Innenfahnen find an ben Rändern weißlich marmoriert, Das 2. Gouldifche Eremplar hat alle unteren Theile fat einfarbig roſtgelblich und eine dunfele Kehle. Die innern Ach: felfedern find ſchwarzbraun mit weniger. voftgelblichen Flecken. Die Schwingen find nad der Wurzel hin afchgrau mit weißen Wolkenflecken und Züpfeln. Die Bänder der Schwingen find verwafchen. Sch halte dieſes Exemplar für jünger als das vorige. Dimenfionen: Flügelfpige 160-170 Kopf 83 Tarſe 79-80 Schnabel 28 Mittelzehe 44-46 Mundwinfel 40 1. Schwanzf. 206*-222 Oberfluͤgel 222 6. Schwanzf. 196-205 Sein Vaterland ift Neuholland. ten, muß die Zufunft lehren, Ob felten oder nicht fel= * Nicht vollftändig ausgewachſen. DZ — Diefe Art eriftirt bis jest nur in zwen Exem— — AI | ‚244 } wo h 2. Der Zwerg-Falkenadler — Aquila pennata Gmel. Falco‘ pennatus Gmel. S.N. 1. 172. Aquila minuta Brehm. Diagn. Die mittleren zugefpisten gleich breiten Nackenfe— dern, find nicht verlängert und bilden feinen Zopf. Beſchreib. Mie bey dem vorigen eriftieren 2 ftändige Kleider. Das eine zeigt die untere Seite licht, das. andere hat die Bauchfeite tvie den Ruͤcken dunfel gefärbt. Dunfles Kleid. Schwarzbraun. Stirn und Grundmolle des Zügels weiß. Kopf und Hals roſtroͤthlichbraun mit ſchwarzbrau⸗ nen Schaftflecken. Eine, feine ſchwarze Linie aus feinen Bor: ften beftehend, zieht von der Stirn über die Augen und begränzt die Kopffedern. Ohrfedern mit dunfelen Schaftftrihen. Von der Wurzel des Unterkieferd ein dunkel ſchwarzbrauner Streifen. Nüden und Flügel ſchwarzbraun, mehr oder minder lichtbraun mit hellfahlbraunen Rändern. Schwingen 2. Ordnung undeut- lich ſchwarz gebändert und wie die hinteren Schwingen licht ge: tandet. Die oberen Dedfedern des Schwanzes an den Außens fahnen lichtbräunlih mit zadigen ‚verlofchenen weißen Binden. Von unten ift der Körper lichter braun mit ſchwaͤrzlichem Streis fern: auf. der Mitte der Kehle und fhwarzen Scäften und fhmalen Schaftfleden auf jeder Feder, Hofen ohne Schaft: ftreifen — Tarſen und untere Schwanzdedfedern am lichteften, faſt weißlich. Letztere zuweilen mit weißen. ‚Bändchen und Tleden. Schwanz von oben braun, mit ſchwarzen Schäften, von unten lichter mit meift weißlichen Schäften und an der Wurzel grau gemölft. Er zeigt zumeilen 4—5 dunkele Binden und eine lichte Ends borde und. lihten Saum ‚an der Außenfahne der erften Schwanz: feder. Bon Innen zeige der Flügel dien £leinen Dedfedern am Rand des Flügels’ roſtgelb mit ſchwarzbraunen Schaftfleden und bräunlich marmotiert; die mittleren find fchwarzbraun: mit dunf- leren Rändern und die laͤngſten afchgrau an der. Wurzel! weiß oder weiß gefledt. "Die Schwingen find. ſchwarz, vor den Aus— ſchnitten lichter und dafelbft mit zwey bis drey grau gewoͤlkten Fleden. Hinter den Ausfchnitten laſſen ſich fehr ſchwer 3—4 dunflere Binden erkennen. Am lichteren Kleide find alle unteren Xheile roftgelblichmeiß mit bräunlihem Anflug an der Bruft und dunkleren Scäften und Scaftftreifen. Hoſen und untere Schwanzdedfedern voft: gelblich. gebänderte. Innere Dedfedern der Flügel weißlich mit ſchwarzen bräunlichen. Sieden. Ein in Indien gemeiner NRaubvogel, der ſich von Afien nad Africa und Europa verſtreicht, und in einzelnen Gremplaren an | vielen Puncten felbft in Zeutfchland erlegt wird. Das fchönfte Eremplar von diefen iſt das in der Brehmiſchen Sammlung be= findliche, welches’ die "Schulterdedfedern wie der heliaca sive imperialis weiß gefledt' hat. Dimenfionen: mas. — fem. Flügelipige 166 — 150-160 Kopf 80 — 820 Tarſe 62 — 682 Schnabel 25 — 25 Mittelzehe 40 — 46 Mundwinkel 40 — 40 1. Schwzf. 219 — 222 Dberflügl 230 — 243 6. Schwzf. 206 — ‚213-220 245 \ 2. Subgenus,. $lugadler — Pteroa&tus Kaup. Diagn. Um die Augen und Zügel nadt mit fpärlichen Börften. Zweite bis 6. Schwinge an den Innenfahnen nicht hakenfoͤrmig ausgefchnitten. Nägel ſehr ſtark und gekruͤmmt. Aeußere Zehe faft fo lang als die innere, Aeußere Schwanz: feder unbedeutend Fürzer als die mittlere. Sch kenne bis jeßt nur eine Urt vom Cap, die wahrfcheinlich über ganz Africa verbreitet ift. 3. Der fhwarze Flugadler — Aquila vultu- rina Vaill. Oiss. d’afr. t. 6. Aquila Verrauxü Less. Befhreib. Gr bat die. Größe. des. Steinadlers. Schna— bel gelb mit bornfarbiger Spitze. Hauptgefieder ſchwatz mit bräunlihem Schimmer und glänzenden Scäften, Schwingen 2. Ordnung undeutlih braͤunlich marmoriert. Schwingen 1. Ordnung von Sinnen vor den Ausfchnitten weiß, nach den Spitzen längs den Innenfahnen mit roftbraunem Anflug. Sie haben S—11 Binden, die auf dem weißen Theil der Fahnen der ‚vorderen Schwingen undeutlich, auf dem hinteren deutlicher und braͤunlich marmoriert find. Die Aufenfahnen der äußerften Schwingen. find afchgrau bis. zu. den Ausſchnitten hin. Die 7.,8., 9. ſind hellbraͤunlich mit roſtgelblich weißen Binden. Oberruͤcken ſchwarz; die aͤußerſten Federn, an. den Außenfah— nen weiß, wodurch ein weißer Laͤngsſtreifen zu jeder Seite laͤngs des Ruͤckens entſteht.“ Der übrige, Rücken und die obere Schwanzdecke blendend weiß; die legten Federn der Schwanz: decke ſchwarz. Die Hals: und. Kopffedern mit grauer Flaumenhaͤlfte, die nach dem Hinterfopf weiß wird. ' Es ift ein. fchöner ſtolzer Vogel, der fürchterliche Krallen zeigt und an Muth den übrigen Adlern nichts, nachgeben wird. Dimenfionen: Tarſe 110 Kopf 129 Mittelzehe 804356 Schnabel 46 Außenzehe 67428 Hoͤhe 29 Innenzehe 52-447 Mundwinkel 65 Hinterzehe 50460 Oberfluͤgel 428 1. Schwansf. 304 Frluͤgelſpitze 222 - 6. Schwanzf. 310 3. Subgenus. Spornadler — Onychaktus Kaup 1843. Heteropus, Hodygs. (1844). Diagn. Aeußere Zehe fehr kurz. "Krallen namentlich die hintere und innere ſchwach gefrümmt und fpornattig. Befhreib. Mit ziemlih gradem ſchwachem Schnabel. Zügel mit Borften, die uͤber die Mafenlocher wegragen. Aus genlieder mit ziemlich langen Borſten. "Flügel lang, den Schwanz überragend. Zweite bis 7. Schwinge an den Innen» fahnen jtumpf in einem Bogen ausgefchnitten. Schwanz fo lang als der Körper; die erfte faſt ſo lang als die 6. Die eine Art zeigt durch die Verhältniffe der Zehen Analo— gien mit den Circadten und nach feiner ſyſtematiſchen Stellung ſchließe ich, daß er Amphibien: allen andern Thieren vorzieht und ein: befferer Erdläufer als die übrigen: ift. Baillant bilvet diefen weißen Streifen nicht ab, wahrſcheinlich hat ihn der Zeichner nicht berückfichtigt, oder er iſt bey jungen Vögeln weniger deutlich. Möglich, daß ihn nicht alle Exemplare, zeigen, 246 4, Den. ſich warze Spornadler —iAiquilamalai- ensis,Reinw. Pl; col. 117... Aq..(Heteropus) per- nigra Hodgs. Beſchreib. Von der Größe des Schreiadlers, allein ſchlan— fer. Braunſchwarz mit. 8—9 ſchiefen, weißlichen, dunfel mar: morierten. Binden auf der unteren » Anficht des. Schwanzeg, Schwanz von, oben, dunkelbraun, an der Wurzel weißlich mit 7 ſchwarzen fchmäleren und einer breiteren Endbinde. Die Schwingen an der Wurzel mit Spuren von marmos tierten Binden. Die Schüfte der Schwung: und Schwanzfe: dern an der Wurzel weiß. Andere Individuen zeigen verwafchene gelblihbraune Flecken auf der Bruft, den Tarſen, den feitlichen “oberen und unteren Schwanzdeckfedern. Auf den inneren Fahnen zeigt ſich längs des Schaftes ein mit feurigem Rothbraun angeflogener Streis fen; wie bey wielen Meihen. Dimenfionen: Tarfe 75 Kopf 91 Mittelzebe 42 Schnabel 28 Außenzehe 26412 Höhe 18 Innenzehe 38438 Mundwinfel 49 Hinterjehe 26456 Oberfluͤgel 328 1. Schwzf. 292 Flügelfpise 197 6. Schwzf. 286 Gemein auf dem Feſtlande von Indien und feinem Acchipel. 4. Subgenus. Adler-Adler oder Steinadler — Aquila Kaup. Diagn. Mit geftreditem, gradem, mäßig hohem Schnabel. Zügel mit Borftfedern dicht bedeckt. Aeußere Zehe länger als die innere, 2. bis 7. Schwinge an der Innenfahne ausgefchnit- ten. Schwanz nicht auffallend Eeilförmig. Nägel gekruͤmmt. Sie enthalten mit die größten Arten der ganzen Subfamilie Aquilinae, haben ein düfteres Gefieder, welches jedoch nie rein ſchwarz ift. Man kennt bereit3 alle 5 Arten, melche die 5 Subgenera der Aquilae und in vieler Hinfiht auch die 5 Genera der Aquilinae wiederholen. So wiederholt Ag. naeviodes mit feinem Fürzeren und höhe= ron ſtumpf gezähnten Schnabel Hieraeten und Aquila. Aquila heliaca sive imperialis repraͤſentiert durch den groͤ— feren Nahen, Eurzen Schwanz, lange Flügel — Pteroastus und Helotarsus. Aquila 'naevia zeigt die laͤngſten und duͤnnſten Tarfen, die kuͤrzeſten Zehen, ſchwach gekruͤmmte Krallen, den ſchwaͤchſten Schnabel und repraͤſentiert demnach den Onychaetus (malai- ensis) und Circatus. Aquila intermedia 'sive Bonelli ‘hat die Längften Zehen nährt fich theilweiſe von Fiſchen und ftellt defhalb das Subge: nus Aquila und Pandion vor. Aquila fulva, der größte, mit dem längften Schwanz, mit dem längften und hoͤchſten Schnabel ſtellt Uroaetus und Ha- liaötus vor. Mehr als 5 Steinadler giebt es nicht und alle übrigen find Mominalfpecies von diefen, wie mich meine Unterfuchungen belehrt haben. Diefe Abtheilung enthält die muthigſten der Aquilae, die größere Säugethiere und Vögel, als fie felber find, übermältigen. Sie niften in Steinklüfte oder auf. die höchiten Baͤume. Alle fallen auf Aas, was Feine Eönigliche Eigenfchaft ift, und Agq. fulva 247 e) hat die Buffardähnlihe Sitte, dem Falco peregrinus zuweilen eine Taube abzunehmen, die er felbft-" zu "fangen nicht im Stande ift. 5. Der Falken-Steinadler — Aquila naeviodes Cuv. Ag. naeviodes et senegalla Cuv. Falco rapax Temm. pl. col. 455. Ag. albicans Rüpp. t. 15. fig. 1.2. Ag. fulvescens, fusca, punctata J. E. Gray. Ag. Vindhiana Frankl. Diagn. Schnabel mit ftumpfem Zahn, an der Wahshaut 26 Mm. hoch. Mittelzehe 58 Mm. lang. Schwan; 270 Mm. lang. Befhreib. Er fteht in der Größe zwifchen dem Schrei= und Kaiferadler mitten inne, allein unterfcheidet fich von erſte— rem durch den bedeutend höheren Schnabel, durd) Eräftigere Tarſen und ftärfer gekrlimmte Krallen. Von. dem Kaiferadler unterfcheiden ihn geringere Dimenfionen, der verhältnigmä= fig laͤngere Schwanz und die bedeutend kürzeren Hofen. Mit fulva und Bonelli fann £eine Verwechslung ftattfinden. Der alte ausgebleichte Vogel ift auf Kopf, Hals, Mitte des Rüdens, den Eleinen Dedfedern des Flügels, an den Zarien und den unteren Theilen ſchmutzig röthlichweiß. Schwingen 2. Ordnung und deren Dedfedern dunkelbraun, an den Raͤn— dern verblichen, wodurch zwey helle Binden entftehen, die auch an dem Jugendkleid der 2. Maufer angedeutet find. Schwanz oben graubraun, unten vöthlihgrau; ‚dag Ende verwalhen roftröthlich. Der jährige Vogel nach der erſten Maufer Temm. pl. col. 455 (fchlechte Abbild.) ift roſtrothbraun. Der Hals, Kropf und Seitenfedern an der Wurzel und den Seitenraͤndern ſchwarz— braun. Die Schwingen 2. Ordnung und Schwanz auf dun— Eelafchgrauem Grunde. unregelmäßig ſchwarz gebaͤndert. Schmin- gen von Innen vor den Ausſchnitten aſchgrau mit unregelmäßig roftgelblich weißen gemölkten Bändern. Das Neſtkleid ift mit Ausnahme des fehmusig braunrothen Nackens, der Tarſen und des Aftergegend, ſchwarzbraun mit gelb- lihbraunen Scaftftreifen, welche an Kopf, Hals, und Bruft fhmal, am breiteſten und mehr lanzettförmig auf der Mitze des Ruͤckens und den Flügeldedfedern ift. Flügel und Schwanz von oben fchwarzbraun. Sn ganz Africa gemein. Ruͤppell fand ihn fehr häufig in der Provinz Simen in Abyffinien, „wo er familienmeife auf den Cadavern des von. ung getödteten Wilde fich einfand.“ Außer Africa ift er in Dftindien einer. der gemeinften Adler. Dimenfionen: Tarfe 8 Kopf 110 Mitteljehe 58-428 Schnabel 50 Außenzehe 39-421 Höhe 27 Snnenzebe 35433 Mundwinkel 62 Hinterjehe 34-34 Dherflügel 340 1. Schwzf. 260 Flügelfpige 220 6. Schwf: 270 6. Der Milan » Steinadler — Aquila heliaca Sav. Deser. d’Egypt. t. 12. Falco imperialis Bechst. Naum. t. 6 und 7. alt. und jung. Aquila bifasciata Gray Ill. Ind. Zool. Diagn. Schnabel bis zum hinteren Winkel der Eleinen Augen gefpalten. Flügel länger als der ziemlih Eurze Schwanz. Mittelzehe mit 5 Schildern vor dem Nagel. 248 Alter Vogel. Schwarzbraun mit roſtgelbem Naden und Hin- terhals. Die Schulterdedfedern mehr oder weniger'weiß, wodurch ein. weißer oder fchwarzgefledter Spiegelfleck entfteht. Untere Schmwanzdedfedern rojtgelblich, dunkelgrau gefleckt. Zarfenfedern roſtgelblich geraͤndert mit weißem Flaumentheil. Fluͤgelrand naͤchſt der Ulna roſtgelb gefleckt. Die hinteren Deckfedern der Schwingen 2. Ordnung ſchwarzbraun, an der Wurzel grau marmoriert gebaͤndert. Schwanz an der Wurzelhaͤlfte aſchgrau, unregelmaͤßig ſchwarz gebaͤndert. Das breite ſchwarze Endband mit: licht roſtgelblich weißer Endborde. Junger Vogel. Dieſer weicht in der Faͤrbung ſehr von den übrigen ab, denn er zeigt, eine Faͤrbnng wie die jungen Milane und die Sctinoaeten ber Haliakten. Die unteren Theile haben nämlich roſtgelbliche Scaftfleken, bie dunkelbraun eingefaßt find. Das Eleine Gefieder des Flügels fchwarzbraun, roftgelb eingefaßt. Hofen, Zarfen und die untere Hann und die Kehle femmelfarbig. Diefe Art unterfcheidet fich ferner von Me Steinabler durch kuͤrzeren Rumpf und im Leben durch ein horizontalere Stellung. Nah Leisler zeigt der Kehlkopf eine bemerfenswerthe Ab: meihung von dem des Steinadlers, denn er zeigt zivifchen der Luftröhre und ihren Aeſten einen breiedigen Knochen, der nad hinten und oben, nad vorn und unten ſtarke Hervorragungen hat, welche mit den beiden Enden des erften halben Ringes der Lufteöhrenäfte in Werkindung ftehen. Dadurch find die Luft: röhrenäfte nicht nur fehr erweitert, und die Paukenmembran ſehr groß, fondern es wird auch eine breite Luͤcke gebildet, welche mit der Luftröhrenhaut ausgefüllt ift. Mähert ſich nun der erfte King dem dreiedigen Knochen, fo bildet die Haut eine in den unteren Kehlkopf vorragende Falte, entfernt fich dagegen dieſer Ring von dem dreiedigen Knochen, fo wird diefe Haut ans gefpannt. Nach diefem abweichend gebauten Kehlkopf ift auch die Stimme fehr verfchieden und gleicht mehr dem Kolfraben, allein fte ift durchdringender und bey weiten ftärker: fie Elingt tief und rauh wie Kra-Kra vder Frausfrau. In der Gefangenfchaft hört man zuweilen ſchwaͤchere tiefe Zone wie ga⸗ga⸗gak. Ich halte ihn für einen rein aſiatiſchen Vogel, der nur zufällig nach Nord: africa und dem öftlihen Europa fommt, von wo er fich bis in das ſuͤdliche Teutſchland verffreicht. Ob er ſchon häufig in Europa genifter hat, weiß ich nicht, bezweifle es aber fehr. Natterer fand fein Neft einmal auf einer der grofen Do- nauinfeln, der berühmten Lobau bey Afpern, Es faßen drey Sunge darin, wobey man einen der Alten fchoß. Hierdurch fcheu gemacht, wollte der andere Alte fich dem Neft nicht mehr. nähe ern; er. fchmebte Über. den Wolken und ließ die Jungen einen ganzen Zag lang hungern. Als er. fich endlich ficher glaubte, ftürzte er mit angefchloffenen.. Flügeln, wie ein Pfeil aus. der Luft herab auf das Neft und wurde gleichfalls gefchoffen. Die Zungen kamen in die Menagerie zu Wien, wo Natterer den Farbenmwechfel beobachtete. J Naͤheres uͤber ſeine Lebensart, wie die Eher ausfehen, wien wir nicht; ebenfo ift es unbekannt, ob er Voͤgel Säugethieren vorzieht oder nicht, Was Naumann von ihm erzählt, ſchei— nen mir geiftreiche Gonjecturen, die erſt der Betätigung bedür- fen, denn in Teutſchland find die Adler. fo ſelten, daß man nur durch Zufall einen Blid in den Haushalt diefer hoͤchſt ſcheuen Voͤgel thun kann. 249 — ‘ 350 — — Dimenſionen eines alten Vogels. opf 11 üttelzehe Kopf 94 Tarſe 91-92 Schnabel 42 Außenzehe 32 Schnabel 41 Mittelzehe 46-48+25 Mundwinkel 65 Innenzehe 84 Höhe des Schnabels 21-23) ‚Außenzehe 32+19 Dberflügel 380 1. Schwzf. 264 Mundwinkel 50. Innenzehe 27+27 Zlügelfpige 239 6. Schwjf. 264 Oberflügel 270 . Hinterjehe 22427 Fluͤgelſpitze 193 Schwanz 216 7. Der Schrei⸗Steinadler — Aquila naevia Gmel., Naum. tab. 10 et I1. Falco naevius et ma- eulatus ‘Gmel., Aq. planga Pieill. Ag. bifasciata Hornsch. ' Aquila melanaätus Sav. Falco mogilnik G. Gmel. Diagn. Die dünne fehlanfe Tarſe ift 91 und die Mittel- zehe 48-423 Mm. lang. Ganze Länge 642 Mm. oder 23—24 Par. Zoll lang, Er. iſt der, Eleinfte und. dabey fchlanffte im der Gruppe ber Steinabler, welcher die längften Zarfen und die Eürzeften Zehen bat. Die kurzen Hofen überreichen nicht die Hälfte der Zarfen. Der Schnabel ift am Eleinften und ſchwaͤchſten und die Nägel find fehe ſchwach gebogen, allein nadelſpitz. Verhaͤltnißmaͤßig hat er einen ebenſo kurzen Schwanz als der Aq. heliaca. Sm hohen Alter iſt das Gefieder faſt ſchwarzbraun mit ſchmalen verlofchenen Binden auf dem Schwanz, deffen Spitze roftgelblih ift. Die faft fchwarzen Schwingen find an der Murzel der Innenfahnen weiß. Die Iris ift pomeranzengelb und Wachshaut und Zehen hochgelb. Der mittelalte Vogel zeigt Wangen und Kehle dunkelroſtgelb, der Scheitel braun, mit roſtgelben Spitzen; im Nacken ein roſt— gelber Fleck. Die Spigen des Hinterhalfes roftgelb. Die Sca— pularfedern chocolatbraun, Nüden, Steiß und Schwanzdede braun. Der Rüden mit lichteren, die Schwanzdede mit brei— ten gelblichweißen Nändern. Der Schwanz zeigt von unten 12 dunfelgraubraune Duerbinden. » Das Eleine Gefieder des Flügels lebhaft braun, mit dreiedigem roſtgelben Fleck an der Spise. Die Schwingen an der Wurzel der Snnenfahnen aſch— grau gebändert. Vorderhals, Dberbruft lebhaft braun, mit roft= gelbem Schaftfled. Unterbruft, Bauch, Hofen und Zarfen roſt— gelblihbraun. Untere Schwanzdecke weißlih mit roſtgelben Spiken. Die Männchen in dieſem Kleide find nah Naumann viel bunter als die Weibchen. Der Neftvogel ift dunfelchocolatbraun mit lichtroſtgelblichem, verwaſchen braunfich gefledtem Steif und unterer Schmanzdede. Die Schwingen ſchwarz und der Schwanz fchwarzbraun ; letz— terer ſchwach aſchgrau gebändert mit hellem ſchmutzig meißgelb- lihem Saum. Im Naden ein roſtgelber Fleck und die meiſten Federn des. kleinen Gefieders. mit feinen voftgelben Schaftflecken. Sn Deutſchland iſt dieſe Art ſelten; gemeiner in Rußland und Polen, und liebt Waͤlder, die große Gewaͤſſer in der Naͤhe haben Er ſoll wenig Muth beſitzen und von Waſſervoͤgeln, Eleinen Säugethieren und Amphibien ſich nähren. Außer Eu- ropa lebt er in Afien, einzeln in Nordafrica. Nah G. Gray ſtammt ein: Eremplar des brittifchen Mufeums aus Nordame— rica. Iſt letzteres richtig, fo hat er eine große Verbreitung. Iſis 1847. Heft 4. 8. Der Aar-Steinabler — Aquila Bonelli Temm. pl. col. 283. Aquila intermedia* Bonn. Ag. fasciata Vieill. Spizactus grandis Hodgs. Diagn. Mitteljehe 62 Mm. lang. Unterförper mit ſchma⸗ len ſchwarzen Schaftfleden auf lichtem Grunde — Schwanz lang, fehr bunt und zadig gebandert und geftreift. Beſchreib. Er hat die Größe des naeviodes, allein iſt ſtets oben dunkler, unten Lichter gefärbt. Die Kopf: und die Tedern aller oberen Theile find an der Wurzel’ weiß, "an der Spitze ſchwarzbraun. Die Kopf: und Halgfedern mit dunklern Schaftflecken und roſtrother Einfaffung. Wangen roftgelb mit einzelnen ſchwaͤrzlichen Schaftfleden. Kehle weiß mit ſchwarzen Schaftfleden. Andeutung eines ſchwaͤrzlichen Badenftreifens. Flügel graubraun. Die langen Dedfedern, welche die Schwin- gen 2. Ordnung bededen, an der Murzel weiß, nach den Spigen bin marmorirt, ſchwarz gefleckt und gebändert, Schwin— gen 2. Ordnung fhwarzbraun mit ſchwarzen Bändern, die auf den lichteren Innenfahnen grau gewölft und ſchwarz zadig ges bändert find. Innere Achfelfedern weiß, zumellen unregelmaͤßig ſchwarz gefleckt; die laͤngſten fchwarzgrau, weiß gefledt. Schwingen bis zu den Ausfchnitten an den Innenfahnen meiß. Von den Ausfhnitten an blaͤulich mit ſchwarzer Einfaffung und Spitze und 4 zadigen fchwarzen Binden, Die unteren Theile find weiß, oder rofigelb mit fchmalen ſchwarzen Schaftfleden, die an der Kropfgegend tropfenartig am Ende jeder Feder fich erweitern. An den kurzen Hofenfedern braune Schaftfleden und untegel= mäßige Fleden. Der Schwanz iſt graubraun und zeigt na= mentlih auf den lichten Innenfahnen eine fehr bunte unregel- mäßige Zeichnung, in der ſich 7 zadige Bänder erkennen Laffen. Ein meibliher Vogel zeigt die unteren Theile mehr roftbraun und ein männlicher diefe Theile faſt weiß. Im füdlichen Eu: ropa feltener als in Dftindien, wo er ein gemeiner Adler ift. Un dem europäifchen hat man beobachtet, daß er Fiſche frißt, obgleihh die Ballen der Zehen feine fpikere Warzen, ale die übrigen haben. Es ift bey diefer Erfahrung jedoch nicht ange: geben, ob er ein wahrer Stoßtaucher iſt, oder ob er blos kranke oder oberflächlich fehwimmende Fiſche wegkapert. Dimenf,:. mas — fem. Kopf 98 — 100 Mictelz..60-+29 — 62-+29 Schnabel 31 — 34 Aufenz. 44424 — 45424 Mundw. 50 — 50 Innenz. 35434 — 35435 Iberflüg. 280 — 302 Hinterz. 35437 — 34-36 Ftügelfp- 180. —. 186 1.Schmjf. 235 — 230 Zarfe 95 — 94 6. Schwif. 230 — 230 * Diefer Namen ift auf jeben Fall der ältere und verdiente dem Temminckiſchen vorgezogen zu werden, Trotzdem behalte ich den obe— ren- bey, weil er allgemein angenommen iſt und gegen eine europäi— ſche Verwendung eines Namens nichts gefagt und gethan werden kann. 16 251 i 9. Der Buffard-Steinabler — Aquila fulva Linn. Falco fulvus, chrysaötus, melanaötus et cana- densis Linn. Falco niger Gmel., Naum. tab. 8 et 9. Diagn. Der an der oberen Hälfte weiß oder grau gewoͤlkte Schwanz ift 330—350 Mm. Lang. Befhreib. Er ift der größte von allen, und übertrifft an Länge den Meih-Steinadlee — Aq. heliaca sive imperialis, von welchem er fich duch engeren Rachen, durch 3, felten 4 Schilder von dem Nagel der Mittelzehe und durch meißen Spiegel auf den Innenfahnen des öl ügels, durch verhaͤltnißmä⸗— Big Eürzere Flügel und bedeutend. längeren Schwanz leiht un= terfcheidet. Der alte Vogel ift fehwarzbraun mit lichterem Eleinen Ge: ‚ fieder des Flügels, roſtgelbem Kopf, hinteren Ohrfedern und Hinterhals, Schwanz an der oberen Hälfte rein weiß — Tarſen ſchmutzig weiß. Naum. t.9. Der junge Vogel, mehr einfars big ſchwarzbraun mit voftgelben Federſpitzen im Nacken, braͤun— lichen Hoſen und grau gewoͤlkter oberer Schwanzhälfte. Raum. t..8. Naumann gibt den alten Vogel für den jungen und um: gekehrt, was falfh ift. N. Annahme ftreitet gegen die Erfah- rung an jungen in der Gefangenfchaft lebenden und gegen alle Analogien. Diele Haliaöten haben in der Jugend einen ges fledten und. nur im Alter rein weißen Schwanz. Diefe Urt ift, Auftralien. ausgenommen, über die ganze Erde verbreitet. In Europa findet er fih noch in Gebirgsgegenden, wo ev in den unzugänglichften Selfenklüften niftet. Die 3—4 Eyer haben. die Größe von Truthuhnseyern, find jedoch runder, weiß mit blaßbräunlichen Sleden. Hafen und Gänfe zieht er allen übrigen Thieren und Voͤgeln vor. Seine Stimme gleicht auf fallend der der Buffarde, nur ift fie durchdringender. Nach dem Grafen von der Mühle ift er der häufigfte Adler in Griechenland. „Ich beobachtete ein Paar während 4 Jahren, welches in unzugänglichen Felfen in ‚der Nähe von Aſtros horftete und, nach Ausfagen der Hirten und Landleute der Um— gegend, fchon feit vielen Jahren dort bemerkt wurde. In der Nähe von Aftros befindet fi ein großer Sumpf, der foge- nannte Muftos, in deffen Mitte ein See von Mineralwaffer ift. Diefer See ift im Winter der Aufenthalteort unzähliger Schaaren von Waffervögeln aller Arten. Dabey ereignete es ſich öfters, daß ein von mir erlegtes Stüd weit im Zeiche lie: gen blieb, und von meinen Hunden nicht geholt wurde. Dieß hatten. fie fi) gemerkt und zwar fo, daß jedesmal, wenn ein Schuß an. diefem Sumpfe fiel, fie ihre Felfen verliefen, ber den. See freißten und mit unglaublicher Kühnheit mir. oft. das fo eben erlegte Wild vor den Augen wegtrugen, ohne daß ich fie erlegen Eonnte. Endlich erhielt ic das Männchen im Früh: jahr, worauf das Meibchen die Gegend verließ. Die von Plinius erwaͤhnte Sage, daß Aeſchylus durch eine von einem Adler auf feinen Eahlen Kopf gemworfene Schild£röte erfchlagen worden fen, entbehrt durchaus nicht der Wahrfcheinlich£eit: denn häufig ergreift diefer Adler eine Landfchildfröte, erhebt fih mit ihr in bie Luft, läßt fie auf einen Selfen fallen und wiederholt dieß fo oft, bis fie zerfchellt, worauf er ſich daneben hinfegt und fie verzehrt.‘ Dimenfionen: mas. — fem. Kopf 114 — 125 Sheflügl 45 — 415 Schnabel 40 — 43 Flügelfpike 235 — 246 Höhe 29 — 290 Tarſe 88 — 956 Mundwink. 61 — 62 Mittelz. 64432 — Dimenf.: mas. — fem. Hinterz. 377 46 — 42-+50 Außenz. 49-+25 — 45429 1. Schwif. 332 — 337 Innenz. 45-442 — 45446 6. Schwzf. 351— 342 5. und letztes Subgenus. Schwanz-Adler — Uroaätus Kaup. Diagn. Schnabel, vom Rand der Wachshaut dehnen, fo hoch als lang. Schwanz lang, Feilförmig, äußere Schwanz⸗ feder 4 Eürzer als die mittleren. Befchreib. Zügel faft nadt mit einzelen Borften. Die Flügel erreichen nicht, das Ende des langen Schwanzes, Zweite bie 6. Schwinge an der Innenfahne abgerundet ‚ausgefchnitten. Man Eennt nur eine Urt, die an Größe Aq. fulva übertrifft. 10. Der Neuholländifhbe Sſch wanz-Adler — Aquila audax Lath. Falco audax Lath. Aquila audax @. Gray. Ap. füeosa Cw. Ag. albirostris Vieill. Befhreib, "Ein fehr altes Männchen, von Gould im Juny erlegt, ift ein prachtvoller Vogel. "Schnabel faft gelb mit blaufhwarzer Spike. Scheitel ſtrohgelb mit einzelnen braun lichen Federn. Dhrfedern und Hinterhals roftgelb mit ftrohgels ben Spisen. Der Langsftreif über den DOberflügel fehr deutlich, die hinteren Schulterfedern und legten Schwingen 2, Ordnung gebändert und gefledt. Nüden lichtbraun mit voffgelben Schaftflefen und Binden. Die oberen längeren Schwanzded- federn roftgelb mit weißen Süumen. Won unten ift dag Kinn ſchwarz, Bruftgegend dunkelbraun mit roſtgelbbraunen Spigen. Die Federn des Kropfes Furz und roſtgelb. Der Bauch und die Seiten ſchwarzbraun mit glänzenden Schäften und feinen toft= gelben Spigen. Untere Schwanzdedfedern hellgelblihmweiß. Die aͤußere Schwanzfeder und die übrigen gegen dag Ende hin deut lich gebändert. Ein nicht. fehr altes Weibchen der Gouldifhen Sammlung ift ſchwarzbraun mit voftgelben fehmalen hinteren Halsfedern. Schulterfedern an der Wurzel weiß, grau gebandert und geti= gert. Ein Streifen der Eleineren Deckfedern des Dberflügels an der Wurzel weiß, an den Rändern hellbraͤunlich. Die obe= ren Schwanzdedfedern lichter braun mit weißen Fleden und Bändern und heilbraunlihen Säumen. Die Hauptfchwingen von unten gefehen find an der Wurzel weiß, graubraun mars moriert. Die Schwingen 2. Ordnung find von innen nad) der Wurzel weißlih mit grauen Nebelflefen und Streifen und weis fen. grau gewölbten Querbaͤndern. Der ausgebreitete Schwanz ift an der Innenfahne nad) der Wurzel hin afchgrau,und. zeigt unregelmäßige Laͤngs- und Zadenftreifen und Fleden von licht brauner Farbe. Die innere Fahne changiete aus dem tief Roth⸗ braunen ins blaugraue. Sn Auftralien gemein, raubt die Eleineren Arten der Kaͤn— gurub, Trappen, Schaafe u. dgl. Er folgt den Jägern Tage lang nach, um: die von ‚ihnen weggeworfenen Eingeweide der Känguruh zu werzehren. Gould fah 30—40 Stuͤck um den Gadaver eines Dehfen verfammelt, von denen einige, bereits ge— fättigt, auf den ‚benachbarten Bäumen ausruhten. "Gould Eonnte die Eyer nicht erhalten, da fie auf die hoͤchſten Bäume niften, deren Stamm bis zur Krone aftlos und. dieſe an 100 Fuß hoch find, 252 1985 Dimenf.: mas. — ſem. Kopf 127 — 130 : Außenz. 54426 — 57-429 Schnabel 52 — 51 Innenz. 42441 — 48442 Höhe 32 — 32..1.Schwjf. 230* — 305 Mundwink. 73 — 75 2. Schmjf. 309 — 330 Dberflügel 366 — 272 3. Schwjf. 827 — 549 Flügelfpige 227. — 377 4. Schwf. 347 — 380 Zarfe 107 — 110 5. Schwjf. 367 — 400 Mittel. 70+32 — 78-34. 6. Schw. 395 — 416 2. Genus. Weib - Adler — Helotarsus A. Smith. April 1830.. Theratopius Less. Nov. 1830. Diagn. Der fehr lange, fpige, fäbelförmig gebogene Flügel überreicht weit den halbrumpflangen Schwanz. Befhreib. - Der Schnabel ift grade, unter der Wachshaut aufgetrieben. „Zügel und Augengend nadt mit einzeln Borſt— haͤrchen. Die Nafenlöcher find oval und fenfreht — Wache: baut groß, fenkrecht zum Schnabelrand herabfteigend. Flügel lang und zugeſpitzt. DOberflügel länger als die Flü- gelfpige. Die 2. bis 7. an der Innenfahne hakenfoͤrmig aus— geſchnitten. Die, hinteren Ausfchnitte ſtehen höher. als die vor— deren und die Ausfchnitte der 3., 4 und. 5. ftehen in gleicher Höhe. ** Tarfen ziemlich) hoch und. wie die Sehen mit unregelmäßigen runden und erhabenen Schuppen; vor. den Nügeln mit 4 Schil: dern, Am ‚oberen Gelene $ nach vorn mit Federn bedeckt. Hofenfedern kurz. Mitteljehe mit dem Nagel fo lang ale die Zarfe. Nägelsfhwach mit parallel ftehenden Kanten, Schwanz aͤußerſt kurz, hat etwa die Hälfte des Rumpfes. Die aͤußerſte Schwanzfeder iſt gleich lang mit der 6,, die 2. fo lang als die 5., die 3. und 4. faft gleich lang. Durch diefe Verhältniffe entſteht ein doppelt gegabelter Schwanz. Das Gefieder des Hinterfopf3 und der Seiten des Halfes iſt lang, an der Spike breit und aufgelodert, wodurch der Kopf von hinten gefehen ein’ eulenartiges Anfehen erhält; das übrige Ge— fieder ift breit und da es in großen Maffen verfcieden gefärbt ift, fo erhält e8 ein Außerft buntes Anfehen. Wir Eennen lei— der don dieſem höchft intereffanten Gefchleht nur den Typus eines Subgenus, der als leßteres den 3. Nang einnimmt. Als Genus repraͤſentirt es unter den Aquilinae den Nauclerus fehr deutlich durch die langen fpigen Flügel. Der Eurzfhwänzige Weih-Adler — Helotarsus ecaudatus Vaill. Le Bateleur PVaill. 7 et 8. (ſchlecht wie alle von Vaill. abgebildeten Naubvogel. *** Beſchreib. Tiefſchwarz mit rothbraunem Rüden, Schwanz und. Schwanzdede. Flügel ‚graubraun. Die Dedfedern der Schwingen 2. Ordnung, ſo wie. die Enden dev Schwingen 2, Ordnung ſchwarz. Diefe Färbung. bildet zwey breite Bin— den, welche die ſchmutzig lichtgraubräunlichen Schwingen 2. Ord. einfchließt. Innerer Flügel blendend weiß, nach den Spigen der Schwingen hin blaͤulichſchwarz; die obere Seite der Schäfte * Nicht ganz vollftändig ausgewachſen. * Eine folche Stellung der Ausſchnitte kommt bey: feinem Sub— genus mehr vor. Wenn mehr Formen, diefes merkwürdigen Genus ent deckt werden, fo wird obige Befchreibung nad) einem Subgenus gebil- det, fehr modificirt werden müffen. **s Saft allen Falconidae hat der fehlechte und uncortecte Zeichner En Tarfen und Zehen ‚gemacht, gleichviel ob fie folche Haben der nicht. 264 der Schwingen ſind an der Wurzel weiß, welche Farbe ſich als feine Linie in den laͤngeren ſchwarzen Theil des Schaftes laͤngs der Mitte hinein zieht. Die untere Seite der Schaͤfte ſind weiß, gegen die Spitze ſchwarz. Eine aͤhnliche Schaftzeichnung findet ſich bey Milvus isiurus, 2. Subgenus von Milvus, 5. Genus der Milvinae. Die fangen Federn der Seiten, tief unter dem Flügel in der Nähe von dem Ende der Ulna, entfprin- gend, fehwarz, einzelne marmorirt oder, weiß. . Der fchwarze Flaum der inneren Dedfedeın bat lange fahnenlofe, nur an der Spige befahnte Spulen, Schnabel gelb, ‚an der Spise hornfarbig. Der Neftvogel ift mehr einfarbig braun, mit, hellerem Kopfe und Halſe. Alle’ Federn mit lichteren Rändern. Ein ſehr gemwandter Flieger, der in der Luft ſich fpielend uͤber— fchlägt, was felbft ein alter Vogel im Amſterdamer Thier— garten zu thun verfuchte, Nah Vaillant fol er auf Aas fallen, kranke Schafe und junge Strauße rauben. Er ift über ganz Africa verbreis tet und iſt dafelbft nicht felten. Eine nähere Schilderung feiner Lebensart wäre fehr zu wuͤnſchen, die jedoch nicht von einem gewöhnlich im Fluge dahin eilenden Reiſenden, fondern noch eher von einem am Cap eingebürgerten Zoologen erwartet wer— den Fann. Dimenfionen: Mittelzehe 66 Kopf 126 1. Schwanzf. 120 Schnabel 39 2; — 117 Mundwinkel 68 — 113 Dberflügel 3812 4. — 114 Flügelfpige 255 9. — 117, Zarfe 79 6. — 120 Der Typus dieſes Genus ſteht den Circacien, 8. Genus der Aquilinae, näher als Aquila, erſtes Genus der Aquilinae Er gleicht den Circaeten in der Bildung der Füße und Zehen und deren Bedeckung. Letztere weicht jedoch darin ab, daß die Schuppen fich nicht überdeden; auch iſt die Außere Zehe eben- falls ſchwach, jedoch bedeutend länger und die Tarſe ift kuͤrzer als bey den Circaeten. Mir fehen bey diefem Genus wie bey Nauclerus auf dem Sinnenflügel einen großen weißen Spiegel, indem die. obere Hälfte der Schwingen 1. und 2. Ordnung weiße Fahnen haben und daß fämmtliche Eleine Dedfedern des inneren Flügels weiß gefärbt find. Diefe Färbung findet fi) bey Nauclerus, bey vielen Cirei, bey Elanus und theilweife bey einigen Milvi. Sch glaube deß— halb, da die Mehrzahl der Genera der 2. Subfamilie Milvi- nae diefe Färbung trägt, diefe ein Character des 2. Nanges ift. Bey vielen Longipennes 2. Untetordnung der Ichthyorni- thes fehen wir die Schäfte der Schwingen oben ſchwarz, unten weiß; wir fehen diefen nimlichen Character bey vielen Milvinae, bey Nauclerus Riocourii und auch bey Helotarsus wiederkeh- ven und halten auch diefen fuͤr einen Character des zweiten Range: Wenn diefe Charactere in Verbindung mit Characteren, die die 2. Genera der. 5° verfchiedenen Subfamilien an fich tragen, bey einzelen Formen wiederfehren, fo Eann man ficher feyn, daß diefe als "Genug, Subgenus, ‚oder. als Art den 2. Rang eins nehmen. Da ich die Vertheilung der Farben, ob Baͤnder fich über alle unteren. Theile,‘ oder gar Liber den ganzen Körper erftreden, 255 wie viele Bänder ſich Über den Schwanz ausbreiten, ob bie innere Anficht des Flügels einen Spiegel bildet oder nicht, ob die Fuͤße roth oder gelb find, wie die Färbung der Iris beſchaf⸗ fen ift, für hoͤchſt wichtig halte, um die Formen richtig zu ſtel⸗ fen; fo iſt dieß der Grund, warum ich fie den Characteren der Subgenera ufw. angehängt habe. Alle diefe Grundfäge koͤnnten von mir viel meiter ausgebildet feyn, wenn mir ſtets ein britti⸗ ſches oder leydner Mufeum zu Gebote ftünde und. ich nicht faft einzig auf mein Manufcript und etwa 60 Arten Falconidae unferer Sammlung befchränft wäre, Da in der Subfamilie Aquilinae in den 5 Genera fo außerordentlich klar und fehlagend in den Halia&ten der Geyer, in dem Pandion der Gypaötus, in Circaetus der. Gypoge- ranus, in dem Helotarsus der Strix und in dem Aquila die Falkentypus ausgeſprochen iſt; fo habe ich an alle, die die Faleonidae in der Mehrzahl beſitzen, die Bitte: das letzte Sub: genug Thalassaetus (pelagicus) der Haliaöten, von Pandion ven P.haliaetus, von den Circaöten eine Art des Subg. Spilor- nis, z. B. undulatus, den Helotarsus und von den Aquilae den Aquila pennata (erftes Subgenus der Aquilae) einige Tage mit einem Geyer, Gypaetus, Gypogeranus, Strix. und Falco fi vor die Augen zu ftellen, um zu fehen , ob meine Anficht ein Work der Phantafie und nicht in der Natur begründet ift. Selbft der Ornitholog, der fich diefe Formen ſelbſt in noth⸗ duͤrftigen Abbildungen zuſammenſtellt, wird dieſe Wiederkehrun⸗ gen begreifen, oder wenigſtens ahnen lernen. Iſt letzteres der Fall, ſo wird er es vermeiden mich zwecklo⸗ ſer Zerſplitterung anzuklagen, da grade in den Characteren der Subgenera dieſe Geſetze ſich erkennen laſſen, abgeſehen davon, daß diefe hoͤchſt nothwendig find, um die Arten unterſcheiden zu fernen. Wer mic, widerlegen will, der verfuche es die Cha: vactere der Subgenera abzuläugnen, oder Uebergänge von, einem Subgenus zum andern nachzuweifen. Er wird weder dag Eine nod) das Andere im Stande feyn. en Nur Herr Temmind Eonnte dieß gegen bie Wahrheit früs her behaupten, allein da er in neuefter Zeit in der Fauna Japo- nica von Spizaötus, Buteo ete. ſpricht, ſo muß er von feinem hartnädig vertheidigtem Irrthum zuruͤckgekommen ſeyn, daß die Faleonidae untheilbar feyen. An die unnügen Feldzuͤge dieſes Drnithologen gegen VBieillotifche und Gurvierifche Trennun⸗ gen erinnere ich alle die Ornithologen, welche gegen meine noch feineren Subgenera kämpfen wollen. Sie werden das Schickſal dieſes Mannes theilen, daß ſie im hohen Alter das Jahrzehnte lang Verſchmaͤhte annehmen, und einſehen, wie fie die Wiffen: ſchaft durch ihre Krebsgaͤnge aufgehalten und ihr geſchadet haben. Wer da glaubt, eine Inconſequenz in meinen Auſichten darin zu ſehen, daß viele Genera ſich in Subgenera aufloͤſen, andere Genera, wegen Mangel an Formen ſich nicht ttennen laſſen, dem muß ich bemerken, daß wir nicht am Schluſſe aller Ent: dedungen ftehen. Gould entdeckte, troßdem, daß Neuholland fängft vor ihm von Zoologen befucht war, nicht weniger als 41—12 vollftändig neue Falfenarten, als: 1) Falco hypo- leueus, 2) frontatus, [3) melanogenys], 4) Circus Jardini, 5) Elanus seriptus, 6) Milvus isiurus, 7) affinis, 8) me- lanosternon, 9) Nisns eruentus, 10) Aquila morphnoides, 11) Pandion leucocephalus, 12) Pernis suberistatus. Zu gleicher Zeit wurde, der 13) Falco subniger von 6. Gray und der 14) Circus assimilis von Jardin und Selby entbedt. - Bor diefen 4 Gelehrten fannte man 1) ben Elanus axilla- 256 ris, 2) Jeracidea berigora, 3) Nisus 'torquatus, 4) ap- proximans, 5) Astur Novae Hollandiae, 6) Astur radia- tus, 7) Halia *tus ponticerianus, '8) canorus, 9) leucogaster, _ 10) Aquila fucosa, 11) Tinnuneulus cenchroides. Selbſt von diefen gehört die Entdefung von Jeracidea berigora ete. der neueren Zeit an und nur der Astur Novae Hollandiae, radiatus, der Haliaötus ponticerianus und leucogaster war den älteren Autoren. bekannt. Es wurden demnach in diefem MWelttheil von den 25 Falconidae über $ erft in der neuften Zeit entdeckt. Won den. 12 neu, entdedten. Salfen Gould waren drey Typen von drey neuen Subygenera. Milvus isiu- rus, Buteo melanosternon und Circus Jardini. Daß der Buteo melanosternon eine 'eigne' Gruppe bilde, davon hat fi Herr Gould überzeugt, weil er aud) in der Lebensart ver ſchieden iſt. Im zoologifchen Garten‘ zu London lernte ich das erfte Subgenus von Tinnunculus (Polihierax semitorquatus) Eonnen, im brittiſchen Mufeum hatte ich Gelegenheit mein Vers zeichniß der Falconidae, welches ih im 3! Band 'des Museum Snkenbergianum gegeben habe, vielfach zu verbeffern, wobey mir ©. Gray mit Nath und That beiftand. Sch erinnere ferner daran, daß der Pernis (Hyptiopus) lophotes von Guvier noch feine 20 Jahre entdedt ift und daß man bereits drey Arten in dieſem Subgenus fennt. Aviceda cuculoides, 2. Subgenus Pernis, — ift von Smwainfon erft im Fahre 1837 befchrieben worden. Gampso- nyx Swainsonii ift von’ Vigors im Sahte 1825 entdedt, Das Subgenus Poliastus (Ichthyaetus Lafr.) ijt mit feinen Urten noch fpäter bekannt geworden. Kann dieß Alles nicht ab- geltugnet werden, warum follten die von mir angegebenen Luͤcken nicht ebenfalls, mwenigftens dem größten Theil nad), fich in der Folgezeit ausfüllen laffen ? Merden diefe Luͤcken ausgefüllt, fo werden fie den fchlagend: ften Beweis von der Nichtigkeit meiner Anficht abgeben. 3. Genus. Schlangenadler — Circastus Kaup.* . Subgenus. Herpetotheres Vieill. Gymnogenys Less. sive Polyhoroides A. Smith. Spilornis G. Gray. sive Haematornis Vig. Circaetus ‚ Vieill. Poliornis Kaup, G. Gray. . Subhg. . Subg. . Sub. Subg: [u 2 SE 5 Diagn. Die Mitteljehe mit dem Nagel ift bedeutend Eli zer, als die hohe mit 6 edigen Schuppen belegte Zarfe, melde nur am oberen Gelenk nach vorn befiedert ift. Der etwas ab: geſtutzte Schwanz hat Rumpf» oder Körperlänge. Befhreib. Der Kopf ift meiſt groß und am der Stirn breit. Die Außenzehe iſt in der Regel ſchwächer und meift Eürzer als die Innenzehe und fammtlihe Nägel find Eantig. Nach der Lebensart der befannten Arten zu fchließen, find fie alte feige und unedle Naubvögel, deren Hauptnahrung, wie bey Gypogeranus, aus Amphibien befteht, die fie wwahrfcheinlich nur zu Fuße verfolgen und fangen. Sie zerfallen in 5 Subgenera, die mit ihren fchärferen Kennzeichen von den neueren Ornitho— flogen als wahre Genera irrig aufgeführt werden. Won’ frühes ren NMaturforfchern wurde ein Theil bald zu den Astures, bald zu den Buffarden verfegt, indem fie ſich durch Analogien tiu: * Sch habe fammtlichen Subgenera den Namen Circastus gelafz fen, weil diefe Benennung die ältefte ift; (fie verdient um fo mehr den Vorzug, weil fie die analoge Verwandtſchaſt mit Circus bezeichnet, 257 fhen liegen. Dieſe Fehler würden fie leicht vermieden haben, wenn fie Lebensart und den Bau der Füße berudfichtigt. hätten. So zählte Temminck Herpetotheres - Xrten als. xantho- thorax, brachypterus zu den Astures. G. Gran verfeßt den meihähnlichen Gymnogenys zw feinen Circinae, einer Subfamilie, die in allen ihren Theilen irrig zufammengefest ift. Mit einem Wort, Eein Autor hat vor mir die Arten richtig zufammen geſtellt und es würde zu weit führen, wenn ich all die Fehler, die in diefem Genus gemacht worden find, gefchicht: lich aufführen wollte. Zur Entjchuldigung derfelben muß jedoch angeführt werden, daß die Arten dieſes Genus mehr als. alle anderen von dem XZotalhabitus der Aquilinae abweichen. Wenn BVorfteher von größeren Sammlungen von der Rich— tigkeit meiner Zufammenftellung ſich überzeugen wollen, fo muß ich fie bitten, daß fie faämmtliche Arten fich einige Zeit vor die Augen ftelfen. Gefchieht dieß mit Eritifhem Blick, fo werden fie nie mehr in Verfuhung Eommen, das Genus Circa, tus al8 Genus zu verfennen, fie werden den Subgenera nicht mehr den Werth von wahren Genera einräumen, noch weniger die Arten unter der Benennung von Buffarden, Habichten auffüh- ren. Sie werden fich von der naturfchändenden Anficht los— teißen und gewiß nie mehr von abirrenden Formen ſprechen. Die Männer hingegen, welche nur einzelne Bormen dieſes Genus in natura befigen und die Mehrzahl derfelben nur nuch Abbildungen, dazu noch fhlechte Eennen, möchte ich gebeten haben, ihr Urtheil zu fuspendiren, bis glüdlicher geftellte Ge— “lehrte ihre Meinung zu Tage gefördert haben. Syſtem. Stellung. Wie Gypogeranus ald Familie ‘den 3. Rang einnimmt, fo fteht Circastus, durch die Menge der Unalogien, die Gymnogenys radiatus mit diefer Familie auf: weift, unter den Aquilinae als Genus, an der 3. Stelle. 1. Subgenus. Falfenfhlangenadler — Herpetotheres Vieill. 1825. Daedalıon Sav., Vig. Macagua Less. Cachinna Flem. Astur Spir. Autour Temm. Diagn. Der Schnabel von der Wurzel an falfenähnlic) plöglic) gebogen und von den Seiten zufammengedrüdt. Fluͤ— gel fehr kurz mit Eurzer Fluͤgelſpitze, die oberen Dedfedern des Schwanzes nicht Überreichend. Ohr mit deutlihem Schleier. * Befhreib. Mit großem Kopf und total befiedertem Ge— fiht. Wachshaut Elein mit großen Ereisrunden Mafenlöchern. Um Gaumen: des Schnabelhafeng den feilförmigen Vorfprung der Edelfalken. Unterfhnabel ploͤtzlich abgeſtutzt. Rachen fehr eng und nicht bis zum vorderen Augenwinkel geſpalten. Zweite bis 6. Schwinge an den Innenfahnen ſtumpf aus- geſchnitten. Schwanz lang und ſtark abgeſtutzt. Tarſen laͤn— ger als die Mittelzehe. Aeußere Zehe unbedeutend laͤnger als die innere. Naͤgel doppelt kantig. Hoſen ſchwach. Gefieder beſtimmt conturiert. Man kennt mehrere Arten, die alle auf den Suͤden von America beſchraͤnkt find. * Marım in diefem Subgenus ebenfalls ein Schleier, wie bey ben Cirei auftritt, wird fih bey einer forgfältigen Claſſification der Strigidae ermitteln laſſen. Ich vermuthe, daß der Schleier ein Kennzeichen iſt, das den 3. Rang bezeichnet. Iſis 1847. ‚Heft 4. 258 1) Der Iahende Falfenfhlangenadler — Cir- caetus cachinnans Linn. Falco cachinnans Zinn. Herpetotheres cachinnans Vieill. 'Gal. t. 19. Diagn. Die Kopffedern zu einer Holle verlängert, 55-67 Mm. lang. e Beſchreib. Die durch, harte dunfele Schäfte fleifen Kopf: federn find roftgelblid weiß. Geſicht, die hintere Hälfte des Zügels, ein Streifen. über dem Auge und Hinterhals fhmarz. Die längften oberen Schwangdedfedern, alle unteren Theile und ein Band um den Unterhals roſtgelblich weiß. Flügel und Rüden fhmwarzbraun, lestere Farbe als Zwidel iin die-beilen oberen Schmwanzdedfedern ſich hineinziehend. Die größeren Schulterfedern mit einzelen voftgelblihen Federn. Der Flügel von Innen zeigt die Eleineren Dedfedern voftgeiblich mit einze⸗ len ſchwarzen Flecken. Die Schwingen von Innen‘ find licht mit roͤthlichem Anflug; aud die Schwingen 2, Ordnung find ähnlich gefärbt und gebändert, allein die Bänder find von Außen kaum ſichtbar. Der Schwanz iſt ſchwarz und hat 4—5 mehr oder minder breite weißliche Querbänder oder Fleckem Die ‚Fahnen an den hellen Querbändern verlieren bey alten Federn ihre Seitenhärchen und werden defihalb an diefen Thei⸗ len ducchfichtig, was man ebenfalls bey Pernis beobachtet hat. Zarfe Dimenf.: mas. — fem. Kopf —J Schnabel 22 — 24 Hoͤhe 21 — 21 Mundwinkel 26 — 28 Fluͤgel 267 — 262 (nicht ausgew.) Tarſe 5 — 6 | Mittelzehe 4 — 45 Außenzehe 27 — 3 Sunenzehe 22 — 29 1. Shwanjf. 172° — .. 2. Schwanzf. 208 — 6. Schwanfe .. — 2) Der bunte Falkenſchlangenadler — Circac- tus brachypterus Temm.* Falco brachypterus Temm. pl. col. 141. 116. Sparvius semitorqnatus Vieill. Sparvius melanoleueus Pieill. Falco leu- comelas Jll., Licht. Azara No. 28 u. 29. White necked Falcon. Lath. Diagn. An Größe dem cachinnans gleich, allein mit lan- geren tweniger raub gef&huppten Zarfen von 81—85 Mm. lang. Uter Vogel. Zemm. pl. col. 141. Kopffedern nicht auf: fallend verlängert, Scheitel und der fehr deutliche Schleier, fowie der Rüden und die Flügel ſchwarzbraun. Wangen auf weißem Grunde gefledt. Alle unteren Theile weiß mit ſchwar— zen Schäften und einzelen ſchwarzen Flecken. Obere Schwanz: = Das Genus Brachypterus Less. und bie Umtaufung Micrastur G. Gray iſt zw fiteihen. Der Name brachypterus als Art taugt nicht viel, allem ich habe ihm beibehalten, weil er der allgemein ange- nommene if. Die Benennungen semitorquatus ift von Smith bey Tinnunculus,, - melanoleucus von Gmelin bey Circus und von Vieillot bey Haliadtus angewandt, was in einer und. derfelben Fami— lie zu vermeiven if. Der Name leucomelas wäre noch der beite, wenn er nicht blos das Kleid des alten Vogels — 1 259 deckfedern weiß gerledt. Schwanz an ber Wurzel weiß, ſchwarz mit vier nicht bis zum Schafte gehenden bogigen, weißen, zumeilen fhwarz gefledten Binden und meißlicher Endborde, Innere Ach: felfedern weiß mit einzelen ſchwarzen Zropfen an den längften Dedfedern. An den vorderen Schwingen 4 ſchwarze Binden. Ein alter Vogel aus Merico zeigt alle unteren Theile ſchoͤn roſtgelb. Der junge Vogel TZemm. pl. 116 ift fehr abmeis hend gefärbt. Die oberen Theile find fchwarzbraun mit zahl: reihen roftgelben Querbändern. Die 5 Binden des Schwan: zes find weiß, braunlich gewölft. Das Halsband ift roftgelblich und alle unteren Theile mit breiten Bändern. Dimenf.: Alter Vog. — Mexic. Indiv. — junger Vog. Kopf 68 — 68 — 64-65 Schnabel 22 — 21 — 20 Hoͤhe 19 — 19 — 16 Mundwinkel 29 — 28 — 28 Oberfluͤgel 234 — 221 — 223 Fluͤgelſpitze 51 — 51 — 39 Tarſe 85 — 82 — 81 Mittelzehe 45 — 42 — 42 1. Schwanzf. 213 — 213 195 6. Schwanzf. 268 — 268 — 248 3) Der roſtbruͤſtige Falkenſchlangenadler — Cir- ca&ötus xanthothorax Temm. Falco xantho- thorax Temm. pl. col. 92 (adult.). Falco leucauchen Temm. pl. col. 306. (juv.) Diagn. Die Zarfe 55—60 Mm. lang. mit 4 ſchmalen weißen Binden. Befhreib. Alter Vogel, Alle oberen Theile rothbraun ; die loderen Scheitelfedern mit afchgrauem Anflug. Kehle weiß: lich; die übrigen Halsfedern hellroſtfarbig. Die unteren Theile und die inneren Dedfedern des Flügeld weiß, ſchwarz gebän- dert, indem jede Feder mit 2—11 fchwarzen Binden verziert ift. Die innere Unficht der Schwingen zeigt 5—7 Bänder, Der Schwanz ift fhmwarzbraun mit 4—5 fdymalen, weit von einan- der abftehenden weißen Binden, die zumeilen nicht ganz big zum Schafte gehen. Sunger Vogel. Mit weißlicher, dunkel gefledter Stirn und Augenftreifen, welcher fi) um den. Schleier herumzieht. Der Schleier Tchmwarzbraun eingefaßt. Die weißen, an der Spitze dunkel gefärbten Nadenfedern verbinden ſich mit dem Augen- ftreifen, und in einem fpigen Winfel mit dem weißen Streifen, ber von ber Kehle ſich heraufzieht und die Ohrfedern begränzt. Die Ihrfedern find hellafchgrau mit meißen Schäften und fhwarzbraunen Spiten. Rüden und Flügel mit zahlreichen weißen Tropfen, die bräunlich angeflogen find. Auf den Schwingen 1. und 2. Ordnung roftröthliche Fleden. Die Kehle, die unteren Dedfedern des Schwanzes und bie inneren Achſelfedern ſchmutzig weiß. Die unteren Theile röth: lihmweiß mit fchmalen, weit von einander ftehenden ſchwaͤrzlichen Duerlinien. Die Bandfleden des Schwanzes find breiter als beym alten Vogel und roftfarbig weiß. Der Schwanz Dimenfionen: Alter Vogel — Sunger. Vogel. opf 52 — 49 Schnabel 15 — 14 Hoͤhe 13 El 12 Mundwinkel 23 — 20 Oberfluͤgel 194 — 144 Slügelfpige } — — Dte —— 260 Dimenfionen: Alter Vogel. — Junger Vogel. Zarfe 62 — 55 Mittelzehe 31 — 28 1. Schwanzfeder ..» — 137 6. Schwanzfeder 186 — 173 4) Der gebänderte Salfenfhlangenadler — Cireaötus concentricus Jll. Falco concentri- cus All. - Diagn. Von der Größe des weiblichen Nisus communis, alle unteren Theile fein gebändert. Zwey bis drey Binden auf dem Schwanz. Beſchreib. braͤunlich afchgrau. Oben ſchieferaſchgrau — Wangen und Kehle Alle unteren Theile und die inneren Ach— ſelfedern mit unzähligen Bändern dicht bedeckt. Die Nacken— feveen haben nichts Weißes an der Wurzelhälfte. „Die Ohrfe— dern einen deutlichen Schleier bildend, find grau und ziehen. fi) als ſchmaler Streifen in die zuweilen weiße Kehle, Bauch und untere Schwanzdedfedern weiß. Die Schwingen an der Wurzel afchgrau mit breiten weißen Binden, die. auf den Innenfahnen nicht ganz bis zum Schafte gehen. Schwanz ſchwarz mit 2—3 unregelmäßigen. fihmalen weißen ‚Binden, wovon die obere unter den Dedfedern verftedt, die 2. am Rande des 2. Drittels fich befindet. Die Spige des Schwan zes mit weißer Einfaffung. ‚ Es gibt Individuen mit gelben und ſchwarzen Schnäbeln. Letztere Farbe zeigt entweder das Jugend- oder MWinterkleid an. Dimenf,: ? & mit ſchwarzem Schnab. — 2 mit gelbem Schnab. Kopf FT = 52 Schnabel 14 — 16 Hoͤhe Au — 12 Mundwinfel 20 — 22 Oberfluͤgel 150 — 184 Flügelfpige 39 Zarfe 60 — 57-584 Mittelzehe 30 — 27 1. Schwanzfeder 139 — 127 6. Schwanzfeder 192 — 1493 -157 Diefe Art fteht in ihren Dimenfionen dem xanthothorax fehe nahe. Beide Arten find in Mufeen noch ziemlicy felten. Um die Verfchiedenheiten des Gefchlehts und des Alters zu ermitteln, gehören größere Suiten, als mir zu Gebote fanden. 2. Subgenus. Weih- Schlangenabler — Gymnogenys Less. Nov. 1830. Polyboroides A. Smith.* April 1830. Diagn. Kopf Elein, Gefiht nadt, Flügel fehr lang. Befhreib. Der Kopf ift Elein und Circus dhnlich. Schnabel geftredt mit großer Wachshaut, unter diefer budelig gemwölbt. Unterfchnabel Löffelformig, fanft abgeftust mit einges zogenen Rändern. Nafenlöcher ritzenfoͤrmig, wagrecht ftehend. Flügel lang, Circus ähnlich) mit fehr breiten Schwingen. Zweite bi8 6. an den Sinnenfahnen ftumpf ausgefchnitten. Die Zarfen jind Cireus ähnlich, dünn und hoch, und die Mit- telzehe ohne Nagel geht zweimal in ihre Länge, Die dufere * Indem diefes Subgenus nur das nadte Geficht, allein. font nichts mit Polyborus gemein Hat, fo habe ich den unbedeutend ‚jünger ren Namen von Leffon vorgezogen, da ohnedieß die Namen mit oides, für Genera nichts taugen. Achſelfedern ſchwarz mit weißen Bändern. ebenſoviel Aehnlichkeit bieten. 261 Zehe iſt nicht allein bedeutend ſchwaͤcher als die innere, ſondern auch kuͤrzer. Nagel mit doppelten Kanten. Schwanz uͤber Koͤrperlang an den Fahnen ſehr breit und abgeſtuft. Das Ger fieder iſt nicht ſcharf conturiert, mehr zerfchliffen und weich. Es gleicht auffallend dem der Circi. Diefes Subgenus repräfentiert in feinem Genus das 3. Genus Cireus der 2. Subfamilie Milvinae. Es zeigt ferner Analo= gien mit Gypogeranus, die vielleiht Herr G. Gray bewogen, diefen Typus einer fcharf gefrennten Familie mit Gymnogenys und Circus in feine Subfamilie Circinae zu. bringen. Mit Gypogeranus verglichen zeigt es Aehnlichkeit 1) in der ſchlanken Geftalt; 2) nadtem Gefiht; 3) dem wei— hen Meihengefieder, ähnlich fowohl im der Textur als in ber Färbung; 4) in der Verlängerung der Hinterhauptsfedern, die jedoch anders gebildet und geftellt find; 5) in dem langen Tar— fen und 6) in der Kürze der Zehen. Die bis jest unbekannte Rebensart von Gymnogenys mag Auf jeden Fall ift Gymnogenys ein gewandter Erdläufer und Schlangenfteffer ! 5) Dergebänderte Weih-Schlangenabler — Circaötus radiatus Scop. Vultur radiatus Scop. Falco madagascariensis Gmel., Lath. Falco gymno- genys Temm. pl. col. 307. Polyboroides capensis sive typus A. Smith., Ill. of Afr. mit guten Abbil- dungen des alten und jungen Vogels. Befhreib. Don der Größe des Nohrweihs, allein duch längeren Schwanz und höhere Zarfen größer erfcheinend. Kopf, Hals, Dberbruft blau aſchgrau — Unterbruft, Seiten, Hofen, Bauch, obere und untere Schwanzdedfedern und innere Flügel aſchgrau mit feinen bräunlichen Zickzackbaͤndchen marmoriert. Diele der Eleis neren Dedfedern des Flügels haben ſchwarze, weiß gebänderte Borden, und mehrere ſchwarze länglich runde‘ Fleden. Won innen zeigt der Flügel an der oberen Hälfte ‚der Schwingen eine fehr bunte Färbung; er ift weiß, graubräunlich und ſchwaͤrz— li) marmoriert; die legte Hälfte der Schwingen ift ſchwarz; von der 6. an mit grauweißer Borde. Schwanz ſchwarz in der Mitte mit weißem, breitem, grau, fehwarz und bräunlich marmoriertem Bande, am Ende mit einer weißen Vorde und an der Wurzel weiß marmoriert mit fchmaler weißer Binde. Der junge von Smith abgebildete Vogel ift verwifcht bräun- lich gefleckt und verdient genauer befchrieben zu werden. Dimenfionen: Tarfe 89 Kopf 72, Mittelzehe 40-420 Schnabel 31. Außenzehe ‚25415 oͤhe 15 Innenzehe 29429 Mundwinkel 39 1. Schwanzf. 278 Fluͤgel 442 6. Schwanzf. 298 Diefe Art ift ftets noch felten in allen Mufeen. 3. Subgenus. Habiht-Schlangenabler — Spilornis G. R. Gray 1840. Haematornis ‚Vig. 1831. (Bergebener Name.) Diagn. Die Flügel erreichen die Hälfte des langen Schwan- zes. Mitteljehe ohne Nagel geht 2mal in die Ränge ber 262 » Tarfe. Innerer, mittlerer und binterer Nagel nach aufen ſchneidend zugefchärft.* Beſchreib. Es find Wögel von ziemlich bedeutender Größe, die der Aquila naevia an Länge gleichfommen und noch übertreffen. Der Schnabel ift ziemlich ‘gerade, geftredt, ohne Spur von Zahn. Geficht und Zügel faſt nadt mit ein zelnen Borften dünn bedeckt, die Über die Fleinen, ovalen ſenkrecht ſtehenden Naſenloͤcher wegragen. Hinterhauptsfedern verlaͤngert, an der Spitze breiter als an der Wurzel. Schleier undeutlich, allein durch verſchiedene Färbung kenntlich. Flügel maͤßig lang und erreihen die halbe breite Binde des ftufenförmigen und Eörperlangen Schwanzes. Die 2. Schwinge an der Innen fahne abgerundet, die 3—7. mit ſchwach bogenförmigem Aus- fhnitt. Tarſen ziemlich hoch, nur am Gelenk nad) vorn befie⸗ dert mit ſchwachen Hoſen. Aeußere Zehe ſo lang als die innere. Sie haben ein duͤſteres, auf den Fluͤgeln und unteren Theilen weiß getropftes Kleid. Die Kopffedern ſind ſchwarz mit ſteifen Kielen. Die Nackenfedern ſind ebenfalls ſchwarz, an der Wur— zel abgeſchnitten blendend weiß. Kehle, Wangen und Ohrfedern find tief aſchgrau. Der Rüden ſchwarzbraun. Auf dem klei— nen Gefieder des Flügels weiße Eleine Tropfen und weiße Bor— den an den Schwingen 1. und 2. Ordnung. Die inneren Achfelfedern find braun mit großen runden wei— fen Flecken. Die innere Anſicht der Schwingen zeigt 3 breite weiße Binden auf ſchwarzem Grunde und die der 2. Ordnung eine leichte Binde. Der Schwanz iſt am der Wurzel licht aſch⸗ grau, dann folge eine breite ſchwarze Binde. Zmifchen diefer und der noch breiteren ſchwarzen Endbinde ein breites weißes Band, das von oben gefehen ſchmutzig braun gewoͤlkt iſt. Bauch, Hofen und untere Schwanzdedfedern mehr oder minder deutlich weiß gefleckt. Augen, Wahshaut und Füße geld. Diefe bier angegebenen Farben haben die 3 hieher gehörigen Arten im Alter mit einander gemein und id kann demnach mic) bey der Befchreibung derfelben Eürzer faffen. 6) Der Baha:-Habihtfhlangenadler — Circae- tus bacha Yaill. pl. 15. Falco bido Horsf. Falco albidus Cuv., Temm. pl. col. 19. Falco cheela Lath. Diagn. Bruft und Kropfgegend fhmusig afchbraun ohne Bänder und Flecken. Unterbruft, Bauch und Hofen und unz tere Schwanzdedifedern mit 3—4paar weißen Sleden. Beſchreib. Er ift die Eleinere Art — Rüden und Fluͤ— gel mehr afhgrau. Die tleineren inneren Dedfedern bed Fluͤ⸗ gels groͤßtentheils weiß, meiſt mit 4 dunkelaſchgrauen unregel— maͤßigen Binden, die an dem Schafte vereinigt find. Die län— geren Dedfedern, welhe von Innen - die Kiele bededen, mit 4 Paar weißen Fleden, die bis zum Schafte gehen. Die äuferft langen Dedfedern, weldhe vom Humerus ausge hen, mit 6 Paar weißen dunkel eingefaßten großen Flecken. Don dem ihn zunächft ftehenden holospilus unterfcheidet ihn noch, daf die weißen Fleden auf den Flügeln weniger zahlreich find, und daf die runden Flecken an Bauch und Hofen auf ſchmutzig graubraunem Grunde ſtehen und nicht fo deutlich ſchwarz einz gefakt find. * Eine ähnliche Nagelbildung fommt bey dem Buho ceylonensis dor, der wahrfeheinlich als Genus und Subgenus diefelbe Stellung in der Familie Strigidae einnimmt. . 263 Er ift ſowohl in Africa als Afien ein gemeiner Naubvogel. Nah den Berichten glaubwuͤrdiger Neifenden naͤhrt er ſich hauptfählih von Amphibien, fol jedoch auch Karten und Maͤuſe fangen. Nah Vaillant foll er am Cap namentlich auf die in den Gebirgen wohnenden Klippfchliefer Jagd, machen, und ein höchft graufamer Vogel feyn. Man kann, ſagt diefer Reiz fende, all die Stellen, wo diefer, graufame und blutdürftige Vogel eines feiner Opfer verzehrte, am den mit Blut Überzo: genen Felſen erkennen. Nach neueren Beobachtungen entitehen diefe Flecken an den Felfen durch die Klippfchliefer felbft, welche fih an den Felfen einer dem Castoreum aͤhnliche Schmiere entledigen, und ich glaube daher mit Sicherheit annehmen zu Eönnen, daß Vaillant den Bacha nur nah Zrugfchlüffen und keineswegs nach ftrengen Beobachtungen gefchildert hat. Er ift auf feinen Full, ſchon nad) feiner Stellung ein fo edler Raub: vogel als der eucopäifhe Schlangenadler, der ſich noch nie an einem größeren Saͤugethiere vergriffen hat und ſtets ſich mit Amphibien begnügt. Dimenfionen: Kopf 91 Fluͤgelſpitze 123 Schnabel 31. Tarſe 90 Mundwinkel 43. Mittelzehe 46 Dberflügel 280 Schwanz 247 7) Der Bigorfifhe Habiht- Schlangenabler — Circaötus holospilus Fig. Buteo holospilus Fig. Proc. Zool. Soc. 1831. 96. Spilornis holospi- lus G. Gray. Diagn. Alle unteren Theile mit zahlreichen runden ſchwarz eingefaßten großen weißen Flecken ohne ſchwarze Querlinien. Berchreib. Er fteht in der Größe in der Mitte zwiſchen dem vorigen und folgenden. Kropfgegend und Dberbruft ſchmu⸗ gig roſtroͤthlichbraun mit einzelen verſteckten weißen Flecken. Unterbruſt und Bauch hellroſtroͤthlich mit 4 großen, weißen, ſchwarz eingefaßten Fleckenpaaren auf jeder Feder. Untere Schwanzdeckfedern roſtroͤthlichgelb mit gegen 7 ſchmalen, weißen, zackig ſchwaͤrzlich eingefaßten Binden. Die inneren Deckfedern, welche die Hauptſchwingen an den Kielen bedecken mit 5-—6 regelmäßig geftalteten, ovalen, weißen Fleckenpaaren, die nach dem Ende der Feder hin regelmäßig ſchwarz begrenzt find. Die ſehr langen vom Humerus ausgehenden inneren Dedfedern mit 8 meißen, großen, fchwarz begränzten Sledenpaaren. Die Au: Benfeite des Flügels zeigt eine größere Zahl weißer Flecken. Un der Wurzel des Schwanzes zeigt fih eine unregelmäßige hell: bräunliche Binde, die ſich über ſaͤmmtliche Federn erftredt. Er kommt mie der folgende im brittifhen Indien und China vor. Dimenfionen: Kopf 90 Flügelfpige 127 Schnabel 33 Tarfe 88 Mundwinfel 44 Mittelzehe 50 Dberflügel 297 Schwanz 270 8) Der wellenftreifige Habicht-Schlangen-— adler — Circaetus undulatus Pig. Haema- toruis undulatus Fig. Proc. 1331. 170. Circaetus nepalensis Hodgs. Spilornis undulatus @. Gray. Diagn. zahllofen ſchwarzen zadigen Querbändern. Bruft und Bauch mit Eleinen weißen Fleden und , 264 Beihreib. Es ift die größte Art und fieht man fie vom Rüden, fo zeigt fie täufchende Aehnlichkeit mit dem C. holo- spilus. Unterhals, Dberbruft und. Kropfgegend roftrothbraun mit 2-5 unregelmäßig braunfchwarzen Querlinien. Unterbruft, Bauh und Hoſen fohwarzbraun .gebändert mit 3—4 klei— nen, weißen, ſchwarz eingefaßten Fleckenpaaren. Die innern die Schwingen dedenden Federn mit 5—6 Paar roſtgelb angeflogenen unregelmäßig breit Schwarz begrenzten Flecken. Die langen vom Humerus ausgehenden langen Federn mit 7 unregelmäßigen, Elei- nen weißen Flecken, nach innen und außen begränzt. Der Schwanz zeigt nur eine leichte Binde und das ſchwarzbraune Eleine Gefieder des Flügels zeige noch weniger weiße Tropfen ald beym €. bacha. Dimenfionen: Kopf 96 Fluͤgelſpitze 150 Schnabel 34-35 Tarſe 102 Mundwinkel 49-50 Mittelzehe 49 Dberflügel 325 Schwanz 310 4. Subgenus. Adler-Schlangenadler — Circaätus Vieill. 1816. Diagnofe. Die Flügel überreichen dag Ende des Schwan- zes. Augengegend mit: feiner Wolle, Wangen mit: Federn bededt. Zweite, 3. und 4 Schwinge an der, Snnenfahne bafenförmig, die folgende: ſtumpf ausgefchnitten. Befhreib. Der Kopf ift groß und zwifchen den Augen fehr breit — Schnabel zufammengedrüdt, höher als breit, mit bedeutendem Schnabelhafen. Zügel und Augengegend fein wol— lig, erſter mit ftrablenförmig auseinandergehenden Borftfedern, welche über den Mundwinkel und die "Nafenlöcher wegragen. Nadenfedern an der Wurzel weiß, nach den Enden hin zuge: fpist. Die Zarfen ziemlich lang; Mittelzehe ohne Nagel geht nicht zweimal im die Ränge derfelben. Won den Nägeln mit 3—4 Schildchen, wie die vorigen Nägel gewoͤhnlich gebildet mit doppelten Kanten. Es find Formen, die an Größe Adlern von mittlerer Größe, wie 3.8. naeviodes, naevia, gleidy kommen, allein breiter und plumper gebaut find. Sie baben ein breites, beffimmt conturiertes Gefieder, von ziemlich einfacher braunlich afchgrauer Färbung, das an den unteren Theilen im Alter häufig gebändert ift. Die Flügel tragen Feine lichten und dunfelen Bänder. Füße und Wachshaut find graublau. Augen goldgelb. Nach der Lebensart des europäifhen zu ſchließen, leben fie alle. von Amphibien und laffen warmblütige Thiere ganz in Frieden. Sie leben wie die vorigen nur in der alten Welt. 9) Der europäifhe Adler-Schlangenadler — Circaetus gallieus Gmel.* Aquila brachydac- tyla Mey. Falco leucopsis Bechst. Aquila leuc- omphoma Borkh. Diagn. Obenher und Bruft lichtbraun. Unterbeuft, Sei: ten, Hofen und untere Schwanzdedfedern weiß mit lichtbraunen Bändern. Schwanz von unten weiß, auf den Innenfahnen mit drey fchwärzlichen Binden und einer weißen Endborde. Befhreib. Alle oberen Theile Lichtbraun. Stirn und um die Augen weißlich. Ein Streifen über dem Auge, Wim« * Der Name gallicus ift der ältere und allen übrigen vorzuziehen, weil diefe nach Genuscharasteren gebildet find. 265 peen, die. Borfifrdern des: Zügels und in Schäfte der Kehle und der Bruftfedern ſchwarz. Bruft lichtbraun, die übrigen unte— ren Körpertheile mit weißen, an ber Spitze braunen, weiß ges bänderten. Federn. Innere Achfelfedern ‘weiß mit braunen oder ſchwarzen Querfleden vor den weißen Spitzen. Die Schwin⸗ gen ſind weiß ‚bis zu den Ausſchnitten ſchwaͤrzlich eingefaßt; Don der 5. Schwinge an auf den Innenfahnen mit fdywärz- lichen, verlofchenen Binden. Die Schwingen 2. Drdnung und deren Dedfedern fchwarzbraun mit lichteren Rändern. Die Schwingen felbft ſchwarz. Dev Schwanz von oben mit lich— teren : Federfchäften und 3 Querbinden mit lichter Endborde. Das Weibchen ift äußerlich ſchwer zu unterfcheiden,, ift unbe— deutend größer (2 Zoll). Der junge Vogel: hat die unteren Theile mehr quergebändert und dag Gefieder ift bleicher. * Nah Dr. Lindermapner zeigt diefe Art felbft nach langer Gefangenſchaft fih als ein Eräftiger und unbändiger Vogel, der jedody feinen MWärter Fennen lernt und zur Fütterungszeit aus dem hinterften Winkel, bey feinem Namen gerufen, hervorfommt, Im gereizten Zuftand ſtraͤuben fih die hinteren Kopffedern (wahrfcheinlicy wie bey den Spilernis-Arten) gerade in die Höhe und geben dem Kopfe mit den großen gelben Augen ein impofantes Anfehen. Nah dem Grafen von der Mühle haben die vorhandenen Abbildungen den Fehler, daß die Augen nicht groß genug und zu blaß dargeftellt werden. Diefer Gelehrte fand diefen, Vogel in, Griechenland, während deg Sommers, ziemlich haufig auf, Wiefen, die ziemlich. entfernt von Wäldern’ lagen. Sein Flug ift fhmebend und Kreife ziehend, wie beym Milan. Häufig fieht man ihn feine Beute hüpfend verfolgen, die meifteng in blindfchleihähnlichen Eidechfen befteht. Das gefangene Individuum, welches Naumann beobachtete, ſtellte fi ftundenlang ing Waffer, badete fich öfters darin, foff felten, fraß gern Froͤſche, ließ jedoch Fiſche unberührt. Diefe wenigen Züge der Lebensart, die jedoch von ficheren Beobachtern herrühren, mögen alle übrigen Arten theilen. Dimenfionen: Oberfluͤgel 327 Kopf 100 Fluͤgelſpitze 235 Schnabel 35. Tarſe 85-87 Höhe 22... Mitteljehe +. 49-50 Mundwinfel 56. Schwanz 292 10) Der Euvierifhe Adler- Schlangenadler — Circaötus thoracicus Cuv. Circaätus pectoralis A. Smith. Scheint in fait ganz Africa vorzutommen. 11) Der Bieillotifhe Adler-Schlangenabdler — Circaötus cinereus Vieill., Vaill. Gal. pl. 12. Circa&tus funereus Rüppell. Daterland Senegal. "Mit dem vorigen naͤher zu vergleichen. 5. Subgenus. Buffard-Schlangenadler — Poliornis Kaup, G. Gray. Buteo et Astur der Aut. Diagn. Die Tarfen mit groben Schildſchuppen, die Zehen mit 3—10 Tafeln belegt. Die Flügel’ erreihen faſt das Ende des Schwanzes. | Es ſcheint, als wenn in diefem ganzen Genus die Meibchen ſich wenig von den Männchen unterjcheiden, und dag nur die Section beleh— ven wird, was Männchen oder Weibchen find, Iſis 1847. Heft 4. 266 Befhreib. Der Schnabel: ift grade mit ftumpfem Zahn und bis‘ zum "vorderen Augenwinkel gefpalten. Geſicht und Zügel mit feiner Wolle und Borſtfedern bedeckt. Nafenlöcher haibzirkelförmig. Nadenfedern zugefpist, kurz, feine Holle bil- dend. Un der 2—5. Schwinge an der Innenfahne ftumpfe Ausſchnitte. Zarfen mit groben Schildfehuppen auf der Vor: derfeite, Zehen mit 5—10 Zafeln. Hoſen fehr Eurz. Nägel von gewöhnlicher Bildung und doppelt Eantig. Sie haben die Größe vom Eleinen Männchen des Falco peregrinus, haben ein breites ziemlich ſchief conturiertes aſchgraubraͤunliches Gefie— der. Die Hinterhauptsfedern find an, der Wurzel weiß. Flügel und Schwanz tragen Spuren von fchwärzlichen Binden. . Wachs: haut und Füße find gelb. ' Nach einer mündlichen Mittheilung des Herrn Dr. Müllers zählt bereis H. Boie die ihm befannten Arten zu. 'Circaetus, wohin fie als Genus gehören. Da fie als Genus die Acci- pitrinae und als Subgenus die-Buteoninae tepräfentieren, fo iſt es leicht zu erklären, warum J. Gray fie zu den Astures und Zemmind zu den Buteones' gebracht hat. Diefes ewige Verwechſeln der -Analogien mit wahrer Ber: wandfchaft ift der Fluch, woran unfere Wiffenfchaft bis auf diefen Zag leidet und leider noch fo lange £ränfeln wird, bis man zu der richtigen Einficht gekommen ift, daß alle Trennun— gen in. Subgenera faft feinen Werth haben, wenn die Subge— nera nicht gleich ‚bey ihrem Entjtehen ihren wahren: Genera un— tergeordnet merden. Kleine Gruppen richtig zufammen: zu itellen ift nicht fo fhmwer und kann mit‘ Glüd von jedem rou— tinirten Ornithologen ausgeführt werden: allein diefe Eleinern Tren— nungen einem größeren Ganzen unterzuordnen, dazu. gehört ein generellen Ueberbiid und, geiftiges Auffaffen, das nicht jedem gegeben it. * . Die drei bis jegt befannten Arten obigen Subgenus gehören Dftindien an. 12) Der Eehtlftreifige Buffard=-Schlangenad» ler — Circaötus teesa J. Gray. Buteo teesa Ill. ind. Zool. Astur teesa Gray brittifches Mufeum. Astur :hyder Sykes. Zuggun Falcon Lath. Diagn. Die weiße Kehle in der Mitte und an den Sei— ten mit ſchwarzem Streifen. Beſchreib. Er gleiht dem liventer, nur ift der Kopf am dunfelften, faft ſchwarzbraun. Die Eleinen Federn des Flügels find voftgelb und weißlich gefledt, was jedoch nur hier und da durchleuchtet. Saͤmmtliche Schwingen haben nichts nothbraus nes, fondern find Lichter oder dunkler braun. Von innen ift der Flügel weiß, an dem Eleinen Gefieder mit fehwarzen Schaft: fleden. Die Schwingen find hinter den Ausfchnitten bläulich mit Spuren von ſchwarzen Binden und ſchwarzer Endſpitze. Bruft und Bauchfedern an der Wurzel: weiß, mit weißlichen und voffgeiblichen Flecken. Die Hofen find roftfarbig nach der Fußwurzel "weiß. Der Schwanz iſt grau mit lichten Kanten an den Aufenfahnen der äußeren Federn und mit rothbräunlichem * Den mir ſchon öfters gemachten Vorwurf, als fehe ich in jeder Art ein nenes Genus, weife ih, von wen er fommen mag, mit Ent: fchiedenheit zurück; ich hoffte, daß mein natürliches Syſtem ver eu— ropäifchen Thierwelt, das ich jetzt als eine Jugendſünde betrachte, und welches ‚vor beinah 20 Jahren von mir herausgegeben wurde, der Ver— gefienheit übergeben fey, bis Agaffiz und ©. Gray es Leider wieder hervorgeſucht haben, um mir theilweife Prioritätsrechte zu fichern, die ich nie in Anſpruch genommen hätte. 17 * 267 Anflug auf den übrigen Federn. Auf den Innenfahnen laffen ſich 4 unregelmäßige Binden erkennen. Vor der lichten End» binde ein breiteres ſchwarzes Band. Dimenfionen: Kopf 63-66 Fluͤgelſpitze 125 Schnabel 18-20 Tarſe 65 Mundwinkel 30-36 Mittelzehe 34 Oberfluͤgel 163-164 Schwanz 165 Sm brittiſch Indien ein gemeiner Raubvogel. 13) Der bleiche Buffard - Schlangenadler — Circaötus liventer @. Müller. Falco liventer pl. col. 438. Buteo pallidus Less. Diagn. Der roftrothe Schwanz mit 7 ſchmalen Bändern. Kehle weißlih ohne ſchwarze Streifen. Innere Fahnen ber Schwingen vothbraun mit 3—6 ſchwartzen Binden. Befhreib. Schnabel gelb mit hownfarbiger Spige. Ge: fieder hellbräunlich aſchgrau mit ſchwarzen Scäften. Hofen, untere Schwanzdedfedern, Eleine innere Achfelfedern und die Schwingen oberhalb der Ausfchnitte blendend weiß. Kehle 268 weißlich mit ſchwarzen Schaftftrichen und Flecken. Alte größeren Schmungfedern und die größeren Dedfedern rothbraun, ſchwarz gebändert mit breiter ſchwarzer Endbinde, Die Hauptfhwingen an den Außenfahnen mit afchgrauem Anflug an der hinteren Hälfte. Der Schwanz ift an der Wurzel weiß, von oben ſchmutzig toftroth mit 5 ſchmalen fehwarzen Binden, wovon die Endbinde breiter ift. Won oben find die Schäfte fchön rothbraun, von unten weiß. Dimenfionen: Kopf 68 Fiügelfpige 110 Schnabel 21 Tarſe 64 Mundwinfel 32 Mittelzehe 23 Dberflügel 166 Schwanz 144 Das Vaterland ift Zimor, allein wahrfheinlid hat er eine größere Verbreitung. . Außer diefen 2 Arten gehört noch hierher: \ i 14) Der Graumangige Buffard-Schlangenad- let — Circaötus poliogenys Temm. pl. col. 325. Buteo poliogenys Less. Ueberfiht der Subgenera und Arten des Genus Circadtus. II. Gymnogenys Less. 5) radiatus Scop. I. Herpetotheres Vieill. 1) cachinnans Linn. 2) brachypterus 7'. 3) xanthothorax T. 4) concentrieus Ill. Das erfte Subgenus tepräfentiert die Falconinae und wahr: fcheinli am deutlichften das 3. Genus ber Falconinae - Har- pagus. Das 2. Subgenus fellt die Milvinae vor und zeigt am deutlichften eine namhafte Summe von Analogien mit Circus 3, ®enus der Milvinae und mit Geranospiza gracilis 3. Ges nug der Aceipitrinae. Das 3. Subgenus Spilornis enthält die Grundformen des 3, Genus Circaötus. Es zeigt Analogien mit Geranospiza und mit dem 3. Subgenus der Cirei, Spilocircus (Jardinii Gould). Das 4. Subgenus Circaetus tepräfentiert die Aquilinae und wurde defhalb von den früheren Autoren ihrem großen Genus Aquila ftets beigezählt. Es ſcheint Analogien mit Po- liaötus (Pandion ichthyaetus et humilis) zu haben. Das 5. Subgenus Poliornis tepräfentiert die Buteoninae und die Mehrzahl der Arten wurde von den älteren Autoren ihrer großen Gruppe Buteones zugerechnet. Mehr als 5 Arten hat Feines diefer Subgenera, in den Arten die 5 Grundformen fich wiederholen. Die Arten laffen ſich nach gleichen Gefegen ftellen. Um dieß jedoch mit Erfolg zu Eönnen, gehört vor allen Dingen, daß man alle Arten einer ganzen Familie lange Zeit vor Augen hat. Muß man jedoch die verfchiedenenen Arten erft in den verfchiedenen Mufeen zufammentragen, fo ift dieß ein Merk, das ſchwer auszuführen ift, namentlich für den Gelehrten, den der Himmel nicht mit irdifchen Gütern gefegnet hat. Mein Wunfh, daß alle Mufeen zufammentreten und ſich gegenfeitig das Material zu größeren Monographien leihen woll⸗ ten, wird ein eitler bleiben und wird an den Verhältniffen und meil felbft II. Spilornis G.Gray. 6) bacha Vaill. 7) holospilus Vig. 8) undulatus Fig. IV. Circaetus Vieill. 9) gallicus Gmel. 10) thoracieus Cuv. 11) einereus Pieill. V. Poliornis Kaup. 12) teesa J. Gray. 13) liventer Müll. 14) poliogenys 7m. an dem traurigen Egoismus einzelner Worfteher von Mufeen fheitern. Würden z. B. all die Kormen: und Farbenkleider der Falconidae, die dem Frankfurter Mufeum fehlen, zu einer Be— nugung in diefee Sammlung deponiert; fo koͤnnte ich mit einem ſolchen Material eine Mufterarbeit liefern, die nicht allein den verfchiedenen Mufeen, fondern auch der Wiffenfchaft zum Nutzen gereichte. Durch eine ſolche Arbeit würden nicht allein die Trominalgenera und Species verfchwinden, fondern auch die Spynonymie würde geordnet und der ältefte und befte Name ermittelt werden Fonnen. Alles Material, auf Reifen zufam: mengebracht, kann nie an fremden Orten mit der Ruhe befchrie- ben, nody weniger geiftig verarbeitet werden, al& da, wo man zu Haufe ift; auch foll der Zoolog noch geboren werden, ber ohne große Suiten eine tüchtige Befchreibung zu liefern im Stande und dem felbft in den größten Mufeen nicht der vergeblihe Wunſch rege geworden ift: O Eönnteft du doch diefes oder jenes Individuum vergleichen, das du in Leyden, London oder fonft wo gefehen haft. Die Zufunft mit ihrem Allge— meinfinn, mit ihren Eifenbahnen wird diefeg Problem Löfen und wird fih wundern, daß unfere Sammlungen nur für einzelne Monopoliften, oder zum Schauen und nicht zum eigentlichen Wachſen der Wiffenfhaft gedient haben. 4. Genus. Adler:Adler oder Mare — Pandion Sav. Diagn. Die in einen Halbfreis gekruͤmmten faft gleich großen Krallen find im Durchſchnitt rund. Befhreib. Mittelgrofe Adler mit Eleinem Kopf, langem Schnabel, der mit einem ftumpfen Zahn und langen Schnabel: hafen verfehen ift. Die Eleinen Augen liegen unter Euren Superciliarbeinen ohne Enöchernen Anhang. Nafenlöcher horizon- 269 tal liegend. Tarſen Eurz und Eräftig, fein gefchuppt oder ge: febildert. Aeußere” und mittlere Zehe ziemlich lang und fchlanf. Bälhen der Zehen mit fpigen Warzen beſetzt. Zehenwurzel ohne bemerfbare Spannhaut. Man Eennt bis jegt nur 2 Subgenera, die gemandte Stoß- taucher find und ſich einzig von Fifchen nähren. Nah den langen Flügeln, die den Schwanz überragen und nad) der geringen Zahl der Schwingenausfchnitte, nehme ich an, daß die gemeinen Aare das 2. Subgenus deg Genus Pandion bilden. * 2. Subgenus. Milanaare — Pandion Sar. Diagn. Die Flügel überreichen den Euren Schwanz. weite bis 5.-Schwinge an den Innenfahnen fehr beftimmt ausgefhnitten. Tarſen fein gefchuppt. Zehen fein gefchuppt, mit 2—4 Schildern vor den Krallen. Die Außenzehe Eann ſich ruͤckwaͤrts, wie bey den Eulen fchlagen. - 1) Der gemeine Milanaar — Pandion haliae- tus Linn. F. haliaötus Linn., Naum. taf. 16. Diagn. Scheitel und Hinterkopf weiß mit [hwarzbraunen Schaftflecken, die in der Mitte des Sceiteld und des Hinter: Eopfes am breiteften find. Die Flügel fhwarzbraun mit weißli: hen ober weißen Federkanten. Schwanz mit 6 fehwärzlichen Binden, die Über beide Fahnen fich erftreden und auf der obe= ten Fläche durchleuchten. Die langen inneren Dedfedern am Oberarm entfpringend, blendend weiß mit ifabelfarbigem Anflug, weißen Schäften und zuiveilen ſchwarzbraunen Fleden längs des Schaftes. Vier Schilder vor den Krallen. Befhreib. Von oben fhmwarzbraun, von unten weiß. Kopf und Hinterhals weiß, fehmwarzbraun gefledt. Von der Stirn zieht fih über die Augen bin ein ſchwarzer Streifen, Die von beiden Seiten weiß begrenzten Ohrfedern ziehen fich als ſchwarzer Streifen am Halfe herab und verbinden ſich mit der NRüdenfarbe. Das Eleine Gefieder des Flügels und der Rüden, fo wie alle Schwingen mit weißen Borden. Bruft gypaetus ähnlich mit lihtbraunen Scaftfleden, die nad) der Kehle hin fat ſchwarz find. Schäfte der Bruft und Kinnfedern ſchwarz. Alle übrigen Theile blendend weiß. Untere Schwanzdedfedern mit toftgelblihem Anflug, zumeilen mit heilcoftgelblichen Flecken. Füße und Wachshaut find bläulih. Das Weibchen ift unbedeutend größer und die Sungen find von unten ganz meiß. In Zeutfehland gehört er nicht zu dem ganz gemeinen Voͤ— geln, die ſtets in der Nähe fifchreicher, Flüffe und Seen wohnen, In dee Regel erfcheint er in den Morgenftunden zwifchen 8 und 9 und Mittags zwifhen 12 und 2, um ſich dafelbft einen Fiſch zu holen. Er ftößt nach diefen mit angezogenen Flügeln mit foldyer Kraft, daß das Waſſer über ihn zufammen ftrömt. Naumann bemerkt, daß er Karpfen und andere Fifche, die über 7 Pfund, wohl nicht aus dem Waffer heraus bringen Fann, denn an einem 7 Pfund ſchweren Karpfen fand fich noch Jede Art eines Genus bildet zugleich einen- Theil eines Subge— nus. Dieß wird jedoch erſt dann Far, wenn alle Arten eines Genus entdeckt find. Auch ohne die Entdeckung der zwey Arten (Poliaetus) humilis et ichthyaetus, wären Pandion haliattus et Gouldii Theile des Subgenus Pandion und des Genus Pandion, 270 das theilweiſe Sfelett diefes Vogels. Diefer geniale Beobach— ter erzählte ferner von ihm, daR er ſtets den Fiſch fo greift, daß er fliegend den Kopf des Fifches vorwärts trägt. Diefe Art ift über einen großen Theil, der Erde verbreitet. Bis jegt hatte ich noch Feine hinreichende Zahl der amerikani— [hen Mitanaare zu unterfuchen Gelegenheit, um fagen zu koͤn— nen, ob diefer verfchieden ift oder nicht. Dimenfionen; Tarſe 50-54 Kopf 80 Mittelzehe 41-42 Schnabel 2-33 Außenzebe 34-35 Mundwinfel 35-39 Innenzehe 29 Dherflügel 240-244 1. Schwanzf. 214-220 Flügelfpige 240-244 6, Schwanzf. 203-219 2) Derauftralifhbe Milanaar — Pandion Gouldii* Kaup. Pandion leucocephalus Gould Austr. birds XIl. 1. Diagn. Scheitel und Hinterkopf weiß mit einzelen ſchwar— zen Schäften und bräunlich angeflogenen Federn in der Mitte, Die Flügel, der Ruͤcken und die obere Schwanzdede fchmwarz- braun mit lichteren Federtändern. Die längeren Dedfedern der Schwingen 2. Ordn. total braun mit nur einzelen verſteckten Fleden. Nur die Innenfahnen des von oben einfarbigen Schwanzes zeigen an der oberen Hälfte 6 zadig weiße Fleden, die nicht bis zum Scyafte geben. Die langen inneren Dedfe: dern vom Oberarm aus entfpringend, find fchmäler als bey dem gemeinen, blendend weiß mit ſchwarzen Schäften. Zwey bis, drey Schilder vor den Nägeln. Befhreib. Im Uebrigen gleicht er dem gemeinen, dem er auch in der Lebensart vollfommen aͤhnlich ift. Es ift eine feine unterfchiedene Art, die jedoch Kennzeichen genug an ſich trägt, um fie als folche gelten zu laffen. \ Selbft in den Dimenfionen fteht fie der gemeinen fehr nahe. Dimenf.: mas — fem. Tarſe 53 — 54 Kopf 74 — 81 Mittelzehe 47 — 50 Schnabel 31 — 34 Außenzehe 39 — 43 Mundw. 38 — 42 SInnenzehe 31 — 35 Dberflügel 232 — 240-258 1, Schwsf. 180 — 188-210 Flügelfpige 215 — 220-230 6. Schw. 187 — 200-213 5. Subgenus. Grauaare — Polioaätus Kaup. Ichthyattus Lafr. (sergebener Name). Diagn. Tarſen und Zehen grob geſchildert. Beſchreib. Mit ziemlich großer Wachshaut. Die Flügel: fpige erreicht nicht dag Ende deg Eonifhen Schwanzes. Zweite bis 7. Schwinge ſchwach bogenfoͤrmig an der Innenfahne, 3.—8. an der Aufenfahne fehr beftimmt ausgefchnitten. Tar— fen vom und hinten grob gefchildert. Zehenruͤcken größtentheils getäfelt. Die zwei in Größe fehr abweichenden Arten haben ein afchgran und bräunlichesg Zotalgefieder mit weißem Vaud, Hofen und unterer Schwanzdede, Der Schwanz ift an der Wurzel weiß, an der Spise ſchwarz. Sie find auf Oſtindien und deffen Archipel beſchraͤnkt. * Da wir bereits einen Haliaetus leucocephalus haben, fo habe ich nad) dem berühmten und unermündlichen Ornithologen Gould den Namen in P, Souldii umgetauft, 271 3) Der Eleine Grauaar — Pandion humilis S. Müll. Verhandelingen over de naturl. Gesch. der ned. overz. Bez. Zoologie tab. 6. Diagn. Kopf 82, Tarfe 68, Schwanz 192 Mm. fang. Befhreib. Der junge Vogel des 'brittiihen Muſeums hat Kopf, Hals und alle unteren Zheile weißlih. Schwingen vor den inneren Ausfchnitten weiß, grau marmoriert. Schwanz oben braun, undeutlich gebändert und längs gefledt und geftreift. Das ſchwaͤrzliche Endband mit lihtem Saum. Von unten ift der Schwanz an der Wurzel weiß, nad) dem Ende hin filber- grau, dunfelafchgrau geſpritzt. Der alte Vogel iſt nach einer mündlichen Mittheilung bes Herin Dr. Müllers ganz ähnlich wie der ichthyaetus gefärbt. Dimenfionen: Kopf 82 Flügelfpige 128 Schnabel 29 Zarfe 68 Mundminkel 40 Mittelzehe 47 Dperflügel 253 6. Schwanzf. 192 Das Vaterland ift Sumatra, wo ihn Dr. Müller entdeckte. 4) Der große Grauaar — Pandion ichthyae- tus Horsf. Falco ichthyaätus Horsf.. Ichthyaetus bicolor Gray. Diagn. Kopf 95, Zarfen 80,. Schwanz 243 Mm. lang. Befhreib. Um 4 größer, Kopf, Hals aſchgrau mit braͤunlichen Rändern. Oberruͤcken und untere Theile mit braun: lihem Anflug. Tarfe mit 9, hinten mit 11 Schildern. Mittelzehe mit 11, Außenzehe mit 9, Innenzehe mit 7, Hinterterzehe mit 5 Zafeln belegt, die an den Vorderrändern aufftehen. Sn Dftindien ziemlich gemein. Dimenfionen: Tarſe 80 Kopf 95 Mittelzehe 57 Schnabel 38 Außenzehe 43 Mundwinkel 47 Innenzehe 40 Oberfluͤflel 320 1. Schwanzf. 232 Fluͤgelſpitze 145 6. Schwanzf. 243 Sch gebe den beiden "Arten als Subgenus die 5. Stellung, teil ich in den gefchilderten Zarfen und Zehen und dem foni- 1. Haliaetus. 2. Ictinoaetus. 3. Heteroaötus. 272 fhen Schwanze Analogien mit bem 5. Genus Haliaetus fehe. Da fie zu diefen nicht, wohl aber zu. den Pandion gehören, fo tepräfentieren fie Haliaötus in. ihrem Genus, i Sn dem Genus Pandion fehlt demnad das erfte, 8. und 4. Subgenus. Mahrfcheinlib, daB in dem 4. Subgenus ein Kammnagel ander Mittelfralle auftritt. Es ift dieß um fo ficherer anzuneh— men, weil das 4. Genus der 5. Subfamilie Buteoninae, Rostrhamus sociabilis, diefen Pelikancharacter aufzumweifen hat, der ebenfalls ein Fifcher if. Die 4. Subfamilie Aqui- linae und das 4. Genus Pandion repräfentieren die Totipal- mati unter allen Falconinae am bdeutlichiten und es ift def- halb um fo mehr zu vermuthen, daß auch bey den Pandion diefee Character auftritt. Epiftirt deßhalb das 4. Subgenus in der jegigen Schöpfung, fo wird die Folgezeit es lehren, ob meine Bermuthung richtig ift. 5. Genus. Seeadler — Haliaötus Sav. Diagn. Der unbefiederte Xheil der Zarfen, wie der Nüden der Zehen getäfelt. Befhreib. Mit großem Kopfe, langem geradem Schna- bei, Eleinen tief unter den Superciliarbeinen gelegenen Augen. Flügel fehr lang mit fehr entwidelten Schwingen, der 2. Ord. Die Tarfen zur Hälfte, oder nur am. oberen Drittel befiedert. Nägel doppelt kantig. Schwanz mehr. oder minder -feilförmig und lang. Das Gefieder ift breit, ziemlich fcharf conturiert. Bey faft allen. herrſcht das Weiße vor, das ſich bey einigen über das ganze Eleine Numpfgefieder, bey andern, nur. über den Kopf und Schwanz erftedt. Das JugendEleid iſt meiſt düfter und von dem der Alten fehr abweichend gefärbt. Es find unedle Naubvögel, die viel geyerähnliches an fich tragen und wie diefe aufs Aas fallen. Außer diefen freſſen fie Fiſche, Vögel und Säugethiere. In ihrem ganzen Beneh- men ftehen fie, was den ftolzen Anftand betrifft, weit hinter den eigentlichen Adlern zurücd, denen fie, wenn man die 5 Ge- nera der Aquilinae in einen Kreis geftellt ſich dent, ſich wies derum anfchließen. * Ich zerfaͤlle fie in 5 kleine Subgenera, die ſich ſehr beſtimmt characteriſieren laſſen. 4. Pontoaëtus. 5. Thalassaetus. Weber Steinadlergröße. Milangröße. Schlangenadlergröße. Iperflügel 2Zmal fo Oberfluͤgel etwas län- Oberfluͤgel faft 2mal lang als die Flügele ger als die Flügel fo lang als die Slügel- fpige.” fpige fnige Zweite bis ſechſte Zweite bis fuͤnfte Zweite und dritte Schwinge an der, In» Schwinge ſehr beftimmt Schwinge ſehr beſtimmt, nenfahne ſtumpf aus— geſchnitten. Tarſen zur Hälfte be: fiedert mit bis zur Hinterzehe herabhaͤngen⸗ den Hoſen. Die nackten Tarſen mit 5—6 Schildern. faft hafenformig ausge: ſchnitten. Tarſen am oberen Drit⸗ tel befiedert, mit bis zur Hinterzehe herab— reichenden Hoſen. Der nackte Theil der Tarſe mit 8 Schildern. 4. und 5. ſehr ſchwach bogenfoͤrmig ausgeſchnit⸗ ten. Tarfen am Drittel befiedert ſehr Eurzen Hoſen. Der nackte Theil der Tarſe mit 12 Schildern. oberen mit Steinadlergroͤße. Oberfluͤgel 1% fo lang als die Flügelfpise. Zweite big 6. Schwinge fehr ſchwach ausgefchnits ten. Tarſen am oberen Drit- tel. befiedert mit fehr £urzen Hofen. Der nadte Theil der Tarſe mit 6—8 Schil⸗ dern. Ueber Steinadlergröße mit fehr hohem Schnabel. Dberflügel über Amal fo lang als die Flügel: fpiße. Zweite bis 6, Schwinge ausgeſchnitten. Tarſen zur Hälfte be⸗ fiedert mit ſehr langen bis zur Hinterzehe her⸗ abhaͤngenden Hoſen. Der nackte Theil der Tarſen mit 4 Schildern oder total geſchuppt. *Ich erinnere ſtets daran, daß der Oberflügel bis zur Spitze ber erſten Schwinge 2. Ordnung gemeffen iſt. 273 1. Haliaötus. Die Mittelzehe mit 13 Schildern und um bie les länger als der nadte Theil der Zarfe. Sohle der Zehen fpig: warzig. 1) H. alhicilla. leu- cocephalus. 2. Ictinoactus. Die Mitteljehe mit 12 Schildern fo lang ale der gefchilderte Theil der Tarfe. Sohle der Zehen fpiß- marzig. 3.) ponticerianus, 4) canorus. 5. Heteroaetus. Die Mittelzehe mit 8 Schildern nad) den Naͤ— gen hin und Fürzer als der gefchilderte Theil der Tarfe. Sohlen der Zehen ftumpfwarzig. 5) aguia. 4. Pontoaetus. Die Mitteljehe mit 12—13 Schildern und faft fo lang als der ge— fhilderte Theil der Zarfe. Sohlen der Zehen ſpitz⸗ warzig. 6) leucogaster. 7) vo- eifer. 8) Macei. 274 5. Thalassaetus. Die Mittelzehe mit 8—11 Schildern über doppelt länger als der nadte Theil der Tarſe. Sohlen der Zehen fpiß- warzig. 9) pelagicus. Diefe 5 Eleinen Subgenera, bis jest noch zum Theil arm an Arten, wiederholen nicht allein die Subfamilien der Falconidae, fondern aud) die Genera der Aquilinae. So repraͤſentiert Haliastus die Aquilae und die Falco- ninae (etztere wenig deutlich). * So repraͤſentiert Haliaẽötus die Helotarsus und die Mil- vinae. So repräfentiert Heteroaetus die Circaötus und die Acci- pitrinae, namentlih Circaetus thoracicus, Astur cantans und Thrasaötus harpyia (asturina). So tepräfentiert Pontoaetus die Pandion und die Aquilinae. So tepräfentiert Thalassaetus die Haliaetus und die Bu- teoninae. Letzteres Subgenus, bie deutlichfte Miederholung des Gepertypus, als 5. ift zugleih der Grundtypus des 5. Genus Haliaötus. Diefem Subgenus hätte eigentlih der Name Ha- liaötus bleiben follen. Denkt man ſich die Subgenera in einen Kreis geftellt, fo ſchließt ſich Thalassaëtus wieder an Haliaë- tus an.** 1. Subgenus. Ndlerfeeadler — Haliattus Kaup. Diagn. Schnabel und Schwanz von gewöhnlicher Bildung. Tarfen zur Hälfte befiedert, vorn gefchildert, hinten mit Schild: fhuppen. An Größe die Steinadler Übertreffend. Befhreib. Mit großem langem Kopfe, der faft fo lang ift, als der Schnabel vom hinteren Rand der langen Wachs: haut gemeffen. MNafenlöher lang und oval, fehief nach vorn gerichtet. Die fehr entwicdelten Schwingen 2. Ordnung laffen nur eine Eurze Flügelfpige unbededt. Die 2. bis 6. Schtwinge ſtumpf und nicht beffimmt ausgeſchnitten. Die Zehen find lang * Die Wiederholung der Falconinae würde deutlicher feyn, wenn alle Subgenera von Jeracidea 5. Genus der Falconinae entoedt wären. ** Auch bey diefen Subgenera wiederhole ich. die Bitte, fammtliche Arten, in ihre Subgenera, geordnet, neben einander zu ftellen, um ſich von der nothiwendigen Trennung zu überzeugen. Die Annahme ber Bieillotifchen, Bigorfifhen, Suvignyifchen u. Cupierifchen Genera koſtete den Drnithologen 20 — 30 Jahre Bedenkzeit. Da die ‚Zeit der Autoritäten vorbey ift, und, überall Stoff genug da ift, um felbft zu prüfen, fo Hoffe ih, daß meine Abtheilungen nicht ſo lang unterdrüct und verkannt ſeyn werden. Haben teutfehe Drnithologen wie Blafius, Boie, Brehm, Bruch, Gloger, Keyferling, Kittlig, Lichtenftein, Gr. v.-d. Mühle, Naumannn, der Br. v. Neuwied, Rüp— pell, Schlegel und der Herzog Paul von Würtemberg meine Bufammenftellungen geprüft und gefunden, daß es Feine Uebergänge von einem Subgenus zum andern gibt; fo erwarte ich von der Mehrzahl diefer Gelehrten, daß fie, die wenigen Netrograden, die wenig gelernt haben, entweder belehren, oder fie zum Schweigen bringen helfen. MWäre die ſchon vor 20 Jahren gefchehen, fo ftünde es um die Ornis thologie beſſer als es jest der Fall ift. Iſis 1847. Heft 4. und die Mittelzehe mit dem Nagel. über Zmal fo lang als der gefchilderte Theil der Tarſe. Sohlen der. Zehen fpiswarzig. Schwanz fhwad Eeilförmig. Diefe Gruppe enthält mit der 5. (an bie fie fich, wenn man die Subgenera in einen Kreis fich geftellt denkt, anfchliegen) die größten Arten der ganzen Subfamilie Aquilinae. Sie haben in der Jugend ein.leberbraunes, zum Theil ſchwarz⸗ braun gefledtes, Gefieder, welches im Alter am Kopf und Schwanz. heller oder fchneeweiß wird. Der Schnabel ift in der Sugend fhwarz, im Alter gelb. Die beiden hierher gehörigen Arten find im Winter mehr Land» ald Seevögel und fangen in diefer Sahreszeit Hafen, Gänfe u. dgl. und werden erft in der märmeren Jahreszeit zu wahren Fifchern. Sie find gefelfiger ald die eigentlichen Adler und fallen wie diefe im Winter aus Xefer. 1) Der meißköpfige Seeadler — Haliactus leucocephalus Linn., Wis. IV. 36. VII. 55. 2. Hal. Washingtonii Aud. (juv.) Diagn. Der alte Vogel mit. fchneeweißem Kopf, Halt | und Schwanz. Befhreib. Altes Maͤnnch. Schnabel gelb. Kopf, Hals und Schwanz weiß. Obere und untere Schwanzdede weiß mit ein= zelen ſchwarzbraunen Flecken und Borden. Der übrige! Körper ſchwarzbraun mit hellbräunlihen Rändern. - An der 2. bis 7. Schwinge ift die Außenfahne bis zu den Ausfchnitten afchgrau. Von innen find die Schwingen bis zu den Ausfchnitten bräun- lid) afchgrau, weiß und dunkelbraun matmotiert. Das Weibchen gleicht vollftändig dem Männchen, nur..ift. es größer. Das Neftkleid gleicht dem-albieilla. Kopf, Hals und die unteren Theile ſchwarzbraun mit roftbraunen Spigen und verwwafchenen helfen Fleden an einzelen. Federn. Kehle mit. weis fer Grundfarbe. Schwanz fehtwarz, roſtgelb marmoriert.. An den Flügeln: ift das Eleine Gefieder, mehr, braun. Schwingen erfter und, zweiter Ordnung ſchwarz. An den hinteren Schwein: gen 2. und L. Ordnung find die Enden ausgebleicht und oft: gelblich und dunkelbraun befprigt. Ein ‚in Nordamerica gemeiner Vogel, der ſich bis: jet noch. nie nach Europa verflogen hat. Dimenf.:.. mas. — fem. i Kopf 128 — 146 Tarfe 99 — 9 Schnabel 53 — 55 Mäittelzehe 71 — 74 Höhe 36 — 35 Außenzehe 50 — 48 Mundwinkel 80 — 80 Innenzehe 42 — 42 Oberfluͤgel 363 — 1380 1. Schwzf⸗ 2656 — 286 Fluͤgelſpize 248 — 250 6. Schwzf· 260 — 309 18 275 2) Der gemeine Seeadler — Haliattus albi- cilla Linn. Falco ossifragus et albicilla Linn. Naum. t. 12—14. Diagn: Im Alter mit lichtbräunlihem Kopf, weißem, meift ſchwarz geflecktem Schwanz. Alter Vogel. Mit gelbem Schnabel, dünner weißlicher Grund» wolle auf dem Zügel uud hellen Borften und meißlicher Kehle. Kopf und Hals lihtbräunlic. Flügel mit lichtbraunem hell gerändertem Gefieder, ebenfo ber Ruͤcken, deffen Federn an ber Murzel weiß find. Hauptſchwingen ſchwarz. Dbere Schwanz- dede weiß mit dunfelbraunen Endfpigen und Fleden. Bon unten ift der Körper braun mit lichten Sederrändern und meißen an der Wurzel und den Seiten der Fahnen. Die weiße Grund: farbe herrſcht bey dem’ Eleinen Gefieder des ganzen Körperg mit Ausnahme des Kopfes vor. Diefes Kleid zeigt nie die dunkele Farbe und die fo beftimmten Federraͤnder ald das Alterskleid von leucocephalus. Sunger Vogel. Schnabel und Kopf fhwarz, letzterer mit fichtbräunlichen Federraͤndern. Hinterfopffedern mit weißer Wurzelhaͤlfte. Ruͤcken und Flügel leberbraun mit dunflen End» fleden. Die Dedfedern der Schwingen 2. Drdnung, fo wie diefe ſchwarzbraun mit ausgebleihten, bräunlic) marmorierten Enden. Untere Theile mehr oder weniger weiß mit dunfel: braunen Shäften und Schaftfleden. Die Seiten, Hofen und Bauch braun mit fhmarzbraunen Flecken. Schwanz ſchwarz und weiß unregelmäfig gefledt, Dimenf.: mas. — fem. Kopf 1238 — .135 » Zarfe 100 — 96-106 Schnabel Beh 1 Vattele a 10. °— 65 Höhe BE SS lügen 7090, 55 Mundwinkel 80 — 85 Immen. 38° — 34 Dherflügl 425 — 475 1.Schwif.270 — 310 Fiügelfpige 230 — 205 6.Cihmjf. 292 — 340 Sm Norden von Europa, Afien und Africa. in einzelen Paaren am Rhein. Niftete früher 2. Subgenus. Milanfeeadler — lctinoatus Kaup 1843. Haliastur Selby 1844.* Diagn. Milangroße Seeadler mit am oberen Drittel be: fiederten Tarſen, die vorn und hinten geſchildert find. Mittel: zehe fo lang als der gefchilderte Theil der Tarſe. Sohlen der Zehen ſpitzwarzig. Befihreib. Sie gleihen in der Größe und in ber Faͤr⸗ bung des Jugendkleides den Hydroictiniae des Genus: Milvus, in’ welches Genus Vieill. und Jerdon Arten nad falſch angewandter Analogie verfegt haben. Sie haben verhältnißmä= fig längere Flügel als die vorigen und folgenden, mit Aus» nahme der Pontaöten, mit welchen fie in überfpringender Der: wandtichaft ftehen. Der Oberflügel ift unbebeutend Länger ald die Flügelfpise und von den Hauptſchwingen ift die 2—5. an der Innenfahne ſehr beftimmt und fichelförmig ausgefchnitten. Die bekannten Arten, die Eleinften ihres Genus, leben in Oſtindien und Auftralien und find [dort ebenfo arge Schma⸗ roger und zudringliche Raubvoͤgel als unſere Milane. Wie die Ich ſchlage obigen Namen vor, weil der von Selby inen tofal falſchen Begriff von dieſen Formen gibt. Meine Benennung drüdt die analoge Verwandtſchaft mit den Milvi aus, die fie in ihrem Genus darftellen. 276. Hydroictiniae find fie Eeine vollfommene Stoßtaucher, fondern fangen nur die an der Dberfliche fehrimmenden Fiſche. In der Jugendfärbung haben die Federn lichte Schaftfleden, wodurch fie unfern Hydroietinia (Milvus ater, affinis, govinda, para- sitieus) aͤhnlich werden, die fie bey den Haliaëten wiederholen. 3) Der Sndifhe Milanfeeadler — Haliactus ponticerianus @mel. Pl. col. 416. Falco indus. Bodd. Haliaötus girrenera Vieill. Haliaetus ga- ruda Less. Diagn. Schwanz kürzer als der Körper; im Alter an den weiß gefärbten Theilen mit ſchwarzen Federfchäften. Befchreib. Alter Vogel. Schnabel und Füße gelb. Kopf, Hals, Oberruͤcken und alle unteren Theile weiß mit ſchwarzen Schaͤften. Alte übrigen heile, als Hals, Hofen, Afterfedern; untere und obere Schwanzdede, Rüden, Schwanz; und Flügel fuchsroth. Zweite bis 6. Schwinge fchwarz, über den. Aus— ſchnitten roſtroth und längs des Schaftes auf der, Innenfahne mit braunröchlibem Schimmerftreifen. Schwanz oben mit roſt⸗ rothen, unten mit faft weißen Scaäften. Junger Vogel. Schnabel ſchwarz. Die hinteren Theile des alten Vogels Licht röthlichbraun mit helleren Schaftftreifen ; das übrige Gefieder mehr fhmwarzbraun, Die größeren inneren „Ded: federn der Schwingen an der. Wurzel weiß und. die, Eleineren ſchwarzbraun. Der mehr. bräunlihe Schwanz mit lichter Borde. Dimenſionen: Alt. Big. 2 — Jung. Vog. 2 Kopf 73 — 70 Schnabel 26 — Mundwinkel 38 — 34 Oberfluͤgel 232 — Fluͤgelſpitze 170 — Tarſe 56 — 50 Mittelzehe 36 — Schwanz 200 — 210 In ganz Oſtindien ein ſehr gemeiner Raubvogel. 4) Der weißbruͤſtige Milanſeeadler — Haliae- tus leucosternon Gould Austr. birds. Diagn. Die Schäfte der weißen Xheile find weiß, fonft im übrigen dem vorigen ganz gleich. [ Befchreib. Er gleicht dem vorigen vollftändig und weicht nur durch die Diagnofe ab. Ich überlaffe es einem Jeden aus diefer Art eine eigene Art oder Flimatifche Abweichung zu mas hen. Vorderhand fehe ich fie als legtere an, indem die Die menfionen felbft zu geringe Abweihungen zeigen und Differen— zen in ber Lebensart nicht ermittelt find. Dimenfionen: Ates 2 ,— alte d&°— jung. Kopf T3tiun. an 6 — 66 Schnabel 28 — 25 25 Mundwinkel 395 — 34 — 34 Oberfluͤgel 228 — 221 — 206 Fluͤgelſpitze 160 — 1592 — 156, Tarſe 55 — 54 — 58 Mittelzehe 36 — 35 — 33 1. Schwanzf. 180 — 164,2 173 6. Schwanzf. 193 — 186 — 193 Das Vaterland ift Neuholland, a7 5) Der langſchwaͤnzige Mitanfeeadler — Haliaetws canorus' Pig. et Horsf., Linn. Transaet. XV. 187. Milvus sphenurus - Vieill. Gal. t. 15 (ſchlecht). Haliastur sphenurus Gould Austr. ws birds. Xl. 2. Diagn. Der Schwanz ift länger ald der Körper; an den äußeren Fahnen des Schwanzes aſchgrau, auf den inneren grau marmoriert mit 6—7 zadigen Binden. Befhreib. L' Iwey Maͤnnchen der Gould iſchen Sammlung im October erlegt, "tragen ein bereits abgenußtes Kleid, an dem einige neue Federn erfcheinen. Kopf und Ober: hals fhmugig’ ſtrohgelblich mit ſchwarzen Schäften und braun eingefaßten Federn. Juͤngere Federn find braun mit lichten Scaftfleden gegen die Spige zu, Oberrüden fahlbraun, allein jüngere Federn find fhwarzbraun mit roſtgelbem Fleck an der Spitze. R Die Schulterfedern ähnlich gefärbt, allein theilweife auf roft: braunem Grunde fehmwarzbraun gefledt, Die Flügel find ſchwarzbraun. Von unten iſt die Kehle und Wange einfarbig und ſchmutzig roſtgelblich. Alle uͤbrigen unteren Theile haben ein ſchmutziges und verwaſchenes Anſehen; ſie ſind eigentlich ſchwarzbraun mit ſchwarzen Schaͤften, an den Spitzen der Federn roſtgelbe Laͤngs— tropfen und Raͤnder. An der Mitte find die Federn roſtroͤth— lic) gebändert und ‘an der Wurzel weiß gefledt. Won innen ift der Flügel an den Eleineren Dedfedern fchwarzbraun mit gelbe lichen Spisen und weißlichen fchwärzlich gebänderten Innenfah— nen. Die längeren Dedfedern find hellgrau, ſchwarz gebändert. Die erften Schwingen find unter den Dedfedern weiß, grau gefledt. Von der 6. an iſt die Innenfahne roſtroͤthlich, ſchwärz— lich gebändert und gefledt. Der junge Vogel hat das Anfehen, was Färbung betrifft, von unferem Caryocatactes nucifragus indem er von unten roſtgelbliche Schaftftreifen oder Flecken auf jeder, Feder hat, melde bald als lange feilförmige und ſchwarz eingefaßte, bald als Eurze und dreiedige Flecken am Ende jeder Feder fich darftellen. Dben mehr oder meniger toftgelb gefleckt oder gerandert. Die Schwingen find rofts elblich. Die langen Seitenfedern des Körpers, die Hoſen und untere Schwanzdede mit bräunliden und roftgelblichen, unregelmäßigen Querbändern. Die Eleinen inneren Deckfedern find roftgelb, unregelmäßig ſchwarzbraun gebandert. Die Schwingen find an der Murzel weiß, fonft ſchwarz; die legten Schwingen find an der Innenfahne roth tingiert und grau gefledt. Der Schwanz ift von oben braͤunlich afchgrau mit meißen Endfpigen; an der Wurzel der Innenfahnen weiß, nad) der Spige grau gefledt. Sein Vaterland ift Neuholland. Dimenf.: Alt. — Jung. Flügelfp. 185-200 — 180 Kopf 1715-78. — 72 Tarſe 59 — 50 Schnabel 209 — 24 Mittel. 41-42 — 38 Mundw. 41-42 — 40 1. Schwzf. 262 — 282 Dberfl. 233-239 — 225 6. Schwif. 270 — 234 Sn Sammlungen bis jest noch felten. "In Neuholland gemein. Zur Zeit der Raupen ſah Gould Hunderte dieſer Voͤgel ſich einzig von Raupen nähren. Die Antvefenheit von Men: ſchen fört ihn wenig und wenn er auf den Zweigen eines hohen Baumes fist, laßt er ſich bis auf einige Fuß dieſem 278 nahe kommen. Gould fah ihn nirgends häufiger als in der Nähe des Gaſthofes zu Port Jakſon und an den Ufern der Flüffe und Teiche, wo er auf alle thierifchen Subftanzen achtet, die auf dem Maffer ſchwimmen, oder an den Ufern vorkom— men, Bey. feinem hoben fhwimmenden Flug läßt’ er ein far: fes Pfeifen hören, wovon er feinen Namen erhalten bat und dag ihn von allen Raubvoͤgeln Neuhollands unterfcheidet. Das Neft baut er aus Reiſig und faferigen Wurzeln ‚auf einem: der böchften Aefte der Cafuarinen, welche längs den Ufern wachfen, Die Eyer legt er im November. und December, gewöhnlich zwey, feltener nur eins; fie find 2" 3" lang und 1” 9“ breit, bläu= lichweiß, licht grün überlaufen, wenig und fehr dunkel gefärbt. Die dunflere Färbung erfcheint, als wären fie an. der inneren Seite der Schale gefärbt. Gould fand ein Neft, in welchem an der Seite des Neftchen von Amadina Lathami eingebaut war. Beide Vögel ſaßen auf ihren Eyern dicht neben einander und würden ihre Brut auch in nachbarlicher Einheit aufgezogen haben, hätte diefer Reiſende nicht dag merkwürdige Doppelneft in feine Sammlung aufgenommen, Die Raupennahrung und die geringe Scheuheit diefes Vogels erinnert, an Jeracidea berigora, die ebenfalls bey den Falco- ninae als Genus die 5. Stelle einnimmt, wie diefe Art als Genus bey den A:quilinae, 3. Subgenus. Habichtſeeadler — Heteroaätus Kaup. Olim Geranoaätus Kaup. Diagn.. Zehen fehr kurz. Mittelzehe mit dem Nagel fo lang als der, vorn und hinten gefchilderte Theil der Tarſe. Befhreib, Mit Fürzerem mehr habichtähnlichem Schna- bel, ſtark gewölbter Wachshaut und horizontal geftellten Nafen- Löchern. Flügel Eürzer als bey den übrigen. Zmeite und dritte Schwinge fehr beftimmt fichhelförmig, 4. und 5. bogenförmig an der Innenfahne ausgefchnitten. Tarſen fehr hoch. Zehen Eurz. Sohlen der Zehen jtumpfwarzig. Man Eennt bis jetzt nur- eine Art, die ficher in ihrer. Lebens: art: von allen uͤbrigen ſehr abmweichend iſt und die. nach den ftumpfen Warzen der Zehen kein Fifcher iſt. Mac den Eurzen Zehen, hohen Tarſen iſt ſie wahrſcheinlich mehr Erdläuferinn und nährt fi vorzugsmweife von Amphibien. 6) Der gebänderte Habichtfeendler — Haliae- tus aguia Temm. pl. col. 302. H. melanoleucus Vieill. Befhreib. Affe oberen Theile und die Kropfgegend dun— Eelfchiefergrau mit weißem Flaumentheil. Das Eleine Gefieder des Flügels hellafhgrau, die Schwingen 2. Ordnung und die Außenfahnen der Hauptfchwingen dunfeler; ſaͤmmtlich mit zadi- gen fhwärzlichgrauen Querbinden. Bruft, Bauch, untere Schwanzdecke, Hofen und die inneren Achfelfedern weiß, mit und ohne feine ſchwaͤrzlich graue: Bin: den. Kehle weißlich afchgrau, Wangen und Ohrfedern dunfler. Die Schwingen von Innen binter den Ausfchnitten ſchwarz, vor den Ausſchnitten auf grauem braͤunlich getuͤpfeltem Grunde ſchwarz tigerartig geſtreift. Schwan; einfarbig ſchwarz mit lichtem Endfaum. Gegen: das Licht gehalten zeigen. die Schwanz— federn, tie gemwiffe Seidenzeuge, eine aroße Zahl fchmaler dunk⸗ ler Querbinden und auf’ der Äußeren Fahne der Außerffen Schwanzfeder feurig toftrothen Anflug längs dem Schafte, Bey meinem vorliegenden. Cremplar zeigen einzelne Federn des Ruͤckens naͤchſt dem langen Flaumentbeil der Feder toftfars 279. bige Flecken vor der ſchwaͤrzlichen Spitze. Dieſe Art zeigt nicht allein in der Färbung Analogien mit Circaetus thoracieus, fondern aud) in der Tertur des Gefieders mit Circus, Genera, die in ihren Subfamilien den 3. Rang einnehmen. Auch mit dem Thrasastus harpyia zeigt er in der Färbung Analogien. Lesterer ftellt bey Asturina die Adlerform vor. Er Läßt ſich ferne mit Melierax (Astur cantans) vergleichen. * Die fehr mittelmäfige Figur der Pl. col., welche das Gefie— der wie Fiſchſchuppen darftellt, zeigt das Eleine Gefieder des Flügels mit bräunlihem Anflug und eine geringere Zahl von Binden auf diefem, welches wahrfcheinlicy der Ueberreſt des Ju⸗ gendgefieders iſt. Alle unteren Theile weiß. Nach der Unter: fhrift diefer Abbildung ftellt es ein Männchen vor. Um die Habichtsform in diefem ſchoͤnen trogigen Vogel zu erkennen, muß man. diefen Vogel lebendig gefehen haben und zwar in einem fo prachtvollen Individunm, wie ihn der zoolo— gifche Garten in London beſitzt. Die Lebensart ift leider fo. gut wie unbekannt. land ift Südamerica. Der junge hat alle unteren Theile ſchwarz mit einzelnen meißen Schaftfleden, die nach dem After hin in Bänder über: gehen. Die längften Schwanzdedfedern faft ſchwarz mit grauen Binden und weißen Spisen. Die Hofenfedern ſchwarz unregel: mäßig roſtgelb gefledt. Das Bater: Dimanf.: AM — Pur. Tarſe 1022? — 106 Kopf 105 — 127 Mittelzehe 53 — 6 Schnabel 35 — 37 Außenzehe 39 — 44 Munm. 63 — 69 Innenzehe 34 — 36 Oberfluͤgel 310 — 336 1. Schwif. ... — 214 Fiägelfpige 180 220 6 Schwjf. 220 — 240 4. Subgenus. Aarfeendler — Pontaätus Kaup. Diagn. Mit hohen nur am oberen Drittel befieberten Zarfen und langer Mitteljehe. Schwingen an der 2. bi 6. ſchwach bogenförmig ausgeſchnitten. Beſchreib. Mit kleinerem Kopf und mehr geſtrecktem ſtär— kerem Schnabel. Dberflügel 14 fo lang als die Fluͤgelſpitze. Die Hofen reichen nicht bis zur Hinterzehe, fondern find kurz. Die fchlanken Tarſen mit 6—8 Schildern und die Mittelzehe mit 12—13 belegt, iſt faft fo lang als der gefchilderte Zheil der Zarfe. Die Sohlen der Zehen find fpiswarzig. Sie haben die Größe von dem Steinadler und darunter und ftehen im überfpringender Verwandtfchaft zu dem Subgenus - Ictinoaötus. Sie ftellen fih wahrſcheinlich wie folgt: 1) fehlt, 2) vocifer, 3) fehlt, 4) leucogaster, 5) Macei. * Die Syftematifer nach jebiger Fagon haben nad) den angege— benen Analogien die Wahl, wie fie diefe Art verwenden wollen. Stellt man fie an die Spige oder ang Ende der Haliaeten, fo fann man mit diefer Form zu den Circaäten und zwar dur) Circaetus thoraecicus gelangen; allein fie führt auch durd) Thrasatus harpyia zu Astu- rina und zu den Accipitrinae. Leider zeigt fie auch Analogien mit Melierax (Astur cautans) und die, meiften mit Poecilopternis (Buteo erythronotus) etc. Indem jede Wahl — Dual mat, fo überlaffe ich diefe den jesigen Syftematifern und ftelle es ihrer Willfür "anheim, wie fie diefe Form verwenden, oder ob fie diefelbe, was die Jeichtefte Manier ift, als abirrende Form betrachten wollen. 280 7) Der weißbäudhige Aarfeeadler — Haliaätus leueogaster Gmel. Falco leucogaster Gmel. Pl. col. 49. Le Blagre Vaill. t. 5. Haliaetus sphenurus Gould II. 1. Ichthyaötus leucogaster Gould Birds of Austr. II. 1. Ichthyaötus cultrun- guis Blyth. Diagn. Der Schwanz keilfoͤrmig und die mittlere be— deutend länger als die Aufere, Alter Vogel. Weiß mit fchwärzlihen Schäften, auf Bruft und Bauch. Der Rüden und die Flügel dunfelgraubraunlich. Schwingen 2. Ordnung an den Innenfahnen auf gelblichem Grund ſchwarz marmoriert, „welche Zeichnung öfters, einen, fcharf begränzten Saum an den Federn bildet. Die langen Dedkfe- dern des Flügels längs des Kield bräunlich, nach ‚der Spige unregelmäßig ſchwarz geftreift oder gefleckt. Schwanz an. ber größeren Wurzelhälfte fchwarzgrau, an der Spise weiß. Die Zarfen find ſehr ſtark mit 8 breiten, groben Schildern. Die Mittelzehe mit 12, die, äußere mit 7, die innere und. hintere mit 5 breiten Zafeln belegt. Junger Vogel. Kopf, Hals und alle unteren Theile fchmusig ifabell mit verwafchenen braunlichen. Fleden. Bruſt mit einem mehr einfarbigen Schilde. Schwanz weiß, an der Spike ver— waſchen braun, Schwingen an ben Innenfahnen längs des Schaftes mit rothbraunem Schimmer, Gemein in Africa, Afien und Nenholland. Nah Gould naͤhrt er ſich von todten Walthieren, Fifhen u. dgl. und ftößt nicht, wie man glaubt, auf lebendige Thiere in dem Waſſer. Er fieht feine Nahrung am Seeftrande während der. Ebbe und frißt jedenfalls auh Mollusken und andere E£leine Seethiere. Dimenfionen: mas. — fem. — juv. Kopf 105. 9:=-,409b == 108 Schnabel .. — 52 — 46 Mundwinkel 58 — 60 — 656 Oberfluͤgee 342 en rn 1515 Flügelfpige 23 — — — 4 Tarſe 94 — 98 — 85 Mitteljche 68 — 68 — 60 Außenzebe 47 — 4 — 44 Innenzehe 44 — 41 — 41 Schazt ... er MILDE Ya 6. Scwsf. 260 — 44230 8) Der Maceifche Aarfeeadler — Haliaötus Macei Cuv. pl. col. 8 u. 223 (juv.). (ziemlich gut). H. fulviventer Vieill. H. (Cuncuma) albipes, Hodgs. Aquila leucorypha Pall. Diagn. Die hinteren Halsfedern geyeraͤhnlich ſchmal und zugefpist und an: 85 Mm. lang. Alter Vogel mit weißem Schwanz und breiter ſchwarzer Endbinde. ‘ Alter Vogel. Kopf und Hals voftfarbig, fehr fcharf von den fhmugig weißen Ohr: und Halsfedern gefchieden, Untere Theile mehr oder weniger ſchwarzbraun oder-leberbraun, die Seiten, Hofen und untere Schwanzdede am dunkelften und die Kropfgegend am lichteften. Flügel und die inneren Dedfedern des Flügels dunkelbraun. Die Schwingen von Innen mit blaͤulichem Anflug. Schwanz, an der Wurzel fhwarz, hierauf weiß mit breiter. ſchwarzer Endbinde. Die Schäfte des weißen Schmanztbeils find weiß, allein die dunkle Hornfarbe der oberen ſchwarzen Binden zieht fih längs der Mitte des Kieles als ein 281 fein fi verlaufender, Streifen in. den. weißem Schaft hinein und verliert fich bey einigen Federn erft gegen die Mitte des weißen Bandes des Schwanzes. Die Schilder der Tarfen und der Zehen find nicht fo ent— wickelt, ald bey der vorigen Att. Der junge Vogel Temmind pl. col. 223 hat Kopf und Hals und die Übrigen unteren Theile hellroſtgelblich, am hellſten an der Kehle. Don den Obhrfedern längs den Seiten des Hals fes herab die Andeutung eines dunfeleren Streifens. Die unte: ren Theile und die Hofen mit feinen verwwafchenen Querbaͤnd— chen. Die oberen Theile find ſchwarzbraun mit lichteren Feder: rändern. Schwingen ſchwarz. Schwanz hellaſchgraubraͤunlich mit dunklerer weißlich bordierter Endbinde. Herr Schlegel. vermuthet pag. 28 feiner kritiſchen Ueberſicht der europaͤiſchen Vögel, daf der von Pallas in der Zeogr. rosso- asiat. 1. p. 352. No. 26 befchriebene Aquila leucorypha als junger Vogel hierher gehöre, worinn idy ihm vollkommen beis ftimme. Durch die Herren Keyferling und Blafius, fowie durch Herten Schlegel erfahren wir, daß in dem Berliner Mufeum fid) ein Exemplar befindet, welches. in der Bucharey 'gefchoffen ift und welches die erfteren ‚für den Jeucorypha des Pallas mit Recht ausfprechen und ihn als Haliaëtus aufführen. Die, erft genannten Drnitbologen geben als Artkennzeichen.: die Läufe vorn. kaum 4 befiedertz die Innenfahne der großen Schwingen nur bis zur. 3. ausgefhnitten; die 2, bis 4. auf der Außenfahne deutlich, die.d. ſchwaͤcher, die 6. nur fehr ſchwach verengt. Dieſe Charactere find nicht genau. Alle Seeadler, welche bis zur 6. Schwinge Ausfchnitte an den Außenfahnen haben, be ſitzen Ausf&hnitte an den Innenfahnen der fünf erften Schwän- gen. Die erfte Schwinge wird, wegen, ihrer Kleinheit. ftets Über: fehen und die erſte Schwinge, der. jegigen Beſchteiber ift die. 2. Die Diagnofe der Hrn. Blafius und Keyferling müßte demnach heißen: 3. bis 7. Schwinge an der Außenfahne, 2. bis 6, an der Innenfahne ausgefchnitten. Diefe Charactere jedoch für, Arten anzuwenden ift hoͤchſt feh: lerhaft, denn fie. bilden Kennzeichen. dev Subgenera und. obige Kennzeichen befigen.die Arten: vocifer, leucogaster, Macei oder. der fragliche leucorypha. Ebenſo beſitzen fimmtliche ge: nannte Arten die Läufe vorn kaum 4 der Länge. befiedert, ‚und die Schwingen, find etwas fFürzer als der Schwanz... Nach Abzug dieſer Subgenerafennzeichen. erfahren wir, durch die Diagn. der Herren Blafius und Kehſerling, daß der Schwan; ſchwarz und gerade und der Schnabel ſchwarz iſt. Würden die Herren Blafius und Kenferling. die Übrigen Arten dieſes Subgenus, mit in. ihre fleißigen Unterfuchungen bineingezogen haben, fo ‚hätten fie diefe Fehler, vermieden, . woran ihre meiften Diagnofen leiden. .. So lang die europaifchen ‚Arten nicht mit den benachbarten ihres .Subgenus verglichen find, ſo fange. werden Eeine brauchbaren, Diagnofen. für dieſe entftehen, £önnen, weil meiſt Charactere, ‚der. Subgenern angewandt wer: den, die mehrere Arten gemein haben. 1 Die Schlegelihe Beſchreibung iſt defhalb der von Bla— fius und Keyferling vorzuziehen und es ‚wäre nur zu wuͤn⸗ fhen gewefen, daß Schlegel mehr Dimenfionen von dem Ber: liner Cremplar. gegeben. hätte: Nah. der. Befchreibung des. Kegteren iſt diefes Individuum auf jeden Fall ein junger Vogel von Macei, ebenfo der von Pallas befchriebene leucorypha., Der alte, wie der junge Iſis 1847. Heft 4. 282 Vogel von Macei hat die Wurzel der Nackenfedern weißlich. Sollte defhalb der Paltafiihe Character: Maeula triangu- lari medi vertieis nivea nidyt durch Abreiben der dunfelen heile dev ‚Fahnen der Nadenfedern entftanden fern? Die Nackenfedern find. bey dieſer Art lang, zugefpist und fehr weich und man fieht alte Vögel diefer Urt, an welchem viele Federn des Nadens fo abgeftust find, daß die meißliche Grundfarbe an der Wurzel der Federn durchleuchtet. Nach Pallas Befchrei: bung darf man annehmen, daß fein Aquila leucorypha ein bereitö lang getragenes an vielen Theilen abgefchoffenes Su: gendEleid hatte. * Den Character: Area per latera capi- tis sub oculis longitudinalis subatra, deutet auch die Zemmindifche Abbildung des jungen Vogels an. Pallas nennt die Fuͤße pallido -albicantes und Hodgfon nennt den Macei — Haliaötus albipes. "Daß die Temmindifhe Figur die Tarſen blafgelb darftellt, ift Eein Gegenbemweis, da die Fuͤße nicht nad) frifchen Gremplaren, noch nad) Studien an Drt und Stelle gemacht, gemalt find. e Beſtaͤtigt fih meine Annahme mit der Entftehung des Naden: fles, fo Eann der Pallaſſiſche Namen nicht bleiben, da er von einer Zufälligkeit entnommen ift und der jüngere Name Macei ift demfelben vorzuziehen. Dimenfionen eines alten Vogels. Berliner Eremplar ale H. leucoryphus nach Herrn N) le Neun Schlegel. Wahrfcheinlich Munde. 65 junges Meibchen. Dberflügel S44],-- Der Unterfchied ift 356 Mm, Flügelfpige 218 s62 3608 oder 16 Par. Kin. Tarfe Haut. aala! 95 Mittelzehe —II— 54** 1. Schwzf. 265] 296 Der Unterfchied ift 30 Mm. 6. Schwif. 266| oder 13 Par. Kin. 9) Der Schrei= Seeadler — Haliaötus vocifer Vaill., Vaill. Afr. 4. Falco vocifer Lath. Diagn. Weiß mit roftrothem Bauch, Hofen, unterer Schwanzdecke und inneren. Flügeldeckfedern. Befchreib. Kopf, Hals, Oberrüden, die ganze Bruft und der Schwanz blendend weiß; auf dem Kopf und Rüden mit mehr oder minder dunklen Schäften wie bey ponticerianus, oder fie find ganz weiß. Flügel ſchwarz, von innen mit bläus lihem Glanz. Der Oberflügel längs der Ulna hin roftröthlich. Obere Schwanzdede ſchwarz. Der junge Vogel mit ſchwarzen Flecken an den helleren Theilen. * Die Worte Subtus color exsoletior quam in collo und Plumis margine exsoletis laſſen darauf fchließen. ** Schlegel mißt die Mittelgehe von den Winfeln aus, mit welchen fich die Außere oder innere Zehe an die mittlere anfchließen. Meine Meffungen find ſämmtlich von der erften Gelenkfläche des erften Finger: gliedes genommen, mit welcher fich die Zehen an die Tarfe anlenfen. Sch halte diefe Art zu meffen für ficherer und fie ift bey einiger Hebung Teicht anzuwenden. Bey in frifchem Zuftand Heifchigen Füßen fieht man im getrockneten Zuftand die Trennung der Mittelzehe von der Tarfe fehr deutlich, namentlich bey den wahren Falcones. Nach der gewöhnlichen Art zu meſſen, iſt auch an dem Gremplar, was ich vor mir habe, die Mittelzgehe 54 Mm. Tang. E 18* . 283 Diefe Art wiederholt fehr deutlich in ihrem Subgenus ben letinoaötus ponticerianus. Da diefe Art bald mit dunfleren bald mit weißen Schäften auf dem meißen Gefieder erfcheint, ohne daß ſolche Individuen einer eignen Urt angehören; fo glaube ih auch, daß der Ictinoaätus leucosternon nicht als eigene Art von ponticerianus zu unterfcheiden ift. Lebt in Africa, zufällig in Griedyenland. Dimenf.: mas. — fem. Tarfe 85 — 89 Kopf 112 — 118 Mätteljehe 5 — 6 Schnabel 39 — 40 Außenzehe 44 — 43 Mundwintel 57 — 58 Innenzehe 3 — 4 Dberflüg 355 — 420 1. Schwf. 199 — 206 Flägelfpige 159 — 168 6. Schw. 203 — 215 5. Subgenus. ©eyerfeeadler — Thalassaetus Kaup. Diagn. Mit fehr hohem Schnabel und gewölbter Wachs: haut. Zügel nadt, oder mit einzelnen Borften bedeckt. Oberflügel über Zmal fo lang als die Flügelfpige. Zweite bis 6. Schwinge ausgefchnitten. Zarfen individuell geſchuppt oder gefchildert, zur Hälfte befiedert. Hoſen zur Hinterzehe herabhängend. Die Mittelzehe mit 8—11 Schildern über doppelt fo lang als der nadte Theil der Zarfe, Schwanz fehe lang und Fonifch abgeftuft. Man Eennt nur eine Art, welche die größte Urt des ganzen Gefchlehts ift und den höchften Schnabel zeigt. Sie zeigt Unalogien mit der Aquila audax, 5. Subgenus von Aquila, bie ebenfalls die größte Art unter den Aquila mit dem höchften Schnabel und dem längften Schwanz ift. *10) Der weißflügelige Geyerſeeadler — Haliae- tus pelagieus Pall. Falco leucopterus Temm. pl. 489.* H. Icones von Kittlis alter Vogel. H. pelagicus T’emm. et Schl. Fauna jap. Der alte Vogel ſchwarz mit größtentheils weißem Oberflügel, Stirn, Hofen, unterer und oberer Schwanzdede und Schwanz. Schnabel gelb. Ben jüngeren Vögeln zeigt fich der Schnabel ebenfalls gelb, allein das dunkle Gefieder zeigt am Kopf und Hals die Federn mehr meißlichafehgrau. Untere Anfiht des Flügels afchgrau. Noch jüngere Vögel haben auf dem Flügel noch weniger weiß und die Federn des Kopfes, Halfes und der Kropfgegend haben fhmale voftgelbliche graue Schaftftrihe. Die Zügelgegend zeigt vereinzelte Borften. Das Meftkleid haben die Herren Temmind und Schle- gel in der Fauna japonica abgebildet. Es zeigt das Gefieder mehr einfarbig bräunlic). Dimenf.: mas. — fem. Kopf 146 — 154 Flügelfpige 190 — 196 Schnabel 63. — 70 Tarſe 88 — 109 Hoͤhe 42 — 48 Mittelzehe 76 — 87 Mundwinkel 87 — 96 1. Schwzf. 230 — 242 Oberfluͤgele 400 — 475 6. Schwzf. 288 — 352 Sm öftlihen Afien. In Sammlungen fehr felten. Franf- furt befist 2 Exemplare, wovon dag Eine der Baron v. Kitt- Lig mitgebracht hat. — Schluß in Heft V. * Der Schwanz ift an dem abgebildeten Exemplar nicht ausge— wachſen. 284 Bemerkungen uͤber die auf einer Reiſe nach Italien und Sicilien beobachteten Schmetterlingsarten von P. ©. Zeller. (Fortfegung von Iſis Heft III. pag. 233.) Rhodocera. Eofta Eennt zwey Arten in feinem Königreih: rhamni und Cleopatra. Von dieſen fagt er: „Naͤchſt Van. Atalanta, Sat. Maera und Megaera ift Col. Rhamni der erfte Schmet— terling bey der Annährung der fhönen Jahreszeit; beym erften Strahl. der Februarsfonne oder fpäteftens in der Mitte des Monats Eriecht diefer Falter aus feiner Puppe (2) und belebt die fchweigfamen Abhänge der höhern Gegenden von Gamaldoliz; manchen. Zag begrüßt er ſchon früher die Blumen- göttinn im koͤniglichen Garten zu Neapel, Faſt zu gleicher-Zeit erfcheint er an den Seeküften von Terra d’Dtranto, — Cleo- patra ift bey Neapel viel feltner ald Rhamni und häufiger im Süden des Reichs.“ Ueber die Artrechte weiß Cofta Eeine feſte Anſicht auszufprechen. Ich ſelbſt fand in Italien nur 50. (1.) Cleopatra. Zuerft fah ich fie bey Meffina am 26. März, Im April hatte ic) auch Gelegenheit, ein Männchen und zwey Weibchen zu fangen, deren fhlechte Beſchaffenheit zeigte, daß fie wie un= fere Rhod. rhamni als Schmetterling überwintert hatten. Sie erhoben ſich alfo weniger zeitig aus ihrem MWinterlager als P. rapae, brassicae, Van. cardui, urticae, atalanta, felbft als Pap. Machaon; ich müßte fie fohft gewiß gefehen haben. Bey Syracus begannen fie zu Ende May (zuerft am 28) fehr einzeln in den Gärten zu fliegen. Auf meiner Neife nach Ca— tania fah ih am 24. Juny viele ſchoͤne Exemplare in den Müften im Piftacien- und anderen Gefträuch fliegen. Bey Catania war der Schmetterling in den Gärten nicht felten und fhwer zu erlangen. Ein Weibchen feste fich zum Schlafen in das: Laub eines Johannisbrotbaums, unter den ich mich der Hise wegen gelagert hatte; ich erftieg den Baum, ohne daß es erwachte, und fieng es. Nicht felten flogen diefe fchonen Schmetterlinge in den Lavawuͤſten nördlich oberhalb Catania im Eichengebuͤſch; aber ehe ich ihnen auf den gefährlichen Lava— blöden nahe gefommen war, hatten fie fidy gewöhnlich entfernt. Die meiften waren ſchon fehr fehlecht und abgeflogen. Ebenfo beſchaffen waren auch die wenigen Eremplare, die ich ben Mef: fina im July und Anfang Auguft fah, Nirgends fand ich in allen jenen Gegenden Nhamnusgeftraäuh (um Meffina gab es nur ein paar Sträucher von Rhamus alaternus), weßhalb ich eine andere Futterpflanze verinuthe. ine doppelte Generation biefes Falters fcheint zu eriftiren, aber nad) den Gegenden ab— zuändern und nicht mit denen von Ph. rhamni zufammenzu: fallen. Denn die zu Ende May auftretenden Falter um Sy: tacus Eönnen fo wenig mie die im Anfang Auguft ganz abge: flogenen die erfte Generation feyn; vielleicht kommt die zweite, deren Spätlinge überwintern, erft im Dectober. Boisduval erklärt (Species gen. des Lepid. I. p. 602 — Index Lepid. europ. pag. 6. 35) unfere Cleopatra entfchies den für Rhod. rhamni und behauptet, füdfranzöfifche und cor= ſiſche Exemplare von Rhamni zeigten auch fo wenig vorfprin- gende MWinfel an den Hinterflügeln wie Cleopatra, was nebft der Farbe der Vorderfluͤgel als das einzige Merkmal der leßtern gelte. Die Größe vergißt er, vielleicht, weil Rbamni in mwät- mern "Gegenden oft eben fo groß vorkommt; aber die Geſtalt ” 285 der Vorderflügel, namentlich ihre Fürzere Ede, in beiden Ge ſchlechtern hätte er nicht (übergehen follen. Sch habe zwar nur wenig Eremplare beider Arten zum Vergleich, glaube aber nicht, daß beide Vorderflügelformen in einander übergehen, und nehme id) darauf Ruͤckſicht, daß die Färbung der männlichen Cleo- patra in Sicilin Jahr aus Jahr ein diefelbe ift, fo würde ich die Artrechte beider Falter eher ald ausgemacht denn als zwei— felhaft anfehen. Daß die Raupen beider einander ähnlich fehen (von genauer Webereinftimmung ift ben der bisherigen Beobach— tungsweife ohnehin nicht die Rede), bemeift bey fo nahe ver: wandten altern meines Erachtens gar nichts. u. Libythea. 51. (1.) Celtis. Nah Cofta bey: Portici und auf dem Berge Matefe im October. Sch fah bloß ein fchlechtes Eremplar bey Trieft am 14. September am Abhange des Karfts und hielt es feinem Fluge nad) für eine verflogene Eleine Van. Cardui; es fiel mir aber dadurch auf, daß es ſich mehrmals‘ an Eichengeſtraͤuch feste, doc) entging es meinen Nachſtellungen. Hesperia. E Cofta nennt dad Genus Hesperias und führt 10 neapoli= tanifche Species auf: 1) Malvarum. 2) Lavaterae. („bey ung felten‘‘) 3) fritillum im July und Auguft auf den Bergen dei Marzii. 4) Tages nicht felten. 5) Comma. 6) linea July, Auguft. 7) lineola (,‚findet ſich felten in Europa“). 8) Sylvanus nicht felten. 9) tessellum in den Abruzzen, ſoll nicht ganz mit den: Abbildungen und Be: ſchreibungen ftimmen ‚tav. fig. (fehlt in den Abbildungen). 10) pygmaeus alis anticis divaricatis fuscis nigro-nebu- losis luteo-maculatis concoloribus, nicht bloß in Galabrien (bey Gofenza zu Ende Auguft), fondern auch bey Amalfi und Sorrent; um Neapel felten. — Sch fand folgende: 52. (1.) Malvarum. 1. Var. nostras: alis superne fuseis, subtus fusces- centibus, posteriorum maculis posticis albis minoribus partim extinctis. 2. Var. australis: alis superne brunneo-fuseis, sub- tus luteo-fuscescentibus, posteriorum maculis ante marginem minoribus dilutisque. a) maculis ‚alarum posteriorum subtus albido- flavescentibus (Syrac., Cat., Mess.). b) uta, sed alarum anteriorum cellula discoi- dali superne sine strigula pellucida. (mas. Syracus.) Sie flog um Meffina zuerft am 5. April, felten, da bort Malvaceen nicht häufig find. Um Syracus, deffen Wälle und vorzüglich der Erercierplag zu Ende April und Anfang May mit Malva silvestris [2] bededt find, war diefe Art ziemlich) häufig und nahm bis zum Ende des Juny an Häufigkeit zu. Um Catania kam mir nur ein Eremplar vor (27. Suny); um Meffina war fie im July und Anfang Auguft nicht felten. Auch um Rom und Ancona fieng ic) zu Ende Auguft und Anfang September ein paar Eremplare. Ihr Betragen mar überall daffelbe wie das unferer nördlichen Hesperia. Die meiften ficitifchen Eremplare (Var. australis) haben auf 286 der Oberfeite eine gelbliche und grünliche Beimifhung, und meift find die dunkeln Flecke der Hinterflügel blaͤſſer. Die Un- terfeite aller Flügel ift viel gelber als an unferer einheimifchen H. malvarum, und wenn die Adern der Hinterflügel fichtbar find, fo zeigen fie eine gelbe, nicht hellbräunliche Farbe; hier find auch die Flecke der. Reihe vor dem Hinterrande Eleiner und verlofchener. Die. weißen: Franzenflecke reichen gewöhnlich weni- ger tief in die Slügelfläche, hinein. Die weißen Flecke der Fläche haben gleichfalls Theil an dem. gelblihen Ton. — Die durd;- fihtigen Puncte der Vorderfluͤgel find gewöhnlicher ſehr Elein als groß. Einem Männchen (Var. australis 5.) fehlt bey oberflächlicher Anficht auf. der. Oberfeite der Glaspunct am Rande des braunen Fleds ‚der Mittelzelle; auf der Unterfeite ift er als ein Pünctchen am oberen Rande der Zelle vorhanden, das auch gegen das Licht gehalten ſchwach durchſcheint. Sonft findet ſich dafür ein faft zufammenhängender Doppelpunct oder ein ‚an beiden Enden verdedter Querftrih. — Beym Männ- hen find die Hinterflügel auf der Unterfeite faft fo dunfelbräun- lich wie bey unfern nordifchen Eremplaren ; die weißlichen Flecke find ſehr Elein, und die der legten Reihe fehlen faft ganz. Unter diefer gelblichen Varietaͤt finden fich einzelne (28. May Spracus, 2. Auguft — Meffina, 10. September — Ancona), denen diefe Färbung fo abgeht, daß fie unferer nordifchen Va— tietät außerft nahe fommen. Die Kleinheit der weißen Flecke auf der Unterfeite der Hinterflürgel und der Mangel oder doch das DVerlofchene der braunen Flecke vor und hinter der Mittel: teihe find ihre einzige Auszeichnung. 53. (2.) Floccifera noy. sp. Alis dentatis, anterioribus griseis olivaceo - maculatis, punetis compluribus hyalinis, (mas) subtus barba rufescenti; posterioribus superne distinetius albo- maculatis, subtus (maris griseo-incanis, feminae fuscescentibus) obsolete albo-maculatis. Größe veränderlich wie bey H. malvarum, dabey ganz die— felbe Flügelgeftalt: Ueberhaupt ſehen ſich beide Arten aͤußerſt ähnlich, da die Lage und Geftalt der Flede und ziemlih auch die Färbung diefelbe ift. Was die neue Art fogleich auszeich net, ift die graue Farbe der Dberfeite, und das hellere Braun: gruͤn in der Binde vor der Mitte der Vorderflügel. Die drey an einander ftoßenden durchfichtigen Glasflede an der Flügel: fpige bilden eine nad hinten geöffnete Mondfichel, und die 2 Glasflecke, welhe-zwifchen den Aeften der Medianader liegen, find auswärts tief ausgehöhlt oder ausgerandet. Auf der Ober: feite der ‚Dinterflügel zeichnet fich der weiße edige Fleck in ber Mitte duch feine Größe, und fowie feine Nachbaren nach dem Innenrande hin durch veinere weiße Farbe aus. Bisweilen faͤllt auch ein Punct oder Fleckchen gegen die Bafis durch feine Weiße auf. Die weißen Franzenflede reichen. weniger. tief in die Fläche hinein. Auf der Unterfelte find die Hinterflügel verloſchen gelbbräun- lich, mit Weiß überflogen und mit meißlichen Adern; ein breiter weißer Streif zieht neben dem Innenrande bis in den Schwanz: winkel. Die Flede bier, fowie die am Rande der Vorderflügel find weißer und größer als bey H. malvarum. Das Haupt: mer£mal der Species befteht darinn, daß ſich beym Männden auf den Vorderflügeln zmifchen der Subdorfalader und dem Minkel der Medianader und ihres erften Aftes, auf ſchwarzem Grunde ein röthliher, langer und breiter Haarbufc 287 befindet. Dünnere, viel fürzere und etwas bläffere Behnarung zeigt ſich auch daneben in ber Mittelzelle. Dieſe Auszeichnung fehlt ſowohl der H. malvarum mie der H. lavaterae. Der Vorderrand ift von den drey Glaspuncten an bis zur Bafis faft weiß. Sm Kopf- und Fühlerbau entdede ich Feine erhebliche Ver— f&hiedenheit. Die Fühlerfpige ift am Ende weniger roth als bey H. malvarım. Nicht immer ſteht bey H. floceifera das End» glied der Tafter weiter aus der Behaarung hervor; fondern dies richtet ſich darnach, ob der Falter fich mehr Haare abgeflogen hat. Die Unterfeite der after iſt ſchmutzig meißlich behaart; nur gegen die Spike und auswärts find ſchwarze Börftchen eingemifcht. Die Unterfeite der Fühler iſt ſowie die Behaarung der Bruft und der Beine gelblichweiß. H. floceifera fliegt, um Syracus im April und May auf den Kalkfelfen der ehemaligen großen Stadt, felten und einzeln, uns vermifcht mit der Hesp. malvarum, mehr gegen die ehemaligen Epipolä hin. Ich erhielt hier nur Männchen. Ein Weibchen fing ih am 27. Auguft außerhalb Rom zwifchen der. Porta ©, Giovanni und ©. Paolo. Diefe Urt erkannte ich beym Fangen fogleih als eine von H. malvarum verfchiedene Art, hielt fie aber für H. lavaterae, und erfah ihre Verfchiedenheit von dieſer erſt bey. der jegigen Unterfuhung. Ein altes Cremplar, vielleicht durh v. Hoff manngegg aus Portugal mitgebracht, das ich einft aus dem Eöniglichen Mufeum zu Berlin erhielt, ift ein Eleines Männchen der H. floccifera und ftedte bis jest als Eleine dunkle Warietät bey meinen zwey Cremplaren der H. layaterae. Alſo ift H. floc- cifera feine neue Entdefung und mag auch ſchon einen Namen haben, den ich jedoch nicht ausfindig zu machen weiß. Hesp. marrubii Ramb. (Freyer, Neue Benträge V. Zaf. 397: Big. 2. 3. M. W.) mit ganzrandigen Flügeln abge— bildet fah ich aus der Heringiiben Sammlung in beiden Ge— f&hlechtern, wovon jedoch nur das Männchen einen unverfälfch- ten Kopf hatte. Sie ift meiner Art fo nahe verwandt, daß beide vielleicht als einerley Urt, die dann H. marrubii_ heißen muß, zufammengehören. Das Männchen‘ der H. marrubii be— figt denfeiben Haarbuſch auf der Unterfeite der Worderflügel, aber die Mittelzelle und der Raum zwifchen dem’ 1ften und 2ten Afte der Medianader find bis an den Glasfleck mit gedrängten, anfehnlich langen Haaren ausgefüllt, während bey H. floccifera ‚ dort nur eine kurze und fpärlihe Behaarung fichtbar ift. Außer: dem bilden die 3 Glaspuncte an der Spike der Vorderflügel bey H. floccifera eine Mondfichel, ben Marrubü eine grade Linie; ' bey jener find die 2 Glaspuncte in den Aeften der Medianader auswärts tief auggerandet, bey diefer auswärts geradlinig; Taſter, Bruft und Haare an den Schenfeln und Schienen ſind bey H. floccifera ſchmutzig weiß, bey H. marrubü viel reiner; jene hat eine dunklere Dberfeite mit dunkler braungrünen Flecken und auf der Unterfeite der WVorderflügel am Hinterrande unter der Spitze zwey weißen aneinanderliegende Kängsftriche ftatt des une förmlichen breiten weiße Wi’ches der H. marrubii; auf der Un: terfeite beider Flügel ift die Grundfarbe ein weißlich uͤberſtaͤub⸗— tes Braun, das auf den Vorderflügeln reiner hervortritt, ſtatt, wie bey H. marrubii, werlofchen röthlich ftaubgrau. Auch feheis nen mit die Hinterflügel der H. marrubii weniger ftark gezaͤhnt, und namentlich an den Hinterflügeln die Bucht zwifchen dem Analwinkel und dem naͤchſten Zahn weniger tief als bey H. Noccifera. 288 54. (3.) Tages. Drey ſchlechte Eremplare flogen hinter Fuligno in den Apen= ninen an einer ‚weißen Labiate; ich fing ein Männchen, das ſich durch nichts von den fehlefiichen Eyemplaren auszeichnet, Da diefer Falter und H. malvarum etwas fehr Auszeich— nendes baben, das, fo viel ich weiß, noch nicht bekannt: iftz ſo führe ich es hier, an, obgleich ich es nur an Schleſiern beo— bachtet habe. As Merkmal der Zagfalter fieht man die Meife an, wie fie im Zuftande der völligften Ruhe ihre! Flügel. halten: nehmlich aufgerichtet «und ‚an einander ‚gelegt. Hiervon weicht Tages ganz ab. Ich fand ein weibliches Eremplar bey Glos gau (22 Juli) Abends bey fühlem, regnichtem Wetter, an einer Karthäufernelfe, während es daran fchlief. Es hatte feine Flügel zurüdgefhlagen, abwärts, wie ein fchlafender Nachtfalter, ziemlich ſteil dachfoͤrmig. Um zu erfahren, ob diefe Flügelhaltung natürlich fey, jagte ich den Schmetterling: auf; er flog ſchlaftrunken weg, ſetzte ſich bald und nahm die vorige Flügelhaltung wieder an. — Von H. malvarumıbeobachtete ich nur ausgefrochene Exemplare; öffnete ich die Schachtel, fo - hatten fie Die Flügel ganz ebenfo zurücdgefchlagen , die Kühler feitwärts läng® der Bruſt gelegr, daß ihre Keuien am Vorderrande der Vorderflügel ruhten, und außerdem den Hin—⸗ terleib aufgekruͤmmt; ich verglich ihre Stellung mit der einer fhlafenden Heterog.. testudinana, nur daß die Hinterflügel nicht ‚über den Vorderrand der Vorderfluͤgel hervorragten. — Wie die mit H. alveolus, und: sertorius verwandten Arten ſchlafen, weiß ich. nicht mit. Sicherheit anzugeben; ich, ‚glaube aber, fie mit der allgemeinen ZIagfalterhaltung gefehen zu haben. 55. (4.) Alveolus var? Fem.: palpis subtus, peetore femoribusque albis; alis posterioribus superne serie punctorum alborum nulla, subtus maculis flavescenti-albis; eiliis alarum ante- riorum grosse nigro - maculatis, Ein einzelnes, fchön erhaltnes Weibchen, fing ih am 11. Auguft an dem Kalkberge, der die Solfatara bey Puzzuoli von Süden her begrenzt. Da Alveolus bey ung nur im Frühling ' fliegt — daß er von Gofta nicht erwähnt wird, bat nichts zu bedeuten — fo hat die Erfcheinungszeit meines’ neapolitanifchen Exemplars etwag ſehr Auffallendes. Es ift aber auch eigen gezeichnet und gefärbt; ich vermuthe daher eine eigne Art. Da ich aber nur dies eine Exemplar beſitze, das obendrein weiblich ift, fo Eann ic nichts weiter thum als es als fraglichen Alveo- lus einzureihen und feine Abweichungen genau aufzuzeichnen. Es ift etwas größer als die hiefigen Weibchen. Taſter weiß, gegen die Spitze gelblich, oben auf und an der Spike ſchwarz; die reihlihen, [hwarzen, eingemifchten Borften des Alveolus fehlen gänzlich. "Die "Vorderflügel find beträchtlich fpiger und mit anders geftaltetem SHınterrande; bey Alveolus bildet er nehmlidy einen. nach außen fanft converen Bogen; bey meinem fraglichen Exemplar hat er feine größte Convexitaͤt unter der Mitte und geht in einer faft geraden Linie zum Vorderrande. Die ſechs ſchwarzen Striche auf den weniger. rein. weißen Fran— zen ftehen auf gleicher Stelle, find aber breiter und erweitern ſich auswärts, ſchließen alfo fchmälere und an der Bafıs erweiterte weißliche Striche ein. Der feine ſchwarze Strich auf den Franzen gegen den Innenwinkel bin, den. Alveolus nicht immer befist, fehlt bier. Ebenfo ift es auf der Unterfeite. . Die Hinterflügelfranzen haben nichts: Ungewöhnliches. außer: der, un. teinen weißen Farbe. Die Grundfarbe der Oberfeite iſt das 289 geroöhnlihe Schwarz, mehr braun als gewöhnlich, “übrigens aber mit gelben Schuppen gegen die Baſis betreut. Ebenfo ftehen auch die weißen Puncte; fie find aber Außerft Elein, und der auf der Querader ift nur durdy mweißlidye Staubchen ange— deutet. Die Reihe weißer, verlofchener Fledichen vor dem Hin: terrande fehlt auf beiderley Flügeln gänzlich. Auf den Hin: terflügeln ift nur der Mittelfled groß und in gelblichweißer Zarbe vorhanden; die Nebenflede beym Alveolus gegen den BVorderrand hin fehlen wieder, aber gegen den Innenrand zu liegt hinter: dem .erften Aft der Medianader ein: meikliches Wiſchchen. Auf der Unterſeite der Vorderfluͤgel ſind die weißen Flecke wieder fehr klein. Die hellen Adern und Striche vor dem Hinterrande und in der Flügelfpige fehlen durchaus, und die Grundfarbe längs des Vorderrandes ift mehr gelb verftaubt. Auf den Hinterflügeln ift die braune Grundfarbe mit reichs lihem, tothgelbem Staube, wie ihn mandyer hieſige Alveolus befist, verdeckt; die Adern treten in diefer Farbe ftarf hervor; aber die weißen Slede, die bey Alveolus fo. fcharf find, haben ein fehr verlofchenes und gelbliches Anfehen. In dem Winkel des erſten Aftes der Subcoftalader liegt ein großer. runder led, wie ihn Alveolus felten zeigt. Der Punct in der Ga— bel der Subcoftalader unter der halben Binde fehlt; die Hin— terrandflede find klein, undeutlich und ohne dunkle Einfaffung. Don der Bafis zieht fih ein fehr breiter weißlicher Streif bis in die Gegend des Hinterwinfels, und die weißen Slede, die unter der Medianader liegen, verfliegen in feinen Rand. Vorderhüften ganz weiß. Bruſt und Schenkel gelblich weiß. Hinterleib, an der Seite gelblihweiß mit der voftgelben Längs- linie des Alveolus; Bauch weiß. Fühler mit rothbraunem Filed an der Spige, wodurch fid die neapolitanifche Art als ver- mandt mit Alveolus, Fritillum und Carthami ausweiſt. Es ift möglich, daß fie eine von den Ramburſchen Arten ift (Bois— duval Snder ©. 36.), die fih an den Genitalien unterfchei- den follen. Da ich diefe Theile an lebenden Eremplaren noch nit unterfucht habe, fo made ih nur auf Folgendes auf: merffam. Der Vorderrand der Vorderflügel hat eine fehr deutliche Falte, unter melcher eine eigne Beſchuppung verborgen ift, bey den Männden von Alveolus, Fritillum und Carthami. Ihre Fühlerfeule hat (auch bey den Meibchen) einen braun vothen Fleck. An der Hinterbruft, hinter der Bafis der Hin: terbeine, finden fich zwen ziemlich lange, ſchmale, lanzettfoͤrmige, < behaarte Anhängfel, die parallel mit einander nad) hinten ſtehen und einen laͤnglich runden, eigenthuͤmlich beſchuppten, vertieften Fleck der Hinterleibsbaſis verdecken. ten reichlich und lang behaart; die Hinterſchiene hat an der Baſis etwas auswaͤrts eine ſehr lange, vielleicht aus 100 Haa⸗ ten beſtehende, ausgeſperrte Flocke, deren meiſte Haare länger- find als das ganze Schienbein; fie find an der Baſis rothgelb, übrigens ſchwärzlich. Diefe Flocke fehlt nebft den Anhängfeln der Bruft beym Weibchen: — Bon den Ausländern haben Syrichtus (Encyel. IX, 785.) und eine ihm ähnliche Art durchaus diefelbe Befchaffenheit. — Hesp. Proto hat den braunrotben Fleck der Fühlerfpige und beym Männchen den. Umfchlag des Vorderrandes; dieſer ift aber fchmaler und fcheint Eeine abweichenden Schuppen zu verbergen; die Hinterfchienen haben Eeine Flode und die Hinterbruft feine Anhängfel. — Ben Sertorius ijt die Flügelfpige mit einem tieffhmwarzen Fleck gezeichnet ; das Männchen hat weder den Umfchlag, noch die is 1847, Heft 4. | Der Hinterſchenkel ift un:. 290 Flocke, noch das Anhängfel, fondern für das letztere eine ab wärts gebogene Haarflode. Bon Orbifer bejis. ich zwar fein Männchen, zweifle aber nicht, daß es mit Sertorius über: einftimme. Die Betrahtung folder Merkmale möchte ſowohl für die Gruppirung wie für die Unterfcheidung der Arten felbft erfprießs li feyn. Noch bemerke ich nachträglich, daß meine zwey Fleinafiatifchen Alveolus ſich von dem einheimifchen gar nicht unterfcheiden, und. daß nur die Vorderfluͤgelflecke des einen etwas gelblicyer ſind. 56. (5.) Fritillum. Var. b) 'fem. alarum anteriorum punetis albidis, quae dorso 'propiora sunt, minutis subnullis. (sp. Aetn.) Var. €) alis (maris omnibus 'supra cinerascentibus, fem, nigricantibus) punctis albis distinctis. Ein Eremplar, das nad dem Bau der Flügel und Hinter: beine ein Weibchen ift, aber einen fehr dünnen männlichen Hin= terleib hat, fing ih am 30. Juny oberhalb der Maldregion des Yetna auf einer Pötentilla, die dort rafenartig in der Afche wähft und aud den Blüthen ‚nach der Pot. subacaulis fehr ähnlich fieht. Da Fritillum bey uns erft im Auguft und Sep: tember fliegt, fo hat die Flugzeit am Aetna etwas Befremden⸗ des, das noc dadurch. vermehrt wird, daß der Schmetterling fhon ſtark verflogen ift. Größe eines Eleinern Weibchens, Flügelbau derfelbe. Vor— derflügel auf den Franzen mit ziemlidy ſchmalen ſchwarzen Stri⸗ hen, wie fie aber auch an hiefigen Eremplaren nicht felten find. Die weißen Flecke zmwifchen den Xeften der Medianader find fehr Elein, verlofhen und kaum zu erkennen; die andern find auch ungewöhnlich Flein, aber ganz’ deutlich, Auf der Unterfeite find alle, nur nicht fo deutlich begrenzt, ſichtbar. " Hinterflügel auf der DOberfeite mit ziemlich ſichtbarer doppelter: Fleckenreihe; die äußere befteht aus Eleinen runden Fleckchen und ift heller als die innere, - Auf der Unterfeite ift die Grundfarbe brauner; die Flecke ohne allen Unterfchied; nur der gelbbraune Raum, der von zwey weißen Sleden und den beiden erjten Aeften der Sub— coftalader eingefchtoffen wird, hat eine verfchiedene Lage; er ruht nehmlich bey unferem tinheimifchen Fritillum auf der Subco: ftalader , ſehr wenig auf dem zwenten Afte derfelben, und bildet ein ziemlich fenfrecht ftehendes Viereck; beh dem ätnaifchen Weib» hen fteht die größere Hälfte feiner Baſis auf dem Afte der Subcoftalader, und das Viered neigt ſich mit feiner Spitze ein⸗ waͤrts, und feine äußere Seite iff concav. Die Taſter fehlen. Sch fehe in diefem Allen nur eine Varietaͤt (6.) Unzweifelhafte Eremplare von Fritillum fand ich bey Capua am 22. Auguft auf der großen Fläche füdlich der Feſtung, bey Rom in der Campagna füdli der Stadt am 26. Aug., bey Narni am 4. September auf einem Brachfelde, und bey Zrieft am Karft zwiſchen den Eichen am 14. Septbr. Alte gehören zu den Eleinern Cremplaren, und die Männchen haben auf der ganzen Oberfeite eine fehr reichliche hellgraue Beftäubung; auch die Haare der Stirn, des Thorar und des Hinterleibes find heller grau, die Zafter weißer ald gewöhnlich; die weißen Flecke der Dberfeite der Vorderflügel find nicht verfchieden. Die Hin: terflügel haben auf der Unterfeite eine bläffere und mehr ocher— geibliche Grundfarbe. Der oben bezeichnete Fleck auf der Sub— coftalader hängt ben allen Eremplaren auswärts; von der Ba- fig geht längs des Innenrandes ein breiter weißlicher Streif. — 19 291 Die Weibchen: fehen hieſigen Eleinen Eremplaren aͤußerſt ahnlich, nur daß fie auf den Hinterfluͤgeln die oben erwähnte Auszeich— nung, haben,. und. eine dunflere Grundfarbe und Flecke von teinerem Weiß. Die in Krain am 16. Septbr, bey Adelsberg und in Steyer⸗ mark am 19. Septbr. bey Feiſtritz gefangenen Männdyen haben zwar noch diefelbe Kleinheit, aber nicht die hellgraue Beftäubung. 57. (6.) Sertorius. Var. 5) mas., minor, antennarum clava badio-fusca, alis posterioribus subtus distinetius venosis, ante marginem punctis albis minutis, Ein fehr Eleines Männchen (gefpannt: 94" breit, mein 1 Eeinfkes Miener Männchen 11) fing ih am 28. Auguft «bey Rom in der dürren Campagna gegen Süden: auf den Diftelflächen. Die Fühlerkolbe. hat einen tief Eaftanienbraunen Fleck an der Stelle des fonftigen tieffehwarzen. Auf der Oberfeite ift die Grundfarbe matt ſchwarz. Auf der Unterfeite der Vorderflügel haben die ſchwaͤrzlichen Franzenftrihe nicht die tiefihmwarzen Duerftrihe an ihrer Spige, ‚obgleich die. Franzen völlig unbe— ſchaͤdigt ſind; die weiße Punctreihe vor dem Hinterrande befteht aus deutlichen, ſehr Eleinen Puncten, Die Hinterflügel auf der Unterfeite bläffer mit gelblichen deutlichen Adern; die Flecke vor dem Nande find alle fehr Elein, und der im Vorderwinkel fällt durch feine Kleinheit befonders auf. Wie beym gemöhn- lihen Sertorius find die Innenrandfranzen roͤthlich und die Hinterfchienenhaare gelb. Etwas Anders als Varietät ift diefes Eremplar beftimmt nicht. 58. (7.) Pumilio Hffgg. Ochsenh. Hesp. Nostradamus Duponchel. Hist. nat. des Lepid. 1. 255. (pl. 41. fig. 4—6.) Antennis brevibus clava brevi, alis fuscis, anterioribus fem. serie punctorum flavescentium instructis, posterioribus ma- ris squamoso-pilosis, omnibus subtus obsolete cano-pun- ctatis. Auf diefen Falter paßt weder die Befchreibung von H. pyg- maeus Faabr. Entom. syst. 3, 1. 354. noch die von H. ‚Nostra- damus Fabr. E. s. 3, 1. 328. und es fcheint mir daher ficherer, die Hoffmannseggifche Benennung benzubehalten, bis nach= gewiefen ift, daß der Nostradamus, den Desfontaines aus der Berbereg mitgebracht und Fabricius befchrieben hat, wirk— lich unfer Falter ift. Einſtweilen koͤnnen die roſtfarbige Fühler: £olbe (antennarum. clava ferruginea) und: auf den Vorderfluͤgeln die ausgerandeten Slede (fascia e maculis emarginatis) des No- stradamus, nicht. wohl als unferem Pumilio angehörig betrachtet werden, Ochſenheimers Befchreibung ift zur Unterſcheidung unferer Art von verwandten erotifchen ganz unbrauchbar; ich gebe daher eine neue. Größe etwas über H. linea, wie ein Eleines Commamännchen. Kopf fehr di, breit-und. hervorftehend, die braungrauen Kopf: haare bilden vorn an der Stirn eine fcharfe Querlinie, und am Untergeficht noch eine zweyte; Ober: und Hinterrand. der Augen gelb. Zafter did, Furz, unten weiß, nach vorn.und oben braun= grau; die Haare am Ende des zweyten Gliedes gerade abge— ſchnitten und zu jeder Seite in zwey furze Spischen, auslaus fend; als ein drittes Spischen fteht in der Mitte, das Endglied Nr | hervor. Fühler fehr Elein, ‚wohl die Eleinften an einem: euros. päifhen Zagfalter, Eürzer als der Rüdenfchild, fehr dünn, braun und weißlich geringelt, ‚mit kurzer, eyfoͤrmiger obenauf ſchwarzer Kolbe, die an der Spige unten einen brauncothen led hat. — Ruͤckenſchild und Hinterleib obenauf braunhaarigz Bruſt und Bauch weißgrau, Vorderhüften und Behaarung der Hinterfchenkel und Hinterbruft weiß, Beine grau. Slügelgeftalt wie bey H. comma, die Vorderflügel'aber breiter; Grundfarbe dunkelbraun, beym Weibchen heller, am dunfelften auf den innern drey Vierteln der Vorderflügel. "Das Männchen ift auf der Dberfeite ohne Zeichnung; auf den Hinterflügeln aber. von der Bafis aus in einem: beträchtlichen Raum, der fich am weiteften gegen den Schwanzwinfel hin verlängert, mit lan— gen, breiten, querliegenden Schuppen: bekleidet. © Das Weibchen hat ſpaͤrliche, Eürzere, gewöhnliche Haare auf diefer Stelle, auf den Vorderflügeln aber eine Querreihe von 8 hellen, ungleichen Puncten in der Stellung wie Comma fem. ‚aber. viel Eleiner. Der größte liegt: zwifchen den zwey erſten Aeſten der Medians ader und ift vieredig; am verlofchenften find der 4, 5 und Ste vom Vorderrande aus gerechnet. Die Unterfeite,, bey ‘beiden Gefchlechtern gleih, braungrau; die DVorderflügel am dunfelften auf der Innenrandhaͤlfte und mit den Puncten der Oberfeite beym Weibchen, die jedoch hier deutlicher find; das Männhen hat fie auh, nur 1—2 gegen den Innenrand weniger. Auf den Hinterflügem, die am bell- ften zwifchen dem Innenrande und dem erften Afte der Me— dianader find, ftehen meift 4— 5 fehr verlofchene, helle, edige Puncte in einer gebrochnen Duerreihe zwifchen den Aeſten der Median = und Subeoftalader, fie find aber bisweilen’ fat un= mer£bar. Diefe Art ift gewiß an vielen Küften des mittelländifchen Mee- res einheimifh; Corn “fand fie bey Smyrna. Nah Bois- duvals Inder lebt fie in Dalmatien. Im Neapolitanijchen ent: deckte man fie bey Neapel, Sorrent, Amalfi, Cofenza (Ey - till, Cofta). Auf Sicitien wurde fie (nah Dupondel) zuerft von Alerandre Levebvre bey Meffina, und dann 4. September auf der Infel Stromboli aufgefunden. Sch felbft fing ein etwas verflognes Männchen am 6. Suny bey Syracus an einem blumigen Rain beym Gapuzinerflofter; meh— tere bey Meffina im July und Anfang Auguft am Gaftellaccio- berge, an deffen Fuße fie die Blüthen von Scabiofen auffuchen; ihr Flug ift der von H. comma. Sie ift um Meffina gar nicht häufig. — Duponchel vermuthet eine doppelte Generation. Da das zu Anfang Juny gefangene Männchen fchlecht iſt, die im Suly gefangenen meift gut erhalten find, fo ift die zwey— malige jährliche Crſcheinung erwieſen. Boisduvals Hesp. Nostradamus (Icon. pl. 47. fig. 3 p. 244.) ift nach Abbildung und Befchreibung in vielen Dingen fehr verfchieden von unferem Pumilio und daher im Sinder ©. 35. 386. als eigne Art Hesp, Aetna aufgeftellt, die in Sicilien im Auguft fliegen fol. Das Männchen hat nah Boisduval im Mittelfelde der Vorderflügel auf der Oberfeite einen eliptifchen, ſchwarzen fammetartigen! Fleck, der: unferer Art ganz fehlt: — Das Weibchen diefer Species, von welchem Bois d. bie Zeich- nung der Hinterflügel, ganz verſchweigt, finden wir bey Freyer Meue Beytr. V, Zaf. 417. Fig. 4. abgebildet... Es hat viel weniger fpiße Vorderflügel als Pumilio fem., gelbere Puncte der Vorderflügel und: eine braungelbe (Freyer ©. 57. roftgelbe) Unterfeite, wo die Flecke fehr deutlich und in hellgelber Farbe 293 auf beiderley Flügeln zu fehen find. "Die Fühler find nad) der Abbildung länger mit geftredter und zugeſpitzter Kolbe, 59. (8.) Silvanus. Ein Männden, am 15. July in einem Gebirgsthale bey Meffina, noch größer als ein gewöhnliches Weibchen, ſchon fehr verflogen und wohl daher. in der Färbung ahweichend. ‚Die gelben Staͤubchen gegen den Außenrand der Flügel fehlen meift und laſſen den dunkelbraunen Grund ‚in. feiner eigentlichen Farbe bervortreten. Daffelbe gilt von ‚der Unterfeite der Vorderfluͤgel. Die Hinterflügel ſind braun, gelb beftäubt ‚mit, fehr auffallen dem gelben Innenrandſtreif und. beutlichern, hellgelben Puncten. Scienbeine faft ohne gelbe Schuppen. Die Fühlerkolbe.. hat auf der Unterfeite an der Spige das ſchwarze, in Rothbraun übergehende Fleckchen. 60. (9.) Comma. Ein Männden von gewöhnlicher Größe, abgeflogen und ba: ber biaßgelb und gegen die Hinterränder der Flügel braum, fing ih am 5. Septbr. bey Tuligno unterwärts im Thale. 61. (10.) Lineola. _ Bey Syracus an: Aedern auf der ehemaligen Neapolis und Acradina, vorzüglich an der Landſtraße nach Priolo; doch. auch auf feuchtem Boden um den Anapo. Das erfte Männchen. fing ih, am 29, April; «die Flugzeit reichte bis zur Mitte Juny. Diefe füdlihen Falter zeigen gar feinen, Unterfchied von: den nördlichen; wie diefe find fie etwas veraͤnderlich in dev Flügels breite und dem ftärfern oder ſchwächern Hervortreten der ſchwar— zen: Adern am Hinterrande der Fluͤgel. Dev Hinterrand iſt ges wöhnlich etwas: breiter ſchwarz. 62. (11.) Actaeon. Bey Syracus an den Feldern um den Anapo, vom 19. May an bis in den Juny hinein nicht felten, alfo viel früher als in unfern Gegenden (Iſis 1840. ©. 137.) Die Schmetterlinge unterfcheiden ſich in nichts von den märkiſchen. Atychia. Folgende 3 Arten kommen nah. Cofta im Neapolitanifchen vor: 1) Statices. Atych. micans Freyer, wovon einige Eremplare auf dem Afpromonte gefangen wurden, wird von Coſta für eine bloße DVarietät gehalten. 2), Globulariae im July in Calabria ultra und bey. Nocera. 3) Ampelophaga häufig am Gargano, bey Bari, Dtranto, wo fie jedoch. den Meinbauer felten zu; einer, Klage zwingt. Ich fand in Sicilien folgende, Arten. 63. (1.) Tenuicornis nov. sp. Alis breviusculis, anterioribus viridi- coeruleis, posterioribus fumatis; antennis acutis, maris longius. biseriato -pecti- natis, fem. filiformibus apice attenuatis. & An Arten fcheint diefes Genus nicht fo arm zu ſeyn, wie wir es bey Treitſchke und Boisduval ſehen; die Arten find bis jest ſchwer zu unterfcheiden gemwefen, und da die Merk: male" der neu aufgeftellten ſich gewöhnlich bloß auf Farbe und Größe bezogen, fo wurden. fie. wie billig nicht anerkannt. Die Fühler gehören ohne Zweifel zu den ficherften Artmerfmalen; ferner die Flügelbreite und vielleicht auch das Flügelgeäder. At. pruni 3. B. hat die zwey erften Aeſte der Medianader faft parallel, während fie bey At. statices erft auseinander und dann 294 nahe zufanımengehen. Bey der'Eleinafiatifchen At. 'obseura findet die letztere Aderftellung noch in hoͤherem Grade ſtatt. Wahr— ſcheinlich giebt es noch andere feſte und vielleicht leichter zu be⸗ obachtende Merkmale; ich bin aber nicht reich genug an Exem— plaren aus verſchiedenen Gegenden, um dergleichen, und folglich ſichere eigene Arten zu entdeden. Von At. globulariae. befise ih nur 3 Männden, 2 Weibchen aus der Wiener Gegend. Ich muß bier auf. ihre genauere Beziehung eingehen, damit ‚ich mit „meinen Siciliern fiber verftanden werden Eann, Meine At. globulariae ift gleich ben Eleinften biefigen Eremplaren von Statices (Vorderflügellänge 43 — 5). Bühler kaum 3" lang, die männlichen. gefämmt mit zwey gedrängten Reihen Kammzaͤhne und dadurch did aug- fehend, am Ende ſpitz; die weiblihen werden aus einer dünnen Baſis allmählich die ‚und laufen dann ploͤtzlich fpis zu... Die Vorderflügel find ſchmal, erweitern ſich wenig und laufen. jiem: lich ſpitz zu; ihre Befhuppung iſt fein und dicht, und zwar gelbgrün oder blaugrün (ein Männden) ober gruͤnblau (ein Weibchen). Die Hinterflügel verfhmälern ſich ſchwach, doch kennbar gegen den Vorderwinkel. x Ein öfterreihifhes Maͤnnchen iſt ſicher ſpecifiſch . verfchieden. Es ift viel größer, (Vorderflügellänge 64"), hat zater befchuppte Vorderflügel,, die ſich fehr merklich, nach. hinten erweitern und dann» mit, einem. fpißeren Vorderwinkel endigen; Hinterflügel breiter. Fuͤhler faſt 4" lang, alfo verhältnigmäßig länger, mit längern, aber duͤnnern Kammzähnen, daher im Ganzen. von ſchmaͤchtigerem Anſehen. Taſter nod) Eürzer und dünner und an der Baſis ohne Metallglanz. Auf diefes Männchen fo wie die Eleinen von Mann und Fiſcher v. NRöstlerft. erhaltenen Eremplare paßt Dchfen: heim ers Beſchreibung ſehr "wenig, und Huͤbners Tafeln habe ich nicht. zum Vergleich. Ich laſſe es alſo -unentſchieden, ob das einzelne Maͤnnchen At. globulariae, und die kleinern Exemplare Huͤbners Chloros find. Vielleicht läßt ſich dies aber auch nicht aus Huͤbners Tafeln erweiſen, da in ihnen feine Verſchiedenheiten gewoͤhnlich nicht ausgedruͤckt oder eher verwirrt ſind. Meine At. tenuicornis iſt etwas größer als meine At. globu- lariae (Worderflügelläinge 5— 54"), das Weibchen etwas’ Elei- ner als das Männchen. Flügel breiter und Fürzer; die vordern am Vorderwinfel ein wenig fiumpfer, die hintern mit ftumpfem gerundetem Vorderwinkel. Lestere find einfarbig” rauchbraun, die erftern grünlichblau , nicht wöllig dicht "befehuppt. Die Füh- ler über 34’ lang, alfo etwas länger, beym Männchen dop⸗ pelt gekaͤmmt und dadurch dick ausfehend wie bey Globulariae mas., doch weniger allmählich zugefpist; beym Weibchen find fie völlig fadenförmig, hinter der Mitte gar nicht ver— dickt, mit allmählich geſpitztem Ende. Ihr Schaft, fo mie Stirn, Scheitel und Vordertheil des Ruͤckens fehr fhön glaͤn⸗ zend gruͤnblau. Taſter ein wenig länger als bey At. globula- riae, an der Bafis auswärts metallglänzend ‚blau. Diefe Urt fing ich nebft der folgenden: bey Syracus an den Kalkhöhen der ehemaligen großen Stadt, fpärli an Blumen im Mayı "Ein ganz abgeflognes Weibchen: erhielt ich am 11. Juny im Thale von Ispica. Der Flug iſt wie von At. statices. 64. (2.) Notata nov. sp. Alis anterioribus viridi- coeruleis., subobtusis , postice dilata- tis, fem. breviuseulis; posterioribus fumatis, plica longi- 295 tudinali coeruleo-squamata; antennis aculis, maris bre- vius biseriato-peetinatis, fem. longioribus filiformibus apice attenuatis. Var. 5) alis anterioribus viridibus (fem.) Das Männdyen unterfcheidet fich von der. vorigen Art, fehr auffallend; es hat die Größe einer großen Statices. Die Vor: berflügel 7’ lang, find an der Baſis ſchmal, erweitern fich dann fehr und runden fih am Vorderwinkel ab; die breiten und ffumpfen Hinterflügel find rauhbraun und auf der Falte, bie ſich vor dem Hinterwinfel ausfpannt, auswärts zart blau bes fhuppt, am meiften am Hinterrande. Die Fühler, über 44 lang, erfcheinen mit angelegten Kammzähnen faft fo, duͤnn mie weibliche Fühler, und diefes begruͤndet den Unterfchied am ficher- fen; die Zähne ftehen weitläuftiger und find Fürzer und duͤnner. Sn der Farbe ift Eein erheblicher Unterfchied. Dieſes Eremplar nähert fih dem oben befprodjenen öfterreichifhen, von meiner At, globulariae verfchiedenen Männchen, ift aber beftimmt davon verfchieden. Die Vorderflügel find, viel beträchtlicher nad) ‚hinten erweitert und an der Spitze viel mehr abgerundet; daß die Grunds farbe verfchieden ift, hier glänzend gruͤnblau, bey dem öfterreicher matt graugrün, gegen die Baſis bläulich, möchte wenig Gewicht binfichtlich der Artrechte haben. Die Hinterflügel find bey dem legtern Cremplare weniger ftumpf und etwas geftrediter und auf der Falte kaum etwas grünlichgrau; boch zeigen ſich am Rande daneben einzelne grüne" Schuͤppchen. Die Zafter find etwas länger und dider. Die Fühler haben längere, gedräng- tere Kammzähne, koͤnnen alſo nad) Anlegung derfelben durchaus nicht fo ſchlank ausfehen wie bey dem Syracufaner, Im Adern: verlauf bemerke ich Eeine Verfchiedenheit. As Weibchen zu dem Spracufifchen Männchen betrachte ich drey Exemplare, vom 21. umd 24. April und vom 6. May. Sie haben längere und noch etwas dünnere Fühler als At. tenuicornis; fie verhalten ſich in der Länge zu den Vorderfluͤ— geln faft wie 4:5 und haben eine viel länger verdünnte Spitze. Die Vorderflügel find noch etwas breiter mit convererem Hins terrande. Das Gruͤnblau ift daſſelbe; nur bey dem am 21. April bey Negenmwetter gefangenen Weibchen ift es ohne Blau und mehr gelbgrün (V..6.). Die: Hinterflügel find auf der Falte gegen den Hinterrand ziemlich matt grünfchuppig. Es fcheint, als ob diefe Urt regelmäßig früher fliegt als die vorige; ihr Flugort find aber auch die fonnigen Kalkhöhen des ehemaligen Spracus. Als Nahrungspflanze wird ſich wohl Rumex bucephalophorus ausweiſen; Ölobularien wachfen, fo viel ich weiß, dort nicht. 65. (3.) Statices? Zwey mit den Händen gefangene und faft ganz asgemifcht, und auf eine Nabel geftedte Männchen erhielt ich nach ‚meiner Ruͤckkehr nach Meffina, wo fie an den Höhen von Gravibdelli als Käfer gefammelt worden waren. Hoͤchſt wahrſcheinlich find fie feine At. statices; aber einen neuen Namen mag ich dafür nicht aufftellen. Site haben eine Größe, mie fie felten eine At. statices ben ung erreicht, und die noch mehr auffallen müßte, wenn die Franzen nicht gänzlich fehlten ( Vorbderflügellänge etwas über 6), Die Fuͤhler ſind ſtumpf, etwas länger (42) mit dichteren und etwas laͤngeren Kammzaͤhnen, daher dicker aus— ſehend. Taſter und Adernlauf nicht verſchieden. Die Vorder— fluͤgel blaugruͤn oder gruͤn, an der Baſis breiter, nach hinten erweitert. Hinterflügel am ganzen Innenrande bis über die 296 Falte hinaus reichlich blaugruͤn beſchuppt. Hinterleib an der Wurzelhaͤlfte ſtahlblau, hinten blaugruͤn. Zygaena. Coftas Kenntniß der Zygaͤnen feines Waterlandes ift eine fehr oberflählihe, auf Boisduvals Monographie fehr ſchwach gegründete. Er fchreibt daraus die Diagnofen und eine Menge Gitate ab. Von feinen 14 Arten bedürfen die Namen mehrere Berich⸗ tigungen. 1) Erythrus jin Galabrien und Zerra di Lavoro, auf dem Afpromonte, den Monti Zifati und bey Capua im Suly und Auguft. Gofta zieht Erythrus Ochsenh. und Bois- duvals Monogr. hierher, und doch find beide fehr verfchieden, und zwar ift Boisd. Erythrus = Zyg. Polygalae Esp. (Mi- nos var.?). 2) Minos (dem Citat aus Boisd. zufolge ift es Erythrus) fol im July und Auguft fliegen, worüber man meine Bemerkungen zu Erythrus fehe. 3) Punctum bey Ga= pua auf dem Monte ©, Nicola und in Sicilien; Imag wohl Zyg. eontaminei .feyn, obgleich die Diagnofen von Z. punctum aus Boisd. abgefchrieben und Boisduvals Figur der Z. punctum citirt ift. 4) Meliloti; die Raupe foll in Galabrien auf dem Klee (sul’trifolio) leben. 5) Trifolii im Principato eitra, Galabrien ꝛc. Diagnofe und Gitate find abgefchrieben. 6) Looki um Salerno, Neapel ıc. „Bey uns giebt es eine Varietaͤt mit fehr Eleinen Flecken und vereinigten Wur- zelflecken der Vorderfluͤgel. Die Hinterfluͤgel haben einen Elei= nen rothen led im der Mitte; bey manchen reducirt er ſich auf ein Fleckchen und bey andern verfchwindet er ganz.” [Was er damit mepnt, ift mir völlig unklar]). Diefe legte Warietät fand Cofta bey Gamaldoli. 7) Filipendulae. „Bey uns weniger häufig als anderswo in Europa.“ [Hier mepnt er vielleiht Zyg. Ochsenheimeril. 8) Transalpina Boisduv. Monogr. um Capua, Zarent, in Bafilicata [2]. 9) Charon Bdv. Monogr. auf dem Afptomonte.. 10) Angelicae B. Monogr. am Monte ©, Angelo. 11) Stoechadis nit felten im Neapolitanifchen mit einer VBarietät alis anticis macu- lis quinque aurantiacis, alis posticis disco vix aurantiace macu- latis aus Calabria ultra, den beiten Prinsipati, aus der Gegend von Neapel und von den Bergen von Gaftellamare, fliegt im Suny und July. Die Zahl der Flecke ändert ab, 5—6. 12) Occitanica. ‚Der wichtigfte Character, welcher diefe Art von der Onobrychis unterfcheiden läßt, befteht in dem tothen Ning des Hinterleibs. 13) Lavandulae „An unferen Eyemplaren find die Vorderflügel gegen die Spiße etwas himmelblaͤulich (cerulescenti), die Hinterflügel violettlich oder fornblumenblau (cianee); ebenfo auf der Unterfeite, und auch die Fühler haben einen bläulichen Schimmer. “Der rothe Fled der Unterfeite der Hinterflügel ift aͤſig. 14) Onobrychis um Salerno und anderwärts. Ich habe nur 4 Arten angetroffen. 66. (1.) Erythrus. Die Größe ift fehr veränderlich; genäht weit über, aber in einzelnen männlichen und weiblichen Exemplaren noch unter der einer größern Zs minos. Soweit mir die leßtere befannt ift, giebt es ein Merkmal, woran Z. eryihrus fogleich erfannt wird; dies ift auf den Vorderflügeln der ftarke rothe, von der. Baſis ausgehende Wifch am Innenrande (Vergl. Iſis 1840. ©. 138. var. f: — Dagegen gehört var. g., die ich irrig für öftreichifch ausgab, zu Z. erythrus; ic) erhielt fie mit andern Schmetter- / 297 lingen von Dr. Heeger ohne Angabe des Vaterlandes.) Shre Artrechte erweifen ſich aber 1) durch die Fühler, die an der Spige abgerundet find, ftatt wie bey Z. Minos in eine Spitze zu endigen; 2) durch die anfehnlichere Breite und Abftumpfung der Vorderflügel, und 3) duch die Färbung der Vorderflügel und des Thorax beym Weibchen. Ochſenheimer ſagt, der männliche Rüden fey mit einzel: nen, weißgesuen Haaren befeßt. Dieſe exiſtiren an feinem von mir gefangenen ‚Eremplar, Die Farbe der Borderflügelflede und die der Flügel nennt er mennigroth (miniaceis), während er fie bey Z. Minos bloß blutroth nennt (sanguineis). Diefer Unterfchied kann nur von manchen geflogenen oder durch Wegen veränderten Männchen der Z. Erythrus gelten; bey den Weib— hen ift das Roth auf den Vorderflügeln allerdings etwas erhöht, aber bis zu Zinnoberroth, Eeineswegs bis Mennigroth. Nur felten ift, wie DO chfenheimer ald Regel angibt, der aus der Wurzel entfpringende Borderrandfled fo lang wie der darunter liegende aus Fled 2 und 4 gebildete; er iſt meift viel: kürzer als diefer und feinſpitzig. Die weibliche Flügelfarbung beſchreibt Ochſenheimer nit genügend. \ Boisduval hielt unſere Zygaͤne erft für Z. Minos (Mo- nogr. S. 29) und bildete. das Weibchen nach einem ficilifchen Eremplar Eenntlih ab. Im Anhange (Errata et Addenda) ſchlug er für fie den Namen Zyg. Saportae vor. In den lcones nahm er fie unter diefem Namen auf, fchrieb aber, daß das Weibchen „manchmal eine gelbliche oder grünliche Grund— farbe mit gelbem Schimmer habe,’ Alles diefes findet immer Statt, und wenn er ung auf pl. 52 in fig.3 ein Männchen als ein Weibchen abbildet, fo ift offenbar, daß er mit diefer Urt noch immer ‚nicht im Neinen ift, obgleich er fie im Inder endlich unter ihrem wahren Namen Z. Erythrus aufzählt. Seine beiden Abbildungen der Zyg. Saportae pl. 52. fig. 2. 3. haben einen ganz fchwarzhaarigen Thorax, gleiche Vorderflügelfarbe; nur hat fig. 3_ breitere Flede und eine doppelt fo lange rothe Innen— randftrieme und einen. ſehr verlängerten Vorderrandfleck. Coſta folge in Allem: der Boisduval iſchen Monographie und nennt die Art .Zyg. Minos (Lepid. crepusc. ©. 9) Seine, Angaben über Aufenthalt, Raupe uſw. beziehen ſich auf Z. Minos und find abgefchrieben, Das Männden hat nur, felten eine ſchwarzblaue Grundfarbe der Borderflügel; gewöhnlich iſt fie nur ſchwaͤrzlich mit etwas blauem oder grünlihem Schimmer, am: feltenften fchwarzgrün. Die aus Fled 2 und 4 gebildete Vitta ift am Ende ausgeran- det und, füllt gemöhnlid) den Raum zwiſchen Median= und Dorfalader nad) der Breite aus. Etwas felten bat fie unter= märts eine feichte Einbuchtung, fo daß fie die Dorfalader überall nicht berührt (Var..b). — Der aus 2, 5 und 6 gebildete Keil: fleck ändert im Umfang ab. . Er füllt gewöhnlich die Mittel: zelle mit Ausnahme des unterften Theils der Bafis ganz aus. Ben Var. b ift. er; mindeftens auf. der obern, bisweilen aud) auf der untern Seite eingebuchtet. — Noch feltener ift er fo verengt, daß Fleck 3 deutlich zu erkennen und faft getrennt ift; auch. die, beilförmige, Erweiterung (Fleck 5 und 6) reicht weder ſo weit, wie bey Var. a und.b gegen unten, noch gegen außen (Var. c). Es zeigt ſich alſo hier ‚eine ähnliche Verringerung des: Rothen wie bey Z. Minos. Ein Eremplar, das fonft wie Var. a iſt, ‚hat über der Querader ein rothes Längsftrichelchen auf beiden Flügeln (Var. d). Auf. den. Hinterflügeln ändert die Spitze in geringerer oder beträchtlicherer Breite des Schwärzlichen; beym Meibchen ift fie Iſis 1847, Heft 4. 298 ſchmaͤler als beym Maͤnnchen und es bat fehr felten etwas Schwärzlihes an der Mitte des Hinterrandes. Das Weibhen har von der Bafis aus dünnere Fühler, Seine Borderflügel haben einen helleren Grund als die des Maͤnnchens, und er iſt gegen den Mittelraum zu immer ftärfer gelblich beſtaͤubt, wodurch fie ein grünliches Anfehen erhalten. De rothen Flecke reihen weiter gegen den Hinterrand, und die fie einfaffenden oder trennenden Langsadern find am hellften und etwas glänzend gelblich. Die Fluͤgelbaſis ift gelblich, fo wie der anitoßende Außenrand der Schulterdede. Die Raupe wird von Boisduval in den Chenilles d’Eu- xope. Zygenides. t.3. ig. 1—3 in zwey Varietäten nebft dem Cocun auf einem Mannstreublatt abgebildet und fo be— fhrieben: „FJ größer als die Raupe von Zyg. filipendulae, grün, mehr oder weniger bereift und mehr oder weniger intenfiv, mit etwas helleren Einfchnitten. Auf dem Rüden 2 Reihen ſchwarzer, einzeln am Anfang der Ringe firhender Puncte. Unter diefer Reihe folgt eine Reihe erhabener gelber Puncte, die einzeln am. Ende jedes Ninges ftehen, außer den 3 erſten und den. 2 lesten Ringen, die oft feine Puncte haben. Luftloͤcher ſchwarz mit Wulfttand und vertiefter Mitte. Dabey ift der Körper mit kleinen Buͤſcheln gelblicweißer Sternhaare verfehen. Bauch bläffer als die Grundfarbe fowie die Bauchfuͤße; Krallen: füße und Bauch ſchwarz. Ihre Haare find länger und ftarrer als ‚bey andern. Arten. — Sie lebt im Fruͤhjahr auf Manns: treu, Eryngium campestre. Ausgewachſen ſpinnt fie ein fpin= delformiges Gehäufe entweder an die Nahrungspflanze oder an benadybarte Stengel.» Nah 14 Zagen Erieht der Schmetter- ling aus.“ Die Art lebt in der Provence (bey Saint: Marimin und Hyeres: Bdv.), Calabrien (Bdv.) und Sicilien (Dahl fand fie wahrſcheinlich bey Palermo). Ich ſe bſt fand fie.bey Syracus und am Mege von: dort bis nach Spaccaforno auf Kalkboden. Shre Flugzeit begann am 17. May, an welchem Tage ic) bey Syracus in der Mühe: des Capucinerkloftere 2 Männchen fieng; am 20. May waren die Männchen bier noch nicht häufig; die Weibchen noch fehr einzeln; ich brachte den ganzen Nachmittag nur 20 Eremplare diefer Art zufammen. Am 21. Map waren die Maͤnnchen mit einem Male häufig und zum Theil fchon verflogen; ich fammelte über 60 Stud. Im den folgenden Tagen wurden die Meibchen zahlreicher; doc gab e8 am 24. Mat noch eine bey weitem überwiegende Zahl von Männchen. Es war alfo nöthig, anf das Einfammeln einer genügenden Zahl von Eremplaren viel Zeit zu verwenden, An der Stelle, wo id) die meiften fammelte, gab es Eryngium campestre in ziemlicher Menge ; doch Eonnte ich weder Raupen, noch Puppen, noch Fraß an den Blättern bemerken, weßhalb ich vermuthe, dak die Raupe, wenn ja das Eryngium, doch noch mehr andre Pflanzen frißt. Die Schmetterlinge flogen“ in und zwiſchen Getreidefeldern und festen fih nur auf Bluͤthen von Scabiofen (id glaube, es war Scabiosa arvensis) zum Saugen. Bey der großen Dige und dem unbemwölften Himmel waren fie ſcheu und merften «meine Annäherung. leicht. Am mühelofeften war der Fang in den fpütern Nachmittagsftunden, wo fie ſich theils auf die Bluͤthen, theils an die Blüthenftiele zum Schlafen festen. Mehrere begattete Paare fafen an den Weizenähren. Auch ſuͤdlich von Spracus waren MWeizenfelder der Wohnort unferer Zygaͤne. Ein mit Zyg. Ochsenheimeri begattetes Maͤnnchen fieng ih am 28. May. Als die Scabiofen verblüht waren; gegen die Mitte des Juny, flogen die abgeftäubten, 19* 299 durftigen Weibchen auch an hohe rothblühende Difteln, und hier waren fie oft in Menge verfammelt und mit den Fingern zu greifen. Ihr Flug und fonftiges Betragen iſt ganz dem der Zyg. Minos glei. Die gefangenen Eremplare gaben mit veichliche Gelegenheit zur Vermwunderung und zum Verdruß über ihre Lebenszaͤhigkeit. Hatte ich ihren Thorar auch noch fo fehr zuſammengedruͤckt, ſo erholten fie fich doch gewöhnlich fo weit, daß fie mit ihren Vorderbeinen alles, was fie erreichen Eonnten, zu ergreifen fuchten und, wenn e8 Schmetterlinge waren, ihnen an der erreichbaren Stelle die Schuppen vollftändig abkratzten. Fir Syracus und die füblicher liegenden Gedenden ift alfo das Enddrittel des May und die erften Tage des Juny als bie eigentliche Flugzeit anzunehmen. 67. (2.) Contaminei. Boisduval lcones II. pag. 48. pl. 63. fig. 4. 5. — Index pag. 51, 409. — Entomolog. Zeitung 1841. S. 118. Diefe Art mag vielfach mit Zyg. punctum verwechfelt und vermifcht worden ſeyn. Ich erhielt zwey fieilifche Eremplare durch Herrn Heeger als Z. punetum, ein Männchen von bes fonderer Größe als eine ficilifche Zyg. Pluto durch Hrn. Fi— fher von Röslerftamm, und ein gewöhnliches Männchen duch denfelben als Zyg. Heegeri Stentz, var. Punetum.“ Boisduval ift bemüht, diefe Zygaͤne von Zyg. Sarpedon zu unterfcheiden, wozu ihn die Bemerkung, daß „oft auf dem weiblichen Hinterleibe der Anfang eines vothen Bürteld vor— komme‘, veranlaßt haben mag. Keins meiner Eremplare zeigt davon die geringfte Spur, und ich vermuthe hier einen Serthum. Der ausgezeichnete rothe Gürtel von Z. Sarpedon läßt beide Arten als fehr verfchieden erkennen. Bon Zyg. punetum unterfcheidet ſich unfere Urt durch fol⸗ gendes: 1) Sie ift in der Negel etwas, und bisweilen beträcht= lich größer (mein größtes Exemplar gefpannt 1 2° breit, mein größtes Männchen von Z. punctum ein wenig über 1, mein Eleinftes Weibchen nur 10’ breit); 2) Der Nüdenfhild hat viel weniger weiße Haare und nur am Vordertheile. Die von mir gefangenen Männchen haben gar Eeine anderen Haare als fhwarze oder braune, und nur ein paar ganz feifhe Weibchen haben einen In der. Mitte getheilten weißlichen Kragen und weißliche Spisen der Schulterdeden. Eben daffelbe findet aud) an einem Männchen ſtatt, deffen Vaterland ich nicht kenne; bey ber Varietaͤt Heegeri ift nur ber Kragen kaum £enntlic) weißgrau; 3) die Vorderflügel find etwas Eürzer, ftumpfer und breiter; 4) aufıdenfelben jift der Vorderrandfleck kurz (wie bey Zyg. Sarpedon) und erreicht nie bie Höhe: des Punctes. Bey Zyg. punetum reicht er weit über denfelben hinweg fund nicht felten tiber die Querader hinaus; 5) der rothe Punct fteht nicht in Verbindung mit dem großen Queraderfled, während bey Zyg. punctum von ihm aus eine mehr ober toeniger breite und vollftändige, Verbindungslinie hinuͤbergeht; auch veicht er bey dieſer zugeſpitzt weiter gegen die Baſis hin; ber rothe Fleck zwiſchen der Medianader und der Subdorſalader iſt ſtets auf beiden Seiten in der Mitte verengt; bey Zyg. punctum iſt er breiter, fat ohne Verengerung bistweilen im Zufammenhang mit dem Dueraderfled. Größe veraͤnderlich: Flügelfpannung von 11 — 14". Körper ſchwarz, am Hinterleibe hinten etwas grün fchimmernd, nod) mehr am Bauch. Die Behaarung auf dem Thorax ift oben befprochen. Fühler Eeulenförmig verdidt, am Ende ein wenig 300 verduͤnnt und ziemlich ftumpf. Schenkel und Schienen der 4 Vorderbeine einmwärts gelblich, ebenfo die Hinterfchienen und der Hinterfuß auf der innern Seite beym Weibchen. Vorderflügel verdünnt, fehwarzgrünlich, beym Weibchen leb⸗ bafter grun und etwas glänzend; bey einigen Männchen mit blaͤulichem Anftiih. Die Flecke find granatrothz der oberfte an der Bafis iſt zugefpist und Eurz, wie oben angegeben; der lange aus 2 und 4 zufammengefegte erreicht nie den erften Aſt der Medianader, iſt an beiden Seiten verengt und am Ende zuge: rundet und gut begrenzt; an der Bafis überdeckt er [die Sub: dorfalader auf ihrem Wurzetviertel und veicht gewoͤhnlich bie an den Innenrand. Der Fed 8 ift ein Tänglicy gerundeter, zwifchen die, beiden Längsadern geflemmter Punct von wechfeln- der Größe. Der Dueraderfled 5 ift groß, nach hinten erweitert, am Iebhafteften roth auf der Querader; nad) hinten verdünnt ficb fein Roth und verfließt endlich in die Grundfarbe; feine Größe iſt veränderlih, unabhängig von der Geſchlechtsverſchie— denheit. Franzen blaͤulich ſchwarz, auswärts gelbbräunlich. Hinterflügel verdünnter roth als die Flecke der Vorberflügel, blaufhmwarzfranzig.e Der Vorderwinkel ift fchmal ſchwarzgrau, in beiden ‚Gefchlechtern von veränderlicher Breite, fo daß dieſe Färbung bisweilen fid mit der unbedeutenden, fchmwarzgrauen Stelle verbindet, welche fich vor den Franzen bey dem erften Afte der Medianader ſtets bemerken laßt. Auf der Unterfeite fcheinen die Flecke der Oberfeite in wenig Be Umtiffen durch und find durch rothe Stäubchen ver- unden. As Varietaͤten find aufzuführen a) ein Männchen, 1 Meib- chen, bey denen der lange Fleck in der Mitte fo verengt ift, daß er bey oberflächlichem Anfehen in zwey aufgelöft erfcheint, indem die beiden Theile nur auf der Medianader durch eine £urze und dünne Linie zufammenhängen. Bey ihnen ift ber Queraderfleck verhältnigmäßig Elein, und der ſchwaͤrzliche Rand der Hinterflügel befonders breit. b) Ein Weibchen von faft bläulicher Worderflügelfarbe, bey welchem die Xrennung in zwey Flecke wirklich erfolgt iſt; der erfte ift Tanglich und hinten zus gerundet, ber zweyte Tänglich eyfoͤrmig, nad) der Baſis zu ver — und geſpitzt. Queraderfleck und Hinterflügelrand wie bey ar. 4, Als Var. e Eönnte Zyg. Contaminei Her rich⸗Schaͤffer ſyſt. Bearb. Zygzenid. t. 1. fig. 1. gelten, wo der rothe Punct⸗ fle& ganz fehlt. Der Zon des Rothen zeigt aber, daß das Driginal durd Feuchtigkeit, vieleicht beym Aufweichen, oder durch andere Urfachen verdorben war und ein Drangeroth ftatt des natürlichen Granatroths angenommen hatte, wobey wahr: fheinlih der Punct ganz verfchwand oder fo ſchwer Eenntlic) tourde, daß man ihn beym Abbilden uͤberſah. Boisduval gibt die biäulihe Farbe als die eigentliche an, und an dem Weibchen findet er eine düftere Färbung, was alles, fowie der oben befprodhene Gürtel, ein Irrthum iſt. Seine Abbildungen find nicht ſchoͤn, laffen aber die Art er- Eennen. Bon den wenigen um Spracus fliegenden Zygaͤnenarten ft Z. Contaminei die am früheften erfcheinende. Schon am 24. April fieng ich ein Eremplar, ein Weibchen. Ihre Entwidlung muß in fehr ungleichen Zeiträumen erfolgen; denn ic) fand gute und ſchlechte Eremplare den ganzen May hindurd) und bis über die Mitte des Juny hinaus. Ihr Aufenthaltsort find die Felder auf den Kalkhöhen, auf denen die alte große Stabt ftand. Sie fliege vermifcht mit Zyg. Saportae, aber auch für 301 fi, und befucht am liebſten die Bluͤthen der dortigen Scabiofe. Sie ift nicht häufig, umd felten traf ich zwey Exemplare nahe bey einander, Ihr Flug hat nichts Befonderes. Boisduval erhielt fie aus der Gegend von Bareges in den Pyrenaͤen, wo fie im July [?] fliegen fol. Die Kefer- fteinifhen Eremplare ftammen angeblih aus dem Gaucafus. Dahl fieng die Art im weſtlichen Theile Siciliens, 68. (3.) Syracusia nov. sp. ‚Alis anterioribus obtusiuseulis nigro-viridibus, maculis quinque minutis puniceis, posteriöribus rubris margine lato ‚chalybeo. Var. b) macula tertia punctiformi. Var. c) macula tertia ‘venam 'subcostalem viridi - nigram excedente. Var. d) maculis 3-et 4 coalitis. Nur mit geringem Vertrauen, eine ſichere Species neu auf— zuftellen, trenne ich diefe Zygaͤne von Z. trifolii, der fie unbes zweifelt ſehr nahe fteht. Mic) leitet dabey folgende Erwaͤgung. Zyg. trifolii 'ift in der Menge des Nothen auf den Vorder: flügeln veränderlich, fo daß die Flede bald Eleiner, bald größer find "und zuweilen zufammenfließen. Die Menge des Rothen auf den Hinterflügeln fleht damit in keinem Zufammenhange, oder das Verhaͤltniß ift eher umgekehrt, indem diejenigen Exem⸗— plate, die auf den Vorderflügeln kleine Flede haben, feinen breis tern, ja wohl eher einen fehmäleren ftahldlauen Hinterflügelvand zeigen als die mit großen und verfloffenen Fleden. Ebenſo ift 8 auch mit dem fchwarzen Fleck an der Hinterflügelbafis auf beiden Seiten, der an ben yroßfledigen Cremplaren fich etwas mehr ausbreitet"ald an den andern. — Bey Zyg. Syracusia, die ſich durch Eleine Flecke der Vorderfluͤgel auszeichnet, findet das Gegentheil Statt. Der ſchwarze Hinterflügelvand des Maͤnnchens ift fo breit, wie ihn wenige Trifolii- Männchen befigen, und der gleichfarbige Wurzelfleck ift fehr auffallend und zieht fich in einem breiten Streifen am Innenrande herab big an den Hinterrand, und der naͤchſt angrenzende Theil der Flü- gelflaͤche iſt mit ſchwarzen Schuppen beſtreut. Wenn ſich diefer Gegenſatz bey allen Exemplaren der Zyg. trifolii als ſtandhaft bewährt (ich habe nur 16 Eremplare in der Sammlung, woruns ter nur 2 Meibchen) fo find die Artrechte der Zyg. Syracusia gefichert. Mas beide Zygänen unterfcheidet, ift Folgendes: 1) die Flü- gel von Z. Syracusia find nad) hinten etwas breiter und die Spige abgerundeter; 2) die Flecke auf den Vorderflügeln find bey ihr durchgängig Eleiner als bey’ Z. trifolii, und zwar iſt der untere des Mittelpaars fo groß wie’ bey Eleinfledigen Exem— plaren der Z. trifolii der obere zu feyn pflegt. Der obere ift bey, Z. Syracusia bisweilen wie ein Punct (Var. b); er ifi zwifchen die Median: und Subcoftalader eingeflemmt und daher etwas Länglic rund, oder auch zugerundet; wenn er größer ift, reicht er über die Subcoftalader, melde ſchwarz bleibt, hinweg (Var. c); bey Z. trifolii ift die Subcoftalader an diefer Stelle roth. Der untere Fled des Mittelpaares iſt transverfal, ge rundet oder ſchwach ftumpfedig, am Außenrande öfters etwas eingedrüct oder ausgerandet. Der fünfte Fleck ift fhräg gegen die Slügelfpige gerichtet und Tanglich rund, Won den zwey Wurzelflecken ift der untere nie länger als der obere, wohl aber bisweilen kürzer. — 3) Auf den Hinterflügeln ift der ſchwarz⸗ blaue Rand beym Männchen der Z. Syracusia meift mer£lic) breiter als bey Z. trifolii, beym Weibchen jener Art hat die 302 Gegend des Hinterwinkels nur einige ſchwarze Schüppchen, aber keinen Rand; biefer beginnt erſt in einiger Entfernung davon und erreicht wenig mehr als die Hälfte der Breite wie beym Männchen. , An beiden Gefchlechtern fließt er 4) an dem erften Aſte der Medianader zu einem Zahn aus. Bey Z. trifolii —— er ſich bloß an dieſer Stelle, ohne eine Spitze zu ilden. Das Weibchen hat auf den kuͤrzern Vorderfluͤgeln groͤßere Flecke als das Maͤnnchen, und die beiden Mittelflecke fliegen bisweilen (Var. d) auf dee Medinnader zufammen, fo daß die letstere an ihrer Färbung Theil nimmt. Auf der Unterfeite, wo fih beym Männchen außer den Flecken nichts Rothes findet, zeigt fich beym Weibchen zwifchen den Fleden ein tother Anflug don mehr oder weniger Ausdehnung, der fich wenig über den Sten Fleck hinauszieht und nur deffen untere Hälfte berührt. An den Fühlen und Beinen habe ich zwifchen Z. Syracu- sia und Z. trikolii Eeine Unterfchiede bemerkt. Z. Syracusia ift bey Syracus die häufigfte Art, wenigfteng diejenige, die fich am leichteften in Mehrzahl ſammeln läßt, da fie einen einge= ſchraͤnkten Flugort hat und wenig ſcheu ift. Sie bewohnt die fumpfigen Wiefen zwifchen der ehemaligen Neapolis und dem geößern Hafen; desgleihen die Sumpfiviefen am Anfange der Halbinfel Magniſi. Ihr Vetragen ift ganz das ihrer nächften Verwandten, Z. trifolü; fie fegt ſich auf Diftelbtüthen zum Saugen. Am 4. May fand ich das erjte, friſch ausgekrochene Exemplar, und in den nächften Tagen Erochen mir viele aus; im Steien fah ich die Art bis zum zweyten Drittel des Mo— nats. Da ich fie für Zyg. trifolii hielt, am denen mir nur die frühe Erſcheinungszeit auffiel (bey uns fliegt Zyg. trifolii erft im July und Auguft), fo fammelte ich feine genügende Zahl von Eremptaren. Die Raupen fand ich auf einer Wieſe nicht felten, in welcher Juncus acutus teihlih wuchs, an deffen Halmen fie gewoͤhn⸗ lich zur DVerpuppung in die Höhe fliegen, ganz wie die von Zyg. trifolii, filipendulae ete., doch wählten fie auch andere freie, duͤrre Pflanzenfpigen hierzu aus. Ihre Nahrung befteht ohne Zweifel in niedrigen Pflanzen. Die Raupe ift: blaßgelb mit ſchwarzem, blaßgelb geflecktem Kopfe, 4 Reihen ſchwarzer Flecke; über der feitlichen Reihe ift der Hinterrand der Ringe citronengelb. Die Flecke der zwey oberften Reihen nehmen faft die Breite eines Segments ein; fie find tieffchwarz, oben ausgerandet, mit einem Fleck der Grundfarbe in der Mitte. In der Seitenreihe hat jedes Segment zwey Flecke: einen nahe am Vorderrande, einen am Hinterrande; der erftere if nad) unten in zwey Spigen verlängert, die bisweilen als ein zufammenhängender Fleck von ihm getrennt find ; der zweyte ift Eleiner, Länglich, oben ausge⸗ hoͤhlt; in der Aushoͤhlung liegt der citrongelbe Fleck des Hin- terrandes, der bis an die. obere ſchwarze Fleckenreihe hinaufreicht. Der Seitenwulft hat ein ſchwarzes Lüngsband. Das Afterfchild iſt gefättigter gelb als die Grundfarbe ‚und hat vor dem Hin« terrande eine ſchwarze Querlinie und vor derfelben rechts und links einen ſchwarzen Punct, Die wie das Afterfchild gefaͤrb— ten Hinterbeine haben an der Seite einen ſchwaͤrzlichen, oben ausgerandeten Strich, Der Bauch trägt in der Mitte ein graues Laͤngsband. Das Cocon ift ziemlich ſchlank, faft vollfommen fpindelförmig, nur am Kopfende ein menig fürzer und dicker, ftrohgelb mit. Firnißglanz und mit unregelmäßigen, rippenartigen Erhöhungen der Lünge nad, von denen mehrere die volle Länge des Ges 303 häufes haben, andere Fürzer find, und ſich mit jenen vereinigen, ohne die Enden des Gehaͤuſes zu erreichen. Von einer geſto⸗ chenen Raupe ift dag Cocon leicht daran kenntlich, daß es Eleiner, dünner, runzelig und biäffer if. Solche Cocons gibt es in nicht unbeträchtliber Zahl. Die Wefpe, deren Namen id nod) nicht Eenne, frißt ſich vor dem fpigeren Ende vermittelft eines ziemlich feinen, laͤnglich runden Lochs heraus und erfcheint mit den Schmetterlingen zu gleicher Zeit. — Die Puppenruhe kann hoͤchſtens 14— 15 Tage dauern, Der Schmetterling öffnet das Gehäufe, indem er es am Kopfende, wie andere nganen, in drey Fetzen aufreißt; aus dem Loche dringt Die Puppe mit dem Borderleibe hervor. - Boisduvalg Leiftungen für die Kenntniß der Zygaͤnen find fhon mehrmals ohne fonderliches Lob beſprochen worden, was um ſo mehr in Verwunderung ſetzen muß, als Boisduval dieſe Faltergattung ſogar monographiſch behandelt hat. Es bietet ſich bier wieder eine Gelegenheit zu einer Rüge bar. Es ift höchft wahrfcheinlich, daß feine Zyg- Charon Icon. pag. 61. pl. 54. fig. 9 und Index pag. 52. 425 jnichts als meine Zyg. Syracusia ift; fie hat in der Abbildung die ſchwarzgruͤne Farbe der Vorderfluͤgel, die kleinen Flecke auf denſelben, kurz das ganze Anſehen meiner Art. Dennoch kann ich ſie nicht mit Beſtimmtheit hieherziehen und ihren Namen aufnehmen. Denn 1) nennt er die Flügel der Zyg. trifolii: alas subrotundatas, die der. Zyg. Charon: plus lanceolees que celles du Zyg- filipendulae; 2) gibt er ben Vorderflügeln un bleu fonce luisant presque aussi intense que dans Lavandulae, wäh: rend er fie in dee Diagnofe saturate cyaneas vel virescentes nennt; 3) gibt er ander Bafis der Vorderflügel zwey Längliche, gut getrennte Flede an, was zwar auf Zyg- Syracusia paffen würde; allein in der Abbildung ift der untere Fleck faft nur ein Strich, und auf dem linken Flügel länger als der obere Fleck; 4) hat der ſchwarze, eigentlich ſtahlblaue Rand in der Mitte nur eine Erweiterung ftatt eines feinfpisigen Zahns; 5) nennt er die Kühler en massue allongee, ohne von der Spige zu reden, die er auch als abgeftumpft abbilde. — Daß er meine füdlihe Zygaͤne unter den Eremplaren der feinigen: hatte, und daf manche der aufgeführten Abweihungen nur auf Rech⸗ nung der Oberflaͤchlichkeit kommen, iſt mir kaum zweifelhaft. Er beſitzt, wie er angibt, Exemplare aus Barcelona, Toscana und mehrern Gegenden Italiens. Daß diefe aber gar nicht von feinen auf den piemontefifchen Alpen gefangenen Exempla⸗ ren abweichen ſollten, iſt mir nicht glaublich. — Uebrigens hat der Name Charon etwas gegen ſich. Huͤbner bat eine Zys. Charon, die Ochfenheimer zu feiner Zyg. Medicaginis, Boisduval zu Zyg: Seabiosae ziehen will, deren Name alfo nom nicht anderweitig verivendet werden darf. 69. (4.) Ochsenheimeri Zell. Zyg. transalpina Ochsenh. 2, 60. Unter dem Namen Zyg-. trausalpina werden nad und nad) immer mehr Falter in die Welt gefhidt. Mit der erſten ver: fahb ung Hübner fig. 15. 16; er nennt fie fchmalrandiger Schwärmer. Die zweyte it Espers tab. 41. fig. 4. p. 19; die Beſchreibung läßt etwas anders vermuthen, ald was im Bilde geliefert wird. In jener fpriht Efper von völliger Uebereinftimmung mit Zyg. filipendulae in Zeichnung und Färbung der Flecke der Vorderflügel, und er findet nur eine wiel betvächtlichere Körper- und Flügelgröfe und einen breitern Rand der Hinterflügel bey feiner Transalpina. In der Abbil: — —— 304 dung zeigt ſich eine jganz andere Verſchiedenheit. Hier ſehen wir viel breitere, kuͤrzere Vorderfluͤgel, das Roth auf allen Fluͤ— geln in der erhöhten, zinnoberaͤhnlichen Färbung der Zyg. Me- dicaginis oder hippocrepidis und auf der, Unter eite der Vor— derflügel die Flede alle getrennt, fcharf und ohne rothe neblichte Verbindung. Die dritte Transalpina Liefert uns Ochſenhei— mer, und über dieſe habe ich hernach zu fprechen. Er zieht Efpers Sph. filipendulae major tab. 41. fig. 4 mas dazu. — Da an Ochſenheimers ZIygäne fein ungewöhnliches Roth, auf der Unterfeite aber ein vother Anflug feyn foll, fo ift nicht einzufehen, welche Nothwendigkeit . zur Vereinigung der gleich: namigen Falter beider Autoren hier vorliegt. Zyg. transalpina Boisduval Monogr. pl. 4. ſis 8 (fem.) pag. 63. fieht fehr verfchieden von der Zyg. transalpina der lcones aus und hat überhaupt große Aehnlichkeit mit einer großen weiblichen Fili- pendulae, bey welcher alle Flecke paarweife genau zufammenges floffen find; fie fol aber eine Varietät aus Italen feyn, und da er fir feine Species überhaupt Italien, Sicilien und das füdöftliche Frankreich angibt, fo kann er nicht Zyg. filipendulae: vor ſich gehabt haben, zumal da er ausdruͤcklich fagt, daß keins feiner Eremplare auf der Unterſeite zufammengefloffene Flecke (taches confluentes en dessous) gehabt habe, . Daher möchte aber auch feine Transalpina eine andre als die Ochfenhei- merifhe feyn. Die Art feiner Monographie verbindet Bois- duval mit der Transalpina feiner, Icones tab. 54. fig. 10. pag. 67., deren Vorderflügel etwas wunder, ‚deren Unterfeite aber ganz wie bey Zyg. filipendulae feyn follen ‚mit mehr. oder weniger zuſammenfließenden Sleden (le dessous des ailes su- perieures est comme dans Filipendulae, avec les taches plus ou moins confluentes; dieſe zweyte Transalpina fol in Stalien und um Montpellier gemein, jeyn und dort die Filipen- dulae zu. vertreten ſcheinen. Nach diefer Angabe ift alfo die Art der Monographie diefelbe mit, der der Icones; aber wie ftimmen die Angaben Über die Flecke der Unterfeite? Daß die Zygaͤne der Icones eine von Zyg. filipendulae wohl verfchiedene Art ſey, lehrt die Abbildung der Raupen in. den Chenilles d’Europe. Zygenides pl. 5. fig. 3, 4. — Die Abbildung des Schmetterlings in den lcones (die auch wieder ‚eine Varietät feyn fol, nehmlich 4 Eleiner als gewöhnlich, weil fie erzogen ift, und mit getrennten ſechs Flecken) hat nur die Größe einer. mits telmäßigen Zyg. filipendulae und den fechiten Fleck von einer dicken Längsader durchzogen. Hieruͤber fehweigt der Text an beiden Stellen. Ohne Zweifel ift Here. Keferftein durch bie Befchaffenheit diefes Fleds in der Abbildung veranlaft worden, feine Transalpina Entom. Zeitung 1841. ©. 120 ‚für (die Boisduvalifche anzufehen; denn die Berudfichtigung der Morte: „Flecke der Unterfeite plus ou moins confluentes hätte ihn eher davon abhalten als darauf hinleiten müffen, da er felbft gerade. das Gegentheil behauptet: „die Flede der Uns terfeite ohne eine. Spur von Zufammenfließung ‚oder Beſtaͤu— bung‘! Eben diefe Keferfteinifhe Zyg. transalpina beſitze ic völlig übereinftimmend. in 4 männlichen Eremplaren, die. mit Kindermann unter demfelben Namen ſchickte. Nur in drey- erley Dingen bin ih mit Keferftein nicht einverftanden, die jedoch auf die Benennung unferer beiderfeitigen Eremplare ohne Einfluß find. Er fagt, der Flügelfchnitt fey wie bey Zyg. lo- nicerae und filipendulae. Es ift aber gewiß, daß, wenn auch Zyg. filipendulae. darinn etwas veränderlich iſt, die Vorderfluͤ— gel der Transalpina ‚Keferst. entfchieden breiter umd kuͤrzer 505 find. "Zweitens feugnet er die Eriffenz von fünffledigen Exem— E plaren feiner Transalpina, die auf der Unterfeite 5 Flecke und nicht 6 zeigen (Ent. Zeitung 1841. ©. 120, Zeile 10 v. u. tefe ich Fehlt ſtatt fteht), und er rechnet fie zu Lonicerae. Von meinen 6 auf einmal von Kindermann erhaltenen Er: eimplaten zeigt eins auf der Dberfeite den fechiten Fleck ziem— lich groß und volftändig; bey den drey andern mehr oder weni⸗ ger verfchwindend, immer aber von der Laͤngsader durchfchnitten ; dag vierte hat nur rorhe Staͤubchen an diefer Uder auf beiden Fluͤgelflaͤchen, doc auf der Unterfeire noch lebhafter als auf der Oberſeite; und das fechfte zeigt auf beiden Flächen feine Spur des fechften Flecks. Daß es dennoh zu jenen flnfen gehöre, lehrt ſchon der’ oberflächlichfte Vergleich, dann aber auch folgens des, was diefe Art fehr gut von Z. lonicerae trennt. Die beiden Wurzelflecke find ben ihr auf der Dberfeite fo breit ge: trennt wie wohl je felten bey Z. lonicerae, und der obere mitt: fere Fleck (3) wird von der ftarfen, dunfeln Längsader eben fo gut wie der fechfte in zwey Theile zerfchnitten, deren oberer Elein und verloſchen ift. — Endlich fagt Keferjtein 5) e8 fen auf der Unterfeite keine Spur von Beftäubung der Vorderfluͤgel vorhanden. Aber an einem meiner fechsfledigen Eremplare hin: gen Fleck 2 und 4 durch rorhe Beſtaͤubung zufammen, und bey dem fechsfledigen, das den Gten Fleck am größten hat, zieht ein Staubftreif vom 2ten Fleck zwiſchen 3 und 4 bis zu 5 und 6 bin, welche legtere dadurch verbunden werden. — Mie das Weibchen diefer Art ausfieht, weiß ih nicht. — Boisduval fagt in feinen beiden Merken, es gebe von feiner Transalpina Eremplare mit 5 Fleden. Diefer Umftand trägt viel dazu bey, daß ich die Keferfteinifche, meine und die Boisduvalifche für einerley erkläre. Von diefer Art unterfcheidet fih, wie Keferftein richtig bemerft, Zyg. Medicaginis Ochsenh. 2, 61, als eigne Art, und ich ziehe, twie er, dazu Zyg. Charon Balv. Monogr., die nur mit zu dunklem Noth bemalt ift. Ich hate 3 Männchen diefer Art als Medicaginis von Kindermann und Mann erhalten, die aufs befte zur Ochfenheimerifhen Beſchteibung paffen. Das Mannifhe Eremplar hat ſchmaͤlere Vorderflügel und zeigt fomit, daB auch bey diefer Art eine gewiſſe Veriinder- lichkeit in der Fluͤgelbreite vorkommt. Wenn nun aber Kefer- fein fagt, der rotbe die Flecke verbindende Streif auf der Un- törfeite fen das einzige fichere Unterfcheidungszeichen diefer Art; fo ftimme ih ihm darinn gar nicht ber. Mein Mannifches Exemplar bat diefen Mebelftreif ſehr deutlich; ein Kinder» mann iſches bat ihn fehr durchſichtig und aus zerftteuten Stäub- chen beftehend, und bey dem zweyten muß ich die menigen Stäubhen mit der Loupe fuchen. Daß alle von einenley Art find, ift gewiß. Das belle Roth der fehr feharf begrenzten Flecke, die Kürze der Murzelflede, der gänzlihe Mangel einer durch: fchneidenden Linie in, den Flecken 3 und 6, der Mangel der tothen Staubfcheibe auf der Unterfeite laͤßt weder das eine noch das andere zu Z. filipendulae, transalpina oder hippoerepidis ziehen. Dieſe Urt bat demnach ‚an dem Nebelftreif Fein ficheres Merkmal. Keferftein behauptet, daß ihre Flecke auch auf der Oberfeite bisweilen zufammenfliegen, meine Exemplare zeigen fie fehr weit getrennt und außerdem fo, wie Ochfenheimer befchreibt: nehmlich die beiden aͤußeren Paare faft parallel mit einander. Sch mußte diefe Erörterungen vorausfchiden, um ein fichereres Urtheil tiber die von mir gefangenen italienifchen Exemplare zu begrünten. Iſis 1847. Heft. 4. 306 Keferftein will Ochfenheimers Transalpina mit Me- dieaginis Ochsenh. vereinigen. Wahrſcheinlich ſieht er als Trausalpina Ochsenh. ſolche Eremplare an, ben denen „die Flecke paarweife fo nahe unter einander ftehen, daß fie fich faft berühren (Ochfenh. 2, ©. 60). Sn diefer Vereinigung der beiden Namen Eann ic Herrn Keferftein nicht beyftimmen. Meine Eremplare paffen mit einer Ausnahme fo vollkommen auf Ochſenheimers Befchreibung, daß ich fie unbedingt dazu ziehen muß, und da der Name Transalpına für fie vor der Hand nicht anwendbar ift, fo benenne ich die Species Zyg. Ochsenheimeri. Das einzige, worinn Dchfenheimers Be: fhreibung nicht zutrifft, ift die Angabe, daß die Flügel nicht fo ſehr abgerundet feyn follen wie bey Zyg. Medicaginis. Sch behaupte gerade das Gegentheil. Diefer Widerfpruch erledigt fi dutch die mwohlbegründete Annahme, dag Ochfenheimer nad wenigen Eremplaren jeder Art geurtheilt habe, die zufällig gerade den von ihm angegebenen Unterfchied befaßen. Was Zyg. Ochsenheimeri von der Achten Zyg.. Medica- ginis fiher trennt, ift 1) das tiefere Roth, das dem der Zye. filipendulae gleicht; 2) die weniger feharfe Begrenzung der größeren Flecke; 3) das weniger feine und lange Ende der dickern Fühler. Wie fit) die beiden Geſchlechter beider Arten unter fcheiden, weiß ich nicht; es wird aber auf diefelben Unterfchiede hinauslaufen. Zyg. Ochsenheimeri fann nit Z. transalpina Kef. ſeyn, da fie den Sten und Gten Vorderfluͤgelfleck von Eeiner dien Ader durchzogen, Eeinen fo breiten Hinterflügelrand, fat immer einen breiten Mebelftreif der Unterfeite zeigt und in der Zahl der Flecke unveränderlich ift. — Sie kann nicht Z. filipendu- lae feyn, für welche id) fie am liebften angefehen hätte; denn ihre Flügel find im Allgemeinen viel Fürzer, ihr Hihterflügelrand befonders beym Weibchen breiter, das rothe Feld auf der Unter feite ihrer Worberflügel eingefchränfter, aber dichter Gefchuppt. Unfere Art ift in der Größe veränderlich, wie Z. filipendulae oder etwas darüber. Die Fühler haben eine dickere Kolbe, die ſich nicht fo fanft gegen die Bafis zu verdünnt und ebenfo menig in eine langgezogene Spike ausläuft, an welcher nur bisweilen das äußerſte Glied roͤthlich iſt. Die Breite und Kürze der Vorderflügel iſt nothwendig ih der Diagnoſe aufzu— nehmen. Ihre Grundfarbe ift beym Männchen fait immer ein fehr lebhaftes Stahlblau; ſelten leuchtet mehr Grün als Blau daraus hervor. Beym Weibchen iſt es umgekehrt; ich habe nur ein Eremplar mit ganz blauen Vorderflügeln; bey den andern nehmen bloß die Ränder eine blaue Mifhung an. Die Flecke haben fowie die Hinterfluͤgel das Roth der Zye. filipen- dulae, und erftere find ‚auch wie bey: dieſer geſtaltet. Die zwey erften Flecke find durch die dunkle Ader getrennt; der "dritte reicht bis an die dünne Langsader oder etwas darüber hinweg, ohne fie zu färben, und der fechfte Fleck iſt klein und ſo ge— ſtellt, daß die beiden hintern Fleckenpaare unter einander nach dieſer Seite hin ſtark divergieren; die Laͤngsader des ſechſten Flecks iſt ſehr fein und oͤfter in der Grundfarbe als in der Farbe des; Flecks. Keins meiner Exemplare zeigt, die entſprechen⸗ den Flecke fo zuſammengefloſſen, mie es oft ben Zyg lipen- dulae der Fall iſt; nur ſelten berühren fie einander, — Die Hinterflirgel haben im männlichen Gefchlechte einen breiten Nand als bey Zye. filipendulae, im weiblichen einen ſchmaͤlern; er läuft an mehreren Längsadern nach innen zu feinen Spigen aus. Auf der Unterfeite zieht ein breiter, other Nebel don der Bafis His zum legten Fleckenpaare; die Flecke fiehen meift mic 20 * 307 ihrer Aufenhälfte aus ihm hervor und zeichnen fid durch ihre Schärfe in ihm aus. Seine Breite und Intenfität ift etwas veränderlich. Schenkel und Schienen an den 4 vordern Beinen find auf einer Seite braungelb; beym Weibchen gilt dies nur von den Vorderſchienen. Ein ziemlich erhaltenes Männchen fieng ich bey Syracus am 26. April auf den Höhen von Epipolae; das erfte Meibchen am 30. April nordweſtlich hinter Epipolae in einem fruchtbaren Thale. Andere zum Theil ſchon ſchlechte Eremplare traf ich am 10. Man bey Syracus nicht weit vom Gapucinerklofter in einer grasreichen, Vertiefung auf Scabiofenblüthen, und hier waren ſie das einzige Mal etwas ‚gefellig. ‚So Eam dieſe Art mir noch in einzelnen Exemplaren durch den May an mehrern ähnlichen Stellen auf, Kalkboden vor. Ein verflogenes Weib: chen hatte. -fih mit; einem Männchen, der Zyg. Erythrus begattet. Un einer blumigen Anhoͤhe bey Zolentino im Kirchenftaate fieng ich am 6. September 4 ſehr Eleine Männden, noch ziemlic) gut erhalten, und am 11. September bey Ancona nahe am Meere unter mehrern ſehr fchlehten Männchen ein ſehr ſchoͤnes Eleineg Weibchen. Alte weichen von den ficilifhen Eremplaren außer durch ihre Kleinheit (Flügelfpannung des M. 1", des W. 1.13" — gegen die des M. 1’ 4", des MW. 1'163) bloß durch ſpitzere Vorderflügel ab. Ben zwey Männchen iſt der fechfte Fleck ausnehmend klein und; das Blau fehr lebhaft. Das Weibchen hat grünere Grundfarbe, größere Flecke und den breitften ſtahlblauen Hinterfluͤgelrand der fieilifhen Weibchen. Diefe Exemplare. laffen ſich auf feine Weife mit einer. andern Art als mit Zyg.. Ochsenheimeri verbinden, wovon fie offen- bar die zweyte Generation find, die, in Sieilien wahrſcheinlich ebenfo gut vorbanden ift. Sie, zeigen, daß unſere Urt in ‚der Fluͤgelgeſtalt abändert, und. Laffen doch menigftens vermuthen, daß das nördliche Clima und der verfchiedene Boden von Ein- fluß auf fie ſey; fie laffen aber auch vermuthen, da. fie ſich mehr. als die Sicilier der Z. filipendulae nähern, daß wir unfere fo. gemeine Z. filipendulae nod bey weitem nicht genug £ennen, um fagen zu koͤnnen, daß fie, aus unferem Clima in jene Gegenden: verpflanzt, nicht, ohne Verbaftardierung allmahlic) in die dortige Zyg.; Ochsenheimeri übergehe. Syntomis. 70. (1.) Phegea. Costa Lepid. crepuscol. pag. 17. Die gefammelten 50 Eremplare zeichnen ſich alle durch ihre gewaltige Größe aus; mein größtes Eremplar hat 1'' 6Fluͤ— gelfpannung, ‘mein größtes Syracufifches 1 10" (Vogt. Ochſenh. 2, S. 109. Abänderung 1.); alle anderen Sicilier, (auch die aus kuͤmmerlich genährten Raupen, find über jener Größe. In den Flügelfleden haben'fie gar nichts Abmeichendes von den einhei= mifchen; ihre Flecke find ‚eher Eleiner als größer. Bemerkens⸗ werth find: a) zwey Männchen mit punctförmigem Wurzelfleck der Vor— derfluͤgel. b) ein Maͤnnchen, bey welchem die drey aͤußerſten Flecke der Vorderfluͤgel — keines der ſiciliſchen hat deren mehr — ungewoͤhnlich klein find; der mittelſte iſt der größte. Beh ihm ift aud der Wurzelfleck punctfoͤrmig (alfo faft Och— fenheimerg Var. A. ©. 109). 308 e) ein Weisen mit eben folhem Wurzelfled und punctför- migem ‚oberen Fled des Mittelpaares. Auf den Hinterflügeln ift der innere Fleck der größere; der äußere hat auswärts .gewohnlich noch einem Punctfled neben fih. — Der gelbe Hinterleibsgürtel reicht bey den. meiften fo weit über die Seitenfalte hinweg wie, bey. meinen norddeutfchen Sremplaren, bey einigen aber viel weniger. — Das Weiße an der Fühlerfpige iſt gewöhnlich weit, eingefchränkter als bey der einheimifhen. Phegea, und bey einigen Weibchen: fehlt es ganz; bey andern Weibchen zeigt fich ein fehr eingeſchraͤnktes Grauweiß; bey einem einzelnen nimmt ein. ziemlich reines Weiß die gewöhnliche Stelle ein. Die Raupen fand ich, bey Meffina im Februar, und März auf den Bergen, ſelbſt im höchften Theile, an. vielen ‚Stellen, befonders auf lehmigem Boden, wo fie auf der Erde flach hin— geftredt zartes Gras und Blätter von gelbblüthigen niedrigen Spngenefiften fraßen; doch waren, ſie ſo wenig haͤuflg wie die Raupen der. Enprepia villica, die ich, mit ihnen untermifcht traf. Ich fütterte fie mit Spngenefiften und nahm die Puppen davon mit nad) Syracus. Am Tage meiner. Ankunft, dem 21. April, fand ich dort fchon auf den. Höhen der ehemaligen Neapolis ein ſchoͤnes weibliches Cremplar, das. wegen, des an⸗ haltenden Regenwetters nicht flog. Spaͤter war die Art auf den Feldern, die die Stelle der alten großen Stadt einnehmen, gar nicht ſelten. Sie flog wie eine Zygaena, ziemlich leicht zu fangen. Ben truͤbem Wetter, wo keine einzige Zygaena flog, war ſie in Thaͤtigkeit und ſchwärmte umher. Deßhalb waren auch die verdorbenen Exemplare viel gewoͤhnlicher als die brauch— baren. Auf den Feldern zwiſchen den Hoͤhen und den Suͤm— pfen fand ich einige todte Raupen unter Kalkſteinen. Eine ausgekrochene weibliche Puppe, die ich mitgebracht habe, iſt ziemlich durchſichtig und honigbraun (bey Ochſenheimer ſchwarzbraun). Daß, weißgraue Geſpinnſt iſt außen mit den gefiederten Haaren bekleidet und dadurch braungrau. Das letzte Weibchen kroch mir erſt am 23. May aus. Nah Coſta ift Synt. phegea fehr gemein in allen Theilen des Königreichs Neapel. Er unterfcheidet. drey bey Neapel ge- fangene Varietäten: a) an der Vordeifluͤgelſpitze zwey . heile Flecke; auf den Hinterflügeln. die zwey weißen Flecke in, je zwey getheilt. Körper blauglänzend. — b) der, dritte, hintere Fleck der DVorderflügelfpige in einen kaum fichtbaren Punct verwandelt, und der Wurzelfled fehlt ganz; Hinterflügel nur mit einem un mer£lihen Punct und einem runden Fled. — €) auf den Hin— terflügeln nur.ein runder Fleck. Im July bey Gamaldoli. Beyträge zu einer Gritif der neuen deutfch=catholifchen Glaubensbefenntniffe, vor einem Breslauer Bürger (Ernſt). Breslau bey Trewendt 1845... 8. 31. Die Iſis Eann ſich mit folhen Dingen nicht befaffen; muß aber doch fagen, daß der Verfaſſer nicht bloß in theologifchen. Dingen, fondern auch in politifhen zu Haufe und die Sachen von der rechten Seite anzufehen fcheint, daß nehmlich fo wie fie angefangen worden, nichts daraus werden Fann. Es ift offenbar eine Gelegenheitsfache, mithin unvorbereitet und über- tumpelt; fonft würden. fie wohl eingefeben haben, daß es ſchon mehr als genug Aenderung war, als fie fih vom Papſte 1og- 309°. ſagten, und fo mithin unmöglich ‚noch mehr Zulauf befonnmen fonnten, als fie auch Aenderungen in den Religionsgewohnbeiten zu unternehmen. die Unklugheit hatten. Von lang gewohnten Klei— dern legt man etwa gelegentlich, wenn es zu warm wird, ein Band ab, laͤßt ſich aber nicht zugleich den Rock ausziehen, wenn er auch noch ſo unbequem iſt. Der Verfaſſer mag daher wohl mit feiner Prophezeyung recht haben. Neues Wlanetenbuch oder Micro⸗ uud Macrocosmos. Hypotheſe von Ernfl. Breslau bey Kern. 1847. 8. 98. Sothe Bücher gehörten wohl vor die Iſis; fie müßten aber von Phnfifern oder Geognoften oder wenigftens Phyſiologen aus: gehen, um irgendivo einen Haltpunct für die Critik zu bieten. Die Lehren , daß der Planet ein Thierifey, welches freſſe, verdaue, athme, Blähungen habe, ſelbſt empfinde und zuletzt denke, ift ſchon oft da gewefen, obfhon nicht mit fo viel Gewandtheit und Kenntniß dargeftellt wie hier. Wir mwiffen Alle, daß nichts in der Natur todt ift und dennoch unterfcheidet man mit Recht todte und lebendige Kräfte, indem man ebenfalls mit Recht nur dasje— nige lebendig nennt, was organifch ift. Daß die phyſiſchen Kräfte auch Thätigkeiten find, braucht man feinem Phſiker zu fagen, und die Natur-Philoſophie hat ſchon lange nachgewiefen, daß fie die Prototypen für die organifchen Kräfte find, ohne daß deshalb beide einerley wären. ‚Sie find zwar nur durch ihre Stuffen verichieden; aber diefe Verfchiedenheit gibt eben den Unterfchied zwiſchen lebendigen und todten Kräften. ES heißt, die Lehren der Natur: Phitofophie gröblih mißverftehen, wenn fie den Parallelismus oder die Identitaͤt der organifchen und un: organifchen Natur behaupten oder die Identitaͤt der phyſiologi⸗ fhen und geiftigen Verrichtungen; es heißt fie mißverjtehen, wenn man daraus folgern will, daß Alles einerlen fey. Der Mathematiker ſagt mit Recht, daß der Kreis nichts weiter fey als. eine Unendlichkeit von Zriangeln und dennoch wird niemand daraus, die Folgerung ‚ziehen, Daß er meyne, er fen ein Triangel. So ift es mit der Identität der Welt und des Organismus und Gottes. Wenn der Verfaffer fagt, die Welt fen ſchon Gottes Gedan- Een, fo habe er recht: „Wenn er aber der Natur s Philofophie vorwirft, daß fie mit Unrecht füge, die Welt fey das ausge— fprochene Wort Gottes, fo hat er nicht rechtz denn das Wort iſt die, Erſcheinung des Gedankens. Doch das. find Dinge, morüber viel zu reden zwecklos ware... Mer die Naturphilofophie begreift, bedarf ‚nicht ſolcher Auseinanderfesungen, Die Laien werden Übrigens, ‚befonders die Theologen, diefes Büchlein mit Intereſſe lefen, und darum ‚nehmen wir. auch feinen Anftand es zu. empfehlen, , Wer aber einen Begriff: von diefen Dingen haben will, muß ſich mit der Natur, im Speciellen befhäftigen; donft geht er aus einem. Schaufpiel von bloßen Phantafie= Ge: ‚bilden, wofern er nicht etwa darin ſitzen bleibt. Mialerifche Anfichten aus Krain nad) der Natur gezeichnet, Tithographirt und herausgegeben von Sofeph Wagner. Heft VI und VIL 1845. Fol. Krain iſt bekanntlich eines der fchönften und manchfaltigſten Alpenländer, reich an merfwürdigen Ausfichten, alten Burgen 310 und hiſtoriſchen Denkmaͤlern. Es hat in. der neuern Zeit die Aufmerkſamkeit der Reifenden auf ſich gezogen und es war da= her. ein guter Gedanke ‚die merkwürdigften Orte in Bildern dar— zuſtellen. Sie find auch unſers Erachtens recht wohl gelungen und geben einen deutlihen Begriff, von dem Ausfehen der dor— tigen Natur, dee. merkwürdigen Ortſchaften und. der Trachten, Wir haben in diefem Hefte das weltberuhmte Idria, den fon derbaren Zirkniger See, Radmannsdorf,. den Congrefplag in Laybach, Wippach, den Wocheiner = See, die MWurzen und Bel: des. Dabey iſt diefe Schrift, ſehr wohlfeil, indem das Heft nicht mehr als 1 Fl. Eoftet, wahrſcheinlich zu haben in Laybach. Zugleich liegen. 7. Quarttafeln mit illuminirten Trachten bey von Laybach, Poͤlland, Wochein, Biſchoflack, Gottſchee, Wip- pach und Billichgratz. Wir wiſſen nicht recht, ob fie zum Merk febft gehören. Die Trachten find. aber, ganz eigenthuͤmlich und geben einen: Begriff von dem Geſchmack der dortigen Slaven. Das Herzogthbum Kärnten | nach allen feinen Beziehungen und mit befonderer Rückſicht auf Topo— graphie, Ethnographie, Geognofte, Montan-Induſtrie, Acker-Cultur und deſſen Naturfchönheiten, bargeftellt von I, Wagner. Klagenfurt bey Sigmund 1847. 8, 230. Ch. 1, Das iſt eine fleißige und nügliche Arbeit Über eine noch we— nig im Einzelnen befannte Provinz Deutfchlands, welche fehr fruͤh in deffen Geſchichte auftritt und ſowohl in einzelnen. Feb- den als in großen, felbft "weltbedrohenden Kriegen eine bedeu— tende Rolle gefpielt hat, wie beym Eindringen der Avaren im 6ten Jahrhundert, der Ungarn im 10ten, der Türken im 15ten, und man fann wohl fagen auch der Franzoſen wie bekannt, von dem’ Hader mit den Boͤhmen nicht zu reden. Ueber: Alles dieſes gibt das Bud) im geſchichtlichen Theile kurze Andeutun- gen. Der Hauptzweck deffelben iſt «jedoch eine topographifche, gewerbliche und ethnographifche Darftellung ‚welche, wie es ung fcheint , fehr wohl gelungen: ift. Nach dem Gefhichtlihen folgt ©. 15. ein kurzer Ueberblic der geognoftifchen Befchaffenheit vom Heren Franz von NRofthorn, den wir ziemlich Alle von den Berfammlungen der Naturforfcher ber Eennen. Die Geo: graphie iſt ausführlich behandelt. Ueberall mit der Geſchichte des Orts, der Lebensart, der Natur, der Gegend, des Bodens und deſſen Producter Dabey ifb- vorzüglich. auf die. Neifenden Ruͤckſicht genommen, welche nach allen Straßen bingeführt wer— den, mit Angabe ‚der Entfernungen, der Schönheit, der gefchich- lihen und Kunftmerfwürdigkeiten. Das Land als das ehema- lige Centrum vom Noricum ift ‚befonders reih an römifchen Städten, wovon falt überall noch Mauern vorhanden find; ferner fehe reich an Metallen, welche faſt in jedem. Thal. berg: maͤnniſch gewonnen, werden, ‚befonders; Eifen und Bley. Es werben einzeln. befchtieben die, Gebirge und Thaͤler, die Gewaͤſſer, das Clima uſw.; am meiften aber wird auf die Schilderung der Naturfchönheiten verwendet. Der Slächenraum beträgt 180 Duadratmeilen, wovon. faft 2: Wald. Innwohner 144,000 männlichen und. 161,000 weiblichen Gefchlehts, in 11 Städten, 35 Markfleden, 2754 Dörfern. Das Land ift getheilt in den Billaher= und den Klagenfurter Kreis, von jedem Ort ift die Seelenzahl und. der Feldimorgen angegeben ; von den Kreifen die fämmtlichen Behörden, die Geiftlichkeit. Bey der Characteriftif der Bewohner wird die Graͤnze zwiſchen den Deutfchen und Sla— ven ziemlich genau angegeben und auf der Charte durch einen 311 gefärbten Strich unterfchieden, was dem Bernhardi zu feiner Sprachcharte fehr lieb ſeyn wird; indeffen hätte der Derfaffer darinn noch genauer feyn und die beiverfeitigen Grenzdörfer namentlidy angeben können. Ein Viertel des Meftens und 3 des Nordens find nun völlig deutſch, und der Verfaſſer nimmt an, daß die deutſche Sprache in jedem Jahrhundert um eine Stunde vorruͤckt, vorzuͤglich deßhalb, weil immer eine Menge Staven aus dem Süden nah dem Norden wandern, um Das felbft ihr Brod als Knechte oder Hirten zu gewinnen. Klagen: fürt liegt im flavifchen Theil, ift aber felbft deutfch. Ebenfo gibt es noch vier andere deutſche Sprachinfeln in dieſem Strich, wie Voͤlkermark, Obertarvis, Naibl, und einige ſclaviſche Dörfer im deutfehen Strich bey Vellach und Wachfenberg. Die weftliche Hälfte der Iraulandes iſt deutſch, Die oͤſtliche flavifch. Daß auch der noͤrdliche Theil ehmals ſlaviſch geweſen, beweiſen viele Namen der Flüffe, Berge und Orte. Es faͤllt ſehr auf, daß in dem flavifchen Antheil eine unzählige Menge deutfche Orts⸗ namen vorkommen, wie Fritzendorf, Egg, Hohenthurm, Ar: noldſtein, Wernberg, Gottesthal, Sternberg, Velden, Roßegg, Mintel, Nofenbach, Wöcthfee, Hundsdorf, Seltenheim, Ratzen— dorf, Radsberg, Rottenſtein, Gupf, Irauhofen, Sittersdorf, Hagenegg, Fellach, Eberndorf, Traundorf, Wadenderf, Moos, Bleyburg, Gutenſtein uſw.; noch mehr faͤllt es aber auf, daß der Verfaſſer nicht ein Wort daruͤber ſagt. Wird denn hier nicht deutſch geſprochen, oder haben dieſe Orte auch ſlaviſche Namen? Auf jeden Fall hätte der Verfaſſer dieſe Sache be— merfen und Auskunft darhber geben follen. Sn den Beylagen ift die Höhe von mehreren Hundert Orten angegeben nach A. Baumgartner; ſodann die ſlaviſchen Namen im deutſchen Theil; eine Sammlung über den Dialect; ein Verzeichniß der VBergwerks + und Fabrik: Anftalten, woran Kärnten wirklich ungemein reich iſt; endlich ein Verzeichniß der Drte, wo römifche Alterthuͤmer gefunden werden, es find an 90, Ben den Schilderungen der Gegenden und geſchichtlichen Orte geraͤth der Verfaſſer gewoͤhnlich in enthuſiaſtiſche und uͤberttiebene Betrachtungen und Redensarten, wie fie merkwuͤrdiger Weiſe ben öfterteichifchen Schriftftellern überhaupt vorzufommen pflegen ; übrigens verdient die Arbeit alles Lob und auch die Charte nimmt ſich ſehr gut aus. Stadt: und Dorf- Jahrbücher (Drtö - Chroniea) zur Förderung der Vaterlands-Geſchichte und eines regen Sinnes für deg Ortes Geveihen; nach Nusen und Einrichtnug gefchildert von Preusker, Rentamtmann zu Großenhayn. Leipzig bey Hirſch. 1846. 8. 80. Der Verfaffer ift fortgeſetzt thätig für die Förderung der Volksbildung. Er hat fo viel daruͤber nachgedacht und verfucht, daß er im Stande ift, "bis ins Einzelne hinein offenbar die paffendften Vorſchlaͤge zur Erreichung dieſes Zweckes zu geben. Man muf es wirklich bewundern wie es ihm gelungen ift, an Alles zu denken und für Alles die geeigneten Maaßregeln ans zugeben. Zuerft über den Werth der Vaterlands-Geſchichte; die Nuͤtzlichkeit und Mothmendigkeit von Drts= Chroniken, wo— ben er namentlich angibt, was Alles und wie es aufgezeichnet werden fol. Relifter, Beylagen, phyficalifche Verhältniffe, Orts⸗ lage, Naturbefchaffenheit, Bevölkerung, Krankheiten, Gebäude, Verfhönerung, Herrſchaft, Gemeinde, Haushalt, Gerichtswes fen, Kranken? Anſtalt, Gewerbe, Kirchen = und Scyulwefen, Bibliothek, Kunftfhäge, Sitten und Gebräuche, Biographien, Haus: Chroniken, Aufbewahrung desfelben uf. Man fieht alfo, daß wohl kaum etwas vergeffen iff. Mit diefem Buͤch—⸗ lein in der Hand kannte man eine vollftändige Chronik anlegen und fortführen, was nicht bloß für die gegenwärtigen, fondern auch für die nachfolgenden von großer Wichtigkeit wäre. Naturwiſſenſchaftliche Skizzen von G. DlImweiler. Darmſtadt bey Papſt. 1846. 8. 70. Dieſe Schrift enthaͤlt philoſophiſche Betrachtungen und Grund⸗ ſätze uͤber alle Theile der Naturwiſſenſchaft, welche immerhin Beachtung verdienen, aber ſchwer zu beurtheilen find „und da— her dem Ermeffen der Leſer uͤberlaſſen werden. muͤſſen, vorzuͤg⸗ lich deßhalb, weil es eigentlich. zahlreiche Aphorismen find, weldye nicht einzeln angeführt werden fönnen. Voran theilt der Wer: faffer feine Anfichten über Philoſophie und die Behandlung der- felben mit; fodann. über die Natur-Philoſophie. Darauf folgen befondere Gegenſtaͤnde, chemiſche, geologiſche, aſtronomiſche; fodann über Atmoſphaͤre. Darauf, folgt Phyſiologiſches uͤbet die Entftedung der Organiſation und ihre Proceffe 5. ſodann über die der Pflanze und de3 Thiers insbeſondere, wobey viel Eigen— thümliches vorkommt, was, wie geſagt, geeignet iſt, Nachden⸗ fen zu erregen. Das Thierreiic geordnet nach feiner Organifafion ven Georg von Cuvier, nad) ber zweyten Ausgabe frey ing Deutfche überfeßt und durch Zufäge ſowohl dem heutigen Standpunct der Wiffenfchaft angepaßt, als auch für den Seldftunterricht eingerichtet von U. D. Streubel, Berlin bey Reimer 1846. 8. 972, Eine ſehr fleifige und durchdachte Arbeit; das Urtheil etwas raſch, aber, auch wo es unrichtig ſeyn mag, dennoch ſcharfſinnig und auf vielfeitige, verglichene Kentniſſe geftüßt. Man Eann das Werk als eigen und felbftftändig betrachten, indem Guviers Buch eigentlich nur der Zettel zum "Gewebe iſt und die Damaft- Figuren vom Einſchlag herrühren. Dadurch ift der allgemeine Theil des Werks viel größer ge- worden als bey Cuvier, obſchon man duch den engen Druͤck und den felten abgefegten Zert Naum zu fparen gejucht "hat und zwar aus Nüdficht auf das Publicum, um ihm das Werk fo mwohlfeil als möglich zu übergeben. Das ift aud) allerdings der Fall: allein wir halten es doch Für beffer, überall, wo es nöthig iſt, Abfäge anzubringen, um die Weberficht und die Re: fung bequemer zu machen, in der Ueberzeugung, daß der Kefer für ſolche Eigenfchaften Tieber "einige Groſchen mehr bezahlt. Sonft ift mit dem Buche Alles gefchehen, um den Leſer zurecht: zuweilen, befonders durch verfchiedene Schrift, durch Klammern und Anmerkungen, indem Cuviers'Xert mit größeren Schriften gefegt ift, der des Verfaſſers mit Eleinern oder in Klammern. Soviel vom Aeuferen, das übrigens- bey aller Deconomie doch gut in die Augen fällt und angenehm zu lefen, nur ſchwer nachzuſchlagen ift. "Nun von derdinnern Einrichtung des Werks und von der Behandlung der Gegenftände. 7 In der Negel ſteht Cuviers Text oben und. der des Ueber: fegerg unten, wenn nicht, wie es oft der Fall und auch wirklich nöthig ift, ganze Hauptftüde eingefchoben werden. Das geſchieht zunächft bey den organifchen Elementen des Thierleibs, nehmlich J— x 313 den Geweben, welche erfb in der neuern Zeit "genauer erforſcht worden find, und von. dem Verfaſſer mit Sachkenntniß ent: widelt werden.) Ebenfo hat: er eine zwar fehr gedrängte, aber vollftändige Anatomie gegeben, welche: gewiß, jedem Leſer nüslic) iſt und felbft fuͤr den Anatomen: viel Wichtiges und: Kehrreiches enthält, sauch-fehe gut geordnet: und überall die vergleichende Anatomie und die Chemie beruͤckſichtigt. Das iſt, wie es nicht anders ſeyn kann, ein großes Capitel, und eigentlich der, Grund⸗ ſtock des ganzen Werks, auf und um den alles Uebrige ſich ordnet. Der Verfaſſer gibt Andeutungen uͤber alle feinern Theile der Organiſation und uͤber die philoſophiſche Betrachtung der: ſelben. Dieſe find ſo «zahlreich, daß es unmoͤglich iſt, auch nur eine Ueherſicht davon zu geben, wäre, auch unnöthig, ‚da doch jeder, dem es um dag ernſtliche Studium ‚der Zoologie zu thun ift, das Buch ſelbſt haben muß. Befonders Elar ‚und! allfeitig ift die Xehre vonder Zeugung entwidelt: bey allen vier oberen Thierclaſſen. Am ımeiften (aber befchäftigt den Ueberſetzer nad) , der. Anatomie die Glajfification der Thiere, von denen‘ er uͤberall den Bau vollftändig angibt und daraus ſeine Gründe entwickelt, warum ſo und fo viel CGlaſſen, Ordnungen und Zuͤnfte aufgeſtellt werden muͤßten. Das iſt ein: Gapitel, woruͤber ſich ungemein viel ſagen billigen und einwenden ließe. Das wuͤrde indeſſen ſehr viel Zeit wegnehmen und iſt auch von uns ſchon ſo oft beſprochen worden daß wir unmoͤglich das Altes wiederholen koͤnnen. Da jedoch dern Ver: faffer. ſich viel mit unfern Grundfägen über die Claffification. zu fhaffen macht, fo muͤſſen wir doch Einiges daruͤber bemerken. Ariſtoteles hat nur geſagt: der Menſchiſt das ı Maaf der Schöpfung; wirnabens er fen Maaß und Meſſer derſelben. Sonderbarer Weiſe ſchreibt der Verfaſſer die Zellen-Theorie dem Harn Schwamn zu, dalwir doch ſchon in unſerem Buch uͤber die Zeugung, in der erſten Auflage der Naturphiloſophie und in allen folgenden. Schriften mit Nahdrudgelehrt haben, daß die Grundmaffe der. Pflanzen und Thiere aus Bläschen beftehe und daß alle anderen Gebilde nichts anders als Metamorphoſen der Bläschen ſeyen. Nachdem wir dieſe Lehre nach Dutzenden von Jahren als; ausgemacht hingeſtellt hatten, wird ſie ploͤtzlich als neu: entdeckt und mit einem Hallo'der ganzem Melt verkuͤndigt. Uebrigens bleibt vdem Herrn Schwann das große Verdienit, das Einzelne in der Zellenbildung durch ſehr fleifige und: ſchacf ſinnige Beobachtungen genau beſtimmt zu haben. Mas ung bewogen bat, die Mäufe in der Claſſe der Haar- thiere zu unterft zu ftellen, und die Wale ziemlich in die Mitte, davon haben wir die Gründe fo deutlich als möglih, in der dritten Auflage der Naturphilofophie entwidelt. So wenig als die Thierelaſſen nach ihrer Aehnlichkeit auf⸗ einander folgen ebenſo wenig, die Ordnungen und, Zuͤnfte „der, Claſſen. Haben etwa die Ringelthiere Aehnlichkeit mit den auf, fie , folgenden, Fiſchen, die Vögel mit den Lurhen und Säugthieren? Die Wale ent: -fprechen unividerteglich den Fiſchen) welche doch keineswegs die ‚unterfte Thierclaffe>find, und mithin jene auch nidyt die unterſte Zunft z man muͤßte denn. wirklich darauf beftehen daß nur bie Wale einen. Parallelismus befolgten ‚n masınjaı unſinnig wäre, oder daß keine Haatthiere den untern Thierclaſſen parallel gien⸗ gen, was allerdings noch Gegenſtand des Streites ſeyn koͤnnte, wenn die Haarthiere dien einzige Wirbelthier⸗Claſſe wären. Die Fiſche beweiſen aber hinlaͤnglich, daß ſie auch den untern Claſſen parallel gehen. Man kann zwar ſagen, und das haben wir oft überlegt: die Fiſche entſpraͤchen bloß den Gallertthieren, die Lurche den Weichthieren, die Vögel den Kerfen, die Haarthiere den 4 Iſis 1847; Heft 4. 314 obern Xhierelaffen, „Dann. würden die letzteren nur in 4, die 3 andern nur in 3 Ordnungen zerfallen. Daran bat aber nod) niemand 'gedbadht., Wir haben indeſſen wiederholt. eine ſolche Anordrung verfucht, jedoch ohne daß fie ‚gelingen! wollte. Moͤ— gen es Andere auch verſuchen und, wenn es ihnen: gelingt, fo wollen wir gern nachgeben. Unſere Lehre aber, daß der Em: bryo die Thierclaſſen durchlaufe, und» dieſe die Stuffen der, Em— bryo⸗Entwickelung, ſpricht für einen vollſtändigen Parallelismus. Der Verfaſſer will dieſen Embryo: Parallelismus zwar zugeben, aber Luͤcken darinn laſſen, was unſers Erachtens nicht conſequent iſt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der menſchliche Embryo nie ein wirkliches Infuſionsthierchen geweſen, oder Polyp, oder Qualle, oder Inſect, oder Fiſch, oder Vogel und dgle; ſondern daß er auf jeder Stuffe, ſowie jedes andere Thier ſchon einen eigenthuͤmlichen Bau gehabt habe und daher den niedern Thier: claſſen nur! entſpreche, aber nicht dieſelben ſelber ſey. Wenn man ſagt, der Fiſch Branehiostoma entſpreche etwa den: Eingeweidwuͤrmern, ſo wird doch niemand verſtehen wollen, daß. er ein folcher fen. Aehnliches gilt von der Glaffification. der Voͤgel. Nachdem wir gezeigt hatten, daß) dieſelben am wefentlichiten sin. Nefthoder und Nefiflüchtertzerfallen und die tegtern- die hoͤchſten ſeyen; fo kamen Widerreden von allen Seiten, indem: man. fdjlechterdings die Nefthoder als Luftvögel oben anffellen wollte, weil fie wie der Menſch lange Zeit der Unterſtuͤtzung der Eitern bedürfen. Dieſer Grund kann aber nicht aufkommen gegen. den einzigen andern; daß die Schwimmvägel wie die, Wale den Fiſchen ent- ſprechen, und damit ftelle ſich alles andere von felbft her.’ Kaum mögen wir bemerken, daß wir die Insessores im ‚Deutfchen mit: Hocker gegeben haben und nicht Wiegmann. Das führt aber zu einigen Bemerkungen über die deutſche Mamengebung. Es find jetzt allerdings die Namen: Lurche, Kerfe, Qualſter, Schricken, Bolden, Falter, Immen, Mucken und Kracken groͤß— tentheils angenommen, und ſie haben auch die Billigung des Verfaſſers. Andere, wie Mile, Leche, Krabben, Franſel, Sucke u. dgl. gefallen ung; ſelbſt nicht, weil ihnen noch verſchiedene Fehler ankleben. „Mile hat z. B. nichts Aehnliches in der deut— ſchen Sprache, „und es muͤßte etwa Muͤlle heißen, wovon wir aber ſchon Muͤllen in der Botanik haben; daher. ſcheint das Wort Wimmel paſſender, von: wimmeln. Das Wort Lech iſt zu kurz und zu ſchnell, obſchon es mit Laich ‚verwandt iſt und alſo ganz paſſend waͤre; dennoch muß ein, anderes. geſucht wer— den. Es iſt zu unbedeutend, uͤber die andern viel zu reden. Es iſt allerdings ſehr ſchwer, dem Galeopithecus und Hy- rax die gehoͤrige Stellung anzuweiſen. Haͤtte aber der Ver— faſſer unſer Zahnſyſtem in der Iſis 1828. geleſen, ſo wuͤrde er die Gruͤnde gefunden haben, warum wir den erſten zu den Beutelthieren geſtellt haben. Er mahnt allerdings ſehr an die Maki; allein der Augenring iſt offen. Was den letztern betrifft, fo muß man ihn wirklih mit Cuvier zum Nashorn ftellen, wenn man das Gebiß entſcheiden aſſen will. Das gebt aber gegen den Mann. Ich ftelle ihn daher bald dahin bald dorthin, in der Hoffnung ‚ı daßaibm einmal jemand.;;anatomiert, und na= mentlich, dag man die Entwidelung feiner Jungen beobachtet. In ſolcher Ungewißheit hat Pallas allerdings am beſten ges than, als er ihn zu den Savien igeftellt. har: ‚Es: mare; wie geſagt, moch Vieles uͤber die vielen Anſichten, Behauptungen, Borfchläge und ‚Anordnungen; diefes; Buches anz erkennend und! verweigernd vorzubringen: allein es mag. genug fen ‚dies Tuͤchtigkeit· des⸗ Werkes überhaupt: zu) ruͤhmen und zu 20* 315 verſichern, daß man es nicht ohne Belehrung und Anregung aus den Händen legen wird. Der Innhalt des Werks nady der Reihe ift nun folgender: Voran die Ueberficht. Sodann die VBorrede Cuviers zur erſten Auflage nebft Be: merfungen vom Ueberfeger. ©. 1. Sodann die Vorrede zur zweyten Auflage. S. 22. 1. Einleitung Über die Methoden in der Naturgefchichte mit Nachträgen vom Ueberferer: ©. 27. 2, Von den organifchen Körpern, wieder mit vielen Nach— teägen. ©. 50. 3. Eintheilung in Thiere und Pflanzen, defgleichen mit Nach— trägen. ©. 75: 4, Bon den Elementen des Thierleibes. S. 96. Dabey fehr große und wichtige Nachträge vom Ueberfeger. ©. 101. 5. Bon den Kräften des thierifchen Keibes, ©. 154. 6. Von den Verrichtungen der Organe. . ©. 162. Daran knuͤpft der Ueberfeßer eine gedrängte Darftellung ter ganzen Anatomie, vielleicht genauer als es nöthig wäre, aber fehr lehr— reith. ©. 172. 7. Ueber die Geiftesfähigkeiten der Thiere. ©. 731. 8. Bon der Glaffification der Thiere. ©. 741. 9. Eintheilung des Thierreihs. ©. 744. Dazu große Nach träge vom Ueberfeger. S. 752. Die Claſſifications = Prin- cipien und die Glaffification aller Thierclaſſen, fowie die Gefchichte der Zoologie, woben alle WVerfuche ‘über die Claſſifi— cation namentlich aufgeführt werden, nebſt einer Tabelle darüber. S. 899. Diefe vergleichende Darftellung ift wirklich fehr intereffant. Am Schluffe Eönnen wir einen Punct nicht unberührt laſſen. Aus verfchiedenen Stellen ſcheint hervorzugehen, daß dem Ver— faffer manche wichtige Werke unzugänglic) waren, woraus man fchliegen muf, daß die Einrichtung der Berliner Bibliothek nicht fo liberal iſt, wie es das Beduͤrfniß der Gelehrten erheifht und wie man e8 in Göttingen und Münden findet, obſchon an dem letztern Orte die Gefege auch ftrenger find, als nöthig wäre. Die Roman :Keferey auf den Bibliotheken, welche mancher als eine Heisftube benugt, ift allerdings eine große Laſt fuͤr die Bibliothekare; das follte abgethan werden, und dann wuͤrden die Gelehrten Raum haben zu ihren Arbeiten, und die Biblio— thekare Zeit, für dieſelben zu ſorgen. Die Bibliotheken find weder da zum Vergnügen, noch zur Verwahrung der Bücher, fondern zum Gebrauch derfelben. Natürlich leiden fie dadurch ; aber alle Werkzeuge leiden, wenn man fie braucht. Cie find aber da, um Häufer zu bauen, das Feld zu bearbeiten und Hand: werfe zu liefern, nicht um in Kunftfammern als Augenmwaide zu ftehen. Fauna elvetica delle Conchiglie terrestri e fuviatili, da G. Stabile. Lugano pr. 6. Bianchi, 1845, 8 68. t.1. Ein ziemlich reichhaltiges Verzeichniß der Land» und Maffer: fchneden und Mufcheln aus der Gegend von Lugano mit ‚aller: {ey Eleinen Bemerkungen und mit Angabe der Synonyme und der Abbildungen, woraus hervorgeht, daß der Verfaſſer bie noth: wendigen Merke über diefe Thiere befist. Von 163 Gattungen, welche bis jegt in der Schweiz gefunden wurden, hat der Ber: 316 faffer 80 in feiner Gegend’ entdedt. in Regifter. erleichtert das Aufiuchen. " Auf der Tafel find 51 Gattungen abgebildet, mei: ftens Schalen, auch das Thier von Pupa ferrariPorro, — Der Berfaffer würde der Wiffenfchaft müglicher feyn, wenn er von nun an neben dem Sammeln der Gattungen auch Be: obachtungen über die Lebensart, Nahrung, Paarung, das Eyer: legen und die Entwidelung' der Jungen, ferner Über das Ath— men der Waſſerſchnecken u, dgl. anftellte. Indieis Generum Malacozoorum Primordia conscripsit Dr. Med. 4. N. Herrmannsen, Flenshurgi. Cassellis apud Fischer. 1846. 1. 8. 104. Diefes Merk ift nach einem andern Plane bearbeitet, als der Nomenclator von Agaffiz. Es enthält nehmlich nicht bloß die Namen mit dem Auffteller, der Etymologie und Drdnung; fondern auch die Synonyme und die Muftergattung,, außerdem die Schriftfteller, welche die Sippe fpäter angenommen haben, und die Auffäge, worinn eine weitere Befchreibung zu finden: ift. Der Verfaſſer ift offenbar mit viel Eritif verfahren, und es fheint uns daher, daß diefe Schrift den Zoologen fehr nüglich ſeyn werde, vorzüglich wegen der Synonyme und der. vollftän- digen Literatur, wobey die Jahres: und Seitenzablen fleißig an- gegeben find. Gelegentlich wollen wir hier bemerken‘, daß der Name Anonica aus Rumpb genommen ift, da das Wort Avi- cula doch nicht verdient 'beybehalten zu werden, indem es allen in der Zoologie aufgeftellten Gefegen widerfpricht. Woher Rumph das Wort hat, wiffen wir nicht. Es mwürde nichts fchaden, wenn der Verfaffer auh Rumphs Raritäten: Kammer in feinen Kreis zöge. Diefes Heft geht von Abida bis Batolites, woraus man fhon fchließen Eann, daß es fehr vollftändig iſt. Der Verfaffer hat Linnes Gefege Uber die Nomenclatur vorausgefchidt, fo. wie ein großes Verzeichniß der Literatur, nach der Reihe der Fahreszahlen, wie e8 uns ſcheint, ziemlich voll- ftandig, jedenfalls alles: Wichtigere. Er hat die‘ Cirripedien weg⸗ gelaffen: das möchte ſeyn; aber zur MWeglaffung der Afeidien iſt ein hinlänglicher Grund vorhanden. Er könnte die Namen gehörigen Orts wohl nuchtragen, und die fhon Überfprungenen unter Tunicata nachholen. Polipi della Famiglia dei Tubuliporiani finora osservati nel Adriatico, Mem. del Prof. G. Meneghini. Padova 1844. 4. 16. Saggi dell’ Accademia di Padova VI. Der Verfaffer befchreibt bier fehr genau den äußern und in- nern Bau der Sippen Tubulipori, Crisia, ſehr lehrreich, Hornera, Idmonea et Pustulopora. Gattungen werben auf: geführt mit Synonymen und Schriftftellern: T. verrucosa, patina, complanata n., irregularis n.; Crisia eburnea, den- ticulata, H. frondiculata, serrata n., tubulosa n Idmonea transversa, frondosa n., gracilis, irregularis, tubulipora n., Pustulopora proboscidea. 317 Osservazioni sul Ordine delle Sertulariee del Prof. G. Meneghini. Venezia 1845. 4. 19. tbb. 3. garen. dell’ Istituto veneto 11.) Diefes ift eine ausführlihe und critifche Schilderung des Baues und der Entwidelung: der Sertularien, mit Anführung der Entdeckungen früherer Schriftſteller. AUbgebildet find ſehr vergrößert ‚die Entmwidelung von Aglaophenia pluma, fodann der Bau von: A. myriophyllum; elöngata, Monopyxis dicho- toma, Nemertesia antennina, Lowenia tetrasticha, pinnata, Anisoealyx 'secundarius: Adnotationes in Mouographiam Formicarum borealium Europae, auctore W, Nylander. Helsingforsiae 1816. 4. p. 875 — 944. tb. 1. Diefe Abhandlung fteht wahrfcheinlich in den Actis fennieis, welche wir nicht" befigen. "Sie iſt ungemein fleißig: bearbeitet, gewiß nach vieljährigen Beobachtungen der Kebensart, der Ent: widelung und des Baues der zahlreichen Gattungen, woben man fih wirklich wundern muß, daß fo viele in dem hohen Norden vorkommen, ja daß der Verfaffer fogar nicht wenig neue zu entdeden hatte. Nach einer genauen Schilderung der Arbeiter, Weibchen und Männden überhaupt beſchreibt er fie auch bey jeder Gattung, gibt den Aufenthalt an, die Zeit, die Schriftfteller nebſt critifchen Bemerkungen uw, Auf diefe Weiſe merden befchrieben: F. hereuleana (rufa, intermedia, atra), ligniperda, pube- scens (fuscoptera, vaga), viridula n., rufa (obsoleta, dor- sata, 'lugubris), dominula n., congerens n., trancicola (san- guinea), exsecta (emarginata), -pressilabris n., eunicularia, fuliginosa, picea n., glebaria n., fusca, nigra, flava. Myrmica laevinodis n., ruginodis (vagans), scabrinodis (caespitum), lobieornis 'n., suleinodis n., fuscula n,, acer- vorum (laeteipennis), tuberum (tuberosa). Wie vollftändig die Befchreibungen: find, kann man daraus ermeffen, daß fie meifteng bey jeder Gattung zwey Quattfeiten einnehmen. Auf der Tafel find ' abgebildet die Flügeladern von 7 Gat— . tungen, die fogenannte Schuppe von 15 Gattungen, die Ge— fchlechtstheile von Formica eunieularia et, dominula und noch einige andere Theile. MPaläozoologie. Entwurf einer ſyſtematiſchen Darſtellung der Fauna der Vorwelt, von Dr. Chr. ©. Giebel. Merſeburg bey Nulandt. 1846. 8. 359. Das Buch iſt offenbar mit viel Liebe, Fleiß und Ueberlegung bearbeitet. Der Verfaſſer befolgt darinn die Anordnung nach den geologiſchen Formationen und zahlt in jeder ſodann die Ge— genftände nah der Neihe der Zhierelaffen auf und zwar bloß diejenigen Familien und Sippen, welche wirklich verfteinert vor: £ommen. Von den Familien wird der Character angegeben, die Sippen genannt mit der Zahl der Gattungen und der For: mation, worinn fie vorkommen; außerdem die Schriften, worinn fie befchrieben werden. 318 In der Einleitung ſpricht er über die Urzoologie und ihr Verhältniß zu dem andern Wiffenfchaften, wobey er derſelben das Recht einer felbftftändigen Wiffenfhaft einzuräumen fucht, gewiffermaaßen »unabhängig von der Geologie und Zoologie der noch lebenden: Thiere. Dann gibt er eine kurze Geſchichte der— felben, bejtimmt ihren Innhalt, ihre Syſtematik und ihre Prin: eipien. „Die Haupt:Eintheilung ift nach der Periode des Waſſer— lebens, des Durchgangs und des Lands und Ruftlebens. In jeder diefer Zeitz Perioden werden die Verſteinerungen aufgeführt, nad) der Neihe von unten nach oben; vor’ jeder Periode ift eine kurze Schilderung, Ueberficht und Eintheilung ‚gegeben; die le tere. tabellariſch mit: den Gharacteren, bloß won den verfteinerten Ueberbleibfeln genommen. ı Er theilt die Tihiere ein in. Gastro- zoa, worunter die Gallert: und Weichthiere; in Arthrozoa et Vertebrata, und jede Abtheitung wieder in ihre Stuffen und Familien. 3.8. Erſter Typus: Gastrozea. I. Stuffe. Amorphozoa 1. Kreis: Phytozoa: Manon, Scyphia, Tragos, Stro- matopora, Spongia ete, 2. Kreis: Infusoria: Fam. Naviculaeea, Desmidiacea, Echinellea, Polycystina, Perigynaea. I. Stuffe. Zoophyta. 1. Kreis: Polypina: Fam. Tubiporina, Celleporinä ete. 2. Kreis: Radiata: Fam. Erinoidea, Echinoidea ete. IL Stuffe. Conchifera. 1. Kreis: Conchina : Fam. Monomyaria, Dimyaria, 2. Kteiß: Brachiopoda: Terebratulina, Productina. 3. Kris: Monothalamia: Patellina, Trochoidea etc. 4. Kreis: Polythalamia: Orthoceratites, Goniatites. Zweyter Typus: Artäirozoa. 1. Kreis: Palaeadae: Trilobitidae, Cytherinidae ete. 2. Kreis: Insecta: Aptera etc. Dritter Typus: Vertebrata, Hinter jeder Periode folgen Tabellen mit den Sippen und der Zahl der Gattungen in den verſchiedenen geologiſchen For: mationen. Wir zweifeln daher nicht, daß dieſe Schrift Vielen angenehm ſeyn wird zur Ordnung ihrer Summlung. Novorum Actorum Academiae caesareae leopoldino carolinae-naturae Curiosorum: Bonnae apud Weber. XXI. 2..1845. 4. 417-718. et 92. tb. 30-50. Man darf fich bey der Erfcheinung eines jeden Bandes’ diefes Werks freuen, daß Deutfchland im Stande ift, folche Arbeiten jährlich erfcheinen zu laffen, welche mit den fhönften und beften Schriften der europäifchen Academien wmetteifern Eönnen, und man muß daher dem Prafidenten der Academie Dank wiffen, daß er durch feine rafllofen Anregungen immer das Befte zu fammeln weiß, was im VBaterlande über Naturgeſchichte her— vorgebracht wird, fo wie, daß diefe Arbeiten in einem ſchoͤnen Gewande und mit genauen und wirklich ſchoͤnen Abbildungen ausgeftattet erfcheinen, wobey die Unterftügung von Seiten der preufifchen Regierung rühmlichft anerkannt werden muf, Die Academie ift nady der Londner und Parifer die ältefte in Europa, und hat fih, obfhon nur Privat= Anftalt immer ausgezeichnet; im erften Sahrhundert zwar noch, der Zeit gemäß, ziemlich pedantiſch; feitdem aber wirklich wiffenfhaftlih und werthvoll, 319 befonders ſeitdem der gegenwärtige Prafident an der Spike ſteht, und feitdem auch ein mehr philoſophiſcher Geift in die Natur- geſchichte gedrungen iſt. Dieſem Bande geht voran die Biographie Kielmeyers von Dr. G. Jaͤg er, ein großer, treuer, gerechter. und dankbarer Aufſatz von S. 1—92. Er war geboren 1765. und geſtor— ben am 24. September 1844. Er habe durch feine Vorträge vorzüglich zur Begründung‘ der gegenwärtigen Anfihten in den Naͤturwiſſenſchaften beygetragen, wobey nur zu bedauern: ift, daß er fo wenig hat druden laſſen und man daher nicht recht weiß, was ihm zuzutheilen ift. Auf jeden, Fall hat er mehr auf den Geiſt oder: die allgemeinen Anfichten in den Natur: wiſſenſchaften gewirkt, als auf die Entbedungen einzelner Dinge, welche uͤbrigens haͤufig das Ergebniß der neuen geiſtigen Richtun— gen waren. Der Verfaſſer gibt eine Schilderung von den wichtigern Vorleſungen des Verſtorbenen. Das Wert ſelbſt enthaͤlt nun folgende Abhandlungen: 1) Dr. Gottſche, über die Feuctification der Jungerman- niae geocalyceae «&: 417.8. 30— 32. Eine ziemlich große und gründliche Abhandlung mit fehr ſchoͤnen microfcopifcheh und ’illuminirten Zeichnungen. Eine Ans gabe des Innhalts können wir nicht mittheilen. Der Verfaffer vechnet hieher Saccogyna, Geocalyx; Gongylanthus, Caly- pogeia, Aecrobolbus et Gymnathe, deren Sippen⸗ Charactere aufgeſtellt werden, „worauf die Entwidelung der Blüthe mit ihren Veränderungen folgt. Der Berfaffer hat ih Thon hinz Länglich durch feine Arbeiten über die moosartigen Pflanzen als einen geſchickten Beobachter und nachdenkenden Drdner. ausge: wiefen , und‘ fo wird man nicht zweifeln, daß man’ auch hier wieder Lehrreiches finden werde, 2) Dr. Reißediüber die felbftftändige Entwidelung der Poltenzelle zur) Keim tragenden Pflanze. ©. 467. 2. 2. Diefe Beobachtungen find) wieder. ein“ fchlagender Beweis für unfere in dem Buche über Die Zeugung aufgeftellte Lehre von dem Urſpeung und der Zufammenfegung aller Organismen aus Urbläschen oder Zellen. Der Verfaffer ift auf den. Ges danken gekommen, Blüthenftaub in Einfchnitte von Stengeln ind in hoble Stengel zu "bringen. und die Entwidelung der Staubfchläuhe microſcopiſch zu verfolgen. Im erſten Falle wurden die Schläuche zu Konferven, im zweyten zu Pilzen (Botrytis). Zugleich ein neuer Beweis für die Generatio aequivoca, gegen welche jest mit einem wahren Inngrimm getobt wird. Man weiß eigentlich nicht recht warum, und es feheint bloß gegen" Perfonen, nicht gegen die Sache zu feyn, denn für die Entftehting aus Eyern führt man nur unbegteif- liche und überwältigende Vermuthungen an, da man allmaͤhlich anfängt einzufehen, daß. die Fortflanzung durch Eyer die Gene- ratio aequivoca nicht ausſchließt. Das Obige folgt alſo ſicher aus des Verfaſſers Verſuchen. Wenn er aber daraus nicht bloß vermuthen, ſondern ſogar als ſicher annehmen will daß der Pflanzenkeim, wirklich nichts anders als ein Stuͤck des Staub⸗ ſchlauches feys for geht ev uͤber die Ergebniffe feiner Verſuche binaus „oder vielmehr er hat; es vorher geglaubt, daß die Sache ohne weiters, ſich ſo verhalte; uns, ſcheint aber das Gegentbeil daraus. zu folgen. „Die illuminirten Abbildungen find ſchoͤn und zeigen zugleich" die, Entſtehung Der Scheidewande durch Bildung — — ——— — — — 320 von jungen Zellen im Schlauch. Das Staubkorn hängt noch an den darausfproffenden MWafferfäden und, Pilzen und, man Eann daher nicht etwa , fagen, fie. feyen zufällig aus, andern Sporen entftanden, wovon man fehr forgfam die ganze Welt angefüllt ſeyn läßt. ia Aa 3) Pr. Gloder, Bemerkungen über (einige! Terebratulen aus dem Jurakalk Mährens und Ungarns. S. 498. T. 1: Eine genaue Befchreibung mit deutlichen‘ Abbildungen von: T. longirostris, perovalis, diphyaz;'mehrere ‘andere find‘ nod) aufgeführt. 5 I N f 4) L. A. Neugebauer, Systema'venosum avium eum'eo Mammalium et imprimis Hominis collatum, Commentatio praemio ornata p. 517. tbb. 36 — 50. Das ift ein ganzes Bud mit einer vollftändigen Darftellung aller Venen der Vögel, wier wir ſie noch nicht hatten. Die Ab- bildungen, ungemein zahlreich vom Verfaſſer ſelbſt gezeichnet, ſehr gut ‚lithographirt von Henry, Vieles ift ‚berichtigt, was die fühern Zootomen unrichtig dargeftellt haben. Die Abbildungen find. in! natürlicher Größe und: von sallen, Theilen des Leibes, oft illuminirt. Diefe Arbeit wird auch. einftens für ‚die Claſſi— fieation‘ von Wichtigkeit ſeyn. Sie geht for fehr ins Einzelne, daß man ſie unmöglich ‚hintereinander -lefen‘, ſondern nur gele— gentlich vergleichen ‘kann. Eine Darftellung davon wird, mar uns daher ‚gern erlaffen: Ö &srtirttalsar Die Abbildungen find von Meleagris, Anser, Anas, Alauda, Perdix, Falco , Em- beriza, Parus, Sylvia, Fringilla,. ‚Corvus, ‚Columba, Strix, Gallus, Cueulus, Picus. ’ ri 5) Zinden (ber: Bergrath), ſyſtematiſche Ueberſicht der Gänge und Kager des Harzes, welche Metall fuͤhrend find. ©. 699. Zum Schluß fey ung ein Rath erlaubt. Das Werk hat nun eine ſolche Menge Titel und Zaͤhlungsarten dev Baͤnde, daß man nicht mehr weiß, welchen Band man bekommt, wenn man indie, Bibliothek ſchickt. Der eine citiert nach dieſer Reihe, der andere nach einer andern, dieſer die deutſchen Titel, jener die lateiniſchen. Wäre es denn nun nicht beſſer, alle diefe Titel und alle Baͤndezahl wegzulaſſen, und nur die Jahrszahl zu ſetzen z. B. 1848. Bd. l. II. Il Dann koͤnnte man auch die fo unbequemen Titel: Supplemente vermeiden. De Sympodia, Diss. insistens descriptionem anatomicam infanfis parte infe- riore monstrosi. Auct. C. G. Langsdorff. Heidelbergae 1846. fol. 22. t. 3. a Diefe Abhandlung enthält eine fleißige Zerlegung eines Kin- des, deffen Füße in eine Saͤule verwachfen find, ausfehend wie ein Wickelkind, die Knochen dennod getrennt, mit Ausnahme des Bodens, der MWadenbeine, mehrerer Sußwurzelbeine; 15. Woran die Literatur fehr reichhaltig; dann eine Glaffificatia der Mifbildungenz endlich die Beſchreibung und ‚Zerlegung. Abgebildet das Ganze; die, Bauchhoͤhle nebſt Füßen, mit Mus- keln, - Gefäßen und Geſchlechtstheilen; ferner die Fußmuskeln von ‚der. Seite, und die Knochen, von. den Lendenwirbeln an nach. unten, nur + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von ⸗ —DD 1847. Dt ee Tafel I. Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächf, oder 14 fl. 24 Zr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungethellt zur Leipzige Gftermeffe des laufenden Jahres zu leiften. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Benträge zu ſchicken find. Es wird ar- beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unftankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgewiefen. . Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Antierititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlich aufgenommen. ee ——— ——————————— Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Fiteratur der Botanik. In meinem Verlage tft foeben erfchtenen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Thesaurus literaturae botanicae omnium genlium inde a rerum bolanicarum initüs ad nosira usque lempora, quindecim millia opera recensens. Curavii &. A. Pritzel. In acht Lieferungen. Gr. 4. Jede Lieferung auf feinem Mafchinenpapien 2 Thle., auf SchreiberBelinpapier 3 Thlr. Ueber Plan und Inhalt diefes für die botanifche Literatur fehr wichtigen Werkes hat fich der DVerfaffer in einem der erſten Lieferung, welche foeben ausgegeben worden iſt, beigedruckten Profperte ausführ- licher ausgefprochen, und die Verlagshandlung hat nur die Bemerfung beizufügen, daß die übrigen Lieferungen in einer ununterbrochenen Folge in regelmäßigen Zwifchenräumen erfcheinen werden, Feipzig, im April 1817. 5 U Brockhaus. Das Preis-Verzeichniß ausländifcher Conchylien (über 500 Arten), welche einzeln verkauft werden beym zoologifhen Mufeum der Univerfität Heidelberg (Nr. IV. 1847.) 8, kann auf dem Wege des Buchhandels von genanntem Inſtitut, wie von Th. Fifher in Eafjel ohne Preisvergütung bes zogen werden. Bei August Hirschwald in Berlin ist soeben er- schienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Neues System der Morphologie der Pflanzen nach den organischen Bildungsgesetzen als Grundlage eines wissenschaftlichen Studiums der Botanik besonders auf Universitäten und Schdem von Dr. ©. H. Schultz‘, Schultzenstein, ordentlichem Professor an der Königl. Universität zu Berlin. etc. Mit einer Steindrucktafel. 8. broch. Preis 1 Thlr. T — 1847. Def EV. Philoſophie. Vom Grafen Georg von Buquoy. Philoſophiſche Aufforderung. Sell mein], blos aus: Thatſachen meines Bewußtſeyns (von mir felber — nicht wegzuläugnenden), ſich aufthürmendes Phi— tofophieren — klar vor mir felber da ftehen, hiemit — als feftgeftügt fi vor mir behaupten, und hiernach, auf befriedis gende Weiſe mich, mit mir felber verftändigen, al8 worauf ja — mein ganzes: Streben im Philofophieren — das autonome — fi reduziert endlich; ſoll meinem Philofophieren — an Klar: heit nichts mangeln; fo muß jede meiner Perzeptionen* fo von mir ausgefprochen werden, daß jede derfelben, infofern fie hete= togen gegen eine “andere ift, mit diefer — nicht in Eines com: biniert werde, daß namentlid) das aus der Negion der Wirk: lichfeit von mir Perzipierte — von mir aufgefaßt werde an fich nur, und nicht in Combination mit folchen Perzeptionen (Per: zeptionen namlich aus meiner Fictionenwelt), die man Hypo⸗ thefen oder Suppofirionen nennt**. So z. B. darf ih, vor bergeftelltem Beweiſe — vom Dafeyn einer Seele am Men: fhen***, nicht den. Ausdrud Seelenverrihtung — anwenden, da hierin ſchon eine — ein gewiſſes Schwanken in mein Philoſophieren bringende — Gombination zweyer heterogener Derzeptionen, die eine (Verrihtung) — aus meiner Wirklich: feitswelt, diesandere (Seele) — aus meiner Fictionen-— welt, vollzogen iſt; ih muß hier fagen: Selbſtbewußtſeyns⸗ aͤußerung. Ebenſo — darf ich, als Phitofoph, mich des: geog: noftifhen Ausdruds BVerfteinerung, bey der bloßen Befhreibung eines Foffils, nicht bedienen, da das hier oder dort vurgefundene Foſſil, unbefangen -— und unmittelbar nach feiner Erſcheinens⸗ weife — benannt, hypotheſenfrey "bezeichnet, nur ein, dem Plaſtiſchen nach, omoiophytifch oder omoiozooifch geartetes Fol- fil — genannt werden kann von mir, indes der Ausdrud Ver: fteinerung, ganz fo wie die Ausdrüce: Petrefact, foſſiler Meit, u.d: g. nicht mehr der unbefangene, der unmittelbare Ausdeud der blos an und für fi aufgefaften Erfhemung ift, da, in folhem Ausdrucke, die Perzeption aus meiner Mirklich- keitswelt (Foſſil, fo oder fo gefaltet). — ſchon mit. einer Per: zeption, aus meiner, Fictionenmwelt (ehedem Pflanze, ehedem Thier, dann verfteinert) — combiniert ift; ich fupponiere ich *Jede meiner Perzeptionen — entfpricht: enfweder meiner Wirk: lichkeitswelt — oder meiner Fictionenwelt. = Sn den Schilderungen des Perzipierten, ja felbft in den Aus— drüden, in den einzelnen Benennungen, darf Feine Hypotheſe — wenn auch nur verſteckt — liegen (Buguoy Skizzen zu einem Geſetzbuche der Natur... .). *- Vielleicht ift unfer Selbſtbewußtſeyn — bloßes Nervenfpiel und es giebt dann feine Geele, fo wie vielleicht alle Lichterfcheinung — bloße Aeußerung lumifizierender Körper ift und es gibt dann keinen eichtftoff (Sieh Buquoy Skizzen ufiv.). Iſis 1847. Heft 5, fingiere bier namlich, es ſey vorliegendes Foſſil einft Pflanze oder einſt Thier gewefen, fei aber fpäter verfteinert morden, welche Suppofition fein Vernunftpoſtulat fondern eine bloße Meinung ift, wie z. B. folgende Behauptung wäre: es ſey be: fagtes Foſſil, fo mie es da vorliegt, ganz auf gleiche Weiſe, wie z. B. ein Quarzerpftall innerirdig entſtanden ufw.*; mir wiſſen ‚hier nichts — von ‚der Art des Gewordenfeyns am Foſſil. So lange wir nicht aus unferm Philofophieren — alle Ausdrüde eben ermähnter Art — gänzlid) verbannen, bleibt unfer Philofopbieren ein befangenes Gedankenfpiel vell vorgefaßter Anfichten, ein leeres Hinz und Mieder: Reden, dem es an männlicher Haltung gebricht. Leider! in diefem Zuſtande — befindet fich das gefammte feit Jahrtau— fenden getriebene Philofophieren, fo. wie. ihm zugleich der Vor— wurf zu machen iſt, der, fi in metaphyſiſch nichts fagenden Wortſchwall zu verlieren. Es ift nun einmal Zeit, nad den Sahrtaufenden — Eeine Befriedigung gewährenden Philofophierens, das zerfahrene Ge- leife, die verfallene Bahn, hinziehend nach einer bisher feuchend verfolgten Chimäre, zu verlaffen, und.frifche Bahn zu brechen fih, — da endlich einmal eingetreten, ift der Zeitmoment, wo Alles — angeeckelt fih fühlt durch den faulenden Gadaver einer in Stumpffinn Aberglauben Gefpenfterfeherei — in eitler Sucht in Aberwig und in boffärtiger Demuthheucheley — träg abge: laufenen, die Gegenwart immer noch mittelaltrig und ſcholaſtifch abeptifch inftzierenden, abgefhmadten Periode; es ift einmal Beit, den fehnurrenden Leierkaften einer moͤnchiſch engherzig. ver— fümmerten, alle Lebensfreude — in Erbitterung, Groll und Sehnfucht umwandelnden, Moral, hinauslaufend diefe — auf finftere herzbeflemmende Aſcetik, jener Aftermoral, ſchweigen zu machen, des Lebens harmlos froh zu genießen, . die entweihte Menfchenwürde wieder herzuftellen, und jugendlich kraͤftige Arme zu benügen, um friſche Bahn fih zu brechen. — über Stod und Stauden hin, dahin, — wo die Feuerblicke eines jugendlich auffeimenden Geſchlechts hindeuten, in Verachtung abgelebt er- bleichter Schulweisheit, zujauchzend das aufkeimende Gefchleht — dem Paradiefe klarer Erkenntniß und einer, — dem Menfchen als foldhen — befeligenden Selbſtverſtaͤndigung, ſo wie einer Sehre aus der fih nicht winden läßt — die Zuchtpeitſche zu Geifelung der Völker; es ift einmal Zeit, das Philofo- phieren als ein. Selbftftändiges -— zu achten, ohne es, unter Angſtſchweiß, diefem oder jenem Religionsſyſteme anzuzwängen ; vielmehr — in der Theologie — durch ein gefundes Philoſo— phieren aufzuriumen; es iff einmal Zeit, das Philofophieren alg .. * Viele aͤhnliche Betrachtungen — in Buguoy’s Skizzen einem Gefesbuche der Natur, ' EMS 21 - 323 ein an und für fi den Menfchen Adelndes zu betreiben und nicht es blos als dienftbare Magd zu verwenden für, Zwecke bürgerlichen Lebens, zugleich aberdie Chimären — vom Dinge an ficy, vom legten Grunde, von der Urftubftanz, und von all diefen metaphyſiſchen Nichtſein, — aufzugeben, über die — ſtets nur leerer, allenfalls gelehrt Elingender, Mortkram verfchwendet werden kann; es wäre endlich doch einmal Zeit, den Menfchen zu nehmen — für das was er in der That ift, für ein endlihes — mineralhaft pflanzhaft und thierhaft vidgefeffeltes (dev Metaempirie zwar — nicht aber der Meta: phyſik — fähiges) — Vernunftwefen nämlich, und ihn an bie Naturgrenzen zu mahnen, an die Grenzen und Geſetze der Qvoıs, außerhalb derer — er fich, feiner Geartung. nad), itets nur als ein Wahnfinniger benehmen kann. Die Hinz weiſung auf folhe Grenzen der Natur, der pvois, und unfe- res Zorfchens tiber fie (dies Forfchen ſelbſt — die Aeußerung einer Naturthätigkeit, 'entfprechend dem Anthropobiotismus), foldhe Hinweifung aber — reduziert fich, ganz Eurz ausgedrückt, darauf, daß jeder des Philofophiereng auftichtig Befliſſene — über ſich felber — fo fpreche: Mein Philofophieren kann nie mehr — ſeyn, als, daß ich alle, aus meiner Erfcheinungsmwelt* ſich mit ergebenden, Thatſachen meines Bewußtfeyng — in Harmonie fegte mit den Normen meiner Anſchauung, von denen e8 mit Thatſache des Bewußtſeyns iſt, daß fie mit — das Mefen meiner Selbftbewußtheit Eonflituiren; wornach alfo mein Philo- fophieren — fi, fo zu fagen, auf ein Affimilieren — meiner gvoss-haften Erſcheinungswelt (mein Sch mit innbegriffen) — mit dem Weſen meiner pvoss-haften Ichlichkeit — reduziert ; fo — verftändige ich mi mit mir felber, welches mir auto: nom — intellectuelle Befeligung gewährt, eine actio actionis causa — if. Zu Wahnfinn und Berzweiflung aber — führt dag Streben nad) felbfiproductiv zu erringen- der Metaphyſik — nach) felbftproductiv zu ertingender Er: kenntniß des nicht mehr Wvosg-haften — ein Wefen wie der Menſch, dag durch und durch pvoss-haft ſelber iſt. Was meine Thatfahen des Bewußtfenns, fo viele ſich ihrer — aus meiner gefammten Erfcheinungswelt — mit auch darftellen mögen, was fie überhaupt an fih — fryen, was insbefondere die Formen meiner Anfhauung (mir — gleichfalls Iihatfachen des Bewußtſeyns) an ſich — feyen, was felbft mein Sch an ſich — fey (Alles dag — durch: aus mir gegebene Dinge), Alles das — iſt fchon tiber das Gebieth des yvoıs-haften ‘hinaus, gehört fchon der Meta: phyſik an, dem nit mehr Yvoig- baften, steht alfo dem Phitofophieren — des duch und duch wvorc-haften Menfhen — nicht mehr zu, des Menfchen diefes Cul: minafionspunctes zwar, jedoch diefes Culminationspunctes telturen Lebens doh nur, — immer noh in Endlid= keit befangenen, fondern — fömmt nur dem nicht mehr govorc-baften — zu, dem Metaphpyfifhen, dem MW eltall als Unendlihes als Abfolutum, dem, ber die eine unendlihe Totalität ift als Au: Leib und All: Seilbftbewußtheit, ihm, von dem der Menfch blos den Ein: fall — haben kann, — den Einfall blos — und nie mehr, infoferne von Selbftproduziertem aus fic heraus, von * Aus dem genannten fich mir. barftellenden Litho-Phyto-Zoo An: tbropo-Poli-Biotismus (aud) alle meine Ideen Fietionen Santafiegebilde Gefühlsaufregungen u. dgl., ferner aud alles Gefhichts - Staats - u. dgl. Erfcheinen, in ſich fchließend)- 324 Seibftproduziertem aus dem buch und durch gvoss- haften Menſchen heraus, die Rede iſt, und nicht etwa — von gläus big erhorchter Offenbarung des Metaphufifchen, dieſes — durch Gott geoffenbaret. All mein Philofophieren kann ſtets nur naturhaft — gvoıg- haft — feyn, nie Metaphyſik; diefe — Eönnte mie nur duch göttlihe Dffenbarung werden; gibt 8 denn aber eine? vermag ich zu entfcheiden, welche — aus den manigfachen für göttlich fi) ausgebenden Lehren — göttliche. Offenbarung fey, — wirklich fey? vermag id) denn, die Criterien des Göttlihen — anzugeben? ufw. Arrierierter Zuftand der Philoſophen. Daß man, in. früheen Zeiten, fo lange man noch, unter dem ftitfhweigenden Selbftbekenntniffe nicht erlangter Miündigkeit, alle Gedanken aus" den griechifhen und roͤmiſchen Claſſikern f&höpfte, und fo lange noch den: Forfchern das Eigentliche — des hohen generellen und präzifen: Sinnes am Ausdrude: Nas turgefes * nicht aufgegangen: war im: Geiſte der -eracten MWif- fenfchaften ‚(dies fand ſtatt — erſt ſeit Newton), daß man damals an dem Vorurtheile von der moralifchen Freis beit — £ränfelte, dies: ift nicht zu wundern. Aber nicht wohl begreiflih wird es, wie jenes Vorurtheil, — auch nad); dem in die menſchliche Erfenntniß eingebrochenen Kicheitrahle ‘vom Naturgeſetze, der feit Newton unfer Wiſſen fo glorreich erhell⸗ te, — noch ferner fortwuchern kann. Es möchte die, Löfung des ſich, beim. erften-Anblide, als unbegreiflich hier uns Auf— dringenden — weſentlich darin liegen, daß Diejenigen, die man bisher (ganz falfh**) ausfhließend Phyſiker und: Naturfors fchee nannte, von den eigentlich fobenannten Philofophen (den All natur-Forſchern) — g.etremnt; ohne wechſelſeitige In— fluenz, ſich hieltenz ſo daß das ſeit Newton aufgegangene Licht, welches uͤber die geſammte Naturforſchung — ſich haͤtte verbreiten ſollen, blos dazu diente, die, ganz falſch, ausſchließlich fogemannten Naturforſſcher — mit Rieſenſchritten und: unter fichergefteltteri "Nefultaten vorwärts zu fördern, indes die eigentlich ſogenannten (metaempiriſch, aber ftetd Yvosc-haft nur, die Natur erforfchen koͤnnenden) Philo⸗ ſophen, vom Schwunge der ſeit Newtoniſchen Zeit nicht mit ergriffen, bisher immer noch — an den Knochen des Platonis- mus und Ariſtotelismus nagten, ſichtlich abmagernd, und in mittelaltrig ſcholaſtiſcher Scheu umherblickend, ob nicht etwa, bey freierm (von Autoritaͤt und poſitiver Satzung frey gehalte— nem) Aufſchwunge, ein scandalum abhorrendum gegeben wer— den möchte. + Richtiger: tionsimperativ. ” Die menfchliche Forſchung — Fann fi) auf nichts Anderes — je beziehen, als nur — auf Yvoıs auf Natur. Der Menſch ſelbſt — ift ja nur ein infergierender Theil — vos. All unſer Forſchen — it Phyſik, d.h. Naturforfdhyung- (Forſchung über Yvors), Forſchung über eines der, in folgender Sefammtheit enthaltenen, Mo— mente: Litho = Phyto = 300 = Anthropo - Poli : Biotismus. i x Auch Pſychologen, Geſchichtsforſcher, eigentlich _fogenannte Phitofophen (mögen dieſe immerhin als Metaphyſiker — fi) ganz falſch titulieren), find Naturforfcier oder Phyſiker, da. der Gegenffand menfchlichen Philofophierens — nur gvcıs-haft jeyn kann. Alle vom Menfchen getriebene Forfhung — ift Naturforfhung, ift ein Forfchen an der gvoıg. Freilich) aber — follten die Philofophen — die exacte Methode der Phyſiker befolgen, (Buquoy Efigen. . -). + Noch magte es z. B. Niemand unbefangen und in Eernhaft phitofophifchem Zone — in der Theologie — aufzuräumen, Naturnothwendigkeit, Modusabſolutheit, Dszilla: und meinem Beiſpiel 325 E Monpograpbien der Genera ber Falconidae von I: 3. Kaup. Fünfte Monographie. V.:Subfamilie. Buteeninae: 1) Buteo, 2; Pernis, 3) Polyborus, 4) Rostrhamus, 5) Ibicter. 1. Genus, Salfenbufjarde oder Bufjarde — Buteo Bechst.' Diagn., Naſenloch eifoͤrmig oder halbmondfoͤrmig, hori⸗ zontal, von gewöhnlicher Bildung am vordern Rand einer weis hen Haut ſitzend, die die Nafenhöhle bedeckt. Beſchreib. Schnadel von gewoͤhnlicher Höhe und Birvimg mit kurzem Schnabelhaken und ohne Zahn. Der Zügel mit von der Mitte ftrahlenförmig ausgehenden Borften bedeckt. Die Madenfedern von "gewöhnlicher Bildung und bilden deshalb weder einen! Kragen’ noch Zopf. Die Flügel find meift fang, felten ‘find’ ſie länger "oder kuͤrzer als der Schwanz: "Die Schwingen nehmen von der 2. bis 5. an Länge ju. Die 2. und 3 oder die 2.,:3:, 4., oder die 2.,: 31, 4. und’ 5. an’ der Innenfahne beſtimmt und meift! in einem rechten Winket aus— Tafel I. geſchnitten. Die Tarſen ziemlich hoch, befiedert oder vorn und hinten geſchildert. Zehen kurz, aͤußere und innere von faſt glei⸗ cher Laͤnge. tn? = 326 Dieſes Geſchlecht, nehmen wir die Adlerbuffarde mit befieder— ten Tarſen aus, enthaͤlt nur feige, ziemlich ſtupide Voͤgel, die zu wenig Fluggewandtheit beſitzen, um wirklich ſchaͤdlich zu ſeyn. Nur junge und kranke Voͤgel, kleine Saͤugethiere, wie Maͤuſe, Amphibien, Juſecten werden ihnen, zur Beute. Alle fallen auf Aas. Wie die Mehrzahl der Raubvögel niften fie auf fehr hohe Bäume und zur Zeit, ihrer Wanderungen fchlagen fie fi in große Gefellfchaften zufammen. Sie zerfallen in fünf natürlihe Subgenera, von welchen bie größere, Zahl auf America beſchraͤnkt iſt. Es ift dieß auch mit den, Genera der Buteoniuae. der Fall, indem von allen Genera America Repraͤſentanten beſitzt und, die Genera Polyborus Rostrhamus und Ibieter. ihm eigenthünlich find. Die 5 Oubgenera wiederhofen fehr deutlich die 5 Subfami- lien der Faleoninae und dieß ift mitunter fo deutlich, daß die Drnitholsgem in wahre Verlegenheit gerathen find, ‚die. Arten diefer richtig zu plazieren. Dieß iſt namentlidy mit dem die Sperber wiederholenden 3. Subgenus der. Fall, in welchen die Arten Wilsonii, lineatus, borealis Bald zu den Astures, bald zu den Buteones verfest wurden. Ich glaube, dag meine Art zu fehen, dieſem Zwiefpalt ein Ende machen wird, denn die ge- nannten Species ſind nach dem ganzen Totalhabitus Buffarde, allein die kuͤtzeren Flügel uſw. zeigen an, daß fie den Sperber: typus in ihrem Genus wiederholen. lag Archibuteo. Schnabel von der Wachshaut an gebogen. Die Fluͤgel erreichen die Shwanzipiße....2., . 3... und» 4. Schwinge beſtinimt / 50 und 6. ſchwach an der Innen— fahne ausgeſchnitten. Tarſen vorn und ſeitlich befiedert, nah hinten mit- Schildſchuppen. Sohlen ber Zehen ſtumpfwarzig, Nägel gewöhnlich. 1. Buteo lagopus, 2. strophiatus, 3. St. Johannis: _ - 1. Subgenus. Diagn. Schildfhuppen, welche die_feitlihen Federn verdeden. 2. Tachytriorchis. Schnabel von . der Wachshaut an gebogem. Die Flügel übers reihen den kuͤrze⸗ ven Schwanz 2. und 3. beſtimmt, 4. und 5. ſchwach an der Innenfahne aus— geſchnitten. Tarſen vorn und hinten geſchildert. Sohlen der Zehen ftumpfwarzig, Nagel gewöhnlich. 4. pterocles, 5. uni- color. Falkenbuffarde — Archihbuteo Brehm. Tarſen vorn und zur" Seite befiedert, hinten mit gefhuppt, vor den Nägeln mit 3—4 Scildchen. Befhreib. fämmtliher Subgenera. die übrigen find. den Winter, in waͤrmeren ‚Regionen, Sieh die Charactere der Zufammenftellung Diefes, Subgenus enthält die nobel- ften Arten, die noch am meiften Muth zeigen und feheuer als Sie lieben - Fältere „Gegenden und verleben Man finder ſie in allen Melttheilen, Neubolland ausgenommen. Der gemeine Falkenbuſſard — Buteo lagopus Falco Einn. Zarien 64 — 66 Mm. hoc. Die inneren Ad: felfedern weiß und roſtgelb mit großem ſchwarzem Flecken. Linn. Diagn. Naum. t. 34. 3.. Poecilopternis, Schnabel von der MWahshaut an gebügen, Die kurzen Fluͤ— geluͤberreichen nur die Hälften des Schwanzes. 2.,. 3. und 4. bes ffimmt, 4. ſchwach an der, Innenfahne aus— geſchnitten. Tarſ. vorn und hinten geſchildert. Sohlen der Zehen ſtumpfwarzig. Nagel gewoͤhnlich. 6. Wilsonii, 7. linea- tus, 8. erythronotus. 9, borealis. Zehen verfehen. Eräftiger gebaut. dunkelbraun „„gefledt. “Die ſchwarzbraun, einen dunfelen Schild bildend. ift an der Wurzel meiß mit dunkler breiter Endbinde. lere Theil iſt zuweilen mit 3—7 unregelmaͤßigen Querbinden 4. lehthyoborus. Schnabel‘ mehr geſtreckt und auf gefhwungen. Die‘ Flügel: erteichen nicht ganz die Schwanz: ſpitze. 2. bis 6. Schwinge ſchwach bogenfoͤrmig an der Innenfahne aus— geſchnitten. Tarſ. vorn und hinten gefchildert. Sohlen der Zehen 6 Nagel fehr groß, mehr gekruͤmmt und fpis. „10. busarellus. 5. Buteo. Schnabel von der Wachshaut an ge— bogen. Die Shügelner: ereihen nicht ganz das Ende des Bidstununenk 2., 3, 4. und 5 be: Fimmt, 6. ſchwach ander Innenfahne ausgeſchnitten. Tarſen vorn und hinten geſchildert. Sohlen der Zehen fumpfivarzig. Nagel gewöhnlich. 11. Buteo, 12. jakal, 13. augur, 14. rußinus. Beſchreib. Bon der Größe des ‚gemeinen Buſſards, allein Dben auf weißlichem oder. roffgelbem ‚Grunde langen . Seitenfedern. der Bruft Der Schwanz Der hel⸗ Variirt, wie alle Buteoninae, allein bildet Feine fo ftändige Varietaͤten wie der Mäufe-Buffard. zeigen: geringe Verſchiedenheit in den Ausmeffungen. Männchen und Meibchen - Ueberwin= tert im füdlichen Zeutfchland und niſtet fchon in Norwegen und. auf der. Infel. Rügen. Außer Europa kommt er merk: mwürdiger Weiſe auch am Cap und ferner in Nordaftica vor, lihen Haß gegen den Uhu. Auf der Kräbenhütte zeigt er mehr Muth und einen ungewöhn- Er wandert nur in Eleinen Zügen 397 und nimmt dem Wanderfalke, wie der Mäufebuffard gene Beute ab. die gefans Dimenfionen mas. — fem. Tarſe 6 — 64 Kopf 80 — 82 Mittelzehe 35 —. 40 Schnabel 22 — 24 Außenzehe 24 — 2 Mundwinkel 40 — 43 Innenzehe 23 — 23 Oberfluͤgel 250 — 260 Schwanz 212 — 215 Fluͤgelſpize 173 — 175 2) Der americanifhe Falkenbuſſard — Buteo Sancti-Johannis Gmel. Falco Sancti- Johannis Gmel. Falco niger Wils. t. fig. 1 u. 2. fem. Falco ferrugineus Licht. fem. Archibuteo regalis @. Gray, im brittifchen. Mufeum. Diagn. Xarfe 86 Mm. hoch. Schwanz; 230 Mm. lang. Das Männdhen Wilfon 53. Fig. 1 ift total ſchwarzbraun — Stirn weißlich — Nadenfedern an der Wurzel weiß. Die Schwingen an den Innenfahnen weiß. Schwanz mit 5 ſchma— ten linienartigen weißen Binden und meißer Endborde. Das Weib, als Falco ferrugineus Licht. oder regalis G. Gray im Sammlungen etiquettitt, gleicht dem jungen Vogel, Wilfon Tab. 53. 2. Dben ſchwarz, roftbraun und weiß geflect, Kopf, Wangen und Hinterhals weiß mit ſchwarzbrau— nen Schaftfleden. Vom Winkel des Unterfchnabels ein ſchwaͤrz— licher Streifen. Schulterfedern am der Wurzel weiß, fonjt roſt— voth mit ſchwarzbraunen Schaftfleden.. Die kleineren Deckfe— dern des Flügels ſchoͤn roſtroth mit fhmäleren und- breiteren fhwarzbraunen Schaftfleden. Schwingen 2. Drd., die großen Deckfedern der erften Schwingen, fo wie die bintern Schwin⸗ gen 1. Ordn. aſchgrau, ſchwarz gebändert. Die 5 bis 6 vor: dern Schwingen mit hellafchgrauen Außenfahnen und blendend weißen Schäften. Bon Innen zeigt der Flügel die Eleinen Dedfedern weiß, mit einzeln ſchwarzen und voftbraunen Flecken, die Streifen bilden. Die längften Dedfedern find an der Spise afhgrau, ſchwarz gefledt. Die obern Schwanzdedfebern find theils toftroth, theils weiß mit fchwarzen Schaft: und Querfleden und Bindern. Der Schwanz ift falt wie bey Circus rufus gefärbt, von unten weiß, von oben mit ſchmutzig grauroftrothem Anflug auf den Aufenfabnen und den mittleren Schmanzfedern, ohne alle Binden. Alte unteren Theile find weiß. Die Kropfgegend mit ſchwarzen Schäften ; die langen Seitenfedern mit einzelen ſchwarz⸗ braunen auf roftfarbigem Grunde gezeichneten Querfleden. Hoſen und Tarfen roftbraun. Die langen Hofenfedern an der Wur— zel und nach hinten zu weißlich, voftfarbig angelaufen mit ſchwarzen zadigen Querfleden. Sch habe die Befchreibungen nad) zwey Eremplaren entwor— fen, wovon dag Eine im Frankfurter, das Andere im brittifchen Mufeum fich befindet. ‚Beyde ffammen, aus Merico. Big jest habe ich Feine Weibchen aus Nordamerica unter ſucht, allein ich bin überzeugt, daß die, Mericanifchen von den NMordamericanifchen nicht verfchieden find. Der junge Vogel, den MWilfon abbildet, zeigt eine breite ſchwaͤrzliche Schwanzendbinde, allein iſt fonft bem ferrugineus ſchr ähnlich gefärbt, fo weit fich dieſes aus der mittelmäßigen Abbildung ertennen läßt. 328 Die Dimenfionen bes son mir befchriebenen Weibchens find: Kopf Mittelzehe 5.36: Schnabel 27 Außenzehe 26 Mundwinkel 44 Snnenzehe 25 Flügel 440 Schwanz 230 Zarfe 80 3) Der Indifhbe Falfenbuffard — Buteo stro- phiatus Hodgs. Aquila, strophiata Hodgs. Brit. Mus. Buteo leucocephalus Hodgs. Buteo hemila- nius Temm et Schlegel. Fauna jap. t. VI. Diagn. Faft fo groß als die Aq. naevia. Zarfe 93 Mm. hoch. Schwan; 256 Mm. lang. Befchreib. Bisjegt die größte Art der ganzen Abtheilung. Die Grundfarbe ift einfarbig ſchwarzbraun mit, breitem mweißli- chen Ring auf der, Oberbruft — Kopf und , Nadenfedern an der Wurzel weiß. Der weißichaftige Schwanz hat tigerfledige Bänder und Längsfleden. Die Schwingen find vor. den Aus— ſchnitten weiß, mehr oder minder grau ‚gewäffert, ie Er ift in Indien und China ein Standvogel, der im Win: ter bey. gefrorner Schneedecke häufig in’ dieſe beym Gehen ein: bricht und fo mehr oder minder: feine Zarfenfedern einbüßt. Nach folchen mehr. oder weniger ‚befchädigten Exemplaren, an welchen die Stoppeln der abgeriebenen Zarfenfedern jedoch leicht zu erfennen find, hat Hodgfon feinen Buteo, leneocephalus und die Herrn Temmind und Schlegel ihren Buteo hemi- lanius aufgeftellt; das als Aquila strophiata‘ Hodgs. im brittifchen Mufeum bezeichnete Eremplar hat jedoch die Zarfen wie die übrigen vollftändig befiedert, und ich laſſe defhalb diefer intereffanten Art den von Hodgfon gegebenen Namen. Ich thue dieg um fo lieber, weil diefer großer Freund der Orintho— logie troß allen begangenen Fehlern unverkennbare Verdienfte um die Indiſche Drinthologie ſich erworben hat. Dimenfionen. Fluͤgelſpitze 190 Kopf 92 Tarſe 93 Schnabel RS Mittelzehe 39 Mundwinkel 49-51 1. Schwanzf. 244 Dberflügel 300 6. — 256 2. Subgenus. $lugbuffard — Tachytriorchis’Kaup. Diagn. Die fehr langen Flügel überreichen die Spitze des Eürzeren Schwanzes. Flügelfpige länger als bey den übrigen und geht in die Länge des Oberfluͤgels 14 mal. Zweite und dritte Schwinge fcharf, 4. und 5. ſchwach an der Innenfahne ausgefchnitten. j Sie fcheinen auf Südamerica beſchraͤnkt zu feyn. 4) Der Temmindifhe Flugbuffard — Buten pterocles T'’emm. pl. col. 56. 139. Buteo albi- caudatus Vieill. Ene. 1223. Spiza&tus leucurus Fieill. Enc. 1257. Aquila cola blanca Azara. Befhreib. Schieferſchwarz mit aſchgrauem Anflug und rofteothen Fleden auf Schultern und deren Dedfedern. Kopfs und Hinterhalsfedern an der Wurzel blendend weiß, Unterruͤcken weiß, roſtbraun gebändert. Dbere Schwanzdedfedern weiß, Schwingen 2. Ordn. ſchwarzbraun gebandert. Schwanz; an der Wurzel weiß mit fchmalen grauen Linien und fchmarzer, weiß geränderter Endbinde — Kehle ſchwarzbraun, hufeifenför- mig, die weiße Kopfgegend begranzend. Die Seiten find meiß, 329 ſchwarzbraun gebändert , Hofen und untere Schwanzdeckfedern weiß, erftere fein verlofchen gebändert. Der junge Vogel, welchen TZemmind pl. col. 139 abbilbet, ift oben. ſchwarzbraun ‚mit roſtrothen Federraͤndern. Wangen und Seitenhals roftgelb mit. [hwarzen Schaftfleden. . Kinn und Kehle mit hufeiſenfoͤrmigem fchwarzem Fleck. Bruft und, Bauch fhmusigweiß, ſchwarz gefledt. Die Hofen mit roftfarbigen Flecken. Schwanz weiß mit verlofchenen fchmalen, Binden. Dimenfionen. Tarſe 891-92 Kopf 86-91 Mittelzehe 40-41 Schnabel 24 Außenzehe 23 Mundmwinkel 42-43 Innenzehe 26 Oberfluͤgel 256-266 1. Scwanzf. 180-191 Fluͤgelſpitze 176-180 6. — 170-208 Diefe Art wurde, von Matterer und mir früher mit dem Buteo erythronotus verwechfelt, welcher im Bau des Flügels total verfchieden ift. Die Sage, als befige das Wiener Mus feum eine große Suite von beyden Arten, bie fo in einander übergingen, daß fie nicht zu unterfcheiden wären, kann, ift fie begründet, nur auf einer hoͤchſt oberflächlichen Anficht beruhen. G. Gray überführte mich, indem er mir die beyden Arten im brittifhen Mufeum vorftellte, augenbliclich meines frübern Irr— thums, der zu entichuldigen war, indem ich den erythronotus nur nad). Abbildungen Fannte. Diefe Art ift in Braſilien gemein. 5) Hierher gehört noch die Kleinere Art, welche d’Orbigny im ‚Magaz. Zool. 1837 p. 7 unicolor und ©. Gran bey weitem paffender albonotatus im brittifhen Mufeum genannt bat. Sch werde fie fpäter ausführlicher befchreiben. Er ift ſchwarz mit verftediten runden weißen Fleden auf den unteren heilen. 3. Subgenus. Sperberbuffarde— Poecilopternis Kaup. Diagn. Die Flügel find Eurz und überreichen nur die Hälfte‘ des langen Schwanzes. Zweite bis 4. fharf und be— ffimmt, 5. ſehr ſchwach ausgefchnitten. Befchreib. Sie haben eine weißliche Stirn, an der Mur: zel weiße Nadenfedern, groͤßtentheils weiße Innenfahnen der Shwungfedern, an der Wurzel weiß getüpfelte oder quer ges ftreifte Schulterdedffedern, weiß gebänderte und gerandete obere Schmwanzdedfedern und quergebanderte Hofen. Im der Jugend haben fie ein lichteres mehr längsgefledites Kleid und einen mıt jahlteicheren Binden verfehenen Schwanz, der im Alter eine ges tingere Zahl Binden erhält. Die fammtlichen Arten gehören dem Norden und dem Süden von America an und waren vor C. Bonaparte nicht gehoͤ— rig gekannt, indem man die Sungen von lineatus und borea- his zu Arten erhob, oder fie zu den Astures zählte. 6) Der Wilſonſche Sperberbuffard — Buteo Wilsonii ‚Bonap. Falco, pennsylvanicus* Wils. 54. 1.** Falco latissimus Ord. Sparvius platypterus Vieill. Diagn. Kopf und Schnabel 65 Mm. lang; der gefchils derte Theil der Tarfen 36: Mm. hoch. * Die Benennung ;pennsylvanicus ift bereits bey. Nisus velox, sive fuscus verbraudt und der Name latissimus und platyp- terus unpaffend. ** Die Abbildung ftellt ihn im Verhältniß zu borealis, lineatus zu groß vor. Iſis 1847, Heft 5. 330 Befhreib, Alter Vogel. Er iſt unbedeutend größer als bie Asturina magnirostris, dem.er, überhaupt ähnlich if. Won oben fhwarzbraun, das mit der Jahreszeit abgebleichter und fahlee wird. Das Eleine » Gefieder zeigt beym Aufheben - der Federn dunfele Bänder und meiße Sleden. Die Schwingen 2. Drdnung zeigen ebenfalls mehr, oder weniger deutliche Binz den, und eine breite ſchwarze licht bordierte Endbinde. Die Schwingen zeigen auf den Innenfahnen 5—6 ſchmale, weit von einander abftehende ſchwarze Binden, die nicht bis zum Rande gehen und. defhalb nur fhwah auf der innern Seite durchleuchten. Die Eleineren Dedfedern weiß mit einzelen ſchwarzen Sieden. Don den weißwolligen Zügelfedern hängt eine Parthie ſchwar— zer Borften: über den Mundwinfel herab, von dem ein ſchwarzer Badenftreifen die lichtere Kehle von „den braungrauen Wangen abſcheidet. Die Kehle mit ſchwaͤrzlichen Schaftfleden. Die Federn der Kopfgegend afchgraubräunlich, roſtroth tingiert, an den Rändern weiß gefledt und gebordet. Auf der Bruft:, Bauch: und Seitenfedern. ift das Meike vorherrfchend, mit 3—5 roit: rothen Querbändern auf, jeder Feder. » Die Hofen weiß, roſt— gelblich angeflogen mit roftrothen Pfeilbandern. Untere Schwanz: dede weiß. Der Schwanz iſt fehwarz; auf der hinteren Eleineren Hälfte mit breitem weißlichen Band; am oberen Deittel ein 2. ſchma— les und nach der Wurzel ein drittes noch fchmäleres weißes Duerband. Das Ende des Schwanzes ift lichtbraun und weiß. Bon unten ift der Schwanz weißlich “mit 3 afchgrauen oder ſchwaͤrzlichen Binden. Die jungen. Vögel haben auf weißlichem oder roitgelblichem Grund — Kopf und. Hals ſchwarzbraun gefleckt, über die. Au— gen einen. lichteren, Streifen. . Die ‚unteren Theile ‚mehr. oder weniger. weiß oder roftgelb mit mehr oder weniger zahlreichen fhwarzbraunen Längsfleden, die auf den Hofen die Schippen« form des..Kartfpiels annehmen. . Die Flügel find fhwarzbraun mit roftrothen und weißen: Sleden und Rändern. Der Schwanz iſt von oben dunfelbraun, von unten an den Innenfahnen weiß- lich mit 6—7 ſchwarzen Binden und. einer breiteren licht ges bordeten. Endbinde. Diefe Art lebt in Nordamerica. geht, ift mir unbekannt. Mie weit ihre WVerbreitung Dimenf. alt — jung?& Tarſe 59 — 61-62 Kopf 65. — 65 Mittelj. 32415 — 32+15 Schnabel. 19 — 17-18: Außenz. 22412 — 22412 Mundw. 30 — 30-31. Snnenz.18+174— 18419 Oberfluͤgel 170 — 175-180. 1.Schwanz..145 — 158-164 Flügelfpise 100 — 110. 6. 140: — 164-172 T) Der gebänderte Sperberbuffard — Buteo lineatus Gmel. Vieill. Falco lineatus Gmel. Wils. 53. 3. (ad.) Falco hyemalis Wils. 35. 1. (juv.) Diagn. Der Flügel iſt 332 Mm. lang. Alter Vogel. Mit ſchwarzem, ſchmal fuͤnffach weiß ‚gebän- dertem Schwanz. Von oben an Kopf und Hals und dem oberen Fluͤgelrand roſtroth, mit dunkelbraunen, aſchgrau angeflogenen Schaftfleden. Die meiſten kleinen Federn des Flügels, fo wie die Schwung— federn 1; und 2. Ordnung mit durchausgehenden weißen oder roftgelblichweißen Querbinden, die dem Flügel ein ſehr buntes Anfehen geben. Won Innen ‘zeigt der Flügel auf bläulichweiz ßem Grunde 5— 6 ſchmale ſchwarze Binden. Alle unteren Theile 22 331 toftroth, Kehle und untere Schwanzdede am lichteften, faft weiß: ih. Bruft, Bauch, Seiten und Hofen lichter, zumeilen faft weißlich gebändert. Der junge Vogel, Wilfon 35. 1 ift ähnlich wie der junge Wilsonii gefärbt und zeigt Kopf, Hals und die unteren Theile, weiß, die Hofen odergelblidy mit ſchmalen langen Schaftfleden. Der Schwanz zeigt auf braunem Grunde an 8 fchmale lich: tere Binden. Er kommt im Winter in die americanifchen Freiſtaaten dus dem hohen Norden und verläßt diefe wieder im Mär; und April. Von dem jungen Vogel fagt Wilfon, daß er ein ges ſchickter Froſchfaͤnger ift und daß er Individuen geöffnet habe, die Nefle von 10 größeren und Fleineren Froͤſchen im Kropfe hatten. Vom älteren erzählt er, daß er an Seen und Suͤm— pfen ſich aufhalte und Lerchen, Regenpfeifer und Enten fange; nach demfelben Drnithologen hat er einen hohen, allein untegel- mäßigen Flug. Dimenfionen, Tarſe 80 Kopf 75 Mittelzehe 34 Schnabel 22 Außenzehe 25 Mundwinkel 36 Innenzehe 28 Oberfluͤgel 222 1. Schwanzfeder 196 Flügelfpige 116 6. Schwanzfeder 198 8) Der bunte Sperberbuffard — Buteo eryth- ronotus King. Haliaätus erythronotus King. Bu- teo trieolor d’Orb. Voy. de l’am. mer. pl. 3. Buteo varius Gould. Diagn. Flügel 398, Schwanz 190 Mm. lang. Er hat die Größe des Mäufebuffards und ift der fchönfte in feinem Untergefchlechte. Der Kopf und ein Streifen, welcher die weiße Kehle von dem brennend toftrothen Hals unterfcheidet, ſchiefergrauſchwarz. Rüden: und Schulterdeefedern roftroth mit ſchwarzen Schaftfleden. Flügel fchieferblaugrau mit unzähligen ſchmalen ſchwarzen Binden auf den Eleinern Federn fowohl, als auf den Schwingen. Von unten weiß mit feinen verlofchenen afchgrauen QDuerlinien und groberen mehr ſchwarzen Bändern auf den Seiten und unteren Dedfedern der Flügel und der oberen Schwanzdede. Flügel von Sinnen vor den Ausfchnitten weiß und bläulichweiß mit 5—6 fchmalen ſchwaͤrzlichen Binden. Bon den Ausfchnitten an find die Schwingen fchwarz. Schwanz weiß mit breiter ſchwarzer Schwanzbinde, die licht: grau und weiß geborbet if. Das Weiße des Schwanzes zeigt an 8—9 ſchwarzgraue, linienartige Querbinden. Diefe Art ift in Chili und auf den Falklandsinſeln gemein und zeigt mit Haliadtus aguia fo außerordentlich viel Analogien, daß es King verzeihlid ift, einen Haliaetus aus ihm gemacht zu. haben, indem. biefer Neifende mahrfcheinlih den im gleichen Lande gemeinen H. aguia mit ihm verglichen hat, Der Schna: bel ift bey beyden Arten faft der namliche, nur daß der aguia denfelben mehr ablerartig geſtreckt bat. Die Färbung des Kopfes, die Bänder des Eleinen Gefieders des Vogels, der unteren Theile und der inneren Deckfedern ift bey beyden gleich. Die Fußbildung ift bey beyden Arten fo total übereinftim- mend, daß ich keinen Unterfchied auffinden kann. Mer daher die Wiederholung des Sperbertypus in diefen bey: den Formen nicht begreift, begeht nach feinen Anfichten feinen Fehler, wenn er den Buteo erythronotus zu einem Haliaetus oder den aguia zu einem Buteo macht. Die Nepräfentation 332 von einem und demfelben Typus iſt fo fchlagend, daß jeder, der nicht den Totaleindruck berüdfichtigt und genau die Kennzeichen beyder Genera geprüft hat, total verwirrt werden muß, wie er beyde Formen ftellen fol. Die Adlergröße, die ftärferen Krals len, der graͤdere Schnabel, die härteren Schwung und Schwanz⸗ federn und die den meiften Aquilinae eigenthümlicy in eine Spige fih endigenden Schwingen 2. Ordnung machen den Aguia zu einem Haliaëctus und die Gegenfäße den erythro- notus zu einem Buteo. Auf jeden Fall nehmen beyde Arten in ihren Subgenera die nämliche Stelle ein, denn fie repräfentieren ſich auf dag voll: ftändigffe. Zu bedauern ift eg, daß man die Lebensart von beyden Arten fo wenig Eennt, um aud hierin vergleichen zu koͤnnen. Dimenfionen Kopf 82 Tarſe 81 Schnabel 24 Mittelzehe 40 Mundwinkel 42 Außenʒ. Oberfluͤgel 251 Innenz. Fluͤgelſpitze 147 Schwanzf. 190 Später werde ich die Kleider dieſes intereſſanten Buſſards beſchreiben. 9) Der nordiſche Sperberbuſſard — Buteo borealis Gmel. Falco borealis et jamaicensis Gmel. Wils. 52.2. (ad.) Falco leverianus Wils. 52. 1. (juv.) Falco ferrugineocauda Vieill. Ois. Am. Sept. t. 6. Buteo americanus Vieill. Aceipiter ruficaudus Vieill. Ois. Am. t. 44. bis. Diagn. Flügel 375, Schwanz 235 Mm. lang. Er ift bedeutend: größer als; der) lineatus und hat gleiche Größe mit dem erythronotus, von dem er fih in den Dimen- fionen duch Eürzeren Schwanz unterfcheidet. Der alte Vogel hat einen roftrothen, ſchwarz bordierten, weiß gerandeten Schwanz. Kopf, Hals, Badenftreifen, Oberrüden und Flügel [hwarzbraun. Das Eleine Gefieder mit toftgelblis chen Flecken. Schwingen 1. und 2. Ordnung ſchwarzbraun, ſchwaͤrzlich gebändert. Untere Theile roſtgelblich mit feinen ſchwarzen Längsfleden und pfeilförmiger Zeichnung auf den Hofen. Der Schwanz iſt roth, an dem Ende mit [hmalem ſchwarzen Querftreif und weißer Borde. Ben jüngeren Wögeln zeigen fi auf dem rothen Schwanz, naͤchſt dem Schaft, Spu— ren von 11 ſchwarzen Querbinden, die bis auf dag Endband bey ſehr alten Vögeln erlöfchen. Dir junge Vogel Wilfon 52. 1 hat die-Bruft- weiß, bie Kropfgegend. und. den. Bauch fehwarzbraun gefledt. Die Hofen zeigen breitere Flecken. Der bräunlihe Schwanz mit 8—10 mit den Spigen nach eben gerichteten fchmalen ſchwarzen Quer: binden und meißer Endborde. Diefe Art nifter in den ameris canifchen Freiftaaten. Die Sungen werden nah Wilfon von den Aten mit Fröfhen und Cidechfen gefüttert, welches wahr: foheinlih auch im Sommer die Hauptnahrung der Alten ift. Dimenfivonen. Kopf 78 Tarſe 80 Schnabel 25 Mittelzehe 41 Mundwinkel 39 Außenzebe 30 Oberfluͤgel 240 Innenzehe 28 Fluͤgelſpitze 148 Schwan; 235 333 4 “ee Fifh: Falken Buffard — Ichthyo- borus Kaup. Der Schnabel ift etwas aufgeſchwungen mit Ian: gem Schnabelhaken. Zweite bi8 6 Schwinge ſchwach bogen: förmig ausgefchnitten. Zehen mit groben Schildern ' belegt. Nägel mit doppelten, erhabenen Kanten. Mittelkralle mit ſchma⸗ lem fehneidenden Anhang und vorfpringendem Kiel in der Mitte, Aeußere Kante ſcharf und fchneidend. Sohle der Zehen: fpig- warzig wie bey’ Pandion. Shre Lebensart iſt leider wenig gefannt, und nur fo viel weiß man, daß fie Fifche freffen, wozu auch ihre Fänge ganz vortrefflich eingerichtet find. Die eine Art, die man bis, jegt kennt, | und die unter den: verfchiedenften Namen! in den Wer: zeichniffen eingeführt iſt, lebt im Süden’ von America. 10) Der roftroche Fiſch-Falken Buffard — Buteo aequinoetialis Lath. Gmel. Falco aequinaetia- lis Lath. Gmel (juy.) Le Busen. Vaill. ois. d’Afr. 21. (juv) Polyborus buson Vieill. Buteogallus eathartoides Less. Azara No. XIV. Falco nigricol- lis Lath. (mittelalt) Falco. busarellus Dawd. Vaill. 20. (mittelalt) Falco busarellus Daud. Pr. Max. (alt) Aquila milvoides Spix. (alt), ‚Azara No. XII. Cir- cus leucocephalus Vieill. (alt) Den alten Vogel hat Spir unter dem Namen milvoides in den Avium Species novae (eine wahre Sathre liegt in dem Titel diefes Werkes) abgebildet und Latham hat den mittel- alten unter dem Namen nigrieollis beſchrieben. Der Prinz von Neuwied gibt, wie gewöhnlich, die vortrefflichfte Beſchrei— bung, unter Benennung F. busarellus Daud. Azara be: ſchreibt ihn mach feiner Art fehe genau als La buse des savannes noyees, a tete blanche No. XIU., nad) weldyem Bieillot feinen Circus lJeucocephalus geftempelt, obgleich Sonnini ihn bereits für den busarellus erkannt hat. Befchreib. , Totalgefieder brennend roftroth. Kopf roftgelb, am lichteften an der Stirn, Kehle und Wangen, wo es faft weiß ift. Scheitel dunkler‘ coftgelb mit ſchwaͤrzlichen Schäften und afchgrauen Schaftfleden. Ueber der Kropfgegend ein ſchwar— zer hufeifenförmiger Fleck, nach welchem Lat ha m ihm den Na- men atricollis gegeben hat. Einzelne Federn des kleinen Ge— fieders des: Flügels, des Nüdens mit: feharf beftimmten blau- ſchwarzen ſchmalen Schaftfleden, die breit roſtroth eingefaßt find. Die Schwingen 2. Ordnung mit breiten ſchwarzen End: fpisen die nad hinten zu mehr und mehr roſtroth und ſchwarz gebändert erfcheinen. Hauptſchwingen fhwarz, von Innen mit bläulihem Anflug. Der Schwanz hat eine "breite Schwanzbinde von ſchwarzer Farbe und ift an der oberem Hälfte rofiroty, ſchwarz gebändert. An feifchen Federn zeigt die Endbinde eine roftgelbliche, dunkel— afehgraue Borde. Nach dem Prinzen ift die Iris und die Wachshaut braͤunlich— gelb. Nach ihm’ zeigt das Weibchen einen weniger deutlichen Kehlfleck, bie Bruft iſt mehr roſtgelb und diefe Federn, fomie die des Hinterkopfes tragen fihwächere, feinere und blaͤßere Scafeftriche: Die: Befchreibung,, welche der Prinz von dem männlichen Vogel gibt, iſt nach einem: Vogel gemacht, der nicht vollftändig das Kleid des alten Vogels erhalten hat. In diefem Kleide ift die untere Seite einfarbig roftrotb und die Hofen haben Eeine Spur von Binden. Einen folhen fehr alten’ Vogel befigt Diagn. — 2 — — 334 das Frankfurter Muſeum. Die Abbildung, die Spix Tab. 1.d gibt, iſt von einem ebenfalld nicht vollftandig alten Wogel ent— nommen, denn der Kopf ift mehr roſtroth als hellroſtgelblich weiß. Es ift moͤglich, daß der alte Vogel im vollkommen frifch vermauferten Gefieder die Kopffedern dunkler hat und daß der mehr mweißliche Kopf durch das Ausbleichen der Federn entiteht. Ein weiblicher Vogel, welcher der mittelmäßigen Abbildung gleicht, welhe Vaillant: in den Ois..d’Afrig. pl. 20 gegeben bat, zeichnet: fich aus durch einen. roſtgelblichen Kopf und Hals mit ſchwarzbraunen ſchmalen Schaftftrichen. Der Rüden. ift fhwarzbraun, roſtgelb quergebandert. Die £leinen Flügelfedern und die Schwingen 2. Ordnung lebhaft roſtroth mit: fchwarzen Querbinden. Oberbruſt und. Kropfgegend mit fcymalen und breiten Echaftftreifen und.breiteren ſchwarz eingefaßten braunen Flecken. Die Hofen mit. 2—5 pfeilföcmigen ſchwarzen Quer— binden. Innere Dedfedern des Flügels ſchwarz gebändert, bie Längften mit. breiter. fchwarzer Endborde. Die Schwingen von Innen mit roftröthlihem Spiegel, hinter den Ausfchnitten mit 15—14 ſchwaͤrzlichen Querbinden im Ganzen. . Der Schwanz mit. coftgelblichrother Wurzel und, breiteren ſchwarzen unregels mäßigen Binden, breiter, ſchwarzer Endbinde, die an frifchen Federn ‚eine cofigelbliche Borde hat. Von unten zeigt die — Endborde 4—5 hellere Querbinden. Im letzteren Kleid wird er als Buteo oder Faleo busarel- lus Vaill. Daud. beſchrieben. Ich halte es für ein Ueber: gangskleid zum alten Vogel. Sehr vom alten Vogel ift das NeftEleid abweichend, welches Latham und Gmelin als Falco aequinoctialis befchreiben und fpäter nah Vaillant's irrigem Vorgang, als Falco buson, Buteogallus buson, Buteo buson aufgezählt wird. Die Befchreibung, die Latham als Aequinoctial‘ Eagle gibt, ift ziemlich genau und da diefer Name: der Altefte iſt, und nicht. den jüngern Vogel als Kleid bezeichnet, fo habe ich ihn zur Bezeihnung der Art gewählt. Er ift fhmarzbraun mit weißen Wurzeln und. etwas Noft- roth am Kopf und Hals. Wangen roftgelblih, Schulterdeck— federn an den Raͤndern mit roftrothen Längsſtreifen. Schwin— gen 2. Ordnung. wie bey, dem vorigen Kleide voffroth und ſchwarz gebändert. Untere Theile roftrothbraun mit unregelmäßigen ſchwarzen Zickzackſtreifen und einzelnen unregelmäßigen - weißen Flecken. Obere Schwanzdede ſchwarz mit weißlihen Kanten. Schwanz [hwarzbraun, gegen, die Mitte hin mit pfeilförmiger weißer Binde und weißlicher Borde. Won Unten zeigt ber Schwanz über der weißen Binde noch eine zweite von. roftgel- ben unregelmäßigen $leden. Vom Innen zeigen die Schwin- gen an der Murzel einen! weißgelblichen Fleck und auf roͤthli— dem Grunde dunfelgraue Marmorierung. Der Vaillantiſche buson zeigt die. untern. Theile und. die Hofen roftröthlih mit ſchmalen ſchwarzen pfeilförmigen Binden. Die Zeichnung ift namentlich, was Schnabel und Wachshaut betrifft, total verfehlt. An dem jungen Vogel find die Warzen der Zehenfohlen. weni- ger ſpitz und es mag deßhalb wie bey vielen andern Raubvögeln die Nahrung dev Jungen eine von bem- alten verfchiedene feyn. Dimenfionen: Alter — Mittelalter 2 — Junger Vogel. 79 Kopf — 79 — Schnabel an — 29 — 27 Mundwinkel 38 = 38 — 38 Pr 339 Dimenfionen AterBog. A — Mittelalter 2 — Innger Vogel. Dberflügel 233 — 260 — 240 Flügelfp. (nicht ausgewadhjf.) — 128 — 85 Zarfe 80 — 88 — 80 Mittelzehe 45 — 484235 — 44 Außenzehe 31 — 31422 — 32 Innenzehe 31 — 29426 — 29 Schwanz 5 — 185 — 170 Der Prinz gibt eüldenbi Notizen über feine Lebensart. In Brafilien habe ih ihn vorzüglich bäufig in den füdlihen Ge: genden gefunden und zwar nie in zufammenhängenden Wäldern, fondern an Seen. Er fliegt ſtarkſchwingend umher, fist und geht auf der Erde, und mählt gewöhnlich feinen Stand Auf der Spitze eines Strauches, wo man ihn an feinem voftrothen Gefieder und dem meißen Kopf von Ferne erkennen Fann. Seine Nahrung ift wie die aller buſſardaͤhnlichen Voͤgel fehr mannidyfaltig. Er umfliegt die Seen und Suͤmpfe, um: barin Amphibien, Schneden, Infecten, Eleine Vögel, Mäufe und aͤhn— liche Gegenftände aufzulefen, auf den Zriften mit Geſtraͤuchen abmwechfelnd, fieht man ihn ebenfalls, Der Prinz bält die Spirifche Angabe, daß er ein Fifcher fey, für einen Irrthum, allein ich glaube mit Unrecht, denn man darf nur feine Krallen und feindornigen Zehenballen anfehen, um fidy zu überzeugen, dak Herr Spir eine richtige Beobachtung gemacht hat. Sch zweifle fehr, daß er wie unfer Pandion durch Stoftau: cben die Fifche fängt, fondern ich glaube vielmehr, daß er fie im, feichten Waſſer, wie Milvus ater, und einige Cirei, weg- nimmt. Auch ift e3 ficher, daß er auch Amphibien, Schneden und andere Thiere frißt, wie es alle Buffarden zu thun ges wohnt find. Die Brafilianer Eennen diefe Species unter der allgemeinen Benennung Gaviao. In Cayenne nennen fie ihn paagni roux. Nah Spir heißt er in Brafilien Panema. 5. und legtes Subgenus. Buffard-Buffarde oder Mäufe: buffarde — Buteo Kauy. Diagn. Zarfen vorn und hinten mit Schildtafeln, * nach den Sehen Hin und diefe an der Wurzel gefchuppt. Die Flügel lang und erreichen die Schwanzfpige. Zweyte bis 5. Schwinge an der Innenfahne faft in einem rechten Winkel ausgefchnitten. Sohlen und Zehen ſtumpfwarzig. Sch kenne mit Sicherheit nur 4 Arten, die alle an Größe unfern gemeinen Buffard nicht bedeutend übertreffen und diefem in ber Lebensart bey näherer Kenntniß gleichen werden. Sie variiten im Gefieder bedeutend. 11) Der Rüppelifhe Mäufebuffard — Buteo augur Riüpp. Buteo augur et hydrophilus Rüpp. Neue Mirbelth. Tab. 16 und 17. Diagn. Im Alter mit brennendroftrothem Schwanze, der an der Spige mit ſchmalem fchwarzen Endband, oder mit Spu— ten deffelben verfehen ift. Die Schwingen 2. Drdnnng hell aſchgrau, ſchwarz gebändert. In der Jugend mit bräunlichem, gebandertem Schwanze. Tarſe beym Weibchen 90, Mittelzehe 48 Mm. lang. Er gleicht durch den rothen Schwanz und durch die gebaͤn— derten Schwingen 2. Ordnung dem Buteo jakal mehr als jedem andern, allein unterfcheidet fich von diefem durch. ftärfere Di— Individuell zumeilen aefchuppt, indem die großen Schilder in Eleinere fich theilen. 336 menfionen und daß fein Gefieder mehr der Variation unterwor- fen ift, als der Jakal, deſſen Kleid conftanter if. Auch mit dem Buteo borealis, der jedoch in eine andere Abtheilung gehört, zeigt. er Analogien. Er ift über ganz Nordafrica ver breitet und ‚dafelbft ein ganz: gemeiner Vogel, Die fhwarze Varietaͤt, welhe Ruͤppell Tab. 16. Fig. 1 als junger Augur abgebildet hat, ift total ſchwarz mit. voftro- then Fleden an der oberen und unteren Schwanzdede. Die Endbinde des Schwanzes ift deutlich und ſchwarz. Es iſt ein altes Maͤnnchen. Die ſchwarzkehlige Varietaͤt. Alle unteren Theile blendend weiß, Kehle ſchwarz auf weißem Grunde, obere Schwanzdecke roftroth, die untere an den Enden der Federn roftroth;, jüngere Sindividuen haben auf der Bruft roſtgelbliche Flecken. Ein Individuum, welches diefer Warietät fehr nahe fteht, hat die Kehle weiß und die untere Schwanzdecke ift toftroth ange: flogen. Ruͤppell bat ihn Tab. 16. Fig. 1 abgebildet. Tab. 17. Big. 1 ift ein junges Weibchen, deffen Kehle fchwarz gefledt ift. Tab. 17. Fig. 2 ift ein junges Meibchen mit. roftrothen, ſchwarz geflammten unteren Theilen und ſchwarzem Bauch. Er wurde im December erlegt und iſt dag Neſtkleid. Dimenfionen eines Meibchens. Kopf 95 Schnabel 30 Höhe 20 Dberflügel 840 FSlügelfpige : 108 Tarſe 92 über die Hälfte 52 Mm. ‚befiedert, Mitteljebe 45-421 Außenzebe 34417 Innenzehe 29-29 Schman; 206 12) Der roftfarbige Mäufebuffard — Buteo rufinus Rüpp. Rüpp. in der Fauna abyss, Buteo longipes Jerd. Madr. Journ. Lit. and sc. 1839. 19. Diagn. Die Lange der Mittelzehe bedeutend. Fürzer. als der gefchilderte Theil: der Zarfe. Befhreib. NRüppell fand von dieſer Art ein einziges Eremplar in Abpffinien und fuchte vergebens fie- ſpaͤter zu er⸗ ' halten; fie ift in Afien einer der gemeinften Vögel und wurde fpäter von Ferdon als Buteo longipes noch einmal beſchrie—⸗ ben. Diefe Art weicht am meiften von ıden übrigen und na: mentlich in der Zeichnung des Schwanzes ab. Dieſer iſt an der Wurzel weißlichaſchgrau, dunkel'marmoriert, nach der, Spiße toftroth und dafelbft mit ſchmalen ſchwarzen Binden verſehen. Un der äußeren Schwanzfeder zeigen fih Spuren won 9 Quer⸗ binden. Das Totalgefieder iſt roftgelb mit ſchwarzbraunen Schaftfleden, melche auf den Seiten‘ des: Halfes und auf der Bruft nur Schaftjtriche darftellen. Hofen und Bauch am dun— £elften. Obere Schwanzdecke ſchwarzbraun, roſtroth gebaͤndert und geraͤndert. Die untere aͤhnlich gezeichnet, allein" Lichter. Die kleineren inneren: Achſelfedern roſtgelblich ſchwarz gefleckt und die längſten, wie gewoͤhnlich, dunkelaſchgrau. Die Faͤrbung der Schwingen iſt wie bey den uͤbrigen. Die aͤußeren Fahnen der Schwingen ſind mehr aſchgrau und die Schwingen der 2. Ordn. nicht auffallend gezeichnet; fie find braun mit ver— loſchenen Querbinden. Das Ruͤppellſche Eremplar iſt in Weibchen. Die juͤngeren Maͤnnchen des brittiſchen Muſeums — sine 337 düftere Farbe... Der Schwanz längs der Mitte der mittleren Schwanzfedern roftgelb mit dunklen zadigen und unbeftimmten Duerbinden, wie die) Übrigen." Die Innenfahnen an den Raͤn— dern roſtgelb, ſchwarzbraun marmoriert. Dimenfionen. fem. — mas. Kopf © 85 ,— 72 Schnabel 24-25, — 21 Höhe 17-18:— 13-14 Mundwinkel 45 — 35 Dberflügel 260 — 217 Flügelfpige 182-185 — 151 Tarſe 83 — 68 Mittelzehe 38 — 34 4. Schwanzfeder 2411 — 197 LER — 225 — 204205 Man kann annehmen, daß dag Ruͤppellſche Eremplar in Abyſſinien erlegt, ein zufaͤllig verſtrichenes war, und daß dieſer Buſſard ein aͤchter Aſiat iſt. Er findet ſich fehr häufig in den engliſchen Sammlungen als indiſcher Vogel bezeichnet. * 13) Der Fakakı Mäufebuffard — Buteo jakal Vaill. Daud. Vaill. Ois d’Afr. pl. 16. (kenntlich) Diaan. Schwingen 2. Ordnung hellafhgrau mit dunklen Sleden und ſchwarzer Endbinde. Mittelzehe 42—43 — Tarſe 80—89, Schwanz 190—196 Mm. fang. Innere Deckfedern des Flügels ſchwarz. Diee Art von Vaillant am Gap entdeckt jteht in feinen Dimenfionen zwifchen dem Augur und dem gemeinen, und ift in feiner Färbung mehr dem Augur, als den übrigen vergleich- bar. , Schwanz roftroth und etwas weiß find die vorherrfchen: den Sarben. Bon oben her ſchwarzbraun «mit weißer Wurzelhaͤlfte an Kopf, Naden und: Oberrüden. An legterem kommt das Weiße häufig- fo. zur Herrſchſchaft, daß das Schmarze auf Schaftitriche reduciert iſt, die. fi gegen die Spike der, Federn hin’ tropfenar: tig erweitern... Häufig ift dann das Meiße mit Roftröthlich befehmust. Das kleine Gefieder ift fchwarzbraun »undı die Sculterdedfedern ebenfo, allein mit verftedten roftrothen und weißen. Sleden, Binden und meißer Endhälfte. Die Schwingen 2. Ordnung ſchmutzig afchgrau mit ſchwarzen Binden: rüber beyde Fahnen und breiter ſchwarzer Endbinde. ſchwarz; vornden: Ausfchnitten afchgrau, ſchwarz gebaͤndert, ‚mit weißen Schäften; Von Innen find die Dedfedern fehwarz ,. die haͤngſten blauſchwaͤrzlich, weiß an der Wurzel gebändert. Alte Schwingen mit blendend meißen Innenfahnen, welches einen breiten Spiegelbildet» „Hinter den Ausfchnitten find die Schwin- genſpitzen ſchwarzbraun oder. blaufhmarz. Obere Schwanzdederfhmarzbraun, die untere roſtroth, ſchwarz⸗ braun gefledt. Der Schwanzrift:" oben brennend roftroth ' mit ſchmaler ſchwarzer roth gebordeter Endbinde. Ueber dieſer ſchwarzen Endbinde finden ſich Spuren von ſchwärzlichen Bin— den, als Punctflecken angedeutet. Auch ſieht man zuweilen die erſte Schwanzfeder an der Außenfahne aſchgrau mit 4—5 Bin: den und wenig Roſtroth laͤngs des Schaftes. An der Wurzel und den Innenfahnen iſt der Schwanz mehr weißlich, nach der Spitze zu aſchgrau tingiert mit leiſen Spuren von Querbinden. Von unten iſt die Kehle bis zum Kropfe ſchwarz, oder weiß, Schwarz gefleckt, wie ihn Ba ill. abbildet. Die Oberbruſt ein⸗ farbig roſtroth, oder mit ſchwarzen Schaftflecken. Die Hoſen Iſis 1847. Heft 5. Die Schwingen: 338 und Bauch find ſchwarzbraun, bey jungen "Individuen ſchmutzig an den Federraͤndern gebordet. Nach Vaillant liebt er die Nachbarſchaft des Men: fhen und: genießt den Schug der Coloniſten am Gap) weil er ihnen durch das Wegfangen der Mäufe Nugen bringt. Er heißt nach feinen Gefchrei, welches aͤhnlich dem des Jakal Elingen foll, 14) Der gemeine Mäufebuffard — Buteo vul- garis Bechst. Falco Buteo Linn. Falco communis, versicolor, albidus G@mel. Buteo mutans et fascia- tus Wieill. Naum, tab. 32. und’ 33. Diagn. Schwingen 2. Ordnung bräunlich mit verloſchenen fhwärzlihen Binden. Schwanz mit 12 ſchmalen Binden. Zarfe 71—77, Mittelzehe 35—37 — Flügel-360—400 — Schwan; 210—220 Mm. lang. ö Beſchreib. Er zeigt die Eleinften Körperverhältniffe von allen, hat den ſchwaͤchſten Schnabel, die ſchlankſten Tarfen, die fürzeften Zehen und Flügel. Der Schwanz ift jedoch länger als beym Jakal und 'augur, allein unbedeutend kuͤrzer als beym rufinus. Er variiert außerordentlich, fo daß wenige Exemplare ſich voll- fommen glei fehen. Die gemeinfte Varietit — Naum. t. 32. fig. 2 ift ſchwarzbraun mit fhildformigem ſchwarzbraunen Fleck auf der Kropfgegend, ſchwarzbraunen gebänderten Hofen, toftgelblicher Bruſt, die ſchwarz gebändert ift. Die braune Varietaͤt, Naum. t. 33. fig. 1, die ich für das normale Kleid halte, gleicht diefer, allein die Bruft bat feine Querbänder, Hals und Kehle bildet fein ſchwarzbraunes Schild, ſondern dieſe Theile ſind weißlich und roſtgelblich mit ſchwarzbraunen Laͤngsflecken. Die weißliche Varietaͤt, Naum. t. 33. 2 ift faſt weiß mit braunen Flecken. Die ſchwarze Varietät Naum. t. 32. fig. 1 ift dunfelgraubraun oder chocofadebraun mit. einzeln toftfarbig gekanteten Federn. Diefe Varietäten gehen jedoch haufig fo ineinander Über, da Eeine Graͤnze zu feßen ift, allein hat man ſich einmal die Koͤr perverhältniffe dieſer Art‘ gehörig eingeprägt, fo iſt es nicht mög- lich fie mit einander zu verwechfeln oder gar mehrere Arten aus ihr zu bilden. Der Buteo bojanus der italienifchen Gelehrten ift der Buteo vulgaris, von dem er nicht zu unterfcheiden ift; das nämliche ift bey Buteo vulgaris japonicus der Fall, welden Hr, Schle- gel in der Fauna japonica gegeben hat. Diefer Vogel ift, Neuholland ausgenommen, über die ganze Erde verbreitet, zieht jedoch die Fältern Gegenden den heißen vor. In Europa ift er der gemeinfte Naubvogel, der wie der Cara- cara an Zahl der Individuen mohl allen übrigen gleich Eom- men mag. Man fieht fie im September und October in Ge: ſellſchaft von 50—100 nah Weften ziehen und im März; und April nach Dften zuruͤckkehren. in folher Zug geſchieht jedoch nicht in gefchloffenen Neihen, fondern ganz regellos. Unfer Buffard iſt ein Plumper und im Flug, wie auf der Erde ſchwerfaͤlliger Vogel, "der jedoch zur Paarungszeit und fonft bey ſchoͤner Witterung ſich hoch in die Luft erhebt und große Kreife faft mit unbemerklihem Flügelfchlag befchreibt. Seine Nahrung befteht größtentheils in Mäufen und Maulwürfen und da er ein ftarfer Sreffer ift, fo ift er meift wohlbeleibt. Auch ohne großen Hunger fällt ev auf Aas. By harten Wintern leiden die Standvoͤgel zuweilen große Noth und nur die befinden fi wohl, die einen Wanderfalken in der Nähe haben. Dieſem 92 —X 339 nehmen fie, ohne Umftände zu ‚machen, ſtets die gemachte Beute ab, welches diefer edle und bey weiten ſtaͤrkere Vögel fich auch gutmuͤthig gefallen läßt, Er niſtet auf hohe Bäume und benust zur Grundlage gewöhnlich ein altes Kraͤhenneſtz es iſt ‚mit Moos, Zhierhanren u, dgl. weich ausgefüttert. Die 3—4 Eyer find gewoͤhnlich weiß, hellbraun gefleckt. Die Sungen find wie alle Raubvögel mit weißem Flaum bedeckt und laffen ſich von den Alten, felbft wenn fie bereitd ausgeflogen find, noch eine Zeitlang füttern. 2. Genus. Weihbuffard — Pernis Kaup. Hyp- tiopus Hodgs. Aviceda Swains. Cymindis Cuv. Pernis Cuv. Diagn. Buffarden mit rigförmigen Nafenlöchern. Befhreib. Mit mehr oder weniger taubenähnlicher Geftalt, Eleinem Kopf und ziemlich langen Flügeln, die das Ende des langen meift abgerundeten Schwanzes nicht ganz erreichen, Die Tarfen find kurz, nah vorn zur Hälfte befiedert mit unregelmäßigen Schuppen bededt und deutlichen zuweilen fehr entwidelten Hofen. Die Mittelzehe faſt fo lang als die Zarfe und die äußere Zehe etwas Fürzer als die innere. Die Sohlen der Zehen wie bey vielen Tauben, Coracias, Or- iolus fehr breit, namentlich. an der Hinterzehe. Die Krallen find ziemlich ſchwach und fanft gebogen; an der Mittelzehe einen häutigen Vorſprung, ohne kammfoͤrmige Einfchnitte. Die Schwingen zeigen an den Snnenfahnen fchwache bogen- 340 beftimmt Eonturiert. Die mehr ober Nacenfedern an der Wurzel weiß. Der Kopf iſt meift afch- grau, feltenfhwarz. Bey der Mehrzahl herrfcht das Hellaſch— grau des Kudufs vor. Im Ganzen find es ſehr bunt gefärbte Vögel, deren Flügel und Schwanz meift gebändert find. Die fämmtlihen Arten dieſes an Arten ziemlich zahlreichen Ge: fhlechts zeigen einen feigen Character und ziehen Inſecten aller übrigen Nahrung vorz außer dieſen freſſen fie Wogeleier und fangen junge und fchwächliche Vogel. Die Arten zerfallen in 5 ſehr ſcharf geſchiedene Subgenera, welche viele Ornithologen irrthuͤmlich als wahre Genera betrach— ten, was nicht der Fall wäre, wenn fie den Zotalhabttus, den Bau der Flügel, der Füße, der Nafenlöcher und die Lebensart berüdjichtige hätten. Guvier hat in feinem Genus Cymin- dis, welches 2 Subgenera von Pernis enthält, audy den Rostrhamus hamatus aufgeführt, welcher durch Schnabelbils dung, Fufbau, gezähnelte Mittelkralle, Fiſchnahrung den Typus eines eigenen Genus barftellt, Mer die 5 Subgenera ich einige Zeit vor die Augen ſtellt, wird mit mir die von vielen Drnithologen längft allein dunkel geahnte generifche Verwandtſchaft fühlen und die einzelnen Sub» genera nicht mehr zu den Falconinae, noch Milvinae, nod) Aquilinae fondern zu den Buteoninae ftellen wollen; bey den Buteoninae ftehen fie an dem rechten Flecke und. repräfentieren in dieſer Subfamilie die Milvinae (2. Subfamilie) als zweites Genus. Sch ftelle die Charactere der einzelen Subgenera. zufammen, weniger verlängerten förmige Ausfchnitte. 1. Subg. Hyptiopus. Schnabel mit 2 Zähn- chen; binter diefen einz gezogen. Unterfchabel gewölbt in die Höhe ges bogen, an der Spitze ab⸗ geftugt und an den Sei⸗ ten mit 2 Ausfchnitten. Augengegend und Zügel total befiedert. Die Zügelfebern mit verlängerten Schaftſpitz⸗ chen. Zweite bis 5. Schmwinge an ber Innenf. ſchwach, an den entfprechenden Außenfahnen deutlicher ausgefchnitten, Schwanz an ber Spike ‚abgerundet. Zehenruͤcken gefchildert. Mit Eurzen Hofen, mit Zopf. 1. Pernis lophotes. 2. suberistatus; 3.cras- sirostris. Ihr ‚Gefieder iſt breit und meift ziemlich 2. Subg. Aviceda. Dberfchnabel mit 2* Zaͤhnchen vor dem Schna⸗ belhaken. . er nen. er ee nee ausgefchnitten. Schwanz an ber Spitze grade, mie abgeftußt. Zehenruͤcken gefchildert. ‚Ohne Zopf. 4. cuculoides. 3.'Subg. Regerhinus. Cymindis Cuv. Dberfchnabel höher als breit, ſehr groß, mit lans gem Schnabelhaten. Unterfcehnab.an den Rän: dern bogenförmig, an dev Spitze abgeftugt und an der unteren Contur ges trade, Keine Spur von Zäh- nen, noch Ausfchnitten. Augengegend und Zügel nadt, bunt gefärbt mit einem Streifen. Bor: ften, die fich zu den Na— fenlöchern hinziehen. Zweite bis 6. Schwinge an den Innenfahnen ausgeſchnitten. Schwanz an der Spitze abgerundet. Zehenruͤcken geſchildert, mit ziemlich lang. Hoſen. Ohne Zopf. 5. uncinatus, um die Arten leichter aufzufinden. 4. Odentriorchis. ‘Cy- mindis Cu. Dberfchnabel höher als breit, ſehr groß mit lan= gem Schnabelhafen und einem Eckzahn hinter dem Schnabelhafen. Zügel nadt. Zweite bis 6. Schmwinge an den. Innenf. ſchwach ausgefchnitten. Schwz. an der Spige abgerundet. Zehenruͤcken gefchildert. Mit: langen Hofen. Glattkoͤpfig ohne Zopf. 6. cayennensis. 4, Pernis. Oberſchnabel geſtreckt, ſchwach, ohne Spur von Zahn mit ſchwachem Schnabelhaken. Unterſchnabel an den Rändern ſchwach bogen» förmig mit loͤffelfoͤrmiger Spitze. Untere Contur ſchwach in die Hoͤhe ge⸗ bogen. Augengeg. und Zügel total mit ſchup⸗ penförmigen Federn dicht bededt, ohne borftförmige Schaftverlaͤngerungen. Zweite bis 6. Schwinge an den Sinnenfah. aus⸗ gefchnitten. Schwanz an der Spige abgerundet. Zehenrücen mit geſpal⸗ tenen Schildern, vor den Nägeln mit 2 ganzen Schildern. Mit langen Hofen. Glattzöpftg ober mit Nackenkopf. 7. eristatus. 8. api- vorus. Die duͤrftigen Charaetere mit fo viel Luͤcken find nicht meine Schuld, denn ich hatte noch keine Gelegenheit diefen feltenen Vogel zu unterfuchen und. was ich gebe, ift aus ber Befchreibung von Swainfon genommen, die trog ihrer ungewöhnlichen Genauigkeit noch vieles zu wünfchen übrig läßt. 341 Das erfte Suboenus die Baza, Hyptiopus, wohin Lopho- tes, crassirostris gehören, ſtellt die Falconinae vor und reprä= fentiert namentlich iin der 1. Aee"— Hierax. Sie find "auf Afien und Neuholland beſchraͤnkt. Das 2. Subgenus Aviceda, dem vorigenfehr nahe verwandt, fell die Milvivae durch lange Fluͤget und durdy den grad abgeftusten Schwanz vor, bey welchen wahrfcheinlih die aͤußer— ften Federn etwas länger als die übrigen find. Die eine Art euculoides lebt in Africa. Das 3. Subgenus Regerhinus, wohin urcinatus gehört flellt die Aceipitrinae vor, und zwar durch kürzere Flügel und daß das Maͤnnchen weine Art feine Querbänder über den ganzen Flügel, und die andere an den unteren Theilen bis an die Kehle quergebändert iſt. Vaterland: America. Das 4. Subgenus Odontriorchis, ‘wohin cayennensis zu zählen ift, repräfentiert durdy den Eckzahn, langen mehr geraden Schnabel die Aquilinae und Faleones in America. Das 5. Subgenus Pernis ftellt den Tnpus der Buteoninae vor. Hierher zählt man apivorus et eristatus. , Von erſte— ter Urt weiß man, daß fie im Frühling Pflanzenftoffe zu ſich nimmt. Das Vaterland ift Europa und Aſien. Das 2. Genus Pernis der 5. Subfamilie Buteoninae res präfentiert dag 5. Genus Milvus in der 2, Subfamilie. In dem Genus Milvus zeigt das. 2. Subgenus Lophoietinia isiu- rus die meiften Analogien mit dem Genug Pernis, die ſich in dem mehr ald gewöhnlich befiederten und langem Zügel, in dem fhwadhen Schnabel unb Fußbau finden. Diefe Analogien find jedoch von G. Gray irrig benugt, indem dieſer Gelehrte Avi- ceda, die Baza Hyptiopus, Pernis, die Cuvierſchen Cymin- dis in feine Subfamilie Milvinae bringt. Ic übergehe die Fehler von Cuvier, meil dieſe zu ftarf find, um fie zu erwähnen. Als einer der erften Verſuche, das große Heer der Falconidae zu trennen, darf man ihn nicht zu hart beurtheilen. Seine Eintheilung ift flüchtig, befteht aus lauter falfhen Anwendungen von Analogien und wird fpäter nur hiftorifches Intereffe haben. Meine Eintheitung der Buteoninae, die ich in der Claffification: im Fahr 1843 gegeben habe, taugte ebenfalls nicht viel, denn’ ich stellte die &enera zum Theil irrig, oder fah Subgenera für Genera an.’ Meine damaligen Unter: fuhungen ftügten fih auf das Leydnmer Mufeum, in dem mir bey dieſer Subfamilie nicht "die gewünfchte Freiheit zum Unter: fuchen vergönnt wurde, 1) Subgenus. Falken Weihbuffarde oder Baza — Hyptiopus Hodgs. olim Baza Hodgs. Lophotes Less. (vergeben) Lepidogenys J. E. Gray. Diagn. Zwey Zähnen am Oberſchnabel, 2 Ausfchnitte am Unterfchnabel. Bor dem Schnabelhafen ein Gaumenhaken wie bey den Falconinae.. In der Spige des Unterfchnabels eine Karine. Naden mit einem Federzopf. Befchreib. Schnabel, ziemlich gewölbt mit kurzer Wache: haut. Die Nafenlöcer ſchief von hinten nach vorn. gerichtet und faft bis zum Rüden der MWachshaut gehend. Zügel und Augengegend mit Federn, wovon die der Augengegend fein mol: lig, die des Zügeld mit verlängerten borftenartigen Schäften ver: fehen find. "Flügel ziemlich lang. Zweite Fürzer als die 7., 3, fürger als die 5., 4. die längfte. 2.—5. an der Innen⸗ fahne ſchwach bogenförmig ausgefhnitten. Die Fahnen’ hinter den Ausſchnitten nach der Spitze hin, find gleich breit mit ftum: pfer Spitze. — D— —— 342 Der Schwanz ift an der Epike abgerundet. Zehenruͤcken gefchildert. Man kennt bereits 3 Arten, die auf Afien und Neuholland beſchraͤnkt find. So lange nur die eine Art Hyptiopus lophotes Cuv. be kannt war, wurde diefe als eine abirrende Form von den wah— ten Falcones betrachtet, was jest, da noch zwey andere entdeckt find, wieder aufgegeben iſt. Die Idee von abirrenden Formen ift eine total verkehrte und fonnte sich nur auf unferen Man: gel an Wiffen baſieren. Steht eine Form entweder durh Mans gel unfers Wiſſens, oder durch die zahllofen Revolutionen unſe— ter Erdrinde ifoliert da, fo iſt fie nichts weniger als ein aber: tantes Genus, denn häufig. ftellt fie eine der Grundformen fo Elaffifh (menn man diefen Ausdrud gebrauchen darf) dar, daf diefe gar nicht zu verfennen ift. Wie ausgezeichnet repräfentiert Gypogeranus den Steljvogeltypug, eben fo Dicholopus ben namlihen Typus bey den trappenarfigen Vögeln. Diefe beyden Formen ftellen einen und denfelben Typus in zwey total vers fhiedenen Stämmen vor, allein fie in eine Gruppe zu vereini= gen, Eonnte nur Bieillot einfallen und kann unmöglicd Nach: ahmer finden. 1) Der bunte Baza — Pernis lophotes Less. Falco lophotes Cuv. pl. col. 10, Baza Lophotes G. Gray.‘ Lophotes indieus Less.‘ Falco Lathami Gray in Griffith. An. Kindg. Buteo eristatus Veill. Diagn. Hauptfhrwingen und Schwanz nicht gebändert. Befchreib. Der fleinfte von allen. Schwarz mit weißer Kropfgegend und Seiten: leßtere mit 1—3 rothbraunen. Bän- dern auf jeder. Feder. Die Schwingen haben von der 5.—11. an der oberen Hälfte am Rand der Außenfahne bin, roftbraune Streifen. Die Schwingen der zweiten Ordnung find nad) der Murzel hin mehr oder weniger roftbraun, nah der Spike zu weiß, auf der Außenfahne gefledt. Diefe weißen Flecken bilden eine Binde oder vielmehr Spiegel. Die hinterften Schwingen 2. Drdnung find an der Wurzel weiß, welches fich bis faft zur Spige der Feder herabzieht. Ebenſo find die Schulterdedfedern weiß gefledt, was felbft beym geordneten Gefieder durchleuchtet. Von innen zeigt der Flügel die Kleinen Dedfedern ſchwarz, die längeren afhyrau. Die Schwingen find ſchwarz, längs dem Schafte der Innenfahne roftbraun; der übrige Theil der Innen— fahne hellaſchgrau. Schwingen 2. Ordnung tiefer afchgrau. Schwanz von unten filberafehgrau. Vor der Spike auf der 2.—5. ein ſchwarzer Fled, der von außen nach innen an Größe zunimmt. Das Eleine Gefieder des Flügels, wie die Hollenfe- dern zeigen nach dem Licht gewendet fchmale ſchwarze linienar- tige Bändchen, die fih wie an manchen Seidenzeugen wie ge: ‚preßt ausnehmen, Die Zopffedern haben nur menig weiß an der Wurzel. Die Füße des alten Vogels find gelb, wie der Schnabel. Sn der Zemmindifhen Figur, die ich mit ihren mie Fifch: ſchuppen gezeichneten Federn für ſchlecht halte, find die Füße bläulih und der Schnabel. ift ſchwarz mit gelbem Streif. Da bie Federn der Bruſt roſtgelbe Ränder haben, fo ift e8 möglich, daß fie einen noch nicht ganz alten Wogel vorftelit. Auf dem Feſtland von Indien Eeine Seltenheit. Von feiner Lebensart, die ficher unferem Pernis apivorus ähnelt, wiffen wie nichts, 344 343 — Dimenfionen. flecken. Die, breiteren Schwanzfebern haben nur 2 Binden Kopf 55 Flügelfpige 80 vor der Endbinde. Won unten find 'diefe filbergrau und ‚zeigen Schnabel 15 Zarfe 28 nach den Innenfahnen: hin verlofchene lichtgefäumte Binden, die Mundwinfel 24 Mittelzehe 28 nach dem Schafte zu auf der oberen Seite als ſchwarze Flecken Oberfluͤgel 154 Schwanz 132 erfcheinen. 2) Reinwardtifher Baza — Pernis suberista- tus Gould. Lepidogenys suberistatus Gould. Pro- ceed. 1837. Baza suberistata @. Gray. Falco: Rein- wardtii Temm. tab. 5. fig. 1—5. fig. 1. fem. fig. 2 mas. Diagn. Von oben aſchgrau. Zopf an der Wurzel weiß. Unterbruft, Bauch und Seiten gebandert. Befhreidb. A Achgrau, Rüden: und Schulterdedfedern ſchwarzbraun, biendend weiß an der Wurzel. Kehle weißlich, Hals und Kropfgegend hellaſchgrau. Bruſt und Seiten roffgelb mit drey fhwarzbraunen Querbinden auf jeder Feder. Innere Ach: felfedern, Hofen und untere Schwanzdecke einfarbig roſtgelb. Fluͤgel von Außen ſchieferaſchgrau, von Innen hellaſchgrau mit weisen Schaͤften und 4—5 ſchmalen ſchwarzen Binden auf den Häuptfchwingen. Die Schwingen 2. Drd. mit verloſche— nen Binden und breitem fchwarzen Endband. Schwan; von oben. tief afchgrau, von unten filberafchgrau ; an der Wurzel mit 3 fharfen ſchwarzen Binden, weißen Schäf- ten und breiter ſchwarzer Endbinde, die auch auf der Oberfeite fehrrdeutlich ift, was bey den fchmalen Binden nicht der Fall ift. Das Meibehen unbedeutend größer, hat. die, unteren. Zheile mebr roftbraun und das Afchgrau der Kropfgegend iſt rothfarbig angeflogen. Unterhalb der Ohrfedern ein roftbräunlicher Streifen. Dimenfionen mas, — fem. Tarſe 36 — 33 Kopf 65 — 65 Mittelzehe 28 — 33 Schnabel 21 — 21 Außenzehe ———ã Mundwinkel 30% — 30 Innenzehe 28 — 28 Oberfluͤgle 206 — 211 1. Schwanzf. 196 — 210 Fiͤeiſpee 133 — is 6 200 —214 Vaterland Neuholland, wo ihn Gould zuerſt entdeckte, und Indiſcher Archipel. 3) Der Graviſche Baza — Hyptiopus magni- rostris* @. Gray. Baza magnirostris @. Gray. Diagn, Don oben fehmwarzbraun mit durchaus ſchwarzem Zopf, der an der Spitze weiß gefäumt ift. Untere Theile ges bändert. Befhreib. A Kopf und Oberhals roftrothbraun mit dun— kelbraunen Schaftfleden. Wangen afchgrau. Kehle weiß mit fhwarzem Strich, in der Mitte. Kropfgegend an den Geiten eoffrothbraun in der Mitte mehr. aſchgrau. Bruft, Seiten, Bauch und Hofen weiß mit 2—4 licytbraunen, dunfel begränz- ten Binden auf jeder Feder. Untere Schwanzdede weiß. Die Flügel find ſchwarz. Die Schulterdede ſchwarzbraun mit blendend weißer MWurzelhälfte. Der Flügel von Innen hat die kleinen Dedfedern roſtroth und die Hauptfehwingen. bläulich mit 3-—4 breiten fhwarzen Binden. Die Schwingen 2. Drdn. find lichterbratin mit 3—4 Binden und breiter fchmarzer, licht: gefäumter Endbinde. Das bedeutend größere Weibchen hat Schwarze Längsfleden auf ber Kropfaegend und die Bänder der unteren Theile find ſchwarz— draun, Die untere Schwanzdecke zeigt ſchwarzbraune Pfeil: * Da wir bereit eine Asturina magnirostris befißen, fo wäre es wuͤnſchenswerth, wenn G. Gray feinen Namen umändern' wollte, Dimenfionen ‚mas. .— fem. Frluͤgelſpitze 89 — 76 Kopf 30. ..70., Zarie 34 — 40 Schnabel 21 — 24 Mittelzehe 39 — 39 Mundwinkel 29 — 34 1. Schwanzf. ... — 197 Oberfluͤgle 203 — 237 6. — 1665 — 206 G. Gray erhielt diefe Art von dem Philippinen. Hierher | gehört das 2. Subgenus, Aviceda, Swains. und die Urt Pernis euculoides:Swains. vom Senegal. Diefer Vogel kam in einem Eremplar nach London und wurde daſelbſt an einen Teutſchen (ob Gelehrten oder? Natu— ralienhaͤndler konnte ich nicht ermitteln) verkauft. Nah Swainson Birds of West Afr. p. 104. Pl. L, hat diefer Vogel viele Aehnlichkeit mit Hiyptiopus, zeigt jedoch feinen Zopf, bat 2 Zaͤhnchen am Dberfchnabel und die 2. bis 4. Schwinge ausgefhnitten.\" Er ifthellafchgrau mit weißer Bruft und Bauch und unterer Schwanzdede. Brut, Bauch und Hoſen mit bräunlichen Binden, die mit!einer fhwarzbraunen Linie durchzogen find. Der afchgraue, lange Schwanz an’ der Spike gerade abgeſtutzt und ſchwarz. Die hinteren Schwingen 2. Drdnung braun. | Er ift 16 englifche Zoll lang. Die Befchreibungen von Swaimſ., obgleich beffer als alle früheren, laffen füc meinen Zweck doch noch Manches zu wün: ſchen übrig, mwehhalb ich die Bitte an den jetzigen Beſitzer dieſes böchft feltenen Wogels ergehen laffe, ihn mir zur Befchreibung zu überlaffen, oder ihn felbft genau zu befchreiben. . 3. Subgenus.. Sperber: Weihbuffard — Regerhinus Kaup. Cymindis, (zum Theil) Cuv. Diagn. Der große Schnabel won den Seiten zufammen- gedruͤckt, viel ‚höher als breit. Nafenlöcher fehr kurz, fat horis zontal. Zügel und. um die Augen! nadt. Beſchreib. Der Schnabel unverhältnigmäßig groß, ohne Zahn mit langem Schnabelhafen. Unterſchnabel geftrecit, mäßig aus= gefüllt, an der. Spitze ploͤtzlich abgeftugt und an der unteren Gontur gerade, Wachshaut fenfrecht zum Schnabel herabjfei- gend mit fehr Eurzen, faft horizontal ftehenden Nafenlöchern. Zügel und unter den Augen nadt. Bon dem Augenwinkel zu den Nafenlöchern ein fchinaler Streifen von Borften. "Die Fluͤ— gel find kuͤrzer und erreichen hur 3 des Schwanzes. Zweite bis 6. Schwinge an der Innenfahne ſchwach "ausgefchnitten. Zweite Fürzer aldıdie 3., 3. Eürzer als die 6., 5. unbedeutend länger vals die 4, und die laͤngſte. Zahnruͤcken gefchildert. Man Eennt nur zwey Arten aus dem füdlichen America. 4) Der gebänderte Sperberweihbuffard — Per- nis uneinatus Illig.. Falco uncinatus Illig. pl. col. 104 und 105 juv. Cymindis uneinatus Cuv. Der buntzügelige Hafenbuffard Pr. Mar UI. p. 272. Befhreib. LS Das ganze ‚Gefieder afchgrau, an. Bruſt, Bauch und Hofen mit ſchmalen gelblichweißen Querlinien. «After and Steiß ungefledt und. weißlichgelb. Schwingen afchblau mit dunkleren Querbinden. Das kleine Gefieder des Flügels mit mehr oder minder deutlichen ſchwarzen Querlinien; die helleren Binden an den Innenfahnen weiß. Die kleinen inneren Dee: 345 federn afchblau, ‚zuweilen hell getlipfelt, die größeren mit gelb⸗ lihen Querbindchen. Schwanz mit drey ſchwaͤrzlichen und zwey helleren Querbinden; die Mittelfedern und die uͤbrigen an den Außenfahnen aſchgrau; die hellen Binden. an den Innenfahnen gelblich weiß, einige. punctiert. Die breite ſchwarze Endbinde mit afchgrauer, weißgeränderter Borde. Von. unten ift der Schwanz weißlichgelb mit verlofhenen Binden. . Der Schnabel iſt fhwarz mit gelblichem Unterſchnabel. Die Kiele an den weißen Binden des Schwanzes weiß; an der obern Binde in der Mitte ſchwarz geſtreift. Die Iris iſt perlfarben. Füße orangeroth. Wachshaut auf der aufgeſchwollenen Naferfhmusig dunkelgruͤn, fo weit man fie durch die Borftfedern erkennen kann; untere Theile der Wachshaut orangegeld; von, dem ‚Nafenloch zieht ſchraͤg nad) dem Auge herab ein fehmaler grüner Streifen, der ſich an, dem bläulich grünen Zügel verliert. Augenlied ſchoͤn hellgrun. An dem Superciliarbein etwas aufgeſchwollen und orange gefaͤrbt. Das alte Weibchen dem Maͤnnchen aͤhnlich, allein etwas groͤßer, nehmlich 17%. Es zeigt einen bey weitem hoheren und ftärferen Schnabel. Der junge weibliche Vogel hat den Schna- bel und Naden ſchwaͤrzlich afhgrau, an der Stirn lichter. Die Flaumhaͤlfte blendend weiß. "Kinn weißlich und hell ’roftgelblich mit, 3, dunfeln Bindchen ‚auf, jeder Feder... Die Obrfedern aſch⸗ "grau, nad) hinten. , voftroth. Nings um den Hinterhals zieht ‘eine ſchmale vftroch⸗ oder roſtgelbe Binde. Alle uͤbrigen oberen Theile ſchwarzbraun, am lichteſten auf den Fluͤgeln. Schwingen ſchwarzbraun mit 5— 6 dunkelſchwarzen Querbinden. Die 6te bis 10te ſchoͤn roſtroth mit Binden’ der Snnenfahnen, welche ſehr zierlich "gelblich roftröthlich eingefäße find." Won Innen ift der Fluͤgel an den 6 äußeren Schwingen bläulih, nah oben und hinten roſtgelblich und- zeige 8 ſcharf begraͤnzte Winden. Die kleinen Deckfedern ſind roſtgelblich mit dunkeln verloſchenen Querbinden. “Die oberen Schwanzdeckfedern zeigen an den Außenfahnen ovale weißliche Flecken. Der Schwanz "ift’afchgraubraun und zeige von oben 4 breite ſchwarze Binden, "in welchen! der fonft mweißlihe Schaft [hwarz gefärbt ift. Ausgebreitet zeigt der Schwanz, mit Ausnahme der beiden mittleren Federn, auf den inneren: Fahnen hellroſtgelbe Fleden, welche fich von dem Rande in die graubraunen Bänder hinein: ziehen. Die unteren’ Theile haben ein ſehr breites Gefieder und jede Feder ift- weiß mit 3 — 5 dunfefafchgrauen Pfeilbinden ver: ſehen, wovon die erſte oder die erſte und- zweyte Binde in’ der Mitte rothbraun -und dunkel begraͤnzt find; auch das Weiße hat einen roſtroͤthlichen Anflugi Durch dieſe Bänder Nerhält die, Bruft und Ar: Bauch ein weiß und rothhraun.gefperbertes: Anfehen. Die ſchwachen Hofen find ähnlich gebändert, allein dunkler roſtgelb. Die un- tere Schwanzdeckfeder roſtgelblich mit verloſchenen Pfeilflecken. Etwas Ältere Vögel im Uebergang haben die Baden afchgrau. Der fehr junge weibliche Wogel hat roͤthliche Federränder an den oberen Theilen, namentlih an den Dedfedern der Flügel und die oberen Schwungfedern haben’ breite weiße Saͤume. Die hellen Querbinden des Schwanzes find an den’ Mittel- federn und Außenfahnen grau, an den Innenfahnen gelblichweif, aſchgrau gefledt. "Kopf aſchgrau, am’ Hinterkopf und Naden dunkelbraun, mit einzelnen afchgrauen Federn untermiſcht; auch das Nadenband ift afhgrau. Kinn und Kehle aſchgrau, fein weißlich quergeſtreift. Bruſt/ Bauch und alle unteren Theile weiß, hier und da, insbeſondere an den Schenkeln und Steiß Iſis 1817. Heft 5. — _— 346 gelblich überlaufen und überall mit breiteren, und fchmäleren _ fhwärzlih braunen Querbinden bezeichnet. Er ift ziemlich) gemein im. füblichen Theil von America und fliegt leicht und fchnel. Gewoͤhnlich fieht man ihn auf dem Afte eines MWaldbaumes figen und nach Raub ſich umfehen. In feinem Magen fand Pr. Mar Inſecten und Schneden, Er zeigt ‚viel Stürmifches und, Kühnes in feinem Weſen. Den Pernis vitticaudus Pr. Max Pl. col. 103, fo wie ben albifrons Pr. Max hatte ich noch feine Gelegenheit zu ſehen. Dimenfionen mas. fem. Junges Männchen. Kopf 6 — 7 65 Schnabel 29 — 35 28 — 30 Höhe 15 — 20 113 Mundw, 31. — 37 32 — 34 Oberfl. 194 — 215 183 — 208 Fluͤgelſp. ....— 79 92 — 82 Zarfe 31 — 35 33 Mittel; 238 — 50 30 1. Schwf. 175 — 197 182 — 188 6. Schw. 2... 198 190. — 192 Unter vielen Sndividuen diefer Art fah ich größere Vögel mit abweichend großem, faft monitröfem Schnabel, die ich nach ihrer Größe und da. fie in der Färbung und Zeichnung den dünn- fehnäbeligen vollkommen gleichen, für Weibchen genommen habe. Unterfuhungen an Ort und Stelle müffen darthun, ob diefe mit größeren Schnäbeln verfehenen Vögel eine eigne Art bilden oder nicht. 4. Subgenus. Adlerweihbuffard, Odontriorchis Kp. Cymin- dis* Cuv. Diagn. Der große Schnabel; hinter dem Haken mit, einem Edzahn. Beſchreib. Der große und fange Schnabel mit, einem Edzahn vor dem langen Schnabelhafen. Flügel ziemlich lang, allein nicht: die Spige des langen Schwanzes erreichend. Zweyte bis fechfte Schwinge an der Innenfahne ſchwach ausgefchnitten. Der Zehenruͤcken gefchildert: Zügel faft nackt mit einzelnen Borften. Man Eennt nur eine Art, gekannt if. 5) Der Ganennifhe Ablerweihbuffard, Pernis caya- nensis @mel. Pl. col. 204..270. (juv.) Befhreibung des alten Vogels, Kopf und. Hinterhals, wie die Wangen hellafhgrau. Nadenfedern an der Wurzel weiß. Alle unteren Theile weiß. Kropfgegend und Bruft, wie die Mitte der Hofenfedern mit afchgrauem Anflug, Ruͤcken und Flügel ſchwarz; letztere mit Ausnahme des Elei: nen Gefieders mit lichteren grauen, Querbinden. Obere Schwanz: dee mit einer oder 2 hellafchgrauen Querbinden. Von. Innen zeigt der Fluͤgel die aͤußeren Deckfedern weiß und die mittleren fhwarz wie bey einigen Elani.. , Die Schwingen mit 4 —5 breiten hellaſchgrauen ins Weiße übergehenden Querbinden, die weit von einander abftehen. deren Lebensart. fo. gut mie nicht * Der Name Cymindis ift bereits feit 1806 von Latreille für ein Lauffäfergenus verwendet. 22 * 347 Der Schwanz ift ſchwarz mit weißer Borde und 3 Quer: binden, die von oben gefehen hellafchgrau, von unten weiß find. Der junge Vogel pl. col. 270 ift fast tief ſchwarzbraun, an den unteren Bruft: und Bauchfedern faft ſchwarz mit lich— ten Rändern. Der Hinterhals roftröthlich. Der pl. col. 204 abgebildete hat am Hinterkopf einen ſchwar— zen Flecken, welches noch ein Ueberreft des Jugenbkleides zu ſeyn fcheint. In Südamerica, wo er gemein ift. Dimenfionen: Flügelfpige 89 Kopf 69 Tarſi 37 Schnabel 24 Mittelzehe 36 Mundwinkel 34 1. Schwanzfeder 215 Oberfluͤgel 220 6. Schwanzfeder 223 Buffard-Weihenbuffard oder Weſpenbuſ— fard Pernis Cuv. 5. Subgenus. Diagn. Zügel, und Augengegend mit kleinen ſchuppenfoͤr— migen Federn ohne borftförmige Schaftverlängerungen belegt. Befhreib. Schnabel [hwadı, fo breit als hoc, ohne Spur eines Zahnes und mit kurzem Schnabelbafen. Unterfchnabel an den Rändern ſchwach gebogen, tief zwifchen diefen ausgehölt, mit löffelförmiger, nicht plöglic abgeftugter Spitze. Wachshaut groß. Nafenlöcher lang wie ben Hyptiopus und Odontrior- ehis. Flügel lang, faft die Spige des langen Schwanzes er= teihend. Zweyte bis 6te Schwinge ftumpf ausgefchnitten. Schwingen von den Ausfhnitten nad der Spitze faft gleid) breit mit ftumpfer Spite. Der größere Theil der Zehen mit gefpaltenen Scildfhuppen; vor den Nägeln 2 — 5 größere Schilder, deren Zahl individuell abweicht. Die Federn des Hinterfopfs verlängert und bilden bey einer Urt einen Zopf. Sie variiren wie die achten Buffarde ohne Geſetz. 6) Der gemeine Wefpenbuffard, Pernis apivorus L. Falco apivorus L. Naum. t. 35. 36. Diagnofe. Die Federn des Hinterfopfs bilden keinen Fe— derfchopf. Befhreib. Er ift fchlanfer und zierlicher als der gemeine Buffard gebaut, was durch Eleineren Körperbau, längere Flügel und Schwanz bedingt if. Die Wahshaut ift nicht durchaus gelb, fondern ſchwarz und nur am Rande und an Nafenlöchern gelb. Das Auge ift gelb, bey jungen Vögeln gelb oder braun= lih grau. Bey alten Männchen ift der Vorderkopf, Geſicht und Ohren: federn aſchgrau, die unteren Theile find weiß, an den ©eiten mit braunen Pfeilfleden; bey andern faft jeinfarbig ſchwarzbraun mit ſchwarzen Schaftftrihen und die Hofen mit breiten Quer: bändern. Noch andere find einfarbig fhwarzbraun, an welchen jedoch die weiße Grundfarbe überall durchleuchtet. Die Weibchen find bald auf der unteren Seite weiß, ſchwarz gefledt und auf den Hofen gebändert, bald weißlich, roſtgelb und rojtbraum gebändert mit ſchwarzen Scaftfttihen. Am Halfe ift die Spur eines Badenftreifens. Ben allen zeigt der Schwanz und die Schwingen 2ter Orb» nung zwiſchen der ſchwarzen Endbinde und den 3 fdhmalen MWurzelbinden eine breite bräunlich gefledte oder ſchwach acbän: derte Mittelbinde. Das Gefieder ift fehr zart und ſchießt fehr durch den Ein- 348 flug der Witterung ab. An den lichteren Stellen des Schwan— zes find die Federbärte öfters fo abgerieben , daß fie durchſichtig erfcheinen. Der Weſpenbuſſard ift ein mehr füdlicher als nördlicher Vo— gel, der Europa im Winter verläßt. Zumeilen findet man in feinem Magen Blüthenkäschen der Birken, von Nadelhöl- zern ufw., dünnen Würzeihen und Knoſpen aller Art anges füllt und man fügt, daß er Heidel:, Preußel- und andere Wald- beeren gern fräße. In dem Thiergarten zu Amfterdam lebte cin Individuum, das Fleiſch unberührt ließ, allein Brod mit Honig beftrichen fehr gern fraß. Nah Dr. Lindermayer und Grafen von der Mühle geht er nicht nad Griehenland. Ruͤppell erwähnt ihn unter den nordafricanifhen Vögeln nit. In Afien fcheint er jedoch ebenfalls vorzufommen. Dimenfionen: Tarſi 50— 52 Kopf 76— 80 Mittelzehe 41— 42 Schnabel 19 Außenzehe 31 Mundwinkel 38 Innenzehe 29 Oberfluͤgel 260 1. Schwzfed. 250—259 Fluͤgelſpitze 145 6. Schwifeb. 240—260 7) Der Zopfs Wefpenbuffard, Pernis cristata Cuv. Regne. an. 1. t. 3. fig. 4._ Falco ptilorhynchus T. pl. col. 44. Diagn. Mit einem. Zopf. Befhreib. Er gleicht fehr dem europäifchen und variiert ebenfo. Aus fammtlichen Federkleidern bat Leſſon verſchiedene Arten gebildet, ‚von denen er jedoch felber glaubt, daf fie der gemeinen indifchen Urt angehören. Ich befchreibe einen weibs lichen DBogel, dev. dem Männchen -Naum, t. 36. fig. 1. ſehr ähnlich fieht. Die Kopffedern find. roftgelblich, nach der Spike braun mit ſchwarzen Schäften und Schaftflecken nach der Spitze zu, deren Ränder roftgelblic) gefärbt find. . Won der. Stirn Uber die, Au- gen hin ein roftgelbliher Streifen. Zügel und ein Streifen hinter dem Auge afchgrau, der nach dem Zopf ſich mit einem Streifen verbindet, deffen Federn ; an der Spitze ſchwarz und roſtgelb gerändert find. , Die Zopffedern find an. der Wurzel ſcharf begränzt weiß, wie die, meiften Kopffedern, die an der größeren Spise ſchwarz und roffgelb-gerändert find. Die längfte Zopffeder ift 60 M. m. lang. Der übrige Hinterhals roſtgelb braun mit ſchwarzen fhmalen Scaftftrihen. Der Oberruͤcken fhwarzbraun. Der Unterrüden, lichter braun und. die oberen Schwanzdedfedern roftgelblihbraun, an den Spiken zum: Theil weißgefäumt und an den verftediten ‚bintern Hälften weiß ges bändert. Won unten ift das. Kinn roftgelblichweiß mit ſchwar— zen ſchmalen Backenſtreifen. Der Hals mehr roftgelblic (und die Bruft umd die übrigen unteren Theile mehr hell voftbraun. Auf Hals, Bruft und Seiten mit ſchmalen ſchwarzen Schaft: flefen und ſchwarzen Schaͤften. Hoſen, Bauch und untere Schwanzdedfevern am lichteften ‚mit 'bräunlichen Schäften und lichteren Borden an den Spitzen. Das Eleine Gefieder des. Flügels fchwarzbraun, heit roftbräun- lich gebordet. Die Dedfedern der Schwingen Ater Ordnung dunkelbraun, ſchwarz verloſchen gebändert; an den Rändern der Innenfahnen weiß gefledt. Schwingen Ster Ordnung fhwar;braun und ſchwarz gebän- dert mit weißen Spitzen. Die 4te Schwinge hinter dem aͤuße— 349 ren Ausfhnitte bis zur legten mit ſchwarzen und braunen Bän: dern, wovon bie legteren licht gefäumt find. Die legten Schwin⸗ gen mit lichten Spigen. Won innen zeigt der Flügel vor den Ausfhnitten einen weißen Spiegel und hinter den Ausichnitten nad) der Epiße hin die innere Fahne grau und braunlid bunt mit fhwarzen ſchiefen Bändern, wovon das erfte aus [hwarzen runden Sieden befteht. Die Schwingen!2rer Ordnung find hellaſchgrau, ſchwarzgrau gebändert und gefledt. Letztere, nehmlich die Bänder und Sieden, licht, zuweilen: weiß eingefüßt. Flügelcand roftgelblich weiß, die Eleinen inneren Achfelfedern roftgelblih, die längften licht roff: gelblich mit ſchwarzen Schaftflecken und aſchgrauen Binden an den Innenfahnen. Der Schwanz ift braun, an der Wurzel weiß, ſchwarz ge: fprenEelt, zeige an den zwey cberen Dritteln vier breitere ſchwarze unregelmäßige, licht eingefafte, wellenformige Binden und zwifchen diefen meltenförmige lichttraune Bänder. Zwifchen der legten oberen breiten Binde und der breiten leicht bordierten Endbinde an 6 ſchmale hell lichtbraune Binden. Der Schwanz ift noch bunter gefärbt als beym europäiichen. Ein in Afien gemeiner Vogel. 150 Dimenfionen: Flügelfp. Kopf 87 Tarſi 51 Schnabel 20 Mittelz. 47 Mundwinfel 37 1. Schwjf. ' 266 Dherfl. 2376. — 265 3. Genus. Sperberbufjard, Polyborus Pieill. (3. Theil), Gray., Kaup. Diagn. Naſenloch faft am oberen Rand der Wachshaut liegend, f&hief von vorn nad hinten gerichtet, in der Mitte mit fhmaler Querwand, Beſchreibung. Schnabel bedeutend höher, als breit, mit dem Schenkel in gleicher Ebene liegend, ſtark zufammengedrüdt, mit ſchwachem Zahn und fehr kleinem Schnabelhafen. Unter: fchnabel. gerade, ftumpf abgeftust, an den Seiten mit einem ſchwachen Ausſchnitt. Der Schnabel ift bis zum vorderen Winkel des Auges gefpalten. Gaumenleifte ftumpf erhaben. Die Nafenlöcher haben die ohngefähre Geftalt eines ſchief von der rechten nad). der linken jtehenden Sters und find wie bey Ibieter in den Knochen des Schnabels eingebohrt. Wachs— haut febr lang, und wie der vordere Theil des nadten Gefichts mit £urzen Borſten dünn. bedeckt. Hinterhauptsfedern etwas f&hopfartig verlängert. Hals Lang. Zarfen lang, doppelt fo lang als die Mittelzehe, vorn mit gefpaltenen Schildſchuppen, nah den Zehen hin mit 7 — 9 ganzen Schildern, nad hinten ift die Tarfe zugefchärft mit 2 Reihen dachfoͤrmig zufammenftoßender Schilder. Zehen grob getäfelt. Nägel lang, ſchwach gebogen. Sohlen der Zehen ſtumpfwarzig. Schwan; ſchwach abgeftuft und von der Länge des Rumpfes. Sc Eenne nur eine Art. Der Kappene oder Caracara Sperberbuffard, Po- lyborus brasiliensis Gmel. Polyborus vulgaris Pieill. Gal. des ois. Pl. 7. (ad.) Falco cheriway Jacgq. Polyborus cheriway Vieill. Euc. Falco plancus Mill. Cym. Ph. t. 17. Falco tharus @mel. Azara. Nr. IV. ‚umfchlungen find. - 390 _ Polyborus Caracara Spt.r. t. la. (juv.) Falco brasi- liensis Gmel. Pr. Max. p. 190. Befhreibung. Wachshaut und Zügel bräunlich gelb. Beine orange. Iris grau oder röthlihbbraun. Es ift ein fchoͤ— ner Raubvogel von ftattlihem Anfehen, der die Größe von einem £leinen Adler hat und eine Länge von 2’ 2’ erreicht. Der Schnabel ift blaß hellblau (in Bälgen gelblichweiß), Scheitel und Hinterkopf braͤunlich ſchwarz. Die Federn des Hinterfopfs etwas zugefpigt und koͤnnen in der Keidenfchaft zu einer Haube aufgerichtet werden (wie die Spilornis- Arten, die bey den Adlern und in ihrem Genus Cireaötus diefelbe Stelle einnehmen). Wangen und Vorderhals weiß oder gelblich weiß. Hals, Rüden und alle unteren Theile weiß oder roſtweißlich mit unzähligen ſchwarzen Pfeil Querbändern, wovon 7—9 auf jeder Feder fich befinden. Die Mitte des Bauches mehr einfarbig ſchwarzbraun, eben fo die Hofen. Laͤngs des Untere arms bildet die fchwarzbraune Farbe der Eleinen Federn des Flügels einen breiten Streifen, das Übrige Eleine Gefieder iſt meift mit ſchmalen rothbraunen oder weißlichen P eilbindchen geziert. Die Dedfedern der großen Schwingen, fo wie die vor: dern Schwingen der Zten Ordnung fehwarzbraun, die mittleren roſtbraͤunlich gebändert und die drey hinterften faſt einfarbig bifterbraun mit weißlicher Endborde. Die Spigen der Haupts fhwingen find fhwarz; die 2te bis 7te gröftentheils weiß, dafelbjt mit weißen Schäften, ſchwarz gebändert und gefprigt. Die inneren Dedfedern des Flügels ſchwarzbraun; die längften blauſchwarz. Die weiße Farbe der Zten big 7ten Schwinge bildet einen weißen Spiegel, der ſchwach mit Bändern umzogen iſt. Dbere und untere Schwanzdede mehr weiß mit pfeilförs migen [hwärzlidyen Binden. Der Schwanz ift weiß mit weißen Schaͤften und 12 pfeilförmigen ſchmalen Binden. Das breite Endband und die Schäfte dafelbft ſchwarz. Bey dem Weibchen find die Farben bläffer; es ift etwas größer. Der junge Vogel Spir tab. Ia. hat die Wahshaut und Füße bläulih, die Hauptfarbe mehr ſchwarzbraun und die un: teren Theile auf braunem Grunde mit helltoftfarbigen Laͤngs— fleden. Diefer ſchoͤne Naubvogel ift über den ganzen Süden von America verbreitet und Überall gemein. Man erblicit viele die- fer ſchoͤnen Raubvögel, fagt der Prinz, wie fie auf den Zriften umherſchreiten, oder mit niederem. Fluge, ſtark mit den Flügeln fhlagend, von einem Gebüfh zum andern eilen. Cie find viel in Bewegung, ftellen allen Eleineren Thieren nad, und» feinen wie unfere Buffarde von Amphibien, Maͤuſenl, Voͤ— geln, Schneden und Inſecten zu leben. In ihren Mägen fand ich Ueberrefte Eleinerer Vögel, Inſecten und befonders Heu— ſchrecken. Auf der Erde gehen fie aufgerichtet und fchreiten ge— ſchickt, da ihre hohen Ferfen, ziemlich Furzen Zehen und wenig gefümmten Klauen zum Gange ganz vorzüglic geeignet find. Sie find nicht ſonderlich fhüchtern. Im Fluge tragen fie ges woͤhnlich die Kopffedern aufgerichtet, und man hört alsdann öfters ihre Stimme. Azara erzählt noch von ihm, daß er in Paraguay fo zahl reich fen, als alle Raubvögel zufammen genommen; fie niften im Auguft, September und October, bauen ein Neſt auf die Gipfel der Baume und geben denen den Vorzug, die mit Lianen Da wo fie ſolche nicht haben Fönnen, wie um Montevideo, niften fie ins Gebüfh und bauen mit Reifern 351 und Kleinen Sianen einen großen, faß platten. Horjt, welcher die und ohne Kunft mit Haaren, ausgefüttert ift. Sie legen nur zwey Eyer, die einen Durchmeffer von 21 —26“ haben, und die auf rachlohfarbigem Grunde blutroth getuͤpfelt und ge— fleckt ſind. Die Jungen gleichen den Aeltern und begleiten dieſe ſo lang, bis ſie ſich allein naͤhren koͤnnen. Azara ſagt, daß er den eben gebornen Schafen die Nabelſchnur und die Daͤrme heraugzerre. Wie die Buſſarde entreißt er den meiſten Raubvoͤgeln die Beute. Sobald der Jaͤger einen Vogel ſchießt, iſt der wachſame Caracara ſehr pünctlich zur Hand und ſtuͤrzt ſich auf den Vogel, ſobald er ihn verwundet fieht. Bemerkt er, daß ein Iribu ein Stuͤck Fleiſch verſchlungen hat, ſo verfolgt er ihn ſo lange, bis er es wieder ausgewuͤrgt hat, welches an das Betragen des Hal. leucocephalus erinnert. Bey ſeinem niedrigen Flug ſtuͤrzt er ſich auf Aparea und Inambus, wenn ſie ruhig ſitzen bleiben. Im Laufe kann er dieſen Thieren nichts anhaben. Erx verachtet kleine Voͤgel, ohne Zweifel, weil er fie nicht fangen kann. Dieſem widerſpricht der Prinz, indem er im ‚geöffneten Caracara Vogelreſte fand, allein da der Prinz keinen Caracara Vögel: fangen. ſah, fo kann es auch möglic) ſeyn, daß die Knochen ‚von. jungen Vögeln herrührten, die er meihenartig aus den Neftern herausgenommen bat... Zumeilen, fagt Azara, erwiſcht er junge, Hühner, wenn. er. fie einzeln und. zerftreut findet, ‚allein er greift nie jalte Hühner an, Die Moquers, Schwalben, Tyrannen verfolgen ihn mit Schna- beihieben im Fluge, erfchrefen ihn und jagen ihn in die Flucht. Aus’ den Berichten des Prinzen und Azara’s fteht man deutlich, in melhem Bezuge die Kebensart mit der der Buffarde fteht, und daß es ſehr irrig ift, aus ihm und den Ibictern eine eigne Subfamilie zu bilden. Dimenfionen: Kopf 93 Fluͤgſp. 182 Schnabel 34 Tarſi 96 Hoͤhe 25 Mitlz. 50-+25 Breite am untern Ran— Außnz. 40+22 de der fteil-abfallen= Innz. 34-+26 den Wahshaut 15 Hinterz. 23726 Mundw. 56 1. Schwanzf. 216 Oberfl. 245 6. Schwanzf. 228 4. Genus. Adlerbuſſard. Rostrhamus Less. Cy- mindis Cw. Diagn. Mittelnagel reiherähnlich gezähnelt. Beſchreib. Kopf Elein. " Schnabel lang, dünn, etwag auf: gefhwungen und in einem großen Bogen wie eine große Kralle gebogen mit eingezogenen Rändern und langem Schnabelhafen. Unterfchnabel an dem Rand bogenfomig nad) unten gefrummt. Der Eleine Gaumenhöder nad hinten vertieft und von da mit einer vorfpringenden Leiſte verfehen. Rachen fehr breit, bis unter, die Mitte des Auges. gefpalten. Naſenloch Elein und eyfoͤrmig. Flügel lang mit. fehr.. breiten ahnen. Zwehte und dritte fehr deutlich, vierte bis ſechſte fehr ſchwach ausgefchnitten. . - Dee Schwanz ift nicht ganz Körperlang und ſchwach ges gabelt. Tarfen ziemlich Eur; mit 7 Schildern. Mittelzehe ſchlank und lang; aͤußere und innere Zehe von faft gleicher Länge. Zehenruͤcken deutlich getaͤfelt. Die mittlere Zehe mit 13, die äußere mit 10, die innere, mit 5 Schildern, 352 Die Krallen. find fehr lang, ſchmal und ſchwach gebogen und nadelfpis. Die mittlere Kralle mit 3—4 fammartigen Cin- fohnitten, wie bey. den Totipalmati, den Ardeidae et Capri- mulgidae. Man Eennt bis jegt nur eine Art, Der gefellige Adlerbuffard, die mittlere Größe hat, Rostrhamus sociabilis Az. d’Orb. Az. Nr. XVI. Herpetotheres soctabilis Az. Vieill. Falco hamatus Ill. Pi. col. 61. (ad.) 231. juv. Falco hamatus Ill. Pr. Max. Beytr, p. 182. Buteo hamatus MVieill. Spix. tab. II. Rostrhamus niger Less. Orn. Beſchreib. Die Wahshaut, Zügel, Mundwinfel und die hintere Hälfte des Unterfiefers hoc orange, .ebenfo die Füfe. Iris lebhaft blutroth. Die Totalfartbe des Gefieders ift ſchiefer— aſchgrau, auf Ruͤcken und Fluͤgel mit braͤunlichem Anflug. Die Schwingen ſchwarz, die Schwingen 2ter Ordnung mit braͤun— lichen Borden. Alle Schwingen ohne Spur von Binden. Dbere und untere Schwanzdede weiß. . Schwanz an der. Wurzel weiß an der unteren Hälfte ſchwarz mit einem % Zoll breiten bräun- lich weißen Saum. Der junge Vogel mit dunfelrothbrauner Iris, ſchmutzig blaß— gelber Wachshaut und blaforangefarbigen Füßen. Oben ſchwarz— braun mit roſtröthlichen Saͤumen und weißlihen Borden an den legten Schwingen der 2ten Ordnung. Ueber dem Auge ein lichter Streifen uud ein dunkfelbrauner an den: Ohrfedern, Kehle, Unterhals, obere und untere Schwanzdede gelblich‘ weiß mit fchmwarzbraunen breiten Schaftfloden. Das Schwarze des Schwanzes verläuft fi) in dag Hellere mehr Afchgraue, ohne eine deutliche Binde zu bilden. Cymindis leucopygus Dimenfionen eines alten Vogels, Kopf 66 Tarſi 43 Schnabel 25 Mittel;. 37424 Höhe 10 Außen;. 28419 Mundw. 37 Innenz. 2577-25 Breite des Rachens 27 Hinterz. 2425 Dberfl. 206 1. Schwanf. 181 Fluͤgelſp. 125 6. Schwanzf. '162 Der Bogel der Temmindifhen Abbildung zeigt die, obere und untere Schwanzdede afchgrau, wie den ganzen Körper. ge— färbt, welchen Leſſon fuͤr eine ſchwarze Varietat zu halten geneigt ift. Einen ähnlichen. bildet La Sresnane Mag. de Zool. 1834. pl. 20 ab. 5. und legte Genus. Buffard - Bufjard, buffard. Ibicter Kaup. Polyborus, Daptrius et Ibieter Fieill. Milvago et Gymnops Spix. Senex J. E. Gray. Phalcobaenus d'Orb. Parisifaleo' Less. Diagn. Die Ereisrunden Naſenloͤcher, mit cinem wulffigen Rand umgeben, haben eine tief liegende, don oben nach unten gehende Scheidewand und find rund in den Knochenfern "des Schnabels eingebohtt. Befchreib. Mit Eleinem Kopfe, geradem, geftredtem, fo hohem als breitem Schnabel, mit ſchwacher Andeutung eines Zahnes und dem entfprechenden Ausfchnitt am. Unterfchnabel; der Schnabelhafen ift ſehr kurz und der Kiel am Gaumen des Schnabels ift abgerundet, allein deutlih. Der, Mundwinkel geht nicht bis zum vorderen Winkel des Auges, wodurch der Rachen ſo eng wie bey keinem andern Genus der ganzen Fa— oder Geyer⸗ 353 —— milie wird, Das mäßig große Auge ſteht verhältnißmäßig mei: ter zuruͤck,* als bey allen übrigen Genera der Falconidae, und fein oberes Augenlied ift mit ſtarken Borſtfedern befest. Die mäfig langen Tarſen find mit gefpaltenen Schildſchuppen bedeckt und nur einige nächft den Zehen find ganz. Die Zehen meift geichildert und, die Nägel ſchwach gekrümmt und nicht fonderlid) Lang. Die Arten diefes Gefchlecht3 leden nur im füdlichen America, bis auf den Ibicter anstralis, der auch in Auftralien vor: fommt, und find nad) den Berichten aller Reifenden die unedels ften aller Falken, die ſich mit den ſchmutzigſten aller Nahrungs: mittel begnügen, Aas, ja fogar den Koth der Thiere verfchlin- gen, was an Cathartes erinnert. Bey den meiften tritt ein weiß oder hellgefärbter Schnabel auf und bey einigen fieht man ein rabenaͤhnliches Gefieder mit blauem Glanze. Unter den Buteoninae ftehen fie Polyborus am nächſten, von welchen fie fich duch die Bildung des Schnabels und der Naſenloͤcher unterfcheiden. Sie haben mit den meiften Genera der wahren Falconinae den Character der rund eingebohrten Nafenlöcher gemein und fchließen fich hierdurch als letztes Ges nus aller Faleonidae den hoͤchſten Formen ihrer Familie wies derum an. Sie bilden fünf fein unterfchiedene Gruppen oder Subge— nera, die big jest arm an Arten find, und die in ihren Eitten und einige in der Stimme an die Hühner erinnern. 1. Subgenus. Falfen-Geyerbuffard, — Daptrius Vieill. Diagn. Gefiht und Kinn nadt. "Die Flügel erreichen 2 des rumpflangen Schwanzes; 5te und Gte die längften von allen. Zweyte bis fechfte Schwinge an den Innenfahnen aus— gefhnitten. Mittelzehe getüfelt, fo lang als der gefchuppte rk der Zarfi. Aeußere und mittlere Zehe von faft gleicher ange. Man Eennt nur eine Art aus Cayenne, deren Sitten leider nicht befannt find, 1) Der fhwarze Falten: Geyerbuffard. aterrimus Temm. Falco aterrimus T. pl. (ad.) 342. Daptrius ater Vieill. Gal. pl. 5. Beſchreib. Schwarz mit ftahlblauem Glanz. Schwingen von Innen an der Wurzel mit weißem Fled. Schwan; an der Wurzel blendend weiß mit weißen Schäften und 4 —5 ſchwarzen Bändern oder Fleden, bandartig gereiht. Der Schnabel ift braun oder [hmärzlic. Der junge Vogel hat 3. des Schwanzes roftröthlich mit fchiefen fhwarzen Binden. Er hat die ohngefähre Länge des männ- lichen peregrinus. Ibicter cul. 37. Dimenfionen: Kopf 63 Tarſi 57 Schnabel 28 Mittelz. 37446 Mundw. 30 Außen;. 24-13 Oberfl. 188 Innenz. 22-+18 Fluͤgelſp. 108 Schwanz 185 2. Subgenus,. Weih-Geyerbuſſard. — Phalcobae- nus d’Orb. Diagn. Mit fehr langen Ftügeln, die die Spige des *Es ift dieß ebenfalls ein Kennzeichen des Hühnertypus, der na- mentlich bey den Scolopacidae bis zum Extrem audgebilvet ift. Iſis 1847. Heft 5, —— 354 Schwanzes uͤberreichen. Zweyte bis fünfte Schwinge an den Snnenfahnen beftimmt und ſcharf ausgefchnitten. 2) Der Berg-Weih-Generbuffard, Ibieter monta- nus d’Orb. Phalcobaenus montanus d’Orb. Voy. dans l’am. mer. Aquila megaloptera Meyen, Nov. Act. 1834. t. 8. Sch fenne nur den jungen Vogel und nicht den ſchwarzge— fäarbten alten, welchen dD’DOrbigny befchrieben und abgebildet hat. ; Der junge Vogel von der Größe des männlichen Astur pa- lumbarius ift ſchmutzig braun mit lichteren Federrändern und hat ſchmutzig weiße, braun geflecte obere und untere Schwanz: deckfedern. Zweyte bis fechfte Schwinge an der oberen Hälfte der Außenfahnen weiß, braun marmoriert, font find die Schwin= gen an der oberen Hälfte gelblichweiß oder roftgelb, an den Innenfahnen mehr oder minder dunfel marmoriert. Die Schwin— genfpigen braun mit roftgelbem Schimmer längs den Schäften. Der Schwanz ift oben fhmwarzbraun, an den Innenfahnen roft: gelblich, unregelmäßig gefledt; zuweilen ift vor der ſchmalen fhwarzen Endbinde eine ſchmale roftgelblich weiße Binde. Die Kopffedern find an beiden Exemplaren kraus und ftruppig, aͤhnlich bey Crax alector. Dimenfionen: Kopf 79 Fluͤgelſp. 155 Schnabel 277—28 Tarſi 71-74 Höhe 18 Mittelz. 39—40 Mundw. 39—40 1. Schwanzf. 202 Dherfl. 218 6. Schwanjf. 215 Kommt aus Chili und ift bis jegt in Sammlungen noch ſehr felten. 3. Subgenus. Sperber-Geyerbuſſard. Milvago Spir. Mil- vago et Gymnops Spiz. Polyborus Vieill. Parisifalco Less. Diagn. Zügel und Augengegend nadt. Die Flügel errei- en 3 des Schwanzes, welcher Körperlänge hat. Zweyte bis fechfte Schwinge an den Innenfahnen ſchwach ausgefchnitten, Dierte Schwinge die längfte. Zarfen ſchlank. Meittelzehe ge: täfelt, nicht fo lang als der geſchuppte Theil der Zarfi. Aeußere und innere Zehe faft gleich lang. Man Eennt zwey Arten, die bereits Azara unterfchieden hat. Azara fagt von ihnen, daß fie weder Säugethiere noch Voͤ— gel angriffen und zweifelt, daß fie die Eleinjte Maus raubten. Sie haben die Gewohnheit, wie die Hühner im Staub ſich zu baden und fegen fich gern auf abgeftorbene Bäume, Eleine Erd— hügel und Steinhaufen. 3) Der Chimahbima=-Sperber:Geyerbuffard. Ibieter chiımachima Az. Polyborus chimachima Pieill. Azara. Nr. VI. Falco degener Ill. Licht. Milvago ochro- cephala Spiz. t. 5. (ad.) Gymnops strigilatus Spir. t. 4. (juv.) Jard: et Selby. Ill. Orn. t. 2. Falco degener Pr. Mar. Beytr. ©. 162, Diagn. Tarſi 50. Füße bläulich. Alter Vogel. Unbedeutend größer und fchlanfer als der Thurmfalfe. Kopf, Hals, obere Schwanzdede und alle untern Theile weiß mit ochergelbem Anflug. Ueber die Augen und Ohrfedern hin ein fchmaler nach hinten breiter merdender fehmars zer Streifen. Nadenfedern an den verdedten Bahnen mit 259 braͤunlichen Flecken. Rüden, Flügel und das legte Drittel des Schwanzes fhwarzbraun. Die 6 erſten Schwingen an ben Außenfahnen vor den Augfchnitten weiß, der Länge nach ftreifig gefledt. An den Innenfahnen blendendweiß, einen weißen Spie— gel bildend, mit Spuren von Binden, die an der 7. und 8. fehr deutlich find; die folgenden find zum Theil voftgelblich, ſchwarz gebändert. Die Dedfedern, welche die erften Schwingen bedecken, mit breitem weißem Spigenfaum. Die inneren Dedfe= dern der Fluͤgel ochergelb; die zwey Außerften und laͤngſten ſchwarz quergebändert. Der Schwanz an den zwey oberen Dritteln roſtgelblichweiß, dunkel gefprigt, mit 6 ſchwarzbraunen Querbinden und weißen Schaͤften. Von unten ift der Schwanz an den 2 oberen Drit- tein weiß mit Spuren von Binden, von welchen die unterfte die deutlichfte ift. Das breite braune Endband hat einen roft- gelblichweißen Saum. Der Schnabel ift an der Wurzel blafbläulichweiß, an der Spitze weißlich. Wachshaut, Zügel, Augenlied und eine ſchmale Einfaffung des Auges orange. Beine biaßbläulicy mit grau: braunen Krallen. Iris graubraun. Männchen und Meibchen unterfcheiden fich nad dem Prinzen wenig; leßteres ift weniger teinmweiß, mehr ſchmutzig gelblichweiß, oft beinah hellgelblichweiß. Der Schwanz des MWeibchens hat auch breitere und reiner gefärbte meißlihe Binden, erfcheint daher heller, und feine hinteren Schmwungfedern haben ſtarke meißlihe Spigenränder, welches dem Männchen fehlt. Der junge Vogel ift fhmusig gelblid) oder roftfarbig gelblich weiß; auf dem Kopf und Hals mit roftgelben Schaftftrichen, die an der Spige tropfenartig fich erweitern. Ohrfedern ſchwarz— braun mit weißlihen Schäften und Schaftfleden. Seiten, Hofen und innere Dedfedern der Flügel ſchwarzbraun querges bandert. Der Nüden graubraun, die Schwingen 2. Ordnung ſchwarzbraun, roſtbraun ſchmal gebändert. Die Hauptſchwin— gen aͤhnlich wie beym alten Vogel, allein auf den Innenfahnen deutlicher gebaͤndert. Schwanz mit 11 Binden auf roftgelblich- weißem, ſchwaͤrzlich gefpristem Grunde, die auf der fchmäleren Endbinde als roftröthlihe Binden durchleuchten. Nah dem Prinzen, dem wir die ficherften Nachrichten über feine Lebensart verdanken, lebt er in offenen, ebenen Öegenden in der Nähe menſch⸗ licher Wohnungen und Viehtriften. Obgleich er einen leichten Flug mit ziemlich häufigen Flügelfchlägen hat, fo erhebt er fich doch nie hoch in die Luft. Er lebt einzeln oder paarweife und ſucht die Inſecten auf dem Rüden des Viehs. In feinem Magen fanden fih Inſecten, Maden, befonders Zeden und allerlei Zhierläufe; ja man findet feinen Kropf mit Thier-, fogar Menſchenkoth angefült.e Man fieht fie auch häufig auf der Erde, wo fie Inſecten und Schneden fuhen, und in Sümpfen, wo fie Amphibien nachſtellen. Ihre Stimme ift ein feiner hellfchreiender Pfiff, den fie oft hören Laffen. Sie find gegen Menfchen wenig fcheu und niften auf Baͤumen. Azara fagt von ihm, daß er die Saumthiere auffuche, welche duch die Laft der Sättel (bats) wund geworden find, fege ſich auf diefe und Eralle fich feft, um die Wunden zu zerfleifchen; weder das Springen noch Ausfchlagen der Thiere ftören ihn, fo daß diefen armen Xhieren, die noch ganz lebend, an einem Franfen Theil zerfleifeht würden, nichts übrig bliebe, als ſich auf der Erde zu mälzen oder fich bis ing Gebüfch zu ftürzen. Der Prinz bezweifelt diefes Factum und fagt, daß es ihm nicht beftätigt worden ſey; auch ich glaube nicht, daß diefer harmloſe Vogel — Pferde anfallen fol, um wunde Stellen 356 derfelben zu zerfleifhen. Es ſtimmt dies durchaus nicht mit dem, was Azara und der Prinz von diefem feigen Vogel er— zählen, allein da diefes Factum von dem fehr glaubwürdigen Azara felbft beobachtet worden ift, fo ift anzunehmen, daß er diefe verwundeten Thiere zuweilen heimfucht, um die Wunden von den von Fliegen hineingelegten Larven zu reinigen. Daß es bey einem fo unberufenen Operateur, mit ziemlich fpigen Krallen verfehen, ohne bedeutende Schmerzen des armen Patien= ten nicht abgeht, und daß diefer fich feiner Franfen Haut wehrt, ift leicht zu ermeffen. Bey diefer Ihatfache liegt, wie es hau: fig der Fall ift, die Wahrheit in der Mitte. Azara fagt ferner, daß er die Federn des Hinterkopfs ftraube und die an den Seiten des Kopfes (mahrfceinlich die Federn, die den ſchwarzen Streifen bilden) wie zwey Hörnchen aufrichte. Er erzählt ferner, daß er haufig Männchen und Weibchen nur ein Junges habe begleiten gefehen, welches von Februar bis Juli gefüttert wird und fchließt hieraus, daß fie nur ein Jun— ges befommen. Dimenfionen alt. — jung. Tarſe 50 — 50 Kopf 60° — 59 Mittelzehe 33413 — 34+12 Schnabel 20 — 18 Außen. 21-11 — 21+11 Höbe 12 — 12 Innenz. 19-13 — 19-13 Mundwinfel 29 — 28 1.Schmjf.160 — 165 Dberflügel 160 — 160 6 —. 175 — 165 Flügelfpige 129. — 120 4) Der Chimango: Sperber-Geyerbuffard — Ibic- ter chimango Azara. Polyborus chimango Vieill. Azara Nr. 3. Aquila pezopora Mey. Nov. Act. XVI. t. 6. Diagn. Tarſe 63 Mm. lang. Füße hellgelb. Befhreib. Diefe Art gleicht in ihren Dimenfionen der vorigen, allein zeigt höhere Tarſen und ein total verſchiedenes Gefieder. In diefem gleicht es eher einem jungen Wogel. Scheitel ſchwaͤrzlich, die Übrigen Kopffedern mit roftröthlichen Rändern. Der, dunfele Scheitelfleck verbreitet fich bis zum Auge und den Ohrfedern. Die Seiten des Kopfes braun. Dieſelbe Farbe allein heller und gemiſcht mit Roſtroͤthlich verbreitet fich über die Kehle bis zur Bruft. Die Federfchäfte find (hwärzlih, Die ' Bruft und die Hofen heilbräunlich mit ſchwaͤrzlichen und weiß: lichen Querbändhen. Der Bauch iſt roſtroͤthlich und die un- tere Schwanzdede weiß. Die obere Schwanzdede zeigt braune Querbinden. Die erften Schwingen und ihre Dedfedern find glänzend ſchwarz und oben roſtroͤthlichweiß, ſchwarz geftreift und punctiert. Der übrige Flügel zeigt vröthliche und ſchwarze Bin— den. Don Innen »ift der Flügel ſchwarz und weißbunt. Der Schwanz hat eine Zoll breite ſchwarze Endbinde mit fhmukig weißer Borde, an dem übrigen Theil fchwärzliche irregulare Zeich- nung auf grauem Grund, die gegen die Wurzel des Schwarzes bin verbleicht. Der Schnabel ift grünlichweiß, die Wachshaut und Füße hellgelb. Der Chimango findet fich felten in Paraguay, allein ift gemein am La Plata und in Chili. Man verficherte Azara allgemein, daß er auf Sandhügeln, haufig in die Löcher der Ameifen, oder auf Erhöhungen durch Infecten gebildet, nifte und ein Neft von einigen Neifern und Eleinen Zweigen bilde. Man fagt, daß die Eier auf weißem Grund braungefprigt find. Die Jungen unterfcheiden fih nicht von den Alten und Azara Ffonnte unter den Individuen diefer Art Eeinen großen Unter fhied bemerken. 357 l Die beyden Arten diefes Subgenus verhalten fi in ihrem Gefieder zu einander mie der Haliadtus pondicerianus zu Canorus Vig. et Horsf. Letzterer behält ‚ebenfalls beftändig ein jugendlich gefärbtes Kleid, während der alte pondicerianus ein vom Jugendkleid total verfchiedenes Kleid, Alterskleid trägt. Diefe Analogie mit dem 2. Subgenus letinoaëtus der Ha- liaöten und der grade Schnabel mag vielleiht Hern Cuvier verführt haben, aus dem Chimahima einen Seeadler zu bilden. Dimenfionen. Kopf 61 Schnabel 21 Mund. 30 Oberfluͤgel 155 Fluͤgelſpitze 131 Tarſe 63 nah Azara 68 oder 30. Mitteljehe 3414 Außenzehe 21-13 Snnenzebe 19-15 Schwanz 174 nah Azara 162 oder 6”. Der Adler-Geyerbuffard — Adtotriorchis Kaup. Diagn. Zügel und Augengegend nadt; erſterer fparfam mit Borſten bededt. Mittelzehe getäfelt, etwas länger als der "gefchilderte Theil der Taufe, welcher mit etwa 14 Neihen Eleiner gefpaltener Schilder und nach der Murzel hin 3—4 ganzen Schildern verfehen. iſt. Die Flügel erreichen nicht die Schwanz: fpige. Zweite bis 6. an den Innenfahnen ausgefchnitten. Die eine Art, die hierher gehört, hat Adlergröße, etwa wie Aq. naevia. 5) Der düftere Adler-Geyerbuſſard — Ibieter australis Lath. Gmel. Falco australis Gmel. Lath. Syn. Nr. 19. Falco leueurus Forster. Caracara funebre Pl. col. 224 juv. 129 ad. Falco Novae Zee- landiae Latk. zum Theil (tab. 4.) ad. Polyborus No- vae Zeelandiae Less. Circaötus antarcticus Less. Falco harpe Forst. nah Temmind, Befhreib. Mit weißem Schnabel, der in der Jugend fhwarz iſt. Machshaut und Füße gelborange. Totalgefieder ſchwarz mit weißen zugefpisten Schaftitrihen auf dem Ober: hals, Rüden und der Bruft. Hofen roſtroth. Die Schwingen an der MWurzel wei. Der Schwanz mit breiter weißer Endborde. Der junge Vogel ift mehr erdbraun und die weißen Fleden find roſtroͤthlich und weniger beſtimmt begränzt. Die Wurzel der Schwingen iſt roftfarbig, welches an den Äußeren Fahnen durchleuchtet. Der Schwanz iff einfarbig roftroth mit Spu— ten von pfeilförmigen Flecken naͤchſt den Schäften. Hoſenfe— dern mit roftröthlihen Borden. Schnabel ſchwarz, an älteren Individuen fchwarz und weiß gefledt. Nach Latham, Forfter und Leſſon ift fein Vaterland Meufeeland, Yan Diemensland und der Süden von Neuhol: land. Alle, die ich gefehen habe, ſtammen von der Auferffen Süpdküfte von America, wo er fehr gemein ift. Temmind berichtet, daß er in den Icones ined. von For— ſter 8. 36. 37 und 38 unter dem Namen von Falco harpe Forst. abgebildet fey; &. Gray citiert bey Jeracidea Novae Zeelandiae tab. 38 von Forfter, und erwähnt t. 36 und 37 nicht. Da Herr Temmind die ühnlich gefärbte Jera- cidea Novae Zeelandiae nicht gefannt hat, fo ffimme id) 398 Hrn. Gray, aud ohne die Abbildung von Forfter gefehen zu haben, bey, daß Falco harpe identiſch mit Jeracidea Novae Zeelandiae if. Um fpäteren Verwechfelungen vorzus beugen, f£önnte man die neufeeländifche Jeracidea J. harpe Forst. nennen, was ich zur Entfcheidung den Hrn, Ornitho— logen anheim ſtelle. Hierdurch fiel der Name Novae Zeelan- diae ganz weg. Unterfucht man den Tert genau von Lath., fo ergiebt fid, daß er beyde Arten, die Jeracidea Novae Zee- landiae mit dem Ibicter australis verwechfelt hat. Gleich im Beginn feiner Befchreibung fagt Latham: dag Männchen ift von der Größe des Edelfalfen und 18 Zoll lang. Der Schnabel ift an der Wurzel blau, an der Spike ſchwarz. Die Umgebung der Augen blau. Diefe ganze Befchreibung paßt nur auf die Jeracidea Novae Zeelandiae. Bey dem Ibieter australis ift wie bey allen Arten diefes Gefchlechts, Eein großer od.r meift gar fein Unterfchied in der Größe zwiſchen Männchen und Meibchen. Ueber die Lebensart diefer intereffanten Art wiſſen wir leider fo viel als Nichts. Latham fagt bey feiner Befchreibung des australis von ihm, nad) einer Mitteilung von Forfter, daß er wie eine Henne fchreie und: daß man leicht irre geführt wer— den koͤnne, wenn man ihn zum erftenmal hört. Auf den Rath Forfters führe er ihn als neue Art auf. 3. und letztes Subgenus der Ibicter und aller Falken. Buffard. Geyerbuffard — Ibicter Vieilt. Less. G. Gray. Diagn. Gefiht und ganze Kehle nadt mit einzelen Borft: federn. Flügel lang, nicht die Spike des Eörperlangen Schwan: zes erreihend. Zweyte bis 6. Schwinge ſchwach ausgefchnit- ten. 5., 6. und 7. Schwinge gleich lang. Mittelzehe unre— gelmäßig getäfelt, bedeutend länger als die grobgeſchuppten Theile der Tarſe. Aeußere Zehe ſchlank, bedeutend Länger als die innere. Schwanz mit ſehr breiten ‚Fahnen. 6) Der rabenähnlihe Buffard: Geyerbuffard — Ibieter aquilinus Gmel. Falco aquilinus Gmel. Falco nudicellis Daud. Falco formosus Lath. Ibie- ter leucogaster Vieill. Gal. 16. Pl. enl. 417. Befhreib, Schwanz mit blauem Stahlglanz, auf dem Nacken und dem Kleinen. Gefieder des Flügels und der Schwin- gen 2. Drdn. mit ſchwarzen Querbändchen, die wie auf gepreß— tem Seidenzeug erfcheinen, wenn das gehörige Licht auf fie fällt. Die untern ſchwarzen Theile mehr. bronzglänzend. Die zerfchlif- nen Obrfedern mit filbergrauen Rändern. Hofen, Bauch und untere Schwanzdede blendenweiß. Die Schwingen von unten längs den Schäften mit braunrothem Anflug und die längften Dedfedern von Innen roͤthlichbraunſchwarz, dunkler quergebaͤn⸗ dert. Die Schaͤfte der Schwingen und des Schwanzes zeigen bier und da weißbräunliche Sleden. Nach dem Prinzen ift das Auge lebhaft hochroth, Wahshaut, der Rand des ganzen Mund- winkels und die Wurzel des Unterkiefers find ſchoͤn himmelblau ; unteres Außeres Augenlied gelblich mit rothen Rändern; nadte The’te des Gefichts zinnoberroth; der Schnabel hellgrünlichgelb, der Haken ein wenig lebhafter gefärbt; die Beine lebhaft oran- genroth, die Klaue ſchwarz. Ben dem jungen Weibchen iſt die Wachshaut himmelblau ; Schnabel hellgelb, nach der Spige hin etwas lebhafter. Auge rothbraun, die nadten Xheile des Gefichts zinnoberroth mit einer etwas braunlichen oder dunkleren Beimifchung. Das junge Männhen hat den Schnabel nicht fo reingelb, 359 Hinter der Spitze des Oberkiefers fhwärzlichgrau ; unterer Theil des Zügels und Mundwinkels ſchoͤn himmelblau, über dem Na: ſenloch etwas gelbbräunlich; Zügel röthlich und blaͤulich gemifcht; Geſicht bläffer und ſchmutziger roth. Beine lebhafter orange— roth als am Weibchen; Iris dunkelrothbraun; unteres Augen⸗ lied gelblichweiß, roͤthlich eingefaßt. Die alten Voͤgel nach dem Prinzen zeichnen ſich von den jungen dadurch aus, daß ihre Augen ſchoͤn hochroth, der Schna— bel reinhell oder gruͤnlichgelb, die Kehle zinnoberroth. Das Männchen bat die nadten Theile lebhafter gefärbt als dag Weib— hen. Die jungen Vögel find am Körper nicht fo ſchoͤn ſchwarz und glänzend, mehr matt und braunlich gerandet, auch ift die Iris braun. Bon feiner Lebensart gibt ung der Prinz die beften Notizen. „Sn Brafilien ſcheint er nur in den großen Sertongs oder ein: famen, menfchenleeren Urmäldern und öden, wenig beuncuhigten Gegenden zu leben. Ich fand ihn nicht eher, als bis ich, von Süden nad Norden reifend, den 15. Grad füdliher Breite überfchritten, und mich hier in die zwifchen den Flüffen Ilhéos und Pardo gelegenen großen Waldungen vertieft hatte. Hier wurden wir zuerft durch eine fehr laute, durchdringende, böchft fonderbar durch die Einfamkeit der Wildniß fchallende Stimme überrafeht und erblictten auf einem hohen Afte den fchönen fhwarz und weißen Vogel. Später habe ich diefen Vogel hau: fig in den großen Wäldern beobachtet, zumeilen einzeln oder paarweife, zumeilen auch in zahlreihen Flügen, wo wahrſchein— lich mehrere Bruten fich vereinigt hatten, da diefes um dag Ende der Brütezeit, etiwa am Anfang des Februars beobachtet murde. Diefer Vogel lebt bloß in großen Wäldern, da er fi von Meipen, Bienen, Maden und Inſecten naͤhrt, auch mohl Schlangen und andere Amphibien verzehrt.* Die vielen in jenen Mäldern vorkommenden Nefter der MWefpen werden von ibm befriegt; oft fand man feinen Magen ganz mit diefen Thieren angefüllt. Er fliegt laucfchreiend von einem Aft zum andern und fuft öfters auf hohen, duͤrren Zweigen, wo er fih ſchoͤn ausnimmt. Seine Stimme wird alsdann häufig gehört; er hat ein paar Elagend laute, von der Höhe zur Ziefe herabfinfende Töne, auf welche alsdann andere folgen, die der Stimme eines eierlegenden Huhnes gleichen.’ Unterfucht man die Luftröhre, fo findet man fie unten enger und nach oben allmählich erweitert, dabey unten mit einem ein: fach gebildeten Bronchial-Larynx verfehen. „Dieſer Raubvogel war nicht ſcheu und ließ zumeilen nabe Eommen, bevor er abflog. Am Rio Pardo fand ich an den hohen bewaldeten Urgebirgs-: Wänden des tiefen Thales, unterhalb Barra da Derrada an der Serra do Mundo Novo eine zahl: reiche Gefellfchaft diefer Vögel, welche hoch an den Thalwaͤnden von Baum zu Baum flogen, und ihre Schwenfungen unter lautem Geſchrey in der Luft machten. Sie leben auch in der Minas Gerade, wo man fie, ſoviel ich mich erinnere, Ganga nennt. In Sertong von Stheos Eennt man fie unter dem Namen Givao do Sertäo. Das Neft ift mir nie zu Geficht gefommen, Der Prinz läugnet die Thatfache, welhe Mauduyt und Sonnini behauptet haben, nehmlich daß diefer Naubvogel Beeren, Körner und Früchte freffe, allein ich glaube mit Unrecht. Dem Prinzen mar es nicht vergoͤnnt, viele Fahre in Brafilien zu ver: * Ich bezweifle, daß er Amphibien frißt. 360 mweilen, um mit Gewißheit darthun zu Eönnen, daß ung jene Män= ner einen Irrthum berichtet haben. Unfer Pernis apivorus, dem er nicht allein im Aeußeren, fondern auch in den Sitten fehr ähnlich ift, frißt ebenfalls Wuͤrzelchen, Bluͤthenkaͤtzchen u. dgl., allein es koͤnnen 10 Sabre darüber hingehen, bis ein Ornitho— log ein Exemplar erhält, deffen Kropf mit vegetabilifhen Reſten erfüllt ift. Ich habe eg nur einmal in meinem Leben beobady- tet, obgleich unfer apivorus in unferer Gegend häufig niſtet und jedes Fahr Eremplare erlegt werden. Ben dem Brafilia- nifchen Geyerbuffard bedingt eg die ſyſtematiſche Stel- lung, daß er Pflanzenförper ohne Schaden zu ſich nehmen fann. Es wäre von hohem Intereſſe, wenn Drnithologen die- fen merkwürdigen Vogel an Drt und ‚Stelle in der Gefangen: fhaft beobachten wollten. in — Kopf 85 Tarſe 59 Schnabel 27 Mittelzehe 62422 Hoͤhe 17 Außenzebe 34 — Mundwinkel 39 Innenzehe 28422 Oberfluͤgel 260 1. Schwanzf. 260 Fluͤgelſpitze 145 6. — 240 Nachträge und kritiſche Ueberſichten der vorhandenen Synopſen. Nachtrag über Falco coneolor et Eleonorae. Herr Temmind bat fich bey feinem Falco eoncolor einen Gedaͤchtnißfehler zu Schulden kommen laffen, der die. Veranlaf- fung war, daß beyde Vögel noch heute mit einander verwech- felt werden. | Die Abbildung, die Herr Temminck in den Pl. col. 330 gibt, und die in Paris nach einem Exemplar de3 Jardin des Plantes gemacht wurde, ftellt einen Vogel mit kurzen Flügeln vor, der zu feiner genauen Beichreibung nach Cremplaren des Leydner Mufeums gar nicht paßt. In feiner Beſchreibung fagt diefer gelehrte Drnitholog: Les ailes sont tres-longues, elles aboutissent à l’extremitd de la queue et la depassent m&me un peu; La remige exterieure ‚porte à la barbe interieure une &chancrure longue environ d’un pouce etc. Diefe Befchreibung ift mach. der afchgrauen Varietät ‘des Falco Eleonorae Gene gebildet und fireng genommen, da der Zemmindifche Name älter ift, müßte legtere den Namen con- color behalten, obgleihb Temm. einen andern Vogel «bbildet. Da man jedoch einen Vogel nicht concolor nennen ann, der in feinem normalen Kleide faft fo buntfarbig wie der. sub- buteo ift, fo it Zemminds Befchreibung mit dem Namen alg Synonymum unter Eleonorae zu bringen. Die Abbildung Pl. col. 330 mit den Eurzen. Flügeln. bliebe demnach, obgleich den nämlichen Vogel Swainfon in den Birds of West. Africa unter dem Namen concolor befchrie: ben und abgebildet hat, ohne Namen und muß confequent einen neuen Namen erhalten. Ehe jedoch dieß von irgend einem Drnithologen verfucht wird, muß ich auf die Stellung beyder Arten und auf das Vorkom— men von grauen Varietäten aufmerkfam machen. Die Eleinen Edelfalfen bilden zwey Subgenera, von. welchen fib die Baumfalfen, Hypotriorchis, durd) die kurzen Ober— flügel, lange Flügelfpiße, welche Ießtere den langen Schwanz ſetzt hat. dem tibialis Vaill. 29 ee u ie ee ee 361 er= oder Überreicht, und durch. ‚einen Ausfchnitt an der Spitze der Innenfahne der 2. (dr ober. aͤußere Schwinge der Aut.) Schwinge characteriſiren. In dieſe Gruppe, gehören) 1)"Falco .severus, 2) subbuteo, 3) anranfius, 4) frontatus, a Fleo; norae: Sn die andere Gruppe, "die Längere, Sberflgel), Eürgan Flu⸗ gelſpitze hat, die nur F des Schwanzes bedeckt und deren 2. und 3. Sch winge an ber Spitze der Innenfahne ausgeſchnit— ten ſind, und die ich Aesalon genannt habe, gehoͤren folgende Arten: 1) Falco aesalon, 2) femoralis, 3). chiquera, 4) ti- bialis, und der von Zemmind und Swainfon abgebildete eoncolor. Der von Temmind befriebene Vogel gehört demnach) in das Subgenus Hypotriorchis und der ee in das Sub- genug Aesalon...» Unter allen Hypotriorchis-Arten iſt es nur Eleonorae, der, ſtaͤndige aſchgraue und. ſchwarze Varietaͤten zeigt, die ah manchen Orten haͤufiger (wie in, Sardinien, und: Africa) als die Voͤgel mit dem normalen Kleide, find: Ständige Varietäten fehen wir am häufigften bey den Bu- teones = und: Pernis- Arten der 5. Subfamilie Buteoninae auf treten und wie diefe die 5. Subfamilie bilden,‘ ſo halte ich den Eleonorae, für den buſſardaͤhnlichſten Baumfalken und gebe ihm als, Art die 5. Stelle in dem Subgenus Hypotriorchis. Nach der Analogie ſchließe ich nun,’ daß der concolor (Pl. col. 330), dem mir einftweilen, den ‚Namen: \coneolor oder ardosiaceus Vieill. laffen wollen, ebenfalls, eine ih von einem noch zu ermittelnden Falken ijt. Le Vaillant erlegte im Lande der Großen⸗ Namaquois einen maͤnnlichen Falken, den er Faucon à culotte noir ge— nannt und welchen Namen Daudin in Falco tibialis uͤber⸗ Dieſen Falken fand Le Vaillant auf feinen Rei— ſen nicht mehr und keiner der ſpaͤteren Reiſenden konnte ihn am Cap wieder auffinden. So, fand. ihn nicht Herr Smith, noch ſah er ihn, in, einer, auf dem ‚Cap. gemachten Sammlung; euch mir wollte es bis jetzt nicht. gluͤcken, denfelben in einer europaͤiſchen Sammlung aufzufinden oder auffinden zu laſſen. Ich vermuthe deßhalb, daß dieſer tibialis kein Buͤrger von Suͤd⸗ africa, ſondern ein verſtrichener Vogel war, den Vaillamt erlegte, Es iſt daher wahrſcheinlich, daß tibialis dem weſtlichen Africa angehoͤrt und daß er das naͤmliche Vaterland⸗ ‚mit coß- color theilt, nehmlich den Senegal. Indem die afchgraue Varietaͤt des F. Eleonoraei iniche‘ geriit- ger in der Farbung von dem normalen Kleid, welches Genéé in den Turiner Academiefchriften Serie II: Fam. II. Tav. I. gegeben hat, abweicht, als der copeolon(Pkocol.t. 330 ) von fo: nehmewich Van, daß tibialis (das ‚alsgnere normale und concolor: die aſchgraue Varietät vorſtellt. Nach dieſer mir ſichern Annahme, waͤren die Synonyme bey⸗ der Arten, wie folgt, zu ordnen. ‚Genus ‚Falco, 1..Subgenus../Aesalon Kaup: Falco tibialis Vaill. Daad. Vaill. Ois. d. Afr.,29. (nor: male: Bd) Falco. ‚eoncolor Tiemm. pl.col. 330. Swains. B. of W. Afr..p. 112:pl.3."Faleo’ ardo- siaceus Vieill. Ene.;,1238. (afcharaue) Varietät) 2. Subgenus. Hypotriorchis (Bovie)yKaup. Falco Fieonorae' Gene Tor. Acc. Ser. U, tom. II. tar. J. (normales: Kleid), Faleo Eoncolor Temm..fdie Befchtei: bung) Rüppell. Spft. Ueberf. Falco arcadicus Lin- derm. in der Iſis 1843, (afchgrane Watietät) Iſis 1847, Heft 5." — 362 Falco tibialis iſt auf Senegal beſchränkt und verſtreicht ſich ſelten nach dem- Gap, ‚Falco. PEleonorae iſt ein Norbafticaner (gemein auf. der Inſel Barakan im rothen Meer Rüpp. );„ der. nur. feine, Vor—⸗ poften bis nad Sardinien und Grie henland vorgeſchoben hat. Wie der Eleonorae ‚der huſſardaͤhnlichſte Hypotriorchis iſt, ſo iſt der tibialis der buſſardaͤhnlichſte Aesalon ;. beyde nehmen die tiefſte Stelle in ihren Subgenera ‚ein., Diefe Mahenehmung,. dafi bey den Edelfalken Eonftante (3. B. graue oder (dwarze) Varietaͤten auftreten, und zwar nach gewiſſen Geſetzen, duͤrfte einen bedeutenden Einfluß auf die naͤ— here, Kenntniß der Falconinae und aberhauvt der Faleonidae ausüben. Durch dieſe Kenntniß wird, es klar, daß der raͤthſelhafte Falco gyrfalco von Schlegel in der Fauconerie beſchrieben und abgebildet eine conſtante grauruͤckige Varietaͤt des gyrfalco sive islandieus iſt, der, fo lang. er lebt, dieſes Kleid. behält. Es iſt ferner anzunehinen, daß der, Faleo subniger G. Gray, diefer herrliche Falke von Neuholland, nur eine dunkle Farben: varietät if, .von der. wir; das normale Kleid. bis ‚jegt noch nicht Eennen. Dieſer mie ‚der gyrfalco ‚gehören dem letzten Subge— nus Hierofalco Cuv. des Genus Falco an. So gibt es bey dem. gemeinen Buffard ein. Normalkleid, welches die braune Varietät Taf. 33: Fig. 1 bey, Naum. ift: Von diefem aus. geht das Kleid durch die gemeine Varietaͤt Taf. 32. Big. 2 zur. ſchwarzen Varietät 87.32. ‚Fig. L-und auf. der anderen Seite durch Zwifchenftufen ‚zur weißlichen Va— rietät Tafı 88. Fig. 2, ber. , Bey dem Pernis uncintus ſtellt pl; col..,104 die graue Varietaͤt dar, während auf pl. 115 das normale Kleid abgebil= det ift. Letzteres wird für dag Jugend kleid gehalten. Spätere Meifende werden daher unterfuchen, ob nicht in einem und dem: feiben Nefte graue und braune’ Sunge vorhanden find, oder ob. graue und braune: ſich paaten, oder ob die Varietäten ge— trennt, bleiben, und. ſich vermehren. Diefes Gefes, nah welchem eine Art in conftante Varietäten ausarten fann, wird fich auch bey dem Astur Novae Hollan- diae nachmeifen Laffen, ‚bey, welchen der.hellgraurüdige eine con= ftante Varietaͤt ift, die nie weiß wird. _ Der Astur gabar"zeigt eine ſchwarze Vürierät, welches der Sparvius nigerwFeill. ift. Eine ſchwarze Varietät kommt Siegel auch bey Circus einerascens vor. \ Ueber die Gruppe Falco. Nehmen wir alle mehr oder minder vollzähligen Subgenera aller Falconidae: durch; ſo finden wir ftets, daß fich die. Arten fehr treffend haracterifiren und, leicht unterfcheiben laffen; allein es gibt eine, Gruppe, welche die, dem peregrinus verwandten Arten enthält, ben welcher die Species bey weitem weniger ſcharf ſich unterfcheiden. Mit einiger Uebung laſſen ſich jedoch diefelben . leicht. erkennen. Den „zweifelhaften. ‚piscator, sive frontalis ſchickte mir bag Stuttgarter Mufeum, allein. zu meis mem Bedauern war eg ein ſchoͤnes Männchen ‚des F. peregri- noides. _ Am Ende ift diefer.piscator ein Phantafiebild, der vielleicht beym Ausftopfen ohne MWiffen Baillants die Holle nachträglich erhalten hat. Möglich, allein unmahrfcheinlich iſt es, daß er eine gehäubte Warietät von, peregrinoides war. Eriftirte das Vaill. Eremplar noch, ſo waͤre dieß leicht zu ermitteln. 23” 363 Notiz zu der Uebexrſicht— Da die Falconidae als ein in ſich abgeſchloſſenes Ganzes, zu betrachten find, fo ift meine perfönliche Meinung, daß Feine zwey und mehrere Arten in biefer Familie mit einem und dem: fetben Namen belegt werden dürfen. Mit dem alleinigen Speciesnamen, ohne Beifügung des Ge: nus oder des Autors muß die Art bezeichnet feyn und 8 duͤr— fen deßhalb Eeine zwey coronatus, melanoleucus, leucocepha- lus, magnirostris in ein und derfelben Familie vorkommen. Aus diefem Grunde habe ich einige wenige Namen geändert. Die Ueberfichten, die ich von den verfchiedenen' Autoren gegeben habe, dürften vielleicht au) dazu dienen, eine Überfichtliche Dat- ftellung der bereit3 verwandten Namen zu befigen, um nicht in den Fehler zu verfallen, gebrauchte oder bereit vetworfene Spe⸗ ciesbenennungen in der Folge anzuwenden. Im letzteren Puncte bin ich nicht all zu ſtreng verfahren und babe Namen wie leucorrhons gelaffen, die bereits verbraucht waren, allein ’e8 wäre zu wünfchen, ‘daß man folche Fehler ſpaͤ⸗ ter Amgehen wollte. Ich habe nur wenige Synonyme in dieſe Ueberſicht aufge— nommen, denn ſie haͤtte das doppelte Volumen erhalten, wenn ich ſie alle hierher geſetzt haͤtte. Waͤre es uͤberhaupt nicht gut, wenn man allen Ballaſt aus der Wiſſenſchaft hinauswuͤrfe, den Unwiffenheit und Leichtſinn (in dieſe hineingeſchlaͤmmt haben. Ohne Noth ſollte man keinen älteren Autor als Linne aus feiner Vergeſſenheit hervorziehen, da dieſe ſelten gewußt haben, was Genus oder Species iſt, und nach ihrer ſchlechten Beſchreibung haͤufig nur gerathen werden kann, was ſie eigentlich gemeint haben. ueberſicht der von mir aufgezählten Falken, von melden ich die ‚mit einem * verfehenen bis jeßt nicht unterfucht habe, nebft der überfichtli- hen Darftellung ihrer Verbreitung. Genera und Species. 1. Familie. Falconinae, I. Genus. Vig. coerulescens Linn, Afien, abgeb. Pl. col. 97., 2) entolmus Hodgs., Afien. 3) erythrogenys Vig. mas., sericens‘ 'Kittlitz fem., Manila und Luçon, abgeb. v. Kittlitz Vügel. 1. Genus. a) Poliohierax Kaup. semitorquatus A. Smith, Africa, abgeb. A. Smith Il. of. Afr. Aves 1. 6) Erythropus Brehm. 5) vespertinus Linn., rufipes Bes, Europa, Africa, Afien, abgeb. Naum. t. 28. Pl. enl. 431. c) Poecilornis Kaup. sparverius Linn., Nord- und Sid = America, abgeb. Wis. IV. 32. 1 mas. — Il. 16. 1 fem. sparveroides Pig., Sübamerica. d) Tichornis Kaup. cenchris Frisch, Naum., Europa, Africa, Aſien, abgeb. Naum. t. 29. Hierax — — Tinnuneceulus. 4) 6 — 4 — 8 — 364 e)Tinnünculus Kaup. 4 alaudarius Briss., tiniinhentus Lid. interstinctus Me Clell , ‘Europa, Africa, Afien, abgeb. Naum. t. 28. PI enl: don! 471. cenchroides Pig. et Horsf., Auſtralien, abgeb. Gonta Birds: of 'Austr. X. 1. punctatus Oxuv. ‚Africa, abgeb. Pl. col. 45: rupicolus Wasll., Ufcica, abgeb. Vaill. Ois. daft. pl. 35. rupicoloides A. Smith‘, Africa‘, abgeb. 4, — In. of. Afr. Aves 92. 1 TIL." Genus. Harpagus Pig. A diodon Temm., Suͤdamerica, abgeb. Pl. col. 108 bidentatus Lath., Südamerica; „abgeb,, ie col. 38, 228. IV. Genus. Falco Auct.. a) Aesalon Kaup. aesalon G@mel., columbarius Linn. ; —*8 — Nordamerlea, — Naum.'t. M. femoralis Temm., a 'abgeb. Pl: col. 343 (ad.) 121. juv. chiquera' Paill:, Afkieh, a, abgeb. Paill. t. 30. Swains. B.\of. Ww. Afr.'pl. 2. tibialis Vaill., Daud., coneolor T. Swains., Africa, Vaill. t. 29. normales Kleid. " Temm. pl. col. 330. Swains. B. of W. 'Afr. pl. 3. d)oHvpotriorchis Boie. severus Horsf., Aldrovandi Reinw., Aſien, angst Pl. col. 128. subbuteo Zinn:, Entopa, Africa, Aſien, abgeb. Naum. t. 26. aurantius Lath; deireleueus Temm (fem.), Suͤdame⸗ tica, Pl. col. 348: (fem.)' frontatus: Gould, Auftralien, aba. G. Austr. birds V. 3. Eleonorae ‘Gene, concolor Tem. die Befchreibung, Europa , Africa, abgeb.'Mem.'d. Torino $S. I. T. 11. tav. 1a, '(fem.) II. var. nigra, — cGenuaia Kaup. jugger J. Gray, Afien. hypoleucus ‘Gould, Auftralien) abgeb. — b. v ?. tanypterus Licht., Africa, abgeb. Schleyels Beitrag. cervicalis. Zicht., biarmicus Temm., Africa, abgeb. Pl. col. 324. lanarius Linn. Pall., Naum⸗ Europa, Afien, abge. Naum.:it.. 23. d) Faclo Kaup. peregrinator Sundev: , Aſien. | peregrinoides Temm., Africa, Aften, abgeb. Pi. eöl. 479. peregrinus Gmel.; Europa, Africa, Afien, abgeb. Naum. t. 24 set 25. melanogenys Gould, Auftealien, abgeb. Aust. B. V. 2. * anatum Bonap., Nord- und Südamerica, abge: Wils. e) |Hierofalco Cuv. gyrfaldo Linn., islandieus Gmel, Europa, Mordamerica.,abgeb. Naum. 21. 22. subniger G. Gray, Auftralien. V. Genus. Jeracidea Gould. berigora Fig. et Horsf., Auftealien, ‚abgeb., Austr. B. XV. XVI. Novae Zeelandiae ‚Lath., brunnea Gould, Auſtralien, abgeb. Forst. icon. ined. t. 38. fein — Aſien, 40) 41) 61) 62) 63) 360 2. Familie Mitvinae. 64) govinda Syk., Afien. PRRTTME I. Genus: betinia. Pieill. 65) aegyptius Gmel, Aſien, .abg-, Faill, Er a) Ictinia Kaup. e) Gypoictinia Kaup: mississippiensis Wilson, Nordameticz, abgeh. Wilson 66) melanosternon Gould, Auftralien, abg. B. of Austr.IX. I. b vr. 3: 1. * 3. Unterfamilie. Accipitrinze: ) Poecilopteryx Kaup. plumbea 5 Süpgrntien, abgeb. Spix Nov. Spec. —JJ—— Br. t. 86. Pl. col. 180. juv. 9 Limnaätus, Fig. EINER 7 67) ‚eirrhatus Will., Gmel,, J— T., niveus 7., 9. limnaetus Horsf.,: arientalis. 7. et Schl. mas. juv. a) Chelidopteryx Kanp. Aſien, abg. Pl. col. 282. (mas. ad.) 134. 127. Fauna Rieeourii, Vieill., Africa, abgeb. Pl. cal. 85. japonica, bj Nauelerus Kaup. b) Lophaätus Kaup. furcatus Linn., Nord: und Südamerica, abgeb. Mils. 68) oceipitalis Vaill., Arien, ag. Paill. t. 2. t. 51. 3.. ‚e) Spizaätus Kaup. IH. Genus. Cireus, Auct. 69) ornatus Daud, Südamerican, aba. Vaill. 25. a) Strigiceeps Bonap. | 70) coronatus Lian.; Africa, abg. Vaill. 3. Smith 1l.. 40 eyaneus Linn., . Cutopa „| friea, Alm. Nord: und et 41. Guv.. Südamerica, abg. Naum. t. 30. 38, 74),bellicosus Vaill., Africa, .abg. -Vaill. 1. Smith Al. melanoleueus Gimel., Afien, abg:' Fa. ©is. d’Afr. t.32. Anes ‚42. Acoli Vaill.,. Africa, abq. Vuill. Ois dAfr. 33. d) Spizastur Less. — Quoy et Gaim., einereus Fieill., Sid: 72) atricapillus Cuv. Südamerica, abg. Pl. col. 89. american, abg. Voy. de l’Uranie t..15 et 16. e) Pternura Kaup. f maurus Temm., Arcien, abg. A.-Smith IU. Aves t. 58. 73) tyrannus Pr. Max, —— abg. Pl. col. 73. dur.) Pl. eol. 461. ll. Genus. Nisus Cup, Kaup. b) Glaucopteryx Kaup. a) Hieraspiza Kaup. cinerascens Montagu., N Africa, abg. Naum.t.40. 74) virgatus Reimo., Afien, abg. Pl. col. 109. pallidus Syk, Swainsonii A. Smith, Europa, Africa, 75) minullus Faill, Afcica, abg. Vaill. 34. Afien, aba.-,Smith,Ill..of Afr, Aves 45. 44. 76) tinus dath., fem. superciliosus Linn. ?, Südamerica. €) ‚Spilocireus Kaup. b) Tachypspiza Kaup. Jard'nii Gould, uftcalim, abg. B. of Austr. X. 3. 77) soloensis Horsf., Afien, ag. Pl. col. 129. (ad.) 110 jur. d) Spizacircus Kaup. d) Scelospiza Kaup. macropterus Fieill., — Pr. Maæ, Südamerica, 78) Franeessii A. Smith, Africa, abg. Smith. Ill. of S. Afr. abg. Pl. col. 22. d) Nisus Kaup. e) Cireus Bonap,, 79) exilis Temm., rufiyeutris A. Smith (1830), perspi- aeruginosus Linn., Wepg Africa, Aſien, abg. Naum. cillaris Rüpp., Africa, abg. PL col. 496. Smith 1. £ 30. 38.4, aves 193, ranivorus Vaill., Afrien, aba... Paill, r 38. 80) fringillarius Ray., nisus Linn., Europa Africa, Alten, assimilis Jard.. ‚et Selby, Auftenien, abgeb. B. of Suͤdamerica, abg. Naum. 19. 20. Austr. X. 2. 81) tachiro Vaill., polyzonus A, Smith, unduliventer IV. Genus,, Elanmus Sa». RÜRR: „An, at, —— 20. Er col. 337. 420. — — üppells Atl. 18. Smith Ill. of fr. — Fig, — —— 82) pileatus Pr. Max, Cooperi Bon. (juv. )> ?rufiventris b) ‚Elaius: Sa. - Mauduyt (fem.), Südamerica,nbg,* Bl. 205. ) melanopterus Faill., Europa Sufätis, Afrien, Aſien, abg. 83) fuscus ‚@mel., velox et pennsylvanicus MWils., Nord: Vaill. 36. omerie, ab hier 4. 6. 1. .pl. col. 67. juv. axillaris Lath., Afien, Auffraf., abg. B. of Austr. IX. 2. @),Urospiza Kaup. leucurus Azgra, Vieill. uk * Sudamerica, abg. 84) torquatus Cup, Auſtralien, abg. 'B. ‚of Austr. VI. PL. Pi. col. 319. (juv.) col. 43 (ad.), 93. (juv. ) seriptus "Gould, Auftralien, ag. B. of Austr. IX. 8. 85) eruentus Gould, Auftralien, abg. B. of Austr. VIN. 2 Par" 86) approximans Fig. et Horsf., Aufttalien, abg. B. of en Be Milvus Cun. Austr. XIII. 2. pl. col. 123. (jur.) a) Milvus Kaup regalis Briss., Europa, Africa, .abg. Naum. t. 31: 1. 87 Me ber ar —— ee “er i S 6) Lophoictinia Kaup. 7) gracilis Temm., Cübamerica, abg. Pl. col. 3. 91. isiurus Gould, Auftralien, abg. B. of Austr. II. 2. IV. Genus. Astur Auct. Kaup. ec) feblt. a) Lophospiza Kaup. d) Hydroictinia Kaup. 88) trivirgatus Reinw., Aſien, abg. Pl. col. 303. ater Gmel., Europa, Africa, abg. Naum. t. 31. 2. affinis Gould, Afien, Auftratien, abg. B. of Austr. VII. 8. Nordamerica ficht nur zufällig die verſtrichenen Sungen (Cooperi), 367 114) b) Micronisus G. Gray. gabar Vaill., niger Vieill., Var. nigra, Africa, abs. Vaill. 33. Pl. col. 122. (ad.), 140 juv. Pieill. Gal. des ois. pl. 22. monogrammieus Temm., Africa, abg. Pl. col. 314. badius --Gmel., Dussumieri _ Temm., Afien, abg. Pl. 308 536. Rüppellii Kaup, sphenurus Räpp., brachydactylus Swains., polyzonoides ‘A. Smith, Africa, abg. Rüpp. Syst. Uebers. t. 2. Smith Ill. Aves 11. (fem. ad.) e) Meliörax G. Gray. musicus Vaill., polyzonus Rüpp., Aftica, abg. Vaill. 27. Rüpp. Fauna abyss. t. 15. 1 mas. d) Astur Bechst. testaceus Ernest, Lath., radiatus Lath., G. Gray, Gould, Afien, Auftralien, abg. B. of Austr. XIM. > Smithii Kaup, melanoleucus A. Smith, Africa, abg. Smith Ill. of S. Afr. 18. (ad.) 6. (juv.) palumbarius Linn, atricapillus Wils., regalis Tem., Europa, Africa, Afien, Nordamerica, abg. Naim. 17. 18. Pl. col. 495. unicinctus Temm., Nord- und Süd- America, abg. Pl. col. 313. e) Leucospiza Kaup. Novae Hollandiae Gmel., Austr. XI. 1. 2. V. Genus. Asturina Kaup. a) Asturina Vieill. albifrons Kaup, America, abg. Taf. der Repr. Ill. 5. * poliogaster Natt., Südam., abg. pl. col. 264. 295. leucorrhoa Quoy et Gaim., Südbamerica, abg. Ura- nie pl, 13. nitida Lath., Südamerica, abg. pl. col. 87. 294. (juv.) b) Morphnus. Cuv, Kaup. guianensis Daud, Südamerica. €) Rupornis Kaup. magnirostris Gmel., col. 86. Juv. meridionalis Lath., Gmel., rutilans Licht., rufulus Vieill., Sübameriea, abg. Pl. col. 25. Auftralien, abg. B. of Südamerica, abg. Enl. 460. Pl. urubitinga Gmel., Südamerica, abg. Spix t. 16. col. 55 juv. d) Thrasaetus ei Gray. harpyia Linn., —— abg. Col. 14. Azarae Kaup, coronatus Azara, Temm., Suͤdame⸗ rica, abg. Col. 234: melanops Lath., Südamerica, abg. Col. 105. e) Leucopternis Kaup. scotopterus Pr. Max., lacernulatus Temm., Süd- America, abg. Col. 437. poecilonotus Cuv., Sübamerica, abg. ? Col.’ 9! albicollis Lath., Südamerica, 4. Unterfamilie. Aquilinae, I. Genus. Aquila Auct a) Hieraetus Kaup. mermbuides Gould., Auftralien, abg. „Birds of Aust. VI. pen Gil Europa und Aftica zufällig, Afien, — Col. 142) 368 b) Pteroaetus: Kaup. vulturina Vaill., Africa, abg. — 6. c) Onychaötus Kaup. malayensis Reinw.,.Afien, abg. Col, 117. d) Aquila Kaup. naeviodes Cuv, senegalla Cuv, rapax Temm., Af rica, Aſien, abg. Col. 455. heliaca Sav., imperialis Bechst., Europa und Africa zufällig, abg. Naum. 6. 7. naevia Gmel., Eutopa, Africa, Afien, ? America, abg. Naum. 10. 11. ) Bonellii Temm., Europa, Aſien, abg. Col. 288. fulva Linn. , Europa, Africa, Suͤd⸗America, abgeb. Naum. 8. 9. e) Uroaetus Kaup. audax Lath., fucosa' Cuv., — Col. 32. B. of Austr. VII. 1. II. Genus. Helotarsus A: Smith. ecaudatus Vaill. Africa, ‚abg. Vaill. 7. 8. III. Genus. ' Circa&tus Kaup. ⸗ a) Herpetotheres Vieill, eachinnans,, Südamerica, abg. Spix Illa. xanthothorax Temm., leucauchen Temm. (juv.), Südamerica, abg. Col. ‘92. (ad.) 306. (juv.) brachypterus Temm., Südametica,.abg. ‚Col. 141. 116. concentrieus IIT., Suͤdamerica. b) Gymnogenys Less. , \ 5 Scop., Africa, abg. cal. 307. Smith ll. of. . Afr., Aves 81. ‚(ad.) 87. (juv.) c) Spilornis @. Gray. bacha Vaill., albidus Cuv.,.cheela Lath., Africa, Afien, abg. Vaill. 15. Col. 19. holospilus Vig., Afien. undulatus Fig., Aſien, abg. Gould Cent. d) Circaetus Vieill. gallicus Gmel., Europa, Ey Afien, abg. 'Naum. 15. thoracicus — Africa, Afien. funereus Rüpp., ctinereus Vieill., Fauna abyss. e) Poliornis Kaup, Gray. teesa J. Gray, Afien. liventer T'emm., Afien, abg. Col 438. indieus Lath., Gmel., poliogenys Tiemm.,'Afien, abg. Col. 325. 1 IV. Genus. Pandion Sav. a) Polioaetus. Kaup. ichthyaätus Horsf., Aſien, abg. Horsf Res. Zool. humilis Müll, Afien, abg. Verkand, t. 6. , b) Pandion Sav. haliaätus Linn., Europa, Africa, Afien, Nord: und Süd: america, abg. Naum. 16. Gouldii Kaup, leucocephalus ‚Gould. „ Auſtralien, abg. B. of Aust. XII. 1. i V. Genus. Haliaetus Sav. a) Haliaetus Kaup, albieilla Linn., Europa, Afien, abg, Naum. 12.13.14. Africa, Rüpp. 143) leucocephalus Linn., Norbamerica, abg. Wils. 36. } ‚369 144) 145) 146) 147)‘ 148) 149) 150) 154) 155) 156) 157) 158) 159) 160) 161) 162) 163) 164 165) — 166) 167) 168) * Zu verändern, da wir ſchon eine Asturina magnirosiris beſitzen. Iſis 1847. Heft 5. Afie „..b).Icetinoaetus Kaup. 6) Aviceda. Swains. pondicerianus mg; ei ‚abg. Enl. 416. = 169) * cueuloides Swains., Africa, 'abg. „W. Afr. birds t. 1. canorus 2, ‚Horsf., Aſien, abgeb. B. of ce) Regerhinus Kaup. Austr. X. nit 170) uncinatus Ill, Südamerica, abg. Col. 103. 104. 115. * ——— —— d) Odontrierchis Kaup:; ; aguia, Temm., Südamerica, ‚abg. :Col. ‚302. 171) cayennensis. , Gmel., Südamerica,, abg. Enl. ı 473. d), Pontoaetus Kaup. Col. 204 (ad.), 170. * VIlk Macei Cuv., leucoryphos, Pall., Alien, abg. Col. e) Pernis Cuv. 223. (‚juv.) 172) eristatus Cuv. , Aſien, "bg. Col. Ad. Verh. t..7:(juv.)‘ — Vaill., Daud., Africa, Aſi ien, Auſtralien, abg. 178) zpivorus Linn., Europa, Africa, Afien, .abg. Naum. 35 Vaill, 4. leucogaster Gmel., Africa, Aſien, FRHRlEN, abg. B. —— in ie Be wi Gray. i or lAueir. 1.1. Vaill, 5. 174) brasiliensis Gmel., Südamerich, adg. Spix ,t- 3. juv. e) ‚Ehalassa@tus Kaup. „ EV. .Genus;c Rostrhamus; Less. pelagicus Pall., leucopterus Tenm., Alien, abg. 175) sociabilis Azara ,:'Wieill:; hamatus ——— ‚Col. 489. (ad.) Fauna Jap- (juv.) abg. ‚Col.61.:231. juv. TR 5. Unterfamilie. Buteoninae. V!'Genus. "Ibieter —* I. Genus. Buteo Aket:, Kaup. a) Daptrius Vieill. a) Archibuteo Brehm. 176) aterrimus Temm., Sübdamerica, abg Col. 37. 342. (juv.) lagopus Brünn., Gmel., Europa, Arien, ‚Nordamerica, 6) Milvago Spiz. abg. Naum. 34. 177) ‚chimango rare, Vieill., pezepora Mey., Suͤdame⸗ St. Johannis Gmel., Nord: u Südamerica, abg. rca, aba. Meyen, ‚Nov. Act. XV 6. j Wils. 55. 1. (ad.) 2. (juv.) 178) chimachima. Az., Vieill., degener Ill., Südamerica, strophiatus Hodgs. ‚ hemilanius Temm. et Schleg., abg. Spiz. 5. - Afin, abg. Fauna japonica. h c) Phalcobaenus d’Orbd. b) Tachytriorchis Kaup. 179) megalopterus Mey, (juv: ), montanus zörg (ad.) pterocles Temm., Süpamgyen, abg. Col. 56. 139. Suͤdamerica, abg, Mey. Nov. Act. XV. 8. ‚d’Orb. (juv.) Voy. dans hAm mer, albonofatus @. Gray, unicolor d’Orb., Südamerica. d) Aetotriorchis Kaup. ce) Poecilopternis Kaup. 180), australis Gmel.,„ leucurus Forst., Südamerica, abg. Wilsonii Bonap., penmnsylvanicus IVils., Nordamericn. Col.. 192.224, abg. Wis. 54. e) Ibieter Vieill. Inning Ginel.; hyemalis | "Wils., Süd: und Nord: 181) aquiliaus Gmel., Südamerica , abg. Enl, 47T. Vieill. "american, abg. 53. 2. 35, 1, \(Juv.) Gal, ;6, 'erythronotus King., tricolor. d’Orb., hei, Europa bat nach diefer Ueberficht Teine ihm eigenthümliche abg. d’Orb., Voy. de l’Am. mer. pl. 3, Art. Der. Tionuneulus ‚vespertinus; zieht nur regelmaͤ⸗ borealis ——— leverianug , Wils., Nordamerica, abo. fig. durch. Griechenland; ‚allein: niftet nicht in Europa. Der Wils. 52. 2. (ad.) 52. i,, ‚(juv.) ‚ Falco Eleonorae. iſt ein Africaner, der nur. feine Vor: d) Iehthyoborus Kaup _ ‚poften bis: Sardinien und: Griechenland. vorgefchoben bat. aequinoetialis Lath., Gmel., nigricollis Lath., busa- Den F. ‚laniarius iſt ein aͤchter Afiat, der nur zufaͤllig rellus et buson Vaill.,, Aa. milvoides Spix Suͤd⸗ nach dem oͤſtlichen Europa ſich verſtreicht. J. Gray america, abg. Vaill. 20. 2. Spix t, Ja. (ad.) befchreibt ihn im. der ‚indifchen ‚Zoologie unter dem Namen e) Buteo Kaup. Cherrug. ..Nauclerus furcatus fol ſich bis nach Europa vulgaris Bechst., Europa, Africa, Alm, Nordamerica, verfipichen haben !; Elanus melanopterus hat ſich ſchon abg. Naum. 32. 33. öfters, bis nad). Teutſchland verirrt. Milvus aegyptius jakal. Vaill, Africa, abg. Faill, 16... verſtreicht ſich öfters; ‚nach, Griechenland, Der. ‚Aquila he- rufinus Rüpp., longipes, Jerd., Africa aufälig, An, liaca ift sein. afiatifcher Vogel, der ‚nur einmal brütend auf abg. Rüpp. Fauna abyss., der Inſel Loban ſich vorfand. Ebenſo ift ‚pennata ein augur, küpp., Africa, abg. "Rüpp. Fauna Asp Aſiat. Niftende Arten haben wir in Europa nür 23. — Vaill., Africa, abg. Vaill. 19. (?einPernis.) Africa befigt ein ihm,eigenthümliches Genus N Delohiärer k Helotarsus, und folgende Subgenera; 1) Poliohierax men Pernis Kaup. (semitorguätus). 2) Chelidopteryx (Riocourü). 3) Sce- a) Hyptiopus Hodgs, lospiza (Francessii). 4) Meliörax (musicus). 5) Pte- lophotes Cuv., Afien, abg. Col. 10. roa&tus (vulturina)s: 06) Gymnogenys (radiatus). suberistatus Gould, Alten, Aufn aba. B. of 7) Aviceda (cuculoides). Auste.. XIV. 1. Verhand. t. 5. Mapitor: An Xrten befist es 60, wovon 35 bie jeßt noch hicht magnirostris* G. Gray, Afien. in andern Welttheilen entdeckt find. n bat ein eigenthuͤmliches Genus der, Falcouinae: Hie- rax und. folgende Subgenera 1) Limnaetus., ;2\ Tachy- — 24 371 spiza (soloensis). 3). Lophospiza' (trivirgatus). 4) Onychaätus (malayensis). 5) Poliornis (teesa ete.). 6) Polioaätus (humilis ete.). 7) Thalassaätus (pela- gieus);: 8) Hyptiopus (luphotes ete.). An Arten hat es bis jeßt ebenfoviel als Africa, nehm: ih 60, wovon 25 Arten ihm bis jegt eigen find. Auftralien befißt ebenfalls nur ein eigenthümtiches "Genus der Falconinae-Jeracidea und folgende fihm bis jest eigenthuͤmliche Subgenera: '1) Spilocireus (Jardinit) wahr: fcheintih "auch in Aſien. 2) Lophoictinia (isiurus). 3). Gypoictinia\\(melanosternon).‘; 4)-Urospiza (tor- quatus ete.).. 5) Leucospiza ,(woy. Hollandiae). 6) Aötotriorchis (australis). Un Arten befigt' es bis jetzt 24, wovon 5 oder 6 auch in Aſien und eine nur in America vorkommen. America ift an Genera und Subgenera am reichſten, denn es bat mehr eigenthuͤmliche Genera als alle übrigen Erd— theile zufammengenommen. ‚1). Harpagus., 2) Iectinia. 3) Geranospiza. 4) Asturina. 5) Polyborus. 6) Rost- rhamus. 7) Ibicter (letzteres mit der Ausnahme des Australis, der auch in Uuftralien vorkommt. -. An Subgenera befist. e8 24. 1) Poecilornis (spar- verius). 3) Tetinia (mississip.). 3) Poecilopteryx (plumbea). 4) Nauelerus (furcatus). 5). Spizacirrus (maeropterus). 6) Gampsonyx (Swainsonii). 7) Spi- zastur (atricapillus). 8) Pternura (tyrannus). 9) Astu- rina (nitida ete). 10) Morphnus (guianensis). 11) Rupornis (magnirostris ete.)., 12) Thrasaetus (harpyia). 13) Leucopternis (melanops). . 14) Her- petotheres (cachinnans etfe.). ‚15) Heteroaätus (aguia). 16) Tachytriorchis (pterocles). 17) Poecilopternis (Wilsoni ete.). 18) Ichthyoborus (aequinoctialis ). 19) Regerhinus (uneinatus). 20) Odontriorchis (cay- ennensis). 21) Daptrius (aterrimus). 22), Milvago. 23) nd sei (megaloptera). 24) Ibicter ( aqui- linus). An Arten ſteht es Africa und Aſien gleich, denn es hat bis jeßt nur 62, die 21 verfchiedenen Genera angehören. Nur wenige Arten, wie F) aesalon, "peregrinus, gyr- falco, Circus eyaneus, Nisus fringillarius, Astur pa- “lumbarius, Aquila fulva, ?naevia, Pandion haliaetus, Buteo lagopus, Buteo vulgaris, die meift im Norden von America vorzugsweife vorfonmen, theilt eg fonderbas rer Meife mit Europa und, inſofern diefe Arten auch in Aſien und Africa vorkommen, auch mit diefen Erdtheilen. Die hier gegebenen Reſultate werden fich mit der Zeit ſehr modiftcieren, denn viele Länder von Afien, Africa und ſelbſt America find für die Drnithologie kaum halb er— ſchloſſen. Ueberſicht der Linneifhen® und Gmelinifchen Arten, nad der XUI. Edi: 5 tion von Gmelin. I .: Faleonimae. en. 9. pag. 285. 23. pag. 282. 1) Hierax, ceoerulescens Linn. 2) Tinnuneulus vespertinus Linn. * Zum. leichteren Auffuchen habe ich bey ben von Gmelin eins geftreuten Cinncifhen Species die Pagina angegeben. 3) Tinnunenlus sparverius Linn. i dominicensis G mel. ‘ 4) Tinnunculus alaudarius Briss. F. tinnunculus 5) Falco aesalon Gmel. columbarius Linn. lithofaleo' Gmel. regulus Ball. 6) F. subbüteo Lin'n. 7) F. aurantius, Lath, 8) F. lanarius Linn. stellaris Gmel. 9) F. peregrinus ‚Gm el. communis Gmel. barbarus Linn. peregrinator Sund. peregrinus indicus gyrfalco Linn. islandus Gmel. candicans Gmel. albicans Gmel. obsoletus novae terrae sacer : rusticulus Linn. cinereus Gmel. spadiceus Gmel. 12) Jeracidea Noyae Zeelandiae Tıath. (Zum Theil.) ‘Ws Milvin ao 13) Ietinia plumbea Gmel, 14) Nauclerus fureatus Linn, 15) Circus eyaneus Linn, pygargus Linn. hudsonius Linn. Buffoni Gmel, uliginosus Gmel. macrourus Gmel. griseus Gmel. 16) Circus melanoleucus Gmel. 17) Circus aeruginosus Linn. rufus Briss, 18) Milvus regalis Briss. F. milvus 19) Milvus ater Gmel. austriacus Gmel. 20) Milvus aegyptius Gmeel. Forskalü Gm el. II, 21) Spizaätus eirrhatus Will., Gmel. ceylonensis Lath, 22) Spizaötus coronatus Linn. 23) Nisus tinus Lath. ?fem. supereiliosus Linn, 24) Nisus fringillarius. F. nisus Linn. 25) Nisus fuscus Gmel. 10) F. 11) F. Accipitrinae. . pag. 8. pag. 7. pag. . Pag. . pas· pag. . Pag: - Pag: . Pag. 372 , bey Omelin. 284. 278. 281. 283. 276. 272. 275. 268. . 262. . 276. 7. . 277. .. 267. 261. 282. 280. - 373 —— ge (.h wis T Eurtok Mi beh Gmelin. dubius G mel. 112 x obscurus“G mel. “gr 113. 26) Astur badius Gmel. Fu Dussumieri Temm. 27) Nisus palumbarius Linn. 30. pag. 269. gentilis Linn. 13. pag. 270. eallinarius G mel. 73: 28) Asturina magnirostris @m el. 7946, 29) Asturina urubitinga Gmel. 70. ; 30) Asturina harpyia Linn. 34. pag. 251. Jacquini Gmel. 39. —eristatus Gmel.'' RT. IV. Aquilinae. 31) Aquila pennata Gmel. 90. 32) Aquila naevia Gmel. 49. - maculatus G mel. 50. mosilnik G.- Gmel.: ; ‚56. 33) Aquila fulva Linn. 6. pag-/ 256. „4: ‚ehrysaötus| Linn. 5. .pag.ı 256. americanus Gmel. 46. alba Briss. 47. niger Gmel. 94. 34) Cireaetus cachinnans Linn. 18. pag. 276. 35) Circaetus gallicus Gmel. 52. 3..ferox G. G mel. 59. 35) Circaetus indieus Lath., Gmel. 68. poliogenys, Temm. 37) Pandion haliaetus Linn. 26. pag. 263. 38) 'Haliaötus ‚albieilla. Linn. ’ 39, melanaetus Lion. 2. pag. 254. ossifragus Linn. 4. pag. 255. albicaudus Gmel. 51. 39) Halia&tus leucocephalus Linn; 3. pag. 255. 40) Haliaötus pondicerianus Gmel. * 41) Haliaötus leucogaster ‚&m el. 43. 2maritimus Gmel. 60. 42) Halia&tus Macei Cuv. ?sinensis Lath. 66. „ leucoryphos Pall. 99. V. Butieoninae. 43) Buteo lagopus Brunn. 58. 44) 'Buteo St. Johannis Gmel. 92. 45)'Bnteo 'borealis/@mel. 75: jamaicensis G@mel. 74 leverianus Gm ell: 76. variegatus Gmel. 78. 46) Buteo 'lineatus Gmel. 82. hyemalis Gmel. 96. 47) Buteo aeyquinoctialis Lath., Gmel. 72% 48) Buteo vulgaris. F. buteo Linn. 15. pag. 265. albidus Gmel. 79. versicolor. Gmel, ‚u .ı89. glaucopis Merr. 42. 49) Pernis cayennensis G mell. | 85. 50) Pernis apivorus Linn. hun; 25. pag. 267. 51) Polyborus brasiliensis Gmel. 64 \ GE c 374 cheriway, tharus, plancus G m. ‚40. 41. 45. Nr. bey Gmelin. 52) Ibieter australis Gmel. 53. novae Zeel. Lath. 84: (zum Theil) 53) Ibieter aquilinüus G mel. 110. Bon den 122 Arten Gmelins find 54 Nominal:Species — Andre wie barbatus, serpentarius und angolensis müffen aus der Familie Falconidae entfernt werden. Nah Abzug dirfer bleiben noch zweifelhafte Arten: 1) Falco japonensis Lath., Gmel. Nr. 44., welcher fo genau, als es Rath. möglich war, befchrieben.ift., So oft ich diefe Beſchreibung lefe, fo komme ih auf Astur testaceus, oder radiatus Lath. Möglich, daß er dag Jugendkleid beſchrie— ben. ‚hat. 2) Falco orientalis Lath., Gmel. Nr, 67. ebenfalls fehr ausführlich befchrieben. Möglich, daß er in das Subgenus Poliornis als Art gehört. Falco antillarum Nr. 65. Schwer zu’ ermitteln, ‚da die Dingnofen von Gmelin und Briffon zu kurz und nicht übereinffimmend find. Falco 'sufflator Linn. Nr. 17. pag. 275. Möglich, daß die Befchreibung , die ziemlich abentheuerlid ift, von ‚dem Circa&tus cachinnans genommen. 5) Falco piscator Nr. 108 Tanas. Buff. bedarf der Mieder- auffindung. Falco vespertinoides Nr. 114. in Falk's Neifen befchries ben mit fhwarzen Hofen, Hals, Bruft und Bauch braun- lich, weiß gefledt, aus Permien, it big jegt nicht wieder aufgefunden worden. 7) Falco minutus ift ein kleines Männchen von Nisus frin- gillarius. Latham fuͤhrt in ſeiner Synopsis die naͤmlichen Arten auf, ebenfalls ohne alle Critik. Außer dieſen beſchreibt er noch folgende Arten, von welchen die Numerierten angenommen ſind. 1) Harpagus bidentatus, Falco lunulatus, nad G. Gray, ?frontatus Gould. Falco callidus Lath., ?tanypterus Licht., F. obsoletus (gyrfalco Linn.), F. vociferus (Elanus melanopterus). 2) Elanus axillaris Lath. 3) Ni- sus tinus. 4) Asturina nitida. 5) meridionalis. 6) mela- nops. 7) albicollis. 8) Aquila audax (fucosa). Ich habe die neuere Ausgabe, nicht benutzt, die. noch uncri— tiſcher iſt, als die erſte. * ueberſicht der Arten, welche Azara im 3. Band feiner Voy. de l'am. merid., herausgegeben von. Waldkenaer. 1809, pag. 32—110 befchrieben hat. . Diefer Neifende hat das große Verdienſt, daß er für feine Zeit fehr wackere Befchreibungen und fehr genaue Dimenfionen gegeben hat und es wäre fehr zu münfchen gewefen, daß die Herren Ornithologen, welche ihn fpäter benugt und fo häufig fatfc "gedeutet haben, feine Befchreibungen zum Mufter genom: men hätten. Obgleich Azara vielfah, namentlich von Vie— itlot benußt worden ift, fo Fenne ic) feine Arbeit, worin alle Arten gedeutet und auf die gebraͤuchlichen Namen zurüdgeführt worden find. Sch verfuche es hier mit feinen Faleonidae. Mehrere feiner Arten waren längft vor der Herausgabe fei- ner Neife befannt, andre hat Azara doppelt befchtieben, weil er feine Sammlung befaß, fondern nur ein Tagebuch führte. 00 — RS — 6 — 375 Sch gebe bie Arten, wie fie Azara aufführt, laſſe die fran⸗ zöfifchen Namen weg und gebe nur die Neo. 4)‘ Palyborus brasiliensis Gmel. 3 Ibieter chimango Azara. ) Ibieter chimachima Azar. = Asturina Azarae Kaup. Ag. coronata Az... Temm. 8) Haliaetus aguia T emm. (ad) Spizaötus melanoleu- cus Vieill. Ene. 1256. 9) Haliactus aguia Temm. (juv.) — Spizaetus fusces- cens Vieill. Enc. 1255. 10). Buteo pterocles T em m. — Buteo albicaudatus Vieill. Pnc. 1223. 11) Asturina meridionalis La th. = Circus rufulus Viei 1. Enc. 1216. i Falco rutilans Licht. — Falco meridionalis Lath. Enc. 1246. Azara vergleicht ihn dem vorigen, allein fagt, daß die vorderen Schilder der Zarfe viermal fo klein feyen, als. bey Mr. 11. Es ift das junge Weibchen von Circus ma— cropterus Vieill., welhes Vieill. Circus albieollis ge= nannt hat. Buteo aequinoctialis (ci leucocephalus V ieill. 1216 12) 13) Lath., Gmel. = }C.busarellus Daud. Vieill. 1212 F.nigricollisLth,., Vieill. 1242 14) Buteo aequinoctialis (juv.) LeBuson Vaill. But. gallus cathartoides Less. 15 u. 34) Circa@tus cachinnans Linn. — Herpetotheres cachinnans ‚Vieill. ‚1248. 16) Rostrhamus sociabilis | Herpetotheres sociabilis 1248 Az.,hamatus Ill. = }Buteo .hamatus V. 1223. 17) Asturina, urubitinga Gmel., (juv;) — Buse mixte à longues taches Vieill. 1241. 18) Asturina, urubitinga Gmel. peinte, Vieill.. 1241. 19) ‚Astur unieinctus Temm. — Buse mixte, noiratre et rousse Vieill. 1241. 20) Asturina urubitinga Gmel, (ad.) — Spizaetus niger et ater Vieill.* 1256. 21) Nach einer Beſchreibung feines Freundes Nofeda; ich kann die Art nicht ermitteln. Buse mixte couleur de plomb (juv.):= Buse mixte 22) Geranospiza gracilis Vieill. 1240. Temm. = ) Sparvius coerulescens Vieilll. 126% 25) (irrig mit 22 —9— Spizactus — Daud., Vieill. Enc.. 1258. 24) Nisus pileatus Pr, Max. (ur) Falco Cooperi Bon. 1. 25) Ich kann ihn nicht deuten. Nach der Beſchreibung follte man ihn. für einen Cireus ‚halten, ‚allein nach den Dimen- fionen und der Fluͤgelweite ift eg ein Nisus. Vieillot nennt ihn Sparvius supereiliaris Ene. 1268. Die Zeit wird es lehren, ob hier von Seiten Azaras ein Fehler begangen werden ift, oder nicht. 26) Nisus pileatus (ad. foem.) 27) Nisus fringillarius nad) Azara, Prinz; Mar. *Vieillot deutet jedoch nicht No. 20. 376 28) Circaätns brachypterus Temm. (ad.) = Sparyius me- lanoleuceus Vieill. 1267. «.,.. 29) (irrig mit; 19 bez.) brachypterus rn (jw.) = Sparvius semitorquatus Vieill. 1263: 30) Asturina magnirostris . — | Sparvius magnirostris Vieillot 1265. Lindayé magnirostris Vieillot 1246. 31) Circus ‚macropterus Yiesll; = Circus macropterus Vieill1215. 12). Circus macropterus vieill. (juv.) =. Circus albicol- lis Vieill. 1214. 32) Cireus histrionicus Quoy, et,Gaim. — Circus ci- nereus Vieill, 1213. 33) Circus histrionicus (juv.) = Circus campestris Vieibl. 1214. * up 34) ſieh 15. 35) Nah Azara peregrinus: 36) Rlanus leucurus Vieill' — Kinoides leucurus Vieill.. 1205. /p2 37) -Ietinia plumbea Gmel., Vieilt =. Blänoides leuc- urus Vieill. 1203. 38) Nauelerus furcatus Linn. — Elanoides furcatus et Yetapa Vieill. 1204. 1205. 39) Falco aurantius Lath. — — Elanoides furcatus et Ye- tapa Vieill. 1237. 40) Falco femoralis Temm. = ale tyäilescens vient 1234. u) 41) Tionuneulus sparverius or Vieill. 1235. Paraguay bat demnah nah Azara' 27 Arten Faleonidae; wovon Nr. 21. und der Sparvius superciliaris näher zu er- mitteln find. Die übrigen find Nominal = Species. ne ach sparyerius Nevifion der von Vieillot in der Encyclopedie imeihodigue aufgezahiten Falcunidae. Diefe Arbeit ift voll der größten Ücbereilungen. und faft, ohne alten Eritifchen Sinn durchgeführt. » Das Lobenswerthe in der⸗ felben ift der ſchwache Verfuch durch generifche, Trennungen die große Zahl der Falconidae zu bemeiftern‘ allein Vieillot bat nur dag eine reine Genus (Ietinia aufgeftellt, alle übrigen hat er wieder durch fehlerhaft hineingezogene Arten verdorben. Eine folder Eintheilung konnte zu ihrer Zeit kein großes Gluͤck machen dund es iſt feinen Zeitgenoſſen nicht zu verargen, wenn ſie nach einem ſo unvollſtaͤndigen und fehlerhaften Ver— ſuch die Behauptung aufſtellten, daß die are in Eleinere Gruppen nicht zu trennen feyen. Indem id. hier die Unzahl von Fehlern zu (eocrigieren verfuche, " überlaffe ich den Drnithologen nutsnoc)) wenige» Atten näher zu beftimmen, von dendn, einige, die ſich in der, Parifer Sammlung befinden, bey Anſicht der Driginaleremplare, leicht, an ihre paſ⸗ ſende Stelle gebracht werden — Sch gebe fie ſogleich geordnet. : 1. Unterfamilie. — 5*— 124 Pg. der oa * 1) Hierax eoerulescens Linn: % 57 Falco coerulescens .ı 1256. 2) Tinnunculus vespertinus Linn Falco 'vespertinus 1232. 377 3) Tinnunculus sparverius Linn. Falco sparverius 4) Tinnunculus F. cenchris Frisch, F tinuuncularius Vieill. 5) Tinnunculus rupicolus Vaill. F. rupicolus Vaill. 6) Tinnunculus alaudarius Briss. F. tinnunculus Linn. 7) Harpagus bidentatus Lath. a Falco 8) Falco Aesalon Gmel. columbarius ‚ion, lithofalco ‚Gmel. rezulus Pall. Pg. der Encye. meth. 1234. 1230. 1236. 1229. 1233. 1236. 1230. 1237. 9) Falco tibialis Vaih. Pl..col. 330. Vaill. 29. coneolor Temm. Col. 330. ardosiaceus Vieill, 10) Falco femoralis Temm. eyanescens Vieill. 11). Falco chiquera Vaill. 12) Falco subbuteo Linn. 13), Falco aurantius Lath. 14). Falco frontatus Gould. ?lunulatus nah G. Gray. 15). Falco tanypterus Licht. ?callidus Lath. 16) Falco lanarius, Linn. Pall. sacer 17) Falco peregrinus Linn. 18) Falco peregrinator, Sundev. ruber indieus 19) Falco gyrfaleo Linn, = islandiceus e Buteo obsoletus Lath. Buteo einereus Gmel. 2. Unterfamilie. Milvinae. 20), Ietinia plumbea Gmel., Vieill. 21), letinia mississippensis, Wils. ' ophiophaga Vieill. 22) Nauclerus Riocourü Vieill. — Elanoides Vieill. 23) Nauclerus furcatus Linn. Elanoides furcatus Elanoides yetapa ‚Vieill. 24) Circus eyaneus Linn. gallinarius Vieill. bohemieus Läth. macrourus G. Gmel. variegatüus Gmel. 25) Circus melanoleucus Gmel, Sparvius melanoleucus Gmel. 26) Circus Acoli Vaill. 27) Circus histrionieus Quoy et Gaim. einereus Vieill. campestris Vieill. (juv.) 28) Circus maurus Temm. ater Vieill. f 29) Circus einerascens Montague* Montagui Vieill. Sfis 1846. Heft 5. 1238. 1234. 1233. 1231. 1237. 1264: 1240. 1232. 1233. 1228. 1245. 1238. 1219. 1220, 1208. 1207. 1206. 1204. 1205. 1310. 1247. 1265. 1216. 1215. 1263. 1212. 1213. 1214. 1215. 1211. * Die britifchen Ornithologen ſchreiben irrig cineraceus Montague. 30) Cireus macropterus ‚Vieill. (ad.) albicollis Vieill. (juvw.) 31) Circus aeruginosus Linn. rufus Gmel. 32) Circus ranivorus Vaill. 33). Elanus melanopterus Vaill. eaesius Saw...) Buteo vociferus Vveill. 34). Elanus axillaris Lathi Circus axillaris Vieill: 35) Elanus leucurus Vieill. Elanoides leucurus Vieill. 36) Milvus regalis Br. 37) Milvus ater Gmel. aetolius Vieill. 3. Unterfamilie. -Accipüitrinae, 38) Spizaätus cirrhatus Willugby; Gmel. Faleo eirrbatus With ceylonensis Lath: 39) Spizaetus ornatus Daud: 40) Spizaetus coronatus’ Linn: albescens 44) Spizaetus bellicosus Vaill Aquila bellicosa Vreill, 42). Spizaetus atricapillus C uw. Buteo melanoleueus VreiN. 43); Spızaetus oceipitalis Vaill. 44) Nisus minullus Vaill. | Sparvius minullus‘Vieilk 45) Nisus tinus Lath. Sparvius tinus Vieill. superciliosus Linn.?-fem, Sparvius minntus Vieill. Sparvius-'subniger Vieill 46) Nisus tachiro Vaill. Sparvius tachiro Vieill 47) Nisus fuscus Gmel. Sparvius striatus Vienll. Sparvius; ardosiaceus;,Vieill; _ 48) Nisus pileatus Pr. Max. Sp. major Vieill. (juv.) guttatus Vieill. (juv.) 49) Nisus fringillarius Sparv. nisus 50) Nisus torquatus Cuv. Sp. eirrocephalus Vieill. , 378 Pg. der Encyc. meth. 1215- 1214. 1209. 1209. 1214. 41206. 1220. 1212. 4206. 1202. » 1203; 1243. 1242. 1258: 1259. 1254. 1191. 12274 1259. 1266. 1247. 1245. 1267. 1263. 1268. 1265. 1274. 1264. 1266. 1262. "1268. Sp. tricolor Vieill, mit falfher Angabe des Vaterlands, America jtatt Neuholland. 51) Geranospiza gracilis Temm. _ Sparv. caerulescens. Vieill. Azara Oa. 22., 52). Astur Gabar Vaill. Sparv. gabar Vieill. Sparv. leucorhous (juv.) Vieill. Sparv. niger (var,,nigr.) 53) Astur badius Gmel. Sparv. Vieill. 54) Astur musicus Vaill. Sparv. musieus Vieill. 24* 1267. 1262. ‚1240. 1264. 1269. 1269. 1262. 1271. 379 — vs 380 Pg. der Eneyc, meth, PB. derEncyc. meth. 55) Astur testaceus Ernest Lath. 1243. 76) Helotarsus ecaudatus Vaill. yonuantl radiatus Lath. 1272. Haliaötus ecaudatus Vieill. ‚1197. Sparv. rhombeus Vieilk 0141245. 77) Circaötus cachinnans Linn. sans 56) Astur palumbarius Linn. Herpetotheres cachinnans Lin n. 1248. Sparvius Vieill. 1270. 78) Circaötus brachypterus Temm. ’ Sp. atricapillus Vieill. I 12 7 Sparv. semitorquatus Vieil, 1263. ji Astur Novae Hollandiae Gmel. 2 ruficollis Vieill. 1263. Falco clarus juv. i 1243. melanoleueus Vieill, M267: Sparv. niveus Vieill. 1271. 79) Circaötus radiatus Scop. Jar» 58) Astur unicinetus "Tem m: Sparv. madagascariensis Vieill. 1271. Az. No. 19. \ / 1241. 80) Circaötus bacha Vaill. ze 59) Asturina nitida-Liath. Buteo bacha Vieill. 1219. Falco nitidus Lath. 1242. Haliaötus cheela Läth,, Vieill. 1198. Asturina cinerea Vieill. 1260. 81) Circaetus gallicus Gmel. 1201. 60) Asturina un Daud. Haliaötus ferox G. Gmel. 1196. Spiz. ıvariegatus Vieill. 1257. 82) Circastus funereus Rüpp. 61) Asturina magnirostris. Gmeel. cinereus Vieill. 1202: Sparv. magnirestris Vieslb] 1265. 33) Circaetus indieus Luth., Gmel, er L’Indaye Az. No. 30. 1246. Sparv. Vieill. . 1272. 62) Asturina meridionalis Lath, 1246. 84) Pandion haliaötus Linn. a Circus rufulus Vieill, 1216. fluviatilis Vieill, R 1199. 63). Asturina Urubitinga Gmel. fulvus Viieill. 1200. Spizaetus niger .Vieill. (ad.) 1256. 85) Haliaötus albieilla Linn, Pat Spiz. ater \ 1256. nisus Sav. Nies: ‚1193 Spiz. maculatus 1255. 86) Haliaötus pondicerianus is ‚1196. Az. No, 17. 1241. 87) Haliaötus canorus Vig. et’ Hör rsf. ie Az. No. 18.. 1241. Milvus sphenurus Vieill. ‚ 1204. 64) Asturina harpyia Linn. 88) Haliadtus aguia Temm. Re. Harpyia (maxima ‚‚Vieill. 1249. melanoleucus Vieill, 1256. 66) Asturina Azarae Kaup. fuscescens Vieill. (juv,). ,. 1255. Harp. coronata 'Vieill. 1252. 89) Haliaötus Macei Cuv. * 66) Asturina melanops;Lath, fulviventris, Vieill. 1195. Falco melauops Lath. 1244. ?sinensis Lath, (jur. ) 1196. Sparv. melanops, Vieill.* 1271. 90) Haliaötus vocifer Vaill. 1194. 67) Asturina poecilonotus Cuv. 91) Haliaätus leucogaster Gmel. 1197. ? melanotus; Vieilll 1221. Pand. blagrus Daud. 1199. 68) Asturina albicollis Lath. ? maritimus (jnv.) an 07496. Falco albicollis Lath. 1242. 5. Unterfamilie. Buteoninae. n 4. Unterfamilie. Aquilinae. 92) Buteo lagopus Br. j 1225. 69) Aquila pennata Gmel. 93) Buteo St. Johannis Gmel. 1227. Buteo pennata Vieill. 1226. ater Vieill. 1226. 70) Aquila vulturina Vaill. 94) Buteo pterocles Temm. Haliaötus vulturina Vieill. 1197. albicaudatus Vieill, ’ 1223. 71) Aquila heliaca Sav. 1190. nigricollis Vieill, r 1221. 72). Aquila naevia Gmel. Spiz. leucurus Vieill. 1257. planga Vieill. 1190. 93) Buteo Wilsoni Bonap. Spiz. fuscus Vieill. 1228. Sparv. platypterus Vieill. 1273. 73) Aquila Bonelli ° Buteo fuseus Vieill. 1220. Aquila fasciata Vieill. 1192. 96) Buteo lineatus Gmel. aa, 74) Aquila fulva Linn. ki), 1188. Sparvius lineatus ieill. A amd 266. chrysaetus Linn. 1189. Sparv. hiemalis Vieill. 1273. eygneus 1189. 97) Buteo borealis Gmel. 1221. amerieanus 1191. fulvus Vieill. 1221. 75) Aquila audax bath. americanus Vieill. 1224. albirostris Vagir 1191. ferrugineocaudatus et Acc. ruficandus in den Ois. d’Am. sept. "Hier, wie Circus melanoleucus, testaceus, wird eimund ders 98) Buteo aequinoctialis Lath, Gmel. elbe Bogel mit einem und demfelben Citat in 2 verfchievenen Genera nigricollis Lath. dan 4242, aufgeführt. Cirens busarellus Vieill. 1212. 381 BER) TERRDESISIEEN APR Pg: dbr Encye. meth. Circus leucocephalus Vieill. dj; 1216. 99) Buteo vulgaris Bechst. ınntans et fasciatus Vieill. 1217. 1218. 100) Buteo jakal Vaill. 1222: 101) Buteo tachardus Vaill. (non vidi) 1224. 102) Buteo desertorum Vaill. (non vidi) 1223. _ 103) Pernis lophotes Cuv. Buteo cristatus’Vieill. 1221. 104) Pernis cayennensis Gm el. Asturina eyanopus 1261, Sp. monachus Vieill. 1272, Sp. griseus Vieill. 1267. Sp. bicolor Vieill, 1265. 105) Pernis apivorus Linn. 1224. 106) Pernis eristatus' Cuv. 1225. 107) Polyborus brasiliensis Gmel. vulgaris.Vieill, 1180. cheriway Vieill. 1181. planeus Vieill. 1253, tharus Vieill 1253. ?Sp. ambustus 1254. 108) Rostrhamus sociabilis A z. 1248, » Buteo hamatus_Az, 1223. 109) Ibieter aterrimus Temm. Daptr. ater Vieill. 1180, 110) lbieter chimango Az. 1182. Polyborus Vieill. 111) Ibieter chimachima Az. Polyborus Vieill. 1181. 112) Ibieter. australis Gmel. 1253. F. Novae Zeelandiae 1244. 113) Ibieter aquilinus Gmel. Ibieter, leucogaster. Vieill. 1183. Vieillot führt mit Nro. verfehen. im, Ganzen 203 Arten auf, von welchen 67 theils ganz zu ftreichen, theils als Syno— nyme aufzuführen find. Von den noch übrigen 23 Arten bedürfen folgende eine nähere Prüfung, um als Synonyme oder Arten aufgenommen werden zu Eönnen. 1) Falco piscator 1233. 2) F. vespertinoides 1242. 3) F, japonicus 1246. 4) F. orientalis 1272: 5) Azara No. 21. 6) Cireus coerulescens Vaill. (Cayenne) 1213. 7) Circus leucophrys Vieill. (Indien) 1215: 8) Sparvius gilvicollis Vieill. (Par. Muf.) 1265. 9) Sp. supereiliaris Vieill. (Paraguan) 1272. 10) Sp. rufiventris 1269. 11) Sp. nigricans Vieill. 1273. 12) Buteo pectoralis Vieill. (Par. Muf.) 1223. 13) Buteo brachyurus Vieill. (Par. Muf.) 1223. Andre find faft feiner, Deutung werth, indem fie zu fchlecht befchrieben find, oder ihre gewagte Erklaͤrung der Wiffenfchaft feinen Nutzen bringt. 14) italicus 1208. 15) germanicus , 16) tigrinus | Europa. 1240. 17) montanus 1244. Pg. der Encye. meth. 18) javanicus 1215. 10) Johannensis 1245. 20) Le Piravera 1247: 21) sufflator, Surinam. 1245. 22) pacificus, Neuhol. 1246. 23) Falco connivens ift £ein Buteo, fondern nad) dem Gra— fen Derby eine Strix. Außer den genannten Synopſen ift in neuerer Zeit eine von Leffon erfchienen, die einen Theil der Compl&ment de Buffon ausmacht. Die Falkenıfind im 7. Band der Vögel pag. 23— 226 befchrieben. _Diefe-- Arbeit ift-‚ ebenfalls eine Compilation, allein doch beffer als die vorigen. Mir vieler Gewandheit find die unficheren Arten umgangen, und meift nur die aufgeführt, die Sranzofen und Hr. Temmind befcrieben haben. Teut— fhe und "fonftige Autoren find dem Verfaffer meift nur dem Namen nad befannt, und uͤber Lebensart ift ihm Le Vaill. die einzige Quelle. Die bey weitem ficherere Quelle über die Lebensart der braſilianiſchen Wögel des Prinzen Marimilian zu, Neuwied, fo wie die über europäifche Vögel des noch nicht Übertroffenen Naumann ift ihm völlig unbekannt. Seine noch immer, zahlteihen, ſyſtematiſchen und fonftigen DVerftöße bey den Falconidae laſſen fi aus meiner Ueberficht er: fehen und corrigierenz es find lauter Fehler, die er Vieillot, Zemmind und andern nachgefchrieben hat. Einige der von ihm zuerſt gefchiedenen Genera und Subgenera find in der Natur begelindetz ich Eonnte von diefen jedoch nur das Subgenus Gymnogenys adoptieren; ‚andre Genera wie Brachypterus und Buteogallus habe ich als Nominalgenera gefkrichen. Neue von ihm entdedte Arten führte er Feine auf, als die Nominalſpecies welche er aus den Farbenkleidern des Pernis eristatus gebildet hatz Leffon felbft legt keinen Werth auf diefe Arten und vermuthet bey der Aufftellung das Nichtige. Pag. 100..Nr. 5 führe Leffon: einen Nisus minutus Lth. aus Indien an, welches nicht der minntus Gmel. (einen minu- tus Lath. gibt es nicht), fondern nach einem kleinen Männ— chen des Nisus virgatus aufgeſtellt ift Bon feinen ganz neuen Arten Eenne ich: nicht. den Spizastur Kieneri, Gervais, Mag. de Zool. t. V. (1835) pl. 35. Da mir diefes Magazin nicht zur Hand ift, fo entfchlage ich mid) alles Urtheils, und Fann nur, foviel bemerken, daß er nad) der Beſchreibung und dem Vaterland eher zu eirrhatus als in die Nähe von atricapillus gehört. In neuefter Zeit ging einmal die Sage, daß von einem teut- fhen Gelehrten ‚eine Spnopfis aller. Vögel in Arbeit fen, allein man börte nichts weiter von dieſem Unternehmen. Ich balte ein ſolches, es mag von dem Director der größten Sammlung, oder von einem Gelehrten herrühren, der das Material auf Rei: fen zufammen bringt, für’ ein hoͤchſt voreiliges: denn eine foldhe Synopſis würde um fein Haar beffer, als die bereits vorhande⸗ nen, und wuͤrde jeden Käufer derſelben betrüigen. Es gibt nur einen Weg und diefer ift, daß man Stüde des ungeheueren Fel— ſens bearbeitet und fo allmählih das Ganze bewältigt. Sind einmal die Familien Psittacidae, Pieidae, Fringillidae, Ta- nagridae, Sturnidae, ‚Sylvidae, Corvidae, Laniidae, Musei- capidae, Ampelidae, Certhidae, Trochilidae, Meliphagidae, Charadridae, ‚Ardeidae, Laridae, Anatidae, ‚Columbidae et ‚Tetraonidae‘ fo wie meine Falconidae bearbeitet, «dann fpreche man von ber Ausführbarkeit einer Spnopfis aller Voͤgel, auf der weiter fortgebnut werden Eann. 382° 383 — — 384 Pit Vergnuͤgen wäre ich bereit, die drei ſchwierigſten Fami-— Frankfurt, nicht, beſitzt, von andern europaͤiſchen Sammlungen lien an die Falconidae anzufchließen und zwar die Kamilien zu erhalten. In diefem: glüdlichen Fall wollte ich mit freund⸗ Psittacidae, Fringillidae et Muscicapidae, welche nad) jetziæ licher Hülfe von andern Gelehrten, im Laufe von 10—12 Jah— gen Anfichten jeder Eintheilung Hohn ſprechen; allein ich werde ven eine vollftändige Arbeit aller Vögel liefern, die durch ftete fie ſo lange unterlaffen müffen, bis die Möglichkeit eintritt, das Nachtraͤge jährlich) zu verbeffern und zu vervollſtaͤndigen geeig= fehlende Material, welches das Senkenbergifhe Mufeum zu net wäre. Erklaͤrung ber Abbildungen auf Tafel J. Erfte Familie. FGgalten — Falconidae. Erfte Unterfamilie Wahre Ballen — Falconinae Fig. | I. Genus. IH Genus. Il. Genus. IV. Genus. V. Genus. Kleinfalfe4 Hiörax Pig. | MWeihfalfe-Tinnuneulus | Sperberf.-Harpagus V. Aarfalke - Falco; Vig. | Buffardf.-Jeracidea G. Ch. Zwei feine Zahn: | Ein Zahn am Ober: | Zwei große Zähne am | Ein Zahn am !Dber: | Ein Zahn am ber: chen. am Dberfchnabel. | fchnabel. Zehen kurz. Oberfchnab. 2. Schwins | fehnabel. Zehen meift .| fchnabel.;. Tarſen boch, 2, Schwinge faft fo lang.) Schwung: u. Schwansfe: |-ge die Eürzefte, lang. Schwg. u. Schr. | mit’ gefpaltenen, Schil= ale die 3. dern weich. elaftifch und. !hart..) - dern. Zehenruͤcken grob 2. Subgenus. Weih— 4. Subgenus. Faleo R. |’ getäfelt. Meih-Falke-Erythropus — Brehm, Juuberigora Vig. et H. coerulescens L. T. vespertinus L. H. diodon Temm. F. peregrinus! T. is Horsf. Zweite Unterfamilie. Weibe — Milvinnae Kaup. Falken: Weib - Tetinia | Schmwalbenweih.- Nau- | Sperber-Weih- Circus | Aar:Weib - Elanus Buſſard-Weih — Mil- Vieill. celerus Fig. Vig. Sav. vis Auct. Eckzahn am Oberfchna: Dberflügel bedeutend | Mittelzeh viel kuͤrzer | Tarfe und Zehen fein | Schnabel groß und ges bei. Gaumenhöder am | länger als die Flügelfp. | als die fehr hohe gefchil- | geſchuppt. Nigel rund. | trade. Schwanz ſchwach Schnabelhafen. Zarfen und Zehen fehr | derte Zarfe. SubgenusElanus Sav. | gegabelt. kurz. Schwanz fehr tief | 3. Subgenus. Sperb.: 2. Subgenus. Weib: gegabelt. Sperber: Weih - Spilo- Buſſardweih Lophoic- Subgenug Nauclerus. | eireus Kaup. tinia Kaup. F. plumbea Gmel. N. furcatus Zinn. €. Jardinii Gould. E. axillaris Zath. |°*M. isiurus ‚Gould. Dritte Unterfamilie. Sperber oder Dabichte 4 Aceipitrinae Kaup. Falkenhabicht - Spizae- | MWeih- Sperber - Nisus | Sperber - Sperber oder | Aar-Habicht — Astur | Buffard-Habicht - Astu- tus. Cuv. Kranichſperber — Gera- Auct. rina Kaup. Tarfe rings beftedert. | Xarfe lang und ſchlank nospiza Kaup. Zarfen. ſtark mit deut- Mit, mehr, geradem und 1. Subgenus. Lim- | mit kaum erkennbaren. | Aeußere Zehe um die lihen Schildern. Schna: | geſtrecktem Schnabel. , naetus Fig. Schildern. Hälfte kuͤrzer als die | bel kurz von der Wur- ! Tarfen gefchildert. 2. Subgenus. Meih: | mittlere. zelan gebogen. 1. Subgenus. Astu- Meih-Sperber Tachy- 4. Subg. Yar= Yar: | rina,** Sp, eirrhatus Will. | spiza Kaup,. Habicht - Astur Kp. Gmel, N. soloensis Horsf. G. gracilis Temm. | A. palumbarius Linn. | A. alhifrons Kaup. Bierte Unterfamiliee VdDler — Aquilimme Kaup. —* — Falkenadler — Aquila Weih-Adler — Helotar-Sperber-Adler -Circas | Pelikanadier oder Aare - |. Buffard-Adler,— Haliae- ! Auct. sus Sm. tus Kaup. Pandion. Sav. tus Sav., ; Tarſe rings gefhildert. | Schmanz aͤußerſt Eurzr.| Tarfen hoch, Zehen | Nägel 'halbkreisfürmig, | Tarſen kurz, geſchil⸗ ie Subgenus. Balken: doppelt. ausgefchnitten, kurz, gefchuppt. gleich groß, im Durch= | dert. Zehnruͤcken durch: Falkenadler - Hierastus 3. Subgenus. Spilor- ! fehnitt rund. aus getäfelt.n . ti Kaup. nis @..Gray. 3. Subgenus. Pan- 54 Subgenus. Tha- dion Sav. | lassaetus Kaup:! A. morphnoides @. H. ecaudatus Vaill. C.undulatus Fig. P. haliaetus Zinn. >|) H.pelagicus all. * u. ** In beiden Genera follte eigentlich das 5. Subgenus dargeftellt feyn, das ich leider nicht beſitze. Diefe Abbildungen machen feinen Anfpruch auf fehr große Genauigkeit, fondern geben mehr den Totaleindruck und die Charactere, foweit es moͤglich war in Diefer- Größe und in der Kreibemanier fie darzuſtellen. Ben einer dreifachen Vergroͤßernng diefer Bildchen hätte man die größte Genauigkeit erreichen koͤnnen. 385 unfte Unterfamilie. ‚L;Genus. ll. Genus. , Salkenbuffard-Buteo' X. | Weihbuffard-Pernis K. Nafenlöcher groß, offen, | Naſenloͤcher ritzfoͤrmig. von gewöhnlicher Bil: | 2. Subgenus. Weihs dung. ı Meihbuffard — Aviceda 1. Subgenus. Falfen- | Sav, Falkenbuffard — Archi- buteo Brehm. B. lagopus Brünn. gelegen. P. cuculoides Swains. P. brasiliensis. 386 Buffarde— Buteoninae Kaup. III. Genus. Sperberbuſſard - Poly- borus Vieill. Pafenlöher hoch am Rand der Wachshaut IV. Genus. Yarbuffard — Rostrha- mus Less. Nagel der Mittelzehe kammartig gezahnelt. ‚ V. Genus. Hubnbuffard-Ibicter K, Naſenloch rund, in den Knochen des Schnabels eingebohrt. 5. Subgenus. Ibicter Vieill. U R. sociabilis Az. I. aquilinus @rmel. Beyträge zur Lehre von den Erzlager-Stätten, mit befonderer Berühfichtigung der vorzüglichften Berg-Reviere der k. k. öſterreichiſchen Monarchie von Dr. W. Fuchs Wien bey Gerold. 1846, 8. 86, T. 5. Es kommt uns nicht zu, diefe Schrift zu beurtheilen: Man wird aber wohl wiffen, daß man von diefem erfahrnen Berg= mann etwas Gediegenes erwarten darf. Diefe, Unterfuhungen haben mehr einen wiffenfhaftlihen Zwed, nehmlich die. Genefig der Erzlager, als einen technifchen oder öconomifchen. Der Ver: faffer handelt hier von den gleichzeitig mit dem, Gebirg entftans denen Erzlagern, wie in dem Schiefer-Gebirge zu Schmölnig und Agordo, in den jüngern Kalklagen der füdlichen Alpen von Venedig und Kaͤrnthen; endlich in cryſtalliniſch Eörnigen Gebirgs— maffen wie im Tyrol und Banat. ©. 32. von den Erzlagern fpäterer Entftehung, namentlich in den Zrapp= und Zrachyt= Gebilden des nieder - ungariſchen Bergdiſtricts. S. 72. Ueber-Gangſpiegel und Gang Verſchiebungen ©. 81. Claſſification der Erzlager. Ellustrationes Plantarum orientalium, auctoribus Comite Jaubert et E. Spach. Paris chez Roret. Livrais. XVIL et XVII. 1845. Fol. tb, 161— 180. Diefes ſchoͤne Werk fährt fort, vortreffliche Abbildungen mit ſehr genauen und mufterhaften Zerlegungen' zu liefern. Es werden in diefen Heften fehr ausführlich "befchrieben "und ab— ebildet. Y Cousinia sphaerocephala, palmatiloba, crispa, ilicifolia, erinacea, eylindrocephala, pyrrhocephala, prasina, as syriaca, anisoptera, rcmosissima, oliverii, involucrata, pugionifera, actinocephala, silyboides, schulziana, calocephala. Stechmannia eriobasis. Derderia. cheirifolia. Die Befhreibungen find in lateiniſcher Sprache, die e Ertlie rungen der Zufeln in franzöfifcher. Det und - Sammler find angegeben. . | A * JIconographia Familiarum nat. regni vegetabilis, auct, A. Schnizlein. Bounae apud Henry. Fasc. V. 1846. 4. thh. 20. Diefes nüslihe Werk nimmt mwirklih von Tag zu Tag zu an Schönheit und Gehalt, die Pflanzen meiftens ganz, die Iſis 1847. Heft 5. Zerlegungen fehr zahlteih, Blumen und Früchte ausgemalt; wodurch die Deutlichkeit ungemein befördert wird, die Anord- nung gefällig. Dadurch kommt jedoch die Figurenreihe durch— einander, was das Auffuchen erfchwert. Da es fich hier kei— neswegs von einem Kunftwerf handelt, fondern von einem rein wiſſenſchaftlichen, ſo muß die Reihenfolge der Schönheit vorge: zögen werden. Der Zeitverluft beym Aufſuchen der. Zahlen ift zu wichtig, als daß um der Artigkeit des Ausfeheng willen die Unordnung fortdauern follte. Diefes Heft enthält die Piliaceen und zwar: Tulipa, Hya- einthus, Allium, Tulbaghia, Daubenia, Anthericum, Aloe, Hemerocallis, Phormium, Asphodelus, Lilium, Lachena- lia, Conanthera, Echeandia. Asparagus, Eustrephus, Dracaena, . Aphyllanthes, Xanthorrhoea, Cyelobotrya. Uvularia. Die Hydrochariden: Hydrocharis, Vallisneria, Stratiotes. Irideen. Scitamineen: Curcunm, Zingiber, Mantisia, Elettaria, Hedychium, Hellenia, Kaempferia, Cardamomum, Amo- num, Marantaceen: Canna, Maranta. Mufaceen: Musa, Heliconia, Strelitzia, Ravencila, Urania, Najadeen. Typhaceen: Typha, Sparganium. Palmen: Cocös, Mauritia, Calamus, Hyphaene, Cha- maerops, Sabal, Lepidocaryum, Sagus, Chamaedorea, Areca, Astrocaryum, Borassus, Livistona, Phoenix, Ben- tinkia, Licuala, Maximiliana, Brahea, Euterpe. Önetaceen: Chloranthaceen, Saurureen, Piperaceen, Podoſtem⸗ meen, Gafuarineen. Wir haben ‚hieben folgende Wünfche anzubringen, welche zu berüdfichtigen der DVerfaffer wohl. thun würde, Die Namen, wenigſtens der Sippen, follten auf den Zafeln ſtehen. Die lofen und paginierten Blätter follten einen Custos haben. Ohne denfelben gibt es immer eine lange Sucherey. Bey der Erklärung der Abbildungen ſollte jede Species mit einem neuen Abfag anfangen. Hier ift die Sucherey noch ärger. Wenn‘ wir" nicht "irren, ‘haben wir fchon mehrere biefer Münfche ausgefprocen: es hat aber dem Verfaſſer nicht beliebt, diefelben zu beruͤckſichtigen: in der Folge werden wir darüber ſchweigen. 25 387 Familiarum naturalium regni vegetabilis Synopses monographicae curante M. J. Roemer. Vimariae Landesindustrie - Comptoir. Fasc. I. Hesperides. 1846. 1. 8. 152%. II. Peponiferae. 222. Es Eommt ung nicht zu, über. diefes Werk ein entfchiedenes Urtheil zu fällen; indeffen Eönnen wie nicht ander als bie Idee, Familien in Monographien herauszugeben, ſo daß jeder ſich anſchaffen kann, was ihm beliebt, fuͤr ſehr wohl gerathen zu halten; dabey zeigt es ſich unwiderſprechlich, daß der Verfaſſer dieſe Monographien mit ungewoͤhnlichem Fleiß und großem Ord⸗ nungs⸗Talent bearbeitet, und ber Verleger den Druck fehr über: fihtlih und wirklich ſchoͤn herftellt, fo daß man fid ungemein leicht in dem Spftem bis zu den Gattungen und felbft Abarten herunter zurecht findet; Worzüge, welche ſich bey keinem andern big jetzt erfchienenen Syſtem in folhem Maaße finden. Es geht zwar duch diefe Anordnung des Druds mancher Raum verloren, was aber gegen die fehnelle Auffindung der Unterabtheilungen und Gattungen wenig in Betracht fommen kann. Es ift wirklich gar bequem, daß jede Gattung und felbft jede Abänderung a linea gefest ift, die Autoren dahinter nebft den beffern Abbildungen, und nod) näher beftimmenden Bemer— ungen, die Charactere tabellarifch in der vorderen Spalte, von den Familien, Unterabtheilungen und Sippen ganz aus: führlich, von den Gattungen wirklih Eurz und mufterhaft. Voran geht ein Profpectus in beutfcher Sprache, worinn manche Grundfäre ausgefprochen werden, die wir nicht billigen Eönnen ; indeffen haben diefelben, wie e8 ung fcheint, weiter kei— nen Einfluß auf die Bearbeitung, und daher wäre e8 ein Ueber fluß ſich mit der Critik derfelben abzugeben. Der Verfaffer bes vhdfichtige vorzüglich die Charactere in Endlich ex's Genera plantarum, ſucht aber die Wiederholungen zu vermeiden, was bey einer folchen tabellariichen "Form auch fehr. leicht möglich, ja natürlich ift. Won diefer Seite wird alfo wieder viel Raum erfpart, was ſich mit dem durch den ſchoͤnen Drud verlornen ziemlich ausgleichen wird. Dann folgt eine Erklärung der Zeichen und Abfürzungen, befonders der Schriftfteller; darauf der Character der Claſſe, wie der DVerfaffer die Hefperiden und Peponiferen nennt, Er tbeilt fie fodann in Familien oder Ordnungen und diefe in Subordines, Tribus et Genera. Bon den Hefperiden wird der Character nebft einer Eurzen Schilderung und der geographifhen Verbreitung vorausgefchickt und darauf folgt die tabellarifhe Darftellung in Ordnungen oder Familien. Darauf der Character der Samilien wieder mit einer kurzen Schilderung, den Verwandtſchaften und der Verbreitung, auch die Anwendung in der Medicin, den Gewerben und der Haushaltung. Darauf folgt die Synopsis Generum, ebenfalls tabellarifehb und endlich die Synopsis Specierum. Die Hesperides werden getheilt in 6 $amilien: Humiri- aceae, Olacineae, Balaniteae, Aurantiaceae, Meliaceae et Cedrelaceae. Bey jeder Sippe und Gattung ift eine vollftändige Literatur mit den Geitenzahlen, was ſehr nuͤtzlich iſt. Wir, können hier eine Bemerkung nicht unterdruͤcken, daß die. Botaniker im der neuern Zeit angefangen haben, die wilden Namen von Aublet, AUdanfon und Andern wieder hervorzuziehen, aus einer uͤbertrie— benen Prioritäte-Sucht gegen die fo mwohlthätigen und der Wiſ— fenfchaft alfein würdigen Geſetze, welche Linne über die No- menclatur aufgeftellt bat. So ift aus Humiri Humirium gemor- ———— _ ⸗ 388 den, ſtatt Schrebers Myrodendron; ebenſo Icacina, Cans- jera, Luvunga, Papeda, Malnerega, Naregania, Azadirachta, Cipadessa, Lansium, Amoora, Walsura, Surwala, Carapa, Racapa, Touloucouna, Kahya, Soymida, Chickrassia, Toona, Vavaea und unzählige. Diefem Uebel läßt ſich nun freytich nicht mehr fteuern, mit Ausnahme derjenigen Namen, mwelbe Schreber wirklich recht paffend gebildet bat, und woran man auch ſchon gewöhnt war. i Der Berfaffer hat manche neue Sippen gebildet, was ums ben einem folhen Werke kaum rathfam zu feyn feheint. Der: gleichen find unter. den Aurantiaceen Hesperethusa, Myxo- spermum, Lampetia, Helie, Merope, Gallesioa, Dioxippe, Sicklera, Laureola. Unfer Grund, davon abzurathen, liegt grade nicht in der Bedenklichkeit vor neuen Sippen, obfchon dergleichen in unferer Zeit nicht ohne die größte Noth gemacht werden follten; ſon— dern in der Betrachtung des Zeitverluftes, welcher fire die raſche Erſcheinung des Werks dadurd entftehen muß : denn der groͤßte Nutzen, den ein fpftematifches Werk der Art gegenwärtig leiften kann, befteht gemiß in ber ſchnellen Erfcheinung deffelben, da von allen, welche jeßt im Gange find, noch Eein einziges fertig, ift, obfchon die meiften ſchon feit zehn, ja feit mehr als zwanzig Sahren Iaborieren. Dasjenige Werk, welches zuerft fertig ift, wird in Gebrauch kommen, wenn e8 auch Zaufend und aber Tauſend Fehler hat. Stößt man auf einen folhen; fo wird es dann feicht feyn, fich in den langfam ericheinenden, und alfo vollftändigeren Werken Naths zu erholen. Ein anderes Uebel bey einer langgedehnten Erfcheinung liegt in den nöthig werdenden Supplementen. Es gibt in der Kiteras tur Eein unbeholfeneres Geräth als ein Buch, worauf der Name Supplement ſteht; bey Spftemen, wo gemöhnlih Supplemente auf Supplemente folgen, big dem Publico alle Luft vergeht dergleichen zu Eaufen, ift es noch ärger. Mer kann bey jedem Mort, das er nicht im Regiſter findet, einen Haufen Supple— mente durchftöbern! Daher wäre es fehr rathſam, wenn ber Verfaffer ſich nah Mitarbeitern umſaͤhe und die Familien ver— teilte. Dann würde das Merk in wenig Jahren fertig und alten Botanifern ein erfehntes Geſchenk feyn. Zu den Veponiferen rechnet der DVerfaffer nah Meisner die Cucurbitaceen, Gacteen, Paffifloraceen, Malesherbiaceen, Loa⸗ faceen, Turneraceen, Groffulariaceen, Nhandirobeen, Papayaceen und Belvifiaceen, wovon in diefem Hefte dargeftellt werden die Gureubitaceen, Nhandirobeen, Papayaceen, Paſſifloraceen und Malesherbiaceen. Wie gut und deutlich der Verfaſſer die Fa— mitien wieder abgetheilt hat, zeigen die Cucurbitaceen auf fols gende Art, Subordo I. Telfairieae. Subordo II. Cucurbiteae. Trib.: Coniandreae: Melothrieae, Bryonieae, Cucume- rinae, Cyclanthereae, Schizocarpeae, Sphenantheae. Subordo Ill. Sycioideae. Subordo IV. Gron»vieae. Der Verfaffer fcheint ung die geſammte Literatur benußt zw haben, die feltenften Werke nicht ausgenommen, twie dag von Silva Manso. Wir müffen bier beyfitgen, daß auch angezeigt ift, in welche Claſſe des linneiſchen Syſtems die Sippen ge hören. Das Dctav: format begünftigt auch die bequeme Hand- habung, des Buche. 389 7 070 Verfuch und Beobachtungen über den Rartoffelbau und die Kranfheiten der Kartoffeln, mit einem Anhang über künſtlich erzeugten Guano, von Dr. E. F. Manz. Stuttgart bey Steinfopf. 1845. 8, 58. Der Berfaffer, welcher fih ſchon früher durch feine Schrift über die Befruchtung der Pflanzen als eiftigen Botaniker gezeigt bat, hat bier. eine große Menge, Verſuche mit fehr vielen Sor— ten. von Erdäpfeln angeftellt, diefelben genau beſchrieben und Borfchriften ‚gegeben, wie fie zu behandeln find, um fie gefund zu erhalten. . Auf jeden Fall ift das Büchlein der Beachtung werth, und fann bey ber jegigen Noth und bey der Verſchlim— merung, der Erdäpfel feit dem naffen Jahr 1845 von Nutzen feyn. Auf. jeden. Fall iſt es den Landwirthen und denjenigen Perfonen zu empfehlen, welche ſich bey der gegenwärtigen Noth des Landvolks betheiligen. Tabula analytiea Fungorum in Epicrisi seu Synopsi Hymenomycetum Friesiana descrip- torum, adjoperis usum faciliorem collata a J. G. Trog, senior. Bernae apud Huber. 1845. 8. min. 314. Diefe Schrift ift wirklich ein fehr bequemes Taſchenbuch zur ſchnellen Auffindung der höheren Pilze nad) dem Spitem ‚von Kriegs. Es find Tabellen in logifcher Form, mit verweifenden Nummern und ganz Eurzen Characteren, die Gattungen hinten ausgeworfen, mit den Nummern im Buche von Fries. Zuerft ift eine Ueberficht der Pilze überhaupt gegeben, fodann die Zheilung der Hymenomyceten in 6 Dronungen, darauf die Theilung der Ordnungen in Sippen, der Sippen in. Unter: ©Sippen, und endlich ‚der Sippen in Gattungen. Da es bes greiflicher Meife mehr Pflanzenfreunde gibt, welche die größeren Pilze lieber aufſuchen als die microſcopiſchen; fo zweifeln wir nicht daß das Buͤchlein ſeine Liebhaber finden wird. Synopsis Hepaticarum auctt. Gottsche, Lindenberg et Nees.ab Esenbeck. Hamburgi apud Meissner. Fasc. IV. 1846. 8. 465—624. Wir haben die frühen Hefte diefer gründlichen Arbeit. ſchon nad) DVerdienft angezeigt. Das vorliegende Heft enthält die Eippen und "Gattungen mit Characteren, Citaten und Befchreis bungen von Frullania, ‘ Fossombronia, ' Petalophyllum, Zoopsis, Blyttia, 'Symphyogyna ‚'Pellia, Blasia, Aneura, Metygeria. Trib. 2. Monocleae: Calobryum, Monoclea. Trib. 3. Marchantieae: Lunularia, Plagiochasma, Marchantia, Preissia, Sauteria, Dumortiera, Fegatella,. Reboulia,: Grimaldia;' Duvalia, Fimbriaria, Targienia, Cyathodium. Trib..4. Anthoceroteae: Dendroceros, Blandowia,, Anthoceros,, Carpolipum. | Trib. 5. Rieeieae: Duriaea, Sphaerocarpas, Corsinia, Oxymitra, Riccia. Man wird aus diefem Berzeichniß ſchon erkennen, daß meh⸗ vere neue Sippen aufgeftellt find. Das nächte Heft macht den Schluß. 390 Deutfchlands Eryptogamen Flora oder Handbuch zur Beflimmung der eryptogamiſchen Gewächſe Deutfch- lands ufw. von Dr. Rabenhorjt, Leipzig bey Kummer, II. 2. Algen. 1847. 8. 216. Auch die Einrichtung dieſes die geſammte Cryptogamie ums faffenden Werks haben wir ſchon angezeigt. Es ift ebenfalls in tabellarifcher Form, foweit es die Unterabtheilungen und Sip— pen betrifft. Dann folgen aber die Gattungen nad) der Reihe, jedoch wieder durch Rubriken zur Bequemlichkeit abgetheilt. Im Ganzen hält fich der DVerfaffer an dag Syſtem von Küsing, theilt aber die Algen ein in: Schizophyceae, Gonidiophyceae, Ascophyceae et Gyrophyceae (Characeae). Diefe Unterordnungen zerfallen wieder in Familien, und diefe oft wieder in Eleinere Gruppen, worauf erft die Sippen folgen. Es ift zwar eine große, abfchredende Menge; indeffen wegen der guten Anordnung und des überfichtlihen Druds doch nicht ſchwer zu überfehen. Auf jeden Fall ift e8 ein bequemes Hand» buch zue Auffindung der Gattungen. Die Größe ift angeges ben, der Character, Fundort und die Abbildungen. Die Schizophyceen theilen fich folgendermaaßen ab: Fam. 1. Diatomaceae: Eunotieae, Diatomeae, Navi- culaceae, Cymbelleae; Gomphonemeae, Melosireae. Fam. 2. Desmidieae, Die Gonidophyceen zerfallen auf folgende Art: Fam. 3. Nostochinae: Palmelleae, Nostochinae. genuinae, Hydrureae. \ Fam. 4. Osecillatorieae: byeae, Rivularieae. Fam. 5. Confervaceae: Conferveae. (Myxonemeae, Confervae ‚genuinae, Ectocarpeae), Zygnemeae, Hydro- dyetieae, Fam. 6. Ulvaceae: Siphoneae (Vaucherieae, Codia- ceae, Anadyomeneae), Corallineae, (Aeetabularieae, Spon- giteae, Corallineae genuinae), Ulveae (Bangieae, Ente- romorpheae, Ulveae genuinae).. Die Ascophyceen theilen fich in— Fam. 7. Ceramiaceae: (Ceramieae, Cryptonemeae, (Gloioeladeae, Nemastomeae, Spongiocarpeae, Halyme- nieae, Coecorarpeae) , Chondrieae. Fam. 8 Sphaerococceae: rococcoideae, Delesserieae. Fam. 9. Phyceae: Chordarieae (Lemanieae, Spha- celarieae, Chordarieae genuinae), Laminarieae, Fucaceae. Die Gyrophyceen find die Characeen. * Regiſter uͤber Sippen und Gattungen ſchließt dieſes eft. Oscillatorinne, Lyng- Rhodomeleae, Sphae- Alghe italiane e dalmatiche, ilustrate dal Prof. 6.Memeghini. Padova, Fasc. V. 8 353-384. Das ift befanntlih ein Original-Werk, Alles vom Berfaffer- groͤßtentheils felbft gefammelt, beobachtet, microſcopiſch unterſucht und beur£heilt, mit Anführung der Beobachtungen und Mey— nungen Anderer: denn es ſteht dem. Verfaffer offenbar die ge= ſammte Literatur diefes Faches zu Gebote. "Das, Erfcheinen der Hefte wurde einige Zeit verfpätet wegen 1846. 391 einer Krankheit des Verfaſſers: nun aber wieder hergeftellt, wird die Fortſetzung raſch erfolgen. Sm vorliegenden Hefte werden die Sphacelarien vollendet, und e8 beginnt die fiebente Zunft, mit den Cctocarpeen, mit ausführlicher Schilderung, befonders der Frucht- Organe. Auf jeden Fall wird durch diefe Arbeit die Wiffenfchaft weiter gebracht, und fie verdient daher ein ernſtliches Studium. # Grundzüge der Anatomie und Phyfiologie der Pflanzen, von Dr. Med. 8. Unger, Prof. zu Grätz. Mien bey Gerold. 1846, 8. 132, Mit Holzſchnitten. Bekanntlich hat der Verfaſſer mit Endlicher im Jahr 1843 Grundfſaͤtze der Botanik herausgegeben, worinn das Hauptgewicht auf die Darſtellung der ſogenannten Organogra— phie gelegt, und daher das Anatomiſche und Phyſiologiſche nur kurz behandelt wurde. Das geſchieht in der vorliegenden Schrift mit genauerer Ausfuͤhrlichkeit und mit der Gruͤndlichkeit, welche man bey dem Verfaſſer zu. finden gewohnt iſt. Seine microf- copifchen. Unterfuchungen und feine , practifchen Verſuche und Beobahtungen find Überall anerfannt und. bewähren fih auch wieder in der vorliegenden Schrift, von, der mir, daher nichts anzugeben brauchen als den Innhalt der größeren Abtheilungen. Zuerft handelt der Verfaſſer von den Elementar-Theilen der Pflanzen, von denen wir fchon vor einem haͤlben Menfchen: Alter gezeigt haben, daß fie aus Zellen und aus nidts als Zellen beftehen, eine Lehre, welche wir fehon lange für fo aus— gemacht halten, daß wir ein Wort meiter darüber verloren haben, weil wir die Zeit zur meiteren Errichtung des Gebäudes auf diefem Fundamente -nöthig hatten. Ausgemachte Sachen muß man nicht immer und immer wieder beweifen mollen, fon- bern es denen überlaffen, welche noch diefes und jenes daran zu ruͤcken haben. Der Verfaffer handelt umftändlich von der Form der Zellen, welche befanntlib Kiefer zuerft ale NRhomboidal: Dodecaeder veftgefegt hat. Ebenſo befchreibt der Verfaſſer den, Bau der Zellwand, die Verbindung der Zellen, ihren Innhalt, Entftehung und Vermehrung. Darauf kommt er auf. die abgeleiteten Glementar=Drgane, Spiral:Gefäße, Milchſaft- und eigene Gefäße, fo wie auf die Verbindung derfelben. Der phnfiologifhe Theil ift befonders wichtig. Zuerſt die Betrachtung des Pflanzenlebens überhaupt; fodann das Geſchaͤft der. Zelle, die Aufnahme. der Nahrung, das Auffteigen des Nahrungsſaftes und feine Vertheilung, die Affimi- lation, die Secretion, Fortpflanzung, Wärme: und Licht-Entwicke⸗ lung, fowie Bewegungserfceinungen ; zuleßt die Lebens. Erfcheis nungen im Entwidelungsgang des Individuums. Clima und Pflanzenwelt in der Zeit, . ein Beytrag zur Gefchichte beider, von Dr. Med. €, Fraas, Cehrer der Chemie zu Schleifheim. Landehut bey Krüll, 1847. 8. 137. Das iſt ein fortlaufender ſehr gelehrter Text, von welchem man faft in jeder Periode erfennt, wie fehr der Verfaſſer waͤh— rend feines Langen Aufenthaltes. in Griechenland fich in die Formen der griehifchen Sprache einftudiert und eingewöhnt hat. &: fuht gegen die in der neuern Zeit. befonders durch Link z zur Geltung gefommene Anficht, daß ſich Clima und Pflanzen ſeit der gefchichtlichen Zeit nicht geändert haben, das Gegentheil zu beweifen, vorzüglich durch. die Gultur, und daß ſich daher be= fonders in den alten öftlichen Laͤndern eine Art von Erfchöpfung des Lebens zeigt, welche nicht wieder wegzufchaffen ift, indem die Wälder ausgerottet und die Bäche nerfiegt find, fo daß keine Bewäfferung mehr möglich iſt. Deßhalb find aus diefen Laͤn— dern eine Menge Pflanzen verfhwunden und anders wohin ges wandert, wobey er Herodot, Hefiod, Theophraft und Andere fleifig benugt und erklärt. Mit den fnftematifchen Kamen für die griechifchen hätte er aber etwas frengebiger ſeyn koͤnnen, weil e8 doch etwas zu muͤhſam iſt, "überall feine Schrift über die Pflanzen des alten Griechenlands nachzufchlagen, So durchgeht er Porfien, Mefopotamien, Paldftina, Uegnpten und fommt fodann ©. 49 zur Gefchichte der Flora des füdlis chen Europas, dem er auch das s des. Genitivg abſtuͤmmelt, wie es Mode geworden ift zur Verhunzung der bdeutfchen Sprache. Hier betrachtetiernun die Wald-Wegeration, die Miefen: und die Sutterpflanzen, ‚den. Feldbau und liefert S. 106 -befondere Nachweiſe uͤber das Verſchwinden oder. Auswandern einzelner, Pflanzen, wie der Nymphaͤen, ber Sumpfpflangen, ‚und bes Laub⸗ holzes, vorzüglich in Griechenland und Stalien. Die Schrift iff eine fleißige und ſcharfſinnige Arbeit und vers dient daher alle Beachtung. A. Eofta in Neapel gibt mehrere Eleinere Werke Heraus, wovon wir fchon mehrere angezeigt haben. Er hat befannt- lich mehrere junge Talente vereinigt, um fie zur Bearbei— tung der Naturgefchichte zu veranlaffen. Diefe nennen fich Accademia degli Aspiranti naturalisti und geben feit einigen Jahren Zeitfehriften heraus unter der Leitung von Profeſſor O. Coſta. Bis jest find ung folgende zugefommen:: Essereitazioni accademiche degli aspiranti Naturalisti, diretti dal Dr. O. Costa, Prof. zool. Napoli, Azzolino. I. 1839. 8. 68. tav. 3. U. 1. 1840. 142. tav. 6. col., 2..1842.187. t. 4. col. Man muß dem DVerfaffer für diefe Anitalt vielen Danf zuer- fennen. Sie gewinnt nicht: bloß. der Wiffenfchaft tüchtige junge Leute, welche fonft vielleicht in der Welt verirrt wären, ſondern fie. befördert auch: wirklich die Naturgefchichte und beſonders bie non Neapel, wo mehr als anderswo befonderd über Die Meer— thiere gearbeitet werden kann. : Das haben beſonders Poli und Chiaje durch Werke bewieſen, welche Fein anderes. Volk auf— zumeifen im Stande‘ iſt. Die Bfleger der Wiſienſchaft find aber noch nicht hinlänglic) im Königreich beyder Sieilien zur Bewäl— tigung des Reichthums ſeiner Natur, ſo wie des Tadels, den ſich die Erſchlaffung in der dortigen Literatur in ganz Europa zuge⸗ zogen hat. Gewiß muß die Regierung in Neapel und Sicilien viel. mehr für die: Wiffenfchaften und: demnach für ihren Ruhm thun, als fie thut. Großentheild find: es Fremde, welche fich den Ruhm aus der. neapolitanifchen Natur holen, während: ihn billigerweife Die Landeskinder des Königreichd vorwegnehmen ſoll⸗ ten. Dazu ‚hätten ſie ein doppeltes Hecht: einmal vom Boden und das zweyte Mal von den Talenten, mit denen. das glüskliche, Italien überhaupt verfchwenderifch auögeftattet ift, die ſich aber‘ jest nicht felten auf unmögliche Dinge verirren, weil jte auf Der 393 : geiftigen Bahn der Wiffenfchaften nicht unterftüßt und geleitet werden. Ruhe in einem Lande kann nur feyn, wenn geiftige Be⸗ ſchäftigung ift und zwar in allen. Gliedern deffelben. Die Ruhe führt zur Langeweile und Die Langeweile zu Dummheiten, wenn nicht zu DVerbrechen. Materielle Beſchaͤftigung reicht nicht: denn der Leib ift nur Diener des Geiftes,-und bleibt bald liegen oder kugelt bergab, wenn er vom Geifte nicht polarifiert wird. Wir wollen und daher freuen, daß in Neapel die Wiſſenſchaften ge: genwärtig von mehreren gepflegt werden, als früher: denn was ſie arbeiten, kommt nicht bloß ihnen zu gut, fondern auch ung. Die Abhandlungen dieſer Zeitfchrift tragen natürlich ein jugend» liches Gepräge, betreffen jedoch meifteng wichtige oder neue Ge— genftändesz auch find darunter Abhandlungen von Altern Natur: forſchern. Auszüge können wir nicht wohl geben; indejlen den Innhalt. S. 14. U De Martino: Ein neues Infufionsthier: Po- terion mazetti t. 1. Aus den dortigen Bächen; ein aus Bläschen zuſammengeſetz⸗ ter Körper, welcher endlich platzt und eine Menge Diatomeen uſw. herausläßt. ©. 24. Achilles Coſta, zwei neue Falter T. 2. ſchwarz: Satyrus beelzebub; mahnt an Hipparchia alector; Unicolor; atrofuliginosus; alis postieis subtus aterrimis; antennarum clava parvula, inferne albida. Ornix columbaepennella, alis anticis margaritaceis, maculis trigonis marginalibus plumbeo - auratis, fuscoque irroratis, punetisque nigri- cantibus majoribus; capite, palpis pedibusque margari- taceis; oculis. fuseis, ©. 31. P. Corigliano: einiges Über die Inſecten bey Reggio, ein Verzeihniß von etwa 70 Kerfen; ausführlich be— ſchrieben Pyralis phocnicis; brunnea, fronte faro, alis superioribus fusco cinereis margine postico striatis; in- feriobus albicantibus fusco marginatis t. 2. fig. 4. Lebt in den Datteln, welche von Malta Eamen. Die Larve ſcheint im Samen: zu leben, fo lang er weich iftz nachher lebt fie vom Fleifhe der Frucht; fie fraß auch weiße Maulbeeren. Der Verfaffer hat fie auch aus Africa erhalten, ©. 39. ©. Tommafi und U. D. Martino, neue Unterfuchungen über die Organifation der Luche I. 3. Ein: geweide der Eidechfen, Ausführlicheres Uber das Ohr. Volume Il. Parte 1. 1840. 142, t. 6. col. Enthält die phyſiſche und oͤconomiſche Statiſtik der Inſel Capri. ©. 11. P. La Cava, Geologiſches über die Inſel T. 1. Verſteinerungen. ©. 23. ©. Pafquale, die Flora dieſer Inſel T. 2. Medicago caprensis. ©. 54. Die Fauna der Inſel. Einige Haarthiere und Vögel, Lacerta muralis, Gecko parietum, Coluber atro- virens et Bufo variabilis; Ciniges über Fifche; mehr über die wirbellofen Zhiere von A. Cofta. Darunter Testacella haliotidea t. 5; Doris tenera t. 5. Glaucescens , lineis croceis flexuosis supra subtusque exarata, pallii margine lineis duabus eroceis, taeniaque media coerulescente arti- culata cincto; pede pallidiore. Tritonia acuminata t. 5: pallide flavescens, rubro marmorata, posterius acuminata, branchiis 26. Fusus lineolatus n. — Fissurella caprearum n: Chiton rubicaudus n. (Egypte pl. 3. fig. 6?) var. Ch. laevis t. 3. fig. 4. hujus. Sfis 1847. Heft 5. 394 Ch. affinis n. t. 3. fig.‘1. — Ch. alternans n. t. 3. fig. 3. — Ch. pulchellus n. fig. 2. Alepas minuta t. 3. fig. 5. Crustacei: Ebalia elegans n. t. 4. fig. 4. — Maja ambigna fig. 6. — Rocinela mediterranea fig. 2. — Ido- thea atrata fig. 7. — Phyllosoma parthenopaeum fig. 3. Obisium megachelum n. t. 4. fig. 1: Corpore oblongo, rubro, cephalothorace piceo, segmentisque abdominali- bus supra fuscescentibus, pedibus pallidis, palpis magnis turgidisque. Phalangium spisipes t. 4. fig. 5. a: Viridi flavum, rufo-fusco maculatum; abdomine subcordato postice acu- minato, tubereulo vculifero spinis octo armato. Larentia satyrata t. 6. fig. 2. Hübner t. 86. fig. 439. Fidonia plumbeolata n. t. 6. fig 4. col. — Oecophora pavoniella n. fig. 1. Pterophorus flaveodactylus n. fig. 3. ©. 88. M. Garbone, über den Aderbau. ©. 109. ©. Cioffi, Statiftik. ©. 132%. D. Cofta, Meteorologie, Volume II. Parte II. 1842. 187. ©. 7. Die Statuten der Academie. S. 15. ©, Tommaſi und de Martino, anatomifche Bemerkungen über Petromyzon marinus t. 1. Kopf, Gehöror: gan, Nieren, ©. 25. ©. U. Pasquale, Flora vesuviana. ©. 67. ©. Avellino, über die Reizbarkeit der Gefchlechtg: organe einiger Pflanzen. Mimulus, Portulaca. ©. 76. G. U. Pasquale, Über einige phyſiologiſche Er: foheinungen bey zwei Pflanzenfippen. Bewegung der Staubfä- den bey Erythraea, der Samen bey Oxalis. ©. 81. A. Cofta, über die Forfieulae beider Sicilien, F. gigantea, marginella, maritima, aurieularia, biguttata, minor, orsinii, pedestris, decipiens, acanthopygia. ©. 89, Derfelbe, über Janthina. XTaf. ill. mit Anato— mie, (diefelbe in D. Coftas Fauna), Gefchichtlihes; dann Zerlegung von J. bieolor. Der Schwimmapparat befieht aus einee Schicht leerer Bläschen und einer aus Eyern. Schon befchrieben von Carburio im Opuseoli di Venezia Ill. 1757. Gattungen find aufgeführt mit den Synonymen. 1) J. bicolor (penicephala), 2) communis (nitens, prolongata, globosa), 3) exigua. Abgebildet Thier, Eingeweide, Nerven, Schwimm- apparat. Die Erklärung der Fig. 5 iſt vergeffen. ©. 113. 9. La Cava, Über das Ausblühen des Koch: faljes am Befuv. ©. 129. U. Coſta, merfwindigere Qualſter in Sicilien. T. 3. New find beſchrieben: Nabis major flg.,' Acanthotho- rax n. (Zelus) siculus fig. Syromastes longicornis, Pachy- eoris hirtus, Capsus aetneus fig., Pachymerus subery- thropus, ©. 148. ©. A. Pasquale, über die Ranken. ©. 168. Zommafi, Beobachtungen über die Entwide: lung der Eyer deg Rhizostoma t. 4. Ich fand die Eyer auf der unferen Fläche des Hutes in den Gefäßen felbft; fie ent: ftehen jedoch in der befannten Wand zwifden Magen und Urhemhöhle, die enttwicelteren am Rande und am Centro; darum Eleine bewegliche Kügelchen; fie ändern ihre Form, zei— gen Feine Keimſchicht und fein Keimbläschen. ©. 178. O. Cofta, Beobachtungen über Noetiluca tintinnabulum t. 4. fig. 7; Bemerkung zu Petromyzon ma- rinum ; Anatomiſches. tab. 4. in 4°. 23°, = 395 In demfelben Jahr begann das Bulletino dell’ Accademia degli aspiranti Naturalisti pag. 156. f worinn die Verhandlungen in den Sitzungen bekannt gemacht werden, die Gefchenfe, beſonders an Büchern, Reifen, Eleinere Enidekungen. ©. 24. DVincenz Tenore, Beftimmungen von Fumaria alexandrina, major, gasparinü, calycina, petteri. ©. 34: A. Coſta, entomologifhe Bemerkungen; mand) MWichtiges über Lebensart, Unterfchiede ufw. ©. 37:8. Giordano, über Cyelamen repandum et neapolitanum. ©. 90. O. Cofta legt am 28. Sum eine Zafel vor, welche in das erjte Heft feiner Frammenti di Notomia comp. kommt. Sie enthält 6 Abbildungen von Branchiostoma (iſt alfo verfchieden vonder Tafel in der Fauna). Sie ftellt vor das Ganze, fodann 6 mal vergrößert, halb zerlegt, fihtbar die Wirbel- fäule, Musfelanheftungen, Lage des Kiemenfads und darunter der Baucheingemweide miteinigen Blutgefüßen; Fig. 3. das Kopf: ſtuͤck mit einem Theil des Kiemenfads microfcopifceh, vorftellend den Kreislauf in den Kiemen und am Leibe; Fig. 4. die Blut: gefäße der Gefchlechtstheile und. das: Gefäßnes auf der: Leibes- fläche bis zu den feinften Haargefäßen; Fig. 5. die Organifation der Enorpeligen Bögen, durch welche fich der Kiemenfad bildet, fehr vergrößert; Fig, 6. Eyerſtock. Fertig ift jeßt von der Fauna Heft 39. mit Fierasfer, Trachypterus et Trachichthys. ©. 101. A. Eofta fagt, daß im Auguft nach viel Regen Cebrio gigas in Menge erfchienen fey. Sm 1843 erfchienen nun: Annali del’ Accademia degli aspiranti Naturalisti, editore G. Avellino, wovon bis jest 12 Hefte in unfern Händen find, 8%, 413 und 47, welche eigentlich eine Fortfegung der Essereitazioni und des Bulletino’s find. ©: 7. P. La Cava, Über den gegenwärtigen Zuftand des Veſuvs; wiederholt fortgeſetzt. ©. 11. U Coſta, Unterſuchung zweyer Verſteinerungen aus dem Placentiniſchen. Ein 14" langes und *“ dickes fhwarzes Stud mit Schuppen bedeckt wie eine Schlange, mie Coluber elaphis. ©. 37. Derſelbe, über die Entwidelung und Erfcheinung der Kerfe um Neapel. Ein großes Verzeichniß von Monat zu Monat, welches wiederholt fortgefegt wird. ©. 71. 8% del Groffo, über den Terpentin-Alcohol oder den Liquor zur Beleuchtung. * ©. 92. NR. Pafamifi, Zerlegung einer, Mißgeburt mit einer Abbildung, welche :unferm Cremplar fehlt, was bey ita- lienifchen Büchern: nicht ſelten iſt. ©. 106. S. Zommafi, ‚über die Urformen der organi- fhen Wefen, Globuli et Vasa.. ®%. Dorotea ſagt, es feyen deutfche Ideen, nichts werth. ©. 134. D. Cofta, »Befchreibung von Callithamnion hyaeinthinum. ©. 187. A. Cofta, über, die Bedeckungen ber Synapke (Holothuria). ©. 148. G. Avellino, über Hibiscus hakeagkolins s. multifidus. S. 179. Ude Martino, über das Gehörorgan der Foͤſche. ©. 194. P. La Cava, neue Subſtanz im Faſerſtoff eines Pleurxitiſchen; ſoll Pseudo-Protein heißen. ©. 205. A. Coſta, Omalisus sanguinipennis. 396 ©. 209. 2. Pigliacelli, über die Kohlengrube im Valle San Giovanni in den Abruzzen. ©. 231... R. Napoli, Zerlegung der Corallina’ offieina. lis. Enthält keinen Stiejtoff, aber Phosphorfäure und viel Jod. ©. 238. U O. De Meis, über Hirn= und Ruͤckenmark; Phyſiologiſches. S. 277. G. Avellino, uͤber Pastinaca latifolia und die Eßbarkeit ihrer Wurzel. ©. 233. Th. von Heldreich, neue, Pflanzen ‚Sicilieng, Helianthemum 'nebrodense; _Helichrysum nebrodense; Centaurea parlatoris; Lithospermum gasparrini. ©. 293. A. Cofta, Monographie von Ophthalmieus. — P. grylloides, erythrocephalus, ‚albipennis, pallidipennis ».; lineola n. ©. 317. ovalen Koche. S. 325. U Bruni, über den Aderbau des Gutes Bar: letta. Dafelbft wird angepflanzt: ' Weizen (Grano), Haber (Biada), Saubohnen (Fave), Erbfen (Piselli), Xinfen, Teig: bohnen (Cicerchie), Kichern (Ceci), Vitzbohnen (Fagioli), Baumwolle (Gossypium siamense et herbaceum), Wunder- baum (Rieino), Reben, Delbaum, Mandeln, "Feigen, Johannis⸗ brod (Carrubbi), Kirſchen, Apricofen (Albicocchi), Pflaumen (Susini), Percoechi, Pfitfihe (Peschi), Birnen, Aepfel, Quitten, Granaten, Maulbeerbaͤume; vielerley Gartengewaͤchſe, wie Kohl, Salat, Möhren, Goldaͤpfel ufw.; viele Capern wild. Dann ein Verzeichniß der Pflanzen nach dem Iinneifchen Syſtem von ©. 368 3884. ©. 393. L. Pigliacelli, über den erdharzhaltigen Mer: gel vom Montorio und deffen Benugung. ©. 401. ©. Avellino, Befchreibung von , Melhania tenorü — M. erythroxylon, U. de Martino, über den Bau der Klappe des Bibliotheca historico- naturalis. Berzeichnig der Bücher über Naturgefchichte, welche in Deutfchland, Scandinavien, Holland, England, Frankreich, Stalien und Spanien von 1700—1846. erfchienen find. Bon Wilhelm Engelmann. ‚Leipzig bey Engelmann. Band, I. 1846. 8. 786, Das ift ein ſehr nüsliches Bud, welches reißenden Abgang haben wird. Es ift zwar foftematifch und alphabetifch geordnet, und taugt daher nicht zur Anordnung einer Bibliothek: allein es iſt fehe bequem zur Auffindung der Bücher, welche in einer Vollſtaͤndigkeit und Genauigkeit verzeichnet find, wie nirgends wo. Oft felbft der Innhalt der Bände, Verleger und ber Preis. Dieſer Band enthaͤlt die Huͤlfsmittel, die Geſchichte und die Zoologie, welche letztere in die Thierclaſſen abgetheilt iſt. Bey jeder Abtheilung ſind wieder die innlaͤndiſchen und die auslaͤn⸗ diſchen Werke von einander geſchieden, gut für, den Buchhaͤnd⸗ fer. Unter den Würmern ftehen auch die. Zoophyten. Am Schluß ift ein Negifter der Verfaffer und eines der Sochen⸗ ſehr brauchbar. — — — 397 Andeuntung en aus dem Seelenleben der Thiere von Dr. 8. Schmarda. Wien bey 2 Haas. 1846. 663, 264, «Es: gibt zwar fhon ziemlich viele Schriften der Art; jede hat aber ihr: Eigenthümliches und das kann man auch von der vorliegenden fagen. Sie iff vorzüglich geeignet für: das groͤßere Publicum, und wird demfelben Unterhaltung und Belehrung gewähren, » Der Berfaffer hat die Gegenftände in Rubriken vertheift, wie Unterfcheidung, Raumfinn, Irrthum, Ton, Freude, Schmerz, Zorn, Begehren, Lebenszaͤhigkeit, Temperatur, Wins terfchlaf, "Wohnung, Bewegung, Ernährung, Geſchlechtstrieb, Gefelligkeit, Nahjahmung, Temperament, Klugheit, Zähmung uſw. Bey allen dieſen Rubriken werden lehrreiche Benfpiele angeführt. Derfclbe, Heine Beyträge zur Naturgeſchichte der Infuforien. Wien bey Haas, 1846. 4. 62. T. 2. ill, Die Schrift enthält viele Beobachtungen über die Infuſorien in Defterreich ſowohl des füßen als falzigen Waſſers, morunter manch Neues und Gritifhes. Woran einiges über: die Farbung des Maffers durch Infuforien, welche namentlidy aufgeführt werden: ©. 16. folgen neue Gattungen von Infuſorien, gut befchrie- ben und abgebildet: Cryptomonas urceolaris, Gyges niger, Astasia margaritifera, Euglena oxyuris, chlorophoenicea, ovum, Peridinium adriaticum, tabulatum, Bursaria tessel- lata, T.istrion n. rostrum. ©. 21. Zur Kenntniß der geographifhen Werbreitung der Infuforien, welche nun ins Befondere aufgeführt werden. Er beobachtete um Wien 242 Gattungen, am adriatifhen Meer 113 faft aus allen Sippen. Ueberall wird die Zeit des Fun— des, der Ort und die Größe angegeben. ©. 52. über die Hüllen von Stentor mülleri, mit Abbil- dungen. > ©. 55. über den Einfluß des Lichtes auf Infuforien: gute Beobachtungen. Fauna littoralis Norwegiae ober Befchreibung und Abbildung neuer oder wenig befannter Seethiere, nebſt Beobachtungen über die Organifation, Lebensweife und Entwicke— lung derfelben von M. Sara, Dr. philosophiae, Pfarrer zu Man— ger bey Bergen. Chriftiania bey Dahl, Leipzig bey Brockhaus. Heft L 1846. fol. 9, T. 10. (4 TEL.) Ein ſchoͤn ausgeftatttees Merk, würdig feines Inhalts. Man iſt fchon gewohnt, bey dem Verfaſſer nicht blos neue Meer: thiere zu finden, ſondern audy neue and unerwartete Entdeckun— ‚gen in der Entwidelung derfelben. Davon ift auch die vorlies gende Schrift wieder ziemlidy reich, und wir bedauern, daf wir gegenwärtig Eeine vollftändige Darftellung' davon geben koͤnnen, da wir fie noch nicht eigen haben, fondern nur auf Eurze Zeit geliehen. Indeſſen ift der Schaden nicht groß, da ein Auszug ohne die Abbildungen wenig nügen würde und doch jeder, den es angeht, das Buch felbft haben muß. Der Verfaffer will durch Ddiefe Hefte nach und nach die Entdedungen der Melt mittheilen, welche er feit einer Neihe von Jahren gemacht hat, und zugleih dasjenige aufklären, was ihm in feinen früheren nn — s 398 Schriften noch dunkel geblieben 'ift, Die Beobachtungen, find gemacht zu Florde 12 Meilen, zu Manger 3 Meilen nördlich von. Bergen, zu Solfwig 14 Meile weftlid, ‚und Gleswaer 3 Meilen füdlich von Bergen. Der Innhalt ift nun folgender: ; 1) über die Fortpflanzungs = Meife einiger Polypen: Synco- ryna, Podocoryna (Dysmorphosa),Cytaeis. Befonders über die Fortpflanzung durch Gemmen, welche bald, dem Muttertbier ähnlich, bald unaͤhnlich find. und. bald Eyer, bald £eine enthal⸗ ten, daher auch bis jetzt für Eyercapfeln gehalten wurden, “wie bey den Sertufarien. Einige loͤſen fich ab, andere nicht. Sehr merkwuͤrdig iſt die Entdedung, daß auch bey ben Quallen Cytaeis ‘und Thaumantias am Magen: fib Gemmen ent wideln und ablöfen. Sie find der Mutter unaͤhnlich, gehören alſo zu dem zuerft bey den‘ Salpen von Chamiffo entdedten und von Steenftrup weiter. aufgefundenen Genetations-Wech— fel. Das ift Altes ſehr huͤbſch abgebildet auf Taf. 1, 2 und 4. Der Verfaffer führt auf: Syncoryna sarsia, Podo- coryna carnea n., Perigonimus muscoides n., Cytaeis octo-punctata n. 2) Beichreibung der‘ Pennatula borealis ©. 17. &. 2. Genaue Befchreibung nad einem Stüd in Branntwein. 3) Beobachtungen über die Lucernarien ©. 20. X. 8. Ana: tomie und Rebensart. Haben Eyerſtoͤcke in den Strahlen, aber feinen Darm, wodurch fie fih von den Actinien und Meerfter- nen unterſcheiden; ihre Stelle daher. ſchwer anzugeben. Sie freffen kleine Schneden, und abgefchnittene Stüde leben ehr lang. Sie follen als eigene Gruppe neben den Actinien ſtehen, ſchließen ſich übrigens durch die Gefchlechtstheile an die Quallen. Der Verfaffer führt auf: L. quadricornis (auri- eula F. et fäseicularis), aurieula R.(octoradiata), cya- thiformis n. Die Abbildungen’ auf Taf. 3. 4) über Arachnactis’ albida n., einen fhwimmenden Po— Inpen, mit zwey Reihen ſehr dider Fuͤhlfaͤden ©. 28. T. 4; ftebt den Actinien fehr nahe. 5) Von einigen Nöhrenquallen ©. 31. Man bat’ bis jest noch Feine dergleichen an Norwegen ges funden. Agalmopsis elegans n. 2. 5 u. 6. Mird gegen 2" lang. Ausführlich beihrieben und fehe lehr⸗ reich, weil er unverfehrte Stüde befommen hat, während man früher nur Bruchftüde hatte. Cuneolaria, Gleba, Pon- tocardia, Polytomus et Plethosoma find nur Schwimm - oder Knorpelftüce. Aufer den Eyerftöden hat der Verfaſſer auch Samenblafen entdedt, alfo Zwitter; dabey neh Gemmen der Mutter unaͤhnlich. Diphyes truncata n. ©. 41. 2. 7. D. diloba n. ©. 45. 8. 7. Jeder Beytrag zu diefer fonderbaren, kaum begreiflihen Sippe ift danfenswerth. Diefe Thiere befommen allmählich) Sinn durch die vorhergehenden. Sie find gleicyfam Agalmopsis mit ſehr wenigen Schwimmftüden. Der Verfaffer erklärt hier die von Mehen für Everftöde gehaltenen Bläschen’ für ber Mut: ter unähnliche Gemmen, alfo Generationswechfel wie bey Zus bularien, Gorpneen und Sertularien. Der Verfaffer entdedte, daß die Jungen zwiſchen zwen Strahlen eine Art Stiel haben wie die Enerinen, mit dem fie ſich feftfesen koͤnnen. Dieſer Stiel bezeichnet den Hintertheil der Meerfterne und das Kalk: blättcben fcheint ſeyn Ueberbleibfel zu feyn; Beftätigung von ber Anfiht von Agaffiz, daß die Meerfterne ſymmetriſch find. 309 Die Ever werden von der Mutter ausgebrütet zwifchen ben um den Mund geſchlagenen Strahlen, kommen alfo wahrfcheinlich aus Löchern um den Mund. Ersaea ift nur ein Stud von Diphyes. 6) Beodadytungen über die Echinaster sarsii T. 8. Asteracanthion müllerii n. ©. 56. T. 8. Die Meerfterne find getrennten Geſchlechtes. Dotter wird in den foetus verwandelt. 7) Beobachtungen über die Drganifation und Entwidelung der Sulpen ©. 63. Salpa runcinata T. 8. 9. Sehr aus: fuͤhrlich, befonders der merkwürdige Generationswechlel, überein: ffimmend mit Chamiffos Beobachtungen. Salpa spinosa ©. 79. T. 10. S) über einen durch Quertheilung proliferierenden Ringel: wurm, Filograna implexa 3. 86. T. 10. Alſo wie die Naiden. 9) Beſchteibung des Oligobranchus (Scalibregma) roseus, einer neuen Form der Rüdentiemen-Würmer ©. 91. T. 10. Steht zwifchen Aricien und Arenicolen. Wegen der vielm und für die Entwidelungsgefhichte fo wichtigen Entdedungen hat die philofopbifche Facultät von Zürich causa faffer im. Sommer 1846 die Doctorwürde honoris den Verertheilt. Entwidelung der Seofterne, Der ganze Darftellung der Geftalt-Entwidelung des menfhlichen Organismus. Ein Beytrag zur Gntwidelungsgefhichte des Menfchen, von Dr. Chriftoph Schmidt. Mürzburg bey Voigt. 1846. 8. 104. T. 1. in fol. Es ift gar £ein Zweifel, daß die Phitofophie nur zur Wiffen: haft gelangt durch die Belebung der Mathematik d. h. durch die Nachweifung, daß die Natur felbft nichts anderes iſt, als die Erfcheinung der Zahlen und Figuren, welche felbft nichts anderes, als Ihätigkeiten find, und mithin die Ideen oder Geifter der Dinge, wie wir es feit Subren in unferm Lehrbuch der Natur-Philefopbie begreiflih zu machen gefucht haben. , Dahin ift aber der Weg noch fehr weit. Im der gelehrten Welt zeigt ſich noch feine Ahnung. von der Sdentität der Mathema— tiE mit der Natur. Mur drey Männer find uns befannt, welche fie begriffen und darzuftellen gefucht haben: Johannes Wagner, Schübler und der Verfaffer. Es wäre un: billig zu verlangen, daß fie es Überall follten getroffen haben. Der Verfuh dazu, dag Dringen auf eine folche Behandlung ift ſchon aller Ehren werth, und wenn auch die angegebenen Parallelismen divergieren; fo geben fie doch Fingerzeige, wornach Andere ſich richten koͤnnen. Darum werden, auch die Darftel: lungen des Verfaſſers nicht ohne Erfolg. bleiben, fondern Anz dere ermuthigen, auch diefe Bahn zu wandeln, worauf: diefer und jener das Rechte treffen Eann. Ben diefen allgemeinen Bemerkungen muͤſſen wir. ziemlich in Bezug auf die vorliegenden Schriften fteben: bleiben, da ein Bericht Über deren Innhalt kaum zu machen ift, wir auch wire: 400 lich nicht im Stande find, diefen Innhalt zu beurtheilen, da ung, wie gefagt, die Nachweifung der. Naturthätigkeiten und Formen in den mathematifchen Problemen und Figuren nod) auf Feine Meife hat gelingen wollen. Wir haben zwar ſchon in unferem Schriftchen (Ueberficht der NatursPhilofophie und der damit entitehenden Theorie der Sinne. Frankfurt: bey Eichelberg. 1802.) einen folchen Parallelismus verſucht, und die Linie als dag Schema der Zeit, den Kreis als. das des Raums, die Ellipfe als das der Schwere, die Parabel als das des Magnetismus, die Hyperbelals dag des Electrismus uſw. dargeftellt: da wir aber diefen Parallelismus nicht durchführen konnten; fo ließen mir denfelben im Lehrbuch der: Maturphilofophie 1809 weg. Der Berfaffer verfucht eg: nun auf eine andere Weiſe, und wendet fich in feiner erſten Schrift fogleich zum Drganis: mus und zwar zu deffen Grundgewebe, nehmlich dem Bläschen, worinn er, wie jest alle Phyfiologen mit unferer Lehre in dem Buche von der Zeugung 1805 übereinftimmen, die Sache aber theils anders angreift, theils weiter führt, und fogleih auf den Menfcben anwendet, was ohne Zweifel vihtig ift, aber doc) mehr ftuffenweife hätte durchgeführt. werden follen, Es hätte nehmlich vorher gezeigt werden follen, warum dag Ey, warum der Embiyo, warum endlich) der geborne Leib aus fo und fo viel Blaſen beftehe, und welche ihre, wefentliche Bedeutung feys Im zweyten Theil, der auch als befondere Schrift zu. bes trachten ift und: den Titel hat: Die Geheimniffe der Mathematik und Phyſik in ihrer, Ans wendung zur Erklärung der. Lebensvorgänge des menſch— lihen Organismus. Ebd. 1846. 256. Zaf. 1. befolgt er fchon mehr diefen Gang, ‚indem ev die mathemati: fben Principien von vorn an entwidelt und die geometrifchen Figuren, ‚befonders die Kegelfhnitte mit den: phyſicaliſchen Kräf: ten wie Magnetismus, . Electrismus, Licht, Wärme uf. parallelifiert, auch das. Zetraeder den. Gryftallen zum Grunde legt, wie wir in unferer Maturphilofophie 9.454. Dieſe neuen Verfuhe muß man gewähren laffen. Die Zeit wird fir prüfen und weiter führen. Der Innhalt diefer Schrift ift fo manch— faltig, daß, er zu vielen »Ueberlegungen und. Verfuchen “anregen fann; auch ift die Sprache fehr belebt, hin und. wieder ‚etwas poetifh. Wir müßen unfere Meynung wiederholen, daß nehme lih der Verfaſſer fich beftreben follte, mehr ing Einzelne zu gelangen und die Luͤcken oder Sprünge: in feiner Entwidelung auszufüllen, Zum Schluſſe koͤnnen wir nicht umhin, den Derfaffer auf ein DVerfehen aufmerffam zu machen, das wahrſcheinlich ‚einem Gedaͤchtnißfehler zuzufchreiben if. Er befchuldigt ung nehmlidy geradezu ©. 64 da8 Zero für ein baares Nichts ausgegeben zu haben (denn er kann nur ung mennen, da niemand anders die Phitofophie auf das Zero gegründet hat), während wir grade umgekehrt zuerft gezeigt haben, daß weder. das Zero in det Arithmetik noch der Punct in der Geometrie ein baares Nichts, fondern ein Act fey und zwar der ewige Uract felbft: $ 58. und $ 109 Hoffentlich wird der Verfaſſer dieſes Verſehen gelegentlich zuruͤcknehmen. E 1.8 1847. 1 eft WM. Bemerkungen über die auf einer Reife nach Italien und Sicilien beobachteten Schmetterlingsarten von P. C. Zefler. (Bortfegung von Iſis Heft IV. pag. 308.) Sesia. Keine der 3 Arten der Coftaifchen Fauna ift mir vorgefom- men. ‚Die eine, angeblich neue, Ses. nephrotomaeformis, befpreche ich unter Ses. leucomelaena; ‚die zweite und dritte, Ses. chrysidiformis und nomadaeformis, fand Cofta bey Neapel im Juny. — Nambur fennt auch nur 3 corfifche Arten: Ses. chrysidiformis, anthraciformis ‘und philanthi- formis. Sc felbft fand in Sicilien folgende. Species: 71. (1.) Loewii Z. Iſis 1846. ©. 14. Bon’ diefer Urt, als deren Vaterland bisher nur der Suͤd— weſtrand Kleinafieng befannt war, fieng ich ein ‚ziemlich verflo: genes Weibchen am 9. Juny bey Syracus auf dürren, niede: ven Gemwäcfen des Kalfbodens von Acradina. Shre Stelle im Syſtem iſt neben Ses. uroceriformis, welcher fie fogar fehr ahnlich iſt; fie unterfcheidet ſich von diefer in beiden Geſchlech— tern durch die fehmälere Dueraderbinde der WVorderflügel, den Mangel rother Schuppen auf derfelben und längs des Innenran— des bis zur Bafis, durch die weiße Zafterbafis und durch weiße Vorderhuͤften — außerdem im männlichen Geſchlecht durch die ſehr ſchmal beſchuppte Vorderflügelfpige, im weiblichen durch den Mangel eines vollſtaͤndigen Guͤrtels am fünften Hinterleibs⸗ ſegment. Ihre Diagnoſe muß wegen Ses, uroceriformis und Ses. ieteropus abgeändert werden: Ses. Loewii: alis anterioribus maris latius, feminae anguste hyalinis, marginibus fuscis, 'apice (maris peran- guste) flavo, fascia nigra; corpore nigro, cingulis tertio quartoque latis barbaque anal: flavis; pedibus posticis flavis, femoribus fasciaque tibiarum chalybeis. 72. (2) Uroceriformis.. Treitschke X, 1. pag. 121. et 258. Boisduval Index Lep. europ. pag. 43. 350. Alis anterioribus anguste hyalinis, ‚apice late flavo, dorso faseiaque aurantiacis;. corpore nigro ‚eingulis 3, 4 et 5to latis barbaque ‚anali flavis; pedibus posticis flavis ‚ femo- ribus: fasciaque tibiarum chalybeis. Das von mir gefangene Männcen flimmt mit Treitſchkes Befchreibung fo genau uͤberein, daß es hoͤchſt ficher. diefelhe Art iſt. Wegen des nothiwendigen DVergleih8 mit Ses. Loewii be= ſchreibe ich. es vollftändiger als TreitfchEr. Iſis 18417. Heft 6, Der Scheitel hat ſchwarze Behaarung, ber welche ſich die rothgelben Nadenhaare etwas hinweg legen. Dbergeficht etwas glänzend, gelblichweiß, befonderd an der Seite. Fühler Eeulen= förmig (mehr. als bey Ses. Loewii), ſtahlgruͤn, feitwärts hinter der Mitte fehr wenig blaßgelblich beftäubt, von der Baſis aus abnehmend gefranzt bis über die Hälfte dev keulenfoͤrmigen Ver: dickung, am Ende mit einem Vorftenbüfchel. Zafter dottergelb; das zweyte Glied unten auswärts ſehr reichlich ſchwarzborſtig, einwärts mehr gelbborftig; Endglied dünn, unten fchmwarz. Halstraufe gelblih. Ruͤckenſchild ſtahlgruͤn, Schuiterdeden nur hinten gelb gerandet (Zreitfich£e nennt die ganzen Schulter- decken hellgelb — ob mit Abficht?), vor der Fluͤgelbaſis ein gelblihweißer Punct, darunter ein gelber, bis an den Halskragen verlängerter Fleck. — Von der Hinterflügelbafis her legen fich dünne, zarte, weißliche Haare um den Rüden bi8 zum Schild⸗ hen. Beine ſchoͤn bellgelbz Worderhüfte und Schenkel blaͤulich— grau, erftere mit gelbem Außenrande; die vier Hintern Schenkel ftahlblau, unten zart weißhaarig. Schienen gelb; die 4 intern nicht fehe durch gelbe Haare verdidt; an der Bafis und ein breiter Gürtel vor der Spige ftahlolau. Füße gelblih und ſtahlblau gemifcht, unten mit ſchwarzen Eurzen Stachelborften. — Hinterleib ſchwarz, faft ohne Glanz, mit goldgelben Gür- teln; der breitefte auf dem 4 ten und 6ten Ringe; ein fchmäleret auf dem fiebenten; die Ninge 5, 3 und 2 haben nur feine gelbliche Hinterränder. Afterbuſch ziemlid) Tang, goldgelb, auf der obern wie auf der untern Seite mit 2 breiten, ‚glänzend ſchwarzen Längsftreifen, die ſich an der Spitze vereinigen; die Mitte iſt obenauf an der, Baſis ſchwaͤrzlich. Vorderflügel mit ziemlich breiter ſchwarzer Binde auf der Duerader, bie auswärts. mit feuerfarbenen Schuppen uͤberdeckt ift (Treitſchke nennt fie goldfarbig, gegen die Wurzel ſchwarz umzogen); vor ihr reicht ‚ein ſchmaler langer Glasſtrich faſt bis zur Baſis, wo unter» ihm, durch eine Laͤngsrippe ges ſchieden, eine feine Glaslinie liegt; hinter ihr iſt ein zugerunde— ter, mehr der. Laͤnge nach liegender Glasfleck, von drey ſchwarz— und gelbſchuppigen Adern durchzogen. Vorderrand breit gelb— braun, nach hinten dunkler; Innenrand erangegelb (bey Treitſchke hochgelb), einwaͤrts braun begrenzt; Fluͤgelſpitze goldgelb. mit breiten, braunen Längsadern durchzogen und gegen den Glasfleck nicht durch dunklere Färbung abgegrenzt. Franzen gelbbraun. Unten iſt das: Gelb mit lebhafter (Treitſchke) und das Schwarzbraun an den Adern eingefchränkter, die Franzen aber brauner. Hinterflügel Elar, braunadrig, mit fehr fchmalem, gelbbraunem Nande gegen den Vorderwinkel; Franzen braun, die haarfoͤrmi— gen: an der: Bafis meiß. Auf der Unterſeite ift der ganze Vor— derrand und der. ſchmale Hinterrand fo fchon helfgelb wie auf der Unterfeite der Vorderfluͤgel. | 96 - 403 Das Meibchen weiht vom Männchen erheblicher ab, als es nad) Treitſchkes Worten fcheinen möchte. Es ift größer. Die (übrigens ziemlich ebenfo geftalteten, ungeftanzten) Fühler find an der Keule auswärts fehr reichlich weiß beftäubt. Schei— telhanre brandgelb, ohne alles Schwarz. Dbergeficht hell golds gelb. Zafter goldgelb, ganz ohne ſchwarze Haare. Bruſt glänzend violett. (Beine nicht verfchieden.) Die goldgelben Hinterleibsreifen find breiter und vollftändiger; über dag Schild: chen geht ein zu beiden Seiten erweiterter, und über den zwey— ten Ning ein anderer, der in der Breite dem des 5ten Ringes gleichkommt. Afterbufch Eurz, ſtruppig mit mehr Gelb. Auf den Vorderflügeln ift der Vorderrand heller braungelb, der In— nenrand lebhafter orangegelb, die feine Glaslinie überziehend. Die Innenrandhaare der Hinterflügel find hellgelb. Auf der Unterfeite find die Fluͤgel auf den befchuppten Stellen goldgelb; die vordern haben über und unter der goldgelben Binde einen ſchwarzen Strich. Sc) fieng meine drey Eremplare bey Meſſina; das Maͤnn— chen flog am MWeftabhange eines Berges beym Klofter Buon retiro am 10. July an den Blüthen einer Labiate; das eine Weibchen fand ich an derfelben Stelle am 11. July in ber Nachtruhe auf einem Grashalmez das zwente Weibchen fieng ih am 26. July am Gaftellaccioberge um Mittag, als ein hef- tiger Wind mehte, der e8 mehrmals zu Boden warf. Sesia erabroniformis, von welder Treitſchke a. a. D. ſpricht, kann nur mit Ses. chrysidiformis fem. verbunden werden; daß fie feine Ses. uroceriformis ift, geht aus der Angabe der Körpergröße (parva) und der Größe des runden Glasflecks hinter der ſchwarzen Worderflügelbinde (punctum) hervor. 73. (3.) leteropus nov. sp. Alis anterioribus anguste hyalinis, dorso apiceque ful- vescente, fascia nigra aurantiaco-squamata; corpore nigro obsolete flavo-eingulato, barba anali flava nigraque; tibiis posticis vitellinis totis (mas). (fem. ignota). Sie hat ganz die Größe, Geftalt und faft die Färbung der Ses. uroceriformis, weßhalb id) fie anfangs als Varietät dazu ziehen wollte. Die Farbe der Hinterfihienen erlaubt dies aber nicht, und es zeigen fich noch mehrere Verfchiedenheiten. Die Unterfchiede find aber folgende: 1) die Fühler — bey Uroceri- formis nur auswärts und fehr wenig gelblich befhuppt — find hier auswärts reichlicd) und bis weit gegen die Bafis goldgelb: ſchuppig; einmwärts ‘haben fie auf der Keule einige gelbe Schup: pen. 2) die Schulterdeden haben einwaͤrts einen big zum Kragen veichenden gelben Rand; bey Uroceriformis ift er nur hinten gelb (do vgl. Treitſchkes Befchreibung); 3) der Hinterleib ift mehr oder meniger reichlich gelb beftäubt ohne deut— lih ausgedrüdte Binden; nur der vierte Ring hat einen feinen weißlichen Hinterrand; am Bauch ift noch weniger Bin: denähnliches vorhanden und die Beſtaͤubung ſchwaͤcher als auf der Oberſeite; 4) die Innenrandfranzen, die fih um den Hin: terrlicken legenden Haare und die Schenfelhaare find nicht weiß, fondern gelb; 5)die Mititelfchienen— bey Uroceriformis ftahlz glänzend und fhwarz, nur auswärts vor der Mitte und an der Spige felbft goldgelbhaarig — find hier helldottergelb mit aus— märts ſchwarzer Baſis und unvollftändigem ſchwarzem Ninge vor der Bafis; 6) die Hinterfhienen — bey Uroceriformis goldgelb mit ſchwarzer Balis und breiter ſchwarzer Binde — find bier einfarbig dottergelb; nur an der Baſis und um bie 404 Enddornen feheint etwas Stahlblau hervor; 7) die Füße find einfarbig hellgelb mit ſchwarzen Stadyeln, ohne hervorfcheinendes Stahlblau; 8) der Glasfleck hinter der Querbinde geht queruͤber und ift von 4 Adern durchzogen und auswärts dunkel gerandetz bey Uroceriformis geht er der Fänge nah, hat drey Adern und ſtoͤßt nach hinten nur an gelbe Befchuppung; der Innen— tand der Vorderflügel und die Spike find auf beiden Seiten der DVorderflügel dunkler braungelb, und die Spige ift einwärts gegen den Glagfled braun; 10) der Glasfleck vor der Quer— binde reicht weniger tief gegen die Bafis; 11) die ſchwarze Binde der Querader hat nur auswärts etliche rothe Schuppen, und bey dem teinften Eremplar fehlen fie auf der Dberfeite ganz; 12) die Flugzeit beider Arten ift verfchieden. Sch fieng meine drey Männden am 30. und 51. Man ben Syracus jenfeit8 des Anapo in einem trodnen Graben auf der dort gemeinen ftarfriechenden Calamintha nepeta; fie waren _ behende wie die meiften Sefien. Das Weibchen ift mir unbe: Eannt geblieben. Menn von den angeführten Werfchiedenheiten ſich auch nad) Auffindung mehrerer Eremplare jeder Urt einige als unerheblich oder nichtig ermweifen follten, fo bleiben doch wenigitens die Farbe der Hinterfchienen, die des Hinterleibes und die Flugzeit als fihere Artmerfmale übrig. 74. (4) Mamertina n. sp. Alis anterioribus anguste hyalinis, marginibus fuscis, apice Juteis, fascia nigra aurantiaco-squamata; corpore nigro, cingulis citrinis 4, barba anali nigra flavaque; tibüis posticis chalybeis medio flavis, tarsis chalybeis flavo-con- spersis (mas). (fem. ignota). Das ſehr ſchoͤne Exemplar fieng ich bey Meffina am: 22. July am Gaftellaccioberge auf der Calamintha nepeta. Es hat Aehnlichkeit mit mehrern Arten, ohne doch zu diejen gehören zu Fönnen. 1) Won denen, die ich befiße, ift ihm am: ähnlich: ſten Ses. eynipiformis. Dieſe hat aber im männlichen Ge— fhlecht einen ganz ſchmal befhuppten. Vorder- und Innenrand, namentlich den legten; . die Glasftelle hinter der Binde ift beynahe bis zum Hinterrande ausgedehnt, enthält 4 Adern und reicht über die Hälfte der Gabelader hinweg; die Binde felbft ift ſchmal; die Hinterfchienen find heil dottergelb mit flahlblauer Bafis, von welcher ein Strich ſich unterwärts bis zu den Mit: teldornen. zieht, und ftahlblauem, breitem Gürtel vor der Spike; Hinterfuß hell dottergelb. — Ses. mamertina, hat einen breiten braunen DVorderrand der Vorderflügel, einen: fchmälern Innen— rand, wodurd aber der glashelle Keilſtrich ſehr verengt: wird; die Binde ift viel breiter; der Glasfleck dahinter Elein, länglich— rund, von drey Adern durchzogen und durch einen fehr breiten befhuppten Raum vom Hinterrande getrennt; die Dinterfchienen find ftahlblau, in der Mitte obenauf fchmal, unten breiter heil- goldgelb und mit hellgoldgelben Haaren an der Spike; Hinter- fuß ftahlblau, wmeißlichgelb beftäubt. 2) Ses. ichneumonifor- mis mas bat die Elaren Vorderflügelflede ausgedehnter, auf dem Hinterleibe ſechs faft gleich breite, goldgelbe Gürtel, hell dotter« gelbe Hinterfüße und vieles andere Unterfcheidende. — Ses. ma- mertina hat die Glasflede fehr eingefchränft, auf dem Hinter leibe 4 hell citrongelbe Gürtel, wovon der zweyte der breitefte, der vierte der ſchmaͤlſte ift; Hinterfüße mit mehr Schwarzblau als. Gelblih. 3) Ses. melliniformis, von welher Ochfenb. 2, ©. 154, fowie Lafpeyres nur Weibchen Eannte, ift mir fowie die folgenden Nummern in natura nid)t befannt; es iſt 4 405. moͤglich, daß meine Ses. mamertina ald Männchen dazu ge: börtz; darum werde ich dag von Ochfenheimers Beſchreibung Abweichende hervorheben. 4)‘Ses. statuiformis Freyer Neue Beytr. 4, t. 182, fig. 4. bat an der Wurzel helle Fühler, 9 gleich breite und gleich entfernte Hinterleibsgürtel, gelbe Tarſen und einen ganz ſchwarzen Afterbufch, was alles nicht auf meine Seſie paft, 5) Ses. nomadaeformis Ochfenh. 2, ©. 167 hat auf dem Nüden zwey gelbe Streifen (d. h. gelbe Innen— tander der Schulterdefen; bey Ses. mamertina find fie nur am Ende citvongelb); von den gelben Hinterleibsgürteln ſchließt nur der mittlere am Bauch zufammen (bey Ses. mamertina ſchließen die 3 legten zufammen, und der fehfte Ning bat am Bauche auch eine gelbe Binde); der Afterbufch durchaus ſchwarz— blau. (bey Ses. mamertina gelb und fehwarzftreifig) ; die Schie— nen fchwarzblau, am Ende gelb (ben Ses. mamertina ſchwarz⸗ blau, mit unregelmäßig gelber Mitte); Vorderflügel am Innen: rande rothgelb (bey Ses. mamertina braun, wenig gelbftaubig) uf. 6) Ses. masariformis- foll unten fchneeweiße Palpen, einen hochgelben Seitenftreif des Hinterleibs ufw. haben. 7) Ses. minianiformis Freyer Neue Beytr. 5, t. 402. fig. 3. ©. 35 fann nichts mit meiner Seſie zu ſchaffen haben, weit fie entfchieden nichts alg Ses. chrysidiformis fem. ift. Größe faft der Ses. eynipiformis (Länge des Vorderflügels 34", von der Stirn. bis. zur Spise des Afterbufhes 54°), BVorderflügel etwas ſchmaͤler und. fpiger. Kopf obenauf ſchwarz; in die gefträubten Hinterfopfhaare find einige gelbliche eingerhifcht ; hinter den Augen ‚sieht eine oben breit getrennte gelbe Borſtenkrauſe; das Dbergefiht hat an jedem Auge einen gro— fen, gelblichweißglänzenden Fled. Fühler ſchwarzblau, unters wärts ſehr ſchwach geferbt, ‚gegen die Spitze deutlich keulenfoͤr— mig verdidt; fie find. bis vor die Spitze abnehmend ziemlich ſtark gefranzt und haben an der Spige ein Borftenbüfchchen und am Murzelgliede unten einen citrongelben Fleck. Taſter unten langborftig, auswärts ſchwarz, obenauf ineiner fängslinie und unten einwärts hellcitrongelb, gegen die Baſis bläffergelb. — Kragen glänzend ftahlblau ; Thorar ſchwarz, etwas glänzend, auf dem Vordertheil mit hell gelbbraunen Haaren beftreut. Die Schul: terdeden endigen mit citrongelben Haarfhuppen, und ein folher Punct liegt aufder Vorderflügelbafis. Unter diefer befindet ſich ein verwiſchbarer folcher Fleck auf der ſtahl⸗ blauen Bruft, der fich verdünnt bis zum Halskragen binzieht. Unter der Hinterflügelbafis ftehen lange weiße Haare, die fi um den Hinterrüden herum bis auf das Schildchen legen. Vorderhuͤf— ten ftahlblau, auswärts hellgelb gerandet (die übrigen Glieder der Vorderbeine fehlen); Mittel und Hinterfchenfel ftahlblau und befonders die erften unten mit langen, weißen Haaren: bes fest. Schienen ftahlblauz; die Mittelfhiene bat auf der Mitte obenauf einen dunfelgelben Haarbuſch, und an der Spige find eben ſolche Borftenhaarez die Hinterfchiene hat einen citcongelben ungleihförmigen Ring, der unten bläffer und ausgebreiteter ift, und an der Spitze gelbe Borften; die Dornen blaßgelb. Füße ftahlblau, die mittlern unten gelb, die hintern gelbſtaubig. (Dchfenheimers und Laſpeyres Beſchreibung der, Beine der Ses. melliniformis fcheinen oberflächlich zu ſeyn). — Der ſchwarze, etwas glänzende Hinterleib hat vier vollftändige, citron⸗ gelbe Gürtel am 2,4, 6 und 7 Ringe (bey Ses. mellinifor- mis follen die 4 Gürtel gleihweit von einander abftehen, und nad) Lafpenres befinden fie fih am 1, 3, 5 und 7 Ringe); der erfte Gürtel nicht halb. fo breit wie der Ring fchließt nicht um den Bauch ; der ziwente ift etwas breiter und fließt, fo wieder +00 Ste und &kte am Baudhe vollftändig; dee Kte iſt etwas ſchmaͤler als der dritte, und’ diefer fait fo breit wie der zwente. Der dritte Ring bat am Hinterrande einige gelbe Schuppen und an der Seite einen Eleinen gelben Fleck, am Bauche aber nichts; der fünfte Ring ift oben ganz einfarbig, unten aber hat er eine vollftandige gelbe Binde, Der. ziemlich lange Afterbufch hat mehr blaufhwarze als gelbe Haare; dieſe bilden obenauf drey hell dottergelbe Langsftriche, wovon der mitteljte an der Bafis ſchwaͤrzlich iſt; unten ift der Buſch gelb, an der Baſis ſchwarz. Die Vorderfluͤgel ſind am Vorderrande am dunkelſten, violett— braun, hell goldbraͤunlich beſchuppt, am meiſten und hellſten gegen die Spitze. Die Binde auf der Querader iſt ziemlich breit, ſchwarz, auswaͤrts rothgelb; vor ihr iſt ein keilfoͤrmiger Glasſtrich, der mit ſeiner ſehr duͤnnen Spitze bis nahe an die Baſis reicht, und unter ihr liegt eine duͤnne kurze Glaslinie. Hinter der Binde iſt ein laͤnglich runder kleiner Glasfleck, von drey Längsadern durchzogen. Die breite Fluͤgelſpitze hat dunkle Laͤngsadern in hell goldbraͤunlichem Grunde; ihr an den Glas— fleck grenzender Rand iſt ſowie der Hinterrand verdunkelt; Franz zen bräunlich. — Auf der Unterſeite iſt das Braune dunkler, das Gelbe alles heller und gegen jenes ſchaͤrfer begrenzt; Vor— der⸗ und Innenrand ſehr ſchmal hellgelb, dann einwaͤrts ſchwarz— braun; die Binde enthält hier mehr Otangefarbe als auf der Oberſeite. Die Hinterflügel glasartig, braunaderig; Stigma fehr ſchma und helfarbig.e Der ſehr ſchmale, braungefchuppte, etwas braun goldig glänzende Nand vor den Franzen erweitert ſich allmählih und erreicht. feine größte. Breite im Vor— derwinfel, wo er dreymal fo breit ift mie an der verdicdten Längsader (Ses. eynipiformis hat nur eine Hinterrandlinie, an welche ſich die Franzen unmittelbar anfchließen). Vorderrand ſehr ſchmal gelblichweiß. Franzen braͤunlich; die Haare an der Baſis des Innenrandes weiß. Auf der Unterſeite iſt der ganze Fluͤgelrand hellgelb beſchuppt; auch die Baſis des Flügels und die verdickte Laͤngsader. Das Großgedruckte weicht am erheblichſten von den Befchreis bungen der Ses. melliniformis ab, welhe Laſpeyres aus dem füdlichen Franfreih und Ochfenheimer aus der Dres— dnner (2) Gegend, befchrieben haben. 75. (5:) Stelidiformis. Alis anterioribus anguste hyalinis fuseis, fascia atra; abdominis fusei medii eingulo exalbido angusto in medio ampliato, fascieulis lateralibus fuseis; tibüs posticis medio flavido. Var. a) antennis pedibusque praeter tarsos fuseis. Ses. stelidiformis Freyer Neue Beytr. 2, t. 182. fig. 1. ©. 141. — — Boisduval Index ©. 42. 332. Var. b) antennis pedibusque einnamomeis (m. fem.). Zwenerley Dinge machen diefe Art unter den mit verengten Glasſtellen der Vorderfluͤgel verfehenen fehr Fenntlich: 1) der feine gelblihe Reifen des vierten Ringes mit der gegen die Hin- terleibsbafis: gerichteten Verdidung in der Mitte und an jeder Seite; 2) hinter diefem Reifen haben die zwen folgenden Ringe an jeder Seite einen gerade, abgefchnittenen Haarſchuppenbuſch; beym Männden legt er ſich nach dem Tode mehr an und biegt fi mehr gegen den Bauch, wodurch er weniger in die Augen fällt; die, vorhergehenden Ninge haben Fürzere und Eleinere Seitenbüfche. + 407 Wenn im Allgemeinen feitfteht, daß die Sefien recht gute und conftantere Artkennzeihen haben, als viele Schmetterlinge mit bunten Flügeln, fo Elagt doch Freyer bey dev jetzigen Art zufällig mit Recht Über Veränderlichkeit in den Merkmalen. Bon Baſtardarten kann aber nach den bisherigen Erfahrungen bey den Sefien noch gar nicht die Nede feyn. Meine fieben Eremplare find in der Körpergröße, der Größe der Glasflecke und der Farbe der Fühler und Beine verfchieden; dennoch find fie nad) meiner Ueberzeugung nichts als eine einzige Urt, deren fofte Merkmale oben angegeben find. Größe ſehr verfchieden. Mein Eleinftes Exemplar, ein Weib— chen der Var. a) bat etwas über 6, mein größtes ein Weib— chen der Var. b) 9" Klügelfpannung, und nad) Freyer, welcher diefer Art die Größe der Ses. spheeiformis ertheilt, muß es noch viel anfehnlichere Exemplare - geben. Körper ziemlich ſtark. Kopf ſchwarz und gelblich gemifcht, die fehwarzen Haare am reichlichften auf der Stirn; bey ber Varietaͤt b fehlen fie meiftens, und die andere Behaarung if roſtgelb, das Obergeficht gelblich. Bey einem Minnchen find die Kopfhaare meift ſchwarzbraun, mit wenigen eingemifchten blaßgelben. Taſter obenauf hellgelb, unten beym Männchen viel= und langborftig außer am Endgliede, und daben ſchwarz; beym Weibchen find fie hier Furzborftig und roftgelb und nur am Ende des zweyten und an der Spike des letzten Gliedes mehr oder weniger ſchwarzhaarig; am wenigſten bey Var. b, wo auc das Noftgelb fehöner und dunfler wird. Fühler ziem— lich dit, ſchwach Eeulenförmig, an der Spige mit einem Bor— ſtenbuſch; beym Maͤnnchen find fie kurz- uud dichtgefranzt. Ihre Farbe iſt ſchwarzbraun', gewöhnlich etwas roſtfarbig oder zimmetfarben beſtäubt; bey zwey Weibchen ganz zimmetbraunlic) uͤberdeckt. Halskrauſe voftgelblih. — Ruͤckenſchild braun, mehr oder weniger reichlich zimmetbraun angeflogen. Die Schulter— decken baben einwaͤrts ſchmale, hinten erweiterte hellgelbe Näns der und in der Mitte des Ruͤckens beginnt am Halskragen eine feine gelbliche Laͤngslinie, die auf der Mitte verſchwindet (unter der Loupe finde ich bloß bey einem Männchen keine Spur von ihr). Vor der Worderflügelbafis ift ein heilgelber Punct (mur ben einem Eremplar der Var. b durch zimmerbraune Schuppen werdeckt) und darunter ein gleichgefärbter Fleck, der ſich oft über die Vorderhüfte ausbreitet. Schenkel gelbbraun, die vier vordern mit duͤnner, hellgelber Kängslinie, die vier hinten unten haarfranzig. Vorderſchienen einwärts gelblich, auswärts braun; Mittel- und Hinterfchienen durch Vehaarung verdidt, welche an der Mitte und am Ende am reichlichften fteht und fich etwas ansfperrt. Die Mitte der Hinterfchienen ift nebft den Dornen gelb oder gelblichweiß; das Uebrige ſchwarzbraun oder (bey Var. b) zimmetbraun. Alte Füße zimmetbrauntich, unten ſehr ſpaͤrlich kurzſtachelborſtig. — Hinterleib braun, etwas zimmet⸗ braͤunlich angeflogen oder auch ganz mit dieſer Farbe uͤberzogen. Am Seitenrande des zweyten Ringes find einige gelbliche Schup—⸗ pen wie auf dem Schildchen; der vierte Ring hat am Hinter— ande den oben beſprochnen gelblichen, ſchmalen Reifen mit feinen Verdickungen: in der Mitte und an beiden Enden an der Mitte und an beiden Enden an der Seite des Körpers; er reicht nehm: lich nicht unten herum. Bey einem Weibchen der Var. b zeigt ſich auf der Ruͤckenmitte des zweyten und dritten Ninges ein aelbliches Püncthen. Der Afterbufch ift gelblihbraun mit hel— tern Härchen; beym Männchen ift er größer, flach und zierlich berzförmig; beym Weibchen ift er kuͤrzer und bildet ftruppige, etwas fperrige Haarbüfchel. Bauch heil zimmetfarbig. 408 Die Vorderflügel etwas Eurz, braun, zimmetfarbig beſtaͤubt; der Fleck auf der Querader breit und tiefſchwarz; davor iſt ein kurzer, einwaͤrts zugefpigter Strih, und dahinter ein transvers verfaler, enförmiger Fleck, beide unklar glasartig, leßterer von 4, beym Eleinften Weibchen von 3 Adern durchzogen. Vor dem Hinterrande lichtet fich die Farbe, fo daß bey den meiften Ex— emplaren die Flügelmembran, wenn aud) ziemlich verdedt, ficht- bar wird. Bey dem Eleinen Weibchen, das die Flecke überhaupt ſehr Elein hat, ift diefelbe Stelle am Hintertande nur heller bes fhuppt. Ein Männchen mit gröfern Glasflecken befist aud) den glasartigen Laͤngsſtrich Tüngs des Innenrandes, der von dem Mittelftrih nur durd) eine Rippe getrennt wird. Franzen heller alg die Fläche. Auf der Unterfeite ift alles mehr mit Gelb verdedt, vorzüg: - li der Vorderrand. j Die Hinterflügel find klar glasartig; die Adern, das Stigma und der fchmale Nand, der fih allmählich gegen den Vorder: winkel erweitert, find fchwarzbraun; die Franzen gelbbräunlich. Auf der Unterfeite find die Adern und der Rand etwas gelb- beftäubt. Freyers Abbildung ift in mehren Dingen mißrathen, in andern abweichend , gehört aber ficher zu meiner Art, wie die Hinterleibsbüfche und die Erweiterung des Hinterleibsgürtels er: Eonnen laffen. Sie ift mißrathen in der Flügelgeftatt, welche fie viel zu ſtumpf gibt, in den Beinen, die völlig unnatüchic geftaltet und geftellt find, und in der Farbe des zwehten Paa— tes der Hinterleibsbüfche, die nicht grau, földern fchwarzbraun oder zimmetbraun feyn follte. Sie weicht ab durc) die beträcht- liche Breite des Hinterleibsgürtels, und da auch ber Text fie beftätigt, fo zeigt fie, daß unfere Art noch veränderlicher ift, als ih nach meinen Eremplaren darthun kann. ] Mo Frener feine Eremplare ber hat, theilt ee ung nicht mit. Ich fieng die meinigen bey Syracus: die 2 erften, weib— lihen Gefchlehts, vor der Halbinfel Magnifi am 14. May zwifchen Gras und Gamillen auf einer ziemlich dürren Fläche; zwey Männcen und ein Weibchen auf aͤhnlichem Boden nicht fern vom Gapueinerklofter in Goefellfchaft der Ses. tineiformis ; mein fchönftes Eremplar (zu Var. b gehörig) am 28. May im heißen Sonnenfchein an Gras neben der Latomie des Ca- sale, und ein Maͤnnchen, wirder in Gefellfchaft der Ses. tinei- formis am 31. May gegen Abend an Grashalmen. Die Art ift alſo felten und fliegt in der letzten Hälfte des May und in der erften des Juny. 76. (6.) Schmidtii Zell. Alis anterioribus anguste hyalinis fascia nigra, dorso apiceque subminiatis; corpore viridi- nigro, capite, tibiis anoque sSuperne sanguineis, abdominis 'eingulis angustis duobus tribusve flavidis. Ses. Schmidtiformis Freyer Neue Beytr. U, ©. 140 t. 181. hie: 1. i Ses. Schmidtiformis Boisduval Index lep. europ. p. 43, 356. Ses. Schmidtellaeformis Freyer I. Beytr. II, ©. 10. Berichtigung. Var. a) eingulis abdominis duohus. Var. b) eingulis abdominis tribus. Um 19. May fieng ich bey Eyracus jenfeits des‘ Anapo auf den feuchten Aeckern an Wiefenblumen des Vormittags nach und nah 3 Weibchen, und am 6, Juny noch ein Weibchen 409 an der Calamintha nepeta. Da ih fie für Ses. chrysidi- formis hielt, fo wunderte ich mid) darüber, daß fie fo flüchtig und ſchwer zu fangen waren, indem Ses. chrysidiformis ſehr traͤge ſeyn fol. Mein Irrthum war Schuld, daß ich diefer feltnen Art nicht eifriger nachſtellte. Zwey am 19. May ge: fangene Eremplare find ſchon ziemlich verflogen; das vom 6. Suny ift fehr fehon. Boisduval frägt, ob Ses. Schmidtiiformis WVarietät der Ses. ehrysidiformis ſey. Wer Originale beider Arten vers gleihen kann, wird Eeinen Augenblic anftehen, diefe Frage zu verneinen, Das Männchen, das Freyer dargeftellt u haben ſcheint, unterfcheidet ſich fogleih durch feinen ſchwarzgruͤnen Körper. Es wird wohl auch die blutrothen Raͤnder der Schul: terdecken wie das Meibchen haben; Freyer zeichnet wenigftens zwey rothe Flecke [hinter dem Halskragen, welche die Anfänge der Raͤnder ſeyn koͤnnen. Ses. chrysidiformis hat (mag Laſpeyres, aber nicht Ochſenheimer erwaͤhnt) dieſe Raͤn— der hellgelb. Ses. prosopiformis, die ich nicht beſitze, kommt unſerer Art wahrſcheinlich naͤher, ſoll aber nah Ochſenheimer einen unbandirten Hinterleib und eine ungefleckte Bruſt, und nach Freyer keine rothe Halskrauſe haben. Groͤße veränderlich, uͤber der von Ses. chrysidiformis; Fluͤ— gelſpannung zwiſchen 8 und 13". Körper etwas robuſt, ftahl- grün, auf dem Vordertheil des Thorar blaugrün. Kopf brand» roth, auf der Stirn mit einigen ſchwarzen Haaren; Dbergeficht gelbfchuppig. Taſter ſchoͤn gelbroth; das dünne Endglied gelb, auf der Unterfeite fhmwärzlih. Fühler ohne Auszeihnung in der Geftalt, ſchwarz, am Ende mit einem Borftenbüfchel. Hals: Eraufe brandroth. — Rüdenfchild ſchwarzgruͤn glänzend, Hals: Fragen und Sculterdefen blaugrün, letztere einwärts hellroth gerandet und in einen rothen Haarbuſch endigend. Schildchen mit einigen gelblihen Schuppen. Die ſtahlblau und violettlich fhimmernde Bruft hat vor dem Vorderflügel einen rothgelben ftrichartigen Laͤngswiſch, und die Vorderhuͤfte hat einen eben fothen Außenrand. Schenkel ftahlblau, die vordern mit roth— gelbem Längsftrih gegen die Spike. Schienen blutroth oder mennigroth, am lichteften die vordern; die mittleren find an der Baſis und der Spike verdünnt und ſchwarzgruͤn, am übrigen Theil durch abftehende Haarfchuppen verdickt; die hintern Schie: nen find am meiften verdidt, an der Baſis ſchwarzgruͤn, vor der Spike mit einem unvollftändigen, ſchwarzgruͤnen Gürtel. Dornen lang, dünn, gelb. Füße grünlich fchwarz, auf der un— tern Seite mit furzen Stacheln. — Hinterleib gruͤnſchwarz mit 2 — 3 hellgelben, dünnen Reifen (nehmlich am Hinterrande des 2, 4 und 6ten Ringes; der am 6ten fehlt den zwey Eleinffen Meibchen). Vor diefen Reifen und an den Rändern der übri- gen Ringe zeige fich mehr oder weniger reichliche blutrothe Be— f&uppung, am meiften bey dem unverfehrteften Eremplar. Der Afterring ſpitzt fih zu und ift obenauf mehr oder meniger blut- roth, welche Farbe bisweilen in der Mitte durch eine ſchwarz— grüne Laͤngslinie durchbrochen wird. Legſtachel gelbbraun, fein- boritig. Die Vorderflügel haben ſchwarze, gruͤnglaͤnzende Ränder, die vor der Binde der Querader einen lünglichen, fchmalen, einwaͤrts verbünnten und hinter derfelben einen trangverfalen, enförmigen Glasfleck übrig faffen. Den letztern durchziehen je nad) feiner Größe 3—5 ſchwarze, rorhbeftaubte Adern. Auch auf dem eritern laſſen ſich einzelne rothe Schuppen entdeden, und unter ihm iſt mehr gegen die Flügelbafis ein feiner, durchfichtiger Langsftrih. Der Innenrand ift an der Baſis 'mennigroth, Sfis 1847. Heft 6, 410 weiter auswärts nur roth beftäubt, gleichtwie die ganze Flügel- fpige und der Hinterrand der Binde auf der Querader; der Vorderrand hat ſtets die wenigften rothen Schuppen. Franzen gelbbraun. — Die Unterfeite iſt der Dberfeite ähnlich, nur mes niger rothſtaubig; der Worderrand ift von der Bafis aus reich- lich gelb befhuppt. — Die Hinterfluͤgel ſind glasartig, ſchwarzadrig mit ſchwarzem Stigma und ſchwaͤrzlichen Franzen; die Baſis mennigroth be— ſchuppt, und ſolche Schuppen zeigen ſich auch in die Innenrand— franzen gemifcht. Freyers Abbildung eines von Fiume ftammenden Exem— plars zeige nur den mittelften Hinterleibsgürtel; ich vermuthe, daß er den erften und vielleiht auch den dritten überfehen habe, da beide fhmäler und undeutlicher find als jener. Die Mittel: ſchenkel fcheinen mir mit Unrecht fo voth wie die Schienen gefärbt zu ſeyn; fowohl Mittel: als Hinterfchienen find, vorzüglich die legten, zu kurz dargeftellt. Die Berchaffenheit der Fühler gibt er nicht an, vermuthlich, weil fie nichts Abweichendes haben. Freyer hängt wie mancher Lepidopternfammler noch mit aller Treue am Endungszwange, d. h. an der Meinung, daß für gewiffe Gattungen und Familien gewiffe Endungen der Nas men erforderlich find. Diefer Glaube hat ihm ſchon einigemal ärgerliche Streiche gefpielt, da e8 ihm mißlang, diefe Endungen mit den Geſetzen der Iateinifchen Grammatik in Einklang zu bringen. So gefhah es ihm mit dem Namen unferer vorlies genden Sefie, die er Herrn Schmidt in Laibah zu Ehren benennen und mit der Zwangsendung verfehen zu müffen glaubte. Da über eine Sesia Schmidtiiformis gefpottet wurde, fo fuchte er die Uebereilung dadurdy gut zu machen, daß er den Namen in Schmidtellaeformis unfhuf. Wenn nun aud fein Ento- molog, der nicht am Althergebrachten bloß darum hängt, weil e3 althergebracht ift, dagegen etwas einwenden wird, daß Sreyer der Zweyte ift, der einer Sefie von ihrer Aehnlichkeit mit einem Schmetterlinge ihren Namen gibt, wenn man aud darüber ſchweigen will, daß diefe Aehnlichkeit abfolut gleih null ift, — da ja die meiften Sefiennamen an dem ähnlichen Fehler labo— tieren —: fo läßt fich doch die Bemerkung nicht unterdrüden, die Iateinifhe Grammatik, gleichwie fie an Mutillaeformis, Typhiaeformis und andern Unbilden Anftoß nimmt, durchaus Schmidtelliformis, Tineifornis, Tipuliformis erfordert, und daß der Name Schmidtella nur unter den Synonymen eriftiert (Oecophora Leuwenhoekella Wiener Verzeichniss. Hüb- ner. — Schmidtella Treitschk.) und erft wieder einer noch unbenannten Species -ertheilt werden muß. In meinem Eremplare des Frenerfchen Werkes ift vom Namen Schmidti- formis überall die Endung formis ausgeftrihen, wahrſcheinlich von Freyers Hand felbft. Das ift offenbar das Zweckmaͤ— Figfte und Einfachfte, was fih in dieſer Sache thun läft. Ich befürchte aber Freyers ernfte Miftbilligung, wenn ich ihn als Autor binter die verfürzte Sefienbenennung fehreiben wollte; indem ich mich felbft dazu befenne, glaube ich feinem Wunfche am beften entgegenzufommen, nehmlic eine in jeder Hinficht untabelhafte Benennung einzuführen. 77: (7) Leucomelaena Zell. Die mit Ses. philanthiformis und tenthrediniformis ver wandten Arten erfordern eine fehr forgfältige Unterfuhung, alfo gewöhnlich auch eine fehr detaillierte Auseinanderfegung, wenn man fie zuverläffig Eennen lernen will; oberflächliche Abbildun— gen und Motizen, dergleichen wir in mehrern Werken befommen 26* 411 haben, liefern nur ſchwer zu löfende Näthfel und ſchaffen mehr Verwirrung und Schaden als Nutzen. Boisduval gibt in feinem Index lepid. europ. pag. 42. mehrere neue Arten, die ben oben angeführten fehr ahnlich feyn follen, und deren Unterfchied er mit kurzen Worten samzeigt. Seine oder vielmehr Ramburs Ses. meriaeformis fol mit £afpeyres Ses. philanthiformis var. fig. 28. einerley fehn und Kleinere Glasflede der Worderflügel und. ganz ſchwarze Fühler haben. Wenn e8 mir nun ſchon nicht recht wabrfchein= lich iſt, daß die maͤrkiſche Sefie auch in Suͤdfrankreich und Andalufien fliegt; fo muß Boisduvals Citat fhon darum falſch ſeyn, weil die Glasflede auf Laſpeyres Abbildung in der Größe gar nicht von denen der Ses..philanthiformis ab: weichen. Ueberdies gehören fig. 27, und 28. zufammen, Daß bey Ses. philanthiformis die Fühler nicht immer weißftaubig find, weiß Laſpeyres recht gut, und er fcheint ſehr Recht zu haben, wenn er fagt, daß bie männlichen Fühler bisweilen einfarbig ſchwarz ſeyen. Boisduvals Ses. meriaeformis mag aber eine gute Art, feyn, die mit. Ses. philanthiformis die weißen Stienflede ‚gemein hat und meiner Ses. aerifrons und Efpers ‚Ses. leucopsiformis fehr nahe fteht. — Sesia my- siniformis foll an ven Beinen und der Unterfeite des Körpers mit weißen Haaren bekleidet ſeyn. Soviel id) weiß, haben bie Sefien nur an der Unterfeite der Schenkel lange Haare; biefe wird Boisduval gemeint haben. Das Vorhandenſeyn und der Mangel derfelben kann recht gut verfchiedene Arten bezeichz nen, die aber fiher noh andre Merkmale der Urtverfchiedenheit aufzumeifen haben ‚werden. — Unter der linea vertebralis flavo-pulverulenta, durch. deren Dafeyn Boisduval feine Ses. tengyraeformis von Ses. tenthrediniformis unterſcheidet, bat man vermuthlich eine ausgezeichnete, gelbe, ſtreifenartige Beftäubung auf der Mitte des Hinterruͤckens zu verſtehen; diefe Species mag von Ses. tenthrediniformis verfchieden feyn, da fie aus Andalufien ftammt. Coſta bat in feiner Fauna del regno di Napoli, Lepid. crepusc. pag. 20. eine Ses. nephrotomaeformis, die er fo befchreibt: „Alis antieis fusco-nigris, medio hyalinis, lunula punctoque ınedio nigris, extremitate posteriore subradiata ; postieis diaphanis, nervis maculaque costali nigris, fimbria fulva; abdomine nigro immaculato. ‚Das Männden von der Größe des Culex pipiens, das Weibchen etwas größer und viel dunkler. — Palpen unten, an den zwey erſten Gliedern weiß, fonft ſchwarz. Der ganze Körper braunfchiwarz, Die Schuppen am Schwanz, ziemlid), ‚lang und dunkler, in drey Buͤſchel getheilt. Vorderfluͤgel ſehr ſchmal, braun und matt, in der Mitte mit einem ſehr ſchmalen halbdurchſichtigen Raum, der durch einen ſchwarzen Bogen und einen ſchwarzen, dreyecki⸗ gen Mittelpunct durchſchnitten wird; gegen den Außenrand iſt der Raum zwiſchen den Adern etwas durchſichtig, woher er faſt ſtrahlig erſcheint; Franzen ziemlich lang, goldbraun (fulvo) mit Seidenglanz. Die Hinterflügel ganz durchſichtig; nur die Adern und die Einfaffung. ſchwarz; ein ſchwarzes Vorderrandfleckchen bildet dans. Stiama; Franzen wie. an den Vorderflügeln. — Zuerft befchrieben in den cenni zoolog. per l’anno 1854 — gefangen im July 1835, [!] ben Piedimonte D’Alife.‘" — Un: ter der lunula nigra der Vorderflügel iſt offenbar der an den runden Glasfleck grenzende dunkle Rand der Slügelipige, und unter dem punetum die Binde der Queraber gemeint. Ueber die Beine beobachtet Gofta ein tiefes Stillfhweigen. Wahr: fcheinfich fehlten fie an feinen Eremplaren, und. da er garnichts — — — 412 von gelben ober weißen Flecken und Linien am Körper mittheilt ſo vermuthe ich ſtark, daß die Exemplare verwiſcht und veroͤlt und obendrein fluͤchtig betrachtet waren, ſo daß die gemeinte Art vielleicht nur in Coſt as Sammlung zu erkennen ſeyn wird. Da Ses. anthraciformis Rambur Annal. de la société en- tomol. 1. pag. 266. pl. 7. fig. 7. — Boisduval Icon. 2, pag. 10. pl. 48. fig. 4. — ganz ſchwarze Zafter hat, fo kann fie nicht mit diefer Ses. nephrotomaeformis zufammengehören. Freyers Ses; triannuliformis Neue Beytr. 5, tab. 404. tig. 2. ©. 35. hat, wie er felbft bemerkt, am meiften Aehnlich— £eit mit Ses. tenthrediniformis; ihr Hinterleib hat auf der Ruͤckenmitte eine Längsreihe von gelben Flecken; ihren Haupt: unterſchied follen aber drey veinfilberweiße Hinterleibsgürtel. ab: geben. Mir fcheint. jedoch diefe Art, durch ihre Fleckenreihe nahe an Boisduvals Ses. tengyraeformis heranzuruden und ſich vielleicht, mit ihr zu vereinigen. Daß Freyer nicht die Färbung der Bruft und der Taſter erwähnt, wird ‚vermuth- lic einft als. bedauerliher Mangel angefehen werden. Im ſechſten Bericht des fchlefifchen Schmetterlingstaufchvereing 1835. ©. 3. ftellt Herr Aßmann eine Ses. meriaeformis Ramb. (alſo als identifch mit der Boisduvaliſchen) auf. Seine Angaben über die Farbe der Zafter (weiß), und das glänzendweiße Fleckchen vor dem Auge, zeigen, daß dieſe ſchle— fifrhe Species einerley mit Ses. philanthiformis.Lasp. Och- senh. ift. — Eben dort wird Ses. muscaelormis Esp. t. 32. fig. 5. (mas) als eigne und von Ses. philanthiformis ver: fhiedene Art aufgeftellt. Mit der legtern Anficht erkläre ich mic) für einverftanden, da. die Abbildung und Befchreibung Efpers gar nichts enthält, was zu den Cigenthümlichkeiten der Ses. philanthiformis gehört, und was fie von: fig.,6 (lem.) trennen fol. (Efper findet nur die Hinterleibsguͤrtel der Fig, 6. größer und deutlicher; Fig. 6. zeigt vier, und zwar.den erften ſchmaͤler als Fig. 5., an welcher dagegen der dritte Gürtel feptt.) Daß. fie aber fogar von Ses. tenthrediniformis ver: fhieden feyn foll, kann ich aus den ©. 3. des Berichts gege— benen Worten nicht erkennen. Sch habe. beide Geſchlechter in mehrern Eremplaren von 3 Groͤße der. gewöhnlichen Tenthre- diniformis; ein Männchen ift ein wahrer, Zwerg (Länge bie zum Afterbufch 27%‘ — beym größten Männchen. 5475.) Die Fühler an diefen fomohl wie an den großen find. unterwärts beym Maͤnnchen ſtärker, beym Weibchen fhmwächer gelb beftaubt (dort heißt es: „gegen die Spike nach unten gelblichweiß, be- ftäubt ); die Taſter find mehr. oder weniger lebhaft gelb (dort beißt es: „die Palpen find gleichfarbig", nehmlich der Beftäu- bung der Fühler). Die Hinterfchienen ‚haben vor, der Spitze einen ftahlblauen Ring, und die Spige ſelbſt iſt breiter als bey Ses. philanthiformis mit. gelben oder. tweißgelblihen Haaren befegt. (Un Ses. muscaeformis Assm. fol die Spike. weiß- baarig feyn; auch nennt Afmann die Beine ohne nähere Be: ftimmung weiß.) Das gelbe Feld der Vorderflügelipige iſt bald breiter, bald fchmäler, ohne daß der runde Glasfleck in der Größe abändert, indem fich bloß die Breite der braunen Begrenzung deffelben danach richtet. Die hellen Gürtel d. h. die meißlichen Hintereänder am 3, 9 und T7ten Ringe treten mehr hervor, und die gelbe Beftäubung des SHinterleibes verringert ſich, je mehr das Thier fliegt. . Was alfo diefer Ses. muscaeformis Assm. vor der Ses. tenthrediniformis voraus hat: nur gelb: lichweiß beftäubte Fühler, gelblichweiße Zafter, weiße Beine mit weißer Spige der Schienen, ſcheint mir zur Begründung einer von Ses. tenthrediniformis verfchiedenen Art nody nicht hin: E 413 teichend; darauf, daß bie Eleine Ses. muscaeformis Assım. nur in fast, dichten Eichengebüfch fliegt, iſt wohl nicht viel zu geben. Efpers Ses. bibioniformis Sphing. t. 44. fig. 3.4. aus Ungarn — hält Ochfenh. 2, ©. 179. Anm. 2. für eine mögs liche Ses. tenthrediniformis var. Diefe Bibioniformis hat 3 weiße, ſchmale Gürtel und dazwiichen auf der Rücdenmitte weiße Fleckchen, ferner weißgeringte Beine, am Rüdenfcilde zwey weiße Streifen (d. h. Schulterdedenränder), darunter zwey dergleichen Duncte (die wohl dag Schildchen bezeichnen?); und einen ein— farbig ſchwarzen Afterbuſchz; doch follen Varieräten den legtern weißgefaumt oder auch gelblich gemifcht zeigen. Nimmt man dazu, daß die im vergrößerten Maafftabe und daher richtiger ge: zeichnete. Figur. die unbeſchuppten VBorderflügeltheile viel größer zeigt als Ses. ‚tenthrediniformis, und namentlich den beſchupp— ten Vorderrand viel zu ſchmal, fo kann feine Frage fen, ob diefe Ses. ‚bibioniformis nicht eine eigne Art fey. Ueber die Farbe der Zalter und des Gefichts meldet Efper leider gar nichts. — Eſpers Ses. leucopsiformis Sphing. t. 41. fig. 5. 6. ©. 25. vereinigt Och ſenheimer 2, ©. 180. gewiß un: tihtig mit ‚Ses. philanthiformis. Ihr hinterer Glasfleck ift kleiner und nur von 2 Laͤngsadern durchzogen (bey S. philan- thiformis von ‚3 oder eigentlich 4), und ihr Afterbufh ift ganz fhwarzbraun. Dieſe letztere Verſchiedenheit kann ihre Quelle in einer oberflächlichen Betrachtung oder in dem verflogenen Zuſtande des Exemplars haben; aber die erſtere, die ſich in der Abbildung zweymal zeigt, kann nicht gut zufällig ſeyn, und ſcheint erheblich, weil. auch meine Ses. aerifrons ſtandhaft zwey Adern zeigt. Mit letzterer läßt fich jene fürs Erſte nicht ver: einigenz. denn. meine Art bat rothgelbe Kopfhaare und einen breiten: gelben Rand der Schulterdede, während: Ses. leucopsi- formis jihn weiß und fchmal zeigt. Gewiß aber: ſtehen beide Arten fih nahe. Schade, daß Efper über Gefiht und Bruft ſeines Falters ſchweigt. Man: f. bey Ses. aerifrons, Sch felbft habe zwey mit Ses. philanthiformis und tenthredi- niformis verwandte Sefien in der Iſis 1846. befchrieben, nehm— lich: 1) Ses. trivittata von Stanchio; fie bat bloß gelbe Gür- tel. und Zeichnungen ‚. blaufhwarze Hinterfchienen mit einem gelben Fleckchen an der Bafis der obern Dornen, und auf den Vorderflügeln geibbedecte fehr Eleine Glasflede, den runden mit zwey Fängsadern. 2) Ses. leucomelaena, von der Küfte Klein— aſiens. Dieſe ift der Ses. philanthiformis ſehr aͤhnlich, und ich ‘habe fie von einander forgfältiger zu unterfcheiden, als ich es früher that, was um fo eher gefchehen Eann, als ich die neue Urt in Sicilien aufgefunden habe. Ses. leucomelaena fieng ich nur in drey ziemlich gut erhal tenen Eremplaren, 2 M. u 1 W., bey Syracus jenfeits des Anapo auf der Calamintha nepeta, die fie in Gefellfchaft der Ses. tineiformis: befuhte, am 30. und 31. May. Sie be- fisen, weil fie fhon etwas geflogen find, weniger Weiß, als die von Loͤw gefangenen Eremplare. Die Diagnofe (Ifis 1846. ©. 12.) muß verändert werden: Ses, leueomelaena: alis anterioribus latius hyalinis fu- seis apice fulvescente; fronte utrimque, palpis subtus coxisque antieis subtus albis; abdominis nigri eingulis 1— 5 angustis niveis; femoribus subtus albo-pilosis, tar- sis fuscis. Var. b) epistomio toto niveo (mas ex As. minore). Die ficilifchen Eremplare find größer ald das Stanchiotifche Maͤnnchen (deffen Länge bis zum Afterbufch 4, jener 45," ; 414 des aſiat. Meibchens 35’). An ihnen fo wie den afiatifchen Eremplaren iſt das Fleckchen auf der Unterfeite de3 Wurzel— gliedes der Fühler ſchneeweiß, faſt glänzend. Die gelbliche Be— fhuppung an der Unterfeite dee Fühler ift bloß bey dem aſiati— fhen Weibchen auffallend; jbey den andern Exemplaren fehlt fi. Das Obergefiht glänzt braungelblih, außer beym ſtanchio— tifhen Männchen, mo es bis: zroifchen die Fühler hinauf fchnee= weiß ift (var. b). Nüffel braun. Die Halskraufe ift ‚oben gelblich, nad) unten geht ſie in Neinweiß Über. Halskragen glänzend violett. — Auf der Bafis des Vorderflügels fehlt den Sici— kiern der ſchneeweiße Punct gänzlich. Alte Eremplare haben einen fehr feinen, gelben Außenrand der Schulterdeden, alfo nicht bloß eine gelbe Spise derfelben, wie ich früher angab; er reibt fich aber leicht ab, fo daß man oft nichts als eine fhwache Spur durdy die Loupe fiehts einem: abgeflogenen Syracuſer Meibhen fehlt auch diefe. Bruſt vorn gelblich (nicht weißlich). Die 4 Hinterfchenfel: find bey allen Eremplaren zufammenges druͤckt, an der untern Schneide mit ‘weißer, feiner Längslinie und rein? weißen Haaren daran. Die weiße Längslinie fehlt aber bis auf geringe Nefte und die Behanrung gänzlich bey dem afiatifh n und ſyracuſiſchen Weibchen; bey dem legten iſt fie ſehr wahrfcheinlih im Fliegen verloren gegangen (dies gefchiebt bey Ses. philanthiformis auch); bey dem afiatifchen iſt dies aber nicht gut möglicy, da es im Uebrigen zu gut erhalten ift. — Die Scyienenfürbung, die ich früher nicht genau genug ans gab, ift an den 4 hintern Beinen folgende: die Grundfarbe: ift glänzend fhwarzbraun; auf der Außern Seite beginnt bon der Bafis ein breiter, weißer Streif mit weißen Haaren, der, fid) erweiternd,. big Über die Mitte reicht, und zwar an den Hinter fehienen bis über die Mitteldornen hinweg, wo auch auf der innern Seite fich einige weiße Schuppen zeigen, fo daß bier ein unausgebildeter Ring entſteht; die Dornen find ſchmutzig braun und weißlich; die Spigen ‚aller dieſer Schienen find weißborſtig. Das afiatifhe Weibchen hat alles; Weiß an den Schienen und deren Dornen viel [härfer begrenzt. und den Ring an. den Hinterfchienen vollftändiger, wo dagegen. die. Bafis, fehr breit ſchwarz— braun ift. Alle Füße der Sicilier find glaͤnzend violettbräunlich, an den Enden ein wenig heller; bey dem ajiatifchen Männchen find bie 4 vordern auf der Schattenfeite weißlih; am Weibchen ift die Baſis des Mittelfußes, fo wie die Anfänge aller Glieder des Hinterfußes glänzend weiß, nur die Außerften des legten verlofchener. — Die Hinterleibsglirtel, fo:geftellt wie ben Ses. philanthiformis, geben nur bey dem afiatifhen Weib- hen um den Bauch herum, und zwar der mittelite am alter'chärfften. Es bat auch auf dem Afterbüfcheh obenauf zwey genäherte weiße Längswifche, während die andern Eremplare nur an den Seiten einen: duͤnnen Strich von halber Lunge des Bartes haben, unt das verflogene Syracuſer Weibchen gar nichts Weißes beſitzt. Jenes Weibchen hat auf: der Bauchfeite des AUfterbufches feinen weißen Strich, dagegen in der Mitte einen gelblichen; die Männchen! aber zeigen auf jeder Seite deffelben einen ſtarken, die Bafis nicht erreihenden Wiſch. Auf den Vorberflügeln find bey den Männchen die ducchfich- tigen Räume größer als bey den Weibchen; dev Feilförmige reicht ziemlich weit gegen die Bafis und wird unterwärts durch die braune Längsader von einer mehr oder weniger langen ‚aber noch weiter zur Baſis reichenden Glaslinie getrennt; diefe fehle den Weibchen. Der runde Glasfled ift ziemlid) groß und von ‚vier braunen Adern durchzogen, deren oberfte fich gegen ihr Ende 415 verdidt; am afintifchen Meibchen ift er viel Eleiner, wird von der dicken Ader oberwaͤrts begrenzt, und hat alfo nur 3 Laͤngs— adern. Die wafferklaren Hinterflügel haben einen fehr fhmalen brau= nen Hinterrand, der fih gegen den BVorderwinfel, wo er am breiften iff, ein wenig erweitert. Stigma braun. Auf der Unterfeite find die Vorderränder und die meiften Adern gelblic) befchuppt. Aus diefer Befchreibung geht mit bedeutender Gemißheit herz vor, daß das aftatifhe Weibchen, das ich mit Ses. leucome- laena verband, eine eigne Art ift, die hauptfächlid das durch arofe Schrift Ausgezeichnete zu Merkmalen hat; ich nenne fie Sesia annellata und würde für fie die Diagnofe der Ses. leu- comelaena wählen mit veränderter Bezeichnung der Zarfen. Ferner ergibt fich eine Veränderlichkeit der Sesia leucomelaena, welche fernere Beobachtungen nöthig macht, wenn fie von andern ähnlichen Arten, die ſich im Süden ſicher noch vorfinden, genuͤ— gend unterfchieden werden foll. Ses. leucomelaena mit Ses. philanthiformis zu verbinden, hindert vielerley. Lestere hat an den Zaftern nicht reines Weiß, fondern ein Gelblichweiß; der Hinterkopf hat dottergelbe Haare, die dort fehlen; der Nand der Schulterdeden ift breiter; die Haare an der Bafis der Hinterflügel und an der Unterfeite der Schenkel find gelblich; die Tarfen find einwärts gelblich; auf den Vorderflügeln fehlt an beiden Geſchlechtern die Glaslinie unter dem Keilftrich, der weiter gegen die Bafis reicht; die Hin— terflügel haben einen etwas breitem braunen Rand. Ses. mysiniformis Ramb. Bdv. fol wie Ses. meriae- ormis Eleine Glasflede haben und kann demnach nicht zu S. eucomelaena gezogen werden. 78. (8) Aerifrons nov. sp. Alis anterioribus anguste hyalinis fuscis apice vix ful- vescente; fronte aenea, capillis vitellinis; palpis coxisque ntieis albis; abdominis nigri eingulis 1 —2 angustis albis, arba anali nigra utrinque parum alba. Var. a) eingulis abdominis albis duobus. Var. b) cingulo abdominis albo unico. Var. ce) ut a) sed abdominis linea dorsali albido- quamata (1 sp. masc.) s Sie unterfcheidet fib 1) von Ses. philanthiformis haupt: fachlich durch folgendes: ihr vorderer Augenrand hat gar nichts Weißes; ihre Fühler find völlig einfarbig ſtahlblau, ihre Zafter unterwärts reinweiß, ihre Mittelz und Hinterfchenkel durchaus unbehaart, ihre Glasflecke auf den Vorderflügeln Eleiner, und der runde ift nur von 2 Adern durchzogen, ihr Hinterleib ohne gelbe Schuppen außer bisweilen in einer Linie des Mittelrüdens. 2, Ses. meriaeformis Bdv. Index ©. 42, welche durd) £leinere Glasflecke der Worderflügel und in beiden Gefchlechtern einfar: bige Fühler von Ses. philanthiformis verfchieden ift, kann vor- ‚läufig nicht zu Ses. aerifrons gezogen werden, weil von ihrer Geſichtsfarbe nichts gefagt, fie alfo als nicht verfchieden von der bey Ses. philanthiformis vorausgefest wird. Vielleicht gibt Ramburs Fauna beffere Auskunft als Boisd uvalg Index. 3) Ses. leucopsiformis, die ihr nächft verwandt zu feyn ſcheint, würde dem Vaterlande nach (Ungarn bey Dfen) recht gut zu meiner DBarietät e pafen, weniger nach der Flugzeit (Ende September), die jedoch ein Irrthum ſeyn kann; allein ihr gan= jer Körper, alfo auch ihre Kopfhaare, foll ſchwarzbraun und ihre 416 Schulterdeckenraͤnder weiß und (nad der Abbildung) fehr ſchmal feyn; ferner iſt ihr befchuppter Hinterflügelrand offenbar viel breiter, Auf die Angabe, daß der Afterbart ganz ſchwarzbraun fen, ift nicht viel zu geben, da man den weißen Seitenſtrich zu leicht uͤberſehen, er ſich auch beym Fliegen oder Fangen abge— rieben haben kann; eben fo wenig darauf, daß die Vorderraͤnder aller Flügel auf der Unterfeite in der Abbildung braun gefärbt erfcheinen. So viel ift gewiß, daß, um die Identitat beider Species zu beweifen, die DVergleihung der Efperifchen Drigi- nale erfordert wird, die wahrfeheinlich nicht mehr möglich ift, oder daß fich unter allen europäifhen Sefien feine als mit der Leucopsiformis zufammengehörig ausweift, eine Gewißheit, die noch lange wird auf fich warten laffen. Nehmen wir dazu, daß die Hymenopterngattung Leucospis, und nicht Leucopsis heißt, daß ferner Leucopsis (mit weißem Geficht) gerade das Gegen— theil von der Gefichtsfärbung meiner aerifrons ausdrüdt, fo dürfte wohl wenig Bedenken übrig feyn, ob nicht auch für die Zukunft der jetzige Name meiner Sefie den Vorzug vor dem Efperifchen behaupten werde, Größe einer Eleinen Ses. philanthiformis, veränderlih in beiden Gefchlechtern (65 — 8" Flügelfp.).. Kopf an Stirn und Obergeſicht grüns und blauerzglänzend ; die Haare des’ Hinz terfopfes und die Halsfraufe bis zu den Taſtern herab dotter- gelb. Tafter reinweiß; das zweyte Glied an der Spige, befon- ders obenauf, und dag dünne, feinfpisige Endglied ſchwaͤrzlich. Ruͤſſel ſchwarz, lang. Fühler geftaltet wie bey Ses. philanthi- formis, ſtahlblau, über der Baſis fehr ſchwach geferbt, übrigens beym Männchen Furzfranzig, am kürzeften an der Keule gefranzt; Fühlerfpise mit einem Bürftenbüfchel; dag Wurzelglied unten mit dottergelbem Längsftrih. — Halskragen erzglänzend; Ruͤ— denfchild ſchwarz mit wenig Metallylanz; der Schulterdedenrand in einer ziemlich breiten Linie helldotttergelb. Schildchen ge— woͤhnlich gelbfchuppig. Bruſt violettglängend ; vom Nande des Halskragens geht ein heildottergelber, dicker Streif, ſich allmaͤh— lich erweiternd, am breitften unter den Vorderflügeln, unter den Hinterflügeln fich verlierend, oberwaͤrts bis zum Vorderfluͤgel mit fchön violettglänzender Einfaffung. Die Vorderhüften find von den Zaftern ab am Aufßenrande in einem breiten Streif weiß, die Hinterhüften obenauf weiß. Alle Beine glänzend hell- grün erzfarbig. Die zufammengedrüdten hintern Schenkel haben eine weiße Schneide auf der untern ©eite und daran feine Haare. Schienen glänzend violettlih; die 4 hinterften haben auswärt3, und zwar die hintern am meiften, einen Laͤngsſtrich fhneeweißer Haare; ihre Dornen find weißlih und haben an ihrer Bafis wenige meißliche Haare. Füße einfarbig, an der Bafis etwas meißlich; auf der untern Seite find fie Furzftachel- borftig. — Hinterleib ſchwarz; hinter dem Schildchen find einige hellgelbe oder weißlichgelbe Schuppen, die fich bey Warietät ec als eine mehr oder weniger vollftändige Nücdenlinie bi8 zum Afterbuſch fortfeßen; der erfte Hinterleibsring hat zu jeder Seite einen weißlichen oder gelblichen led. Der vierte Ning hat einen fchmalen, veinweißen Hinterrand. als erften Gürtel, der fid) an jeder Seite verdidt und am Bauche fehr breit unter: brochen ift. Der fechfte Ring hat gewöhnlich einen faft ebenfo feinen weißen Gürtel, der gleichfalls nicht ſchließt; wo er auf hört, fängt der weiße, dünne Seitenftrih an, der am ſchwarzen Afterbart bis zur Hälfte hinaufreiht und bisweilen faft fehlt. Der männliche Afterbart ift doppelt fo lang mie dev weibliche, aber dünner und unterwärts in der Mitte gelblich. Die Vorderflüget find violettglänzend fchwarzbraun, am dum: 417 * kelſten auf der Querader, wo ſich zwiſchen den beiden Glas— flecken eine breitere Binde befindet als bey Ses. philanthifor- mis ; gegen den Hinterrand iſt etwas goldbraͤunliche Beſtäubung zwiſchen den dunklern Adern. Der keilfoͤrmige ſchmale Glasfleck füllt den Raum zwiſchen der Fluͤgelbaſis und der Binde faſt nur zu 2 aus; unter feiner Spike befindet ſich beym Maͤnnchen eine ſehr feine Glaslinie, die ſich bis nahe an die Flügelbafig erſtreckt. Der Länglichrunde, Eleine Glasfleck ift von zwey gelb— fehuppigen Längsadern durchzogen. — Auf der Unterfeite ift die Baſis und der ganze Worderrand bis zum runden Glasfled hellgelb; ebenfo gefärbt find zerftreute Schuppen, vorzüglic vor dem. Hinterrande, und die Adern des runden Glasflecks. Die Hinterflügel find‘ glasartig mit braunen Adern; das Stigma ift bisweilen etwas ſchmaͤler als bey Ses. philanthi- formis und fowie der Rand braun; diefer ift etwas ſchmaͤler als bey der genannten Species, und gegen den Hinterwinfel und die Flügelbafis bedeucend mehr werengt, fo daß er hier faſt fehlt, während. er bey Philanthiformis redyt gut mit blofeh Augen ‚gefehen wird. . Franzen braun; Franzenhaare des Männ: chens an der Flügelbafis weißlich wie die am Hinterruͤcken anz liegenden, Haare, beym Weibchen weniger rein. — Auf der Un: terfeite ijt der Worderrand und die dicke vorleste Aber gelb beſchuppt. Bar. b ſcheint mir nicht. bloß durch Abfliegen oder durch Veroͤlung zu entfieben; ich würde fonft bey zwey unverölten Männden Spuren des dritten Gürtel! entdedten, wie bey einem verolten Weibchen. Uebrigens iſt dee zweyte Gürtel meiſt etwas verlofchener als dev. erſte; bey einem Weibchen ift er ganz rein und faft ſilberweiß. Dar. ce, ein Männchen, zeichnet ſich durch mehreres aus; die weißgelbliche Ruͤckenlinie iſt faſt volftändig und ſehr ſichtbar; der Seitenrand des Hinterleibes hat bis zum zweyten Guͤrtel bin weiße, zerſtreute Schuppen. Der runde Glasfleck iſt untere waͤrts über. eine Längsader weg geleitet, wenn aud nur. unbe: deutend; er. hat: alſo 3 Längsadern, deren unterſte braun iſt. Meiter als eine Varietaͤt it diefes Cremplar gewiß nichts. — Gelbe Schuppen als Nudimente der Rüdenlinie zeigen fi) an mehreren Exemplaren. Diefe feltne Sefie, von welcher ich nur 12 Eremplare zu: fammenbrachte, fliegt im legten Drittel des May und der erften Hälfte des Suny um Syracus an verfchiedenen Stellen: auf dem Anger beym Capucinertlofter mit Ses. tineiformis; jenfeits des Anapo in einem trodnen Graben mit Ses. icteropus an Calamintha nepeta; bey den zwey Säulen des Jupitertempels. Ein Paar fieng ic auch einige Meilen füdlidy von Syracus am Vache Caffibile. 79. (9.) Tineiformis. Diefe Art hat einige Eigentbümlichkeiten, die fie von allen mir bekannten Sefien, und eine, die fie von den meiſten unterfcheidet. Ochſenheimer ſchweigt Über das alles, wahrſcheinlich wegen Unvollommenheit der von ihm befichtigten Eremplare. Die Schienen find: nehmlich an ihrer ‚Mitterund ihrem Ende, und das erfte Fußglied der 4 hintern Beine am ihrem Ende mit einem gefträubten Bufh ven Haarftacheln beſetzt; der Kopf ift ſehr kurz und transverfal; die Fühler, die ſehr weit auseinander ſtehen, find vollkommen borftenformig, laufen alſo gegen die Epige nicht im Geringften keulenfoͤrmig zu, und entbehren außerdem an der Spige des Vorftenbüfchels (vgl. Iſis 1838, ©. 292). Sollte man darinn eine generifche Trennung ange Iſis 1847. Heft 6, 418 deutet finden, fo würde Hlübners Gattungsname Paranthrene zu verwenden feyn (Catalog. 128.). * Ochſenheimers Beſchreibung ift unvollftändig, die Espe— riſche Abbildung aber gut. — Größe ſehr veränderlih (9 —5'" Flügelfpannung). Körper und Vorderflügel gelbbraun, wenig glänzend. Fühler lehmgelb, beym Männchen langhaarig gefranzt big kurz vor der Spike, beym Weibchen nur microfcopifh pubescierend. Die laͤnglich⸗ runden ſenkrechten Augen‘ find am Vorder» und Hinterrande weißlich oder heilgelblich eingefaßt. Taſter an der Baſis weiß- li), nad vorn bräunlih; das Endglied mit dunflbräunlichen nach vorn ‚gefteäubten Borſten verdeckt. Nüffet braun, beym Meibchen, wie es fcheint, kürzer als beym Männchen. Hinter: hauptskrauſe roſtgelblich. Ein paar. weißlihe Schuppen liegen auf der Flügelbafis unter gelblichen Schuppen. ‚ Hinterrand des erften Hinterleibsfegments an den Seiten gelb und mit einem ausgebreiteten Buͤſchchen brauner, an der Spige gelblicher Haare verfehen. Die vollftändigften Cremplare haben den braunen Hinterleib mit. gelblichen Haarſchuppen bekleidet; meiftens treibt fi aber die Ruͤckenmitte ab, und erſcheint dadurch braun und zu beiden Seiten gelblich eingefaßt. Der nicht immer gleichges faͤrbte Afterbuſch ift gelbbräunlich, am den Seiten bunfler. Beine gelbbraun, auf der Schattenfeite gelblich; die lehmgelb— liben Stahelbüfche find ſchon oben erwähnt; fie find am den Hinterbeinen am ftätkften, an den Vorderbeinen am ſchwaͤchſten. Die Vorderflügel find gelbbraun, am Vorderrande dunfler, in der Spige am bellften lehmgelblich, mit dunfeln Adern durch- zogen. Unterfeite gelobraun, am fehmalen Vorderrande und vor dem Hinterrande heil gelblich beſchuppt. Die Hinterflügel glasklar, an den Nindern, befonders breit am Innenrande, und auf den Adern bräunlich befchuppt. Die Schuppen des Innenrandes bilden Feine beflimmte Randlinie, und die Verdunklung des Vorderwinkels Lichter ſich ganz allmäh: lich nach innen, in Stigma ift nicht durch Befchuppung an— gedeutet; die Querader ift ganz fen und Elar. Auf der Unter feite ift die Mehrzahl der Schuppen blaßgelb. Die Franzen find bräunlihgrau, am Innenrande gegen die Baſis blafgelb. Das einzelne Weibchen gleiht in der Größe den größten Weibchen; es läßt fih nur an feinen Fühlern erkennen, da aud) die Männchen einen breiten Hinterleib und einen ähnlich geftale teten, nur wenig längeren Afterbuſch befisen. ’ Sch fammelte bey Syracus ber 40 Eremplare, alfe mit Aus⸗ nahme eines einzigen maͤnnlichen Geſchlechts; am 20. und 21. May traf ich einzelne auf einem duͤrren Unger nicht weit vom Gapueinerklofter, auf welchem fparliche Difteln und magere, meift verdorrte Gräfer wuchfen. Hier festen fie ſich auf Grashalme, waren aber ſchwer zu fangen. An zwey grafigen MWeftabhängen von Erdhuͤgeln, wovon der eine jenfeit3 des Anapo liegt, und die beide mit Gräfern, befonderg mit Aegilops ovata bewach- fen waren, fieng id) die meiften Exemplare am 30. und 31. * Paranthrene Hübn.: Caput transversum fronte latissima. Aniennae setaceae apice nuda, maris fimbriatae. Palpi apice aculeati. Haustellum mediocre. h Pedes mediocres, in tihiarum medio et apice, metatarsi apice incrassato - Seligerae, Alae anteriores squamatae, posteriorum venula transversa nauda. i Typ. tineiformis, 27 419 May gegen Sonnenuntergang, als der Mind fich gelegt hatte, und fie zum nächtlihen Schafe an den Grashalmen faßen. Sie an denfelben zu erkennen, war nicht ganz leicht, wegen ihrer ähnlichen Farbe und geringen Größe; ihr Fang machte nun aber gar feine Schwierigkeit. Die Flugzeit muß weit in den Juny hineinreichen, und die Urt an einzelnen Stellen ziemlich haͤufig feyn. Die Bezeichnung „in silvestribus“ bey Noffi für Ses. aselliformis, wenn fie auf Ses. tineiformis gehen fol, ift fehr ungeeignet und gewiß nicht genau. Mir Eennen jest Portugal, Montpellier (Ochſenh.), Flo⸗ renz (Eſper) und Sicilien als Aufenthaltsoͤrter dieſer Seſie, die folglich uͤber die ganzen Nordweſtkuͤſten des mittelländiſchen Meeres verbreitet iſt. Sesia brosiformis Ochſenh. 4, ©. 174 ſcheint kleinen Exemplaren der Ses. tineiformis ganz nahe zu ftehen, wo nicht mit ihnen identifch zu feyn. Die Ochfenheimerfhe Dia- gnofe paßt auf fie, und die Beſchreibung bat nicht viel Unver— einbares. Die zwey weißen Fleckchen zwifchen Rüden und Hinz terleib Eönnen fehe gut die zwey hellgelblichen Hinterrandflecke am erften Hinterleibsfegment feyn, die immer heller erfcheinen als die Übrige Färbung. Die halbdurhfichtige Makel vor dem Außenrande der WVorderflügel Fann die bey guͤnſtig auffallendem Lichte etwas durchfcheinende Hinterhälfte der Vorderfluͤgel ſeyn, weßhalb wahrfcheinlih Hübner (Catalog ©. 128.) „die Schwin⸗ gen ganz dicht beſchuͤppt“ nennt. Die ſchwarzgrau beſtaͤubte Haͤlfte der Hinterfluͤgel duͤrfte in dem in der Diagnoſe gegebenen Sinne: alis posticis hyalinis margine lato fusco aufgefaßt werden. Nur die Bezeichnung der Schenkel: ſchwarzblau, ſtimmt gar nicht, kann aber durch Abreibung der Schuppen oder andere Urfachen gewählt feyn. Nehme ich dazu auf den Umftand Ruͤck— ficht, daß Ochfenheimers Beſchreibung der Ses. tineiformis auf Eremplare geht (Hinterleib ziemlich fcharf gelblich gerundet, Afterbuch nur in der Mitte gelb), die er fpäter nicht vergleichen £onnte, fo finde ich die Annahme einer nechmaligen Befchreibung derfelben Art unter anderem Namen als nicht ganz unwahr— fheinlih. Daß fih die Vermuthung nicht ohne Anſicht der Driginale zur Gewißheit erheben laͤßt, hat feinen Grund darinn, daß Ochfenheimer die wichtigften Merkmale mit Stillfhweis aen übergeht. Won Fühlen und Beinen gibt er nichts als die Färbung; follten fie nichts Auszeichnendes gehabt habın? Boisduval vermuthet (Index. pag. 42.) unter Sesia asel- liformis |!) Rossi (Ochſenh. 2, ©. 138.) eine Varietät der Ses. brosiformis, welche leßtere er beſitzt. Allein Ses. asel- liformis fann mit großer Sicherheit mit Ses. tineiformis ver- einigt werden. NRoffis Worte paſſen ganz auf lekztere mit Ausnahme des collare albicans, wofür beffer flavicans oder pallidum gefagt wäre, und der Angabe, daß alle Flügel beſchuppt feyen. Letztere ift ein Irrthum, der entftehen Eonnte, wenn man eine ungefpannte Ses. tineiformis von der Unterfeite betrachtet, wo manvauf den Hinterflügeln nichts Unbefhupptes erblidt. Sphinz. Die eigentlihen Sphingiden zählt Cofta unter zwey Gat— tungen auf: Sphinx und Smerinthus. Er £ennt als neapolis tanifh: 1) Sph. convolvuli; 2) lineata; 3) euphorbiae häu- fig bey Deranto, Fondi ufw.; 4) galii in Terra d’Otranto und Calabria ultra. „Bey ung Lebt die Raupe falt immer auf Euphorbia cyparissias und tithymalus.“ 5) Atropos; 6) stellatarum gemein und häufig in allen Jahreszeiten ; fie findet 420 ſich innerhalb der Häufer, wo fie fih in Mauerlöcher, hinter Schränke ufw. verftedt. 7) Oenotherae — 'auf Oenothera odorata, an der ſich die Naupe ſogleich einfand, alg fie in den ‘ Garten gebracht war. Anmerkung: „Dbgleich der Dleander alle unfere Gärten ziert und am Rande der Flüffe nahe am Meere wild waͤchſt, fo habe ich den Schwärmer doch noch nicht geſe— ben; in Calabria ultra bildet der Strauch dichte Wälder und ih habe dort fleißig geſucht.“ — 9) Smerinthus tiliae bey Alife und Gaftellamare nicht gemein; 9) ocellata viel feltner an den Abhangen des Matefe. — Rambur nennt als corfifc: Smerinth. ocellata und populi, Acherontia atropos, Sphinx Elpenor, lineata, Dahlii und convolvuli, Macroglossa stel- latarum. Sc felbft traf in Sicilien: a) Macroglossa: 80. (1.) Stellatarum. Sch traf diefen Schwärmer überall auf meiner Reife. Am 21. Febr. fah ich einen bey Meffina während des Negenmetters um die Blüthen eines Raphanus fhwärmen, und am 20. Suly an einer befchatteten Mauer an der dort herabhängenden Va- leriana rubra eine Geſellſchaft von 3 Schmetterlingen. In Terracina flog am fpäten Abend ein Eremplar am 23. Auguft langs der Mauer des MWirthshaufes, und am 24. Auguft ein anderes ebendafelbft noch vor Sonnenaufgang. Dieſe Art ift alfo bey Tag und Nacht, bey Regen und Sonnenfthein in Thätigkeit. Ein Männchen, am 7. Suny in Gefellfchaft der Macr. oenotherae gefangen, unterfcheidet ſich nicht einmal dur) die Größe von unfern nordifchen Eremplaren. 81. (2.) Oenotherae. Zwey bey Syracus gefammelte Weibchen find größer als die (gezogenen) meiner Sammlung. Ihr Grün ift meniger fchön, mehr braun; bey dem zweyten ift nur die WVorderflügelbinde braungrün; auf der ganzen Unterfeite ift gar nichts Grünes, und die weiße Mittelbinde der Hinterflügel nicht gegen die Ba— fis f&harf begrenzt von hellem Braun, das nach beiden Seiten ing Schwärzliche übergeht, an der Bafis felbft aber von reich— lihem Weiß verdrängt wird. Am 6. Juny fah ich nach Sonnenuntergang mehrere Exem— plate, die mit ſtarkem Gebrumm in feuchten Gräben jenfeits des Anapo fehwärmten und an ein dortiges Eleinblüthiges Epi- lobium (vielleiht pubescens) Eyer abfesten. Am 7. Suny fing ich ein Eremplar kurz vor Sonnenaufgang an derfelben Stelle. b) Deilephila: 32. (1.) Euphorbiae. Eine Naupe froh am 29. Juny in Nicolofi auf dem Bo: den; fie mußte weit hergefommen feyn, da von einer Euphor- bia ringsumher Eeine Spur war. Sie verfpann ſich fogleich in einer Schachtelede “mit ſtarken Seidenfäden unter dürren Blät: tern. Am 19. Suly war der Schmetterling gegen Mittag aus— gefrohen, ein von dem hiefigen Schwärmer fehr wenig abwei— chendes Weibchen. Die Vorderflügel haben in der Grundfarbe eine fehr ſchwache tothe Beymifchung; der olivenbraune, bindenförmige Streif ift auswärts durch kurze, Erigliche Strichelhen ſchattiert. Der Fleck hinter der Querader iff ein wenig größer als gewöhnlich und fest ſich als ein Wifch etwas weiter gegen die Spige fort. Auf den 41 Hinterflügeln ift die Baſis breiter ſchwarz und dadurch dag rothe Mittelfeld ziemlich merklich verfhmätert. Auf der Unter: feite haben alle Flügel ein verlofchenes Grauröthlich zur Grund— farbe, die Vorderflügel den gewöhnlichen fhwärzlihen Mittelfled, die Hinterflügel feine Querlinien, fondern im Hinterwinfel eine flekartige Anhäufung brauner Strichelchen. 83. (2.) Lineata. Sie fhwärmte am 6. und 7. Suny nach und vor Sonnen= aufgang in Gefellfhaft der Macrogl. Oenotherae beym Anapo an Scabiofenblüchen ganz nad der Weife unferer Deilephila euphorbiae. \ Saturnia. Coſta kennt als unteritalifh: 1) piri — in den erften Ta: gen des Aprils nicht felten; fliegt nur Nachts, fist bey Tage unbeweglih ; 2) spini ſehr felten in Apulien; 3) carpini — feltner als die vorhergehende, doc) die Naupe bisweilen an Eichen: und Schlehenfiräuchern haufig. Cofta gibt hier einen langen Bericht über die Benukung des Geſpinnſtes, wobey er ſich aber gegen die Anfiht verwahrt, als ob er die Einführung anempfehle; man habe ja die Seidenraupe; aber da die Pfauenaugraupe an den Heden ohne Nachtheil für diefelben lebe, fo. koͤnne man fie neben jener benugen. — Rambur fand in Corfica nur Sat. piri. 84. (1.) Piri. Bey Meffina foll die Naupe an Obſtbaͤumen nicht felten feyn? ih fah ein paar todte Raupen. Bombyx. . 85. (1.) Mori. Um Meffina und Catania wird viel Seidenzucht getrieben. Die Raupe fah ich in Menge zu Micoloſi im Haufe des Pascale Gemellaro, meines braven Aetnaführers. Die Pflege, die man ihnen erwies, war nicht groß; fie befanden ſich in der Wohnſtube im ziemlicy finftern Hintergrunde, dem Rauche, der vom Heerde und aus dem Stall fich verbreitete, und dem Dunfte ausgefest, der von Menfchen und Speifen ausgieng. Die meiften hatten ihre Gocon3 in den Aeſten und dem dürren Laube von Quercus pubescens ſchon angefertigt. Gastropacha. Bey Coſta finden wir nur 2 Arten aufgeführt: 1) neustria in Calabria ult. im Bufhe von Roſarno; 2) trifolü. Er fagt, fie zeige ſich als WVerwüfterinn von Trifol. pratense und Medicago falcata; daher müffe der Landmann feine ganze Auf: merkſamkeit darauf richten, die Zahl diefer Falter zu vermindern oder zu vertilgen. Das Auffuchen der Raupe fey vergeblich, da fie ſich zwifchen dichtftehenden Pflanzen verberge; ihr Eins fammeln wäre auch zu Eoftfpielig. Auf den Falter müffe man im Suny und July Jagd machen [!]. Rambur Eennt ald corfifche Arten: Gastr. quereifolia, pini, trifolii, quereus [? Spartii?], pityocampa, franconica, neustria. Sc) felbft beobachtete auf meiner Reife 4 Arten. 86. (1.). Trifolii. Die Raupe lebt in großer Menge bey Meffina auf der den Haven bildenden, fandigen Halbinfel; hier bewohnte fie mit ber 422 Raupe von Psyche apiformis die Büfhe von Juncus acutus, die ihnen. vor dem weidenden Vieh Schus gewährten. Ihre Nahrung war das zarte darinn wachfende Gras. Am 24. Febr. traf ich fie in verfchiedener Größe, aber noch Feine ausgewach- fen. Ihre Farbe und Zeichnung ſchien mir nichts Abweichendes zu haben. Sie faßen nah einem nädtlihen Negen an den obern Xheilen der Pflanzen und waren mithin ſehr leicht zu fehen. Sm April dagegen, als ich ausgewachſene Raupen fuchen wollte, waren fie verfchwunden; fie ſteckten wahrſcheinlich in den Büfhen, und da ich mid) ihretwegen nicht bemühen, nament: lich nicht an den Binſen zerftehen wollte, fo habe ich feinen Mefiinifhen Schmetterling erzogen; auch fah ich fpäter Feinen bey Meffina im Freien. — In Macerata im Kirchenſtaate er= hielt ich auf eine bey Gastr. spartii anzugebende Weiſe ein Männchen am 6. Septbr. Es war nicht mehr ganz friſch, ob— gleih an den Franzen noch völlig unbefchädigt; die Farbe ift etwas bläffer ald an meinen deutfchen Eremplaren; die Quer: finie der WVorderflügel hat diefelbe Nihtung, aber nicht diefelbe Schärfe; die Hinterflügel find ohne Querlinie. Auf der Unter- feite geht durch alle Flügel an der Stelle der- Querlinien eine völlig verloſchene helle Scyattenlinie. 87. (2.) Spartii. Am 5, März fand ih am Dftabhange eines mit Geſtraͤuch von Quereus pubescens, Erica arborea und Arbutus une- do bewachfenen Berges bey Meffina im dürren Laube im Kefcher zwey große Raupen; ich hielt fie für fraglihe Gastr. rubi- taupen. Womit ic fie fütterte und wann fie fich einfpannen, it mie nicht mehr im Gedächtnig, und in meinem Tagebuche habe ich nichts darüber aufgemerkt; fo viel ift gewiß, daß der Schmetterling, der mir auskroch, aus einer Raupe ffammt, die mit denen von Gastr. quereus feine Wehnlichkeit hatte. Das Cocon ift fehr dunkel und ſchwarzbraun, ohne kurze Haarboriten, durch welche fich die Gefpinnfte von G. trifolii Elebrig anfühlen. Die leere Puppenfchale iſt rothbraun und um das Schwanzende herum mit einer Menge Eurzer, gerader Stacheln befest. Das am 19. July ausgefrohne Weibchen ift Elein, in der Größe einer gewöhnlichen Gastr. trifoli. Behaarung des gan- zen Körpers und berfeite der Worderflügel heil lehmgelblich; die Querlinie hellgelb, duͤnn, einwärt3 braunröthlich fehattiert, in der Biegung wie bey Gastr. quercus; fie geht nehmlid vom Innenrande ziemlich gerade und macht erft auf der vierten Ader (vom Vorderrand aus gerechnet) die Biegung nad) innen; fie ift gegen den Vorderrand hin dem weißen Mittelpunct näher al3 der Flügelſpitze. Die Hinterflügel von der Wurzel aus auf 3 der Flaͤche in der Färbung der G. quercus fem., auf dem Außendrittel heller. Ä Freyers Bild der G. spartii fem. (Neue Beytr. I. t 26) weicht in der Geftalt der Querlinie der WVorderflügel und in der Färbung gar fehr ab; jene ift Sförmig gebogen, ſtatt winf- lig zu ſeyn, und diefe ift viel zu hell und grau, und auf der Unterfeite zu dunkel, — Boisduvals Abbildung (Icones II. pl. 66. fig. 2.) ift zu groß, zu dunkel und an Kopf und Kra⸗ gen gelb ſtatt mit dem Thorax gleich gefaͤrbt. Es ſcheint daher, als ob dieſe Art in der Färbung und Größe ſich nicht zanz gleich bleibt. ; Obgleich der Schmetterling am Tage feines Auskriechens ge= tödtet wurde, blieb er doch fehr lange friſch und weich und war am 6. Septbr. noch nicht ganz troden. Im Wirthshaufe zu Macerata hatte ich gegen Abend das gegen Hof und Garten 423 gerichtete Fenſter offen gelaffen. Als ich nad, einiger ‚Zeit wies der ins Zimmer trat, faß auf meinem Hute ganz ruhig ein unzweifelbaftes Männchen von -Gastrop. trifolii; diefer Hut fand auf meinem Koffer, und in dem Koffer befand fich die Schachtel mit dem todten Schmetterling. Unmöglich Konnte diefes Männchen durch Zufall hereingefommen feyn und gerade bier feinen .Plas genommen haben; die Witterung des unbe> gatteten Meibchens hatte es bereingelodt. Aber welche Stärke der Ausdünftung eines ſchon fo lange todten, faft trodnen Tieres, und welche Feinheit des Geruchs des Männcheng! Dabey ließ fi) aber doc das Männchen täufchen; denn das Weibchen gehörte nicht zu feiner Art und lodte es dennoch) herbey. Da e8 in feiner andern Abficht gefommen war, als um fich zu begatten, fo hielt ich für ausgemadht, daß beide Falter zu einerley Art gehörten, und daß mein Gocon von feiner andern als von einer G. trifolii-raupe verfertigt worden war. Erft meine jegige Unterfuchung zeigte mir, daß es Schmetter— linge von zwey verfchiedenen Arten find, und daß man alfo ſelbſt bey folchen Vorgängen, die man mit zu den ficherften Art Eennzeichen vechnet, die größte Vorficht anzuwenden habe, Daß aber mein Meffiner Schmetterling nicht zu G. trifolü gehören kann, lehren zunaͤchſt die Kühler. Die Zähne derielben find nebmlich länger und fchlanfer bey jener Art als bey G. trifolii dem. Auferdem ift die Färbung beider verfchieden, und zwar bey meiner G. spartii fo, wie ich oben angab; ferner ift ben diefer die Querlinie auf der. Oberſeite der Worderflügel ganz anders gebogen und vom Hinterrande viel weiter getrennt. Auf der Unterfeite zieht faſt eine belle Örenzlinie zwifchen dem dun— Eiern Wurzelfelde und dem hellen Hintertheil, der ganzen Fluͤ— geiflähe. — Das Männchen von Gastr. trifolii ift fo kennt— lich, wenigftens von G. spartii und quercus fo verfchieden, daß ich nichts weiter anzuführen habe, um den Verdacht einer Vers wechslung von meiner Seite zu entfernen. Ohne Zweifel war durch den Tod die Austrodnung und die Vermifchung mit Aus: dünftungen anderer Schmetterlinge, die in derfelben Schachtel und andern Behältern ftedten, die Witterung der Gastr. spar- ti fem. fo verändert worden, daß dag Männchen der G. tri- folii fie für die eines Weibchens feiner Art annehmen mußte ; denn die Gaſtropachen gehören, fo viel man meiß, nicht zu den fonderbaren Schmetterlingen, denen es ziemlich gleichgültig ift, ob fie ſich mit einem Weibchen ihrer eignen oder einer nahe verwandten Art begatten, 88. (3.) Pityocanıpa. Die Raupennefter diefer Art waren auf der balmatifchen Inſel Lagofta ziemlich häufig auf einer Pinus mit binnen Nadeln ‚(maritima?), und da fie nicht felten die Größe eines Kinder: Eopfes hatten und an den Enden der Aeſte faßen, fo konnte ih fie fhon weit von der See aus erfennen, Sie befanden fih meift in 2—3faher Mannshöhe, fo daß fie nicht ohne Mühe zu erreichen waren, und oft zu 5—6 an einem Baume. Sn der Zeit vom 8 — 12. Januar fah ich die Raupen nur im verfchloffenen Nefte, in welchem fie ſich in einer anfehnlich hohen Temperatur befanden. In vielen Neftern traf ich die Maden einer Tachina, die eben aus den Raupen Erochen, und in den Meftern, welche die ausgewachfenften Raupen enthielten, gab e8 fchon Fliegen-Puppen, gewöhnlich zwifchen den Fäden der Neft- wände. Nur ven diefen nahm ich mit, um die Sliegen Eennen zu leınen; die Naupen hoffte ich in Stalien wieder zu finden, eine Hoffnung, in der ich mich taufchte. Obgleich ich die Nefter 424 ohne alle Vorficht zerriß und die Naupen betaftete, fühlte ich doch nicht die geringfte Beſchwerde, die diefe Art von Raupen fo gewöhnlich veranlaßt. 89. (4.) Gastrop. Spee. Auf dem Kamme der Catena di Peloro, 1— 14- Meile von Meffina, fand ich am 5. April an dem dort Fümmerlic twachfenden, von Ziegen und Schafen verbiffenen Cistus sal- viaefolius zwey Mefter fehr junger Naupen eines hierher ge— hörigen Spinner. Neustria ſchien e8 mir nicht zu ſeyn, obs gleich einige Aehnlich£eit nicht zu verfennen war. Da ich nicht mehr in diefe Gegend kam, fah ich die Naupen nicht wieder. Cossus. Zeuzera. Harpyia. Notodonta. Aus diefen Gattungen ift mir Eeine Art vorgefommen. Bey Cofta finden ſich als neapolitanifh: Coss. liguiperda, pan- therinus (nicht gemein im July); Zeuzera aesculi in zwey Generationen [?], deren zwente als Puppe das nüchfte Fruͤh— jahr erwartet); Harpyia fagi ( die Raupe im July an Kaſta— nien bey Gamaldoli); Dieranura erminea (haufig in Piedi- monte d’Alife, au) um Neapel), vinula (häufig in Terra di Lavoro, felten in Apulien). Won Notodonta bat er gar feine Art. As corfifch Eennt Rambur: Coss. ligniperda, Harpyia fagi, Uropus ulmi, Dieranura vinula, Notodonta ziczac, trepida, palpina. Pygaera. Gofta hat 2 Arten: anachoreta (in Galabrien felten) und bucephala (nicht felten); Rambur kennt feine einzige, Ich felbft fand: 90. (1.) bucephala. Var. b) alarum anteriorum maenla apicali introrsus con- vexiore; posterioribus subtus sine striga «&) abdominis lateribus immaeulatis. ß) abdomine utrimque serie macularum fusceseen- tium instrueto. Un einer jungen Eiche (Quercus pubescens) am Sübdabhange des Gaftellaccioberges bey Meffina Elopfte ih am 22. Sum eine Brut Naupen ab, die noch nicht die letzte Hautung angetreten hatten, und die mir wenig Abweichendes von unferer Bucephala zu haben fchienen. Sch fütterte fie auf, wobey ich ihr fehnelles Wachsthum bemunderte. Zur Berwandlung legten fie ſich ohne Geſpinnſt unter ihre dirres Futter, und am 2. Auquſt hatte ich ſchon 5 Puppen; am 5. waren alle verpuppt. Da ich nichts andres erwartete, als daß die Schmetterlinge erſt im nächften Frühjahr auskommen würden, fo, widelte ich jede Puppe einzeln forgfältig in ein leinenes Laͤppchen, und ftedte alle zufammen in eine Schachtel. Ohne daß ih es ahnte, Erochen faft alle bis zum 11. Septbr. aus, und die legten drey, ein Männchen und zwey Meibchen, erfchienen mir in Zrieft am 12. und 13. Septbr. Sene hatten in ihrem engen Behältniß fich nicht aus- bilden koͤnnen und hatten ſich die Schuppen fo. vollftändig ab⸗ gerieben, daß ich nicht erkennen Eonnte, ob fie zu Bucephala oder zu Bucephaloides gehörten. Die 3 vollftändig entivicel- ten Falter bilden eine Annäherung an Bucephaloides, gehören aber beftimmt zu Bucephala. Die Vorderflügel find nicht fo gefpist wie bey Bucephaloides, * 425 fondern> haben bie Geftalt unferer nordifchen Art. Der gelbe Vorderflügelfled hat nicht den zweiten Aft der Mebianaber zur unteren Begrenzung, fondern reicht nur mit einer dunfelgelben, gerundeten Ede über den dritten Aft der Medianader hinüber wie bey Bucephala; einwaͤrts bleibt er von dem eiförmigen Fleck der Querader viel weiter entfernt, und diefer felbft ift beträchtlich Eleiner. Bon unferer nördlichen Bucephala unterfcheibet der Meffiniz ſche fich folgendermaßen: der gelbe Vorderfluͤgelfleck reicht etwas weiter einwärtd und wird von einer concaveren Doppellinie begrenzt; fein längfter Durchmeffer, der dort aus der Fluͤgel— fpige bis an den Eintrittspunct der von der Querader herkom— menden Ader reicht, geht hier bis an den Eintritt des davorlie= genden Subcoftaladeraftes. Der Querabderflec ift großer, oval, mit dunklem Kern. Auf der Unterfeite dev Hinterflügel fehlt die roftbraune Querlinie gänzlih, und nur am Worderrande finden ſich über der Querader einige rothbraune Schuͤppchen. Auf der Unterfeite der Vorderflügel ift das Männchen ungefledt; die Weibchen haben aber einen voftbraunen Wifch, der den Raum zwifchen den Medianaderäften einnimmt und den Hinterrand nicht erreicht. Der Hinterleib hat beim Männchen und einem Weibchen gar Eeine Geitenflede, alfo wie bei Bucephlaoides; das zweite Weibchen hat fie ſehr deutlih, wenn auch nicht fo groß wie unfere nordiſche Bucephala. Ein ziemlich abgeflogenes Männchen, das ich beim Agnanofee am 19. Auguft von Eichen Elopfte, hat den Fleck der Flügel: fpie einwärts mehr abgerundet, alfo der gewöhnlichen Geftalt ſehr nahe; die roſtbraune Doppellinie in der Nähe der Fluͤ— gelbafis ift faft gerade; die Hinterflügel haben auf der Unterfeite wirklich eine, wenn auch dünne und nur bis zur Flügelbälfte teihende Querlinie, die auf der Oberfeite ein wenig durchfcheint; der Hinterleib bat eine Neihe kleiner, braunlicher Flecke auf jeder Seite. Liparis. Aus diefem Genus und Orgyia hat Cofta nur 3 Arten: 1) morio (am Fuße des Matefe), 2) auriflua (im Gala: brien, Molife ufw.), 3) antiqua (nicht gemein, in Calabr. ult., am Afpromonte, fliegt im July). Lip. dispar hat er alfo um Neapel nicht gefunden! — In Corfica Eommen vor nad) Rambur: Lip. chrysorrhoea, dispar, monacha et Orgyia rupestris. Ih traf in Sicilien gar Feine Art, um Neapel aber die folgende: 91. (1.) dispar. Das Männden ſchwaͤrmte nicht felten in den Gehölzen um die Sibyllengrotte bey Bajae und in den Eichen- und Gaftanien- wäldern bey Camaldoli im Auguft. “Ein mitgebrachtes Paar ift Eleiner als diefe Art für gewöhnlich bey uns ift; dem Meibchen fehlen die braunlichen Querlinien der Vorderflügel bissauf wenige Spuren. Psyche. Die Neapolitanifche Fauna enthält 3 Arten: 1) muscella (nicht felten im April, Mah und Juny auf Ealten und gebirgi- gen Stellen z.B. dem Afpromonte), 2) pulla (in Calabria ulteriore im: Sup [!] und Zerracina), 3) Psycodella [1] nov. sp. alis albo griseoque micantibus hyalinis, corpore einerascente — verwandt mit Muscella, Eleiner; die Flügel nadter, grauweiß und durchfichtig mit Seidenglanz; Körper mittelmäfig mit, weißlicher oder faſt aſchgrauer Behaarung. Terra d'Otranto. — In Corſica find Rambur Ps,apifor- Iſis 1817. Heft 6. — — 426 mis, graminella und zwey Arten, die er nicht ſicher zu benennen wußte. Diefes gewiß ſehr artenreiche‘ Genus muß im Süden noch eine anfehnliche Zahl von Arten enthalten. Sch beobachtete folgende: 92. (1.) muscella. Ein fhönes Männden fand ich am 14. April zufällig im Graſe im Gebirge bey Meſſina. Sch erkenne diefe Art viel beffer aus der guten Huͤbnerſchrn Abbildung als aus Ochfen= heimers Beſchreibung. Ein ſchwarzer Saum der Flügel ift nicht vorhanden, fondern nur die Franzen find ſchwarz. Die nur mit Haaren fehr meitläufig bekleidete Fläche zeigt von der Baſis her einen weißlichen Reifihimmer. Sehr gut zeigt Huͤb— nerg Abbildung die Haare am Ende des Hinterleibs in zwey feitlihe Buͤſchel verlängert. Uebrigens find. die Flügeladern fo, wie Dchfenb. angiebt, von denen der Ps. plumifera verſchieden. Hübners Plumistrella ift viel zu ſchwarz, als daß fie Ps. muscella ſeyn £önnte. 93. (2.) apiformis. Boisduval Snder ©. 80. Die Eremplare mit brandrothen Hinterleibshanren bilden wirk— lich nur eine Art mit den ſchwarzhaarigen; ſie verbinden ſich durch Uebergänge und ftimmen im Uebrigen. völlig uͤberein namentlich auch darinn, daß die 3. und die 4. Rängsader (von der Flügelfpige aus gerechnet) fih zu einer Eurzgeftielten Gabel vereinigen. Auf dem Vorderruͤcken find bie Haare, bald mehr roſtgelblich, wie die Haare vor der Flügelwurzel, bald mher ſchwaͤrzlich. Die längften Haare befinden ſich an den legten Hinterleibsringen. Der Hinterleib hat auf der Ruͤckenmitte eine vollſtaͤndige Neihe glänzend ſchwarzer Dreiede, die mit ihren Spisen die Hinterränder der Ringe nicht erreichen und auf den Vorderraͤndern ruhen, an welchen fie ſich ſchmal nad) beiden Seiten hin verlängern. Bey geflogenen Eremplaren legen fic) die Haare darüber, fo daß nur die Flecke der vorderften Ringe großtentheils durchfcheinen. Das Weibchen, das ich in mehrern feifhen Eremplaren un: terfuchte, ift madenförmig, aus einer fehr zarten gelbmweißlichen ausgefpannten Haut beftehend. Am fefteren Thorax find die drey Segmente deutlich zu unterfcheiden, glänzend braungelb, nach vorn dunkler; auch das erfte Hinterleibfegment ift obenauf etwas braungelblich gefärbt. Der Kopf ift am dunfelften braun, oberwärts vom Halfe gar nicht gefchieden, und. hat Eeine unter: fheidbaren Theile, fondern nur mehrere Vertiefungen um das dunkle, gefhloffene Maul; diefes verdedt das erfte Paar Füße, welches Eleiner ift als die zwey folgenden Paare. und mie. diefe als Eleine, fpite, ungegliederte Wärzchen durch einen Drud her— vortritt. (Un mehrern Exemplaren. waren die 3 Paar Bruft: füße ganz deutlich.) Der After, der. ohne erfennbare Genitalien durch) einen Druck heraustritt, ift auf dem NHinterrande des vor— hergehenden Segments mit einem Ninge Eraufer, braungelblicher Haare umgeben; dieſer Haar: Ring ift am Bauche breiter und in der Mitte fhmal unterbrochen; dag vorhergehende Segment hat am Bauche auch einen, jedoch ſchmaͤlern Haarffteif, und nicht felten ift auch das dritte Segment vor. dem After am Hinterrande behaart. Die Raupen fand, ich beh Meffina auf. der den Haven bifden- den Halbinfel. Hier giebt es eine etwas; vertiefte, im Winter feuchte Stelle ‚die fehr dicht mit Juncus acutus bewachfen ift. In den Binfenbüfchen, in welche das mweidende Vieh wegen der Darf: 427 ftachelfpigigen Halme nicht eindringen kann, hat diefe Raupe ihren ungefährdeten Aufenthalt; ohne diefe Binſe würde fie wahrfcheinlich zertreten und ausgerottet. Sie frißt das zarte in den Binfenbüfhen wachſende Gras, und damit fütterte ich fie; wahrfcheinlich frißt fie andere Gewaͤchſe noch lieber, da ich fie mit dem Grafe nicht auffüttern Eonnte. Am 24, Februar war fie hier in Menge, an den Binfenhalmen höher hinaufgeftiegen oder auch tief unten, in fehr verfchiedenem Alter, ine hatte fhon an dieſem Zage ihre Gehäufe überfponnen und fih an 3 zufammenge;ogene Halme mit Süden befeftigt; eine Raupe ſah ich, die eben damit befchäftigt war. Sc fammelte eine Menge Raupen, und bemwahrte fie in einer geräumigen Schade tel; aber fie ftiegen alle in die Höhe, Erohen am Dedel herum und flörten einander. Manche fhienen einen Anfang, fi mit Gefpinnft zu befleiden, gemacht zu haben; aber gegen das im Freien gefundene war es fehr unbedeutend. Sie ftarben mir faft alle, wohl aus Hunger und Mangel an Feuchtigkeit und Licht, weßhalb ich den Neft ausſetzte. Am 11. März fammelte ich ſolche Gefpinnfte, die fich überfponnen und befeftigt hatten. Die Zahl der Gehäufe hatte aber fehr abgenommen; vieleicht befanden ficy die meiften tief in den Binſenbuͤſchen, in welche nur von der Seite her einzudringen möglic war. Die ange: fponnenen waren alle ziemlic oben an den Halmen und frei in der Luft. Zwey Raupen hatten ihre abgeftreiften Bälge ſchon herausgefhoben. Von diefen zwei Raupen unterfuchte ih am 13. März die eine; fie war noch unverwandelt und hatte ſich mit dem Kopfe gegen das Afterende des Sades gekehrt und ſich mit Fäden umgeben. Die herausgefcyobene Haut war alfo von der vorigen Häutung, nicht von der der Verpuppung un— mittelbar vorhergehenden (Vgl. Iſis 1840. ©. 214 Psyche ealvella). Bon diefen Raupen Erochen mir erft vom 9. May an Schmetterlinge in Syracus aus. Die Puppe hatte fic dabey wie gewöhnlich weit aus dem Sade hervorgedrängt. Aber bie große Mehrzahl der Männchen ftarb in den Puppen. Keßtere drängten fich nehmlidy ganz aus den Gehäufen, fielen auf den Boden nnd blieben dort ungeöffnet liegen, daß die Schmetter= linge vertrodneten. Am 28. May unterfuchte ich alle meine Gehäufe und fand, daß die Raupen in den mit Gewebe über: zogenen ſich alle mit einer einzigen Ausnahme verpuppt hatten, und daß die herausgefallenen Puppen bis auf zwey todt waren. Die zwey Schmetterlinge befreite ih aus ihren Gefängniffen durdy vorfichtiges Ablöfen der Puppendeden; aber fie bildeten ihre Flügel nicht aus. Zugleich unterfuchte ich die weiblichen Gehäufe, die — wohl wie bey allen Psychen? — daran Eenntlid) waren, daß Feine abgeftreifte Daut heraus: hing. Die weiblihe Puppe hat zwifchen ſich und der abge: ftreiften Haut eine Menge fchneeweißer, lockerer Seide liegen. Ih bemerkte, daß bey allen weiblichen Puppen die abge: ſtreifte Haut viel größer und ftärker ift als bey der männlichen. Da bey jenen feine Haut heraushängt, die innen liegende aber dicker ift als bey den männlichen, fo füge ich zu den 18401. c. ©. 214. 215 aufgeftellten und bisher unbeantiworteten und wahr: ſcheinlich gar nicht berüdfichtigten Fragen eine neue: häutet fih die weiblihe Psyche etwa einmal weniger als die männlihe? Die Psychen find fo räthfelhafte Thiere, daß fie mehr verdienen als die bloße Auffpürung neuer Species. Die weibliche Made ift leicht aus der Puppenfchale herauszu— ſchaͤlen; letztere war beh allen unverfehrt, auch bey den todten und vollftändig ausgebildeten Maden, bloß eine war am Thorar offen, wie geplast, 428 Die ausgefrohenen Männdyen faßen fill an ihrem Gehäufe oder an den Scyattenwänden. Ben Spyracus, wo ich jedoch feine Gehäufe fand, fcheint die Psyche auch nicht felten zu feyn. Auf den Höhen des alten Syracus, ferner auf der Halbinfel Magnifi, dann auch jenfeits des Anapo beim Jupiter: tempel traf id) Männchen an, Hatte ich mid) gebuͤckt, um ein gefangenes Inſect aufzufteden oder zu befehen, fo umſchwaͤrmte mich nicht felten ein Männchen, ohne daß ich wußte, wo eg mit einem Male hergefommen war, und entfernte fich auch ges wohnlich nicht, wenn ich mehrmald mit der, Fangfchere danach fhnappte. Es fah mit feinen gelblichen Ruͤckenhaaren einer Hummel oder Biene fehr ahnlich (wodurd Rossi wohl zu feiner Benennung Apiformis veranlaßt wurde), war aber fogleich daran zu erkennen, daß es im Schwärmen Eeinen Ton hören lief. Am 26. April fing ih 5 Männchen auf den. Höhen von Epipolae, von denen nur eins rothe Hinterleibshnare befißt. Es ift demnach die fhwarzhaarige Varietät, von welher Ochfen= hbeimer 2, ©. 177 fpricht, nicht fo gar felten. ' Das Naupengehäufe hat die größte Aehnlicyfeit mit dem der Psyche atra Freyer ; es ift mit gefreuzten, dürten Grashalm— ftüden von 4—6 Linien Lange bedeckt; das kahle Afterende ift weniger lang. Nach dem Anheften zur Verwandlung überzieht die Raupe ihre Wohnung mit weniger dichtem und. weißerem Seidengewebe, durch welches hindurdy die Stengeliven fehr gut gefehen werden, während e$ bey Ps. atra fo dicht ift, dag nur die Eden der Stengelhen hervorftehen. Eine Befhreibung der Raupe habe ich leider nicht verfertigt. Die männliche Puppe ift fehr budelig, mit: ſtark hervor: tretenden Fühlerfcheiden und gegen den Bauch gebogenem, zwey— fpisigem Afterende; auf dem Thorax und Kopf etwas glänzend, gelbbraun. Das dritte Paar der Füße ragt ein wenig i.ber die Flügelfcheiden hervor, und die 3—4 dahinter folgenden Ninge baben in der Mitte des Bauchs einen Dreieck. LKuftlöcher deutlich. N Die weiblihe Puppe ift länglich oval, nad) hinten dicker, mit fehr veducirter Kopf» und Zhoracalparthie und großen und deutlich gefonderten Hinterleibsfegmenten; fie ift braungelb, am Hinterrande des 2—6. Hinterleibsfegments ſchwarz, alfo mit 5 ſchwarzen Gürteln verfehen. Die. Zeit der Puppenruhe feheint über 5—6 Moden zu dauern. Boisduval giebt ald Flugzeit den July an, was gewiß ein Irrthum ift. — An denfelben Binfen, wo id) meine Raupen im Frühjahr gefammelt hatte, traf ih am 3. Auguft die jungen Raupen wieder an; fie hingen, mit Gehäufen von böchftens 4" Länge, ftellenweife häufig an den Binfenhalmen. 94. (3.) Psyche Spec. Unter den Raupen der Psyche apiformis fand ih am 24. Februar bey Meffina einige, die ihre Gehäufe mit breiten Blateftücen befleidet hatten. Sie gehörten wohl ohne Zweifel einer andern Art an. 95. (4.) Psyche Spec. In dem Hohlmwege jenfeits des Anapo, wo ich die meiften Ses. tineiformis fing, frochen auf der Sonnenfeite zwifchen den mit Schneden überzogenen duͤrren Schäften des Aspho- delus ramosus nicht felten Psyche-Raupen, die ihre Saͤcke nur und reichlid mit Stüdichen von weißen Helixſchalen beflei- det hatten. Sie waren in ziemlich fchneller Bewegung, wozu fie wohl die Sonnenhige antrieb. Ich feste, da fie ziemlich gtoß waren, ein Dugend auf einen Zeller, auf welchem ich 429 Pflanzen von Samolus Valerandi, Chlora perfoliata et Alisma damasonium in fehr angefeuchteter Erde ftehen hatte, Sie liefen fih die Blätter, vorzüglich von Samolus, ſehr gut ſchmecken, und es wäre bey längerem Aufenthalt in Syracus wohl möglicy gemefen, fie zur Verpuppung zu bringen. So lange ihr Futter friſch und reichlich war, entfernten fie ſich nicht ; erft fpäter verlorenfie ſich. Die Side find ſehr geftredt Eegelförmig, zunaͤchſt mit Schmug und £leinen Pflanzentheilchen befleidet; am Vordertheil find etwa in Lder ganzen Länge die Pflanzentheile reichlich aufgeheftet, darunter auch mehrere blattförmige Stüde; auf den folgenden drey Fünfteln kommen die Schnedenfchalenftüde, die meiftens mit der converen Seite angeflebt find und ihre glän= zende, weiße Seite auswärts kehren; fie fißen zwar ſehr feft, werden aber doch bisweilen beym Kriechen abgeftreift. 96. (5.) Psyche sp. Zwey Side, die ganz denen der Ps. nitidella ähnlich fehen, fand ich bey Neapel in Eichen= und Gaftaniengehölz; ich weiß nicht mehr genau, ob an Baumftämmen. Auf der dalmatifchen Snfel Lagofta ſah ih, wie ich mich mit Sicherheit erinnere, mehrere hier und da an den Stämmen von Quercus ilex. Lithosia. Bey Cofta find folgende Arten aufgeführt: 1) quadra 2) caniola (etwas felten). 3) complanata [complana] (auf der Majella und dem Gran Saffo im Aug.). 4) aureola (im April zwey Eremplare bey Avellino gefunden, mo weder Pinus abies, noch silvestris, wohl aber P. pinea waͤchſt). 5) bella [pulchra] (häufig). 6) aneilla (im May und Suny nicht felten; Terra di Lavoro, Prineipato eit., um Neapel häufiger). 7) punetata (auf der Majella und dem Gran Saffo im Auguft). Die corfifhen Arten find nah Rambur: 1) bifasciata Ramb. 2) pulchra. 3) rufeola Ramdb. 4) luteola. 5) caniola. 6) muscerda. 7) punctata. A) Naclia In diefem Genus bat dag Weibchen aufer einem fehr ver: dickten Hinterleibe Eleinere, anders befchuppte Hinterflügel und feinere Fühler. Ben der Unterfcheidung der Arten find wegen des großen Unterfchieds im Umfange der Hinterflügel beider Gefhlehter nur Männchen mit Männchen, und Weibchen mit Meibchen zu vergleichen. 97. (1.) Ancilla. Das Männchen hat, verglichen mit andern Naclien, breitere, weniger gefpiste WVorderflügel, auf denen ftets nur 3 durchſchei— nende Flecke hinter der Querader fihtbar find, indem der Fleck unter der Bafis des erſten Aftes der Medianader fih nie aus— . bildet. Die Hinterflügel find viel größer als ben N. Punctata: und Famula und an ber Spige abge-undet; der Raum um bie Medianader ift duchfcheinig, der Innenrand breit geld. Wie beym Weibchen ift der ganze Bauch bräunlih, in der Farbe der Vorderflügel, und mit fcharf ausgedrüdtem Seitenrande, Das Meibchen hat die Vorderflügel etwas geftrediter als das Männchen, aber ben weitem meniger geftredt, und folglich brei— ter als die zwey andern Arten. Die durchſichtigen Flecke find wie beim Männchen, aber größer, und zwifchen den 3 normalen ift oft noch ein vierter. Der Fleck unter dem erften Aſte der Medianader ift verlofchen vorhanden, Die Hinterflügel haben gleichfalls einen größern Umfang und eine gerundeter Spige als 430 die zwey naͤchſten Arten; ſie find. befchuppt, und wenigftens der Stamm ber Medianader, oft auch ihre Aefte und bisweilen die Mittelzelle find braun. Auf der Unterfeite find die Adern ver— loſchen; die Querader trägt aber einen ftärkern Fled, der mit dem ſchmalen hellen, braunlihen Vorderrande zufammenhängt. Der Hinterrand iſt breit wie bey N. famula. Die Grundfarbe und. die Hinterleibspuncte der N. ancilla find gewöhnlich bläffer als bey N. famula, viel bläffer als bey N. punctata, Ein Männchen, nicht ganz fo groß wie gewöhnlich, fing ich am 11. Auguft in dem Kaftaniengehölz, das den Eingang der Sibyliinifchen Höhle bey Bajae umgibt. Seine durchſichtigen Puncte auf den Vorderflügeln find auf: der Unterfeite faft eins farbig braͤunlich, an der Bafis und dem Innenrande gelblich, in der Mitte etwas: durchfcheinend, ohne daß die Zeichnung des Weibchens, wie gewöhnlich, verloſchen fichtbar würde. — Ein Meibchen fing ich am 19. Auguſt beim Agnanofee im Eichen - und. Kaftaniengebölz; es ift ſehr Elein, ‚auf den Vorderflügeln mit den 4 eine Reihe bildenden Fledchen in auffallender Kleins beit, auf den Hinterflügeln braunadrig und mit braungrauer Mittelzelle, an welche fich der braune Vorderrand anſchließt. 98. (2.) Famula. R Freyer Neuere Beitr. 2, ©, 143. Taf. 183. Fig. 2. 3. Daß diefe Art nicht Warietät von N. ancilla fein £ann, lehrt vorzüglich die Kleinheit und fpige Geftalt der Hinterflügel ; nach diefer gehört fie näher zu N. punctata, und es ſcheint mir möglich, daß beide in eine Art zufammenfallen. Die Unterſchiede, die ich zwifchen den beiden. Arten auffinde, find folgende: N. punctata mas, — 1) Obergefiht über dem Munde und am Geitencande dottergelb. 2) Schildchen einfarbig dotter— gelb. 3) Rüdenfhild und Vorderflügel dunkler braun. 4) Auf den: letztern iſt der Doppelfleck zu einem einzigen, hinten fehr ſchwach ausgerandeten Fleck verwachſen. 5) Hinterfluͤgel mit weit ſchmaͤlerem, ſchaͤrferem und dunklerem Hinterrande und daher größerem und ſchärfer begraͤnztem durchſichtigen Mittel- felde und mit! feinem braunen Strich. auf der Querader; Aeſte der Medianader faft glasartig. 6) Auf der Unterfeite zeigt fich am: Vorderrande ein fehr breiter, gelber Raum zwifchen dem braunen Querſtrich und der. braunen Fluͤgelſpitze. 7) Das erfte Hinterleibsfegment auf dem Rüden ſchwatz. 8) Hinterleibs- ruͤcken mit einer tiefſchwarzen Punctreihe auf der Mitte; Bauch mit zwey Reihen tieffchwarzer Puncte, N. famula mas. — 1) Obergefiht braun oder nach dem Abfliegen wenigftens einfarbig Iehmiggelbbraun. 2) Schildchen mit hellbraunem, großem Fleck an der Mitte des Worderrandes, 3) Rüdenfhild und Worderflügel wenig dunkler als bey N. ancilla. 4) Doppelfled der Worderflügel, hinten und vorn tief ausgerandet, immer als zwey Flecke erfheinend. 5) Hinterflügel mit breitem, gelbbraunem SHinterrande, der fich einwaͤrts lichtet und daher dag durchſichtige, eingeſchraͤnkte Mittelfeid nicht. fharf begrenzt; auf der Querader ein dicker, gelbbrauner Fleck; auch die Adern gebräunt. 6) Auf der Unterfeite ift zwiſchen dem Fed der Querader, welcher mit: dem braunen Vorderrande zufammenhängt, und der braunen Slügelfpise ein viel ſchmaͤlerer Zwifchenraum. 7) Das erſte Hinterleibsfegment hat einen fhwarjbraunen Mittelpunct; die Punctreibe auf der Rüden: mitte braun; der Bauch unpunftirt oder mit 2 Neihen ſchwar— zer Puͤnctchen. A431 u Das Weibchen der N. punctata unterfcheibet ſich fol- gendermaßen von feinem Männden: es ift meiſtens größer; Rücken und Vorderflügel dunkler, Stirn einfarbig braun. Vor— derflügel mit größern und fchärfern Flecken; Hinterflügel kleiner, ſpitzer nur längs der Mittelader ſchwach durchfcheinend, dafür im Mittelfelde gelb; auf der Querader ein großer Fleck. Hinz terleib auf dem Nüden mit einer Neihe großer, tiefſchwarzer Flecke; das erfte Glied ift nicht immer ganz ſchwarz, fondern auc) feitiwärts mit gelben Schuppen beftreut. Bauch mit 2 Reis ben großer, tiefſchwarzer Flecke, die nicht felten paarweife zu breiten Querſtreifen zufammenfließen. Mein einzeineg Weibchen von N. famula unterfcheidet fi von N. punetata fem. 1) durch größere Breite der Vor: derflügel in der Gegend des Hinterwinfels und einen comveren Hinterrand. 2) durch die Geſtalt des Fledes vor der Mitte de3 Innenrandes; bey N. punetata ift er gerundet, bey N, famula unregelmäßig edig und größer, (Die Flecke der N. punctata find nicht immer klar und weiß, wie Sreyer meint, fondern auch gelblich, und der an der Innenrandmitte ift bis: weilen auf der Unterfeite heil dottergelb). 3) der Hinterleib hat eine verloſchene Neihe brauner Fleckchen auf dem Rüden, und auf dem Bauche gar feine. Außerdem gelten von den beim Männchen angeführten DVerfchiedenheiten 2, 3, 4, 5 (mit der Abweichung, daß die Adern nicht gebrüunt find, und daß auf der Unterfeite die Wurzelhälfte der Mittelzelle gebräunt ift) und 6, N. punctata, von Loͤw auf den griechifchen Inſeln und in Kleinafien gefunden, ift mir nicht vorgefommen. Coſta führt fie als neapolitanifch an. Dagegen fing id N. famula, die Gofta nicht Eennt, jedoh nur in einzelnen Exemplaren an ver: fchiedenen Stellen Stalins: 2 Männchen bey Syracus aus Piftaciengefträuh am 27. May und 8. Juny; zwey andere füdlih von Syracus am Bache Caffibile aus Dieandergefträudh. Ein fehon ziemlich verflogenes Weibchen fing ih am 17. Suny und am 27. May an Spartium junceum auf Lava bey Catania, und ein ſehr fchlechtes Männchen bey Sorrent auf dem Telegraphenberge aus Piftaciengeftrauh am 8. Auguft. Diefe Urt unterfcheidet fih demnach von N. ancilla auch ſchon durch den frühern Eintritt ihrer Flugzeit. Freyers Abbildung ift in der Geftalt der Hinterflügel gar nicht genau; diefe find in Fig. 3 viel zu groß und in Fig. 2 und 3 zu breit und ftumpf. Er fiheint mir zwey Maͤnnchen abgebildet (denn Fig. 7, die nach der Kleinheit der Hinterflügel am erften das Weibchen darftellt, hat einen völlig männlichen Hinterleib) und den Gefchlechtsunterfchied nur in den Sleden der Vorderflügel gefucht zu haben. In Fig. 2 fehlt der Fleck gegen die Fluͤgelſpitze, und der an der Innenrandmitte iſt gerundet. B) Lithosia. 99, (3.) caniola. Ein einziges, mohlerhaltenes Weibchen fing ih am Bache Cafſibile in Dleander= und Brombeergefträuh am 12. Juny. Dchfenheimers Beſchreibung läßt diefe Art erkennen. Meinem Cremplare zufolge muß aber hinzugefügt werden, daß die Hinterflügel ein fehr verdünntes Hellgrau zur Grundfarbe haben, das gegen den Vorderrand fich etwas verdunfelt. Ihr Vorderrand ift auf beiden Seiten fehr fein helldottergelb; der Vorderrand der Worderflügel bildet auf dev Oberfeite eine etwas dunkler gelbe, feine Linie, auf der Unterfeite eine bläffere, breitere 432 und gegen den Vorderwinkel erweiterte Linie. Kopf und Kra— gen find blaßdottergelb, forwie die Schenkel und Schienen; nur die Vorderbeine und die Schienen dev Mittelbeine find. einwärte fowie die ganzen Füße grau. Euprepia. Die von Gofta unter Chelonia und Callimorpha aufge: führten Arten find: 1) Hebe (häufig in Terra d'Otranto ſchon im April; nördlicher Friecht fie erft im May und Sun aus; auch in den Abruzzen). 2) villiea (haufig im May und Suny). 3) menthastri (nicht fehr haufig; auf den Bergen noh im July). 4) fuliginosa. 5) pudica (nur in 2 Eremplaren in Lecce gefunden im Septbr. und Dctbr.) 6) candida (nicht ſehr gewöhnlib; in Moliſe wurde fie weniger felten gefunden, im July). 7) grammica (häufig. Var. a. alis postieis nigris. Ö. al. post. fascia terminali maculaque media Junata nigris; beide in Calabria ult. im Sum. ec. alis ant. vix nigro striatis in margine postico [doch wohl das Weib. ?) in Zerra d'Otranto. 8) dominula- (nicht gemein: Calabria ult., Abruzzen im Suny und Sulp). 9) jacobaeae (auf dem Matefe und am See von Tufaro). Die corfifhen Arten find nah Rambur: 1) Lith. jacobaeae. 2) Callimorpha hera. 3) Chelon. villica. 4) pudica. 5) caja. 6)fuliginosa. 7) menthastri. 8) lubricipeda. 9) Trichosoma corsieum Ramb. 100. (1.) pulchra. Bey Neapel am 11. und 20. Auguft zwey Männchen; das letztere fehr ſchoͤn; das erftere fing ih am Fuße des Monte nuovo bey Bajae auf Blüthen von Daphne gnidium. Ber Trieft flog ein Eremplar zwifchen lichtem Gehölz am 14. Septbr: Diefe Urt hat mit einigen erotifchen Arten z. B. Eupr. ornatrix Lin. eine in der Hauptſache Übereinftimmende Körper: zeichnung; die Ochfenheimer nur ganz oberflächlich angeges ben bat, weßhalb ich fie genauer mittheile. Endglied der Taſter menigftens auswendig ſchwarz; Untergeficht dicht über den Zaftern am vordern Augenrande mit einem ſchwarzen Fed. Jede Kra⸗ genhälfte hat einen fchwarzen led, der aber auch bisweilen ganz fehlt; am hintern Endpuncte ihrer Naht liegt auf dem Ruͤckenſchilde ein ſchwarzer Querfled, dem in der Mitte des Nüdens ein andrer und am Anfange des Schildchens ein größerer folgt. Die Schulterdeden haben am Außenrande, mo fie mit dem DVorderrande der Vorderfluͤgel zufammentreffen, einen großen fchwarzen Fled, ihm gegenüber am Innenrande einen. fehr Eleinen und einen größern an ihrem bintern Ende. Auf den Vorderhüften geht ein ſchwarzer Laͤngsſtrich oder ein bioßer Fleck herab. Die Mittelhüfte hat eine Meihe von 3 Fleden, die Hinterhüfte am untern Ende einen einzigen. Un jeder Seite des Hinterleibs folgt hinter der Seitentafche eine Reihe von 6 fhmwarzen Puncten; auf jedem Ringe fteht einer; es fehlen aber nicht felten 1—3. Am Weibchen find die fhmarzen Zeichnungen auf der Unterfeite des Körpers Elein und punctförmig. 101. (2.) grammica. Var., minor, alis Jatiusenlis, anterioribus distinete nigricanti-lineatis. 4 Männchen, 2 Weibchen, die ich an verfchiedenen Stellen um Nom am 25., 26. und 28. Auguft, und in der Gampagna am 8. Septbr. fing, zeichnen: ſich alle durch ihre Kleinheit aus feminae 433 (bey ihnen 6— 7"! Vorberflügellänge, bey den unfern 8—9"'); Sie flogen auf dürren, mit Difteln bewachfenen Angern und festen fih an Grashalme. ı Ihre Worderflügel find breit, wie e8 bey den unfrigen felten vorkommt; die Hinterflügel find leb— haft gezeichnet mit vorwaltendem Noth, als wie an denjenigen einheimifhen Gremplaren, mo das Schwarz am meiften zurüd- gedrängt ift. Uebrigens ift das Rothe und Gelbe an meinen Römern nicht lebhafter als an den nordifchen Gremplaren; an den beiden Meibchen find die ſchwärzlichen Kängslinien in der Zahl genau wie an den Männchen, doch fhmal und verlofdyen ſichtbar. 102. (3.) Jacobaeae. Am Aetna flogen mehrere Exemplare in der untern, Wald: tegion am 30, Juny. Ih nahm nur ein Männchen mit, und diefes. zeigt ‚einige Eigenthlimlichkeiten. Es: ift größer ald meine andern rem: plare (Vorderflügellänge 49°); die Vorderflügel find etwas geftredt, und wie bey den zwey afiatifhen Männchen beller aſchgrau als bey, den einheimifhen Eremplaren. Bon. den beis den, Hinterrandfleden ift der obere unregelmäßig vieredig, der untere gerundet. Am Vorderrande der Hinterflügel verläuft bey meinen 5 übrigen, M. und W., eine graue Strieme auf beiden Slügeiflächen, die den Raum bis an den. Stamm, der Sub: coftalader ‚und den erften Aft derfelben ausfült und gegen die Tlügelfpise fich zu einem Fleck bis an den zweiten Aft) erweitert, Am ätneifhen Münnden find die Hinterflügel ziemlich blaß— toth, und der Vorderrand ift fehr ſchmal grau, fo. daß der ganze Fleck in der. Flügelfpige, den die andern Eremplare fehr deutlich zeigen, gar nicht. ausgedruͤckt ift. 103. (4.) hera. Um Eingange in die Sibylienhöhle. bey. Bajaͤ flogen: viele diefer fchönen Falter aus dem dichten Geftrauch hervor; noch mehr aber fchoffen: im. Tempel des, Mercurs zwiſchen der Parietaria und dem Scolopendrium auf, ‚wo fie an der Mauer faßen, Ein davon gefangnes Eremplar hat die vorzuͤgliche Größe, über die ſich Freyer wundert (N. B. 3, ©. 129).. Ein Männ: hen von gewöhnlicher Größe, ſchon fehr verflogen, kam mir bey Tuligno in den Apenninen am 5. Septbr. vor. 104. (5.) villica. Var. Sieula a. Konewkai Freyer; maculis alarum anteriorum flavidis, ‚superioribus costae adhaerenti- bus, posticis tribus in fasciam intus dentatam coali- ts; costa subtus phoenicea. b. ut a, sed alis anterioribus brunneis, maculis postieis disceretis;' maculis alarum posteriorum fuseis. Treyer hat die Unterfchiede diefee Varietaͤt von der nordi⸗ [hen gut aus einander geſetzt. Ihr Hauptcharacter befteht darinn, daß drey Flecke der Vorderflügel, oft auch ein vierter, nehmlich der Wurzelfleck, den Vorderrand felbft berühren, und daß derjenige Fleck, welcher am Ende des erften Aftes der Medianader den Hinterrand berührt, mit dem ihm und dem Innenrande zunächſt liegenden zuſammenhaͤngt, welcher letztere an ihm einen hakenartigen Zahn bildet. Daß aber auch dieſe Auszeichnung nicht durchaus ſtandhaft iſt, zeigt ein Weibchen (Var. b.). Hier hängen zwar die obern 83Flecke wie dort am Vorderrande; aber der erſte nur mit einer verdünnten Spitze, und außerdem fällt der Hafen an dem Hinterrandfle nicht, Iſis 1817. Heft 6, er en 434 wie gewöhnlich), mit dem oberen, den Vorderrand berührenden Fleck zufammen. Diefes Eremplar bildet dadurch eine Varie— tät, daß die Vorderflügel ein wenig dunfleres Gelbbraun als bey Eupr. aulica zur Grundfarbe haben, und daß auch die Flecke der Hinterflügel nicht fywarz, fondern braun find. Mit Ausnahme der Grundfarbe der [WVorderflügel und der dunfeln Hinterflügelflefen kommt diefe Varietät alfo der Eleinafiatifchen nahe; fie zeigt fich aber darinn als eine Achte. Eupr. villica Konewkai, daß die oben Flecke der WVorderflügel den Vorder: tand, wenn auch nicht fo breit, wie gewöhnlich, berühren, waͤh— end fie bey den mir befannten afiatifchen Exemplaren ganz fo getrennt vom Vorderrande bleiben, wie an unferer norddeutfchen Villica. Die Raupen fand ich bey Meffina im Gebirge hoch oben im Februar und März unter Steinen und an gefchligten fonnigen Stellen. Theils nah ihrem Aufenthalte, theils nad) ihrem Ausfehen vermutbete ich etwas ganz Anderes in ihnen als Raupen von Eupr. villica: da ich aber eine der- gewöhnlichen ſuͤdeuro— päifchen Bärenraupen gefunden zu haben meinte, und meine finftere, unfreundlihe Wohnung mid, Eeineswegs einlud, übers flüffige Beobachtungen mit der Loupe vorzunehmen; fo unterließ ich ihre Beofchreibung und kann demnach nur nach den leeren Raupenhaͤuten urtheilen, die ich aufgehoben habe. Die Naupen nährte ich 'mit denen der Synt. phegea mit Blättern und Bluͤ— then niedriger, gelber Shngenefiften. Im Laufe des May, und zwar zuerft am 4, Erochen mir die Schmetterlinge in Spyracus aus, nad einer Puppenrube von wenigitens 5—6 Wochen. Ein nicht ganz gutes Weibchen fing ich bey Syracus nicht weit vom Gapucinerklofter, wo es aus fehr erwaͤrmtem Geſtraͤuch aufflog. Unſere nordiſche Villicaraupe hat im Leben einen hellbraun: rothen Kopf mit fehwarzem Stirndreieck, und eben fo gefärbte Beine; an der abgeftreiften Haut bat fich dieſes Roth in ein helles Honigbraun verwandelt, Ähnlich dem der Flügel an der aetrodneten 'Coceinella septempunetata. An einer abge: ftreiften Haut der Konewkai ift der Kopf ganz ſchwarz, mie ben jener das Stirndreied; auch die Oberlippe dort roth, ift bier fhwarz: die Kinnbaden find ſchwarz und nur gegen bie Bafis dunkel Faftanienbraun, Gegen das Kicht gehalten zeigen die Augenfchalen hinter den Deellen etwas unter der Mitte einen großen, eiförmigen, in honiggelblicher Farbe durchfcheinens den Fleck. Auf zwey andern Naupenköpfen der Konewkai find diefe hellen Stellen fehr groß, fo daß die Augenſchalen aud bey bloß auffallendem Lichte honigbräunlich ausfehen und nur einen fhwarzen Rand ringsum haben; SOberlippe und Kinnbaden find aber wie bey dem erften Exemplare. Die Beine von allen deeien find dunkler als an der Exuvia unferer Villica, aber doch hell genug, um erkennen zu laffen, daß fie im Leben auch roth waren. Die Haare fcheinen auf dem Vordertheil des Kör- pers gegen die Spige etwas dunkler zu feyn. Bon unferer nordifchen Villiea hat die Puppe wenigſtens nad) dem einen Exemplar meiner Sammlung) am gefurchten Kremaſter 8 divergirende, kurze, gelbbraune, geknoͤpfte Stacheln, welche eine Furche in zwey Parthien theilt. Ein in der Zahl der Stacheln vollſtaͤndiges Exremplar der Var. Konewkai hat gleichen Bau’ und gleiche Farbe des Kremaſters und der Sta— cheln, aber flatt 8 Staheln — 12 in zwey Parthien. An andern Puppen find einige beym Herausziehen aus dem Gefpinnft abgebrochen und laffen die eigentliche Zahl nicht mehr erkennen. Ob die an den 2 obigen Puppen unbezweifelt vorhandene Zahl 2 - 435 frandhaft ift, muß ih weitern Beobachtungen anheimftellen. — Merkwürdig ift es übrigens, daß die Var. Konewkai in ber Raupe, und vielleiht au in der Puppe Abweichendes hat. Daß diefes aber Eeine Andeutung einer Art ift, lehrt meine Var. b. 105. (6.) fuliginosa. Eine Raupe fand ic) bey Trieft in den Meihnachtstagen unter einem Stein im Minterlager; weiter füdlih von den Alpen habe ich diefe Art nicht zu fehen befommen. Noctuae. Die Gattungen diefer Familie find bey Coſt a nicht vollftän- dig abgehandelt und an Arten ungemein arm. Sch gebe fein Verzeichniß bier im -Bufammenbang: 1. Bryophila. 1) glandifera. 2) perla mit 1 zufammen auf Lichen saxatilis. 3) par (tab. XII. f. 2.3.) um Neapel und in Galabrien nicht felten. Die Raupe etwas dick, in der ganzen Länge von gleicher Stärke, etwas platt mit fparfamen Haaren auf Hoͤckerchen; gruͤnlich, ſchwarzbunt, an jeder Seite, mit einer Neihe fhwarzer Flecke, welche aus zufammenfliefenden Puncten beftehen; in der Mitte laffen fie eine Reihe, heilerer, vorn faft zugefpigter Slede. Kopf ſchwarz; Naden mit 3. weiß: lihen Fleckchen. Auf Lichenn. 3) receptricula nidt fehe häufig. 4) raptrieula felten. 5) deceptricula etwas felten. — Il. Noctua. 1) triangulum gewoͤhn— ti. — IM. Triphaena. 1) janthina nicht häufig, doc) aud nicht felten. 2) interjecta. 3) comes. 4) subse- qua nicht häufig. 5) pronuba nicht leicht im Königreich zu treffen. — IV. Amphipyra. 1) tragopogonis mit der folgenden unter todter Baumrinde im Auguft: am Afpromonte, über Mentalte. 2) speetrum in dunfeln Hoͤh— ten; Auguft bis zum Detober. 3) pyramidea nicht fehr häufig, mit tragop. am Aſpromonte. — V. Mania. 1) maura in Gebirgen und bufchreichen Gegenden z. B. uͤber Piedimonte d'Alife, am Afpromonte. — VI. Phlogophora. 1) me- ticulosa um Neapel ſchon zu Anfang Februars. — VIL. Apamea. 1) didyma im July und Augufi, aud bey Tage auf Blumen. — VII. Thyatira. 1) batis im Suly bisweilen im Thal von S. Rocco. — IX. Gonop- tera. 1) libatrix bäufig im Aug. an bergigen Stellen, — X. Mythimna. 1) neglee.ta bey Camaleli. — XI. Caradrina. 1) glareosa. Naupe nadt, bleic, unter Steinen. Verpuppung im März in Erde; der Schmet— terling im April nah 47 Tagen. Bey Camaldoli. 2) exigua häufig im Auguft bey Camaldoli, befonders auf den Wieſen und in den Heden. — XII. Leucania. 1) Lalbum in. großer Menge zu Anfang Auguft. — XHl. Cucullia. 1) verbasei: zweymal im Jahre, im Man und Septbr., auf den verfchiedenen Arten von Verbaseum. 2) tanaceti. 3) Wredowiin. sp. (tab. XIV.): alis ant. dentatis cinereo-flavicantibus, nervis fuscis, vittis duabus albidis. Der Falter unterfcheidet fih von Cuc. tanaesti hauptſaͤchlich in der Farbe der Adern und in der Intenfität der Farbe aller Flügel. Die Raupe ift aber auf den erften Blick von jener verſchieden. Statt nehmlich beilbläulich zu. ſeyn mit. gelben Streifen und ſchwarzen Puncten, wie jene, ift die von Cue. Wredowii blaßgruͤn mit gelben Laͤngsſtreifen und hellen Fleck— chen von derfelben Farbe, welche in Ränggreihen geordnet und von Braun umgeben find. Eine Varietät hat dieſelbe Anord— 436 nung von gelben Streifen und Flecken auf braunrothem Grunde. — Das reihhaltigere und den Gattungen nach vollftändige Ver: zeihnig Rambur's über die corfiihen Noctuen füge ich gleich- falls im Zufammenhange bier bey (Annales de la Soc. entomol. de France Il., pag. 54.) 1) Acronyeta tridens, — euphorbiae Fabr.? — 2) Bryophila Lichenes F. (var. par. F.?)— 3) Agro- tis lidia Oram. — saucia H. — suffusa — segetum HA. — crassa H. — trux H. (lenticulosa God.) — puta (lignosa God.) — valligera — dilueida 4. — ce nigrum L. — flammatra F. — 4) Graphiphora plecta L. — 5) Tri- phaena orbona F. — pronuba L. — 6) Amphipyra tragopogonis L. — livida F— effusa Bdv. — cinnamo- mea Bkh. — spectrum F. — 7) Mania maura.. — 8) Heliophobus lichenea 7. — 9) Eriopus Latreillei Dup. — pteridis F. — 10) Hadena capsincola E. — carpophaga Bkh. — peresrina Tr. — suberis Bdv. — protea Dup. — saportae Dup. — solieri Bdv. — aethi- ops Ochs. — 11) Phlogophora empyrea H. — me- ticulosa ZL. — 12) Eurhipia adulatrix. — 18) Miselia oxyacanthae L. — 14) Polia conspersa Wv. — dysodea Wv. — corsica n. I., p. 279. pl. 9. fig. 3. — flavieineta F. — asphodeli n. L, p. 281. pl. 9. fig. 4. — 15) Apa- mea ocelusa 47. — didyma Dkh. — 16) Mamestra chenopodiphaga Bdv. — brassieae L. — chenopodü Fabr. — oleracea L. — 17) Thyatira batis.. — 18) Gonoptera libatrix. — 19) Mythimna turca L. — xanthographa F. — %0) Orthosia instabilis F. — ambigna H. — ilieis Bdv. — stabilis 4. — 21) Caradrina cubicularis Wv. — fuseicornis n. L, p- 286. pl. 9. fig. 5. — exigua 4. — plantaginis H. — 22) Lencania straminea 7’r. — punctosa Tr. — am- nicola Ramb. IL, p. 289. pl. 9. fig.2. — L album L. — riparia Ramb. I., 288. pl. 9. fig. 1. — vitellina 4. — lithargyrea Bkh. — albipuneta F. — 23) Xanthia Iuteago F. — rufina L. — aurago F. — flavago E. — 24) Cosmia trapezina L. — affinis L. — 25) Cerastis rubiginea Wv. — 26) Xylina Leautieri Bdv.? — con- formis F. — Merckii n. I., p. 293. pl. 9. fig. 6. — litho- riza Bkh. — hyperiei F. — platyptera E. — 27) Cu- cullia tanaceti F. — chamomillae Wov., vielleicht ver⸗ ſchiedene Art. — thapsiphaga Tr. Il., p. 22. pl. 1. fig. 2. — scrophulariphaga n. Il., p. 20. pl. 20. fig. 4. — caninae n. II, p. 29. pl. 1. fig. 5. — Iychnidis n. II, p. 17. pl. 1 fie. 3. — scrophulariae E. I., p. 14. pl. 1. fig.1. — verbasci L. Il., p. 9. pl. 1. fig. 6. — 23) Abrostola triplasia L. — 29) Plusia festucae L. — chrysitis L. — eircumflexa L. — chalsytis 4. — gamma L. — ni AH. — accentifera Lef. — 30) Heliothis peltigera W». — armisera 4. — 31) Acontia solaris Wo. — luctuosa Wv. — 32) Catephia alchymista. — Ramburii Bdv. — 33) Cato- eala elocata Esp. — nupta L. — dilecta H. — conjuneta E.— nymphaea E.— conversa E.— 34) Erastria paula— elichrysi n. II., p. 24. pl. 2. fie. 15. — seitula nn. Il, p-26. pl.2. fig. 16. —.ostrina — minuta 4. — fuseula Wo. — sulphurea 4. — 35) Anthophila aenea Wv.. — amoena H. — obliterata n. Il., p. 2. pl. 2. fig. 17.— 36) Zethes n. gen. insularis Il., p. 29. pl’ 2. fig. 12. (Noct. Natlyi Fr.) Sch felbft beobachtete folgende wenige Arten. a DU 437 Acronycta. 106. (1.) Rumicis. Eine einzelne, halberiwachfene Raupe fand ich bey Syracus am 23. April an Rubus frutie.; fie hatte bloß röthere Haare als gewöhnlich, und ich nahm fie nicht, .107. (2.) Euphorbiae. An den Höhen der ehemaligen Neapolis bey Syracus fand ih am 29. May eine ziemlich erwachſene Raupe auf Rumex bucephalophorus, womit id) fie aufzog. Sie hatte, foviel ich mich erinnere, die größte Aehnlichkeit mit der Abbildung in Boisduvals Chenilles d’Europe. Bombycoides pl.1. Euphrasiae, welche zu Euphorbiae gehört, und die ich ganz übereinftimmend bey Neinerz einigemal fand, fo daß ic) es nicht der Mühe werth hielt, eine neue Befchreibung davon zu. neh— men. Beim Anblid des daraus am.20. Auguft erfchienenen Schmetterlings bedauerte ih, es nicht gethan zu haben; denn fein Ausfehen ift ſehr befremdend. Gröfe einer mittleren Acr. rumicis; Flügel viel ſchmaͤler, nehmlich wie bey gewöhnlichen Eremplaven der A. euphorbiae. Was diefen Schmetterling, ‚ein Weibchen, befonders auszeichnet, ift die Grundfarbe der Vorderflügel und des Nüdenfchildes: ein viel weißeres Grau, alg bey der hellften Acr. aceris mit fehr feinen fpärlichen, ſchwarzen Pünctchen, deren Zahl auf den Schulterdeden und am Hinterrande der Vorderflügel am fhwächften ift und aljo die Grundfarbe hier am lichtejten erfcheinen läßt. Seitenrand des Gefichts und Außenfeite der Tafter ſchwaͤrz⸗ ih; Fühler fadenformig mit weißlich beſchupptem Rüden; Bruft und Beine weiß; Vorderſchenkel auf der obern Geite fhwärzlich; die Dornen der Schienen fo wie die Fußglieder alle mit tief ſchwarzem, unvollftändigem Ninge auf weißem Grunde. Hinterfüße auf der Unterfeite mit braunroͤthlichen Stacheln reichlich befeßt. Hinterleib obenauf hellgrau, an den Ringraͤn— dern heller fowie an den Afterhaaren; Bauch weiß. Die Zeich: nung der hier und da ſehr verlofchen gelblich gefleckten Vor— derflügel ift fein und ſcharf. (Aus der Bufis geht Fein Längs- fttih.) Das erſte ſchwarze Vorderrandfleckchen endigt unters waͤrts in einem grauen Staubfled ; das zweite beginnt als eine ſchief auswärts ziehende Linie, die aus drey einwärts geöffneten Kappen befteht; fie ift dicker als die das Mittelfeld ſchließende Querlinie und wird auswärts von einem unvollftändigen, von ihe getrennten Schatten begleitet, der fich am Innenrand am deutlichften als Fleck ausdrüdt. Der Ningflec groß mit dunke— lem Kern; der Stirnfleck durd ‚einen grauen Querfleck faft ausgefüllt; erfterer fteht unter einem ſchwarzen Vorderrandfled, fegterer, welcher unter drey in der Stürfe abnehmenden ftebt, bat unter fich gar feine Zeichnung; es müßte denn der Hafen daflır genommen werden, der fich an der äußern Querlinie ein= mwärts am erften Afte der Querader zeigt. Diefe Querlinie ift ſehr fcharf und fein, einmwärts weißer als auswärts begrenzt; ihe Verlauf und ihre Entfernung am Hinterrande hat nichts Ungewohnliches; in der ftarfften Kappe (zmwifchen der Subdor— falader ‘und dem erften Afte der Medianader) ift ein grauer Schatten, ir welchem fih nur ein Analog des gewöhnlichen ſchwarzen Längsftricheg erfennen läßt. Am Vorderrande folgen hinter der Querlinie nody deutliche und, ein verlofchenes, ſchwar— zes Sledchen. Die weißen Franzen haben feine, verlofchene ſchwaͤrzliche Laͤngsſtriche, die fih am Ende verdiden und verdunfeln. —— —⸗ 438 Hinterfluͤgel weiß; die Adern grau und ebenſo die Beſtaͤubung zwiſchen ihren Aeſten; Franzen reinweiß, ungefleckt. — Unter— ſeite weißlich, die Vorderfluͤgel im Mittelfelde grau beſtaͤubt. Zeichnungen ſind nicht ſichtbar. Die Vorderrandflecke ſind in ſehr ſchmale ſchwarze Striche verwandelt, und die der Franzen find undeutlicher als auf der Oberſeite. Da es vielleicht zur Aufklärung uͤber Acr. euphrasiae dienen kann, fo gebe ich hier die Befchreibung von 3 Raupen, die ih am Hochwalde und Sattelmald bey Salzbrunn fand. Diagnofe der erwahfenen Raupe: Kopf fchwarz; zweyter Ring oben querliber roth, ‚die folgenden oben tief ſchwarz, mit fchmalen, grauen Hinterrändern, und jeder zu beiden Seiten mit einem großen, hellgelben led; Seiten dunfelgrau mit vorher Langsbinde und weißen, ſchwarz eingefaßten Luftlöchern darüber, ! Befhreibung: Kopf glänzendfehiwarz mit hellem Stirn: dreieck. Krallenfüße ſchwarz. Vom dritten Ninge an ift der Rüden breit tief ſchwarz, doch hinten auf dem Ninge abge= brochen und fo, daß das Schwarze fich hier rundet; am Mor: derrande jedes Ringes verlängert e8 fich feitwärts zu einer Kinie, die fih etwas um den gelben Seitenfle@ 'herumzieht und dann unten im die graue Grundfarbe übergeht. Die gelben Flede, die den fehwarzen Rüdenftreif einfaffen, enthalten jeder zwey Marzen mit fchwarzen Sternhaaren; unter ihnen iſt der Grund fhwarzgrau mit einer grauen, helleingefaßten, ſchwarzhaarigen Marze. Der Seitenwulft ift roth, oberwaͤrts ſchwarz gefledit und enthält eine vöthlihe Warze mit braunen Haaren; alles darunter ift braungrau und jeder Ring mit einer Marze. Der zweite Ring ift oben roth, vorn mit breitem ſchwarzen Fled, der das Nothe ſehr einengt; es reicht bis zur grauen Seitenwarze und enthält felbft auf jeder Seite eine Sternhaarwarze. Baud) braungrau. Die Warzen find außer den dunfeln Haaren aud) mit hellen, blonden oder weißlihen Haaren befegt. Zwey ſolche, faft erwachfene Naupen traf ich nahe neben einander auf Tussilago nivea, woran fie fraßen, am 2. Auguft, und am 7. verfpannen fie fich. Die 3. Raupe flopfte ih am 17. July am Sattelwalde von einem Ebereſchenſtrauch; fie war in der vorlekten Häutung und batte auf jedem Ninge das meißliche Kleeblatt fo deutlich, daß ich augenblicklich an die Noöfelfhe Abbildung dachte, die zu Acr. euphrasiae gehören fol. Nach der Häautung wurde. fie aber vollfommen fo, wie die zwen oben befchriebenen Raupen, nur daß die gelben Ruͤckenflecke heller und blaͤſſer waren, was aber ganz natürlich iſt, da jene in freier Luft lebten, dieſe in eine Schachtel eingefchloffen leben mufte. Sie fra außer Sorbus aud Caprifolium ; fie ſtarb als Puppe. 7 Bryophila. 108. (1.) Receptricula. Freyer Neue Beitr.. 2, Taf. 179. Fig. 3. Von Spoliatrieula und Ereptricula, welche diefelbe Flügel geſtalt und Flügelbreite haben, tinterfcheidet fie fih durch die ſchraͤgere Stellung der nach außen convereren erften Duerlinie ; von Fraudatrienla fondern fie ſogleich ihre viel breiteren und kuͤrzeren Vorderfluͤgel. Sch fing 1 Maͤnnchen und 2 Weibchen beym Agnanoſee am 19. Auguft an Eichenſtaͤmmen in der Gefellfchaft ‚der Eudorea incertalis und crataegella; fie hatten ein ähnliches Betragen; denn fie flogen leicht ab und verſchwanden fehnell im Schatten 439 der Baͤume. Ein Weibhen fand ih an einem Ahornftamme auf einer Landſtraße nahe bey Neapel. Sie find alle ſchon etwas verflogen, am meiften das Männchen. Keins von ihnen, desgleihen von meinen 3 ungarifhen und öfterreichifchen Exem— plaren, bat, wie Treitſchke befchreibt, nahe an der Wurzel der Vorderflügel eine dunfleve Querlinie mit weißlihem Streif oder die erfte vollftindige Querlinie einwärts weiß begrenzt; der Nierenfled ift ungemein groß und hell fchieferfarbig ausgefüllt. Agrotis. 108. (1.) Segetum. Ein fhönes Männchen Elopfte ich am 12. Juny füdlih von Spyracus aus Centaurea caleitrapa an der Landſtraße neben Getreidefeldern. Es ſtimmt in allen Merkmalen mit den hieſi— gen Männchen überein, außer in folgendem: Es ift etwas klei— ner, die ziemlich lebhaft gezeichneten Vorderfluͤgel find längs des DVorderrandes nicht dunkel fhattig, auch überhaupt wenig beftäubt; der Zupfenflect ift halb fo lang wie gewöhnlih. Der Bauch ift am Seitenrande braungrau gefledt. 109. (2.) dimidia n. sp. Antennis (maris) semipectinatis (pectine 36 dentium); alis anterioribus luteo griseis, annulo renuloque distinctis cinereo expletis, conulo brevi augusto; posterioribus niveis (fem. ignota). Das einzelne guterhaltene Exemplar, das ich bis jegt für Agr. segetum hielt, flog bey Catania am 27. Juny zwiſchen den Lavaftüden auf und zeigte dabey das Betragen der Agr. exclamationis. Es iſt eine fichere, eigne Art, die ſich von Agr. segetum durch ihre Fühler und Kürze der Worderflügel unterfcheidet. Bey Agr. segetum reihen die zwey Meiben Kammzähne, in der Länge allmählidy abnehmend, bis über die Fühlerhälfte, und jede befteht aus etwa 44—46; bey Agr. dimidia erreihen fie faum die Hälfte des Fühlers, fteben weit— lauftiger (weshalb fie leichter zu zuhlen find), und jede Neihe beftehbt aus 34—36 Zähnen; die fo wie der Schaft bräunlich und dunkler find als bey Agr. segetum. Ben diefer find die Vorderflügel ſchmal und geftredt; bey Agr. dimidia fchmäler und Eürzer, doch bey weitem nicht fo fehr wie bey Agr. trux. Daß Agr. dimidia nicht zu Agr. trux gehört, die auch in Sicilien lebt, aber mir nicht vorgekommen ift, zeigen die hoͤchſt verfchiedenen Fühler beider Arten an. Bey Agr. trux mas find die Fühler nur geferbt, und jeder Kerbzahn träge einen ſehr ſonderbar geftalteten Haarpinſel. (Treitſchke fpricht von ſtarken Kammzaͤhnen, daß man an ſeiner Art irre werden moͤchte). — Bois duval ſtellt in feinem Index ©. 109 zwi— ſchen Agr. segetum und trux eine neue Art, Sicula, und Cos (Livia), die ich beide nicht in natura fenne, Freyers Livia hat offenbar gar Feine Verwandtfchaft mit Agr. Segetum, und alfo auch Eeine mit Agr,. dimidia. — Sieula ſoll fchmälere Vorderflügel haben als Agr. Cos und Segetum, mit weißlich ‚grauen Mittelzeichen ufw., mas auf meine ‚Art alles nicht paßt. Zafterbau derfelbe, wie bey .Agr. Segetum; an der Seite gleichfall® braun, übrigens fo wie der Kopf und der Ruͤckenſchild gelbbräunlichgrau, wie bey den dunkelſten Männ— hen von Agr. Segetum; der Querftrich auf dem Kragen fehr verlofhen. Beine nicht verfchieden. Hinterleib hellftaubgrau, am Bauch meißliher und an deffen Rande ohne Flecke. 440 Die Grundfarbe der Vorderfluͤgel iſt wie bey fehr dunkeln Segetum- Männder, ein helles fhmusig gelbes Braun ohne die Querftrichelchen, die diefe fo reichlich haben; doch längs des Vorder- und Hinterrandes verdunkelt. Die fchwarzen Puncte auf dem Vorderrande und die Mittelzeichen find wie bey der gemeinen Art; Ring- und Mierenflet find ganz mit dunklem Grau ausgefüllt; der Zapfenfled ift kurz und mit grauer, Füls lung., Die bintere Querlinie ift verlofchen, doch zu erkennen; dicht hinter ihr gleichlaufend gebt eine verlofchene Neihe Tchwärzlis cher Puncte auf den Adern; die Queilinie vor dem Hinterrande ift nur in Bruchftüden ſichtbar mit ſchwachen Zaden (wie oft bey Agr. Segetum) und ſchwach fehattirt. Bor den Franzen geht eine Neihe ſchwarzer Punete ganz wie bey Agr. Segetum. Die reinweißen Hinterflügel und die Unterfeite zeigen gar feine BVerfchiedenheit von unferer gemeinen Saateule. 110. (3.) crassa. Ein Weibchen Etopfte ih am 28. Auguft bey Nom in der Campagna aus Difteln. Diefes Exemplar Eann ich wegen der an der Wurzelhälfte weißen Hinterflügel nicht zu Treitſchke's Agr. lata rechnen: auch findet fih auf den Vorderflügeln nicht: der von ihm be= merkte Unterfchied. in der Einfaffung des Ningfledes, der. Elein und in die Länge gezogen, von einer ſchwarzen Linie eingefaßt ift, innen ſchmutziggelb mit braunem Kern.* Es ift größer als meine Agr. erassa fem., aber in den Flügeln nicht breiter und in der Färbung wenig. verfchieden. Nur die beiden voiftandigen Querlinien zeichnen fich ſehr aus; die erſte nehmlich, weiche vollig geftaltet ift wie bey Agr. crassa, und die hintere, welche oberwärts dem Nierenfle@ ganz nahe fommt, find beide, jene auswärts, dieſe einwärts tiefſchwarz gerandet. Dieſer ſchwarze Nand wird durch die Adern, und Flügelfalten in Stuͤcke gef&nitten. Der Raum zwiſchen der bintern Querlinie und dem Nierenfleck iſt unterwärts mit Schwarz ausgefüllt, und oberwärts berühren fich beide. (In Heegers Bild der Agr. lata hängen beide Überall an einander). Die Zadenlinie hat fchärfere Zähne, die fich dem SHinterrande mehr nähern. (In Heegers Bild der Lata geht fie ganz grade.) Statt der ftarken Punkte, die Agr. crassa am Hinterrande bat, find nur dünne kurze Strichelchen. fihtbar, Der Zapfenfled ift nur halb fo lang wie bey Agr. crassa, wie. in. Heegers Bild der weiblichen Lata. Die Unterfeite zeigt nichts erheblich Abweichendeg. nem roͤmiſchen Meibchen Eommt ein ficilifches aus der Samm— luug des Herrn Mesner in vielen Dingen überein. Die erfte QDuerlinie ift noch vollftändiger. und, mit ſehr deutlichem Hafen am Innenrande ; der Ningfled und die 2. Duerlinie ftimmen eben fo ſehr mit meinem &remplar, wie fie von Heegers Bild der Agr. lata abweichen. Die Hinterflügel- find: auf der Dberfeite reinmweiß, gegen die Franzen allmählich und ſchwach gebräunt; auf der. Unterfeite find fie faft einfarbig weiß, nur am Vorderrande ein wenig braunlich; zwifchen dem Hinterrande und dem Mittelpunct, geht eine bräunliche Schattenbinde, die auf dem Vorderrande am Iebhafteften, und ‚auf den Andern = Sch muß bemerken, daß mein fchlefifches Meibchen der Agr. erassa einen recht großen Ringfleck hat, der von einer feinen ſchwarzen Linie gebildet wird, welche einen gelblichweißen, dünnen, grau ausge= füllten Ning umzieht, grade wie in Heegers Abbildung; hiernad) wäre es alfo Agr. lata Tr., und doch ift es eine fichere Crassa. * * Mit mei⸗ 441 weniger verlofchen ift ald in ben Zwiſchenraͤumen. Treitſchke ſcheint, wenn feine Ag. lata wirklich eine eigene Art ift, die Unterfhiede eher verwirrt als auseinander gefept zu haben. Heegers Abbildung "in feinen Beiträgen zur Schmetterlings- Eunde Tab. 1. Fig. 4. 5. ©. 5.) Elärt das Dunkel nur ‚foweit auf; ats fie die Vermuthung erregt, daß Treitfchfe feines- wegs eine zumlihe Anzahl von Eremplaren virglichen ‚hat, wie frine Worte ve muthen laffen , fondern etwa ein Pärchen (auch) enthielt fein? Summlung zufolge des gedruften Gatalogs nicht mehr). Heegers Bild hebt die dunfeln Einfaffungen der Duerlinien der Vorderflügel nicht hervor und giebt den einfarbig grauen Hinterflügeln reinweiße Adern. Seine Abbildung des Maͤnnchens (Fig. 4.) zeige allerhand erhebliche Abweichungen von der by Freyer (Meue Beite. 2, Taf. 147. S. 89), und eine Beſchreibung iſt nicht gegeben, - Freyer aber erfennt die Verwandtſchaft feineg männlichen Fulterg mit Agr. erassa nicht und maht alfo deren Unterfchiede nicht bemerklich. Die Zackenlinie ftellt er anders dar als Deeger, und anders als fie bey Agr. erassa geftaltet ift; da aber Treitſchke feinen Unterfchied darinn fah, fo folgt, daß) jeder der 3 Autoren feine Agr. erassa in anderem Kleide erblidt: hat, und daß entweder wahre Unterfchiede zwifchen den beiden Arten aufgeftellt, oder wenn dies: nicht möglich iſt, beide wieder vereinigt werden muͤſ— fen. Den fiherften Unterfchied der Männchen würden die Fühs ler geben, wenn fie fo wären, wie Treitſchke befchreibt: vielleicht gehören auch die. fhwarzen Einfaffungen der Querlinien zu den fpecifiichen Merkmalen, aber fehr wahrfheinlid) nicht die Größe der Körpers und. der Flügel. Amphipyra. 111. (1.) dilucida. Ein einzelne® Eremplar flog am 10. März Vormittags im Gebirge bey Meffina auf einer grafigen Stelle mehrmals auf und feste ſich nach einigem‘ Fluge wieder ing Gras, nah Sitte ber Antoph. aenca. Nach der Dümnheit feines Hinterleibs und nach der Befchaf: fenheit des Afterbufhes, in welchem fich beim Unterfuchen mit einer Nadelſpitze zwey Afterzangen vermuthen laſſen, ſcheint es ein Männchen zu fehn; die Fühler aber find auferordentlic) fein, daben ungewöhnlidh Lang, microfcopifch behaart; gegen die Spige werden die Haͤrchen länger, und in gleihen Abftänden, indem wahrſcheinlich jedes Glied eins trägt, fteben dazwiſchen längere‘ Hätchen. Von der Flügelzeihnung fcheint Treitſchke eine falfhe Vorftellung zu haben. Die Grunds farbe ift fhmusig hellgelblichgrau, reichlich dunkel beftäubt, am meiften am Hinterrande, Der Worderrand hat drep braune Slede; aus dem erften, der nicht weit bon der Baſis abiteht, fommt eine zadige undeutlihe Querlinie, die vor dem Innen— rande einen. ftarken Bogen nah aufen macht. (Dies fcheint Treitſchke's erſte Querlinie zu feyn; fie ift aber in der That für die 2. zu nehmen, «indem ‚die eigentliche erſte fehlt.) Darauf kommt, ungewöhnlich weit, gegen die, Baſis zu gerückt, der auf einen ftarken, braunen, Punet reducierte Ringfleck. - Ziemlic) weit von ihm, auf der Querader,, fieht der; in. eine, undeutliche Mondfihel verwandelte Nierenfleck. Zwilhen ihm und‘ dem vorhin bezeichneten Punct, und zwar, diefem näher, ftebt der 2. Vorderrandfleck; von ihm geht eine ſchwache Schattenlinie herab faft bis zur Mondfichel und reicht dann. al® ein. grauer Mebel, der. wenig dichter ift als die Grundfarbe, bis an den Iſis 1847. Heft. 6. 442 Innenrand; dies ift die Schattendinde. Hinter der Mondſichel fommt der 3. Vorderrandfleck, der von dem 2. weiter abſteht, als dieſer von dem erfien; von ibm gebt eine wellige Linie herab, die an den Medianaderäften ihre Richtung faft in gerader Richtung; einwärts nimmt, bis fie unter die Mondſichel gelangt ift, von wo an fie als verdickte, deutliche Wellenlinie faſt ſenk— recht auf den Innenrand zugeht und ihn verduͤnnt auch erreicht; der duͤnnſte und undeutlichſte Theil dieſer 2. Querlinie iſt der an der Medianader zuruͤckgehende, weshalb es ſcheinen kann, als ob ihr unterer Theil die Fortſetzung der Schattenlinie iſt, die am zweiten Fleck entſpringt. Die ſehr verloſchene Zacken— linie, dem Hinterrande näher, als der 2. vollftändigen Querlinie, macht eine ſtarke Biegung gegen hinten unter dem Vorderrande und eine breitere, in den Medianaderaͤſten; ihr Innenrand iſt dunkler fchattiert als ihr Außenrand. Die Hinterflügel find nicht hellgelb (wie Treitſchke fagt), fondern gelblich ſtaub— grau, am Hinterrande verdunkelt. Die Unterfeite bat Treitſchke richtig angegeben. Die Länge der Franzen hebt er‘ mit Recht in feinen Gattungen Agrotis und Amphipyra hervor. Allein die Art gehört ohne Zweifel zu feiner von beiden, fondern fteht der Noctua Spectrum durh die Fühler, die Franzen, den Slügelbau und die Zeichnung fehr nahe; fie unter ſcheidet ſich von ihr durch dag Außerft kurze Endglied der Taſter, mäbrend es bey N. spectrum ziemlich) lang und dornartig ift. Boisduval vereinigt beide Arten und Cataphanes in feinem Genus Spintherops, Index ©. 98. Diefelbe Vereinigung behält Guenee in feinem curiosen Noctuen-Syſtem bey, doch fo, daß er die Gattung Amıphipyra beißt und fie mit den übrigen Amphipyren zwifchen die Plusien und Ophiusen ftett (Annal. de. la.soe. ‚entomol. 1841. ©. 143.) Boisduvals Abbildung; pl.,80. fig. 5. (ohne Zert) ift ganz unkenntlich; die Flügel find gegen ‚die Baſis zu ſchmal, und, am Hinterrande ; zu gleichmäßig. gerundet (ſtatt unter der Mitte etwas mehr hervorzutteten). Die Grundfarbe ift zu röthlich, die Worderrandflede zu Elein, die Zadenlinien vor dem Hinterrande zu deutlih und faft "gerade, "einmwätg zu dunfel ſchattiert. Die Hinterflügelfcanzen ſind zu fkurzz die, Fühler zwar von tichtiger Lange, aber zu did. Herrih= Schäffer giebt in feiner ſyſtemat. Bearbeitung Noctuid, tab. 2. fig. 11 bloß. die. characteriftifche Unterfeite,. diefe aber richtig, - Der Text fehlt auch dazu. Triphaena. 112. (1) Comes. Zwey Männchen, das eine in ber Größe einer gewöhnlis chen Comes, das zweite viel Eleiner, und zwar "fo ‘groß tie Subsequa, beide mit breiten, Eurzen Flügeln. Jenes hat auf den: Iehmig gelbgrauen Vorbderflügeln gar keinen Ningfled und einen fehr verloſchenen Nierenfled ohne Einfaffung. Die Zaden: linie ift einwärts nur ſchmal braun gefäumt. Dies Crempfar fand ich bey Catania am 3. July todt an einer Binfenfpige (Juneus acutus), an die es fich durch fchnelles Darauffliegen gefpießt hatte. Das 2. Männchen hat mehr gelbgraue Vorderfluͤgel und deutliche Zeichnungen ;. die’ Zadenlinie vor dem Hinterrande iſt einmwärts: breit braun fhattiert, und vor dem Hinterrande geht eine Reihe ſchwarzer, dreiediger Puncte her. »Der Queraderfleck ber Hinterflüget: ifb bey ihm wie bey dem großen: Eremplare did und ſtark, und die Randbinde breit. Es - flog beym 28* 443 Agnanofee im Gaftanienwalde aus duͤrrem Laube auf und fegte fi) mehrmals auf den Boden am 19. Auguft. 113. (2.) Pronuba, Die Raupe fand ich an gleicher Stelle mit der von Fimbria, und erhielt daraus den männlihen Schmetterling am 15. May. Er gehört zu den Eleineren feiner Art. Die Vorderflügel find breit, wie nicht oft bey dem einheimifchen alter, dabey fehr heil Iehmig grau mit etwas röthliher Beimiſchung und ohne Auszeihnung des Vorderrandes; der Rüdenihild und der ein farbige Kragen ſtimmen mit den Vorderflügeln überein. Taſter an der Seite braunroth, darliber mit der Forrfekung des hell- gelbliben von der Fühlerbafig am Augenrande hinziehenden Striches. Uebrigens hat es gar nichts Auffullendes. Diefe Art traf Wagner aud in der Negentfchaft, Algier an mehrern Stellen (Meifen in der Negentichaft Algier 3, Seite 207). 114. (3.) Fimbria. Hiervon fand ic im anfangenden Februar eine Raupe auf dem Gaftellaccioberge bey Meflina an einer Mauer unter Steis nen und nährte fie mit Alsine media. Der Schmetterling kroch mir im May in Syracus aus. Es ift ein Männden, faft Eleiner als gewoͤhnlich, den Worderflügein nach zu der hellſten Warietät gehörig. Die ſchwarze Hinterflügelbinde iſt etwas breiter, verengt daher die orangenfarbene Innenhaͤlfte des Flügels und hat einwärts einen faſt geradlinigen Nand. 115. (4.) Janthina. Un derfelben Stelle, wo fih Tr. comes gefpießt hatte, flog am 3. July gegen Abend ein ſchoͤnes Männchen diefer Art auf und wurde gefangen. Es hat gar nichts Auffallendes. Ein ſchlechtes Eremplar erhielt ich bey Cifterna an den pontini= fhen Sümpfen in einer Dede am 24. Auguft. 116. (5.) Linogrisea. Am 16. Auguft fand ih 2 Eremplare in dem Gaftanien= malde zwifchen Camaldoli und Antignano bey Neapel; fie fchof- fen mehrmals ſchnell auf und ließen fi nah kurzem Fluge ſchnell wieder auf den Boden nieder. An dem einen erhafchten Eremplar, einem Männchen, zeigt fich nichts Auffallendes. Eriopus. 117. (1.) Pteridis. Ein Maͤnnchen ſcheuchte ich bey der Sibyllengrotte bey Bajaͤ aus Farrenfraut am 11. Auguft; es flog eine kurze Strede bin wie ein dunfler Züngler und feste ſich auf die bloße Erde. Phlogophora, 118. (1.) Meticulosa. An gleicher Stelle mit dem Triph. pronuba und Fimbria fand ih 3 Raupen diefer Art, die ich mit Alsine media füt- terte. Zu Ende Aprils (die erfte am 20. und die legte am 30.) famen mir die Schmetterlinge in Syracus aus, die fich weder durh Größe, noch durch Färbung auszeichnen. — Sn der Regentſchaft Algier lebt diefe Art an der Küfte und im Innern. (Wagners Negentfhaft Algier 3, ©. 207.) 444 Polid. 119. (1.) Dysodea. Einzeln am 25. July an einer Mauer des Gaftellaccio ge— funden, ein Eleines Männchen, mit vorzüglich heller Grundfarbe. Die Vorderflügel find grauweiß, wie an feinem einheimifchen Eremplar, und ihr Mittelfeld iſt dunfel bläulichgrau. Die aufgeftreuten orangegelben Fleckchen ſtehen ganz wie gewöhnlid), find aber lebhafter und ftehen von dem reinen Grunde beffer ab; auch die Zeichnungen haben durchaus die gewöhnliche Geftalt. Nur der Nierenfled hängt an einem kreiteren, weißen Vorder— tandfledchen, und an der 2. Querlinie (hinter dem Nierenfled) find die Kappen, melde zwifchen. der Subdorfalader und den Aeſten der Medianater liegt, nicht durch reineres Weiß von dem übrigen Theile diefer Linie ausgezeichnet; die Franzen find heller. grau mit breiteren, weißlichen Sledchen, die, was fehr felten bey Dysodea vorkommt, die ganze Länge der Franz zen haben, wodurch diefe. alfo ‚grau und weißlich alternirend ausfeben. Die Hinterflügel find faft reinweiß mit ſchwaͤrzlichgrauem Hinterrandicharten, vor welchem deutlicher, vollftändiger und dem Hinterrande näher die weiße Querlinie herzieht. Die weißlichen Stellen im Randfchatten wie bey der nordifchen Dysodea. Unterfeite einfarbig, etwas weißer als fonft, ohne verdunfelte Stellen, und ohne deutliche Vorderrandpuncte der WVorderflügel. An den Füblern, Taftern und Beinen entdede ich Eeinen Unter- fhied. Die Fühler find nicht, wie Treitſchke V.,2. ©. 17 befchreibt, geferbt, fondern bogenförmig und ſehr Eurz und zart gefranzt, auf der Ruͤckſeite weiß mit dunfelgrauen Rändern der Glieder, und auf der Bauchfeite braunroͤthlich. Mamestra. 120. (1.) Chenopodii. Unter mehrern fchlehten Exemplaren fing ih am 27. Aug. ein qutes Männchen außerhalb der füdlichen Stadtmauer Roms, wo ich fie aus Difteln Elopfte. Es ift ein wenig kleiner als gewöhnlidy und hat hellere Vorderflügel; der Ringfieck iſt etwas verlofhen und ohne dunfeln Kern, der Kegelflef Eurz und kaum ein wenig dunkler ausgefüllt. Uebrigens ift die Zeichnung ganz diefelbe wie bey unferer M. Chenopodii. Die Hinterflügel etwas weißer mit beffer abgefegter Nandbinde. Auf der Unter: feite der Vorderflügel iſt der Nierenfleck ſchmal, ziemlich blaß und unterwärts ohne Schatten. Die gewöhnlichen Linien find faft völlig verlofchen, Caradrina. 121. (1.) Kadenii. Freyer Neue Beitr. 2, ©. 147. Taf. 186. Fiſcher v. Röslerffamm Beitr. S. 78. Taf. 36. Big. 2. £ Ein fhönes Männchen Flopfte ih am 21. Suny bey Syracus auf dem Kalkhöhen von Achradina und Difteln. Es hat mehr Aechnlichkeit mit Freyers Abbild. ald mit der Fifcherfchen und unterfcheidet fich von meinen drey andern Cremplaren (2 M., 1 W.) dadurh, daß die Zadenlinie dem Hinterrande näher fteht und weniger hervorftehende Eden bildet; ihre gelblis hen, durch die Rängsadern getrennten Kappen find alle deutlich und ziemlidy ſcharf, und jede frägt einwärts einen röthlichbraunen Kegelſchatten. Die weißen 3 Pünctchen an dem etwas verlo- 445 fhenen und nur auswärts gelbgefäumten Nierenfled find ganz deutlih: einer am obein Ende, 2 am untern der Länge nad) bintereinander. Der auf einen Punct reducierte Ringfleck iſt nicht fehr deutlich, dagegen der Mittelpunct auf den Hinterflüs geln defto deutlicher. 122. (2.) junceti n. sp. Alis anterioribus angustatis, griseis, annulo_ flavido, obseurius expleto, renulo griseo, flavescenti submarginato; posterioribus utrimque albis margaritaceo - micantibus superne griseo -venosis marginatisque. Var. 6. renulo utrimque obscurius cinereo - obumbrato. Diefer Schmetterling, der entfchieden mit Cubiceularis gene= tifch verwandt iſt und ihr aud etwas nahe kommt, fiimmt einigermaßen mit Treitfch Ees Befchreibung der Carad, exigua, doch nicht fo, daß nicht allerhand Zweifel gegen die Spentität erhoben werden fonnten. Ich halte es daher für dag Sicherſte, ihn unter einem eignen Namen zu befchreiben und die Abweichung bemerklich zu machen. Größe veränderlich, höchfteng wie eine Eleine Cubicularis. (Borderflügellänge 53 —6%”'.) Fühler borftenförmig, zart pubescirend gefranzt beym Maͤnn—⸗ chen. Zafter weißgrau, von 14 Augenlängen, etwas auffteigend, anliegend, mit abgefegten, etwas cylinderifchen, zufammengedrudten Gliedern; Endglied von 4 Länge des 2. Gliedes, ziemlich dünn und ſtumpf, mit braunlibem Seitenfled; das 2. Glied augs wärts gleichfall8 mit hellbraunem Fleckchen, dem ſich nah unten ein lichterer Schatten anfchließt. Nüffel lang. Halskragen grau mit dunklerem Hinterrande. Beine hellgrau, Fußglieder obenauf mit breiter. brauner Bafis; nur bey den Hinterfüßen ift diefe Farbe blaß und weniger verbreitet. SHinterleib hellgrau, mit gelblih grauem Afterbufh und einem Schuppenbuͤſch— chen auf dem erſten Segment hinter dem Schildchen. Vorder: flügel ſchmal mit ſehr flach gebogenem Hinterrande. Grunds farbe, wie auf dem Rüdenfchilde, ftaubgrau, gleich der Färbung von Cubieularis; hier und da dunkler; der Worderrand bat 6—7 Eleine, verlofchene, braune Fleckchen, und hinter der Mitte 3—4 meißlihgraue, durch dunfleres Grau gefchiedene Puncte. Die beiden gewöhnlichen Querlinien find ‘mehr oder meniger verlofhen und bieten nichts Merkwürdiges; auch ift dag Mit: telfeld nicht verdunfelt. Der Ringfleck ift Elein, faſt kreisfoͤr— mig, blaßgelb mit dunflerem, bisweilen roftbraunem Kern; er ſteht der erſten Querlinie etwas näher als der Nierenflecd der 2. Diefer hat gewöhnliche Größe und einen fehmalen, grau ausge: fülten, nierenförmigen Ring, von einem oben unvollftändigen, blaßgelblihen umzogen; er ift bläffer als der Ringfleck und aus— märt3 gegen die Querlinie dunkel fchattiert. Die gezadte Linie ift verlofchen blaß graugelblich, durch die Kängsadern ftarf zer— fhnitten und auswärts ftellenweife von einem dunfeln Schatten begrenzt. Der Hinterrand hat eine Reihe von 7—8 ſchwarzen Püncthen, an denen einmwärts blaßgelbliche hängen. Franzen grau mit etwas dunkleren Querlinien und auswärts dunkler gefledt. Hinterflügel Fürzer als bey Cubieularis, daher mit fpigerem VBorderwinfel, weiß, durchfcheinig und auffallend lila— farbig ſchillernd. Die Adern find braͤunlich, eben fo die Hin— terrandlinie, die fo wie der Vorderrand ſchmal hellgrau ſchattiert if. Franzen reinweiß, an dem Vorderwinkel ſchmutzigrau. Unterſeite glänzend. Vorderfluͤgel grau gelblichweiß, in der Mit— telzelle, um die Querader und an dem Vorderwinkel grau; Franzen hell, auswärts dunkel, bisweilen verlofchen geſcheckt. 446 Die weißen Hinterflügel haben‘ bier einen noch fchöneren Lila— fhimmer, als auf der Oberſeite; der Vorderrand bis zur Subeoftalader ift ſtaubiggrau gelblichweiß; auf der vordern Hälfte der Hinterrandlinie liegen 5—6 braune Puncte. Die Adern find wie die Hinterrandlinie gelblichweiß und die Quere ader hat feine Verdunfelung. Var. b. unterfcheidet fich weiter durch nichts als dadurch, daß zwifchen Ring und Nierenfled ein dunfelgrauer Schatten: fle@ ift, dee mit einem Vorderrandfleckchen zufammenhängt. Der Nierenflek hat hier die veinfte Roſtfarbe. — Das Weibchen läßt ſich am beften an den noch ſchwaͤcher pubescierenden Fühlern erkennen; außerdem find die Vorderfluͤgel ein wenig breiter und dunkler. Es hat feinen dien Hinterleib, und fein Afterbufch ift ftärfer als beym Männchen. Das erfte Cremplar fing ich bey Syracus am 31. May in den Sümpfen der Cyane an einer fehr reichlich mit Juncus acutus bewachfenen Stelle, wo es aus einem Binfenbuh aufflog. Auf einer gleihfallg mit Juncus acutus bededten Wiefe bey Catania, die im Winter und Frühjahr gewiß größe - tentheild unter Waffer fteht, flogen am 2. und 3. July mehrere Eremplare aus den Büfchen auf und festen fich nach Eurzem, fhiegendem Fluge, aͤhnlich wie Erastr. uncana fchnell wieder in einen Buſch. Hier waren fie wegen der Stachelfpigen der Binfen ſchwer zu befommen, weil diefe theils mich ftachen, theils die Scheere aufgefperrt hielten, fo daß der Schmetterling davon zu fliegen oder fich füllen zu laffen oft Gelegenheit hatte. Bisweilen fiel er bis auf den Boden: und faß dann mit: hori= zontaler Flügelhaltung. Er iſt an folhen Stellen wahrſcheinlich gar nicht felten. Treitſchke's Car. exigua fol eine Vorderfluͤgelgeſtalt wie Car. cubieularis haben. Die Worte der Diagnofe vereinigen ſich ſchlecht mit der Beſchreibung; die macula orbieularis flava wird in diefer zu einer weißen Mafel mit hellgelbem Keen; auch die Nierenmafel ſoll weißlih und in der Mitte gelb und braun getieft fein. Ebenfo wenig paßt die Befchreibung der Zadenlinie und der Randpuncte, und an den Hinterflügeln wird der fo charactes riſtiſche Lilaſchiller mit Eeiner Silbe erwähnt. — Hübners Bild zeigt zwar die Vorderflügel fo ſchmal, wie bey meiner Art, aber ganz anders gejtaltet, nehmlich viel fpiger. Die Zeihnungen flimmen auch meder im Ausdrud, da fie viel zu lebhaft. find, noh in der fonftigen Beſchaffenheit. Der Ringfleck bebt ſich nicht aus der Grundfarbe hervor, und die Hinterflügel find ſchmutzig lihtgrau, was gegen die Bafıs in Meiß übergeht. Leucania, 123. (1.)flava. Freyer Neue Beitr. IV., ©. 141. Taf. 370. Fig. 2. Mein ziemlih gut erhaltenes, einzelnes Meibchen faß am 23. May Morgens auf einer Blume fchlafend in dem von Getreideaͤckern umgebenen Amphitheater von Syracus. Es ift Eleiner als Freners Abbildung und auf den Vorderflügeln gegen die Baſis nicht fo dunfel gelb; am Hinterrande färben ſich die Längsadern braͤunlich; der Ringfleck ift nur als weiße, fhlecht begrenzte Stelle vorhanden; der gleichfalld gegen bie Bafis nicht gut abgegrenzte Nierenfled fegt ſich in einem brei- tern, doch mehr gelblichweißen Streif bis in die Flügelfpige fort; der meiße Streif zwifchen der Median- und Subdorſalader ift 447 ohne Schärfe. Auf den weißen: Hinterflügeln find die Adern nur gelb und wenig zu bemerken. Freyer laͤßt hier die Medianader fich in’ drey Aefte auflöfen; es ift aber gewiß, daß feine Noctua fo wenig wie die meinige die Eleine Gabel am Hinterrande beſitzt, und daß beide zu einerley Species gehören, Auf der Unterfeite der Vorderflügel ift von Flecken gar nicht3 zu bemerken, und nur die Querader zeichnet fich durch reines Weiß aus. Die Fühler find verhältnifmäßig kurz, borftenförmig, gegen die Spitze microfcopifch pubescivend, auf dem Rüden weiß; die Haare des Wurzelgliedes verlängern fih in ein Büfhchen. Kopf weiß mit aufgerichteten, graden Haaren auf dem Scheitel. Augen etwas Elein, länglichrund mit fenfrehtem längeren Durchmeffer. Nebenaugen verftedt, erft nach Abreibung der Behaarung in ihrer Gegend fidtbar. Taſter von 1% Augenlängen, wenig über das Untergeſicht her— vorftehend, weiß, ziemlich dünn, zufammengedrüdt, gerade, etwas aufgerichtet, auf der Unterfeite abftehend behaart; das Endglied als Eleine, dünne, ftumpfe Spike vorragend. Nüffel aufgerollt, wie es fcheint, nicht fonderlih lang. Beine weiß, ungeflecdt ; Vorder: und Mittelfchenkel unten wollig; Hinterſchienen dicker und länger als die Hinterfchenkel, auswärts behgart mit kur— zen, dünnen Doinenpaaren. Daß diefe Art nicht-mit den Leucanien Pallens, Straminea, Comma etc. verwandt ift, gebt aus der Belchreibung der Kor: pertheile hervor; mir. fcheint fie mit der Simyra venosa mehr Uebereinftimmung zu haben. 124. (2.) vitellina. Ein fehr abygeflogenes Männchen fing ich am 6. Juny jens feit8 des Anapo Abends an Scabiofen zwifchen den feuchten Aeckern. Da Boisduval den Auguſt als die Flugzeit angiebt (Inder ©. 132), fo muß diefer Schmetterling eine doppelte Generation haben, deren erfte in den May füllt. Warum Treitfhfe und Boisduval unfere Vitellina zu den ächten Leucanien jtellen, ift nicht abzufehen, da ihre nahe Verwandtſchaft mit Conigera ſchwer verfennbar fcheint. 125. (3.) L album. Ein. Weibchen Elopfte ih am 27. Auguft bey Nom aus Diftelgeftchpp. Xanthia. 126. (1.) ochroleuca. Ein Pirhen von Syrgeus, beide auf trodnem Boden aus Difteln geklopft, dag Männchen am 10. Suny, dag Weibchen am 16. Kesteres bildet eine auch bey ung vorkommende Varie— tät, bey welcher die beiden Quexlinien in der Gegend des Zupfen- flecks fich faft berühren. (Bey einem biefigen Männchen fließen fie bier wirklich zuſammen). Cerastis. 127. (1.) rubiginea. Ein) ziemliches Eremplar, das bloß nach feinen ſchwaͤcher be— baarten Fühlern ein Weibchen ift, fand ich am 31. Januar bey Zrieft unter einem. Steine im Winterfchlaf. Es iſt im ‚ganzen Mittelfelde fo dunkel mie vor dem Hinterrande und daher laſſen ſich der Ring = und der. Nierenfled ziemlich gut erkennen; erfterer bat eine fehr. wenig verdunfelte. Mitte. Der Bauch bat in der Mitte am Anfange jedes Ringes: einen fhwärzlichen Fleck, und zu jeder Seite des Ninges noch einen. — 448 Am Anfang des Afterbufches ſteht ein — ſchwarzer, deutli⸗ cher Puncte. Wenn Treitſchke's Beſchreibung der Fühler richtig wäre, müßte feine Art vonder meinigen verfchieden ſeyn; er bildete fih ein, beym Männden gezähnte, beym Weibchen gekerbte Fühler zu feben. Mein bey Frankfurt an der Oder im Fruͤh— ling unter dürrem Laube gefundenes Männchen bat fie borſten— förmig, mit faft nicht zu unterfcheidenden Gliedern, alfo ſchwach gekerbt, und beym Weibchen find fie noch weniger abgeſetzt; beym erftern hat jedes Glied auf der Unterfeite ein doppeltes Haarbuͤſchchen, wodurd der ganze Fühler zatt gefranzt erfcheint, und auf dem Rüden hat jedes Glied 2 zarte, faſt anliegende Härchen. Beym Meibchen find die Franzenhärchen aͤußerſt Eurz, und jedes Glied hat am Nüden und am Bauch ein längeres abftehendes Härchen, Cleophana. 128. (1.) Hyperici. Aus Difteln geklopft key Syracus auf Kalkfelsboden am 21: Zum. Es ift ein etwas verflogenes Männchen, auf der ganzen Ober: feite viel heller grau ‚als ‚gewöhnlich 5; auf den Hinterflügeln mit wenig ausgezeichneten Adern. Auf der Unterfeite fehlt: beiderley Flügeln der vöthliche Anflug des Vorderrandes. 129. (2.) Platyptera. Freyer Neue Beitr. 5, ©. 49. Taf, 412. Fig. 2. Ein Pärchen fing ic) bey Meflina an dem Gaftellaccioberge am 22. und 23. July. Sie flogen aus dem dürren Grafe und festen fid) nad) einigem Fluge wieder ing Gras. Wie die von Boisduval angegeebene Flugzeit, May und September (Snder ©. 152.) paffen foll, iſt nicht. recht abzufehn; denn für meine beiden Eremplare. hatte, wie die Beichaffenheit der Franzen zeigt, die Flugzeit nicht eben exit begonnen, Freyers Abbildung zeigt die Fühler, und die Vorberflügel viel zu kurz; erftere haben kaum die halbe natürliche ‚Länge, legtere ein zu dunkles, fchieferfarbiges: Grau. Auch ſollten die Hinterflügel weißer und am. Hinterrande bindenartig grau. feyn und längere Franzen haben, Cucullia, Aus diefem Genus. ift mir in Italien nur eine Raupe zu Geſicht gekommen, die zu den Verwandten der Cucullia sero- fulariae gehört und, vielleicht diefe felbit war. Sch fand. fie am Aetna oberhalb. Nicolofi auf den Afchenflähen an Serofularia eanina am 30. Juny; fie ging mir unterwegs. verloren. Plusia. 130. (1.) Chalsytis. Ein gutes Weibchen fing ich. im Wallgraben des) Gaftellaccio bey Meffina am 25. Suly. Es iſt viel heller als die Frey erfche Abbildung, und die Silbertropfen haben nur in gewiffer Rich— tung einen geiblihen Schein in ihrem Innern. Den ſchwarzen led in den Franzen der Vorderflügel Uber der Mitte zeigt Treyers Abbildung ganz richtig 5. er fcheint unter den nächft verwandten der Chalsytis eigen; dennoch verfchweigt Treitſchke fein Dafein. — Hinterflügelbafis, Hinterleib und Unterfeite aller Blügel find bey Freyer nicht gelb genug. Morig fand diefe Art bey Algier einzeln im Septemben, (Reife 3, ©. 207.) 449 151. (2.) Circumflexa. Ein Weibchen bey Neapet am 17. Auguft zwiſchen Aedern auf einer etwas feuchten Schuttitelle, wo es mit Plusia ni am Spätnahmittag im. Sonnenfchein an einer Art Mentha flog. Es ift ſehr befchädigt, und zeigt, daß die eigentliche Flugzeit Ende July und Anfang Auguft feyn mag. 132. (3.) Gamma. Der erffere größere Nachtfalter, den ich in Sicilien fing, war diefe Plusia, ein gutes weibliches Exemplar, dag vielleiht nur in der Puppe Überwintert hatte. Es flog bey Meffina am 8 März auf blühender Fedia cornucopiae am Eaftellaccio: berge und machte mir, da ich feit anderhalb Monaten noch faft nichts Erhebliches gefangen hatte, ſehr wenig ‚Freude. Dieſe Art war, um Meffina gar nicht haͤufig. Raͤupchen erhielt ich fhon am 29. Januar mit dem Kefcher auf einer Eleinen, - fehr weit von Meffina entlegenen Wiefe ‚mehrere im: mittlern Alter; aber aus: feiner. erhielt ich den Falter, fo daß ich fie auh nur vermutbungsweife hierher ziehen. kann; ich fand fie. an Calendula arvensis und nährte fie mit diefer und mit Alsine media. — Um. Spracus fing ich Gamma als Seltenheit am 23. April. Ein auf. der ganzen Oberſeite ungewöhnlich gelb. gemifchtes, Eleines unverſehrtes Männchen. erhielt ich bey Gatania am 3. Sul. Um Neapel. flog Gamma nit felten untermifcht mit Plusia ni am Rande einer Landſtraße an den Blüthen der dort häufigen Nepeta calamintha zu Ende des Auguſts. Nach Wagner (3. Theil, ©. 207.) ift diefe Noctua in der Regentſchaft Algier fo gemein wie in Europa. 133: (4.) Ni. Sie hat, wie TreitfchEe richtig bemerkt, im Fluge grofe Aehnlichkeit mit Plusia gamma, und es gehört eine gefchärfte Aufmerkfamkeit dazu, um die ſchwirrende Noctua an ihrer grauen Farbe als Plusia ni zu erkennen. Um Spyracus fing ich "ein verflogenes Männchen jenfeit3 des Anapo auf einem Brachfelde am 30. May, wo es aufgefcheucht fih auf ein Meinblatt zum Schlafen feßte, ftatt wie gewöhnlich an Blüthen zu [hwärmen. Eben das thut auch Gamma mandhmal, mit welcher ich diefes Eremplar faft verwechſelte. Bey Catania traf ih Eremplare der zweiten Generation am 3. Suly auf der bey Caradr. junceti erwähnten etwas feuchten Binfenwiefe; ſie flogen Vormittags, und als ich zum zweitenmal die. Stelle be= ſuchte, gegen Abend leicht, auf und fegten fich tief in die Binz fenbüfche hinein mit abwärts gerichtetem Kopfe. Bey Meffina beobachtete ich diefe, Urt wieder in der legten Hälfte des Auguft, als fie an den Höhen des Gaftellaccio in dem dürren Grafe und an Nepeta calamintha im Wallgraben ſchwaͤrmte. Ein fhönes Eremplar nahm ich einem kleinen Asilus ab, der es fchon getödtet hatte. Am meiften flog aber Plus. ni an einem Landſtraßenrand bey Neapel am 20. Auguft; fie war an’ diefem Tage befonders fcheu, mehr als Gamma, und nahm bey. meiner Unnährung ihren Weg meift über einer Mauer hinweg in einen Meinberg. Auch. bey Nom flog noch am 28. Auguſt ein Eremplar ſüdlich der Stadt in der, Campagna. Dieſe ‚Art ſcheint alfo im ganzen untern Stalien mindeftens feine, Selten- heit zu feyn. Shr haracteriftifches Merkmal giebt die Zeichnung der Zaden- linien auf den Vorderfluͤgeln und das Mittelzeichen; ‘jene bildet ztwifchen dem 2. und 3. Aſte der Medianader und zwiſchen dem letztern der Subdorfalader zwey gegen innen geöffnete. und fhwarzbraun ausgefüllte ſcharfe Winkel und trägt einwärts in Iſis 1847. Heft 6, 450 den Zwiſchenraͤumen der Aeſte der Subcoftalader und zivifchen dem 1. und 2. Afte der Medianader, je einen ſchwarzbraunen, Eurzen Längsftrich, Das Mittelzeichen iſt nicht filbericht, fon- dern bloß weiß mit matten Schimmer und in dem an der Medianader hängenden Theil hellgrau ausgefüllt; der freie Theil iſt eiförmig und mehr oder weniger deutlich getrennt, Merk: würdiger Weiſe ift diefer Theil bey. drey männlichen Eremplaren auf dem linken Flügel ganz deutlich abgefondert, auf dem rech- den Flügel aber nicht; bey einem Meibchen fehe ic) das Umge⸗ kehrte, und bey keinem einzigen die Trennung auf beiderley — Das Männchen zeichnet ſich vor allen mir bekannten Plusien außer vor Circumseripta durch den Hinterleidb aus. An jeder Seite des 5..Ninges ſitzt ein’ langer, faſt grader, vöthlich blon- der Haarpinfel, der wenig vom Leibe abfteht, aber fehr in bie Augen fält, daß man ſich wundern muß, bey Treitſchke nichtS davon erwähnt zu ſehen; unter, diefem Pinfel befindet fih am 6. Ninge ein längerer und dünnerer, .deffen Haare an der Spise ſchwarz find; gewöhnlich. find die ſchwarzen Spigen in den Afterhaaren verftedt, werden aber leicht mit einer Nadel hervorgeholt. Da ich bey den. frifchen ‚Schmetterlingen nicht > auf diefes Anhaͤngſel, deffen Zweck mir väthfelhaft iſt, aufmerk: fam wurde, fo will ich nicht verbürgen, ob die angegebenen Ninge die wahren Anbeftungspuncte find. Vielleicht befisen noch mehr Arten im männlichen Geſchlechte ‚diefe Auszeichnung, und diefe möchten dann wohl näher an einander geruͤckt werden, als bisher gefchehen. Plusia Daubii, die ich nicht in natura kenne, ftebt zufolge der Sreyerfchen Abbildung (Neue Beitr. 3, ©. 90. Tab. 256. Fig. 1.) der, Plusia ni fehr nahe; fie hat auf den Vorderflügeln diefelbe Zeichnung der Zadenlinie, ermangelt aber des. untern, e.formigen Zheils des Plufien=Zeicheng und. befist dagegen die Eigenheiten, des Nierenfleds der Pl. gamma. Boisduval nennt diefe Pl. Daubii (Inder ©.159.) Eleiner als Pl. ni; nad) Freyer ift fie aber faſt größer als Plusia gamma. Anarta. 134. (1.) Jocosa n. sp. So mahrfcheinlich e8 mir auch ift, daß diefes bey Syracus oder Meffina in der legten Hälfte des Aprils einzeln gefangene Gremplar doch nichts weiter als füdliche Var. der An, heliaca ift, fo wage ic) wegen ihrer Auszeichnungen doch nicht, es als folche aufzuführen. Es ift ein Männchen und fo groß wie die. größte weibliche Heliaca (Vorberflügellänge etwas über 44 Zin.). Die Haare an. Kopf und Nückenfchild find mit. Tebhafterem Gelb gemiſcht, und die Hinderleibsränder dunkler ‚gelb; Übrigens zeigen fie fo wenig wie die Fühler, Zafter und Beine den geringffen Unter: ſchied im Bau von An. heliaca, und dies beftärft mich in der Anſicht Uber das wahre Verhaͤltniß zu diefer Art. Die Vor— derflügel find jtumpfer "(doch vielleicht nur bey diefem Exem— plare?) und daher. am Hinterrande ein wenig gewölbter. Die Grundfarbe ift röthlihbraun, mährend fie bey Heliaca gelblihbraun ift (wenigſtens bey der fchlefifchen und branden- burgifchen, ‘auf melde die TreitfchEfifche “Bezeichnung der Farbe von Kopf, Ruͤcken und Vorderflügel gar nicht paßt.) Die Zeihnungen liegen durchaus mie bey der (gemeinen Art; die dunklern Stellen. haben ein angenehmes lichtes Gaftanienbraun. Die zweite Querlinie iſt, wie manchmal bey unferer Heliaca, vollſtaͤndig vorhanden, und zwar eben fo weit gegen den: Hin- 9 67 451 terrand geruͤckt und ebenfo geftaltet; der fcharfzadige Mittel: ſchatten der Heliaca ift in eine einfache unförmlihe Schatten: binde umzgeftaltet, an der fich feine Eden bemerken laffen. Die Franzen find lebhaft gelb mit dunkleren und breiteren Stellen, wodurch dag Gelbe eingefchränkter ift. Die Hinterflügel find im Mitrelraume, der faft bie halbe Flügelbreite einnimmt, lebhaft orangegelb, fchöner als bey 'Friph. fimbria. Die Breite des ſchwarzen Wurzelraumes ift wenig breiter als die tief ſchwarze Nandbinde, mit welcher er am Innenrande durch eine dünne Linie zufammenhängt. (Bey Heliaca ift die Nandbinde verhältnifmäßig faft doppelt fo breit ald bey Jocosa, aber beträchtlich ſchmaͤler als die ver— dunfelte Bafis, fo daß dazwiſchen eine nicht 4 der Flügelbreite betragende gelbe Binde übrig bleibt, die gegen die Baſis zu an der Duerlinie endigt.) Die Hinterrandfranzgen find an der Innenhaͤlfte ſchwaͤrzlich, an der Außenhälfte hell orangegelb. Die ganze Unterfeite ift ziemlich lebhaft orangefarbig und auch die dunklen Binden mit folhen Schuppen ſehr reichlich) beftäubt; die Mandbinden find fchmäler als bey Heliaca, und dadurch ift der vrangefarbige Raum vergröfert, den nur wenig braune Stäubchen verunreinigen. (Bey Heliaca ift das Gelb, mit dem der Jocosa verglichen, ganz blaß und überdies noch ſehr reichlich braun beftäubt; fo daß nur eine unvollftändige Binde hinter der Querader auf beiden Flügeln reiner bleibt.) Auf den Vorderflügein erreicht die Werdunfelung zwifchen Median: und Subdorfalader nicht die Nandbinde. Die Quer: aber hat hier einen fcharfen, fhmwarzen Strich, auf den Hinter: flügeln einen Eürzern und weniger feharfen. Das Gelb der Franzen ift noch lebhafter als auf der Dberfeite, das Schwarze daran auf den Vorderflügeln rein, auf den Hinterflügeln in Grau verwandelt. Für beide Arten ftelle ich die Diagnofen fo auf: An. heliaca: alis anterioribus apice acutiusculis, brunneo-variis, posterioribus nigris, fascia media flava. An. jocosa: alis anterioribus apice minus acutis, badio-fuscescentibus, posterioribus aurantiacis, basi fascia- que marginali angusta nigris. Heliothis. 135. (1.) Peltigera. Bey Syracus am 24. May, bey Catania am 2. u. 3. July, bey Meffina in der Endhälfte des Suly, auf trodnen, am liebften fandigen, duͤrren Plägen, offenbar die Gtellvertreterinn unferer Heli. dipsacea. Sie fliegt bey Zage nicht ſchwer auf aus Gras und Difteln und fest ſich wieder an folhe Gemächfe. Bey Catania fand ic auf dem durdhglühten Sande am Mee— resufer ein Eremplar zwifchen den Blättern und Aeſten einer Diftel verftedt, aus denen es erft beym Umreißen der Pflanze zum Vorfchein Fam und ſich ermunterte. Auf der Schatten- feite des Gaftellaccioberges bey Meffina ſchwaͤrmten am heißen 25. Suly mehrere Cremplare an den Blüthen der Ballota nigra und der Nepeta calamintha. — Bey Neapel fah ic) diefe Art nur einmal am 20. Auguſt. Es ift nicht zu be- zweifeln, daß fie eine doppelte jährlihe Erfcheinung hat. - 136. (2.) Armigera. Am 6. Suny flogen viele Eremplare wahrfcheinlih mit Peltigera gemifcht, im Getreide jenfeitd des Anapo bey Spyra- cus, fo ſcheu, daß fie bey der Eile, die ich hatte, vor dem Thorſchluß in der Stadt zu ſeyn, nur ein einzelnes Eremplar 452° fing, ein fehr abgenußtes Männchen, welches zeigte: daß der Flug der erften Generation eigentlich in den May fällt. Ein ziemlich gutes Weibchen fing ih am 25. Zuly bey Meffina unter Peltigera, und dies gehört zur 2. Generation. Darf ich nad) der Befchaffenheit beider Eremplare fchließen, fo fängt Armigera eher zu fliegen an und hört eher auf als Peltigera. Uebrigeng fliegen beide Arten mit einander, was Treitſchke 5, 3. ©. 223 mit Unrecht beftreitet. Daher führt auh Nam: bur beide Arten (als die einzigen Heliothis- Arten ) als Cor: ſiſch auf. Acontia. 137. (1.) Solaris. Var. a. corpore cinereo, alarum anterorum area hasali caesio nebulosa; alis posterioribus nigris, fascia media interrupta alba. Var. b. corpore exalbido, alarum anteriorium area basali alba, alis posterioribus albis, fascia marginali nigra (mas) vel ut var. a. (Noctua albicollis Fahr.) Treitſchke hat Necht, die fchöne helle Var. b. nicht als eigene Urt gelten zu laffen, da fie einzeln auch in nördlichern Gegenden vorfommt und fich durd) Uebergänge mit den dunf- lern Gremplaren verbindet. ’ Bey Syracus war diefe Art nicht häufig. Ein fchönes Weibchen der Var. a. fing ich am 26. April an den Höhen gegen Epipolae. Drey gute Eremplare befam ich am 16. und 17. Suny auf Aeckern um das Capucinerkloſter; dieſe gehören zur Var b., die überhaupt im Süden mindefteng eben fo häufig ift wie Var. a. und dem Sommer angehört. Bey Meffina erhielt ich ein Pärchen derfelben Varietäten am Guftels laccio am 22. und 23. July. Bey Rom war aber Solaris am häufigften, und zwar auf wüften, trodnen Stellen, an denen wahrſcheinlich Convolvulus italieus ihre Raupe genährt hat. Gegen Abend war fie am leichteften zu fangen, da die zuneh— mende Kühle fie nicht weit fliegen ließ: Auch bier war Var. b. gar nicht felten, und ganz frifhe Männchen und Meibchen unter den verflogenen am 25. und 26. Auguft. Ein am 3. September in der Campagna nördlich vom Soracte gefange: — ſchoͤnes Weibchen gehoͤrt zu den hellern Exemplaren der ar. a. 138. (2.) Luctuosa. Ben Syracus zu Ende April (am 23., 25., 26. und 29.) gar nicht häufig auf Brachen bey der ehemaligen Neapolis. Um Rom war fie in der Campagna zu Ende Auguft in der Gefeltfhaft von Solaris nicht felten. Die Färbung ift bey ihr eben fo veränderlich wie bey den hiefigen Exemplaren. Erastria. 139. (1.) Sulphurea. Selten, bey Syracus im May (6. und 19.) auf Aeckern jenfeit8 des Anapo; bey Catania erhielt ich 1 Eremplar am 3. July. Meine 4 Eremplare haben gar nichts Ausgezeichne- tes; an den verflogenen ift das Gelb bläffer, und das Schwarze breitet fich mehr aus, gerade wie bey der gemeinen nordifchen Erastr. Sulphurea, 140. (2.) Minuta. Alis anterioribus basi albidis, postice einereo-lutescenti- bus, fascia media alba postice dentem medium utrimque nigro-notatum exserente. - 453 Treitſchkes Beſchreibung, in welcher. ich allerdings biefe Art ſuchte, gab mir Feine Gewißheit, weil fie die Zeihnungen nur andeutet, nicht aber genau ausdruͤckt; fie fpricht außerdem von einem weißen Dorn an einer braunen Querlinie, ohne zu beftimmen, nach welcher Seite hin gewendet er ift. Hübners Abbildung hebt aber jeden Zweifel. Um meine Art ohne Ver: gleich mit diefer Abbildung, die nur viel zu groß ift, Eenntlic) zu machen, befchreibe ich den Vorderflügel noch einmal. Die Bafis deffelben ift ebenfo mie Kopf» und Ruͤckenſchild weiß, feltner rein, als mit einer lihtgrauen Wolfe, die den Vorder: rand frey läßt und nach der Bafis des Innenrandes hinzieht. Hinter dem erften Laͤngsdrittel Eommt ein fchiefliegender, binden- artiger Querftreif, von grauer Kehmfarbe, der nach außen über hängt und einwaͤrts verlofhen, auswärts aber fcharf begrenzt iſt; er bildet ‘die innere Einfaſſung einer weißen, au nad) hinten überhängenden Binde, welche im Innern bisweilen licht: grau gewoͤlkt ift, am Vorderrande ſich etwas verengt und an feiner Mitte auswärts einen breiten, fcharfen Zahn bildet; uͤber und unter demfelben ift der Nand der Binde mit fchwarzen Stäubchen gezeichnet. Der übrige Raum des Flügels ift grau und Iehmgelb gemifcht, am bunfelften um den meißen Zahn "und in einem aug der Flügelfpise herabgehenden Wifh. Vor diefem Mifche ift im Worderrande ein weißes Wiſchchen, und unter der Flügelfpige fommt nicht immer eine feine, weißliche, verwifchte Finie herab, die größere Schwingungen macht und am Innenwinkel endigt. Der Rand ift verlofhen ſchwaͤrzlich punc- tiert; die breiten Franzen haben eine an der Flügelfpise erwei⸗— terte dünne, weiße Wurzellinie, darauf eine viel breitere, gelbs graue; am Ende find fie bey deutlichen unverflogenen Eremplaren weiß und ſchwaͤrzlich gefchedt. Meine Eremplare ändern zwar in der Größe etwas ab; aber keins erreicht die Größe der Hübnerfhen Abbildung oder auch) nur die der fleinften biefigen Paula. Am Aetna oberhalb Nicolofi fing ih am 30. Suny zwifchen den’ Lavablöden an dem noch nicht blühenden Gnaphalium angustifolium* ein einzigeg remplar. Am 6. September fcheuchte ich an einer Anhöhe vor Xolentino aus derfelben dort häufig machfenden Pflanzenart nah und nad) an 20 Er. minuta, wovon vieie noch ganz frifh waren. Ihr Betragen hatte die größte Aehnlichkeit mit dem der Erastria paula (S. Iſis 1840. ©. 247). Boisduval giebt den Juny als die Flugzeit an (Inder ©. 174.). Daß eine doppelte Genera= tion Statt habe, möchte id bey Minuta ebenfo wenig wie bey Paula behaupten. 141. (3.) Parva. Alis anterioribus gilvis, striga altera reeta ante, altera sinuata post medium tennissimis, punctulo interjecto nigro. Nymphula transversalis Costa Fauna Neapol. var. b. area strigis interjecta lilacino - cinerea. var. c. punctulo nigro duplici. Hübners Abbildung (Fig. 356) ift fehlerhaft; die erfte, hier bie einzige Querlinie macht am Vorderrande zu ftarfe Bogen einwärts und die 2. Querlinie fehlt ganz, während fie doch faft immer felbjt bey den verflogendften Eremplaren erkennbar bleibt. Ferner hat fie gegen den Hinterrand einen grauen, weiß umzo— genen Eifled, alfo ein Auge, wofür in der Wirklichkeit nur ein Es fieht unferm Gnaph. arenarium fehr ähnlich, ift aber ſchlan— fer, fchmalblättrig und wächſt nicht fo rafenartig. 454 toftbrauner Fleck zu fehen ift, der ſich nur einwärts an bie 2. Querlinie anlehnt. Die Grundfarbe der Vorderflügel ift verfehlt, und an den Hinterflügeln follten die Franzen noch ein— mal fo lang ſeyn. — Dennoch läßt fih unfere Art daraus erkennen; nicht fo aus der TreitfchEifhen darauf bafierten DBefchreibung, in welcher das, was die Figur Naturgetreues ent= hält, gleichfam abfichtiich verwifcht ift. Ueber Coſt a's Nymph. transversalis f. m. unter Nympbula. Größe veränderlich, faft immer über der von Minuta, felten fo groß wie Hühners Bild. Auch die Lebhaftigkeit der Färbung ift der Veränderung unterworfen. — Ruͤckenſchild und Bafis der Worderflügel find ſehr licht ochergelb; der Kopf ein wenig weißlicher. Vor der Slügelmitte verdumfelt fie) die Grundfarbe des Vorderfluͤgels plöglich zu einer ſchmalen, einwärts unbegrenzten Binde, welche auswärts von einer feinen, weißen Linie gevanbet wird; dieſe Linie fteht fchief nach außen geneigt auf dem Innenrande, ift jtemlich grade und madıt zwey ſchwache Wellen in dev Mittel: jelle und über der Subdorfalader, Es folgt ein bindenförmiges Bel in blaß vöthlichgrauer, oft fehr blaffer Farbe, die fid) aus— waͤrts verftärkt. Diefes Feld wird von der zweiten, verlofche: nern, weißlichen Querlinie eingefaßt, welche einwärts dunkel gefaumt, einen fanftwelligen Verlauf hat und Über der Mitte einen fehr großen, aber etwas abgeplatteten Bogen nach aufen bildet. An der Stelle der Nierenmatel ſteht ein fchwarzes, fehr feines Püncthen auf weißlichem Grunde; fehr felten fteht ein 2. darunter (Var. c); zwiichen der Querlinie und dem Hin: terrande ift der Grund hell ochergelb. Unterhalb des Bogens liegt auswärts an der Querlinie ein roftbrauner, eiformiger Wiſch, und ein ebenfo gefärbter Schatten fommt von der Flü- gelfpige herab. In dem leisten wird oft ein ſchwarzes Puͤnct— hen fihtbar, und auf dem Vorderrande vor der Spite ein oder 2 verlofchene, weiße Fleckchen. Die fehr breiten Franzen werden auf der dunkiern Wurzelhälfte von 2 ocergelblihen Querlinien durchzogen und find auswärts grauweißlich. Die gelblihgrauen Hinterflügel werden gegen die Baſis all⸗ maͤhlich weißlich; ihre breite Franzen ſind weiß. Var. b. enthält die lebhafteſt gefärbten Exemplare, bey wel— hen das Graue des Mittelfeldes mit vielem Lila gemifht und dicht weiß gepünetelt ift. Ben folhen Eremplaren bemerft man auch öfter die Zadenlinie in verlofchener, gelblichweißer Farbe ohne Eden, nur in Wellen längs des Schattens und des Wiſches hinziehend, bisweilen hier und da mit einigen ſchwarzen Staͤubchen bezeichnet. Var. e. hat nichts, als unter dem ſchwarzen Puͤnctchen des Mittelfelded noch ein zweites; damit find nicht bloß die lebhaft gefärbten, fondern auch die blaffen Cremplare verfehen. Diefer Heine Schmetterling flog in der Mitte May ſehr einzeln um Spracus, und nicht einmal in guten Exemplaren; am 11. Suny fing ic) an der Landftraße zmwifchen Noto und Mofolini an den truppmeife ftehenden Pflanzen von Centaurea caleitrapa über ein Dugend Cremplare, die auch alle mehr oder weniger verflogen waren, und am 12. an ähnlicher Stelle eine größere Anzahl zreifchen Spyracus und Avola. Darauf fuchte und fand ich fie ben Syracus ftets an dieſer ftacheligen Centaurea, aus deren Blättern und Zweigen fie ſich ziemlich leiht auffheuchen ließen, worauf fie ſich immer wieder daran festen. Bey Meffina war die Art an dem Gaftellacioberge in der legten Hälfte des July felten zwiſchen geibblüthigen 3 Difteln. Zwey Eremplare fing id im Gebirge von Itti ben der Ver: fhanzung. Um Rom war fie aber zu Ende Auguft außerhalb 455 der Stadtmauer bey St. Prter am ber dort fehr häufigen Cent. ealeitrapa in ungemeiner Menge vorhanden, und die Eremplare waren von der verſchiedenſten Beſchaffenheit, fo daß ich mit größerer, Zuverfiht als bey Minuta eine doppelte Generation annehme. 142. (4.) Ostrina. Capite flavido; alis anterioribus flavescenti - eriseis exaälbidisve, nebula luteseenti ante punc ulum atrum medium, striga ante marginem posticum albida acute bidentata punctis nigris non notata. Var. a. (verna) capite collarique gilvis; alis anterioribus llavescenti - griseis, ‚inter nebulam transversam strigam- que posticam roseis, brunneo-venosis. (Hübners. dig 399 und 648.) 5 Var. 6. (aestiva) thorace albido, capite collarique exalbi- dis, alis anterioribus exalbidis, nebula media obsoleta, post medium non vel levissime roseis (Carthami Ir, 3. S. 270. — Nymphula tripunctalis Costa Faun. Neap). Das Standhafte an diefer fehr veranderlichen Art ift 1) die gelbbräumliche, der Laͤnge nach dunkler geftrichte oder auch durch— fchnittene Schattenbinde vor der Mitte. 2) das fehwarze, oft aͤußerſt Eleine Pünctchen an der Stelle des Mierenfleds. dicht binter der Schattenbinde. 5) die Geftalt der weißlichen Zacken— Iinie vor dem Hinterrande; fie beginnt in einem dunklen, aus der Flügelfpise herabfommenden Wifch und trägt einwats erſt einen langen, gegen das ſchwarze Pünctchen gerichteten Zahn, dann einen weniger fcharfen und bey Var. b. bisweilen verlo= ſchenen unter dem erften Afte der Mediannder. Diefe Merkmale laffen fi) auch bey der übrigens unzmweifel- haft fpecififch verfchiedenen Amoena miederfinden; allein die bindenformige Werdunflung vor der Flügelmitte ift bey dieſer Urt ſcharf mit Weiß gerandet und nie längsftrihig, und. die Zadenlinie vor dem SHinterrande ift auswärts auf jeder Art mit einem ſehr feinen, ſchwarzen Pünctchen bezeichnet. ° Ihre andern DBerfchiedenheiten gebören nicht bieher. So viel aber ift gewiß, daß beide Arten generifch nicht verfchieden und auch Font ſehr nahe verwandt find, wie wir im Boisduvalfhen Inder auch anerkannt ſehen (©. 174,). Guenee hat aber (Annales de la Soc. entomolog. 1841. S. 233) aus Amoena und einigen andern Arten ein eignes Genus gebildet, an wel— chem er „bey aufmerffamer Prüfung mefentliche Verſchiedenhei— gen an den Fühlern, Zaftern, Flügeln uſw.“ beobachtet hat! Unfere Ostrina hat bisweilen die Größe einer großen Parva; oft iſt fie weit iiber Anth, aenea (Worderflügellänge 33" —53""), Die am frühften erfcheinenden Eremplare haben einen heflgrauen Thorax und Hinterleib; Kopf und Kragen find hellochergelb ; die Taſter noch blaͤſſer, auf der Unterfeite weiß. Die Bafıs der DVorderflügel bat das Grau des Thorag und einen ebenſo teichten tofigen Anflug, der aber bey den zu Ende May und Anfang Suny fliegenden, überhaupt den hellern Cremplaren ganz vermißt wird. Unter der Medianader nahe der Flügelbafis ift ein gelbbrauner Längsſtrich, und oft ein zweiter, mehr ver- wifchter unter diefem nahe am Innenrande. Hinter diefem Steh nimmt das Grau einen gelblihen Ton an und ‚gebt dann vor der Flügelmitte in einen gelbbraunen, bindenartigen Schatten über, der von mehr oder weniger fcharfen, dunfleren Laͤngsſtrichen zwiſchen den Adern durchzogen wird; er. bildet in der Gegend der Duerader einen ftumpfen Winkel, ift aber auswärts nicht ſcharf abgeſetzt, ſondern verflieft mehr in die Farbe des folgenden Feldes. 456 Diefes reicht bis an bie Juden: linie; es ift rofenfarbig, etwas mit. Hellgrau und Violett gemifcht, am Vorderrande aber fehr heil und faft weißlich; die Adern find nach hinten in Stärke zunehmend, gelbbraun. An der Stelle des Nierenfleds fteht ein Schwarzes Pünctchen, das oft gejucht feyn will, da es fich meift auf dunfelem Grunde befindet. Die Zadenlinie hat aufer den ſchon vorhin angegebe- nen Zähnen nicht felten noch einen oder 2 über dem erſten, deren Länge jedoch fehr wechfelt; fie Eommt dicht vor der hell: gelbbraunen Flügelfpige am Vorderrande herab und entfernt‘ fich allmählich vom Hinterrande, erreicht aber nie den Innenrand; einwaͤrts ift fie befonders, oberwärts ziemlich dunkel gelbbrauns lich fchattiert, auswärts wird fie Durch einen ungleich breiten, fih nah ihren Ausbuchtungen tichtenden Streif vom Hinter: rande geſchieden; nur unter der. Spige hat fie auswärts ein tieffehwarzes Fleckchen. Die Franzen find hinter), der feinen bräunlihen Nandlinie ſehr blaß gelblich, und haben hinter der Mitte einen grauen Querſtrich und blafgraue Enden, Die Hinterflügel find afchgrau, gegen die Baſis heller; Franzen breit, weiß, an der Wurzel ſehr ſchwach gelblich oder roͤthlich. Je heller die Exemplare ſind, deſto blaͤſſer iſt die Roſenfarbe, deſto unvollſtaͤndiger der Mittelſchatten, deſto mehr fehlen die anderartigen, gelbbraͤunlichen Laͤngsſtriche. So geht dieſe Art ganz fanft in das Extrem über, dag nur in den Sommermong: ten vorfommt, und das ohne die Uebergange leicht als eigene Art angefehen werden fann. Das beide Ertreme Verbindende ft in der Diagnofe und dem Anfange der Bemerkungen über diefe Art angemerkt worden. Die Sommervarietät, die im July und Auguft, vielleicht auch no im September, und zwar mit den fehr blafrofigen Uebergängen zufammen fliegt, ift am Ruͤcken— fhild und Hinterleib weiß, an Kopf und Kragen fehr blaß kanariengelb. Ebenfo find die WVorderflügel Überall, nur an der Baſis und an der hinteren Hälfte des Vorderrandes noch mehr mit Weiß gemifht. Won dem bindenartigen Schatten ift die Stelle durch verdunfeltes, braunlicyes Gelb angedeutet und dieſe bier und da mit gelbbräunlichen, mehr oder weniger. zufammen- hängenden Mebelfleden verfeben. Das Piüncthen dahinter. ift ſtets fehr fichtbar. Die Zackenlinie iſt verblaßt, vorzüglich in ihrem untern Theile; an ihrem obern wird fie einwärts durch gelbbräunlichen Schatten, auswärts duch den Wiſch der Fluͤ— gelfpige etwas hervorgehoben; bier hat fie auch das fchwarze Punctfledchen. — Die Hinterflügel find weiß, vor dem. Hin: terrande fehr blaß gelblichgrau. Sind folhe Exemplare längere Zeit geflogen, fo fickt man an ihnen bey eberflächlicher Betrachtung ſehr hell Fanariengelbe Vorderflügel mit dem ſchwarzen Mittelpünctchen und reinmweiße Hinterflügel. “Eine genauere Betrachtung läßt aber alle angege— benen Merkmale mit Ausnahme der dunklen Nebel auf der Stelle der Schattenbinde wiederfinden. — Die blaffe Sommerz varietaͤt wird nie fo groß wie die Var. a. Bon Hübners Abbildungen gehört die erſte den allerdun— £elften Gremplaren, die aber wohl nie an der Bafis der Vor: derflüigel fo dunfel geröthet find wie fie; die Schattenbinde ift zu undeutlih, und ftatt des fehwarzen Puͤnctchens zeigt fich gar ein kleiner Mierenfled. Auch Fig 648. ift am der Baſis zu dunfelgelblich, und der Raum zwifhen ber Zackenlinie und dem Hinterrande zu dunkelbraun ; die. Hinterflügel follten Lichter feyn, da die Schattenbinde der Vorderflügel fo ſchwach ausge 457 drüdt iſt. — Ueber Coftas Nymphula tripunctalis f. man ©. 226 unter Nymphula. Das erite Eremplar fand ic bey Meffina am Südabhange bes Gonzagaberges auf einer trodnen Grasftelle am 25. März; es betrug ſich wie unfere Paula und wiegte im Sonnenfchein die Flügel etwas. "Darauf fing ich diefe Art einzeln und felten den ganzen May und Juny hindurch bey Syracus auf den Höhen von Acradina und Tyche an Difteln. Erſt im Juny gab es die Uebergäange zu der Varietaͤt b, und zwey ſolche Eremplare und dren der Achten Var. b. fing ich auch bey Mef: fin am 15. Sul. Bey Nom gab e8 in der Gampagna und ſchon aufßerhab der Stavtmauer zu Ende Auguft die Ueber: gänge und die heilgelbe Var. b. in Gefeuichaft, und hier ſcheint die Art nicht zu den feltenen zu gehören. Merkwuͤrdig ift, daß ich am 23; Auguft ein entſchieden der Var. a. angehöriges, jedoh ſchon fehr abyeflogenes Weibchen im Gebirgspak bey Stei unterhalb der Berfhanzung gefangen habe, woraus her= vorgeht, daß diefe Varietaͤt nicht bloß durch die Jahreszeit‘ herz vorgebracht wird, fonden auch unter dem Einfluß der durch Die Localität bedingten Temperatur fteht. (Sortiegung folgt.) Critiſche Ueberſicht der europäiſchen Vögel von Dr. H. Schlegel, Conſervator des.nl, Reichsmuſeums. Leyden bey A. Arnz. Leipzig bey F. Fleiſcher 1844. 8. CXXXV. 116. Beleuhtet von Heinrih Graf von der Mühle. Ein Werk) wie vorftehendes that ſchon lange jedem practifchen Drnithologen, allen Mufeen, Sammlern, ja der ganzen Wiffen: fchaft noth, zumal da durch die in neuerer Zeit eingeriffene Manie neue Arten zu bilden, für dem nicht ganz practifch durche bildeten Drnithologen Hinderniffe (aller Urt, durch Zweifel, An: ftände und Widerſpruͤche erzeugt,’ fich erheben mußten. ı Nur . mit dem größten Dane kann eine ſolche Arbeit aufgenommen werden, umſomehr wenn "ein for tüchtigeer Naturforſcher wie Schlegel, der durch das ausgezeichnete ı Leydner Mufeum Mittel: an der Hand hat, wie nicht leicht einer, ſich diefem mübfamen, 'jeitraubenden und wirklich undanfbaren Gefchäfte unterzieht. Wer aus eigener Erfahrung weiß, was es heißt, zwölf: und‘ noch mehrere Autoren bey jedem einzelnen Vogel durchzuleſen, zu vergleichen, das Brauchbare, das Wahre ‚von den» Serthiimern auszufichten und zufammenzuftellen, wird mir vollfommen beyſtimmen. Wir haben zwar ſchon im Jahre 1840 den 1. Theil eines ähnlichen Werkes erhalten: ,,‚die MWirbelthiere Europa’s von Graf Keyferting und Prof. Blafius, das des Ver— dienftlichen vieles enthaͤlt; duch die Handlung des Gegen: ftandes ſo wie durch die Form an und für ſich ift es jedoch nur. dem vollkommen ausgebildeten Drnithologen zugänglich, und zudem ft, Dank dem alfenthalben immer regeren Eifer in der Naturgeſchichte, des Neuen fomohl an Entdeckungen als Berichtigungen foviel ſeitdem dazu gefommen, daß das Schle— gelſche Werk ein mahres Bedürfniß geworden iſt, was «8 noch: in hoͤherem Gradeiwäre, wenn der Verfaffer den Tert zu Iſis 1816, Heft 6, i — 458 dem Suſemihlſchen Kupferwerke fortgeſetzt hätte, und dieſe critiſche Ueberſicht, wie er in feiner Vorrede fagt, als Grund: lage zu erwähnten Terte dienen würde: denn wir fehen wirklid) ſchon in dieſer Geitif, wie rafflos der Verfaſſer in feinen For— fhungen fortarbeiter, weil er ſchon einige Daten aus dem oben erwähnten Text zu berichtigen ſich genöthigt fieht. Menn Schlegel in einer kurzen Einleitung den Plan feines Werkes auseinandergefegt bätte, fo wäre es fr den Leſer fehr dienlich gewefen: denn ſchon auf der eriten Seite finden. wir das Linneifche Binom neben einem Trinom, und fönnen -erft im Verlaufe des Werkes zumal aus den Anmerkungen der zweiten Abtheilung entnehmen, daß mit diefen Trinomen conftante Kocal: Raſſen gemeint feyen, ohne daß uns jedoch der Verfaffer die Graͤnzen diefer Local-Raſſen gegen. die eigenen Arten näher be: zeichnet. Doch wir wollen zum Innhalt des Merkes felbft übergeben, und unfere allenfallfigen Zweifel und Anftände mittheilen. Das Werk ſelbſt zerfällt in ziwey Abtheilungen. Die erfte Abtheilung ift eigentlih nur ein fyitematifches Verzeichnig mit Synonymen, Citaten, nebft Anführung der Wohn: Orte, ganz fo gehalten, wie das als Einleitung geltende Verzeichniß bey Graf Keyferling und Prof. Blafius;z die zweyte Abtheilung bingegen iſt die Gritif der erſten und gibt mit Eorrefpondirenden Zahlen die Gründe zur Aufitellung‘ oder WVerwerfung einer von Naäturforfchern angenommenen Art an. Die Spftematif ift theils nah Temmind, theils nah Keyſerling ımd Bla— fius; jedoch findet man ſich leichter darin zurecht als in letzterem Werke. Der Berfaffer beginnt mit den Ebdelfalfen und endet mit den Naubmövenz wollen: wir jetzt die Arten feibit durchgehen. / In der erſten Abtheilung beginnen die Raubvoͤgel mit 3 mei- fen Edelfalken, der eine mit einem Teinom: Falco candi- cans islandicus , ift aber, wie ſchon früher in Bezug auf die vorkommenden XTrinomen bemerkt wurde, eine in Island ‘vorkommende Local-Raſſe des Falco candicans, dem Schlegel Grönland und Sibirien als Vaterland anmeif’t, dagegen fein Falco gyrfalco al3 eigene Species nur Norwegen angehört. Thienemann in feiner Rhea will in "einem critifhen Auf— ſatz Über die Edelfalken dieſe Arten Schlegels nidt gelten laffen, und wirft fie unter dem Namen Falco gyrfalco zu: fammen. Den Aufſatz Kaup’s im museum Senkenbergia- num £onnte ich nicht vergleihen um zw fehen, in wiefern er mit der Schleyelfhen Anſicht Übereinftimmt. Schlegel bat fih aber die genaue Ausfcheidung aller europäifchen Edelfalken zum 'befondern Srudium gemacht, wie das ausgezeichnete Merk über die Falkenbeize, das er in Verbindung mir WVerfter berausgibt, 'beweift, und er darf mohl unbedenklich als befte Autorität in der Gefchichte diefer Familie der Raubvoͤgel gelten; zugleich aber geht aus den langen mit Meifterfchaft auseinan- dergelegten critifchen Bemerkungen der zweyten Abtheilung heror, wie ſchwer die Diagnofe in diefen Arten ſey, ja daß. ferbft noch manches Dunkel aufzuklären übrig bleibe. Hierauf theilt Schlegel den Falco lanarius Auct. in 2 Arten, in Falco sacer und Falco lanarins. Aus feinen Angaben erhellt, dag F. sacer wahrfcheinlih nur dem Oſten, F. lanarius aber dem Sid: Dffen Europas angehoͤre. Thienemann im oben er: mwähnten Auffas in der Rhea nennt den F. sacer Schlegels F. eyanopus nah Gesner, und führt an, daB er noch ziem⸗ lich haufig in Böhmen bruͤte; den F. lanarius "Schl. nennt er aber F. rubens nad): Albertus magnus. Weber die Sy— 29* 459 nonnmen: theilt er nicht ganz die Anſicht Schlegels, fo wie ec. bey F. Eleonorae als Synonym Faucon saphir von Artalouche de Alagona erwähnt, während Gesner bey feinem Cyanopus fagt, er heiße bey den Illyriern Raroh, bey den Stalienern Safiro. — Die Zweifel, die, Schlegel über die in meinen „Beiträgen zur Ornithologie Griechenlands," erwähnten zwey Arten, nämlid F. peregrinoides et F. lanarius hegt, glaube ich nach feinen ausgezeichneten Auseinanderfeßungen der Arten dabin aufftären zu. fönnen, daß, fo wie er vermuthet, mein F. peregrinoides zu. feinem F. lanarius, dagegen mein F. lanarius zu feinem F. sacer. zu. ziehen ſey. — Seit ic) ein Eremplar des Achten, F. concolor im Straßburger Mufeum gefehen habe, glaube ich auch, daß mein, Vogel unter diefem Namen zu F. Eleonorae zu ziehen fy; Schlegel, fheint den Auffap Lindermayers in der Iſis 1843. Heft Ve nicht gekannt zu haben, wo derſelbe Vogel als neue Art unter dem Namen F. arcadieus erwähnt und abgebildet if. — Daß F. pallidus eine Zocal-Raffe von F. eineraceus fen, will ih nicht wibderiprechen, bemerfe jedoch, daß der wirkliche F. cineraceus ebenfo häufig als erfterer in Griechenland vorkoͤmmt. — Die noh mandem Zweifel unterworfene Gefchichte von Aquila naevia ift durch Schlegel auch noc nicht ganz bereinigt, ja er. hegt felbft Zweifel, ob unter diefem Namen nicht zwey Arten verborgen feyn dürften. In Griechenland habe id) mehrere gefledte Exemplare erhalten, bingegen bin ich lo glücklich in der Obern Pfalz zwey jährlich dort in einer großen Waldung brüs tende Paare zu befisen, von welchen. ich jährlich ein Stud erlegen laffe, das fich jedoch ſtets wieder erfegt, und Die ganze lich Eaffebraun find ohne Spur eines Fleckens. Ich werde in Zufunft feine Alten erlegen laffen, fondern fuchen einige erwach— fene Sunge zu befommen, um zu fehen, ob feibe auch ohne, Fleden find. Aus dem baperifhen Hochgebirge babe ic auch fchon mehrere Schrey-Adler erhalten, die aber ‚ebenfalls. unge: fledt waren. — Die verfchiedene Färbung der Aquila pennata ſcheint mir gleichfalls der Beachtung zu bedürfen. Die zwey bey München erlegten Exemplare, fo wie die aus Griechenland mitgebrachten find einfarbig braun mit weißen Achfelfleden, wie Brehm feine Aquila minuta beſchreibt, dagegen die Sufe- mihlſchen Abbildungen, fo wie Eremplare aus Klein Aſien und felbft Neubolland, die ich geſehen, oben ſehr lichtbraun, unten aber alıf weißlihem Unterleibe braune Laͤngsflecken und die weis fen Achfelfleden ziemlich undeutlih haben: Ich bin eher geneigt, dieſe fir jüngere Vögel, jene einfärbigen aber für alte zu halten. — Das Streichen der Aquila leucocephala als europäifche Art verdient alle Anerkennung, denn ſolche-JIrrthuͤ— mer werden immer fort nach- und abgefchrieben, ohne einen Beleg dafür zu haben. — Was den Vultur auricularis be— teifft, fo muß ich meinen Zweifel über fein Vorkommen in Gries chenland, den ich bereitS in meinen „Beitraͤgen“ erwähnte, wies derholen, ein Zweifel, der ſich Über andere zwey Nanbvögel = Arten, die Schlegel als griechiſch erwähnt, ausdehnt, nehmlich über Astur gabar und Haliaätus vocifer. Wenn die Perfo- nen, welche folhe aus Griechenland geliefert, nicht wirklich ſehr glaubwürdige Naturforfher find, fo bin id) immer geneigt, einen Unterfchleif mit aegnptifchen Bälgen bey diefen Sendungen zu vermuthen. Lindermaner in dem erwähnten Auffage in der Iſis Führt diefe drey Vögel auch nicht an. i Die Hirundo Boissonneauti Temm. iſt mit, Redt als Local:Raffe aufgeführt unter dem Namen H. rustica orientalis. Temmind will fie aus Griechentand erhalten haben ; wir werden 460 ſpaͤter noch über die zu große Leichtgläubigkeit, welhe Temm. in den Supplement - Bändern feines Manuels den Angaben ver: ſchiedener Sammler fchenkt, zu ſprechen Gelegenheit haben. — Zu wünfden wäre es gewefen, daß Schlegel die Urſachen angegeben, warum er Lanius meridionalis als eigene Art, und nicht als Local-Raſſe auffühet: denn dann verdienten Falco pallidus, Motaeilla melanocephala u, U. mit gleihem, wenn nicht größerem Rechte als eigene Arten angeführt zu werden. — Bey Sylvia sarda ift nur die Inſel Sardinien als Waterland angeführt, e8 wäre zu wünfchen, daf die geographifche Verbrei— tung dieſes und mehrerer anderer Sänger genauer erforfcht würde, denn der Wohnort der S. sarda fann fid) denn doch wohl nicht auf eine Inſel beſchraͤnken; fo babe ich fie an der Südipige Griechenlands beobachtet und erlegt. — Was die Zweifel über den von mir als Sylvia ieterina erwähnten Vogel betrifft, fo werde ich demnädhft in einem: eigenen Auffage meb- tere neue, oder für Europa neue, jo mie einige zmeifelhafte Arten genauer befchreiben. Es ift fhade, daß Schlegel bey Aufftellung feiner neuen Urt: Ficedula ambigua den mehrerwahnten Aufias Linder = mayers in der Iſis 1843 nicht gefannt hat; fonft hätte er ihm gewiß feyen Prioritätsrecht zugeftanden, da jener dafelbit Seite 342 diefen Sänger fehr genau und richtig nebft Betragen, Meftbau uw. unter dem Namen: Sylvia elaeica befchteibt. — Das MWiederauffinden der Sylvia nigrifrons, deren Eriftenz unzmoeifelhaft zu feyn ſcheint, wäre eine ſchoͤne Aufgabe für deutfche Naturforfcher. Ueber Salicaria olivetorum hat Lin— dermayer ebenfalls eine fehr genaue Befchreibung nebft An— gabe ihrer Lebensart, des Meftbaues, Farbe der Gier ꝛc. gegeben, woraus zu erhellen fcheint, daß fie nicht unter die Nohrfänger, fondern in die Nähe von Sylvia orphea, nisoria u. X. zu ftellen fy. Schlegel zweifelt, ob der von mir unter dem Namen 8. olivetorum aufgeftellte Vogel hieher oder zu S. elaeica (ambigua) zu ziehen fey; mein Vogel ift identiſch mit dem Lindermapyerfhen gleihen Namens, und vermuthe lih auch mit dem von Schlegel, jedoch ift feine Aehnlichkeit mit S. orphea viel größer als mit hippolais. — Die dritte neue Art, welhe Kindermayer in erwähnten Auffage unter dem Namen S. ochrogenion anführt, halte ich für das Weibchen oder Junge von S. melanocephala, melches durch den Genuß der Früchte von Cactus opuntia diefen gel: ben Fleck am Kinn erhalten hat, ein Umftand, den ich öfters in Griechenland beobachtete; fo befite ich ein Männchen von S. atricapilla ebendaher, das ebenfalls einen fchönen ‘gelben Fleck am Kinn hat. — Die Vermuthung, daß die S. cariceti Naum. nichts anderes al$ das Sommerfleid von S. aquatica fey, fcheint fehr wahrfcheinlih und verdient allen Dank der deutfchen Drnithologen, deren Aufmerkſamkeit fih auch mehr auf die Wohnorte der S. fuviatilis lenken dürfte: denn daß diefee Sänger nur die Ufer der Donau bewohnte, ift ebenfo unwahrſcheinlich, als daß S. sarda nur in Sardinien zu tref: fen fey. — Schlegel unterfcheidet von S. galactodes als eigene Art S. familaris Menetries, welch’ letztere ſich durch einen feitlich mehr zufammengedrüdten Schnabel, ſchmutziges Graubraun deg Dberleibes, beſonders aber ducch eine durchgehende fchwarze Binde auf dem Schweife ftatt dergleihen runden ifolitten Flecken unterfcheiden foll. Wären dieſe Unterfchiede Eonftant, fo dürften fie meines Erachtens nur zur Annahme einer Local: Naffe, aber nicht einer eigenen Art berechtigen. Ben mehr als 30 Eremplaren, die ich ausftopfte, fand ich die Färbung mehr 461 oder minder verſchieden; bie zuerſt anfommenden find bie dun- kelſten auf dem Oberleibe; fpäter bleihen fie ab und werden zuletzt ifabellfarbene; fo habe ich auch zwey Cremplare aus Griechenland vor mir liegen, welche Eeine durchgehende ſchwarze Binde, fondern ſchwarze runde Flecken auf dem Schweife haben. Die Art-Anerkennung der S. familiaris bedarf alfo noch, glaube ic, der Beftätigung. — Die Sdentität der S. Cettii mit S. sericea habe ich eben= falls fhon nad) Natterers fhriftlichee Mittheilung in meinen „Beitraͤgen“ angegeben, nur bedürften 'meine dort erhobenen Zweifel wegen Lockton und Färbung der Ener der Aufklärung. — S. lanceolata bedürfte als europaifcher Vogel denn doch noch der Beftätigung, wenigftens ſagt Malherde in feiner Faune de la Sicile pag. 67, er habe von Bruch in Maynz felbft erfahren, daß die zwey Cremplare, die er befaß und wovon eines im NaturalienCabinet in enden fteht, von einem Profeffor in Bonn ſtammen, der fie aus Rußland ohne Angabe ihres Fund— ortes erhalten. — Von S. eisticola befige ih aus Griechen— land eine Warietät, wenn nicht eigene Art, die ich feiner Zeit mit mehreren andern befchreiben werde. — Durch diefes Werk Schlegels aufmerffam gemacht, habe ih unter den Bälgen von Saxicola oenanthe, die ih aus Griechenland mitbrahte, S. saltatrix unterfhieden. — Mit Vergnügen bemerkte ih, dab Schlegel Saxicola aurita wie: der. von. S. stapazina trennt, eine Anficht, für die auch ich fhon eine Lanze gebrochen. — Die, Motacilla flaya melano- cephala würde ich lieber als eigene Art ſtatt als Local-Raſſe aufgeführt fehen: icy bin: gewiß, fpätere Forſcher werden meine Anſicht beftätigen, Die Geſchichte der erratifh in Europa vorfommenden Turdus- Arten fcheint ſelbſt Schlegeln nicht ganz gelungen zu ſeyn, was duch den Mangel an Eremplaren zum Vecgleiche ſehr natürlich iſt, mwenigftens weicht er von Keyferling und Blafius in der Synonymik nad Pallas in Bezug auf die in Deutfchland erlegten Droffeln in Manchem bedeutend ab. Turdus sibirieus, welche Schlegel ©. 69 aus der europäis fhen Fauna ftreiht, weil fie nah Pallas nur im öftlichen Sibirien vorkommt, muß nad einem Exemplar dieſes Vogels, der auf der Inſel Rügen gefangen und von Herrn v. Ho: meyer aus Darfin am 27. September 1845 der ornitbologi: fhen Gefellfhaft in Coͤthen vorgezeigt wurde, wieder in diefelbe aufgenommen werden. Was Turdus solitarius betrifft, fo kenne ich zwey Eremplare von Kleinen in Deutfchland erlegten Droffeln, beide einander fehr ähnlich, welche aber als Turdus minor aufgeftellt find. Eines fteht im Naturaliencabinet zu Strafburg und wurde im Schwarzwald von Herrn Dieß ges fangen; das andere befiße ich: felbes wurde in der Oberpfalz in Dohnen gefangen; beide find, was Geftalt, Schwanzfärbung und Füße betrifft, Nachtigallen; die Unterfeite ift wie bey Turdus musicus, alfo ſehr verfchieden von der Abbildung im Sufemihl’ihen Werke. Es ift alfo noch zu entfcheiden, ob nicht vielleicht zwey verfchiedene Arten vorkommen. — Ob wohl die Trennung von Turdus varius und T. Whitei, die erſt Iemmind IV. ©. 602 vereinigte, fih bewährt? — Sehr angenehm war mir die Trennung von Parus sibinicus und lugubris, die Keyſerling und Blafius vereinigt hat: ten. Sch hatte Gelegenheit P. sibirieus mit meinen P. lu— gubris aus Griechenland zu vergleichen, deren Unterfchied augen- fältig ift. — Wenn Lanius meridionalis als eigene Art gilt, 462 fo dürfte Sturnus unicolor daffelde Recht haben, ftatt als Local: Raffe aufgeführt zu ſeyn. Alauda bifasciata kommt, obgleich nicht häufig, in Gries henland vor, fo wie A. isabellina; was meine Alauda ferru- ginea betrifft, fo werde ich fie, fo wie meine var. Phileremos brachydaetyla, die ih für Alauda ruficeps Rüpp. halte, und die zwey Varietäten von A. arvensis, wie ſchon erwähnt, befchreiben. — Das eigentliche Waterland der Fringilla incerta zu erforſchen, wäre eine. ſchoͤne Aufgabe für ‚italienische und feanzöfifhe Naturforfcher. Daß Schlegel Passer salicarius (Fringilla hispanio- lensis) als eigene Art, Passer domesticus eisalpinus aber als Local Raffe anführt, ift gewiß naturgemäß; denn Passer salicarius iſt fo wverfchieden von Passer domestieus, wie Emberiza palustris von E. schoenielus. — Das Streichen der Pyrrhula longicauda als europäifche Art, ift fo verdienft- lih al$ das von Falco leucocephalus, Cinelus pallasii, Sylvia certhiola u. a m. — Die Vermuthung Schlegels, daß meine Pyrrhula sinaica identifh mit P. githaginea fer, beftätige ſich nach Vergleich mit ſolchen Eyemplaren nicht; fie wird an ihrem Drte beichrieben werden. — Die Auseinanderfegung der von verſchiedenen Schriftftellern fogenannten Emberiza lesbia fo wie des für fabelhaft gehalte— nen Gavoue de Provence von Buffon mag mühlam genug gewefen fenn und verdient allen Dank und alle Anerkennung. Sollte Teetrao scoticus wirklich nur-eine Local-Raſſe von, saliceti feyn ? Mir bleibt es unerklärlich, daß die etwas geringere Kälte Schottlands das Anlegen eines weißen Winterkleides ver— hindern follte: übrigens behaupten auch in neuefter Zeit Iſis 1846 englifhe Naturforfcher, daß T. scotieus conftant 2 Schweiffedern mehr habe als saliceti. Die Angabe, daß Perdix francolinus Griechenland noch jetzt bewohne, bedarf denn doc noch der Beſtaͤtigung; Belon felbft in feinen Observationes gibt nur Gandia als Fundort an, und feitdem hat ſich fo viel verändert. Durch die Anmerkungen über Glareola Pallasii aufmer&fam gemacht, habe ich diefen Vogel aud in meiner Sammlung aus Griechenland in einem ſchadhaften Eremplar entdeckt; die ſchwar— zen Unterflügeldecfedern machten ihn kenntlich. — Bey Tringa platyrhyucha darf das füdlihe Europa (Griechenland) als Fundort nicht umgangen werden, indem fie dort haufig und unregelmäßig vorkommt. Mein Numenius syngenicos foll an feinem Orte mit andern neuen Vögeln beſchrieben werden. Die Löfung der noch immer nicht Elaren Gefchichte des gro: Ben weißen Reihers Europas ſcheint Schlegeln ebenfalls nicht gelungen zu fern. Es fprehen zu viele Gruͤnde dafür, zwey Arten anzunehmen: doch .conftante characteriftifche Untere fcheidungszeihen, um beide Arten zu trennen, wurden big jest noch nicht zur Genüge aufgeftellt. Temminck IV. 374 hat fit) Mühe gegeben, die Cache wo möglich noch mehr zu ver- wirren. — Sehr anerkennenswerth ift die Aufftellung von Ardea bubuleus und Streichung der Ardea Verany; folche in den Handbuͤchern verbreitete Srrthümer bringen nur Verwir— rung hervor. Ebenfo danfensmwertb ift das Streihen von Ciconia, Maguari als europäifh, als melde fie doch in allen Hand» buͤchern und Catalogen fteht. Daß Schlegel den Angaben Temmincks V. 390, als £ime Ibis religiosa in Griechenland vor, Glauben fchenkt, während er andere als europaͤiſch angeführte Vögel: deffelben Berfaffers, wie den Goldfafan u. U. m. nicht anerkennt, ift zu 465 verwundern; ich glaube nicht, daß er je in Griechenland erlegt wurde. Der als Local-Raſſe aufgeftellte Cygnus musicus minor (Cygnus Bewickii) dürfte wohl als eine eigene Art behandelt werden, wenigftens gibt Wagler fhon 1832 in der Iſis ©. 1234 eine gute anatomifche Beichreibung zweyer in Bayer etlegter Schwäne, die er zu Cygnus Bewickii Yarrell zähle, und die an der Art=Werfchiedenheit wohl keinem Zweifel laf: fen. — Der eigenfinnige Streit TZemminds wegen feines Carbo eristatus und graculus ift bündig und hoffentlich auf immer abgefertigt; wünfchenswerth "wäre es geweſen, daß Schlegel etwas weniger rüdfichtsvoll mehrere von den Irr⸗ thuͤmern Temminds, wovon zumal die zwey Supplement: Bände wimmeln, berichtigt und aufyededt hätte: denn wenn fie von einer folchen ornithologifehen Notabilität ausgehen, verbreiten fie fih immer mehr und find oft nur ſehr fchwer auszurotten. — Die Zweifel über die von mir in meinen „Beiträgen als Larus argentatus, eachinnans et atricilla vermuthungsweife aufgeſtellten Möven, fo wie zwey von mir noch nicht erwähnte Möven aus Griechenland, merde ich, wie fchon mehrmals erwähnt, in einem eigenen Aufiage mit noch andern zweifelhaften Vögeln zu beleuchten fuchen. Bey Puffinus obseurus wäre noch zu bemerken, daß er, wenn auch nicht fo häufig als Puffinus cinereus, doch eben nicht felten in Griechenland vorkommt. — In einem Aufſatz von Drummond mit Noten von Stricklamd über die Vögel der jonifchen Infeln, der in No. 79 der Annals of nat. history Dec. 1843 abgedrudt ift, wird ein neuer Thalassidroma unter dem Namen melitensis angeführt, der auf dem Felfen Filfola an der Suͤdſpitze Maltas brüte; da er gewiß dann auch auf undern Mi telmeer-Infeln vortommt, fo wäre feine nähere Unter: ſuchung ſehr zu wuͤnſchen. Somit ſchuͤeßft das Werk; es enthält 516 Voͤgel, davon 27 Rocale Raffen Graf Kenferling und Blafius haben 490 Arten angeführt. Schade daß das Schlegelfhe Werk feinen Inder führt; es ift im Studium immer eine hödft unbequeme Sache und raubt viele Zeit, wenn man herumblät: tern muf. Der franzöfifhe Text ſcheint mit mehr Vorliebe bebandelt als der deutſche, wenngleich ‚beide weſentlich nicht verfchieden find; die Correctur ift gut, nur haben ſich einige jinnftörende Fehler eingefchlichen; fo ift bey Cuculus America- nus im deutfchen Text Nord Africa, im franzoͤſiſchen PAmérique du nord’ als Vaterland angegeben, Druck und Papier find ausgezeichnet. Monographin Hyrcoperdineorum auctore Dr. C. Vittadinio. Augusta Taurinorum. 1842. 4. 95. tbb. 3... (Mem. Acc. tor. V.) Diefe Abhandlung hat den Preis gewonnen, und iſt befons ders zu haben. Des Verfaffers fehöne Werke über die Pilze find ruͤhmlichſt bekannt. Er gibt bier eine Schilderung vom Außern und microfcopifchen Bau der Balgpilze, und befchreibt dann folgende Sippen und Gattungen mit Angabe der Synonyme. I. Exosporei. 1) Geaster schmidelii, elegans, lagenaeformis, tunicatus, marginatus, vulgatus n., mammosus, schaefferi, floriformis n., hygrometricus. i 466 2) Lycoperdun plumbeum, nigrescens, defossum n., dermoxanthum, tomentosum u., fragile, bovista, polymor phum. marginatum, atropurpureum, velatum, caelatum, hiemale, excipuliforme, perlatum, pyriforme. ll. Endosporei. 4) Scleroderma geaster, vulgare. 5) Polysaccum pisocarpium. 6) Elaphomyces papillatus,, atropurpureus, mutabi- lis, eitrinus, leucosporus, pyriformis u., anthracinus, maculatus, septatus, retieulatus n., decipiens, variegatus, asperulus, granulatus, aculeatus, persooni, morettii, echina- tus, foetidus n. Il. Fructificatio ignota. 7) Coenococcum’ geophilum. Es find die meiften abgebildet und zwar ſehr hübſch und deutlich, auc die microfcopifhen heile. $ IlIvra oder allgemeine botanifche Zeitung, herausgegeben von der E. bot. Gef. zu Regensburg, redigiert von Dr. A. E. Fürnrohr, Prof. Regens— burg 1845. 8. 788. 234, T. 7. Mir haben ſchon oft geſagt, daß diefe Zeitfchrift außer den vielen eigenthümlichen Abhandlungen ziemlich Alles bringt, was in der Botanik gearbeitet wird, befonders in der ſyſtematiſchen, ohne jedoch die Anatomie und’ Phyſiologie zu vernachläßigen, worüber es jeht Übrigens eigene Zeitfchriften gibt. Die Auffäge find fo mandfaltig, daß eine Angabe derfelben ganz unmoͤglich ift. Sie umfaffen hier die Hiftologie, Drganologie, Ernährung, Saftbewegung, Bortpflanzung, Keimung, Krankheiten, chemifche Beftandtbeile, die fnftematifhe Botanik, Pflanzen = Geographie, foffile Pflanzen, die angewandte Botanik, erſchienene Schriften, Gärten, Gefellihaften, Sammlungen, Perfonen ufw. Außerdem ift diefem Jahrgang beygegeben Witftröms Sab- tesbericht für 1839 — 42, Überfegt und vermehrt von Beil: ſchmied ©. 1—234; auch beionders zu haben, was. den Be— figern der früheren Jahrgänge ſehr angenehm ſeyn wird), da fie hier eine fo ungemeine BVollftändigkeit der Literatur‘ bey: fammen finden. Deutfchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Befchreibungen, herausgegeben von Dr. $. Sturm, Heft 91. 92. Nürnberg beym Berfaffer 1816, 12, Diefe niedliche und. beliebte und mohlfeile Flora. wird, nun gezeichnet und. geflohen: von. Sturmsd Sohn. Wilhelm; der Text ift fortdauernd von Koch zu Erlangen. Diefe Hefte enthalten beyfammen die. Potentillen, ‚nicht, weniger als 24 an der Zahl: P. supina, norvegica, rupestris, recta, hirta, pilosa, inclinata, collina, patula, thuringiaca, reptans, pro- cumbens, mixta, cinerea, grandillora, nivea, frigida, splendens, fragariastrum , micrantha, clusiana. r Es iſt ſehr nuͤtzlich und lehrreich, die Gattungen neben einan⸗ der zu haben; das iſt mit ein Umſtand, welcher dieſem Werk einen erhoͤhten Werth verleiht. 467 Eliae Fries, Summa Vegetabilium Scandinaviae. Lipsiae apud Bonnier. I. 1815. 8. 258. Mir erhalten hier. ein critifches Werzeichniß der nordifchen Pflanzen, zwifchen dem normwegifchen Meer und dem weißen, zwifchen der Eider und dem Nordcap, wie es wohl nur der Berfuffer herzuftellen im Stande ift. Nach einer kurzen Dar— fteltung feines morphologifchen Pflanzenfyftems gibt er ein Verzeich- niß der. Gattungen aller Pflanzen mit Ausnahme. der Pilze von ©. 1-34, wobey in 6 neben dem Tert laufenden Streis fen durch Zeichen angedeutet wird, in welchem der folgenden Länder die Mehrzahl von einer Gattung vorkommt, in Dänes marf, Gotbland, Norwegen, Schweden, Lappland und Finnland, Er ſucht überall die urfprünglich linneiſche Gattung. herzuftellen, Man lernt dabey ſeyn Pflanzenfyftem Eennen; es wird daher unfern efern ‚angenehm feyn, wenn. wir hier. die Gliederung deffelben angeben. } Fam. 34. Ranunculaceae. Seri —6 Fanı. 35. Berberideae. eries I. Corolliflorae. Fam. 36. Papaveraceae. — — — — Series IV. Jncompletae. ClassisX. Bracteiflorae, Fam. 69. _Aristolochia- ceae. Y'am. 70. Santalaceae. Fam. 71: Thymeleae. Fam. 72. Elaeagneae. Fam. 73. Artocarpeae. Fam. 74. Ulmaceae. Fam, 75. Urtieaceae. Fam. 76. Amaranthaceae. Fam. 77. Chenopodiaceae. Classis XI. Juliflorae. Fam. 78. Juglandineae. Fam. 79. Cupuliferae. Fam. 80. Salicineae, Fam.'81. Betulineae. Fam. 82. Myriceae. Fam. 83. Coniferae. Equi- setaceae. Classis XII. Nudiflorae, Fam..84. Callitrichineae, Fatu. 85. Ceratophylleae. Fam. 86. Characeae. Monocotyledoneae. Classis XII. Fructi- florae. "Fam. 87: Orchideae. Fam. 88. Irideae. Fam. 89. Nareissineae. 468 Fam.90. Hydrocharideae. Fam. 91. Najadeae. Classis XIV. Liliiflorae, Fam. 92. Liliaceae. Fam. 93. Colchicaceae. Fam. 94. Alismaceae. Fam. 95. Narthec'aceae. Fam. 96. Juncaceae. Classis XV. Spadiei- florae. Fam. 97. Aroideae. Fam. 98. Potamogeto- neae. Fam. 99. Typhaceae. Fam. 100. Cyperaceae. ClassisXVI. Glumiflorae. Fam. 101. Gramineae. Heteronemeae. Classis XII. Filices. Fam. 102. Polypodiaceae. Fam. 103: Ophioglosseae. Fam. 104. Marsileaceae. Fam, 105. Lycopodiaceae. Classis XVII. Musei, Fam. 106. Bryaceae. Fam: 107. Hepaticae. Classis XIX. Algae. Fam. 108. Lichenes. Fam. 109. Byssaceae. Fam. 110. Fucaceae. Classis I. Seminiflorae. Fam. 37. Fumariaceae. Fam. 1. Synanthereae. Fam. 38. Cruciferae. Fam. 2. Dipsaceae. Fam. 39. Polygaleae. Fam. 3. Ambrosiaceae. Fam. 40. Balsamineae. Fam. 4. Valerianeae. Classis VL Columni- Fam. 5. Rubiaceae. florae. Fam. 6. Loranthaceae. Fam. 41. Tiliaceae. Fam. 7. Caprifoliaceae. Fam. 42.. Malvaceae. Classis Il. Annuliflorae. Fam. 43. Gruinales (Oxa- Fam. 8. Campanulaceae. lideae). Fam. 9. Lobeliaceae, Fam. 44. Hypericineae. Fam. 10. Convolvulaceae. Fam, 45. Cistineae. Fam. 11. Boragineae. Fam. 46. Violariae. Fam. 12. Labiatae. Fam. 47. Droseraceae. Fam. 13. Menyantheae. Fam. 48. Silenaceae. Fam. 14. Polemoniaceae, Fam. 49. Alsinaceae. Classis Il. Tubiflorae. Fam. 50. Elatineae. Fam. 15. Oleinae. Series IIl. Calyeiflorae. Fam. 16. Verbenaceae. Classis VIl. Faueiflorae, Fam. 17. Asclepiadae. Fam. 51. Cueurbitaceae. Fam. 18. Gentianeae. Fam. 52. Ribesiae. Fam. 19. Solanaceae. Fam. 53. Saxifrageae. Fam. 20. Personatae. Fam. 54. Crassulaceae. Fam. 21. Lentibularieae. Fam. 55. Lythrarieae. Fam. 22. Primulaceae. Fam. 56. Onagrarieae. Fam. 23. Globularieae. Fam. 57 Halorageae. Plantagineae. Plumbagineae. Fam. 2%. Fam. 25. Series It. Thalamiflorae. Disciflorae. Classis IV. Fam. 26. Frangulaceae. Fam. 27. Corneae, Classis VII. Rosiflorae., Fam. 58. Pomaceae. Fam. 59. Senticosae. Fam. 60. Drupaceae. Fam. 61. Papilionaceae. Classis IX. Centriflorae.' Fam. 28. Araliaceae. Fam. 62. Erieineae. Fam. 29. Umbelliferae. Fam. 63. Empetreae. Fam. 30. Adoxeae: Fam. 64. Euphorbiaceae. Fam. 31. Acerineae. Fam. 65. Tamariscineae. Fam. 32. Resedacenae. Fam. 66. ‚Portulaceae. Classis V. Sertiflorae. Fam. 67. Paronychiaceae. Fam. 33. Nymphaeaceae. Fam. 68. Polygoneae. Iſis 1847. Heft 6. Die Diatomaceen will der DVerfaffer zu den. Ulvaceen ftellen. Die Pilze follen im zweyten Theil folgen. ©.135. beginnt eine Synopſis der: Gefäfpflanzen, welche ſich in Koch s Synopſis nicht oder anders finden, Das ift ein critifchee Text, morinn die Gattungen auseinander geſetzt werden. Ein Regiſter fchließt das Bud. Nraturgetreue Abbildungen und Befchreidungen der fchäplichen, efbaren und verdächtigen Schwämme, von Profefjor J. V. Krombholz. Prag bey Calve. Heft X. 1846. Vol. 36. T. 71—77. Imperial: Folio, Diefes große und ungemein nügliche Werk iſt nun gefchloffen. Sn diefem Fache, nehmlich der. auf das Volk bezüglichen Pilze kommt ihm fein anderes gleich weder in der Menge, noch in der Schönheit der Abbildungen; auch der Text enthält Alles, was noͤthig ift, felbft einen, wiffenfchaftlichen Character, meiſtens länger als nöthig; die deutfehen und, böhmifchen Namen und Anführung der wichtigeren Schriftfteller. Mandye Gattungen ind neu. r Sn diefem Heft finden fi nicht weniger als 130. Abbilduns gen, fämmtliche in natürlicher Größe von oben und‘ unten und mit Durchſchnitten, forgfältig. ihuminiert,„aber leider nicht, nad). den Nummern gereiht, ſondern durcheinander, fo daß man beym Aufſuchen viel ‚Zeit verliert... «Diefe Unordnung wurde freylich nothmwendig dadurch, daß man jeden leeren Fleck auf den Tafeln benußen wollte; beſſer waͤre es aber gewefen, wenn man einige, - 30 469 Tafeln mehr zu bezahlen gehabt hätte. Endlich hat ber Ver: faffer die lateiniſchen Namen oft ſehr mafchinenmäßig überfest, und der Sprache eine ſolche Gewalt angethan, daß man die Namen ſicherlich nicht benbehalten wird. 3. B. Agaricus varieeolor verſchiedenfarbiger ſtatt geſchaͤckter oder fchädiger, A. involutus, einwärts gerollter fatt eingerolfter; A. tumidus, baufig füßiger ſtatt etwa aufgedunfener; A. radicatus, gewur: zelter ſtatt etwa langwurzeliger; A. torvus, unfreundlicher ſtatt etwa garſtiger. Doch das find Nebenſachen, welche von ſelbſt wegfallen wer: den. Das Buch wird immer ein ehrenvolles Denkmal für den Berfaffer und felbft für die böhmifche Literatur bleiben. Abgebildet find hier: Agaricus. ‚elixus. suspectus n. robustus. hypoteius. strobiloides n. eomus n. radicatus. bovinus. arachnoideus n. eroceo-viridis.n. variegatus. cinnamomeus, mutabilis. xanthoporus n. variecolor. caudicinus, sanguineo-ma- olivaeeolor n. caperatus. eulatus n. spadochrus n. mucosus, subtomentosus, involutus. collinitus. sericeus. nudus. torvus. inunctus n. tumidus. Boletus. leoninus. urinaceus. felleus. pascuus. A. amethysteus. duleis. aquosus n. Nederlandſch Kruidfundig Archief uitgegeven door W. H. de Briefe, 8. Dozy, N. I. 9. Molfen= boer. Leyden, Luchtmans I. 1. 1816. 8. 115. Die Tydſchrift vor natuurlyke Gefchiedenig en Phnfiologie von van der Hoeven en de Briefe hat leider mit Band All. aufgehört, wie e8 wohl nicht anders zu erwarten war, da die Holländer nicht zahlreich genug find, um eine wiffenfchaftliche Zeitfehrift zu halten oder Überhaupt ein narurgefchichtliches Werk. Es geht ihnen wie den Dinen und Schweden. So lobenswerth auch der Patriotismus ift, fo verdient er doch Tadel, fobald er Unmoͤgliches erzwingen will, weil er ſich dadurch ſelbſt ſchadet, und in diefem Falle wirklich die Wiffenfchaft zu Grunde richtet und damit begreiflicher Weiſe felbft den Ruhm des Landes, indem er fein eigenes Werk zerftört. Diefe Völkerftämme follen ſich doch erinnern, daß fie nur Glieder und zwar fehr Eleine Glieder des germanifchen Volkes find, wovon nun einmal der deutfhe Stamm den eigentlichen Leib bildet, an den ſich im geiftigen Verkehr wieder anzufchließen gewiß Fein Nachtheil liegt und noch weniger eine Unehre. Gewiß verfteht in Holland jeder ebenfo gut deutfch als in Dänemark und Schweden, wel— cher fi mit don Naturwiſſenſchaften befchäftiget. Wollte man folhen Stammes: Eitelfeiten nachgeben; fo müßte man in Deutſchland allemannifh und ſaͤchſiſch (ſaſſiſch) ſchreiben, was aber gewiß jetzt jederman fin eine Laͤcherlichkeit und Thotheit halten wuͤrde. Mag man immerhin Bethbuͤcher, Geſchichte, Geographie u. dgl. in der Voksmundart ſchreiben; wiffenfchaft: liche Werke aber müßen gegenwärtig in der Hauptſprache verfaßt werden, tie früher in der lateinifchen, worinn zu ſchreiben fich fein Naturforfcher gefehämt oder gar gemähnt hat, feiner Mut: terfprache damit einen Schimpf anzuthun. Diefe Volkaftimme würden auch nod einen andern Gewinn haben, indem manche ihree Wörter in die deutfche Sprache übergehen wuͤrden und umgekehrt, wofuͤr wir nicht anders als dankbar feyn koͤnnten. 470 Inder Verzweiflung nun uber das Aufhoͤren der Tydſchrift haben die Herausgeber diefes botanifche Archiv angefangen, mwel= ches gewiß fein Keben nicht auf 12 Bände bringen wird, wenn es auch noch fo lehrreiche Entdedungen und Entwidelungen enthält. Es lernt nun einmal niemand in uropa holländifh, daͤ— nifh und ſchwediſch, weil in diefen Ländern zu wenig miffen- fehaftlihe Werke erfcheinen, obgleih man rühmen muf, daß die meiften derfelben ganz vertrefflidy find. Selbſt in Deutſch— land halten fich ſolche Zeitfchriften Eümmerlih, und befondere Werke über einzelne Zhierclaffen, noch vielmehr Prachtwerke koͤnnen kaum erſcheinen, wenigftens nicht wie in Frankreich und England, dort weil die ganze Welt feine Bücher Fauft, hier, weil auch die reichen Leute fich mit den Wiffenfchaften befchäftigen, während fie in Deutfchland meynen, fie brauchten nichts davon zu verftehen ; ſolche Schriften wären für die Bibliotheken. Doc) damit genug: es ift ja doch vergeblich. Diefes Hofe enthält Beyträge von Briefe zur Kenntniß der Flora von Sumatra. Er erhielt die Pflanzen, welche Sung: bubn, der vom Gouverneur Merkus mit der topographiſchen Unterfuchung beauftragt ift, gefammelt hat. Junghuhns großer Erfolg ift fhon aus den kaiſ. leopoldinifchen Abhandlun— gen bekannt. Hier wird nun der Anfang von der Befchreibung diefer Pflanzen gemacht, und zwar in Lateinifcher Sprache, alfo jedem zugänglich. Character, Ort, Höhe, Belchreibung von Nephrolep's paleacea n., obtusifolia, Blechnum orientale, Davallia heterophylla, elata, Lindsaea davallioides, Allosurus esculentns, Cheilanthes tenuifolia, Hemionitis falcata, Lygodium mierophyllum, Angiopteris evecta, Lycopodium leucolepis n., trichiatum; willdenowii, cernuum, atroviride. Aralia? pinnatifida n., capitulata n., Arthrophyllum ovalifolium n., diversifolium. S. 20. P. W. Korthals, Bemerkungen tiber einen Theil von der Suͤdkuͤſte Borneos. Gröfe, Flußgebiete, Diamanten: Strich mit dem Geognoftifhen. Dieſer Auffaß gehörte eigent= lich nicht hieber. ©. 46. Dozy und Molkenboer, VBenträge zur Flora eryptogamica von Niederland; ein Verzeichniß von Pilzen. ©. 58. Kortbals, Blid auf die natürliche Befchaffen: beit der Wegetation auf Sumatra. Die Natur des Geländes wird befchrieben mit Angabe der characterifierenden Pflanzen, Sippen, vorzüglid derjenigen, welche die Pracht der Inſel ausmadhen. ©. 54 R. B. van den Boſch, Enumeratio Plantarum Zeelandiae belgieae indigenarum quarta. EingVerzeichniß der Algen, von ben Diatomeen an; ©. 104 der Di: und Monocoiyledonen; ©. 112. einiger Moofe und Flechten. Thesaurus Literaturae botanicae omnium Gentlium inde a rerum botanicarum initiis ad nostra usque tempora quindecim millia opera recen- sens, curavit G.A. Pritzel. Lipsiae apud Brockhaus. Fasec.l. 1847. 4. 80. Die Literatur sVerzeichniffe für einzelne Zweige der Maturs gefchichte folgen eilig hinter einander, und zwar alle mit einem ungemeinen Fleiße bearbeitet: Engelmanns Berzeichniß der Bücher über die gefammte Naturgefchichtes Aß manns Quellen: £unde der vergleichenden Anatomie. Der Verfaffer des vorlies genden Werks hat faft das Unmögliche geleiftet. Von den 15000, im Titel bemerften Schriften hat er mirklich die meiſten 471 ſelbſt eingefehen und zu diefem Behufe die Bibliotheken befucht zu Wien, Dresden, Leipzig, Göttingen, Berlin, Bruͤſſel, Paris, die von Link, Schlehhtendal, De Gandolle, Suffieu, Deleffert, Barker-Webb und GC. Montagne, fo daß ihm über 40,000 botanifche Bande durch die Hände ges gangen finde Die in Deutfchland eingefehenen Werke find mit einem * bezeichnet, die in Sranfreih und Genf mit einem +. Nah dem XAlphabeth folgen die anonymen und periodifchen Schriften, ein Regifter und eine Weberficht der ara— bifhen Werke von Profeffor MWüftenfeld in Göttingen. Darauf fommt ein wiffenfchaftlich geordneter Theil umd endlich ein Repertorium der botanifhen Zeitfchrift:Literatur. Mitbin alles Möglihe, was man nur verlangen Fann. Das ganze Merk fol SO Bogen enthalten. Da der WVerfaffer im fofte: matifhen Theil und, in den Zeiffchriften die einzelnen Aufaͤtze aufnehmen wird; fo meynen wir, follte das Negifter ganz am Ende jtehen und doppelt feyn für die Verfaffer und die Namen der Claſſen, Familien und Sippen, welche nehmlich in befondern Auffägen behandelt worden find. Das erfte Heft enthält ſchon 2995 Titel. Ben jedem der Band, die Jahrszahl, der Verleger, das Format, die Seitenzahl und der Preis; felbft_ der Innhalt der einzelnen Auffäge in den gemifchten Werfen, und endlich die AUuffäge, welche ein Ver: faſſer in verfchiedenen Zeitfchriften geliefert hat. «So 3. B. alles von Bory de St. Vincent, Mirtbel, Brongniact, De Candolle, Endliher. Von feltenen Merken ift die Bibliothek angezeigt, worinn fie fi finden. Es ift alfo nichts vergeffen, was nur irgend in ſolch' ein Werk kommen fann. Das Buch iſt einzig in feinee Art und wird daher gewiß allge meinen Behfall finden. Systema Reptilium auctore L. Fitzinger. Vindobonae apud Braumüller. Fasc. I. Amblyglossae. 1843. 8, 115. Diefe Schrift hätte ſchon längſt follen angezeigt werden: allein fie Eam uns durd einen Zufall erft fpät zu, und deßhalb werden uns die Leſer entſchuldigen, daß wir ihnen eine fo wich— tige Arbeit jetzt erft vorführen. Man muß fih in der That wundern, wie es dem Verfaffer auch bey dem raftlofeften Fleiße möglich geworden ift, To ungemein viel Materialien zufammen zu bringen, zu verarbeiten, fo viele neue Sippen aufzuftellen, diefelben zu ordnen und zu characterifiren, da feine amtliche Stel= lung, wenn wir nicht irren, Eeineswegs am Naturalien-Gabinett ift und ihm mahrfcheinlich nur wenig Zeit übrig läßt, in dem— felben für fein großes Studium zu arbeiten. Es foll darinn durch den vieljährigen und raftlofen Eifer des Directors des Naturalien-Cabinetts, von Schreibers, eine folhe Maffe von Material zufammengebraht worden feyn, daß bey manchen Thierclaffen kaum eine andere Summlung in Europa mit der Miener Sammlung in die Schranfen treten fünne, was vor: züglich von den Eingeweidiwirmern, Vögeln und Lurchen gelte: der Verfaffer fist daher im Rohr und kann fih Pfeifen ſchnei⸗— den, mie wohl Eaum ein anderer. Das hat er denn auch feit vielen Jahren fleißig und gefchidt gethan, wie feine Glaffifica tion der Neptilien 1826 beweift und noch mehr das vorliegende Merk, welches wohl allgemeine Anerkennung finden und zur Grundlage des Studiums und der Anordnung in den Samm— lungen benugt werden wird. Ob die vielen Sippen ‘gern gefehen und angenommen werden, läßt fich nicht fo ſchnell beurtheilen: wenn aber aud) nicht; fo ift es doch fehr vortheilhaft, nun eine 472 Gliederung bis ing Einzeifte zu befigen, wodurch jeder in Stand gefeist wird, nach Derzensiuft zu ordnen. in Hauptvorzug diefer Arbeit liegt darinn, daß der Verfaffer nicht auf Gerath: wohl, fondern nad) Principien geordnet hat, was nun ziem: lic) anerkannt ift, indem faft Eeiner mehr ſich will nad fagen laffen, daß er etwas blind gefunden habe, während man noch vor einigen Fahren einen wahren Ruhm darein feste, daß man feine Unterfuhungen nicht nach vorgefaßten Meynungen der Philofophie, wie man es nennt, angeftellt hat. Uebrigens ift es natürlich, daß die Wiffenfchaft endlich über das Handwerk meifter werden muͤße. Der Berfaffer ſchickt eine allgemeine Glaffificatiom des ge: fammten Thierreichs voraus: 1. Provincia: Evertebrata. A. Gradus Evolutionis Systematum physiologieorum vegetativorum. I. Cireulus: Gastrozoa. Evolutio Systematis nutritionis. a)Evolutio praevalens Systematis d zestionis. 1. Cl.: Infusoria. b) Evolutio pr. Syst. eirculationis. 2. Cl.: Zoophyta. e) Evolutio pr. Syst. respirationis. 3. Cl.: Acalephae. Il. Cireulus: Physiozoa. Evolutio Syst. generationis. a) Evolutio pr. Syst. digestionis. 4.Cl.: Vermes. b) Evolutio pr. Syst. eirculationis. 5. Cl.: Radiata. ce) Evolutio pr. Syst. respirationis. 6. €l.: Annulata. B. Gradus Evolutionis Systematum phys. animalium. II. Cireulus: Dermazoa. Evolutio Syst. sensibilitatis. a) Evolutio pr. Syst. digestionis. 7. Cl.: Acephala. b) Evolutio pr. Syst. cireulationis. 8..Cl.: Cephalopoda. ce) Evolutio pr. Syst. respirationis. 9.Cl.: Mollusca. IV. Cireulus: Arthrozoa. Evolutio Syst. motus. a) Evolutio pr Syst. digestionis. 10. €l.: Crustacea. b) Evol. pr. Syst. cireulationis. 11. Cl.: Arachnodea. c) Evol. pr. Syst. respirationis. 12. Cl.: Insecta. II. Provineia: Vertebrata. A. Gradus Evolutionis systematum phys. vegetativorum. 1) Evolutio Syst. nutritionis simulque ossium. 13. C1.: Pisces. 2) Evolutio Syst. generationis simulque musculorum. 14. Cla Reptilia. B. Gradus Evolutionis Syst. phys. animalium. 3) Evolutio Syst. Sensibilitatis simulqgue nervorum. 15. Cl.: Aves. 4) Evolutio Syst. motus simulque sensuum. 16. Cl.: Mammalia. Dann werden auch die Ordnungen der obigen Claffen eben: falls tabellarifch dargeftellt. Es ließen fih viele Bemerkungen über dieſe Principien machen, für hier foviel. Gewiß ift es, "daß jede Thierclaſſe ein befonderes anatomiſches Syſtem zum Fundament habe und daß die Wiederholung folcher Spfteme 477 einftimmende Kennzeichen an den Eyern für die Sippen einer Zunft oder wenigfteng einer Sippfchaft herauszufinden. Auf Tafel 16 find Fehlen in der Bezifferung; auch fcheint das Ey von Crotophaga ani zu fehlen. Andere Zufeln haben wie nicht durchgefeben. Das überlaffen wir dem Verfaffer zum Schluſſe des Werkes. Bulletin de la Classe physico-math&matique de l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg. Tome V. 1846. 4. No. 1 und 2 enthält: Über galvanifche Polarifation und electromotorifche Kraft in Hydrofetten von E. Lenz -und Saaw lje v. December 1844. ©. 233. Marimilian, Herzog von Leuchtenberg: Verfahren, ‚bey WVergoldungen und VBerfilberungen auf galvani= fhem Wege die Dauntität Gold und Silber fennen zu lernen, welche man angewendet. Auyuft 1. 1845. ©. 30. Palmieri zu Neapel: über einige Phänomene der tellurifchen Induction. Gelungen bloß durch Kupferdraht. No. 2. CU Meyer: Verſuch einer Monographie von Ephedra. ©. 36. Inulins. S. 89. J. F. Weiße: drittes Verzeichniß petersburgiſcher Infu— ſorien. Mit allerley Bemerkungen über manche dieſer Thierchen, beſonders Glenomorum tingens, Gonium glaucum, Vibrio prolifer. No. 3. Kolenati: der Gletfchergaft, mit einer Tafel. Boreus hiemalis (proboseideus, glacialis, saltans) wird hier nebft Angabe der Synonyme gut befchrieben und abgebil— det. Die mweitläufige Einleitung hätte wohl als nicht herges hoͤrig mwegbleiben können, fowie auch ein großer Theil der Sy: nonyme, der Namen: Gletfchergait für das Männchen, und Moospanorpe für das Weibchen defgleichen; fonft ift der Auf: fas danfenswerth. Die Weibchen finden fih nur im Winter unter Moos, nicht auf dem Gletſchereiſe ſelbſt; die Maͤnnchen nur vom Suly big zum October, am Eife felbft im Caucaſus wie auf den Alpen. Der Berfaffer glaubt, daß fie fich von Lebermoofen oder Schimmel, vielleicht auch von Infuforien er— nähren. Abgebildet find: Männchen mit vier verfümmerten Fluͤgeln, Weibchen ohne Flügel; Kopf befonders, Flügel, Fuͤh— ler, Tarſus, After. No. 4. E. Lenz: Bemerkungen über bie Temperatur des Meltmeers in verfchiedenen Ziefen, mit einer Zafel. Woskreſſensky: über die Zufammenfegung des Mo, 5. Buniakowsky: neue Theorie der Parallelen. ©. 86. 9. Jacoby: galvanifhe und elecrromagnetifche Verſuche. Zweyte Keibe. S. 91. Brandt: über die Weichtheile und aͤußeren Organe des Rhinoceros tichorhinns, wovon fehr häufig Knochen in Rußland vorkommen, oft mit Haut, Muskeln und Gefäßen. ©. 92. Derfelbe: nachträgliche Bemerkungen über den microfcopifhen Bau der hornigen Kauplatte der Rytina; befteht aus Zellen. Hier Eommen folgende Stelfen vor, welche ich nicht unbe— merkt kann hingeben laffen, „Wenn ohnehin die Naturforfcher des Auslandes von den Naturkundigen Nuflande die Kenntniß der Rytina dringend forderten, wenn ferner noch in diefem Jahr Oken in einer Vorlefung bey. Gelegenheit: der: Rytinaı fogar der Ruſſiſchen Regierung die Vertilgung derjelben Schuld gibtz ſo fchien es mir um fo paffender, alle Theile‘ von Kytina fo gründlich zu unterfuchen, wie e8 immer für unfere Zeit möglich iſt.“ Da ich mid) nun erinnerte, biefes in einer Vorleſung vorge— bracht zu haben; fo dachte ich, es müßte etwas darüber in der Sfis vorgefommen ſeyn. Sch ſchlug daher aller Negifter der fpätern Sahrgänge nach, und fand. nichts als des Academikers von Baer Unterfubung über die Verbreitung und Vertilgung von Stellers Seekuh im Jahrgang 1839. ©. 646. Dafelbft heißt e8 unter anderem: j ‚Nah Stellers Ruͤckkunft in Sibirien 1742 haben feine Erzählungen Über die Menge der’ Meerottern auf den Inſeln und über die Leichtigkeit dev Verproviantierung mit Meerfühen von der Beringsinfel eine Menge Jaͤger, Kofaken und Abentheu⸗ ver aller Art veranlaßt, ſich nach Kamtſchatka oder Ochotsk einzufchiffen: fie entdeckten nach und ‚nach (die ganze Inſelkette bis Alaſchka. Die meiften von den erſten Seefahrern übers winterten auf der Berings-Inſel, um Provifion einzunehmen, einige auf der. Kupferinſel. Die Vertilgung der Thiere ging ſo ſchnell, daß man nad) 17567 fchen ſelten Meerottern. auf der Beringsinfel fieng und die Verproviantierung; mit‘ Lamantinen nicht mehr hinlänglich geſchehen konnte. — — Nach dem, was uns von des Pallas Berichten übrig ges blieben ift, ift es ziemlich wahrfcheinlich, daß die Lamantine nur auf der Berings- und Kupferinfel lebten, welche beide unbe— wohnt find. Es ift daher nicht zu verwundern, daß die Aben— theurer in einem fo £urzen Zeitraum die Rytina fchneller ver— tilge haben, als e8 der Dronte auf den mafcarheniichen Inſeln geworden iſt. Dieſe Inſeln wurden lange nicht von Der ruſſi— ſchen Regierung beruͤckſichtigt. Erſt im Jahre 1768 ſchickte man den Capitaͤn Krenitſyne und den Lieutenant Levaſchev dahin, und in dieſem Jahre wurde die legte Meerkuh getoͤdtet, wie es Sauer erzählt in feinem Bericht von der Neife des Capitaͤns Billing. — — Hieraus ergiebt fih, daß die Rytina nur 27: Jahr die Zeit ihrer Entdedung Überlebt hat, und daß fie nur von einem ein- zigen Gelehrten — Steller gefehen worden, welcher durch feine Beſchreibung fih ein um fo dauerhafteres Monument gefest hat, als Niemand feine Beobachtungen "beftätigen oder erwei— tern. Eann. Auch iſt er es, welcher, (ohne e8 zu wollen, zur PVertilgung ‚der Gattung beygetragen, indem er die Habgier der Abentheurer erregte.’‘ Da nun bier nichts vorkommt, was auf die Vertilgung die— fe8 Thiers durch die Gewinnfucht der ruffiihen Regierung bes jogen werden koͤnnte; fo habe ich ficherlich gefagt, daß das Thier durch die Gewinnfucht der ruffifhen Jaͤger ausgerottet worden fey. Mahrfcheinlih mar ein Neifender in der Vorle— fung, der die Sache mißverftanden hat, — Ich habe mic) hiers über ausgelaffen bloß zur Steuer der Wuhrheit. Ein anderer „Die Mittheilung der von Oken in einer Vorleſung geſproche— nen. Morte findet fih im Graänzboten, Zeitfehrift für Politif und Literatur von Kuranda Mr. 27. 1845. Sie heißen: Oken erzählte von einer eigenen Art von Wallfifchen, die man im nördlichen Eismeere gefunden, die aber aus gemeiner Gewinnfucht von Seiten der ruffifchen Regierung fo fehr verfolgt wurde, daß fie binnen kurzem ‚ausgerottet war, bevor die Wiffenfchaft Kenntnig von ihr nehmen fonnte. — Ich verdanfe diefe Mittheilung meinem hiefigen gefälligen Freunde, dem Hrn. Dr. Pietzger.“ . 478 479 Grund kann nicht vorhandeh feyn, da ich ja von der ruffifchen Negierung weder Leid noch Freud erwarte, Ich wundere mich) übrigens, daß. Brandt ſolche Bemerkungen eines flüchtigen Neifenden in einem Tagblatt berüdfichtigen mochte und erwarte daß er es gelegentlich berichtigen werde. O. ©. 94. Tyrrow: über eine Erſcheinung an Daniells galvaniſcher Batterie. No. 7 und 8.9. Jacobi: galvanifhe und electromag- netifche Verſuche. Fortſetzung. ©. 113. F. Minding: ein neuer Ausdruck des Haupt: faßes der, Dioptrik. ©. 125. Brandt: Bemerkungen über das Vorkommen eines zweyfachen Haarkleides bey Cricetus songarus. Man Eannte nur das von Pallas: graugelbbraune Kleid mit ſchwarzem Nücgrath, weißer Schnauze und Bauch. Das Mufeum bat feitbem von Gebler und Karelin mehrere erhalten, welche in der Färbung abweichen. Die Haare find fänger und reichliher, wie bey der MWinterbehaarung anderer nördlicher Thiere.. Eines davon ift fehneeweiß, oben ſchwärzlich, Nüdenftreif braͤunlich. Ein anderes ebenfo nebft einem fchwärz- lih grauen: Streif an den Seiten des: Halfes Über die Schulz tern. Das dritte einenhafenförmigen fhwarzen Schulterfleden, alfo ähnlicher dem von Pallası Die weißen Eremplare wur— ben im; October‘ und December gefangen: 28 gibt daher mohl ein Sommer = und Winterkleid. S. 127. R. Hermann in Moskau: neue: Mineralien vom. Ural. Chionit dem Kryolith verwandt; Monazitrit weniger PHospherfäure als der Monazitz Wölknerit wie Brucit; Tagilit ein’ phosphorfaures Kupfererz; Dihydrit mit Tibethenit und Phosphorchalcit verwechfelt. "Außerdem mehrere andere Gel: tenheiten, Mitthbeilungen über die Verbreitung des Cretinismus in der Schweiz von Dr, Meyer: Ahrens. Häfers Archiv VII. 1846, 8. 185. Der Gretinigmus hat in der. neueren Zeit allgemein die Augen nicht bloß der Aerzte, fondern auch des größeren Publis cumg auf ſich gezogen, befonders feitdem Dr. Guggenbühl die Heilanftalt für dieſe Ungluͤcklichen auf dem Abendberg bey Drienz gegründet hat. Der Berfaffer hat, mit, großer Mühe und Aufopferung Berichte aus den betreffenden Gantonen ges fammelt, und liefert darnach eine fehr unftändliche Statiſtik über die Drte und die Zahl der vorkommenden Gretinen. Die Thäler und die Gebirge werben gefchilbert, die Lebensart, dag Ausfehen, die Mundart der Innwohner, die Ergebniffe der Leihen-Deffnungen, die herefchenden anderen Krankheiten, Glima, Bodenhöhe, Zug ber Thäler und Gebirge nad) den Weltgegen— den; kurz Altes ift berucfichtiget, mas zur Ergründung von den Urfachen dieſes Uebels dienen fann. Der Verfaffer hat Beträge von tüchtigen und eifrigen Männern, meift Aerzte ners halten: über Unterwalden von Defhmwanden; über Ury von Dr. Luffer; über Ölaris von Prof. Heer; von Graubinden von Dr. Eblin; Uber Einfiedeln vom Bezirksarzt Kaͤlinz Über Aargau von Dr. Z3ſchokke und Ingenieur Michgelis; über die andern Gantone wenig. Mit diefer Abhandlung ift nun ein guter Anfang gemacht. Es ift zu bedauern, dag von Wallis nichts eingegangen ift. 480 Lesons d’Anatomie comparte de Georges Cuvier, recueillies et publiees par Dum&ril et Duvernoy. Seconde Edition, corrigee et augmentee. Paris chez Crochard. I-VIlI. 8. 1835 -46. Dieſes wichtige Werk iſt nun vollendet. Obſchon es ſchon feit etwa 200 Jahren viele und tuͤchtige Arbeiten in der Zoo— tomie gegeben hat; fo muß doh Guvier als der Schöpfer der vergleichenden Anntomie betrachtet und geachtet werden. Er hat nicht ‚bloß alles Vorhandene gefammelt, fondern aud das Meifte felbft nachgearbeitet, ungemein vieles entdedt, und, was die Hauptſache iff, in eine Ordnung gebracht, wie fie der Idee diefer Wiffenfchaft gemäß ift. Jede Wiffenfhaft hat ihr eige- nes Princip für die Giaffification. Der Chemiker. claffificiert mit recht die allgemeinen Materien, die Mineralien, Pflanzen, und Thiere nach. den Stoffen, der Phyſiker nach den Wirkun— gen der allgemeinen Materien, der Naturhiftoriter nach den Organen, der Anatom nad) den Geiveben und den anatomi= fhen Spftemen, der vergleichende Anatom ebenfall® und nicht nach den Thierclaſſen. Nur auf diefe Meife Eann man bie allmähliche Entwidelung und Ausbildung eines Syſtems dar: ftellen z. B. des Darms, wo zuerft alle Thiere genannt werden müßen, denen er noch als felbftffindiger Schlauch fehlt, "gleich: gültig, in welche Claſſe fie gehören. Daffelbe gilt von‘ der Stuffenleiter der Kiemen bis zw den Ruftröhren und: Lungen. Das find Gefege der einfachen Logik, welche Cuvier fehr wohl befolgt hat und wovon die neueren fehr mit Unrecht abgewichen find. Um bey diefen die Stuffenleiter. des Darm kennen zu lernen, muß man das ganze Buch durchblättern, und dann befommt man fie erft in völliger Unordnung. Das Werk enthält nun 9 Bände, ſtatt der früheren 5. Der 1. Band wurde von Cuvier felbft. durchgefehen, ent— bält aber hin und wieder Zufäse, von Dumeril und Lau— rillard. Er erfchien fchon im Jahr 1835, ©. 588, und ent- bält dag Allgemeine nebft. den Bewegungs-Drganen, -alfo Knochen und Musfeln. Wir können bier bemerken, daß ers. 161 unfere Lehre von der Wirbelbebeutung des Kopfes nicht anerkennt, wähs rend Andere ſich darum geriffen haben, und Goͤthe fogar fich die Entdeckung angemaaft hat. So gieng es faft. allen neuen Kehren, aud noch den; unferigen, über, die Fußbedeutung der Kiefer bey den Kerfen und Wirbelthieren ,.fo wie daß Pflanzen und Thiere fih nur aus Bläschen entwideln und aus nichts als Bläschen beſtehn. Zuerft.verfpottet, dann ftillfchmweigend zugegeben, nad) und nad) felbft gefunden, endlich.gelehrt, und zuletzt fogar en— det, fo bat man wohl gar zum Plagiarius_ feiner eigenet Ideen und Entdeckungen werden müßte. Das mag hier genug feyn. Viel Zufäge hat Übrigens diefer Band nicht erhalten, außer bey der Beſtimmung der Sculter- und Bedenfnochen ber Fiſche. Die Herausgeber halten den fogenannten. Gürtelfnochen nicht für den Oberarm, fondern für den Rabenfchnabel-Forrfag, welche Meynung wir fehr bezweifeln. Wir glauben die Bedeu- tung der Schulterfnochen richtiger dargeflellt zu haben in unferm Auffag Über den Parifer : Pflanzengarten, Iſis 1823 und ſchon in den frühern Bänden. Band II. 1837. 726. enthält die Bewegungsorgane der mirbellofen Thiere und den Schädel, durchgefehen von Fr. Cuvier und Laurillard, 481 Hier geben ſich nun. die. Herausgeber S. 710 viele Mühe, uns die Bedeutung der Kopfwirbel abzuftreiten, worunter auch) vorfommt, daß die Fluͤgelknochen oder die Seitentheile des Schaͤ— delgrundes wirklich Fächer hätten, während leicht zu beweifen ift, dak ſie nichts anders als Spalten find; auch haben wir wohl binlänglich gezeigt, daß es nicht einen einzigen Knochen gibt, duch den ein Loch gienge, fondern daß alle fogenannten Köcher nur von der Verwachfung mehrerer Knochen berrühren, ſelbſt am Schulterblatt. Hätten die Verfaſſer in den erſten Jahrgaͤngen der Iſis unfere Auffaͤtze ordentlich gelefen; fo würden fie gefun— den haben, daß die Quer— oder beffer Kochfortfüße der Halswir— bel nicht anderes find ale "verkürzte und verwachſene Rippen und ebenfo die Flügelfortfüße der beiden Keilbeine, fo wie die Gelenkfortſaͤtze des Hinterhauptsbeing. Doc dag find für ung abgethane Sachen, worüber weiter zu ſtreiten es ung wirklich anefelt. Wer den Sinn des SKnochengerüftes begreifen kann ohne diefe Anfichten oder vielmehr, wer feinen Sinn darinn finden will, der mag fortan die Knochen ſtuͤckweiſe zufammens lefen wie einen Haufen Steine und geduldig Eden und Spiken und Spalten, Furchen und Leiften meitläufig befchreiben und den Studenten die Anatomie zum Ekel maden. Band III. 1845. 760. ebenfalls herausgegeben von Fr. Cuvier und Zaurillarb. Nervenſyſtem und Sinnorgane. Hier haben fie mehr binzugetban und die neuern Arbeiten fleißiger benutzt als fruͤher; indeffen hätte doch bey den niederen Thieren, befonders ‘bey den Würmern mehr gefhehen Eönnen. Band IV. Diefer Theit ift wie alle folgenden herausgegeben von Duvers noy. Erift in 2 Bände getbeilt, wovon der erfte die Kau= und Schluckwerkzeuge der Mirbelthiere enthält 1835. 632. Es ift nicht zu läugnen, daß dem Herausgeber die ausländifche Litera— tur viel vollftändiger bekannt ift, al& den Herausgebern der vo— rigen Bünde. Auch hat er viel mehr von dem Seinigen hinzus gethan, jedoch immer deutlich durch Klammern unterfchieden von Cuviers altem Tert. Es kommt bier vor die Kiefer mit ihren Muskeln, die Zähne, die Speichel: Drüfen und die Zunge als Bewegungs-Drgan bey den Wirbelthieren. Die Giftdrüfen der Schlangen find gut 'augeinandergefegt. Hoffentlich verhel: fen fie zu einer quten Claffification derfelben. Die Röhre der Giftzähne hätte beftimmter als bloße Einrollung dargeftellt wer— den follen: denn daß ein Zahn nicht durchbohrt ſeyn koͤnne, ift teicht zu ermeſſen. Auch muß die vergleichende Anatomie berausheben,, daß die fogenannten Schlundfnohen der Fiſche nichts Eigenes find, fondern nur der hintere Kiemenbogen. Band IV. 2. 1835. 691. enthält den Darmcanal mit feinen Anhängen. Band V. 1837. 503. enthält „biefelben Organe ben den wirbellofen Thieren, mo be= kanntlich eine viel: größere Manchfaltigkeit vorkommt, und’ in 482 deren Unterfuchung Cuvier Ungeheures geleiftet Hat. Ueber: baupt verdankt man ihm: die Auseinanderfegung der untern Thierelaffen, welche vorher ein wahres Chaos geweſen, obſchon man aus allen Glajfen und Ordnungen etwas gewußt hat. Es ffand aber vereinzelt, Überall «mit, Luͤcken, welche «Cu vier: aus: gefüllt, und eine. richtige ‚Trennung und, Vereinigung möglich gemacht hat. Diefer Band enthält viele Zufäge von Duvernoy, und ijt daher fehr reichhaltig , und lehrreih. „Der Darm der Pycnogoniden ift vergeffen. Band VI. 1839. 560, j enthält die Nahrungsaͤfte, Lymphgefaͤße, Arterien, Venen aller Thierclaffen; ebenfalls, eine ‚große. Arbeit, beſonders wichtig bey den niedern Thieren, wo es vieles hinzuzufegen gab: Bund VII. 1840. 656. enthält die Athem-Drgane, den Mechanismus des Athmens, Lungen, Kiemen, Waffer: Gefüge und die Harn-Organe. Bey den Gruftaceen bätte die Zahl und Anheftung der Kiemen bey jeder Sippe genauer angegeben werden fönnen. Band VII. 1846. 848 ftellt die Gefchlehts:Organe dar, woruͤber in der neueren Zeit befanntlicdy ungemein viel gearbeitet worden ift, was auch Du: vernoy fehr fleißig gefammelt und mit: viel eigenen Unterfus ungen bereichert hat, befonders bey den’ niedern 'Thierelaffen. Mehr als die Hälfte diefes Bandes ift durch ihn dazu gekom— men. Man: muß ihm daflır vielen Dank wiffen, obſchon bey den Gefchlechtstheilen der Schneden 'nody manches zu thun bleibt. Der: Streit über Hoden und Eyerſtock dauert fort; da das bloße Vorkommen von Spermatozoiden ohne befondere Dr: gane nichts entfcheidet. Won Patella iſt zwar geſagt, daß fie getrennten Gefchlechtes fey: allein es fehlt alles Einzelne; auch bey den Halioten und Fiffurellen-bleibt man im Zweifel. Wenn Patella wirklich getrennten Gefchlechtes ift; fo wird es ſchwer fenn, ihr einen natürlichen’ Platz anzuweiſen; daffelbe gilt noch von mehreren Schnecken. Eonderbar. iſt es immer, daß es ber den Muſcheln Zwitter und getrennte, geben ſollz auch bey den Afeidien. ift die Sache noch nicht im Meinen, und über die Girripedien dauert der Streit auch noch fort. So lange er nicht entfchieden ift, EFann man fie nicht mit Sicherheit claffi= ficieren. Wir ftellten fie daher bald dahin bald dorthin, je nach- dem Platz ift, wie ein Hausgerath, das in Fein Zimmer techt paffen mill. Hier gibt es nody viel zu thun und der Verfaſſer wird gewiß auch noch Vieles zur Entfheidung beytragen.” Schließlich müffen wir bemerken, daß der Verf, fib nun zu der in Deutfchland fortdanernd behaupteten Reihenfolge der ‚Thierelaf fen gewendet, nehmlich die Kerfe über die Weichthiere geſtellt bat. Man muß ſich wirklich wundern, daß die Franzoſen dieſer Anz ordnung fo lange Widerftand geleiftet, haben und zum Theil noch leiften. Mer nach Prinzipien ordnet, findet fie fo natuͤr⸗ lich, daß er glaubt, es gabe fein. Wort darüber zu verlieren : denn animale Organe, find, dody wohl mächtiger als vegetatine. ir LU EEE r Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatonie und Phyſiologie, von o 1847. Heft Vu Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Xr. cheinifch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipzige Gftermeffe des laufenden Sahres zu leiften. Man wendet fi an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu fchiden find, Es wird ae beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgemiefen. Einruͤckgebuͤhren in den Zert oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlicd) aufgenommen, I L —— — — — — — — — L _ _ _ — L_L L—— L L _——_— Leipzig, bey Brockhaus. Catalog der Sammlung ausgeftopfter Vögel, weiland Herrn B. F. Hans in Herrnhut bei Löbau gehbrig, welche zum Verkauf, womöglid im Öanzen, bereit ftcht — bei Möfchler. Falco fulvus m. f. F. albicilla m. f. F. naevius m. f. juv. F. haliaötus m. f. F. islandicus m. var. alba m. f. F. peregrinus m. f. F. subbuteo m. f. F. aesalon m. f. . tinnunculus m. f. palumbarius m. f. Juv. . nisus m. f. . milvus m. f. . lagopus m. f. . buteo m. f. . apivorus m. f rufus m. f. . eyaneus m. f. F. cineraceus f. juv. Strix nyctea m. fehr ale trid. * St. nisoria m. f. St.bubo m. f. m. Vir- ginien f. id. St. otus m. f. juv. v. Kap. St. brachyotus m. f. et Grönland. St. scops m. f. St. nebulosa m. f. St. aluco m. f. Var, rub. £. St. flammea m. f. St. pas,erina m. f. St. dasypus m. f. Lanius excubitor m.f. L. minor m. f. L. ruficeps m. f. L. spinitorquus m, f. Corvus corax m. f. C: corone m. C. cornix m. f. et va- riet. ©. frugilegus m. f. juv. ©. monedula m. f. ©. glandarius m. f. ©.pica m. variet. m.f. C. caryocatactes m: f. Coracias garrulus m. f., f. Juv. Oriolus galbula m.f. Upupa epops m. f. Cuculus canorus m. t. juv. Picns martius m. f. P. viridis m. f. P. viridieanus m. f. P. major mu, f. P. medius m. f. P. minor m. f. Certhia familiaris m. f. Sitta caesia m. f. Yunx torquilla m. f. Certhia muraria. Ateedo ispidam. f. Merops apiaster m.f. Loxia pithyopsitta- cus m. f. L. curvirostra m. f. L. bifasciata m. alt m. jung. Fringilla cocco- thraustes m. f. enucleator m. f. pyrrhula m. Var. m. f. F. chloris m. f. F. coelebs m. f. F. montifringilla m. f. E. domestica m. f. weiße Var. (3 Expl.). F. cisalpina m. F. montana, m. f. F. cannabina m. f. F. m. f. serinus- Baſtard. F. carduelis m. f. F\spiuus m. f. juv. F},eitrinella. F. linaria m. f. Pectrophanes nivalis m. f. et Sommer, Emberiza citrinella m. 'f. et DVariet. Emberiza miliaria m. f. E. schoeniclus m. f. juv. E. hyemalis m, f. E. hortulana m. f. et Darietät- Turdus viscivorus m. £ T. pilaris f. m. T. musicus f. m. T. minor T. iliacus f. m. T. torquatus m. f. T 7: F. . merula m. f. cyanus m. f. . saxatilis m. f. Bomby ciphora gar- rula m. f. Cinclus aquaticus m. f. juv. Sturnus vulgaris m. ar Muscicapa zgrisola m. f. M. luctuosa m. f. Motacilla alba m. f. M. sulphurea m. f. M. flava m. f. Sylvia turdoides m. f. 8. salicaria m. 8. phragmitis m. f. S.arundinacea m. f. S. philomela m. Ss; lascinia m. f. S. nisoria -f. et ın. et f. c. 2 pull. S. atricapilla m. f. S. hortensis m. f. S. cinerea m. f S. garrula m. f. S. rubeeula m. f. S. ceyanecula m. f. 8. tithys m. f. S, phoenicurus m. f. m. Herbſt. S. hypolais m. £, S. sibillatrix me S. fitis m, f. Ss. rufa m. f. Troglodytes regulus m. f. jJuv. Saxicola oenanthe rubetra m. f. rubicola _m., Kap. Accentor alpinus m.f. A. modularis m. f. Anthus aquaticus juv. A. campestris m. f. A. pratensis m. A. arboreus m. f. Alauda calandra m. f. A. cristata m. f. A. alpestris nı. f. A, arvensis m. f. et var. alba, nigra. A. nemorosa m. f. Parus major m. f. P. ater m: f. P. coeruleus m. £. P. bicolor m. P. cristatus m. f. P. palustris m. f. P biarmicus m. f. P. pendulinus m. f. P. caudatus m. f. Begulus aureocapil- lus m. f. R. ignicapillus m. f. Hirundo rustica m. f, H. urbica m. f£. H. riparia m. f, et variet. alba. Cypselus murarias m. f. Caprimulgus pun- ctatus m. f. Columba palumbus m. f. C. oenas m. C.domestica var. (2). C. turtur m. f. Oedienemus crepi- tans m. f. Hx&matopus ostrale- zus f. Himantopus mela- nopt. m. Charadrius auratus m. f. €. morinellus f. ©. hiaticula ın. £ juv. €. minor m, f£. Galidris arenaria'm. S. m. Numenius. arcuatus m. f. N. phaeopus m, f. Scolopax - rusticola m. £ S. media m. f., S, gallinngo m. f. S. gallinula m. f. Totanus fuscus ni.f. T. Bartramii T. calidris m. f£. — T. chloropus m. f. Tringa pugnax m. (2) £. juv. T. einerea T. ochropus m. f. Limosa rufa f. Tringa glareola m.f. T. cinclus m. f. T. variabilis m. f. T. subarquata m. T. minuta juv. Morinella collaris m. Vanellus cristatus m. £. Rallus aquaticusm. f. Crex pratensis m. f., m. Juv. Gallinula chloropus m. f. juv. G. porzana m. f. G. pusilla m. f. juv. Podiceps cristatus m. f. c. 3 pull. P. suberistatüs m. f. P. cornutus m. £. P. auritus m. f. P. minor m. f. juv. Phalaropus cinereus mas. Phal. a m. — avo- cetta m. f. Fulica atra m. f. Alca torda m. £. Juv. Mormon fratercula Uria alle m. f. U. troile m. £, U. Brunnichi m. f. U. grylie m, Sommer, f. Winter u. juv. Numida meleagris m. f. Phasianus margina- Ltus m. et var. alba. Phas. nycthemerus m. f. Tetrao tetrix m. f. T. urogallus m. f. T. bonasia m. f. T. saliceti m. f. T. canadensis m, T. lagopus m. f. Perdix rubra m. f. P. saxatilis m. f. P. cinerea m. f. brũ⸗ tend. P. coturnix m. f. Phasianuspictusm.f. Otis tarda f. Juv. mn. O. houbara, Ardea cinerea m.f. A. purpurea m. A. stellaris m.k» A. garzelta m, A. nycticorax m. f. Ardea ralloides m. f. A. minuta m. f. Ciconia alba m. Juv. C. nigra m. f juv. Gypogeranus ser- pentarius m. Grus cinerea m. f. Colymbus glacialis m. f. Juv. C.septentrionalis m. f. juv. Sterna hirundo m. f. St. arclica m. St. nigra m. f. St. minuta m. f. Larus ridibundus m. fem. L. marinus m. L. glaucus m. juv. L. flavipes juv. L. canus m, L. eburneus juv. L. tridactylus m. f. L. argentatus Juv. — Lestris parasitica m. L. crepidata m. Procellaria glacialis m. f. Anas nigra m. A. mollissima m. f. A. spectabilis m. f. A. glacialis m. f. A. fusca m. f. A. histrionica m. A. rufina m. A. fuligula m. f. A. clangula m. (2) Amerika, f. A. marila m. f. A.leucophthalmos m. fem. ferina m. tadorna m. f. rutila m. acuta m. f. strepera m. f. boschas m. f. m, variet. A. penelope m. fem, A. clypeata m. f. A. querquedula m. f. A. crecca m. f. A. moschata m. f. Auser segetum m. f, A. albifrons. A. leucopsis. A. torquatus. Carbo cormoranus m. f. Pelecanus onocrota- lus. Sulla alba nordiſch, v Kap. f. A. A. A. A. A. A. Cyxnus gibbus. Mergus mergauser m. f. M. serrator m. f. M. albellus m. f. Im Fall der Verkauf im Ganzen nicht gelingt, fo ſoll dieſe Sammlung fpäter auch vereinzelt werden. Dubletten. der Sammlung ausgeftopfter Vögel weiland Herrn C. 5. Hans in Herrnhut. NB. Alauda arvensis m.et f. mit Neft u. Eiern, A. cornuta . Alea'torda Auzalle ass ax Anas glacialis m. . A. claugula m. et f. A. fuscafenn % ' A. leucophthalmos m. et fem. Bon vielen ‚Gattungen find mehrere Exemplare vorräthig: 4 Ro. NY RO.) Ni * A. bposchas m. eth... | h | 5 1 120 A. clypeata m. ct f. | 2 110 1 \— A. penelope m. . . | 1 — t \— AL erecca m. 2. „15 — 0 in DE 1ı- A. querquedula m. — 15 1 25 A. marila; .. 1 10 — — f. 1 — A. fuligula f. f.. 215 10 A. histrionica m. . . | 3 — J — ——68 1847. Dwerf Bemerfungen über die auf einer Neife nach Italien und Sicilien beobadjteten Schmetterlingsarten von P. &, Zeller, V. (Sortfegung von Iſis Heft VE. pag. 457.) Anthophila. 143. (1.) Purpurina. Nur ein Pärchen diefer fhönen Noctua erhielt ich bey Rom in der Campagna nahe der Via appia am 28. Auguſt. Sie hatten vaffelbe Betragen wie Er. ostrina, die an demfelben duͤrren Diftelplage flog. Beide Schmetterlinge find noch ganz unverflegen; das Maͤnn— hen, Elein (WVorderflügellänge nur 44) mit faft weißen, nur am Hinterrande blaßgrauen Hinterflügeln und, wie bey dem Meibchen, mit rofigem Anflug der weißen Stanzen; feine Fühler find fehe zart meißlich gefranjt. Mit vollem Recht hat Boisduval diefe Art und Amoena in einerley Genus mit Ostrina, Parva uſw. gefest. (Inder ©. 173.) 144. (2.) Vespertalis Hbn. Anthoph. vespertina Tr. Bdv. Alis anterioribus stramineis punetulo disei nigro, litura costali ante apicem lineaque marginali brunneis, ciliis fusco alternatis; posterioribus griseo -sordidis. Treitſchke fcheint bey feiner Befchreibung mehr Hübnerg Abbildung, als feinen Driginalen gefolgt zu feyn. Ein Eleines Männchen hat 5°" Vorderflügellänge; die gewöhnliche Ränge ift um 6'”. Die blaßftrohgelben Worderflügel haben einen fehr blaffen, ochergelblichen, bindenartigen Schatten (Er. macht eine Querz linie daraus!) vor der Mitte, der fi) vor. dem Vorderrande verdidt, und an welhem auswärts auf der Duerader an der Stelle des Nierenfleds ein ſchwarzes Pünctchen hängt. Ben verflognen Eremplaren fehlt es, und die gelbliche Grundfarbe hat fih in eine weißliche verwandelt. In der Mitte zwifchen ihm und dem Hinterrande ift ein wenig breiterer Querfchatten als der erfte, der mehr die Geftalt einer Querlinie hat, fi wenig biegt und unter dem Vorderrande plößlich die Nichtung ſchraͤg einwärts gegen den Worderrand nimmt. Hinter ihm und dicht vor der Flügelfpige hängt am Vorderrande ein auch bey ganz verflogenen remplaren vorhandener, gelbbrauner, wifchförmiger Hafen, der auswärts feharf gerandet ift. Die Hinterrandlinie ift fcharf, gelbbraun, einwaͤrts blaß ochergelblich gerandet. Die blafgelben Franzen zeigen, wenn fie unverfehrt find, graubraune Spiken und. eine Reihe von 6 eben ſolchen Flecken, jeden zmwifchen zwey Längeadern. Auf den Hinterflügeln ift der Grund durch graue Beſtaͤu— bung mehr oder weniger verdedt, am meiften gegen die Flügels Iſis 1847, Heft 7, t VL ſpitze; zwey graue Schatten ziehen quer hindurch, der erfte nahe der Baſis, der zweite hinter der Mitte. Die Hinterrandlinie ift gelbbraun, einwaͤrts lichter gefledt und fchattig; die Franzen gelblich, bisweilen verlofchen bräunlich gefledt; bey einem ganz unverfehrten Weibchen ſchmutzig graugelb, mit bräunlicher, abge= fester Mittellinie und braunlihen Spitzen. Auf der Unterfeite find die Worderflügel graubräunlich, gegen den Innenrand fehr gelichtet. Der Vorderrand ift hellſtroh⸗ gelb, nach hinten breiter, in der Mitte, vor und an der Spike duch Gelbbraun unterbrochen, wodurd 2 ziemlich fcharfe, hell: gelbe Flecke gebildet werden; ein größerer und fchärfer gerandes ter liegt an der Spige und dem Hinterrande. Die Franzen find bläffer als auf der Oberſeite. Auf den blaßftrohgelben Hinterflügeln hat der Vorderrand vor der Mitte und an der Flügelfpige einen gelbbräunlichen Wifh, von welhem aus unvollftändige Querſchatten über die Fläche ziehen; von dem erften ift oft nichts als ein graubräunli= her Fleck auf der Querader übrig. An der Hinterrandlinie liegt zwifchen den Aeften der Median- und der Subcoftalader ein gelbbräunficher Fleck. Die Stirn trägt einen fegelförmigen, fchneidig endigenden Haarbufh, der unter der Spige mit ein paar ſchwarzen Fled- chen bezeichnet iſt; die Zafter erreichen feine Spike nicht völlig. Beym Männchen find die Fühler weniger merklih als beym Meibchen microfcopifch weißhaarig gefcanzt. Diefen feltenen Schmetterling fand ich bey Syracus zwifchen dem Gapucinerklofter und dem Meere auf dem Ealkfelfigen Boden. Ein gutes Pärchen Elopfte ih am 9. Juny aus Diftenz es batte das DBetragen der Ostrina. Ein ſchlechteres Paͤrchen klopfte ich ebendort aus Diſteln am 16. Juny. Am 11. Juny fing ich im Thale von Ispica, nicht weit von dem Süpdende Siciliens, ein fehr fchönes Weibchen auf einem Brach- ader; noch ein Eremplar fah ich auf dem Mege von dort nach Nofolino. Immer waren es Difteln auf dürrem Kalk fels, an denen fich die Noctua finden ließ. 145. (3) Amoena. Ein großes graues Weibchen jagte ich bey Nom am 28. Aug. in der Campagna aus Difteln. Dieſelbe Art glaube ih am 11. Juny füdlih von Syracus auf einer trocknen Grasftelle in einem ſehr fehlehten Cremplar gefangen zu haben. 146. (4.) Velox. Alis anterioribus griseis postice obscurioribus, maculis 4 costalibus fuseis, strigis undatis duabus reniculoque fuscescentibus, striga acute serrata ante marginem posti- cum dilute grisea. Noct. velox Hübn. fig. 515. Tr. X, 3. S. 150. Hübners Fig. 515 ift, wenn aud nicht richtig, doch fo gut gerathen, daß ich fie beym erften Durchblättern der Tafeln 31 483 als meine Art erfannte; Fig. 507, die Treitſchke ald Varie— tät hieher zieht, ſcheint mir gar nicht unfere Urt vorzuftellen. Border und Hinterflügel find bleichgelb auf den Franzen und vor dem Hinterrande mit einer Reihe grauer Punctflede, die unfere Velox gar nicht hatz dagegen haben die Vorderflügel diefer Fig. 507 am Vorderrand ftatt der ziemlich großen, ſchwaͤrz⸗ lihbraunen Flede paarweis ftehende braune Strichelchen; von Duerlinien ift nichts zu fehen außer auf den Vorderfluͤgeln das oberfte Stud der 2., und zwar in anderem Verlauf als bey Velox fig. 515 und ohne in einen ſchwarzen Vorderrandfleck auszulaufen. Auch die Flügelgeftalt ift etwas anders und bie Fühler viel zu kurz. Mein bey Sytacus auf einer dürren Gragftelle des Kalkfels— bodens von Ucradina am 10. Juny in faft unverfehrtem Zu— ftande gefangenes Weibchen, welches das Betragen, mie unfere Anth. aenea hatte, ift größer (Vorderflügellänge 54 Linie) und breitflügliger als Hübners Fig. 515. Die Flügel glänzen gar nicht (Treitſchke nennt fie metall glänzend), die vordern fehr hellafchgrau, am Innenrande bräun: lich beftäubt, auf dem ganzen hintern Drittel bräunlichgrau. Der DVorderrand hat 4 ſchwarzbraune, einwaͤrts geſpitzte Flecke in ziemlich gleichen Abftänden von einander: der erfte, ſchwaͤchſte it nahe der Bafis; aus dem 2. kommt eine braungraue, wellige Duerlinie herab, die etwas einmwärts gerichtet, den Innenrand erreicht. Für den Ringfleck ftehen einige wenig merf£liche braun— lihe Staͤubchen; der Nierenfleck ift ziemlich vollftändig, ein- waͤrts am ftärfften ausgedrüct, auf etwas ftaubigem Grunde, dem 3. DVorderrandfled gegenüberftehend; von ihm zieht eine ftarke, braungraue Schattenlinie in zwey Wellen fchief einwärts zum Innenrande herab. Aus dem 4. Fleck kommt "die 2. Querlinie, die erſt einen groben, flach eingedruͤckten Bogen nad) außen macht, unter den Medianaderäften plöslich aufhört und nun kaum noch in Spuren wiederzuerfennen ift, auswärts ſchmal weißlich gefaumt und dadurch von dem dunflergrauen Hinterrandfelde getrennt. Mitten durch diefes Feld geht die vollftändige, feine und ziemlich ſcharf gefägte Querlinie in fehr beilgrauer Farbung, nur an den zwey gemöhnlichen Stellen dem Hinterrande mehr genähert; zmwifchen ihr und der zweyten Duerlinie ift der dunklen Grundfarbe hier und da etwag Roͤthliches beygemifht, und der Vorderrand hat auf hellem Grunde 3 verlofchene dunkelgraue Puncte. Die Randlinie ift dunkelgrau und in 8 Stüde zerfchnitten; die Franzen find grau und hellgelblich gefledt. Die Hinterflügel find faft überall dunkler beftäubt; ein paar lihte Querlinien bilden fih vor der Mitte und in einiger Ent: fernung vor dem Hinterrande, und der Raum zwifchen beiden Linien ift etwas heller fchattiert. Won der Baſis geht zum Hinterrande nahe am Innenrande eine unbeftäubte Falte. Der Hinterrand ift durch eine ftärfere, doch ebenfo wie auf den Borderflügeln zerftücelte Linie bezeichnet; die Franzen aber find verlofchner gefärbt. Die Tufter find, faft gerade und horizontal zufammengedrüdt, von doppelter Kopfeslänge, außen bräunlich- grau, innen heil; das Endglied Eegelfürmig dünner, 4 fo lang wie der übrige Zafter. Hübners Abbildung läßt die 2, Querlinie ganz vollftändig gegen den Innenrand verlaufen, und die Schattenlinie um ben Nierenfleck auswärts im Bogen herumgehen und ſich mit dem 3. Vorderrandfled® verbinden; auch ift die Zadenlinie des Hin— terfeldes zerſtuͤckelt. 484 Ophiusa. 147. (1.) Cingularis. Ein Eremplar fah ih am 23. July bey Meffina am Fuße des Gaftellaccioberges; es fette fic) mehrmals arf die Erde und bob und fenfte dann, gleichfam Feuchend, feine Flügel; ich fand Aehnlichkeit in feinem Betragen mit dem unferer Anth. aenea. Ein anderes Eremplar, das mir gleichfalls entfam, flog am 8. July in der Stadt an einem Haufe. Ein ſchoͤnes Weib: chen fing ih am 2. September in der Kühle des Morgens vor der Thuͤr der Peterskiche in Nom auf dem kurzen, zwi— fhen den Steinen fproffenden Raſen; es flog mehrmals auf und feßte ſich wieder mit halboffenen Flügeln auf den Boden; bier fand ich Aehnlichkeit im Benehmen mit dem der Eucl. glyphica. 148..(2.) Algira. Un einer fchattigen, mit vielem Farnfraut bewachfenen Anhöhe be) Meffina flog ein fchlechtes Eremplar am 10. Suly; es fegte fih mehrmalg nah Eurzem Fluge und gli) in feinem Benehmen unferer Anth. aenea. In der Campagna bey Rom flogen am 25. Auguft in einem trodnen Graben 2 Exemplare auf; fie fchwärmten, daß fie mir faft wie Plus. gamma vorfa= men, festen fich aber ohne viele Umftände in einen finftern Winkel der Erdwand, wo ic) ein zerriffenes, dod) den Franzen nah noch nicht altes Weibchen fing. Ein ſehr ſchlechtes Weib: chen erhielt ich an aͤhnlicher Stelle am 28. Auguft. Die eigentliche Flugzeit diefer Noctua füllt demnach in den July und den Anfang des Auguſt. Nah Wagner ift fie in der Negentfchaft Algier der bäufigfte Nachtfalter und allent- halben im Lande zu finden, (Reife in Algier 3, ©. 208.) 149. (3.) Suava. Bey Meffina felten an einer trodnen mit £urzem Geftrüpp von Erica arborea und Arbutus unedo befleideten Anhöhe im Sul. Sie fliegt nicht weit, läßt ſich gewöhnlich bis auf den Boden niederfallen und wird meiftens nicht eher bemerkt, als bis fie aufgeflogen ift. Ihr Flug ift ungefähr wie der von Anth. aenea. Ich erhielt nur 1 Exemplar, ein ziemlich gut erhaltenes Männchen, am 11. July. Catocala. Bon diefem ganzen Genus habe ich nur ein Eremplar mit rothen Hinterflügeln fliegen fehen, ohne einmal beftimmen zu fönnen, zu welcher Art e8 gehörte. Es flog im Walde von Gamaldoli am 13. Auguft in einem Hohlwege. MWahrfcheinlich müffen in jenen Gegenden die meiften Arten durch die Zucht gewonnen werden. Geometrae. Ueber die neapolitanifchen Spanner ſchweigt der bis jetzt erſchienene Theil von Coſt a's Fauna, Der Catalog der corſiſchen Arten enthält 55 Arten, eine Zahl, die nach der Länge des Aufenthaltes Rambur's auf Corfica Eeineswegs beträchtlich ift. Ic fand im füdlihen und mittlern Stalien noch weit weniger. Ennomos. Rambur bat folgende hieher gehörige Arten: (Rumia) erataegaria — (Timandra) amataria, imitaria, emutaria — (Ennomos) angularia. Mir find vorgefommen: 485 150. (1.) Amataria. Var. 5, striga rubenti superne tenuissima, infra extincta. Ein Männdyen von geringer Größe. Die rothfteinfarbene Querlinie, die aus der Vorderflügelfpige herabfommt und auch durch die Dinterflügel zieht, ift faft fo fein wie die fchiefergraue aͤußere Linie, und ohne die darauf folgende Werdunkelung. Die Mittelftriche find auf beiderley Flügeln ganz deutlich und vollſtaͤndig. Auf der Unterſeite ſind die Laͤngsadern nicht verdunkelt (wie auch oft bey unſerer Amataria). Die Querlinie, welche hier der rothſteinfarbenen der Oberſeite entſpricht, und ſonſt gewoͤhn— lich ſehr deutlich iſt, fehlt hier, ſo daß man nur einen ſchwa— chen, von der Oberſeite durchſcheinenden Schimmer entdeckt. — Fuͤhler⸗ und Fluͤgelbau haben nichts Abweichendes. Gefangen bey Neapel im Kaſtanienwalde beym Kloſter Ca: maldoli am 13. Auguft. 151. (2.) Imitaria. Daß. diefer Spanner und ber folgende nicht mit den andeın Zreitfchfifchen Arten in Ennomos zufammenftehen fann, bedarf kaum der Erinnerung; fie haben Stirn» und Kragen= zeichnung, fo wie den Bau der Hinterbeine mit Idaea aversata etc. gemein. Die Fühler des Maͤnnchens der Imitaria find ſchwach geerbt und mit kurzen Börftchen gefranzt, aber nicht gekaͤmmt, wie Tr. fagt, und nur die Worderbeine find auf der Dorderfeite gebraunt. Die Farbe der Oberfeite ändert ab mit mehr oder meniger blaffleifchfarbener Beimifchung. Imitaria fliegt zweymal im Jahre, zuerft im April, dann im Suly und Auguft. Am 18. Aprit fing ich bey Meffina in einem Garten zwifchen bufchigen Anhöhen ein ſchoͤnes Männs hen, und an derfelben Stelle ein zweites am 10. July. Einige Eremplare erhielt ic) bey Neapel in den Gehölzen beym Agnanos fee am 11. Auguft und bey Camaldoli am 16. Auguft und ein Pärchen, wovon das Männchen nody ganz unverflogen ift, bey Rom am 28. Auguft, wo ih) e8 aus den ftachlichten (Rhamnus paliurus) Zaͤunen £lopfte. in abgeftäubtes Weib: chen ſcheuchte ich am 15. Juny bey Syracus aus einem dich» ten Brombeergefträuce. Stets hielt fich diefe Art auf ganz trodnem Boden auf. 152. (3.) Emutaria. Diefer Art giebt Treitſchke nur feine Fafern an den Fuͤh— lern, und doc ift der Bau ganz derfelbe wie bey Imitaria. Emutaria traf id in zwey Eremplaren am 3. Sum auf der fhon mehrmals erwähnten Eleinen Wiefe bey Catania zmwifchen den Binfen, alfo an einer durchaus freien, fchattenlofen Stelle. Das fhöne Männchen, das ich erhielt, ift zart, durchaus ohne das Gelb der Hübnerfihen Figur, dafür weißlich mit Außerft ſchwachem, fleiſchroͤthlichem Anflug und mit einer Querreihe feis ner, nicht ſtark ausgedrüdter Pünctchen. 153. (4.) Strigilata. Ein ſehr abgeftäubtes, aber als diefe Art ficheres Männchen fing ih am 13. Auguft im Walde von Gamaldoli bey Neapel an einer reichlich mit Spartium scoparium bewachfenen Stelle, Es ift auf der Oberfeite viel heller als die hiefige Strigilata, aber darinn der Hübnerfchen Abbildung ähnlih. — Ein fehr fchönes, zwergärtiges Weibchen (Vorderflügellänge 54) erhielt ih) bey Rom am 27. Auguft außerhalb der füdlihen Stadt: mauer. Es iſt gleichfalls fehr heil, mit der Grundfarbe der Id. remutata. Die Hinterflügelede ift ein wenig ftumpfer als 486 gewöhnlich; die Flecke der Hinter der feinen Kappenlinie ziehen: den Binde find hintenzu abgerundet und meift von einander getrennt; der ſtarke Schattenftreif geht auf den Vorderflügeln weit hinter, auf den Hinterflügeln dicht vor dem Mietelpunct. Außerdem ift aber alles wie an unferer Strigilata, und die Unterfeite zeigt gar feinen Unterfchied. 154. (5.) Dolabraria, Ein fchönes, Eleines Männchen ohne alle Auszeihnung Elopfte ih) am 19. Auguft im Kaſtaniengehoͤlz ſuͤdlich oberhalb des Agnanofees von einem Stamme. 155. (6.) Lunaria. Var. minor, alis omnibus Junulatis, posterioribus ante medium minus profunde marginatis. Ein fleines Männchen, in der Farbe wie Hübners Delu- naria fig. 34; es befist wie die eigentliche Lunaria die durch— fheinende, weißlihe Mondfichel ohne dunkle Einfaffung, aber nicht zwifchen den beiden Querftreifen,, fondern der dort davor— ftebende berührt das untere Horn der Sichel und zieht dann derfelben ziemlich nahe nady dem Vorderrande. An den Hinter flügeln tritt die Ede, in welche der legte Aſt der Medianader ausläuft, viel weniger hervor; alfo ift auch die Ausbuchtung darüber weniger tief, und überhaupt find die Zähne aller Flügel flumpfer und die Buchten feichter. Nah meinen und Anderer Beobachtungen ift e8 mir nicht zweifelhaft, daß die Jahreszeit auf die Größe, Farbe und Geftalt der- Flügel biefer und der verwandten Arten einen bedeutenden Einfluß übt. Das Eremplar Elopfte ih an gleicher-Stelle mit Enn. dola- braria von einem Kaftanienbaume herunter am 15. Auguft. Geometra. Die corfifhen Arten find nah Nambur: (Hemithea) vernaria, coronillaria, corsicaria, aestivaria und herbaria. 156. (1.) Cloraria. Zwey Männchen: das eine bey Syracus am 8. Juny auf trodenem Boden aus einem. Brombeergefträuch geklopft, dag andere bey Meffina am 15. July an einer mit hohem Heide⸗ kraut (Erica arborea) bewachſenen Anhoͤhe gefangen. Wahrſcheinlich meint Rambur unter feiner Viridaria unfere Art. — Nah Treitfhfe foll Cloraria mas an den Fühlern ſichtbare Kammzähne haben, In der Wirklichkeit find die Bühler gekerbt, gegen die Spige mit verfchwindenden Kerbzäh: nen, außerdem kurz fteifhaarig gefranzt, auf dem Rüden von einer weißen Bafis aus allmählich hellbraungelblich werdend. Bey Geom. viridata find fie kuͤrzer, ähnlich gefärbt, aber gar nicht gekerbt, fondern einfach borftenförmig und nur mi— croſcopiſch flaumhaarig geftanzt. Beide Arten haben im männlidyen Geſchlecht etwas breitge- drüdte Hinterfhienen nur mit einem Paar ziemlich kurzer, ungleicher Dornen; bie Behagrung reicht, auf der Vorderfeite über die Spige hinaus; der Fuß ift kurz; aber bey Viridata beträchtlich kuͤrzer. Die Vorderflügel haben gleichfalls bey beyden Arten die Vorderrandader fahlgelblih. Wie fich die Weibchen unterfcheiden, weiß ich nicht. Das eine Eremplar bat auf den Vorderfluͤgeln fehr wenige weißliche Querſtrichelchen; die Art ſcheint alfo darinn veraͤnder— lich zu ſehyn. — Die Treitſchkiſchen Diagnoſen für beide Arten ſind durchaus unbrauchbar. 487 157. (2.) Herbaria M. Alis dilute viridibus, striga sesquialtera latiore albida, anteriorum ecosta late pallida; antennis maris biseriato- peectinatis, apice filiformibus; feminae serratis. Hübn. fig. 407 (mas). Hemithea herbaria Bd», Index pag. 180. 1425. Chlorochroma herbaria Dup. Catal. pag. 224. . Ein Weibchen mit verfhoffenem Grün, doch wenig geflogen, fing ih am 13. May bey Syracus auf trodnem, begraftem Kalkfelsboden; an ähnlicher Stelle erhielt ich zwey mehr. vers flogene Männchen am 16. und 21. Juny. Hübners fig. 407. ift nach einem aufgeweichten und dadurch verdorbenen Eremplar gemacht, hat daher fahlgelbe Franzen und einen ſolchen Hinterrand und desgleihen Balis der Hinter: flügel; auch fehlt die erfte Querlinie der WVorderflügel. Größe wie Geom. Indigenaria; das Weibchen beträchtlich größer al dag Männchen (von diefem die Vorderflügellinge 4“, bey jenem 5'"). Kopf hellgelblich, Augenrand am Obergefiht roftroth. Tafter von 24 Augenlängen beym Männchen, beträchtlich länger beym Weibchen, aufiteigend, zufammengedrüdt mit ziemlich kurzem, beym Weibchen längerem, abwärts geneigtem Endgliede, außen und oben roffröthlih, unten blafigelblih. Fühler ziemlich Eurz, obenauf am untern Theile roͤthlich; beym Männchen mit zwey Reihen ftarker, doch ungleich langer Kammzäbne ; die obern find Eürzer und nehmen allmählicher als die untern in der Länge ab, alte aber auswärts gefranzt. Die Glieder des Endvierteld der Fühler find bloß gezähnt und flaumhaarig. Die weiblichen Fühler find gegen die Spitze fehr verdünnt und gegen diefelbe abnehmend ſcharf ſaͤgezähnig; außerdem aber flaumhaarig gefranzt. Beine ſchmutzig weißgelblih, die vordern überall außer an den Füßen und die mittleren an den Schenfeln auf der Vorder: feite voftbraunlih. Die Hinterfchienen cylindrifh, gegen das Ende etwas verdict, und an der Spike mit einem Paar ziem— lich langer Dornen verfehen; Fuß wenig Eürzer als die Schiene (dem Weibchen find die Hinterbeine abgebrochen), Ruͤckenſchild und Hinterleib obenauf von der Farbe der Flügel. Grundfarbe der Flügel bellgrün. Die vordern find ziemlich _fpig und haben eine breite fahlgelbe VBorderrandftrieme, welche gleich hinter der zweyten Querlinie aufhört. Beyde weißlihe Querlinien laufen in ihrer untern Hälfte ziemlich parallel; in der obern divergiren fie ſtark, da die erſte unter einem ftumpfen Winkel einwärts läuft; die zwente ift breiter und deutlicher, macht ſchwache Mellen, ift, fonft ziemlich gerade und fegt ſich über die Hinter: flügel fort. Franzen blafgrün, außen weißlih. Die Hinterflü- gel haben einen abgerundeten Hinterrand. Die Unterfeite ift fehr blafgrün, an den Innenraͤndern weiß: lih; der Vorderrand der Vorderflügel ift in einer fpiszulaufen- den Strieme roftgelblih; von den Querlinien find nur ſchwache Spuren zu entdeden, 158. (3.) Smaragdaria. Ein fhönes Weibchen am 16. Auguft bey Camaldoli in einer Gartenhede gefangen. 159. (4.) Coronillaria. Hiübn. fig. 479. 80 (mas) 481. 82. (fem.) Geom. eytisaria var. 6. Zell. DVerzeihniß der Eleinafiat. Falter Iſis 1847. ©. 18. ?Gnophos coronillaria Tr. VI, 1. S. 170. 488 ?Hemithea — Bdv. Index pag. 180 — Dupon- chel Cat. pag. 225. Bey diefem Spanner giebt es etliche Raͤthſel, die ich mir nicht alle genügend zu löfen getraue. Zuerjt bemerke id, daß Hübners Abbildungen recht gut und Fenntlich und fo gegeben find, wie fie feyn follen, nehmlic daß. fie unfere Cythisaria darftellen würden, wenn das Graue und Schwarze mit dem entfprehenden Grün vertaufht würde. Won Glanz auf den Flügeln ift hier fo wenig wie bey Cythisaria die Rede. Mit Recht fagt daher Treitſchke, daß diefe Coronillaria nicht zu verkennen ift, vorausgefest jedoch, daß, was er nicht fagt, man den Vergleich mit Cythisaria nicht aus den Augen laffe. Das erfte Nätbfel ift nun, wie Treitſchke diefe Aehnlich£eit ver— Eennen und beide Arten in verfchiedene Genera bringen konnte. Seine auf Färbung gegründete Methode muß die Löfung geben. Seine Dberflächlichfeit in Unterfuchung und Befchreibung der Gegenftände Löft vielleicht das andere Näthfel, wie er auf den Flügeln einen ftarfen Glanz, auf Kopf und Rüden ftarke Wolle, auf den Vorderflügeln hinter der 2, Querlinie eine roftbraune Binde fehen konnte. Man möchte verfucht fein anzunehmen, daß fein Spanner eine andere Art ſey, und doch laͤßt fich Hübners Abbildung fo ſchwer verfennen! Aller. diefer Abs meihungen ungeachtet — vielleicht hat er fie aber gar nicht bemerkt — behauptet Boisduval, es gebe eine genaue Abs änderung ber Cythisaria im Innern Frankreichs (Inder ©. 189 Anm. 1.), die fich aber fogleich durch ihre braune Stirn als verfchieden von Coronillaria ausmweife, und die Coronillaria Hübn. fey auch die Treitfhfifhe. Wie fich Coronillaria von Cythisaria unterfcheide, fagt er nicht, doch fügt er in der Anmerkung hinzu, Treitſchke habe fie in ein falfhes Genus gebracht, und ihre und der Cythisaria Raupen und Puppen fenen fchwer von einander zu unterfcheiden. Da er der Cythi- saria und deren grauen Varietaͤt eine braune Stirn zufchreibt, fo würde daraus folgen, daß Coronillaria Feine habe. Freilich feben wir fie weder ben Hübner abgebildet, noch bey Treitſchke erwähnt, aber Ießterer Eennt fie auch (6, 1. ©. 121) nicht bey Cythisaria.. — Im 2. Theil der Annales de la Soc. ento- mol. de France ©. 32 befchreibtt Nambur eine der Coro- nillaria naͤchſt ähnlihe Art, die fih vorzüglich als Raupe unterfcheiden fol. Er nennt fie Corsiearia: alis antieis griseis, strigis tribus transversis sinuatis punctisque duo- bus nigrescentibus, fronte grisea; antennis in mare peecti- natis, und fagt, fie fen der grauen Cythisaria außerordentlich ähnz lich, aber immer 4 £leiner als Coronillaria, und babe. ftärker gefämmte Fühler (plus peetinees) und ftandhaft eine graue Stirn bey dunflerem Scheitel; die Raupe aber ſoll ſehr fcharfe Unterfchiede bieten. Meil Boisduval eine graue Varietät der Oythisaria £ennt, fo erklärte ich im Verzeichniß der Eleinen aſiatiſchen Falter ein einzelnes von Loͤw gefangenes Männchen, das ih in Allem aufer der Farbe mit Cythisaria übereinftimmend fand, eben für diefe Varietaͤt. Sch ſehe aber jet, daß es von meinen bey Neapel und in Sicilien gefangenen Exemplaren durchaus nicht zu trennen ift. Gehören diefe zu Cythisaria, fo muß ich für jenes zu meiner erften Beftimmung zurüdfehren. Mas Cythisaria und meine (d. h. die Hübnerfche) Coro- nillaria am auffallendften trennt, ift, wie oben erinnert, die Färbung. Das lieblihe, zarte Blaugruͤn der Cythisaria wird bey Coronillaria ganz und gar durch Braun erfest, fo daß wegen des vielen Weiß die Flaͤche weißlich braungran erſcheint; 489 je mehr ſich dort die grünen Schuppen häufen, wie in den Querlinien, defto mehr nährt fich hier die Karbung dem Schwar— zen; dabey hat Coronillaria, befonders auf den Vorderflügeln, eine ganz ſchwache, gruͤnliche Beimifchung. Diefe Veränderung des Grünen hat etwas fehr Befremdendes. Waͤre fie der einzige Unterfchied, fo würde nichts darauf zu geben feyn, da et Elimatifch feyn koͤnnte; zu einem tmefentlichen Unterfchiede muß er erft durch andere wefentliche WVerfchiedenheiten erhoben werden. Die Schärfe und Richtung der Zeihnungen unterliegt bey beiden Arten gleichen Veränderungen und die Stirn iſt bey beyden tief braunfhwarz, und die Vorderfeite der Zafter braun. Hier wären alfo meine grauen Exemplare eben die von Boisduval. bezeichnete Warietät der Cythisaria. An beyden Arten find die männlichen Fühler zweyzeilig kammfoͤrmig; ‚die Kammzähne, in. jeder Neihe 48—50, nehmen allmählich. in der Länge ab, find auswärts geftanzt, gehen in Kerbzähne über und verfchwinden an den 10—12 legten Gliedern; die. obere Neihe enthält Eürzere Zähne als die untere. Bey der Coronillaria find die Zähne Überhaupt etwas Länger, ſchon für das bloße Auge, und. ihre Farbe ift dunkler bräunlih, dem Schwarzen ſich zuneigend, bei) Cytisaria aber gelbbräunlih, Die weiblichen Fuͤhler beider Arten find -faft gleich gebaut: Eerbig gezähnt, mis crofcopifch gefranzt, die Haare an der Spike jedes Gliedes etwas gedrängter geſtellt. An der Coronillaria finde ich die Kerb— zahne ein wenig ftärker. — Auf dem Rüden der fünf erften Hinterleibsringe fisen bey Coronillaria ftärfere, dauerhaftere Haarbuͤſchchen, deren abgeftuktes hinteres Ente dunkel braungrau gefärbt ift; bey Cytisaria find diefe Buͤſchchen fehr. hinfällig, fhmäler und einfarbig. grünlichweiß. Die Raupe der Coronillaria ſchien mir gar nicht von der der Cytisaria verfchieden; hat fie.Unterfchiede, fo koͤnnen fie nur ſehr fein ſeyn. Auch ihre Sitten find ganz diefelben.. Sch Elopfte zivey Raupen vom Cytisus spinosus oder trillorus bey Meffina in einer Berggegend im März, nährte fie mit, den Blättern dieſes Strauches und erhielt einen weiblichen Schmet: terling daraus am 6. May. Die 2. Generation flog bey Nea— pel indem Walde von Camaldoli an einer Stelle, die reichlich mit, Spartium. ‚scoparium bewachſen iſt; ich" fing bier am 16: Auguſt ein abgeftäubtes Männchen ; :anı einer. ähnlichen Stelle beym Agnano dagegen: am 15: und 19. Auguſt von + mehrern zwey gute männliche Exemplare. Die leere weibliche Puppe hat dieſelbe Geftalt und diefelben Flecke wie die unfter Cytisariaz; der legte Ning iſt der Länge nach feicht gefurcht, der End£egel auf der Bauchfeite tief einge— druͤckt und runzelig; an der Spike ſitzen 8 Widerhäkchen;) die feitlichen ein wenig abwärts, ‚aber nicht ganz fo weit abwärts wie bey einer Eleinen Cystisaria-Puppe ; letztere ift auch auf der Ruͤckenmitte des vorlegfen Hinterleibsringes ohne die Laͤngs— furchen, welche Coronillaria ganz deutlich zeigt: Aspilates. Rambur kennt nur zwey hierhergehoͤrige Atten: (Ligia) opacaria und caliginearia, amd. Ich ſelbſt fand: 160. (1.)"Purpuraria. Nicht ſelten in der Campagna von Rom ımd bey Natni. Ein am 28. Auguft und 3. September gefangenes "Pärchen ſtimmt mit der Varietät unferer Sommergeneration überein, die . anf den Vorderfluͤgeln eine fchmale erſte halbe Quetlinie, und Iſis 1817. Heft 7. — — 490 eine wenig breitere zweite Querlinie haben, welche letztere ein— fach und vollſtändig iſt. Das Maͤnnchen hat auf der ganzen Flaͤche ſpaͤrlich aufgeſtreute, verloſchene Strichpuncte; bey ihm iſt ſowohl das Rothe, wie das Gelbe etwas lebhafter als gewöhnlich. 161. (2.) Citraria, Treitſchke erkennt die nabe Verwandtſchaft, wenigſtens die Aehnlichkeit diefes Spanners mit Aspil. gilvaria, führte fie aber ziemlich weit von einander getrennt auf. Boisduval bringt fie mit Recht ganz nahe zufammen, und trifft es felbft darinn, daß er Treitfhfe's Enn. adspersaria dazu ſtellt (Inder ©, 188.). In wiefern Gesticularia und Jacularia dahin gehören, ‚Fann ich aus Mangel an Driginalen wicht beurs theilen. Dupondel hat die Boisduvalihe Zuſammen— ftellungen beibehalten, Es ift unzweifelhaft, daß die von allen Autoren weit getrennten Spanner Strigillaria und Consper- saria tröß ihrer verfchiedenen Farbe den 3 genannten generifch und zwar nächft verwandte Arten find. Sie befigen im maͤnn— lichen Geſchlecht ein ausgezeichnetes Merkmal an den Vorder— fhienen. Dieſe haben auf der Unterfeite einen langen Stadel, der unfern der Bafis in einem Haarbuͤſchchen ent— fpringt und weit über. die Schienenfpige hinausreicht, er verjunge fich von der Baſis aus und verbiegt. fich bey Citraria in der Gegend der Schienenfpige ein wenig, worauf er in eine feine Spige ausläuftz er liege der Schiene: ziemlich dicht an, — MWahrfcheinlich giebt es noch mehrere durch diefes Merkmal zus fammengehörige Arten, die dann eine genauere logifche Prüfung aud) als nahe verwandt anerkennen laffen wird. : Daß übrigens: diefe 5 Arten fih, an Asp. purpuraria eng anſchließen, lebrt die Unterfuhung der Zafter, der Fühler und der Slügelfärbung: Asp. purpuraria hat>aber kuͤrzere Vorder— ſchienen, ohne den bezeichneten Stachel und alle Schenkel auf der Unterfeite wollig. Asp. eitraria ift in Größe und Färbung veränderlih. Die Früplingsgeneration fcheint größer und lebhaften gelb gefärbt zit fen, dagegen ſchmaͤlere Querftreifen zw haben. Die Querftreis fon befonders der außern, haben bey den meiften Exemplaren der Sommergeneration einen matten, violettlichgranen Schimmer, der um fo fichtbarer wird, je breiter die Querftreifen werden. Auch die Franzen ändern in der Farbe. Ich fehe jedoch nir= gende, wie Treitſchke, roftbraune und gelbe Flecke, fondern die Franzen find fo hellgelb wie die Flügelfläche mit etwas Glanz und an der obern größern Hälfte liegen bey unverfehrten Eremplaren 6-2 brandigbraune Flecke, die die Franzenſpitzen einnehmen und fich faft nie bis zu dem Flügelvande verlängern; fie ändern in der Stärke und Größe. Auf den Hinterflügel- franzen zeigen fich bloß an den Enden der Subdorfal= und Medianader verloſchene ſchwaͤrzliche Flecke; felten haben fie auch an dem 2. Afte der Medianader ein Fledichen, und nicht felten fehlen alle drey, wie es Treitſchke gefunden. zu haben ſcheint. Sch habe diefe Art und ihre Werwandten, ‘fo viel ich weiß, nie mit aufgerichteten Slügelfpisen gefunden; ich weiß daher noch nicht, woher die Unterfeite bey mehreren lebhafter gefärbt ift als ihre Oberfeite, Citraria fegte fi ins Gras nur mit völlig horizontaler Flügelhaltung und flog’ leicht auf, Ein verflogenes Weibchen der Citraria fing ih am 17. Aprit an dem dürren arafigen Suͤdabhange des Caſtellaccio bey Mef: fina. In der Campagna füdlich von Nom ander Via appia war Asp. eitraria auf den trocknen Gras: und Diftelflähen 31* 491 nicht felten am 28. Auguft; auch im nörblihen Theile kam fie mir am 3. September vor, und auf einem Brachfelde bey Narni am 4. September. — Sie hat eine weite Verbreitung im füblis chen und weftliben Europa. Nah Boisdupal und Dupons chel findet fie fi) im mittlern Frankreich und felbft um Paris, nah Treitſchke in Spanien, und Loͤw hat fie in Klein— afien entdedt. 162. (3.) Sacraria. Alis anterioribus flavidis, sanguinea. Var, b, ut a, sed litura parva sanguinea in area dis- eoidali. b Hübn. fig. 200. ‘Esper tab. 30. fig. 8. 9. Freyer neue Beitr. Taf. 131. fig. 1.2. Var. e, ut a, sed puncto sanguineo in vena transversa. Var. d, ut a, sed fascia brunnea. Var. e, ut. d, sed puncto fuscescenti in vena transversa. Var. f, alis anterioribus gilvescentibus, ceterum ut var. e. [Var. g, alis anterioribus roseo - suflusis, fascia obseure rosea] Geom. sanguinaria.. Esp. Taf. 30. fig. 10. 11. Die auffallendfte der verzeichneten Varietäten ift die Eſper— fe Sanguinaria; fie ift jedoch auch von der Art, daß ein unbefangener Bli fie nicht für eine verfhiedene Species halten Fann. Alle Varietaͤten verbinden ſich durch Zwiſchenſtufen. Das Iebhaftefte Gelb zeigt fib an Kopf und Halskragen, und es richtet fi) bey den Varietäten nad der Beimifhung auf den Vorderflügeln. Die Varietaͤt mit blutrother oder purpurz rother Binde hat das reinfte Hellgelb; nach der Binde. richtet ſich in der Farbe auch der Wiſch auf der Baſis des Vorder: randes und der Punct auf der Querader. Weniger rein wird das Gelb, wenn das Noth der Binde fich in Braun ändert, und bey der Varietaͤt f. überzieht es fich mit ſchmutziger Fleiſch— farbe oder heller Ocherfarbe. Die bräunlihe Binde ift aus: wärts dunkler und ſchaͤrfer und mit einer Linie, die heller als die Grundfarbe ift, gefäumt, Wie die Breite der Binde abäns dert, fo ift auch der Wifch auf dem Vorderrande mehr oder weniger ftarE vorhanden; an manchen Weibchen, deren Binde fchmal ift und nicht den Innenrand erreicht, fehlt er fonft ganze lich. Die Varietät g. habe ich nicht felbft gefangen; auch Eenne ich das Vaterland meines Cremplars nicht; fein ganzer Vor— derrand der Vorderflügel ift fo lebhaft wie die außerordentlich breite Binde; die ganze Fläche ift blafrofenfarbig gemiſcht, am meiften in der Mittelzelle und vor dem Hinterrande. Das erfte Eremplar, offenbar der Frühlingsgeneration angeho- rig, ein ſehr abgeflogenes Weibchen, fing ich am 19. May bey Syracus auf den fumpfigen Miefen bey der Cyane; ein ſchlechtes Pärchen eben dort am 27. May und am 6. Suny. Auf einem abgemähten Weizenfelde neben der ſchon öfters er— waͤhnten Eleinen Binfenwirfe bey Catania flogen mehrere zum Theil unverflogne Eremplare am 3. July. Im einer ähnlichen Rocalität, nur daß weder Sumpf, noch Wieſen in der Nähe waren, famen mir wieder bey Meffina mehrere zu Gefiht am 15. Julh. Um Neapel, wo die Art nah Hübner häufig ift, befam ich nur ein paar einzelne Eremplare in den Bergen bey Pozzuoli und nahe der Hauptſtadt an einer Landftraße im Auguft. Um Rom aber war Saeraria der häufigfte Spanner und überhaupt derjenige, den ich auf meiner Reife in den mei— fen Exemplaren gefehen habe, Er fliegt dort überall, befon- fascia obligua ex apice 492 ders in der Campagna, aber auch an der Stadtmauer im Aug. und September, auf den duͤrren Gras- und Diftelplägen, faft geſellig. Am liebften ſitzt er im Diftelgeftrüpp, aus dem ſich bisweilen mehrere auf einmal herausflopfen liefen. Sein Flug ift leicht, fein Betragen etwas zünglerartig. Er fucht, um ſich zu feßen, wieder Diftelgeftrüpp auf, oder, da er nicht gern ans haltend fliegt, fo Erieht er in Grasbüfhe und felbft in ganz niederliegendes Gras; bier fest er fich ſtets mit ſteil dachfoͤrmi— ger Flügelhaltung, faft wie Platypt. spinula, und fo, daß man ihm nicht gut beifommen kann. Da er etwas fcheu ift, fo hat fein Fang einige Befchwerde, und feine zarten Fluͤgel bes fhädigen ſich leicht in den Difteln. Die Sommergeneration hat eine lange Dauer; denn zu Anfang September fing ich noch ganz frifhe Männchen. Auch bey Narni und Ancona war diefe Art nicht felten, Rinne fagt nirgends," aus welchem Grunde er den Namen Sacraria gewählt habe. Die Richtung der Binden anf den Vorderflügeln ift eine folhe, daß weder im Zuftande der Ruhe, nod) fonft wie dadurch die Geftalt eines Kreuzes hervorgebracht werden kann. Treitſchke thut alfo Unrecht, die Efperfche unüberlegte Erklärung des Namens nachzufchreiben. Roffi fagt in feiner Sauna nichts weiter als: habitat in graminosis frequens (f. bey Efper). Daraus maht Efper: „man findet fie in Wiefen auf den Halmen der Gräfer, und mahrfcheinfich nährt fich auc ihre Naupe davon.” Und aus diefen Efperfhen Morten entjtebt der Treitfchfifhe Bes richt. „Sie zeigt fih an Grashalmen hängend; wahrfcheinlich lebt ihre Raupe von niedern Pflanzen der Nachbarfchaft. Mit folcher Gemiffenhaftigkeit benugen diefe Autoren ihre Quel= len! — Treitſchke aiebt als Flugzeit den Suny an; diefer Monat ift aber nach obigem gerade die Zeit, wo der Spanner als Naupe zu finden iff. Die erfte Generation fällt ohne Zweifel in den April und Anfang May, wie meine Angabe über die von Löw in Afien gefanımelten Falter lehren. Sacraria ift wahrfcheinlic im ganzen Mittelmeergebiet einer der häufigften Spanner. Amphidasis; Boarmia. Rambur führt aus diefen Gattungen folgende Arten als Gorfiih auf: Amph. hirtaria — Boarm. rhomboi- daria, sociaria, petrificaria, umbraria Hübn., lichenaria, crepuscularia, Sch felbft habe auf meiner Reiſe nur eine Eleine Boarmia gefehen, aus der Vermandtfchaft der Crepuseularia. Sie flog bey Meffina an einem fhönen Märztage fcheu und: behende; als fie fih an eine Mauer gefegt hatte, machte fogleich eine der unzähligen Eidechfen auf fie Jagd und verjagte fie, woher ich die Art nicht beflimmen kann. Fidonia. Die corfifchen Arten find nah Rambur: Auroraria, assimilaria Ramb., indigenaria — (Ligia) Jour- danaria, opacuria, caliginearia ARamb. (Cabera) permutataria — (Strenia) Clathrata. Ich fand: 163. (1.) Indigenaria. Treitſchkes Befchreibung ift folgendermaßen zu verbeffern. Der verdickte Untertheil des Fühlerfchaftes und der Scheitel des Kopfes weißlichgelb; Dbergefiht nach oben geradlinig begrenzt roſtroth; Taſter blafgelb. Kragen und Worderrandftrieme der Vorderflügel hellcitronengelb.» Die Hinterrandlinie aller Flügel 493 einwärt3 gekerbt, roſtroth, einwaͤrts mit einer. helfcitronengelben Linie gefaumt; die Franzen: roſenroth mit etwas Roſtfarbe gemiſcht. Auf der Unterfeite iſt die Hinterrandlinie verloſchen; aber die Vorderrandftrieme der WVorderflügel ‚breit und roftgelb. Der. grüne Hinterleib hat einen ‚gelben Rand. — Das Weib: hen ift erheblich größer al8 das Männchen. Hübners Abbildung ift ſehr mißrathen, ftellt aber ficher unfere Art vor: ihe Gruͤn ift zu dunfel, und von gelben Raͤn— bern und blaffen Querlinien läßt fich feine Spur bliden. Auch Freyers Bild ſtimmt mit meinen 4 Eremplaren wenig überein. Diefe niedlihe Spannerart fand ich bey Syracus auf den trodnen Kalkhöhen von Acradina. Am 19. Suny flog ein Männden gegen Abend aus einem Strauche von Daphne guidium, in dem es fehr Elein und ganz gelb ausfah. Ein zweites Männchen flog an Difteln. Gleihfalls an Difteln fing “ih ein Pürdhen am 21. Juny. Alle find ganz frifh und laffen erkennen, daß ihre Flugzeit erft anfing. Mit Recht ftellen neuere Autoren dieſe Art zu den ambern grünen Spannern, 164. (2.) Glarearia., Var. b, alis fusco-pulvereis, fasciis nullis, strigula venae transversae distincta. Ein ſchoͤnes Meibhen am 3. September in der Campagna nördlich von Nom gefangen — fehr ausgezeichnet durch den Mangel aller Binden, die Dunkelheit der aufgeftreuten Staub» den und die Deutlichkeit des braunen Strichs der Querader auf allen Flügeln. Die Unterfeite, noch dunkler braun beftäubt, hat einen braunen, über die Queradern hinmwegziehenden, unre= gelmäßigen Schatten, worinn ſich die braunen Strihe durch ihre Stärke, deutlich erkennen laffen. Daß dieſes Cremplar nur Darietät iſt, zeigt fih auf der Dberfeite, wo die Vorder— flügel vor dem Querftrih, die Hinterflügel in einer Querlinie binter bemfelben die zerftreuten Haͤufchen weißlicher, glänzender Schuppen haben, wodurch fich das Weibchen. der Glarearia charakteriſiert. 165. (3.) Permutataria Hübn, Alis anterioribus exalbidis, maculis costalibus tribus fuscis, duabus prioribus in strigas productis, quarum posterior per alas posteriores continuatur; striola disci fusca. Geom. — Hübn. Beiträge IV. tab. 1. fig. F. pag. 87. (mas) — Hübn. Eur. Schm. Spanner fig. 92. (mas) — Lomographa permut. Aübn. Cat. pag. 311. 3003. ?Cab. permutaria Boisduv. Index pag. 219. 1816. 2Stegania permutaria Duponchel Cat. pag: 271. Nur ein Weibchen bey Syracus am 27. May in den Sumpf: wieſen der Cyane an einer Eilberpappel. Sn der Größe unter der Hübnerfchen Abbildung, wie eine mittlere Geom. clathrata (Vorderflügellänge über 54"). Die Farbe des Körpers und der Flügel ift ein unceines, gelbliches Weiß, an legtern auf der Unterfeite belle, Fühler borftenför= mig, weiß, unterwaͤrts microfcopifch gefranzt, mit unterſcheidba⸗ ren Gliedern. Stirn (abgerieben) mit weißlihen Schuppen. Taſter fehr Elein, dünn, horizontal; der horngelbe Rüffel lang. Hinterfchenfel zufammengedrüdt, mit ſchief zulaufender Unter feite; Hinterſchiene etwas länger, zufammengedrüdt, an ber Bafis verdünnt, mit 2 Paar Dornen; das erfte Paar nicht weit vom zweiten; das erſte Fußglied länger als die 4 fol ‘aus dem bürren Laube ber jüngern Eichen, 494 genden, zwiſchen ben 2 Krallen ein ganz Eleines, ſchwarzes Haftläppchen. Vorderflügel fpis (von Hübner richtia dargeftellt) ; der Hin- terrand iſt in der Mitte fanft auswärts gebogen, worauf er etwas einwärts umd ‚gegen die Spitze faſt gerade geht. An den Hinterflügeln fteht die Mitte des fehr fanft gebognen Hinterran- des noch am ‚meiften hervor. Die ganze Fläche ift verlofchen braunlich zart, beſtaͤubt, am meiften noch vor dem Hinterrande, und von einer ſehr feinen bräunlichen Hinterrandlinie eingefaßt. Der Vorderrand der Vorderfluͤgel hat 8 gelbbraune, dreiedige Flecke, den erften vor der Mitte, den zweiten auf dem Anfange des Endbrittels, den 3. auf dem Vorderrande etwas verlänger: ten. mehr gegen die Spitze als gegen den zweiten hin. Aus dem erſten kommt eine dem Hinterrande ziemlich parallele, ſchwach wellige, feine, braͤunliche Querlinie, die am Innenrande des Fluͤgels aufhoͤrt; aus dem 2. kommt eine eben ſolche, ſie geht aber erſt auswärts und dann von der Huͤlfsader an unter einem ziemlich ſpitzen Winkel gegen den Innenrand, mit der erſten Querlinie parallel; gegen den Innenrand zu biegt fie ſich fanft einwärts, und dann geht fie durch die ganze Fläche des Hinterflügels fort, dem Hinterrande deffelben ziemlich parallel; ihe dünnfter Theil. iſt der, wo fie den Winkel macht. Die QDuerader des Vorderflügels hat ein dünnes, braunes Strichel= chen, ziemlich nahe der eriten Linie; ſehr verlofchen ift das des Hinterflügels. Auf der Unterfeite find die Strichelchen alle verftärkt, und die 2. Querlinie deutlih; die erfte fehlt und die Worderrand: flede find fehr Elein. Das Männchen hat nah Huͤbners Abbildungen vollftändig gefämmte Fühler, und hat übrigens vom Weibchen nichts we— fentlih Abweichendes. Hübner vereinigt mit feiner fig. 92 auh Permutataria fig. 504, und Boisduval und Duponkel folgen feinem Vorgange. Es ift mir nicht glaublih, daß diefe Art fo fehr abändere, indem mein Weibchen der fig. 92 (mas) fo fehr ähn= lic ift, und ich halte fig. 504 für eine zwar verwandte, aber doch ganz verfchiedene Art mit gelberen Flügeln, viel veichlicherer, gröberer, brauner Beftäubung, und die zwey Querlinien aus Eeinen Worderrandfleden entfpringend, — Boisduval feht (Inder ©. 219) Hübners Commutataria fig. 505 mit ocher⸗ gelben Flügeln und ganz anders gefteliten Querlinien als fragliche Barietät hinter Permutataria; Duponchel erklärt fie aber für eine unzweifelhafte Warietät! Beide Autoren geben das füdliche Srankreih als. Vaterland der Permutataria an und als Flugzeit den April und Auguft. Mit Recht ftellen fie aber Permutataria und Dilectaria als naͤchſte Verwandte zufammen. 166. (4.) Semicanaria. Am 3. April bey Meffina ein ſchoͤnes Männchen, auf ber ſuͤdlichen Lehne eines der höchften dortigen Berge der Peloro— Eette, die nur mit niedrigem Gefträud) befonders Erica arborea bewachſen war. Hier flog der Spanner mehrmals auf und feste fih mit tagfalterartiger Flügelhaltung ing Gras. Am 12. April fuchte ich dort abermals und fand ein Eremplar, das mir aber auf dem Fahlen, felfigen Boden entfam. 167. (5.) Aceraria. Am Sübdabhange des Karfts Elopfte ich am 28. und 31. Des cember 5 Männchen und ein Weibchen an verfchiedenen Stellen Die Männchen 495 fielen bey dem warmen Sonnenfchein, ohne zu fliegen, hin ins Gras und zogen ihre Flügel fo dicht zufammen wie Fidon. aeseularia. Das Weibchen ſah ih nur zufällig aus den Aeften auf den Boden fallen. Ich vermuthe, daß diefe Art nach der Ueberwinterung auch noch im Frühling fliege zu gleicher Zeit mit 'unferer Progemmaria. Das IR ee iſt gelbbraͤunlich, ausgezeichnet durch den ſtar— ken Afterbuſch, der aus gedraͤngten, braͤunlichen, an dem End⸗ drittel hellgrauen Haaren beſteht, und durch den gaͤnzlichen Mangel der Flügel, ſtatt deren an der Seite des glattſchuppi— gen Rüdenfchildes nur ein paat längere, hellere Schuppen hervorſtehen. Kopf auf der Vorderfeite etwas dunkler als der Ruͤckeuſchild. Fühler heller, fhwach geringelt mit verdicktem MWurzelgliede. Bruſtfeiten ſchwach ſeidenglaͤnzend hellgrau. Beine gelbbraͤunlich, an den Gliederenden obenauf mit einem feißlichgrauen Punetz die Dornen der 4 hintern Schienen find fehr kurz, am kuͤrzeſten das erfte Paar der Hinterfihienen, wel ces am Anfänge des legten Laͤngsviertels ſteht und kaum aus der Befhuppung herausragt. Chesias. Ron den 2 corfifchen Arten: obliquata und hippo- eastanata habe ich nur eine in Sicilien entdedt, nehmlich: 168. (1.) hippocastanata. Un einem dürren, ‚nur ſtellenweiſe mit Erica arborea be⸗ wachſenen Abhange des Melorogebirges: ‚bey Meffina flog am 5. April ein Weibchen auf und feste fid) nad). einigem Sluge auf den Boden. Auch bey Glogau fing, ich diefe Art, zu Ende April nur auf Heidekraut; doch ‚Eonnte ich „hier ‚bisher nur Maͤnnchen auftreiben. Es ift gewiß, daß diefe Art nichts mit dem Kaftanienbaum: zu fihaffen hat. Cabera. Rambur Eennt 2 corfifche Yrten: pillaria. 169. (1.), Punetaria. Var. minor, pulvere teneriore pareius Conspersa, striga in alis posterioribus subreeta. Zwey Weibchen, am 15. Auguſt füdlih vom Agnano aus dem Laube junger Eichen (Quercus'robur) geflopft. Da diefe Art in der’ Fiügelgeftäle, "Größe und Zeichnung abändert, fo kann ich die beiden neapolitanifchen Eremplare nur für eine Eleinere, feiner gezeichnete Varietaͤt anſehen. Vorderfluͤ— gel nur 6 Linien lang, fo fpig wie nur felten bey unfern Erem> plaren. Die Grundfürbe iſt blaß, mit werigern und zarteten, röthlichen Strichelchen beffteut, wie gewöhnlich an der Theilung der Medianader reichlicher als. anderwaͤtrts. Die zwey Punctz Linien find deutlich, etwas. blafbraun. und fein. Die violett: braͤunliche Duerlinie iſt ſtark auggedrüdt, doch nicht grob, auf den Hinterfluͤgeln dünner; auf den Vorderfluͤgeln geht fie vom Morderrand aus gerade bis falt zur Medianader, „dann, biegt, fie ſſch fanft einwärts und läuft in einem faſt geradlinigen Bogen nah dem Innenrand; über die Hinterflügel ‚geht. fie auch faſt gerade, und zwar, falt vom Vorderrande ſelbſt aus. (Einen folhen Werlauf der Duerlinie hat unfere einheimifche Punctaria gewöhnlich nicht, und ich befige bloß ein Eremplar, das ihn nur auf den WVorderflügelm, und ein 2,,"dag ihn nur auf den Hinterflügein ebenfo hat.) "An den ' gewöhnlichen Stellen’ vor dem Hinterrande zeigen fich die beiden gewöhnlichen Staubflede Pusaria und Pu- 496 der Punctaria, nur Eleinet und verlofchener. Der Hinterrand ift auf den Vorderflügein nur mit weit getrennten Pünctchen, auf den Hinterflügeln mit eben ſolchen, Eleinen, blaßbraunen Strichelchen gezeichnet. So Elein find fie an keinem meiner einheimifchen Punctaria-Eremplare, doch zeigen dieſe darinn eine bedeutende WVeränderlichkeit, und da bei) den zwey nenpolitanis ſchen Eremplaren auch die climatiſche Einwirkung beruͤckſichtigt werden muß, ſo kann ein höherer Grad der Abweihung nicht mit Sicherheit als fpeciftich angefehen werden. - Auf der Unterfeite ift die Farbe fehr heil und faft unbeftäubt; die Querlinie und die Punctreihe nebſt den Nandpuncten find fihtbar, aber alles außerordentlich zart. Defchievenheiten im Körperbau kann ich nicht entdeden, 170 (2.) Suppunctaria. Alis dilute ochraceis, striga media violaceo-fuscescenti alarum anteriorum leviter ‚arcuata, posteriorum Tecta, punctulis marginis postici vix, Conspienis. Var d, striga distincta ante, strigaque ex punclis minu- tis post medium. F Suppunctaria, neben eine gewöhnliche biefige Punctaria geſtellt, erſcheint fo fremdartig, daß ohne nähere Unterfuhung des fpecififche Unterfchied unzweifelhaft fein möchte; fie ift aber der eben befchriebenen Varietaͤt von Punctaria in der Große und Geftalt gleich und überhaupt fo nahe, daß es confequenter gewefer wäre, fie auch nur als Varietät aufzuführen. Was fie auszeichnet, iſt 1) die blaffe ochergeibe, ein wenig ing Fleiſch⸗ farbene ziehende Grundfarbe, auf welcher fih nut durch die Loupe dunflere Stäubchen wahrnehmen laffen; für das bloße Auge ift die Fläche einfarbig. 2) die Geftalt und Feinheit der Mittellinie; diefe iſt violettgraubtaun, etwas verlofhen, faft überall gleich dünn, aber doch bey einem Exemplar weniger, fein als beym andern; über die Vorderfluͤgel geht fie noch ſchwaͤcher gebogen als bey der Warietät von Punctaria, und an dem Worderrande faͤngt fie am dünnften an; durch bie Hinterflüiget geht fie in noch geraderer Richtung. 3) die Hinterrandlinie befteht aus verlofchenen, braͤunlichen, ſehr weit getrennten Pünctz hen, die fi) unter der Loupe doch als Strichelhen zeigen, zumal. auf den Hinterflügeln, 4) gegen die Baſis ift an ‚der Stelle, wo bey Punctaria die Punctreihe fteht, eine fehr. zarte und feine vollftändige Linie fichtbar, wenn aud) nur bey einem Eremplare recht. deutlich und, ‚auch. über den. Hinterflügel, hin— weggezogen. Diefes Eremplar (Var. b.) beſitzt auch die, Punct- reihe ‚hinter der. Mittellinie, aber aus viel. feineren. Pünctchen beftehend.al8 die Punctaria var. Es bildet zu dieſer den. beften Uebergang, indem es ſich bloß durch Schwäche der Betäubung, Mangel der zwey Staubflede vor dem Hinterrande, Feinheit der Duerlinien und Puncte, ein wenig veränderte Richtung, der Mittellinie, und Verwandlung der Punctlinie gegen die mals in eine vollftändige Linie unterfcheidet, Die Unterfeite ift viel bläffer als die Dberfeite; bey ver Eremplar ganz einfarbig, bey zwey andern ſchimmert die Me tellinie ſeht verloſchen durch, und bey Var. b, außerdem auh die kuͤrzere Linie gegen die Beſi⸗ und die Punctlinie; altes) auch die Mandpuncte, iſt auf diefer Seite noch zarter als auf, der obern, Un den Fühlern finde ich Feine Abweichung von Punctaria: nur fcheinbar find fie ſchwaͤcher gekaͤmmt, weil die Karamzähne ſich mehr angelegt haben; das Maͤnnchen hat eben fo 24 Kamm: zähne wie Punctaria. 497 Sn demſelben Eichengehölz am Agnanofee, two meine Punc- taria var. b., flopfte ih deey Männchen und 1 Weibchen aus dem Laube junger Eichen am 15. und 19. Auguft. Die Art ift dort fo wie Punetaria gar nicht haufig. 171. (3.) Poraria Tr. An einer fonnigem Lehne neben der Palermitaner Straße bey Meſſina jagte ih am 8. April aus niedrigem Eichengeſtraͤuch ein Weibchen, und am 10. July an derfelben Stelle ein Pärchen. Die 3 Eremptare gehören zu den Eleinften ihrer‘ Art und fehen übrigens in Grundfarbe, Beftäubung und Zeichnung den biefigen ganz. gleih. Das Männchen und das Weibchen vom 8. April haben gleicdy "hinter dem Augenfledchen eine ftaubige, roͤthlichbraune Schattenbinde und vor dem Hinterrande der Vor- derflügel die ziven Nebelflecke ziemlich deutlich; beides fehlt dem Meibchen der. Sommergeneration, bey welchem auch die Hinter: randlinie mehr in Puncte aufgeloͤſt ift. Daß diefe Art nicht Linnes Phal. porata feyn kann, wofür Treitſchke fie fo zuverfichtlich erklärt, läßt fich leicht aus der Linneifchen Befchreibung erkennen. Daß Poraria Tr. auch in Stalien Iebt, würde Treitſchke mahrfcheinlich als einen neuen Beweisgrund angefehen haben. Allein Linne legt fchon in der Diagnofe ausdrüdlich den Hinterflügeln allein einen Aus genfle® bey (postieis ocello.minuto), und dies wiederholt er in dev: Befchreibung mit den Morten; ocellus in medio ala- rum postiearum minutus, alae superiores puncto centrali fusco. Die von mir gefehenen Exemplare der Poraria befiken ohne Ausnahme auch auf den Vorderflügeln einen Augenfled, wie es Treitſchke feldft. beichreibt. Ferner hat unſere Poraria ſtets einen ganz weißen Kern ohne die geringſte Spur von Gelb, dagegen hat Linnés Porata in dem Ocellus fuscus eine. pupilla lutea. Endlich fol Porata der Größe nad) unter. den Spannern media ſeyn, während doch Poraria; entfchieden, parva oder minor ift, wie Clathrata (Faun. ©, 335), ocellata. (Faun. ©. 336) ufw., da ſchon Bilineata, Immutata, Remutata das Praͤdicat minor erhalten. — Eine andere Frage iſt freilich, die, welche Art Linne eigentlich gemeint habe. Meine Sammlung ift nicht vollftändig ‚genug, um eine Art zu enthalten, auf welche die Befchreibung bequem angewendet werden koͤnnte. 172. (4.) Gyraria Hüb. 543. Ein ſehr ſchoͤnes Meibchen ſaß am 30. Januar bey Meffina auf einem. Ugaveblatte, am Rande eines Gartens, der fo wenig wie die benachbarten Gärten Eichen enthielt: es war der erfte Schmetterling, den ih in Sicilien fing. Die Hübnerfche Abbildung 543 gehört trotz ihrer Abwei— chungen beftimmt hieher. Treitſchke ift geneigt (X, 2 ©. 202), fie zu Pupillaria. zu ziehen. Mein Eremplar iſt etwas größer als Hübners Figur und bat etwas fpisere Vorderflügel; die Grundfarbe ift ebenfo zie— gelroth, nur noch dicker aufgetragen. Der Mittelftreif ift ſchwaͤzlich— grau, wie dort, nur vollftandiger und weiter gegen die Vorder— raͤnder verlängert; auf den Vorderflügeln ift er auswärts verlo- ſchen gezähnt, indem fich bier auf den Adern Linienförmige, bervorftehende Verdunfelungen: bemerken Taffen, Der Nina iſt Eleiniee als in Hübners Figur, mit, weißem Kern; der Fleck auf den Hinterflügeln: an der Stelle des Ninges ift aber. ftärker und dunkler. Die zwey Punctreihen find vorhanden, aber. ihre Puncte Eleiner und heller als bey Hübner. An den Franzen iſt die innere Hälfte nicht wie dort purpurroth, fondern dunkel Iſis 1847. Heft. 7, ‚einem Rain fing ich auch ein 498 violettgrau, die Außere Hälfte heil rofenfarbiggrau. Vor den Sranzen geht eine bey Hübner meggelaffene Neihe brauner Pünctchen her, die auf den Vorderflügeln gegen die Spige zu — Stärke zunehmen; in der Spitze iſt der groͤßte und dunkelſte unct. Die Unterſeite iſt ſehr verloſchen und hell mit ſchwarzgrauer Wurzelhaͤlfte der Franzen. An den Vorderfluͤgeln ift der Vor: derrand roſtgelblich, gegen die Spitze am dunfelften, und der Mittelraum ijt braungrau mit zartem vofigem Schimmer. Die Schattenbinde fcheint auf beiderley Flügeln durch; das Mittel- zeichen iſt auf beiden ein fchmaler Strich mit. weißlichem Kern, und auf den vordern ift die Punktreihe deutlich fichtbar. Nand- puncte fehlen. Eben fo wie Hübners Figur hat mein Exemplar auf dem Nüden des Hinterleibes eine Laͤngsreihe ſchwaͤrzlicher Flecke. ES wäre Schade, wenn dieſes Merkmal an der Gyraria nicht ftandhaft wäre. Ich fehe es wieder in Hüb- ners Gyrata fig. 434 mas, deren Färbung von der des Meib- chens fchon gar ſehr abweicht. Aus Treitfch es: Befchreibungen der Gyraria und Pupil- laria kann ich mir die Merkmale beider Arten nicht klar machen, und Boisduval und Duponcel tragen zur Erläuterung nichts bey. Beide Arten ftehen ſich darinn nahe und unter- feheiden ſich dadurch von den Gattungsverwandten, daß. die Neihe von Hinterrandpuncten auf den VBorderflüs geln gegen die Spise an Ausdrud zunimmt und mit dem ſtaͤrkſten Punct endigt. (In Hübners fig. 69 iſt frei⸗ lich davon gar nichts ‚zu fehen). Pupillaria hat die Grund: farbe wie Punetaria, und diefe mit rothem Staube, der meift Querftrichelchen bildet, veichlich beftreut. Die Mittelzeichen bilden bey meinem Männchen auf jedem Flügel ein deutliches Aeuglein mit weißer Pupilfe, beym Weibchen laͤßt ſich dafuͤr nur ein rothes Staubhaͤufchen erkennen, welches auf den Hin— terfluͤgeln im der Mitte ein weißliches Puͤnctchen enthält. Frau— zen an der Innenhälfte lehmgelb, an der Außenhaͤlfte blaß. Der Hintercand ift heller ald die Grundfarbe, und ganz ohne Flecke. Die Größe ift wie die einer anfehnlicyen Punctaria, Aecidalia. Rambur hat die in Corfica gefundenen Aeidalien ſowie die Arten der folgenden Genera unter die beiden Gattungen Dosithea und Aecidalia vertheiltz; es find: (Dosithea) infir- maria Ramb., attenuaria Ramb., politaria, orna- taria [paludata L], decoraria, pusillaria,' fili- cata, incanata, contiguaria—(Acid.) rubricaria, pallidaria, aversaria, elongaria Ramb., obsole- taria Ramb., centaureata, exiguata, ericeata, Ramb., oxycedrata Ramb., gemmata, suberata, scoparia Ramb. 173. (1.) Ochrearia Sv. Geom, ochraria F. v. Röslerstamm Beitr. 1, pag. 45 u. 127. tab. 50. fig. 1. Var. d, sieula: major, paulo dilutior, Bey Syracus nicht felten auf einem etwas frifchen, gras⸗ reichen Rande eines Hohlweges jenſeits der Cyane; ſie flogen hier zwiſchen einer. gelbbluͤthigen Umbellate leicht auf und berrugem ſich überhaupt, wie unfere nördliche Ochrearia. Auf paar Eremplare beym Gapu= 32 cinerfloiter. 499 Shre Flugzeit begann nach dem 20. May und dauerte bis in den Anfang des Juny hinein. Die mitgebrachten Eremplare zeichnen fich durch ihre Größe aus, worinn fie der Rufaria gleicy kommen; nur ein Weibchen iſt nicht größer als gewöhnliche biefige Weibchen. Die Farbe ift die heifte an umverfehrten einheimifchen Exemplaren vorkom— mende; doch giebt e8 auch eine etwas Iebhaftere Färbung in beiden Geſchlechtern. Die Stärke und Breite der Binden und QDuerlinien, desgleichen ihre Geftalt und Entfernung von einan= der, find allen den Veränderungen unterworfen, die unfere nördliche Ochrearia zeigt; auch in der Vorderflügelgeftalt zeigt fi) ein böberer oder geringerer Grad von Zuſpitzung. Das dunkle Püncthen auf den Hinterflügeln ift gewöhnlich gut aus: gedrückt, dody bey weitem nicht fo ſehr wie bey Rufaria. Die fehr zarte Hinterrandlinie ift verlofchen und trägt auswärts an den Enden der Adern je ein braunes, meift leicht fichtbares Pünctchen. Auch die Unterfeite ift veränderlich und bietet fo wenig mie der Fühlerbau irgend ein Merkmal, wodurd man die fo früh: zeitig fliegende ficififche Ochrearia als eine von der fpätern, Eleinen, noxdifchen verfchiedene Art trennen Eönnte, Der unter den Eleinafiatifhen Schmetterlingen als Acid. rufaria aufgeführte Spanner ift, wie ich mich nun überzeugt babe, nur ein Exemplar diefer großen Var. von Ochrearia. 174. (2.) Rubricaria. Ein Meibhen am 23. Auguft bey Nom, ein Männchen nördlih von Nom in der Campagna am 3. September. — Beide von gemöhnlicher Größe, jenes blaß und fchmugig gefärbt, das Männchen lebhafter geröthet, aber bey weitem nicht fo fchon, wie nicht feltene hiefige Exemplare. 175. (8.) Pygmaearia 4. Tr. Aus Treitſchkes Beſchreibung wird wohl Niemand. diefe Art wiedererfennen; merkwürdiger MWeife erhebt er gegen Hüb- ners fig. 336 Zweifel, während gerade dieſe viel beffer und richtiger ift al8 die von ihm gelobte fig. 335. Boisduval eitiert fogar nur fig. 339. Bon meinen zwey Männchen ift das eine Eleiner als das andere, und bende Eleiner als Hübners fig. 335 (Vorderflü- gellänge 23—23'). Fühler mit fehr langen Gliedern (etwa 24), die unten an der Spitze beiderfeitS in einen Zahn endigen, der einen langen gefiederten Kammzahn trägt; die Fänge der Zähne nimmt gegen die Spige ab, und die 2—3 legten Fuͤh— lerglieder find bloß geferbt und gefranzt (nah Treitſchke find die Fühler zart gekaͤmmt!). Die ſchmutzige blafgelblihe Grundfarbe (n Hübners fie. 336 meift weiß) wird menigftens auf den Vorderflügeln größtentheils verdrängt. Die WVorderflügel haben ein Eleines, fraubigbraungelbliches Murzelfeld, das durch eine Sförmig ge= kruͤmmte Linie der Grundfarbe begrenzt wird. An diefe ftößt, durch eine feine bräunliche Querlinie davon getrennt, eine breite braungelblihe Schattenbinde, deren Hinterrand von einer dunk— len fchattigen Querlinie durchzogen wird. (Bey Hübner ift diefe Binde zu fehmal, die folgende viel zu breit und mit roͤthlicher Farbe.) Der darauf folgende bindenformige Raum in der Grundfarbe wird von einer fcharfen braunen MWellenlinie in zwey ungleiche Hälften getheilt; in der erftern, breiten, fteht an dem Außenrande der vorherigen Schattenbinde der fchwarze Mittelpunct, der aber auch in diefelbe hineingefchoben vorkommt. Der übrige Flügelraum ift wieder braͤunlich und enthält dicht 500 _— — — vor dem Hinterande eine weißgelbliche Wellenlinie, die vor dem Hinterwinkel und uͤber der Mitte eine Erweiterung enthaͤlt; einwaͤrts iſt ſie ſehr dunkel, bindenartig braun ſchattiert. Die Franzen lang, eine braune Mittellinie trennt die gelbliche Wur— zelhaͤlfte von der weißlichen Endhaͤlfte. Die Hinterfluͤgel ſind an der Baſis wenig verdunkelt; durch den ſchwarzen Mittelpunct geht ein ziemlich gerader, brauner Schattenſtreif; hinter ihm folgt die duͤnne Querlinie der Vor— derfluͤgel, unter dem Vorderrande und hinter der Haͤlfte eine kleine Ecke machend. Der breite verdunkelte Raum vor dem Hinterrande iſt ſchmaͤler als auf den Vorderfluͤgeln, noch dunk— ler, und die helle Linie darinn hat gegen den Vorderwinkel eine Erweiterung. Franzen wie vorhin beſchrieben. Die Unterſeite iſt lebhaft gezeichnet; auf blaßgelblichem Grunde geht eine braune Schattenquerlinie durch das Mittelzeichen; die duͤnne Querlinie iſt nicht ganz ſo ſcharf, endigt ſich aber auch auf dem Vorderrande in eine Verdickung. Vor der b’äunlichen Hinterrandlinie durch einen ſchmalen gelblichen Raum getrennt, zieht eine breite, braune Mellenbinde über die Fläche; fie ift am Vorderrande am breitejten und verdünnt fich allmählidy bis in den Hinterwinfel. ’ Das Weibchen, ebenfo in der Größe wechfelnd, ift bläffer gefärbt, fonft aber ganz gleich gezeichnet. Nur an den Franzen ift die Außenhaͤlfte braunlich geflect auf Ober- und Unterfeite. Die Hinterfchienen find Fürzer als die Hinterfchenfel, ftielrund, am Ende etwas erweitert, in beiden Gefchlechtern nur mit End- dornen. Sch fing zwey Männchen und vier Weibchen am 28. Auguft bey Nom, am 3. September in der Campagna nördlich davon, und am 4, an der Höhe von Nurni, immer auf trodnen, begraften Stellen, wo ich fie anfſcheuchte und fie ſich an Grashalmen feßten; dag eine Männchen ſah ih im Sonnenfchein behende und flatternd am Halme hinauflaufen. Die Männchen find noch ganz frifch, die Weibchen aber mehr oder weniger verflogen. Diefe Art kann dort nicht felten feyn, Boisduval giebt als Vaterland die füdliche Schweiz an mit dem July als Flugzeit, Treitſchke die MWienergegend mit dem Suny und Sul. 176. (4.) Brumata. Ein Männden, von anfehnliher Größe, mit etwas abge— rundetern WVorderflügeln als die 4 Eremplare meiner Samm: _ lung, fonft ohne alle Abweichung, fand ih am 31. December bey Zrieft am Südabhange des Karfts. Es war ganz frifch und fam mit tagfalterartiger Flügelhaltung unter dem von der Sonne erwärmten Grafe und abgefallnen Eichenlaube hervorge- krochen. — Hiernach fliegt diefe Art in den füdlichften Gegen- den, in denen fie vorfommt, exit zu Ende und zu Anfang des Jahres. Ben uns fand ich die legten Meibchen in der Mitte des Decembers. Nah Nageburg fliegen einzelne Männchen noch im März und April (Forftinfecten 2 Th. ©. 190), eine Beobadhtung, deren Nichtigkeit ich durch meine Erfahrungen nicht beftätigen kann. 177. (5.) Filicata. Sehr veränderlich in der Größe (Vorderflügelänge 5-34"; die Eleinjten Eremplare, ein Pärchen, fing ich im Auguft und September. Auf den Vorderflügeln fteht der Eleine fchwarze Mittelftrih entweder frey, außerhalb des fchwärzlichen Feldes, oder im Rande deffelben. Das ſchwarze MWifchfledchen am Vorderrande vor der bindenförmigen Querlinie ift ftandhaft; 501 eine Fortfegung durch getrennte Fleden zu einer Querlinie ift nur felten zu bemerken, Um Spracus fing ich diefen Spanner zuerft am 29. April, dann einzeln und felten bis zur Mitte des May, auf den Kalk—⸗ böhen der ehemaligen großen Stadt an Difteln, an deren Blät- ter, und zwar auf die Unterfeite er fich fegte. Darauf erfchien er zum zweitenmal im Auguft und zu Anfange September bey Neapel, Nom und Ancona, immer auf dürren, faft nur. mit Difteln bewachſenen Stellen. Nah Treitſchke und Bois: duval fliegt er im Juny. Die männliche Hinterfchiene diefer Art ift flahgedrüdt, am Endorittel erweitert und dann zugeſpitzt; auf der untern, flachen Seite ift eine Laͤngsfurche, in welcher ein Schuppenhaarbufch zum größten Theil ruht; diefer fist an der Baſis der Schiene, befteht aus mindeftens 40—50 an ber Spike vöthlichgelben Haaren, deren Spitzen dag Ende der Grube erreichen; wird der Schenkel zurüdgebogen, fo fpreizt fi) der Haarbufh aus. Der Zus fehlt gänzlih. — 178. (6.) Rusticata. Sie hat einen von Filieata ganz verfchiedenen Hinterfchienen= bau: die Hinterfchiene ift nehmlich Fürzer als der Schenkel, ffielrund, gegen die Spige ein wenig verdidt, ganz ohne Dors nen; der Fuß ift volljtindig. Ein fehr verflognes Weibchen am 15. Auguft oberhalb des Agnanofees bey Neapel im trodnen Eichengehoͤlz. 179. (7.) Polygrammata. Fünf Männdhen aus Sicilien unterfcheiden fih von 2 bey Slogau gefangenen Weibchen und von Hübners guter Abbils dung in der Zeichnung der WVorderflügel. Das bandförmige, aus lauter Querſtreifen zufammengefeste Mittelfeld ift in beiden Geſchlechtern vorn und hinten durch eine weißliche Linie begrenzt: beym Männchen ift der Innenrand diefeg Feldes vom Innen— tande des Flügels aus bis zur Höhe des ſchwarzen Mittelpunc- tes zwiſchen 2 Querlinien dunkelbraun; auch der Außenrand ift vom Vorderrand des Flügels aus, dann fich erweiternd big zur Medianader hin dunfelbraun gefärbt. Das Weibchen hat dafür eine ganz helle, gelbbräunliche, fi) nicht hervorhebende Färbung. Das Mittelband in diefem Felde, welches violettgrau gefärbt ift und den ſchwarzen Punct enhält, ändert in beiden Geſchlechtern in der Breite fehr ab; bey einem Weibchen ift es in feiner untern Hälfte zu einer Linie verengt, bey einem Maͤnn— hen auf dem rechten Flügel über der Subdorfalader zuſammen— geſchnuͤrt. Treitſchke bemüht ſich, Acid. Polygrammata von Aspil. lineolata zu unterfceiden. Iſt diefes nöthig, fo giebt das graue Band, worinn der ſchwarze Mittelpunct fteht, das befte Merkmal; bey Lineolata läuft es ein wenig gebogen in den Borderrand; bey Polygrammata aber macht es auf der Sub: coftalader hinterwärts eine fehr fcharfe Ede. Außerdem find die männlichen Fühler der Lineolata ganz deutlich geferbt und Eurzhaarig gefranzt. Polygrammata hat dagegen fonderkar gebaute Fühler: die Glieder find kurz, zufammengefchoben, doch unterfcheidbar ; die ganzen Fühler fehr zufammengedrüct und dadurch außerordentlich breit; auf der Unterfeite find fie microfcopifch pubescirend gefranzt. Acid. Lignata [ven Borkhauſen V, 27 al® Geom. Yittata gut befchrieben], die der Polygrammata bey Treitſchke mit Recht am naͤchſten fteht, hat geferbte, ziemlich ſtark ge— franzte männliche Fühler, und dicht vor den Hinterrändern der 502 Flügel eine Neihe paarweiſe geftellter, ſchwarzer Puncte; Poly- grammata hat diefe gar nicht und nur eine feine, braune, auf den Hinterflügeln etiwag wellige Ranidinie. Polygrammata fliegt zweymal im Sahre. Bey Syracus fing ih fie einmal auf einem Brachfelde in der Nähe der Syraca am 12. May, und am 27. May in den Sumpf- wiefen der Cyane nicht ganz felten aus Brombeergefträuh, in welches fie immer tief hineinfroch, fo daß mir die meiften Exem— plare, die übrigens auch ſchon verflogen waren, entkamen. Auf einer ganz freien Binſenwieſe bey Catania fing ich ein frifches Männchen am 2. July. 180. (8.) Bilineata. Ein fhönes Maͤnnchen am 12. Juny zwifhen Avola und Syracus in einem Bromberrgefträuh an der Landſtraße; ein abgeflogenes am 15. July an der mit Farrenkraut befleideten Nordfeite eines Berges bey Meſſina. Um Neapel war Bili- neata im Auguſt haufig in den Kaftanienwäldern bey Camaldoli und am Ugnanofee, befonders im Brombeergeſtraͤuch. Ein verflogneg Weibchen vor Zolentino am 6. September; andere Elopfte ich aus Gartenheden bey Rom am 27. Auguft. Das fchöne, reine Gelb, das unfere Bilineata nicht felten siert, hat Feind der mitgebrachten Exemplare (wohl aber ein Eleinafiatifches Weibchen von To 8, Iſis 19.), am meiften noch das Spracufifche. Unter den Neapolitanifchen hat eins die bräunliche DVorderflügelfarbe von Freyers N. Beitr. tab. 83. fig. 2; feine Hinterflügel haben ein verlofchenes, etwas gebräuntes Gelb, find alfo bey weitem nicht fo ſchoͤn, wie bey den von Löw in Afien gefangenen Eremplaren. Nur diefes eine fo gefärbte Meibhen — auch die afintifhen find Meibchen — fam mir vor, fo fehr ich mich bemühte, mehrere zu erhalten. _ Bey den zwey ficilifchen Männchen find auf den Vorderflü- geln die beyden innerften Querlinien, zwifchen denen das Mit: telftrichlein fteht, zu getrennten Ringen zufammenlaufen; dev oberjte ift der bey weiten größte, dann folgen erft eine Null, dann eine Acht (in der Subdorfalzelle), endlich noch eine Null. Daß gerade die beiden Sicilier die Geftaltung haben, ift beſtimmt nur ein Zufall; aud bey den einheimifchen Eremplaren ift fie nicht eben felten. Larentia. 181. (1.) Plagiata. In verfchiedner Größe, doch nie fo groß, wie bisweilen bey ung, zu Ende April, den ganzen Man hindurdy und bis in den Suny bey Syracus auf den Kalkhöhen der alten Stadt auf Brahen und MWaidplägen nice felten. Zu Ende April fcheint dort die Flugzeit zu beginnen, Die Nahrungspflanze ift dort ohne Zweifel Hypericum erispum. Eine zweite Generation wird dort nicht fehlen; ich fah fie aber weder bey Meffina nod) auf dem feften Rande. Das Grau der Vorderflügel ift ſtets hell; die Querbänder, die nicht ſtark ausgedrückt und wenig gebräunt find, zeigen die gewöhnliche Weränderlichkeit in ihrer Annäherung en einander. Bey einem Weibchen fließen fie in der Subdorfalzelle zufammen. 182. (2) Tempestivata n. sp. Alis griseis fuscescenti strigosis, anterioribus acutius- eulis, strigis prioribus antice angulatis, puncto disci nullo, striga una posteriore lineolis fuscis longitudinalibus notata. Sie ift der Sobrinata fehr ähnlich, namentlich darinn, daß die winklige, auswärts weiß gefäumte hinter der Flügelmitte 503 laufende Duerlinie einwaͤrts auf den Laͤngsadern kurze, ſchwarze Striche trägt, wovon die drey oberften enger zufammenjtehen und verdickt find; fie hat aber viel fpikere WVorderflügel, in die graue Grundfarbe fehr wenig Nörhliches eingemifcht, und ent: behrt des ſchwarzen Mittelſtriches auf der Oberſeite gänzlich. Große etwas unter Sobrinata; die männliden Fühler find zwar Schwach, aber doch viel ſtaͤrker als bey Sobrinata geferbt, bey melcher fich kaum die Glieder unterfcheiden laffen; außerdem find fie etwas länger geftanzt. Kopf, Nüdenfhild und Hinter feib heil bräunlichgrauz; es fehlt dev braune Querſtrich hinter dem Kragen und der braune Längsftrih zu jeder Seite des Hinterleibs. Taſter, wie eg ſcheint, ein wenig fpiser, übrigens auswärts graubräunlih, an der Spise mit weißgrauem Punct wie dort bey unbeſchaͤdigten Exemplaren. Die hellbräunlichgrauen Vorderflügel haben: eine viel fchärfere Spige, indem der Hinterrand ſich unter ihr fanft einwärts frummt. Die Fläche ift von vielen dunfleren, welligen Quer: Linien durchzogen; die vorderiten brechen ſich über der braunges zeichneten Medianader : zu, immer fohärferen Winkeln, jemebr fie von der Bafis entfernt liegen. Die 2 legten, getrennter als die übrigen, bilden durch etwas verdunfelten Grund ein Band, das fih unter dem Vorderrand auf eine andere Weiſe bricht als bey Sobrinata; die innere Grenzlinie macht nehmlich einen weniger fpigen einfpringenden Winkel, die Aufere einen ſchaͤrferen und kleineren ausſpringenden. Der ſchwarze Strich, der bey Sobrinata unter der Spitze des letztern Winkels im Rande des Bandes oder dicht an demſelben liegt, fehlt bey Tempesti- vata gänzlich, Die duch fchwarzbraune Längsftriche auf den Adern bezeichnete QDuerlinie gebt in den Worderrand meniger einwärts gebogen über und ift auswärts von einer ziemlich deutlichen. weißgrauen Linie gefaumt, die zwifchen der Median: und Subeoftalader, alfo an den 3 ftärkften ſchwarzbraunen Laͤngsſtrichen, am meißeften ift. Die vor dem Hinterrande her: ziehende weißliche Wellenlinie in einem zu beiden Seiten etwas verdunfelten Grunde ift am Vorderrande einwärts duch eine ſtaͤrkere Verdunkelung bezeichnet, und durch eine zweite, wieder einwärts, an der Hülfgader. Die Hinterranpdlinie ift fein, braun, an den Adern unterbrodyen. Hinterflügel heller mit unvollftindigern Wellen, von denen fich die hinter der Mitte durch ihre bräunliche Schattierung, befon= ders auf den Adern, am meiften auszeichnet. Cine weiße Kup: penlinie geht vor dem Hinterrande her und ift gleichfalls: einz waͤrts braun fchattiert. Die blaffen Franzen find fehr verloſchen braͤunlich gefleckt. Unterfeite viel heller als bey Sohrinata, fehmugiggrau, glän= zend ſchwach dunkler wellig; durch die deutliche, braune Rand— linie zeigt fih bier der Vorderwinkel fehe auffallend fpiß. Braune Mittelfteiche find verlofchen fichtbar; am deutlichften auf den Hinterflügeln. Diefes Spannerchen fand ich mehrmals im April bey Meffina an den Bergen zwifchen den Heidefträuchern (Erica arborea); aber nur ein Männchen wurde mir zu Theil am 4. April. Ein ſchoͤnes Weibchen fing Loͤw auf Rhodus im XApeil; ich habe es, weil e8 einzeln war, bey der Aufzählung der Loͤwi— ſchen Falter übergehen müffen. 183. (3.) (Eupithecia). spec. Eine Art, in der Größe der Lar. reetangulata, fand ich am 14. September ziemlich hoch am Karft bey Trieſt, wo ich fie aus Wacholder ſcheuchte. Die Exemplare waren ganz 504 verflogen; nur ein ziemlich gut erhaltenes Männchen habe ich davon genommen; nach ihm allein wage ich aber, da bie Eupithecien fo ſchwer zu unterfcheiden find, Eeine Beſchreibung. Sch bemerfe alfo für diejenigen, welche dort den Spanner wieder aufiuchen follten, daß er bläulichweiß, grau beſtaͤubt und wellig, am Vorderrande am dunkelften, und auf den Vorderflügeln mit ftarkem, auf den Hinterflügeln mit ſchwaͤcherem Mittelftrich be= zeichnet ift. Dentieulata ift es nicht. 184. (4.) Centaureata. Ein Pärchen ohne Auszeihnung; das fehr verflogene Männ- en am 11. May im Thale von Sfpica, das Weibchen am 4. May bey Syracus auf einem Brachfelde. Cidaria, 185. (1.) Galiata Donzel. Ein Eremplar flog bey Narni aus einem Schlehengefträuch, entkam mir aber. Zerene, 186. (1.) Adustata. In einer dichten Dede bey Gifterna, am nördlichen Ende der pontinifchen Sümpfe, flogen mehrere fehlechte Eremplare diefer Art am 24. Auguſt; die Evonymusblaͤtter waren ſtark befref- fen, ohne Zweifel von ihren Raupen, 187. (2.) Breviculata Donzel. Melanthia — Donzel Annal. de la Soc. ent. VI, p. 478. tab. 18. fig. 7. — Zeller Isis 1847. pag. 20. Melanth. brevieularia Duponchel Catal. p. 274. Melanippe brevicularia Doisduv. Index p. 217. 1799. Diefes Spannerhen will Herr Herrih » Schäffer, wie ih von F. v. Nöslerftamm erfahre, zu den Eupithecien rechnen, So lange die Gattungsmerfmale der Eleinen Larentien noch nicht feftgeftelle find, wage ich nicht, ihm darinn nachzu— folgen. Der Bau des Hinterleibs fcheint dafür zu fprechen, auch die geringe Breite der Hinterflügel. Allein die Form der Fluͤgelzeichnung ift eine andere, und den Spanner fah ich, gegem die Gewohnheit der Eupithecien ſich auf die bloße Erde ſetzen. Keider habe ich es verfäumt, die Flügelhaltung im Stande ihrer Ruhe zu beobachten, da diefe die ficherfte Entfcheidung fuͤr oder wider die Zuzählung zu Eupitheeia gegeben hätte. Sch fing ein fhon etwas verflognes Männchen und ein fehr fehönes Weibchen, erftereg am 4., Ießteres am 19. May auf den Kalkhoͤhen des ehemaligen Syracus, wo ich fie aus Diſteln fcheuchte. Die Diagnofe habe ich fehon früher gegeben; da noch Feine deutſche Befchreibung der Art eriftirt, fo füge ich fie hier bey, Größe der Lar. centaureata; das Weibchen etwas größer; die Vorderflügel wie bey Lar. reetangulata, a!fo ziemlich‘ breit mit etwag breitem Hinterrande. Fühler des Männdens bor— ftenförmig, microſcopiſch pubescirend geftanzt, auf dem Ruͤcken weißlich mit verdunfelten Gliedereinfchnitten; die Glieder felbft wenig abgefegt. Kopf und Nüdenfchild roͤthlichbraun; Taſter £urz, ffumpf, zuſammengedruͤckt, auswendig röthlihbraung Rüffel lang. Mitte des Nüdenfchildes mit hellem Fleck. Hinterleib weiß, auf dem Nüden der zwey erſten Ringe dunkel braungran, durch Schwarz feharf begrenzt; auf der ziemlich fcharfen Nüden- fheide trägt der dritte Ning ein ſchwarzes Schuppenhoͤckerchen; in den Seiten der mittleren Ninge fteht eine Neihe fchwarzer Puncte, wovon auf jedem Ninge einer. Bauch beym Maͤnn— chen gegen die Baſis mit einigen ſchwarzen Fleckchen. Beine auf der Lichtfeite rothbräunlich, auf der Schattenfeite und an 505 den Gliederenden weiß; die helleren Hinterbeine haben 2 Paar fehr ungleicher Schienendornen, das obere hinter dem dritten Laͤngsviertelz die Hinterfchiene fait ftielrund, an der Baſis verdünnt. Flügel weiß. Das Murzelfeld der Vorderfluͤgel iſt röthlich- braun; es reiht am WVorderrande viel weiter al$ am Sinnen: tande und feine Grenzlinie,diernahe am ſchwarzen Mittelpuncte binzieht, macht drey fehr ftumpfe Eden: zwey in der Mittel: zelle, die dritte in der Subdorfalzelle.. Zwey Paar meißlicher, fehr zadiger, braun eingefaßter und gefledter Querlinien theilen das MWnrzelfeld in. 3 etwas ungleiche Theile. "Hinter dem freyen Mittelpunct Eommt eine ſehr -wellige, -bleygraue, verdoppelte Querlinie, die dem Mittelpuncte gegenüber einwärts braune Zähne hat und. ſich auf dem Vorderrande erweitert, indem ſich dort einwaͤrts noch zwey gleichgefaͤrbte kurze Strichelchen an ſie anſchließen, ſo daß hier alſo vier graue Striche ſind, von denen die zwey hintern ſich zu Querlinien fortſetzen. Die Doppellinie iſt durch einen linienfoͤrmigen, ihren Kruͤmmungen folgenden weißen Raum von dem Hinterrandfelde getrennt. Dieſes iſt an der Spitze am breitſten und bis uͤber die Huͤlfsader hinweg roͤthlichbraun, dann weißlich mit ein paar dunklern Nebeln und endlich im Hinterwinkel mit einem oder zwey ſchwaͤrzlichen Wi— ſchen bezeichnet. In dem roͤthlichbraunen Raum ſieht man eine vom Vorderrande herabkommende Reihe weißer Strichelchen, welche in ſchwarzen bis zum Hinterrande reichenden Schatten— kegeln ruhen. Vor dem Hinterrande find nur einzelne ſchwaͤrz⸗ liche Striche, keine Randlinie. Die Franzen ſind rings um das roͤthlichbraune Feld ſelbſt roͤthlichbraun, nur blaͤſſer, uͤbri— gens aber weißlich mit grauen Flecken. Die Hinterfluͤgel haben am Innenrande die Anfaͤnge von welligen bleygrauen Querlinien, zuerſt nahe der Baſis, wo ſie einen dunkeln, nicht den Vorderrand erreichenden Fleck bilden, dann kommt hinter dem grauen Mittelpunct eine Doppelwelle, die hinter der Mitte verliſcht; darauf eine anfangs und hinter ihrer Haͤlfte fleckenartig verſtaͤrkte, und zuletzt ein grauer Fleck in der Fluͤgelſpitze, der vom Hinterrande durch eine Reihe von drey ſchwarzen Strichen getrennt wird. Hier ſind auch die weißlichen Franzen blaßgrau gefledt. Die Unterſeite iſt faſt lebhafter gezeichnet als die Oberſeite. Auf den Hinterfluͤgeln find die Querlinien dunkel und vollftäns dig. Auf den Vorderflügeln ift das Wurzelfeld dunkelgrau ohne Meilen ; binter dem Mittelpunct laufen die Querlinien zu einer welligen Schattenbinde zufammen, das Hinterrandfeld ift grau, gegen die Flügelfpige am dunfelften, unter der Hälfte weiße fledig. Die Mittelpunkte find alle ſehr deutlich. Das Weibchen iſt breitflügliger und lebhafter gefärbt; fein Hinterleib dicker und fpiger, feine Fühler fehr wenig feiner als beim Männchen, Diefe wohl nur dem Mittelmeergebiet eigene Art fliegt nach Duponchels Angabe, die nichts Unwahrfcheinliches hat, 2 mal im Sahre: im May und July, Boisduval giebt den Juny als Flugzeit an. Idaea. 188,.(1.) Calabraria. In der Mitte. des May bey Spyracus auf den Kalkhöhen von Acradina an) begraften Stellen nicht häufig; fie fliegt ziem- lich leicht und ſetzt fic wieder ins Gras. Bon einem gefell ſchaftlichen Fluge 'habe ich nichts bemerkt. Treit ſchke nimmt in der Diagnofe drei Binden auf den Vorderflügeln an, wovon Iſis 1847. Heft 7. 506 er die dritte in der Befchreibung zu einem bloßen Hinterrand- faum macht. Ich befige nur ein Männchen, das diefen bin- denförmigen Schatten fo lebhaft und einwaͤrts fo fcharf begrenzt — nur durch eine Linie der Grundfarbe von der ten Binde gefhieden — hat, daß er ſich als Binde anfehen läft (Hübs ners Fig. 49. fem.). Bey den meiften Eremplaren ift e8 ein ſchwacher Nebel, am meiften verdidt gegen die Spige, oder er fehlt auch ganz und gar. Auf den Hinterflügeln ift die einzige Binde, die nehmlich fich an die Ae Vorderflügelbinde anfchliegende, am Innenrande am vollftändigften und rötheften; hinter der Mitte verlifcht fie ent weder völlig, oder fie fest fich als ein braungrauer Schatten fort; bisweilen zeigt fihy von ihre nichts als auf den Innen— tande ihre beiden Grenzlinien, und zwar die obere verdickt und lebhafter geröthet. Won einer Nandbinde kann bier gar nicht die Nede ſeyn; denn höchftens 'ift der Innenwinkel längs des Hinterrandes etwas geröthet. Daß 'Geom. Taeniaria Freyer weiter nichts als eine Va— rietaͤt iſt, Dei der "alles Noth eine mweißlichgraue Farbe ange— nommen hat, habe ich ſchon früher ausgefprohen. Dupon— het ſtellt diefelbe Vermuthung auf. (Catalogue ©. 244, Unm. 2.) Ein fonderbares Mifverftändnig muß Herrn Boisduval veranlaßt haben, ©. 187, 1480. zu fragen, ob Calabraria nicht eine Varietät der Geom. Vibicaria fey. Beide jind im Fluͤ— gelbau und dem Charakter der Zeichnung ſo verfchieden, daß eine Erörterung völlig uͤberfluͤſſig iſt. Sechs Eremplare, Männchen und Meibchen, die Loͤw von Rhodus und der Kuͤſte Kleinafiens mitgebracht hat, und die ich als Id. Calabraria in diefem Sahrgange der Iſis ©. 20. aufgeführt, habe, bename ich als eigne Art. Geom. tabidaria. Diefe Art fteht der Calabraria allerdings außerordentlich nahe; fie unterfcheidet fi), aber von meinen Cremplaren fo wie von den mir befannten Abbildungen und Berchreibungen ftandhaft: 1) am auffallendften durch das VBorhandenfein von vier Mittelzeihen, die der Calabraria, fo viel ich weiß, ohne Ausnahme fehlen. 2) Durch die.abgeftumpfteren Vorder» und Hinterwinfel der Hinterflügel beim Männchen; beim Weibchen iſt bloß der Vorderwinfel auffallend. zugerundet. 3): Den ſchmu⸗ tzigen, trüben Ton der gelben und rothen Färbung, wodurch die Vorderhälfte der Hinterflügeliein 'von dem der Calabraria ſehr abweichendes Anfehen erhält, 4) Duͤrch den größern Zwi— ſchenraum zwifchen dem Hinterrande und der nächften Binde. Größe und Bau wie ben Calabraria; die Vorderflügel auf gleiche Weife veränderlih. Zafter ein wenig länger und, weiter über die Stirn hervorftehend. „Grundfarbe der; Vorderflügel trüb und ſchmutzig lehmgelb, dunkler als bey Calabraria; eben fo haben die zwey Binden: eine bräunliche, das angenehme Roth verfchlechternde Beymiſchung; ihr Verlauf iſt derfelbe, aber die hintere ift vom Hinterrande.entfernter und. verengt fih etwas am Innenrande. Die Duerader hat einen ziemlich ftarfen, braunen, punctartigen Strich. Vor dem Hinterrande iſt der Raum bindenartig roch angeflogen in der Breite, daß nur ein querlinienförmiger Zwiſchenraum zwifchen ihm und der Binde bleibt, oder es ift bloß ein folder Mebelftreif fichtbar. Die Hin- terflügel find‘ heller als die Worderflügel und ebenfo auf: ber Vorderrandhälfte am lichteften und angenehmften gelb; aber diefes Gelb ift felbft trlib und wenig angenehm, wie ich eg nur an einem Pärchen der Calabraria fehe, deffen Vaterland mir unbekannt (vielleicht Frankreih) if. Das Mittelzeiihen, ein 323 507 Strichelchen auf der von der Subcoftalaber herfommenben Quer: aber, ift noch fchärfer und ausgezeichneter ale auf den Vorder⸗ fluͤgeln. Die Binde, faft immer vollftändig bis zum Vorder— ande gehend, ift etwas weniger gekrümmt und entfernter vom Hinterrande ald bey Calabraria und erweitert fih etwas mehr auf den Aeften der Medianader, worauf ihr; Hinterrand fich wieder ein menig einzieht. Der Hinterrand ift breit dunkel fhattig mit Roth beftäubt. Die Franzen find, an ber Bafis Iehmgelblich und nur auf den aͤußern 3 geröthet; bey Calabra- ria find fie an der Baſis kaum ein wenig bläffer roth als an- derswo. Auf der Unterſeite iſt die Färbung angenehmer gelb und rothz die Mittelzeihen haben das Roth der Hauptbinde. Der Hin⸗ terrand ift hier wie bey Calabraria veichlich roth beftäubt. Die Diagnofe ftelle ich fo: Calabraria: alis luteis purpureo-ciliatis, puncto disei nullo, anterioribus purpureo- bifasciatis , posterioribus ro- tundatis antice laete ochraceis, fascia unica purpurea. Tabidaria: alis luteis purpureo - ciliatis, puncto disci fuscescenti, anterioribus purpureo - bifaseiatis, poste- ricribus rotundatis, antice dilutis, fascia unica purpurea. 189. (2.) Degenerata. Ein Pärchen fing ih in den Wäldern bey Neapel am 13. und 15. Auguft; ich Elopfte das Männchen aus Hafelgefträuc, das Weibchen aus dem Laube von Eihen. Das Betragen ift ganz wie bey Aversata. Diefe Art foll nah Treitſchke eine grünlichgelbe Grund— farbe haben; ich finde fie nicht anders als bey dunkeln Erem: plaren der Aversata, ſchmutzig beingelb. Hübner bildet fie fogar bläffer ab als diefe. Das leichtefte Merkmal der Dege- nerata ift, daß der Raum zwifchen der erften und zweiten Duerlinie, und nicht wie bey Aversata zwiſchen der zweyten und dritten, bindenartig dunkel ausgefüllt ift; feine Farbe ent— fteht durch eine Mifhung aus Braun, Grau und Nöthlic. 190. (3.) Aversata. Ein Maͤnnchen am 15. Auguft beim Agnanofee im Wald⸗ geſträuch. Es gehoͤrt zu der Varietaͤt mit grauer Binde uͤber die Fluͤgel, bat aber manches Eigenthuͤmliche. Es iſt eins von den klein— ſten Exemplaren, mit ſo ſpitzen Vorderfluͤgeln, wie es ſelten bey dieſer Art vorkommt; Grundfarbe außerdem, daß ſie wie bey den dunkelſten Exemplaren iſt, noch mit einem roͤthlichen An— flug; der ſchwarze Punct ſteht auf den Vorderfluͤgeln ziemlich nahe am Rande der Binde außerhalb, auf den Hinterflügeln innerhalb; die Binde ift matt, am dunkelften einwärts; aus⸗ mwärts vor der Grenzlinie ift fie faft verlofchen; der Winkel, den diefe Linie unter dem VBorderrande macht, ift fehr ftumpf, tritt alfo ungewoͤhnlich wenig hervor. 191. (4) Ruficostata Z. $fis 1847. ©. ? Auf den Kalkhöhen um das Capucinerkloſter bey Syracus kam diefer Spanner mir etwa mal vor; das eine Eremplar entfam, das andere, fchon etwas verflogene und zerriffene, fieng ih am 21. Suny auf einer Stelle, wo viel Thymus creticus wuds und Pemp. thymi und Pyral. sauguinalis ſich aufs hielten. * Die oben gegebene Befchreibung des einzelnen Eremplars aus Kleinafien paßt in den fpecififhen Merkmalen; das ficilifche em 508 Männchen hat aber die Querlinien (wohl wegen längeren: Sties geng) undeutliher, und die erfte fehle bis auf ſehr ſchwache Spuren; die Grundfarbe ift ſchwaͤcher grau beftäubt und da— duch etwas heller; in der Größe jteht dieſes Cremplar aber jenem fehr nach (Vorderflügellänge 4" gegen 54). An dem röthlihen Vorderrande der Vorderfluͤgel erkannte ic) diefe Art ſchon, als fie noch frey umher flog. 192. (5.) Paludata 1. Idaea ornata Tr. 6, 2. 283. Acidalia ornataria Bdv. Index 221. 1835. Dosithea ornataria Duponchel Cat. 272. Daß Phal. paludata Linn. die Geom. vurnata s. orna- taria auct, fey, habe id Iſis 1844. ©. 42. Nr. 47. bewier fen; ich trage alfo fein Bedenken, Linne’s Benennung wieder aufzunehmen. Diefen Spanner fand ich, fo viel ich ‚bey der jegigen Unters ſuchung fehe, bey Syracus gar nicht; denn was ıch dafuͤr hielt, gehört alles zu Congruata, Ein gutes Pärchen: der Paludata fieng ih am 10. July an einer ſonnigen Berglehne bey, Meſ— fina; ein gutes Weibchen an Difteln oben am Gaftellaccioberge am 23. July. Die Art: ift alfoı dert wenigſtens nicht häufig. Am 283, Auguft erbielt ich ein unverfehrtes Weibchen bey Rom auf einem Diftelplage., — 193. (6.) Congruata n.sp. Alis niveis, posterioribus rotundatis subintegris, striga postica tenui repanda fusca, fasceia contigua maculis cae- siis composita. Sie fieht bey cberflächliher Betrachtung der, Paludata fo ähnlich, daß ich fie als diefe gefangen und daher auf dem Flug: orte wenig betrachtet habe; nur bisweilen flieg in mir die Ver: muthung auf, daß ich auch Decorata darunter gefammelt haben möchte, keineswegs aber die, daß es eine eigne Art fein: £önnte. Bey der jegigen Unterfuchung finde ich aber die Verwandtfchaft meiner Congruata mit der Decorata größer al mit der Pa- ludata, und ich wäre fehr geneigt, fie ald eine füdliche, weis Bere, feiner gezeichnete Warietät dazu zu ziehen, wenn ich nicht die Bildung des Hinterrandes der Hinterflügel ſtandhaft vers fchieden fände. Bey Decorata hat diefer nehmlich in der Ges gend der Hilfgader eine fehr deutliche Ausbuchtung, die durch die fchwarzen Nandftriche bezeichnet wird; fie iſt ſo ftarf wie bey Paludata. Bey Congruata ift die Ausbuchtung ganz ſchwach, die Abweichung der durch Striche bezeichneten Rande linie an diefer Stelle wenig merklich, daher auch die Bucht in den Franzen viel unbedeutender als bey Decorata. Dieſes Merkmal fcheint hier fpecififh zu feyn, zumal da es ſich an der Frühlings», wie an der Sommergeneration unverändert erhält. in folher Einfluß des füdlihen Glimas, wie wir ihn bey mehrern Hipparchien £ennen, mag alfo hier nicht gewaltet haben. Außerdem find die männlihen Fühler in der Mittel gegend offenbar deutlicher geferbt als bey‘ Decorata. Endlich ift die Färbung heller und die Zeichnung feiner, Größe veränderlih (Vorderflügellänge 64 — 44); die größs ten, und zugleich dunfelften Cremplare find aus dem April und May. Grundfarbe ein reines Weiß, alfo ohne das geringfte bengemifchte Gelb wie bey Decorata. Die Querlinien auf den Flügeln gehen wie bey Decorata. Die erfte, auf dem Flügels drittel, ift deutlich, und die Stüde, woraus fie befteht, feiner als bey Decorata. Won der über das verlofchene Mittelzeichen binmwegziehenden Schattenlinie find die meiften Stuͤcke bey ber Freühlingsgeneration fichtbar, doc in geringerer Zahl und Stärke 509 als beh Decorata und daher nie eine vollftändige Linie aus— machend; bey der Sommergeneration ift meiftens nur am Vor: der= oder Innenrande ein verlofchenes Fleckchen ‚als Neft der: felben vorhanden, weßhalb die Fläche ſehr rein bleibt. Die Kappentinie ift feiner, fonft aber ganz wie bey Decorata; die dicht dahinter folgende Fleckenbinde befteht aus getrennten, blaͤſſe— ren Flecken. Die Färbung diefer Binde giebt einen Hauptun: terfchied der Congruata und Decorata von Paludata. In den 2 Aushöhlungen der Kappenlinie iſt nehmlich bey alten 3 Arten die Färbung der Flecke gelbbraun; in der obern Aushöhlung liegt ein fo gefürbter Doppelfled. Bey Paludata fegt er fich gegen den Vorderrand hin fort und zieht um die fharfe Ede der-Querlinie herum, worauf er verlifcht; nur bis— weilen wird noch ein getrennter, verlofchener Fle näher dem Vorderrande fichtbar, gleichfalls in gelbbräunlicher Farbe. Bey Decorata und Congruata fchlieft fib an den (bey Decorata dunfleren) Doppelflecd gegen den Vorderrand hin nie ein brau= ner, fondern erft an der Ede der Querlinie ein mit ihm zu: fammenhängender, bläulichgrauer Doppelfled; dann folgt ein abgefonderter,, ovaler in gleicher Farbung, und am Worderrande felbft ein ſchwarzgraues Fledchen; diefe bläulichen Flede und das ſchwaͤrzliche Fledichen fehlen niemals. — Unter dem in der Ausbuchtung ftehenden bräunlichen Doppelfle® Eommen zwey bey Decorata und Paludata zufammenhängende oder fein ges trennte enförmige Flede; be) Decorata find fie blaugrau, und haben ihren Rängsmeffer nach der Länge des Flügels; bey Pa- ludata find fie bloß hellgrau und haben die größte Ränge nach der Quere des Flügels; bey Congruata find fie gerundet, faft wie bey Paludata, heil blaͤulichgrau und ſtets durch eine breite weiße Linie getrennt. Die darunter in der 2ten Ausbuchtung der Querlinie liegenden 24 Flede find bey Decorata am größ- ten und dunkelſten. — Vor dem Hinterrande zieht ein braun: licher Schattenftreif her, deffen gezähnter Innenrand zwifchen fich und dervorhergehenden Fleckenbinde eine reinmweiße, den Vertiefungen und Erhöhungen der Fleckenbinde folgende Linie läßt. Diefe weiße Linie ift am fchmälften, namentlich im Innenwinkel, und am fhärfften durh dunkle Begrenzung bey Decorata, am breitften und verlofhenften begrenzt bey Congruata, indem bey diefer der Schattenftreif fehr verlofhen und ſchmal ift und bisweilen ſtuͤck— weife fehlt, fo daß er nur bey genauer Betrahtung erkannt wird. Die Linie vor dem Hinterrande ift aus fürzern Strichen jufammengefeßt alg bey Decorata; die oberften find aber eben fo die ftärfften, und bey mehren Eremplaren der Sommergene: ration die allem fichtbaren. Franzen blaͤſſer als bey Deco- rala, an der Sommergeneration weißlich mit etwas dunklerer Mittellinie. Auf den Hinterflügen ift der Mittelpunct deutlich, von der Schattenlinie nur das Immenranddrittel vorhanden. Die Kap: penlinie fehr zart und etwas verloſchen; die zwey dahinter fols genden Siedenbinden blaß bläulihgrau, ohne die bräunlichen Stellen der Paludata, und durch einen viel breitern, weißen Zwiſchenraum getrennt als bey den verwandten Arten. Die Strichlinie vor dem Hinterrande, deffen Eigenthüͤmlichkeit ſchon befptochen ift, bläffer und zarter als auf den Vorderflügen, am ftärkften bey der Hilfsader. Auf der Unterfeite find die Vorbderflügel von der Baſis aus fhmusig arau, oder bey der Sommergeneration auch faft weiß; die Hinterflügel ganz weiß; die Zeichnungen der Oberfeite fchei= nen fehr verlofchen durch und fehlen öfters bey der Sommer: generation bis auf geringe Spuren, 510 „Diefe niebliche Spannerart fliegt bey Syracus auf den Kalk höhen der ehemaligen großen Stadt, zwifchen Difteln und auf Stellen, wo viel Thymus eretieus wächft. Hier mar fie eben felten; wie unfere Decorata und Paludata feste fie fih auf den Boden und flog nicht weit. Die größten Eremplare mit ber dunkelften Randzeichnung und der dunfelften Unterfeite der Vorderflügel, die entſchieden die Frühlingsgeneration ausmachen, welche unſerer Decorata am nächften fteht, flogen zu Ende des Monats. Die Eleinere, weißere, bläffer gezeichnete Sommer: generation erfchien in der Mitte des May. ı Mein Eleinftes Eremplar, ein Weibchen, fieng ich bey Meffina an einer fonni: gen Anhöhe an der Palermitaner Strafe am 15. July. Sn Boisduval’s Index ©. 221. und Duponchel's Catalog ©. 272. fehe ih, am legtern Orte zwar ziemlich weit abgefondert, am. erftern vor Ornataria (Paludata) und Deco- raria (Decorata) und nicht zwiſchen beide geftellt, eine Art unter dem Namen Concinnaria Ramhur aus dem füd» lichen Spanien. Ob diefe mit meiner Congruata zufammen- fällt oder nicht, muß ich dahingeftellt fein laffen, da ih nur weiß, daß Coneinnaria bey Duponchel im Suplem. tom. 4. auf pl. 52. abgebildet feyn foll. 194. (7) Immutata Tr. Zwey unzmweifelhafte Exemplare, ein gut erhaltenes Pärchen, Elopfte ih am 27. July bey Meffina am Feftungsgraben des Gaftellaccio auf der Schattenfeite an der Mauer aus einem Geftrüpp von Parietaria, Nepeta calamintha und Solanum sodomeum, alſo an ähnlicher Stelle, wo bey ung diefer Span: ner gewöhnlich gefunden wird. Sie haben die gewöhnliche Größe, aber einen etwas gelblihen Zon in der Grundfarbe, wie ich ihn nur in 2 aus der Wiener Gegend ſtammenden Männchen febe, und ohne das Bläuliche in dem Grau des Hinterrande feldes. Außerdem find fie nur ziemlich verloſchen beftäubt, bey weitem alfo nicht fo lebhaft wie Herrich-Schaͤffers gute Abbildung Geom. tab. 17. fig. 101. — Ein viel Eleineres Männchen, merklich bläffer durch ſchwaͤchere und lichtere Be: ftäubung fieng ih fhon am 15. Sum bey Meffina im Ge: ſtraͤuch am Rande eines Gartens. — Aufer dieſem gelblichen Ton und der Mattigkeit in der dunfeln Färbung finde ich can den 3 Erempflaren gar nichts Abtweichendes, Drey andere Eremplare fieng ich im Kirchenftaate, Ein Meibchen, ziemlich verflogen an einem Gartenzaune am 6. Spt. vor Zolentino gefangen, fehließt fich fehr nahe an dag Kleine Meffinifche Maͤnnchen; e8 ift nur ein wenig größer als diefes. Ein verflegnes Weibchen ven bderfelden Größe (Vorderfluͤgel— lange 54") — gefangen aus einem Gartenzaune bey Rom am 27. Auguft — hat nichts Gelblidyes, fondern ein weißliches Grau zur Grundfarbe, die durch die ſchwache Beftäubung wenig verdunfelt wird; ihre Hinterrandlinie beiteht aus dunfeln, un: gewoͤhnlich langen und einander genäherten Strihen; die File denbinde hinter der Kappenlinie ift deutlich und ohne Bläuliches; auf den Vorderflügein laſſen ſich an der hinter dem Mittel- puncte ziehenden Scyattenlinie auf den Adern Eden erkennen. — Das dritte Exemplar, ein ziemlich gutes Männchen fieng ich bey Rom am Thore bey St. Peter am 1. Septbr. Es ift faſt fo Elein wie eine große Incanata (Vorderflügellänge 43’), ein wahrer Zwerg, von weißlichgrauer wenig beftäubter Grundfarbe und ziemlich lebhaften Zeihnungen; die Ate Schattenquerlinie der Vorderflügel ift faft vollftändig, macht auf den Adern be: merfbare Eden und läuft hinter dem Mittelpunet, aber ſehr 511 nahe daran vorbeh; die beutliche Fleckenbinde ift bloß grau ohne Blaͤuliches. — Alte ſechs Exemplare gehören beſtimmt zu unſerer Immutata, auch nach der Unterſeite. Da Linne's Phal. immutata der Berchreibung nah (Fauna ©. 338.) auch nad Zetterftedts Zeugniß (Ins. lappon. ©. 968.) beſtimmt nicht, die Treitſch— Eifche ift, fo läßt fich letztere nur als tiber Deutfchland und die europäifchen Länder ſuͤdlich und weſtlich davon „verbreitet ans geben. 195. (8.) Incanata. Var. australis: diluta, minus pulverosa, strigis tenuibus. a) ex flavido albida, alarum forma ordinaria. b) ut a, sed nana, alis anterioribus acutis. c) alba. Mit Recht fagt Treitſchke, daß Incanata eine veränders lihe Art fey; aber wahrſcheinlich mit Unrecht verbindet er Huͤb— ners Dilutaria fig. 100 mit deffen fig. 106. Letztere ift befon= ders in dem Ausdrude der Schattenbinde in der Flügelmitte und in der Breite des hellen Streifens vor dem Hinterrande verfehlt. Deutlich gezeichnete Eremplare haben auf den Vorberflügeln folgende Zeichnungen. Beynahe in der Mitte zwifchen der Bafis- und dem fehr deutlichen Mittelpuncte, bisweilen aber auch etiwag drüber hinaus, geht die erfte Querlinie in einem fanften, gegen den Vorderrand ftärfer gefrummten, auswärts converen Bogen; fie ift dünn, nicht ſtark ausgedrüdt und hat auf den 3 Adern und dem Vorderrande eine verdunfelte punkt oder flecartige Verdidung. Die zweyte Querlinie fchattenartig, breiter als die erfte, geht bald mehr, bald weniger weit hinter dem Mittelpunct ungefähr parallel mit dem Hinterrande; auf den Adern ift fie etwus verftärft und bildet da bisweilen kurze Zähnen; in der Subdorfaladerzelle kruͤmmt fie fih am meiften einwärts, und auf den Aeften der Medianader ſteht fie ein we— nig auswärts hervor; am Innen: und Vorderrand ift fie am breitften und etwas verdunfelt. Die dritte Querlinie, in der Mitte zwifchen der zweyten und dem Hinterrande, oder auch etwas davor, ift fehr dünn und hat beynahe die Richtung dee zweyten, nur daß fie in der Subdorfalzelle faft gar feinen, in der Höhe des Mittelpunctes einen ziemlich mer£lihen Bogen einmwärts macht; auf jeder Ader hat fie einen dunfeln, punct= artigen Knoten, und oft zeigt fi von der ganzen Querlinie nichts als dieſe Knoten in der Geftalt einer Querreihe von ſchwaͤrzlichen Puncten. Es folgt hierauf, durch einen fehr ſchmalen Zwifchentaum von ihr gefchieden, die graue, ſchattige Binde, deren Flede ſich auswärts nur undeutlich abrunden und fih nie trennen; nur in der Höhe des Mittelpunctes zieht fich diefe Binde fo zufammen, daß fie fait getrennt wird. Vor dem Hinterrande geht ein ebenfo gefärbter ſchmaler Streif her, wel: her nur in der Höhe des Mittelpunetes ſich etwas erweitert. Zwifchen diefem Streif und der vorhergehenden Schattenbinde ift ein Zmwifchenraum, der eine Querlinie in: der Grundfarbe bildet; diefe folgt dem Verlaufe der Schattenbinde, und ermweis tert fich am meiften an der verengten Stelle derfelben. (Hüb: ner giebt ihre Geftalt richtig an, aber die Breite zu beträchtlich.) Auf den Hinterflügeln fehlt an meinen Eremplaren die Quer: linie nahe der Baſis (die Huͤbners Abbildung zeigt)... Die (zweyte) Schattenlinie ift breiter und gerader als auf den Vor— berflügeln manchmal ganz gerade, am dunfelften auf dem’ In— nentande (wo Hübner fie mwegläßt); fie geht nahe vor dem 512 Mittelpuncte vorüber. Die (dritte) dünne Querlinie ift eine Fortſetzung der Querlinie der Vorderflügel, nicht ganz fo deut» lich wie dieſe, ‚übrigens von gleicher Befchaffenheit; aud fie macht in der Gegend des Mittelpunctes eine Krümmung nad innen; ‚fie ſteht vom SHinterrande weiter ab als die. auf den DVorderflügeln. Den Raum zwifchen ihr und dem Hinterrande füllen die zwey. fchattengrauen Streifen, die beide an der Stelle, wo die Querlinie ihre Krümmung macht, fich ‚gleichfalls: biegen. Die fie trennende Linie in der Grundfarbe wird oft durch. graue Beftaubung der Adern in Flede zerfchnitten. Die Hinterrand» linie aller Flügel -befteht aus braunen feinen Strichen, die an den Mündungen der Adern weit. getrennt von einander bleiben; in diefen Luͤcken liegen an der Bafis der Franzen deutliche, braune gerundete Puncte. Die Grundfarbe ift bey den hiefigen Cremplaren ein. weiß— liches Grau mit einer. fehr ſchwachen gelblichen Beymiſchung. Ueber die ganze Fläche find braunliche Staͤubchen geftreut, ge— mwöhnlich nicht reichlich. Doch habe ich ein Männdyen, wo auf den Vorderflügeln der ganze Vorderrand und die Bafis verftäubt ift und tie erfte Querlinie ganz: fehlt, die 2te ſich als ein brei- ter Schatten zeigt. Immer ift aber die Worderrandrippe felbft von der Bafis aus braun, in verfchiedener Länge. . Auf der ſchwach glänzenden Unterfeite find die Vorderfluͤgel ziemlich dunkelgrau, am Innenrande ‚heil, ſowie die, Hinter fluͤgel. Mit Ausnahme der erften Querlinie find die Zeichnun— gen der Dberfeite verloſchen fihtbar, am beſten die dritte Quer— linie, ſchwach die beiden Schattenftreifen vor dem Hinderrande. Die Randzeihnung ift menigftens in den Franzenpuncten fehr verloſchen, doch mit der Loupe zu finden. Mittelpuncte deutlich. Dhergeficht ſchwarzbraun; Hinterkopf dunfelgelbbraun; der Zwi⸗ ſchenraum ift ſchmutzig weißlich, was fih an den Fühlern hin— aufzieht. — Ein Pärchen aus Wien unterfcheidet ſich dadurch, daß die Grundfarbe ganz ohne gelblihe Beymifhung, alfo viel weißer ift, und der Zwiſchenraum der Fühler eine ſchneeweiße Farbe hat. Auf der Unterfeite zeichnet ſich dieſes Weiß in den Hinterflügeln etwas aus. — Bey. ihrer Uebereinffimmung in den Übrigen Merfmalen mit der nördlichen Incanata laͤßt ſich an feine fpecififche Trennung. denken. Meine italienifhen Eremplare bilden drey Varietäten, die ſich darinn vereinigen, daß fie hell gefärbt find und fchmwächere, dün= nere Querlinien haben; doch hat ein Weibchen von var. b. die 2te Querlinie: breit und fchattenartig; die Mittelpuncte und die Puncte auf den Franzen find ganz deutlich, und bey einzelnen far. Von der dritten, fo wie von der erften Querlinie find nur die Puncte auf den Adern Übrig. Die Vorderrandrippe iſt gebräunt. Die ganze Unterfeite ift hell, und der Innenrand der DVorderflügel breiter gelichtet als bey unferer Incanata. Der Raum zwifchen den Fühlern ſchneeweiß. Die, zmey Hauptva— tietäten entftehen durch die Grundfarbe; Var. a. hat etwas Gelblihes in ihr unreines Weiß gemifht, ungefähr fo, daß unfere norddeutfche Incanata zu diefer Warietät werden würde, wenn. die Beftäubung und die Breite und der Ausdrud der Querlinien verringert würde. Bey einem Männden fehlt die Schattenlinie hinter dem Mittelpunct. Ein anderes Männchen ift mahrer Zwerg mit ungeröhnlich gefpigten Worderflügeln (var. b. — Var. c. hat gar nichts Gelbes in der Grundfarbe, und daher durch ihr helles, faft reines Weiß ein auffallendes Ausfehen. Auf den Vorderflügeln haben mehrere Eremplare die zweyte Querlinie fehr unvollftändig. Auf der hellen: Unter- feite find die Schattenftreifen vor dem Hinterrande bismeilen 513 ganz verlofchen, Uebrigens ftimmt alles an beiden Varietäten mit der gewöhnlichen Incanata überein. Ich fand Var. a. und b. bey Meffina und Syracus. Ein fhon etwas geflogenes Männchen faß an einem Nobinienftamme an der Palermitaner Straße am 19. Februar; ein zweytes fieng ih im Gebirge am 15. April an einer fonnigen Lehne aus Spartium junceum. Zwey gute Männdyen klopfte ich bey Shracus am 15. May und Juny aus einen Brombeergeſträuch neben Gärten, und ein Weibchen bey der Cyane an ähnlicher Stelle am 6. Juny, — Das zwergige Männchen (var. b.) fieng ich in einem Garten bey Meffina am 29, July. — Von Var. c. erhielt ih ein fchon etwas verflognes Maͤnnchen am 9. Juny aus demfelben Geſtraͤuch bey Syracus, wo ih ein Männchen der Var. a. gefangen hatte. Bey Catania fieng ih ein Weibchen in einem Garten zwifchen Lava am 25. Suny; bey Meffina ein Weibchen am 10. Sum, und bey Neapel ein Pärchen am 12. und 16. Auguſt. Sm Allgemeinen "habe ich alfo diefe Art gar nicht häufig angetroffen. So viel ich weiß, giebt e8 im nördlichen Deutfchland Eeine Frühlingsgeneration der Incanata. In den Hübnerfchen Tafeln ift eine Geom. Dilutaria fig. 589., die zwifchen meiner Incanata australis und der fol- genden Art in der Mitte fteht. Daß fie nicht zu Incanata ge— hören Fann, ift, daß die Grundfarbe zwar ein ſchmutziges Weiß— gelb ift, aber in der Flügelmitte ein großer weißer Naum bleibt, in welhem die ſchwarzen Puncte ſtehen; daß auf den Vorder— flügeln vor dem Mittelpunct zwey graue Querlinien ſtatt einer fteben; daß der Mittelpunct viel zu nahe an die punctirte Quer— linie geruͤckt iſt, wodurch Fein Plak für die fchattige Querlinie (die 2te der Incanata) bleibt, von welcher nur am Innenrande ein Anfang zu fehen iſt; die zwey grauen Schattenftreifen vor dem Hinterrande fcheinen leicht hin gemalt zu ſeyn, wie ihre Ungleichheit auf beiden Flügelpaaren verräth; uͤberhaupt fieht mit das ganze Bild ohne Sorgfalt und wie nach einem durch Feuchtigkeit verdorbenen Eremplare gemacht aus. Daß es mit Geom. dilutaria fig. 100. nichts zu fchaffen hat, bedarf kaum der Erwähnung. 196. (9.) Aridata.n. sp. Alis exalbidis griseo-|pulvereis, puncto disei fusco, stri- gis 5 griseis, tertia tenui fusco-punctata, serie lineolarum fuscarum in eiliorum basi. Var. b. alis dilute grisescentibus/ puncto disei alarum anteriorum nullo. Var. c, ut a, sed puncto disci nullo. Diefe in der Größe und der Meinheit der Grundfarbe ver aͤnderliche Art zeichnet ſich vor Incanata, mit der fie eine ober: flaͤchliche Aehnlichkeit hat, und vor andern verwandten Arten dadurch aus, daß auf der Bafis der Franzen aller Fluͤgel, etwas getrennt von der feinen, ftaubgrauen Hinter- tandlinie, eine vollffändige Reihe weit getrennter, ſchwarz— brauner Strichelchen hinzieht. Hierin vereinigen ſich die mwunderlichen Größenverfchiedenheiten; außerdem aber ſtimmt die Grundzeihnung aller, fo fehr fie auch in der Grundfarbe ver: ſchieden feyn mögen. Die größten Meibchen haben 6’ Vorderfluͤgellaͤnge; das Eleinfte Pärchen nur 34’. Vorderfluͤgel merklich fpiser als bey Incanata, indem der Vorderrand faft gerade geht und ſich nur an der Spike ein wenig frümmt. Der Hinterrand iſt nicht gerader. An den Hinterflügeln ift der Hinterrand fanft gebogen, Sfis 1847. Heft 7. — — — — — 514 in der Mitte, d. h. an dem letzten Aſte der Medianader, zwar ſehr wenig, aber doch etwas hervorſtehend, waͤhrend ſich bey Incanata gar keine Hervorragung bemerken laͤßt. Obergeſicht dunkelbraun, unter den Fuͤhlern ganz ſchwarz. Taſter kurz hellbraun, inwendig am hellſten. Hinterkopf ringartig braungelb, viel heller als bey Incanata; Raum zwiſchen den Fühlern reinweiß, was fih eine Strede an den Fühlern hinauf: zieht. Männliche Fühler borftenförmig,, ganz ungekerbt, zart gefranzt (bey Incanata fehr fein geferbt und fo geftanzt, daß immer zwiſchen 2 Kerbzähnen eine Luͤcke bleibt). Fuͤhlerruͤcken ſchmutzig gelbweiß, an der Bafis ganz weiß. Beine auf der Kichtfeite gelbbräunlih, am dunkelſten die vordern, vorzüglich an den Hüften. Die männlichen Hinterbeine find ſchmutzig weiß- lich und Elein; Schenkel dünn, Schiene dider, 1 länger als der Schenkel, an der Bafis mit einem ſtarken Schuppenhaar- buſch, der der Länge nad) Liegt und bis an die Spiße der Schiene reiht; Fuß dünn, von der halben Schienenlänge, gegen die Spige verdünnt, ohne Krallen. Beym Meibchen ift bie Hinterfchiene an der Baſis verdickt, in der Mitte etwas ge: fhwollen, am Ende mit 2 ungleihen Dornen befest; der Fuß 5 gliedrig, länger als die Schiene, mit Krallen. Die ganze Oberfeite ift gleich gefärbt, ſchmutzig weißlih, in verfchiedenen Graden der Neinheit, daher bald weißlicher, bald gelblichgrauer; uͤberall fpärlich mit braunen Stäubchen beftreut. Alle Flügel haben einen feinen, braunen Mittelpunct, Eleiner als bey Incanata, meift ganz deutlich. Zwiſchen ihm und der Baſis iſt eine gelblihgraue Querlinie mit einer ſchwachen Ver: dunfelung am VBorderrande und auf der Median» und Sub— dorfaladerz fie kruͤmmt ſich fanft auswärts, nähert fich dem Mittelpunet und geht dann in einem ftärfern Bogen gegen den Vorderrand; fie ift die verlofchenite Linie, die öfters fehlt. Die zweyte Querlinie ift breiter und fhärfer, ſchwach wellig, vom Innenrande aus fich etwas verdünnend und in ziemlich gerader Nihtung (gewöhnlich mit ſchwächerer Biegung in der Subdor- falzelle, als bey Incanata) hinter dem Mittelpuncte vorbey gehend, worauf fie von der Subcoftalader an unter einem ſtum— pen Winkel einwarts gegen den Vorderrand zieht; fie hat Eeine Verdunkelungen oder zahnartige Hervorragungen. Die Ste Duerlinie ift fein, auf den Adern ſchwach punctartig verdunkelt, zweymal fehr flach einwärts gebogen, alfo gerader als bey In- canata. Die 2 folgenden mehr fchattengrauen Querſtreifen haben eine ziemlich breite Linie in der Grundfarbe zwifchen fich; diefe biegt fih unter der Mitte mehr nach außen und verdickt ſich daruͤber und darunter etwas. Die Randlinie ift blaf ſtaub⸗ grau, fein, faſt immer zuſammenhaͤngend und wird wenig be— merkt; ein heller, linienfoͤrmiger, ſchwachwelliger Raum trennt fie von der Sten Querlinie. Auf den einfarbigen, hellen Fran— zen liegt die oben erwähnte Reihe ſchwarzbrauner Strichelchen ; es find im Ganzen 9, die 2 unterften, am Innenrandwinkel am ſchwaͤchſten und genähertften; als Fortfegung laffen fich oft noch 2 auf den Vorderrandfranzen entdeden. Auf den Hinterflügeln fehlt die erſte Querlinie. Die 2te, dieffeits des Mittelpunctes, macht öfters zwifchen diefem und dem Innenrande einen fehr fumpfen Winkel. Die drey fol: genden Querlinien find wie auf den Vorderflügeln, aber etwag breiter und bläffer, namentlich die Ste, die fehr ſchwache oder gar keine Verdunkelungen auf den Adern hat. HDinterrandlinien und Striche auf den Franzen wie auf den Vorderflügeln; Striche 33 find nie mehr als 9 fichtbar. ao — Auf der Unterſeite find die Vorderfluͤgel mehr grau verdun— £elt, als die Hinterflügel, manchmal faft grau; die Mittelpuncte find deutlich; von den Querlinien feinen nur die 3 außern durh. Am beften fichtbar ift die helle Wellenlinie zwifchen der 4. und 5. Querlinie, doch weniger gekruͤmmt. Die Striche auf den Franzen find ſchwaͤcher als auf der Dberfeite. / Var. b. ift ein vorzüglich großes und dunfeles Weibchen mit ffaubaraugelbliher Grundfarbe. Den DVorderflügeln fehlt auf der DOberfeite der Punct, mährend er auf der Unterfeite fehr deutlich ift. Auf leterer ift die Grundfarbe im Mittelfelde, auf derfelben Seite der Hinterflügel die Baſis braunftaubig. Var. ce. ein mittelgroßeg Weibchen mit weißlicher Grundfarbe und fehr verlofchener Zeichnung, hat nirgens Mittelpuncte, und auf der Unterfeite find die Vorderflügel unbedeutend dunkler als die Hinterflügel. (Am 22. July bey Meffina.) Bon diefer Art fieng ich zwey größere Weibchen, darunter Var. b. bey Syracus am 24. May auf den Kalthöhen beym Gapucinerklofter; das eine ift fehr hell und verflogen. Sie ges bören zur Frühlingsgeneration. Die Sommergeneration fieng ih von der Mitte July an bis in den Auguft hinein, in bei— den Gefchlechtern bey Meffina; fie flogen auf dem Caſtellaccio— berge aus dem dürren Grafe auf und festen ſich bald wieder in daffelbe, fo daß fie mich durch ihr Betragen an unfere einhei= mifche Arid, straminata erinnerten. Darauf traf ich diefe Art wieder in 2 Eremplaren bey Cifterna auf einem trocknen, wüften Mage am 24. Auguft, und bey Rom zu Ende des Monats auf dürren, fonnigen Plägen nahe der Stadt und in der Gampagna. Sie ift wenigftens in der zweyten Generation gewiß nicht felten. Sn den Hübnerfchen und Herrich- Schäfferfchen Abbildungen fehe ich weiter Feine Urt, die meiner Aridata fo nahe kaͤme, daß ich fie davon zu unterfcheiden hätte. Auch von den durch Rambur befannt gemachten, in die Nachbarſchaft gehörigen Arten Eann ich Eeine mit ihr vereinigen. Da der Theil der Annalen, worinn fie vorfommen, ſchwer zu erlangen ift, fo gebe ich die Ueberfegung der Ram burfchen Berchreibungen zum Vergleiche. Die Abbildungen babe ich nicht zur Hand; daher bemerfe ich nur, daß fie ungenau find und wenig zur Belehrung beytragen koͤnnen. 1) Dositheainfirmaria (tab. 2. fig. 18. Annal. II. pag- 36. Alis griseo -pallidis, fusco rubroque adspersis, strigis transversis fuscis, fimbriis interne serie dupliei punetorum nigrorum ; margine postico sinuato. „Beynahe fo groß wie Incanaria [Incanata], aber die Fluͤ— gel etwas fehmäler, fehr blaßftaubgrau (d’un gris res - pale) mehr oder weniger bededt mit braunen und rothgelben (roux) Atomen, die legtern find oft fo zahlreich, daß die Flügel davon einen roͤthlichen (rougeätre) Anftrih erhalten. Diefe haben einen febwärzlichen Mittelpuncet, die vordern bisweilen 1—2 andere Puncte mehr einwärts, wovon einer auf dem Vorder: rande [Hiermit find die Ueberrefte der erften Querlinie gemeint, welche fi) auf den Adern als Puncte zeigen]; außerdem find fie von mehrern buchtigen, braunen, bisweilen töthlichen (rou- geätres) Querlinien durchzogen, wovon eine, fichtbarere (une surtout plus visible) zwiſchen dem Mittelpunct und dem Hin— terrande ſteht. Die Branzen find von der Farbe der Flügel und einwärts mit einee Doppelreihe Eleiner [hwarzer Striche begrenzt. Unterfeite der Flügel, ähnlich der Dber- feite, von einer großen Zahl brauner Atome verdunfelt, mit 516 rothgelblichem Vorderrande. — Der Raum zwifchen den Fuͤh— lern ift weiß, die Fühler find nicht merklich gefrimmt. — Im Juny um Ajaccio.“ Dieſe Art kommt der Aridata allerdings nahe; die beſchrie— bene DVorderflügelgeftalt läßt fich fehr gut in ihr erfennen, und die kleinen fhwarzen Striche auf den Franzen zeigen nod) mehr auf Aridata hin, Allein Aridata, hat nur eine einzige Reihe, und wenn man auch annehmen wollte, daß Nambur unter der 2ten Neihe die Hinterrandlinie felbft gemeint babe; fo ift dagegen zu erinnern, daß die Randlinie bey Aridata fo blaf, fein und vollftändig ift, daß fie unmöglich als eine Neihe fhwarzer Punete und Striche (series duplex punetorum nig- rorum!) angefehen werden kann. Nöthliche Atome hat Ari- data auch gar nicht, und noch viel weniger hat fie je eine roͤthliche Beymiſchung, und ein margo posticus sinuatus geht ihr gleichfalls ab. 2. Dosithea attenuaria (tab. 2. fie. 19. ©. 37.) Alis elongatis griseo-rufis, puneto lineisque fuscis ob- liquis transversariis; posticis emarginatis. „So groß wie Filicaria [Filicata] aber mit ſchmaͤlern und viel längern Flügeln; Hinterflügel ausgerandet, hinterwärts wie abgeſtutzt. — Vorderflügel blafröthlichgrau (d’un gris roussä- tre päle), an der Spige etwas lichter, mit braunem Mittel: punct. Fünf buchtige Querlinien ziehen hindurch, wovon die dren außerften, breitften und fichtbarften fehr an einander ge— drängt find; an den Hinterrand aeftellt, erreichen fie nicht den Norderrand und halten vor der Spige bey einer lichtern Parthie plöglih an. ı Die 4te geht dur den Mittelpunct, und die Ste zweifchen Diefem und der Baſis. Dieſe Linien find fehräg, ob— gleih dem Hinterrande parallel, — Hinterflügel etwas brauner als die Vorderflügel, weil die Querlinien fich erweitern und zu= fammenfließen ; diefe find gegen den Innenrand und vorzüglich in der Flügelmitte am ſchaͤrfſten. Die Franzen find in der FSlügelfarbe durch braune Flecke unterbrochen. — Unterfeite etwas dunkler als die Dberfeite, mit, deren Zeichnung. Der Ruͤcken ift rotbgelblib (roussätre); der Hinterleib lang, mehr oder weniger braun fehattiert, das lekte Segment vötblichgelb (d’un jaune roussätre) unterwärts und fehr lang. Das Ueb: tige ift grau. Palpen kurz und Auferft fein; Nüffel ziemlich lang; Fühler wenig gekaͤmmt.“ Die Art ift nach Farbe, Fluͤ— gelgeftalt und Franzenzeichnung mit Aridata gar nicht zu ver= wechfeln. i 3. Acidalia elongaria pl.2. fig. 20. ©. 38. Alis cinereo - rufescentibus atomis nigris adspersis, strigis undatis transversis punetoque in medio nigro. „Von der Größe der Incanaria [Incanata], der fie etwas ähnelt; aber ihre Flügel find länger. — Diefe find weißlichgrau (d’un gris blanchätre), ein wenig rothgelblih, am Vorderrand und an der Baſis der vordern mehr rothgelb, mit ſchwaͤrzlichem Mittelpunct.. Die Vorderflügel werden zwifchen diefem und dem Hinterrande von 4, die Hinterflügel von 3 buchtigen, ziemlich fharfen, vothgelblichbraunen (d’un brun roussätre) Querlinien durchzogen; zwifchen dem Punct und der Bafis fiebt man noch 1—2; außerdem find die Flügel mit fehwarzen, gleichfam trupp= weiſe geſtreuten Atomen befüt. Franzen röthlichgelb ‘(roussä- tres) am Außenrande bräunlich, auswärts [einwärts 2] mit einer Reihe ſchwarzer, getrennter Puncte bezeichnet. Unten find die Flügel etwas bläffer mit einem fchmwärzlichen Puncte, drey Querlinien von derfelben Farbe und dem Anfchein 517 ! einer vierten, die in der Nichtung des Mittelpunctes verläuft. Der ganze Körper ift von der Farbe der Flügel. Der Naum zwifchen den Fühlern ift meiß, lestere find nicht erheblich ges kaͤmmt (sensiblement pectinees). Palpen fehr Eurz, glatt, chlindriſch, Ruͤſſel kurz. — Im Septbr. in der Umgegend von Ajaccio.“ Der rothgelbe Vorderrand der Vorderfluͤgel und die Franzen— zeichnung trennen dieſe Art ſogleich von Aridata. 4. Acidalia obsoletaria pl.2. fig. 21. ©. 39. Boisduval Index pag. 224. 1872. Alis einereo-rufis, strigis sinuatis transversariis obso- letis, puncto in medio nigro. „Von der Größe und Geftalt (taille) der Incanaria. Die Flügel haben ein graues Nothgelb, mehr Nothgelb am Worders rande, in der Mitte einen fehwarzen Punct. Vor [Hinter] dem Mittelpunct laufen 3—4 buchtige, etwas dunklere, fehr wenig mer£lihe Querlinien ; zwifchen dem ſchwarzen Punct und dem Körper noch 1—2, gleichfalls fehr wenig ſichtbare. Frans zen breit, etwas bläffer als die Flügel, einwärts mit einer Neihe ſehr getrennter, ſchwarzer Puncte, Unterfeite der Vorderflügel rothgelblihbraun, am Vorderrand mehr rothgelb, bezeichnet mit einem Punct und 3 braunen Duerlinien gegen den Hinterrand. Hinterfluͤgel rothgelblich mit einem ſchwarzen Punct und zwey bräunlichen Duerlinien. Ale 4 Flügel find mit einer -rothgelbbraunen Stiderey (li- sere) gefäumt, und die rothgelblichen Franzen haben einwärts eine Neibe Eleiner, [hmärzlicher, fehr getrennter Puncte. Der ganze Körper ift wie die Flügel gefärbt; der obere Theil des Kopfes ift lebhaft weiß, und die nicht merflich (sensiblement) gefämmten Fühler find rothgelblich. Palpen kurz, cylindriſch, glatt. Ruͤſſel kurz. — Im July um Aſjaccio.“ Auch dieſe Art kann wegen des rothgelben Vorderrandes und der Franzenzeichnung nicht Aridata ſeyn. Die Ungenauigkeit in der Beſchreibung der Zeichnungen dieſer 4 Spanner wird, wie ich befuͤrchte, dem Wiedererkennen der Arten weſentliche Hinterniſſe in den Weg legen. 197. (10.) Cireuitaria Lubn. Alis pallidis, fascia nebulosa media limboque latissi- mo strigam pallidam macularem continente lufeis, striga filiformi interjecta fusca, anteriorum area basali lutea fusco - terminata. Geom. eircuitaria Hübner fig. 499. fem. Emmiltis eireuitaria Hübner Cat. pag. 309. 2975. 1 Acidalia cireuitaria Doisduval Index pag. 223. 1856. Dosithea eireuitaria Duponchel ‚Catal. pag. 273. Diefes huͤbſche Spannerchen, das nah Herrich-Schaͤffers Anſicht (Panzers Fauna Heft 165. ©. 35.) mit Pusillaria eine eigne Gattung bildet, gehört zue Verwandtſchaft der Acid. osseata und macht fich leicht kenntlich, durch das dunkellehm— gelbe Wurzelfeld der Worderflügel, welches durch .eine dünne braune Linie auswärts fcharf abgegrenzt wird. Hübners Ab: bildung läßt die Art gut erfennen, Größe der Eleinern und Eleinften Eremplare der Ac. osseata, Vorderflügel fpiker mit etwas geraderem Vorderrande. Grunde farbe des Körpers und der Flügel ein fahles, blaffes Gelb; Untergeficht fehr wenig dunkler. Zafter Elein, dünn, nicht Über das Geficht hervorragend. Fühler weißlichgelb, beym Männchen fehe ſchwach geferbt und merklich gefranzt, beym Weibchen nur 518 ſehr ſchwach fägezähnig. Vorder: und Mittelbeine des Maͤnn— chens lang und dünn, die Hinterbeine fehr kurz. Schenkel fadenförmig, unten etwas haarig; Schiene länger, in der Mitte gefhwollen, an der Bafis am dünnften, an der Spige ohne Dornen; Fuß etwas über halb fo lang wie die Schiene, faden— förmig, ohne Krallen, das erfte Fußglied länger als die übrigen zufammen. Beym Meibchen ift der Hinterfuß länger, und die Schiene, welche dünner als der Schenkel und etwas gekrümmt ift, hat am Ende zwei) Eleine Dornen, Hinterleib beym Weib: den lang. Die Borderflügel haben ein dunkel lehmfarbenes MWurzelfeld, das durch eine braune, nad aufen convere Linie begrenzt wird und am Innenrande ſchmaͤler ift als am Vorderrande. Durch die Flügelmitte zieht eine Iehmgelbe Schattenbinde, die ein wenig - gekruͤmmt und einwärts dunkler als aufwärts iſt; von der fols genden fchwachwelligen, braunen Querlinie fteht fie nur duch eine inie der Grundfarbe getrennt ab, vom MWurzelfelde aber durch einen bindenförmigen, in der Mitte verengten Raum. Hinter der braunen Querlinie ift der ganze, gegen den Innen—⸗ rand verengte Naum bis zu dem Hinterrande Iehmgelb, und darinn zieht nahe am Hinterrande eine in ungleich große Flecken aufgelöfte Querliniez bey etwas verflogenen Eremplaren und beym Weibchen iit fie unaufgelöft und gegen den Innen— winfel und über der Mitte verdidt. Die Franzen werden von einer, beym Männchen ſehr dunkeln, bräunlichen Mittellinie durchzogen, Auf den helleren Hinterflügeln fehlt das MWurzelfeld; durch die Mitte geht ein ziemlich gerader, braunficher, bindenartiger Schatten. Ein Mittelpunct ‚fehlt hier wie auf den Vorderfluͤ— gen. Die braune Duerlinie ift fo deutlich wie auf den Vor: derflügeln, mehr gebogen ; das dahinter folgende Feld ift eben fo befchaffen, nur bläffer, desgleichen die Franzen. Auf der Unterfeite find die Vorderflügel grau überzogen, am Vorderrande heller, in dem Innenrandfelde weißlichgelb. Die Schattenbinde in der Mitte, die darauf folgende Querlinie und die helfe Querlinie vor dem Hinterrande find auf beiden Flüs geln Iebhafter und fichtbarer als auf der Dberfeite; die Franzen: linie ift faft eben fo deutlich. Das Weibchen hat fpisere WVorderflügel und ift auf der Un: terfeite ſchwaͤcher gezeichnet, al8 das Männchen. Von diefer Art habe ih nur 3 Männchen gefangen. "Das erfte, größte und fehr fhön erhaltene, bey Syracus am 3. Suny in der Gegend des Capucinerklofters auf einem fteinigen, ſehr dürten, faum mit einigen vertrodineten Gräfern bedeckten Brach— felde. Die beiden andern fieng ich füdlih von Nom in der Gampagna am 28. Aug. in der Gefellfchaft der Acid. pyg- maecaria, gleihfals in einer fehr trodnen Localität. (Das Meibhen ift aus dee Mesnerihen Sammlung). Bois: duval und Duponchel fennen als Flugzeit den Juny im füdlichen Srankreih. Daß eine doppelte Generation ftatt finde, möchte ich aus meinen wenigen Beobachtungen nicht folgern. 198. (11.) Fractilineata n. sp. Alis rubellis, puncto medio fusco, strigis obseurioribns, striga alarum posteriorum subemarginatarum media antice acutangula; capite superne rubello (mas). Zwey Männchen in der Größe einer mittlern Osseata mi fpigern Vorderflügeln; vorzüglich Eenntlib macht fie die braun liche Querlinie auf den Hinterflügeln hinter dem Mittelpunct welche vor dem Vorderrande einen ſehr ſchwachen, ausfpringen 519 . — ——— den, ſpitzen Winkel bildet, und dann unter einem fehr ftumpfen einfpringenden in den Rand übergeht, — Herrich-Schaͤffers Rutillaria hat zwar auch gewöhnlich hier einen ſcharfen Winkel, aber ev. ift nicht fpis, fondern fehe ftumpf, und außerdem if der Raum zwifchen den Fühlen ſchneeweiß. Letzteres giebt auch) den ficherften Unterfchied von den Namburfchen Acid. obso- letaria und elongaria. Won meinen zwey Erempfaren fieng ich das eine am 26. Juny oberhalb Catania bey Vieranni auf einer begraften Stelle zwifchen Lava; das zweyte am 30. Suny in der untern Wald⸗ region am Aetna. Grundfarbe ein ſchmutziges, ſehr verloſchenes Fahlroth. Ober⸗ geſicht gelbbraͤunlich. Taſter hell, ſehr kurz, duͤnn. Ruͤſſel von mittler Laͤnge. Fuͤhler mit fahlgelblichem Ruͤcken, einfach borftenförmig, ziemlich merklich gefranzt. Vorder- und Mittels beine von anfehnlicher Fänge, auf der Vorderfeite hellbräunlich. Hinterbeine fehr kurz weiflichgelb. Schenkel fadenförmig, Schiene ebenfo lang, dider, zufammengedrüdt, gegen die Spitze durch Schuppenhaare verdidt, ohne Enddornen; Fuß von 3 Schie⸗ nenlaͤnge, wie es ſcheint, zweygliedrig, ohne Krallen. Fluͤgel in der Grundfarbe ziemlich gleich, heller als der Koͤrper. Die Vorderfluͤgel find an der Baſis etwas verdunkelt; eine braͤun⸗— liche, dünne Querlinie zieht wellig mit dem Hinterrande parallel, kruͤmmt ſich obermwärtd gegen innen und endigt mit einem vers tofehenen, dunklen Fleckchen. Die Mittelpuncte find braun, ſehr deutlich, auf dem Vorderflügel größer. Ein Schattenftreif geht vom Innenrand der Hinterflügel diffeits des Mittelpunctes ziemlich gerade vorbey, auf den Vorderfluͤgel hinüber und auf den Mittelpunct zu, an welchem er verfchtwindet. Die folgende dünne, bräunliche Querlinie geht auf den Hinterflügeln wenig gebogen, aber fehr divergierend gegen den Schattenftreif, und macht am Vorderrande den oben befchriebenen fcharfen Winkel; auf den Vorderflügeln ift fie etwas bogig mit Verdunklungen auf den Adern, die bey einem Exemplar auswärts ftumpfe Zähnchen bilden. Der darauf folgende Schattenftreif ift breit, einmwärts auf den WVorderflügeln durch einen fchmalen, auf ben Hinterflügeln durch einen breiten, Linienförmigen Zwifchenraum der Grundfarbe von der Querlinie getrennt, und auswärts von einer fehärferen, hellen Wellenlinie begrenzt; dieſe hat auf den Vorderfluͤgeln in der Gegend des Innenwinkels und über der Mitte eine Verdickung, auf den Hinterflügeln in dev Mitte eine Biegung und vor der Spise faft eine gegen Außen gerichtete Ede. Zwiſchen ihe und dem Hinterrande ift der Grund ſtrei— fenartig verdunkelt. Der Hinterrand der Hinterflügel hat in der Gegend der Hülfsader eine merkliche Ausbuchtung. Die lichten Franzen haben nahe am NHinterrande eine Neihe von 7— 3 verlofehenen, braunen, ftrichartigen Puncten. Auf der Unterfeite ift die Grundfarbe durch Grau verbunfelt; die erfte Querlinie der Worderflügel fehlt; der Schattenftreif der Mitte ift auf den Vorderfluͤgeln vollftändiger und fo wie bie darauf Eommende Querlinie dunkler und breiter als auf ber Oberſeite; die zwey Schattenftreifen vor dem Hinterrande find aber fo wie die Franzenpuncte verlofchener. 199. (12.) Rufillaria Herr. - Schff. Herrih - Schäffer Syftem. Bearb. Geometr. tab. 14. fig. 84. 85. Alis rubellis, punctulo medio fusco, strigis obscuriori- bus, striga alarum posteriorum media antice obtusangula, eapillis inter antennas niveis. 520 Diefe Art unterfcheidet fih von der vorigen durch die fchon bey legterer angegebenen Merkmale, ferner durch den Mangel der Ausbuchtung an den Hinterflügeln, die Feinheit ber volls ſtaͤndigen Querlinie hinter dev Mitte, das fchwarzbraune Ober: geficht, die ftaubige Grundfarbe und die fürzer gefranzten Fühs ler des Maͤnnchens. — Die Unterfchiede von Rambur’s Acid. Elongaria und Obsoletaria mögen vielleicht beffer aus den Abbildungen beftimmt werden. Herrich-Schaͤffer's Art ift ohne Zweifel diefelbe, Die mir Fiſcher von Röslerftamm als Rufularia Tr. in lit. mit= theilte. Die Abbildung zeigt die Worderflügel nicht ſpitz und die dunfelfte Querlinie (jene nehmlich, welche auf den Hinter: flügeln die characteriftifche Ede hat) nicht fein genug und auf der Franzenwurzel gar nichts von fchwärzlichen Puncten und den Raum zwifchen den Fühlern wie den Ruͤcken gefärbt. Größe meiner 6 Exemplare wie die Eleinfte Acid. osseata; Tlügelgeftalt fpiger mit geraderem Vorderrande. Grundfarbe ein fehr blaffes, ftaubiges Hellroth. Kopf am Untergefiht tief gelbbraun, Hinterfopfring heller gelbbraun; ein breiter Raum zwifchen den Fühlern rein weiß, was fich am Fuͤhlerruͤcken etwas binaufzieht; Fühler gelblihweiß mit kaum zu unterfcheidenden Sliedern, beym Männchen fehr zart gefranzt. Taſter heil, fehr dünn und Elein. Vorder- und Mittelbeine ziemlich lang, auf der DVorderfeite fchwach gebräunt; Hinterbeine beym Männchen fehr Elein, weißlih. Schenkel fadenformig, Schiene dicker und länger, zufammengedrüdt, durch Hanrfchuppen gegen die Spike verdickt, wo fie darüber hinausftehen, Fuß von wenig mebr als 4 Schienenlänge, dornenförmig zugefpist, ohne Krallen. Beym Weibchen find die Hinterfchienen anfehnlich länger; die Schiene länger als der Schenkel, in der Mitte gefchwollen, ohne Haar: fhuppen, an der Spige mit zwey ziemlich gleichlangen, dünnen Stacheln; Fuß faft fo lang wie die Schiene, mit zwey deut— lihen Krallen; erſtes Glied faft fo lang wie die andern 4 zu— fammengenommen. Vorderflügel an der Baſis ein wenig dunkler; dem feinen, braunen Mittelpünctchen näber als der Bafis geht eine dünne, fehe verloichene, wellige Querlinie. Hinter dem Mittelpunct gebt ein breiterer, mehr neblichter Querftreif in einigen ſchwachen Biegungen, ber fih am Vorderrande einwärts biegt und ver— lifcht; bisweilen it er Faum zu bemerken. Die folgende Quer: linie ift die feinfte und dunfelfte; fie macht auf den Adern fehr fhwahe Eden, ift etwas bogig und geht vor dem Vorderrande unter einem ftumpfen Winfel einwärts, Hierauf kommen zwey fhattige, mit einander parallele Querftreifen; ihr Zwiſchenraum ift eine in Flecke zerfchnittene, nicht feharf gerandete Linie, die den Vorderrand nicht erreicht. Die Nandlinie -ift ganz verlo= ſchen, und die hellen Franzen haben an ihrer Baſis eine durch die Loupe gut erkennbare Neihe braunfchwarzer Pünctchen. Auf den Hinterflügeln fehlt die erfte Querlinie; der Schat— tenftreif vor- dem fehr deutlichen Mittelpünctchen ift etwas bogig und meift deutlicher ald der entfprechende auf den Vorderflügeln ; einem Männchen fehlt er. Weiter vom Mittelpunct entfernt fommt die feine Querlinie, die etwas wellig geht, vor ihrer Hälfte einen ftärkern Bogen auswärts macht und vor dem Vor— derrande einen ausfpringenden, ſehr ftumpfen Winkel bildet, binter welchem fie in ziemlich gerader Nichtung den Vorderrand erreicht. Die beiden darauf folgenden Schattenftreifen find etwas breiter- als auf den Vorderflügeln und folgen den Kruͤm— mungen der durch einen fehmalen Zwifchenraum getrennten, cha= racteriftifchen Querlinie. Franzen wie bey den Vorderflügeln, 521 Auf der Unterfeite find die Vorberflügel grau überzogen, am Vorderrande gelblich, die Hinterflügel ganz heil; auf den legtern ift das Mittelpünctchen deutlich, auf den erftern nicht. Die 2 Querlinien binter ihm find fehr ſchwach fichtbar; bey einem Weibchen ift aber auf den Hinterflügeln auch der Schattenftreif davor deutlich und ſcharf. Die 2 Randftreifen find kaum be— mer£bar. Die NRandlinie ift kaum als eine Reihe Eleiner, dunk— lee Striche zu erkennen; viel undeutlicher und faft nur bey ganz unverfehtten Exemplaren bemerfbar find die Sranzenpuncte- Sch fing 2 Männchen, 1 Weibchen am 25. und 26. July auf dem Gaftellaccio bey Meffina im duͤrren Grafe. 200. (13.) Pinguedinata n. sp. Alis nitidulis, albidis, obsolete griseo -strigosis, costa ipsa flavida, ‚punetulo medio serieque punctulorum eiliari fuscis; epistomio brunneo-fusco, vertice niveo; tibiis posti- eis maris penicillatis, feminae bicalcaratis. Don diefem fehr zarten Spannerchen habe ich nur ein fchö: nes Pärchen gefangen: das Männchen am 25. Suly auf dem Gaftellaccio bey Meffina an gleicher Stelle mit Rufillaria, das Meibhen am 24. Aug. bey Gifterne zugleich mit Aridata. Am beten ſchien Pinguedinata bey Str minata zu ftehen; allein diefe hat an der Hinterſchiene im männlichen Gefchlecht einen Pinfel. Mit Ausnahme der Größe fheint fie auch zu Sylvestrata und Remutata zu paffen; diefe haben den Pinfel, aber im weiblichen Gefhleht an der Hinterfchiene 4 Stacheln. Größe der Acid. Osseata, Flügelgeftalt diefelbe, nur die Hinterflügel etwas breiter und fürzer. Grundfarbe weißlich, faft wie bey Exanthemaria, mit etwas ſchwaͤcherem Glanz als Candidata. Dbergefiht dunfelbraun, oben ſchwarz; Raum zwifchen den Fuͤhlern fchneeweiß, Nackenring bräunlichgelb, welche Sarbe nur bläffer, auch die Vorderfeite der Randrippe der Vor— derflügel hat. Taſter bräunlichgelb, dünn, kurz, ſpitz, ein wenig hervorſtehend. Fuͤhler an der Bafis weiß, höher hinauf weiß: fih, einwärts durch Beſchuppung gezähnt in beiden Gefchleche tern; wodurch fie beh oberflächlicher Betrahtung dunkler gerin= gelt ausfehen; beym Männchen find fie deutlich gefranzt; beym Meibchen microfcopifch pubescirend. Beine ſchmutzig gelblid), die 4 vordern ziemlich lang und auf der Vorderſeite gebräunt. Hinterbeine beym Maͤnnchen fehr klein, weißtih. Schenkel fadenförmig; Schiene länger, zufammengedrüdt, allmählich er weitere, auf der Innenfeite an der Bafig mit einem fehr blaß— gelben, der Länge nach liegenden Haarpinfel von der Länge der Schiene; Fuß fadenformig, von 1 Schienenlänge, ohne Krallen, wie es fcheint zweygliedrig. Beym Weibchen find die Hinter: beine anfehnlich länger ; die etwas gefchmwollene Schiene mit zwey Endftaheln; der Fuß 5gliedrig mit Krallen. Die Vorderflügel haben 5 ſtaubgraue, wellige Querlinien; die erfte vor dem deutlichen Mittelpünctchen ift verlofchen und hört vor dem WVorderrande auf. Die zweyte ift deutlicher und ſchwach bogig. Die dritte ift die feinfte und ſchwach wellig, gegen den Vorderrand etwas einwaͤrts gerichtet. Die vierte ift breit und verlofchen, von der Iten mie von der Sten durch einen ftreifenförmigen Zwiſchenraum der Grundfarbe getrennt, Die fünfte geht unmittelbar vor. dem Hinterrande ber. Die weiß⸗ lihen Franzen haben an) der Baſis eine Reihe fehr feiner, braus ner Pünctchen. Auf dem Hinterflirgeln fehlt die erſte Querliniez die vor dem Mittelpünctchen macht in ihrer Hälfte eine ſehr ſchwache Ede; die dritte steht weiter vom Mittelpunct ab als die zweyte, iſt Iſis 1847. Heft 7. 522 weniger deutlich al3 die entfprechende der Worderflügel und macht in der Mitte und vor dem Vorderrande eine fehr ſchwache Ede. Die 2 folgenden Schattenftreifen find durch eine breitere wellige Linie der Grundfarbe getrennt, und die fünfte fteht ein wenig weiter ab vom Hinterrande als auf den Vorderflügeln. Die Franzenpuͤnctchen wie dort. Hinterrand fanft gerundet chne Ecke oder Ausbuchtung. Auf der Unterfeite haben die Worderflügel einen gelblichen Torderrand mit dunfelgrauem Wifh von der Baſis aus; die Mitte ift durch Grau ein menig verfinftert. Die Querlinien hinter dem Mittelpunct fcheinen matt dur, am ſchwaͤchſten auf den meißlichen Hinterflügeln. Der Hinterrand ift durch eine blaſſe, bräunliche, in den Adern unterbrochne Linie bezeichnet, movon auf der Oberfeite nichts bemerkt wird. Auf den Fran— zen laffen ſich kaum Spuren der Punctreihe entdeden. Die Mittelpuncte alle find großer und deutlicher als auf der Oberſeite. Fortfeßung folgt.) Ueber die Knochen von Felis, Hyaena et Canis aus den Diluvialgebilden des Severfenberges bey Duedlinburg. Felis. Meberrefte von Thieren aus dem Kaßengefchlechte find in den Knochenablagerungen des Sevedenberges im Verhaltniß zu denen anderer Raubthiere fehr felten und erft neuerdings babe ich mid) von dem Vorkommen derſelben völlig Überzeugt.. Einen früher entdeckten Mittelhandknochen konnte ich nicht mit Zuverlaͤſſig— £eit beftimmen und ließ ihn daher als zweifelhaft bey ber Hyäne ftehen *). Der verftorbene Inſpector Krüger befaß in feiner Sammlımg den oberen Theil eines Femur, den ich freylich nicht gefehen habe, um die Nichtigkeit dev Beſtimmung zu beuttheilen. Die legten Ausgrabungen haben nun zwar unzweife! hafte Reſte aus diefer Gattung geliefert, allein e8 bleibt mir immer noch ſehr merfiwürdig, daß bey der großen Anzahl von Hpänens und Wolfsknochen nicht zahlteichere Fragmente von Felis fich ge: funden haben, während doch bey Egeln, wo die Knochenab— fagerung der unftigen ganz analog ift, zahlreichere und beſſer erhaltene Ueberrefte gefunden werden. Die vorliegenden Ertremitätenfnochen gehören nur der ein= zigen Art F. spelaea. Waͤhrend die bisher gefundenen und an verfchiedenen Orten befchriebenen Zähne und Schädel als mit dem lebenden Löwen ähnlich bezeichnet werden, finde ich die Ertremitätenfnochen dem Tiger viel näher ftehend. Auh im Schädel maht Owen auf den wichtigen Unterfchied zwifchen Löwe und Tiger in der ver- hältnigmaßigen Länge der Nafenbeine und Oberkiefer aufmerkfam und eine Prüfung dieſes Characters bey der foflilen Art würde erft die Verwandtfchaft derfelben mit einer der lebenden zuver= laͤſſig herausftellen. Die mir befannten Abbildungen, geftatten letder diefe Unterfuhung nicht, ebenfv liegen noch gar feine brauchbaren Befchreibungen anderer Sfelettheile vor, welche ich zur Vergleihung mit den meinigen benußgen £önnte. Es ift daher ſehr wuͤnſchenswerth, daß die Beſitzer foffiler Weberrefte * Vergl. Iſis 1845. 199, 382 523 von Felis spelaea diefelben einer abermaligen Vergleihung mit den Sfeleten von Loͤwe und Ziger unterwerfen, damit das natürliche Verhaͤltniß diefer drey Arten erkannt werde. Oberarm. Wiewohl das vorliegende Fragment ziemlich unvollftändig ift, fo zeigt es dennoch die generellen Charactere ganz deutlich und ed würde nur die Wahl der Art für daſſelbe übrig bleiben. Indeß auch dieſe ift nicht fchmierig, da ung die Größe fogleih auf das Skelet des Löwen und Tigers ver— weiſt. Tiger, von dem ich das maͤnnliche Skelet vor mir habe, hat einen ſchlanken aber kraͤftigen Oberarm. Die Leiſte an der aͤußern Seite, welche dem Anconaeus externus zur Anheftung dient, beginnt im untern Drittel des Knochens deutlicher her— vorzutreten, iſt ziemlich ſcharf, und ein Wenig nach vorn ſich wendend erweitert ſie ſich zur breiten Anheftungsflaͤche fuͤr den Dreher des Vorderarmes, welche hier rhombiſch, etwas vertieft und mit ſcharfen Raͤndern umgeben iſt. Der knoͤcherne Bogen an der Innenſeite, durch welchen der Nervus medianus und die Artéria brachialis vor ihrer Theilung laͤuft, bildet einen von hinten und oben nach vorn und unten mit ſehr geringer Neigung gerichteten Canal und iſt breit und duͤnn. Der Canal ſelbſt hat einen ziemlich lang-ovalen Durchſchnitt. Die drey— eckige Grube fuͤr das Olecranon faͤllt von oben und von den Seiten ſogleich ſtark ein und in eben dem Grade ploͤtzlich ſenkt ſich der untre Theil dieſer Grube fuͤr den Gelenktheil des Cu— bitus ein. Bey dem foſſilen Fragmente tritt die Leiſte ſchon etwas fruͤ— her hervor, hebt ſich hoͤher und gewährt dadurch dem Brachia- lis internus eine groͤßere Ausdehnung auf der hintern Flaͤche, in deren Mitte ſich eine ſanfte unregelmaͤßig begrenzte, gewiß bedeutungsloſe Einſenkung findet, waͤhrend ſie beym Tiger ganz glatt und etwas conver iſt. Die Erweiterung der Leiſte für den Supinator brevis beginnt früher, zeigt nur vorn einen er— habenen fcharfen Rand, neben welhem fie am tiefiten iſt, und rundet ſich hinten gleihhmaßig ab. Sie’ ift übrigens nicht ges ſtreckt rhomboidal, fondern ihre ftumpfen Winkel find gebogen, verwifcht. Die Grube für das Dlecranon fällt an der Innen— feite bey Weitem nicht fo fteil ein, ift weniger tief und im uns tern Theile vertieft fie fih auch nur allmaͤhlich und ſchwach. Das Gefäßloch an der Innenſeite iſt relativ Eürzer, breiter oval, der fnöcherne Bogen ſchwaͤcher und hinten fcharf. Die Fläche vorn unter dem Ganale ift breiter. Vergleichen wir mit beiden den Oberarm des Löwen, fo un: terfcheidet fich derfelbe ſogleich durch feine Kürze und geringere Stärke. Ben ihm erhebt fich die aͤußere Keifte fpäter aber da= für ploͤtzlich ftärker, fo daß das Mittelftüd des Oberarms ab: gerundet erfcheint, während doch ben dem foffilen und dem des Tigers eine ſchwache aber deutlich fichtbare Kante noch Über die Mitte hinaus läuft. Die ermeiterte Anheftungsfläche ift läng= lich ſchmal, Eurz, eigentlich eine Vertiefung mit fcharfen Raͤn— dern. Die Grube für den Ellenbogenfortfag füllt überall fanft ein, ebenfo ihr untrer Theil. Die Fläche über dieſer Grube ift ſchmal und gleihmäfig fanft eingefenft. Der innenfeitige Ganal gleicht im Durchſchnitt dem des Foſſils, aber fein knoͤ— cherner Bogen ift dider, an der Außenfläche ſtark conver und am bintern und vordern Mande abgerundet. Im Scheitel der Diecranonsgrube liegt ein einziges Ernaͤhrungsloch, bey dem nm und dem bes Tigers zaͤhlt man deren drey in der Mitte, Andere Theile, die vielleicht genügendere Charactere gewähren 524 Eönnten, find an dem Koffil nicht erhalten und mit Ueberein— ffimmung der folgenden Fragmente glauben wir eine größere Aehnlichkeit des Foffiles mit dem Tiger als mit dem Loͤwen erkannt zu haben und fügen nur noch folgende Größenverhält- niffe an: Löwe Tiger Männt. Weibl. Foffiler. Größte Ränge des Oberarm: 0,380 0,261 0,2755 — Höhe der Dlecranongrube 0,033 0,025 0,030 0,036 Mitt. Breite d. Anheftungsfläche 0,015 0,010 0,006 0,010 Länge der außern Leifte 0,090 0,070 0,078 0,102 Höhe des innern Ganales 0,020 0,017 0,016 0,018 Breite deffelben 0,007 0,009 0,017 0,018 Breite des Enöchernen Bogens.0,014 0,009 0,010 0,013. Metacarpus. Wir befisen ein Eremplar vom Mittelfin- ger der linken Hand, von welchem ſich das entfprechende des Löwen durch geringere Größe, durch einen kuͤrzern und relativ breiten Körper unterfcheidet. Es übertrifft aber auch den des Tigers noch an Größe, bey welchem zugleich der feitliche Fort— faß am obern Gelenf£opfe gemölbter und breiter ift. Der Kör- per bes foffilen hat eine obere flache, nur wenig convere Fläche, während er beym Ziger abgerundet ift. Die Grube des Kapfel- bandes am untern Gelenkkopfe ift bey dem foffilen am meiteften und tiefften, der Gelenkkopf felbft aber nur wenig gewölbt und fehe breit mit ſtark hervortretender Mittelleifte. Dimenfionen: Löwe Tiger Maͤnnl. Weibl. Foffil 0,105 0,090 0,098 0,112 Breite am oberen Gelenffopfe 0,019 0,023 0,018 0,023 Breite über dem unt. Gelenff. 0,023 0,022 0,019 0,028. Phalanx und zwar die erfte vom Zeigefinger der linfen Hand. Sie übertrifft die des Tigers nur wenig an Länge, defto mehr aber an Stärke. Außerdem verdünnt fich dieſelbe beym Tiger fchneller, hat eine tiefere Gelenfgrube für den Mes tacarpus. ie erreicht beym männlichen Löwen an Länge 0,034, beym weiblihen 0,037, beym Ziger 0,040 und. Foffil 0,042. Metatarfus der zwenten längften Zehe vom rechten Hin: terfuße. Während der Körper des Mittelhandfnochens breit ges drüdt war, ift diefer mehr abgerundet ald beym Tiger Die obere Gelenffläche hat einen deutlich vorragenden Nand und die Kapfelbandgrube vor dem Capitulum ift wiederum fehr breit und tief. Der untere Theil des Knochens ift überhaupt fehr ſtark und die Mittelleifte am Gelenkkopfe höher als beym Ziger und Löwen. Die Größe weidht von dem bey Cuvier abgebils deten Eremplare ab. Länge Tiger. Löwe männl. weibl. Länge 0,122 Breite am obern Gelenk 0,023 0,025 0,019 0,030 „ am untern Gelent 0,022 0,024 0,020 0,029 Die Shwanzmirbel des Tigers find etwas fchlanfer als die des Löwen, daher der vorliegende foffile Wirbel, welcher fürzer und plumper ift, auch dem dreyzehnten bey Felis Leo mehr gleicht ald dem des Zigers, wo er 0,050, bey Leo fem. 0,042, bey Leo mas 0,043, im Foffil 0,042 mißt. 2. Hyaena Storr. Von der Hyäne fanden fich fo zahlreiche Ueberrefte, daß ſchon früher diefelben monographifch bearbeitet werden Eonnten. Auf foffiler 0,098 0,115 0,131 525 der ganzen Sübfeite der Steinbrüche entlang, wo die Knochen— lager big jest unterfucht wurden, fanden fih Hyaͤnenknochen in größerer oder geringerer Zahl und von Individuen verfchiedenen Alters. Wiewohl nun Hyänenrefte ſchon vielfach befchrieben und felbft die unferes Knochenlagers einer fpecielferen Unterſuchung unterworfen worden find; fo glaube ich dennoch nicht Ueberflüffiz ges zu thun, wenn ich hier abermals eine forgfältige Unter: fuhung von zahlreichen SHpänenreften befannt mache, um fo weniger, da die vollftändigfte Monographie, welche uns Blain— ville in feiner Dfteographie über die Hyaͤne geliefert hat, nicht fo bedeutendes: Material enthält, als mir zu Gebote fteht. Hyaena spelaea Goldf. Die neuerdings entdedten Schädel =, Kieferfragmente und Zähne bieten. feine befonders bemerfenswerthen Eigenthuͤmlich— Eeiten dar und ich gehe daher fogleich zu den einzelnen Scelet— theilen Über. a. Wirbelfäule 1) Atlas. Den erften Halswirbel der Carnivoren erkennt man fogleih an den flügelförmig erweiterten Querfortfägen, welche den Eräftigen Eopfbewegenden Muskeln eine fichere An: beftungsfläche darbieten, und durch die Zahl und Lage der ihn durchbohrenden Ganäle. Durdy die Anordnung diefer Canaͤle allein kann man die Gattungen der Raubthiere felbft mieder unterfcheiden. Es find deren vier auf jeder Seite des Ruͤcken— marfscanals vorhanden, von denen der eine dem Flügel am Grunde neben den Gelenkflaͤchen für den Epiftropheus durch— bohrt und der art. carotis cerebralis zum Durchgange dient. Diefer mündet in der Mitte der untern Flügelfläche in der Grube, in welcher zugleih der Canal des erften Halsnerven— paares ausgeht. So liegen beide Ganäle beh der Hyäne. Beym Wolf dringt der Canal für die Garotis auf der obern Flügel flähe durch und muͤndet fchräg nach vorn laufend in der Mitte der unteren Flügelgrube, ift alfo fürzer und oval im Durch— fchnitte, während er ben der Hyäne einen freisrunden Durch= fehnitt hat. Felis und Ursus weichen in Lage und Form diefes Ganales von Hyaena nicht ab. Im vordern Theile aber haben Canis und Felis nur einen den Bogen durchbohrenden und im Marfcanale neben der vorderen Gelenfflähe ausgehen— den Canal und ift zwar derfelbe ben Canis abgerundet drenfeitig, bey Felis länglihoval im Durchſchnitt. Bey der Hyaͤne ift biefer Canal fehr weit und außerdem noch wie auch bey Ursus 526 ein den Flügelgrund durchbohrendes rundes Koch, welches bey Ursus E£lein, dem vorderen Flügelrande näher gerüdt, zuweilen nur als ein tiefer Ausfchnitt im Flügelrande (fo bey U. ame- ricanus, mo er fich aber von dem entfprechenden Ausfchnitte bey Felis und Canis durch feine bedeutende Tiefe unterfcheis det). Am Ausgange des Ganales der MWirbelarterie finde ich nun ben Hyaena erocuta noch eine £leine in den Marfcanal mündende Perforation, welche der H. striata, Ursus, Felis, Canis fehlt und bey der gefleckten Hyaͤne felbft auf der linfen Seite weit enger als auf der rechten ift. Hyaena erocuta und H. striata unterfcheiden ſich nur dar— inn von einander, daß die Grube auf der obern Fläche, in wel: cher die beiden vordern Ganäle gemeinfchaftlic münden, bey er: fierer einen größern Umfang hat und auch der in den Mark: canal mündende Gang auffallend weiter if. Der Ausfchnitt am vordern Rande des Bogens zwifhen den Hinterhauptsges len£flähen bildet bey der geftreiften Hyaͤne einen einfachen regel: mäßigen Bogen, ben der gefledten aber ift er geradlinig, winklig. Der gegenüberftehende Ausfchnitt am vordern Rande des Mir: bel&örperg erfcheint bey H. striata eng und tief, bey H. cro- cuta weit und flah. Auf der Unterfeite des Körpers erhebt fih bey Iegtrer Art eine deutlihe am SHinterrande fogar noch vorfpringende Mittelleifte, welche der Sehne des langen Beuge- muskels des Halfes zur Anheftung dient. Ben der geftreiften Hyaͤne dagegen ift diefe Leifte nur ſchwach entwidelt. Endlich ift bey diefer der Körper und Bogen im Verhältnig zum Flügel weit größer als bey H. crocuta. Die foffilen Cremplare find vor Allem etwas ftärfer und Eräftiger als bey den lebenden Hyaͤnen und gleichen in der Bil- dung der obern Flügelgrube der geflediten Hyäne. Der Aus- ſchnitt im vordern DBogenrande wird durch die flärfere An— fhmwellung über demfelben zwar etwas abgerundet, indeß ftellt er doch nie einen deutlichen Bogen, wie bey H. striata dar. Die Flügelränder find überall zerbrochen, feheinen aber dennoch die der H. erocuta an Ausdehnung übertroffen zu haben. Auch der vordere Ausfhnitt im MWirbelkörper gleicht durch feine Tiefe und Enge dem der geftreiften mehr als der gefledten Hyaͤne, der er aber im Umriß gleich bleibt. Die untre Mittelleifte ift deutlich entwidelt und ihrer ganzen Länge nach höher als bey den lebenden Arten. Der vordere Flügelausfchnitt gleicht durch feine Ziefe dem der H. crocuta. An dem einen foffilen Exem— plare ift der rechte Flügel verfrüppelt und vermehrt dadurch die Zahl der befannten Eranfhaften foffilen Knochen. Dimenfionen: Durchmeffer am Rande der vorderen Gelenkflaͤchen 0,054 Senkrechter Durchmeffer des Markcanales Durchmeſſer zwifchen den hintern Gelenfflächen Länge des Körpers in der Mitte Länge des Bogens in der Mitte Durchmeffer der Flügelbafis 2. Epiftropheus. Auch diefer Wirbel hat in die Augen “fallende generelle und fpecifiiche Eigenthümlichkeiten. Ben den Felinen läuft der Rüden des Dornfortfages, der bey allen Raub» thieren enorm entwidelt ift, in eine Spige aus, welche den dritten Halswirbel überragt. Vor diefer Spige ift der übrigens fcharfe Rüden abgeplattet und in eine rhomboidafe Flaͤche er: meitert. Bey den Ganinen reiht der Dorn nach vorn verhält: nifmäßig am weiteften über den Bogen des Atlas weg und H. crocuta.H. striata H. spelaea 0,045 0,057—0,055 0,0238 .0,020 0,032—0,032 0,046 0,042 0,050—0,050 0,019 60017 0,023—0,020 0,032 0,028 _ 0,038—0,035 0,035 0,038 0,043—0,042 am bintern Ende verdidt er fich etwas und endet in eine ab— f&hüffige drepfeitige Fläche. Bey Ursus hebt ſich dieſe drey— feitige Fläche nach hinten und oben, fo daß fie bogenförmig den Mirbelkörper uͤberdeckt. Ben den Hyaͤnen ift die hintere Ede des Dornes in zwey Knoten getheilt, welche bey ber gefledten ſtärker find als bey der geftreiften. Bey letzterer ift überdieß der Dorn im vordern Theile höher. "Die foffilen Eremplare, deren zwey vorliegen, zeigen bie 927 unverfennbaren Charactere dev H. crocuta, ohne dieſer gleich zu kommen. Ihre vorvern Gelenfflächen find etwas gewölbter und der Zahnfortfag dazwifchen relativ fürzer, noch kürzer aber iſt der perforiete Querfortiaß, dagegen der Dorn ganz enorm entwidelt. An dem einen jugendlichen Exemplare iſt die hintere obere Ede des Dornes wulſtig angefhwollen und der ganze hintere Theil nach rechts und links. auffallend ſtark entwickelt, fo daß man geneigt feyn Eönnte eine krankhafte Bildung zu verz muthen ; die regelmäßige Form des Dornfortfages geftattet indeß diefe Annahme nicht. Der höchfte Punct des Dornes liegt nicht wie bey der gefleckten Hpäne in der Mitte, fondern am Außer: ften Ende. Dimenfionen: H. crocuta H. spelaea Körperlänge 0,050 0,050 Körperbreite 0,023 0,028 Range des Zahnfortſatzes 0,021 0,016 Ducrchmeffer zwifchen den hintern Gelenffl. 0,043 0,048 Höhe des Dornes Über denfelben 0,027 0,029 Breite der hinten Dornfläche oben 0,019 0,032 unten 0,015 0,027 3. Der dritte Halswirbel, Beh Ursus, Felis und Canis bat derfelbe Eeinen hervorragenden Dorn wie bey den Hpänen, fondern nur eine fiharfe Mittelleiite in der Länge des Bogens, weil be) ihnen der Dorn des Epiftropheus den Bogen des dritten Halswirbeld noch überragt. Von den folgenden Wirbeln unterfcheidet er fh. dadurch, daß fein Querfortfaß am Ende nicht getheilt ift, fondern anftatt des untern Endfortfaßes nur einen mehr weniger hervortretenden Rand befist. Der Quer— fortfaß ſelbſt ift jedoch an feinem Grunde, wo ſich die Gefaͤß— perforation. befindet, breiter als bey den folgenden Wirbeln mit Ausnahme des fechften, an dem die Größe des Querfortſatzes alte übrigen Theile des Wirbels Überwiegt und zumal nad bins ten und unten kraͤftig entwidelt ifl. Bey der lebenden geftreifz ten Hyäne ift der untere Fortfas am Ende des processus transversus merklich ftärfer als bey H. erocuta und der hin— tere Rand des Bogens weit tiefer ausgefchnitten, etwa fo tief als am vierten Wirbel der gefledten. Die foffilen Eremplare zeichnen fich fogleich durch die Fräftige Entwidlung ihrer Dornen. aus und. für die dritte Stelle-im Halfe der gefleckten Hpäne fpricht die Entwidlung ihrer Quer fortfäße. Der Ausfchnitt am Hinterrande des Bogens aber tritt bis an den Grund des Dornes heran, daher diefer einen viel ſteileren Hinterrand hat als bey den lebenden Arten, Außer— dem ift der Ausfchnitt auffallend breit, ungeführ fo als am fünften der lebenden Hyaͤne. Während bey H. crocuta ferner die Vertiefungen an der untern Korperfläche zu beiden Seiten des Mittelkieles, in denen die Ernährungslöcher liegen, tiefer als ben den foffilen Gremplaren find, fenfen fich bey diefer die Gru— ben zu beiden Seiten des Dornes, in denen die Ernährungs- candle für den Bogen und die Gelenkfortfäge liegen, tiefer ein und haben überhaupt einen größeren Umfang, Endlich darf die überwiegende Größe der foffilen Wirbel noch als eigenthuͤmlich bezeichnet meiden. 4. Der vierte Halswirbel. Der Querfortfaß bey Felis bat diefelbe Bildung als am dritten Wirbel der geftreiften Hyaͤne, denn ev ift ſehr breit und hat am Ende einen nad) unten vorftehenden Kängsrand. Ben Canis theilt fich der pro- cessus transversus nicht, iſt ſchmaͤler und verlängert ſich am 528 Ende in einen Fortfag nach hinten und einen ähnlichen nad) vorn, Die Gattung Ursus unterfcheidet fich von Felis durch einen auffallend fchwächeren Bogen und Dorn. Bey ben Hyaͤ— nen ift hier der Querfortfag am Ende wirklich getheilt und zwar in einen bintern oberen fchmäleren und einen unteren Fortjab, welch' letztrer faſt ebenfo breit als der processus felbft iſt. Bey der geftreiften Hyäne ift nun der obere hintere Fortfaß breiter und vünner als bey der gefleciten, welche ihn ſchmal und did hat. Uebrigens ift noch der Dorn bey jener niedrig und breit, bey diefer ſpitz und lang. Die Form des processus transversus weiſt die vorliegenden foffiten Exemplare fogleich, in die Gattung Hyaena und zwar ift der obre hintre Fortfaß deffelben die und breit, worinn ihre fpecififcher Unterfchied von den lebenden Arten liegt. An dem einen Eremplare find die Ernährungslöcher auf der obern Bo— genfläche fehr groß und liegen nicht in der mittleren großen Einſenkung, fondern noch an den Gelenfflächen für den dritten Halswirbel. ' 5. Der fünfte Halswirbel. Der fürzere, vorn un) hinten tief ausgefchnittene Bogen mit dem fchmalen Dornfort: faße characterifiert denfelben ganz gut. Bey den Katzen ift der Vorderrand des Bogens wie an den übrigen Wirbeln gerade, der Hinterrand verhältnißmäfig wenig ausgefchnitten und der Querfortfag auffallend ſtark entwidelt: denn außer dem obern bintern Fortfage befist er noch eine nach unten ausgebreitete große dreyeckige Knochenplatte.e Bey Canis ſtimmt er mehr mit dem vorigen Wirbel überein, aber fein Dornfortfag ift ſchmal und fteht in der vordern Hälfte des Bogens, wahrend er benm vierten breiter war und in der Mitte ftand. Bey Ur- sus zeichnet er ſich durch feine große Kürze aus. Bey der ges fledten Hpäne ift der Querfortfaß fchwächer entwidelt als am vierten Wirbel, der Dorn und Bogen fehr ſchwach, bey der ge= ftreiften ift dagegen der Querfortſatz ſtaͤrker entwickelt als am vierten, beynah fo auffallend alg bey Felis, von der er ſich durch die geringere Entwidlung feines Dornes und Bogens un- terfcheidet. Das foffile Exemplar gleiht in der Bildung des processus trausversus der H. erocuta, unterfcheidet fich aber von: beiden lebenden Arten durch einen ftärferen Bogen, auf deſſen Ober: fläche zu jeder Seite der breite, ſtarke Dorn [liegt. Der Bogen gleicht alfo Felis und Canis, mit denen jedoch der tiefe Ausſchnitt am NHinterrande und die Form des Querfort— fortfages gar Feine Verwechslung zuläßt. 6. Der fiebente Halswirbel hat überall einen einfachen Querfortfas, während der fechfte einen dreyfach getheilten fehr Eräftigen befißt, einen hohen ſchmalen Dorn und einen fürzern Körper als alle Übrigen. Ben Felis ift der Dornfortfaß am (ängften und dünnften, und die beiden Gelenfflächen für den erften Nüdenwirbel tragen am obern Nande noch einen £leinen Zapfen. Bey Canis ift der Dorn flürker, der Bogen breiter, der Hinterrand deffelben nicht ausgefchnitten, wodurch er fich fogleih von den übrigen unterfiheidet. Bey den Bären ift der Bogen fehr ſchmal, dagegen der Körper ſehr ftark und der Querfortfag auffallend lang. - Bey den Hhaͤnen ift der Dorn zwar ſchmal, aber ſtark und lang und endet bey der: geftreiften Urt ſpitz, bey der gefledten in. zwen Aeſte getheilt. Außerdem: iſt bey jener der Duerfortfag breit und ftark, bey dieſer ſchmal und dünn. ; Menn auch der Dorn des foffilen Exemplares verletzt ift,-fo 529 ‚Eann man aus der Breite und Stärke deffelben dennoch erfehen, daß er einer Hyaͤnenart angehört und zwar mit dem ber ges’ 530 fledten am meiften übereinftimmt. Auch der’ verhältnißmäßig fhmale Querfortfag erlaubt feine andere Deutung. Dimenfionen. F. Leopardus C. lupus U. americ. H. striata H. crocut. H. spelaea -Querdurchmeffer d. Bogens am Hinterr, gemefjen beym III 0,047 0,040 0,042 0,053 0,059 0,062 IV 0,049, 0,041 0,043 0,050 0,059 0,068-0,066 V 0,050 0,042 0,043 0,052 0,059 0,070 vu 0,044 0,034 0,039 0,048 0,054 0,058 Länge des Bogens in der Mitte des TIL 0,022 0,030 0,016 0,023 0,026 0,031-0,028 IV 0,021 0,026 0,015 0,017 0,020 0,034-0,035 V 0,018 0,020 0,011 0,012 0,014 0,024 VII 0,014 0,015 0,012 0,012 0,013 0,021 - Länge des Körpers des 11 0,027 0,030 0,023 0,032 0,030 0,034 IV 0,026 0,030 0,021 0,030 0,026 0,032-0,034 V 0,026 0,024 0,019 0,032 0,030 0,035 VII 0,024 0,022 0,020 0,025 0,021 0,028 Die Rüdenwirbel der hier im Vergleich ftehenden Raubthiere find im "Allgemeinen ziemlich übereinftimmend conſtruirt und nur eine genauere Unterfuchung lehrt die entfcheidenden Cha: tactere fennen. Die Hyänenwirbel zeichnen die hohen, mit einer befonderen Anfchmwellung endenden, mehr nach hinten gerichteten ſtarken Dornen aus, welche im untern Theile dreyfantig, im obern aber bey H. erocuta von vorn nad) hinten zufammenge: druͤckt, bey der geftreiften Hyaͤne dagegen feitlich comprimirt find. Darinn ähneln die legteren der Gattung Canis auffals lend, indeß haben diefe doch Eeine concave Fläche an der hintern Seite des Dornes für die Zwifchendornmusfeln wie die Hyäne, fondern einen ſcharfen Kiel zur Befeftigung der ligamenta inter- spinalia. So ift es aud bey Felis, deren Wirbel fich durch ſeitlich ſtark comprimirte, dünne, gerade ‚aufgerichtete Dornen mit ſchwachen Endknoten auszeichnen. Ursus endlich trägt niedrige und breite ſtarke Dornfortfäge ohne Anfchwellungen am Ende. "Nach dieſer Formenbeftimmung der Dornen laffen ſich die foffilen Eremplare ſchon zur Genüge erkennen. 7. Der erſte Rüdenwirbel ſchließt die Gattung Felis mit ihrem breiten niedrigen, die Gattung Canis mit dem gleich— mäßig ftarfen und nur mit einer leichten Anfchwellung endenden und Ursus mit dem: niedrigen plumpen Dornfortfaße aus und vermeift ung auf die Hyaͤnenarten. Von diefen iſt bey der ges - fireiften zwar der Dorn fo lang als bey Canis, allein er ift breiter, ermangelt des Kieles für das Zwifchendornband wenige ffeng im untern Theile und endet mit einer ftarfen Anſchwellung. Die gefledte Hyaͤne trägt fhon bier einen fehr langen und ftarfen Dorn, der vorn am Grunde eine fcharf begränzte, drey- feitige, in der Mitte gekielte Fläche hat, welcher an der hintern Seite eine Ähnlich gebildete Grube entfpricht. In der Mitte feiner Zänge erhebt fich ein feitlicher Kiel, der den oberh deut— lich nach hinten gebogenen Theil des Dornes vierkantig macht. Am Ende findet ſich eine leichte, etwas geſtreckte Anſchwellung. Das prächtig erhaltene foſſile Cremplar ftimmt nun im We— fentlichen mit dem legt befchtiebenen überein, aber unterfcheidet fih ganz auffallend durch die Ereistunde (0,024 im Durc)- meffer haltende) breit gedruͤckte Anfchwellung am Ende des Dornes, welche ſich fo ſtark bey feinem lebenden Raubthiere findet. Der Dorn behält auch von vorn nad) hinten den gro- feren Durchmeffer, meil die in der Mitte mit einem deutlichen Knoten entfpringenden feitlichen Kiele nur ſchwache Leiſten blei= ben. Die hintre Flähe am Grunde des Dornes bildet eine tiefe Grube von ovalem Umfange, aber niedriger als bey der H. crocuta und diefer entfprechend ift die am vordern Grunde befindliche gefielte dreyfeitige Fläche weit niedriger. Der Quer: fortfaß verhebt fich in einen Eleinen Hafen, der fich aber; auch, nur ſpitzer beym Leoparden: findet, über der Gelenffläche fuͤr das Nippenhöderchen, welche zugleich etwas tiefer ift. Dimenfionen. Längsdurchmeffer des Körpers 0,020 Querdurchmeſſer des Körpers 0,026 Querdurchmeſſer duch die Querfortfäge .-. 0,063 lei 1 „vordern ‚Gelenfflähen 0,044 a anır » hintern Gelenfflähen 0,036 Höhe’ des Dornfortfages 0,055 Breite am Grunde deffelben 0,018 Breite der dreyfeitigen Fläche ebenda F. Leopardus C. lupus Urs, americ. H. str. H.croc. H. spelaea 0,019 0,017 0,018. .0,017 0,022 0,021 0,027 0,029 0,033 0,039 0,054 0,068 0,062 0,075 0,082 0,036 0,049 0,048, 0,056 0,058 0,025 0,037 0,038 0,041 0,045 0,061 0,047 0,063. 0,081 0,097 0,017 0,020 0,017 0,019 0,025 0,014 0,009 0,018 0,015 Höhe bderfelben 8. Der fünfte Rüdenwirbel. Waͤhrend bie erften Rüdenwirbel noch den niedern breiten Körper der Halswirbel haben, hat der fünfte fehon einen hohen gleich dreyfeitigen pris— matifchen Körper, deffen Bogen bey der geftreiften Hyaͤne einen niedrigen breiten, ben der gefledten einen diden hohen Dorn trägt. Bey Felis, Canis, Ursus ift der Dorn bereits fo fehr nach hinten gerichtet, daß eine Verwechslung mit den Hyaͤnen Iſis 1847, Heft 7, ſchon deshalb nicht Statt haben kann. Die foffilen Eremplare gleichen wiederum der Hyaena crocuta dur ihren ſtarken Dornfortfaß, welcher am Ende zu einem deutlichen Knoten an— fhmwillt. Im obern Theile biegt fi der Dorn ſchon merklich nad) vorn wie bey der geftreiften Art. Aus der untern drey— feitigen Fläche erhebt ſich die Xeifte für das Fig. interspinale fehe hoch, ſcharfkantig und gerade abgeſchnitten, verſchwindet 34 535 Gelenkflaͤche it tiefer, ber Rolle des Oberarmes entfprechend, und ihr ebener Theil ift deutlich abgefegt, zugleich viel größer als beym lebenden. Der Nand für die Cubitalgelenkfläche bil: det ben der H. crocuta faft einen rechten Minfel mit abge= rundetem Scheitel, bey der foffilen dagegen einen fehr fanften Bogen an der überhaupt viel Länger ovalen Gelenkfläche. Die die Sehnengruben trennenden Leiften über der untern Gelenk: fläche find auffaltend far, hoch, daher die zwifchen ihnen Lies genden Gruben tiefer, aber auch breit und mit flahem Grunde, Die äußere Ninne biegt fit) nad) unten und verläuft tief ein= gefenet bis zum Rande der Gelenkfläche, während fie bey den lebenden Hyänen fogleih nad dem inneren Rande fi wendend verfehwindet. In der Mitte ded Knochens findet ſich nach Sins nen eine leichte Erweiterung mit einer rauhen Fläche, die ic) bey den lebenden Eremplaren vermiffe. Die untere Gelenkflaͤche ſcheint conſtant tiefer zu ſeyn als bey der gefleckten Hyaͤne. Dimenfionen. H. crocuta H. spelaea 0,198 0,205-0,220 Länge des Radius 0,018 0,019-0,021-0,020 Breite der oberen Gelenkflaͤche Laͤnge derſelben 0,028 0,033-0,035-0,031 Breite der untern 0,015 0,016-0,018 Laͤnge derſelben 0,030 0,035-0,037 Biate im untern Theile d. Radius 0,040 0,047-0,044 4. Die Elle des Baͤren iſt bey Weitem ſtärker als deſſen Radius und trägt nur ein kurzes Olecranon. Dieſes iſt bey den Katzen länger und der Knochen ſelbſt im obern Theile allein fehr ftart. Bey Canis ift die Elle lang und dünn. Ben den Hpänen gleicht fie im. der ftärferen Entwidlung des oberen Theils den Katzen, verbidt ſich jedoch auch unten merklich, zu⸗ gleich durch die rauhe Flaͤche für die Speiche ſich unterſchei— dend. Der Ellenbogenfortſatz hat einen hinteren dicken und einen vordern ſpitzen Knoten, anftatt des letztern haben Hund und Kate zwey fpitze. Die Gelenkflähe bildet einen Halbkreis und fällt an der innen Seite fteil ab. Bey der geftreiften Urt ift die Elle ebenfalls ſchlanker, ihr Fortſatz kuͤrzer und ſchwaͤcher und ihre Verbindung mit der Speihe im untern Theile nicht o innig. J Die *ffiten Ellen find im untern Theile meift fragmentarifc und ihre Länge und die Form des untern Griffeld bleiben daher unbefannt- Der Ellenbogenfortfaß ift immer ſtark und kräftig und endet oben mit einer breiten Fläche. Ihre Humerusgelenk— fläche bildet feinen Halbkreis, fondern fenft ſich nad Unten tiefer herab, und der plumpern Rolle des Dberarmes entfprechend ift die äußere Fläche unter einem auffallend ftumpferen Winkel gegen die Radiusfläche geneigt, welche felbft einen weiten Bogen bildet. Ein ganz junges Eremplar ohne Epiphnfen und von 0,110 Länge fcheint nad) feiner ganzen Form der Hyäne anzu= gehören ; im untern Theile verdidt es ſich auffallend. Dimenfionen. H. crocuta H.spelaea Deffnung der Gelenkfläche 0,022. 0,030 Höhe des Olecranons über berfelben 0,024 0,028 Durchmeffer deffelben immitten d. Gelenffl. 0,024 0,030 Deffnung der Rabdialgelenkfläche 0,025 0,031 Durchmeffer der Endfl. des Olecranons 0,026 0,082 5. Von den Handwurzelknoſchen befise ih nur das os naviculare in mehreren Eremplaren. Daffelbe ift fehr chara— cteriftifch gebildet und daher leicht zu beftimmen. Seine obere 536 und untere Gelenffläche bey Canis fehr flach und die Rinne für den Griffelfortfaß des Nadius ſehr ſchwach; ebenfo finde ich es beym Xeopard, nur daß es bey diefem einen kuͤrzeren Durch- meffer von innen nach außen hat. Dem Bären fehlt die Rinne für den Speichengriffel völlig. Die tiefe Ninne nun und deren ftarfe Erftrefung nah hinten characterifieren befonders die foſ— filen Kahnbeine als hyänenartig, aber fie unterfcheiden fid) durch die ſtärker gewoͤlbte obere und tiefere untere Gelenffläche deut— lich genug von dem der H. erocuta. 6. Die Mittelhandknochen, wiewohl ſehr übereinftim> mend gebildet, unterfcheiden ſich bey den Kugen durch ihre Kürze und Dünne von den Eurzen und dien des Bären und den langen und dünnen des Molfes und endlich den langen und dicken der gefledten Hyane. Es liegen mehrere Eremplare der TI. spelaea vor, welche, wiewohl fie die Formverhältniffe der H. erocuta beißen, doc) 3 Th. auffallend von derfeiben abweichen. Der vierte der: rechten Hand hat einen obern ſeitlich zuſam⸗ mengedrücten Kopf und einen, zumal wo ev fich an den dritten anlegt, geraden Nand, an der Außenfeite dagegen einen wink— ligen, weil ihn hier eine obre und untre, in der Mitte zufams menftoßende Rinne begränzen. Dieſe Bandgruben finde ich bey dem foffilen Exemplare tiefer und den Gelenkkopf felbit gewölbter. Der Körper des Knochens ift deutlich dreykantig und zwar ift beym Foffil die untre Fläche breiter und in ihrem vors deren Theile etwas eingefenft. Auch der untere Gelenkkopf ſcheint mir gewölbter zu feyn und deffen mittlere Leiſte höher als bey der H. crocuta. Derfelbe Knochen von der linken Hand gehört mit dem eben befchriebenen nicht zufammen, denn er ift etwas Eürzer und dicker, fein Carpalgelenk fchmäler, die Bandgruben tiefer, der Körper ſcharf dreyfantig und zumal ift die Berührungsfläche mit dem dritten Knochen fehr fcharfkantig, nach vorn breiter 'werdend, indem fich fchon von hinten oder oben her auf der untern Fläche eine breite Keifte erhebt, welche bis gegen das Phalangengelenf auffteigt und dadurch die Höhe der innern Berührungsfläche erzeugt. Begrenzt wird diefe Fläche durch einen die feitliche Gelenftopfsbandgrube überragenden Fort— ſatz. Der ganze Knochen weicht alfo fo auffallend von den Hpänen und allen lebenden Naubthieren ab, daß man ihn, fall8 er allein gefunden worden wäre, leicht einer eigenthuͤm— lihen Gattung zuzufchreiben geneiat feyn koͤnnte. Indeß deuten alle diefe erwähnten Unterfchiede nur auf. eine größere Muskel: Eraft, welche von der der übrigen Hyaͤnenknochen faum weiter entfernt ift als diefe von der. der lebenden H. crocuta. Unſtrei⸗ tig zu ihm gehört - Ein dritter Mittelhandfnochen, welcher ähnliche Eigenthuͤm— lichkeiten darbietet und fehr gut dem vorigen anliegt. Seine Beruͤhrungsfläche ift ſehr rauh und durch eine 0,023 lange Er: böhung auf der Mitte der untern Fläche erweitert: ' Diefer gegenüber an der Innenſeite dem untern Grubendache des viers ten Knochens gegentiberftehend, findet fich ein’ wargenförmiger Knoten, wie ich ihn nirgends gefehen habe. Der Garpusges lenkkopf fcheint relativ zu fchmal zu feyn und feine Länge ift im Vergleich mit der gefledten Hyäne für den vierten Finger zu groß. "Ein andres Eremplar der rechten Hand gehört mit dem erft erwähnten vierten demfelben Zhiere und weicht in ähn- licher Weife von dem der H. erocuta und dem zulegt erwähn⸗ ten Metacarpus ab als jener vierte. j Der zweyte Metacarpus der linfen Hand gehört einem drit— ten Thiere und unterfcheidet fi) vom lebenden durch die ftärfere 537 2 Compreffion feines oberen Theiles, durch die ſtärkere Woͤlbung des Gelenffopfes nad) außen und die- größere Ausdehnung des— felben nach hinten. Dem erften derfelben Hand fehlt der untre Gelenffopf und feine fcharf dreykantige Form unterfcheidet ihn fogleich von der mehr abgerundeten der gefledten Hyaͤne. h Dimenfionen, H. crocuta H. spelaea Länge des zweyten 0,083 0,087 des dritten 0,078 0,076-0,078 des vierten 0,069 0,069-0,072 Die Phalangen der Hyaͤnen zeichnen ſich durch einen kur— zen dicken, oben gewölbten, unten flahen Körper von dem ge: bogenen der Katzen, dem fchlanfen, zierlichern des MWolfes und dem flachgedrücten des Bären Eenntlich genug aus. Drey foflile Eremplare von äußern Zehen (ob innen oder außen, von der Hand oder dem Fuße läßt fih nicht beftimmen) unterfcheiden fi von denen der mittleren Finger durch eine ftärfere Wölbung der obern Fläche. Sie find um 0,002—0,004 länger als bey ber geflediten Hyäne. c. Die hintern Ertremitäten. Ueberrefte des Beckens der Hyaͤne haben fich zwar wieder— holentlich gefunden, aber fie find fo fragmentarifh, daß fie wie die foffilen Nippen zu einer. fpeciellen VBergleihung mit den lebenden nicht geeignet find. Ich wende mid) daher fogleich zum 1. Oberfchenfel, welcher in einigen vortrefflich erhaltenen und 538 Katzen und Büren erlaubt feine gekruͤmmte Geftalt Eeine Ver: wechslung, eher mit dem des Wolfes, denn bey diefem iſt er ebenfalls gebogen. Indeß characterifiert den des Wolfes doch feine leichtere, ſchlankere Form, der obere horizontal ftehende, nirgends überhängende Gelenkkopf, die tiefe Grube neben dem Trochanter und die unter derſelben deutlich abgegrenzte vertiefte Fläche, die höheren Keiften des Patellengelenkes, während den Hyaͤnen ein ſtaͤrker gewölbter, nach innen und unten herab: bängender “oberer Gelenkkopf, eine flachere Grube neben dem dickeren und niedrigeren Zrochanter eigenthümlich ift. Die Hyaͤ— nenarten fcheinen nur der Größe nach von einander verfchieden zu fehn. Die Höhlenhyäne befaß einen langen und ſtarken nur wenig gekruͤmmten Dberfchenfel, deffen oberer Trochanter weit ftärker als bey der gefledten Hyane und am Ende gleihmäfig von vorn nach hinten abgerundet nicht aber wie bey den lebenden Arten ſchraͤg von oben und hinten nach vorn und unten abge= ſchnitten war. Die Eleine begrenzte Fläche vor dem Trochanter beym Wolf finde- ich auch bey der Höhlenhyäne. Die Längs: tinne an der hinten Seite iſt tiefer und deutlicher wie bey der geflekten Art. Die Ziefe der Grube vor dem großen Trochan— ter fcheint keinen fpecifiihen Unterfchied zu gewähren, denn bey einigen foffilen finde ich fie weit und tief, der des Molfes ähn- fh, auc ift die vor dem Eleinen Trochanter herablaufende Rinne bald breiter bald ſchmaͤler und die Ränge der Leiſte an der hintern dußern Seite ſehr verfchieden. Bey einem Frage mente ift der Eleine Zrochanter fchmäler und hervorftehender als bey den Hpänen, etwa wie bey Canis, mit dem er aber dennoch nicht verwechfelt werden kann, denn fein ftarfer, breit gedruͤckter Körper, fein großer Trochanter und oberer Gelenkkopf find uns mehreren unvollftändigen Eremplaren vorliegt, Mit dem der verfennbar hyänenartig. Dimenfionen. H. striata H. crocuta H. fossilis Groͤßte Länge des Schenkels 0,200 0,224 0,260 Durchmeffer unter d. ob. Gelenffopfe 0,038 0,050 0,0553— 0,052 Breite des Einganges der tiefen Grube 0,018 0,017 0,020—0,016 Höhe deffelben 0,024 0,024 0,054—0,031 Entfern. d. El. Troch. v. Rande d, Gelenkk. 0,020 0,020 0,025—0,022 Breite des Patellengelenfes 0,016 0,020 0,023—0,026 Breite an der Hinterfeite der Knorren 0,038 0,049 0,053—0,051 2%. Das Schienbein ift beym Wolf, Leopard und Bären länger als bey der Hyaͤne, bey Felis und Ursus überdieg der obere Kopf von hinten nach vorn weit fürzer und bey Canis der ganze obere Theil viel ſchwaͤcher. Die Fibula legt ſich nur bey der Hyaͤne im untern Theile inniger an die Zibia. Die foffilen Exemplare, deren 5 vollftändige gefunden worden find, ftellen ſich durch ihre Kürze und Stärke fogleich neben die gefledte Hyaͤne, welche fie in diefen igenfchaften fogar noch übertreffen. Außerdem ift ihre obere Hinterfläche tiefer ausge: böhlt, was aber nur ein im verfchiedenen Alter bedingter Cha— racter feyn möchte, denn diefe Vertiefung finde ich bey einem fehe jungen: Eremplare ohne Epiphpfen weit flacher als bey der gefleckten Art. Unten haracterifiert die hintere Fläche eine große Nauhheit und drey Sehnengruben. Born läuft eine fcharfe Kante bis auf das untre GelenE hinab, die ich bey den lebenden Thieren vermiffe. Das Pfeifen» oder Wadenbein ift ein fehr dünner und in feiner ganzen Länge Eantiger Knochen, oben und unten an der Aufenfeite der Zibia anliegend, Sch befige feine foffilen Erem- plare, wohl aber findet fi an dem untern Theile einer Tibia, 0,020 über dem Gelenk und in 0,055 Länge das Fragment "des Pfeifenbeines mit diefem Knochen ganz innig verwachen, nur hinten die Spuren der Spnchondrofe zeigend, vorn ganz innig verbunden. Außerdem ift diefes Fragment nicht dünn und fadenförmig, fondern bildet eine breite Knochenplatte von 0,015 —0,019 Durchmeffer. In der Mitte, wo die Breite am gröf- ten ift, findet fich eine raue Stelle und diefe, fowie das gerade abgefchnittene untere Ende des Tragmentes führt mich zu der Dermuthung, daß das Thier die Fibula bey irgend einem Un— glüdsfalle zerbrochen ‚hat und durch die darauf erfolgte Heilung diefelbe fo ungeheuer ausgedehnt wurde, Dimenfionen. Länge des Schienbeines Iſis 1847. Heft 7. 0,200 0,229 U. americ. F. Leopardus C. Lupus. H.striata H. crocuta H. spelaea 0,180—0,148 34* 0,220 0,182 0,180 539 540 U. americ. F. Leopardus C. Lupus H. striata H. crocuta H. spelaea Singsdurchmeffer des oberen Kopfes 0,042 0,045 Querdurchmeſſer deffelben 0,048 0,048 Breite des untern Kopfes 0,040 0,030 Dide der Fibula 0,008 0,006 3. Von den Fußwurzelknochen liegen das Ferfenbein, Sprungbein und Kuhnbein vor mit. Bey den Hyaͤnen und Katzen beſitzt das Sprungbein eine der untern Schienbeingelenkflaͤche entfprechende fchiefe Nolle mit einer. mittleren, ziemlich flachen Bertiefung, welche beym Wolf bedeutender und zugleich geraderift. Beym Bär ift die Rolle ganz flab. Der mit dem Os naviculare gelenfende untre Fortſatz erfcheint beyin Reoparden am Eürzeften, länger bey der Hyäne, wo feine Endfläche zugleih am ftärkften gemwölbt iſt, am längften beym Wolf. Die Foffilen Sprungbeine gleichen am meiften dem der gefledten Hyaͤne, denn nur ihre mittlere Vertiefung liegt wenig mehr nad) innen, der untere Fortfag if etwas länger und die Rolle größer. Das Ferfenbein entwidelt fi bey den Hyaͤnen ftärker 0,040 0,040 0,051. 0,060—0,034 0,042 _ 0,035 0,050 0,050—0,040 0,024 0,030 0,040 . 0,040—0,032 0,004 0,003 0,004 0,015 von rechtd nach links als beym Wolf, mas fi vorzüglih an der Anheftungsflaͤche der Achillesſehne deutlich ‘zeigt. Beym Leopard iſt der untre Fortfag weit ftärker und im entgegenges _ festen Grade geringer beym Bär. Die foffilen Ferfenbeine ge: hören anderen Eremplaren als die Oprungbeine, denn fie find Eleiner. Eine bemerfenswerthe Eigenthuͤmlichkeit, duch welche fie fid) von dem der gefledten Hyäne unterfchieden, habe ich nicht entdeden koͤnnen. Das Kahnbein des Molfes ift ſchmal und ſehr did, waͤh— tend das des Leoparden eine weniger tiefe Gelenkflaͤche für den Aftragalus hat als das der Hyaͤne und beym Bären fein Um— fang nicht laͤnglich oval, fondern faft rund ift. Die obere Ge- lenkflaͤche des Foſſiles iſt relativ größer als bey der gefledten Hyaͤne und etwas flaher wie eg mir fcheint. Dimenfionen. F. Leopardus C. Lupus H. erocuta H. spelaea Breite der Rolle des Astragalus 0,020 0,019 0,019 0,019 —0,021 Hohe deffelben an der Innenfeite 0,032 0,039 0,034 0 038 —0,040 Laͤnge des Caleaneus an der Aufenfeite 0,064 0,035 0,051 0,038 Durchmeſſer über der Gelenkflaͤche 0,022 0,020 0,021 0.025 Länge des obern Fortſatzes 0,033 0,051 0,027 0,031 Laͤngsdurchmeſſer des Os naviculare 0,012 0,020 0,020 \ Querdurchmeſſer deffelben 0,010 0,016 0,019 3. Canis. So ſcharf das Zahnfoftem der Gattung Canis im Vergleich mit feinen nächften Verwandten -Felis und Hyacna daracteri=s siert ift, fo ſchwierig laffen ſich ihre einzelne Arten von einander o Die Zahl der Badenzähne ift überall — allein fie bleibt nicht conftant, denn im Unterkiefer entwickeln ſich die erften Luͤckzaͤhne zuweilen gar nicht oder verfchwinden, wenn fie ausfallen, ſpurlos. Mit dem erften einwurzligen ift dies haufig der Fall, aber auch mit den folgenden ift eg nicht beyſpiellos, denn ein vor mir liegender prächtiger Schädel eines männlichen Wolfes hat im rechten Kieferafte vom zweyten Luͤck— zahne nur noch ein Wurzelftü und vom erften und dritten find auch die Alveolen fpurlos verſchwunden, ebenfo vom erften im linken Afte und es fcheint, als wären diefelben nie vorhan— den gewefen. Bey manchen Dunderagen iſt e8 bleibender Cha> racter, daß fie einen Luͤckzahn weniger tragen. Im Oberfiefer ſcheint nur der erite zuweilen auszubleiben, mwenigftens finde ich es ſo an zahlreichen. Schädeln der verfchiedenen Arten. Die beiden Kauzahne find beharrlicher in ihrem Erfcheinen, der Teste zweymwurzlige im Oberkiefer fcheint in feltenen Fällen — ich ver— miffe ihn in einem MWolfsfchädel —, und der Eleine Kornzahn im Unterkiefer häufiger auszubleiben. Von C. vulpes ift mir indeß ‚fein Beyſpiel eines fehlenden Zahnes bekannt. In der Form kann man nur relative Unterfchiede zwifchen C. familia- ris, C. vulpes und C. lupus anführen. Sehr plump und Eräftig, am menigften comprimirt, mit hoch£egelförmigen Zaden in den Kronen verfehen find fie beym Wolf, in geringerem Grade erkennt man dieſe Charactere beym Haushunde, die unterfcheiden. Zähne find mehr comprimiert und die Kronen niedriger; beym Fuchs endlich find fie noch) ffärfer comprimiert, aber mit fpigern und höheren Zaden in den Kronen, deren bintere Anfäge zus gleih am wenigften entwidelt find. Ihrer Stellung nad) findet fein Unterfchied Statt, denn die Luͤckzaͤhne find bald getrennt bald eng zufammengerücdt und weder nah den Arten, noch nad) dem Alter oder dem Gefchlechte kann man hier ein Gefeg ausfindig machen. Die Eckzähne find beym Wolf ſchlank kegelfoͤrmig, mäßig comprimiert, beym Haushunde Fürzer, plumper und ftärker comprimiert, beym Fuchs lang, bafenformig gekruͤmmt und nicht minder ftar& zufammengedrüdt. Die Schneidezaͤhne laffen ſich kaum von einander unterfcheiden, wenn nicht die Größe be— ruͤckſichtigt wind, C. spelaeus Goldf. Die zahlreichen. foffilen Kieferfragmente und einzelnen ‘Zähne deuten nur eine Species an, welche auffallend dem C. Lupus gleicht. j Der horinzontale Aft des Unterkiefers it im Allgemeinen höher und dider als beym Wolf, denn die Hohe unter dem: Fleifch- zahne beträgt bey ‚diefem kaum 0,030, waͤhrend die foffilen immer höher find. Die Länge des Aftes, die Lage der Kinn- nervenlöcher, der untere Nand, die Grube des Maffeters ſtim— men völlig mit ©. Lupus überein. Der erfte untre Lüdzahn ift ein E£leiner einfacher Zahn mit ſehr niedriger, außen gemwölbter, innen concaver, an der Bafıs verdicter, ziemlich Freisrunder Krone. Das foffile Cremplar bat. eine längere Wurzel als beym Wolf und ift etwas Eräftiger. Ein andres, in. einem linken Kieferafte befindliches, iſt noch 541 etwas plumper. Der ‚folgende Luͤckzahn befteht aus einem vor— deren. gleichſchenkligen Hauptkegel, an deſſen binterem Rande noch ein. Eleiner ſelbſtſtaͤndiger Zaden ſich befindet; außerdem erhebt fich der wulftige Schmelzfaum unter und hinter dieſem Zacken noch zu einem ſehr Eleinen Hoͤcker. Von den fünf fofli- len Cremplaren diefes Zahnes befinden ſich drey noch in den Kieferfragmenten. Im erſten ‚derfelben fehlt ihm der hintere Eleine Baden bis auf eine leichte Anſchwellung, ‚welche fich in der Mitte der an der bintern ‚Seite herabfteigenden ſcharfen Leiſte bemerklich macht. Der Schmelzfaum ift ganz regelmäßig- Darinn alfo gleicht diefer Zahn dem entiprechenden .bey C. vul- pes, nur mit dem Unterfchiede, daß der Fuchs einen gleich mäßigen ſcharfen Hinterrand hat und daß bey ihm der Schmel;= faum fih hinten etwas erweitert. Diefelbe Erweiterung des Schmelzſaumes — aber nicht die Bildung eines Fleinen Hocers — zeige der Zahn in dem zwenten Kieferafte, ins welchem zus gleich, vom erften Luͤckenzahne feine Spur. mehr vorhanden ;ift. Hier iſt auch der Eleinere Zaden entwidelt. Zwey andere Erem- plare find ſtark abgenutzt und erkennt man nad) hinten. eine gefonderte Abnugungsfläche des Eleinen Hafens, der bier gewiß ftärker al8 bey den: übrigen gewefen iſt. Am dritten Luͤckzahne find die einzelnen: Zacken felbftftändiger entwickelt. Der vordere faͤllt mit ſeinem Hinterrande ſenkrecht ab, weil ſich der zweyte kleinere ſogleich dahinter erhebt und hinter dieſem der Schmelz. ſaum in einen wirklichen Hoͤcker aufgetrieben iſt. Sechs foſſile Exemplare, theils einzeln theils in Kiefern ſitzend und aus ſehr verſchiedenen Alterszuſtaͤnden zeigen auch nicht einen erwähneng- wertben Unterſchied von den vor mir liegenden des Lebenden Molfes. . Der vierte und legte Luͤckzahn iſt etwas größer, daber der Eleine Zaden und Köder im Schmelzfaume noch deutlicher hervortreten kann. Auch bier laffen die zahlreichen foſſilen Eremplace verfchiedenen Alters Feine befonderen Eigenthuͤmlich— feiten wahrnebmen, denn daß ihr vordree ſcharfer Rand nicht in gerader Linie ziemlich fteil'auffteigt, fondern die Baſalſchmelz— wulft etwas erweitert vortritt, dürfte nocy -nicht ala wefentlich abweichender: Character betrachtet werden. Der Fleiſchzahn bes fteht aus einem vordern kleineren und einem. mittleren größeren £egelformigen: Zaden, an welch' letzterm ſich hinten. und innen in der Mitte feiner. Höhe ein kleiner zitzenfoͤrmiget Anſatz findet. Uebrigens fällt der. Hinterrand diefes großen Kegels ſteil ab, fait fenfrecht, und zwey niedrige quergeftellte Hoͤcker, von denen der innere Eleinee und ſpitzer ift, bilden den dritten: Theil der Krone, welcher. zu „den. eigentlichen Kauzaͤhnen überführt. Iiwen- nad) in den Kiefern figende, ſtark abgenugte, foffile Eremplare fcheis nen won ſehr alten Männchen berzurühren, denn der dritte Hödertheil der Krone ift verhaͤltnißmaͤßig fehr kurz. Die beiden Eremplare eines ganz jungen Individuums aus dem rechten und‘ linfen Kiefer zeichnen fich durch) Fharfe Ränder überall aus und haben einen auffallend kleinen Höder an der Innenſeite des Mittelkegels, der zugleich tiefer fteht als bey den übrigen foffilen und lebenren Exemplaren. Mir fcheint dieſer Character dem Milchgebiffe eigenthuͤmſich zu ſeyn. Die, andern beiden eines ausgewachſenen Männcens haben einen größeren, deutlich fegel= förmigen, etwas nach hinten ſich Erummenden,, runden Zalon an der Innenſeite. Die Krone des erften wahren Kauzahnes ftellt eine. arofe, ſcharfkantige Schmelzwulft dar, in deren vorderem Theile fich zwey neben“ einanderftehende zitzenfoͤrmige Höder erheben. Die beiden Eremplare des: fofjilen jüngften Thieres unterfcheiden fich merklich von den lebenden dadurch, daß der vordre innere Hoͤcker — — 542 nur als kleiner zitzenfoͤrmiger Anſatz an dem groͤßern äußeren, faſt den ganzen Vordertheil der Krone einnehmenden, erfcheint. Hinter dieſem großen Hoͤcker erhebt ſich der Außenrand deutlicher als bey den lebenden zu einem kleinen Hoͤcker. Der zweyte und letzte Kauzahn iſt ein einwurzliger mit knopffoͤrmiger Krone, welche mit dem Rande des letzten im Oberkiefer ſich reibt und deshalb eine ebene oder hoͤckerige Kauflaͤche erhält. Wenn aber der. legte im Oberkiefer fehlt, fo verflimmert auch er, menigftens beobachte ich dieſes an zwey lebenden Schädeln. Die Gröfe des Zahnes ift ſehr unbeſtimmt an den lebenden und foffilen, daher ein Unterfchied zwiſchen beiden zugleich wegen ihrer höchft einfachen Form nicht angegeben werden kann. Der erfte bisweilen verfümmernde Luͤckzahn ſtaͤrker wie auch die folgenden im Unterkiefer förmige Krone fpisiger im Milchgebiß. Der zweyte entfpricht in dev. Form mehr dem dritten als zweyten des Unterfiefers, in der. Größe aber fteht er dem: letztern näber und dieß ift auch) bey den fofjilen Eremplaren der Fall, welche verhaͤltnißmaͤßig noc) Eleiner find, ohne im Uebrigen Unterfchiede zu zeigen. Der dritte entfpriht in derfeiben Weife dem vierten untern Lüdzahne, weicht aber. merklih in der Größe won ibm ab. Auch bier fann ich die fofjilen Exemplare von den lebenden nicht unter= ſcheiden. Der obere Fleiſchzahn beſteht aus einem vordern ſpitzkegel⸗ foͤrmigen Zacken, an deſſen Baſis ſich vorn und innen noch ein ſehr kleiner niedriger Hoͤcker mit beſonderer Wurzel findet. Der hintere Zacken iſt comprimirt, nicht ſpitz, ſondern grade und f&harfrandig. Vey vorgeruͤckter Abnutzung verſchwindet alsbald der kleine innere Hoͤcker und nur feine Wurzel haftet noch am Zahne. Die foſſilen Eremplare gehören ausgewachſenen und ſehr alten Individuen an, denn ſie ſind alle mehr oder weniger abgenutzt und es ſcheint mir nur darinn eine Eigenthuͤmlichkeit zu liegen, daß der innere Hoͤcker vielleicht niemals eine ausge— bildete felbftftändige Krone befigt. Der erſte Kauzahn beſitzt einen ſcharfen vorſpringenden Schwelzrand an der Kronenbaſis und dieſe felbft trägt zwey Be dreyfantig pyramidale, hohe Zacken und, an der innern eite des vordern einen Eleinen ſehr niedrigen, ‚hinter welchem meift eine unebenhöcerige Fläche liegt. Die zahlreichen foffilen Eremplare aus den verfchiedenften Alterszuſtaͤnden fiimmen fo völlig mit den lebenden übervin, daß fie in die Schädel unferes Wolfes gefegt formell nicht von: den wahren unterichieden wer: den koͤnnten. Der zweyte Mahlzahn hat ganz diefelbe Form und unterfcheidet fich von dem erſten nur durch die um die Hälfte geringere Groͤße. Auch bier führt die forgfältigfte Unter» ſuchung der lebenden und foffilen auf Eeine abweidyenden Eigen⸗ thuͤmlichkeiten. Die comprimirten Eckzaͤhne haben eine an der Innenſeite von zwey ſenkrechten Leiſten begraͤnzte Fläche und waͤhrend ſie im Oberkiefer lang hakenfoͤrmig gebildet ſind, kruͤmmen ſie ſich im Unterkiefer ſtärker und zugleich plumper. Die beiden Exem— plare aus den jungen Kiefern des foſſilen Wolfes weichen durch ihre zierlichere Krone und ſtaͤrker comprimirte Wurzel von den lebenden ab. Dieſelbe Form zeigen zwey andere Exemplare eines ausgewachſenen Thieres mit bereits‘ abgeriebenen Spitzen und tiefen Reibungsflaͤchen am der Hinterſeite, aber fie find im Allgemeinen ſchwächer und zierlicher. Ein fünftes Eremplar mit ſtark abgeriebenener Krone ift furz, plump, faft drepkantig, mit ſtark gebogenem und comprimirtem Vorderrande und weniger im Oberfiefer iſt und feine kegel— gekruͤmmtem breitem Hinterrande, Diefem folgen zwey eines 943 noch älteren Individuums, deren Kronen faft völlig abgenußt find. Diefe feinen aber dem Dberkiefer anzugehören, denn fie find meniger gekruͤmmt und ihre Gompreffion ift auffallender als bey den vorigen. Der eine von ihnen hat außer der obern horizontalen Kaufläche noch zwey unter einem ftumpfen Winkel gegen einander geneigte, von denen die eine ſich nur aus einer abnormen Stellung des reibenden Zahnes erklaͤren laͤßt. Zuletzt liegen noch zwey durch ihre ſehr ſtark comprimirte Geſtalt aus— gezeichnete Eremplare vor, deren Kronen bereits vollig abgenußt find. An der Innen- und Aufenfeite befinden ſich zwey ſenk— rechte Furchen, welche je nach dem Grade der Compreffion ſchon Canis lupus €. spelaeus 0,016—0,014—0,015— 0,015—0,015—0,017 0,008—0,008—0,009—0,008—0,007 —0,006 von vorn nach hinten 0,015 von rechts nad links 0,010 Schneidezähne fanden fich gleichfalls in mehreren Eremplaren, aber die Eigenthümlichkeiten derfelben find fo geringfügig, daß fie nicht erwähnt zu werden brauchen. Andere Theile des Skeletes fommien verhältnifmäßig fehr ſel— ten vor, fcheinen aber zur Unterfcheidtung mit dem Wolfe ber Jetztwelt beffer geeignet zu ſeyn als das Zahnſyſtem. Ein Rüdenwirbel, der V. VI. und VI. noch beftimmbar durch die ſtarke Neigung feines Dornes nad hinten, durch die feichten Gelenfgruben für die Nippen und die faſt horizontale Lage der vordern Bogengelenkflaͤchen, unterfcheidet fich von dem entfprechenden des Wolfes durch einen Fräftigeren Körper mit einem untern Mittelkiel, welcher jenem ganz fehlt und bey den Hyänen nur an den legten Nüdenwirbeln entwidelt if. Eine Anzahl Schwanzwirbel, ſchlank und zierlih, ſcheinen nur in der Größe vom lebenden Wolfe abzumweichen, denn mit denen eines ausgewachſenen Männchens ftehen fie in folgenden Berhältniffen: Canis lupus Canis spelaeus Länge des VIII. 0,028 0,031—0,028 IX. 0,027 0,051—0,030 X. 0,026 0,025 geh. zu ein. fehr jung. Xhiere. XII. 0,024 0,027 \ XIV. 0,023 0,026 Mehrere Rippenfragmente find von der Stärke derer des Wolfes, auch in ahnlicher Weiſe abgerundet, aber weniger ges kruͤmmt, und binten mit einee fchärferen Kante verfehen. Der foſſile Dberfchenkel ift ftark gekrümmt, fein Körper nicht breit, gedrückt fondern rund, fein obrer Gelenffopf wie ben Ca- nis familiaris faft rechtwinklig abftehend, und der vordere Eleine Trochanter höher gelegen als beym Wolf. Die fcharfe Keifte an der hintern äußeren Seite läuft bis unten hinab, erhebt ſich bier aber bey dem foffilen in eine hohe Kante, mährend fie beym lebenden Wolf mit einer niedrigen Rauhheit endet. Die Grube für die Kniefheibe fcheint tiefer und fchmäler zu feyn. Dimenfionen. Canis lupus C. spelaeus Länge des Schenfels 0,220 0,237 Breite am obern Gelenf 0,045 0,051 Breite der obern Zrochantergrube 0,013 0,017 Höhe derfelben 0,019 0,023 Entfernung d. kleinen Troch. v. Gelenkk. 0,015 0,013 Breite der Knieſcheibenflaͤche 0,015 0,015 Breite der untern Knorren 0,041 0,045 544 angedeutet auf der flachen Innenſeite der vorigen Zähne erfchei= nen. Wenn man die Form diefer legten Eckzaͤhne mit den der erft erwähnten vergleicht, wird man genöthigt dieſelben verfchies denen Gattungen zuzufchreiben, fo auffallend ift der Unterfchied in der Gompreffion. Da aber alle Zwifchenformen vorhanden find, fo glaube ih, daß diefer Character der Compreffion weder generell noch fpecifiich, fondern ganz individuell je nah Alter und Geſchlecht ift. Zur Beurtheilung diefes Verhältniffes will ich die beiden Durchmeffer, von hinten nach vorn, und von rechts nad) links, in der Mitte des Zahnes abgenommen, noch beyfügen: Ein vierter Mittelhandfnochen der rechten und linfen Hand übertrifft die am Skelete durch größere Stärke und Länge und tiefere Bandgruben. Ebenfo ift der de8 Daumens bedeutend länger. Der des Eleinen Fingers beider Hinterfüße befist eine fharfdreyfantige Geftalt, mit einem ſchmalen ſtark gewölbten Gapitulum und ift verhältnißmäßig lang und dünn. Die mitt- lern Metatarfusfnochen ftimmen mehr mit denen des Molfes überein und fcheinen anderen Individuen anzugehören als die erft erwähnten, Dimenfionen. Länge des Daumengliedes 0,024 0,029 Il Metacarpus 0,082 0,086—0,088 IIE Metatarfus 0,089 - 0,096 IV. 44 singe 0,094 0,100 Veimear" 3 0,079 0,091—0,087 Breite des Il Metacarpus 0,008 0,009—0,010 III Metatarfus 0,007 0,010; IV: ia side 0,006 0,008 NV: su N 0,008 0,009 Die Zehenphalangen find beym Wolf zierlicher und ſchlanker als bey den Hyänen und ihre Gelenfenden im Verhaͤltniß zum Nörper dicker. Die des Leoparden geſtatten megen ihrer Kruͤm— mung £eine Verwechslung. Die der hintern Ertremitäten find merklich länger al die der vordern und hienach befiße ich drey Phalangen der erften Ordnung aus ben vordern Ertremitäten und fechs derfelben Ordnung von. hinten, welche alle auf der obern Seite weniger gemwölbt erfcheinen als bey unferm Wolf, übrigens in der Größe mie folgt variiren. Canis Lupus Breite Länge 0,005 0,024 0,005 0,025 C. spelaeus Breite Ränge 0,008 — 0,026 0,006 — 0,027 Hechter Mittelfinger vorlegter Finger vn legter ⸗ 0,006 0,024 0,007 —0,026 mittlere Zehe 0,028 0,032 erſte Zehe 0,030 0,034 äußerfte Zehe 0,027 0,030-0,031 Endlich Liegt noch ein foffileg Würfelbein des linken Hinter— fußes vor, welches unverkennbar die Charactere des Wolfes zeigt. Bey den Hyänen ift daffelbe nehmlidy ein faſt wuͤrfel— förmiger Knochen mit einer obern ebenen Gelenffläche für den Calcaneus, und drey unteren, neben einanderliegenden, flach) ver= | tieften, von denen die beiden größern, die untere Seite einneh— menden mit den beiden legten Metatarfusköpfen gelenken. Die Eleinere auf der Innenfeite neben dieſen liegende Fläche gelenkt 545 mit dem Keilbeine , für welches gleich daruͤber noch eine befondere hoch vorftehende Gelenkflähe fih finder. Beym Wolfe ift der Knochen höher, prismatifch, die Gelentflähe für das Hadens bein nicht ſchief nach außen fallend, fondern horizontal. Die untern weniger Gelenkflaͤchen für die Mittelfußknochen liegen nicht in einer ‚Ebene, fondern die des vorlesten Metatarfus ift deutlich) vonder tiefer liegenden des legten abgegraͤnzt und die untre Fläche für os euneiforme ift Elein, ſtark gewölbt, bey den Hyänen flah. Die über diefer liegende, bildet mit der des os naviculare einen: fpigern Winkel und die Anfchwellung an der Hinterfeite tritt ſtark hervor Beh den’ Katzen weicht es bey: großer Uebereinflimmung doch durch die fchräge Stellung der Getenffläche des letzten Metatarſus fogleih ab. Beym Bären trägt es eine befondere Gelenfflähe für das. Sprungbein. Das foffile Eremplar unterfcheidet ſich demnach faft nur durch die Größe vom Wolf, denn daß die untern Flächen vielleicht etwas tiefer ausgehohlt, fchärfer von einander abgefegt find und ähnliche Unterfchiede fcheinen ‚mir zu geringfügig zu feyn, als daß fie irgend wie berüdfichtigt werden müßten. Dimenfionen: I. leopardus H. erocuta C. lupus C. spelaeus. Länge 0,018 0,013 0,020 0,021 Breite 0,014. 0,018... 0,017 . 0,018 Dide 0,013 0,017 0,016 0,019 Ein foſſiles Heiligenbein erregt wegen feiner Eigenthümlich- feiten anfangs einige Zweifel über feine Beſtimmung, indeß glaube ich es doch dem’ C. spelaeus zufchreiben zu müffen. Beym Leoparden befteht es nehmlih aus drey nach hinten all— maͤhlich an Größe abnehmenden, faft glei breiten Wirbeln, fo H. erocuta H. striata F. leop. Länge des erften Mirbels 0,030 Breite deffelben 0,069 Länge des zweiten Wirbels 0,017 Breite deffelben 0,055 Urkunden und Beyträge zur älteren Gefhichte von Schwaben und Südfranken, von C. Fr. von Gok, Hofdomänenrath. Stuttgart key Köhler. I. 1846, 8. 199.-. 1. 1847. "260, Das ift eine ungemein fleißige Arbeit, wozu. der Verfaffer nicht bloß. die einſchlaͤgigen Druckwerke benugt, fondern auch das Stuttgarter Archiv von den ülteften Zeiten her auf das genauefte ausgezogen und: jedes Wort angeführt hat, welches auf Spuren von ömifchen Niederlaffungen, Strafen, Wällen und befonders. den berühmten Gränzwall Bezug haben Eann, wie Steinweg, Deerweg, Gefträß, Grabhügel, Burg, Niefen: fteig, Römerberg, "Schelmenbühl u. dgl., ganz fo wie es Mone in feiner Urgefchichte des badifchen Landes 1845. gemacht hat. Obſchon nun diefe Bemerkungen ſehr oft täufchen und. man deßhalb viele „vergebliche Wege machen, Zeit und Koften weg: werfen muß, wie wir es leider felbft Häufig zum großen Aerger und. Nachtheil der Auffuchung erfahren haben; fo ift dennoch eine folche mühfeelige Arbeit mit allem Danke anzunehmen, weil fie möglicher Weife zu Entdeckungen führen kann, ein Gefallen, den fie und jedoch nicht gethan hat, fondern nur die Ausfage der Sfis 1847. Heft 7. 546 daß alfo der ganze Knochen eine faſt rectanguläre Geftalt hat. So ift das ebenfalls dregmirblige des Molfes, jedoch darinn verfchieden, daß die Dornen in eine zufammenhängende Leiſte verwachſen, was beym Leopard weniger der Fall ift. Bey den Hpänen find die zwey erften, mit dem Darmbeine verbunde- nen Wirbel weit ftärker als die beiden letzten, und zivar find deren Dornen bey der geftreiften Art ftärker als bey der gefledten. An "dem foſſilen Kreuzbeine fehlen die Dornen, fie waren aber wenigftens am Grunde mit einander verroachfen tie beym Wolf. Dagegen find die zwey erften Wirbel merklich ftärker und bilden die gemeinfchaftliche Fläche für das Darmbein, was bey Canis und Felis nicht Statt hat, fondern, wenn auch auffallender, bey den Hyaͤnen. Won diefen weicht es aber darinn ab, daß es fchmäler und ſtaͤrker iff. Einer jungen Hoͤhlenhyaͤne Fann es nicht gehört haben, denn die Wirbel find bereits innig mit einander verwachfen und Eeine Nath mehr fihtbar. So hat auch die vordere Gelenkfläche eher die bauchige Form der Hyaͤne als die flache des Molfes. Indeß Liegen, und diefer Character ſcheint entfcheidend zu feyn, die Nervencanäle diht am Rande, bey den Hyänen aber um 0,012 davon entfernt. Leider laßt fich nicht beftimmen, ob noc ein vierter Wirbel vorhanden war, wiewohl es nicht wahr: f&heinlih ift, denn dann würde der Körper des dritten wohl noch ftärfer feyn müffen. In der wahrfcheinlichen Wirbelzahl alfo, in der Form der Dornen, im der Größe, und in der Lage der Nervencandle ſtimmt diefes foffile Kreuzbein mit dem des Molfes überein und entfernt fich von ibm in der färfern Entwidlung der erften Wirbel, in einer größeren Fläche für das Darmbein und durdy die gewülbte Flaͤche für den letzten Lendenwirbel. C. lupus O. spel. 0,020 0,020 0015 0,019 0.056 0,051 ... 0,049 0,059 0,012 0,016 0,016 0,016 0,049 0,039 . 0,033 0,045 Dr. Giebel, Landleute und Taufende von Schaufel- und Bohrerjtichen. Hinter dem Dfen findet man weder Römermauern noch Straßen, fondern nur, wenn man mit den eigenen Füßen darauf herumtritt, Der erfte Band enthält die vömifchen Alterthuͤmer und Heerftragen der ſchwaͤbiſchen Alb und Bodenfee nach Archiv— Documenten mit anderen Forfhungen, und ift unter diefem Zitel befonders zu ‚haben. Er ift in 16 Capitel getheilt, je nach den Straßen in verfchiedenen Gegenden. ©. 1. Bemerkungen über den Straßenzug der peutingeri- ſchen Tafel von Vindoniffa nach Reginum; über die Kennzeichen der Nömerftragen und die Hülfsmittel zur Entdeckung derfelben. Der Verfaffer billigt die von Stihaner, Leichtlen, Bud ner, Raifer, Pauly, Paulus ufw. angenommene Rich— tung von Zurzach über Hüfingen, Rottweil, Sulz, Rottenburg, Heidenheim, Itzing, Pförring ufw. angenommene Richtung, wodurch die Strafe alfo in einem großen Bogen geführt wird wohl über 100 Millien mehr, als die Tafel angibt. Wir haben hierüber ſchon foviel in der Sfis 1825 und 1832 ges ſchrieben, daß wir es hier nicht der Mühe werth halten, darüber ein Mort weiter zu verlieren. Diefe Strafe geht übrigens fo in die Kreuz und die Quer, daß wir jedem eine guͤckliche 35 547 Reife darauf wünfhen müßen, Die Roͤmer hatten Überall in Schwaben Niederlaffungen und Strafen, Wer irgendwo ein Stüdlein davon gefunden hat, ber machte es zur peutingerifchen Straße, während doc diefe Zafel nur die Hauptftraßen verzeich⸗ net hat. Doch diſputieren hilft daruͤber nichts: ſie muß im Zuſammenhang nachgewieſen werden, welchen Tauſende von Fetzen derſelben nicht geben koͤnnen. Dieſes Capitel iſt uͤbri— gens ſehr lehrreich, ſowohl durch die Angabe von zahlreichen xoͤmiſchen Denkmaͤlern, von Straßenſpuren und von den Kenne zeichen derfelben. _Daffelbe gilt von den. folgenden. Capiteln, worinn der DVerfaffer wirklich Alles zufammengetragen hat, was nur irgend Bezug auf etwas Nömifhes haben kann. Der Hauptnugen diefer mühfamen Arbeit wird feyn, daß man bald eine Charte des römifhen Schwabens wird verfertigen koͤnnen, ein ungemeiner Gewinn, für den ihm das Vaterland dankbar feyn muß. Der Derfaffer fhildert die Vorkommniſſe von Rot— tenburg, dag er gegen Jaumann für Samulocenis hält, geht fodann über Zübingen, Nürtingen (Grinarione?) auf-die Alb über Grabenftetten nach Zainingen (Clarenna?), nad Haufen ob Lohnthal (ad Lunam?), Heidenheim (Aquileja ?). Dann werden ©. 61. die Vorkommniſſe befchrieben bey Dradenftein, Pappelau, Vaihingen, Köngen, Kirchheim; ©. 75. Rottenburg, Mesingen, Reutlingen, Sigmaringen; ©. 103. von Ulm auf dem linken Donauufer nah) Macchthal, Grüningen und Scheer; ©. 111, von Rißtiſſen Uber Emerkin— gen, den Buffen und Hohenthengen nach Ueberlingen einerfeits, über Aulendorf, Waldfee nach Leutkirch anderfeits; endlich von Hohentbengen über Hüpfelsberg nah Scheer; ©. 181. von Raiz bey Sigmaringen über Filfingen, Aach, Hohentwiel bis Bankholzen am Unterfee, hier dag meifte nah Citenbenz. ©. 142, macht er Bemerkungen über den Heerzug Julians von Vindoniffa nady Pannonien, wobey er meynt, der Weg am rechten Donauufer wäre zu fumpfig und zu unficher gewefen, und Julian mürde eher auf dem Fürzeren [2] Wege von Augufta NRauracum durch den Schwarzwald bis Hüfingen (Brigobanne) über Rottweil (Aris flavis), oder feitwärts, vielleicht über Dürcheim gegen Tuttlingen, und von da entweder von der Gegend bey Winterlingen und Erbjtetten aus über die Ab, oder über die Anhoͤhen auf dem linken Ufer der Donau, am Fuße der Alb bis zu dem Einfchiffungsplage gezogen feyn: denn Diefe Straße am linken Ufer der Donau hätte jedenfalls den Vortheil der größeren Sicherheit vor der am rechten Ufer vorausgehabt, mas wir einzufehen nicht vermögend find. Auch möchten wir wiffen, wo man von Augft über den Schwarz: wald nach Hüfingen kommen £önnte,. ohne über Windiſch und Zurzach zu gehen oder wenigftens über Waldshut und an der Wutach binauf. S. 149. folgen Auszüge aus dem Archiv, nad den Ober: ämtern geordnet, Der zweyte Theil, melder den vömifchen Gränzwall befchreibt von der Altmühl bis zur Jaxt in Verbindung mit den römifchen Heerjtraßen und Alterthuͤmern an der Oberdonau, ber Sart und dem mittleren Nedar ift ebenfalls befonders zu haben. Ueber dieſen Gränzmwall oder fogenannten Pfahl haben fich die meiften Verdienfte erworben Buchner und Fr. A. Maier, indem fie denfe!ben wirklich bereift und bis ing Einzelne gefchils dert haben. Außer den Angaben derfelben hat aber noch ber Derfaffer ſehr vieles benust und befonders die Innfchriften ges fammlet, Zuerft ſpricht er über die Ausdehnung und den Zweck 548 des Gränzwalls und befchreibt denfelben von der Mündung der Altmuͤhl bis nach Mirtenberg; fodann ©. 28. die Römerftraße von Aquileja bis Negino, wie wir ſchon bemerkt haben. Außerz dem ©. 54. die Theile des Graͤnzwalls innerhalb der Gränge.y von Wirtenberg nebft den dafelbft: vorfommenden Nömerftraßen und Alterthümern, befonders bey Lorch, Welzheim, Rottenburg, Cannſtadt, Marbah, Laufen, Pforzheim, Wiesloch, Speyer, Dehringen und Jaxthauſen, von da endlih ©. 201. bis an den Mayn und die Höhe. ©. 209. folgen wieder Auszüge aus dem Staatsarchiv von andern Dberämtern. Man muß wirklich die Ausdauer. des Verfaffers und fein Beftreben, vollftändig zu ſeyn, bewundern. Es fehlt jegt nichts, ‘als daß jemand eine Charte nach feinen Angaben verfertiget. Sadbrbüder bes Vereins von Alterthums = Freunden im Rheinland. Bonn beym Verein; Köln bey Eifen. I—IV. 1842—44. 8 Til. Mas die Gelehrten: Verfammlungen nüsen, zeigt dieſe Zeit fohrift. Der Verein wurde gegründet auf Weranlaffung der PhilologensBerfammlung zu Bonn 1841; Borftand Profeffor Ritſchel, redigierende Secretüre Dr. Urlih8 und Dr. Lerſch. Die Statuten find fehr kurz und enthalten dag Gemwöhnliche. Es muß ziemlich antiquariſcher Vorrath dageweſen feyn, indem dieſe Zeitſchrift kaum ein Fahr darauf gewappnet hervor: trat. Freylich gibt es auch keinen Strich in Deutſchland, wel— cher fo reich an roͤmiſchen Denkmaͤlern wäre, wie das Mheins Gebiet, wo eine Welt unter der Erde liegt, die nur auf den Sinn und den Fleiß derer harrt, welche darauf herumtreten. Dieſe Zeitſchrift enthält bereits größere Original-Abhandlungen, viele kleinere Mittheilungen uͤber allerley Fuͤnde, Anzeigen von neuen Buͤchern uſw.: fie iſt überhaupt mit Sorgfalt und Ein— ficht vedigiert, und darum muß man ſich um fo mehr wundern, daß die Hefte weder Ueberficht noch Megifter haben, wodurch die bequeme Benugung ganz unmöglicd wird. Auch fehlt eine be= fondere Erklärung der Tafeln. Heft l. 1842. 138. T. 4. enthält die alte Gefchichte von Bonn, infofern es auch Verona geheißen, von Kerfc. ©. 38. Alterthuͤmer des Kreifes Bittburg, beſonders Sun: Tohriften, von ©. Bayh. ©. 45. Monumente, welhe zu Bonn aufbewahrt werben, von Urliche. ©. 67. Denkmäler aus der vordeutfchen Periode der Nedar: Gegenden, von Pauly. ©. 75. Nömifche Alterthuͤmer aus Mecklenburg von Th. Bernd, welche eigentlich nicht hieher gehören. Der. Verein follte fit) auf das Mheingebiet befchränfen, welches ohnehin fhon zu. groß ift, nehmlid von der Schweiz bis. nach Holland, wozu alfo auch das Gebiet des Nedars, der Mofel, Maas und Schelde gehören. ©. 80. Neue römifche Innfchriften aus Wiesbaden, Maynz und Rheder bey Bonn, von Lerſch. ©. 86. Zu eheinländifchen Innfchriften, von Dr. 9. Dünger. ©. 101. Literariſche Anzeigen von verfchiedenen Büchen; ſehr ausführlich, von demfelben. ©. 123. Miscellen. Keine Entdedungen, Berichtigungen u. dgl, aus verfchiedenen Gegenden. 6* 49 ©. 129. Chronik des Vereins, Statuten, Mitglieder. So geht es nun in den folgenden Heften fort, aus denen wir daher nur die groͤßern Abhandlungen anzeigen koͤnnen. Heft I. 1843. 158. T. 1. ©. 1. Coblenz als Römerftadt von F. Deycks. ©. 9. Der Weinbau im römifhen Gallien und Germanien, von Dünger. ©. 33. Nömifhe Monumente an verfchiedenen Orten; Gebäude, Cameen, Münzen, Innſchriften. ©. 109. Literariſche Anzeigen. ©. 143. Miscellen uſw. Heft I. 1843. 211. T. 8. Ueber Gesonia von $. Oſann. Die Siegel und Wappen Bonns, von Ferfch. Die Alemannenfhladt des Clodomwigs, von S. 1. ©. 17. ©, 31. Dünger. ©. 60. Antiquarifhe Entdeckungen im Negierungs: Bezirk von Trier, von Dr. J. Schneider. ©. 86. Monumente verfchiedener Art an verfchiedenen Drten ; Grabmäler, Bildiverke, Innſchriften uſw. ©. 149. Literatur. Heft IV. 1844. 822. T. 8. ©. 1. Alte Beveftigungen in den Vogeſen, von Dr. 5. Schneider. ©. 13. Deutſche Unterthanen des roͤmiſchen Reichs, von Spbel. ©. 88. Monumente; Gebäude, Bilder, Münzen. ©. 147... Der planetarifche Götterfreis, befonders auf rhein⸗ ländifchen: Kunft-Darftellungen, von Lerſch. S. 169. Fiteratur. Heft V und. Vl. 1844. 436. 8. 14. ©.1—170. Die Neiterftatue des Oftgothen- Könige Theo- derich, vor dem Pallafte Carls des Großen zu Aachen, von C. P. Bock. Eine fehe gründliche, und gelehrte Abhandlung, worinn deffenungeachtet nichts. von. dem Metallölumpen - zu Aachen gefagt ift, ‚den „wir in der Iſis 1830. ©. 1077. für die bey einem Brande gefchmolzene Bildfaule erklärt haben, Die, Iſis fcheint alſo im. Rheinlande nidyt vorzufommen, ©. 177. Das Franzenfüppchen bey Trier, von Schneider. ©. 202. Die. Mofelfifhe des Aufonius und über die Zuftände des Mofelfttoms im Altertbum überhaupt, von W. Chaffot von Slorencourt. Hier werden die Mofelfifche aufgeführt nah M. Schäfer, Boͤcking und Troß, welche bekanntlich mehrere Fiſche unbe: ftimmt gelaffen oder unrichtig benannt haben; von unferer Aus—⸗ einanderfegung in der Iſis 1845. ©.5. weiß der Verfaffer nichts. Wenn die Iſis im Nhein= Gebiete fehlt, fo. Eann fie auch wohl in Trier fehlen, um fomehr als dafelbft Aufons Fiſche in Natura vorkommen. ©. 228. Römifche Alterthuͤmer aus Baden, von Rappen- egger. ©. 235. Ueber die Niederlaffungen ber Römer im Becgiſchen, von Dligfchläger. - ©. 252. Wo bat Caͤſar die Ufipeten und Tenchthter befiegt, von Dedericdh. ©. 287. Monumente; Hermen, Innfchriften, Satcophage, Gefäße. ©. 333. Literatur. Die Abbildungen find fehr zahlreich‘ und forgfältig gemacht, 550 Diefe Zeitfchrift wird große: Theilnahme ermweden und hat es [don gethan. Ihr Eifer verdient alle Anerkennung. Flora oder allgemeine botanifche Zeitung, herausgegeben von der k. b. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg, redigiert von Dr. Fürnrohr, Profeſſor. Regensburg. 1846. 700. T. 6. Dabey Wikſtroͤms Jahresbericht uͤber die Fortſchritte der Botanik von 1839—42, uͤberſetzt und vermehrt von Beil— fhmied.. Ebd. ©, 235—504. Das ift wieder ein reichhaltiger Jahrgang mit vielen Original: Auffäsen, Auszügen, Anzeigen, Nachrichten aus allen Zweigen der Botanik mit ungemeinem Fleife gefammelt und mit Sad: kenntniß dargeftellt. Dabey fehr gute Negifter, wobeh noch eine befondere Erklärung der Tafeln, mit: Hinweifung auf die Sei: tenzahlen zu wuͤnſchen wäre, Die Fahresberihte von Wikſtroͤm, mwoben man Beil: fhmied wegen feiner vielen Zufäge als Mitarbeiter nennen darf, find berühmt, obſchon diefelben unbegreiflicher Weife nicht fo von den Botanikern gekauft werden, wie fie es verdienen. Sie find ein vollftändiges Nepertorium von allen Arbeiten und Entdedun: gen, wie man ein folches wohl kaum von einer andern Wiſſen— haft hat. Außerdem verfertigt Beilſchmied dazu ungemein genaue Negifter von den Sachen und Schriftftellern, fo da SER Schriften alles erfüllen, was man nur irgend wünfchen ann. Catalogue de Hepidopteres d’Europe distribue&s en Familles, Tribus et Genres, par Duponchel. Paris, Mequignon. 1844—46. 8, 532. Obſchon die Franzofen fih nicht fo viel mit der Falterkunde befchäftigt haben, wie wir Deutfchen, fo. haben ſich doch in der neuern Zeit nicht wenige etnſtlich auf diefes Studium gelegt und es zu einem hohen Grad von Gründlichkeit und Vollſtaͤndigkeit gebrahtz und fie find es, denen man in den legten Fahren mebrere volftändige. Handbücher über dieſe Thierordnung zu danken hat. Man muß ihnen zugeftehen, daß fie ein befonderes Zalent haben, ihre Sachen. gut zuzubereiten umd ordnungsmäfig aufzutragen. Boisduvals Inder hat die Eleinen Falter weggelaffen; im vorliegenden Buche find fie aufgenommen und zwar vorzüglich nah Fifcher von Röslerffamm und Zel- ter. Man hatnum ein vollftändiges Verzeichniß ‘aller europäi- ſchen und felbft der nordafiatifchen Falter ſyſtematiſch geordnet, und was befonders bequem ift auch; mit einem Regifter, welches alle Gattungen auffuͤhrt und bey jeder die Sippe bemerkt. Bey den Moctuen ift der DVerfaffer vorzüglich der Bearbeitung von Guenee gefolgt, bey den Scyaben der vor Zeller; das Uebrige hat er nady feinen Ideen dargeftellt. Das Bud) ift eigentlidy Eein ‚Catalog, fondern ein Handbuch mit den Cha— racteren der Sippen, welche er feinen Grundfägen zu folge bloß nad) der Sliege entworfen hatz jedoch gibt er auch das Nöthige vom den Raupen: und Puppen. Bey den Gattungen ftehen die Hauptfchriftfteller, das Land und die Flugzeit, Leider ift der DVerfaffer im vorigen Sahre geftorben. Es wird’ unfern Lefern angenehm feyn, eine Kenntniß von dem Spftem zu erhalten. Die Zünfte folgen nach der alten 551 Benennung fo aufeinander: Diurna, ‚Crepuscularia, Bomby- ces, Noctuae, Pyrales, Geometrae, Tortrices, Tineae. Fam. I. Diurna. - Divisio I.: Tibiae posteriores calcare unico armatae. Sectio 1. Tetrapoda, Suspensa. Trib. 1. Danaidae: Danais (Euploea). Teib. 2. Argyonidae: Argynnis, Melitaea. Trib. 3. Vanessidae: Vanessa. Trib. 4. Libytheidae: Libythea. Trib.5. Nymphalidae: Limenitis, Nymphalis, Apa-. tura, 'Charaxes. Trib.6. Satyridae (Hipparchiae): Arge, Erebia, Chionobas, Satyrus. Sectio 2. Hexapoda, Cincta. Trib. 7. Papilionidae: Papilio, T'hais, Zerynthia. Trib. 8. Parnassidae: Doritis, Parnassius. Trib. 9. Pieridae: Leuconea crataegi, Pieris (Pontia), Anthocharis, Zegris eupheme, Leucophasia sinapis. Trib. 10. Rhodoceridae: Rhodocera, Colias. Trib. 11. Lycaenidae: Thecla, Polyommatus. Trib. 12. Eryeinidae: Nemeobius (Hamearis). Divisio 1l.: Tibiae ‘posteriores calcaribus duobus armatae, Hexapoda. Trib. 13. Hesperidae: Steropes, Hesperia, Syrichtus, Spilothyrus malvae, Thanaos tages. Fam. ll. Crepuscularia p. 39. Divisio I. Tibiae posteriores calcaribus: distinctis. Trib. 1. Sphingidae. Seetio 1. Sphinx, Deilephila, Acherontia, Macro- glossa, Pterogon. Sectio 2. Smerinthus (Laotho£). Tribus 2. Sesiaeidae: Thyris, Sesia. Divisio Il. Tibiae posteriores calcaribus vix distinetis. Trib. 3. Zygaenidae: Zygaena, Syntomis, Procris, Aglaope (Atychia). Fam. III. Noeturna p. 55. (A. Bombyces). Trib. 1. Lithosidae: Naclia, Melasina, Emydia, Dejo- peia pulehra, Lithosia, Calligenia rosea, Setina roseida. Nudaria mundana., Trib. 2. Chelonidae: Euchelia jacobeae, Callimorpha, Euthemonia russula, Chelonia, : Trichosoma parasitum, Arctia fuliginosa, ; Trib. 3. Psychidae: Typhonia (Chimaera), Psyche, Heterogynis penella. Trib. 4. Liparidae: Penthophera morio, Liparis, Leu- coma nigrum, Laelia coenosa, Dasychira pudibunda, Orgyia, Colocasia coryli, Clidia 'geographica. Trib. 5. Lasiocampidae: Megasoma repandum, Lasio- campa pruni, Odonestis potatoria. Trib. 6. Bombycidae: Clisiocampa neustria, Trichiura erataegi, Cnethocampa processionea, Eriogaster lanestris, Poecilocampa populi, Crateronyx dumeti, Bombyx rubi. Trib. 7. Attacidae: Attacus (Saturnia). Trib. 8. Endromidae: Aglia, Endromis. Trib. 9. Hepialidae: Cossus, Zeuzera, arundinis, Hepialus. Trib. 10. Endagridae: Stygia, Atychia appendiculata, Eindagrina pantherina. Trib. 11. Limacodidae: Limacodes (Heterogenea). Trib. 12. Platypteridae: Cilix spinula, Platypteryx. Macrogaster 552 Trib. 13. Dieranuridae: Dieranura (Cerura), Harpyia (Stauropus), Uropus ulmi, Asteroscopus: cassinia. Trib. 14. Notodontidae: Ptilodontis palpina, Lo- phopteryx camelina, Ptilophora plumigera, Leiocampa dietaea, Notodonta dromedarius, Peridea trepida, Dry- nobia velitaris, ‚ Heterodonta, argentina, , Mierodonta bicolora, Chaonia dodonaea, Gluphisia erenäta, Diloba caeruleocephala, Trib. 15. Pygaeridae: Pygaera, Clostera curtula. Trib. 16. [B. Noctuae] p. 6. Bombycoidae. Acronycta, Elatina coenobita, Diphthera, Bryophila. Trib. 17. Noctuo-Bombycidae: Cymatophora (Cero- pacha), Cleoceris. viminalis, Tethea. Trib. 18. Orthosidae: Trachea, Episema, Semiophora gothica, Anchoeelis litura, Orthosia, Cerastis, Glaea rubricosa, Dasycampa rubiginea, Mecoptera satellitia, Xanthia, Hosporina eroceago, Gonoptera libatrix, Cir- roedia ambusta, Plastenis retusa, Mesogona acetosellae, Cosmia trapezina. Trib. 19. Gortynidae: Hydroecia nietitans, Gortyna. Trib. 20. Nonagridae: Nonagria. Trib. 21. Leucanidae: Mithymna, Leucania, Simyra, Synia musculosa. Trib. 22. Caradrinidae: Grammesia trilinea, Caradrina, Hydrilla palustris, Stilbia stagnicola. Trib. 23. Apamidae: Glottula pancratii, 'Apamea, . Luperina infesta, Xylophasia polyodon. Trib. 24. Hadenidae: Aplecta herbida, Pachetra leuco- phaea, Hadena, Phlogophora lucipara, Solenoptera meticulosa, Eurhipia, Dianthoecia, Jlarus, Polia, Neu- ria saponariae, Chariptera culta, Agriopis aprilina, Valeria oleagina, Miselia, Epunda lutulenta, Polyphae- nis prospicua, Cerigo cytherea, Jaspidia, Placodes, Eriopus, Thyatira. Trib. 25. Noctuelidae: Hiria linogrisea, Triphaena, Segetia xanthographa, Noctua, Opigena, Actebia prae- cox, Chersotis, Agrotis, Charaeas graminis, Heliopho- bus, Spaelotis, Rusina tenebrosa. Trib. 26. Amphipyridae:Spintherops, Amphipyra, Syntomopus einnamomeum, Scotophila, Mania. Trib. 27. Xylinidae: Dipterygia pinastri, Xylocampa, Lithorhiza, Hyppa rectilinea, Egira eonspieillaris, Calo- campa exoleta, Xylina, Cloantha, Cleophana, Epimecia ustulata, Cucullia, Charielea delphinii. Trib. 28. Heliothidae: Anthoecia, Anarta, Heliodes rupicola. . Trib. 29. Calpidae, Calpe. Trib. 30. Plusidae: Abrostola, Plusia. 42 Trib. 31. Catocalidae: Catocala, Catephia. Trib. 32. Ophiusidae: Bolina cailino, Ophiodes luna- ris, Ophiusa, Toxocampa lusoria, Cerocala, Mierophysa jucunda. Trib. 33. Anthophilidae? Anthophila, Micera paula, Glaphyra glarea, Leptosia velox. Trib. 34. Agrophilidae: Metoponia flavida, Agrophila Hydrelia argentula. Trib. 35. Anomalidae: Timia margarita. Trib. 36. Phalaenoidae: Brephos. Trib.37. Goniatidae: Euclidia, Metoptria monogramma. Trib. 38.:Acontidae: Acontia. } 953 — 4 Trib.:39. Noetuo-Phalenidae: Phytometra aenca, Oratocelis communi macula, Haemerosia, erastria. [C. Pyrales]. Trib. 40. Pyralides p. 194. Subtrib. 1. Hercynites: Boreophila manualis, Hereyna, Orenaja alpestralis. Subtrib. 2. Ennycehites: Threnodes pollinalis, Ennychia, Pyrausta, Rhodaria sanguinalis. Subtrib. 3. Pyralites: Pyralis, Asopia, Stenia punctalis. Subtrib. 4. Nympbulites: Hydrocampa, Nymphula. Subtrib. 5. Scopulites: Pionea forficalis, Scopula. ‘ Subtrib. 6. Botytes: Lemia pulveralis, Odontia dentalis, Rivula sericealis, Botys, Udea ferrugalis, Stenopteryx hybridalis. Subtrib. 7. Cledeobites: Cledeobia bombycalis. Subtrib. 8. Aglossites: Aglossa. Subtrib. 9. Herminites: Sophronia emortualis, Hermi- nia, Hypena, Madopa salicalis, Helia calvarialis, Zethes insularis. Trib. 4). Phalaenidae [D. Geometrae]. Subtrib. 1. Ennomites: Rumia crataegaria, Metro- campa, Urapteryx, Ennomos, Himera pennaria, Ange- rona prunaria, Crocallis, Eurymene dolobraria, Aventia flexularia, Philobia notataria, Epiona emarginaria, Go- donela, Tionela, mandra amataria. Subtrib.2. Chlorochromites: Chlorochroma vernaria, Hemithea, cytisaria, Phorodesma, Geometra papilio- naria, Subtrib. 3. Gnophites: Gnophos, Elophos. Subtrib. 4. Boarmites: Tephrosia, Boarmia, Hemero- phila petrificaria. Subtrib. 5. Cleorities: Cleora lichenaria, Boletobia, Mniophila. Subtrib. 6. Amphidasites: Amphidasis, Nyssia hispi- daria, Phigalia pilosaria. Subtrib. 7. Hibernites: Hibernia, Anisopteryx aescula- ‘ ria, Chemerina. Subtrib. 8. Fidonites: Halia wavaria, Scordiona, Name- ria pulveraria, Ploseria, Thetidia, Ligia opacaria, Fido- nia, Eupisteria, Hyria, Phyllometra, Heliothea, Speranza. Subtrib. 9. Aspilatites: Cleogene tinctaria, Pellonia vibicaria, Aspilates, Egea pravaria, ‚ Phasiane palum- baria. Tephrina murinaria. Subtrib. 10. Eubolites: Anaitis plagiaria, Eubolia men- suraria, Eusebia bipunctaria, Coremia ferrugaria. Subtrib. 11. Cidarites: Cidaria, Cheimatobia brumaria, Ypsipetes impluviaria, Phaesyle eaesiaria, Lobophora hexzpteraria, Acasis viretatia, Corythea juniperaria, Chesias spartiaria. Subtrib. 12. Larentites: Larentia, Eupithecia pusillaria. Subtrib. 13. Melanthites:-Melanthia adustaria, Mela- nippe marginaria, Subtrib.14. Zerenites, Venilia macularia, Zerene, Corycia temeraria. Subtrib.15. Caberites: Ephyrapunctaria, Cabera, Stega- nia-permutaria, Ületa vittaria. Subtrib. 16. Acidalites: Dosithea ornataria, Acidalia, Strenia celathratia. Subtrib. 17. Sionites: Siona dealbaria, Acalia tenehraria, Sthanelia, Minoa, Anthometra plumularia. Iſis 1847. Heft 7. 554 Subtrib. 18. Dasyditess Odezia choerophyllaria, Psodos, Dasydia torvaria, Pygmaena venetaria. Trib. 42. Platyomidae [E. Tortriees] p. 281. Xylopoda, Nola strigulana, Sarrothripa revayana, Halias, Tortris, Amphisa gerningana, Oenophthira pilleriana, Ptycholoma ministrana, Xanthosetia hamana, Argyrotoza holmiana, Peronea sparsana, Glyphiptera literana, Teras. Phibalocera fagana, Hypercallia christiernana , Aspidia eynosbana, Anthitesia salicana, Penthina hartmanniana, Sciaphila, Paedisca, Sericoris, Coceyx, Carpocapsa, Gra- pholitha, Ephippiphora jungiana, Phoxopteris, Cochylis, Argyrolepia tessarana, Argyroptera gouana. Trib. 43. Sohoenobidae: |F. Tineae] p- 311. Seirpo- phaga, Schoenobius gigantellus, Chilo. Trib. 44. Crambidae: Crambus, Eudorea ambiguella, Hythia, Diosia marginella, Phyeis, Galleria. Trib. 45. Yponomeutidae: Myelophila, Aedia pusiella. Yponomeuta, Psecadia, Chalybe, Pyraustella. Trib. 46. Tineidae: Diurnea fagella, Lemmatophila, Cheimonophila gelatella, Epigraphia atomella, Caulo- bius sparganiellus, Haemilis, Anacampsis populella, Lita, Enolmis acanthella, Aconıpsia (Gelechia), Butalis, Hyp- solopha, Rhinosia, Alucita xylostella, Ateliotum, Anar- sia, Macrochila rostrella, Palpula, Fugia daphnella, Harpipteryx. Parasia neuropterella, Chauliodus , Dasycera oliviella, Lampros, Enicostoma geoffrovella, Chelaria conscriptella, Stenoptera orhonnella, Ineurvaria masculella, Adela, Nemo- tois, Nomophora (Nematopogon), Solenobia lichenella, Micropteryx, Aechmia, Tinagma metallicella, Glyphipteryx, Phygas, Euplocamus, Tinea granella, Roeslerstammia, Oecophora, Argyresthia, Coleophora, Graeillaria, Coriscium, Ornix, Cosmopteryx, Elachista, Opostega, Lyonetia, Lithocolletis, Tischeria. Trib. 47. Pterophoridae. Subtrib. 1. Pterophorites: Adactyla (Agdistis), Pterophorus. Subirib. 2. Orneodites: Omeodes. Nicht zu billigen iſt, daß die Tribus unter den Nachtfaltern ohne Gliederung auf einander folgen, indem dadurch die Ueber- ſicht erſchwert und die Kenntniß der Tribus eine bloße Suche des Gedächtniffes wird. Der Werfaffer hat während einer Ian- gen Neihe von Jahren ſich aufs eifrigfte mit den Kaltern und Raupen befchäftige und Arbeiten. geliefert, die aller Anerkennung werth find. Wie ſchädlich es aber ift, ſich nur mit einer ein zi⸗ gen Thier-Claſſe oder Ordnung mit Ausſchluß aller andern zu befchäftigen, davon: geben hier die neuen Sippennamen einen fhlagenden Beweis, indem wirklich eine Menge davon in andern Drdnungen ſchon ebenſo aufgeftelit find, oder nur mit geringen Uenderungen in dieſem eder jenem Buchſtaben oder im Ge— ſchlecht. Uebrigens ‚fallen nicht alle dem DVerfaffer zur Laft, außer infofern er fie aufgenommen und alfo nicht gewußt hat, daB fie ſchon vergeben. find. Boisduval hat fich nicht viel beffer in Acht genommen, fonft würde er feinen Schmetterling Chelonia genannt haben; auch Stephens und Guenee, ſelbſt Treitſchke haben nicht wenig Namen gemacht, welche fhon vorhanden waren, Mit dergleichen Fehlern find behaftet: Nemeobius, Trichosoma, Typhonia, Laelia, Colocasia, .Megasoma, Trichiura, Macrogaster, Heterodonta, Miero- donta, Elatina, Cerastis, Hydrilla, Placodes, Hirya et 39: 555 Hyria, Dipterygia, Hyppa, Glaphyra, Hydrelia, Timia, Stenopteryx, Sophronia, Helia, Rumia, Tephrosia, Bole- tobia, Halia, Ligia, Coremia, Ypsipetes, Melanthia, Veni- lia, Ephyra, Euchelia, Peronea und nody manche andere. Paläozoologie. Entwurf einer ſyſtematiſchen Darſtellung der Fauna der Vorwelt von Dr. Chr. G. Giebel. Merſeburg bey Nulandt. 1846. 8. 360. Man muß bey dieſem Werk anerkennen, daß es keine mecha— niſche Aufzaͤhlung der Gegenſtaͤnde iſt, wie wir ſie ſchon bey Dutzenden haben, ſondern nach wohluͤberlegtem Plan und mit großem Fleiß bearbeitet. Der Verfaſſer betrachtet die Verſteine— rungen als ein geſchloſſenes Ganzes und daher die Palaͤologie als eine unabhaͤngige Wiſſenſchaft, welche ſich der andern nur als Huͤlfsmittel bedient. Das werden ihm wohl wenig Natur: forfcher zugeben. Uebrigens übt diefe Beſchraͤnkung weiter keinen nachtheiligen Einfluß auf die Brauchbarkeit des Buches aus, wenn man nicht etwa den Umftand dahin rechnen will, daß man nicht immer ohne Nachfchlagen weiß, zu welcher lebenden Sippfchaft dieſe und jene hier aufgeführte Verfteinerungen gehören, fo tie auch, daß der Verfaffer manchmal Verfteinerungen in eine Sipp— fchaft vereinigte, welche unter den lebenden Thieren in verfchiedes nen Sippfchaften ftehen, wie z. B. Serpula, Terebella, Spir- orbis, darauf Balanodea, Entomostraca, Brachyura uſw. Das leßtere mag indeffen zum leichtern Beltimmen bequem ſeyn, und fo Eommt e8 bey diefem Zwecke nicht darauf an, ob e8 natürlich ift oder nicht. Er legt der ganzen Anordnung des Werks die Ciutheilung der Thiere in 3 große Haufen zum Grunde: irreguläre, veguläre und ſymmetriſche Formen; jene die Infuſorien, die anderen die Polypen und Nadiaten, diefe die Molusken und Wirbelthiere, Kerner theilt er die Thiere ab in Bauchthiere, Gliebderthiere und MWirbelthiere. Zu den erften Infuforien, Polypinen, Radia— ten und Mollusken. Die zweyten werden nad) den Elementen eingetheilt in Waffer : Gliederthiere (Würmer), in amphibifche Gliederthiere (Gruftaceen), in Land-Gliederthiere (Urachnoiden) und in Luft-Gliederthiere (Inſecten). Die Wirbelthiere zerfallen nach demfelben Princip in Fifche, Lurche, Vögel und Haarthiere. Auf diefe Weife befommt er 12. Glaffen. Die Verfteinerungen endlich theilt er nad) den geologifchen Perioden in drey Haufen: der Uebergangs- Gebirge, der Floͤtz⸗ Gebirge und der tartiären Formationen. Die ältefte Periode, für die Verfteinerungen nehmlich, beginnt mit dev Graumaden -Formation, und umfaft das Steinfohlen- und Kupferfchiefer- Gebirg, nehmlich Alles was unter der ſoge— nannten Trias liegt. Das Merk zerfällt nun nad) biefen Worbegriffen in 3 Capi= 556 tel: die Periode des Mafferlebens, Durhgangs- Periode und Deriode des Land- und Luftlebens. Jede Periode theilt fich wieder nach den drey Grundformen des Thierreichs: Bauch— thiere, Glieder und MWirbelthiere. Die erfte Periode hat in der dritten Grundform nur Fifche, die zweyte Fiſche und Lurche, die dritte alle obern Thier-Claſſen. Die erfte Periode ©. 25 fteht nun fo: Erfter Typus: Gasterozoa. Erſte Stufe: Amorphozoa. Erfter Kreis: Phytozoa: Spongien u. dgl. Zweyter Kreis: Infuforien. Zweyte Stufe: Zoophyta. Erfter Kreis: Polypina. Familien: Tubiporinen, Gelleporinen, Gorticiferen. Zweyter Kreis: Radiata. Samilien: Grinoiden, Echinoiden. Dritte Stufe: Conchifera. I. Bivalvia. Erfter Kreis: Conchina. Familien: Monompyarier, Dimyarier. Zweyter Kreis: Brachiopoda. Familien: Zerebratulinen, Productinen. Il. Univalvia. Dritter Kreis: Monothalamia. Familien: Patellinen, Trochoiden, Schizojtomen, Pyramoiden, Nautiloden. Vierter Kreis: Polythalamia: Familien: Orthoceratiten, Goniatitiden. Zweyter Typus: Arthrozoa S. 54. Erſter Kreis: Palaeadae. Familien: Trilobitiden, Cytheriniden, Eurypteriden. Zweyter Kreis: Insecta. Aptera, Tetraptera. Dritter Typus: Vertebrata ©. 59. Erfter Kreis: Placoides. Familien: Schthyodorulithen, Cladodinen, Leftracioniden. Zweyter Kreis: Goniolepidoti. Samilien: Gephalafpiden: Cölacanthoiden, Acanthodiden, Lepi— dofteen, Sauroiden, Saurier, Bey jeder Abtheilung fteht der Character nebſt Bemerkungen und fodann werben die Sippen reihenweife aufgeführt mit Angabe der Zahl der Arten, der Formationen und der Schriftfteller. Dann folgt ©. 72. eine tabellarifche Ueberficht der Sippen mit den Formationen und der Artenzahl in Spalten. Auf ähnlich fuftematifche Art werden auch die beiden andern Perioden behandelt S. 80 und 193, natürlih mit Vermehrung und Verminderung der Glaffen und Familien. 557 | 958 Profeſſor DEen, über die Schädelwirbel, Gegen Segel und Göthe. Da ih in Hegels Schriften, fo ‚weit fie die Natur betrafen, nur ſehr allgemein gehaltene, bloß logifhe Säge bemerft, vor: züglich in der organifhen Welt nur empiriſche Ercerpte ohne philofopbifhen -Zufammenhang, von Princip, Conftruction, ges netifcher oder phpfiologifcher Entwidelung der Organe der Pflan: zen und Thiere feine Spur gefunden, ic mich aber vorztglich der Entwidlung und Begründung des Cinzelnen zugemwendet habe und alfo nichts aus Hegel3 Büchern brauchen konnte; fo babe ich die neue Ausgabe nicht weiter beachtet, nehmlih ©. MW. Fr. Hegels Werke. Vollſtaͤndige Ausgabe durch einen Berein von Freunden des WVerewigten. Band VI. Naturphilo- fophie, berausgegebeu von Dr. C. 8. Michelet. Berlin bey Dunder 1842, 8. -» Nun finde ich in Profeffor 8. Ph. Fifhers Werk: Spe- culative Characteriftit und Kritit des Hegelfchen Spftems. Er— langen 1845. ©. 361., daß jenes Buch fih aud mit mir befchäftiget hatte. Beym Nahfchlagen treffe ih ©. 567. auf folgende Stelle: „Der Grundorganismus des Knochens ift der Ruͤckenwirbel, und Alles nur Metamorphoſe deſſelben, naͤmlich nach inwendig eine Roͤhre und deren Fortſaͤtze nach Außen. Daß dieß die Grundform der Knochenbildung fen, bat beſonders Göthe (zur Morphologie ©. 162. 248. 250. 339.) mit feinem organifchen Naturſinn gefehen und die Uebergänge vollfommen verfolgt, in einer fchon 1785. verfaßten Abhandlung, die er in feiner Mor: phologie herausgab. Oken, dem er die Abhandlung mittheilte, bat ihre Gedanken in einem Programm, das er darüber fchrieb, geradezu als fein Eigenthum ausgeframt, und fo den Ruhm davon getragen. Göthe zeigt (und es ift eine der fchönften Anfhauungen, die er gehabt), daß die Kopffnochen ganz nur aus diefer Form herausgebildet find: dag os sphenoideum, das os zygomaticum (dad Sochbein), bi$ zum os bregmatis, dem Stirnbein, welches der Hüftfnohen im Kopfe ift. Aber für folhe Umbildung der Knochen, daß fie, flatt innere Mitte zu feyn, jeßt umfihließend werden, und nun die Beftimmung haben, nad Außen für die Ertremitäten, Arme, Beine ufw. Anhaftspuncte zu werden, mit einander fich zu verbinden und zugleich beweglich zu feyn, — fir diefe Umkehrung reicht die Spentität der Form nicht hin, wie auch nicht beym Wegetabi- liſchen. Diefe andere Seite, das Hereinwerfen des Rüden: wirbel8 zu den einzelnen Knochen, hat Göthe nicht verfolgt, wohl aber Oken. Der Rüdenwirbel ift der Mittelpunct des Knochenſyſtems, der fih in die Extreme des Schaͤdelknochens und der Ertremitäten dirimirt und fie zugleich verbindet: dort die Höhlung, die fih durch Vereinigung der Flächen zur Run— dung nad) Aufen fihliekt, hier das in die Ränge geftredte Hin: ausgehen, das in die Mitte tritt und fich wefentlic durch Co— häfion an die Längen der Muskeln befeſtigt.“ Diefes Kauderwelfch laffe ich auf ſich beruhen. Sch gehe fchon feit einigen Jahren damit um, Göthes Anmaafungen über die Mirbelbildung zuruͤckzuweiſen: allein während der Ausarbeitung meiner allgemeinen Naturge— fhichte blieb mir nicht eine Minute Zeit übrig, etwas ande— res zu lefen oder zu fchreiben; und als ich damit fertig war und an Göthe dachte, fah ich nicht nur unnüsßen Zeitverluft vor mir, fondern auch ein ſchwieriges Zufammenfuchen von fruͤ— heren Necenfionen meines Programmes und ein höchft wider: liches Zufammentragen von Dingen, welche das Publicum nicht intereffieren Eönnen, nehmlich einen Wuſt von Klatfchereyen, Kleinlichkeiten, Eitelkeiten und Gehäffigkeiten, welche zu erzählen ich mich bisher ſperrte, die aber nöthig find, um zu zeigen, wie Göthe allmählich Luft und Muth bekam, fich meine Entdedung zuzueignen. Schon im Jahr 1836 ſpielte jemand bey Empfehlung des neuen Abdruds eines Buchs von Göthe in der allgemeinen Zeitung darauf an, daß ich Göthen die Idee der Schädel: wirbel geftohlen hätte. Ich erklärte ihn ebendafeldft (20. Suny) kurz fir einen Luͤgner, Verlaͤumder und Ehrabfchneider, worauf er ſchwieg. Durch diefe Befchuldigung veranlaßt, hat Profeffor Kiefer bey der Verfammlung der Naturforfcher und Aerzte zu Jena 1836. folgendes vorgetragen und zwar in der vierten allgemei= nen Situng, in der Gegenwart des Großherzogs und des Erb- großherzogs, fowie der weimarifchen und altenburgifhen Minifter. Amtlicher Bericht Über die Verfammlung deutfcher Natur: forfher und Aerzte zu Jena im Septemder 1836. Weimar bey Voigt. 1837. 4. ©. 95. „Der geheime Hofratb Dr. Kiefer machte hierauf unter Vorzeigung eines Schildkröten» Schädels folgende Mittheilung. Ic bin es der Ehre des Stifters der Berfammlung fhuldig, über eine Nachricht in mehreren Zeitungen, daß feine Entdeckung über die Bedeutung der Schaͤdelknochen nicht ihm zuftehe, fon= dern entlehnt fen, folgende Erklärung zu Protocol zu geben: Herr Hofrath Oken hat feine Entdedung im Jahr 1806. [Frühjahr 1807.) in meiner Wohnung unter mwechfelnder Be- fprehung in der Miffenfchaft geweihten Stunden der Nacht mir demonjtrirt, als derfelbe bey Gelegenheit feiner Reife nad) der Inſel Wangeroog mid), den damaligen Stadtphnficus zu Northeim ben Göttingen, - längere Zeit befuchte. — Der von ihm hierzu. eigens zerfprengte Schädel einer Schildfröte aus meiner Sammlung hat ſich gluͤcklicher Weiſe jest, nach 30 Jahren, noch vorgefunden. Die einzelnen MWirbelfnochen des Schaͤdels find von feinee Hand, die leicht Eenntlich ift, bezeichnet; und ich freue mich, diefen das Eigenthbum feiner Entdeckung beweifenden Schädel bier vorzeigen zu Fünnen. — Darauf im [Spät:] Sabre 1807., als Oken nah Sena berufen wurde, erſchien fein Antrittspeogramm: „Ueber die Bedeutung der Scyädel- knochen.“ — Dieß ift Factum, für deffen Treue ich bürge. Hierzu bemerkte der Geheime Medicinalrath Lichtenftein: 8 559 x daß auch ihm der Herr Hofrath DEen die in Nede ftehende Entdekung im Jahre 1806* ausführlid) mitgetheilt habe.“ Sch hätte mich daben beruhigen £önnen, ° Allein dennoch Fam Hegels Buch mit obiger Stelle noch im Jahr 1842. Darauf alſo nur Folgendes: Ich habe die Entdeckung im Jahr 1806. gemacht (Iſis 1818. 511.) und im Jahr 1807. die Abhandlung daruͤber als Privat-Docent in Goͤttingen geſchrieben, alſo zu einer Zeit, wo Goͤthe ohne Zweifel nichts von meiner Eriftenz wußte. Diefe Abhandlung fchiete ich nad) Jena und ließ diefelbe bey Göpferdt drucken ald Antritts-Programm der Pro= feffur dafelbft, wo Göthe geheimer Rath und Cu— vator der Univerfität war. Diefes allein wäre hinläng- lich, um die freche Lüge zu widerlegen. Sch ſchickte natuͤrlich Göthen wie den andern Negierungs- gliedern ein Exemplar zu. Dieſe Entdeckung hat ihm fo ges ‚ fallen, daß er mich einlud, in.den Dfterferien 1808. auf 8 Tage zu ibm nah Weimar zu kommen, was ich auch gethan, Diefe Lehre, anfangs verlaht und verfpottet wurde nachher mit foviel Eifer ergriffen, daß mehrere es verfuchten, diefelbe auf allerley Schleichwegen als die ihrige einzuſchwaͤrzen. So lange dieſe Lehre: verhoͤhnt wurde, ſchwieg Göthe; als ſie aber in Meckels Werke uͤbergieng, in Spixens Cephalogene- sis 1815., in Ulrichs Schildkroͤtenſchädel 1816. ufw., und alfo Ruhm zu verfprechen anfieng, fo entftand allmählich ‚unter den Weimaranern, welche gern alles-ihrem Goͤthe zufchrieben, was Neues in Jena zum Vorfchein Fam, ein Gemurmel, daß diefe Idee auh von Goͤthen herrühre, Um diefe Zeit kam Bojanus, Profeffor zu Wilna (der viel in die Iſis arbeitete, dem ich freundfchaftlih verbunden war, den ich in feiner toͤd— lihen Krankheit auf 8 Tage bey Darmftadt 1826. befuchte) nab Weimar, wo er bey Verwandten wohnte. Dafelbft hörte er nun von dem Gemurmel über Goͤthes Entdedung, ſchenkte ihr halb Glauben und ſchickte mir darüber dieſes Gerede zu, das ich ohne Bedenken in der Iſis abdrucen ließ 1818. ©. 509. Darauf zeigte ih num an, daß ich meine Entdedung gemacht babe im Spätjahr 1806. am Schädel eines Hirſches auf einer Harzteife. Ebenda ©. 511. Nun Bojanus die Sache zur Sprache gebracht hatte, bes kam Goͤthes Eitelkeit Muth und er kam hinterher, drenzehn Jahr nady meiner Entdedung, und fagte (Morpbelogie J. 2. 1820. ©. 250.): „er ſey feit dreyfig Jahren. von diefer gebeis men Verwandtfchaft überzeugt und habe Betrachtungen darüber immer fortgefegt” — im Jahr 1791. nach feinen nachgelaffenen Merken. Band X. 1833. ©. 94. Obſchon ich ihm nun aus feinen anderen, ganz verwirrten und. ideenlofen ofteologifhen Auffägen (datiert 1795. Morpho— logie ebd. ©. 145.) leicht hätte -beweifen Eönnen, daß er Feine Ahnung davon hatte; ſo wird man doch wohl begreifen, daß diefer Schritt fehr am unrechten Det gewefen wäre, befonders da Goͤthe fich hütete, meiner zu, erwähnen. Da ich aber, wie natürlich, darüber fchwieg, und feine Familiares, wie- fie fic) felbft nannten, worunter auch der verrückte Schelver, ihm die Ent— deckung in Schriften zufchrieben (daber Goͤthe fie lobte) ; fo. wuchs fein Muth immer mehr und er befam nad) 4 Jahren (1824.) * Jin Spätjahe zu Braunſchweig. 560 nun felbft die Kedheit, auf eine jedoch vorfichtige und verſteckte, nötbigenfalls zum Abläugnen brauchbare Weife zu verftehen zu geben, als wenn ic) fein Plagiarius wäre. Das Böfe, was G. von der Iſis fagte und prophezevte, hat fich felbft Lügen geftraft. Die Necenfion von feinem „Leben, Wahrheit und Dichtung“ in der Iſis 1817. Nr. 42., welche man dem Lord Byron zufchreibt, erklärt hinlänglich feinen Zorn gegen letztern und feine Nachfucht gegen mich. Er war es, der den Großherzog Carl Auguft gegen mic, aufjtiftete und die Mißhandlung hervorrief und unterhielt, welhe mir in Weimar zu Theil geworden ift. Er ſchreibt ©. 122, zur Morphologie Band I. Heft 2. 1824. folgendes: „Im zweyten Theile der Morphologie Seite 50. [250] ſteht ein Bekenntniß, wie ich erft drey, dann ſechs MWirbelfnochen anzufchauen und anzuerkennen veranlaßt worden. Hierin fand ih nun Hoffnung und Ausfiht auf die fchönfte Beruhigung, bedachte möglichft die Ausbildung, diefes Gedantens ing Einzelne Eonnte jedoch nichts Durchgreifendes bewirken, Zuletzt fprad) ich bievon vertraulich unfer Sreunden, welche bedaͤchtig zuſtimm— ten. und auf ihre Weife die Betrachtung verfolgten. Im Sahre 1807. fprang dieſe Lehre tumultuarifch und un— vollftändig ins Publicum, da e8 ihe denn an vielem Widerftreit und einigem Benfall nicht fehlen Eonnte. Mieviel ihr aber die unreife Art des. Vortrags gefchadet, möge die Gefchichte dereinft auseinanderfeßen; am fchlimmften wirkte der falfche Einfluß auf ein würdiges Prachtwer&, welches Unheil fich in der: Folgezeit leider immer mehr und mehr offenbahren wird.’ ‚Hier meynt er ohne Zweifel Spirens Cephalogenesis.) Diefen hämiſchen und. verſteckten Angriff, hätte, ich nun be= antworten follen. Da mid) aber Goͤthe nicht genannt, im Grunde auch nicht befhuldiget hat, und. ich uͤberdieß in Jena wohnte; fo würde ich, wie leicht. einzufeben ift, dadurch in. die größten Unannehmlichkeiten verwidelt worden feyn. Sch dachte, die Naturforfcher und Anatomen waͤren mit. der Lage der Sache befannt, und. ich Eönnte ihr Urtheil ruhig, ab= warten, Die Belletriften aber, welche überall das große Wort führen und von meinen Schriften nichts wußten, nahmen die Andeutungen Göthe8 begreifliher Weiſe an, und verfündigten den Ruhm ihres Mannes in aller Welt. Die Naturforfcher aber, welche mit dem Gang diefer Lehte bekannt waren, wie Medel, Spir, Ulrih, Carus, Cuvier, Geoffroy St. Hilaire, Albers, Burmeifter, Straug-Dürd: beim, Owen, Kieſer und Lichtenſtein haben Gerechtig— keit geübt und Göthen zurüdgewiefen. Damit war id) zus frieden. Mit Degels Buch ift es aber etwas anderes. Goͤthe ſelbſt erklärt durch obige Stellen, daß er nie einen Auffag über. diefen Gegenftand gefchrieben habe. Kann man alfo die Stelle in. Hegels Bud) anders als ein Bubenſtůct nennen? Ich erkläre daher die Angabe in dieſem Buch als Lüge und Ehrabfhneidung,, und wenn der. Herausgeber im etiwa einer zwey— ten Auflage dieſe Erklärung nicht wortlih aufnimmt ;. fo, werde ich ihn. alg gewiffenlofen Ehrabfchneider gerichtlich verfolgen, und das um. fo mehr, als Hegel in den von ihm felbft dem Drud übergebenen. Schriften nichts dergleichen gejagt und der Heraus— geber diefem Band aus Hegels abgelegten Manuſcripten, ja fogar aus Collegien-Heften von Studenten, jedenfalls Leichefinniger Weiſe zuſammengeſ hat. — — — BIT Do m “ * Literariſcher Anzeiger. 1847. M XL. ——————— —— — ET ET — — — Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Bro@pans in Leipzig erſcheinenden Zeitfhriften „Blätter für literariſche Unterhaltung“ und „fl“ beigelegt oder beigeheftet, und betragen bie Infertionsgebühren für die Zeile oder deren Raum 2Y, Nor. PVerlags- und Commiffionsartikel don Brockhaus & Avenarius N in Leipzig. 1547. 1% 2. pril bie Juni Auftrirte Zeitung für die Jugend. Herausgegeben 5 Mitwirkung der beliebteſten Jugendſchriftſteller von Sulius Kell, Nr. 14— 26. Wöchentlich eine Nummer don einem Bogen in fihmal gr. 4. Mit vielen Abbildun- gen. Preis des Jahrgangs 2 Thlr. Ein Quartal 15 Nor. Ein einzelnes Monatsheft 6 Nor. : Probenummern find durch alle -Bunhandlungen und Poftämter zu erhalten. — > n Snferate werben mit 2 Nr. die Zeile berechnet, Lefondere Au— zeigen gegen Verguͤtung von 1 Thlr. für das Tauſend beigelegt. Album fürs Erzgebirge. Bon Mitzlievern des Schrift: ftellervereind. 8. 1: Xhle. r — Der Ertrag ift für hülfsbedürftige Erpgebirger beftimmt Blanc (Louis), Gedichte der Franzöfifhen Revolution. Aus dem Franzöfifhen. Erſter Band. Allgemeine und befondere Urfachen der Revolution. 4. und 5. Lief. 8. Geh. Preis der Kieferung 7% Nor. Der volltändig erſchienene Band kofter 1 hir. 7!4 Ngr. Emy (I. RR), Eehrbuch der gefammten Zimmer: Funft. Aus dem Franzöfiihen von Eudw. Hoffmann, Baumeifter in Berlin. In zwei Bänden oder 8 Lieferungen, zufammen 80 Bogen Text in Lexikonoctav, mit einem Atlas von 157, Zafeln in Großfolio. 1. Lief. — Subjer. : Preis einer Lief, Text und Atlas, 3 Thaler. Die Frauen der Bibel. Bilder aus dem Alten Zeftament. 18.— 20. Lief. 4, Preis der Lieferung 8 Nor. Diefes Werk ift jest vollftändia in 20 Lieferungen erſchienen. Vollſtändige "Eremolarc Bolten geheftet 5 Thlr. 10 Ngr.; elegant cartonnirt mit verzierz ten Diden 5 Thlr. 18 Ngr., mit Goldfhnitt 5 Thlr. 20 Nor. Lamartine (A. de), Histoire des Girondins. Tomes I—V. In.-8. Papier velin. Preis des Bandes I Thlr. —, Gefhihte der Girondiften. 1. und 2. Band. 8. Preis des Bandes 1 Thlr. Longet (F. A.), Anatomie und Physiologie des Nervensystems des Menschen und der Wirbelthiere mit pathologischen Beobachtungen und mit Versuchen an höhern Thieren ausgestattet. Eine von dem Französischen Institut gekrönte Preisschrift. Aus dem Französischen übersetzt und mit den Ergebnissen deutscher, &nglischer und französischer Forschungen aus den letzten Jahren bis auf die Gegenwart ergänzt und vervollständigt von Dr. J. A. Hein. Mit lithographirten Tafeln. In zwei Bän- den. Ersten Bandes I. und 2. Lieferung. Preis einer Liefe- rung von 8 Bogen mit den dazu gehörigen Tafeln 22%, Ner. Maistre (Xavier de), Oeuvres completes, contenant; Voyage autour de ma chambre — Expedition nocturne autour de ma chambre — Le Löpreux de la cite d’Aoste — Les Prisonniers du Caucase — La berienne. Nouv. edit. In-8. Geh.- I Thlr. jeune Si-. Neue Shakspeare-Galerie. Die Frauen und Mädchen in Shakspeare's dramatischen Werken. In Bildern englischer Künstler, mit Erläu- terungen. In 45 Lieferungen. 17.—24. Lief. 4. Preis der Lieferung 8 Ngr. Zaleski (Bohdan), Duüch od Stepu. Elegante Miniaturausgabe. 16. Geh. 15 Nor. Cart. 181, Negr. Praehtband, verzierte Decken mit Goldschnitt 23 Ner. 6dirault de Prangey, Monuments arabes d’Egypte, de Syrie et d’Asie mineure, des- sines et mesures de 1842 a 1345. Ouvrage faisant suite aux Monuments arabes de Cordoue, Seville et Grenade. Livr, L— 3. In-Fol. Paris. ; Wird in 20 — 30 Lieferungen erſcheinen, von denen jede 5%, Thlr. Boftet. Magasin des enfants. Journal des jeunes gargons. Annee 1847. Nr. 1—4. In-8. Paris. Preis des Jahr- gangs von 12 Nummern 3’, Tbilr. ? Monument de Ninive, decouvert et deerit par P.-E. Botta, mesure et dessine par E. Flandin. Ouvrage publie par ordre du gouvernement. Live. 1-15. In-Fol. Paris, Wird aus 90 Lirferuingen beitehen, von denen jede 8 Zhir. koſtet. Tourqueneff (N.), La BRussie et les Busses. 3 vols. In-8. Paris. 8 Thlr. Tesoro dei novellieri italiani scelti dal decims- terzo al decimonono secolo e pubblicati per cura di Giuseppe Zirardini. ?vol. 8. Parigi. 6 Thir. Biblioteca de Autores Espanoles, desde la for- macion del lenguaje hasta nuestros dias, ordenada & ilus- trada por D. Buenaventura Carlos Aribau. Etwa 40 Bände. Imperialoctav, in gespaltenen Cölumnen. Madrid, 1846 fg. Exſchienen ift bie jest: Tom; ‚1. ae — III. Novelistas anteriores ä Cervantes, Anderson (N. J.), Conspeetus vegetationis lapponicae. 3. Upsaliae. Y, Thlr. — ‚ Salices lapponiae. figures XXVIII specierum. 8. Upsaliae. 1 Thlr. Obras de Cervantes, — IH. Obras je Preis des Bandes Com Ostrowski, Dzieje i Prawa Kostiola polskiego. 8. Poznan. 25 Negr. : © Siedmiu Medrach. History a arcycickawa prze- robiona i wydana przez S. &. 12. Poznai. 10 Ner. Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ift erſchienen und buch alle Buchhandlungen zu erhalten: Altes Lieben, neues Hoffen: Roman von Dertha von Werder. Gr. 12. Geh. 1 Thir. 24 Ngr. T. DI. _ Bei 3 KAULFUSS WITWE, DRANDEL & COMP. in Wien ift foeben erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Khleſlꝰs des Cardinals, Directors des geheimen Cabinetes Kaiſers Mathias, PT; Hammer - Purgftati. Mit der Sammlung von Khleſl's Briefen, Staatöfhreiben, Vorträgen, Gutachten, Decreten, Patenten, Dentzetteln { und andern Urkunden, beinahe taufend bis auf wenige bisher ungedrudt. In vier Bänden. Erfter Band. 44 Bogen in gr. 8. Mit Khlefl’s Portrait. % Broſch. 3 Zhlr., oder 4 8. 30 Kt. &.:M, * Das ganze Manufeript iſt vollendet in unſern Händen, und wird der Druck ohne Unterbrechung gefördert. Der zweite Band ift bereits unter der Preſſe. Sn meinem Berlage erfchien und ift durch alle Buchhand- lungen zu erhalten: Der deuffchen Auswanderer Fahrten und Schickſale. Friedrich Gerstäcker. Mit einer Karte der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Diefes intereffante Werkchen bildet zugleich den vierten Band der in meinem Verlage erfcheinenden Volks-Bibliothek, deren übrige Bände unter befondern Ziteln : 1. Joachim Nettelbed, Bon Eh. L. Haken. Zweite Auflage. 1845. 1 Zhlr. 1. Der alte Heim. Bon &. W. Kessler. Zweite Auflage. 1846, 1 Thlr. MM. Die Sprichwörter der Deutichen, Von W. Horte. Neue Ausgabe. 1847. 1 The. fortwährend durch alle Buchhandlungen zu beziehen find. Zeipzig, im Juli 1847. ; F. A. Brockhaus. Benachrichtigung, das Handwörterbuch der griechiſchen Sprache von Pape, und das Grammatiſche Wörterbuch der engliſchen Sprache von Thieme betreffend. Das bei uns erfchienene « Handwörterbuh der griechifchen Sprache von Pape in zwei Banten» erlaffen wir fortwährend zu dem urfprüglichen Subferiptionspreife von 6 Thlr., fowie den drit- ten Band, welcher die Eigennamen enthält, zu 1’, Zhle., wobei überdem jede Buchhandlung in den Stand gefegt ift, auf ſechs auf einmal bezogene Eremplare ein Frei-Exem— plar zu bewilligen. Hiernach möge man über eine_ andere Anzeige, daß das griechische Wörterbuch von Seiler und Ja— cobig (Preis 71, Zhle.). das vollftändigfte und mwohlfeilfte fei, urtheilen. Bei gleihem Preife fehlen bei legterm we— nigftens die Eigennamen, während das Pape'ſche Wörter: buch ohne diefelben nur 6 Thlr. Eoftetz der fonftige Inhalt muß dem Urtheile Sachfundiger zur Vergleichung überlaffen bleiben. Neben dem vollftandigen griechifch deutfchen Wörterbuche- ift ferner im vorigen Jahre als vierter Band beffelben, aber auch) "unabhängig, erfchienen: ‚ Handwörterbuch der deutſch⸗griechiſchen Sprache zum Schulgebrauch. Lex.8. Ein ſtarker Band. Preis 27, Zhle: ‚Auf feh6 Eremplare ein Frei-Gremplar. Gleichzeitig mahen wir auf das vortreffliche Thiem e' ſche Grammatifhe Wörterbuch der eng- liſchen und deutſchen Sprache. Zweite Auf: lage. 2 Theile. 8. Dreiſpaltig. Preis 2 Thlr. aufmerkfam. Dieſes Wörterbud) bietet Vortheile in Einrichtung, Bolftändigkeit und Preis wie Fein anderes gleichen Umfangs. Die rafche Verbreitung in Deutfchland und England für den Schul: und Handgebrauch hat ſchon im zweiten Jahre feiner Erſchei— nung eine neue Auflage nöthig gemacht. Frei-Eremplare 6 + 1. Braunfchweig, im Suni 1847, Keiedeich Vieweg G Sohn. GBildersaal. Darſtellungen aus den Gebieten der Kunſt, der Wiſſenſchaft und de Lebenb. Erſtes und zweites Heft. (fir. 1—428.) Großfolio. Geh. Iedes Heft 16 Nur. Der „Bilderſaal“ enthält eine Auswahl der vorzüglichften in meinem Befige befindlichen Holzfchnitte und Cliches, von de— nen zu beigefegten Preifen [Harfe Abklatſche zu beziehen find. Derfelbe Eann nicht nur als hübſches Bilderbuch empfohlen werden, ſondern verdient auch befonders die Aufmerffamkeit der Befiger von Buchdrudereien. Zeipgig, im Suli 1847. F. A. Brodhaus, In Unterzeichnetem iſt foeben efienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die Architektur | und ihr Verhältniß zur heutigen Malerei und Sculptur Heintih Sübfe, \ Großh. bad. Baubdirector, Ritter ıc. ıc. Gr. 8. Brofh. Preis I Thlr., oder 1 FI. 36 Kr. N - Nachdem der rühmlich bekannte Here Verfaſſer vor zwanzig Jahren die Frage: „In welchem Stile. folen wir bauen?” zu beantworten geſucht, dürfte er fich durch Ausführung vieler öffentlichen Gebäude jowie duch wiederholte Kunftreifen noch tiefer und gründlicher in diefen Gegenftand hineingearbeitet haben und jegt um fo mehr berechtigt fühlen die Principien mit Beftimmtheit auszuſprechen, als ſich diefelbe Hauptrichtung, die er in der Architektur zu erreichen ftrebt, in der neudeutfchen Hiftorienmalerei und Sculptur bereits einer dreißigjährigen Anerkennung erfreut. Seine vorliegende Schrift hierüber zerfällt in drei Abtheilungen: erftens in die allgemeine Aeſthetik der Architektur, zweitens in die hiſtoriſche Betrachtung der verfchiedenen Bauarten und drittens in die Anwendung auf die lebende Kunft. Die erfte Abtheilung berührt zunächit das Berhältniß der Architektur zu den übrigen ſchönen Künften und die äfthetifche Nothwendigkeit der einheitlihen Richtung und engen Berbindung mit der Sculptur und Hiftorienmalerei. Die zweite würdigt bei jeder Bauart die an derfelben erfcheinenden harakteriftifchen und formalen Eigenfchaften vorwärts und rückwärts vergleihend. Nach diefer biftorifchen Betrachtung wird endlich in der deitten Abtheilung die Frage über einen der Gegenwart entfprechenden Bauftil beantwortet, worüber gegenwärtig fo fehr ent— gegengefeste Anfichten herrfchen. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1847. J. ©. Cotta'ſcher Verlag. Im Berlage des Unterzeichneten find foeben erfchienen und duch alle Buchhandlungen Deutjchlands, Deftreihs und der , Schweiz zu beziehen: Aufzeihnungen des Generallieutenants Friedrich Wilhelm Grafen von Bismark. Gr. 8. Geh. 3Thlr., oder 5 Fl. 24 fr. Diefe Memoiren begreifen den Zeitraum von 1791 bis zum zweiten Parifer Frieden; in der politifhen Welt, fowie bei Militairs, dürften diefelben ein beſonderes Intereſſe erweden. Aus dem Leben einer deutſchen Fürſtin. Maria Feodora Freifrau von Dalberg. . ©r.8. Geh. Mit 3 Stahlftihen. 2 Thlr., oder 3 F1.36 Kr. Nebſt der bewegten Lebensgefchichte einer unlängft verftorbe- nen Fürfin enthalt dies Werk viele biographifche und hiſto— rifche Erinnerungen, die fi) in ihren Zagebüchern aufbewahrt fanden. Karlörube. Franz Noldeke. Soeben ist erschienen: Zeitschrift für Beutsches Alterthum herausgegeben von Moriz Haupt. _ Sechsten Bandes erstes Heft. / j Gr. 8. Brosch. I Thlr. a Inhalt: Die fünf Sinne, von Jakob Grimm. — Die An- thropogonie der Germanen, vom Wilh. Waäckernagel. — Zwei Mordsühnen von 1285 und 1288, von Fr. Böhmer. — Briefe aus dem 14. Jahrhundert, von Demselben. — Der Ehrenbrief Jakob Vüterich’s von Reicherzhausen, von TA. v, Karajan. — Ritter Ratibolt, von Demselben. — Wado, von Karl Müllenhof. — Das Glücksrad und die Kugel des Glücks, von Wilk. Wackernagel. — Der Welt Lohn, von Demselben. — Die deutsche Heldensage im Lande der Zähringer und in Basel, von Demselben. — Schretel und Wasserbär, von Demselben. — Der tugendhafte Schrei- ber, von Jakob Grimm und M. Haupt. — Bisleht, von Ja- kob Grimm. — Das Todtenreich in Britannien, von Wilk. Wackernagel. Leipzig, im Juni 1847. ENreidmumm’sche Buchhandlung. RAFAEL VON URBINO UND SEIN VATER GIOVANNI SANTI. VON Jg. D. PASSAVANT. Bwei Bande. Gr. 8. Mit 14 Abbildungen in einem Atlas in Grossfolio. Es ift von Freunden der. Kunſt häufig der Wunſch aus- gefprohen worden, von diefem Werke, das in der Kunftlitera- tur Epoche gemacht und deffen Werth im In- und Auslande ' allgemeine Anerkennung gefunden hat, den Text einzeln zu befisen, während Andere nur die Abbildungen wünfchten.. Ich habe mic; daher entjchloffen in der Ausgabe auf Belinpapier den Tert des Merked ohne den Atlas zu 8 Thlr, den Atlas ohne den Tert zu 10 Thlr. von jegt ab einzeln abzulaffen. Der Preis des ganzen Werkes bleibt nach wie vor in dieſer Ausgabe 18 Thlr., in der Pradt- ausgabe (mit Kupfern auf hinefifhem Papier) 30 Ihr. ».2eipzig, im Juli 1847. r FS. 2. Brodhaus. Sonverjations - Xerifon. Neunte, verbeiferte und jehr vermehrte Originalauflage, Dollftündig in 15 Bünden. Diefe neue Auflage, welche den Inhalt aller frühern Auflagen und Supplemente des Eonverfations- Lerifon in fih aufgenommen hat, wird ausgegeben: 1) in 120 Heften, von denen monatlich 2 erjcheinen, zu dem Preife von 5 Nat. Erfhienen: 104 Hefte. 2) bandweife, der Band auf Drudpap. I Thlr. 10 Ngr., Schreibpap. 2 Thlr., Belinpap. 3 Thlr. Erſchienen: 13 Bände. Sn einer neuen Ausgabe 3) in 240 Mochenlieferungen, zu dem Preife von 2", Ngr. Erſchienen: 89. Lieferungen. KE Subjeribentenfammler erhalten in jeder Ausgabe auf 12 Exemplare 1 Freieremplar, An alle Auflagen und Nachbildungen des Converſations-Lexikon ſchließt ſich an: Systematischer BILDER- ATLAS. Vollständig 500 Blatt in Duart, in 120 Lieferungen, zu dem Preife von 6 Ngr. Erſchienen: 82 Vieferungen. Zeipzig, im Juli 1847. F. A. Brockhaus. Sn Karl Gerold's Verlagsbuhhandlung in Wien ift er- | Art. V. Funfzgehn Werke über römiſch-galliſche und germanifche ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Archäologie von Lerſch, Steiner, Graf, Rappenegger, Fiedler, 8 e Mone, Stalin, Rettberg, Sahn, Minutoli und Ungenannten. — J a h r D u ch er Art. VI. Reife in Dänemark und den Herzogthumern Schles- wig und Holftein. Bon Kohl. Leipzig 1846. Zweiter Band. N) € r & i t t Schluß) — Art. VI. Wei, Herzog zu Würtemberg. Bon € r a u rt, Heyd. Dritter Band, vollendet und herausgegeben von Dr. Karl Pfaff. Tübingen 1844. (Schluß.) — Art. VIH. T) Die Hundertfiebzehnter Band, i Berufung der ‚schwedischen Rodsen durch die Finnen A und Slawen. Von Ernst Kunik. Petersburg 1844 und 1345. 1847. Januar Februar. M arı. 2) Die Völkertafel des Pentateuch. Don Gorres. Regensburg ZZ ; 1845. — Xrt. IX. Allgemeine Sal jeihtr Der a „., von Klemm. Fünfter Band. Leipzig 1847. — Art. X. Entwur Subolt des hundertfiebzehnten Bandes einer praftifchen Schaufpielerfchule von Auguft Lewald. Wien Art. I. Drei italienifche Schriften von Salv. Morfo, Dom. | 1845. — Art. XI. Zur Erinnerung an 8. 8. W. Meyer. — —— — über ſiciliſche 3 Braunſchweig 1847. thümer. — Art. I. ©. Bernhardy's Grundriß der griechiſchen Siteratur. Zweiter Theil Halle 1845. — Art.’ Drei Juhalt des Anzeige-Blattes Nr. CXVEL. Schriften über ſchwäbiſche Münzkunde von v. Pfaffenhofen, Rechenſchaft über meine handfchriftlihen Studien auf meiner Binder und Albrecht. (Schluß.) — Art. IV. Ueber die Ro: | wiffenfchaftlihen Reife von 1840 — 44. Bon Profeffor Dr. manzenpoefie der Spanier. (Schluß des Art. im 114. Bande.) — | Zifchendorf. (Fortjegung.) Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. “ Literariſcher Anzeige ⁊ T, 1847. X XII. Diefer Literarifhe Anzeiger wird den bei F. A. Brodhans in Leipzig erfheinenden Zeitfähriften „Blätter für Literarifihe Unterhaltung“ und „„Bfiß'“ beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Infertionsgebühren für die Zeile oder deren Raum 2, Nor. Bericht uͤber die Verlagsuntern ebmungen für 1847 | F. A. Brockhaus in Leipzig, Die mit * bezeichneten Artifel werden beftimmt im Laufe des Sahres fertig; von den übrigen iſt die Erfcheinung ungewiffer. (FBortfesung I. An neuen Auflagen und Neuigkeiten erfcheint ferner: 60. Jeſter (F. E.), Ueber die Eleine Jagd, zum Gebraudhe angehender Sagdliebhaber. Dritte, verbeiferte und ver: mehrte Auflage- Bier Theile., Mit Kupfern. Gr. 8. 61. Jörg (J. Ch. ©.), Zehn Gebote der Diätetik, oder ebenso viele dem Menschen vom Schöpfer auferlegte Pflichten. Gr. 8. Geh. >62. Kaltfhmidt (ak. H.), Neueftes und vollftändigftes Fremdwörterbüch, zur Erklärung aller aus fremden Spra- hen entlehnten Wörter und Ausdrüde, welche in den Kün- ften und Wiſſenſchaften, im Handel und Verkehr vorkom— men, nebft einem Anhange von Eigennamen, mit Bezeich: nung der Ausſprache bearbeitet. Zweite Auflage. (In 8 Heften.) Gr. 8. 2 Thlr. 4 Ngr. Gartonnirte @remplare werden unter befonderer Berechnung des Einban= des geliefert. *63. Korte (W.), Die Sprichwörter und ſprichwörtlichen Redensarten der Deutſchen. Nebft den Redensarten der deutfchen Zechbrüder und aller Praktif Großmutter, d. i. der Sprihwörter ewigen Wetter-Kalender. Gefammelt und mit vielen jchönen Verſen, Sprüden und Hiftorien in ein Bud) verfaßt. Neue Ausgabe. Gr. 3. Geh. I Th. *64. Die Einverleibung von Krakau und die Unterzeichner der Schlußacte des Wiener Congreffes. ine publiciftifche Erörterung. Herausgegeben von F. Bülau. Gr. 8. Geh. 6 Nar. J *65. Die Kurmark Brandenburg ‚ihr Zuftand und ihre Berwaltung unmittelbar vor dem Ausbruch des franzöſiſchen Krieges im Deteber 1806. Won einem ehemaligen höhern Staatsbeamten. Mit 14 Beilagen. Gr.8. Geh. 2 Thlr. 20 Rgr.— Der Berfoffer dieſes Werkes (Sberoräſident von Baſſewis) liefert in demſelben nicht nur eine vollſtandige, — aus amtlichen Quellen geſchöpfte hiſtoriſch-ſtatiſtiſche Daxſtellung der Verhältniſſe diefer Provinz unmittelbar vor den preußiſchen Kriegen mit Napoleon, ſondern zugleich eine zuverläffige Materialienfammlung und einen Leitfaden für einen gro— Ben Abſchnitt in der preußifchen Staatsgefhichte, ſodaß dafelbe als cin treuer Spiegel zur Vergleichimg zwiſchen Sonft und Sept den Behörden und Ginmohnern der Provinz zum Geſchäftsgebrauch und zur Grinnerung erwünfcht fein dürfte. Mandl (L.), Bandhuch der allgemeinen Ana- tomie, angewendet auf die Physiologie und Pathologie. Nebst einer Einleitung über den Gebrauch des Mikro- skops. "Deutsche, nach dem französischen Original vom 66. * 74. Wlaton’s Werke. aus Rt. XI.) Verfasser besorgte, mit vielen Zusätzen versehene Aus- gabe. Zwei Bände. Mit 10 Kupfertafeln. Gr. 8. *67. Massaloup (J. V.), Logarithmisch - trigono- metrische Hülfstafeln. Kin zur Horizontal-Projection gemessener Längen auf schiefen Ebenen, sowie vorzugs- weise zum Gebrauch bei nivellitischen Arbeiten und beim Markscheiden unentbehrliches Handbuch für Geometer, In- genieure, Markscheider, Wasserbau- und-Chausseebeamte, Gr. 8. Geh. 3 Thlr. 18 Ngr., dauerhaft gebunden 4 Thlr, 68. Naumann (B. F,), Handbuch der Geognosie. Zwei Bände. -Mit 20 Tafeln und mehren in den Text eingedruckten Holzschnitten. Gr. 3. Geh. Bon demfelben Verfaſſer erſchien bereits dafelbft: Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie. Zwei Bände. Mit 39 Kupfertafeln. Gr. 8. 1%0. 7 Thh. 69. Novellenfhag der Italiener. In einer Auswahl überfegt von A. Keller. Drei Theile. "Gr. 12. Geh. *70. Oertel (F. M.), Genealogische Tafeln zur Staatengeschichte der germanischen und sla- wischen Völker im 10. Jahrhunderte. Nebst ei- ner genealogisch - statistischen Einleitung. . Mit einem bis zu. Ende !346 fortgeführten Nachtrage.. Quer 8. Cart. I Thlr. 15 Ner. u — Die Jahre 1815 und 1846: Erster Nachtrag zu den Genealogischen Tafeln des 19. Jahrhunderts. Quer 8. Cart, 16 Ner. ‚Wie jet durch diefen Erften Nuchteag, fo wird auch für die Zukunft diejes Werk durch jährliche Nacyiräge ftets_vollftändig echalten werden, 12. Passavant (J.D.), L’ocuvre de Raphael d’Ur- kin, ou catalogue raisonne des ouvrages de ce maitre, pr&cede d’une notice sur sa vie. In-8. Broch. Bon dem Verfaſſer erſchien bereit& ehendafelbft: Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Zwei Bände. Gr. &. Mit 14 Abbildungen iu einem Atlas in: Grossfolio. ; 1839. Belinpapier 18 Thle. ; Pracjt- Ausgabe (mit Kupfern auf dinefifhem Papier) 30 Thir. 5 N In der Nusgabe auf Velinpapier werden ſowol der Tert als auch die Abbildungen dieſes Werks einzeln eulaflenz der Text Poltet apart 8 Thlr., der Atlas 10 Thlr, *73. Pfeiffer (L.), Monograyhia familiae Meliceo- rum. Gr. 8. In Heften. Aus dem Griechiſchen überjegt von K. Steinhart und H. Müller. In ſechs Bänden. Er: fier Band.und folgende. Gr. 8. Geh. Das Werk wird durch eine allgemeine Ginleitung über das Leben: und En die Werke Platon’s eingeführt und jedem einzelnen Dialoge noch eine bes fondere Einleitung vorangefchidt werden, Durch H. Müller erſchien bereits dafeldft: Die Luftfpiele des Ariftophanes. Drei Bände. 1843—46. 5 Ehlr. 12 Nor. °75. Prescott (W. Henry), Gefhichte der Eroberung von Bern. Aus dem Englifchen überfegt. Zwei Bände. Gr.d. ed. — W. H. Prescott erſchien bereits in demſelben Verlage: ichte Ferdinand's und Iſabella's der Katholiſchen von Spanien. Reken rl Zwei Bände, Gr. 8. 1843. 6 Thle, Geſchichte der, ee übern mexicaniſchen ende Sorten. Aus dem Englifchen überfebt. Zwei Bände. lithographirten Zafeln. Gr. 8. 1845. 6 Thlr. *76. Pritzel (G. A.), Thesaurus litteraturae bota- nicae omnium gentium inde a rerum botanicarum initiis ad nostra usque tempora quindecim millia opera recen- sens curavit. In Heften. Gr. 4. Erstes Heft und fol- gende. fi i J Das erſte Heft dieſes wichtigen bibliographiſchen Wertes iſt bereits im Druck beendigt. *77.Raumer (F. von), Vorleſungen über die alte Geſchichte. Zweite verbeſſerte Auflage. Zwei Bände. Gr. 8. Geh. Dir erfte Band ift bereits ecſchienen und koſtet 2 Thlr. 20 Nar. “78. Naumer (F. von), Nede zur Gedächtniffeier König Friedrich's M gehalten am 28. Januar 1847 in der Eönigl. preuß. Akademie der Wiffenfhaften. Erftie und zweite Ausgabe. Gr. 12. Geh. 4 Nor. Gbendafelbft erfhien von 3. v. Naumer: d Gedächtnißfeier König Friedrich's 118., gehalten am 20. Sanuar in der königl. Freukifhen Akademie der Biffenfepaften, Gr. 12, 43. 6 Nar. — zur Gedähnisfeier König: Friedrich Wilhelm’s TIL, gehalten am 3. Xuguft 1843 in der Univerfität zu Berlin. Gr. 12. 1843. 8 Nor «79. Ross (Gst.), Handbuch der chirurgischen Ana- tomie. Gr. 8. Geh. i Die erfte Abtheilung: „Ehirurgifche Anatomie der Extremitäten“, ift ber reits ausgegeben und koſtet 20 Nor. *80, Säma-Veda. Die Hymnen des SämaVeda, im Ori- ginal, mit der Accentuation der Handschriften, heraus- gegeben, ins Deutsche übersetzt, mit kritischen und exegetischen Anmerkungen, die Varianten des Rig-Veda und Mittheilungen aus den Commentaren des Säjanätschärja zum Rig-Veda und des Mehidhara zum Jadschur-Veda ent- haltend, begleitet und mit einem Glossar versehen von T. Benfey. Gr. 8. Geh. 81. Schmid (R.), Die Gefeke der Angeljachfen. In der Urfprache mit Ueberſetzung, Erläuterungen und einem anti: quarifchen Gloffar. Zweite verbeflerte Auflage. Gr. 8. Bon der eriten Auflage diefes Werkes, den Text nebft Ueberfepung enthaltend (1832), find. noch Eremplare zu dem Preife von 2 Thlr. 8 Nor. zu erhalten. *32. Schmidt (A. €. 3.), — des in Deutſchland in der Gegenwart wirklich geltenden gemeinen bürger- lihen Nechts: Acht Bände. Gr. 8. Geh. k “33. Schubert (F.), Handbuch der Forftchemie. Zwei Bände. Mit Abbildungen. Gr. 8. Geh. *34. Schufelfa (F. ), Gefchichtsbilder aus Schleöwig- Holftein. in deutiches Kefebuh. Gr. 12. Geh. 1 Zplr. 10 Nor. N Dritte Xuflage ——— eingeleitet und — r. Syufelta. 8. 184. 1.Shle. 15 Nor. *85. Stael (A. G. von), Delphine. Aus dem Franzöjifchen überfegt von F. Gleich. Mit einer Einleitung. Zweite Auflage. Drei Theile. Gr. 12. Geh. “86. Sternberg (A. von), Berühmte Be Frauen des 18. Jahrhunderts. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. Bon dem Berfaffer erfhien bereits daſelbſt: Kortunat. Ein Fernmärden.. Zwei Theile. 8. 1838. 3 Thlt. 2 Nor. Der Mifjionair. Ein Roman, Zwei Theile. Gr. 12. 1842. 3 Thlr. *87. Die fymbolifchen Bücher der reformirten Kirche, über: feßt und mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgege- ben won E. Gf. Adf. Bödel. Gr. 8. Diefe Sammlung wırd im Aeußern ganz mit ber in demjelben Verlage erfipienenen „Concordia, Die ſymboliſchen Bücher ber evangeliſch-lutheri⸗ von Mexico mit einer einleitenden Ueberſicht des ildungszuftandes und dem Leben bes ob Ü irche, it Einleitu— . X. om Re N en hegautögegehen von $. A. Koethe“ (1890, *83, Talvj, Gefhichte der Colonifation von Neu - Eng- land. Bon der erften Niederlaffung dafelbft im Jahre 1607 bis zur Einführung der Provinzialverfaflung von Maffachufetts im Sahre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Gr.8. Geh. Bon der Berfafferin (Therefe Amalie Luife Robinfon, geb, von Zakob) erfhien bereits in demfelben Verlage: Berfuh einer geſchichtlichen Charakteriftit der Volkslieder germanifcher Na⸗ tionen mit einer UÜeberſicht der Lieder) aufereuropäifcher Völkerſchaften. Gr. 8. 1840. 3 Thlr. 5 Nor. s era u Die Unechtheit der Licder Dffian’s und des Macpherſon'ſchen Oſſian's ins» befonbere, Gr. 8. 20 Nar. “39. Vollftändiges englifch-deutfches und deutfch-englifches Taſchenwörterbuch. Nach den beften Quellen Be ne Eannteften Autoritäten bearbeitet von 2. Albert. — A. u.d.2.: Complete English- German and German -English Dic- tionary. - Compiled on the best and most celebrated au- thorities. 16. Geh. Diefes Zafhenwörterbuc) der englifchen Sprache ſchließt ji im Aeußern au das von‘. H, Kaltſchmidt bearbeitete franzöſiſch-deutſche und deutſch⸗ franzöfifhe Taſchenwörterbuch an, das 1844 in zweiter Auflage zu dem Preife von 24 Nor. in demſelben Verlage erſchien. *90. Taſſo's (Torquato) Befreites Serufalem. von A. F. K. Stredfuß. Vierte verbefferte Auflage. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 1Thlr. Bon der erjten Auflage dieſes Werks mit gegenübergedrudtem Drigi- naltert (2 Bande, 1822) find fortwährend Gremplare zu dem herabge— fegten Preife von 2 Nor. zu erhalten. Sn bemfelben Verlage ift ferner erfchienen ; Taſſo's (Zorquato) Auserlefene lyriſche Gedichte. Aus dem Stalieni- ſchen überfept von K. Förſter. Mit einer Einleitung: „Ueber Zor« quato Taſſo als Iyrifher Dicpter.” Zweite, vermehrte und verbefierte Auflage. Zwei Theile. Gr. 12. 184. 1 Shle. 15 Nar. (Der Beſchluß folgt.) Ueberſetzt Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Longet (F. A.), Anatomie und Päysiologie des Nervensystems des Menschen und der Wirbel- thiere mit pathologischen Beobachtungen und mit Ver- suchen an höhern Thieren ausgestattet. Eine von dem Französischen Institut gekrönte Preisschrift. Aus dem Französischen übersetzt und mit den Ergeb- nissen deutscher, englischer und französischer For- schungen aus den letzten Jahren bis auf die Gegenwart ergänzt und vervollständigt von Dr. 8. A, Edeim. Mit lithographirten Tafeln. In zwei Bänden. Ersten Bandes erste bis vierte Lieferung. Preis einer Lieferung von acht Bogen mit den dazu gehörigen Tafeln 22. Ngr. Eine Uebersetzung von Longet’s « Anatomie et Physiologie du systeme nerveux», welche dem Buche seinen Werth als Quelle für die Beobachtungen und Ansichten eines der ausgezeichnetsten lebenden Experimentatoren erhält, und durch eingeschaltete Zusätze mit allen irgend wichtigen Leistungen der letzten Jahre auf das sorgfältigste vervoll- ständigt, darf sich der günstigsten Aufnahme versichert halten. Als eine Ergänzung der in letzter Zeit sich immer mehr vervielfältigenden Arbeiten über allgemeine Nerven- physiologie, — muss sie, an der Seite der neueren Arbeiten in der Nervenpathologie, insbesondere den Patliologen will- kommen sein, — indem sie vor Allem eine möglichst voll- ständige und ins Einzelne gehende Zusammenstellung über die specielle Nervenphysiologie darbietet. Leipzig, im August 1847. Brockhaus & Avenarius. Bei — Bei Ernſt Fleiſcher in Leipzig iſt erſchienen: Briefe * aus dem Freundeskreiſe Aus ven handſchriften herausgegeben Goethe, Herder, Hopfner und Merck. “= von Dr. Karl Wagner. Br 8 Broſchirt. 2 Thlr. Zgnaz Jackowitz in Leipzig erfchien ſoeben PR Deſterreich Su. und die Broſchuren ſchmiede gegen dieſes Kaiſerthum. Von Johann Sporſchil. 22 Bogen. Gr. 8. Geh. 1% Thlr. — 2 Fl. 15 Kr. E.:M. — 2 Fl. 42 Kr. Rhein. BE” Der Inhalt diefer intereffanten Schrift zerfällt in fol- gende XVII Eapitel: 1. Einleitung. I. Kirchliche Zuftände: 111. Wirkfamkeit der Kirche. IV. Geiftlichkeit. V. BoIks- ſchulen. VI. Studienwefen. VII. Cenfur. VII. Geheime olicei. IX. Adel. X. Beamtenftand. XI. Armee. XI. Na- tionalitäten in der Armee und das Duell. XIN.-Strafge: Ks ebung der Armee. Dauer der Dieuftzeit. Angebliche icderungemishräudie. XIV. Regierungspolitif in Be: zug auf die Nationalitäten im Kaiferthume und foge- nannfer Sprachenkampf. _XV. Auswärtige Politik in Bezug auf Deutfchland. XVI. Auswärtige Politik in Bezug auf die übrigen Staaten. XVII. Schlußwort. In Unterzeichnetem ift foeben erfchienen und durch alle Buch» bandlungen zu beziehen: Erin. Auswahl vorzüglicher irifcher Erzählungen mit febenögefchichtlichen Nachrichten von ihren Verfaſſern und N der beſten irifchen Volksſagen, ärchen und Legenden von K. v. K. Erftes und zweites Bändchen. Enthaltend: Gerald Griffin, ein Schriftſtellerleben. 8. Broſch. Preis 1 Thlr. 21 Ngr., oder 2 FI, 42 Kr. Diefe erften Bändchen einer Sammlung, welche beftimmt ift, unferer Landsleute Antheil an Leben, Kuft und Leiden, an Denken, Fühlen und Dichten des eigenthümlichen und vielge- prüften Volkes der Sren durch eine deutfche Wiedergabe der freueften und frifcheften Darftellungen feiner. vorzüglichften Er: zähler und feines Poftlihen Sagenfchages zu erregen und zu nähren, enthalten die Lebensbeſchreibung eines Dichters, der mit feinen Zandöleuten Banim und Carleton den Ruhm theilf, die Eigenthümlichkeiten, Lebensäußerungen und Schicfale des irifhen Volks, des Landvolks vorzugsweife, auf eine natur⸗ wahre und zugleich Fünftlerifch wirkungsreiche Weife als Er- zähler dargeftellt zu haben. Für die zunächft erfcheinenden Lieferungen find beftimmt: eine möglichft vollftändige Samm: lung von Volksſagen, Märchen und Legenden, theils der neueften von Croker's „Fairy Tales’ entnommen, theils und vornehmlich aus trifchen Zeitfchriften und fonftigen irifchen Quellen gefhöpft; von Griffin vorerft feine berühmtefte Er- zählung „Die Schulgenoſſen“; Mehreres mit einer felbftbiogra- phifchen Einleitung, von Carleton; das Befte, inöbefondere aus der neueften Ausgabe feiner „Tales of the O’Hara Family”, von Banim, fodaß die Lefer durh Griffin, Earleton und Banim gemwiffermaßen drei Haupttheile Erin’s, den Norden (Ulfter), den Südoften (Leinfter) und den Südweften (Munfter) in den Erzählungen ihrer begabteften Söhne dargeftellt erhal- ten. Ihnen an fchließt- fich für den vierten Haupttheil die nordweftliche Landſchaft Connaught, das durch Wärme des Gefühls, Elare parteifreie Veranſchaulichung dortiger Zu: ftände und eine Fünftlerifch abgeſchloſſene Darftellung ausge: zeichnete Lebensbild „St.-Patrick’s Eve’, von Charles Lever, aus Galway, defjen Uebertragung unter den Augen des Ver— faſſers entftanden ift, der dazu eigene Tebensgefchichtlicde Nadh- richten liefern wird. - Stuttgart und Tübingen, im Suli 1847, J. ©. Cotta'ſcher Verlag. Boll ſtändig ift jegt im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erfchienen : Luther von feiner Geburt bis zum Ablaßftreite. (1483 — 1511.) «> Von Karl Jürgens. Drei Bünde. — Gr. 8. Geh. Jeder Band 2 Thlr. 15 Nor. Mit dem foeben auögegebenen dritten Bande ift der erfte Lebensabfchnitt des großen Reformators gefchloffen und das Werk liegt für denfelben als ein vollftändiges Ganzes vor. Geſchrieben für alle Diejenigen die ein Herz haben für die Kirche Ehrifti und das deutfche Volk, Feiner Partei und Eeinen Höhen noch Ziefen zu Gefallen oder zu Keide, ift diefes Buch weder den untern Schichten noch vorzugsweife den Theologen, fondern inöbefondere den dazwiſchen liegenden Kreifen beftimmet und hat bier, fowie von Seiten der Kritik, bereits die ehren- vollfte Anerkennung gefunden. — Die zweite Abtheilung von Luther's Leben wird der Verfaſſer fpäter bearbeiten. kr u Sn Karl. Gerold's Verlagsbuchhandlung in Wien iſt er- | Dash, La Marquise de Parabere. 2 vols. — Dodecaton, ſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Anleitung zum Heberfeßen aus dem Stalienifchen. Erfier Band. u... Auserwählte Anekdoten und Erzählungen in italie— nifcher Sprache theils gefammelt, theils überfeßt aus andern Sprachen und, theild ganz neu verfaßt und geordnet nach dem ftenopädifchen Syſteme von Stanz Anton Rosental, k. 2. SProfeffor, Erfinder ftenopädifher Methode u. f. w. Gr. 8. Wien 1847. Brofh: 1 Zhlr. Ferner von demfelben Verfafler: Anleitung die italienische Sprache ohne früheres regelmä- Biges Lernen der italienifchen Grammatik in mög- lichſt Eurzer Zeit fprechen zu können. Zweiter Sheil. Für die erften Anfänger bearbeitet nad) den Principien der neuern ftenopädiichen Unterrichtsmethode vom Erfinder derfelben. — Gr. 8. Wien 1847. Brofh. 1 Thlr. 6 Ngr. Bolftändig ift nun erfchienen: Des Seibes und ver Seele vollftändige Geſundheits und Erziehungslehre. Briefe über Erziehung, Beförderung und Aufrechthaltung eines mög: lüchſt glüdlihen Zuſtandes des Körperd und Geifted u. ſ. w. Ein unentbehrliges Sandbuch für Gebifdete überhaupt und für Aerzte, Aeltern und Erzieher insbefondere. Bon Dr. K. H. Rofenberg. Gr. 8. Brofh. 4 Theile in 2 Bänden 7 Thlr. Auch in 14 Lieferungen à 15. Ngr. Französische Romane zu billigen Preisen. Sammlung von 67 Bänden franzöfifher Romane in ſchönen Dundezansgaben, zufammen für 54 Thlr. 5 Nor., erlaffen wir jest für SE Shlr. 18 Mgr. Einzelne Romane liefern wir A Band 32 Ngr, Lamartine, Chute d’un ange. 2 vols. — Marryat, M. Violette. 3 vols. — Beybaud, Dona Marianı. ? vols — Fobert, Le Capitaine Mandrin. 2 vols. — Saint-Felix, Louise d’Avaray. 2 vols. — Marco de $Saint-Hilaire, Histoire populaire anecdotique et pittoresque de Napoleon et de la grande armee. 3. vols. — Scott, La Pythie des Highlands. 2 vols. — Bernard, Chasse aux amants. I vol. — Berthet, La belle Drapiere ! vol. — Arlincourt, Les Anneaux d’une chaine. 2 vols. — Berthet, Le Loup- Garou. I vol. — Arlincourt, Les trois Royaumes. 2 vols. — Balzac, Esther. 2 vols.. — F'eval, Les Amours de Paris. 6 vol: — Huge, Le Roi s’amuse. I vol, — Musset, Anna Boleyn. 2 vols.. — Scott, Ayme Verd. 2 vols. — Souvestre, La Goutte d’eau. 2 vols. — Al- lart, Settimia.. 2 vol. — Balzaec, La Vieille file. I vol. — Bermard, Le Beau-Pere. 3 vols.. — Cooper, Excursion d’une Famille americaine en Suisse. 2 vols. — Drud und Berlag von $. A. Brockhaus in Leipzig. ou le Liyre. des douze. 2 vols. — Balzac, L’Interdiction. I vol. — Berthet, Une maison de Paris. yon. — Coo- per, La vie d’un Matelot. 2 vols. — Dumas, La Pein- ture. 2 vols. — Cooper, Fleur de bois. 2 vols. — Du- mas, Albine. 2 vols. — Sand, Pauline. 1 vol. — Sand, Mauprat. 2 vols. — Saintine, Soirdes de Jonathan. 2 vol. — Abrantes, Une soiree chez Mad. .Geoffrin. I vol. — Waldor, Rue aux ours. 1 vol. — Sand, Lettres d’un voyageur. 2 vols. — Arlincourt, L’Herbagere. I vol. Wir empfehlen bei diefer Gelegenheit unfer reich- haltiges Lager franzöfifcher Literatur, in parifer wie. brüffelee Ausgaben, welche wir zum großen Theil zu ermäßigten Preiſen abgeben. — Eeipzig, im Auguft 1847. u * Brockhaus & Avenuarius. Bei Braumüller & Seidel, f. f. Hof- Buchhändler A Wien, am Graben im Haufe der ‚Sparcaffe, ift erfhienn und zu haben: STORE Hefterreichifche militeirifche Zeitfehrift. 1847. Fünftes Seft. Diefes foeben erſchienene Heft enthält folgende Aufſätze: 1. Lebensumriß des k. E. Generals der Eavalerie Paul Frei- herr von Wernhardt. — I. Der Zug der Defterreicher nach Neapel im Jahre 1821. (Schluß.) — III. Scenen. I. Aus der Geſchichte des k. k. Küraffierregiments Graf Ignaz Hardegg Nr. 8. (Fortfegung.) 9 In der Schladht bei Aspern 1809. 5) In der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Zuli. I. Aus der Geſchichte des k. k. Linien-Infanterieregiments Baron Für: fienwärther Nr. 56. 6) In der Schlacht bei Dresden am 27. Auguft 1813. 7) In der Schlacht bei Xeipzig am 16. Dc- tober 1813. 8) In dem Zreffen bei St.-Julien am 27. Fe— bruar 1814. 9) In dem Treffen bei Sur la Eotte am 28. Februar 1814, 10) Im Gefechte bei Les Kufiettes am I. März 1814, — IV. Züge von Heldenmuth aus den legten Kriegen der Defter: reicher. Vierte Sammlung; Nr. 1-36. — V. Literatur. — VI. Neueſte Militairveränderungen. — VII. Die ältern Iahr- gänge der milifairifchen Zeitfchrift. (Schluß.) Auf diefen Jahrgang 1847 wird. in allen Buchhandlungen PKränumeration angenommen. Die Preife find in dem Umfchlage jedes Heftes angegeben. Bei F. A. Brockhaus in Keipzig ift erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: sauna Der Dormeli - mit fteter Berückſichtigung der Lebenden Thiere, Monographifch dargeftellt von Br. © ©. Giebel. 2 Erften Bandes erfte Abtheilung: Die Säugeihiere der WVorwelt. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 13 Ngr. Nach dem Plane des Verfafferd wird der erfte Band dieſes Werkes die Wirbelthiere (Säugethiere, Vögel, Amphibien und Fifche), der zweite Band die Gltederthiere (Snfekten, Spinnen, Krebfe und Würmer), der dritte und vierte Band die Bauchthiere (Mollusca, Cephalophora, Acephala, Radia- ten, Polypen und SInfuforien) enthalten. Jede Abtheilung bildet ein für fich beftehendes Ganzes. a Literarifher Anzeiger. 1847. M XIV. Diefer Literarifche Anzeiger wird ben bei F. A. Srockhaus in Leipzig erfcheinenden Zeitfhriften „Blätter für Titerarifche Unterhaltung‘ und „Sſis beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Infertionsgebühren für die Zeile ober deren Raum 2%, Nor. Bericht uͤber die Verlagsunternehmungen für 1847 F. A. Brockhaus in Leipjig, Die mit * bezeichneten Artikel werden beftimmt im Laufe des Sahres fertig; von ben übrigen ift die Erſcheinung ungemwiffer. k (Befhluf aus Rr. XIII.) 91. Zauffkirden : Englburg (Gräfin), Die Schweftern |, 96. Veinticinco Comedias de Lope Felix de Vega bon Savoyen. Gr. 12. Geh. E Zhlr. 15 Nor. Carpio, con su vida y notas criticas, escogidas y orde- Bon der Berfafferin erſchien bereits dafelbft : nadas por D. Eligo Baron de Münch-Bellinghausen Die&ipwärmerin. Erzählung. Gr. 12. 1846. 1 Chlr. 12 Ngr. y D. Fernando Jose Wolf. Gr. 12. Geh. - *92. Taylor (9.), Philipp von Artevelde. Ein dra: | *97. Von einem deutfchen Soldaten. Gr. 12. Geh. matifches Gediht. Aus dem Englifchen von A. Heimann. 1 Zhle. 18 Nor. 8. Geh. *98. Voigts (F.), Novellen. Erfter bis dritter Theil. Gr. 12. *93, Ungarifche Zuftände. Gr. 12. Geh. 1 Thir. Geh. : * *99. Wahrheit und Dichtung in ruſſiſchen Novellen. Ueber- ng = te jest von W. Wolffohn. Mit biographifch -Literarifhen Ein- Der Anhang enthält N in dem Patente und den —— vom leitungen. Erſter Theil und folgende. Gr. 12. Geh. 3. Jebr. 1847 allegirten Gefege, den Artikel der „Allgemeinen Preußifhen 7] * i 5 — vom 5. Febr. m Bus Patent vom 8. Sehr, ivegen einverukann 100. Werber Bertha von), Altes Lieben, neues Hoffen. des vereinigten Landtags. Roman. Gr. 12. Geh. 1 Thir. 24 Nor. 95, Vetus Testamentum graecejuxta LXX interpre- | * 101. Zestermann (C. A.), Die antiken und die tes. Textumadeditionem Vaticano Romanam accuratissime christlichen Basiliken, ‚nach ihrer Entstehung, Aus- edidit, argumenta et locos Ni Ti parallelos notavit, lectio- bildung und Beziehung zueinander dargestellt. Mit 7 Ii- nes variantes omnes codicum vetustissimorum Alexandrini, thographirten Tafeln. Gr. 4. Geh. I Thlr, Ephraemi Syri, Friderico-Augustani subjunxit, commenta- Fe ee — arg Bi ausführliche u — 343 7 . oa 4 itun ner von cadẽmie royale des Sciences, tionem isagogicam praemissit Gonst. Tischendorf. Ge ara de Belgique ekrönten Preisfrift: „„De Basilicis libri Gr. 8. Geh. tres‘ von welher Gremplare ebenfalls durdy den Verleger der deutfchen Indem, diefe. Ausgabe ſich ſtreng an den üblichen vaticaniſcherömiſchen Ausgabe zu beziehen find. Zert anfaltet und doch zugleich ſämmtliche Zesarten der drei (nebft dem a en re int einen en DI a ER Men ichen griechiſchen Text in einem fortlaufenden Apparate darbietet, fol jie ; B ebenfo RE wie den ftreng wiſſenſchaftlichen Foderungen ae — Durch alle Buchhandlungen iſt der Verlags- Katalog bon hen und einem fühlbaren Bedürfniffe abhelfen. F. A. Brockhaus in —— durch einen vierten Nachtrag 46 f Das Nähere wird ſpäter in einer befondern Anzeige bekannt gemacht werden, | bis zum Schluſſe des Sahres I ortgeführt, gratis zu erhalten. Im Verlage von Brockhaus & Avenarius in Leipzig werden im Laufe des Jahres 1847 folgende Werke erscheinen: I. Annali dell’ Instituto di corrispondenza archeologica. , 2. Illuftrirte Zeitung für die Jugend. Herausgegeben Vol. XVII: (1846.) In-S. — Bulletino dell’ Instituto unter Mitwirkung der beliebtejten Jugendſchriftſteller von di corrispondenza archeologica pel’ anno 1846. In-8. — Julius Kell. Zweiter Jahrgang. Wöchentlich eine Nummer Monumenti inediti dell’ Instituto di corrispondenza von einem Bogen in ſchmal gr. 4. Mit vielen Abbildun- archeologica pel’ anno 1846. Folio. (Roma.) Pränu- gen. Preie des Jahrgangs 2 Thle.; ein Quartal 15 Nar.; merations-Preis dieses Jahrgangs 14 Thlr. ein einzelnes Monatöheft H Nr. Dieſe artiftifh und wiffenfhaftlich werthuolen Schriften des Inſtituts Probenummern find durch ale Buchhandlungen und Poftämter zu erhalten, fü äologiſche Gorrefpondenz in Rom begi i x ® ebenfo vollftändige Gremplare des erſten Jahrgangs, geh. a2 Thlr., elegant für. arhäologifhe Eorrefpondenz in Rom beginnen mit dem Jahre 1829 und geb. a 2 Ihlr. 8 Nar. Jahrg —** können complet & 18 Thlr. per Jahrgang geliefert werden. Der Jahrgang & 1065 R Ä Aug Feigen \ E — * Snferate werden mit 2 Nor. die Zeile berechnet und befondere 1845 wird nod zum Pränumerationspreife von 14 Thlr. gegeben. £ Anzeigen gegen Verguͤtung Eon L Thlr. für das Taufend beigelegt. 3. Zeitschrift der Deutschen morgenländischen Gesellschaft, herausgegeben von den Geschäftsführern. Erster Jahrgang. Gr. % Geh. Preis eines Jahrgangs für Nichtmitglieder der Gesellschaft 2 Thlr. 20 Ner. Diefe Sapar erſcheint jährlich in 4 Heften; bas- erfte t des Jahr⸗ gangs 1846 iſt bereits erfhienen. Snferate werden auf den Umſchlägen abgedrudt und für den Raum einer Zeile mit 2 Nar., befendere Anzeigen mit 1Thlr. 15 Nor. berechnet. ‚4. Abn (F.), Nouvelle methode pratique et facile pour apprendre la langue allemande. Cours. Seconde edition, entierement refondue. 8 Ner. Auch der zweite Gurfus wird binnen kurzem erfcheinen. N -5, Benfey (Th.), Die persischen Keilinscehriften mit Uebersetzung und Glossar. Lex.-8. Geh. I Thlr. 5 Ner. 6. Bibliotheca philologico - germanica, oder Verzeich- niß der ſowol in älterer ald in neuerer Zeit, insbefondere aber vom Sahre 1800 an, in Deutſchland erfhienenen, dem Gefammtgebiete der deutfchen Sprachwiſſenſchaft angehören: den Schriften. Mit einem vollftändigen Materienregifter. Gr. 8. Geh. 7. Bibliothek der neueften ausländischen Literatur in Ueberſetzungen. (Gefchichte, Politik, Intereſſen der Ges genwart, Reifen, Romane.) Gr. 12. Geh. Wir haben zunächſt für diefe Sammlung 2, Blancs „Gefhichte der franzöfifhen Revolution” und A. de Lamartine's -Geſchichte der Sirondiften“ beftimmt. 8. Biblioth&que choisie de la litterature frangaise. 8. Geh. Diefe Sammlung wird eine Auswahl der vorzügliern Werte der franzoͤſiſchen Ziteratur älterer, neuerer und neuefter Zeit enthalten. Er— ſchienen find bis jest 2 ! Sand ‚Indiana. Edition autorisee par l'auteur. 1 vol. 20 Ngr. — Moliere, Oeuvres choisies. 2vols. 1 Thlr. 15 Ngr. — Thiers, Histoire de la Revolution frangaise. 6 vols. 6 Thlr. ) , Gorrectheit, elegante Ausftattung, und billiger Preis machen diefe Aus— gaben allen Freunden ber franzöfifchen Literatur empfehlenswerth. Durd gleihmäßige Ausftattung fehliehen ſich an die Bibliotheque ehoisie an: Dumas, La Dame de. Monsoreau. 6 vols. 3 Thir. ‚ Memoires d’un medeein. T. 1 &5. 2 Thlr, 15.Ngr. Feval, Le fils du diable. 8 vols. 4 Thlr. Beaumont (Mad. Leprince de), Le magasin des enfants. 25 Ngr. Montholon, Histoire de la captivite de Ste. Helene. Avec le masque de l’Empereur. 1 Thlr, 4 Ngr. 8. Geh. 9, Blanc (Louis), Histoire de la revolution fran- | gaise. Tome premier. Origines et causes de la revolution. 8. Geh. 1 Thir. 4 10. — — — keſchichte der franzöfifhen Ne- volution. Aus dem Franzofifchen. Erfter Band. Allge: meine und befondere Urfachen der Revolution. 8. Geh. 1 Zhlr. 7%, Nor. x h h ! Das volftändige Werk wird 10 Bände umfaflen, deren jeder in fünf xieferungen ausgegeben wird. 11. Byron, Tales. 2 vols. Elegante Miniaturausgabe. Geh. 12, Le Cancionero de Juan Alfonso de Baena. Collection d’aneiens troubadours espagnols inedits, publiee par M. Francisque Michel, professeur de litterature etrangere a. la faculte des lettres a Bordeaux. Avec un glossaire. Deux vols. Gr. 12. Geh. : 13. Dumas (Alexandre), Memoires d'un’ medecin. Tome sixieme et suiv. 8. Geh. Die bisher erfchienenen -5 Bände enthalten Alles, was von biefem Roman bis jest veröffentlicht ift. Bon demfelden Berfaffer erfhien in unferm Berlage: La Dame de Monsoreau. 6 vols. In-8. 3 Thlr. * 14. Emy (A. R.), Lehrbuch der geſammten Simmerkunſt. Aus dem Franzöſiſchen von 2. Hoffmann, Baumeiſter in Berlin. Zwei Bände, zufammen 80 Bogen Zert in Lerifong, mit/einem Atlad von 157 Zafeln in Großfolio. Geh. Das Ganze wird in act Lieferungen erfepeinen; jede Lieferung, Tert und Atlas, koftet-im Subferivtionspreife 3 Thlr., das vollftändige Werk wird.alfo auf 24 Thlr. zu ftehen kommen. Profpecte und Probelieferungen des Atlas find in allen Buchhandlungen zu bekommen. 15. Die Fabrikation des Roh- und Gusseisens. Von Flachat, Barrault und J. Petiet. In einer Reihe von Abbildungen mit erklärendem Texte. Aus dem Fran- zösischen. Enthaltend einen Atlas von 95 Tafeln in Gross- folio. Text in 4. In drei Lieferungen, Subseriptionspreis einerLieferung, Text und Atlas, 9 Thlr. Premier | 16. Fahrten und Abenteuer des Herren Stedelbein. Eine wunderbare und ergögliche Hiftorie in Bildern und Berfen für, die liebe Jugend. Quer 4. Geh. Die Bilder find Xöpffer's „Histoire de Mr. Cryptogame“ entlehnt. 17. Die Frauen der Bibel. In Bildern mit erläuterndem Zerte. Erſte Abtheilung: Frauen des Alten Teftaments, in zwanzig Lieferungen, jede einen Stahlftih mit Zert enthal- tend. Vierzehnte Lieferung und folgende. Schmal gr. 4. Subſcriptionspreis einer Lieferung 8 Ngr. Die zweite Xbtheilung: „„ Frauen des Neuen Teftaments ”, wird fpäter exſcheinen EI von P. Bree und U. Kerle u. OD. ed, 19. Jahresbericht der Deutschen morgenländischen Gesellschaft für das Jahr 1846. Gr. 8. Geh. Der erite Sahrgang (1845) Eoftet 20 Ngr. 20. Zerrold (Douglas, Herausgeber des „Punch“), Eine Chronik von Kleefeld, nebft einigen Nachrichten von dem Einfiedler von Sattheim. Aus dem Englifchen. . Mit dem Bildniffe des Einfiedlers. 8. Geh. 24 Nor. 21. Lamartine (A. de), Histoire des Girondins. Huit vols. In-8. Geh. 22 ———, Gefhiäte Den RSBDINER: e Aus dem Franzöfifhen. Acht Bände. E 23. Lieder für unfere Kleinen aus alfer und neuer Zeit. Mit Suuftrationen von Ludwig Nichter. KI. 8. Velin— papier. Geh. FE 24. Longet (F. A,), Anatomie und Physiologie des Nervensystems des Menschen und der Wirbelthiere, mit pathologischen Beobachtungen und Versuchen an hö- heren Thieren ausgestattet. Eine von dem Franzö- sischen Ynstitut gekrönte Preisschrift. Aus dem Französischen übersetzt und mit den Ergebnissen deut- scher; englischer und französischer Forschungen aus den letzten Jahren bis auf die Gegenwart ergänzt und ver- vollständigt von Dr. J. A. Hein. Mit lithographirten Tafeln. Zwei Bände. Gr. 8. Geh. \ Beide Bände werden in etwa 12 Lieferungen von 8 Bogen erfheinen und jede Lieferung 22%% Nogr. Eoften. 25. Mahäbhärata, in kritischer, vollständiger Uebersetzung von Theodor Goldstücker. Vier Theile, jeder aus zwei Bänden bestehend. Gr. 4. Geh. Subscriptionspreis einer Lieferung von 20 Bogen 2 Thlr. 7%, Ner. Ausführliche Profpecte, mit Drudprobe, an ebenfo michtigen als umfangreihen Unternehmens find in allen Buchhandlungen zu befommen, Der Drud wird zu Dftern d. 3. beginnen. 26. Maistre (Xavier de), Oecuvres complötes. In-8. Geh. 1 Thlr. — Enthaltend: Voyage autour de ma chambre. Expedition noeturne. —— de la cite d'Aoste. Les prisonniers da Caucase. La jeune iberienne, 27. Mirza Mohammed Ibrahim, Grammatik der leben- den persischen Sprache. Aus dem Englischen übersetzt, zum Theil umgearbeitet und mit Anmerkungen veraehen von Prof.Dr. H. L. Fleischer. Gr.8. Geh. 3 Thlr. 28. Raffelsperger (Franz), Allgemeines geogra- phisches Lexikon des östreichischen Kaiser- staates. (In einer alphabetischen Reihenfolge.) Nach amtlichen Quellen und den besten vaterländischen Hilfs- werken, von einer Gesellschaft Geographen und Post- männer. Zweiundzwanzigstes Heft und folgende. (Wien.) | Gr. 8. Preis des Heftes 20 Ngr. 29. Ralph (J.), A guide to English .conversation. — Anleitung zur englischen Conversation nebst kurzen gram- matikalischen Anmerkungen für Schulen und zum Selbst- unterrichte, und einem kleinen Wegweiser auf dem Ge- biete der englischen Literatur. 12. Geh. 12 Neger. 30. Neue Shakspeare-Galerie. — Die Frauen und Mädchen in Shakspeare’s dramatischen Wer- ken. In 45 Lieferungen, jede einen Stahlstich mit Text enthaltend. Mit einer Einleitung. Elfte Lieferung und folgende. Schmal gr. 4. Subscriptionspreis einer Lie- ferung 8 Ngr. 31. Thiers (A.), Histoire de la revolution frangaise. Nouvelle &dition. Tome sixieme et dernier. 8. Geh. Preis jedes Bandes I Thir. ‚ 32. Töpffer (N.), Gefammelte Schriften. Novellen, Ro: mane, Reifen. _ Vollftändige deutſche Ausgabe. In etwa zwölf Bändchen. 8. ‚Geh. Preis des erjten Bandchens 15 Nr. Diefe Gefammtausgabe wird umfaſſen: v Genfer Novellen; Wanderungen im Zidzad, —— durch ‚die “ Schweiz und Oberitalien; Das Pfarrhaus, ein Roman in Briefen; Rofa * Gertrud, eine Novelle. — Eine hiographiſch-kritiſche Einleitung, ſowie ein Portrait des Verfaſſers werben dem legten Bande beigegeben werden. 33 — — — , Die Bibliothek meines Oheims. Eine Genfer Novelle. Vollſtändige deutſche Ausgabe, mit 137 Bildern in Holzſchnitt, von der Hand des Verfaͤſſers. 16. "Elegant geh. 1 Thlro 15 Nar. 3 — —, Genfer Novellen. Deutſche Aus- gabe, mit Illuſtrationen. Rer.-8. Geh. _ 5. , Warhrhaftige Gefchichte des Herrn Eryptogame, in Bildern. Quer 4. Geh. 36. Unterhaltende Belehrungen zur Förderung allgemeiner dung. Zwei Bande in 100 Lieferungen. Mit Ab: bildungen. Preis einer Lieferung 2 Nor. Fede Lieferung wırd eine Abhandlung enthalten, bie ein in "2 ab⸗ eſchloſſenes Ganzes bildet. Die tüchtigſten Männer vom Fach haben ihre anehiehent für die Bearbeitung diefes gemeinnüsigen Unternehmens ugefagt. Au i ——— Profpect iſt in allen Buchhandlungen zu haben; die erften Lieferungen werben binnen kurzem erfcheinent. 37. Waldow (A), Die wichtigſten Synonymen der fran- zöfifehen Sprache nad) Giraud, Beauzee und Roubaud erklärt und mit Beifpielen aus claffiihen Autoren verfehen. Ein nothwendiges Hülfsbuh für Zöglinge höherer Lehr— anftalten. 8. Geh. 10 Nor. 33. Wheaton (Henri), Elements du droit interna- tional. Deux vols. In-8. Geh. ‚Der er ift außer durch andere Schriften bereits bekannt durch feine „Histoire des —— du droit des gens“ (2 Bände), die 1846 in zweiter Auflage bei 3. X. Brodhaus in Leipzig erfcien. 39. Zaleskiego (Bohdana), Duch od Stepu. Elegante Miniaturausgabe. 16. Geh. und cart. In gleicher typographifcher Ausftattung wie A. Mickiewier' „Konrad Wallenrod“ (1846, 15 Nat.). Zu gefälliser Beachtung! Ein bedeutendes Lager von Werken der ausländischen Literatur, namentlich der französischen, englischen und ätalie- _ nischen, sowie die vielseitigsten Verbindungen mit dem Aus- lande setzen uns in den Stand, alle’ uns ertheilten Aufträge zu den billigsten Preisen mit möglichster Schnelligkeit aus- zuführen; wir empfehlen uns daher Allen, die Bedarf davon haben, und sind stets bereit, nähere Auskunft über unsere Bedingungen u. s. w. zu ertheilen. Ferner machen wir auf folgende Kataloge aufmerkjam, welche wir vor einiger Zeit ausgaben, und die durch alle Buch- bandlungen gratis zu erhalten find: i Verzeihniß einer Sammlung älterer und neuerer Werke in franzöjifcher,,. englifcher ıc. Sprache, welche zu bedeutend herabgefegten Preifen von uns zu beziehen find. (Nr. 3, Zuli 1845.) i Catalogue d’ouvrages delitterature, beaux arts, grands ouy- rages à figures etc. a un rabais considerable. (Juin 1845.) Hllen Freunden anslandifher Eiteratur können Diefe Wer- zeichniſſe, als an guten Werken fehr reichhaltig, mit Recht empfoblen werden. Brockhaus & Avenurius. In Unterzeichnetem ift foeben erfchienen und duch alle Buchhandlungen zu beziehen : Maler, Leben der ausgezeichneiften Bildhauer und Baumeifter, von Cimabue bis zum Jahr 1567, befchrieben von - Giorgio Bafari, Maler und Baumeifter. j - Au6 dem Stalienifden. Mit einer Bearbeitung fämmtlicher Anmerkungen der frühern Herausgeber, fowie mit eigenen Berichfigungen und * Nachweiſungen begleitet von Eruſt Förſter. Fünfter Band. Mit I lithographirten Bildniſſen. Gr. 8. Broſch. Preis 2 Thlr. 20 Nor, oder 4 FI. 30° Kr. Seitdem in Deutſchland ein erneuetes, man darf wol fagen leidenſchaftliches Intereffe fhichte erwacht ift, Hat man vielfältig das Bedürfnig gefühlt, für. die bildende Kunft und ihre Ge: und den Wunſch ausgeſprochen, die Lebensbeſchreibungen der Künftler, durch deren Aufzeichnung der aretinifche Maler Vafari nod unter dem Schuge des glorreihen Haufes Medici den Grund zw der gefammten neuern Kunſtgeſchichte gelegt hat, ins Deutſche überfegt und nach dem Stande unferer jegigen Kennf- niffe berichtigt und vervollftändigt zu jehen. Wir freuen uns daher, dorlegen zu tönnen, welches Zon und Inhalt des Driginald mit ebenſo dem beutjchen Publicum mit diefer Ueberfegung ein Werk viel Treue als Leichtigkeit wiebergibt- Die Herausgeber, welche die von Vaſari gejhilderten Kunſtwerke größtentheils aus eigener Anſicht und Unterfuchung Eennen, und in den fpeciell- ften Theilen der gefammten Kunftgefihichte einheimifch find, haben- diefe Ueberfeßung mit alfen wuͤnſchenswerthen Nachträgen und Berichtigungen ausgeftattet, jodag wer nun in Stalien eine neue Ausgabe des Vajari veranftalten will, Die deutſche Leberfegung wird zu Hülfe nehmen müffen. m. die Anfı — elaſſiſchen Werkes zu erleichtern, haben wir die frühern Bande (I. IL. 1. 2, IIr. 1. 2. IV), ir 15 Th gr., Dder 26 Fl. oder 21 Fl. abgegeben werden. ‚Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1847. 1 Ne I. 30 St. Eofteten, zufammengenommen auf 13 Thlt. 10 Nor, im Preife ermäßigt, einzelne Bände aber, Eonnen nicht anders als zu den gewohnlichen Ladenpreifen 3 ©. Eotta’fher Verlag. — Soeben ist erschienen: Zeitschrift : für ’ deutsches Alterthum herausgegeben von Moriz Haupt. Sechsten Bandes zweites Heft. Gr. 8. Brosch. I Thlr. Inhalt: Pantaleon von Konrad von Würzburg, heraus- gegeben von Haupt. — Die spottnamen der völker, von Wiln. Wackernagel. — Mete bier win lit lütertranc, von Demselben. — Das lebens licht, von Demselben. — Der wolf in der schule, von Demselben. — Erde der leib Christi, von Demselben. — Gold im munde, ‚von Demselben. — Windsbraut und windgelb, von Demsel- ben. — Ein weib und drei liebhaber, von Demselben. — Vor liebe fressen, von Demselben. — Haus kleid leib, von Demselben. — Italiänischer liebeszauber ünd krank- heitsegen, von Demselben. — Rom und der pfennig, von Demselben. — Liber sententiolarum, von Demselben. — Aus Dieterichs drachenkämpfen, von Haupt. — Zu Vö- luspä, von K. Weinhold. — Heinzelein v. Constanz, von Haupt. — Wichtel, von Demselben. — Wiesbader glos- sen, von Wilh. Grimm. — Ein gläzisches christkindelspiel, von K. Weinhold. -- Deutsches calendarium aus dem 14. jahrhundert, von R. v. Lilieneron. — Von dem Anticriste, herausgegeben von Haupt. — Hausehre, von Demselben. — Zweite handschrift von Grieshabers altdeutschen predig- ten, von Dr. Weigand. — Mittelhochdeutsche liederdichter, von Haupt. — Bruchstücke aus Konrads von Würzburg trojanischem kriege, von: J. Zacher. — Altvil, von Haupt. Leipzig, im September 1847. BE eidimanmn’sche Buchhandlung. Für Freunde hiftorifcher. Itudien. Noch in diesem Monat erscheinen in meinem Verlage: Geschichtstafeln. zum Schul- und Privatgebrauche von Dr. Wilhelm Friedrich V olger, Director der Realschu!e des Johanneums zu Lüneburg, Erste Abitheilung. Alte Geschichte, bis zum Untergange des Weströmischen Reichs. Fol. Preis: etwa 20 Ngr: (16. gGr.) Gibt es auch der Werke keine geringe Zahl, welche eine chronologische, mehr oder weniger geographisch oder eth- nographisch getrennte Reihefolge der geschichtlichen Merk- würdigkeiten enthalten, so glauben doch der Herr Verfasser und die unterzeichnete Verlagshandlung mit obigem nichts Ueberflüssiges zu bieten, zumal die dafür gewählte Form eine neue ist und gewiss das Verdienst der Klarheit und Uebersichtlichkeit sich zu erwerben wissen wird. ? Gleich wie bei geographischen Atlassen vom Allgemei- nen zum Besondern übergegangen wird, indem solche zuerst die ganze Erde auf einer Tafel, dann einzelne Erd- theile, Länder, Provinzen enthalten, und selbst bis zur aus- führlichen Darstellung einzelner Localitäten herabsteigen, so soll auch nach diesem Grundsatze in unserm Werke die Geschichte erst in allgemeinen Uebersichtstafeln, dann in immer speciellern Darstellungen vorgeführt werden. Jeder Staat, jedes Land, selbst einzelne dauernde Zustände (z. B. Kreuzzüge etc.), werden ihre speciellen Tafeln erhalten, so weit sich dieses als nothwendig herausstellt, und deren jede wie es die Masse des Stofls fodert, selbst aus mehren sich aneinander anschliessenden Bogen bestehen. j Doch sollen diese Einzel-Darstellungen nie isolirt er- scheinen, sondern durch eine entsprechende räumliche Ein- theilung der Tabellen die Hauptrubrik einer jeden stets in Verbindung mit allen oder den zunächst mit ihr. im Zusam- menhange stehenden Ländern und Völkern vorführen. Bei dem allgemein rühmlichst anerkannten Namen des Herrn Verfassers, dessen Lehrbücher der Geschichte so sehr verbreitet sind, dürfte es überflüssig sein, über dieses Werk mehr des Empfehlenden zu sagen. Dasselbe mag bei seinem baldigen Auftreten selbst für sich sprechen, und wird ihm dann eine freundliche Aufnahme wol schwerlich versagt werden. Die Abtheilungen des Werkes über die mittlere und neue Geschichte sollen baldigst nachfolgen. Hamburg, im September 1847, Joh. Aug. Meissner’s Verlagshandlung. Bei Braumüller & Seibel, Ef. Hof-Buchhändler in Wien, am Graben im Haufe der Sparkaffe, ift zu haben: Hefterreichifche militairifhe Zeitfehrift. 1847. Sechstes Heft. Dieſes foeben erſchienene Heft enthält folgende Auffähe: I. Das k. k. Hufarenregiment Palatinal im Feldzuge 1809. — I. Ueber Kriegsfpiele und deren Nugen. Mit einer Kupfer: tafel. — IM. Scenen aus den Geſchichten der k. k. Regimenter Baron Piret Kin. Inf. Nr. 275. Großherzog von Zoscand Dragoner Nr. 4; Graf Khevenhiller Lin.-Inf. Nr. 35; Erz: berzog Ferdinand Marimilian Cheveaurlegers Nr. 3, und Prinz Hohenlohe Kin.-Inf. Nr. 17; 18 Scenen. — IV. Züge von Heldenmuth aus den legten Kriegen der Deftreiher; vierte Sammlung (Fortfegung), Nr. 37— 55. — V. Literatur. (Mi- litairftatiftit Rußlands.) — VI. Beleuchtung der neuerer Zeit im Drude erfhienenen Schriften des Prinzen Eugen von Sa- voyen. — VI. Neueſte Militairveränderungen. Sn unferm Verlage ift erfchienen ; Bei 2 de Sehen und Wiffenfchaft der Tonlunſt von Edudrd Krüger. Preis 1 Thlr. 25 Nor. Leipzig, im Auguft 1847. Dreitkopf & Härtel. Bei Perthes-Besser & Mauke in Hamburg ist unter der Presse, und wird gegen Ende September erscheinen: Bessel,. F. W., Populäre Vorlesungen über wissenschaftliche Gegenstände. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von H, ©. Schu- macher. In Einem Bande. Prospecte sind in allen Sortimentsbuchhandlungen zu haben, TUT — N SEHEN EEE — — — — Bei F ˖ A. Brockhaus in Leipzig erſchien ſoeben und iſt in allen Buchhandlungen zu erhalten: Foscolo (Ugo), Lehte Briefe des Jacopo Hrtis, Aus dem Stalienifchen überfegt von F. Lautſch. Zweite Auflage Gr. 12. Geh. 1 Thlr. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Anthus arboreus . A. pratensis . .» -» Ardea stellaris . A. cinerea fi. - - -» A. minuta m. et f. Bombyeiphora g garrula Caprimulgus europ. m. CRITEM..-. o:. ».. ne Charadrius hiaticula m. fc. 5 plc N nn C. auratus -. 2.» » Corvus corax . » » ©. frugilegus . - » C. pica EEE C. caryocatactes . Ciconia alba - €. nigra . - Columba turtur weiß. Colymbus arcticus C. glacialis €. septentrionalis Cuculus canorusm. f. Cygnus gibbus Euberiza lapponica . E. nivalis . (WI. Falco islandicus alt. F. peregrinus f. . F. rufus m. . F. lagopus . . F. cyaneus m. m, Raub or F. subbuteo . F. milvus F. tinnunculus m. et f. F. nisus m. et f. F. iNäten f. mit Raub F. palumarius m — juv. m. Raub Falco aus Grönland. Fulica atra. . . — m. f.c. 7 pafl. Gallinula chloropus . G. porzana . G. crex m. f. ce. 4 pull! Grus cinerea m. 3 Lanius meridionalis . L. ruficeps f. . . . Larus ridibundus m. — f. L. eburneus . .. Merops apiaster . . Mergus merganser m. — —— M. serrator m. Numenius arcuatus Oriolus galbula m. f. ae 1 EEE Otis tetrax m. . .» — — f... Pavo cristatus m. Pelecanus crispus . Parus major . Perdix coturnix Pyrrhula vulgaris f. Perdix coturnix m. f. — eianie P.cinerea m. f. c. 12 pull. . 3 — 13 p. Phasianus marginatus var. alla. .. Ph. pictus m. f. c. 15p. —— | — „| 222 22281 | I-| » |lIgerro- “uni | — — Ph. pictus m. . . — fc4 pull. Ph. marginatus m. en Phalaropus cinereus rufas’; 10. .& Pyrrhula enucleator. m. ch Tem, v7 Sole Podiceps cristatus m. fen... Te f. jJuv. Piadtas" Tr P. minor. - — m. f. c. 3 na. et 2 ov. juv. 2 Stüd. 1 Rallus aquaticus . Sterna nigra . - Scolopax rusticola m. et c. 3 pull. . gallinago, - Sterna hirundo m. f. Strix nisoria fem. . St. nyctea fehr alt . jüngere '. St. bubo aus Birginien St. lammea m. et f. St. scops fem. . . . St. aluco m. m. Raub Sturnus vulgaris = Sylvia phoenicurus m. S. cinerea m.. . S. turdoides m. et £. S. Iuscinia fem. . . Tetrao urogallas m, fem. T. tetrix mas. etfem. Inäs, . ©... T. canadensis . . . T. lagopus Winter . T. bonasia m. et f,.. Totanus fuscus m. f, T. hypoleucos . . Tringa ochropus m, f. T. pusnax m, et’f. . T. ochropus mas. . fem. Turdus merula m. T. musicus m. . « T. torquatus m. et f. Uria grylie Sommer . — Winter — Darietät . — troille . Vanellus cristatus m. et f. c. 2 pull. 2 ov. Yunx torquilla m. _f, Ervten. Alauda capensis . . A. magna .... Alcedo alcyon . . A. americana . . » As. mexicana ui. ASUS a ar ne Ampelis tersa . . » A. americana . . . Au cariſe A, terfer SMS Anas spousa m. . . Aptenodytes chryso- Coma ET > Ardea 2% 2... Bucco cayennensis AREHUE I il 2 2 1 [TEST EST Caprimulgus® . . . Certhia coerulea . . C. flaveola . . . . Cinnyris ficorum . Columba tarolinica . Gl ausalaeı.n. €. migratoria . C. passerina . . C. pusilla 2 . G.tiecpar..2. Coracias aby ssinicus (cafler). z Corvus cristatus - Corythaix persa . . Cuculus auratus ca- pers...» C. cyan ......» Edolinus remifer . Emberiza ery Broghn thalmos & E. oryzivora E. pecors: :'. | .*M Erolla.nasica . . » Falco sperverius m. Fringilla arborea F. brasilieusis.. . F. cyauea . .» » F. elegans . %. OryXya aeg me R.. SOCKaDIEE. Je = is Galbula viridis . « Gallinula porphyrio . Gracula quiscola. « BHeliornis surinamen- SIS.n Are nur, Hirundo purpurea Icterus minor . ».» L phoenicus .. = + l. Agripennis . - Lampretormis aurafus L. cautök_ .,- *ı.e Lanius americanus . L. tyrannus .. +... Loxia.astrild.. « » L. capensis B L. maya. .,. Melliphaga Nov. Hol- landiae ..,,...” » = M. tenuirostris .» Merops erythropterus Muscicapa coronata . M. Lathami . . M. paradisea . » M. tyrannus Myothera loricata Nectarinia Antilleusis Oriolus-ballimorae m. — f. O. hoemorrhoe . . Paradisea apoda . . Ornismya mellivora . O. mesoleuca . . » vuvmnvn Sean |» — — SEIFERT | — —— —— »—— —— — 22 1 | O. albiventris . . . Pardalotus pipra.. . Parra jacaua . . . Parus atricapillus . Phylornis _cochineni- DONSB naar Picus auratus . . » P. carolinus m. . — RR Picus coronatus m. . — — P. erythrocephalus . P. fliavescens m. . . P. variosus m. ’ P. pubescens \. 7. P. villosus Pipra caudala . . . P. erythrocephalus . P. longicauda . . . P, gutturosa . . . P. manacus . - Sitta brachyura . Prionites brasiliensis Promerops capensis Psittacus cristatus P. erithacus P, maca0 . . P. pullarius. . . P. surdus e Pioglopus Aracarni. Pteroglossus piperi- voruüs iu . ; Querula rubicollis, Ramphastos tricolor , Rhamphoceles jacapa Saxicola pileata, . - Scolopax minor. .. Sylvia superciliaris . S, eitrinella . ..» S. marilandica . S. solitariaıa. 02) .. |. Tanagra archiepiscop. T. eardinalisı. ...% T. cayanazız) Wi“ T. eristata Er T. eyanietera . . T..cyanocephala . T. episcopus “er T.jacapa 0. T. missisippiensis T. rubra m. . — T. thoracica T. velia Tetrao virginianus . Turdus atriceps En T. melodus.. T. migratorius. - » Vidua longicauda . V. paradisea ,„ . .» V. torquata . . . » Trochilus div. Sorten von 2 bis 2 Thlr. — — © | „-Evve—. | “| I-1| —— —— —— ZN) —— —ODDDVVVVVVVVVVVVVO0 Außerdem noch mehrere vorzügliche Cabinetsſtücke enthaltend Vögel mit ihren Neſtern und Eyern oder Zungen. ſchiedene Bierfüßler, worunter 1 Rennthier, 2 Dann ver: Seehunde ıc. Vö⸗ gelbälge, Vogel⸗ Eyer, ins und ausländifche prachtvolle Schmetter- linge, vor allem aber ein ausgezeichnetes Conchylien-Cabinet, worz Näheres auf frankirte Briefe. Exoten und Doubletten von Vögeln werden fehon jeßt einzeln abgelaffen, im Nothfall auch die Preife etwas ermäßigt werden. En ä—ñ unter die feltenften Stüde. H. F. Moeſchler. Inuhalt der Iſis 1847. Heft VII. Ceite 481. 3eller, über italiänifche Schmetterlinge V. Noctuae: An- thophila, Ophiusa, Catocala. Geometrae: Ennomos, Geometra, Aspilates, Boarmia, Fidonia. Chesias, Cabera, Acidalia, Larentia, Idaea. Dosithea, Acidalia. Giebel, über die Knochen von Felis, Hyaena et Canis im Seyefenberg. 484. 493. 513. 522, Seite 545. Bücher von Gok, den rheinländifchen Alterthums-Freunden. 550, Bücher. von Fürnrohr, Dupondel, Giebel. 557. Ofen, über die Schädehwirbel gegen Hegel und Göthe. Umſchlag. Catalog einer Sammlung ausgeſtopfter Vögel. — — Verkehr. Buch an Rich. Owen; 2 Sprach-Charten an K. Bernhardi. Eingegangen: Tr, zur allgemeinen Naturgefchichte. — B. weiße Farbe, — B. Ca: talog von Vögeln, Büccher. Dr. Fr. Hessler, Susrutas, Medicinae Systema etc. ex san- skrita in Latinum sermonem vertit etc. Erlangae apud Enke. 1. 1847. 8. 249. t. 2. Das Ebenbild von C. G. Schönherr. 1846. 4. M. J. Roemer, familiarum naturalium regni vegetabilis Sy- nopses monographicae. Fasc. III. Rosiflorae. Vimariae. 1847. 8. 250. Dr. ©. Hartlaub, Syftematifcher Inder zu Azaras Päaxaros del Paraguay. Bremen bei Schünemann. 1847. 4. 29, Joubert et Spach, Illustrationes plantarum orientalium. Paris chez Roret. Livr. 19 et 20. 1845. II. 4. fol. 13 bis 16. tab. 179 — 200. Pritzel, thesaurus literaturae botanicae omnium gentium. Lipsiae apud Brockhaus. Fasc. I. 1847. 4. 80. Dr. Giebel, Fauna der Vorwelt mit fteter Berüdfichtigung der leben— den Thiere. Ebd. Bd. J. Abth. 1. Säugthiere. 1847. 8. 283. 9. Kröyer, Danmarks Fiffe, Kjöbenhavn. II. 1. 1846, 8. 1— 320, Holzſchnitte von Blind). Dr. Mauz, Grörterungen über die Rartoffelfranfheit und Nathfchläge zu deren Verhütung. Stuttgart 1847, 8. 56. J.D.Dana,on the Volkanoes of the Moon. Newhaven 1846, 8 23. (Sillimans Journal II.) Geognoftifche Charte des Königreichs Sachſen. Drei Blatt ill. Section VII. ; 2te Aufl. der Sect. XIV. und Generalcharte. 1847. Fol. J. W. Zetterstedt, Diptera Scandinaviae Lundae (Gry- phiswaldiae). 1847. VI. 8. 2163— 2580. (Pars V. nondum allata). — Alia. L. Treviranus, über einige Arten auomalifcher Holzbildung bei Di— cotyledonen. (Bot, tg. 1847. 377 - 401.). Derfelbe, über den Fruchtbau der Gruciferen, Ebd. 432 — 436, 400 — 16, Zeitfhriften. Blätter fuͤr Titerarifche Unterhaltung. Leipzig bei Brodhaus. 4. 1847. Februar bis Juni. Wackenroder und Bley, Archiv der Pharmacie, Hannover bey Hahn. 1847. 8. Heft 1—6, Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. Christiania p. Dahl. 1846. 8. V. 1. 88 t. 1. fol. 2. 89—214. — 1817. V. 3. 216— 318. t. 1—4. \ Flora oder allgemeine botanifche Zeitung, ‚redigiert von Fürnrohr. Regensburg 1846. 8. 790. T. 6. — Dabey iſt: — auch befonders zu haben: Wickſtröms Jahresbericht über die Botanik 1839 — 42., überſetzt von Beilſchmied. Ebd. 1846. 8. 235 —504. Arbeiten des Naturforſchenden Vereins in Riga, redigiert von Dr. Mül- ler und Sodoffsky. Rudolſtadt bey Froebel 1847. I. 1, 8 144, H. Kroyer, naturhiftorift Tidsſtrift. Kjöbenhavn paa Reitzel. NY Näffe II. 2, 1846. 8, 133 — 224. T. 1.2, W. Haidinger, Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwiffenfchaften in Wien, Wien bey Braumüller und Seidel; 1. Nr. 1—6, 1846, 8, 263, 1. Nr.7.8. 1846, 8, 68. + Eucyclopadifche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von o 1847. Heft va. Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl.,24 &r. theinifh, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipzige Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗— beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen fechs Thaler preuß. Cour, Ei Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgemiefen. Einruͤckgebuͤhren in den Tert oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticritifen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlich aufgenommen. — ————————— ——— —————————————————————— En. Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. — Für Herausgeber entomologiſcher Werke und Beitfgriften. Der Unterzeihnete, welcher fich bereits feit einer Neihe bon Jahren bei der Herausgabe mannigfacher naturhiſtoriſcher Werke betbätigte, und deſſen Name befonders durch die bon 3. Hübner gegründeten, fpäter von ihm ſelbſt und in neue- jtee Seit von Dr. Herrid-Schäffer in Negensburg forte gefegten Werke der entomologifchen Welt hinreichend bekannt it; erbietet ſich hiermit den vefp. Verfaffern und Herausge- bern folder Werke zur Lieferung der dazu benöthigten Abbil- dungen gegen billiges Honorar und ertheilt nähere Auskunft auf frankierte Anfragen unter nachſtehender Adreſſe: Earl Geyer, Ntaturalienmaler, Lit. H. 404. Mittler Graben in Augsburg. Verkauf einer Mineralienſammlung. Eine Mineralienſammlung von 700 Stücken, unter denen ſich die edeln Metalle in ſchönen und koſtbaren Exemplaren und viele ſeltene und ſchöne Sachen befinden, von denen die kleinſten 11, die größten 4 im Durchmeffer halten, iſt billig zu verkaufen: Der Unterzeichnete wird das Verzeichniß derfelben gern an Lieb: baber abgeben und den Verkauf einzuleiten fuchen. — Briefe er: bittet ex ſich poſtfrei. Renthendorf bei Triptis, am 15. Julius 1847. Ludwig Brehm. Bei Auguft Hirfhwald in Berlin iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu baben: Disquisitiones anatomico-comparativae de membro piscium pectorali institutae in museo regio berolinensi a Dr. ©. Mettenheimer. Adjectis tabulis duabus. Gr. 4. Broch. Preis 1 Thlr. Im Verlage von Dunder und Humblot in Berlin ijt foeben erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Stein, Dr. Friedr., Vergleichende Anatomie und Physiologie der Insecten in Mo- nographieen bearb. I. Monogr.: Die weib- lichen Geschlechts-Organe der Käfer, Mit 9 Kupfer -Tafeln. Gr. 4. geh. 10 Thir. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: Thesaurus literaturae botanicae omnium genlium inde a rerum botanicarum inilüs ad nostra usque lempora, quindecim millia opera recensens. Curavit @&. A. Prilzel. Erſte und zweite Lieferung. Sr. 4. Jede Lieferung auf feinftem Mafchienenpapier 2 Thle., auf Schreib: Belinpapir 3 Thlr. Leipzig, im Auguft 1847. F. U. Brockhaus J 4 vH © 1847. Heft VI Bemerfungen über die auf einer Reife nach Italien und Sicilien beobadjteten Schmetterlingsarten von P. C. Zeller. VI. (Fortfegung von Iſis Heft VII. pag. 521.) Pyralides. Herminia. Nah Cofta find die Merkmale dieſes Genus: Palpi infe- riores longi sursum reflexi; alae anteriores amplae, mar- gine postico parum flexuoso [!]; autennae maris pectinatae, aut nodosae. Er Eennt 4 Arten als neapolitanifh: 1) tarsicrinalis (nicht felten); 2) barbalis (mit der vorigen an gebüfchreichen Stellen); 3) tarsiplumalis (auf dem Matefe im July); 4) tentaculalis (in Terra d'Otranto im Jum), — Name bur bat eine corfifhe Art: erinalis. 201. (1.) Derivalis. Ein ziemlich verflogenes Weibchen heil und ohne andere Aus— zeihnung als mit etwas ftarfen, dunklen Querlinien fieng ic) am 15. Auguft oberhalb des Agnanofees bey Neapel in einem mit Eichen gemifchten Gaftanienwalde, 202. (2.) Crinalis. Ein ſehr verflognes Weibchen mit gut ausgedruͤckter Zeich- nung und von mittlerer Größe erhielt ich von mehrern am 24. Auguft an einer Gartenhede bey Gifterna. Diefe mit Tarsiplumalis leicht zu verwechfeinde Art ift am beiten an den Taſtern zu erkennen, deren zwentes längſtes Glied fait gerade, zufammengedrüdt, an der obern Schneide mit langen Haar— ſchuppen beſetzt ift, das Endglied über 4 fo lang, rüdwärts von der Spige mit einem zufammengedrüdten Schuppenbüfd- chen. Letzteres ift etwas größer beym Männchen, deffen Palpen übrigens gleich gebaut find. Hypena. Coſta's Merkmale: palpi inferiores longi, recti, arti- eulo ultimo sursum reflexo; alae anteriores praecedenti- bus angustiores ac longiores, margine postico parum flexuoso; antennae in utroque sexu setiformes. Seine Ar— ten: 1) lividalis „der Schmetterling: kriecht im October aus [2]; die Puppe zwifchen Steinen und in Felsſpalten — Neapel und an andern Stellen. 2) crassalis „im July und Septbr. auf Erica vulgaris [follte dieſe dort vorkommen ?] und Urtica dioieca in Lecce.“ 3) palpalis in Lecce. 4) trigonalis n. sp. „alis antieis griseo flavoque nebulo- sis, triangulo marginali obscuriore lineato-punctato; po- stieis einereo-fuseis, linea albida ante fimbriam. Sie hat Iſis 1947. Heft 8. viel Aehnliches mit Rostralis und Achatalis [erassalis]. Von diefer trennt fie fi durch den dunklern und ziemlich fcharf bes grenzten dreyedigen Raum, desgleichen durch die Farbe der Hinterflügel; von jener durch, die weißliche Linie, welche die Franzen umgiebt, und duch die Farbung uud Schärfe der Tlede auf den Vorderflügeln. — Findet fich im Innern der Wohnungen vom May bis Septbr. Sch erkenne diefe Tri- gonalis nidyt nah der Coftaifhen Bezeihnung. Rambur bat drey corfiihe Hypena: rostralis, obsitalis und lividalis. Sch traf nur eine: 203. (1.) Lividalis. Un zwey Dugend Cremplaren, die ich an verfchiedenen Stel= len gefammelt habe, bemerfe ich fehr unerhebliche Abänderungen. Bey manchen Eremplaren iſt die Grundfarbe des Murzelfeldes der WVorderflügel ein wenig dunkler gegen den WVorderrand, oder mit fehr ſchwachem grünlihem Schimmer verfehen; von einer Farbe wie von blau angelaufenem Stahl kann gar nicht die Nede feyn. Bey manden Eremplaren ift das ſchwarze Puͤnct— en ftärfer, ben andern fchwächer. ’ Hübners Figur 11. weicht fo ſehr ab, daß fie kaum zu meiner Art gehören kann; Fig. 186. dagegen ift ziemlich richtig, aber ihr Gelb an der Baſis nicht fhön und hell genug. Freyers Bild ift zu grün, ohne Punct, auswärts zu zeichnungslos, und in den Zaftern verfehlt. Duponchels Lividalis pl. 213. fig. 3. fommt meinen Faltern am nächften, ift aber nicht zart genug. Ein einziges Eremplar fieng ich bey Catania am 25. Suny; bey Meffina fand ich die meiften auf dem Gaftellaccio an der Oſt- und Nordſeite des Gemäuers, wo ich fie aus der Parie- taria olfeioalis am 25. und 26. July und 2. Aug. Elopfte; der Schmetterling fucht das Finftere, wo er auch während des Fliegens leicht Überfehen wird; er werftedt fich ins Gebuͤſch und fest fi) gern an Parietaria-Ötengel mit fteil dachförmiger, nur wenig” flacherer Flügelhaltung, als Platypt. spinula. An der Stadtmauer von Sorrent fieng ich wieder ein Eremplar an Parietaria, am 8. Auguft. Wahrfcheinlich lebt ihre Raupe an diefer Pflanze. Die eigentliche Flugzeit ift für Meffina die Mitte des July. Pyralis. Gofta: palpi inferiores breves, curvi; antennae peecti- natae. Facies Bombycarum [!]. Mas: ano barbato, fem. nudo, acuto, oviductu extenso. Alae anticae A, longio- res aere micantes; B, breviores, squamis scabrae. Daß diefe Merkmale nicht binreihen, um die Arten kenntlich zu machen, erinnert Cofta mit Recht. Er bat zwey Arten: 1) pinguinalis; indem. er Hübners Abbildung tadelt 36 563 verweift er auf feine eigne Taf. 9. Fig. 8., in welcher ein Männchen abgebildet fey fol. Allein Taf. 9. bat nicht einmal 8 Figuren, und auf andern Zafeln ift Eeine Pinguinalis: 2) aenalis Costa, man f. hierüber Cuprealis. As corfifhe Arten Eennt Rambur: euprealis, pin- guinalis, bombycalis und corsicalis n. sp. I fand folgende: 204. (1.) Cuprealis. Ein Eleines, ganz franzenlofes Männchen fieng ich in Civita eastellana (nördlih von Nom) im Gafthofe Abends in einem finftern Zimmer am 4. Septbr. Gojta führt eine Pyr. aenalis auf, die nichts weiter als Coprealis if, Er vermuthet diefes beynahe felbft, und die Abweichungen von der Hübnerfchen Figur 153., die er anführt, geben den 'beften Beweis. Treitſchkes Befchreibung hätte ihm einen Theil feiner Zweifel 'gelöft, wenn er fie befragt hätte oder hätte befragen koͤnnen; ftatt deffen berücfichtigt er bloß die Treitſchkiſche Diagnofe, in welcher über die Hinterflügel ges fhwiegen wird. Er bezeichnet feine Art folgendermaßen: Alis antieis nigro-fuliginosis, maculis aeneis transver- salibus angulosis duabus, alteris medio rotundatis coalitis, quarum marginale annulare [?] fimbria pallide aenea; alis postieis albido - sericeis margine postice vix fuscescente — Kopf braunfhuppig, fowie der Nüdenfhild, auf welchem die erzfarbigen Raͤnder der Schulterderfen zwey Bogenflede bil: den, Dberflügel ſchwarz- rauchfarbig mit Metallfhimmerz; eine Ziczadlinie ift bey der Baſis und eine andere bogige beym Hin= terrande von berfelben Farbe; zwifchen ihnen eine Gruppe von 4—5 tundlichen’ Sleden, von denen derjenige, welcher den Vor— derrand berührt, die Form eines Ninges oder Aeugleins hat, das aber mandhmal nicht vollftändig genug ift, um genau auf dem Worderrande zu feyn, und dies ift gewöhnlich der Fall auf dem linken Flügel [!]. Der Hinterrand und die Franzen has ben bdiefelbe Kupferfarbe, nur bläffer und weniger glänzend und. von braunen Strichen zerfchnitten. — Hinterflügel feidenglan: zend weiß, am Rande nur etwas bräunlich. Körper von der— felben Farbe, Beine dunfelerzfarbig und fehr dornig. — In Calabria ultra, vorzüglih um Neggio im Auguft und Sptbr, nicht felten. Er gibt hierauf die Naturgefchichte und Befchreibung eines angeblich brafiliihen Zünslers. In einer feft verfchloffenen Schachtel mit brafilifchen Infecten, in weldye von außen feine Raubinſecten eindringen Fonnten [2], hatten Raupen feidene Röhren angelegt und die Inſecten befreffen. Sie verpuppten fih im März und April, die legte am 25. April, alle in einem Gefpinnfte aus Seide, Koth und Inſectentruͤmmern. Sie find nadt, ohne irgend ein Haar [?], von fehr glänzender, dunfel- caftanienbrauner Farbe; Kopf braun; erſter Ning brauntoth (rosso - bruno), jeder Ning, mit Ausnahme des erften, durch eine Furche oder. Falte in zwey Hälften getheilt; lang 1 Zoll, Durchmeffer 1 Linie. Dem Falter gibt er feinen neuen Namen mit Net, da er nichts als Cuprealis iff. Er be— fchreibt ihn fo: Alis antieis eupreo-fuliginosis, striis fle- xuosis, macula annulare [annulari] maculisque parvulis irregularibus fulvis subauratis; alis postieis subalbidis, stria candidiore fusco limbata. Kommt in Korm und Farbe und faft in der Größe mit Aenalis und Cuprealis überein, aber der Metallglanz biefer beiden ift weniger merklich und bläffer, und die Verdunkelung 564 (il melanismo) auch weniger lebhaft; außerdem hat der fremde Zuͤnsler Kopf und Augen ſchwarz, Palpen braun und länglich, Fühler zart, ſchwarz, länger als die Hälfte der Worderflügel; Ruͤckenſchild auch braun mit „roͤthlichem (fulvastro) Hinterende, was mit Hilfe der gleichgefärbten Enden der Schulterdeden im Stande der Ruhe einen runden Fleck bildet; Hinterleib graus lihbehaart, am obern Theile mit einem kleinen Kamm. — Die Vorderflügel haben zwey hin und hergebogene Zickzacklinien, die eine nahe an der Bafis, die andre fehr nahe am Außen— rande; auf dem Vorderrande find einige Fleckchen, und eine Ste Linie faßt den Rand von der innern Seite ein, dem eine Reihe von ſchwarzen, länglichen Puncten folgt (einge il margine della parte interna, cui succede ete.). in runder, faft augen= formiger Fleck fteht in der Mitte und in der Nähe des DVor- derrandeg mit ‚einigen andern untegelmäfigen, auf der Fläche zerftreuten, Alle diefe Linien und Flecke find von röthlicher (fulvo) Farbe, mehr oder weniger heil, mit dem Ölanze vers goldeten Kupfers; die Fläche ift der Länge nach ungleihmäfig "röthlich erzbraun (bruno rossiccio di bronzo). — Die Hin- terflügel find gerundet, afchgraulich = weiß mit Seidenglanz ; eine braune Linie faßt den Nand ein, und eine andre zartere, blaf- fere durchläuft die kurzen, glänzenden Franzen; in der Fläche ift eine nur bey günftigem Lichte fihtbare, faft weiße Querlinie. Alle jene Linien und Streifen find bin und hergebogen und wie aus Fleckchen zufammengefeßt. SHinterhüften afchgraulich, dicht behaart; Tarfen braun, afchgraulich geringelt. — Das Männchen ift Elein, brauner als das Meibchen. Es zeigen fi) mancherley Abweichungen in der Stellung des runden, faft augenförmigen Flecks der Vorderflügel, welcher bisweilen den Vorderrand entfchieden einnimmt, bisweilen unvollftändig ift; die gebognen Linien find mehr oder weniger breit und vers ſchlungen.“ Es iſt leicht moͤglich, daß Cuprealis auch in Braſilien lebt, eben ſo moͤglich aber, daß die Raupen erſt in Europa in die Schachtel gelegt wurden, da bekanntlich die Weibchen von Py- ralis einen ſehr langen Xegeftachel haben, der in die Bun Deffnungen eindringt. 205. (2.) Netricalis. Alis anterioribus luteo -fuseis strigis duabus pallidis, posteriore introrsus bidentata; posterioribus nigricantibus striga media pallida, antice acutangula: fem, alis angu- statis pallidis. Hübner: fig. 158. var. b. alarum ant. strigis ramo conjunctis, ceterum ut var. a. alis post. serie marginali macularum flavescen- tium notatis ceterum ut var. a. alis ant. brunneo -Jutescentibus, posterioribus basi macnlisque marginis postiei Jutescentibus, strigis ut in var. a. Bombyx moldavica Esp. III. tab. 86. fig. 1. p. 38. Oledeobia graecalis Duponchel Pyr. tab. 224. fig. 1. pag: 76. Cledeobia moldaviealis Dup. Cat. pag. 210. Var, e. gigantea, alis ant. lutescentibus, ceterum ut d. Um Syracus war: diefe Art von der Mitte bis zu Ende May beym Gapucinerklofter gar nicht felten; fie flog auf Kalk: boden an trocknen Grasplägen und Nainen zwifchen Getreide: feldern teicht aus dem Graſe auf und feste fid) nach kurzem var. €. var. d. 565, Fluge an Grasfpisen hingend mit halb erhobenen Flügeln, fait wie Fid. clathrata. Ungeachtet ich aber Pläße, mo das Männden flog, forgfältig durchſuchte, gelang es mir nicht, ein Meibchen aufjufinden; erft am 28. May erhielt ih ein ſchon fehr abgeflogenes zufällig im Graſe. Alte bier gefangene Männchen gehören zu meiner Var. a., die auf den DVorderflügeln fehr felten eine vöthliche, fondern dafür eine braungelblihe Beymiſchung, bald Lichter, bald dunk— ler, und auf den Hinterflügeln. ais Hauptfarbe Braunfchwarz haben. Am gelichteten Hinterrande der Vorderflügel find nur gegen die Spitze ein paar meißlichgelbe Laͤngsſtriche fichtbar. Die erfte Querlinie ändert nicht viel in der Geftalt, und bricht ſich unter der Mitte zu einem ausfpringenden, fpisen Winkel. Die zweyte Querlinie fommt der erften am Innenrande bis: weilen ſehr nahe; fie hat einwaͤrts zwey ftarfe Zähne, den oberen dem braunen Mittelfled, den untern der Ede der erften Quer— linie gegenüber. Ben Var. b. ift diefe Ecke und der untere Zahn der 2ten Querlinie durch einen dünnen, hellen Strich in der Flügelfalte verbunden. — Die Hinterflügel find braun: ſchwarz, gegen die Bafis wenig gelichtet. . Ueber, der Mitte geht eine weißlichgelbe Binde, die einmärts fcharfer begrenzt iſt als auswärts und am nnenrande dünner als am Vorderrande; fie macht vor dem letztern einen ſcharfen, fpigen Winfel, der die Urt fehr leiht von Bombycalis unterfcheiden läßt; nahe am Innenrande hat fie einen ftumpfen, mehr abgerundeten Winkel, Ben Var. c. zeigt fih vor dem Hinterrande eine uns terbrochene Reihe fehr verlofchener weißlichgelber Flede, von denen die dem Innenwinkel naͤchſten die größten find. Die durch ihre röthliche Beymifchung, zumal auf, den Hin: terflügeln ausgezeichnete Var. d. hat an den Hinterrändern aller Flügel die helle Fleckenreihe ziemlich vollffändig und aus größern, einwaͤrts lang zugefpisten Sleden zufammengefest; der ganze Innenrand der Hinterflügel ift breit hellroͤthlich. Zu diefer Varietaͤt gehören die von Loͤw aus Afien mitgebrachten 3 M. Var. d. ift ſehr groß (VBorderflügellänge 74’ — bis beym Eleinften M. 4%) und hat eine fehr helle Färbung, auf den BVorderflügeln wie die hellfte var. a., Übrigens ift fie wie var.c. Das Vaterland des einzelnen Cremplars ift mir unbefannt. Das Meibchen hat eine verlofchene Färbung; die hellen Quer— linien ffimmen mit denen des Männchens überein; helle Flede fehlen vor den Hinterrandern. Fühler borftenformig mit kaum zu unterfcheidenden Gliedern und fehr Eurzer, fpärlicher Behaa— rung. Taſter verhältnifmäfig etwas Eürzer, dünner als beym Maͤnnchen; die Marillartafter ſehr deutlich, in Haarbüfchel ausgehend. Ocellen deutlich. Ruͤſſel Elein, zur Hälfte obenauf befchuppt. Dupondel’s Cled. netricalis pl. 214. fig. 2. p. 72. 206. (8.) Angustalis. Boy Sorrent fieng ich auf dem trodenen Meftabhange beym Telegraphen ein gutes Männchen am 8. Auguft. Sn der Gampagna füdlih von Rom mar die Art auf trodnem, nur noch mit duͤrren Gräfern und Difteln bewachſenem Boden nicht felten am 28. Auguft, in meift ſehr fchlechten Gremplaren; ich fieng bier auch ein fehr abgeftaubtes Weibchen, Treitſchke's Angabe, daß der Schmetterling auf feuchten Miefen lebe, muß auf einem Irrthum beruhen; denn überall traf ich ihn nur auf dem dürrften Boden, wenn er nur nicht pflanzenaum war, am meiften auf freyen Pläsen in Kiefer waͤldern. 566 207. (4.) Brunnealis. Ein ſchoͤnes Männchen in dee Campagna zwifhen Albano und Rom am 25. Auguft, ein feht verflognes am 28. Auguft näher an Nom. Sie zeigten in ihrem Betragen gar nichts von der Angustalis Abweichendes; wie Ddiefe flogen fie nur kurze Streden und fegten fi) ganz nahe an den Boden oder auf diefen felbft. Scopula. „Palpi inferiores breves et conici; antennae setaceae, hasi complanatae; alae breves sericeo-micantes, albido maculatae, margine postico striolato.“ Costa. — Den Namen des Genus erftärt Cofta auf folgende Meife: „Sco- pula, vielleicht von oxorem, Erhöhung (eminenza), während Scchrank es von dem deutfchen Furste, prineipessa ableitet.’ (Treitſchke giebt richtig Buͤrſte an), Seine neapolitänifchen Arten find: 1) dentalis ziemlidy gemein im Suny und Auguft um Neapel und anderwärts. 2) prunalis den gan— jen Sommer gemein. 3) margaritalis ziemlih häufig den ganzen Sommer hindurch faft im ganzen Königreihe. — Rambur hat feine corfifhe Art. 208. (1.) Dentalis. Um Spracus felten, ein Männdyen in der grafigen Fläche vor Magnifi am 14. Man, ein andres am 20. May beym Gapucinerfiofter. Sn der Campagna um Nom fcheint fie nicht felten zu ſeyn; ich fing 2 Männden am 28. Auguft und am 3. Septbr.; noch eins erhielt ich mit Bot. catalaunalis auf einem Brahhader bey Narni am 4. Septbr. 3 Diefe Art hat alfo zwey Generationen. Ich habe mehrmals beobachtet, daß ihre Flügelbaltung in der Ruhe fteil dachfoͤrmig gewolbt ift, wie die der Platypt. spinula. 209. (2.) Scorialis. Alis acutioribus, anterioribus ceinereo-nigricantibus, an- nulo, renieuloque in disco pallescenti nigricantibus, striga postica flexuosa, acute serrata, pallido-marginata; palpis infra abrupte albis. Sehr ähnlich der Scop. prunalis, und durch wenige Merk- male verfchieden. Sie ift Eleiner als die kleinſte Prunalis. Ale Flügel find fpiger und geſtreckter, namentlich die vordern, deren Hinterrand etwas fchräger zuläuft und ſich vor Der da= durch mehr hervotretenden Spitze etwas mehr einzieht. Die Grundfarbe der WVorderflügel ift ein verduͤnntes, etwas ftaubiges Braunfehwarz mit lihtem, gelblihem Mittelfelde, worinn die zwey Mittelzeichen in befonderer Größe. Die fügezähnige Quer: linie ift auswärts von einer blafgelblichen eingefaßt und zieht fid unter dem Nierenfled weiter einwaͤrts vom Hinterrande zu: rue, worauf fie wie ben Prunalis undeutlih wird; fie ift auf dem Vorderrande fehr di und verdünnt fic) von da aus. Die Hinterrandlinie befteht aus faft zufammenhängenden, ſchwarzen Streichen (bey Prunalis find fie fehr getrennt). — Hinterflügel dunkler grau mit fehr verlofchenem Querſtreif (dev bey mancher Prunalis ziemlib ſcharf ift) und zwey größern, braunen Fleck— hen: an der Spise und dem Vorderrande der Mittelzelle, Noch ftärker und fchärfer find fie auf der Unterfeite, wo auch der Querftreif deutlih ift. Die Vorderflügel find auf der Un- terfeite fehr dunkel grau mit matt durchfcheinenden Zeichnungen ; die 4 WVorderrandflede liegen in weniger hellem und weniger gelblihem Grunde. Die Nandlinie befteht auf allen Flügeln aus fehr deutlichen Stricheldyen. ; 567 Die Tafter find etwas kuͤrzer, dicker und dunkler, unten aber eben fo abgefchnitten weiß (Nüffel mweißbefchuppt. Dberer Aus genrand mit einer weißen Linie; Bauch weiß mit deutlichen Puncten — alles wie bey Prunalis). Das Minncen fing ib im Dorfe Nicolofi am Aetna am Hau’e meines Führers iin Garten am 29. Juny; das Meibchen fbon am 25. Juny bey Catania an der Strafe nad) Meffina zwifihen den Lavablöcdın im Gebuͤſch. 210. (3.) Margaritalis. Bey Neapel fand ih am 21. Auguft in einem Garten auf einer gelbbtühenden Grucifere die Raupen in verfchiedener Größe nicht felten zwifchen den Btüthenftielen. Won den vielen, die ich fammelte, waren die meiften geftochenz die gefunden aus— aewachfenen verpuppten fich ohne Erde zwiſchen Flor; die Schmetterlinge Erochen mir in Ancona und Zrieft aus zwifchen dem 10. und 15. September. Es ift alfo gewiß, daß im Suͤden die Mehrzahl im Herbft augfriecht, und möglich, daß die ausgewachfenen überwinternden Raupen nicht eher zur Verwandlung gelangen als die Kinder ihrer Gefchwifter. Die 3 mitgebrahten Schmetterlinge zeichnen fi) durch nicht aus, als duch ihre Kleinheit, die wahrſcheinlich ihre Veran⸗ laſſung im Futtermangel hat. Botys. „Palpi breves gracilesque; antennae setaceae. Alae an- teriores angulo externo acuto, superficie sericeo - micanti, vel conchiliarum splendore praeditae.“ Costa. Als neapolitaniſche Arten werden aufgeführt: 1) rubiginalis nicht felten. 2) verbascalis. 3) ocrealis (ochrealis) im Mav. 4) verbasealis häufig im May und Sun. 5) spiralis n. sp. „alis antieis griseo -fuscis, surculis spiralibus variis albidis. Körper filberweiß und fo find auch die Füße. Die Vorderflügel find grau mit braunen Flecken, welche begrenzt von weißen Wellenftrihen (contornate da ri- voli bianchi), eine Zeihnung faft wie bey Dubitalis H. fig. 49. bilden. Mon dieſer unterfcbeidet fie ſich durch Größe, und größere Schwärze (melanismo), was die Ordnung der Flecke nahe der Baſis umkehrt (il ch& inverte lordine). Var. al- bidior: alis antieis albis, maculis punctisque fuseis, in angulo et margine antico. Die Zeihnung der Furchen (de solehi che limitano), melde die braunen Flecke der Vorder: flügel begrenzen, zeigen deutlich, daß fie nur eine einfache Das rietät der Spiralis ift, bey welcher das Dunkle (il melanismo) der Flede am [Border?] Winkel und Vorderrande (sull’angolo e margine anteriore) wählt, am Hinter- und Snnenrande faft verſchwunden ift. Sie ift auch etwas kleiner. * Findet ſich an Heckenzaͤunen ben Camaldoli und anderwaͤrts im Auguſt und September reichlich.“ — Dieſe Art kann id) aus ihrer Beſchreibung nicht erfennen; aud) habe ich bey Camaldoli keine ähnliche Art in Zaͤunen gefunden. 6) urticalis im May und Suny gemein (ovvia). 7) silacealis „im Map und Ende Sun.’ 8) ferrugalis in Lecce, Baſilicata und Rom. 9) cinetalis nicht ſehr häufig. 10) ibridalis (hybrida- lis) im July und Auguft in den ſchattigen Gebüfhen; in Dalmatien bäufiger. 11) sericealis nicht felten. 12) pal- lealis [palealis]) „in Bafilicata; es mangelt an der unftigen der dunkle Fleck am Vorderrande der Hinterflügel”‘. 13) argy- ralis n. sp. Bey diefer Art geht die Nachlaͤſſigkeit Gofta’s — — 568 fo weit, daß er weder eine Abbildung noch eine Befchreibung liefert; außerdem theilt er eine etwag mährchenartige Weiſe des Eyerlegens mit. Der Falter Erieht im May aus und legt die Eyer auf den Feigenbaum, worauf, tie ich, glaube, die Raupe lebt. Die Eyer find weiß, cryſtalliſch, Eugeliht. Der Kunftgeiff, mit dem er diefelben legt, ift fonderbar. Er ver: längert auf die gewöhnliche Weiſe den Legeftachel, und die Eyer binaustreibend, überkleidet er fie mit einem Schaum, welcher an der Luft bald gerinnt und dem Pappus ähnlich wird, der die Samen von Scorzonera, Lactuca ete. befleidet. Darauf fucht er fie vom Laube abzuftoßen, um fie der Willkür der Winde zu überlaffen! Vielleicht verbreitet er auf diefe Meife feine Art über viele Bäume und Pflanzen. Nach 10 Tagen Eriechen die ganz weißen Larven aus, deren Kopf nach 3 Tagen rötblih wird; und dennoch find fie dann mit bloßen Augen unfichtbar (inpercettibili); fie kamen nah 5 Tagen um, weil ih nicht wußte, womit ich fie nähren folte. —- Hat Cofta hier die Eyer der Chryfopen einem Schmetterlinge untergefchoben und das Abftoßen derfelben dazu erdichtet ? Bey Rambur find als corfifche Botysarten aufgezählt: 1) verticalis. 2) hyalinalis. 3) silacealis. 4) politalis. 5) ferrugalis. 6) sericealis. 7) polygonalis. 8) hybri- dalis. 9) asinalis. 10) brusneralis [Bruguieralis Dup.] 11) ophialis. 12) isatidalis Dup. N Sch felbft beobachtete folgende Arten: 211. (1.) Silacealis. Ein Eleines Weibchen, etwas dunfel im Mittelfelde der Vor— berflügel und auf den Hinterfluͤgeln, bey Syracus in den feuch- ten Feldern und Miefen der Syraca an Geſtraͤuch am 12. May. Ein großes, ganz gewöhnliche Weibchen im beften Zu= ftande, bey Neapel in einem Maisfelde füdlich der Stadt am 17. Auguft. Diefe Art hat alfo im Süden eine doppelte Generation. Da Nubilalis, dee Name des Männcens bey Hübner, früher bekannt gemacht worden ift, fo bleibt die Frage zu erledigen, warum Treitſchke und die Spyftematifer nad) ihm den Na— men des Meibchens vorgezogen haben, 212. (2.) Politalis. Botys — F. v. Röslerstamm Beyträge I. tab. 27. fig.1. a—c.p 47. Botys — Duponchel Pyr. pl. 218. fig. 4. pag. 134. Pionea — Duponchel Catal. pag. 204. Sn der Campagna um Rom gewiß gar nicht felten; ich fieng dort mehrere ſchoͤne Eremplare in beiden Gefchlechtern am 25. und 28. Auguft und 3. Septbr. ſtets auf den dürften, nur mit vertrockneten Gräfern und Difteln bewachfenen Stellen. Es ift ohne Zwenfel ein Irrthum, daß fie fih, wie Dupon- chel angiebt, in feuchten Gehölzen aufhalte; auch ift mir der Suny und July (Treitſchke und Duponkbel) als Flugzeit unwahrſcheinlich, wenn nicht eine doppelte jährliche Generation ftatt findet. 213. (3.) Verbascalis. Mehrere Eremplare bey Syracus aus Geftriuch anf tredinen und feuchten Stellen gefangen in der 2ten Hälfte des May und dem Anfange des Juny. 569 = 214. (4.) Bruguieralis. Botys — Duponchel pl. 232. fig. 3. pag. 320. Botys — Duponchel Cat. pag. 207. Ein einzelnes Männden bey Syracus zwifchen den Kalk: felfen der ehemaligen Neapolis in einem Brombeergeſtruͤpp am 23. May. Bon diefer Art habe ich ein Eleinafiatiiches Eremplar als eine fraglihe Bruguieralis aufgeführt; die Anſicht des ficilifchen Eremptars beiveift, daß das Fragzeichen zu löfchen ift. Zu den ſchon gegebenen Theilen der Befchreibung füge ih das Nöthige hinzu. Die Fühlerglieder find etwas lang, an den Enden dunfelgrau, verdidt und abgeftust, Grundfarbe der Flügel fhmusig ftaubgrau, auf. den Vorderflügeln mit hervorfchim- merndem Gelb, An diefen iſt der Vorderrand bis zur Sub— coftalader dunkel. Nicht weit von der Baſis ift eine braune, auf dem VBorderrande verdidte Querlinie, die fchief von dem— felben hinüber in ſchwacher Biegung zum Innentande zieht. Hierauf kommen die erften 2 Mittelzeihen, wovon das obere ein bräunlicher, grau ausgefüllter Ning (wofür bey dem afia= tifhen Eremplar ein fcharfer, brauner Punct), das untere ein verwifchtes, braunes Fleckchen ift (bey dem afiatifchen deutlicher und dabey größer als der obere Punct; in Duponchels Abs bildung ein bloßes Pünctchen), Das dritte Mittelzeichen ſteht weiter von ihnen ab, als fie von der Querlinie, und ift ein dicker, brauner ſtaubig ausgefüllter Ning, an der grauen Vor: devrandverdunfelung haͤngend. Die darauf folgende braune, dünne Querlinie ift ibm naͤher als dem Hinterrande, an den beiden Enden etwas verdickt, auswärts mit einer blafgelblichen, an beiden Enden erweiterten Einfaffung ; fie macht dem Mittel: zeichen gegenüber einen ftumpfen ‚einfpringenden Winkel; darauf geht fie in einem ftarfen Bogen zuerft auswärts, alsdann fo weit einwärts, daß fie fenkrecht unter das Mittelzeichen und diefem nahe fommt, und dann geht fie verdickt in ſchwach ge— kruͤmmter Linie zum Innenrande. Der Raum zwifchen ihe und dem Hinterrande ift auf der Vorderhälfte mit einem braͤun— fihgrauen, ſehr großen Schattenflef ausgefüllt, und am Sn: nenwinfel befindet fi in der Ausbuchtung der Querlinie ein ebenfo befchaffener, nur viel Eleinerer. Die Franzen find ſchmu— sig gelblich, von einer Reihe bräunlicher Puncte auf dem Hinz terrande begrenzt; hinter einer verlofchenen, grauen Linie find fie, hellgrau. Hinterflügel von der Bafis aus hell, am Hinterrande, be: fonders im Vorderwinkel verdunkelt. Vor der Mitte iſt ein verlofchener, ziemlich großer, braungrauer Fled, darunter eine verlofhene Querlinie, die in der Mitte einen flachen auswärts converen Boden macht, welchet fih in ſcharfen Winkeln aus ihe erhebt. Hinterrandpuncte braun, nur an der Vorderhälfte deutlih. Franzen an der Bafis gelblich, hinter einer dunflen Linie hellgrau. Auf dee Unterfeite find die Vorderflügel faſt eintonig grau, die hintern an der MWurzelhälfte weißlichgrau. Alle Zeichnungen ſcheinen verlofchen durch; die Querlinien find breiter und ver— floffener; auf den Vorderflügeln fehlt die gelbliche Einfaſſung der zweyten Querlinie bis auf ein deutliches Fleckchen des Bor: derrandes. Diefe Art findet fih alfo im fühlichen Frankreich, in Corfica, Sicilien und Kleinafien, wahrfcheinlid aber auch an den übrigen Mittelmeerküften. Sie hat eine doppelte Generation; denn dag Loͤwiſche Eremplar war gegen Ende Septbr, gefangen Iſis 1847, Heft & 970 Alis griseis anteriorum costa, macula 'maxima apicali ac minore anguli postiei obscurioribus; strigis duabus fusecis, posteriore infra valde flexa; annulo venae trans- versae fusco. var. a. annulo altero in cellula discoidali. Duponchel loe. eit. var, b. puncto pro annulo altero. Isis 1847. pag. 22. 215. (5.) Carnealis. *Botys — Hertih- Schäffer in Panzer’ Fauna Heft 163 Taf. 4 ?Botys — a pl. 232. fig. 4. pag. 322. — Catal. pag. 207. Größe gewöhnlich unter der von Ophialis; alfe Flügel viel fpiser und etwas geftredter, grauröthlicher und ohne die dun— teln Slede auf der 2. Querlinie und am Hinterrande; Voder— flügel bleichroͤthlich, etwas ſtaubig, am Vorderrande auf der MWurzelhälfte fhmusiggrau; am Innenrande am hellften. Die erſte Querlinie ift braun, etwas wellig und macht einen aus— wärts converen, faft edigen Bogen; fie ift viel feiner als bey Ophialis. Nicht weit hinter ihr in der Mittelzelle fteht ein verlofchener, bisweilen unmerklicher Punct. Auf der Querlinie folgt eine braune Mondfichel, die auswärts weißlich ausgefüllt ift, und wie ein hell ausgefüllter, ovaler Ring erfcheint. Die zweyte Querlinie geht, fanft auswärts gebogen, f[hwachwellig bis zum er: ften Afteder Medianader, auf welchem fie fich verdünnt einwarts wen= det, bis unter das Queraderzeichen, worauf fie verdickt in ziemlich nes vader Linie etwas fehief einwaͤrts zum Innenrande gelangt. Die bräuntiche Hinterrandlinie ift nur unterwärtsimehr in Striche aufge- löft. Die fehr hellgeauen Franzen haben wie auf den Hinterflügeln erft eine braunliche, ziemlich deutlihe Mittellinie, dann nod) eine fehr verlofchene Linie. Die hellern, mehr grauen Hinterflüs gel haben ein verlofchenes Fleckchen vor der Mitte gegen den Vorderrand. Hinter ihm kommt eine braungraue Querlinie; vom Borderrande aus geht fie erft in fanftem Bogen fehräg herab, fich dem Hinterrande nahernd; vor ihrer Hälfte wendet fie ſich plöglih einwärts und nimmt dann unter einem fehr ſtumpfen Winkel die Richtung gegen den Innenrand. Die Hinterrandlinie ift in verlofchene, bräunliche Flecke aufgelöft. Auf der heilen Unterfeite find nur die Mittelzeichen, aber nur als verlofchene Flede, ferrter die zweite Querlinie und die in Strihfledchen aufgelöfte Hinterrandlinie fihtbar; die erfte Linie fehlt gaͤnzlich. — Das Weibchen ift heller und Eleiner, mit feinen Fühlern, und (wie e8 nach dem ſehr verflogenen Exemplare fcheint) ftumpfflügeliger, ſonſt aber, gleich gezeichnet. Treitſchke's Beſchreibung erwähnt nicht der Aehntichfeit mit Ophialis, ertheilt den Hinterflügeln eine erſte Querlinie, die auch auf der Unterfeite erfcheint, und fpricht von einer feinen (braunen ?) Linie und einer weißen vor den Franzen, die meine Exemplare gar nicht befigen. Dennody glaube ich in der Beftimmung nicht zu irren, Dupondel’s Abbildung weicht fo fehr ab, daß fie zu einer andern Art zu gehören feheint. Sie ift für meine Art viel zu groß und zu ftumpfflügelig. Die Bafis der Vo: derflügel ift fledartig dunkelgrau , worauf ein heller, bindenartiger, auswärts dunkel. gefäumter Raum folgt. Die zweite Querlinie (auch nad) der Befchreibung) blafigelb, einwärts braun gefaumt, fteht zu weit vom Hinterrande ab und nimmt viel eher die Nichtung einwärts, weshalb fie den nicht mondförmigen, fondern gerunde- 36* 571 ten Mittelfle (un petit point brun à peine marque) unter= wärts berührt. Won einer Hinterrandlinie und einer Querlinie der Franzen ift auf beiderley Flügeln nichts zu bemerken. Auf den Hinterflügeln ift die Querlinie viel zu weit vom Hinter: tande entfernt; fie macht einen einfachen Bogen und erreicht nicht den Innenrand. Herrrich-Schaͤffers Abbildung habe ich nicht gefehen. Fifher v. Roͤslerſtamm fchreibt darüber: „fie iſt zu roth; der weiße Streif vor den Franzen [er eriftirt weder an meiner Art, noch ben Ophialis] und die Querlinie auf den Hinterflü- geln find anders als an meinen Gremplaren, wo die Grund: farbe bleich vorblib ift und vor der hintern Querlinie noch ein bräunliher Fleck ſteht; vor den Franzen zieht eine braune Linie; die Wurzelhälfte der Franzen ift weißgefleckt; über die hintere Hälfte gehen zwey braune Linien. So find auch die Franzen der Hinterflügel, wo die Querlinie in der Flügelmitte kaum winklig gebrochen ift [!]. Die Fühler Eönnen nicht „kaum merklich gefranzt‘ oder „innen gleihmäßig gefranzt“ genannt werden; dag Männchen führt nur den gewöhnlichen Flaum. Dennoch glaube ih, daß Solitalis H.- Sch. das Männchen zu Carnealis iſt.“ Von meinen Eremplaren fing ich zwey Männchen, dag eine ziemlich gut, dag andere fehr abgeflogen, am 18. und 19. Juny bey Syracus auf dürren Grasftellen auf Kalkfelsboden bey dem Gapucinerklofter. Die übrigen fing ic) bey Meffina am 10. und 11. Suly an den Bergen neben der Palermitaner Straße; fie bielten ſich etwas gefellig an dem ſehr reichlichen Farnkraut am Nordabbange eines Berges, und fegten fich ftets an daffelbe. Die meiften Eremplare waren fchlechte; doch erhielt ih noch zwey fehr gute Männchen unter ihnen. Ihr Betragen ſchien ‘mir dem unſerer Pulveralis aͤhnlich zu feyn, nur daß dieſe nit im Gebuͤſch fliegt. 216. (6.) Testacealis n. sp. Alis anterioribus subangustis, flavis, costa margineque postico late lateritio-squamatis, signo medio strigisque duabus fuscescentibus, pesteriore valde flexuosa (mas). Sehr nahe verwandt mit Botys ochrealis; aber £leiner, mit fhmälern Vorderflügeln, geraderem Worderrande derfeiben und dunfel roftrother Beftäubung, die bey Ochrealis ganz fehlt. Kopf voftrötblihb, auf dem Geficht dunkler; oberer Augen— rand febr fehmal weiß. Marillartafter einfarbig voftroth (bey Ochrealis obenauf weiß, als Fortfegung der weıfen Linie am Augentande); Lippentafter Eürzer als bey Ochrealis, nur um 14 Augenlängen über die Augen hervorjtehend (bey Ochrealis 2), toftroth, unten ſcharf abgefest fchneeweiß. Müffel obenauf weiß. Fühler braunrötblih dunkler als bey Ochrealis. — Ruͤckenſchild gelb mit roftrothen Schulterdeden. Beine meißlich, am reinften die hintern; die vordern find auf der Vorderfeite roͤthlich. Hinterleib blafröthlic mit weißen Ringrändern. Die Vorderflügel find am Worderrande gerader und uͤber— haupt fehmäler als bey Ochrealis, im Grunde fo ochergelb wie bey diefer, aber ſehr reichlich mit ziegelrothen oder dunkel roſtro— then Stäubchen beftreut, von denen der ganze Vorder- und Hinterrand eingenommen wird. ine braunlicdye, augmärts gebogene Querlinie gebt nicht meit von der Bafis; darauf kommt auf der Querader ein bräunliher Strich, und hierauf, etwas meiter von ihm als vom Hinterrande entfernt (bey Ochrealis ift er in der Mitte) die zweite Querlinie, die etwas welliger Läuft als bey Ochrealis. Auswärts ift fie mit der = 572 teineren Grundfarbe geſaͤumt, und dba diefe auch vor dem Hin— terrande verlofchen hervortritt, fo zeigt fich zmwifchen ihm und der Querlinie eine dunkle Schattenbinde. Franzen röthlihgrau mit dunkler Mittellinie, Die Hinterflügel find ſehr heil, gelblih, am Hinterrande geröthet (bey Ochrealis grau, oder feltener blaßgelblich), mit braunlicher, unterbrochener Nandlinie gegen den Vorderwinkel und röthlichgelben, auswärts hellern Franzen. Ein ſehr ver: lofchener, grauer Querſtrich zeigt fi nicht weit vom Hinter: rande als Reſt einer Querlinie. Auf der bleichgelben, mehr als bey Ochrealis glaͤnzenden Unterſeite iſt das Mittelfeld der Vorderfluͤgel grau. Die hintere Querlinie iſt nur big zum 2ten Aſte der Medianader fichtbar, feiner, fehärfer und dem Hinterrande näher; der Mittelftrich fbimmert durch. Auf den Hinterflügeln Eommt vom Border: ande eine feine graue Querlinie, die dem Hinterrande viel näher ift als bey Ochrealis und in der Flügelmitte verlifht. Die bräunliche Randlinie befteht auf beiderley Flügeln aus getrenn— ten Strichelhen; auf den Hinterflügeln find diefe getrennter und nehmen diefelbe Stelle ein wie auf der- Oberfeite. Duponchel® Botys ochrealis pl. 219. fig. 1. ift fehr mißrathen und meder der von F. v. Roͤslerſtamm und Mann auf dem Sömmering reichlich gefangnen Ochrealis Tr., noch meiner Testacealis gleih. &ie ift Eleiner als leg: tere, mit zu ftumpfen Flügeln, zu gelben Hinterflügeln und ganz falfchem Laufe der hintern Querlinie der Vorderflügel. Das ganz frifhe Exemplar, ein Männchen, fieng ih am 22. Juny bey Syracus auf dem Kalffelsboden von Acradina nicht weit von San. Benagia. 217. (7.) Ferrugalis. Um Spracus nicht ſehr felten in Brombeer: und anderem dich- ten Geftrüpp in der 2ten Hälfte des May und dem Anfange des Juny. Darauf fand ich den Züngler wieder am 10. und 22. Zuly bey Meffina, am 16. Auguft bey Neapel im Walde von Gamaldoli und am 13. und 14. September bey Trieſt am Karft im Heidefraut in Gefellfchaft der Hybridalis. ine doppelte Generation ift alfo gewiß. Treitſchke hält Hübn. Fig. 54. für dag Männchen, Fig. 150. für das Weibchen. Mir fcheint es umgekehrt. Fig. 150. it fehe gut geratben, 54 fchlecht. Duponchel hat aus diefer Art ein eigneg Genus, Udea Guende, gemaht (Cat. p. 209). In den dafür aufgeftellten Merkmalen findet ficb nichts, was nicht berechtigte, jede belie= bige Botysart zu einem eigenen Genus zu erheben; und ich felbft bin nicht im Stande, das geringfte bierzu nöthigende Merkmal an der Ferrugalis aufzufinden oder ihre nahe Ver— wandtichaft mit Fulvalis zu verfennen. Herr Guenee wird wabrfcheinlih nur den Namen des Genug mitgetheilt, die Merkmale aber einer fpätern Bekanntmachung aufgefpart haben. 218. (8.) Fulvalis. Ben Syracus felten. Aus einem beftimmten Brombeerge- ſtraͤuch zwiſchen Gärten bey den Latomien Elopfte ih ein paar Männchen am 20. May und 17. Suny, und ein paar Meib- hen am 15., 17. und 18. Juny; zwey Münnchen gleichfalls aus Brombeergefträuh am 23. May im antiken Amphitheater. 219. (9.) Pallidalis. h In der Campagna zwifchen Albano und Rom Elopfte ich ein 573 2 Weibchen aus einer Verbascumftaude am 25. Aug., ein Maͤnn⸗ hen derfelben Gegend am 28. Auguſt. — Die beiden Quer: ftreife auf den DVorderflügeln bleiben am Innerande fehr weit getrennt, und die des Weibchens find gelbbräunlich; der Quer— ftreif der Hinterflügel ift an beiden Gefchlechtern ziemlich vers lofchen. 220. (10.) Verticalis. Ein ganz gewöhnliches, ſchon etwas abgeflognes Männchen erhielt ih am 17. Juny bey Syracus. Ben Meffina hatte ih im Februar an Brenneffein (Urtica dioiea und pilulifera) viele Eleine Raupen, höchft wahrfcheinlich von Liefer Art gefun= den, fie aber nicht erziehen Eönnen. Zu der Zeit, wo der Schmetterling flog, kam ich nicht wieder an diefe Stelle. 221. (11.) Pandalis. Var. b. striga pone medium tenera, minus serrata, Ein einziges Weibchen am 16. Aug. im Walde von Gamal: boli bey Neapel. Es gehört zu den Eleinern und ift bläffer gelb mit feineren Zeichnungen. Auf den Vorderflügeln it die hinter der Duerader laufende Duerlinie am feinften und nur ſchwach— wellig; auf den Hinterflügeln zeichnet ſich die hinter der Mitte ziehende Querlinie nicht bloß durch Feinheit und faft gaͤnzlichen Mangel an Zähnen aus, fondern auch dadurch, daß fie in der Nähe des Worderrandeg, ftatt fich zu verdicden, fich verduͤnnt und dann verfchwindet. Der aus Mondficheln zufammenges feste Schattenftreif vor dem Hinterrande fteht diefem auch näher als gewöhnlich (kommt er bey unfern einheimifchen Weibchen bisweilen demfelben ebenfo nahe, fo geſchieht dies durch eine Verdickung der Mondficheln). Auf der Unterfeite find die 2 Mittellinien an beiderley Flügeln nur in der vordern Hälfte fichtbar und daben fehr verlofhen und fein; die Mittelzelle der BVorderflügel ift nur ſchwach beſtaͤubt. — Rechte eigner Art kann ic in diefen Abweichungen von unferer Pandalis nicht angedeutet finden. 222. (12.) Hybridalis. Diefer Zuͤnsler findet fich faft das ganze Jahr hindurch und überall um das Mittelländifhe Meer. Am 24. Februar fieng ih 2 Gremplare auf der Halbinfel des Leuchtthurms bey Mef- fina, und ihr fehlechter Zuftand bewies, daß fie fchon im vori- gen Jahre geflogen hatten. an andern Stellen boy Meffina, ferner bey Syracus, Catania, Neapel, Nom und Trieft. Schon am 23. April fieng id) ein frifches Weibchen, und ven da an fheint die Entwidelung der Schmetterlinge ununterbrochen fortzugehen. Am meiften flog die Art am Karft weftlich von Trieft in einem lichten Eichen- gehölz auf Heideftaut (Erica vulgaris). 223. (13.) Terrealis. Bon 2 Eremplaren, die ih im Malde von Camaldoli bey Neapel am 16. Auguft antraf, erhielt ich nur dag Männchen. Es gehört ohne allen Zweyfel zu Terrealis, ift aber Elein und bat die Zte Querlinie auf den Vorderfluͤgeln feiner und theil- weiſe verloſchen; die Querlinie auf den Hinterflügeln ift ſehr verlofhen, ohne Zaͤhne und verfchmindet weit vor dem Vorder: rande. Daffelbe zeigt ſich auf der Unterfeite. 224, (14.) Polygonalis. Das erfte Eremplar, ein ſchoͤnes Weibchen (var. b.) fieng Ich fammelte darauf Exemplare 974 ih am 12. Juny beym Bache Caſſibile zwiſchen Syracus und Avola, das zweyte (var. a.) bey Syracus nicht weit vom Ca— pucinerklofter am 16. Juny. Zu Ende des Monats traf ich diefe Art wieder ben Gatania. Sie flog auf den Ravafeldern leicht auf, feste fich bald entiveder auf Geftein oder ganz nied— tig an dürre Kräuter und ließ fich felten fangen, weil ihre Verfolgung Über die lodern Lavaftüde nicht nur befchwerlich, fondern auch wegen der fcharfen Spisen gefährlih war. An den hier reichlich wachfenden Sträuchern fand ich die Raupen. Auch bey Meffina famen mir einige Eremplare in der Mitte des July vor; bey Neapel in der Nähe der Solfatara ein ein= zelnes am 11. Auguft, und bey Neapel in der Nähe der Sol- fatara ein einzelnes am 11. Auguft, und bey Narni ein eins jenes (var, e.) auf einem Brachfelde am 4. September. Die Entwidelung ift alfo ſehr ungleih, hauptfädhlich nach der Lo— calität; die von mir gefangenen gehören ohne Zweifel einer ein= zigen Generation an. Ob eine zweyte Generation vorkommt, weiß ich nicht. s Die im Freyen gefangenen Schmetterlinge haben bie lebhaf— tefte Färbung der Hinterflügel. Diejenigen, die längere Zeit als Raupen in der berfchloffenen Schachtel lebten und durch Mangel an Nahrung auffallend Elein geblieben find, zeichnen fih durch das verblaßte Gelb auf den Hinterflügeln aus. Die Entwidelung ift alfo fehr ungleih, bauptfächlid nach der Lo— calitätz die von mir gefangenen gehören ohne Zweifel einer einzigen Generation an. Ob eine zweyte Generation vorkommt, weiß ich nicht. Die im Freyen gefangenen Schmetterlinge haben die lebhaf— teſte Faͤrbung der Hinterfluͤgel. Diejenigen, die längere Zeit als Raupen in der verſchloſſenen Schachtel lebten und durch Mangel an Nahrung auffallend klein geblieben ſind, zeichnen ſich durch das verblaßte Gelb auf den Hinterfluͤgeln aus. Die Lebhaftigkeit der Worderflügelfürbung hängt weniger von. der Einwirkung des Lichts und der Neichlichkeit der Nahrung ab; denn ich habe Eremplare mit fehr hellen und mattgezeichneten Vorderflüigein im Frenen gefangen, und lebhaft gefärbte, wenn auch nicht fo häufig, durd die Naupenzucht erhalten. Mein größtes Weibchen (von Catania) hat eine Worderflügel- länge von 8“; das Eleinfte erzogne 43 Die Länge ber Vorderflügel ändert ab, ift aber nie gegen die Breite fo be= teächtlih wie in Hübners Diversalis fig. 102. Die Grund» farbe derfelben ift beym Weibchen eine Mifhung von Grau und Braunroth, worinn letzteres vorwaltet; hinter dem Mittel: zeichen tritt dag Graue bindenartig hervor und wird von der ſchwarzbraunen einwaͤrts gezähnten Querlinie durchzogen, die fi) am Innenrande fledartig verdidt und hier die innere Grenze der hellen Färbung bildet. Die erfte Duerlinie ift ſtark und einwärtg mit demfelben Nöthlichgrau gerandet. Das Mittelfeld ift außer hinter dem Queraderfleck verdunfelt, am meiften gegen den Innenrand. Der braune Nierenfleck auf der Querader bat nie einen fcharfen Umtiß, und läuft öfters mit 2 Eurzen Spisen in die Gabel der Medianader aus. Vor ihm liegt in der Mittelzelte ein rundes braunes Fledchen. Bey den maͤnn— lihen Exemplaren ift die Grundfarbe reiner roth, bisweilen faft blutroth, und das Mittelfeld ift nicht verdunfelt5 bey manden verfchießt es in ein fchmusiges, ſehr felten in ein gelbliches Rothgrau. Immer ift der Hinterrand verdunkelt, am meiften gegen die Fluͤgelſpitze. . Ueber die Veränderung der dottergelben Farbe der Hinter: flügel ift fehon gefprochen worden. Auch die fhwärzlihe, un: 579 Oberſeite. Auf den Hinterflügein find alle Adern blaßgelb; am Vorderrand liegt vor der Mitte eim lehmgelber und gegen den Worderwinkel ein ſchwaͤrzlicher Fleck; legterer größer und von den Adern durchſchnitten. Bon diefer Art fing ih am 25. und 28. Auguſt ein paar Eremplare auf dürren Gragftellen in der Campagna und bey Rom felbft. Am 4. Septbr. traf ich fie nicht felten an einem duͤrren, begraften Abhange auf ber Nordfeite von Narni. Auf einem Brahader, 2 Stunden von der Stadt, der ganz mit Seabiosa columbaria bededt war, war der Zünsler in Menge. Er fliegt nicht weit und nicht mild, ſtets niedrig; da truͤbes Wetter war, feßte er ſich, hoͤchſtens 4 Fuß hoch über der Erde, zwifchen mehreren Ötengeln an ein Aeſtchen oder einen Stiel, immer fo, daß die untere Seite gegen das Licht gekehrt, und die lebhafte Zeichnung fichtbar war. Bey Ancona traf id) Eremplare am 10. Septbr. Botys Catalaunalis wurde zuerft in der Gegend von Barcelona aufgefunden, fpäter audh um Montpellier. Löw fing ein ganz verflognes Weibchen bey Phinik in Kleinafien im November. Wahrſcheinlich iſt dieſe Urt in dem ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Dupondel erklärt im Catalogue feine (ſchlecht abgebildete, doch nicht zu verfennende) Botys Catalaunalis für Botys Cilialis A. 119. Tr. 7, 124. Sch kann ihm darinn nicht beiftimmen, obgleich ih weiß, daß Mann in feiner Sammlung eine Catalaunalis alg Cilialis A. beſaß. Die Abbildung hat eine durchaus verfchiedene Flügelform und auf den Vorderflügeln fehr breite, dunfelvoftbraune Adern, eine vollftändige hintere Duerlinie und, was ein fehr wefentlicher Unterfchied ift, einen ganz weißen Vorderrand. Treitſchke befchreibt fo, als ob feine Originale völlig mit Huͤbners Abbildung einerlen find; er weiß fogar, daß feine Art meiftens die Größe der Rubigina- lis, zumeilen die der Trinalis hat, was bey Catalaunalis gewiß nie vorkommt. Dagegen weiß er nichts von ber Laͤnge bes Körpers, der Beine und der Fühler. 227. (17.) Argillacealisn. sp. Alis anterioribus acutis, cinereis, strigis 2 nigricantibus obsoletis, costa postice nivea punctis quatuor nigris notata. Keiner mir befannten Art ähnlich. Größe einer mittlern oder Eleinern Cespitalis; die Vorderflügel find von der Baſis aus mehr erweitert, und ihr Vorderwinkel ift ſcharf und fpiß. Grundfarbe ein helles Afchgrau mit zerftreuten ſchwarzen Stäubchen. Eine weiße, wenig fcharfe Linie zieht fih am obern Augenrande hin und eine Strede am Fuͤhlerruͤcken hinauf. Fühler mäßig lang, borftenförmig, beym Männchen etwas zufammenges drüct, ſchwach geferbt und zart pubescirend gefranzt. Deellen deutlih. Augen rund. Kiefertaiter zufammengedrüdt, um bie doppelte Augenlänge über die Augen hervorftehend, unten behaart, zugefpist, meißgrau, mit ſchwarzen Atomen befprengt, unten weiß.” Ruͤſſel honiagelb, obenauf weiß graufchuppig. Beine von mittelmäfiger Ränge, weiß, dunkelgrau beftäubt. Vorder— ſchiene von etwas mehr als halber Schenfellänge, auf der Innen⸗ ſeite mit langem, anliegendem Haarbuſch. Hinterſchiene $ länger als der Schenkel, zuſammengedruͤckt, an der Spitze und am Anfange des letzten Enddrittels mit je einem Paar ſehr unglei— cher Dornen; der laͤngſte iſt einer des obern Paares, und dieſer reicht über die Schienenſpitze hinweg. Hinterleib obenauf gelb: lichgrau, am Bauche weiß, grau beſtaͤubt, mit einer weit ge— trennten Reihe ſchwarzer Puncte. 580 Die Vorderfluͤgel ſind auf der ganzen Flaͤche ſehr gedraͤngt weißlich gepuͤnctelt und lichten ſich auf der Innenrandhaͤlfte etwas, während fie ſich am Hinterrande am meiſten verdunkeln. Die beiden Querlinien ſind etwas verloſchen, ſchwaͤrzlich, duͤnn, ſchwach gezaͤhnt; die erſte geht in einem ſanften, gegen außen convexen Bogen und hat zwiſchen den Laͤngsadern ausſpringende Eden; die zweite faͤngt in einem ſchwarzen Vorderrandfleck ziems ih nahe dem Vorderwinfel an, läuft erft in einem fanften nad) außen gewölbten Bogen nicht fern vom Hinterrande, ent— fernt fi) dann allmählid von ihm und läuft nach mehrern fhärfern zahnartigen Ausbiegungen etwas hinter der Mitte in den Innenrand. Das erfte Mittelzeichen fehlt; ſtatt der Nie— renfle&s find nur zwey braungraue Puncte übereinander fichtbar. Vor der fehr feinen, braunen Hinterrandlinie fteht eine Reihe von 6—7 ſchwarzen Puncten. Der Borderrand ift auf der äußern Hälfte in einer dünnen Linie fchneeweiß; vor und hinter dem Doppelpuncte hat er je einen ſchwarzen Punct, einen ſtaͤr— Eern. als Anfang der zweiten Querlinie und dann nod einen ſchwarzen Längsftrich, hinter welchem die Franzen bis zur Spitze fchneeweiß find. Die Franzen des Hinterrandes find nach einer feinen, gelblichweißen Linie graubraun, an ihren Enden aber weiß; am Innenwinkel find fie verlofchener gefärbt. — Die hellgrauen Hinterflügel find im Vorderwinkel am dunkelſten und haben auf der HDinterrandlinie eine Reihe ſchwarzer Puncte oder Strichelben; Franzen weißlich. Auf der Unterfeite find die Vorderflügelin einem breiten Raume längs des Hinterrandes und einem fchmälern des Vorderrandes, die Hinterflügel in einem breiten längs des Vorderrandes weiß mit fhwärzlicher Beftäubung. Die Vorderflügel find im Mittelfelde dunkelgrau, längs des Innenrandes etwas glänzend gelblichweiß; auf dem Vorderrande find die Puncte größer, aber lichter als auf der Oberfeite. Die Hinterflügel find außer am Vorderrande etwas glänzend mweißlih. Die Puncte vor den Franzen aller Flügel und da8 Dunkle der Vorderflügelftanzen haben eine leb⸗— haftere Färbung als auf der Dberfeite. Das Meibchen hat etwas breitere Flügel. Diefe Art fand ich nur bey Meffina an dem Gemäuer des Gaftellaccio am 25. und 26. July. Sch Elopfte fie aus dem niedrig in den Mauern wachfenden Gaperngefträuch und dem am Fuße dev Mauern wachſenden Geftripp von Solanum Sodo- meum, Parietaria, Nepeta, Calamintha nur auf der Nord = und Dftfeite. Sie fliegt ziemlich leicht auf, und fest fi) nad) Eurzem Fluge am liebften an Pflanzen, weniger gern an die Mauern; an jene immer fo, daß die Unterfeite dem Lichte zuge— kehrt ift, alfo hängend, an diefe gewöhnlich mit abwärts gerichtes tem Kopfe, und mit flacher, doch hinten etwas erhobener Fluͤ⸗ gelbaltung. Manche Eremplare flogen an der Mauer immer höher hinauf und entfamen fo. Diefe Art war nit häufig, und mande Crempfare ſchon länger geflogen. Ob ihre Nahrung der Capernftrauh (ganz dornenlos, doch foll e8 Capparis spinosa ſeyn) ift, weiß ich nicht. Diele Blätter waren zerfreffen, und auf der Oberfeite einiger fand ich Räupchen: grün mit großem Kopfe und langen gelben Haaren; fie fafen unter einigen fehr Eunftlos gezogenen Fäden. Wegen der Nähe meiner Abreife Fonnte ich mich auf tie Erziehung nicht einlaffen. Anfangs vermuthete ich in ihnen Pontia-Raupen; dann fam ich auf die Vermuthung, fis möchten zu meiner Argillacealis gehören. Möglich ift diefes, da Bot. sericealis auch eine langhaarige Raupe hat. ‘ 581 Noy. gen. Tegostoma. Epistomium horizontaliter productum subtus excavatum, antice sub-emarginatum. Palpi tenues, maxillares breves (maris nulli?); Labiales elongati, epistomium vix excedentes, articulo ultimo brevi nudo. Haustellum spirale. Pedes modice longi; anticorum tibiae breves, intus fasciculo pilorum armatae; posticorum tibiae teretes bis bicalcaratae. 3 228. (1.) Comparalis. Pyr. Comparalis H. fig. 126. 127. Synaphe Comparalis 4. Cat. 347. 3327. Botys Comparalis Tr. 7, ©. 89.10, 3. ©. 233. Bot.-Comp. Dup. pl. 219. fig. 2. pag. 142. Bot. Comp. Dup. Cat. pag. 208. Ein fehr abgeflogenes Weibchen fing ich bey Meffina auf der Halbinfel der Lanterna zwifchen Binfen und Klee. Ein Pärz chen, wovon dag Männchen noch fehr gut erhalten ift, fing ich am 20. Auguft bey Neapel auf dem mit Zribulus und Kamillen fpärli) bewachfenen, dürren Rande einer Landftraße, Hier flogen die Schmetterlinge leicht auf und fegten ſich bald mieder bin, gewöhnlich auf die vom Sonnenbrande erhiste Erde, auf der fie bey ihrer fchmugigen Färbung leicht zu überfehen waren. Nah Duponkhel findet ſich diefe Art auch im füdlichen Frankreich. Die früheren Autoren haben wahrſcheinlich den Kopf des Schmetterlings für zerquetfcht gehalten und deshalb über feinen fo ausgezeichneten Bau geſchwiegen. Herrih- Schäffer befchreibt ihn genau auf dem Umfclage zum 165. Heft der Panzerfchen Fauna; von den Zaftern aber gibt er eine falfche Borftellung. Nymphula. Costa: „Palpi inferiores breves, articulo secundo squa- moso, ovato-dilatato, compresso, ultimo nudiusculo, sursum reflexo.““ Cofta, der die Treitſchkiſchen Gattungsmerfmale für Nyınphula mit Recht als zu wenig characteriftifch tadelt, und fie ing Stalienifhe überfest, ‚damit man das Verdienſt der Glaffification der Deutfchen beffer erkenne, führt 7 Arten auf: 1) Lemnalis bey Neapel an den Ufern des Sebeto im May und Jung. 2) Nymphaealis „an gleicher Stelle, aber fehr felten, meil die Mymphaen, auf denen fie lebt, bey Neapel fehr felten find. 3) Tripunetalis n. sp. Taf. IV. (lies II) fig. 1. „pallide flavicante (!), alis antieis fascia marginali trieurva, albida, fulvo-limbata, altera fulva, in medio punctis tribus nigris. Kopf und Thorar meißglänzend, befhuppt, gelblich fhimmernd; Hinterleib (corpo) oben etwas gelblich, unten weiß. Vorderfluͤgel ftrohgelb mit einer linien- förmigen, dreimal gekruͤmmten, beym Saum (?) ſchmutzigeren oder weißlichern Binde (fascia lineare a tre curve piü squal- lida o bianchiccia presso l’orlo), welche einwärts von einer röthlihen (fulvastra) Färbung begrenzt wird, die ſich gegen die Hälfte verliert, wo fie einem andern weißlihen Querftreifen begegnet (ove incontra un’ altra striscia obliqua bianchiceia). Dren ſehr Eleine ſchwarze Puncte bezeichnen die Grenzen der 2 Binden und der Baſis (consegnano i confini delle due fascie e della base), no die gelbe Färbung verſchwindet und dann faft weißlich wird; die Franzen find etwas dunkler und ungleich ‘gefärbt (inegualmente colorata). Hinterflügel bräun: lid) oder ſchmutzigweiß mit weißen Franzen. 582 Var. a. Taf. 4. (lies 3) fig. 2. Vorderfluͤgel ftrohfarhen mit blaßgelben Querbinden; die drey ſchwarzen Puncte deutli- her, aber Eleiner. Hinterflügel Eleiner (!piu piccole vielleicht heller?). Diefe Varietaͤt entfteht durch Xrübung (squallore) der Färbung der Stammart. Die Zeichnung bleibt immer dies felbe, das Röthlihe geht in Gelb über, dieſes im folgenden Felde in Strohfarbe und zulest in Weiß. Dies entfteht nicht durch Abftäubung, noch durch Einwirkung des Lichts, da ich es an friſch ausgefrochnen Eremplaren fo gefunden habe. Die untern Tafter haben das letzte Glied cylinderifh mit ftumpfer Spitze; die andern Glieder find befhuppt wie in fig. b. der Zafel. — Gefunden auf dem Berge von Gaeta, genannt Torra d’Drlando und bey St. Martin in Neapel.“ [Nach diefer ſehr fchlechten Beſchreibung und ber Stellung in Nymphula ift es nicht leicht möglih, die Art zu beftimmen. Zwar find auch die Abbildungen jämmerlich, fie laffen aber doch fo viel erkennen, daß Cofta bier eine Erastria ostrina var. b. vor fich gehabt hat! Fig. 1. zeigt den ſchwarzen Mittel- punct und den ſchwarzen Punct am WVorderwinfel; von einem dritten im der Mittelzelle mehr gegen die Bafıs bin, an einer Stelle, wo wirflih bey der Ostrina aestiva bisweilen ein Pünct- chen vorkommt. So erklärt fih nun auch die räthfelhafte Be— zeihnung der drey fchwarzen Puncte in der Befchreibung. Es ift far, eine Erastria für eine Nymphula zu halten und über i meriti delle elassazione degli Alemanni fpotten zu wollen]. 4) lunulalis n. sp. Xaf. 4. (lies 3) fig. 3. „‚alis antieis griseo -fulvis, aureo argenteoque pruinatis, lineis tribus flexuosis transversalibus argenteo-albidis, macnla apicale [l. apicali] lunulata nigra, limbo argentato; alis posticis albidis micantibus immaculatis. Körper weiß, glänzend, etwas grau auf Kopf und Thorax; Augen fhmwarz und groß. Vor⸗— derflügel grau-röthlih (grigio-fulvastre) mit fehr kleinen glaͤn⸗ zenden, theils goldenen, theils ſilbernen Puncten beſtreut. Drey bogige, ſilberweiße Linien bilden ebenſo viele zarte Binden, von denen eine laͤngs des Hinterrandes, eine in der Mitte, die letzte bey der Baſis. Ein braͤunlicher, mondſichelfoͤrmiger, weißge— ſaͤumter Fleck ſteht zwiſchen den 2 erften Binden, der erſten jedoch am naͤchſten. Hinterfluͤgel weiß, glaͤnzend ohne einen Fleck. Die Taſter ſind zarter als bey der vorigen und haben das letzte Glied noch zarter und kuͤrzet. — Mit der vorigen an gleihem Drte in Gaeta, auf Iſchia, bey Foggia und ander- waͤrts.“ J[Dieſe Art ift einerley mit Treitſchke's Nymph. undalis,. an melcher man, jedoch goldene und filberne Puncte vergeblich fucht. Coſt a's Abbildung ift in der Flügelform ganz verfehlt und zeigt die Querlinie an falſchen Stellen, die mittlere nehmlidy zu weit hinter der Mitte und die außerfte, falfche und zu wenig gefrümmte, zu nahe an dem. Hinderrand; daher fteht aud der Nierenfleck faft in der Flügelfpise]. 5) Transversalis n. sp. Taf. 7. fig. 5. (verbeffert für 2.). „Alis anticis flavidis, striga media diagonali ochracea, externe aerata, altera flexuosa, ochracea, medio alba, altero latere fusco, altero aerato, fimbria fusco- sericea; alis posticis einerascentibus, margine fusco, fim- bria albida. Aehnlich der Lunulalis und der Tripunctalis, von melden fie fich durch die Worderflügel unterfcheidet, welche im Grunde roͤthlichgelb find (di color giallo rossiccio) mit einem ocherröthlichen (color rosso di ocra), f&hrägen Quet- ſtreifen, der gegen die Bafis verfchwindet und an der Uußenfeite ſilberweiß ift. Ihr folgt eine andere, welche die Geftalt einer filberweißen linearen 5 hat, melde überall von Ocherroͤthlich 983 umfchrieben ift, mas in den einwaͤrts gehenden Krümmungen lebhafter ift, wo es ein Fleckchen hervorzubringen ſcheint. Sie verſchwinden allmaͤhlich an der entgegengeſetzten Seite. Franzen weißgelblich, aber der Fluͤgelſaum iſt roͤthlich — Hinterflügel aſchgraulich, gegen den Rand braͤunlich; Franzen wie an den Vorderflügeln. Sehr felten |! in Terra di Lavoro im Aug. — Waͤre e8 wohl Phal. paludata F.? [Un der Erastria parva, welche diefe Art auch zufolge der nicht allzufchlechten Abbildung ft, wird man Erz: und Silberfarbe ebenfo vergeblih fuchen, wie eine Aehnlichkeit mit Nymph. lunulalis (i. e. undalis). Meine Schlufbemerfung zu N. tripunctalis ift auch hier ganz an ihrem Ditte]. \ 6) Potamogalis auf dem Matefe in den Umgebungen des Sees häufig in dem legten Tagen des July. 7) Numeralis auf dem Pafcone, wo fie im Juny reich— lich fliegt. 8) Stratiotalis. „Unfere Exemplare find Eleiner alg Hübners Abbildung des Maͤnnchens; das Fleckchen verengt fih zu einem ſchwarzen Aeugelchen mit weißer Pupille, Außerdem ift die Bafis der Vorderflügel braun und endigt mit einer dunklern Begrenzung, wo Hübner faum ein ‚braunes Püncthen hat. Zu Ende Auguft in der Gegend des Lago fucino.“ — Sn Corfica entdeckte Rambur folgende Urten: 1) Nymph. interpunctalis. 2) nudalis. 3) numeralis. 4) Hydro- campa potamogalis. 5) rivulalis Ramb. 6) Ramburialis Dup. 7) Stratiotalis. 8) Literalis. 9) (Anopia) aetnaea- lis (-punctalis). 229. (1.) Undalis. Hübners Abbildung macht den Zuͤnsler Eenntliher als bie Duponchels; obgleih die Flügelform durch größere Stredung noch verfeblter ift, fo ift doch die Geftalt der Querlinien und des characteriftifhen Nierenflecks beffer wiedergegeben. Treitſch— ke's Befchreibung ift ſehr mangelhaft. Größe veränderlich, Vorderflügellinge 3—4"' — Grundfarbe des Kopfes, des Nücdens und der Vorderflügel bleich ochergelb, dunkler gewoͤlkt. Fühler zufammengebrücdt mit kaum unter: fcheidbaren Gliedern, beym Männchen zart pubescirend geftanzt. Oberer Augenrand mit weißer Linie. Kiefertafter Eurz, faden— fürmig; Xippentafter 14 Augenlängen lang, etwas aufgebogen, “ außen braungelblih, an ihrer Bafis fo wie bie Oberraͤnder aller drey Glieder weiß; alle Glieder find (duch Behaarung) umges kehtt Eegelformig, am ftärfften und größten ift das zweite, am Eürzeften das Endglied. Ruͤſſel lang, obenauf an der Baſis befhuppt. Ocellen ſichtbar. Beine weißlih, auf der Vorder: feite gelblich; Worderfhienen von * Schenkellaͤnge, einwaͤrts mit langem, anliegendem Haarpinſel. Hinterſchenkel ſo wie die Vorderſchenkel zuſammengedruͤckt; Hinterſchienen faſt ſtieltund, Unverdickt, + länger als der Schenkel, mit zwey Paar Dornen: das obere hinter der Mitte. Hinterleib obenauf braungelblich, unten weiß. Vorderfluͤgel ziemlich laͤnglich, doch nicht fo fehr geftredt wie in Dupondels Abbildung, Nahe der Bafis gebt eine zadige, weißliche, wenig fichtbare Querlinie. Die zweite Querlinie ſteht vor der Mitte, ift wenig geneigt, wellig und macht unter ber Mittelzelle einen: ftarken Bogen nach außen; bie dritte Quer: linie fteht binter dem Anfange des dritten Laͤngsdrittels des Fluͤgeis, ift wellig und macht einen ftarfen Bogen nad) aufen, dem Mittelzeihen gegenuͤber, Diefe drey Linien find etwas 584 dunkel eingefaßt. Am Hinterrande befindet fich noch eine feine mweißliche Linie, auswärts auf dem Nande mit einer fchwarzen, zufammenhängenden Punctreihe bezeichnet. Im äußeren Theile des Mittelfeldes liegt der fchiefe Nierenfled, etwas zuſammenge— drückt, ‚braun, mit weißgrauem Innern und meißlic) umzogen. Durch ihn hindurch geht ein bindenartiger Schatten, von mehr oder weniger dunkler, gelbbräunlicher Farbe; zwifchen ihm, dem Mierenfle® und der hintern Querlinie ift eine fehr helle Stelle der Grundfarbe; die Querlinie felbft erweitert fich auf dem Vorderrand fledenartig und hat hier hinter fich eine beträchtliche Berdunflung. Hinterflügel weißlich, faft durchfcheinend, vor dem Hinterrande ſchwach gebräunt; beym Weibchen find fie manchmal blaßgrau; eine unterbrochne braune, feine Randlinie fondert die Fläche von den Stangen ab. Nah Treitſchke lebt der Schmetterling in Süumpfen, und Dupondel fchreibt e8 nah, Er fliegt bey Syracus im May; zu Ende des Monats traf ich ihn häufig in ſchlechten Eremplaren an einer thonigen, mit Mentha’und Gras bewachfes nen Stelle, die ſich durch Megen leicht in eine Pfüse verwan- belte; außerdem aber nur an trocknen Grasftellen, befonders bey ber Neapolis und Acradina. In Pompeji fing ich ein Erems plar am 8. Auguft. In der Campagna um Nom, an ber Stadt bey St. Peter, felbft in der Stadt auf den Graspläßen beym Lateran, ferner in der Gampagna gegen Civita castellana, bey Narni und bey Xolentino fand ich diefen Zünsler nur immer an ganz frodnen, gras- und Eräuterreichen Stellen zu Ende Auguft und Anfang September. Er hat fiher 2 Gene: rationen, deren erfte den May und Junh hindurch fliegt. Am 21. Suny fing ich bey Syracus ein fhönes Männchen, das vielleicht fhon zur 2. Generation gehört, deren eigentliche Flug: zeit im mittlern Stalien in den Auguft und September fällt. Nah Duponchel ift der Schmetterling auch im füdlichen Frankreich einheimifh. Wahrfcheinlih lebt er aber um das ganze Mittelmeer, Dhne Zweifel hat die Nachricht Über den Aufenthalt des Schmetterlingg Treitfhfen veranlaft, ihn zu Nymphula zu fegen, mohin er nicht gehört. ine Botys ift es aber zu folge feine Zafter auch nicht. 230. (2.) Interpunectalis. Alis anterioribus dilute ochraceis, puncto ante medium, puncto medio strigaque punetorum interrupta postica fusco - einereis obsoletis; posterioribus maris exalbidis, fem. einerascentibus. Hübner fig. 128. Mas. Tr. 8. ©. 128. Var. 5, alis saturatius coloratis, ceinereo nebuloso, ceterum ut a. Dup. pl. 221. fig. 2. pag- 162. Var. c, alarum ant. disco einereo-obducto, striga postica subintegra, ceterum ut 6. Pyr. Nudalis Hübn. fig. 90. Var. d, ut c, sed striga priore subintegrz, puncto altero ante lunulam transversam; alis posterioribus cinereis, striga obsoleta obseuriore. — Eine ächte Botys zufolge der Tafter, in der Färbung fehr veränderlih. Der ältefte Name für fie wäre Nudalis 4, allein er läßt Verwechslung mit Undalis befürdten, und wird daher lieber aufgegeben, anteriorum disco 585 Die Hinterflügel haben immer, bie Vorderfluͤgel bisweilen in der Mitte einen roͤthlichen Mufchelfhimmer. Bey Var. b. ift die Grundfarbe der Worderflügel gefättigter und längs des Worderrandes bisweilen röthlich gemifcht ; unter dem Punctfled der Querader ift ein grauer bis zu der hintern Querlinie veichender Schatten. Die Hinterflügel find auch beym Männchen grau. — Mein Eremplar der var. c. (Nudalis 4.) ift ein Maͤnnchen; auf der ganzen Fläche der Vorderfluͤgel gebräunt mit Ausnahme der Nänder, die mehr gelblich bleiben; die Flecke fcheinen nur matt hervor (bey Huͤbn. viel deutlicher). Die Hinterflügel find nur im Vorderwinkel fo dunfel wie in Hübners Abbildung. — Var. d. unterfcheidet fich dadurch von var. b, daß der graue Schatten fich weiter über das Mittelfeld und felbft bie zur Baſis hin verbreitet, daß auch vor den Franzen die Farbe mit Grau gemifcht ift, daß beide Querlinien fait vollftändig find und aus größern Flecken beftehen, daß der Queraderfleck (flatt des Punctes der var. a.) mondfihelähnlich ift, und daß vor ihm nod ein beutlicher Punct in der Mittelzelle ſteht. Alte diefe Varietaͤten gehören entfchieden zu einerley Art. Duponcdel zieht feine Nymphula unipunctalis pl. 221. fig. 5. pag. 166. als DVarietät zu Interpunctalis (Catalog. pag. 203), gewiß mit Recht. Sie gehört der Grunds farbe nad) zu var. e, hat aber die Querlinie aus feinen, ſchwar— zen Puncten zufammengefegt und auf der Querader nur einen fhwarzen Punct, Auch ift die fchattenartige Querlinie der Var.d. auf den Hinterflügeln viel zu ſcharf ausgedrüdt, — An derfelben Stelle verbindet Duponchel aud) feine Nymph. bipunetalis pl. 221. fig. 6. pag. 167. mit Interpunetalis. Der Abbildung nach thut er daran entfchieden unrecht; denn diefe zeigt. auf den hellgelbbraunen Vorderflügeln feine aus fhwärzli- chen Sleden beftehende Querlinien, fondern dafür zwey feine, gelblihe, feharfgefägte Querlinien, von denen die andere nur halb, die hintere aber ganz ift. Im Mittelfelde find zwey fhwarze Puncte (Stellvertreter des Ring- und des Nierenfleds), durch einen gelben Raum von einander getrennt, und darunter gegen den Innenrand befindet fich ein ſchwarzer, hakenfoͤrmiger Wiſch. Nah der Befchreibung find die beiden Querlinien ges zähnelt, ſchwaͤrzlichgrau, die erfte einwärts, die 2. ausmärts bellgelb eingefagt — was fi) ganz gut auf Interpunctalis anmenden läßt. Ueber den bafenförmigen Wiſch fchweigt die Befchreibung. Da der Schmetterling überdieß mit N. unipune- talis an einerley Ort (bey Montpellier) gefangen wurde, fo bin ich fehr bereitwillig, Herrn Duponchel bei feiner Einziehung der Species recht zu geben; allein die Abbildung wäre dann im höchften Grade mißcathen. Das erfte Eremplar, ein ſchoͤnes Männchen der Var. b, fing ih bey Spracus in den Spracaflımpfen auf einer Wiefe im hohen Grafe am 6. May. Ein Männchen, zwey Weibchen, alle von Var. d, erhielt ic) an den Rändern der Sümpfe, noch am 23. und 31. May und dem 6. Suny. Ben Neapel fing ih am 20. Auguft an einem dürren, begraften Abhange mehrere Eremplare der Var. a. an Heliotropium -Blüthen, alle aber ſchon verflogen. Um Rom war der Zünsler, befonders als Var. a, nicht ganz felten auf trocknen Grasplägen vor und in “der Stadt. Er hat ohne Zweifel eine zweifache Generation. Nah Duponchel bewohnt er auch das fühliche Frankreich, namentlich die Gegenden von Montpellier; nad Nambur, der ihm in zwey Arten trennt, in Corfica, Iſis 1847, Heft 8. 586 231. (3) Numeralis Tr. Duponchel pl. 221. fig. 3. (m.) 4. (f.) pag. 164. Cat. pag. 203. Auch diefe Art ift zufolge ihrer Taſter eine Achte Botys, nächft verwandt mit- Botys Elutalis (Albidalis) und Botys pascualis (lutealis F. R. lit). Duponchels Abbildungen find gut; nur darinn zeigt fig. 3 einen Fehler, daß auf den Hinterflügeln ftatt des verlofhenen Querftreifs vor dem Hinter tande eine Reihe ſchwarzer Puncte auf den Adern vorgeftellt ift. Hübners zu Eleine fig. 89 weicht fo fehr ab, daß ich Bedenken trage, fie für unfere Art zu halten. Die Flügel find viel zu fhmal, die Grundfarbe [hmusig weiß, der Vorderrand der Vor— derflügel mit mehr und anders geftellten dunkelgrauen Puncten; durch den Nierenfleck geht eine graue, vollftindige Schattenbinde. Nehme ih Duponchels Numeralis als die Stammart an, fo iſt die Grundfarbe des Nücdenfchildes, de3 Kopfes und der Vorderflügel ftaubig, roͤthlichweiß, letztere am vörhlichften von der Bafis aus längs des Vorderrandes, Am obern Augen= tande iſt eine ſchneeweiße Linie, die niht bis zum Gefidht herunter reiht. Fühler ziemlich lang, borjtenformig mit ſchwach unterfhiedenen Gliedern, beym Männchen fehr zart pubescirend gefranzt. Deellen deutlich. Kiefertafter pinfelförmig. Lippentaſter um die doppelte Augenlänge über die Augen her— vorstehend, dreieckig zugefpigt, wie die Kiefertafter ſchmutzig bellbräunlich, am erften Gliede unten ganz weiß. Beine ziem— (ih lang, ſchmutzigweiß, auf der Lichtfeite ſehr ſchwach roͤthlich. Vorderſchienen von halber Schenkellänge, mit langem Haarbuſch auf der Innenſeite. Sinterfchenfel etwas zufammengedrüdt, Schienen um # länger, ftielrtund, unter der Mitte und am Ende mit je einem Dornenpaar. Hinterleib ſchmutzig graumeiß. Vorderflügel nach hinten allmählich erweitert mit fanft ges rundetem Hinterrande. Die beiden Querlinien find grau; dig erften vollftündig, zadig, etwas fehräg. Hierauf kommen die zwey characteriftifhen Mittelzeichen: das erſte gerundet, das zweite auf der Querader viel größer, unregelmäßig nierenformig; beide fchwärzlichgraue, hellgrau ausgefüllte Ninge bildend. Die zweite Querlinie befteht aus £leinen, zufammenbängenden, ein- waͤrts geöffneten Kappen= und Winkelſtrichen; fie ift vom Vor—⸗ derrande aus fanft nach außen gebogen und hört unter dem Nierenfleck faft auf; bey genauer Betrachtung fieht man aber, daß fie längs einer Ader einmwärts gebt, ſich vor der Berührung de3 Medianaderftammes mit einer Verdidung mieder umbiegt, fehr weit gegen den Hinterrand zuläuft und nun unter einem fharfen Winkel den früheren Verlauf wieder annimmt, unter welchem fie den Innenrand erreicht; fie bildet mithin eine ſehr tief einwärts gehende Bucht, die von dem erften Medianaderaft durchfchnitten wird. Vor und hinter ihr trägt der Vorderrand einen grauen Punct; aus dem Vorderwinkel fommt ein grauer Schatten herunter. Der Hinterrand ift mit ſehr ſcharfen, fhwärzlihen Puncten bezeichnet. Hinterflügel weißlih, grau beftäubt, vor dem Hinterrande mit einer doppelten grauen Schattenlinie, die fid) beide gegen den WVorderrand erweitern; der Hinterrand felbft wie bey den Vorderfluͤgeln ſchwarz punftiert, nur etwas verlojchener, Am , Ende der Mittelzelle fteht ein grauer Mittelpunct, ein andrer am Vorderrand diefer Zelle weiter einwaͤrts. Unterfeite dee Vorderflügel aſchgrau, an den Nündern bleich- ‚gelblich; die 2, Querlinie laͤßt fich als ein verdunfelter Schatten erkennen, der fich über die bleichgelben Hinterflügel fortfegt. 35 587 Der BVorderrand der DVorberflügel bat gegen die Spitze hin 4 fbhwärzlichgraue Puncte; die Hinterrandpuncte find fo deut— lic wie auf der Oberfeite. Die am Vorderrande grau beftäub- ten Hinterflügel haben die 2 Puncte des Mittelfeldes fledens ähnlicher und deutlicher als auf der Dberfeite, As Var. b. haben zwey Männchen zu gelten, bie bey leb- bafter Zeichnung die Worderflügel ziegelroth beftäubt haben, am dichteften längs des Vorderrandes; bey dem einem Eremplare fheint die Grundfarbe nur am Innenrande etwas hervor. Als Var. e, die leicht für eigne Art angefehen werden kann, gelten mir 3 Weibchen, bey denen die Nandpuncte und bie 2, Duerlinie bis auf Außerft ſchwache Spuren fehlen und die Mittelzeichen ſehr verlofchen find, und auf den Hinterflügeln nur am DVorderwinkel- Spuren der grauen Querlinie erblickt werben. Bey dem einen Exemplare ift der Ningfled der Vor: derflügel Elein und matt, doc, fonft nicht abweichend; bey den 2 andern ift feme Stelle nur durd) eine Verdunklung angedeutet. Auf der Unterfeite fehe ich nicht nur die 4 Vorderrandpuncte der Dorderflügel, fondern auch die Hinterrandpünctchen, obgleich fehr Elein und blaß, doch ganz vollftändig; übrigens ift aud) diefe Seite ſehr verlofchen gefärbt. Außer ihrem Habitus vers rath auch die weiße Augenrandlinie, daß diefe 3 Schmetterlinge nur Meibchen der Numeralis und nichts weiter find. Sch fing ein ſchoͤnes Weibchen Var. e. am 4. May, ein verflognes Meibchen Var. a. am 10. May, ein fhönes Maͤnn— chen Var. a. und ein ſchoͤnes Weibchen Var. c, legtere beide aus demfelben Gebuͤſch, alle auf trodnem Kalkboden aus Gefträuh bey Syracus an verfchiedenen Stellen. Die zwey ſchoͤn erhaltenen Männcen der Var. b. und ein etwas abge= flogeneg Weibchen der Var. c. fammelte ih auf einem trodnen Berge bey Ancona am 10. September, wo fie zwifhen Difteln in Gefellfchaft der Geom. Sacraria und der Botys catalaunalis aufflogen und ſich ftet3 auf die Erde fegten. Außer Stalien wird der Zünsler auch in Eorfica (Nambur) und im füdlichen Frankreich (Duponchel) angetroffen. 231. (4.) Punetalis. Das Männdyen hat einen viel längern Hinterleib, geftredtere Flügel und gewöhnlich eine viel dunflere, Eaffeebraune Grund» farbe al8 das Weibchen; bey welchem fie Ichmgelb ift. Außer dem weißen Mondſichelfleck der Borderflügel zeigt fich bey unbe: fhädigteren Gremplaren noch ein weißes Fleckchen in der Mit: telgelle auf der erften Querlinie. (Keiner der Autoren erwähnt e8), Auch) die Hinterflügel haben gewöhnlich einen verlofchenen Mittelfled mit weißlichem Kern. Ein Männchen, 4 Meibchen fing ih am 15., 27. May und 6., 7. Juny bey Syracus am Nande der Syracafümpfe auf grasreichen Stellen; ein verflognegs Männchen zwifchen Juneus acutus bey Gatania am 3. Suly, ein verflognes Weib: chen bey Narni auf einem Brachfelde am 4. September, Duponchel vereinigt im Cat. ©. 201 mit diefer Art feine Asopia aetnacalis pl. 223. fig. 4. pag. 199. Diefe Abbildung ift ganz mißratben, bat einen andern Flügelfchnitt, einen kurzen, ftumpfen SHinterleib, Eeine Beine (wonach alfo Beine von gewöhnlicher Länge vorauszufägen wären), und auf den Vorderflügeln einen citronengelben Nierenfleck (tache jaune reniforme), und gegen die Bafis keine Querlinie; die hintere Querlinie ift jedoch richtig. Nur auf Duponchels Autorität laͤßt fi) die Verbindung diefer Aetnaealis — (von Kefebvre im Thale Bandazzo am Aetna gefunden) — mit punctalis | 588 rechtfertigen. Mit Necht fagt Duponchel, Huͤbners Figur ſey unfenntlih. Sie hat viel zu lange Flügel, ift zu hell ochergelb und mit falfhem Laufe der 2, Quertinies dennoch gehört fie ficher unferer Art an. Nah Duponchels Catalogue pag. 201 foll unfere Puncta- lis allein ein eigned Genus — Stenia Guende — bilden. Die Kippentafter find durchaus nicht von den Botystaftern verfchieden ; Schlankheit des Körpers und der Beine zeigen viele Botys- Arten in hohem Grade. Iſt ein neues Genug zu errichten, fo müffen auch Botys Catalaunalis und Bruguieralis darinn aufgenommen werden und als Gattungsmerfmale gelten: palpi maxillares filiformes, acuti, breves— labiales ut in Genere Boty; abdomen- elongatum — pedes longi; tarsi postici tibiis multo löngiores. Rn Punctalis bey Nymphula (Stratiotalis ete.) ftehen laffen, wie Herrih: Schäffer in Panzers. Fauna fe 163. ©. 23..vorfchlägt, geht wegen des Baues der Lip- pentafter gar nicht an. 255. (5.) Stratiotalis. Um 14. May auf den Sumpfwiefen der Halbinfel Magniſi ein verflognes Maͤnnchen — am 19. May mehrere Maͤnnchen in dem mit Iris pseudacorus gemiſchten Schilf am Ufer der Cyane bey Syracus. Jenes Männchen bat in der Mitte der Hinter- flügel ein fo ſchwaches graues Strichelchen wie manche hiefige Eremplare; das von der Cyane mitgebrachte hat einen ftarken led. Uebrigens ift alles wie an unferer einheimifchen Art. 234. (6.) Potamogalis. Ein ſehr fchlechtes Eremplar fand ich an der Cyane in Schilf am 19. May. Da ich eg nicht mitnahm, fo kann id nur fagen, daß es mir gar nichts Abweichendes zu haben fhien. Nov. Gen. Duponchelia. Palpi maxillares nulli. Palpi labiales breviuseuli, ascendentes, squamati, arti- culo ultimo brevi, obtuso. Haustellum longum. Abdomen elongatum. Pedes longiusculi, tibiae anticae brevissimae, posticae bis bicalearatae, tarsos posticos longitudine aequantes. Alarum anteriorum cellula discoidalis brevis- sima depressa hyalina. Differt genus, Nymphulae (Hydrocampae) proximum, ab omnibus Pyralidibus cellulae in alis anterioribus dis- eoidalis brevitate ac nuditate. Generi huic notis validis stabilito Duponchelius, lepi- dopterologiae peritia et scriptis entomologieis insignis, nomen dedit. 235. (1.) Fovealis n. sp. Nur ein Männchen, am 4. Mat auf dem falghattigen Boden zwiſchen Syracus und dem Anapo gefangen; e8 hatte den Flug der Pyr. sanguinalis. Größe einer Eleinen Nymph. nymphaealis, aber mit ver= haͤltnißmaͤßig Eurzen, viel fhmälern, heilbraunen Flügeln; die hintere Querlinie der Worderflügel ift weiß und zeichnet fich dadurch vorzüglich aus, daß fie nicht, wie bey den meiften Zuͤns— lern, einen einfpringenden, fondern einen flarfen ausfpringenden Winkel made. 589 Grundfarbe ein unangenehmes, mit etwas Grau gemifchtes, nicht fehr dunkles Braun, Fühler mäßig lang, zufammenge> drücdt, mit kaum getrennten Gliedern, fehr zart microfcopifch geftanzt, auf dem Nüden braungelblih mit dunklen Gliederz fpigen. Ocellen ſehr deutlich. Augen groß, halb£ugeliht, am Hinterrand etwas abgeflacht. Oberer Augenrand mit einer weißlichen Linie eingefaßt. Marillartafter fehlen. Lippentaſter von wenig mehr als Augenlänge, auffteigend, zufammengedrüdt, - unterwärts abſtehend haarfchuppig, die Schuppen gegen die Spike des zweiten Gliedes etwas verlängert; das Endglied kurz, ſtumpf, ziemlich kahl; fie find weißlich, auswärts und am Ends glied auf der Unterfeite braun. Ruͤſſel aufgerollt, lang. Beine ziemlich lang, ſchmutzig, meißlichgelb, auf der LKichtfeite braun. Vorderbeine: Hüfte und Schenkel faft gleich lang, zufammenges drüdt; Schienen nicht von halber Schenfellänge, durch anlie— gende Haarſchuppen verdickt, auf der Innenfeite mit anliegendem Haarbufh; auf der Worderfeite an der Baſis weißlich, fonft braun; Fuß fo lang wie Schenkel und Schiene zufammen; erftes Fußglied von 3 Schenkellänge. Die Dornen an ber Mittelfchiene find auf der Kichtfeite dunkelbraun; der eine drey— mal fo groß wie der andere. Hinterbeine: Schenkel und Schiene ziemlich glei lang zufammengedrüdt; Schiene gegen das Ende ein wenig gekrümmt, unter der Mitte mit einem Dornenpaar und an der Spige mit einem zweiten; die Dornen find. eben fo ungleich wie die der Mittelfchiene und auswärts braͤunlich; Fuß von etwas mehr als Schienenlänge. Die Enden der 2 Krallen an jedem Fuße flehen aus der Befchuppung hervor, — Schul: terdeefen von gemwohnlicher Range. Hinterleib ſchlank und lang, von der Baſis aus beilgrau, allmählich immer dunkler braun; das lange, gefpiste Afterglied hellgrau, braunftaubig; Bauch beilgelblich, braun beitäubt; an jeder Seite des Leibes geht eine Reihe heller, dunkel beftäubter Schuppenbüfche, Fluͤgel verhältnigmaßig klein und geſtreckt. Hinterrand der Vorderflügel fehr wenig gebogen und fehräg gegen den abgeruns det fpisen Vorderwinkel laufend, Vorderrand fanft gebogen, Die Mittelzele hat nur # Flügellänge, ift etwas eingedrüct mit Ungleichheiten, gegen die Bafis fpärlich befchuppt, auf dem größten Theile aber ganz fehuppenlos, ebenfo aud) auf der Uns terfeite. . Hinter ihr ift die Grundfarbe zu einer braunen Binde verdunfelt, die den DVorderrand nicht erreicht, ſchraͤg einmwärts gegen den Innenrand geht und hier auf der der Bafis zugewendes ten Seite von einem gelblichweißen Fledd begrenzt wird, Won ihr bis zu der (gewöhnlichen) 2. Querlinie ift der Worderrand ſchmal ochergelblich ; die 2. Querlinie beginnt hinter einem braus nen Fleckchen mit einer ochergelblichen Erweiterung auf dem Vorderrande und nimmt dann, weißgefärbt, die Richtung eins waͤrts, parallel mit dem Hinterrande; unter der Mitte bildet fie einen großen, ſpitzen, gleichfchenkligen Winkel; fie ijt dunkel gefaumt. Hinterrandlinie braun; Franzen grau mit bräunlicher Mittellinie. Hinterflügel dunkel braungrauz vor der Mitte gegen den Vorderrand ift ein verlofchener, brauner Fleck; hinter der Mitte geht eine verlofchene, weißlihe Querlinie, die in ihrer Hälfte einen nach außen gewölbten Bogen bildet. Hinterrand und Franzen wie an den Vorderflügeln, Unterfeite fehr licht; die ‚braune Binde und die helle Quer: fine ſehr verlofchen; auf den Hinterflügeln ift der braune Fleck fhärfer als auf der DOberfeite, und der Vorderrand ift gelblich, braun beftäubt. 590: Asopia. „Palpi breves, acuti; antennae setaceae. Alae anterio- res rotundatae. 4A, vel fimbria bicolorata alternatim prae- ditae. 2, lineis duabus flexuosis maculam magnam eingentibus, altera in basi, altera in margine postico posita, area interjecta diversicolore.““ (Costa.) Cofta tadelt Treitſchkes Genus Asopia, wie e8 im 7. Thl. der Schmetterlinge von Europa aufgeftellt iſt, indem er die Nach— träge gar nicht kennt; er fchlägt für Treitſchkes Jam. B. (Choreutes) ein eignes Genus vor, und für diefes den Namen Macropia. Bon den eigentlichen Afopien Eennt er ale . neapolitanifch: 1) rubidalis häufig im May und Suny. 2) nemoralis nidt felten im Suny und folgenden Mona— ten. 5) farinalis gemein; bisweilen nur von halber Größe. 4) fimbrialis im Sommer auf dem Matefe und bey Piedimonte d’Alife, Rambur fand in Corfica nur rubidalis und cor- ticalis. 236. (1.) Farinalis. Zwey "gewöhnliche Weibchen von Eyracus, am 28. May und 8. uni; ein andıes Cremplar fah ic in Nom am 25. Auguft im Mauthamte, Treitſchke giebt diefer Art fonderbarer Weiſe die Größe der Botys flavalis und darüber! Auch befchreibt er die erſte Querlinie der Vorderflügel falfch. 237. (2.) Domesticalis n. sp. Alis anterioribus basi apiceque obscure schistaceis, medio ochraceis, puncto medio fusco, strigis duabus albi- dis, priore curva; posterioribus_einereis, strigis duabus albidis. Ein einziges Männchen, am 4. Auguft in Meffina an einer Mauer gefunden, aufs Sicherfte von Farinalis, der es am nächften verwandt iſt, verfihieden. Ich gebe nur die Unter- ſchiede an. ö Sn der Größe unter der Eleinften Farinalis ( Worderflügel- länge 35). Vorderfluͤgel ſchmäler. Wurzelfeld dunkel ſchie— fergrau, von einer weißlichen, nach außen converen, gar nicht winf£ligen Querlinie begrenzt. Im verengten Mittelfelde (wie eg aber auch bey Farinalis vorfommt) fteht auf der Duerader ein deutlicher brauner Punct. Es if auswärts unter der Mitte reichlich dunkelgrau beftaubt und hat eine weniger angenehm gelbe, mehr fahle Grundfarbe. Die 2. Querlinie unterfcheidet beide Arten wieder ſehr ficher; bey Domesticalis macht fie unter dem gewöhnlichen verdidten, mondfichelfürmigen Theile einen fcharfen Winkel und nur eine gegen außen geöff- nete Kappe, worauf fie wieder die Richtung einwaͤrts nimmt und mit einem weiten, aber flacheren Bogen zum Innenrande läuft; ihe gegen den Hinterrand vorfpringender Theil ift alfo viel mehr verengt als bey Farinalis und bildet oberwärtg einen feharfen Winkel, während er bey Farinalis durchaus abgerundete Eden hat und aus mehrern Kappen befteht. Dag Hinterfeld ift fchiefergrau, an der Flügelfpige und dem mond— fihelförmigen Theil der Querlinie fehr verdunfelt, ganz ohne die Hinterrandpuncte der Farinalis, Franzen dunfelgrau, von dem Hinterrande durch eine feine geibliche Linie getrennt und dahinter von einer fehr dunkelgrauen und einer hellen Linie durchzogen. 591 Hinterflügel einfarbig, ziemlich dunkelgrau, nicht fo dunkel wie ben Lienigialis. Die beiden weißen Querlinien find feiner als bey Farimalis und fliefen in der Flügelfalte breit zufammen (mie oft auch bey Farinalis). Im Hinterwinkel liegt ein braus ner, verwifchter Fleck, und davor am Hinterrande ein Eleinerer. Franzen lichter als an den Vorderflügeln. Unterfeite einfarbig dunkelgrau, ganz ohne die Mittelpuncte der Farinalis. Worderrand der Vorderflügel nur big zu der 2, Duerlinie untein und ſchmal gelblich, Flügelfpige ganz ohne Roth; die Querlinien verlofhen; Franzen dunfelgrau mit dunklern Querlinien. NRüdenfhild dunkel ſchiefer— grau; Hinterleib nahe der Baſis mit 2 vollftändigen ſchwarz— braunen Binden ohne gelbe Nüdenlinien. Hübners fig. 95. der As. farimalis zeigt faft die Faͤr— bung und Zeidhnung meiner As. domesticalis. Die erfte Querlinie mat feinen Winkel, fondern geht im Bogen; das Murzel: und das Hinterrandfeld baben nichts Rothes, fondern find diolettſchwarz; das letztere Feld hat Eeine Randflecke. Die Hinterflügel find, wenn aud) gewölft, doch ziemlich dunkelgrau. Aber alles das, was diefe Abbildung Uebereinftimmendes mit Domesticalis hat, ift eine Folge der Schlechtigkeit der Malerei. Daß bier nichts als unfere gemeine Farinalis dargeftellt ift, beweift der Mangel des Mittelpunctes der Vorderflügel, die Größe des Bogens an der 2. Querlinie, die helle Farbe des Ruͤckenſchildes. Duponchels Abbildung (pl. 223. fig. 1.) ift zwar nicht ſchoͤn, aber doch in den characteriftifchen Merkma— ten viel naturgetreuer. 258. (3.) Incarnatalis 2° Asopia lueidalis Dup. pl. 223. fig. 5. pag. 198. Alis carneis (auterioribus subflavesceentibus), strigis duabus abbidis, sinuatis, antice non incrassatis. Dupondel bildet ab und befchreibt einen Zünsler, der nur hierher gehören kann, obgleid mein Eremplar das nicht zeigt, was in der Abbildung fo auffallend ift, nehmlich auf den Vor— derflügeln das Feld zwiſchen den 2 Querlinien bindenartig ver— dunfelt (une large bande légèrement arquee d’une teinte plus foneee); aud die Dinterflügel find von ber Bafıs bis zur 2. Querlinie zu auffallend verdunfelt. Während vie Abbil- dung einen verdidten weiblichen Hinterleib und ſehr dünne Fuͤh— fer zeigt, Spricht der Text, daß fie einem Männchen angeböre. Es ift auffallend, daB Duponchel diefe Art in feinem Cat., wo doch ihr Plag bey Rubidalis geweſen wäre, gar nicht erwähnt. Sch habe nur ein Weibchen, das erſt vor Furzem ausgefrochen ſeyn Eonnte, am 19. Auguft in einem Eichengehoͤlz oberhalb des Agnanofees bey Neapel gefunden. Woher Duponcyel fein Exemplar bat, ift fehwer zu fagen, da er feine Art mit der Treitſchkiſchen Lucidalis für einerley hält und daher Treitſchke's Angaben copirt. Wahrfcheinlich hat er es aber aus dem füdlichen Frankreich. Große der Asop. rubidalis, mit der diefe Art nächft ver- wandt ift; die Vorderflügel find aber beträchtlich fchmäler und geftredfter. Grundfarbe von Kopf, Thorar und Vorderflügeln gelblichfleifchfarbig mit dunflern Stäubhen. Die Stirnhaare weichen vorn als eine Art Stirndach herab bis fait zu den Taftern. Kiefertafter Elein, zugefpist, verſteckt; Lippentafter vorgeſtreckt, horizontal, mit etwas hängender Spige; das 2, Glied am längften, nach vorn verdidt; das Endglied kurz, zugefpißt, Ruͤſſel etwas Eurz, aufgerolft, obenauf befhuppt. Augen halb: 592 Eugelicht, am Hinterrande etwas eingebrüdt. Ocellen fehlen. Fühler borftenförmig, microfcopifch faferig. Beine blaß ocher- gelblich, auf der Kichtfeite geröthet, fowie am Bauche. Worder- ſchiene von halber Schenfellänge, auf der Innenſeite mit anlie— gendem Haarbuſch, der die Spike nicht erreicht. Mittel und Hinterfchiene duch Beſchuppung verdidt mit einem Paar End- dornen; die Hinterfchiene hat unter der Mitte noch ein Paar; fie ift länger als der allmählich verdünnte Fuß. Scyulterdeden von gewöhnlicher Laͤnge. Hinterleib ziemlid) lang, blaß ofen: farbig angeflogen. Vorderflügel mit 2 verlofchenen, weißlihen, auf den zuge: endeten Seiten dunkler gefüumten Querlinien, die fih auf dem Vorderrande unbedeutend verdidenz die erfte jteht vor dem Anfange des 2. Drittels, macht bloß nahe am Vorderrande einen Eleinen, ftumpfen Winkel und geht dann ein wenig fchräg einwärtd zum Innenrande. Die 2. Querlinie, am Anfange des Enddritteld der Länge, macht in ihrer Hälfte einen fehr ftumpfen, ziemlich) geradſchenkligen Winkel, Das Mittelfeld iſt durch Feine Verdunkelung ausgezeichnet, Hinterflügel ſehr blaß fleifchröthlich mit roſenfarbnen Stäub: hen beftreut; die 2 Querlinien deutlicher und gleichfalls auf den einander zugewendeten Seiten verlofchen rofenfarbig gefaumt; die erfte ift nahe der Baſis, die 2. vor der Flügelhälftez beide find gegen außen conver, die erſte mehr in der Nähe des In— nenrandeg, die 2, faft in der Flügelmitte. Die Hinterrandlinie ift lebhafter als auf den Vorderflügeln, roſenroth und ziemlich dünn. Alle Franzen find ſchmutzig gelblih mit vöthlihem Anfluge. Unterfeite bläffer. Auf den Vorderflügeln, die am Vorder— rande breit gelblich find, ift nur die obere Hälfte der 2. Quer— linie verlofchen fichtbar. Auf den Hinterflügeln zeigt ſich unter der Mitte eine helle Querlinie, die in der Mitte einen ftumpfen Winkel bildet; fie ift Eeine von der Dberfeite durchicheinende Linie; denn von diefen ift Feine fihtbar. Die Hinterrandlinie blaßroſenroth. 239. (4.) Fimbrialis. Bey Neapel im Eichengehölz am Agnanofee am 19. Auguft, bey Cifterna an einer ſchon öfters erwähnten Gartenhede am 24. Auguft, bey Rom an ähnlicher Stelle am 26. Auguft drey ſchoͤne Weibchen, die in der Größe den meiften dentichen etwas nachfteben. 240. (5.) Flammealis. Sm Eöniglichen Garten in Neapel aus dem Raube der immer— grünen Eiche am 12. Auguft, in den Eichengehölzen bey Ca: maldoli und am Agnanofee am 13., 15. und 19. Auguft; ftets aus Eichenlaub geklopft, doch felten. Der Züngler hält in der Ruhe den Kopf hoch und den Hinterleib aufgerichtet, wodurch er ein eignes Anfehen erhält. Er fest ſich an Eichen: taub. (Bey Berlin fing ich ihn häufig fchon am 7. July; auch Treitſchke und Duponchel geben den Suny und Anfang Sum als die Flugzeit an.) Das Männchen hat hoͤchſt auffallend geftaltete Schulterdecken, die deffen ungeachtet noch Fein Autor befchrieben hat. Sie find fo lang, daf fie über den Anfang des Hinterleibs hinwegreichen, dabey dimnhäutig, ſchmal und lang zugefpist, auswärts befchuppt, inwendig mit langen Haaren reichlich befest, die zum Theil unter dem Innenrande als Büfchel hervorftehen; indem fie fih, vielleicht durch dag Trocknen, immer verbiegen, hebt ſich der Innenrand in die Höhe und erſcheint ala geldliche, etwas glänz 593 \ zende Linie. Beym Meibchen haben fie Eeine auffallende Länge und find nur durch die Befchpuppung etwas verlängert; die Bes haarung auf der Unterfeite mangelt gänzlih. Es hat einen langen 2egeftachel. — Dupondyel (Catalogue ©. 200) ftellt unfere Flammealis mit Nemoralis und Ornatalis (Saturnalis Tr.) in ein befonderg Genus (Asopia),. deffen wefentliches Merkmal: „ein duch die Befhuppung beilförmiges Endglied der Taſter“ der Flammealis gänzlich abgeht, fo daß fie un— möglich mit. jenen zu einerlen Genus gehören kann. Herrich— "Schäffer (in Panzers Fauna Heft 163. ©. 25. verbindet Flammealis und Nemoralis zum Genus Agrotera; aber nad) den Zaftern, den Flügeldefen und den Genitalien entfchieden mit Unrecht. Sch ſchlage für Flammealis ein eignes Genus vor: Endotricha. Palpimaxillares absconditi, breves, filiformes; labiales breviusculi, adscendentes, compressi, infra squamato-pilosi, articulo terminali brevi. Haustellum spirale. Ocelli duo. Antennae maris ciliatae. Patagia maris angusta, elongata, longe-pilosa; feminae brevia, subtus nuda. edes mediocres; tibiae posticae teretes bis bical- earatae. Oviductus articulatus, elongatus. 241. (6.) Nemoralis. Zwey Männden, 4 Weibchen, meift fehr ſchoͤn erhalten, fing ih am 15. Auguft in dem mit Eichen gemifchten Kaftanienge- bölz an den Höhen füdlih vom Agnanofee. Die fpäte Flugzeit beweift die Eriftenz einer doppelten Generation, deren erfte bis jest nur befannt war. Mit Recht ift der Bau der Lippentafter von Dupondel als characteriftifh für ein befonderes Genus anerfannt worden; doch möchte der Name Asopia wohl nicht dafür zu verwen» den ſeyn. 242. (7.) Corticalis. Die erfte Duerlinie ift ein weißer, etwas glänzender, binben- förmiger Querffrih, der ziemlich gerade ift, faft ſenkrecht auf dem Innenrande fteht, ſich zwifchen der Median und Subdors falader erweitert und zugefpist vor dem Vorderrande aufhört. Die zweite gleichgefäbte, einwaͤrts ſchwarzgeſäumte Querlinie entfpringt auf dem Vorderrande nicht weit vom Vorderwinkel, macht einen ſehr weiten Bogen gegen den Hinterrand, worauf fie ihre Richtung einwärts und aufwärts nimmt, in welcher fie den Urfprung des erſten Medianaderaftes erreicht; nun geht fie ſehr erweitert und ziemlich gerade gegen den Innenrand, den fie hinter der Mitte deffelben erreicht. Die Aushöhlung der Quer: linie ift auf der vordern Hälfte bis zum Worderrande weißgrau und enthält ein fhmwärzlihes, mondfichelähnlihes Strichelchen auf der Stelle des Nierenflecks; dahinter ift der Grund big zur Querlinie wieder verdunfelt und gebräunt. (Won einer großen, weißen, in die Querlinie verfließenden Makel, von der TreitfchEe fpricht, findet ſich alfo nichts vor; er hat wieder die Hüb- nerfchen, übrigens Eenntlichen Abbildungen befchrieben). Auf den gegen die Bafis gelichteten, braungrauen Hinterflüs gelm geht eine unvollftändige, verloſchene, weißliche Querlinie in geringer Entfernung vor dem Hinterrande. Iſis 1847. Heft 8. subtus 594 Größe veränderlich; mein Eleinftes Männchen hat 34” Bor: derflügellänge, mein größtes 44. — Das Weibchen ift dem Maͤnnchen ähnlih, nur mit breiteren, lichter gefärbten Flügeln. Diefe Art bildet den Typus eines Genus Hypotia. Palpi maxillares porreeti triangulares. Labiales horizontales, articuli seeundi squamis infra in barbam productis, articulo terminali ereeto, longiusculo, filiformi. Haustellum brevissimum. Antennae mediocres, maris ciliatae; articulus basa- lis faseiculo squamarum producto instructus. Ocelli nulli. Patagia medioeria, squamis terminalibus adscendentibus. Pedes mediocres; tibiae posticae bis bicalearatae, tarsis longiores. Abdomen utrimque fasciculatum. Ab Aglossa, cui palpis labialibus, defectu haustelli et ocellorum affine est genus, differt palporum maxillarium, antennarum articuli basalis et abdominis structura, ab Asopia (farinali ete.) palpis, antennis, haustello ete. Nomen ab ör6 (subtus) — @rıov (auricula). Species: corticalis 8. V. Pyralis corticalis S. V. Hübn. Dup. — Asopia corti- calis Tr. — Synaphe cort. Hübn. — Aglossa corticalis Her.-Schäf. Pz. Fauna 163. pag. 11. Sch fing diefe Art felten bey Syracus in der 2. Hälfte des Juny in der Gegend des Gapucinerflofters auf ganz trodnem Kalkfelsboden an Difteln. ‘Sie fit mit aufgerichtetem Hinter: leibe, wie Farinalis, und wulftig lodrer Befhuppung des Ruͤcken— ſchildes; ihr Flug ift weder fchnell, noch anhaltend. — Gleich— falls an Difteln und auf dürren Anhöhen fing ich zwey Männ: chen bey Meffina am 12. und 23. Jul. (Fortf, folgt.) Ueber das wilde Renunthier. Don Wilhelm Liljeborg.') Das wilde Nennthier ift wohl mit Recht als Stammvater jener den hochnordifchen Wölfern fo aͤußerſt nüglichen zahmen Rennthiere, als vielfältige Beute jener jenfeits des Polkreifes in den ausgedehnteften Deden herumftreifenden armen Säger,**) und als fchönftes Thier und größte Zierde der nordiſchen Alpen, es mürdig, von ung etwas genauer betrachtet zu werben, Da es aber in ſehr rauhen Gegenden hauſt, in denen es nur mit großer Mühe und Beſchwerde beobachtet werden fann, fo find feine Lebensweiſe und feine Sitten noch nicht hinlaͤnglich erforfcht worden. Um ein Eleines Scherflein zu deren Kenntniß beyzu— tragen, will ich hier, anfer einigen allgemeinen Bemerkungen, das, was mir von jenen durch eigene Beobadytungen und aus Berichten der Rennthierjäger auf den norwegifchen Alpen bekannt geworden iſt, mittheilen. ) Observationes Zoologicae. Diss. auct., praes. Wilh. Liljeborg. Lundae 1844. 8. p. 21—27. —F Patlas ſagt in feiner Zoographia rosso-asiatica, daß vie Jukagiren im öftlichen Sibirien bloß von der Jagd auf die wilden Rennthiere leben. u. 38 ’ 595 Die milden Mennthiere leben in den nörblichften Gegenden und Wuͤſten der alten Welt und Americas. Obgleich) in den verfchiedenen Fändern an Farbe und Größe verfchieden, machen fie doch, fo weit wir nad) den bisherigen Erforfhungen darliber urtheilen £önnen, nur eine einzige Art (Cervus Tarandus L.) aus. Brolif*), welcher den Schädel eines zahmen Rennthiers, der einem gewöhnlichen Mennthierfchädel gewiffermaßen unähn- lich war, aus Norwegen erhalten hatte, wollte aus bdiefer Un= ähnlichkeit eine neue Art ableiten. Wenn mir aber erwägen, wie fehr die in der Gefangenfchaft gehaltenen Thiere varliren ; fo fönnen wir jene Uuähnlichkeit, die nur anf einen Körpertbeil, auf eine ein wenig breitere und Eürzere Kopfform, befchränft war, keineswegs für hinreichend zur Gründung einer neuen Urt halten. Die fiberifhen Nennthiere find Eleiner, als bie norwegi— fen und Lappländifhen. Pallas fagt, es Fämen jährlich Rennthiere, von den americanifchen Inſeln vielleicht, über das Eis nach der öftlichen Gegend von Siberien, nad) den ändern der Tſchuktſchen, und diefe feyen zum Theile den fiberifchen uns ähnlich, ferner, fie wanderten fehr zahlreich über das arktifche Eis nach den hyperboreifhen fpisbergiihen Inſeln. Ich felbft vernahm von einem Norweger, welcher fich auf diefen Inſeln aufgehalten hatte, daß die Rennthiere dort haͤufig und kleiner und weniger ſcheu, als die norwegiſchen, waͤren. Je weiter nach Norden, deſto mehr ſcheint ihre Groͤße ſich zu verringern. In Norwegen, auf den hoͤchſten und oͤdeſten Bergen, vorzüglich auf dem Doevrefjeld und den nad) dem Ocean ſich erſtreckenden Gebirgszügen, in der Gegend von Bergen und Romsdal, fchweifen die Menntbiere weit und breit herum. Auf den Nomsdaler Bergen am Meere, um Sundalen und andere Derter follen fie befonders häufig fenn. Es bat ſich dort er— eignet, daß ein Säger mit einem Schuſſe drey Nennthiere erlegt bat. Die Säger follen fie dort auf die Weiſe verfolgen, daß fie ganze Herden gegen die tiefen Klüfte, welche auf den weiten Schneefeldern vorfommen, treiben. Die Nenntbiere, welche fehr ſcheu und nun erfchredt find, ftürzen fih wie blind in die Tie— fen, und nur das eine oder andere, welches auf eine vorragende Ede geräth, wird den Sägern zu Theil. Auch auf den vom Dovrefjeld gegen Süden auslaufenden Gebirgsruͤcken find die Rennthiere ziemlich häufig anzutreffen. Auf den Berghoͤhen, welche das Gulbrandsthal zu beiden Seiten umgeben, vorzüglich) um die höchften Berge, Nondene, und auf den Alpen, welde dag Gulbrandsthal vom Dftthale (Defterdalen) trennen, habe ich felbft fie beobachtet. Ein Jaͤger fagte mir, daß die um Rondene vorkommenden Rennthiere im Allgemeinen ‘größer wären, als die auf den weſtli— chen Bergen gegen den Ocean hin haufenden. Außerdem vers nahm ich von einem ſehr erfahrnen, Jaͤger welcher auf dem Berge Dovrefield mohnte, daß auch die fi) an Alter nabe ftehenden Nenntbiere unter einander oft an Größe verfcieden wären. Ihre beftimmte Größe erreichen fie nicht vor ihrem vierten oder fünften Lebensjahre. Die größten, welche um Rondene herum erlegt werden, haben ein Gewicht von etwa 320—360 Pfund. Auf den norwegifchen Alpen fteigen fie felten, außer im Win: ter, in die mit den Eleineren Birken bewachfene Gegend binab. Sm Sommer treiben fie fich meiftens in den Gegenden herum, in denen der Schnee zum Xheile nicht gefhmolzen ift und die ) Bulletin des Sc. Nov. 1828. p. 339. 596 vom Schnee entblößten Stellen Flechten und Dryas octopetala ernähren.*) Die letztere Pflanze, welche einen bittern Gefhmad hat, lieben fie fehr, weßhalb die Jaͤger fie auch Nennthierkraut nennen. In ihrer Begierde nach bitteren Dingen und, wie Pallas berichtet, nah Urin ähneln fie den Biegen. Auch zarte tes Gras freffen fie. Den Schnee, welcher ihre Futterkräuter bedeckt, raͤumen fie mit den Füßen weg. Gern weilen fie an den Bergabhängen, welche die meifte Sonne haben, und fonnen fi, auf dem Schnee gelagert, bey heiterm Himmel meiftens in den Eleineren Thaͤlern und auf offenen Dertern zwifchen den hohen Bergen, befonders an folhen Stellen, auf denen fie eine weite Ausfıcht haben. Aufgefcheucht laufen fie mit der größten Schnelligkeit dahin. Sie follen von allen Vierfüßern auf diefen Alpen die fchnellften feyn. Dennoch werden fie vom Vielfraß (Gulo borealis), welcher unvermuthet aus einem Hinterhalt auf fie losſtuͤrzt, überfallen. Die Wolfe, welche fie bisweilen ver- foigen, ftehen doch bald wieder davon ab, weil fie fehen, daß fie fie nicht einholen Eonnen. Eben ſo, wie die Ziegen, erftei= gen fie fehr gut die Felfen. Sch felbft fah ein großes, durch einen Schuß ſtark verwundetes Nennthier ſchnell über einen fteilen, mit großen, fpisigen Steinen dicht bedediten Abhang bin» weg fteigen, über welchen ich und der mir folgende Säger nicht ohne große Mühe zu gehen vermochten. Sie befisen einen fehr fharfen Geruch, fo daß fie, wenn der Wind ihnen zufteht, den Säger auf 2—3000 Ellen weit mittern Eönnen. Merken fie feine Nähe, fo fliehen fie ungefaumt und um fo fchneller, wie man fagt, wenn fie, durch den Anblid des Jaͤgers erfchredt werden. Defhalb gehen die Nenntbierjäger auch wo möglich auf einer folhen Jagd gegen den Wind an. Megen der Form ihrer Klauen, welche breit find, Eönnen fie leicht über den Schnee weglaufen. Durch dieſe Fähigkeit, ihre Gefhidlihkeit im Steigen und ihre harte Natur, vermöge welcher fie nicht allein die heftigen Stürme, melche bisweilen in den Gebirgen toben, fondern auch die ſtrenge MWinterkälte der Alpen zu ertragen vermögen, fcheinen fie ganz vorziiglich gut zum Bewohnen jener rauhen und wüften Gegenden, welche die Natur ihnen zum Aufenthalt angewiefen hat, ausgerüftet zu feyn. Wenn fie gleich auf den Bergen weit umher ftreifen, fo wählen fie doch gewiffe Pläge aus, auf denen man fie oft, falls fie nicht vertrieben worden find, antrifft, und welche den Fägern auch wohl befannt find. In ihrer Schnelligkeit und Spürfraft, mie auch in der Schärfe ihres Gefichtes befißen fie fefte Schuß: mehren gegen ihre Verfolger. Daher fagt ein Jaͤger, welcher viele Fahre hindurch nah Mennthieren auf dem Dovrefjeld gejagt hatte, er hätte bemerkt, daß ihre Anzahl fich keineswegs verminderte, fondern eher vermehrte. *) Ballas berichtet, daß die wilden Nennthiere in Siberien zur Sommerzeit von befonnten Stellen nad) waldigen wandern, um vor den Bremfen geficherter zu feyn. Ich beobachtete dagegen in Norwegen, daß fie den Sommer auf den höchiten, völlig mwaldentblößten Bergen’ zubringen. Im Winter follen fie aber an etwas niedrigeren Gtellen vorkommen. Auf den hohen und Falten Bergen, auf denen der Schnee zum Theile niemals ſchmilzt und ich weniger häufig Inſecten fand, ſcheinen fie vor den Bremſen ficherer, als in den diefer ftehenden Wäl— dern, zu feyn. Die Jäger fagten, fie hätten fie nie im Fichtenwalde gefehen, in welchem fie aud) wegen ihrer großen Geweihe nicht fo Teicht vorwärts Fommen Fönnen. In ſolchem Walde würden ferner die Wölfe ihrer Leicht Here werden. — Pallas fügt auch, die Rennthiere fräßen nur im Winter Flechten; ich habe aber gefehen, daß fie es auch mitten im Sommer thun, 597 * Sie haben eine zweifache Koͤrperbekleidung, eine herbſtliche und eine winterliche. Jene iſt groͤßtentheils graubraun, dieſe graugelb. Die Haare verlieren ſie nur einmal im Jahre. Das Abwerfen derſelben geht den Sommer hindurch vor ſich und iſt um das Ende des Auguſts, wo ſie das Herbſtkleid bekommen, beendigt.*) An Fellen, welche gegen das Ende des Julius erlegten Rennthieren abgezogen worden waren, bemerfte ich, daß das Abmwerfen der Haare am Kopfe und Halfe anfange. Das neue Haar nach dem Abmerfen der erfteren Haare war furz und gefättigt braungrau. Machher verfchwindet die braune Farbe allmählich gegen den Winter. Das Auswahfen der Geweihe und das Abfallen der Haare fcheinen gemwiffermafen in Zuſam— menhang zu ftehen, weil jene nach dem Wegfallen diefer fchnell, etwa ‚mit dem Anfange des Septembers fchon, voll ausgewach: fen find und die Haut mit den Haaren, welche fie in der Sugend bededten, abgeworfen haben. Alle Rennthiere haben faft zu ein und derfelben Zeit ihr voll ausgewachſenes Geweih. Dana) ftellt fih ihre Brunſtzeit ein. Die heftigfte Begierde ergreift auf etwa 14 Tage die Männchen. Das größte derſel— ben jagt die Eleineren wen und treibt mehrere Weibchen (von den norwegifchen Sagern Semla genannt) zufammen. Hat es feine Begierden geftillt, fo folgt ihm ein zweites, und fo fort bis zum Ende des Octobers. Später nach beendigter Brunft- zeit, ſchaaren fie fih in eine Heerde zufammen und bilden fols cherweiſe größere Heere, die wieder in mehrere Eleinere getheilt find, welche diejenigen umfaffen, die von den größeren Rennthie— ten in der Beunſtzeit bemeiftert worden waren. Dann geſchieht 08, daß man um den Sneebätte auf dem Dovrefjeld etwa Zaufend Rennthiere beyfammen fehen kann. Wenn die Heerden meiter ziehen, fo gehen meiftens die Weibchen voran, oder, wenn feine Weibchen daben find, das größte Männchen. Die älteren Rennthiere werfen früher, etwa um dag Ende des Decembers, die Gemweihe ab, die jüngeren gleich darauf, Das Kalb, welches gegen das Ende des Mayes geboren wird, faugt menigfteng bis zum October, beträgt ſich auf ähnliche Meife, wie die jungen Ziegen und folgt der Mutter den Winter hindurch. Sm An: fange ift e8 braunlich und gleichfam wollig. So bleibt feine Tracht bis zu der Zeit, in welcher die erwachfenen ihre Herbſt— tracht anlegen; dann ‚aber bekommt es ähnliche Haare und Farbe, mie diefe. Zu derfelben Zeit wachfen ihm auch, Eleine Geweihe, welche im folgenden Winter abfallen. Im Herbite darauf, das ift im zweiten Sabre feines Alters, wird es ſchon zur Fortpflanzung tauglih. Seine Mutter liebt e8 ſehr. Mir erzählte ein Jaͤger, er habe ein weibliches Rennthier, welces von feinem Kalbe begleitet worden, erſchoſſen, und das Kalb habe die Mutter auch nach ihrem Xode nicht verlaffen. Ueber die allmähliche Bervolffommmung der Thiere auf der Erdoberfläche. Bon Dr. C. ©. Giebel. Die Theorie von der allmählich zu größerer Vollkommenheit fortfchreitenden Entwicklung der organifchen Gefchöpfe auf der *) Am 20. Junius v. J. ſchoß ich auf dem Dovrefjeld ein erwachſe— nes Rennthier, welches damals die Haare verlor, und defien Geweih, mit behaartem Belle bedeckt, ungefähr den britten Theil der zukünftigen &öfe Hatte, 598 Erdoberfläche ift bereits im Mofaifhen Schöpfungsbericht ausge fprochen, aber in einer Form, in welcher fie nur bis zur Gründung einer wiffenfhaftlihen Geologie und Paläontologie geglaubt werden konnte. Denn daß Mofes nicht in Folge directer Beob— achtungen behauptete, die Pflanzen feyen früher als die Thiere und der Menfch fpäter als diefe erfchaffen und daß feine Schös pfungstage Feine geologifhen Perioden find, wiewohl er auch Sonne, Mond und Sterne an denfelben entftehen laͤßt, wird durch die einfache Thatſache widerlegt, daß in den geognoftifchen Formationen als Denkmäler früherer Schöpfungsperioden feffile Pflanzen und Thiere zugleich eingebettet fich finden, und alfo auch ſtets zu derfelben Zeit gelebt haben. Der Fortfchritt in der Gefchichte der organifchen Melt äußerte fich in ganz andrer Meife, ohne daß die tiefe Mahrheit im religiofen Mythus be— einträchtigt würde. Die Geologen ſtimmen heutiges Tags auch alle darinn Überein und nur Über die Gewalt diefes Fortfchrittes, foweit dieſelbe durch Thatſachen unterftügt werden foll, herrfcht noch eine, aber eine große Meynungsverfchiedenheit. Wir wollen jest die bezuͤglichen Thatſachen und Beobachtungen prüfen, um zu erfahren, innerhalb welcher Gränzen die fortichteitende Ent— widlung der thierifchen Drganifation Statt gefunden hat. Die allgemeinfte Anfiht über die allmahliche Vervollfommnung der Organismen ift diejenige, weldye nur den Kortfchritt von den Ealtblütigen zu den warmblütigen Mirbelthieren zugibt. — Wir übergehen bier die Anficht derer, welche die Fortfchrittstheorie als eine aprioriftifhe und ganz unzuläffige betrachten, weil fie nur Mangel an Einfiht in die Organifation überhaupt ver— raͤth. — Jene Behauptung ftügt fih auf die unleugbaren That ſachen, daß die Fifhe und Amphibien bereit3 vor Ablagerung der Formationen der Trias eriffirten, die Vögel und Saͤuge— thiere dagegen erft beglaubigte Ueberrefte ihres Dafeing in juraſſi— fen und jüngern Schichten abgelagert haben. Einen Schritt weiter gehen die Palaontologen, welche die Vervollkommnung der Wirbelthiere von Klaffe zu Klaffe gefchehen laffen oder viel- mehr von den Fifchen zu den Amphibien und von diefen zu den Vögeln und und Cäugethieren fortfchreiten fehen. Die älteften Fifchrefte wurden in den Ludlow Schichten des Grau: twadengebirges, zahlreicher in dem Alten Rothen Sandfteine entdeckt; Amphibien dagegen erft im Ihüringifchen Zechftein und in gleichaltrigen Gebilden Englands. Ueber die dlteften Voͤgel und Säugethiere fehlen untrügliche Beweife, denn die Fußſpuren jener im bunten Gandfteine des Gonmnecticutthaleg und die Fährten des Chirotherium in derfelben Formation des Werra— thales geftatten Feine zuverläffige Deutung ihres Urfprunges. Auch die Vogelknochen in der Mealdenbildung find bezweifelt und Pterodactplen zugefchrieben und die Unterkiefer im Stones: fielder Jura find lange Zeit falfch und vielfach gedeutet wor— ben. Eine allmählihe Vervollkommnung andrer Typen dee thierifhen Drgnnismus als der der Mirbelthiere leugnet man allgemein und der Grund, daß Niemand_diefelbe erfennt, liegt nicht etwa darinn, daß fie in der Gefchichte der Organismen nicht Statt gefunden hat, fondern lediglich nur in den ver— ſchiedenen Anfichten über die Dignität der einzelnen Klaffen oder Typen des Thierteicheg. Ueber die Dignität der einzelnen Typen des Mirbelthiers find alle Zoolegen derfelben Anficht, indem fie die Fifche als unvoll— Eommenfte, die Amphibien und Vögel als nächft höhere und folgende und die Säugethiere als am höchften organifirte Gruppe barftellen. Diefe Rangerdnung iſt in der Natur felbft begruͤn— det und wird aud durch die geologifche Entwidlung beftätigt. 599 Die Dignität der Übrigen Thierklaſſen wird aber von den ver ſchiedenen Syſtematikern nad) verfchiedenen Principien beftimmt. Ohne ung bier auf die Unterfuhungen ber ſyſtematiſchen Zoolo⸗ gie einzulaſſen, wollen wir nur mit wenigen Worten auf den Unterfchied dreyer natürlicher Syſteme des Thierreichs aufmerk⸗ fam machen. Cuvier theilte das Reich in vier Abtheilungen in folgender aufſteigender Ordnung: Animalia zoophyta, wohin die Infuforien, Polnpen, Nadiaten und Eingeweidewürmer in 5 Klaffen gehören; A. articulata, zu denen er 4 Klaffen Glie— derthiere ſtelltz A. mollusca in 5 Klaffen mit den Cirripedien als 6. Klaffe, und A. vertebrata mit den 4 befannten Klaffen. Diefe nach anatomifhen Spftemen geordnete Reihe weicht aufz fallend von der nah den Drganen beftimmten ab. Oken unterſcheidet nehmlich Rumpf- und Kopfthiere, welch' letztte die Mirbelthiere find. Erſtere zerfallen in drey Klaſſen: Darm— thiere mit den drey Stufen der Infuforien, Polypen, Quallen; Aderthiere mit ebenfalls drey Stufen: Muſcheln, Schnecken und Kracken; Hauthiere, wohin die Wuͤrmer, Krabben und Fliegen. Dieſem Syſteme widerſpricht ſowohl nach Zahl der Klaſſen als vorzuͤglich nach deren Inhalt ein drittes. Burmeiſter be— gruͤndet auf die Form des thieriſchen Koͤrpers und die Elemente aͤls Grundbedingungen der thieriſchen Mannichfaltigkeit drey Hauptpruppen des Thierreiches, mit je vier Klaſſen in aufſtei⸗ gender Reihe: Bauchthiere, wohin die Infuſorien, Polypen, Radiaten, Mollusken; Gliederthiere, zu denen die Wuͤrmer, Krebſe, Spinnen, Inſecten; Wirbelthiere, wohin die bekannten vier Klaſſen gehören. Wie in dieſen drey Syſtemen die wir bellofen Thiere in verfchiedener Nangordnung folgen, fo in allen übrigen für natürlich ausgegebenen Spftemen. Daher kann die Unterfuhung über die allmählihe Vervolfommnung in der geologifhen Entwicklung des thierifhen Organismus keineswegs von der Geologie und Paläontologie allein geführt werden, ſon— dern muß nothwendig durch die fyftematifche Zoologie eine fichere ‚Grundlage erhalten. Mir Eönnen nach wiederholter ſtrenger Prüfung aller natürlis chen Spfteme des Thierreihes vom philofophifhen und naturs biftorifchen Standpuncte aus nur dag zulegt erwähnte als ein wirklich natürliches anerkennen, und ihm folgend fehen wir den thierifchen Organismus in den geologifchen Perioden fich ebenfo allmählich zeitlich vervollfommen, wie er in der lebenden Schöpfung ſich ſtufenweiſe von den Infuſorien duch die Glieder- und Mirbeithiere bis zum vollendeten Organismus des menfchlichen Körpers vervollfommnet. Diefer Parellelismus in der geologi- ſchen und begriffsmäßigen Entwicklung dürfte zugleich als Maps ftab für den Werth der natürlichen Spfteine überhaupt betrach— tet werden, wie denn auch einer unfrer erften Forſcher, Agaffiz, (Agassiz rech. s. l. poissons fossiles, IV. p. X.), fteis lich nicht ohne Anfechtung behauptet: ein richtig Elaffificirendes Thierſyſtem muß zugleich ein genetifches, muß der Ausdrud des fucceffiven Erfcheinens der Thiere auf dee Erdoberfläche feyn. Bevor wir unfere Behauptung durch die Entdefungen der Geologie und Paläontologie beweifen, bemerken wir noch, daß wir unter der begriffsmäßigen Entwidlung dez thierifchen Organis— mus fowohl diejenige verftehen, welche in den einzelnen Stufen des natürlichen Syſtemes gegeben ift, als auch diejenige, welche das embryonale Reben eines jeden Thieres umfaßt. Es läßt ſich daher eigentlich ein doppelter Parallelismug in der gefammten Entwidlung des Thieres nachweifen, mie ebenfalls Agaſſiz für die Fiſche es bereits gethan und am Schluffe feiner ichthyo— logifchen Unterfuchungen als eriwiefen annimmt, daß der Fiſchem⸗ 600 bryo in feiner Entwidlung, die Klaffe der jegigen Fiſche in ihren zahlreihen Familien und der Fifhtypus in feiner planeta= riſchen Geſchichte in allen Beziehungen gleiche Phafen durchlau— fen, durch welche hindurch man immer den naͤmlichen Schoͤ⸗ pfungsgedanfen verfolgt. Der erfte Fortſchritt im Begriffe des thierifchen Organismus ift der durch die Elemente oder die Außenwelt: bedingte. Er äußert ſich natürlid nur in den Thiergruppen‘, welche fich über die Grundbedingungen bereits erhoben und mit der Aufenwelt in Kampf gerathen find. Ben den Bauchthieren Fann daher noch £ein Unterfchied von Land-, Luft: und Waſſerbewohnern geltend gemacht werden, fie find der Außenwelt nody nicht un— terworfen, fondern typiſche Wafferbemohner, die noch mit der Som fämpfen. Die Glieder» und Wirbelthiere dagegen be= flimmen ihre Dignität nach den Elementen, indem ihre unvolls Eommenfte Stufe das Wafferleben (Würmer, Fifche), die zweite höhere eine das Waſſer- mit dem Land» und Luftleben vermits telnde oder Durchgangsſtufe (Krebfe, Amphibien) darftellt und die böchften Stufen das Luft und Landleben (jenes Inſecten, Vögel; diefes Spinnen, Säugethiere) einnehmen. Diefe drey wichtigften Momente im vollendeten Organismus müffen noth: wendig auch in feiner geologifchen Geſchichte epochemachend her= vortreten. In der That beftätigen denn auch die Petrefacten drey große Perioden in der gefchichtlichen Entwicklung des Thier— reiches. Die erſte derfelben ift die des Mafferlebens, Sie beginnt mit den erften Anfängen der Drganifation und dauert bis zur Ablagerung des Kupferfihiefergebirges. Die Thiere waͤh— tend diefer Zeit waren Waſſerbewohner. Die zweite Periode ift die vermittelnde oder Durchgangsperiode, in welcher allein die Krebfe und Amphibien den Character der Thierwelt im Ver: gleih zur erften und den folgenden Perioden beftimmen. In ihre Dauer fällt die Ablagerung der Triasgebilde, des Sura= und Kreidegebirgeds. In der dritten Periode herrfcht das Land» und Luftleben, welche beide ſich nicht trennen laſſen. Die Spinnen, Snfecten, Vögel und Säugethiere entfalten ihre Manz nichfaltigfeit und vollenden die thierifche Entwidelung in ber Zeit, fo daß mit Ablauf diefer dritten Periode, welche die ter— tiären Straten und das Diluvium umfaßt, die geologifche Ge— ſchichte der thierifhen Organismus abgefchloffen ift. Menn die eben bezeichneten Perioden wirklich natürliche fern ſollen, fo müffen. diefelden außer dem Fortſchritte zur Vollkom— menheit auch die übrigen wefentlichen Momente im Begriffe des thierifhen Organismus überhaupt enthalten. Diefe Momente liegen einerfeits in dev Form und daher müffen in jeder Periode irregulaͤre (Infuforien), reguläre (Polypen, Nadiaten) und ſym— metrifche (die übrigen Klaffen) Thiere auftreten. Das andre Moment gibt die Entwicklung der Drgane und ber dreifache Typus, der Bauch, Glieder: und MWirbelthiere, beruht auf die= fer, daher Repräfentanten diefer Haupttypen in jeder Periode neben einander exiftiren müffen. Daß die fowohl nach der Form, ald auch nach den Drganfpftemen verfchiedenen Xhiertypen in eder Periode wirklich vepräfentiert waren, kann jegt Niemand mehr in Zweifel ziehen. As Wirbelthiere Eennen wir in den Formationen unterhalb des Kupferfchiefers die Ganoiden in großer Anzahl, als Gliedeethiere die wafferbewohnenden Trilobi— ten, als Bauchthiere die ungeheure Menge von Mollusken, Radiaten uud Polypen. Die eben genannten Thiere vepräfen- tieren zugleich den fyftematifchen und regulären Typus, wahrend’ der irreguläre erſt in dem einzigen Peridinium aus der fächfi: ſchen Steinkohle erfannt worden if, Im Trias-, Jura- und \ 601 Kreibegebirge al3 der zweiten Periode angehörig find Ueberrefte von Thieren derfelben Klaffen und ebenfo in den tertiären Stra— ten neben zahlreichen andern entdeckt worden. Ueber die Natürlichkeit der Perioden laͤßt ſich alfo wohl‘ fein Zweifel mehr geltend machen und es frügt fih nur noch, ob unfere Bezeichnungen, Periode des Wafferlebens, der Vermitt— lung, des Land» und Luftlebens, genügend begründet find und dadurch deren Nothwendigkeit und Fortfchritt nachgewieſen ift. Sn den zur ‚erften Periode gehörigen Formationen find Ueber: tefte von Land» und Luftthieren aufgefunden worden, wie die Blattaflügel in den Steinfohlen bey Wettin und der Skorpion derfelben Formation in Böhmen. Auch die Saurier des Kup: ferfchiefergebirges waren Eeine ſtrengen Wafferbewohner. Den Character der zweiten Periode verleugnen die Inſecten aus dem Solenhofer Suta, der Vogel von Glarus und die Beutelthiere von Stonesfield. Daß ſich aber diefe Thatſachen den ausge— fprochenen Anfichten nit nur fügen, fondern fogar diefelben noch zuverläffiger begründen, ift meiner Meinung nach ſehr leicht zu begreifen. Sedermann weiß, daß der Character einer Fauna, gleichviel ob der eines einzelnen Landes, eines MWelttheiles, einer Zone oder einer geognoftifchen Formation oder eines in eine geologifche Periode vereinigten Formationsſyſtemes nicht durch die vereinzelten Geftalten größerer Ihiergruppen, fondern durch die am zahlteichften und mannichfaltigften entwidelten Typen beftimmt wird. Ebenfowenig als man daher die Charactere der lebenden Fauna Europa's mit den wenigen bey Gibraltar woh— nenden Affen oder die Fauna der diluvialen Straten mit den wenigen Schildkroͤten- und Krofodillreften bezeichnen darf, wird man auch die Infectenflügel den Steinfohlen und die Unterfiefer von Stonesfield zur Characteriftit großer geologifcher Perioden wählen koͤnnen. Andrerfeit® aber wird man zugeftehen, daß die wafferbemohnenden Zrilobiten mit ihrem unbeftimmten Zah: lengefege einen fchlechten Begriff vom Typus der Gliederthiere, die Ganoiden von den MWirbelthieren und die Amphibien von einem zweiten Stadium in der Entwidlung der Mirbelthiere geben, Die Erfcheinung einiger Inſecten, Amphibien und Säugethiere war daher nothwendig zur beffern Verwirklichung der nur ſchlecht repräfentierten vollfommenen Typen der Glie— derthiere und Mirbelthiere. Immerhin mag unfere Kenntniß diefer vereinzelten Geftalten durdy neue Entdefungen um eine beträchtliche Anzahl vermehrt werden, fie deuten auch dann noch das gewaltige Streben der Isbendigen Ideen zur Erfcheinung an, aber verändern den Character einer geologifchen Periode nicht. Wenn fie dagegen in zahlreichen und mannichfaltigen Ueberreften entdeckt würden und den Begriff einer ganzen Klaffe füllten, dann müßten wir die Cinwürfe Bronns und andrer Gegner der Fortfchritttheorie gelten laffen und unfere Anfichten als im Miderfpruh mit den Tharfachen zuruͤcknehmen. Nach diefen allgemeinen Bemerkungen über die allmähliche Bervolllommnung der thierifchen Drganifation, die fich jedem unbefangenen Palüontologen nothwendig von felbjt aufdrängen, wollen wir noch etwas naher auf die gewonnenen Thatſachen eingehen, um zu erfahren, worinn die ſich fteigende Vollkom— menheit im Einzeln liegt. Unfere erfte oder Periode des thierifchen MWafferlebeng umfaßt die Alteften verfteinerungsführenden Straten bis zum Kupfer: ſchiefer. Von den darinn erkannten Thierklaſſen übergehen wir die Infuforien, da deren Unterfuhung fo eben erft angeregt worden ift, ‚und treffen dann zunächft auf die Polypen. Die zahlreichen, vorzüglich im Uebergangsfalke abgelagerten Geftalten Iſis 1847, Heft 8, = 602 gehören theils zu den Bryozoen, theild zu den Anthozoen und tepräfentieren von diefen verfchiedene Typen. Von den Radia— ten wird bey Weitem die größte Anzahl zu den gegenwärtig fehr verdraͤngten geftielten Krinoideen gezählt und von den voll: fommneren Typen der Echinodermen kennen wir nur vereinzelte Geſtalten. Die Mollusfen treren zahlreich auf aus den Drdnuns gen der Cormopoden, Bronchiopoden, Gaftropoden und Cephalopo= den. Unter den Gliederthieren finden wir die Trilobiten und unten den Wirbelthieren die Ganoiden nebft einigen Plakoiden. Vergleichen wir alle diefe Formen mit dem Begriffe jeder Klaffe, die fie re- präfentieren, fo find allein die Mollusken nicht blos in der Anzahl, fondern audy in der Manncyfaltigkeit ihrem Klaffenbegriffe am nächften gekommen. In ihrer Entwidlung fpricht fich aber grade der Character der eriten Periode des thierifh.n Organis— mus aus, die typiſchen Wafferbewohner find die Bauchthiere und die vollfommenffen unter ihnen die Mollusten oder ſym— metrifchen Bauchthiere, da fie noch nach der Form unterfchieden werden koͤnnen. Man Eönnte diefe erfte Periode daher auch Periode der Bauchthiere, Periode der Mollusten nennen. Eine andere vollkommenere Repräfentation des thierifchen Organismus auf der erfien Stufe feiner Entwidlung war nicht möglich, denn wären Polypen und Radiaten überwiegend entwickelt gewe— fen, fo wäre der Begriff überhaupt eim falfcher geworden, da in beiden dag Formprincip noch nidyt überwunden iſt; oder wären die Trilobiten und Ganoiden nicht erfchienen, fo hätten die we— fentlihften Momente — des aͤußerlich und innerlich gegliederten — thieriihen Organismus gefehlt. Die Periode der Trias, des Jura- und [Kreidegebirges ernährt zunächft als die unmittelbare Folge der erften Periode auch diefelben Thierklaffen als diefe, daber finden wir wieder die Snfuforien, Polnpen, Nadiaten und Mollusfen. Die lies der= und Wirbelthiere aber, auf der zweiten Stufe ihrer Ent: widlung angekommen, erfcheinen nicht mehr als waſſerbewoh— nende Trilobiten, fondern als Würmer und wahre Krebfe, nicht mehr als Ganoiden, fondern zugleich als Knochen- und Knor— pelfifche und als Saurier. Es wird wohl Niemand in Zweifel ziehen, daß die Krebfe des Bunten Sandfteines und des obern Sura volllommnere Öliederthiere find als die Trilobiten, auch daß fie eine bey Weitem größere Mannichfaltigkeit darbieten und ſehr wohl eine vermittelnde oder Durchgangsftufe zu repräfen- tieren geeignet find. In noch höherem Grade gilt daffelbe von den Fifchen, Sauriern und Schildfröten der fecundären Forma— tionen. Der Unterfchied diefer zweiten Periode von jener erften liegt alſo hauptſaͤchlich darinn, daß zwey neue und näcft höhere Thierklaffen aus den beiden vollendetern Typen, den Glieder - und Mirbelthieren, auftreten und der thierifche Organismus dadurch feiner Vollendung näher geführt wird. Aber nicht nur in der Erfcheinung neuer Klaffen ſpricht fich der Fortfchritt aus, auch in den bereits früher entwidelten läßt er fich nicht verken— nen. Bon den Infuſorien begegneten wir bis jeßt erſt einem Peridinium in der erſten Periode, im Jura dagegen liegen zahle reiche Formen und in der Kreide werden fie noch mannichfalti— ger und maffebildend. Die früher nur angedeuteten Typen bet Polypen liegen im Jura- und Kreidegebirge ebenfalls durch zahlreihere und mannichfaltigere Formen repräfentiert. Die Radiaten verlieren den überwiegenden phntozeifchen Character, indem bie geftielten Krinoideen fich vermindern, die Afteroiden und Echinodeen in ungeheurer Verbreitung eine größere Man— nichfaltigfeit darbieten. Die Mollusken trennen fich in zahls reichere Familien, und vervollfommnen diefe, vorzüglich ift ihre 38: 603 höchfte Ordnung, die Gephalopoden, in ben Koraminiferen, dem Nautiliten und Belemniten fichtli” auf eine vollfommenere Stufe erheben. Die Fifhe endlich find nicht mehr blos bie Mittelgeftalten der Ganoiden, fondern wahre Knorpelfifche ver= mehren ſich und ächte Gräthenfifche erfcheinen zum erſten Male. Pie im Allgemeinen fo im Einzeln liefern alfo die Petrefacten der fecundäreh Formationen den unwiderleglichen Beweis, daß der thierifche Drganismus in der Zeit ihrer Ablagerung voll: kommener repraͤſentiert war, als vor derſelben. Die dritte Periode oder die Petrefacten der tertiaͤren und diluvialen Straten ſtellen außer den Klaſſen der zweiten Periode noch die uͤbrigen zur Vervollſtaͤndigung des ganzen Syſtemes fehlenden dar. Außer den Wuͤrmern und Krebſen ſind es unter den Gliederthieren die Landbewohnenden Spinnen und die Luftbe— wohnenden Inſecten, welche fruͤher weder in Familien noch in Klaſſen, jetzt aber in der That begriffsmaͤßig repraͤſentiert ſind. Unter den Wirbelthieren wird der Protornis von Glarus ploͤtz⸗ lich durch die ganze Klaſſe der Voͤgel verdraͤngt und die Unter— kiefer von Stonesfield durch mehr denn 500 Saͤugethiere aller Ordnungen. Es zeichnen ſich alfo die tertiiren Straten duch zahlreiche Ueberrefte der vollfommenften Thiere vor allen frühern Formationen aus, wogegen fic auch noch fein competenter Rich⸗ ter erklaͤrt hat. Wie verhält es ſich aber mit den Klaſſen der vorigen Periode? dag Wafferleben hatte bereits im der erften Meriode feine Vollendung erreicht und in der zweiten fahen wir einzelne feiner Typen nad) einer groͤßern Mannichfaltigkeit fire: ben und jest befchränft fich feine Umwandlung nur noch inner halb der Familien und Gattungen. Neue Typen erfcheinen nicht mehr, denn Die begriffsmäßigen waren bereits realifirt. Anders verhält eg jich dagegen mit den ampbibiotifchen oder Kiaffen der Vermittlung des Waſſer- und Landlebens, denn fie erheben fich jest erft auf die zweite Stufe ihrer innern Ent: widlung. Bey den Krebfen fällt es weniger in die Augen, wiewohl die genaue Wergleihung ihrer Formen in beiden Perio— den zu Öunften der lestern ausfällt, ben den Amphibien dages gen fpricht fich der Fortſchritt entfchiedener aus. Ben der eriten Betrachtung möchte freilich Mancher das Gegentheil behaupten, wenn er die fihmweren landbewohnenden Dinofaurier und die flatternden Pterodactplen verfihwinden und an deren Statt bie weit unvollfommener organifivten Schlangen und Batrachier auftreten fieht. Aber wie in der Durchgangsperiode ber Um: phibientypus in den Dinofauriern und Pterodactylen über feinen Begriff binauszugehen ftrebte, fo wurde er andrerfeits durch zahl- reichere und mannichfaltigere Enaliofaurier und Labyrinthodonten entehrt und diefe Ausihweifungen find Auswüchfe, welche in der damaligen Aufern Stellung bedingt die eigene innere Ent⸗ wicklung nicht zur hoͤchſten Vollendung gelangen ließen. Der wahre Begriff der Amphibien iſt, die Fiſche mit den Voͤgeln und Saͤugethieren zu vermitteln und die vollendete Erſcheinung die— ſes Begriffes liegt in dem Unterſchiede der nackten und be— ſchuppten Amphibien, welche zugleich mit den Voͤgeln und Säugethieren auf der Erdoberfläche erſcheinen. Menn es fich hiernach nicht in Abrede ftellen läßt, daß in den Formationsfoftemen der thierifhe Drganismus allmählich vollfommener entmwidelt auftritt und in dem jüngften Syſteme, den tertiären und Diluvialgebilden, bereits feine begriffsmäßige hoͤchſte Vollendung erreicht hat: fo ſcheint ein Unterfchied zwi— fehen der letzten geologifchen Periode und ber gegenwärtigen Schöpfung im thierifhen Organismus nicht ausgefprohen zu feyn. In der That wird man auch bey einem ftrengen Ber: 604 - gleiche die Sauna der Gegenwart um Nichts, vor der Fauna der Vorwelt bevorzugt finden. Seitdem vielmehr mit Ablage: rung des Diluviums die geologifhe Entwidlung des Erdballs ihre Vollendung erreicht hat, ſchloß ſich auch die zeitliche Ent— wicklung der Drganifation und dieſe neue Periode der Ruhe ift lediglich der geiftigen Gntwidlung des Menfchen beftimmt, der nicht eher auftreten Eonnte. Die Natur mußte ihren Kampf vollendet haben, als der durch Selbſtbewußtſein vor ihr ausges zeichnete Geift feine Entwicklung beginnen Eonnte, Ueber den heutigen Zuſtand unſerer Kenntniſſe von Weſtindiens Ornithologie, von Dr. G. Hartlaub in Bremen. Swainſon ſagt im erſten Bande feiner Natural History and Classification of Birds: The birds of Westindia by some strange fatality are as little Known now as they were in the time of Sir Hans Sloane,. aud we have no accounts whatever of the ornithology of that part of tro- pical America. In ganz ähnlihem Sinne aͤußert fih D. Stridland in feinem der British Association for the advancement of science von 1844 vorgelegten „Bericht Über die neueften Fortfchritte und den gegenwärtigen Zuftand der Drnithologie” und es ift in der That nicht zu läugnen, daß die Drnithologie der weftindifchen Inſeln in neuerer Zeit nicht in dem Maafe ftudirt und gefördert wurde, als bey der Lage diefer Inſeln, der Zugänglichkeit derfelben und deren ununterbrochenem Verkehr mit allen überfeeifhen Handel treibenden Nationen Europa’s der Fall feyn Fünnte. Mit Unrecht, wie ung fcheint, hat ſich die Aufmerkfamfeit reifender Zoologen bis jest nur fels ten dorthin gewandt, und man ift dafelbft noch nicht wie in verfchiedenen Havenplägen Suͤd- und Nordamericad, in Sene— gambien und Java, auf die Idee gefommen, das Sammlen und Präpariren zoologifcher Gegenftände zum Erwerbszweige zu machen. Es hält daher überaus ſchwer fich weftindifche Naturalien zu verfchaffen. Wir felbft haben uns an verfchiedene Bekannte auf Cuba und Domingo, deren Bereitwilligkeit der Wiffenfchaft zu dienen wir nicht bezweifeln, wiederholt und unter der Zufage hoher Preife mir der Bitte gewandt, Wogelhäute von dorther zu fenden,. haben aber auf biefem Wege bisher wenig oder nichts erhalten, und zwar, wie uns aus Wortzau- Prince ‚und Matanzas gefchrieben wird, weil eg dort gänzlich an Leuten fehle, welche fich auf das Zubereiten derfelben ver— ftänden. Nur über die Vögel Cuba’s liegt ung eine dem heuti= gen Standpunct der Wiffenfchaft angemeffene Arbeit vor, und binfichtlich der Tobago's ift mit einer folchen der Anfang gemacht. Das Wenige aber, was wir von der Zoologie der übrigen weftindifchen Inſeln wiffen, beruht zum Theil auf den Nachrichten Älterer Neifefchriftftelleer, als Dviedo, Laet, Keuillee, Du Tertre, Rohefort, Sloane, Bromne, einer ziemlich unlauteren oder doch für die jegigen Anſprüche der Wiffenfchaft kaum nutzbar zu machenden Quelle, zum Theil auf den zwar fragmentarifchen aber fehr brauchbaren Mittheis lungen Briffon’s, Catesby’s und Vieillot's, zum, Theil ‚endlich, und dies ift nicht unwichtig, auf vereinzelten Angaben in Mufeumscatalogen und neueren Reifebefchreibungen. Unter dies fen Umftänden dürfte e8 wohl an der Zeit feyn, das ſolcherge— 605 5 ſtalt zerftreute Material zu fammeln, daffelbe einer critifhen Sichtung zu unterwerfen und demnach den Ihatbeftand unferer Kenntniß von Weſtindien's Drnithelogie feftzuftellen. Jede größere dieſer mittelamericanifhen Inſeln ſcheint neben einer überwiegenden Menge nord = oder füdamericanifcher gewiſſe ihr zum Theil 'ausfchließlich angehörige zum Theil au) über eine oder mehrere der übrigen Inſeln verbreitete Arten zu befigen, und wir Fennen bereit3 120 folder im engeren Sinne als weftindifh zu bezeichnender Vögel. Ungemein gering erfcheint neben dieſer nicht unbedeutenden Anzahl eigenthuͤmlicher Arten der Beftand ausſchließlich weftindifcher Gattungen, deren wir, einiger weniger zuläffigen und weniger allgemein anerkannten (Dulus, Rhamphoeinelus, Priotelus) nit zu gedenfen, nur zwey namhaft zu machen haben, naͤmlich Todus und Sauro- thera. Die erfte diefer Gattungen, hinfichrlic ihrer ſyſtemati— fhen Stellung vielfach verfannt und angefochten, von Guvier zu den Eisvögeln gebracht (er rangiert diefelbe zwifchen Ceyx und Buceros und vereinigt in fie den Achten Todus viridis und "einen africanifchen Eisvogel, Alcedo caerulea Kuhl, Buffon’s Todier de Juida!j, von Swainfon mit großem Aufwande geiftreicher aber einfeitig befangener Argumentation zu den Mufeicapiden verwiefen und mit der dahin gehörigen füdamericanifhen Gattung Todirostrum. zufammengeworfen, von Gray endlich richtiger neben Eurystomus, Eurylaimus, Prionites aufgeführt und zur Bildung einer eigenen Unter: familie geeignet befunden, ſcheint über die Mehrzahl der weſtindi— fhen Inſeln verbreitet und zählt bis jeßt drey Arten, überaus ſchoͤne und zierlihe Eleine Vögel von ziemlich gleichartiger Faͤr— bung. Bey Leffons Todus mexicanus beruht die Angabe des Waterlandes höchft wahrſcheinlich auf einem Irr— thum; die Berliner Sammlung, reiher an mericanifhen Vögeln wie alle übrigen zufammen, hat nie eine Todus-Art von dorther erhalten, und derartige Unrichtigkeiten find zudem bey Leffon nichts außerordentliches! fein Psittacus anrifrons' von Neu: ſeeland“ erweiſt fib nah v. Tſchudi als peruanifh, und feine „ceyloniſche“ Todopleura pipra- ffammt von Gujana. Schon auf Trinidad fcheint feine Achte Todus-Art mehr vorzu: Eommen. Ueber die Lebensweiſe diefer fo ifolirt ftehenden Gut: tung mangelt e3 leider noch immer an ausführlichen Nachrichten. Die zweite der oben als ausfchließlich weſtindiſch aufgeführten Gattungen, Saurothera Pieill., begreift zwey fehr eigens thümliche Vögel aus der Familie der Kufufe und ift, fo fcheint e3, auf Cuba, Domingo und Jamaica befchränft. Auf dem Feftlande America's wird diefe Gattung durch die nahe ver: wandte Form der ebenfalls Tangichnäbligen Laufkukuke, (Geoeoceyx Wagl.) vertreten, welche die Weſtkuͤſte jenes Conti— ments von Galifernien bis Guatemala bewohnt. Neben diefen beiden characteriftiichen Sormen begegnen wir in der Drnithologie Meftindieng einer Eleinen Anzahl von Gattun— gen, welche ein durchaus nordamericanifches Gepräge verrathen, nehmlich Mniotilta, Sylvicola, Vireo, Seiurus, Bombyeilla und Grus, dann aber einer ungleich größeren rein füdamericani- f&her, a3 Morphnus, Certhiola, Rhamphopis, Trogon, (zwey Arten), Spermophila, Ptilogonys, Tachyphonus, Salta- tor, Aglaja, Euphone, Pipra, Pitylus, Platyrhynchus, Psittacara, Pionus, Nyetibius, Steatornis, Coereba, Rham- phocaenus, Galbula, Rhamphastos, Prionites, Dacnis, Casmarhynchus, Dendrocolaptes, Crotophaga, Campylopte- rus, Tamatia, Parra, Podoa ete. In der geographifchen Lage, dem tropifchen Clima der weftindifchen Inſeln findet diefes 606 Verhaͤltniß feine Erklärung; es erfcheinet jedoch noch weniger auffallend dur) den Umftand, daß etwa ein Drittel der genann— ten Gattungen nur auf Trinidad, der dem füdamericanifchen Feſtlande zunächft gelegenen größeren Inſel, angetroffen wird. — Von folhen Arten, welche dur ſehr allgemeine Verbreitung, Anzahl der Individuen oder befonderz characteriftifche Geftalt und Färbung einen hervorftechenden Zug in der an Säugetbieren fo armen Xhierwelt MWeftindiens abgeben, verdienen unter andern hervorgehoben zu werden: die 3 Crotophaga-Xrten, major, ani und rugirostra Sw., 5 Todus-Arten, Certhiola flaveola, (Certhia martinicana, bahamensis und bartolemica der älteren Autoren) eine Über ganz MWeftindien verbreitete, von v. Tſchudi noch in Peru gefundene Art, 7—8 Taubenarten, wovon die Chamaepelia passerina auf allen Inſeln lebt, und felbft den entlegenen Bermudas nicht fehlt, Ibis rubra und alba, Sula fusea und Pelecanus' fuscus, Anous stolidus und Phoenicopterus ruber. &egterer ſcheint in Weſtindien den Mittelpunct feiner Verbreitung, feine eigenfliche Heimath zu haben. Er gelangt dort zu einer außerordentlichen Größe, "die biefige Sammlung befigt ein Eremplar von Matanzas, welches von der Schnabelfpige bis zum Scwanzende 544" Parifer Maak mißt. Mir beginnen unfere ornithologifhe Revuͤe ber meftindifchen Inſeln mit Cuba, als der dem Flächeninhalt nach bedeutend- ften, zoologifh am beften befannten und Nordamerica zunächft gelegenen derfelben. Die erfte zufammenhängende Nachricht von den Vögeln Cuba’s verdanken wir Vigors, mwelder im dritten Bande des Zoological Journ. 45 von Ma c=Leay dort geſam— melte Arten anfzählt, und darumter mehrere neue befchreibt. Shen früher waren einzelne Vögel von dorther durch Tem— mind in den Planches coloriees abgebildet, nehmlich Strix furcata, Picus percussus und supereiliaris, Corvus nasicus, (jamaicensis auct. ), Trogon temnurus und Turdus rubri- pes, welche Iegtere Art wohl zmweifels ohne mit der von Ca— tesby auf den Babamainfeln Andros und Ilathera beobachteten und auf pl. 30. feines Werkes abgebildeten Droffel zu identi— fieiren ift, Zrisson’s Merula americana einerea von Domingo (Turdus plumbeus Gm.) ift eine nabe verwandte aber beffimmt verfchiedene Art, auf welhe man die genannte Figur Gates: by’s irethümlich bezogen hat. Wir begegnen in diefem Verzeich— niß der Mac-Leayiſchen Vögel au) dem Todus viridis, der jedoch nicht felbft auf Cuba vorfommt. Wohl aber finder fih dort eine nahe verwandte noch buntere Art, nehmlih T. multicolor Gould, fpäter von Zeffon in den Annales des Sciences naturelles als T. portoricensis befchrieben. Sm Sabre 1835 erfchien die „Erſte Reiſe nach Nordamerica von Carl Wilhelm Herzog v. Würtenberg, umd auf p- 73. diefes Werks finden wir ein Verzeichniß von 78 Arten von Vögeln, welche derfelbe auf Cuba beobachtete und fammelte, Diefes Verzeichniß ift, wenngleich die Beftimmungen zum Theil fehr mangelhaft erfcheinen und feine hinlaͤngliche Kenntniß der befannten Arten verrathen, von großer Wichtigkeit, weil eg ver— fehiedene Vögel nahmhaft macht, welche in Ramon de Sagra’s Hauptwerfe fehlen. Als ſolche heben mir hervor: Tyrannus sulphuraceus Herzog Paul, Turdus jamaieensis, Bomby- eilla americana, Trochilus gramineus, Ibis alba, Himanto- pus nigricollis, Grus americana, Plotus anhinga, Procella- ria Wilsonü; einige andere Namen wiederholen wir dagegen bier nicht, weil ihnen offenbar eine falfche Beſtimmung zum Grunde liegt. Schen in diefem Werke wird die auf Cuba 607 lebende Saurothera-rt, von den Einwohnern Arriero genannt, fehr beſtimmt von der Saurothera vetula Domingo’s und Ja— maica’s unterfchieden, jedoch noch nicht miffenfchaftlid benannt. Gine von ihm für neu gehaltene Trogon-Art führt der Herzog als T. silens auf, obgleich diefelbe mehrere Jahre früher von Temmind unter der Benennung T. temnurus abgebil— det wurde. Die Muscicapa flaveola Herz. Paul, ift nur dag Weibchen der M. ruticilla. Was den Werth diefes Ver: zeichniffes noch erhöht, find Nachrichten Über die Lebensweife einzelner Arten, 3. ®. des Trogon und des Arriero. Vier Sabre fpäter endlich erfchien zugleich die in fpanifcher und fran— zoͤſiſcher Sprahe Ramon de la Sagra's wichtiges Werk: Histoire physique, politique et naturelle de T’ile de Cuba, und darinn eine reichhaltigere von dOrbigny bearbeitete Orni— thologie dieſer Inſel. Die 129 von de la Sagra gefammel- ten Vogelarten, deren Namen wir hier um fo weniger zu tie derhofen brauchen, als diefelben in einem früheren Jahrgange diefer Zeitſchrift vollftändig mitgetheilt find (Iis 1845. p. 201), werden binfihtlih ihrer geographifchen Verbreitung von d'Or— bigny unter folgende 6 Abtheilungen gebracht: 1) 14 Arten, die zugleih Cuba und Südamerica bewohnen; 2) 49 Arten, welche im September und Dctober aus Nordamerica ankommen, in Guba überwintern und im Fruͤhlinge wieder zurückkehren ; 3) 26 Arten, die zugleich) in beiden Hälften des americanifchen Feſtlandes leben; davon find 15 Stand» und 11 Zugvogel, welche leßtere im März von Norden her nach Cuba kommen und fih von da weiter nach Süden begeben; 4) 8 Arten, welche in der nördlichen Hälfte der alten und neuen Melt zugleich vorfommen; 5) 5 Arten, die beiden Hälften Europas und America's gemeinfchaftli eigen find, und 6) 27 ausfchließlich weftindifhe Arten; nebmlih: Nisus fringilloides, Otus siguapa, Noctua sigu, Turdus rubripes, Tyrannus magni- rostris, caudifaseiatus und matutinus, Muscipeta caribaea, Passerina olivacea, Linaria caniceps, Ieterus humeralis, Xanthornus dominicensis, Quiscalus atroviolaceus, Corvus jamaicensis, Trochilus Ricordi, Todus multicolor, Pieus pereussus, superciliaris und Fernandinae, Saurothera Merlini, Psittacus leucocephalus, Trogon temnurus, Co- lumba leucocephala, portoricensis, inornata, cyanocephala und zenaida. Alle diefe Zahlenangaben haben als auf unvoll: ftändigem Materialbeftande beruhend, nur relativen Werth, genuͤ— gen jedoh um das Verhältniß der Drnithologie Cuba's zu der Mord- und Suͤdamerica's characteriftifh herauszuftellen. . Das oben reproducierte d'Orbigny iſche Verzeichniß der den Antillen eigentbümlichen Arten läßt mehrfache Berichtigungen zu. Noch drey der von de la Sagra auf Cuba gefammelten Voͤgel glauben mir für ausſchließlich weſtindiſch erklären zu dürfen, nehmlich Seiurus sulfurescens, Pyrrhula nigra und Tanagra zena. Letztere Art wurde, wohl ierthümlich, von d’ Orbigny für identifh mit Leſſom's brafilinnifcher (2?) Tanagra Pretrei, Cent. zool. pl. 45. gehalten, wogegen jedoh Leſſon in ber Revue zoologique von 1839 begründete Einwendungen bekannt madt. Sollte fich aber dennoch die Tanagra Petrei als das Meibchen der T. zena (L.) Vig. (Cates bys Fringilla baha- mensis) erweifen, fo wuͤrde die vereinzelte Angabe Leſſon's gewiß nicht genügen, das habitat diefes Vogels auf Brafilien auszudehnen. Die Pyrrhula nigra (auct.) Vieill. (Gates: by’3 Rubicilla minor nigra) koͤmmt, obgleih von Briffom mexicana genannt, ſehr wahrfcheinlich in Merico nicht vor; es gefchieht wenigftens in feinem fpäteren Verzeichniß dortiger 608 Thiere bdiefer Art Erwähnung und die Sammlungen bejigen diefelben nur von MWeftindien. Dagegen hat Audubon drey der von d'Orbigny als nur den Antillen angehörig genannten Taubenarten im Sommer auf den Florida Keys angetroffen, nehmlich Columba zenaida, leucocephala und Starnoenas eyanocephala. Somit bliebe die Zahl 27 diefelbe. Rechnet man dazu noch einige wenige einzeln befanntgemachte Vögel von Guba, nehmlich ein fehr ſchöne Carduelis-Art, von Servais unter dem Namen Fringilla Cubae in Guerin’s Magazin de Zoolog. abgebildet und befchrieben, dann Rhamphopsis flammige- rns Jard. und Selb. (R. Passerini Bonap.), ferner die vom Herzog Paul auf Cuba erlegte Turdus jamaicensis und Tyrannus sulphuraceus (fall8 erfterer richtig beftimmt und leßterer wirklich eine neue Art!) und endlich eine ung von Ma- tanzag zugefommene fehr Eleine Carho-Art, leider im ſchlech— teften Zuftande der Erhaltung und defiwegen zur genauen Be— flimmung nicht ‚geeignet; fo laßt ficb die Geſammtzahl der antilliſchen Vögel Cuba’s auf etwa 32 bringen, von welchen, foviel befannt, 17 nicht über die Inſel hinaus verbreitet find, Für die Bahamainfeln bleibt Catesby unfere Haupt: quelle. Fıft alle dort angetroffenen Vögel kommen auch auf Cuba vor, die Mehrzahl derfelben ift über alle Antillen verbreis tet. Haematopus palliatus fcheint eine Ausnahme zu machen ; er bewohnt die Bahamas, wird aber für feine der größeren weftindifhen Inſeln erwähnt. Es ift mehr als wahrfcheinlich, daß die beiden von Swainfon unter den Namen Prionites bahamensis und Trogon bahamensis befchriebenen Vögel gar nicht auf den Bahamainfeln leben. Der erftere, von welchem wir in dem wenig befannt gewordenen 4. Bande von Sardine und Selby's Illustrations of Ornithology eine gute Akbil= dung erhalten haben, ift von Kirk aus Tobago eingefandt, und von dorther oder von Zrinidad dürfte auch der Trogon ffammen. Catesby will aud) die Sialia Wilsoni auf den Bahamas angetroffen haben, eine Acht nordamericanifche Art, welche zwar den übrigen meftindiichen Inſeln fehlt, deren conti— nentalee Verbreitungsbezirk jedoch bis Guatemala hinunter reiht, von woher die hiefige Sammlung Exemplare erhielt. Die Loxia violacea L. (Catesb. pl. 40, jegt der Gattung Guiraca Sw. beizuzäblen.) haben die Bahamas mit Jamaica gemein, Carduelis (?) bicolor auet. mit Domingo, St. Tho: mas und einigen anderen der Antillen. Dviedo ift wohl der erfte, welcher Vögel von St. Do— mingo befchrieben hat. Aber aus feinen Befchreibungen ift wenig zu machen, und unfere Befanntfchaft mit der Ornitholo— aie diefee großen Inſel beruht hauptfachlich auf den Angaben Briffon’s und Vieillot's. Erfterer befchreibt eine beträchtliche Anzahl von Chervain in dag Neaumurfhe Mufeum aus Domingo eingefandter Wögel, und zwar mit der diefem Schrift: fteller unter den Alteren Autoren eigenthümlichen Ausführlichkeit und Genauigkeit. Letzterer hielt ſich einige Zeit auf jener Inſel auf, beobachtete und fammelte dort zu nicht geringem Nutzen der MWiffenfchaft, und legte dann die Nefultate feiner Forſchun— gen in den beiben Foliobänden feiner Histoire naturelle des oiseaux de l’Amerique septentrionale nieder. Im neuerer Zeit wurde die Snfel vom Herzog von Würtenberg und von dem Botaniker C. Nitter in Wien für naturbiftorifche Zwecke bereift. Mur legterer veröffentlichte die Früchte feiner Reife in einem Werke, welches den Zitel führt: Naturhiftorifche Reiſe nach der weftindifchen Inſel Haiti. Die Botanik fcheint aber dem genannten Reifenden nur wenig Zeit zu ornithologifchen 609 ‚ Beobachtungen übrig gelaffen zu haben. Wir erfahren einiges ‚und eben nicht Neues über die Lebensmeife von Trochilus niger und gramineus, und der „zoologiſche Anahng’' enthält ein mageres und leider, höchit uncritifches Namenverzeichniß von etwa 78 Arten dort gefammelter Vögel. In diefem Gataloge figueiren unter andern als dominicanijhe Vögel Parus coeru- leus uud Pelecanus onocrotalus, was für die anderweitigen Beltimmungen Eein großes Vertrauen beanfprucht. Das obenge= nannte Neifewerk des Herzogs von Würtenberg enthält nur. vereinzelte auf die Drnithologie Domingo’s bezüglihe No— tigen. Leſſon's Traité d’Ornithologie, gemwiffermafen ein Catalog des Parifer Mufeums, in Bezug auf andere weſtindi— ſche Infeln von großer Bedeutung, bezeichnet nur.fehr wenige der dort confervirten Arten ald von Domingo ftammend. Nach den hier angeführten fpäclihen Quellen, wozu noch eine geringe Anzahl vereinzelter in verfchiedenen zoologiſchen Zeitfchriften zu fuchender Angaben kommt, fcheint fidy für die Drnithologie dies fer Inſel etiwa folgendes zu ergeben. Die Anzahl nordamericaz nifcher alfo wahrſcheinlich zum großen Theil nur temporär dort vorfommender Arten ift noch ziemlich groß, aber doc weit ge: tinger als auf Cuba, denn fie erreicht noch lange nicht die Hälfte der von dorther bekannten Vögel. Von diefen heben wir als auf Cuba fehlend die auch auf Jamaica anzutreffende Gattung Moiotilta hervor. Dagegen hat die Anzahl der den füdamericanifchen Typus verrathenden Arten zugenommen, und wir begegnen bier unter andern zuerft den Öattungen Euphone und Certhiola. Merkwürdig wäre 88, wenn die in Ritz ters Lifte aufgefühtte Muscicapa eoronata (Azara’s Chur- rinche) wirflid auf Domingo lebte. Aber bis auf anderweitige Beftätigung bezweifeln wir dies. Von eigentlich weftindifchen Voͤgeln gehören folgende, ſowiel befannt, der Inſel Domingo an: Nisus striatus WVieill. (N. Malfıni Less.), Psittacus dominicensis, Todus subulatus Gould in Mus. Soc. Zool. Londin., Turdus plumbeus, Picus striatus, Formicarius brachyurus (Vieill) Gray, wohl auch auf Martinique, von Lafrenaye zur Gettung Rhamphoeinelus erhoben, Dulus dominieus (auet. Vieill., Corvus erythrophthalmus und palmaruın, beide vom Herzog Paul zuerft benannt und beo= bachtet, letzterer im Libaogebirge des fpanifchen Antheits der Inſel, faum fo groß wie eine Dohle, ſchwarzbraun, erfterer vielleicht identifh mit Corvus americanus Pr. Wied und Audub., Ornismya mimima, leterus flavigaster Vieill., Hirundo nigra und dominicensis, Columba annulata Temm., Ibis erythrorhyncha Gould und Charadrius Brissonii Wagl. (armatus dominic. Br.). Dagegen bat die Infel mit andern Antillen gemeinfam: Todus viridis mit Jamaica, Martinique und Goundeloupe, Saurothera vetula mit Jamaica, Coceyzus dominicus mit Cuba (nah Herzog Paul beftimmt verſchie— den von americanus), Turdus fuseatus mit Portorico, Turdus hispaniolensis mit Jamaica, Carduelis bicolor mit den Baha- mas und St. Thomas, Pieus portoricensis mit Portorico, Euphone musica mit Martinique und Trinidad, Guiraca vio- lacea mit Jamaica und den Bahamas, Spermophila noctis auet. (Loxia haitii Ricord,?) mit Martinique und Guade— loupe, Tyrannula albicapilla und altiloqua fo wie Sylvicola griseicollis mit Portorico, S. pumilia mit Jamaica, Columba earibaea mit Portorico, C. portorieensis mit Cuba und Por: torico, ufw. Bon den 5 Colibriarten Domingo's (Cuba zählt deren nur zwey, höchfteng dren) kennt man T. holosericeus aud) noch von Portorico, Barbados und Martinique, St. Thomas Iſis 1847. Heft, 8, 5 — — —— — 610 und Guadeloupe, gramineus von Trinidad und Cuba —2 aurulentus von Portorico, mellisugus von Trinidad. — Der mweitverbreitete Cathartes aura lebt auf verfchiedenen weſtindi⸗ ſchen Inſeln; wir kennen ihn von Cuba, Domingo und St. Nevis; die ebenfalls beiden Hälften America's angchörige Athene eunicularia nur von Domingo und St. Nevis. Von ädt füdamericanifhen Arten leben auf Domingo unter andern beide Crotophaga- Arten, ani und major, Parra jacana, Picus passerinus, Falco. nudicollis (Ibyeter aquilinus) nad Rit— ter (?), Agelajus guirahuro, Quiscalus sericeus Licht , Conurus gujanensis. Samnaica. Unfere Kenntniß der Vögel Jamaica's bat feit Sir Hans Sloane Eeine Fortfihritte gemacht. Won den 82 Arten, toelche derfelbe in feinem befannten Werke aufführt, figuriren viele in unferen Syſtemen al$ rein nominell; denn fie find entweder nicht wieder aufgefunden, oder die ungenügcaden Befchreibungen Sloane's laffen die zum Grunde liegenden Arten nicht mit Eicherheit erkennen. Sloane vertheidigt die Vögel Samaica’s gegen ben den tropifchen Voͤgeln lim Allgemeinen gemachten Vorwurf des unharmonifhen Gefanges; wir entfinnen uns in einer, neueren englifchen Neifebefchreibung von dem wundervollen felbft von unferer Nachtigall nicht völlig erreichten Gefange eines Vogels auf Martinique gelefen zu haben. In neuefter Zeit feinen bedeutende ornithologiihe Sammlungen von Ja— maica aus nach England gelangt zu feyn; wenigfteng find dem hiefigen Muſed über Hamburg eine Partie Wogelbälge von dorther zugefommen, und Lafresnane bat gleichzeitig in der Revue zoologique mehrere für ihn neue in der That aber zum Theil allbefannte Arten von Jamaica befchrieben. Allem” Anfchein nach befigt diefe Infel eine reiche und eigenthümliche Vogelfauna mit vorherfchend füdamericanifhem Character. Mir nennen als nur von dorther ftammend: Tanagra nigricephala James. (Spindalis bilineatus Jard. Selb. Illustr. IV.) eine ſehr fhöne Art, auf Cuba und Domingo durch die ähnlic) gefärbte aber viel Fleinere Tanagra zena vertreten; Myiadestes armilla- tus (Vieill.) Sw., vielleiht auh auf Martinique, jegt von Gray zu der füdamericanifchen Gattung Ptilogonys gezogen, deren 5. Art er abgeben würde; Tachyphonus ruficollis (Gm.)n. von Lafresnaye ald neu befchrieben unter dem Namen T. rufizu- laris, wahrſcheinlich identifch mit Fringilla martinicensis LtA.; Picus jamaicensis und radiolatus (leßterer nah Herzog Paul aud auf Cuba); Quiscalus erassirostris Sw.; Pachy- rhynchus aterrimus Lafr.; Pionus vinaeeicollis Lafr.; Coccyzus pluvialis auet. cine prachtvolle Kukufart, von Lafresnaye unter der Benennung Piaja cinnamomeiventris als neu befchrieben; Cinelocerthia ruficauda Gould; Psitta- cara nana Vig.; Icterus leucopteryx und bananae, meld) legterer auch auf Martinique vorkommen foll; Nyetibius ja- maicensis; Columbigallina versicolor Lafr.; Columba leu- coptera; dann 6 zum Theil fehr fehöne Golibriarten, Campy- lopterus ensipennis, Trochilus mango, Ornismya cephal- atra, Kingii, furcata und Floresii Boure. Andere weftindi: fhe Arten haben wir ſchon als Jamaica mit Domingo gemein- ſchaftlich angehoͤrend kennen gelernt. Die Zahl der nordameri— canifhen Vögel, melde die Inſel bewohnen, ſcheint nur £lein zu feyn: es gehören dahin der meitverbreitete Alcedo aleyon, Sitta earolinensis, Hiaticula vocifera (auch auf Cuba, Do: mingo, St. Nevis ufw.) Podilymbus carolinensis, Anas 39 .611 i — — americana und einige andere; Platalea ajaja ſcheint über alle arößeren Antillen verbreitet zu feyn. Sn Gray's „Calalogue of the speeimens of birds in the collection of the Bri- tish Museum‘: findet man noch als von Jamaica herffammend erwähnt: Sula rubripes Gould (piscatrix auet.), außer ben gewöhnlichen weftindifchen Zaubenarten die Columba gym- nophthalmos ; ferner Gallinula galeata Licht.; 4 Entenarten Dendrocygna arborea, Erismatura dominica, Querquedula discors und Dafila acuta, mit Ausnahme der lesteren auch auf Domingo und Cuba. Nach d'Orbigny wird leßtere Infel von 9 Reiherarten bewohnt; wir Fennen deren nur 7 von Do— mingo und nur 3 oder 4 von Jamaica, Portortico Mauge bat auf diefer Inſel fleißig geſam— melt, und das Verzeichniß der von ihm herftammenden Vögel des Pariſer Mufums in Leffons Traite d’Ornithologie bildet nebft Wieillot’s Histoire naturelle des oiseaux de V’Am£rique septentrionale faft das ganze unferer Kenntnig der dortigen Vogelfauna zum Grunde liegende Material. In letzterem Werke wird Portorico für folgende Arten als Ba: terland angegeben: Turdus fuscatus, Sylvicola pensilis, gri- seicollis und törquata; Picus portoricensis; Trochilus viridis, holosericeus, aurulentus und Maugei. Leſſon hingegen macht an 40 von Mauge dort gefammelter Arten namhaft, und darnach möchte ſich etwa folgendes ergeben. Die Zahl der der Inſel ausfchlieglich angebörigen Arten fcheint gering zu ſeyn; fie befchränft fi auf Noctua nudipes Daud., Scops portoricensis, Pitylus portoricensis Daud. (Pyrthula aurantieollis Vieill.) und Trochilus Maugei; andere fcheint fie mit Domingo und Cuba gemein zu haben, als Turdus plumbeus, die oben genannten Arten Vieillot's, Todus por- toricensis Less. (mit Cuba), Hirundo dominicensis, Eu- phone musica, Sylvicola altiloqua. ine nicht unbedeutende Unzahl von Arten Eommen aber, dem Leſſonſchen Verzeichniß nac zu urtheilen, der Inſel von Mordamerica aus zu und darunter mehrere, die wir weder als auf Cuba noch Domingo angetroffen kennen, z. B. Picus carolinus, Lanius tyrannus; andere 3.8. Sylvia trichas, Columha carolinensis, Seiurus aurocapillus, Setophaga ruticilla, Anas americana genießen eine weitere weftindifhe Werbreitung. Der füdamericanifche Coecyzus minor Gm. in Meftindien auf Portorico und nad) Ritter auch auf Domingo vorfommend, ift von Aububon fogar auf den Florida Keys angetroffen. Die Columba cari- baea (C. lamprauchen Wagl.) ift foviel ung befannt bis jest als auf Portorico befchränft zu betrachten. Im Allgemeinen offenbart fich eine große Webereinftimmung der Drnithologie die— fer Inſel mit der St. Domingo’s. Von den Vögeln der unfern Portorico gelegenen Inſel St. Thomas weiß man fehr wenig, Feuillee’s Journal des observations physiques ete. enthält einiges auf die Zoolo: gie diefer Inſel bezügliche. Leſſon bezeichnet als von da her: ftammend Falco sparverius, Passerina bieolor Vieill., Co- lumba violacea, Ardea ludoviciana, Trochilus holosericeus und Dendrocygna arborea. Ganz fürzlih hat Dr. Puche— ran in der Revue zoologique nachgemwiefen, daß Leſſom's Dieaeum aterrimum von bort herſtamme, und nichts anteres ſey als eine (allerdings fehr merkwürdige!) Warietät der Certhiola flaveola. Grays ſchon ermähntes Verzeichniß der im brittifhen Mus feum aufbewahrten Vögel, leider bis jegt nur die Rapaces, 612° Gallinae, Grallae'und Anseres umfaffend, enthält einige Arten, als deren Baterland die Eleine Inſel Nevis genannt wird, nehmlich folgende: Buteo borealis (Falco jamaieensis Gm.), Falco anatum Bonap., Athene cunieularia, Hiaticula voci- fera, Nyecticorax: violaceus, Gallinagoe Wilsoni, alles nord- americanifche Vogel. Anderweitige Nachrichten über die Zoologie diefer weftindifchen Inſel kennen wir nicht. Guadeloupe. Es ift fehr zu bedauern, baß der ausge— zeichnete Naturforfher LHerminier, welcher längere Zeit als Arzt auf Guadeloupe lebte, durch einen vorzeitigen Tod daran verhindert wurde, feinen Plan, eine Fauna jener Inſel auszuarbeiten, zur Ausführung zu bringen. Nach Allem, was wir von der Drnithologie Guadeloupe’g wiffen, ſcheint fich der nordamericanifche Character dort nur in fehr geringem Grade noch geltend zu machen. Dagegen lernen wir aus Lafresnaye's und Leſſon's Beſchreibungen von F!Herminier über: fandter Exemplare manche eigenthümliche Art Eennen, nehmlich: Rhamphoeinclus (Formicarius Gray) tremulus Lafr. (die Grive trembleuse der Einwohner), Seiurus herminieri und jguadeloupensis Less., Saltator guadeloupensis Lafr., Turdus montanus und herminieri Lafr., Procellaria diabo- lica Hermin. (Diablotin der Ginwohner). Eine dritte Droffel- art, Turdus densirostris Vieill. (Grive corossol auf Gua— deloupe) wird auch in Martinique gefunden. Die einzige auf Guadeloupe vorkommende Spechtart, Picus herminieri Less. ift von düfterer fehr eigenthümlicher Färbung, und das Exem— plar des Parifer Mufeum’s (wir Eennen fein zweytes) trägt bie iverhümliche Waterlandsbezeihnung „Il’Amerique du nord.“ Aus einer vortrefflichen zootomifchen Arbeit Herminiers in den Annales des sciences naturelles erfieht man, daß der fhon erwähnte Pitylus portorieensis auch auf Guadeloure lebt; ebenfo Certhiola flaveola und Falco sparverius. Auch Coceyzus minor (Portorico, Domingo) koͤmmt dort vor; da= gegen werden auffallender Weife nur eine oder zwey Golibriacten angetroffen, nehmlich Trochilus eristatus und holosericeus, beide auch von Barbados bekannt. Leſſon's Traité d’Orni- thologie nennt al8 von Guadeloupe ftammend die Spermophila noctis, einen Troupale enfume und die Brafiliihe Ardea eocoi. Wenn ©. R. Gray im 30. Hefte feiner Genera of Birds als Vaterland des Steatornis caripensis auch die Snfel Gundeloupe nennt, fo beruht dies fehr mahrfcheinlich auf einem. Irrthum. LHerminier, dem wir bekanntlich die Wieder: auffindung des Guacharo nebjt ausführlihen Nachrichten über denfelben verbanfen, erwähnt ganz fpeciell, daß er einige Exem⸗ plare diefes Vogels durch die Bemühungen eines Freundes vom Driginalftandorte her erhalten habe. Er fagt nirgends, daß er denfelben auf Guadeloupe angetroffen habe, und eine ander= meitige Quelie für die Angabe Grah's exiſtirt ſchwerlich; die Literatur Über den Steatornis ift fehr bekannt geworden, und es ift nicht wohl anzunehmen, daß das Vorkommen eines fo außerordentlichen Vogels auf einer wenig umfangreichen Inſel einem Sachkundigen hätte verborgen bleiben follen, der fich die ornithologifche Erforſchung derielben zur Aufgabe geſtellt hatte, und mehrere Fahre auf die Loͤſung derfelben verwenden fonnte, Die Lage der Infel Martinique laͤßt auf eine gemwiffe Uebereinftimmung ihrer Sauna mit der von Guadeloupe fhließen, und das Wenige, was wir von der Ornithologie jener Inſel Eennen, beftätigt diefe Anficht. Aber unfere Bekannt: ſchaft mit derfelben ift fehr unvollſtaͤndig. Latham, Spar: 613 . mann und Vieillot haben einzelne Vögel von Martinique befchrieben, lefterer in der Eneyclopedie und dem Dictionnaire d’Histoire naturelle, eine größere Anzahl Briffon nad) einer von Thibault de Chanvalon auf jener Inſel zufammenges brachten Sammlung. Sn der. einige Jahre fpäter erfchienenen Keifebefchreibung deffelben, ‘welche unter dem Titel Voyage à la Martinique 1763 in Paris veröffentlicht wurde, findet ſich auf Seite 163 ein Verzeichniß jener Vögel mit den Brif- fonfchen Benennungen. Leſſon's Traite enthält nur fehr wenige auf die DOrnithologie von Martinique bezügliche Angaben. Us Arten, welhe man zunaͤchſt als der Inſel eigenthuͤmlich angehörend betrachten darf, nennen wir: Coereba gularis Sparmann, einen Vogel, welchen wir in Eeinee Sammlung gefehen zu haben uns erinnern; ferner Tyrannus vorax Vieill., Columba cuprea Wagl. und Columba castanea Wagl., beide von Briffon befchrieben; andere weftindifhe auch auf Martinique angetroffene Vögel find Spermophila noetis, Todus viridis, Tyrannula martinica und petechia; Certhiola fla- veola, Euphone musica, Turdus densirostris Fieill. und T. (Rhamphocinelus) brachyurus Vieill.; endlich 4 Colibris arten, nehmlich Trochilus holoserieeus, mellivorus, cristatus und bicolor. Bon nordamericanifchen Arten Eommen dort unter andern vor: Sylvicola ruficapilla auet. und Emberiza pusilla Wils. Die Snfeln Barbados und St. Vincent find ornitholo— giſch nur ſehr unvollſtaͤndig durchforfht. Won erfterer kennt man die Tanagra albiventris Gray (T. barbadensis caeru- lea Briss.), von legterer eine fehr ſchoͤne und der Inſel ganz ausfchließlih angehörige Papageienart, Psittacus Guildingii Vig. Zwey andere Vogel von St, Vincent erinnern wir ung in der reihen Sammlung der zoologifhen Gefellfhaft in Lon— don gefehen zu haben, nehmlich eine wahrſcheinlich unbefchriebene Art, Vireo semeioeinetus Gould und die brafilifche Spermo- phila einereola. Auf Barbados lebt Trochilus eristatus und holosericeus; welche Colibriarten auf St. Vincent angetroffen werden, ift ung unbekannt. Tobago. Diefe Infel hat, wie Guadeloupe in L'Hermi-— nier, das Glüd gehabt in dem dort anfäffigen ngländer Kirk einen ebenfo talentvellen als eiftigen Beobachter gefunden zu haben. Sir William Sardine, welchem feit einer Reihe von Sahren Tobagovögel von Kirk überfandt murden, hat, nachdem er ung einzelne derfelben in feinen Illustrations of Ornithology vorgeführt, angefangen in den Annals and Magazine of Natural, History eine ausführlihe und wahr— ſcheinlich ſehr vollftändige Drnithologie Tobago's zu veröffentlis hen, deren Fortfesung und Beendigung hoffentlid nicht mehr lange auf fich warten laffen werden. Wie die Lage diefer Infel es nicht anders vorausfeßen macht, iſt der Character ihrer Sauna ein fübamericanifcher, wenngleich noch nicht in dem Maaße aus— fchlieglih, wie auf dem benachbarten Trinidad. Die bie jegt von Sardine namhaft gemachten Arten find: Morphnus urubitinga, Spizaetos ornatus, Falco columbarius, Otus americanus, Podager nacunda, Chordeiles labecula- tus J., Caprimulgus cajennensis (früher von Jardine als €. leopetes befchrieben und abgebildet), Procne domini- censis, Acanthylis brachyura, eine neue dem Cypselus poliurus T’emm. verwandte Art; ferner Prionites bahamensis Sw., Crotophaga rugirostra Swains. eine merkwürdige wahr: fheinlih auf Tobago befchränfte Art, deren Lebensweiſe uns Kirk fhon früher fehr anziehend gefchildert hat; endlidy zweh 614 Colibri, Phaetornis hirsutus und Campylopterus latipennis. Auch Trochilus mango ift dort anzutreffen. Matherbe, rühmlichft befannt durch feine Drnithologie Sicilien’s, fein Ver— zeichniß der Vögel Algerieng und andere zoologifche Arbeiten, befchreibt in der Revue zoologique. von 1846 einen Picus Kirkii von Tobago. Wir zweifeln nicht, daß die Fortſetzung der Arbeit Sardine’s ung mit zahlreichen neuen Arten diefer intereffanten Inſel Meftindiens bekannt machen wird. Trinidad. Die Omithologie diefer großen unweit der Kuͤſte Gumana’s gelegenen Inſel ift beffer bekannt wie die der meiften übrigen weftindifchen Inſeln. Drey Hauptquellen unferer Bes £anntfchaft mit derfelben find folgende: 1) Burton’s Catalogue of the colleetion of Mammalia and Birds in the Museum of the Army Medical Department at Fort Pitt, Chatham; Chath. 1838, ein Werken, in welchem an 50 Arten von Trinidad nahmhaft gemacht werden; 2) Less. Trait@ d’Orni- thologie, viele Vögel von dorther verzeichnend, welcher der Paris fer Sammlung durh Robin zufamen, und 3) Lath. General History of Birds; darinn die Befchreibungen verfchiedener von Lord Seaforth dort gefammelter Vögel. Aus diefen Nach: richten tritt ung neben mancher der Inſei eigenthümlich angehoͤ— renden Art, eine vollftändig brafilifche Wogelfauna entgegen: die [este Spur nordamericanifchen Einfluffes ift beinahe ver— ſchwunden. Folgende Arten characterifieren hinlaͤnglich die fo eben hervorgehobene Webereinftimmung der Vögel Trinidad's mit denen Brafiliens und der angränzenden Laͤnderſtriche des tropiſchen Americas: Strix ferruginea Wied., Caprimulgus torquatus, Tyrannus cajanus, Platyrhynchus cancromus, Arundinicola leucocephala Pall., Pyranga flammiceps, Aglaja mexicana, gyrola und punetata (Spotted emerald Tanager Lath. Gen. Hist.), Tanagra episcopus, Euphone chlorotiea und musica (weftindifh), Stephanophorus diade- matus Natt., Rhamphocelus jacapa, Spermophila minuta, Todirostrum einereum, Coereba eyanea, Certhiola flaveola, Dendrocolaptes picoi- des, Xanthornus ieterocephalus, Psittacus macao, 'Trogon violaceus, eurucui und collaris Vieill., Picus rubiginosus Sw. (Trinidad woodpecker Lath.) eine fehr fhöne Art. - welche die hiefige Sammlung: von Guatemala bejist und von welher Gray in feinem Werke über die Gattungen der Vögel eine gute Abbildung liefert; ferner Picus cinnamomeus, eajen- nensis und passerinus, Galbula ruficauda, Alcedo super- ciliosa, Coceyzus cajanus und minor; Casmarhynchus variegatus, Porzana cajennensis, Parra jacana, Podoa surinamensis; Thriothorus gularis, Turdus favipes Vieill. (Lesson. Rev. zool. 1839, p. 137.), Thamnophilus rubigi- nosus und eirrhatus; endlich eine ganze Neihe continentaler Golibriarten, nehmlich Trochilus supereiliosus, fervidus, granatinus, maculatus, moschitus, ornatus, hypophaeus, bicolor, auritus, elarigula Burn. Von ausſchließlich weſtindi— fehen Voͤgeln bewohnen Trinidad: Ptilogonys armillatus (Vieill) Gray, eine ung von Jamaica und Martinique be= Pipra aureola, Dacnis cajanus, ‘ Eannte Art; Trochilus bolosericeus, gramineus und crista- . tus; die ſchon genannte Euphone musiea; Tyrannula albica- pilla Vieill. Als nordamericanifb nennen wir auf die Autori= tät Burton’s bin Archibuteo lagopus (Black-hawk Wils.), Dolichonyx oryeivorus, Tyrannula nuneiola Wils. Als der Inſel allein angehörige Arten feheinen aenannt werden zu duͤr— fen: Strix phalaenoides Vieill., Hirundo Robini Less., - Falco cucullatus Swains., Tamatia bitorquata Gould, 615 Euphone tephrocephala Pieill., Todus obscurus auct. (nah Leſſon's Angabe!), Rhamphocaenus trinitatis Less., Trochilus heteropygius Less., Jourdanii Boure., eryth- ronotus, superbus, oenone Less. (auch in Peru nad v. Tſchudi!) und brevirostris Less., Pipra pareolides d’Orb. et Lafresn. (Manakin tijE de la Trinit€ Vieill. Galer.) von Cande auch um Garthagena beobachtet (Rev. zool. 1839, p. 165), und Pipra melanocephala Vieill. Der merkwürdigfte Vogel Trinidad's ift aber der Guacharo. Sn der Sitzung der Parifer Academie der Wiffenfchaften vom 27. Auguft 1838 machte Bory de St. Vincent derfelben die Anzeige, daß der Humboldtifche Steatornis von Herrn Hauteffier von Maria-Öalante auf Trinidad wiedergefunden fey. Aber in Lathams General History of Birds, einem in Frankreich freilich fo gut als unbefannten Werke, wird auf Seite 365 des 7. Bandes unter dem Namen „Zrinidad Goatſucker“ ganz vollftändig und unverkennbar der Guacharo befchrieben, mit genauer Angabe der Kokalität feines Vorkom— mens auf Zrinidad, feiner Lebensweiſe ufw., nach den Mittheis lungen eines Herin I. V. Thompfon, welcher den Vogel fhon 1803 auf Zrinidad als Speife vorgefeßt erhielt. Er heißt dort Diablotin und bewohnt die Felfenhöhlen der den Ein: gang zum Golf von Paria bildenden Inſelchen. Sollte der Diablotin Guadeloupe’s, die Procellaria diabolica Z’Her- minier’s doch vielleicht der Guacharo ſeyn? Daß diefer vielbes ſprochene Vogel auch an ähnlichen Kokalitäten des benachbarten Gumanas Lebt, gebt aus einer von Latham citirten Stelle in dem Neifewerfe des Franzofen 3. Depons (1806) hervor. Leffon befchreibt zwey Vögel als von den „Antillen her ſtammend“, ohne die Inſel, welcher fie angehören, namhaft zu machen. Diefe find Caprimulgus odopteron (Rev. zool. Il. p- 100). Dann wird im Traite d’Ornithologie unter Angabe diefes Waterlandes eine Gallinule poeeilonotos Cuv. genannt, und Lafres naye befchreibt eine Rhamphoeinelus-Art, R. guttu- ralis von den Antillen. Die weit nach Europa zu vorgefchobenen Bermudas find, foviet ung bekannt, ornithologifch noch wenig unterfudht. Sn dem oben citirten Gataloge der Samminng zu Fort Pitt in Chatham findet man einige Arten als von dort herfiammend verzeichnet, nehmlich: Columba passerira, Alcedo aleyon, Sterna fuliginosa, Phalacrocorax carbo (?) und Phaeton aethereus. Zum Schluß mögen hier die Namen einiger feltneren ädht weftindifchen Vögel der Bremer Sammlung Plas finden. Prionites bahamensis Sıp. Tachyphonus ruficollis Gm. Myiadestesarmillatus Vieill. Turdus jamaicensis auet. Todus viridis L. Turdus rubripes T’emm. Guiraca violacea auet. Colaptes Fernandinae Fig. Passerina olivacea auet. Saurothera vetula Vieill. Carduelis Cubae Gerv. Saurothera Merlini d’Orb. Trogon temnurus Temm. Spermophila nigra Pieill. Tiyrannus magnirostris Viell. Dendrocygna arborea auect. Tanagra nigricephala James. Erismatura dominica auet. Coceyzus pluvialis auct. 616 Das Erdbeben vom 29. July 1846, im Rheingebiet und den benachbarten Ländern, befchrieben und in ſei— nen phyſicaliſchen DVerhältniffen unterfucht von Dr. 3. Nöggerath, Prof. Bonn bey Henry. 1847. 4. 60. Eh. 1. Das Erdbeben und feine Erfcheinungen vom 29. July 1846., von Dr. 3. Bögner. Frankfurt bey Brönner 1847. 8. 210, Ch. 1. Schriften diefes Innhalts können wir nicht ausführlich an— zeigen; um ihrer Wichtigkeit willen glauben wir aber auf Diefe Schriften aufmerffam machen zu müßen. Beide Haben viele Nachrichten aus allen Gegenden, wo man das Erdbeben verfpürt hat, gefammelt, zufammengeftellt und mit andern verglichen, und beide haben eine Charte vom Verbreitungs— Bezirk beygelegt. Er erſtreckt fih aus der Gegend von Brüfjel und Mond bis Coburg, von Freyburg bis über Weſel hinaus, und beide Charten ſtimmen wirklich ziemlich in dieſer Hinſicht mit einander überein. ; Die erfte Schrift befchäftiget fich vorzüglich mit der Darftellung der phyſicaliſchen DBerhältniffe und zieht auch das um Diefelbe Zeit in Italien vorgefommene Erdbeben in Betracht. Die zweyte Schrift gibt eine Art Gefhichte zu verfchiedenen Ländern und Beiten, fo daß alſo beide Schriften ihren eigenthümlichen Werth haben und einander gewiſſermaaßen ergänzen, Monographie der Petrefacten der Aachener Kreide - Formation von Dr. 3. Müller, Oberlehrer in Aachen. Herausgegeben vom naturhiftorifchen Verein der preußifchen Nheinlande, Bonn bey Henry 1847, 4. 1. 48. T. 2. Das ift eine fleißige Arbeit mit guten Befchreibungen und deutlichen Abbildungen. Das Heft enthält Meerfterne, Meerigel, ©erpulen, Nodosaria, Rhyncholithes, Xerebratulen, viele Mufcheln, Pollyeipes. Die Hefte werden fortgejeßt. Memoria terza sui Minerali della Suizzera italiana, da Louigi Lavizzari Dr. Capolago 1845. 8. 95. Die früheren Hefte haben wir ſchon angezeigt; das vorliegende berdient es ebenfalls, weil ed mehrere Minerallen eryftallogras phiſch und chemifch, manches felbft geognoftifch beftiimmt und ab— bildet; ein Behtrag, welcher den Mineralogen angenehm und nüslich ſeyn wird. Dem Dolomit im Ganton Teffin widmet der Werfaffer Die Seiten 7 —24.; gibt davon Abbildungen und Zerlegungen, ſpricht über deffen Entftehung und befchreibt insbefondere den Berg— San Salvatore de Lugano; dabey auch ein DVerzeichniß jeiner Pflanzen. ©. 25. Tremuliten. ©. 36. defigleichen von verſchiedenen Turmalinen, ©. 44. Salamftein im Leventinerthal. ©. 46. rothes Rauſchgelb. ©. 48. Staurolith, vom Gotthard, abgebildet und a ©. 53. Cyanit, defgleichen. ©. 58. Mißpickel, abgebildet. ebenfo Abbildung und Zerlegung von verfchiedenen . 617 z " &.63. Molybdän auf dem Gotthard. ©. 65. Talk, ebendaber. | S. 68. Zitanit mit Abbildungen. ©. 72. Walfererde, ©. 76, Eifenfies, S. 78. Kalffpath vom Gotthard und von andern Orten. ©. 89, Berg: Eryftall. Beyträge zur Lehre von den Grzlagerftätten mit befonderer Berückſichtigung der vorzuͤglichſten Berg- Reviere der öfterreichifchen Monarchie, von Dr. W. Fuchs, Bergrath und Ober-Hütten-Verwalter des nieverungarifchen Berg-Diftrictes. Wien bey Gerold. 1846. 8, 86. T. 3, Des Verfaffers practifhe Kenntniffe und fcharfe Beobach— tungsgabe find ſchon aus feinem früheren Aufenthalte in Agordo ber bekannt und man fann daher auch hier nichts Anderes als Gründliches und Selbftändiges erwarten. Er handelt ausführ: lid) von den gleichzeitig mit dem Gebirg entftandenen Erzlagern ' im Schiefergebirg zu Schmöllnig, in den jüngern Kalklagern ber füdlihen Alpen von Venedig und Kärnthen, ferner in den erpftallinifch Eörnigen Gebirgsmaffen von Tyrol und Banat. : ©. 32. von den Erzlagern fpäterer Entftehung in den Trapp: und Trachnt= Gebilden des nieder= ungarifchen Berg = Diftrictes. ©. 72. Ueber Ganafpiegel und Gang-Verſchiebungen. ©. 81. gibt er endlich eine Claffification der Erzlager. Die Tafeln ftellen vor das Vorkommen des Galmeys und Gang: Berfchiebungen. Eine genauere Darftellung des Innhaltes fcheint uns uns thunlich und unnöthig. Etymolsgifcher chemiſcher Nomenclator der neueften einfachen und zufammengefegten Stoffe, entworfen und ges fammelt von Dr. Ph, Schmidt. Lemgo bey Mayer V. 1846. 8 55 Mir haben die Einrichtung diefes Woͤrterbuchs ſchon ange— zeigt. Es ſcheint vollftändig zu feyn, und enthält eine Furze Befhreibung und Darftellung der Stoffe, Angabe der Atom— Verhältniffe und Erklärung der Namen. Diefes Heft geht von Achillein bis Zinnfäure, Familiarum naturalium regni vegetahilis Synopses monographicae curante M. 'J. Roemer. Vimariae, Landesindustrie-Comptoir. Fasc. IH. 1847. 8. 250, Die Hefperiden und Peponiferen haben wir angezeigt ©. 387, und dafelbft die Einrichtung diefer Monographien angegeben. Die Behandlungsart ift natürlicher Meife bey den Rofifloren gleich geblieben, bequem in der ‚Anordnung und im Drud, Zuerft die Amygdalaceen mit Character, Tracht, Verwandtfchaft, Berbreitung, Kräften und Gebrauch; dann die Synopsis Gene- rum an der Zahl 12 tabellariih; ©. 6. die Synopsis Specie- rum ſehr zablveih, mit allen Abarten, den deutfchen und franzöfifchen Namen, was hefonders den Obftzüchtern fehr nuͤtz⸗ ih fern wird. Der Verfaffer hat’ überhaupt ſich fehr viele Mühe gegeben, die Abanderungen unferer Obftforten zu fammeln, Iſis 1847. Heft 8, — _— 618 zu ordnen und zu beftimmen, auch die Schriftfteller angeführt und die Abbildungen der befferen Werke. Das gilt befonders von den Mandeln, Pfirfichen, deren Zahl faft endlos ift, bey den Apricofen, Pflaumen und Kirfhen nit minder. Das fheint uns eine fehr gute Arbeit, auf jeden Fall eine ſehr fleißige. ©. 97. folgen die Pomaceen mit 25 Sippen in der Tabelle; ©. 105. die Gattungen auf ähnliche Art bearbeitet; auch bier die Sorten zahlreich aufgeführt: und beftimmt, befonders bey den Birnen und Xepfeln. Man hat hier furz beyfammen eine vollftändige Ueberficht der Pomologie, und man kann nicht anders als diefe Idee von Monographien höchlich loben. Die eigentliche Critik kann begreiflicherweife erſt eintreten, wenn man das Werk wirklich in Gebrauch zieht. Sowie es aber vorliegt, nimmt es ſich fehr gut aus und empfiehlt fich in jeder Hinficht. Yllustrationes Plantarum orientalium auctoribus Comite Jaubert et Spach. Parisiis apud Roret. Fasc. 19. 20. 1846. 4. II. Fol. 13—16. T. 179—200. Diefes fhöne und Iehrreiche Werk fchreitet raſch vormärts. Der zweyte Band ift nunmehr: vollendet mit dem zweyten Hundert neuer Pflanzen, welche mufterhaft von Gontier ge— zeichnet und von den grauen Gouffe-Jkleb und Hamille, fo wie einigevon Mougeot u. Clerge in Kupfer geftochen find, mit genauen Zerlegungen der Blumen = und Gröpstheile von Spach. Die Tafeln enthalten mit ausführlicher Iateinifcher Befchreibung: Stechmannia heterophylla, leptoloba. Jurinella aucheri, chamaecynara, absinthifolia. Vinea 'bottae. Frankenia aucheri, persica. Erodium cadmaeum. Biebersteinia aucheri, multifida, brachypetala, leiose- ala. B Galium eristatum, olympicum. Asperula involucrata. Boissiera bromoides. Arrhenatherum Kotchyi. Triticum longe aristatum. Aegilops tripsacoides. Histoire naturelle des Poissons par Cuvier et Valenciennes. Strasbourg chez Levrault. XVII. 1846. 8. 508. Es ift ſchon fo oft von diefem Werke die Rede gemefen, daß wir jegt nur den Innhalt diefes Bandes anzuzeigen brauchen. Er enthält die fogenannten zahnlofen Karpfen, literarifch und foftematifh mit großem Fleiße -bearbeitet wie früher. Man wird über die große Menge und über das viele Neue ſich wundern. Beſchrieben werden hier: Cobitis barbatula arenata n. corica. nurga mieropus n. pavonacea fasciata n. anguillicaudata monoceros. suborbitalis n, savona. chlorosoma. chrysolaimos turio. zonata n. spiloptera n. bilturio rupecula n. 39* 619 marmorata. vittata. fraenata panthera insignis tigris. fossilis. taenia. guntea amnicola n. erythrorhina n. ocellata n. pavonina n. surinamensis n. unimacula n. sphenops n. montana n. aculeata n. cucura gongota botia bulgara. hasselti n. pangia oblonga. Kuhlii n. Balitora. lineolata n. brucei Poeeilia. dominicensis n, punctata n. gracilis n. Mollienisia latipinna. calaritanus fasciatus n. iberus n. enenicolus n. pisculentus n. nigrofaseiatus n. swampina. vernalis n. Lebias. lunatus moseas n. hammonis. Fundulus. zonatus n. eingulatus n. fonticola n. Hydrargyra. majalis n. Grundulus bogotensis. euvieri n. pentlandii n humboldtii n. gronovii lueius australis n. estor. reticulatus. truttaceus scriba attenuatus. boa lineatum n. buchanani. vulgaris ach3 eantrainii Orestias. jussiei n. agassizii. mülleri n. Anableps. coarctatus Esox americanus phaleratus vermiculatus. Galaxias. fasciatus n. termalis n. guttata phoxocheila. subfusca n. scaturigina. geto. dario, grandis. malapterura maculata. nasuta. multilineata schneideri n. mento variegatus. brasiliensis n. multifasciatus hispanica n. owenii n. albus n. luteus n, elongatus. lineatus depraudus lugubrosus. maculatus forsteri (alepidotus). alpinus. Stomias. field n. Punchax. Kuhlii n. Belone. caribaea hians n. ciconella n. Microstoma argenteum n. pictum n. Vandellia |!) eirrhosa. anastomella n. annulata. melanostigma senegalensis n. carinata n. platura. truncata gerania n. ineisa n. ardeola n. argalus caudimaculata n. timucu n. crocodilus cancila n, scolopaeina n. urvillii trachura. galeata n. Scombresox. camperi scutellatus forsteri n. rondeletii n. equirostrum. Trichomyeterus. puuctatus n. nigricans n. areolatus n. rivulatus n. maculatus n. incae. Die diefem Band bengegebenen Tafeln enthalten folgende: Leueisceus parvulus, alfredianus, stigma, filamentosus, rutiloides, savignyi, agassizüi, iris, baldneri, stympha- licus, maxillaris, harengula, melettina, gatensis, boscii, spirlingulus, cultellus, dussumieri, acinaces, apiatus, atronasus. Chondrostoma saeva, lipocheilos, syriacum. Catla buchanani. Catostomus planiceps, carpio. Sclerognathus cyprinella. Exoglossum lessueurianum. gracilis n. barbatula n. Das Thierreich geordnet nach feiner Organifation, als Grundlage der Naturgejchichte der Thiere und als Einleitung in die vergleichende Anatomie, vom Freyherrn Georg von Euvier. Nach der zweyten Ausgabe mit Zuſätzen überfegt von A. W. Streubel, Berlin bey Reimer. I. 1846, 8. 972. Guviers Merke bedürfen Feiner Empfehlung, wohl aber die Ueberſetzung derfelben. Won der vorliegenden darf man ohne Bedenken behaupten, daß noch Feine mit foviel Fleiß und fov el eigenen Zufägen bearbeitet worden ift, tie die vorliegende. Der Ueberfeger hat gehörigen Drtes Alles eingetragen, was die Miffenichaft feit dem Zode des Verfaffers gewonnen hat oder was demfelben entgangen ift, beſonders was die microfcopifche Anatomie betrifft und die Glaffification, in welch' leterer man nicht nur alle neueren Verfuche, fondern auch viele eigenthuͤm— lihe Ideen vorgetragen erhält. Ueberdieß die Gefhichte der Zoologie, wie man zu fagen pflegt, in nuce und dennoch fehr vollſtaͤndig. Wir können daher diefes Werk mit ‚gutem Ge: wiffen empfehlen. Drud und Papier ift fhon, wie man es bey dieſer Buchhandlung "gewöhnt ift, bey der Glaffification jedoch zu öconomifch, indem die Ordnungen und Zünfte nicht abgefest find, was die Ueberficht ungemein erſchwert. Hymenopteres par Le Comte A. Lepeletier de St.-Fargeau. Paris chez Ro- ret. II. 1815. 8. 646. t. 25—36. col. (Nouvelles Suites a Buffon.) Wir haben Band I. und II. von diefem michtigen Merk ©.317. angezeigt, und theilen nun aud die Fortfegung mit. Fam. XII. Crabronides pag. 1. 621 Trib. 1. Cere£rites: Cereeris, Philanthus, Psen, Nys- son, Bicyrtes n. ; Trib. 2. Gorytites: Gorytes, Hoplisus, Euspongus, Lestiphorus, Psammoecius, Arpactus. Trib. 3. Mellinites: Alyson, Mellinus, Cemonus, Pem- phredon., Trib. 4. Crabronites: Stigmus, Crabro,, Sulenius, Ble- pharipus, Ceratocolus, Thyreopus, Crossocerus, Linde- nius, Dasyproctus [!], Corynopus, Physoscelus, Nitela, Oxybelus. Trib. 5. Trypoxylites: Trypoxylon, Pison. Trib. 6. Astatites: Palarus, Dinetus, Miscophus, Ta- chytes, Astata. Fam. XUI. Bembecides p. 259. Bembex, Monedula, Hogardia, Stizus. Fam. XIV. Sphegides p. 304. Trib. 1. Pelopites: Pelopaeus, Podium, Ampulex. Trib. 2. Dolichurites: Dolichurus. Trib. 3. Sphegites: Chlorion,; Pronaeus, Sphex, Ammophila, Miscus, Coloptera. Trib. 4. Pompilites: Aporus, Evagetes, Planiceps, Salius, Micropteryx,, Calicurgus, Pompilus, _Anoplius, Macromeris, Trib. 5. Pepsites: Ceropales, Ferreola, Pepsis, Pal- losoma. Fam. XV. Scolides. Trib. 1. Scolites: Campsomeris, Scolia, Colpa, Tiphia, Meria, Trigonalis. Trib. 2. Sapygites: Sapyga, Polochrum, Thynnus, Ela- proptera. Trib. 3. Mutillites: Methoca, Plesia, Myrmecodes, Myrmosa, Psammotherma, Apterogyna, Mutilla, Schro- derma. Die Beendigung diefes Werks wird Brulle der Profeffor zu Dijon übernehmen, da Augenſchwaͤche dem Verfaffer die Fort: fesung nicht erlaubt. Das beyliegende Heft der Abbildungen enthält Gattımgen aus ben meiften Sippen, forgfältig illuminiert, mit befonderer. Ans gabe der Fluͤgeladern. Dynatus, Entwurf einer foftematifchen Eintheilung und fpeciellen Befchreibung der Platte würmer, auf mierofeopifche Unterfuchungen gegründet von N. ©. Dr: fted. Eopenhagen bey Reitzel. 1844. 8. 96, T. 3, Diefe Abhandlung erſchien 1848. in Kroͤyers Zeitfchrift Bd. IV. Heft 5 u. 6., bier num felbftftändig, verbeffert und vermehrt. Deßhalb haben wir diefelbe in der Iſis 1846, ©. 132. nicht ausgezogen. Cie ift von Wichtigkeit und ver- dient daher alle Berückfichtigung. Bekanntlich bat ſich der Ver— faffer vorzüglich auf das Studium der Mürmer gelegt, und darinn ſchon fo Tuͤchtiges geleiftet, daß man auch in vorliegens der Schrift etwas Gründliches und Vollftändiges erwarten darf. Da fie Elein ift und daher leicht in alle Hände kommen kann; fo wäre eine genaue Darftellung davon überflüffig. Sie enthält 622 das Gefchichtliche, den imnern Bau, namentlih das Nerven— foftem, die Bewegung, Verdauungs » Organe mit Holzſchnitten, Blutlauf, die Athmung, Fortpflanzung und endlich Claſſifi— cation, welche den Hauptinnhalt ausmacht. Sie jteht folgender Maaßen: Ordo I. Annulata. Ordo II. Apoda. Subordo 1. Nematoidina — Gordiea. Subordo 2. Acanthocephalina — Sipuneulacea. Suborde 3. Trematodina — Hirudinea et Planariea. Subordo 4. Cestoidina — Nemertina. Ordo Ill. Entozoa. Ordo IV. Infusoria. Dann folgt der Innhalt diefer Schrift. Trib. Planariea. I. Tubo eibario ramoso. A. Ore maximo ferme plano, Fam. 1. Cryptocoela: Thysanozoon tuberculatum, Planocera folium, Eurylepta cornuta, Leptoplana ato- mata, Typhlolepta n. coeca. B. Ore minore plus minusve ceylindrico. Fam. 2. Dendrocoela: Monocelis lineata, Dendro- coelnm lacteum, Planaria torva, Telostoma n. tubulosa? ll. Tubo eibario simplici. Fam. 3. Rhaptocoela. A. Ore cylindrico horizontali. a. Oris apertura terminali. Subf. 1. Prostomeae: Prostoma crocea. b. Oris apertura non terminali. Subf. 2. Derostomeae: Vortex truncata, Derostoma gibbum. B. Ore annuliformi verticahi. Suhf. 3. Mesostomeae: Mesostoma linzna, Stronzy- lostoma n. radiatum, Typhloplana fulva, Macrostoma n. appendieulatum. S C. Ore minutissimo non exsertili. Subf. 4. Microstomeae: Microstoma. n. lineare, Con- voluta n. (Planaria convoluta). Subordo. 4. Cestoidina. A. Os inferum, anus terminalis. Fam. 1. Nemertina. a. Corpus filiforme, fissurae respiratoriae nullae: Cephalothrix n. bieculata, Astemma rufifrons. b. Corpus lineare teretiusculum. 1) Fissurae respiratoriae nullae: Borlasia tricuspida. 2) Fissurae respiratoriae distinetae: Polystemma ro- seum, Nemertes flaccida, Tefrastemma dorsale. e. Corpus lineare - oblongum, depressum, fissu- rae respiratoriae distinetae: Cerebratulus angulatus. B. Tubi eibarii utraque apertura terminalis opposita: Amphiporus neesii. Der PVerfaffer fehreibt nicht übel deutſch; indeffen wird er wohl thun, wenn er die Correcturen durch einen Deutfchen be—— forgen läßt, damit Fehler verbeffert werden, mie folgende: „Diefe Abhandlung ift größtentheils in Kroͤyers Zeitfchrift gedruckt geweſen, erfcheint aber hier ꝛc.“ Vermes. 623 „Da Vieles ohne Figuren nur ſchwer zu verſtehen war, habe ich durch Holsfchnitte diefem Fehler abzuhelfen geſucht.“ Auch bey den Plattwürmern giebt e8, ebenfowenig wie bey den Medufen, Eeinen andern Unterfchied ꝛtc.“ „Da nur wenige diefer Geſchlechter recht begründet iſt.“ Was R. in feiner Anatomie der Borlasia hierhin fuͤhrt.“ „Der Membran.” „Mährend der Rüden nady unten Eehrt‘'! „Planaria capitata ift von Johnfton mit Reht zu den nadten Mollusten hingefuͤhrt.“ „Der ganze übrige Theil des Körpers wird von Generations- Organen aufgenommen.’ „Dbgleich beide mit männlihem Gliede verfehen find." „Mehre Muskelbunde find vereinigt. Jedes einzelne Mus: kelbund.“ Deutſchlands Fauna in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von J. Sturm. Vull. Käfer, Nürnberg beym Verfaſſer 1846, fl. 8. 88. T. 329— 344, il. Der ruͤſtige Sturm wird nun eifrig unterftügt von feinen Söhnen, wovon Friedrich alle Tafeln diefes Heftes in Kupfer geftohen und zwar fehr genau und fchön, wenn man bedenft, daß es lauter Kleine, fait microfeopifhe Käferchen find; überall die Zehen» und Fühlhornglieder fehbar, alle forgfältig auggemalt. Das Heft enthält: Atomaria atra, ferruginea, fimetarii, umbrina, fumata, nana, badia, linearis, elongatula, unifasciata n., conta- minata, fuscipes, mesomelas, basalis, fuscata, nigriceps, analis, terminata, gutta, apicalis, turgida, munda, nigri- pennis, diluta, prolixa, impressa, cognata, gravidula, pusilla.. Antherophagus silaceus mit Freßwerkzeugen, Füßen und $lügel; nigricornis, pallens. Paramecosoma melanocephala, defgleihen mit Zerlegungen, elongata, pilosula. Epistemus dimidiatus mit Zerlegungen ; globosus, ovulum, globulus, exiguus. Die Beſchreibungen enthalten den Character, eine weitere Schilderung, Unterfchiede von andern, Dorkommen ufw, Der Fifhplag zu Trieft oder Beſchreibung der demfelben zugeführten Fiſche und anderen epbaren Meerproducte nebft Andeutung ihrer Zubereitung als Speife von Dr. Ernſt Plucar. Trieft bey Börner. 1846. 8. 83. Diefe Eleine Schrift wird den ans Meer veifenden Natur: -forfchern ein fehr angenehmer Leitfaden feyn, indem fie darinn nicht bloß ein trockenes Verzeichniß der Meerfiſche und der eß— baren Krabben, Muſcheln und Schneden finden, fondern aud) eine Furze Vefchreibung der Fifche, wodurch fie in den Stand gefegt werben, ſich über die Gattung zu vergewiffern. Vorzuͤg⸗ lich angenehm ift es auch, gleich bey feiner Ankunft zu erfahren, was für Thiere man zu erwarten hat, wodurch man viele Zeit 624 des Nachforfchens erfparen Eann. Auch jedem Neifenden wird das Büchlein infofern nüslich feyn, daß es ihn belehrt, welche Kirche fhmadhafter find als die anderen, und zu welcher Sahrs- zeit fie auf den Markt kommen. Dabey werden ihm die örtli: chtn Namen gute Dienfte leiften. Das Verzeichniß ift nicht gering: Der Verfaffer führt nicht weniger als 125 Fifhe Gattungen auf: 10 Krebfe, 48 Weich: thiere, 6 Dintenfchneden, 12 Schneden, 30 Mufcheln, 2 See: igel und 1 Actinia. Die, Fifchfippen find: Sp. Sp. Sp. Raja 10 Lepadogaster 2 Sparus 13 Squalus 10 Pleuroneetes 7 Sciaena 2 Acipenser 2 Gobius 5 Polyprion 1 Lophius 1 Callionymuss 1 Serranus 4 Uranoscopus 1 Trigla 5 Labrax 1 Trachinus 2 Scorpaena 2 Mugil 1 Syngnathuss 4 Naucrates 1 Mullus 2 Centriscus 1 Lichia 1 Cyprinus 5 Stromateus 1 _Scomber 7 Lebias 1 Muraena 2 Xiphias 1 Atherina 2 Ophidium 1 Zeus 1 Engraulis 1 Cepola 1 Brama 1 Clupea 3 Regalecus 1 Labrus 12 Exocoetus 1 Blennius 4 Maena 1 Belone 1 Gadus 4 Smaris 1. Esox 1 Weber verfchiebene neue ober feltene Reptilien aus Neugranada,, und Gruftaceen aus China, von Prof, N. A. Berthold. Göttingen bey Dietrich. 1846, 4. 32, T. 3. ill. > Der immer fleißige Verfaffer gibt uns hier wieder genaue Befchreibungen von 24 Lurchen und 9 Krebfen, welche größten: theils noch unbekannt waren, befonders aus den genannten Laͤn— dern, aus welchen man, genau befehen, faft nichts aus diefen Glaffen Eennt. Befchrieben find nun bier: Hemidactylus mabouia. Gymnodactylus albo-gularis. Polychrus gutturosus n. fig. Norops auratus. Anolis latifrons n. fig. Ameiva vulgaris. Eumeces spixii. Calamaria degenhardti, n. fig. badia. Coronella venustissima, coc- cinea, merremii. Lycodon petolarius, delia. Don den chinefifhen Krebfen Liagore rubro-maculata. Calappa cristata. Doriple quadridentata. Pagurus aspersus n. fig. Coluber_pantherinus. Herpetodryas aestivus. Dendrophis liocercus. Dipsas nebulata, dieperinckii, Elaps corallinus. Trigonocephalus schlegelii n. fig. Phyliobates melanorrhinus n. fig. Dendrobates histrionicus n. fig. Bufo agua. werden hier befchrieben: Scyllarus haanii n. fig. Thenus indicus. Squilla affinis fig., raphidea. Gonodactylus edwardsii n.fig Die Eigennamen bey den Gattungen find nicht zu ‚billigen. 625 Beridte über die Mittheilungen von Freunden der Naturtoiffenfchaften in Wien, gefammelt und Herausgegeben von Wilhelm Haidinger Wien bey Braumüller und Seidel. I. 1846. 8, 263, II. 68. Es hat fih feit einem Jahr zu Wien eine Gefellfchaft von Freunden der Naturwiſſenſchaften gebildet, welche ſich regelmäßig verfammelt, und fid) wechfelfeitig die gemachten Entdedungen mittheilt. Die Abhandlungen merden feiner Zeit erfcheinen. Mittlerweile werden in diefen Berichten die £leinern Gegenftände und Auszüge aus den größeren befannt gemacht. Man wird fid) gewiß freuen, daß auch in diefer Gegend von Deutfchland ein Kreis von Thätigkeiten fich bildet, dem ein reiches Feld zur Bearbeitung zu Gebote fteht, wie ſchon diefe ungemein zahlveis chen Berichte beweifen, Es hat diefem Lande bisher nur an einem Drgan gefehlt, wodurch die zahlreichen Freunde der Na— turwiffenfchaften zu der Welt reden Eonnten. Diefe wird daher dieſelben mohlwollend begrüßen und mit Dank die Entdeckungen und Belchrungen anerkennen. Die Sigungen find wöchentlich und begannen im April 1846, Die Mittheilungen find fo zahlreich, daß es unmöglich ift, auch nur ein Verzeichniß davon zu geben. Sie betreffen alle Gegen— ftände der Naturwiffenfchaften, Phyſik, Chemie, Mineralogie, Geognofie, Gletfcher, Verfteinerungen, Botanik, Pflanzen : PhyYy: fiologie, SInfuferien, Anatomie, Zoologie überhaupt, kurz alle Zweige der Naturgefchichte, bis jest am meiften Mineralogis ſches und Geologifhes; jedoh gibt e8 kaum ein Fach, worinn nicht Vorträge wären gehalten worden, Deserizione di. Genova e del Genovesato. Genova 1846, 8. I. 182 et 180. 11. 542. 11. 355. Das ift ein Prachtwerk, welches die Stadt Genua bey Gele: genheit der Naturforfcher-Verfammlung hat verfertigen und den Mitgliedern austheilen laffen. Die VBerfammlung war eine der zahlreichften in Italien und mochte wohl gegen 1000 Mitglieder zählen. Der Prafident war der Stantsminifter und der Ge: fandte zu Paris, Marchefe U. Brignole Sale, Affefferen der Advorat und Bibliothecar G. EC. Gandolfi um Dr. ©. Cafaretto; der General-Srcretär Marchefe F. Pal: lavicino, Decurio der Stadt, nebjt 7 Collaboratoren; der Director der Aufnahms- Commiffion der General: Major und Commandant der Seefhule, 3. Della Marmora, Das Werk zerfällt in. 3 Theile, wovon ſich der erfte mit dem phyſicaliſchen Theil des Landes befchäftiget, der zweyte mit der organischen Welt, der dritte mit dem Menfchen, der 4. mit der Kunft. - Der erfte enthält vorzüglich die Geologie nebft einer Charte von Marcheſe 8. Pareto; der zweyte wurde geleitet von Marcheſe Mar Spinola nebft. Mitarbeitern. für einzelne Fächer; der dritte. mit aͤhnlichen Gehülfen vom Marcheſe Ca: millo Pallavicino; der vierte defigleichen vom. Advocaten Chriftoforo Gandolfi. Bor dem Ganzen ift eine Charte vom Golf von Genua, vom Cap Noli an bis Porto fino mit einer kurzen geographis fhen Schilderung. ©. 37. folgt das Geofogifche mit: Durch: Iſis 1817, Heft 8, \ 626 ſchnitten und Verzeichniſſen der Verſteinerungen. Dabey eine illuminirte Charte von Nizza bis Sarzana, Alles von Pareto, ©. 143. die Meteorologie von Profeffor G. Garibaldi und 3. Ciocca, Witterung und Erdmagnetismus. Die zweyte Abtheilung beginnt auf neuer Seite mit dem Pflanzenreih, bearbeitet von Profeffor G. De Notarie. Zuerft ein Ueberbli® über die Gegenden von Ligurien, fodann ein Verzeihnig der Phanerogamen nach dem natürlichen Syſtem; ©. 51. eine Beſchreibung meniger bekannter Gattungen; ©. 59. die Cryptogamen auf ähnliche Art behandelt, mit microfcopifchen Abbildungen von. mehreren Zangen. S. 76. ein Verzeichniß der Zoophyten von demfelben. ©. 80. ein Verzeichniß der Actinien, Quallen, Echinoiden, Cruſtaceen, Wuͤrmer und Weichthiere von Verany, dem Director des Naturalien-Cabinetts zu Nizza, nebſt allerley wichti⸗ gen Bemerkungen uͤber einzelne meiſt neue Gattungen, beſon⸗ ders von Meerſchnecken, wovon abgebildet ſind: Elysia viridis, Pleurobranchidium chiaii, Doris paretii, Tritonia eostae, Lomanotus genei, Janus spinolae, Histio- teuthys rüppellii, Octopus cocco, Enoploteuthys owenii, Die Bemerkungen über die Schneden find wichtig, theils hinz fihtlid des Vorkommens, theilg des Baues. Es Eommen darunter viel neue vor, befonder8 unter. Doris, Eolidia et Sepia. Mann Eann diefe zoologifchen Aufſaͤtze auch befonders haben, und darum unterlaffen wir es, Auszüge davon zu geben. ©. 111. Fiſche, mwahrfcheinlich bearbeitet von U. Saffi, Profeffor der Naturgefchichte zu Genua, mit Benugung der Arbeiten von M. Spinola und Biviani. Manch Nuͤtzli— ches Über die Laichzeit und die Wanderung, Sodann ein alphabetifches Verzeichniß nach den Volfsnamen, von denen wir jedoch bedauern müßen, daß ihr Sinn nicht erflärt iſt, was doch einem Innwohner nicht ſchwer ſeyn dürfte. Dabey der wifenfhaftlihe Name, die Zeit des Fanges und ihr Werth. Dann das ſyſtematiſche Verzeichniß nad Carl. Bonapartes Syſtem mit Synonymen und wieder den Volksnamen. Es find aufgeführt 212. ©. 149, die Lurche: zwey Schildfröten, 6 Eidechfen, foviel Schlangen und 7 Nadtlucche. Darunter Testudo lutaria et caretta, Lacerta ocellata, Gecko mauritanicus, Seps chaleci- des, Vipera aspis, nicht Lacerta viridis. ©. 151. Vögel, von Marcheſe Durazszo. Zuerſt alphabetifh nach den Volksnamen mit der ſyſtemati— fhen Benennung und kurzen Bemerkungen über Ankunft, Menge - und Neftbau; darauf das fuftematifche Verzeichnif. Es find aufgeführt 343. Abgebildet find: Turdus solitarins, Emberiza rustica, schoeniculoides, Fringilla incerta. Hätten illumi- niert werden follen. ©. 179. Haarthiere an ber Zahl 39; darunter bisweilen der Molf und der Luchs, Phoca vitulina et monachus, Anti- lope rupicapra, Dysopes cestoni, Talpa coeca et curopaea, Sciurus vulgaris et italicus, Delphinus delphis, Physeter macrocephalus, Balaenoptera museulus. Es fehlt der Stein: bod, der Bar, und das Murmelthier, und die ſchwarze Matte, Die zahmen find nicht erwähnt. Der Band I. enthält die dritte Abtheilung, nehmlich- die Geſchichte, Aderbau, Gewerbe, Handel und Schifffahrt, medi- einifche Topographie, Wohlthaͤtigkeits-Anſtalten, Kirchenwefen, 40 627 Geſetzgebung, Unterricht, Verwaltung, Bevölkerung, Einkünfte, Mundart. Der Band IM. enthält die vierte Abtheilung: Archäologie, Mahlerey, Bildhaueren, Kirchen, Paläfte, Univerfität, Biblio— theken, Haven, Münzen. Diefer Band mit vielen Abbildungen von Kunftfadyen und Gebäuden, Veberfidht der Arbeiten und Veränderungen der ſchleſiſchen Gefellfhaft für vater: ländifche Culture im Jahr 1845. Breslau bey Graf. 1816, 8, 168, 53, Diefe Geſellſchaft ift eine der Alteften in Deutfchland und ‚ wohl die zahlweichfte und fleißigfte unter allen. Sie theilt ſich in nicht weniger als 11 Fächer: für Maturfunde, Botanik, Entomologie, Sudeten, Medicin, Deconomie, Pädagogik, Ge: ſchichte, Kunft, Technologie und Muſik. Voran Berichte über die Nerfammlungen, Ausgaben und Einnahmen, Mitglieder, Bibliothek. ©. 21. der Jahresbericht der mebdicinifhen Abtheilung von U. Barkow. ©. 37. der Bericht der entomologifchen Abtheilung, von Gravenhorſt, enthalt manch Wichtiges. Lehner, über Lebensart von Eccoptogaster pruni et pyri. Schilling, über die Nüffelkafer Schleſiens. M. v. Uechtritz, Über die Käfer Schlefieng. Sravenhorft, über die Ausbildung und Umbildung der Flügel und Flügelzellen bey den Schlupfwefpen. Klopſch, Erziehung der Harpyia fagi. Schummel, beßgleihen der Harpyia mühlhauseri. ßerdem Befchreibungen von feltenen oder neuen Gattungen. S. 55. Bericht der botanifhen Abtheilung von Wimmer, Kraufe, über feltene Pflanzen in Schleſien; Wimmer deßgleichen. Dr. Körber, Aphorismen über dag Verhaͤltniß der Arten zu ihren Individuen. Wichura, Über den Blüthenbau der Valerianeen; Wim: mer, begleichen uͤber die Nyctagineen. ©. 67, Bericht der paͤdagogiſchen Abtheilung von Scholz. ©. 73. Bericht der hiftorifchen Abtheilung von Hundrich; befonders Über die Zahl der Böhmen und Mähren in Schlefien. S. 87. Beriht der naturwiffenfhaftlihen Abtheilung von Göppert. Boguslamsfi, über die Periodicität der - Cometen. S. 90. Marbach, über die Farbenringe dev Genftalle. ©. 91. Duflos, über die Ermittelung. der Bejtandtheile der organifhen Korper; Gegenmittel der Vergiftungen. ©. 98. Fiſcher, über das Don und dag Leuchten des Phosphors. S.110. Müller, über Harnftoff und Harnfäure. ©. 112. Günsburg, pathologifche Bildung des menſchli— chen Eyes; Über Nerverbahnen. ©. 115. Purkinje, über die Steuctur-DVerhältniffe des Faſergewebes des Herzens; neurologifhe Beobachtungen. ©. 117. H. Schols, Ergänzungen zur ſchleſiſchen Mol: lusken Sauna; Schnedenzudt. Au⸗ 628 S. 124. Goͤppert, Uber die Kartoffel-Krankheit; über das Keimen der doppelt geſtalteten Samen von Lycopodium den- ticulatum. S. 180. Schade, Verſteinerungen bey Saarbor. ©. 188. Goͤppert, über die Zahl und Verbreitung der verfteinerten Pflanzen; über den Bernftein in Schlefien; die Pflanzen der mittleren Surafchichten. Dabey 2 Folivtafeln, ©. 151. Bericht der technifchen Abtheilung von G.Bauer. ©: 161. Bericht über die Sudetenkunde von Boguslaws ki. a meteorologifhe Beobachtungen in Xabellen von 5. 152, Nyt Magazin Christiania p. Dahl. V. 1. 88. t. 1. in fol. Diefe Zeitfihrift enthält wichtige Driginal- Abhandlungen aus allen Theilen der Naturgefhichte und der Naturkunde, worinn fih die Nordlaͤnder ſeit Linne immer. ausgezeichnet haben. Es iſt nur zu bedauern, daß die nordifchen Sprachen im übri- gen Europa und felbft in unferm Deutſchland fo wenig, getries ben werden, und daher die Mühe und Entdeckungen der Ge— lehrten diefer Länder erſt fpat oder gar nicht zur Kenntniß der Welt kommen. Das Mineralogifhe mag Leonhard und Bronns Zeitſchrift mittheilen, das Botanifche die Regensbur— ger Zeitung; das Zoologifche theilt die Iſis mit, fo gut, als es gehen mag und ald der. Verbreitung der genannten Zeitſchrift felbjt dadurch Eein Eintrag gefchieht. Wir müßen hier bemer= fen, daß wir nody nicht im Stande gemwefen find, uns ein gro= ßes und vollftändiges Wörterbuch der dänifchen und ſchwediſchen Sprache zu verfhaffen, auch nicht einmal wiffen, vielleicht zu unferer Schande, ob. es in diefen Sprachen Wörterblcher gibt, wie das von Adelung, obfhon wir ung im Buchhandel fleis Big darnach umgefehen haben. Diefes Heft enthält einen Verſuch einer geognoftifch-mineralo: gifhen Befchreibung der Kobalt- Gruben von Modum, von K. F. Böbert, welcher für die Geognoften ebenfo wichtig ift wie für die Bergleute. Dabey eine Gruben-Gharte in Fol., namentli der Gruben von Sfuterud und Gaarftad. Die Charte erfiredt fi von da big über Snarum hinaus, Nachtrag zur Drnithologie Norwegens von H. Raſch. ©.33, Der Verfaffer bat ſchon in den früheren Heften die Vögel Norwegens behandelt und theilt jeßt mit, was Ihm feit einigen Fahren wieder Neues aufgeftoßen if. Es ift nicht ein bloßes Derzeichnif, fondern es finden ſich bier allerley Bemerfungen über das Vorkommen und die Lebensart nebft ‘genaueren Be— ſchreibungen und critifchen Vergleichungen; dabey find die bani- fhen Namen, woraus man vielleicht Manches für die deutſche Terminologie benugen fann, So werden bier behandelt: Der nordifche Jagdfalke, Falco gyrfalco Nilson, welchen der Verfaffer mit den aͤhnlichen critiich vergleicht. Falco apivorus, milvus. Strix lapponica, liturata, funerea, tengmalmi, passerina. Caryocatactes guttatus. Sturnus vulgaris. Sylvia salicaria, Anthus richardi, eine Seltenheit, ausführlich beſchrieben. Fringilla coccothraustes; Columba turtur. for Naturvidenskaberne. 1816 8. 9 X % Perdix cinerea. | Tetrao urogallus, tetrix, Jagopoides. Tringa platyrhyncha , Recurvirostra avocetta; Sterna nigra. "Larus leueopterus, glaueus. Lestris cepphus (crepidata). Procellaria glacialis, ausfuͤhrlich befchrieben. Thalassidroma pelagica. Anas speetabilis; Sula alba. glacialis; Mormon areticus. Gefege für die Fortpflanzung des Lichtes in ifophanen und einachſig ernftallifierten Körpern, von D. I. Broch. S. 48 -88. Uria troile; Colymbus Abhandlungen der £ Ncademie der Wiffenfchaften zu Berlin aus dem Jahr 1842, Berlin ben Dümmler 1844, 4, Tf. Mir fahren fort in der Anzeige diefer wichtigen Schriften: Kunth, über die natürliche, Gruppe der Liliaceen im: weiz teften Sinne des Worts ©. 1—595, Der Berfaffer behandelt hier die Melanthaceen, Uvularieen, Liliaceen, Afphodeleen, Aſparageen, Smilaceen, Opbiopogoneen. 8. u Buch, Über Granit: und Gneuß, vorzüglich in Hinficht der aͤußern Form, mit welcher diefe ‚Gebirgsarten auf der Erde fläche erfcheinen. "8.57 —- 77. T. 1. il. Die Tafeln enthalten die Durchſchnitte und Flächen von dem Kinnefulle, den weitgothifchen Bergen, dem mittleren Schweden und füdlichen Norwegen, von Finn- und Efthland. ob. Müller, über den Bau und die Kebenserfcheinungen des Branchiostoma lubricum... December 1841. S. 79—116. %.1—5. Das ift eine fehr gründliche Zerlegung, welche fpätern Unterfus chern fo wenig übrig IAft, mit ſehr vielen und vergrößerten Ab: bildungen der einzelnen Theile: ganz Vorder- und Hintertheil, Querſchnitt, Enerftoce, Kiemen und Daım, Muskeln, Nerven, Knorpel, Eingeweide, Wimper-Bemwegung, Blut:Bewegung, Stel: lung im Syſtem, neben den‘ Gncloftomen, Dove, über die nicht periodifchen Uenderungen der Temperatur: Vertheilung auf der Oberfläche der Erde. IM. ©. 118 -243. Sehr viele Tabellen aus den verfchiedenften Gegenden und Sahren. Ende, über den Gometen von Pons IV. ©. 1-60. In der philologifch = hiftorifchen Abtheilung bemerfen wir: Sat. Grimm, über zwey entdeckte Gedichte aus der Zeit des deutfchen Heidenthums. S. 1-27. Hoffmann, über die Zahl der Juden in Preufen. ©. 223—243. gegen 200,000. Schott, Skizze zu einer Topographie der Producte des chineſiſchen Reichs. S 245-385. Dieſe Abhandlung iſt fuͤr die Naturgeſchichte von Wichtigkeit, beſonders wenn man einmal im Stande ſeyn wird, ‚die genann— ten Pflanzen und Thiere ſyſtematiſch zu beftimmen, was uͤbri⸗ gens hier auch manchmal vorfommt, "Botaniker und Zoelogen in Indien follten fich daran madıen. Es gab dort fhon eine Naturgefchichte von 206-221. nach Chriſtus; die Alteften aber auf ung gefommenen Bücher der Art gehören in das 5. und 6. Jahrhundert. Das neueſte und vollfommenfte wurde gefchrieben von 1592—1578., aber erft - aedeudt 1590. Es ift in der Manier von Plinius, heift Pen-tsao, der Verfaffer Li: Shi:Tfhin; er ward Bürgers | 630 meiſter in einer Stadt der Binnen-Provinz Hu-Kuang. Aus diefem und andern Büchern gibt nun Schott kurze Auszüge; es betraͤgt 3 ſtarke Bände in El. Folio; befchrieben find 1892 Gegenftände nebft 8160 Recepten. Scott fest, wo er Eann, die ſyſtematiſchen Namen dazu, meiftens nah Abel-Ramu-= fat’3 Eneyclopedie japonaise, welche aber nach Dr. Klotzſch meift unrichtig feyn ſollen. Abhandlungen aus dem Jahr 1848. Berlin 1845. 4 ff. Karften, über die chemiſche Wahlveriwandtfchaft S. 1—19. Klug, die Goleopteren-Gattungen: Athyreus et Bolboce- ras, dargeffellt nach den in der Sammlung zu Berlin) vorhande- nenArten S. -I57 Tl. Ausführlich beſchrieben und ſehr ſchoͤn abgebildet: A. bilurcatus, tridens, trideutatus, tritubereulatus, excavatus, lanuminosus, 'angulatus, mexicanus, bicolor, eyanescens, aeneus, corynthius, authraeinus, violaceus, orientalis, kordofanus, porcatus. Bolboceras proboseideus, frontalis, coronatus, quadri- cormis, recticornis, excavatus, trituberculatus, ‚unicornis, castaneus, Intlentuß; validus, quadridens, suleicollis, trisuleatus, boechus, capensis, pollens, tumefactus, farc- tus, lacerus, bonariensis,'striato -punctatus, sculpturatus, lueidulus, caesus. P. Rieß und GI Mofe, über die Pyro = Electricität der Mineralien, ©. 59-97: 1% 1.2. Cryſtalle. Line, über die Stellung der Cycadeen im natürlichen Syſtem. Gehören in die Nübe der Palmen; find palmendrtige Zwie— belgewächfe. Aus dem Wurzelſtock treiben ſchuppenartige Blaͤt— ter hervor, wie fie die Zwiebeln in der Regel haben, dann blatt— artige Stämme oder Schaͤfte, den Blaͤttern der Palmen aͤhnlich— Joh. Muͤller, Unterſuchungen uͤber die Eingeweide der Fiſche; Schluß der vergleichenden Anatomie der Myxinoiden. ©. 109 -170. 1 &:A4— 5: Diefe gründliche Abhandlung mit vielen ſehr ſchoͤnen Abbils dungen, gejtochen von C. Haas, laͤuft ſchon feit 1884., und lehrt dieſes merkwürdige Thier in allenı feinen Verhältniffen auf3 Genauefte kennen. Hier befchreibt: der Verfaſſer die Kies menfüde, Diem, Leber, Gefchlechtstheile, Nebennieren, Nieren, Schleimſaͤcke, Blutkörperchen; am Schluffe Bemerkungen Über den Bau der Eingeweide bey- einigen Plagioſtomen; endlich Über die Schwimmblafe. der Fiſche, fehr ausführlid. Wei, üb. das Maaß der körperlichen Winkel. S.171—188. E. Mitſcherlich, üb. ein’ Goniometer. S.189 -197. T. 1: In der philologifch-hiftorifchen Abtheilung ift zu bemerken: 9. E. Dirkfen, über ein in Juſtinians Pandecten ent: haltenes Verzeichniß ausländifcher Waaren, von denen eine Ein- gangsfteuer erhoben wurde. &. 59—108. ; Es fommen bier viele Gewürze und andere Stoffe aus In— dien und Africa vor, auch Edelfteine und Thiere. Der Band für 1844: Berlin 1846. 4. Nie, über die Anordnung der Eleckricität auf Leitern. &.1—47. T. 1. Kunth, Über die natürliche Pflanzengruppe der Buddlejeae. ©. 49—69. Derfelbe, Reviſion der Familien "der Commelyneen. S 71-88. L. v. Buch, über die Cyſtideen, eingeleitet durch | die, Ent- widelung der Eigenthuͤmlichkeiten von Carxocriuus orhatus. ©. 89—116. T. 1.2. 631 Joh. Müller, über den Bau und bie Gränzen ber Ganoiden und Über das natürlihe Syftem der Fiſche. ©. 117-216. 3%. 1—6. Mieder eine große und reichhaltige anatomifche und ſyſtemati— fche Abhandlung, worinn der Verfaffer eine von den andern ganz abweichende Claffification der Fiſche aufftellt, welche wir bier mittheilen müßen. Subelassis I. Dipnoi. Ordo J. Sirenoidei. Fam. I. Sirenoidei. Snbelassis II. Teleostei. Ordo I. Acanthopteri. Familiae: Pereoidei, Cataphraeti, Sparoidei, Sciae- noidei, Labyrinthiformes, Musilloidei, Notacanthini, Scom- beroidei, Squamipennes, Taenioidei, Gobioidei, Blennioidei, Pedieulati, Teuthyes, Fistulares 15. Ordo Il. Anacanthini. Subordo 1. Anacanthini subbrachii. Fam.: Gadoidei, Pleuroneectides. Subordo 2. Anacanthini apodes. Fam. Ophidini. Ordo III. Pharyngognathi. Subordo 1. Pharyngognathi acantho- pterygli. Fam : Labroidei eycloidei. L. etenoidei, Chromides. Subordo 2. Ph. malacopterygii. Fam. Scomber esoces. Ordo IV. Phyhostomi. Subordo 1. Ph. abdominales. Fam.: Siluroidei, Cyprinoidei, Characihi, Cyprinodon- tes, Mormyri, Esoces, Galaxiae, Salmones, Scopelini, Clupeidae, Heteropygü (Amblyopsis) 11. Subordo 2. Ph. apodes. Fam.: Muraenoidei, Gymnotini, Symbranchii. Ordo V. Plectognathi. Fam.: Balistini, Ostraciones, Gymnodontes. Ordo VI. Lophobranchii, Fam. Lophobranchi. Subelassis Ill. Gunoidei. Ordo I. Holostei. Fam : Lepidosteini, Polypterini. Ordo Il. Chondrostei. Fam.: Acipenserini, Spatulariae. Subelassis IV. Elasmobrancki. Ordo I. Plagiostomi. Subordo 1. Squalidae. Fam.: Seyllia niectitantes, lamnoidei, alopeciae, Cestraciones, Rhinodontes, Notidani, Spinaces, Scymnoidei, Squatinae 10. Subordo 2. Rajidae. 4 Fam.: Squatinorajae, Torpedines, Rajae, Trygones, Mvliobatides, Cephalopterae 6. Ordo I. Holocephali. Fam. Chimaerae. Subelassis V. Marsipobranchi. Ordo Il. Hyperoartii. Fam. Petromyzonini. Ordo HI. Hyperotreti, Fam. Myxinoideae. Subelassis VI. Leptocardii. 632 Ordo I. Amphioxini. Fam. Amphioxini. Abgebildet find: die anatomifchen Theile von Polypterus et Lepidosteus. iu. N G. Roſe, üb. das Cryſtallſyſtem des Quarzes. ©. 217 —274. .1—6, Dove, über den Zufammenhang der Märme- Veränderung der Atmofphäre mit der Entwidelung der Pflanze. S. 276 — 404. 8.1. 7 Sehr viele WärmesTabellen, mit Angabe der Bluͤthzeit eini- ger Pflanzen. In der mathematifchen Abtheilung fteht die fünfte Abhandlung von Ende über den Gometen von Pons. ©. 73—99, Sohannes Müller hat (oben: genannte Glaffification der Fiſche) bey den Ganoiden, namentlich bey Polypterus et Le- pidosteus zwey Querreihen von Klappen im Arterienftiel ge: funden und als characteriftifche Kennzeichen für diefe Fiſche aufgeftellt. Dadurch) veranlaft hat Carl Vogt die Amia calva aus den Clupeiden unterfucht und denfelden Bau’ gefun— den. (Ann. Se. nat. Serie II. Vol. 4. 1845. p. 53. t. 9.) Die Amia hat aber Eeine Enöchernen und tafelfürmigen, fondern biegfame abgerundete Schuppen und foll deßhalb nah Vogt bey Sudis et Osteoglossum unter den Clupeiden bleiben, was Müller nicht zugibt, fondern jene zu den: Ganoiden ftellt, die beiden legtern aber bey den Glupeiden läßt, meil fie nur zwey Herzklappen ohne Muskelbeleg des Arterienftiels, baben. Aus derfelben Veranlaffung hat Prof. Stannius herausgegeben: Benterfungen über das Verhältnig der Ganoiden zu den Clupeiden, insbefondere zu Butirinus, Roſtock bey Deberg 1846, 8. 20, Er billigt die Vereinigung von Lepidosteus, Polypterus et Amia nebft Acipenser et Spatularia mit den Ganoiden und ſucht nun. ihr Verhältniß zu. den. Clupeiden auszumitteln. Er findet nun Uebergänge zwifchen beyden, namentlich bey Butiri- nus, den er eigens deßhalb zerlegte, 4 Klappen in zwey Reihen an der Öränze von Bulbus und Herzkammern, aber. ohne Mus- kelbeleg; auch Andeutungen einer Spiralklappe im Darm, mie bey den Ganoiden und Amia. Daben befchreibt er die übrigen anatomifchen Berhältniffe eines Fifches, welche im Ganzen mit denen der Glupeiden übereinftimmen. . Butirinus verbindet alfo Charactere der Clupeiden und Ganoiden, und die legteren ftehen den Knochenfifhen nicht fchroff gegenüber, gehört zu den Giupeiden, bildet aber den Uebergang zu. den. Gunoiden, welchen der Mustelbeleg des Bulbus arteriosus ausfchließlich verbleibt. Gorrefpondenz: Blatt des naturforſchenden Vereins zu Niga, redigiert von Dr. Medicinae C. 5. G. Müller. Riga bey Kümmel. 1846. 8, 181. Wie ſehr die Naturwiffenfhaften in der neueften Zeit ſich unter alle Stände verbreiten, bemweifen vorzüglich die vielen. Ge— feufchaften, welche fich faft in jeder bedeutenden Stadt bilden. Lievland hat von älteren Zeiten, ber immer tüchtige Naturfor- ſcher gehabt, beſonders angeregt durch die Univerfität zu Dorpat. Sie haben fih nun zufammengethan, um fich wechfelfeitig zu ermuntern und’ zu unterftügen. Die Gruͤndung geſchah im Jahr 1843, befonders auf Veranlaſſung ber bereits ruͤhmlich 631 bekannten Naturforfher Gimmerthal und Soboffsky. Sie vereinigte bald 160 Mitglieder in ihrer Mitte und hielt im Suny 1844. ihre erſte allgemeine VBerfammlung, nachdem ſchon früher Sisungen dev einzelnen Fächer gehalten worden waren, nehmlich der Zoologen, Botaniker, Mineralogen, Phnfiker und Chemiker. Sie haben fih nun entfchloffen, ihre Verhandlungen druden zu laffen, vorzüglich, um das Intereſſe unter ſich felbft zu erhalten ‚und in den Dftfee= Provinzen anzuregen. Es ift auch Manches darunter, was in größeren Kreifen bekannt zu werden verdient. ©. 33. Ein Vortrag von Gimmerthal über die verſchie— denen Kerf-Syſteme. ©. 50. Heugel, über die Beſtimmung der Meidenarten. ©. 61. Dr. Mütter, über einige lievländifche Pflanzen, die früher nicht bemerkt wurden. ©. 77. Wangenheim von Qualen, Über das Weſen und die Zendenzen der Mineralogie, Geognofie und Geologie. ©. 86. Deugel, über den Urfprung des Schwefels in den Pflanzen. ©. 99. W. von Motfhulsfy, Befchreibung neuer Käfer: Cieindela baltica, Erirhinus indistinetus, Phytonomus gimmerthali, Peritelus puncticollis. ©. 102. Kawall und Gimmerthal, Befchreibung von 8 neuen Muden. ©. 115. Gimmerthal, über die Schlangen der Oſtſee— Provinzen. Pelias berus, chersea, Tropidonotus natrix, ausfriacus, Anguis fragilis. ; &. 117. Deugel, die Algen in pbyfiologifcher und mor— phologifcher Beziehung. ©, 147. Kerfting, über das leidenfroftifhe Phänomen. ©.152. Frederking, SGlaffification der chemiſchen Elemente. ©. 158. Dr. Buhſe, Über den Bau der Flechten, Außerdem bin und wieder Auszüge aug andern Schriften. Die meiften Auffäge find populär gehalten, was für diefe Blätter fehr zweckmaͤßig zu fern ſcheint. Unterfuchungen über das Vorfommen des Hermaphroditismus in der Natur. Ein hiſto— riſcher Verſuch von I. J. ©. Steenftrup, Lector zu Soröe, überſetzt von Prof. Hornſchuch. Greifswalde bey Otte. 1846. A. 130. T.2 in Folio. Eine Beurtheilung dieſer Schrift iſt ſehr ſchwer, beſonders bey einem Verfaſſer, welcher in ſeinem Buche über den Gene— rations-Wechſel ſoviel Kenntniß, anatomiſches Geſchick und Scharfſinn entwickelt und ſoviel Behfall gewonnen hat. Es gehen zwar dieſe löblichen Eigenſchaften der vorliegenden Schrift keines— wegs ab: fie enthält aber jo ſonderbare Deutungen der Ge— fchlechtätheile und fo bebenfliche Schlüffe, daß die Beyſtimmung auch höchft bedenklich werden muß, Wir haben das Buch mit der größten Aufmerkſamkeit gelefen, können und aber bey allem Scharffinn des DVerfaffers ebenfo wenig von feinen Schlüffen überzeugen, als Diejenigen Männer, melche der. Ueberſetzung Bez merfungen beygefügt haben, wie Dr. Ereplin, Dr. Fr. Mül— ler, Dr. Kari, Var. Schulge und ber Ueberfeger. Die Abbildungen find zwar nicht ſchön, aber meiftend deutlich, Der Verfaſſer geht ziemlich alle Thiere Durch, welche nach demfelben im Verdachte der Zwitterfchaft ftehen, und bildet Die Geſchlechts— Iſis 1847, Heft 8. 632 theife ab, namentlich von Meer = Eichel, Negenwurm, Blutegel, Planaria, Coryne,, Helix, Limnaeus, deutet manche Theile für verfümmerte oder vuhende Organe, wobey man nicht weiß, was man Davon halten fol. Man muß die Prüfung dieſer Anfichten jedem ſelbſt überlaffen und abwarten, ob Ddiejelben in den Goder der Anatomie und Phyſtologie aufgenommen werden, Zum Schluſſe fönnen wir nicht unbemerft laffen, daß er ©. 85. hinſchreibt: Die Züricher Univerfität hätte Neumplers Ab— handlung, worinn er das von Bojanus für die Reſpirations— Drüfe gehaltene Organ der Mufcheln für die Hoden erklärt, mir einem Preiſe gekrönt. Hätte er den Auffag in der Ifis 1841. ©. 218, mit Aufmerffamfeit gelefen; fo wiirde er gefunden haben, daß das nicht der Fall war, Beſſer hätte er gethan, die Natur jenes Organs zu erforfchen. Ebenfo fagt er ohne weiteres ©. 95. ‚Man wird ſich an Baers Beobachtung (Müllers Arch. 1835. S.224.) erinnern, daß ein Limnaeus aurieularia durch die eine Gejchlechtsöffnung die von Der andern Deffnung aus: geftülpte Partie aufgenommen hatte, und daß dieß Phänomen von Dem Beobachter ſelbſt und von allen nad) ihm, als eine Selbft- befruchtung gejchildert wurde; aber ich muß nach dem oben dar- geſtellten Verhalten die Möglichkeit hievon ganz Läugnen, gleich- wie ich Die Gelbjtbefruchtung bezweifeln muß, Die zufolge Ofen 8 Erfahrung (Iſis 1817. ©, 320.) bey dieſer Schnede folte Statt finden. Dfen gibt an, baß ein Junges vom Limnaea auricularia ſogleich nach feiner Geburt im Sommer 1814. in ein eigenes Glas gelegt wurde, und im Sommer 1815. Eyer legte, woraus eine große Vienge- Junge gekommen, ohne daß es Verkehr mit einer andern Schnede gehabt. Es würde fehr zu wünfchen feyn, daß Experimente Diefer Art mit aller möglichen Genauigkeit ausge— führt und mit allen ftattfindenden Einzelheiten angegeben wuͤr— den. Ich fehe, dab Prof. Dr. Czermak in Wien eine ähn- liche Beobachtung an Limnaeus stagnalis gemacht hat. Roß— mäßler, Sconographie der Land- und Suͤßwaſſer-Mollusken 1. Seit ©. 94.5 dagegen jagt Liſter über Planorbis: „in se privatim steriles sunt, et nisi inter se jungantur, non gi- gnunt.“ Darauf wird nichts weiter zu erwiedern feyn, als unfere Worte in der Iſis zu wiederholen, „Schnecken-Junge ohne Begattung. Im Sommer 1814. hielt id) einige Wafferfchneden von Limnaea aurieularia, die Junge brachten. ° Sogleich eins da= von in ein befonderes Glas gebracht, erwuchs bis zum nächften Sommer 1815, legte ganz allein mehrere, Die befannten Cyerftäbe, aus denen ich über 100 Junge erhielt, von denen gegenwärtig noch einige Dugend leben, Wieder eines fogleich von den‘ andern getrennt, war im. Frühjahr 1816. völlig erwachſen; ich fanı aber durch einen Unfall darum. Seine ungetrennten Kamera— den pflanzen fich fort.“ — Roßmäßler fagt: „Als ich in Wien war, theilte mie Der rühmlichft befannte Anatom und Phnfiolog Prof, Dr. Czermak feine Entdeckung der Superfücundation bey L. stagnalis mit, Er fonderte aus einem Laiche ein einziges Ey ab und erhielt von der Daraus völlig ifolirt erzogenen Schnee, alfo ohne Befruchtung frucht: bare Eyer.“ Die nachgetragenen Bemerkungen von Creplin betreffen Die Geſchlechtstheile der Gingeweidwürmer; die von Müller bie DBlutegel, woben aud) Die von Quatrefages über die Pla- narien; die von Schulße die Süßwaſſer-Polhpen, wobey auch Wills über die Rippenquallen; die von Karſch Die Limnäen; 40* 633 Die vom Ueberfeger faſt alle Claſſen. Nachtragen müpen wir noch, daß der DWerfaffer auch den Pflanzen die Zwitterfchaft ab— ſpricht, indem er jede Blume ald eine zufammengefegte Darzu= ſtellen fucht. Organum @®lfactus Cetaceorum praesertim Delphinorum auctore A. Alessandrini. Bononiae 1842. 4. 20. t. 2. (Novi Comm. Acad. bonon. IV.) Der Verfaſſer fchildert hier Das gefammte Geruchs-Organ von Delphinus tursio et delphis, und bildet daſſelbe auf. zwey großen Tafeln ab, wofür man ihm jehr dankbar feyn muß, da man es noch nicht gehörig fennt, ja es Diefen Ihieren ab- geiprochen hat, obichon bereit? J. Hunter 1787. das La— byrinth bey den Walen entdeckt und ſelbſt Die Niechnerven als vorhanden ausdrüdlich bemerkt hat. Der Verfaſſer geht nun die fpäteren Meynungen durch und bejihreibt fodann das ge= ſammte Riech-Organ der genannten Thiere mit der Genauigfeit, welche man bey) Diefem berühmten Anatomen gewohnt ift. Er hat auch Die feinen Niechnerven gefunden wie Sunter und PBrofeffor Mayer zu Bonn, welche legtere Entdeckung er jedoch nicht kennt. Um fich Darüber nicht zu täufchen, muß ‚man friihe Schädel‘ haben. Gr bildet übrigend nur das Innere der Nafe ab mit Arterien und Nervenfaden des fünften Paars, auch den Zufammenbang der euftachifchen Trompete mit der Nafe, aber nicht Die Riechnerven felbft. Auf jeden Sal ift übrigens Diefe Abhandlung ein dankenswerther Beytrag für Die verglei— chende Anatomie, Sulla Lampreda marina, Mem. del Prof. B. Panizza Milano. 1844. 4. 29. tab. 2. in fol. (Istituto lombardo 11.) 63 haben zwar fehon mehrere tüchtige Männer über Die Meer— Pricke werthvolle anatomische Unterfuchungen befannt gemacht, wie Some, Nathfe, Born, Carus und 3. Müller, über Die Slußpride Bojanus in der Iſis 1821. 28., welche letztere aber der DBerfaffer nicht fennt: dennoch blieb immer noch Dieß und jene zurück, jo daß der Werfaffer noch genug nachzutragen hatte, befonders über das Hirn, die Nafe, Die Kiemenfäde, das Gefäßſyſtem und die Gefchlechts:Verhältniffe, wozu ihm befonders gute Gelegenheit geboten wurde Durch den. Umftand, daß Die Vieerpriden zur Laichzeit im Frühjahr den Po berauftommen bis in Den Teſſin bey Pavia, wo er biefelben lebendig exhielt, obſchon in geringer Zahl. Er bejchreibt nun das Hirn und bildet es ab fehr genau nebft dem Urſprung der Nerven mit eritiichen Bemerkungen; ebenfo die Naſe mit ihren Theilen. Gr hat ebenfalls bemerft, wie Bojanus und auch wir bey der Flußpricke, daß das Waſſer zu Den Siemenlöchern hinein und herausgeht und der Mund nichts dabey zu thun hat. Er lobt beſonders Rathkes Be— ichreibung des Gefäßſyſtems und der Gefchlechtstheile, welche Home jo fonderbarer Weife verfannt hat. Die Abbildungen find in großem Maapftab und ftellen vor das Hirn, einen ſenk— rechten Längsichnitt Durch Mund, Nafe und Kiemen, einen ähn- lichen, um Die männlichen Gefchlechtstheile zu zeigen; fodann den Fiſch ganz und ebenfo noch drehmal geöffnet, Maͤnnchen und 634 Weibchen mit voller Entwidelung bes Milchens und Roogens, und endlich auch den weiblichen Noogen nad) der Entleerung. Die Anatomen können ſich daher über Diefen Betrag freuen, indem er manches Neue enthält, Manches beftätigt umd be— richtigt, Quellenkunde der vergleichenden Anatomie, als Vorläufer einer pragmatifchen Gefchichte der Zootomie, von Dr. F. W. Aßmann, Lehrer der Zootomie in Leipzig. Braunſchweig bey Vieweg. 1847. 8. 319. Das iſt eine ungemein fleißige und nützliche Arbeit, welche mit dem Index von Engelmann den Zoologen und ZSooto— men große Dienfte leiften wird. Es iſt wirklich ein Glück, daß es folche fleifige Leute gibt, welche den edlen Beruf über fich nehmen für andere zu forgen. Der Berfaffer hat alle möglichen Zeitſchriften durchftöbert, um jede hergehörige Abhandlung zu finden und zu verzeichnen. In dem größern Abfchnitten ift auch das Buch fehr wohl geordnet, und da ein Namenregifter dabey ift, auch Alles ziemlich leicht zu finden. ? Zuerft Die allgemeinen Schriften, Gejchichte, Lehrbücher, Samm— lungen und bergl. ©. 12. Monographien der Säugthiere; S. 30. der Vögel; ©. 44. der Lurche; ©. 40. der Fiſche; ©. 47. der wirbellofen Thiere überhaupt; S. 50. der Mollusfen; ©. 63. der Anneli= den; ©. 67. der Cruſtaceen; S. 72. der Arachniden; ©. 73. der Inſecten; S. 80. der Echinodermen; S. 82. der Entozoen; ©. 87. der Acalephen; ©. 90. der Polypen; ©: 98. der In— fuforien. Dann folgen S. 102. die Schriften nach der Neihe der ana= tomifchen Syfteme: Knochen, Muskeln, Gefüge ©. 123.5 Ner— ven S. 140.5; Sinnorgane ©. 150.5; Athemorgane ©. 166.; Darn ©. 184.5 Gefchlechtötheile S. 196.5 Entwickelungs-Ge— fhichte ©. 209.5 Phosphorescenz ©. 240.; Winter = Schlaf ©. 242. ‚Dan muß dem DVerfaffer alle Anerkennung gewähren und ihm Dank für diefe Mühe jagen, wenn auch nicht Alles aufgeführt ift, was man bey einer ſolchen Menge von Gegenftänden nicht verlangen fann, So fönnten wir ibn gleich mehrere bon uns fern Sthriften nennen, Die er vergeſſen hat oder. die wenigftend nicht im Negifter ftehen, wie die Bildung alles Organifchen aus dem Bläschen in unferem Buch über die Zeugung; die Ent: wicelung der Därme aus dem Nabelbläschen; das Univerfum als Fortfegung der Sinnorgane, Die Naturphilofophie, worinn wir die Bedeutung Der anatomischen Theile auseinandergefegt haben, manche Auffäße in der Its, befonders über die Bedeu— tung der Kopffnochen, des Kiemendedeld ufw. in den erſten Jahrgängen, Das Zahnfyftem in dem von 1825. uw. Doc, wie gefagt, wollen wir, dem DVerfaffer feinen Vorwurf machen, da wir wohl wilfen, wie ungemein fihwer, ja wie unmöglich es ift, nichts zu überfehen. Wohl aber wäre zu wünſchen ges wefen, daß er bey jedem Artikel Die Aufſätze nach der Zeit ges ordnet hätte, Das ift nicht fo fehiwer, wie es ſcheint. Man muß Daben wie bed einem Wörterbuch verfahren, nehmlich bie Titel auf befondere Zettel ſchreiben und dann ordnen. 635 Lectures on the comparative Anatomy and Physiology of the inverte- brate Animals by Richard Owen, Prof. London by Longman 2 1843, 8. 392. Lectures ete. on the vertebrate Animals I. Fishes. 1846. 308. Hier tritt zum erften Dal in England die philofophifche Betrachtung in der vergleichenden Anatomie hervor, und zwar ſogleich in einem vollen Strom, jo dag man der Wiffenfchaft Glück wün— fchen kann, indem fich ‚hier ihrer ein Mann annimmt, der Durch feine faft unzählbaren empiriſchen Forſchungen in allen Thier— elaffen, allen Syſtemen und Organen mit allen Hülfsmitteln ſich unter die erſten Anatomen geftelt hat. Er fucht überall die Bedeutung der Iheile zu erforfchen Durch Nachweifung der ho— mologen Theile, bald in den untern, bald in den höhern Or— ganen und Thieren, fo wie wir es fchon feit einem halben Men— ichenalter gelehrt haben, Da ihm fo vieled zu Gebote fteht, was andern fehlt; jo wird es ihm gelingen eine Menge Organe und Thiere an ihren rechten Plag zu jegen, was uns bisher nicht möglich geweſen iſt. Er folgt zwar im feiner Darjtellung der Reihe der Thierclaſſen, was wir nicht billigen fünnen, wie wir ſchon bey Cubiers Anatomie bemerkt haben: dieß benimmt aber nicht3 den. genauen Unterfuchungen, Abbildungen und Bes fchreibungen und noch weniger den jinnreichen Vergleichungen und den geiftreichen Deutungen, obſchon Manche nach herge- brachter Weije dergleichen Dinge eine Spielerey nennen. Das fünnen wir uns übrigens gefallen laffen: denn Die Bilder der Dichter find auch Epielerey, eine des Geiftes; Die unferige aber iſt eine Spielerey der Natur, welche ihr übrigens ſehr leicht wird, Da ſie nur Das Eine Taufend» und Taufend Mal wiederholt und eben dadurch Das Manchfaltige Hervorbringt. Dieſes zu er— fennen, oder vielmehr dieſelbe Entwidelung im Bewußtſehn zu wiederholen iſt unfer Betreben. Bis auf den heutigen Tag hat e3 ſich ausgewiefen, Daß Die Betrachtung Der Ericheinungen als einzelner abgefchloffener Dinge zu nichts geführt hat als zu einem Haufwerk, an das fich fein Hercules wagen fann und mag. Der Verfaffer ſchickt als Grundlage fein Furges Syſtem der Glafjen voraus. Diefen fehlen noch die philoſophiſchen Prin— eipien, welche einige Jahr fpäter nehmlich im zweyten Bande bhervortreten. Bemerken wollen wir nur, daß er die Ningelthiere auf die Fiſche folgen läßt und die Cirripedien Dazu jtellt, und zwar in folgender Neihe: Urustacea, Arachnida, Insecta, Annellata, Cirripedia. Die Tunicaten ftelt er zu den Weich- tbieren; die Gehimodermen und Acalephen zufammen in eine Glaffe; die Polypen theilt er in Ciliobrachiata, Anthozoa et Nudibrachiata; Die Entozoeen in Coelelmintha et Sterelmiutha; die Infuforien in Rotifera et Polygastria. Im Verlauf des Werkes kommen jedoch manche Abänderungen in der Reihen— folge or. Beh den einzelnen Ordnungen wird zuerft Die weitere Glafft: fication, gegründet auf die anatomischen Unterfchiede, gegeben ; Dann gewöhnlich der äufere Bauz fodann die anatomischen Sy— fteme und Organe in abwechjelnder Ordnung, je nachdem. e3 Die genetifche Gntwidelung erfordert. Man findet daher Die Spiteme nicht wie in einer Tabelle immer an demfelben Orte, fondern in einem fortlaufenden zufammenhängenden Tert, fo daß das Buch ohne Ueberichlagung gelefen werden muß, wenn man in den Geift des Zuſammenhanges eindringen und nicht bloß Ihatfachen ſammeln wild, wozu 3.8. Cuviers Anatomie 636 _ vortrefflich eingerichtet ift. Es find hier wirklich gehaltene Vor— lefungen, in denen man bekanntlich Hundert und Sundert Dinge zur Vergleihung und Erläuterung herbeyzieht, um den Gegen- ftand klar und eindringlich zu machen. Dabey hat der Ver— fajfer außer feinem eigenen Schage alle Ihatjacheu und Feen der andern Forſcher benugt, und, man darf wohl jagen, mit einer Art Vorliebe den Zuhörern das mitgetheilt, was in Deutſch— land, deſſen Literatur er vollftändiger kennt, geleifter worden ift. So finden ſich Die Glieder des alten Stamms wieder zuſammen in der Natur-Wiſſenſchaft. Der Verfaſſer beginnt feine Entwidelung von unten, wie wir es in Deutfchland machen; gebt alfo den ſynthetiſchen Weg; Die Franzoſen bekanntlich umgekehrt den analytiſchen. Beide find gut je nach Umſtänden, und es jollten daher beide gelehrt wer— den; Die legtere zur Sammlung ver Ihatfuchen zuerit; jodann Die andere zur geiftigen Verknüpfung derſelben. Die franzöſiſche Methode wäre Daher für Die höheren Gynmaften oder Special- Schulen; ‚Die ſynthetiſche Dagegen für Univerjitäten. Der BVerfaffer beginnt nun S. 16. mit den Polbgaftrien, und ftellt den Bau, Die Bewegung, Gmährung und Fortpflanzung durch Iheilung ufw. dar. ©. 28. folgen die Räderthiere auf ähnliche Art. Die Eingeweidivürmer; viel ausführlicher, abgetheilt in ihre verfihiedenen Zünfte, überall mit zahlreichen Holz— fchnitten, ©. 81. die Polhypen; S. 101. die Quallen; ©. 112. die Echinodermen. S. 129. die Würmer; S. 147. die Lernäen und Cirripedien; ©. 162. die Cruſtaceen; ©. 192. die Infecten nach allen Ord— nungen und anatomifchen Shitemen; ©. 250. die Arachniden. ©. 267. folgen die Tunicaten; ©. 277. die Bradyiopoden; ©. 280. die Mufchelnz; S. 291. die Pteropoden; ©. 295. die Schnecken; ©. 312. die Cephalopoden jehr ausführlid). Es wäre unmöglich, hier ins Einzelne zu gehen; man wird aber ziemlich überall finden, was man fucht. Ueber das Ger Schlecht = Verbältnig der Cirripedien bleibt der DVerfaffer unent= jchieden, er ftelt übrigens beide Anfichten dar, daß fie nehmlich Zwitter wären oder ‘getrennten Gefchlechtes. Die Enticheidung wäre wegen der endlichen Glaffification febr zu wünſchen. Es gibt befanntlich feine Zwirter unter den Gruftaceen, und. Daher muß man Die Ginreihung der Eirripedien unter Diejelben zur Zeit für gleichgültig halten. Uns wird es aber von Tag zu Tag heller, Daß fie getrennten Gejchlechts find. Der zweyte Band wird, wie oben der Titel befagt, bloß son den Fiſchen eingenommen, und Daraus fann may ſchon auf die Vollſtändigkeit fchliegen. Hier tritt nun Die philoſophiſche Betrachtung Des Knochenihitems in ihrer ganzen Vollſtändigkeit auf, und zwar al3 Hauptführer der Wirbel und die Wirbelbe- Deutung Des Kopfes, Cs ift zwar hierinn bey den Fiſchen noch vieles zu thun: aber Die Fiiche werden e3 jehn, weldye die Bein: Philofophie am vollftändigften und Elarjten nachweifen. Außer den Schädelfnechen verlangt Der Kiemendedel und das Schulter= gerüft noch weitere Unterfuchungen und Ueberlegungen. Wir haben zwar in den erften Bänden der Iſis unſer Möglichites gethan, um die Bedeutung diefer Theile herauszubringen. Dan muß aber das Urtheil abwarten, weldyes Männer wie Owen darüber am Ende aller Enden füllen werden. Zuerft eine allgemeine Vergleichung der vier oberen Thier— A ©. 42, claſſen, bejonders hinſichtlich des Knochenſhſtemis, feiner Beftand- 637 theile und feiner Entwidelung. S. 41. ſchickt er die Claffifi- cation voraus, worinn er ziemlich der neueren Anordnung bon Sobannes Müller folgt, mit Beridfichtigung der von Agaffiz aufgeftellten Glafjification. Dann werden Die Beſtand⸗ theile des Fiſchwirbels und der ganzen Wirbelſäule dargeſtellt; S. 70. der Schädel, überall mit vielen und ſchönen Holzſchnit— ten, alles deutlich zerlegt; ©. 116. die Kiemenbögen, das Schuls ter= und Bedengerüft. S. 140. die Sautfnochen und die Bedeutung der Knochen— ſtücke des Kiemendeckels, des Unterfieferd ufw., der Sloffen ufw. nebft Tabellen über Die Benennungen bey verfchiedenen Schrift: ftellern. Diefes Knochſyſtem ift eine reiche Fundgrube für Ver— gleichungen und Ueberlegungen. Es gibt noch vieles Darüber zu fagen, wozu aber Zeit und reiche Sammlungen nöthig find, Der Verfaſſer bat fein Möglichftes gethan, um Diefe Unterſuchun— gen in das wiffenfchaftliche Geleife zu bringen. ©. 163. dag Muskelſyſtem, worüber ſich bey den Fiſchen nicht viel fagen läßt. S. 178. dag Nervenſyſtem, ſchon viel reichhaltiger, befonders bey den Sinnorganen und den electrifchen. Zu bemerken ift, daß der Verf. von Den hintern Naslöchern der Lepidosiren fagt, fie öffneten fich nicht in den Mund, fondern. auswendig, binten an der Oberlippe, wodurch alſo unfere oft angedeutete Anficht, daß fie nur Das zwehte aͤußere Nasloch find, beftätiget wird. ©. 219. das Verdauungsinften, Gebiß und Darm. S. 246. Gefaͤßſyſtem, Lymphgefäße, Venen, Kiemen, Arterien, Luftblafe, Nieren. ©. 286. Geſchlechtsſyſtem und Entwidelung. Ben einer folhen beurtheilenden Darftellung der anatomifchen Berhältniffe darf man ſich auf die folgenden Bände freuen; bes fonderd geben die Lurche viel Aufklärung über Das Knochen— Syſtem, namentlich des Schädels, der Schulter und des Bedens. Dhne Zweifel wird der DVerfaffer auch darauf fommen und und auf Diefe Weife gine durchdachte und die Gefege Darlegende Ana— tomie liefern: denn er hat dazu geiftige und materielle Kräfte, Theorie positive de la Fecondation des Mammiferes, basee sur l’Observation de toute la serie animale, par Dr. F. A. Pouchet, Prof. a Rouen. Paris chez Roret. 1842. 8. 163. ‚Bekanntlich hat fich ein heftiger Streit entzunden zwifchen dem Verfaſſer und IH. Bifhoff, Prof. zu Gießen, über Die Prio- rität Der Entdeckung, daß auch beym Menfchen wie bey den Säug- thieren Dad Eh auch ohne Befruchtung vom Eyerftod ſich ablöſe und in Die Bärmutter gelange und zwar beym erfteren beh jeder Menftruation; daß mithin die Anwefenheit von fogenannten gel— ben Körpern Fein Beweis von Befruchtung ſeh. Wir haben darüber ſchon bey der Anzeige von Biſchoffs Beweis uſw., 638 Ifis 1844. ©. 939. erklärt, daß wir biefer Entbdeckung nicht hin: länglich gefolgt und daher auch) nicht im Stande waren, eine Mey— nung Darüber zu außern. Bifchoff hat feitdem eine umftänb- liche Auseinanderſetzung dieſes Streites und die ganze Geſchichte Diefer Entdekungen gegeben in ben Annales Se. nat. Serie Ill. Vol. 2. 1844. 104. Der BVerfaffer hat fomohl Durch eigene Unterfuchungen und durch Vergleichung einer großen Zahl von phyſiologiſchen Wer: fen feinen Gegenjtand jo alljeitig und gründlich behandelt, daß er ſich in den Stand geſetzt fah, folgende Geſetze aufzuftellen. 41) Der Menſch macht Feine Ausnahme; die Erſcheinungen feiner Erzeugung gehen nach entiprechenden Geſetzen mit Denen anderer Thiere, und find ſelbſt volfommen einerley mit. den Vorgängen bey denjenigen Ihieren, welche an der Spibe ftehen. 2) Die Zeugung geihieht bey allen Ihieren durch Ener; nur einige niedere TIhiere machen Davon eine Ausnahme. 3) In der ganzen Ihierreihe weſen Die Eyer nor der Bes fruchtung. 4) Phyſiſche Hinderniſſe wiederfegen fi) bey den Säugthieren der Berührung des Saamens mit den Eyern, jo lang fie noch in den graafiichen Bläschen ſtecken. 5) In der ganzen Ihierreihe treten ohne Widerrede die Eyer aus dem Eherftod unabhängig son der Befruchtung. 6) Bey allen Ihieren treten fie aus zu beftimmten Zeiten und in Verbindung mit der periodifchen Aufreizung Der Gejchlechts- theile, 7) Bey den Säugthieren hat Die Befruchtung nur flatt, wenn der Austritt der Eyer mit der Anwefenheit des Saamend zu— fammenfällt. 8) Die Menftruation entipricht den Erjcheinungen der Brunft- zeit bey andern Ihieren. 9) Die Befruchtung fteht in einem beftimmten Verhältniß mit der Menftruation, auch kann man den Zeitpunct zwifchen je zweh Menftruationen leicht und genau angeben, wann Die Empfäng— niß phyſiſch unmöglich ift, fowie denjenigen, wo fie wahrichein: lich ftatt finden kann. \ 10) Eine eigentliche Eherſtocks-Schwangerſchaft kann es nicht geben. > Dazu kann noch kommen. 1) Regelmäßig gefchieht. Die Befruchtung in der Barmutter. 2) Die Bauch)» und Trompeten Schwangerfchaften beweiſen nicht, Daß die Befruchtung regelmäßig im Eyerſtock felbjt ftatt babe und daß fie den Austritt der Eher bewirfe. 3) Der Regel nach ziehen fich Die Mutter-Trompeten nur. in der Nichtung von innen nach außen zufammen, um Die Gyer fortzufchaffen. Es wäre unmöglich, die vielen Ihatfachen und Beurtheilungen auch nur einiger Maaßen anzugeben, welche in Diefem Buche enthalten find. Wer fich ernſtlich mit der Sache bejchäftiget, muß das Buch felbit leſen. Er findet darinn eine ganze Li— teratur. 2 ‘ la: 1847. 9 Bemerfungen über die auf einer Reife nach) Italien und Sicilien beobachteten Schmetterlingsarten von P. C. Zeller. VII. -(Fortfegung von Iſis Heft VIII. pag. 594.) Choreutis Hübn. Choreutes Tr. H.- Sch. Cofta fhlägt bey Beſprechung der Afopien für dies Genus den Namen Maeropia vor; allein fey es, daß er es nicht zu den Ppraliden rechnet, wohin es auch kaum gehört, oder daf er es nur überfehen hat, es erfcheint in den mir befannten Lieferungen feiner Fauna nirgends, Auh Rambur ſchweigt über die corfiichen Choreutiden, 243. (1.) Ineisalis. Der Annahme des Altern, Dübmerfhen Namens Nemorana fteht fein Hinderniß entgegen; Duponchel hat ihn in feinem Catalogue ©. 282. auch fhon aufgenommen. Gewöhnlich find die Hinterflügel ſchwaͤrzlichbraun; von der Bafis aus geht ein Eeilförmig erweiterter, roͤthlicher Mifch, unter deffen Spike am Hinterrande zwey roͤthliche Fleckchen nebeneinander liegen. Der Raum zwifchen der Falte und dem Innenrande ift roͤthlichgrau. Ein großes Weibchen (Var. b.) von Neapel hat die ganzen Hinterflügel röthlih; nur ein fhwärzliher Schatten geht in geringer Entfernung vor dem Hinterrande in den ſchwaͤrzlichen Vorderwinkel, von welchem ein ſchwaͤrzlicher, ſchmaler Streif zur Baſis zieht. Die weißen Beine zeichnen ſich durch ihr ſchwarzes, letztes Fußglied aus; Vorder- und Mittelſchienen ſind auswärts beſtaͤubt; Hinter: ſchenkel an der untern Scheide braun; Hinterſchiene auswaͤrts braun bis zu dem erſten Dornenpaar, bey welchem eine weiße Querlinie die Grenze bildet; hinter ihr zimmtbraͤunlich, an der Spitze braun, Von dieſer Art fing ich ein einzelnes Exemplar bey Syracus in der Nähe der Cyane am 6. Juny; e3 war ohne Zweifel aus den benachbarten Einzäunungen gefommen. Auguft und September ift aber die eigentliche Flugzeit. Um Neapel feheint die Urt ziemlich häufig zu feyn. Sie fliegt in und bey Gärten an Blüthen von Mentha, Daueus carota, Reseda, Kamillen, vorzüglich aber von Heliotrop, und hat ganz das Betragen der Parialis: ©ie fliegt nehmlich zitternd und ſchwirrend nach einer Blume bin und friecht daran herum, wobey fie die Flügel flach und am Hinterrande wenig verbogen trägt. An einem ſonni— gen Abhange, wo an einer Stelle eine Menge Heliotrop wuchs, kamen aus den nahen Gärten nach und nad ein Dußend her— bey, die ich leicht wegfing. — Hinter Gaeta fammelte ich an einem großen milden Feigenbufh Raupen und Puppen am 23. Auguft, und in der Campagna ben Rom fand ich noch Iſis 1847. Heft 9. ef st IX. einige Puppen an Feigengefträud am 26. Auguſt. Diefe Art ift alfo in ganz Italien und überall einheimiſch, wo der Feigen? baum wild waͤchſt; da er auch in Deftreich vorkommt, fo muß fie ſich auch an Feigen halten, die nicht im Freien uͤberwintern. Die Raupe fpinnt auf der Oberfeite eines Blattes an einer Spitze ein reichliches, fchneeweißes Gefpinnft, wodurch das Blatt an diefer Stelle mehr oder weniger zufammengezogen und. hohl wird; fie frißt die Blattſubſtanz zwiſchen den Adern heraus und verdeckt die geöffneten Stellen mit ihrem Gefpinnft. Zur Ver: puppung geht fie an ein amdıes Blatt und zieht die Spike eines ganzen Blattzipfels zu einer Roͤhre zufammen und legt darinn ihr dichtes Gewebe an. Aus der Spike deffelben dringt die Puppe beym Auskriechen bis zur Hälfte des Körpers hervor. Die Raupe ift etwas fpindelförmig, heil gelblihgrün, am Bauche gelblich, mit honiggelbem Kopf und einem großen, fchwar: zen Punct auf jedem Auge. Der Mücenftreif ift deutlich und gelblich; die Warzen find groß und fchwarz; und zwifchen je 3 ſolchen Warzen befindet fih auf jedem Ringe ein gelber Filed, wodurch eine Art gelber, oberer Seitenbinde entfteht, — Die Puppe ift bräunlich oder braun in verfchiedenen Abftufungen. Die Beinfcheiden treten nicht über die Spige der Flügelfcheiden hinaus. Die Stien trägt unterwärts einen Kranz von 6 lan: gen, feinen, divergirenden Haaren; ähnliche ftehen einzeln in den Seiten bey den Kuftlöchern. Am SHinterleibe find feine Quer— reihen von. Dörnchen. Der jtumpf Eegelförmige Gremafter trägt am Ende zwey fehr kleine, gemäberte, aufwärts ges richtete Spitzen. — In höchftens 14 Tagen Eriecht der Schmet= terling aus, Die Eremplare, die Löw von den griechifchen Inſeln mitge— bracht hat, find meiftens größer, auf den Vorderfluͤgeln mit deutlicherer zweiter Querlinie und vor dem Hinterrand lebhaft roſtbraun. 244. (2.) Stellaris n. sp. Alis brevioribus, nigro brunneoque mixtis, punctis costa- libus 3 niveis, punctis striolisque sparsis lilaeino- argenteis, eiliorum macula media magna nigrieante; major. (Seintillulalis: alis longioribus nigro brunneoque mixtis, punctis costalibus tribus nigris, punctis strio- lisque sparsis lilacino - argenteis, ciliorum macula media parva cinerea vel nulla; minor.) Var. 6, punetis juxta costam nonnullis virescenti-ar- . genteis. Diefe Art ift der Seintillulalis hoͤchſt ähnlich, aber in den wenigen Unterfchieden conjtant. Sie ift erheblich größer und ihre Vorderflügel (3'" lang gegen etwas mehr als 24") find auffallend breiter, und ihr Vorderwinkel ift entfchieden weniger ſpitz. Die Franzen find weiß, aber am Vorder- und am Innen— winkel ſchwarz und ftets von einer volftändigen, fchwarzen 643 Mittellinie durchzogen; unter der Mitte ift ein großer, fchwar= zer Fleck, in welchem bie Franzen gar nichts Weißes haben. Bey Seintillulalis erreicht die ſchwaͤchere Mittellinie felten, oder doch ſehr verblaßt, den fchwarzen Fleck der Flügelfpike, und wenn fie fih auh unter der Mitte verftärkt, fo entfteht nur ein ſchwacher Fleck, der von der Franzenbaſis durch meißliche Farbe getrennt und hell und Elein bleibt. Bey Stellaris geht diht am Hinterrande vor den Franzen eine weiße, hier und da unterbrochne Schuppenlinie, deren längftes Stud vor dem Fran- zenfled liegt. Von diefer Linie befist das fchönfte meiner Seintillulalis-Cremplare nur 4 durch weite Zmwifchenräume von einander getrennte Schüppchen. Auf den fchwärzeren Hinter: flügeln hat Stellaris in den Franzen eine breite ſchwaͤrzliche Linie; bey Scintillulalis ift fie verlofchener und fchmäler und erreicht gewöhnlich nicht die Flügelfpige. — Auf der Unterfeite find bey Stellaris die Hinterflügel faft ſchwarz; die viel hellen Borderflügel haben unter der Spitze von den Franzen aus neben einander 2 weiße, Eurze Striche, die der Seintillulalis gänzlich fehlen. Bey der feltnen Var. b. find die dem Vorderrande zunaͤchſt ftehenden glänzenden Schuppenhäufhen blaßgruͤn ftatt blaßlila= farbig. Bey einem Eremplare findet diefe grünliche Färbung nur bis zum 2, Vorderrandpuncte ftatt, bey zweyen fogar nur auf dem rechten Flügel. Das Weibchen hat noch Eürzere Fluͤ— gel und einen dickern Hinterleib. Ich fing von diefer Art Über 30 Eremplare bey Syracus am 23. May. Sie flogen in einer Schluht am Abhange von der ehemaligen Neapolis auf der Schattenfeite an dem Geſtraͤuch, befonders um die Blüthen der Nepeta calamintha. Weiter ift fie mie nit vorgefommen. 245. (3., Vibrana A. (Vibralis Tr.) Var.d. australis: minuta, flavedine minus laeta, fasciis alarum anteriorum albida vel cana, posteriore integra. Es ift mie noch immer nicht möglich, fpecififche Merkmale an diefem ftandhaft zwergartigen Schmetterlinge zu entdeden. Die Unterfchiede für diefe Varietät, die ich in der Aufzählung der Eleinafintifchen Schmetterlinge nach einem einzelnen Exem— plare aufftellte, erweifen fich als veranderlih. Standhaft finde ic nur die Kleinheit (Worderflügellinge 224" gegen 243%" der deutfchen Vibrana), die Vollftändigkeit der 2. Binde der BVorderflügel, indem diefe nie von ſchwarzen Adern durchſchnitten wird, und das weniger fchöne Braungelb auf Thorar und Vor: derflügeln, vorzüglich im Mittelfelde. Nach der reineren weißlis chen Farbe der beiden Binden ließen ſich 2 durch Zwiſchenglie— der verbundene Varietäten unterfcheiden. — Auf der Unterfeite der Vorderflügel ift die weiße Querlinie am gwoͤhnlichſten voll: ſtändig, und bindenartig erweitert; bisweilen aber ift fie unter dem Vorderrande fo breit unterbrochen mie gewöhnlich und dabey ebenfo dünn. Duponchel führt in feinem Catalogue ©, 283. eine Xylopoda pretiosana n. sp. aus der Provence und Cor: fica auf mit der Bemerkung, daß fie vielleiht nur eine biäffere Varietät der Vibrana fey; da ich weder die Abbildung, noch) die DBefchreibung in den Supplementen gefehen habe, fo weiß id) nicht, ob fie mit meiner Vibrana Var. australis zufams menfällt. Ben Meffina flog ein ſchon nicht mehr unbefchädigtes Pär: chen diefer Art am 9. März an einer trodinen fonnigen Anhöhe zwifchen blühendem Heidekraut (Erica arborea); fpäter traf 644 ’ ich die Art dort noch einzeln im April. Ben Syracus war fie zu Ende April und im Anfange May gar nicht felten, aber meift verflogen, an feuchten Gräberrändern, in denen Nepeta calamintha häufig wuchs, und wo fie am Spätnachmittag im Sonnenfchein ſchwirrte. Ein fhönes Weibchen erhielt ich am 14. Mai auf der Halbinfel Magnifi. Die Entwicklung ift alfo ſehr ungleih. Um Neapel fing ic ein fehr Eleines Männchen (Borderflügellänge 2" lang) der 2. Generation bey Gamaldoli am 16. Auguſt und ein ſchoͤnes Weibchen in Geſellſchaft der Chor. ineisalis an Mentha am 17. Auguft. — Bey Narni am 4. September dren ſchoͤne Weibchen auf den Blüthen einer Inula (ähnlich pulicaria) am Rande eines feuchten Grabes. — Die große Verfchiedenheit der Loalitäten ift alfo ohne Einflug auf die Größe diefer füdlichen Vibrana; ich vermuthe daher, daß fie ſich doch noch als eigne Art ausweifen wird. 246. (4.) Alternalis. Ein einzelnes Männchen, an der füdlichen Stadtmauer von Nom auf einer Kamillenblüthe gefangen am 37. Auguft. Es hat kurze Vorderflügel, wie fie aber auch an der biefigen Alternalis vorfommen; das Mittelfeld derfelben ift unbeftäubt und hat einen fehr feinen, nad außen geöffneten, gelblichen - Strich auf der Querader; die Querlinie dahinter ift ihm gegen= über unterbrohen und die Lüde durch die Stäubchen der dahin= ter folgenden Staubbinde ausgefüllt. Die Spike der Hinter- ſchiene hat eine vollftändige, braune Binde, und der Fuß deut: liche, braune Flecke. Pyrausta. „Palpi breves; antennae setaceae. Alae anteriores transverse fasciatae, fasciis integris vel in maculas divi- sis.“ Costa. Als neapolitanifche Arten enthält die Fauna: 1) Cespitalis im April und May, dann im Sum und Auguft, häufig. „Unſere Cremplare ermangeln der blaffen Sarbe an der Baſis der Flügel.” 2) punicealis, „Ale unfere Eremplare find Eleiner und etwas abweichend von Hüb- ners Figur. Manchmal nehmlich ift die Grundfarbe dunkel roͤthlich (rosso- livido oscuro) und die Flede fehr deutlich; manchmal ift die Farbe bläffer.” Bey uns häufig von May bis September. 3) Sanguinalis mit einer „Var. d, alis antieis flavis, fasciis sanguineis; an Castalis Tr. [Die Stammart hat die Zreitfch£efche Diagnofe; was ift alfo der Unterfchied, da Cofta diefe Varietaͤt nicht befchreibt ?]. Die Raupe unferer Varietaͤt lebt auf Anethum foeniculum und verwandelt ſich in einem dünnen Seidengefpinnft, mit dem fie das Laubwerk oder auch die fecundären Blüthenftiele der Dolde umwidelt [Ich zweifle an der Nichtigkeit diefer Angaben und vermuthe eine Werwechslung mit einer Depressaria]. In Zerra d’Dtranto. 4) Porphyralis „im September, auf Mentha aquatica, ähnlich [2] der Sanguinalis.* As corſiſch kennt Rambur 1) Sanguinalis. 2) pur- puralis. 3) floralis. 4) punicealis. 5) cespi- talis. 247. (1.) Sanguinalis. Var. a, Alis ant. vitellinis, costa, fascia media antice furcata, fasciaque marginali sanguineis, margine postico ipso vitellino; abdomine einereo. (Syrac. vere, Narn.) Var. 6, alis anterioribus pallidius vitellinis, costa, fascia media antice furcata fasciague marginali sanguineis, abdo- mine cinereo; major. (Istria.) 645 Pyr. eastalis Eversm. Faun. Volg. p. 469. Pyr. auroralis Kindermann in lit. Var, c, Alis anterioribus laetius vitellinis, costa, fasciis duabus maculaque interjecta costae adhaerenti sangui- neis, margine postico vitellino; abdomine pallido. (Syrac. aestate, Catan.) Pyr. haematalis H. 349. 3342. Huͤbners Hämatalis hat mancherley Ausgezeichnetes: das Gelb ijt heller und fhoner, und hinter der erften Binde nicht mit Grau gemifcht. Die erfte Binde ift immer ſchmaͤler und fliekt nie mit dem hinter ihr folgenden, am Ende der Vorderrandftrieme hängenden Fled zufammen. Was vom Hin- terrande hinter der 2. Binde Übrig ift, hat nebjt den Franzen eine licht dottergelbe Farbe (bey Var. ift eg mit Grau vemifcht, und bisweilen” ganz grau). Die Hinterflügel find auf den innern 3 ſchmutzig weißgelblih, mit wenigem Grau gemiſcht; der Hinterennd ift bindenartig grau, und davor ift die verlofchene Spur einer gelblihweißen, auf beiden Seiten verfürzten Binde fihtbar;. die Franzen find reiner gelb. Die ganze Unterfeite ift bleichgelb, und die Zeichnungen der Dberfeite fcheinen deutlicher durch. — Ruͤckenſchild hell dottergelb (bey der gewöhnlichen Sanguinalis ftet3 grau, mit weißlihem Endgliede). Diefe Va— rietät Eommt bey uns nicht vor, fondern ift die Sommergene= ration in beißen Rändern auf Kalkboden. Sanguinalis war bey Syracus zu Ende April und bis nad) der Mitte des May häufig an den Abhängen der ehemaligen Meapelis und Acradina; fie flog brfonders in der Gegend der Gräber auf dem Origanum smyrnaeum. In ber Mitte bes Juny erfchien die zweite Generation, Haematalis, und war fhon am 16. Juny nicht felten; fie hielt fi nun mehr auf dem Thymus eretieus, als auf Origanum. Zwey Pärchen fammelte ih am 2. und 3. July bey Catania auf der mehr erwähnten kleinen Binfenwiefe, in deren Umgebung nur Lava und dürrer Sand, aber Fein Kalk vorhanden ift. Bey Narni fing ih am 4. September auf einem Brachfelde wieder ein Eremplar, das die Mitte zwiſchen der gewöhnlichen Sanguina- lis und Haematalis hält. Das Gelb, fo wie dag Grau der Hin— terflügel ift dunkler als bey der letztern; die erſte Binde iſt breit und hängt durch Staͤubchen mit dem dahinter folgenden Fleck zuſammen, an den Hinterfluͤgeln ſind die Franzen gelblichgrau; die Unterſeite der Flügel hat viel Grau, wie bey der gewoͤhnlichen Sanguinalis; der Hinterleib ift grau und wird hinten gelblich. - Die Var. b, die mir Kindermann unter dem Namen Auroralis aus der Gegend von Fiume gefchidt hat, ift mir in Stalien nit vorgefommen. Sie ift beträchtlich größer (Vor: derflügellänge 44°" gegen höchftens 4) und hat ein bläfferes Gelb, das ſich befonders in dem Raum zwifchen ben Binden verdünnt und mit Grau mifcht. Die erfte Binde ift fehr breit, in der Mitte gelichtet und mit Graugelb gemifcht, an den Rän— dern verdickt und etwas ſchimmernd; ihr Hinterrand bildet eine vollftandige gefrümmte Linie. Der Raum zwifchen ihr und der 2. Binde ift beym Maͤnnchen ungewöhnlicy verengt. Die 2, Binde breitet ſich wirklich bis an den Rand aus und enthält vor demſelben eine Neihe von 4 graugelblichen verlofchenen Fleck— hen. Franzen grau mit einer rothen Randlinie an der Bafis und einer verlofchenen vor der Mitte. Hinterflügel und Unter feite wie bey einer gemeinen Sanguinalis; auf der Unterfeite haben die Vorderwinkel eine Thöne rofige Betäubung. Ich habe fie ben der Aufzählung der afiatifchen Falter irri⸗ 178. Syliythria — M. Cat. 646 gerweiſe fir identifh mit Dupondels Virginalis angefehen, welhe auf Nhodus und im Peloponnes vorkommt. (Diefe Virginalis fteht der Sanguinalis zwar fehr nabe, ift aber eine gute, eigne Art von ter Größe der Sanguinalis Var. b, mit anders beſchaffener Mittelbinde und dadurch characterijiert, daß der Raum zwifchen den 2 rotben Binden nur eine gelbe Linie bildet, welche auf dem erften Afte der Medianader einen fharfen, einfpringenden Winkel hat). ‘Es ift mir wahrfchein: lich, daß zu ihr Treitſchkes Pyrausta castalis 7, 165 ge: höre; die DBefchreibung iſt leider nah der Treitſchkeſchen Manier ohne alle Genauigkeit, was vermuthlih die wefentlichften Abweihungen veranlaft hat. Die Castalis hat „aſchgraue Zafter mit gelblihem Anflug; unfere Var. b aber braungelbe, roſig überflogne Zafter mit fchneeweißhaarigem Murzelgliede. (Bey Sanguinalis nennt Treitſchke fie bräunlich, gelb ange: flogen, mie fie wirklich find). Castalis hat „ein ſehr breites, ganz rofenfarbiges Mittelfeld, ohne Einfaffung von Linien.“ Unfere Var. b. hat in diefem Mittelfelde d. b. der erften Binde ein Roth wie Sanguinalis (wo Zr. nur von Blutrotb und Sanguineus fpriht), und es ift wirklich eingefaßt d. h. der Vorder- und der Hinterrand find mit geglätteten Schuppen verfehen, die eine Randlinie bilden. Castalis foll bisweilen ein blaßrothes Wurzelfeld haben; ich glaube aber nicht, daß bey Sanguinalis, wo die Sntenfität des Dottergelben eben gegen die Baſis zu ihren hoͤchſten Grad erreicht, Diefe je durch Roth überzogen merden fann, und ic habe nie ein ſolches Eremplar gefehen. Castalis fol auf der Unterfeite der Flügel überall ſchwach roͤthlich ſchimmern; allein ben Sanguinalis zeigt fih ftets nur gegen die Flügelfpigen ein tofiger Anflug. — Evermann's Pyr. castalis ift in 4 Zeilen befchrieben und in diefen fo kenntlich gemacht, daß gar Fein Zweifel bleibt. Die Angaben über den Flugort der Sanguinalis bey Treitſchke find aus Scriba entlehnt. Die Vermuthung, daß die Raupe auf Moos lebe, ift gewiß irrig. Sehr wahrſcheinlich lebt die Raupe in Deutichland auf Thymus serpyllum, bey Syracus auf Thymus creticus. 248. (2.) Purpuralis. Das haracteriftifche Merkmal diefer Art befteht nicht in dem Borhandenfein einer gelben Hinterrandlinie auf den Vorderfluͤ— gen (wie Eversmann meint: Punicealis in Faun. Casan. pag. 470.) — denn diefe fehlt bisweilen vollig — fondern der auf dem Innenrande hinter der Mitte ftehende gelbe Fleck und der gelbliche Fled vor der Binde der Hinterflügel find die Merk: male, an denen man Purpuralis ftets ficher erfennen fann. Sener, der unterfte Theil einer Fleckenbinde, ift einwärts conver und dunkel gefaumt, auswärts aber etwas concav und. mit 2—3 kurzen Spigen verfehen ; diefer ift blaßgelb, einwaͤrts abge- rundet, beym Männchen größer ald beym Weibchen und ſteht mehr gegen den Vorderrand als in der Mitte. Hiernach ergiebt fih, dat Duponchels Pyr. moestalia pl. 224. fig. 9. pag. 228. (aus der Schweiz und dem füdlichen Frankreich) Catalogue ©. 198 — nichts ift als eine auf den Vorderflügeln ſehr dunfle, fhwärzlihe, mit wenig Purpur ge— mifchte und nur mit blaßgelben Fleden und Binden gezeichnete Varietaͤt, wie fie bey längerem Fliegen durch Abreibung der rothen und gelben Schuppen aus der gewöhnlichen Purpuralis nicht felten entiteht. Ich habe 4 Männchen, 1 Meibchen in Stalien gefangen, die nicht zu unferer großen, helltothen Sommergeneration gehoͤ— 4 647 ven, fondern ein Bindeglied, zwifchen diefer und den Frühlings: faltern bilden. Sie haben nur mittlere Größe, an der Baſis der WVorderflügel aber ein dortergelbes, ſcharf begrenztes Dreieck, und in den Sieden und Binden ein lebhaftes Gelb. Ein Männchen, bey Gamaldoli bey Neapel am 16. Auguft gefans gen, iſt etwas abgeflogen und hat daher ein fchmußigeres, blaͤſſe⸗ des Purpurbraun auf den Vorderfluͤgeln. Ein Maͤnnchen bey Ciſterna am 24. Auguſt gefangen, bat einen ſchwaͤrzlichen Hin— terleib und ein düfteres Purpurbraun, ohne verflogen zu feyn. Ein Männhen von Nom. (28. Aug.) und ein Pärchen von Narni (4 Eoptbe „haben dagegen eine fo ſchoͤne Purpurfarbe, wie manche biefige Männchen der Frühligsgeneration und Weib— chen der Sommergeneration. Das neapolitanifche Männchen bat einen ſehr breiten, gelben Hinterrandftreif der Vorderfluͤgel; bey den übrigen Eremplaren ift er fehe ſchmal und in breit ges trennte Fleckchen oder Puncte aufgelöft. Ganz ebenfo iſt es auf den Hinterflügeln, nur daß das Maͤnnchen von Ciſterna gar fein Gelb, ſondern dafür Purpurftaub an diefer Stelle zeigt. — In Sicilien erhielt ich Feine Pyr. Purpuralis, 249. (3.) Phoenicealis. F. v. Röslerftamm Beitr. Taf. 93. fig. 2. ©. 279. Ein Verkennen diefer Art ift nicht moglich, wenn man ie fehonen Abbildungen und die gute Beſchreibung bey Fiſcher v. Roͤslerſtamm vor Augen hat. Ueberdies habe ich zwey Männchen von Mann erhalten, fo daß alfo an meiner Br: ffimmung nicht der geringfte Zweifel haften kann. Ich fing ein einzeines Weibchen im Walde von Camaldoli bey Neapel am 16. Auguft, Es iſt Eleiner als das Männchen; "ben ihm ift der Zahn am obern Ende des Vorderrandfledes der Vorderflügel abftumpft, wodurch er faft ein Eleines, abgeſchnuͤr— tes Stuͤck des großen Flecks vorftellt; die Hinterflügelbinde ift ſchmaͤler, ſchaͤrfer umfchrieben, fonft- wie gewöhnlich geftaltet, und die Mitte des Hinterrandes ift purpurrorh beftäubt. 250. (4.) Punicealis. Var. a, alis anterioribus sordide fusco-purpurascentibus, basi vix vitellino maculatis, alis posterioribus nigris, immaculatis, fascia media flava costam attingente, Pyr. Porphyralis Hübn. fig. 56. Var. 5, ut a, sed alarım posteriorum fascia antice abbreviata, ceterum in medio obtusangula. Pyr. Punicealis Dup. pl. 224. fig. 6. Var. e, ut a, sed fascia alarum post. utrimque abbre- viata. Var. d, ut a, sed alarum ant. basi abrupte vitellina. Var. e, ut d, alis ant. laetius purpurascentibus, basi abrupte vitellina, alis posterioribus ad basim flavo - ‚pulverea. Var. f, ut e, sed alis posterioribus ante medium flavo obsolete maculatis. Var. 9, ut f, sed alarım post. fascıa antice abbreviata. Var. h, ut e, sed alis post. basi flavida, nigrescenti- sparsa, fascia media lata. Punicealis bat auf den Worderflügeln hinter der Mitte eine gelbe, Eutze Linie, die auf dem Innenrande fleht und S formig gemunden, mehr oder weniger vollftändig und einmärts dunfel gefaumt ift (diefer dunkle Saum ift der. untere Theil “einer bogigen Querlinie, deren Verlauf in der Grundfarbe meift kennt— lich, ift und durch die gelben, daran liegenden Flecke noch beffer angedeutet wird); hinter ihr liegt über der Subdorfalader ein um Brufa gefangen. A 648 gelber Fleck, und über dem erften Afte der Medianader ein zwey— ter; beyde find an unfern nordifchen Erempfaren und bey der füdlichen Feühlingsgeneration Elein und von einander getrennt; bisweilen aber fehlen fie auch. An der füdlihen Sommergene: tation find fie meift beträchtlich größer und hängen dann ftets zufammen. Diefe Zeichnung unterfcheidet ſich bey Punicealis ftet8 von der am gleichen Stellen befindlichen der verwandten Arten; denn aud) bey Phoenicealis ift fie anders, — Die im Frühlinge bey Meffina gefangene Punicealis gleicht der nordifchen, welche zu Var. a. und b. gehört. Die Grunde farbe der WBorderflügel ift ein ſchmutziges Purpurbraun mit gelben Staͤubchen überflogen., Bon den 2 gelben Flecken am Vorderrande ift der untere wie gewöhnlich der größere, aber in der Größe veraͤnderlich. Der Fleck davor in der Digcoidalzelle ift Elein und rund und fehlt bisweilen, befondere bey Var. b. Am Innenrande fehlt bisweilen die gewundene gelbe Linie, oder die Flecke dahinter fehlen; immer ift fie unvollftündiger als an der füdlihen Sommergeneration. Gegen die Baſis zu find ein paar gelbe, bisweilen zufammenhängende Fleckchen übereinander ſichtbar; mandmal Fehlen fie au, wenn die andern gelben Flecke recht eingefhränft find. — Auf den Hinterflügeln ift mit Ausnahme des weißlichen Vorderrandes der Naum zwifchen Baſis und Mittelbinde ſchwarz mit gelben Haaren. Die gelbe Binde hat einwärts in der Mitte einen einfpringenden ftumpfen, meift ziemlich geradlinigen Winkel; auswärts iſt ihr Nand uns gleihmäßig gekrümmt; in der Breite wechfelt fie, iſt aber ſtets mindeftens fo beträchtlich wie an der deutichen Punicealis; fie lauft in den weißlichen Worderrand aus. Der Hinterleib "ft fhwarz, nach hinten geibbräunlich, an den Hinterrändern aller Ringe beilgelb. — Zu diefer Var. a. gehören 4 München, nad) dev Mitte März bey Meffina; 2 Männchen und ein Weibchen am 2., 5. und 12. April ebendort, ein Weibchen von Löw Ein am 21. März bey Meffina ge: fangenes Männchen weicht ſchon etwas ab; es hat ein angenehmeres Noth auf den Vorderflügeln und einen gelberen Hinterleib, an dem nur das 2., 3. und 4. Segment auf der Dberfeite grau find; die Hinterflügelbinde hat gar keinen ein— fpringenden Winkel, fondern ift fanft gerundet. Zu Var. b. gehören 5 Weibhen — Meffina am 21. März; Spracus am 25. April und 19. May; Campagna nördlich von Nom 3. September; Patara an der Küfte von Kleinafien im April — bier hört die gelbe Hinterflügelbinde in merklicher Ent— fernung vor dem Vorderrande auf; die Vorderflügelzeichnung ift wie bey Var. a. Solche Eremplare find auch bey uns Feine größere Seltenheit, als die Var. a5 fit fcheinen fogar im meibli= chen Gerchlecht das Gemöhnliche zu ſeyn. Ben Var. ce, einem Weibchen, bey Meſſina am. 19. Marz gefangen, find die Zeichnungen der Vorderflügel außer dem Fleck nahe am Vorderrand auf fehr fehiwache Spuren reduciert, und die Grundfarbe befonders düfter, Von der Binde der Hinterflügel ift nur der Theil Über dem MWinfel vorhanden; der dimne Schenkel, welcher fonft den Innenwinkel erreicht, Fehlt daher gänzlich, und der andere ift verfchmälert und hört weit vor dem ſchwaͤrzlichen Vorderrande auf. Die Unterfeite zeigt die gelben Zeichnungen durch ſchwarze Staͤubchen verdüftert, verkleinert und weir von einander getrennt. Var. d, — ein Männden, ziwey Weibchen von Syracus am 23, May und 6. Juny — bilden wahrſcheinlich die Erftlinge der füdlichen Sommergeneration, deren Raupenleben in bie fühlere Jahreszeit fiel, Das Roth der Vorderfluͤgel iſt lebhafter 649 ; ald bey Var, a; die gelben Flecke darauf ausgebreiteter und volftändiger; die ganze Baſis ift dicht gelb beftaubt, wird nad) binten immer reiner und wird duch eine gewundene, dunflere Linie der Grundfarbe plöglich begrenzt. Die Bafis der Hinter: flügel hat nur nody gelbe Flecke oder folhe Beftäubung; der Hinterleib ift fhon mit einem ſchwachen gelblihen Neif über: flogen. — Auch diefe Varietaͤt findet fich bey ung, vielleicht aber erft im hoben Sommer. Var. e, — ein Männchen am 17. Auguft bey Neapel, ein Meibhen am 25. July bey Meffina gefangen, ein Weibchen von Patara — unterfcheidet ſich durch nicht von Var. d, als daß die Bafis der Hinterflügel nicht nur gelbe Behaarung, fon= dern auch eine gelbe Beftäubung hat, die aber von der Binde durch eine reine Linie der Grundfarbe getrennt bleibt; die Binde felbft erreicht verlöfchend nicht ganz den Worderrand. — Nur mit ſchwaͤcherer Beftäubung findet fi Punicealis ebenfo gefärbt auch bey ung, Var. f, — ein Männden von Bruffa, ein Meibchen ben Syracus am 17. May, eins bey Meffina am 22. July, 2 Meibchen bey Syracus am 23. May gefangen — bildet einen ſehr fanften Uebergang von e zu g. Die gelben Schuͤppchen auf dem MWurzelfelde der Hinterflügel geftalten ſich zu Eleinen, undeutlichen $ledichen, unter denen eins vor der Mitte der Binde nod am beften troß feiner Kleinheit zu erfennen ift. Naͤher gegen die Bafis und gegen den hellen Vorderrand macht fid) ein ſchwarzes Fleckchen bemerflich, das einwärts in den Grund übergeht. Alle Farben find übrigens lebhaft, und die Hinter flügelbinde erreicht den WVorderrand. Der Hinterleib ift ſchon reichlich gelb beftäubt und die Grundfarbe ſchimmert nur auf den vordern Segmenten durch. Var. 8, — drey Weibhen, am 23. May und 7. Juny bey Syracus gefangen — ftimmen mit den Weibchen von f. über: ein, haben aber die Hinterflügelbinde wie Var. b. Das eine Weibchen zeichnet fib aus durch feine fchwärzlicher rothen Vor— derflügel und feine ungemein ſchmale Hinterflügelbinde, vor wel cher zweh deutliche, aus gelben Schuppenhaufen gebildete Fled=_ hen liegen; das dem VBorderrand nähere ift E£leiner als das mehr einwärts geftellte. Var. h, — ein fehe abgeflognes Männchen von der Inſel Standio, 5 Männchen bey Syracus im May, 2 Männchen bey Catania am 25. Juny und 3. July, eins bey Neapel am 17. Auguft gefangen — ift fehr ausgezeichnet dadurch, daß dag Gelbe bier feine größte Ausdehnung erreicht. Die Binde der Hinterflügel ift meift außerordentlich breit (bey einem Exemplar faft ohne Winkel), und gegen die Baſis ift die Grundfarbe dot- tergelb, mehr oder weniger fchwärzlich beftäubt gegen den Innen— rand und mit einem ziemlich ſcharf umgrenzten, fchwarzen led gegen den Vorderrand. Hinterleib dottergelb, mit grauer Ober- feite des 3., 4. und 5. Segments und der Afterfpise. — Zu dieſer Varietät giebt es Feine Meibchen, oder vielmehr die dazu gehörigen Weibchen find var. f. und g. Sie hat. durch ihre Hinterflügel etwas fo Abweichendes, daß ich anfangs in ihr durchaus eine eigne Art erkennen wollte. Dies ift fie aber gewiß nicht; vielmehr gebt fie duch die von „mir aufgeftellten Darietäten aufs Sanftefte in die gewöhnliche Punicealis über. Dffenbar ift fie aber ein Product des füdeuropaifchen Sommers ; denn bey uns kommt weder fie, noch Var. f. und g. vor. Sch bezweifle nicht, daß man fie einft alg eigne Art aufitellen werde, wenn dies nicht fchon, etwa unter dem Namen Pyrenaealis in Dupondels Catalogue, gefchehen iſt; ebenfo wenig aber Iſis 1817. Heft 9, 650 finde ich e8 zweifelhaft, daß man dann Feine wahre Species in ihr haben werde. Bey Meffina fing ich diefe Art im Frühjahr auf dem Gaftel: laccio an der damals noch nicht blühenden Nepeta calamintha, um Spracus bey Neapolis und Acradina an den Blüthen des Origanum smyrnaeum, um Catania im gemifchten Geftrüpp zwifchen Lava und bey Neapel an Mentha und andern Kabiaten. 251. (5.) Pygmaealis Dup. Pyr. Pygmaealis Dup. pl. 224. fig. 7. pag. 225. Pyr Fucatalis Tr. 10, 3. ©. 36. Pyr. atrosanguinalis Eversmann. Fauna Casan. 471. Pyr. pygmaealis et atrosanguinalis Dup. Cat. 198. Botys fucatalis H.-Schff. Panzers Faun. Heft 163, ©. 16. Dupondel hält es für möglih, daß fie nur eine Außerft Eleine Warietät der Punicealis ſey. Das ift aber gewiß ein Irrthum; den die Geftalt der Worderflügel, deren Zufpisung bey Pygmaealis Eversm. mit Necht bervorhebt, allein fhen miderlegt. Duponcdel’s Abbildung ift ſehr verfehlt, Die Flügel find zu abgerundet, und die Hinterflügelbinde iſt zu fhmal, zu gebogen und bdottergelb, während fie ziemlich gerade, breit und blaß ftrohgelb fenn ſollte. Wahrſcheinlich bielt er fein Exemplar für ausgeblihen und ergänzte die ihm wahrfcheinliche Farbe (un jaune dore). Auch zeigt die Figur Eeine auswärts weiße Franzen, wie fie doch nach der Be— ſchreibung (noirätre, avec l’extr@mite grise) und der Wahr— beit ſeyn follen; fie find auf der innern Hälfte ſchwarz, am Hinterwinfel grau und übrigens weißlich. Ich erhielt nur 2 Männchen bey Meffina, das eine fehr fhöne am 4. März an einem begraften, fonnigen Abhange um Calendula arvensis, das andere etwas verflogene am 9. März an einem mit blühendem Heidekraut (Erica arborea) und Arbutus unedo bededten Abhınge an der Palermitaner Straße. Bey legterem ift der gelbe Fled am Vorderrande der Worderflü: gel fehr deutlich, ftatt daß er bey dem evftern, fchöner purpur= braunen matt durchſchimmert; ; auch ift die Hinterflügelbinde breiter. Sch meiß nicht, welches Bedenken Eversmann hatte, feine Art für identifch mit der Treitkeſchen Fucatalis zu erklären, da diefe nicht gerade fchlecht befchrieben ift. Sie bewohnt außer Sicilien noch Ungarn (Tr.) und das füblihe Uralgebirge (Evergmann). Da fie in Nußland zu End Juny fliegt, fo ift die, ohnedies wahrſcheinliche doppelte Generation entfchieden. 252. (6.) Cespitalis. Ein ganz gemwöhnliches, Kleines, blaffes Männchen und ein einzelnes Weibchen fing ich auf den Straßen von Pompeji am 8. Auguft. Ben Nom und in der Campagna nördlich gegen Nepi war diefe Art häufig am 26. Auguft und 3. September, und noch häufiger bey Narni auf den Gragplägen bey der Brüde am 4. September. Auch bey. Folentino fing ich ein Pärden om 6. September. Die Männchen haben die Größe unferer Frühlingsgeneration und nur eine fchärfere Zeichnung; ein einzi— ges Männchen ift fo groß, wie fie bisweilen im Sommer bey uns vorkommt (Vorderflügellänge 44’), aber in der Färbung nicht von jenem verfchieden. Die Meibchen haben die Größe unferer Sommergeneration und auf den Hinterflügeln ein etwas lebhafteres Gelb als einzigen, wenig merflichen Unterfchied; die gelbe Nandlinie der Hinterflügel ift gut ausgedruͤckt, erreicht aber nicht ganz den Vorderwinkel. 41* 651 253. (7.) Floralie. Var. a, alis ant. lunula venae transversae nigra griseo- eineta; alis posterioribus fusco-griseis, postice lutescenti- bus, fascia ante marginem fusca. Var. 6, alis ant. punctis duobus in vena transversa griseo-einetis, ceterum ut Var. a. Pyr. Floralis Tr. 7, 178. — Conversalis Dup. pl. 234. fig. 45. pag. 359. Hübners Floralis ift nad meinen Epemplaren auf ben Rorderflügeln viel zu hellgelb; der ſchwarzbraune Mondfleck ift mit feiner ganzen Cinfafjung in einen großen, ſchwarzen Fleck verwandelt, und die Hinterfluͤgel find orangefarben, auf ber Innenhaͤlfte citvongelb, ohne alle graue Beſtäubung. Ich möchte bezweiflen, daß die Art fo vorkommt. — Dupondels Flo- ralis pl. 225. fig. 6. ift auf den Vorderflügeln zu roͤthlich und hell und auf den Hinterflügeln viel zu wenig verdunkeltz fie gehört hinſichtlich des Mondfleds zu Var. a, hat aber die beiden Querlinien ſchaͤrfer und vollftändiger als meine 6 Exem— plare. — Seine Pyr. conversalis ift unbezweifelt mit mei⸗ ner Var. b. einerley; in der Abbildung iſt aber der untere Fleck auf der Querader weggelaſſen entweder aus Mangel an auf: merkfamer Betrachtung, oder weil es wirklich ſo vorkommt, Beftimmt ift die bläuliche Beftäubung zn ſtark aufgetragen; in bläulihem Grau ift fie an einzelnen Cremplaren wirklich vor handen. — Am auffallendften wird unfere Art durch die Unter feite; bier ift fie hellgelb mit breiter hinterer, ſchwarzer Binde durch alle Flügel und auf den Vorverflügeln mit ſchwarzem Nierenfleck und folbem Punct davor. Xeßterer it by Du= ponchel ausgelaffen. Der Hinterrand ſchwärzt ſich bisweilen zu einer Nandbinde, wie in Dupondels Bild. Ein Pärchen diefer Art (Var. a.) fing ic) in Pompeji am 8. Auguft, wo es in den Mittagsftunden auf dem mit Gras und Blumen bewachſenen, durchwaͤrmten Lavapflafter langfam und unftit Hinfhwärmte; ein ſchoͤnes Männchen flog am 1. September beym Golifeo auf einer mit Cynodon dactylon bewachfenen Stelle. Der Schmetterling liebt die ſtaͤrkſte Son— nenbige und erwärmten Boden, von dem er fi) aud) nicht weit erhebt. Blumen fah ich ihn nicht beſuchen. Das als Pyr. conversalis unter den £leinafiatifchen Faltern aufgeführte Meibchen wurde auf Rhodus zu Ende April ober Anfang May gefangen; es iſt größer (Vorderflügellänge 43) mit breiteren Vorderfluͤgeln und düjteren Dinterflügeln, Ein Weibchen (Var. b.) erhielt ih am 20. Auguft bey Nea- pel an einem fonnigen, begraften Abhange. Diefe Art hat alfo eine doppelte jährliche Generation. 254. (8.) Siculalis Dup. Alis nigris, anterioribus flavescenti-pulvereis, maculis 2—3 costalibus obsoletis flavidis; posteriorum eiliis externe griseis. Var. a, lunula venae transversae atra. Var. 5, lunula in puncta duo mutata. Pyr. Siculalis Dup. pl. 225. fig. 8. pag. 240. Dup. Cat. pag. 198. Nahe Verwandt mit Floralis; fo groß wie eine Frühlings: cespitalis, felten etwas größer. Oberſeite ſchwarz, auf Kopf, Nüdenfhild und Vorberflügeln gelbbeftäubt, und daher mehr oder weniger tief gelbbraun; die Stirn und befonders das Untergeficht weißlich; Taſter weißlich, nad) vorn und oben auf braun beftäubt. Männliche Fühler 652. zweizeilig gefranzt, wie bey Floralis, weibliche nur mit einzelnen, Eurzen Borſtenhaͤrchen befeßt. Beine braunz Vorderbeine auf der Lichtſeite und die Hinterfchienen auswärts braunhaatig. Hinterleib nur fehr ſchmal an den Hinterrändern gelblichgrau. Auf den etwas neblicht beftäubten Vorderflügeln zeigt ſich am Borderrande weit hinter der Mitte ein gelbliches Fleckchen, das ſich einwärts oft m den Anfang einer Querlinie fortſetzt; hinter ihm ift auf dem Vorderrande ein ſchwarzer kleiner led und dann oft noch ein verwifchtes, fehr Eleines gelbliches Fleckchen. Ein ähnliches, nur meiſt deutlicheres zeigt ſich aud) vor der Mitte am Vorderrande und ein andres bisweilen am Snnen= vande hinter der Mitte. Hell gezeichnete Cremplare haben alfo 5 Vorderrand- und ein Innenrandfleckchen; dazu kommt fehr ſelten noch eing am Innenrande vor der Mitte und weniger fel- ten verloſchene Puncte vor dem Hinterrande am Innenwinkel. Auf der Duerader fleht ein nach aufen geöffneter, ſchiefer, tief ſchwarzer Strich, der ſich bey Var. b. in 2 Puncte aufgelöft hat. Die Franzen hellbraun, noch heller auswärts. Die viel reiner ſchwarzen Hinterflügel haben öfteıg am Hin: terrande gegen den Innenwinkel hin ein verlofchenes, gelbliches Fleckchen oder Pünctchen, und bey manchen Cremplaren läßt ſich davor ein bindenartiger, tief ſchwarzer Schatten wahrneh— men. Franzen am Wurzeldritrel ſchwaͤrzlich, übrigens ſchmutzig gelbgrau, am Innenrande ganz braun. Die Unterfeite iſt lichte fhwarz, und auf den Vorderfluͤgeln nur fchwärzlichz auf der Querader ift ein tieffchwarzer Nieven- fleck und dabinter eine nicht vollftandige, ſchwarze Schattenbinde, die auf dem Vorderrande tiefichmwarz beginnt und hier auf beiden Seiten von lichtem Dellgelb begrenzt wird. Manchmal ift diefes Gelb mehr ausgebreitet, und zwar einwaͤrts bis zum Nierenfleck; bisweilen fürbt fih aud der Worderrand, felbft gelblich, aber nicht bis zur Baſis. Auf den Hinterflügein ift die ſchwarze Schattenbinde breiter, aber gemöhnlich ſehr verloſchen oder kaum merkbar. Duponchels Abbildung zeigt nicht die richtige Fluͤgelform, die wie bey Floralis ſeyn ſollte, und den Vorderrandfleck vor dev Mitte zu groß, indem dieſer ftets Kleiner ift als der erfte binter der Mitte; auf den Hinterflügeln iſt ftatt eines petit point fauve ein ſchwarzer angegeben, k Der Schmetterling fliegt im May und bis über die Mitte des Juny hinaus bey Syracus auf der gegen die Stadt gewende— ten Seite der, Kalkhöhen von Neapolis und Acradina. Ein ſehr abgeflogenes Weibchen fing ich fihon am 29. April, ein ebenfolhes am 4. May; ich vermuthe, daß gegen die Mitte May die erfte Generation abgetreten ift; denn zu Ende May und Anfang Suny fing ich ſchoͤne Exemplare. Im Anfange des Man erhielt ich einige Exemplare an Bluͤthen gelber Spngenefiften (Chrysanthemum?); fpäter aber flogen fie nur auf den fonnigften, Eahiften Kalkftellen, und fegten ſich auf den nadten, erhisten Boden. Ihr Flug ift langfam und von fur: zer Dauer, wird aber nad kurzem Ausruhen fortgefebt. Ennychia. „Palpi inferiores breves. Antennae setaceae. Alae (uti corpus) nigrae vel fuscae, utraque pagina sericeae, suprema fascia vel macula alba.“ Cofta, Drey Arten enthält die neapolitanifche Fauna, von denen ich Feine angetroffen habe: 1) pollinalis in Calabria ultra; July. 2) Cingu- lalis in Lecce und Prineipato eitra, felten. 3) guttalis 653 \ in Daunia und anderwäuts im July. — Als corfifch, und mit einem Fragezeichen führt Rambur Pollinalis auf. Hercyna. - „Palpi breves. Antennae ineisae 4, vel pectinatae 2. Alae anteriores laevigatae A, vel pustulatae B. Imagi- ‚num faeies noctuarum, colores obscuri.“ (Costa) Die neapofitanifche Fauna enthält nur eine Art: Strigulalis „im May und Suly,’' die corfifche gar feine, 255. (1.) Strigulalis. Var. d, dilutior, macnla alarum posteriorum subtus obsoleta. Nur etwas Eleiner und weniger ſcharf gezeichnet ald gewoͤhn— lich; doc) ändert die Stärke der ſchwarzen Adern vor dem Hin— terrande der Vorderfluͤgel fehr ab. Sie fteht in der Faͤrbung zwifchen der gewohnlichen Strigulalis und Cicatricalis, bat aber mit jener die ftumpfe, gerundete Geftalt der Flügel gemein, Auf der Unterfeite der Hinterflügel ift der Fleck verlofchen oder gar nicht fihtbar. Am 19. Auguft fieng ic) in den Eichenge: bölzen beym Agnanoſee 2 Maͤnnchen und 6 Weibchen, melde von den durch einen Stoß erfcdyütterten jungen Stämmen aus dem Laube und von der Ninde abflogen. 256. (2.) Chlamitulalis 4. Pyral. chlamitulalis Hübn. fig. 160. 181. Nola chlamitulalis Dup. 228. fig. 6. pag. 277. Hercyna chlamydulalis Zr. 10, 3. 41. Nola elamydulana Dup. Cat. 283. Röselia chlamydulalis 4.- Schff. Panzers Faun. 163. Seite 6. Nur ein Meibhen, am 24. Juny bey Spracus zwifchen Gärten gefangen, ohne daß ich weiß, an welcher Pflanzenart. ‚ Die Vorderflügel haben eine, weiße Grundfarbe, die ſich längs des Vorderrandes blaß ſchmutziggelb färbt. Die Hinterrandlinie ift Scharf und zimmtbraun und hört im Vorderwinkel ploͤtzlich auf; fie hat über der Mitte und am Innenwinkel einen Zahn; die dadurch gebildete Bucht wird durch einen fchwarzgrauen, aus— waͤrts tief ſchwarzen Fleck ausgefüllt; über dem obern und unter dem untern Zahn liegt ein ſchwarzer Strih längs der braun gelben Linie; zwifchen ihr und dem Schwarzen bleibt eine ſehr feine, weiße Linie. Die Franzen find grau, auf dem Wurzel— drittel mit einer vollſtaͤndigen Querlinie aus 7 dunfelgrauen Fleckchen. Die Schuppenhöder liegen an den gewöhnlichen Stellen. 2 "Auf den weißen Hinterflügeln iſt der Hinterrand gegen den Vorderwinkel blaßbraͤunlich, und auf der Mitte ift ein verlo: fchener, braͤunlichgrauer Schatten, Die weißen Franzen haben eine verlofchene, bräunliche Linie nahe ihrer Baſis. Die DVerfchiedenheit der beiden Geſchlechter ift demnach nicht fo groß, wie Zreitfchfe angiebt, Denn Hübners fig. 181; das Männchen, kommt meinem Weibchen fehr nahe und ift bloß im Mittelraum der WVorderflügel dunkler. Sie macht die Art viel Eenntlicher ald es durch Dupondels Bild gefchieht. Tortrices. Ueber diefe Abtheilung der Nachtfalter ſchweigen Cofta und Rambur gänzlich. Heterogenca. 257. (1.) Asellana. Var. d, alis aut. latiorihus laetiusque luteis, an spec. div. Castaneana? N Zwen Weibchen, bey Neapel am 16. Auguft im Walde von Camaldoli von Kaftanienbiumen geflopft. Sie fetten ſich haͤn— gend an die. Unterfeite eines Blattes, trugen die Flügel faſt fo fteit dachfoͤrmig wie. Plat. spinula und kruͤmmten den Hinter: leib. ſtark aufwärts. Beide find ſchon fo verflogen, daß fie nur noch wenig Franzen haben; ich kann alfo für jest die Abwei- ungen von der gewöhnlichen Asellana nur unvollftandig anges ben. Ihre Vorderflügel find entſchieden breiter mit weniger vor— tretendem Worderwinfel und weniger ſchraͤg, mehr ſenkrecht gehendem Hinterrande; die Hinterflügel find £ürzer und daher weniger langlichrund als bey unferer Assellana. Die Grund- farbe ift ein viel. angenebmeres Dchergelb ohne Beimifhung von Braun am Körper ‚und an den DVorderflügeln, und die Hinterflügel haben außer einem gelblicheren Ton der dunfelgrauen Grundfarbe einen breitern gelben Nand. Das Gelbe herrfcht auf der Unterfeite der Flügel viel mehr vor. An Fühlen und Zafteın ſehe ic) einen Unterſchied. Penthina. 258. (1.) Thapsiana n. sp: Epistomio, palporum apice patagiisque niveis; alis ant. albis, hasi ac triangulo dorsi postico nigricantibus, hoc in nebulam eineream faseiatam continuato, apice ocellari ferrugineo. Naͤchſt verwandt der Dealbana (Minorana Tr). Sie unters ſcheidet fich von ihr durch das ſchneeweiße Geficht, deffen Farbe auch das Wurzelglied der Fühler uͤberziehtz bey Dealbana ift das Weiße weniger rein und geht vberwärts nad und nad) in Braun über, Thapsiana hat weiße Schulterdeden, die nur an dev Baſis tieffchwarz, Übrigens aber bisweilen gegen die Spike töthlich Übeeflogen find; bey Dealbana find fie braun wie der Hinterkopf, an der Bafis dunkel. Thapsiana hat in der Spitze des grauen Dreieckes, welches im Innenwinkel der Vorderflügel fist, einen fehwarzen Punct, aber darüber niemals den ſchwarzen Punct oder Strich der Dealbana; auch ift die braun und grau gefleckte Nebelbinde, die fich vor der Spise des Dreiedes über den Flügel zieht, bey Thapsiana hinterwärts nur von blafgrauen, glänzenden Schuppen begleitet, nicht wie bey Dealbana von einem glänzend blaugrauen, feharf umgrenzten Streif. Thap- siana bat an der Mitte des Hinterrandes einen roftbraunen, nach oben erweiterten Sled, weldyer der Dealbana fehlt. Veränderliche Größe und Flügelgeftalt der Dealbana, Kopf hinter den Fühlern braunfchwarz, mit helleren Schuppen am Halſe; Vorderkopf reinweiß, nur eine ſchmale Linie längs des Augenrandes braun. Fühler bräunlich, am Wurzelgliede oben: auf weiß. Zafter geftultet wie bey Dealbana, aber mit kürze: vom Endgliede, weiß, auswärts am oben Rande mit einem die Spige nicht erreichenden Striche. Ruͤſſel Elein, gelblich, Ruͤcken— ſchild vorn ſchwarz, hinten braun und weiß gefledt; Schulter decken vorn ſchwarz, an den zwey Endbritteln weiß oder hell fleifchfarben. Bruſt weißgrau, feidenglängend. Beine weißlich; Vorderſchenkel bräunlich auf der Lichtſeite; Vorder und Mit: telfchiene' vorn mit brauner Bafis, braunem Mittelband und brauner, breiter Spise; Hinterfchiene verlofhen gefleckt. Alle Füße, nur die hintern verlofchen, braun mit weißen lie: 655 deripigen. — Hinterleib grau, beym Männchen hinten zerſtreut weißſchuppig und mit gelblichweißem Afterbuſch; Bauch weißlich. Vorderfluͤgel weiß mit ſehr unmerklichem fleiſchfarbenen Anz flug. Das Wurzelfeld iſt dunkelgrau, braun, weiß und roſt⸗ farben gefleckt, durch hellere Beſchuppung faſt in ein inneres und ein aͤußeres Feld getheilt; der hintere Rand deſſelben iſt verdunfelt und wellig vonver und Über der Mitte weniger tief ausgerandet als bey Dealbana. Sn dem folgenden, weißen Felde zeigen ſich auf dem Innenrande gewöhnlich 1—2 braune Puͤnct⸗ chen, ebenſoviel immer auf dem Vorderrande, und unter dieſen lebtern ein oder zwey graue Fleckchen. Der Innenwinkel hat ein mit der breitften Seite auffigendes Dreieck in grauer, ſchwarz— brauner und roflbrauner Mifchung, deffen einwaͤrts gekehrte Spike durch einen ſchwarzen Punct bezeichnet ift; über ihm beginnt ein grauer Mebelfled, der fi bis zum Vorderrande hinzieht und dort, eimwärts erweitert, daS weiße Mittelfeld einengt. Diefe nebelhafte, bindenartige Fortfegung des Dreiecks begleitet binterwärts, durch eine fchmale, weiße Linie gefchieden, ein verlo⸗ ſchener, hellgrauer, glaͤnzender Querſtreif. Der Raum der Fluͤ— gelfpise iſt bis nahe am das obere Ende des oben genannten Querftreifes gran und roftbraun wolkig; einwaͤrts bemerkt man 2—4 ſchwarze, linienartige Puncte unter einander; am Hinter⸗ rande felbſt ein ſchmales, roſtbraunes Dreieck, von welchem zwey Verlaͤngerungen, die eine nach den oberſten ſchwarzen Puncten, die andere nach dem Vorderrande geht. Fluͤgelſpitze augenartig roſtbraun, beiderſeits von einem weißen Dreieck eingeſchloſſen. Auf dem Vorderrande liegen ſchwarze Puncte und Striche ab— wechſelnd, die ſich in der Nebelbinde und hinter derſelben in ſehr ſchief auswaͤrts gerichtete, roſtbraune Striche fortſetzen. Franzen am Innenwinkel breit weiß; in der Mitte auswaͤrts voftfacbig und grau, Übrigens gegen die Spike an Dunkelheit zunehmend grau, um bie Flügelfpige eine ſchwarze Linie bildend, binter welcyer eine weißliche- Linie mitten durch fie hindurch zieht. y Hinterflügel grau (heller als bey Dealbana), gegen bie Baſis gelichtet; Franzen weißlichgrau, gleichfalls heller als dort, nahe der Bafis mit dunkler Linie und weniger verdunkelten Spitzen; die Franzen des Worderwinfels find auswärts am dunkelſten grau, Unterfeite der Vorderflügel grau; am Innenrande fcheint das weiße Mittelfeld fledenartig durch, indem es ſchon vor ber Mitte in ziemlich ſcharfer Begrenzung aufhört. Worderrand mit 6 Paar weißlichen Furzen Häkchen, die gegen die Spise zu an Entfernung und Größe zunehmen. Franzen bläffer als auf der Dberfeite, an der Mitte auswärts brandigbraun. Hinterflügel weißlihgrau, gegen den Vorderrand allmählich dunkler grau und mit etlichen Querſtrichelchen; in der Fluͤgel— fpige ſteht ein augenähnlicher, dunfelgrauer Punct. Franzen wie an der Oberfeite, Das Weibchen, in der Größe ähnlich dem Männchen abän- dernd, zeichnet fich nicht immer durch hellere Färbung aus, und ift an der Stärke des Hinterleibes zu erkennen. j Die Raupe lebt bey Syracus in den Dolden der Thapsia garganiea, die dort auf den Höhen der ehemaligen Stadt überall waͤchſt; fie naͤhrt fi von den Früchten, die fie mit etwas Gefpinnft zufammenzieht und ausfrißt, wahrſcheinlich etwas gefellig; denn ich fand die Samen ganzer Dolden zu einem Ballen zufammenzogen. Ich weiß nur von ihr, daß fie vöthlich ift. Zur Verpuppung geht fie heraus, ohne Zweifel an die Erde, und fpinnt ſich, wenn fie feine anderen Materialien bat, mit reiner, fchmeeweißer Seide ein leichtes Gefpinnft, in 656 welchem fie fi bald verpuppt. Ich hatte fie zuerft mit ben ungeöffneten Dolden eingefammelt; als fie ausgewachfen waren, krochen fie in den Schachteln viel umher nach einem pafjenden DVerpuppungsorte. Das gelbbräunlihe Püpphen bat vom 2. Hinterleibsringe an, mit Ausnahme der zwen legten, auf jedem hinter dem Vorder» und vor dem Hinterrande eine Quers reihe von Spitzwarzen; die vordere Reihe enthält immer größere Warzen. Der Afterkegel hat um die Spike mehrere Borften= warzen; von der Bauchfeite gegen das Licht befeben, zeigt er fi am Ende in 2 £urze, divergivende, ſtumpfe Spigen getheilt, über welche 8 Börftchen hervorftehen, und zu jeder Seite ders felben ein £leines, horizontales Spiswärzchen. Am 2. Juny und den folgenden Tagen maren mir die Schmetterlinge ausgefrohen. So häufig die Art feyn muß, hobe ih doch nie einen im Freien gefunden. Am 22. Suny fammelte ich) eine Menge Thapsia- Samen, 'der meift fon troden war, und der mir noch Raupen zu enthalten fchien. Sch ließ ihn ganz troden liegen und im Winter zu Anfang des Sahres 1845 Eamen mir einige Schmetterlinge aus, die in der Stube Abends fchwärmten. 259. (2.) Aceriana F. R. in litt. *Penth. Aceriana Dup. Suppl. IV. p. 316. tab. 76. Dup. Cat. 297. Capite cum thorace rufescenti-griseis, alis ant. albidis, basi trianguloque dorsi postico rufescenti-cinereis, hoc in nebulam fasciatam griseam continuato, apice ferrugineo- notato. Don Dealbana und Thapsiana, deren Größe und Geftalt fie hat, unterfcheidet fie der Mangel der weißen Gefichtsfarbe, die grauen Zafter, welche nur am Endgliede und auf der In— nenfeite weißlicy find, und die grauröthlichen Schulterdedten ohne fhwarze Baſis; ferner auf den Vorderflügeln das bläffere, ge— radliniger begrenzte MWurzelfeld und der Mangel eines Augens fleds im Vorderwinkel. Penth. Ocellana fteht ſehr entfernt durch die Verſchiedenheit der Flüygelbildung, da fie nicht wie diefe einen unter der Spike eingedrüdten Hinterrand bat, und ift am Nüdenfchild und an der Baſis und der Spige der Vor: derflügel anders und dunfler gefärbt. Größe einer Eleinen Dealbana mit etwas geffredtern Vor— derflügeln. Kopf vöthlihftaubgrau, binten dunkler. Taſter fehlanfer al$ bey Dealbana, grau, inwendig und am hervorftes henden Endgliede weißlih. Ruͤckenſchild roͤthlicher und dunkler als der Kopf. Beine fehmugig weißgrau; Schienen an ber Bafis, dem Mittelbande und der Spike dunkelgrau; Fußglieder bellgrau und braun wechfelnd; das Graue ift an den Vorder: beinen am dunfelften, an den Dinterbeinen am verlofchenften. Hinterleid grau, am Bauche weißlich. Das MWurzelfeld der weißlichen Vorderfluͤgel ift roͤthlichgrau mit braunen Querftrichen; fein Hinterrand bildet eine unter der Mitte fehr ſtumpfwinklig gebrochene, ſchwachwellige Linie ohne die tiefe Ausrandung über der Mitte. Ein paar febr feine, graue Pünctchen ftehen auf Vorder- und Innenrand des weißlis chen Mittelfeldeg. Im Hinterwinkel liegt ein ziemlich Eleineg, graues, faft gleichfeitiges Dreied, von deffen Spike ſchraͤg eins wärts gegen den Vorderrand ein hellgrauer nach oben fich ers weiternder Mebel zieht, der mit dem Dreie eine unordentliche Binde bildet; ihm fehlt der verlängerte, fchwarze Punct der Dealbana. Hinter ihm ſchimmert der Grund ftreifenartig fil- bergrau, worauf im Spiegelfelde zwen big dren ungleiche, Schwache, . 657 braune Püncthen unter einander folgen, die auswärts wieder von einem filbergrauen. Schuppenftrich begrenzt werden. - Die Flügelfpise iſt hellgrau nebelicht 5 ein gelbbräunlicher, Länglicher Fleck kruͤmmt ſich fo, daß er an der Mitte des Hinterrandes binzieht, Die Flügelfpige ift nicht mit einer Farbe ausgefüllt, fondern es geht von oben ein gelbbrauner hafenformiger Strich herab, der fich ſchnell verdünnt, und hinter weldhem der Grund weißlich bleibt. ‚Dee Worderrand hat wechſelnd dunfelbraune Puncte und Fledchen, die fih ſehr ſchraͤg einwärts und hinter wärts verlofchen fortfegen; die Fortfegungen der Fleckchen find gelbbräunlic. Franzen am Innenwinkel weißgrau, am Vorder— winfel ſchwaͤrzlich, Übrigens dunklergrau mit glängender Mittel: linie und über der Mitte etwas dunfelfledig. Hinterflügel einfarbiggrau mit dunfelem Puncte in der Fluͤ— gelfpise; Franzen heller, nahe der Baſis von einer dunflern Linie durchzogen und der Flügelfpige gegenüber verdunkelt. Unterfeite der Worderflügel grau mit ſchmalem, weißlihem Fle auf dem Innenrande; die Vorderrandlinie weißlich, nad) hinten erweitert, hat von der Flügelmitte an 4 braune Fleck— chen und dazwifchen ſchwache Punkte. Flügelfpige mit braunen Fleckchen. Hinter der weißlihen Hinterrandlinie find die Franzen einfarbiger und dunkler als auf der Oberſeite. — Hinterflügel hellgrau ringsum und auf der gegen den Worderrand befindlis chen Flügelfalte weißlih. In der Zlügelfpige ein dunkelgrauer Punct. Franzen einfarbig grau. Diefe vom Herrn Mann bey Mien entdedte und von Fiſcher v. Röslerftamm benannte Art kommt nad Du— poncdel aud in Frankreich vor. Sch Elopfte ein ſchoͤnes Weib— chen am 11. Auguft gegen Abend aus einem Brombeerſtrauch in der Umgegend des Agnanofees bey Neapel, Tortrix. 260. (1.) Dumicolana n. sp. Capite et collari ochraceis; -alis anterioribus schista- ceis, basi fascia obliqua intus Jatissima trianguloque co- stali ante apicem brunneis ochraceo-marginatis (mas). Dem äufern Anſehen nach nächft verwandt mit Tortr. laevi- gana, aber auf den erſten Blick verfchieden durch die ganz grauen Hinterflügel, denen alfo die gelblihe Spige fehlt, und durch den gelben Hinterrand der breiten Binde der Vorderflü- gel; außerdem durch einen verfchiedenen Bau der leftern ıc. Größe einer fleinen Laevigana. Kopf ochergelb, oder hell lehmgelb; ebenfo das Murzelglied der Fühler und die auswärts wenig gebräunten Zafter, deren 2. Glied gegen die Spige an Breite mehr zunimmt als bey Laevigana. Fühler bräunlich- grau, ſehr ſchwach geferbt und zart pubescivend gefranzt. Ocel— len deutlich. Kragen des graubraunen Nüdenfchildes ocheraelb, fo wie die Bafis der Schulterdeden. Vruſtſeiten feidenglänzend weißlich. Beine gelblib; Vorder» und Mittelfchienen und Vor: der- und Hinterfüße (Mittelfi.ge fehlen) auf der Fichtfeite braun gefledt. Der Hinterleib dunfelgrau; Bauch und Unterfeite des Afterbufches hellochergelb. Vorderfluͤgel etwas breiter als bey Laevigana, ohne die vor— tretende Spite derfelben, daher auh am Hinterrande unter der Spitze nicht eingedrüdt; der Vorderrand hat nicht den feft an— fließenden Umfchlag an der Bafis, fondern er biegt fidy felbft um, ohne ſich zu falzen, und der umgefchlagene Theil wird zwi— fhen dem MWurzelfelde und der Binde breiter und verliert fich auf der Mitte der legten. Grundfarbe violettlich oder fchiefer- Iſis 1847. Heft 9. 658 gran, Das Murzelfeld, in welches die gelblichen Schuppen des Kragens etwas hineinragen, ift wenig dunkler und hinter waͤrts nicht volftändig ſchmal heilgelb gerandet; der Rand ift mwellig conver und fteht über der Mitte am meiften edig hervor. (Ein Imnenrandflek fehlt). Die gelbbraune Binde beginnt auf der Mitte des Vorderrandes als ein breites Band, worauf fie ſich fehe bald zu einem fehr großen, edigen, am Innenrande etwas berengerten Fleck ausdehnt; ihr ſchmal, gelb, volftandig gefäumter Innenrand kruͤmmt fich erft gegen den Außenrand, unter der. Mitte wieder gegen die Baſis zu, und dann geht er nahe dem Hinterwinkel auf den Innenrand; ihre Hinterrand ift nur. am engen Anfange und darauf nach einem breiten Zwifchen= raum ‚gelb eingefaßt. Vor der Flügelfpise liegt auf dem Vor— derrande eim gelbbraunes Dreieck, deffen gelbe Einfafjung ſich über die Spitze hinaus, in eine Linie unterwärts dem Hinter: rande faft parallel verlängert. Franzen gelblih, am Vorder— und Innenwinfel braungrau, am letztern in größerer Breite, Hinterflügel einfarbig dunkelgrau: Franzen hellergrau, nahe ihrer Bafis von einer dunklen Linie durchzogen. Unterfeite grau, der Vorderrand der Vorderflügel in der Mitte fhmal gelb, eben fo die Außenbälfte der Franzen, mit Aus: nahme der auf der Oberfeite erwähnten Stellen. Hinterflügel heller grau, gegen den WVorderrand und auf der innern Flügel- falte gelblich gemiſcht. Das einzene Männchen fieng ich bey Syracus am 11. May am Rande der Spracafümpfe in einem Brombeergefträud. 261.”(2.) Pronubana. Ein wahrfcheinlich ſehr verbreiteter MWicler in dem Gebiete des Mittelmeeres, da feine Raupe die mandfaltigfte Nahrung genieft. In der Aufzählung der von Loͤ w gefammelten Eleinafiatifhen Falter habe ich ſchon die Namen zufammen= gezogen, womit man Varietäten des Maͤnnchens und die Weibchen als verfchiedene Species begabt hat. Duponkhel hat in feinem neueften Werke, dem Catalogue des Lepid. d’Europe, ©. 286. noch alle 3 Namen: Pronubana, Hermineana und Ambustana neben einander aufgeführt. Die Abänderungen des Männchens habe ih a. a. Ds bezeichnet, und bemerfe, daß ich Eeine anderen aufgefunden habe, Auch das Weibchen, von dem ich damals nur 3 Eremplare zum Vergleich hatte, ift der Abänderung ſehr unterworfen, aber vor dem Männchen dadurch ausgezeichnet, daß feine Hinterflügel einfarbig rothgelb find ohne fchwarze Hinter tandlinie. In der Größe übertrifft es das Männchen bisweilen ſehr beträchtlich; doch habe ich aus fehr Farg genaͤhrten Naupen Weibchen erhalten, die dem Fleinften Männchen gleich Eommen. An den Hinterflügeln find die Franzen um den Innenwinkel ſchwaͤrzlich, ausnahmsweiſe aber auch wie die übrigen vothgelb. _ Die Vorderflüigel haben die meiften Abänderungen in der Färz bung. Ihr Grund ift in der Regel lehmgelb mit fatter braun: gelben Querſtrichelchen ſchwach gitterartig überzogen. Selten verdunkelt fi) der Grund mit braunroth; am ftärfften ift dieß bey Duponchels Hermineana der Fall, einer Varietät, die mir in dem Grade (brun-rougeätre) nicht vorgefommen ift. Bei diefer Werdunfelung verdunkeln ſich die Strichelchen mit oder fie verfchwinden. Seltener (bei einem fehr Eleinen Erems, plar) wird der Grund ganz bla und einfarbig. Bei der ges wöhnlichen Färbung zeigt ſich der Innenrand verfinftert, und in der Verfinfterung vor der Hälfte ein länglicher, halbovaler Fleck, der aber auch ausbleibt. Die Binde hinter der Mitte ift immer nur durd) verlofhene Grenzlinien angedeutet; fie ift- 42 - 659 auf dem Vorberrande etivas, auf dem Innenrande, gegen mel: chen fie fich erweitert, viel beträchtlicher werbunfelt; mit ihrer Hinterrandlinie befindet fie ſich im Hinterwinfel. Vor der Spike geht vom Vorderrande eine zitternde Zinie herab, hinter welcher fih der Grund am Vorderrande nicht verdunkelt; jie erreicht den Hinterrand nahe am Innenwinfel; doch bleibt fie auch mehr oder weniger aus. Der Hinterrand tritt an der Mitte convexer hervor, als in Duponhels Abbildung; die Sranzen find an der ſchwach heworftehenden Spike gebräunt. Von diefer Art Elopfte ich ein Meibchen bey Syracus ſchon am 23. April von einer Diftel. Darauf fand ic) am 3. Juny einige Naupen und mehrere Puppen an mehreren zuſammen⸗ ſtehenden, etwas uͤppig wachſenden Pflanzen von Nepéta ca- lamintha. Jede Puppe hat ihr weißes Geſpinnſt einzeln fuͤr ſich gemacht; auch die Raupen wohnten einzeln zwiſchen zu— ſammengezogenen Blättern; im Ganzen aber war das geſellige Vorkommen nicht zu verfennen. Von den Puppen fam mit ſchon am 6. Suny ein männlicher Schmetterling aus, und die andern folgten in den nächften Tagen. Darauf fieng id ein Maar Maͤnnchen an den Büfchen der Daphne gnidium, die dort Überall einzeln auf dem Kalkfelfen waͤchſt. “Die etwas “fteifen, durch weiße Seide zufammengezogenen Blätter an den ⸗ Spitzen der Zweige machten mich auf die darinn wohnende Raͤupe aufmerkſam, in welcher ich ſogleich mit Verwundern die Bewohnerinn der Nepeta erkannte, und die Aeſte, an denen eine Menge Blätter der Kinge nach an einander geheftet waren, enthielten gewöhnlich eriwachfene Naupen. Manche Buͤſche waren ziemlidy reichlich mit Naupen befegt. Eine Art Eleiner Schneus monen ſchwaͤrmte in großer Menge um die Daphne und trägt gewiß viel zur Verminderung des Widlers bei: Da das Sutter trocken und faftlos wurde, Erochen die jüngften Nuupen fort und begaben fich an mehrere Pflanzen von Samolus valerand!, die ich in feuchter Erde ftehen hatte; fie fpannen fich bier eine zeln zwiſchen zwey Blätter ein und liefen ſich diefelben wohl ſchmecken. Die meiften Weibchen famen mir zu Anfang Suly in Catania aus (wo fie mir verdarben). Endlich fieng ich noch am 12. Auguſt ein Weibchen in Neapel, wo ich es in der Villa reale aus dem Laube der immergrünen Eichen Elopfte, an welchem fehr wahrfcheinlich die Naupe auch Lebt. Diefe erreicht eine Länge von 10 — 12 Linien und hat eine gewöhnliche, ſchlanke MWiclergeftalt. Sie ift hell gelbgrun, auf dem Nücen dunkler und mit feiner, dunfelgrüner Nüdenlinie und blaffen, nicht fehr auffallenden Warzenpuncten, die je ein Elares Borfichen tragen. Das Köpfchen iſt glänzend hell. ho— niggelb mit noch hellevem Gebiffe ; das Nackenſchild iſt nicht ausgezeichnet; e8 glänzt wenig und wird vorn durch eine braun= liche, Fehr ſtumpfwink ig gebrochene Linie begrenzt; die Spike des Winkels ift nahe am Vorderrande. An der Eeite des Schild: chens und faft binten ift ein ſchwarzes Pünctchen, faft wie ein Schneumenenftih, und diefes bildet ein vorzügliches Merkmal der Raupe. Afterfchild ganz ohne Auszeichnung; Beine heller als die Grundfarbe, Sie Eriecht hurtig und kann fich durch Zufammenziehen und Verdicken ſehr verfürzen und ein fehr verfhiedenes Anfehen gero'nnen. Die DVerpuppung gefcbieht zwifchen den Blättern in einem leichten Gefpinnft, auf die Weife der Riheana ete. Die Puppe ift gelbbraun mit verdunkeltem Nüden; vom 2ten bis &ten Hinterleibsring hat jeder in einiger Entfernung von den Rändern ” 660 2 Reifen von Stachelwarzen; der vordere Neifen enthält die ſtaͤrkeren. Die Zeit bis zum Auskriechen habe ich zwar nicht genau beobachtet; fie iſt aber hoͤchſtens 10 Tage. Ob das im April gefangene Weibchen aus vor= oder diefjührigen Naupen ftammte, vermag ich nicht zu unterfcheiden; mir ift jenes wahrfcheinlicher. 262. (3.) Gerningana. Don diefer auf Heidekraut in Kiefer und Birfenwald nicht felfnen Art babe ich bey Glogau noch kein Weibchen aufzufin- den vermocht; bey Zrieft dagegen babe ih am 12. Sept. ein einzelnes Weibchen und nichts weiter gefunden; am Weſtab— bange eines mit Eichen bewachfenen Berges’ ſaß es "zwifchen blühendem Heidekraut ( Erica vulgaris) an einer Blüthe des blauen Eryngiums. Uebrigens ift es ohne Auszeichnung. 263. (4.) Productana n. sp. Alis ant. ochraceis subretienlatis, costae parte basali revoluta ac faseia media obliqua maculaque costali postica apicem attingente luteo -fuscis (mas). Der DVorderrand der Vorderflügel kruͤmmt ſich faſt bis zur FSlügelmitte um, und feine Schuppenfranzen legen fib an die Flügelflähe an; biernach fteht die Art: mit Totr. histrionana in der naͤchſten Verwandtfchaft, nicht aber nach der Färbung und Zeihnung. In dieſer zeigt fich ziemliche, Aehnlichkeit mit Ribeana, oder, da die Binden unregelmäfiger und. nebft- den Flecken dunkler ausgefüllt find, mit Grotiana. Das. Haupt- merfmal gibt der braune laͤngliche Vorderrandfleck, welcher ſich verdünnt bis zur Slügelfpige binzieht und bis in die Franzen hineinreicht. Groͤße einer Eleinen T. Grotiana. Kopf, Ruͤckenſchild und Dorderflügel ochergeib, im Zone der T. riheana. Zafter um die halbe Augenlänge hervorftehend, zufammengedrüdt; das 2te Glied gegen das Ende verdickt, auswärts ſchwach gebraunt, das kurze Endglied fpig. Fühler ohne eingefchnürte Baſis, ſchwach geferbt, flaumhaarig gefranzt. Der graue Hinterleib hat einen ftarfen, gelblichgrauen, fehimmernden Afterbufch. Geftalt der Vorderflügel wie bey T. ribeana, alfo mit ſtark gewolbtem Worderrande; geibbräunfiche Querftricheichen bilden ein verlofchenes, gegen den Hinterrand deutliches Gitter. Vor der Mitte fteht auf dem Innenrande rin verftärfter brauner Strih. Der umgebogne Vorderrand ift verdunfelt und mit braunlichen Querftrichen bezeichnet. Auf der Mitte deffelben beginnt die ſchraͤge, gelbbraune Binde und gebt fich erweiternd hinüber in den Hinterwinfel, vor welchem ihre vordere Nandlinie den Innenrand berührt; diefe Nandlinie ift deutlich und braun und bat zwey fanfte, eintretende Kruͤmmungen über und unter der Hälfte; ihr Hinterrand ift nur oben am Anfange fcharf; darauf ift er verwifcht, indem fich die Binde erweitert und dem Morderrandflede nahe kommt; die dunkelfte Stelle der Binde ift auf dem Innenrande, nacht dem am Worderrande, ihre ver— tofchenfte auswärts an der Eriveiterung. Der Vorderrandfleck ift ein Dreyeck, das mit der Baſis auf dem Rande, und deffen fpigefter Winfel in der Flügelfpige liegt. Franzen nur an der Flügelfpige und am Innenwinkel braun. F Hinterflügel einfarbig grau, gegen die Spige fehr undeutlich dunkler gegittert. Unterfeite der Worderflügel grau; die Mittelbinde fchimmert dunkler, aber verlofchen durch, und vor und hinter ihr iſt der Vorderrand fleckartig gelblich. Franzen hellochergelb, am Vor— 661 der⸗ und Innenwinkel grau. Hinterflügel weißgrau mit dunkel grauen Gitterfleckchen. Das Weibchen ift mir nicht vorgefommen. Das Eleinere, faſt unverflogene Männchen fiong ih am S1ften Januar bey Moffina auf VBrombeergefträud an einer Gartenhecke; dag größete, das die Mittelbinde ein wenig fchmäler bat, erhielt ich gleichfalls aus-Gefträuh am 27. May bey Sy— racus in den Sumpfwiefen um die Cyane. Die Ungleichheit der Flugzeit ift auffallend, fo wie die Flugzeit des erften Exem— plares, da Feine eigentliche Tortrix im erften Frühjahr erfcheint oder gar ald Schmetterling überiwintert. Duponcel bat eine Tortr. flavana aus der Parifer Ger gend pl. 239. fig. 6. pag. 87., die ziemlich gut hierher paßt; fie hat die Große meines Moeffiner Eremplars, aber den Innen⸗ vand der Binde nicht zweimal gebogen und den Außenrand nicht ausgefchwungen,fondern die Binde ift überall ziemlich gleich breit; der WVorderrandfled ift wie ben Productana (nad) dem Texte foll er zwifchen der Spike und der Binde liegen.) Im Catalogue ©, 286. zieht Duponchel fie zu Ribeana, was der Abbildung nach fehr unrecht iſt. Sedenfalls ift die Figur eher eine ungenaue Abbildung der Produetana, als einer Ri- beana-Barietät. 264. (5.) Strigana. Zwey Männchen, fo Elein wie Faum die Weibchen, mit menig lebhafter Farbe und Zeichnung fieng ich, am 28ften Auguft und am 3ten Sept. in der Campagna von Nom, in Gegenden, mo ih von Artemisia campestris feine Spur bemerkt habe. 265. (6.) Zoegana. Ein ſchoͤnes Pärchen bey Capua am 22ften Augſt auf einem ſehr dürren Anger füdlih der Stadt; ein ſchoͤnes Männchen in der Campagna zwifchen Albano und Rom, und ein fehr Eleineg Männchen (DVorderflügellänge 23" — bey einem Glogauer Meibchen 5’) ebendafelbft, nur der Stadt näher, am 2Sften Aug, 266. (7.) Viridana. Sie flog in der Maldregion des Aetna in der Naht vom 29ften bis SO ften Juni häufig, und am folgenden Tage Elopfte ich ganze Schaaren aus dem Laube der. Eichen (Quereus pu- bescens), das, ohne Zweifel durch ihre Raupen, fehr befchädigt mar. Auch an den Stämmen ſaßen fie fehr reichlich. Ein Männchen traf ich oberhalb der Baumgrenze, wo es fih an einen Schneehaufen in den Schatten feste. Die meiften Exem— plare waren ſchon ſehr abgejtaubt und weißlich. Die mitge— brachten haben ein helleres und deutlicher gegittertes Grün, als meine bey Glogau aus der Naupe gewonnenen Falter; doc) mag dieß die Folge von der Längern Einwirkung des Tageslichts feyn, der fie als Falter ausgefest waren. Bey dem Eleinen ge— fangenen Weibchen ift das Gruͤn etwas gelblich. Groͤße ver änderlich nach der Neichlichfeit der Nahrung, — Diefer Wickler hat am Aetna diefelbe forftlihe Bedeutung wie bey uns; ich glaube aber nicht, daß die alten Stämme dort von ihm gelitten haben, und junge gibt es dafelbft nicht. — Loͤw fieng den Wickler in Kleinafien fhon am 19. May. 267. (8.) Tesserana. Var. b) macula ante marginem posticum flava obsoleta. Ein ſehr fchönes Männchen von Neapel; in einem Kaftaniens twalde bey Camalvoli flog es am 16. Auguft zwifchen Spartium scoparium auf und fegte fi) auf ein Kaftanienblatt. 662° Das prächtige Roth, eine Mifhung aus Zimmtbraun und Drangenroth, — von Treitfehke Kothfteinfarbe genannt! — ſchraͤnkt die lebhaft gelben Flede und Binden ungewöhnlich ein und läßt vor der Mitte des Hinterrandes von dem gewöhnlichen Fleck nur einzelne gelbe Schuppen übrig. Die Binde nahe der Baſis iſt nad) vorn etwas verengt, erreicht aber den Vorderrand vollfommen. (In Duponchels ziemlich guter Abbildung er— reiht fie ihm nicht.) Der Innenrandfleck ift Elein und abge— rundet, und überhaupt bleibt das Roth entfchieden die Grundfarbe. 263. (9.) Albipalpanan. sp.) Epistomio palpisque albis, externe flavescentibus; alis anterioribus flavidis, fascia media postice dentem exserente strigaque postica rufo - ferrugineis. Verwandt mit T. triangulana Tr., fo daß ich beym Fangen eine kleine Warietät derfeiben vor mir zu haben glaubte und daher mir ihe Einfammeln nicht angelegen genug ſeyn ließ. Jetzt, wo ich beide vergleidhen Eann, fehe ich freylic einen fehr großen Unterfchied, Alle Flügel find breiter; die Mittelbinde hat hinten über der Mitte nur einen Eleinen Zahn, der nie bis zu der folgenden Zeichnung reicht; diefe iſt ein fchmaler, fehief auswaͤrts gelegter Streif; endlich ift das Geſicht weiß und die Zafter ſchneeweiß, auswärts gelbbraͤunlich angeflogen, während bey Triangulana Kopf und Tafter die Farbe des Ruͤckenſchil— des huben. Größe einer größern Coch, Kindermanniana. Kopf weif, am obern Augenrande rings herum toftröthlich. Tafter um mehr als die Augenlänge über die Augen hervorſtehend, nach vorn verdidt. Endglied Elein, ffumpf, nur ein wenig aus der Beſchuppung des zweyten Gliedes herausragend; fie find ſchnee— weiß, auswärts oben roftfarbig angeflogen. Fühler braungrau mit roftdraunem Wurzelgliede, beym Männchen anſehnlich ges franzt, Ruͤckenſchild roftbraun. Vorder- und Mitteibeine auf der Vorderſeite glänzend bräunlich mit weißlichen Gliederfpigen ; Hinterbeine auswärts gelblihgrau, einwärts, fo wie an den Dornen und den Füßen, blaßgelblich. Hinterleib braungrau mit hell gelblihem Afterbufch. Vorderflügel blaß dottergelb, an der Baſis gefättigter, auf dem Vorderrande bis zur Mittelbinde verbunfeltz unter ihm ſchimmern zerftreute, weiße Schuppen. Die Mittelbinde geht vom Vorderrande ſchraͤg einwärts, doch weniger geneigt als bey Triangulana; fie ift faft gleich breit, macht auf der Subcoſtal⸗ ader einen ſehr ſtumpfen, gegen die Baſis geoͤffneten Winkel und hat am deſſen Spitze auswärts einen abwärts geneigten Zahn; ihre Farbe ift ein fchones dunkles Roſtroth wie bey Triangulana und der vorhin befchriebenen Tesserana; ihre Nandlinien find unter der Mitte bisweilen etwas braun; ihre ganze Einſaͤumung ift überall glänzend weißlich. Unter dem Zahn geht eine folche glänzende Linie hinüber zum Innenwinkel, an welchem der Innenrand 1—3 roftbraune Puͤnctchen trägt. Vor der Spige fommt vom Vorderrande ein roſtrother, alänzend weißlich gefäumter Streif herab, der an Breite abnehmend mit ſeiner Spise den Hinterrand nicht weit vom Innenwinkel bes rührt. Die Flügelfpige hinter ihm iſt voftfarbig überzogen, Franzen wenig dunkler als die Grundfarbe. Hinterflügel einfarbig grau, Franzen hellgelblich, ander Wurzel von einer grauen Linie durchzogen, auf der vordern Hälfte roſtroͤthlich angeflogen. . Unterfeite 'grau; die dunfeln WVorderflügel haben hinter der Mitte ein Paar blafgelde Fleckchen und roftgelbe Franzen, und 663 die Zeichnungen der Oberfeite fcheinen verlofchen durch. An den hellergrauen Hinterflügeln find die Franzen gelblich gran. Das Meibchen ift ein wenig größer und ſchmaͤler geflügelt. Diefe Art fliegt bey Spracus ziemlich felten zu Ende April und in der erfien Hälfte des May in den Sümpfen der Syraca an falzhaltigen Stellen; ich [heuchte fie hier aus Büfhen des Juneus acutus, aber auch von Stellen, wo diefer nicht wuchs, fondern Salicornien und Statice limonium. Sie fliegt wie Triangulana und Baumanniana nicht weit und ift leicht an ihrer hellen Farbe zu erkennen. Eversmanns Tortr. tergana Faun. Casan. pag. 498. koͤnnte nach der Diagnofe allenfallg mit meiner Art verwechfelt werden. Letztere hat aber mit Baumanniana feine nähere Des ziehung, während Eversmann feine Tergana für eine moͤg— liche Warietät derjelben anfteht. Kopf und Taſter, die er bey Tergana und Baumanniana ſtillſchweigend als übereinftimmend annimmt, find bei der legtern noch dunkler als bey Triangu- lana; bey Albipalpana fo wie es ihr Name bezeichnet, 269. (10.) Flagellana Dup. Alis anterioribus angustis, stramineis, argenteo con- spersis, strigis duabus inaequalibus, altera media, altera postica, ' Var. a. rufo - ferrugineis. Areyrolepia flagellana Duponch. pl. 240. fig. 6. pag. 441. — Cat. pag. 510. Var. b. fuscescentibus, priore antice abrupta. Var. c. ut b. minuta, alis elongatis. Sch führe diefe Art nur darum bier aufl, weil fie mit Treitſchkes Tortr. sanguinana in naͤchſter Verwandtſchaft fieht und ich jet nicht von. feiner Klaffification der Wider abweichen will. Aehnlich der Sanguinana, verfchieden durch die fehr lang ges zognen Flügel und die fchmalen, fchiefergelegten beiden Duers ftreifen dee DVorderflügel. Größe fehr veränderlich (Worderflügel: länge 33; bey var. c. faum 3"). Kopf, Rüden und Vorderfluͤgel ſtrohgelb oder gelblichweiß. Tafter und die Augenlänge über die Augen hervorftehend mit Eurzem, geneigtem Endgliede, auswärts ſchwach gebräunt. Fuͤh— fer an der Bafis gelb, fonft bräunlich, beym Männchen pubes⸗ cirend gefranzt, beym Weibchen noch zarter. Bruſt feidenglän- zend weiß, Beine weißgelblih, die vorbern und mittlern auf der Lichtfeite beilbraunfledig, Hinterfüße fehr verlofchen gefledt. Hinterleib grau mit weißlihem Afterbuſch; beym Weibchen iſt die Aftergegend und der Bauch gelblich, Vorderflügel in der Länge etwas veränderlich; bey meinen 8 Eremplaren ift fie ungleich, am längften bey dem £leinften Männden, Vorderrand bis zum erften Queritreif roftbraun punctiert; an der DBafis laufen die Flecke etwas zufammen, Bey Dar. b. bleiben fie alle, und weiter getrennt und find zarter und braͤunlich und reichen über die Mitte hinaus. Unter dem Vorderrande und vorzüglich im ganzen Mittelfeide find einzelne und mehr zufammenhängende filberglänzende Schüppchen geſtreut. Die erſte Querlinie fangt auf dem Innenrande noch vor der Mitte an und geht ziemlich gerade fehräg auswärts zum Vor— derrande hinüber; fie ift auf dem Innenrande etwas verbidt, wird wieder dicker in der Flügelmitte und verdünnt fich unter dem DVorderrande, auf welchem fie bläffer ift; ihre Farbe ift rotbraun und am meiften auf dev Mitte zerftreut filberfchuppig. Bey Var. b, und ec. bört die Binde hinter der Verdickung 664. an der Subcoftalader auf; bey genauer Betrachtung fieht man aber ein verlofchenes, braͤunliches Fleckchen am Vorderrande, welches der Fortjegung der Binde bey Var. a. entſpricht. Dus- ponchel bildet die Binde bloß an der Subdorſalader breit un— terbrohen ab. Die zweyte Querlinie fängt am. Innenrande vor dem Innenwinkel an und läuft nicht ganz gerade, ziemlich parallel mit dem Hinterrande; hinterwaͤrts hat fie unter der Mitte eine ſtarke Verdickung; eine zweyte, Eleinere befindet fich unter dem Vorderrande. Bey Var. e. erweitert fie fih auf dem Nande, ftatt fich zu verſchmaͤlern. Ihre Farbe ift wie die der erften Querlinie, nur mit reichlichern Silberfhuppen. _ Hinterflügel ſchmal und fpig, grau, bey Var. a. gegen die Bafis mehr weißlich, fo wie die Franzen; dieſe find auf dem erſten Drittel von einer,grauen Linie durchzogen. Unterfeite glänzend, auf den Vorderfluͤgeln gelblichbraungrau, am Vorder» und Innenrand gelblich; die beiden Querlinien ſchimmern in bräunlicher Farbe duch. Franzen blafgelb. Hin: terflügel weißgrau oder faft weiß, durch eine gelbliche Nandlinie von den weniger glänzenden Franzen abgefondert. Von jeder Varietät fieng ic) nur ein Stuͤck; nehmlich Bar. a. in der Gampagna bey Nom am 28. Auguft auf einer dürren Stelle neben der Via appia;z Var, b. bey Syracus in einem Hohlwege bey der Cyane an derfelben Stelle, wo ich die meiſten Ses. tineiformis fammelte; Var, e, an den [Syracafümpfen am 11. May. Dar. b,, ein Weibchen, hat die fürzeften Flügel und in der Färbung die bemerkten Auszeichnungen; ich würde ſie fuͤr eine von Bar. a. verfchiedene Art halten, wenn Bar, e., ein Maͤnn⸗ chen, in der Zeichnung des Vorderrandes mit Var, a. fimmend, und in der Erweiterung der Zten Querlinie von beiden abwei— chend, nidyt noch längere Flügel als Var. a. hätte. 170. (11.) Hoffmanseggana. Schwaͤrmte nicht felten an einer Gartenhede bey Gifterna im Kirchenftaate Nachmittags am 24. Auguft, wobey fie noch Eleiner ausſah, als fie fchon if. Das einzelne mitgebrachte Männchen ift wenig verflogen, dunkel und ausgezeichnet klein. Coccyz. 271. (1.) Zephyrana 7’. Coceyx — Dup. Suppl. IV. p. 179. pl. 65. Coceyx — Dup. Catalogue pag. 342. Var. a. verna: alis anterioribus viridi-flavescentibus, eiliis posteriorum cinereis. \ Var. b. aestiva: alis anterioribus rufescenti-flavidis, eiliis posteriorum maris albidis, feminae cinereis. Diefe Art verdankt ihren Pla unter Coceyx dem Gerüchte, daß fie an Nadelholz lebe; in der Wirklichkeit gehört fie zu den Cochyliden. Sie lebt auch nicht an Nadelholz; denn ich fieng fie nur auf fonnigen Grasplügen, wo weit und breit nur Pa— pilionaceen, Cistus und baumartiges Heidefraut wuchs. Aus Treitſchkes Befchreibung wird die Art ſchwerlich er— kannt werden; ich befise aber ficher feine Art durch briefliche Mittheilung. Er fheint nur das Männchen gefannt zu haben. Beide Gefchlechter haben den Worderrand der Worderflügel braun gepünctelt, und darinn erft hinter-der Mitte ein längeres, dann vor der Spike ein ebenfolches, gemöhnlich dunkleres Fleckchen von faft vierediger Geftalt. Beym Männchen ift der Grund etwas gemölft mit unvoll- ftändigen, zerſtreuten und zu Querlinien zufammenfliegenden \ 665 - Silberpuncten; am meiften tritt der unter dem Queräderchen befindliche als eine erhabene Stelle hervor, An der Mitte des verlofhen braͤunlich punctierten Innenrandes zeigt fich ein ges bogner, nur die halbe Flügelbreite erreichender Qüerftreif, der etwas ſchief auswärts Liegt und fehr verlofchen ift, wie ein dunkler Fled im Innenwinkel. Die Hinterflügel find dunkel— grau mit grauen Franzen. Ein verwifchtes Männchen, deffen Baterland vielleiht Ungarn ift, hat weißliche Franzen, ohne, wie es [cheint, zur Sommergeneration zu gehören. Das fchöne am Sten September gefangene Maͤnnchen hat hellgraue, gegen die Bafis weißliche Hinterflügel und weißliche Franzen, Ob das Männchen der Sommergeneration immer fo gefärbte Hinter: flügel hat, muß ich unentſchieden laffen. Das Weibchen weiht vom Maͤnnchen bedeutend ab. Der Grund der Vorderflügel ift reiner, mit zerftreuten, glänzenderen Silberpuncten. Der Innenrandftrich it deutlich, ftärker, ftellens weife braunroͤthlich, mit erfenglanzenden Flecken gerandet; eine Fortfegung zum Innenrand laͤßt ſich bisweilen angedeutet er Eennen; fie geht unter einem fcharfen, fpisen Winkel e.nwärts und erreicht vor dem Vorderrandflet den Vorderrand, Im Hinterwinkel liegt ein eifenglänzend gefaumter, brauntoiher Fleck, an weldyen fid) andere ebenfo gefärbte und gefüumte zu einem unvolllommnen Querſtreif anfchließen; von feiner Spitze gebt bey einem Eremplar der Sommergeneration eine eifenglänzende, bey den andern eine mehr oder weniger filberichte Querlinie über die Querader zum Vorderrande. Hinter dem 2ten Vorder— randfleck kommt eine eben fo gefärbte Querlinie herab, die gez bogen bis zur Mitte des Hinterrandes reiht. Die Grundfarbe meiner drey im Frühjahr gefangenen Weibchen ift graugrünlich geld, bey den zweyen der Sonmergeneration ohne grünlicye Beymifchung, dafür aber mit einer fehr fhwachen röthlichen. Die Dinterflügel aller 5 Weibchen find mit den Franzen gleich farbig dunkelgrau. Sechs Eremplare der Frühlingsgeneration fieng ich bey Meffina im Pelorogebirge ziemlich hoch auf begraften’fonnigen Abhängen, wo Cytisus, Erica arborea, Cistus, Spartium junceum mwächft, und wo ich fie aus dem Grafe am Spätnachmittag auffheuchte: ein Pärchen ſchon am 18. März, die andern am 3. und 15. April. Bon der Sommergeneration erhielt ich ein Meibchen bey Catania am 3. Juli am Nande einer Wiefe; ein anders Weibchen faß bey Mefiina am 15. July in den Bergen an der Palermitanerftraße auf Farnkraut in der Sonne), und das unverflogene Männchen fieng ich am 3. September in der Gampayna auf einem freien, dürren, mit Gras und Difteln beiwachfenen Plaß. Sericoris, 272. (2.) Urticana, Ein Männden, ziemlich verflogen, Elein, düfter braun ge: zeichnet, ganz gleich mit den von Löw aus Aſien mitgebrachten Maͤnnchen — am 17. Auguft bey Neapel gefangen auf den fruchtbaren Feldern zwiſchen den beiden, Eifenbahnen. 273. (2.) Porreetana n sp. Alis anterioribus elongatis, griseo-exalbidis, basi, fascia pone medium macnlaque marginis postiei medü diformi dilate brunneis; posterioribus. einereis. Zufolge des keilfoͤrmigen Fleds auf dem Hinterrande und auch der übrigen Zeichnung und Bildung gehört fie in die Verwandte [haft der Cespitanaz auferdem hat fie auch eine oberflächliche Iſis 1847, Heft 9. - 665 Aehnlichkeit mit der bey dem Eleinafiatifchen Faltern befchriebe- nen Penth. artemisiana, welcher aber der Keilfleck fehlt. Was fie unter den Sevicorisarten auszeichnet, ift vielerley: ihre geringe Grröße (wie Penth. dealbana oder eine kleine Ser. cespitana), ihre Langgeftredten Vorderfluͤgel, ferner auf diefen. der Mangel ſtark glänzender Linien, die ſchmale Binde hinter der Mitte, welche oberwarts in ihrem Hinterrande einen fchwarzen Fleck und darunter einen ftarf vorftehenden, ſpitzen Zahn hat; dann ein gelbbräunlicher, einwärts fpis zulaufender Strich, der fih im Innenwinkel gleich) hinter der Binde befin- det; endlich der große, hellgelbbraune, eckige Keitftrich, welcher an der Stelle des Hinterrandes chief auffist. Ruͤckenſchild, Kopf und Taſter ſchmutzig gelblichweiß. Ober— kopf und Taſter braun beſtaͤubt, wodurch das Geſicht um ſo heller, aber in unrein weißlicher Farbe hervortritt. Fühler hell— braͤunlich, vorm Ruͤcken aus gefehen zu beiden Seiten fehr ſchwach gezahnelt. Zafter kurz, zufammengedrüdt, nach vorn fehr ver— dit, das Eurze Endglied kaum aus der Behaarung bervorftes hend, Ueber den Wordertheil des Thorax und die Baſis der Schulterdecken geht ein braunes Band hinweg; die Schulter: deden find übrigens wie das Gefiht. Bruſt feidenartig grau weiß. Beine bellgelbbraun und weiß gefleckt, die hintern ein— wäcts einfarbig ſchmutzigweißlich. Hinterleib grau, am ſchwa— chen Afterbufch lehmgelb. Vorderflügel geſtreckt, ſchmutzig gelblichweiß. Wurzelfeld gelbbraͤunlich, braunquerſtrichig, an der Baſis und an feinem Hinterrande bandartig verdunkelt; letzterer bildet unter feiner Mitte einen ſtumpfen Winkel. Nach einem breiten, binden— foͤrmigen, ſchwach ſchimmernden Zwiſchenraume kommt die an beiden Enden verduͤnnte, gelbbräunliche Binde, welche ſich hin— terwaͤrts unter der Haͤlfte zu einem ſcharfen Zahn erweitert und daruͤber einen ſchwarzen Fleck in ihrem Hinterrande traͤgt. Von dieſem bis zu einem. dahinter folgenden, ſchwarzbraunen Vor— derranddreieck iſt der Grund violettgrau, außer auf. dem Vor— derrande, der weißlich bleibt und mit einem braunen Punct ge⸗ zeichnet iſt. Der Hinterrand der Binde. iſt weißglaͤnzend einge⸗ faßt und ſchaͤrfer als ihr Innenrand. Im Hiuterwinkel liegt ein gelbbräunliches Fleckchen, das ſich einwaͤrts zuſpitzt und ver— laͤngert. Auf der Mitte des Hinterrandes ruht ein ſchraͤger, breiter, einwaͤtrts etwas eckiger Fleck, den glänzende, etwas graue Schuppen einfaßen. Die Flügelfpige iſt ocellenformig braun— gelb, ın der Mitte verdunfelt; zwiſchen ihr und dem vorhin er— wähnten fhwarzbraunen Nanddreiect hat der Vorderrand auf hellem Grunde noch 2 gelbbraune Dreieckchen und dazwiſchen je ein bräunliches Stricheichen, das ſich einwärts zu einer ſchie— fen, glänzenden Linie verlängert. Auf dem Worderrande Liegen alfo vor der Spike 3 dreieckige Fleckchen, wovon das innerfte das großte und ſchwarzbraun, die zwey andern gelbbräunlich find. Die Nandlinie ift braun und einmwarts unterbrochen gelbweißlich gefiumt. Franzen braͤunlich und grau gemifcht. Hinterflügel einfarbig grau; die Scanzen find- heller, nahe der Bafis von einer dunklen Linie durchzogen und am Vorderwinkel dunkler. x Unterfeite der Vorderflügel dunfelgrau, auf der hintern Hälfte des DVorderrandes mit 4 Paar weißlidhen Häkchen, die in der Größe nach innen abnehmen; das innerfte Paar ift das ges trenntefte und bey dem einen Männchen verlofchen; die Hinters tandlinie ift weißlid mit Knötchen, die Franzen braun. Die Hinterflügel find weißgrau mit einer bräunlichen, weißlich einge: faßten Puftel im Vorderwinfel und einigen braͤunlichen Wiſch— 42* 667 hen auf dem Vorderrande. Franzen hell, gegen den Worder- winfel hin gebräunt, an demfelben am meiften. Das Weibchen hat etwas fchmälere und fpisere Vorderfluͤgel und einen ftärferen Hinterleib als das Maͤnnchen, ift aber übri- gens diefem ganz gleich gezeichnet. Ein fehr fchönes Männchen fieng ih am 30. April auf den Sumpfwiefen der Halbinfel Maanifi nordlid” von Syracus, ein Pärchen, wovon das Männchen ſchon veeflogen ift, am 9. May an einem Aderrande nahe bey Syracus, Ihr Flug bat nichts Merkwuͤrdiges. 274. (3.) Indusiana n. sp. Alis anterioribus sordide albidis, basi, fascia pone me- dium postice dentem fusco notatum exserente maculaque ante marginem posticum medium brunneis; posterioribus ahis (mas). Flügelgeftalt faft die der. vorigen Att, doch nicht ganz fo geftredit; die Hauptmerkmale find, wenigftens für dag Maͤnn— en, die ganz weißen Hinterflügel und auf den Vorderflügeln der Punct in der Spiße des Zahns am Hinterrande der Binde und der Llängliche Fleck vor dem Hinterrande, der mit diefem parallel liege und an den Rändern verdunkelt ift. Größe. ein wenig Eleiner als die vorige Art. Kopf bleich- ochergelb, hinten gebräunt. Taſter mweißlichgrau, ziemlich kurz zufammengedrüdt, nach vorn durch die Beſchuppung fehr erwei— tert mit abwärts geneigtem, dünnem, nicht kurzem Endgliede. Fühler gelbbräunlih, vom Ruͤcken gefehen beiderfeits fehr zart gezaͤhnelt, unten microfcopifh pubescivend gefranzt. Nüdenfchild gelbbraunlich. Bruft weißlich. Worder: und Mittelbeine bla ochergelblich, auf der Lichtſeite braungefledt (Hinterbeine fehlen). Hinterleib grau, am Bauch und am fhwadhen Afterbufc) hellgelblich. Vorderfluͤgel wie die vorige Art ohne Umſchlag, im Grunde weißlich, aber gegen den Vorderrand hin verdunfelt und überall mit ganz verlofchenen, grauen Querwellen durchjogen. Das Wurzelfeld ift heilgelbbraun, querwellig, hinten unter der Mitte mit fehe ftumpfer, faft abgerundeter Ede. Die hellgelbbraune Binde hinter der Mitte geht fehr menig fchräg auswärts vom Vorderrand gegen den Innenrand erweitert; unter der Mitte hat fie an ihrem Hinterrande einen ftarfen, aufwärts geneigten Zahn, in deffen Spige ein fchwarzbrauner Punct liegt; unter ihm zieht dicht an der Binde hin ein grauer Streif bis zum Innenrande. Vor der Mitte des Hinterrandes liegt ein längli— cher, hellgelbbrauner, ringsum braun verdunkelter Fleck, unrein und ſehr duͤnn weißlich umzogen, und faſt dem Hinterrande parallel, von welchem eine graue, braͤunlich gemiſchte Welle ihn trennt; eine kuͤrzere geht von ſeinem untern Ende nach dem Innenwinkel. Die Fluͤgelſpitze iſt ocellenartig gelbbraun. Vor ihr liegen 3 gelbbraunliche, ſchiefe Fleckchen, und als 4. laͤßt fid) der Anfang der Binde anfehen; zwiſchen ihnen in hellem Grunde je ein gelbbräunliches, fchiefes Strichelhen, dergleichen fih auch vor der Binde am DVorderrande befinden. Franzen gelbbräunlich. Hinterflügel ganz tweiß, in der Spike verlofchen grau. Unterfeite der WVorderflügel braungrau, auf dem Vorderrande mit 3 dunklen Sledchen in weißlihem Grunde. Hinterflügel mie auf der Oberfeite, Ein einzelnes Minnchen fieng ich bey Gatania am 2, Sul auf der fchon öfter erwähnten Eleinen Binfenwiefe. 668 Aspis. 275. (1.) Solandriana Tr. Udmanniana Linn. Ein ganz gewöhnliches Männchen bey Syracus am 7. Suny an einem Brombeergefträuch zwifhen dem Anapo und dem Zempel des Jupiters. Carpocapsa. 276. (1.) Pomonana. Ein Männchen froh mir am 17. May in Syracus aus. Die Raupe fand ih im Winter in Wallnuͤſſen, vielleicht auch) in der eßbaren Kaftanie, und hielt fie, da ich fie nicht, weiter prüfte, für die Naupe der Myelois Ceratoniae. Sie fcheint ſehr haufig in Sieilien zu ſeyn; denn eine kleine Sorte Aepfel, die fÜß und grün und zu Ende Juny bey Catania reif ift, ent: hielt fie in fo großer Anzahl, daß faſt Eein Apfel davon frey war. Auch in Apricofen fcheint Pomonana vorzufommen. Die darinn lebende Raupe bewohnt das Stielende, frißt eine Strede ing Fleifch hinein und füllt es mit ihrem Koth aus. 277. (2.) Fagiglandana de Heyden. Entomologifche Zeitung 1841. pag. 11. (bey Tortr. Splen- dana). Capite fumoso; alis ant. fusco-einereis, spatio basali angulato nigrieanti, speculo obsoleto, apice anguloque interno fuscis; posterioribus fumosis, maris margine interno albido, eiliisque anguli analis nigricantibus. Diefe Art ift der Splendana nacht verwandt und mechfelt wie fie beträchtlich in der Größe. Splendana, wie ich fie ein- zen in unfern Eichenwäldern gefangen habe, iſt leicht von ihr zu unterſcheiden durch die viel heller grauen Vorderflügel, in welchen das Murzelfeld zwar diefelbe Geftalt hat, wie bey ihr, aber durdy graue Beſtaͤubung faft gänzlich verdedt if. Das Spiegelfeld hat einen größeren Umfang, ift reiner gelb, und die ſchwarzen Längsftrichelhen darinn zeichnen ſich durch ihre Stärke aus. Außerdem haben die männlichen Hinterflügel die einfache, graue Farbe wie bey den Weibchen. Fagiglandana hat einen braungrauen Kopf und NRüdenfchild, und über den Vordertheil des Thorar ein braunes Band. Zafter obenauf braungrau, unten ftaubig gelbgrau, bisweilen find fie ganz gelbgrau und nur an der Spike oben braunlih. Die Vorderflügel find braune grau, mit fehräg vom Vorder und Innentande auslaufenden dunklern Strihen; am Wurzelfelde bildet der Hinterrand in der Mitte einen fpis zulaufenden Winkel; es ift verdunfelt und querftreifig. Die braunen Vorderhäkchen find ſchaͤrfer und in deutlicher Linie fortgefeßt, Der Naum zwilhen dem Wurzel felde und der dreiedigen Verdunfelung im Innenwinkel bildet einen bellgrauen, von mehrern dunklern Querſtrichen durchzoge— nen Innenrandfleck, der ganz dem der Grapholithen gleich ge= ftaltet, und nur weniger fcharf ift und einwärts in die Grund: farbe verfließt. Das Spiegelfeld ift bräunlichgrau, wenig gelb- lich, mit glänzenden Linien wie bey Splendana eingefchloffen, aber verengter und nur mit unbeutlichen ſchwarzbraunen Laͤngs— ftricheihen. Der Grund bis zum Vorderrande verdunfelt ſich und bat glänzende ſchiefe Grundlinien. Hinterflügel beym Männchen dunkelbraungrau, nad vorn heller; der Innenrand bis zur 2. Innenrandader ſcharf abge- grenzt hellgrau, in dem Hinterwinfel mit einem ſchwarzen drey- eigen auffigenden Fleck. Franzen hellgrau, um den SHinter- winkel fhwärzlih, am Innenrande weißlihgrau; eine bunfel: graue Linie durchzieht fie nahe an der Baſis. 669 Das einzelne Meibihen aus Neapel, das ich befiße, ift (zus faͤllig) ſehr Elein und hat einfarbig dunfelbräunlichgraue Hinter— flügel, fo wie ein größeres aus der Gegend von Frankfurth am Main; ihre Franzen find hellgrau und nur von der dunklen Linie durchzogen, ohne andere abweichende Färbung. Auf der Unterfeite find die Vorderflügel braungrau, am Vor: derrande mit meißlichen, verlofchenen Doppelbäfchen. Die grauen Hinterflügel find gegen den Vorderrand mit fchwachen, dunflern Querſtrichen gegittertz beym Männchen ift die ganze Sinnen hälfte und die Baſis des Vorderrandes fhwärzlich, und die bei— den Falten zeigen fich als feine, weißgraue Linien. Beyderley Fluͤgel ſchillern violettlich. Sch klopfte von dieſer Art 3 Exemplare, wovon ich 2 gute Maͤnnchen erlangte, am 12. Auguft in Neapel in der Villa reale von den immergrünen Eichen, die dort an der Ditjeite ganze Reihen bilden, Ein anderes Männchen erhielt ih am 15. Auguft beym Agnanofee, ich meiß nicht, ob von Eichen (Quereus robur fructu sessili) oder von Kaftanien, und am 19. Auguft ebendort ein Weibchen. An dem von Herrn Heyden erhaltenen Pärchen der Fagi- glandana entdecke ich durchaus Feine Verfchiedenheit von meinen neapolitanifchen Widlern, außer daß fie, unter fi ungleid), Eleiner find. ] Sciaphila. 278. (1.) Hyemana 4. Lemmatophila hyemella Tr. X, 3. ©. 267. Cheimonophila hyemella Dup. Catalog. pag. 332. Ein einzelnes Männchen, ſchon etwas verflogen und auf den Vorderflügeln faft einfarbig, aber zuverläfig zu diefer Art gehös tig, wie der Fühler- und Taſterbau allein ſchon ausweiſt, fieng ih be) Meffina am 28. Februar in einem Eichergeftrüpp an einem Berge neben der Palermitanerftraße; ich Elupfte e3 von den mit duͤrrem Laube verfehenen Sträuchern von Quercus pubescens und beobachtete die der Hyemana eigenthuͤmliche Weiſe beym Fluge. - 279. (2.) Pumicanan. sp. Alis anterioribus apice rotundatis griseis basi fasciaque obliqua media obseurioribus obsoletis, fasciae margine interno subundato, postice striolis fuscescentibus tenerri- mis reticulatis. Aehnlich den verlofchenften Eremplaren der " Wahlbomiana, von diefen aber verfchieden durch die abgerun= detere Spige der Worderflügel, bläfferes Grau und verlofchene Zeichnungen, vornehmlich durch den Mangel der Worderrand- fledchen gegen die Spitze hin auf beiden Flügelflächen und die zarten Querffrichelchen gegen den Hinterrand. — In der Färz bung hat fie faft noch mehr Aehnlichkeit mit der Abrasana F. R. in lit.; nur ift diefe beträchtlich dunfler und ohne die zarten Gitterſtriche, und hat einen fpisern Vorderwinkel als Wahlbomiana. Sn der Größe wenig unter einer mittleren Wahlbomiana. Kopf und Taſter gelblichftaubgrau. Taſter um die doppelte Augenlänge Über die Augen vorftehend, zufammengedrüdt, gegen das Ende des 2. Gliedes erweitert; am untern Theile der Er: meiterung tagt das kurze, ftumpfe, etwas niedermwärts geneigte Endglied hervor. Fühler wie bey Wahlbomiana. Worderbeine auf der Vorderfeite grau, verlofchen dunkler gefledt; Hinterbeine blaßfahlgelblich, faft weißlich. Vorderflügel in der Breite nicht ganz beftändig; der Vorder— winkel ift zwar vorhanden, aber fehr zugerundet, und der Hin— — — — 670 terrand ſanft conver. Grundfarbe ſtaubgrau, mit dunklern, zu kurzen Strichen angehaͤuften Staͤubchen zart gegittert, am deut— lichſten gegen den Vorderwinkel. Nicht weit von der Baſis läßt fich die dunkle, fchiefe Binde der Wahlbomiana angedeutet wahrnehmen; ihr Hinterrand ift fhwach wellig, fonft ziemlic) gerade, durch dunklere Stäubchen bezeichnet. Hierauf kommt ein bandformig beller Raum, durch die Mittelbinde nad) hinten ziemlich fcharf begrenzt, unterwärts aber gegen innen in bie Farbe des Wurzelraumes verfchwindend. Der Innenrand der Mittelbinde ift ſchwach wellig, ohne die tiefen ausgenagten Stel: len der Wahlbomiana; doc habe id ein Männchen und ein Meibchen, wo er an denfelben Stellen, die dort ausgenagt find, ftärker mellig eingebogen ift. Hinterwärts ift die Binde ganz ohne Rand und ihre Aufbören nur durch lichteren Grund ange: deutet. Der Anfang des Vorderwinkelfeldes wird durch mehr zu einer Linie zufammenbängende, dunkle Staͤubchen angedeutet; dahinter ift der Grund faum merklich dunkler, aber mit reichli= chern Querftrichelhen. Auf dem Vorderrande fehlt der Wech— fet von hellen und dunklen Stellen binter der Mittelbinde, Franzen hellgrau mit dunflerer Wurzellinie. Hinterflügel hellgrau; Franzen heller mit zarter. dunkler Linie vor der Baſis. Unterfeite der Vorderflügel einfarbig ftaubgrau, am Vorder— tande heller, etwas gelblih, felten mit einer Spur von fehr ſchwachen grauen Randflecken gegen den Vorderwinfel. Hinter flügel heller, bisweilen weißlihgrau, am Worderrande fchmal gelblich. Diefe Art fieng ich bey Syracus zwifhen dem 12. Muh und 7. Suny jenfeits des Anapo an Brombeergeftrauh; meh— tere Cremplare E£lopfte ich von einem ftarfen Feigenbaum aus dem Laube. Sie ift dort die Stellvertreterinn der Wahlbo- miana, war aber wenigftens 1844 im Vergleih mit diefer ſehr felten. Beym Aufweidyen ift mir die größere Hälfte meiner 9 Exemplare fo ölig geworden wie Schmetterlinge, deren Raupen im Marke der Pflanzen oder in Früchten leben, nur irgend wer- den fönnen: ein Uebel, an welchem Wahlbomiana und ihre Ver- wandten nicht leiden. 250. (3.) Segetanan. sp. Capite cum thorace ochraceo; alis anterioribus pallide ochraceis, fascia angusta fracta prope basim, fascia postica antice late furcata strigaque marginis postiei obscure ochraceis; fascia priore sub medio rupta. Auch aus der Werwandtfchaft der Wahlbomiana, naͤchſt verwandt mit der folgenden Art und mit der unter den Elein- afiatifchen Faltern befchriebenen Rhodiana, verſchieden von diefer durch beträchtlichere Kleinheit, etwas fpisere Worderflügel, ange: nehmeres, teineres Dchergelb der Zeichnungen, den deutlichen Zufammenhang des DVorderrandfleds mit der Binde zu einem Aſte derfelben und die Geftalt des Streifens am Hinterrande, indem er nicht divergiert und Über der Mitte aufhört, fondern an demfelben hin bis fait zum Vorderwinfel zieht — von Stra- tana durch den Mangel der bräunlihen Staubhäufden auf den Zeichnungen. Größe veränderlih, wie die einer Eleinen Wahlbomiana. Thorar, Kopf und Taſter ocergelb; letztere um die Augenlänge über die Augen hervorftehend, allmahlidy verdickt mit niederges bogenem, zugefpistem Endgliede. Fühler auf dem Rüden bleich, mit verdunfelten Enden der Ringe beym Männchen, weiter abmärtd deutlich geringelt, unten ganz ſchwaͤrzlich, ſchwach 671 gekerbt, ſehr zart gefranzt. Bruſt -feidenartig weiß. Beine bleich, die vordern und mittlern auf der Lichtſeite ocherbraͤunlich, die hintern einfarbig weißlich. Hinterleib grau mit anſehnlichem, gelbem Afterbuſch. Vorderfluͤgel bleich ochergelb, an der Baſis etwas verdunkelt. dicht weit von derſelben, als Begrenzung des gewoͤhnlichen dunkeln Wurzelfeldes, iſt eine ſchmale Binde, die durch zwey uͤber der Mitte in einem ziemlich ſpitzen Winkel zuſammentref⸗ fende Arme gebildet wird; der untere Arm iſt dünner, verlo— ſchener und bisweilen in der Fluͤgelfalte durchbrochen (Var. b.); der Endpunct des Winkels wird duch eine Verdunkelung ange— zeigt. Hinter der Binde wird der Grund fehe licht, doch am den beiden Gegenrändern etwas weniger als in der Mitte, Die darauffolgende dunkel ochergelbe oder ocberbräunliche Binde beginnt an der Mitte des WVorderrandeg und gebt ſchräg aus: woͤrts zum Innenrande, den ſie nahe am Hinterwinkel erreicht; ihr Innenrand iſt ſcharf, bisweilen weißlich geſaͤumt und hat auf der Mitte und unter der Kalte einen kleinen einſpringenden Winkel; dem obern diefer Winkel gegenüber trennt ſich vom Stamme der bintere Gabelaft, der vor der Flügelfpige im Vor: derrande endigtz ter Naum in der Gabel ift heil, mehr oder weniger eingefchränft und nicht ſcharf begrenzt; die Aeſte ſelbſt find über der Mitte bisweilen verloſchen. Laͤngs des Hinter: vandes zieht aus dem Innenwinkel ein ocherbraͤunlicher Streif bis in die Nähe des Vorderwinkels, wo er. fich verdünnt und aufbört. Weder die Grundfarbe, noch die Zeichnungen find mit dunkeln gebäuften Stäubchen beftreut. Franzen bleichgelb mit dunkler Linie vor der Baſis. Hinterflügel grau, gegen die Baſis heller. Franzen noch lichter als auf den Vorderflügeln. Unterfeite der Vorderfluͤgel ziemlich dunfelgrau, etwag gelblich gemifcht, mit ſchmalem, bleich- aelblichem Worderrande und 2—3 ganz verlofchenen, grauen Fleckchen auf demfelben vor der Spige. Franzen gelblich, um den Vorderwinkel dunkeler. Hinterflügel hellgrau, faſt weißlich, mit ſchwacher, gelblicher Beymiſchung. Das einzelne Weibchen iſt groͤßer als die Maͤnnchen; der Grund der Vorderfluͤgel iſt ſehr dunkel und die Gabelbinde ein— waͤrts deutlich weißgeſaͤumt. Die Hinterfluͤgel ſind auf beiden Seiten weißlich, und die Unterſeite der Vorderfluͤgel iſt nur wenig grau. Diefe Art fliegt ben Syracus in der legten Haͤlfte des April (zuerft am 22.) und den erften 3 bes May in Meizenfeldern, an deren Rändern ich fie Abends und bey Nogenwetter auch am Tage auffheuchte. Cie flogen nach der Weife der Pratana und feßen fi an Halme und Aehren. Auch auf den anftofen- “den Brachfeldern erbielt ich einige Eremplare. Cie waren gar nicht häufig; doch gehörten fie zu den Wicklerarten, die ich in der daran armen Gegend noch mit am öfterften fand. 281. (4.) Stratanan, sp. Capite cum thorace albido, alis anterioribus albidis, fascia fracta prope basim, fascia pone médium Angulata, mwacula costali margineque postico ochraceis obsenrius punctatis. Var. b, fasciis obsoletissimis, punetis paulo distinetio- ribus (mas). Var. ec, alis ant. osseis subunicoloribus postice paulo obseurioribus (mas). Von der vorigen ift fie leicht zu unterfcheiden durch die weiße liche Kopf- und Ruͤckenfarbe, durd die weniger geipisten Vor— — “ — 672 derfluͤgel, die tieferen Winkel in der 2. Binde, die uͤberall aufge— freuten dunfeln Puncte. Naͤher kommt fie der Rhodiana; fie hat aber. weniger ftumpfe Vorderflügel, zerſtreute dunkle Puncte, — Rhodiana verlofhene Querftricheihen — und den Innenrand der Binde am Vorderrande der Worderflügel aus converer. Sie hat auch eine oberflächliche Verwandtſchaft in ihrem habitus mit Tortr. pratana. Größer als Segetana. Kopf und Ruͤckenſchild gelblichweiß. Tafter um eine Augenlänge über die Augen binausftebend all mählich verdickt mit zugefpigtem, abwärts geneigtem Endgliede, auswärts verdunfelt gelblichgrau. Fühler wie ben Segetana. Bruftfeiten weiß. Beine fhmusig weißlich, die vordern auf der Lichtſeite ſchwach gebräunt; Hinterleib „hellgrau, nad) hinten weißlicher mit gelbem Afterbuſch. Vorderflügel weißlich mit ochergelblichen Stäubchen beftreut, befonders am Innenrande; die Binden liegen wie bey Segetana, find aber weniger rein ochergelb und durch gehaufte braunere Staͤubchen dunkler punctiert. In der Ede der erften Binde iſt ein noch dunflerer Punct. Der Innenrand der hintern Binde ift oberwärts conver und hat ein wenig. über dev Mitte einen tief eindringenden Winkel, dann einen weniger beträchtlichen unter der Flügelfalte; er ift mit verdunfelten Puncten befegt, die fich namentlich unter der Mitte auszeichnen. Diefe Binde bleibt, an ihrem Hinterrande verblaffend, getrennt von dem bis in die Flügelfpige verlängerten Vorderrandflecke; ein dreiediger, gleichgefärbter Fleck liegt mit feiner längften ‚Seite auf dem Hinterrande der Flügel und bleibt durch einen weißlichen Raum getrennt vom Dreiecke des Vorderrandes; doch fließt er auch mit diefem zufammen, fo daß der ganze Vorderwinkel ocher— gelbbräunlich, aber blaͤſſer als die hintere Binde, ausgefüllt ift. Die hellen Franzen find nahe an ihrer Baſis ven einer etwas verlofchenen, ocherbräunlicyen Linie durchzogen. Hinterflügel, etwas veränderlich in der. Zufpikung des Vor— derwinkels, lichtgeau, oft faſt mweißlich mit noch hellen Franzen, deren Bafis eine blaßgelbliche Linie umzieht. Unterfeite der Vorderflügel grau, am Hinterrande bleich, beym Weibchen ift das Graue eingefchränfter; der Vorderrand ift auf der bintern Hälfte ſchmal gelblih, vor der Spike mit ſehr verlofchenen grauen Sleden. Hinterflügel ſchmutzig getbiichweiß. Zur Var. a, d.h. zu den deutlich und lebhaft ‚gezeichneten Gremplaren geboren meine 3 Weibchen; nach dem Vorhandenen zu fihliegen wäre Var. b. die normale Färbung der Männchen, bey denen alfo die Zeichnung zwar kenntlich, aber ſehr verlo— ſchen it. Wehe Var ec. hat darinn eine Auszeichnung, daß auch der ſonſt weißliche Grund gelblich überftäubt iſt, wodurch die ganze Fläche faft einfarbig wird, nur gegen den Hinterrand mit zunehmender Dunkelheit. Schon bey Var. b. fommt die Verſtaͤubung des Meißen, nur fhwächer vor; daher Eann bey Var..e.. an feine befondere Art gedacht werden. } Die Meibchen fcheinen in der Megel anfehnlich größer zu feyn als die Männchen ; eins derjelben ift jedoch kleiner als die großten Männchen. Diefe Urt fieng ich meift an denfelben Etellen, wo Sezetana flog, und bielt fie. bis zur jegigen Unteruchung für Varietaͤt derfelben, was fie beftimmt nicht ift Sie füngt fpäter an zu fliegen, nehmlich erft nah dem Anfange des May und dauert Länger, nehmlich bis tief in. den Juny binein. Sie ſcheint ver— breitetet zu ſeyn ; denn ich fand ein Männchen und 2 Meib: 673 chen am 11. und 12. Juny auf meiner Neife nach dem Suͤ— dende Siciliens. 282. (5.) Fragosana n. sp. Alis anterioribus albis, fasciis duabus apiceque late ochraceo-griseis, punctis fuseis, exasperatis dispersis (mas), Auch noch mit Wahlbomiana verwandt, doch ſchon entfernter, ausgezeichnet durch die zerftreuten rauhen Puncte auf den Bor: derfluͤgeln und durch die zweite Binde der Vorderflügel, welche fanft gebogen, an ihrem Innenrande fanft wellig und unter der Mitte mit einer größern raubfchuppigen Stelle gezeichnet ift, Größe der allerfleinften Wahlbomiana, wie eine Eleine Sege- tana. Kopf und Nüdenfhild weißlich, gelblich und grau be— ſtaͤubt. Taſter wie bey Segetana. Fühler am Wurzelgliede auswärts weißlich, fonft ſchmutzigweißlich und dunkler gevingelt, ſehr zart pubescirend gefranzt. Beine ſchmutzig geibweißlich, auf der Vorderſeite der vordern und mittlern deutlich braun gefledt. Hinterleib hellgrau, an den Ringrändern weißlih, am Afterbuſch gelblich. Dorderflügel ziemlich fehmal mit fpigem, doch abgerundeten Vorderwinfel und faft geradem Hinterrande, und weißer, wenig geteubter Grundfarbe. An der Bafig ftehen ein paar ungleiche, unvollftändige, grauochergelbliche Querftriche; worauf als Grenze des MWurzelfeldes eine ziemlich ſchmale, unter der Mitte ſtumpf— winklig gebrochene, gegen den Innenrand verlöfchende Binde folgt, in grauochergelber Farbe und an den Nändern mit dunklern, rauhen Staubhäufchen befeßt. Der Zwifhenraum zwiſchen die: fer und der 2. Binde ift weiß und am Vorderrande mit einem Strichelchen bezeichnet. Die zweyte Binde, ebenfo gefärbt und . gezeichnet wie die erfte, geht in ziemlich gleicher Breite etwas ſchraͤg auswärts, fanft gefrimmt und mit ein paar ſchwachen Wellen ihres Snnenrandes, und fchwächer ausgedrüdtem Außen: rande, an welchem auf der Mitte eine Ede hervorfteht; unter der Mitte bilden mehrere braune Schuppenbäufchen einen dunk- ‚ fen, rauhen Strich der Laͤnge des Flügels nach. Hinter einem bindenförmigen, weißen Naum ift der ganze Übrige Theil des Flügels‘ grauochergelb mit helfen Stellen, an feinem einwärts gewendeten Nande durch rauhe verdunfelte Puncte begrenzt und außerdem von einigen unregelmäßigen Reihen folcher Puncte durchzogen; am Vorder- und Hinterrand find helle Stellen. Franzen 'gelblichgran oder weißlich mit dunfler Wurzellinie. Hinterflügel hellgrau, gegen die Baſis heller; Franzen fehr heil, vor der Bafis von einer dunfeln Linie durchzogen. Unterfeite der Vorderflügel grau, am Vorderrande fehmal gelblichweiß, mit 5—6 verlofchenen, gelblichweißlichen Hinterrand⸗ Imien. Hinterflügel viel heller als die Dberfeite, faſt weißlich. Das Weibchen Eenne ich nicht, Meine 4 Männchen fieng ih am 17. und 21. Man bey Syracus um das Gapucinerklofter an Rändern von Weizenfel— dern. Ihr Betragen ift das der Segetana. (Kortf. folgt.) Zur allgemeinen Naturgefchichte. Don Ernſt Chriftian v. Trantvetter. 4. Vertheidigung der 4 alten Grunditoffe gegen die über 50 einfachen Stoffe der beutigen Scheidekunde. Natur und Freiheit‘ find die beiden Seiten, in melde ſich Altes. fcheidet. Die Natur oder Wüchfe aber fondert fich wieder in das Gebiet des Großweltlichen und. dag des Kleinweltlichen : Sfis 1847, Heft 9, —— _— 674 fo. mie andererfeitg die Freiheit in das Gebiet des Praktifchen oder Gewerbigen und. das des Idealen oder Urweislichen zer⸗ füllt. Unter dem Großweltlichen wird das verſtanden, was man Himmel und Erde nennt, das Weltgebäudige: dieß ift der Ge— genftand der Naturlehre (Physica). Unter dem Kleinweltlichen aber verftehen wir das Einzelmefige, das was in den fogenann- ten Naturreichen enthalten iſt; diefes iſt der Gegenftand der Naturgefchichte. Das Kleinweltliche geht aus. dem Großweltlichen hervor, und deshalb muß auch, die Naturgefchichte auf die Naturlehre fol- gen, Vornehmlich werden ſich die allgemeinen Verhaͤltniſſe des Kleiniweltlichen nad denen des Großweltlichen richten. Wir werden alfo bey der allgemeinen Maturgefchichte, bey der Auf: ftellung der Neiche, auf die. großweltlihen Verbältniffe Ruͤckſicht zu nehmen haben. ‚Da nun die Lehre von den Elementen oder Grundſtoffen in der Naturlehre eine Hauptfache betrifft, fo wird diefelbe auch, für die. allgemeine Naturgefchichte von nicht gerinz ger Wichtigkeit feyn, und eben in ſofern foll- fie bier in Bes trachtung ‚gezogen werden. Es gilt hier, eine Vertheidigung der alten Elemente ‚oder Grundftoffe gegen die einfachen Stoffe der heutigen Scheidefunde. Dabey werden wir uns aber am beften in die Mitte der Suchen verfeßen, wenn wir einen Gegner der alten Elemente verhören und dann feine Behauptungen durch Gründe zu widerlegen fuchen. Zu dem, Ende führe ich eine Stelle aus der Allgemeinen Literaturzeitung (Nr. 99. 1846,) an, wo man unter der Ueber ſchrift „Populäre Naturkunde” in der Necenfion der Schrift, „Spiegel, der Natur, ein Leſebuch zur Belehrung und Unterhal- fung, von. Dr. Gotthilf Heinrih V Schubert, Hofr. und Prof. in Münden, 1845," unter Anderem aud) folgendes lieſt: „So verwirft natuͤrlich (2) Schubert die alte Lehre von den vier Elementen, welche wahrfcheinlich von der Verkoh— lung vegetabilifcher. Körper hergenommen ift, wobey neben Luft foͤtmigen Stoffen auch wäfferige (wie Holzeffig) zum Vorſchein kommen, ‚während erdartige Afche zurlidbleibt, nachdem Feuer ausgebrochen. — Schubert fpricht von diefen alten vier Ele— menten nad feiner fcherzbaften Meife ©. 114. in der Art: „„neben jenen. dreh ‚andern, durch Gewicht und Maaf beftimm- baren fogenannten Elementen nimmt fich dann vollends das vierte, das Feuer, ſo aus, wie die Tugend neben drey Bratwürften ; — oder wenn man nach unfern Begriffen von Urftoffen, das Feuer dazu zählen wollte, dann wire diefes eben fo aeredet, als wenn man fpräche, der menfchliche ‚Körper beftebt aus Knochen und Sleifh, aus Haut und Bewegung. Denn das Feuer iſt fein Urſtoff in gewoͤhnlichem Sinne, fondern es ift feinem Wefen nad eine. Bewegung der Urftoffe, fo wie. der" Ton der Clavierfaite, den mein Ohr vernimmt, kein Meffingdrabt und feine Luft ift, fondern eine Bewegung des angefpannten Mef- fingdrahtes und der Luft, deren Anregung auf mein Gehörorgan wirkt. — Die Buch (führt der. Necenfent fort) meidet alfo auch jeden ‚Schein von der fich geltend machenden modernen Froͤmmigkeit, — dagegen hörte ich einmal einen unferer moder— nen Frommen ſich ereifern Über die Dreiſtigkeit der Chemiker, welche gewagt hätten abzugeben von. den vier Elementen, Die fon ‚bey der Schöpfungs=-Gefchichte im erften Buch Mofis angedeutet." Bey gegenwärtiger Erörterung haben wir e8 nun weder mit der ‚erwähnten Necenfion, noch. mit dem recenfierten Buche an fih zu thun,. fondern das Angeführte foll nur zur Darlegung der jetzt herrſchenden Anficht von den Elementen und einfachen 43 675 Stoffen überhaupt dienen, melde mir beleuchten wollen. Wir wagen e8 nehmlich, diefer herifchenden Anficht entgegenzutreten, indem wir zeigen, daß derfelben weder eine wüchfige Anſchauung, noch ein richtiger Begriff von dem, was ein Element ift, zu Grunde liege. Glemente find keineswegs die einfachen, von unferer Scheide: kunſt unzerlegbaren oder big jest nicht zerlegten Stoffe, fondern fie find die Änfangsgründe (prineipia, exordia), die Urzuftände in der Verwandlung oder Erſcheinung des Stoffes überhaupt. Diefe Bedeutung hat auch das griechifche Stoicheion, welches mortforfchig mit dem teutfchen Stoff zufammenfällt, und wel ches auch die Anfangsgründe einer Wiffenfchaft, alfo weder etwas Handgreifliches, noch etwas Unauflösliches, bedeutet. Daß aller Stoff urfpringlich eins, daß Stoff und Kraft im Grunde nicht vorfchieden, daß Stoff nicht ohne Bewegung, und diefe nicht ohne einen Stoff ift, daß der Stoff am Ende Geift, und ber Geift Stoff heißen kann; — daran braucht man mit einem Phyſiker wohl nicht zu reden. Wenn es ſich nun aber einmal von Stoffen handelt, fo wird es ung erlaubt ſeyn, der Sprach: fhöpfung zu folgen, und die beiden gebundenen, der Schweere mehr gehorchenden Stoffe ſchlechtweg als Erde und Waſſer, die beiden ungebundenen, leichten Stoffe aber als Luft und Feuer zu bezeichnen. Wir könnten freylich auch fagen: Erd— Princip, Waffer: Princip ufo., oder gar Erdgeift, Waffergeift ufw., fo wie Manche in der Sprachlehre ftatt Namen, Ding: wort, fratt Zahl, Zahlform u. dgl. feßen; allein das einfache Port ift uns viel lieber, in ihm fliefien Anfchauung und Begriff gleihfam zufammen, Myſtiker, wie Sacob Böhme, baben in ſolchen Morten wohl den Geift genhnet. Und wenn Pin— dar anhebt: „Waſſer ift dag Erſte“, fo hatte er dabey gewiß nicht bloß etwas Handgreifliches im Sinne. Die Erde ift der Grund des Starren, des Feften; das Maffer ift der Grund der Auflöfung, des Fluffes: die Luft ift der Grund der freien Be— wegung nad Außen, des Schnellkräftigen; das Feuer endlich ift der Grund der freien Bewegung nach Sinnen, der theilende Grund. Hier ift nur alles diefes maflig ausgedruckt. Und wenn das Feuer, das Licht nicht dag maffige Weſen hätte, fo koͤnnte es auch nicht auf die Maffe einwirken, wie e8 doch thut. Die Grundftoffe, fo aufgefaßt, laſſen ſich ſehr wohl mit den vier Nechnungsarten vergleichen. Die beiden einfachen Rech— nungsarten hängen auch gleichfam an den Sachen feſt; die beis den zufammengefesten Rechnungsarten aber reifen fich von den Sachen los und haben e8 bloß mit der Form der Tihätigkeit zu thun. Auch mit den von mir aufgeftellten vier Gtaffen der Mederheile laffen fich die vier Grundftoffe vergleichen: das Fefte entfpricht dem Namen, dag Flüffige dem Beinamen, das Schnell: £räftige dem Morte, und das Durchdeingende dem Nedetheilchen. Dieß letzte bezieht fich auf den inneren Sinn und Verftand der ganzen Mede. Halten wir num dieſe unfere Anficht oder vielmehr Einficht der Sache an die in dem oben Angeführten fich ausfprechende Anficht, fo ergiebt ſich, daß diefer legten weder eine wüchfige Anſchauung, noch ein richtigee Beariff zu Grunde liegt. Die Meinung anlangend, die vier alten Elemente wären wahrſchein— lich von der Verkohlung vegetabilifcher Körper hergenommen; fo heißt dieß in der That die lebendige Wüchfe-Anfchauung der Alten gänzlich verfennen und ihnen unfere verflimmerte Stumpf: finnigfeit unterfchieben. Sa, die 55 einfachen Stoffe, die man jet fir Elemente ausgeben will, die find aus dem Schmelz tiegel hervorgegangen, nicht aber jene Grundſtoffe der Alten. 676 Diefe erkannte man mit dem finnlihen und dem geiſtigen Auge zugleih, indem man die Natur im Großen und Ganzen be- trachtete: der Seefahrer erkannte fie, indem er im Sturm mit den Eimpfenden Elementen rang, ‚denen er fich preisgegeben hat: er erkannte fie, auch wann er ruhig beym Glanze feines Leit- fterns, im Hauche der Luͤfte über die falzige Fluth nad) dem erfehnten Lande bdahingleitete. Sie erkannte auch der. fühne Waller, welcher mit dem Kameele, ſdem Schiffe der Wirfte, die unfruchtbaren Sandftreifen durchzog, und beym Stich der Sonnenhise und heißer Luft nach Waffer lechzete, nad dem Glemente, das mitten in die Wüfte eine Dafe binzaubert. — Sie erkannte aber auch der an die Scholle geheftete Landbauer; denn nächft der Befchaffenheit ded Bodens waren es Regen, Wind, und Sonnenfchein, von denen das Gedeihen feiner Staa- ten abbing. Das Jahr war ihm gleichfam ein chemifcher Kehr- gang der Miſchung und Entmifchung der Stoffe, und auch die f. 9. organifche Chemie war in jenem Lehrgange enthalten. So vertheilten denn die Aftrologen die vier- Grundftoffe "unter vier Meltgegenden und Jahreszeiten des alten Feldcalenders. Konnte fih auch hierbey das Willfürliche der Beftimmung nicht. halten, fo lag doc) ſelbſt diefer eine Ahndung des wuͤchſigen Verhaͤlt— niffes zu Grunde. Der cryftallificende Winter thaut auf, wenn Bulkan feine Werkftätten in Gluth fest, und den milden Luͤf— ten fchließt ſich das organifche Leben auf. Aus folhen An: fhauungen bes frifchen jugendlichen Alterthumes entwickelte fich die Vorftellung von den vier Grundftoffen nicht auf eine ver— gebliche armfelige Weife durch die Beobachtung einer Verfohlung. Die Dichter namen jene Anfchauung auf, und noch der finnige Birgit läßt den Silenus fingen: „Wie in der großen Dede umber zufammengettieben gewefen die Samen ber Erden, des Athems und Meeres, und zugleich des Elaren Feuers; wie aus diefen erſten alle Anfänge und felbft der zarte Kreis der Melt geronnen ſey.“ \ Der Anfang der Philofophie felbft war eine Philoſophie der Stoffe, in der ionifhen Echule von Thales an. Und ganz wüchfegemäß fchritt der Geift von diefer fort zu einer Philofophie der Form, wie fie fich in der italifchen Schule, namentlich durch Pythagoras, offenbarte. So wenig wie wir nun die Ergebniſſe diefer legten Philofophie, 3. B. den Pythagorei— ſchen Lehrſatz, jemals für veraltet halten, eben fo wenig find die Ergebniffe der erften, der Stoffphilofophie, zu verwerfen. Uber über die drey erften Glemente wollen unfere Tags-Phy— ſiker allenfalls noch Gnade ergeben laſſen, weil fie doch wäg- und meßbar find und fih mit Bratwürften vergleichen Laffen, nicht aber über dag vierte Element, das Feuer, das ihnen dage- gen nur mie die Tugend vorfommt. Sie follten doch wiffen, daß Vieles in ein und dieſelbe Lifte gehört, was doch unter ſich wieder ſehr verfchieden ift. Sch Eenne durch eigne fleifige Be— nugung eine Naturgefchichte, worinn der Verfaffer die Art: und Gattungsbezeichnungen, gleihfam als Ballaft, als erdigen Mie- derſchlag, mit Petit: Schrift gedrudt, von einem Schüler bat zufammentragen laffen. Anfehnlicherer Drud, in Bourgeois- Schrift, hat der Fluß der eigentlichen Ausführung, und wie vom Winde eingeftreut finden fi die dem Werfaffer felbft mehr eigenthuͤmlichen, oft treffenden Bemerkungen, in Corpus— Schrift. Aber von allem übrigen Gewebe unterfcheiden ſich mit Grober Cicero - Schrift gedrudt, die allgemeinen Betrachtungen, in denen der Verfaffer ganz er ſelbſt ift. Diefe find aber fo überfchwenglich, faſt myſtiſch-geiſtreich nnd hocherhaben, daß ein aufgewecter Kopf mir einmal ein Stück davon vorlas, und 677 mich dann fragte: Verftehen Sie da3? Sch verfich eg nicht." — Dagegen vertheidigte ich den Werfaffer, jugend: ein Verftand liegt doch dahinter; mie die Natur felbft, fo kann ja aud) die Naturgefbichte allen alles werden. Auch diefe hochtrabenden Meden find doch innere Naturgefhichte. Ich hätte ſcherzhafter Meife fagen können: auf einige Braftwürfte gehört fi) ein geiſtiges Traͤnkchen, und ein populärer Scherz zur befferen Ver— dauung. Eben fo nun verhält es ſich mit den vier alten Ele— menten. Die Verfchiedenheit hinfichtlih der Schwere und Dich— tigkeit bezeichnet gerade die Abftufung der Grundftoffe. Wie Ovidius fingt, der als Lehrdichter hier allerdings auch zu hören (Berwandt. 1.25.): „die fourige Kraft des gewichtlofen Him— mels fchimmerte empor und erlas fih die Stelle im hoben Aether. Ihm am nächften ift die Luft an Keichtigkeit, wie an Stelle: dichter, als dieſe ift die Erde und zog die gröberen Stoffe, und fie wurden gedrüdt von der Schwere ihrer felbit, Die umfliegende Feuchte befaß das Aeußerfte und umfing den feften Weltkreis.“ Dieß fpielt auf den Okeanos der Alten an. Don der Luft zum Feuer ift Eein anderer Sprung als vom Gehör zum Geficht, Die wir doch beide als Aufere Sinne anſe— ben. Der oben angeführte, etwas getrübte Spiegel der Natur fügte: Wenn man nady unfern Begriffen von Urftof: fen das Feuer zu den Elementen zählen wollte, fo koͤnnte man auch fagen: der menfchliche Körper befteht aus Knochen und Sleifh und Hauten und Bewegung; denn das Feuer fen Fein Urſtoff in gewöohnlihbem Sinne, fondern es fen feinem Mefen nach eine Bewegung der Urftoffe! Wir antworten hier auf, daß wir eben die jegt herrfchenden Begriffe von Urftoffen ganz unrichtig finden, und den jegt gewöhnlichen Sinn davon nicht gelten laſſen. Der Sag aber, daß das Feuer nur eine Bewegung der Urftoffe ſey, bat für ung gar feinen Sinn. Das Weſen des Feuers ift eben fo wenig eins mit Bewegung, ale das der ‚Erde eins mit Nuhe. Hat denn das Maffer nicht auch feine Bewegung und die Luft die ihrige? Haben wir nicht Flüffe und Winde? und ift das Feuer weiter nichts, als dieß? Bewegung und Nube theifen alle Urftoffe, und obgleich das Feuer die freiefte Bewegung bat, fo ift es doch darum nicht bloße Bewegung: es ift immer der befondere geeigenſchaftete Stoff, wie folches feibft die Verwandtſchaften des Lichtes nach der heutigen Scheidefunft beweifen. Endlich feheint 08 der Abfchager jenem Buche, dem Spiegel der Natur, beſonders hoch anzufchlagen, daß es auch jeden Schein vermeide der Uobereinffimmung mit jener Geiftesbefans genheit, welche fich durch fremdartige Einmifchung von dem rein =wiffenfchaftlihen‘ Wege ableiten läßt. Dieſer die alten Elemente vertheidigende Auffas glaubt in diefer Hinfiht vor dem wilfenfchaftlichen Nichterftuhle nicht minder gerechtfertiget dazuftehen. Wenn derfelbe ſich auf Zeugniffe des Alterthums und felbft der Dichter berufen bat, ſo geſchah es nur darum, weil fih annehmen Laßt, daß das wahre Naturverhältnig fich dem gefunden, offenen Blicke niemals ganz entzogen haben werde. Nun aber verlangen wir mit Necht, daß auch innerhalb des wiffenfchaftlihen Bereiches felbft fich nicht irgend ein Anſe— hen auf Koften der Wahrheit, der freien Unterſuchung, geltend made. Die Fortfchritte der beobachtenden und verſuchmachenden Wuͤchſewiſſenſchaft erkennen wir gerne und dankbar an: aber die Frage Über die Elemente gehört nicht vor diefes Gericht. Meder durch Werfuche, noch dur einzelne Beobachtung wird man berausbringen, welches die Urftoffe feyen. Die Entfcheidung diefer Frage gehört der allgemeinen, weisheitsliebigen Naturbe— 678 trachtung. Und da mollen- wir denn die Meisheit: Hallen des Alterthumes lieber befragen, als die Küchen und Schmelztiegel der heutigen Chemie. Unfere heutige Wirchfefunde führt, wegen der fich jährlich mehrenden Entdedungen und Beobachtungen im Einzeinen, leicht zu einer gewiffen UWeberhebung der Tages: Meisheit. Der Wahn wird genaͤhrt, als ob die neuefte Bücher: meffe auch das Beffere und Beſte bringe; ein Buch wird nach der Jahrzahl feines Erſcheinens gefhäßt. Die Befleifigungen der Menfchlichkeit (Studia humanitatis) dagegen gewöhnen daran, den Werth eines Geiftes-Erzeugniffes nicht von der Zeit feines Erſcheinens abhangig zu machen, über den Farm des Tages die Stimmen der Vorzeit nicht zu überhören, nicht den Spruch geiten zu laffen: „Und der Lebende hat Recht.“ Es dürfte alfo den Naturwiffenfchaften wohl nicht unheilfam ſeyn, wenn bins fort auch die Humaniften fich etwas mehr, als big jeßt, um fie befümmerten, wozu fie fehon in fofern aufgefordert find, als die Naturkunde ein Gegenftand des Unterrichtes und ein Mittel der Jugendbildung if. Man wird ung alfo mohl erlauben, fteis lich Eeinerley Vorurtheil, aber doch etwas Philologie, und ganz befonders etwas Logik in die Naturwiffentchaften einzumifchen: Menn man dieß nicht geftatten wollte, fo müßte man es auch einem Kepler, einem Euler, zum Vorwurf maden, die Gröfentehre in die Naturmwiffenfchaften eingemifcht zu haben, da ja diefe eine Erfabrungswiffenfhaft ſey. Die rohe Erfahrung verdient noch nicht den Namen einer Wiffenfchaft. Nach diefen Vorbereitungen werden mir dann den Krieg, nicht bloß vertheidi— gungsweife führen, fondern auch angriffsweife zu Werke gehen. Erſtlich Täft fich doch wohl erwarten, daß die Natur, die - tberall als die größte Kuͤnſtlerinn durch wenig einfache Mittel fo Großes auszurichten weiß, in den Glementen fih am we— nigften verſchwenderiſch und unmethedifch zeigen werde. Es töft fi erwarten, daß die Anlage ihres Kunſtwerkes fich dem befchauenden Vernunftweſen nicht erſt vermittelft des Schmelz: tiegels zu erfennen geben werde. Schon darans läft fich ſchlie— fen, daß die fogenannten einfachen Stoffe das nicht fenn kön— nen, mas unter Elementen, Urftoffen, zu verftehen ift. Und mit diefen angeblichen Elementen, den einfachen Stoffen, ift es fowohl dem Mefen als der Zahl nach ſſo fehr aufgabmäßig oder problematifch beftelt. Laffen wir die Phyſiker felbft hierliber ein Geftändniß ablegen! — In dem Lehrbuch der Phnfit vom Prof. Kriegs beißt eg darüber: „Allein die Mittel, die wir zur Zerlegung der Körper anwenden koͤnnen, find ihrer Natur nad) fo eingefehränft, daß wir nie gewiß ſeyn Eonnen, einen Körper durch fie wirklich in feine Beſtandtheile aufgelöft zu haben. Daher ift bey den Körpern, melde heutzutage für einfach gelten, bey dem einen Theil ihr Dafein, und bey dem andern ihre Ginfahbeit zweifelhaft.” — Und gleichwohl wird in die— ſem Buche dabey angemerkt: „Das Neih der vier Elemente hat, mie das Reich der vier Monarchien, feine Endfchaft erreicht.””(!) Ferner beißt es dafebft: „Man trifft ben Zerle— gung vieler Korper auf Veränderungen, die felbft durch unfere Waagen bemerflih gemacht werden, ohne daß man im Stande wäre, den Stoff, durch den fie wahr cheinlich bervorgebracht werden, befonders aufzufangen. Um biefe Veränderungen zu erklären, bat man daher gewiffe einfache Stoffe angenommen, deren Befchaffenheit freilich nur durch die Er- fheinungen beftinnmt werden Fann, zur deren Behuf fie erdacht worden find. Es geboren dahin der Sauerftoff, der MWafferftoff, der Stidftoff, der Kohlen ftoff. — Die gemeine Luft wird aus Sauerſtoffgas und Stidftoffgas beſte 679 hend, das Mauffer aber aus Sauerftoff und Waſſerſtoff zuſam— mengefest betrachtet. (Dagegen täße fich aber einwenden, daß die beiden, angeblich die Zufammenfeßung bildenden Stoffe aud) und als Erſcheinungsweiſen, gleichfam als Seiten eines und deſſel— bon Stoffes betrachtet merden koͤnnen.) — Es giebt, heißt es weiter, nod) andere hypothetiſche einfache Stoffe, die aber umwaͤgbar find. — Die zweyte Glajfe der einfachen Körper begreift diejeni= gen Körper, die man noch nicht zu zerlegen im Stande gewes fen ift, woraug freilich nicht. folgt, daß fie überhaupt nicht zers legt werden Eönnten oder daß fie abfolut einfach. wären. Jetzt rechnet man dahin den Schwefel, den Phosphor, alle Metalle und die Erden. — A, von Humboldt felbft ſagt in der Vorrede zu feiner Weltbeſchreibung: ... „fuͤr einfach gebaltene Stoffe werden vermehrt oder zergliedert werden." — Und, ſagen wir, wenn ſie wirklich ſo einfach waͤren/ fo würden fie todt und unfruchtbar feyn: Aus den Urftoffen aber foll fi Altes gebären, fie follen die unerfchöpflihen Quellen des Seins und Werdens feyn. Menn nun jene f. g. einfachen Stoffe wirklich die Urftoffe waͤren, fo müßte fich doch wohl im ganzen Baue der Welt, der Meltkörper, und der von denfelben erzeugten Cinzelwefen oder Organismen die Spur ihrer Einwirkung oder Zuſammen— wirkung finden, da Stoff und Geflalt in allem Naturcgebilde einander nothwendig bedingen. Aber nirgend ift fo etwas nachge— wieſen oder nachzumeifen. Daß, wie Humboldt (a. a. O. ©. 155.) anführt, „die chemiſchen Elemente der Meteormaſſen diefelben find, welche wir zeritreut in der Erdrinde antreffen, im Ganzen 4 aller uns befannten fogenannten einfachen Stoffe," führt ung nicht weiter; denn hätten fich andere legte Beſtand— theile gefunden, fo würden fie nur die zufällige Kifte derfelben vermehrt haben. Das Fremdartige jener Maffen wird gerade dem Mangel eines der alten Elemente, des Waſſers, zugefchrie: ben. Die chemifchen Elemente laffen uns nirgends die Ver— hältniffe des Ganzen gewahren. Dagegen find. bie fogenannten alten Elemente gleihfam der Compaß, der ung auf der Farth durch den ganzen Weltraum leitet. Mas in der Gewaͤchskunde oder der Thierfunde der Bau ber Pflanzen oder des Thieres ift, der in gewiffe Haupttheile zer— fällt, das ift in der großen. Melt der Bau des MWeltkörpers überhaupt, fuͤr welchen ung unfere Erde einftehen muß. Die Haupttheile des Exdkörpers aber find das Erdreich, das Waſſer— weich, das Luftreih und das Feuerreih. So bat die Sternlehre auch gleichlam ihre Anatomie, ihre Phofiologie ufw. Unſer Sonnengebäude aber muß und kann uns für die Übrigen Son: nengebäude und für das Meltgebäude überhaupt einftehen, denn die Himmelsräume find von denielben alten Elementen erfüllt. Dieß laͤßt ſich ſchon aus dem alle Welträume verbindenden Licht fehliegen, wenn auch das Starre, das Flüſſige und das Schnell: bare nicht wahrgenommen würden. , Meines Erachtens: frellen in unferem Sonnengebaͤude die Trabanten das Erdartige, die Srrfterne dns Waſſerartige, die Haarſterne das Luftartige und die Sonne das Feuerartige vor. , Wenigftens lehrt unfere Sterns £unde, daß dem Monde das Waſſer fehle. (Ganz fehlen kann es wohl nicht.) Dagegen find 3 unferer Erdoberfläche mit Waſſer bededt: und daß daffelbe auf dem Mars fich finde, zeigt die weißglänzende Schnee» und Eisflaͤche in dem Polar: glirtel. Auch bey den Doppelfonnen ſcheint die verſchiedene Faͤr— bung auf den Gegenfas des Sonnigen und des Jrcſternigen binzubeuten. Eben dieſer Gegenfas in den alter Urftoffen iſt es, der ung überall die Verhältniffe aufſchließt, fo wie Zer 680 uͤberall der bewegende und lebenerweckende Grund iſt. Der Verhalt und der Verlauf dieſer Spannung iſt die Geſchichte der Natur. Das iſt nach Horaz, „die zwieträchtige Ein— tracht der Dinge.“ Der gewoͤhnliche Einwurf, den man gegen eine wiſſenſchaftliche Naturforſchung macht, iſt der, daß ſie ſich nicht an die Erfah— rung halte, ſondern irgend ein Lehrgebaͤude in die Natur hin— eintrage. Deshalb beziehe ich mich gern auf ſolche Schriften, die bloß aus der Erfahrung zu ſchoͤpfen bekennen. Wenn ſich nun zeigt, daß dieſe Erfahrungsſchriften für meine Lehrart ſprechen, daß dieſe ſich gleichſam aus. jenen hervorziehen läßt, ſo wird man die Richtigkeit meiner Lehrart um ſo weniger bezweifeln koͤnnen. In vorliegendem Falle kann ich wohl von keinem ruͤhmlicheren Werke meine Gewährleiftung. hernehmen, als von A, von Humboldts Kosmos oder phyſiſcher Weltbe— fhreibung. Diefe Schrift hat es ſich zur Aufgabe gemacht, ein Naturgemaͤlde im Großen und Ganzen zu entwerfen, und zwar „beſchraͤnkt fie fih (©. 68.) auf eine empirifche, erfahrungs— mäßige Betrachtung." In diefem Werfe nun wird der ſoge— nannten einfachen Stoffe kaum ein= oder dag andermal gedacht: d.e „‚alten Elemente‘ hingegen fyielen in allen Theilen deffelben, freilich) gleihfam unter der Dede, die größefte Rolle, vornehm— lich bey der phyfifchen Erdbefchreibung. Ich habe, mir beym Leſen deffelben eine Menge von Stellen angemerkt, von denen ih bier nue fhlieflih noch einige ausheben will. ©, 53: „Sie (die phufiihe Erdbefchreibung) lehrt, um auch einige Bey: fpile aus dem Kampfe des Flüffigen mit dem Starren anzuführen, was allen großen Stromen gemeinfam ift in ihrem oberen und unteren Laufe." — ©. 163: Die Erd» vinde verändert im Laufe der Sahrhunderte das Döhenver- hbältniß der Fefte zur Dberflähe des Flüffigen, ja die Sejtaltung des Meerbodens ſelbſt.“ — ©. 169. Die Form und Gliederung der Continente .... fteht in einigem Verkehr mit dem alles umgrängenden Meere... Das tropfbarz flüffige Element wird wiederum von dem Dunftfreife bededt, einem Luftocean, in welchem die Bergketten und Hocebenen der Fefte wie Untiefen aufiteigen. " — ©. 170: „Es ift gezeigt worden, wie die Verhältniffe. der Erdober— fläche, ... das Gebiet der Meere (des Tropfbar-Fluͤſſigen) und des Luftkreiſes mit feinen meteorologiihen Pro> ceffen, die geographifche Verbreitung der Pflanzen und Thiere, endlich die phyſiſchen Abftufungen des Menfchengefchlechtes in einer und derfelben Anſchauung vereinigt werden koͤnnen.“ Hier werden alfo von unferem Verfaffer die Licht- und Feuererfcheis nungen mit zu dem Luftkreiſe gezogen; und bey dem. Erdmag— netismus iſt auch von der Erdwärme und der Lichtentwidlung die Mede, Im Uebrigen aber entfpricht. diefe Behandlung ganz der von Seneca in feinen „wuͤchſigen Forſchungen“ befolgten, nehmlich der nach den vier Elementen. Eben fo fol gen die Aeußerungen des Vulcanismus auf einander. Mach der ' Lichtausſtroͤmung wird ©. 225., vonden Luftquellen, ©. 227. von den Wafferquellen, und ©. 232. von den Erdquellen gehandelt, — ©. 237. wird auf die überall glei— chen Gelege. der Geftaltung und Erfcheinung der Schichten der Erdrinde aufmerffam gemacht, welche Aebnlichkeit „ſich durch den luft= und woafferlofen Satelliten. nach erweitere;“ — dieſe Bemerkung alfo ganz in Uebereinflimmung mit meiner eben aufgeftellten Anficht von. den Zrabanten; — ©. 301. „die neueren Fortſchritte der Geognofie .. , leiten ung auf... die raͤumliche Vertheilung des Feften und Fluͤſſigen, 681 der Kontinente und der Meere, welche die Oberfläche unfers Planeten bilden.... Die Umgränzung des Starten durch dag Fluͤſſige iſt ſehr verſchieden geweſen.“ — ©. 303: „‚Unfer Pla: net hat zwey Umbüllungen: eine allgemeine, den Luft— Ereis, als elaftifhe Flüffigkeit; und eine theilweife, nur örtlich verbreitete, die Kefte umgränzende, das Meer .... „Aus diefer Kenntniß der gegenfeitigen Einwirkung von Luft, Meer und Land ergiebt fih, daß mitterungslehrige Erſcheinungen“ (darunter find die feurigen mitbegriffen), „von geognoftifchen Betrachtungen getrennt, nicht verftanden werden koͤnnen.“ — ©. 305. „Vorherrſchend ift das flüffige Element zwifchen der DOftküfte der alten und der Meftküfte dar neuen Welt.’ — ©. 316: „Große Veränderungen hiengen von der Zu- oder Abnahme des Tropfbar-Flüffigen auf der Erde ab ... . ©. 317: „In der Deutung diefer verwidelten Erfheinungen (des Zus ruͤcktretens des Meeres) muß man fehr vorfichtig feyn, da leicht dem einen der alten Elemente, dem Waſſer, zugefchries ben wird, ma3 zwey andern, der Erde oder der Luft, anges bört.” — ©. 320: „Die beiden Umbüllungen der ftarren Oberflaͤche unſers Planeten, die tropfbarsflüffige und die luft— förmige ... bieten durch ihre Temperatur: Verhältniffe man: nigfaltige Analogien dar." — ©. 321: „Von der Gränze beider, des Luftmeeres und des Oceans, an aufwärts und ab— waͤrts, find Luft: und Waſſerſchichten beftimmten Geſetzen der MWärmeabnahme unterworfen.’ — Nah dem Luftkreiſe wird, ©. 337., von den Witterungserfcheinungen, melde „ihre Haupturfache in der erwarmenden Kraft der Sonnenftruhlen baben,'' und S. 341. von der Klimatologie (Wirkung des Kichtes und der Wärme) gehandelt. — ©. 364: Der meteoro: logiſche Theil des Naturgemäldes zeigt, daß alle Vorgänge der Lich teinſaugung, der Würmerntbindung, der Elafticitäts veränderung, des feuchtigkeitsmeßlichen Zuftandes und der electriſchen Spannung innig mit einander zufammenhans gen." Auch hier alfo werden die alten Urftoffe nochmals zu: fammengeftelit. So fpringen ung denn, auch in der heutigen Phyſik die alten Elemente aller Eden und Kanten in die Augen! und wir follten ung einreden laffen, „ihre Neich habe feine End: Schaft erreicht?” Dieſe Anführungen aus dem vortrefflichen Werke — einer fo geiftvollen Zufammenftellung des bisher Beob— achteten — beweifen wohl deutlich genug, daß, nachdem die neuere Phyſik den alten Elementen den Abſchied gegeben bat, fie doch nicht umbin kann, fie ihrer Naturfchilderung, wenn anders diefe wirklich der Erfahrung gemäß ſeyn foll, zu Grunde zu legen. Auch wir laffen alfo die einfachen Stoffe der Chemiker ihres Ortes ganz ruhig dahin geftellt fern, nur foll man nicht wäh— nen, durch fie die alten, wahren Elemente verdrängen zu koͤn— nen; denn dieſe chemifche Einfachheit macht nicht das Mefen eines Grundftoffes aus. Ueberhaupt erkennen wir die Fortfchritte der Chemie in Verfuchen und Beobachtungen des Einzelnen dankbar an, jund laffen ung, wie gefagt, auch geift= und ein: bildungsreiche, eingemifchte oder abgeriffene Betrachtungen , ſelbſt wenn fie, mie weiland die alchymiſtiſchen Ergüffe, an das Dichteri- fihe und Geheimnißvolle hinſtreifen follten, wohlgefallen: Die Beobachtungen find für diefe Wiffenfihaft eben fo, nothwendig, als für die Gefchichte die Durchftöberung der Urkunden und Sahrbüher, die Erforichung der Jahreszahlen und Namen, womit man fid) auf der einen Seite beicyäftiget, während man es von den andern Seite auch nicht an fogenannten Ideen oder Anfichten über die Geſchichte fehlen läßt. Dagegen wird man auch denjenigen Weg geftatten, nach welchem beide Seiten Iſis 1847. Heft 9. 682 nicht getrennt erfcheinen, fondern der Geift die Maffe durch— dringen (mens molem agitare) und ſich vornehmlich durch eine Logifhe und fachgemäfe Anordnung, durch eine gegliederte Darftellung offenbaren fol. Dadurch würden die Naturwiffen: ſchaften für die claffiiche, menſchenthuͤmliche Bildung und für die Erziehung anfprechender und gewinnreicher werden. Ein Alter fagt: „die Welt ift Ordnung; und fo muß fich doch diefe Ordnung aud in der Weltbeſchreibung abfpiegeln. Und eine Ordnung kann nicht fo verſteckt fenn, daß fie vor der Auf: zählung der einfihen Stoffe feines Menfhen Sinn wahrge: nommen, fein Menichenverftand erkannt hätte, Wenn nun die vier Elemente uns wirklih den Schlüffel für die Gliederung der Narurlehre geben, fo läßt fi, wie geſagt erwarten, daß diefelben Gründe auch in die Naturgeſchichte übergehen, daß die fogenannten naturgefchichtlihen Neiche fich jenen Elementen gemäß geftalten werden. Und dieß iſt eigent— lich die Spige der gegenwärtigen Abhandlung. Mir wenden ung alfo nun zu den naturgefhichtlihen Neichen, wo wir eben= falls einen Kampf mit den Anfichten der heutigen Naturkunde zu beftchen haben werden. 2. Nachweiſung der vier Reiche der Naturgeſchichte. Nahdem wir nun die „vier alten Elemente“ gegen die 55 fogenannten einfachen Stoffe der heutigen Chemie, wie wir glaus ben, fiegreich vertheidiget haben s fo habın wir damit auch zugleic) den Grund gelegt zur Nahweilung der vier Neiche der Wuͤchſe— gefchichte gegen die von der heutigen Naturgefchichte angenomme:z nen drey Meiche (das der Grubenwerfe (Fossilia), das der Pflanzen und das der Thiere) oder gegen die zwey organifchen Reiche (das Pflanzenreih und das Thierreih). Zwar habe ich in meinen bereits erfchienenen Schriften über die Cintheilung des Pflanzenreihes, des Thierreiches und des Menfchenreiches in den Einieitungen auch jedesmal von dem Verhältniffe der vier Neihe das Nöthigfte geſagt. Weil ih mich aber daben fehr Eurz faßen mußte und diefe Unterfuchung in die allgemeine Na— turgefchichte gehört, auch eine der gemeinen Meynung zuwider- laufende Anordnung durch ‚befondere und mehrfeitige Darftellung mehr Eingang finden möchte; fo will ich dieſem Gegenftande biemit nochmals eine kurze Betrachtung widmen. Ich will von dem ausgehen, wovon mein eiqnes Nach— denfen über die Neiche der Naturgefhichte ausgegangen ift. Die Welt der Einzelmefen oder Gefchöpfe fteht nicht abgefondert fuͤr ſich da, fondern fie gebt aus dem Grofweltlichen, aus dem Ele— mentarifchen, Melt£örperlichen, hervor. Es ift alfo anzunehmen, daß die. Grundverhältnife des Meltförperlichen auch in das Kleimveltliche, Einzelwefige, Übergehen und hier die Sonderun: gen und Verzweigungen bewirfen werden. Da wir nun bei der Erdbetrachtung, felbft nach der erfabrungsmäßigen Darftellung der heutigen Phyſik in dem vortrefflihen Dumboldtifhen Werke, auf die Grundverhältniffe des Erdreichg, des Waſſerrei— ches, des Luftreiches und des Feuerreiches zurückgeführt worden find, fo dürfen wir mit Recht fchliefen, daß wir auch beh dem Kleinweltlichen oder Naturgeihichtlihen eine diefen Grundver— hältniffen entfprechende Berzweigung antreffen werden. Und die Erfahrung felbft, fo wie die Gefchichte diefee Wiſſenſchaft zeigt, daß dieſer Schluß uns richtig geleitst bat. Wir erfen- nen nebmlich in dem fogerannten Mineralreicye die vorberr= fhende Wirkung des Erd-Elementes, in dem Gewaͤchsreiche die des Waffer-Elementes, indem Thierreihe die des Luft: Elementes, und in dem Menfchenreiche die des Feuer- oder 43* 683 Kicht-Elementes. Nachzuweiſen, daß wir in biefer Anerkenntnig, in diefer Auslegung der vier Neiche uns nicht täufchen, fondern dazu guten Grund haben, das wäre nun unfere Aufgabe. Diefes ift aber, um mit A. v. Humboldt zu reden, eine Erkenntniß, die nicht aus der unnmittelbaren Sinnesanfchauung erwachfen fann, und woben es wohl erlaubt ift, nach bloßer Induction, wie nach forgfältiger Vergleichung der Zhatfachen, zu Merke zu gehn. Da ung aber dabey das Anfehen, ich möchte fagen, der gefammten heutigen Naturgefchichte entgegen= frebt, fo wird e8 und auch bier erlaubt feyn, uns auf Zeug: niffe zu berufen, welche, zum Theil wider den Willen der Schrift: ſteller felbft, für unfere Lehre fprehen. Was erftlih den Zu: fammenbang des Wüchfegefchichtlichen mit dem Großweltlichen überhaupt ‚betrifft, fo fagt U. v. Humboldt, daß „obne den Kreis des organifchen Lebens das Naturbild unvollendet feyn würde." — „Der Begriff der Belebtheit, fagt er (Kosmos, ©. 367.) ift fo an den Begriff von dem Dafeyn der treibenden, unabläffig wirkſamen, entmifchend ſchaffenden Naturfräfte geknüpft, welche in dem Erdförper ſich regen, daß in den äls teften Mythen der Voͤlker diefen Kräften die Erzeugung der Pflanzen und Thiere zugefchrieben, ja der Zuftand einer unbes lebten Dberfliche unferes Irrſternes in die chaotifhe Urzeit fämpfender Elemente hinaufgeruͤckt wurde.“ — Sch glaube nun zwar, daß man bey Erfindung diefer Mythen durch die Jahres— erfcheinungen geleitet wurde: allein auch diefe Erfcheinung ift, wie wir früher bemerften, ein Bild dee MWelterfcheinung. Iſt nun jene Abhängigkeit des Gefchöpflichen, Einzelweſigen, vom Weltförperlihen als unbeftreitbar anzunehmen: fo. wird e8, meine ich, fauch felbft dern Ungelehrten einleuchtend ſeyn, daß in dem fogenannten Mineralreihe das Erd=- Element die Hauptrolle fpiele, in dem Gemwäckhsreihe aber das Waffer- Element, in dem Thierreiche das Luft: Element und in dem Menfchenreiche das Feuer- oder Licht: Element, daß alfo diefe vier Neihe den vier Grundftoffen entfprechen. Das Minerals reich ift bier, wie gezeigt werden wird, in dem Sinne zu neb> men, daß wir darunter die Drufen oder Cryſtalle verftehen, und diefe werden in der Dunkelheit, im Schooße der Erden (oder im Dunfel des Gewoͤlk's) geboren. Das Wachsthum der "Pflanze aber hängt ganz vom Lauf der Säfte ab; wie man von dem Thiere fagt: „es ſtirbt,“ fo fagt man von der Pflanze: „ſie verdorrt.“ Was mit dem Maffer vorgeht, das geht auch mit der Pflanze vor. In Wärme und Sonnenfchein thaut gleihfam die Pflanze auf, fie verarbeitet Säfte und haucht nad) Oben ihre Düfte aus. Wie der Fluf, die Bewegung des Waſſers, neh ber Schwere gehorcht, fo ift auch die Pflanze mit der Wurzel noch an den Boden gefeffelt. Diefes Waſſer— weſen der Pflanze hat auh Schubert in feiner allgemeinen Naturgefchichte recht lebendig ausgedrüct, wenn er das ftille Gewaͤchsreich mit dem ruhigen Meeresfpiegel vergleichet. Das Thier hingegen ift das Luftgefchöpf. Es ift, wie die Luft, nicht mehr an den Boden gebunden, es hat freie Bewegung. Ja die Beweglichkeit macht ben ihm, wie bey der Luft, gerade das eigenthümliche Weſen aus. Luft und Licht hängen zwar auch ſchon nah der Spracherzeuqung zufammen: etwa wie im Kateinifchen in aura: aber doch ift die Luft für dag Licht noch Aeußeres, Maffiges; das Thier ift gleichfam fehend blind, dag Licht iſt ihm nicht eingeboren. Im Menfchen erft wird der Lichtfunfen frey. Darum richtet er fein Haupt empor, und Dben und Unten ift für ihn, was in der ihn umgebenden Welt oben und unten ift. Kurz, der Menſch ift das Kichtgefchöpf, 684 und er ift nicht mit dem Thiere in Einem Neiche zu begreifen. Wie das Feuer alles zertheilt und durchdringt, fo durchdringt auch der Geift, die-Einheit des Menfchen alle Wefen, und der Menſch erfcheint dadurd) als der Herr der Schöpfung, ven der er doch felbft abhängig ift. — Auf ſolche Weife läßt fih, wie ich wähne, der Zufammenhang der vier Weiche mit den vier Grundftoffen auch fhon dem gemeinen Verftande einleuchtend machen. Uber auch ohne auf die vier Grundftoffe zuruͤckzugehen, wuͤr— den wir, wenn wir nur richtigen Begriffen folgen, genöthiget ſeyn, die genannten vier Meiche, und nicht etwa, wie feit Ariftoteles gewöhnlich, drey, oder, wie jest Üblich, zwey, aufzuftellen, und eben fo wenig würden wit, wie neulich ein Berliner Naturforfcher gethan hat, die Pilze von den Pflanzen als ein viertes Meich abfondern Fonnen. Man hat von Prof. Beſeke eine Gefchichte diefer feit Ariftoteleg gewöhnlichen Eintheilung der Narurgefchichle in Neiche, welhe Schrift von Späteren benugt worden ift. Wir aber wollen von der Ge: lehrſamkeit nur in fomweit Gebrauh machen, als fie unmittelbar unfere Sache fördert. Wir bemerken alfo bloß, daß man in neuerer Zeit das Mine— talreich, als das Unorganiſche (Leblofe) enthaltende, von dem Pflanzenreih und Thierreich, als das Drganifche, Lebendige, ent- baltenden, abgefchieden hat, fen e8 nun, daß man dennoch drey Keiche der Naturgefchichte, nehmlich Mineralreich, Pflanzenreich und Thierreich, fteben ließ, oder bvaf man, wie bey den Neueften gewöhnlich, au im angef. Humboldtifchen Werke gefchieht, das Unorganifche der Erdlehre überläßt, und in der Naturge— ſchichte das organifchen Leben oder das Organiſch-Lebendige be= handelt, und dieſes dann in zwey Reiche, in das Pflanzenreich und das Thierreich, eintheilt. Es kommt hier alſo darauf an, daß wir die Begriffe von Orgaiſchem und Unorganiſchem, von Febendigem und Keblofem unterfuchen, um zu be- ſtimmen, was in die Wüchfegefchichte gehört, und in welche Ab: theilungen oder Reiche diefe zerfällt. Mir fcheint e8, daß man mit diefen Begriffen noch feinesweges recht ing Klare gekom— men ift. Aber auch der Begriff des Naturgeſchichtlichen ſelbſt ift noch ſehr unbeſtimmt. Wenn man in der Naturgefchichte von dem Gegenfage des Dryanifchen und Unorganifchen im gewöhnlichen Sinne ausgeht, und die letzte auch zur Naturge— ſchichte rechnet, dann gehören alle Körper hinein, und es ift nicht zu vertwvundern, wenn eine Mineralogie fogar ein Gas unter den Mineralien aufführt. Was bleibt dann für die Na— turlehre, fuͤr die Erdlehre insbefondere, noch übrig? Beſſer tbun dann ſchon diejenigen, welche, wie Al. ». Humboldt, das foge: nannte Organiſch-Lebendige allein als Inhalt der Naturgefchichte auftreten laffen. Aber jener Gegenfaß des Organiſchen und, Unorganifchen ift E.inesmeges der oberfte in der Naturgefchichte. Ein Zuftand der MWiffenfchaft, in welchem die erſten Begriffe noch fo wenig in Ordnung gebracht find, kann zwar dem Ge— dichtniffe eine Maffe von Kenntniffen darbieten, aber dem Geifte, melcher nach Erfenntniß verlangt, Fann er wenig genligen, Um die jet Überhaupt herrſchende Anficht diefer Dinge vor Augen zu ftellen, bebe ich Einiges aus einer Schrift aus, die für den öffentlichen Unterricht in Frankreich eingeführt, und zu gleicher Abficht in's Teutſche überfegt worden: ‚Populäre Na— turgefcehichte der drey Meihe. Von $. ©. Beudant, Mitne Edwards, U. v. Suffieu. 1845. Sin dem erften Bande, welcher Milne Edwards Zoologie enthält, findet fih, unter dee Ueberfchrift: „Unterſchied zwifchen den 685 unbelebten und den belebten Mefen,’ unter Anderem folgendes: „wiſchen beiden ift Alles (2) unaͤhnlich.“ „1) Die Entftehungsweife. Ein Mineralförper entſteht uns mittelbar aus der Verbindung zweyer oder mehrerer Stoffe, welche ihrer Natur nad mwefentlich von der feinigen verfchieden find, und fib im Verhaͤltniß ihree chemiſchen Verwandtichaften, womit fie begabt find, zufammenfegen. in beliebtes Weſen bingegen ... fann ſich nur unter dem Einfluffe eines ihm aͤhnli— den Körpers bilden.‘ „2) Art der Eriftenz. Die leblofen Körper, 3. B. die Eteine, die Metalle, find im verbfeibenden Zuftande innerer Ruhe, die Elementartheilhen (Molecule), aus welchen fie zuſammengeſetzt find, erneuern fich nicht: wenn er an Umfang zunimmt, jo gefchieht es, weil fih auf ihrer Oberfläche andere Elementar— theilchen ablageın. Jeder belebte Körper hingegen ift Sig einer inneren Bewegung und feine Vergrößerung gefchieht durch Anz fegung neuer Theile ven innen. ,,3) Die Dauer der lebloſen Körper hat Feine nothwendige Gränze. " 4) Art des Untergangs. Sie tragen auch keinen Zerſtoͤ— rungsgrund in ſich; die belebten gehen unfeblbar unter. 5) Form und Größe. Jeder belebte Körper ift gleichſam im Boraus beftimmt, eine gewiffe Form zu tragen, und diefe hat nichts mit der geometrifhen Einfachheit gemein, weldye ung die Mineralien zeigen. Marmor: 3. B. kann fo gut unter der microfcopifchen Geftalt eines microfcopifh Eleinen Stäubchens beftehen, als unter der Form eines ganzen Gebirges. „‚6) Innerer Bau. Die lebenden Mefen find aus felten und flüffigen Theilen zufammengefest, die legten find in allen Puncten verbreitet, und um dieſe Flüffigkeit zufammenzubalten, haben die feften Theile die Form dünner Blaͤttchen oder Fäden, daß Zwiſchenraͤume oder Höhlen umgeben werden koͤnnen. Man giebt diefem allgemeinen Bau den Namen DOrganifation. Auch nennt man diefe Weſen organifirte Körper, als Gegenfag zu den Mineralien.” „7) Die lementar= oder chemifche Zufammenfegung des Stoff3. Ein leblofer Körper, z. B. ein Etein oder irgend ein Mineral, Eann einzig und allein aus den Moleculen eines und beffelben einfachen Stoffes gebildet feyn, oder wohl aus dem Zufammentreten zweyer oder mehrer chemifcher Elemente, deren Anzahl jest 50 überfteigt, hervorgehen... Die lebenden Wefen aber haben immer eine fehr complicirte Zufammenfesung uſw.“ Am Schluſſe heift es: „Es genügt, wenn man fagt: belebte Körper find Weſen, welche fih ernähren und ſich wies dererzeugen.” Hiemit haben wir in der That den Stoff zu unferer Un— terfuchung gewonnen. Man fieht, daß hier der Gegenfas durd) befebt und unbelebt ausgedrüdt wird; „organifiert und unorga= niſch „Eommt nur als ein untergeordneter Unterfchied in Betracht. Humboldt fest beyde Ausdride zufammen: „Das Organifch- Lebendige“ (Pflanzen und Thiere), wahrſcheinlich weil er auch oft von einem „Erdenleben“ fpricht. — Wie follen wir nun diefe Unbeftimmtbeit befeitigen? Zuerft müßen wir ‘den Begriff von dem Naturgefchichtlihen Überhaupt feftftelien. Dann müßen wir innerhalb dieſes Begriffes die Gegenfäge weiter verfolgen, den Verziweigungen nachgeben. Mir haben aber vorläufig das Naturgefchichtliche das Einzel weſige genannt, nehmlich weil die dahin gehörigen Mefen ein Ganzes für fih bilden, nicht zu dem allgemeinen Erdbau gehören. Wir Eönnen fie alfo auch, befonders mit Rüdficht 4 685 auf Blumenbach's Bildungsteieb, nisus formandi, Gebilde, Formata, nennen; denn wenn fie für fich ein Ganzes ausma— den, fo fest dieß eine gewiffe beitimmte Form voraus. Alles, was in die Wüchfegefchichte gehört, muß geformt, geftaltet ſeyn, und man kann ſtatt MWüchfegefhichte auch Formungss oder Geftaltungsiehre, Bildungsiehre (Morphologia) feßen. Segen wir nun den Begriff der Naturgefchichte alfo auf, fo gehören die Drufen oder Grpftalle mit in diefelbe, keinesweges aber das Ungeformte, alfo nicht alles, was man einen Minerals Eörper zu nennen pflegt. Der Marmor, 5. B., der in dem oben Angezogenen genannt wurde, gehört zwar zur Erdlehre, aber nicht zur Naturgefchichte. Ufo das 5. Stud in obiger Anführung, Form und Größe, giebt ung das beftimmende Merkmahl für das MWüchfegefhichtlihe ab. Jeder naturgeſchichtliche Körper, fagen wir, iſt gleihfam zum Voraus beftimmt, eine gewiffe Form zu tragen, und dieß gilt audy von den Drufen. Wenn es aber weiter hieß: „und diefe (Form) hat nichts mit dev geometrifhen Einfachheit gemein, melde ung die Mineralien zeigen," — fo laffen wir dieſes nicht gelten; denn diefe geometrifche Einfachheit und Regelmäßigkeit der Form ift e8 gerade, wodurch die Drufen fih von den andern Gebil— den unterfcheiden, wie fich denn diefes bey ihnen, als welche die erfte Stufe, das erfte Glied des Gebildeten ausmachen, auch nicht anders erwarten läßt. Ben den Drufen berrfcht, fo zu fagen, dag Geometrifche, bey den Pflanzen "hingegen das Arith— metifche; bey dem Thiere dann dag Mechanifche, 'beym Men: fhen dae Dynamiſche. Wenn in dem Angeführten als ein Merkmal der belebten Mefen angegeben wird, daß fie eine ges wiffe gewöhnliche Größe haben, worinn fie ſich halten; ſo gilt die auch von den Drufen. „Die gemöhnlihe Größe der Drufen ift 3 Zoll Länge und 1—2 Linien Dide. Eben in Hin: fibt auf die Größe habe ich das Maturgefchichtliche auch das Kleinweltliche genannt, im Gegenfas zu dem Groß weltlichen. — Menn aus Drufen fih auch Erdſchichten oder Felfen bilden, fo fteht dieß unferer Lehre nicht entgegen; denn wir haben ja eben fo auch die Kohlenlager, den Muſchelkalk und die Infu— forien = Rager. Was das 6. Stud, den inneren Bau, betrifft, fo follen die lebenden Weſen aus feften und flüffigen Theilen zufammenge- fest ſeyn, und die legten follen als dünne Blättchen oder Fäden Höhlen bilden, welcher Bau Drganifation genannt werde. Daß aber dieß in gewiffer Maße auch von den Drufen gelte, ift nicht zu leugnen. Man denke nur an das Cryſtalliſations⸗ waſſer, an das, mas von dem Bau der Dru' gelehrt wird. Aue Drufen entftehen aus Blaͤttchen, die ſich auf einander legen und fich fehr oft durchkreuzen uſw. Das 7. Stüd, die chemiſche Zuſammenſetzung anlans gend, wo gefagt wird, daß ein Ieblofer Körper aus einem einfa= chen Stoffe gebildet feyn kann, oder daß zwey oder mehre Stoffe zufammentreten, aber immer in fehr einfachen Verhält: niffen zufammengeftellt, daß dagegen die lebenden Körper zwar theils aus denfelben Stoffen beftehen, theils aus andern, welche immer das Ergebniß von 3 oder 4 beftimmten chemifchen Stoffen, nehmlich von Kohlen‘, Maffer- u. Sauerftoff, verbunden find; daft endlih in dem Mineral jedes Atom eines zuſammengeſetzten Körperd nur eine fehr Eleine Anzahl Elementar= Atome enthält, in den organifirten Weſen aber eine fehr große; dieß anlangend, fage ich, fo ift die größere Cinfachheit der chemiſchen Zufam- menfegung fein Grund, die Drufen aus dem Bereich der Na: 637 turgefchichte oder der Gebilde auszufchließen, fie ift vielmehr wiüchfegemäß, da die Drufen das niedrigfte Glied der Gebilde find, und auch die Pflanzen fih von den Thieren in diefer Hinz fiht unterfcheiden. Die Bildung der Drufe gefchieht, wie die alles Kleinweltlichen, duch Zufammenwirkung aller vier (alten) Grundftoffe; auf dem verfchiedenen Verhältniffe dieſer Zuſam— menftunmung (concentus) beruht eben die Verfchiedenheit der Bildungen. — Uebrigens foll z. B. der Diumant aus reinem Kobtenftoff beftehen, während er doch, nad) Andern, Spuren von Mafferftoff und Sauerftoff enthält, Mas nun (um die frühen Stüde nachzuholen) die Entite= bungsweife betrifft, daß nehmlich ein Mineralkörper ein Er: zeugniß der von ſelbſt eintretenden Verbindung der, ihm ungleis chen Stoffe ift, ein befebtes Wefen hingegen ſich nur unter dem Einfluffe eines ihm ähnlichen Körpers bilder; — fo ſteht erftlich dies lehzte, wenigftens in Hinficht auf die Urerzeugung, noch in Frage, und dann iſt diefes, nehmlich die Bortpflanzung, eben die Eigenfchaft, wodurd ſich das Gewächsreih von dem Dru— ſenreich unterfcheidet. Das Weſen der Drufe iſt in fich ver: fehtoffen, gleichfam wie der Tüpfel, das der Pflanze reitt ſchon aus fich heraus, ift fortlaufend, gleichfam wie die Linie. Die Druſe entſteht, fie bildet ſich, fo zu fagen, für ſich felbft. Die Drufe eben zeigt uns noch die Urerzeugung. Damit hängen nun auch die noch folgenden Stuͤcke zufammen, Die Art des Daſeyns, daß nehmlih die Drufen in innes rer Ruhe verharren und nur zunehmen durch Anſetzung aͤhnli— cher Theile von aufen, während die f. a. belebten Körper der Sitz einer inneren Bewegung find, und fich nur durch Anfegung neuer Theile von innen vergrößern; fo bezeichnet allerdings eben dieſe innere Bewegung eine höhere Stufe. Aber auch dag Zus nehmen der Drufe von außen iſt ein cegelmäfiges Fortbilden, und fie ift deshalb Feinesweges in dag Gebiet des Ungeftalteten zu. werfen. Die Dauer ber f. g. leblofen Weſen hat Feine nothmendige Gränze, auch in der Drufe nicht, eben weil fie, fo zu fagen, noch nicht der Zeit anheimgefallen, weil die DBeftändigkeit ihr Theil ift. Aber zerftört kann fie werden, eben weil-fie ein Gebilde (Formatum) ift. Die Art des Untergangs endlich ift nothwendig bey beiden eben fo verfchieden, als die der Entftehung. Daß übrigens die Ernährung und Fortpflanzung die. belebten Körper (nehmlich Pflanzen und Thiere) ſchon hinlaͤnglich be— zeichne, mag gelten; aber die Graͤnze des Naturgefchichtlichen nach dem Naturlebrigen hin ift damit feinesweges bezeichnet. Sn die Naturgefchichte gehört alles Gebildete, und zu dem Gebildeten, Geftalteten, gebören auch die Drufen. Nicht Altes alfo, was bisher in dem Mineralteiche aufgeführt wurde, gehört, nach dem von uns aufgeftellten Begriffe, in die Naturgefchichte oder Gebildlehre, fondern nur die Druſen; wes— balb wir aud das erſte Neich lieber Drufenreich als Mine- valveich genannt haben. Diefe unfere Anficht von den. Druſen ift fo wuͤchſegemaͤß, daß man fie auch fchon von Andern ausge fprochen findet. So fagt With. Haidinger (Anfanysar. der Mineralogie 1829.) unter der Ueberfchrift: „Vom Begriff der Mineralogie" ©. 3. „Cryſtalle find fo lange ein Gegenftand der naturgefchichtlichen Unterfuchung, als fie die Eigenſchaften behalten, welche fie bey ihrer Bildung angenommen haben. Sie hören auf, jenes zu ſeyn, fobald fie diefe verlieren. Derjenige Theil der Naturgefebichte, welcher fih auf die Cryſtalle, und überhaupt auf die Erzeugniffe der Cryftallifation bezieht, iſt die J 688 Mineralogie.“ — Aber dann ſetzt er wieder zu unbeſtimmt hinzu: „Sie lehrt ung die Eigenfchaften der unorganifhen Na= turerzeugniffe in ihrem natlırlihen Zuftande fennen und bezeichnet diefe Körper mit eigenthuͤmlichen Namen.“ Unter der Ueberfchrift: „Von den Individuen,‘ fayt er: „Die Cryſtalle find e8, auf die fi am Ende die Unterfuchung der unorganis ſchen Naturerzeugniſſe bezieht. Sie find die Individuen des Mineralreiches.’” Hier wird alfo zwifchen Genftallen und unor= ganifchen Körpern überhaupt nicht gehörig unterfchieden. Daher £ommt e3 denn, daß Haidinger nachher, feinem Lehrer Fr. Mohs folgend, fogar Gafe und das Waffer unter den Mine: ralien auffübrt. Nicht alles Fefte ift eryſtalliſiet. A. v. Humboldt giebt uns die Stufen an, wenn er fagt, daß „ſchon die Nähe einer Ausbruchsmaſſe Modificationen der Erhärtung, der Verkieſelung, des Körnigwerdens, der Cryſtallbildung hervorbringt.“ Diefelben Modificationen finden wir bey den Meteormaffen, — Oken (a. a. O. ©. 15.) fagt: „Die Körper find entweder ungeftaltet, und dann nur mecanifch an einander gehäuft, verhärtet, wie Speditein, Kreide; oder chemiſch und daher feft und innerlich etwas geftaltet, derb, wie Zhonfchiefer, oder halbge— ftaltet, Eörnig, ftängelig, blätterig, abgefondert, wie Marmor; oder geflaltet, gedrufet. Die Geftalten oder Genftalle, zu Teutſch Dreufe, find entweder uſp.“ (DEen nehmlich gebraucht den Namen maͤnnlich: der Drus; Blumenbad hin- gegen fagt weiblih eine Drufe.)— Eine Ahnung davon, daß die Drufen nicht mit dem fogenannten Unorganifchen zufammenzus werfen feyen, ſcheint auch darinn zu liegen, daß früberhin in den Naturgefhichten die Edeljteine eine eigne Abtheilung machten. Auch Goͤthe hat die Frage aufgemworfen, eb die Edelfteine be: fonders abzuhandeln feyen? — So viel zur Begränzung des Naturgefchichtlichen. Ehe mir nnfere Eintheilung vom Naturgeſchichtlichen aufitel= len, werden mir den Begriff vom Lebenden und vum Dr: ganifierten näher zu unterfuchen haben. Unſtreitig gebt das Mort Kebend oder Kebendig urfprünglic und zunacft nur auf dag Thier (dieß im bisher gemohnlichen Sinne genommen): und mwenn es von etwas Anderem , z. B. von der Pflanze gebraucht wird, fo ift es, um mit Cicero zu reden, „von. feinem urfprünglihen Sitze auf etwas Anderes uͤbergetragen,“ welche Ueberfragung man eine metaphoram zu nennen pfleget. Le— bendig iſt urfprünglich eing mit befeelt (grieh. empsychon). Dierk beweiiet auch der griechifche Namen Zoon und der lateinis ſche animal (eigentlich was Athem hat). Aber fhon Ariftote= les (3. d. Rebenden, VII. 1.) fagt: „So fteigert: fich jener Grund: des Lebens in unmerklihen Stufen bis zur Thierſeele berauf, fo-daß man in dem Verfolg jener Reihen das Nächft: verwand'e und das in der Mitte liegende kaum zu fcheiden ver: mag. Unter den Leblofen Dingen ſteht aber die Claſſe der Pflanzen oben an. Doch auch von diefen unterſcheidet fich eine von der andern durch die Stufen des inwohnenden Lebens, fo daß die ganze Neihe derfelben, mit anderen Körpern verglichen, ‚lebendig, und nur mit den Thieren verglichen, leblos erſcheint.“ — Sch babe aber ſchon erinnert, daß man auch von einem: Erdenleben fpricht, und daß wahrfcheintidy deshalb U. v. Humboldt den Ausdrud Drganifch=Lebendiges für Pflanzen und Thiere gebraucht. Platon nennt fogar dag Metall ein befeeltes Thier oder Lebendiges. Wenn alſo nach den Zeitungsberichten, ben der Verfammlung der Naturforfcher in Berlin eine Schrift eingegeben wurde, welche die Weltkoͤrper 689 — als große Thiere vorſtellte, ſo mar dieß nichts fo Unerhoͤrtes. Jene Schrift ſoll indeß als eine naturwiſſenſchaftliche Ketzerey zuruͤckgewieſen worden ſeyen. In der Wiſſenſchaft ſollten auch die Ketzereien nicht ausgewieſen werden, fobald fie nur die Natur und die Vernunft als Richter über ſich anerkennen, Wir unfes res Theils nehmen bier den Ausdruck Lebendig oder Beſeelt in der eigentlichen Bedeutung, der Sprache gemaͤß, fo daß wir nur das darunter verftehen, was willführlibe Bewegung hat und daß alfo dadurdy die Thiere von den Pflanzen geichieden werden, Durch Uebertragung freilih mag auch bey den !WYflanzen und felbft bey den Cryſtallen von einem Leben: geiprochen werden; denn wenigſtens die Bildung der Eryſtalle zeigt einen regfamen Vorgang. Saft eben fo nun verhält es ji mit dem Ausdrude, orgas nifiert odec gegliedert: aud) er gilt urſpruͤnglich nur von dem, was man Thier zu nennen pflegt. Drganifiert heißt eis gentlich mit Merkjeugen begabt, und nur was willfürliche Bewe— gung hat, kann Werkzeuge haben, nehmlich Bewegungswerk— jeuge und Sinnen: Werkzeuge, Die Theile der Pflanze dienen freilich auch zu etwas, aber man kann fie deswegen doch nicht Merkzeuge, im eigentlihen Sinne, nennen. Verſteht man ‚aber, wie in obiger Anführung aus Milne Edwards gefcieht, unter Organifierung den inneren Bau, fo fann man dieſen auch den Drufen nicht abfpreden: indem er mit einer beftimmten 639 auferen Form nothwendig zuſammenhaͤngt. Der innere Bau der Drufen üb zwar den Pflanzen nicht gleich, aber doch aͤhn—⸗ lich, jo wie ja auch der dev Pflanzen dem der Thiere nur aͤhn— lich iſt. Im eigentlichen Sinne aber nennen wir gegliedert oder werkzeughaft nur diejenigen Weſen, welche mit will£ührlicher Bewegung begabt find, Bey der Eintheilung felbft nun ift die wichtigfte Frage die: welches iſt die oberfte Verzweigung, der höchfte Gegenfag inner- halb des ganzen Gebietes? Von der richtigen Beantwortung diefer Frage hängt die Richtigkeit der ganzen, Eintheilung ab. Um alfo ‚unfere Eintheilung vorläufig vor Augen zu ftellen, er— Elären wir uns dahin: daß die oberfte Verzweigung Eeinesweges in. die Scheidung des Unorganifchen und Drganifhen im ges woͤhnlichen Sinne zu feßen ift, wonach auf der einen Seite die Mineralien, auf ber andern die Pflanzen und Thiere ftehen, fondern daß vielmehr das Unbefeelte den oberften Gegenfaß bil: det, in der Weife, daß die unbefeelte oder leblofe Seite oder Abtheilung die Drufen umd die Gewächfe, die, befeelte oder le: bendige aber die Thiere und die Menſchen enthält. Wir ffellen alfo zwey Abtheilungen und vier Reiche auf: in der eriten Ab— theilung das Druſenreich und das Gewäkhsreich, in der andern das Thierreich und das Menfchenreih; nach folgender Haltung (schema). Il. Gebiet der Gebilde oder des Naturgefchichtlichen. a. Lebloſes. Unbeſeeltes. Ohne willkuͤhrliche Bewegung. 1. Druſenreich. 2. Gewaͤchsreich. Ohne Ernährung und Fort— Mit Ernaͤhrung und Fort— pflanzung. pflanzung. Es bleibt uns aber hierbey noch Manches näher zu erklären und naczumeifen übrig. Daß diefe vier Reiche den vier Grundftoffen entfprechen, ift fhon oben erinnert worden. Die Drufe zeigt die Beftändigfeit der Erde, die Pflanze den Fluß des MWaffers, das Thier die Beweglichkeit der Luft, und der Menfch den durchdringenden Geift des Feuers, Die beiden Ieblofen Reiche entipredyen den unteren. oder einfachen Grundftoffen, die beiden lebendigen den oberen oder zufammengefegten Grundftoffen. Dem Ausdrude organifiert gebe ich nicht: die, eingefchranfte Bedeutung, wonacd er mit lebendig oder befeelt eins wäre, oder aufer den Befeelten nur noch die Pflanzen in fi) begriffe; fondern ich dehne ihn auf das Goeitaltete, Gebildete, Überhaupt aus, alſo auch auf die Druſen. Ich fehe daben weniger auf die eigentlis he Bedeutung, die von Werkzeug (instrumentum), als. auf die von Gliederung (in membra redactum), verftehe ihn alfo nit fowohl von dem inneren, grundbeftändigen Bau, als viels mehr von dem Bau des ganzen Einzelmefens, wonach dieſes ein gegliedertes Ganze ausmacht. In diefem Sinne nimmt aud Kant den Organismum, das Gliedertbum. Mie dieſe Gliede— rung auch den Drufen zugeichrieben werden Eönne, wird. bey der Eintheilung des Drufenreiches noch, genauer entwidelt wer: den. Dieſe Gliederung ziebt ung alfo die Gränze zwifhen dem Naturgefchichtliben und dem Naturlehrigen. Weber eine andere Scheidung feheine ich mich aber noch: ſtark verantworten zu müffen, nehmlich über die des Befeelten in das Thierreich und das Menſchenreich. Ich habe zwar darüber in meinen Schriften über die Eintheilung des Thierreiches und die Sfis 1847. Heft 9, b. Lebendiges. Beſceltes. Mit willkuͤhrlicher Bewegung 3. Thierreich. 4. Menſchenreich. Ohne aufrechte Stellung. Mit aufrechter Stellung. des Menſchenreiches ſchon das Noͤthigſte gefagt: doch was dort nur einleitungsweife vorkam, das findet hier. feine einentliche Stelle. Man follte meinen, die. Naturkundigen müßten ſich wenigſtens eben fo. fehr dagegen gefiräubt haben, daß der Menic) in das Xhierreich oder in die Naturgefchichte überhaupt gezogen werde, als jetzt die Chemiker fich fträuben, dag Feuer mit den andern drey Grundftoffen in Eine Neihe zu ftellen, weil es ihnen nehmlic zu geiftig ift. Aber vielmehr fheinen die Wüchfege- f&ichtler eine Art von Siegesgepränge darein zu fegen, den Menfhen mit dem unvernünftigen Vieh zufammenzubringen. Eine gewiſſe Vorliebe für die Natürlichkeit, ſcheint darinn zu liegen, dieſelbe Natürlichkeit, welche Rouffeau’s Emil andeutet, auf DVieren zu gehen. Aber wir nehmen ja den Men: ſchen auch nicht aus der Wuͤchſe heraus, wenn wir ihn ein eignes Neih ausmachen laffen. In der griechiſchen, lateinifchen und franzöfifhen Sprache Elingt wenigftens der Verftoß nicht fo arg, wenn man den Menfchen als eine Gattung oder Art oder Familie mit den Thieren in ein und daffelbe Meich fett: denn ftatt Thier, weiches eins mit dem griechiſchen Therion, dem lateinifchen Fera (bestia) ift, fteht dort Zöon, animal, welches eigentlich Lebendiges, Beſeeltes bedeutet, alfo allerdings auch auf den Menfhen paßt. Aber den Menfchen unter die Thiere zu fesen, und ihm doc den Bezeichnungsnamen Sapiens, ber Weife, zu geben, heißt die Begriffe verwirren. Die Haupteinwendung, welche man gegen die Abfcheidung der Menfchen in ein beſonderes Meich vorbringt, ift die, dak im Pflanzen= und im XThierreiche dasjenine, was ſich fruchtbar begatten kann, eine Urt bildet. "Da nun, fchlieft man, die 44 691 Menſchen aller Farben ſich fruchtbar begatten Eönnen, fo bike den fie auch nur Eine Art. Diefer Schluß ift aber nicht rich— tig; der Oberſatz muß heißen: Bey den Pflanzen und Zhieren bildet das, was ſich fruchtbar begatten ann, eine Art. Denn das letzte girt keinesweges für alle gegliederte Mefen. Die Dru— fen erftlich begatten ſich fhon gar nicht. Und felbjt bey den höheren Thieren findet fih fehon die Spur davon, daß bey artgemüßiger Verfehiedenheit doc) eine fruchtbare Begattung ftatt finden kann. Und der Menfch unterfcheider ſich ja eben auch in diefer Hinficht von den Thieren: der Weiße kann fich mit dem Schwarzen feuchtbar begatten, aber fofern er der Wuͤchſe treu bleibt oder der Vernunft folgt, thut er eg nicht. Schon durch die Sprachen Verfchiedenbeit und. die erdbefchreibige Tren— nung wird dieß verhindert. Die Gefittung verhindert ed, und durch das Geſetz ift es verboten. Mas im Thierreiche die Glaffen find, das find im (wuͤchſi— gen) Menfchenreiche die fogenannten Waffen (radices), deren Finnee ganz richtig vier angegeben bat, und die fich wieder in Unterclaffen theilen, weiche den Drönungen des Pflanzen= und des Thierrreiches entfprehen. Was in diefen Neichen die Gatz tungen und Arten find, das find im Menfchenreiche die Ge— fhlechter oder Schlage (gentes) und die Stämme (nationes), dur die Sprachen und Mundarten gefchieden. So maht alfo bey dem Menfchen ein Vernunft Abdrud, die Sprache, die Scheidung. Wie der Sprachgebrauch fir den Menfchen oft andere Ausdrüde hat, als für die Thiere, 3.3. effen ſtatt freffen, fo £önnten wir auch für die Eintheilung des Menſchen— reiches andere Namen gebrauchen. Doc der Gewohnheit wegen Eönnen wir in der Wiffenfchaft auch diefelben Ausdruͤcke anwen— den, ohne deshalb ein Mifverftändniß zu befürchten. Reden wir doch auch bey den Drufen von Gattungen und Arten, ohngeachtet fie fih gar nicht begatten. Sn meinen Schriften über das Thierreih und Menfchenreich habe ich aus alten und neuen Schriftftelleen Mehres beigebracht, um zu zeigen, wie diefelben, wenn fie gleich den Menſchen nun als eine Art, Gattung oder Familie mit den Thieren zufams menfaffen, dennoch in ihren Befchreibungen den Menfchen fo oft den „übrigen Thieren oder Lebendigen“ gegenüberftellen und tie fie alfo dadurch, gleichfam wider Wiffen und Willen, be— zeugen, daß unfere Schilderung beider Neiche im Weſen ber Dinge gegründet ſey. Da die Zergliederungslehre (Anatomia) immer die wahre Grundlage folder Befchreibungen ift, fo fcheint eine Stelle im Ariftoteles (von den Lebendigen 1. 12.) be— fonderg merkwürdig, wo er fagt: „die Theile mußten, binfichtlich ihree Sage nah oben und unten, nach vorn und hinten, nad der rechten und linken Seite auch darum aufgezählt werden, damit e8 fih um fo deutlicher hervorheben möchte, worinn der Bau des menfchlichen Körpers von dem thierifchen abmeiche. Um vorzüglichften zeigt fich diefer Unterfchied des Menſchen von andern Thieren (Leb ndigen) in den Theilen, welche die Wuͤchſe oben und unten angeordnet hat; denn diefe obern und unteren Theile finden fich nach dem Weltall oben und unten.’ Diefe Stelle habe ich in der Iateinifchen Abhandlung über dag Men— ſchenreich richtiger, als bisher geſchehen, auszulegen geſucht. Ferner (Ariſt. ebend, I. 1.) „Nach diefer Lage der Theile bat der Menfch eine der der übrigen Belebten entgegengefeßte Gelenkbewegung.“ — Auch U. v. Humboldt, obgleich er im Kosmos nur von einem Menfchengefchlechte redet und ber Anſicht huldigt, nach welcher „die Menfchenraffen Formen ‚einer einzigen Art" (alfo nicht einmal eines Gefchlechtes) „find, 692 nimmt dennody, wenn er von ber Geographie des Organiſch⸗ Lebendigen, d. h. der Pflanzen und Thiere, gefprochen hat, einen neuen Anfaß, indem er zum Menfchen übergeht, und muß die Wichtigkeit des nationalen Gepräges anerkennen. Wenn er aber aus einer menfchenthumlichen Betheiligung auch „jeder An: nahme von höheren und niederen Menſchenraſſen widerftreben möchte, indem alle Meufchen gleihmäßig zur Freiheit beftimmt ſeyen;“ fo dürfen wir behaupten, daß unfere Scheidung des Menfchenveiches von dem Thierreiche, wie fie eine Srucht huma— niftifher Studien ift, auch zugleich die Würde des Menfchen in e.n helleres, — ja das wahre Kicht fest, indem fie auch wiſ— ſenſchaftlich den Menfchen aus der Thierhrit (bestialitas) heraus— zieht, — und daß die Eintheilung des Menfchenreiches in Claf- fen, Drdnungen, Familien und Gefchlechter, binfichtlich des allgemein menfchlichen Gepräges Eeinem Theile den mindeften Abbruch thut. Vielmehr fimmen wir aus vollem Herzen dem bey, was Kant (zum ewigen Frieden, dritter Definitivartikel) über das WVerhältniß der Europäer zu den auswärtigen Men: ſchengattungen fo ſchoͤn und kräftig ausgefprochen hat. Doch das Weitere hiervon gehört in die Naturgefchichte des Menfihenreiches. Hier haben wir nur zeigen wollen, daß wir, alles Geftaltete oder alle Gebilde in eine leblofe und eine leben= dige Seite abfcheidend, — eben fo die Wüchfe und die Vernunft für ung haben, wenn wir, auf der Seite der Lebendigen, das Menichenreich abgefondert auf dag Zhierreich folgen laffen, als wenn wir, auf der Seite der Leblofen, das Drufenreich als das erfte Neich vor dem Pflanzenreiche einführen. Arbeiten bes naturforfchenden Vereins zu Riga, redigiert von Dr. Müller und Dr. Sodoffsky. Rudolſtadt bey Fröbel. Band I. Heft 1, 1847. 8, 114, Mir haben fchon bey Gelegenheit der Anzeige des Gorrefpon- benzblatt8 der gehaltreichen Arbeiten diefes fleißigen Vereins gedacht, und können nun mit gutem Geroiffen fagen, daß die: felben in dem vorliegenden Hefte an Wichtigkeit und Ausdehs nung gewonnen haben. Es enthält 5 Abhandlungen aus der Botanik, der Zoologie und Microfcopie, welche viel Neues ent— halten, mit Sachkenntniß und Geſchick gefchrieben find und daher als vermehrende, aufklärende und berihtigende Beyträge aner= kannt werden muͤßen. 1) Dr. F. A. Buhſe: zur Flora der Oſtſee-Previnzen. Der Verfaffer führt hier nah Bunges und Ledebours Angaben 52 feltenere Gattungen auf, welhe in Fleiſcher und Lindemanns Flora nicht aufgeführt find, meiftens mit An: gabe des Fundortes. Die Oftfeeprovinzen enthalten 957 Phane: togamen, worunter 225 Monocotyledonen und 732 Dicotyledos nen, alfo wie 1:3, aus 97 Familien, worunter die Zuſammenge— fsten 5, die Graͤſer 15, die Riedgräſer 75, die Hülfen, Kreuzbiumen, Nofaceen und Scrofularien je „1; betragen. 2) ©.7. C. A. Heugel: über Nephrodium filix mas in Bezug auf vorkommende Verwechfelungen mit ähnlichen Far: renarten. ine Gefchichte diefer Gattung und ihrer Benam— fungen; genaue Befchreibung derfelben, fo wie von N. dilata- tum, spinulosum, eristatum, Athyrium filix fem. 3) ©. 23. B. U. Gimmerthal: Einiges über bie Blatt: Welpen im Allgemeinen nebft einer Ueberficht der 693 £ Gattungs=Charactere und der in Liv» und Curland beobachte: ten Arten. Der Verfaffer fchildert hier da3 Ey, die Larve, Puppe und Fliege nach allen ihren Theilen und Verhältniffen, befonders den Ader— verlauf der Flügel, wobey eine Zafel derfelben ungern vermißt wird, um fo mehr als in der ungemein zahlreichen und genauen Claſſification darauf vorzüglih Rüdfihr genommen wird. Von einem fo manchfaltigen Aderverlauf ift es unmöglich, ſich ohne Abbildungen ein Elares Bild zu denken. Die Tabelle ift muſter— baft, obſchon die Hauptfippen beffer durch den Drud hätten herausgehoben werden koͤnnen. Es werden ihrer 13 aufgeführt mit vielen Unterfippen. Nah der Zabelle folgen ©. 42. die Blattwefpen jener Gegenden mit Befchreibungen, aud der Abs änderungen, Es find ihrer 150 Gattungen. 4) ©. 61. Dr. W. Sodoffsfy: über die Metamorphofe des Eng, der Raupe mit ihrem anatomifhen Bau, der Puppe und des Falters, Ernährungs= und Fortpflanzungsart. 5) ©. 83. Dr. C. E. v. Merklin: das Microfcop und feine Reiftungen. ine Geſchichte der Erfindung und der Vers befferung dieſes in der neueren Zeit fo wichtigen Inſtrumentes, fowie eine Angabe der wichtigften Entdeckungen, welche befon= der3 in der neuern Zeit im Pflanzgen- und Thierreich damit gemacht worden find. Methodifcher Handatlas zum gründlichen Unterricht in der Naturgefchichte für Schüler höherer Lehr Anjtalten, ſowie zur Selbftbelehrung, von A, Menzel, Zürich bey Meyer. Thierreich, Lief. III u. IV. 1846, 8 T. 11. Diefes ift wirklich ein ſehr nüsliches Hülfgmittel für das genauere Studium der Thiere, befonders ihrer Charactere, oft felbft der Sfelete und der inneren Theile. Der Verfaffer hat meiftens die beffern Abbildungen copiert und deutlich dargeftellt mit guten Erklärungen der Theile. Die beiden Hefte enthalten Tropidonotus natrix, ganz, Skelet, Schädel, Beuteldrüfen und Eingeweide. Crocodilus vulgaris et lueidus. Hypochthon anguineus et Amphiuma didactylum ebenfo. Seutigera, Geophilus, Polydesmus , Glomeris,, Cteniza, Tegenaria, Scorpio, Phrynus, Thelyphonus, Galeodes, Chelifer, Phalangium, 'Trogulus, Trombidium, Ixodes, Nymphon, Pyenogonunm. Squilla, Phyllosoma, Armadillo, Asellus, Bopyrus, Gammarus, Phronima, Limulus, Argulus. Echinus, Asterias, Lycoris,' Aphrodite, Sabella, Are- nicola, Nais, Thalassema, Piseicola, Helluo, Gordius, Planaria. Taenia, Ligula, Diplozoon, Amphistoma, Üysticereus, Coenurus. Sepiola, Bey den Snfecten und Gruftaceen Eönnten wohl mehr Buch— ftaben ſeyn, weil nicht jeder die einzelnen Theile fogleich er rathen kann. Eitiologia della Provineian e Diocesi di Como pr. M. Monti, Prof. Como pr. Ostinelli. 1846. 8. 35. Schon Jovius und die ſpaͤtern Ichthyologen reden von den Fifchen des Comerfees, laffen aber manden Zweifel über die Gattung. Daher muß man dem’ Verfaffer Dank wiffen, daß er genaue Unterfuchungen der Fifche diefer. Gegend ange: ſtellt und die Älteren Ichthyologen verglichen hat. Wichtig hie- bey ift e8, daß er die Volksnamen ‚mit aufführt. Es find da= bet) viele critifche Bemerkungen und DVergleichungen mit andern Schriftſtellern, über den Fang, das Gewicht, den Preis: und dergleichen, nebft bezüglichen Stellen aus den ältern und ältejten Schriftſtellern. Auf dieſe Weiſe find aufgeführt 28 Gattungen. Acipenser sturio, naccarii. Cottus gobio, Cazzuola. Blennius cagnota, Caguetto. Lota vulgaris, Bottatrice. Acanthopsis taenia, Ghisela. Barbns fluviatilis, Barbio, Cyprinus carpio, Carpione. Tinca vulgaris, Tinca. Phoxinus laevis, Fregarolo. Chondrostoma nasus, Strigio. Leueciscus pygus, Pigo. Leueiscus pauperum, Triotto. Cyprinus erythrophthalmus, Scardola. Aspius arborella, Arborella. Clupea finta, Agone. Salmo fario, Trotta di fiume. S. truta, Trotta. T. thymallus, Temolo. Esox lueins, Luccio. Anguilla vulgaris, Anguilla. L. cavedanus, Cavedine. Petromyzon planeri, Lam- L. muticellus, Vairone. preda. L. pagellus, Trullo. Ammocoetes branchialis, L. scardinus, Truio. Lampreda. Histoire naturelle des Poissons par Cuvieret Valenciennes. Paris chez Bertrand. XIX. 1846. 8 54. pl. 520 — 553. col. Strasbourg chez Lévrault. Die Parifer Sammlung erhält jährlich Beyträge aus, aller Melt, wodurd, das Neue fi immer mehrt und dem Verfaſſer Getegenbeit gibt, feine große Arbeit zu vervollftändigen. Diefer Band enthält die Sippen Hemiramphus mit 27 Gattungen; Exocoetus mit 34. Dann folgen die zwifchen die Hechte und die Häringe gehoͤ— renden Sippen; Chirocentrus 1, Alepocephalus 1, Chanos 7, Gonorhynchus 2, Mormyrus 20, Osteoglossum 2. Ischno- soma 1, Hyodon 4, Albula (Butyrinus) 9, Elops 3, Mega- lops 3, Amia 10, Sudis4, MHeterotis2, Eiryihrinus 5, Macrodon 6, Lebiasina 1, Pyrrhulina 1, Umbra 1. Abgebildet ‚find: Leueiscus duvaucelii. Cobitis barbatulaj, chrysolaimus, biloptera, malapterura. Balitora erythrorhina. Poecilia sphenops, dominicensis. 695 NMollienisia latipinna. yprinodon iberus, moseas. Tr Fundulus coelicolus. 'Hydrargyra hispanica, vernalis. Das igpil 4 Orestias cuvieri, pentlandii, humboldtii, jussiei, agassi- zii, albus. Anableps gronovii, coaretatus, elongatus. Esox estor. Galaxias trutaceus. Microstoma argenteum. Stomias boa. Panchax lineatum. Vandellia eirrhosa. Belone hians, erocodilus, annulata. Scomberesox eamperi. Trichomyeterus punctatus. Eremophilus mutisii. Bon Anableps ift eine anatomifhe Tafel gegeben. Zeitfehrift für Malaco- Zoologie, herausgegeben von Dr. Med. 8. Th. Menke, ©. 9. zu Pyrmont, Hannover bey Hahn. Jahrg. 1. 1841. 8. 192. 1l. 1345. 198. Ueber die Kerfe haben wir ſchon feit Menfchengedenfen Zeit: fhriften; auch uͤber die Voͤgel feit ziemlich langer Zeitz; über andere Thierclaſſen hat ſich noch feine hervorgemagt. Es war daher ein kuͤhner Entfchluß vom Verfaffer mit einer folchen für die Meichthiere bervorzutreten. Wir glauben aber mit ihm, daß diefelben zahlreich und wichtig genug find: denn nicht bloß in ſyſtematiſcher und anatomifcher Hinfiht wird jest ſehr viel in diefer Glaffe gearbeitet, fondern auch und zwar vorzüglich in geologifcher, fo daß es alfo Menſchen genug gibt, denen daran liegen muß, fobald. als möglich zu erfahren, was auf diefem Felde Neues hervorwächſt. Der Herausgeber ift auch der Mann dazu. Er ſelbſt beſchaͤftiget fich feit feinem ganzen Leben damit, hat eine der- größten Sammlungen und hat ſchon ſchätzenswerthe foftematifche Arbeiten darüber herausgegeben, auch feine Biblio: thek foll vollſtaͤndig feyn. In diefer Zeitfchrift finden wir Auflage aller Art; vorherr— fehend jedoch foftematifche. Woran eine gedrängte Literatur— Gefchichte, fodann Auszüge von Büchern; eine Geſchichte der wichtigeren Sippen und Gattungen umd zwar von den älteften Zeiten, felbft von Homer und Hefiod, Characteriftif neuer Gattungen; eine Uecberficht der MWeichthiere der Nordſee, mit wichtigen Bemerkungen über die Helices,' welche Rinne aus der Barbaren erhalten ufm. Die Schrift iſt reich am einer Menge Eleinee Bemerkungen und Entdedungen und wird daher den Kefern gewiß von großem Nutzen feyn. Sie fteht indeß noch nicht auf der Höhe, welche fie erreichen Fann und muf. Das Unatomifche und Phyſiologiſche ift bis jegt nicht hinlaͤng— lich berlichfichtigt worden, und doch läßt ſich ohne daffelbe in der Spftematif nichts mit Erfolg thun. 696 Hist. naturelle des Helminthes ou Vers intestinaux, par. Felix Dujardin, Prof. a Rennes. Paris chez Roret. 1845. 8. 654. pl. 12. (Suites & Buffon.) Der Verfaſſer hat fich durch feine vielen, meift microſcopiſchen Beobachtungen als einen fleifigen und nachdenkenden Natur: forfcher erwiefen, "und ſich vielen Ölauben erworben. Mie fein Merk über die Infuſorien kaum eine Seite enthält, worauf man nicht eigenen Beobachtungen und Unterfuchungen begegnet; fo auch bey dem vorliegenden Werk, Es fehlt zwar feinen Glaf- fificationen das philofophifche Princip: aber wen fehlt es nicht? Daher wollen wir es aud nicht bey dem Verfaſſer verlangen, ihm vielmehr dankbar feyn dafür, daß er ung: wohl überlegte und verftändige empirifhe Eintheilungen gibt, wie. die Sranzofen überhaupt, alſo ein fleißig gefammeltes und richtig und huͤbſch zugehauenes Material, womit fi bauen läßt, Der Verfaffer kennt alle neueren Arbeiten, felbft die einzelnen Abhandlungen in englifchen und deutfchen Zeitichriften, ja die Artikel in Erſchs Encyclopaͤdie, und er gibt überall darüber feine Beurtheilung und Meynung ab. Das Buch enthält das ganze Syſtem der Eingeweidwürmer wie zu ihrer Zeit die von Goͤze, Jeder, Rudolphi und Delle Chiaie, ift aber mit allen neuern Entdefungen und Anfichten vermehrt. Woran die Beſchreibung, aber ohne den Character; die Eintheilung der Ordnungen oder Zünfte; fodann der Sippen und Gattungen mit den Citaten, der Größe, dem Wohnort um. Man findet bier viel neue Gattungen. Er bat fich feit 20. Jahren mit diefer Unterfu= bung befchäftiget und in diefer Zeit 1400 Wirbeithiere und 300 wirbellofe unterfucht, Cingeweidwürmer lebendig über 250; Rudolphi 350, in der Wiener Sammlung 368 in 476 Gat- tungen MWirbelthiere. Der Verfaſſer fcheint bey diefen Unterfu- ungen nicht gehörig unterftüßt worden zu ſeyn. Mir wiffen nicht, ob von Seiten der Negierung oder der Anjtalt. Das ift übrigens eine Sache, worüber leider faſt jeder Naturforfcher zu £lagen hat. Nach einer Einleitung Über die Gefhichte (zu Furz), die Kenn: zeichen, den Aufenthalt und die fchlimmen Folgen diefer Thiere gibt er feine Claffification, die wir mittheilen, A. Darm. a. grad und vollftändig; Geſchlechter getrennt. . Mund am Ende ohne Häkchen Cl. 1. Nematoides, 2. Mund an. der, Bauchfeite ohne Häkchen. ı... » .» b. Darm einfach oder. gabelig, ohne After; Zwitter. . CI. 3. Trematodes. B. Dhne Darm und ädhten Mund. a. Geſchl. getrennt, Haut derb. Cl. 4. Acanthocephaler. b. Zwitter, Haut weih. . . CI. 5. Cestoides. Es ift fehe unrecht, daß der Verfaſſer diefe Ordnungen oder Zünfte mit dem Namen Glaffen belegt; wie foll man am Ende die Claſſen benamfen, wie viel Claffen haben und wie begründen 2 Dahin kommt man ohne philofophifche Principien, Dann folgt der eigentliche Xert. — Cl. 2. Acanthothéques. 697 I. Nematoides. 1. Trichosomum, Thominz n., Eucoleus n. (Trich. aerophilum), Calodium n. (plica), Liniscus, Trichocephalus, Sclerotrichum. 2) Filaria, Dispharagus n. (Spir. laticeps), Spiro- ptera (Physaloptera), Proleptus. 3) Eucamptus n., Dicelis n., Leptodera n.. Strongy- lus, Pseudalius n. (inflexus). 4) Oxyuris, Ozolaimus n. (Asc. megatyphlon), Helig- mus.n., Ascaris, Heterakis (vesicularis). Dorylaimus n., Passalurus n. (Ox. ambigua). Atractis n., Enoplus, Oncholaimus n,, Amblyura, Phanoglena, Enchilidium, Rhabditis n. (Anguillula), Anguillula. . 6) Cueullanus, Sclerostoma n. (Strongylus equinus), Syngamus, Angiostoma n., Stenodes n., Stenurus n. (C. inflexus). 7) Daenitisn. (C. globosus), Ophiostoma, Dochmius n. (Strong. trigonocephalus), Rictularia cristata. : Appendix p. 281. Stelmius n., Liorhynehus, Prionoderma, Cheiracanthus, Gnathostoma, Lecanocephalus, Aneyracanthus, Hetero- cheilus, Stephanurus, Hystrichis n., Hedruris, Crossopho- rus, Odontobius, Tropisurus, Trichina, Mermis, Gordius. II. Acanthotheques p. 299. Pentastoma. Ul. Trematodes p. 510. Octobothrium, Diplozoon, Diporpa n., Axine (Hetera- canthus), Polystoma. Tristoma. Aspidogaster, Amphistoma, Monostoma, Holostoma, Tristoma (Cladocoelium, Dierocoelium, Podocotyle, Brachyeoelium, Eurysoma, Brachylaimus, Apoblema, Echivostoma, Crossodera). Appendix p. 473. Diplostomum, Cercaria, Bucephalus, Leucochloridium, Aspidocotylus. Peltogaster, Gyrodactylus, Myzostoma, Hectocotylus. IV. Acanthocephales p. 483. Echinorhynehus. V. Cestoides p. 543. Rhynchobothrius, Anthocephalus, Tetrarhynehus, Gymno- rhynchus, Dibothriorhynchus, Taenia, Bothriocephalus, Schistocephalus, Triaenopho- rus, Bothridium (Solenophorus), Ligula. Caryophyllaeus, Proglottis n., Scolex, Gryporhynchus, Dithyridium, Cysticereus, Echinococcus, Thysanosoma. Fictitia p. 639. Catenula, Vertumnus, Crinon, Diacanthos, Ditrachyce- ros, Sagittula, Physis, Furia, Dipodium, Cercosoma. Spermatozoides, Psorospermies, Acephalocystes. Degli Insetti Carnivori adoperati a disstruggere lespecie dannose all’ Agricoltura, da A. Villa. Milano 1845. & 35. tav. col. (Spettatore IH. ur. 19.) Die Gebruͤder Villa ſind immer ſehr fleißig in der Beob— achtung der Lebensart der Kerfe und machen von Zeit zu Zeit Iſis 1847. Heft 9, 698 dieſelben bekannt. Der Verfaſſer hat ſeit 20 Jahren ſeine Aufmerkſamkeit auf die Verwuͤſtungen der Pflanzen durch die Inſecten gerichtet, und dabey konnte es an manchen neuen Beobachtungen nicht fehlen. Hier werden nun viele ſchaͤdliche Pflanzenfreſſer aufgefuͤhrt und ebenſo ihre Feinde. Abgebildet find 22 Gattungen Raubkaͤfer, vorzüglich zu dem Zwecke, daß diefelben von Gärtnern und Randleuten gefchont werden Eönnen. Die erfteren graben befanntlicy zu ihrem eigenen Nachtheil nicht felten Töpfe in den Boden, damit ſich die Naubfäfer darinn fangen. Der Auffaß wurde veranlaßt durch eine Preisaufgabe der Maylander Gefellfhaft für die Ermunterung der Künfte und Handwerke, worinn vorzüglich DVerfuche verlangt werden, um die Naubfäfer zu vermehren. Das ift eine kaum zu er— wartende Hoffnung, theils weil diefe Käfer nur lebendige Thiere angreifen, theils weil die meiften Pflanzen zerftörenden Kerfe verftedt wohnen, Es wird wohl Fein anderes Mittel geben, als die Fanghaͤfen aus den Gärten zu vertreiben. Iconographie ornithologique. Nouveau Recueil general de Planches peintes d’Oiseaux, pour servir de suite et de Complement aux Planches enluminees de Buffon et aux Planches coloriees de Temminck et Lau- gier, accompagne d’un Texte raisonne, critique et descriptif, publie par 0. Des Murs, Figures par A. Prevot et Oudard. Paris chez Klincksieck. Livr. I—VI. 1845—47. Gr. in 40. Die größten Sammlungen von Vögel: Abbildungen find bes Eanntli die im Titel genannten. Da nun Temmind fein fhönes Werk nicht fortfegt, “fo ift allerdings dag gegenwärtige Unternehmen an der Zeit, und es fehlt dem Verfaſſer dazu weder an Gegenftanden noch an Kenntniß. Die beiden Maler find? am Mufeo angeftellt und haben ſich ſchon hinlänglich bewährt. Die Zeichnungen find auch offenbar fehr getreu; die Vögel haben Federn und nicht Haare; Borſten und Fuffchup- pen find mit Aufmerffamkeit gemacht und die Ausmalung ift forgfältig und ſchoͤn; bey manchen Gattungen Schnabel und Füße in Umriffen. Sedes Heft hat 6 Tafeln und 5—4 Bogen Text, und koſtet 8 Franken für die Subferibenten, was uns nicht viel zu feyn fcheint. Voran der lateinifhe Sippen - Character nebft Bemerkungen über die Unterabtheilungen, mit Angabe des Gefchichtlichen und der zur Sippe gehörigen Gattungen; ebenfo find die Gattungen behandelt, mit Angabe der Größe und einer ausführlicheren Beſchreibung. Die bis jetzt erſchienenen Hefte enthalten nun folgende Ab— bildungen. Aquila isidori. Neomorpha gouldii. Poephila mirabilis m et f. Columba rivoli. Merganetta chilensis, colum- Platycercus phaäton n. Jacamaraleyonides leucotis u. Gallus lafayettii. Zanclostomus diarldi. Bucco punetatus, luteus. biana. Pomaterhinus horsfieldii. Haliaötus vociferoides n., Penelope pileata. vocifer. Biensis typus (Rallus). Icterus gularis, pectoralis. Mesites variegata, unicolor.n. Pernis torquata, rußicollis. Psittacus amazoninus n. Tinnunculus gracilis. Scops portoricensis. Picus erythrops. Coracias caudata. 44* 689 Perdix bonhami. Merops lefebvrii n. Ardea atricollis. M. nubicoides n. Conurus acuticaudatus. Ortyx leucopogon. Philepitta sericea, isidori n. Sehr comifch nimmt e3 ſich aus, daß der Verfaffer in Her Zueignung Sfidor Geoffroy St. Hilaire als den Bes gruͤnder der parallelen Zbier »Glaffification anredet. Einem jungen Mann wie Des Murs mag ſolche Unkenntniß ohne Schaden hingehen. Allein dem Herrn J. G. muß es ſehr unangenehm ſeyn, wenn er hier hingeſtellt wird, als wuͤßte er nicht, daß das parallele Thierſyſtem ſchon ſeit mehr als einem Viertel Jahrhundert in Deutſchland beſteht. Linnaea entomologien. Zeitſchrift, herausgegeben von dem entomologifchen Verein in Stettin. Berlin bey Mittler. I. 1847. 8. 591. T. 2. Diefe Zeitfehrift gebt raſch vorwärts ſowehl der Zeit als dem Innhalt nad. Diefes Heft enthält 6 große wertnvolle Ab— handlungen, welche die Wiſſenſchaft um Vieles vorwaͤrts brin— gen, vorzüglich die Kenntniß und genauere Beſtimmung der Sippen und Gattungen. 1) Dr. Suffrian in Siegen: Nevifion der europäifchen Arten der Gattung’ Cryptocephalus. S. 1. Enthält voran das Gefchichtliche, fodann die Sippen-Charactere, die Unterfippen and die Gattungen fehr ausführlich befihrieben, bis jegt nicht weniger als 67 Gattungen; Schluß im naͤchſten Band. 2) U. Förfter in Aachen: Über die Samılie der Myméi— den. ©. 195, Ebenfalls eine genaue Beſchreibung der Sippen und Gattungen dieſer microſcopiſchen Immen. Aufgefuͤhrt wer— den die Sippen Ooctonus, Rachistus n., Litus, Leimaeis n., Gonatocerus, Dee, Anagrus, Polynema, Mymar, Eustochus, Dorielytus n.; im Ganzen 42 Gattungen, wor: unter nicht weniger als 23 neue und. critifche. 3) P. C. Zeller in Glogau: Die Argyreſthien. ©. 234. Eine fehr gruͤndliche Auseinanderfegung dieſer Sippe mit mehreren Unterfippen, wobey 26 Gattungen ausführlich befchrieben werden; darunter 9 neue. Tafel. 4) Derſelbe: Die Gracilarien. ©. 303. Tafel. Von diefer Abhandiurg gilt daſelbe. Es find 3 Sippen befchrieben: Gracilaria, Coriscium et Ornix, mit fehr vielen Gattungen und einer Tafel fehr genauer Abbildun.en des fehr zufammenge: fegten Aderverlaufs der Flügel, vom Berfaffer felbft gezeichnet. . Man vermifit ungern eine befondere Erklaͤrung der Abbildungen, weil dadurch die Wergleihung fehr würde erleichtert werden. Ueberhaupt follte am Schluß eines jeden Theils eine Nachwei— I der Tafeln ftehen. 5) Prof. H. Löw in Pofen: über die europäifhen Raub— | (Diptera asilica). ©. 384. Ebenfalls eine gründliche und critiſche Abhandlung über die hieher gehörigen Cippen, mworunter viele neue Gattungen. 6) Prof. Burmeifter in Halle: über die Mundbildung ven Pedieulus &. 569. T. 1. Es ift merkwürdig, daß der Mund der Käufe ungeachtet der microfcopifchen Nührigkeit bis jet noch nicht gründlich unterfucht worden iff. Burmeifter bat feine Gefebidlichfeit in diefem Fache [bon oft bewiefen, und hat e8 auch wieder im vorliegenden Falle, wo er die Luͤcke aus— fültt, welche Nisfch ben der Unterfuchung der Kieferläufe ges laffen hat. Nach der Erwähnung des Gefchichtlihen zeigt er, 700 I daß der von Swammerdamm und Nisfch angegebene Bau der Mundfcheide richtig ſey; der Stachel aber oder Pfeil nicht aus 4 Borften beftehe, wie Nigfch vermuthete; fondern aus 4 hornigen Halbröbren, melde je 2 und 2 in einander fteden, fo daß zwey als größeres Rohr die beiden anderen feine ren umbüllen. Die innern Eonnen aus den aͤußern hervorgeſcho— ben werden, nachdem letztere aus der fleifchigen Scheide hervorge— treten find. Ihr Ende ift abgeftugt, etwas verdickt und am Endrande gefnidt. Der Verfaſſer befchreibt nun ausfuͤhrlich und bildet ab diefen Bau bey der Schweinslaus. Fauna austriaen. Die Käfer nah der, analytifchen Methode bearbeitet von Dr. &. Redten— bader Wien. 1847. Seft J. 8, 160. Dieſes Werk ift eigentlich die Ausführung von des Derfaffers Gattungen der deutſchen Kaͤfer-Fauna, nad) derfelben Methode und mit demfelben Fleiße, fo daß es eines weiteren Lobes nicht bedarf. Die Form ift tabellarifh nach der Art, wie man mehrere Floren befist, nehmlid in einer fortlaufenden Tabelle, worinn dur) Zahlen auf das Machfolgende verwiefen wird; eine Form, welche ung menigftens ‚viel unbequemer vorkommt, ald diejenige, welche fi mit großen und £leinen Buchſtaben hilft. Sie ift indefien gäng und gebe, und fo mag ein Wort darüber unnuͤtz ſeyn. Wichtiger iſt indeffen wehl die Betrach— tung, daß dadurch Die Weberficht der natürlichen Verwandtſchaft verwifiht wird, und eine folche Form eigentlich nur dazu dient, gefhwind den Namen der Pflanze oder des Thieres zu finden, was wenigſtens auch ein Vortheil ift, befonders auf Ercurfionen oder Reifen. In dieſer Hinfiche kann man die verliegende Urbeit nicht anders als loben. In der Vorrede jagt der, Ver: faffer, daß er zum Schluſſe noh die Gattungen befchreiben werde, welche im übrigen Deutfchland vorkommen; beffer hätte . er gethan, Diefe fogleich in den Stod des Werkes aufzunehmen. Provincial= Saunen — von nun an nichts mehr enthalten als ein bloßes Namen-Verzeichniß, etwa mit den Synonymen und dem Fundort der ſeltenen. Die Gruͤnde leuchten von ſelbſt ein. Ein Hauptgrund iſt aber der, daß doch in jeder Provinz ziemlich alle Thiere vorkommen, welche fib in den andern finden, und daß man demnach glaubt, eine Provinzial-Sauna müße voll Luͤcken ſeyn, wodurch fie an Abnehmern verliert. Der, fleißige DVerfaffer bat bloß im Erzherzogthum Deftreih 3500 Käfer ges funden. Dabey hätten die übrigen deutfchen noch fehr wohl Pag. Man muß aber Deutichland nicht naturwidrig ausdeh— nen, 3. B. nicht über die Alpen hinüber, wo ein anderes Glima, eine andere Vegetation und auch andere Menfchen vorhanden find. Dagegen gehört das ganze Nheingebiet dazu und das Ddergebietz was zur Weichſel gehört, follte man den Wohlen laffen, welche ja auch eine Fauna und Flora werden haben wollen. Urbrigens ift das Buch gut gegliedert. Woran die Tabelle zur Beftimmung der Familien, deren der Verfaffer 61 aufführt; fodann ©. 9. die Tabelle der Sippen, an Zahl 748; ©. 63. die Zabelle der Gattungen mit ben Gicindelen beginnend, und hier mit Olibrius endigend Nr. 123. fi 702 Bodrom einer Monographie der böhmifchen Trilobiten, von J. Hawle, Kreis: haupfmann des Berauner Kreifes, und A. Corda. rag bey Calve. 1847.. 4. 178. 3,7. Menn fih die Angaben der Verfaffer bewähren: fo werden ihre Entdeckungen Epoche in der Gefchichte diefer Thiere muchen. Sie haben gefunden und abgebildet zufammengefegte Kiemenfüße bey den Paradoriden, Gangfüfe und Scheeren bey Bronteus, auch einen Saugnapf ander Unterfeite des Kopfichildes bey Para- doxides, welcher außerordentliche Aehnlichkeit mit den Saus— näpfen des Argulus foliaceus hat. Die Paraderiten find verwandt den Galigiden, die Bronteiden den Sphaͤromiden, die Phacopiden. den Seroliden, die Ddontopleuriden den Upodiden, die Harpiden den Arauliden, welche lestere analogen Kopfoau und fat gleihes Pygidium haben, fo daß fie faft nur durch die Zahl der Leibestinge und den Bau der Augen verfcieven find. Sig haben nicht weniger als 329 Gattungen in Böhmen gefunden, moraus viele neue Sippen aufgeftellt und abgebildet werden. Bey der Eintheilung nehmen fie auf das Zufammenfus geln keine Ruͤckſicht, weil dergleichen faft in allen Sippen vor— fommt. Die Eintbeilung gebt folgender Maafen: Series I. Telejurides: Pygidium ganz und ganzrandig, deffen Achfe manchmal in einen adyfenftändigen einfachen Dorn verlängert ift. Fam. 1. Paradoxides: Physacium n., Phanoptes n., Crithias n., Tetraenemis n., Goniacanthus n., Enneacnemis n., Herse n, Acauthocnemis n., Acanthogramma n , Endo- gramma n., Micropyge n., Kilipsocephalus, Selenosema n., Conocoryphe n., Piychoparia n., Ütenocephalus n., Ag- raulos n., Staurognus n., Paradoxides. Fam. 2. Selenopeltides: Selenopeltis n. Fam. 3. Trinucleides: Polytomurus n., Ampyx, Trinuc- leus, Tetrapsellium n, Fam. 4, Phalaeromides: Phalacroma n., Selenoplichus, Mesospheniscus, Diplorhina n., Condylopygen., Lejopygen. Fanı. 5. lllaenides: Microparia n., Nileus, Symphysu- rus, Dysplanus, Illaenus, Plaesiocomia.n. Fam. 6. Bronteides: Bronteus, Cyclopyge. Fam. 7. Phacopides: Alcesten., Ogygia, Asaphus, Hemierypturus, Archegonus, Xiphogonium n., Proetus, Phillipsia, Grifüthides, Goniopleura n., Oyphaspis, Cono- paria n., Bolenus, Aulacopleura n., Calymene, Pharostoma n., Homalonotus, Atractopyge n., Cybele n., Enerinurus, Amphion, Odontochyle n., Phacops. Seriesll. Odonturides: Pygidium [appig oder gezähnt. Fam. 1. Remopleuride:: Amphitrion, Remopleurides. Fam. 2. Battoides: Arthrorhachis n., Peronopsis n., _ Battus, Pleuroctenium n, Fam. 3. Thysanopeltides: Thysanopeltis. Fam. 4. Pelturides: Dindymene n., Prionopeltis n., Asteropyge n., Metacanthus n., Peltura. Fam. 5. Chirurides: Phacoparia n., Eccoptochile n., Actinopeltis n., Chirurus? Sphaerexochus. Fam. 6. Lichades: Corydocephalus, Lichas, Dicrano- peltis n., Acanthopyge n., Dieranogmus n. Fam. 7. Odontopleurides: Odontopleura, 'Trapelocera n. Arges, Ceratopyge n., Ceraurus. Fam. 8, Harpides: Harpus, Harpides. — — 702 Die Abbildungen in deutlichen Umriſſen, mit den Namen bey jeder Gattung. Die Verfaſſer werden eine vollſtaͤndige Monographie liefern. Fauna der Vorwelt mit ſteter Berückſichtigung der lebenden Thiere, monographiſch dargeſtellt von Dr. C. ©. Giebel. Leipzig bey Brockhaus. I. Abth. 1. Säuge- thiere, 1847. 8. 283. Das wird ein vollftändiges Werk Über die WVerfteinerungen, fleifig gefammelt und wohlgeordnet; jede Familie, Sippe und Gattung characterifiert; bey der letztern ausführliche Gitate und Spnonyme mit einer genauen DBefchreibung mit dem geognofti- fhen und geographifchen Vorkommen. Der Verfaffer folgt im Ganzen dem Syſtem von Cuvier, jedoch mit eigenthümlidyen Abanderungen, und beginnt, wie e8 bier ganz recht ift, mit den oberen Haarthieren. Es iſt befonders zu loben, daß er überall auf die noch lebenden Thiere Nüudfibt nimmt, weil dadurch das Berftandniß der verfteinerten leichter und ihre Stellung begreiflis cher wird. Woran geht eine gedrängte Darftellung des Kno— hengerüftes; fodann das Nöthige über das Alter und die Man: nichfaltigfeit der Erdſchichten, mworinn folche WVerfteinerungen vorkommen. Darauf folgt ©. 14. der befondere Text, auch vom Menfchen mitgetheilt, was etwa hierher gehört, To wie das wenige, was man von Affen gefunden hat. Fledermaͤuſe gibt e8 auch nur wenig verfteinerte, die Naubthiere dagegen find fehr zahlreih, was auch von den meiften folgenden Zuͤnften und Sippfchaften gilt. Am Scluffe gibt der Verfaſſer eine Ueber: fihr über die Zahl und die Verbreitung und das geognoftifche Vorkommen diefer Thiere, nebft einem WVerzeichniß der Literatur und einem Regiſter fo, daß alles in dem Buche beobachtet zu ſeyn ſcheint, was zu deffen Benußug nur immer erforderlich feyn kann. Wir zweifeln nicht, daß diefe Arbeit Anerkennung und Beyfall finden werde. Danmarfs Fifke, beffrevne af H. Kröyer. Kiobenhaun 1846. IM. fehnitte son Flinch. Bon dieſem ausführlihen und gründlichen Werke haben wir die erften Hefte ſchon angezeigt, und fonnen ung daher mit An- gabe des Innhalts begnügen. Die Befchreibungen find in jeder Hinfiht genau, beſonders die Maaße zahlreic) angegeben und bey jeder Gattung eine critifhe Auseinanderfegung. Die Cha; tactere der Sippen und Gattungen find jedoch offenbar zu lang oder vielmehr, fie find ganz gut, aber es follte daraus ein kuͤrze— ter Character gezogen und voran geftellt werten. In diefem Betracht ift eg nicht qut, daß die neuere Zeit von Linnes Verfahren abgegangen ift. Die dänifhen Namen koͤnnten auch dev deutfchen Nomenclatur fehr nüslih fern; wenn man fie mehr beruͤckſichtigte, als leider der Fall ift. Mir müßen über: baupt alle germanifhen Sprachen als einen aemeinfchaftlichen Schatz betrachten, aus welchem die Hülfgmittel zu nehmen find, wenn fie im Privatſchatz fehlen. Diefes Heft enthält die Gattungen 74—87 und zwar: Osmerus eperlanus p. 1. Coregonus lavareius, oxy- Mallotus arcticus p. 23. rhynehns. albula p. 55. Thymallus vulgaris p. 35. Acantholepis silus p. 98. 8. | 320, Holz⸗ 703 Esox lucius p. 236. Belone rostrata p. 255. Scomberesox camperi p- 278. Manrolieus mülleri p. 98. Silurus glanis p. 121. Clupea harengus, sprattus, schoneveldii p. 138. Alosa finta, communis p.202. —— 289 Engraulis encrasicholus ⏑ p- 221. Carassius vulgaris p. 293. Aus der Entfernung der Seitenzahlen Eann man hinlänglich ermeffen, wie viel Naum der DBerfaffer einer jeden Gattung ges widmet bat. Cs ift bey jeder Gattung ein Hol;fchnitt, welcher die Geftalt gut darftellt, und die einzelnen Theile fo gut, als es bey der nöthigen Kleinheit der Abbildungen möglich if. Unterfuchungen über die Fauna peruana auf einer Neife während 1838 — 42, von Dr. 3.3. von Tſchudi. St. Gallen bey Scheitlin. Heft VI-XII. 1846, kl. Folio. S. 33—316, und 80. und 35 Zafeln ill. Dieſes Werk iſt nun geſchloſſen. Wir haben das Noͤthige davon, beſonders die Einrichtung, ſchon bey den fruͤheren Heften angezeigt und koͤnnen ſagen, daß es in ſeinem Werthe gleich geblieben iſt. Die Vögel gehen noch von Tafel 31 — 36. und enthalten Penelope rufiventris, Crypturus Kleei, Odontophorus spe- ciosus, Charadrius winterfeldti, Larus modestus, Merga- netta leueogenys. Die Bearbeitung der Vögel ift von Caba— nis, welcher noch viele Gattungen aufführt und beſchreibt. Woran geht eine Ueberſicht aller bis jetzt entdeckten Vögel in Peru mit Anführung der Schriftfteller, was ſehr nüslich ift. S. 57. beginnt die ausführlihe Beſchreibung von Gattungen aus folgenden Sippen. Sarcorhamphus, Cathartes. J Polyborus, Hypomorphnus urubitinga, Buteo, Circaetus, Morphnus, Climacocereus (Trachypterus), Nisus, Harpa- gus, Falco, letinia, Circus. Noctua, Scops, Bubo, Otus, Strix. h Nyetibius, Caprimulgus, Hydropsalis, Chordiles, Hi- rundo. Ampelis, Ampelion (Procnias cucnllata), Phytotoma, Ptilogonys, Cephalopterus, Rupicola, Pipra, Psaris, Mio- neetes (Museicapa rufiventris). Scaphorhynehus, Tyrannus, Myiarchus (Tyrannula ), Copurus, Blaenia, Leptopogon. T'odus, Trieeus (Todirostrum), Platyrhynchus, Orchilus (Euscarthmus), Colopterus, Euscarthmus, Leptocereus (Lepturus). Ptyonura, Ochthites (Museigralla). Cyelarrhis, Thamnophilus, Formivora. Pithys, Corythopis, Chamaeza, Conopophaga, Tinactor, Cinelus, Grallaria. Seytalopus, Cyphorhinus (Thryothorus), Troglodytes, Turdus, Mimus. Anthus, Setophaga, Myiodioetes, Sylvia, Hylophilus. Euphone, Proenias, Procnopis, Callospiza, Tanagra, Ramphocelus, Phoenisoma, Taehyphorus, Saltator, Cisso- pis, Arremon. Emberiza, Zonotrichia, Syealis, Phrygilus, Spiza, Chrysomitris, Sporophila (Spermophila), Callirhynchus, Coceoborus, Pithylus. 704 leterus, Sturnella, Cassicus; Cyanocorax. Opetiorhynchus, Cillurus (Upucerthia), Copirostrum, Daecnis, Certhiola, Diglossa, Xenops, Synalaxis, Anabates, "Dendrocolaptes; Trochilus; Prionites; Alcedo, Galbula. Coceyzus, Crotophaga, Trogon, Lypornix, Capito; Ram- phastos, Pteroglossus. Picumnus, Colaptes; Psittacus, Conurus. Columba, Thinocorus, Odontophorus, Ortygis, Cryptu- rus, Tinamotis, Crax, Penelope. Oedienemus, Charadrius, Strepsilas. Ardea, Nyeticorax, Mycteria, Platalea, Tantalus, Ibis, Tringa, Actitis, Totanus, Scolopax, Rhynchoea; Rallus, Crex, Gallinula, Fulica. Himantopus, Phoenicopterus. Sterna, Rhynchops, Larus, Procellaria, Haladroma, Anser, Anas, Merganetta, Pelecanus, Dysporus, Haliaeus, Tachypetes, Phaeton, Plotus, Podiceps, Spheniscus. Abgebildet find hiervon: Phrygilus plebejus; Arremon frontalis; Anabates montanus, ochrolaemus, melanorhynchus; Dendrocolap- tes validus, cunchotambo; Trochilus leucogaster, insectivo- rus, otero. Lypornix rufocapilla. Capito glaucogularis. Picus haematogaster, Conurus rupicola, mitratus, Psitta- cus mercenarius, Columba frenata, meloda, gracilis. Penelope rufiventris, Kleei; Odontophorus speeiosus, Charadrius winterfeldtii; Larus modestus; Merganetta leucogenys. Dann folgen die Lurhe ©, 1—80. Voran wieder eine fpftematifche Weberficht aller bekannten aug Peru mit den Synonymen. Ausführlih werden dann be- ſchrieben Gattungen aug den Sippen Dactyloa, Steironotus, Scelotrema n., Steirolepis, Pychodeira, Liolaemus, Uro- centron, Ütenoblepharis n. i Diplodactylus, Discodactylus, Hoplopodion. Callopistes, Cnemidophorus, Euspondylus n., Proctopo- rus n., Trachylepis, Copeoglossum n. Typhlops, Boa, Sphenocephalus, Zacholus, Liophis, Psammophis, Lygophis, Lycodon, Dipsadomorphus, Siphlophis, Dipsas, Ophis, Elaps, Echidna, Lachesis, Crotalus. Rana, Cystignathus, Cyeloramphus, Telmatobius, Colo- dactylus n., Leiuperus, Bufo, Trachycara n., Phryniscus, Anaxyrus n. Abgebildet find: Scelotrema formosum, Ctenoblepharis adspersa, Euspondylus maculatus, Proctoporus pachyurus, Xystrolepis punetata, Copeoglossum einetum. Sphenocephalus melanogenys, Liophis taeniurus, Lygo- phis elegans, Oxyrrhopus semifasciatus, Siphlophis fitzin- geri, Calechidna ocellata, Lachesis picta. Cystignathus sylvestris, Colodactylus eaeruleus, Bufo trifolium, Trachycara fusca, Anaxyrus melancholicus, Bulo molitor. Dann folgen die Fiſche ©. 1—35. Der Neifende war bier unglüdlih, indem mehrere Sendun— gen unterwegs zu Grunde gegangen find. Befchrieben find: Pleetropoma pietum, macrophthalmos, Corvina. delieiosa, minor, Otolithus peruanus, Haemulon modestum, Pristipoma seapulare, Cheilotrema fasciatum, Cheilodaetylus cinctus, Pomacentrus, Pimelepterus laevi- 705 frons, Caranx peruanus, Mugil rammelsbergii, Pyzidium dispar, Chaetostoma (Loricaria) loborhynchus. Ophidium blancodes, Balistes adspersus, Discopyge tschudii. Ubgebildet find: Cheilotrema fasciatum, Cheilodactylus einetus, Pygidium dispar, Chaetostoma loborhynchus, Ophidium maculatam, Discopyge tschudi. Die Abbildungen find im Ganzen wohl gelungen, die Illu— mination forgfältig, das Papier weiß und überhaupt die Aus: fattung veihlih und gefüllig. Naturgeſchichte der Vögel, bearbeitet von Dr. 9 NR. Schinz, Prof., mit Abbildungen von 5. Kull. Zürich bey Meyer, Heft III. — VI. 1846. T. B.—F. und T, 12—30. fl. Folio. Diefe ſchon tiederholt geruͤhmten Abbildungen ericheinen, tie man fieht, ſehr raſch, und befriedigen daher ficherlich die Münfche ihrer Abnehmer. Obſchon eigentlich fürs große Publi— cum beftimmt; fo haben fie doh aud Werth für den eigentli- chen Maturforfcher theils durch die gelungene Darftellung felbft, theil durch die Auswahl der merkwürdigen Vögel, theils endlic) durch die Abbildungen von Eyern und fonderbaren Neftern. Die mit Buchſtaben bezeichneten Tafeln ftellen vor die Ent— mwidelung des Kuͤchelchens und fonderbare Nefter z. B. von Parus capensis, pendulinus, Sylvia macroura, cisticola, resulus, troglodytes, Hirundo fulva, rustica, Museicapa ‚eristata. Bon Vögeln find abgebildet: Prionites momota. Corvus frugilegus, cornix, corax, monedula, pyrrhoco- rax, graculus, caryocatactes; faſt bey allen die Eyer und von C. p. auch das feltene Neft. Pica melanoleuca, gubernatrix, eyanea, eristata, infausta, glandaria. Dendrocitta leucogastra, Ptilorhynchus holosericeus, Glaucopis temnura, Barita tibicen, Gracu!a religiosa. Oriolus galbula mit Neft, regens, Coracias garrula, Astrapia gularis, Pastor roseus, Sturnus varius, ludovicia- nus, Paradisea superba, regia, sexsetacea, papuana, _ Psarocolius baltimore, icteronotus, pecoris; Quiscalus versicolor, Bombyeilla garrula: Buphaga erythrorhyncha, Lamprotornis leucogaster, aeneus; 'Turdus saxatilis, cya- heus, viscivorus, pilaris, musicus, merula, torquatus, polyglottus; Pitta erythrogastra, granatina, Cinclus aquati- cus, Menura superba. Saxicola rubetra, rubicola, oenanthe; Malurus lamberti, Sylvia hypolais, turdoides, palustris, trochilus, luseinia, einerea, rubecula, sueeica, atricapilla, sialis, tithys, phoe- nieurus. Accentor alpinus mit Neft; Regulus ignicapillus; Troglo- dytes parvulus; Pteroptochos albicollis. Es find alfo auf wenigen Tafeln foviel Gattungen abgebildet als Platz haben, obne daß deßhalb die Figuren zu £lein wurden oder das gefällige Ausſehen wäre vermindert worden. Mir zweifeln nicht, daß diefe Vorzüge nebſt der eiferigen Fortfegung den Benfall des Publicums behalten werden. Iſis 1817, Heft 9 706 Bon den Monographien der, Süugethiere deffelben Verfaffers und an demſelben Orte ift das Heft XVII. 1846 erſchienen. Es enthält das Kno— Hengeruft des Tapirs und die Antilopen: A. hazenna, de- pressicornis, rupicapra, pyrenaica, fureifer; fo daß man alfo bald die große Menge der Antilopen beyfammen haben wird. Der Tert ift in beyden Merken fich gleich geblieben. Catologo metodico dei Pesei europei di Carlo L. Principe Bonaparte. Napoli. 1846. 4. 99. Es wurden in der neuen Zeit die Fifche von ganz Europa mit einem ungewöhnlihen Fleiße aufgefucht, beobachtet, unters fchieden und befchrieben, fodaß man jest nicht bloß eine genauere Kenntnig von ihrem Baue, fondern auch foviel neue Gattungen darunter gefunden hat, daß fie wohl das Doppelte der alten Gattungen betragen fünnen. Wenn man Spanien, Portugall und Griechenland ausnimmt; fo wird es faum einen Fled in Europa geben, in welchem nit neue Beobachtungen über die Fiſche wären angeftellt „werden. Für Stalien hat der Prinz felbft fein Möglichftes gethan, fat aus jedem Bach die Inn— wohner zufammengebracht, und ſich auch befanntlich vaftlog mit der Beftimmumg und Glaffification der Fifche befchäftiget, fo daß wohl niemand anders beffer im Stande war, ein vollftändi= ges und ficheres Verzeichniß der europaifchen Floſſentraͤger zu verfertigen. Daſſelbe befriedigt auch alle: Forderungen, welche an ein ſolches Verzeichniß gemacht werden fünnen, indem es ſchoͤn, wohl geordnet und Überfichtiich gedruckt ift, die größeren Aotheilungen duch die Ordnungen und Familien hindurch bie zu den numerierten Sippen in der Mitte, die Gattungen abge: jet, mit dem Aufiteller, den Synonymen, der Angabe einer Abbildung und endlih dem Vorkommen. Es find überall die neuen Abtheilungen: der alten Sippen angenommen, 3. B. die Gadidae getbeilt in Subfamilien, und diefe in folgende Sippen: Strinsia, Phyeis, Motella, Brosmius, Lota, Merlueius, Uraleptus, Mora, Pollachius, Merlangus, Gadus, Raniceps. Solche Auseinanderfogungen finden fi) faft bey jeder linneiſchen Sippe. Die Gattungen find offenbar mit der vorfichtigften Gritit geprüft und aufgenommen. Jeder, der fid nun mit diejer Claſſe beichäftiget, kann diefes Verzeichuiß als einen ſichern Leitfaden benugen und die Sammlung darnach ordnen, aud denjenigen Gattungen nachforfchen, von deren Vorkommen in feiner Gegend man noch nichts gewußt bat. Sippen find bier aufgeführt nicht meniger als 276; darunter italiänifche 227, brietifche 130, feandinavifche 1205 Gattungen 853, des füßen Maffers 210, des Meers 643, des Mittelmrers 383; 40 gehen in die Fluͤſſe. Histoire naturelle des Inseetes. Hymenopteres par le Comte A. Lepeletier de St. Far- geau. Paris chez Roret. III. 1845. 8. 646. IV. par A.Brulle, Prof.& Dijon. 1846. 680. (Suites a Buffon.) Die vorigen Bände diefes wichtigen Werks haben wir ſchon angezeigt Sig 1846. ©. 317. und mir brauchen daher jest nur fortzufahren mit der Mittheilung des Syſtems. 45 707 Fam. XII, Les Crabronides. Trib. 1. Les Cercerites: Cerceris, Philanthus, Psen, Nysson, Bieyrtes. Trib.2. Les Gorytites: Gorytes, Hoplisus, Euspon gus, Lestiphorus, Psammaetieus, Arpactus. Trib. 3. Les Mellinites: Alyson, Mellinus, Cemo- nus, Pemphredaon. Trib. 4. Les Crabronites: Stiemus. Crabro, Sole- nius, Blepharipus, Ceratocolus, Thyreopus, Crossocerus, Lindenius, Dasyproctus, -Corynopus, Physoscelus, Nitela, Oxybelus. Trib. 5. Trypoxylites: Trypoxylon, Pison. Trib. 6. Astatites: Palarus, Dinetus, Miscophus, Tachy- tes, Astata. j Fam. XII. Les Bembecides p. 259: Bembex, Mo- nedula, Hogardia, Stizus. Fam. XIV. Les Sphegides p. 304. Trib. 1. Les Pelopites: Pelopaeus, Podium, Ampulex Trib. 2. Les Doliechurites: Dolichurus. Trib. C. Les Sphegites: Chlorion, Pronaeus, Dyna- tus, Sphex, Ammophila, Coloptera. Trib. 4. Pompilites: Aporus, Evagetes, Planiceps, Salius, Mieropteryx, Calicurgus, Pompilus, Anoplius, Macromeris. Trib. 5. Pepsites: Ceropales, Ferreola, Pepsis, Pal- losoma. Fam. XV. Les Scolides p. 496. Trib. 1. Les Seolites: Campsomeris, Scolia, Colpa, Tiphia, Meria, Trigonalis. Trib. 2. Les Sapygites: Sapyga, Polochrum, Thyn- nus, Klaproptera Trib. 3. Les Mutillites: Methoca, Plesia, Myrme- codes, Myrmosa, Psammotherma, Apterogyna, Mutilla. Schroderma. Den 4. Band hat Brulle bearbeitet wegen des ſchwachen Gefichts von Lepeletier. Les Chrysides: Parnopes, Stilbum, Euchroeus, Pyria, Chrysis, Pleurocera, Hedychrum, Elampus, Cleptes. Les Ichneumonides p. 56. Type 1: p.76. Las Pimpla. Rhyssa, Ephialtes, Pimpla, Glypta, Lissonota, Meniseus, Polysphincta, Schi- zopyga, Clistopyga, Trachyderma, Epimecis, Orthocen- trus, Euceros, Bassus, Metopius, Xorides, Xylonomus, Odontamerus, Echthrus, Banchus, Westwoodia, Exetastes, Tropistes, Arotes, Acaenites. Type 2. p. 133 Les Ophion: Osprynchotus, Lapton, Ophion, Thyriodon , Ophiopterus, Paniseus, Campoplex, Maecrus, Atractodes, Anomalon, Collyria, Podogaster, Uremastus, Traehynotus, Porizon, Helwigia. Type 3. p. 184. Les Cryptus: Macrogaster, Cryptus, Phygadeuon, Mesostenus, Cryptanura, Christolia, Bary- ceros, Nematopodius, Mesochorus, Hemiteles, Ischnoceros, Pezomachus, Phytodietus, Cylloceria, Plectiscus, Hemi- gaster, Agriotypus. Type 4. p. 269. Les Ichneumon: Joppa, Pristiceros, Trogus, Ichneumon, Ischnus, Crypturus, Stilpnus, Bra- chypterus, Mieroleptes, Alomya, Mesoleptus, Megastylus, Labium, Tryphon, Polyblastus, Exenterus, Exyston, Exochus, Scolobates, Sphinctus. — — — — 708 Les Braconides p. 325. Divisio 1. p. 333. Les Cyelostomes: Bracon, Vipio, Myosoma, Syngaster, Megaproctus, Binarea, Heteropte- ron, Rogas, Hecabolus, Hormius, Chremylus, Spathius. Divisio 2. p. 476. Les Polymorphes: Opius, Perili- tus, Meteorus, Rlıopalophorus, Streblocera, Leiophron, Ichneutes, Blacus, Helcon, Eubadizon, Paxylloma. Divisio 3 p. 4835. Les Areolaires: Agathis, Mierodus, Microgaster, Acoelius, Mirax, Cardiochiles, Trotieus. Divisio 4. p. 510. Les Cryptogastres: Sigalphus, Chelonus, Ascogaster, Phanerotoma, Rhitigaster, Acamp- sis, Fornicia, Spinaria, Trachypetus. Divisio 5. 515. Les Exondontes: Alysia, Chasmo- don, Aenone, Dacnusa, Choroebus, Chaenusa, Coelinius. Divisio 1. p. 518. bes Flexiliventres: Aphidius, Ephedrus, Praon, Toxares, Monoectonns, Trioxys. Les Evanides p. 522. Evania, Brachygaster, Foenus, Peleeinus, Monomachus, Stephanus, Megischus, Megalyra, Aulacus, Capitonius. Les Chaleidites p. 547. Divisio 1. p. 559. Les Leucospidiens: Leucospis, Märres. Divisio 2. p. 562. Les Chalcidiens: Chaleitella, Epitranus, Chaleis, Phasgouophora, Conura, Halticella, Dirhinus, Notaspis, Agamerion. Divisio 3. p. 566. Les Eurytomiens: Systole, Isosoma, Decatoma, Epimacrus. Divisio 4. p. 586. Les Thorymiens: Megastigmus, Palmon, Thorymus, Monodontomerus, Diomorus, Calli- mone, Ormyrus. Divisio 5. p. 571. Les Eucharidiens: Sirocerus, Eucharis, Thoracantha, Galearia, Schizaspidia, Perilam- . pus, Psilogaster, Cratomus. Divisio 6. p. 574. Les Agaoniens: Agaon, Idarnes, Blastophaga, Sycophaga. E Divisio 7. p. 576. Les Spalangiens: Spalangia, Cerocephala, Theoeolax. Divisio 8. p. 578. Les Pteromaliens: Asaphes, Maeroglenes, Calypso, Pyrene, Gastraneistrus, Mierade- lus, Urolepis, Meromalus, Rhaphitelus, Psilonotus, Ormo- cerus, Cyrtogaster, Pachylarthrus, Dieyelus, Toxeuma, Sphegigaster, Prosodes, Syntomopus, Megorismus, Panste- von, Paphagus, Coryna, Lamprotatus, Seladerma, Semio- tus, Systasis, Isoeyrtus, Spaniopus, Pachyneuron, Micro- melus, Meraporus, Metopon, Metastenus, Eunotus, Meri- sus, Dipara, Norbanus, Eupsilocera, Pteromalus, Hetroxys, Chiropachus, Macroneura, Prosopon, Trigonoderus, Me- rostenus, Lelaps, Epistenia, Cea, Chryseidea, I;yeisca. Divisio 9. p. 594. Les Eupelmiens: Cleonymus, Stenocera, Platynocheilus, Notonisus, Calosoter, Eupel- mus, Metapelma,, Prionopelma. Ü Divisio 10. p. 597. Les Eneyrtiens: Erieydnus, Chiloneurus, Cerchisius, Cereobelus, Eneyrtus, Aphelinus, Coccophagus. Divisio 11. p.599. Les Eulophiens: Trichogramma, Pteroptrix, Elasmus, Entedon, Pleuropachus, Epiclerus, Euderus, Lophocomas, Ophelimus, Eupleetrus, Elachestus, Eulophus, Bellerus, Cirrospilus, Pentacladia. Eurytoma, 709 * Les Proctotrupides p. 606. Divisio 1. p. 611. Les Diapriens: Diapria, Platy- mischus, Cephalonomia, Aneurhynchus, Galesus, Coptera, Paramesius, Basalys, Spilemicrus, Belyta, Cinetus, Isma- rus, Helorus. Divisio 2. p. 614. Les Proctotrupiens: Procto- trupes. Divisio 3. p. 615. Les Gonatopiens: Aphelopus, Anteon, Chelogynus, Labeo, Myrmecomorphus, Embole- mus,, Gonatopus, Campylonyx, Calyoza, Bethylus, Epiris. Divisio 4. p. 618. Les Ceraphrontiens: Megaspi- lus, Mierops, Calliceras, Ceraphron. Divisio 5. p- 619. Les Platygastcriens: Baeus, Hemisius, Gryon, Telenomus, Thoron, Xenomerus, Te- leas, Macroteleia, Calotelea, Scelio, Sparasion, Platy- gaster, Epimeces, Inostemma, Iphitrachelus. Divisio 6. p. 623. Les Mymariens: Mymar, Oocto- nus, Anaphes, Polynema, Litus, Eustochus, Anagrus, Alaptus. Les Cyripides p. 626. Figites, Eucoila, Kleidotoma, Biorhyza, Anacharis, Leiopteron, Peras, Aegilips, Onychia, Callaspidia, Cynips, Allotria, Melanips, Anıphitectus, Ibalia. Les Oryssides p. 638. Oryssus. Les Urocerides p. 640. Urocerus, Tremex, Xyphydria. Les Tenthredines p. 648. Divisio 1. p. 658. Les Lydiens: Lyda, Tarpa, Pterygophorus, Lophyrus. Divisio 2. p. 661. Les Tenthrediniens: Perreyia, Heterarthrus, Fenella, Druida, Dictynna, Athalia, Campto- prium, Aulacomerus, Tenthredo, Allantus, Dineura, Peec- tinia, Waldheimia, Selandria, Dolerus, Nematus, Pristi- phora, Cladius. Divisio 3. p. 667. Les Hylotomiens: Pachylota, Hy- lotoma, Schizocera, Didymia, Scobina, Sericocera, Blasti- cotoma, Cephalocera. Divisio 4. p. 671. Les Cimbieciens: Perga, Sizygonia, Pachylostieta, Plagiocera, Amasis, Cimbex. Es ift nicht zu billigen, daß der Verfaffer in diefem legten Band p’öglic) die Terminologie verlaffen und die Namen: Familia et Tribus weggelaffen oder andere dafür gewählt hat. Auch blieb die Bezifferung der Sippen weg, wodurd die Ueber- fiht und das Auffinden ungemein erfchwert wird. Diefer Band hat noch einen andern Uebelftand, woran aber der Verfaſſer unfhuldig ift. Dem Berleger wurde offenbar das Merk zu weitläufig und daher drängte er den Verfaſſer gegen dag Ende des Bandes den Tert abzufürzen, und daher findet man von hier an bey den meiften Sippen nichts anders gefagt als: Hat fo und foviel Gattungen. Uebrigens hat Brulle fich feines Gefchäftes mit Eifer und Sachfenntnif angenommen, und daffelbe fo gut erlediget, als eg unter den obwaltenden Umftänden gefchehen Eonnte. Man bat nun wer nigftens ein Werk Über die gefammten Sippen der Immen und auch der meiften Gattungen. Ueberall, wo die Gattungen nicht aufgeführt find, werden die Auffäge angezeigt, wo fie befchrieben worden, fo daß man alfo doc) leicht nachkommen fann. Ein Negifter über die Sippen aller Bände ift uͤberdieß fehr behülflich, fo wie die Literatur hinter jeder Familie, Xyela, Cephus, 710 Es ift nicht zu laͤugnen, daß die Beſchreibung der Gattun- gen zu weitläufig ift, wodurch der Bauſch des Werkes zu groß wurde. Das werden wir indeffen Alle gern entichuldigen, da jeder Scheiftfteller weiß, wie wenig er anfangs abzufchäsen im Stande ift, wie groß das Maaß feiner Gegenftände feyn darf, um bis zum Ende gleichformig zu bleiben. Auch bat Lepele— tier nicht bloß die Charactere der Gattungen unmäfig lang gemacht, ſondern diefelben fogar wörtlich in franzöfifher Sprache wiederholt, ein Uebelftand, wodurch feine 3 Bände fat zum doppelten Bauſch ausgedehnt worden find, und 'man es daher dem Verleger auch nicht übel nehmen fann, daß er einmal der Sache ein Ende madyen wollte. Deserizione di Genova e del Genovesato. Genova 1846. 8. 182. 180. II. 542. III, 355. In Stalien iſt die Gelehrten: Verfammlung eigentlich Sache der Negierungen, wenigfteng wird Alles durch diefelben angeordnet, und meiftens find Minifter oder Beamte von ähnlichem Rang " Geſchaͤftsfuͤhrer. Die Verhandlungen werden prachtvell in 4. auf Koften der Regierung gedeudt und an die Mitglieder verfchenet. Mitglied kann im Grunde jeder werden, der irgend ein Amt hat oder der Mitglied einer Gelehrten- -Gefellfchaft ift, deren es Hunderte in Italien gibt. Die Städte greifen nicht minder ein als die Neyierungen. Sie geben wie in Deutfchland defte, und laffen gewöhnlich eine Topographie prächtig drucken und verfchenken. Meiftens wird eine Statue eines ihrer be— rühmten Mitbürger durch Sammlung von Unterfchriften gefeßt, fo in Pifa, Florenz, vielleicht auch anderwärts, in Genua die Bildinule von Columbus, Die vorliegende Topographie ift ein Prachtwerk. Der erſte Band enthält die Maturgefchichte, der zweyte die Menſchen-Geſchichte, der dritte die Kunftgefchichte. Im erften Theil iſt die Topographie und Hpdrographie von B. Pareto, eigentlih die Geologie, mit einer Charte des Golfs vom Fürftenthbum Genua und einer illuminierten geog⸗ noſtiſchen Charte der Liguria maritima. ©. 143. ein Auffag über die Meteorologie von G. Gari— baldi und $. Cioca bis ©. 180, Dann folgt die Naturgefchichte, geleitet von Mar Spinola. Das Pflanzenreih von G. De Notaris ©. 1—74. mit einer Zafel in Folio. Ein Ueberblid und fodann ein tabellaris ſches Verzeichnis. Darunter viele neue Meerpflanzen character tifiert und abgebildet: Callithamnion vermilare, flagellife- rum, Sphacelaria tribuloides, radicata, Bangia Aids boryi, Dimorphotrichia intermedia, spectabilis. ©. 75. Die Zoophyten, von demfelben. Ein kurzes Verzeich- niß mit einigen Bemerkungen über Sertularia pinnata, Cella- ria pyriformis, Pherusa tubulosa, Tubulipora patina, minima. Polytrema corallinum. Die folgenden wirbellofen Thiere find alle bearbeitet von Berany. Ein Verzeichniß der Actinien, Quallen, Echinoder= nen, Krabben, Würmer, Weichtbiere mit dren- Tafeln ſehr fchö- ner Abbildungen: Actinia verrucosa, rubra, concentrica (cari), aurantiaca, rondeletii, maculata, careiniopados (pieta), effoeta, bellis (brevicirrata), caerulea (viridis),” cinerea. Cerianthus actinioides. zı Stephanomia uvzria, Doliolum mediterraneum, Cestum veneris, Bero& ovata, Callianira bialata, diploptera, Aleyno& papillosa, Diphya boryi, Hippopodius luteus, Velella lim- bosa, Porpita glandifera. Callirho& basteri, Dianaea lucullea, proboscidalis, pileata? Oceania phosphorica, Aequorea mesonema, forskalii, ris- soana, Pelagia panopyra. Aurelia aurita, crucigera, Cassiopaea borbonica, Rhizostoma aldrovandi. Comatula adeone, Euryalus costatus, Ophiurae 6; Asteriae 8; Echini 7; Holothuriae 5; Siphunculi 2; Crustacea 108. Würmer 357. Girripeden 9. Mufheln etwas -über 100. Bracbiopoden 7. Schneden gegen 300, Gephalopoden 30. Elysia (Actaeon) viridis, Pleurobranchidium Della Chiaje, Doris paretii, Tritonia Costae. Lomanotus genei, Janus spinolae, Histioteuthys rüppellii, Octopus cocco, Enoploteuthys owenii. Außerdem find viele Gattungen näher befchrieben. Bey Sternaspis ift das der Mund, mas Dtto für den After angefehen. Vermetus hat zwey Kiemen, der Embryo hat eine helirartige Schale mit einer Windung, und einen Fuß ohne Dedel. Bey Elysia viridis ift die Deffnung am Halfe in der Nähe des blattformigen Lappens nicht die Gefchlechtsöffnung, fondern der After; dahinter eine Eleinere zum Einlaß des Waſſers zu den Kiemen, Das männliche Organ ift etwas hinter dem rechten Fühlfaden, dag weibliche hinter dem After an der Ber: bindung des biattförmigen Lappens mit dem Hals. Ergießt feinen Purpurfaft. Die Eyer find in einer gelblihen Schnur und hängen an Felſen oder fchwimmen fpiralfürmig, 4—5’ lang, 1 und 4" did. Die embtyonifche Schale ift nautilusförmig und das Thier hat einen Dedel viel Eleiner als die Deffnung. Lomanotus fieht ziemlich aus wie Scyllaea; die Kiemen bilden zwey zadige Haͤute längs dem Ruͤcken; Fühlfüden wie bey Doris, Gefchlechtsöffnung rechts am Halfe, After auch rechts, aber weit binten. Kopf fo breit als Leib mit einem Stirnfchleyer, worauf jederfeit3 zwey Eleine Fühlfäden. Länge 6, Färbung voth mit weißen Düpfeln. Janus mit Kiemen wie Eolidia, zwey Fühlfüden auf dem Halfe, Eegelformig und nicht zurüdziehbar, vereinigt auf einem dien Stiel. Augen dahinter, fehr Elein und ſtiellos. Beide Sefchlechtslöcher in einem Hoͤcker vereinigt, rechts am Halſe, After hinten auf dem Kreuz. Leib gelblich, Enden der Kiemen— fäden blau; Länge über 4, Eyer in einer Meihe, in einer gewundenen Schnur, 20” lang; in jedem Ey 45—75 Dotter. Der Embryo hat eine nmautilusformige Schale und einen klei— nen Dedel. Delle Chiaje hat das Thier abgebildet unter dem Namen Eolidia. cristata. Der Verfaffer hat 20 Gattungen von Doris, worunter 12 neu; 19 Eolidia, mworunter 15 neu; 31 Gephalopoden, wo— runter 9 neu, ©. 111. Fifhe von Profeffor A. Saffi. Der Prinz Carl Bonaparte gibt für Italien 470 Gat— tungen an faſt foviel als Vogel; hier werden nur 210 aufge: führt, Eönnen aber wohl auf 280 fteigen. 712 An ber Küfte im Sand Ieben Mugil, Clupea finta, Labrax; in der Region der Meerpflanzen, worunter befonders - Caulinia oceanica, dıe verfchiedenen ale, Serrani ete; im hohen Meer oft 800 Meter tief die Squali, Polyprion cernium, Pagellus centrodontus, Centrolophus pompilus,; Sebastes imperialis, Brama raii, Dentex macrophthalmus. Dazu kom— men Zugfifche, welche am meiften eintragen, wie die Scombri— den und Giupeiden, Coryphaenen, Naucrates duetor; namentlich) Thynnus vulgaris, alalonga, thunnina, breyipinnis, Auxis bisus, Pelamys sarda, Scomber scombrus, colias, Caranx trachurus, Clupea sardina, Engraulis encrasicholus et amara. Endlih kommen zufällig hieher Lagocephalus pennanti, Thynnus pelamys, Lampris guttatus, Seriola bipinnulata, welche eigentlich nur an den Papusinfeln wohnen. Neu entdedt wurden Laeviraja bramante et Cerna macrogenys. Nun folgt ein tabellarifches Verzeichniß mit der Zeit ihres Aufenthaltes nach den Namen der Mundart; nur fihade, daß die Namen nicht erklaͤrt find: denn es ift oft fehr ſchwer, die Ableitung derfelben zu erkennen. Dann folgt ein Verzeichniß nach dem Prinzen Carl Bonaparte. ©.149. Zurche, von demielbenz; nur 2 Schildfröten]: Emys lutaria et Thalassochelys caretta, ſechs Echfen: Podareis muralis, Lacerta agilis (stirpium), Thimon ocella- tus, Ascalabotes mauritanicus, Seps chaleides, Anguis Irasilis. Sieben Schlangen: Coluber viridiflavus, Zamenis riccioli, Elaphis quadrilineatus, Natrix torquata et tessellata, Vipera aspis. Sieben nadte Lurche: Hyla viridis, Rana esculenta, tem- poraria, Bufo vulgaris, Salamandra maculata, Seiranota perspicillata, Triton cristatus. ©. 150. Vögel vom Marchefe Carlo Duraszo. Duerft ein VBerzeichniß nach den Namen der Mundart, die leider auch nicht erklärt find; dann das foftematifche Werzeich- niß. Die Zahl ift 343. Aufenthalt und Neſtbau iſt anges zeigt; außerdem einige critifhe Bemerkungen: Abgebildet, find, aber nicht illuminiert Turdus solitarius, Emberiza rustica et schoeniculoides, Fringilla incerta juv. et adult, S. 178. Hanrthiere von Saffı. Nur 23 Gattungen, worunter offenbar mande Mäufe, Spitz- und Fledermäufe fehlen: denn es find nur aufgeführt Mus decumanus, muscenlus, sylvaticus, Arvicola savii, Sorex araneus et ciliatus, Vespertilio cestoni, auritus, murinus, daubentoni, serotinus et ferrum equinum. Wolf und Luchs bin und wieder, Phoca vitulina et monachus, Rupicapra, Delphinus delphis, Physeter macrocephalus, Balaenoptera musculus; aud) Lepus variabilis et cuniculus. Der zweyte Band enthält die Geſchichte. ©. 69. die Landwirthſchaft. S . die Gewerbe. . den alten Handel. ‚ den neuen. . die medicinifche Topographie. . die Wohlthaͤtigkeits-Anſtalten. . das Kichen-Wefen. . 947. die Gefeggebung. . 424. die Schulen. cheſtuͤhle. 96666666 Die Univerſitaͤt hat gegenwaͤrtig © RS e 713 ©. 449. Bürgerlihe Verwaltung. Innwohner 674,988 in 271 Gemeinden und 7 Provinzen. S. 469. Ethnographie, vorzüglich die Bevölkerung der ein: zelnen Drten, Häufer 22,716, in Genua 4903, mit 47,045 Männern, 50,576 Weibern, im ganzen Land 86,181 und 82,554. ©. 519 Einnahmen und Ausgaben, Wehrftand 33,000 im Krieg 142,000. nehmlidy im ganzen Reid. ©. 535. Mundart. Der Band IH. enthält die Gefhichte der Kunft. ©. 355. mit etwa einem Dugend Tafeln. Archäologie, Maleren, Bildne— rey, Kirchen ungemein zahlreich, Palaͤſte, Wafferleitungen, Brunnen, Univerfität, Academie der Künfte, Bibliotheken, Thea— ter, Haven, Kranfenbäufer, Zeughaus, Paläfte der Privaten, alte Münzen und Abbildungen, Archives du Museum d’histoire naturelle. Tome Ill. Livraison 1—4. 1843. 4. 616, pl. 29. Paris chez Gide. Faft diefer ganze Band ift angefüllt mit einer Monographie der Malpigbiaceen von Adrian von Suffieu, von S. 1—151. und ©. 255. mit 23 Xafeln. Das ift alfo ein ganzes Bud) und in jeder Hinficht vollſtaͤn— dig; voran die Erklärung der Zafeln und der Bezifferung der Theile, wozu der Verfaſſer meiftens die Anfangs-Buchftaben der lateinifhen Benennung gewählt hat; es kommen aber auch einige griecifche Buchſtaben und andere Zeichen dazu. Das MWichtigfte bey der Bezeichnung derfelben Theile bey vielen Pflan= sen iſt ohne Zweifel die Gleichformigkeit, welche man leider bäufig befonders in. der Anatomie vermißt, Gut ift e8 aud, wenn man den Anfangs-Buchſtaben des lateinifchen Wortes wählt: aber viele andere willführliche Zeichen find ſchwer zu bes halten. Die drey erften Zafeln ftellen vor Querfchnitte der ' Blüthentheile, Entwicklung des Samens, Haare, Drüfen, Zellge— webe der Blätter und Durchfchnitte der Eletternden Stengel. Die folgenden Tafeln zeigen Blüthen und deren Zerlegung ſehr ſchoͤn, gezeichnet vorn Verfaſſer felbft und geftochen größtentheilg vom Fräulein Zaillant, einige von Mougeot. S. 17. Das Gefhichtlihe, welches nicht‘ älter ift als das Jahr 1703. Die meilten, find im heißen America. Der Ber: faffer befchreibt 550 Gattungen, fajt viermal fo viel, als man 15 Sabre vorher kannte. Dann wird die Blüthe befchrieben nah 8. Schimpers Grundfägen über die Blattftellung in Geigers Magazin für Pharmacie Band 28. 1829. (Sym- phytum). Darauf das. Gewebe, die Drüfen, Haare ufw.; Staubfäden, Groͤps und Samentheile fehr ausführlib, auch die“ Verbildungen; endlich, die Blätter, Zweige und Stengel, alles microfcopifch. S. 135. fpriht er über die verwandten Sippen: Coriaria, Erythroxylon, Acer et Aesculus. In der neuen Welt finden fih 528 Gattungen, in der alten 55. Die Einleitung läuft bis ©. 151. ©. 225. folgt das Spftematifche, Charactere der Familien, der Abtheitungen, Sippen und Gattungen; daben die Citate, Vor: fommen ufw. A. Malpighiaceae .diplostemones. a/ Apterygieae seu Malpighieae. Malpighia, Byrsonyma, Burdachia (Carusia), Coleosta- chysn., Lophanthera n., Pterandra n., Verrucularia n., Iſis 1847. Heft 9. 714 Galphimia, Spachea n., Bunchosia, Echinopteris n., Dicella, Heladena n., Thryallis. b. Notopterygieae s. Banisterieae p. 353. Lophopterys n., Brachypterys n., Stigmaphyllon: Ry- sopterys, Banisteria, Peixotoa n., Heteropterys, Tricomaria, Acridocarpus. c. Pleuropterygieae s. Hireae p. 493. Tristellateia (Zymum), Hiptage, Triaspis, Aspidopte- rys n., Triopteıys, Wetrapterys, Hiraea (Mascaguia), Diplopterys n., Jubelina n., Dinemandra n., Dinemagonum. B. Malpighiaceae meiostemoness. Gaudi- chaudieae p. 588. Gaudichaudia, Aspicarpa, Camarea, Janusia n, Schwan- nia /Fimbriaria). Non satis notae: Caucanthus, Platynema, Bembix. Es ift nicht abzufehen, warum Apterygieae und nicht Ap- terygiae ufw. gefchrieben wird, da ja diefe Namen nicht von Sippen hergenommen find, ebenfo warum Brachypterys u. dgl. ©. 153 — 253. Slourens, Anatomie der Haut und der Schleimhäute, mit Tafel 24—2I ill. Sehr feine microfcopifche Unterfuchungeu, wie man fie von dem gründlichen Werfaffer erwarten fann. Die Abbildungen find ſehr fchon gemalt von Werner und fehr fein geftochen und ausgemalt. Allgemeine deutjche naturhiftorifche Zeitung, im Auftrag der Gefellfchaft Sfis in Dresden und in Verbindung mit mehreren Dresdner Naturforfchern, herausgegeben von & Tr. Sachſe. Dresden bey Arnold, Jahrgang I. 1846. 8. 582. 10 Tafeln, (2 Thlr. 24 n. Gr.) Diefe Zeitſchrift Lift fi) gut an und wird hoffentlich Benfall und Abſatz finden, da tüchtige Männer an der Spige ftehen, da fie wirklich viel Lehrreiches enthält und offenbar mit Sorg— falt und Einficht redigiert ift. Sie wird befonders in Sachſen das Studium für die Naturgefchichte verbreiten und zu größes rer Anerkennung bringen, theils weil die Mitarbeiter in Sachſen allgemein befannt find, theils weil häufig fächfifche Gegenftände befprochen werden und theils endlich weil die Behandlung in den meiften Fällen wirklich für das größere Publicum paffend ift. Uebrigeng verbreitet fie fich über die ganze Erde und über alle Zweige der Naturgefchichte, vermeidet aber und zwar mit Recht die höchiten und fchwierigften wiffenfchaftlihen Unterfu= ungen, microfcopifche, anatomifhe und phyfiologifche Darſtel— lungen u. dgl. Diefer Band enthält eine ziemliche Anzahl von felbftftändigen Abhandlungen, ebenfo Eurze Anzeigen von Büchern und endlich allerley Eleine Dinge, auch Berichte Über Verfammlungen der Naturforfcher, Über die naturhiftorifchen Anftalten und Samm— lungen verfchiedener Laͤnder. Unter den erftern mehrere grofe Auffäge Über die fteyerifchen Gebirgs- Formationen, befonders der Alpen, von Dr. E. Leſche, über Polypen =» Bildungen und Goralten-Bänfe an Cuba, über die Baru-Snfeln bey Sumatra von F. A. Schurig; mehrere critifche Darftellungen von Sacfe; über den Stand der Naturwiffenfchaften in Spanien von M. Willfomm; über den Haushalt der Ameifen und Bienen: Schaben von C. Nagel ufw. ine Ueberficht, ein Sach- und Perfonen-Regifter erleichtern die Benugung. 45* 713 4) Weber den relativen Werth der Natur: wiffenfchaften für die formelle Bildung der Jugend, eine Nede von Profeffor D. ©. Jaäger. Stuttgart bey Webler. 1846. 8, 22. 2) ee naturwiffenfchaftliche Unterricht auf Gymnafien, mit befonderer Nückficht auf die Zuftände im Königreich Sachſen. Zwey Denkſchriften der Gefellfehaften „für Natur- und Heilkunde‘ und Iſis in Dresden, verfaßt von Prof. L. Neihenbah und Prof. H. E. Nichter, Dresden bey Arnold, 1847, 8. 187. Klagen über Klagen gegen die MWiderfeglichkeit der Philologen bey den wiederholten Bitten der Naturiwiffenfchaften um Einlaß in die gelehrten Schulen; ganz fo, wie wir fie ſchon vor mehr als einem Dugend Fahren ausgeftoßen haben in der Iſis 1829. ©. 1225. Alles vergebend. Bitten, Worftellungen, Zureden, vernünftige und felbft augenfcheinliche Gründe wie Dampficiffe und Dampfwägen helfen nicht, obſchon die Philclogen fehr gern darauf fahren. Sie meynen, e8 finde fi ven felbft, wie man bisiveilen auf einen Palimpfeft fällt. Diefer erfordert jedoch) fange und wahrfcheinlich allein ehrwürdige Studien. Die na— turwiſſenſchaftlichen Entdefungen aber fommen über Nacht und fallen den Mükiggangern im Traume ein, fo daß diefe nicht nöthig haben, auf Dampfwägen zu fahren, um auf Palim— piefte zu fallen. Die Natur drängt fih überall von felbft auf und braucht nicht gefucht oder gar unterfucht zu werden. Was Gott gemacht, ift Allen klar; was aber Menfhen gemadt haben, ift oft überichrieben und verlangt gut gefchliffene Gläfer und allerlen chemifche Neagentien, welche bekanntlich aud) von den Philologen nicht zuruͤckgewieſen werden. Jaͤger fucht zu zeigen, wie die Naturwiffenfchaften auch zur formalen Bildung beytragen und bey den Prüfungen auf den Gym— nafien benußt werden fünnen, um die Fortfchritte der Schüler zu ermeffen. 3 hat er mit viel Klarheit und Weblwollen für die Sache dargeftellt. Gründe helfen aber hier nichts. Die Philos logen werden nur nachgeben, wenn fie müfen. Die Gründe, die fie angeben, find nur Vorgeben. Der einzige und eigentliche Grund ihres MWiderftands ift, daß fie nichts von den Natur— wiffenfchaften verftehen und fich daher ſchaͤmen, bey den Prüfuns gen fchweigen zu follen. Das ift zwar eine unnotbige und daher eitle Scham: denn niemand'mwird von ihnen verlangen, daß fie mehr als jeder Gebildete von der Naturwiſſenſchaft kennen follen. Das ift aber grade der kitzlige Punct. Sie bilden fih ein, die Melt meyne, in der Philologie ftäfen alle Kenntnijfe des Himmels und der Erde, und diefen Nimbus wollen fie ſich be— wahren. Sie werden ſich daher auf ihrem wurmſtichigen Throne wehren, bis er unter ihnen zufammenftürzt. Ernſthafter nehmen e8 die fächfifchen Naturforfcher, und zwar auf Veranlaffung ihrer Negierung, welche von den dortigen Ge: fellfchaften ein Gutachten verlangt hat, alfo offenbar die Ein- führung der Naturwiffenfchaften wuͤnſcht. Sie fegen den Phi: tologen mehr als empfindlich zu, indem fie den klaͤglichen Zuftand der Naturmwiffenfchaften und der Sammlungen felbft in dem gelehrten Sachfen auf eine ſchmachvolle Weiſe enthüllen, fo wie die Hartnädigkeit, womit die Philolonen felbft den Anträgen der Negierung alle möglichen Hinderniffe in den Weg legen; indem fie ihnen zeigen, wie andere Nationen, nebft ihrer freye— ven Bewegung, vorzüglich den Naturwiſſenſchaften ihr Ueberge— 716 wicht in der Welt zu danken haben, und uns daher nicht mit unrecht als bloß theoretifche Träumer, die es zu Eeinem practi= fben Geſchick bringen, verachten. Jaͤger zeigt, daß auch die Naturgefchichte zur formalen Bildung beyträat und die ort: fihritte der Schüler beurtheilen läßt; die fächfifchen Naturfor: ſcher, befonders außer den genannten, die Mitglieder der dorti— gen naturforichenden Gefellfhaften verbreiten ſich über alle Fra— gen, welche hier zur Sprache fommen fünnen, über die Methode, die Hilfsmittel, die Stundenzabl, die Art und Menge der Gegen— flände, die zu verlangenden Kenntniffe der Lehrer ze. Es ift recht gut, daß die Sache einmal fo gründlich durchgenommen wird; es fiheint ung aber, man muͤße in der Praxis nicht alles wollen, und namentlid) feinen Goder aufitellen, theils weil man die Regie— rungen und die Schulbehörden abſchreckt, theils weil die Durch— führung eines vollftändigen Plans doch nicht möglich ift, felbft nicht auf Univerfitäten. Man follte hierinn bloß individuell verfahren und nichts anderes verlangen, als daß ein tüchtiger Lehrer für Phyſik und Chemie, und einer für Naturgefhichte angeftellt werde. Wie er e8 zu machen habe, follte man ihm gaͤnzlich überlaffen: das muß man ja doch thun, welche Vor: fhriften man ihm auch gegeben haben mag. Wer ann denn feinen Geift nad) Vorfchriften umformen ? Woher aber tüchtige Lehrer nehmen, wird man fragen. Darauf dient diefelbe Antwort: man fann feine machen. Macht aber nur Stellen, jedoch folchye, welche den Mann mit der Fa— milie ernähren: dann werden fie ſich von felbft machen, ohne daß ihr einen Finger zu rühren braucht. Wo viele Fabriken find, da wachfen die Technifer und Chemifer aus der Erde heraus. Uebrigens muß der Unterriht auf Gymnafien von oben nach unten gehen, nehmlich vom Menfchen anfangen; auf Univorfitäten umgekehrt. Lehrbücher für Schulen, welche nicht diefen Gang befolgen, taugen nichts; daher ift auch das unferige nichts nutz. Wir hätten es nicht fo fehreiben follen: allein damals war uns. die Sache nit fo Flar wie fpäter, Der Gymnaſial-Lehrer muß die Natur-Geſchichte analytiſch vortra= gen, zerlegen, zeigen, demonftrieren; der Univerfitäts-Lehrer muß fie fynthetifch vortragen, zufammenfegen, erzeugen, fchaffen; jener ift Anatom, diefer Phnfiolog oder Philoſoph. Seminarien flr die Naturgeichichte würden nicht helfen, ſon— dern nur Mafchinen liefern, weil jetzt niemand mehr Zoologie tehren Eann, ohne Philofopbie und Anatomie. Freylich hört man mit Schreden allgemein über den Verfall der Univerfitäten jammern: Studenten und Profefforen nehmen auf eine fchauer- liche Weife ab. Wo vor 30, 20 und felbft noch vor 10 Jah— ten ein Achtung gebietender Stock von gediegenen, weltberühms ten Profefforen war; da fteben jest in jeder Facultät nur ein= jelne Männer, vom Sturm ummeht, mit fpärlidyem Nachwuchs meiftens in Uniform. Mißhandlungen, Sufpendierungen, Ver— fegungen, Abfegungen, infperrungen, Werfümmerungen und Vertreibungen haben das Genie und Talent von der academiz fehen Laufbahn abgefchredt und der Technik und Chemie zuge: führt; und mit Decretieren verwandelt man niemanden in einen Profeffor. Freylich find es die Profefforen, welche am wenig: ften geborchen. Wer foll aber der Willkuͤhr die Stange halten und der Verdummung, wenn nicht die Profefforen, als eigens dazu berufen? Mer MWiffenfchaft haben will und dem zufolge Blüthe des Aderbaus und der Gewerbe, daraus Kraft und Anfeben des Staats, endlich Ruhm bey der Nachwelt, der muß fich die An⸗ ſpruͤche und ſelbſt Launen der Muſen gefallen laſſen. 17 Denfidrift zur Beyer des Kundertjährigen Stiftungefeftes der Naturforfchenden Ge fellfchaft in Zürich. November 1846. Zürich bey Zürcher, 1846. 4. Si 1 Aus dem Stiftungsjahre erfieht man, daß in Zürich ſchon früher der Sinn für die Naturwiffenfchaften erwacht ift, wenig- ſtens gehört eine hundertjährige Privat Gefellihaft unter die erften, welde in Europa außerhalb Stalien gegründet worden find. ° Der Veranlaffer der Stiftung war ein Dr. Heintid Hahn, ſpaͤter Rathsherr; der eigentlihe Stifter aber der Prof. der Phyſik Gefner 1746. Er war Vorftand der Gefrliihaft bis 1790; fodann Dr. 9. Cajpar Hirzel; 1803. Dr. und Prof. der Phyſik Heinrih Rahn; 1812. Dr. Paul Ufteri; 1831. Drofeffor Cafpar Horner; 1834. Profeffor Dr. H.Nudolf Schinz. Man ſchaffte Zeitſchriften und Buͤcher an, woraus nach und nach eine ſehr reichhaltige Bibliothek entſtand; man kaufte auch phyſicaliſche Inſtrumente und richtete eine kleine Sternwarte ein; endlich ſelbſt einen botaniſchen Garten. Eine ſehr werthvolle Mineralien-Sammlung der Stadt kam in das Local der Geſellſchaft; am meiſten Gewicht wurde auf die zoologifhe Sammlung gelegt; jest auf die Bibliothek, nach— dem alles Uebrige vom Staat für die Univerfität angekauft wor: den war. Diefe 3 Sammlungen find nah und nad fo ans fehnlich geworden, daß fie neben keiner der mittleren Univerfitäs ten ſich ſchaͤmen dürfen; befonders enthält die Bibliothek ziemlich alte theureren Werke, welche zu einem umfaffenden Studium der gefammten Naturgefhichte nöthig find. Der Bericht enthält eine umftändlihe Gefhichte der Gefell: fhaft ©. 1—33. Beygegeben ift ein. vollftändiges und fehr nuͤtzliches Verzeichniß der Schriften aller Mitglieder, vom Lehrer 5. 5. Siegfried von ©. 1—58. Bey diefer Secularfener wurden mehrere Vorträge gehalten, wovon folgende dien gedrudt. Ueberſicht der geologiſchen Verhältniſſe der Schweiz von Dr. A. Eſcher von der Linth; und über die Harmonie der Schöpfung von Dr. O. Heer. Zürich. Ebd. 1847. 8. 48. Der erſte Aufſatz enthaͤlt eine gedraͤngte Darſtellung des Al— penbaus nach vieljaͤhrigen eigenen Unterſuchungen vom Verfaſſer in einer auch der allgemeinen Bildung verſtaͤndlichen Sprache. Der andere ©. 25. deßgleichen eine geſchichtliche Darſtellung der Erdepochen nach den Verſteinerungen, wovon der Verfaſſer 5 annimmt: die Kohlen-Periode, die Salz-Periode, Jura-Pe— viode, Kreiden: und Molaffen- Periode; zeigt, wie in jeder diefer Perioden vollfommenere Organismen auftreten. Den dritten Vortrag hielt Prof. Mouffon über die Elec— tricität der Dampfbildung. Er ift abgebrudt in den Mitthei: lungen * — Geſellſchaftt in Zuͤrich. 1847. S. 1-1 am Chorherren-Stift Dr. Med. Johannes 718 Hbbandlungen der nafurforfchenden Gefellfchaft in Zürich zur Feyer ihres Hunbertjähris gen Zubiläums. Neuenburg 1847. 4. (Denkſchriften der allgemeinen Schweizer Gefellfchaft VIII.) Diefer Band enthält mehrere fehr wichtige Abhandlungen. mit fehr guten Abbildungen und ſchließt ſich würdig an die ſchon früber angezeigten Bände an. Die Züricher Geſellſchaft bat während des Sabrhunderts ihres Beſtehens manche werthvolle Abhandlungen herausgegeben. In der neuern Zeit find die Ab— handlungen überall ftreng miffenfchaftlich geworden und daher in den Kreis der academijchen Schriften rühmlich eingetreten. Die erfte Abhandlung: Über die Bildung der Samenfaͤden in Bläschen als allgemeines Entwidelungg » Gefeß, dargeftellt von Prof. U. Köllifer S. 1-82 mit 3 Tafeln, enthält fehr zahlreiche microfcopifhe Unterfuchungen über dies fen fo wichtigen Gegenftand, befonders bey den niedern Thieren, wo es oft fehwer ift, die Gefchlechter zu unterfcheiden. Der Verfaſſer durch geht alle Thierclaffen bis zu den Quallen, Polypen und Näderthieren herunter, mit Bezugnahme auf die Entdeckun— gen und Anfichten feiner Vorgänger. Es wird abgebildet die Entwidelung der Samenfäden von Helix pomatia, Caninden, Testudo, Rana, Scorpio, Lumbrieus, Cassiopeia, Coma- tula, Sertularia, Ophiura, Cirratulus, Sipuneulus, Teredo, Salpa, Distoma, Megalotrocha, Pagzurus und anderer Krebfe, Polyelinum, Nemertes, Botryllus, Planaria ete. 2) Bemerkungen über die natürlichen Werhältniffe der Ther⸗ men von Aix in Savonen, von Prof. U. Mouffon. ©. 1—48. mit 3 Tafeln in Folio. Eine geologifhe Schilderung nebft einem Verzeichniß der Ver: feinerungen mit illuminierten Durchſchnitten und einer Charte der Gegend am See von Bourget. 3) Ueber die Factorielle uf. mit der compleren Baſis m, von Prof. 3.2. Raabe. S.1—19. 4) Einige Worte zur Entwidelungs-Gefhichte von Eunice, von H. Koch in Teieft, mit einem Nachworte von Köllifer. ©. 1-31. mit 3 Tafeln. Eine ſehr genaue Verfolgung von der Entmwidelung der Jun— gen diefes Wurms, von dem der Verfaffer gefunden hat, daß er lebendig gebärend ift. Dabey fehr reinliche Abbildungen in Umtiffen auf Tafel 1 und 2. \ Prof. Köllifer gibt dazu ©. 13. das Geſchichtüiche und zugleich die Entwickelung von Exogone oerstedii n., welcher Wurm die Eyerſaͤckchen an der Bauchfeite des Leibes trägt, mit Abbildungen auf Tafel 3. 5) Ueber Doppelfalze des chromfauren Kali mit der chrom fauren Talferde und dem chromfauren Kalk, und Uber das Vers halten der arfenigen Säure und des Stidorhyds zu dem chrom⸗ fauren Kali, von Dr. €. Schweizer. ©. 1—16. 6) Die neueren Algen: Spfteme und Verſuch zur Begrln- dung eines eigenen Spftems der Algen und Florideen, von Dr. C. Nägeti. ©. 1—120. Diefes wird ein großer und gründlicher Auffag, wovon bie jeßt nur eine feharfe critifche Beleuchtung der in der neueften Zeit aufgeftellten Syſteme abgedrudt ift. Zuerft das Syſtem von Harven 1841; ©. 24. das von SG. Agardh 1842; ©. 43. das von Decaisne; ©. 54. das von Endlidher; ©.68. das von Küsing 1343. Im nächſten Hefte wird das Spftem der Verfaffers folgen. ; 719 Die Gefellfhaft hat nun auch mit dem laufenden Jahr angefangen, herauszugeben: Meittheilungen der naturforfchenden Geſellſchaft in Zürich, wovon bis in den April 4 Nummern oder 4 Bogen erfchienen find, Darinn befindet fih der Auffas über de Electricitaͤt der Dampfbildung, von Prof. Mouſſon. S. 1—16. ©. 17. Prof. Heer, einige Worte uͤber die verſteinerten Käfer zu Deningen. 161 Gattungen in 63 Eippen, alle neu, am meiften QBupreftiden und Hydrophiliden. ©. 18. Prof. Kölliker, Über die Structur und die Vers breitung der glatten oder unmillführlihen Muskeln. } ©. 23. H. Hofmeifter, über die meteorologifhen Verhält- niffe von Lenzburg. z ©. 37. Prof. Schinz, zoologifhe Bemerkungen über einige Kerfe im heißen Sommer 1846. ©. 38. 9. Denzler, Ingenieur, Über die örtlichen Erdbe— ben zu Eylisau. ©.41. Kölliker, über die Entozoengattung Gregarina ; fen ein einfaches Bläschen ohne Mund und denncch ficherlid) ein Thier. ©.48. Dr. A. Eſcher, über neue Petrefacten aus dem Salzkammergut. S. 49. Prof. H. Meyer, über Wachs-Modelle zur Em: bryologie, ©. 52. Prof. W. Defhmwanden, über die Bewegung von Fluͤſſigkeiten. ©. 61. Prof. Dr. Raabe, über den Werth eines beſtimm— ten Integral aus der unbeftimmten Integral-Function gezogen ıc. 1847, 8., Tydschrift voor natnurlijke Geschiedenis en Physiologie, door J. van der Hoeven en W.H.E. de Vriese Xlı. 3. 4. Leiden by Lucht- mans. 1845. 8. 163 — 291. tbb. 2—6. }Boekbeschouwing p. 71 — 176. Mit diefem Heft ift leider diefe gute Zeitfchrift gefchloffen. Ein fo Eleiner Volkszweig wie der bolländifche, Fann unmöglich eine wiffenfchaftliche Zeitfhrift aufrecht erhalten. Die Holländer müßen fich in diefer Hinficht wieder an Deutfchland anfchließen oder franzofifch fehreiben, wozu fie audy viele Neigung zu haben fcheinen. ©. 163. Ein botanifher Ausflug des verftorbenen Split: gerbers in Eurinam. ©.185. AU. A. Sebaftian, Prof. zu Gröningen, Bemer— Zungen bey der Zerlegung einer Giraffe aus Nubien. 2. 2. Nach dem Gefchichtlihen folgen Befchreibungen des Schaͤdels, der Wirbel, der Gliedmaaßen mit ihren Muskeln, des Hirns, der Verdauungsorgane und des Kreistaufs. Abgebildet find ein Druchſchnitt des Hirns, die Mügen, Blinddarm und Keber. ©. 225. Dr. Jakob Molefhott, neue Beyträge zur Kenntniß des feineren Baues der Lungen. Der Berfaffer hat diefen Gegenftand ſchon in feiner Heidel— berger Differtation: de malpighianis pulmonum Vesiculis 1845. mit Abbildungen behandelt, feitdem feine microſcopiſchen Unterfuchungen fortgefegt und hier Manches darnad) berichtiget. 720 ©. 233. Dr. A. Brants, über die Luftröhren in dem zu: fammengefegten Auge der Gliederthiere. T. 3. ill. Es find hier abgebildet Hirn und Augen von Musca do- mestica et Dytiscus fehr vergrößert und deutlich vom Ver— faffer ſelbſt gezeichnet. Prof. J. van der Hoeven, Belchreibung von einigen neuen oder wenig befannten ausländifchen Kaltern. Taf. 4, ill. Abge⸗ bildet find: Nymphalis edwardsii, Plusia duverneji, Catocala dotata. ©. 257. 8. Dozy und H. Molfenboer, Benträge zur Flora eryptogamica von Niederland. T. 5. 6. Pilze aug den meilten Sippfchaften. Abgebildet find: Agaricus leveilleanus, Ascophora chali- dea, Aecidium glaueis mit mictofcopifchen Theilen. ©. 239. Prof. W. H. de Briefe: Myanthus landsbergii, nova species Orchidearum. Dann folgen Bücheranzeigen von verfchiedenen Werfen mit ziemlich ausführlihen Auszügen. , Man muß wirklich bedauern, daß diefe Zeitfchrift eingegangen ift. Rede über das Grdächtniß, von Prof. H. Fr. Autenrieth. Tübingen bey Fues. 1847, 8. 22. Das Gedaͤchtniß ift eine der merfwärdigften geiftigen Thätig- feiten, auf welcher genau genommen die Fortdauer des Bewußt— fenng beruht, aber ebenfo ſchwer zu erklären ift, wie das Bewuß— feyn felbft. Man bat von Eindrüden gefprochen, welche im Hirn zurücdbleiben, woran wohl etwas feyn muf. Wie aber das Bewußtſeyn diefe Eindrüde wieder auffuchen und finden fann, das ift die fchwere Aufgabe. Der Verfaſſer führt nun eine Menge Benfpiele von einem merkwürdigen Gedächtnif- Vermögen auf, fowohl bey Thieren als Menfhen. Der Verfaſſer fam nun auf den Gedanken, das Gedächtnig mit den Schwingungen der Töne zu verglei= chen, indem befanntlid) eine Saite zu tönen anfängt, wenn fich ein mit ihrer Spannung harmoniſcher Ton vernehmen läßt, fonft aber fchweigt. Ebenfo tritt die Erinnerung hervor bey neuen Vorftellungen, welche mit einer früheren in. Verbindung ftehen oder im Gegenfaß; auch beym Suchen eines vergeffenen Mortes, indem man verfchiedene Vorftellungen probiert, wodurd) man endlid auf eine geräth, welche mit der ehemaligen in irgend einer Beziehung fteht. Dadey nimmt der Verfaffer Schwingungen oder Undulationen des Nervennepes im Hirn an, was freylicb noch eine fehr wenig befannte Sache ift, obſchon dergleichen Undulationen gegenwärtig beym Lichte angenommen werden. Wir glauben an feinen mechanifchen Proceß weder beym Licht, noch viel weniger bey den geiftigen Verrichtungen, fondern an einen dynamifchen Proceß, welcher bey fo feinen Thaͤtigkeiten nur ein polarer feyn kann. Uns iſt jeder Empfin- dungsact und felbft das Denken eine Entladung der, Hirn Spannung, was alfo auch auf die Wiederholung des Denkens, nebmlic auf das Gedächtniß angewendet werden muf. Def: fenungeachtet halten wir die Erklärung des Verfaffers für eine glüdliche Sdee, welche auf den redyten Meg führen Eann, indem nicht ‚leicht eine größere Aehnlichfeit aufgefunden werden fann, als die des Gedächtniffes mit dem Mitklingen dev Saiten. HZ Anzeigen. In meinen Verlage ift erſchienen und durd alle Buchhandlungen Im Verlage von @. Frebel in Rudolstadt ist er- zu bezichen: schienen: Sauna der Porwelt Arbeiten mit fteter Berückfichtigung der lebenden Thiere. Donogranbit, darge NATURFORSCHENDEN VEREINS von Dr. & ©. Giebel, Erſten Bandes zweite Abtheilung : Die Vözel und Amphibien der Vorwelt. Gr. 8, Geh. 1A. 10 or. Die 1. Abtheilung : Die Säugethiere der Dorwelt, Foftet 16.18.9975 RIGA. 3 R edigiel Ä mit der dritten Abtheilung (Fifche) wird der erfte Band des Merfes, — die Wirbelthiere enthaltend, geſchloſſen ſein. Der zweite Band wird die Bliedertbiere, der dritte und vierte Band die Bauchthiere behan— Dr. Müller und Dr. Sodofsky. deln. Jede Abtheilung Bildet ein in fich abgefchloffenes Ganzes. —— — Ersten Bandes zweites left. 9 Bogen gr. 8 à Heft 3 ThiIr. L. Pfeiffer, MONOGRAPHIA HELICEORUN VIVENTIUN. —— — ie Alexandri Lehmanni Beliquie botaniex, sive Enu- 3 en ren nei — meratio plantarum in itinere per deserta Asiae mediae P ao : Ce >00 £ & * an omnium hujus familiae generum et specium hodie cognitarum J Fasc. I. Gr.8. 196. 10 gr. Scripsit Al. Bunge, Med. Dr. Botanices Prof. P. ©. Diefes Werk, welches die Diagnofen von mehr als 2100 Arten Heliceen in Universitate Dorpatensi ete. enthä ird 2 Ba ild ie in 5 bis 6 Heft e — thalt, wird 2 Bände bilden, die in 5 bis 6 Heften ausgegeben werben, NB. Die zu diesem Heft gehörigen Abbildungen werden nach- Leipzig, im Auguft 1847. geliefert. £&. A Drodhaus ve Die Umfchläge diefer Zeitfchrift empfiehlt der Verleger zu wirk— famer Befanntmadhung naturwiſſenſchaftlicher Anzeigen, Seite 641, 653. 665. 673. 692, Aunhalt der Iſis 1847. Seller, italiänifche Schmetterlinge VIL. Zünsler. — Cho- reutis. Pyrausta, Hercyna. Wicdler, Heterogena, Penthina, Tortrix , Coceyx. Sericoris, Aspis, Carpocapsa, Sciaphila. A Trautvetter, zur allgemeinen Naturgeſchichte. Bücher: Verein zu Riga, Methodifcher Handatlas von A. Men— zel, Monti, Dalenciennes, Menke, Billa, Des Murs, Linnaea entomologica , NRedtenbaher, Hawle und Corda, Giebel, Kröyer, Tſchudi. Seite 765. Heft IN. Bücher: Schinz und Kull, Bonaparte, Lepeletier und Bruhle, Genova, Archives du Museum M., Sachſe, Säner, Neihenbah und Richter, Züricher Stiftungsfeft, Schweizer Denffhriften VIII., Züricher Mittheilungen, Hoe⸗— ven und Vrieſe, Autenrieth. — In Heft VIII. ©, 616, Nöggerath, ©. 632, Stannius. Umſchlag. Fauna der Vorwelt. — Pfeifers monographia etc. — Arbeiten des naturforfchenden Vereins zu Riga, J 1847. Heft X Bemerfungen über die .auf einer Reife nach Italien und Sicilien beobachteten Scmetterlingsarten von P. C. Zeller, VI. (Fortfegung von Iſis Heft IX. pag. 673.) Wickler. Crocidosema noy. gen. Palpi triangnlares, articulo apicali brevi. Äntennae pubescenti- ciliatae. Alae anteriores acutae, apice ocellari, speculo instru- etae, maris sine ptychi costali; posteriores maris in bası harba floccosa instructa, venae medianae furca bre- vissima, vena transversa obliqua. Genus hoe Paediscae affine differt ptychos defectu, alarum posteriorum venis et barba basali. Nomen a xg0xis (floccus) et one (signum). Da außer der fonderbaren Haarflocke auf der Bafis der Me: dianader, auch die Veräftelung der Adern eine Abweichung vom gewöhnlichen Widlerbau zeigt, fo befürchte ich nicht, daß diefes neue Genus in. die Gategorie der 70 Genera fommen werde, morein neuerlich ein geſchickter Sranzofe die Wickler zu zerfpalten gewußt hat. Grapholitha inquinatana mas zeigt zwar auf der Medianader lange, ſchwarze, borftenformige Haare, gehört aber. feinem übrigen Bau nach mit: Nebritana etc. zufammen, 283. (1.) Plebejanan. sp. Deser. Alae anteriores longiusculae griseo-alhidae; area basalis fuscescens postice angulata; macula anguli postiei fusea triangularis; speculum oitidulum punctis 3 atris no- tatum; macula. magoa fuscescens costalis postica lineolam nigram supra speculum continet. Das einzelne Männchen fieng ich bey Syracus am 12. May auf einem Brachader bei der ehemaligen Neapolis. Größe einer Eleinen Phoxopt. unguicana. Flügelgeftalt ganz wie Phox. naevyana. Kopf hell ochergelb; Fühler braunlich, auf der Unterſeite faferfpigig gezähnt. Nebenaugen deutlich. Zafter mäßig fang, zuſammengedruͤckt, nach vorn dreyedig erweitert, mit abwärts geneigtem, wenig aus den Haaren hervorftehendem End: gliede; fie find ‚gelblich, an der Ceite des Ruͤckens nach vorn mit einem: braunen Fleck; die Haare der Unterfeite: find brauns lich. Ruͤſſel ſehr Elein. Beine bleichochergelblich, die 4 vordern auf der Kichtfeite braunfledig; an den hintern find die 4zletzten Fußglieder auswärts an der Bafis braͤunlich. Hinterleib grau mit ziemlich langem, gelblihem Afterbufch. Vorderfluͤgel mit fanft gewoͤlbtem Vorderrande durchaus wie bey Naevana; der Vorderwinkel iſt deutlich, tritt aber wenig hervor. Die ſchmutziggelbweiße Grundfarbe tritt nur im Mit— telfelde hervor. Das Bafalfeld iſt gelbbraͤunlich, hinterwaͤrts Iſis 1847. Heft 10, dunkler und fcharf abgefchnitten; der Hinterrand bildet unter der Mitte ‚einen Winkel, über welchem er etwas eingedrüdt ift. Darauf folge die belle Grundfarbe, auf der Innenrandhälfte am hellſten, befonders am Rande des Wurzelfeldes, auf der Vor: derrandhälfte etwas verdüftert, Etwa von der Flügelhälfte an ift der ganze obere Raum bis zur Spitze gelbbräunlich, wolkicht, mit verlofchenen, dunklen WVorderrandfledihen und ebenſo verlo: ſchenen, weißlichen — die ſich in ſchiefergraue Linien ver— laͤngern; nur die 2 weißlihen Häkchen vor der gelbbraunen Spige find. länger und deutlich. Die Flügelfpise wird unter: waͤrts von einem weißlichen Rängsftrichlein abgefchloffen. -Ein ſchwarzer Längsfteich feht uber dem Spiegelfled. Im Innen: winfel iſt ein gelbbräunliches, ſchwarzfleckiges Dreyeck, an deffen gegen den Mittelraum gemendeter Seite fich die weißliche Grunds farbe bis zum Spiegelfled in ‚einer dünnen Linie verlängert, Der weißlihe Spiegelfleck ift ziemlich groß, ruht auf dem Hin: terrande, an dem er big zum Innenwinkel reicht, enthält 3 tiefs ſchwarze Puncte über einander und wird auf beiden Seiten von zwey glänzenden, weißlichen Linien eingefchloffen, die am Sinnen: winkel zufammenfließen. Die Franzen find heilgelblichgrau, vor der Bafis mit fhwärzliher Linie und über der Spitze brandig. Hinterflügel hellgrau, auswärts wenig verdunfelt, gegen dag Licht gehalten mit deutlihem Aderlauf. Auf der Medianader befindet fich, nicht ganz weit von der Baſis anfangend, die merk: wuͤrdige Daarflode, welche die Hälfte der Entfernung von der Bafis bis zum erften Afte der Ader einnimmt; fie befteht aus einer dichtgedrängten Maffe weicher, ftaubgrauer Haare, die fich etwag gegen den Innenrand neigen und an der Spike gegen den Boden kruͤmmen. Die Querader fteht ſehr fehief und trifft die Medianader in der Mitte zwifchen dem erſten Afte und ter Gabelfpaltung; die Gabel ift ſehr klein. Franzen ſehr licht grau mit dunkler Linie vor der Baſis. Unterfeite der Vorderflügel braungrau mit weißlichem Innen— rande und 5 Paaren gelblicher,: verfloffener Vorderrandfleckchen, die einwaͤrts kleiner und undeutlicher werden. Die Franzenbafis bildet cine gelbliche, feine, Rinie um ıden Hinterrand. Hinter: flügel weißlihgrau, am Borderrande verlofchen grau quergeftrichelt. Paedisca. 384. (1.) Fultana n. sp. Capite, thorace 'alisque anterioribus ochraceo -pallidis; . fasciis harum duabus lateis, irregularibus, introrsus obli- quis, in dorso incrassatis (mas, fem.). Sie hat im männlichen Geſchlechte den Umfchlag des Vor: derrandes, ift alfo eine Achte Paedisca. Unter allen mir be- fannten Arten zeichnet fie fih dadurd aus, daß von dem dun— keln Innenwinkelfleck aus, die ihm als Fortfeßung angehängten 46 723 Flecke ſchraͤg auswärts und nicht einwaͤrts gehen, fo daß alfo die dadurch entftehende unregelmaͤßige Binde der erften ziemlic) parallel ift und ſich oberwärts gegen den Hinterrand neigt. Außerdem gehört der Wicler zu den größeren im Genus, und feine blaffe, fablgelblihe Grundfarbe mit lehmgelben Zeichnungen kommt feiner ächten Paedisca nahe. Größe einer £leinern Parmatana. Rüdenfhild, Kopf, Zafter und Grundfarbe der Vorderflügel ſehr bleich Fahlgelblich. Taſter dreyedig, zufammengedrüdt, etwas hängend mir kurzer Spitze. Fuͤhler gelblich, unten dunkel geringelt, beiderſeits zart gezaͤhnelt, beym Weibchen noch zarter. Beine fahlgelblich, auf der Licht— feite gebräunt mit weißlichen Puncten an den Enden der lie: der. Hinterleib gelblichgeau mit hellgelblichem Afterbuſch. Vorderflügel ziemlich geftredt mit deutlichen Vorderwinkel, bleichgelb, ſchwach weißlich glänzend mit lehmgelblichen Fleckchen, beſonders am Vorderrande beſtreut. Das Wurzelfeld mit einigen verloſchenen Querſtrichelchen. Die erſte Binde iſt ziemlich ſchinal; fie ruht, als Begränzung des gewöhnlichen Wurzelfel— des, auf dem Innenrande, iſt ziemlich gerade, ſchief nach außen gegen den Vorderrand gerichtet, am Anfange verdickt und dun—⸗ kel, dann durch die Subdorſalader durchſchnitten oder doch an der Stelle ihres Durchganges verengt, nach oben blaͤſſer wer— dend und vor dem Vorderrande aufhoͤrend, auf welchem 2—3 ungleiche, lehmgelbe, genäberte Fleckchen als ihr angedeutetes Ziel betrachtet werden Eönnen. Die Vorderflügelfalte reicht nicht bis zw ihnen, beträgt alfo nicht 4 der Vorderrandlänge, Das große, Iehmgelbe, einwärts befonders dunkle Innenrand-Dreyeck am Sinnenwinfel hat aus der Spike einwärts eine fchmälere, blaͤſſere, bandförmige Fortfegung, welche ihre Richtung faft auf den Vorderwinkel zu nimmt, aber vor demfelb'n ploͤtzlich ver— duͤnnt in den Vorderrand ausläuft. Vor diefer unregelmäßigen Binde liegt ein Iehmgelber, Eleiner Fleck und mehrere verlofchene Strihelhen auf dem Vorderrande. Aus der Slügelfpige und von den Franzen kommt ein gebogenes, lehmgelbes Fledchen, an welches fich eine gefchlängelte mehr oder weniger unterbrochene, blaffe Linie als Fortſetzung fhließt, die bis in die Nähe des Snnenwinfels reicht und hier auf beiden Seiten —- im fonftigen Spiegelfelde — matt glänzend gefäumt ift. Die bleihen Fran: zen haben an der Baſis eine dunflere, in der Mitte verftärk- tere Linie. Hinterflügel dunfelbraungrau, gegen bie Bafis lichter; Franzen ſchmutzig weißlich, nahe der Bafis von einer grauen Linie durchs zogen; gegen den Hinterwinkel find fie grau. Unterfeite braungrau, am dunkelſten und braunften auf ben Vorderflügeln, ringsum an den Rändern bleihgelb. Der Vor: derrand der Vorderflügel ift ftriemenartig blaßgelb, gegen den Vorderwinkel erweitert und vor demfelben mit 5 gelbbräunlichen Fleckchen gezeichnet, die in Größe und DeutlichEeit gegen innen abnehmen. Die bleihen Franzen haben vor ‚der Mitte des Hinterrandes ein braunliches Querftrihelhen und darüber ein paar verlofhene Puncte, als Theile einer unterbrochenen Linie. An den Hinterflügeln ift der Vorderrand breiter gelblich, aber einwaͤrts nicht fcharf begranzt. Franzen heller als auf ber Dberfeite. — Das Weibchen hat kuͤrzere Flügel und einen langen, dien Leib. Der Schmetterling verwifcht ſich leicht, aber die Brucftüde der ziweyten Binde, und mithin auch deren ausgezeichnete Richtung bleiben immer fichtbar. Drey Männhen, 2 Weibhen am 9., 16. und 17. Juny bey Syracus in der Nähe des Kapucinerkloftere auf Kalkboden aus Difteln geklopft, in denen ihre Raupen wahrſcheinlich leben. — — 724 - Zwey Männchen find ſehr fhön, die andern Eremplare find mehr oder weniger verwiſcht. 285. (2.) Cirsiana Z. Entomol. Zeitung 1843. ©. 150. Sifher v. Roͤslerſtamm Bentr. tab. 64. fig. 6. (Scu- tulana) ©. 180. Es ift befremdend, daß diefe Art fo weit nah Süden vor: kommen foll; allein eine ſehr forgfältige Prüfung laßt mic nicht daran zweifeln, daß Cirsiana auch bey Syracus an Difteln auf den fumpfigen Syracawiefen lebt. Das am 19. May ge: fangene Männchen bat nur etwas breitere Worderflügel als meine deutfchen Eremplare und es gehört nicht zu den aller: dunkelften. Das Weibchen, gleichfalls breitflüglig, doch fo wie ih e8 auch in der Sammlung habe, ſtimmt mit den dunfelften Exemplaren aufs Scönite überein. Es weicht nur dadurch ab, daß das vorlegte Häfchenpaar am Vorderrande der Worders flüge fehlt. 286. (3) Cnieicolana nov sp. » Am 7. Juny fieng id an der nämlichen Stelle 2 Männ⸗ hen, von einer der vorigen nächft verwandten Art. Sie find fo Elein, daß ihnen keins meiner Cirsiana- Männhen- darinn gleihfommt, ein wenig Über Paed. graphana. Ihre Vorder: flüget find erheblich geftredter, alg bey Cirsiana, übrigens aber in Dunkelheit und Zeichnung mie diefe. Der Innenrandfleck ift faft veinweiß, und fein Innenrand bildet einen fanften, gegen die Bafis converen Bogen ohne Wellen. Sm Spirgelfelde ſteht in der Höhe der davor befindlichen, fonft ausgezeichnet dunfeln Ede des Innenwinkelflecks, die hier verlofchen und ſchwer wies derzuerkennen ift, ein tiefſchwarzes Längsſtrichelchen, und in einiger Entfernung darüber ein ſehr Eurzes, punctähnliches. Die Vorderrandhaͤkchen haben nichts Abweichendes; auf der Unterfeite find 5 Paure. 287. (4.) Mollitana n. sp. Ein Meibchen fieng ich an demfelben Tage mit Cnicicolana, das aber nicht zu ihnen, auch nicht zu einer der befannten näd)- ften Arten gehören kann. Es hat die Größe und Flügelbreite einer Eleinern Brunnichiana, und zeichnet ſich fogleidy dadurd) aus, daß der dunkle ISnnenwinkelfled gegen das Spiegelfeld zu eine fo wenig wellige Nandlinie hat wie Similana. Von diefer _ trennen fie der verfchiedengeformte Hinterrand, der unter der etwas vortretenden Spitze fanft eingedruͤckt ift, die auf der Vor: derrandhälfte mehr einfarbige dunkle Grundfarbe, das legte Paar Vorderrandhäkchen, wovon das der Spise nächfte viel größer als fein zugehöriges und mie ein Eleines Fledichen ift, und das bellere, weißliche Spiegelfeld. Eben das ftärfere Wortreten der Flügelfpige gibt auch den ſichern Unterſchied von Brunnichiana, Cirsiana, Scutulana ete. Der Kopf ift bräunlich, lehmfarben, auf dem Geficht heller; die dicken, zufammengedrüdten Zafter find unten und an der Spige bräunlich, einwärts hellgelblich, außen graugelblih. Die Vorderrandhälfte der Vorderfluͤgel ift gelbbraun mit Sciefergrau gemifcht. Der Innenrandfled ift weißlich, nur einwärts ſcharf begränzt, von mehrern bräunlihen Wellen durchzogen; das Schildfeld ift ſchmutzig weißlichglänzend, im obern Theil mit 3 fteichähnlichen Fhwarzen Puncten: Bon den Vorderrandhäfchen find auf der Unterfeite 4 Paar deutlich, wenn auch einwärtg verlofchener. Die Franzen um den Innen— winkel find auf beiden. Seiten fhmusig gelb. — Ein andıes 725 Meibchen, das beſonders an den Franzen befchädigt iſt, fieng ih fhon am 19. May; es gehoͤrt fehr wahrſcheinlich mit Mol- litana zufammen, bat aber Aehnlichfeit mit unferer in Gebirgen mohnenden Hepalicana. Wie an diefer und der Mollitana find die Tafter gefärbt und geftaltetz der Kopf ift roftgelber als bey Mollitana. Die Vorderflügel find auf der Vorderrandhäffte dunfeler alg bey Der Mollitana ; braun und fhiefergrau ges miſcht, worinn ſich bloß die dunfelften Zeichnungen bemerflich muchen. Der dunfelbraune Fleck, der fih bey Hepaticana vers diinnt am Hinterrande hinzieht, fehlt gänzlich; dafür ift wie bey Mollitaıa ein gelbbrauner Strih, der auf dem Vorderrande hinter dem dritten Häfchenpaar ent pringt, ſich etwas verdickt — bey diefem Eremplar mehr und dunkler als bey Mollitana — und verdünnt am Hinterrande herabzieht. Das letzte Haͤk— chenpaar ift wie bey Mollitana; der Hinterrand nicht vollftäns dig, aber offenbar auch fo eingedrüct; das Spiegelfeld ift ein— waͤrts verwiſcht, hat alfo eine anders geftaltete Grenze; in der Faͤrbung und Zeichnung ffimmt es mit Mollitana; nicht minder der von 2 vollftändigen lehmbräunlihen Wellenlinien und einigen Querftrichelhen durchzogene Snnenrandfled. Auch der Vorder and der Vorderflügel auf der Unterfeite ift gleich gezeichnet. 288. (4.) Albuneana n. sp. Corpore albido; alis anterioribus obtusiusculis, albidis, oblique griseo undulato-strigosis, postice dilute griseis, speculo argenteo-incluso, striolis atris paueis notato. Obgleich es eigentlich meine Abficht ift, das Treitſchkiſche Wicklerſyſtem bey der gegenwärtigen Aufzählung italienifcher Wickler unverändert zu laffen; fo kann ich mich doch nicht ent= balten, die folgenden Arten bier und nicht in Grapholitha aufs zuführen, da ihre Verwandſchaft mit den fo eben befprochnen Paedisken zu entfchieden ift. Sie haben alle im männlichen Geſchlecht auf den Worderflügeln an der Baſis eine enganlie= gende Falte des Vorderrandes von eigonthuͤmlicher Befchaffenbeit, in beiden Geichlechtern mindefteng eine Andeutung des Innen— tandfleds und ein deutliches Spiegelfeld. Ziemlidy groß, wie eine große Hohenwartianal, über Brun- nichiana; ausgezeichnet durch die weißliche Farbe mit bleichen, geiblichgrauen, etwas zerftreuten, welligen Querftrihen auf den Vorderflügein, die fich hintermwäarts vom Vorderrande aus fchief nach außen legen, und dag von mittelmäßig lebhaften Silber: linien umſchloſſene Spiegelfeld. Kopf und Nüdenfcild weißlih. Taſter zufammengedrüdt, gegen die Spige faft feheibenförmig erweitert mit abwärts ges neigter, ſtumpfer Spitze, faft weiß, außen mit einem verlofchenen, grauen Strich oder Fleckchen. Fühler weiß mit Außerft zarten Spischen gezähnt. Vorder- und Mittelbeine auf der Kichtfeite bräunlichgrau gefledt. Hinterleib gelblich grauweiß, am ziemlic) ftarfen Afterbufch weißer. Vorderflügel etwas ſchmal; der Vorderrand fehr flach cen= ver, der Hinterrand unter der fehr wenig vortretenden Spige feicht eingedruͤckt, alfo in der Geftalt ähnlich den Flügeln der Hepaticana, Brunnichiana, aber fhmäler. Grundfarbe weiß: li), in der Gegend des Spiegelfeldes etwas grau, Überall mit graugelblichen, etwas verlofchenen, zerftreut ftehenden, melligen Querftrichelchen, die fih am Innenrand gegen die Baſis etwas anfammeln, wodurd die Stelle des fonjt gewöhnlichen Innen— tandfleds ziemlich Eenntlid wird, da fie nur verlofchen beftäubt ift. Hinter der Flügelmitte beginnen die aus dem Worderrande fommenden Striche deutlicher und länger zu werden und fich 726 ſehr fchief gegen aufen zu legen; ber vor der Mitte beginnende ift der längfte, die andern 3—4 nehmen gegen die Spitze in der Länge ab; zwifchen ihnen ftcher kurze Etrichelhen, und gegen die Spige glänzen einige Zwifchenräume filbericht. Das Spiegelfeld ift einwärts und oberwärtS von der verdunfelten Grundfarbe ſcharf begränzt und gegen diefe und gegen den Hin: terrand von einer verdicten, filberglänzenden Linie eingefchloffen ; dor der innern diefer beiden Linien ſteht über dem Ende der Flügelfalte ein fchwarzer oder gelbbrauner, fehr deutlicher Punct. Im Spiegelfelde ift oberwärts ein- meift in 2 Puncte getheilter, ſchwarzer Laͤngsſtrich und darunter noch der eine und andre ſchwarze Punct. Franzen auswärts gegen die Flügelfpise ſchwaͤrz⸗ lic, übrigens weißlichgrau. Hinterflügel lichtgrau, gegen die Baſis heller; Franzen weiß— lich, nahe der Baſis von einer deutlichen, dünnen, grauen Linie durchzogen. Unterfeite der Vorderfluͤgel briunlichgrau, am Vorderrande von der Mitte aus weißlich mit blaßbräunlichen, fchiefen Stri— helchen. Franzen fhmusig weißlich, auswärts um die Flügel- fpise ſchwaͤrzlich. Hinterfluͤgel ganz weißlich, längs des Vorder— tandes am heilften, dahinter ſchwach grau verdunfelt. Das Weibchen hat etwas fürzere Flügel; fonft ift e8 dem Männchen fehr ähnlich. Selten um Syracus. in fehr fchönes Männchen fieng ich jenſeits des Anapo am 31. May, woraus zu fchließen ift, daß die Flugzeit in den Ichten Tagen diefeg Monats eintritt; die übrigen Gremplare, 4 Männdyen [und 2 Weibchen, im Juny an verfchiedenen Tagen bis zum 21 ften.. Sch Elopfte fie in verfchiedenen Gegenden auf Kalkboden aus Difteln; ein Weib: hen auch füdlich von Syracus gegen Avola hin. 289. (5.) Griseolana n. sp. Capite, thorace alisque anterioribus griseis, his vix_re- tusis, obscurius pulverulentis, costa oblique strigulata, speculo obsoleto nigro-punctato. Eine unfcheinbare Art in der Gröfe einer größern Frutetana, mit zwar ediger, aber ganz unmerklich vortretender Vorderflügel: fpise und fehr feihtem Eindruck unter derſelben am Hinter: tande. Kopf, Taſter, Ruͤckenſchild und Beine ſtaubgrau. Taſter um mehr als die Augenlaͤnge Über die Augen vorſtehend, zuſammen— gedrüdt, nach vorn fcheibenartig erweitert mit abgeitumpfter, niederwärts gerichteter Spike. Fühler, vom Nüden gefehen, beiderſeits fehr zart faferzahnig, unten zart pubescierend geftanzt. Border: und Mittelbeine auf der Kichtfeite braunlich gefledt. Hinterleib nach hinten hellergrau mit ſchwachem, weißlichgrauem Afterbufch. Vorderflügel ziemlich geftredt, am Vorderrande fehr fanft. conver, hinterwärts faft gerade; fie find dunkler als der Thorax, mit ſchwachem, gelblihem Anfluge, dicht mit verlofchenen, dunk— lern Strichelhen querüber beftreut. Das Wurzelfeld zeichnet fih gar nicht aus. Der Vorderrand bat auf lichterem Grunde, vor der Mitte anfangend, fchief nad aufen gerichtete Strichelz den von mehr lehmgelblicher Farbe und abwechſelnder Dicke, fo daß die weißlichen Zwiſchenraͤume felbft als verlofchene Stri— chelchen erfcheinen. Nur bey einem Weibchen laßt fich das gewöhnlihe dunkle Dreyeck, wenn aud wenig ausgezeichnet, wahrnehmen. Das Spiegelfeld wird gegen dieſes von einer obfoleten, grauglänzenden Linie begränzt, und gegen den Hinter rand von einer ebenfolhen, nur höher hinauf veichenden: in 127 feinem obern Theile liegen 3 — 1 ſchwarze Strihelhen oder Puncte. Franzen heil, auf der innern Hälfte grau und weiß punctiert, Hinterflügel hellgrau, beym Weibchen gegen die Bafis heller als beym Männden. Die nody lichteren Franzen find vor der Bafis von einer verlofchenen dunklen Linie durchzogen. Unterfeite der Worderflügel dunkelgrau; vor der Spiße ftehen auf dem Vorderrande drey weit getrennte, weißlichgraue Häkchen: paare; die weiter einwärts folgenden find an einander gefchoben und Eleiner und. verfchwinden gegen die Bafis zu. Hinterflügel fehe hellgrau, längs des Vorderrandes etwas dunflergrau und bier gegen die Spike mit verlofchenen Querſtrichelchen. Auf den Franzen find 2 verlofchene Duerlinien. Das Weibchen ift kürz- und fihmalflügliger, mit etwas kuͤr— zeren Zaftern, ſonſt gleich dem Männchen, Das eine Weibchen ift nur wie eine Eleine Frutetana und auf der Unterfeite der Hinterflügel ganz einfarbig, ohne Verdunkelung des order: randes. Ich fieng ein ſchoͤnes Männchen bey Meſſina im Gebirge aus Geſtraͤuch von Cytisus triflorus am 18. April, ein etwas befhädigtes Männchen und 2 gute Weibchen bey Syracus am 13. May in der Gegend des Gapucinerklofters auf kahlem Kalk: boden auf Gragftellen. Wie diefe Flugzeiten zufammenpaffen, ift etwas ſchwer zu erklären; die 4 Eremplare find aber beftimmt von einerley Art. 290. (6.) Modicana n. sp. Alis 'anterioribus apice producto albido - griseis, lute- scenti-griseo pulvereis strigulosisque, macula gemina ante, fascia obliqua post dorsi medium brunnescentibus, spe- eulo dentem introrsus exserente obsolete punctato. Var. b. faseia brunnescenti in costa ad apicem pro- ducta. Ihre Vorderfluͤgelſpitze ſteht viel mehr hervor als bei) der vorigen und nähert ſich fhon dem Bau der Hohenwartiana; ihre Hauptmerfmal gibt die Grenze des Murzelfeldes und die Seftalt des Spiegelfeldes: jene wird an der Snnenrandhälfte durch zwey dunkle, gelbbraͤunllche, ſchief über einander geftellte Flecke gebildet, zwifchen welchen die Subdorfalader breit durch zieht; das Spiegelfeld hat auf der innern Seite ftatt der. weiße lich glänzenden Linie mehr einen unförmlichen led, der, indem aus dem dunfeln Innenwinkelfleck eine Ede eindringt, oberwärts eine einwärts gerichtete Werlängerung befigt, deren Länge der Veränderlichkeit unterworfen. ift. Gröfe der ficilifchen Cremplare wie Hypericana. Ruͤcken— fhild, Kopf und Oberſeite der Zafter ſchmutzig gelblichweiß, Taſter nach oben fheibenförmig erweitert mit abwärts gerichte— ter, ſtumpfer Spitze, braͤunlich, an der Spike und auswärts oben dunkler. Fühler gelblich, wie bey der vorigen Urt. Beine gelblich, auf der Kichtfeite braunfledig, die hintern nur verlofchen. Hinterleib grau, mit ftarkem, weißlihem Afterbufch. Auf den Vorderflügeln ift der Grund ſchmutzig gelblichweik, durch gelbbraunlichen Staub und folhe Querſtrichelchen verfin- ftert; die meiften welligen Querftrichelhen ftehen auf dem Wur— zelfelde und dem Worderrande; jenes ift am Vorderrande meift verdunfelt, an ſeinem Hinterrande aber nur an der untern Hälfte ſcharf begränzt, nehmlich durch zwey zimmetbräunliche oder graugelbbäunliche Flecke, deren oberer weiter gegen die Flü- gelmitte zu fleht, und welche durch die hellbeftäubte Subdorfal- 728 aber getrennt werben. Hinter ihnen wird der Grund befonbers hell und ſchwaͤcher beſtäubt; darauf kommt der zimmetbräunliche Innenwinkelfleck, der hinterwaͤrts uͤber der Falte mit einem dunkeln, aus ſeinem Rande hervortretenden Puncte bezeichnet iſt; oberwärts ſchließt ſich dunkler, gelbbraͤunlicher Staub zu einer Binde, deren innerer Rand ganz undeutlich iſt, und welche über der Mitte die Richtung ſchief einwaͤrts gegen den Vorder: rand nimmt, wo fie fidy an den dunfeln, von der Baſis am Borderrande herfommenden Schatten anfchließt. Hinter ihr find auf dem Vorderrande gelbbräunliche oder zimmetfarbene Häkchen bis zur Spige, zwifchen welchen der gelblichweiße Grund ſich zu etwas glänzenden Linien verlängert; auch die. Häkchen verläns gern fi zum Theil zu mehr oder weniger geraden Linien. In der Flügelfpise ift’ein zjimmetbräunliches Fleckchen, auf dem Vor: derrande, von einem weißlichen. Doppelhäfchen und auf dem Hinterrande von einem mehr oder weniger, deutlichen weißlichen Komma umfchrieben. Ueber dem Spiegelfelde ift der Grund braunlich, und mit fehr feinen, ſchwarzen Pünctchen beſtreut. Es hat die fchon angegebene Geftalt und trägt oberwärts und hinter feiner Mitte ein paar ſchwarze Prinete oder Längsftrichel: chen. Die Franzen find auf der Innenhaͤlfte weihlich, febr dicht mit äußerjt feinen, fchwarzen Pünctchen betreut, auf der Außen- hälfte etwas glänzend gelblichgrau. ig Hinterflügel grau, Franzen hell, vor der Bafis von einer dunkeln Linie durchzogen. Unterſeite der Vorderfluͤgel dunkelgrau, auf dem Vorderrande von der Mitte aus bis zur Spitze an Breite zunehmend gelb— li und mit bräunlichen Häfchen. Das weißliche, feine Stri⸗ chelchen auf dem Hinterrande neben der ocellenähnlich gezeichnes ten Spitze ift ganz deutlich, Stanzen bräunlihgrau, an. der Wurzelhälfte dunkler, Hinterflügel hellgrau mit weißlicher Vorderrandlinie und bräuns lichen Querftrichelhen vor der Mitte. Das MWeischen iſt Eleiner und Eurzflügliger. Var. b. ift ein Männchen von vorzüglich lebhafter Färbung. Die 2 Innenrandflede und die Binde find lebhaft zimmetbraun; letztere fest ficy derdünnt auf dem DVorderrande bis zur Bafis fort; in der Verdunkllung über dem Spiegelfelde ift die Ber: längerung des einen Vorderrandhaͤkchens zu einem diden, zimmet⸗ braunen Strich erweitert und big an die Mitte des Hinterranz des geführt... Selbft die Flügelfpige ift ein wenig länger. Kopf und Ruͤckenſchild find dunkler ochergelblich. In allem. Webrigen ffimmt diefes Eremplar mit den andern, und ich halte es alfo nur für Varietaͤt. Meine öfterreichifcehen Eremplare bee Graph. Modestana F. Röslerstamm in lit. find auf beiderley Flügeln auffallend heller; der Doppelfled am Innenrande der DVorderflügel füllt faft gar nicht auf. Im Uebrigen find fie aber den ficilifchen Exemplaren gleich, und ich erkläre fie fir diefelbe Art. Da bey Treitſchke eine, wenn auch fpiter eingejogne Modestana vorfommt; fo habe ih, um aller Verwechslung vorzubeugen, den nur in literis gebrauchten Namen Modeéstana mit einem noch gar nicht verwendeten vertaufcht. Modicana fliegt bey Syracus in der legten Hälfte des May und Anfang Suny auf etwas fruchtbaren Graspläßen, befonders in der Gegend des Anapo. Das fhöne Männchen Var. b. fing ih ſchon am 11. May. Mann fammelte feine Mo- destana auch im May und Suny, aber auf tuedinen Ges birgsſtellen. 729 291. (1.) Fusculana n. ap. Capite ac thorace fusco -griseis; alis anterioribus acu- tis, fusco griseis, macula geminata ante fasciaque obliqua post dorsi medium fuscis, speeulo nitidulo striolis atris notato. Größe einer P. frutetana mit anfehnlih längern Zaftern und fpiteren Worderflügeln und weniger converem Hinterrande derfelben. Ruͤckenſchild, Kopf und Zafter ziemlich dunkel braun— grau. Zafter um 14 Augenlängen über die Augen hervorſte— bend, zufammengedrüdt, nad vorn fehr erweitert, mit abwärts gerichteter, ziemlich langer, von der Behaarung des Zten lie: des verdeckter Spitze; fie find gegen die Spige zunehmend dun— kelbraun. Fühler grau, fein dunkel geringelt, auf beiden Seiten fein gezaͤhnelt. Beine graubraun, hell gefledt. Hinterleib dun— kelgrau, an den Hinterrindern der. Ringe heufhuppig, befonders an der Seite. Afterbufch hell. BVorderflügel ziemlich ſchmal mit fehr flach converem Bor: derrande und etwas vortretender Vorderecke, unter welcher der ſchwach convere Hinterrand fanft eingedruͤckt iſt. Grundfarbe bräunlic grau, dunkler quergeftrichelt und beftaubt. Das Wur: zelfeld iſt bindenartig dunkel zimmetbräunlich gerandet; der Rand tritt zwifchen der Median- und Subbdorfalder fleckartig ftark hervor; am dunfelften ift der Snnenrand. Hinter dem Wur: zelfelde wird der Grund bindenartig hell, am Worderrande am fhmälften und verdunfelt. Die bintere Binde fängt auf der Flügelhälfte mit 3 bräunlihen Vorderrandſtrichelchen an und verdunfelt fih gegen den Innenwinkel hin immer mehr; fie läuft ſchraͤg, ift gegen das Mittelfeld nicht fcharf gerandet, außer an ihrem untern Ende; ausmärts ift ihr Nand ziemlich ſcharf. An ihrem Innenrande hat fie Über der Mitte eine fchwache, darunter eine tiefere und weite Ausbuchtung; an ihrem Außen— vande ſteht Über der Mitte ein fchief aufwärts gerichteter Zahn hervor und darunter am Spiegelfelde eine ftumpfe, oft verdun⸗ kelte Ede. Das Spiegelfeld hat gegen dieſe Ede eine weißlich glänzende ‘ Linie und eine zweyte vor dem Hinterrande; zwiſchen beiden ftehen auf zimmetbräunlihem, fhmalem Grunde 3— 4 ſchwarze, parallele Längeftrichelchen, deren oberftes fich in eine zimmetbraune Verdunfelung verliert, Hinter der Binde folgen big zur Fluͤ—⸗ gelfpige 3 in Größe zunehmende Fleckchen, die ſich in zufammen: faufende Linien fortfegen, wovon eine fih am Hinterrande hinter dem Spiegelfelde faſt bis in den Innenwinkel hinziebt. Zwifchen den Worderrandfleden ſtehen meißliche Doppelhäfchen, die eins waͤrts in ſchwach blenglänzende Linien übergehen. Die Flügel: fpige ‚hat einen zimmetbraunen. Ocellus, binter dem auf dem Hinterrande ein verlofchenes, weißliches Häfchen ſteht. Franzen an der Baſis mit fchwärzlicher, fehr fein weißpunctierter Linie; auswärts find fie grau. Hinterflügel- braungrau; die hellen Franzen find nahe ber Bafis von einer dünnen, Über der Mitte von einer breitern, dunkeln Linie durchzogen. Unterſeite der Vorderfluͤgel dunkelbraungrau, bisweilen ſehr ſchwach violettlich ſchillernd, auf dem Vorderrande mit 4 gelb: lichen Doppelhaͤkchen, die einwaͤrts an Größe und Ausdruck ab— nehmen. Hinterfluͤgel ſehr hellgrau, am Vorderrande braͤunlich quergeſtrichelt, und mit einem braͤunlichen Fleckchen kurz vor der Spike. Das Weibchen hat auf den Eleinern und ſchmaͤlern Border: fluͤgeln auf lichterem Grunde die Zeihnungen deutlicher, vor⸗ Iſis 1847. Heft 10. — — 730 züglich die Binde, Eleinften Männchen. Diefe Art fheint um Meffina käufig zu fern. Sie Iebt an den fonnigen Abhängen höherer Berge im Grafe den ganzen April hindurch ziemlich gefellig. Schon am 3. April traf ich die. Männden nicht felten im Gebirge auf freyen, begraften Stellen; aber nur bey bedecktem Himmel liefen fie ſich auf: fheuchen. So wie die Sonne fhien, erhob ſich Eein einziges mehr. Am 11. und 17. April aber flogen fie gegen den Sonnenuntergang am Südabhange des Gaftellaccio im milden Sonnenfchein an einer von Ziegen ganz abgefreffenen Stelle, wo ein fcharfes, ſtarres Gras in großen Buͤſchen waͤchſt. 292, (8.) Fervidana n. sp. Thorace, capite palpisque albis; alis anterioribus albi- do-favidis, macula extrorsus obliqua superne acuta ante, fascia introrsus obliqua post dorsi medium luteo -griseis, strigulis eostalibus postieis albis intus nitidis, speculo ni- tido striolis atris notato. Nächft verwandt mit Gr. Wimmerana (bey welher Treitfch: ke die 2 Hauptfarben der Vorderflügel unnatürlich umkehrt), verfchieden durch anfehnlichere Größe, gelbliche Beymiſchung auf den Worderflügeln fowohl in der Grundfarbe wie in den Zeich— nungen und weniger fchiefe Stellung des Innenrandfleds vor der Mitte; auch find die Franzen bey Wimmerana auf der Sinnenrandhälfte mit fchwargen Pünctchen betreut, daben “aber an der Flügelfpise nicht mit braunen, brandigen Eden verfehen. Die Hinterflügelfranzen bey Fervidana find arau. — Gr. Metzuerana ift eine von Wimmerana und Fervidana fehr verfchiedene Art: das Weiß ihrer Worderflügel ift reiner; die Zeichnungen haben einen grünlichgrauen Ton, und der auf dem Innenwinkel liegende Theil der Binde bildt einen der Länge nach durchfchnittenen, ovalen, eintwärts verdunfelten Fleck. Gr. Hohenwartiana fommt der Fervidana in der Färbung der Vorderflügelftanzen gleich, hat aber fpitere Borderflügel und ochergelde Farbe des Kopfes und Nüdenfchildee. Gr. La- eteana hat einen Innenrandfleck vor der Flügelmitte und, was Treitſchke nicht aefehen hat, einen eigenthümlichen Länge: Eniff im Spiegelfelde. Gr. Incana, der das erftere Merkmal auch mangelt, bat Kopf und Rüdenfhild lihtgrau. Groͤße wie Gr. Hypericana. Ruͤckenſchild und Kopf weiß. Schulterdecken weißlih. Taſter um 13 Augenlängen über die Augen vorftehend, zufammengedrüdt, nad vorn fehr erweitert mit ſchief abwärts gerichteter Spige, weiß, an der Spitze unter— wärts grau. Fühler weißlich, ſehr ſchwach beiderfeits gezähnelt. Beine weißlich, die 4 vorderften auf der Lichſeite braunfledig; blaͤſſer gefleckt ſind die Hinterfuͤße. Hinterleib. hellgrau, am Afterbuſch meiflicher. Vorderfluͤgel mit etwas, doch fchwächer als bey Hohenwartiana vortretender Spitze, im Grunde gelb: lichweiß oder fehr heil ſchmutzig gelblich. Das MWurzelfeld ift an der Vorderrandhälfte ganz verlofchen gefärbt, gegen den Innenrand etwas verdunfelt; hier wird es von einem fehief auswärts Überhängenden, grauochergelben, bin= denförmigen Fleck begränzt, deffen Außenrand zweh ſchwache Mellen maht, und deffen Spige gegen das Mittelfeld endigt., Der Raum dahinter ift an dem Fleck ſelbſt am hellften. Die aus dem Innenwinkel fich erbebende Binde, dem Fled in der Farbe gleich, nimmt über der Mitte die Richtung einwärts und Läuft vor der Mitte des Vorderrandes in 2 braunliche Häkchen deffelben verdünnt aus; fie ift einwärts ohne fharfe-Begränzung, — 46* Zwey don meinen 4 find Eleiner als bie 731 binterwärts aber bon weißlichen, glänzenden Linien eingefaßt. Faſt bis zu ihr reicht der Vorderrandumfchlag, und vor ihr hat der Vurderrand bräunfiche, verlofchene Puncte, Hinter ihr geben von demſelben gelbbräunliche Strichelchen ſchief auswaͤrts und vereinigen ſich in einen das Spiegelfeld von oben einſchließenden mattgraugelben Fleck; ihre Zwiſchenraͤme bilden weißliche, ein: wärts etwas glänzende Linien. Das Spiegelfeld wird von 2 weißlichen glänzenden Linien eingefchloffen, von denen die didere gegen die Mittelbinde gerichtet und auf derfelben mit einem tieffehwarzen Pünctchen bezeichnet iſt; im verlofchen gelblichen Spiegelfelde ftehen 1 —3 ſchwarze Längsftrichelchen oder Puncte. Die Fiügelfpise ift nur einwärts von einem ziemlich ftarken, weißen Häkchen begränzt. Die Franzen find um die Fluͤgel— fpiße an den Enden ſchwarzbraun, außerdem an der Wurzel hälfte dunkler grau, als auswärts, ohne ſchwarze Pünctchen. Hinterflügel grau, gegen die Baſis weiklih. Franzen hell— arau, am dunfelften um die Flügelfpige, am weifeften um den Innenwinkel, vor der Baſis von einer dunkeln Linie durchzogen. Unterfeite der Vorderflügel dunkel bräunlichgrau, am Vorder— tande und von der Mitte bis zur Spige gelbweißlid mit braunen Strichelchen; die bellgelbgrauen Franzen find um bie Spiße auswärts ſchwaͤrzlich. Hinterfluͤgel ſehr hell grauweißlih, am Vorderrande, befonders in der Flügelfpige, mit grauen Quers ftrichelchen. Das Weibchen ift ohne Auszeichnung. Sch fing 1 Männden, 4 Weibchen von fehr ungleicher Büte, am 30. und 31. May bey Syracus jenfeitg des Anapo in einem trocknen Hohlwege, wo fie aus dem größtentheils ſchon bürren Graſe aufflogen. . 293. (9.) Delitana F. R. ’ Paedisca — Fiſcher v. Röslerffamm Beytr. ©. 185. tab. 65. fig. 2. a. b. Ich befige von Männchen diefer Species nur ein von F. v. Röslerftamm felbft erhaltenes) Eremplar und ein von mit gefangenes, Beide find am Vorderrande ber Vorderflügel bes ſchaͤdigt, woher ich nicht mit Gewifheit den durch Schuppen gebildeten Umfchlag an der Baſis erkennen Eann; doch nehme ich feine Exiſtenz an, da ich hier und da einige längere Schup— penhaare, tie fie unter dem Umfchlage zu ruhen pflegen, aus der Flügelbafis gefträubt hervorftehen fehe. In diefer Annahme beftärft mich der Umftand, daß die folgende Art den Umſchlag vollftändig befißt. Sch fieng bey Syracus ein ziemlich gutes Meibchen am 13. May, ein ziemlich fchlechtes Maͤnnchen am 19. Suny, beide in der Gegend des Kapucinerklofters auf trodnem, begraſtem Kalkboden. Diefe Art bat zwifchen dem ocellenähnlichen Fleck der Flügel: ige und der Binde nur 2 größere, zimmetbraune Sledchen ; in den weißlichen Zwiſchenraͤumen derfelben fteht je ein Eurzer, zimmetbrauner Strih, wie die citierte Abbildung. richtig zeigt. Als ein befonderes Kennzeichen ift noch anzuführen, daß aus dem weißen Naume zwifchen dem Wurzelfelde und der Binde etwas über der Mitte ein weißlicher Laͤngsſtrich in die letztere hineinreicht; er ift zwar bisweilen etwas verwifcht, erfcheint aber bey veränderter Haltung des Fluͤgels ſtets ziemlich deutlich. —men. — rer e D —⸗e— Grapholitha. 294. (1.) Acuminatana Z. Graph. — Z. in der Lep. Faun. von Lievland Iſis 1846. ©. 256. Zwey Eleine Männchen, fehr genau mit den -Eleinften hiefigen flimmend. Am Hinterrande der DVorderflügel liegen in der untern Hälfte 3 ſchwarze Puncte unter einander, und ein vier ter fteht in der Flügelfpige etwas abwärts gleichfalls am Hin: terrande. Mie. dort fhimmert die ganze Unterfeite unter der Koupe bey gewiſſer Flügelhaltung ſchwach reifartig oder falt milchblaͤulich. Ich fieng beide Exemplare im Gebirge bey Meſſina an einem fonnigen Abhange am 3. April. 295. (2.) Gemellana n. sp. Alis anterioribus longiusculis badio-fuseis, lunula gemi- nata dorsali alba, striolis costalibus albis partim in lineas coeruleo-plumbeas continnatis, punctis atris in margine postico medio sub quatuor (mas, fem.). Nächft verwandt mit Petiverana, wie diefe und Acumina- tana mit dem VBorderrandumfchlag, leicht zu unterfcheiden an der nicht gelb-, fondern rothbraunen Grundfarbe der geſtrecktern Vorvderflügel und dem weißen, ſchraͤger gelegten Doppelmond des Innenrandes. Das Maͤnnchen etwas groͤßer als das Weibchen, wie eine mittlere Petiverana. Ruͤckenſchild rothbraungran, Kopf mehr grau. Taſter weißlich, unten und vorn mit langen grauen, etwas reifartig ſchimmernden Haaren und dadurch zu einem ſcheibenfoͤrmigen Dreyeck erweitert mit abwaͤrts gerichteter, ſtum⸗ pfer Spitze. Beine grau, auf der Lichtſeite dunkler, weiß ges fledt. Hinterleib braungrau. Vorderflügel rothbraun mit befonders hinterwärtd und am Vorderrande vorberrfchendem röthlihen Zone. Der Vorderrand hat 5 Paar weißliche, ſchiefe Strichelchen, von denen dag Außerfte vor der Spise die größten und ‚getrennteften Häkchen enthalt. Die Zwifchenrdume der Häkchen find auf dem Vorderrande ſchwarz, welche Farbe einwärts unter den roͤthlichen Schuppen verfhwindet. Von dreyen gehen bleygraue ſehr ſchieſe Linien aus: die erfte, von einem vor der Mitte des Vorderrandes fir: henden kleinen Häfchenpaar entfpringende endigt über der Spike des weißen Doppelmondes; die Zte ifb mit der Lften parallel, geht über der Flügelmite fchräg einwaͤrts und bricht der Spige des Doppelmondes gegenüber fich wieder unter einem ftumpfen Winkel, deffen unterer Schenkel nad dem Innenwinfel, alfo wieder auswärts geht. Won hier jleigt eine mit ihr vereinigte gleihfarbige Linie gerade und parallel mit dem Hinterrande in die Höhe, verliert fid über der Flügelmitte und fließt mit der erftgenannten Kinie ein ſchmales Spiegelfeld ohne Striche, kaum mit ein paar unbeutlihen Puncten, ein. An der Mitte bes Hinterrandes ftehen in gleihen Entfernungen 8 tief ſchwarze Puncte; über ihnen ift ein weißes, Eurzes Kängsftrichelchen, das die hervortretende, abgerundete Flügelfpige von unten abſchließt. Der weiße Doppelmond fteht auf der Mitte des Innenrandes, ift ſehr wenig gefrümmt, aber ſtark nach hinten geneigt; die Scheidelinie ift dünn; hinter und über der Spitze befinden ſich etwa 3 ſchwarze feine Laͤngsſtriche über einander, die in dem Winkel der Bleylinie endigen. Die Franzen find glänzend, am Bafaldrittel weißgrau, auswärts braungrau, am dunkelften über x 733 der Spitze, welche mit einem braunen Striche eingefaßt iff, der aber nicht bis zu tem weißlichen untern Grenzftrich reicht. Hinterflügel braungrau, nad aufen allmählich verdunkelt. Franzen gelblichhellgrau, von einer braungrauen Linie vor der Baſis durchzogen; um den Innenwinkel find fie dunkler grau, und ebenfo auswärts um die Spike, Unterfeite der Vorderflügel dunkelgrau mit Reifſchimmer. Die Vorderrandhäfchen find von innen auswärts zunehmend deutlich; der weißlihe Laͤngsſtrich unter der Flügelfpige auffallend deut: lich; die Franzen am Bafaldrittel verlofhen hellgrau. Hinter flüget hellgrau, längs des Vorder- und Hinterrandes breit ver dunfelt. Die Flügelfpige ift von einer weißlichen, feinen, fehr auffallenden Linie eingefaßt, hinter welcher die braune Randlinie um fo ftärfer hervorfticht. Franzen weißlihgrau, um die Spige dunkler. Das verflogne, Eleinere Weibchen zeigt den Doppelmond auf der Unterfeite der etwas Fürzeren Vorderflügel durchſchimmernd und die Hinterflügelfläbe mehr einfarbig hellgrau. Uebrigens bat es die Artmerfmale mit dem Männchen gemein. Das Männdyen fieng ich im Gebirge füdlih von Sorrent am 8. Auguft gegen Abend an dem bufchreihen Nande eines Hohlweges auf Schafgarbe (cb Achillea millefol.?); das Meibchen bey Camaldoli an ähnlicher Stelle zwifchen Ruͤſterge— ſtraͤuch, wo Schafyarbe und Clinopodium vulgare wuchs. 296. (3.) Consequana n. sp. Alis anterioribus acutis einereis postice fusceseentibus, speculo utrimque plumbeo-marginato lineolas tres atras continente; posterioribus cinereis, basi ac ciliis albidis. Um nächften der Plumbagana, aber mit ftärker heroorgezo— gener DBorderflügelfpige, dunkflerem Grau der Vorderflügel und der Hinterflügel und dadurch Heller hervortretendem Graumeiß der Baſis der legtern. Gr. Succedana hat ftumpfere Vorder: flügel al Plumbagana und ein verdunfeltes, querſtrichiges Ba— falfeld, da8 der Consequana fehlt. Kleiner als Plumbagana. Kopf, Rüdenfhild, Hinterleib und Vorderflügel ſchiefergrau. Tafter aufgekruͤmmt, unten etwas ‚bürftenartig, mit Eurzem ftumpfem Endgliede, graumeißlich. Fühler grau. Beine braungrau, an den Gelenffpisen hell. Hinterſchienen am hellften. Vorderflügel mit ſchwach converem Vorderrande, am Innen⸗ rande dunkler grau, vor und über dem Epiegelfelde bräunlich. Die Hintere Hälfte des Vorderrandes hat weißliche, fchiefe Haͤk— hen, von denen die Außerften die größten und deutlichften find; das 2te und te von der Flügelfpige aus bat einen etwas grö- Fern, bräunlichen Fleck hinter fih, als die andern; das erffe, dritte und mehrere folgende ſetzen fich einwärts als undeutliche Bleylinien fort. Das braungelblihe Spiegelfeld hat 3 mehr oder weniger vollftändige, tiefihmarze Längsftrichelhen; vor ihm it eine breite Bleylinie, und vor diefer in braͤunlich verdunfel: tem Grunde ein ſchwarzes Püncthen; hinter dem Spiegelfelde, durch einen ſchmalen Raum vom Hinterrande getrennt, ift eine andre Bleylinie. Der Hinterrand ift von einer fchwärzlichen Linie umzogen. Franzen hellgrau, außen dunfler. Hinterflügel graumeißlib, am Hinterrande und zwar gegen den Vorderwinkel in Breite und Stärke zunehmend braͤunlich— grau. Franzen weißlich, vor der Bafis von einer dunfeln Linie durchzogen. Unterfeite reiffehimmernd; Vorderflügel dunklergrau, am Vor: derrande nur mit 2 Paar deutlichen, weißlihen Häkchen. Hins 734 terflügel viel heller, faſt weißlich, im Vorderwinkel und längs des Hnterrandes, und beym Männchen auch am Vorderrande derlofchen grau. Don diefer feltnen Urt fieng id bey Syracus ein Maͤnnchen am 14. April und 2 Weibchen am 29. April und 21, Map. 296. (4) Capparidana n. sp. Epistomio flavescenti- metallico; palpis albidis, artienlo ultimo fusco; alis anterioribus griseo-albidis, strigis con- fertis costae dorsique fuscescentibus oblique co&untibus, speeulo lineolis 3 atris notato antice lineola plumbea terminato. Aus der Verwandtſchaft der Succedana, fehr Elein, kenntlich an dem Metallglanze des Gefihts und außerdem an den vielen, bräunlichen, ſcharfwinklig gebrochenen Querlinien auf weißlichem Grunde der DVorderflügel. Größe unter Plumbagana (Borberflügelläinge 2 — 24"), Ruͤckenſchild und Kopf graugelblich weiß; erfter hat ein braunes Halsband und einen braunen Querftreif über die Mitte, ders an den Schulterdecken endigt. Das ganze Geficht hat bis zu den Füblern hinauf blaßgelbliche, lebhaft metallylänzende Haarſchup⸗ pen. Taſter mäfig lang, nad) vorn allmählich erweitert, weiß: ih, mit Eurzem, ftumpfem, graubraunem Endgliede. Fühler weißlih. Beine ſchmutzig weiß, die 4 vordern auf den Schies nen und Füßen, die hintern an den 4 legten Fußgliedern braune De der Lichtſeite. Hinterleib dunkelgrau, am Bauche weißlich. Vorderfluͤgel geſtreckter als bey Plumbagana und Conse- quana, aber mit fo wenig wie bey erſterer hervortretender Fluͤ—⸗ gelſpitze; ſchmutzig gelblichweiß, mit vielen, braͤunlichen Quer— linien. Dieſe gehen von beiden Gegenraͤndern aus, ſind ſchraͤg auswärts gerichtet und zwar je weiter nach hinten, deſto ſchraͤ⸗ ger; die des Innenrandes find länger und endigen an einer markierten Linie, die von der Flügelbafis auf dee Subcoftalader hin bis zum Hinterrande reicht; die des Vorderrandes berühren diefe Linie nicht, die daher recht Eenntlich ift. An der Mitte des Innenrandes bleibt die Grundfarbe befonders rein, und indem fich die Linien davor und dahinter verdiden und verdun— keln, fo bildet fich bier ein freilich wenig ausgezeichneter, etwa 4fpaltiger Mondfled. Vor dem Innenwinkel und dem Spies gelfelde ift der Grund braͤunlich fleckartig verdunfelt. Die Vor— derrandftrihe werden von der Hilfte des Worderrandes an dunkler und breiter und Laffen weißliche Häkchen zwiſchen fich. Die ſchwach gerundete Flügelfpige hat cin weißliches, deutliches Vorderrandhäkchen vor und einen weißlichen Fängsitrih am Hin: terrande unter fih. Das Spiegelfeld ift fhmal und hat 2—3 tiefſchwarze, unvollftändige Längsftriche: es wird bloß einwärts von einer breiten, flefartigen, violettgrau glänzenden Linie be: gränzt, melde von einer weißlichen Lingslinie, die bis an den Hinterrand reicht, durchſchnitten wird. Franzen graugelblich, ausmwartd dunkel, am meiften um die Spike. Hinterflügel fehr hellgrau, am Hinterrande, befonders vor der Spige, bräunlihgrau. Franzen weißlih mit dunkler Linie vor der Baſis. , Unterfeite teiffhimmernd; Vorderfluͤgel dunkelgrau mit weiß— lihen Hafchen am Vorderrande und weißlicher Hinterrandlinie, Hinterflügel verlofchen grau. Franzen mie auf der Dberfeite, As ich diefes durch fein glänzendes Geficht fo ausgezeichnetes Wicklerchen antraf, war feine eigentliche Flugzeit ſchon vorbey. Es war gar nicht felten am 25. Suly und 2. Auguft auf dem 735 Gipfel des Gaftellaccio bey Meffina. Hier ſchwaͤrmte es im Zidzad wie Gr. petiverana gegen Abend an den aus ber Mauer hervorgewachfenen Sträuchern einer ftachellofen Cappa- ris, die eine WVarietät der Capparis spinosa ſeyn foll; den Nuheplag nahm es auf der Dberfeite der Blätter derfelben. Da ich mit Sicherheit annehme, daf die Naupe an biefer Pflanze, und zwar in den Früchten lebt, fo habe ic) die Species danad) benannt. 298. (5.) Cytisana n. sp. Alis anterioribus nigro caeruleoque marmoratis, costae striolis albidis obsoletis, macula dorsali semi-ovata carneo- albida, speculo maculis coeruleo-nitidis incluso nigro- striato. j Ohne Vorderrandumfchlag, aus ber Vermandtfchaft der Trau- niana, ausgezeichnet durch die dunkelblauz und ſchwarz gemifche ten Vorderflügel mit halb ovalem weißlichem oder röthlich wei— ßem Fleck (d. h. der Hälfte eines der Länge nach durchſchnitte— nen Enflede.) Das einzelne, maͤnnliche Eremplar hat faft 3“Vorderfluͤgel⸗ länge. Kopf, Nüdenfhild und WVorderflügel ſchwarz mit reich lic) eingemifchtem, etwas glänzgendem Dunfelblau. Taſter buͤr— ftenförmig mit kurzem, ftumpfem Endgliede, ſchwarz, unten gegen die Bafis fo wie die Badenkraufe gelblih. Beine braun, auf der Schattenfeite und an den Gliederenden fchmugig weiß: lih. Hinterleib ſchwarz mit wenig hellerem Afterbufch. Vorderflügel mäfig geſtreckt, ſchwarz, reichlich mit Dunkelblau gemifcht, mit dunflern, fhwarzen Puncten und Fleckchen. Am Innenrande liegt ein rothlich weißer Fleck, der vor der Mitte anfängt und nicht weit vom Hinterwinfel endigt; er ift nur gegen die Baſis durch dunkle Fleckchen fcharf gevandetz ver feiner Mitte ift er am höchften, und von da aus geht fein Rand ſchwach wellig gegen ten Hinterwinfel zu; auf dem Sn: nentande hat er 3 verlofchene, fhwärzliche Puncte, wovon der mittelfte der dicfte ift. Das ſchmale Schildchen, welches auf bunfelgelbbraunem Grunde 3 tiefichwarze, wenig ausgezeichnete Längsftrichlein bat, ift vorn und hinten durch 2 gebogne, ftabls blauglänzende Querlinien begränzt, von denen die innere fich unregelmäßig verdictt und ‚oben in eine fchiefe blaue Vorderrand— linie übergeht; beide bleiben vom Innenwinkel getrennt, hängen aber unter dem Epiegeifle® durch einen blauglänzenden Fleck zufammen. Die weißlihen DVorderrandhäfchen find fo wenig ausgebildet, daß eigentlich nur zwey, die vor der Spike befind: liben, vorhanden find; aus einem weißlichen Punct vor dem ten geht eine biauglänzende Linie fchief zum Hinterrande und ſchließt fie fo wie die halb gelbbraune, halb ſchwarze Spitze ab. Hinterrandlinie ſchwarz. Franzen hellgrau, aufen dunkler. Hinterflügel dunfelgraubraun, gegen die Baſis ein menig lichte; Franzen ſchmutzig weißlich mit bräunlicher Linie vor der Bafis. Unterfeite reiffhimmernd, braungrau. Die Borderflügel: find am Innenrande, fo weit beym Fluge die Hinterflügel darunter liegen, weißlich mit ſcharfer Begränzung gegen innen; auf dem Vorderrande find mindeftens 6 weißliche, vwerlofchene Hakenfleck— chen fichtbar; der innerfte ift vom Sten durch den breitften, der 5te vom Aten durch den fchmalften Naum getrennt. Die Franzen der Morderflügel find dunkler als auf der Oberfeite; die der Hinterflügel aber nicht. Das einzelne Maͤnnchen fieng ich ben Meffina in den Ber: gen an Cytisus infestus am 18. April. 736 3. v. Roͤslerſtamm fohidte mir ein Eremplar von Mo- tacillana FR. in lit. zur Anſicht; es ift Übel erhalten und zeigt allerhand Abweichungen, weßhalb ich eine Vereinigung mit meiner Urt nicht wage. Es ift anfehnlich größer (Vorderflügel: länge 33”); die blaue Beymifhung der DVorderflüigel ift vios lettiich, ſtatt tiefblau; von den gleichfalls violettlich gefärbten Nandlinien des Spiegelfeldes hängt die äußere mit der violett: lihen Färbung des Mittelraums des Flügels zufammen; aber eine linienförmige Fortſetzung zum Vorderrande läßt ſich durch: aus nicht wahrnehmen. Der Innenrandfleck ift weißlich, durch—⸗ aus ohne röthlihe Beymiſchung; einwärts if fein Nand vollig conver, ohne Einbiegungen; an feiner Höhe bilden meißliche Schuppen eine jtumpfe Ede, die der Cytisana ganz fehlt; der Innenrand trägt 4 graue, aufgerichtete Strihelhen. Am Bor: derrande ift nur vor der Spige ein weißliches Püncthen, Auf der Unterfeite find etwa 5, von denen die Außerften durch fhwarze, breite Näume getrennt find, ftatt daß bev Cytisana die 2 außerften fich faft auf einander fchieben. Der Innenrand ift nur ein wenig heller als die Flache. An den Hinterflügeln find die Franzen dunfler, Db dag Exemplar ein Männden ift, läßt ſich nicht mit Sicherheit fagen; denn der Hinterleib ift zwar männlich, aber umgekehrt angefegt, und brauct alfo ihm nicht von Anfang an - gehört zu haben. An den Fühlern finde ich Feine Auskunft über das Gefhleht. Nah F. v. Röslerffamms Nachricht fommt dieſe Motacillana in Ungarn, bey Leipzig und bey Berlin vor. 299. (6.) Selenana n. Sp. Alis anterioribus latioribus fusco-nigris, lunula dorsali postica subeurva alba; posterioribus maris nigrieantibus, basi ciliisque albis, feminae cum ciliis nigris. Graphol. Jungiana in der Enum. Lepid. As. min. Isis 1847. pag. 26. Indem ich einen Irrthum eingeftehe, den nehmlich, daß ich zwey fehr verdorbene weibliche Eremplare — troß ihrer noch theilweife vorhandenen ſchwarzen Hinterflügelfrangen — für Jungiana erklaͤten konnte, muß ich die, wenn auch nur fehr fhwache Befürchtung befeitigen, daß meine Selenana vielleicht zu Orobana gehören möchte. Won leßterer befiße ih nur ein einzelnes Männchen, dag der Selenana in der DVorderflügelform außerordentlich gleichfommt, und auch darinn mit ihr ffimmt, daß der weife Innenrandmond ſich mit feiner Epige der das Spiegelfeld einwärts begraͤnzenden, lilafhyimmernden Linie. mehr nähert als ben Jungiana.. Mein Eremplar der Orobana hat Merkmale, die bey den mit Jungiana verwandten Arten ſpeci— fifch zn feyn pflegen. Der weiße Mond iſt ftärfer gegen fein Ende verdickt, mit der Spise nach hinten umgebogen; die da— binter liegende violettglänzende Querlinie behält dem Horne des Mondes genüber ihre fanft nad) außen convere Nichtung bey, ftatt, wie bey Selenana fich bier etwas gegen daffelbe zu wen— den und zu verdiden; von den weißen Vorderrandhaͤkchen ift das der Spike naͤchſte auch das ſtaͤrkſte und laͤngſte, ſtatt fo Elein zu bleiben wie die andern oder fogar Eleiner zu werden; auf der Unterfeite find fie paarweiſe durch breitere Zwifchenräume getrennt und nicht fo an einander gefchoben, daß fie eine ein— fahe Neibe bilden; außerdem werden auf der Dberfeite. bie Vorderflügel gegen die Bafis zu immer heller, faſt grau, ſtatt dunfelfchwarz zu bleiben; endlich, und das.ift entfcheidend, find die weißlichen Zafter duͤnn, auf der untern Seite nicht bürften- 751 förmig, Tondern faum mit einzelnen, hervorftehenden Haar: fpigen befleidet, und das Endglied fteht lang und frey hervor, — Von Jungiana ift Selenana verfhieden duch die kürzern und viel dunflern Flügel; den weniger gekruͤmmten Mond auf den vordern, die größere Mähe des Horns bdeffelben gegen die glänzende Querlinie, die abweidyende Krümmung derſelben, im weiblihen Geſchlechte durch die fchwarzen Franzen der Hintere flügel. Größe unter Jungiana, wie Orobana. Ruͤckenſchild, Kopf und Fühler dunkelbraun; Gefiht über dem Munde hell. Taſter und Geſichtskrauſe ſchmutzig weißgrau, erftere auf der Unterz feite bürjtenformig durch reichlihe, nah vorn dunkler braun: graue Haare; Endglied furz, ziemlidy dünn, wenig vorftehend. Beim Weibhen find die Haare dunkler und auch das End: glied ift unten bräunlich. Beine gelblich weißgrau, die vordern auf der Lichtfeite und die 4 hinterften an den äußerſten Fuß— gliedern braungrau mit weißen Spigen. Beim: Weibchen find alle Beine dunfelgelblihgrau, und nur die Dornen und Fuß: gliederfpigen weißlich. Hinterleib braun, am Ende mit wenigen, gelblihen Haaren. Vorderflügel breiter al3 bey Jungiana, beim Weibchen aber noch merflich breiter und fürzer als beim Männden; ſchwarz⸗ braun, beim Weibchen faft ſchwarz, gegem die Bafis und den Vorderrand etwas lichter.. Hinter der Mitte des Innenrandes flebt eine weiße, zahnartige Mondfichel, die breiter und zwar weniger gefrüummt ift als bey Jungiana, aber, weil fie weiter nah hinten fteht, mit der Spise der glänzenden Querlinie näher fommt; fie ift auf dem Innenrande am breitften und bier“ durch ein bräunliheg Mittelftricheichen gefpalten; beim Meibchen ift fie fürzer und fehmäler und ohne Spaltſtrich. Der Vorderrand bat 10 weiße Strichelben, von denen bie innerften mehr gegen den Hinterrand geneigt find als die äu— ßerſten; die 2 innerften, unterwärts blauglänzenden liegen noch vor der Flügelmitte und find durch eine ziemlich breite, dunkle Stelle von den folgenden getrennt; das erjte und 4te derfelben ſetzt fih in eine blauglanzende Linie fort, und die erfte derſel⸗ ben geht noch weiter abwärts in eine lilaglänzende, einwärts gebogene, verdickte Linie über, die den Spiegelfled von innen begrenzt. Zwiſchen den 2 der Fluͤgelſpitze naͤchſten Strichelchen fommt ine blauglänzende Linie herab, und es fteht unter ihnen ein fo gefärbter Punct; als Fortfegung einer dem Hinterrande parallelen Linie, an welche ſich die 2te blauglänzende anſchließt, folgt eine lilaglänzende Linie als äußere Grenze des Spiegel: feldes; dieſes verengt fi nach unten und trägt 3 tiefſchwarze Laͤngsſtrichelchen, deren Länge abwärtd abnimmt. Die Hin: terrandlinie ift fein und ſchwarz, Die Franzen glänzend braun- grau. Hinterflügel des Männchens heller braun als die Vorder: flügel, ‘auf der Wurzelhälfte weißlih; die Franzen weiß, an der Flügelfpige grau, vor der Bafis aber von einer braunen Linie durchzogen. ı Beim Weibchen find die Hinterflügel faſt ſchwarz, einfarbig, mit eben folhen Franzen, in welchen. ji die dunfle Linie vor der Bafis erkennen läßt. Unterfeite der Vorderflügel ſchwaͤrzlich, grauglänzend, auf dem Borderrande mit. weißlihen Häkchen; die Innenrandhälfte ift weißlih mit brauner Subdorfalader und durchſchimmerndem Mondfled. Die Hinterflügel find wie auf der Oberfeite, aber lichter ſchwaͤrzlich und längs des Worderrandes grau. Beim Weibchen ift hier alles einfarbig fehwar;, und die Innenrand— hälfte des WVorderflügels fehr verengt und düfter grau, dod) mit Iſis 1847. Heft 10, 738 ebenfo deutlichem Monde wie beim Männchen; die Vorderrand: haͤkchen find kleiner und feiner. Zwey Männhen am 3. April, 1 Weibchen am 15ten bey Meffina im Gebirge in fonnigen Thälern an Papilionaceen, wo ich fie ald Jungiana fieng, deren Betragen fie butten. Diefe Art iſt mwahrfheinlid an den Mittelmeerküften die Stells vertreterinn der Jungiana. Löw fieng zwey Weibchen an ber Küfte von Kleinafien am 11. und 20. April. Phozopteris. 300. (1.) Lanceolana. Nicht felten. bey Syracus auf den Wiefen und in trodnen begraften Gräben in den Spracafümpfen zu Ende April, am meiften gegen Abend fliegeud, meift größer und bläffer als die hiefigen Eremplare, aber. ohne fpecififche Verſchiedenheit. Die 3 mitgebrachten Weibchen, in der Größe fehr ungleich, haben faſt einfarbige VBorderflügel, bleich ochergelb, wie dürres Rohr. Ein Pärchen fieng ih füdlic von Syracus am Bache Caffibile, 301. (2.) Venosanan. sp. Alis latioribus, minus lanceolatis, griseo - ochraceis, costa nebulaque media longitudinali fuscescentibus, venis postieis nigricantibus, puncto venae transversae albido. ( mas.) Sicher verfchieden von Lanceolana durdy die breiteren und meniger fcharf zugefpisten Vorderflügel, Eenntlich befonders da- tan, daß die Adern alle in. f[hwärzliher Farbe hevvortreten, vorzüglich dunkel die in die obern $ des Hinterrandes auslau: fenden. Größe einer anfehnlichen Lanceolana. Ruͤckenſchild und Kopf braunlichgraugelb. Zafter obenauf etwas heller, um die Augenlänge über die Yugen hervorftchend, zufammengedrüdt, dreyedig, mit faum aus den Haaren hervorftehendem Ends gliede. Beine etwas glänzend, ſchmutzig hellgelb; die 4 vordern auf der Lichtfeite dunkelbraunlich gefledt. Hinterleib grau, mit hellem Afterbufch. Vorderflügel im Grunde ſchmutzig hell ochergelb, dien Farbe ift längs des Worderrandes im einer ſich nach binten zuſpitzen— den Strieme braͤunlich überzogen. "Durch die Mitte geht ein breiter, brauner, firiemenartiger Schatten von der Baſis nad der Flügelfpige; er ift obermärtd am dunfelften und. fticht bier gegen den hellen Grund merklich ab; gegen den Innenrand zu geht er almahlih in die verdunfelte Grundfarbe über. An der QDuerader auf der Grenze des Hellen und. des Dunkeln, in legterem fteht ein auffallender, weißer Punct, von welchem aug die Adern, als ſchwaͤrzliche, dünne Linien nah dem Hinter: und DVorderrand laufen. Der Vorderrand hat in dunklem Grunde fehr verlofchene, hellere Schrägftricheldyen ; den Hinter: rand füumt eine braune Linie. Franzen hellbräunlich, über dem von der Spige ausgehenden braunen Laͤngswiſch, der Fort- fegung des braunen Mittelfchattens, find fie bleich rohrfarbig. Hinterflügel grau, einwärts und gegen den Innerand Lichter. Franzen fehr hell grau, an der Baſis mit dunklerer Linie durch- zogen. Unterfeite der Worderflügel dunkelgrau, am Snnenrande etwas hell; der Hinterrand von der gelblichen Franzenbafig als von einer feinen’ Linie umzogen. - Hinterflügel viel heller grau, am. hellften ‚gegen :den Innenrand zu. Diefe Art fand ih am 29. April, am 4. und, 12. May auf feuchten Wieſen in den Syracaſuͤmpfen bey: Syracus; da 47 739 ich fie für Abänderung det Lanceolana hielt und nur fpärlich fand, fo habe ih nur wenig Exemplare und feine Weibchen gefangen. 302. (3.) Badiana. 1 Männhen, 2 Weibchen am 13. und 16. Auguft bey Neapel im Walde von Gamaldoli von Kaftanienftfämmen ge Elopft. Ihre Flugzeit mußte damals eben beginnen, da fie jo felten waren. 303. (4.) Phoxopt. spec. Am 13. Auguft fand ich an Kaftaniengeftrauh im Walde oberhalb des Agnano nicht felten Blätter, die wie die Eichen: blätter durd) die Raupen von Penkleriana, an den Rändern mit Seide zufammengeheftet waren und fo die Schotenform erhalten hatten. Die darinn lebenden Raupen waren in ver: fhiedenem Alter und hatten bier und da die Epidermis anges freffen; fhmusiggrün mit honiggelblihem Kopfe, fehr kenntlich an der Zeichnung des Prothorar: 4 ſchwarze Puncte in einem nad vorn offenen Bogen, von denen die 2 Außerften und vor= derften größer als die beiden mittlern find und faft an ber Seite des Ringes ftehen. Ich machte natürlich Eeinen Verſuch die Naupen zu erziehen. Sie fönnen kaum u einem andern Genus als zu dem gehören, welches Badiana, Unguicana, Uncana, Siculana etc. umfaßt. Teras. 304. (1.) Abildgaardana. Ein einziges, fehr abgeflognes Männchen, auf der Vorder: flügelbafis ohne gelblihe Beymiſchung, alfo eine ächte Abild- gaardana — £lopfte id am 6. Juny am Rande der Cyane— wiefen aus Schlehengeſtraͤuch. Diefe frühe Generation fehlt ben uns; fie fommt aber ſchon in einzelnen Eremplaren um Wien vor. 305. (2.) Ferrugana. Nur die allergewöhnlichfte Varietät (8. v. Rslſt. 2. 23.) Mehrere Männchen klopfte ic) am 28. und 31. Januar bey Trieft am Suͤdabhange des Karfts aus dem duͤrren Laube jun: ger Eichen; ein einzelnes, fhon etwas verflogenes bey Meffina in den Bergen von Tremmonti am Gefträud von Quercus pubescens am 25. Februar. Cochylis. 306. (1.) Tischerana. Um Spracus zu Ende April und ten ganzen May hindurch), nur einzeln, an trodnen Grasftellen befonders des Kalkbodens. Von Artemisia campestris, die ich für unfere hiefigen Mid: ter als Nahrungspflanze annehme, habe ich dort fo wenig eine Spur gefunden, wie auf einer Iehmigen Anhöhe bey Ancona, wo ich ein ſchoͤnes Männchen der Sommergeneration am 10. September fieng. — Diefe Art verbreitet fih von den Küften der Dftfee (um die Odermündung) füdlich über Europa und wahrfcheinlih über die ganzen Küften des mittelländifchen Meeres. 307. (2.) Cancellana n. sp. Alis anterioribus pallidis, nitidulis, ochraceo -reticula- tis, lunula costali punetoque anguli postiei fuseis; poste- rioribus cinereis, ciliis pallidis (mas, fem.) Aus der Vermandtfchaft der Coch. Mussehliana; £enntlid) 740 an ben geglätteten, weißlich glänzenden, beſonders hinterwaͤrts ochergelb gegitterten Vorderfluͤgeln. Größe wie Mussehliana. Ruͤckenſchild bleichochergelb. Kopf mweißlih, an den Augenrändern gelblich. Fühler des Maͤnn— chens deutlich gefranzt. Zafter mäßig lang, vorn verdidt, mit wenig hewvorftehendem, ftumpfem ndgliede; fie find auf der Dberfeite und einwärts weißlih, an der Außenfeite bräunlich gelb. Die 4 Vorderbeine auf der Lichtfeite bräunlich, hellge— fleckt, die Hinterbeine bleichgelb. Hinterleib grau am Bauch und Afterbufch gelblich. Vorderflügel etwas breit mit fanft gewoͤlbtem Worderrande, an der Bafis gelblih, nach hinten heller ing Weißliche, unter der Roupe ganz glänzend weißlih. Die Adern treten hinter: wärts in ochergelber Farbe hervor und find durch ochergelbe Querftrihelhen verbunden, wodurch das gitterformige Anfehen entiteht, das an der Bafis am ſchwächſten ift, weil bier die Adern wenig verdunfelt find und die Querftriche wenig bemerk— bar werden. Vor der Mitte des Innenrandes liegt: auf bie fem ein ſchräg auswärts geneigter und. gefrümmter, dicker Strih; er iſt lehmgelb und befonders einwäarts dunkelbraun gerandet; er endigt an der Medianader, wo eine ſchwache Ver— dunkelung der Grundfarbe bemerkt wird, und ihm entfprechend liegt an der Mitte des Vorderrandes ein lehmgelbes Fleckchen. Der Innenwinfel hat einen braunen, ſehr Eleinen, faft punct- foͤrmigen Fled. Hinterflügel mehr oder weniger dunkelgrau, verlofchen dunkler querſtrichig; Franzen bleichgelb. Unterfeite der Worderflügel dunfelbraungrau, ander Hinter: hälfte des Vorderrandes ziemlich ſchmal bleichgelb und dunkel: grau punctitt. Hinterflügel weißlichgrau, auf der SHinterhälfte, befonders gegen den Vorderwinfel, mit grauen Querftrichen. Die Fran: zen der Vorderflügel find lebhafter gelb als die Hinterflügel. Das Weibchen hat etwas fchmälere Vorderflügel und ift we: niger lebhaft gefürbt als das Männden. Auf den Sümpfen, i margi, ben Faro, an der fchmalften Stelle der ficilifhen Meerenge, flog diefe Art am 19. März nicht ſelten; ich erhielt aber nur ein ziemliche und 1 fehr ſchlechtes Männdyen. Sie flogen im Sonnenfchein leicht durch Scheuden aus den dichten Büfchen des Juncus acutus auf. Am 23. April fieng ih 2 Pärchen an ähnlicher Steile in den Spracafümpfen bey Spyracus. 307..(3.) Posterana Hffgg. in lit. Der Wider, welcher zufolge der von Treitſchke dazu ge— zogenen Hoffmannfeggfchen Benennung Posterana eine bey ung ziemlich) gewöhnliche Art ijt, läßt fih aus der Zreitfch- £ifhen Befchreibung nicht wieder erkennen. Es findet übrigens bey diefer Ambiguana eine gewaltige Gonfufion ftatt. Treitſchke er£lärt Ambiguana, Frölich in den Tortr. Würtemberg. für „ſo deutlich befchtieben, daß Fein Mißverſtaͤndniß denkbar ift.“ Nun hat er aber felbft die Befchreibung mißverftanden und dem Trölihfhen Namen Ambiguana einen fremden Wider un- tergefchoben! Der Treitfhfifche Widler bat einen gelb- lihmweißen Nüden, der Froͤlich ſche einen Thorax fuscus, jener hat eine WVorderflügelbinde, von deren Verbreiterung am Snnenrande Treitſchke ſchweigt; diefer hat eine ſascia me- dia intus [d. h. am SInnenrande] dilatata; Eur; beide Wickler find ganz verfchieden. Die Frölihfhe Ambiguana befige ich; fie ift in der Glogauer Gegend in Gehölzen ziemlich felten 741 und-zeichnet ſich eben durch den ſchwaͤtzlichen Thoͤrax aus, wos tinn fie der Dubitana ähnlich iſt; uͤberhaupt ift fie von Froͤ— tih fehr richtig befchrieben werden. Ungeachtet nun die Treitſchkiſche Ambiguana mit der Froͤlich ſchen gar nicht zu vereinigen ift, fo hat Treitſchke doch die Froͤlich ſche Diagnoſe abgeſchrieben, von welcher die Worte von fascia me- dia an nur zu Ambiguana Fröl. paffen. Dieß fcheint er fetbft gefühlt zu haben; da er jedod von der Vereinigung bei der Arten überzeugt war, fo fcheint er danach feine Beſchrei— bung eingerichtet zu haben, in welcher demnah die Hoff: mannfeggfche Posterana nicht gut zu erfennen ift; er be= fchreibt nehmlich nur die Franzen als braunfledig, während der Rand davor und befonders die Flügelfpise gleichfalls mit Braun gezeichnet find. In feiner Correſpondenz mit Fifher von Roͤslerſtamm erklärt er für feine Ambiguana einen Mid: ler, den ihm mein Freund mit der Notiz: „ift aus Ungarn; auch erhielt ih ihn von Mesner unter dem Namen Poste- rana Affgg., und es fol nah Kuhlweins Meynung die wahre Tin. Hybridella Hübn. 351. fein,’ zugeſchickt hatte. Dadurch ift er ohne Zweifel veranlaft worden, X, 3. ©. 148, Posterana Hfgg. al® Synonym mit feiner Ambiguana zu vereinigen, Wir dürfen alfo die Hoffmannfeggifche Benen— nung für unfern Wickler aufnehmen, den ich hernach genauer bezeichnen werde. Daß Treitſchke feine Ambiguana unfenntlih befchrieben bat, zeigt auch der Umftand, daß: Duponchel ſie unrichtig deutet und uns alfo mit einer dritten Cochylis ambiguana befhenft. In feinen Platyonid. ©. 505. Taf. 262. Sig. 7. — Catalogue S. 309. — befchreibt und bildet er eine Am- biguana ab, von der er fagt: elle m'a paru se rapporter à YAmbiguana de Tr. et de Fröl., und die eine fichere Penth. Simplzna FR. ift! Posterana Hfgg. in lit. — Ambiguana Tr. — Mi- norana Prittw. in Ephem. entomol. 1845. pag. 246. Thorace et capite exalbidis; alis anterioribus exalbidis, in costa et postice cinereo-nebulosis, fascia media antice abbreviata punetisque duobus fuscis notata, margineque postico fusco - violaceis, ciliis fuscescentibus dilutius tessellatis. Var. a) alis longioribus. _Var. b) alis _brevioribus. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich die Eremplare mit kuͤr— zern Flügeln nur für eine Warietät anfehe, da ich außerdem auch nicht einen ffihhhaltenden Unterfchied entdeden kann. — Für eine Cochylis ift diefe Art Eeinesweges, wie v. Pritt- witz behauptet, von unerheblicher Weränderlichfeit. — Poste- rana unterfcheidet fihb von Ambiguana Fröl. durch be- trächtlichere Größe, in welcher fie den gröfern Cremplaren der Dobitana glei fommt, durch gelblihweißen Thorar (keines— weges fchneeweiß, wie v. Prittw. befchreibt) ftatt eines dun= felgrauen, durch jdie vor der Mitte abgebtohne, am Innen— rande nicht erweiterte Vorderflügelbinde, den breiten, dunfeln, fledigen Hinterrand (der bey Ambiguana Fröl. gelblich bleibt) und die braunen, heller gefledten Franzen ftatt einfarbig gel— ber. — Ben Carduana n. sp. an Hybridella Hübner. 351. — (2 Männden, 1 Weibchen bey Pofen am 13. Su gefangen) find Kopf und Thorax auch gelblichweiß; die Vorder: flügel find ader hinten breiter; die abgefürzte Binde ift innen rojtbraun und endigt mit einem tiefſchwarzen Fledchen, unter welchem auswärts ein zweites fteht; der Verbunfelung vor dem — —— — 742 Hinterrande iſt viel Roſtbraun beygemiſcht, und die Franzen find voffgelb mit grauen, breit getrennten Wuͤrfelflecken — Pallidana FR. in lit. ift beträchtlich Eleiner als Poste- rana und unterfcheidet fich fofort durch das bräunlichgraue Rüdenfhild, welches bloß vorn zwifhen den beiden Schulters deden einen breiten, hellgelben Fleck hat; außerdem ift der Hinterrand nur an der braunen Randlinie verdunfelt, die ſtum— pfere Flügelfpige in der Grundfarbe; nur von dem drittleßten bräunlichen Vorderrandfleck geht ein hellbraͤunlich bindenartiger Streif herab, ähnlich wie bey Ambiguana Frölich: die Scan: zen find violettlih braun, verlofchen, hellfleckig ( Diefe Art ift bis jetzt, foviel ich weiß, erft in Mecklenburg vorgefommen. — Gilvicomana n. sp. bat bey geringerer Größe einen ocher⸗ gelblichen Kopf und Vorderrand des Rüdenfchildes, welches übrigens wie die Schulterdeden gelbbraun if; vie gelblichen, hinten verdunkelten Vorderflügel haben eine vollftändige, ſchlecht begrenzte Mittelbinde von braun und grau gemifchter Farbe, einen eben folhen breiten Hinterrand und braun und heller wechſelnde Franzen. (Diefe Art, von der ich bey Glogau ein Eremplar, am Probjtbainer Spigberge ein 2tes fieng, ein Ztes aus Mecklenburg erhielt, wurde mir als Flaviscapulana FR. mitgetheilt; da der Name aber der Wahrheit widerfpricht, fo habe ich ihn abandern müffen.) Posterana hat Ruͤckenſchild, Kopf, Fühlerbafis und Ober— feite der Zafter weiß mit ſchwacher, gelblicher Benmifchung. Fühler auf der Ruͤckſeite weißlih, in den Gliedereinfchnitten wenig verbunfelt, auf der Unterfeite zart gefranzt. Taſter beim Weibchen länger als beim Männchen, bey lesterem nicht um die volle Augenlänge über die Augen hervorftehend, doch felbft darinn ein wenig veränderlich, nach vorn erweitert; das End— glied ftumpf und Eurz, nicht weit aus der Behaarung des 2ten Gliedes vorragend; fie find auswärts hellbräunlich ange⸗ flogen, beim Weibchen am wenigſten. Die 4 vordern Beine auf der Lichtſeite graubräunlich mit weißlichen Fleckchen; Hin» terbeine einfarbig weißgelblih, ebenfo an den 2 Paar Dornen. Hinterleib grau am Bauche und After weißlich; die Ningränder find auf, dem Rüden nad hinten zu mit hellen Schuppen gefranzt. Vorderfluͤgel gelblichweiß, an der Baſis gelber; der Vorder: tand ift bis zu einem bräunlihgrauen Mürfelflet der Rand: mitte graupunctict, mit einem größern, hellgrauen Randfleck nicht weit von der Baſis An der Mitte des Innenrandes fist ein bindenartiger, brauner Fleck, der fidy nach hinten zu kruͤmmt und an der Slügelfalte aufhört; mehr oder weniger deutliche, gelbbräunliche Nebel fegen ihm fort bis zu dem dunflern Fleck an der Vorderrandmitte; er iſt in der Mitte braun, an den Rändern violettlih dunkelgrau, einwärts am dunkelften; uͤber der Slügelfalte liegen bey vollftändigen Eremplaren zwey weit getrennte, dunfelbraungraue Puncte an ihm, die bey oberflächs liher Betrachtung durch einen dünnen Längsftrich, die Flügel: falte, vereinigt ericheinen. Der Hinterrand ift in anfehnlicher Breite braun und grau, fledig und wollig, doch an der Mitte am wenigften, nicht felten, und zwar am meiſten am Vorder: winfel, mit, purpurfarbiger Benmifhung. Diefer hat auf den Vorderrandfranzen 2 braune Fleckchen und ein drittes, nicht immer deutliches, weiter einwärts, wo die Franzen aufhören; und aus dem lestern fommt bisweilen ein bräunlichee, unten verdidter und verdunfelter Fleck herab, der fich dem Worders winfel gegenüber befindet. Die Franzen find biäulihbraun mit verlofhenen, braungelblihen Wuͤrfelflecken; diefe liegen entwe- 743 — der nur auf der Außenhaͤlfte und find dann ſehr undeutlich, oder fie reichen big zur Baſis, und dann iſt eher die Haupt farbe der Franzen als roftbräunlich anzunehmen und in derſel— ben 5 bläulichbraune Mürfelflede, von denen die am Innen— wineel einander am näcften und unbeutlichften find. Der lichte Grund zwiſchen dem verdunfelten Worderwinfel und, ber Mittelbinde glänzt weißlich. Die Länge der Vorberflügel if veränderlich; am Eürzeften find fie gewoͤhnlich beim Weibchen, Hinterflügel lichtgrau, gegen die Baſis heller; beim Männs chen find fie heller. und oft mit grauen Querfledchen beftreut. Unterfeite braungrau, an der Hinterhälfte des Worderrandes mit weißlichen Rledchen; am Innenrande zeigt fich der Grund vor und binter dem Mittelfleck verlofchen weißlich. Franzen verlofchener als auf der Dberfeite., Hinterflügel weißlich, am Worderrande von der Baſis aus hellgrau und in der Fluͤgel— fpige verlofhen queeftrihig. Im den Franzen zeigen ſich big: weilen lichtgraue Fleckchen. Von diefer Art fieng ich ein gemwöhnliches Maͤnnchen ber ge: ſtrecktfluͤgligen Varietät am 28. Auguft füdlid von Rom an Difteln. Zwey andere Männchen, das eine am 25. Auguft in der Campagna bey Nom gefangen, das andre bey Narni am 4. Eeptember, gebören zur Var. b. und zeichnen fich Durch ihre Kleinheit aus. An beiden haben die WVorderflügel ein ver- lofhenes Anſehen; die 2 Puncte am Ende deg Innenrandflecks find vorhanden. Bey dem roͤmiſchen Exemplar iſt der Hinter— tand und der Vorderwinkel dunkelroſenroth mit, braunen Fle— den. Das Narnifhe Eremplar bat ſehr wenig und blaffes Roſenroth nur am Nande, in den hellen, gelblien, längs deffelben hinlaufenden Fleden, in gleichgeftaltetes Männchen, aber wie gewöhnlich gefärbt, fing Löw im Auguft bey Dfen. — Bey ung fliegt Posteranus an Carduus nutans und Ar- etium bardana, in deren Früchten die Raupe lebt; v. Pritt» witz erhielt eine Anzahl aus den überwinterten Früchten von Centaurea jacea. 309. (7.) Mollieulana n. sp. Thorace et capite pallide ochraceis; alis anterioribus exalbidis ochraceo-nebulosis, macula dorsi medii curva lutea, macula opposita fusca, eiliis pallide einereoque alternatis (mas, fem.) Aus der Verwandtfchaft der vorigen, mit binterwärts brei— tern DVorderflügeln, ohne dunfle, braune Flecke in der Mitte und am Hinterrande, mit hellochergelbem' Kopf und Rüden: child. Größe im Ganzen etwas unter Posterana. Kopf und Ruͤ— ckenſchild in der angegebnen Farbe, auf den Schulterdecken und am Augenrande etwas gebräunt. Fühler gelbbraunlich, beim Männchen zart gefranzt. Taſter um mehr als die Augenlänge über die Augen hervorftehend, nach vorn erweitert, hellochergelb, an der Seite gebräunt; das fehr Eurze Endglied fteht kaum aus den Haaren des 2ten Gliedes heraus und hat eine meißliche Spike. Beine auf der Lichtfeite hell gelbbräunlich, weißlich ge- fledt; die Hinterbeine viel bläffer. Hinterleib hellgrau mit ans ſehnlichem, gelblihem Afterbuſch. Worderflügel nach hinten er— “ weitert, gelblichweiß, etwas glänzend, an der Baſis gelber, überall, aber vorzüglih auf dem Hinterranddrittel ochergelbs nebelicht. An der Mitte des MWorderrandes hängt ein ſchraͤg auswärts gerichteter, braungrauer MWürfelfled; von ihm aus gegen die Baſis hat der Vorderrand braͤunliche Puncte und in der Nähe der Baſis ein dunkleres Fleckchen. An der Mitte — —— — 744 bes Innenrandes ſteht ein bis zur Medianader hinaufreichender, dunkelroſtbrauner, bindenfoͤrmiger Fleck, von welchem bis zum Vorderrandfleck ein lichtes, ochergelbliches Gewoͤlk zieht; er iſt auf beiden Seiten, nicht ſcharf, grau gerandet, und auswaͤrts haͤngt an ihm auf der Fluͤgelfalte ein dunklerer Punct. Im ochergelben Gewoͤlk vor dem Hinterrande zeichnet ſich ein laͤng— lihrunder, aus dem Hinterwinkel auffteigender Sled aus. Der Vorderrand hat 3 graue Flecke, von denen 2 fich in ochergelbe, f&hiefauswärtsgehende Streifen fortfegen; der innerfte liegt am Anfange der Vorderrandfranzen, der dritte an der Fluͤgelſpitze felbft. Die Franzen des Hinterrandes find bleichochergelb mit 4 grauen Würfelfleden; der oberfte liegt von dem Fleckchen der Blügelfpigfranzen weit entfernt; unter ſich ſtehen fie ziemlid) gleich weit ab. Hinterflügel ſehr lichtgrau, heller gefranzt. Unterſeite der Vorderfluͤgel braͤunlichgrau, am dunkelſten ge: gen den Vorderrand. Dieſer hat auf feiner hintern Hälfte in fhmalem, gelblihweißem Grunde braune Fleckchen. Die Stanz zen find fo mie die Hinterflügel verlofchener. gefärbt und gezeich— net alg auf der Oberfeite. Diefe Art flog bey Eyracus am 6. und 7. Juny ziemlich felten am grasteihen Rande eines Kußfteiges, der in den feuchten Aeckern zwifchen dem Anapo und den Säulen des Jupitertem— pels hinführt. Schon am 19. May fieng ich ebendort 2 ziem- lid) -abgeflogne Weibchen. 810. (5.) Contraetanan. sp. Capite et thorace flavidis; alis anterioribus angustulis pallidis, fascia media punctoque anguli postici cinnamo- meis, fascia marginis postici violaceo - cinnamomea., Größe wie eine £leine Coch. Angustana; die fcharfe, [hmach- gebrochne, zimmetbraune Binde auf den ziemlich ſchmalen Vor— derflügeln und der gelbbräunliche, violettſchimmernde, bindenar- tige Hinterrand zeichnen die Art vor allen mir befannten aus. Kopf und Ruͤckenſchild bleichgelb, an den Raͤndern dunfler. Tafter kaum um die Augenlange über die Augen hervorftehend, nad vorn erweitert, bleichgelb, an den. Seiten zimmetbräunlich angeflogen; Endglied fehr kurz und ftumpf. Fühler beim- Männchen deutlich gefranzt. Die 4 Vorderbeine auf der Licht- feite gelbbraun, hellfleckig; die Hinterbeine einfarbig glänzend gelblih. Hinterleib grau. Vorderflügel ziemlich ſchmal mit fanft converem Vorderrande, ſehr heil gelb, an der Baſis dunkler und am Vorderrande gelb> bräunlih. Vor der Mitte iſt eine vollftändige Binde von un: gleicher Breite und zimmetbrauner, auf dem. Vorderrande ver: dunfelter Farbe; fie macht unter der Mitte eine Eleine Ede nad außen und jteht auf. dem Innenrande der. Baſis näher als auf dem VBorderrande. Der Innenwinkel trägt ein zimmet= braunes, dreyeckiges Fleckchen. Der Hinterrand iſt gelbbräun: lich verdunkelt mit vielettlichem Schimmer; an einen vor der Spitze liegenden Vorderrandfleck haͤngen ſich mehrere Flecke zu einer unregelmäßigen Fleckenbinde an, die bis in den Innen— wineel reiht. Nur bey dem von mir gefangenen Weibchen ift fie fcharf auf beilem Grunde, bey den andern Exemplaren mit der Umgebung zufammengefloffen. Franzen gelblich, verlofchen gelbbraun gefleckt. j Hinterflügel nebft den Franzen einfarbig. hellgrau. Unterfeite der Worderflügel grau, am Vorderrande auf der Hinterhälfte gelblich, von einem ſtarken, grauen Fleckchen und einem Eleinern vor der Spike unterbrochen. Auf den ‚gelb: 745 bräunfihen Franzen umzieht den Hinterrand eine gelbliche Linie. Um Sunenrande fchimmert hinter der Mitte ein fehr verloſche— ner, gelblidyer Fleck durch. Hinterflügel grau, beim Weibchen ſehr hell. Ein einzelnes, ſchon etwas geflognes Weibchen fieng ich bey Narni am 4. September auf einem Brachfelde an Diſteln. Ein Paͤrchen, das gleichfalls an den Franzen beſchaͤdigt iſt, brachte Loͤw von ſeiner Reiſe mit; das Maͤnnchen fieng er im Auguſt bey Pera, das Weibchen gegen Ende September bey Bruſſa. 311. (6.) Notulana n. sp. Capite ac thorace flavidis; alis anterioribus favidis, fascia media intus obscure, puncto anguli postici, ma- eula supra angulum posticum fasceiaque postica ex costa attenuata fuseis. (mas.) Sehr aͤhnlich der Manniana, leicht zu erkennen an dem braunen Fleck auf den fchmälern VBorderflügeln zwifchen dem Innenwinkelpunct und der vor der Fluͤgelſpitze quer Übergezoge- nen Binde; er iſt groß und von diefer Binde durch eine weiß— lid) glänzende Linie getrennt, oder hängt mit ihr auch hier und da durch Zaͤhne zufammen. Die Grundfarbe ift blafgelb; die Binden find zwar wie bey: Manniana geftaltet, aber dunfler- braun, und die verengte vor der Flügelfpise ift in ihrer Mitte breiter. Kopf und Ruͤckenſchild find heilgelb, bey länger geflos genen Eremplaren weißlich. Größe unter der von Manniana. Sch fieng mehrere meift verflogene Männchen diefer Art bey Syracus am 23. und 29. April nach Sonnenuntergang an grafigen, feuchten Grabenrändern in der Gegend der alten Nea— polis. Weibchen fand. ich nicht. 312. (7.) Purgatana. Der Kopf mit den Zaftern, das Ruͤckenſchild und der Hin— terleib find ſchwarz und nicht, wie Treitſchke fagt, aſchgrau; nur die Schulterdeden find hinten und am ſchmalen Außen: tande weiß; der Afterbufch iſt gelblich; die Beine ſchwarz, mit meißen Sleden, und die Hinterfchienen und Füße auf der dem Leibe zugekehrten Seite weiß. Nur ein verflognes Männchen fieng ich bey Syracus am 24. April, Da diefe Art bey Wien im July gefangen wurde, fo hat fie eine doppelte Generation. 313. (8) Reliquana, Diefe Art, die nichts weniger ald eine Cochylis ift ‚erhielt ich aus unbeachteten Raupen, welche mit denen von Tortr. Pronubana an Daphne gnidium auf den Kalkfelfen von Sy— tacus lebten. Die Schmetterlinge Frochen mir einzeln zu Ende Juny und Anfang, July aus. in Paar fah ich auch um Daphnefträucher fliegen. Um,NRom waren fie zu Ende Auguft und Anfang September an ben mit Clematis (vitalba.?) hau: fig durhmachfenen Gartenzaunen in größter Menge, und gegen Abend ſchwaͤrmten fie bey ruhigen Wetter in ganzen Schaaren. Crambina. 1. Crambus. Coſta, der nah Treitſchke das. Genus Chilo ital. Chillo benennt und diefen Namen von „XvAom insucco“ ab: leitet, giebt als verbefferte Merkmale, für daſſelbe: Palpi in- feriores porreeti, subdeclinati,, eontigui, rostriformes, superiores biarticulati, apice clavati, fasciculo ‚pilorum Iſis 1847. Heft 10. \ 746 inter frontem palposque eminentes. Seine neapolitanifchen Arten find: 1) hortuellus’(febr leicht auf Wiefen und Ges treidefeldern zu finden). 2) rorellus (häufig vom Suly bie zum Geptember [?] auf Wiefen und Getreidefeldern). 3) pi- netellus Tr. (,‚felten bey ung”). 4)-conchellus Tr. (felten in Calabria ultra und auf der Majella im Auguft). 5) Falsellus mit einer Varierät: alis anticis albidis, ba- dio punetulatis, fimbria postica aurata micante, palpis externe nigro punetulatis, die dem gewötnlichen. Falsellus außerordentlich ähneln foll, aber deren Worderflügelfrangen (ali posteriori ift ein Schreibfehler ftatt anteriori ) metallglänzend oder füft ‚vergoldet find, während die braune Querbinde halb verwifcht iſt. [Sch vermuthe, daß Cofta fich fehr in dem Namen geirrt hat, und daß bier ein wahrer Falsellus ge: meint ift.] 6) Inquinatellus. (Die Hinterflügel weiß, nicht braun; im Auguft.) 7) Chrysonuchellus (fehr häufig im Königreich). 8) Beklus (fehe felten — in Ab- ruzzo ultra im Thale von Roveto unter Canistro zu Ende Auguft, auf dem Matefe auf der Piana di Cusano zu Ende Sup). 9 Majorellus: „alis anticis lividis, striga marginali albo-margaritacea, macula humerali flavida lu- nulata; alis posticis cinereo-fuseis, fimbria albida. Koͤr— per röthlichbraun mit Perlfchimmer; Ober- und Unterpalpen wie gewöhnlich [1]. Vorderfluͤgel gelblichbraun (fosco livido) mit einer geradlinigen, perlfarbigweißen Laͤngsſtrieme des Vor— derrandes, welche den Frummen Außenrand in derfelben Farbe wie das innere Feld laͤßtz ein gebogener, gelblicher. Querfled fteht «gegen die. Baſis, ähnlich faft dem von Ch. colonnellus. Hinterflügel afchgrau glänzend, dunfler gegen die Spige und am Vorderrande, mit glänzend weißen Franzen. Taf. VIE Fig. 1. [Eben diefe Figur wird auch, jedoch irrig, zu Phyeis luridella gezogen. Cie und die Befchreibung gehören ohne den geringften Zweifel zu Pempelia Zinckenella fem., und find nach einem alten, vergelbten Exemplare gemadıt]. — 10) Luteellus mit Var. mas: lineolis nullis- an Silacellus Tr. vel flavellus mihi — ganz gelblih ohne Fled; die Hinterflügel gelblichweiß. Nicht gemein, im Commer [Bey diefer Art hat Cofta bloß die Diagnofe aus Treitſchke ab: gefchrieben, ‚ohne ein Gitat beyzuſetzen; ich bezweifle, daß der wahre Luteellus um Neapel vorkommt. Die Co ft aifche Va— vietät Fann aber fehr gut zu Eudorea ochrealis (Chil. sila- cellus Tr.) gehören... 11) Contaminellus (Dft ver: wiſcht fi die Nandlinie, fo daß fie faum Fledchen in den Zwifchenräumen der Adern übrig läßt, und ift es ſchwer, diefer Art nach der (aug Treitfichke abgefchriebenen) Phrafe zu ers Eennen). 12) Pyramidellus (im Septbr. 1833. Unſere Gremplare weichen ab, indem die Zafter, befonders auswärts, befprengt find). 13) Margaritellus (im Auguft auf dem Afpromonte in Calahria ultra), 14) Argentellus: Pal- pis 'stuposis brevibus, alis anticis albo argenteoque mi- cantibus, nervorum interstitiis ad marginem punctis atris, quandoque obsoletis, fimbria alba; alis posticis albidis, eiliis candidissimis. Ganz glänzend weiß. Augen ſchwarz; Rorderflügel x filberglängend, manchmal mit goldenem Nefler; am Rande in den Zwiſchenraͤumen der Adern ein fehr ſchwar— zer Punct, der bey manchen weißern Cremplaren ganz fehlt. Die Hinterflügel find weiß, beraucht, mit fehr weißen Franzen wie die. Worderflügel. — Vielleicht gehört er zu Falsellus (deriva. dal. Falsello); ev; zeigt aber feine Spur von den Duerfleden oder Linien”. [Die Angabe über die ſchwarzen ; 47 * 747 Puncte zeigt, daß bier nicht etwa Perlellus gemeint iſt; ich kann diefen Argentellus nicht wiedererfennen]. 15) Colon- nellus [!] palpis anterioribus faseieulatis longissimis antennis valde eristatis, erista supra nigra, subtus alba; alis antieis plumbeis, lunula humerali elevata flavo - au- rantio - zonata; alis postieis subhepatieis, marginibus fuscescentibus, fimbria flavida. Körper braun, Hinterleib ſchwarz mit weißliben Ringrändern und langem, roͤthlichem Ufterbarte. Kopf klein; Augen groß, halbEugelicht, ſchwarz; Stirn beſchuppt und vorn fehnabelförmig verlängert (fronte squamato e prolungato anteriormente in forma di rostro). Beine fehr ſchlank und kurz [!]; die Unterpalpen lang, braun, obenauf weißlich. Fühler fehr gebartet; die obern Palpen am Ende mit einem langen, tothgelben Borftenbufch, welcher dem vorlegten Gliede der Unterpalpen gleich kemmt. Vorderflügel bräunlichblenfarben, metallglänzend mit einer fchmusigweißen Binde am DBorderrande, welhe den VBorderwinfel nicht erreicht, und gegen die Bafis mit einem Frummen Gürtel von aufge richteten, großen, braunen und goldgelben Schuppen, melden eine parallele orangegelbe Binde folgt [suecede i. e. fih an— fchließt]. Hinterflügel rauchbraun mit lebergelbem Nefler, bräun= lihem Vorder- und Hinterrande und gelblihen Franzen. — Sn Terra d'Otranto und den Abruzzen im Sommer nicht ges mein’. — Die Unordnung in der Beſchreibung ift ein deut— liches Zeichen, daß die Fauna nicht mit dem gehörigen Fleiße gearbeitet wurde, und die Beſtimmung einer fo offenbaren Phycida als ein Chilo (Crambus) einer der vielen Fälle, aus denen zu erkennen ift, daB Cofta feiner Aufgabe mwenig gewachfen war. Chilo Colonnellus — bey dem ſich alles ver— einigt, um diefe Stelle der Fauna napol. als eine horrende Monftrofität erfebeinen zu laffen — ift dag Miünnchen des Ch. Majorellus Cost. oder Pempelia Zinckenella. Coſta citirt bey Colonnellus tab. 8. fig. 3. feines Werts; es foll fig. 2. heißen. Bey feinem Argentellus_ cititt er tab. 8. fig. 2.; bier muß das Citat ganz geftrichen werden. Die ven mir gefundenen Arten find folgende: 314. (1.) Pectinatellus n. sp. Antennis maris longe pectinatis; alis anterioribus sub apice profundius sinuatis, flavidis, longitudinaliter eine- reo argenteoque venosis, striola argentea post venam transversam nulla. Naͤchſt verwandt mit Cr. palpellus, wefentlid verfchieden durch die längeren Kammzähne der Fühler, die tiefer ausgebuch— teten Vorberflügel und den Mangel des filberweißen Laͤngs— frihs zwifchen der Querader und dem Hinterrande, Beträchtlich Eleiner (Worderflügellänge nur 6 Linien). Zafter merklich Eürzer und gegen die Bafis zu dider, obenauf, fowie die Marillartafter, der Kopf und der Außenrand der Schulter: deden blaͤſſer ocjergelb; die, legtern find übrigens heller und gelblicher braun. Geftalt der WVorderflügel biefelbe, aber die Einbuchtung unter der Spike ift tiefer und läßt die Ede dar: unter fpiger hervorftehen. Die zwey filberweißen Längsftreifen, wovon der eine am Vorderrande, der andre dicht an der Mes dianader und deren erftem Afte hinzieht, find fehmäler, und die ganze Medianader ift bis an den 2ten Aft breit afchgrau. Die Subdorfalader fticht nicht gegen den breiteren afchgrauen In— nenrand als eine gelblichweiße Linie oder Strieme ab, und der von ihr in der Nähe der Baſis abwärts gehende Aft fehlt völs lig, oder vielmehr es ift nur das Ende beffelben in einer ſchma—⸗ 748 len Spur zu erfennen. Die Querader hat die bleidy ochergelbe - Grundfarbe ohne Verdunklung; der filberweiße Kängsftrich, der bey Palpellus hinter ihr faft bis an die erfte Querlinie reicht, mangelt durchaus; man fieht nur in der Grundfarbe, wie auf den andern Laͤngsadern eine Linie aus goldglänzenden Schuppen. Die zweyte Querlinie macht nicht die ſcharfen Kappen wie bey Palpellus, und ift veichlicher mit Silberſchuppen belegt. Zwi— fhen der gelbbraunen Zranzenlinie und der davor hergehenden Punctreihe ift ein viel beträchtlicherer Naum, daher zwifchen diefer und der 2ten Querlinie ein um fo eingefchränfterer; die Puncte felbft find mit bläulihweißen Schuppen zum Theil vers det und erfcheinen daher dem bloßen Auge afchgran. Die Hinterflügel find dunklergrau, an der Spige neben den Franzen bleichgelblich 5; die Franzen fchneeweif. Auf der Unter: feite der Vorderflügel iſt die braunliche Mittellinie der Franzen dunkel und deutlich; der Hinterrand bis zu der erften Quer— linie (diefe von der Baſis aus gerechnet) milchweiß und fchärfer abgegrenzt als bey Palpellus, Nur ein Männchen diefer Art fieng ich am 23. Auguft in dem Paffe von Itri unterhalb der Verſchanzung auf einer duͤr— ten Stelle im Graſe zwifhen Myrten- und Piftazienges ſtraͤuch. Duponchel beſchreibt (Hist. nat. des Lepid. IX. p.41.) mit Unrecht die geibliche Färbung der Subdorfalader als einen filbermweißen Längsftreif; mit Necht aber wundert er fich über die Hübnerfhe (au fonft nicht recht gerathene) Fig. 32., worinn die Fühler männlih find und doch feine Kammzähne haben. Zufolge des Zertes (‚das Männchen hat ganz deutlic) gefiederte Fühler‘) follten fie aber diefelben erhalten, und wenn ih mid) recht erinnere, fo verficherte mir F. v. Roͤsler— ffamm, daß fie in feinem Exemplar des Merfes nicht fehlen. Da Treitſchke felbft darüber ſchweigt, fo muß in älteren Eremplaren des Hübnerfchen Werfes der Fehler nachgebeffert worden feyn. 315. (2.) Tentaculellus. Hübners Abbildung muß ich, felbft wenn fie eine mir in natura unbekannte Art vorftellt, für ſehr fchleht erklären; fie ift auf der rechten Seite anders gezeichnet als auf der linken; dort hat fie unter dem Vorderrande eine vollftändige, braun— gelbe Linie, hier eine unterbrochne, dort vor der erſten Duer- linie 3, bier 4 weiße kurze Längsftriche, dort die weiße Linie an der Medianader bis zur Baſis vollftändig, hier weit vor derfelben endigend. Kopf und Taſter find hier weiß, und letz— tere Eürzer als bey meinen Arten. Iſt die Länge der Zajter richtig angegeben, fo fenne ich die Hübnerfche Tin. tentacu- lella nicht. — Zu dem Treitſchkiſchen Tentaculellus macht Fifcher v. Röslerftamm die Bemerkung, ed fey nicht die Hübnerfche Art, fondern Palpigerellus FR., der im Mannifhen Catalog zwiſchen Palpellus und Tentaculellus aufgeführt wird. — Bon Zreitfch Ee’s Befchreibung deuten allerdings die Worte: ‚Fühler des Mannes viel ſchwaͤcher ge= fiedert (als bey Palpellus)“ auf ine ganz andre Art, alg die ich für Tentaculellus annehme; denn diefe hat gezähnte, fehr zart gefranzte Fühler. Alle andren Worte Treitſchkes verrathen die größte DOberflächlichkeit. — Von Duponchels Crambus tentaculellus (IX, pag. 44. tab. 268. fie. 4. a. (mas) b. (fem.) befige ih nur eine Skizze des weiblichen Vor: derflügel3 und die Befchreibung. Nach erfterer ift mein bey Rom gefangener Crambus biefelbe 749 Urt; die Befchreibung widerfpricht wenigfteng nicht, da bie Un— terfchiede, die er von Cr. palpellus giebt, offenbar nur indi— viduell und oberflichlih find. Duponchel finder 5.3. die Fühler einfach gefranzt (siimplement ciliees), währene fie fehr lang gezähnt find; er hat dies nicht bemerft, weil die Zähne fehr gedrängt ftehen. Indem ich meine Art fiir einerley mit der feinigen annehme, finde ich es nöthig, fie zu befchreiben. Antennis maris confertim longe dentatis, feminae se- taceis; palpis longis erassiusculis; alis anterioribus latio- ribus pallidis, maris longitudinaliter brunneo - lineatis, venis aureo-squamatis, puncto venae transversae fusco, strigis duabus postieis repandis, fem. subunicoloribus, vitta fusca sub vena mediana. Größe veränderlich, gewöhnlich unter Palpellus; (WBorderflüs gellänge des Maͤnnchens 53 — 63", des Weibchens 8 — 83"). Rüdenfhild, Kopf und Dberfeite der Tafter weißlich ochergelb; Kopf mit dunkler Kängslinie in der Mitte. Fühler mir hellem Meißgelb, was fih am Nüden etwas hinaufzieht und dann ein wenig verdunfelt. Beim Männchen haben fie gelbbräun= liche, ſehr gedrängte Zähne, die gegen die Bafis dicht an einans der liegen, weiter hinauf aber zwiſchen ſich hindurch fehen laſſen; diefe Zähne find Länger als breit, nad) vorn gebogen, auf dem Nüden niedergedrüdt, fo daß die Spige mehr hervor= tritt, und ſehr Eurz gewimpert. Beim Weibchen find fie zart, borftenförmig, gegen die Spige unmerklih geerbt, ſchwach pubescirend. Deellen deutlih. Mearillartafter fehr entwickelt, dreyeckig mit langer Spitze, an der untern Hälfte der Außen— feite zimmetbraun. Lippentaſter um 3 Augenlaͤngen über die Augen hervorftehend, unter der Spige der Marillartafter am meiften verdidt, von da an abnehmend und zulest zugefpißt; fie find beim Männcen innen mit Ausnahme der Spise und unten an der Baſis weißlich behaart, auswaͤrts zimmetbräun: lich, gegen die Srige dunkler; beim Weibchen viel heller. Nüffel fehr Eurz und unbrauchbar. Schulterdedien graugelbbraun, auge wärts weißlich; beim Meibchen find fie einfarbig bleidyochergelb, faum einmwärts ein wenig verdunfelt. Beine an den Schenfeln und den Hinterfchienen auf der Schattenfeite weißlich, übrigens gelbbräunlich, abwärts dunkler; die WVorderbeine am dunfelften. Auch bier ift beim Weibchen alles viel heller. Hinterleib auf dem erften Segment und an den Seiten hinter den Hinter beinen weiß, übrigens weißlich ochergelb, mit ziemlich ftarfem, weißem Ufterbufch; beim Weibchen ift er weißer, und fein Af: terbufch kuͤrzer und armhaariger. Vorderflügel etwas kuͤrzer als bey Palpellus, unter ber Spise weniger tief ausgebuchtet. Grundfarbe bleich ochergelb wie das Rüdenfchild. Länge des Worderrandes geht eine weiße Strieme, nur an der Bafis fehr ſchwach glänzend; von der Baſis aus geht auf dem Worderrande felbft eine fehr dünne, gelbbräunliche Linie, die ſchon vor der Mitte den Rand vers läßt, unter den Franzen deffelben binzieht und nie das Ende der Strieme erreicht, oft aber in ihrem hintern Theile ſtuͤckweiſe verfhwindet. ine gleichfarbige Linie bildet den Innenrand der Strieme von der Bafis aus, tritt aber in fie hinein und verfchwindet vor der Mitte; eine andere mehr hinterwärts eins tretende geht auf das Ende ber gelbbräunlihen WVorderrandlinie zu, wird aber, ehe fie es erreicht, 2 mal fchief durchbrochen. Diefe weiße Strieme ift nicht fo rein und auffallend wie bey Palpellus, hat diefeibe Geftalt und Stelle, nehmlich an der Medianader und ihrem erften Afte; fie ift unterwärts von einem 750 braunen Strich gefäumt, der ſich zu einer Goldſchuppenlinie fortfegt und in diefer Fortegung ſich mehr der Subdorfalader genähert hat. In der Mittelzelle geht eine goldfehuppige Linie vor der Querader her, welche nur die halbe Laͤnge der Zelle hat. Auf der Querader häuft fich gewöhnlich brauner Staub ju einem Querfled an. - Zwifchen der WVorderrandftrieme und der Medianaderftrieme liegen in ochergelblihem Grunde 6 un: gleihlange Goldfhuppenlinien, und binterwärts zwiſchen diefen weiße, furze Striche, die fich einwärts in die mit einzelnen, ſchwarzen Schuppen beftreute Grundfarbe verlieren; die Gold— fhuppenlinie, welche binter der Querader liegt, erweitert ſich einwärtg zu einem bis zu dieſer reichenden, filberglängenden Keilfleck. Der Innenrand der Flügel ift an der außern Hälfte breiter grau ald an der innern; die Eubdorfalader traͤgt eine duͤnne, hellbraune Linie, und ift fehr hell gelblich eingefaßt. Die beiden meißen Striemen und die 5 dazwifchen liegenden weißen Längsjtridie endigen an einer feinzähnigen, zimmetbraus nen Querlinie; ihr parallel läuft in weißem Grunde eine braus nere, ebenfo geftaltete, und vor den Franzen an der gelblichen Randlinie eine Neihe brauner Puncte, Bon diefen find die 8 unterften, die vom Innenwinkel noch weit abftehen, am weite ften von einander getrennt und faft ſchwarz; auch ift dag Gelb der Nandlinie an ihnen am reinften. Die weißlichen Franzen werden nahe der Bafis und an der Spike von einer bräunlichen Linie durchzogen; die erjtere iff die dunflere und den 3 ſchwar— zen Puncten gegenüber verdidt; hier und an der Flügelfpige glänzen die Franzen filbericht. Hinterflügel grauweißlich, gegen die Spike grau, und vor der hier aug bräunlihen Puncten zufammengefloffenen Rand» linie in hellem Grunde mit einer verlofchenen, grauen Kinie. Franzen fehneeweiß, an der Bafis vor der Flügelfpise mit einem kurzen Querſtrich. Unterſeite der Worderflügel braͤunlich, hinter der Querader am dunkelſten, zwiſchen der erſten Querlinie und dem braun— punctierten Hinterrande weiß. Die erſte Querlinie iſt dunkel, ohne Biegungen, die 2te ſehr verloſchen. Die Vorderrand— ſtrieme iſt ſchmutzig gelblich; der Innenrand gelichtet. Die Franzen weiß, an den Enden gelbbraun; an der Flügelfpige haben fie vor der Baſis eine Furze, bräunliche Querlinie. Hinterflügel weißlich, am WVorderrande und gegen den Vor— derwinkel bräunlichgrau. Franzen fehneeweiß. Beim Weib: hen find die Vorderflügel etwas geftrediter, bleichochergelb, an den dunflen Stellen des Männcheng auch dunkler. Der braune Fleck auf der Querader ift in Größe und Deutlichfeit fo ver— änderlich wie die Zahl der goldfchuppigen Linien, die hier uns fcheinbarer und Eürzer find ald beim Männden. Unter der Medianader, und zwar am untern Rande der Flügelfalte, laͤuft ein aus braunen, gehäuften Schuppen zufammengefegter, ftrie- menartiger Längsftreif, der nicht die Baſis erreiht und in wechfeinder Entfernung vom Hinterrande aufhört. Bey einem Weibchen ift er nur durch braͤunlich ochergelbe Echuppen augs gedrüdt. Die Puncte vor dem Hinterrande find. verlofchen, doch viel deutlicher als die groͤßtentheils kaum Eenntlihen Quer- linien. Die Franzen find an der Flügelfpige und beh den 3 Puncten blaßgoldglänzend. — Die Hinterflügel find weiß, nur vor dem Hinterrande fhwach grau. — Die Unterfeite der Vor- derflügel ift viel vwerlofchener als die deg Maͤnnchens. Sc fand diefe Art in der Campagna nicht weit von Albano am 25. Auguft nicht felten; da dag Wetter ziemlich ftill und warm war, fo flogen die Schmetterlinge aus dem Grafe und 751 den Diſteln leicht auf und festen ſich nach einigem Fliegen hän: gend an einen Halm oder auch auf die bloße Erde. Mir fchienen fie in ihrem Betragen Aehnlſchkeit mit unferem Cram- bus fascelinellus zu haben. Die Weibchen, viel feltner, lies Ben ſich erft durch ftarkes Stören in den dichteren Grasbuͤſchen zum Auffliegen bringen und flogen weniger. Am 28. Auguft wollte ich fie wieder auffuhen; e8 war aber, wenn auch heif, doch ſehr windig, und fo fand ich trog allem Fleiß nur noch 2 Männchen; das eine jagte ich aus dem Grafe, das andere Elopfte ich von einer Diftel, von welcher es ſich herabfallen ließ. Wahrſcheinlich iſt dieſe Urt um Rom häufig. Die Männchen, in ſchlechten Zuftande, aus Portugal ſtam— mend, hielt ich bisher für Cr. tentaculellus. Das Eleinite derfeiben hat 7°", dag größte nahe an 8" Vorderfluͤgellaͤnge. Die Taſter find fpiger, was durch Abfliegen der Haare entftans den ſeyn kann; allein fie find auch entfchieden ein wenig länger. Un den Fühlern finde ich gar keinen Unterfchied, und auf den Vorderflügeln nur den, daß der oberfte der 5 weißlichen Laͤngs— ftrihe (vor der erften Querlinie) in die Vorderrandftrieme uͤber— geht, wodurch diefe bier durch einen fpigen, braungelben Keil gefpalten erfcheint. Hinter der ſchwarzſchuppigen Querader iſt der Keilftrich bey einem Gremplar blafgoldig, einmwärts weiß: lihglänzend, bey den 2 andern geglättet filberweiß; alſo keinen conftanten Unterfchied bietend. — Es kann aber doc) wohl der portugiefifhe Falter ſpaͤter als eine eigne Art nachgewieſen wers den, wozu jedoch. beffere Exemplare gehören, als ich. befike: Eine beftimmt verfchiedene Art ift diejenige, die ich unter. den Eleinafiatifhen "Schmetterlingen al8® Cr. tentaculellus aufgeführt habe. Die Schlechtigkeit meiner portugiefifchen Eremplare mag den Irxrthum diefer Beftimmung entfchuldigen. Das in der Kebhaftigkeit der Faͤrbung und Zeichnung dem Männchen gleichkommende Weibchen beweift, daß Cr. contri- tellus eine von meinem Tentaculellus ganz verfchiedene Art if. Die Fühlerzäbne des Männcens find kürzer und breiter, nehmlich faft fo breit wie hob. Die Marillarrafter find Eleiner, die Lippentaſter 34 Augenlängen uͤber die Augen vorftehend, viel ſchlanker, beym Weibchen fo dunkel wie beym Männchen. Schulterdecken des Weibchens an der innern Hälfte dunkler gelbbraun als beym Männchen. Worderflügel länger als bey tentaculellus; und zumal die des Weibchens lang geftredt. Zeichnung wie bey Tentaculellus; die glänzenden Linien find nicht golden, fondern röthlih und wenig ausgezeichnet; der Keil: fle@ hinter der Querader ift reinmweiß, glänzend, nicht metallifch, größer und breiter und mit zerftreuten, ſchwarzen Schuppen gefaumt, Beym Meibchen, das alle Zeichnungen fo vollftändig und deutlich wie dag Männchen befist, ift außerdem der ganze Raum zwifchen der weißen Medianaderftrieme und Subcoftalader mit gehaͤuften, dunfelgelbbraunen Schuppen ausgefüllt, Auf der Unterfeite ift nur die Slügelfpise und die Gegend der 3 Puncte weiß; das übrige, bey Tentaculellus weiße Feld ift von der Grundfarbe überdedt. 316. (3.) Carectellus n. sp. Palpis griseis, ante apicem niveum fusco-einetis; alis ant. acuminatis, pallidis, fuscescenti lineatis, striga bi- fracta media cinnamomea, strigula costae ante apicem nigra, albo-marginata (mas. fem.). Gehört trog dem Mangel des weißen Längsftreifeng der Vor: derflügel zu den mit Cramb. pratorum verwandten Arten; die Vorderfluͤgelecke ift daben länger und fpiger als ben Pascuel- 192 lus, und, was die Art fehr Eenntlich macht, am Franzenrande diefer Vorderecke ift eine fehr feine, doppelte ſchwarze Linie, die vereinigt in die Spike ausläuft. Größe der allerkleinften Eremplare von Cramb. pratorum. Kopf und Ruͤckenſchild weißlih. Fühler an der Bas des Ruͤckens weißlich, höher hinauf gelbbräunlich; unten unmerklich geferbt und miccofcopifch pubescirend gefranzt. Marillartafter fhneeweiß, nur an der Außenfeite unten gelbbraunlich ; Kippentafter um mehr alg die Nüdenfhildlänge über. die Stirn hervorſte— hend, innen weiß, außen gelbbrännlih, nad vorn weißlih, dann mit einem brandigbraunen Ninge, und hinter diefem ſchneeweiß; fie. find langhaarig und die Haare liegen nicht feſt an. Beine weißgelblich, die vordern auf der Lichtfeite her weißlichen Fuß: glieder mit je einem braunen Fleck. Sculterdeden einfarbig weißgelbtih. Hinterleib weißgelblihgrau, in der Nüdenmitte nach vorn dunkler. Vorderflügel fehr blaßgelb mit graubräunlichen Längslinien von der Bafis aus. Hinter der Mitte fiehen auf dem, Vor: derrande zwey fehr fchiefe, braune Striche, deren erfterer, als zimmetbraune Linie über den ganzen Flügel fortgefegt, fih noch über dem legten Medianaderafte einwärte kruͤmmt; fie nähert fih nicht mehr foweit der Bafis, wie auf dem Vorderrande, biegt fih dann über. der Laͤngsfalte unter einem einfpringenden, ſcharfen Winkel wieder nad) aufen und gelangt. in einem nad) außen converen Bogen zum Innenrande. Ein dritter, Vorder: tandftrich läuft im Anfange weniger fhräg auswärts, kommt dem Hinterrande nahe, macht dann unter dem legten Medianaderaft einen braungelben, einwärts converen Bogen, der bis zur. Flü- gelfalte reicht und geht von da ab als braune Linie fchrag zum Snnenwinfel; an vollftändigen Cremplaren zieht fie auf dem Snnentande bis ber die erſte Querlinie hinaus gegen die Baſis. Zwiſchen den beiden Querlinien ‚find die. meiften braͤunlichen Fängslinien paarmweie geftellt. Der 3. Vorderrandftrih hat eine weiße Linie hinter fich, worauf das Dreied der. Flügelfpige eine braungelbliche, bleicher querftrichige Farbe gewinnt; es ift von den Franzen durch eine doppelte, oben vereinigte, braun= fhwarze Linie getrennt, die auf beiden Seiten weißgefäumt ift. _ Unter ihr, dem dbraungelben Bogen der 2. Querlinie ‚gegenüber liegen auf weißlicherem Grunde drey ſchwarze Randpuncte; längs diefer Puncte hat das Wurzeldrittel der Franzen einen £urzen blaßgoldglänzenden Strich; der Raum hinter dem unterften Drittel der 2. Querlinie ift meißlih. Die, Franzen find weißlich, auswärts gelbbraͤunlich, am dunkelſten an. der Slügelfpise. Hinterflügel grau, am Vorderwinkel auswärts mit Eurzer, brauner Randlinie und vor derfelben hell; die Franzen weißlich, vor der Baſis mit bräunlicher, an der Flügelfpige verdicter Linie durchzogen. , Unterfeite, der Vorderflügel braungrau, am Vorderrande gelb— lich mit einem braunen Querfledcen vor der Spike; aus der weißlihen Flügelfpise fommen 2 fhwarze Hinterrandlinien, wovon die äußere auf den Franzen felbft liegt... Hinterflügel wie auf der Oberſeite. Das Weibchen. ift überall heller als dag Männchen; nur die 2 ſchwarzen Nandlinien der VBorderflügelfpige find eben fo dunkel. Das erfte Cremplar fieng ic) bey Syracus auf den Kalkhoͤ— ben von Acradina an einer Erhlen, dürren Stelle am 19. Juny. Am 10. July und den folgenden Tagen ſammelte ich eine Anzahl zum Theil fchon fehr abgeflogner Eremplare bey Meffina; an dem Weftabhange eines Berges beym Kloſter Buon retiro 753 R an der Palermitanerſtraße. Sch jagte fie nur aus ben hier häufigen Raſen eines ſtarren, langen Graſes auf (od Arundo "mauretanica?) Abends und bey Tage. Der Schmetterling fliegt, weißlich ausfebend, nicht weit und fegt ſich an Gras, ftets mit abwärts gerichtetem Kopfe; im Sitzen hat er wie Cr. eerussellus die Haare am Ende der Lippentafter zu einem umgekehrten Kegel ausgebreitet. An andern Stellen bey Meffina fand ich diefe Art auf demfelben Grafe nicht; wahrſcheinlich aber Eommt fie auch bey Stri und anderwärts, an der Straße von Rom nad Neapel vor, wo diefes Gras haufig wächſt. Dupondel hat einen Crambus pallidellus (VIII, p. 63. pl. 270. fig. 6. — Catalog. pag. 316.) aus der Gegend von Montpellier, welcher meinem Carectellus . nahe verwandt ſcheint. Was ihn fogleib von diefem trennt, ift die Geftalt der WVorderflügel. Bey Pallidellus find fie bloß fpig, nicht wie bey Carectellus in eine Ede vortretend, daher auch der Hinterrand ohne die Ausrandung unter derjelben. Die erfte Querlinie macht Über der Flügelfalte Eeinen einfpringenden Wins kelz die zweite geht vom Worderrande viel weniger fchrag ab. Der ganze Raum hinter derfelben bis zum Hinterrande ift vers dunfelt und ohne Nandpuncte, und die den untern Rand der Flügelfpige zierende fo «ausgezeichnete, ſchwarze Doppellinie findet fih in der Abbildung kaum angedeutet, in der Beſchrei— bung aber ganz übergangen. Den Taſtern giebt die Beſchrei— bung ein mit der Färbung des Kopfes Übereinffimmendes, ziem— lih reines Weiß. — $. v. Nöslerftfamm mill in diefem Pallidellus den Cramb. hortuellus var. cespitellus fehen; allein die erſte Duerlinie geht ganz anders; fie macht einen fharfen Winkel und geht viel fenfrechter auf den Innenrand zu; auch fteht fie weiter hinter der Mitte. — 317. (4.) Falsellus. Ein fchönes, fehr Eleines Männchen fing ih am 24. Aug. bey Ciſterna von mehrern, die id von Ruͤſtern Elopfte; es hat nichts Abweichendes. 318. (5.) Pinetellus. Von mehreren Cremplaren, die ih am 15. Auguft beym Agnanofee im Walde von Kajtanienftämmen abflopfte, habe ich 3 Weibchen mitgebracht. Weder in Größe, noch Färbung, haben fie etwas Ausgezeichnetes. 319. (6.) Inquinatellus. Ein Männchen fieng ich bey Cifterna am 24. Auyuft neben einem Weingarten; ein andres bey Ancona an’ dem fteilen Ab— bange des hohen, mit einer Kirche gefrönten Berges am Meere am 9. September; drey Weibchen am 14. September weftlich von Trieft an den Abhaͤngen des Karfis, wo ich fie unter den nicht ſeltenen fchlechten Exemplaren ausmwählte, die in Gefell: ſchaft der Bot. hybridalis auf Heidekrant im lichten Eichenge: ffrauch flogen. Das Männchen von Ancona ift von der Größe der Eleinften biefigen Exemplare; die Tafter find etwas Länger und auf der Dberfeite reiner gelblich alg bey meinen gleichgroßen Inquinatel- lus Männchen; die entfchieden breiteren Worderflügel find in der gemwohnlichen Farbe, nur bläffer und weniger beftäubt; die Querlinien, Flede und Puncte liegen ganz gewöhnlich. Die Hinterflüigel find bellergrau, fo wie bey manden Weibchen, — Da Inquinatellus in der Breite der Vorderflügel nicht fand: baft ift und felbft in der Länge der Tafter etwas abändert, überdies die Zafter der fogleich zu befprehenden Weibchen Fein Iſis 1847. Heft 10. J — — — 754 Zeugniß für Artrechte geben, fo kann dieſes Maͤnnchen einſt⸗ weilen als Var. 6. mas alis anterioribus latioribus minus pulverulentis, posterioribus canis; palpis longivribus aufger führt werden. Die 3 Triefter Weibchen haben gleichfalls entfchieden breitere Vorverflügel als die biefigen; aber in der Färbung derfelben feine Abweihung; ihre Hinterflügel find noch weißlicher. Shre, Zafter find offenbar kuͤrzer als bey den hieſigen Meibchen. Wenn das Münnchen dazu entfprechende Tafter: und Fluͤgel— bildung befüße, fo hätten wir, wo nicht eine eigne Art, wenige ftens eine füdliche Mare anzunehmen, Das Männchen Var. b. kann der Länge der Tafter wegen nicht dazu gebören. Diefe 3 Weibchen gelten mir alſo als Var. c, fem.: alis anteriori- bus latioribus, posterioribus cano-albidis; palpis bre- vioribus. Das Männden von Cifterna hat noch Fürzere Vorderflügel als Var. b. mit einem fchiefer und ‚weniger conver julaufenden Hinterrande; die Grundfarbe ift reiner und blaffergelb und längs des Sunenrandes viel ſchwaͤcher gelbbraun beftäubt. Die erfte Querlinie zeigt denfelben Verlauf wie bey unferem Iuquina- tellus; aber die 2. jteht von der erften viel weiter ab und dem Hinterrande näher; in ihrer oberen Hälfte biidet fie einen viel ftumpfern Winkel, und fie läuft dem Vorderwinkel näher in den Vorderrand. Hinterflügel febr heil. Zafter ein wenig Eürzer und dünner als gewöhnlich. Fühler ohne Unter chied. — Bey diefem Eremplar, dag mir gleich beym Fangen ſehr auffiet, fommt alfo zu den kuͤrzern Zaftern und MWorderflügeln die veränderte Stellung und Krümmung der 2. Querlinie auf den Borderflügeln. Megen des legtern Umftandes laͤßt es fih nicht zu Var. c. als das fehlende Männchen ziehen; übrigens hätte ih Maͤnn— chen von Var. e, die am Karft auch flogen, ficher mitgenom: men, wenn fie ein fo beftemdendes Ausfehen, das fih nicht ganz abfliegen läßt, gehabt hätten. Da Inquinatellus ganz gewiß in ber Entfernung der beiden Querlinierf abändert, fo kann ich das Cifternee Männchen aud nur als Varierät auf: ſtellen, nehmlich als Var. d, mas: alis ant. latioribus, minus pulverulentis, striga altera minus arcuata margini postico propiore; posterioribus cano-albidis; palpis brevioribus. Das von Löw bey Smyrna zu Ende September oder Anfang Detober gefangene Eremplar, das ih als Inquinatellus aufge: führt babe, ift ohne allen Zweifel eine eigne Art: Crambh. paleatellus n.sp. die ihrer Flügelgeftalt nach näher mit Cr. tristellus al8 mit Cr. inquinatellus verwandt iff. Shre Vorderflügel find viel ſchmaͤler als bey dem fchmalflügligften Tristellus und Inquinatellus, und fo bfafigelb wie bey Inquinatellus fem., die f[harfe Vorderede der letzteren fehlt, indem die Spike ziemlich abgeftumpft if. Won der erften Querlinie ift nur der verlofhene Fleck an der Median: ader übrig, von der zweiten gewöhnlich geftellten nur die untere Hälfte. Die feinen Hinterrandpimetchen ftehen wie gewöhnlich, aber nicht in Tebhafter gelbem Grunde, fondern in hellerem. Die Franzen find blaßgelblih, ohne den lebhaften Gianz und die dunklere Färbung des gewöhnlichen Inquinatellus. : Hinter: flügel geftredter, faft weiß, fo glänzend wie bey Inquinatellus fem. Die XTafter, fo lang wie gewöhnlich, find vorn viel dünner und auswärts ganz ohne braune Stäubchen, nur dunkler ochergelb als oberhalb. Die Fühler zeigen mir 48 755 nur größere Feinheit und helleres Gelb, übrigens biefelben ſchwa— den Einterbungen wie bey Iuquinatellus mas. 320. (7.) Angulatellus Dup. Crambus Angulatellus Dup. pl. VII, pag. 118. pl. 273. fig. 2. — Catalogue pag. 518. Cramb. suspectellus Zell. Isis 1839. ©. 174. Alis anterioribus acutis, pallide-einereis griseisve, dorso late schistacco, strigis duabus fuscis, priore ad venam medianam fusco-maculata, posteriore distinctiore, eiliis orichalceis. Naͤchſt verwandt mit Cr. inquinatellus, aber im Durch⸗ ſchnitt kleiner mit breiteren, kuͤrzern Vorderfluͤgeln, beſonders kenntlich an der ſchiefergrauen, bis zur Falte ausgebreiteten Farbe des Innenrandes und den meſſingglaͤnzenden Hinterrand- franzen. Gröfe etwas Über Cr. pinetellus. Kopf gelblichweiß. Fühler beym Männchen ſehr ſchwach geerbt, microſcopiſch pubescirend gefranzt, auf dem Ruͤcken hell und dunflergrau wechfelnd ; beym Weibchen fehr fein. Taſter etwa 3 Augenlängen über die Augen vorftehend (wie bey Inquinatellus), ſchmutzig gelblichweiß, und fo wie die Marillartafter auswärts dicht mit braunen Puncten beftreut, an der Baſis unten weißhaarig. Nüffel lang, meißfchuppig; fo wie die Dede der Vorderhüften. Beine feideglängend fahlgelb, die vordern auf der Lichtfeite bräunlich. Rücdenfhild mit grauen Spitzen der weißlihen Schuppen. Hinterleib graugelblich, hinten belt. Vorderflügel beträchtlich kürzer al8 bey Inquinatellus; ber Hinterrand fteht unter ber Mitte weniger conver hervor und zieht fich unter der Spige weniger zuruͤck, fo daß dieſe nicht fo fpis erſcheint. Grundfarbe fehr bleichgelb oder auch weißlich, was jedoch oft nur in der Medianzelle und auf den von dieſer ausgehenden Adern fichtbar bleibt, indem Der übrige Naum fich, nur verdünnt, mit dem Schiefergrau des Innenrandeg über: zieht. Diefer Innencand hat nur gegen die Bafis einen braun umftäubten, ſchlecht begrenzten gelblihen Fleck. Ein Theil die: fer Beſtaͤubung ift als Anfang einer vom Innenrande fehr fhräg auswärts gehenden Querlinie anzufehen, die über der Flügelfalte am Urfprung des erften Medianaderaftes einen ſtets vorhandenen braunen Laͤngsfleck trägt und über der Mittelzelle wieder ruͤckwaͤrts, doch undeutlicy zum Vorderrande geht. Die 2. Querlinie entfteht nahe am Innenwinkel, macht auf ber Falte einen einfpringenden Winfel, deffen oberer Schenkel ver: dit ift und fich allmählich verdünnt, und geht dann in einem nad außen fehr converen Bogen, deſſen aͤußeſter Urſprung über dem letzten Medianaderaſte liegt, ſehr verduͤnnt, aber deutlich, in den Vorderrand uͤber; ſie iſt braun oder auch zimmetbraun und auswaͤrts weißlich gerandet, am ſchmalſten und unreinſten an dem oberen Theile; oft wird dieſer weiße Rand durch eine linienaͤhnliche Verdunklung gehoben und erſcheint als weiße, vorn dunkler und dicker als hinten eingefaßte Querlinie. Der Vorderrand iſt uͤber der Mittelzelle gelblichgrau, am meiſten grau vor der 2. Querlinie; ſein letztes Drittel zeigt mehr Gelb. Der Hinterrand iſt weniger breit, aber lebhaft ochergelb, ein: waͤrts durch Grau begrenzt und mit 7 ſchwarzen Puncten be— zeichnet, von denen zwiſchen je 2 Adern einer ſteht. Franzen mefjingglängend, am Iebhafteften gegen die Spike; um den Innenrand glänzen fie faft nur grau. Hinterflügel (mie bey Inquinatellus) gelblihgrau, gegen den Rand verdunkelt. Franzen weißlich, mit einer gelblichen Bafallinie. | 756 Unterfeite lichtgrau, auf den Hinterflügeln heller, befonders auf der Innenrandhaͤlfte; die Worderflügel haben die gelbe Hin- tertandlinie, nur bläffer, mit den fchwarzen Puncten, und ber Dorderrand ift vor der Spike gelblich. Das Weibchen ift bläffer und verlofchener und hat die Mit- telzelle und die Aderäfte, der etwas laͤngern Vorderfluͤgel, weiß. Sch fand von diefer Art Eremplare in der Campagna nord» lid) und füdlih von Rom am 28. Auguft und 3. September auf dürren Gras» und Diftelftellen; ein Pärchen an einer trocknen Eräuterreihen Anhöhe bey Xolentino am 6. Septemb. Nicht felten war Angulatellus auf einer fehr duͤrren Anhöhe ben Ancona am 10. September. Er ift nah Duponchel in Frankreich äußert häufig und fommt auch in der Schweiz und in Gorfica, jedoch hier nur in halber Größe, vor. Nach F. v. Röslerftfamm lebt er auch in Mecklenburg. Löw brachte ihn von Bruffa in Kleinafien. Diefe Art hat alfo eine fehr große Verbreitung. 321. (8.) Contaminellus. Ein Männchen außerhalb Roms bey St. Peter am 26. Aug. gefangen, hat wie ein am 4. September bey Narni erhaltenes auf den Vorderflügeln die ocyergelbliche Grundfarbe reichlich mit Braun verftäubt; 3 bey Ancona zugleich mit Cr. angulatellus am 10. September gefammelte Männchen haben ein- helleres Gelblich und zartere Beftaubung, find alfo ſehr hell, auch auf den Hinterflügein. Alte 5 zeichnen fi vor meinen bey Glogau und Sranffurth gefammelten Contaminellus dur folgendes aus: die Morderflügel find merklih ſchmaͤler und fchärfer gefpißt; ihnen feblt die ſcharfe, weißliche Laͤngslinie, die bey Contaminellus von der Bafis aus unter der Medianader bis in die erfte Querlinie ziehtz es fehlt ferner der breite braun— graue Streif, der "diefe Linie unterwärts einfaßt und begleitet. Statt der wifchartigen Verdunkelung, ber erften Querlinie, die bey Contaminellus über die Medianaderäfte hinweggeht, iſt bier bloß eine dunkle zarte Linie; ebenfo ift e8 mit der. Ver— ftärfung der 2. Querlinie über der Flügelfalte, die hier ebenfo wie die ganze Linie zart und bloß dunkler iff. Fühler, und Tafter nicht verfchieden. Hinterrandpüncthen zart, Elein und vollſtaͤndig. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß dieſe Schmetterlinge eine eigne Art bilden. Ich befiße zwey hiefige Schmetterlinge, die entfchieden nichts al8 Contaminellus: var. find, obgleich ‚fie fehr abweichen. Ihre Vorderfluͤgel find fpis und mwenigftens bey dem einen fo ſchmal wie bey den Stalienern;. fie find. ganz violettbräunlic verdunfelt ohne die. weißliche Linie, und die hintere Querlinie hat die Verdidung zart und zadig. Außer: dem find ihre Hinterflügel verhältnigmäfig fehr dunkelgrau. — Ferner befige ih 2 vielleicht aus Oeſterreich ſtammende Männ- chen, die etwas heller find alg diefe dunkle Warietät, aber mit ihr in dem Mangel der weißen Laͤngslinie und der Befchaffen- beit der 2ten Querlinie übereinftimmen; die Verdickung der er: fien Querlinie ift etwas fhwächer als beim gewöhnlichen Con- taminellus, und Zufpisung und Breite der Vorderfluͤgel haben gar nichts Ausgezeichnetes. Ferner fieng ich bey Glogau ein breitflügliges Männchen mit ſcharfer Spitze der echergelblichen Vorderflügel , obne weiße Längslinie und mit den beiden Quer: linien von der Befchaffenheit wie bey den Stalienern. Endlich habe ich ein Weibchen, deſſen Waterland wahrfcheinlich die Frankfurther Gegend ift, und das fid an die 3 Anconer Männz hen aufs Engfte anfchließt; die Vorderflügel find noch ſchmaͤler 157 und fpiger. Sch unterfceide alfo Contaminellus in zwey Dauptvarietäten. A. alis ant. linea alba media ex basi prodeunte, subtus fusco marginata. B. Alis ant. sine linea alba basali. a) acutiorihus obscurius ochraceis, b) acutioribus, longioribus, pallidis, (mas Ancon.; fem. Francof.?) e) acutioribus, longioribus, fusco-pulvereis, strigis teneris (Rom, Tolent.) d) fusco-pulvereis, strigis teneris. e) violaceo - fuscis totis, striga posteriore tenera. (Glog.) strigis teneris «&) alis ant. angustis. 6) latiusculis. 322. (9.) Anapiellus n. sp. Alis anterioribus brevioribus, basi griseis, fascia me- dia subperpendiculari ochracea intus albae adnata, plaga postica ex parte fusco -punctulata, striga gemina [usca proxime ante puneta marginalia atro-orichalcea. Sehr nahe mit Cr. bellus verwandt, für mwelhen ich ihn auch einfammelte, aber ficher fpecififch verfchieden; er ift Eleiner, auf dem Kopf weißlich ftatt ochergelblih; die Vorderfluͤgel find etwas ſchmaͤler; die gelbe Querbinde ift faft ganz gerade, nicht einwärts conver; die fie einwaͤrts einfaffende breite Linie ift nicht ganz filberweißglängend, fondern hat nur glänzende Stellen und erweitert fich einmwärts fehr; der Raum zwifhen der Mittellinie und der braunen, doppelten hintern Linie ift nicht ganz und gleichmäßig braun punctiert, fondern die Puncte find vorn und in der Mitte faft fledartig angehäuft, fo daß der Theil vor der Doppellinie weiß bleibt; die Doppellinie macht vor den glänzenden Nandpuncten einen ſchwaͤchern Bogen und kommt biefen alfo fehr nahe, während fie bey Cr. bellus ſich in ziem— lich ſtarkem Bogen vor ihnen hinzieht; der Raum dahinter ift ftatt weiß blaßgelb. Größe unter Cr. bellus (VBorderflügelläinge 33 — 84“ gegen 44 — 44"). Kopf und Rüdenfhild ſchmutzigweiß, Halskragen und Schulterdecken in der Mitte bleich ochergelblich (bey Cr. bellus blaß ochergelb, an denfelben Stellen dunkler). Fühler microſcopiſch gefranzt, obenauf weißlich. Zafter wie bey Bel- lus, außen grau, gegen die Spike dunfler, obenauf meißlich. Ruͤſſel lang, weißlich beſchuppt. Beine feidenglänzend ſchmutzig weißlich, die 4 vordern auf dev Kichtfeite gelbbräunlich, an den Füßen am dunfelften; die hintern bla braungelblih. Hinter— leib weißgrau mit gelblihmeißem Afterbufch. Die Vorderflügel, etwas fchmäler als bey Cr. bellus, find im Murzelfelde fehr biaßgelb, hinten und längs des Vorder— tandes breit bräunlichgrau. In der Mittelzelle liegt beim Männchen ein verlofchenglänzendes, meißliches, wenig. bemerf: bares, aber gegen das Licht durchfcheinendes Dreyeck und da= binter vor der Querlinie ein heil ochergelber Fleck, der ſich nie bis zum Vorderrande ausdehnt, unter ficy aber einen gelblichen Wiſch hat, mit dem er bisweilen znfammenläuft. Die weiße Duerlinie ift faft gerade, wenigftens am Innenrande nicht nad außen gekruͤmmt, bier erweitert, am Vorderrande verengt und verdunfelt; unter der Subeoftalader hat fie den meiften Silberglanz, unter der Medianader weniger, an den beiden Gegenrändern Eeinen; ihr Außenrand wird gebildet durch einen bellochergelben, breiteren, bindenförmigen Querſtreif. Diefer 758 ift auswärts gerader geranbet als einwärts. wo er den Auge biegungen der weißen Querlinie folgt; er it hellbraun fein ges faumt und wird von diefem Saum auch auf dem Vorderrande, wo er fi verengt und abrundet, umſchloſſen. Auf feinen Außenrande liegen hier und da filberglänzende Schuppenbäuf- hen. ‚Der folgende Naum hat weiten Grund bis zu der dop— pelten Querlinie, an deren oberem, Eürzerem Arme ein lang: licher, ochergelblicher Fle liegt; von ihm ſchraͤg berüber und längs dem ochergelben Querftreif ift reichlidyer, brauner Staub geftreut; die hintere Hälfte des Raums ift fo ſchwach beftaubt, daß fie dem bloßen Auge faft rein erfcheint. Die hellbraune Doppellinie macht einen hohlen Winkel, wie bey Cr. bellus; in dem oberen Eürzeren Arme, der filberglänzende Schuppen enthält, iſt fie verftärft, im untern bloß weißlich ausgefüllt. Der Raum dahinter ift hell ochergelb , fehr blaß im untern größern Theil; letzterer ift ſchmaͤler, indem die Dopellinie ſich weniger einmwärt3 Erlimmt als bey Cr. bellus. Die tiefſchwar— zen, auswärts mit mefjingglänzenden Schuppenſtrichen belegteu Randpuncte find mie bey Cr. bellus: der doppelte im. Innen—⸗ winkel ift bisweilen einfah. Vor der Flügelfpise befindet fich im ochergelblichen Grunde ein hafenförmiges Vorderrenddreyeck, auswärts weiß, einwaͤrts gelbbräunlih. Franzen blafgrau, auswärts bräunlich. Hinterflügel wie bey Cr. bellus; blaßgrau mit verlofchener, dunflerer Doppellinie vor dem Hinterrande; Franzen weißlich, vor der Bafis von einer bräunlichen Linie durchzogen. Unterfeite glänzend, auf den Worderflügeln in der Spige mit einem runden, weißlichen Fleckchen; die Doppellinie und die Randpuncte fcheinen verlofchen dur. Die blaßgrauen Hinter flügel haben die Linien vor dem Hinterrande deutlicher und breis ter als auf der Dberfeite. - Das Weibchen ift etwas Eleiner und Furzflügliger als das Männchen; ihm fehlt der durchfichtige Fled auf den Worder- flügeln in der Mittelzelle. Ih fand diefe Art am Gten Juny bey Syracus zwifchen dem Anapo und dem Supitertempel gegen Abend und nad) Sonnenuntergang an einem grasreichen Rain, in welchem Pflanzen ähnlich der Centaurea jacea, Scabiosa columba- ria, Dipsacus silvestris (wenn es nicht alle diefe felbft waren) nebft Nepeta calamintha wuchfen. Sie flog aus dem Grafe auf in der Gefellfchaft der Myel. orsella, und erfdyien im Fluge Eleiner und dunfler als fie ift. Weber ihre Sitten, die vielleicht von denen der wahren Crambus abweihen, "habe ich nichts aufgemerft. Obgleich ich Folgende Art nicht felbft gefunden habe, fo füge ic) fie doch hier bey, da fie ſich, durch Dahl aus Sieilien gebracht, in der Mesnerfhen Sammlung befindet: 323. (10.) Zonellus Metzn. Alis anterioribus brevioribus pallidissime ochraceis, fusco-pulvereis, striga media subperpendieulari ochracea intus albae adnata, macula postica ochracea, striga gemina fusca distante ante puneta marginalia atro-orichalcea (fem.). Kleiner als Bellus, faft wie Anapiellus, unterfchieden von beiden durch das Feld zwiſchen der Mittelbinde und der hintern Doppellinie; es ift bräunlichgrau, nicht meißlich, ohne die reichli— chen braunen Puncte, dafür aber oberwärts mit einem hellocher: gelben dunkel eingefaßten Fleck; ferner ift auch. die Flügelfpige nicht ochergelb, fondern fo verlofchen gelblich wie. der untere 759 Raum hinter der Doppellinie. — Duponchels Crambus Ramburiellus hat eine ebenfo grade, gelbe Mittelbinde und einen gelben Fleck oder Punct im bintern Zelde, wie Zonellus; aber diefes hintere Feld ift weißlih, auswärts dicht punctirt und die Fluͤgelſpitze ift ocyergelb. Zonellus hat längere und fehmälere Zafter als Cr. bellus. Beine weißlich, die Fufglieder an der Wurzel braunlih, an den Mittelfüißen am dunfelften und breiteften. Die Vorderflügel find auf blaßgelblichem Grunde dicht braun beftäubt und erhal— ten daher ein gelbgraues Ausfehen. Vor der Mitte ſteht ein biafochergelber Querfkreif, dunkelgerandet, am Vorderrande gegen die Bafis gekrümmt und braun umzogen, am Innenrande brei— ter; auf der Bafalfeite faßt ihn eine weißliche, uͤberall gleich duͤnne Querlinie ein, die 2 Krümmungen macht und in den gegen die Bafis geöffneten Goncavitäten braun ausgefüllt ift. Meiter gegen die Flügelipise liegt ein ochergeiber Fleck, dunkel— bräunlich nebelicht eingefaßt, und über ihm ift der Grund bis zum Morderrande heil, weifgelblih. Die Doppellinie macht einen ftumpferen Winkel als ben Cr. bellus uno Anapiellus und entfernt ſich fo weit von den Nandpuncten wie bey eriter tem. Die Flügelfpige ift bräunlich mit einem weißgelblichen Vorderranddreieck, das einen braunlichen Vorderrandfleck ein— fließt. In blaßgelbem Grunde liegen die tiefſchwarzen, aus— waͤrts meffingglängenden Nandpuncte, und zwar vom Innenwinfel aus 2, 3, 2, 2 durch je einen glänzenden Meffingfteich ver bunden. Gegen die Flügelfpise ift fo wenig Glänzendes, tie auf den Querlinien. Franzen hellgrau, auswärts braͤunlich. Hinterflügel graumeißlich; gegen die bräunlihe Randlinie dunkler. Nor diefer ift eine verlofhene, weit vom Innen— winkel aufhörende, helle, _dunfelgerandete, winklige Linie. Franzen weißlich, nahe der Baſis von einer bräunlichen Linie durchzogen. Unterfeite der DVorderflügel braungrau, der Hinterflünel weiß: ih, auf beiden ijt die vor dem Munde herziehende Linie durch dunfte Cinfaffung hervorgehoben. Die Spitze der Vorderflügel ift wie auf der Dberfeite gezeichnet, nur heller und verlofchener. Randlinie der Hinterflügel braun. Das befchriebene, einzelne Weibchen ſtammt wahrfcheinlich aus der Gegend von Palermo. Den Cr. Ramburiellus — VIII. pag. 83. tab. 270. fir. 3. mas. Catalog. pag. 319. — befreit Dupondel folgendermaaßen: Es ift dem Cr. bellus fehr nahe und unterfcheidet fich durch folgendes: 1) das helle Grau, welches den Grund feiner Vor- derflügel bildet, iſt ftärfer mit braunen Atomen bedeckt (al’o wie bey Zonellus). 2) Die gelbe Mittelbinde ift grade, nicht frumm und nad einer entgegengefeßten Richtung geneigt (wie bey Zonellus); außerdem ift fie nur einmwärts mit Silber eingefußt (melches bey Zonellus fehlt). 3) Zwiſchen diefer Binde und dem Hinterrande ift ein ziemlich großer Fleck, einen Eleinen Goldpunct enthaltend (ben Zonellus ift e8 ein ocher- gelber Fleck, einwärtd dunflerbraun ummebelt als auswärts). 4) Die Hinterflügel find gelblichweiß mit brauner Randlinie, vor welcher eine andre buchtige braune Linie bergeht, ftatt ein: förmig aſchgrau zu feyn (diefer Unterfchied ift falfch ; denn’ Cr. bellus befißt auch die ſchattige Linie vor dem Hinterrande). Die Art wurde von Rambur im May auf den Wiefen um Ajaccio gefunden. 760 324. (11.) Bellus. Alis anterioribus brevioribus, basi griseo-flavidis, fascia media ochracea curva intus argenteae adnata, plaga postica tota fusco-punetata, striga gemina fusca distante ante puneta marginalia atro-orichalcea. Ein fehr abgeflognes, aber noch vollfommen Eenntliches Männz chen fieng ih am 4. September bey Narni auf-einem Bra: felde in der Gefellichaft der Botys catalaunalis. Diefe Art ift fehr verbreitet; ich befise fie in beiven Gefchlechtern aus Ungarn (duch Kindermann) und in einem ziemlichen Männchen, das Low in der Mitte May bey Kellemifch in Kleinafien fing. Nah Duponchel lebt fie in Corſica, dem füdlichen Frankreich und den Vogeſen. 325. (12.) Cyrilli (Costa). Alis anterioribus angustatis stramineo -griseis, striga post medium aureo-metallica, late ochraceo -marginata, plaga postica cinerea fusco-punctulata, striga geminata fusca ante puneta marginalia atro-orichalcea. *Crambus Cyrilli Costa Dizion, univ. di Agr. Ediz. Nap. V. XI. Art. Falena (1829). Phyeis cirillella Costa Faun. Napol. Phyeid. p. 2. tab. 5. fig. 4. (ſehr ſchlecht). Alis anticis albidis auro-irroratis atomisque nigris ad- spersis; fascia transversali flexuosa flavida aerato-limbata, altera apicali simili; punctis geminis et triphidis [!] mar- ginalibus atris aurato terminatis; alis postieis albo-sericeis immaculatis. Abdominis segmentis fasciculato -.cristatis. Phyeis funiculella Tr. IX, 1. pag. 200 (1832). Crambus funiculellus Zell. Isis 1839. 175. — Du- ponchel Catalog. 319. Ein einzelnes, ſchon verflognes Weibchen bey Syracus auf einer Wiefe an der Chane am 6. May; wahr cheinlin kommt die Art erft gegen Abend zum Vorſchein. Das Eleinafiatifche Männchen unterfcheidet fi) von einem italienifchen durch größere Dunkelheit auf den Vorderflügeln und fehr dunkles Grau ftatt Meiß auf den Hinterflügeln; das Weibchen weiche. nicht, ab; beide wurden im Anfang May gefangen. 326. (13.) Vineulellus Mtzn. Alis anterioribus angustatis, griseis, striga pone me- dium obliqua ochracea intus canae adnata, striga gemi- nata fusca ante puncta marginalia atro-orichalcea. Dieſe Art babe ich zwar nicht felbft gefangen; allein fie ift von Dahl aus Sicilien mitgebracht worden und befindet fid) in der Mesnerfhen Sammlung. h) Etwas fleiner al8 Funiculellus mit fürzern und breitern Borderflügeln, ohne ſchwarze Puncte im Hinterraume derfelben, mit ſcharf winflig gebrochner Doppellinie vor dem Hinterrande. Tafler bedeutend kuͤrzer als bey Cr. eyrilli. Fühler einfar: big ſtaubgrau, micröfcopifch pubescirend behaart. Kopf und Rüden gelbgrau. Beine weißlic), auf der Kichtfeite grau; die Fußglieder an der Wurzel auf dem Rüden braͤunlich. Vor— derflügel ftaubgrau mit lilafarbenem Anflug, auf der Wurzel: bälfte und vor der Doppellinie braun beftäubt. Hinter, der Mitte ift ein ochergelber Querftreif, der ziemlich grade ift und fih) auf dem Innenrande etwas fihief gegen die Bafis geneigt; _ gegen Ddiefe wird er von einem meißlichgrauen Querſtreif ges randet, und außerdem ift er braͤunlich gefaumt; auf dem Vor— derrande endigt er an einem braunen Fleckchen. Der. darauf folgende Naum ft ganz ohne die ſchwarzen Pünctchen des 761 Funiculellus. Die doppelte bräunlibe Querlinie bricht ſich über der Mitte unter einem fcharfen Winfel; in dem erweie terten obern Schenkel ijt fie breiter weißlich ausgefültt. Hinter ihe bis zum Hinterrande ift dee Grund ochergelb; am Vorder— ande liegt vor der Spike ein blaffes, bräunlich eingefaßtes Dreieck, in der Mitte mit eınem bräunlichen Vorderranpdftrih. Hinter dem längern Schenkel der Doppellinie befinden fih am Hin— terrande in heller 'gelbem Grunde 6 tief ſchwarze Puncte an 3 meffingglänzenden Strihen, und zwar am erften vom In— nenwinfel aus einet, am 2. 3, am 3.2. Franzen ſchmutzig weißgelb, auswärts weißgrau. Hinterflügel weißlich, gegen die bräunliche Nandlinie dunkler. Von einer Querlinie davor ift nur am Vorderrande eine ſchwache Spur bemerkbar. Die weißen Franzen find vor der gelblichen Bafis von einer blaßbräunlichen Linie durchzogen. Unterfeite der Borderflügel hellſtaubgrau mit ein wenig durch: ſcheinender Zeichnung gegen den Vorderwinkel; der Vorderrand bis über die Hälfte bleichgelblih. Hinterfluͤgel weißlich mit deutlicherer Spur der Querlinie vor dem Hinterrande. Die 6 legten abgebandelten Arten Eönnen recht gut bon Crambus getrennt werden und zwar unter dem Namen Ero- mene Hübn. ‘Cat. 366.) Sie baben wie die ächten Crambi einen langen Saugrüffel; unterfcheiden ſich aber 1) durch die Marillartafter, deren Pinfel fait gerade abgefchnitten, nicht ſehr ſchief und zu einem Dreieck zugefchnitten ift. 2) Durch dag Geaͤder der Vorderflügel; der vorleste Aft der Subcoftalader theilt ſich nehmlich in eine Gabel, deren beide Zinfen weit vor der Spitze in den Vorderrand münden, ftatt daß der erfte Zins fen in den Vorderrand furz vor der Spige, der andre in den Hinterrand, wie bey Crambus, ausläuft. 3) Durch den drei- eigen Fleck in der Medianzelle der Vorderflügel des Maͤnn— chens gegen die Bafis zu, der auf der Unterfeite ganz ſchup— penlos ift; er fehlt dem Weibchen fo wie den wahren Crambus- Arten. 4) Durch die ganz verfchiedene Zeichnung der Vor: derflägel. — Wahrſcheinlich kommt aud noch eine abweichende Flügelhaltung dazu, die zu beobachten ich leider verfüumt habe. — Cr. aureliellus F. R. und mein americanifcher Cr. tenellus ſcheinen der Flügelzeihnung nach in weniger Verwandtſchaft mit Eromene zu fiehen, weichen aber übrigens in allem Andern bedeutend ab. Eudorea. 327. (1.) Incertalis Dup. — von Neapel. ©. meine Monogr. in der Linnaea entomolog. I, ©. 279. 328. (2.) Crataegella Hübn. — von Neapel. ©. die angeführte Abhandlung ©. 296. 329. (3.) Coarctata Zell. — von der bdalmatifchen Inſel Lagoſta und Meffina. S. die angef. Abhdl. ©. 308. und mein Verzeichniß der kleinaſiatiſchen Falter Iſis 1847. ©. 29. Phycides. Myelois. 330. (1.) Rosella. Tithyia pudorella Dup. Cat. pag. 320. Phycis pudorella Costa Faun. neapol. Phyeid. p. 4. Bey Spyracus nicht felten am 30. und 31. Map und. 6. Suny: an den erften 2 Tagen fieng ich fie in dem bey Ses. tineiformis angezeigten trodnen Hohlwege, wo fie in der Sonnenhitze aus dem dürren Graſe aufflog; mehrere Eremplare befuchten die Bluͤthen der Scabiosa columbaria. An denfel: Iſis 1847. Heft. 10, — — ⸗ 762 ben Blumen fieng ich ſie meiſt am 6. Juny in den feuchten Aeckern zwiſchen dem Anapo und dem Jupitertempel auf einem gras- und blumenreichen Rain. Die meiſten kamen erſt nach Untergang der Sonne zum Vorſchein, welches auch bey uns die eigentliche Flugzeit dieſes ſchoͤnen Schmetterlings iſt. Nach Coſta fliege er im Neapolitanifchen bey i bagnoli im Herbft. Die ficihfhen Eremplare erreichen nicht die Größe unferer größten und haben ein reineres Weiß auf den Vorderfluͤgeln; das Nofenroth reicht nicht fo weit gegen die Bafis; der dunklere Punzt auf der Querader fehlt weniger oft. Außerdem zeigt fid) fein Unterſchied. 331. (2.) Cribrum. Alis anterioribus angustis, albis, grosse nigro-puncta- tis; posterioribus externe fumatis; abdominis segmentis basi einereis; tarsis nigro maculatis. Myelophila eribrella Tr. Dup. Catalog. p. 327. Lispe cribrella Costa Faun. Ein großes, gewoͤhnliches Maͤnnchen am 15. Juny bey Spracus, Cofta, der mit Recht die Gattungsrechte diefer Art beftveitet, giebt eine fehr ausführliche VBefchreibung des Schmetterlinge und von der Raupe die gewöhnliche, falfche Notiz, daß fie von. den Diftelblättern und zulest vom Safte des Markes Iebe, ſtatt daß fie den Blumenboden ausfrißt und erwachſen fich in den Stengel bohrt und nun den Winter über ohne Nahrung mehr zubringt. Er fügt eine 2. Art bey, die zu Eeinem andern Subgenug al& zu dem der Myel. cribrum gehören fol: Lunulella tab. V. fig. 5: alis antieis albidis, faseiis duabus parallelis flexuosis e lineolis eurvis fulvo-brunneis compositis, altera prope basim, altera marginali, lunula media nigra; alis postieis albido fuscis marginem versus obscurioribus. Der Kopf und die andern Theile flimmen vollfommen mit denen der M. eribrum; nur die Palpen find ein wenig Elirger und etwas von innen nach aufen gedrüdt (stiacciati dall’ interno all’ esterno) und fehr ähnlich denen der P. carnella. Hals bededt mit einem ſchneeweiß fchuppigen Kragen; Thorax ſchmutzigweiß wie der Übrige Körper. Vor— derflügel ſchmal und lang mit gekruͤmmtem Hinterrande und fehr furzen Franzen. Ihre Farbe ſchmutzigweiß, etwas: gelblich, mit Seidenglanz. Ein hin ‚und ber gebogener Gürtel, aus einer doppelten Neihe von braunröthlichen Linien, die gegen die Baſis conver find, läuft nahe am Hinterrande und ein andrer, teniger deutlicher, faſt ‚parallel dem erften, ſteht nahe der Baſis; eine [hwarze, Erumme Linie oder Mondfichel folgt unmittelbar und einwärts von der Nandbinde, Hinterflügel raudyfarbig ‚mit Seidenglanz, gegen den Hinterrand etwas dunkler ‚mit weißen Franzen (frangia bianca e lucida). Gefangen 1821 im July Abends in Terra d’Dtranto; das einzelne Exemplar fchon ‚etwas fchledht. 332. (3.) Cribratella n. sp. Alis omuibus albis, anterioribus postice latioribus sub- tiliter nigro-punctatis; 'abdomine albo; tarsis pallidis (mas). Sehr ähnlich der Myel. eribrum, aber fpecififch verfchieden. Die Zafter find fürzer und reichen weniger hoch an der Etien berauf. Beine weiß; die vordern auf der Kichtfeite fahlgelb; an der Spike des Schenkels ein brauner Fleck, vor der Schie: nenfpige ein brauner, unvollſtaͤndiger Nina ; die Fußglieder kaum * 787 und uͤberdieß mein fehr verflognes Eremplar ber 2. Abbildung völlig gleiht, fo möchte mın Duponchel's eigner Erklärung nicht beyſtimmen, daß fie zu der 2. ſehr guten Abbildung gehö— ven. Db Übrigens die Art wirklich eine Myelois ift, wage ich nicht zu entfcheiden, da ich nicht beftimmt weiß, ob mein Erem- plar männlich oder weiblich ift. Größe der Eudor. mereurella. Thorax hellgelb, Kopf faft weißlih. Fühler honiggelblich, zufammengedrüdt, allmaͤhlich fielrund und verdünnt, aͤußerſt ſchwach gekerbt und microſco— piſch pubescirend gefranzt (Stienwuift etwas abgerieben ). Marillartafter anliegend, pinfelförmig. Xippentafter aufgekruͤmmt, faſt von doppelter Augenlaͤnge, gelblichweiß, hier und da dunkler angeflogen, zuſammengedruͤckt; das Endglied von faſt % Taſter— länge, ſtark abgeſetzt, pfriemenfoͤrmig. Ruͤſſel lang, auf ber Lichtſeite braͤunlich. Hinterleib an der Baſis und den Raͤn⸗ dern weiß beſchuppt, ſonſt graugelblich; Afterbuſch weißlich. Die ziemlich breiten Vorderfluͤgel ſind ſchiefergrau mit zer— ftreuten, ſchwaͤrzlichen Staͤubchen, auf der Vorderrandbälfte um die Mitte am breitften, weißlich beftäubt; gegen die Spige ver— engt ſich diefe Betäubung ; der Vorderrand felbft ift zu 3 gelb: lihweiß. Ein hellgelber Strich nimmt von der Bali aus } des Innenrandes ein. Bor der Mitte ift ein großer, gelber, bindenförmiger Querfled, etwas fchief einwärts geneigt, an den Gegenrändern verengt, an feinem Innenrande wellig, auswärts Unter der Mitte ftark erweitert, und darunter auf der Subdor— falader mit einem fehwarzen Schuppenbäufchen gefledt. Auf der Querader jteht ein deutlicher, ſchwarzer Punct, deffen bey Duponchel weder in der Abbildung noch in der Befchreibung Erwähnung gefchieht. Im dem Vorderwinkel liegt ein fehr Eleiz ner, fhwarzer Fleck, und am Hinterrande fcheint eine Reihe brauner verlefchener Puncte zu feyn. Hinterflügel durchfcheinend, hellgrau, weißlich gefranzt. Unterfeite mit Mufchelglanz, hellgrau, auf den Vorderflügeln dunkler; an diefen ift der WVorderrand zu 2 gelblich, und ber gelbe Bindenfled ſchimmert ſehr verlofhen durch. Sch fieng das einzelne Eremplar am 22. July am Gaftel: laccio bey Meffina im dürren Graf. Nah Dupondel kommt diefe Art (pl. 278.) bey Air und Montpellier vor, und (pl. 234.) auch in Corfica. 338. (9.) Consociella. ‘ Ein Männchen am 15. Auguft im Eichengehölz oberhalb des Agnanofees. Es ift ſehr Elein, ohne ſchoͤne Fürbung; feine zwey Mittelpuncte auf den Vorderflügeln treten wenig hervor, und der obere ift fehr Elein. Außerdem hat es alle Merkmale der gemeinen Consociella. i Anerastia. 339. (1.) Punctella. An. Punctella Z. Isis 1839. ©. 177. Chilo punctellus Tr. IX, 2. 268. X, 3. 271. Crambus punctellus Duponchel pl. 273. fig. 4. (fem.) pag. 124. — Catal. 319. Die Marillartafter find nicht einmal in Nudimenten zu ent: deden; tennoh hat Duponchel, wohl dur die Länge der Rabialtafter verführt, die Art unter Crambus beibehalten. — Sch fand die Art zu Ende May und Anfang Juny bey Syra— cus an den Rändern der Syracaſuͤmpfe und jenfeits des Anapo in gragreichen Gräben; fie laßt ſich ebenſo ſchwer wie An. lotella bey beiterem Wetter zum Auffliegen bringen, Abends —n 768 und um Sonnenaufgang fliegt fie langfam und freiwillig auf feuchten, befonders aber auf fandigen Grasplägen. Die meiften Exemplare waren im Juny ſchon fehr verflogen; ich erhielt nur ein einziges Weibchen. in zweites fieng ih im Paffe von Stri auf einer ganz dürren Gragftelle am 23. Auguft. — Nach Dupondel lebt die Art in Gorfican und Marfeille, nad Treitſchke auch in Ungarn; Löw fand fie Mitte May. bey Kellemifh in Kleinafien, Gewiß ift fie um das ganze Mittels meer verbreitet. E Aus Treitſchkes Befchreibung ift die Art unmöglich zu erkennen; von der characteriftiichen bintern Querreihe grauer Pun:te fhiweigt er, und die Grundfarbe giebt er im Widerſpruch mit der Diagnofe (al. ant. stramineis) fuͤr ochergelb aus. Kopf, Nükenfhild und Vordeiflügel find ſchmutzig ftrohgelb, bisweilen auch etwas roͤthlich; die WVorderflügel find gegen die Lotella fehr breit, aber darinn wie Überhaupt die Größe diefer Urt, veränderlich. Unter der Subdorfalader zieht ein grauer Schatten big zur Flügelfpige und läßt fo eine verlofchene, hellere Vorderrandfteieme hervortreten. Die meiften Laͤngsadern find (unter der Loupe) verlofchen grau gefäumt und zeigen ſich fo dem SHinterrande. Der graue Punct auf der Duerader ift meist fehr deutlich. Auf dem Anfange des 2. Flügeldrittels baben die Adern je einen dunkelgrauen, laͤnglichen, verwifchten Punct oder Fleck; diefe bilden die erite aus 2 bis 3 Puncten beftebende Querlinie, welche vor der Vorderrandffrieme aufhört; die 2. Querlinie befteht aus einer unbeftimmten Zahl von 6—5 eben folchen länglichen Wifchflecichen auf den Adern und geht febief gegen den Vorderwinfel. Sie find von mwechfelnder Deut: lichEeit; immer aber find die der untern Hälfte zu erkennen und für die Art characteriitifch. Zwiſchen den Adern ftehen auf dem Hinterrande nicht felten feine, aber ganz verlofchene, graue Puncte. Das Weibchen hat kleinere und ſchmaͤlere Vorderfluͤgel; die Puncte ſind verloſchen und unvollſtaͤndig; doch iſt es leicht als dag der An. puuctella zu erkennen. Phyecidea. 340. (1.) Nimbella Ph. nimbella Z. Iſis 1839. ©, 178. Phyecis nimbella Dup. pl. 284. fig. 1. pag. 349. — Catal. pag. 324, Se länger ich dieſe Art beobachtete, deſto zweifelhafter, wird es mir, ob fie wirflich von Nebulella verfchieden oder nur durch die Nahrung in ihrer abweichenden Faͤrbung hervorgebracht iſt. Die größten dunfelften Cremplare der Nimbella zeichnen. -fich fehr aus, auf den Vorderflügeln durch dunkleres Grau. und dadurch mehr hervorgehobenes Weiß längs des Vorderrandes, ducch fchärfere und Eleinene Puncte und die röthlich, von der Medinnader begrenzte Snnenrandhälfte, desgleichen durch. die dunflergrauen Hinterflügel. Auch, erreicht Nimbella nie die Groͤße der Nebulella (bey Duponchel iſt es wohl ein Drud: fehler, wenn er fagt: N. s’en distingue par une taille constamment plus grande). — Allein e8 giebt foviel Zwi⸗— fhenftufen, daß ich nirgends eine Grenze aufzuftellen vermag. Die italieniichen Cremplare gehören zu den allerkleinften Exemplaren der Nimbella, die am Borderrande der Vorderfluͤ— gel breit weißlich, übrigens aber wie: die normale Nimbella gefärbt find. in Meibchen hat nur 3" Vorderflügellinge. — Ich fieng mehrere bey Meffina im legten Drittel des July und 769 3 ein Pärchen in der Campagna nördlih von Nom am tember, immer auf dürren Grasplägen. 341. (2,) Sinuella Fabr. Tin, sinuella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 308. 94, Anerast- sinuella Z. Iſis 1839. ©. 178. Crambus sinuatus Fabr.: Supplem. 474. 62. Phyeis elongella Tr. IX, 1.202. — Dup. 245. pl. 232. fig. 3. Catal. pag. 524. Phyeis flavella Dup. pl. 284. fig. 6. pag. 219. Catal. pag. 324. Fabricius befchreibt ein Cremplar, an welchem auf den Borderflügeln die 2. bindenförmige Querlinie ſich einwärts fo erweitert bat, daß fie die 2 Mittelpuncte berührt und dieſe nicht mehr abgefondert erfcheinen läßt. Treitſchke befchreibt Eremplare mit deutlich getrennten Mittelpuncten. Dupon= chel's Elongella ift wie die Fabricifhe; er rechnet aber 4 Binden heraus, indem er nahe der Bafis noch eine kaum merflihe wahrnimmt. Seine Phye. flavella ift ein belleg Meibhen mit zu röthlihem Anſtrich auf den Borderflügeln, zwey getrennten Mittelpuncten (deux points — in der Abbil— dung iſt eine Mondſichel dargeftellt) und ohne bindenförmig verdunfelten Hinterrand, Ben Syracus fieng ih am 19. und 27. Mayı 2 Erem: plare zwifhen Difteln auf Brachfeldern beym Anapo; mehrere erhielt ich nördlich und füdlih von Rom auf dürten wuͤſten Plägen zu Ende Auguft und am 3. September. Nah Du: poncel lebt Sinuella auch im fdlichen Frankreich, und feine Flavella in der Normandie. Sie hat wie Nimbella zwey Generationen. Epischnia. 342. (1.) Vulneratella n. sp. Palpis longis suberectis, alis auterioribus pallidis lon- gitudinaliter latissime rufescenti venosis (mas). Var. 5, vibicibus tautum duabus prope dorsum rufes- centibus (mas). Sie hat große Aehnlichfeit ihrer Färbung nach mit Anerast. lotella, £ann aber ihren ganz deutlihen Marillartaftern nach nicht zu dem Aneraftien gehören; auch haben die Fühler Über der Bafis eine, wenn auch fehr ſchwache Biegung, und auf dem Ruͤcken derfelben zeigt fich der dunkle Laͤngsſtrich, den die von beiden Seiten gegen einander geneigten Schuppen hervor: bringen, und der bey Pempella und Nephopteryx feine größte Ausbildung erreicht. Vulneratella fommt in Epischnia der Eleinafiatifhen Ep. venosa nahe, deren Taſter jedoh ganz horizontal ftehen. Größe einer Eleinen An. lotella. Ruͤckenſchildd und Thotax bleichgelb, faſt hellſtrohgelb. Die Stirnhaare bilden einen ziem— lich langen Stivnfegel, der zu beiden Seiten blafröthlich einge faßt iſt, und an den fid) unterwärts die dünnen, fadenförmigen, ziemlich, langen Marxillartafter anlegen. Lippentafter von mehr als Ruͤckenſchildslaͤnge, gerade, aber ſchraͤg in die Höhe neriche ter, an der Bafis einander berührend, wodurch für einen Ruͤſſel Eein Platz bleibt, meiter hin ein wenig divergent; fie find zu— fammengedrüdt; obenauf mit etwas abftehender Behaarung ; das 2. Glied fehr lang, das legte dimn und fpik, aus den Haaren hervorftehend; ihre Farbe iſt roͤthlich, nach vorn dunk— ler, unten. und inwendig blaßgelblich, außer am Endgliede. Ocellen ſcheinen gaͤnzlich zu fehlen. Fühler ſchwach gekerbt und microſcopiſch pubescitend gefranzt; dag Wurzelglied ziemlich Iſis 1847. Heft 10. 730 98 lang, blaßgelblich; das 2. Glied feitlich verdidt, wie ein Knötz hen; die folgenden 8—10 fehr zufammengeichobenen Glieder find nebft den naͤchſt folgenden etwas zufammengedrüdt und machen eine fehr ſchwache Biegung, auf deren Rüden die oben erwähnte Auszeichnung. Beine bleichgelblich, die vordern auf der Lichtſeite bräunlih. Hinterleib heilbraungelblich mit weißli— chem Afterbuſch. Vorderfluͤgel ſchmal, ziemlich ſtumpf, im Grunde bleichgelb: lich. Dieſe Farbe zeigt ſich aber nur auf dem Vorderrande in einer duͤnnen Linie, auf der Subcoſtal- und Medianader und den Anfaͤn en ihrer Aeſte, im einer langen, den Innenwinkel nicht erreihenden Strieme der Flügelfalte und in einem ſpitz zulaufenden Raume unter der Subdorfalader, der ſchon an der Mitte des Innenrandes endigt, wo er auf diefem durch röthliche Schuͤppchen eingefaßt wird und eine fpise Geftalt erhält. Alles Uebrige ift eine etwas gefättigte Fleiſchfarbe. — Die Ausbrei— tung derfelben muß großer Veraͤnderlichkeit unterworfen feyn; denn Var. b, die ohne allen Zweifel diefelbe Art ift, hat nur zwey verlofchene Striemen; die erſte unter der Medianader, von der Baſis entfernt und dünn anfangend, und noch vor dem Hinterrande endigend; die 2. auf der Subdorfalader, auf mel: cher fie ſich nach hinten fehr erweitert und bis zum Innenwin— Eel ausbreitet. — Franzen bleichgelb. Hinterflügel hellgrau, bey Var. b. noch bfäffer; die grau— weißlichen Franzen find mit einer gelblihen Bafallinie umzogen. Unterfeite grau; die WVorderflügel mit blaßgelblicher Worder- tandlinie und folhem Innenrande; Franzen an beyderleh Fiü- geln fehr hell mit grauer Querlinie nahe der Bafıs. Das einzelne Männchen der Var. b. fieng ich bey Syracus am 21. Juny nahe beym Gapucinerflofterz die 2 andern Männ: hen am 11. und 12. July bey Meffina in einem fandigen Meinberge auf einer dürren Gragftelle. 243. (2.) Prodromella. Phyeis umbraticella Dup. pag. 187. tab. 278. fie. 9. Phyeis prodromella Dup. Catal. 322. — Eversmann Fauna Volg 551 Ein ſchoͤnes Männchen ben Syracus am 21. Juny — ein Pärchen, wovon das Weibchen ſehr fhon, am 27. Auyuft auferhalb Roms — auf duͤrren, fonnigen Grasplaͤtzen. Alle deep find Eleiner als meine in Defterreih gefangenen Eremplare, 244. (3) Dlotella Z. Iſis 1839. ©. 178. 5. Phyeis Illotella Dup. Cat. 324. Palpis arcuatis, apice horizontali, antennis märis supra - basim leviter curvis; alis anterioribus angustis, schistaceis, eosta albida, dorso. dilute rufescenti, puueto venae sub- dorsalis nigro utrimque albo-terminato. Var. b, costa dorsoque dilutissime rufescentibus (mas). Sehe ähnlih der Prodromells, ſchon ohne genauere Un— terfuhung am DVorderrande der Vorderflügel zu erkennen, der bier ftriemenartig meißlich ift, ftatt menigfteng fo dunkel zu ſeyn wie die Übrige Fläche; außerdem find die WVorderflügel breiter, am Innenrande rötblich und die maͤnnlichen Fühler haben über der Bafis nur eine ganz ſchwache Biegung. & Größe nur ‚wie Pemp. ornatella, alfo beträchtlid) unter der von Ep. prodromella (Vorderflügellänge 44—5'"). Kopf und Ruͤckenſchild aſchgrau, hier und da dunkler beftäubt. Die Stienfihuppen bilden einen mäfig langen Kegel, an deffen Un: terfeite die etwas furzen Marillartafter anliegen. Oberer Augen rand in einer dünnen Linie weißlich. Ocellen deutlich.‘ Fühler 49 771 horngelblih, auf dem Nüden fhmusiggrau befhuppt, beym Männchen Uber der Bafis fehr fanft gekrümmt und etwas zu: fammengedrüdt, Übrigens ungekerbt, microſcopiſch pubescirend gefranzt, gegen die Spige mit kurzen Faferfpisen. Lippentaſter ſtark zufammengedrüct, auffteigend und dem Geficht anliegend, ſich nicht über den Stirnbufch erhebend, über die Augen um 1% Augenlängen hinwegreichend ; das Endglied horizontal, viel Fürzer und merklich dünner als das 2. Glied zugefpist. Nüffel lang, aufgerollt, auf der Bafis befhuppt. — Beine ſchmutziggrauweiß, auf der Kichtfeite dunkler beftäubt, befonders die Worderbeine. Hinterleib heilgraugelblich mit Eurzem, gelblihem Afterbuſch. Vorderflügel ſchmal, doch viel breiter ald bey Prodromella, fehiefergrau, längs des Vorderrandes in einer gegen die Flügels fpige verengten oder beftäubten breiten Strieme grauweißlich, oder bey Var. b. hellvöthlihgrau. Die Medinnader ift ftellen: weiſe mweißlich beftäubt und hat bey der Querader einen ſchwaͤrzli— chen, nicht fehe merklichen Punct, obgleich die weißliche Bes ftäubung noch ein wenig über ihn hinmegreiht. Die Subs coftalader iſt vor der Mitte als eine Eurze Linie weißlich beftäubt, und ift darinn mit einem kurzen, ſchwarzen Längsftrich oder Punct gezeichnet, der fehr auffält. Der Innenrand ift ſchmal blaßröthlih. Gegen den Hinterrand werden die Flügel etwas heller mit dunkler hervortretenden Adern, oder fie bleiben auch der übrigen Fläche gleich. Franzen hellgrau mit ein paar dunk— lern Duerfchatten. Hinterflügel breiter und weniger fpig ald bey Prodromella, glänzend ſchmutzig gelblihweißiich, gegen den Worderwinkel ges wöhnlic etwas. grau, bisweilen auch an der Hinterrandlinie. Die weißlihen Franzen find über der Baſis mit einer grauen Linie umjogen. Unterfeite glänzend, auf den WVorderflügeln ziemlich, tief grau mit weißlichem Innenrande, auf den Hinterflügeln fehr hell, faft weißlih, am WVorderrande etwag grau. Das einzelne Weibchen ift düfterer und auf den Hinterflügeln dunkler grau gefärbt, und die Fühler find feiner, Var. b. hat feine andre Auszeihnung als den vöthlihen Worderrand ber Vorderflügel bis zu der Spike und die fehr wenig verdunfelten Hinterflügel, in welchem Iegtern Merkmale fie mit einem 2., auch im Suly gefangenen Männchen übereinfommt. Bey Spyracus fieng ich zuerft ein gutes Männchen im Grafe der Anhöhen der alten Neapolisg am 29. April, dann das etwas befchädigte Weibchen am 23. May und ein fehr befchädigtes Maännden am 28. May an ähnlicher Stelle, Hiermit war beftimmt die erfte Generation vorüber, und die 2. erfchien mir dem Juny. Bon ihr erhielt ich zwey gute Männchen am 8. und 18. Juny auf den trodnen Höhen von Acradina, ein andres bey Catania am 2. July, darauf noch zwey bey Meffina am 15. und 26. Julh, wovon das 2. ſchon fehr verdorben ift. Nephopteryw. 345. (1.) Poteriella Z. n. sp. von Syracus — ſieh meine Abhandlung über die Enotenhornigen Phyciden. Iſis 1846. 743. 346. (2.) Dahliella Tr.—Phyeis bivitella Dup. — von Meffina und Rom — fieh diefelbe Abhandlung. 347. (2) Coenulentella Z. — von Syracus und Catania — fieh die citierte Abhandlung. (Fortſetzung folgt.) x 772 Ueber Oreetochilus villosus Eschscholtz, von Frauenfeld in Wien. Im Archiv f. Naturg. 12. Jahrg. 1846. Hft. 5. pag. 218 im entomol. . Jahresberichte fordert Hr. Prof. Dr. Erihfon auf, den Orectochilus (Gyrinus Fabr.) villosus lebend zu beobachten, um die Frage über deſſen theils angenommene, theils beftrittene nächtliche Lebensweiſe zu erledigen. Ich erlaube mir daher, da ich Diefen Käfer längere Zeit in der Gefangenfchaft beobachtet, und noch während ich dieſes fchreibe, 5 Eremplare in einen großen Zuderglafe lebend vor mir habe, einen, Beitrag zur Löfung dieſer Frage zu liefern. Vorerſt will ich jedoch auch jene Umftände, Die mir beim ange derjelben als bemerfenswerth auffielen, erwähnen, indem fte theilweife dazu dienen bürften, manches Spätere zu ergänzen, und manchen Widerfpruch zu löfen. — Id) fand dieſes Infect ſtets in Fleinen fteinigen Bächen, na= mentlicy im Mauerbache bey Hadersdorf nächft Wien an Stellen, wo dad Waffer rafcher fließt. Dafelbft war es nur an größern grubigen Steinen, die ſich zum Theil über Die Wafferfläche erho- ben, entweder unter vorragenden Pläßen derſelben, wo das Waffer randete, oder — jedoch feltener — tiefer unter dem Waller zu treffen, immer fo geſchützt, oder auf der untern Fläche der Steine, daß man fie von oben unmöglich bemerfen konnte. Meift verniochte fie die geringfte Erfchütterung von dem Drte,- wo fie vejtiaßen, loszufchnellen und felbft wenn es glückte, Die tiefer Sigenden (wo häufig mehrere beiſammen find, indem fie fi) fehr gefellig zeigen ) mit Den Steinen aus dem Waffer zu heben, fprangen ſie blisfchnel ab, um anf der Oberfläche des Waſſers nad) Art der Gyrinen herumzufahren. Sie find dann von dieſen durchaus nicht zu unterfcheiden, und mögen jo wohl mancyen erfahrenen Gntomologen getäufcht haben, der um einen gewöhn— lichen Käfer, den er Da vielleicht vermuthete, fich nicht weiters Mühe geben mochte; ja dieſes Kerf dürfte felbft nicht einmal fo felten fein, als angenommen wird, indem e3 bei Dem Um— ftande, daß man. fein plögliches Wegfpringen nicht bemerft, wenn man nicht eigens darauf achtet, und Daß es außerordent- lich ſchwierig ift, ihm bei feinen rafchen Bewegungen im flie- enden Wafjer mit den Augen zu folgen, um zu achten, welch neuen Ruheplatz e8 wählt, wohl nicht leicht gefangen wird. Ich haſchte anfangs öfter mit dem Nege nad) ihm, wenn er auf dem Waffer herumfreiste: jo vielfach ich aber vergeblich e3 verfuchte, niemal8 ging er unter Waffer, wie die eigentlichen Gyrinen, wenn fie bedrangt werden, gerne thun; felbft wenn dad Waſſer über ihm zufammenjchlug, war er gleich wieder, feine Wellenlinien ziehend, auf der Oberfläche. — Ich beobach— tete alſo fpäter, ihn zu fangen, eine eigene auf Diefe Eigen: ' thümlichfeiten berechnete Methode: ich ftieß nehmlich an folche vorragende Steine leife mit dem Fuße, und achtete nur, wo einer, Burchen am Waſſer ziehend, raſch dahin ſchoß, ruhig ftehend und mit den Augen folgend, auf den Danach erfohrnen Nuheplat. Wenn er auch manchmal weitaus ruderte, und einen neuen Stein zum Sit ermählte, fo wurde Diefer Doch öfter wieder verlaffen, und er Eehrte fogar häufig zu Dem alten Platz zurück; wenn ich dann vorfichtig das Ne ins Wajfer ſtieß, war ich ſtets des ſichern Erfolgs gewig. — Sie fcheinen in Bezug auf Diefe Ruheplätze fehr wählig zu ſeyn, manchen Derjelben beſonders vorzuziehen: und mit eigner Vorliebe aufzufuchen denn an einem folchen tauglichen Orte durfte ich öfter auf Beute 773 rechnen. So oft ich aber ihre Wohnplige befuchte, und jo viel ich, nachdem ich ihre Gigenthümlichfeiten kennen gelernt hatte, fing, nie habe ich fie am Tage Ffreifend auf dem Waſſer ge: funden, wie die Gyrinen, oder überhaupt fich Ddafelbit herum: tummelnd, wenn ich vorfichtig jede Erſchütterung mied: und obwohl es manchmal länger, manchmal kürzer Dauerte, bis fie fi), wenn ie aufgefchredt wurden, wieder feftiesten; fo war es doch mie ſolch ein fpielender Tanz, wie bei jenen, fondern mehr das eifrige Streben, mieder eim geeignetes Verſteck aufs zufuchen, wo fie fldy geborgen wußten. — Im Glaſe daheim eingefperrt, waren fie anfangs immer fehr unruhig und fuchten, indem fie an felbem bis an Ddarübergededten Flor aufwärts £rochen, zu entfliehen; von ba vertrieben, tummelten fie ſich auf der Wafferfläche äußerſt ungeftüm herum, wobei fie nur höchft felten die Tiefe deſſelben durchftrichen. An einem porragenden Steine ſetzten fie. fih lieber an bie dem Fenſter abgemendete Seite *) und Dafelbft oder am Glaſe, oder auch an Pflanzen: ftengeln, die ich mehrmalen hineingab, blieben fie den ganzen Tag über, wenn fie nicht geftört wurden , figen, Mit Anbruch der Nacht wurden fie unruhig, begaben ſich von ihren Ruhe— plägen auf die Wafjerfläche, fich daſelbſt herumzutummeln, und zwar — Spielend, und einander jagend wie Die Gyrinen, bald langfam bald fiyneller, in kurzen Schwenfungen ſich Drehend, ftehen bleibend, am Steine hinauffletterud, und luſtig wieder abjpringend, kurz ganz anders ald am Iage, wenn fie aufge: ſchreckt, told und ungeftum dahin tobten. — An einer todten Siege, die ich Hineingab, klammerten fie ſich veft, indem fie wie die Dytisfen daran nagten, doch bei weitem nicht fo feind- lich, manchmal einander wegftiegen, die Beute vor fidy hin— ſchoben, mandmal, wenn einer Sieger blieb, fich heftig wie ein Kreifel Damit herum drehend, wobei die Fliege Mittelpunkt war, bis dieſer wieder davon verjagt, feine Stelle andern über- laffen mußte. Cine fleine Musca vomitoria wurde fo von 4 — 5 Exemplaren in einer Nacht bis auf die Haut verzehrt; be3 Morgens faßen ſie wieder ruhig, theild am Steine, theils am Glafe, entweder am Rande, oder außerhalb des Waſſers für den ganzen folgenden Tag. Obwohl ic) das Futter immer früh Hineingab, und fie auch öfterd, wenn fie in ihrer Ruhe geitört am Wafler ſich herumtrieben, daran fließen und vorbei- ruderten; fo griffen-fte Doch nie dafjelbe während Des Tages an, ein einziged Mal ausgenommen, wo ich in das Glas, in dem ſich ſchon mehrere befanden, ein friſch gefangenes Stück gab, welches, nachdem es das Waller ein paarmal umfreift hatte, über die am Wafferrand am Glafe hängenden Eingeweide-einer Tenebrio-2arve gierig herfiel und ein tüchtig Theil davon ver- zehrte, dazwiſchen öfter die Mahlzeit unterbrechend, die Runde in Olafe machte, und aber wieder zum Straße zurüdfehrte, — Einmal traf ich ein’ Paar des Morgens auf dem Steine oben wie zur Copula übereinanderfigend, ohne dieſelbe jedoch wirklich zu. beobachten, obwohl das Männchen den After mehrmal weit *) 5 hatte einft beim Bange mein aus mehreren Fächern beftehen- des, oberhalb mit gläfernen Schiebern verfehenes Käſtchen, worin ich meine Beute gewöhnlich aufbewahrte, auf den Sand bei Seite geftellt, zufällig fo, daß mehrere Exemplare, die ſich hart oben am Glasdeckel in einer Ecke zufammengedrängt hatten, von der Sonne befchienen waren. Nach wenig Secunden, als ich daffelbe wieder aufnahm, hatten fie fich ſaͤmmtlich an die entgegengefegte Seite in die Tiefe geflüchtet; ich wie— berholte dies fpäter vorfeglich oftmal, auch wein die Sonne nicht fchien, * jedesmal ſuchten ſie die dem Lichte am wenigſten ausgeſetzte Stelle auf. 774 und Iebhaft vorſtreckte und abwärts beugte. Ich Fonnte Teider nicht8 weiter darüber ermitteln, da das Weibchen noch diefen Tag ftarb, fo wie fie ſich überhaupt nie länger ala 6—7 Tage im Ölafe hielten, daß eö wohl jcheint, fie benöthigen unumgänge lich fliegendes Waſſer. — Einft that ich 4 frifchgefangene Erents plare in Brunnenwaffer, 2 davon waren des andern Morgens todt, Die andern 2 gingen von der Wand des Glafed, an ber fie faßen, durch 2 Nächte und Tage nicht herab; die nächften Tage ruberten fie jehr fchwach herum, nahmen nichts von dem Butter und waren in ber Früh ebenfalls todt. Obwohl ich nach dieſen Beobachtungen wenig Zweifel über die nächtliche Lebensweiſe hegen fonnte, fo machte ich doch den Verſuch, des Nachts die Stelle mit Licht zu befuchen, wo ich mußte, daß fie vorfamen, doch fonnte ich fein entfcheidendes Re— fultat dadurch erlangen. Wer e8 verfucht hat, des Nachtd mit Licht am Waſſer nach Infecten zu fuchen, wo ich Agabus ma- eulatus, Hydroporus delicatulus ete., dann die am Tage auf der Unterfeite der Steine verſteckten Ephemeren- und Phryganeenz Larven ſtets in voller Ihätigkeit fand, der weiß, wie Hundertfach und raſchwechſelnd fich der Lichtichein an der Oberfläche ber über die Steine dahinfließenden Bäche funfelnd bricht, daß es unmöglich iſt, dieſe Thierchen dafelbft zu bemerken: und obgleich id) einmal an einer etwas ruhiger fließenden Stelle meinen Käfer beftimmt dahin rudern fah, fo verlor ich ihn doch zu ſchnell aud den Augen um ihn fangen zu können, möglic) auch, weil er das Licht floh; und ed entging mir fomit der thatfächliche Beweis feiner nächtlichen Thätigkeit an feinem natürlichen Standorte. — Wenn ic nun auch nicht entſchieden diefe Frage abzufchliegen wage, fo glaube ich doch auf Diefe überwiegend dafür fprechenden Ihatfachen geftügt kaum zu fehlen, wenn ic den Orectochilus villosus ausſchließend für ein Nachtthier er kläre. Ich werde nicht unterlaffen, die Beobachtungen über ihn fortzufegen und darüber fpäter mitzutheilen, was ich noch meiter über feine Lebensweife zu erforfchen vermag. — Das Leben und Treiben der Thiere, beſonders das noch viel im Dunkel ruhende oder fabelhaft entftellte Verhalten der niedern Klaffen ift ein reiches Feld, das mir fo manche Ausbeute gewährte, Geognoftifche Special: Charte des Königreichs Sachen und der angränzenden Länder=Abtheilungen, herausgegeben von der k. Bergacademie zu Freyberg, gezeichnet und lithographiert von der F. Kammer-Vermeſſung zu Dresden, Section VI. XIV. und General-Charte. 1845. Fol. Im Berlag der Berg-Acade- mie zu Freyberg 1846, Diefes großartige Werk ift nun vollendet, ein Ehrendenfmal für die ſaͤchſiſche Negierung fowie dag Oberbergamt, die Berg: Academie, die Cameral: VBermeffung und die Geognoften, welche durch Jahre langen Eifer diefelbe bergeftellt haben, befonders DProfeffor Naumann und Dr. Cotta. Es fann fich jest außer etwa dem Stante New-HYork Fein Land rühmen, eine fotche Charte zu befisen. Sachſen aber gebührt die Ehre, zuerft die Hand an ein ſolches Werk gelegt zu haben. Hoffentlich regt dieſes Benfpiel die anderen Negierungen Deutfchlands zu ahnlihen Unternehmungen an, und fie bringen das zur Voll: ftändigfeit, was eifrige Individuen bis jegt im Einzelnen ge— than haben. » 715 Das Blatt No. VII. enthält die Erklärung der Farben, Die General:Charte ift von Profeffor Naumann, der unfers Wiſſens auch dag Hauptgejchäft bey allen Special:Charten gehabt hat, zufammengeftellt, begreift einen großen Theil von Boͤh— men in fih, vom angrängenden Preußen, Bayern und den herzogl. fächfifhen Ländern; geht von Berne, Wunfiedel, Eger, Ellenbogen, Carlsbad, Kaaden, Saatz, Laun und Leitmerig bie Querfurt, Halle, Eulenburg, Belgern, Eifterwerda, Ruhland, Hoierswerda und Priebus, von Stadt Steinah, Orlamuͤnde, Sena und Bibra bis Krakau, Görlig und Rothenburg. Sectio XIV. ift Die zweite Auflage und enthält eine Erflä- zung , welche wir hier mitheilen, Kurze Ueberſicht der auf der zweiten Auflage von Section XIV. der geognoftifchen harte des Königreiches Sachſen und der angrängenden Länderabtheilungen . dargeftellten Gebirgsverhältniffe. Für das ‘allgemeinere Verftändnig und Die größere Gemein: nüsigfeit der geognoftifchen Charte des Königreiches Sachſen dürfte es zweckmäßig ſeyn, über ihre Einrichtung an gegenwär— tigem Orte einige allgemeine Grläuterungen vorauszuſchicken, welche zugleich als eine Anleitung zum ebrauche derſelben für Jederman dienen fönnen. *) Die geognoftiiche (oder petrographifihe) Charte eined Land: ftriches fol zunächft Die Gränz- und Verbreitungs-Verhältniſſe der ihn conftituierenden Gebirgsarten, foweit folche auf der Ober: fläche hHervortreten, in einem richtigen Bilde darſtellen. Sie jegt daher eine topographiſche Charte voraus, und wird auch im Allgemeinen um fo fpecieller und genauer feyn können, je de: taillierter und richtiger Das ihr zu Grunde liegende topographiiche Bild des Landftriches ift, wiewohl ihre Bollfommenbeit auch noch von anderen, nicht immer zu erreichenden Bedingungen abbängt. Das fehr einfache Mittel zur Darftellung der Gränz- und Verbreitungs- Verhältniffe Der Gebirgsarten ift Fein anderes als dasjenige, deffen man ſich auch für die Darftellung der politi=- fhen Grängen und Gebiete zu bedienen pflegt, nämlich eine zwedmäßige buntfarbige Colorierung. Wie Daher auf einer politifch = geographiichen Landcharte Die verjchiedenen Neiche, Pro— vinzen und Kreife mit verfchiedenen Farben illuminiert, und Das durch nach ihren gegenfeitigen Gränz- und Verbreitung = Ver- bältnifjen mit einem Blicke überfichtlich gemacht werden; fo werden auch in einer geognoftiichen Eharte die den verjchiedenen Gebirgdarten zufommenden Gebiete durch verichiedenfarbige Co— lorierung Dargeftellt, fo daß Die von einer und derjelben Gebirgs- art eingenommenen Räume auch immer mit einer und berjelben Farbe illuminiert evfcheinen. Daß aber di.fe Gränzen und Gebiete der Gebirgsarten nicht immer mit gehöriger Schärfe beftimmt, und Daher an geognoftiz ſche Charten hinfichtlich der Nichtigkeit der Gränzen billiger weile nicht Diefelben Anforderungen gemacht werden können, wie an politifch= geographiiche Charten, Diefes ift einleuchtend. Denn, während die politiichen Gränzen auf der Oberfläche des Landes an beftimmt fignalifirten topographi,chen Gegenftänden ununters *) Da die erfte Auflage ven Section XIV dasjenige Blatt war, mit weldyem die Herausgabe der ganzen Specialcharte eröffnet wurde ; fo hielt man eg für angemeffen, ihr die zunachit folgenden allgemeinen und für ale Sectionen giltigen Bemerfungen beizugeben. 776 brochen verfolgt werden koͤnnen, fo ift dieß mit dem geognoftis fiyen Graͤnzen nur immer theilweife Der Fall, indem fie vom aufgefhwenmten Lande, von der Dammerde und Vegetation oft auf weite Strecken bedeckt werden, und meift nur an einzelnen Puͤnkten vollkommen entblößt, oft aber ſtundenweit gar. nicht zu beobachten find. Hierzu fommt noch, Daß Die an einander gränzenden Gefteine nicht felten durch almälige Hebergange in - einander verlaufen, wodurch, felbjt bei ununterbrochener Geſteins— entblögung, Die Gränzbeſtimmungen etwas ſchwankend und von der jubjectiven Auffuffung des Beobachter mehr oder weniger abhängig werden müſſfen. £ Es it daher in Betreff derjenigen Gränzlinien, welche zwi— ſchen den verjcyiedenen älteren Gebirgsbildungeu auch da gezogen werden mußten, wo ſie vom aufgeſchwemmten Lande mehr oder weniger bededt find, zu beriicjichtigen, daß fich ſolche zwar mit hinreichender Wahnſcheinlichkeit erjchließen, aber nichr immer mit völliger Gewißheit ermitteln ließen. Wo jedoch das aufge: fhwenmte Land in ununterbrochener Ausdehnung auftritt, und feine Ihaleinfchnitte oder jonjtige Entblößungen irgend ein fiches res Anhalten für Die Beurtheilung der Gränz- und Verbreitungs— Verhältniſſe der unter ihm begrabenen Gebirgsarten an Die Hand geben, da ift die Karte weiß gelaffen worden, indem es aus mehren Gründen am Zwedmaßigften erfchien, Dem aufgeſchwemm— ten Lande (oder den Diluvial» und Alluvial-Maſſen) gar Feine bejondere Farbe zu ertheilen. Es it alfo bei dem Gebrauche der harte gar jehr zu beachten, Daß Das, vorzüglic) aus Ge- röll, Sand und Lehm beftehende aufgeſchwemmte Land nicht blos auf die weiß gelaffenen Theile der Charte beſchränkt ift, fondern aud) an vielen andern Stellen berfelben, oft in bedeu— tender Ausdehnung und Veächtigkeit, vorfommt, Daß aber an Diefen Etellen von ihm abftrahirt wurde, weil dafelbft. hinrei- chende Entblößungen ein Urtheil über. Die Gränz- und Berbrei- tungs-Verhältniſſe der unter ihm liegenden älteren Gebirgs— bildungen ‚geftatteten, Deren Darjtellung immer als der Haupt- zwed der Charte zu betrachten war, Was nun Die Golovierung der fo abgegränzten Gefteinäge- biete, betrifft, jo fam es bei derſelben zunaͤchſt nur darauf an, daß Die verjchiedenen Gebirgsarten auch mit. verfchiedenen, und leicht unterfcheidbaren Farben angelegt wurden. Um jedod) dieſe Golorierung einigermaaßen mit der Gefteinsbefchaffenheit in Be— ziehung zu fegen, jo find, nach Werner's Vorgange, im All— gemeinen und vorzugsweije Die rothen Karben für die feldipath- reichen efteine, Die grünen Farben für die hornblend- oder augitsreichen und Die mit ihnen verwandten Gefteine, Die gelben Farben für Die Sandftein- Bildungen und Die blauen Farben für die Kalkftein : Bildungen benugt worden; wobei jedoch, wegen mancher andren Nüdfichten, eine ganz confequente Durchführung jener Beziehung weder erreicht noch. beabfichtigt werden konnte, wie benn z. B. für den Thonfchiefer und die Grauwacke zwei helgrüne Farben gewählt wurden, obgleich fie weder Augit oder Sornblende enthalten, nody denen durch Diefe Mineralien charac- terifierten Gefteinen bejonders verwandt find, s Durch Die geognoftifche Colorierung der harte wird nun allerdings die Moſaik der Gebirgsnatur eines Lanbftriches, wie jolhe an der Oberfläche ericheint, in einem ziemlich getreuen Bilde anfchaulic gemacht. Aber aud) nur jo, wie er zu Tage austritt, nicht, wie er in ber Tiefe fortfegt, liegt der Felfenbau in Diefem Bilde vor und; nur das Nebemeinanderliegen, nicht das geiegmäßige Ueber- und Unterceinanderliegen der Maffen, ift aus demfelben zu erkennen. Um nun auch dieſe, in willen J | 177 778 ſchaftlicher uud technifcher Hinſicht Höchft wichtigen. Lagerungs⸗ verhältniſſe zu veranſchaulichen, Dazu wurden folgende Hilfsmit— Gebiete biefer Section am Höchften in der Linie von Lüttdorf, über Reichenbach, Roßau und Seifersbach nad) Höllingshain, tel benugt. 1) die geognoftifhen Profile oder Gebirgsdurchichnitte, welche auf dem oberen und unteren ande der Charte angebracht find, umd die, längs den ‘Profillinien Statt findenden Lagerungs- und Schichtungs -Verhälmiffe bildlich Darftellen, während fte zugleich über Die relative Erhebung der Maſſen belehren, indem die Höhen der verfchiedenen PBrofilpuncte nach ihren gegenfeitigen Verhältniffen im Maaß— ſtaab von zn der wirklichen Höhe eingetragen worden find, daher Denn aud) der Höhenmaaßſtab der Profile ge= nau ſechs Mal jo groß, ald ihr Längenmaapftab ift; *) 2) die Pfeile, melde bei den geſchichteten Gefteinen Die Richtung bezeichnen, nad) welcher die Schichten einfallen; 3) die dunfleren Farbenjaume, die gewöhnlich längs der Gränze zweier Gefteine mit der Farbe auf der Seite begjenigen Geſteins angelegt worden find, weldyes dem au: dern aufliegt. Diefe Iettere Bezeichnung der Auflagerungsränder gewährt ein fehr einfaches Mittel zur DBeranfchaulichung der Lagerungs— verhältniffe, wie jolhe an der Gebirgsoberfläce und un— mittelbar an der Gränze zweier Geſteine zu beobachten find, woſelbſt dieſe DVerbältniffe bisweilen auf eine, den allgemeinen agerungsregeln ganz entgegengefegte Weile borfommen, In— deſſen ift begreiflih, Daß dieſe an und für fich fehr einfache und verftändliche Bezeichnung füglih nur da angewendet werden kann, wo die Zagerungsverhältniffe an der Gränge entweder un: mittelbar zu. beobachten, oder doch mit großer Wahrfcheinlichfeit zu erjchließen find. Auch ijt fie in allen Fällen gänzlich weg— gelaffen worden, wo die Gränzverhältniſſe unbeftinmt, oder auch Die Dimenfionen der aufgelagelagerten Maſſe in der Charte fo Elein find, daß die eigentliche Farbe des Gefteines durch den Farbenfaum unfceinbar gewordin ſeyn würde. Die Buchftaben, welche fi) auf der Charte vorfinden, dienen nur als eine fubjidiariihe Signatur der Geſteine und der ihnen entipredyenden Farben, um allen Verwechſelungen vorzubeugen, wie folcye bei einiger Aehnlicyfeit zwiſchen den Farben verſchie— bener Gefteine, oder im Falle einer mit der Zeit eintretenden Verbleihung und fonftigen Veränderung mancher Pigmeute, vorfommen Fünnten, Auf der gegenwärtigen Section Der geognoftiichen Charte nimmt vorzüglic) das Granulit- oder Weipjtein = Gebirge Die Aufmerffamkeit in Anfpruch, obwohl nur etwa 3 deö Ganzen zu jeden find, indem es ſich auf der anftoßenden Section noch bis gegen Hobenftein fortzieht. Daffelbe bildet‘ ſowohl in geog- noftifcher als in orographiicher Hinjicht ein. vollkommen geichlof: fenes Ganzes, welches wegen des. auffallenden, Servortreteng feiner Formen und wegen feiner Lage in der Mitte des König: reiches Sachjen nicht mit Unrecht das ſächſiſche Mittelgebirge genannt werden fünnte, Der eigentliche, durch feine meiſt hell— farbige, feldipathreicye Grundmafje, feine Granatpuncte und feine plattenförmige Schichtung ausgezeichnete Gran ulit oder Weiß— fein bildet die Hauptmaſſe des Gebirges und erhebt fich im *) Der Längenmaaßftab der Profile ift nämlich der der Charte, die— fer aber betragt soo der mirflichen Größe. Die in den Profilen und in dem Verzeichniffe vou Höhenbeftimmungen befindlichen Zahlen "beziehen fich anf Pariſer Fuß. Iſis 1847, Heft 10. jo wie in der Linie vom legterem Dorfe über Erlau und Ober: eroffen nad Neuwallwig. In dieſen Gegenden giebt «8 einige Höhen von mehr ale 900 Pariſer Fuß, und ein, weitlich von Seifersbach gelegener Punct fteigt fogar bis 1037 Fuß auf, Nächſt Dem Öranulite, und mehr oder weniger innig mit ihm verbunden, erſcheint der Granit, welcher beforders in einem mächtigen Zuge von der Roßauer Kirche über Mittweida und Glausnig bis nad) Mohstorf und weiterhin in das Gebiet von Section XV zu verfolgen ift, aber aud) außerdem häufig in größeren und Fleineren Partieen, von welchen viele ganz ent: ſchieden eine gangförmige Ausdehnung und Natur zeigen, im Gebiete des Granulites auftritt. Serpentin bildet unter andern bedeutende Maſſen zwiſchen Etzdorf und Greifendorf, bei Walbheim, Gielsberg u. Zſchöppichen. Die unmittelbare und in geographiſcher Hinſicht von ihm nicht zu trennende Umgebung des Granulitgebirges bildet eine, rings um daſſelbe hinlaufeude Zone von Glimmericiefer, dejfen Schichten im Algemeinen unter einem Winfel von 20% bis 40° vom Weißſteine weg nad) außen abfallen. Dabei ift es ſehr merkwürdig, daß dieſer Scyiefergürtel gewöhnlich 50 bi8 150 Fuß höher aufiteigt, als die nächſten Maſſen des Granulites, daß er mehre jehr bedeutende Ginlagerungen von Granit und Gneiß umſchließt, Daß fein Geftein in der unmittelbaren Nähe des Granulited Durch viele Beldipath= Knoten gneißartig wird, und dag er miehre zadige Vorſprunge und halbinjelartige Aus— läufer in das Gebiet des Granulited hineinſendet, welche dort größtentheild als ein wellenförmig grobfafriger Gneiß ericheinen. Ja, im Chemnigthale, bei Clausnig, Vohsdorf, Stein und Görzenhain, liegen ſogar völlig iſolirte dergleichen Gneißpartieen mitten im Granulite. Bei Roßwein ift auf der Gränze des Granulites und Glim— merjchieferd eine jehr bedeutende und jonderbar geftaltete Maſſe von Grünftein (Gabbro und Gabbrofc)iefer) abgelagert. Uebrigend geht der Glimmerſchiefer in feinen oberen Schich— ten allmalig in Thonjchiefer über, welcher das Granulitge— birge auf der Weſt-, Nordweit, Nord- und Nordoft: Seite in großer Mächtigkeit umgiebt, und in feinen Lagerungsverhältnif- fen gleichfals von ihm abhängig if. - Ganz unten rechter Sand ſieht man auf ber harte einen feinen Theil des Freiberger Oneiß = Gebirges auftreten, welches dafelbft von einem, kaum eine halbe Stunde breiten Streifen Glimmerſchiefer bedeckt wird; die Schichten beider Ges fteine fallen 40° bis 60° in Nordweit, aljo denen am gegen: über liegenden Granulitgebirge befindlichen Schieferfchichten ent— gegen, welche letztere bei Berbersdorf und Arnsdorf nah Sub, bei Roßau nah Südoft fallen. Dadurdy mag eine Art von baffinförmiger Gebirgävertiefung bediugt worden jeyn, Die fi) weithin nad) Südweſt verfolgen laßt, und in welcher zuoörderft das, aus Grauwade, Gruu— wackenſchiefer, Lydit (Kiejelfchiefer) und verfchiedenen Grünjtein: bildungen beftehende Uebergangsgebirge der Gegend von Reichenbach, Riechberg und Gulendorf, fodann aber das Haini— chener Steinfohlengebirge abgelagert ift, welches fich Durch feine mächtigen Conglometate, durch feine faft verticale Schichten: ftellung am ſüdöſtlichen Rande, und durch feine Beziehungen zu dem. Dajelbft zwijchen ihm und den Grauwackengebirge eingela: gerten Gneiße auszeichnet, Übrigens aber nur innerhalb des von einer punctirten Linie umſchloſſenen Raumes wirkliche Sohlen: 49* x 779 flöße enthalten dürfte. Ueber einen großen Theil dieſes Stein: kohlengebirges ift in faft horizuntalen Schichten Das Nothliegende ausgebreitet, welches bei Gerödorf ziemlid hoch (1100 Fuß) aufiteigt. Am nördlichen Rande der Charte bei Strehla tritt noch eine bedeutende Partie Ernftalliniicher Gefteine auf. Der Granit des Dürrenberges erhebt fich bei der Liebſchützer Windmühle zu 604 Fuß, und verbreitet jich fat über den ganzen Raum zwi— ſchen Wellerswalde, Cavertig und Sahlaſſan, während ihn auf der Nordfeite, zwijchen den legtgenannten beiden Dörfern, Gneiß, auf der. Südfeite aber, bei Liebſchütz Glimmerichiefer, und bei Mellerswalde Thonjchiefer begränzt. An dieſe letzteren Geſteine lehnt ſich mit fteil aufgerichteten Schichten das Oſchatzer Grauwackengebirge, welches im Ottenberge zu 553 und im Collmberge zu 957 Fuß aufragt, aber weftlich von. Diefem legteren Berge unter Dem Porphhr ver— ſchwindet. Die Aebnlichfeit des Gejteines und der Schichtenftel- lung, fo wie Die Lage in einer und berfelben geraden Linie, machen es jedoch. fehr wahricheinlich, Daß die ifolirten Vorkomm— niffe von quarziger Graumade bei Deditz (ſüdöſtlich von Nerchau ) und bei Otterwiſch (Südmeltlih von Grimma) Der, unter Dem Porphyr und aufgeſchwemmten Lande anznuehmenden Fortſetzung des Oſchatzer Grauwackengebirges angehören; woraus ſich denn für die ehemaligen Terrainverhältiniſſe dieſes Landſtriches das Reſultat ergeben würde, Daß dem nordweſtlichen Abfalle des vom Sranulite abhängigen Schiefergebirges, in der Linie von Oſchatz nach Lobftädt, der füboftliche Abfall eined Grauwackengebirges gegenüber lag, welche beide ein weite, aber gegempärtig größ— tentheild ausgefülted und Faum noch erfennbares Gebirgsbaſſin zwifchen ſich liegen. Am nordöftlichen Ende dieſes Baſſins tritt in der Gegend von Oſchatz unter den Diluvialmafjen ein ſehr mächtiges, aber nur an einigen Puncten Deutlich entblößtes, vorzüglich aus Schyieferthon, weißem Sandftein, und etwas Brandſchiefer ge— bildetes Schichtenſyſtem auf, melches jowohl durd) feine Geſteine, ald auch Durch feine, ſtellenweiſe ſehr häufigen Pflangenrefte (meift Lykopoditen, felten Farrnkräuter,) als eine Steinfohlen= formation charafterijtert ſeyn dürfte, von welcher fünftige Unter— juchungen lehren müſſen, ob fie etwa bauwürdige Kohlenflöge umfchließt. *) Gine mächtige und ausgedehnte BPorphyrablagerung erfüllt den größten Theil des vorerwähnten Baſſins, die muthmaaßliche nördliche Gränze Dejjelben über Musjchen und Grimma hinaus weit überfchreitend, und jüblich an einigen Puncten faft bis an den Granulit zurücktvetend. Als das älteſte Glied dteſer por— phyriſchen Gefteine dürfte Der quarzfreie und glimmerreiche Por: phyr Der Gegend von Gnandjtein und Altenburg zu betrachten ſeyn, melcher dem Wilsdruffer Porphhr (auf Section X) in vieler Hinſicht gang ähnlich iſt. Viel verbreiteter, und bei Meitem den größten Theil des Porphyrgebietes zufanmenfegend, ericheint Der meift rothe und vöthlichgelbe, bisweilen auch, lauch- grüne und Ichmürzlichgrüne qnarzführende Porphyr, welcher ftellenmeife der Formation des Nothliegenden fehr regelmäßig eingelagert ift und wegen der Häufigkeit ſeines Vorkommens als ) Diefe Schichten wurden in der erften Auflage von Section XIV, eben fo mie in den dazu gehörigen Erläuterungen, nach den Anfichten bewährter früherer Beobachter zur Zechfteinformation gezogen, welcher fie aber, neuen Unterfuchungen zu Folge, keinesweges angehören können. Sie find bis zu 600% anjgerichtet. 780 gemeiner Porphhr aufgeführt wurde. Er unterfcheidet ſich gewöhnlich auf den erften Blick durch die Kleinheit feiner Feld— fparhförner von dem Syenitporphhyr, weldyer oft big zoll— große Feldſpathkryſtalle umschließt und noch. außerdem durch ein mehr oder weniger reichlich eingeſprengtes, grünerdeähnliches Mineral (im Hubertsburger Walde durch Glimmer) charafterefirt wird. Nordweſtlich und ſüdöſtlich von Leißig (namentlich bei Arras) fowie ſüdöſtlich von Laußigk, tritt an mehren Puncten zum Iheil mitten im ©ebiete des gemeinen Porphyrs, eine eis genthümliche weiß und hellgrün, oder auch bunt gefärbte Porz phyr-Varietät auf, welche fich vielleicht als eine felbftjtändige Bildung erweiſen dürfte, weshalb fie in der Colorierung unter- fihieden werden mußte. Innerhalb derſelben erjcheint bei Bors Dorf eim ausgezeichneter Vechjtein, dergleichen auch bei Qued- hain (zwifchen Leißnig und Sartha), fo wie in einer nicht uns bedeutenden Kuppe bei Ebersbach (zwiſchen LaufigE und Rochlitz) anfteht. in ganz ifolirtes Vorkommen ift endlich der erbfen- gelbe Porphyr, welcher bei der Sonnenmühle füdlih von Wur- zen, einen fat halbfreisformig verlaufenden Gang im daſigen Syenitporphyr bildet. Don allen dieſen quarzführenden Vor— phyren unterfcheidet ſich wefentlich der in der Gegend von Ofchag, bei Ganzig und Klein Ragewig, fo wie bei Collmen und Gröp- penborf, auftretende quarzfreie Porphyr, welcher gemöhnlich eine fhmußig grüne oder braune Grundmaffe mit fehr ſparſamen Feld⸗— fpathförnern zeigt, bisweilen aber in Mandelftein übergeht, und Daher dem Melaphyr zu vergleichen ift. Mit den Porphhren find mehrorts Porphyrtuffe (ober Ihonjteine), fo wie an ein Paar Puncten am nordweitlichen Rande des Hubertöburger Waldes Porphyrconglomerate verbunden, welche legtere an das Gonglomerat bey Giebichen- ftein unweit Sale erinnern. Dieſe Thonſteine fcheinen den Vorphyren gewöhnlich vorausgegangen zu feyn, ja bey Klein: Ragewitz iſt fogar die Auflagerung mit der größten Evidenz zu beobachten; ein Vorkommen, welches nod) dadurch befonders intereffant wird, Daß beide Geſteine durch eine. Zwifchenlage ——— Thonſteines mit Pflanzenabdrücken getrennt werden. Bey Mügeln und bey Geithain öffnet ſich das Porphhrterrain einerfeit3? nach Oſten, anderfeis nad) Weften mit einer weiten flachen Mulde, in welcher Die Bildungen des Rothliegenden, Zehjteines und bunten Sandjteines abgelagert wurden. In der Mügelner Mulde tritt befonders die Formation des Zech- fteines auf, welche von Paskowitſch bis Zſchochau in vielen Kalkfteinbrüchen aufgefchloffen ift, weiter nördlich) aber von mächtigen Dilusialmaffen bededt wird. Das Nothliegende ift daſelbſt wohl überall unter dem Zechfteine vorhanden, zieht fi) aber aus dem Gebiete defjelben von Mügeln nach Südweſten bi3 in Die Nähe von Peißnig, und vepräfentirt hier nur Die obere Abtheilung der Formation, welche dem gemeinen Porphyr aufgelagert if. Der Buntfandftein tritt öftlich von Mügeln nur in zwei ganz unbedeutenden Partieen unter dem fehr mächtigen aufgeſchwemmten Lande hervor. In der Geithainer Mulde dagegen, jo wie in der Gegend von Altenburg, wofelbft die obere Abthei— lung des Nothliegenden unter dem Zechfteine gleichfalls faſt überall anſteht, ift auch der bunte Sandftein in größerer Mäch- tigkeit und Stetigfeit nachgewiefen. Die untere Abtheilung des Mothliegenden aber, und ihre Bedeckung durch den ges meinen Porphhr, läßt fi am Beten bey Rochlig und weſtlich von Wechfelburg beobachten. 781 Ale, zwifchen dem Buntiandfteine und der Braunfohle be kanten Bildungen werden im Bereiche der vorliegenden Section vermißtz Dagegen ift Die Braunfohlenformation ſelbſt über einen großen Raum abgelagert, vorwaltend aus weißem Sand und Grus, nächſtdem aus Sandftein, Thon und Braun— fohle beſtehend, welche letztere jedoch feincsweges überall da vor— handen oder nachweisbar fein dürfte, wo Die übrigen Schichten der Formation vorfommen. Die bedeutenditen Vorkommniſſe von Braunkohle fennt man in der Gegend von Coldig, Grimma, Lauſigk, Borna, Altenburg und Mittweida. Bon Diluslalbildungen find bejonders die Quarzgerdll- formation wegen ihrer bedeutenden Ausdehnung, die Lehmfor- mation wegen ihrer Fruchtbarfeit, und die erratiſche dor: mation wegen ihrer räthielhaften Verhältniffe zu erwähnen. Bon denen, über den Dilusialmaffen vorfommenden Bil- dungen find nur einige Ablagerungen von Rafeneifenftein in ber Charte bemerkt worden, indem Die zahlreichen £leinen Torfdepotg, dergleichen fich in vielen größeren Gebirgsjchluchten (namentlich im Gebiete des Granulitgebirges) vorfinden, Feinen Gegenftand für die bildliche Darftellung abgeben Eonnten. Indeſſen follen nach Befinden Eünftighin nähere Angaben über fie mitgetheilt werden. Ausführlichere Nachweifungen über Dice auf gegenmwärtiger Section der geognoftiihen Charte dargeftellten Gebirgsbildungen find in ber Schrift zu finden, welche unter dem Titel „Erläu: terungen zu Section XIV der geognoftifchen Charte des Königreiches Sachſen und der angrängenden Länderabthei— lungen“ in ber Arnoldifchen Buchhandlung erichienen ift, und für Die übrigen Sectionen in ähnlicher Weife erfcheinen wird. Catalogo metodico dei Mammiferi europei di Carlo L. Principe Bonaparte. Milano 1845. 4. 36. Der Prinz hat diefe und die zwo folgenden Abhandlungen vorgetragen bey der Verfammlung der Naturforfcher zu Mais land 1844, Voran gibt er eine Ueberfiht aller Haarthiere, welche wir mittheilen, Mammalia. Series I. Placentalia. Subelass. I. Educabilia. Sectio I. Unguiculata. Ordo 1. Primates. 1) Hominidae: Hominina. 2) Simidae: Simina; Cynocephalina*. 3) Cebidae: Cebina; Hapalina. 4) Lemuridae: Lemurina; Tarsina. 5) Galeopithecidae: Galeopithecina. 6) Chiromidae: Chiromina. Ordo 2. Ferae. 7) Canidae: Canina*. 8) Viverridae: Hyaenina; Herpestina*; Viverrina*. 9) Felidae: Felina*. 4 10) Mustelidae: Mustelina*; Lutrina*; Mephitina; Melina*. 11) Ursidae: Cercoleptina; Ailurina, Procyonina, Ursina*, Anmerk: Das Sternchen bedeutet die Unterfamilie, wovon Gattungen in Europa vorfommen, 782 Ordo 3. Pinnipedia. 12) Phocidae: Otarina; Phocina*. 13) Trichechidae: Trichechina*. Ordo 4. Cetae. 14) Delphinidae: Delphinina*; Monodontina*. 15) Physeteridae: Physeterina*. 16) Balaenidae: Balaenina*. Ordo 5. Sirenia. 17) Manatidae: Manatina; Halicorina; Rytinina. 18) Dinotheridae: Dinotherina*. Sectio II. Ungulata. Ordo 6. Belluae. 19) Elephantidae: Elephantina; Mastodontina?. 20) Rhinocerontidae: Tapirina; Rhinocerontina; motherina. 21) Hyraeidae: Hyracina. 22) Hippopotamidae: Hippopotamina. 23) Suidae: Suina*; Choeropotamina. 24) Anoplotheridae: Anoplotherina*. 25) Equidae: Equina*. Ordo 7. Pecora. 26) Camelidae: Camelina; Auchenina. 27) Cervidae: Moschina, Cervina*. 28) Camelopardalidae: Camelopardalina. 29) Bovidae:, Antilopina*, Caprina*; Bovina*. Ordo 8. Bruta. 30) Manidae: Manina. 31) Myrmecophagidae; Myrmecophagina. 32) Dasypodidae: Orycteropodina, Dasypodina. 33) Bradypodidae: Megatherina; Bradypodina. Ordo 9: Chiroptera. 34) Pteropoidae: Pteropodina.f 35) Vespertilionidae: Noctilionina*; Rhinolophina, Rhinopomina. 36) Vampyridae: Vampyrina; Glossophagina; Desmodina, Ordo 10 Bestiae. 37) Talpidae: Talpina*, Chrysochlorina. 38) Soricidae: Myogalina*; Sorieina*; Maecroscelidina; Cladobatina. 39) Erinacidae: Centetina; Erinacina*. Ordo 11. Glires. 40) Sciuridae: Sciurina*; Arctomina*. 41) Muridae: Myoxina*; Dipodina*; Murina*; Cricetina*. 42) Castoridae: Castorina*; Arvicolina*; Geomina. 43) Bathyergidae: Aspalacina*; Bathyergina. 44) Hystrieidae; Hystricina*; Erethizonina, Aulacodina. 45) Echimidae: Capromina, Echimina. 46) Dasyproctidae: Dasyproctina. 47) Octodontidae: Octodontina. 48) Lagostomidae: Lagostomina. 49) Cavidae: Cavina, Hydrochoerina. 50) Leporidae: Leporina*. Series II. Ovovivipara. Ordo 12. Marsupialia. 51) Didelphidae: Didelphina. 52) Dasyurina: Dasyurina; Myrmecobina; Peramelina. 53) Halmaturidae: Halmaturina. 54) Phalangistidae: Phalangistina; Petaurina; Phascol- . arctina. 55) Phascolomidae: Phascolomina. Elas- Vespertilionina *, 783 Ordo 13. Monotremata. 56) Echidnidae: Echidnina. 57) Ornithorhynchidae: Ornithorhynebina. Darauf folge das Verzeichniß der europaͤiſchen Haarthiere mit Angabe einiger Synonymen, einer Abbildung und der Länder. Das Sternchen zeigt an, daß die Gattung in Italien vorkommt. Educabilia. Ordo I. Primates. Subf. 3. Cynocephalina. 1) Inuus sylvanus. Ordo II. Ferae. Fam. VI. Canidae. Subf. 9. Canina. 2) Canis lupus*, aureus. 3) Vulpes vulgaris*, nelanogastra, corsac, lagopus. Fam. VII. Viverridae. Subf. 11. Herpestina. 4) Herpestes widdringtoni. Subf. 12. Viverrina. 5) Genetta vulg:ris. Fam. VIII. Felidae. Subf. 13. Felina. 6) Lynecus borealis, cervarius, lyna“, pardinus, chaus. 7) Felis catus*. Fam. IX. Mustelidae. Subf. 14. Lutrina. 8) Lutra vulgaris*. Subf. 15. Mustelina. 9) Mustela lutreola, vulgaris*, boccamela*, erminea*. 10) Putorius vulgaris*, sarmaticus. 11) Martes foina*, abietum*, zibellina. 12) Gulo luscus. Subf. 17. Melina. 13) Meles taxus. Fam. X. Ursidae. Subf. 21. Ursina. 14) Ursus niger, arctos*, formicarius. 15) Thalarctos maritimus. Ordo Ill. Pinnipedia. Fam. XI. Phocidae. Subf. 24. Phocina. 16) Phoca vitulina*, foetida, groenlandica, barbata. 17) Pelagius monachus*. 18) Stemmatopus eristatus. Fam. Xll. Trichechidae. Subf. 24. Trichechina. 20) Trichechus rosmarus. Ordo IV, Cete. Fam. XIII. Delphinidae. Subf. 25. Delphinina. 21) Delphinorhynchus coronatus, micropterus. 22) Delphinus delphis, rostratus. 23) Tursio truncatus. 24) Phocaena conmunis, orca, melas, rissoana*, grisea. 25) Delphinapterus leucas. 26) Hyperooden diodan. 27) Epodon desmaresti*. Subf. 26. Monnilontina. 28) Moniodon mouoceros. Fam. XIV. Physeteridae. Subf. 27. Physeterina. 29) Physeter macrocephalus. Fam. XXV. Balaenidae. 30) Balaenoptera rostrata. 31) Balaena mysticetus. Ordo VI. Belluae. Fam. XXll. Suidae. Subf. 40. Suina. 32) Sus serofa. Fam. XXIV. Equida. Subf. 45..Equinae. 33) Equus caballus. Ordo VII. Pecora. Fam. XXVl. Cervidae. Subf. 47. Cervina. 34) Capreolus caprea*, pygargus. 35) Cervus elaphus*, corsicanus*. 36) Dama platyceros*. 37) Tarandus ramifer. 38) Alces palmatus. Fam. XXVill. Bovidae. Subf. 49. Antilopina. 39) Saiga tatarica. Subf. 50. Caprina. 40) Capra caucasica, ibex*; pyrenaica, aegagrus, 41) Ovis orientalis, musmon*. 42) Rupicapra capella*, pyrenaica. Subf. 51. Bovina. 43) Bos urus, taurus. Ineducabilia, Ordo IX. Chiroptera. \ Fam. XXXIV. Vespertilionidae. Subf. 59. Noctilionina. 44) Dysopes costonii. Subf. 60. Vespertilionidae. 45) Plecotus auritus*, brevimanus. 46) Capaceinius megapodiust, 47) Myotis murinus*, bechsteini, daubentoni*, dasycnemus, nattereri.*. 48) Selysius emarginatus, mystacinus. 49) Mniopterus orsinii* 50) Noctula serotina*, turcomana, leisleri. 51) Vespertilio murinus, serotinus*, aleythoe*, aristippe*, leucippe*, savii‘, bonapartii, borealis 52) Pipistrellus nathusii, Kuhli*, marginatus*, ursula, typus, nigricans*. 53) Barbastellus daubentoni*, Subf. 61. Rhinolophina. 54) Rhinolophus elivosus, ferrum equinum*; hippocrepis*. OrdoX. Bestiae. z , Fam. XXXVl. Talpidae. Subf. 66. Talpina. 55) Talpa europaea*, coeca*. Fam. XXXVIl. Sorieidae, Subf. 68. Myogalina. 56) Myogalea moschata. 57) Galenys pyrenaica. Subf. 69. Sorieina. 58) Crossopus fodiens*. 59) Sorex araneus*, alpinus*, antinorii*, pygmaeus, rusticus. 785 60) Pachyura etrusca*, 61) Crocidura musaranea*, lencodon*. Fam. XXXVIll. Erinacidae. Subf. 73. Erinacina. 62) Erinaceus europzeus*, auritus. Ordo XI. Glires. Fam. XXXIX. Sciuridae. Subf. 74. Seiurina. 63) Sciurus vuigaris*, italicus*, anomalus. 64) Tamias striatus. 65) Pteromys volans. Subf. 75. Arctomina. 66) Spermophilus eitillus, musicus, mugosarieus, fulvus, undulatus. 67) Aretomys bobae, marmota. Fam. XLI. Muridae. Subf. 77. Myoxina. 68) Myoxus glis*, dryas, quereinus”, avellanarius*. Subf. 78. Dipodina. 69) Dipus halticus, sagitta. 70) Alactaga acontion, jaculus. Subf. 79. Murina. 71) Meriones tamaricinus, meridianus, opimus. 72) Sminthus loriger, betulinus. 73) Micromys vagus, agilis, agrarius, minutus”, 74) Mus peechiolii*, sylvatieus*, hortulanus, musenlus*, islandicus, leucogaster, tectorum*, decumanus*, rattus. 75) Musculus frugivorus*, dierurus*? Subf. 80. Cricetina. 76) Cricetus nigricans, frumentarius, arenarius, phaeus, accedula. Fam. XLII. Castoridae. Subf. 81. Castorina. 77) Castor fiber. Snbf. 82. Arvicolina. 758) Lemmus lagurus, torquatus, norvegicus, schisticolor. 79) Arvicola terrestris, monticola, musignani*, pertinax, amphibius, medius; ratticeps, arenicola, insularis, agrestis, arvalis, savii*, incertus, subterraneus, socialis; oeconomus, nivalis, rutilus, glareolus. Fam. XLIII. Bathbyergidae. Subf. 84. Aspalacina. 80) Chthonoergus talpinus, 81) Spalax typhlus, pallasii. Fam. XLIV. Hystricidae. Subf. 86. Hystriecina. 82) Hystrix cristata*., Fam. L. Leporidae. Subf. 96. Leporina. 83) Lepus aquilonius, variabilis*, borealis, hibernieus, timi- dus*, canescens, mediterraneus, cuniculus*, vermicula. 84) Lagomys pusillus. Sn einem Anhang werden die Hausthiere aufgezählt. Be— ſonders wichtig find die Synonymen und wir daher bedauern, daß wir diefelben nicht mittheilen Eönnen. Bey manden Gat— tungen find fie gar zu zahlreich. Den Geographben hat es in ber neueren Zeit beliebt, Curopa immer größer und größer zu machen. Mit einem wohlgefülli- gen Stolz erlauben fie dem cafpifhen Meer nah Europa herüber zu Eommen, wahrfcheinlih um es zu civilifieren, Der Iſis 1847. Heft 10, 786 Caucaſus ift ohnehin ſchon längft incorporiert. Der Ural ift wirklich eine ſchoͤne Gränze: nur ſchade, daß er nicht meiter nad Süden fort will, und das Land bis zur chinefifhen Mauer offen laͤßt. Unfere flügeren Nachkommen müfen aber auch noch etwas zu erobern haben. Die einfältigen Griechen haben gemeynt, das cafpiihe Meer liege in Afien. Was fie von feinen Flüſſen dachten, ift nicht recht befannt, da fie ihnen felbft unbefannt waren. Das wiffen wir nun beffer, und weil wir es wiffen, fo verlegen wir fie mit Necht nach unferm Curopa, wo es ung ohnehin zu eng ift. Im Gaucafus, im Gebiete des Tereks, der Wolga und des Urals Eönnen viele Europäer woh— nen. Warum follen fie daher nicht zu Europa gehören ? Vögel, Lurche und Fifhe werden fich der Weberfiedlung freuen. Sie müßten fonft gar fein Gefühl von dee Ehre haben, in die fo erleuchtete Familie Europas aufnenommen zu werden. Sollte man die vielen Dutzende folder Thiere, welche dafelbft mohnen, zurüchweifen; fo würden fie wieder unter das fibirifche Negiment fommen und wahrfceinlich verwildern oder wenigſtens unedelmuͤ—⸗ tbig von und vergeffen werden. Solch’ unglüdliche Geſchoͤpfe wären nicht bloß der Zobel und der AUmeifenbär, dag Ammon und der Aegagrus, fondern felbft die Biſamratte, dag mugofaris ſche Ziefel, die ſaͤmmtlichen Springmäufe und eine ganze Heerde ehrliher Mäufe, die wir in Europa wohl brauchen Eönnten: denn 218 Haarthiere find gewiß für Europa nicht zu viel. Es wandern ja gegenwärtig viele Laufende nad) America aus, um den Afiaten Platz zu machen. Bey derfelben- Berfammlung hat der Prinz auch eine neue Glaffification der Lurche und Fiſche mitgetheilt. Da fie viel Eigenthümliches enthält; fo wird es unfern Leſern angenehm ſeyn, diefelbe hier zu finden, Classis III. Reptilia. Sectio Il. Testudinata, Ordo I. Chelonii. 1) Testudinidae: Testudinina*, Emydina*, Chelina. 2) Trionyeidae: Trionye'na. 3) Chelonidae: Sphargidina*, Chelonina. Sectio 11. Rhizodonta. Ordo Il. Enaliosaurii. 4) Ichthyosauridae: Ichthyosaurina. 5) Plesiosauridae:. Plesiosaurina, Basilosaurina. Ordo Ill. Emydosaurii. 6) Crocodilidae: Teleosaurina, Croeodilina, Alligatorina, Megalosaurina. Ordo IV. Ornithosaurii. 7) Pterodactylidae: Pterodaetylina. Sectio III. Squamata. Ordo V. Saurii. Trib. 1. Pachyglossi. 8) Geekonidae: Hemidactylina*, Platydactylina*, Ptyo- dactylina*, Gymnodactylina*. 9) Stellionidae: Stellionina*, Tropidurina, Polychrina, Basiliseina, Iguanina. 10) Chamaeleontidae: Chamaeleontina*. Trib.2. Leptoglossi. 11) Helodermatidae: Geosaurina, Helodermatina. 12) Varanidae: Varanina, Podinemina. 13) Ameividae: Ameivina, Crocodilurina, 14) Lacertidae: Lacertina*, Psammodromina*, Tachy- dromina. ; 50 787 15) Ophiosauridae: Chamaesaurina, Cordylina, Ophiosau- rina, Chaleidina. 16) Amphisbaenidae: Amphisbaenina*, Trogonophidina, 17) Anguidae: Anguina*, Scineina*, Gymnophthalmina*, Typhlina. Ordo VI. Ophidii. Trib. 1. Innoeui. 18) Typhlopidae: Typhlopina*, Stenostomipa. 19) Boidae: Boina, Pythonina, Eryeina*. 20) Ilysidae: Ilysina. 21) Herpetidae: Uropeltina, Xenopeltina, Calamarina, Herpetina. 22) Acrochordidae: Acrochordina. 23) Colubridae: Colubrina*, Dryina, Hurrina. 24) Heterodontidae: Natrieina*, Coronellina*, Xenodontina, Dendrophidina, Heterodontina, Lycodontina. 25) Dipsadidae: Dryophidina, Dipsadina*, Homalopsina, Tragopsina, Psammophidina*, Trib.2. Venenati. 26) Hydridae: Bungarina, Hydrina. 27) Najidae: Elapina, Najina. 28) Viperidae: Viperina*, Crotalina. Classis IV. Amphibia. Ordo 1. Batrachia. 1) Ranidae: Pipina, Ranina*, Hylaeina*, Bufonina*. 2) Salamandridae: Pleurodelina*, Salamandrina*. 3) Andriadidae: Andriadina. Ordo Il. Ichthyodi. 4) Amphiumidae: Protonopsina, Amphiumina. 5) Sirenidae: Necturina, Sirenina. Ordo VI. Batrachophidii. 6) Batrachosauridae: Batrachosaurina. 7) Caecilidae: Caeeilina, Epierina. Classis V. Pisces. Subel. I. Elasmobranchii. Sectio I. Plagiostomi. Ordo I. Selacha. 1) Rajidae: Cephalopterini*, Myliobatini, Trygonini*, Anacanthini, Rajini*, Torpedinini*, Rhinobatini*, Pristidini*. 2) Squalidae: Squatinini*, Spinacini*, Scymnorhinini*, No- tidanini*, Odontaspidini*, Lamnini*, Alopiadini*, Squa- lini*, Mustelivi*, Cestracionini, Triaenodontini, Seylliini*. Ordo Il. Holocephala. 3) Chimaeridae: Chimaerini*. Subel. II. Pomatobranchii. Sectio Il. Mierognathi. Ordo Ill. Sturiones. 4) Polyodontidae: Polyodontini. 5) Acipenseridae: Acipenserini*, Scaphirhynchini. Sectio Ill. Teleostomi. Ordo IV. Ganoidei. 6) Lepidosteidae: Lepidosteini. 7) Polypteridae: Polypterini. 8) Pycnodontidae; Pycnodontini. Ordo V. Cyprini. 9) Loricaridae: Loricarini. 10) Siluridae: Callichthiini, Pimelodini, Silurini*, Claria- divi, Eremophilini. 11) Mormyridae, Mormyrini. 12) Cobitidae: Cobitini*. 13) Cyprinidae: Cyprinini*, Leueiseini*. 14) Poecilidae: Anableptini, Poecilini*, Umblini*, 15) Lepidosirenidae: Lepidosirenini. 16) Osteoglossidae: Osteoglossini. 17) Clupeidae: Amini, Clupeini*. 18) Chauliodidae: Chauliodini*. 19) Charaeinidae: Erythrichthiini, Characinini, Myletini, Hydrocyonini. 20) Scopelidae: Paralepidini*, Scopelini*, Aulopodinit, Sternoptidini*. 21) Salmonidae: Salmonini*, Coregonini. 22) Esoeidae: Esoeini. Ordo VI. Pharyngognathi. 23) Exocoetidae: Exocoetini*, Belonini. 24) Labridae: Labrini*, Scarini*, 25) Chromididae: Oychlini, Chromidini. 26) Pomacentridae: Pomacentrini*. Ordo VII. Heterosomata. , 27) Pleuronectidae: Pleuroneectini*, Platessini*, Rhombinit. 28) Soleidae: Soleini”, Plagiusini*. Ordo VIII. Heteropygii. 29) Aphredodeiridae: Aphredodeirini. 30) Amblyopsidae: Amblyopsini. Ordo IX. Percae. 31) Chaetodontidae: Pimelepterini, Chaetodontini. 32) Anabantidae: Anabantini; Ophiocephalini. 33) Teuthytidae: Amphacanth ni, Teuthydini. 34) Fistularidae: Caproidini”, Centriscini*, Fistularini, 35) Maenidae: Maenini*. 36) Sparidae: Obladini*, Cantharini*, Dentieini*, Sparini*. 37) Sciaenidae: Sciaenini*. 38) Percidae: Pereini*, Holocentrini, Polynemini. 39) Sphyraenidae: Sphyraenini*. 40) Atherinidae: Atherinini*. 41) Mugilidae: Musgilini*. 42) Tetragonuridae: Tetragonurini*. 43) Mullidae: Mullini*. 44) Triglidae: Triglini*, Scorpaenini*, Cottinit. 45) Trachinidae: Trachinivi*, Uranoscopini*. 46) Gasterosteidae: Gasterosteini*. 47) Scombridae: Centronotini*, Carangini*, Xiphiadini*. Bramini*, Stromateini*, Coryphaenini*, Zeini*, Vome- rini, Scombrini*, Trichiurini. 48) Cepolidae: Cepolini*, Lophotini*, Gymnetrini*. 49) Gobidae: Eleotrini, Gobinit, 50) Cyclopteridae: Cyelopterini. 51) Blennidae: Blennini*, Anarrhichadini*, Opistognathini. 52) Callionymidae: Callionymini*. 53) Lophidae: Lophini*. Ordo X. Gadi. 54) Batrachidae: Batrachini*. 55) Gadidi: Ranicepini, Gadini*, Lotini*. 56) Macruridae: Maerurini*. 57) Echineididae: Echineidini*. Ordo XI. Ophisomata. 58) Ophididae: Ophidini*. 59) Ammodytidae: Ammodytini*. 60) Muraenidae: Muraenini*, Gymnonotini, Symbranchini, Apterichthini, Leptocephalini*. 788 — 789 Sectio IV. Plectognathi. Ordo XII. Gymnodontes. 61) Tetraodontidae: Tetraodontini*, Diodontini. 62) Orthagoriscidae: Orthagoriseini*, Molini*. Ordo XIII. Selerodermi. 63) Ostraciouidae: Ostracionini. 64) Balistidae: Monacanthini, Balistini*. Subel. IH. Lophobranchi. Sectio V. Syngenathi. Ordo XIV. Osteodermi. 65) Pegasidae: Solenostomini, Pegasini, Hippocampini*. 66) Syngnathidae: Syngnathini*, Sceyphini*. 'Subel. VI. Marsipobranchi. Sectio VI. Cyclostomi. Ordo XV. Helminthoidei. 67) Petromyzonidae; Petromyzonini*, 68) Myxinidae: Myxinini. 69) Branchiostomidae: Branchiostomini. Bey derfelben Gelegenheit hat der Prinz Folgendes mitgetheilt: Catalogo metodico dei Ciprinidi d’Europa. 40. 20. Dabey der Auffteller, die Zahl der Schlundzähne und das Vaterland. Wir theilen die Gattungen mit. Subf. 1. Cyprinini. 1. G. Cyprinus. a. Cyprinus carpio, reyina*, hungaricus, angulatus, thermalis, nordmanni*, elatus*. b. Carpio collaris striatus. 2. G. Carassius linnaei, gibelio, humilis, bucephalus. 3.G. Rhodius amarus. 4.G. Barbus fluviatilis, eques*, plebejus*, tyberinus*, caninus*, peloponensis. 5. G. Aulopyge hügeli. 6. G. Gobio fluviatilis, venatus*, uranoscopus. 7.G. Tinca vulgaris*. Subf. 2. Leueiseini. 8. G. Chondrostoma. a. Chondrostomus nasus, knerii, phoxinus. d. Chondrochilus ryzela*, soetta*. e. Chondrorhynchus genei*. 9. G. Phoxinus laevis*, marsilii. 10. G. Phoxinellus alepidotus, italicus*. 11. G. Leucos. a. Leucos rubilio*, rubellicus, bosak, adspersus, selysii, rutiloides, fucini*, trasimenicus*, rubella*, aula*, henlei*. 5. Cerisophius pauperum*, aenisophius, prasinus. 12. G. Gardonus. a. Pigus roseus*, pigus*, rutilus. b. Gardonus deecipiens, lividus, pausingeri, pigulus*. c. Cephalus frisii, cephalus. 13. G. Telestes savignyi*, muticellus*, aphya. 14. G. Leuciscus turskyi, microlepis, tenellus, ukliva, saltator, jaculum, dolabratus, grislagine, argenteus, rodens, majalis, rostratus, lancastriensis. 15. G. Squalius delineatus, dobula, tyherinus*, pareti*, ‚avedanus*, albus*. scardinus*, pagellus*, 790 16. G. Idus idbarus, jeses, orphus, miniatus, negleetus. 17. G. Scardinius. a. Heegerius heegeri. b. Scardinius caeruleus, dergle, platizza, scardafa*, hesperidicus*, rubilio, erythrophthalmus. 18. G. Abramis. a. Abramis brama, microlepidetus, micropteryx, vimba, elongatus, vetula, leuckarti, heckeli, schreibersi, melan- ops, melaenos, tenellus. b. Blieca blicca, argyreus, c. Bliccopsis buggenhagii, erythropterus. d. Ballerus ballerus, sopa, baleropsis. 19. G. Alburnus lucidus, alborella*, alburnoides, obtu- sus, acutus, bipunctatus, mento, scoranza, avola*, strigio*. 20. G. Aspius rapax. 21.G. Pelecus cultratus. Dann folgen ©. 13. Bemerkungen über die von Valen— ciennes aufgeftellten Cypriniden, welche mir nicht ausziehen fönnen, verdienen aber fehr gewürdigt zu werden. x Animals in Wenageries by W. Swainson. London 1838. 8. 373. Sn Eeinem Land der Welt werden fo viele fremde Thiere gez zeigt wie in England. Es mar daher ein guter Einfall, die Thierbuden zu befuchen, das Betragen der fremden Gefchöpfe zu beobachten und zu befchreiben. Es find bey manchen Kleine Holsfchnitte bengegeben, melche gerade Eeinen befondern natur: biftorifhen Werth haben, aber doch eine Vorftellung verfchaffen. Sn diefem Bändchen find nur Haarthiere und Vögel, und zwar folgende: Haarthbiere Antilope furecifer. Aotus trivirgatus. Arctomys hoodii, pruinosus, richardsonii. Ateles beelzebuth, paniscus. Callithrix lugens, sciureus. Castor fiber. Cebus fatuellus. Cercocebus aethiops, eynosurus, fuliginosus, nictitans, niger, silenus, sylvanus. Cercoleptes caudivolvulus. Cercopitheeus diana, mona, petaurista, ruber, sabaeus. Cervus alces, americanus, axis, canadensis, capreolus, macrotis, strongyloceros, tarandus, sylvestris et ar- eticus. Dieranoceros fureifer. Felis catenata, colocolo, concolor, diardi, javanensis, jubata, leopardus ‚jmacrourus? mitis, nebulosa, ocelot, onca, pardalis, pardus, pardus antiquorum, serval, smithii, sumatrana, tigris, uncia, wiedii. Gulo luscus, mellivora, vittatus. Herpestes javanicus. Iehneumon javanicus. Jacchus vulgaris. Lemur albifrons, catta, collaris, macaco, mongoz, ruber. Lepus americanus, glacialis. Lutra brasiliensis, canadensis, leptonyx. 791 Martes abietinus. Meles labradoria. Mephites hudsonica. Midas rosalia. Mus leucopus. Mustela canadensis, erminea, martes, vison, zibellina, Myecetes ursinus. Mydaus meliceps. Mygale muscovita. Nasua fusca, rufa. Otolienus pusillus. Papio mormon. Pithiecia chiropotes, melanocephala. Plecotus barbastellus. Prionodon gracilis. Procyon lotor. Pteropus javanicus. Scalops canadensis, Scartes murinus. Semnopithecus comatus? eristatus, entellus, maurns, me- lalophus, pyrrhus. Simia diana, inuus. Stenops tardigradus. Ursus americanus, arctos, arctos americanus?, europaeus, ferox, labiatus, luteolus, malayanus, maritimus. Viverra civetta, musanga, zibetta. Bögen. Aceipiter sexfasciatus. Agapornis cyanopteris, guyanensis. Agelaius pustulatus, ruficollis, suleirostris. Aglaia caeruleo - cephala, chrysoptera, melanotis, pe- ruviana. Agrodroma australis, bistriata. Aimophila rnfescens, superciliosa. Alectelia lineata. Anabaenus rufescens. Analeipus hirundinaceus. Anas albeola, americana, antarctica, arborea, autumna- lis, boschas, caryophyllacea, circia, clangula, cosca- roba, discors, ferina, formosa, galericulata, glaucion, histrionica, hybrida, javanensis, leucoptera,, mollissima, moschata, querquedula, rufa, semipalmata, spectabilis, sponsa, strepera, sylvestris, brasiliensis, tadorna, tra- chyptera, vallisneria. Anser canadensis, griseus, hutchinsonii. Aquila leucocephala. Arremon flavirostris, semitorquatus. Brachystoma cinerea. Buceo chrysoptera. Calurus resplendens. Calyptomina caudacuta, rafllesia, viridis. Cassicus latirostris. Centropus burchellii. Centurus rubriventris, flaviventris. Cereopsis australis, novae Hollandiae. Certhia asiatica. Chaetoblemma leucocephala. Chloropsis curyirostris, mysticalis. Chrysomus zanthopygius. . 7192. Clangula barrovii. Conurus chrysophrys. Crateropus rufifrons. Crax alector 8, earunculuta, globicera, mitu. pauxi, rubra, yarrellii. Crithagra bistrigata, canaria, canicollis, cinerea, flava, ruficauda, selbii. Crotophaga casasii, strigilata, laevirostrata, rugirostra, semisulcata, suleirostra. Cryptieus supereiliosus. Cryptolopha auricapilla. 2 Cygnus atratus, bewickii, buccinator, ferus, mansuetus. Dendrophila flavipes. Dulus nuchalis. Egretta javanica, plumbea, scapularis, thalassiva, vi- rescens. Eidopsaris bieinetus. Erytlırostomus eyanogaster. Eudynamis australis. Euplectes albirostris, aurinotus, flaviceps, lepidus, phi- lippensis, rubra. Eurystomus australis, orientalis. Falco einnamominus, cucullatus, graeilis, isabellinus, longipennis, macropus. Fringillaria anthoides, rufa, vittata. Furnarius fasciatus, griseus, leucopis, longipennis, me- lanotis. Galbula albiventer, armata, flavirostra, leptura, lugubris, ruficauda, viricauda. Gallinula albifrons, caesia, curvirostra; ecaudata, flavi- rostra, immaculata, leucosoma, modesta, rubicollis. Geobates brevicauda. Geositta anthoides. Gryllivora brevirostra, intermedia. magnirostra, rosea. Icterus tibialis. Lamprotornis albiventris, chloropterus, fulvipennis, me- lanogaster, phoenicopterus. Leistes brevirostris, niger, oriolides, tenuirostris, uni- color. Leptonyx melapotis. Leucophrys pileatus. Leucopygia ruficollis. Lophophorus refulgens, resplendens. Malaconotus leucotis, similis. Megalurus isabellinus. Megastoma atriceps, flaviceps, ruficeps. Meleasris ocellata. Molothrus brevirostris. Nycthemerus argentatus. Oedicnemus americanus, Tecurvirostris. Oriolus coronarius, hodgsonii. Orihotomus longirostris, sphenurus.,; Oxyurus ornatus. Pachyrhynchus albifrons, leucogaster, megacephalus, ni- ger, pectoralis, ruficeps, spixii, swainsonii. Parra atricollis. Pavo cristatus, javanicus, muticus. Pelecanus ongerotalus. Phasianus nyethemerus, pietus, torqnatus. Philedon buceroides. 793 Pipillo fusca, macronyx, personata, rufitorques, super- ciliosa. Pipreola. chlorolepidota. Platyurus niger. Ploceus aurantius, auricapillus‘, eristatus, cucullatus, ery- throcephalus, flaviceps, melanotus, niger, personatus, rubricollis, ruficeps. Praticola anthoides. Prionites bahamensis, Ptilogonys nitens. Psaris brasiliensis, guianensis, nattereri, selbii, strigatus. Pyrenestes frontalis. Pyrrhalauda australis. Quiscalus corvinus, crassirostris, inflexirostris, lugubris, macrourus, peruvianus, purpuratus, tenuirostris, ver- sicolor. Rallus brachypus, albiventer, caesius, lewinii, neglectus, supereiliosus. Rhamphopis melanogaster. Rhynchops albicollis, melanurus. Saurophagus pusillus. Saxicola leucoptera, rufiventer, Scaphidura barita, crassirostra. Scolecophagus mexicanus, minor, sericeus. Setophaga auricapilla, miniata, rubra, rufifrons. Specotheres canicollis. Tachydromus burchellii, orientalis. Tachyphonus phoeniceus. Tadorna vulpanser. Tamatia bitorquata. Tanagra serioptera. Tanagrella multicolor. Telephonus longirostris. Tephrodornis hirundiuaceus, superciliosus. 'Thamnobia atrata. Thamnophilus pectoralis. Thryothorus genibarbis. Trichas brachydactylus, superciliosus. Trogon auratus, chrysogaster, lepturus, leucurus, mela- nopterus, melanurus, meridionalis, peruvianus, pur- puratus. Zenophasia platyrhyncha. Zenops affınis, dentirostris. Zosterops ambigua, cinerea, pallida. On the Habits and Instincts of Animals by W. Swainson. London 1840. 8. 375. Kirby und Spence haben in ihrer Einleitung zur Ento: mologie die Bahn gebrochen über das Leben und Weben der Thiere, alfo den wichtigften Theil der Naturgefchichte, welcher in unferen Lehrbüchern noch immer ſehr vernachläffiget wird, indem man dem Rahmenwerk und der Characteriftit foviel Ping eincaumt, daß für das Leben nichts mehr übrig bleibt. Der Berfaffer hat nun diefe Behandlung auf das ganze Thiers reich ausgedehnt, und daducd feinem Werk einen großen Werth verfchafft. Es find dabey mande Holzſchnitte aus. jeder Glaffe. Der Verfaſſer fpricht zuerft ber die Natur des Inſtincts, wor: über e8 noch wenig Elare DVegriffe gibt. Dann handelt er Iſis 1847. Heft 10. 794 ©. 40. von den Sinnen; ©. 62. von ben Leibenfchaften; ©. 90. von. den Bewegungen; ©. 126. von den Vertheidige ungsmitteln; ©. 176. von den mittels und unmittelbaren Bes fhädigungen; S. 238. vom Winterfhlaf und dem Zug; ©. 258. von den vollfommnen und unvollkommnen Gefells fhaften; S. 359. von den leuchtenden Thieren. Das ift vors zugsweife ein Werk für den allgemeinen Leſer und wäre eg aud für die Poeten, wenn es noch welche gäbe, die mie die Alten die Natur ftudierten, ſtatt der Piebeständeleyen, womit befanntlih nach Käftner nichts bewiefen wird. Taxidermy with the Biography of Zoologists and Notices of their Works by W. Swainson. London 1840. 8. 392. In diefem Werke handelt der Verfaffer vom Sammeln zoo— logifcher Gegenftände, von der Aufbewahrung derfelben und von der Einrihtung der Sammlungen, fowie von den Schugmitteln gegen Ungeziefer. ©. 98. folgt die Biographie der Zoologen mit einer Eurzen Angabe ihrer Keiftungen nah dem Alphabet: Auch ihre Schrif: ten find gewöhnlich angegeben, jedoch nicht in der Vollſtaͤndig— feit, wie man es verlangen koͤnnte, wenigſtens bey den Auss landern. Für ung ift es jedoch genug, daß wir die Arbeiten der Engelländer wohl ziemlich vollftändig erfahren. Es ift merk: würdig, daß er manche theure Werke gar nicht gefehen hat. Wie das in London zugeht, ift unbegreiflib. Daſelbſt Eann ed doch nicht an Geld fehlen. Man muß übrigeng von einem ‘ foiben Werk Eeine VBollftändigkeit erwarten, als worauf es feinen Anfprudy macht. Es ift genug, daß man das MWiche tigfte erfährt. Tadeln muß man jedoch, daß felbft von Engel: ländern oft nur gefagt wird, er hätte Abhandlungen in die linnean Transactions, das Zoological Journal ufw. ges fhrieben, ohne nur den Band anzugeben. Sonderbar ift es auch, daß er oft ſelbſt von englifhen Merken fagt, er wilfe nicht, ob fie fertig gewefen feyen, 3. B. von Childrens Ue— berfegung der Schmetterlinge Ochfenheimers. Illustrations of the Zoology of South- Africa by 4A. Smith Med. Dr. No. XXI. XXIL Mir fahren fort, den Innhalt diefer Hefte anzuzeigen; die früheren in der Iſis 1843. ©. 895. und 1844. 692. Heft XXL enthält abgebildet t. 44. Sorex mariquensis et varius, Dabey der Character derfelben, Maaße, Vorkommen. Es fcheint ung ein Auszug davon nicht nöthig zu ſeyn. Wollte man folde nur von den höhern Thieren geben, fo würde keine Zeitfehrift dafür Pla haben. Es find Spismäufe ziemlich wie die andern, Anas flavirostris mas t. 96. Hier wäre es gut, wenn der Schnabel auch von oben gezeichnet wäre; häufig. A. sparsa t. 97.5 überall, aber nicht häufig. Rhynchaspis capensis t. 98. m. et f.; häufig. Acanthodactylus capensis m. et f. t. 39. Länge 10”, wovon der Schwanz 6. Platysaurus n. capensis t. 40. Ränge 3, Schwanz 43; nicht geſagt, wohin die neue Sippe gehört, 502 795 Gerrhosaurus sepiformis et subtessellatus 1.41. Ränge 2", Schwan 4". T. 42. enthält 27 Anfihten von Köpfen und Hinterfchenfeln von Gerrhosaurus. Pentaceros richardsoni Ein ſchoͤner Meerfiſch 21“ lang. Sebastes (Scorpaena) capensis et maculatus t. 22. ner lang 14”, diefer 16. Sargus hottentottus et capensis t. 23. ſchwarz; jener. lang 18”, diefer-14. In Fluͤſſen. Heft XXII. 1844. Sorex capensis et flavescens t. 45. Caprimulgus natalensis m. t. 99. Länge 9". €. rufigena m. t. 100. Länge 93”. C. lentiginosus fem. t. 101. ſehr Länge 103”. €. europaeus f. t. 102. Länge 103". Wiele bey der Cap: ftadt getödtet waren nichts als Weibchen, mehrere Coloniſten behaupten, er fey ein Standvogel; ich habe fie felbft im Win- ter gefehen. Eremias Knoxi et lineoocellata t. 43. Jener lang 2”, Schwanz 3%; diefer 2 und 4. .E. undata et namaquensis t. 44.; Lange 2" und 3“, die: ſer 2Du. 51’. Atimostoma n. capensis t. 24.; Laͤnge 3°, gehört in bie 4te Zunft der Scombriden. Scyllium africanum, variegatum et pantherinum. Jener fang 3‘, zweyter und dritter 2’ t. 25. Rhinodon typieus t. 26. Länge 164‘. Sehr felten, t. 21. „es verzerrt abgebildet. The Transactions of the linnean Society of London, XIX. 2. 1844. 4. 171—302, t. 17—33. Diefes Heft enthält wieder mehrere fehr lehrreiche Abhand- lungen, worauf wir befonders die Botaniker aufmerffam machen müßen. © 171. W. Griffich: Über das Ey von Santalum, Osyris, Loranthus et Viseum t. 17—20., mit fehr ſtarken Vergrößerungen. Bey Santalum, Viscum et Loranthus ent⸗ wickele fi der Embryo vom Bläschen des Pollenſchlauchs; bey Osyris entwidle er fih in einiger Entfernung vom vordern Ende des Pollenſchlauchs. ©. 215. Fr. Brott: über eine Gattung von Carex, welche der C. saxatilis verwandt. — C. grahami in Scotia. ©. 221. Robert Bromn: Befchreibung der weiblichen Blüthe und Fracht von Rafflesia arnoldi mit Bemerkungen ‚ über ihre Verwandtfchaften nebft einer Erläuterung des Baues von Hydnora africana T. 22—30. Diefe ſchoͤnen Tafeln wurden zum Theil fchon gezeichnet von Ferdinand Bauer 1824. und von Franz Bauer 1825. und 1830., geftohen von J. Bafire 1825. und 1854. T. 22 —26. ftellen vor Theile der Rafflesia. T. 27—30. von Hydnora; der Aufſatz gefchrieben im Juny 1834., angezeigt in philosophical Magazine July 1834. Von einem Manne, wie Robert Brown fann man nichts anderes alg Gruͤnd— liches erwarten. Der Verfaſſer befchäftigt fich bier vorzliglich mit ber Entwidelung der Samen. Er ftellt zur Zunft Raff- 796 lesia, Brugmansia, Hydnora et Cytinus. Sie haben Spirals Gefäße und gehören zu den Phanerogamen; er fand fie auch bey den Balaniphoreen, wie ed ſchon Martius angezeigt hat; beide Zünfte gehören aber nicht zufammen. Er theilt die Zunft in folgende 3 Sippfchaften. 1: — patma, arnoldi, horsfieldii, cumingü (manil- ana). Sapria griffithii (himalayana). Brugmansia zippelii. 2. Hydnora africana, triceps, americana, 3. Cytinus hypoeistis, dioicus, americanus. Dazu vielleibt Apodanthes caseariae. Pilostyles (Frostia) berterii, blanchetii, calliandrae. — Bey den Raffleſieen ſteht der Groͤps über dem Urſprung des elches. Bey den Hydnoreen iſt er damit verwachſen; die Narben ſind getheilt, die Samentraͤger haͤngend, der Keim in der Mitte eines dichten Eyweißes. Bey den Cytineen find die Samentraͤger wandſtaͤndig, ber Gröps mit dem Kelche verwachfen und der ungetheilte Keim bildet den ganzen Samen ohne Eyweiß. Diefe Ite Sippfchaft ift den Afarinen nah verwandt. Es folgen nod Betrachtungen über die Spiralgefäße, aus deren Aehn⸗ lichkeit man nicht auf eine Verwandtfchaft der Familien ſchlie— fen dürfe... Die verfchicdenften Schmaroger= Familien flimmen darinn überein, auh im Bau des Eamens. ©. 249. 3. Curtis Befchreibung der Nefter von zwey Smmen in Brafilin T. 31. Die eine Gattung gehört zu den Sägmwefpen in die. Sippe Hylotoma, das Männchen hat aber gabelige Fühlhörner wie Schizocerus, von dem jedoch die Palpen abweichen: er nennt daher die Sippe Dielocerus. Die Fühlhörner find vom sten Glied an gefpalten, Kieferpalpen fechsgliederig, Unterlippe drey— lippig, Palpen viergliederig. D. ellisii: Mas nigro- violaceus, antennis furcatis; arti- ceulis basalibus collari facie pedibusque rufis, tibiis tar- sisque fuscis; articulis basalibus albidis, alis hyalinis. a Benin rufa, abdomine nigro-violaceo, alis hyalinis, basi fascia media apiceque nigris, tibiis tarsisque posti- cis fuscis basi albidis. Hat große Aehnlichkeit mit Hylotoma formosa. Das Neft ift ganz verfchieden von dem der andern Gattun— gen. Es ift eine Verbindung des molligen Gefpinnftes von Bombyx und der Zellen von Vespa. Die Naupen der ein= famen Sägfliegen bilden abgefonderte Gefpinnfte von lederigem Stoff an den Zweigen; ebenfo die gefelligen wie Lophyri et Nemati aus Seide und Gummi, die Naupen von D. ellisii aber machen an Baumzmeigen ein gemeinfchaftlihes Neft von elliptifcher Geftalt 4— 5“ lang, auswendig uneben und ſchmu— Big weißlich gelb wie die mit Gummi überzogene Seite der Baummwollengemänder wahrſcheinlich undurchdringlich, für Näffe, Die an der Ninde hängende Seide hat die Geftalt derfelben und ift wollig wie das Vließ eines Schlafes. Darinn liegen nach der Quere 13—38 Zellen übereinander von ungleicher Größe, die nächft der Ninde fünfedig, die mittleren fechsedig, die aͤußeren faſt walzig. Im den Eleineren Zellen waren wahre fheinlic die Maͤnnchen. An einem Ende der Zellen ift ein Dedel aus demfelben lederigen Stoff wie die ganze Wabe. Die Imme fhlüpft heraus und drängt ſich durd) die gemeins 197 fehaftliche wollige Wand zunächft der Ninde. Die todten Raus pen find ocheryelb, Kopf groß und bornig, jederfeit3 mit einem fhwarzen augenähnlichen Dupfen; der Leib mit Querreihen ſchwarzer Warzen bededt, binten mit ftumpfen Spitzen. Sechs Fuͤße an der Bruft, 8 am Bauch und 2 am After; vielleicht noch andere verfümmerte. Aehnliche Nefter mit Seitenzellen in regelmäßigen Reiben fin: den fi bey Microgaster alvearius. Naupe, Männchen und Weibchen, Freßwerkzeuge, Neft mit verfchiedenen Durchſchnitten find abgebildet. Befchrieben noch Schizocerus nasicornis, ochrostigma, vielleicht Hylotoma fusca. Herr Ellis hat auch ein neues Neft einer Weſpe heimge— bracht; hat Aebnlichkeit mit dem von Polistes nidulans, ift aber birnförmig, hänat nur mit einem dünnen Stiel an Zwei— gen, nicht viel Über 1’ di und bat das Flugloh unten an der Seite des dicferen Endes; Länge des Niftes 8", Umfang 15, Gewicht 19 Unzen; Stoff wie Pappendecel, auswendig mit törbliher Erde und Sand bedeckt. Das Neft von P. nidulans hängt durch einen 3’ breiten Ning am Zweig und hat das Flugloch unten 'in der Mitte. Das von P. morio gleicht in der Geftalt und dem Bau dem neuen Neft, ift aber 14° lang; das von Myraptera scutellaris ift auswendig rauh und voll Höder. Die neue Gattung foll heißen Myraptera brunnea: sericeo-fusca, pedibus ochraceis, femoribus, genubus tibiisque quatuor postieis (nisi basi) fuscis, maculis duabus in genis flavis. L. 54”. Abgebildet iſt ein Arbeiter und das Neft. Außerdem befchrieben M. elegans: sericeo-nigra, capite thorace abdomine- que lineis cingulisque fulvis, tibiis tarsisque ochraceis. 8. 43". Er clafiificiert fo: 1. Bauchſtiel Eurz und allmählich verdidt. Polistes gallica, actaeon, africana. 2. Stiel fehr kurz und plöglicy verdidt: geſtutzt. Ppipone nidnlans sive chartaria, lecheguana (Brachy- gaster analis Perty). 3. Stiel verlängert und kolbenfoͤrmig, Bruſt ploͤtzlich abgeftugt. Chartergus morio sive tatua. 4. Stiel ebenfo: Bruft nah hinten verjüngt. Myraptera seutellaris, elegans, brunnea. ©. 261. Ch. C. Babington: Neottia gemmipera ift nichts anderes als Spiranthes cernua, findet ſich in Irland. Zafel 32. ©. 265. ©. Newport: Befchreibung der Chilopoden. Nach einer großen Einleitung über Kennzeichen gibt er eine Gtaffification, wobey er vorzüglich die Arbeiten von Brandt, Gervais und Kucas berüdfichtigt. Den Hauptwerth legt er nicht in die Freßwerfzeuge, weil vegetative Organe, fondern in die Bewegungs: Organe und das Nervenfyftem. Die Beftimmung der Gattungen fehr ſchwer. Sie werden nach dem Ausſchliefen nicht Eleiner wie die Achten Kerfe, ſon— dern größer, und erhalten bey den Häutungen mehr Ningel und Füße wie die Würmer, haben überhaupt Aehnlichkeit mit Pe- ripatus. Kein ächtes Kerf hat mehr als 15 Ningel, gemwöhn: Bruft hinten ab: 798 / li 13, nur einige Smmen haben 15. Bey den Hiutungen vermindert ſich die Zahl, die jungen Myriapoden haben felten mehr als 9; manche befommen aber mal foviel und zwar entſtehen die neuen Ringel zwiſchen dem zweyt- und drittletzten, wodurch ſie ſich von den Inſecten, Arachniden und Cruſtaceen unterſcheiden. Bey den ausgewachſenen ſind nie weniger als 12 Ringel und 11 Fufpaar vorhanden, bisweilen 160, waͤh— rend feine Larve mehr als 8 Fußpaar hat, und zuleßt nur 8. Man fellt die Arahniden, Gruftaceen und felbft die Mollus— Een höher, weil ihre Verdauungsorgane vollfommener find, felbft eine Leber haben; aber ihre Nervenſyſtem ift weniger als ben den Achten Kerfen, bey welchen die Knoten auf der Speiſeroͤhte, alſo dag Hirn größer iſt z daher auch größere Thaͤtigkeit. Ih ſtelle daher die Articulata an die Spitze der Inver- tebrata und die fechsfüfigen Kerfe uͤber die Arachniden und Gruftaceen; fodann die Myriapoden und Anneliden, Synopsis. Ordo I. Chilopoda. Trib. 1. Schizotarsia. Fam. 1. Cermatiidae. 1. Cermatia. Trib, 2. Holotarsia. Fam. 2. Lithobiidae. 2. Lithobius. 3. Henicops n, Fam. 3. Scolopendridae. 4. Scolopendra. 5. Cormocephalus n. 6. Rhombocephalus n. 7. Heterostoma n. 8. Scolopendropsis. 9. Theatops n. 10. Scolopoeryptops n. 11. Cryptops. Fam. 4. Geophilidae. Subf. 1. Scolopendrellinae. 12. Scolopendrella. Subf. 2. Geophilinae. 13. Meeistocephalus n. 14. Arthronomalus n. 15. Gonibregmatus n. 16. Geophilus. Ordo II. Chilognatha. Trib. 3. Pentazonia. Fam. 5. Glomeridae, 17. Glomeris. 18. Zephronia. 19. Sphaerotherium. Trib. 4." Monozonia. Fam. 6. Polyxenidae. 20. Polyxenas. Fam. 7. Polydesmidae. Subf. 1. Oculi nulli vel obseuri. 21. Fontaria. 22. Polydesmus. 23. Trongylosoma. Subf. 2. Oculi distineti. 24. Craspedosoma. 25. Platydesmus. 26. Cambala. Trib. 5. Bizonia. Fam. 8. Julidae. Subf. 1. Sympodopetali- nae. 27. Julus. 28. Uneiger. 29. Spirobolus. 30. Spiropoens. 31. Spirocyelistus. . Spirostreptus. Subf. 2. Lysiopetalinae. 33. Platops n. | 34. Lysiopetalum. Fam. 9. Polyzonidae. 35. Polyzonium. 36. Siphonotus. \ Fam. 10. Siphonophoridae. 37. Siphonophora. Dann folgt ausführlich die Äußere Anatomie, Bau der Rin- gel und ihrer Anbängfel, Entwidelung derfetben und des Kop— fes, fowie deffen Anatomie, Crnährungsorgane, ſippiſche und Gattungs = Zeichen. Die Tafel ftellt Köpfe und Schwänze vor. handlung. Davon können wir feinen Auszug machen. Eine wichtige Abs 799 Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwiffenfchaften, herausgegeben von dem na= turwiſſenſchaftlichen Verein in Hamburg, H. bei) ver Agentnr des rauhen Haufes, I. 1846. 4. 280. T. 89. Die Hamburger treten mohlgerüftet auf: möge bas Publi⸗ cum ihren loͤblichen und fleißigen Anſtrengungen entſprechen. Bekanntlich glauben republicaniſche Regierungen, daß es nicht an ihnen ſey, etwas von Staatswegen fuͤr naturhiſtoriſche An— ſtalten zu thun und daß man dieſes Geſchaͤft dem Eifer und dem Beutel der Einzelnen uͤberlaſſen muß. Dennoch bat ſich im Jahr 1837. ein Verein in Hamburg gebildet, alfo 8 Fahre, nachdem die Verfammlung der Naturforſcher dafelbft gewefen iſt. Ueberall ift guter Wille bey den Einzeinen und es bedarf nur des Beyſpiels, um denfelben zur That zu ermuthigen, So wurde dann im Jahr 1843. ein ſtaͤdtiſches naturhiſtoriſches Mufeum gegruͤndet, worinn die Sammlung des Vereins und des Gymnafiums nebft der von Herrn von Effen geſchenkten Sammlung feltener Vögel zu einem Ganzen vereinigt wurde. Dadurch hat der Staat einen Ste gegründet, welcher Alles anziehen wird, was bey der glinftigen Lage Hamburgs aus allen Meltgegenden eingeht. Der Verein befteht gegenwärtig aus 401 wirklichen, 63 Ehren: und 60 corvefpondierenden Mitglie: dern, der Vorftand aus dem Syndicus, Dr. Sievefing Präfident, Profeffor Wirbel Vicepräfident, Dr. Ph. Schmidt und Dr. Joh. Stees, Secreläre und N. Brandt, Gaffenführer. Gaͤdechens beforgt bie Maftozoologie, Tho⸗ rey die Ornithologie, Th. Schmidt die Amphibiologie und Ichthyologie, Wasmann bie niederen Thierclaſſen, W. von Winthem die Entomologie, Jonas bie Mollusken und Phytozoen, Stees die Botanik, Wiebel bie Mineralogie, Geognofie und Paläontologie. Befonders thätig bey der Grün: dung des Vereins war der ruſſiſche Geſandte, Heinrid von Struve Diefer Band enthält 6 Abhandlungen von bebeutendem Merth. I. Dr. Stannius, Prof. zu Roſtock: über den Bau des Delphin-Gehirns ©. 1. T. 1—4. (fhon gegeben.) II. Dr. Steinheim: die Entwidelung des Froſch-Em— bryos, inebefondere des Muskel: und Genital-Syſtems. Ein neuer Beytrag zur Lehre der Epigenefe. ©. 17. 2. 5. 6. Der Verfaffer hat fhon vor mehr als 20 Jahren gezeigt, mit welchem Geſchick und mit welch’ phyſiologiſchen und philo— ſophiſchen Kenntniffen und Anfichten er die Lehre von der Ent: mwidelung zu behandeln verfteht. Hier folgt vine Fortfegung mit Berihtigungen und Ergänzungen und mit Ermittelung von mehreren Bildungs: Gefegen. Dann fehildert der Verfaſſer die Verwandelung des Froſch-Embryos im Aeußern und Snnern und bildet die einzelnen Theile ab, umftändlicer die Epigenefe der Muskeln, und ſpricht zum Schluffe über den Haͤutungs— Proceh. Diefer Auffas ſcheint und ein wichtiger Bentrag zur Phnfiologie zu fern. Bey den Abbildungen bleibt Manches zu wuͤnſchen übrig; indeſſen hat ſich die Vorrede hinlaͤnglich über 800 die Gruͤnde ausgewieſen, warum dieſelben jetzt noch nicht die gehoͤrige Vollendung erreichen konnten. Il. Dr. J. H. Jonas: wolluskologiſche Beytraͤge. 44. T. 7—11. Es finden ſich hier genaue Beſchreibungen der Schalen von verſchiedenen Weichthieren, ſehr gut gezeichnet und ſorgfältiger illuminiert, als es noͤthig ſeyn moͤchte. Eine neue Sippe Choristodon typieum von St. Thomas, ber Petricola verwandt. Dunn Fusus listeri et islandicus; einige Schalen aus Neuholland, fodann neue Gattungen aus verfchiedenen Welttheilen. IV. Dr. %. Wasmann: Beyträge zur Anatomie der Spin: nen ©. 131. 3. 12—14. Der Verfaſſer befchreibt bier und bildet ab das Muskelſyſtem, die Verdauungs- und Spinn-Organe, eine fihwierige und das ber um fo verdienftlichere Arbeit, melde den Verfaſſer noch manches Neue finden ließ, obſchon ſich ſchon Manche mit der Anatomie diefer Thiere befchäftiget haben. Die Abbildungen find ziemlich deutlich und fehr vergrößert. Cie find vorzüglich nach Zerlegungen von lebendigen Mygale avicularia et erichsonii gemacht, alfo von großen Thieren, deren Theile fich leichter ent- wicdeln und erkennen laffen. V. Dr. Ph. Schmidt: Befchreibung zweyer neuer Neptiz lien aus dem naturbiftorifhen Mufeo. ©. 163. &. 15. 16. Es ift bier eine Schlange und eine Kröte recht deutlich abs gebildet und huͤbſch illuminiert, Die Meerfchlange wurde bey Singapore gefangen; Hydro- phis schizopholis; die Rüdenfchuppen mit 2 Hödern; zwey Längsreihen glatter Bauchfchuppen, die an der Spige eine Kerbe haben. Färbung caftanienbraun. Halbbinden am Schwanze ganz; auf dem Kopfe ziemlich. große Schilder; Länge 1,215 Meter, der Schwanz 0,146. Eine genaue Beſchreibung des Gebiffes wird hier ungern vermißt. Bufo erueiger vom Vorgebirg der guten Hoffnung, durch Dr. Ecklon mitgebraht. Schön carminroth mit einem gelben Kreuz auf dem Nüden und gelben Bändern an den Füßen. Länge 0,56. Abbildung von 3 Oeiten. i VI W. Sonder: Nevifion der Heliopbileen aus den capi— fhen Sammlungen von Drege, Edlon und Zeyher. ‚©. 173. &. 17—29. Fol. Das ift eine volljtändige Monographie der Heliophileen mit umftändlicher Darftellung der Charactere, einem Schlüffel der Gattungen und vollftändiger Befchreibung derfelben in Lateini= fher Sprahe mit Characteren und Synonymen. Zahl der Gattungen 62. Dabey noch Chamira cornuta, Bey den großen Abbildungen gewöhnlich auch die Zerlegung der Blumen und Samen. Hier ift e3 bey diefer fleißigen Be— arbeitung wirklich zu bedauern, daß die zahlreihen Abbildungen fo wenig gelungen find. Daher ift es fehr zu wünfchen, daß die Hoffnungen des Vereins auf eine beffere Darfiellung in der Zukunft fi) bewähren mögen. + Encyclopädifche Zeitſchrikt, vorzüglich F für NMaturgefchichte, vergleichende natomie und Phyſiologie, ee er 1847. NS a > Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. füchf. oder 14 fl. 24 Fr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften, Man wendet fi an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Benträge zu fhieen find, Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu ſchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Gour. x Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgemiefen. Einrüdgebühren in den Zert oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfvite unentgeltlich aufgenommen, Leipzig, bey Brockhaus. De — — Anzeigen. Bei VANDENHOECK & RUPRECHT in Göttin- gen ist erschienen: Hausmann, J. F. W., Handbuch der Mineralogie. 2r Thl. 4e u. legte Lief. gr. 8. . a 2rthl. 16 ggr. (Das ganze Werk foftet I rthl. 18 ggr.) Studien, Göttinger, 1847. I. Abth. Mathemat. u. na- turwissenschaftliche Abhandlungen. 1eLief. ä 2 thlr. (Die in Vorstehenden enthaltenen Abhandlungen sind auch einzeln zu nachstehenden Preisen zu erhalten :) Frerichs, F. Th., über Gallert- oder Colloidge- schwülste. Mit Kupfern. gr. 8, geh. a 14 ggr. Kraemer, A., über Condylome und Warzen. Ein Beitrag zur Naturgeschichte dieser Gebilde Mit Kupfern. gr. 8. geh. ä 12 ger. Leuckart, R., zur Morphologie und Anatomie der Geschlechtsorgane. gr. 8. geh. . à 16 ggr. Sartorius v. Waltershausen, W., physisch- geographische Skizze von Island, mit besonderer Rücksicht auf vulkanische Erscheinungen. gr. 8. geheftet. . a 16 ggr. Stern, M. A., zur Theorie der Euler’schen Integrale. gr. 8. geh. — a6 ger. Bemerfungen über die auf einer Neife nach Italien und Sicilien beobadjteten Schmetterlingsarten von P. C. Zeller. IX. (Fortfegung von Iſis Heft X. pag. 771.) Phyeides. Pempelia. 348. (1.) Zincekenella Tr. — Eitiella Dup. — Chilo colonnellus et majorellus Costa — von Catania, Meffina, Neapel, Sorrent — fieh meine Abhandlung Sfis 1846. 755. 349. (2.) euphorbiella Z. n. sp. — von Syrarus — f. d. Abhdl. 350. (3.) carnella — Neapel, Rom — f. d. Abhdl. 351. (4.) dionysia Z. n. sp. — von Syracus — ſ. d. Abhdl. 352. (5.) thymiella Z. un. sp. — von Syracus — f. d. Abhdl. 353. (6.) sororiella F. R. Z. Iſis 1839. ©. 179,— von Syracus — f. d. Abhdl. 354. (7.) adornatella. ©. d. Abhdl. Ein helles, Eleines Männchen der Stammart ben Tolentino im Kirhenftaat anı 6. September, ein düfteres Weibchen der Var. d, Elein mit vielem Dunfeltoth ‘auf den Vorderflügeln, bey Rom am 26. Auguft. — Tineides. Talaeporia. 355. (1.) sp. quae? In einem Eichengehoͤlz an den Abhängen des Karfts bey Trieft fand ih an einem Stamm einen Xalaeporienfad, der denen von Pseudobombycella und Politella ähnlich gebaut, aber doc) fehr verfchieden. ift und einer verfchiedenen Art anzugehören ſcheint. ‚Er iſt vollkommen dreifeitig, fürzer als bey jenen Arten, ‚gegen das Afterende verjüngt, ftaubig braungrau mit ſehr feinen Sandförncen beklebt, um das Kopfende aber reich» lich mit Stücdchen von: Käfern und Ameifen bekleidet; die Af— ter£lappen find kurz dreiedig und, wie bey Pseudobombycella, ungerandet. 356. (2.) Lapieidella Z. Ifis 1838. ©, 717. 184. Reaumur Il, tab. 15. fig. 1—6. 17—19. p. 241. In der’ Laterne über der, Kuppel. der St. Peterskirche in Rom fand ih am 2. September an den Wänden: zwey Tas laeporienſaͤcke. Ob Flechten dort. wachſen, babe ich zu unterfu= hen unterlaffen. Das eine Saͤckchen hat ein länger zugefpistes Afterende und iſt veichlih mit meißlihen Kalf= und Stein= Koͤrnchen bekleidet; das andre ift dunkler; - an beiden. aber bemerfe ich auch fehr £leine, grünlichbraune Koͤrnchen, die wohl SI its 1847, Heft 11. Slechtentheilhen feyn mögen, — Es ift gewiß merkwürdig, daß diefe Thiere fo hoch über dem Erdboden leben; aber noch auf: fallender war. es mir, in derfelben Höhe Eleine, gelbliche Ameifen in Menge am Boden zu finden, da fie ſich hier doch von nichts anderm nähren können, als was die Befteiger der Kuppel zus fällig an Lebensmitteln verlieren. Tinea. i Cofta zähle eine Anzahl Arten auf, von denen die wenig: ften zu Tinea gehören. Es find 1) flavifrontella „alis anticis cinereis immaeculatis, capite fulvo. Kopf mit ziem= lid) langen, röthlichgelben Haaren bededt; Taſter ebenfo; Augen ſchwarz; Ruͤckenſchild und Vorderflügel afchgraulich, bisweilen bräunlich ohne irgend. einen Fleck; Hinterflügel weißlih wenig glänzend, „Sn meinem. Gabinet, obgleich ſelten.“ Es leidet feinen Zweifel, daß dieſes unfere Oecoph. flavifrontella iſt. Die Befchreibung ‚paßt nicht recht zu den mir befannten Varietäten der, Pellionella; liegt der Fehler nicht an der Be— ſchreibung, fo fann es vielleiht eine dem Süden eigne, diefer und der Biselliella nahe Art feyn. 2) pellionella,- „Ganz glänzend bleigrau mit einem ſchwarzen Puncte faſt in der Mitte der Vorderflügel. Hinterflüs gel glänzend bleifarbig. Hinterrand der Fluͤgel gefranzt wie bey der vorigen, mit welcher fie, auf denfelben Subftanzen lebt. Augen did, ganz ſchwarz. „Kopf gelblihgrau behaart. Var. a, linea marginale ((. marginali) punetoque in. medio nigris; fie hat außer dem fchwarzen Punct in der Mitte der Ertremität der Vorderflügel (nel mezzo della estremita delle ali sup.) eine ſchwarze, abgekuͤrzte Linie nahe. beym Innenrande an der Mitte und auch, die Vaſis mit Schwarz befhmust. Var. , lineis duabus parallelis : in , medio punctoque nigris. ‘“ Hübner fig. 15. Reaumur ll, pl. 6. fig. 12. 15. — [Die: felbe Urt fommt unter eigner Nummer, 17. S. 18. nod einmal vor]. 3) tapezzella [tapetiella] — ſchadet fehe den Kleidern. 4) granella (Befhreibung und in einer Note Belprehung der Mittel gegen den Kornwurm). ©. 12. Nr. 13. Granella var, tab. IY. fig. 1. Kopf mäßig ‚groß, Stirn mit dichten, langen hellrothgelben (fulvo) Haaren befleidet. Augen. etwas Elein, ſchwarz, feitlich, wenig. hervorftehend. Palpen Eurz, nicht über die Stirn reichend, "Fühler von Länge der Worderflügel, ein borftenförmig, gleihmäßig (ugualmente) ſchwarz. Ruͤcken⸗ ſchild weißlihgrau. Vorderflügel fehmal mit faſt ‚parallelen Seiten flati), hinten: gerundet, lang geftanzt, die Sranzen am Hinterwinkel ſich fehr wenig aufrichtend; aſchgraulich, ſchwarz— fleckig. Zwey deutlichere Flecke gegen die Hälfte am Vorder— rande; die. ſchwarzen Puncte gegen die Spitze ordnen ſich in Querlinien, die in der Mitte unterbrochen find, wo ein Laͤngs— fleck verläuft (ove vi corre). Dinterflügel glänzend bräunlich, 1 803 linienfoͤrmig, von beiden Seiten langfranzig, auswaͤrts am längften gefranzt. Körper aſchgrauz Beine ähnlib; Schienen der Hinterbeine mit Dornen beſetzt und lang und dicht behaart; Tarfen ſchlank von der Farbe des Körpers. — Männchen größer und dunkler. — Gefunden in den Getreidefornern (geano, Weizen), die fie in den Magazinen freffen. Vom July durch den Detober. — Ihre Eier fo wie die der Pellionella, nadt, glatt, glänzend. Das Weibchen heftet fie mit einem Leim an die Nahrungsftoffe. Der Legeſtachel ift röhrenförmig, am Ende Eeulenförmig verdickt und hier mit langen, ftarren Haaren von verfchiedener Ränge bekleidet. Sein binterer Theil ift mit dem Sphincter des Afters vermittelft einer andern Hautroͤhre verbunden, welche, indem fie fich über ſich zuruͤckbiegt, dem Ledeſtachel Herauszutreten geftattet, ohne fich zu verruͤcken. Zwey Museuli adductores, an den Innenrand deſſelben geheftet, ziehen ibn herein und bringen ihn mit dem zum Legen reifen Ey in Berührung. Dann umfaffen einige Lappen, in die diefer Rand getheilt ift, fich zufammenziehend das Ey und führen es ins Innere vermittelft „einer wurmfoͤrmigen Krümmung, ähnlid) der des Intestinum rectum. In demfelben Augenblid wird der ganze Stachel mit großer Schnelligkeit hinausgetrieben und hereingezogen, bis er den Sphincter des Afters befiegt, deffen Durchmeffer, der kleiner als der des Eies ift, erft nach wieder— holten Verſuchen (andirivieni) den Durchgang verftattet. Indem ſich darauf die comprimirende Gewalt des Sphincters in entges gengefesster Richtung ausläft, erleichtert fie den Gang des Eyes im übrigen Theile des Legeftachels, bis es am äußerten Ende iſt. Nach wenigen Verſuchen dringt e8 aus dem aͤußerſten Roche mit Langfamkeit heraus. — Nicht alle Arten des Genus Tinea legen auf diefelbe Weife Eyer. inige legen erft einen fhaumattigen Leim, der an der Luft zu einer Art Pappus gerinnt, in den fie die Eyer einzeln oder zu mehrern ablegen. So werden die Eyer vom Winde fortgeführt und an verfchiedene Körper angeheftet. So bey T. achillela. — T. granella ift in den Flecken und der Größe bedeutenden Abanderungen unterworfen, von denen die befchriebene und abgebildete die wich- tigfte ift [Mac der Befchreibung ift dieg wirkl. Granella; aber die Abbildung fieht einer Granella fehr unäbnlich, da fie ocher— gelbe Vorderflügel und einen ganz anders gefleckten Vorderrand hat]. — N Leopoldella (zu Ehren des Fürften v. Salerno, Leopold Bourbon): nigra, albo fasciata maculataque, antennis longis, articulis subpilosis tab. I. a. fig. 1. Diefe fehr Eleine Schabe ift ganz fhwarz, an den Rändern der Halstinge und an den Seiten des Nackenſchildes weiß. Die WVorderflügel haben eine fchritge, weiße Binde nahe der Baſis, zwey dreiedige Flecke an den aͤußern Raͤndern und einen lanzettförmigen im Innenwinkel, alle weiß. Die Hinterrandfranzen find weiß und ſchwarz und breiten ſich in Buͤſchchen aus, wann die Flügel im Fluge ent: faltet find. Kopf groß, auf der Stirn mit gelblihem Haar: ſchopf. Augen feitlich, fehr vorftehend und ganz fchwarz. Fühler ſchwarz, länger als die Flügel, jedes Glied mit zwey fehr merkli— chen Haaren, wodurd fie faſt kammfoͤrmig ausfehen. — Sie lebt auf Wolle (sulle lane) ziemlich felten. — Sie nähert fich dem Treitfchkifchen Genus Lita, aber unterfcheidet fich davon durch die Form der Fühler und die Franzen [2] der Vorderflügel. Treitſchke meint, fie Fönne ein neues Genus bilden ©. 15. Nr. 3. Leopoldella var. thorace immaculato. Verſchieden durch den Mangel der weißen Flecke an den Seiten des Thorax und durch den Stirnbuſch [tie diefer ift, "wird 804 nicht gefagt]. Aendert auch oft ab in dem herzfärmigen Fleck des Innenwinkels der Worderflügel, welcher fidy mit dem 2. Randfleck zu verbinden pflegt, indem er fo eine der erften faſt parallele Binde hervorbringt. Die Raupe lebe auf Hypnum murale und andeen an fchattiger Stelle bey Traufen wachienden Moofen. Der Sad befteht aus Moog und Sandſtuͤckchen, ift oberwaͤrts conver, unterwärts flach, an den Enden gerundet und etwas fchmäler hinter dieſen [?] und breiter in der Mitte, Unten fieht man an jedem Ende eine Deffnung zum Hervor— fteden des Kopfes und Auswerfen dev Ereremente, Der Sad it durch feine Farbe fehwer zu erkennen. Im Suny und Suly Eriecht die Schabe aus. Sie legt die Eyer in etwas feidenartige Subſtanz ab, womit fie diefelben anheftet, Mit der flachen Seite hängt der Sad fo vollfommen an der Oberfläche: der Körper, daß ihn faum ein geübtes Auge erkennt. Auch unter breiten, flachen Steinen, die an feuchten Drten liegen, pflegt fih die Naupe heerdenweiſe einzuniften [Hiernach fcheint die Art eine Verwandfchaft mit Talaeporia oder mit F. v. Roͤs— lerftamm’s Tin. stelliferella zu haben, wenn fie nicht gar eine Phryganide ift, dergleichen ich eine, Hydroptila fuseicor- nis (Ent: Zeitg. 1845. 346.) von gleicher Lebensweiſe ange— teoffen habe. Ob übrigens die Coftaifchen Varietäten zuſam— mengebören, :bleibt auch noch zu entfcheiden]. 6) Tin. M-Clementinella (gewidmet der Fuͤrſtinn von Sulerno, Maria Clementina): tota brunnea-nigrante [!), alis auro lineatis, primoribus faseia media lineaque parallela auratis, vitta marginali albo-mieante tab. 1. fig. 3. — Ganz roͤthlichſchwarzbraun, auf. dem Ruͤckenſchilde mit 2 feitlichen, goldbraunen (brune dorate) Längslinien. Die Vorderfluͤgel haben eine krumme Querbinde in der Mitte und eine andere parallele, fehr zarte gegen die Baſis, beide goldig (dorate). Ein winfliger, ‚glänzendweißer Laͤngsſtreifen läuft von der Baſis nach der Mittelbinde auf dem Innenrande; der ganze Übrige Raum ift mit länglichen Goldpuncten oder Eleinen Linien beftreut: Auch die Hinterflügel find fo beſtreut. Kopf kurz und eingezogen. Augen ſchwarz, unter den Fuͤhlern liegend. Die Palpen haben dag 2. Glied fichelformig, nicht cylindrifch, einmal länger als der Kopf, unten gelblich; das 3. Glied iſt borftenförmig und dem erften gleich. Fühler faft von Koͤrper— lange, vörhlichbraun, mit weißer Binde gegen 2 der Fänge. — Lebt zwifchen dem Getreide (cereali). Am 2. Gliede der Tafter find Eeine Schuppenbuͤſchel, und fie find auch nicht faſt zwey— fpaltig, auch nicht Elein, cylindriſch und mwollig. [Mir fcheint diefe Art verwandt zu feyn] Man vergleiche dag, was Coita felbft über feine Lampros aemulella fagt) mit Oecoph. (Dasycera) Olivella (Aemulella 77.). Das Merkwürdigfte an ihre iſt unbezweifelt der Name, und ich kenne nichts, was biefe Goftaifhe Schöpfung uͤbertraͤfe. „M. Ülementinella“ ift nicht etwa Drudfehler, Tondern kommt mehrmals vor.]. 7) Augustella (zu Ehren der Tochter der Fürffinn von Salerno, Maria Carolina Augufta und nicht mit Augustella A. zu verwechfeln, hätte alfo nad) bey Nr. 6. befolgten Methode M. C. Augustella heißen follen): '„albo-argentea, alarum primarum apieibus puncto atro, limbo laciniato [}.* Die ſehr fhöne T. augustella ift ganz. filberweiß mit glän: zenden Silberpuncten. Der Hinterrand der Vorderfluͤgel iſt mit fehr langen divergivenden Franzen befegt, welche gleichſam als Gentrum fi. e. in der Flügelfpise, nach der Abbildung] einen ſchwarzen Punct haben. Die Hinterflügel find am ganzen Umfange gefranzt (sfrangiate). Kopf ſehr Elein mit ſchwarzen, 805 feitlichen Augen, zwiſchen denen bie ſehr zarten Fühler ſtehen. Lebt auf Birn- und Apfelbaͤumen im botanifhen Garten zu Neapel nicht felten. — Sie gehört zu Treitſchke's Genus Elachista.« — (7.) 8) Kollarella (ju Ehren des Herrn Kollar in Wien): alis primoribus lanceolatis, flavescenti- bus, fascia media, puncto atque apice brunneo-violaceis ; inferioribus subaldidis (tab. 1. fig. 4). Körper ſchmutzig weiß. Borderflügel und Thorar fteohgelblih. Bey der Mitte [der Vorderflügel] Kaͤuft eine gebogene, violettlich braune Binde; zwifchen ihr und der Baſis ift ein gleichfarbiges Puͤnctchen, und ebenfo gefärbt find die Spiten. Die Geftate der Flügel ift faſt lanzettlich. Hinterflügel ſchmutzigweiß, mäßig ſtark gefranzt. Kopf rund, ſehr deutlich. Augen ſchwarz. Fuͤhler braun, zart, nicht ſehr lang, eingefügt in den Winkeln der Augen. — Lebt an Zäunen bey Camaldoli. Nah Treitſchkes Meinung gebört fie zu Adela. [Dies ift meine Gelech. flavedi- nella Iſis 1839. ©. 197. oder Tortr. Walckenaerana Dup. pl. 261. fig. 6. Cofta’s Abbildung ift fehr ſchlecht, in der Farbe gänzlich verfehlt und laͤßt nicht die Hinterflügelgeftalt er- £ennen]. (8.) 9) Servillella (zu Ehren Herrn Audinet- Serville) alis antieis griseis, maculis minutissimis 'obscuris sparsis. Etwas größer ale Oleella Fabr. und lebt wie diefe auf dem Diivenbaum. Kopf fehr kurz mit röthlichen (fulvi) Haaren bededt; Augen ſeitlich, ſchwarz, wenig vorgequellen. Fühler borftenförmig, von 4 Körperlänge. WBorderflügel filbericht grau (grigio-argentino) mit feltenen, Eleinen, unregelmäßigen Flecken von fchmärzlichbrauner Farbe in der Spitze, uͤbrigens blaß. Franzen mit bloßem Auge nicht fichtbar|!]. Hinterfluͤgel bräunlich. Körper und Beine filbericht weiß; diefe mit Fleinen, braunen Fleden. — In Terra d’Dtranto felten. Sn Tr. Sammlung nicht befindlich. — (9.) 10) Sarei- tella, einfarbig, gelblichgrau, filberglängend ohne einen Fleck; die Flügel find an der bintern Ertremität gefranzt und am Innenwinkel etwas ‚aufgerichtet, Kebt in Zimmern ıc. Be: fprechung der Mittel gegen diefe Schabe. — (10) 11) Urti- eaella [!] alis primoribus viridescenti-auratis, inferiori- bus brunnes-lividis, fronte hirta. tab. 2. fie. 1. Sehr Elein mit Eleinem Kopf, ſehr erhabenen, ſchwarzen Augen, auf der Stirn mit dichtem, langem, braunrotbgelbem (fulvo bruno) Haarſchopf; Fühler von 14 Vorderflügellänge, braun. Körper und Beine fchlanf, braungrün, glänzend. Worderflügel lanzett⸗ lich, braungruͤn, metallglänzend, befonders nach hinten, fo daß fie vergoldet fcheinen. Hinterflügel ähnlih, braun, etwas ing Livide übergehend. Beide mit fehr kurzen, beäunfichen Franzen. Im May bey Camaldoli und im. Eöniglichen Buſche von Capo di monte [O6 Mieropt. calthella oder damit verwandt ?]. — (11) 12) Trieinetella: alis primoribus rubris, fasciis tribus areuatis apieibusque auratis; inferioribus fuscis apicem versus deauratis. tab. 2. fig. 2. Kopf mittelmäßig, Augen wenig vorftehend, fhwarz. Fühler borftenförmig, einfach, wenig fürzer als die Vorderflügel; ihre Glieder find abwechfelnd weiß und braun; Palpen lang, zuruͤckgekruͤmmt, fo daß fie über die Stien wegreichen, am 1. und 2. Gliede mit langen Schups pen bedeckt; das letzte Glied faſt glatt. An der Einfügung deffelben auf dem vorlegten 'entfptingt ein andres, etwas Fürzer und gerade ausftehend. Diefe bis jetzt noch nicht angezeigte Tafterform iſt fonderbar und möchte die Errichtung eines eignen Genus veranlaffen; doch laffe ich die Art unter den Schaben, von denen fie alle Übrigen Charactere hat, fo Lange die neuen 806 Genera ber deutfchen Entomologen nicht genügend erläutert find. Vorderflügel eiformig lanzettlih, am Hinterrande faft rund. zart gefranzt, Eirfchroth, mit Gold fein befprengt, und drey goldenen, mondförmigen Binden und goldner Flügelfpise. Hinterflügel von derfelben Geftalt, etwas Eleiner, gegen die Bafis roth, gegen die Spige goldig, und diefe beiden Färbungen in der Mitte verfloffen (sfumate). Der Körper röthlihbraun. [Das das untere dritte Glied der Taſter nur aus Haarfchuppen beftebt und daß Cofta ſich getaͤuſcht hat, iſt nicht zu bezweifeln. Nach Flügelbau und Zeichnung fönnte die Art eine Micropteryx ſeyn; allein die Zafter find ganz davon verfchieden]. — (12) 13)Sangiovannella (zu Ehren des Hrn. Sangiovanni, Director des zoologifhen Mufeums in Neapel): alis primori- bus nigro-auratis, macula humerale [humerali|, faseiis duabus marginalibus punctisque argenteis; secundariis argenteo-brunneis; eorpore argenteo, tab. 3. fie. 5. Kopf £lein mit weißlihem Haarſchopf; Augen fhwarz; Palpen fehr weiß. Fühler von 4 Vorderflügellänge, gegen die Spike ver— dreht (contorte) aus beichuppten Gliedern beftehend, ganz ſchwarz; die Schuppen lang und divergirend vom Drittel an (lunghe e divergenti dalla terza parte in poi). Kopf ſil— berweiß mit linienförmigen federn (piume lineari) befleidet. Vorderflügel ſchwarz mit untergelegtem Goldglanze; ein dreiecki— ger Fleck nahe bey der Schulter, dem eine fehräge Binde folgt, die bisweilen den Innenrand nicht erreicht, und bisweilen in der Mitte zu zwey Fleden unterbrochen iſt; es ift eine cons ftante Beobachtung, daß der rechte Flügel nicht völlig gleich und ahnlich dem linken ift; in diefer Urt theilt fich die Binde auf dem rechten Flügel, während fie auf dem linken nicht den In— nenrand erreiht[!]. Eine zweite Binde, diefer parallel, läuft vom VBorderrande bis zur Hälfte; ihr entfpricht am ent egenge— festen Nande ein Punct; es folgen zwey andre Gegenpuncte und drey Eleinere auf dem Umfange des Hinterrandes, alle ſehr glänzend filberweiß; Hinterfranzen ſchwarz. Hinterflügel braͤun— lich, in dee Mitte mit einem filberweißen Nippchen (costola); Hinterrand lang gefranzt. In den Wäldern den Gamaldoli im Auguft. [Die ftandhafte Ungleichheit der Flügelzeichnung ift ohne Zweifel Irrthum. Ich vermuthe, da die Taſter gar nicht befchrieben werden, daß die Worte: die Schuppen lang ıc. den Schluß der Befchreibung derfelben bilden, deren Anfang ausgelaffen ift. Denn in der Abbildung zeigen die Fühler Eeine Verdickung, wohl aber die Zafter]. — 13) Granella var. fieb oben Nr. 4. — 12 [!] 14) Achillella (zu Ehren feis nes neunjährigen Sohnes benannt, der diefe Art entdedte): alis omnibus argenteis, primoribus linearibus, angulo postico longe fimbriato, maculis subtrigenis fuseis in margine antico; palpi reeti. Kopf klein, ganz bedeckt mit langen, weißlihen Haarbuͤſchen; Augen groß und fchwarz; Fühler von 4 Slügellänge, mäfig did, borftenformig, ohne deutliche Glieder, glänzendweißlich. Palpen mäßig lang, gerade mit einem borfti» gen Anhange auf der Verbindung des legten Gliedes mit dem 2ten. Die erften Glieder, welche länger find als die Stirn— haare, find mit langen Schuppen bevedt. Thorax ſehr Eurz. Körper ſchlank. Beine furz mit ſtarken Tarſen und einem ſehr kurzen, dornförmigen Anhange an den Hinterfchenfeln [2]. Vorderflügel linienfoͤrmig, am bintern und innern Rande‘ lang= feanzig, ſilberweiß, mit braun beſchmutzt, mit einigen braunen Flecken am Vorderrande, von denen der mittelfte groͤßer, die andern Eleiner, faft dreiedig find. Hinterfluͤgel linienfoͤrmig ſilbericht, mit ‚langen, braunlichen Franzen. Cofta bemüht ſich 807 in einer Anmerkung, zu beweifen, ‚daß dieſe Achillella nicht Granella fey; der verfchienene Habitus, bejonders der Flügel [in der Abbildung zeigt fich keine Werfchiedenheit außer in den offenbar zu Eurz gerathenen Hinterflügeln], dag Verhältniß des Körpers zu den Flügeln, die Anordnung der Flecke auf den Vorderflügeln [in beidem fehe ich nichts von Granella abweiz chendes], der fehr glänzende, filberfarbene Grund. derfelben und die faft linearen, nicht Ereisfegmentähnlichen Hinterflügel [in der Abbildung find fie gar nicht linienförmig], follen die Artrechte beweifen. [Wäre nicht il fondo brillantissimo di. argento der Vorderflügel, fo würde ich hier nichts als die allergemeinite Granella erfennen, wie ein Kind leicht fißen fehen fann, Wo diefe Achillella gefunden fey, verſchweigt Cofta]l, — 15) Rieeiardella (zu Ehren des Grafen Ricciardi von Ca— maldoli, Präfident der Acad. der Miffenfchaften zu Neapel): alis primoribus fulvis, apicem versus fuseis, fimbria brunnea, ınacula apicali fulva; inferioribus plumbeis; capite coro- nato. Taf. 3. fig. 7. Verfchieden von Tin. planella 4. 275. Il. deplanella H. 274.) durch die braune Farbe, melde die Flügel gegen den Nand einfaßt, indem fie auf der Spitze bey den dunklen Franzen einen votbgelben (fulvo) led haben, Hinterflügel bleifarbig, wenig glänzend, einwaͤrts reichlich ſchwaͤrz— lich gefranzt. Die Palpen find normal, herabfteigend, mit einem etwas langen, befchuppten Endgliede; viele, lange Haare erheben ſich zwiſchen den Schuppen des 2. Gliedes und umgeben es an der Bafis, ohne über die Spitze deffelben hinwegzureichen. Körper und Unterfeite der Flügel glänzendbraun. Am Hinter: kopf erhebt fich ein Federfranz, der fih auf die Stirn über: biegt, ſich feitwärts noch mehr verlängert und fo einen zweitheiligen Helmbufch bildet. Unter dem Miceofcop find die Federn verfchieden gefürbt und darunter einige fein, wie Haͤr⸗ chen, von denen 3 mehr ausgezeichnete auf der Stirn. Fühler fein mit Härchen, die ſich zwifchen den aufgeleimten Schuppen erheben und die cylindrifchen und furzen Glieder befleiden [3ufolge der Abbildung und der Befchreibung der Fühler ift diefe Art eine Tischeria und näcdıft verwandt mit Complanella und Emyellal. — 16) Macrocerella unicolore, plumbea, auro-micante [!], antennis erassis brevissimis, fronte laevi declive [l. declivi], occipite suberistato, palpis bre- vissimis rectis. tab. 3. fig. 4. Sehr Elein, aͤußerſt ausgezeich- net durch die Fühler; diefe find kleiner als ben irgend einem Mierolepidopterum, dafür aber did und faft kegelfoͤrmig, faum 3 Ducchmeffer des Kopfes lang. Diefer ift rund, glatt, am Hinterkopf fcheinen Haare von allen Seiten zufammenzus treffen, um einen wohl gealätteten Schopf zu bilden (una spe- eie di ciuffetto ben alliseiato); feitwärts gefehen mit bewaffne— ten Augen, zeigt er fich mit ziegeldachartig liegenden, ſorg— fältig. geebneten und haftenden Schuppen. Die Fühler find mit Ningen übnlichee Schuppen befleidet (rivestite di squame simili disposte in girelli), Das Thier iſt bleifarbig mit goldenem Nefler. — Im Auguft und September an Zaunen, auf den Bergen [Mach der abenteuerlichen Abbildung Eann es eine Lyonetia aus der WVerwandtfchaft der Cristatella und Nigrieomella feyn; ihre Fühler halte ich für abgebrochen. Der Name ift entweder eine Sronie oder aus Verſehen aus Mieroeerella entjtanden.]. 17) Minimella: alis primori- bus violascente auratis, obscuris, immaeculatis, inferioribus brunneis mieantibus. tab. 4. fig. 5. — Diefer Zwerg im Genus Tinea übertrifft jede andere congenere Art durch den fhönen Kranz von Federbüfhen auf dem Kopf, melde fich Jinterwärts erhebend und nach vorn Frümmend, ihn von allen * 808 Seiten gleichmaͤßig umgeben. Stirn glatt, Palpen ſehr kurz und niederwärts gewendet, wie bey Ricciardella. Fühler glatt faum von 4 Vorderflügellänge. Die VBorderflügel lanzettfoͤrmig, langfranzig, alle braunviolett, goldglänzend. Hinterflügel linienförs mig, langfranzig, braunlich mit Metallihimmer. Länge des Thiers kaum über eine Linie. Inden Wäldern von Camaldoli im Zuli. Sollte es eine Elachista feyn, wie ich ed von der Riceiar- della glaube? Die vergrößerte Abbildung des Kopfes wird jeder Zepidopterolog für eine Garicatur erkennen]. — x 18) Pellionella ſieh oben [Hier werden die ſchon oben gegebene Diagnofe, mehrere Gitate und die Angaben über den Aufenthalt « wiederholt; dabey zaͤhlt diefe Nummer mit!). 19) Albella albido-micante [!], alarum primarum apiei- bus griseis, medio puncto okseuro. Taf. 4. fig. 9. Kopf etwas dick mit fehr hohem Schopf, einfarbig filberweißlich. Die Spitze der Vorderflügel fein mit braun beſpritzt; in der Mitte ift ein brauner Punct. Franzen des Innenwinkels etwas aufge richtet. Fühler von Körperlänge. Unterfcheidet fich von Pellio- nella durch die Größe [Kleinheit?], Farbe und Befprengung der Flügelfpise. In den Wäldern um Neapel. — ©. 22. Nr. 23. albella var. albo-flavieante [!J, alarum apieibus imma- eulatis, abdominis. segmentis eristatis; pedibus micantibus albidioribus. Der dunkle Punct in der Mitte der Vorderfluͤ— gel und die braunen Pünctchen in der Spike fehlen; der Schopf ift mehr gelblich als weiß. Gefunden um den Fuciner = See zu Ende Auguft. — 20) hirtella: fronte nigricante, ocei- pite cano, antennis mediocribus fuseis; alis primoribus supra fulvo-cinereis, hirtis, subtus brunneis, inferioribus plumbeis. Taf. 4. fig. 7. Kopf Elein und fehr kurz; Stirn ſchwaͤrzlich befchuppt; Hinterkopf mit dichten, gelblichweißen Haaren; Palpen gleichgefärbt mit nadtem, braunem ndgliede ; Augen: braun, am Vorderrande mit einem‘ weißlichen Segment [2]; Fühlee Eürzer als der Körper, fadenförmig, aus runden, wenig getrennten, braunen Gliedern beftehend. Ruͤckenſchild braun, mit vothgelblichen Schulterfedern. Worderflügel aſch— graulich mit leichtem, lömwengelbem Anftrich, etwas glänzend; die ſehr ſtarken und aufgerichteten Schuppen erfcheinen dem bloßen Augen wie Wolle (lanugine). Unterfeite bräunlichz Franzen Eurz. Hinterflügel bleifarben, glänzend, wenig gefranzt. Körper und Glieder braunlich, — Auf Wiefen und in Zäunen, häufig im July und Auguft. — Var.: alis primoribus ob- scurioribus, maculis minutissimis subineonspieuis brunneis ad apicem confertis. Diefe Art (specie) ift der Albella fehr nahe, aber durch die Flügelgeftalt, die Proportion der Fuͤh— ler und faft doppelte Größe abweichend. — 21) Tristigma- tella: flavido-micante [!|, alis primoribus stigmatibus teibus fuseis, mediis duobus obsoletis. Ganz einfarbig glaͤn— zend ftrobgelb, durch die untergelegte filberichte Farbe. Die Borderflügel haben 3 braune Puncte, von denen die 2 mittel- fien verlängert, parallel, weniger. fihtbar, manchmal faum mit bemaffnetem Auge erkennbar find; dennoch zeigen fie ſich immer bey fchräger Betrachtung der Flügel; der Punct nahe der Spitze ift immer beſſer ausgedruͤckt — Iſt ſchaͤdlich an präparierten Thieren in Muſeen. Treitſchke's Crinella iſt es nicht. Var.: colore obscuriore, vitta brunnea ad amborum baseos [!]; feltener, dunfler; nahe der Bafis ift ein. brauner, wenig deutlicher Fleck; übrigens ſtimmt fie mit det Stammatt. Sn meinem Gabinett [lebend oder tobt? — An Ganomella' ift bier nicht zu denken, da diefe nur in Wäldern lebt, auch fonft von der Abbildung verſchieden ift. Ich befiße ein einzelnes Eremplar einer Tinea, die Löw in Gonftantinopel fieng, von 809 | & dem ich nicht recht weiß, 0b ich e8 für eigene Art oder für eine ſehr helle, mehr ftrohgelblihe Pellionella halten foll; ic) über: ging es in der Aufzählung der Eleinafiatifchen Schmetterlinge wegen diefer Ungewißbeit und wegen feines beſchaͤdigten Zuſtan— des. Gofta’s Tristigmatella paßt recht gut darauf; feine Varietaͤt ift aber wohl ficher eine hellere Pellionella. Das Loͤw iſche Eremplar hat ftatt des einen hinterften Punctes der Borderflügel einen Doppelpunct, der zu einer Eleinen Querlinie zufammenläuft.] — 22) Griseolella: alis antieis griseo- einereis, plumbeo-micantibus, punectis atomisque brunneis; antennis “flavicantibus. Klein und ſchlank, Körper glänzend bieyfarben. Worderflügel afchgraulih mit fehr Eleinen, braunen Puncten vorzüglich (preeisamente) gegen die Spite beftreut; einzelme, verwifchte, braune Sledchen, von denen ein merklicheres gegen den Hinterrand und in der Mitte. Franzen des Hinter: und Innenrandes filbericht. Kragen braͤunlich, Schopf weißlich; Fühler ſchmutzig ochergelb. Sie hat einige Aehnlichkeit mit Granella, iſt aber zweymal fo groß und auf den Flügeln nicht fo fehr gefledt. Gefunden in Basilicata im Man an Zaͤunen. — 25) Flavella: pallide flava sericeo-micante [!J, eapitis pilis flavis. Ganz gelblid weiß, feidenglänzend, ganz ungefledt. Schopf gelblih, Augen braun, Fühler blaß; Kleiner als die vorige. Auf dem Mateje im July, [Es wird kaum möglich fehn, dieſe Art miederzuerfennen, da ihr Bau nicht befchrieben iſt.) — Zulegt fagt Cofta, daß nah Treitſch— kiſchen Principien T. Leopoldella ein eigenes Genug aus: mache, M.-Clementinella und Kollarella zu Adela gehöre, Augustella, Maerocerella und Minimella wegen des fehlen: den Schopfes auf dem Kopfe zu Elachista. Für Tinea fehlägt er als Merkmal vor: Caput erinitum [!], palpi breves, syua- mati, alarum anticarum angulo postico valde fimbriato et erecto. 357. (1.) Imella H. Hübn. fig. 347. — Belt. Iſis 1839. ©. 185. — Dup. Cat. 365. Var. b. Alis anterioribus fuseis violaceo-nitidulis, puncto medio hyalino, costa tenuiter, dorso late flavidis, capite thoraceque luteolis (mas). Größe der Eleinften Exemplare. Kopf und Rüdenfchild we— niger lebhaft voftgelb, vielleicht, wegen des etwas verflogenen Zuſtandes. Taſter wie dort am Ende des zweyten Gliedes obenauf mit 3 aufgerichteten Borften. An den braunen, vio— fettlihb fehimmernden Vorderflügeln ift der Vorderrand fchmal bellgelb vom Anfange des zweyten Laͤngsviertels an, und bie dadurch gebildete gelbe Linie erweitert fich gegen die Spitze mehr als bey der gewöhnlichen Imella. Der ganze Innenrand ift bis zur Fluͤgelfalte heil roftgelb, ähnlich der Ferruginella ; diefe Sinnenrandftrieme fehlt der Imella gewöhnlich; doc ift der Innenrand bisweilen gelblich beftäubt, und an einem uuverfehr: ten Männchen meiner Sammlung find die gelblihen Stäub- chen fehr reichlich und geben dem Innenrande eine unreine gelb- liche Strieme. Der duchfichtige Fleck in der Mitte fcheint eine Tängliche runde Geftalt zu haben, ftatt wie gewöhnlich, die eines länglichen Dreyecks. — Am 29. April fieng ich bey trü= bem Metter bey Eonnenuntergang zwey Männchen bey Syra= cus auf einer begraften Stelle der ehemaligen Neapolis. 358. (2.) Granella. Ein Männden am 14, Auguft im Walde von Camaldoli Sfis 1847, Heft 11. ’ 810 ‘ bey Neapel; weit von Menfchenwohnungen entfernt, Es ift Eleın. Kopf reinweiß behaart, Taſter glänzend weiß, auswärts am Sten Gliede ſchwatz. WVorderflügel auf weißem, kaum ein wenig glängendem Grunde blaßgelbbraunlich befprengt, ein wenig gitterartig. An der Bafis des Vorderrandes liegt ein fchiefeg, ſchwarzes Dreyeck mit einwärts gehender Spitze, dahinter ein £leinerer Vorderrandfled. An der Hälfte des Vorderrandes hängt ein fchief nad) hinten gerichteter, unten erweiterter und am Ende gerade abgefihnittener Fleck von länglich ‚trapezoidaler Form, der größte und auszeichnendfte des ganzen Flügels. Gegen die Fluͤ— gelfpise hin kommen noch etwa 4 verlofchene, ſchwaͤrzliche Haͤk— chen in gleihen Abftänden, nach hinten an Stärke zunehmend. In der Flügelfalte vor der Mitte liegt ein ftärkerer, ſſchwarzer Fed. Das Weiße bleibt in der. Fläche vorherrichend. — In der Zeichnung ftimmen manche meiner hiefigen Eremplare fehr genau; gegen die Spige find fie aber dunkler und zufammen: hängender: gefledt, ohne daß dadurch ein fpecififcher Unterfchied angedeutet feyn kann. Ich erinnere hierdey an Cofta’s A- chillella. 359. .(3.) Pellionella. Kam mir nur felten vor. Ein, Pärchen am 4. und 8. May in Syracus gefangen, bat die helle nicht felten ſchmutzig braun— gelbe Grundfarbe auf den Vorderflügeln, 2 länglihe Puncte in der Mitte und einen ftärfern hinterwärts, und eine ſchwaͤrzliche Baſis des Worderrandes. Das etwas größere Weibchen befipt außerdem noch ‚einen länglichen, braunen Innenrandfleck nicht weit von der Baſis. 360. (4). Crassicornella n. sp. Antennis erassiusculis, longioribus, griseis, capillis ru- fescentibus, thorace alisque anterioribus flavescenti-cine- reis sericeo-nitentibus, unicoloribus (mas, fem.). Eine aͤchte Tinea, aus der nächften Verwandtſchaft der Pellionella. Größe der allerkleinften Pellionella (Border: flügel 23°.) Kopf lichthell roſtgelb behaart. Fühler, faft fo lang wie die Vorderflügel, alſo von beträchtlicher Lange, aufs fallend did, gegen die Spike etwas dünner, mit gedrängten Gliedern, unbehaart, glänzend ftaubgrau. Lippentaſter haͤngend, von Kopfeslänge, fpis, glänzend ftaubgrau; das 2te Glied am Ende ohne Borften, unterwärts mit einer-Spige aus wenig verlängerten Haarfchuppen. Ruͤſſel verfümmert. „Beine ‚von der Farbe der Zafter. Ruͤckenſchild feidenglänzend graugelblich ; Hinterleib grau mit gelblichem Afterbufc). Vorderflügel wenig geſtreckt, kürzer als bey Pellionella, ein: farbig bleygrau mit gegen die Bafis zunehmender gelblicher Bey: mifchung, überall lebhaft feidenglänzend. Ein Eremplar hat die gelbliche Miſchung über die ganze Fläche verbreitet. Die Frans zen bleiben hellgrau, wie die gleichfalls ſtark glänzenden Hin: terflügel.» Auf der Unterfeite find die Vorderflügel dunkelgrau mit gelblihem Schimmer und gegen die Spige ftärker hervor: tretenden Adern. Weibchen unbekannt, wahrfheinlidy viel größer und mit lan— gem Legeſtachel. Baterland Syracus beym Anapo. Auf einem grasreichen Fußſteige zwifchen den Feldern in der Gegend des Supitertem- pels fing id 2 Männchen am 19. May, und 2 am 7. Juny gegen Abend zwifhen Gras und Blumen. 51% 811 Calantica Heyden in lit. nov. gen. Caput longe erinitum, epistomio laevigato, Oculi hemisphaerici valde distantes. Ocelli nulli. Antennae mediocriter longae, articulo basali squamis ‚in eonchulam dilatato. Palporum maxillarium vix rudimentum adest; palpi la- biales breves, penduli, acuti. Haustellum brevissimum. Pedes breviusculi, tibiae antieae squamis in- crassatae in quiete protensae; tibiae posticae pi- losae bis bicalcaratae, pari calcarium superiore e medio prodeunte. Alae latae; anteriorum cellula mediana postice truncata venas {res in marginem costalem, sex in posticum emit- tente; vena subdorsalis in’ basi furcata. Cilia haud ita longa. Genus habitu Tineis ex familia Swammerdammiarum simile, antennarum structura ad Lyonetiam at Opostegam accedit, alis latis, venarum in iis copia et tibiis auticis Liparidis modo per quietem porreetis insignitur, Nomen generis ornatum capitis mulierum exprimit, 361. (1.) Dealbatella n. sp. Nivea; alae anteriores squamis brunnescentibus hie illic eongestis nebulosae, subtus in femina niveae; posteriorum apex vix fuscesecit. Gröfe wie Tin. cerasiella, Körperbau aber Eräftiger und die Flügel breiter. Kopf breit und ziemlich flah (nach Abrei— bung der Schuppen) und die halbfugelichten Augen durch einen ſehr breiten Raum getrennt. Die Schuppenhaare find nad) allen Seiten bin geneigt, alſo nicht fhöpfig; das Obergeſicht ziemlich glatt. Fühler von & Vorderflügellänge, weiß, mit deutz lichen Gliedern und dadurch ſchwach dunkler geringelt, faferfpisig gezähnelt, am ftärffien beym Maͤnnchen; das Wurzelglivd lang, reihlih mit auggebreiteten Haarſchuppen befegt, die fo einen Augendedel bilden. Lippentafter kurz, etwas dick, haͤngend, fpik, weiß behaart, das Endglied von der Ränge des zweyten Glide. Borderfchiene und -fuß kurz; jene durch reichlihe Schuppen: haare verdickt, welche einen Theil des Fußes verhüllen und die fen dadurch noch kuͤrzer erfcheinen laſſen. Hinterfchiene nach hinten zunehmend behaart und dadurch zuſammengedruͤckt keu— ienförmig ; die obern Dornen fißen an der Mitte und find un: gleich und nicht lang. Der ganze Körper mit feinen Theilen iſt fchneeweiß, der Hinterleib grau; Vorderſchenkel und -ſchiene find vorn gelbbraun beftäubt; die 3 legten WVorderfußglieder und die Spitze des Mittel- und Hinterfußes, defgleichen die Spitzen der unterften Hinterfchienenhaare auf der Lichtfeite find braun. Vorderflügel ziemlich breit und fpig mit ziemlich kurzen Fran: zen. Die Bafis des DVorderrandes braun. An der Mitte des Snnenrandes und am Hinterwinkel ift ein gelbbrauner Schuppen= fleck. Einzelne braune Schuppen zeigen ſich im Mittelraum gegen die Baſis. Der hintere Fluͤgelraum ift mit einem aus gehäuften, zarten, braungelben Schuppen gebildeten Gewoͤlk ges füllt, welchen an 2 Stellen den Vorderrand berührt. Die Spitze und ber Hinterrand ift auf den Franzen in ziemlicher. Breite von Ähnlihen Schuppen umzogen. An den Enden jind. bie Franzen hellgoldbraͤunlich, am lebhafteſten um die Klügelfpike, Die gleichfalls fpiken Hinterflügel find an der Fluͤgelſpitze ſpaͤrlich bräuntich befhuppt, fonft wie die Franzen einfurbig 812 weiß. — Die ganze Unterfeite ift gländend weiß, und beym Weibchen find nur die Franzen ‚der WVorderflügel an der Spike | bräunlich; beym Maͤnnchen ift der Vorderrand ven. der Baſis aus in einem zugefpisten Fleck weiß; der Hinterraum des Flü- gelraumes aber gelbbräunlidy beſchuppt. } Das Weibchen ift etwas größer und leicht an den Fühlen, dem Dinterleibe und der weißen Farbe der Unterfeite der Vor: derflügel zu erkennen. Diefe Art fand ich an einer Stelle in den Eichengehölzen auf den Höhen füdlid vom Agnanofee bey Neapel in großer Menge. Sch Elopfte fie am 15. und 19. Auguſt aus dem Laube niedris ger Eichen (Quercus robur fructu sessili), am reichlichſten gegen Sonnenuntergang. Sie fliegt etwas uͤnſtaͤt erft abwaͤrts und dann allmählich wieder in die Höhe, um ein Eichen- oder Gaftanienblatt zu erreichen; auf diefem läuft fie nicht fchnell bin, ſucht die Unterfeite auf und fest fich hier zur Ruhe. Nicht oft gelangt fie gleich beym Anfliegen zu einem Platz auf der Unterfeite des Blattes. Sch ſah fie auch auf der. Oberfläche fisen, wenn dieſes eine ſchiefe Richtung hatte. Nicht felten: nötbiste fie aber auc, das Wehen des Windes, am Stamme eines S:rauches eine Ruheſtelle zu fuchen, und am Abend fegte ſich manche, durch den Stoß erfchredt und herabgeworfen, an meine Kleider. In der Ruhe ſchien fie mir eine gewiffe Aehn— lichfeit mit Argyr. Goedartella zu haben. Ihre Vorderbeine halt fie fchief vorgeftreft, und da ihre Schienen. fo did find, fo erhält fie dadurch ein eignes Ausfehen ; die Mittelbeine fiehen frag nach hinten gerichtet unter den Flügeln hervor; die Hin: terbeine find gar nicht fihtbar, Die Flügel find dachförmig und hinten aufgerichtet ; der Kopf wird niedrig gehalten. Auch zwey begattete Paare Elopfte ich ab, welche ſchief auf die Erde her— abflogen; hier waren dann die männlichen Flügel von denen des Weibchens zur Hälfte verdedt. Die befruchteten (vielleicht auch die unbeftuchteten) Weibchen haben einen .grünlichen Hin: terleib, und diefe Farbe vergeht an den getrodneten Eremplaren nicht immer gänzlich, Die Schabe, nad welher Herr von Heyden das Genus gründete, ſcheint mir von der italienifchen: ſpecifiſch verfchieden. Sie ift in beiden Gefchlechtern größer und noch etwas breit- flügliger. Einen Unterfchied in der Vorderflügelzeichnung wage: ih nicht aufzuftellen, da das eine Weibchen und die zwey Männ= chen, die ich von Hrn. von Heyden erhielt, etwas vermwifcht find. Das Weibchen bat aber auf der Unterfeite der Vorder— flüge im Mittelfelde einen ftarfen, braunen Wiſch und am Vorderrande gegen die Baſis braune Stäubhen. Beym Maͤnn— chen ift faft die ganze hintere Hälfte der Hinterflügel braͤunlich bes ſtaͤubt; auch ift die Unterfeite der Vorderfluͤgel reichlicher ver- dunkelt. Diefe Art, welhe Here von Heyden im July an Eichen im Zaunusgebirge gefangen hat, heißt Albella Adn., welcher Name, wenn fidy die fpecififche Verfchiedenheit nicht be= ftätigt, billigerweife auf die ganze Art Übertragen werden follte, da ich mich zur Bildung des Wortes Dealbatella erſt bey der jesigen Unterfuchung veranlaft gefunden habe; es gibt jedoch eine Elachista albella Eversm. (Faun. volg. pag. 600) und eine Tinea albella Costa (f, oben unter Tinea). Erioeottis n. gen. Caput superne et in facie lanatum. Oculi mediocres; ocelli magni supra oculos pone an- tennas positi. Antennae mediocres, tenues, pubescentes, setacene. 813 Palpi maxillares: longiuscnli, filiformes. P. labiales: mediocres, porreeti, acuti, artieulo secundo infrä setis dispersis instructo. Haustellum brevissimum. Oviducetns feminae, lange exsertus. Alae anteriores: oblongae; cellulae medianae pars su- perior areolam format: ambitus decem venas emittit, quarum quatuor in miarginem costalem, reliquae in posti- cum; venae subdorsalis basis furcata. . Alae posteriores: ovatae, mediocriter ciliatae; e cellu- lae medianae ambitu venae sex prodeunt. Genus differt a Tineis propriis: ocellis, alarım ante- riorum eellula mediana areolam Separatam eontinente et venas quatuor, non quinque in marginem costalem emit- tente. 362. (1.) Fuscanella n. sp. Deser. Alae anteriores maris lutescenti-griseae, po- stice fuscescenti rarius conspersae, puncto distinctiore dorsali ante angulum internum; feminae fusco creber- rime conspersae, puneto post medium obscuriore. Caput griseo - lutescens. Var. b. litura fusca ex costa ante apicem alarum ant. descendenti (mas). \ Groͤße des Maͤnnchens wie von einer Eleinern Masculella, des Weibchens etwas beträchtliher. Kopf, Nüdenfhild und Borderflügel ein helles, reichlich mit Grau gemifchtes Lehmgelb. Kopf auf Scheitel und Geſicht dichtftruppig behaart. Die Dcellen, etwas vom obern Augenrande entfernt, bisweilen durch die Haare verdeckt. Fühler borftenförmig, heil und dunfel geringelt, mis erofcopifch pubegcierend,, nicht gefranzt. Lippentaſter heil, hori= zontal oder etwas abwärts geneigt, wenig Über die Stirnhaare binausreichend, ziemlich dimn; das 2te Glied ift an der ganzen Unterfeite mit zerftreuten Borften befeßt, und obenauf trägt es an der Spitze ein paar aufgerichtete Borſten; das Endglicd unten etwas. dunkler, Elirzer als das Ate Glied. Beine fahl: gelblich, auf der Kichtfeite braunlich grau aufer an den Enden der Glieder. Hinterfchienen mit ziemlich langen Schuppenhaa⸗ ten befleidet, und mit 2 Paaren ungleiher Dornen. - Hinterleib grau, an den Segmentraͤndern hellfehuppig; männliche After: Elappe groß, durch lange Haarfchuppen verdeckt. Worderflügel laͤnglich, ziemlich breit mit deutlihem Worderwinfel, gelblichs fhmusiggrau, etwas glänzend; befonders gegen die Spike find gelbbraune Staͤubchen geftreut, aus denen fich bisweilen ein Punct hinter der Mitte bildet. Gemöhnlicher zeigt fich ein deutlicher, brauner Punct am Ännenrande vor dem Innenwin— kel. Franzen heller, auswärts dunfler, befonderg am Innen— winkel. Hinterflügel grau, gegen die Spige dunkler. Franzen un Länge, am Schwanzwinkel am längften und hellſten. Unterſeite glänzend, einfarbig; die der Vorderfluͤgel braͤunlich— gran, die der Hinterfluͤgel ſehr hellgrau. Var. b, ein Männchen, bat die beiden Puncte — im Mit: telraum binter der Mitte am Innenrande vor dem Innenwin— kel — fledartig; außerdem hängt ein Fleck am Vorderrande vor der Spitze, der fi verdünnt, dem Hinterrande parallel, bis zum Innenrandfleck fortfest. Am Hinterrande find fehr verlofchene braune Pünctchen. Das größere Weibchen ift überall viel dunkler als dag Maͤnn⸗ hen, mit Ausnahme der Hinterflügel. Auf den Vorderflügeln 814 ift die ganze Fläche fehr dicht braun befprengt, faft einfarbig, mit violettlihem Schimmer und einem braunen Punct hinter _ der Mitte. Der lange Legeſtachel horngelblich, am Ende ſpaͤr— lich behaart. Diefe Art fliegt im April bey Meffina und Syracus. Die erften Eremplare fieng ich am 2. April im gemifchten Geſtraͤuch am Dftabhange eines Berges an der Palermitanerftraße ben Meſſina; in den folgenden Tagen war fie dort höher hinauf, in den Arbutus- und SHeidegebüfchen fehr haufig. Sie flog vorzüglich im den Frühftunden, war leicht aufzufheuchen und feste fih nach nicht zu langem Fluge an Blätter von allerhand Gefträuh und Gras. In der Ruhe trägt fie die Flügel zu: fammengedrüdt dachförmig und die Hinterrandfranzen hahnen= ſchwanzartig aufgerichtet. Sie werden, da die Schuppen fehr loder figen, aͤußerſt leicht befchädigt. Diefelbe Art traf ih am 5. April hoch im Pelorogebirge an einer fonnigen, duͤrren Gras— ftelte zwifchen Erica arborea, wo ich fie nicht felten am Spätz nachmittag auficheuchte. Unter der großen Menye erhielt ich nur 2 Meibchen; diefe müffen fehr verftedt figen und ſchwer fliegen. Ben Syracus famen mir in den legten Jagen des Aprils nur noch ein Parr Eremplare zu Geficht. Da diefe Eriocoftis nicht in Dliven leben kann, indem an der Stelle, wo ich fie am 5. April fand, weit und breit fein Delbaum wächft, fo kann fie nicht mit des Fabr. Tin. oleella Ent. syst. 3, 2, 303. zufammengehören, deren fehr ungenaue Beſchreibung ziemlich zutrifft. Micropteryx. 363. (2.) Calthella. Var. b, alarum anteriorum basi vix purpurea (fem.). An 23. April fand ich diefe Art bey Syracus auf den feuch⸗ ten Wiefen der Syraca häufig in den Blüthen von Ranuneu- lus (acris?); ich verfiumte e8 aber, mehr Eremplare ald 2 einzufammeln, da ich die gewöhnlichfte "Calthella vor mir. zu haben glaubte. Beide Weibchen zeichnen ſich dadurch aus, daß ihre Vorderflügel nur einige Furchen haben, zumal gegen die Spise, nicht aber in allen Adern, und dann fehlt ihnen ber große purpurfarbene Fleck an der Baſis; ftatt deifen find nur die Schulterdefen und der Anfangspunct der Medianader der BVorderflügel purpurfarbig. Die wie gewöhnlich gefurchten Hin: terflügel glänzen nicht purpurfarbig, fondern goldgelbiich, ebenfo auf der Unterfeite. — Künftige Beobachtungen müffen entfcei= den, ob diefe auf freien Wieſen lebende Schabe — die unfrige traf ih nur in Erlgebüfhen — eine eigene Art iſt. Wegen Tin. urticaella fehe man unter Tinea die 11te Coſta— iſche Art. 364. (2.) Sicanella n. sp. Capillis dilute vitellinis; alis anterioribus basi aureola, postice purpureis, fascia media maculaque postica magna costae adhaerente aureis. Var. b, fascia supra medium interrupta. Var. c, ut a, sed puncto costali inter fasciam ac maculam, Sie hat einige Aehnlichfeit mit Mier. Allionella, ift aber viel Eleiner und entbehrt der erften Binde auf den Vorderfluͤ— geln, wofür diefe hier heilgoldgelb find; auch ift die Farbe und Geftalt der Flecke eine andre. ‚Größe der Calthella oder wenig darüber, Behaarung des Kopfes hell dottergelb. Fühler fadenformig, braun mit fehr 815 gedrängten Gliedern. Taſter hellgelblich. Ruͤckenſchild ‚vorn goldgelblic). Beine feidenglänzend, gelblich und. grau ſchimmernd. Hinterleib ſchwaͤrzlich, fparlih mit langen grauen Haaren be kleidet; derz After unterwärts mit 2 lüngern, gegen einander ges kruͤmmten Zangen. Beym. Weibchen ift der After. abgeftugt und mit längern, gerade ausftehenden Haaren befet. Vorderflügel mit mehrern tiefen Längsfurchen, an der Baſis hell geldgelb, darauf an Xebhaftigkeit gegen die Spitze zuneh— mend purpurfarben, in der Spige violett. Auf der Baſis der Medianader ift manchmal ein purpurfarbener Punct. Sn der Mitte des Worderrandes fängt eine goldgelbe Binde an, die fchief hinüber bis an den Innenwinkel zieht und bisweilen in der Mitte einen Winkel bilder. Noch öfter ift fie über der Mitte breit durchbrechen und befteht fo aus zwey Gegenfleden (Var. b), deren Spisen nicht immer gegen einander gerichtet find. Schon vor ihr nimmt die gelbliche Grundfarbe einen pur— pureöthlichen Anftrich an. Vor der Spise hängt am Vorder: vande ein großer goldgelber Fleck, der ſich unterwärtg erweitert und einwärts eing Ede bildet; er reicht nicht ſſelten bis nahe an den Hinterrand. Die Flügelfpise ift ſehr ſchoͤn violettglänz zend. Ben Var. ce bat der Vorderrand zmifchen der Binde und dem großen led, näher dem leßtern, einen goldgelben Punct von verfchiedener Groͤße. Franzen violettfhimmernd, um die Spike etwas. gelblich). Hinterflügel grau, gegen die Spitze in Gelb und zulegt in Purpurfarbe übergehend. Unterfeite grau, etwas: ‚gelblich ſchimmernd, in der Spitze violettlid. Diefe Art ift um Meffna in der legten Hälfte des März und dem Anfange des Aprils überall nicht felten, ftellenweife aber häufig. Zuerft fand ich fie am 18. März im Peloroge: birge in dem tiefen Thale oberhalb Gascatelli ; fie fhwärmte um btübende Enphorbia characias im Sonnenſchein; fie ſetzte ſich gewöhnlich auf die Blätter, feltener in die Bluͤthen, in denen fie wegen der großen Hüllblätter fchwer zu fangen war. Us ic) darauf einige hundert Fuß höher geftiegen war, traf ich fie an einer fonnigen Lehne nicht felten an den Blüthen der Erica arborea, und an einer friſchen, kraͤuterreichen Stelle ſchwaͤrmten fie im Grafe. Ihe Betragen iſt ganz wie bag der Aruncella. Bey trübem Wetter Elopfte ich fie an diefer Stelle ziemlich häufig aus den Heideblüthen in den Kefcher, und fieng fie daraug mit der Scheere. Un einer andern Stelle flog fie um Coronilla emerus und an Brombeergefträud). 365. (3.) Fastuosella Z. Micropt. — Iſis 1839. ©. 185. — Dup. Cat. 310. Gin einziges Männdyen, ohne allen Zweifel von diefer Art, zu den kleinern Cremplaren gehörig am 2. April bey Meffina im Gebüfh am Abhange eines Berges, von einem Eichenbufch geklopft. Schlehenſtraͤucher wachfen dort nicht. Da diefe Art auch in Lievland vorfommt, fo ift ihre Verbreitung fehr groß. — Dupondel zieht (Cat. p. 359.) feine Adela Solie- rella pl. 302. fig. 11. p. 107. zu Sparmannella; mir fcheint fie der Abbildung und Beſchreibung nach zu Fastuosella zu gehören, die Duponchel zwar im Catalog aufführt, aber nicht £ennt. — Cofta’s Oecophora fastuosella hat nichts mit meiner Micropteryx zu ſchaffen. lich — find gelblih, nad) außen grau, 816 Nematopogon.‘ - 366. (1.) Sericinellus n. sp. Alis anterioribus elongatis, apice minus acuto sericeis, llavidis, vix reticulatis, eiliis externe fuscescentibus; po- sterioribus eineräscentibus, ciliis dilutioribus; palpis griseis. Eine Mittelart zwifchen Nem. Swammerdammellus und Schwarziellus, fubtil, aber ſicher von beiden verfchieden. Sie hat nur die Größe der letztern, ift alfo viel Eleiner als Swam- merdammellus.. Worderflügelgeftalt die des legtern, aber der Hinterrand geht weniger fchräg „und läßt demnach den Vorder— winfel beträchtlich weniger ſpitz erfcheinen; die Farbe der Fläche ift viel heller, und wenn auch hier und da. ein. verlofchenes - Querfleckchen fihtbar wird, fo fehlt doch ein Gitter, wie es Swammerdammellus fo deutlich hat, völlig, Ein verlofchener Duerftrich zeigt fi) immer hinter der Mitte, und die Franzen find auf den äußern 3 bräunlih, an Dunkelheit gegen den Innenwinkel zunehmend,; während bey Swammerd. nur die Franzenipigen eine bräunliche Farbe haben. Hinterflügel ſehr lit grau; die Franzen — bey Swammerd. einfarbig gelb— Auf der Unterfeite zeigt ſich derfelbe Unterfchied an den Franzen. Einen fehr fichern Unterfchied gibt aber die Färbung des Gefichts und der Zafter, Bey Swammerd. werden die Haare, die bey den Fühlern hell roftgelb find, nach unten immer heller und gehen zulest in die weißliche Farbe der Freßwerkzeuge über; bey Sericinellus find fie auf der Stirn nur blaßgelb, nad) dem Munde zu werden fie immer fehmugiger, und über den ftaubgrauen Zaftern find fie braͤunlich. ; Letzterer Unterfchied gilt auch für Schwarziellus, wo bie Taſter weißlih find. ° Die. Vorderfluͤgel diefer Art find ge— firedter und noch fpiser al8 bey Swammerdammellus, daher‘ fehr verjchieden von denen tes Serieinellus; fie find etwas dunkler und etwas deutlicher gegittert; ihre Franzen werden nur auswärts grau. . Die Franzen der Hinterflügel find einfarbig grau. ohne die gelbliche Baſallinie des Sericinellus. Die übrigen Nematopogon - Arten find entweder durch ihre Farbe oder ihre nach hinten ſehr erweiterten Worderflügel fo verfchieden, daß fie nicht. weiter berücfichtigt werden ‚Dürfen. + Um Meffina im April, felten in den Bergen ander Paler: mitaner= Strafe in den mit Eichen, Cytisus und Cistus ges miſchten, dichten Geftrauchen. Adela. Von hierher und zum folgenden Genus gehörenden Arten bat Gofta: 1) Raddella; „in Basilicata, in den erſten Za= gen des May; 2) viridella „an den Dfttüften, von. Calabria ultra im Su [!] 8) Latreillella „häufig im. Suny und Sum [2]. 367. (1.) Viridella. Selten um Meffina an den Dftabhangen des Pelorogebirges um die Palermitaner- Straße im niedrigen, mit Quercus pu- bescens gemifhten Gebüfh zu Ende März und im April. In einer Gebirgsfhlucht wurde von Hrn. Nymann, einem fihwedifhen Botaniker, ‚beobachtet, [wie eine ganze Schaar um blühende Euphorbia eharacias ſchwaͤrmte und fich darauf fegte. Sch babe Ad. Viridella nie an Blumen gefunden; immer ſchwaͤtmte fie bey ſchoͤnem Wetter ziemlih hoch um die: Aeſte 817 der Eichen. Daß aber Nymann unfere Art fah, iſt gewiß; denn er brachte ein Eremplar mit. Gofta gibt eine falfche Flugzeit an. — Die mitgebrahten Männchen haben das gelb- line ‚Grün der Vorderfluͤgel und den geroͤtheten Worderrand, wie bey unferen Weibchen; übrigens haben fie nichts Abwei— chendes. Nematois. 368. (1.) Latreillellus. Sfis 1839. ©. 187. Alucita Latr. Fabr. Suppl. 502. Diefe fhöne Schabe, fliegt um Syracus ſchon zu Ende April — am 30. April fieng ich ſchon ein Weibchen — hauptſaͤchlich aber im May. Ihr Wohnplag find gras- und biumenteiche, windſtille Maine, Brachäder und Bergabhänge fowohl auf trodnem, wie auf feuchtem Boden. Cie lebt gefellig. Bey beiterem Wetter fhwärmte fie im Sonnenfchein an verfchiedenen Blumen, am liebjten an denen’ von Scabiosa columbaria. Bey truͤbem Wetter fise fie auf Blumen und ift dann fehr leicht zu fangen. Da fie fidy nicht verftect, fo wird ihre Schon= beit vom Regen fehr bald zerffort, und mit dem Ende des Monats ift die diesjährige Flugzeit vorbey. Gojta’s Ans gabe des Fund und July als Flugzeit erkläre ich ohne Bedenken für einen Irrthum; da die langhornigen Schaben nur einmal im Sabre erfcheinen, fo Eann fie audy nicht auf eine Ate Ge: neration gehen. Auch um Meffina fommt Nem. Lattreillellus vor, vielleicht erft im May. Tr. folgt in der Befchreibung ganz der Hübnerifchen Ab: bildung und gibt den Vorderflügeln einen dunkel Eaffeebraunen Metallglanz. Sie jind glänzend, an der Bafis meffing= oder goldgelb; fchon vor der Mitte geht diefe Farbe in dunfles Kup: fer⸗ oder Purpurroth über mit violettlihhem Schimmer, der ſich hinter dem weißen Vorderrandfleck in einem länglichen Fleck bis zur Spige vorzüglich dunkel und lebhaft zeigt. Die beiden Gegenflede find reinweiß, oder gelblih, ohne Glanz und in der Größe veränderlich; der Vorderrandfleck iſt immer der größere, Daß der Innenrandfled wirklich fehlt, wie in Hübners fig. "355, habe ich nicht beobachtet. " Die Grundfarbe ift hier faft bindenartig verdunfelt, und hinter dem oberen Fleck tritt bey gewiffer Flügelhaltung die Gegend’ der Querader als ein nicht fharf begrenzter, goldgelber led hervor. Die Franzen auf ber innern Hälfte purpurfatbig glänzend, auf der äußern braun, gegen die Spike ins Gelbliche. Treitſchkes Unterfchiede "zwifchen feiner Raddella und Latreillella find theilweife falſch. Raddella (Nem. Raddel- lus) ift immer beträchtlich Eleiner, und hat auf den Vorderfluͤ— gen hinter dem hellen Vorderrandfleck die gelbglänzende Stelle ebenfo aut wie Latreillellus, wenn auch minder groß und leb⸗ baft. Die mindere Größe, der Mangel der violetten Farbe, vorzüglich aber die Fühler unterfcheiden Kaddella. Letztere find beym Männchen mehr als an der Endhälfte, beym Weibchen wenigfteng am Enddrittel weiß; bey Latreillellus Maͤnnchen find ſie es aber an weniger als der Hälfte und beym Meibchen kaum am Viertel. Ob übrigens Raddellus wirkli im Nea- ' politanifchen vorfommt, wie Cofta angibt, muß erſt durch zu: verläffige Beobachtung entjchieden werden. 369. (2.) Mollellus. Ein einziges Weibchen fieng ich bey Syracus am 30. April an einer Blume an der Straße nach der Halbinfel Magnifi. — Sch richte mic) bey der Beftimmung des Namens nah Hüb- Iſis 1847. Heft 11, 818 ners Abbildung, in welcher. die Taſter über die. Stirn hervor: tagen, was bey zwey ganz ähnlichen Arten, Minimellus FR. (mit ebenfo dunkeln Hinterflügeln im weiblichen Geſchlecht) und Inauratellus FR. (mit hellgrauen, gegen die Spige verdunkel— ten) nicht der Fall ift. Beide fo eben genannte Arten fliegen im hohen Sommer; daher weift ſchon die Flugzeit meiner ſici— liſchen Schabe auf eine verfhiedene Art hin. Nem. barba- tellus fem. (in der Aufzählung der Eleinsafiatifhen Falter) hat in Zaftern, Färbung und Zeichnung große Aehnlichkeit mit Mollellus fem. ; auch fliegt. er. im April auf Rhodus; allein die Vorderflügel find viel breiter und ftumpfer.j Die Angabe über das Vorfommen des Nem. Mollellus bey Frankfurt (Iſis 1839. ©, 187.) gehört zu Inauratellus FR. Mollellus: lebt, wenn Treitſchkes Angabe richtig, und. feine Befchreibung nicht bloß wieder nah Hübners Abbildung ges macht ift — fo daß die Flugzeit fich auf Minimellus oder In- auratellus bezieht — außer in Sicilien audy in Ungarn. Wo Hübners Driginale herjtammen, iſt mir unbekannt, Plutella. „Palpi inferiores fureiformes, articulo ultimo longo, acuto, ‚subrecurvo nudo, penultimo bene barbato, harba antice producta. Alis anticis angustatis, postice rotun- datis, angulo interne longe fimbriato ; alis posticis gladi- formibus [!] valde: limbriatis.“ (Costa.) As. neapolitanifch " werden» aufgeführt: 1) Xylostella haufig den ganzen Sommer über, vorzüglich; auf Getteidefeldern und in den Zäunen‘ bergiger Gegenden; ihre Nahrung kann nit Lon. xylosteum feyn, fondern Lon. balearica. [Die Raupe lebt nur an Gruciferen, ‚und die Angabe des Xylo- steum als Nahrungspflanze beruht auf einer Verwechslung mit Plut. harpella].. — 2) triangulosella alis anticis gri- seo-purpureis, einereo fimbriatis, fimbriae eiliis nigro- punctulatis, triangulo marginali argenteo; alis postieis violascentibus, corpore griseo einereoque vario, tibiis pe- dum mediorum late squamatis. tab. & fig. 2. — Habitus und Statur der Aylostella., Kopf fehr £lein, glatt mit! fchrä= ger (deelive) Stirn; die untern: Taſter zurüdgefrümmt und faft ganz nadtz die obern zart und lang, fehr fihtbarz Fühler fadenformiy, von Länge’ der Flügel, fehr einfach, braun, Vorder— flügel linienformig, hinten langgefranzt, die Franzen am Innen⸗— winfel aufgerichtet wie ein Hahnenfamm 5; die Fläche mit brau= nen, filberichten, goldgelben und purpurnen Schuppen bededit, mit einem filberichten (argentina) Fleck gegen die Mitte des Vorderran— des, vonder Geftalt eines ſtumpfwinkligen gleichfchenfeligen Drey— eds. Körper graubraun mit filberweißen Flecken; Hinterleib-unten filverweiß, oben grau. Die Mittelfchienen find: mit langen, zu= fammengedrücdten oder ftreifenformigen Schuppen reichlich bes dedt und haben am’ Ende 2 fehr kurze Dornen wie die Schie= nen ber übrigen Beine [!]; Ob fie Oro. upupaepennella Tr. Hübn. ift® Sie unterfcheidet fid) bloß durch die weniger braune Leberfarbe von Hübners Abbildung, Tr.'s Befchreibung, def- gleichen durch den! dreyedigen Fleck, der bey der unftigen fil- bericht -(argentina), nicht weiß ift. Wäre es eine: bloße Varie— tät? — Selten bey Caniftro in Abruzzo ultra zu Ende Auyuft. Sie verdient mehr als! Xylostella zu den Plutellen gerechnet zu werden wegen der Form und Länge der Zafter, jedoch mit den bey jener bemerften Ausnahmen. [Es ift ärgerlih zu feben, wie ein Mann, der von der Sache gar nichts verfteht, ſich Urtheile erlaubt, deren Unhaltbarfeit augenfällig ift. Cofta 2 819 fagt ſelbſt, daß Xylostella als Typus der Gattung Plutella dient, ((la specie ch’e servita di tipo a Schrank, la Xy- lostella), und dennoch kann er fagen: feine triangulosella, mit glatten, langen ippentaftern, fen mehr eine Plutella als jene! — Die Slberfarbe des Dreyecks auf den Vorderfluͤgeln ſcheint eine von der Treitfch£ifchen Upupaepennella verfchies dene Art anzuzeigen, die ich nicht fenne.] — 3) chalybae- ella: alis anticis chalybeatis, immaculatis; antennarum articulo primo antice cristato, pedibus flavicantibus. tab. 6. fig.9. Ganz glänzend ftahlfarbig, ungefledt. ‚Kopf flein, mit flahem, glattem Scheitel; Augen ſchwarz, ſehr hervorgequollen, daher der Kopf breiter als hoch erfcheinend; Fühler von Kör: perlänge, gelblich; das erfte Glied dider und faſt elliptich mit einem Bart von langen, weißen Haaren an der Vorderfeite, was fie von jeder congeneren [!] Art unterfcheidet. Körper und Beine ſchlank, etwas gelblich [after nach der Abbildung gabel: förmig, indem ſich die Schuppen an der Spike des 2ten lies des unter. dem aufgebogenen Endgliede in eine Spitze verlän- gern.] In Principato eitra auf den Bergen im July. (Wahr: fcheinlich ift dies eine Coleophora, vielleiht aus der Verwandt fhaft der Aleyonipennella; die Bildung der Zafter entfernt fie von. Mayrella, aleyonipennella, fuscieornis, cuprariella und deauratella. Die Coftaifche: Abbildung zeige die Vor— derflügel beilbläulichgrau mit weißlihem Längsftref, und die Kühler verkürzt, perlfchnurförmig.] 4). Canaella [!] unieo- lore canescente [!] fimbria alarum flavicante. Größe der Xylostella, aber einfarbig ſchmutzig weiß. Augen kaum braͤun⸗ lich. Die langen Flügelfranzen find etwas gelblich. Unter der Loupe erfcheinen die Fühler aus braun und weiß abwechfelnden Gliedern zuſammengeſetzt; die Vorderflügel find mit fehr Eleinen, röthlichen (fulvastri) Puncten befprengt, woher für das bloße Auge die fhmusig weiße Farbe. Hinterflügel etwas ftrohgelb- ich, ganz ungefledt. Sn Basilieata zu Ende April. — Die Geſtalt der Vorderfluͤgel ift etwas von der Xylostella verfchie- den, indem ber Hinterwinfel (langolo postériore, wohl hier der Vorderwinkel) fpis ift, was eine Ausnahme von den Treitſchkiſchen Gattunggmerfmalen bildet. JDieſe Art iſt ohne Zweifel ebenfo wenig eine Plutella, wie die zwey vorher⸗ gehenden; aber fie wiederzuerkennen wird eine fchwierige Auf: ‚gabe feyn, da. die Befchaffenheit der mwichtigften beftimmenden Theile unbefchrieben geblieben ift.] Ferner hat Cofta noch 3 Arten unter bem generifchen Na= men Hypsolopha (palpi inferiores breves apte congru- entes [!), articulo ultimo ex medio exeunte, apice sursum revoluto;. alae deflexae, antieis [ae] angulo ıpostico [!] acuto fimbriato, posticis [ae] elatis (ae) [!] spleudentibus- que [es]. Er geht die Treitſchkiſchen Merkmale tadelnd durh und lobt die Zufammenziehung ‘von Hypsolopha mit Oecophora. Die 3 Arten find: 1) Persieella zu Ende Auguft bey Ganiftro in Abruzzo ultra. 2) Capucinella mit der Persicella zufammengefunden [Ypsolophus capuei- nellus], 3) formosella tab. 6. fig. 8. im May bey Ga: maldoli [Gelech. flammella]. Endlich bat Gofta noch als Harpiterix [Harpipteryx] (palpi ioferiores longi, penul- timo articulo dense squamato, ultimo acuto, longe erecto. Antennae longae, setaceae, anuulatae) eultrella: bey Gamaldoli im October an Zaͤunen. 370. (1.) Cruciferarum. Phal. tin. Xylostella Entomol. Zeit. 1843. pag. 281. Um Meffina und Syracus überall den ganzen Frühling und 820 Sommer hindurch "auf Aeckern und graſigen Pläsen. Schon am 9. Februar fieng ih bey Meffina an. dem. fonnigen Ab— bange des Gaftellaccio, wo viel Clypeola- maritima wuchs, ein dießjaͤhriges Eremplar. Bey Neapel ein Eremplar am 18. Auguft, Ypsolophus. Die von Cofta aufgeführte Art: Yps. capucinella habe ich nicht gefunden. 371. (1.) Verbascellhns. Var. b. Capite, thorace et alis albidioribus, alis rarius nigro - punctulatis. Um Meffina und Syracus. Von unferem Verbascellus verfchieden durch eine hellere, mehr dem Meißen fich mähernde Farbe auf Kopf, Nüdenfchild und Vorderfluͤgeln; auch. die Tas fier find oben auf weißliher, Das. legte Zafterglied -fcheint mir etwas länger zu ſeyn; doch kann dieß auch daher fommen, daß meine ficilifhen Eremplare im Freien, gefangen, alfo etwas abgeflogen, meine hiefigen aus Raupen gezogen find. Die Bor: derflügel find fpärlicher mit ſchwarzen Puͤnctchen beftreut. — Größe veränderlich, Die Raupen fand ich bey Meffina im Fruͤhjahr hoch im Gebirge häufig an einer dort gewöhnlichen Verbascum- Art; fie lebten ganz wie die unfrige. Bey Spyracus fieng ich die Schabe einzeln und felten im May und Juny; bey Meffina ein kleines, unverflogenes Männden am 25. July Diefe Art hat alfo dort zwey Generationen wie bey uns, 372. (2). Exustellus n. sp. Thorace, capite palpisque albis; alis anterioribus brun- nescentibus, vitta ‚costali nivea, eiliis niveis .nigro-striga- tis ad apiecem nigro exustis (mas, fem.), Naͤchſt verwandt mit Yps. Humerellus, deffen Vorderfluͤgel⸗ franzen auch fein Schwänzchen bilden, leicht von ihm zu unter: fcheiden durch die weiße Farbe des Kopfes und der Zafter. Sicariellus und chilonellus haben in den Franzen ein Schwänzchen. Groͤße des Yps. humerellus. Schulterdecken, Vordertheil des Ruͤckenſchildes und Kopf weiß. Taſter ſchneeweiß, auf der Unterſeite des zweyten Gliedes weniger dicht buͤrſtenhaarig als bey Humerellus. Fühler anfangs auf dem Ruͤcken weißlich, dann bräunlich und verlofchen weißlich geringelt. Beine fchmusig gelbgrau , glänzend; alle Füße auf der. Lichtfeite mit weißen Gliederſpitzen ; Hinterfchienen einmärts weißlich mit eben ſolchen Haaren. Hinterleib gelblichgrau, am After mit gelblihen Haa⸗ ten, aus denen der. Legeftachel ein wenig hervorragt. Vorderflügel etwas Eurz, gelbbräunlich; am Vorderrande mit einer fehr breiten Strieme, die vor der Mitte fich mit ihrem obern Rande von ihm entfernt, indem ſie von da ab fchmäler wird; fie vereinigt ſich an ihrer Spige mit einem fehr ſchief vom Vorderrand aus nach hinten gehenden Strich, der von ihr nur durch die bräunliche Farbe getrennt wird, welche den ſchma— fen Raum zwifchen ihr und dem Vorderrande ausfüllt. Eins wärts wird fie durch die verdunfelte Grundfarbe fehr fcharf bes grenzt; diefe bildet hier einen nad hinten erweiterten und dann ſchief abgefchnittenen Längsftreif, unter welchem der Grund big zum Innenrande heller iſt; binter ihm find ein Paar verwifchte, weißliche Kängsftrichelhen, die mit der weißen Strieme zufam: menhängen. Hinter dem weißen, fchiefen Borderrandftrich iſt * hellen Stammart nur ein Eremplar mitgebracht. 821 ber Grund bis an eine ihm faſt parallel laufende Grenzlinie braunlich und grau zart gepuͤnctelt; es folgt dann auf den Franzen ein weißer Naum, von einer feinen Querlinie durchzo— gen; dieſe geht in einem Bogen: um die Flügelipige herum durch die gleichfalls weite untere Franzenflaͤche. Aus der Flügelfpige reicht ein brandigihmarzer, Eurzer Strich durch den doppelten gelbbräunlihen Franzenfaum. Die untere Franzenfläche iſt breiter als die obere, und ihr fchlieft fih am Innenwinkel ein meifticher Haken an, der ſich fehief auswärts biegt, um dem Vorderrandftrich zu begegnen, was bey einem Cremplar auch ganz deutlich gefchieht. Hinterflügel hellgrau mit dunkler Spike des Vorderwinkels; ihm gegenüber find die blaffen Franzen auswärts gebräunt. Unterfeite der Vorderflügel gelbbraunlichgrau ohne Worderrande firieme; die fehneeweißem Franzen find faft fo lebhaft gezeichnet wie auf der DOberfeite: am Innenwinkel und Vorderrande find fie bräunlic, außerdem ganz weiß; zwey ſchwarze, feine Linien ziehen quer hindurch, und der fchwarze Saum bildet die dritte; durch alle drey geht der Brandfleck der Flügelfpige. Die Din: terflügel find etwas dunkler als auf der. Oberfeite. Ein Pärchen diefer Art fieng ich bey Syracus beym Gapu: cinerklofter auf duͤrrem Kalkboden am 17. und 21. Juny; 3 Eremplare, die, wie es fcheint, alle weiblich find, am 28. Auguft in der Campagna Tüdlih von Nom in dürrem Grafe. Ihr Betragen war das von Yps. humerellus. 373. (3.) Striatellus. Var. b, Alis anterioribus cinereo-brunnescentibus, striga costali postica abbreviata., Es iſt dieß dieſelbe Varietaͤt, die ih in der Aufzählung ber Eleinafiatifchen Schmetterlinge 'befprochen habe. Sie waren un: ter den helfen. Gremplaren nicht felten, und da ich mir. ihre Auswahl vorzüglich angelegen fern ließ, fo habe ich von der Meine 10 dunkeln ſyraeuſiſchen Eremplare entbehren auf den Worderflügeln die feine aus der Baſis entipringende Mittellinie völlig: bey einem bemerfe idy in der Flügelfalte einige weiße‘, der Länge nad) liegende Schuppen. Der länglihe braune Punct in der Falte vor der Fluͤgelmitte ift vorhanden, gewöhnlich aber durch meißliche Schuppen verkleinert. Daffelbe gilt von dem Punct im hintern Raum vor der weißen Querlinie; fie erreicht nie, tie bey dem gewöhnlichen Striatellus, den entfprechenden Strich in den Hintereandfrangen, fondern wird vorher durch die Grund: farbe verfinftert, und, mas mir jegt ſehr auffällt, fie nimmt nicht die Richtung auf den der Klügelfpige nächften, fondern auf den zweyten (bey den Eleinafiatifchen fehe ich beide Nichtun- gen), bey einigen ift nur ihr Anfang auf dem Vorderrande, und zwar fehr deutlich ausgebrüdt. Hinter ihr find 2, feltner 3 meißliche Vorderrandhäfchen. Diefe Art war bey Syracus nicht felten an den Weftabhängen der ehemaligen Neapolis, die mit ‚allerhand kleinen Kräutern bekleidet ijt, an Stellen, wo Rumex bucephalophorus haufig wuchs, im May und den erften Tagen des Juny. Das helle, durchaus gar nicht ab: meicyende Exemplar erhielt ih fhon am 24, April. Ben Glo: gau traf ich fie einft Ende May in Menge auf einem. fandi: „digen, mit Rumex acetosella bewachſenen Ader; am häufig- ſten iſt fie aber, wie fchon in der Iſis angegeben wurde, auf „ben Bluͤthen des Tanacetum vulgare, —_— 822 Anchinia A. Palpula Tr. „Palpi longissimi, articula medio spatulato, ultimo fili- forme [i], acuto, sursum erecto. Char. nat. Caput elatum, cerviee complanata, oculis lateralibus parum exsertis. Antennae setaceae, corpori aequales, ad basin cespitosae [!]. Palpi (post mortem saepius deeidui ) longissimi, spatuliformes, squamati, ex- tremitate articulo ultimo adsurgenti. Alae anteriores en- siformes apice acuto postice parum fimbriatae; posteriores semiovatae. Femora posteriora plerumque pilosa. Me- tamorphosis Daphnellae tantum eognita, reliquae deside- rantur.“ "Costa, Nah ihm find im Köniareih vorhanden: 1) rostrejlla im Juny und July nicht fehr felten; 2) pyropella vom Juny bis in den Auguft [2], nicht felten. 3) Punetella: alis antieis flavis, costa violascente, in medio puneto ni- gro punetisque minoribus in posteriori limbo; inferioribus fuliginosis eiliis longis, tab. 7. fig. 2. Kopf Elein, faft ver— ftedt, ſchwarz; Fühler am vordern Theile derſelben eingefügt, von Körperlänge, aus runden, abwechfeld weißen und ſchwarzen Gliedern zufammengefegt. Vorderfluͤgel ſchmal, goldgelb, am Vorderrande roͤthlich (rosseggiante), in der Mitte mit einem ſchwarzen Puncte, vor welchem ein anderer, faft unmerklicher. Franzen lang. Hinterflügel braunröthlich (bruno - rossicee) langfranzig. Körper ähnlich. — Das Männchen ift Eleiner, mit beffer gezeichneten, am Vorderrande graueren Flügen, Ruͤſſel aufgerollt, fichtbar, mäßig lang. — Bey Camaldoli im Suly und Auguft. [Die Zajter find nicht befchriebenz; in der Ab: bildung ift unter b etwas einem Taſter ähnliches dargeftellt, tie eine fehmale, lange Feder mit kurzem Kiel; ein drittes dorn⸗ foͤrmiges Glied fehlt ganz. Somohl nach der Abbildung des Schmetterlings, als nach diefer Veſchaffenheit der Zafter ift die Art, die icy nicht kenne, keine Anchinia.)] 374. (1.) Brevispinella n. sp. Alis anterioribus dilutissime ochraeeis, vitta juxta eo- stam albidam brunnea, palporum articulo 'terminali brevi. Var. b, major, vitta alarum ant, obsoleta. - Naͤchſt verwandt mit A. pyropella, für welche ich fie bisher anfah und daher nur in wenigen Exemplaren einfammelte, Gewöhnlich von der Größe der allerkleinften‘Pyropella hat fie deren ganze Geftalt, und gleichfalls etwas Weränderlichkeit in der Länge der Vorderflügel, Diefe glänzen etwas weniger und haben blaß ochergelbe Grundfarbe, alfo einen ganz von dem der Pyropella verfchiedenen Ion des Gelben. Die san den Eleinen Exemplaren gewöhnlich recht dunkle Strieme, die länge bes hellen Vorderrandes bis in die Slügelfpige zieht, ift ben den 4 größern Männchen mehr oder weniger verlofchen. Bey wes nigen fleinen Eremplaren zeigt ſich dicht an ihr in ber Flügels mitte ein feines braunes Püncthen. Ruͤckenſchild, Kopf und Zafter nehmen an der Färbung der Vorderflügel Theil; letztere find auswaͤrts an der untern Hälfte und einwaͤrts gegen die Spise braun, Den fpecifiihen Unterſchied gibt die Länge des Endgliedes der Zafter; diefes ragt kaum fun die Hälfte feiner ginge über die Haarſchuppen bes. vorlegten Gliedes hinweg, ohne daß es weiter von dem Ende berfelben zu entfpringen ſcheint. Bey A. pyropella, wo das vorlegte Glied nur auf dem Rüden gelbliche Haare hat, ift das Endglied viel länger und fteht um 3 über das vorlegte Glied hervor, 823 A. brevispinella fliegt bey Syracus am den Abhängen und Aderrainen der ehemaligen Neapolis nicht fehr felten im Graſe zu Ende des April und den ganzen Muay hindurch, mit dem Betragen der A. bicostella. Die Anch. pyropella des Verzeichniſſes der Eleinafiatifchen Falter muß ich jest für eine eigene Urt, -A. metricella, er£lären. Außer der dort angegebenen Verſchiedenheit in der Große hat ſie glaͤnzendere Vorderfluͤgel, mit der ſchoͤnen ſchon bemerkten Varietaͤt, und die dunkle Strieme ſehr verloſchen; hauptſaͤchlich aber zeichnet ſie das Endglied der Zafter aus, welches, wie bey Brevispinella, erheblid) fürzer und etwas dicker ift, Harpella Schrank. „Palpi inferiores laminiformes, longi, cespitosi |], ar- tieulo ultimo gracili, subnudo, acute sursum recurvato. Alae anteriores ad basim angustatae, postice dilatatae et subrotundatae; eleganter striatae aut veluti aere reticula- tae ,‘* Costa, weldyer meint, daß diefes Genus gut mit Oe- cophora vereinigt werden £önnte. Er kennt als neapolitaniſch: 1) Geoffroyella: findet ſich nicht felten im Auguft, und bey ung auh im May und Jung. 2) Aemulella tab. 5. fig. 7. (= Dasycera oliviella) nicht feiten im "July und Auguft; fie hat die größte Aehnlichkeit mit Tin. M.-Clemen- tinella, von welcher fie fih nur durch. ihr Golorit unterfcheidet, Sind dies vielleiht Gefchlechtsverfchiedenheiten® [Nach den Abbildungen zu urtheilen, müffen fie himmelweit verfchieden ſeyn; aber dieſe führen bey. Gofta mehr irre, als fie zur Wahrheit leiten.] 3) Leueatella in Guardia regia (Provinz Molife) an der Ulme zu Ende July, beide Geſchlechter. — Unfere Eremplare unterfcheiden fich durch den Mittelfleck der Vorder: flügel, welcher. doppelt Tcheint, waͤhrend alle beide gelblich find (la quale sembra geminata, tutte essendo poi di color gialliceio); der Kopf und die. übrigen Flecke find perlweiß. [Es ift Elar, daß dieß nicht Gelech, Leucatella feyn kannſ. 4) Ambiquellus [!] (ital. L. ambiquello): alis antieis nigro -violaceis, vittis maculisque duabus flavis; posti- eis flavis, limbo_nigro-violascente, fimbria concolore; an- tennis basi peectinatis nigro.- violaceis; anuulo ‚albo ante apicem, tab. 7. fig. 1. fem. Kopf £lein faſt cylindrifch, mit wenig hervorftehenden Augen; die untern Palpen find gelblich, mit braunem Endgliede. Die Fühler, dicker gegen die Baſis, mit langen violetten Schuppen bekleidet, gegen die Spike mit 2 weißen Gliedern beym Weibchen; beym Männchen find‘ fie feiner und ohne weißen Ring. Die Scheitelhaare find aufge richtet und erheben fich vertikal von beiden Seiten; Die des Halſes, zu einem Vertikalghetel geordnet (‚disposte in zona werticale), find gelblih, Nüdenfchild braun mit zwey gelben, feitlihen Streifen. Hinterleib getblich und blaß violett geringelt. Vorderfluͤgel violettbraun, gegen 3 ihrer Laͤnge mit 2 gelben Dreyecken, deren Spigen gegen einander. fieben wie bey L. Ge- offroyella, und die Fläche gegen die Spitze ift mit gelben Haaren beftreut. Von der. Bafis gehen zwey gelbe Streifen aus, einer auf dem vorderen, der andere auf dem hintern [2] ande, und der Zwiſchenraum iſt ſchwach gelb beftreut; außer— dem bemerft man eine gebogene Linie, zwifchen den 2 genann= ten Sleden und der Bufis, die wenig deutlich und faft ſilber— weiß iſt; mitten zreifchen dieſen ftehen 4 Linien mit Silber: fhuppen, jedoch nur unter der Loupe fichtbar, beſtreut. Die Hinterflügel find gelblih mit einer wiolettbraunen Binde ,'' die die Spise einfaßt und fih auf die Vorderrippen ausdehnt, ohne Lampros. Ti. "den Vorderflügel mehr oder weniger heil, 824 deren Rand zu erreichen (che ne einge l’apice, e si estende sulla costa anteriore, senza toccarne il margine). Franzen lang, von derfelben Farbe. Beym Männchen iſt der Körper zarter, dag Nüdenfchild weniger gefämmt (erestato) und die Flede weniger ausgebreitet. Das Münncen ift von Hübner fig. 313. als Tin, orbonella abgebildet [ganz recht! Und dennody gibt Coſt a der Art einen neuen Namen!]; aber bey diefer fieht man faum die Spuren der gelben Streifen, die von der Bafis ausgehen, und nur einen Nandfled. — Lebt auf Robinia pseudacacia. Meine Eremplare !hatten als Puppen in einem faulen Riß des Baumes überwintert, die Schaben famen am 17. März aus, Ich fand dort ‚begattete Paare und überzeugte mich, daß es die Männchen find, welche die Fühlerbafis behaarter haben. [Dben fagt Cofta gerade das Gegentheit.] — Von diefen 4 Arten ift mir £eine vorgekommen. Oecophora Latr. „Char. essent. Palpi inferiores longissimi, recurvi saepe thoracem superius attingentes, extremitate acuta. Antennae corpore haud longiores. Char. nat. Antennae corpore breviores, setaceae, in medio vertieis supra oculos insertae, erecetae. Caput et thorax squamis bre- vissimis appressis. Alae variae, saepissime angustatae, deflexae vel convolutae. Lingua breyis.‘* Costa. Als neapolitanifche Arten werden aufgeführt: 1) Tigra- tella: alis primoribus fulvo auratis, fimbria apicale fi] argentea, punctis nigris 9 seriatim dispositis 2, ‚8, 2, 2; inferioribus plumbeis, tab. 2. fig. 3. Kopf Elein und fchmal; Augen erhaben; Fühler von 4 Vorderflügellänge, aus runden, abmwechfelnd fchwarzen und weißen Gliedern zufammengefeßt. Palpen normal, aber die 2 erften Glieder find beſchuppt und fhwarzfledig; das Zte Gtied ift nadt, fpis und ganz ſchwarz. Ruͤckenſchild ſchmal, bedeckt mit Schuppen von der Borberflügel: farbe, vorn mit 2, hinten mit 4 fchwarzen Puncten, Vorder⸗ fluͤgel keilfoͤrmig, kaum am Hinterende gejpigt, einförmig loͤwen⸗ gelb mit untergelegtem Glimmerglanz; Sranzen glänzender, faſt filberfarbig. Neun ſchwarze Puncte zieren die Oberfeite in fol: gender Ordnung 2, 3, 2, 2; aber dem sten und Aten Paar entfprechend‘ fteht auf dem Vorderrande ein länglicher Fled, und auf dem Hinterrande zahlt man 5— 6 fchwarze, Kleinere Punkte, Hinterflügel faft halbkreisformig, fehr erweitertd, glänzend braun mit filberichtem ande, der die gleichfarbig braunen Franzen trennt. Beine etwag kurz und ſtark. Koͤrper Elein und glän= zend bleyfarbig. — Bey Gamaldoli in den Kaftanienwäldern, im July 1832. von Achille Coſta gefangen, [Sieht aus wie eine Gelechia, aus der Vermandtfchaft der Triparella: doch zeigen die Hinterflügel Feine Gelechiengeftatt.] 2) Angulosella: alis primoribus nigricantibus, basi lineisque marginalibus argenteis, apicem "versus conver- gentibus, puneto medio nigro; inferioribus plumbeis, ver- sus apicem splendidioribus, tab. 2. fig. 4. Kopf Elein, Stirn glatt, Augen kaum vorragend; Fühler von 4 Vorderflügellänge, aus einfachen, runden, fehr deutlichen, abwechfeind weißen und braunen Öliedern zufammengefegt, über den Augen eingefügt, aber unter ſich ziemlich entfernt. Palpen lang, zuruͤckgekruͤmmt, glattfehuppig. Ruͤckenſchild mäßig groß, glatt. Vorderfluͤgel lanzettförmig, am NHinterrande und an der Spike mäßig ges franzt. Hinterflügel ähnlich, lanyfranzig, befonders am Ende. Farbe glänzend fchwarzbraun; die Nänder der Hinterleibsfegs mente und die Gliedmaßen filberweiß. Baſis der filberglängens Auf dem Außen: 825 rande ber Hinterhälfte find 4panrweis geftellte Linien, die gegen einen Mittelpunct convergieren, und zwiſchen diefen ift ein drey— ediger Fleckz zwey ähnliche Linien auf dem hintern und innern Rande, ſymmetriſch convergierend mit den zwey gegenüberitehen- den des Außonrandes , alle ſilberweiß; Franzen gleichfarbig. Hinterflügel bieyfarbig, heller) und glänzender gegen das Ende, mit langen, gleichfarbigen Franzen, In den Wäldern von Gamaldoli, im Thale von ©. Rocco, im Königl. Bosfet vom Gapodimonte zc. vom May bis September. nicht felten. — Hat Aehnlichkeit mit Malifoliella 4. 185. — Palpen lang, aufgekruͤmmt, doch nicht fo groß wie bey andern Gattungsge— noffen. Ein Stirnbuſch fehlt. Iſt e8 vielleicht eine Elachista ? [Sie ſcheint Aehnlichkeit mit Aechm. equitella FR. tab. 82. fig. 2. zu. baben.] — 3) Conjunctella: alis primoribus plumbeo-lividis, lineis angulatim versus apicem eonfluen- tibus argenteis, angulo posteriore longe-fimbriato; inferio- ribus plumbeis, apicem versus pallidioribus, tab. 2. fig. 38 Der vorigen fo ähnlich, da ich fie nur fuͤr Varietaͤt halten möchte ; aber die. Zafter find kuͤrzer und die Franzen des Hinterwinkels länger und ähnlich einem. Hahnenfhwanz. Die filbernen Rand» linien weichen ſehr wenig ab), deßgleichen die mehr einförmige, weniger dunkle, violettliche Grundfarbe. Ihr Aufenthalt if derfelbe, vielleicht auch ihre. Gewohnheiten. Gefunden am 12. May im Bosket von Gapodimonte. [In der Abbildung fieht fie der vorigen gar ſehr unähnlich, und die dort Eahlen Zafter find bier. auf beiden Seiten bis nahe vor die Spike behaart, ©ie fommt noch einmal als Elachista vor.] 4) Megerlella‘H. fig. 307. [Keine Diagnofe.] Kopf rund, Stirn niedergedrüdt, glatt; Augen Elein, nicht erhaben ; Fühler von 3 Vorderflügellängez Wurzelglied lang, koniſch, auf dem Scheitel eingefügt, uͤbrigens faft Überall von gleicher Dice; Ölieder klein, nur durch die Farbung unterfchieden, abmwechfelnd weiß und braun. Palpen normal, fehr lang, fichelförmig. Vorderfluͤgel lanzettförmig, bronzegrau mit einer weißgoldigen (bianco-dorata) Binde auf 3 von der Baſis; das Aufere Ende ift mit goldenen Puncten beftreut; Franzen braun, in der Ruhe dachziegelförmig geordnet. »Hinterflügel braun mit mäßig langen Franzen. Körper und Beine mit einigen ſilberweißen Binden an den Rändern. Im Walde von Gamaldoli, im Juny. 5) Arcuella: alis primoribus linearipus fulvo-anratfis, macula transversali arcuata brunnea in medio, margine[m] anteriore [eriorem].haud attingente ; inferioribus argenteo- brunneis, tab. 2. fig. 6. Kopf, Körper, Fühler und Zafter ſchwärzlich; Augen groß und ſchwarz. Fühler etwas über & Borderflügellänge. An den: Zaftern iſt das 2te Glied etwas dider am vordern Ende, das Endglied ſpitz, zuruͤckgekruͤmmt, glatt. Hüften glänzend, vötblih (fulvastre). Vorderfluͤgel fhmal, hinten fpis, lanzettlich, goldiglöwenfarben ‚mit: violett lihem Schimmer, befonders am Vorderrande. Bey der Hälfte des Innenrandes ift ein braunvioletter Querfleck, der fich ver: engt und kaum die halbe Flügelbreite erreicht, ſich ſpitz endigend. Mit den vorigen, aber viel feltener. [Es koͤnnte Oecoph. Metznerella Tr. 3, 189. feyn, die ich jest in natura nicht vergleihen kann; die Abbildung fcheint mir alle Flügel zu ſchmal vorzuftellen.]] — 6) Fastuosella: alis omnibus linearibus, primoribus auratis, macul's transversalibus tribus apiei- busque rubris ; inferioribus brunneis, tab. 2. fig. 7. Kopf glatt und ſehr abſchuͤſſig (declive), wie bey den wahren Deco: phoren, filberweiß; Augen Elein, ſchwarz, ſeitlich; Palpen nor- mal, einfach, ſchmutzig weiß, an der Spitze braͤunlich. Koͤrper Iſis 1847. Heft 11. 826 braun, glänzend; Afterende geburtet mit langen, weißlichen Haaren“ Beine filbericht, Hintertarfen braunrotk gefledit, ziem= lid) lang. Vorderfluͤgel linienföormig, in. der Mitte. fhmäler, goldig; 2 Querflede in der Mitte, einer an der Bafis und dem Hinterrande blutroth; Innenrand mit langen, braunen Franzen. Hinterflügel noch linienförmiger, braun, an beiden Rändern lange feanzig. Im Walde von Camaldoli an Zäunen. Sie ähnelt ſehr der Tin. angustipennella 4. [Scheint mir Tin. Grim- mella A. tab. 69. fig. 455. (1. 461.) zu ſeyn, die vielleicht eine Verwandte der Cosmopt. pedella L. ift.] 7) Zieglerella 4. 306. [ohne Diagn.] Kopf Elein, rund, mit glatter, ſchraͤger Stirn und ſehr Eleinen, feitlihen Augen. Fühler von 2 Vorderflügellänge: erfies Glied lang, Eonifch wie bey Megerlella; die übrigen fait gleich, etwas dider gegen die Spitze. Palpen lang, zart, krumm. Ruͤckenſchild fehr fchmal, faft cylindriſch. Korper ſchlank. Flügel linienförmig, am Hin: terrande langfranzig. Sie ift ganz violettlich ſchwarz, mit ſehr glänzendem Golde gefleckt. Fühler mit blaffem Golde bandirtz Stirn bräunlich metallglänzend. ‘Ein’ aoldner, ſchimmernder Fleck auf den Schulterbeden. Vorderflügel auf 2 von der Ba= ſis aus mit einer orangefarbenen Binde, welche von einer ſchwarzen Linie begrenzt ift, und welcher auf beiden Seiten eine ſchmale, goldigfilberne, ſehr glänzende Binde folgt; eine andere ähnliche, aber breitere liegt zwifchen dieſer und der Bafis und der Zwilchenraum iſt mit ſehr Eleinen, goldenen, glänzenden Schuppen beftreut. Hinterflügel einformig violettfhtwarz. Hinz terleib und Beine an den Enden der Glieder filbericht bandiert. — Bey Camaldoli und auf der Strafe von Calvizzano in den Kaftanienwäldern, vom Juny bis zum Auguft. [Es fehlt viel daran, daß diefe Beſchreibung, wenn fie, wie es doch fcheint, wirklich auf Cosmopt. Zieglerella gehen foll, richtig und genau if; denn in der Wirklichkeit ift der Naum zwifchen der Binde und der goldnen Bafis einfach fammetfhwarz, ohne Puncte, und bie Fluͤgelſpitze hat einen violetten, metallglängenden Längg- ſtrich; auch find die Hinterflügel nur braungrau, und die einfach braunen Fühler haben in einiger Entfernung von der weißen Spitze 2 fhmale, weiße Ninge.] 8) Merianella L. 4. 265: alis nigris, primoribus fasciis tribus argenteis transverse divaricatis; antennarum extremitatibus albis. Kopf Elein, Stirn glatt, glänzend weiße lich beſchupptz Augen die, ſchwarz; Fühler von mehr als 4 Vorderflügellänge, aus runden, abwechſelnd weißen und ſchwar⸗ zen Gliedern zufammenaefegt, .an der Baſis etwas dider, ohne daß jedoch das erfte Glied kegelfoͤtmig iſt (piu grosse nella base, no pero col primo articolo conico), mit einem filber- weißen Mittelringe. Körper ſchlank; Beine kurz nnd ſtark; ſie iſt ganz ſchwarz, glaͤnzendweiß geringelt. Vorderfluͤgel von faſt parallelogrammer Geſtalt, indem fie vorn an den Schul— tern etwas eriveitert, hinten gerundet und mäfig lang gefranzt find. Sie haben 3 filberichte Binden, die legte an der Spitze unterbrochen. oder nur halb. — Am Moofe alter Eichen, zwi⸗ fhen Auletta und Salvitello, zu Ende April. Fliege ſchwer— faͤllig, faft hüpfend, läuft langfam, hält ſich gewöhnlich gefellig. Die Flügel liegen dachziegelartig über einander. — 9) Leu- wenhoekella L. H. 261: alis auratis, striga baseos punctisque quatuor oppositis argenteis, apice nigricante. Kopf ſehr niedergedrüdt, ähnlich einem Kugelfegment, das dem Thorar ſehr angedrüdt ift. Stirn glatt; Augen klein, feitlich; Kühler normal, am Ende weiß; Palpen lang, aufgekruͤmmt, fpis, am Ente dunfel, übrigens filbericht, Körper etwag did; 52* 827 Beine mäfig lang, fehr dornig, braunz die, Dornen und einige Binden filberweiß. Vorderfluͤgel fhmal, dunkelviolett, mit 5— 6 fehr glänzenden, filberichten, puftelartig erhobenen Puncten, jwifchen denen. ein ocherfarbener, mehr oder. weniger roͤthlicher oder gelblicher Streif laͤuft; Franzen violettbraun. Hinterflüͤgel aͤhnlich, matt, braun am Innenrande JAußenrande? ] lang— franzig. Die Zahl der Silberpuncte ändert ab; es find aber nie weniger als 4 auf der Fläche und ein länglicher, mehr oder weniger deutlicher an der Spibe; bisweilen ift an der Baſis noch ein andrer. — Bey Gamaldoli an den ſchattigen Zäunen .im Walde, im May und Juny. [Die Befchreibung läßt in Zweis fe, ob hier Oecoph. Leeuwenhoekella (Jfis 1839. ©. 192.), Schmidtella Tr. 92, 167. gemeint fey; diefe hat nicht eine meiße Fühlerfpise, fondern nur einen fehr breiten Ning vor ders felben, und ihre Vorderflügel haben nicht dunfelvioletten Grund mit gelbem Streifen zwiſchen den glänzenden Puncten, fondern die ganze Flügelfläche ift ein fehr ſchoͤnes, röthlihes “Gelb, mworinn die Puncte liegen, ohne allen Schein eines Streifens. Auch ift die Rage der Puncte nicht angezeigt, und was davon gefage ift, will nicht recht paffen; endlich ift die Farbe der Puncte nicht filbericht, fondern lichtgoldfarben; nur der Vorder— tandpunct vor der Spitze geht auf den Franzen in reines Meiß über, Uebrigens fann unfere Art recht gut bey Neapel vor: fommen]. — 10) Luteolella: unicolore [}} albo-flavi- cante |[!| immaeculata. tab. 4. fig. 4. Ganz einformig weiß: gelblich, glänzend, ohne einen Fleck. Aehnlich in Figur und Größe der Tin. tripunctella. Lebt an Zäunen um Neapel und auf dürren Wiefen, nicht felten. [Ganz unfenntiich und dem Genus nach unbeftimmbarz; nur fo viel läßt fich nach dem abgebildeten Zafter fagen, daß es feine Oecoph. ift; denn jener ift am 2. Gliede oben an der Spise und unten der ganzen Länge nach behanrt.]. — 11) Cinctella L. H. 142. alis nigris anticis striga transversali argentea. Ganz einfürmig fhwarz; Palpen braun mit ſchwarzer Spige; Hinterleib und Beine weißgeringelt. Worderflügel mit weißem Querftreif auf 3 der Länge, hinten langfranzig. Fühler von 3 Flügellänge, aug runden, abmechfelnd weißen und ſchwarzen Ringen zuſam— mengefeßt. — Wenn fie die Eyer legt, dreht fie ſich kreisfoͤrmig, wobey ihr Kopf der Mittelpunct ift [!. Etwas felten in den nächften Wäldern bet) Neapel. [Auch diefe Art ift wegen ber unvollftändigen Befchreibung unbeftimmbar; die Geftalt der Hinterflügel ift nicht angegeben, und fo laßt fich nicht fagen, ob bier die Gelechia vorticella, taeniolella etc. gemeint fen]. 12) rufimitrella 4. 124. [feine Diagnofe] : ganz rauchfarbig ſchwarz, Kopf mit wöthlichgelben Schuppen bedeckt, Fühlerenden weißlich. Hinterleib roͤthlichgelb bandiert, beſonders oberwaͤrts. Unter der Loupe zeigen ſich die Vorderfluͤ— gel mit ſchwarzen Schuppen bekleidet, denen weißliche, ſeltnere, aber einfoͤrmig dazwiſchen gelegte (unikormemente interposte) beigemiſcht ſind, woher die rauchige Farbe entſteht, die gegen die Spitze wegen reichlicherer, weißer Schuppen heller wird. In Calabria ultra am Aſpromonte, ſehr ſelten, im July. [Die Taſter- und Dinterflügelgeftalt ift nicht befchrieben, daher das Genus unbeftimmt. Hübners Rufimitrella ift dieſe Art wahrſcheinlich nicht]. — 13) Passeriniella (Herren Paſſe— tini in $lorenz zu Ehren: alis primoribus angustatis, griseo- cinereis, striis duabus transversalibus, puncto medio punetisque marginalibus fuscis. tab. 4. fig.3. Im Allg: meinen afchgraulich, metallglänzend. Unter der Loupe ift fie mit fhmupigweißen Schuppen bedeckt, deren grünlichbraune 828 beigemifcht find. Kopf Elein, glatt, ſchmutzigweiß, wie Palpen und Thorar; Augen feitlih, fehr Elein, braun; Fühler faden- formig, aus runden, abwechfelnd weißen und braunen Gliedern zufammengefegt. Vorderfluͤgel mit 2 abgefürzten Binden; die 2. oder mittlere ift größer al® die andre, welche nahe der Baſis fiedt; ein runder Punct auf % der Länge ſchwaͤrzlichbtaun. Diefen folgen zwey dreiedige, hellbraune Flede an den Rändern bängend, mit den Spitzen gegen einander gerichtet und eine Art Binde bildend. Am innern Umfange der Franzen bezeichnen einige braune Pünctchen die Grenze; das größte und dunkelſte ift in der Spise. Die Flügelgeftalt ift faft linienformig, hinten gefranzt. Hinterflügel ſehr ſchmal, ſchmutzigweiß mit ähnlichen Franzen. — Um Neapel im Juny ſelten [Zufolge der auf der Unterfeite des 2. Gliedes behaarten Taſter ift e8 feine Oeco- phora]. — 14) Flavocerella [ohne Diagnofe] tab. 4. fig. 6. Kopf Klein, glatt, braun mit 2 vöthlichen (fulvastre) Schup- pentämmen, die vom obern Augenrande en:fpringen und ſich bis nahe an den Hinterkopf erheben. Augen mittelgroß, ſchwarz, feitlih. Fühler fadenförmig, aus cylindeifchen, wenig deutlichen, goldgelben Gliedern zufammengefegt. Körper und Flügel braun; Vorderflügel dunkler als die Hinterfluͤgel. Um Neapel ziem: lich felten [da8 2. Zafterglied ift in der Abbildung auf beiden Seiten bebaart, gehört alfo feiner Oecophora an]. 15) Granella Latr. Tr. 92. 231. („ohne das GCitat aus Hübn.‘): albo flavescente micante [!], alis antieis brunneo- punctulatis, fasciis duabus transversalibus obseurioribus ; in- ferioribus postice excissis ['exscisis ] fimbriatisque. tab. 4. fig. 2. Einfach gelblichweiß; Augen ſchwarz; Paipen braunges tingelt; Dberfeite der Vorderflügel mit fehr Eleinen, braunröthlis then Puncten beftreut, von denen einige gedrängtere 2 Eleine, wenig deutliche Binden bilden. Hinterfluͤgel lanzettlich, ſehr ſchmal mit ausgerandetem oder eingefthnittenem Hinterwinkel und langen Franzen. Auf Kormtöden, die fie verwüftet wie Tin. Igranella. Treitſchke hat an der Stelle gar Feine Occoph. granella; feine Tinea fteht 9, 1. 13. Cofta’s Art ift zu Folge der Hinterflügel, die aber in der Abbildung ganz ohne die Ausrandung gegeben find, eine Gelechia. Daß eine folhe auf Kornböden Schaden anridhte, möchte ic) von zuvers läffigern Autoren beftätigt fehen]. — 16) Trimaculella: alis antieis linearibus, griseo-micantibus, maculis' tribus argenteis, fimbria fusca, posticis brunneis late fimbriatis; corpore albido fusco -fasciato. tab. 9, fig. 6. Kopf Klein, glatt, Palpen lang, wenig frumm [nach der Abbildung am 2. Gliede auf der Unterfeite Furzhaarig]; Augen grof, ſchwarz; Fühler von Körperlänge; Glieder faſt Eoniih, mit langen Schuppen bedeckt, woher fie gezähnelt erfcheinen. Flügel Linien förmig, reichgefranzt; WVorderflügel glänzend bleifarbig mit etli— chen zerftreuten Goldfchuppen und drey filberweißen Flecken, von denen zwey in der Mitte und auf dem Vorderrande, der dritte nabe der Baſis. Hinterflügel bräunlich, langfranzig. Körper, Beine und Palpen weiflich, braun bandiert. In der Daunifchen Ebene in Gefträuchen im Sul. — Sie könnte nach den Palpen und den gezähnelten Fuͤhlern zu Euplocamus, nach der Flügelform zu Ornix gehören (gehört demnach gewiß nicht zu Occophora). — 17) Avellinella (u Ehren des Fürften Garacciolo von Wvellino): fulvo-aurata rubroque pruinata; alis anticis linea maeulisque duabus pallidiori- bus, posticis fulvo-brunneis; autennis subdentienlatis, tab. 5. fig. 2. Kopf ſehr kurz, glatt, abſchuͤſſig (deelive); Augen röthlihbraun; Fühler fadenförmig, von Körperlänge mit 829 ‘ gezähnelten Gliedern (diefer Character nähert fie den Euploca- mus, aber er ift nicht fo hervorſtechend; auch find die Zafter nicht wie bey Euplocamus); Taſter zart, lang, krumm, mit einem fait nıdten, fpisen Gliede endigend. Flügel goldigbraun buch eine Mifhung von rubinrotben, gelben und afchgrauen Schuppen auf einem goldigfilbernen Grunde; ein goldgelber Strich entfpringt aus der Baſis und endigt, fich kruͤmmend, auf dem Hinterrande gegen die Mitte; ein andres gleichfarbiges Fleckchen ziert die Franzen des Innenrandwinkels, und am äußerften Rande und nahe der Spitze fteht ein dritter Filed, weniger deutlich und ſcharf begrenzt ala die andern, Hinterfluͤ— gel etwas bräunlich, reichlich Braunftanzig. Sehr felten an den füdlichen Abhängen der Majella im Auguſt. Sie fieht der Lampros similella A. ähnlich, unterfcheidet ſich aber durch die Grundfarbe und die Farbe der Flede der Flügel und durch die Größe. (Sie hat mehr der Befchreibung als der Abbil- dung nad Aehnlichkeit mit Oecoph. einnamomea Iſis 1839, S. 192, fheint aber doch verſchieden zu feyn). — 18) Seyl- laella (zu Ehren der Fürftin von Scilla): fusco-fulignosa, capite fulvo-canescente, antennis fuseis apice albo; alis antieis maculis tribus argenteis, quarum duabus in mar- gine antico, altera in angulo postico. tab. 6. fig. 1. Aehnlich der Avellinella und aleich groß. Farbe rauchbraun, Kopf blaß— lichbraun (bajo sbiadato) und faft kammartig; Fühler braun, mit weißer Spike. Auf den Vorderfluͤgeln drey filberweiße Blede, in ein Dreieck geordnet, von denen einer auf dem Hin: terwinkel, zwey auf dem Vorderrande. Selten im July, bey Monte corvino in Prineipato ulteriore (Mir unbekannt). — 19) Vittella: fusco-fuliginosa micante (N), alis anticis vitta longitudimali media albido-argentea. tab. 5. fig. 3. Ganz rauchbraun, metallglänzend. Kopf fehr Eurz, glatt; Fühler von Körperlänge, einfach; Taſter zart, lang, über den Kopf zurüdgefchlagen. Worderflügel ſchmal, linienformig, hinten langfranzig; ein filberweißer Streif fommt von der Baſis und erreicht verfchwindend die Hälfte. Natur der Oec. strigipun- etella (2), {von welcher fie fich durch die Farbe und durch den Mittelftreif unterfcheidet, der nicht unterbrochenift Und dem Eein Punct folgt. Vorderfluͤgel ſchmäler und mehr mie ben Ornix. Auf dürren Bergwiefen in September. (In der Abbil- dung bat fie ganz die Geftalt und Farbe der folgenden; nur daß ihr der heile Fleck hinter der nicht filberweißen, fondern gelblichen Längsftrieme fehlt; iſt die Beſchreibung richtig, fo iſt diefe Vittella doch wohl von Oecoph. restigerella F. R. Beitr. Taf. 2. fig. 2. verſchieden). — 20) punctivittella: nigro-violacea alis primariis linea punetoque longitudinali- bus in medio flavis; secundariis valde fimbriatis, apice flavicante. tab. 5. fig. 1. Einfoͤrmig violettlichſchwarz. Die Borderflügel haben eine blaßgelbe Linie von der Baſis bis zur Hälfte der Länge, gerade im Mittelraum; zwifchen ihrem Ende und der Auferften Slügelfpige in derfelden Richtung ift ein ver: längerter gleichfarbiger Punct; gegen die lange, feine, baarähntiche Spige find einige Goldpuncte geftreut. Hinterflügel glän- zender, mehr wviolettlih als ſchwarz fehimmernd, auf beiden Seiten reichlich gefranzt; an der Spitze ein verlofchener, froh: farbener Fleck. Fühler einfach, Eürzer als der Körper. Auf den Rändern der Hinterleibsringe und an den Tarſen glänzen bier und da Metallſchuppen. Zafter fang, aufgekruͤmmt und fpis; Form und Größe hält die Mitte zwifchen Oecophora und Plutella. Um Neapel in den Gaftanienwäldern, nidt gemein. (Der Punct auf den Hinterflügein iſt wahrfcheinlic ein 830 Irrthum und dann mit Recht in der Abbildung meugelaffen. Diefe zeigt nur den Punct auf den Vorderflügeln zu weit gegen die Spise gericht; fonft ſtellt fie Oec. Knochella vor. ]. 24) [t. 21.] Lineaella(!) unicolore () atra, fascia alba transversali in medio alarum primarum. tab. 6. fig. 7. Kopf Elein, Stirn glatt, ganz gleihmäßig braun; Augen ſchwarz; Palpen zart, krumm, aber Eurz, fo daß fie kaum die Stirn Üüderragen. Kötper zart, braungrau; Beine von derfelben Farbe, weiß geringelt. Worderflügel braungrau (bruno-grigie) mit weißer, an den Enden erweiterter Mittelbinde, langfranzig, be= fonderd am Hinterrande, Hinterflügel bleifarbig. Die Kleinbeit und Stellung der weißen Binde unterfiheidet fie von Meger- lella, ben welcher die weiße Binde vom Hinterwinfel zum Vor— derrande läuft. Won der einctella trennt fie fih noch mehr, nicht allen duch die Größe, fondern auch durch den verschiede: nen Bau der Fühler, außerdem, daß fie generifch verfchieden ift. Eine ſehr Eleine Species, bey Camaldoli im September gefun= den. (Meine Elachista cinctella, die ich wegen der Hinterfluͤ— gelgeftalt für die Linneifche halte, fcheint die Coſtaiſche doch nicht zu ſeyn, obgleich fie eben jolhe Hinterflügel hat; die meinige hat Erine an beiden Enden erweiterte Vorderflügelbinde und nicht einfarbige Franzen). — 25) [1. 22.] Unitella H. 147. Tr. an Hübn. 307? Alis anticis nitidis ferrugineo- ochraceis stria longitudinali obscuriore obsoleta. Zr. zieht fie mit Unrecht zu Plutella, da ihre Palpen offenbar die von Oecophora find. (Flugzeit und Beſchreibung fehlt. Treitfch£e’s Unitella, einerley mit Fissella, ift wirffich eine Plutella. Hübners 307. heißt Megerlella; feine Unitella wäre meine Oecoph. arietella, wenn fie nicht an der Baſis der Vorderflügel einen Furzen dunklen Längsftrih hätte. Wovon Cofta fpricht, iſt mir unbefannt). — 375. (1.) Leeuwenhoekella S. Y. Schmidtella Tr. Ein ſchoͤnes Weibchen am 15. April bey Meffina im Grafe eines Aders im Gebirge gefangen — von gewöhnlicher Größe und Zeichnung; die Franzen des Hinterrandes glänzen auf ihrer Wurzelhaͤlfte purpurfarbig, die des Vorderrandes violett, — Diefe Art verbreitet fih alfo von Lievland bis ins füdlichfte Europa und vielleicht fogar bis Afrien und die afiatifchen Küften. Vgl. Nr. 9. der Coſtaiſchen Oecophora. 376. (2.) Knochella. Oecoph. punetivittella Costa pag. 14. tab. 5. fig. 1. Diefe Art ift veränderlich in Größe und Zeichnung. Mein beyGlogau gefangenes Männchen hat die Laͤngslinie fehr dünn und den Punct Elein, beide aber blaß ochergelb und weit ges trennt; Kopf und Ruͤckenſchild haben die Farbe der Vorderflügel. Ein Weibchen aus der Frankfurter Gegend hat die Linie brei— ter, den Punct größer, beides aber weißlich und weniger getrennt. — Don meinen italieniichen Eremplaren ift ein Pärchen noch Eleiner; Linie und Punct find ftark, gelblihweiß und auf dem violettbraunen Grund fehr ‚bervortretend. Beym Weibchen wird die Spiße ber Linie mit dem Punct dur eine aus weißlichen Haarſchuppen gebildete Linie verbunden, fo daß eine einzige, vor dem knotig verdidten Ende verengerte Linie gebildet wird. Die Tafter find auf der Innenfeite geiblih und auf dem Kopf und Nüdenfchilde des Weibchens find reichlich gefbliche Haare den grünfichen beygemifcht, während hier beym Weibchen die Farbe einfah grünlich braun bleibt. — 3 andre Exemplare find größer, auf den Flügeln fo dunkel tie das befprochene Paar, 835 fo fang und geftaltet wie ben Oec. phycidella, aufgekruͤmmt, fadenförmig, ſehr ſchwach zuſammengedruͤckt; das Endglied von 3 Laͤnge des Aen Gliedes, dünner und fein zugeſpitzt; auswärts ift die Farbe braunlicy befprengt, an den Enden des 2ten und Zten Gliedes hell, gelblih, wie auf der Innenſeite. Beine ftaubig gelbbräunlih, an den Gliederenden fowie auf der dem Keibe zugemendeten Seite gelblich; Hinterfchienen auf der gelb: lichen Seite gelblich langhaarig. Hinterflügel ſchimmernd dun— £elgrau; der Afterring mit einem Kranze, langer. fahlgelblicyer Schuppen. Vorderflügel etwas ſtumpf — auf der Unterfeite, wo. fich ihr Rand von den Franzen gut unterjcheiden laͤßt, zeigt ihre, Spike fi merklich abgerundet, im, Vergleich mit Oec. phyeidella — ftaubgrau, gegen die Bafis dunkler. Unter der Loupe zeigen fih die Schuppen an ihren Enden dunkel mit feinem, bellem Rande, wodurch fie auf viel dunklerem Grunde weißlichgrau punctiert ausfehen. Von den Franzen find nur die dem Innen— winkel nähen zum größern Theil unverdeckt von folhen Schup: pen. Auf dem Anfange des ten Küngsdrittels ftebt eine. helle, meißlichgraue, ziemlich gerade, fchmale Binde, auswärts dunkler eingefaßt als einwärts, aber nicht fcharf gerandet. (Ben Oec. phyeidella ift fie, wenn man den hellen Raum als Binde annehmen will, nad außen conver, viel breiter und einwärts ganz in die Grundfarbe übergehend; auswärts wird fie ‚von zwey ftärkern, fchwärzlichen Gegenfleden ‚begrenzt, die in der Mitte durch ein verlofchenes. Fleckchen verbunden werden, vder auch ganz in einen bindenformigen, krummen Querftreif zufam= menfließen). Auf dem Anfange des lebten Drittels ſteht auf dem Innenrande ein wenig merflicher, Dinner, dunkler Quer— ftrich, der den Vorderrand nicht erreicht. Hinterflügel am Hinterwinfel faft fo breit mie die Worber- flügel, von da aus ſich mefferförmig verduͤnnend und! * lang zuſpitzend; Hinterrand wenig conver; Grundfi gegen den Vorderwinfel dunkler. Franzen langjah) ieb gelblich, Übrigens grau. mn Unterfeite ‚glänzend grau, auf den Vorberflügen me big grau. Ich Elopfte von diefer Art einige Eromplare am 18. und 19. Aug. bey Neapel oberhalb des Agnanores und bey Gamaldoli von jungen Eichenftämmen. Hyponomeuta. Yponomeuta axcet. „Palpi inferiores breves, ‚graciles, fronti äppressi, ar- ticulo ultimo praecedenti aequali. Antennae setaceae, corpore breviores. Üervix vix erinita.* Costa. Folgende Arten: der Hyponomeutiden führt Gofta auf: 1) Lithospermella felten, im: Suny; 2) funerella um Neapel im May, 3) aurifluella am — in Calabria ultra im July; 4) cognatella. „Die Larve lebt an verfchiedenen Urten von Prunus, auf der Efche, dem Weißdorn und andern Obſtbaͤumen, wo fie unter einem weiten Seidengefpinnft wohnt ; nicht felten bey une." Sch beobachtete 383. (1.) Malinellus Sfis 1844. ©. 220. Ein ſchlechtes, frangenlofes Cremplar am 16. Auguft, in ber Nähe von Camaldoli bey Neapel gefangen; es flog unter einem großen Apfelbaum auf. Die Flügel ſcheinen geſtreckter als an dem geröhnlichen Malinellus. 836 384. Un demfelben nahe bey Neapel ein Erem Es ift kleiner, als jeneg Exemplar von verflogen; auf der Unterfeite der Vorderfluͤgel derrand vor der Spige in einer ſehr feinen Linie weiß. Psecadia. 385. (1.) Sexpunctella. Am 25. April fand ih ein Männchen, das in einer Vieh: tränfe ertrunfen war, bey Syracus in der Nähe des Supiterz. tempels. 386. (2.) Echiella. Auf einer Echiumart fand ich bey Syracus am 12. May eine Eleine Naupe, die ich aber nicht aufzog. Depressaria — Haemilys [!] Costa. „Palpi inferiores longi, sursum recurvati et divergentes, articulo ultimo gracili, nudo ac acuto. Alae anteriores angustatae animalae [!] quiescente hori2öntales aut paru aut nulli modo postice decussantes.‘“ Costa. Folgende 2 Arten werden aufgeführt: Zephyrella: al 5— fuscis atomis punctisque nigris.. Abn 414. 15. .1.241. Sn den Bergen von are Adruz:o zu Ei Auguft. 2) Obscurella: alis antieis, fuliginosis, apice obseurioribus, lineola, obsole terıninata. Hbn. 438. 17.8 Treitſchkes Art fen, Schwarz erwähnt, womit 3 einyefaßt wird, und welches ent [et Hübners Abbildung Eonnte er nicht dei gleichem Orte mit der vorigen. [Aus de Da Innen fo nehme ih andre ebenfo gut wie — "und höret.) 3) Fuliginella: nigra, alis ’ 1 r; nigro-irroratis; tärsis postieis calcaratis. Seh der Ob- seurella, der fie in allem gleicht; nur ift fie $ größer. Der Körper hat Metallfhimmer; die Hintertarfen find land, ſehr befhuppt und mit langen Dornen bewaffnet. Vorderfluͤgel rauch: farbig; unter. der Loupe find die braunroͤthlichen Ehihnen, welche die ganze Fläche befleiden, mit fehr Eleinen, ſchwarzen Schuppen beftreut; die Franzen find von berfelben Farbe. Lebt in Calabria citra auf den Silabergen, im Suly. 4) Ru- tella: alis depressis, fuscis, lineolis transversis numero- sis, albis; thorace denticulis duobus dorsalibus. Pyralis rufana Fadr. Plutella rutana Costa. . Cenu. Zool. 1834. pag. 76. Kopf und NRüdenfchild find braun ohne Fleck; auf legterem erheben ſich zwey Buͤſchel von Schuppen oder zufam= mengedrüdten Haaren. Die VBorberflügel find etwas geneigt an den Seiten (alquanto inclinati ne’ lati), roͤthlich afchgrau, am Außenrande find viele fehr Eurze, fehräge, weiße Quer: ſtrichlein; in der Mitte der Fläche zwey fehr Eleine, ſchwarze, ‚837 — R ufgezä ‚ein ſeyn müffen. J obachkt ende 5 Arten: geln, di ren Puntte ganz deutlich find, die dunkle Stelle dahinter aber fehlt; das legte Zafterglied hat nur ein Paar dunkle Staͤubchen in der Mitte. Uebrigens iſt der Name unzweifelhaft: Ich fing das Eremplar am 15. Au: guft füdlich . über dem Agnanofee in dem Kaftanienwalde, an deſſen Rande die Nahtungspflanze der Raupe, Spartium sco- ‚arıum, in Menge wählt... 388. (2) Peloritanella n. sp. Parva, alis anterioribus dilutissime griseis, punctulo altero nigro ante, altero post medium; palporum articulo secundo apice Squamis incrassato, tertio non annulato; ventre fusco-bivittato. Eine der Eleinften und unfcheirfdarften Arten des Genus, etwas, größer als D. vaceinella, fo groß mie meine capreo- lella, der fie ziemlich nahe fteht. Sie unterfcheidet ſich aber (eiht von ihr durch den Mangel des Eurzen, hellen Wurzel feldes der Vorderfluͤgel, die viel hellere, mehr fahlgelbliche Grund: farbe derfelben, die etwas grauer ift al8 bey Hypsol. verbascel- lus, und dur die helfen, ungeringelten Taſter. Ruͤckenſchild und Kopf den Worderflügeln gleich gefärbt, verfchoffen lederfar⸗ big mit Staubgrau gemiſcht. Hinerfopfhaare nach vorn aufs gerichtet. Wurzelglied ber Fühler auswärts an der Seite mit einigen abftehenden Schuppenhaaren. Taſter ziemlich lang, aufs gekrümmt; das zweyte Glied ift an der Endhälfte ſtark verdidt; die Schuppen groß und breit und nach beiden Seiten bin ges legt, fo daß fie im ber Mitte eine lange Ninne zwiſchen ſich laſſen, an deren Ende das dritte Glied hervorkommt; diefes ift krumm, feinfpitig. Die äußere Seite der Taſter ift etwas heller als der Ruͤckenſchild, das zweyte Glied unterwaͤrts dunkel. Müffel oben auf befchuppt. Border: und Mittelbeine auf der Votderſeite fehwärzlich grau, die lestern an den Füßen hell; Hinterbeine hell Iedergelblih, mur an den Schenkeln auf der Worderfeite grau. Hinterleib grau, gerandet, mit graugelblichem Afterbuſch; Bauch ledergelblich, zu jeder Seite mit einer brau— nen, nad hinten verdünnten Strieme, 838 Vorderfluͤgel an der Spige abgerundet, einfarbig, hintertwärts kaum ein wenig dunkler. Weit vor der Mitte liegt auf der Subeoftalader ein ſchwarzes Pünctchen, und ein zweytes, ſtaͤr— Eeres folgt hinter der Mitte, etwas näher dem Vorder- als dem Innenrande. Den Hinterrand bezeichnet eine meift ganz verlofchene oder fehlende Reihe brauner, zerfloffener Puncte. Auf der Flaͤche find bey guten Eremplaren fehr zerftreute, braͤun— liche Atome fihtbat. — Hinterflügel glänzender hellgrau, gegen die Baſis Heller; der Hinterrand ift wie gewöhnlich eingebogen. Unterfeire glänzend, auf den Vorderflügeln braungrau, den Hinterflügeln beilgelblichgrau, gegen die Spige dunkler; die Franzen find an ihrer Baſis mit einer feinen gelblichen Linie umzögen. Diefe Art ift um Meffina im Gebirge ſehr häufig. Nach der Ueberwinterung traf ich fie auf den Bergen an der Paler- mitanerftraße mehrmals im Geſtraͤuch, größtentheils fehr vers flogen, zu Ende Februar und im März. An einem der fo fel: tenen windftillen, lauen Aprilabende flog fie dort oben ziemlich haͤufig, aber in gänzlich undrauchbaren Eremplaren. An ähn: licher Stelle erhielt ih am 10. July an der Mordfeite eines hohen Berges ein ganz friſches Gremplar; es flog aber erſt auf, als ich das Farnkraut, das den Abhang dicht bededte, nieder getreten hatte. Die Raupe lebt dort vielleiht an Spartium junceum oder Erica arborea; die frühefte Erſcheinungszeit ift der July. Ohne Zweifel ift die Generation nur einfach, die Entwidelung aber ſehr ungleih, wie bey mehren unferer ges meinten Depreffarien 3. B. laterella, die auch zum Theil über: wintern. 389. (3.) Thapsiella n. sp. Major, alis änterioribus obtusiusculis carneo - griseis fusco - conspersis, costa fusco-maculata, punetis duobus ante, puncto ocellari post medium nigris; palporum arti- euli terminalis annulo medio et apice fuseis. Var. 5) macula diffusa fuscescenti supra pun«etum ocel- lare. : Var. c) puncto inferiore primi paris deficiente. Sie gehört zu den Arten, bey welchen die Bafis der Vor— berflügel bis zu einem nicht weit entfernten Querftrich heller ift, und unter diefen fteht fie der characterella darin nahe, daß fie wie diefe (und wie Arenella) die aͤußerſte Spike der Tafter braun gefärbt batz fie unterfcheidet fi) von ihr aber außer duch eine ganz andre Grundfarbe aud) dadurch, daß fie nicht einen rothen, fondern einen fchwarzen, meißausgefüllten Ning auf den Vorderfluͤgeln und die beiden Punete vor der Mitte nie frichformig und zufammenfließend zeigt; auch fehlt ihe der braune Fled in der Mitte zwifchen dem Doppelpunet und dem Augenpunct; bey Var. 5) ift zwar ein großer Fleck da, aber verfloffen und mit dem Worderrande zufammenhängend. Größe nad der Neichlichkeit der Nahrung fehr verfchieden (Vorderfluͤgellaͤnge 53 —44'".) Nüdenfhild, Kopf und Vor: derflügel ein bleiches, mit Fleiſchfarbe mehr oder weniger ſtark gemifchtes Staubgrau. Schulterdecken mit einigen braͤunlichen Staͤubchen. Fühler: Murzelglied braun, nur auf der Unter: feite mit einem hellen Laͤngsſtrich, an der Seite auswärts mit einigen abftehenden Haarfchuppen ; die Peitfche wird gegen die Spise allmählich etwas heller braun und zulegt nimmt fie bey verfchiedener Haltung die glänzende bleidye Farbe des Rüden: fhildes anz gegen das verdiinnte Ende ift fie viel deutlicher 839 gezähnelt ald am Anfange. Stirn viel heller als der Oberkopf und glattichuppig. Zafter ziemlich lang, zurücgefrummt, von der Farbe der Stimm, auswendig braunlid) befprengt; das 2te Glied ift an den obern 3 durch breite Schuppen ſtark verdickt, auf der Bauchfeite mit einer tiefen Laͤngsfurche, und in diefer röthlichgrau wie die Vorderflügel oder dunkler, Das helle End» glied ift faft fo lang wie das zweyte Glied, an der Bafis fo dunkel wie das zwehte Glied unten, an der Mitte mit einem breiten, fchwärzlihen Gürtel, die Außerfte fehr feine Spitze gleichfalls ſchwaͤrzlich. Nüffel obenauf dicht bleich beſchuppt; an feiner Baſis zeigen ſich die ſehr kurzen, durch Beſchuppung oval ſcheinenden Maxillartaſter gegen einander geneigt. Beine bleich gelblich; die vordern an der ganzen Vorderſeite graubraͤun— lich, nur an den Fußgliederfpigen bleich; die mittlern ebenda bläffer grau, am dunfelften an den Schienen; die hintern find nur etwas dunkler und ſpaͤrlich beſtaͤubt. — Hinterleib flach, obenauf grau, mit deutlichem, bleichgelblihem Seitenrande und eben folhem Afterbufh und Bauch; letzterer hat zwey weitge— trennte Reihen fchwärzlicher, nicht ſehr ſcharf umfchriebener, ediger Slede, von denen die vorderften bisweilen zufammen: fließen. Worderflügel ftumpf und am Vorderwinfel nod ein wenig mehr abgerundet als bey Characterella. Die Baſis bil: det ein fehr helles, durch einen braunen, auf dem Innenrande ſenkrecht ftehenden und bis zur Subcoftalader reichenden Strich abgegrenztes Feld. Der Vorderrand hat ganz am Anfang ein braunes Fleckchen; hierauf kommen in ziemlich gleichen Abftän- den 3— 4 braune Vorderrandflede, die etwas verwifcht find, und deren leßter und größter Über der Querader liegt; es folgen noch ein paar mehr werwifchte und kleinere WVorderrandflede, deren letzter ſich an die braune, nicht fehr fcharfe Punctreibe des Hinterrandes in Größe und Deutlichkeit anfchließt. Die Flügelfläche ift grau beftäubt, gegen den Hinterrand am meiften; es läßt ſich gewöhnlich auch die helle, minklige Binde, wenn auch fehr verlofchen, wiedererfennen, in der Geftalt wie bey Arenella, Albipunctella, nicht wie bey Daucella und Hera- cleana. Bor der Mitte ftehen im Mittelfelde an der gemohn: lichen Stelle die 2 ſchwarzen, gerundeten Puncte ſchraͤg unter— einander; der obere größer als der untere, beide ziemlich weit getrennt; faſt in gleicher Höhe mit dem untern befindet fich auf der Querader ein Eleiner, fehmärzlicher, weiß ausgefüllter Ring in der Gröfe des geößern Punctes, nicht ſcharf umſchrie— ben. Ben Bar. 5) reiht bis an ihn ein bräunlicher Wifch, der ſich oben an den dritten Vorderrandflecken anfchlieft und den hinter ihm folgenden hellen Winfelftreifen beffer hervortreten laͤßt. Franzen rötblicher und glänzender als die Flächen. Hinterflügel glänzend bleich gelbfichgrau, fehr heil‘, gegen: ben Vorderrand wenig dunkler; der weniger als bey Arenella. abge: ftumpfte Vorderwinkel hat eine fat deutliche, bräunliche Rand» linie. Die Franzen werden an der Bafis von einer bleichgelben, dünnen Linie umjogen. — Unterſeite glaͤnzend mit gelblichem, bräunlic, geflecktem Bor: derrande; die Vorderflügel bräunlichgrau mit etwas hellen Fran: zen; die Randlinie hellgelb mit Eurzen, ſchwaͤrzlichen Strichen. Auch die viel hellen Hinterflügel haben eine heilgelbe, fehr feine Randlinie; biefe ift aber nur gegen die Spise mit ſchwärzlichen Strihen befeßt. Ben manden Exemplaren ſind die ſchwaͤrz— Tichen Striche ganz verblaft, daß fie fehr wenig oder nicht bes merkt werden. Bar. 5) mit dem großen dunklen Wiſchfleck ift felten; fie wird aber durch häufige Uebergänge, wo ein Eleiner, ſchattiger 840 — Fleck zu ſehen iſt, mit Var. a) "verbunden — Bar. ce) iſt ein einzelnes Weibchen, bey dem der obere der beiden fchwarzen Puncte Elein iſt, der untere aber ganz fehlt; dafür find die 4 erjten WVorderrandflede fehr deutlid? und dunkel. Vaterland mahrfcheinlich alle Gegenden, wo Thapsia gar- ganica-wählt. Bey Meffina finder ſich diefe Pflanze ſowohl am Meeresfande, wie an den Abhängen und in den Schluditen- des Pelorogebirges, und überall traf ich die Naupe daran, am meiften freilih an den höheren Stellen, in fehr verfchiedener Größe, nad) der Mitte des März. Die jungen Raͤupchen leben nicht felten in gebrängter Maffe, nicht in einem gemeinfdaft: lihen Gefpinnft, wohl aber fo dicht neben einander, daß man ihre Gefpinnfte leiht für ein gemeinfchaftliches halten kann; fie bewohnen nehmlich das jüngfte, innerfte Blatt, befreffen eg und fommen dadurch mit ihren Wohnungen einander immer näher, Nah und nach ziehen fie die nächften Älteren Blätter in den Bereich ihrer Arbeit, und indem fie diefelben befpinnen und an den Rändern befrejfen, machen fie einen großen zuſam— mengezogenen Wulft, der fich leicht von A erblicken lͤtt. Die erwachfenften, oft, ver i fireut auf den Enden und, hide einer weißfeidenen Röhre, bie 4 gelegt haben. Von Se nung auf. Sie fik ) Ihre Behendigkeit 1. groß, Pflanze wird bisweilen von 50 — 60 aupen 38 Die junge Raupe iſt ſchmutziggruͤn mit ſchwarzem Kopf und Nackenſchilde; After und Hinterbeine gelb, — Faſt erwachfen iſt ſie dunkel braungruͤn mit großen, weißlichen, ſehr deutlichen Warzen und Elaren Borſten auf denſelben. Kopf glänzend ſchwarz. Nadenfchild ebenfo, in der Mitte mit feiner Längg- linie, am Vorder = und Seitenrande fchmal roͤthlich. Worder beine gelblich, braunfledig; Bauchfüße gelblich mit vollftändige braunrothen Hakenkraͤnzen; Hinterbeine und Afterfchild hellgelb, Erwachſen iſt fie viel heller und. hat bläffere Waͤrzchen. Kop und Nadenfchild find bisweilen Eaftanienbraun. Schon am 3. April hatte ſich eine ganze Menge in Puppen verwandelt, während es deaußen noch fehr junge Raupen gab. Zur Verpuppung machen fie ein leichtes Seidengefpinnft am Boden des Behaltniffes und befleiden e8 auswendig mit Schmutz. In 3—4 Tagen freifen fie die Haut ab, Die Puppe iſt gelbbraun; das Afterfegment ohne Spitze, mit längerer, abgerundeter, der Länge nach gefurchter Bauch— feite; am obern Ende. ftehet eine ziemlich gedrängte Querreihe von 6— 8 Widerhäfchen, von denen gemwöhnlic einige beym Befreien der Puppe aus dem Gefpinnfte abbrechen. Der Rüden ber drey letzten Ringe ift mit Außerft Eurzen, —— Borſtenhaͤrchen dicht beſetzt. Der erſte Schmetterling kroch mir am 30. April in Syracus aus; die andern folgten bis zum 4. Juny; demnach ergibt ſich eine Puppenruhe von 33 —4 Wochen. Auch bey Syracus fand ich an den Blaͤttern der Thapsia die Spuren von dem Aufenthalte, der Raupen dieſer Depressaria an denfelben. Won den Schmetterlingen fah id) im Freyen feine Spur. 390. (4.) Ferulae n.sp. Major , fronte, patagiisque flavidis, alis anterioribus obtusis brunneis, basi abrupte flavida, puncto nigro ante, albo post medium; palpis flavidis externe kuscescentihus, articuli terminalis basi annuloque fuscis (mas, fen.) 841 Sie fteht den Depr. parilella und furvella am nächften, und zwar jener mehr, als dieſer, durch die Aehnlichkeit der Fluͤgelbildung; Parilella ift aber viel £leiner; ihr Roth auf den Vorderfluͤgeln ift hell, ziegelfarbig (Keberbraun, wovon Tr. in Diagnofe und Befchreibung fpriht, habe ich an diefer Art nicht wahrgenommen; eben fo wenig ftatt des weißen Punctes eine Makel oder denfelben in geiblicher Farbe); die Hinterflügel find viel heller mit graugelblichen Franzen; endlich ift das End: glied der Zafter nur an der Spige und bisweilen auch da nicht braun, ohne dunkle Stellen. — Furvella hat breitere Flügel; namentlich find die, hintern in der Gegend des Hinterwinfels auffallend breiter, und ihr Hinterrand entbehrt der bey den Depreffarien gewöhnlichen Ausbiegung. Die helleren, roͤthlichen Borderflügel haben ftatt des weißen Punctes ein Eleines rundes Fleckchen, die Taſter find ganz einfarbig hellgelb, ohne braune Gürtel. ? Größe wie Depr. furvella (Borderflügellänge 5"). Rüden: ſchild hellgeb, am Vorderrande braun; ebenfo, aber ſchmaͤler, der Anfang der Schulterdeden, Kopf auf der Stirn heller gelb; die aufgerichteten Hinterfopffhuppen find hellbraun mit gelblichen Spitzen. Fühler braun, ſchwach gezaͤhnt; das Wurzelglied aus— ärts mit einigen abftehenden, an,der Bafis verdinnten Haare m Die furzen, dünnen, gelblihenMarillartafter neigen ſich über dem gelbfchuppigen Ruͤſſel gegen einander. Die Yip: pentafter lang, aufgeftummt, im Grunde hellgelblih wie die Stirn; das zweyte Glied an den Auferen 3 ſtark verdickt durch brüunliche, gerundete Schuppen, die fich zwenzeilig auseinander legen; auswärts iſt es gelblich, und braͤunlich befprengt.. Das Endglied, von Z Länge des zweyten Gliedes, ift an der Baſis, ferner in einem breiten Gürtel und an der Spitze braun, doch nirgends in ſcharfen und regelmäßigen Grenzen. Beine auf der Lichtſeite bräunlich, ‚mit gelblichen Gliederfpigen, am dunfelften die vordern; auf der Schattenfeite bleichgelb,. außer an den Füßen, die nur etwas bläffer als auf der Lichtfeite gefärbt find. Hinterleib braungrau mit eben folhem Afterbufh: der grau: gelblihe Bauch hat zwey ſehr breit anfangende braune Laͤngs— ſtriemen, die in verjüngte, getrennte Flecke übergehen. Vorderflügel am Vorderwinfel faft noch ftumpfer ala bey Pari- lella, gelblich braun, dunkler und brauner als ben Cnicella, nad hinten etwas gelichtet; die Baſis ift ſchmal hellgelb, hinterwaͤrts ſcharf abgegrenzt; auf der Subcoſtalader bildet der Rand einen ſtumpfen Winkel. Der Raum hinter dieſem Felde iſt der dunkelſte des Fluͤgels; dunklere Flecke zeigen ſich nur ſehr ver— loſchen auf dem Vorderrande und hier und dort im Mittelraum. Vor der Mitte liegt in dieſem ein ſchwarzes Puͤnctchen, an deſſen Rande ein Paar weißliche Schuͤppchen hängen. Bey 2 Eremplaren liegen bis zum nächften Punct noch zwey weiße Schuͤppchen. Etwas hinter der Flügelmitte liegt auf einer klei— nen dunflern Stelle ein fehr deutlicher, weißer Punck, unter der Loupe etwas eckig ausfehend. Braune Hinterrandpuncte find Eaum wahrzunehmen. Die, Franzen find etwas heller und glänzen. Hinterflügel hell braungrau, gegen die Bafis heller; die gleich— farbigen Franzen find an ihrer Wurzel mit: einer fehr feinen helleren Linie umzogen. " Unterfeite glänzend braungrau, auf den Vorderflügeln braͤun— licher: der halbe Vorder = und der ganze Hinterrand iſt mit einer gelblichen, braunfledig unterbrochenen Linie eingefaßt. Menige Raupen diefer Schabe ſammelte ich am 15. April im Gebirge bey Meffina an einigen Pflanzen der Ferula com- Iſis 1847. Heft 11. 842 munis,. an deren Blättern fie lebten. hr Ausfehen, das ich in meinem Tagebuch nicht notirt habe, ift mir nicht mehr ers innerlich. Sie verpuppten ſich mit Depr. thapsiella, und meine 5 Schmetterlinge frochen mir in Syracus am 15., 16., 18. und 19. May aus. Häufig fcheint diefe Art gar nicht zu feyn, da ich die Raupen nur an der einzelnen Stelle fand. 391. (5.) Veneficella n. sp. Major, alis anterioribus elongatis rotundatis brunneo- griseis, linea disei fusca longitudinali partim pallido - squa- mata, lineolis ante apicem fuscis; abdomine ciliato, „pal- porum artieuli terminalis basi annuloque fuseis. Größe und Geftalt wie von der nächftverwandten Depr. he- racleana; die Worderflügel noch etwas geftredter. Shre hell: röthlihbraune Farbe und ihr längeres, fpigeres Endglied der Zafter unterfcheiden fie leicht. Ruͤckenſchild und Oberfeite des Kopfes heller als die Vorder— flügel; erſteres mit verdunfeltem Vorderrande. Stirn fahlgelb. Fühler röthlichbraun, mit helleren Anfängen der Glieder und dadurch geringelt, gegen die Spige deutlicher gezähnelt als gegen die Baſis; das MWurzelglied an der Außenfeite mit fammförmig geftellten Schuppenhaaren, Marillartafter kurz, dünn, gegen einander geneigt auf der Bafis des gelblich beſchuppten Ruͤſſels. Lippentafter lang, aufgebogen; das zweyte Glied einwärts braun- lich befprengt, faft von feiner Bafis aus durch reichliche, dun- kelrothbraͤunliche Schuppen verdedt, welche ſich zivenzeilig aus— einanderfegen, fo daß fie eine tiefe Mittelfurche zwifchen fich laffen; das Endglied von 3 Länge des zweyten Gliedes ift fahl⸗ gelb, an derBafis und in einem breiten, fehiefen Gürtel braun, mwodurd die Spike in um fo hellerer Färbung hervortritt. Beine bleihgelb, auf der Lichtfeite bräunlich mit hellen Glieder- fpisen; die DVorderfchienen find auf diefer Seite blaßröthlich und braun punctiet. Hitterbeine am hellften. Hinterleib oben: auf grau, an der Seite mit langen, bleihen Haarbüfcheln ge- franzt; Afterbufch etwas grauer. Bauch graugeblich, zu jeder Seite ift ein breiter, aus dunfelgrauen, wenig gedrängten Stäub- chen zuſammengeſetzter Laͤngsſtreif, der nach hinten heller und fehmäler wird. Vorderflügel geftredt mit abgerundetem Vorderwinkel, heil rörblichbraun, mit Staubfarbe gemifcht, dunkler und weniger röthlich als bey Depr. daucella, hier und da mit fahlgelblichen Staubhäufchen und bräunlihden Schmußfleden beftreut. Die gelblihen Stäubhen bilden seine unzufammenbängende, doc) ganz deutliche,” unter einem fpigen Winkel gebrochene Binde in der Geftalt wie bey D. heracleana; zwifchen ihr und der Reihe nicht ſehr feharfer, brauner Hinterrandpuncte liegen braune Fingslinien, nach der Richtung der Flügeladern; die mittelften Linien find die deutlichften, und jede entfpricht einem Rand» puncte. Der Innentand ift von dev Bafis aus in einer kur— zen, dünnen Linie fahlgelblich, einwärts durch einen braunen Schattenfleck gerandet. In der Mittelzelle liegt eine braune, gegen den Vorderrand divergirende Linie, die aber größtentheils mit fahlgelblichen Schuppen verdeckt wird; nur ihr hinteres Ende, das bis an die helle Querbinde reicht, ift als ein kurzer, brauner Strich frey und san: feinem Anfange etwas verdidt; un= ter ihm und parallel damit liegen noch ein paar kuͤrzere, un— gleich lange Laͤngsſtriche, und über ihm oft noch einer. Das Strablige an diefen Linien ift durchaus nicht fo auffallend, wie ben Heracleana, da fie Elrzer und dider find. Franzen aus: waͤrts heller als die Grundfarbe ber Stügel, 53 843 Hinterflügel glänzend hellgrau, gegen den Vorderwinkel dunk— ter; die belleren jtaubgrauen Franzen haben naͤchſt der Baſis eine verloſchene, graue Querlinie. Unterſeite glänzend grau. Vorderfluͤgel braungrau, am Vor— derrande ziemlich breit, am Hinterrande in einer duͤnnen Linie ſtaubig gelblich; Franzen roͤthlich grau. Die viel hellern Hinter— fluͤgel haben einen gelblichen Vorderrand, eine gelbliche, dunkel— grau beſtaͤubte Spitze und um dieſelbe auf der gelblichen Rand⸗ linie braune Fleckchen. Franzen gelblich grau. Beym Weibchen find die Flügel etwas kuͤrzer und abgerun: deter. Die Raupe ift erwachfen und zur Verpuppung reif, fo groß wie die von Depr. thapsiella, blafgrün, am Rüden roͤthlich, mit drey dunflern verlofchenen Längslinien, von denen die mitz telfte, die Nüdenlinie, am deutlichſten iſt. Naden und After ſchild nicht von der Grundfarbe verſchieden, bloß etwas glaͤn⸗ zend; Kopf gelbbraun, obenauf fhmarzbraun. — Ganz Elein, in der Größe von 2" ift fie gelblich grau; Kopf ſchwarz glaͤn⸗ zen, Nackenſchild braun, an den Seiten ſcharf abgeſetzt, Krallen ſchwarz; die Borſtenwaͤrzchen ſchwarz und klein; Afterſchild und Beine gelblicher, als die Grundfarbe. Sie lebt ben Syracus an Thapsia garganica, in Mehrzahl in der ungeöffneten, von den Hüllblättern umfchlojfenen. Dolde, und frißt die Blüthen und den zarten Stengel, in welchen lestern fie Löcher bobrt, fo daß er nicht felten ſchwarz wird und ab— ftirbt. Sie frißt das Markige heraus, indem fie ſich hier und da einbohrt. Haben ſich die Bluͤthen entfaltet, fo fpinnt fie diefe zufammen und hält ſich dazmwifchen auf. In der Gefells ſchaft folher Raupen erhielt ich auch die der Penth. thapsiana. Am 30. April gab es Raupen in verfchiedenftem Alter, felbit an einer Pflanze, wo fie doch mwahrfcheinlic von einer Mutter abftammten. Bis gegen den Suny fand ih noch Naupen um Eyracus. Am Aetna gab es am 30. Juny noch Raupen auf den ftels Ienmweife am untern Saume der Waldregion häufigen Thapsia- Pflanzen, an denen ich auch deutliche Zeichen entdedte, daß fie auch die Thapsiella- Raupe nährte, die aber num doch fchon verfhmunden war. Die Verpuppung gefchieht wie bey Thaps. unter verwelkten Pflanzenreften in ſchwachem Gefpinnft nad) 2—3 Tagen. Die Puppe ift gelbbraun, auf dem Rüden der legten Hinterleibsringe mit microfcopifchen Borftenhärchen beſetzt; an den zwey auf der Flügelfcheidenfpise folgenden Ringen (dem 8. und 9. der Raupe) zeigt der Bauch auf der Stelle ber Raupenfüße je ein abgeftumpftes Höderchen, am Ende mit einem eiförmigen Ring gerandet. Das Afterende ift von unten nach oben fehr fteil abaeftugt, mit einer Laͤngsfurche; unter märts ift ein ganzer Haufen kurzer MWiderhäfchen, und am Außerften obern Ende ſitzen einige längere, faft fenkrecht abwärts gerichtete. — Vom 20. May un, alfo auch nach einer 20— 24 tägiaen Puppenruhe, erfchienen mir die Schmetterlinge bis zum 5. Suny. Einen einzelnen erhielt ich im Juny beym Nieder- treten der damals ſchon aanz verdorrten Thapsia - Pflanze, wo— durch ich ihn zum Auffliegen brachte. Von meinen Raupen erhielt: ih im Ganzen wenig Schmetterlinge, und von diefem find die meiften von der Oelkrankheit ſtark befallen, die fich bey ihnen mehr als bey andern Depreffarien auszubilden fcheint: Der Name biefer Depressaria hat folgende Veranlaffung. Schon nah dem Einfammeln der Raupen der Thapsiella 844 hatte ich, da ih, nichts Schlimmes ahnend, ohne Vorſicht bie Thapsia - Blätter abgepflüdt hatte, ein lang anhaltendes Juden um die Augen, an den Ohren und am Halfe bemerft. Ich erfundigte mich, weil ic die Thapsia in Verdacht hatte, ob die Pflanze giftig fey. Mir wurde dad Gegentheil verfichert. Ueberdies fah ich auch, mie ein Zieyenhirt einen ganzen Arm vol Blätter abfcehnitt, und: diefe feinen Ziegen vorwarf, welche fihb die Mahlzeit fehr gut fchmeden ließen. Weil mich aber das Jucken immer nach den Einfammeln von Thapsia-Blät: tern, die ich zum Naupenfutter brauchte, befallen hatte, fo traute ic) doch nicht recht. Bey Syracus fammelte ih an der Strafe, die Über das ehemalige Acradina nach Priolo führt, am 30. April, von den dort häufigen Thapsia - Pflanzen eine ganze Tafche voll von unentwidelten, mit Nauper der Vene- ficella befegten Dolden. Dieſe fehen, da die Hülle fie ein- ſchließt, Eolbenformig aus, und find mit einem ſchwachen Reif überzogen. Zu Haufe zerpflücte ich die Pflanzen, fammelte die Raupen daraus und brachte fie in eine Schachtel. Darauf wufch ich meine Hände, vor denen ich ſowohl hierbey, wie auf dem Heimgange mein Geficht in Acht genommen hatte, mit Seife forgfältig ab und glaubte num vor dem befannten Juden fichee zu feyn. In der Naht ſchwoll "mir aber das Gefichtj) und die Gefhwulft nahm den folgenden. Tag ſchnell zu. Die beiden linken Augenlieder ſchwollen zu großen Kugeln, die mid) nah und nach immer mehr am Sehen binderten. Um den innern Augenwinfel war die Haut dicht mit Eleinen Eiterpuſteln bededt. Das rechte Auge war weniger afficirt. Um die Augen und den obern Theil der Naſe empfand ich ein unangenehmes Freffen, an den Ohren, am Munde und Kinn ein ftarfes Suden. Sch mufte daher den erften May das Zimmer hüten. Um 2. May Eonnte ih, wegen Zunahme der Geſchwulſt mit dem Iinfen Auge faft nicht mehr ſehen; auch das rechte war ſehr gefchwollen, doch Eonnte ich es beffer gebrauchen. Die Augenlieder waren wie Kugeln; und das ganze, unfoͤrmlich auf: gedunfene Gefiht war mit Eleinen, griesäfnlichen Eiterpufteln bedeft, die am Kinn und um den innern linken Augenwinkel zu einer Maffe zufammengefloffen waren. An Hals und Hand: wurzel hatte ich ein fatales Juden. Mein Wirth war fehr erfchroden, ald er meine granfige Figur ſah, und wollte den Urzt holen Iaffen. Da ich aber die Urfache des Uebels nun genau Eannte, fo ließ ich die Natur fich felbft helfen. Geyen Mittag fchien das Uebel zum Stillftand gefommen zu fenn. Um: Abend Eonn e ich ſchon mit dem linken Auge beffer fehen ; das Freffen hatte aufgehört; aber das Juden dauerte noch auf eine unangenehme Weife fort. An Ausgehen war an diefem Tage noch viel weniger zu deufen, als am vorigen. Am 3. May hatte es ſich mit den Augen ſehr auffallend gebeffert; ich Eonnte nun auch mit dem Iinfen Auge recht gut feben. Dafuͤr war an ber Unterlippe und um das Auge herum alles ein Scorf. Erſt am 4. May hatte fi die Geſchwulſt, aufer um die Au: gen, verloren; aber im ganzen Gefiht, mit Ausnahme der Stirn, löfte fih die Haut ab. Ich Eonnte heut ausgehen, moben ich mit meinem zerfesten Geſicht aber die Blicke der Begegnenden mehr als gewöhnlich auf mich zog. Bon num an beobachtete ich aber gegen die Thapsia die gröfte Vorſicht. Sch pflücdte nicht mehr, fondern fehnitt, und nicht mit der bloßen Hand, fondern in Handſchuhen, was ih von ihre brauchte, und wuſch Meffer, Handfhuhe und Hände hinterher aufs Sorgfältigite ab. 845 Phibalocera Steph. — Careina Hübn. Z. 391. (1.) Fagana. Am: 19. Auguft Elopfte ih 3 Eremplare von Eichen füdlic) oberhalb des Agnanofees und am 5. September ein einzelnes ſchoͤnes Männchen hinter Fuligno aus Gartenheden, in denen es, fo viel ich mich erinnere, ‚weder Buchen noch Eichen gab: Sie weichen von dem deutſchen Erempluren in nichts ab. — Bey Coſta fehlt diefe Art. Gelechia. Bon diefem großen Genus habe ih by Co fta nur zwey ſichere Arten: auffinden fönnen; unter feinen Arten mögen fren: Tih noch mehrere hergehörende fteden z. B. Oecoph. tigratella, Harp. leucatella; aber ihre mangelhafte Beſchreibung hat mic) fie nicht erkennen laffen. Die 2 fihern Geleehia find: 1) Ti- nea kollarella tab. 1. fig. 4. — (©. die Coftaifhen Tin. Mr.8.) 2) Rhinosia flammella tab. 6. fig. 8. — Gel, formosella. &. am Ende der Coftaifchhen Arten unter Plu- tella.) Das Genus ſcheint im Süden nicht fo reich an Arten zu fepn, wie im mittleren Curopa. 393. (1) Vilella n. sp. Alis anterioribus griseis, obscurius pulvereis, puncto basali prope marginem dorsalem fusco; posterioribus ca- nis sericeis ( m, fem.) Unfheinend aus der Verwandtfchaft der Terrella, aber das durch ausgezeichnet, daß ihr letztes Zafterglied länger als ihr vorlegtes und ihre Rüffel fo Eurz und duͤnn iſt. Ihr Ausfehen ift, wenn ‚man! den ftarfen Seidenglanz ausnimmt, fehr un: fcheinbar; an dem fehwarzbraunen Punct an der Baſis ber Vorderfluͤgel, und zwar nahe am Innentande hat fie ein leich- tes und fihres Merkmal. Gröfe wie Gel. einerella; Vorderflügellänge etwas über 4”, Kopf und Nüdenfhild mie die Worderflügel gelblich ftaubgrau, aber ohne die dunflern Stäubchen der legtern. Am Hinterkopf firäuben ifih blos die feitlihen Schuppenhaare etwas; die an: dern Schuppen find groß, abgerundet und glatt anliegend. Fuͤh— fer braͤunlich, ſchwach geringelt, microfcopifh pubescirend ge: franzt. Marillartafter Elein, fpisig, auf dem befchuppten Ruͤſſel liegend. Lippentaſter lang, aufgefrümmt; das zweyte Glied bleich gelblih, an den Iesten 3 duch Schuppen flarf verdidt, auf der Unterfeite mit tiefer Mittelfurche; dag Endglied Länger, dünn zugefpist, auf der Bauchfeite mit faft anliegenden Haar: fpischen, vor der Spige beym Münnden mit einem braunen Ringe. Beine bleich; die vier vordern auf der Lichtſeite außer an den Gliederfpigen braͤunlich. Hinterfchienen langhaarig; der längere obere Dorn bat die halbe Schienenlänge. Hinterleib grau, mit aufgeworfenem Seitenrande und ziemlich langem, etwas gelblihem Afterbufh; der Bauch hat zwey verlofchene helle Mittelftriemen. dicht neben einander. Borderflügel fhmal, grauftaubig, am Innenrande am hellſten. In der Mitte ift die Spur einer braunen Zängelinie, an deren Anfang und Ende ein hell eingefaßtes, kaum merkliches Pünct: dien. Gegen die Spise verdunfelt fi der Grund etwas. Nahe der Bafis und dem Innenrande liegt ein deutlicher, ſchwarz⸗ brauner Punct, und auf der Bufis der Medianader felbft ein fehr feines Puͤnctchen; der Vorderrand ift nur etwas verdunfelt. Hinterflügel viel breiter als die Vorderflügel, fpig, ohne Aus: randung vor der Spige, mit ftarfer Gonverität des Hinterran: 846 des an ber gewöhnlichen Stelfe, lebhaft feidenglänzend, weiß— grau, etwas durchſcheinend. Franzen mehr ffaubig grau, wer niger glänzend. Unterfeite einfarbig‘, glänzend; die Vorderflügel grau, hinten mit einer ſehr feinen gelblihen Linie eingefakt. Hinterflügel am Vorderrande ftaubgrau, fonft wie auf der Oberfeite. Die 2 Eremplare fing ich in einer Schlucht am Abhange der ehemaligen Neapolis bey Syracus am 412. May an dorni> gem Geftrüpp, in Ejeineres Weibchen, ſchon etwas. verflogen, aber doch fehr kenntlich, fing Low in Kleinafien. bey Mermeriza um den 20. April. 394. (2.) Detersella n. sp. Alis anterioribus exalbidis, obsolete lutescenti - subve- nosis, puncto disei post medium fuseo, lineola obliqua baseos cinnamomea, antennis fusco alboque annulatis. (mas, fem.) Größe der Cinerella, aber die Flügelbildung eine ganz ans dre; nehmlich die Hinterflügel faft fo ſchmal, wie die Vorder: flügel und vor der ſtark vorgezogenen Spige tief ausgerandet; unter allen mir befannten Gelechien zeichnet ſich Detersella durch den zimmetbraunen Strich auf den bleihen Vorderflügeln aus, der von der Schulter herabgeht und fehr ſchräg bis zur Slügelfalte reiht, Ihren Xaftern nach gebört fie zur erften Abtheilung der Gelechien. Kopf, Nüdenfhild und Worderflüs gel gelblihweiß; der obere Augenrand hinter den Fühlern, der Rüdenfhildrand unter den Schulderdeden und. diefe felbit an ihrem Innenrande heil zimmetbraun. MWurzelglied der Fühler fang, nach oben verdidt, gelbbraun, auf der Unterfeite desgleihen in einer Längslinie auf der Vor— derfeite und am obern Nande weiß; die Peitiche zierlich weiß und braun geringelt, auf der Unterfeite mit fehr getrenn en kur— zen Sägezähnen, die gegen die Spige deutlicher werden. Maril« lartafter dünn, fadenformig auf der Baſis des Furzen befchupps Rüſſels gegen einander geneigt. Lippentafter lang, fehr ge: frimmt, zufammengedrüdt, weißlich; das zweyte Glied gelblich befhmust, gegen die Spige nicht erweitert; dag dritte Glied dünner, ein wenig länger als dag zwente, zugefpißt, gegen die Spitze verdunfelt braͤunlichgelb, auf der Schneide mit. weißer Laͤngslinie. Beine ſchmutzig gelblich weiß; die 4 vordern auf der Bor: derfeite außer der Worderhüfte und den Gliederfpigen gebräunt. Hinterfhienen auf der Rückenſchneide teichlicher und länger be— haart als auf der entgegengefegten. Hinterleib mehr mit Grau gemifht als der Rückenſchild, mit ziemlih langem Afterbuſch. Vorderflügel ſchmutzig weiß, auf den Adern verlofchen lehm— gelblich; diefe Färbung tritt am meiſten hervor vor der Mitte, wo in der Flügelfalte ein kurzes, bräunliches Laͤngsſtrichelchen liegt, ferner auf den Adern hinter dem Queräderhen, auf welchem ein länglicher, brauner Punct liegt, und zulegt in der Flügelfpige. inzelne lehmgelbe Schuppenfpigen reichen. bis auf die Mitte der Franzen. Won den Schultern aebt ein ſehr fhiefer, heil zimmtbrauner Strich verjüngt big zur Flügelfalte, Hinterflügel ſehr bellgrau, unter ‚der. langen Spige ffumpf: winelig tief ausgerandet; die bleichgelblichen Franzen find. fehr lang. Unterfeite bleihgelb, die Vorderfluͤgel beym Männdyen im Mittelraum braͤnlichgrau ftaubig mit matt durchſchimmerndem bräunlihem Mittelpuncte. Das Weibchen bat ewas Fürzere, 847 Flügel und einen fpigern, breiten Hinterleib; die Vorderflügel find unten im Mittelraum nicht verdunfelt. — Drey Maͤnnchen 2 Weibchen von Syracus in ber zwehten Hälfte des Juny einzeln auf den dürren Kalkhoͤhen von Acra— dina und Tyche. Irre ih nicht, fo Elopfte ich einige mit Gel. kollarella aus dem Poterium. 395 (3.) Segetella n.sp. Alis anterioribus vitellinis, lituris tribus dilute cinna- momeis (prima subfasciata obliqua, secunda annulata, tertia apicali); posteriorum eiliis cinereo - flavescentibus. mas, fem. Sehr ähnlich der Gel. ferrugella, aber ficher verfchieden: größer; der zweyte Wiſch ‚der Vorderflügel hat eine gegen die Baſis gerichtete, fcharfe Ecke; die Hinterflügel: haben einen vor der Spiße convereren Hinterrand und. die Spitze felbft fchärfer, die Hinterflüigelfrangen find gelbgrau oder ganz gelb. Auch der folgenden Flammella ift fie ähnlih und verwandt; aber diejer ift Eleiner und hat einen blaßgelben Thorax mit roftgelben Schul— terdeden; die Spitze der Vorderflügel ift roftroth, die der Hinz terflügel fpiter ꝛc. Kopf, Rückenſchild und Vorderfluͤgel dotter— gelb; die Hinterkopfsſchuppen aufwärts und etwas gegen einan— der gefammt. MWurzelglied der Fühler lang, gelb; Peitfche auf dem Rücken Eurzborftig, gegen die Spige immer deutlicher ges zähnet; auf der Bauchfeite fehr zart geftanzt; ihre Farbe ift grau, nad oben etwas geringelt. Maprillartafter gelb, Kurz und dünn, auf der Baſis des gelbfehuppigen, aufgerollten Ruͤſ— ſels ruhend. Lippentafter lang, aufgekrümmt, ſchlank, dotter— gelb. Das zweyte Glied zuſammengedrückt, überall gleich breit, oben abgeſchnitten; das dritte Glied von 3 Länge des zweyten, duͤnn, feinzugefpigt. Beine helldottergelb; die Worberbeine mehr als die Mittel: beine auswärts grau beftaubt, gegen die Füße lichter. Hinter— fchienen verdidt, Tanghaarig, befonders obenauf; von den 4 Dornen ift der eine des obern Paares der langfte; er reicht faſt bis zur Spike des Schienbeins. Hinterleib heilgelb, auf dem Rücken in der Mitte der Ninge grau; der Bauch ift in der Mitte gekielt und zu beiden Seiten der Schneide in einem nach binten verdünnten Streifen zimmetfarbig angeflogen. Afterbufch mäßig lang; beym Weibchen fteht der Legeftachel aus demfelben hervor. Vorderflügel ſchmal mit zugefpigtem, doc nicht. ſcharfem Vorderwinfel, am Hinterwinfel abgerundet, 4“ lang, dotter— gelb, an der Bafis des Vorderrandes etwas verdunfelt. Vor der Mitte geht ein fchräger, bindenformiger Wiſch gemönlich vom Vorderrande aus und erreicht felten, und. nur. verlofchen und verdünnt den Innenrand. Der zweyte Wiſchfleck liegt weit hinter der Flügelbälfte; er fängt auf dem Worderrande mit einem dunflen Flecke an; fein Innenrand bildet über der Mitte einen fpigen, gegen die Bafis gerichteten Winkel, deffen viel längerer, unterer Schenkel ſchief in den Innenwinkel läuft; nach außen ift diefer Flecken nicht abgegränzt, indem er. hier mehr in die Grundfarbe verfchmilzt; er mwechfelt fehr in der Breite bey den verfchiedenen Cremplaren. Der dritte MWifch kommt fchief aus der Flügelipise und geht nicht felten mit dem vorhergehenden Sled über deffen Mitte zufammen. Zwiſchen beiden bleibt ein auffallender, heller Vorderrandfled, der fchief einwärts gerichtet ift, und dem über dem Innenwinkel eine lichte Stelle als Gegenfled entſpricht. Auch der Hinterrand ru — ..— 848 ift verbunfelt: Alle diefe Zeichnungen haben eine helle zimmet= braune Farbe, Die Franzen find lichter als. die Wiſche, am dunkelſten über der Flügelſpitze. Hinterflügel bleygrau, etwas glänzend; die Franzen graugelbr lich, am belliten gegen die Spiße. Unterfeite etwas glänzend; die dunfelgrauen Vorderflügel ha= ben an der Mitte und vor der Spitze des WVorderrandes und außerdem am: Dinterrande einen hellgelben Wiſch, welche Zeich- nungen oft ſehr verwifcht und unfenntlich find; ebenfo find die Vorderflügel. Die hellgrauen Hinterflügel find an der Spitze etwas ftrichig gelb; die Franzen wie auf der Dberfeite; nur durch eine deutlichere gelbe Linie von der Flügelfläche getrennt. Diefe Art fliegt bey Syracus in der Gegend der chemaligen Neapolis und jenfeits des Anapo vor dem Jupitertempel auf Meizenfeldern, aus deren Rändern ich fie im May nad) Son: nenuntergang in Gefellfchaft der Sciaphila segetana auffheuchte. Ich fing auch einige auf den gelben Blüthen eines Chrysau- themum - ähnlichen Gewächfen, 396. (4.) Flammella Aübn. Careina flammella Hbn. Cat. 410. 3954. Rhinosia flammella Tr. 9, 2.20. — Dup. Cat. pag. 345. * Supplem. IV, p. 253. pl. t. 12. Tin. formosella Abn: fig. 160. (Tchlecht). Gelechia formosella Z. Isis 1839. p. 201. 65. Hypsolopha formosella Costa. Fauna tab. 6. fig 5. (Eenntli) ©. vorher unter Plutella. ©. 819. Var. 5) Alarum anteriorum signis obsoletissimis quasi extersis, alis posterioribus canis. — Tin. eburnella. Wien Vzchnss. p. 140. Nr. 63. Um Spyracus zu Ende April und im May ftellenweife haus fig, bewohnte fie nicht nur gras = und Eräuterreiche, trodne Abhaͤnge der ehemaligen Neapolis und die anjtoßenden Brach— aͤcker der Niederung, fondern auch die höheren, blumigen Raine der feuchten Aecker jenfeits des Anapo, wo fie auch die Blüthen von Spyngenefiften beſuchte. Gegen Abend flog fie rafch und im Zickzack und unterfchied ſich dadurch von der mit ihr auf Brachen Lebenden Cosmopteryx argyrogrammos, Manche Eremplare zeichnen ſich durch eine außerordentlich fchöne, dunkle, roſtrothe Färbung der Vorderflügelfpige aus, während der übrige Flügeliheil ſehr lebhaft roftgelb gefärbt iſt; eben dieſe letztern Farben haben die Schulterdeden immer; der Rückenſchild ift dagegen. blafgelb mit voftgelbem Mittelftiih, War. 5) ein Meibchen, gefangen am 11. Juny füdlih von Noto, iſt ziem— lich, groß und ganz blaß, fo daß die dunfleren Zeichnungen nur gegen die FZlügelipige, und auch hier fehr matt, hervortreten, Selbſt die. Schulderdeden find fo hell wie das Nüdenfdild, und die Hinterflügel find weißlichgrau mit gleichfarbigen, nur gelblicheren Franzen; die ganze Unterfeite ift bleich, gelblich grau. Etwas Anderes, als eine bloße Abanderung Eann diefes Exem— plar nicht ſeyn. Die Bezeichnung des Wien. Verzchn. für, Eburnella: elfen⸗ beinfarbige, gelbgeftrichte Schabe, „kommt ſolchen Eremplaren wohl zu; der Stammart freylic gar nicht, wie Treitſchke mit Recht ausfpriht: F. v. Röslerft. fhreibt über die, zwey Cxemplare der Schiffermüller fhen ‚Sammlung ‘': von Gharpentier bat ganz ‚richtig. beffimmt, „obſchon er ein Fragezeichen hinzufügt, Treitſchke hingegen hat Unrecht, wenn 549 „er behauptet, fie fey gewiß nicht Flammella A. Berzeichniß. „Ich Eann verfichern, daß die Bezeihnung auf die bleihen Exem— „plate der Sammlung recht gut paßt. Daher muß der Name „als der ältere für Flammella wieder eintreten [ womit. ich „durchaus nicht einverftanden bin]. Bey Ferrugella der „ Sammlung it das 2te Eremplar ebenfalls Eburnella W. V.“ Wegen ihrer nahen Verwandtfhaft mıt Sezetella und der gleichen Breite der Vorder = und Hinterflügel führe ih die Art hier auf, Matt unter der Abtheilung Brachmia, 397. (5.) Kollarella Costa. Alis anterioribus breviusculis stramineis, humero, fa- scia recta postica apieeque brunneis, a) punctulo ante medinm fusco. . Costa Faun. Napol. tab. 1. fig. 4. (pessima) Tignu- ola Kollarella, Tinea Koll. pag. 7. — Bergl. vorher die Coftaifhen Species unter Tinea Nr. 7. — Ge- lechia flavedinella F_R. Isis 1838. p- 197. 5) punetulo ante medium nullo. Lite jaune, Lita luteella Dup. pl. 312. fig. 11. (bona) p: 624. — Enolmis luteella Dup. Catalogue p. 341. Tordeuse de Walckenaer, Tortr. Walckenaerana Dup. p: 261. fig. 6. p. 491. — Cochylis Walckenaerana Dup. Cat. 309. Leicht Eenntlih an den in der Diagnoſe angegebenen Merk: malen, da fie feiner befannten Gelechia darin ähnlich fieht. Sn der Größe etwas über der vorigen Art, mit viel breiteren und ftumpferen Vorderflügeln. Länge der leßtern 2, — 23", Kopf, Ruͤckenſchild und Vorderfluͤgel hellroftgelb. Augenrand ringsherum breit braun. Fühler bräunlich, an der Bafis dunkler, gegen die Spike dünner und fehr ſchwach gezähnelt. Mearillar: tafter dünn, fpisig, auf dem furzen ſchwarzen Nüffel liegend, Kippentafter ziemlich lang, aufgefrümmt; das zweyte Glied zu: fammengedrüdt, nad) oben durch Beſchuppung ſchwach verdickt, hellgelb, bis über die Hälfte hellbraun; das Endglied etwas kuͤrzer, dünn zugefpist, hellgelb, auf dem Ruͤcken vor der Spige mit einem braunen Fleckchen. Beine feidenglänzend, die vier vordern braungrau, die Füße auf dem Nüden mit weiß— gelblichen Gliederfpigen, auf der Unterfeite ganz gelblih. Hin— terbeine graugelblih, an den Schenfeln mehr grau; Schienen langhaarig. Hinterleib grau, an Bauch und Afterbuſch ocher- gelblich. ' Vorderfluͤgel etwa dreymal fo lang tie breit, mit fanft ge= woͤlbtem “Borderrande, fpisig, langftanzig, heil ftrohgelb, am Vorderrande fehr fhmal und nur duch die Loupe fihtbar blaß— roͤthlich; die Baſis deffelben ift fo tie bie der Schulterdeden “ braun. Dar. a) hat vor der Mitte im Mittelraum ein deut: liches, braunes Pünctchen, welches fich bey mehreren Exempla— ten mit bloßem, bey andern mit bemwaffnetem Auge erkennen läßt; bey Dar. 5) fehlt eg, ohne abgerieben zu feyn. Hinter der Mitte ift ein breiter, auf dem Innenrande fenkrecht ſtehen— des röthlichbraunes Band, deffen Innenrand duch eine ſchwarz⸗ braune zitternde Linie gebildet wird; hinterwaͤrts lichtet es fich und läuft am Innenwinkel auf den Hinterrand aus. Der Vorderwinkel ift rörhlihbraun, mit einer dunfelbraunen Rand: linie faft bis zur Mitte des Hinterrandeg eingefaßt. Die Franz zen find gelblich mit etwas Noftfarbe gemifcht, über der Spige und am Innenwinkel hellbraͤunlich. Sfis 1847. Heft 11. — 850 Die vor der ſcharfen Spitze ziemlich converen Hinterfluͤge find bleygrau mit hellern Franzen. Unterſeite etwas glänzend grau; die Vorderfluͤgel dunkler, am Vorderrande in einer nach hinten erweiterten Linie hell torhlichgelb, die Franzen find einwaͤrts ebenfo gefärbt, aus— wärts grau, Das Weibchen ift etwas Eleiner und hat einen hervorftehen- den Legeftachel. Diefe Art war bey Syracus in der Mitte Juny auf den Kalkhoͤhen von Tyche felten und nur an Poterium spinosum; fie feste fi aufgefcheucht wieder in das dornige Geftrüpp, in welchem fie gewöhnlich verfhwand. Coſta fand fie um Nea- pel bey Gamaldoli, wo, fo viel ic) gefehen habe, das Poterium nicht wählt. Duponcel erhielt fie von Montpellier, F. v. NRöslerft. aus Ungarn. Duponcdel’s Abbildung der Luteella ift gut, nur ift in ihr, fo mie in der Befchreibung, die Färbung der Vorder: tandbafis weggelaffen worden. Sein Bild der Tortr. walcke- naerana ift ficher unfere Art, bat aber eine ganz falfche Hin— terflügelform und auf den Vorderflügeln über die Mitte eine weißlihe Binde, während der Vorderrand an der Baſis ohne Fleck geblieben ift. Statt der Binde fpricht die Befchreibung bloß von einer nuance un peu plus foncee, was beinahe das Gegentheil von dem in der Abbildung dargeftellten vorausfegt. Sedenfalls ift bier_ein Verſehen vorgefallen, vielleicht veranlaßt durch den ſchlechten Zuftand des einzelnen Eremplares. Coſt as Abbildung ‚darf niemand um Ausfunft zu Rathe ziehen, da fie in Form und Färbung gänzlich mißrathen if. 398. (6.) Terrella Abn. Gel. — Isis 1839. p. 199. 30. Lita — F.v. R. Beytrige ©. 227. Taf. 80. Fig. 1. a-e. Ein Weibchen fing ib am 15. Aug. in den Gehölzen ober- halb des Agnanofees. Bey der genaueften Unterfubung aller Theile kann id) feinen Unterfchied vor der bey ung fo gemeinen Urt entdecken. Es ift ein Eremplar von mittler Größe, in der Grundfarbe der hellen Varietaͤt, Taf. 80. Fig. 1, a. ben 5. v. Rösterft. Der obere Punet des Mittelraums ift etwas in die Ränge gezogen und größer als dee in der Flügel: falte befindliche. Der dritte binterwärts liegende Punct ift fehr Elein; die helle gebrochene Binde fehr verlofhen; am Hinter— rande befinden fich undeutliche, ſtrichaͤhnliche braune Puncte, Das zweyte Zafterglied ift auswaͤrts nicht verdunfelt. 399. (7.) Plebejella n. sp. Alis anterioribus nitidulis lutescenti- griseis, punctis ad basim duobus, 4 in disco (1, 2,1.) longitudivaliter dispositis fuseis, posterioribus apice abrupte produeto; palporum artieulo ultimo fusco- punctato ( mas.) Sn der Mitte ftehend zwifchen Gel. terrella und Sene- ctella, in der Größe noch unter den Eleinften Exemplaren der erſteren, dagegen anfehnlich über der Senectella. Von exfterer unterfcheidet fie ſich fehr leicht durch die laͤngere, durch eine tiefere Ausrandung mehr hervortretende Spige der Dinterflügel, — Senectella hat fie ebenfo —, von beiden. durch das ein wenig kuͤrzere Endglied der Tafter und die Zeichnung der Vor: derflügel. Auf dem, wie bey der hellen Bar. von Terrella gefü.bten, nur teinerem runde liegt auf dem Worderrande nit ganz; an der Baſis ein ſcharfer, ſchwarzbrauner Punct; 54 851 unter ihm ein weniger gut abgegrenzter diht am Innenrande ; dieſe beiden Puncte fehlen bey den genannten beiden Arten, und der dritte ift, wenn er vorfommt, verwilcht; er liegt nicht fehr weit von ihnen auf der Flügelfalte und iſt länglih. Das Mittelpaar ift fo deutlich wie der einzelne hintere. Die helle Querbinde ift kaum als folche kenntlich; an der Spitze ihres nach außen gerichteten Winkels ift ein ziemlich deutlicher Punkt, der Raum darhinter aber ftaubig verdunfelt. Die Hinterflügel find glänzender und heller grau; die Fran⸗ zen an der Baſis gelblich. Auf der Unterſeite ſind die Vorderfluͤgel von den Franzen durch eine feine, gelbliche Linie geſchieden. Kopf und Ruͤckenſchild ſind fahlgeblich, heller als die Vorder⸗ fluͤgel, vorzuͤglich das Obergeſicht. An ben braun und gelb— grau geringelten Fuͤhlern iſt das Wurzelglied obenauf ſchwarz⸗ braun. An den Taſtern iſt dag zweyte Glied auswaͤrts nicht verdunkelt, und das Endglied auf der Bauchfeite (bey Terrella weniger deutlih) mit 5—6 braunen Puncten ber Länge nad) gezeichnet. Die Beine find gelbliher als bey den zwey ver: wandten Arten. Das einzelne ſchoͤne Eremplar fing ich bey Syracus am 5. May, als ich bey Negenwetter am Rande eines MWeizenfeldes einige Pflanzen auseupfte, wodurch e8 zum Auffliegen gebracht murde. 400. (8) Lamprostoma n. sp. Alis anterioribus fuseis, vitta dorsali flavescenti, striga media maculague costae postica niveis; palpis albis ni- tidis ( mas.) Keiner mir bekannten Art aͤhnlich und fehr fhön. Größe der Gel. flammella, aber mit ftumpferen Vorderfluͤgeln. Kopf und Rüdenfhild hell lehmgelb, Schulterdeden weißlih. Fühler braͤunlich, ſchwach geringelt; Wurzelglied lang, nach oben verdidt, obenauf braun, unten weißlich; Peitſche auf der Un: terfeite ſehr weitläufig und ziemlich ſtark fägezähnig (mit etwa 32 Zähnen) und dazwifchen gefranzt. Marillartafter dünn, fadenförmig, auf dem ſchmalen Rollruͤſſel liegend. Lippentaſter fang, aufdekruͤmmt, ſeidenglaͤnzend weißlich, das zweite Glied zuſammengedruͤckt, ſchneidig, an der Spitze grau; Endglied von % Ränge deſſelben, dünn, zugeſpitzt, auf dem Ruͤcken der Länge nach weiß, übrigens grau. Beine fchmusig hellgelb grau, glänzend, die vier vordern auf der Lichtſeite braͤunlich. Hinterſchienen obenauf ſpaͤrlich mit laͤngern, braunen Haaren bekleidet. Hinterleib braungrau, an Bauch und Afterſpitze ſeidenglaͤnzend meifigrau. Vorderflügel faft 3“ lang, nah hinten wenig ermeitert, etwas flumpf mit fehrägem Hinterrande, tief gelbbraun, auf der Hinterhälfte heller. Den Innenrand bildet eine nicht fehr breite, heligelbliche Strieme, die von ber Mitte einmwärts eine Eleine Ede hat. Der Vorderrand ift von der Bafis auf 4 der Fluͤgellaͤnge glänzend dunkelgrau. Auf der Mitte kommt ein vom Vorderrand ſchräg auswärts herabgehendes, anfangs breites, dann allmaͤhlich verdünntes, ſchneeweißes Querband, welches gegen die Baſis zu ſehr ſcharf begrenzt iſt, hinterwaͤrts aber in glaͤnzende, ſilbergraue Faͤrbung uͤbergeht. Dahinter folgt ein ſchwarzer Mittelpunct. Vor der Flͤgelſpitze iſt ein großer, ſchneeweißer Vorderrandfleck, aus deſſen Spitze bis zum Hin⸗ terrande eine gebogene, ſilbergraue Linie herabgeht. Den Hin: terrand faffen ſchwarze Schuppenftrihe ein, die um die Flügel: fpige mit weißen, einzelnen Schuppen gemifht find. Franzen grau einwaͤrts perlartig ſchillernd. 852 Hinterflüigel hellgrau, nah hinten erweitert, vor der etwas vorgezogenen Spike mit einer ftumpfen YAusrandung. Franzen dunkler grau, an der Baſis gelblich. Unterfeite glänzend grau, auf den WVorderflügeln fcheinen die Querlinien, der ſchwarze Punct darhinter und der weiße Flecken vor der Spitze fehr verlofchen durch; der Innenrand iſt gelblich. Das einzelne Männchen fing ich bey Syracus in der Gegend des Gapucinerklofters auf einer Eurzbegraften Stelle des Kalk: felfens gegen Abend. 401. (9.) Humeralis Z. Alis anterioribus einerascentibus fusco conspersis, striola humerali alteraque obliqua subcontigua atris, strio- lis posticis nigris; palpis fuscis , interne einereis, nitidis, articulo apicali fusco-bifasciato (mas, fem.) Var. 5b) uta, sed alis anterioribus obscurius griseis. (2 m.) Var. c) alis anterioribus fusco - einerascentibus, striolis obsoletioribus. (1 mas.) Var. d) alis anterioribus praeter basim canam apicemque cinerascentem fuliginosis (1. fem.) Gel. humeralis Z. Isis 1839. 200. 42. Lita incretella Dup. Catal. pag. 338. Sehr veränderlih und daher in manchen. Erempfaren ſchwer wieder zu erfennen, wenn man nidyt die Farbe der Taſter und Beine fefthält. Größe der Gel. atriplieella FR. Benträge S. 223. Taf. 78., mit welcher die Humeralis var. c. große Aehnlichkeit hat; ihre Zafter, ihr anders gefärbter Bauch, und der ſchwarze Baſalſtrich des Vorderrandes der Vorderflügel ıc. unterfcheiden fie. Ruͤckenſchild wie die Vorderflügel afchgrau, braun beftäubt; Kopf ftetd heller, zumal auf der Stirn, Augenrand dunkel; Fühler braun, ſchwach geringelt, am Wurzelgliede fchwarzbraun. Lippentafter ziemlich lang, aufgefrummt , zweytes Glied an den aͤußern 2 verdidt, auswendig braun, an der Spige und ein waͤrts hellgrau, bier an der untern Hälfte faft metallglänzend das Endglied hat 3 der Länge des zweyten liebes, ſpitz, weiß— grau, unter der Mitte und dicht vor. der Spike mit einem breiten, braunen Gürtel; Spise fehr fein und weißlich. Rüſſel nicht lang, aufgerollt, befchuppt. — Beine glänzend, befon= ders an den Hüften und Scenfeln faft metalliſch, grau, auf dev Lichtfeite braun mit grauen Gliederfpigen; Hinterbeine etwas heller. — Hinterleib braunlih grau mit graugelblichem After: bufh; Bauch am Nande dunkel, in der Mitte hellgrau, an den Ningrändern heller, befonders nach Abreibung von Schup» pen glänzend. Vorderflügel ziemlich fchmal, meißlichgrau, dunkler beftäubt, am meiften in der Mitte. Der Vorderrand hat auf der Ba- fig einen dien, tieffhwarzen Strih; feiner Spise gegenüber in einiger Entfernung von der Baſis liegt ein ebenfo gefärbter, ſchiefer, zugefpister Kängsftrich, der. bisweilen. mit dem Vorder: randſtrich zufammenhängt. In der Flügelmitte liegt in dunf- lem Schatten eine feine ſchwarze Längslinie, ihr gegenüber am Vorderrande ein Punctfledchen, und hinter dem Vorderrand ein deutlicheres, ſchwarzes Fleckchen; unter ihm ift im Mitttelraum nahe dem Innenwinkel ein fhmwarzbraunes, Erummes Quer: fteihelchen. Auf dem Hintertande bemerkt man vor der Spike ein braunes Längsftrichlein. Die langen, dunklen Franzen ha— ben am DVorderrande vor der Spige auf hellem Grunde 4-- 5 braͤunliche Fledchen. - 853 Hinterflügel etiva8 breiter als die Worderflügel und etwas glänzend hellgrau, am Vorder- und Hinterrande verdunfelt; unter der ziemlich langen, fcharfen Spige ift der Hinterrand ſehr ſtumpf und ziemlidy tief ausgerandet. Franzen breiter als die Flügel. Unterfeite ohne Zeihnung; die Worderflügel und der Vor: derrand der hellgrauen Hinterflügel find braungrau. Bar. 5) meine beiden ficilifchen Männdyen haben weiter nichts Abweichendes als die ftaubgraue Grundfarbe auf ihren Borderflügeln. — Bar. c) ein fehr fhönes Männchen, ift auf den Vorderfluͤgeln befonderg dunkel, während die fchwarzen Striche, ſelbſt die des Vorderrandes nur, braun find. Bey ihm glänzt. felbft das Dbergefidyt (Epistomium) etwas, filbericht, was ich bey den andern Cremplaren, deren Zafter ich durch Biegen der Gefahr des Abbrechens nicht ausfegen mag, nicht bemerken kann. Die Lage der Zeichnungen ift übrigens ohne AUbweihung. — Bar. d) ein fhones Weibchen, hat gelbliche Schulterdecken. Auf den Vorderfluͤgeln ift die ganze Fläche längs des Innenrandes bis zur Subcoftalader dunfel rauchgrau, was vorzüglich gegen die Bafis ſcharf abjticht; der erfte fehräge, ſchwarze Strich ift in diefen verbüfterten Naum aufgenommen und fticht wenig hervor. Diefe Art lebt an Eichen bey Glogau und Frankfurt a.d.D.; bey Reichſtadt in Böhmen. wurde fie nah Fr. v. Roͤs lerſt. Verficherung in 5 Eremplaren an Fichten (Pinus picea) ge: fangen. Bey ung ift ihre Nahrung beftimmt an der Eiche zu fuhen. Am 17. July fing ich 2 fchöne Exemplare; und dar: auf erfcheint fie wieder im Ockober. Sie überwintert und wird dann im. März. und April abgeklopft. Sie fheint nicht felten zu ſeyn, aber nur. bey ganz heiterem, ruhigem Wetter läßt. fie fih durch Beklopfen der Staͤmme zum Abfliegen bringen. So erhielt ih am 22. April 1837. -von ein Paar neben einander ftehbenden Stämmen in £urzer Zeit 17 Stüd, aber die meiften fhon ſehr verflogen. Meine 2 ſiciliſchen Männchen fing ich am 26. und 27. Februar bey Meflina an zwen verfchiedenen Stellen, wo ich fie aus dem duͤrren Raube der Sträucher von Quercus pubescens ab£lopfte; fie tragen fehr deutliche Spu— ten der Ueberwinterung an fih. Ohne Zweifel erfcyeint die Art dort auh in 2 Generationen. 402. (10.) Salinella n. sp. Alis anterioribus dilute griseis, fusco_pulvereis, pun- etis duobus ante, uno post medium fuscis ferrugineo- einetis; posterioribus paulo latioribus canescentibus; pal- pis medioeribus, articuli ultini basi annuloque fuseis (m. f.) Var. 5) alarum anteriorum punctis tantum luteis. Sehr nahe der Gelechia inustella Z., die ih Sfis 1839. ©. 201. 70. als Varietät der Gel. artemisiella aufgeführt habe, und die doch wohl eigene Art ift; außerdem, daf die ganze Färbung von- Salinella viel heller ift, unterfcheidet diefe fich weſentlich durch die Hinterflügel, welche bey ihr breiter find als die DVorderflügel, während bey Inustella das Umgekehrte Statt ndet. h Sn der Größe ift Salinella gewöhnlich etwas über G. arte- misiella. Kopf, Nüdenfhild und Vorderflügel fehr heilgelblich grau, legtere am meiften braunftaubig, der Kopf am reinften und daher am hellften. Dft find die Schulderdeden lehmgelb- li, wenn. nehmlic die Borderflügel an der Baſis ebenfo frei: fig gezeichnet find, Fühler deutlih braun und weißlich gerin— Wr — ——— 854 gelt, am Wurzelgliede auf der Schattenfeite gelblich. Kippen= tafter nur von mittelmäßiger Länge, noch heller bleichgelb als die Stirn; das zweyte Glied auswärts und am Bauche oft baunlich beftäubt; es ift zufammengedrängt, aufgekruͤmmt, an der Bafis dünner, dann durch Schuppen ſtark eriveitert, am Bauche (bey feitlicher Betrachtung) gleichſam geerbt, in der Mitte mit tiefer Laͤngsfurche; das Endalied dinn, zugeſpitzt, an der Bafis braun und vor der Spike mit einem braunen Ninge, der auf der Bauchfeite fich fehr erweitert. "Beine bleid), auf der Kichtfeite außer an den Gliederfpisen weichlich braunlich beftäubt, Hinterleib grau, am Bauche und dem Afterbufch fehr hell ſchmutzig gelblich. Der weibliche Kegeftachel fteht hervor. Die Vorderflügel find am Worderrande und gegen die Spike am vreichlichften braunftaubig, und dieſer Staub reiht um die Spitze weit in die Franzen hinein, obne auf denfelben deut= lie Querlinien zu bilden. Die braunen Stäubchen find nichts als die braunen Spisen der langen Schuppen, die an Länge gegen die Spike zunehmen. Die meiſten Exemplare find auf der Subeoftalader und in der Flügelfalte und‘ auf den Adern in der Gegend der Querader hell roft = oder Iehmgelblih. Uns ter den Verdunflungen des Vorderrandes nimmt ſich nur eine nicht fehr fern von der Baſis als ein Punctfleichen aus; doch fehlt diefes auch bisweilen. Vor der Flügelmitte ftehen auf lichterem Grunde auf roft- gelber Unterlage zwey braune Punete ſchraͤg unter ‚einander, ber untere näher gegen die Bafis in der Flügelfalte (ganz wie bey Inustella) ; hinter der Flügelmitte ift faft in gleicher. Höhe mit dem obern Puncte des befchriebenen Paares ein: ftrichförmiger, ahnlich beſchaffener Punct, der ſich gewöhnlich in zwey aufloͤſt; dieſe zwey ſtehen ſchraͤg hinter einander, nicht wie bey Inustella unter einander, und der obere iſt der groͤßere (bey lnustella, wo ſie getrennt ſind, iſt der untere groͤßer). Das helle, wink— lig gebrochene Band zeigt ſich bisweilen ganz deutlich. Selten iſt die Fluͤgelſpitze ſelbſt verdunkelt. Die Hinterflügel etwas breiter als die Vorderfluͤgel, haben eine ziemlich lange Spitze, aber eine ſeichtere Ausrandung vor derſelben als bey Inustella; fie find etwas glänzend, ſehr hell— grau mit langen, an der Baſis am meiften gelblihen Haaren. Unterfeite bleih gelblich grau, glänzend; alle Blügelfpigen find mehr oder weniger deutlich punctartig verdunkelt. Bey Bar. 5) fehlen auf den Vorderflügeln die dunfelbraunen Puncte, und ihre Stelle ift durch Noftfarbe eingenommen. Diefe Art ift bey Syracus auf dem’ falzbaltigen Boden der Spracusfümpfe neben dem größern Haven fehr häufig in dem Salicorniengeftrüpp, dag ganze Streden bededt. Sie fliegt Teicht auf, vorzüglich bey: bedecktem Himmel oder gegen Abend, ift aber fehr behende und läuft, wann fie fich niederaelaffen hat, fogleih an den Pflanzen hinab bis auf den Boden, wo man fie gewöhnlich nicht eher wieder bemerkt, als big fie davon fliegt. Ihre Erfcheintingszeit ift das Ende des April und der May. Bey windigem Wetter und im Sons nenfchein fah ich fie meift nur auffliegen und dann verfchwinden. Sr Pr Mitte May waren die Exemplare größtentheils fchen lecht. 402. (11.) Remissella n. sp. Capite ac thorace lutescentibus; alis 'anterioribus gri- seis, basi lutescentibus, punetis disei fuseis, lineola ci- liorum eirea apicem fusca; palpis intus nitidis, artieuli ul- timi lineis duabus longitudinalibus niveis (mas.), 855 Sie gehören zu den Arten, wo die Hinterflügel ſchmaͤler find als die Vorderflügel, und kann bey Arteinisiella ſtehen. Die zwey fchneeweißen Kangslinien an dem braunen Endgliede der Tafter und der fchwarze Bogen auf den Franzen um die Spike der Vorderflügel zeichnen fie vor allen Arten aus. Größe der Artemisiella; Ruͤckenſchild und Kopf graugelblich, Stirn heller. Fühler ſchwarz und, meißgeringelt, das lange Möurzelglied auf der Vorderfeite mit einer dünnen, weißen Laͤngs⸗ finie. Nüffel zufammengerollt, befchuppt. Lippentaſter ziemlich lang, aufgekruͤmmt; das zweyte Glied inwendig lebhaft glänzend, geiblich grauz auf dem Nüden und. an ber Spitze weißlich, auswendig dunkler, zufammengedrüdt, allmählich erweitert, am der Spike abgefchnitten; das Endglied etwas länger als. das zweyte Glied, duͤnn, fein ſpitzig, braͤunlich, etwas glaͤnzend, auf dem Ruͤcken und der Schneide der Länge nach in zwey Linien weiß, die auf, der, Innenfeite des Zafters durch eine bräunliche, dünne Linie getrennt ‚werden. — Beine ſchmutzig gelbgrau, auf der Schattenfeite und. an den Gliederfpigen weiß: licher; Füfe am dunfelften mit glänzend, weißen Enden der Glieder. Hinterleib, grau, am Bauch und Afterbuſch gelblich. Vorderflügel an: der Baſis, vorzuͤglich in ‚der Flügelfalte, heil lehmgelblich, übrigens beit ftaubgrau, bräunlich beitaubt. Etwa in halber Känge der Klüyelfalte liegt ein Ihwarzbrauner Punet, am Ende der gelblichen Farbe im derfeiben. Schraͤg darüber, gegen die Mitte zw, liegt ein verloſchenes Pünctchen. Hinter der Flügelmitte in gleicher Entfernung zwiſchen Vorder: und Innenrand, ift ein deutlicherer, brauner Punct, hinter wels chem die helle Querbinde ; diefe iſt nur, bey. dem einen Exem⸗ plar vollſtaͤndig, bey dem andern nur in ben Enden vorhanden; fie macht einen fehe fpisen Winkel in der, Mitte. Die Stans zen um die Spige find. braͤunlich beſtaͤubt; fie enthalten vor ihrem Ende einen ſchwarzbraunen, gegen die Fluͤgelſpitze hohlen Bogen; die ſchwarzbraunen Puncte, woraus dieſer befteht, find die dunklen Enden weißgrauer, ſchmaler Schuppen. Hinterflügel merklich ſchmaͤler als die Vorderflügel mit paral— lelen Gegenrändern, „glänzend hell blenfarbig; vor der langen, dünnen Spite ift der Hinterrand unter ‚einem. ftumpfen,, faft geradlinigen Winkel tief ausgerandet. Franzen viel breiter als die Fläche, grau mit; gelblicher Baſis. Unterfeite glänzend grau, matt gelblich umzogen ; die Sranzen der Vorderflügel zeigen den braunen Bogen um die Spike, ver- lofchen. ‚Das eine Exemplar bey Syracus am 9. May in einer be graften Schlucht des Abhanges der Neapolis; das andre bey Meffina am 11. July im Graſe eines: Berges an der, Paler mitaner Strafe. Die Art hat alfo merklicher Weife eine dop- pelte Generation. 404. (12.) Diminutella n. sp. Minuta, alis anterioribus eriseis fusco - pulverulentis, punetis fuscis ferrugineo - einetis; palpis medioeribus in- tus albis, artieuli terminalis annulo fnsco. Moch Eleiner als Gel. inopella (Isis 1839. p- 201. 67.), alfo die Eleinfte bis jest befannte Gelechia, verwandt mit Gel. artemisiella, verfchieden aber, außer durch die Kleinheit vor züglich durch die fürzeren, anders gefärbten Zafter. Ruͤckenſchild ſtaubiggrau, Kopf weißliher, um ‚die Augen etwas beftäubt. Fühler braun und. weiß, geringelt. Lippentaſter nur von fehr maͤßiger Laͤnge und. wenin ‚aufwärts gefriimmt, weiß, außen grau beſtaͤubtz das zweyte Glied iſt zuſammenge— | 856 drüdt und dur die reichlihen Schuppen auf der Unterfeite ziemlich did; das Endglied von wenig mehr als halber Laͤnge des zweyten Gliedes, wenig gekrümmt, dünn, zugefpigt, über der Mitte mit einem breiten, braunen Gürtel. Rüſſel aufge rollt, beihuppt; auf der Bafis ruhen die weißen Maxillartaſter. Beine hellgrau, auf der Lichtſeite außer an den Gliederfpisen braunlich beftäubt. Hinterleib grau, flah, mit weißgrauem Seitenrande und Bauch und. gelblichem Afterbufch. | Borderflügel 14 —13"' ang, bel ffaubgrau, reichlich bräun- lich beftäubt, die Stäubchen find gegen die Spitze und auf den Franzen. um diefelbe gröber. Braune, etwas edige Puncte zei— gen ſich in der. Slügelfalte einer nicht fehr fern der Baſis, der zweyte auf ber Mitte der Falte, der dritte fchräg darliber mehr nad außen gerücdt, der vierte über den Innenwinkel ziemlic) nahe der Flügelfalte, ein fünfter, ftrichformiger, verwiichter gegen die Fluͤgel pitze. Alle liegen auf mehr oder weniger aus: gebreitetem, blaß roftgelblichem Grunde, Hinterflügel merklich fchmäler als die DVorderflügel, etwas glänzend, licht bleygrau mit tiefer, fehr ftumpfer Ausrandung des Hinterrandes vor der langen dünnen Spike. Franzen fehr lang, grau, an der Baſis gelblich. Die ganze Unterfeite ift weißgrau, mit einer fehr verlofchenen, gelblichen Linie umzogen. Diefe kleine Schabe flog bei Meffina am Gaftellacioberge in Geſellſchaft der Oecoph. terrenella, gravatella, Elachista Dohrnii, Phyeis Cautenerella am 23., 26. und 27. July felten. 405: (13.) Nigrinotella n. sp. Alis anterioribus albis; puncto humerali, maculis 4 disei (prima majore obliqua) e squamis congestis nigris; palporum articuli secundi basi, apicali annulis duobus nigris (fem.) Sn der Größe einer ganz Eleinen Gel. aleella F. (bicolo- rella Tr.) aber fehr verfchieden durch die Stellung und Schwäche der Flecke der Vorderflügel; vorzüglich aber durch die Schmal- beit der Dinterflügel. Hiernach gehört fie naher zu der Eleinerm Gel. lepidella F. R. (Isis 1839. p. 202. 73.), deren Zeich> nung auh ſchwarz auf Weiß ift, jedoch auf eine ganz andere Weiſe; der Nigrinotella fehlt die fchräge Fleckenbdinde der Vor— derflügel, und ihre Flecke find viel Eleinerz auch find die Vor: derflügel felbft breiter. Rückenſchild und Kopf etwas gelblich weiß mit wenigen, ſehr feinen, braunen Stäubchen. Fühler fhwarz und weiß geringelt. Rüſſel breit, aufgerollt, weißſchuppig. Zafter mäßig lang, zus ſammengedrückt, weiß; das zweyte Glied am der umtern Hälfte graufchwarz, gegen: die Spike unten: befchuppt und erweitert; das Endglied von % Länge des zweyten Gliedes, dünn, ſpitz, aufgekrümmt, unter der Mitte und vor der Spitze mit einen fhwarzen Ninge. Deine weiß, auf der Fichtfeite, am ſchwaͤch—⸗ ſten die Hinterfchienen, ſchwarz gefhedt. Hinterleib grau mit zugefpistem After ohne hervorftehenden Legeftahel, am Bauche meißlich. Vorderfliigel ziemlich breit, weiß, im Mittelfelde und gegen die Spise fehr bleich, ochergelbfledig. . Der Vorderrand hat ein ſchwarzes Pünctchen an der Schulter, nicht weit davon einen Fleck und dann in ziemlich gleichen Abftänden 'noch drey; der legte liegt in der Spike und auf den Franzen und Iöft ſich mehr not als die dren andern in Staͤubchen auf. Schief unter und hinter dem erften liegt, mit ihm einen unterbrodynen Schraͤg⸗ 857 ſtrich bildend, in der. Flügelfalte em ‚größerer, - eckiger Fleck. Zwifchen dem zwenten und dritten Vorderrandfled iſt ein Fleck— dien im Mittelraum ; ein kurzer Staubftrih gegen die Spitze und ein Schuppenhäufhen am Innenwinkel, Die Franzen find von einer doppelten, ſchwarzen Staublinie durchzogen, die an der Flügelfpise und, mit dem letzten Schuppenfleck ſich vereinigt. Hinterflügel grau, viel fchmäler als die Vorderflügel ‚mit parallelem Vorder= und Hinterrande; leßterer ift vor der Eurzen, ſcharfen Spitze fehr ftumpf ausgerandet. Franzen ſehr lang, an der Baſis gelblich. Unterfeite bräunlich grau, die Hinderflügel wie oben. Die Borderflügel find dunkler, und die Franzen um die Spige her: um meiß, die des DVorderrandes braunlich beſchmutzt. Das einzelne Exemplar Elopfte ich am 26. Juny aus Eichen: laub in einer Lavawuͤſte bey Vieranni oberhalb Catania am Fuße des Aetna. 406. (14.) Nigritella n. sp. Alis anterioribus fusco - nigris, guftulis duabus posticis oppositis pallidis obsoletis; posteriorum apice valde pro- ducto, palporum articulo terminali longo; antennis fuscis ( mas.) ‘ Sehr nahe der Gel. coronillella, und von ihr nur duch die geſtrecktern Vorderflügel und einfarbig braunen, nicht hell geringelten Fühler fiber zu unterfcheiden, Ein wenig größer als ein gewoͤhnliches Männchen der: Co- ronillella. Die Borderflügel find ſchmaͤler und zugeſpitzter; dunflere Puncte laffen fi im Mittelraum nicht wahrnehmen, außer einem ſchwer bemerflichen in der Flügelfalte zu Anfange des legten Dritteld. Die beiden hellen Gegenpuncte, find fehr Elein und verloſchen, zumal der untere; dieſer fteht mehr ein= wärts gerücdt, ftatt wie bey Coronillella ſenkrecht unter ‚dem andern. Die heller ‚grauen Hinterflügel, haben im männlichen Ge- ſchlecht eine ftärfer verlängerte Spitze; die Ausrandung daruns ter ift viel ftumpfer, und der hervortretende Theil des: Hinter: randes vor derfelben ift flacher abgerundet. Die ganze Unterfeite iſt erwas heller als bey Coronillella. Die Fühler find bey dieſer recht deutlich braun und weiß geringelt und haben am Wurzelglied an. der. Unterfeite einen weißen Längsftrich; ben Nigritella find fie ganz einfarbig braun, auf der Unterfeite des Wurzelgliedes weißlih. Anden Zaftern beider Arten ift das letzte Glied: das längfte; bey Coronillella hat e8 aber. auf der aͤußern und innern Seite eine weiße Längss linie; bey: Nigritella ſchimmert es auf der ganzen Innenſeite wie das zweyte Glied, und ebenfo auf dem Rüden weißlich, Eeinesweges in einer feinen Linie, — Hinterfchiene und Fuß find bey Nigritella ſchlanker. Das einzelne Männden fing. ic) am 3. April hoch im Ge: birge bey Meffina am Südabhange eines. Berges zwifchen wil- den Lupinen. 407. (15.) Anthyllidella H. Alis anterioribus fusco-nigris, guttulis duabus posticis oppositis pallidis; posteriorum apice valde producto; pal- porum articulo terminali longo; antennarum latere infe- riore albo- annulato. Tin. — Hbn, fig. 330. Eſehr fchlecht.) Swammerdamia — Hbn. Cat. 425. 4146, Gelech. — Z. Isis 1859. p. 201. Iſis 1847. Heft 11. 858 Lita — Dup. Cat. 358: *Suppl. IV, p. 460. pl. 86. Diefe Urt it von Corouillella ſchwerer zu unterſcheiden als die in der Iſis zwiſchen beide geſtellte Gel. umbrosella, die an ihrem viel kürzeren Endgliede der Zafter fehr leicht zu erkennen ift. Anthyllidella ift zwar gewöhnlich beträchtlich Eleiner als Coronillella, aber nicht immer. Einen fihern Un— terfchied fehe ich bloß an den Fühlern; diefe find bey Anthylli- della auf dem ganzen Rüden einfarbig ſchwarzb aun, auf der Bauch’eite aber deutlich weiß und ſchwarz wechſelnd und hier am Wurzelgliede mit einem weißen Strich, der fich befonders beym Weibchen öfters auf die Peitfche verlängert... Beym uns verfehrten Männchen der Anthyllidella ift die Vorderflügelfpige auf den Franzen von einem Bogen ſchwarzer Schuppen, der ziemlich meit von ihr abfteht, umzogen, während bey Coronil- lella die ſchwarzen Schuppen ohne Unterbrehung über die Spige weit über die Franzen hinausreihen. Nicht immer‘ find die Beine der Anthyllidella mit groͤßern, gelblich weißen Flecken gezeichnet. Zwey Männchen fing ich ben Syracus am 12. May an dem Abhange der ehemaligen Neapolis im Grafe. Sie weichen nur fo ab, daß ich fie, für. eine verfchiedene Art anfehen Eann. Sie haben die Größe der Eleinften Eremplare. An dem beffer erhaltnen .ift ‚der Worderrandtropfen der Vorderſiuͤgel faft rein weiß. Bey beiden find die Stirn und die Zafter weißer; am Endgliede der letztern find: die Schneide und die Längslinie auf der Innenſeite noch feiner und lichter ſchwaͤrzlich. Die Länge der Taſter und die Geftalt der Hinterflügel ift ganz diefelbe, Hübners Abbildung: ift durchaus unkenntlich, und id) hätte fie nimmermehr ala meine Wundfrautfhabe angenommen, wenn nicht der Name paßte und die Raupe nad) der Berfiherung meines Freundes, F: 0. Röflerft.imit der Hübmerfchen Ab: bildung gut übereinkaͤme. Die Abbildung der Schabe zeigt auf den Vorderflügeln an der Stelle, wo meine Art bisweilen ein paar zufammengehäufte gelblihe Schüppchen hat, nehmlich hin: ter der Hälfte der Flügelfalte, einen fehr deutlichen gelben run: den Punct; der Sunenrand ift ohne Punct; die Hinterflügel einfach lanzettförmig; der Hinterrand aller Flügel roſtbraͤunuch gefäumt. 407. (16.) Paupella n. sp. ‚ Alis anterioribus albidis, lineis Iongitudinalibus Navi- dis fusco - marginatis; striga marginis postici latiore utrim- que attenuata. ( mas.) Die nächte Verwandte der Gelechia inopella Iſis 1839. ©. 201. 67., und faft ſcheint fie bloß eine vergrößerte, fehär- fer und geiblicher gefärbte Form des Südens zu fein; allein ihre Taſter find verhaͤltnißmaͤßig länger und ihr Rüſſel ift kürzer. Betraͤchtlich größer, nehmlich Vorderflügellaͤnge 23 (bey Ino- pella 24); im Ganzen wie Inopella an die Goleophoren erinnernd durch die fchmalen, langfranzigen Slügel und die längsftreifige Zeichnung der Vorderflügel. — Kopf und Rüden: ſchild weiß; (Fühler weißlich, gegen die Spige deutlicher, dun- felgran geringelt. Rüſſel nur von ber Länge der Lippentafter, (zufällig aufgerollt.) Kippentafter gekrümmt, von dreymaliger Kopfesiänge, dünn, ‚etwas - zufammengedrüct, weißlich; das legte Glied ein wenig dünner als das zivente, fürzer alg dieſes, zugeſpitzt. Beine weiß; die 4 vordern auf der Vorderſeite braun, an. den Gliederſpitzen weiß. ‚Alle Schienen find langhaarig und zwar bie langen Hinterfchienen zweyzeilig. Der. hellgraue Hins terleib hat einen langen, weißgelblichen Afterbufch. 4 859 Vorderfluͤgel weiß. Bon der Baſis geht dicht am weißen, ſcharf begrenzten Vorderrande eine nach, hinten geſpitzte, gelbliche Strieme, vor der Mitte aufhörend (bey Inopella ift der weiße Vorderrand breiter); unter der Flügelmitte fommt aus der Bafis. eine zweyte weiter reichende, Länger verdiinnte Strieme. Zwifchen beiden geht eine dritte am zweyten Lüngsviertel ans fangende, dünnere, am Unfange des dritten Drittels aufhorende. Unter der Spite der zweyten ift nahe am Innenrande eine kte und über der dritten unter dem Vorderrande eine kurze fünfte. Eine fechfte endlich zieht auf dem Hinterrande; fie ift breit, ver— dünnt fid) auf beiden Seiten und erreicht nicht die Gegenraͤn— der. Hinter ihr find die Franzen noch weiß, geben dadurch das Anfehen, als ob der Hinterrand weiter ab fey, und Laffen dadurch die Strieme ‚getrennt von demfelben erfcheinen. Um bie Spitze find die Franzen mit zwey dem Hinderrande ziemlich gleich Laufenden braunen Schuppenreihen bezeichnet; zwiſchen denen der Grund gelblich ift. Der Vorderrand hat an der Bafis der Franzen 5 braune, weit getrennte Fleckchen. Alle Striemen find mit zerſtreuten, braunen Schuͤppchen auf den Rändern eingefaßt. Hinterflügel fehe ſchmal, etwas glänzend hellgrau mit ziem— lic) langer Spitze, vor welcher der Dinterrand tief und ftumpf ausgetandet ift. Franzen fehe lang und gelblichgrau. Unterfeite glänzend hellgrau, auf den Vorderfluͤgeln dunkler; alle Franzen weißlicher als die Fläche. Das einzelne Männchen fing ich bey Syracus an einem blumigen Wege durch die feuchten Aeder zwifchen dem Anapo und den Säulen des Jupitertempeld am 19. May. 409. (17.) Hermanella. Oecophora — Duponchel Cat, p. 367. Ein Männchen bey Neapel am 20. Auguft gefangen. Diefe Art ift demnach, fo viel big jest bekannt, zwifchen Neapel und Riga verbreitet. Das Eremplar ift Elein; auf den Vorbderflügeln ift die glaͤn⸗ zende Linie, die von dem Querbande bis in die Gegend der Fluͤgelſpitze zieht und auf den Vorderrand auslaͤuft, in der Mitte unterbrochen. Anmerk. Ich beſitze noch mehrere ſiciliſche Gelechien in ein— zelnen, zum Theil nicht gut erhaltenen Exemplaren; da ſie wahrſcheinlich alle neu find, ſo uͤbergehe ich ſie hier. Herr Mann wird alle dieſe Arten im mittlern Italien auffinden, und ich werde dann eilen, die jetzt fehlenden Arten nach— zuliefern. — Schluß folgt. Der wahre Grund der weißen Farbe, Bon Dr. C. C. T. Burd ach, pr. Arzt in Luckau N, L. Weshalb reflectiren weiße Stoffe das homogene Licht als ſolches, alſo unverändert? Was iſt der Grund der weißen Farbe? — Die bisherige Phyſik ſagt uns: „daß ein Körper weiß iſt, wenn er jedes Licht unveraͤndert zurückwirft, im wei⸗ fen Lichte weiß, im rothen Lichte roth erſcheint, u. ſ. mw.‘ fie giebt alfo nur eine Beſchreibung des Phänomens mit andern Worten, anſtatt einer Erklärung. Iſt es wohl, bei den ſo einfachen und unveränderlichen Geſetzen des Lichtes wahrfchein— lich, daß ſo ohne Weiteres die verſchiedenartigſten Stoffe ſich auf ganz gleiche Weiſe gegen daſſelbe verhalten ſollten? 860 Man möge nicht zu ſchnell einwenden, daß in Betreff der eigentlichen Farben (das Weiß iſt deren feine) Aehnliches Statt finde, indem Stoffe von verſchiedener Beſchaffenheit unter gleichen Farben vorkommen. Denn offenbar iſt das Verhältniß eines Dinges zu einer functionellen Fraction nicht auf gleiche Weiſe maßgebend für feine Beſchaffenheit, wie das zu der Ge: fanmtfunction. Nun find aber Arfenikfäure, Milch, Schnee, Kreide, Fett, in gleicher Art weiß. Dieſes Verhältniß des Lichtes kann wohl nicht ohne eigenthümlich Flaren und Durchs greifenden Grund Statt finden, welcher für bie prismatiſchen Fractiouen deffelben nicht in berjelben Weife zu erwarten if. Ein Körper erfcheint weiß, wenn feine kleinſten nnd legten Aggregattheile (relativen Atome) volfommen waſſerhell (Farb: | | 108), Ddurchfichtig find, aber durch ihre Kleinheit, fodann auch durch ihre Zuſammenhäufung der diſtineten Einzelwahr: nehmung des undbewaffneten Auges ſich entziehen, folglich für daſſelbe aufgehört haben durchſichtig zu fein, und nun, ſowohl da, wo fie unter begünftigenden Umftänden, etwa auf einem ſchwarzen Hintergrunde noch, als einzelne Punkte, ohne merk: liche Ausdehnung, wahrnehmbar find, als auch in ihrer gehaͤuf— ten (nicht Ernftallinifchen,) Verbindung, den Eindrud des un: veränderten LFichtes erzeugen — das homogene Licht unverändert zurückwerfen müffen. Ueberall, ohne Ausnahme, wo fogenannte weiße Farbe an Körpern bemerkt wird, da ift ed zunächit nur die Unfähigkeit des menſchlichen Auges, farblos kryſtallhelle, molekulare Aggregat: Theile wegen ihrer, Keine räumliche Aus— Dehnung, folglich dem unbewaffneten menfchlichen Auge Feine Durchfichtigkeit weiter darbietenden Kleinheit (auch wegen ihrer - Zufammenhäufung, fofern letztere nicht in wahrer Eryftallinifcher Verbindung befteht, Durch welche volfonmene Durchfichtigfeit hergeftellt wird,) zu durchdringen, welche aus jenem objvctiven Grunde dieſe Scheinfarbe erzeugt. Weiß ift, objectiv, elementare, atomiftifche, farblofe Durchſichtigkeit fubjectiv, undurdfichtig ges worden durch atomiſtiſche Kleinheit und fodaun regellofe, un: verbundene Anhäufung; ift Infinitefimalreflerion an ſich heller, farblofer Atome. — Thatfächliche Beweise. Erftens, indireeter Beweis. Kleine, farblos durchfichtige, eben nur noch als ſolche (nehmlich als durchfichtig, ) wahrnehmbare Gegenftände, Fryftall- helle größere Sandförner, kleinſte Glasperlen oder Glasſplitter, aus mehrerer Entfernung und durch ftarfe Sohlgläfer betrachtet, verlieren fofort die Durchfichtigfeit, und erjcheinen kreideweis. Wie kann es auch anders fein, Da Durchfichtigfeit in Specie durch hinreichende Ausdehnung des burchfichtigen Körpers mit bedingt iſt. Nur, fo lange derfelbe noch unter einem meflichen Sehwinfel erfcheint, deſſen Schenfel das Bild eines dahinter liegenden Gegenftandes umfaffen fünnen, Fann von Durchfichtige feit Die Rede fein. Hört, mit der Merfleinerung des Körpers, der Sehwinfel bdeffelben auf, indem der Körper die Punftforn erreicht, (optifches Atom wird,) jo muß. aud) in, Specie feine Durcyjichtigfeit aufhören. Selbft der, feiner Subſtanz nach, hell durchfichtige Körper, muß in Punctesgröße vollfommen undurd= ſichtig, und folglich, in fo fern er farblos war und ift, weiß erfcheinen, da durchaus fein Grund vorhanden ift, weßhalb er dad homogene Licht oder deſſen Fractionen alteriren ſollte. Nur die Vergrößerung mitteljt des Mifroffops, welche ihm einen, bez trächtlichen Sehminfel reftituirt, oder zweitens, feine Verſchmelzung in eine Erpftallinifche Verbindung mit andern gleicyartigen Atomen, ‚861 dutch welche deren Ginzelreflertion qufgehoben wird, erhebt ihn wiederum zur Durchſichtigkeit. Zweitens, dbirecte Beweife. Kaum einhundertmalige microfcopifche Linearvergrößerung ift erforderlich, um erfennen zu lajfen, daß der Schnee nur aus hell durchfichtigen, niemals an und für fih weißen Grh= ftalbildungen befteht, deren, dem bloßen Auge, wenigftend in einiger Entfernung, nicht mehr durchdringbare Kleinheit bei maſ— fenhafter Anhäufung Die Gricheinung der reinften Weiße gewährt. Völlig weißer Kiesfand zeigt volfommen daſſelbe urfächliche Ver: hältniß zu gleicher Wirfung im Anblid. Binden fi, dem Sande bengemifcht, andere weiße Erdarten; jo erfordert deren moleculare Feinheit eine viel ftärkere Vergrößerung, um auch deren kleinſte Theilchen, welche dem bloßen Auge, ebenjo wie die Körner Des feinen Kiesſandes, nur mattweiß erfcheinen, gleich legtern in der Geſtalt Heil durchfichtiger Cryſtallfragmente erjcheinen zu laſſen. Weiße Blumenblätter beftehen aus waſſerhell durchſichtigen Ku— geln oder Bläschen. Jedes Weiß verſchwindet auch an ihnen, fo wie überall, durch hinreichende microfcopiiche Vergröße— rung. Wird ein weißes Blüthenblatt ftarf gequeticht, fo verliert es augenbliclic, die weiße Farbe und wird durchſcheinend, indem die mit waſſerhellem Pflanzenjafte gefüllten Kügelcyen oder Blaͤs— chen, welche feine Subftanz bildeten und feine weiße Farbe vers möge ihrer Kleinheit und Menge verurfachten, zerfprengt und ihre feinen durchfichtigen Wände in eine Fläche vereinigt werden, wodurch Die Molecularreflerion, auf welcyer alles Weiß beruht, aufhört. (Daſſelbe Nefultat erfolgt bei unorganiſchen und. ele— mentaren weißen, pulverfürmigen Stoffen, auf dem Wege bes Schmelzens, Auflöfens, Cryſtalliſirens und Gefrieren.) Jedes weiße Gewebe, leinenes, wollenes, baumwollenes, feidened, er fcheint bei hinreichender (ſchon bei einhundertmaliger) Vergrö— ferung unter dem Microfcop, als ein Geflecht farblojer, waſſer— heller Glasfäden oder völlig durchſichtiger, eryftallner Stränge. Die einfache Pflangenfafer, Durch irgend einen Proceß vom alt: hängenden Pigment völlig befreit (gebleicht,) iſt ſtets eryſtall⸗ hell. Weihes Papier, in hinreichend Iodere Stüdchen langjam zerriffen, löſt ſich unter dem Microfeop in cryſtallhelle Faſern auf, aus denen es durch DVerfilzung gebildet wurde. Weißes Holz, z. B. von der Linde oder Weide, Hat Diele Scheinfarbe in Folge der eryſtallhellen Beſchaffenheit der einfachen Pflanzenfafern. Im gelben oder braunen Hölzern finden ſich Dazwijchen mehr oder weniger undurchfichtige Pigmentfürner von diefer Barbe. ben fo im grauem oder gefärbtem ‘Papier. Weiße Thiere, Säugethiere, Vögel, Schmetterlinge, find nur Dadurch weiß, daß jedes Fleinfte Theilchen ihrer Bekleidung für ſich hell bdurchfichtig (farblos) ift. Jedes weiße Haar eines Thieres oder eines behaarten Pflanzentheiles, jede weiße Vogel feber, jedes Staubblättchen eined weißen Schmetterlingsflügels, ift unter dem Mierofcop vollkommen hell durchfichtig und farblos. Die Gefanımtheit diefer Eleinen farblos durchfichtigen Körperchen, welche Dem bloßen Auge vermöge ihrer Kleinheit nicht mit Diefer Eigenschaft wahrnehmbar find, giebt den von ihmen gebildeten Oberflächen ihre weiße Färbung. (Das weiße Mark der Vo— gelfedern muß zuvor, mie jeder andere compacte Körper, 3. B. ein weißer Stein, ein weißes Thongejchirre, um der Einwirfung des Microfcops befähigt zu werden, möglichft fein zertheilt werden. ) — Weißes Getraidemehl und Amylum wird bei hinreichender microfeopiicher Vergrößerung, welche bei letzterem ziemlich be: trächtlicy fein muß, zu einer Anhäufung hell durchfichtiger Par: — —— —_— 862 tikeln, mit gänzlicher Aufhebung der weißen Faͤrbung, mie in allen ähnlichen Fällen. Milch befteht befanntlich aus hell durch— fihtigen Kügelchen oder Bläschen, welche im farblofen Serum ſchwimmen, und und durch ihre äußerfte Kleinheit und Unerfaps lichkeit für Das unbemaffnete Auge, demſelben Die Gricheinung der matten Weiße gewähren. In allen Füllen, two weiße Fär— bung durch weiße Metalloryde und Erden hervorgebracht wird, verſchwindet durch hinreichende microfeopijche Vergrößerung (welche freilich in dieſen Fällen eine fehr hohe Stufe erfordert) der zu— vor, Durch vollfommene mechanifche Zertheilung, binreichend Dazu vorbereiteten feinften Theile des betreffenden Körpers oder Pig: ments umfehlbar Die Ericheinung des Weißen, indem fte fid) in farblofe vollfommne Durchjichtigkeit dieſer Molefüle auflößt. Es bedarf daher nicht der Anführung noch mehrerer einzelner Belege und Benipiele. Doch erfordern einige beiondere Erichei- nungen und Glaffen von Stoffen eine fpecielle Berüdfichtigung, welche hernach verfucht werden fol. — Wie vermag aber eine Anbäufung farblos waſſerheller, voll- fommen durchfichtiger Aggregattheile das Licht vollftändig zu re— flectiren und einen weißen Körper für das bloße Auge darzu— ftelen? Sollte eine folche nicht vielmehr alles Licht einfaugeu und der alte Anaragoras Recht haben, „Daß der Schnee eigent- lich ſchwarz ift”? Keinesmeges; wenn jedes einzelne, unter Dem Vicrofeop farblos durchftchtige Atom, vermöge feiner Kleinheit dem unbewaffneten Auge ald weißer Punet ſich darftellen muß und die Erjcheinung des Weißen nur dadurch entftehen kann; fo kann aud ein Compler folcyer Atome feine andere Wirfung auf Licht und Auge ausüben, da in der Vielheit fein Grund zu einer Alteration Des Lichtes liegt. Die Durchfichtigfeit der vollfommnen Flüffigkeiten, bes Wai- ferd und des Weingeiftes, beruht auf ihrer Atomenfreibeit. Abſolute Flüſſigkeit und unendliche Theilbarkeit find identiich. Im völlig reinen natürlichen Zuftande kann mithin das Waſſer eigentlich Feine Farbe haben, da eine folche allemal bie Gegens wart von Atomen oder gejonderten kleinſten Aggregattheilen er— fordert; das Weiß auf farblofen, microfeopifch Durchfichtigen ; Die Farben auf mehr oder weniger undurchfichtigen Molekulen beruben. Wenn aber das Waffer durch Entziehung des Wär- meftoffs aus feiner Integrität geriffen wird, jo bildet es Cry— ftallifationen, (oder wenn ſolches durch ftarfe mechaniſche Er— fhütterung geſchah, Bläschen), welche dem bloßen Auge wegen ihrer Kleinheit nicht mehr einzeln erfennbar und durchdringbar find, demfelben folglich weiß erfcheinen müſſen, indem ſie Die Durchfichtigfeit unverlierbar bepbehalten und unter dem Micro: feop fie zeigen. Die Veränderung des Aggregatzuftandes eines Körpers kann blos den Unterfchled zwifchen freier und miero— feopifcher Durchfichtigkeit betreffen, auf deffen Erfenntnig die des Grundes der weißen Färbung durchaus beruht, nie aber einen wirflich undurchjichtigen Körper in einen burchfichtigen und ums gekehrt verwandeln. Anders ift e8, wenn Die chemifche Con— ftitution verändert wird. Die, auch in den feiniten Atomen, undurchfichtigen Metalle, werden durch Oxydation in mehr oder weniger atomiftifch (mieroſcopiſch) durchfichtige Orhde verwan— delt. — Wenn das Waller in größeren Maſſen eryſtalliniſch er— ftarrt, zu Eis, fo bleibt es durchfichtig, ohne weiße Färbung; denn hier ift fein Zerfallen in microfcopifche, dem freien Auge nicht dDurchdringbare, Cryſtallbildungen. Auf ganz ähnliche Meile verhält ed ſich mit der Croftallifation aller wafferhellen, farblofen Salze und Mineralien. Ale foldye können nur in ein weißes Pulver zerfallen, welches im jedem Atome Die microſcopiſche 863 Durchfichtigfeit und volfommme Farblofigfeit beibehält. Sobald der atomiftifche Aggregatzuſtand derfelben durch einen elementaren Proceß (Auflöſung, Schmelzung,) wieder aufgehoben wird, ſo muß, vorausgefetzt, daß ſaͤmmtliche Atome ihn. eingingen, die weiße Farbe wieder aufhören, und freie Durchſichtigkeit der geſammien flüſſigen oder feſten Maſſe wiederum eintreten. — Durchſichtigkeit iſt Atomenfreiheit. Dieſe iſt eine zweifache. Die erſte, wo überhaupt.feine Atome find, iſt Die Der Luft, des Waſſers, der reinen Spirituojen. Von dieſen vermag nur das Waſſer ſeinen Aggregatzuſtand zu verändern, und dem freien Auge undurchdringbare, Daher weiße,» Formen zu bilden. Die andere, wo Atome‘, jo eng und weſentlich zu, einem Ganzen, zu einer innig zuſammenhängenden Maſſe verbunden ſind, daß fie (für die Dauer dieſes Aggregatzuſtandes,) aufgehört haben, ala einzelne Atome zu erſcheinen, in farblofen Eryjtallen, Glas, Eis, (weil dieß Durch mechaniſche Gewalt, ohne daß es ſchmelze, in feines, weißes Pulver verwandelt werden kann, jo gehört es hierher auch, unbejchadet der Atomenfreiheit des Waſſers), horn: artige Durchjichtige Körper, Oele. Mechaniſche Gewalt vermag den Zufammenhang. diefer Körper zu trennen und ihre, Violekule zu vereinzeln, wo Dann Die freie Durchfichtigfeit aufhört, weiße Farbe und microfeopiiche Durchſichtigkeit eintritt. Bei Den Delen Fann dieſes hauptiächlich Dadurch gejchehen, Daß Wafler zwifchen ihre eng’ verbundenen Atome gedrängt wird, wovon hernach nod) ein Mehreres. Unverbundene Atome, in einem atonıfreien Körper der exften fowie der zweiten Glajje, in zerjtreuter Vienge enthalten, ſtören bie Durchfichtigkeit, auch wenn ſie übrigens mit*ihm von gleicher Urt, alfo weiß und mieroſcopiſch Durch- fichtig find, 3. B. das befannte Milchglas. Sind fie aber ge: färbter, undurchfichtiger Beſchaffenheit, fo ſtören fie, unverbunden, zwar auch die Durchjichtigkeit ehr; wenn fie aber in das Cry⸗ ſtallgefüge ſelbſt als integrirende Theile mit aufgenommen wurden, fo fürben fie dieſes nur, ohne Die Durchſichtigkeit weſentlich zu behindern: farbige Glasflüjfe, gefrorne Karminauflöjungen, Die Urfache der Entftehnng Der weißen Färbung in den aus Delen gebildeten Emulfionen, ward vorhin ſchon angedeutet. Schwieriger fcheint e8, von ihrer Verwandlung in weißes dett, eine eben jo beftimmte Erklärung zu geben. Es kann nur ans genommen merden, daß bei Diefem Vorgange eine eigenthümliche Lagerung oder Schichtung ihrer Atome eintrete, melche von ber Art ift, daß Infinitefimalflächenreflection — weiße Farbe Dadurd) entftehen muß. — Aehnlich ſcheint der Vorgang zu fein, wo fih aus dem flüßigen, durchjichtigen Eiweiß, ein weißer come pacter Körper durch Gerinnung bildet. Bereit G. R. Treviranus hat beobachtet, Daß dad gerinnende Eiweiß die Geftalt äußert Fleiner Kügelchen annimmt. (Ver— mifchte Schriften der Gebr. Ireviranus, Band 1, Göttingen, 1816. Seite 133, 134.) Diele Structurbildung erflärt Die in Folge derſelben eintretende Molekularreflexion und weipe Farbe Dinreichend. Geronnenes Eiweiß, wenn es trodnet, wird farb- [08 Durchfichtig, hornartig, zum Beweis, Daß feine weiße Undurchfichtigfeit nur Folge von Structurverhältnijfen war, wie fie folche überall nur ift, — welche mit der Vertrocknung ſich ändern. Denn daß die Anwelenheit Des Waſſers an fich Feine Unducchfichtigfeit verurfachen könne, ift wohl Far genug. Die befte Ueberzeugung von der Nichtigkeit und thatſächlichen Begrlindung der biermit gegebenen Aufftellungen, kann nur Die eigne Anfchauung gewähren. Man überzeuge fih, Daß Die kleinſten Theile eined jeden weißen Körpers, welche Die Stärfe eines Microſcops hinreichend zu vergrößern vermag, um für ——— — 864 jedes biefer auf das Beinde zertheilteu Molefule, einen merf- lichen Sehewinkel herzuſtellen, farblos durchfichtig find, und es bleibt Fein Zweifel daran übrig: Daß alle weiße Färbung nur auf dem Unterſchiede von freier. und microſcopiſcher Durch- ſichtigkeit berube, mithin nur eine Scheinbarfeit oder. optiſche Täuſchung jei. — ’ Memoiren de la Societe du Museum d’histoire naturelle de Strasbourg. Str.chez Levrault. Ill. 1840—46. 4., Die Straßburger Naturforfcher wetteifern auf eine rühmliche Urt mit den Parifern, obfchon fie weniger zahlreich find und weniger Hülfsmittel haben. Sm vorliegenden Band haben die meiften Abhandlungen einen bedeutenden Werth, indem ie manch Neues bringen und ebenfo fcharffinnig wie fleißig und geſchickt bearbeitet find. Da jede ihre befondern Seitenzahlen hat; fo wird man fie wohl einzeln befommen fönnen. U Bee: über dag Mutterkorn und einige Agamen, welche auf den Noggenähren vorfommen. 1843. S. 1—46. Taf. Zelle Die zahlreihen und gründlichen Unterfuhungen de3 Mer: faffers bey den Flechten find allgemein befannt, und daher be— darf diefer Aufſatz Eeiner Empfehlung. Woran das Gefchicht- liche, fodann die Charactere, Vorkommen, microfcopifche Unter: fuhung, Entwidelung. t Die andern Schmaroger find: Fusarium secalis, Helmin- thosporium secale, Malacharia oeulina. Die Infuforien, welche ſich beym Mutterkorn entwideln, find? Monas terıno, Ophthalmoplanis ocellus, Cyelidium hyalinum, Bursaria obliquata, Vibrio. Der Verfaffer nennt die Sippe Sphacelia. Taf. 1. enthält die microfcopiiche Zer— legung; Zaf. 2. die andern Schmaroger. IH. See: microfcopifche Unterfuchungen des gefunden Harns. 1841. ©.1—12. 8.1. Abgebildet find Segen der Schleim: haut, Kügelchen, proftatifche Koͤrperchen, Zoofpermen und ver= ſchiedene Salze. II. Langlois: Chemifche Unterfuchungen des Saftes eini: ger Pflanzen. S. 1—7. Weinſteck, Nußbaum, Linde, IV. N. Joly und U. Lavocat (beide zu Zouloufe): Ge: ſchichtliche, zoologiſche, anatomiſche und palaontologifche Unter \ terfuhungen ber die Giraffe. 1844. ©.1— 124. Taf. 17. Diefe Abhandlung ift ein ganzes Buch, und enthält voll ftändig die im Zitel angezeigten Nubrifen, mit zahlreihen von Joly felbft auf Stein gezeichneten Abhandlungen. ine aus Abyſſinien kommende und in Zouloufe umgeftandene Giraffe wurde vom Magiftrat gekauft und den Verfaſſern uͤbergeben. Sie haben fich diefes rühmlichen Geſchenkes durch ihren großen Fleiß und ihre Gefchidlichfeit würdig gezeigt. Woran geht ein Verzeichniß aller Schriftfteller von Mofes an durd die Grie- chen und Lateiner bis auf unfere Zeiten. Sodann werden die Stellen aus-den Griechen und aus den neuern Reiſenden aus— gezogen; eine fehr mühfame und danfenswerthe Arbeit, melde läuft von ©. 1—40. Dann folgt die Befchreibung des Aeu- fern; ©. 51. die Eingeweide; ©. 58. Geſchlechtstheile, ©. 62. das Schrach befonders ausführlich, die Hörner, Zähne; S.85. Binder; ©. 86. Muskeln; S. 103. Gefaͤßſyſtem; ©. 106. Nervenſyſtem; S. 109. Verwandtſchaften; ©. 110. Berftei- 865 nerungen; ©.-113. Erklärung der Tafeln: — Die Verfteiner: ungen find: Camelopardalis primigenius (Sivatherium gi- ganteum), biturigum, sivalensis, affinis. Man muß den DBerfaffern. die Gerechtigkeit widerfahren laſſen, daß fie mit ungemeinem Fleiße die Fiteratur zufammengefucht und jedem Schriftfteller fein Recht» haben. widerfahren laffen: dennoch haben fie eine wichtige Arbeit vergeffen, nehmlich die von Cregfhmar in Ruͤppells Atlas S.23., wo unfers Erachtens zuerft gezeigt wurde, daß die Hörner nicht bloß Er- hoͤhungen des Stirnbeins, fondern eigenthümliche Knochen find: ferner, daß das fogenannte Zte Horn auf einem Zwickelbein fteht zwifchen den beiden Stirnbeinen, wodurch die Möglichkeit des fogenannten Einhorns dargethan wurde. Endlich hat d’Alton in ‚den leopoldinifchen Verhandlungen 1824. XI. 1. ©. 333. T. 36. das Gebiß abgebildet. und mit des Bojanug Mery- cotherium ©. 263. 3. 21. 22. verglichen. T. 1. ftellt, die nad) Owen copierte Chiraffe dar. . 2. ägnptifhe Sculpturen derielben. Abbildungen aus alten Schriftftellern. . Gaumen, Zunge, Nieren. . Mugen. weibliche Gefchlechtstheile nah, Omen. Hirn deßgleichen. Schaͤdel und Halswirbel. Hoͤrner, zerſaͤgt; Schädel nach Pander und ton. . 10. Gebiß. T. 11. Knochen der Vorderfuͤße. T. 12. Hufe. T. 13. Schrach. T. 14—16. Muskeln, T. 17. DBerfteinerungen, nah Duvernoy, Salconer und Gautley. V. Lereboullet: Beytrag zur Anatomie von Myopota- mus coipus. ©. 26. T. 2. Der Verfaffer erhielt 1843. vom Chirurgen Adermann ein trächtiges Weibchen und 4 Junge in Branntwein in an— gefaultem Zuftande. Er gibt vorher die Gefchichte, welche be— fanntlih von kurzem Datum ift, da Molina die erſte Nach— richt davon gab 1782., nachher Azara, beide Geoffroy St. Hilaire, wovon Iſidor zuerjt die fonderbare Lage der Zigen faft auf dem Nüden bemerkte 1830; bald nachher auch Ehrifty zu London 1835., Sahräus und Sundewall zu Stodholm 1839., TZarras und Popelaire zu Brüffel 1841., Rüppell, Shin; und U. Wagner; eine Anatomie des Maͤnnchens ift vorhanden von Martin zu Xondon 1835., des Schädels von Ü. Wagner. Der Verfaffer hat den Streit über die Bedeutung der Zigen endlich entfhieden, indem er den Zufammenhang derfelben mit den Milchdruͤſen beym traͤchtigen Weibchen nachgewiefen hat. Es find. ihrer vier jederfeitg in. der Nichtung von den Augen zu den Hüften, und fie waren ‚nicht, weniger als 6" Tang ; die ‚erfte hinter der Schulter, die letzte vor der Hüfte, jede von der andern 2'' 3", Der Leib maaß 4 Meter, alfo 144, der Schwanz 4 Meter. Schädel, Gebiß und das übrige Schrach wird genau befchrieben; jener hat am meiften Aehnlichkeit mit dem des Capyhara, dem ſich das Zhier uͤberhaupt mehr nähert als dem Biber. y i Ferner werden. befchtieben Zunge, Gaumen, Darm und ‚weibliche Theile. Iſis 1847. Heft 11. * og ER EHE SER) 1) [= | T.1. zeigt den Schädel von verfchiebenen 866 Seiten; T. 2. die genannten Eingeweide. bohlentoch ift ſehr weit. VI. 3.9. Flouch: Unterfuhungen über die Schleimhaut der Därme ©. 1-19. T. 2. ill. Schr genaue microfcopifche Unterfuchungen über die Darm: zotten, die lieberfühnifchen Drüfen, die böhmifchen Gapfeln ufw., bey verfchiedenen Thieren ; auch pathologifche Erſcheinun⸗ gen. Die Abbildungen find fehr fhön gezeichnet von Klein und lithographiert von Simon. VI. Kopp: Bericht über Lurgings Verſuch einer Leitung der Luftballone S. 1-36. T. 1. 1 VIH. Fr. Kirfhleger: botanifhe Notizen S. 1-8. Meiftens Mifbildungen von verfchiedenen Pflanzen ; darunter eine Drchis mit 2><3 Staubfäden. IX. Langlois: Wirkung der fehwefeligen Säure auf die alcalinifchen Monofulfuren ©. 1-7, Noch liegt bey eine meteorologifche Tafel von Th. Boͤckel. Das Unteraugen: Abhandlungen bey Begründung der kön. fächfifchen Gefellfchaft ver Wiffenfchaften am Zage der zwenhumdertjährigen Oeburtsfeyer Leibnigens, herausge— geben von der Jablonowskifchen Gefellfchaft. Leipzig bey Weid— mann, 1846, gr. 8. 482. Taf. 9, (9f.) Diefes Werk macht der fonft fo felten auftretenden Gefell- ſchaft alle Ehre und ift zugleich ein. würdiges und bleibendes Denkmal der Erinnerung ‚an den großen Leipziger Leibnitz. Es enthält 9 große und. wichtige. Abhandlungen. I. W. Wahsmuth läßt Briefe abdruden von Leibnitz an den Chriftian Philipp, Nath des Churfürften- von Sachſen, in franzöfifcher Sprahe, vom Jahr 1678. an: bie 1682. Ueber allerley tägliche Gegenftände ohne weitern wiffen- ſchaftlichen Werth. Man fieht indeffen daraus, was fich da- mals in Krieg und Frieden und in verfchiedenen Wiffenfchaften ereignete; man lernt verfchiedene Gelehrte jener Zeit Eennen, fo wie das Intereffe, welches Keibnis an Allem nahm, was in der Diplomatik und in der Literatur vorgieng. 1. A. F. Möbius:rüber eine neue Behandlungsmweife der analntifchen Sphaͤrik. ©. 45. T. 1. III. M. W. Drobifch: über die mathematifche Beftimmung der muficalifchen Intervalle ©. 87. IV. U Seebed: über die Schwingungen der Saiten. ©. 129. V. €. 5. Naumann: über. die Spiralen der Conchylien ©. 151., mit Holsfchnitten. Diefes iſt eine wichtige Unterfuhung über die Entftehung der Schnedenfchale und wird mit der Zeit noch viel wichtiger werden, vielleicht für die fihere Beftimmung der Gattungen, wann einftens die Zoologen und Phyſiologen ſich des Gegen⸗ ſtandes annehmen werden. Bekanntlich ſind die Schnecken un- ſymmetriſch, und haben auf einer Seite Organe, welche auf der andern fehlen. Ihre Kriechbewegungen gehen daher immer nach der kleinern Seite und werden nothwendig ſpiral. Die Schale iſt unſers Erachtens nichts anders als ein zuruͤckgelaſſe— nes Bild vom Kriechen der Schnecken. Wuͤrden dieſe auf einer Ebene und ohne Einwirkung von Beduͤrfniſſen gleichſam ge: dankenlos fortkriechen; fo wuͤrden fie ohne Zweifel eine Spirale befchreiben nach der Reibesfeite hin, wo am wenigften Organe liegen, alfo im der Regel nach der linfen. Doch das find 9) 867 Dinge, welche erft in der Folge befprochen werden Eönnen. Der Berfaffer läßt zuerft dem Herrn Mofeley Die Gerechtig= keit widerfahren, daß er zuerft diefe Formen in das Gebiet der mathematiſchen Unterfuchung gezogen hat (Phil, Trans. 1838.), und entwidelt fodann die. Theorie der. Gencho » Spirale, han— delt von der einfachen, und der zufammengefeß'en. Nach— mweifung der Conho- Spirale in der Natur, bey den Gaſtero— poden und Gephalopoden. Es bleibt nun noch uͤbrig, auch die Muscheln, welche fymmetrifh find, ins. Feld. zu führen und die Natur ihrer Epirale zu beftimmen. Dann wird man viels leicht auch den pbnfiologifhen Grund finden, warum ſymme— trifche Thiere mit einee Spirale anfangen. , Um die Sache zur Vollendung zu bringen, wird. der Mathematiker Zoolog und Phyſiolog, und diefe werden Mathematiker werden müfen. Vl. F. Reich: electrifche Verſuche ©. 197. Ueber die Electricitäts -Entwidelung bey der Verdampfung; über die Wirkung der Luft bey. der Anziehung und, Abſtoßung electrifcher Körper. VI. Wilhelm Weber: electro-dynamifhe Maaß-Be— ftimmungen. ©. 209., mit Holzſchnitten. Ein fehr großer Aufſatz, der ein Buch für ſich ift. VIII. E. H Weber: Zufäge zur Lehre vom Bau und den Verrichtungen der Geſchlechts- Organe. ©. 379. 2.2 bis 9. Ein wichtiger und zum Theil fonderbarer Aufſatz, namentlic) über die Baͤrmutter bey männlichen Thieren mit ſehr fehönen Abbildungen vom DVerfaffer ſelbſt. Beſchrieben wird diefe Merk: würdigkeit beym Biber, Caninhen, Pferd, Schwein, Hund, Kater, Schaf; bey menfhlihen Zwittern. Sodann die druͤſen⸗ attigen Gebilde in der Nähe der Einmuͤndungs-Stelle der Samen: Candle in die Harn-Roͤhre, namentlich beym Pferd; über den Bau und den Nusen der Samenblaſen; über bie Vorſteherdruͤſe bey verfchiedenen Thieren, wie auch) die ſchlauch— artigen Druͤſen; über die Entftehung der tunica decidua reflexa und Uber die Verbindung der Mutter und der Frucht. Dabey überall das Gefchichtliche mit critifchen Bemerkungen. IX. ©. ©. Lehmann: Beyträge zur Kenntniß des Der: haltens der Kohlenfäure- Erhalation unter verfchiedenen phyſio— logifchen und pathologifhen Verhältniffen S. 461. Refpirationg = Apparate ; Verfuche über den Einfluß der Wärme und Feuchtigkeit auf die Kohlenfäure: Ercretion ; über den Ein— fluß der Entzündung auf diefelbe. Berhandlungen der fchweizerifchen naturforfchenden Gefellfichaft bey ihrer Berfammlung zu Winterthur im Auguſt 1846, Winterthur bey Steiner 1847, 8 320, Es wurden bey dieſer Verſammlung wichtige Vorträge ges balten, welche empfohlen zu werden verdienen. Sn der Eröffnungsrede erzählt der Präfident, Ziegler: Pelz lis fehr paffend, was die Winterthurer Naturforfcher von Zeit zu Zeit geleiftet haben. ©. 28. fpricht der Ingenieur Sulzberger über die atmos fphärifchen Eifenbahnen. ©. 35. Profeffor Heller über die verfteinerten Pflanzen am hohen Nhonen. ; ©. 38, Prof. E. Schinz, über Modificationen am nörren= bergifchen Polarifations= Apparat. 868 ©. 40, Prof. Möllinger, Uber Galvano: Plaftik. ©: 41. Dr. %. Eſcher von der Linth, über Molaffe und Nagelflub. 1 ©. 54. Prof. Mouffon, über die Einwirkung der Magnete auf das Licht. ©. 58. Prof, Kölliker, Uber die Schüdelwirkel. ©. 61. Here Bremi, über die Anwendung des Schoͤpf⸗ garne, &.63. Dbergärtner Negel, über Cuscuta trifolii. ©. 65. Profeffor Schinz, Über die Hinderniffe in’ der Nas turgefchichte durch die Unzahl von neuen Genera. ©. 69. folgt dag Medieinifche, was wir nicht ausziehen fönnen. S. 90. Ein fehr ansführlicher Vortrag von Dr. Hugi: das Mefentlihe über die Gletfcherfrage. ©. 159. Prof. Heer, Phyſiognomie des foffilen Deningens. ©. 185. Prof. Möllinger, über die Anwendung der Gals vano-Plaſtik in den bildenden Künften. ©. 191. Dr. Köhlin, Über die Witterung, nad einfacher Natur » Beobahtung, und die Vorherbefimmung ihrer Ve: ſchaffenheit. S. 201. Oberſtlieutenant Gengel, Beytrag zur Naturge— ſchichte der Seidenraupe und ihres Nutzens. ©. 241. folgen Berichte über die Verhandlungen der Cantonal= Gefellfhaften von Genf; ©. 249. von Neuenburg; ©. 264. von Waadt; S. 282. von Zuͤrich; S. 287. von Bufel; ©, 291. von Bern. Vierter Jahresbericht der Pollichia, eines naturwiffenfchaftlichen Vereins, Neuftadt an der Haardt. 1846. 8, 22. Diefe junge Geſellſchaft laͤßt fich recht fleifig an umd fördert hinlaͤnglich nach ihren Kräften und nad) der geringen Zahl ihrer Mitglieder. Voran ein kurzer Beriht von Dr. Hepp, dem Vorftand des Vereins, Über das Gefchichtliche; fodann über: die Vermeh— tung der Sammlungen, die Vorträge, die neuen Mitglieder und die Geldbeyträge. ©. 11. Nachtraͤge zu F. Schulzens Flora der Pfalz von Dr. ©. F. Kod. S. 21. Ein anderer Nachtrag zu früher nicht beachteten Pflanzen in der Pfalz. f Beridbt bes naturwiffenfchaftlichen Vereins des Harzes für das Jahr 1846. 4, 34, Il, Mir fahren fort, einen Eurzen Bericht von den Verhandlun⸗ gen diefer Gefellfchaft zu geben. Sie hielt ihre Verſammlun— gen zu Blankenburg und gibt ein Werzeichniß der gehaltenen Vorträge. ©. 11. Hampe, botanifhe Nachlefe, meiftens Moofe und Flechten. ©. 13. A. Luͤben, über Cassida murraea, beſonders die Larve. S. 14. Hornung, nachträgliche Käfer am Harze. S. 15. Th. Hartig, uͤber einige paraſitiſche Hymenopteren 869 des Harzes, mit Characteren, befonders über Sigalphus Cur- eulionum, semirugosus et robustus. Aufgeftelt werden zwey neue S:ypen unter den Epkialtiden, Closteroceros et Ophio- des. Es gibt fchon eine Closterocera unter den Gerambpyciden und einen Ophiodes unter den Scincoiden. Der Nomenclator von Agaffiz ſcheint alfo noch nicht in den Hinden aller Zoo— logen zu fenn. ©. 19. Seyfert, über dag jüngfte Vorkommen von Kupfer- indig bey Eangerhaufen. W. Lahmann, über die climatifhen Verhältniffe der Bro- den = Kuppe. ©. 34. Oberbergrath Zincken hat in der Verfammlung 1843. die verfteinerte Clathropteris meniscioides im Kias- Sandjtein bey Quedlinburg erwähnt. Diefe Seltenheit wird bier auf einer Foliotafel deutlich abgebildet. Dei Laveri scientifici dell’ VIII. Congresso italiano radunato in Genoya nel Settembro del 1846., Relazione del Dottore Carlo Lu- rati, Lugano. 1847. I. 8 183. Diefes Buch enthält von einem Unpartheyifchen eine wohlge— ordnete Beſchreibung der Vorkommniſſe bey der Verſamm— lung, in dieſem Bande von der Zoologie, der Medicin, der Agronomie und Technologie und zwar fo, daß man einen voll: ftändigen Bericht von. allem befommt, was, Michtiges vorge— tragen wurde, vorzüglich auch, was die Stadt gethan hat. Die Berfertigung einer Befchreibung der Stadt und. des genue⸗ ſiſchen Landes; eine Denkmuͤnze; dem Columbus wird eine Bildſaͤule errichtet. Das Mediciniſche iſt am. umſtaͤndlichſten behandelt, und enthaͤlt manches, was den Aerzten wichtig ſeyn wird. Fuͤr Landwirthſchaft und Technologie iſt Vieles geſchehen, eine Geſellſchaft gegründet für die Hebung der erſten mit be— reits fertigen Statuten, Verhandlungen über die Erdapfelkrank— heit, die beffere Einrichtung, der Schulen, Hebung des Handels und der Munufacturen uf, Don der Zoologie und der Phyfiologie ift Alles angegeben, mas vorgekommen ift. Die Verſammlungen erregen außeror— dentlic viel Zheilnahme in Italien, bringen, fo zu fagen, ein ganz neues Leben hinein, indem fich die ganze Bevölkerung darum befümmert. Vorzüglich hat die liberale Behandlung des Pabſtes allgemeine Freude erregt, weil jest auch die Gelehrten des Kirchenftaats die Erlaubniß erhalten haben, die Verfamm: lungen zu befuchen, und meil die Ueberzeugung vorhanden ift, daß man in kurzer Zeit felbft in Nom: werde zufammenfommen. The Transactions of the linnean Society of London XX. 1. 1846. 4. 161. Dieß Heft enthält: 8 Abhandlungen. 1) W. Griffith, über die Entwidelung des Eyerchens in Avicennia t. 1. Stimmt fehr mit Santalum, Osyris, Schoepfia, Olax, Congea überein. Die Abbildungen find fehr groß und deutlich. Der Verfaffer ift leider geftorben. U. Kölliker, Bemerkungen über den Bau von 2 neuen tbb. 9. 870 Gattungen 'Hectocotyle auf Tremoctopus violaceus (Octo- pus 'velifer) et Argonauta argo. ©. 9. Der Verfaſſer befchreibt genau. Geſtalt, Haut, Muskeln, Darm, Gefäße, Newen, Gefchlechtstheile. Länge. 7’; auf dem Nüden eine Menge rundlicher Flecken roth oder violett. Das find Pigment: Zellen wie bey den Gephalopoden, welche ſich regelmäßig ausdehnen und zufammenziehen,. wobey die ‚Farbe wechfelt. Er erhielt nichts ale Männchen und ſchließt ſowohl daraus, als aus den Pigment: Zellen, Näpfen, Musgkelfafern und Samentbierchen,, daß fie wahrſcheinlich die Männchen der genannten Gephalopoden find. Unter 280 Argonauten fand er nicht ein einziges Männchen, was gewiß merkwürdig iff. Der Verfaffer führt auch für feine Anfiht Blainvilles Beriht (Ann. Se. nat. S.Tl. VII. 1837. p. 172.) über die Beobahtungen der Frau Power nah dem Bericht von Ma— radigna in einer Zeitfchrift zu Meffina an, wurnad) der Embryo einem Wuͤrmchen gleiche mit 2 Reihen Näpfen und einem fudenförmigen Anhang; alfo die Geftalt von Hectoco- tyle. Wir haben diefe Beobachtungen wörtlich abbruden laſſen in der Iſis 1845. ©. 606. aus Band XI. der 'Atti dell’ Accademia gioenia 1337. p. 139.; wobey aber Teider ' die Tafel fehlt, fo daß wir nicht im Stande find, etwas. Ent- ſchiedenes über die Geftalt diefes wurmföormigen Embryos zu fügen. Dagegen erinnern wir ung einer andern Stelle, welche bier in Betracht kommen kann. Grube befchreibt im feinen Actinien, Echinodermen und Würmern. Königsberg bey Bon 1840. ©. 49. einen neuen Schmaroser- Wurm aus ber Zunft, der Zrematoden unter dem Namen Polyporus; dann fest er binzu: „Ein Phänomen aber, welches dieſes Thierchen gewiß nicht fo leicht mit andern verwandten Trematoden verwechſeln läßt, ift der uͤberraſchende Furbenmwechfel, den e8 mit den Ge- phalopoden gemein hat und der meines Wiffens bisher, nod an feinem Schmarogerthiere beobachtet wurde. Ueber den mild) weißen Körper nehmlich, fo wie über die Nüdenfloffe und die Stiele der Saugnäpfe find eine Menge winziger brauner Fleck— chen ausgeftreut; wie fehr erftaunte ich, als diefe, nachdem das Thierchen eine Weile faft leblos dagelegen, ein eigenes Spiel anfingen,. Sie ſchienen wie Knofpen plöglic aufzublühen, dehn— ten ſich, verfchiedene zu verfchiedenen Zeiten, momentan aus, um eben. fo fehnell wieder zufammen zu [chrumpfen ; ihre Farbe im ausgedehnten Zuftande war prächtig goldbraun oder auch orangegelb, .meift mit dunklerem Saum. Einige nahmen eine tundlihe, andere eine ſtumpf dreyedige Geftalt an, fie waren kleiner auf der Floffe und den Saugnäpfen, größer auf dem Körper, und das Microfcop bewies, daß die Ausdehnung ihrer Fläche nicht etwa mit einem Hervortreten aus der Ebene des Körpers verbunden war, wie es Anfangs den Anfchein hatte. Allein dieß herrliche Schaufpiel währte nicht lange, es erfolgte der Zod und die Fleden kehrten zu ihrer früheren Unfcheinbar: keit zuruͤck“. Der. Wurm war aber nur L“ lang und fand ſich zwiſchen ben Kiemenbögen des Sparus erythrinus. ©. 23. M. Pakenhbam:Edgeworth: Befchreibung eini- ger neuer Pflanzengattungen aus dem nordweftlihen Indien. ©. 23. T.2 Es find nicht weniger als 145, welche wir alfo nicht nament= lich angeben fonnen. Die Sippen find: Clematis 5 Speeies; Thalictrum 4; Anemone 1; Ra- nunculus 3; Berberis 1; Nymphaea 2; Corydalis 3; Ara- | 871 bis 5; Sisymbrium 1; Polygala 1; Silene 1; Melandrium 1; Stellaria 2. Abutilon 2; Leea 2; Impatiens 11; Geranium 1; Xan- thoxylon 1; Ochna 1. ; i i Zizyphus 2; Rhamnus 2; Amygdalus 1; Sibbaldia 1; Rubus 2; Cotoneaster 1. Terminalia 1; Rhodiola 15 Sedum 6; Sempervivum 2; Tillaea 1; Saxifraga 1. Acronema n. (Sison) 1; Petroseiadium n. (Tragium) 1; Reutera 1; Bupleurum 1; Oenanthe 1; Angelica 1; Oreo- come n. (Selinum) 2; Cortia 2; Heracleum 1; Psammoge- ton n. (Torilis) 15 Scaphespermum n, (Pimpinella) 1. Loranthus 3; Lonicera 2. Ophiorrhiza 1; Galium 2; Morina 1. Vernonia 2; Eupatorium 1;. Adenocaulon 1; Aster 1; Myriactis 2; Conyza 2; Phagnalon 1; Inula 2; Blain- villaea 2; Pleivgyne 1; Artemisia 4; Leontopodium 1; Senecio 3; Madaractis 1; Saussurea 1; Aplotaxis 2; Tri- cholepis 1; Stictophyllum n. 1; Lactuca 1; Youngia 1; Melanoceris 2. Cephalostigma 1; Cyananthus 2; Jasminum 1; Lysi- machia 2; Cicendia 1; Gentiana 3; Pleurogyne 1; Ophe- lia 1; Swertia 15 Cuscuta 2; Oxybaphus 1; Stellera 1; T'hesium 1; Uropetalum 1; Commelyna 2; n. (Tradescantia) 1. Abgebildet ift Streptolirion volubile. W. Griffith, Über die indifhen Gattungen von Balano- phora ©. 95. 2.3 —8. B. burmannica, affinis, alveolata, pieta, polyandra, alle abgebildet. Phaeocordylis (Rhopalocnemis) n. areolata fig. Er fpriht ausführlich über den’ Bau und die Verwandt— [haften der Balanophoreen. Sie wollten nirgends bin paffen, nicht zu den Nafflefiaceen und Cytineen; in den Piftillen mah— nen fie an die Urticeen und Lebermoofe. : M. 3. Berkeley, Über Agaricus erinitus ©. 100. 2. 9.; daben befchrieben Lentini. ? Fr. Boott, Carieis species novae vel minus cognitae. ©. 115. Befchrieben 51 Gattungen aus America und Indien. E. 3. Quekett, über ein verfteinertes Holz, welches das Gewebe neuerer Pflanzen erklären hilft, befonders der Goniferen ©. 149. Franz Walker, Befchreibungen von Chalciditen ©. 153. Pteromalus acrotatus, bubaris, ection, xanthe, aollius, antho, learchus, antorides, jaravus, anaxenor, tedanius, naubolus, aglaus, urgo, orinus. Scladerma n. lalage. Mimeralosy of Newyork comprising detailled Descriptions of the Minerals hitherto found in the State of Newyork and Notices of their uses in the Arts and Agriculture, by Lewis C. Beck, M. D. Prof. of Chemistry and natural History in Rudgers College, Newjersey. Albany 1842. 4. 539. tbb. 39. Woodcuts. Das ift eine fehr umftändlihe Schilderung der Mineralien mit ſehr zahleeichen Holzfchnitten und Tafeln von Cryſtallen mebft dem Vorkommen, den Beltandtheiten und dem Gebrauch. | Streptolirion 872 Das Merk theilt fih in bie ‚öconomifche und bie befchreibende Mineralogie, wovon die erftere bis ©. 167. Läuft. Zuerft werden die ifenerze befchrieben, ihre geographifche Verbreitung und die Art des Vorkommens von Graffchaft zu Grafihaft, Beſtandtheile und die Gemwinnungsart. ©. 44. Die Erze von Bley, Zink und Kupfer, Arſenik ufw. ©. 61. Die brauchbaren Kalk- Mineralien. ©. 94. Die Brenze. S. 99. Die Mineralquellen, mit einem Verzeichniß derfelben und ihren Beftandtheilen. Die befchreibende Mineralogie behandelt die gasartigen Mis neralien ©. 173., die flüffigen ©. 177., die verbrennlichen &.188., die alcalinifhen S. 195., die Aeserden ©. 204., die andern Erden 284., die Metalle ©. 885., Eifen, Braun: ftein ©. 406., Zint ©. 408., Bley ©.412., Wißmutt ©. 419., Kupfer ©. 420., Zitan ©. 427., Wafferbley ©. 438,, Urfenit ©. 439., Cererium ©. 440., Silber ©. 442. Die vielen Tafeln enthalten nicht weniger als 533 Gryftall formen fehr reinlich gezeichnet; auf 8_ andern Tafeln find Höhen abgebildet, Gänge, Gegenden und fonderbare Felfen. Das, ift eine fehr fleifige und nügliche Arbeit, auf Koften der Neyierung unternommen. Beytrag zur microfeopifchen Anatomie der Nerven von Dr. E. Burdach, Pro— fector. Königsberg bey Bornträger 1837. 4. 77. T. 2. Diefe wichtige und viel Neues enthaltende Schrift ift durch ein DBerfehen liegen geblieben. Die fehr fleißigen und gefchiditen microfcopifhen Unterfuchungen find daher bereits fo befannt und rühmlic anerkannt, daß eine genauere Angabe nicht mehr nöthig ift. Der Verfaſſer ſchickt eine vollitändige gefchichtliche Darftellung der friiheren Beobachtungen diefer Art’ voraus und zeigt, was in diefem Sache noch zu thun ift. Er hat vorzügs lich den microfcopifchen Bau der Ruͤckenmarksnerven ins Auge gefaßt und 'denfelben bey Fröfchen umftändlich unterfucht, ins deffen auch bey Fifhen, Vögeln und Haarthieren. Dieſe Un— terfuchungen hat er auf die manchfaltigfte Weiſe abgeändert durch Betrachtung der unverlegten Merven, bey Drud und Bereifung, bey Einwirkung verichiedener Temperatur und che: mifcher Neagentien; dann bey verfchiedenen Lebengaltern, ſowie nach dem Zode. Einen eigenen Abfchnitt widmet er dem Vers (auf und der Endigung der NMernen im der Hant und den Muskeln; ebenfo in der Zunge und in der Schleimhaut des Mundes. Die Primitiv : Fafern und die Endigungen find deut: lich und ftarf vergrößert abgebildet ‘von’ vielen Nerven und in verfchiedenen Drganen und liefern einen ſchoͤnen Beweis von der Gefchidlichkeit und der Bekanntfchaft des Verfaſſers mit dem Gegenftand. Memoire sur l’Embryogenie des Mollusques gasteropodes par C. B. Du- mortier. Bruxelles 1837. 4. 47. t. 4. ill. (Mem. Ac. X.) Der Verfaffer liefert hier eine genaue Entwickelungs-Ge— ſchichte mit fchönen Abbildungen von Limnaeus ovalis, befchreibt den Laich, die Eyer, die Entwidelung des Keims mit Angabe der Zemperatur und der Tage nebft den. entiprechenden Veraͤn— ‚ derungen; die erfte Bewegung de8 Embryos am ten Tag, be= fonders die Drehungen deffelben; die Erfcheinung der Schale 873 am. 15ten-Tag, der Augen -und des Herzſchlags am. 17ten; Ausfhliefen am 30ſten. Nach dem DBerfaffer entftehen die Dr: gane in folgender Reihe: Haut, Syſtem der Abfonderung, des 5— der Muskeln, des Kreislaufs, des Athmens, der erven. De Evolutione Strongyli auricularis et Ascaridis acuminatae Viviparorum , diss. in. auct. H. Bayge M. Dr. Erlangae 1841. 4. 16. tb.1. Bekanntlih haben Prevoft und Dumas die merfmwürdige Surhung des Dotters bey Fröfchen entdedt, beſtaͤtigt von Baumgärtner und Baer und Rusconi bey denfelben Thieren, von Rusconi bey den Fifchen, von Siebold aud bey den Cingeweidwürmern. Dielen Proceß beobachtete nun der Verfaffer auch bey den Eingeweidwürmern und zeigt dabey viel Gefhid und Scharffinn, gibt auch dazu fehr gute und beutlihe Abbildungen. Dello Assorbimento venoso, Memoria del Prof. B. Panizza. Milano 1842, 4. 28. (Mem. d. Istituto lombardo. I.) Das ift ein ausführliher Auffag, worinn der Verfaſſer die von früheren angeftellten Verſuche und fodann viele, die er felbft unternommen hat, erzählt, woraus hervorgeht, daß wirk: lid eine folhe Einfaugung ftatt findet, obſchon nicht in ſolcher Ausdehnung wie man fonft behauptet hat. Er hat feit dem Jahr 1818. verfchiedene Thieren allerley chemifche Subftanzen verfhluden laffen, um zu erfahren, ob fie fih im Blut, Harn und im Koth finden, was Alles vorkam, je nach der chemifchen Befhaffenheit des Eingenommenen.. Die Verſuche find fo zahl: reich, daß wir fie nicht ausziehen koͤnnen, und. daher die Lefung der Abhandlung felbft empfehlen müßen, Osservazioni zootomico — fisiologiche sulla respirazione delle Rane, Salamandre et Testuggini di B. Panizza. Milano 1843. 8. 18. (Giornale del Istituto Lombardo VIII.) Bisher hat man angenommen, daß bey den genannten Thies ren das Athmen durch eine Art Schlucken gefchehe, wobey die Nasloͤcher durch einen Schließmusfel oder eine Klappe gefchloffen werden. Dagegen hat Dr. Haro in den Ann, Se. nat. 1842. XVIH. p. 36. nad) vielen Verſuchen behauptet, das Athmen gefchehe bey den Froͤſchen und Salamandern mie. gewöhnlich durch Erweiterung und Verengerung der Lungenhöhle vermittelt befonderer Muskeln und Knorpel. Der Verfaffer hat aber bey denfelben die erfte Meynung wieder hergeftellt durch verfchiedene Berfuche, worunter auch das Abſchneiden der Spike deg Ober: und Unterfiefers. Es dringe zwar duch Voe- und. Rüdziehen des Zungenbeins nod etwas Luft in die Lunge, fülle fie aber nicht an. Bey den Schildkröten foll nah Haro das Athmen wie bey ben DBögeln gefchehen, indem aud Luft aus den Lungen in Luftfide im Bauche trete. Nah Panizza’s Verſuchen ift Sfis 1847, Heft 11. 874 das nicht der Fall, fondern das Athmen geſchieht wie bey den Haarthieren. Xdem sulla Lampreda marina 1844. 4. 92, thb. 2. in fol. (Memorie del Istituto lombardo 1.) Wir haben den Innhalt dieſer Abhandlung ſchon mitgetheilt in der Iſis 1843. ©. 413, Der Verfaffer berlckfichtiget die Unterfuhungen von Home, Bojanus [fie 1821. 271, 1867.) Rathke, Born, Carus und Foh. Müller. Er befchreibt nun und bildet ab das Hirn mit feinen Nerven, einen fenfrechten Längsfchnitt des Kopfes und Halfes, die Kiemenblafen, Harn = Drgane, Gefchlechtstheile der Männchen und Meibchen und die Samenthiercchen. Zur genaueren Darftellung vieler Theile kam es ihm fehr zu ftatten, daß er Gelegenheit hatte, lebendige Meerpriden zu befommen, Es ift daher Manches in der Bi enthalten, mas früheren Anatomen entgehen mußte. Unterfuchungen über die Entwicelung ber Anneliven von Dr. U, E. Grube, Pros feffor zu Dorpat, Königsberg bey Bornträger, 1844. 4, 56, Taf. 3. Der Verfaffer gehört zu den Wenigen, melde mit Gluͤck die Claffe der Würmer bearbeitet und. bereichert haben. Er hat nicht bloß viele Gattungen genauer befchrieben, fondern auch viele entdedt und fowohl ihre aͤußern als innern Theile genau Eennen gelehrt. Hier hat er fih nun zur Entwidelung derfelben gewendet und die Bildung der Glepfinen von den Ver- änderungen des Eys an bis zur. entfchiedenen Geſtalt verfolgt. Dabey hat er fih mit Recht Baers, feines Lehrers, Beobad)- tungen Über die Entwidelungs = Gefchichte der Thiere zum Mufter genommen. Dabey berüdfichtigt er vorzüglih E. H. Webers Beobachtungen bey Hirudo medicinalis und Filippis eben: falls bey Clepsine. Indeſſen hat. er. die feiniyen fhon früher angefangen und fowohl Filippis Entdeckungen ebenfalls, als aud noch andere gemacht, welche jenem entgangen waren. Es ift zwar dem Verfaſſer noch nicht alles. Elar geworden; man fann jedoch mit dem, was er. gefehen und fo deutlich felbft ab⸗ gebildet hat, vollfommen zufrieden fenn. Die Gattung, welche der Verfaffer in ihrer Entwickelung beobachtet ‚hat, ift Cl. complanata Savigny, welche Sippe wir viel früher unter dem Namen Helluo in unferm Lehrbuch ©. 367. aufgeftelt haben. Unterfuchungen zur Kenntniß des förnigen Pigments der Wirbelthiere in yhyſiologiſcher und pathologiſcher Hinſicht von M. Dr. Carl Bruch. Zürich bey Meyer. 1844, 4, 63, T. 2. Die thierifchen Pigmente find erſt in der neuern Zeit einer genauern microſcopiſchen und cdemifhen Unterfuhung unter: worfen morden. Darüber ftellt nun der Verfaffer ungemein zahlreiche micro: feopifhe Beobachtungen an mit. beftändiger Ruͤckſicht auf die 55= 175 Beobahtungen und Ausfagen der früheren Schriftfteller, welche er critifch beleuchtet, beftätiget und widerlegt. Es ift kaum ein Theil des Keibes bey Menfchen und Thieren, Organe und Säfte in gefundem und krankem Zuftand, welchen er nicht unterfucht und beurtheilt hätte, fo daß man in diefer Schrift Alles bey: fammen findet, was etwa von Wichtigkeit für den Gegenftand feyn könnte. Cie ift zugleich ein rühmlicher Beweis vom Ta— lent und wiffenfchaftlihem Eifer des Verfaſſers. Nach einer Eurzen Ueberficht der thierifchen Pigmente über- haupt betrachtet er das ſchwarze Augen: Pigment und fammelt zugleich Alles, was darüber befannt ift; fodann ©. 16. die gefärbte Dberhaut, Klauen, Haare und Federn; ©. 22. die gefärbten Safer: Zellen; ©. 30. die pathologifchen Pigmente, bes fonders ben der Melaena. S. 40. ſucht er die Genefis des Eörnigen Pigments zu erklären, woben auch die Entftehung der Zellen Membran zue Sprache kommt, Zum Schluſſe ©. 57. gibt er eine Zabelle über die Größe der Pigment : Zellen‘ und endlich eine Erklärung der zahlreichen Abbildungen derfelben. Osservazioni anatomiche comparative sull’ intima Struttura delle Cartilagini dei Condrotterigi, aut. Dr. @. D. Nardo. Venezia 1845. 4. 11. (Memorie del Isti- tuto veneto II.) Der Berfaffer theilte diefe Unterfuchungen fchon 1840. der Verſammlung zu Zurin mit. Sie beziehen fich auf die Hayen, Rochen unt Chimären. Die Knorpel des Schrachs haben ein eigenthiimliches Gewebe felbft verfchieden von dem anderer Fiſche mit weichen Knochen; die Wirbel jedoch haben eine Knochen: haͤrte und ein netzfoͤrmiges fibrofo = cellulareg Gewebe, Die Knorpel Überhaupt find homogen, aber angefüllt mit dichten Granulationen von phosphorfaurem Kalk, die der Selachier aber find überall homogen, aber umhüllt mit einer Enochenartigen Rinde und darum eine Beinhaut, woran die Sehnen. Wir £önnen ber feineren Befchreibung nicht folgen; fie beweifet aber, daß der Derfaffer diefe Theile fehr genau und microſcopiſch un— terfucht hat. Das Schrach der Störe ift im Bau ganz ver: fhieden; die Knochen find nicht mit der harten Winde umye- ben und enthalten Eeine Öranulationen; die Hirnfchale feine Nähte; die Knochenfchilder gehören nicht dazu, fondern zur Haut. Die Knorpel der Cyeloftomen näheren ſich zwar denen der Störe, find aber unvollfommen, verknoͤchern öfter, aber nur oberflächlih an den Rippen» und Stachelfortfügen. Beh Orthragoriscus mola find die Knorpel wieder anders; das Schrach ift fibrös Enorpelig mit eigenthümlihen Geweben. Es wären hiebey Abbildun eı ſehr dienlich. Sunto di alcune Osservazioni sull’ Embriogenia de’Pesci di F. de Fitippi. Milano 1845. 8 24. Tav. 2. ill. (Giornale del’Isti- tuto Jöhıbardo X.) Die Geſchicklichkeit, womit der Verfaffer die Entwidelung ber Fifche und Würmer zu beobachten verfteht, iſt fchon hin: länglich befannt. Die vorliegende Abhandlung ift ein neuer Beweis davon. Früher hat er die Behauptung aufgeſtellt, daß der Dotter bey Gobius fuviatilis fich felbft in die Leber ver: wandle und er bleibt auch hier dabey, nachdem er felbft darüber 876 erftaunt war und defhalb neue Beobachtungen angeftellt hatte. Er hat ebenfalls den Aspius alborella in feiner Entwidelung verfolgt, auch die Furchungen des Dotters bemerft, welche Nusconi entdedt hat. Er befchreibt die Beſtandtheile des Fiſcheyes; Deltröpflein in der eyweißartigen Flüffigkeit. Dann wird die allmähliche Entwicelung der Theile Schritt für Schritt befchrieben. Man muß ſich nicht wundern, daß die Verwan— delung des Dotters in die Xeber fo vielen Unglauben gefunden bat, da die Ausleerung feiner Fiüffigkeit in den Darm bey den Vögeln und offenbar auch bey den Haarthieren fo augenſchein— lich ift. Daß die Vesicula umbilicalis nichts anders als der Dotter iſt und mit dem Darm dur eine Nöhre zufammen- hängt und diefe Nöhre als Blinddarm übrig bfeibt, glauben wir hinlänglich bey den Schweing: Embryonen in unfern und Kiefers Benträgen zur vergleichenden Anatomie 1806. be- wiefen zu haben. Es ift daher höchft auffallend, daß bey den Fiſchen der Dotterfuft nicht in den Darm übergehen, fondern fid) der Dotter felbft in die Leber verwandeln foll. Osservazioni anatomico - fisiologiche sul cuore della Testuggine caretta et delle Chelonie in Gene- rale e nuove Ricerche sulla Struttura e sulla Funzioni aut. Cuore de’Rettili, aut. Dott. A. Olivieri. Venezia 1846. 8 62. tav.5. ill. (Atti d. Istituto.) Sehr umftändlihe Befchreibung und genaue Abbildung aller Berhältniffe des Herzens, der Lage, der Ohren, der Kammer, der davon ausgehenden Gefäße, verglichen mit Axolotl, Me- nobranchus, Menopoma, Pipa, nebft phyfiologifchen Betrach— tungen, woraus bervorgeht, daß fich die beiden Blutarten nicht mifchen in der Herzfammer, indem eine Klappe diefe Miſchung verhindert. Wir haben fhon längft gezeigt, daß auch bey dem Foetus der Haarthiere Eein Lok in der Scheidwand des Her— zens ift, fondern daß fi) die Hohlader dafelbft in zwey kurze Aeſte theilt, wovon fich je einer in eine andere Vorkammer öffnet, wodurch ohne Zweifel das arteriöfe und venöfe Blut fid) ebenfalls theilt, indem beide Blutarten wegen ihres chemis ſchen Untrrfchieds ſich wohl früher auch nicht gemifcht hatten. Abgebildet find auf T. 1. und 2. das Herz mit feinen Gefäßen ganz und in verfchiedenen Durcdfchnitten. S. 89. folgen neue Unterfuchungen über denfelben Gegenftand mit andern Lurchen, namentli Land» und Süßwaffer = SchildEröten, Schlangen, Echſen, Kröten, Fröfhen und Molchen, befonders hinfichtlich der Klappe und der Scheidwand. Daben Beobachtungen mei: ftens am Iebendigen Thieren. Bey allen genannten Lurchen kann man mefentlich zwey Herzohren unterfcheiden in Bezug auf den Blutlauf. Won allen ift das Herz abgebildet auf Taf. 3. und 4. fehr vergrößert und illuminiert. De Panecreate Piscium, Diss. in., auctore H. Brockmann. Rostochii 1846. 4. 24. tab. 1. Man erhält bier eine ziemlich vollftändige Literatur Über die Darm: Anhängfel der Fifche, wofür man dem Berfaffer ſehr dankbar feyn muß; außerdem auh ©. 16. genaue Befchreibun- gen diefer Organe bey Salmo salar, Clupea harengus, Ga- 877 5 dus callarias, Cottus scorpius et Perca fluviatilis; ſodann die Veichreibung diefer Theile, wo fie unvollkommen find, wie bey Pleuronectes platessa et maximus; fie fehlen bey Be- lone lotıgirostris et Cyprinus brama. Abgebilbet ift der Darm von Salmo salar et Pleuronectes platessa. Sopra V’Organo elettrico del Siluro elettrico del Nilo comparato a quello della Torpe- dine e del Gimnoto e sull’ apparecchio di Weber nel Siluro comparato a quello dei Ciprini, da F. Pacini. Bologna 1846. 8 23. tav. (lIstituto di Bologna.) Ueber den Bau dieſes Fiſches haben gefchtieben E. Geof— froy St. Hilaire (Ann. Mus. I. 1802. 392.), Rudolpbi (Berl. Acad. 1824. 137.) und Valenciennes (Archives du Museum Il. 1839. p. 44.) Es gibt aber immer zu folchen Arbeiten etwas nachzutragen, und das bat bier der Verfaſſer mit Geſchick und Sachkenntniß gethan. Er bildet diefen Fiſch ab im Laͤngs- und Querdurchſchnitt und befchreibt ſowohl die Nerven als das electrifhe Dryan, welches den ganzen Leib umgibt mit Ausnahme des Kopfes und des Schwanzendes als eine zwey Linien die Schicht von Zellen. Er vergleicht diefen Bau mit dem von Torpedo (Paolo Savi et Matteuc- ci Trait€ des Phenomenes eleetro-phisiologiques 1844. 273. — Die Abbildung von Carus in feinen Erläuterungen kennt der Verfaſſer nicht). Der electrifhe Nerv ijt nach ihm nicht ein Theil des Nervus vagus, fondern der erſte Rüden: nern, febr groß; fehlt fonderbirer Weile nad) dem Berfaffer ben den Cyprinen (Atti della Unione etc. Lucca 1844. 400.) während doch beyde Zuͤnfte den Meberfchen Apparat haben, wie Joh. Müller gezeigt hat (über die Ganoiden), Denfelben befist auch der Silurus electrieus, hat jedvodh nur den Ham: mer und den Steigbuͤgelz auc fehlt der Faferring um das Ruͤckenmark. Vie, Travaux et Doctrine scientifique d’Etienne Geoffroy St. Hitaire, par son fils, Isidore G. St. H. Prof. ete. Paris chez Bertrand, Strasbourg chez Le- vrault. 1847. 8. 479. Pi. 1. portrait. Geoffroy gehört zu denjenigen Naturforfchern, welche die philoſophiſche Betrachtung der Anatomie gegruͤndet und ihre Entwidrlung befördert haben, befonders in Franfreih, wo er ein halbes Leben lang mit dem als crften anerkannten Zoologen und Anatomen GCuvier defhalb zu kaͤmpfen hatte. Cine Ge— fehichte feines Lebens und Wirkens ift daher für die MWiffens fchaft von großer Michtigkeit, und niemand Eonnte fie wohl beffer fchreiben als der Sohn, welcher in demfelben Geifte fort: zuarbeiten ftrebt. Mir erhalten hier eine vollftändige Darlegung der Bildung, Studien, Reifen, Arbeiten, Schriften, des Verkehr! mit an— dern Gelehrten und der Bemühungen für die Parifer Samm— ung, insbeſondere .eine Darftellung der Entdeckungen in der allmählichen Entwidelung der philoſophiſch anatomifchen Sdeen von Geoffroy, melde nun in aller Welt befannt und groͤß— tentheil3 angenommen find. Der Sohn hat daburd) feinem Pater ein ehrenvolles Denkmal gefegt und gewiß werden aud) diejenigen, welche nicht alles ‘werden gelten laffen wollen, ihm für die vollftändige und liebevolle Darftellung Dane wiffen. Der Berfaffer geht fo fehr ins Einzelne, das es unmoͤglich — — — — — 870 iſt, ihm hier zu folgen, waͤre auch unnoͤthig, da jeder Natur— forſcher gewiß dieſe Schrift ſelbſt leſen wird. Stephan Geoffroy war geboren zu Etempes 1772. am 15. April. Sein Vater war Advocat und ſpaͤter Richter. Er ſtudierte an verſchiedenen Schulen, beſonders am Collège de Navarre, wo Briſſon fein Lehter war; am College du Cardinal Lemoine, mo er mit Hauͤy befannt wurde unk Liebe zur Mineralogie gewann. Das war um das Jahr 1792 Er fuchte den legtern mit großer Gefahr aus dem Revolutions Gefängniß zu retten. Diefer ftellte ihn dem Daubento: vor, welcher machte, daß ihn Bernardin de St. Pierrs damals Intendant des Pflanzengartens, ale Garde et Sous- Demonstrateur au Cabinet d’Histoire naturelle anftellte, weil Lacepe&de auf diefen Platz verzichtet hatte, Er wurde bald darauf Profeffor am Mufeum, wo damals die Samm: lungen ganz unbedeutend waren, z. B. nur 433 ſchlecht aus— geftopfte Vögel. Geoffroy wendete nun allen feinen Eifer an, um mit anfangs geringen Mitteln die zoolegifhe Samme lung zu vermehren, und man darf fagen, daß er derfelben ſo— wohl durch eigene Anftrengung als durch Antreibung feiner Col- legen und Untergebenen den Reichthum verfchafft bat, melchen fie fpäter befaß. Im Jahr 1794. lernte Teffier Cu— viern fennen, und fprady von ihm mit Geoffroy, welcher ihn einlud nach Paris zu kommen, was er im Sabre 1795. that. Eie arbeiteten nun mit einander, vermehrten die Samm— lungen und beforderten, wie befannt, die Zoologie und vergleis chende Anatomie, wie es in Eeinem andern Rande der Fall war. Es wird fein Abgang nach Aegppten in Bonnpartes be fanntem Zug dahin 1798. erzählt, feine dortigen Neifen, Ur beiten und Leiden. Er fam zuruͤck im Sänner 1802., und half nun an dem berühmten Werk über Aegypten arbeiten, Sm Sabre 1808. wurde er nah Spanien und Portugal ge: ſchickt, um Naturalien für die Parifev Sammlungen zu holen. Nun werden alle feine Entderfungen und Ideen erzählt, eigent⸗ lich wiffenfchaftlich entwicelt und die Abhandlungen einzeln aufs geführt, befonders über die philofophifche Anatomie und die Lehre von den Mifgeburten, welche ihm eigenthuͤmlich angehört. Das muß man im Bude felbft leſen. Er ſtarb am .19ten Suny 1844. S. 421. folgt ein Verzeichniß ‚aller feiner Abhandlungen und Bücher miffenfhaftlic geordnet. Sie find wirklich faſt zahllog, und man kann kaum begreifen, wie ein Menfchenleben bins reicht, eine folbe Menge von Arbeiten zu vollbringen, Zum Schluſſe hätten wir mandes zu bemerken, hbefonders über die Homologie, den Parallelismus der Thierclaffen und die Wirbelbedeutung des Schädels, welhe uns Goͤthe bat unverfhämterweife rauben wollen; Autenrieth hat nichts von den Schädelwirbeln gewußt und gefagt; Ulrich war unfer Zuhörer und Spix hat feine Cephalogenesis ausdrudlich auf unfer Antrittsprogramm, 1807. gegründet. Reclamieren wollen wir nur, daß der DVerfaffer dem Herrn Savigny zufchreibt, „Die Mundtheile der Inſecten beftänden bey aller Verſchie— denheit dennoch. aus denſelben Theilen,“ während mir dieſes fhon in der erften Auflage unterer Maturphilofophie 1811. ges lehrt haben, wie auch, namentlich, daß fie nicht anders als wies bolte Füße feyen $. 3095—3097. 3122. $. 3134. 3157.;5 fer ner in unferm Lehrbuch der Naturgeſchichte 1815., übrigens ſchon gedrudit 1813., aber wegen des Kriegs in Sachen nicht ausgegeben, Band IH. ©. 11. 435. 465. 529. 620. 640.5; fo daß diefe Lehren ſchon lange in Deutfchland gang und gäbe waren, als Savigny's Buch 1816. erfihien. 879 Ueber feitlihe Zwitterbildung beym Mienfchen beobachtet von A. A. Berthold. Oöttingen bey Dietrich. 1844. 4, 18. T. 2. Geſellſchaft der Wiſſenſch. zu Göttingen Bd. I. Der Verfaffer erhielt ein neugebornes Kind, deſſen Ge⸗ ſchlechtstheile er aufs Genaueſte zerlegte, hier beſchrebt und ab⸗ bildet. Sie waren auf der linken Seite durchaus weiblich, auf der rechten männlid und zwar fo entſchieden, wie es bisher noch bey feinem Zwitter eines höhern Thiers gefunden worden, wodurch diefe Abhandlung befonders wichtig wird, nicht bloß für;die Phofiologie, fondern auch für die Zoologie. Wir haben iu uns ferer Schrift Über die angebornen Nabelbruͤche gezeigt, daß fie nichts anderes find als der zurüdgebliebene Zuftand beym Cm: bryo, welhen Ausſpruch Medel auch auf die andern Mißge⸗ burten ausgedehnt hat. Das iſt ein ſehr lehrreicher Fall, in⸗ dem die Geſchlechtstheile beym menſchlichen Embryo überhaupt wie weibliche ausſehen und die maͤnnliche Form ſich erſt ſpaͤter entwickelt, was der Verfaſſer hier deutlich auseinander geſetzt hat. Auf der linken Seite iſt die Entwickelung in ihrer erſten Form ſtehen geblieben, auf der rechten aber fortgeſchritten, ganz nad) dem von uns in der Natur-Philoſophie 1811. aufgeftell: ten Lehrſatz, daß der thierifche Leib urfprunglich bloß. weiblich ift und fich erſt fpäter in den männlichen verwandelt. Voran ftellt der Verfaffer philofophifche Betrachtungen über die Fortpflanzung durch Zheilung und durch Gefchleht an, und zeigt, daß jene nur bey den niederften Thieren, dieſe fo: dann als Zwitterbildung und erft fpäter als getrennte auftritt. Dann folgt ©. 8. die anatomifhe Befchreibung des genannten Kindes, darauf die Aufzählung der zufälligen Zwitterbildung, befonders bey den Kerfen, fehr felten bey den Sifchen, noch gar nicht beobachtet bey den Lurchen und Vögeln, einmal bey einem Kalbe, drenmal beym Menfhen, welche Fälle genauer darge ftellt werden. Der von Adermann ift dem DVerfaffer entz gangen. Eine ausführlihe Erklärung der von Grape ſchoͤn und deutlich dargeftellten Zeichnungen maden den Schluß diefer lehrreichen Schrift. Derfelbe, über das Geſetz der Schwangerfchnfts- Dauer. Göttingen bey Dietrich 1844. 4. 46. (Königl. Geſellſch. der Wiſſenſch. Diay 1844.) Der Verfaffer zeigt, daß die Berechnung der Schwanger: ſchafts-Zeit nach 9 Monaten oder 10 Monds- Monaten wicht übereinftimmt, und daß m... auch noch gar nicht Über den Zeitpunct einig ift, von welhem an man die Empfängniß rech— nen fol, ob vom Zag der Begattung oder von dem vor oder nad der Menftruation. Der DBerfaffer ſtellt nun ſowohl eigene als fremde Beobach— tungen uͤber die Schwangerſchafts-Dauer nicht bloß beym Menſchen, ſondern auch bey Thieren zuſammen und zieht daraus ſeine Schluͤſſe. Dabey kommt auch die Reifung der Eyer und ihre Abloͤſung unabhaͤngig von der Befruchtung ausfuͤhrlich zur Sprache, ſowie ihr Zuſammenfallen mit der Menſtruation und bie Bildung der gelben Körper. Man findet bier eine vollſtaͤn— dige Geſchichte von diefer Entdeckung oder vielmehr Entdeckun— gen, welche zuerft bey den Thieren gemacht wurden. Cie dient zur Darftellung des Streits Über die Priorität. Endlich ſpricht der Verfaſſer von der Unficherheit der Früh: und Spät> Ge: burten. Die Abhandlung ift uͤberhaupt fomohl in phyfiologis Scher, als geburtshülflicher und legaler Hinſicht von Wichtigkeit, 880 und verdient von den Aerzten, fowie von ben Phnfiologen alle Beruͤckſichtigung. Der Berfaffer hat ſeitdem auch bekannt gemacht: Ein Verzeihniß der im Göttinger Mufeum aufgeftellten Repti— lien. G. bey Dietrich. 1846. 8.28. (Nachrichten von der Univerficat und Gef. d. Wiff. 1846. Nr. 8—10.). Morunter manches ift, was man anderwärts nicht finden möchte, was man vorzüglich den Bemuͤhungen und dem An: treiben des Verfaffers zu danken hat. Im Sahr 1836. waren die Naturalien in 7 Zimmer vertheilt. Gegenwärtig in 16. Das DVerzeihniß wird denjenigen nuͤtzlich feyn, welche fich über eine und die andere feltene Gattung Raths erholen wollen. Zu bemerfen find: Cinixys, Draconura, Istiurus, Acanthosau- rus, Cereosaura, Ophiops, Hysteropus, Lialis, Python, . Psammophis, Bungarus, ‘Hydrophis, Siphonops, Oxy- glossus, Polypedates, Dendrobates, Hylaedactylus, Meno- branchus, Menopoma. k Einige neue Gattungen find characterifiert. Unterfuchungen über die Fauna peruana auf einer Reife während der Sahre 1838— 1342. von Dr. J. J. v. Tſchudi. St. Gallen bey Sceitlin. Lieferung III. 1845, Fol. ©, 77—132. T. 13—18, ill. Mir haben fhon bey den erften Heften angezeigt, daß ber Berfaffer alle peruanifchen Haarthiere aufführt, nehmlich auch diejenigen, welche bloß von Andern beobachtet wurden, fo daß man eine vollftändige Zoologie diefes merfwürdigen und manch— faltigen Landes erhält, Er gibt die Charactere von allen Sip— pen und Gattungen, fowie die Befchreibung, Lebensart und Verbreitung; die neuen Gattungen recht ſchön gezeichnet von J. & Weber, 3. Dinkel und Schmidt, litbographiert von Tribelhorn in St. Gallen und recht forgfältig illumi— niert, bey den- Gunttungen das Gebiß, wo es nöthig ift. Der Zert ift hier viel veichlicher als bey den vorigen Heften. Das vorliegende enthält: Noctilio unicolor, affınis. Molossus naso, velox, fumarius, myosuros n. tb. 4., nicht befonders. Naubthiere ©. 86. Geographifche Verbreitung. 1. Ursus ornatus, frugilegus, bat Aehnlich£eit mit dem vo- tigen. Alerander von Humboldt bat dem Ber: faffer feine zoologifhen Manuſcripte mitgetheilt, worunter auch eine Bemerkung über diefen Bären vorfommt. Er frißt befonders gern MelfchEorn. . Nasua socialis, solitaria, leucorhynchos n., vyiltata, montana n. t. 5. Schon abgebildet. . Cereoleptes caudivolvulus, mit Bemerkungen von Aler. von Humboldt. . Galietis barbara. - Mustela agilis n., ein Wieſel; diefe Sippe fehr, felten. . Mephitis mapurito, furcata (chilensis), amazonica. . Lutra chilensis (brachydactyla), montana n. . Canis azarae. . Felis concolor, onza, macrura, celidogaster, pardalis, yagnarundi, Abgebildet find, in diefem Hefte: Drymomys parvulus; Rhipidomys leucodactylus; He- speromys destructor, melanostoma;. Sphingurus bicolor: Dasyprocta variegata; Auchenia vicuna adult. et juv.; Cervus antisiensis. anonymus, ferox, [foffo »u.ı Herd Wr. = 00 0 —— — — — — — X erg + Encyclopädiſche Beitichrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, a 1847. DEF CE Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächl. oder 14 fl. 24 FXr. cheinifch, und die Zahlung ift ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. Man wendet fi an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu ſchicken find. beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen fehs Thaler preuß. Cour. Unfranfierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlich) aufgenommen. Es wird ge— — — — ——— — —— — Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Neue naturwiffentchaftliche Werke aus dem Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig, welche durch alle Buchhandlungen zu beziehen find. Carus (8. 9), Syftem der Phyfiologie. Zweite völlig umgearbeitete und. fehr vermehrte Auflage. In zwei Bänden, oder 6-8 Heften, Erftes bis viertes Heft. Gr. 8. Sedes Heft 1 Thlr. | Giebel (CE. ©.), FSaunader Vorwelt mit ſteter Be- ruͤckſichtigung der Lebenden Thiere. Monogra— phiſch dargeſtellt. In 4 Bon. Erſten Bandes 1fte und Ite Abtheilung. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 28 Nor. Die erſte Abtheilung: Die Säugethiere der Borwelt, foftet 1 Thlr. 18 Ngr. 5 die 2, Abtheilung: Die Vögel und Am: phibien der Borwelt, 1Thlre. 10Ngr.; mit der 3. Abtheil. (Fiſche) wird der Lite Band des Werkes, die Wirbelthiere enthaltend, gefchloffen fein. Der 2te Band wird die Glieder- thiere, der Zte und Ate Band die Bauchthiere behandeln, Jede Abtheilung bildet ein in ſich abgefchloffenes Ganzes. Pfeiffer (L.), Monographia Heliceorum viven- tium. Sistens descriptiones systematicas et criticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum. In 2 Bdn., oder 5—6 Heften. Erftes bis drittes Heft. Gr. 8. Jedes Heft 1 Thlr. 10 Nor. Pritzel (G. A.), Thesaurusliteraturae botanics® omnium gentium inde a rerum botanicarum initiis ad nostra usque tempora, quindecim millia opera re- censens. In 8 Lieferungen. Gr. 4. Jede Kiefer. auf feinftem Maſchinenpapier 2 Thlr., auf Schreib-Velinpapier 3 Thlr. Schubert (3), Handbuch der Forſtchemie. Mit 127 in den Text eingedrucdten Holzfehnitten. In fünf Heften. Erftes big drittes Heft. G. 8. Jedes Heft 16 Nor. Das Ganze wird in kurzer Zeit in ven Händen ber Abnehmer fein. Thienemann (F. A.L.), Die Fortpflanzungsge- schichte der gesammten Vögel nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft, mit Abbildung der, bekannten Eier, Mit 100 colorirten Tafeln.“ In’zehn Heften. Erstes und zweites Heft. (Strausse und Hühnerarten, Flugvögel, Steig- vögel, Saugvögel, Singvögel.) Bogen 1 — 12 und Tafel I—-XX. Gr. 4. In Carton. Preis eines Heftes 4 Thlr. > LA 5 J — 1847. 02,07 Ju Be I Bemerfungen Costa. Folgende 4 Arten führt Cofta ‚auf, von benen bie über bie auf einer Neife nach Italien und Sicilien beobachteten Schmetterlingsarten von P. C. Zeller. X. (Sälug von Iſis Heft XI. paz. 859.) Röslerstammia, 410. (1.) Granitella. Fifher von Röslerftamm Beytr. Taf. 8. ©. 11. Bey Meffina. in verflognes, helles Weibchen mit hervor: ftehendem Legeftachel am 14. Februar nebft einem ganz vers dorbenen Eremplar; ein fehr fehönes Exemplar, das auch weib- lich zu ſeyn ſcheint, aber deffen Kegeftachel nicht hervorfteht, am 17. Februar, alle an den Bergen neben der Palermitaner Straße. Diefe Art bat an der Mitte des Worderrandes der Vorder: flüge 2, wenn auch verlofchene, doc dunklere, und größere Flecke, als die weiter gegen die Spite folgenden; fie find in der Fiſcherſchen Figur ſo wenig wie die übrige Vorderrandzeiche nung auggedrüdt, und die Flügel find zu breit gegeben. — Das mwohlerhaltene Eremplar vom 17. Februar ift auf der ganz zen Fläche der Vorderflügel dunkler, weßhalb auch die Vorder: randflecke fich verlofchener zeigen; der weiße, dreyedige Fled an der Innenrandmitte ift fehr Elein, und reicht nur bis an bie Flügelfalte 5; die braunen Nandflede davor und dahinter find dafür defto größer, und der dunkelfte, vor dem weißen Dreyeck, ift beträchtlich breiter als in der fig. L, Vor dem Innenwinkel hat der Rand einen’ fcharf umgrenzten, weißen Punct. Daß diefe Abweihungen nur individuell find, beweiſt dag Ate Exem⸗ plar, deffen Zeichnungen nichts Abweichendes haben. Diefe Art hat alfo eine doppelte Generation. Aechmia. 411. (1.) Metallicella, 3. v. Röslerffamm Beytr. t. 82. fig. 2. p. 247. Tinagma metallicella Dup. Cat. 361. In den erften Tagen des April fieng ich mehrere Eremplare bey Mefjina im gemifchten Geſtraͤuch am Dftabhange eines Berges, vorzüglich in der Nähe von Eichengeſtraͤuch. Sie haben gar nichts Abweichendes von unferer hieſigen Metallicella, und ich war fehr verwundert, ein paar hundert Meilen füdlich von Glogau an einem fchönen, recht zum Fange geeigneten Morgen faft nichts als gewöhnliche norddeutfche Falter zu fangen, als Lye, Argiolus, Thecla rubi, Hipp. Megaera, Pamphilus, Argyn. Latonia, Micropt. fastuosella ete. und diefe noch dazu fehr ſpaͤrlich und mühfelig. Coleophora. „Ornix Fam. B. Palpi crassi, plumosi, penicillati, an- tennae fusiformes (mas) vel ad basim incrassatae (fem.).“ Iſis 1847. Heft 12, ; = 4te entfchieden eine Coleophora ift. 1) Luctuosella tab. 3. fig. 8. „alis anticis sublinea- ribus nigro-violascentibus argenteoque punetulatis, punctis vix Jente conspicuis.“ Kopf ſehr Elein und faft cylindrifch. Augen nicht hervorquellend; Palpen fchrwertförmig Ina ber Abbildung gerad, ] einfach befchuppt. Fühler von Flügellänge, verdidt und buſchig (piumose) an der Baſis, fadenformig im übrigen Theil, mit runden Gliedern. Worderflügel fehr ſchmal, etwas gekrümmt gegen die Spite, langfranzig am Innenrande. Hinterflügel bindenförmig, an beiden Seiten langfranzig. Sie ift ganz braun violettfhimmernd- auf den Vorderfluͤgeln. Glie— der der Fühler, Tarſen und Dornen der Schienen weiß. Findet ſich bey Camaldoli zwifchen den Kaftanienbäumen, nicht gemein, im September. [Dieß ſcheint eine gute GColeophorenfpecies zu fen, die mir noch nicht vorkam.) 2) Trochilipennella tab. 3. fig. 6. Alis anticis linearibus apice recurvo, viridi auratis, versus apicem carbuneuli colore, alis posticis brunneis argenteo-micanti- bus; antennarum medietate ad basim inerassata, squamis viridi auratis violaceisque obtecta, extremitate alba. Kopf: Elein und fehe Eurz, mit einem um das Doppelte län- gern Kragen (collare); Augen wenig fihtbar. Palpen fäbel« förmig, befehuppt und haarig an der Baſis. Fühler von Kör- perlänge oder wenig länger, verdidt und buſchig von der Bafıs bis zur Hälfte, Übrigens fabenförmig. Körper zart, 4 fo lang wie die Flügel. Worderflügel fehr ſchmal, an der Spike dünner und ſehr zuruͤckgekruͤmmt, am Innenrand lang: und zartfranzig. Hinterflügel linienförmig, beiderfeitd langfranzig. Cie iſt ganz violettfarbig, mit glänzenden und metallifhen Refleren, goldig braungelin nahe der Bafis der DVorderflügel, rubinfarbig auf ihrem Rande (margine) .und den Schuppen der Fühler; der fadenförmige Fühlertheil ift weiß. Alle diefe Farben mechfeln und vermifchen ſich nach der Kebhaftigkeit des Lichts und ber Richtung der Strahlen, die fi) auf den verfchiedenen Zheilen fpiegen. Der metallifhe und wechfelnde Glanz des Körpers und der Flügel diefes Kleinen Falter und die Zartheit feiner Flügel machen ihn fehe aͤhnlich den Voͤgeln der Gattung Trochilus; daher habe ich paffend gefunden, hiervon den fpes cifiſchen Namen zu entnehmen. — Ben Camaldoli an gleicher Stelle mit der vorigen, doch weniger felten im July und Auguſt. — Diefe beiden Arten Eönnen nah Ratreille's Syitem nur zu den Adelen gehören, deren Charactere inconftant, obgleich präcis find. Die erfte wäre eine Oecophora, wenn die Pal- pen ſich aufwärts krümmten; aber fie find lang und gerade, wie zwey Spitzen vorn über den Kopf verlängert ; außerdem ift das letzte Glied weder nadt, noch ſchlank. Noch meniger fieht man bdiefes Merkmal an der folgenden, die ihr im Habitus durchaus ähnelt, Ich betrachte fie alfo als Tineae aluciti- Ü 885 formes, wie Hübner that. [Trochilipennella —=Mayrella H. f. unten.) 3) Eumenipennella tab. 6. fig. 4. Alis omnibus valde nervosis, nervis marginibusque albis, interstitiis ei- nereis, antennarum articulis albis, einereo annulatis; cor- pore albido micante. Kopf Elein mit etwas fteilen Schup⸗ pen bedeckt; Augen ſchwarz, mittelmäßig; Fühler fadenförmig, etwas Fürzer als der Körper, aus fehr kurzen Gliedern zuſam— mengefegt, weiß und braum geringelt. Palpen zart, nadt, lang und Erumm. Sie ift ganz filbericht weiß. Vorderfluͤgel linien— förmig, mit Erummer Spige, langfranzig aſchgraulich (grigio- einerine) mit diden, erhabenen und fehr weißen Adern. Var. b) alis antieis griseo-cinereis, costa alba; in nichts verfchieden von der Grundart, aber die Vorderflügel haben ftatt der weißen Adern nur die Vorderrandader und bisweilen auch den Hinterrand weiß. Sie feheint Ornix otidipennella Tr. ſeyn zu können. Hübners Abbildung hatte ich nicht vergleis chen koͤnnen. Cs ift zu bemerken, daß, während die Flügel die des Gen. Ornix find, die Palpen gar nicht ſtimmen, indem fie lang und zuruͤckgekruͤmmt find. [Bufolge der Befchreibung und Abbildung der Taſter ift diefe Art gar nicht Otidipennella; wahrſcheinlich zieht Cofta als Varietäten fehr verfchiedene Ar— “ten zu feinee Eumenipennella, die ſchwer wieder zu erkennen feyn wird, da fie nicht genau genug befchrieben ift. Die Ab: bildung hat fhmugig meißliche Vorderflügel mit einer breiten, bräunlichgrauen, bis in die Spitze reichenden Strieme]. 4) Flammeaepennella tab. 5. fig. 8. alis anticis flavis, fasciis duabus albis, punctis minutissimis atris ad- spersis, fimbria longa, einerea, nigro punctulata; alis postieis plumbeis. Worberflügel eher etwas breit als linien- förmig, hinten langfranzig. Sie find ſchoͤn goldgelb, mit Loͤ— wenfarbe befehmust und mit zwey weißen Querbinden, wovon die erfte unterbrochen, die zwehte nicht gut begrenzt iſt; auf dem cothyelben (giallo-fulvo) Felde bemerkt man viele fehr Eleine, fehwarze Puncte, und hier und da einen noch auf den weißen Binden; eine Reihe von 8 merflihen ſchwarzen Puncten geht von der Mitte der Bafis aus, zieht durch die weiße Binde und biegt ſich zurüd auf dem folgenden gelben Felde. Der ausgezeichnetfte ſchwarze Punct ift auf der Grenze der zweyten weißen Binde. Die Franzen haben zwey Neihen fehr. Eleiner, in Doppellinien aufgeftellter Pünctchen; jene des Innenwinkels ift fehr lang. Hinterflügel ſchmal, filbericht braun, langfranzig. Körper und Füße filbericht braun, Augen ſchwarz, Kopf weiß. Kühler braͤunlich, von Körperlänge und einfah. Auf dem Gran Sasso im Auguft [kann zufolge der Zeihnung Eeine Co- leophora feyn. ſche Plutella chalybaeella No. 3.) Bon diefem Genus gibt ed in Stalien gewiß eine Menge Arten, von denen die Minderzahl in Deutfchland vorfommt, wenn ic) nehmlich nad) den von mir aufgefundenen Arten ſchlie— Ben darf; von 11 aufgefund.nen Arten find nur drey in Deutfche Land einheimifh. Nur folgende führe ich auf, da unfcheinbare Arten diefes Genus in einzelnen oder mangelhaften Exemplaren zwechnäßiger übergangen werden. 412. (1.) Mayrella. Tin, — Hübn. fig. 322. (ſchlecht). Coleoph. — Z.: Iſis 1839. ©. 206. 2. — Lienig, Iſis 1846, 294. — Dup. Cat. 369. Dagegen gehört in diefes Genus die Coſtai-⸗ 884 Ornix trochilipennellä Costa Faun. tab. 3. fig. 6. f. oben Coleoph. No. 2. { Nur einmal am 29. April bey Syracus, ein Männchen. Da fie nah Cofta bey Neapel auh im July und Auguft fliegt, fo gibt es eine doppelte Generation von ihr, was bey den Goleophoren zur Ausnahme gehört. Coſta nennt zwar die Oberhälfte der Fühler weiß, da in der Mirklichkeit fehr deutliche, fehwarze und weiße Ringe wech— fein, und zwar an viel mehr als bloß der Hälfte des Fuͤhlers (ich zähle 22—23 ſchwarze Ninge); feine Angaben find alfo ſehr ungenau, oder feine Art ift von Mayrella verfchieden; erfteres ift mir aber wahrfcheinlicher. 412. (2.) Argentipennella Dup. e Alis anterioribus lutescentibus, postice juxta costam obscurius venosis, linea media longitudinali semel oblique interrupta dorsoque argenteis; antennis albidis, infra pi- losis, articuli basalis fasciculo longo. Var. b) ut a) sed alarum anteriorum costa ad basim argentea. Var. ec) ut b) sed alarum anteriorum linea media ar- gentea incrassata non interrupta. Ornix argentipennella Dup. pl. 210. fig. 3. pag. 564. — Catalogue pag. 370. - Coleophora hapsella Z. Iſis 1839, ©. 206. 4. — Dup. Catal. pag. 370. Eine der größten Goleophoren, wie Vibicella. (Vorderfluͤgel⸗ länge 44 — 5") die Grundfarbe des Kopfes und der Befchup- pung ber Fühler, des Nücdenfchildes und der WVorderflügel, ‚hell lehmgelb in mehr oder weniger Tiefe. Am oberen Augenrande zieht ein weißer oder nur weißlicher Strich ohne fcharfe Grenze und am erften Fühlergliede hinauf. Das MWurzelglied der Fühler hat einen langen zugefpisten Schuppenhaarbufh; bie Peitſche ift in der Zmaligen Länge deffelben durch Schuppen verdickt; faſt 3 der Länge find duͤnn und weißlihgrau. Ruͤſſel dünn und £lein. Taſter faft horizontal mit geneigter Spitze, von viel weniger als Nüdenfchildslänge, dünn, zufammengedrüct, etwas behaart, das zugefpigte Endglied Fürzer als das 2te Glied. — Auf dem Rüdenfchild läuft an der innern Seite jeder Schul⸗ terdecke eine breite filberweiße Linie. Beine auf der Schatten- feite glänzend ſchmutzig grau, auf der Lichtfeite lehmgelb, die vordern mehr mit Dunfelbraun gemifht. Hinterſchiene befon= ders obenauf langhaarig. Hinterleib dunkelgrau mit hellen Schuppen an den Hinterrändern der Ringe: Afterbufdy hell: grau; beym Weibchen fteht ein Legeftachel ziemlich lang hervor. Vorderflügel Ianggefpist, an der Spitze nad) unten gebogen. Die Zmwifchenräume der Aefte der Subeoftalader find, jeder mit einem zimmetbraunen Strihe der Känge nach verfehen, movon, einer in die Flügelfpige geht; auch die Mittelzelle ift zimmet— braun ausgefüllt. Die filbernen Linien find in der Länge und Breite veränderlih. Als Stammart gelten mir die Exemplare, deren Vorderrand ganz ohne Silberfarbe if. Bey Var. b) und ec) ift er in einer Linie von verfchiedener Länge filberweiß. Sn der Slügelmitte geht aus dev Baſis in die Längsfalte eine filberweiße Linie bis in den Innenwinkel. ' Ueber ihrem Ende zeigt fich wieder eine Linie von verfchiedener Länge; fie läßt ſich als Theil der erften betrachten, wie fie es bey Bar. ce) wirklich iſt. Sie ift ein bloßer, Eurzer Laͤngsſtrich oder reiht bis in die Nähe der Slügelfpige als eine ſehr ſtumpf gebrochne Linie, 885 Der Innenrand ift bis über ben Anfang der Franzen hinaus in einer fcharfen Linie filberweiß. Hinterflügel etwas glänzend grau. bräunlich. Bar. b, wozu meine 4 italienifhen Cremplare gehören, hat den Vorderrand menigitend big zur Hälfte filberweiß; an ein zelnen hiefigen ſchimmern unter den Iehmgelben Schuppen glän= zend meißliche hervor, wodurch alfo der Uebergang von Var. a) zu Var. b) gebahnt wird. i Dar. c, die, wenn ih mid) recht erinnere, $. v. Rösler: ffamm für eine eigne Art anfehen will, was fie aufs Bellimm- tefte nicht ift, hat den Vorderrand der Vorderflügel am weiteſten weiß gefärbt. Die Mittellinie verdict ſich, und ihr Hintertheil ift mit der darüber befindlichen Linie verbunden, die ſich big ans Ende der Franzen der Flügelfpige verlängert. Diefe Bas rietät, ein Männchen, fieng ich bey Glogau an einerley Tag und Ort mit mehrern gewöhnlichen Eremplaren. Ben Glogau fing ich diefe Art in den erften Tagen des Auguft an Eräuterreihen Anhöhen, vorzüglich zwifchen Heide: Eraut, an dem ich fie dort auch bey Negenwetter mit dem Ke— feher abftreifte. Sonft fommt fie nur Abends zum Borfchein und wird nicht leicht bemerkt. Außerdem findet fie fich bey Dres- den (v. Tiſcher) und in Ungarn (8. v. R.); wahrfheintich auch bey Wien. Duponcel, der in diefer Art anfangs „eine größere und weniger filberreihe Warietät der Ornatipen- nella“ zu fehen glaubte (womit fie doch gar feine Aehnlichkeit hat) erhielt fie aus dem füdlichen Srankreih. Drey Männchen und ein Meibchen, alle unverflogen, fieng ich am 6. September im Kirchenſtaat bey Tolentino an einer Eräuterreichen, trodinen Anhöhe, ohne Heidekraut; bey bedecktem Himmel flogen fie ziemlich leicht auf. 414. (3.) Crepidinella n. sp. Antennis albo fuscoque annulatis, articulis 3 basalibus squamatis, palpis mediocribus tenuibus, arcuatis; capite thorace alisque anterioribus nitidulis fusco cinereis, harum costa anguste alba. Nahe der Coleoph. niveicostella Isid. und albicostella FR. in litt., aber außer durch geringere Größe, dunflere Farbe und fchmäleren weißen Vorderrand der Vorderfluͤgel befonders durch die Zafter verfchieden, die bey den genannten 2 Arten am ten Öliede in einen ziemlich langen Haarbufh auslaufen. Größe der gemeinen, im May fliegenden Otidipennella. Kopf, Rüdenfhild und Vorderflügel find glänzend dunkelbrauns grau. Oberer Augenrand mit einer hinten erweiterten, ſchnee— weißen Linie, die am erften Fühlergliede hinauffteigt. Diefes if verdickt, fehimmernd, ohne Haarbuſch; die Oberfeite der 2 näch- ften Glieder ift mit Schuppen bededt, aber nur beym Meibchen etwas merfbar verdickt; der Übrige Fühlertheil fehr deutlich weiß und braun geringelt. Das Geficht ift unten faft weiß. Die Taſter, beym Männchen etwas länger als beym Meibchen, find aufgekruͤmmt, von doppelter Kopflänge, ziemlich dimn und wer niger zugefpist, aufen grau, innen weiß; das 2te Glied ift gegen die Spise ein wenig verdidt und unterwaͤrts mit etlichen verlängerten Haaren verfehen. Ruͤſſel dünn und Elein. "Beine glänzend grau. Hinterfchienen wenig verdidt, fpärlich lang— haarig. Hinterleib dunkelgrau, auf der Wurzelhälfte obenauf reichlich gelb gemifcht, und zwar fo auffallend, daß es unnatürs lich ſcheint; doc befigen meine 3 Eremplare diefe eigenthüm- Ganze Unterfeite mehr 836 lihe Färbung. Der meibliche Legeſtachel ſteht aus bem Eurzen, grauen Afterbufch hervor, Vorbderflügel einfarbig Hlänzend in ber angegebenen Farbe, die nur in den Längsfalten bey gewiffer Haltung heil ftreifig ausfehen. Der Vorberrand ift von der Baſis ‚aus, fich nad) und nad) etivag erieiternd, faſt fchneeweiß, was auf dem hin— terften Laͤngsdrittel auf den Vorderfranzen allmählih in Grau übergeht. Hinterflügel lang und dünn zugeſpitzt, oben fowie alle Flügel auf der Unterfeite grau; die vordern an den Vorderrandfran— zen heller. Zwey Männchen, ein Weibchen, welches Eleiner als jene ift, fieng ih bey Syracus am 19. May auf dem grafigen und- blumenreihen Zußfteige zwifchen dem Anapo und den Säulen des Jupitertempeld gegen Abend. 415. (4.) Praecursella n. sp. Antennis annulatis, basi non fascieulata, palpis apice fureatis, alis anterioribus dilute fuscis, costa lineisque disci longis usque in apicem perductis albis (mas, fem.). Aus der Verwandtfchaft der Otidipennella, unter allen. mie befannten Arten duch die Zeichnung der langgefpisten Vorder: flügel fehr ausgezeichnet; nur im Mitteiraum laufen gerade, weiße Linien von der Bafis aus zur Spitze, wovon nur die feste die Spige erreicht, indem die andern in ungleichen Ab— ftänden von denſelben aufhören, wie fie auch ungleich anfangen. Größe der Luseiniaepennella, die Flügelgeftalt ift aber ganz anders. Nüdenfchild und Kopf graubraun. Schulterdeden und der obere Augenrand hinten weiß. Fühler bräunlih und weiß geringelt; das Wurzelglied bräunlih, auf dem Rüden mit einer meißen Rängslinie, ohne Schuppenbufh; die 2 nächften Glieder find durch ſchwache Befhuppung kaum fennbar verdidt. Nüffel aufgerollt, ſchwach; Taſter von Ruͤckenſchildslaͤnge, horizontal, braͤunlich; das Ate Glied haarſchuppig, nicht ſehr di, an der Spige mit einem Haarbufh; das Endglied dünn, ein wenig länger als dieſer Buſch, etwas aufgerichtet und mit ihm eine Gabel bildend. Beine fchimmernd, hellbraun, auf der Schatten- feite weißlih; Hinterfhenkel und Schiene auf der Kichtfeite mit weißer Längslinie; Hinterfhiene mäfig behaart. Hinterleib braungrau. Vorderflügel in eine lange, dünne Spige auslaufend, glänzend gelbbraun. Der Vorderrand ift auf 3 feiner Länge von ber Bafis aus in einer ziemlich breiten, nad) ‚hinten verdünnten Linie weiß. Die weißen Linien des Mittelraumes laſſen fich jufammengenommen als eine hinten verdünnte Strieme betrach- ten, welche fehr fchräg von Linien der Grundfarbe durchzogen wird. Die erfte diefer weißen Linien Eommt aus der Mitte der Bafis, läuft unter der Flügelfalte und hört verdünnt am Anfange des ten Drittel defjelben auf; die Zte Linie, über der erften nahe der Bafis verdünnt anfangend, läuft in der Flügelfalte bis ang Ende deffelben fort, wo fie abgebrochen auf: hört; die dritte beginnt dimn über der Zten, viel entfernter von ber Baſis, ift weit dünner und hört entweder vor dem Ende deffelben auf oder vereinigt ſich Über demfelben mit der 4ten Linie. Diefe entfpringt faft über der Mitte der dritten und läuft bis zum Hinterrande; vor demfelben geht aber ein Aft ab, der fich bis in die äußerfte Flügelfpige bin fortfeßt. Der Innen— vand hat nichts Weißes. Bey einem Männchen zeigt fich noch in der Nähe des Vorderrandes über der Vereinigung der Zten und 4ten Linie eine Eurze weiße Längslinie, 887 Hinterflügel in eine lange, feine Spise ausgezogen, brauns grau. Ebenfo die ganze Unterfeite, wo aber die 4 Flügelfpisen einen weißen Längsſtrich, am deutlichſten auf den Vor— derflügeln zeigen. Diefe Art ift die frühefte mir befannte Co- leophora. Vaterland die Gegend von Meffina. Am 17. Fe: bruar Elopfte ich fpät Nachmittags ein Pärchen aus ben Bluͤ— tben eines ſtarren Grafes (irre ich nicht, fo wurde es mic Arundo mauretanica genannt); am 26. Februar jtreifte ich ein Meibchen mit dem Kefcher davon ab. An einer andern Stelle des Gebirges erhielt ich noch ein Pärchen am 5. März, Da das Gras auch in andern Gebirgsgegenden Italiens wächlt, fo ſcheint die Schabe nicht bloß um Meffina einheimifch zu ſeyn. 416. (5.) Fretella n. sp. Antennis albis obsolete annulatis, articulo basali ochra- ceo non fasciculato, capite ochraceo, palpis apice furcatis ; alis anterioribus ochraceis, subopacis, costa, linea disci longitudinali lineaque plicae albis (mas). Verwandt mit Fringillella Iſis 1839. ©. 208, 21. — viel Eleiner; die DVorderflügel faft von der Bafis aus verdünnt, ftatt bis zum Hinterwinkel gleich breit zu bleiben; die weißen Linien nicht ſcharf; die mittlere kaum den Hinterrand erreichend, ftatt fich zu biegen und bis in die Nähe der Spige zu gelangen. Diet ähnlicher ift fie der folgenden Art, und den Unterfchied gibt vorzüglich die Farbe des Kopfes und die längere Taſter— gabel. Größe unferer Frühlings: Otidipennella. Kopf, Ruͤcken— fhild und Vorderflügel angenehm heil ochergelblih. Fühler etwas dic, weiß, blaßgrau geringelt; das Wurzelglied befchuppt, von der Karbe des Kopfes, ohne Haarbufh. Taſter falt von Nüdenfchildslänge, von der Bafis aus verdidt, außen ochergelb, innen weiß, das 2te Glied endigt in einen, oben ber Länge nach ausgehöhlten Haarbufh, der etwa die halbe Laͤnge des ten Gliedes hat; das Endglied dünn, etwas aufgerichtet, von der Ränge des Haarbuſches. Beine fchmusiggelb, auf der Schattenfeite weißlih; Hinterſchiene wenig verdickt mit mäßig langen, fpärlihen Haaren. Hinterleib dunkelgrau mit weißlichem Afterbufch. Vorderflügel gegen die Spige angenehmer gelb, als gegen die Bafis; faft" ohne allen Glanz. Auf dem Vorderrande zieht eine weiße, an der Baſis dünne, allmählich verdicte Linie, die fi auf den Franzen bis in die Spige fortſetzt; hinterwaͤrts wird fie mehr gelblich. Im der Fluͤgelfalte geht von der Baſis bis zum Hinterrande eine dünne, weiße Linie. Zwiſchen ihr und der Vorderrandlinie, doch ihr etwas näher, ift eine weiße, diinne Rängslinie, weit vor der Bafis und fein anfangend und (doch Eaum Eenntlich) in den Hinterrand miündend. Der ganze Sinnen: und Hinterrand ift fehr fein weiß eingefaßt. Franzen bel gelblich. Hinterflügel glänzend grau, hellgelblich gefranzt, faſt zugefpißt. Unterfeite grau, blaßgelbfranzig; die Vorderflügel am Vor: -derrande, die Hinterflügel auf der Hinterhälfte weißlichgelb. Das einzelne, fchön erhaltene Männchen fieng ih am 16. April auf der fandigen Halbinfel des Leuchtthums von Meffina im Eurzen Grafe. 417. (6.) Pabulella n. sp. Antennis albis, obsolete annulatis, articulo basali albido, non faseieulato; capite einereo; palpis apice brevins fur- eatis; alis anterioribus ochraceis, subopacis, costa, linea disci longitudivali lincaque plieae albis (mas). 888 Der vorigen in der Slügelzeichnung und Färbung fo ganz gleich, daß ich fie bisher für diefelbe Art hielt. Die Verfchieben- heit in den Zaftern fcheint aber eine fpecififche zu. feyn. Sie find bey verhältniffmäßig gleicher Laͤnge dicder; der Bufch bes 2ten Gliedes ift kürzer, und das Ite Glied ift gleichfalls verhältniß- mäßig dicker und plöglicher zugefpigt und, wenn “es die. Länge des Bufches hat, um ein Merkliches Eürzer als die halbe Länge des Zten Gliedes. Zu diefer Verfchiedenheit kommen weniger bedeutende: der Kopf gelblichgrau, am obern Augenrand, fowie der Aufenrand der Schulterdeden weißt ; das MWurzelglied der Fühler unten grau, obenauf der Ränge nach weißlih. In der Körpergröße fteht Pabulella hinter Fretella zurüd. Die Hin: terfchienen find veichlicher behaart. Auf der Unterfeite find die Hinterflügel bloß in der Spitze weißlich befchuppt. Das einzelne Männchen fieng ih bey Meſſina am 2. April im Graſe eines Weingartens. 418. (7.) Deviella n. sp. Antennis albis, einereo-annulatis, ‚articulo basali albo, non faseiculato; palpis rectis filiformibus superne albis, alis anterioribus lutescenti-griseis unicoloribus. _ Zu den einfarbigen Arten der Gruppe von Lusciniaepennella, Coraeipennella gehörig; in diefer £enntlich durch fehr helle, faft ftaubgraue Grundfarbe der Vorderflügel. Größe unferer Frühlings » Otidipennella. Rückenſchild und Vorderflügel von gleicher Farbe; der Kopf gegen die Zafter hin weißlicher. Fühler ziemlid) dick, weiß hellgrau geringelt; dag Murzelglied ziemlich kurz, meißlich befhuppt, ohne Haarbuſch. Rüſſel dünn, aufgerollt, auf dem Rüden befchuppt. Zafter - kuͤrzer als das Nücenfchild, gerade fadenfoͤrmig, zugefpißt; außen ſchmutzig gelblihmweißgrau, innen weiß; das 2te Glied erweitert fich ein wenig gegen die Spiße, das Endglied ift halb fo lang, fpis und mie das 2te etwas zufammengedrüdt. Beine weißlich, auf der Xichtfeite grau mit meißlichen ©liederfpigen, befonders an den Füßen. Hinterfchienen nicht. fo ſtark zuſam— mengedrücdt, mäßig behaart. Hinterleib grau mit gelblihem Afterbufch. Vorderflügel einfarbig heil lehmgelb mit Grau gemiſcht, alfo licht gelblichgrau, am Worderrande ein wenig heller. Franzen mehr grau. Hinterflügel glänzend grau, mit ftaubgrauen Fran: zen. Unterfeite wie die Hinterflügel; der Vorderrand der Vor: derflügel ift an der Außenbälfte ſchmal hell und gelblich; ebenfo jind die Franzen um die Spike. Drey männliche Eremplare flogen bey Syracus in den Sy— racafümpfen zwifchen Juneus acutus am 4. Mai Vormittags. 419. (8.) Aleyonipennella Kollar. Sfis 1839. ©. 208. 31. — 1846. ©. 297. 15. Elachista — Dup. pl. 309. fig. 12. 13. (mit verfehlte Grundfarbe) pag. 554. Coleoph. — Dup. Cat. 371. Ein fhönes Männchen, am 17. Auguft bey Neapel füblich der Stadt in der fruchtbaren Ebene, nebft einem zweyten Exem— plar, das mir entfam, zwiſchen Atriplex- Pflanzen gefunden, Es hat die fhöne Iebhafte Färbung unferes hiefigen Weibchens. Bey uns habe ic) diefe Art nur im May und Suny gefunden. Es eriftiert alfo eine doppelte Generation, wenigftens im Süden, Stepbens (Illustr. IV. 1834. ©. 283.) bat wabrfchein- ih aug diefer Art und Mayrella ein eignes Genug Metallo- setia gebildet, wobey er in dem Irrthum befangen ift, als ob 889 die Männchen die Fühler an der Wurzelhälfte durch Schuppen verdickt haben, während diefe bey den Weibchen außer am Wur— zelgliede fehlen. Seine Met. spissicornis Haw. (Cat. 7383.) ſchien mir nach der Abbildung in den Illustrat. pl. 41. fig.1. unfere Col. Mayrella zu feyn; allein feine Befchreibung ffimmt ſehr fchlecht. Er fagt: antennae spotted with black in the middle, the [apex white, und die Vorderflügel follen bloß goldgrün oder grüngolden fepn ohne Kupferroth. Die 2te Art, Met. trifolii ©. 284. hat den Vorderrand und die Spike der Vorderflügel Eupfericht- nd, die Fühler mit einer weißen Spitze. Hiernach fcheint fie zu Aleyonipennella zu gehören. Aber diefe hat nie im männlichen Gefchlecht eine verdidte Wurzel: hälfte der Fühler, was doch bey der Stephensifchen Befchreis bung. ftillfehweigend vorausgefegt wird. Curtis, der das Ges nus Damophila (im Juny 1832.) nennt, beſtaͤtigt dieſe Be: ſchaffenheit der. Kühler für. feine Dam. trifolii, die einerley mit der Stephensifchen ift, die mie aber bey der Anficht der Ta— feln (jest. befiße ich nur die Abfchrift des Textes) eins mit Col. aleyonipennella zu feyn fchien. Auf die Namen kann dieß Eeinen Einfluß. haben; denn der Kollarfche ift von 1832., und von Hübners Namen läßt ſich weiter nichts fagen, als daß er wenigftens ebenfo alt ift wie der von Haworth. Gracilaria. Bon Coftaifchen Arten gehört hierher die unter Plutella aufgeführte Triangulosella No. 2.; außerdem fann die in der Fauna tab. VI. fig. 3. abgebildete hieher gehören. Sch finde von ihre weder Namen, noch Beſchreibung. Sie hat Aehn— lichkeit mit Gracil. Franckella Hbn. fig. 379. (Ornix hila- ripennella Tr.) ; ift fie aber richtig dargeſtellt, ſo ift fie eine verjchiedene, viel Eleinere Art. Ihr Hinterleib ift röthlich, ftatt grau; die Vorderflügel haben an der, Bafis des Innenrandes nicht8 Gelbes und der große, gelbe Fleck bildet eine fehr breite Binde, die auswärts tief ausgerandet ift. — Sch felbft fand eine Art: 420. (1.) Lacertella FR. Alis anterioribns nitidis fusco-aeratis, guttis quatuor ovatis aureis alternatim oppositis; pectore aureo; anten- narum apice albo. Graeil. lacertella Iſis 1839. ©. 209. — 1846. S. 298. Gr. lacert. Dup. Cat. 372. Zwey Eremplare, gar nicht «von den deutfchen verfchieden, fieng ich bey Meffina am 13. März und 3. April im Gebirge zufällig. zwiſchen Geftrüpp; die eigentliche Flugzeit fcheint dort zw Ende März zu feyn. Cosmopteryz. 421. (1.) Argyrogrammos Z. Sfis 1847. ©. 37. Diefe Art habe ich nad) einem einzelnen Eleinafiatifchen Exem— plare im Ganzen wichtig beſchrieben. Falſch jedoch iſt, daß die erfte Querlinie gegen die Bafis gelegt feyn ſoll; fie ift ſchraͤg nad) außen. gelegt und der Aten Eürzern, bisweilen braun ein— gefaßten, parallel; während fie oft ‚gegen die Bafis auf der Subeoftalader einen Zahn hat, iſt die, 2te nicht felten nach außen mit einer Fortfegung verfehen. Die weiße, in die lange Flügelfpise. auslaufende Linie, welche unterwaͤrts braun gefäumt iſt, Tchließt ſich der Hinterrandlinie, an. ı Die Vorderrandlinie Iſis 1847. Heft 12. 890 ift oft in fehr weit getrennte, fchräge Stüde zerriffen. Zwiſchen der 2ten Querlinie und der Hinterrandlinie ift ein filberweißer, der Iegtern parallele Strich im Mittelfelde. Größe veränder- lich, bisweilen nur wie Elach. pomposella. Um Spyracus flog diefe Art nicht felten auf einem Brach— felde in der Mitte des May Abends um Difteln und im Grafe mit der Gelech. Flammella. Won diefer rafchen und im Zickzack fliegenden Art unterfchied ich fie fhon an dem Fluge, der fchwächer, mehr ſchwebend und dem der Gracilarien aͤhnlich war. Ueber ihre Stellung in der Ruhe habe ich Teider nichts aufgemerkt. Einzeln zeigte fie fih noch im Suny. Auch bey Nom fieng ich ein paar Exemplare zu Ende Auguft. Sie hat alfo eine doppelte Generation. Ihre Augen find im Leben blut: roth und glühend, getrodnet braun, Elachista. Welche von den Coftaifchen Arten hieher gehören, Täßt fich wegen Mangelbaftigkeit der Abbildungen und Befchreibungen nicht genau beftimmen. Ohne Zweifel gibt e8 im Süden eine Menge von Arten, 422. (1.) Testacella. El. — Hon. 326. Sfis 1839. ©. 211. 3. — ©. 340. 176. (Befchreibung.) — Duponchel Cat. 375. — * Suppl. IV. p. 301. pl. 75. Ein Männchen am 6. Suny bey Syracus jenfeits des Anapo zwifchen feuchten Aeckern. Es ift Eleiner als gewoͤhnlich und hat gelblichern Grund auf Nüdenfchild und Vorderflügeln; übrigens befist e8 alle Merkmale unferer Art. 423. (2.) Dohrniin. sp. Alis anterioribus dilute vitellinis, basi apiceque albis, maculis disei quinque convexis auratis (mas.) Verwandt mit Elach. pomposella, fehr Teiht an den in der Diagnofe angegebenen Merkmalen Eenntlih. Größe wie Graeil. stigmatella, doch veränderlih; ein Exemplar ift wie Opost. spartifoliella. Kopf und Rüdenfhild weiß. Fühler kürzer als die Vorder— flügel, bräunlich, heller fein grringeltz das MWurzelglied lang geftredt, unten weiß, obenauf bräunlichgelb außer an der Spige* Marillartafter fehlend, Nüffel fehr Eurz, aufgerollt, Lippen— tafter Lang, ſtark aufgefrimmt; das te Glied zuſammenge— drückt, unten etwas behaart; das Endglied dünn, fpig, kürzer als das Ate Glied, vor der Spige mit -einem grauen oder brau= nen Ringe Beine weißlich, die vordern gelbbraͤunlich und weiß geringelt; die Hinterfchtene Tanghaarig, mweißlich und bleic)- gelb fledig. Hinterleib gelblihgrau, hinten und am Baud) weißlich. Vorderflügel am Murzelviertel weiß mit einem blaßdotter- gelben, ſchraͤgen Worderrandfled; darauf ift der Grund etwas dunkler gelb, gegen die Spitze aber ganz blaß. An der Mitte des Vorderrandes ift ein Eleiner weißer Fleck, ein Andrer in den Franzen vor der Spige. Im Mittelraum liegen 9 runde con= vere Goldflede, die 2 erften vor, die 2 folgenden etwas hinter der Mitte; beide paarweis, jedes Paar ſchraͤg geftellt; der Ste nahe am Hinterrande. Diefe Flede haben fehr große Schup⸗ pen; die ſtarken Schatten Taffen fie braun eingefaßt erfcheinen. Die Franzen um die Spige find weiß, am Hinterwinkel graus braͤunlich. 56* 891 Hinterflügel lang zugefpigt, glänzend. grau, mit gelblich— grauen Franzen. Unterfeite der Worderflügel gelblichgrau, am Vorberrande weißlich mit etwas durchſcheinenden, weißen Flecken; Hinter flügel weißgraur Die Franzen find wie an der Oberſeite. — Das Weibchen Eenne ic nicht. Mehrere Eremplare fieng ich in der Endhälfte des July bey Meffina am Gaftellaccioberge im duͤrren Grafe am Spaͤtnach— mittag. . Aufgefheuht flogen fie eine kurze Strecke, worauf fie. fi wieder nahe an den Boden ins Gras festen und fic) ähnlich, wie Elach. pomposella; nur weniger lebhaft, drehten. Diefes ſchoͤne Thierchen habe ic zu Ehren meines Freundes C. A. Dohen, Präfidenten des Stettiner entomologifchen Vereins, benannt. 424. (3.) Magnificella F. R. n. sp. Capite maris griseo nitido, feminae cupreo, antenna- rum (fem,) fascia ante apicem latissima alba; alis ante- rioribus aureo-fuseis, basi, fascia media, striga antice abrupta postica maculaque apieis auratis. ? Oecophora — Duponchel Cat. 367. — * Suppl. tab. 4. p. 321. pl. 77. Größe der. Elach. albifrontella H. 432. (Iſis 1839, ©. 212.) und naͤchſte Verwandtſchaft mit Elach. nobilella Sfis 1839. 213. Von diefer unterfcheidet fie ſich durd) etwas beträchtlichere Größe, kuͤrzere Tafter, den weißen Gürtel vor der Flügelfpige im weiblichen Gefhleht und ‚den Mangel des Goldfhuppenhaufeng auf den Franzen der Vorderflügel. Ruͤckenſchild dunkel violettbraun; der furze Kopf Eupferfarben, etwas glänzend. Fühler ſchwarz, beim Weibchen mit einem ſehr breiten Gürtel vor der Spige und auf der Unterfeite zart pubescirend gefranzt. Taſter ſenkrecht herabhängend, kürzer als die fenfrechte Höhe des Kopfes, beim Männchen etwas länger, fadenförmig, ſpitz, braun, glänzend ; beim Meibchen grau. Rüſſel aufgerollt, beſchuppt. Bruſt meffingfarben. Beine braun, metallglängend, mit filberweißen Flecken an den Schie— nen und Füßen, Hinterleib dunfelgrau mit glänzenden Schup- pen, beim Weibchen ziemlich, did; das Männchen mit, einem geſtraͤubten, gelblichen Afterbufchs das Weibchen hat bloß unten einige gelbe Haare in den anliegenden Haarbuſch eingemifcht. Borderflügel ziemlich breit, goldbraun, am Vorderrande dunk— ler. Nahe der Bafis ift ‚ein goldnes Band, beim Weibchen breiter als beim Männchen. Ueber die Mitte. geht ein fchauf begrenztes grades Goldband. Auf dem Hinterwinkel ſteht ein Goldſtrich, der beim Weibchen ftärker ift und weiter gegen den Vorderrand reicht. Dicht vor der Flügelfpige liegt auf dem Rorderrande ein großer, länglicher Goldfleck, der beim Weib— chen dem Striche näher kommt als beim Männden. Die Franzen find beim Weibchen einfach braun und violettlich, beim Männchen bräunlich mit braunen Schuppen beſtreut und vor der Spitze mit einer Schuppenreibe ducchzogen. Die Eurzen, ſtark zugelpisten Hinterflügel find dunkelgrau, auf der Unterfeite heller und vöthlich und gelb metallfhimmernd. Die Vorderflügel find dunkler, glänzend, bey einen Weibchen zeigen die Worderrandfranzen vor der, Tlügelipige einen verlo— fchenen, ‚hellen Randfled. Das einzelne Weibchen fand ich bey Meffina am 20. März auf der Höhe des Castello Gonzaga zufällig im Grafe an einer Stelle, wo viel Papilionaceen wuchſen. Ein Weibchen und zwey Männchen erhielt ich von Herrn Mann, der fie bey 892 Wien im Juny felten um Kiefern fing. Die Männchen wei- hen durch die einfarbigen Fühler, die filbergraue Stirn, die mit Schuppen beftveuten Franzen der Vorderflügel fo fehr von den Weibchen ab, daß fie vielleicht einer andern Art angehören. Bey der fo nahe ftehenden Nobilella zeigen die beiden Ge— f&hlechter durchaus nichts von ſolchen Berfchiedenheiten. 425. (4.) Nigrella.. Drey Männchen am 18. März im Gebirge bey Meffina ge: fangen, als fie jan einem kraͤuterreichen Abhange am ſpaͤten Nachmittag ganz nad) der Weiſe der deutfchen Nigrella’flogen. Sie unterfiheiden fich von dieſer bey der genaueften Vergleihung in folgendem: Das Grau ihrer Worderflügel: ift heller ala ges woͤhnlich. Ben zweyen fehe ich in der Flügelfalte dicht an der weiflichen Binde einer braunen Längsftrich fehe deutlich; kaum merklich ift er beim dritten, Eleinften Eremplarz da er etwas indie Binde hineinragt, fo erfcheint dieſe dadurch nicht ganz- tandig, fondern an der Mitte eckig. An denfelben Stellen haben aber nicht felten hiefige Exemplare einen dunklen Fleck, der nur nicht fo ſehr ‚hervortritt, weil der Grund dunkler iſt, und dann zeigt ſich auch der Hintervand der Binde mehr oder weniger eckig. Eine fpecififche Verfchiedenheit kann ich alfo um fo weniger herausfinden, als Bau und Färbung der Kopftheile ganz einerley find. 426. (5.) Contaminatella n. sp. Alis anterioribus albis, postice sordidis, costa grisea, lineola plicae striolaque disci postica pone strigulam co- stalem fusceseentem' nigris (mas.) Nahe verwandt mit Cerussella HZ. 183., aber Eleiner, mit weniger Gelb auf den WVorderflügeln und mit braunen eich: nungen gegen die Spiße, die diefer fehlen. Ruͤckenſchild und Kopf weiß. Fühler braͤunlich grau, ſchwach gezähnelt, am verdickten Wurzelgliede weißlich. Maxillartaſter von Ruͤckenſchildslaͤnge, dünn, ſchwach gekruͤmmt, weiß, aud) auf der Außenſeite. Beine ſchmutzig gelblihgrau, nah unten weißlich. Hinterfchienen behaart und bedornt wie bey Cerus- sella. Hinterleib “grau, nach hinten weißlich, "mit" längeren Haaren an den Genitalien: Vorderflügel weiß, hinten, fowie am Vorderrande und in der Falte unrein gelblich; der Worderrand felbft braungrau. In der Flügelfalte liegt nicht weit vom Hinterwinkel ein dicker, ſchwarzer Längsſtrich. Vor dem Anfang des legten Laͤngsdrit— tel8 kommt vom Vorderrande ein bräunlicher fehiefer Strich herab, unter deffen Ende, dem Hinterrande etwas näher als dem Vorderrande, pin Eleinerer und dünnerer, ſchwarzer Lingss ftrich liegt. Hinter ihm find hier und da bräunlichgelbe Schuͤpp⸗ chen zerfireut. Um die Spike zieht auf der Außenhälfte der Franzen eine Reihe bräunlicher Schüppchen. Hinterflügel fchmäler und gefpigter ald bey Cerussella, etwas ‚glänzendgrau. Unterfeite grau, auf den Vorderflügeln dunkler; diefe find - von einer feinen, blaßgelblichen ‘Linie umzogen und dadurch von den Franzen getrennt, welche um die Spitze befonders hell und weißgelblid) find und auch die braunlihe Schuppenreihe, wie auf der Oberfeite befigen. Das Meibchen ift mie nicht bekannt. Drey Eremplare fing ich am 23. April bey Syracus Abende auf einer feuchten Wiefe nahe am großen Haven. Die Art hat wahr: ſcheinlich die Gewohnheit Abends zu fliegen mit Ceruss. gemein. 893 427. (6.) Disemiella'n. sp. ‚Alis anterioribus, albis, in. ciliis rare fusco - squamula- tis punctis duobus .disei distantibus fuseis, in mare costa alarum anteriorum fuscescenti, posterioribus obscurius einereis (mas. fem.) Sehr ähnlich «meiner Elach. dispilella, die aber, weder \ braune Schüppchen, noch, einen dunklen Vorderrand an. den | Vorderflügeln befigt. Noch ähnlicher ift aber eine bey Mien aufgefundene Art, Dispunctella F. R. in .lit.,.. die irrig fuͤr die wahre Treitſchkiſche Elach, Bipunctella angeſehn wird; dieſe hat braune Schuͤppchen auf der Flaͤche der Vorderfluͤgel umhergeſtreut; allein dag Maͤnnchen (das ich bis jest bloß kenne) bat. feinen bräunlichen Vorderrand der Worderflügel, mweißlihe, nicht graue Hinterflügel und eine, fehr helle Un: terfeite. Kopf und Ruͤckenſchild weiß. Fühler blaß gelbbraͤunlich, an der Vorderſeite des weihlichen Wurzelgliedes. mit einigen’ Eraufen Haͤrchen. Taſter⸗haͤngend, ſpitz, dünn, weiß, ‚auf der Unterz ſeite etwas braungelblich, wie bey Dispuuctella, Vorder- und Mittelbeine braͤunlichgrau; Hinterbeine viel heller, an den Schie— nen mit langen Dornen und Haaren. Hinterleib grau, nach hinten weißlich. Vorderfluͤgel weißlich mit einzelnen. braunen Schlippchen, vor— zuͤglich auf den Franzen um die Spitze. In der Fluͤgelfalte, nicht weit von ihrem Ende, liegt ein brauner, länglicher Punct; ein andrer faſt auf der Mitte zwiſchen ihm und der Fluͤgelſpitze im Mittelraume. Der Vorderrand iſt braun, beim Weibchen jedoch entweder gar- nicht oder ‚nur nahe der Baſis. Die Fran— zen find etwas ſchmutzig. Hinterfluͤgel glaͤnzendgrau, beim Weibchen meißlicher als beim Männchen; die Franzen heller und um ihre Baſis gelblich. Unterſeite glänzend dunkelgrau, beim Meibchen viel heller; die Franzen heil, befondeıs um die Spike der Vorderfluͤgel. Diefe Art fand ich bey Meffina zu Ende Februar, im März und April im Gebirge an Erica arborea, doc) nur in weni⸗ gen Eremplaren. Am 17, Hebruar flopfte ih 3 Exemplare aus dem Geſtraͤuch, wovon das eine weiblich war. Am 15. July erhielt ich in berfelben Gegend ein ausgezeichnet Eleineg Weibchen, das offenbar einer 2ten Generation angehört. 428. (7.) Cygnipennella. Einmal ein Männchen bey Syracus am 19. May in ber fruchtbaren Niederung zwifchen dem, Anapo und den Säulen des Supitertempels. Es gehört zu den größten Exemplaren; fein Weiß bat mehr, als es bey den deutfchen Exemplaren vor: kommt, eine gelblihe Beymifhung; feine WVorderflügel find ein wenig geftredter; die Taſter etwas länger. Da es im Uebri— gen durchaus das Gepräge unferer bekannten Art trägt, fo fo fann ich einftweilen die Abweichungen nur für individuelle Eigenthümlichkeiten anfehen. Es fiheint ſonach, als ob Cygni- pennella über das ganze mittlere und füdlidhe Europa bis an die afiatifche Küfte — das bey Carajasu gefangene Weibchen zeigt gar Feine Verfchiedenheit- — verbreitet fey. Opostega. 429. (1.) nov. sp. Eine der Spartifoliella nächft verwandte Art Elopfte ich bey Meffina am 8. April an einer mit Cytisus triflorus und Ar- butus bewachſenen Anhöhe aus dem Geſtraͤuch, nachdem ich 894 fehon mehrere Wochen früher ein Eremplar gefangen hatte. Bon beiden befige ich nur einen einzigen WVorderflügel. Die erfte gelbe, braun eingefaßte Halsbinde der Spartifoliella fehlt ganz. Darauf befindet ſich bey diefer über oder etwas hinter dem metallglängenden Fleck eine zweite; bey der ficilifchen Opo- stega fteht fie dagegen um. ein beträchtliches vor dem Metall: flede. Auch fcheint die folgende Zeichnung abzuweichen, mas ich jedoch nicht weiter erörtern will, da die gegebenen Merk: male zur Unterfcheidung hinreichen. Nur das bemerfe ich noch, daß Spartifoliella weiße, die ficilifhe Art auswärts braune Franzen hat. 430. (2.) Suffusella n, sp. Conchula antennarum parva, alis anterioribus latiuseu- lis subeaudulatis, nitidis, albis, flavido suffusis, postice flavidis, strigulis costalibus fuseis, secunda integra , pun- cto — atro. Naͤchſt verwandt mit Opostega saligna (Iſis 1839. ©, 114. 4.) und nur in wenigen Merkmalen verfchieden. Größe etwas anfehnlicher. Kopf und Rüdenichild gelblich, ſtatt ſilber— weiß. Die Vorderflügel find etwas breiter. Ihre weiße Farbe ift fehr verdünnt gelb unterlaufen, am iwenigften am Vorder: vande; auf der Flügelmitte ift eine nebelichte, bräunliche Stelle ohne alle ſcharfe Begrenzung; fie grenzt an den entfchieden gelbgefürbten Fluͤgeltheil. Nahe der Baſis unter der Falte ift eine ähnliche Verdunkelung. Das Gelb des hintern Flügel: theils ift lebhafter. Der 'erfte Vorderrandſtrich ift verdidt. Der 2te bildet eine faft gerade, vollftändige Querlinie; bey Sa- ligna ıft fie entweder in 2 gegen einander. fehräg geftellte Ge— genfteiche aufgelöft, oder fie ift doc, in der Megel in der Mitte gekruͤmmter. Andere Verfchiedenheiten bemerke ich nicht. Die Fluͤgelbreite iſt, fo viel ich jeßt fehe, dee wefentlichfte Unter ſchied; ob er fih an mehrern Eremplaren' ftandhaft erweiſt, muß die Zukunft lehren; die Faͤrbung kann eher individuell oder climatifch feyn. Das einzelne Meibchen fieng ih am 19. Auguft in der Ge: gend des Agnanofees bey Neapel; ihre Nahrung findet die Raupe dort vielleicht in Pappelblättern, Lyonetia. 431. (1.) spec. Ein einzelnes ‚Exemplar einer fehr Eleinen Urt aus der Ver: wandtfchaft der Argyropeza, in, der Größe der Rufella; fhmusig graugelblih mit etwas hellerem Kopf: die Vorder— flügel grob braunfchuppig, gegen die Spige reichlicher. Da fie ungleich gezeichnet und alſo verwifcht find, fo gebe ich hier Feine weitere Befchreibung. — Ich fieng das Erempları bey Neapel im Walde Über dem Agnanofee am 15. Auguft. 452. (2.) Somnulentella n. sp. Capite comoso, pilis oculos tegentibus; capillis. lute- scentibus griseisve; alis anterioribus elongatis, lutescenti- griseis, obscurius pulverulentis, dorso dilutiore. (mas, fem.) In der Fluͤgelſtreckung ähnlich den Achten Lyonetien, aber von diefer Abtheilung ſehr verfchieden duch den Mangel des Flügel; ſchwaͤnzchens, durch den ſtarken Schopf, die ſchuppenhaarige Stirn, die Uber die Augen gelegte und fie zum Theil verhuͤl— lende Haarparthie; fie bildet wahrfcheinlih ein eignes Genus, was die Unterfuchung des Flüyelgeüders entſcheiden muß, die 895 ih mir für meine Monographie der Lyonetien vorbehalte. Größer als Prunifoliella, wie Col. otidipennella, Rüden: ſchild gelblich ftaubgrau. Kopf ebenfo, oder — bey dem beit erhaltenen Männchen — heil Iehmgelbtich behaart. Die Stirn: und Scheitelhaare bilden einen fehr reichlichen Schopf; bie Haare des Dbergefichts find kürzer, weißlicher und abwärts. ge= richtet. Vor den Fühlern hängt eine flahe Parthie über die Augen herab, und verdedt fie völlig. Das Wurzelglied der Fühler ift zwar verdidt und etwas erweitert, doch nicht fo ſehr, wie bey den übrigen Lyonetien; die Fühler lang und ſchlank wie bey Clerckella, find braun und grau geringelt. Lippen— tafter fehr Elein, hängend, ſpitz. Beine einfarbig braunlichgrau, an den Fußgliederfpigen weißlich. Hinterſchenkel zuſammenge— drückt, etwag erweitert; Hinterfchienen gleichfalls zufammenges drüct, auf beiden Schneiden ziemlich armhaarig ; die, Dornen: paare fehr ungleih. Das erſte fit dicht ‚vor der Mitte, und der längere Dorn, 3 mal fo lang wie fein Nachbar, erreicht nicht die Schienenfpige, von den Enddornen iſt der längere nur fo lang wie der fürzere des obern Paares. Hinterleib grau, am After hell. Vorderflügel ſchmutzig grau fahlgelblid, am Innenrande bis zur alte und am Vorderrande nur, auf der bintern Hälfte und viel fehmäler in etwas lebhafterer und reinerer Färbung, im übrigen Raume grauer und veichliher braunftaubig. Auch) die Franzen um die Flügelfpige find etwas gelblich und braun: ftaubig; übrigens find fie gelblichgran, — Hinterflügel oben und die ganze Unterfeite etwas glänzendgrau, die Vorderflügel an den Rändern gelblih. — Das Weibchen hat die Größe des kleinern Maͤnnchens. Das Weibchen fieng ih am 3. April bey Meſſina im Ges birge; die beiden Männchen bey Syracus am 12. May uud 7. Juny auf Aedern in der Umgegend der Syraca. Die Ver ſchiedenheit der Flugzeit fcheint bloß der von Clerckella analog zu feyn, nicht aber auf eine doppelte Frühlingsgeneration zu deuten, Lithocolletis. 433. (1.) Messaniella Z. — um Meſſina — be: fhrieben in der Linnaea entomol. I. ©. 221. Zaf. 1. Bars. ı Tischeria. Gine mabrfcheinlich hierher gehörige Art ift die Coftaifche Tin. Ricciardella; f. unter 'Tinea No. 14. 434. (1.) Emyella Dup. Alis anterioribus lutescentibus costa apiceque fuseis violaceo - subnitentibus. Elach. Emyella Dup. VIII pag. 548. pl. 309. fig. 6. — Catalogue pag. 376. Kleiner als T. complanella, fo groß wie Elach. nigrella. Rückenſchild und Kopfhaare hell lehmgelb oder bleich; Fühler grau, beim Männchen langhaarig gefranzt. Taſter kurz, haͤn⸗ gend, ziemlich gerade, gelblich. Bruft und Beine gelblich, Hinterbeine weißlich; an ihren Schienen ift das obere Dornen— paar nahe am Anfange eingefügt und der eine Dorn iſt fehr lang. Hinterleib grau, glänzend, am After gelblich, Rorderflügel heil lehmgelb, faft dottergelblicdh, glänzend. Der Morderrand ift von der Bafis aus an Breite zunehmend vio— lettlih braun, mas ſich an der Spige herum und am Hinter— vande hinzieht. Beim Weibchen ift diefe Faͤrbung viel einge 896 fhränfter als beim Männden, wo fie ben Hintertheil bes Flügeld einnimmt; bey jenem erkennt man am Sinterrande einen braunen Punct als Grenze des Dunkeln, beim Männ- chen, wo e8 weiter herabreicht, verdeckt es den Punct. Fran— zen gelblihgrau, an der Flügelfpise lehmgelb und auf der Baſis mit violettbraunen Schuppen bekleidet. — Die ganzen Hinter: flügel und die Unterfeite der Vorderfluͤgel glänzendgrau, letztere beim Weibchen graugelblih. Franzen blaͤſſer als an der Dberfeite. Zwey Männchen, bey Syracus zwiſchen Gärten am 23. April und 17. May. Das Weibchen fieng id) am 8. May bey Glogau an einer Hede im Waldes Duponchels Erem: plar foll aus Kievland ſtammen. Die Art tote alſo fehr verbreitet. Pterolonche nov. gen. Capilli decumbentes, epistomium obrumbrantes. Oeuli hemisphaeriei; ocelli nulli. Antennae supra oculos antice insertae, longae; arti- euli basalis latus anterius pilis conchulae instar crista- tum est. Palpi maxillares nulli labiales mediocres, porrecti, compressi, pilosi, ar- ticulo terminali deelinato, breviere, acuto, Haustellum nullum. Pedes longiuseuli, tibiae postieae compressae, pilosae, bis bicalcaratae, pari calcarium priore ante apicem in- serto. 3 Alae lanceolatae, acutae, longius ciliatae. anteriorum cellula mediana simplex, postice 3 venas in marginem costalem, 5 in posticum omit- tit; venae subdorsalis basis furcata; pterostigma nullum. posteriorum cellula mediana postice emarginata unam venam in marginem costalem, 5 in posticum mittit. Oviductus feminae non exsertus. Genus habitu simile Seirpophago, Anchiniae et Plutellae.cultrellae; ab his generibus vena- rum et antennarum structura distinguitur, antennarum conchula insignitur. Larya, ut habitus et alarum jcolor prodere videtur, in culmis vel graminum radieibus vivit. Locus generis incertus. Nomen .a zır£gov, ala, et Adyyn, lancea, ex alarum forma desumptum. Den richtigen Plas für. diefes Genus weiß ich noch nicht, und daher führe ich e8. bier auf. Zu den Crambiden gehört es nicht, da es lanzettfoͤrmige Hinterflügel hat und die Fühler vor, nicht auf dem fenfrehten Durchmeffer der Augen eingefügt find. Eine Stelle bey Anchinia fcheint zwar, der Slügelgeftalt und dem Aderverlauf nach vorläufig. die paſſendſte; Fühler: und Tafterbildung ‚werden fie aber wohl ſpaͤter als irrig -ausweifen. 435. (1.) Albescens n. sp. Major; alis anterioribus latiuseulis albis fusco-cinereo- venosis. Bon der folgenden durch. betrichtlichere. Größe, breitere Vor— derflügel, weiße Farbe derfelben ohne Beftäubung und die durch dunkle Färbung ſtark hervorftehenden Adern verſchieden. 897 Größe wie Anchin, rostrella (Worberflügellänge bed M. 6, bed W. 7’). Der ganze Körper ift weiß befhuppt; nur am langen Hinterleibe fheint auf der Oberfeite die dunkle Farbe, außer an den dicht befchuppten Ringrändern durch die meißen Schuppen grau hervor. Die fhmusiggelblihen Fühler haben eine auffallende Länge, nehmlic etivag mehr als die Vorder: flügellänge,, mit Eurzen, deutlichen Gliedern und find ſchwach faͤgicht gezähmelt in beiden Geſchlechtern; das Murzelglied ift “auf der Unterfeite ſchwach ausgehöhlt und auf der Außenfeite mit einem fehr reichlihen Haarkamm verfehen, der, wenn die Fühler anliegen, die Augen von oben her verdedet; unter den Augen ſſitzt ein aufwärts gefträubter Haarbuſch, det fie von unten f[hüst. Taſter und WVorderbeine auswärts gelbbräunlich angeflogen, jene kuͤrzer als der Rüdenfchild. Hinterfchienen mit 2 Paar dünner, ziemlich Eurzer Dornen. Vorderflügel mweiß,. alle Adern verlofchen braungrau. Die Lingsfalte unter der Medianader und die die Mittelzelle durch— fehneidende find ebenfo gefärbt; defgleichen eine Linie in der Mittelzelle, welche den außerften obern Theil derfelben als eine Mebenzelle abgrenzt. Hinterflügel etwas glänzend, weißlich, nad aufen ftaubig- grau. Franzen ganz weiß, beim Männchen weniger rein und an der Bafis von einer gelblichen, verlofchenen Linie durch: zogen. Unterfeite grau, die Worderflügel dunkler, aber am Innen— tande bis zur Falte weißlich, wie beim Weibchen alle Franzen. Alle Adern verdunfelt. Ein fhönes Pärchen fieng ich bey Meffina am Gaftellaccios berge nach Sonnenuntergang am 22. und 25. July im bür- ven Graſe. 436. (2.) Pulverulenta n. sp. Minor, alis anterioribus angustulis exalbidis, antice griseo-pulverulentis, venis obseurioribus. obsoletis. Kleiner als die vorige Art (WVorderflügellänge 5") und mit geſtreckterem Flügelbau. Grundfarbe des Körpers ſchmutzig gelbweißlich. Am: Hinterleibe auf den erften Ringen außer an den reichlich befchuppten Hinterrändern durchfcheinend grau. Taſter länger und ſchlanker als bey Pt. albescens, auswärts grau angeflogen. Die den Ober: und Unterwimpern ähnliche - Eintihtung der Behaarung um die Augen ift beiden Arten gemeinfchaftlihd. — Sinterfchienen der. Pt. pulverulenta fhivä- her behaart. Die gelblichweißen Vorderflügel find gelblich ftaubgrau ange flogen, am meiften vorn, und zunehmend gegen die Flügelfpige. In diefer VBeftaubung treten. auch die Adern auf der obern Flügelhälfte, wenn auch ziemlich verlofchen hervor, am deut- lichften die in den Vorderrand auslaufenden. Hinterflügel glänzend gelblichweiß, an der Spike ins Grau: ‚ liche. Alte Franzen haben, fowie die Behnarung der Beine einen auffallend gelben Zon gegen Pt. albescens. Unterfeite graugelblich glänzend, auf den Hinterflügeln heller, auf den Vorderflügeln mit etwas hervortretenden Adern. Das Weibchen iſt wie bey der vorigen Art an feinem zuge fpisten Hinterleibe zu erkennen, der einen kuͤrzern und duͤnnern Afterbufch hat als beim Männchen. Ich fing 3 Paar nah und nad) im Laufe des May bey Syrxacus auf einem dürren Anger in der Nähe des Kapuziner- kloſters, wo ich fie aus verbiffenem Geſtruͤpp ſchwer auffcheuchte. Iſis 1847, Heft 12, 898 Ein Pärchen erhielt ih) am 31. May jenfeits des Anapo in einem trodnen Hohlwege im dürren Grafe. Pterophoridae. Adactyla. Rambur entdeckte von diefem Genus eine Art in Korfica, Er fchreibt in den Annales de la Soc. ent. de France I., ©. 250. „an den fteilen Abhängen gegen das Meer ift die ge— meinfte Pflanze dag Chenopodium fruticosnm; feine faft cy— lindriſchen Blätter werden mit Begierde von den Noctuen Che= nopodiphaga und peregrina gefreffen; auf ihm lebt auch die Raupe des Pterophorus adactylus, deren Geftalt fo fonderbar, und deren Gang fo langfam iſt.“ — Daß diefe Urt nicht unfere nordifhe Aluc. adactyla 4. —= Adactyla Hübneri Isis 1841. 771. ift, erleidet Eeinen Zweifel; ob jie aber eine der ficilifhen Arten iſt, läßt fich aus jenen Angaben nicht erkennen. Gewiß werden in Europa noch mehr" neue Urten aufgefunden werden. Unfere Adact. Hübneri ift von den jegt bekannten die dunkelfte, auf beiden Flügelflächen dunfelbraungrauz; die Vorderflügel find auf dem Innenrande weißgrau beftäubt, und in diefer Beſtaͤubung einmwärts liegen zwey ziemlich große ſchwaͤrzliche Flecke, der erfte vor, der 2te weit hinter der Fluͤgelhälfte. Der Vorderrand ift an der Flü- gelfpise auf beiden Flächen meißfranzig, mit braunen Sieden . auf der Randlinie. Diefer Art fteht am nächften: 437. (1.) meridionalis n. sp. ? Pteroph. adactylus Dup. pl. 313. fig. 1. p. 639. Alis anterioribus costa dorsoque rufescenti - griseis, ceterum einereis, eiliis apieis costalibus obscure macu- latis, macula in ciliis anguli postiei fusca; ciliis alarum posteriorum marginis interni carneo -griseis. Bon der Ad. Hübneri verfchieden durch etwas beträchlichere Größe, die vöthlihhellgraue Färbung des Vorder: und Innen— randes dee WVorderflügel, die nicht weißen Vorderrandfranzen deffelben uſp. — von der folgenden ſchon fehr auffallend durch die blengraue, nicht fahlgelbliche Farbe des Faltendreyeds (trian- gulus pliealis), die ſchmaͤlern Vorderflügel, geringere Größe x. Körper hellroͤthlich ſtaubgrau, an Kopf und Fühlern heller. ‘ Hinterleib auf dem Rüden an jedem Segmentrande mit zwey ſchwarzen Pünctchen. "Beine röthlichweiß, plumper als bey A. Hübneri, die Füße ohne dunflere Gliederſpitzen. Vorderflügel an der Spike weniger zugeſpitzt ald bey A. Hübneri, hellroͤthlich ftaubgrau mit einzelnen, braunen Stäub- hen. Das Faltendreyei® bleygrauz an feinem Vorderrande fteht auf dem Anfange des legten Flügelviertels ein deutlicher, ſchwar— zer Punctz an dem gegen den Innenrand des Flügels gerichte— ten Rande zeigen ſich 2 wenig deutliche, Eleine, braune Puncte an gleicher Stelle wie bey Ad. Hübneri, und an der Spitze des Dreyecks befindet fich nicht felten ein gleicher Punct. Die Franzen find wenig heller als die Grundfarbe; an der Flügel: fpise it ein braungrauer Punct, und darüber auf den Vorder— tandfranzen 2 Eleinere, die mit ihm bisweilen zuſammenfließen. Am Innenwinkel ift auf den Franzen ein graubrauner Fled. Hinterflügel bieygrau, wie das Faltendreyeck der Vorderflügel. Unter der Mitte geht ein bleichröthliher Strahl bis zum Hin⸗ terrande; fo er öfters mit einigen braunen Schuͤppchen ge— zeichnet ift.. Die Franzen des Innenrandes find ebenfo bleich— röthlich, die andern haben dieſe Farbe nur an der Bafis und find hellgrau. 57 / 899 Auf ber Unterfeite find die Vorberflügel grau, am order: rande an der Spige in einem breiten Raum ſchmutzig grauweiß; die Puncte und Flecke der Franzen find alle recht deutlich. Auf den Hinterflügeln ift die Spise und der Innenrand weißlich— graufchuppig; am Hinterwinkel find zerſtreute fhwärzliche Schuppen. f Auf dem Kalkfelsboden in der Nähe des Kapucinerklofters bey Syracus lebte diefe Art in der 2ten Hälfte des Juny. Aus einer niedrigen Tamarixart feuchte ich fie gegen Abend auf, indem ich das Geſtraͤuch niedertratz fo erhielt ich aus manchem Straub 3 Eremplare. Die Tamarixart (gallica?) ift fehr wahrſcheinlich die Zutterpflanze dev Raupe. Bon Duponchels Pter, adactylus, der ficher nicht die nordifche Ad. Hübneri ift, befige ich nur die Befchreibung, welche nicht genau genug ift, um mehr als die Vermuthung, daß fie vielleicht zu meiner Ad. meridionalis gehöre, zu ges atten, h Er befchreibt fie fo: „Die Vorberflügel find fpatelformig mit ziemlich ſcharfer Flügelfpige, oben afchgrau, von der Spitze aus allmählich Lichter, mit 2 genäherten, ſchwaͤrzlichen Sledchen, von denen das innere fichtbarer ift ald das andre. Die Franzen etwas heller als die Grundfarbe, zeigen einen ſchwaͤrzlichen Fleck am Innenwinkel. Die Hinterflügel, deren unterer Rand bufig ift, find auf der Oberſeite roͤthlichgrau, einfarbig mit hellern Franzen. Die Unterfeite der 4 Flügel ift einförmig hell- grau. Kopf, Körper, Beine und Fühler von der Farbe der Flügel. — Aus Südfrankreich.“ 438. (2.) Paralia n. sp. Alis anterioribus latiuseulis costa dorsoque dilute gri- seis, ceterum gilvescentibus, eiliis apicis costalibus canis, fuscescente-punctatis. Die größte mir bekannte Art (WVorderflügellänge 6) mie Pter, ochrodactylus. Ihr nahe fteht eine etwas £leinere Art mit noch breiteren WVorderflügeln, Ad. tamaricis Heyd. in lit., welche fich leiht daran erkennen läßt, daß die Franzen an ber ftumpfern Vorderflügelfpige und in einem Striche auf dem Borderrande braun find. Bon beiden verfchieden ift Adacty- lus Bennetii Curt. Brit. ent. X. 471. (the sea-side plume); dieſer unterfcheidet fih von Ad. tamarieis durd) die vorhin für Ad. paralia angegebnen Merfmale, von Ad. me- ridionalis, deffen Slügelgeftalt-er hat, durch. die ledergelbliche Farbe des Vorder- und Innenrandes der Vorderflügel und die violettlihgraue des Faltendreyeds und der Hinterflügel, indem nehmlich bey Ad, merid. das Umgefehrte in der Färbung ſtatt findet; auch find bey jenem die Vorderrandfranzen nicht grau= weiß, fondern gelblidy und die dunfeln Flede darauf anders ge— fteltt. — Ad. Frankeniae ift Eenntli durch ihre Zwerg— größe, ihre ſtumpfen Vorderflügel; ihre grauere Farbe, naments lih auf dem Faltendrenede. Grundfarbe des Körpers ledergelblich, auf dem Nüdenfchilde etwas grauer, auf dem Kopfe weißlichgrau. Beine fchmusig graumeiß. Hinterleib felten mit fchwachen Spuren von 2 Puncten am Hinterrande der Ringe, auf dem Bauche weiß: grau, braun beftäubt. { Vorderflügel breiter ald bey der vorigen Art, außer dem leder- gelblihen, mit etwas Grau gemifchten Faltendreyeck fehr hell: grau, etwas. dunkler beffäubt. Am untern Rande des Drey: eds liegen an gleihen Stellen wie bey Ad. meridionalis zwey braune Puncte, der hintere dunkler und fledartig. Ein Punct 900 am Anfange des Dreyeds, ein verlofchenes Fledchen im obern Rande deffelben fat am Anfange des Testen Viertel der Fluͤ— gellänge. Die Franzen des Hinterwinkels haben einen braunen, verlofchenen Fleck und darüber find an der Hinterrandlinie ges wöhnlih 2 braune verlofhene Puncte. Die Vorderrandfranzen vor der Flügelfpige find graumweiß mit 4 braunen Puncten in gleichen Iwifchenräumen, von denen die 2 hinterften am wenig— ften verlöfhen, auch der Flügelfpige gegenüber find fie braurt: grau, außerdem gelblich hellgrau. Hinterflügel dunkler, mehr grau als das Vorderflügeldreyeck, am Innenrande am dunkelften. Im Mittelraum gegen bie Bafis ift eine verdunfelte, etwas gehobene Ader; auf der Un- terfeite der Flügel ift fie mit einem dichten, langen Schuppen- ftreif geziert, wie bey den andern Adactylen. Unterfeite gelblich hellgrau, auf den Vorderfluͤgeln laͤngs dem Vorderrande vor der Spige faft weißlih.. Die 4 Puncte auf dem Vorderrande deutlicher als auf der Oberfeite, bisweilen fehr fharfe Auch der Punct auf den Franzen der Flügelfpige ift deutlich. Der Innenrand der Hinterflügel iſt grauweiß und brann beftäubt. Diefe Art fliegt bey Syracus auf den falzhaltigen Stellen der: Syracafümpfe, an der Strafe neben dem großen Haven, im May zwifchen den Salzkraͤutern; öfters fand ich fie zwifchen den Stachelbinfen. Bey Catania fieng ich 3 Eremplare am 3. July auf der mehrfach erwähnten, reichlich mit Stachel— binfen bewachfenen Wiefe. Diefe, Art hat alfo eine doppelte Generation. An ihr fowohl wie an Ad. meridionalis habe ich mic, durch den Augenfchein überzeugt, daß fie in der Ruhe die fonderbare Flügelhaltung annimmt, die Curtis an feiner Ad. Bennettii darftellt. 439. (3.) Frankeniae n. sp. Alis anterioribus latiuseulis obtusis, costa ‚dorsoque dilute griseis, ceterum ceinereis, eiliis apicis costalibus canescentibus einereo - punctatis. Die Eleinfte Art (Worderflügellänge 4"), fonft der vorigen ähnlich, aber mit viel ftumpfern Vorderflügeln. Körper hellgraugelblih, auf dem Nüdenfhilde grauer. Hinz terleib mit undeutlihen, braungrauen Doppelpuncten an ben NRingrändern, Beine weißlich, nicht fo zart mie bey Ad. Hüb- neri. Worderflügel faft fo kurz wie bey Ad. tamaricis, aber mit noch weniger ausgezogener Spitze. Das Faltendreheck hell- grau, an feiner Spike mit einem dunflen Punct und einem braunen Fleckchen hinter der Hälfte feines untern Randes, an feinem obern Rande kaum mit der Spur eines Punctes: Web- rigeng ift die Farbe heil gelblich ftaubgrau, am Worderrande vor der Spige meißlih mit ein paar verlofchenen, grauen Puncten. Hinterflügel hellgrau mit helleven, an ber Baſis graugelbli- chen Franzen. Unterfeite grau. WVorderflügel um bie Spitze weißlich be: ſtaͤubt; die Vorderrandfranzen vor derfelben noch heller mit 4 deutlichen, grauen Puncten. lihgrau, braun beftäubt. Innenrand der Hinterflügel weiß: Bit > Diefe Eleine Art fieng ich zwifchen den Stachelbinfen auf der Halbinfel jenfeits des Havens von Meffina am 3. Auguft in einem Cremplare. Am 5. Auguft fand ich zufällig an ber zwifchen dem Juncus acutus wachfenden Frankenia pulveru- lenta 5 Puppen und 4 Raupen, die mit fogleich zu dieſer Adactyla zu gehören fchienen, und außerdem ſcheuchte ich auch ⸗ 901 nod einen Falter auf. Meine am 6. Aug. erfolgte Abreiſe binderte mich an ferneren Beobachtungen; daher ich nur folgen: des anführen Eann. Larva antice tumida, postice attenuata, viridis, gra- ulata, in dorso biseriato-spinosa, spinis incrassatis mu- onulatis. : Die Naupe ift ermachfen 6° fang und ausgezeichnet durch Aufblaͤhung des 2ten und 3ten Ringes; diefe geht durch n Aten und Sten Ning allmählich in die dünne, nach hinten immer ſchmaͤchtigere Geftalt des Körpers uͤber. Grundfarbe ein liebliches Apfelgrün, welches aber nur an den drey erſten Rin— gen und an den Seiten der übrigen rein iſt. Vom 4ten Ringe an: trägt der Rüden eine breite, gelbliche Strieme, bie in der Mitte der. Ringe. vöthlih, an den Seiten aber mit‘ Dornen eingefaßt ift. Die ganze Haut ift durch gelbliche Wärzchen geförnelt. Kopf ziemlich Elein, vöthlih, um die Ocellen braun, mit der faft flachen Stirn liegt die Raupe in der Ruhe faſt auf dem Boden. Halsgelenk oben breit, am Norderrande mit einem Kranze von ungefähr 12 roͤthlichen Doͤrnchen eingefaßt. Der te Ning bat auf dem Rücken querüber 4 größere, roͤth— lihe Dornen, von denen die beiden größern innern weiter von einander fehen, als die Aufern von ihnen felbft. Vom Aufer: ften Dorn geht fchief nach hinten eine gelbliche Linie herab bis an den gelblihen Seitenwalft. Der dritte Ning bat gleichfalls 4 Dornen; die 2 innen find größer als die des Aten Ninges, und die beiden aufern find etwas gegen bin’en geruͤckt. Alle diefe Dornen endigen in ein aufrecht ftehendes Borftchen. Die Pulsader zeigt fich vom 4ten Ringe an, aber nur unterbrochen, in den Gelenfverbindungen. Die 16 nächften Ninge (vom Sten an) haben jeder neben der Ruͤckenſtrieme einen Eurzen, vöthlichen Dornenftumpf, der oben vorn und hinten ein horizontales Börft: chen trägt. Der 10te Ning bat 2 fpitere, Eegelförmige Hoͤ— der; auf dem erften ift die Borfte Elein und nad) hinten ge— richtet, auf dem 2ten längeren ift fie horizontal. Der 11te King bat über dem Afterfhild 2 längere , Eegelförmige, hoͤckrige, mit einem aufrechten Börftchen endigende Dornen. Die Luft: Löcher find fehr unausgezeichnet; ich glanbe fie über dem gelb: lichen Seitenwulft gefehen zu haben. Unter diefom ift die Haut gekörnelt. Beine ſehr blaß grüncöthlich 5 die Dornkränze ſchie— nen mir einfach und vollftändig, röthlihbraun ızu fein. Die Raupe ift fehr langſam, fpinnt im Kriechen, kann ſich feitwärts kruͤmmen, fist unterwärrs an den auf der Erde auss gebreiteten Stengeln der Frankenia ausgeftredt ganz ruhig und wird ſchwer erkannt. Sie läßt fich aber, wenn die Pflanze ausgerupft wird, leicht fallen. Ihr hellbrauner Koth ift Elein und etwas troden. Die Puppe ift auf der Oberfeite ihrer Futterpflanze an einer gegen die Sonne wenig gefchügten Stelle auf einem dürftigen Seidenlager angeſponnen. Sie fieht einer Pterophorus- Larve fehr ahnlich. Sie ift fehr ſchlank, vorn ohne Vergleich ſchlan— fer als die Raupe, hellgrün wie ihre Nahrungspflanze, an den Flügeln heller, ganz kahl, auf dem Rüden fein querftrichig. Die gemeinfhaftlihe Scheide von 4 Beinen reiht über die lügelfheiden um die 2 folgenden Hinterleibsringe weg. In v Mitte des Nücenichildes geht eine Laͤngsſcheide, deren derer Theil beim Auskriechen des alters auffpringt. Andere höhungen außer zerftreuten Koͤrnchen hat die Puppe nicht. — Sie fist mit dern Hintertheil feft, und hinter ihr hängt die abgeftreifte Haut. Geſtoͤrt fchlägt fie hinterwaͤrts über, bis fie mit dem größten Theil des Körpers ſenkrecht ſteht. — 902 Am 7. Auguſt war mie ein Schmetterling ausgefzohen. Am 13ten Auguft ein zweiter, bdiefer, von dem ich. nicht weiß, ob er von den gefundenen "Raupen ftammte, war ſchon todt, jedoch noch weich. Die Art fcheint alfo ein zartes Leben zu ' haben. Pterophorus. Cofta Eennt folgende Arten feines Königreichs: 1) Pt. pen- tadaetylus (ohne Ortsangabe). 2) microdaetylus etwas ſel⸗ ten in Zäunen. 3) rhododactylus mit vorigem, weniger fel- ten. 4) didactylus mit den vorigen nicht felten. Sch habe folgende gefunden: 440. (1.) Acanthodaetylus. Iſis 1841. ©. 784. Zwey Männden, faft fo grau mie die Stammart, doch ſchon zu Var. b. hinneigend, und 3 Männchen, 4 Weibchen der Var. b.,: leßtere größer als jene, fieng ich bey Syracus und Catania, und zwar von jeder Varietät ein Cremplar bey erjterem: Orte. Bey Syracus erhielt ich fie am 23. Man gegen Abend im Geftrüpp einee Schluht am Abhange der ehe: maligen Neapolis, bey Catania am 25. Jung am Spätnach- mittag im fchattigen Geſtruͤpp einer Anpflanzung zwifchen Lava— blöden. Sie haben weiter nichts Ausgezeichnetes. 441. Alis anterioribus luteo - fuscescentibus, laciniis obso- lete albo bistrigatis; digiti tertii dorso pone medium atro- squamato. Nach einer fehr langen und mühfeligen Unterfuhung halte ich es für zweckmaͤßiger, die in Kleinafien und Italien gefan- genen Eremplare für eigne Arten als, wie ich «8 in der Auf— zählung der Eleinafintifchen Falter (1847. 38,) gethan habe, für Pter. tristis zu erklären. Sie gehören zu einer Abtheilung von Pterophorus, in welcher es ſehr ſchwer iſt, für die Arbeiten fihere Merkmale aufzufinden, wenn man nicht ihre Naupen und Puppen vergleichen kann, fo daß ſich erwarten läßt, daß für die füdlichen, nad) dem erften Eindruck als verfchiedene Arten geltenden. Pterophoren die Boftätigung Eünftig noch eintreten werde, Vielleicht aber ergibt fich dennoch, dag P. distans und laetus nur die verfchiedenen Generationen des ſuͤdlichen P. tristis find, wofür ich fie nach ziemlich forgfältiger Prüfung | der Eremplare anzufehen fehr geneigt war. Was diefer legtern Vermuthung noc einen höheren Grad von Wahrfcheinfichkeit- gibt, ift der Umftand, daf ein von Löw bey Macri zu Ende May gefangenes Weibchen in allen Merkmalen aufs Genauefte mit meinem fehlefifchen Pt. tristis ſtimmt und als foldyer nicht zu beffreiten ift, und daß von einem bey. Kellemifh in der Mitte May gefangenen Pärchen (das Männcen jedoch in der Ebene, das Weibchen im Gebirge) — das Männden zu Pt. laetus, das Weibchen zu P. distans gezogen werden muß. Pt. distans ift anfehnlich größer als Pt. tristis. Seiner Färbung iſt etwas mehr Gelb beygemifcht, wodurch fie ange— nehmer gelbgraubraun erfcheint. Die Zeichnung iſt genau die— felbe. Der weiße Saum der Vorderrandftanzen am obern Zipfel der Vorderflügel ift nicht fo breit wie bey Pt. tristis; auf der Unterfeite ift der Raum von der Spise bis zur hintern Querlinie, in welche die weiße Worderrandlinie übergeht, merk> lich: heller und ſchmaͤler. Den Hauptunterfchied gibt das ſchwarze Schuppenhäufhen an der dritten Hinterflügelfeder; es (2.), Distans n, sp. 903 ift Eleiner, weitläuftiger geftellt und ber Bafis entfchieden etwas näher geriet, und da es kürzer ift, merklich weiter von der Spige entfernt als bey Pt. tristis. An der Spitze diefer Feder hat nur das Weibchen am rechten Flügel eine ſchwarze Schuppe; beim Männchen fehlt fie gänzlich. m Das Männchen fieng id) bey Syracus am 7. May in einer grafigen Schlucht des Abhanges der ehemaligen Neapolis. Das Weibchen ſtammt, wie ſchon erwaͤhnt, von der kleinaſiati⸗ ſchen Kuͤſte. 442. (3.) Pt. la et us n. sp. Corpore, alisque anterioribus ochraceis, his postice grisescentibus ; laciniis obsolete albo - bistrigatis ; ‚digiti tertii dorso longe ante apicem squamis paucis atris in- siructo. * Var. b. Alis anterioribus brunnescentibus, basi di- lutiore (As. min. — Rom.) k Größe wie bey Pt. tristis veränderlich (Vorderflügellänge 344), Grundfarbe des Körpers und der Vorberflügel heil ochergelb; die Vorderflügelfeder vor der erften und. bis zur 2ten weißlihen Querlinie etwas bräunlih, am Dorderrande ſelbſt braunm Die Franzen hinter der 2ten Querlinie ſchmaͤler weiß alg bey Pt. tristis und auf der Unterfeite meniger rein, daher von der hellen Grundfarbe nur wenig abſtechend. Am Hinterwinkel des 2ten Vorderflügelzipfels ift das Weiße in den Franzen gewöhnlich eingefchränkter als bey P. tristis. Die Hinterflügelfedern find gelblicher braun und heller; das Schup⸗ penhäufchen an der dritten Feder iſt ſtets kleiner und daher die Entfernung von ihm bis zur Spitze größer; an dieſer figen 3 bis O fehmarze Schüppchen. — Die ganze Unterfeite ift viel gelblicher als bey Pt. tristis und der Hinterleib befonders heil obne Braun. Alles Webrige ftimmt mit biefer Art, Das afiatifhe Exemplar (von Kellemifch) gehört zu - den größten und hat eine befonders dunkle Farbe. Die erfte weiße Querlinie der Worderflügel und der Fleck vor der Spaltung fehimmern ein wenig. Ein Männchen aus der Campagna von Rom gleicht ihm völlig, gehört aber zu den kleinern Eremplas von. Diefen Pt. laetus fieng ih am 26. Juny bey Catania in der Gefellfhaft des Pt. acanthodaetylus, am 10. und 11. Sum in «3 Exemplaren an trodnen Stellen ber Berge bey Meffina; in der Campagna füdlih von Rom flogen nicht fels ten auf duͤrren Grasftellen am 24. und 28. Auguſt ganz nad) der Meife unfers Pteroph. pilosellae. Sein Flug hat wahr⸗ ſcheinlich eine lange Dauer. Dr. Loͤw fieng ihn in Kleinaſien noch im Septbr. und November. 443. (4.) Marginellus.n. sp. Alis anterioribus profundius fissis brunneo fuseis, laci- niis niveo-bistrigatis, linea in eiliis costae ante apicem tenui, nivea, intus nigro - marginata, litura ciliorum laci- niae posterioris alba; digiti tertii dorso atro niveoque squamato. | But Pter. obseurus in dem Verzeichn. der Eleinafiat. Schm. Sfis 1847. ©. 38. 5 h Nächft verwandt mit Pteroph. obscurus, in derfelben Größe oder etwas daruͤber. Die Unterfchiede find folgende: 1) bie Morderflügel find faft bis zur Mitte gefpalten. 2) Der obere Zipfel der DVorderflügel iſt fchmäler, daher die erſte weiße Quer⸗ linie etwas kuͤrzer. 3) Der Vorderrand zwiſchen den zwey weißen Querlinien ift ſchwarzfranzig. 4) Hinter der zweyten 904 Duerlinie find die Borderrandfranzen fchmäler weiß und eins, waͤrts mit einer feinen ſchwarzen Linie eingefaßt, hinter deren Ende, faft an der Flügelfpige, fie fich etwas erweitert. Sie iſt es auch auf der Unterfeite, wo die Spike des Zipfels bläffer gelbbraun ift. 5) Das Weiße auf den Franzen: des hintern Zipfels bildet einen großern, vollftändigern, weißen Fleck, inde e8 die Sranzen weiter nad vorn zu fürbt. 6) Vor und a der Epise der sten Hinterflügelfeder fisen zwifchen den ſchwa zen Schuppen eben fo lange weiße, und in Mehrzahl finde fie fih beim Weibchen am Hinterrande weiter. einwärts von dem fchwarzen Schuppenhuufen. - Drey Weibchen fieug ich bey Syracus Abends in den gra= figen Abhängen der ehemaligen Neapolis am 4. und 23. May; ein gutes Männchen bey Catania am 4. July an einer Cul—⸗ turftelle zwifchen Lava. Das Loͤwiſche Eremplar, von Macri in Kleinafien, das ich mie die ficilifchen bisher für Pt. obscu- rus hielt, muß ich, da die übrigen Merkmale abgeflogen oder doch undeutlich find, wegen des längern obern Zipfels der Vor— derflügel für P. marginellus erklären. Diefe Art fcheint den Pt. obscurus im Mittelmeergebiet zu erfegen. 444. (5.) Loewii. BVerzeichn. der Eleinafiatifchen Schmetterl. ©. 38. Diefe Art ift an den beiden fchwarzbraunen Puncten in ben Hinterrandfranzen des Vorderzipfels der Worderflügel gut zu erkennen. Sie ändert in der Größe und Färbung etwas ab. Manche Eremplare haben über dem braunen Punct an ber Spaltung einen braunen Schatten, der mehr oder weniger die Form eines Lingsftrichelheng gewinnt. Die braune Schuppene, linie im Vorderzipfel ift manchmal fehr dünn oder aus getrenn= ten Pünctchen gebildet, daher wenig fichtbar. Wie bey Micto- dactylus zeigt fich bisweilen ein weißlicher, fehiefer Querſtrich— Mus diefer Art aber abgeht, ift der weiße Saum der Vorder— tandfranzen am ganzen VBorderzipfel. Pter. Loewii fieng ich zuerft am 9. April bey Meffina an einem "Bergabhange zwifchen Arbutus- und Heidefträuchern, darauf am 21. Juny bey Syracus in der Nahe des: Gapuci» nerElofters, beide Männchen find etwas größer als die fpäter gefangenen. Um Meffina traf ich fie einzein mach Anfang des July bis in den Auguft an trodinen Stellen der Bergabhänge, um Neapel ein einziges Männchen beim Agnanofee am 15. Auguft. Da die Art auch auf Rhodus lebt, ſo ſcheint fie, als Stellvertreterinn des Pter. mictodactylus die ganzen Kü- ften des Mittelmeers zu bewohnen. 445. (6.) Aridus n. sp. Alis anterioribus gilvescenti-griseis, juxta costam ob- seurioribus, puncto sub fissura fusco, eiliis costae api- calibus fuscescentibus, puncto in eiliis anguli postici la- einiae anterioris unico fusco; eiliis digiti 'terti bre- viusculis. Var. b) puncto sub fissura obsoleto. \ar..c) strigula albida per laciniam anteriorem obso leta (mas, fem.) Größe wie der allerkleinfte Pter. fuscus der Herbftgeneratio auch die Farbung ift ähnlich röthlichftaubig, nur noch bleich Die Theile der Flügel find feiner, namentlich “ift der. Vor— berzipfel der Worderflügel dünner und länger, Die Franzen der Hintereinder der Zipfel find an der Bafis weißlich, und auf Iſis 1847. 905 \ denen des Vorberzipfeld zeichnet fi der braune Punct durch Deutlichkeit aus. Die Borberrandfranzen diefes Zipfeld find nur über dem Anfange der Flügelfpalte fehr ſchmal weißlich, darauf aber bis zur Spige in der Breite zunehmend braͤunlich. An der Spaltung ift ein brauner Punct, in der Geftalt etwas veränderlich, Eleiner als bey Pt. fuscus, und nicht ſoweit über die Spaltung hinaufreihend, gleihfam der untere Theil des dortigen Fleckchens. Diefer Punct ift bey var. b. ganz vers lofchen und nur eine dunkle verfloffene Stelle (var. b.) Bisweilen hat der DVorderzipfel an der gewöhnlichen Stelle ‚ einen verlofchenen, weißlihen Querſtrich. — Auf der Unterfeite find die Flügel graubräunlih; die Hinterhälfte der Vorderfluͤ— gelzipfel und der erften Hinterflügelfeder weißlich uͤberflogen. — Beine ſchmutzig weißlich. Dieſe Art ſcheint in Sicilien und Italien nicht ſelten und bie Stellvertreterinn- des Pt. ſuscus zu ſeyn. Sie fliegt um Syracus im May (am 23, ein befonders großes und dunkles Eremplar der var. c,, am 30ſten ein Männchen, am 31. zwey gewöhnliche Männchen und 1 Weibchen) und im Suny -(am 4. 6. 7. 19.) — Bey Meffina war jie am Gaftellaccio im duͤrren Grafe nicht felten den ganzen Suly hindurch. Einzeln erhielt ich fie bey Rom (27. Aug.), Narni (4, Septbr.), To: Ientino (6. Septbr.) und Ancona (11. Septbr.) Immer waren trodne, dürre Grasftellen ihr Aufenthalt. 446. (7.) Pterodactylus. Das erfte Geiftchen, das ich in Sicilien fing, war ein ſchoͤ— nes, ganz friſches Männden der var.b. Cs flog am 29, Februar im Pelorogebirge bey Meffina ziemlich hoch, aus Hei degejlrauch auf, und ich war nicht wenig verwundert, zu ber: felben Zeit, wo bey uns _diefer gemeine Falter nach der Ueber: minterung im Walde gefunden wird, ihn ein paar Hundert Meilen füdlich wieder anzutreffen. Es war übrigens das ein: ‚ige Eremplar diefer Art, das mir in Sicilien zu Geficht Eam. Zwey Männchen der Stammart, das eine in fahlgelblicher, das andere in mehr grauer Grundfarbe, fieng ich bey Rom am 25. Auguft und bey Zolentino am 6. Septbr. 447. (8.) Carphodactylus. ? Pteroph. microdactylus? Costa. Faun. sp. 2. Nur ein Weibchen bei Syracus am 15. May. Größe eines größern Pt. mierodactylus. Die Vorderflügel find im Mittel: raum fehr fparfam braun beftäubt; nur ein fehr kleines Schup— ‚penhäufchen zeigt ſich unten am Anfunge der Spalte. Der Fleck in den Vorderrandfrangen ift fehr deutlich, wenn auch nicht groß. Bor der Spige ift nur eine ſchwarze Schuppe in den Vorderrandfranzen. Außerdem find die Ränder ohne Flede und Puncte, was bey Carphodactylus nicht felten vorkommt. 448. (9.) Malacodactylus n. sp. Capite ochraceo; alis anterioribus exalbidis ultra me- dium fissis, costa laciniae anterioris ante apicem fusca. var. b) alis anterioribus unicoloribus. Nächſter Verwandter des Pi. tetradactylus und nur in Wenigem verſchieden. Bey aller Veraͤnderlichkeit erreicht er nie deſſen Größe, wohl aber nicht felten die Kleinheit des Pt. mi- erodactylus. Den wefentlihen Unterſchied von. jenem gibt die Spalte der Vorderflügel, die tiefer in die Fläche eindringt und dadurch die Zipfel länger und dünner macht. Die Färbung er- ‚reicht nie die Dunkelheit wie dort; im Gegentheil ift fie meift fo bel wie bey der Junygeneration des P. jischnodaetylus. Zſiis 1847, Heft 12, 906 Immer wird aber, wie bey jenem, die helle Farbe am Ende der beiden Zipfel durch die dunkeln Franzen des Innenrandes hervorgehoben. Das Braune ber DVorderrandfranzen reicht nie fo weit gegen die Spitze des vordern Zipfels und verbleicht fehr oft ganz und gar. Dinterflügel und Unterfeite find heller. Ruͤ— ckenſchild blaß canariengeld. Die Hinterfchiene ift etwas länger als bey Pt. tetradactylus. Das dunfelfte Eremplar ift ein bey Syracus am 24. April gefangnes Männchen; etwas heller ift ein Eleines, von Loͤw auf Nhodus im April gefundenes Männchen. Die im April und im Anfang May bey Spracus vorgefommenen Falter find alle etwas dunkler als die fpätern. Sch fammelte fie meift nahe dem alten Theater zwifchen den Gräberfelfen, wo ich fie aus den dort häufigen Büſchen des Origanum smyrnaeum feuchte, woran ohne Zweifel die Raupe lebt. Sie zeigten ſich hier noch den ganzen Juny durch. Im July), Elopfte ich die Art bey Meffina hier und da nicht felten an Abhängen der Berge aus Nepeta calamintha, am meiften iedoc aus dem damit durchwachfenen Geſtrüpp, womit die Mauern des Ca— fteilaccio eingefaßt find. Am ähnlicher Stelle erhielt ich ein paar Eremplare am 26. Auguft bey Rom an der Stadtmaugr bey ©t. Peter und ein einzelnes bey Trieft am 14. Septembr. Hier ift die Nepeta ficher die Nahrungspflanze der Raupe, Sch bezweifle nicht, daß die Generation doppelt ift, und daß von den im April und May fliegenden Faltern im Sommer die Nahkommenfchaft erfcheint. 449. (10.) Ischnodactylus. Var. a) alis anterioribus osseis, posterioribus fusce- scenti - cinereis. Var. b) alis anterioribus pallide stramineis, posterio- ribus canis. Die Puncte in den Franzen laſſen diefe Art ſtets ficher er: fennen, wenn auch der eine oder andere abgeflogen if. Da die Stellung derfelben gar nicht abändert, mohl aber der Fon der Grundfarbe, fo laffen ſich nur nad) letzterer zwey Darie- täten aufftellen, von denen ich die mir viel feltener vorgefommene in der Iſis 1841. befchrieben habe. hr Rüdenfchild und die Vorderflügel zeigen dem feht blaffen Weißgelb etwas Dchergelb: liches beygemifcht, und die Hinterflügel find ziemlich dunkel braͤunlichgrau mit etwas helleren Franzen. Bey der zweyten Varietaͤt find die letztern viel Tichter, und vorzüglich beim Weibchen fat graumeiß; den Vorderflügeln aber fehlt die Bey— mifhung, und das Meißgelbe ift fehr verdünnt und dem Mei- Ben nahe. Bey Syracus auf dürren Stellen um das Gapuzinerklofter im May und Jung. Das zuerft, am 13. May, gefangene Meibchen ift ein Bindeglied der var. a uud b; die andern im May vorgefommenen Eremplare gehören zu var. a. Alle diefe flogen an einer andern Stelle als die im Junh gefammelten, nehmlich auf,einem fonnigen, dürren Anger, wo ich fie aus niedrigem, verbiffenem Diftelgeftrüpp herausklopfte. Dom 9— 22. Juny fieng ich die var. b. auf einem reichlich mit Thy- mus creticus bewachfenen Plage, und, was mic, fehr befrem- det, die Eremplare waren alle noch fchön erhalten. Ihre Nah: rung ift hier ohne Zweifel der Thymian. So fehr mir aber die DVerfchiedenheit der Flugzeit und die damit zufammenhän- gende Derfchiedenheit der Färbung auffält, fo kann ich doch nad, forgfältigeer Prüfung nicht mehr als eine Art aner Eennen. , | 57* 907 450. (11.) Siceliota n. sp. Alis anterioribus ochraceis, laciniis albo obsolete bi- strigatis, eiliis niveo nigroque alternatis, digiti tertii mar- gine postico in medio nigro-squamato (mas, fem.) Nahe verwandt mit Pteroph. paludum, fehr ausgezeichnet dadurch, daß an der Mitte des Hinterrandes der dritten Hinz terflügelfeder eine Reihe von 4— 6 ſchwarzen Schüppchen auf den Franzen fist. Diefe Art würde demnach: zu Pterophorus Gruppe II. gehören; aber die DVorberflügelzipfel find völlig ohne Hinterwinfel und einfach linear wie bey den andern Arten der Gruppe IV. Größe wie Pter. mierodactylus oder ein wenig darüber. Der ganze Körper und die WVorderflügel find angenehm ocher— farbig, wie bey Pter. laetus. Fühler weiß und ſchwarzgerin— gelt. Oberer Augenrand fhmal weiß. Taſter ziemlic lang, gerade, ochergelb, unterwärts weiß und etwas behaart, die Haare am Ende eine Eleine Spitze bildend, über welche das brüunlichere Endglied weit wegragt. Die 4 vordern Beine gelbbraun mit weißer Längslinie. Hinterbeine weiß mit gelbbrauner, an den Schienen doppelter Laͤngslinie. Das obere Dornenpaar der Hinterfchienen hat um feine Baſis einige braune Haare, ſitzt unter der Mitte und ift fo lang wie fein Abftand von der Schienenfpise, das zweite, kuͤrzere Dornenpaar hat nur bie Länge des erften Fußgliedes; beide Paare jind weiß mit braus ner Nüdenlinie und Spige. Hinterleib beim Hinterrüden weiß: lich, übrigens mit weißlichen Laͤngsſtrichen; am Bauche hell. Vorderfluͤgel bis über die Mitte gefpalten, am Worderrande nach hinten in der Breite zunehmend dunkel. Am Anfange der Spalte ift ein Häufchen weißer Schuppen. Ueber den Vorder— zipfel gehen zwey beutlichere, weiße Streifen als über den Hin- terzipfel, und feine Spiße ift breiter weiß. An den 3 weißen Stellen find au die braunen Franzen mit weißen Schuppen und Haaren in beträchtlicher Breite begabt. Unter der Spige jedes Zipfels trägt der Innenrand ein tieffhwarzes Schuppen- fle@chen; der hintere hat im Ganzen 5 dergleichen in- etwas ungleihen Zwifchenräumen, und hinter dem vorlegten ift in den Franzen ein deutlicher, weißer Wifch, Hinterflügel gelbbräunlich; die dritte Feder hat am Sinnen: rande von der Baſis bis zur Mitte auf den Franzen zerftreute meiße Schuppen, und an der Mitte eine, zwar wenig auffals lende, gebrängte Neihe von 4—6 ſchwarzen Schuppen. An der Spise der Feder find die Franzen meißlich. Unterfeite hell gelbbräunlih, auf den Franzen mit verlofche- nem ſchwarzen Stellen; die meißlihen Querlinien der Zipfel find ausgebreitet und etwas in einander gefloffen. Um Spyracus auf den trodnen Kalkhöhen der ehemaligen Tyche an dürren Grasftellen zwifchen Poterium spinosum, zuerft einmal am 13. May, dann öfter, doh im Ganzen fehr felten, vom Iten Suny an. tania, wo fein Poterium waͤchſt, auf einer Grasftelle ein ſchoͤ⸗ nes Männchen von Pt. Siceliota. Um Meffina fam mit ftatt diefer Art nur Pt. laetus vor. In der Ruhe hält fie die Vorderflügel ganz horizontal und vollig ausgebreitet; von ben Hinterflügeln ragen nur die Franzen darunter hervor. Alucita. Gofta’s Aluc. hexadactyla, die einzige, ‚die er als neapo= litaniſch aufführt, ift ungeachtet der Aufnahme von Treitſch— ke's Diagnofe und einer Menge Gitate wahrfcheinlich nicht Am 3. Suly fieng ich bey Ga=" 908 meine Aluc. hexadaetyla, was fich ohne Anſicht der Drigi: nale nicht entfcheiden läßt. Seine Art foll felten feyn; doh fand er einft an einer Stelle am Abhange des Gran sasso d’Italia eine große Menge. 451. (1.) Zonodaetyla n. sp. Palporum articulo ultimo brevissimo vix e pilis pen- ultimi prominente; alis gilvo -griseis, faseiis duabus albido- marginatis, posteriore in costae maculam duplicem ex- eunte. (fem.) Größe einer fehr Eleinen Aluc. hexadactyla, ausgezeichnet und leicht kenntlich durdy das Eurze Endglied der Zafter, mel ches Faum am Ende der Behaarung des vorlegten Gliedes ober: waͤrts hervorfteht und nicht ganz das Ende bderfelben erreicht; fie find etwas kuͤrzer als bey Polydactyla, zuſammengedrückt, dreyedig, auswärts braun angeflogen; das Endglied ift aus— wärts vor der Spige braun. Die Grundfarbe des Körpers und der Fluͤgel ift ein helles, gelbliches Staubgrau, viel ange: nehmer als bey Grammodaetyla. Die Binden find mit weiß- lichen Linien ſcharf gerandet und diefe Linien felbft auf den Vorderflügeln braun gefäumt. Der der erften Binde entfpres chende Fleck auf dem erften Finger ift etwas nach außen geruͤckt, und fo fcheint diefe Binde am Vorderrande ftark erweitert, Läuft entfchieden in zwey Fleckchen aus. Der Punct an der Spike ift ocellenartig von der Grundfarbe eingefaßt. Die Unterfeite ift heller, aber ganz gleich gezeichnet. Auf den. Hinterflügeln find die Zeichnungen bey weitem nicht fo ſcharf wie auf den Vorderflügeln, und an der Baſis finden fich Eeine ausgezeic)- neten ſchwarzen Stellen. Der Hinterleib hat weiße Ningrander und vor denfelben eine Querreihe von 3 faft zufammenhängenden, braunen Fleckchen; auf dem 2ten, helleren Ringe find fie Eleiner; auf dem erjten Ringe find an ihrer Stelle zwey breite, braune Querflecke. Don diefer duch den Taſterbau characterifierten Art erhielt id) nur ein Weibchen am 21. Suny in der Gegend des Capu— zinerklofters bey Syracus. Zwifchen diefe Art und Aluc. grammodactyla muß eine um Wien von Mann entvedte, Aluc. desmodactyla Z,, geftellt werden. Mann und Fiſcher v. Röslerftamm bhiel- ten fie, wenn ich nicht irre, für Dodecadactyla, und ich felbft erklärte fie beiden Freunden bey meiner Anweſenheit in Mien für meine Grammodactyla, der fie allerdings in der Kürze der Zafter fehr nahe kommt. Ich befige von Desmodaetyla nur ein Männchen. Am leichteften unterfcheidet man Desmo- dactyla daran, daß die hintere braune Binde in zwey braune Flecke wie bey Zonodactyla ausläuft, die noch etwas breiter find al8 bey diefer. Die Grundfarbe ift ein fehr helles Weiß— grau und die weißen Ränder der Binden ftechen von ihr nicht fehr ab. Das lebte Zafterglied ift ein wenig fchlanfer und länger al8 bey Aluc. grammodactyla. 451. (2) Palodactyla n. sp. Palporum artieulo ultimo adscendenti brevi; alis albidis, fasciis duabus murinis per omnes continuatis, exteriore in costae maculam unicam coarctata. (mas. fem,) Es kann feyn, daß ich meine Aufzählung italienifcher Falter mit einer Varietät ſtatt mit einer Urt befchliege. Palodactyla ffimmt nehmli bis auf wenige Abweichungen, die nicht einmal unmwandelbar zu feyn fcheinen, mit Aluc. grammodactyla aufs Genaufte überein. Sie hat auf dem Vorderförper und den 909 Fluͤgeln ein etwas graues Weiß, am Vorderrande der Vorder: fluͤgel am reinſten, und beym Weibchen iſt es ſo lebhaft, daß ohne die Zwiſchenſtufen uͤber die Artrechte wenig Zweifel ent— ſtehen würden. Das ſehr verflogene Maͤnnchen iſt weißlichgrau, viei heller als Grammodactyla. Das letzte Taſterglied iſt, wohl wegen der offenbar abgeriebenen Haare des zweyten Glie— des, länger und ungefleckt. Der Hinterleib iſt wie bey Gram- modact., nur am zweyten und legten Gliede und an den Ning- ändern weißer. Aehnlich gezeichnet ift auch der Hinterleib eines foracufifhen Weibchens, das auf den Flügeln in der bellen, weißlichen Färbung den fchönften Eremplaren nahe fteht. Diefe, mwahrfcheinlich die Sommergeneration, haben auch den Hinters leib weißgrau, an den Ringrändern weißer, und auf dem 2ten und Sten Ringe mit zwey fhwarzen Querflecken bezeichnet. Die weiße Farbe der Flügel wird vom Vorderrande der vordern aus nach hinten allmählich verlofchener. Wie bey Grammodact. endigt jede der zwey Binden auf dem Worderrande in einen Fleck. Die Spige der eriten Feder ift bey Grammodact. bräun= lich mit fhwarzem Endpuncte und dahinter mit weißlichen Franzen. Bey Palodact. ift fie weiß mit f[hwarzem Endpunct und unter demfelben mit braunen Stangen, wäh: rend die übrigen Franzen weiß bleiben. Auf den Hinterflügeln zeigt fich nahe der Baſis ein bindenformiger, tiefz fhwarzer Querfled. — Größe veraͤnderlich, wie die allerklein- ften Hexadactyla. Die zwey dunfelften Eremplare, ein Pärchen, fieng ich bey Syracus um die Latomien im Graſe am 10. und 13. May, 4 fchöne belle Meibchen bey Meffina im Wallgraben des Ca— ftellaccio im dürren Grafe und Geftrüpp am 23. und 25. July. l. Ueberſicht von Zellers italiänifhen Schmetterlingen. ©. 121. A. Papilionides I. Heft 2. Sphingides IV. Seft 6. SH123. ©. 401. 1. Melitaea. 4. Sesia. 2. Argynnis 124. 5. Paranthrene. 3. Vanessa 125. 6. Sphinx 419. 4. Limenitis 127. C. Bombycides p. 421. 5. Charaxes — 1. Saturnia. 6. Hipparchia 130. 2. Bombyx. 7. Polyommatus 147. 3. Gastropacha. 8. Lycaena 157. 4. Cossus 424. 9. Thecla 158. 5. Pygaera — Papilionides 1. Heft 3. 6. Liparis 425. ©. 212. 7. Psyche — 10. Papilio. 8. Lithosia 429. 11. Pieris 219. 9. Euprepia 432. 12. Leucophasia 228. 13. Colias 228. Papilionides Ill. Heft 4. ©. 284. ‚ 14. Rhodocera. 15. Libythea 285. 16. Hesperia 285. B. Sphingides 293. 1. Atychia. 2. Zygaena 296. 3. Syntomis 307. POUND m D. Noctuides p. 435. . Acronycta 437. . Bryophila 438. . Agrotis 439. . Amphipyra 441. . Triphaena 442. . Eriopus 443. . Phlogophora. . Polia 444. . Mamestra — 0. Caradrina — — — — _—_[ 11. Leucania 446. 12. Xanthia 447. 13. Cerastis — 14. Cleophana 448. 15. Cuculia — 16. Plusia — 17. Anarta 450. 18. Heliothis 451. 19. Acontia 452. 20. Erastria — Noctuides V. Heft 7. ©. 481. 21. Anthophila. 22. Ophiusa 484. 23. Catocala — E. Geometrides p. 484. . Ennomos. . Geometra 486. . Aspilates 489. . Boarmia 492. . Fidonia 492. . Chesias 495. . Cabera — . Acidalia 498. 516. Larentia 502. 10. Cidaria 504. 11. Zerene — 12. Idaea 505. 13. Dosithea 515. Pyralides VI. ©. 561. . Herminia. . Hypaena. . Pyralis 562. Scopula 566. . Botys 567. . Tegostoma n. 581. . Nymphula 581. . Duponchelia 588. . Asopia 590. 10. Endotricha n. 593. 11. Hypotia n. 594. Pyralides VI. ©. 641. 12. Choreutis. 13. Pyrausta 644. 14. Hercyna 653. G. Tortrieides p. 653. . Heterogenea. . Penthina. . Tortrix 657. . Coccyx 664. . Sericoris 665. . Aspis 668. . Carpocapsa 668. . Sciaphila 669. OO NND POD m „ [e +0 Ze Ra Sau Sure Heft 8. Heft 9. 910 Tortrieides VII. Heft 10. ©. 721. 9. Crocidosema n. 10. Paedisca 722. 11. Grapholitha 732. 12. Phoxopteris 738. 13. Teras 739. 14. Cochylis — H. Crambides p. 745. 1. Crambus. 2. Eudorea 761. — I. Phycides p. 761. 1. Myelois. 2. Anerastia 767. 3. Phycideae 768. 4. Epischnia 769. 5. Nephopteryx 771. Phyeides IX. Heft 11. ©. 801. Pempelia. K. Tineides p. 801. Talaeporia. Tinea 802. Calantica Heyden 811. Eriocottis n. 812. Micropteryx 814. Nematopogon 816. Adela 816. Nematois 817. 9. Plutella 818. 10. Ypsolophus 820. 11. Anchinia 822. 12. Harpella 823. 15. Oecophora 824. 14. Hyponomeuta 835. 15. Psecadia 836. 16. Depressaria 336. 17. Phibalocera 845. 18. Gelechia 845. Tineides \X. ©. 881. —* Röslerstammia 881. . Aechmia 881. ER Coleophora 881. 22. Gracilaria 889. 23. Cosmopteryx 889. 24. Elachista 890. 25. Opostega 893. 26. Lyonetia 894. 27. Lithocolletis 895. 28. Tischeria 895. 29. Pterolonche n. 896. L. Pterophorides 898. 1. Adactyla 898. 2. Pterophorus 902. 3. Alueita 907. a DIT Heft 12. I. Negiſter der Genera. Acidalia 498. 516. Aechmia 881. Acontia 452. Aeronycta 437. Adactyla 898. Adela 816. Agrotis 439.) Alucita 907. Amphipyra 441. Anartä 450. Anchinia 822. Anerastia 767. Anthophila 481. Argynnis 124. Asopia. 590. Aspilates 489. Aspis 668. Atychia 293. Boarmia 492. Bombyx 421. Botys 567. Bryophila 438. Cabera 495. Calantica 811. Caradrina 444. Carpocapsa 668. Catocala 484. Cerastis 447. . Charaxes 127. _ Chesias 495. Choreutis 641. Cidaria 504. Cleophana 448, Coceyx 664. Cochylis 739. Coleophora, 881. Colias 228. Cossus 424. Cosmopteryx 889. Crambus 743. Crocidosema 721. Cucullia 448. Depressaria 836. Dosithea 515. Duponchelia n. 988. Elachista 890. Eudotricha 593. Ennomos 484. Epischnia 769. Erastia 452. Eriocottis n. 812. Eriopus 443. Endorea 761. Euprepia 432. Fidonia 492. Gastropacha 421. Gelechia 845. Geometra 486. Grapholitha 732. Harpella 823. Heliotis 451. Hereyna 653. Herminia 561. Hesperia 285. Heterogenea 653. Hipparchia 130. Hypena 561. Hyponomeuta 835. Hypotia n. 594. Idaea 505. Larentia 502. Leucania 446. Leucophasia 228. Libythea 285. Limenitis 127. Liparis 425. Lithocolletis 895. Lithosia 429. Lycaena 157. Lyonetia 894. Mamestra 444. Melitaea. 123. Micropteryx 814. Myelois 761, Nematois 817. Nematopogon 816. Nephopteryx 771. Nymphula 581. Oecophora 824. Ophiusa 484. Opostega 898. Paedisca 722. Papilio 212. Paranthrene 401. Pempelia 801. Penthina 653. Phibalocera 845. Phlogophora 443. Phoxopteris 738, Phyecidea 768. Pieris 219. Plusia 448. Plutella 818. Polia 444. Polyommatus 147. Psecadia 836. Psyche 425. Pterolonche 896. Pterophorus 902. Pterophorides 898. Pygaera 424. Pyralis 562. Pyrausta 644. Rhinosia 836. Rhodocera 284. Röslerstammia 881. Saturnia 421. Sciaphila 669. Scopula 566. Sericoris 665. Sesia 401. Sphinx 419. Syntomis 307. Talaeporia 801. Tegostoma 581. Teras 739. = 048 Thecla 158. Tinea 802. Tischeria 895. Tortrix 657. Triphaena 442. Vanessa 125. Xanthia 447. Ypsilophus 820, Zerene 504. Zygaena 296. I. Negifter über die bisher in deutſchen Werfen unbefchriebenen Arten und Gattun- gen diefer Abhandlung, A. Genera. Calantica Heyden (Tin.) 811. Crocidosema ( Tortr. ) 721: Duponchelia (Pyr.) 588. Endotricha (Pyral.) 593. Eriocottis (Tin.) 812. Hypotia (Pyral.) 594. Pterolonche (Tin.) 896. Tegostoma (Pyral.) 581. B. Species. Abstersella (myelois) 763. Aceriana (Penthin) F. R. 656. * Achillella (Tin.) Cost. 806. * Aenalis (Pyral.) Cost. 563. Aerifrons (Sesia) 415. * Albella (Tin.) Cost. 808. Albella (Calant.) Adn. 812. Albescens (Pterolonche) 896. Albipalpana (Tortr.) 662. Albuneana (Paedisc.) 724. *Ambiquellus ( Harpella. ) ‚ost. 823. Anapiellus (Cramb.) 757. Angulatellus (Cramb.) Dup. 733. * Angulosella (Plut.) Cost. 824. Annellata (Ses.) 415. Anthyllidella (Gelech.) Hon. 857. * Arcuella (Oecoph.) Cost. 825. * Argentellus (Cramb.) Cost. 746. Argeutipennella (Coleoph.) up. —— (Botys) 579. Argyralis (Botys) Cost. 567. Aridata (Idaea) 513. Aridus (Pteroph.) 904. * Attenuaria (Dosithea ) Ramb. 516. * Augustella (Tin.) Cost. 804 * Avellinella(Oecoph.) Cost. 828. Breviculata (Zerene) Rmb. 504. Brevispinella (Anchin.) 822. Bruguieralis (Botys) 569. * Canaella (Plut,) Cost. 819. Cancellana (Cochyl.) 739. Cantenerella (Myelois) Dp. 765. Capparidana (Graph.) 734. Carduana (Cochyl.) 741. Carectellus (Cramb.) 751. Catalaunalis (Botys) Dup. 7 BIT: * Chalybaeella (Plut.) Cost. 819. : Circuitaria (Idaea) Hübn. a: Clementinella (Tin.) Costa 804. Cnicicolana (Paed.) 724. Colonellus (Cramb.) Cost. TAT. Congruata (Idaea) 508. * Conjunctella ( Oecoph. ) Cost. 825. Consequana (Graphol.) 733. Contaminatella (Elach.) 892. Contaminei (Zygaen.) 299. Contractana (Cochyl.) ‚744. Contritellus (Cramh.) 751. Corsicaria (Geom.) Ramb. 488. Crassicornella (Tin.) 810. Crepidinella (Coleoph.) 885. Cribratella (Myelois) 762. Cultrella Cost. 819. Cytisana (Graphol.) 735. Dealbatella (Calant,) 811. \ 913 ; Desmodaetyla (Aluc.) 908. Detersella (Gelech.) 846. Deviella (Coleoph.) 888. Dimidia (Agrotis) 439. 'Diminutella (Gelechia) 855. Disemiella (Elachist.) 893. Dissitella (Oecoph.) 833. Distans (Pteroph.) 902. Diversalis (Botys) 575. Dohrnii (Blachist.) 890. Domesticalis (Asop.) 590. Dumicolana (Tortr.) 657. * Elongaria (Acid.) Ramb. 516. Emyella (Tischeria) Dup. 895. * Eumenipennella (Coleoph ) Cost.881. Exustellus (Ypsoloph.) Cost. 820, Fagiglandana (Carpoe.) Hdn. 668. *Fastuosella (Mieropt.) 815. Fastuosella (Oecoph.) Cost. 825. Ferulae (Depress.) 840. Fervidana (Paedisca) 730. Flagellaua (Tortr.) Dup. 663. *Flammezxpennella (Coloph.) Cost. 881. Flavellä (Tin.) Cost. 809. *Flavocerella (Oecoph.) Dost. 828. Floceifera (Hesp.) 286. Fovealis (Duponchelia) 588. Fractilineata (Idaea) 518. Fragosana (Seiaph.) 673. Frankeniae (Adactyl.) 900. Fretella (Coleoph.) 887. *Fuliginella (Rhinos) Cost. 836. Fultana (Paedise.) 722. Fuscanella (Eriocott.) 813. Fusculana (Paedise.) 729. Gemellana (Graphul.) 732. Gilvicomana (Cochyl.) 742. Gravatella (Oeeoph.) 831. Griseolana (Paedisc.) 726. * Griseolella ((Tin.) Cost. 809. Herharia (Geom.) Hbn. 487. *Hirtella (Tin,)- Cost. 808. Humeralis (Gel.) Z. 852. Icteropus (Sesia) 403. Illotella (Epischn.) Z. 780. Incarnatalis (Asop.) 591. Indusiana (Sericor.) 667. * Infirmaria. (Dosith.) Ramb. 515. Jocosa (Anarta) 450. Junceti (Caradr.) 445. Kollarella (Gelech.) 805. 849. Laetus (Pteroph.) 903. Lamprostoma (Gelech.) 851. *Leopoldella (Tin.) Cost. 803. Leucomelaena (Sesia) 410. - Sfis 1847, Heft 12. *Lineaella (Oecoph ) Cost. 830. Löwii (Sesia) 401. Pter. 904. *Luctuosella (Coleoph.) Cost. 882. Lunulalis (Nymph.) 582. *Lunulella (Myel.) Cost. 762. Lupinus (Hipparch.) Cost. 130. 138. *Luteolella. (Oecoph.) Cost. 827. *Macrocerella (Tin.) Cost. 807. Magnificella (Elach.) FR. 891. Malacodaetylus (Pteroph.) 905. Mamertina (Sesia) 404. Marginellus (Pteroph.) 903. Marrubii (Hesp.) 287. *M. Clementinella (Tin.) Cost. 804. *Megerlella (Oecoph ) Cost. 825. Meriaeformis (Sesia) Rb. 411. *Merianella (Oecoph.) Cost. 820. Meridionalis (Adactyla) 898. Metricella (Anchin.) 823, *Minimella (Tin.) Cost. 807. Modicana (Paedisca) 727. Molliculana (Cochyl.) 743. Mollitana (Paedisce.) 724. Motacillana (Graphol.) FR. 736. Mysiniformis (Sesia) Rb. 411. * Nephrotomaeformis (Ses.) Cost. 411. Nigrinotella (Gelech.) 856. Nigritella (Gelech.) 857. Notata (Atychia) 294. Notulaua (Cochyl.) 745. *Obsoletaria (Acidal.) Rd. 517. Ochsenheimeri (Zygaen.) 303. Pabulella (Coleoph.) 887. Paleatellus (Cramb.) 754. Pallidana (Cochyl.) FR. 742. Palodaetyla (Alueit.) 908. Paralia (Adaetyl.) 899. * Passeriniella (Oecoph.) Cost.'827. Paupella (Gelech.) 858. Pectinatellus (Cramb.) 747. Peloritanella (Depress.) 837. Permutataria (Fid.) Hbn. 493. Pinguedinata (Idaea) 521. Plebejana (Croeidosem.) 721. Plebejella (Gelech.) 850. Porreetana (Serienr;) 665. . Posterana. (Cochyl.) Affgg. 740. Praecursella (Coleoph.) 886. Produetana. (Tortr.) 660. *Psycodella (Psyche) Cosi. 425. Pulverulenta (Pterol.) 897. Pumicana (Sciaph.) 669. *Punctella (Auchin) Cost. 822. * Punctivittella, (Oecoph.) Cost. 830. *Ramburiellus (Cramb.) Dup. 759. 914 Remissella (Gelech.) 854. *Ricciardella (Tin.) Cost. 807. Roscidella’ (Oecoph.) 834. Ruficostata (Idaea) 507. Rufillaria (Idaea) 4 Sch. 519. Rutella (Depr.) Cost. 836. Salinella (Gelech.) 853. *Sangiovannella (Tin.) Cost. 806. Schmidtii (Sesia) 408. Scorialis (Scopul.) 566. *Scyllaella (Oecoph.) Cost. 829. Segetana (Sciaphil.) 670, Segetella (Gelech.) 847. Selenana (Graphol.) 736. Sericinellus (Nematopog.) 816. *Servillella (Tin.) Cost. 805. Sieanella (Micropt.) 814. Siceliota (Pterophor.) 907. Sieulalis (Pyraust.) Dup. 651. Somnulentella (Lyonetia) 894. *Spiralis (Botys) Cost. 567. Stellaris (Choreut.) 642. Stratana (Sciaphil.) 671. Suffusella (Oposteg.) 894, Suppunctaria (Caber.) 496, Syracusia (Zygaen.) 301. Tabidaria (Idaea) 506. Tamaricis (Adactyl. Heydn. 899. Tempestivata (Larent.) 502. Tenuicornis (Atych.) 293. Terrenella (Vecoph.) 834, Testacealis (Botys) 571. Thapsiana (Penthin.) 634. Thapsiella’(Depress.) 838. *Tigratella (Oecoph.) Cost. 824. Transversalis (Nymph.) 582. Transversella (Myel.) Dup. 766. * Triangulosella ‘(Plut.) Cost. 818. Tributella (Oecophor.) 833. *Tricinetella (Tin.) Cost. 805. *Trigonalis (Hypen.) Cost. 561. * Trimaculella (Oecoph.) Cost. 828. Tripunctalis (.Nymph.) 581. *Tristigmatella (Tin.) Cost. 808. *Trochilipennella ( Coleoph.) C. 882. *Urticaella ( Tin.) Cost. 805. Veneficella. (Depress.) 842. Venosana (Phoxopt.). 738. Vilella (Gelech.) 845. Vineulellus (Cramb.) Mtzn. 760. *Vittella (Oecoph.) Cost. 829. Vulneratella (Epischn.) 769. Zonellus (Cramb.), Mt:n. 758. Zonodactyla (Alucit) 908. Am 9. Auguft 1846, 98 915 Ueber Anton von Leeuwenhoeck's Leben und Verdienfte. Aus dem Lateinifchen des Hiddo Halbertsma überfegt von Fr. Chr. Heine Ereplin. Es haben fich vor einigen Jahren drei holländiiche junge Me— dieiner, nehmlih Halbertsma, Fleck und Dan Charante, der nicht geringen Mühe unterzogeu, mit dem Löblichften Fleiß aus ihres großen Landsmannes, Leeuwenhoeck, Schriften Alles zufammenzutragen, was fich, mit Ausnahme bes die Geſchlechts— function Betreffenden, in denfelben auf Anatomie und Phyftologie ſich Beziehendes zerftreut findet, und über bie Leeuwenhoeck— ſchen Angaben ihr Urtheil fällend und dieſelben mit den Beobach— tungen ſpäterer und ber neueſten Forſcher vergleichend, dieſe Zu— ſammenſtellungen zum Thema ihrer Inauguraldiſſertationen gemacht. Die Diſſertationen der beiden Erſtgenannten ſind bereits in der Iſis (1844. S. 479—80.) angezeigt worden, nicht aber bie bes Dritten, des Nie. Heinr. van Charante nehmlich, welche venfelben Titel führt, wie die beiden andern, in Leyden 1844. erfchienen und mit einer Steinprucftafel verjehen ift. Sie enthält auf 75 Seiten in 8. das auf die Nerven, die Oberhaut, die Haare und die Materie an den Zähnen Bezug habende. Halbertsma’s Differtation beginnt nach einer Furzen Einleis tung mit einem Abfchnitte „De vita Leeuwenhoeckii“. Da diefe Differtationen vielleicht nicht fo verbreitet werden möchten, wie fie e3 verdienen, ich aber öfters die Frage habe aufwerfen hören und fie mir felbft aufgeworfen habe, ohne fie gründlich beantworten zu fünnen, was Leeuwenhoeck eigentlich in ber Welt geweſen fey, ob er ein Amt bekleidet, oder als Privatmann gelebt habe, wie überhaupt feine Lebensumftände, wie fein Cha racter ufiv. beſchaffen geweſen: jo war es mir nicht allein ſehr erwünfcht, in Halbertsma's Dijfertation dag darüber Aufſchluß Gebende, aus Leeuwenhoeck's eigenen Schriften und anderen Quellen geſchöpft, zufammengetragen zu finden ; jondern auch An— dere, die jene Differtationen nicht zu leſen bekommen möchten, wie ferner der Iateinifchen Sprache Unkundige wünfchte ich dieſer Auf— fchlüffe theilhaftig machen zu können, weßhalb ich die Halberts— maifche Schilderung, in unfere liebe Mutterfprache überjegt und auch noch mit einigen Anmerkungen verfehen, hier mittheile. Anton Zeeuwenhoed oder van Leeuwenhoeck, auch Leeumenhoek!), von angefehenen Eltern entiproffen, ward 1) Er fchrieb feinen Namen feldft verſchieden. In einigen unedierten Briefen, welche er an Conftantin und Chriftian Huygens fohrieb, und die in der afademifchen Bibliothek zu Leyden aufbewahrt werben, fchreibt er fi) Antonj Leeuwenhoed (davon ein Bacfimile auf der beigefügten Tafel), in feinen Briefen an die königl. Speietät in London, wie Owen dem Profeffjor van der Hoeven brieflid, mitgetheilt hat, auch Antonj van Leeumwenhoef [von welder Unterfihrift Cha= rante feiner obenerwähnten Difjertation ein Bacjimile beigegeben hat], in einigen A. Leeumenhoef. Ueber folche Berfchievenheit in der Schreibweife des Namens brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir erwägen, daß zu ber Zeit, in welcher L. lebte, Treu und Glaube noch nicht fo gefunfen waren, daß die Lex francica, welche die Unverän— verlichfeit der Namensunterfchriften vorfchreibt, nmöthig gewefen wäre. Anderer Beifpiele zu gefehweigen, will ich nur anführen, daß Waldes naer fih zuerſt Kaſpar Ludwig, fpäterhin Ludwig Kafper fohrieb. (J. W. Crane, Bijzonderheiten de familie Hemster- huis betreffende, 1827, p. 125. * am 24. October 1632. zu Delft geboren. Bon mütterlicher Seite war er den edlen Gejchlechtern der Soogenhoede, Bleis— wyEe und Swalme gerivandt !). Sein durch frühzeitigen Tod ihm entriffener Bater hieß Philipp Keeuwenhoed, feine Mut- ter Margarethe Bel van den Bergh. Zum Schulunter- richte ward er nach Warmond geſchickt, von wo er nach voll brachter Schulzeit zu einem Dateräbruder Fam, welcher in dem ' Dorfe Benthuizen wohnte, wo derfelbe Actuar und Anwalt war, um bei dieſem ben erften Grund zu juriftifchen Studien zu legen. Es fcheint mir jedoch mit Necht bezweifelt werben zu müffen, ob er für die Univerfität beſtimmt geweſen fey, da er felbft gefteht, er fey der lateiniſchen Sprache unfundig, welches auch Molyneur bezeugt?). AS er einige Zeit am letztgenannten Orte zugebracht hatte, übergab feine Mutter ihm einem der erften Kaufleute Am— fterdam’3, um bei ihm den Tuchhandel zu erlernen, und bei diefem fungierte er ſchon im Alter von 16 Jahren als Buchhalter und Gafjterer. Obgleich er aber ſolche Beſchäftigung nicht ohne Fleiß und Gmfigfeit betrieb, fand er doch auch in ihr nicht das, was feiner Neigung zufagte und dem ihm angeborenen Streben nad) Erforfchung der Natur Genüge zu leiſten vermocht hätte. Um diefe Neigung zu befriedigen, fuchte er ſchon hier fih Fragen an die Natur zu beantivorten, und unterließ nicht, mit den berühm— teften Naturforfchern jener Zeit Bekanntfchaft zu machen. Nach— den er eine Zeit lang dem Kandel obgelegen hatte, kehrte er nach feiner DVaterftadt Delft zurück, wo er nicht lange danach ſich mit Barbara de Mey vermählte, welche ihm einige Jahre fpäter durch den Tod entriffen wurde, und nad) deren Sinfcheiden er feine zweite Frau, Cornelia Zwalm, heirathete. Anfänglich fiheint er Fein Amt verwaltet zu haben, weßhalb er jich ganz und gar microfeopifchen Beobachtungen Hingeben Fonnte, denen fein ganzes Leben weihen zu können, ihm das wünfchenswerthefte Loos zu feyn dünkte. Daher bildete er die glückliche Anlage, mit wel cher die Natur ihn begabt hatte, felbft und allein aus, jo dan Niemand fagen Fann, er verdanfe den Unterricht Anderer irgend fonft Etwas, ald das, was er aus dem Briefiwechjel mit den ges Iehrteften Männern, die damals in Europa lebten, zu feinem Vor: theile benugte. Damit er aber feinen Mitbürgern doch auch einige Dienfte leiftete, wollte er das Amt, welches der Magiftrat ber Stadt Delft unter dem Namen eines Thürſtehers des Schöppen— collegiumd (Kamerbewaarder der Kamer van Heeren Sche- penen) ihm antrug, nicht von fich weiſen. Da bie Verwaltung diefes Amtes ihm feine literarifche Muße faft gar nicht befchränfte, fo kann es und nicht wundern, wenn wir Iefen, daß er daſſelbe faft 39 Jahre lang verwaltet habe. Nach diefer Zeit glaubte er für den Staat genug gethan zu haben, befchloß daher, fein übri- ges Leben ganz feinen Studien zu widmen, und nahm Abſchied von feinem Amte. Er ftarb im Il ften Jahre feines Alters am 26. Auguft 1723. Einige Jahre fpäter lieg dem geliebten Vater die einzige Tochter, Maria, in ber Kirche zum heil, Hippolht ein Denkmal errichten 3). t) Beschrijving der stad Delft, Fol., 1729, p. 765. Isaac van Haastert, Anth. van Leeuvenhoek vereerend herdacht, 1823, p. 10. sy., und Epist. physiol. 36, 40. 2) Epist. 28. und Birch, The History of the Royal Society of London, 1757. Vol. IV. p. 366. >) Diefes Denkmal fteht in der Beschrijving der stadt Delft (S. 770. gegenüber) abgebildet. Auf dem Grabe vor dem Monumente lieſt man folgendes Epitaphium von dem trefflichen Dichter Poot: 916 j 917 Wenn Manche fich wundern mögen, daß Leeuwenhoeck als Ungelehrter und nicht einmal der erften Grundzüge der Anatomie fundig!), auf einem fo wenig ceultivirten Felde der Wilfenfchaft, ald es in damaliger Zeit die microfeopiiche Anatomie war, fo erftaunliche Fortichritte zu machen im Stande geweſen ift, daß \ man ihn nur in den neueften Zeiten durch Hülfe befjerer Inſtru— mente hat übertreffen können; fo wird ihre Berwunderung ſchwin— ‚den, wenn fie erwägen, daß er durch vielfache Amtögefchäfte kei— neswegs behindert, bei trefflichen Vermögensumftänden, fich jenen Studien einzig und allein gewidmet und demzufolge im Zubereiten und Beobachten von Naturgegenftänden eine Gejchieklichkeit erlangt bat, in welcher er Alle feines Gleichen damaliger Zeit weit über— traf. Dazu Fam, daß er die Linfen, welche er zu den Micro: ‚ feopen benußte, ſelbſt verfertigte, worinn er fich fo geſchickt bewies, daß feine Inftrumente felbft die des Euftachio Divini, deſſen Name zu jener Zeit hochberühmt war, übertrafen?). Leeuwen— boed war demnach, was fonft nicht der Fall zu feyn pflegt, fo: wohl Beobachter, als eigener Berfertiger feiner Inftrumente. Der Erwähnung werth fcheint e8 auch zu feyn, daß er die Apparate, in welche die Linfen gefaßt wurden, ebenfalls ſelbſt zu verfertigen und einfichtige Beurtheiler folcher Arbeit, obzwar er fie nicht er— lernt hatte, zu loben pflegten 3). Es wird der Mühe werth feyn, jeine Microfeope etwas genauer zu betrachten, wo wir ung dann leicht werden überzeugen können, daß fein Ruhm vorzüglich darein zu fegen fen, daß er mit Hülfe unvollfommnerer Injtrumente-feinfache Glaslinfen] das erſchaut hat, was die neuefte Zeit erjt mittels trefflicherer und vervollfommneter Werkzeuge [zufammengefegte Microfcope] wiederum auffand, über melche Kunft im Beobachten das einzige Zeugnißg Cuvier's hins reihen möge, welcher jagt*), daß dem Triumsirate von Malz: ‚pighi, Ruyfch und Leeuwenhoeck in deren Jahrhunderte die größten Verdienſte um Die Anatomie zuzufchreiben feyen. Leeumwenhoed vermachte mehrere Microfcope der Eünigl. So— cietät in London, und da diefelben in unferm Vaterlande feltener find, werben mir am beften thun, wenn wir ung im Befchreiben ber Microfeope an Baker halten, welcher jene unterfucht und eined derſelben auf einer Kupfertafel abgebilvet hats), was aber von Anderen, und vorzüglich von Foldes*), um ihre Befchaf- fenheit genauer darzulegen, gejagt worden ift, ſeines Orts hinzu- zufügen. Die Baker’fihe Befihreibung und bie ihr beigegebenen Zeich- nungen dürfen bei und aus ber deutſchen Leberjegung des eben citierten Werkes: „Beyträge zum nügl. und vergnügt. Gebr. u. Verbeſſ. d. Microſc.“, ald allgemein befannt vor- ausgefegt werden und werden hier deßhalb weggelafjen.) Heeft Elk O wandelaer Alom Ontzagh Voor Hoogen Ouderdom En Wonderbare Gaven Soo Set Eerbiedig Hier Uw Stap Hier Legt De Gryse Wetenschap In Leeuwenhoek Begraven. Deutfch: Hat Feberman, o Wanderer, allenthalben Ehr⸗ furcht vor hohem Alter und wunderbaren Gaben, fo halte bier ehrerbietig deine Schritte anz hier liegt die greife Wif- fenfchaft in Leeuwenhoek begraben. 1) Bol. Bird a, a. D. Cuvier, Hist. des sc. nat. Paris 1841. Vol. li. p. 410. und. Epist.45. 2) Bol. Folckes, Philos. Transact., Vol.XXXI. und Birch a. a. D. ©. 365—66, 3) Epist. 116. 4) Cuvier a. a. O. Employments for the Microscope, London 1753. °) Phil. Transact., I, c. p- 446. sq. 918 Dan Saaftert berichtet und, die Microfcope feyen aus Silber, doch einige auch aus Gold, andere aus Kupfer gemacht worden. Eines der legteren, melches er ſelbſt beſaß, hat er in feinem Werke abgebildet. (‚Bier die Copie.) Er berichtet auch, daß in dem DVerzeichniffe von Microfeopen und anderen Gegenftänden, welche zu Delft im 3. 1747 verkauft worden, mit zwey Yinfen verſehene Microfcope erwähnt werden). Leeuwenhoeck pflegte vefte Gegenftäande an dem vor der Linfe aufgerichteten zugeſpitzten Blättchen (|. Baker) mit Kleber zu be— fejtigen; Flüſſigkeiten aber, oder was fich fonft nicht, ohne zuvor auf einem Glaſe auögebreitet zu werden, bequem betrachten ließ, brachte er zuvor auf ein Glimmerblättchen oder ein jehr dünnes Glas, welches er dann ebenfalls mit Kleber, wie andere Gegen— finde an der genannten Lamellenſpitze befeftigte2). Man erjieht hieraus leicht, daß er auf dieſe Weiſe faft fo viele Microfeope nöthig gehabt habe, als er Gegenftände zu betrachten Luft hatte, weßhalb man ſich auch nicht wundern darf, wenn er felbft fagt: Ik hebbe hondert en hondert geschlepene Vergrootglazen 3). Einige Beobachtungen, 3. B die, welche er über den Blutfreis- lauf anftellte, erforderten einen bejonnern Apparat, befgleichen fich in feinem 66. Briefe beichrieben findet. Ale feine Linfen waren ausnehmend klar und ließen die Gegen— ftände glänzend und deutlich erblicken, welches der großen Sorgfalt L.'s im Auswählen des Glaſes und feinem befonderen Fleiße bei der Geſtaltung zur wahren Linfenform zuzufchreiben zu jeyn fheint. Außerdem verwendete er auch von mehreren Microfeopen nur die— jenigen zu feinem Gebrauche, von denen er fich durch DVerfuche überzeugt hatte, daß jie die beften wärend). Er jchliff die Linfen aus Glastropfen und, mas unglaublich zu feyn fcheint, auch aus hellen Sandkörnern *). Die vergrößernde Kraft derjelben war na ber Beichaffenheit der Gegenftände berfchieden. Baker zufolge®), welcher 26 son Leeuwenhoeck ver Fünigl. Societät in London gefchenkte Mierofcope unterfucht hatte, vergrößerte eines 160, eines 133, eines 104, drey 100, drey 98, zwey 72, drey 66, zwey 57, eined 53 und eines 40 mal. Wenn man gleich zugeben muß, daß Leeuwenhoeck's Linſen nicht ſo ftarf vergrößerten, als einige (bloße) Glastropfen aus jener Zeit, jo übertrafen ſie doch alle übrigen an Klarheit, wel— ches Leeuwenhoeck bejonderd am Herzen lag, der auf bie Grade der Vergrößerung nichts gab. Er felbft nehmlich berichtet ung?): eine vieljährige Grfahrung Habe ihn belehrt, daß ftarf vergrößernde und minder Elare Linſen denen nachzufegen. feyen, welche zwar weniger vergrößerten, aber an Durchjichtigkeit und Klarheit jene überträfen; denn hier käme es darauf an, welche Feinheit der Beobachtung fie geftatteten. Obgleich wir aber von der Vortrefflichfeit der von Xeeumwen- ho eck verfertigten Linjen überzeugt find, verdanken wir dieſen doch nicht allein die herrlichen Beobachtungen, welche er zu Tage ges fördert hat. Leeuwen hoeck befaß nehmlid) eine große Beobach- tungsfunft, vermöge deren er ein umd benfelben Gegenftand öfterer und möglichft genauer Betrachtung unterwarf, wodurch er denn im Stande war, vollftändiger in die Befchaffenheit der Gegenftände einzubringen. Außer feinem Scarfjinne ift aber auch den Au— gen Leeuwenhoeck's, als vornehmjtem Hülfsmittel beim 1) Ban Haaſtert, a. a. O. ©. 16. 2) Phil. Transact., I. c., p. 450. 2) Epist. 135. *) Phil. Tr., 1. c., p. #51; Brida. a. O. >) Dan Haaſtert a. a. O., S. 15. °)4.a.0QD., ©, 456. 7) Epist. 116, 919 Beobachten jichtbarer Gegenftände, Lob zu ſpenden y. Denn Leeuwenhdeck felbft Elagt, daß Andere diefe nicht To deutlich ſähen, als er?). Wenn der Ueberlieferung Glauben beizuneffen ift, fo fah er jo fcharf, daß er goldene Kettchen zum Feſſeln ges fangener Flöhe verfertigen fonntes). Endlich ift hier feine befondere Gefchieklichkeit im Zubereiten der Gegenftände nicht zu übergehen, in Beziehung auf welche Folckes, nach angeftellten Unterſu⸗ chungen, ſagt, er habe nach Betrachtung von Präparaten Anderer und Leeuwenhoeck's erſt recht eingeſehen, wie viel darauf ankomme, einen gut zubereiteten Gegenſtand vor der Linſe zu haben . Damit es aber nicht den Anſchein habe, als wolle ich hier nur eine Lobſchrift meines Autors darbieten, muß ich eines Irrthums erwähnen, in welchen wir ihn und mit ihm andere Beobachter verfallen ſehen. Wir können nehmlich für gewiß verſichern, daß er durch die Macht der Phantaſie und die Begierde, Neues zu entdecken, mitunter Dinge geſehen habe, welche man ſchon zu ſeiner Zeit als falſch erwies. Wir wollen bloß ſeine Theorie erwähnen, vermöge deren ein Blutkügelchen aus ſechs kleineren Kügelchen, dieſe wieder aus ſechs uſw. beſtehen ſollten 5). Bisweilen bediente ſich L. eines Hohlſpiegels zur Beleuchtung der Gegenſtände 6), Sein Micrometer aber beſtand aus Sand— förnern, deren 30 er neben einander legte 7), oder aus Haaren, deren 600 der Breite eines Zolls gleichfamen 9). Seltner benußte er zu biefem Zwecke Barthaare, Blutfügelchen, Hirſenſamen 9). Nicht Häufig ahmte L. dem Beyſpiele des [Seeretärd ver Londoner Sorietat, Med. Dr, Jacob] Jurin nad), welcher ein Stüd- chen fo dünnen Silbervrahts nahm, daß die Dicke von 485 der— felben einen Zoll betrug, obgleich ihm Jur in ein ſolches Stück— chen zugefchiett Hatte 1%), Es kann daher nicht auffallen, wenn feine ungefähren Berechnungen mit den durch Hülfe genauer Mi— erometer gemachten Beobachtungen übereinſtimmen. Im allgemeis nen fann man behaupten, daß jene geringer ausfallen. Daß 8. feine Kunft nah ihrem Werthe geichägt habe, erfieht man daraus, daß er feine Microfeope nicht verkaufte 12), viel we— niger etwas von der Art und Weiſe veröffentlichte, die er beym Schleifen der Linfen und bey der Wahl des Glaſes zu ihnen be= folgte. Man hat auch nach feinem Tode über diefe nichts aufs gefunden. Dieß wird vielleicht ſonderbar erfcheinen, wenn man fich erinnert, wie offenherzig L. fonft in feinen Briefen fpricht, To daß er auch nicht vie Eleinften Umftände zu verhehlen ftrebt 12). Man ſieht aber leicht, Laß L. die Kunft, eben weil er fie fich durch fo viel Fleiß und Kraftanftrengung fu eigen gemacht hatte, Anderen nicht mitteilen wollte, wie wir Dies öfter von Menſchen erfahren, welche ganz ihre eigenen Lehrer oder Autodidacten waren, Es it durch Birch ’3) ein Brief ded gelehrten Molyneur ver- öffentlicht worden. Diefer hatte L. bejucht, um feine Mieroſcope in Augenfchein - zu nehmen; aber unfer Delfter Naturforjcher zeigte ihm nur diejenigen, welche er Jederman jehen ließ, und fügte übrigens, er beſäße noch andere, mit Denen er viel genaucre 1) Ph. Tr., 1. c., p. 452. ?) Epist. physiol. 1. 3) Dan Haaftert a... D., ©. 17. *) Phil. Tr., 1. c. 5) Epist. 128. Bol. außerdem Haller. Elem. Physiol., T. IL, p: 61 sgq., Sprengel’s Geſch. der Arzueif., IV., ©, 333,, Cu⸗ vier, u.a. D., €. 409, 5) Ep. 66, 116. 7) Ep. 42. ®) Ep.41. ®) Ep. 33, 41, 68. 10) Robert Smith, Complete System of Optics. Cambr. 1738. (S. auch Phil. Tr. Vol. XXXII, p. 341 — 2.) 11) Uffenbach, Merfwürdige Neifen ꝛc., III, ©. 360, 12) Ep, 91. 12), a. a. S., 365, 920 Beobachtungen anftellte, welche außer ihm aber noch Niemand gefehen hätte und die er bloß zu feinem eigenen Gebrauche benußte und Keinem zeigte. Wenn wir fchon hieraus entnehmen, daß er Niemanden Mitteilung von feinen Erfindungen habe machen wollen, jo werden wir barinn noch durch feine an Leibnitz ges fhriebene Epistola physiologica 18, bejtärft, im welcher er feine Abneigung gegen einen von Leibnitz auf Antrieb des gro— Ben Rufs, welchen fih L. erworben hatte, gemachten Borfchlag erklärt, daß man nehmlich in Delft eine Schule errichten möchte, in welcher das Schleifen der Linfen gelehrt würde. Berner erzäplt und Huygens, daß, als der Landgraf von Heſſen-Caſſel &. bes fucht habe, um die Microfeope zu fehen, er biefelben fehr vorfich- tig in einem Kaften in den Händen gehalten und, nachdem er fie der Neugierde des Befuchers vorgelegt, fie wieder forgfältig in den Kaften eingefihloffen habe, aus Beforgniß, wie es feheint, dag ſie ihm nicht von Andern geraubt würden und dieſe dadurch Gele- genheit befämen, feinen Geheimniffen auf die Spur zu fommen!). Nach dem Urtheile des gelehrten Molyneur?) war 2, ein angenehmer Mann und ohne Zweifel mit großen Anlagen von ber - Natur begabt, aber, was M. feineswegs erwartet hatte, ohne alle wiſſenſchaftliche Bildung, fo daß er weder Lateinifch, noch irgend eine neuere Sprache, außer feiner Mutteriprache verſtand, mas befonders feinen Räſonnements ſchädlich war, deren viele offenbar an Uebertreibung litten, weil er fich mit den Beobachtungen Anz derer und mit der auf diefe begründeten Weife, zu Schließen, nicht befannt machte und einzig und allein feinen eigenen Kräften ver— traute 3). Dies ift indeffen nicht fo zu nehmen, als ob er feine Entdeckungen, fellft wenn er bey ihnen des Irrthums überführt tworden war, hartnädig vertheidigt Hätte; davon zeigen feine Briefe das Gegentheil 4). Wie entfernt er von der Art und Weife der— jenigen war, welche von Anderen Feine Belehrung annehmen, Das erfehen wir auch daraus, daß er fich oft auf den Fiſchmarkt begab, um die Meynung der Fiſcher über die Natur und Lebensart der Fische zu vernehmen >). Die Sprache in feinen Briefen iſt ges wöhnlic) einfach und ohne Künfteley; Die converfierende Art, mitz tel8 welcher er die verfchiedenften Gegenftände an einander reiht, paßte ſich trefflich zu dent Geifte jener Zeiten. Doch kann man ion nicht ganz vom Verdachte der Eitelkeit losſprechen; denn er ſelbſt erzählt uns, nicht ohne eine gewilje Oftentation, welche und wie viele Aemter er befleive und wie viele vornehme Männer ihn befucht haben, Daß er fih in glänzenden Vermögensumſtänden befunben habe, davon ſpricht mehr ald ein Zeugniß. Mehrere verfilberte und vergolvete, auch übrigens glänzend ausgeftattete Microſcope, bie er bejaß, verkünden den veichen Mann, vorzüglich auch die litera— riſche Muße, die er genoß, und die durch die Gefchäfte des Amtes kaum unterbrochen worden zu feyn feheint, von welchen wir oben Iprachen, und welches, da es gewiß kaum irgend Etwas einbrachte, nur einem vermögenden Manne verliehen werben konnte. Auf feinen Neichthum kann man auch aus einem Bildniſſe ſchließen, 1) Dies Hat ung Hr. Uylenbroed aus Huygens’ unedirten Briefen mitgetheilt, die ſich in der Leydener Bibliothek befinden, ; 2) Bird, a. a. D, >) Hieraus iſt es auch erflärlich, tie ber große Mathematiker und Phnfiker, VBürgermeifter Hudde in Amfterdam, jagen kounte, „der ungelehrte &.” Habe entdeckt, was ihnen Allen ent gangen joy. Vgl. Ban Kampen, Geschiedenis der Wetenschapen, T, 1, p. 58. ; ) Fp. 35. Ep. physiol. 4, 12. 5) Ep. 95, 97. Ep. phys; 42. 521 welches ihn jo darftelt, daß fich in Kleidung und ganzer Tracht ber begüterte Mann Fund gibt ?). Welchen Ruf ſich 8. erwarb, geht nicht allein aus den Befuchen hervor, welche die Hohen diefer Erde ihm abftattöten, fondern auch aus der Achtung, in welcher er, nach mehr ald einem Zeugniffe, bey feinen Mitbirgern fland. Im 47 ſten Briefe [Mifftve, Epistola] erzählt L., daß ber König von England (Karl II.2) ihn in Delft befucht habe. Er zeigte dem König unter Anderen durch dad Microfeop die Glieder und den Stachel (sic) einer Laus und erklärte nach feiner Einfalt, warum bie Soldaten vom Regen durchnäßt mehr von Läuſen ge— plagt würden, als bey heiterm Simmel, welche Bemerfung dem König gefiel. Die Königinn Anna Maria befchenfte er, als fie ihn in Delft befuchte, mit zwey Mierofcopen 2), was uns, wenn wir die forgfältige Bewahrung feiner Geheimniffe in Erwägung ziehen, Wunder nehmen muß. Gerard van Xoon?) erzählt und, der rufftiche Kaifer Pe— ter Alexiewitſch habe auf feiner Reife durch Holland i. J. 1698. zwey Männer nach Delft geſchickt, um 2. einzuladen, mit vorzüglichen Dicrofcopen beym Kaifer an Bord zu fommen, unter dem Beyfügen, daß er felbft gefommen ſeyn witrde, wenn ihn nicht der Lärm der Menfchenmenge zurüdgehalten hätte. 2. Fam ohne Verzug, zeigte dem Kaifer verſchiedene Gegenftände und kehrte nach eingeerntetem Beyfalle Aller nach Haufe zurüc, Außer diefen fürftlichen Berfonen befuchten ihn noch Georg I., König von England, Auguft, König von Bolen, Friedrich J., König bon Preußen 4, der Landgraf von Heffen-Eaffel, deffen wir ſchon oben erwähnten, ber Kurfürft von der Pfalz mit feinem Gefolge), der Herzog von Braunfchweig, Anton Ulrich, und viele andere vornehme Männer, welche fammtlich Herzurechenen zu langweilig und zeitraubend feyn würde 6), Bon gelehrten Männern, welche nicht fo fehr die Neuheit, ala die Wichtigkeit der Sache antrieb, 2. zu befuchen, werden der hochberühmte Hermann Boerhaave, der glänzende Anatom Friedrich Ruyfch ”) und der große Infectenforfher Johann Swammerdam ®) genannt. Da man im Anfange feinen Beobachtungen über den Blut: Freilauf einen Glauben jchenfte, jo erwähnte er in feiner 65 ften Miſſive (Epiftola) der gelehrten Männer, welche das im allge meinen unglaublid Scheinende mit ihren eigenen Augen gefchaut hatten ®). 2) Dies Bildniß, die Arbeit eines vortrefilichen Malers, defien Name nicht befannt ift, befindet fich im Befige des gelehrten Hm. 6, W. 9. van Kaathoven, Med. Dr., defien Vermuthung zufolge 3. Ber: Eolje der Künftler war. Ich kann nicht umhin, hier auch der übrigen Bildniffe L.'s zu erwähnen, von denen mir Kunde zugefommen ift, und welche folgendermaßen bezeichnet find: Antonius a Leeuwenhoek. J. Verkolje pinx. A, de Blois fec. 4. — Eben fo (aber vom vorigen verfchieden ). — Antoni van Leeuwenhoeck,, geb. tot Delft Ao. 1632, J. Verkolje. P. Schenk fec. Zw. k. Fol. — Anthonius a Leeu- wenhoek. J. C. Philips inv. et fec. 1747. 82. — Üben fo (An- thoni). Idem fec. 1740. Fol. — Antonius Leeuwenhoekius. J. Goeree sculpt. med. 2) Phil. Tr. Vol. XXXII, p. 450. ®) Beschrijving der Nederlandsche Historipenningen, IV, p- 223. Bol. außerdem Portal, Hist. de l’Anat. et de la Chir., T. II, p. 457. ©. van Loon, a. a. O. "+. %) Epist 146. >) Ep. 95. °) Ep. phys. 20. 8) Phil. Tr., IX, p. 179. 2) Diefe wareu Cornelius 8Öravejande, Cornelius Va— lenfis und Anton Heinfiug, Iſis 1847, Heft 12. 7) Ep. phys. 27. ass 922 Wir können nicht umhin, bei biefer Gelegenheit des Studioſus Med. Sam zu erwähnen, welcher fich in Folge eines Empfeh— lungsfchreibens von dem berühmten Cranen L.'s Freundichaft erwarb 2). Diefer Ham brachte ihm eined Tages Samen von einem an Gonorrhöe leidenden Manne in einem Glaſe mit und fah bei dieſer Gelegenheit zum erften Mal, im Auguft 1677. Samenthierchen. Im November deſſelben Jahres benachrichtigte 2. Die Königl. Societät in London von biefer Entdeckung. Wir theilen diefe genaue Angabe mit, weil der eitle und Andere um ihren Ruhm beneidende Hartſoeker ſich die Ehre diefer Ent: deckung anmaßte 2), obzwar er derfelben erft im Jahre darauf im Journal des Scavans, No. 33., Erwähnung that, welche An— maßung um jo größeres Grftaunen erregen muß, da er ohne Zweifel derſelbe war, deſſen L. in feiner 113 ten Mifftve erwähnt, und von welchen wir lefen, daß er L.'s Beobachtungen ala Augenzeuge Fennen gelernt habe, Nicht felten ward L. von Aerzten zu Nathe gezogen, deren falfche Anfichten er mit Gründen zu bekämpfen und zu widerlegen pflegte, wobei er fich nicht immer einer gewiffen fpottenden Bitter feit enthalten Eonnte $). In der 72ften Miſſive erzählt er, es fei ein gewiffer Arzt zu ihm gekommen, mit einigen Steinchen, welche ihm ein Srauenzimmer mit dem Bemerfen, daß ihr Die felben mit dem Urin abgegangen feien und ihr dabei viel Schmer- zen verurfacht haben, gegeben habe. Der feharfjichtige 2. fand dies Vorhaben betrügerifch, zerfchlug die Steinchen ohne Mühe mit einem Schlüffel und zeigte, daß dieſelben Feine Harnſteine, fondern Stüde eines Mauerfteined wären. Nah dem entdveckten Betruge litt dad Frauenzimmer nicht weiter an Steinbefchwerben. Ein Arzt, Namens Yonge, in Plymouth, hatte ver Konz boner Societät Haare zugeſchickt, welche ein Weib in ihrem Urine gefunden haben wollte. Die Societät beauftragte L. mit ver Unterfuchung dieſer Sache, und diefer entdeckte bald, daß das Weib einen englifchen, wie einen holändifchen Arzt Hintergangen hatte, denn das für Haare Ausgegebene war nichts Anderes, als Schafwolle 4). Das Weiber fi oft auf viefe Weile haben be- fannt machen wollen, lehren viele Beilpiele. Aus L.'s Briefen geht hervor, daß er öfters dergleichen Betrügereien entdeckt und Auffchneider nicht felten allgemeinem Gefpötte Preis gegeben habe 5). Aus vielen Gegenden unferd Vaterlandes und anderen wurden ihm Gegenftände zugeſchickt, um deren Befchaffenheit zu erforfchen, und ragen zur Veantiwortung vorgelegt, zu welcher er fich ſehr willfährig bezeigte, und oft ift in feinen Briefen die Rede von Beobachtungen, welche er auf vergl. Beranlaffungen gemacht Hatte, So fandte ihm z. B. die oftindifche Compagnie Waaren zur Un: terfuchung, die durch Infecten verdorben worden waren, bei welcher Gelegenheit er die Mittel zu erfennen gab, durch welche die Waa— ren beſſer zu erhalten feyn mürben®), Der übrigen Beifviele zu erwähnen, jcheint überflüffig zu feyn, dg man ihretwegen bie in ber Anmerkung 7) aufgeführten Briefe nachlefen kann. Für fo viele und große Verdienfte wurde L.'n von feinen Mitbürgern Fein Lorbeer gereicht, Feine Ehrenbezeugung darge— 2) Ep. 113. 2) Essay de Dioptrique, p. 227. ®) Bol. u, N. Ep. 120, in welche er ein von. einem Arzte ange— wandtes Pulver Mordpulver nennt. 4) Phil. Tr., XXVI, p. 416. >) DBgl. Ep, 40, 72, 120. °) Ep. 88. .7) Ep. 64, 88, 100 und Ep. phil. 9, 24, 28. 58 * 923 boten !). Während aber fein Vaterland ihm Feine Verdienſtes— fränge wand, bewieſen Ausländer durch glänzende Zeugniffe, wie hoch fie den Dann fchägten. Die Profefforen der Akademie, von Löwen ließen jepoch erft nach feinem Tode auf den unter. feines Gleihen als den Erften Hervorragenden eine Denkmünze ſchlagen, auf deren rechter Seite wir 8.8 Bildniß, auf der Kehrſeite aber einen Bienenforb mit einer blühenden Pflanze, als treffliche Sym— bole feines bebarrlichen Naturftudiumg,, daneben aber in der Ferne die Stadt Delft und unten die Wort: In Tenui labor at tenuis nou Gloria erbliken 2). Der Landgraf von Heſſen-Caſſel, wel— cher, wie wir oben berichtet haben, um 2. zu bejuchen, mach Delft gefommen war, vergaß nach feiner Heimkehr in fein Vaters [and Denfelben nicht; er ließ ihm einen filbernen,, inwendig ver— goldeten Bofal von getriebener Arbeit ſchicken?). Der Herzog, von Braunfihiweig (Anton Ulrich) fehenekte ihm zwei Denfmüngen, auf denen des Herzogs Bildniß ausgeprägt war, mit den Worten: „Gleiches mit Gleichem vergelten Fann ich nicht; aber. ich wünfche, day es nicht an einem Zeugniß fehle, wie hoch ich Euch ſchätze“ ) Die größte Ehre wurde ihm aber von der Königl. Societät zu London eriviefen, welche mit der Parifer Societät in Beförderung der Naturftudien und darin wetteifernd, fich mit gelehrten Männern in den verfchledenen Gegenden Guropa’s zu vereinigen und ſie zu ehren, den ihr Durch Briefivechjel befannten 2. in die Zahl ihrer 2) 8. Fonnte fich nicht enthalten, feine Mitbürger deßhalb verdeckt zu tadeln. Co fehreibt er in der Epist. physiol. 18 an den hochberühmten Leibnitz folgendes, welches zugleid) als Probe feiner Schreibart dienen kann: „Junge Leute im Glasſchleifen anzuführen und dazu eine Echule zu errichten, daraus Fann ich nicht fehen, daß viel Nutzen entſpringen würde; denm durch meine Entdeckungen und mein Ölasfchleifen find viele Stuventen in Leyden angeregt worden, und es hat drei Glasſchleifer gez geben, zu denen die Studenten gingen, um das Echleifen zu erlernen. Mas ift aber daraus hervorgegangen? Nichts, fo viel mir befannt it; weil fait alle ihre Beftrebungen darauf hinausliefen, durch die Miffen- fehaften Geld zu verdienen oder wohl aud), durch die Gelehrſamkeit in Anfehen zu fommen, und das ſteckt in dem Olasfchleifen und im Ent— decken der Sachen, die ung vor Augen liegen, nicht.‘ In der Epist. physiol. 20 fchreibt er an benfelben: „Diejenigen in unferen Ländern, welche füt ihre Kenntnige und Wiffenfchaften Vergeltung bekommen, find die Herren Profefforen, Prediger und Lehrer in den lateinifchen Schulen, die fo viel Latein verftehen, daß fie Die jungen Leute iu diefer Sprache unterrichten können. Der große Simmelbefchauer, Chriftian Huygens, erzählte mir, daß eine gewiſſe Perfon in einer andern Provinz 2000 81. für ihre Dienftleiftung im DVerfertigen von Tafeln befommen habe. Er war darüber fehr mißvergnügt und fagte, man, hätte ihn lieber aus dem Lande jagen follen ; denn er hätte ehrliche Leute beleidigt.’ „Es ilt einige Jahre her, als einige Herren von ber hohen Negierung unferes Landes Famen, um einige meiner Entdeckungen zu fehn. Giner von diefen Herren fagte zu den anderen Herren in meiner Gegenwart: „„Sol— len. wir fo viel, Arbeit unbelohnt laffen?‘ „worauf die andern erwies derten“: „„dies fagen wir Alle, und warnm thun wir es nicht 2’ 2) Ep. 25. Vgl. außerdem G. v. Coon, a a. O., wo biefe Me— dailfe abgebildet ift. 3) Ep. phys. 20. *) Ep. phıys. 20. ©. v. Loon, a. a. D.* * Sch bin nicht im Mefise ded Ban Loonſchen Werkes und fann e8 deßhalb dieſes Citates wegen nicht nachichlagen. Die Acuperung 2.'8 ſelbſt in feiner Ep. phys. 20 aber enthalt einfachere Worte des Herzogs, als die obigen. Sch fehreibe die betreffende Stelle hier aus dem Drigis nale ab: ... ik hebbe eenige vereeringen bekomen; het oene is een drink- beker van gedreve Silver .... van... dee Lant-graaf van Hessen Cassel: ende twee medaaljes met het afbeeltsels van syn furs: doorlugtigheyt An- tony Ulrig Hartog von Brunswy enz: wanneer 'ik de eer hadde, eenige jaren geleden, dat |hy| by my quam, om myne ontdekkingo te sien, en daar benevens toonde ik myne dankbaarheyt; waar op de Hartog ant- woorde, „UE: gift is groöter als domyne‘; in't kort, ik wey- ger giften, om niet verpligt te syn. Bemerk. d. Ueberf. 924 Mitglieder im Jahr 1679 aufnahm), über welche Ehre Tas Diplom ihm, wie ich gehört habe, von dem im Haag refibiren= den Gefandten zugeftellt worden ift. Schließlich unterliegen die berühimteften Dichter jener Zeit nicht, L. mit dem größten Lobe zu erheben. Bon ihnen möge es hier hinreichen, Boot und Hoog— vliet zu nennen, deren Gedichte zum Lobe L.'s den phyfiologiichen Briefen. ( Sendbrieven) vorgedrudt ftehen 2). Zu welcher Zeit er feine microfeopiichen Beobachtungen an— zuftellen begonnen habe, iſt nicht bekannt. Deffentlich erichien zuerft am 28. April 1673 eine den Verhandlungen der Königl. Sefelihaft in London einverleibte Abhandlung unter dem Titel: A specimen of some obseryations made by a Mieroscope contrived by Mr. Leeuwenhoeck, lately communicated by Dr. Regnerus de Graaf?). Von der Zeit am, in welcher der gelehrte Dr. Graaf Sorge getragen hatte, 2.8 Name befannt zu machen, fing diefer an, in Briefwechfel mit der genannten Sorietät zu treten. Er ſchrieb die Briefe in feiner Mutteriprache, da er, wie oben erwähnt ward, feine andere verſtand. Für die Londoner Societät ließ er fie in’8 Lateinifche überſetzen +); in ben Verhandlungen dieſer find. fie wieder in's Engliſche übertragen worden, mit Ausnahme weniger, welche dort lateiniſch abgedruckt ftehen. Nachdem er den Beifall der gelehrteften Männer. Enge lands gewonnen hatte und Mitglied der Londoner Societät gewor— den war, begann er auch, jeine Beobachtungen in feiner. Mutterz Iprache. herauszugeben. Winigftens find die von ihm weröffentlich- ten Briefe nach d. 3. 1679 erjchienen. Sein Briefwechſel mit der Soeietät dauerte 44 Jahre hindurch. In der Epist. physio- logiea vom 20, Nov. 1717 jagt er nehmlich, fein. Alter. (denn er war nun über 85 Jahre alt) verhindere ihm, der Sorietät ferner ſpecielle Berichte zuzuftellen. Aber auch da noch. verließ ihn die Liebe zum Erforjchen der Naturgeheimniffe nicht, ſondern ſie blieb ihm ungefchwächt bis zum letzten Hauche feines Lebens >). Wir lefen nehmlich im 32 ften Bande der Philos, Transactions, p- 400., ‚einen jpatern Brief, nehmlich vom. 31. Mai 1723, und am 4, Sepibr. deſſelb. I. ſchrieb Johann Hoogoliet der So: cietät, L. habe ihn noch, als der Tod fich ihm ſchon genaht, «ges beten, ‚zwei. beigelegte Briefe, in's Lateinische überſetzt, der So— cietät mitzutheilen. Diefe Briefe ftehen in dem genannten Bande S.436 ff. L. fchrieb an die Societät über 120. Briefe, ‚welche in deren Berbandlungen (ben Philosophical Transactions), Band VIII-XXXll, abgevrudt find. Außer mit der englifchen So— eietät ftand er in Briefivechfel mit fürftlichen Perfonen, mit den Admi— nijtratoren der oftindifchen Compagnie, mit gelehrten Männern und Freunden, denen Allen er Bericht über feine Forſchungen 'abftattete, wobei er fich oft nad) dem Intereffe und Nutzen Derjenigen, an welche er jchreibt, bequemt. Don den Vielen, an welche ex Briefe, 75 an der Zahl, geichrieben hat, möge es hinreichen, ‚den Kur: fürften von der Pfalz, den Landgrafen Karl von Heſſen-Caſſel, den DBürgermeifter von Amfterdamm, Nicolaus Witfen, ben Raths-Penſionär (RaadP-ensionaris) Anton Heinſius, ı) Ep. phys. 46. p. 766. ff. 2) Phl. Tr., Vol. VIII, p. 6037. *) Bol. Ep. ph. 10 et Phil. Tr., XXX, p. 435. 5) Zum Beweiſe, daß ihn nur mit dem Leben ſelbſt die Liebe zu den Studien verlaffen habe, gereicht es auch, dag er 36 Efunden vor feinem, Tode und vor Schwäche ſchon ftammelnd, feine Meynung über den Eand, welchen der Adminiftrator der oftindifcyen Sompagnie ihm zur Unterfuchung, ob Gold in demfelben zu finden wäre, zugeſchickt Hafte, zu ercerpiren bes fahl. Vgl. Beschr. d. st. Delft, p. 768. 2) Vergl. außerdem Beschr. der Stad Delft, 925 Boerhaase, Leibwig,'den Profeffor Cinſck im Löwen, den Aosoraten Gerhard van Loon, den Bürgermeifter non Delft, Johann Meermann, und den Dichter Poot zu nemin. Alle diefe Briefe find nebſt denjenigen, welche er vom 25. April 1679 bis zum 20, November 1747 an die Londoner Societät geſchrieben hat, von ihm felbft in feiner Muttorfprache herausge— geben worden. Diejenigen, welche er vor d. 3. 1679 geichrieben hat, finden fich im der Ausgabe nicht. Dieſe beginnt erft mit den 28. Briefe und. fchliegt mit dem 146ften. Danach folgt “eine neue Reihe von Briefen, »46 an ver Zahl !). Die Briefe find fpäterhin ſämmtlich oder theilweife öfters wieder abgedruckt worben; Dazu fehlte es auch nicht an Männern, welche ſie in's Lateiniſche, Engliiche und Franzöſiſche überſetzten. Der Mühe, dieſe verſchiedenen Ausgaben hier aufzuführen, finde ich mich durch Gronovius Fleiß überhoben, deſſen Zuſammenſtellung derſelben Haller für ſeine Bibliotheca anatomica (T. I, p. vlt.) benugt bat. 34% De u 63 Nachdem das Dbige ſchon gedruckt worden war, famen mir uffenbach's „Merkwürdige Reifen durch Niederfachlen, Holland u. England’ zu Händen, mweldye ich oben nur einmal und zwar auf Haller's Auctorität, eitirt habe. Da aber dad, was U. über L. berichtet, zu wichtig ift, um von und mit Stillſchweigen übergangen zu werden, jo will ich hier hinzufügen, was mir Das von der Erwähnung werth zu fein ſcheint. (S. den 2ten Band des Werks, ©. 349 — 369,) U. erzählt, daß er, von dem ehrwürdigen van Urdel mit einem Gmpfehlungäbriefe verfehen, von L. freundlich und gütig aufgenommen worden fei, während übrigens nicht fo leicht Zutritt zu ihm ftattgefunden habe, weil er fonft zu fehr durch den Beſuch ungelehrter uud nur durch Die Neuheit der Sache herangelodter Leute geplagt worden fein würde, 28 Tochter erzählte U., daß ihr Vater, da er fchon viele neue und bis dahin unbekannte Dinge durch microfeopifche Forſchung zuerft entdeckt, fich Doch noch eine Zeit lang der Mittheilung derfelben an die gelehrte Welt enthalten babe, weil er ſich öfter, al3 einmal, dem Tadel und Spotte der Menfchen ausgejeßt, welche behauptet, er glaube beobachtet zu haben, was er ohne die Macht der Einbildungskraft nicht beob— achtet Haben würde. Wir vermuthen, daß er aus diefer Urſache feinen Briefwechfel von 1702 — 1712 eingeftellt habe; doch muß er feinen Entfchluß in dieſer Hinficht dann ſpäter wieder ges ändert haben; denn feine Epistols physiologicæ (Sendbrieven) find nach dem Jahre 1712 gefchrieben worden. Der Verf. berichtet ferner, 2. fei, obgleich über 78 Jahre alt, doch munter und bei guter Gejunpheit, und vorzüglich fein Geficht, obgleich er feine Augen beftändig angeftrengt habe, doch von größter Schärfe gewefen, auch babe er am feinem Zittern der Glieder gelitten ?). Aus dieſem Allem geht es hervor, mie fähig er zum Anftellen mikroſkopiſcher Beobachtungen blieb. 2) Dieſe Iesteren Briefe neunt &, „Sendbrievenz;“ in der latei- hen Augabe heißen fie Epistolae physiologicae, unter welchem men fie hier aud) immer citixt worden find, um fie von den fchlechtweg istolae citirten zu unterfcheiden, welche 2. „Miffiven’ nennt. 2) Später litt er jedoch am Zitfern der Hände (f, Epist. physiol. 46. dd. 20. Nov. 1717.), und in feinem Briefe an Jacob Jurin vom 19. März 1723. (Ph. Trausact. XXX, p. 341—3,) beflagte er fih auch über eine Dunfelheit in feinem rechten Auge, —— 926 L. zeigte U. einen Schrank, in welchem er 300 Microfcope verwahrte, wodurch fich beftätigt, was wir oben fagten, daß L. eine große Anzahl von ſolchen Inftrumenten befeffen habe. Weni- ger richtig dinft und aber die Ausfage des Verf. zu fein, daß 8. feine Microfcope nicht verfauft habe und feine Kunft nicht babe offenbaren wollen, damit ſolcherweiſe nach feinem Tode feiner Tochter. Etwa. bliebe, woraus fie Gewinn ziehen könnte; denn außer daß er der Londoner Societät mehrere Microfcope ſchenkte (vergl. S. 917.), wurden die übrigen zwei Jahre nach dem Tode der Tochter verkauft, nehmlich 1747 (vergl. S.918.) Die Tochter ftarb,, wie wir. aus ihrer Grabſchrift in der Kicche zum heil. Hippolyt in Delft erſehen haben, im Jahre 1745. Unfere Ausfage (S. 918), daß L. auch Mierofeope mit zwei Linſen befeffen habe, wird von U.: beftätigt, welcher jagt, daß die letzteren durch eine Platte von einander abgejondert und von den Linfen, welche er im den einfachen Microfcopen gehabt‘ babe, nicht verſchieden geweſen ſeien. Obgleich. dieſe Microfcope etwas ftärfer vergrößerten, konnten fie doch nach L.'s und. U.'s Urtheile nicht für beffer, als die einfachen gehalten werden, Wir erwähnten oben, daß 2.3 Linſen vorzüglicher, als bie (bloßen ) Glastropfen, geweſen feien.. Hier, aber werden mir be- lehrt, daß 2. Die letzteren verachtet habe, obgleich er durch zehn- jährige Uebung zu der Gefchieklichfeit gelangt: fei, ziemlich gute Glastropfen zu blafen, die aber niemals vollfommen rund geweſen feien. Es wird wohl nicht unintereffant für unfere Lefer feyn, wenn wir die Stelle ans den Briefen des greifen Naturforfchers ausziehen, welche bie Klagen über diefe Schwächen feines hohen Alters enthalten, auch daneben die Worte des Danfes mittheilen, mit denen er im erfigenannten Briefe von der Londoner Societät Abichied nimmt. Am Schlufje diefes Briefes nehmlich Heißt es (nach dem holländifchen Originale): „Meiner Abficht nach wird dieß meine legte Beobachtung feyn, welche ich Ihnen, hochedle Herren, zukommen laſſe, weil meine Hände ſchwach geworden und etwas wenigem Zittern unterworfen find, welches ven meinen fehr hohen Sahren herrührt, deren Zahl: fid) nun ſchon auf 85 beläuft. Und fo laſſe ich meine große Danktarfeit an Cie, hochedle Herren, hier— mit gelangen für die Gunſt, welche Sie beliebt haben mir i. Jahre 1679. zu erweiſen, indem Cie mic) ungeachtet meiner geringen Kenntnife (bui- ten myne kennisse) zu einem Mitglied von E. E. würdigem Collegium der Königl. Societät aufgenommen und mir ein Diploma, nebit zwey Briefen von den beiden Herren Secretäiren der Königl. Societät, ges fendet, die mich, degleichen von meiner Grwählung in Kenntniß geſetzt haben, welche einftimmig von der Königl. Eocictät Feſchehen ift, die daz mals eine fehr zahlreiche Verfammlung gehabt hatte. &o [danfe ih] auch fiir die Philosophical Transactions, welche ie, hochedle Herren, mir von Zeit zu Zeit zugefendet haben. Für ‚alle diefe genannten, mir zu Theil gewordenen Chrenbezeugungen und Geſchenke ſpreche ich. gegen E. E. noch einmal meine Dankbarkeit aus und werbe mit fehr vieler Achtung verbleiben ıc. Antoni van Leeumenhoek.’ In dem andern Briefe heißt die betreffende Stelle (nach) der lateini- ſchen Meberfekung ) , wie folgt: . . . Außer daß mein hohes Alter nicht andere, als meinen Sachen Eintrag thun Fan, habe ich noch zu melden, daß mein rechtes Auge mir, zu meiner großen Unbequemlichkeit, etwas verdunkelt worden ift. Dieß aber fommt, wie ich glaube, daher, daß mehrere in ver Cryſtallfeuchtig⸗ keit ſchwimmende Blutfügelchen mir vor dem Geſichte herumſchweben, deren einige ohne oder in verwirrter Ordnung unter einander verbunden find, andere für ſich ſchwimmen, und das Bild eines Wölfcheus in meinem Auge hevvorbringen. Da ic) aber mehrentheils das rechte Auge gebrauche — denn das Pinfe fehliege ic) beim Befchauen gern — fo ift mein Geficht ſchwãcher geworden, als es zu feyn pflegte.’ Anm. d. Meberf, — — — — ————— —— — 927 Atlas über alle Theile der Erde in 24 Blättern, ausgearbeitet nach der Lehre Karl Ritters von I. M. Ziegler. Berlin bey Reimer, Lief. I. 1847. Imperial Fol. Es fommt uns nicht zu, ſolch eine Arbeit zu beurtheilen ; das fehen wir aber wohl, daß es eine fchöne, wiffenfchaftliche und gründliche ift. Ritters Geographie hat eine Epoche ind Leben gerufen für die Schilderung der Länder und eine höhere Anſicht von ihrem Bau. Man Eonnte daher erwarten, daß fie auch Männer begeiftern würde für eine entfprechende Darftellung des Erdbodens. Das fheint uns bey den vorliegenden Charten erreicht zu feyn, ſowohl in der Außerft forgfältigen Darfiellung der Eleinjten Formen der Küften und Inſeln ale aud der Seen, Flüffe und Gebirge nad) ihren Zügen, Vertheilungen und Höhen. Außer den Gränzen der Provinzen und den Haupt: orten find auf den Charten auch die Meeresftrömungen und die ifothermifchen Linien angegeben. Diefe Lieferung enthält 5 Char: ten: Nordamerica, Südamerica, Großbrittannien, Spanien mit Portugall, Italien. Die neueften Entdedungen, befonders im höchften Norden von America find treulich benugt. Wir fönnen diefe Dinge nicht einzeln ſchildern, fondern müßen bey ‘dem obigen Ausfpruch ftehen bleiben, indem wir ns daß dieſes Unternehmen allgemeinen Beyfall finden wird. Dieſe Charten find ungemein deutlich lithographiert in der typographiſchen Ans ftalt von Wurfter in Winterthur, welcher fie allerdings viele Ehre madıen. Grundzüge des Syitems der Philoſophie oder Encyelopädie der philoſophiſchen Wiſſenſchaften, von Dr. Carl Ph. Fiſcher, Prof. Erlangen bey Palm. J. 1848. 8. 348. Werke der Art koͤnnen wir nur kurz anzeigen, eigentlich nur ſagen, daß fie vorhanden ſeyen, indem wir das Weitere den Li⸗— teratur = Zeitungen und philofophifchen Zeitfchriften überlaffen müßen. Der Berfaffer ift im Felde der philofophifhen Wiffen: ſchaften rühmlichft bekannt, befonders in dem der Critik, welche eine allfeitige Kenntniß der philofophifchen Lehren vorausfegt. Diefer Band enthält die Grundzüge der Logik und der Nature Phitofophie, wie e8 ung fcheint, wohlgeordnet und in einer alle gemein verftändlichen Sprache. Die letztere ift abgetheilt in das Allgemeine, die Cosmologie, die Geologie, bie organifhe Natur und die Organifation des Menfhen. Man ftößt in allen Theis len auf eigenthuͤmliche Anfichten, welche Beruͤckſichtigung ver— dienen, beſonders in der Cosmologie und in der Lehre vom Menſchen; das Pflanzen: und Thierreich ift nur überfichtlich behandelt, wie es dem Zwecke eines folhen Werkes gemäß ift. Mir Eonnen nicht unterlaffen, über Einiges, was uns. felbft betrifft, einige Morte zu fagen, weil der Verfaffer unfere Lehre über die Entwidelung der Embryo und der Xhiere fo darge— ftellt bat, al® ob die niedereren Thiere fich ohne weiteres in die ' höheren verwandelt hätten, während wir doch diefe Anficht geradezu verwerfen. Wir haben allerdings gelehrt, daB der Embryo die Stuffen des Thierreichs durchlaufe, aber nicht in dem Sinne, als wenn er zu einer Zeit ein wirkliches Infuſorium wäre oder Schnecke, Infeet, Fifh ufw.; fondern daß er nur diefe Stuffe durchlaufe mit den entfprechenden Hauptfpftemen, welche aber immerhin den fpecififchen Character des Embryos darftellen. Der im Kaufe der Zeiten etwa in einen Lurch verwandeln werde. 928 Embryo ift nie eine befondere Species von Infuſorien, fondern, dee menfchliche 3. B., nur eine Infuforien= Form mit den An: lagen oder der Grundzeihnung zum Menſchen. Ebenſo ift es uns nie eingefallen, zu behaupten, daß ein wirklicher Fiſch ſich So haben wir die Metamorphofe des Thierreichs nie verftanden, fondern nur im philofophifhen Sinn. Benfpielsweife anges nommen, alle Zhierclaffen fhwömmen im Meere herum als embryonifche oder infuforiale Bläschen ; fo wären alle diefe Blaͤs— hen von einander verfchieben, oder deutlicher: Angenommen, e8 gäbe im Meer nur einerley Schleimbläschen; fo würde das eine je nach Ort, Wärme, Licht, chemifche Umgebungen uf. Nic) fo verändern, daß es hier ein Schneden- Embryo), dort ein Ins fecten = Embryo, an einem andern Orte ein Fifch-Embryo ufw. wuͤrde, indem hier diefes anatomifche Syſtem, dort ein anderes ſich ausbildete und das Uebergewicht bekäme. Das ift unfer Sinn der Metamorphofe eines Thierd aus dem andern, Man wird diefes Merk mit Nuben Iefen, Einfiht in bie Gliederung der Natur, in die DVerhältniffe der Pflanzen und Thiere erhalten, und befonders in den Stand des Menfchen und feiner Kräfte zu den unter ihm ftehenden Gefchöpfen, den Pflanzen und Zhieren. Das ift doch das endliche Ziel, welches die Geiftes = Philofophie erreichen foll. Synopsis Coniferarum auctore St. Endlicher. San Galli apud Scheitlin. 1847. 8. 368. Endlichers Arbeiten bedürfen Eeiner Empfehlung, ſſondern nur einer Anzeige, daß fie erfchienen find, und etwa einer An: gabe des Innhaltes fowie der Einrichtung des Buches. Voran fteht alfo bey jeder Abtheilung die Diagnosis Gene- rum; fodann die Befchreibung der Sippe und der Gattungen ; bey den letztern eine vollftändige Synonymie, Vorkommen, Bo— denhöhe, landesübliche Benennungen. Der Rahmen des Mer: tes ijt folgender. Ordo I, Cupressineae. $. 1. Juniperinae: Juniperus (Caryocedrus, Oxycedrus, Sabina). $. 2. Actinostrobeae: Widdringtonia, Frenela, Actino- strobus, Callitris, Libocedrus. $. 3. Thuiopsideae: Biota, Thuia, T'huiopsis. $. 4. Cupressineae verae: Cupressus, Chamaecyparis, $. 5. Taxodineae: Taxodium, Glyptostrobus, Crypto- meria. Ordo II. Abietineae. p. 75. $. 1., Abietineae verae: Pinus. a) Sapinus (Thuga, Abies, Picea, Larix, Cedrus). b) Pinus (Cembra, Strobus, Pseudostrobus, Taeda, Pinaster, Pinea). $. 2, Araucarieae p. 184.: Araucaria (Colymbea, Eu- tacta), $: 3. Cunninghamieae p. 188.: Dammara, Cunningha mia, Arthrotaxis, Sesquoia, Sciadopitys. Ordo. Il. Podocarpeae p. 201. Podocarpus (Nageia, Eupodocarpus, Stachycarpus, erycarpus), Dacrydium, Microcachrys. Ordo IV. Taxineae p. 229. Ehyllorienng Salisburia, Cephalotaxus, Torreya, Taxus. 929 Ordo V. Gnetaceae p. 245. Gnetum (Gnemon, Thoa). Ephedra (Discopyle, Plagiopyle). Bey Manchen find Holzſchnitte, welche meiftens den Bau des Samens oder deffen Keimung voritellen. ©. 265. folgen die verfteinerten Sippen mit ihren Gat— tungen. : Juniperites, Widdringtonites, Solenostrobus, Actino- trobites, Frenelites, Callitrites, Libocedrites, Hybothya, huites, Cupressites, Chamacyparites, Passalostrobus, xodites, Voltzia, Geinitzia. Thuioxylon, Retinoxylon. Pinites, Stenonia, Peuce, Pissadendron, Dadoxylon, A- ucarites, Steinhauera, Dammarites, Haidingera, Füchse- lia, Cunninghamites, Pallissya, Brachyphylium. Taxites, Taxoxylon. Ephedrites. ©. 311. folgt ein ſehr vollſtaͤndiges Regiſter der verfteiner: ten; ©. 317. der angenommenen Namen; ©. 324. der fnftes matifhen nebft den Synonymen; ©. 355. der Landesnamen, Die Koffeldförner und das Picrotorin, mit Benußung von Dr. Boflers hinterlaffenen Verfuchen von 3. J. von Tſchudi. St. Gallen bey Scheitlin 1847. 8. 130, Dr. Voßler hat zu Würzburg fehr genaue und zahlreiche Verſuche über die noch Eeineswegs hinlänglicd bekannten Wir: kungen des Picrotorins an verfchiedenen Thieren angeftellt, deren Ergebniß allerdings für die Phnfiologie und Medicin von Wich- tigkeit if. Das Gift wurde bald in den Magen gebracht, bald in Venen eingefprigt, bald auf dem Gekroͤs eingerieben. Es wirkt ſchneller bey Fleifch = freffenden Thieren. Baldiges Er: brechen im erjten Fall ſchuͤtzt gewöhnlich vor dem Tode. Die Symptome find angegeben, fo wie die Erfcheinungen bey ber Section. Die Schrift zerfällt in zwey Theile, wovon ber erfte die bo— tanifhe Auseinanderfegung der Menifpermen enthält und die Berhältniffe der Kokkelskoͤrner, befonders ihren Gebrauch, ſowohl in der Medicin, als bey dem Fifchfang nebft der Behandlung der durch diefelben vergifteten Menfhen. Diefe Abtheilung ift fehr ausführlich und gründlich behandelt. Bey der botanifchen Darftellung hat Dr. Fen zel mitgewirkt. Die Schrift ift da— her nicht bloß für Aerzte und Chemiker, fondern auch für Bo: taniker von Wichtigkeit. i Auch die Gefhichte der Einführung diefer Körner iff um— ftändlich erörtert, moben befonders die Nachrichten der arabifchen Aerzte um Rath gefragt wurden. Man hat daher in diefem Buch Alles, was nur irgend über bie Pflanze und über den Gebrauch der Körner, ihre Wirkung und die medicinifche Anwendung befannt gemacht worden iſt; kurz es ift eine ganz vollſtaͤndige, botaniſche, ethnographifche, chemiſche und medicinifhe Monographie diefes Gegenſtandes. Schlüſſel zum Botanifieren, Son I. Shmidlin. Stuttgart bey Hoffman. 1845, FL. 8, 408. Mir haben viele Schriften der Art, wovon begreiflicher Meife immer die fpätern brauchbarer als bie frühen 'werden, umd dag Sfis 1847. Heft 12, 930 iſt denn auch hier der Fall. Man befommt hier einen Unter ticht im Zrodnen und Einlegen der Pflanzen mit allen Kunft: griffen und Vorſichtsmaaßregeln, ſodann im Sammeln der Pflanzen. mit ihren Wohnörtern, ferner über das Beftimmen derfelben nad) dem linneiſchen Syſtem. ©. 109, folgt endlich der Schlüffel zum: Unterfuchen auf eine ganz practifche Weife, indem der Verfaffer die Pflanzen abtheilt in Bäume, Sträucher, Gräfer und Kräuter, die erfteren wieder in Obſtbaͤume und Waldbaͤume und: diefe wieder in Nadel: und Laubhölzer; ziem— lich fo bey den Sträuchern. Dann folgen fie nad der Blüth: zeit, und nach dem Wohnort, ob in Wäldern oder Feldern, an Slüffen, auf Wiefen, Zelfen, Mauern uſw.; endlich auch nach Farben der Blumen, bey den Kräutern nehmlich, wovon in gewiffen Monaten eine große Menge zugleicht blüht. Der Ver: faffer bedient fich foviel ald möglich der deutfchen Benennun- gen. Wir zweifeln nicht, daß diefe Schrift ihrer Abficht ent— ſprechen wird; Arbeiten des naturforfchenden Vereins in Niga, vedigiert von Dr. Müller und Dr. Sodoffsky. Rudolſtadt bey Broebel, I. 2, 1845. 8, 115— 253, Aus dem fchnellen Erfcheinen des zweyten Heftes diefer reich» haltigen Zeitfchrift ergibt e8 fi, daß es der Gefellfchaft an vorräthigem Stoffe nicht gebricht. Diefes Heft enthält einen großen, fehr fleißig ausgearbeiteten Auffag uͤber die Pflanzen der Steppen von Mittelafien unter dem Zitel: Alexandri Leh- mann Reliquiae botanicae sive Enumeratio plantarum in itinere per deserta Asiae mediae ab’ A. Lehmann an- nis 1839 —1842. eollectarum. Seripsit A. Bunge, Prof, Der Auffag beginnt mit den Ranunculaceen und endiget hier mit den Papilionaceen. Er enthält 332 Gattungen, mit ge: nauen Befchreitungen und der Angabe des Vaterlandes, des Standortes und der Zeit des Cinfammelns; darunter ziemlich viel Neues, felbft unter den Sippen, mie Streptoloma inter Sisymbrium et Erysimum; Cithareloma inter Tetracmen et Camelinam; Lachnoloma et Octoceras inter Spirorhyn- chum et Goldbachiam; Miltianthus (Zygophyllum portu- lacoides); Ammothamnus inter Sophoram et Styphno- lobium. Manche Gattungen find fehr reih: Ranuneulus 13., Del- phinium 5., Silene 15., Zygophyllum 8., Astragalus 47. Die Fortfegung folgt nebft den Abbildungen. — ul Familiarum naturalium regni vegetabilis Synopses monographieae eurante M. J, Roemer. Comptoir. Vimariae apud Landes- Industrie- Fase. IV. Ensatae, 1847, 8. 314. Das ſchnelle Erfcheinen diefer Hefte beweift, daß der Ver: faffer Vieles vorgearbeitet hat und man daher hoffen darf, bald im Befis des vollftändigen Werks zu ſeyn, wodurch es leicht den ‚andern Syſtemen den Vorrang ablaufen wird, befonders auch wegen der ungemeinen Bequemlichkeit der Einrichtung, des Formats, des’ Druds und der Giaffification. Diefes Heft enthält die erſte Hälfte der Ensatae, abgetheilt in folgende Ordnungen: Burmanniaceae, Irideae, Hypoxideae, 59 931 Haemodoraceae, Bromeliaceae, Amaryllideae‘, Hydrocha- rideae. Das Heft enthält die Amarpllideen, abgetheilt in Galantheae, Amarylleae, Narcissineae, Alstroemerieae et Agaveae. Voran der Character der Familie, Tracht, Verwandtſchaft, Verbreitung, igenfchaften. Darauf folgt die Synopsis Ge- nerum 3. ®. Galantheae: Galanthus, Erinosma, Acis, Leucojum, Hessea, Imhofia, Strumaria, Lapiedra. Amarylleae: Griffinia, Haemanthus, Carpolyza ete. Die Zahl der bier aufgeführten Sippen ift 78. Dann fols gen die Gattungen mit allen möglichen Gitaten, Synonymen, deutfchen und franzöfifchen Namen, Beſchreibung ufw. Thesaurus Literaturae botanicae omnium gentium etc. curavit G. A. Pritzel. Lipsiae apud Brockhaus. Fasc. Il. 1847. 4. p. 81 — 160. Wir haben von diefem wirklich ungeheuern Unternehmen das erſte Heft rühmlihft angezeigt und müßen auch daffelbe von dem vorliegenden fagen. Es ift ein Gluͤck für die Gelehrten, daß es folche Perfonen gibt, welche durch einen unwiderftehlichen Trieb nach Arbeit fih Jahre lang den langweiligften Gefchäften unterziehen, fogar Neifen machen, ſich große Koften verurfachen und wahrfcheinlich ausgebreiteten Briefmwechfel unterhalten, um die verborgenften Seltenheiten aufjufpüren. Das Alles ift ges wiß erforderlich, um 15000 Bücher:Zitel für eine einzige Wif- fenfchaft zufammenzutreiden, den Drudort, den Druder, die Jahrszahl, das Format, die Zahl der Bande, der Seiten, die Tafeln und den Preis anzuzeigen. Das vorliegende Heft geht von Endliher bis Link und enthält die Nummern 2996 — 5977. Zeitfehrift für wiffenfchaftliche Botanik von M. 3. Schleiden und C. Nägeli. Zürich bey Meyer, Heft II. u. IV. 1847. 8, 319, Taf. 8, Diefe Lieferung enthält wieder fehr zahlreiche und gründliche microfcopifche Unterfuhungen guößtentheils von Dr. Nägeli, vorzuͤglich ber die Entwidelung der Gewebe und die Fortpflan— zung der niederjten Gewaͤchſe mit ebenfo zahlreichen, ſehr ſchoͤ— nen und deutlichen Abbildungen, wodurch die Phnfiologie unge— mein bereichert wird; außerdem einen fehr lehrreichen Auffag von Prof. Wydler, als Beytrag zur Kenntniß der Gras-In— florescen; ©. 1 — 21. mit 2 Zafeln, worauf ſchematiſche Ab» bildungen, vorzüglich mit Beruͤckſichtigung von Carl Schim— pers Ideen uͤber dieſen Gegenftand bey «Gelegenheit feiner Befhreibung des Symphytum: zeyheri in Geigers Zeit- fohrift 1835. Der Verf. betrachtet die genannte Snflorescenz als ſymmetriſch in allen ihren DVerzweigungen und en:widelt nun ihre verfchiedenen Zuſtaͤnde. ©. 22. ©. Nägeli, über Zellen Kerne, Zellen Bildung und Zellen: Wahsthum bey den Pflanzen mit Tafel 3. u. 4,, was durch fehr zahlreiche microfeopifche Beobachtungen, befonders bey Algen erläutert wird. Der Berfaffer ift offenbar derjenige, welcher die microfeopifche Unterfuchung bey den unterften Meer: pflanzen am weiteften verfolgt und die mancdhfaltigften Ergeb— niffe gefunden hat. Solche genaue und zahlreiche Ergebniffe laffen ſich nicht ausziehen, fondern müßen felbft gelefen werden. ©. 94. Derfelbe, Bläschenformige Gebilde im Snnbalte der Pflanzenzelle. Der Verfaſſer unterfcheidet Kernbläschen, Samenbläschen, Kernen, Scyleimbläschen, Brutbläschen, Farb: bläschen, Stärkebläschen. | ©. 129. Derfelbe, über das MWahstbum des ‚Gefäß: ffammes, &.5. Er unterwirft bier vorzuͤglich die Theorie von Unger und Endlicher über endfproffendes, umfproffendes un endumfproffendes Wachsthum einer umftändlichen Critik. ©. 153. Derfelbe, Über das Wahsthum und den griff des Blattes, T. 4, S. 188. Derfelbe, über die Fortpflanzung der Rhiz carpeen, T. 4. Genaue Unterfuchungen bey Pilularia. ©. 207. Derfelbe, über Polysiphonia, T. 6. und 7. Entwidelung diefer Pflanze aus einer Zelle und genaue Bes - fohreibung ihres Außeren und inneren Baues. ©. 239. Derjelbe, über Herposiphonia n., T. 8, Aehn⸗ liche Behandlung und Vergleichung mit der vorigen, von wels cher die Gattungen abgetößt, aber nicht genannt find. ©. 257. Derfelbe, Critik von Roͤpers Programm zur Flora Mecklenburgs 1844., über die Grasblüthe. ©. 293. Derſelbe, Critik der Beyträge zur Kenntniß der Moizocarpeen von Dr. Mettenius 1846. ©. 309. Deßgleihen von Ungers merismatifcher Zellen: bildung bey der Entwidlung des Pollens 1844. 932 | { | Giftpflanzenbuch oder allgemeine und befondere Naturgefchichte fämmtlicher, fowie der wichtigften ausländifchen phanerogamifchen und eryptogamifchen Gift: gewächfe, von Fr, Berge und Dr. B. A. Riede. Stuttgart bey Hoffmann. 1843. 4. 329. Taf. 72. col. Werke über die Giftpflanzen gibt es ziemlich Viele. Jedes neuere ſucht die Älteren zu übertreffen, und es fcheint auch be dem vorliegenden gelungen zu feyn. F Es ift fo vollftandig als möglih, benußt die neueren Ent— dedungen, gibt die Namen in den meiften Sprachen, Character, Beſchreibung, Eigenihaften, Wirkung), Anwendung, Literatur und eine gute Abbildung mit den Zerlegungen. Die Abbildun- gen enthalten bald die ganze Pflanze, bald Gipfel und? Wurzel und Blume, Fruht und Samen befonders. Der medicinifche Theil ift von Dr. Riecke bearbeitet, deffen Arzneymittellehre ruͤhmlichſt befannt ift. Conchylien⸗Buch oder allgemeine und beſondere Naturgeſchichte der Schnecken und Mu— ſcheln nebſt der Anweiſung, ſie zu ſammeln, zuzubereiten und aufzube— wahren von F. Berge. Stuttgart bey Hoffmann. Heft L—VI. 1847. Taf. 26. ill. Das ift ein populäres und hübfches Merk, welches viel zur Verbreitung der Naturgefchichte beytragen wird und bejonderg derjenigen Thierclaffe, welche feit Sahrhunderten ein Gegenftand, + "der Kiebhaberen war und befonders von den reichen Kaufleuten gepflegt wurde. Conchylien- und Schmetterlingg-Sammlungen fand man faft in jeder Handelsftadt. Die fonderbaren Formen, 933 , ſchoͤne Zeichnungen und Farben der erfteren: zogen befonders die Augen auch der Ununtrreichteten auf ſich, fo daß ffaſt jeder Matrofe: eine Eleine Sammlung aus den fernen Welttheilen mitgebracht: hat. Da die Schalen einer Zerftörung untermors fen find, fo kamen fie faft in alle Hände und man hatıdaber frühzeitig angefangen, dieſelben in zierlichen Schränken aufjus bewahren und zu ordnen. Es gab daher viele auf die Schalen gegründete Spfteme. ı In der neueren: Zeit hat man jedoch) erkannt, daß es vorzüglich die Thiere find, welche verdienen, eruͤckſichtigt zu werden, und fo. hat man allmählich eine beffere Einfiht in den Bau derfelben gewonnen. Diefe find es nun auch, worauf der Verfaffer ein befonderes Augenmerk gerichtet, und daher nicht bloß die Schalen, ſondern auch von ‚allen! Ge: ſchlechtern die Thiere abgebildet bat, «wofür ihm das größere Publicum zu Dank verpflichtet iſt. Er hat die beften Mufter ausgewählt, und es find fowohl die Abbildungen der Thiere und der Schalen, fo wie,die Illumination derfelben mit Sory: falt verfertigt. Auf jeder Tafel find ungefähr. ein Dusend Ab— bitdungen, und jedes Heft enthält etwa 5 Tafeln für den Preis von 54 &r., was allerdings ſehr billig iff. Es werden 10 Hefte. Der Tert ift mit Fleiß bearbeitet: voran die Anatomie von Mufcheln und Schneden aus verfhiedenen Sippfchaften mit Abbildungen, fodann die Eintheilung mit der tabellarifchen Auf zählung aller Geſchlechter; darauf die Gattung mit ihrem Cha: tacter, den wichtigern Citaten und dem Vorkommen. Die Ab: bildungen find fo zablreih, daß wir fie unmöglich angeben koͤnnen; die Mufcheln find meiftens von der Außen und innern Seite dargeftellt. Man wird hier ziemlih die Abbildung von allen Thieren finden, welche in den beiten Prachtwerken zerftreut find, fo daß das Werk auch manchem Naturforfcher nuͤtzen wird, dem der Zugang zu den theuern Werken fehlt. Dr. F. U. Schmidt, Petrefacten - Buch oder allgemeine und.befondere Verfteinerungs=Kunde, mit Berüdfichtigung der Lagerungs= Verhältniffe, befonders in Deutfchland. Stuttgart bey Hoffmann. 1846. 4. ©, 174. Tiln. 64. ill, Die Berfteinerungen find jest ein Liehlings= Gegenftand aller Stände, und daher ift eine populäre Schrift darüber an der Zeit. Es werden bier zu diefem Zwede gute Abbildungen ges liefert, auf jeder Tafel etwa 4 Dusend Figuren, wovon nad der Angabe des Verfaffers , nad) Originalen aus feiner Samm- (ung wirflih genau und fchon gezeichnet wurden von Dieter= ten. Dabey ift ein Zert, welcher die Gattungen kurz befchreibt mit den Synonymen, dem geographiihen und geognoftifchen Vorkommen. Die Anordnung ift nad den Formationen ges macht, und fodann nad) den Glaffen. Zuerſt die Verfteinerun- gen des Kohlengebirgs, wozu der Thonfchiefer, die Steinfohlen und der Kupferfchiefer gehören, fodann des Salzgebirges, wel— ches den Muſchelkalk und Keuper umfaßt; das Dolith-Gebirge mit dem Sura und dem Ling; die Tertiär Formation. Es find hier abgebildet Pflanzen auf 2 Zafeln, Corallen auf 5 Tafeln, Mufcheln und Schneden auf 37 Taf; Echinodermen auf 1 Taf.; Encriniten auf 2 Taf.; Krebfe auf 2 Taf. z Tri⸗ tobiten auf 1 Taf.; Fifhe auf 2 Taf.; Lurche auf 3 Zafı; Haarthiere auf 5 Tafeln. Die wichtigern Abbildungen fcheinen uns zu fern: Lepido- dendron, Sigillaria, Calamites, Cyelopteris, Caulopteris, Equisetites. Columnaria, Stromatopoda, Trilobites Orthoceratites,. Bellerophon. Trilobites. Enerinites, Pentacrinites, Pemphix. Belemnites. Hippurites. Mastontosaurus. Ichthyosaurus, Mystriosautus. Megatherium, Mastodon, Missurium, Mylodon, therium. Ammoniten find mehr vorhanden als nöthig wäre. Eine Ueberfiht und ein Negifter würden dem Budye wohl anftehen. Dino- Die Organifation der Trilobiten aus ihren lebenden Verwandten entwickelt, nebft einer ſyſtematiſchen Ueberſicht aller feither befannten Arten von Dr. 9. Burmeifter, Prof. Berlin bey Reimer, 1843, 4. 147. Taf, 6, Das ift wieder eine von den gründlichen und ergiebigen Ar— beiten, deren der Verfaffer mehrere geliefert hat, namentlich wie die über die Girripedin. Was den mefentlihen Bau diefer fonderbaren Thiere betrifft und ihre Stellung im Syſtem; fo kann nun wohl fein Zweifel mehr darüber beftehen. Voran gibt er ein großes Verzeichniß der Abhandlungen über biefe Thiere nach der Jahresreihe. In der Einleitung folgt ſodann die Gefhichte mir aller Unparteplichkeit. S. 14. beginnt fodann die genaue: Befchreibung des Körperbaues mit Verglei- chung der verfchiedenen Sippen; fodann die Augen, die Zahl der Ringel, ©. 35. ſucht er die Beziehungen det Trilobiten zu den jeki- gen Ningelthieren durch mandfaltige Vergleihung nnd finder endlidy, daß diefelben Phyllopoden gemwefen fenn müfen und in die Nahbarfchaft der Branchiopoden gehören, aber eine eigene Familie bilden zwifchen den Phyllopoden und Pöcilopoden. Er glaubt auch, daß fie einer Verwandlung unterworfen gewefen und findet Andeutungen davon bey Agnostus et Battus. Diefe Unterfuhung ift mit Sachkenntniß und Scarffinn geführt, ©. 61. folgt die ſyſtematiſche Ueberficht der Gattungen, welche alle aufgeführte werden; in folgenden Abtheilungen: Fam. 1. Eurypteridae: Eurypterus 3 Species. Fam. 2. Cytherinidae: Cyterina 2 Species. Fam. 3. Trilobitae: I. Kugeln ſich nicht. 1) Seitenlappen in berfelben Ebene. A. Ahle des Schwanzfhildes vielgliedrig. Trinucleus 5., Ogygia 2. B. Achſe des Schwanzfhildes aus wenig Gliedern. a) Achtgliederig. Odontopleuridae. Odontopleura 2., Arges 1. b) Zehngliederig. Brontes 2. Ogygüdae. €. Schwanzfhild Elein und mehrgliederig. Olenidaeı Paradoxides 2., Olenus 3. 2) Seitenlappen abwärts gebogen. _ Campylopleuri. Conocephalus 2., Ellipsocephalus 1., Harpes. HU. Kugeln ſich. e 1) Rumpfachfe hinten verfchmälert. Calymenidac. 084- 935 Calymene 4., Homalonotus 5., Cyphaspis 1., Phacops 14., Aeonia 2. ’ r . 2) Rumpfadhfe nicht verfchmalert. Asaphidae. Illaenus 3., Archegonus 2., Asaphus 8., Ampyx 3. Die Abbildungen find ausgeführt, fehr ſchoön und zahlreich, auf der legten Tafel zur Vergleichung Apus, Serolis, Bran- chipus, Limnadia mit einzelnen Theilen. Genera Iinsectorum Iconibus illustravit et descripsit H. Burmeister, Prof. Be- rolini apud A. Burmeister. X. 1846. 8. tabb. 4. col. Mir haben die früheren Hefte diefer fchönen Abbildungen mit vortreffliher Zerlegung der Äußeren Theile angezeigt, und melden nun mit Verdruß, daß der Verfaffer diefelben nicht fort: feßen kann, weil es ihm an Hülfsmitteln fehlt, indem er, wie “8 fcheint, feinen herangezogenen gefhidten Zeichner und Kup: ferftecher verloren hat. Das ift bey uns allerdings ein großes Hemmniß für gute naturhiftorifche Werke, weil bey uns Zeich- ner und Kupferftecher nicht mit folchen Arbeiten ihr Leben ges winnen fönnen, wie in Paris, wo mehrere dergleichen eigens vom Staat angeftellt find. Hat fih auc bey uns ein Zeichner für das naturhiftorifche Fach ausgebildet; fo muß er bald an: derswo Arbeit fuchen, weil ein einzelner Naturforfcher denfelben nicht fortlaufend befchäftigen kann. in folder müßte fo be: foldet werden, daß er täglich zu einer gewiſſen Zahl von Stunden fuͤr Arbeiten an der Univerſitaͤt verpflichtet werden koͤnnte. Man glaubt bey uns Ungeheures fuͤr die Naturgeſchichte zu thun, wenn man ein Maͤnnlein in fremde Welttheile ſchickt ohne Diener, Jaͤger, Abzieher, Aufſtecker, Zeichner ufw., während die Franzoſen ganze Gefellihaften von Naturforſchern und ſelbſt Schiffe in alle Welt ſchicken. Daher muß man ſich nicht wun⸗ dern, daß ſie fo weit voraus find, und mir und meiftens nur mit ihren Bildern behelfen müßen, an denen uns dag Herum: deuteln uͤberlaſſen bleibt. Wir haben allerdings mehrere gute zoologifhe Sammlungen: allein wie wenig Bildiverfe gehen davon aus? Einzelnes wohl, aber nichts Ganzes oder wenig: ftens Ausfülfendes. — Die zehn Hefte enthalten 40 Tafeln; das vorliegende Co- pris, Pelidnota, Trichius, mufterhaft; Freßwerkzeuge und Fluͤ— gel, oft von mehrern Gattungen. Der Text fuͤhrt die Gattungen auf von Lystra, Phenax, Copris mit acht Unter-Gattungen; Trichius mit 12. Die Unterbrehung der Flügel:Adern bey den Käfern Test ihrer Deutung große Schwierigkeiten entgegen. Es wird nötbig ſeyn, fie. zu unterfuchen in dem Augenblid, wo der Käfer aus: fliegt. Das ift freylic eine fchmwierige Aufgabe, welde nur nah und nach gelößt werden fann und zwar nur von fonft müßigen Leuten. Derfelbe, Hydrarchos Kochii. 28. 2.1. Bekanntlih hat Harlan 1834. in America zuerft Knochen von dieem Thier aug dem Arkanfas- Gebirge befchrieben und eg Basilosaurus genannt, weil er glaubte, es gehöre zu den Pur: hen. NR. Omen zeigte aber, daß es ein Haarthier fen und Bemerkungen über Zeuglodon cetoides Owenii, Halle bey Schwetfchke. 1847, 4. — — — —— — 936 nannte es wegen ber Geftalt der Zähne Zeuglodon (Iſis 1839. 602.). Dr. A. & Koch hat nun faft ein ganzes Schrad) entdedt und nach Europa gebracht, wo e8 zufammengefegt und bis jest in Dresden, Berlin und Leipzig zur Schau ausgeftellt wurde. Es ift über 100° lang, alfo ein Ungeheuer, welches alle wenigftens jegt lebenden Wale übertrifft. Am legtern Drte hat der Berfaffer Gelegenheit gehabt, diefe ungeheuern Knochen zu unterfuchen, von denen jedoch nur die Wirbel vorhanden find, einige Rippen, der Unterkiefer und mehrere Zehenknochen. Der Unterkiefer ift 3° 10 par. lang, hatte wahrſcheinlich 9 Bühne, welche alle gleihförmig find, längs zufammengedrüdt mit ungefähr 9 Spiken, wovon die mittlere die längfte. Uns gefähr der fünfte Zahn ift der größte, gegen 3 hoch; die an: dern nehmen nach hinten und vorn an Größe ab; jeder hat 2 - Wurzeln, der größte 9 Spigen, die andern 7. und 5. Sie find mit Schmelz überzogen. Der Edzahn ift 44 lang, ragt nicht vor. Das Gebiß hat überhaupt die größte Aehnlichkeit mit dem der Robben. Das aufgeftellte Schrah hat 91 Wirbel und ift 51 Schritt lang, alfo gegen 120°; zwifchen den Wirbeln finden fich die lofen Rnocdenfcheiben wie bey den Walen. Der größte Wirbel ift lang über 1’, di 4. Rippenpaare 29, wovon aber 24 einzelne aus Holz; dahinter noh 50 Wirbel, davor 13. Der DVerfaffer glaubt, daß diefe Anodnung nicht richtig ift, und daß überhaupt Wirbel von mehreren Thieren in biefem Schrach ftecfen, verfchieden durch Färbung, Härte, Abnutzung und dal. Wenn es em Haarthier ift, fo Fann e8 allerdings nur 7 Hals: mirbel haben. Die verfchiedenen Wirbel werden genau‘ befchries ben. Die Rippen find nur 22° lang und 3 breit, 11 dic, Die Zehenknochen find Eurz, nur 4— 6“ lang und 3—6 breit, alfo mehr wie bey den Pachndermen als bey den Walen, woraus der Verfaffer fchließt, daß das Thier nicht bloß im Meere ſchwamm, fondern auch auf das Land rutfchte, wie das Walroß; annehmen laſſe es fich aber nicht, daß ein fo fchlanfes Thier 4 Füße gehabt habe und auf veftem Boden habe gehen £önnen, Ubgebilder find Wirbel, Backenzähne und ein Edzahn. Man muß diefe Abhandlung als einen wichtigen Beytrag zur genaueren Kenntniß des Thieres anfchen und dem Verfaſſer für feine Bemühungen Dank ſagen. Handbuch der Zoologie von 3. van der Hoeven, Prof. zu Leyden. Nach der 2, Auflage überfegt von 3. Moleſchott. Düffeldorf bey Bötticher. I Heft 1. 2, 1847. 8. 208, Taf. 1. Mir haben die erfte Ausgabe diefes Werks früher ruͤhmlichſt angezeigt, und können nun hinzufügen, daß die neue Ausgabe mefentlic gewonnen hat, fowohl in der Claſſification als in den Characteren und den Gitaten. Der Eifer der Naturforfcher hat in den legten 20 Sahren befonders bey den niedern Thieren fo ungemein viel Neues entdeckt und ift fo tief in den micro= feopifhen Bau derfelben eingedrungen, daß eine ganz neue An— ordnung der niedern Thierclaſſen nöthig geworden if. Das Alles hat der Verfaffer mit Fleiß und Scarffinn benugt, das Seinige binzugethan, und fo ift wirklich ein wohlgeordnetes und reich ausgeſtattetes Merk entfianden, das der Ueberfegung wohl werth war. Die Charactere find Iateinifch, dabey die Synonyme und Citate volftindiger als vieleicht nöthig wäre. Jeder Glaffe 937 £ geht eine ausführlichere Beſchreibung voran, mit Geſchichte, Bau, Lebensart, Fortpflanzung und. der geographifhen Der: breitung. Die vorliegenden Hefte enthalten Infuforien, Polnpen, Qual: len, Echinodermen, die Eingeweidwürmer und die Näderthiere, Altes ſehr wohl gegliedert, die wichtigeren Gattungen gefchildert, die unwichtigeren nur an ihrem Plage angegeben, was befonders bey den Infuſorien und überhaupt bey vielen niederen Thieren | ganz an feinem Plage if. Die Tafel flelle Infuforien und Polypen vor, mäßig gelungen. Mir zweifeln nicht, daß diefer Schrift der Beyfall des Pus blicums zu Theil werden wird. Die Glaffification fieht>fo: - Classis I Infusoria, p. 56. Ordo I. Simplieissima. Fam. 1. Vibrionidae; Bacterium, Vibrio, Spirillum. ‘ Ordo I. Rhizopoda. Fam. 2. Amoebaea: Amoeba (Proteus). Fam. 3. Arcellina: Arcella, Diflugia, Gromia etc, Ordo Ill. Atricha. Fam. 4. Monadina: Monas, Uvella ete. Fam. 5. Cryptomonadina: Cryptomonas. ‘ Fam. 6. Volvocina: Pandorina, Gonium, Chlamidomo- nas, Volvox. Fam. 7. Astasiae: Astasia, Euglena. Fam. 8. Periphrygana: Actinophrys ete. Ordo IV. Epitricha. ; Sectio I. Astoma. Fam. 9. Peridinaea: Peridinium., Sectio II. Stomatoda. Fam. 10. Trichodina: Trichoda, Enchelys, Bursaria ete. Fam. 11. Oxytrichina: Kerona. Fam. 12. Euplota: Euplotes, Aspidisca ete. Fam. 13. Vorticellioa: a) Corpore non pedunculato: Stentor, Urceolaria, O- phrydium etc. b) Corpore pedicellato: Vorticella, Epistylis, Tintinnns. Classis II. Polypi, p. 69. Sectio. I. Anthozoa. Ordo I. Hydriformia. Fam. 1. Hydrina. — Fam, 2. Sertularina, Ordo II. Octactinia. Fam. 3. Xenina. — Fam. 4. Halcyonina. — Fam 5. Pennatulina. — Fam. 6. Tubiporina. — Fam. 7. Corti- cata (Isis. ete.). Ordo Il. Polyactinia., Fam. 8. Madreporina. — Fam. 9. Ocellina. — Fam. 10. Gyrosa (Maeandrina). Fam. 11. Fungina.— Fam. 12. Zoanthina. — Fam. 13. Actinina. Ordo IV. Bryozoa. ‘Fam. 14. Stelmatopoda (Eschara ete.). — Fam. 15. Lophopoda (Cristatella ete.). Classis II. Acalephae, p. 109. Ordo I. Siphonophorae. - Fam. 1. Velellidae: -—- Fam. 2. Physophoridae. — Fam. 3. Diphyidae. Ordo. I. Ctenophorae. Eanı. 4. Beroidae. Iſis 1847. Heft 11. — — — 938 Ordo III. Discophorae. Fam. 5. Geryonidae, — Fam. 6. Rhizostomidae. — Fam. 7. Medusidae. — Fam. 8. Oceanidae. — Fam. 9. Aequoridae. Classis IV. Echinodermata, p. 129. Ordo I. Echinodermata pedicellata. Fam. 1. Crinoide.. — Fam. 2. Asteridea. — Fam. 3. Echinidea.. — Fam. 4. Holothuridea. Ordo II. Apoda. Fam. 5. Synaptina. — Fam. 6. Sipunculacea. Classis V. Entozoa, p. 163. Ordo I, Sterelmintha. Fam. 1. Cystica. — Fam. 2. Cestoidea. — Fam. 3. Acanthocephala. — Fam. 4. Trematoda., Ordo II. Coelelmintha. Fam. 5. Nematoidea. Classis VI. Rotatoria, p. 196. Fam. 1. Flosculariae. — Fam. 2. Melicertina. — Fam. 3. Brachionaea. — Fam. 4. Hydatinaea. — Fam. 5. Phi- lodinaea. Histoire naturelle des Poissons par Mr. Le Baron Cuvier et par M. A. Valenciennes. Strasbourg chez Levrault. t. XX. 1847. 8. 472. PI. 24. Valenciennes iſt fehr fleißig und es gereicht ihm zu aller Ehre, daß er diefes große Werk fo gründlich fortführt, wie eg begonnen worden. Der Stoff mehrt jih von Tag zu Tag, indem von allen Seiten Fifhe zugefchidt werden, viele von SchomburgEf aus dem Effequibo, und von Caftelnau und €. Devilfe, vom Amazonenftrom, Diefer Band enthält die Sippfchaft der Häringe: und zwar folgende Sippen und Gattungen : Clupea harengus, leachii, pontica, elongata, pallasii, lineolata, virescens, parvula. Pag. 261. Sardinella aurita, granigera, anchovia, leio- gaster, lineolata, longiceps, neohowii. Pag. 277. Harengula latulus, sprattus, clupeola, ma- eulosa, humeralis, abbreviata, punetata, bipunctata, arabica, forsteri. h Pag. 300. Pellona orbignyana, castelnaeana, iserti (a- fricana), melastoma, leschenaulti, ditchoa, ditchela, graya- na, dussumieri, vimbella, novacula, mieropus, filigera, mo- tius, champil, soborni. Pag. 326. Pristigaster tartoor, cayanus, martii, phaäton, Pag. 340. Rogenia' alba. Pag. 345. Clupeonia jussieui, fasciata, commersoni, vittata, blochii.' Pag. 356. Spratella pumila, fimbriata. Pag. 362. Kowala albella, thoracata. Pag. 366. Meletta vulgaris, mediterranea, senegalen- sis, matowacca, venosa, suoeriü, obtusirostris, novae hol- landiae, venenosa, lile. Pag. 389. Alausa vulgaris, eba, dorsalis, tyrannus, praestabilis, menhaden, shadina, aurea, striata, maculata. A. caerulea, palasah, toli, reevesii, mierolepis, chapra, argyrochloris, melanura‘, scombrina, melanosticta, pil- ehardus. 59 * 939 Mir glauben, daß die Synonymie beffer hätte angegeben mer: den follen. Diefe Vernachlaͤßigung wird die Schriftfteller in große Verlegenheit und Streit bringen. Auch fteht uͤberall nobis, wenn auch der Verfaffer eine alte Gattung nur in eine neue Sippe gefeßt hat; endlich iſt bey den etwannigen Gitaten nur der Name des Verfaffers genannt, nicht aber das Bud. Das Alles wird man ihm fehr übel nehmen. Abgebildet find fehr ſchoͤn Hemiramphus dussumieri, georgii, cuspidatus, dispar. Exocoetus volitans, altipennis, poecilopterus, rondeletii, micropterus, dussumieri. Chirocentrus dorab (Anatomie). Alepocephalus rostratus. Chanos lubina. Gonorhynchus gronovii. Osteoglossum vandellii. Vastres cuvieri, mapae. Schuppen von Mormyrus, Albula macrocephala, Heterotis. Weber das Electiron der Alten und den fortdanernden Eiufluß der Myſterien des Alterthums anf die gegenwärtige Zeitz nebft einem Anhang über einige neuere Gegen= Hände angewandter Naturwiſſenſchaft von Dr. J. S. C. Schweigger, Prof, zu Halle. Greifswald bey Koch. 1848. 8. 71. (aus Gru⸗ nerts Archiv der Mathematik und Phyfif IX. X.) Schweiggers vieljährige, und man darf wohl fagen, fehr gelehrte und gründliche Unterfuhungen über die mineralogifchen und phyſicaliſchen Dinge, welche den Alten fhon befannt wa= ven, fanden nicht die Aufmerkfamkeit, welche fie verdienten, ohne Zweifel, weil fie der Verfaſſer mit unbeliebten Dingen in Verbindung brachte, nehmlich Mofterien und Miffionen, Man that daran fehr unrecht: denn Schweigger hat wirklich Ent: defungen bey den Alten |gemacht, an die man früher nicht dachte. Das gilt namentlih vom Platin, vom Magnetismus und Electrismus, von melden der Verfaffer wohl unmider- forechlich bemweißt, daß fie den Alten bekannt waren. Wenn man mit Aufmerkfamfeit lieft, was er über Cassiteros, Ele- etron, Chalco-Libanon, Orychalcos, Plumbum album fagt; fo muß man die Ueberzeugung gewinnen, daß darunter nichts anderes als Platin gemeynt feyn kann. Die Alten feinen es vom Ural befommen zu haben, vielleiht fogar auch aus dem Außerften Weften, alfo von America. Die Stellen aus Homer, Herodot, Plinius, Paufanias werden fleißig gefammelt, verglihen und erklärt. Außerdem werden verfchie: dene mythiſche WVorftellungen damit auf eine ſcharfſinnige Art in Beziehung gebracht, fo daß man ſich wundern muß, wie ein Maturforfcher zu einer fo vielfeitigen Kenntniß dee Mythologie und des Alterthumg überhaupt gelangen fonnte. In fpäterer Zeit kann man freylich auch unter Cassiteros et Electron andre Dinge verftanden haben, Außer diefen Unterfuchungen enthält die Schrift noch manches Beherzigenswerthe, mie über die Benugung des Plinius, über die bey der Ermordung von des Verfafferd Bruder gegründete Anftalt zur Verbreitung ber Naturwiffenfchaften in fremden Welttheilen und die Verbindung derfelben mit den Miffions-Anftalten, was zwar eine ganz nuͤtzliche Sache wäre, wenn man hinlaͤnglich Geld zur Ausfuͤh— rung hätte. Endlich über den Einfluß der Myſterien auf bie 940 neuere Zeit, über die Schießbaumwolle ufw. mit Intereſſe lefen. Galvano = PlaftiE zum Kriegsgebrauche, Mir glauben, jeder werde diefe Schrift | Correfpondenz - Blatt des zoologifchsmineralogifchen Vereins in Regensburg. Nr. 1—6, 80, T. 1. 1845. 8. In Negensburg befteht bekanntlich faft feit einem Menſchen— alter eine fehr thatige botanifche Gefellfchaft, welche theils Ab— handlungen herausgibt, theils die botanifche Zeitung. Nun ift auch feit Kurzem der ‚obige Verein dazu gefommen. Da er aus jungen Kräften befteht, fo ift es ihm ſchon möglich ges worden, feine Arbeiten befannt zu machen. Der Borftand ift Dr. Herrih-Schäffer, der Secretär Dr. Shud. Die Zahl der in Negensburg wohnenden Mitglieder beträgt 131. Der Verein legt aud eine Sammlung an. Das Correfpon- denz-Blatt ift zunächft für die Mitglieder des Vereins beftimmt, enthält aber auch Mittheilungen, welche für das größere Publi= cum Merth haben. S. 20. fteht eine ausführlihe Darftellung von Herrich— Schäffer über die Unterfuchungen, welche in der Zoologie Bayerns anzuftellen find; S. 27. von Fuͤrnrohr über bie Mineralogie, , ©. 29. Dr. Waltt, Mittheilungen- ber die geognoſtiſchen Verhältniffe der Umgebungen von Paffau und des bayerifchen MWaldes oder des Böhmer» Gebirgs. — Diefes Gebirg war nod) wenig befannt. i ©. 36. Geognoftifche Skizze über das Vorkommen des Magnet: Eifenfteins im Uebergangs» Gebirge bey Radnitz in Böhmen, vom Bergbau Iunfpector I. Mickſch, mit einem Durchſchnitt. ©. 41. Bemerkungen über Helix pulchella et costata, vom Patrimonial-Richter Forſter; feyen verfchieden, ©. 61. Bemerkungen zu der Schalen-Lehre von Forſter. Neue Anfichten. ©. 70. Ueber das Vorkommen des NetinAfphalt3 und des Bleyganzes in der Steinfohlen- Formation von Pilfen nebjt einer geognoftifhen Skizze von Mickſch. Dabey ein illuminiertes Chärtchen. Voyage daus l’Amerique meridionale. 1826 — 33. par Alcide D.D’Or- bign'y. Paris chez Bertrand et Strasbourg chez Levrault. Wir haben die früheren Hefte diefes ſchoͤnen Werkes früher angezeigt. Neu find mieder erfchienen Heft 8L— 89. 1845 — 1847. Es wird nur noch ein Heft folgen. Jedes Heft Eojtet 124 Fr., fpäter 15 Sr. Man kann befonders haben die Charte von Bo— livia 20 $r., die geologifchen Charten 30 Fr., Gruftareen 40, Cryptogamen, Foraminiferen, Geologie 75, Geſchichte 270, Menſchen 45, Paldontologie 45, Meichthiere 250, auch die andern Glaifen, welche aber noch nicht fertig find. Sn diefen Heften- find nun Band II. Theil 1. ©. 361 — 464 das Geographifhe und Hiftorifche, Landesproducte, befon- ders von Bolivia. Tome II. Th. 2. ©. 1— 192. Defgleihen von den Ne: publifen Uruguay und Argentina, Mit emem Plan des Dorfs x 941 6 fi San Hofe, Miffion von Chiquitos und des Dorfs Concepcion, Miffion von Moros. Von den Haarthieren ift Fein Text gefommen, aber 3 Tafeln fhöner Abbildungen von Werner T. 16. Octodon gliroides mit dem Schädel. T. 17. Ctenodactylus brasiliensis defs leihen; T. 20. Cervus antisiensis und das Gemweih von C. campestris. Tome IV. Bögel. ©. 353 —395. Keine Ab: bildungen mehr. Befchrieben find hier: Pepoaza maritima. Museigralla n. brevicauda. Museisasicola n. rufivertex, striaticeps. Fissirostres 357. Cypselus montivagus, andecolus. Conirostres 358. Certhilauda cunicularia, tenuirostris, maritima. Emberiza luteocephala, hypochondria, carbonaria, spe- eulifera, fulviceps, griseoeristata, atriceps. Linaria analis. Carduelis atratus. Pitylus aureo-ventris, - Cassicus yaracares, atrovirens, chrysonotus. leterus maxillaris. Garrulus viridi. cyaneus, Tenuirostres p. 568. Dentrocolaptes lalresnayanus, atrirostris. Anabates squamiger, unirufus, gutturalis. Uppucerthia montana, andecola, vulgaris, nigrofumosa. Serrirostrum n. earbonarium, sittodes. Conirostrum n. einereum. Orthorhynchus smaragdinicollis, eollis. Trochilus stella, adela. Scansores 377. Colaptes rupicola. Picus cactorum, atriventris, canipileus, puncticeps, fu- migatus, nigriceps. Picumnus albosquamatus. Trogon antisiensis. Aulacorhynchus caeruleo-einctus. Die meiften find abgebildet, Band V. Weihthiere, ©. 489 — 758. Boran gehen Tabellen über die geographifche Verbreitung an den Meeresküften von Südamerica in einer befondern Einlei— tung, ©. 1—43. Dann werden befchrieben: Lamellibranches p. 489. Ordo I. Orthoconques p. 495. Subordo I. Suispalleales: 1. Clavagellidae, 2 Pholadidae, 3. Myacidae, 4. Anatinidae, 5. Saxicavidae, 6. Solecurtidae, 7. Tellinidae , 8. Solenellidae, 9. Venu- sidae, 10. Cyelasidae, 11. Corbulider: 2) Pholas costata, pusilla, lanceolata, lamellosa, chi- loensis, subtruncata, erueiger, melanura, tubifera, quadra, curta, cornea, gibbosa. 3) Solen scalprum, macha, gaudichaudi. Panopaea abbreviata. Mactra fragilis, petitii, isabelleana, patagonica, eleryana, edulis, bicolor, byrolensis. 4) Anatina costata., Ende. mentalis, maculirostris, pamela, amethysti- 942 % Periploma inaequivalvis, compressa, ovata, ‚planiuscula, lentieularis. Lyonsia (Osteodesma) patagonica, alvaretii, malvinen- sis, cuneata, brevifrons. Thracia rugosa. 5) Saxicava meridionalis, solida, tenuis, purpurascens. 6) Solecurtus platensis, dombeyi. 7) Lutraria lineata, papyracea, mutica, lamellosa, trigo- nularis, coarctata. Donacilla. (Mesodesma) solenoides, chilensis. Amphidesma. variegata, reticulata, solida, formosum, eallida,. purpurascens, lentieularis, rosea, laevis, elliptica, corrugata, pulchrum. Tellina punicea, carnaria, constrieta, brasiliana, elerya- na, petitiana, eburnea. - Arcopagia solida. Donax brasiliensis, cayanensis, radiäta, obesa, paytensis. 8) Solenella norrisi. Leda patagonica, sowerbiana, elongata, cerenifera, gib- bosa, elenensis, eburnea, cuneata, ornata. 9) Petricola patagonica, rugosa, tenuis, solida, discors, coneinna, denticulata, elliptica, oblonga. Venus purpurata, maculata, philippii, flexuosa, dysera, rubiginosa, paphia, rugosa, pectorina, portesiana, isabellea- na, tehuelcha, alvarezii, thaca, costellata, mactracea, in- conspicua, pannosa, peruviana, compta, planulata, spurca, chilensis, lenticularis, opaca, discrepans, lupanaria, hi- strionica, subrugosa, eyeloides, tortuosa, antiqua, asperri- ma, discors, cumingii, mariae, €renifera, pulicaria, alter- nata, gnidia, solangensis, paytensis, squalida, neglecta, columbiensis, 10) Cyclas paranensis, variegata, argentina, pulchella, chilensis, fontainei. 11) Corbula — bicarinata, biradiata, nasuta, oculata. Sphena — Azara labiata. Pandora arcuata, radiata. Subordo Il. Integropalleales: 1) Astartidae, 2) Carditidae, 3) Cyprinidae, 4) Lucinidae, 5) Cardidae, 6) Unionidae, 7) Trigonidae, 8) Nuculidae, 9) Arcacidae, 10) Mpytilidae, 11) Limidae. 1) Astarte (Crassina) longirostra. Crassatella gibbosa. 2) Cardita thouarsii, malvinae, compressa, nayiformis, tegulina, semen, spurca, laticosta, radiata. 4) Lucina (Loripes) Jamaicensis, quadrisulcata, semi- reticulata, costata, guaraniana, portesiana , vilardeboana, patagonica, eryptella. N Eryeina petitiana. 5) Cardium serratum, muricatum, lamarckii, maculosum, graniferum, biangulatum,consors, obovale, aspersum, ele- nense, senticosum, procerum. 6) Iridina trapezialis, esula. Castalia ambigua, quadrilatera. Mycetopus n. soleniformis, siliquosus, ventricosus. Unio paranensis, solisiana, variabilis, fontaineana , de- lodonta, charruana, rhaacoica, multistriata, hylaea, guara- niana, psammoica, bourrughiana, parallelipipedon, pata- gonica, obtusa, depressa. 4 943 Monocondylea n. paraguayana, minuana, parchabii, cor- rientesensis, guarayiana, fossiculifera. Anodonta sirionus, tenebricosa, membranacea, soleni- formis, ensiformis, trigona, trapezium, limnoica, lucida, puelchana, exotica. ‘ Byssanodonta n. paranensis. 8) Nucula puelcha, semiornata, pisum, grayi. 9) Pectunculus longior, tellinaeformis, intermedius, mi- nor, tessellatus, multicostatus, assimilis, 'strigilatus. Arca americana, bicops, solida, pusilla, ohesa, labiata, labiesa, eardiiformis, reversa, emarginata, reeveana, gra- data, aequatorialis, aviculoides, sowerbyi, grandis , lurida, nux, alternata, mutabilis, lithodomus, pacifica, cepoides. 10) Pinna listeri, patagonica. Mytilus elongatus, darwinianus, guyanensis, viator, do- mingensis, falcatus, platensis, solisianus', rodriguezii, pa- tagonicus, magellanicus, chorus, americanus, ovalis, gra- nulatus, chenuanus, soleniformis. Lithodomus patagonicus, peruvianus, inca. 11) Lima angulata, pacifica. Ordo I. Plenuroconques, p. 654. 1) Aviculidae, 2) Pectinidae, 3) Chamacidae, 4) Ostra- cidae, 5) Anomidae. 1) Avicula squamulosa. 2) Pecten tehuelchus, patagonicus, purpuratus, tumbe- zensis, inca, magnificus. Janira dentata. Spondylus princeps, leucacantha.” Plicatula barbadensis. 3) Chama pellucida, frondosa. 4) Ostrea spreta, puelchana, aequatorialis. 5) Anomia peruviana. Placunomia foliacea. Ordo Ill. Palliobranches, p. 674. Terebratula malvinae, dorsata, rosea, fontainei, chi- lensis. Lingula semen. Orbicula lamellata, cumingii. ©. 686. folgt die Erklärung der Tafeln 1 — 85. ©. 713 — 758. das Regifter. Die Tafeln find meiftens illuminiert, und enthalten gewöhn: lich nur die Schalen. Thiere find hier abgebildet: Mactra bicolor, Pleriploma ovata, Lyonsia patagonica. Tome V. Partie 4. Zoophytes 1839 — 1846. Div. I. Bryozoaires. 1) Fam. Cellaridae., Crisia patagonica. Crisidia edwardsiana. Bicellaria puelcha, aculeata. Canda patagonica. Cellaria ornata. Acamarchis neritina, brasiliensis, multiserialis. Eucratea ambigua. 2) Escharidae. Escharina torquata, chilina, bougainvillei, isabelleana, edwardsiana, simplex, elegans, cornuta, alvareziana, co- stata, brongniartiara, regularis, rimulata, armata, peru- viana. Membranipora echinata, spinosa, irregularis. 944 Flustra tehuelcha, puelcha, inca, isabelleana, peregrina. 3) Tubuliporidae. Tubulipora organisans, clypeiformis. Crisertia n., dichotoma. Alecto eburnea. Idmonea milneana. Fascipulipora n. ramosa. Vineularia (Glauconoma) elegans, pentagona. Hornera americana. Pustulipora rustica. 4) Terebriporidae n. j Terebripora ramosa, irregularis. Div. I. Anthozoaires, p. 24. 1) Fam, Thoidae. Thoa lamourouxiana, patagonica, tehuelcha, edwardsiana. 2) Sertularidae. Sertularia patagonica, milneana. \ Dynamena pulchella. Plumularia simplex, patagonica. 3) Tubularidae. Tubularia rugosa, fasciculata, arbuscula. Unterfuchungen über die Aimofphäre des menfchlichen Körpers von Dr. A. ©, Oru: ber, Collegienrath zu Petersburg. Berlin bey Hirſchwald. 1945, 8, 95. Das Schriftlein beginnt mit den verrufenen Pendelfchwin- gungen nnd erregt daher anfangs eine Art Angft, als würde es felbft darein verfallen. Das ift jedoch Eeineswegs der Fall, fondern diefe Pendelfhmwingungen dienen nur zum Cingang von ſehr intereffanten phyfiologifhen Betrachtungen, welche über viele Erfcheinungen in den Sympathien, in Laͤhmungen, überhaupt in den verfchiedenften Nerven-Thaͤtigkeiten Auffchluß geben oder wenigſtens zu neuen Betrachtungen anregen koͤnnen. Was die Dendelfhwingungen betrifft, fo kommen fie ‚bey dem Verfaſſer Eeineswegs als Gegenftand der Sonderbrfeit oder gar der Wün— ſchelruthe vor, fondern als wiſſenſchaftlicher Gegenftand, ber mithin Berudfichtigung verdient. Er hat diefe Verſuche fehr mandyfaltig abgeändert und gefunden, daß nicht der Puls, nicht Electricität Veranlaffung deffelben feyen, daß die Willenskraft darauf wirfe, und daß man den Gegenftand anſchauen müße, mithin Nerventhätigkeit dabey im Spiel fe, Das bringt der Derfaffer in Beziehung mit vielen andern Sonderbarfeiten der Senſibilitaͤt, z. B. mit der Thatſache, daß bey einer Lähmung des Arms ein Gegenftand in der Hand gehalten werden Eann, fo lange der Kranke darauf ſieht, daß derſelbe aber herausfällt, fobald ſich der Blick abwender. Bey einigen Lähmungen koͤnnen manche Kranke die Finger nur ſchließen, wenn fie einen Stock umfajfen oder fcharf darauf fehen. Dabey muß die centripetale und centrifugale Innervation der bepderley Merven, nehmlich der Empfindungs = und Bewegungs -Newen, eine Rolle fpielen. Diefe Idee führe nun der Verfaffer weitläufiger aus, indem er fie mit vielen neuen phyfiologifchen und pathologifhen Erſchei⸗ nungen unterftügt, Er unterfcheidet dabey eine peripherifche und eine centrale Merventhätigkeit und gründet darauf eine Theorie zur Erklärung diefer manchfaltigen Erſcheinungen. Das muß man in dem Büchlein ſelbſt nachlefen, was gewiß nicht ohne Befriedigung gefchehen wird. 3 . — — — — ——— 308. 401. 457. 463. 481, 522, 943, 357. Innhalt der SiS, Jahrgang 1847. Heft I-XI. A; Nady der Reihe A. Nach der Reihe. Heft J. Buquohy, Urgegenſatz ; Metaempiriſches. Löw und Zeller, Falter aus der Türkey und Aſien. Kaup, Monographien der Talfen. Falconinen. Heft IL Kaup, Milvinen, Zeller, Falter aus Stalien I. Thienemanns Zeitjehrift für die Ornithologie. Hefe II. Kaup, Aceipitrinen. Zeller, Falter aus Italien IT. i Bücher von Engelmann, Smidt und Fode, Strauss Dürdheim, Heft IV. Kaup, Nquilinen, Zeller, Falter aus Stalien III. Bücher von Ernft, >. Wagner, Preusker, Ollweiler, Cuvier und Streubel, Stabile, Herrmannfen, Meneghini, Nylander, Giebel, Leopold, Acad. C. Langsdorff. Heft V. —— philoſophiſche Aufforderungen: Zuſtand der Philos ſophie. Kaup, Buteoninen. Derfelbe, Ueberſicht der Falken von Linne, Gmelin, Azara, Vieillot, Leſſon. Buͤcher von W. Fuchs, Jaubert und Spach, Schnizlein, M. Römer, Mauz, Trog, Gottſche, Rabenhorſt, Meneghini, Unger, Fraas, Coſta, Engelmann, Schmarda, Sars, Ch. Schmidt. Heft, VI. Zeller, Falter aus Stalien IV. Graf von der Mühle, über Schlegels Vögel, Bücher von Vittadini, Fürnrohr, Sturm, Fries, Krombholz, Briefe, Pritzel, Fisinger, Thienes — Bulletin von Petersburg, Meyer- Ahrens, uvier, Heft VII. Zeller, Falter aus Italien V. Giebel, Knochen aus dem Sevefenberg. Bücher von Gok, Altertfums= Freunde im Rheinland, Fürn- rlohr, Dupondel, Giebel. Dfen, über die Schädelwirbel gegen Hegel und Göthe. Iſis 1847. Heft 12. B. Nach den Wiffenfchaften, Seite 561, 594, 397. 604, 616, 641. 673, 692. 721. 772. 774. 781. 790, 733. 795. 796, 797. 801. 859. 864. 865. 866. 869. 877. 881. C. Namen der Berfaffer. Heft VII. Zeller, Falter aus Italien VI. Liljeborg, über das wilde Rennthier, Giebel, Bervollfommnung der Thiere. Hartlaub, weftindifche Vögel. Bücher von Nöggerath, Bögner, J. Müller, Laviz— zari, W. Fuchs, Ph. Schmidt, I Nömer, Jaubert und Spach, Dalenciennes, Euvier und Streubel, Lepeletier, Drfted, Sturm, Plucar, Berthold, Haidinger, Genna, fehlefifche Geſellſchaft, Nyt Magazin, Berl. Acad., Stannius, Berein zu Riga, Steenftrup, Aleffandrini, Panizza, Aßmannn, Owen, Pouchet. Heft IX. Zeller, Falter aus Italien VII. Trautvetter, zur allgemeinen Naturgefchichte, Verein zu Riga, Menzel, Balencienneg, Menfe, Du— jardin, Billa, des Murs, Linnaea entomologica, Redtenbacher, Hawle und Corda, Giebel, Kröyer, Tſchudi, Schinz, ©. Bonaparte, Lepeletier und Brulle, Genua, Archives du Museum, Sachſe, Jä— ger, Reichenbach und Richter, Zürchier Geſellſchaft, Eicher, Heer, Ban der Hoeven, Autenrieth. Heft X. Zeller, Falter aus Italien VII. Srauenfeld, Lebensart von Orectochilus, Geognoſtiſche Charte von Sachen, C. Bonaparte, Claffification der, europäifchen Haarthiere; der Lurche und Fifche, Swainfon, Thiere in Menagerien. Bücher von Swainfon, A. Smith, Linnean Transact., Hamburger Verein. Robert Brown, Glaffification der Rafflefiaceen, Curtis, Neit von Dielocerus et Myraptera. Newport, Glaffification der Chilopoden, Heft XI. Zeller, Falter aus Italien IX. E Burdach, Grund der weißen Farbe. Museum de Strasbourg, jablonowsfifhe Gefellfchaft, Schweizer Gefellfchaft, Pollichia, Harz = Verein, Zurati, Linnean Transact., . Bed, EBurdach, Dumortier, Bagge, Panizza, Grube, C. Bruch, Nardo, Filippi, Dlivieri, Brodmann, PBacini, Geoffroy St. Hi— laire, Berthold, Tſchudi. Lereboullet, Zisen des Coypus. G Naumann, Spiralen der Conchylien. Köllifer, Hectocotyle als Männchen von Dintenfchneden, Biographie von Stephan Geoffroy St. Hilaire, Heft XI. Zeller, Falter aus Italien X. Schlaf. nn I Yz1 915. 927. Halbertsma, über Leeuwenhoek. h Bücher von Ziegler, C. Fifher, Endlider, Voßler un Tſchudi, Shmidlin 930. Dom Verein zu Niga, M. Römer, Prigel, Nägeli, Berge, Kiede, 9. Schmidt, ! 954, Don Burmeifter, Ban der Hoeven, Valenciennes, Schweigger, Verein zu Regensburg, d'Orbigny, Öruber, Beeren 1. I. zu Kaups Balken, ©, 383. B. Nach den Wiffenfchaften. 1. Allgemeines. Buquoy, ©. 1. 321. Berölferung von Kärnthen 310, Bock, Statue Theoderichs zu Aachen. 549. Dfen, über die Schävelwirbel gegen Hegel und Göthe 557. Bevölferung von Genua. 713, H. Raturwiffenfhaften. Thienemanns Zeitfehrift für die Ornithologie. 159. Smidt und Tode, Verfanmmlung der Naturforfcher in Bremen, 235. Acta Academiae leopoldinae XXI. 2. p. 381. Accademia degli Aspiranti Naturalisti. 392, Bulletin de l’Academie de Petersbourg. V. p. 475. Verſammlung der Naturforfcher zu Genua. 625. 710, 869, Schleſiſche Gefellfchaft 1845. 627. Nyt Magazin for Näturvidenskaberne V. 1. Berliner Academie 1842. 1843. ©, 629, Correſpondenzblatt des naturf. Vereins zu Riga, I. Arheiten deſſelben J. 1. 692. 930, Menke, Seitfihrift für Malaco = Zvologie I. U. Linnaea eutomologica 11. p. 699, Archives du Mus. d’Hist. nat. III. 713, Sacfe, allgemeine naturhiftorifche Zeitung I. 714. Der naturwiffenfchaftliche Unterricht auf Gymnaſien. 715. Abhandlungen der naturforfchenden Geſellſchaft in Züri, 718. Typfehrift voor naturlife Geſchiedenis XU. 719, Linn. Transact. XIX. 2. p. 79. XX. 1. p. 861. Abhandlungen des naturwiffenfchaftlichen Vereins in Hamburg I. 799. Schweizerifche Gefellfchaft zu Winterthur 1846, 867. Vierter Jahresbericht der Pollichia. 868. Bericht des Harzvereins für 1846. 868, Leben, Arbeiten und Lehren von Stephan Geoffroy St. Hi— Inire 877. Kegensburger Verein 940. p. 628. ©. 632, 692. 930. 695. II. Phyſik und Mineralogie. Chionit. 477. Dihydrit. 477. Monazitrit. 477. Völknerit. 477. Geognoſtiſche Eharte von Sachen, 774. 6. Burda), der wahre Grund der weißen Barbe, Tagilit. 477. 859, IV Bo tamtr Reißeck, feldititändige Entwicelung der Pollenzelfe. 319. Saubert und Spachs orientalifche Pflanzen. 385. 618, Bruni, angebaute Pflanzen in Italien. 396. Elias Fries, Pflanzen Glaffification. 465. A, v. Juſſieu, Malpightaceen. Griffith, Entwickelung des Keims bey Santalum. 795. Robert Brown, Eintheilung der Nafflefinceen. 796, Fee, über das Mutterforn. 864, Pakenham, neue Pflangen aus Indien, 870, 948 Apodanthes 796. Botrytis 319. Carex grahami 795. Conferva 319. Frostia 796. Generatio equivoca 319. Psammogeton 871. Malpighiaceae 713. Sapria 796. Petrosciadium 871. Sphacelia 864. Phaxocordylis 871. Streptolirion 871. Pilostyles 796. Zellen 319, V. Zoologie Zeller, Verzeichniß der von Löw in der Türkey und Afien gefam- melten Falter. 3. Kaup, Claſſification der Vögel. 39, — Monographien der Falconiden. Zeller, Falter aus Italien, 721. 801. 881. Grafvon der Mühle, über Schlegels Vögel. 457. Fitzingers Glaffification der Lurche. 469, Duponchel, Gaffification der Falter. 550. Liljeborg, über dag wilde Nennthier. 594. Giebel, Vervollfommnung der Thiere. 597. Hartlaub, Vögel Weftindiens, 604, Oerſteds Glaffification der Plattivürmer. 621. Blucar, Fiſche auf dem Marfte zu Trieft. 623. Raſch, Vögel Norwegens. 628. R J. Müller, Gaffification der Fifche. 631. Trautvetter, DVertheidigung der vier alten Elemente. 673. Derfelbe, Nachweifung der vier Naturreiche. 682, 5. Dujardin, Glaffification der Eingeweidwürmer. 696, Burmeifter, Mundbildung der Laus. 699, Hawle und Eorda, böhmifche Triboliten. 700. Lepeletier und Brulle, Glafüfication der Immen. Verany, Strahlthiere des Mittelmeers. 710, Frauenfeld, Lebensart des Orectophilus. 772. C. Bonaparte, europäifche Haarthiere. 781. Derfelbe, Glaffification der Lurche, 786. Derfelbe, Glaffification der Fiſche. 787. Swainfon, Thiere in Menagerien. 790, Curtis, Nefter von Dielocerus et Myraptera. 796. Newport, Glaffificatien der Chilopoden. 797, Lereboullet, Ziten des Myopotamus coypus. 865. Naumann, Spiralen der Conchylien. 866. Köllifer, Hectocotyle als Männchen von Dintenfchneden. 869 39. 85. 161. 241. 325. 121, 213. 284. 401, 481. 561. 641, 707. Thiernamen (3ellers neue Falter ſ. S. 909.) Accipitrinae 161. Acidalia 19. 498. A. polygrammata 501. A. pygmaearia 499. Acontia 17. 452. Ac. solaris 452. Acronycta 17. 437. Adactyla 88. Adela 33. 816. Aechmia 36. Aesalon 59. Aetotriorchis 357. Agalmopsis elegans 398. Agrotis 17. 439. Ameifen 317. "Amphidasys 18. Amphipyra dilucida 441. Anarta 450, ' Anchinia 34. 852. Anch. pyropella 823. Anerastia 31. An. punctella 767. Anthocharis 227. Anthoecia 17. Anthophila 17. 481. Anthophila velox 482. Anthophila vespertalis 481. Aquila 241. Aquila naevia 459. Arachnactis 398. Archibuteo 325. Arctia 17. Ardea bubulcus 462. Argymis 124. Asopia 23. 590. Aspilates 18. 489, Apilates sacraria 491. Aspis 668, Astur 186, Asturina 187. ** Atychia 29. Aviceda 344. Baza 341. Bidens 56. Boarmia 18. 492. Boarmia correptaria 18. Bombyx 421. Boreus hiemalis 475. Botys 22. 567. B. carnealis 570. Botys polygonalis 573, Bryophila 438. Bufo niger 800. uteo 325. C. punctuaria 495. €. suhpunctuaria 496. Calantica 811. Callimorpha 16. Canis spelaeus 540. Caradrina junceti 445. Carcina 845. Carpocapsa 168. C. fagiglandana 668. Catocala 484. Cerastis 447. Cerchneis 46, Chara 127. Charaxes jasius 127. Chelidopterus 87. Chelonia 16. Chesias 495. Choreutis 25. 641. Ch. stellaris 642, Choristodon 800. Cidaria 19. 504. Circaätus 256. Circus 9. Cleophana 448. Coceyx zephyrana664. Cochylis 28. 739. Coleophora 36. Col. cuprariella 36. Col. fuscicurnis 37. Colias 6..228. Cosmopteryx 37. Cossus 424. Coypus 865. Crambus 28. 743. Cr. contaminellus 7536. Cr. eyrilli 760, Cr. funiculellus 760. Cr. inquinatellus 753, Cr. tentaculellus 748. Sricetus songarus 477. Crocidosema 721. Cucullia 448. z Cygnus bewickii 465. Cymindis 351. Eypriniven 789, Cytaeis 398. Daeudalion 186, Daptrius 202. 353. Dasycera 33. Das. imitatrix 35. Deilephila 15. 420. Depressaria 836. Dielocerus 796. Diodon 56. Diphyes 398. Doris tenera 393. Dosithea 515. Dupouchelia 588. Echinaster 399. Elachista 38. 88. Elanus 108. Elysia 711. Emberiza lesbia 462. Endotricha 593. Cosm. argyrogrammos 37. End. corticalis 593. Ennomos 484. Ennychia 652. Epischnia 31. 769. Ep. venosa 31. Erastria 17. 452. Er. minufa 452. Er. ostrina 454. Er. parva 453. Eriocottis 812. Erythropus 47. Euchelia 15: Eudorea 29. 761. E. coarctata 29. Euploea 3. Euprepia 432, Eupr. villica 433. Exogone 718. Falco 58. F. arcadicus 66. 459. F. candicans 459. F. coneolor 360. F. eleonorae 360. 459. F. feldeggii 73. C. lanarias 458. Falconine 44. Falter, aftatifche 3. Falter, italtänifche 121. 213. 284, 401, 481. 561. 641, 721. 801, 8831. Felis spelaea 522. Ficedula ambigua 460. Fidonia 492. Filograna 399. Fiſche, Aufons 549. Sifche, von Como 694, Fiſche, bey Genna 712. Gampsonyx 109. Gastropacha 421. Gelechia 36. 845. Gennaia 69. Geometra 18. 486. Geometrae 484. G. coronillaria 487. Geranospiza 183. Giraffe. 864. Glareola pallasii 462. Glaucopteryx 9. Gleha 398. Gnophos 19. Crapholitha 26. 732. Gymnogenys 260. Gymnops 354. Gypsictinia 120. Hadena 17. Haematornis 261. Haemylis 836. Haliaätus 272. Halias. 24. Hapsifera luridella 32. Harpagus 56. Harpella 823. Harpyia 208. Heliothis 17. 451. Helotarsus 253. Hesperia 12, 285. Hercyna 653. Herminia 561. Herpetotheres 257. Hesperia 12. 285. Hesperia alveolus 288. Hesperia fritillum 290. Hesperia pumilia 291. Heteroaätus 278. Heterogenea asellana 654. Heteropus 245. Hiera&tus 243. Hieraspiza 169. Hierax 44. Hierofalco 76. Hipparchia 4. 130. Hipp. lupinus 130. 138. Hipp. telmessia 4. Hirundo boissoneauti. Hyaena spelaea 525. Hydroictinia 117. Hydrophis schizopholis 800. Hymenoptera 706. Hypena 561. Hyponomeuta 835. Hypotia corticalis 59. Hypotriorchis 62. Hyptiopus 341. lbicter 352. Ichthyaetus 270. Ichthyoborus 333. Ictinia 83. Ictinoa&tus 275. Idaea 20. 505. Id. calabraria 505. ld. incanata 511. ld. luridata 20. ld. ostrinaria 21. ld. ruficostata 507. Id. ischnoscelis 183. Janthina 394. Janus 711. Jeracidea 77. Lampros 823, Lanius meridionalis 460. Larentia 19. 501. Lepidogenys 341. Leucania 446, Leucophasia 228. Leucopternis 210, Leucospiza 197. Libythea 4. 285. Limenitis 127. Limnaetus 1683, Liparis 425. Lithosia 16. 429, Lomanctus 711. Lophotes 165. Lophospiza 187. Lophotes 341. Lucernaria 398, Lycaena 8. 147. L. aquilo 11. L. balcaniea 8. L. loewii 9. L. trochilus 9. Lyonetia 88. Macagua 257. Macroglossa 15. 419. 420. Mamestra 444. Melanthia 20. Melierax 191. Melitaea 3. 123. Micronisus 188. Micropteryx 214. Milvinae 83. Milvus 112. Minoa 20. M..fliavicornata 20. er EEE — - =. [ — 950 Morphnus 201. Motacilla melanocephala 461. Musecicapa flaveola 607. Myelois 29. 761. M. argyrogramınos 29. M. ceratoniae 764. M. incompta 30. M. obliqua 31. Myopotamus 865. Myraptera 797. Naclia 16. 429. Nauclerus 87. Nematois 33. 817. Nem, barbastellus 33. Nematopogon 816. Nephopteryx 771. Nisaetus 163. Nisus 170. Noctua 17. 435. Nymphula 23. 581. N. aetnaealis 587. N. interpunctata 584. N. numeralis 586. Obisium megalochelum 39. Odontriorchis 346. Oecophora 35. 824. Oecophora apicalis 35. Oligobranchus 399. Onychaätus 245. Ophiusa 484. Opostega 88. Orectochilus 772. Ornix columbaepennella 393. Paedisca 722. Palpula 822, Pandion 268. Paunychestes 47. Papilio 6. 213. Paranthrene 418. Parisifalco 354. Parus sibiricus 461. Passer salicarius 462. Pediculus 699. Pempelia 32. 801. Penthina aceriana 656. Perdix francolinus 462. Perisonimus 399, Pernis 339. Phalangium spinipes 394. Phalcobaenus 333. Phibalocera 845. Phlogophora 443. Phoxopteris 28. 738. Phycidea 31. 768%. Phycides 761. Pieris 5. 119. Plusia 17. 448. Plutella 34. 818. Poecilopternis 329, Poecilopteryx 86. Poecilornis 49. Poliodysodea +44, Polihierax 47. Polioa&tus 270, Poliornis 265. Polyhoroides 260. Polyborus 349. Polyommatus 7. 147. P. ottomanus 7, Puntia 219. Poterion 393. Procris 15. 951 Pr. obscura 15. Psecadia 36. 836. Psyche 425. Ps. apiformis 426. Pternura 168. Pterolonche 896. Pterophorus 38. 902. Pt.loewii 38. 804. Pygaera 424. Pyralides 561. Pyralis 22. 562. P. cuprealis 563. P. netricalis 564. P. phoenicis 393. Pyrausta 23. 644. Pyr. chlorealis 651. Py D punicealis 647. Pyr. sanguinalis 644. Pyrrhula sinaica 462, Regerhinus 344. Nennthier 594. Rhinosia 36. 845. Rhizostoma 394. Rhodocera 3. 284. Rh. cleopatra 284. Rh. farinosa 5. Rostrhamus 351. Rupornis 202. Rytina 475. Sälicaria olivelorum 460. Salpa 399. Saturnia 17. 421. Safyrus beelzebub 393. S. Iyssa 141. S. tigelius 141, Saurothera 605. Saxicola aurita 461. Scalibregma 399. Scelospiza 173. Sciaphila 25. 669. Sc. lvewiana 25. Scopula 22. 566. Senex 352. Sericoris 27. 669. Ser. artemisiana 27. Sesia 12. 401. S. leucomelaena 12. 410. S. loewii 14. 401. S. tineiformis 417. S. trivittata 13. Sphinx 419, Spilocircus 101. Spilornis 261. Spizacircus 109. Eee 161. Spizageranus 202. Spizastur 168. C. Berfaffer Bock 549, Bonaparte 781. Brandt 475. 477. Brown 795. Bruni 396. Buquoy 1, 321. Burda) 859. Burmeilter 699, Gorrigliano 393, Gofta 393. 394, Curtis 796, Stegania 493. Stenoptera 35. Sternaspis 711. Strigiceps 92. Sylvia cettii 461. S. elaeica 460. S. galactodes 460. S. ochrogenion 460. S. saltatrix 461. Syncorina 398. Syntomis 307. Syrichthus 12. Tachyspiza 172, Tachytriorchis 328. Talaeporia 801. Tanagra zena 607. Tegostoma comparalis 581. Teras 739. Tetrao scoticus 462, Thais 6. Thalassaetus 283. Thecla 6. Thecla caudatula 6 Theratopius 253. Thrasaötus 208. Thyris 12, Tichornis 51. Tinea 32. 802. Tin. augustella 804. Tin. imella 809. Tin. kollarella 805. Tinnunculus 46. Tischeria 88. Todus 605. Tortrices 653. Tortrix 24, 697. T. pronubana 657. Triphaena 442. Tritonia acuminata 393, Turdus ruhripes 606. T. solitarius 461. T. varius 461. Urospiza 180. Urubitinga 206. Vanessa 4. 125. Vermetus 711. Vultur auricularis 459. Xanthia 447. Ypsolophus 34. 820. Zerene 504. Zethes 17. Zeuzera 424. Biten des Coypus 86h. Zygaena 15. 296. Z. erythrus 296. Z. nostradamus 291. Z. transalpina 303. der Aufjäße. Dujardin 696, Dupondel 550, Fee 864, Tißinger 471. Frauenfeld 772. E. Fries 465. Giebel 522. 597. Griffith 795. Halbertsma 915. Hartlaub 602. Herrmann 479. | Soly 864. Sunghuhn 470 Suffien 713. Kaup 39, 85. 161. 241, 325, Kolenati 475. Köllifer 869, Lavocat 864, Lereboullet 865. Liljeborg 594. Martino. 343, Don der Mühle 457, 3. Müller 631, Naumann 866, Newport 797. 952 Dfen 475. 478, 549, Se 634, Orſted 621. Päsquale 393. Reißeck 319. Sars 398. Saſſi 711. Ph. Schmidt 800, Swainſon 790. Tommaſi 394. Trautvetter 673. Verany 626. Zeller 3. 121. 212. 284. 401. 481. 561. 641. 721, 801, 881 D. Verfaſſer der Bücher. Academie zu Berlin 629. Acad. leopoldina 318. Acad. de Petersbceurg, Bullet 475. Essercitazioni Acc. degli Aspi- ranti 392. Annali d. Asp. 375. Bulletino d. Asp. 395. Alefandrini 635. Archief, Fruidfundig 469, Archives du Museum III. 713. Aßmann 636, Autenrieth 720. Avellino 395. Bagge 873. 2. Bed 871. Berge 932. Berthold 624, 879. Bogner 616, Bonaparte 706.781. Brocdmann 876. Bruch 874. Brulle 706. E. Burda) 872. Burmeiiter 934, Charte, geognoftifhe 774. Corda 702. Coſta 392. Gotta 774. Guvier 312, 478, 620, Des Murs 698, Dozy 467. Dujardin 696, Dumeril 478. Dumortier 872, Duponchel 550. Durazzo 626. Duvernoy 479. Gnolicher 928. Engelmann 234. 396. Ernſt 808, Eicher, Arn. 717, Filippi 875. Fiſcher 927. Fitzinger 469, Tode 235. Trans 391. E. Fries 465. MW, Fuchs 385, 617. Fürnrohr 464, Gandolfi 625. Genova 625. 710. 869, Iſ. Genffroy 877, Geſellſchaft, jablonowskiſche 866, Geſellſchaft, ſchleſiſche 627. Geſellſchaft, ſchweizer 867. Giebel 317. 555. 702. Gok 545. Gottſche 389. Grube 874. Gruber 944. Gymnafien 715. Haidinger 625. Hawle 702. Heer 717. Herrmannſen 316. Hornſchuch 633. Jäger 715. Jahrbücher der Alterthumsfreunde 548. ” Saubert 385. 618, Kröyer 702. Krombholz 466, Langsdorff 320, Laurillard. 478. Lavizzari 616. &epeletier 620. 706. Lindenberg 389. Linnaes entomologica 699. Lurati 869, Magazin, nyt 628. Maız 389, Memoires de Strasbourg IH. 864, Meneghini 316. 390. Menge 695, Menzel 693. Meyer-Ahrens 477. Molkenboer 467, Monti 694. C. Müller 632. 692, 930. 5. Müller 616. Nägeli 931. Nardo 875. Naumann 774, Nees 389, Nöggerath 616. Notaris 626, Nylander 317. Dlivieri 876. Dllweiler 312, Drbigny 940. A, Orſted 621. * Owen 637. Pacini 877. Pallavicino 625. Panizza 635. 873 Pareto 625. Plucar 623. 953 Pollichia 868. Pouchet 639, Preusfer 311. Prigel 468. 931. Rabenhorit 390, Redten bacher 700. Reichenbach 715. Richter 715. Riecke 932. Röner 387. 617. 930. Sachſe 704. Sars 397. Suffi 626. Schlegel 457. Schmarda 397. Schmidlin 929, Chr, Schmidt 399, Th. Schmidt, 617, A. Schmidt 794. 933, Schweigger 939, Schnizlein 385. Smidt 235. Sodoffsky 692. 930. Spach 355. 618, Spinola 625. Stabile 315, Schinz 705. Stannius, Butyrinus 632, Straus 238, Steenſtrup 633. Streubel 312, 620, Sturm 464. 623, Swainſon 790. TIhienemann 159, 473. Transact. linnean XX. 869, Trog 389. Tſchudi 703. 880, Typfchrift NL. 719. Unger 391. Dalenciennes 618. 694, 938. XIX. 795. — ——— — — — Nachträge und Correctionen zu Kaups Falconiden. 954 Van der Hoeven 719. 936, Verein zu Hamburg 799. Verein des Harzes 868. Verein zu Regensburg 910. Verein zu Riga 632. 692. 930. Billa 697, Bittadini 469. Voßler 929, Vrieſe 467. 719. J. Wagner 309. Zeitung, naturhiſtoriſche 714. Ziegler 927, Züricher Mittheilungen 717. Züriher Stiftungsfet 717, Seite 49. Tinnunculus sparverius. Zu diefem füge die Syn. gracilis, isabellinus et cinnamominus Swains. Unter legterem Namen befindet fich im brittifchen Muſeum ein Meibchen, welches dem Männchen im Gefieder gleicht. 59. F. aesalon. Herr von Homeyer glaubt, daß das von mir befchriebene Weibchen das fogenannte Hahnengefieder als zufällige Abweichung trage. Diefe Art niftet häufig in Schottland, von wo der zoologifehe Garten in London 17 Stück erhielt und les bend unterhält. Die Mehrzahl war afchgrau, und nur wenige, beftändig fehreyende Junge waren braun. Bey diefer Art fireiche das Citat Columbarius, welcher als Art oder Subjpecies ſich durch 4 Schwanzbinden deutlich unterfcheidet. 71. Falco tanypterus Licht. Im Berliner Mufenm befinde fich nach brieflichen Nachrichten unter diefer Benennung der F. cer- vicalis. Unter dem Namen tanypterus erhielt von Berlin das Leydner Mufeum die leßtgenannte Art. Ich glaube deßhalb, daß man dafelbit die Mainzer Exemplare auf Gerathewohl bejtimmt bat. Der Name kann deßhalb nicht bleiben und der Schlegel— ſche Name Feldeggii wäre defhalb vorzuziehen, wenn nicht ermittelt werden fanı, ob Latham ihn als callidus bereits beſchrieben hat. 88. Bey Ictinia ftreiche man das Subgenus Poecilopteryx. Sch würde diefen Irrthum nicht begangen haben, wenn id) beide Arten des Genus Ictinia an ein und demfelben Ort hätte ver— gleichen können. 94, Bey Circus cyaneus entfernt als Unterart den Circus uligi- as, cc fi) in dem Jugendfleid, vielleicht auch in dem des Weibchens, von dem der alten Welt unterjcheidet. Circus histrionicus verfege in die Nähe des Circus macro- pterus. Zu den Rohrweihen füge die neue Art: C. spilonotus Kaup. Kopf Schwarz, Flügel und Schwanz nicht gebändert. Untere Theile weiß, Kehle und Oberbruft mit ſchwarzen Schaftitreifen. fen 90., Mittelzehe 42 Din. lang, Vaterland: Afien? (Zoo— Garten.) ilvus ftreihe das Subgenus Hydroictinia, weil die fi nicht von Milvus regalis unterfcheiden lafjen. Die ttellen ji): parasiticus, affınis, govinda, ater, re- 2 8 7 18. 175. Unfer Nisus fringillarius it der Grundtypus, um den fid) mehrere gruppiren, die man als Subſpecies betrachten muß. Diefe find: N.exilis, fringillarius, madagascariensis, fuscus und eine neue Art, Nisus oder Accipiter erythronemus, G. Gray. — Bolivia. 183. Den Namen Geranospiza habe ih) in Geranopus verändert, fo wie alle in spiza ( Pink) ſich endigenden Namen in Spizia (Sperber) zu ändern find, 197. Der Craxirex gallopagoensis Gould ift als ächter Astur als Subfpecies unter Ast. unieinetus zu ftellen. Er unterjcheidet ſich als alter Vogel, daß der Flügelbug fchwarzbraun und nicht roſtroth gefärbt iſt, auch zeigt er etwas größere Dimenftonen, Iſis 1847, Heft 12. Seite Die Kopfzeichnung der Figur, welde Gould in Beagle Pl. 2. gegeben, it nicht genau, 204. Zu dem Subgen. Rupornis, wohin die Arten magnirostris, meridionalis (rutilans ) et urubitinga gehören, füge die Art Asturina meridionalis Lath. (Falco buson, Buteogallus cathartoides Less., Circattus solitarius Tschudt.) — Sie fteht im Gefteder des alten Vogels der A.urubitinga am nächiten. 210, Zu den Aıten des Subgen, Leucopternis füge Asturina po- lionotus @. Gray., welche möglicherweife fynonym mit me- lanotus Vieilt. feyn kann, 262, In das Subgen. Spilornis zähle man die Art Circaëtus fascio- latus Kaup. Alle Kopffedern zugefpigtz. Unterbruft, Bauch, Hofen weiß, mit 3-4 afchgrauen, zum Theil roſtröthlich anges flogenen breiten Querbinden auf jeder Feder, — Eine fehr aus— gezeichnete Art von Port Natal, Brittifches Mufeum. 262. Statt Circaätus bacha fchreibe cheela Lath., welches der ältere Name ilt. 265. Zu dem Subgen. Poliornis füge man die Art Circastus pyr- rhogenys, welcdje die Herren Temmind und Schlegel in der Fauna japonica als Buteo p.21, befchrieben haben, Wünz fohenawerth wäre e8, wenn der Name geändert würde, da bey feinem Naubyogel ein feuerfarbiges Golorit vorkommt. Diefer buffardähnliche Circaetus hat am Kopf eine roftfarbige Zeichnung. (Leyden, London, Darmitadt.) 328. Zu dem Subgen. Tachytriorchis gehört der Buteo albonota- tus, von welchem das syn. unicolor d’Orbig. zu entfernen ilt, welcher eine ſchwarze Varietät des Buteo erythronotus ift. 329. Als neue Art in das Subgen, Poecilopternis ift zu fügen: Bu- teo infulatus Kaup. — Diagn.: Flügel 364, Schwanz 200, Tarj. 80, Mitteljehe 35 Mm. lang. Ich kenne nur den jun— gen Vogel mit breiter weißer Stirnbinde. Steht dem lineatus am nächſten. Gallopago =Infeln. Brit. Mufeum, 331. Ben Buteo erythronotus werde ich in meinem großen Werk viele Farben = Warietäten befchreiben. — Wie man diefe Art mit pterocles verwechjeln kann, d.h. wenn man wirkliche Ptero- cles beſitzt, iſt mir jetzt nicht mehr erklärlich. £ 333. Bey Buteo aequinoctialis jtreiche die irrigen Citate buson etc. weg und nenne die Art B.nigricollis Lath. (busarellus Daud.) 335. An die Spitze der eigentlichen Buteo ijtdie Art B.plumipes Gray. (Circus Hodys.) zu ftellen. Tarſe über die Hälfte befiedert. Gefieder rußſchwärzlich. 338, 3u Buteo vulgaris bringe das Citat B. tachardus Daud. Vieilt. t. 19. , der fich als Art nicht unterfcheivet. Das Vorfommen von B. lagopus et vulgaris am Cap ift allerdings merkwürdig. 341. Das Swainfonifche Genus Aviceda ift zu ftreichen ; denn die Art cuculoides ift zu dem Subgen. Baza zu zählen. Den Per- nis eueuloides erhielt das brittifche Mufeum unter der neueren Benennung R. verrauxii. Er fteht dem Pernis suberistatus am . nächiten. Port-Natal und Senegal. — Die Swain. Beſchrei— bung it mangelhaft und der Zeichnung fehlt der kurze Nackenzopf. 354. Zu Ibicter montanus füge das Citat albogularis Gould. Beagle Birds t. 1. 60* EEE 913 45. Bey Hierax erythrogenys lied: H. erythrogenys (mas), se- riceus (foem.) 52, Statt Baftard zrüttelfalfe Lies: Buſſard-rüttelſalke. 56. In dem Character von Harpagus lies: Acht ſperberförmige Flügel, ſtatt nicht fperberfürmige. 57. In d. Ch. des Subgen. Aesalon lies: an der Innenfahne bes flimmt ausgefchnitten. 63. 3.15. v. o. ftatt-wie Schwalben lies : wie Schwalben fangen, 73. In der Note lies: um beym Meffen der Spitze ufw. 97. 3.8, v. u. lies: ſchwache ftatt ſchwarze. 103. 3. 23. v. u. lies: und ftatt in. > 117. 3. 22. lies: Anlage zum Stoßtauchen, b 118, Zwifchen die Beſchr. des M. affinis ift die von parasiticus fehlerhaft eingefchaltet. 120, In der’ Note berufe ich mid) auf Zeichnungen, die wegen ber Koften weggelafien wurden. Die Note blieb dephalb fehlerhaft ftehen. 163. In der Diagnofe von Limnaetus lies: 37 —43. 242. 212, 335. 3. 26. 342, 34. 249. 3. 24. v. u. lies? Scheitel jtatt Schenkel. 376. 377. 3.2.2. u. lies: 378. 383. darf feiner Erklärung. 914 Fehler Seite Seit 166. 3. 6. lies: wie Limnaetus, das 1. Subgenus. Seite 167. 3. 25. v. u. lies: Spiziaetus bellicosus. 179. 3. 12. v. u. lies: Anwendung flatt Anorbnuiig. 189. In der Diaguofe des Ast. monogrammicus lies: Schwanz gegen das Ende mit breiter weißer Binde, Bey Ast. rueppellii fehlt das Gitat polyzonoides A. Smith. 3. 2. v. u. lies: daß er daſelbſt die Namen. In dem Character von Aquila lies: Nägelverhältniß lang. 3. 21, er unten lies: das 51. Subg. Uraetus.. „1, lies: pagaui. . = 3. 21. v. o. liest "Pernis lophotes Cuv. es, J 3. 12. v. u. lies: Zehenrücken. “re — 189. 196. Bey Nr. 39. ſtreiche Elanoides etc. deutsche ftatt brittifche, 3.9. v.u. lies: Azara Nr. N Bey dem Genus Hierax ftreiche das 1. ’ Bey der Erflärung der Tafeln lies 1. jtatt I. Die Zufel J. de Die kleinern Fehler fan der Lefer Teicht berichtigen. ©. 548, füge „Baͤrſch“ ftatt „Band, = — — —— nn a — Zn