- ^' - - DS V.. / JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜE NATURKUNDE. JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON DR- ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL. SANITÄTSRATH, INSPECTOR DES NATURHISTORISCHEN MUSEUMS UND 8ECRETÄR DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 43. MIT DKEI TAFELN. ♦ y<^\tA7^ ^y'^56T7^>< WIESBADEN. ^ :i -^^-^^ VERLAG VON J. F. BERGMANN. Lj L\Bn A ;'. \^\ ^^^ 1890. V^,,^^*\ ^ <ä' 0 }> Buchdruckerei von Carl Ritter in Wiesbaden Inhalt. Seite. I. Vereins-Nachrichteii. Protokoll der Generalversammlung und Feier des GOj äh- rigen Bestehens des Nassauischen Vereins für Natur- kunde am 6. October 1889 IH Bericht, vorgetragen in der Generalversammlung und Feier des 60jährigen Bestehens des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 6. October 1889. Von Dr. Arnold Pagenstecher V Nekrologe: Lothar von Wurmb. — Georg Lehr. — Max Saalmüller XVII Verzeichniss der Mitglied er des Nassauisch en Verein s für Naturkundeim November 1890 XXIII II. Abhandlungen. Die Entwicklung der Chemie in den letzten sechzig Jahren, mit specieller Berücksichtigung unseres Vereins- gebietes. Vortrag, gehalten in der 60. Generalver- sammlung desNassaui sehen Vereins für Naturkunde am 6. October 1889 von Professor Dr. H. Fresenius . . 1 DieTher malquellen Wiesbadens in chemischerBeziehung. Von Dr. R. Fresenius, Geh. Hofrathe und Professor . 17 Das Bohrloch im NeuenWiesbadener Schlachthause. Von A. von Reinach (Frankfurt a. M.) 33 Die Heliozoen der Umgegend von Wiesbaden. Von Dr. phil. Eugen Penard (Genf). Hierzu Tafel I, II 39 ^3-9^^ Catalog der nackten und schalen tragenden Ehizopoden von Wiesbaden. Von Dr. phil. Eugen Penard (Genf) . 67 Ueber einige neue oder wenig bekannte Protozoen. Von Dr. phil. Eugen Penard (Genf). Hierzu Tafel III .. . 73 Beiträge zur Lepidopteren -Fauna des Malayischen Ar- chipels. (VI.) Ueber Schmetterlinge von Ost-Java. Von Dr. Arnold Pagenstecher (Wiesbaden) 93 Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Station zu Wiesbaden im Jahre 1889. Von Aug. Bömer, Stationsvorstand 109 'SR Ai, * K^^ Yereins -Nachrichten. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 43. Protokoll der Generalversammlung imd Feier des 60jährigen Bestehens des Nassaiiischen Vereins für Naturkunde am Sonntag den 6. October 1889 Vormittags 11 Uhr im Museumsaale. Der Vereinsdirector, Herr Regierungspräsident von Wurmb, er- öffnete die Versammlung, indem er die von hier und auswärts erschienenen Mitglieder und Freunde des Vereins warm begrüsste und für das zahl- reiche Erscheinen dankte. Darauf erstattete der Vereinssecretär, Sanitäts- rath Dr. A. Pagen Stecher, Bericht über das Vereinsleben der ver- gangenen Zeit und insbesondere über das verflossene Jahr (s. S. V). Herr Gymnasialdirector a. D. Spiess brachte als Vorsitzender des Alterthumsvereins dem »Schwesterverein« die herzlichsten Glück- und Segensw^ünsche. Weiter sprachen Herr Dr. Richters von Frank- furt a. M. Namens der »Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft« und Herr Dr. Bode Namens des »Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung« warme Worte der Theilnahme an dem Jubiläum des Vereins, in dessen Namen der frühere Vereinsdirector, Herr Geh. Hof- rath Dr. Fresenius, für die dargebrachten Glückwünsche dankte. Schriftliche Glückwünsche der naturwissenschaftlichen Vereine zu Cassel und Oifenbach, sowie einiger dem Vereine nahestehender Männer der Wissenschaft gelangten zur Verlesung. In Anerkennung ihrer erspriesslichen Thätigkeit für den Verein und wissenschaftlichen Verdienste wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt die Herren: Reg.-Präsident von Wurmb zu Wiesbaden, Geh. Hofrath Dr. R. Fresenius zu Wiesbaden, Geheimrath Dr. R. Leuckart zu Leipzig, — IV — und zu correspondire nden Mitgliedern die Herren: Professor Dr. F. H u e p p e zu Prag, Oberstlieutenant z. D. Saalmüller zu Bockenheim, Oberstlieutenant von Schön feld zu Weimar, Professor Dr. Kaysser zu Marburg a. d. Lahn. Bei der hierauf folgenden Vorstandswahl wurden die bisherigen Mitglieder durch Acclamation wiedergewählt, so dass der Vorstand für die nächsten zwei Jahre besteht aus den Herren: Regierungspräsident von Wurmb, Director, Sanitätsrath Dr. A. Pagenstecher, Museumsinspector und Vereinssecretär, Hofrath Lehr, öconomischer Commissär, Rentner Duderstadt, Cassirer, Professor Dr. H. Fresenius, Rentner Dr. H. Weidenbusch, Apotheker Vi gener in Biebrich, Vorsteher der botanischen Section, Rentner Dr. L. Dreyfus, Vorsteher der zoologischen Section. Anträge oder Wünsche wurden von Seiten der Versammlung nicht vorgebracht. Herr Professor Dr. H. Fresenius hielt sodann einen Vortrag: :*Ueber die Entwicklung der Chemie in den letzten 60 Jahren mit besonderer Berücksichtigung des Vereinsgebietes« (s. S. 1). Hierauf Schluss der Versammlung. Ein gemeinsames Festmahl vereinte um 2 Uhr in den Räumen des Casinos Mitglieder und Freunde des Vereins in der heitersten Geselligkeit. Der Vereinssecretär: Dr. A. Pagenstecher. B e r i c li t vorgetragen in der Generalversammlung und Feier des 60jährigen Bestehens des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 6. October 1889. Von Dr. Arnold Pagenstecher, Vereinssecretär. Hochzuverehrende Anwesende ! Die heutige Generalversammlung gilt zugleich der Feier des 60jährigen Bestehens des Nass. Vereins für Naturkunde. In eifriger und selbstloser, von dem Wechsel der Zeit und der Personen unberührt gebliebener Arbeit hat sich der Verein in diesem Zeitraum sowohl innerhalb, wie ausserhalb der Mauern dieser schönen Stadt Anerkennung und Erfolge verschafft. Das zarte, von sorgsamen Händen in fruchtbares Erdreich gepflanzte Reis hat sich zu einem starken Baume entwickelt, der reiche Blüthen und Früchte getragen. Wir sehen freudig auf die Mehrung des materiellen Besitzes unserer in vielfacher Mühewaltung zusammen- gebrachten Sammlungen, wie auf den geistigen Schatz, der in unseren Jahrbüchern niedergelegt ist, oder in thätiger, wechselnder Belehrung in fruchtbringender Weise weiter wirkt. In den zwei Menschenaltern des Bestehens unseres Vereins haben sich neben einem ungeahnten Umschwung im politischen Leben auch die grossartigsten Umgestaltungen des Wissens und Könnens gebildet. Gestatten Sie mir, dass ich in einem kurzen Rückblick auf die ver- gangenen Jahre in allgemeinen Zügen einige wenige Hauptpunkte aus dem gewaltigen Aufschwung in Ihr Gedächtniss zurückrufe, welche die Naturwissenschaften seit jener Zeit genommen haben, in welcher die Pathen unseres Vereins das lebensfrische Kind zur Taufe brachten, und — VI — Ihnen damit die Grundlage skizzire, auf welcher sich die steigende Thätigkeit unseres Vereins aufbaute. Es fällt die erste Jugend unseres Vereins in die Zeit, in welcher es nicht wenig dem Einflüsse des grössten Naturforschers unseres Jahr- hundertSj Alexander von Humboldt, zuzuschreiben war, dass ein neuer Geist in die Naturwissenschaften einzog. Wie er durch seine hin- reissenden Naturschilderungen das ganze gebildete Publikum zu begeistern wusste, so hatte auch sein universeller Geist und die Macht seiner Persönlichkeit auf jener denkwürdigen Naturforscherversammlung zu Berlin im Jahre 1828 zündend auf alle Gebiete der Naturwissenschaft eingewirkt. Ein neuer Born des Wissens ergoss sich und die dumpfe Schwüle der Naturphilosophie musste der Morgenröthe einer besseren Erkenntniss weichen und dem frischen Hauche der in Erfahrung gestählten V\^issenschaft. Gedenken wir zunächst der bedeutenden Ereignisse im Gebiete der Astronomie innerhalb der sechzig Jahre, die uns beschäftigen, so können wir den grossartigen Entdeckungen früherer Jahrhunderte und den Arbeiten eines Copernicus, Keppler, Newton und Herrschet eine nicht minder bedeutende Errungenschaft entgegenstellen, die durch Kirchhoff und Bunsen 1859 erfundene Spectralanalyse, wodurch, uns eine chemische Bestimmung der V^eltkörper möglich geworden ist. Wie Dubois-Reymond sagt, ist »der Glanz der Sterne und die Gluth der Sonne zurückgeführt auf Verbrennungsvorgänge von Gasen, welche in glühende Dämpfe verwandelt sind und deren Glanz der schwin- gende Aether aus unermesslicher Ferne in unsere Instrumente wirft. Ja, diese Flammenbilder sind ganz dieselben, wie sie auch in unseren irdischen Gasen und Metallen hervorgebracht werden. So hat man erkannt, dass selbst jene ferne Sternen weit nicht unwandelbar ist, dass auch sie ein Werden und Vergehen hat.« Es war 1842, als Robert von Meyer aus Heilbronn in Liebig's Annalen der Chemie in einem denkwürdigen Aufsatze die Idee des Princips der Erhaltung der Kraft zunächst in grösster Allgemeinheit erfasste. Wohl fehlte ihm die sofortige Anerkennung, aber schon 1847 analysirte Helmholtz das Gesetz mathematisch, das jetzt die mechanisch- physikalische Erkenntniss beherrscht. Ebenso hatte die angewandte Physik zur Zeit der Gründung unseres Vereins einen gewaltigen Schritt vorwärts gethan, dessen uner- messlichen Einfluss wir erst in der Neuzeit zu würdigen wissen. — VII — Nach den Entdeckungen Oerstedt's und Faraday's war mit der Construirung des ersten elektrischen Telegraphen durch Gauss und Weber 1823 der Grundstein gelegt zu einem riesigen Fortschritt der Menschheit durch die Benutzung der Elektricität für das praktiche Leben. Um das Jahr 1852 fielen die ersten Versuche von Reis über das Telephon, die im Jahre 1861 zuerst veröffentlicht, bald zu den gross- artigen Erfolgen von Bell und Edison führen, denen wir jetzt jene wunderbare Lichtquelle verdanken, die bereits über den ganzen Erd- ball verbreitet ist, nachdem 1881 die erste Ausstellung ihrer Erzeug- nisse stattgefunden hatte. Und noch vor wenig Tagen hat der wunder- bare Phonograph auch in Deutschland das Erstaunen der höchsten Kreise der Gesellschaft hervorgerufen. Wie hat die Dampfmaschine in alle Verhältnisse eingegriffen! Im Jahre 1819 durchfurchte die »Savannah« als erstes Dampfschiff den atlantischen Ocean; die erste Eisenbahn wurde in England im Jahr 1830, ein Jahr nach Gründung unseres Vereins, eröffnet, in Deutschland 1835, in der Schweiz 1837. Jetzt hat der Dampf Länder genähert und Völker durcheinander gewürfelt, Handel, Bildung und Wohlstand in ungeahnter Weise vermehrt, freilich auch unser sociales Leben in eine Gährung gebracht, die den Kampf um's Dasein erschwert und uns gewaltige Um- wälzungen zu fürchten gelehrt hat. Fünfzig Jahre sind es weiter in diesem Jahre gewesen, dass jene schöne Erfindung des Lichtdruckes durch Daguerre gemacht wurde, der wir jetzt so wunderbare Leistungen verdanken ! Durch Alexander von Humboldt wurde auch die Meteoro- logie in die Wissenschaft eingeführt, da er durch seine weiterreichende Erfahrung in den Stand gesetzt war, die Witterungsverhältnisse der einzelnen Länder in ihrer Abhängigkeit von denselben allgemeinen Gesetzen darzustellen. Ihm folgte Leopold von Buch mit seinen Studien über die Vertheilung des Luftdruckes und vornehmlich D o v e in der Förderung der bereits von Humboldt angeregten meteorologischen Stationen, deren grosse wissenschaftliche und praktische Bedeutung wir mehr und mehr schätzen lernen. Ganz besondere Fortschritte hat neben der Physik auch die Chemie in den 60 Jahren, welche uns beschäftigen, gemacht! Zunächst die analytische Chemie im Gebiet des Anorganischen, dann aber ganz besonders die Chemie der organischen Verbindungen, welche früher, als zu den Geheimnissen der Natur gehörig, durch Liebig 's gewaltigen — VIII — Einfluss seit 1840 aufgeklärt wurden. Er lehrte zuerst das thierische und pflanzliche Leben in seinem chemischen Vorgange begreifen und Hess die Wissenschaft hinaustreten in die übrigen Disciplinen, in die Werk- stätten, in die Fabriken, an das Krankenbett. Wie die Chemie zersetzen lehrte, so fand sie auch den Weg, organische Stoffe neu zu gruppiren und durch einfache Substitution von Atomgruppen neue Substanzen mit neuen Eigenschaften entstehen zu lassen. Es war zur Zeit der Gründung unseres Vereins, 1828, als Wo hl er das Dogma von der Unmöglichkeit der Herstellung organischer Verbindungen zerstörte und auch ohne die mystische Lebenskraft auf künstlichem Wege den organischen »Harn- stoff« darstellte. Jetzt ist die synthetische Chemie der Stolz der Wissen- schaft und zugleich die Quelle des Reichthums . geworden, indem sie die Zusammensetzung der Farben fand und aus dem bis 1856 nutzlosen Steinkohlen-Theer die glänzenden Anilinfarben hervorzauberte, ganze Industrieen entwickelte und die wichtigsten Medicamente aus dem gleichen Material herstellte. Die beschreibenden Naturwissenschaften nahmen in der Zeit des Entstehens unseres Vereins einen nicht minder bedeutenden Aufschwung. Cuvier, der Begründer des natürlichen Systems in der Zoologie, hatte vorher für lange Zeit die Führung übernommen. Unter seiner Leitung schlug die Biologie vorwiegend die Richtung ein auf die Erkenntniss der Arten, Formen und Bildungsgesetze der Lebewesen. Aber sie verfiel bald einem seichten Vitalismus, zu dem sich die Natur- philosophie gesellte. Der Umschlag blieb nicht aus. Man kam zur Erkenntniss der Nothwendigkeit embryologischer Forschung ; das Mikroskop eröffnete ein grossartiges Feld und Chemie und Physik gaben ihrerseits neuen Anstoss zur Induction. 1828 entdeckte von Baer das Säuge- thierei und gab 1837 seine berühmte Entwicklungsgeschichte heraus; 1838 erschien das grosse Infusorienwerk Ehrenberg 's. Schwann hatte 1837 seine Untersuchungen über Gährungen begonnen, welchen sich die von Helmholtz und Pasteur 1840 anschlössen. Im Jahre 1838 begann die Schi ei den- Schwann 'sehe Zellenlehre eine neue Welt aufzuschliessen. Es entstand die Lehre von der Einheit der organischen Lebensformen und mit Sc hl ei den und Schwann begründeten von M 0 h 1 , K ö 1 1 i c k e r und V i r c h o w die Atomistik des Lebendigen, die schon Aristoteles geahnt hatte. Mit der neuen Waffe des Mikroskops an der Hand erhielt die Wissenschaft ungeahnte Aufschlüsse über Leben und Kranksein, deren — IX — Tragweite wir ganz besonders in den letzten Jahren zu bewundern ge- lernt haben. Die Naturwissenschaften, namentlich auch Physik und Chemie, gaben der Medicin die neue Richtung der angewandten Natur- wissenschaft. Robita nsky und Virchow begründeten die neuere pathologische Anatomie, Au enbrugg er, Corvisart und Skoda die Auscultation und Percussion ; Wunderlich wies dem Thermometer seine Aufgabe am Krankenbette zu, Helmholtz erfand den Augenspiegel, Czermak den Kehlkopfspiegel. — Lister's auf dem Boden der Naturwissenschaften fussende Untersuchungen gaben Anlass zu einem eminenten Fortschritt in der Chirurgie, welche schon durch Simpson 's Chloroform und Esmarch's Blutleere wesentliche Verbesserungen er- haltenhat. Auch das Lieblingskind der neueren Medicin, die Hygiene, konnte sich nur entwickeln durch die eminenten Fortschritte der Natur- wissenschaften und dass sie nach neuer naturwissenschaftlicher Methode arbeitete, wie sie besonders Robert Koch einführte. Während sich bei dem Naturphilosophen 0 k e n Deduction und In- duction noch die Waage hielten, senkte sie sich bald zu Gunsten der letzteren und durch Johannes Müller, der freilich in seiner um die vierziger Jahre erschienenen Physiologie noch die Lebenskraft annahm, ward unter Mitwirkung seiner Schüler, Helmholtz und Dubois- Reymond, die vergleichende Anatomie und Physiologie umgewandelt. Cu vi er 's Lehre von den wiederholten Schöpfungen, welche wiederholten Umwälzungen unterliegen, verlor ihre Berechtigung, seitdem Lyell, der grosse Geologe, zeigte, dass die Geologie ohne solche Catastrophen aus- kommt, als man das stille ununterbrochen und allmählich in langen Zeit- räumen thätige Wirken der Naturkräfte zu würdigen lernte und Darwin endlich hinzufügte, dass die Spezies sich umwandelt. Darwin gab 1859. wenige Tage nach Alexander von Humboldt 's Tode, sein berühmtes Werk über die »Entstehung der Arten« heraus und damit den Anstoss zu einem gewaltigen Fortschritt der Wissenschaft. Durch Darwin wurde das Gegentheil der Linne'schen Lehre von der Constanz der Art als Grundsatz hingestellt und die Veränderlichkeit der Spezies und ihre Fortentwickelung durch die natürliche Zuchtwahl eingeführt. Freilich hatten schon vor Darwin die französischen Gelehrten L a m a r c k (1801), Geoffroy (1831; und Isidore St. Hilaire (1850) und fast gleich- zeitig mit ihm Alfred Russell Wallace (1858) ähnliche Ideen über die Veränderlichkeit der Art der wissenschaftlichen Welt unter- breitet. Das Darwin 'sehe Buch, das 1886 von Virchow als ein »welt- erschütterndes Ereigniss« bezeichnet wurde, verdankt seine Wirkung hauptsächlich der grossen Zahl wichtiger Thatsachen, die in ihm nieder- gelegt sind, und der Menge von genauen Untersuchungen und Beob- achtungen, welche die Speculation mit der Erfahrung verknüpfen. Wir sind zwar jetzt in Bezug auf diese »wissenschaftliche That ohne Gleichen« etwas ruhiger geworden. Wir fühlen den Umfang und die Bedeutung der Darwin 'sehen Lehre und ihren Widerhall in den fernsten Kreisen menschlicher Erkenntniss, wenn sich auch die durch sie erregten Wogen längst geglättet haben. Ein grosser Theil der lebenden Naturforscher gehört zu den Anhängern der Descendenztheorie, freilich ohne deshalb immer zugleich der Selectionstheorie zuzustimmen. So haben sich die Naturwissenschaften in ganz eigenartiger Weise zu der Höhe entwickelt, in der wir sie jetzt sehen. Wir stehen mitten in der engsten Forschungsthätigkeit, welche hier die Tiefen des Oceans, dort die entlegensten Gebiete der Erde untersucht und auch die geo- graphische Wissenschaft mit Hülfe der Naturwissenschaften auf eine un- geahnte Höhe gehoben hat. Aber der Geist unserer Zeit, wie er sich besonders seit den Dar- win'sehen Entdeckungen gebildet hat, hat keinesweg bei seinem Forschen nach der Entstehung des Lebens und bei seinem Suchen nach immer niedrigeren Organismen, sein lebendiges Zweckbewusstsein verloren, wie der slavische Rousseau der Neuzeit behauptet. Wie nach der Ent- stehung des Lebens, so forschen wir auch nach dem Sinne des Lebens ; das geistige Gesammtvermögen der Menschheit ist in einer früher nie geahnten Weise gesteigert, und die Wissenschaft ist auch das Glück der Menschheit. Kehren wir nun zu unserem Verein und seinem Wirken zurück! Es ist besonders wohlthuend und darin besteht das Schöne unserer Vereinsthätigkeit, dass sie eine freiwillig gebotene ist, dass sie aus Liebe zur Wissenschaft arbeitet und ihre Erfolge selbst erwirbt im friedlichen harmonischen Zusammenwirken verschiedenartiger Kräfte. Was der erste Secretär unseres Vereins, der verstorbene Professor Dr. Thomae, im Jahre 1843 schon hervorhob, das gilt auch heute noch, wenn er sagt: »Grössere Kräfte mögen immerhin Grösseres und Erspriesslicheres zu Tage fördern, reicher dotirte Anstalten mögen den Fortsehritten der Naturkunde ausgiebigere Wege eröffnen. Legen wir aber den Erfolg mit den gebotenen Hülfsmitteln vergleichend in die Wagschale, so werden — XI — wir uns sagen dürfen, dass seit Gründung unseres Vereins die durch denselben erzielten Resultate in der Tliat nicht unbefriedigende sind, vielleicht so befriedigend, dass unsere Anstalt mit vielen ähnlichen, die ihr mit gleichen Absichten in anderen Staaten gefolgt und voraufge- gangen sind, ohne Ruhmrede sich messen darf.« Die Geschichte unseres Vereins in den ersten Jahren seines Be- stehens ist in treuen Zügen von Professor Thomae geschildert worden. Ich kann auf diese ausführlichen, die allgemeinen, wie die speciellen Verhältnisse des Vereins berührenden, auch in einer besonderen Brochüre erschienenen Mittheilungen verweisen, in welcher auch namentlich der um die Gründung des Vereins hochverdienten Männer von B r e i d b a c h- Bürresheim, von Arnoldi nnd Dr. Fritze in pietätvoller Weise gedacht wird. Darauf hat Professor Kirschbaum bei dem 50jährigen Jubiläum des Vereins noch weitere Daten gegeben, so dass ein Jeder, welcher sich für das allmähliche Wachsen und Gedeihen unserer wissen- schaftlichen Vereinigung interessirt, in der genannten Ausführung wie in den jeweiligen Jahresberichten sich genügend informiren kann. — Aus- gezeichnet durch die Huld eines hochsinnigen Fürsten, begünstigt von dem regelmässigen Räderwerk eines zwar kleinen, aber wohlgefügten Staatswesens und getragen von dem Wohlwollen der Behörden, waren bereits die ersten Bestrebungen des A'ereins überall mit offenen Armen und Herzen aufgenommen worden. Diese Sympathieen blieben dauernde, und so konnte es nicht fehlen, dass sich heute sowohl unser Vereins- gebiet zu dem nach allen Richtungen hin bestdurchforschten gesellt, als auch dass unsere wissenschaftlichen Jahrbücher eine Reihenfolge der ge- diegensten Arbeiten enthalten. Es sei mir gestattet, hier einige der verdientesten Namen aufzuführen. Für die Geologie und Paläontologie waren besonders thätig: Stifft, Thomae, Sandberger, von Meyer und Koch, für die Minera- logie Sa ndb erger, Giebeler, Stein, Grandjean, Wencken- bach, für die Botanik Rudio, Fuckel, Beyrhoffer, Vigener, Geisenheyner. Das Gebiet der Zoologie fand Bearbeiter fast in allen Zweigen. Die Wirbelthiere wurden von Koch, Kirschbaum, S n e 1 1 , Römer, v o n H o m e y e r , die Mollusken von Kobelt, Sandberger, Koch und Böttger erforscht und beschrieben. Dem bunten Heere der Insecten widmeten sich zahlreiche Forscher : die Insecten im Allge- meinen und besonders die Hymenopteren und Hemipteren bearbeiteten S c h e n c k und Kirschbaum, die Käfer von Hey den, Budde- — XII — berg, von Schönfeldt, die Schmetterlinge Vigelius, Alexander Schenck, Rössler, Fuchs, Pagenstecher. Wie viel aber noch auf einem anscheinend bekannten Gebiete zu leisten ist, das haben erst in jüngster Zeit die eifrigen Untersuchungen unseres Vorstandsmitgliedes, Dr. Dreyfus, gezeigt, indem sie die überraschendsten Resultate über das biologische Verhalten der Phylloxeriden zur wissenschaftlichen Geltung brachten. — Selbst die kleinsten der Lebenswesen, die Infusorien, wurden von Schultz und P e n a r d erforscht, und nur wenige Abtheilungen des Thierreiches warten noch des forschenden Auges. — Ganz besonders wichtig sind die mustergiltigen Untersuchungen der Mineralwässer unseres hierin so reichen Vereinsgebietes durch Herrn Geh. Hofrath Dr. Fre- senius, Herrn Prof. Dr. H. Fresenius und ihre Schüler, welche so manche Bände unserer Jahrbücher zieren. Neben den Arbeiten über die in unserem Vereinsgebiet heimischen Mineralien, Pflanzen und Thiere wurden auch solche aus entfernten Gebieten in den Kreis der Betrachtung gezogen, ja es fand ein ganzer Welttheil, Australien, auf Grund langjährigen Aufenthaltes daselbst eine vortreffliche Bearbeitung in dem um unseren Verein und sein Museum so hochverdienten früheren Vorstandsmitgliede, Herrn Oberbergrath Odern- heim er. Wie die Untersuchungen über die Vorkommnisse in unserem Vereins- gebiet allmählich zu einer grossen Vollständigkeit in der Erkenntniss geführt haben, so ist auch unser Museum, das bei seiner Gründung aus einigen fossilen Knochen und der v. G er ning 'sehen Insectensamm- lung bestand, mehr und mehr und in einzelnen Gebieten selbst zu grosser Bedeutung herangewachsen, trotz der bescheidenen Mittel, über welche wir theils aus den Beiträgen der Mitglieder, theils aus dem Staatszuschusse verfügen konnten. Ein Rundgang durch dasselbe wird Ihnen am Besten ein Urtheil gewähren. Es ist zum bescheiden gefassten Werthe von 257,000 Mark gegen Feuersgefahr versichert und stellt ein höchst werth- volles Staatseigenthum dar, welches statutengemäss dauernd in Wiesbaden zu verbleiben hat. — Unser Vereinsgebiet ist in demselben aufs Beste vertreten. Namentlich erreicht es in den Insecten eine grosse Voll- ständigkeit, indem zu der ursprünglichen v. Gerning 'sehen Sammlung vielfache Geschenke und durch Ankauf die Kirschbaum 'sehe Insecten- sammlung und die Rössler 'sehe Mikropterensammlung getreten ist. Auch unsere paläontologischen Sammlungen sind von seltenen Reichthum in Beziehung auf unsere nächste Umgebung, indem sich hier die Sand- — XIII — b e r g e r 'sehe und die neuerdings acquirirte Römer 'sehe Sammlung er- gänzen. Ebenso wie die erstere einem umfassenden Werke zu Grunde liegt, ist aueh die letztere bereits von sachkundiger Hand in Bearbeitung genommen. Neben unserem Museum ist aueh unsere Bibliothek fast täglieh gewachsen. Sie umfasst jetzt mehr als 12,000 Schriften, darunter viele werthvolle Kupferwerke. Wir haben nur zu beklagen, dass auch hier, wie in unserem Museum, der Raummangel uns aufs Störendste entgegen- tritt. Es sind besonders unsere bewährten Verbindungen mit anderen wissenschaftliehen Corporationen, welche uns diese werthvolle Bibliothek im Tauseh gegen unsere Jahrbücher geschaffen haben. Wir legen auf diesen Verkehr, wie überhaupt auf die Verbindungen mit näheren und entfernteren wissenschaftliehen Vereinen einen ganz besonderen Werth und freuen uns, dass uns auch heute bei unserer Feier die Freude zu Theil wird, hervorragende Vertreter unserer Nachbarvereine in unserer Mitte zu sehen und auf's Herzlichste begrüssen zu dürfen. — Es ist hier der Platz, mit einigen Worten aueh an die Männer zu erinnern, welche sich in anderer Weise, namentlich auch um unsere Sammlungen verdient gemacht haben. Wir gedenken dankbar aller der zahlreichen Herren, welche uns Objeete oft von bedeutendem Werthe zum Geschenk über- geben und zwar nicht hlos Erzeugnisse unserer engeren Heimath, sondern aueh Produete ferner Zonen. Es ist begreiflieh nicht möglich, hier alle die Namen der gütigen Geber aufzuführen, sie sind statutengemäss auf ihren Gaben verzeichnet. Aber doch müssen wir hier ganz besonders die Namen einiger Männer hervorheben, welche unser Museum mit um- fassenden Sammlungen bedacht haben, der Herren Dr. Fritze, Grafen Mons, Odernheimer, Beyrhoffer, Koch aus älteren Zeiten und aus jüngeren der Herren de Bruyn und Machik. Fast alle die Gaben, welche uns in den letzten fünfzig Jahren ge- worden sind, sind nebst den sonstigen Erwerbungen von der kunstfertigen Hand unseres Conservators, Herrn Römer, aufgestellt und ich verfehle desshalb nicht, auch seiner, der in stiller Thätigkeit abseits von dem Lärme des Tages, an den stummen Zeugen einer stetig schaffenden Natur gearbeitet hat, hier anerkennend zu gedenken. Unser Andenken gilt ferner den Directoren des Vereins, die in hohen Staatsstellungen oder als Zierden der Wissenschaft ihre Kraft dem Vereine widmeten, den verstorbenen Herren v. Arnoldi, von Dungern, von Wintzingerode, Faber und den hier Anwesenden Fresenius — XIV — und von Wurm b. — Ebenso den Secretären unseres Vereins, von denen Herr Sandberger uns in treuer Anhänglichkeit und frischer Arbeits- lust mit einer ausführlichen Arbeit im Jahrbuche erfreut hat, während wir den dahingegangenen Herren, Thomae, Kirschbaum und Koch, hier nur in treuer Anhänglichkeit unsere Erinnerung widmen können. Des Weiteren gebührt unser Dank den eifrigen Vorstandsmitgliedern, aus deren langen Reihe ich hier nur der Verstorbenen, V i g e 1 i u s , Odernheimer, Neubauer, Giebeler, anerkennend gedenke. Herr Hofrath Lehr, der als Nestor unserem Vorstand angehört, bewahrt unserm Verein trotz seines hohen Alters als unser Ehrenmitglied sein wärmstes Interesse. Auch allen unseren Vereinsmitgliedern, die sich viel- fach verdient gemacht haben zur Förderung unserer Zwecke, sei hier unser Dank gebracht. Möge uns Ihre fortdauernde werkthätige Zu- neigung erhalten bleiben ! Wenn ich Ihnen nun noch zum Schlüsse einige Mittheilungen über das vergangene Jahr machen darf, so kann ich mich kurz fassen. Unsere Verhältnisse haben sich in gewohnter Weise fortentwickelt. Unsere wissen sc haftlichen Abendunterhaltungen, wie die von unserem unermüdlichen Vorstandsmitgliede, Herrn Vigener, in diesem Sommer in ganz besonders grosser Zahl geleiteten botanischen Excursionen haben sich in gleicher Weise wie in früheren Jahren bewährt. Es dürfte Sie interessiren zu hören, dass Herr Vigener in diesem Jahre seine hundertste Excursion mit den Vereinsmitgliedern gemacht hat. — Unsere Sectionsversammlung in Eltville, welche mit der Besichtigung der neu angelegten Kiedricher Quelle verbunden war, war eine höchst lohnende. Unser Museum hat keine bedeutende Erwerbungen zu verzeichnen, da unsere Mittel noch durch die Restschuld für die Römer'sche Samm- lung in Anspruch genommen werden. Wir haben uns bestrebt, das Bestehende zu erhalten und zu verbessern, insbesondere auch in ge- eigneterer Weise aufzustellen. An Geschenken erhielt das Museum: Myodes lemmus Pall. Lemming. N.-Europa. Von Herrn Rentner Seyd. Psittacus amazonicus L. Amazonen-Papagei. Von Herrn Bergrath Dr. Römer. Psittacus pularis L. Rothköpfiger Zwergpapagei. Von Herrn Reichard. Ardea comata Pall. Rallenreiher und Larus ridibundus L. Lachmöve, beide von Schierstein. Von Herrn Geh. Regierungsrath von Reichenau. — XV — Cygiius plutonia Sli. juv. Schwarzer Schwan. Von der Curhaus- Direction. Alligator sclerops juv. Junger Alligator. Von Herrn Garten-Director Aug. S i e b e r t in Frankfurt a. M. Nest eines Zaunkönigs und eines Buchiinkes. Eier der kalifornischen Schopfwachtel. Backenzahn eines Mammuth. Yon Herrn Zimmer- meister Jacob. Der Besuch des Museums war auch in diesem Jahr ein ausserordent- lich reger: im Monat September wurden liber 1000 Personen verzeichnet, während durchschnittlich fünfzig täglich erschienen. Wir freuen uns, dass auch von Seiten der Schulen das im Museum gebotene Bildungs- mittel fleissig benutzt wurde. Unser diesjähriges Jahrbuch ist bereits in Ihren Händen. Es wird mit seinem reichen Inhalt nicht verfehlen, Ihnen den Beweis des freudigen geistigen Schaffens zu geben, welcher innerhalb unseres Vereins herrscht. Ganz besonders dürften die bedeutenden Arbeiten unseres Ehrenmitgliedes und früheren Vereinssecretär, Herrn Prof. von Sand- berger, wie die unseres correspondirenden Mitgliedes, Herrn Dr. 0. Böttger, den Fachgelehrten willkommen sein. Unsere Mitgliederzahl hat sich leider, hauptsächlich durch Tod und durch Wegzug, in unliebsamer Weise verringert und der Zuwachs an jungen Kräften ist, wie dies eine gemeinsame Klage aller verwandten Vereine ist, nicht entsprechend gewesen. Von unseren Ehrenmitgliedern starb in hohem Alter Se. Excellenz, Herr Oberberghauptmann Geh. Rath von D e c h e n in Bonn, ein lang- jähriger Freund und Gönner unseres Vereins, ferner Herr Professor Dr. Pagenstecher, Director des Museums in Hamburg, der unseren Bestrebungen stets auf's Eifrigste fördernd zur Seite stand. Von ordent- lichen Mitgliedern verloren wir durch den Tod die Herren: Geh. Rath Dr. Orth in Ems, Dr. Schirm, Dr. von Sander, Dr. Lange und Rentner Forstmann in Wiesbaden, Herrn Pfeiffer in Diez. Wir werden den Heimgegangenen ein freundliches Andenken bewahren, zu dessen Zeugniss Sie sich von Ihren Sitzen erheben w^ollen. Ihren Aus- tritt aus dem Verein nahmen die Herren: Trapp, Travers, von Langendorff, Lenders, Hart mann, Vanselow, Poths- Wegener, Dr. Droysen, Dr. Sommer, Rothes, Schaffner, Prof. Dr. H ü p p e. Eingetreten sind die Herren : L a d s c h , Dr. Flor- — XVI — schütz, Dr. Penard, Wunderly, Dr. Lossen, Dr. Frank, stud. Lugenbühl zu Wiesbaden, Dr. Schaaf zu Eltville und Apotheker Steffen zu Homburg v. d. Höhe. Unsere Rechnung für 1888/89 liegt noch der Königl. Ober- Rechnungskammer zu Potsdam vor. Der Vorstand legt nach zweijähriger Amtsführung statutengemäss sein Amt in Ihre Hände zurück. Sie werden demselben die Anerkennung nicht versagen können, dass er seines Amtes treu gewaltet hat. Unser Verein, m. H., gleicht den Bäumen des Waldes, die im Herbst ihre Blätter verlieren und sich im Frühjahr mit frischem Grün schmücken. Wir erneuern uns stetig, indem wir stets neue Nahrung aus dem gemeinsamen Boden der Liebe zur Wissenschaft schöpfen. Wir Averden uns bestreben, auf dem gewohnten Wege vorwärts zu schreiten. Wir wissen ja, nicht im Besitze, sondern im Erwerben, in der schaffenden Arbeit liegt das Glück des Lebens und der Reiz der Naturforschung. Umfang aber, wie Inhalt der Wissenschaft kann stetig erweitert w^erden. Doch der Einzelne genügt nicht und nur vereinte Kräfte können dem hohen Ziele näher kommen. So lassen Sie uns denn am heutigen Tage, wo unser Verein seinen 60 jährigen Geburtstag und damit seine diamantene Hochzeit mit der Naturwissenschaft feiert, hoffnungsfreudig in die ver- schleierte Zukunft schauen! Möge der Verein fortdauernd wachsen, blühen und gedeihen und unterstützt von dem Wohlwollen einsichtsvoller Behörden, als bescheidenes dienendes Glied mitwirken an der fortschrei- tenden Entwicklung des Menschengeschlechtes! Damit er dies könne, wollen wir von ganzem Herzen wünschen, dass unserem geliebten Vater- lande die Segnungen des Friedens erhalten bleiben mögen und dass Gottes Hand schützend und schirmend walten möge über Kaiser und Reich! Lothar Yon Wurmb f Nekrolog. Am 27. Juli 1890 starb zu Wiesbaden an den Folgen eines langen Lungenleidens der Königliche Regierungspräsident Herr Lothar von Wurmb, Ehrenmitglied und langjähriger Direktor des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Der Verstorbene gehörte seit dem Jahre 1874 dem Verein als Mitglied an, zu dessen Direktor er am 19. Dezember 1874 gewählt wurde. In dieser Stellung hat er stets das lebhafteste Interesse für die Bestrebungen des Vereins gezeigt und diesen nicht allein vermöge seiner hohen Stellung auf das Kräftigste unterstützt, sondern er hat auch bei der persönlichen Leitung der Sitzungen des Vereinsvorstandes und der Generalversammlungen, wie auch der häufigen Theilnabme an den wissen- schaftlichen Abenden durch die ihm eigene wohlwollende und liebens- würdige Art sich stets die allgemeine Verehrung und Liebe der Vereins- mitglieder zu erw^erben und zu erhalten gewusst. — Wir geben über den Lebensgang des Verstorbenen den nachstehend im »Rh. Kurier* vom 28. Juli, No. 207, erschienenen Artikel im Ab- druck wieder: Lothar von Wurmb war am 30. Januar 1824 zu Cölleda im Reg.- Bezirke Merseburg geboren als der Sohn des damaligen Rittmeisters beim 12. Husarenregiment v. W., besuchte die Landesschule zu Schul- pforta, studirte später an den Universitäten Heidelberg, Berlin und Halle, war Referendar an der K. Regierung zu Erfurt, Assessor in Potsdam, Regierungsrath in Merseburg, Landrath in Weissenfeis, 1866 (während der Okkupation) preussischer Civilkommissar im Königreiche Sachsen, von 1867 bis 1872 Polizeipräsident von Berlin und wurde am 10. Juli 1872 zum Regierungs-Präsident in Wiesbaden ernannt, v. Wurmb war Mitglied des Abgeordnetenhauses (für Biedenkopf), des deutschen Reichs- Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 43. II - XVIII — tages und des Herrenhauses und wurde vor mehreren Jahren von Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm I. zum Domdechanten von Merseburg ernannt. Herr V. Wurmb hatte sich durch sein humanes, freundliches Wesen, mit dem er allen ohne Unterschied des Standes entgegenkam , durch sein Ver- ständniss unserer nassauischen Art und Weise die Verehrung und Zu- neigung der Bevölkerung des Regierungs-Bezirks, deren Interessen er eifrig förderte, rasch erworben. Durch die praktische x\rt, mit welcher er alle Verwaltungsfragen zu behandeln verstand, durch seinen klaren Verstand und durch die Anwendung der in langjähriger Verwaltungs- thätigkeit erworbenen reichen Kenntnisse hat er bis kurz vor seinem Tode erfolg- und segensreich gewirkt. Seinen Untergebenen war er stets ein wohlwollender Vorgesetzter. So wird sein Andenken bei allen, die ihn kannten, unvergesslich bleiben. Georg Lelir f Nekrolog. Hofrath Georg Lehr wurde am 14. November 1807 als Sohn des damaligen He;:*zogl. nassauischen Leibarztes, späteren Oberstabsarztes Friedrich Lehr zu Biebrich geboren, absolvirte das ehemalige Päda- gogium zu- Wiesbaden, sowie das Gymnasium zu Weilburg und studirte auf den Universitäten Göttiugen, Heidelberg und München Jurisprudenz. Nach abgelegtem Staatsexamen wurde er zunächst als Accessist bei dem Herzogl. Amt zu Höchst angestellt, später in gleicher Eigenschaft nach Eltville versetzt, wo er bald zum Amtssekretär befördert wurde und sich mit Luise Vigelius aus Frankfurt am Main verheirathete. Auf seinen durch persönliche Verhältnisse bestimmten Wunsch kam L. einige Jahre später als Registrator an die Herzogliche Landesregierung zu Wiesbaden, erhielt 1859 von Sr. Hoheit dem Herzog den Titel »Hofrath« verliehen und wurde im Jahre 1861 zum Archivar bei der genannten Behörde ernannt. In dieser Stellung verblieb er, bis zu der mit der Einverleibung Nassau's in das Königreich Preussen verbundenen, anderweiten Organisation der Verwaltungsbehörde im Jahre 1867, welche — XIX — ihn veranlasste, seinen Abschied zu nehmen, der ihm unter Anerkennung der langjährigen und namentlich der neuerdings bei Neuordnung der Verhältnisse geleisteten Dienste und unter Verleihung des Rothen Adler- ordens 4. Klasse gewährt wurde. Schon in jungen Jahren zeigte L. eine Vorliebe für die Beschäftigung mit Naturwissenschaften und zwar vornehmlich mit Botanik, bis ihn im Jahre 1849 ein zufälliges Ereigniss — eines seiner Kinder erhielt von einem Freunde des Hauses eine Cypraea zum Geschenk — auf die Con- chylien aufmerksam werden liess. Mit ausserordentlichem Eifer Avandte er sich nun dem Studium derselben zu, indem er zunächst, unterstützt von seinem Freunde, dem damaligen Sekretär des naturhistorischen Ver- eins, Sandb erger, und in lebhaftem Schriftverkehr mit Rossmässler, sich der Erforschung der nassauischen Arten hingab. Hand in Hand damit ging die Anlegung einer auch die ausländischen Arten umfassen- den eigenen Conchyliensammlung, welche bald einen derartigen Umfang und Bedeutung erlangte, dass, als in den 50 er Jahren die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zum ersten Male in Wiesbaden tagte, in dem den Theilnehmern dieser Versammlung übergebenen gedruckten Führer durch Wiesbaden L.'s Conchyliensammlung unter den Sehens- würdigkeiten der Stadt ganz besonders hervorgehoben wurde. Hofrath Lehr gehört dem Verein seit seiner Gründung als Mit- glied an und trat im Jahre 1859 als öconomischer Commissar in den Vorstand ein. Dies brachte ihn in immer mehr sich vertiefende Be- ziehungen zu den Naturwissenschaften, in denen er sich die weitgehendsten Kenntnisse auf allen Gebieten erwarb, namentlich seit ihm der Austritt aus dem Staatsdienste eine vollkommene Müsse gestattete, die er mit der Ordnung, Aufstellung und Catalogisirung der reichhaltigen Conchylien- sammlung und der Bestimmung einzelner Exemplare derselben auszu- füllen wusste. lieber dreissig Jahre ist L. als Vorstandsmitglied mit dem grössten Eifer für die Zwecke des Vereins in je^ler Richtung förderlich gewesen. Als Professor Dr. Kirschbaum gestorben war, übernahm er provisorisch die Führung der Geschäfte des Vereinssekretairs und Museumsinspektors und gab die Hefte 31 und 32 der Jahrbücher heraus. Auch nachdem zunehmendes Alter und Kränklichkeit ihn nöthigteu, aus der activen Thätigkeit für den Verein mehr und mehr auszuscheiden, erhielt er als Ehrenmitglied demselben sein stetiges warmes Interesse. II* — XX — L. war unter Anderm auch Ehrenmitglied des Gartenbau-Vereins zu Wiesbaden und correspondirendes Mitglied der naturforschenden Ge- sellschaft zu Jassy. L. starb am 25. Dezember 1889 im Kreise seiner ihn tief betrauern- den Familie im Hause seines jüngsten Sohnes, des Direktors der Heil- anstalt Nerothal, Dr. Gustav Lehr. Seine sterbliche Hülle ward unter der grössten Theilnahme vieler Freunde und Verehrer in Wiesbaden zur ewigen Ruhe bestattet. Sein Andenken bleibt in unserem Verein in Ehren ! Max Saalmüller f Nekrolog. Am 12. October 1890 verschied in seinem Landhause in Bockenheim nahe dem Frankfurter Palmengarten der königliche Obristlieutenant a. D. Herr Max Saalmüller, langjähriges ordentliches und seit dem 60 jäh- rigen Jubiläum des Vereins correspondirendes Mitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Der Verstorbene, einer der bedeutendsten Lepidopterologen der Jetztzeit, war geboren am 26. November 1832 in Römhild im Herzog- thum Sachsen-Meiningen. Er diente stets in der preussischen Artillerie, stand 1861 bis 1862 in Frankfurt am Main als Premierlieutenant in Garnison, " wo er mit den dortigen Entomologen Senator Dr. L. von Heyden, Anton Schmid und M u h 1 i g in regem Verkehr stand und im Senckenbergianum die Section der Lepidoptera übernahm. 1863 bis 1865 stand er in Luxemburg, nach dem Feldzug 1866 als Major in Hannover. Als solcher machte er 1870/71 den Feldzug im Feld- Artillerie- Regiment No. 8 mit und zeichnete sich in vielen Gefechten und Schlachten mit seiner Batterie so aus, dass er das eiserne Kreuz IL und I. Classe erhielt, sowie den Sachs. Ernest. Hausorden mit Schwertern. Nach dem Feldzuge war er Abtheilungskommandeur in Strassburg, nahm dann seinen Abschied und zog 1877 nach Frankfurt a. M., wo er wiederum als Sectionär im Senckenbergianum eintrat und sich als eines der eifrigsten — XXI — Mitglieder des naturhistorisclien Vereins zeigte. Von da an begann auch seine schriftstellerische Thätigkeit in der Entomologie, welche in dem von der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft herausgegebenen Prachtwerke über die Lepidopteren Madagaskars gipfelte, mit welchem sich S. ein hervorragendes Denkmal seines Fleisses und seiner Begabung setzte. In regem Schaffen an dem zweiten Theile desselben, der nahezu vollendet ist und von seinem treuen Freunde Dr. L. von Hey den, (dessen Güte ich die vorstehenden Mittheilungen über S.'s Lebensgaug verdanke), herausgegeben werden wird, wurde der kräftige Mann in Folge einer Lungenentzündung nach fast schmerzlosem Krankenlager durch einen sanften Tod unerwartet schnell seinen zahlreichen Freunden entrissen. Saalmüller, dem ein reiches Wissen in den verschiedensten Zweigen der Naturkunde zu Gebote stand, war einer der gründlichsten Kenner der Lepidoptera, namentlich auch der so schwierigen Gruppe der Microlepidoptera und der Exoten. Sein Tod verursacht eine grosse Lücke, da nur Wenige im Stande sind, eine gleiche Müsse mit solchem Eifer und Erfolge einer Spezialwissenschaft zu widmen, wie es der Ver- storbene verstanden hatte. Für seine Freunde ist sein Verlust um so grösser, als S. stets in der liebenswürdigsten Weise bestrebt war. Andern mit seinem Wissen und seiner reichen Erfahrung und Literaturkenntniss gefällig zu sein. Ihn zeichnete eine ganz besondere Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit aus, entsprechend seinem lauteren, jedem unwahren Wesen und äusseren Schein abholden Charakter. Er war nicht' ver- heirathet: den Mangel der Familie ersetzten ihm sein trauliches, von ihm selbst geschaffenes Heim mit dem wohlgepflegten Garten, seine wissen- schaftlichen Bestrebungen und der Verkehr mit gleichgesinnten Freunden, die ihm ein warmes, weit über das Grab hinaus reichendes Andenken bewahren werden. Dr. A. Pagenstecher. Verzeiclmiss der Mitglieder des Nassamschen Vereins für Naturkunde im November 1890."^) I. Yorstand. Herr Regierungspräsident von Tepper-Laski, Director. « Sanitätsratli Dr. Arnold Pagenstecher, Museums-Inspector und Yereinssecretär. « Rentner Dud er Stadt, Rechnungsführer und Vorsteher der mine- ralogischen Section. « Apotheker A. Yigener, Vorsteher der botanischen Section. « Rentner Dr. L. Dreyfus, Vorsteher der zoologischen Section. « Garteninspector Dr. L. Cavet, "i « Professor Dr. Heinrich Fresenius, > Beiräthe. « Rentner Dr. H. Weidenbusch, J II. Ehrenmitglieder. Herr v. Baumbach, Landforstmeister a. D., in Arolsen. « Graf Brune de Mons, in Wiesbaden. « Dr. B u n s e n , Geheimerath, in Heidelberg! « Dr. Erlenmeyer, Professor, in Frankfurt a. M. « Dr. V. Ettinghausen, Professor, in Wien. « Graf zu Eulenburg, Ober-Präsident der Provinz Hessen-Nassau und Staatsminister, Excellenz, in Cassel. « Dr. Fresenius, R., Geh. Hofrath und Professor, Wiesbaden. « Dr. Geinitz, Geh. Hofrath, in Dresden. « Dr. Ritter v. Hauer, K. K. Hofrath und Director der geolo- gischen Reichsanstalt, in Wien. « Alexander v. Homeyer, Major z. D., in Greifswald. « Dr. v. Kölliker, Professor, in Würzburg. « Dr. R. Leuckart, Geh. Rath in Leipzig. « Dr. F. V. Sand berger, Professor, in Würzburg. *) Um Mittheilung vorgekommener Aenderungen im Personenstand wird freundlichst gebeten. XXIV — in. Correspondirende Mitglieder. Herr Dr. 0. Böttger, in Frankfurt a. M. « Dr. Buchner, Professor, in Giessen. « Dr. Buddeberg, Rector, in Nassau a. Lahn. « Dr. V. Canstein, Königl. Oeconomierath und General-Secretär, in Berlin. « Freudenberg, General-Consul, in Colombo. « Ernst Herborn, Bergdirector, in Sidney. « Dr. L. V. Hey den, Königl. Major z. D., in Bockenheim bei Frank- furt a. M. « Dr. Hueppe, Professor der Hygiene, in Prag. « Dr. Kays er, Professor der Geologie, in Marburg. « Dr. F. Kinkelin, in Frankfurt a. M. « Dr. C. List, in Hagen. « Dr. Ludwig, Professor, in Bonn. « J. Machi'k, pens. Kgl. niederl. Oberstabsarzt I. Gl., in Buda-Pesth. « Dr. F. Noll, Professor, in Frfinkfurt a. M. « Th. Passavant, in Frankfurt a. M. « Dr. R e i c h e n b a c h , in Frankfurt a. M. « V. Schönfei dt, Oberstlieutenant, in Weimar. « P. T. C. Sn eilen, in Rotterdam. « Dr. Strauch, Professor und Museums-Director, in St. Petersburg. IV. Ordentliche Mitglieder. Ä. Wohnhaft in Wiesbaden und 7tächster Umgehimg. Herr Albrecht, Dr. med., prakt. Arzt. « Ähren s, Dr. med., prakt. Arzt. « Aschendorf, Dr., Sanitätsrath. « Ausfeld, Dr. phil., Archivar. « V. Aweyden, Ober-Reg.-Rath. « Berle, Ferd., Dr., Banquier. « Becker, Dr. med., prakt. Arzt. « Bergmann, J. F., Verlagsbuchhändler. « Bertram, Dr., Appellationsgerichts-Vicepräsident a. D. « Bischof, Dr., Chemiker. « Borgmann, Dr., Chemiker. « V. Born, W., Rentner. « Brauns, Dr. med., prakt. Arzt. « Brömme, Ad., Tonkünstler. « Brüning, Ober-Bergrath. V, — XXY — Herr Cavet, Dr., Königl. Garteninspector. « Charlie r, A.. Kentner. « Clouth, Dr. med., prakt. Arzt. « V. Cohausen, Oberst a. D. « Colin, Dr., Geh. Sanitätsrath. « Cramer, C, Gutsbesitzer. « Cramer, Dr. med. « de la Croix, Consistorialpräsident. « Cropp, W., Rentner. « Cuntz, Wilhelm, Dr. med., prakt. Arzt. « Cuntz, Friedrich, Dr. med., prakt. Arzt. « Cuntz, Adam, Kaufmann. « V. Dewitz, Oberstlieutenant z. D. ^ R Yj « Dihm, Hugo, Baumeister. « Dö bring, Rechnungsrath a. D. « Dreyfus, L., Dr. phil., Rentner. ^"^ « Duderstadt. C, Rentner. « V. Eck, Justizrath. « Eiffert, Oberlandesgerichtsrath a. D. ^ Esch, Carl, Rentner. « Flach, Geheimeratb. « Fleischer, Dr. phil., Rentner. « Fleischer, Dr. med., Sanitätsrath. * Florschütz, Dr., Sanitätsrath. « Frank, Dr., Dozent und Abth.-Vorst. am ehem. Laboratorium von Fresenius. « Freinsheim, F., Rentner. « Fresenius, H., Dr., Professor. « Fresenius, W., Dr., Dozent. « Freu dent heil, Dr., Sanitätsrath. « Frey tag, Otto, Hotelbesitzer. « Frey tag, G., Dr., Geh. Hofrath. « Freitag, 0., Rentner, «c Fuchs, Landgerichtsrath. « Fü SS mann, E., Rentner. « Gärtner, Martin, stud. math. « Gebauer, F. A., Generallieutenant z. D., Excellenz. <' G e c k s , Buchhändler. « Gessert, Th., Rentner. « G 1 a d e , Consul. « Gräber, Commerzienrath. « Gräff, A., Regierungsrath. — XXVI — Herr Gräser, Oberst z. D. « Groschwitz, C, Buchbinder. « Gr 0 seh Witz, G., Lithograph. « Gull, Lehrer. « Gygas, Dr. med., Oberstabsarzt a. D. «c Hammacher, G., Kentner. « Hartman 11, Julius, Maler und Lackirer. « Hecker, J., Schreiner. « Heimerdinge'r, M., Juwelier. « H e int z mann, Dr. jur., Kentner. . « Hensel, C, Buchhändler. « Herber, Hauptmann a. D. « Herrfahrdt, Oberstlieutenant z. D. « Hertz, H., Kaufmann. « Hessenberg, G., Rentner. « Hintz, Dr. phil., Dozent. « Hirsch, Franz, Schlosser. « Hirsch, Heinrich, Schreiner. « Hopmann, Landgerichts-Präsident. « Jacob, Bernhard, Zimmermeister. « V. Ibell, Dr., Ober-Bürgermeister. « Jessnitzer, Rentner. « Jung, Dr. med., prakt. Arzt. « K alle. F., Rentner. « Keier, Rentner. « Kempner, Dr. med., Augenarzt. « Kessler, Landesbank-Directionsrath. * Kessler, Dr., Director a. D. « Kind, Dr., Gewerberath. « Kirchmair, Rentner. « Kirchner, Apotheker. « Klau, J., Gymnasiallehrer. « Knauer, F., Rentner. « V. Knoop, Rentner, Freiherr. t 1—1 CO Ä __cö O) Ö W g 'o o i «4-4 o S ü m st II w. 1 Chlornatrium .... 1 1 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Chlorcalcium .... 3 4 2 7 1 8 6 5 9 Schwefelsaurer Kalk . 9 7 8 6 5 4 2 1 3 Doppelt kohlensaurer Kalk 4 3 5 2 6 1 7 8 9 Doppelt kohlensaure ! Magnesia ...... i 3 2 5 6 1 4 8 9 7 Doppelt kohlensaures 1 1 Eisenoxydul .... 2 9 1 4 5 3 6 7 8 27 — Tabelle V. Verhälfniss, in tvelchem die Haupfbcsfandfheile der Quellen zum Cldornatrium stehen, dessen Menge zu dem Behufe hei allen Quellen gleich 1000 gesetzt ist. c «• ö -2 c: O) 'S 1 -M 22 '73 <6 0 0^ i=l 0 P3 C3 ,0 '?n 1^ ¥§ 0 0 0 0 'S i3 CO 1 Chlornatrium . . 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 Chlorcalcium . . . 191,86 90,73 93.73 86,31 110,82 84,71 113,67 115,08 142,10 Schwefelsaurer Kalk jl0,61 13,13 12,19 13,78 14,27 14,50 26,07 26,85 31,29 Doppelt kohlensau- 1 rer Kalk . . . 44,95 57,14 44,24 62,59 32,40 65,08 38,97 32,39 42,01 Doppelt kohlensaure Magnesia . . . 39,63 42,25 38,12 37,87 44,76 39,29 36,81 27,82 67,44 Doppelt kohlensau- res Eisenoxydul . 1,36 0,29 1,49 1,13 0,95 1,26 0,58 0,55 0,83 Völlig freie Kohlen- säure .... 43,43 30,21 59,82 49,69 54,88 3V,60 59,79 56,74 101,66 Tabelle VI. Aus derselben ergibt sich, ivelche Stelle jede Quelle einnimmt, ivenn man das Verhältniss Je eines Hauptbestandtheils zum Kochsalz als Mafsstab nimmt. d ^•' a3 -2 s s =3 c N Ö «+-■ a>^ c . Ö U ^r. W a5 0 S 0 « t-5 t BS bc -2 S| 5 r^ j_^ "— ' 1 ^"1 •TU 1Ö :^ :S3 1 > ^§ 0 0 0 0 1 1 1 Chlorcalcium: Chlornatrium . 6 7 5 8 4 9 3 2 1 Schwefelsaurer Kalk : Chlor- - natrium 9 7 8 6 0 4 3 2 1 Doppelt kohlensaurer Kalk: Chlornatrium ..... 4 3 5 2 8 1 V 9 6 Doppelt kohlensaure Magnesia : Chlornatrium 4 3 6 7 2 5 8 9 1 Doppelt kohlensaures Eisen- oxydul: Chlornatrium . . 2 9 1 4 5 3 7 8 6. ~ 28 — Schliissfolgeriingen. Die mitgetlieilten Tabellen gestatten, wie man leicht erkennt, die Beantwortung aller Fragen, welche man hinsichtlich der chemischen Beschaffenheit und des gegenseitigen Verhältnisses der Wiesbadener Thermen stellen kann. Vor Allem erkennt man, wenn man zunächst die absoluten Mengen der Bestandtheile in's Auge fasst, dass die Schützenhofquelle und die kleine Schützenhofquelle sich wesentlich von den anderen heissen Quellen unterscheiden, und zwar sowohl durch den verminderten Gehalt an Chlor- natrium, an doppelt kohlensaurem Kalk, doppelt kohlensaurer Magnesia und doppelt kohlensaurem Eisenoxydul, wie durch den vermehrten an schwefelsaurem Kalk. — Der Faulbrunnen, wenn auch den Schützenhof- quellen im Chlornatriumgehalte weit nachstehend, schliesst sich doch in seinem Gesammtverhalten mehr diesen als den anderen Thermen an. Wenn auch im Ganzen sich nur wenige Regelmäfsigkeiten in der Zusammensetzung der verschiedenen Quellen erkennen lassen, so tritt eine doch mit aller Bestimmtheit hervor. Ein Blick auf die Tabelle V und VI lehrt nämlich, dass die Quellen einen im Verhältniss zum Chlornatrium um so höheren Gehalt an schwefelsaurem Kalk haben, je geringer ihr Chlornatriumgehalt ist. Diese Regel würde keine Aus- nahme zeigen , wenn der Gehalt der Spiegelquelle an schwefelsaurem Kalk um ein Geringes höher wäre. Weniger hervortretend sind die Regelmäfsigkeiten in dem Ver- hältnisse zwischen Chlornatrium und Chlorcalcium ; doch zeigt auch hier ein Blick auf die Tabellen V und VI, dass der Faulbrunnen, die kleine Schützenhofquelle und die Schützenhofquelle, welche geringere Gehalte an Chlornatrium haben als die anderen Quellen, im Verhältnisse zum Chlornatrium höhere Chlorcalciumgehalte zeigen als diese. Am meisten Interesse aber bietet offenbar die Frage, wie die Ver- schiedenheit der auf so eng begrenztem Räume zu Tage tretenden Wiesbadener Thermen aufzufassen sei. Bei einer sich nicht auf Zahlen stützenden Betrachtung liegt die Erklärung nahe, in der Tiefe sei ein Reservoir vorhanden, aus welchem alle Quellen gespeist würden, und die Verschiedenheit derselben beruhe darauf, dass die eine Quelle, also der an Chlornatrium reichste Kochbrunnen, das Wasser dieses Reser- - 29 — voirs unverdünnt liefere, die anderen aber Mischungen dieses Wassers mit grösseren oder kleineren Mengen gewöhnlichen süssen Wassers. Der Beweis, ob diese Erklärung zutreffend oder falsch ist, würde sich aus der Tabelle IV ohne Weiteres ergeben, wenn man annehmen könnte, das zutretende süsse Wasser sei vollkommen frei von gelösten mineralischen Bestandtheilen, denn in diesem Falle mtissten die Zahlen in den folgenden Keihen dieselben sein , wie in der ersten auf Chlor- natrium bezüglichen Reihe , w'as aber, wie man ersieht, durchaus nicht der Fall ist. Da aber die erwähnte Annahme nicht gemacht werden kann , so ist zu untersuchen, welche Beschaffenheit ein zutretendes Wasser haben müsste, um aus Kochbrunnenwasser ein Wasser von der Beschaffenheit je einer der anderen Quellen zu liefern. Ich wähle zur Beantwortung dieser Frage drei Beispiele, indem ich zuerst das dem Kochbrunnenwasser ziemlich nahe stehende Wasser der Wilhelmsheilanstalt, sodann die sich von ersterem mehr unterschei- dende Schützenhofquelle und endlich das Faulbrunnenwasser betrachte, dessen Chlornatriumgehalt nur 47,2 ^/^ des im Kochbrunnen enthaltenen beträgt. I. Wasser der Wilhelmslieilanstalt. Da 985,61 Th. Kochbrunnenw-asser so viel Chlornatrium enthalten als 1000 Th. Wasser der Wilhelmsheilanstalt, so müsste man sich dieses entstanden denken durch Hinzutreten von 14,39 Th. Mischwasser zu 985,61 Th. Kochbrunnenwasser. Untersuchen wir nun, w^elche Beschaffenheit das Mischwasser haben müsste, um in Betreff der anderen Bestandtheile der Beschaffenheit des Wassers der Wilhelmsheilanstalt zu entsprechen. a) In Betreff des Chlor calci ums. 985,61 Th. Kochbrunnenwasser enthalten 0,6183 Th. Chlorcalcium, 1000 Th. Wasser der Wilhelmsheilanstalt^ aber nur 0,5809. Es müssten sich also beim Vermischen 0,6183 — 0,5809 = 0,0374 Th. Chlorcalcium ausgeschieden haben. b) In Betreff des schwefelsauren Kalks. 985,61 Th. Kochbrunnenwasser enthalten 0,07144 Th. schwefel- sauren Kalk, 1000 Th. Wasser der Wilhelmsheilanstalt 0,09277. Also — 30 — müssten durch 14,39 Th. des Misch wassers zugeführt worden sein 0,09277 — 0,07144 = 0,02133 Th. und somit müssten 1000 Th. des Mischwassers 1,482 Th. schwefelsauren Kalk enthalten. c) In Betreff des doppelt kohhlen sauren Kalks. 985,61 Th. Kochbrunnenwasser enthalten 0,3026 Th. doppeltkohlen- sauren Kalk, 1000 Th. Wasser der Wilhelmsheilansalt 0,4214. Somit müssten durch die 14,39 Th. Mischwasser zugeführt worden sein 0,4214 — 0,3026 = 0,1188 Th. und somit hätten 1000 Th. des Misch- wassers enthalten müssen 8,255 Th. doppelt kohlensauren Kalk. d) In Betreff der doppelt kohlensauren Magnesia. 985,61 Th. Kochbrunnenwasser enthalten 0,2668 Th. doppelt kohlensaure Magnesia, 1000 Th. Wasser der Wilhelmsheilanstalt aber nur 0,2549 Th. , somit hätten sich beim Zutritt des Mischwassers aus- scheiden müssen 0,2668 — 0,2549 = 0,0119 Th. doppelt kohlensaure Magnesia. II. Wasser der Scliützenhof quelle. Stellt man bei dem Wasser der Schützenhofquelle eine der eben betrachteten analoge Berechnung au, so ergibt sich zunächst, dass — um ein Wasser vom Chlornatriumgehalt dieser Quelle zu erhalten — zu 754,73 Th. Kochbrunnenwasser 245,27 Th. eines von Chlornatrium freien Misch- wassers getreten sein müssten, und dass dieses in 1000 Th. enthalten haben müsste 0,3250 Th. schwefelsauren Kalk und 0,4587 Th. Chlor- calcium, während sich bei der Zumischung 0,0308 Th. doppelt kohlen- saurer Kalk und 0,0146 Th. doppelt kohlensaure Magnesia hätten aus- scheiden müssen. III. Wasser des Faulbriiiinens. Um ein Wasser vom Chlornatriumgehalte des Faulbrunnens zu liefern, hätten zu 472,6 Th. Kochbrunnenwasser 527,4 Th. eines von Chlornatrium freien Wassers treten und dieses hätte in 1000 Th. ent- halten müssen 0,3072 Th. Chlorcalcium, 0,1264 Th. schwefelsauren Kalk und 0,1701 Th. doppelt kohlensaure Magnesia, Avährend sich beim Vermischen 0,0095 Th. doppelt kohlensaurer Kalk hätten ausscheiden müssen. - 31 — Bei den drei Beispielen ergeben sich somit für die Mischwasser unzulässige Annahmen, denn die Ausscheidung von Chlorcalcium beim Zutreten süssen Wassers zu Kochbrunnenwasser kann nicht statt- finden, die Ausscheidung doppelt kohlensaurer alkalischer Erden ist ganz unwahrscheinlich und gewöhnliche Wasser, welche grössere Mengen Chlorcalciums und in 1000 Th. 8 Thl. doppelt kohlensauren Kalk ent- halten, kommen nicht vor. Zu ganz ähnlichen Resultaten gelangt man auch, wenn man bei den anderen Thermen analoge Berechnungen ausführt. Die einzelnen Thermalquellen Wiesbadens, oder mindestens nicht wenige derselben, sind somit als verschiedene Auslaugungsproducte Chlor- natrium und die anderen Bestandtheile enthaltender Gebirgsschichten zu betrachten, welche man sich über oder neben einander gelagert denken kann. Dass diese Auslaugungsprocesse in grosser Tiefe erfolgen, er- gibt sich aus der hohen Temperatur der Quellen, und dass sie sich in grossartigem Maisstabe vollziehen , muss aus der Thatsache abgeleitet werden, dass die Quellen seit Jahrtausenden zu Tage treten und ihren Gehalt — wenigstens im Zeiträume von Decennien — nicht wesentlich ändern*). Ob sich in der Tiefe Reservoirs gebildet haben, auf welche die Constanz in der Ergiebigkeit der Quellen hindeutet **) , lässt sich aus der chemischen Beschaffenheit derselben nicht wohl feststellen. *) Vergl. meine Abhandlung „Neue chemische Untersuchung des Koch- brunnens zu Wiesbaden und Vergleichung der Resultate mit den 1849 von mir erhaltenen", diese Jahrbücher 39, 1 ff., sowie die von Professor Dr. Heinrich Fresenius „Chemische Untersuchung der Schützenhofquelle zu Wiesbaden", diese Jahrbücher 39, 21 ff. **) Yergl. die Thermalquellen Wiesbadens in technischer Beziehung von E. Winter, München bei Tlieod. Ackermann, 1880, S. 12. l; ^ '^ DAS BOHRLOCH IM NEUEN WIESBADENER SCHLACHTHAUSE. VON A. VON REINACH (FRANKFURT A. M.) Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 48. In Wiesbaden wurde im Jahre 1889 ca. 800 Meter südlich des Bahnhofs, zur Wasserversorgung des neuen Schlachthauses, ein Bohrloch auf 236 Meter Tiefe niedergebracht. Dank der Sachkenntniss des Herrn Stadtbaumeisters Winter sind Bohrproben in bester Ordnung im Wies- badener Stadthause aufgestellt. Von dem mir mit freundlicher Bereit- willigkeit zur Verfügung gestellten Materiale wurden folgende Bestim- mungen ausgeführt: / bei 4 Meter Tiefe Kalke mit viel Dreissensia Brardi. « 5/7 O — 1 O CO vO OS ^M — , ,Q OD l- 00 C- C- t- l- OO OD 00 05 CO OO Ol CO ooocc-ast-coo^^Ci Ol 00 g CD o 00-^iO'Mcr5tO.-HO«£:'iO 1 COOOCOOOt>t-OOGOCOC- ^ s CO O -1^ CD •PWH s g 00 t-^ CJ3 -* ^^ Oi ^^ ^^ CJ3 ^^ CO CO -^^ CO o" ^' .-T o cxT r-" CO 05 co" CM s C5_ c-^ r-^ o-^ CO o ^^ o »o --^ co" CO '^^ cd" o —T ^" o" OD t^" ^" Cr5 co" Ol c-" Ph CM s CiOC-COOOiO'-H-^CO co" co" '*" CO o" -h" r-T o" ÜO' t-" o" 0| co^ c-" CO CD^ CO G^^ O Cri_ <>T_ -rJH^ lO co^ co" CO "*" CD O" — '" -^" O C/j" CD GTS -*" co" c-" C O) -t-3 •uin^^^d .^ CO cd i-H j^ od '^ '^^ co' CO CO H-i 1— 1 CO Abso- lutes Min. d cooaoi-ri^oooo'^io co" cd" oo" o" co" ci ci oo" -i" o" 1 1 1 05 cm" 1 05" 1 05 co" 1 •uin:^^Q; ^ — HT-HOO'-^'^lO— ii— ICD CO CO fM CO i— 1 CO '^ CO 01 Ol Abso- lutes Max. o O CO C^ — ^ CO O^ '^ O CO^ lO oo^ C-" T-T of o" Oi" O" GO" CD CD CD >-H — «M fM CO CM Ol Ol r- c CO Ol" co^ 0 CO S .2 o Ö GO^ "^^ '^. ^^^ '^^ "^^ '^^ ^ ^ '-1 (m" co" Ö' tO ^" lo" co" -^ CO vO CO^ co" 1 CO KO" lO cO_^ lO lO^ G<>^ lO Ol^ CTi^ CO '^ •-i" oi CO Ol" cm" kO Ol" -r^ !>•" cm" ^ G^ Ol (>J Ol T-H -H o" o_ CO Ol" •I9WM o VC ->!*+ o^ ci r-^ o^ i>-^ ifs t-^ lO O o" co" oo" cd" o" r-" CO Ol" oo" II -o, .^ ^^ CO co" CO 0" 1 00 00" c-oot^iocor-cocot— c^ o" o" of co" io oo" co' .o" -T c>-'~ II ^ ^ r-. ^ ^ co" CO 0" 1 Ol 00" o ö ^^ CO c^ o 'rtj^ u^^ ».q_ oi_ r- -H -h" r-T cd ^" -h" ^" -T — r CD cm" —1 CM Ol Ol Ol --H ^ o lO" ö 05^ CS o d CD CD^ C-; O -<:J^_ CO^ ^ CC3_ CO^ >0 1-h" ^" O CD -*" oo" CO Tt o" CO 11 ^ ^ - ,-. ^ Ol" -<* 1— r 1 c-" •UIUq.BQ oi_:'^_:cD-^cDOvo-H ^'^^c^^^ojcqoioi Ol Ol ^ 1—? 05 % 1 a oi^ oa ^^ ^^ o -"^^ CO CO CO co^ C-" Os" '*'~ »(^ ^^ cm" cm" ^ CtT lO CO©5COCO"*"^-sfi>fCOCO o" CO 05 ctT 01 •uin^^Q COCOCOOCO'^OlCOCOiO o Ol f— ( % i g a s 00^ -^^ — ^ oo^ -*^ oo^ r-^ -r^^ 00 CO o" -r^" •<#" co" -*" f-" r-" o" '-H cd CDCOCDU:)iO>0'OCOCO»0 00 o" od CO C/D •pM!If a O O -^ ^ cd" oo" --h" o r-T of od 05_ od 00" »0 00^ i a o Januar . . 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CO CD CO t- CO o co - ;- — ^ S J-t . . . ^ ^ ^ i3 1 3 'S 'S '9 1-5 CO bX) -3 O s o 'c3 114 Zahl der Tage mit Niederschlag (mehr als 0,2 mm) . . 148 « Regen ' 152 « « « « Schnee 43 « « « « Hagel, Graupeln 8 « Thau 39 « Reif 33 « Nebel 27 « Gewitter 24 « « « « Wetterleuchten . 7 « Sturm 2 Zahl der beobachteten N.-Winde 106 NE.- < 175 E.- - 84 SE.- « 42 S.- < 23 SW.- - • ... 205 W.- « 115 NW.- « 130 Windstillen 215 tlXt/ss. l!-i:/:.y,if. Jahn, r:& *: w ^' N -.^^^^: Jiilirh. il. .Yiiss. Ih- r.Val. Jaliiy. ^.3. )nisse naturwissen- schaftlicher Forschungen auf Ceylon. In den Jahren 1884— 80. Erster Band, Heft I^ „lieber das Auge und das Integument der Diade- matiden", mit 3 Tafeln, „Ueber zwei parasitische Schnecken", mit 2 Tafeln, Preis M. 14, Heft II: „Aus der Entwicklungsgeschichte der Helix Waltoni R e e V e " , „Knospenbildung bei Linckia Multifora L a m a r c k" . Mit 4 Tafeln. Preis M. 14. Heft III: „Ueber die Anatomie der Echino- thuriden und die Phylogenie der Echinodermen". Mit 8 Tafeln. Preis M. 18. Zweiter Band, Heft I: „Zur Entwicklungsgeschichte und Anatomie der ceylonesischen Blindwühle Ichthyophis glutinosus" (Epicrium gluti- nosum aut.). I. Ei, Brutpflege, Entwicklung der äusseren Körperform und vergleichende Bemerkungen. ' Mit 5 Tafeln. Preis M. 14. Heft II: Dasselbe. II. Die Seitenorgane der Larve; Die letzten Endigungen der Blutcapillaren in den Intercellularräumen der Epidermis; Becherzellen und Cuticularborsten ; Körperringel und Schuppen ; Bau und Entwicklung der Cutisdrüsen. Mit 6 Tafeln. Preis M. 14. Heft III^ Dasselbe. III. Das Schicksal des Dotters ; Ueber die Homologie der Keimblätter im Thier- reiche auf Grund des Satzes, dass die beiden Keimschichten der Gastrula nicht dem Ektoderm und Entoderm, sondern dem Blastoderm und Dotter der Vertebraten entsprechen ; Der Enddarm der Embryonen. Mit 3 Tafeln. Preis M. 10. Heft IV: Dasselbe. IV. Der Schädel; Nase. Jacobson'sches Organ und Thränennasengang; Der Tentakel; Das Gehörorgan; Eine Notiz über das Gehirn von Ichthyophis; Drüsen der Mundhöhle; Be- merkungen über das Gefässsystem ; Kiemenkorb, Zunge, äussere Kiemen, Kiemenspalten; Die Spermatozoen ; Schlussbemerkungen; Nachtrag; Ver- zeichniss der Originalliteratur über die Caeciliiden. Mit 10 Tafeln. Preis M. 22. Druck von Carl Ritter in Wiesbaden. MBI. WHOI LIBRARY lllllllll WH lATA -