C. W. Kreidel's Verlag in Wiesbaden. Naturwissenschaftliche Einführung in die Bakteriologie von Dr. Ferdinand Hueppe, Professor der Hygiene an der deutschen Universität zu Prag. Mit 28 Holzschnitten im Texte. — Preis 6 M. Verfasser nennt sein Werk selbst den ersten Versuch einer kritischen, zusammenfassenden Darstellung der Bakteriologie, der sich grundsätzlich und durchgreifend auf den naturwissen- schaftlichen Gesichtspunkt stützt, um die Lehre von den Ur- sachen der Fäulniss, Gähruugen und Seuchen und deren Ver- hütung und Bekämpfung frei von aller Ontologie zu entwickeln. Er hat seine Arbeit für alle bestimmt, welche sich naturwissen- schaftlich mit den Standpunkten und Fortschritten der Bakterio- logie vertraut machen wollen und seine Ausführungen in zahl- reichen 1^'ällen durch anschauliche Zeichnungen erläutert. Das Werk behandelt in 8 Haupteintheilungen die Formen und Lebensäusserungen der Bakterien, die Beschreibung der wich- tigsten krankheitserregenden Bakterien, die Ursachen der Seuchen, die etwaige Bekämpfung und Heilung der letzteren, die Seuchenfestigkeit, Schutz- und Heilimpfungen und die Ge- schichte der Bakteriologie. Nach dem Gesagten werden Medi- ziner sowohl, als auch Pharmaceuten, Chemiker, Botaniker u. A. m. das Buch mit gutem Nutzen verwenden können. (Pharmac. Zeitimg.) JAHRBÜCHER DES MSSAUI8CHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON DK ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL. GEH. SANITÄTSRATH, INSPECTOR DKS NATURHISTORISCHEN MUSEUMS UND SECRETÄR DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 52. MIT VIER TAFELN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1899. Die Heyren Verfasser übernehmen die Verantwortung für ihre Arbeiten. Druck von Carl Ritter in Wiesbaden. Inhalt. Seite I. Vereins-Naclirichten. Protokoll der Generalversammlung des Nassauisclien Vereins für Naturkunde vom 18. December 1898, im Muse um SS aale, 1 11/2 Uhr Vormittags IX Jahresbericht, erstattet in der Generalversammlun g des Nassau ischen Vereins für Naturkunde am 18. De- cember 1898, von Dr. Arnold Pagenstecher, Königl. Geh. Sanitätsrath, Museumsinspector und Secretär des Nassauischen Vereins für Naturkunde XI Bericht über die wissenschaftlichen Abendunterhaltungen des Vereins, von Lehrer Gull (Wiesbaden) XVII Nekrolog: Conservator August Koem er XXI Verzeichniss der Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde im August 1899 XXIV Achter Nachtrag zu dem Kataloge der Bibliothek des Nassauischen Vereins für Naturkunde von Dr. Arnold Pagenstecher XXXIII II. Abliandlimgeu. Das Unter devon der Loreleigegend. Mit geologischer Karte und Profiltafel I/III. Von Alexander Fuchs ... 1 Pontus und Mittelmeer. Vortrag, gehalten bei der General- versammlung des nassauischen Vereins für Natur- kunde am 18. December 1898 von Dr. W. Kobelt (Schwan- heim) 97 M a c r 0 1 e p i d 0 p t e r e n der L 0 r e 1 e y - G e g e n d und verwandte Formen. Von August Fuchs, Pfarrer zu Bornich bei St. Goars- hausen a. Ehein. (Sechste Besprechung) 11-5 — VI — Seite Ueber die neuesten le])idopterologischen Forschungen in der Loreley-Gegend. Vortrag, gehalten auf der 68. Jahresversammlung deutscher Naturforscher am 24. September 1896 zu Frankfurt a. M, , von August Fuchs, Pfarrer zu Bornich bei St. Goarshausen a. Ehein .... 159 Nachtrag zur Arbeit: Ueber die Acronycten der Wies- badener Gegend. Von W. Caspari II. (Wiesbaden). Hierzu Tafel IV 175 Ueber Agrotis saucia Hbn. und deren neue Aberration: Ab. Philip psi Casp. Von W. Caspari II. (Wiesbaden). Hierzu Tafel IV 185 Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Station Wiesbaden im Jahre 1898. Von Aug. Römer (Wiesbaden) 202 I. Yereins-Nachricliteii. t: Protokoll der üeneralversammlimg des Nassauischen Vereins für Naturkunde vom 18. December 1898, im Museumsaale, IIV2 Uhr Vormittags. Zu der rechtzeitig einberufenen Generalversammlung hatte sich eine grosse Anzahl von Mitgliedern und Gästen eingefunden. Herr Geh. San.-Eath Dr. Pagenstecher eröffnete dieselbe und begrüsste die Erschienenen. Ad 1) der Tagesordnung: Ergänzungswahl zum Vorstande berichtete derselbe, dass durch die Versetzung des in der vergangenen General- versammlung zum Vereinsdirector gewählten Herrn Reg. -Präsident von Tepper-Laski dieser Posten frei geworden sei und der Vorstand den Herrn Reg.-Präsidenten Dr. Wentzel hier cooptirt habe. Die Cooptation habe die Generalversammlung heute zu bestätigen. Auf Antrag des Herrn Oberstabsarzt Dr. Spiesecke wird durch Acclamation die Cooptation gutgeheissen. Herr Regierungspräsident Dr. Wentzel übernimmt hierauf den Vorsitz und dankt für das ihm gewordene Ver- trauen, das er im Interesse des Vereins nach besten Kräften zu bew^ähren bemüht sein werde. Darauf erhält ad 2) der Tagesordnung der Ver- einssecretär das Wort zur Erstattung des üblichen Jahresberichts (s. Anlage). Derselbe berichtete darauf ad 3) der Tagesordnung über die jetzige Gestaltung der Museumfrage in Folge der Seitens der städtischen Verwal- tung hier getroffenen Beschlüsse, zu welchen der Vorstand bereits Stand- punkt genommen habe, indem er sowohl an die Königliche Regierung sich mit der Bitte um wohlwollende Prüfung der städtischen Vorschläge, als auch an den Magistrat zustimmend zu denselben gewandt habe» — X — Auf Antrag des Herrn Dr. Pröbsting wird einstimmig beschlossen, sich mit dem Vorgehen des Vorstands einverstanden zu erklären. Nachdem ad 4) der Tagesordnung: Anträge und Wünsche, sich Niemand zum Wort gemeldet hatte, erhielt 5) Herr Dr. Kobelt das Wort zu einem mit grossem Beifall aufgenommenen Vortrag: Pontus und Mittelmeer. Nach Schluss der Versammlung betheiligten sich zahlreiche Mitglieder und Freunde an dem gemeinschaftlichen Mittagsmahl im €asino. Der Vereinssecretär: Dr. A. Pagenstecher. Jahresbericht erstattet in der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 18. December 1898 Dr. Arnold Pagenstecher, Geh. Sanitätsrath, Yereinssecretär. Meine Herren! Die heutige Generalversammlung unseres Nassaui- schen Vereins für Naturkunde begeht zugleich den 69. Stiftungstag des Vereins. Es ist mir eine willkommene Gelegenheit, bei dieser festlichen Gelegenheit der mir als Vereinssecretär obliegenden Ver- pflichtung nachzukommen und Ihnen nach § 22 unserer Statuten in Kurzem über die wichtigeren Vorgänge innerhalb unseres Vereins und über den Bestand und Fortgang des unserer Verwaltung anvertrauten Institutes zu berichten. Der Verein ist auch im vergangenen Jaln^e in ruhiger Fortent- wickelung begriffen gewesen und hat sich in gewohnter Weise bestrebt, die Zwecke des Vereins, wie sie in Förderung der gesammten Natur- wissenschaften, in der Erforschung der Naturverhältnisse des Vereins- gebietes und der Ausbildung des naturhistorischen Museums ihm vor- gezeichnet wird, stetig zu erfüllen und zu fördern. Was zunächst unseren Personalb estan d betrifft, so müssen wir zwar tiefe und schmerzliche Lücken in demselben verzeichnen, welche wir durch den unerbittlichen Tod, wie durch Austritt erlitten haben, aber wir können auf der anderen Seite auch mit Genugthuuug bemerken, dass durch den Eintritt neuer Mitglieder dauernde Garantie für die geeignete Fortdauer unserer Bestrebungen gegeben worden ist. - XII — Aus der Zahl unserer ordentlichen Mitglieder hatten wir den Tod der nachfolgenden Herren zu beklagen: Commerzienrath Graeber, Baurath Licht, Apotheker von Meyerfeld, Rentner P e i p e r s , Sanitätsrath Dr. Seyberth, Schreinermeister Hirsch, Buchdrucker C.Ritter sen. zu Wiesbaden, Grubenbesitzer Frank zu Ems, Grafen von Matuschka-Greiffenclau zu Schloss Vollraths und Instituts- vorsteher Müller zu St. Goarshausen. Von unseren Ehrenmit- gliedern wurden uns- zwei bedeutende Männer entrissen. Am 7. Februar 1898 verstarb zu Leipzig der ordentliche Professor der Zoologie an der Universität daselbst, Geheimrath Dr. Rudolf Leuckart; geboren am 7. October 1822 zu Helmstädt war Rudolf Leuckart einer der berufensten Vertreter der Zoologie, der durch sein berühmtes Werk über die menschlichen Parasiten und die von ihnen herrührenden Krank- heiten, durch den bahnbrechenden Artikel über Zeugung in Rudolf Wagner 's Handwörterbuch der Phjsiologie, wie durch andere hervor- ragende Arbeiten sich unvergängliche Verdienste um die Erforschung der biologischen und morphologischen Verhältnisse der Thierwelt erworben hat. Am 11. April 1898 verschied zu Würzburg einer unserer ältesten und verdientesten Mitglieder, Geheimrath Dr. Fridolin von Sand- b erger, Professor der Geologie und Mineralogie an der dortigen Universität. Er w^ar geboren am 22. November 1826 zu Dillenburg und 1849 in die Stellung des Inspectors des naturhistorischen Museums eingetreten. Durch seine bahnbrechenden Arbeiten, — ich nenne hier besonders sein berühmtes Werk »Die Versteinerungen des rheinischen Schichtensystems« — , hatte er sich in kurzer Zeit eine bedeutsame Stellung unter den Vertretern der Naturwissenschaft erworben und zu- gleich wie w^enig Andere, zur Förderung unseres naturhistorischen Museums beigetragen. 1855 bereits ward er an das Polytechnicum in Karlsruhe als Professor berufen, welche Stellung er 1863 mit der in Würzburg vertauschte. Hier wie dort blieb er unserm Verein ein allzeit treuer und besorgter Freund und bethätigte sein warmes Interesse auch namentlich durch mehrfache Arbeiten in unserem Jahrbuch, wie durch häufige freundschaftliche Besuche der Stätte seiner früheren Wirksamkeit. Durch die von uns erfolgte Uebernahme seiner bedeutenden Sammlungen an recenten Conchylien, wie an Petrefacten sind wir in die glückliche Lage versetzt, den Grundstock seiner langjährigen Sammelthätigkeit, wie seiner wissenschaftlichen Leistungen in unserem Museum als eine — XIII — der wei'thvollsten Zierden desselben vereinigt zu besitzen. Sie sind uns ein bleibendes Andenken an den liebenswürdigen, uns so theuren Ver- storbenen, ein Andenken, welches wir sowohl ihm, wie unsern übrigen dahingeschiedenen Mitgliedern stetig bewahren werden. Ich bitte Sie, sich zum Zeichen desselben von ihren Sitzen erheben zu wollen. Durch Austritt verloren wir die nachfolgenden Mitglieder: Buchhalter Kraus, Baron von B i s t r a m , Rentner Dr. H e i n t z m a n n hier und Kaufmann Kuhn in Nassau, durch Wegzug Herrn Dr. med. Ahrens, Herrn Dr. von Hey den und Herrn Regierungs-Präsidenten von T e pp e r - L a s k i , unseren verehrten Vereinsdirector. Dagegen haben wir folgende neue Mitglieder zu verzeichnen : Professor L e y e n d e c k e r , Chemiker Dr. Dubbers, Rentner Deneke, Rentner Hey dr ich, Rentner Paraquin, Lehrer Müller, Rentner Kulpe, Rentner August Neuen dor ff, Dr. med. Arthur Schulz, Dr. med. iVlt- dorfer, Regier-. Präsident Dr. Wentzel, Dr. van Straaten, hier, Fabrikant Passavant in Michelbach, Oberlehrer Dr. H. Müller in St. Goarshausen, sowie das Realprogymnasium zu Geisenheim. Die in dem Vorstände durch die Versetzung des Reg.- Präsidenten von Tepper-Laski entstandene Lücke w^urde durch die Cooptation des Herrn Regier. -Präsidenten Dr. Wentzel ausgefüllt. Wenn ich auf die Förderung unserer Vereinszwecke übergehe, so habe ich zunächst unsere wissenschaftlichen Abendunter- haltungen zu erwähnen, die wie im vergangenen Wintersemester, so auch in diesem stets eine stattliche Zahl von Vereinsmitgliedern und Gästen vereinigten und Gelegenheit gaben, Mittheilungen aus den ver- schiedensten Gebieten der Naturwissenschaften, vorzugsw^eise allerdings Botanik und Zoologie, Physik und Chemie, zu dankbarst aufgenommener Kenntniss der Hörer zu bringen. Unser Vereinsleben findet hierin eine wichtige Förderung, für die wir den Vortragenden nicht allein, sondern allen Theilnehmern besten Dank schulden. Die im Sommersemester veranstalteten Excursionen trugen nicht minder zur Belebung der Vereinsthätigkeit bei. Es ist das besondere Verdienst unseres Vorstands- mitglieds, Herrn Apotheker Vi gener, der hierin von Herrn Lehrer L e 0 n h a r d getreulich unterstützt wird, dass die botanischen Excur- sionen, denen Vi gen er schon so lange vorsteht und von denen er bereits über 150 ausgeführt hat, in jedem Jahre einen beliebten Ver- einigungspunct für eine stattliche Zahl unserer Vereinsmitglieder und Freunde bilden. x\uch eine geologische Excursion haben wir zu — XIV — verzeichnen, deren höchst befriedigenden Verlauf wii' Herrn Dr. Scharf von Frankfurt a. M. zu danken haben. Sie war in das Thal hinter Sonnenberg gerichtet und gab Herrn Dr. Scharf Gelegenheit, neuere Forschungen über die Taunusgesteine vorzutragen. Am 5. Juni 1898 hielten wir eine Sections Versammlung in Limburg a. d. L. ab, für deren erfolgreichen Ausfall wir den dortigen Herren Vereinsmitgliedern zunächst zu lebhaftem Dank verpflichtet sind. Sie war von zahlreichen Mitgliedern und Gästen, Herren und Damen besucht, und es bot nicht allein der wissenschaftliche Theil des Tages, dessen Träger Herr Professor Dr. Heinrich Fresenius durch seine bereitwilligst abgehaltenen Vorträge besonders war, sondern auch das gemeinschaftliche Festmahl in Limburg, wie ganz besonders die bei günstigstem Wetter ausgeführte Lxcursion nach der Schaumburg allen Theilnehmern bleibende und höchst befriedigende Eindrücke. Unser diesjähriges Jahrbuch konnte bereits im October versandt werden. Es gibt Ihnen weitere Kunde von unserer wissenschaftlichen Vereinsthätigkeit. Die stattliche Zahl der darin niedergelegten Ar- beiten wird auch für die Folge dazu beitragen, die Stellung unseres Vereins in der wissenschaftlichen Welt zu befestigen, wie auch die für uns so werthvollen Tausch Verbindungen mit den Publicationen anderer naturhistorischer Vereine und Institute in stetem Flusse zu unterhalten. Zu den 314 Gesellschaften, Staatsstellen und Instituten, mit denen wir bisher bereits in Verbindung standen, ist als jüngste mit der Nummer 315 die naturforschende Gesellschaft in Luzern getreten. Unsere Bibliothek, die auch in diesem Jahre wieder fleissig benutzt wurde, ist durch die bis zum 8. Dezember eingegangenen neuen Schriften nunmehr auf die Catalognummer 17 440 gestiegen und bereits harren wieder eine Reihe neuer Eingänge des Eintrags. Noch in den jüngsten Tagen hat sie als Gegengabe für die im Jahrbuch niedergelegte Arbeit von Dr. Grünhut über die Goldgewinnung das interessante Reise werk von Joachim von Möller »Auf nach Alaska« erhalten, wie ihr auch sonstige Geschenke zugegangen sind, so unter Anderen die geologische Uebersichtskarte des westlichen Deutsch- Lothringens von unserem Mitglied , Herrn Lehrer Gärtner in St. Goarshausen. Freilich gerathen wir durch die steigende Zunahme der Bibliothek in neue Sorgen hinsichtlich ihrer Unterbringung, zu der wir bereits jeden verfügbaren und durchaus nicht immer zweckmässigen Raum zu verwerthen gezwungen waren. Es steht das in unmittelbarem — XV — Zusammenhang mit der Museumsfrage, welche der Vorstand heute auf die Tagesordnung der Generalversammlung zu setzen sich veranlasst sah und über welche wir nachher zu verhandeln haben werden. Vielleicht wird durch den Gang der Ereignisse mein gewohntes Caeterum censeo, für die Folge überflüssig werden, wenn die von der Stadtgemeind& bereitwilligst vorgebrachten Vorschläge eine geneigte Würdigung bei den betheiligten Behörden finden werden. Die bestehenden Verhältnisse Hessen uns auch in diesem Jahre von der Anschaffung grösserer Objecte, für deren Aufstellung wir kaum den geeigneten Platz hätten schaffen können, absehen. Wir haben uns hinsichtlich der Ankäufe auf die gelegentliche Uebernahme uns ange- botener kleinerer Objecte beschränkt. Ich habe Ihnen hier zu nennen: Stosszahn und Oberarmknochen von Elephas antiquus aus einer Sand- grube auf der Adolfshöhe, dem Herrn Bauunternehmer Beckel ge- hörig, durch Herrn Sanitätsrath Dr. Florschütz gütigst vermittelt^ 2) Wespennest, ein Fuss tief in der Erde in einem Garten aufge- funden, und 3) eine kleine Parthie von Naturalien von Deutsch- Neu-Guinea, bestehend in Muraenide, Varanes, sowie Insecten, besonders Käfern und Schmetterlingen. Wir verdanken dieselben der Güte des Herrn Missionars B e r g m a n n , dermalen in Biebrich. Weiter erhielten wir in Tausch eine Parthie Tagfalter von Deutsch -Neuguinea von Herrn Heyne in Leipzig und als Geschenk: 1) Unterschenkel und Fuss einer Mumie aus den Felsengräbern von ßeni Hassan in Ober- ägypten von Herrn Oberstabsapotheker a. D. Dr. Lenz hier, 2) Turdus merula L. Amsel, weissgefleckte Varietät aus den Curanlagen hier, 3) eine schöne Sammmlung in der Umgegend von Wiesbaden in frü- heren Jahren gesammelter Eier, von Herrn Bildhauer Grünthaler hier, ferner 4) von Amtsgerichtsrath Dussel hier: Arragonitdosen von Battenberg und mehrere Versteinerungen und endlich 5) von Herrn Lehrer Leonhard hier einige für die nassauische Flora neue Pflanzen: Tordylium maximumL. von Patersberg, Medicago arabica L. aus dem Nerothal und Asperugo procumbeus L. aus dem Mühl- thal. Den gütigen Gebern unsern besten Dank. Im naturhistorischen Museum wurde ausser den laufenden Unterhal- tungsarbeiten von Herrn Conservator Römer die Aufstelluag der Sand- berg er 'sehen Sammlung der Land- und Süsswasserconchj'lien der Vorwelt nunmehr beendet. Die mühevolle, auf Tausende von Objecten sich er- streckende Arbeit sehen Sie in ihrem Resultate in sechs grossen Glaspulten — XVI — in systematischer Reibenfolge aufgestellt. Die neu aufgestellten Stücke schliessen sich den von den Gebrüdern Guido und Fridolin Sandberger beschriebenen und abgebildeten Uebergangversteinerungen von Nassau und der Sammlung aus dem Mainz -Wiesbadener Tertiär- becken, welche Fridolin Sandberger beschrieben und abgebildet hat, würdig an. Die Sammlung ist von besonderem Werthe, da sie die A^orkommnisse der hiesigen Gegend in grösster Vollständigkeit enthält und ist daher mit den übrigen Theilen der Sammlung unseres ver- storbenen Ehrenmitgliedes, welche, aus lebenden meerischen, Süsswasser- Tind Landconchylien bestehend, in früheren Jahren bereits Aufstellung fanden, eine besondere Zierde unserer Museumssammlungen. Unser Museum ist auch in diesem Jahre nicht allein vom grössern Publikum fleissig besucht, sondern es ist auch vielfach von hervorragenden Fach- gelehrten besichtigt worden. Insbesondere sind es unsere so überaus werthvollen Schätze aus dem benachbarten Tertiärbecken, welche von deutschen und ausländischen Fachkennern zum Gegenstand eines näheren Studiums gemacht werden. Unsere Rechnung für das Etatsjahr 1897/98 ist von Königl. Regierung und der Königl. Oberrechnungskammer geprüft und ohne Notate zurückgegeben worden. Meine Herren! Was ich Ihnen vorzutragen die Ehre hatte, war das Wichtigere aus dem anspruchslosen Stillleben unseres Vereins und seines Institutes. Beide haben nunmehr bereits ein Alter erreicht, ■welches für die einzelnen Individuen vielfach die Schwelle des Daseins zu bekunden pflegt. Wir können die berechtigte Hoffnung hegen, dass uns jedes neue Jahr einen neuen Aufschwung unserer Thätigkeit birgt. Möge das kommende Jahr sichere Verheissung auf die Erfüllung lange gehegter Wünsche bringen, auf dass wir in den Stand gesetzt werden, neue Güter den alten wohlerworbenen Schätzen zuzuführen und der stolzen Fahne der Naturwissenschaft, der unser Verein seine Kräfte gewidmet hat, mit frischem Muthe weiter zu folgen! Bericlit üter die wissenschaftlichen Abendunterhaltiingeu des Vereins. Der Nassauische Verein für Naturkunde hielt im Winter- halbjahre 1898/99 unter Leitung des Herrn Geheimen Sanitätsrath ür. Pagenstecher 15 Sitzungen ab. Die Zahl der anwesenden Mit- glieder betrug in der am stärksten besuchten Sitzung 43, in der am schwächsten besuchten 20 Vereinsmitglieder. Es wurden 32 grössere und kleinere Vorträge gehalten. I. Sitzung am 27. October 1898. Herr Dr. Dreyer sprach über »die Blutlaus«, Herr Dr. Cavet und Herr Apotheker Vi gen er über »Farne«, Herr Dr. Grünhut über »Gold Schmidt 's neue pyrochemische Versuche«. H. Sitzung am 10. November 1898. Herr Dr. Cavet sprach »über noch im Spätherbst in den Gärt- nereien blühende einheimische und alpine Pflanzen.« Herr Oberlehrer Dr. K a d e s c h »über die N e r n s t ' sehen Glühlampen« und Herr Apotheker Vigener über »Bastardbildungen zwischen den Farnen -As- plenium septentrionale und Trichomanes«. Ebenso referirte Herr Vigener über den Verlauf der diesjährigen botanischen Excursionen. m. Sitzung am 17. November 1898. Herr Dr. Staffel erläuterte ein mit Röntgenstrahlen hergestelltes Präparat einer Hand. Herr Apotheker Vigener besprach die an Jabrl). d. nass. Vfii. f. Nat.. 52. II — XYIII — unseren Obstbäumen so zahleich auftretenden Blutläuse und empfahl energisches Einschreiten gegen dieses sehr schädliche Insekt. Herr Herr Dr. Grünhut sprach über »Accumulatoren«. Herr Lehrer Gull zeigte den zur Zeit sehr stark auftretenden, winzigen Käfer Silvanus frumentarius und besprach dessen Entwicklung und Lebensweise. IV. Sitzung am 24. November 1898. Herr Hofrath Dr. Hagen legte einen soeben von ihm heraus- gegebenen anthropologischen Atlas ostasiatischer und melanesischer Völker vor und besprach die Verbreitung dieser Einwohner von Neu- Guinea. Herr Dr. Dreyer zeigte Korallenstöcke mit Tierkolonien in allen Entwicklungsstadien und demonstrirte den Aufbau und die Ent- wicklung dieser Thiere. Herr Sanitätsrath Dr. Genth sprach über »den Instinkt der Insekten«. Herr Dr. Flor schütz zeigte ein Jateit- Beil aus der Pfahlbauzeit vor. V. Sitzung am 9. December 1898. Herr Dr. Cavet zeigte Früchte von Vaccinum macrocarpum ; Sorbus moravica und Ginkgo biloba vor und besprach deren Nutzen. Herr Oekonomierath Goethe von Geisenheim sprach über »die San Jose- Schildlaus«. VI. Sitzung am 18. December 1898. Herr Lehrer Leonhardt verbreitete sich über »Mangrovewälder«. VII. Sitzung am 5. Januar 1899. Herr Dr. Grünhut besprach »die moderne Dampfmaschine«. - VIII. Sitzung am 12. Januar 1899. Herr Oberlehrer Dr. Kadesch sprach über »Telegraphiren ohne Draht« nach Marconis-System, Herr Apotheker Vigener über »die Blattfallkrankheit«. (Peronospora viticola.) — XIX — IX. Sitzung am 19. Januar 1898. Herr Dr. Cavet sprach über »Eucharis amazonica und Cycas revoluta«, Herr Sanitätsrath Dr. Gentli über ^^secuncLäre Sinnes- empfindungen«. X. Sitzung am 26. Januar 1899. Herr Dr. Cavet machte Mittheilungen über »Palmenarten«, die sich besonders zur Zimmercultur eignen und zeigte zahlreiche Arten derselben vor. Herr Professor Dr. W. Fresenius sprach über »die Herstellung und die Eigenschaften des Cements«. XI. Sitzung am 2. Februar 1899. Herr Professor Leyendecker sprach über »Jahresringe und Holzzuwachsberechnungen«, Herr Oberforstmeister Dr. Borggreve im Anschluss an den Vortrag über die Methoden, die bei der Berechnung des Holzzuwachses in der Forstwiithschaft zur Anwendung kommen. XH. Sitzung am 9. Februar 1899. Herr Oberrealschuldirector Dr. Kaiser behandelte die »Dichtigkeit der Erde«. XHI. Sitzung am 16. Februar 1899. Herr Dr. Cavet hatte zahlreiche früh blühende Zweige von Zier- sträuchern mitgebracht und besprach die Cultur derselben. Herr Dr. Grünhut sprach über »die neue Theorie der Lösungen«. XIV. Sitzung am 23. Februar 1899. Herr Dr. Cavet hatte blühende Erlen- und Haselnusszweige mit- gebracht und ebenso Daphne-, Erica- und Primula-Arten und schilderte die Cultur dieser Frühlingspfianzen. Herr Oberlehrer Dr. Kadesch sprach über neuere Influenz -Elektrisirmaschinen und führte Versuche II* — XX — mit der T ö p 1 e r 'sehen und W i m s h u r s t 'sehen Masehine aus. Ebenso beschrieb Redner die neuesten Versuche von Professor Ziekler in Brunn in Bezug auf das Telegraphiren ohne Draht. XV. Sitzung am 3. März 1899. Herr Dr. Cavet sprach über Azalien- und Ehododcndron-Arten und die Cultur der Maiblume, Herr Sanitätsrath Dr. Genth über »die Localisation der psychischen Funktionen im Gehirn«. J. Gull. Nekrolog. C 0 n s e r V a 1 0 r A u o; u s t R o c m e r Am 29. April 1899 verschied zu Wiesbaden der Conservator des naturhistorischen Museums, Herr August Roemer, im 74. Lebens- jahre. Der Nassauische Verein für Naturkunde verlor in dem Verstorbenen eines seiner ältesten und bewährtesten Mitglieder, das naturhistorische Museum einen in treuester Pflichterfüllung mit demselben nahezu 60 Jahre verbundenen Beamten. August Roemer war zu Wiesbaden geboren am 26. October 1825 als der älteste Sohn des Schreinermeisters Georg Roemer daselbst. Er trat am 1. Juli 1839 in seinem 14. Lebensjahre in die Lehre und den Dienst des Nassauischen Vereins für Naturkunde und erhielt von dem damaligen Conservator Unterricht im Zubereiten und der Auf- stellung der Naturalien. Als im Jahre 1842 der Conservator seine Stelle verliess, wurde August Roemer zum Zwecke seiner weiteren Ausbildung auf Kosten des Vereins an das unter Professor Schlegel stehende naturhistorische Museum in Leyden gesandt. Am 1. Juli 1843 kehrte er mit den besten Zeugnissen über Ge- schicklichkeit und Fleiss nach Wiesbaden zurück. 1848 machte er zu seiner weiteren Ausbildung eine Rundreise durch die hauptsächlichsten Museen Deutschlands und ward 1853 als pensionsberechtigter Beamter in den Staatsdienst aufgenommen. Mehrfach an ihn gerichtete Berufungen nach auswärts schlug er im Interesse seiner Vaterstadt aus. Hier be- nutzte er die ihm besonders an der landwirthschaftlichen Lihranstalt gebotene Gelegenheit zur weiteren wissenschaftlichen Ausbildung in den beschreibenden und angewandten Naturwissenschaften eifrigst, wie auch die ihm durch seine Vorgesetzten Professor Dr. Thomae und Dr. San d her g er, denen Roemer treue Anhänglichkeit bewahrte, ge- — XXII — währte Gelegenheit zur Fortbildung seiner Kenntnisse. Mit ersterem sammelte er hauptsächlich Pflanzen, mit letzterem Mineralien, Conchylien und Petrefacten, besonders auch des Mosbacher Sandes, aus dem er eine kostbare, später vom Museum angekaufte Collection zusammen- gebracht hatte. Seine Sammlungen und Kenntnisse verwerthete er auch in einigen Schriften, wie durch Beiträge zu solchen von Sandberger. Die umfangreiche Bibliothek des Vereins wurde von ihm geordnet und catalogisirt. 1869 übernahm A. Roemer den Beobachterposten der hiesigen meteorologischen Station und erhielt auch hier die stete Anerkennung sowohl des königl. meteorologischen Instituts zu Berlin, als der Seewarte zu Hamburg, denen er seine gewissenhaften Aufzeichnungen zusandte. Am 18. October 1886 erhielt Roemer auf Antrag des Vorstandes von königl. Regierung, die seine treue Wirksamkeit anerkannte, den Titel »Conservator« und am 1. Juli 1893 wurde ihm bei Gelegenheit seines 50jährigen Dienstjubiläums von höchster Stelle der Kronenorden vierter Klasse mit der Zahl 50 verliehen. Anspruchslos und bescheiden lebte A. Roemer nur seinem Dienste. In seiner fleissigen Thätigkeit für das naturhistorische Museum, in welchem der grössere Theil der aufgestellten Objecte durch seine Hand gegangen, von ihm präparirt, aufgestellt und catalogisirt war und über welche er daher die genauesten Kenntnisse besass, gönnte er sich nur wenig Er- holung. Als zunehmendes Alter und Kränklichkeit ihn namentlich im Winter, wo die ungeheizten Räume des Museums seinem chronischen Brustübel gefahrdrohend wurden, zur zeitweisen Pause in seiner Thätig- keit zwangen, wurde dies ihm sehr schwer. In seinem glücklichen, wenn auch nicht von Sorgen freien Familien- leben fand Roemer Erholung nach fleissiger Arbeit. Mit seiner trauernden Wittwe beklagen zwei in geachteten Stellungen befindliche Söhne und eine Tochter den Heimgang des Gatten und Vaters und eine treu besorgte Schwester, die im Haushalt des Bruders mit ihm für die Interessen des Vereins und des Museums thätig war, theilt die Trauer. Der älteste Sohn starb vier Wochen nach dem Tode des Vaters, dem dieser Schmerz erspart war; ein jüngerer, in dem wir einen Nachfolger einst zu finden hofften, war vor Jahren einem tückischen Leiden erlegen. August Roemer hatte sich nicht allein die Anerkennung und Werthschätzung seiner Vorgesetzten, sondern auch der Vereinsmitglieder — XXIII — und auswärtiger Fachmänner, die mit ihm verkehrten, erworben, indem er gern bereit war, sein Wissen und Können in den Dienst Einzelner, wie der Allgemeinheit in anspruchsloser Weise zu stellen. In den Aimalen des Nassauischen Vereins für Naturkunde, wie des naturhistorischen Museums wird der Name »August Roemer« fort- leben und stets mit Achtung und Anerkennung genannt werden als der eines wackeren Mannes und pflichttreuen verdienten Beamten, der es verstanden hatte, aus bescheidenen Anfängen sich durch eignen Fleiss und Beharrlichkeit zu einer allgemein geachteten Stellung hervorzu- arbeiten. Dr. Arnold Pagenstecher. Verzeichniss der Mitglieder des Nassaiüschen Vereins für Naturkunde im August ISQQ."^) I. Yorstand. Herr Eegierungspräsideiit Dr. Wentzel, . « Geh. Sanitätsratli Dr. A r n o 1 d P a g e n s t e c h e r , Museums-Inspector und Vereinssecretär. « Professor Dr. Heinrich Fresenius, Cassirer. « Apotheker A. Yigener, Vorsteher der botanischen Section. « Rentner Dr. L. Dreyer, Vorsteher der zoologischen Section. « Professor Dr. Meineke, Vorsteher der mineralogischen Section. « Oberrealschuldirector Dr. Kaiser. « Garteninspector Dr. L. Cavet. II. Ehrenmitglieder. Herr v. Baumbach, Landforstmeister a. D., in Freiburg i. B. « Dr. Bunsen, Geheimerath, in Heidelberg. « Dr. Erlenmeyer, Professor, in Aschaffenburg. « Dr. V. Etting hausen, Professor, in Wien. « Graf zu Eulen bürg, Ministerpräsident a. D., in Berlin. « Dr. -Geinitz, Geh. Hofrath, in Dresden. « Dr. Haeckel, Professor, in Jena. « Alexander v. Homeyer, Major z. D., in Greifswald. « Dr. V. Kölliker, Professor, in Würzburg. *) Um Mittheilung vorgekommener Aenderungen im Personenstand Avird freundlichst gebeten. — XXV III. Correspoudirende Mitglieder. Herr Dr. 0. Böttger, Professor, in Frankfurt a. M. « Dr. Buchner, Professor, in Giessen. « Dr. Buddeberg, Rector, in Nassau a. Lahn. « Dr. V. C an st ein, Königl. Oeconomierath und General-Secretär, in Berlin. « Freudenberg, General-Consul, in Colombo. « Dr. B. Hagen, Hofrath, in Frankfurt a. M. « Ernst Herborn, Bergdirector, in Sidney. « Dr. L. V. Hey den, Königl. Major a. D., in Bockenheim. « Dr. H u e p p e , Professor der Hygiene, in Prag. « Dr. Kays er, Professor der Geologie, in Marburg. « Dr. F. Kinkelin, Professor, in Frankfurt a. M. « Dr. C. List, in Oldenburg. « Dr. Ludwig, Professor, in Bonn. « Dr. Beichenbach, Professor, i.i Frankfurt a. M. « V. Schönfeldt, Oberst z. D., in Eisenach (Villa Wartburg). « P. T. C. Snellen, in Rotterdam. « Dr. Thomae, Gymnasiallehrer in Elberfeld. IV. Ordentliche Mitglieder. Ä. Wohnhaft in Wiesbaden und na^^hster Umgehung. Herr Ab egg, Rentner. « Ahrens, Dr. med., prakt. Arzt. « Albrecht, Dr. med., prakt. Arzt. « Auf ermann, Rentner. « V. Aweyden, Ober-Reg.-Rath. « Berle, Ferd., Dr., Banquier. « Berle, Bernhard, Dr , Banquier. « Becker, Dr. med., prakt. Arzt. « Bergmann, J. F., Verlagsbuchhändler. « Bischof, Professor Dr., Chemiker. « Boettcher, Dr. med., prakt. Arzt. « Bohne, Geh. Reclmungsrath. « Borggreve, Professor Dr., Oberforstmeister. « V. Born, W., Rentner. .V-il A R V « Brauneck, Geh. Sanitätsrath. « Brömme, Ad., Tonkünstler. « Buntebarth, Rentner. ^--'u — XXVI — Herr Caesar, Reg.-Ratli. « Caspari IL, W., Lehrer. « Cavet, Dr., KönigL Garteiiinspector. « Chelius, Georg, Rentner. « Clouth, Dr. med., Sanitätsrath, « Co est er, Dr. med., prakt. Arzt. * Conrady, Dr., Geh. Sanitätsrath. « Gramer, Dr. med., prakt. Arzt, Sanitätsrath. <= Cuntz, Wilhehn, Dr. med., prakt. Arzt. « Cuntz, Friedrich, Dr. med., prakt. Arzt. « Cuntz, Adolf, Rentner. D a h 1 e n , Generalsecretär. Deneke, Ludwig, Rentner. Doms, Leo, Rentner. Dreyer, L., Dr. phiL, Rentner. Dubbers, H., Dr. phil. Ebel, Dr. phil. Elgershausen, Luitpold, Rentner. Eiffert, Oberlandesgerichtsrath a. D. Florschütz, Dr., Sanitätsrath. Frank, Dr., Dozent und Abth.-Vorst. am ehem. Laboratorium von Fresenius. Fresenius, H., Dr., Professor. Fresenius, W., Dr., Professor. Frey tag, 0., Rentner, Premierlieut. a. D. Fuchs, Dr. med., Frauenarzt. Fuchs, Director a. D. Funke, Zahnarzt. Füssmann, E., Rentner. G e c k s , Buchhän dler. G e i s s 1 e r , Apotheker. ' Gessert, Th., Rentner. Gleitsmann, Dr. med., Kreisphysikus, Sanitätsrath. Groschwitz, C, Buchbinder. Gro schwitz, G., Lithograph. Grün hu t, Dr., Dozent am ehem. Laboratorium von Prof. Fresenius. — XXVII — Herr Gull, Lehrer. « Güntz, Dr. med. « Gygas, Dr. med., Oberstabsarzt a. D. Hackenbruch, Dr. med., prakt. Arzt. Hagemann, Dr. phil., Archivar. Hammach er, G., Rentner. Heck er, Ewald, Dr. med., prakt. Arzt. Hensel, C, Buchhändler. Herold, Hugo, Dr. Herr fahr dt, Oberstlieutenant z. D. Hertz, H., Kaufmann. Hess, Bürgermeister. Hessenberg, G., Rentner. Hintz, Dr. phil., Professor. Hiort, Buchbinder. Hirsch, Franz, Schlosser. Hirsch, Heinrich, Schreiner. Honigmann, Dr. med., prakt. Arzt. V. Ibell, Dr., Ober-Bürgermeister. Jordan, G., Lehrer. Kadesch, Dr., Oberlehrer. Kaiser, Dr., Director der Oberrealschule. Kalle, F., Rentner, Stadtrath. Kessler, Landesbank-Directionsrath. Kiesel, Dr. phil. Klärner, Carl, Lehrer. Knauer, F., Rentner. Kobbe, F., Kaufmann. Koch, G., Dr. med., Hofrath. König, Dr. med., prakt. Arzt. Körner, Beigeordneter. Kugel, Apotheker. Lande, Dr. med., prakt. Arzt. Landow, Dr. med., prakt. Arzt. La quer, Dr. med., prakt. Arzt. Lautz, Professor. Lenz, Dr., Oberstabs-Apotheker im Kriegsministerium a. D. Leisler, Rechtsanwalt. XXVIII — Herr Leo, Rentner. « L e 0 n h a r d , Lehrer a. D. « Leonhardt, Rentner. « Levi, Carl, Buchhändler. « Leyendecker, Professor. « Lossen, Dr. phil., Rentner. « Lugenbühl, Dr. med. Mahlinger, Dr. phil., Hülfslehrer an der Oberrealschule. Marburg, F., Rentner. Maus, W., Postsecretär. Meine ke, Dr., Director, Professor. Michaelis, Fr., Schlachthausdirector. Mouchall, Director des Gas- und Wasserwerks. Moxter, Dr. med., prakt. Arzt. Müller, Peter, Lehrer. Nagel, Apotheker. Neuendorff, W., Badewirth. van Niesse n, Dr. med., prakt. Arzt. Ober tuschen, Dr. med., prakt. Arzt. Pagen Stecher, Arnold, Dr. med., Geh. Sanitätsrath. Pagenstecher, August, Rentner. Pagenstecher, Dr. H., Augenarzt, Professor. Pagenstecher, Ernst, Dr. , prakt. Arzt. Paraquin, W., Rentner. Pfeiffer, Emil, Dr. med., Sanitätsrath. Plessner, Dr. med., prakt. Arzt. Pröbsting, A., Dr. med., prakt. Arzt. P e u c k e r , Apotheker. R a m d 0 h r , Dr. med., prakt. Arzt. V. Reichenau, Geh. Regierungsrath, Verwaltungsgerichtsdirector. Ricker, Dr. med., Sanitätsrath. Rick er jun., Dr., prakt. Arzt. Rinkel, Schulinspector. Ritter, C, jun., Buchdrucker. Röder, Ad., Rentner. Romeiss, Otto, Dr., Rechtsanwalt. — XXIX Herr Rospatt, Geh. Regierungsrath. « Rudioff, Dr. med., prakt. Arzt. « Rühl, Georg, Kaufmann. S a r 1 0 r i u s , Landes-Director. V. Sclieliha, Oberst a. D. S c li e 1 1 e n b e r g , Apotheker. S c h e 1 1 e n b e r g , Hof-Buchdruckereibesitzer, Schellenberg, Dr. med., prakt. Arzt. Schierenberg, E., Rentner. Schlichter, Joseph, Rentner. Schnabel, Rentner. Schreiber, Geh. Regierungsrath. Schulte, Rentner. V. S e c k e n d 0 r f f , Telegraphendirector. S e i p , Gymnasiallehrer. Siebert, Professor an der Oberrealschule. S j ö s t r ö m , M. , Rentner. S p a m e r , Gymnasiallehrer. Spieseke, Dr., Oberstabsarzt a. D. Staffel, Dr. med., prakt. Arzt. Stoss, Apotheker. Strecker, Dr. med., prakt. Arzt. S t r e m p e 1 , Apotheker. Thanisch, A., Apotheker. T h ö n g e s , H. , Dr. , Justizrath. Touton, Dr. med., prakt. Arzt. Vigener, Apotheker. V 0 g e 1 s b e r g e r , Oberingenieur. Voigt, Dr. med., prakt. Arzt. Wächter, Rentner. Wagemann, H., Weinhändler. Wehmer, Dr., prakt. Arzt und Frauenarzt. Weiler, Ingenieur. W e i n b e r g e r , Maler. Wentzel, Dr. Regierungspräsident. Werz, Carl, Glaser. Westberg, Coll.-Rath. — XXX — Herr Westplialen, Geh. Regierungsrath. « Wibel, Dr. med., prakt. Arzt. « Winter, Kgl. iiiederl. Oberstlieutenant a. D. « Winter, Ernst, Baurath, Stadtbaudirector. « V. Winterfeld, Oberst z. D. « Witkowski, Dr. med., prakt. Arzt. « Worst, Seminardirector a. D. « Zais, W., Hotelbesitzer. « Ziegler, Heinrich, Rentner. « Ziegler, Ludwig, Rentner. « Zinsser, Dr. med., Professor. B. Ausserhalb Wiesbaden (im Regierungsbezirk). Herr Albert, Heinrich, Fabrikbesitzer, in Biebrich. « Baltzer, Dr., Reallehrer, in Diez. « Bastelberger, Dr. med., Eichberg i. Rheingau. « Beck, Dr., Rheinhtitte in Biebrich. « Beyer, Gräfl. Kielmannsegge'scher Rentmeister, in Nassau. « Blum, J., Oberlehrer, in Frankfurt a. M. « Christ, Dr. phil., Geisenheim. « Dyckerhoff, R., Fabrikant, in Biebrich. « Erhard, Dr. med., Geisenheim. « Esau, Realschuldirector, in Biedenkopf. « Frickhöffer, Dr. med., Hofrath, in Langenschwalbach. « Fuchs, Pfarrer, in Bornich. « Gärtner, Martin, Hülfslehrer, in St. Goarshausen. « Geis, Bürgermeister, in Diez. « Genth, Dr. C, Sanitätsrath, in Langenschwalbach. « Gehrenbeck, Dr. phil., Herborn. « Goethe, Director des Königl. Instituts für Obst- und Weinbau in Geisenheim, Landes-Oeconomierath. « Haas, Rudolph, Hüttenbesitzer, zu Neuhoffnungshütte bei Herborn. « Hilf, Geh. Justizrath, in Limburg. — XXXI — Herr Keller, Ad., in Bockenheim. « Klau, Director des Progymnasiums Limburg a. d. Lahn. « Kobelt, W., Dr. med., in Schwanheim. « Kr e ekel, Dr. med., prakt. Arzt, in Eppstein. « Küuzler, L., in Freiendiez. « Kuli seh, Dr., Geisenheim. « V. Lade, Eduard, in Geisenheim. « Lauben heimer, Professor, Höchst a. M. «< Linkenbach, Generaldirector, in Ems. « Lotichius, Eduard, Dr., in St. Goarshausen. « Müller, Dr., Georg (Institut Ilofmann) Institutsvorsteher, in St. Goarshausen. « Oppermann, Dr., Reallehrer, in Frankfurt a. M. « Passavant, Fabrikant, Michelbach. « Peters, Dr., Fabrikbesitzer, Schierstein. « Q,uehl, Director, in Ems. Real-Progymnasium, in Geisenheim. Herr v. Rein ach, A., Baron, Frankfurt a. M. « V. Rössler, Rechtsanwalt, Justizrath, in Limburg. « Schröter, Dr., Director der Irrenheil- und Pfleganstalt Eichberg. « Schüssler, Seminar-Oberlehrer, in Dillenburg. « Seitz, Dr., Adalbert, Director des zoologischen Gartens in Frank- furt a. M. « Siebert, Garten-Director, in Frankfurt a. M. « Siegfried, Dr., Fabrikant, in Herborn. « Speck, Dr. med., Sanitätsrath, in Dillenburg. « Steinmeister, Landrath, in Höchst a. M. « Sturm, Ed., Weinhändler, in Rüdesheim. « Thilenius, Otto, Dr. med., Sanitätsrath, in Soden. « V. Thompson, Generalmajor in Hochheim a. M. « Vogelsberger, Weinhändler, in Ems. Herr Winter, AV., Lithograph, in Frankfurt a. M. « Wortmann, Prof. Dr. in Geisenheim. « Zweifler, Fachlehrer, Geisenheim. — XXXII — C. Ausserhalb des Regiefirngshezirks Wiesbaden. Herr Alefeld, Dr. pliil., in Darmstadt. Bibliothek, Koni gl., in Berlin. Herr Dünkelberg, Dr., Geh. Rath, in Poppeisdorf. « Geisenhejnier, Gymnasiallehrer, in Kreuznach. « Löbbeke, Hauptmann a. D., in Domaine Machro bei Spremberg, Niederlausitz. « Maurer, Fr., Rentner, in Darmstadt. « Meyer, H., Dr., Professor, in Marburg. Königliches Oberbergamt, in Bonn. Herr Preiss, Paul, Eisenbahnbeamter, in Ludwigshafen a. Rh. « Schenk, Professor a. D., in Marburg a. d. Lahn. « Sommer, Oberlobentau bei Arnstorf, Kreis Liegnitz, Schlesien. « Steffen, Apotheker, in Friedrichsthal bei Saarbrücken. ACHTER NACHTRAG zu DEM KATALOGE DER BIBLIOTHEK DES NASSAUISOHEN VEREINS FUß MTUEKUNDE VON DR A. PAGENSTECHER. 1899. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 52. XII im Jahrbuch für 1897 hatte Herr Conservator Römer einen VII. Nachtrag zu der Vereins-Bibliothek veröffentlicht, welchen er am 26. Mai 1897 mit der Nr. 16 920 abgeschlossen hatte. Für die im Jahresbericht für 1897 bereits erwähnten Eingänge bis 17 000 und für die späteren Eingänge hatte Herr Römer einen neuen Nachtrag aufzustellen begonnen. Sein fortschreitendes Leiden, welches seinen Tod am 29. April 1899 herbei führte, hinderte ihn an der Weiter- führung und Vollendung. So habe ich diese Arbeit bis zur Nr. 18082 (Ende Juli 1899) fortgeführt und übergebe sie hiermit sowohl unseren Mitgliedern als auch ganz besonders unseren werthen Tauschfreunden. Letztere wollen daraus unseren schuldigen Dank für die zahlreichen werthvoUen Zuwendungen und deren richtigen Eingang entnehmen. Nach dem VII. Nachtrage erreichte die Zahl unserer Tauschverbin- dungen die von 314, zu welchen einige neue wieder beigetreten sind, wie der Brünner Club für Naturkunde, Section des Brünner Lehrer- vereins, und der Ornithologische Verein zu München. Wiesbaden, Ende Juli 1899. Dr. A. Pagenstecher. IIP L Zeitschriften Yon Academieii, Staatsstellen, Gesellseliaften, Instituten etc. AaraU; Natur forschen de Gesellschaft. Mittheilungen VIIL 1898. Agrani; Kroatischer Naturforscher-Verein. Jahrgang VI. Heft 1—6 (1891 — 1893). Jahrgang VII. Heft 1 — 6 (1894). Jahrgang VIII. Heft 1 — 6 (1895—1896). Jahrgang IX. Heft 1 — 6 (1896). Altenburg, Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen. Neue Folge. Band VIII. 1898. Amiens, Societe Linneenne du nord de la France. Bulletin. Tom. XIII. 1896 — 1897. Memoires. Tom. IX. 1892-1898. Amsterdam, Koninklyke Akademie van Wetenschappe n. Verhandelingen. Ferste Sectie, Deel VI. No. 1 — 5. — — Tweede Sectie. 1897 u. 1898. — — , Jaarboek. Jahrgang 1896. 1897. — — , Ve r s 1 a g e n van d e Z i 1 1 i n g e n d e r Wi s - e n N a t u u r k u n - dige Afdeeling. Deel V (30. Mai 1896 tot 21. April 1897.) Deel VI (29. Mai 1897 tot 23. April 1898. No. 1 — 5). — — , Boek werken, ter Tafel gebracht in de Vergade- ringen van de Directie derK. natuur kundige Vereeniging in Nederlandsch-Indie. Gedurende het Jaar 1896. Annaberg-Buchholz, Verein für Naturkunde. Jahresbericht X. 1894—98. Augsburg, Naturhistorischer Verein. Berichte XXXIII. 1898. Baltimore, John Hopkins University. Circulars. Vol. XVI. No. 13l/l32. Vol. XVII. No. 135, 136. Vol. XVII. No. 137, 138, 139. — XXXVII — Baltimore, Maryland Geolog. Survey. Vol. I u. II. Bamberg, Gewerbe verein. Jahrbücher für 1898. Basel, Natur forschen de Gesellschaft. Verhandlungen. Band XI. 3. Heft 1897. Band VII. 1. Heft 1898. Batavia, K. natuurk. Ver. in Nederl. Indie. Natuurk. Tijdschr. Deel LVI (1897). Bautzen, Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. Sitzungsberichte und Abhandlungen. 1896 und 1897. Berkeley, California, s. Sacramento. Berlin, Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. Verhandlungen. Jahrgang XXXIX und XL. 1897 und 1898. — — , Deutsche geologische Gesellschaft. Zeitschrift. Band XLIX. 1897. Heft 1 — 4 1898. — — , Entomologischer Verein. Berliner entomologische Zeitschrift. Band XLI. Heft 4 (1896). Band XLII (1897). Band XLIII. Heft 1 — 4 (1898). Band XLIV. Heft 1 und 2. — —, Märkisches Provinz ialmuseum. Verwaltungsbericht 1896 — 1897. — — , Deutsche entomologische Zeitschrift. Herausgeg. von Dr. Kraatz und der Gesellschaft »Iris« in Dresden. Jahrgang 1897 und 1898. — — , Entomologische Nachrichten. Jahrgang XXH (1896). XXHI (1897). XXIV (1898). XXV (1899). — — , Bai neologische Gesellschaft. XVI. Versammlung (1895). XVII. (1896). XVIII. (1897). XIX. (1898). — — , Land wir thschaftli che Jahrbücher. Band XXVI. Heft 2—6. Ergänzungsband I, II. III, IV (1897). Band XXVII. Heft 1—6. Ergänzungsband I, II, III, IV, V (1898). Bern, Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen aus dem Jahre 1895. Mittheilungen aus 1896. — — , Allg. schweizerische naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen der 80. Jahresversammlung 1897 und 81. Jahres- versammlung 1898. — — , Schweizerische entomologische Gesellschaft. Mittheilungen. Vol. X. Heft 1- 3 (1897). Heft 4— 5 (1898). Bistritz, Gewerbeschule. Jahresbericht XXH. 1896/97. XXIII. 1898. — XXXVIII — Bologna^ Academia delle seien ze dell'Istituto. Memorie, Serie Y. Tom. Y. 1895. Tom. YI. 1896. Rendiconti, Nuovo Serie. Yol. I. 1896/97. Fase. 1 — 4. Bonn, Natur historisch er Yerein der preussischen Rhein- lande und Westphalen. Yerhandlungen. Jahrgang LIII. 2. Hälfte 1896. Jahrgang LIY. 1. und 2. Hälfte 1897. — — , Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Sitzungsberichte 1895, 1896 und 1897. Bordeaux, Societe Linneenne. Actes. Yol. XLYIII. Tom. YIII. 1895. Yol. L. Tom. X. 1896. Yol. L. Tom. I et II. 1897. Boston, Society of Natural History. Proceedings. Yol. XXYII. Yol. XXYIII. No. 16. 1897. Yol. XXYIIL No. 17. 1898. No. 18—27. Proc. Yol. XXXII. No. 16, 17. Memoires. Yol. Y. No. 3. 1898. — — , American Academy of Arts and Sciences. Proceedings. Yol. XXXII. XXXIII. 1896—1898. XXXIY, 2—14. Braunschweig, Yerein für Naturwissenschaften. Jahresbericht für 1895/96 und 1896/97. Festschrift der LXIX. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte gewidmet von der Stadt Braunschweig. Heraus- gegeben von R. Blasius. 1897. Bregenz, Yorarlb erger Museums verein. Jahresbericht XXXY und XXXYI. 1896 und 1897. Bremen, Naturwissenschaftlicher Yerein. Abhandlungen, XIY. Band. 3. Heft. 1898. Beiträge zur nord westdeutschen Yolks- u. Landeskunde. Heft 2. Band XY. Heft 2. Band XYI. Heft 1. 1898. Breslau, Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. Jahresbericht LXXIY. 1897. Ergänzungsheft 5. 1897. Jahres- bericht LXXY. 1897. Ergänzungsheft 6. — — , Yerein für schlesische Insektenkunde. Zeitschrift für Entomologie. 22. Heft 1897. 23. Heft 1898. Brunn, Naturforschender Yerein. Abhandlungen. Band XXXY. 1896. XXXYI. 1897. Berichte der meteorologischen Commission. XY. 1895. XYI. 1896. — — , Museum F r a n c i s c e u m. Annales MDCCCXCYL 1897. — XXXIX — Brunn, Centralblatt für die Mährischen Landwirt he. 76. Jahrgang. 77. Jahrgang. 1897. No. 1—24. — — ^ Club für Naturkunde-, Section des Brünner Lehrer- ve r e i n s. 1896 — 1898. Brüssel; Academie royale des seien ces, des lettres et des beaux arts de Belgique. Bulletins, Tome XXIX— XXXIII. 65^^ et 67^^ annee. 1895— 1897. Annuaire, Annees LXII. 1896. LXIII. 1897. Reglements et documents. 1896. — — , Societe entomologique de Belgique. Annales, Tome XLI. 1897. Tome XLIL 1898. K er rem ans, Gh., Buprestides du Bresil. 1897. Champien, C. G., List of the Aegialitidae and Listalidae. Supplementary of the Munich Catalogue. 1897. — — , Societe royale de botanique de Belgique. Bulletins, Tome XXXVI. 1898. — — , Societe malacologique de Belgique. Annales, Tome XXYIIL XXIX. XXX. XXXI. 1893 — 1896. Bull, des Sciences. Tome XXXIY. 1897. Proces-verbeaux des seances, Tome XXIII. XXIV. XXV. XXVI. XXVII. 1895—1898. Bucarest, Institut meteorologique de Rouraainie. Annales, Tom. XIL 1896. Tom. XIIL 1897. Buletinul Anul. VI. 1897. VIL 1898. Budapest; Königlich ungarische geologische Gesellschaft. Földtani Közlony. Bd. XXVII. Heft 6 — 12. 1897. Bd. XXVIIL Heft 1 — 12. 1898. — — , Königlich ungarische naturwissenschaftliche Ge- sellschaft. Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus Ungarn. Band XIII. 1897. Franci, H. Raoul. Der Organismus der Craspedomonaden. 1897. Zzigmond Rone, A. Liguyomas a Magyar Biroda-Lombae. 1861 tot 1890. 1897. Kohaut Rezsö. Libellulidae Hungariae. 1896. Kurland er, Ignatz. Erdmagnetische Messungen in den Ländern der ungarischen Krone in den Jahren 1892 — 1894. Szladazky Gyala. Zempleki szigethegyseg geologiaja. 1897. Primi CS Gyorgy. Geologie der Cseträs-Gebirge. 1896. — — , Rovartani Lepok. Band VI. Heft 1, 2, 3, 5. (Entomologische Monatsschrift.) — XL — Budapest, Termeszetrazzi Fuzetat. Zeitschrift für Zoo- logie, Botanik, Mineralogie und Geologie. Ungar. National-Museum. Vol. XXII. P. I und IL 1899. Buenos Aires, Museo nacional. Communicaciones. T. I. No. 1 und 2. 1898. No. 3. 1899. Annais. See. Ser. T. IV. 1895. T. V. 1896/97. Memoria. 1894—1896. T. VL (Ser. 2. T. IIL 1899.) — — , La Plata. Bur. gen. d€ Statistique de la Prov. de B. A. 1895. Buffalo, Society of Natural Sciences. Bulletin. Vol. V. No. 1 — 5. 1896 — 97. Vol. VL No. 1. 1898. Cambridge^ Museum of comparative Zoologie. Bulletins. Vol. XXXI. XXXIL 1898 und 1899. Annual Report. 1896 — 97. 1897—98. — — , (England). Philosophical Society. Proceedings. Vol. IX. P. VII— IX. 1897. Vol. X. P. I. 1898. P. IL 1899. Casselj Verein für Naturkunde. Bericht XLII. lieber das Vereinsjahr 1896 — 1897. Abhandlungen. XXXIL Catania, Academia Gioenia di seien ze natural i. Bulletino mensile. Fase. XLVI— XLVIX. Fase. L— LVL Fase. LVII— LVIIL 1899. Fase. LIX. 1899. — — , Atti della Acad. Gioen. di sc. natur. 1897. Serie 4. Vol. X. 1898. Serie 4. Vol. XL Cherbourg, Societe nationale des seien ces naturelles. Memoires. Tom. XXX. 1896-1897. Chicago, Academy of Sciences. Annual Report for the year 1896. Bull. No. 1. Catkins, W., Lichenen Flora. 1896. Christiania, Kong. Norske Universität. N. Nordhavs-Expedition. 1875 — 1878. Band XXIV. 1897. Botanik. — — , Archiv für Mathem. und Naturwedenskap. XVm. Band. 1. — 4. Heft. 1896. XIX. Band. 1.-4. Heft. 1897. XX. Band. 1. 2. Heft. 1898. Sars, 0. G. Fauna Norwegicae Phyllocarda of Phyllopodo. Band I. 1896. Gudberg, A. G. Norronaskalter Crania antiqua in parte Orientali Norwegicae meridionalis inventa. 1896. Cinoinati, Museum Association. Seventeenth Annual Report. 1897. Eighteenth Annual Report. 1898. — XU — Chur, Natur forschen de Gesellschaft Graub üiidens. Jahrgang XL. XLI. 1896/97. 1897/98. Colmar, Societe d'histoire naturelle. Bulletin, Annees 1897 et 1898. Colorado Springs. Colorado College Studies. Vol. YI. 1896. Vol. VII. 1898. Cordoba^ Academia nacional de sciencias in Cordoba Re- püblica Argent. Tom. XV. Entrage 2—4. 1897. Tom. XVI. Entr. 1. 1899. Cref eld, Verein für Naturkunde. Jahresbericht III für die Jahre 1896, 1897 und 1898. Danzig^ Natur forschen de Gesellschaft. Schriften. N. F. IX. Band. 2. Heft. 1897. — — , Provinzial-Mus eum. Amtl. Bericht für 1897 über die Verwaltung der naturhist.^ archäologischen und ethnologischen Sammlungen. Darmstadt, Verein für Erdkunde. Notizblatt, IV. Folge. XVII. Heft. 1896. XVIU. Heft. 1897. Davenport, Jowa, Academy of Natural Sciences. Proceedings, Vol. VI. 1889 — 1897. Dorpat (Jurjew), Natur forsch ende Gesellschaft. Sitzungsberichte, Bd. XI. 1896. Bd. XII. 1898. Dresden, Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Jahresbericht 1896 — 1897. — — , Naturwissenschaftliche Gesellschaft »Isis«. 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M., S e n k e n b e r g i s c li e N a t u r f o r s c h e n d e Ge- sellschaft. Abbandlungen. Band XXI. Heft 1, 2, 3, 4. 1887/98. Bd. XX. Heft 1 (1897). Band XXIV. Heft 1 — 4. 1897/98. Band XXIV. Heft 2. 1898. Berichte. 1897 und 1898. — — , Physikalischer Verein. Jahresbericht. 1895 — 1896. 1896 — 1897. — — , Neue zoologische Gesellschaft. Der zoologische Garten. Jahrgang XXXIX. 1898. XL. 1899. Frankfurt a. d. 0., Naturwissenschaftlicher Verein Helios. Abhandlungen und Mittheilungen. Jahrgang XIV. 1897. XV. 1898. Societatum Literae. Verz. der in den Publ. der Akademien und Vereine aller Länder erscheinenden Einzelarbeiten auf dem Gebiete der Naturwissenschaften. Begr. von E. Huth, herausgeg. von M. Klinke. Jahrgang IX— XII. 1895 bis 1898. Helios. Band XIV (1897). Band XV. Band XVI. Frauenfeld, Thurgauische Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen. 13. Heft. 1898. Freiburg i. Br., Naturwissenschaftliche Gesellschaft. Berichte. Band X, Heft 1, 2, 3. 1897/98. Band XI, Heft 1 (1899). 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Rh. und seiner Umgebung, in denen seit langem ein umfangreicher Dachschieferbergbau betrieben wird, haben schon früher die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gelenkt. E. Kayser i) , C. Koch^), 0. FoUmann^), F. v. Sand- berger*), Fr. Frech^) und neuerdings 0. Jäkel ^j erwähnen Ver- steinerungen von dort. Der erste jedoch, der sich eingehender mit dem Studium des ge- sammten Unterdevons unseres Gebietes befasste und demgemäss auch die an Masse vorherrschenden Untercoblenzschichten in den Kreis seiner Betrachtungen zog, w^ar E. HolzapfeP). Es wird sich im Folgenden öfters Gelegenheit bieten, auf seine Ausführungen näher einzugehen. 1) E. Kays er: Ueber Dalmanites rhenanus etc. aus den älteren rhein. Dachschiefern. Zeitschr. d. deutsch, geolog. Gesellschaft. Jahrg. 1880. pag. 19. Taf. III. 2) C. Koch: Monographie der Homalonotusarten des rhein. Unterdevon. Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preussen und den thyring. Staaten. Band IV, Heft 2. Mit Atlas von 8 Tafeln. 3) 0. Follmann: Unterdevonische Crinoiden. Verhandl. des naturhistor. Vereins der preussischen Eheinlande und Westf. 1887. Jahrg. 44. pag. 113. Taf. II— ni. 4) F. von Sandberge r: Ueber die Entwicklung der unteren Abtheil, des davon. Syst. in Nassau etc. Jahrbücher d. nassauisch. V. für Naturkunde 1889. Jahrg. 42. pag. 3. Taf. I— V. 5) Fr. FreQh: Ueber das rhein. Unterdevon und die Stellung der Hercyn. Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. 1889. 41. pag. 175. 6) 0. Jäkel. Beitrag zur Kenntnis der palaeoz. Crinoid. Deutschlands. Palaeontolg. Abhandl., herausgegeben von Dames u. Kayser, Band VII. Heft 1. 1895. 7) E. Holzapfel: Das Eheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein. Abhandl. zur geolog. Specialkarte von Preussen etc. Bd. X. Neue Folge, Heft 15. Mit geol. Spec.-Karte und Profilen 1893. 1* — 4 — Zwei Stufen des Unterdevons sind in der Loreleigegend vertreten: Diejenige des Spirifer primaevus und diejenige des Spirifer Hercyniae (Untercoblenz). Von ersterer kommt für uns nur die höhere Schichten- zone in Betracht, welche unter dem Namen des ,,Hunsrückschiefers" bekannt ist und am Mittelrhein in grosser Ausdehnung das Gelände be- herrscht. Wie E. Kays er nachwies, bildet dieselbe zusammen mit den weiter südlich liegenden Taunusquarziten eine einheitliche Etage, welche im Norden des rheinischen Devongebietes ihr Aequivalent in der faciell verschiedenen Siegener Grauwacke hat. Hunsrückschiefer und Untercoblenzschichten sollen im Folgenden der Uebersicht halber getrennt besprochen werden. Ausserdem sei noch bemerkt, dass bei Bestimmung der Lamellibranchier hauptsächlich die grossen, alles aus rheinischem Devon bisher Bekannte zusammenfassenden Monographieen von B e u s h a u s e n ^) und F r e c h 2) benutzt Avurden, während ich bezüglich der Crinoiden, Brachiopoden, Gastropoden etc. auf die in der westeuropäischen Devonliteratur zerstreuten Mittheilungen angewiesen war. A, Der Hunsrückschiefer. (Zone des Pliacops Ferdinandi und des Rliipidolpliyllum vulgare.) [Hunsrückien Dumont ex parte. Hunsrückschiefer Koch, Kayser aut. Rhipi- dophyllenschiefer F. von S andb erger.] Die obere Grenze des Hunsrückschiefers verläuft in der Lorelei- gegend vom Rossstein a. Rh. über den Rieslingberg bis nach Bornich und von hier, immer dem normalen S. W. — N. 0. Streichen des rheinischen Devons folgend, über den Odinsnack ins Forstbachthal, um dicht bei der Spisser Mühle an einer grossen Querverwerfung abzuschneiden; es ist dies die bedeutende, von Holzapfel nachgewiesene Lierschieder Störung, die sich von genanntem Dorfe aus einerseits nach N. bis in die Umgebung von Osterspai a. Rhein, anderseits nach S. über Reichen- berg bis in die Gegend von Weisel verfolgen lässt. 1) L. Beushausen: Die Lamellibranchiaten d. rhein. Devon etc. Ab- handl. geol. Spec.-Karte. Preuss. etc. Band 10. Neue Folge, Heft 17. 1895. Mit Atlas von 38 Tafeln. 2) Fr. Frech: Die devon. Aviculiden Deutschlands. Abhandl. zur geol. Spec.-Karte von Preuss. etc. Band IX. Heft 3. 1891. Atlas mit 18 Tafeln. — 5 — Unmittelbar hinter der Spisser Mühle kommt auf der rechten Seite des Forstbachthaies eine kleine Einsenkung herab, auf deren rechter Seite noch die Hunsrückschiefer anstehen, während gerade gegenüber Untercoblenzschichten (Grauwacken) mit flacher Neigung nach S. 0. ein- fallen. Die Querverwerfung setzt von hier über das Thal nach der ßreithecke^) hinüber, ist indessen wegen der Bewaldung des Bodens nicht zu beobachten, wohl aber findet sie sich in dem Harbach (= Ober- lauf des Leiselbaches) oberhalb Sulzbachs Mühle wieder. Hier stehen auf der rechten Thalseite zunächst noch üntercoblenzgrauwacken an, die spärlich Versteinerungen enthalten ; weiter nach N. jedoch macht sich ein allmählicher Uebergang in den Hunsrückschiefer bemerkbar , und am Guckenberg wurden unfern Napps Mühle früher bereits reine, dunkelblaue Dachschiefer abgebaut. Auf der linken Thalseite hingegen treten in den Pfeifen allenthalben Grauwacken, zuweilen auch rauhe Grauwackenschiefer zu tage, welche hie und da organische Reste ein- schliessen. Diese Schichten sind zum üntercoblenz zu rechnen und da sie in ihrem n. ö. Fortstreichen direkt auf die Schiefer des Guckenbergs stossen, muss hier die Querverwerfung durchsetzen. Grauwacken und Grauwackenschiefer finden sich sodann weiter thalabwärts auf der rechten Seite des Leiselbaches in dem S.W. -Ab- hänge der Breithecke gut entblösst, sind desgleichen im linken Thal- gehänge der Beobachtung zugänglich und können über Bornich hinaus bis in die Nähe des Cauber Wäldchens und an das Urbachthal verfolgt werden ; dort steigen sie aber nicht tiefer in die Gehänge hinab, welch' letztere vielmehr von dem Hunsrückschiefer beherrscht werden. Man hat es demgemäss mit einer üntercoblenzmulde zu thun, welche in dem fraglichen Gebiete über dem Hunsrückschiefer sich ausbreitet. Doch sei bemerkt, dass zwar das letztgenannte Gestein in den iVbhängen des ürbachthales meist gut aufgeschlossen ist, dass hingegen die Grau- wackenmulde besonders s. w. von Bornich sowie in der Umgebung von Weisel gewöhnlich von dem diluvialen Untergrunde der Felder bedeckt wird ; da nun ferner ein allmählicher petrographischer Uebergang zwischen den zwei fraglichen Gebirgsgliedern besteht, so ist eine scharfe Ab- grenzung nicht leicht ausführbar. Auf der linken Seite des Ürbachthales hat Holzapfel auf der Schanze und Hahnplatte bei Dorsch ei d eine »mehrfach zerrissene 1) Die auf Blatt St. Goarshausen statt dessen gebrauchte Bezeichnung a Georgenberg " ist meines Wissens bei der Landbevölkerung nicht gebräuchlich. Mulde« flacligelagerter Untercoblenzschichten constatirt, welche als die Fortsetzung der Bornicher Mulde zu betrachten ist und die ebenfalls nicht tiefer ins Gehänge hinabsteigt; in letzterem stehen vielmehr allenthalben Hunsrückschiefer an. Die Unterbrechung der beiden genannten Grau- wackenmulden durch das tief eingeschnittene Urbachthal ist übrigens ledig- lich ein Werk der Erosion. Wegen ihres Reichthums an Versteinerungen sind die Vorkommen auf der Schanze und Hahnplatte bemerkenswerth ; indessen sollen nähere Angaben hierüber erst bei Besprechung der Hercyniaestufe gemacht werden. Organische Reste sind in den Hunsrückschiefern, soweit wir sie eben kennen lernten, überall äusserst selten; nur im Rieslingberg ^) bei Bornich können sie bei längerem Suchen in geringer Anzahl gesammelt werden, so besonders in den kleinen Felspartieen am »Schimmel« (über dem Fahrwege!) und etwas weiter thalabwärts an der »hohen Lei«; es seien genannt: Diamenocrinus gonatodes Wirtgen et Zeiler, Chonetes semiradiata Sow. ^), Spirifer arduennensis Schnur. Am Odinsnack bei Bornich fand sich Phacops sp. (verschieden von Ferdinandi Kays.). Der Schieferboden, auf welchem das letztgenannte Dorf steht, enthält prächtige Steinkerne von Rhipidophyllum vulgare Sandb., das bei Kanal- arbeiten von Arbeitern mehrmals gefunden wurde. Endlich sei noch auf das Vorkommen von Diabasen hingewiesen ; solche beobachtet man bei Dörscheid und zwar auf der Schanze, in den S. W. Gehängen des Rosssteins und im Urbachthale. E. Holzapfel hat über diese und andere Vorkommen bereits eingehender berichtet. ^) Südlich von dem besprochenen Gebiete liegt die Hauptmasse der Hunsrückschiefer, welche namentlich in der Gegend von Caub am Rhein und Weisel einen ausgedehnten Bergbau veranlasst haben. Holzapfel verzeichnet hier keine Untercoblenzschichten mehr ; doch glückte mir es, südlich vom letztgenannten Orte und zwar am Vogelsang nochmals eine kleine Grauwackenmulde aufzufinden, die einmal wegen ihres tecto- 1) Auch Rieslingschlucht genannt. 2) =z plebeia Schnur aut. — Neuerdings fand ich Versteinerungen in einer rauhen Schieferbank in dem linken Gehänge des Urbachthals unmittelbar am Dörscheider Wege und zwar nicht weit vom Ausgange einer grösseren, von der Hahnplatte herabziehenden Seitenschlucht: Pleurotomaria sp. äff. striata Gf., Avicula lamellosa, Spirifer arduennensis, Chonetes semiradiata, Orthothetes umbraculum Schloth. 3) Das Rheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein 1893, pag. 68 — 69 ff. — 7 — nischen Verhaltens, sodann besonders wegen der Menge oft gut erhaltener Versteinerungen Beachtung verdient und darum schon jetzt besprochen werden soll (Profil I). Auf der rechten Seite des Sauerthals (= Tiefenbachthal) bemerkt man transversalschiefrige Grauwacken an dem Fahrwege, welcher von der Chaussee Weisel- Lipporn zur Grube »unterer Kreuzberg« herabführt. Oleich hinter der letzteren findet sich an dem fraglichen Wege ein kleiner Aufschluss; der hier liegende Schutt beherbergte Stücke eines harten, grünlichen, beim Anschlagen in kubische oder prismatische Theile zerfallenden Grauwackenbänkchens, das ganz von Untercoblenzversteine- rungen erfüllt war.^j Auch wenn man von hier aus an dem Gehänge entlang bis in die Nähe der Grube » Eckert «= hinabgeht, bemerkt man allenthalben milde, transversalschiefrige Grauwacken, welche nicht selten Ghonetes sarcinulata Schloth. und Spirifer arduennensis Schnur führen. Erst kurz vor der Mündung eines von rechts zum Eckert herabkommenden Seitenthaies stösst man wieder — wie wir gleich sehen werden, infolge tectonischer Störungen — auf Hunsrückschiefer. Die genannten Unter- coblenzschichten fallen, soweit eine Beobachtung in dem waldreichen Gebiete möglich ist, massig steil nach N.W. ein, wie ich dies z. B. nach Entfernung des Schuttes an dem erwähnten Aufschlüsse hinter der Grube »unterer Kreuzberg« ^) beobachten konnte; steigt man nun von hieraus in n. w. Richtung an dem Gehänge nach dem Vogelsang empor, bis man zu einem auf der Höhe durch den Wald führenden Fahrwege gelangt, so findet man an diesem weitere kleine Aufschlüsse; kurz vor der Biegung des Weges sind hier milde, transversalschiefrige Grauwacken entblösst, welche eine reiche Untercoblenzfauna ^) enthalten; auch in herumliegenden Gesteinsstücken wurden zahlreiche Fossilien gesammelt. Weiter nach N.W. wurde hinter der Wegbiegung neuerdings ein Stein- bruch angelegt. Die Schichten (Grauwacken sowie Zwischenlagen mehr oder weniger rauher Schiefer) fallen hier nach S. 0. ein; sie sind noch dem Untercoblenz zuzurechnen, und bilden den N.W. Flügel einer Mulde, deren S. 0. Flügel das schon erwähnte Vorkommen am »unteren Kreuz- berg« darstellt. N.W. von dem genannten Steinbruche folgen wiederum auf eine grössere Strecke typische Hunsrückschiefer, welche hier im 1) Eine Liste wird im Folgenden bei Besprechung des Untercoblenz gegeben. 2) Bemerkt sei noch, dass auch unmittelbar hinter dem Spalthause der Grube Grauwackenbänke anstehen, 3) Eine Liste wird im Folgenden bei Besprechung des Untercoblenz gegeben. — 8 — linken Gehänge des oben erwähnten, zur Grube »Eckert« hinabführenden Seitenthals liegen und früher auch abgebaut wurden; weiter nach N. stellen sich nochmals Untercoblenzschichten mit Versteinerungen ein ; sie sind aber schlecht aufgeschlossen und verlieren sich rasch unter Wald- und Ackerboden. Man sollte bei normalen Verhältnissen erwarten, dass die Grau- wackenmulde vom Vogelsang in ihrem S.W. Streichen am Ausgange des mehrfach genannten, zum »Eckert« herabkommenden Seitenthals wieder zu Tage treten würde ; das ist indessen — wie oben bereits angedeutet — nicht der Fall, obwohl die Grauwacken an dem nahegelegenen »unteren Kreuzberg« bis zur Thalsohle hinabsteigen. Vielmehr habe ich im linken Gehänge des fraglichen Seitenthals, das dazu noch durch einen alten Fahrweg besser aufgeschlossen ist, lediglich Hunsrückschiefer beobachtet, welch' letztere auch hier früher abgebaut wurden. Daraus folgt nun das Vorhandensein einer Querverwerfung und diese liegt bemerkenswerther Weise in der Verlängerung der schon erwähnten Lier- schieder Störung ; sie dürfte daher die Fortsetzung derselben dar- stellen. Auch dem Vogelsang gegenüber wurde im rechten Gehänge des letztgenannten Seitenthals eine Grauwackenbank beobachtet (an dem zum Conseder führenden Fahrwege), sie enthält jedoch keine Versteinerungen, ist schlecht entblösst und scheint lediglich eine Einlagerung im Hunsrück- schiefer darzustellen. Als solche wurde sie auf der Karte verzeichnet. Es seien nunmehr noch einige Bemerkungen über das linke Ge- hänge des Sauerthaies gestattet. Dasselbe besteht von der Grube »Eckert« bis zum »unteren Kreuzberg« aus Hunsrückschiefern, und nur ab und zu sind in denselben ganz vereinzelte, dünne Bänkchen einer harten, grünlichen Grauwacke eingelagert. Dem Spalthause der leztgenannten Grube gegenüber zieht ein kleiner Thaleinschnitt herab, und hier — wo ein vom »Eckert« zur Grube »oberer Kreuzberg« führender Weg eine scharfe Biegung macht, — sind die Schichten durch einen kleinen Stein- bruch entblösst; man beobachtet in demselben einige massig steil nach S. 0. einfallende Bänke einer der soeben erwähnten ganz ähnlichen Grau- wacke, deren Liegendes Schiefer bilden, deren Hangendes aber nicht genügend aufgeschlossen ist. Versteinerungen fehlen; dagegen steht an demselben Wege — etwa in der Mitte zwischen oberem und unterem Kreuzberg — in einem nur wenig höheren Niveau eine transversal- schiefrige Grauwackenbank an, welche häufig Crinoidenstielglieder, daneben Spirifer cf. arduennensis Schnur und 0. Nocheri n. sp. enthält. Obwohl sich nun die Zahl der Arten bei weiterer Ausbeutung jedenfalls ver- mehren würde, ^) so lassen die bisher gemachten Beobachtungen doch noch nicht darauf schliessen, dass auch hier eine Untercoblenzmulde vor- handen ist ; somit sollen diese Vorkommen bis auf Weiteres als Ein- lagerungen im Hunsrückschiefer betrachtet und dementsprechend auf der Karte verzeichnet werden. Schliesslich sei noch erwähnt, dass die Ge- hänge des Sauerthaies vom »Eckert« abwärts bis zum Dorfe Sauerthal nur aus Hunsrückschiefer bestehen ; desgleichen betheiligt sich derselbe- im Holzbachthal bei Weisel, im gesammten Blücherthal bis nach Caub am Rhein, sowie in dessen Seitenschluchten an der Altekirch bei Dör- scheid u. s. w. ganz allein am Aufbau des Gebirges. Nur unfern Böttners Hof bei Sauerthal fand ich Grauwackenstücke (im S.W. Streicheu der Vogelsangmulde!), die vonChonetes semiradiata Sow. strotzten und daneben zuweilen Spirifer micropterus und Nucula decipiens n. sp. enthielten ; nähere Mittheilungen hierüber muss ich auf eine spätere Zeit verschieben. Es erübrigt nunmehr noch, einen Blick auf die palaentologischen Verhältnisse des zuletzt besprochenen Gebietes zu werfen. Auf die grosse Seltenheit organischer Reste in den rechtsrheinischen Hunsrückschiefern hat schon Holzapfel (1. c. pag. 34) hingewiesen; man kann sie in einiger Anzahl nur von den Arbeitern in den Spalthäusern erhalten ; das Suchen auf den Halden oder gar in den Felsengehängen ist nahezu aussichtslos. Im Ganzen fanden sich : Phacops Ferdinandi Kaj-s. (Eckert, unt. und ob. Kreuzberg, alte Halden im Blücherthale dicht vor Caub am Rhein. — In Anzahl.)^) Orthoceras sp. (Unt. Kreuzberg. 1 Exemplar.) » digitale Sandb. (Alte Halde am S.W. Fuss des Vogel- sangs.) ^) 1) Der Fundort wurde erst in allerjüngster Zeit, nachdem diese Abhandlung in der Hauptsache vollendet war, entdeckt und konnte noch nicht ausgebeutet werden. — Neuerdings fand ich daselbst Spirifer arduennensis Sehn, (typus!), Sp. micropterus Gf. Kays., Chonetes semiradiata Sow. 2) Der Trilobit ist meist eingerollt und zeigt dann Kopf, Thorax und Pygidium noch im Zusammenhange. 3) Das einzige Exemplar dieser Art verdanke ich meinem Bruder, Herrn Dr. med. H. Fuchs (cf. Sandberg er: Jahrbücher nass. Ver. für Naturk.Ji 42, pag. 106, Taf. IV, Fig. 2). ^ — 10 — Pleurotomaria striata Goldf. (Linkes Gehänge des Sauerthals, dem Eckert gerade gegenüber. 1 Exemplar.)^) Avicula lamellosa Gf. (Ob. Kreuzberg. 1 Exemplar.) Leptodomus sp. (Unt. Kreuzberg. 1 Exemplar.) Lamellibranchiata nondum det. (Unt. Kreuzberg. 3 Exemplare.)^) Acanthocrinus sp. (Stiele. Eckert.)^) Brachiopoda indet. (? Orthothetes und Chonetes. Eckert.) Pleurodictyum n. sp. cf. Petri Maurer. (Unt. u. ob. Kreuzberg. 3 Ex.)*) Rhipidophyllum vulgare Sandb. (Eckert, unt. und ob. Kreuzberg, alte Halden im Blücherthal bei Caub am Rhein. — In Anzahl.) Yon diesen Thieren sind Phacops Ferdinandi Kays, und Rhipido- phyllum vulgare Sandb. für die Stratigraphie von besonderem Werthe, da sie auch im linksrheinischen Hunsrück gefunden werden,^) ersterer sogar im belgischen Devongebiet. *^) Man kann die Hunsrückschiefer daher geradezu als Zone des Phacops Ferdinandi und des Rhipidophyllum vulgare bezeichnen. Die bei Gemünden und Bundenbach im Hunsrück so reich ver- tretenen und seit langem bekannten Asteroiden und Crinoiden fehlen auf der rechten Rheinseite fast ganz; nur Sandberger erwähnt Bruch- stücke von »Asterides« spionsissimus Gf. aus dem Wisperthale, des- gleichen einige Crinoiden von verschiedenen Fundorten unseres Gebietes. (1. c. pag. 19.) 1) Im Besitze des Herrn Jul. Spriestersbach in Wald-Solingen; das einzige im Anstehenden gesammelte Stück. 2) Schloss zahnlos ; Adductoren gleich gross ; Mantellinie ohne Bucht ; im rhein. Devon bisher unbekannt. 3) Von mir in den Jahrbüchern des nass. Ver. für Naturkunde 1896 als Acanthocrinus rex 0. Jäkel bestimmt. Der vierkantige Stiel, dessen Glieder alternirend angeordnet und dessen Kanten mit Knötchen besetzt sind, könnte einer anderen Gattung angehören. Wurzel aufgerollt (spiral). 4) Zellen auffallend gross, ähnlich wie bei Pleurodict. giganteum Kays., im Uebrigen mehr an die Mau rar sehe Art erinnernd ö) Kays er: Zeitschr. d. deutsch, geol. Gesellschaft 1880, pag. 19 ff. — Wenn Kays er 1. c. pag. 20 von einem „ziemlich häufigen Vorkommen von Cephalopoden (darunter auch grosse Goniatiten aus der Verwandtschaft des evexus und Dannenbergi) bei Caub" spricht, so trifft das keineswegs zu. 6) Dewalque in Annales de la societe geol. de Belgique. Liege 1891, 18. — Seances: pag. LXI. — 11 — Im Uebrigeu verweise ich auf die Verzeichnisse, welche F r e c h ^), F. von Sand berger (l. c. pag. 19 ff.) und Holzapfel^) gegeben haben. Namentlich die beiden letztgenannten Autoren heben die rechts- rheinischen Arten besonders hervor. Bezüglich der Crinoiden haben auch 0. F 0 1 1 m a n n ^) und 0. J äk e H) werth volle Mittheilungen ver- öffentlicht. Beushausen erwähnt in seiner Monographie der «Lamelli- branchiaten des rheinischen Devons« 6 Arten aus dem Hunsrückschiefer (pag. 455); sie stammen sämmtlich von Gemünden; auf der rechten Kheinseite fand sich bisher keine einzige wieder. Frech führt in seiner Monographie der »devonischen Aviculiden Deutschlands« aus der Zone des Phacops Ferdinandi und des Rhipi- dophyllum vulgare nur Avicula n. sp. indet. und Avicula lamellosa Goldf. an, beide von Gemünden; die letztere fand ich, wie erwähnt, auf der Grube »oberer Kreuzberg« wieder. — Die von Sandberge r namhaft gemachte Pterinaea lineata Goldf., w'elche von Caub stammt, dürfte vielleicht zu expansa Maur. gehören. Zu Holzapfels Kritik der von Sandberger erwähnten Arten bemerke ich noch, dass Spirifer mucronatus Conr. (Sandb. 1. c. pag. 104. Taf. III, Fig. 2.) lebhaft an Formen erinnert, welche im Unter- coblenz der Loreleigegend sehr verbreitet sind und zu Spirifer microp- terus Goldf. -Kayser gehören, dass ferner Spirifer speciosus aut. var. decemplicatus Sandb. zweifellos identisch ist mit Sp. arduennensis Schnur, welch' letztere Art im Untercoblenz unseres Gebietes in zahl- loser Menge vorkommt ; die von Sandberger neu beschriebenen Cephalopoden (zwei Orthocerasarten, ein Phragmoceras) sind allerdings infolge schlechter Erhaltung nicht leicht zu deuten, doch stimmt das oben erwähnte Exemplar vom Yogelsang gut mit Orthoc. digitale Sandb. überein. Eine vierte Art: Phragmoceras incertum Sandb. ist unbestimmbar. Auch die Zugehörigkeit des auf Taf. II, Fig. 4 ab- gebildeten Spirifer zu primaevus Steininger ist nicht sicher. In mineralogischer Hinsicht bietet der Hunsrückschiefer nicht viel bemerkenswerthes ; nur nieren- bis traubenförmige und andersgestaltete 1) Zeitschr. der deutsch, geol. Ges. 1889, pag. 185—186. 2) Eheinthal von Bingerbrück bis Lahnstein, pag. 35 ff. 3) Unterdevonische Crinoiden. Verh. naturhist. V. Piheinl. u. W. Jahr- gang 44. 1887. 4) Palaeozoische Crin. Deutschlands. 1895. — 12 — Concretionen von Pyrit sind sehr verbreitet; Krystalle kommen häufig vor, zeigen jedoch stets nur Hexaederform, und zuweilen sind ganze Schieferplatten von schwebend gebildeten Würfeln dieses Minerals durch- schwärmt. Auf Klüften und Spalten ist ausserdem der Quarz überaus häufig und oft in schönen, wasserhellen Crystallen anzutreffen; meist besitzen diese nur die Proto-Prismaflächen in Combination mit dem -f- und — Rhomboeder, nur ausnahmsweise beobachtet man auch die Flächen der trigonalen Pyramide. In Gesellschaft mit Quarz findet sich ebenfalls Pyrit (hier zuweilen Crystalle von der Form ocO:o combiniert mit 0), ferner Dolomit in Drusenform voll kleiner sitzender Rhomboeder und zuweilen auch Kupferkies in geringer Menge. Sandberger erwähnt als auf Klüfteu vorkommend noch mangan- haltigen Braunspat und Zinkblende sowie Calcit; letzterer tritt häufig auch als Yersteinerungsmittel auf. Am Odinsnack b. Bornich findet sich auf Quarz ein erdiges, gelb- bis dunkelbraunes Pulver, welches zuweilen die Gestalt kleiner, sitzender Rhomboeder nachahmt; letztere werden indes bei der geringsten Berührung zerstört; die chemische Analyse ergab Limonit; derselbe ist wahrscheinlich durch Verwitterung eines eisenhaltigen Minerals entstanden. Schliesslich wäre noch ein stets in Gesellschaft von Quarz vorkommendes Aluminium- silicat von hell- bis dunkelgrüner Farbe zu nennen, dessen bei Be- sprechung der Untercobienzschichten nochmals gedacht werden soll. B. Das Untercoblenz. Etage des Spirifer Hercyniae. [Coblenzien Dumont, Gosselet ex parte; unterer Spiriferensandstein F. von Sandberger; untere Grauwacke + Haliseritenschiefer Maurer.] I. Die Untercoblenzmulden im Gebiete des Hunsrückschiefers. Wir haben bereits im Vorhergehenden drei Mulden von Unter- cobienzschichten kennen gelernt: 1. Diejenige s. u. ö. von Bornich ; 2. ,, der Schanze und Hahnplatte b. Dörscheid; 3. ,, vom Vogelsang b. Weisel, (cf. Profil I.) Sie liegen sämmtlich noch im Gebiete des Hunsrückschiefers, während die Hauptmasse der Hercyniaeschichten erst n. von Bornich auftritt. - 13 — Nur die beiden letzteren haben zahlreiche organische Reste geliefert, über die nunmehr berichtet ^Yerden soll. Von der Schanze erwähnt bereits Holzapfel eine Anzahl der stets stark verdrückten Versteinerungen (1. c. pag. 45); infolge mehr- fachen Sammeins bin ich in der Lage, die Liste der dortigen Fauna wesentlich zu vervollständigen. Es fanden sich bisher: Anthozoa : Pleurodictyum problematicum Goldf. (rr j ^) — teste H o 1 z - apfel.^j Crinoidea : Diamenocrinus gonatodes Wirtgen et Zeiler. (r. — Stielteile) Brachiopoda : Orthis hysterita Gmelin (vulvaria Schi.) — (rr). Tropidoleptus laticosta Conr. (rr) — teste Holzapfel.^) Orthothetes umbraculum Schloth. (r) Chonetes semiradiata Sow. (cc) Atrypa reticularis Gmelin. Linn. (s) Spirifer arduennensis Schnur, (cc) « carinatus Schnur (n) « micropterus Goldf. — Kayser (n) « Bornicensis n. sp. (rr) « Hercyniae Giebel = dunensis Kays, (rr) — teste Holz- apfel. Cyrtina heteroclyta Defr. (s) Spirigera globosa n. sp. (r) Lamellibranchiata : Pterinaea sp. indet. (rr) Paracyclas marginata Maurer (r). Die Brachiopoden herrschen entschieden vor; allen voran zeichnen sich Spirifer arduennensis und Chonetes semiradiata {^= plebeia Schnur) durch massenhaftes Auftreten aus. Viel interessanter ist indessen das Vorkommen der Atrypa reticularis; dieser schon in der May-Hill Stufe 1) Im Folgenden bedeutet (r) Seltenheit; (rr) grosse Seltenheit; (c) häufig; (cc) äusserst häufig; (n) in Anzahl: (s) vereinzelt; ich bediene mich dieser Zeichen, um die Art der Vergesellschaftung der einzelnen Species kurz her- vorheben zu können; die Zeichen entsprechen den Anfangsbuchstaben der betreffenden lateinischen Adverbia. 2) Von Holzapfel erwähnt; mir von dort unbekannt. — 14 — des Obersilur vorhandene Brachiopod war bisher aus dem Obercoblenz und dem Mitteldevon des Rheingebietes in grosser Zahl bekannt, schien dem tieferen rheinischen Unterdevon jedoch ganz zu fehlen ^) ; auch in der Loreleygegend findet er sich nur in einem ganz bestimmten Niveau : An der Basis der Untercoblenzschichten. Cyrtina heteroclyta galt bis- her ebenfalls als dem tieferen rheinischen Unterdevon fremd ^) ; sie ist in Gesellschaft der Atr. reticularis in unserem Gebiete nicht selten, geht in gleicher Anzahl aber auch in die höheren Lagen der Untercoblenz- schichten hinauf. Besser erhalten und reichhaltiger ist die Fauna am «unteren Kreuzberg» und Vogel sang b. Weisel. In dem schon er- wähnten Aufschlüsse dicht bei der genannten Grube fanden sich, wie bereits hervorgehoben, Stücke eines mit Versteinerungen vollgepfropften Bänkchens; dasselbe enthielt: Brachiopoda : Orthis latecostata n. sp. (rr) Orthothetes umbraculum Schloth. var. n. maior (r) Chonetes sarcinulata Schloth. (s) Spirifer micropterus Goldf. Kays. var. n. incerta. (cc) « - arduennensis Schnur, (n) « assimilis n. sp. (n) Cyrtina heteroclyta Defr. (s) Spirigera macrorhyncha Schnur (rr) var. (concentr. Ringe schwach angedeutet) Meganteris media Maurer, (rr) Lamellibranchiata ; Avicula lamellosa Goldf. (rr) ^) 1) Davidson erwähnt ihn jedoch aus Primaevusschichten von Looe in Cornwallis (teste E. Kays er: Neue Beiträge zur Kenntnis der Fauna des rhein. Taunusquarzits, Jahrbuch der Kgl. Preuss. geol. Landesanstalt und Bergakademie 1882, erschienen 1883.) 2) Sandberge r führt sie einmal aus den Untercoblenzschichten von Cransberg i. Nassau an (1. c. pag, 31); auch Frech erwähnt sie auf Grund der Mittheilungen Beclards aus den Primaevusschichten von St. Michel (Frech: Zeitschr. deutsch, geol. Ges. 1889, pag. 188. B6clard: Bulletin de la soc. beige de geologie, de paleontl. etc. Brüxelles. 1887. 1, pag. 60 ff. pl. 8 — 5.); die Vermuthung F r e c h s , dass das Vorkommen von C. heteroclyta auf ein höheres Niveau der Primaevusschichten von St. Michel hindeute (1. c. pag. 189), trifft meines Erachtens nicht zu. 3) =^ crenato-lamellosa Frech aut., non = crenato-laraellosa Sandberger. — 15 — Von diesen Arten ist Spirifer micropterus var. incerta in dem fraglichen Bank eben massenhaft zusammengehäuft. Der Aufschluss auf der Höhe des Berges au dem Waldwege, welcher zu dem schon genannten Steinbruch am Vogelsang führt, lieferte : Anthozoa : Zaphrentis gladiiformis Ludwig (rr) Brachiopoda : Orthis Nocheri n. sp. var! (r) ^) et typus (rr) « n. sp. cf. Gervillei Defr. (rr) Strophomena taeniolata Sandb. (r) Chonetes sarcinulata Schloth. (c) Atrypa reticularis Gmel. Linn. (s) Spirifer assimilis n. sp. (r) « arduennensis Schnur, (c) [darunter 1 zweiklappiges Exemplar mit Spiralgerüst] Spirifer carinatus Schnur, (s) « micropterus Gf. Kays, et var. n. incerta (n) « mediorhenanus n. sp. (n) Cyrtina heteroclyta Defr. (s) Spirigera globosa n. sp. (r) Anoplotheca venusta Schnur, (rr) Rhynchonella daleidensis F. Römer, (r) Meganteris media Maurer, (rr) Lamellibranchiata : Pterinaea costata Gf. (1 zweiklappiges Exemplar.) Gastropoda: Pleurotomaria striata Gf. ^ crenatostriata Sandb. (c) Cephalopoda : Orthoceras planiseptatum Sandb. (rr) 1) Eine von der typischen 0. Nocheri etwas abweichende Varietät, welche sich kaum von Orthis strigosa Beclard (Bull, de la soc. beige de geol., de paleontl. etc. 1887 1. pag. 60 ff. pl. 3—5) tre.men lässt; die Beclardsche Art vermittelt den Uebergang zwischen der 0. circularis Sow. var ! des Taunusquarzits und der typischen 0. Nocheri der höheren Untercoblenzniveaus. — 0. circularis Sow. aus dem Untercoblenz von Stadtfeld in der Eifel ist ebenfalls verschieden von der sog. 0. circularis des Taunusquarzits. — Crania cf. cassis Wirtg. Zeil, fand sich hier kürzlich in 2 Exemplaren. - 16 — Dieses Vorkommen auf der Höhe des Vogelsangs nimmt ein etwas höheres Niveau ein als das Micropterusbänkchen vom unt. Kreuzberg und ist wiederum durch das Auftreten der Atrypa reticularis bemerkens- werth ; letztere ist das wichtigste Leitfossil, weil sie nirgends in der Loreleigegend diesem Horizonte fehlt, stellenweise sogar ungemein häufig erscheint ; sie befindet sich hier stets in Gesellschaft mit einer Fauna, welche erheblich von allem abweicht, was bisher aus rheinischem Uniercoblenz bekannt war, und die vielmehr noch deutliche Anklänge an die Fauna der Primaevusschichten zeigt: so ist Spirifer assimilis ein Verwandter des Spirifer primaevus Stein, (stellt eine Uebergangs- form zwischen diesem und Spirifer Hercyniae Gieb. dar); der seltene Spirifer Bornicensis n. sp. (Schanze bei Dörscheid, Heimbachthal bei Bornich) wurde neuerdings von Herrn Jul. Spriestersbach Wald - Solingen in der Siegener Grauwacke von Seifen im Wester- wald gesammelt; an manchen Punkten der Gegend von Bornich ist ferner noch Strophomena Murchisoni Arch. Vern. in fraglichem Niveau der Hercyniaestufe verbreitet — ein Brachiopod, der in den Primaevusschichten stellenweise häufig vorkommt, aber nur ausnahms- weise in höhere Untercoblenzhorizonte hinaufgeht (z. B. bei Stadtfeld in der Eifel), wo er jedoch in der Regel nicht unerheblich variirt. Mehrere Formen, die wir z. Th. erst im Folgenden kennen lernen werden, sind in der Loreleygegend auf das Niveau der Atrypa reticularis beschränkt, so z. B. Spirifer assimilis, Sp. Bornicensis*), Spirifer mediorhenanus, Strophomena Murchisoni, Atrypa reticularis, Discina mediorhenana n. sp. Gegenüber dem massenhaften Auftreten der Brachiopoden fallen die spärlich vorkommenden Lamellibranchier, Gastro- poden und Cephalopoden nicht ins Gewicht; es liegt somit an der Basis des Untercoblenz der Loreleigegend eine ausgesprochene Brachi- opodenfacies vor. Der Uebersicht halber wird dieser Horizont im Folgenden von den höher liegenden Untercoblenzschichten unseres Gebietes getrennt und als Zone des Spirifer assimilis bezeichnet; zwar ist Atrypa reti- cularis in diesem Niveau ein viel besseres, weil überall vorhandenes und häufiges Leitfossil, doch ist dieselbe wegen ihrer grossen verticalen Ver- breitung (Obersilur-Stringocephalenschichten) zur Benennung einer palaeon- tologischen Zone nicht geeignet. *) Findet sich als grosse Seltenheit jedoch auch in einem höheren Unter- coblenzniveau bei Stadtfeld in der Eifel. — 17 — Petrographiscli sind die Assimilisschicliten durch das Vorherrschen grauer, grünlichgrauer und zuweilen auch graugelber, transversalschiefriger Grauwacken von meist geringer Härte characterisirt ; dieselben sind häufig deutlich in dicke Bänke abgesondert. Grauwackenschiefer von bläulicher Farbe sind ebenfalls keine seltene Erscheinung, reine Thonschiefer hin- gegen stellen sich nur ausnahmsweise als wenig mächtige Einlagerungen ein (Ranstel bei Boruich) ; auch die Einlagerung harter, grünlichgrauer Quarzite ist nur an der Lorelei und am Klopperberg im Forstbachthale bekannt. II. Der Grauwackenzug Rossstein-Lennig-Heimbachthal-Forstbachthal bei Bornich. Nördlich von den bereits beschriebenen Untercoblenzmulden der Schanze und Hahnplatte bei Dörscheid und derjenigen im Süden von Bornich trifft man — wie ein Blick auf die Karte lehrt — wiederum auf einen breiten Zug von Hunsrückschiefern, der vom Rossstein über den Rieslingberg nach Bornich und von hier aus ins Forstbachthal ver- läuft, um unfern der Spisser Mühle an der Lierschieder Querverwerfung abzuschneiden ; die obere Grenze desselben fällt mit der schon erwähnten oberen Grenze des Hunsrückschiefers überhaupt zusammen. Unmittelbar über ihr folgt ein Grauwackenzug, der sich durch seine Versteinerungen als zur Zone des Spirifer assimilis gehörig zu erkennen giebt, im Uebrigen jedoch dem geologischen Verständnisse erhebliche Schwierig- keiten bietet, weshalb er eine eingehendere Besprechung erheischt. An folgenden drei Punkten ist er am besten aufgeschlossen: a) im Unterlaufe des Urbachthales (cf. hierzu Profil H) ; b) im Heimbachthale ^) bei Bornich; c) im Mühlborn unfern der Gemeindemühle im Forstbachthale. a) Die Aufschlüsse im Urbachthale. Von der schon genannten hohen Lei im Rieslingberge, die noch im Gebiete des Hunsrückschiefers liegt, führt ein V^einbergpfad ins Urbach- thal auf die Dörscheider Strasse. Folgt man demselben bergab, so gelangt man, noch ehe man die Thalsohle erreicht, in typische Unter- coblenzschichten : da wo die Weinberge zurück und Gebüsch, sowie die 1) Auf Blatt St. Goarshausen mit dem nicht gebräuchlichen Namen jBornigbach" belegt. Jalu-l). d. nass. Ver. f. Nat. 52. 2 — 18 — ersten Felsen bis nahe an den Pfad herantreten, stehen dickbanldge z. Th. sehr harte Grauwacken an; Versteinerungen sind äusserst spärlich ; ich fand nur Crinoidenstiele, Chonetes semiradiata, einen Fischrest und grosse, unbestimmbare Brachiopoden. Die Schichten fallen hier zunächst flach nach S. 0. ein, aber nur ein Paar Schritte weiter nordwärts beob- achtet man im Felsengehänge n. w. Einfallen, eine Thatsache, welche auf eine sattelförmige Schichtenstellung schliessen lässt ; doch kann dieser — bei den überaus gestörten und schwer zu enträthselnden Lagerungs- verhältnissen — nur ganz localer Werth beigemessen werden, um so mehr, als ganz in der Nähe auch kleinere muldenförmige Biegungen vorhanden sind. Steigt man nun an dem fraglichen Felsenköpfchen in die Höhe, so trifft man in der Nähe des Oberrandes der Thalgehänge ^) auf Grauwackenschiefer, die in ihrer südlichen Partie nach S. 0. geneigt sind, etwas weiter nach Norden hingegen flach liegen ; sie befinden sich also infolge der Ueberkippung des Gebirges im scheinbaren Hangenden der harten, dickbankigen Grauwacken des tieferen Thalgehänges. Folgt man nun dem oben genannten Weinbergpfade bis an den Urbach hinunter, so gelangt man nach Ueberschreitung des Steges direkt beim Ausgang auf die Dörscheider Strasse an eine Felsenwand des linken Thalgehänges, an welcher die Schichten ziemlich steil nach S. 0. einfallen ; eine überaus harte Bank führt hier zahlreiche Versteine- rungen, besonders häufig Chonetes semiradiata, Spirifer arduennensis, zuweilen auch Rhynchonella daleidensis. Wendet man sich nun, dem Bache folgend, von dem erwähnten Stege thalaufwärts, so gelangt man alsbald in eine Folge rauher, z. Th. aber auch recht reiner Thonschiefer ; in den rauheren Bänken fanden sich — eine kurze Strecke oberhalb des Steges — hie und da sehr schlecht erhaltene Versteinerungen: Spirifer arduennensis Schnur, Spirifer micropterus Gf. Kays. var. n. incerta (beide nicht selten), ferner ?Atrypa reticularis Gmelin (sehr schlecht erhalten) und Chonetes sp. ; alles Uebrige war unbestimmbar. Demgemäss wird man diese Schichtenfolge, welche ihrerseits direkt vom Hunsrück- schiefer bedeckt wird, noch zum Untercoblenz zu ziehen haben ; sie liegt 1) Bei Bezeichnung der Terrainverhältnisse ist darauf zu achten, dass die Thäler unseres Gebietes besonders in ihrem Unterlaufe nach dem Eheine zu tief eingeschnitten sind und meist sehr steile Abhänge bilden, aus denen vielfach schroffe Felsenköpfe u. -grate hervortreten, die ihrerseits durch enge, schlucht- artige Senken getrennt zu sein pflegen; dagegen ist die Höhe des Gebirges plateauartig abgeflacht, besonders nach dem ßheine zu. — 19 — übrigens unmittelbar über, d. h. infolge der Ueberkippung in Wirklich- keit unter den dickbankigen, harten Grauwacken des oben erwähnten Felsenkopfes und dürfte wohl den Grauwackenschiefern entsprechen, welche wir soeben im Hangenden fraglicher Grauwacken kennen lernten. Geht man nun von der erwähnten, versteinerungsführenden Grau- wackenbank am Dörscheider Wege thalabwärts, so gelangt man in eine Schichtenfolge, die zum allergrössten Theile aus rauhen, zuweilen aber auch reineren, dunkelblauen Schiefern besteht ; auf der rechten Thalseite wurde hier bis vor Kurzem ein grosser Steinbruch betrieben; in dem- selben stehen etwas rauhe, dunkelblaue Schiefer an, die z. Th. eben spalten ; Versteinerungen sind äusserst selten und nur durch systematisches Sammeln seitens einiger Arbeiter in geringer Zahl zusammengebracht worden ; zwei Exemplare einer grossen Orthocerasart und ca, ein Dutzend Individuen einer noch nicht bestimmten Zaphrentis stammen von dort. Grauwacken spielen in diesem Gebiete eine ganz untergeordnete Rolle, sind jedoch direkt am Ausgange des Urbachthals, besonders im linken Gehänge, zu beobachten. Hiermit verlassen wir die Thalsohle, um uns in den oberen Theil des rechtsseitigen Gehänges, sowie auf die Höhe des Plateaus zu wenden. Die Hunsrückschiefer, welche wir in der Umgebung der hohen Lei im Rieslingberge kennen lernten, stehen auf der Höhe an und sind dort durch einen kleinen, nicht mehr betriebenen, oberirdischen Abbau entblösst (x im Prolil ) ; auch hier sind denselben vereinzelte Grau- wackenbänkchen eingelagert. Etwas weiter nach N. zu stellen sich an einem hoch hervorragenden Felsenköpfchen- Grauwacken und Grauwacken- schiefer ein ; hier fanden sich am sogenannten Oberlennig in der Nähe des Waldrandes folgende Versteinerungen : Spirifer arduennensis Schnur (c)^), Spirifer micropterus Gf. Kays. var. n. incerta (n), Chonetes semiradiata Sow. (bankbildend) und Strophomena Murchisoni d'Arch. de Vern. (1 zwei- klappiges Exemplar). Nur aus dem Umstände, dass die führende Bank nicht im Anstehenden gefunden w^erden konnte und dass ich beim Sam- meln somit auf die im Gehänge herumliegenden Handstücke angewiesen war, erklärt sich die geringe Anzahl der namhaft gemachten Arten; gleichwohl sichern sie die Zugehörigkeit der fraglichen Grauwacken, die petrographisch völlig mit denjenigen der Schanze und des Vogelsangs übereinstimmen, zur Zone des Spirifer assimilis. Die Schichten stehen 1) Ein zweiklappiges Exemplar mit erhaltenem Spiralgerüst stammt von dort. 2* — 20 — übrigens auf der Südseite des Felsenkopfes senkrecht, aber nur eine kurze Strecke weiter nordwärts liegen sie wieder ganz flach ; sie steigen hier nicht weit ins Gehänge hinab, da schon etwas mehr in der Tiefe dunkelblaue Hunsrückschiefer anstehen, die an einer Stelle mit Hilfe eines Stollens als Dachschiefer abgebaut wurden; letztere dringen hier im Gehänge nach Norden vor und schieben sich zwischen die soeben besprochenen Grauwackenschichten mit Stroph. Murchisoni und die bereits oben genannten Grauwackenschiefer, welche ihrerseits über den ebenfalls schon erwähnten dickbankigen, harten Grauwacken des tieferen Thal- gehänges liegen. Diese Verhältnisse sind im Profil II veranschaulicht. Wie in der Thalsohle, so macht sich auch auf der Höhe im Lennig und dessen Gehängen nach dem Urbache zu, je weiter nordwärts wir gehen, eine ausgesprochene Schiefernatur des Gesteins geltend; dasselbe sieht stellenweise — so in den Wassergräben, dem Rabennack und nördlich von diesem — den Hunsrückschiefern sehr ähnlich. Ver- steinerungen sind überaus selten; nur in dem Felsengrat, welcher die Wassergräben im Süden begrenzt, wurde ein dünnes, versteinerungs- führendes Bänkchen beobachtet; dasselbe enthielt: Spirifer primaevus Steininger (s), Spirifer micropterus Gf. Kayser (c) und Pleurotomaria striata Gf. (c). Einen grossen Spirifer (? assimilis) sah ich auch in der Nähe in den Schiefern. Die drei zuerst genannten Arten sind sämmtlich aus den Primaevusschichten bekannt. Mit Rücksicht auf die Lagerungsverhältnisse jedoch und im Hinblick auf die Thatsache, dass Sp. micropterus und Pleurot. striata auch im Untercoblenz ver- breitet sind und dass ferner Spirifer primaevus — wenngleich sehr selten ^) — in den Hercyniaeschichten gefunden wurde, müssen die schiefrigen Gesteine des Lennigs zur Assimiliszone gerechnet werden. Auch in diesem Theile des Gebirges ist die Schichtenstellung über- aus gestört; steile Falten, steiles s. ö. Einfallen und flache Lagerung wechseln oft in geringer Entfernung. Quarzgänge finden sich häufig in den Gehängen, so besonders im Rabennack; das genannte Mineral bildet zuweilen schöne Crystalle und ist stets mit jenem hell- bis dunkelgrünen Aluminiumsilicat ver- gesellschaftet, welches theils selbständig für sich auf Quarz vorkommt 1) Holzapfel erwähnt ihn einmal aus zweifellosen Untercoblenz- schichten von Wellmich a. Rhein. (1. c. pag. 41.) Ich selber fand ihn als Selten- heit in der Assimiliszone (Ranstel und Edenthal = Eredill bei Bornich.) — 21 — und dann eine sehr feinschuppige, weiche Masse bildet, oder es im- prägnirt denselben und verleiht ihm dann eine grüne Farbe ; zuweilen wird ein schwacher Eisengehalt beobachtet; in dem Falle erhält das Aluminiumsilicat eine grünlichbraune Farbe. Ein schöner Carneol, den ich von einem Arbeiter erhielt, soll aus dem Steinbruch des Urbachthals stammen. Kleine Nester von Zinkblende und Limonit werden hie und da im Quarz gefunden, desgleichen Kupferkieskrystalle. b. Die Aufschlüsse im Heimbachthal bei Bornich. Die obere Grenze der Hunsrückschiefer kommt vom Lennig herüber, bleibt aber auf der linken Seite des Heimbachthaies vom Wald- und Wiesenboden bedeckt; sie lässt sich erst auf der rechten wieder- erkennen, wo sie durch Pfaffendill, ein Seitenthälchen des Heimbachthals, streicht. Eine kurze Strecke n. w. von letzterem steht an der »Kuh« unmittelbar auf der Gabelung des zur Rhein- resp. Geiershelle führenden Feldweges nochmals ein schmales Bändchen dunkelblauer Thonschiefer an, in dessen nächster Nähe gelegentlich ein transversalschiefriges Grau- wackenbänkchen voll Orthis Nocheri durch einen Wasserriss entblösst war (auf dem Fahrwege zur Rheinhelle). Dieses Schieferbändchen lässt sich in seinem S. W. Streichen auch am Lennig beobachten und zwar über Hansegarten (einer kleinen, in den Wald eindringenden Wiese) auf dem zur Hohl führenden Feldwege ; hier ist es beiderseits von Grauwacken begrenzt und liegt bemerkenswerther Weise gerade im Streichen derjenigen Zone echter Hunsrückschiefer, welche sich — wie wir sahen — am Oberlennig zwischen die Grauwacken mit Stroph. Murchisoni und die etwas nördlicher liegenden Grauwackenschiefer ein- schiebt. In seinem N. 0. Fortstreichen tritt fragliches Schieferbändchen nochmals in Mühlborn unfern der Gemeindemühle zu Tage. Die Schiefer wurden hier früher durch einen Stollen abgebaut.^) Nach dem Ge- sagten wird man das Schieferbändchen dem Hunsrückschiefer zu- zurechnen haben. Gehen wir nun im rechten Gehänge des Heimbachthaies weiter hinunter, so treffen wir am Ausgange von Schtotchendill (einer kleinen 1) Holzapfel hat dieses Schieferlager einer nördlich vom Lennig folgenden Zone schiefriger Gesteine, die er für Hunsrückschiefer hielt, zu- gerechnet; diese letzteren sind jedoch TJntercoblenzschichten, wie ich im folgenden zeigen werde, und das Schieferlager in Mühlborn kann nicht als ihre Fortsetzung betrachtet werden (cf. Holzapfel 1. c. pag. 45— i6.) — 22 — Seiteiischlucht) auf transversalschiefrige Grauwackenf eisen, welche reich- lich Yersteineruiigen enthalten : Strophomena Murchisoni d'Arch. de Vern., Orthothetes umbraculum Schloth., Chonetes semiradiata Sow., Atrypa reticularis Gm. Linn., Spirifer arduennensis Schnur, Sp. assimilis n. sp., Sp. Bornicensis n. sp. (rr), Zaphrentis sp. (Einfallen der Schichten massig steil nach S. 0.) Etwas weiter thalabwärts findet sich am obersten Rande des rechts- seitigen Gehänges wiederum ein Aufschluss, welcher durch eine reiche Fauna ausgezeichnet ist ; ein eigens der palaeontologischen Ausbeutung wegen angelegter kleiner Steinbruch entblösst mehrere versteinerungs- führende Bänke, von denen namentlich zwei mit organischen Resten er- füllt sind. Die Schichten fallen steil nach S. 0. ein. Im ganzen wurden hier gesammelt: Anthozoa: Zaphrentis cf. gladiiformis Ludwig (rr) Pleurodictyum problematicum Gf. var! (kleine Form.(s)) Crinoidea : Diamenocrinus gonatodes Wirtgen et Zeiler. (rr) — Stiel- fragmente. Brachiopoda : Discina mediorhenana n. sp, (rr) Crania cf. cassis Wirtg. Zeil, (rrj Strophomena Murchisoni d'Arch. de Vern. (n) « rhomboidalis Wahlenbg. (1 zweiklappiges Stück) « taeniolata Sandb. (rr) Orthothetes umbraculum Schloth, (c) — häutig zweiklappige Exempl. Chonetes semiradiata Sow. (cc) Atrypa reticularis Gmelin. Linnarson. (s) Spirifer assimilis n. sp. (r) « Hercyniae Giebel (rr) « arduennensis Schnur (cc) « carinatus Schnur (s) — typus ! « micropterus Gf. Kays, (n) « amoenus n. sp. (rr) « mediorhenanus n. sp. (rr) « Bornicensis n. sp. (r) — 23 — CjTtina heteroclyta Defr. (d) Spirigera globosa n. sp. (rr) Rhynchonella pila Schnur (r) « daleidensis F. Römer (r) Meganteris media Maurer (1 zweiklappiges Exemplar). Lamellibraiicliiata : Pterinaea sp. (1 Exemplar) Gosseletia multincisa n. sp. (1 Ex.) « carinata Gf. Follm. (1 Ex.) Modiomorplia bicallosa n. sp. (1 Ex.) Gastropoda : Platyostoma naticoides. A. Roeraer (1 Ex.) Trilobites : Phacops cf. fecundus Barr. Petrographisch entspricht dieses bemerkenswerthe Vorkommen völlig demjenigen vom Yogelsang und der Schanze. ^och weiter thalabwärts treten im Unterlaufe des Heimbachthaies {im sogenannten Monst) die Grauwacken sehr zurück und Grauwacken- schiefer sowie stellenweise eingelagerte rauhe Thonschiefer herrschen vor ; demgemäss werden auch die Versteinerungen sehr spärlich. Solche wurden am obersten Rande des Gehänges kurz vor der scharfen Biegung <3es Thaies nach N. W. in einer Grauwackenbank beobachtet und zwar lediglich kleine Korallen und Orthoceren. Gleichzeitig haben die Schichten eine flach-muldenförmige Lagerungsform angenommen. Unter- halb der scharfen Thalbiegung stehen nur noch mehr oder weniger rauhe Schiefer und in untergeordnetem Maasse auch Grauwackenschiefer an. Dieser Zug ist es, welchen Holzapfel den Hunsrückschiefern zugerechnet hat. Ich sammelte jedoch unten im rechtsseitigen Thal- gehänge, der sog. Kanzel gegenüber, Spirifer micropterus Gf. Kays, und €in zweiklappiges Exemplar von Ctenodonta subcontracta Beush.^) in rauhem Schiefergestein. Aber auch hoch oben im rechten Thalgehänge fanden sich der Kanzel gegenüber rauhe Schiefer voll Versteinerungen : Pleurodictyum problematicum Gf., PI. minimum n. sp., Nucula decipiens 1) Beushausen erwähnt die Art nur von Oberurf am Kellerwalde, wo sie an der Grenze zwischen Unter- und Mitteldevon erseheint; sie kommt jedoch auch in den Untercoblenzschichten der Loreleigegend vor ; an Saueressigs Mühle im Forstbachthale sammelte ich mehrere zweiklappige Exemplare. — 24 — n. sp.^), Ctenodonta sp., Pleurotomaria striata Gf., Orthoceras cf. plani- septatum Saiidb., Orthoc. sp. — sehr dünnkammerige Form, die sich auch in höheren Untercoblenzschichten auf Reste bei Bornich fand — CjTtoceras sp. indet., ferner noch unbestimmbare Crinoidenstiele. Dem- gemäss rechne ich diese Schicbtenfolge zum Untercoblenz resp. zur Assimiliszone ; denn auch die stratigraphischen Verhältnisse stehen dem nicht entgegen. Dafür nämlich, dass dieser Zug in seinem Fortstreichen nach N. 0. an der erwähnten Stelle in Mühlborn wieder herauskommt, konnte ich keine Beweise entdecken, vielmehr tritt dort ein anderes, oben schon besprochenes Schieferbändchen — das, wie wir sahen, vom Lennig über Hansegarten nach der Kuh streicht — zu Tage. Der Schieferzug von Monst hingegen hält sich offenbar weiter nach Norden, ist aber nirgends mehr genügend entblösst; in seinem Fortstreichen nach S. W. tritt er in den N. Gehängen des Lennigs zu Tage, wo die Schichten ebenfalls flach gelagert sind, und vielleicht gehören ihm auch noch die blauen Schiefer an, welche in dem schon genannten, kurz vor der Mündung des Urbachthals gelegenen Steinbruche des rechtsseitigen Abhangs entblösst sind. Ohne Zweifel ist die gesammte Schichtenfolge eine einheitliche; sie schliesst sich direkt an die versteinerungsreichen Grauwacken des Heimbachthals an und kann von letzteren nicht ge- trennt werden. Im Unterlaufe des Heimbachthals (Monst) folgen gleich nördlich von den Schiefern wieder einige Lagen von harten, gelegentlich auch spärliche Versteinerungen führenden Grauwacken, die in dicke Bänke abgesondert sind ; sie fallen massig steil nach S. 0. ein, wie sich dies besonders deutlich am Fusse des linken Gehänges beobachten lässt. Weiterhin beherrschen meist rauhe Schiefer die nun äusserst eng und tief w^erdende Schlucht ^j, sowie den unteren Theil des Nordabhanges der Rheinhelle ^) nach dem Rheine zu. 1) Ist eine nahe Verwandte der Nuciüa lodanensis Beush. ans dem Ober- coblenz; vielleicht gehört die von Beushausen in den „Lamellibr. d. rhein. Devons" auf Tafel IV. Fig. 14. abgebildete Form hierher. — Holzapfel waren übrigens Versteinerungen aus dem Schieferzug von Monst nicht bekannt; dieselben sind nur nach längerem Suchen zu finden. 2) Der Heimbach bildet hier zahlreiche Wasserfälle; die durchschnittenen Schieferfelsen sind in hohem Masse geglättet und beherbergen häufig Strudel- löcher, von denen einige gross und kesselartig ausgehöhlt sind. 3) Das Plateau der Rheinhelle ist auf Blatt St. Goarshausen als „Ranscheler Berg" bezeichnet, ein Ausdruck, dessen sich auch Holzapfel in seinem öfters- — 25 — Quarzgänge sind besonders in der Schieferzone von Monst vorhanden ; sie lieferten früher schöne Crystalle und werden auch hier von dem grünen Aluminiumsilicat begleitet. Als Seltenheit beobachtete ich ferner Carneol. c) Die Aufschlüsse im Mühlborn. Da, wo der Fahrweg von Bornich zur Gemeindemühle den Abhang hinabführt und etwas in den felsigen Boden einschneidet, sind zunächst noch Hunsrückschiefer — wenngleich schlecht — entblösst ; sodann folgen rauhe Schiefer und Grauwacken, welche der Assimiliszone angehören ; in letzteren beobachtete ich Pleurodictyum äff. giganteum Kays, und eine Chonetesbank. Einige Schritte weiter thalabwärts treffen wir das schon öfters erwähnte, früher abgebaute Dachschieferlager, welches dem Huns- rückschiefer zuzurechnen ist; es bildet — wie bereits hervorgehoben — die Fortsetzung des schmalen, vom Lennig über Hansegarten und die Ruh unfern Pfaffendill streichenden Schieferbandes; wahrscheinlich ver- einigt letzteres sich hier im Forstbachthale wiederum mit der Haupt- masse der Hunsrückschiefer, obschon die ungenügenden Aufschlüsse kein sicheres Urtheil gestatten. In nächster Nähe des in die fraglichen Schiefer getriebenen Stollens war — nur einige Meter weiter thalaufwärts — gelegentlich eine milde, schiefrige Grauwacke entblösst, die folgende Versteinerungen enthielt : Spirifer arduennensis Schnur, Pterinea expansa Maurer und ein schönes Exemplar der bisher nur in der Assimiliszone beobachteten Discina mediorhenana n. sp., daneben unbestimmbare Reste von Crinoidenstielen. Dieses Vorkommen gehört also noch dem Untercoblenz an. (cf. hierzu Profil HI.) III. Profil durch die Schichten des Forstbachthaies. (Gemeindemühle bei Bornich bis St, Goarshausen am Ehein.) Das Forstbachthal durchbricht auf der fraglichen Strecke die Unter- coblenzschichlen im Grossen und Ganzen senkrecht zum Streichen. Von der Gemeindemühle bis zur Saueressigs Mühle erstreckt sich die Zone des Spirifer assimilis, von Saueressigs- bis unterhalb Borns Mühle liegt citirten Werke bedient. Dem Volksmimde jedoch ist derselbe völlig fremd; vielmehr wird mit der Bezeichnung Ranstel (oder Ranschtel) ein Seitenthälchen der Geiershelle belegt, das wir im Folgenden wegen seiner interessanten geo- logischen Verhältnisse noch näher kennen lernen werden. — 26 — eine zweite, höhere Zone, welche als Zone des Spirifer Hercyniae bezeichnet wird, und endlich wiederholt sich infolge einer Ueberschiebung die ganze Schichtenreihe noch einmal: daher tritt unterhalb Borns Mühle am Klopperberg die Zone des Sp. assimiiis zum zweiten Male auf und über ihr folgt — bis nach St. Goarshausen reichend — wiederum diejenige des Spirifer Hercyniae. Wir werden im Folgenden die einzelnen Partieen der Uebersicht halber getrennt besprechen. Erste Schichtenreihe. (Gemeindenmhle bis unterhalb Borns Mühle. Profil III.) a) Zone des Spirifer assimiiis. Dieselbe erstreckt sich, wie schon erwähnt, von der Gemeindemühle bis zur Saueressigs Mühle und ist auf der rechten Thalseite am besten aufgeschlossen. Es treten dort mehrere, oft senkrechte Wände bildende Felsenköpfchen zu Tage (I — V im Profil III), welche durch kleine, aber scharf eingeschnittene Schluchten von einander getrennt sind ; die letzteren pflegen von Schutt, Gerolle, sowie grossen, abgestürzten Felsblöcken erfüllt und mit einer, nur die grösseren Gesteinsstücke freilassenden Vegetations- decke überzogen zu sein. Folgt man dem am Fusse der rechtsseitigen Abhänge sich hin- ziehenden Fahrwege, so trifft man gleich unterhalb der Gemeindemühle zunächst Grauwackenschiefer und zuweilen auch Grauwackenbänke an, in denen kurz nach Beginn des sogenannten Fichtenwäldchens mehrere Quarzgänge aufsetzen. Am ersten grösseren Felsenköpfchen (I im Profil) stellten sich sodann rauhe, blaue, uneben spaltende Thonschiefer ein, welche einige Mächtigkeit besitzen und lebhaft an die im Unterlaufe des Heimbachthals (Monst) auftretenden Schiefer erinnern^); sie stellen ■wahrscheinlich deren n. ö. Fortsetzung dar, lieferten hier aber keine Versteinerungen. Nunmehr verengt sich das Thal-) und der Wald tritt auch auf der linken Seite bis dicht an die Thalsohle heran; ein hier angelegter Steinbruch entblösst eine ganz flach gelagerte Schichtenfolge von dick- 1) Die — wie gesagt — Nucula deeipiens n. sp., Ctenodonta subcontracta Beush, etc. enthalten. 2) Dieser Abschnitt des Forstbachthales lieisst im Volksmunde Eredill (Edenthal). — 27 — banldgen, grünlichgrauen, z. Th. sehr harten Grauwacken, die ausge- zeichnet transversalschiefrig sind ; in denselben wurden häufig Crinoiden- stielfragmente (Ctenocrinus) und Chonetes serairadiata Sow., ferner einige grosse, aber sehr zerdrückte und daher unbestimmbare Aviculiden (? Pterinaea expansa Maur.) und sehr selten auch Orthis circularis Sow., Atrypa reticularis Gm., Spirifer micropterus Goldf. Kays, beobachtet. Diesem Punkte genau gegenüber ist das gleiche, in dicke Bänke abgesonderte Gestein an einem Felsenköpfchen (II) vorzüglich aufge- schlossen ; doch fallen die Schichten hier massig steil nach S. 0. ein, eine Thatsache, welche auf eine in der Richtung des Thaies verlaufende kleine Querverwerfung hindeutet, und sie enthalten gleichzeitig eine reiche, vorherrschend aus Brachiopoden bestehende Fauna. Daneben finden sich jedoch nicht selten Pterineen. Eine bläuliche, äusserst stark trans- versalschiefrige Bank mit zahlreichen Individuen der Atr. reticularis steht gleich am Beginn des fraglichen Felsenkopfes neben dem Wege in ca. 1 m Höhe an ^), entzieht sich dem Auge aber leicht, während an der glatten Felsenwand neben dem Wege eine Bank der Chon. semira- diata in nächster Nähe der reticularis-Schicht gut bemerkbar ist. Auch höher im Gehänge fehlt es nirgends an organischen Resten. Eine Arduennensisbank lieferte beim Bau des Weges mehr als 30 zweiklappige, schön erhaltene Exemplare dieses Spirifer. Die Schlucht unterhalb des Kopfes II ist von Schutt erfüllt ; in grösseren, abgestürzten Steinblöcken wurde hier nicht selten Pterinea expansa Maur. in schöner Erhaltung, vereinzelt auch Gosseletia carinata Gf. Follmann, Spirifer assimilis n. sp., Spirifer Hercyniae Giebel — 1 Exemplar — und Sp. arduennensis Schnur, häufig Chonetes semiradiata gesammelt. Weiter thalabwärts herrscht das gleiche Gestein ; Versteinerungen finden sich nur noch vereinzelt.^) Erst am Felsenkopfe Y macht sich ein Umschwung geltend : rauhe, bläuliche Grauwackenschiefer herrschen 1) Dieselbe enthält ausserdem nicht selten zweiklappige Individuen von Pterinaea costata Goldf.; ein schönes, grosses, zweiklappiges Stück dieser Art fand sich etwas höher im Gehänge; die rechte Schale derselben war bisher unbekannt. 2) Einen schönen Platyceras dorsicarina n. sp., sowie Fenestella n. sp., Spirifer assimilis n. sp. und einen vollständig erhaltenen (Kopf, Thorax, Pygidium) Cryphaeus laciniatus F. Roem. erhielt ich von hier durch den Decorationsmaler D. Noch er, der die betr. Stücke beim Wegbau fand. — 28 — vor ; sie führen öfters Versteinerungen ; doch ist auch hier hauptsächlich eine Atrypa reticularis-Bank bemerkenswerth ; ^) dieselbe liegt hoch oben auf den Felsen am Rande des Plateaus und enthält neben der genannten Art besonders häufig noch : Chonetes semiradiata, Spirifer arduennensis und Zaphrentisarten (wahrscheinlich Z. gladiiformis Ludwig und Z. ovata Ludw.), seltener Orthis circularis Sow. var. Die Lagerung der Schichten ist übrigens sehr flach; doch ist es nicht wahrscheinlich, dass die letzt- genannte Reticularisbank nur die Fortsetzung der am Felsenkopf II auf- tretenden darstellt.^) Noch weiter thalbabwärts sind die Aufschlüsse bis zur oberen Grenze der Assimiliszone, welche direct hinter der Saueressigs Mühle liegt, nicht mehr besonders günstig ; denn aus dem dichtbemoosten Waldboden treten nur kleinere Felsenköpfchen heraus, in denen sich lediglich Chonetes- bänkchen beobachten Hessen. Die Schichten fallen hier wieder ziemlich steil nach S.O. Auch auf der linken Seite des Forstbachthaies liegen die Ver- hältnisse ganz ähnlich ; die Schichten des Felsenkopfes II setzen — wie schon hervorgehoben — über das Thal und stehen in dem obengenannten Steinbruche an. Auch die schiefrigen Lagen des Felsenkopfes V kommen auf der linken Thalseite wieder zum Vorschein. Zum Schlüsse mögen noch die Versteinerungen angeführt sein, welche sich in der Zone des Spirifer assimilis zwischen Gemeinde- und Sauer- essigs Mühle bisher gefunden haben: Anthozoa : Zaphrentis gladiiformis Ludw. (c) » cf. ovata Ludw. (n) Brj^ozoa : Fenestella n. sp. (rr) Brachiopoda : Orthis circularis Sow. typus. Steinbruch der linken Thal- seite, (rr) Orthis circularis Sow. var.^) (Felsenkopf V (n)) 1) Der genaueren Orientiruiig wegen wurden die Felsenköpfe II und V der rechten Thalseite, welche die betr. Eeticularisbänke führen, auf der Karte eben- falls mit den entsprechenden lateinischen Zahlen versehen. 2) Dafür ist die faunistische Uebereinstimmung beider nicht gross genug. 3) Dei Form des Taunusquarzits nahestehend. — 29 — Orthothetes umbraculum Schloth. (rr) Choiietes semiradiata Sow. (cc) Atrypa reticularis Gm. L. (c) Spirifer arduemiensis Schnur (cc) » Hercyniae Gieb. (rr) » assimilis n. sp. (rr) "^ » primae vus Stein, (rr) ^) » micropterus Gf. Kays, (rr) Spirigera globosa n. sp. (rr) Rhynclionella daleidensis F. Roem. (rr) Lamellibranchiata : Pterinaea expansa Maur. (c) costata Goldf. (n) » cf. Lorana n. sp. (rr) Avicula lamellosa Goldf. (rr) Limoptera semiradiata Frech (rr) Gosseletia carinata Gf. Follm. (r) Gastropoda : Platyceras dorsicarina n. sp. (rr) Cephalopoda : Orthoceras planiseptatum Sandb. (rr) Trilobitae : Cryphaeus laciniatus F. Roem. (rr) Pisces : Schuppen des Hautscelets. b) Zone des Spirifer Hercyniae. Dieselbe erstreckt sich — wie bereits oben hervorgehoben wurde — von der Saueressigs- bis unterhalb Borns Mühle und ist characterisirt durch das häufigere Auftreten des Sp. Hercyniae, welch' letzterer zwar auch schon in der Assimiliszone als grosse Seltenheit beobachtet wird,^) 1) Das einzige typische Exemplar ist leider verloren gegangen. 2) Ich kenne nur je ein Exemplar aus dem Heimbachthal und Eredill bei Bornich, und vielleicht gehört auch ein drittes, in den Assimilisschichten des Galgenkopfs unfern der Lorelei gesammeltes Stück hierher. Ob der Spirifer dunensis Kays., den Holzapfel von der Schanze bei Dörscheid erwähnt, zu Hercyniae oder assimilis gehört, kann ich natürlich nicht entscheiden. — 30 — jedoch erst hier allgemeine Verbreitung und stellenweise auch grosse Häufigkeit erlangt. Dagegen wurde Spirifer assimilis bisher niemals in der Hercyniaezone gefunden, und diese Thatsache im Verein mit anderen, die im Folgenden besprochen werden, veranlasste mich, in der Lorelei- gegend die beiden fraglichen Niveaus von einander zu trennen. Ferner kann man, was das Forstbachthal und das Rheinthal ober- halb St. Goarshausen betrifft, innerhalb der Hercyniaezone wieder drei Horizonte unterscheiden; dieselben haben im Folgenden bei der Anord- nung des Stoffes Berücksichtigung gefunden, ohne dass ich mich für berechtigt hielt, hieraus Schlüsse allgemeinerer Natur zu ziehen. Da- gegen vermuthe ich, dass sich die Assimiliszone mit der Zeit auch an anderen Punkten des Taunus nachweisen und dort dann ebenso wie in der Loreleigegend von den höheren Untercoblenzschichten trennen lassen wird, jedoch nur in dem Sinne, dass sie als eine Unterabtheilung inner- halb der Untercoblenzstufe aufzufassen wäre. a) Basis der Hercyniaezone (Saueressigs - bis Schilas (Mause) Mühle) : Auch hier wird in der Hauptsache das besser ent- blösste Profil der rechten Thalseite unserer Betrachtung zu Grunde gelegt. In einer kleinen, grabenartigen Senke dicht hinter Saueressigs Mühle stehen dickbankige Grauwacken an und zwar neben den gewöhnlichen, stark transversalschiefrigen auch solche von mehr sandiger Beschaffen- heit, bei denen die Transversalschieferung viel geringer entwickelt ist ; sodann treten nur wenige Schritte weiter thalabwärts am linksseitigen Ausgange von Bellsgraben (eines kleinen, gleich unterhalb Saueressigs Mühle gelegenen Seitenthaies) Grauwacken zu Tage, die ebenfalls in dicke Bänke abgesondert und ausserdem häutig von grosser Härte, sowie etwas hellerer Farbe sind ; Versteinerungen fanden sich zahlreich, doch nicht besonders gut erhalten in einer dicken, sehr harten, hellgrauen Schicht, welche im oberen Theil des nach dem Forstbache zu abfallenden Gehänges hier entblösst ist ; folgende Arten seien genannt : Pleurodictyum giganteum Kays, (s), Tropidoleptus laticosta Conr. (c), Chonetes semira- diata Sow. (c), Spirifer arduennensis Schnur (n), Spirifer Hercyniae Gieb. (s.), Rhynchonella daleidensis F. Roem. (s), Cypricadella elongata Beush. (r). Die Schichten fallen ziemlich steil nach S.O. In dem gegenüberliegenden rechten Gehänge des genannten Seiten- thälchens befindet sich ein alter Steinbruch, welcher die hier flach nach — 31 — W. eiiifallenden Scliichten^) entblösst ; eine 20 — 30 cm mächtige, weiche, sandige Bank von gelblicher bis graubrauner Farbe ist hier von orga- nischen Resten ganz erfüllt ; massenhaft erscheinen Tropidoleptus laticosta und Chon. semiradiata, vereinzelt werden Orthothetes umbraculum Schloth. var. n. maior, Orthoceras planiseptatum Sandb. und Avicula lamellosa GL beobachtet; ein Cyrtoceras n. sp. fand sich in zwei Exemplaren.^) Unmittelbar unterhalb dieses Aufschlusses wurde sodann am rechts- seitigen Ausgange von Bellsgraben und zwar an den kleinen, hier hervor- ragenden Felsenpartieen durch Herrn J. S p r i e s t e r s b a c h -Wald-Solingen seinerzeit ein überaus reicher Fundort entdeckt und nach Anlage eines kleinen Steinbruchs von ihm und mir gemeinsam ausgebeutet. Drei übereinanderliegende Schiebten bestehen hier aus massenhaft zusammen- gehäuften Schalen von Brachiopoden, neben denen zum ersten Male Lamellibranchier eine hervorragende Rolle spielen. Die tiefste Bank war besonders reich an Pleurodictyum giganteum Kays., Tropidoleptus laticosta Conr., Chonetesarten (ausser semiradiata Sow. auch dilatata F. Roem.), Spirifer micropterus Gf. Kays., Rhynchonella daleidensis F. Roem. Gosseletia carinata Gf. Follmann ; das Gestein ist ein harter, stellenweise aber auch weicher und dann leicht zerfallender Grauwackensandstein von grünlicher oder gelblicher Farbe ; direkt über dieser Schicht und zum Theil in sie übergehend folgt eine sehr weiche, gelb- bis dunkelbraune oder schwärzlich gefärbte Bank voll von Trop. laticosta, Chon. semiradiata und zahlreichen Lamellibranchiern; ferner enthält sie nicht selten: Orthoth. umbraculum var. maior, Spiriferen (arduennensis, Hercyniae, micropterus und sehr selten carinatus), Spirigera globosa n, sp. und Rhjiich. dalei- densis ; sie ist übrigens vielleicht nur die Fortsetzung der sandigen Bank in dem oben genannten alten Steinbruche und besonders noch dadurch bemerkenswerth, dass sich die Lamellibranchier nur an einer verhältniss- mässig kleinen Stelle so zahlreich fanden, während dieselben in kaum 3 m Entfernung wieder auffallend selten geworden sind (in derselben Schicht!). Noch höher, und von der zweiten Bank durch eine Lage transversalschiefriger Grauwacken getrennt, liegt die dritte, die von Trop. laticosta strotzt, sonst aber nichts Bemerkenswerthes enthält. Auch hier fallen die Schichten noch sehr flach nach W. ein. 1) Aus diesen Lagerimgsverhältnissen folgt das Vorhandensein einer strei- chenden Verwerfung, welche durch Bellsgraben verläuft. 2} Im Besitze des Herrn Jul. Spriester sbach-Wald. — 32 — Ausserdem befindet sich ein kleiner Aufschluss in nächster Nähe dieser interessanten Stelle, jedoch bereits im rechten Gehänge des Forst- bachthales gerade an dem von Saueressigs- zu Schilas (Mause) Mühle führenden Fahrwege. Eine von den Brachiopoden Chon. semiradiata und Tropid. laticosta erfüllte Bank enthält selten auch Spirifer Hercyniae, Orthoth. umbraculum var. maior und einige spärliche Lamellibranchier (Ctenodonta insignis Beush., Ctenodonta unioniformis Sandb., letztere wohl erhalten, mit prächtigem Schloss, Goniophora Schwerdi Beush., Carydium sociale Beush.) ; ich vermuthe, dass diese Schicht ebenfalls nur die Fortsetzung der erwähnten Bank 2 bildet. Im Ganzen haben sich an der besprochenen Localität bisher folgende Versteinerungen gefunden : Anthozoa : Zaphrentis sp. (rr) Pleurodictyum giganteum Kays, (c) Crinoidea : Cyathocrinus cf. Grebei Follmann (1 Exemplar mit Stiel, Kelch und Armen) Brachiopoda : Tropidoleptus laticosta Conr. (cc) Orthothetes umbraculum Schloth. var. n. maior (n) Chonetes semiradiata Sow. (cc) » dilatata F. Roem. (n) » cf. bialata n. sp. (rr) Spirifer Hercyniae Gieb. (r) » arduennensis Schnur, typus et var. (s) » carinatus Schnur (rr) » micropterus Gf. Kays, (cc) Spirigera globosa n. sp. (n) — oft mit erhaltenem Spiralgerüst. Anoplotheca venusta Schnur (1 Exemplar) Rhynchonella daleidensis F. Roem. (c) Rensseil aeria strigiceps F. Roem. (rr) Meganteris media Maur. (s) Lamellibranchiata : Pterinea costata Goldf. (n) » Lorana n. sp. (rr) » laevis Goldf. (r) 33 — Avicula lamellosa Goldf. (n) pictä Oehlert. (rr)i) Limoptera semiradiata Frech frr)-) Gosseletia carinata Gf. Follm. (c) — oft zweiklappig » cf. truncata F. Roem. (1 Exemplar) » multincisa n. sp. (1 Exemplar) Myalina lodanensis Frech, (n) Modiomorpha simplex Beush. (rr) » cf. intermedia Beush. (rr) » carinata Maurer (r) Modiola antiqua Gf. (rr) CucuUella longiuscula Beush. (rr) » elliptica Maur. (n) » truncata Steininger (c) » intermedia Beush. (rr) Ctenodonta insignis Beush. (n) » subcontracta Beush. (n) » demigrans Beush. (rr) » Maureri Beush. (rr) unioniformis Sandb. (1 Exemplar) Nuculana (Leda) securiformis Gf. var n. directa (rr) » 'Frechi Beush. (r) Nucula sp. (rr) Carydium sociale Beush. (cc) Myophoria cf. Roemeri Beush. (rr) Prosocoelus Beushauseni n. sp. (n) » cf. priscus A. Roemer. (rr) Goniophora Schwerdi Beush. (c) » trapezoidalis Kays, (rr) » rlienana Beush. (r) Cypricardella elongata Beush. (r) » unioniformis Sandb. var. n. Sandbergeri (s) oft zweiklappig 1) Oehlert: Bulletin de la soc. geol. de France. 3. serie. 1887/88. XVI, pag. 638 ff. pl. XV, Fig. 3. 2) Neuerdings auch auf der Insel Elba gefunden: de Stefan i in Bulletin de la soc. geol. de France. 3. serie. XXII. 1894. pag. 30 ff. — Desgleichen in englischem Devon: H. Hicks in The Quaterly Journal of the Geological Societv of London 1897. 53. part. II, pag. 438 ff. Taf. 31—35. Jalirli. d. na SS. Ver. f. Kat 52. 3 — 34 — Paracyclas marginata Maur. (n) Conocardium cf. reflexum Zeiler. (r) » cf. rlienanum Beusli. (rr) Grammysia ovata Sandb. (rr) AUerisma sp. (rr) Gastropoda : Bellerophon tumidus Sandb. (c) » n. sp. (rr) Salpingostoma macrostoma F. Roem. (c) Pleurotomaria striata Gf. (c) Cephalopoda : Orthoceras planiseptatuna Sandb. (s) Cyrtoceras n. sp. (rr) Trilobitae : Homalonotus rhenanus C. Koch (c) — doch in der Regel nur isolierte Segmente. Phacops cf. fecundus Barr, (rr) Cryphaeus sp. frr) Pisces: Einige noch nicht bestimmte Reste des Hautscelets. Zu den genannten Arten kommt noch ein neues Lamellibranchier- genus, welches indessen wegen der Unvollständigkeit des Materials hier ausser Betracht bleiben muss. Dunkelblaue, uneben spaltende, rauhe Thonschiefer stehen weiter thalabwärts mit sattelförmiger Biegung dicht vor Schilas (Mause) Mühle an und unterhalb der letzteren folgen wiederum fast horizontal gelagerte, dickbankige, z. T. recht harte Grauwacken, welche zwei durch eine kleine, schluchtartige Senke getrennte Felsenköpfe bilden; von diesen enthält der untere zvvei, einige m über dem Wege liegende, von Ver- steinerungen ganz erfüllte Bänke: Orthis Nocheri n. sp. und Chonetes semiradiata sind hier ungemein häufig ; daneben finden sich in geringer Zahl solche LamelJibranchier, wie sie auch an Saueressigs Mühle vor- kommen z. B. Pterinaea Lorana n. sp., Cucullella elliptica Maur., C. truncata Stein., Ctenodonta insignis Beush., Carydium sociale Beush., Goniophora Schwerdi Beush., endlich noch Nuculana Frechi Beush. An Gastropoden w^ären zu nennen : Bellerophon tumidus Sandb. cf. var. — 35 — n. vicina, der stachelntragende Platjceras cf. eriuaceum Kokend) undPleuro- tomaria striata Goldf. Auch Orthoceras planiseptatum Sandb. fand sich hier. Kurz bevor man den durch ein kleines, aber tief eingeschnittenes Thal zum Hof Offenthal hinaufführenden Weg erreicht, beobachtet man an einer schroffen Felsenpartie sehr steil nach S. 0. fallende, harte, z. T. etwas quarzitische Grauwacken, welche von dem letztgenannten Vor- kommen durch eine streichende Verwerfung getrennt sind^); sie ent- halten einige versteinerungsführende Bänkchen mit Spirifcr arduennensis Sehn, (cc), Bellerophon tumidus Sandb. (n) und Platyceras Eegense n. sp. (rr); letzteres Fossil ist für ein höheres Niveau der Hercyniae- zone, welches erst im folgenden eingehender besprochen wird, sehr be- zeichnend; ihm wird man also auch diese steilgestellten Schichten zu- zurechnen haben. Es ist schon darauf hingewiesen worden, dass in dem kleinen, bis jetzt besprochenen Gebiete mehrere streichende Verwerfungen vor- handen sind; die südlichste liegt in Bellsgraben, die nördlichste wurde soeben unterhalb Schilas (Mause) Mühle erwähnt; aber auch die gleich oberhalb der letzteren anstehenden blauen Schiefer sind wahrscheinlich von zwei Verwerfungen begrenzt. Ferner lässt sich eine in der Richtung des Forstbachthaies verlaufende Querverwerfung constatiren : Die lamellibranchierreichen Schichten von Saueressigs Mühle sind — wie gesagt — nach W. (also gegen die Thalsohle) geneigt; sie kommen im linken Gehänge des Forstbachthaies nicht mehr zum Vorschein; dort treten vielmehr — ihnen genau gegenüber — transversalschiefrige Grauwacken zu Tage, die an einer kleinen Felsenpartie und zwar be- sonders da, wo der im linksseitigen Gehänge hinführende Weg letztere durchschneidet, gut entblösst sind; anfangs ein paar Meter weit flach gelagert, fallen die Schichten hier alsbald ziemlich steil nach S. 0. ein, und diese Stelle ist es, welche eine versteinerungsreiche Bank — nach der massenhaft auftretenden Rhynchonella pila Schnur im Folgenden als Pilabank bezeichnet^) — enthält. Das hier weiche Gestein hat 1) Frech erwähnt diese Art aus den Untercoblenzschichten von Erges- hausen bei Katzenellnbogen (Zeitschrift d. deutsch, geol. Gesellsch. 1889. 41. pag. 196) 2) Die Verwerfung ist jedoch nicht entblösst. 3) Fragliche Art ist meines Wissens bisher nur im rheinischen Ober- coblenz gefunden worden; doch kommt sie wahrscheinlich auch im üntercoblenz von Stadtfeld i. d. Ei fei als Seltenheit vor. — Tschern ys che w erwähnt eine var. derselben aus kalkigem Unterdevon vom Ostabhange des Ural. 8* — 36 — eine charakteristische dunkelbraune bis schwärzliche oder schmutziggelbe Farbe und führt reichlich Glimmer (weissliche Muscovitschüppchen) ; wir werden diese interessante Bank auch noch an anderen z. T. viele km von hier entfernten Punkten kennen lernen. Sie liegt — wie die später zu besprechenden Verhältnisse im Rheinthale lehren — an der Basis der Hercyniaezone und zwar tiefer als die lamellibranchierreichen Schichten von Saueressigs Mühle und lieferte im ganzen: Brachiopoda : Tropidoleptus laticosta Conr. (r), Orthothetes umbraculum Schi, (r), Strophomena explanata Sow. (1 Ex.), Chonetes cf. bialata n. sp. (n), Spirifer Hercyniae Gieb. (s), Sp. arduennensis Schnur (n), Sp. carinatus Schnur, (s), Cyrtina heteroclyta Defr. (r), Spirigera globosa n. sp. (s) — oft mit Spiralgerüst — , Rhynchonella pila Schnur (cc). Lamellibranchiata : Pterinaea expansa Maur. (n), Pt. costata Gf. (c), Limoptera Spriesterbachi n. sp. (rr), Gosseletia carinata Gf. Follm. (rr), Modiomorpha carinata Maur. frr), CucuUella elliptica Maur. (r), C. truncata Stein, (rj, Ctenodonta sp. (r), Carydium gregarium Beush. (n), Myophoria Roemeri Beush. (rr). M. circumcincta n. sp. (rr), Goniophora Schwerdi Beush. (r), Conocardiuni cf. reflexum Zeiler (s). Gastropoda : Pleurotomaria striata Gf. (r), Bellerophon tumidus Sandb. var n. vicina (rr). Cephalopoda: Orthoceras planiseptatum Sandb. (r). Die im Hangenden der Pilabank (d. h. infolge der Ueberkippung im scheinbaren Liegenden) folgenden Schichten, welche den lamelli- branchierreichen Ablagerungen von Saueressigs Mühle entsprechen müssen, sind hier vom Waldboden bedeckt und daher der Beobachtung unzugänglich. Die Fauna der Pilabank erinnert durch das Auftreten einiger (abge- sehen von Pt. costata Gf. !) nicht gerade häufiger Lamellibranchier bereits deutlich an diejenige von Saueressigs Mühle (resp. Beilsgraben). Beide unterscheiden sich hingegen sehr wesentlich von der Fauna der Assi- i — 37 — miliszone, welch' letzterer stets schwach der Fall ist. Pictaria ist von Wiesbaden abwärts im Rheinthale beiderseits ver- breitet; in den Seitenschluchten des Rheinthaies steigt sie bis auf die Gebirgshöhe aufwärts, z B. in dem Urbachthale an den Abhängen des Rieslingberges bis hinauf nach Bornich, wo sie ab und zu um meiuen Pfarrgarten vorkommt, und im Wisperthale bis Geroldstein, um von hier aus bei Dickschied und Hilgenroth die Gebirgshöhe zu gewinnen. Dort war sie 1869 und 1870 gemein. Bei Oberursel dagegen fehlt sie und wohl auch bei Frankfurt a. M., da Koch nur ihr Vorkommen bei Wiesbaden kennt. 144 — XVIII. Cabera pusaria L. aberr. ablataria. Weiss, sehr sparsam und fein gesprenkelt, fast zeich- nungslos: nur die äussere Querlinie auf allen Flügeln und der Mittelpunkt auf den Hinterflügeln angedeutet, die erstere schwach, der letztere deutlich. Diese bei uns ab und zu unter Pusaria vorkommende Form ähnelt im Charakter der Gab. Schäfferi (vom Amur), so dass man, wenn man beide nebeneinander hält, fragen muss, ob Ablataria, die als eine sichere Pusaria-Form anzusehen ist, vielleicht dazu dienen könnte, Schäfferi mit letzterer artlich zu verbinden. Allein nach auf- merksamem Vergleiche glaube ich, diese Frage doch verneinen zu sollen. Denn trotz der scheinbaren Aehnlichkeit sind bei der Art aus dem Amur-Gebiete die Reste der aus sehr matten Querstreifen bestehenden Zeichnung, die, wenn man das Thier in eine gewisse Beleuchtung bringt, noch ganz wohl erkennbar werden, rostgelblich, während bei Ab- lataria der einzige Rest, der in der Andeutung der dunklen (auf den Vorderflügeln geraden) Querlinie noch vorhanden ist, sich grau darstellt. Dadurch wird Ablataria mit Sicherheit zu Pusaria verwiesen, während Schäfferi in die Verwandtschaft zu Exanthemada tritt. Sie kann aber auch mit dieser nicht vereinigt werden, schon um der verschiedenen Stirn willen, welche bei Exanthemaria in ihrem oberen Theile braun, bei Schäfferi dagegen ganz weiss ist, also wie bei Pusaria. Man wird daher Gab. Schäfferi als eine Zwischenart zwischen unseren beiden deutschen ansehen müssen, welche die weisse Färbung der Pusaria, aber die rostgelblichen Querlinien der Exanthemaria hat. Mit Ablataria in Bezug auf die Grösse verglichen, erscheint die Amur-Art bedeutend kleiner: 14,5 mm Vorderflügellänge gegen 17 mm der ersteren (die also zu den grössten meiner Pusaria-Exemplare gehört), und hat kürzere Flügel, die wie abgeschnitten sind. Sie ist nach dem mir vorliegenden Exemplare (9) nicht einmal so gross wie meine kleinsten erzogenen Pusaria. Bemerkt zu werden verdient noch, dass bei aberr. ablataria der Ton der Grundfarbe ein weniar in's Gelbliche zieht. 145 XIX. Angeroua primaria L. Diese Art findet sich in unserer nächsten Umgebung nur wenig zaMreich, vielleicht darum, weil hei uns die Heidelbeere fehlt, an welcher sich bei Oberursel die Raupen in den mit diesem kurzen Strauche be- standenen lichten Föhrenwaldungen zu versammeln pflegten. 1877 gelang es hier die Raupen mit Salat durchzubringen (vom Ei an, doch nur zwei 9 5 f^i^ besonders gross wurden), so dass also Heinemann Recht behält, wenn er I S. 644 sagt: Die Raupe auf Sträuchern und niederen Pflanzen, aberr. sordiata Füssl. (corylaria Esp.), die bei Ober- ursel trotz der relativen Häufigkeit der Art nicht bemerkt wurde, nur einmal. Die Exemplare von Krassnojarsk, var. sibirica, sind sehr klein (18 mm Vorderflügellänge gegen 23 mm der hiesigen, resp. derjenigen von Oberursel im männlichen Geschlecht und 21 mm gegen 29 mm im weiblichen, so dass also das 9 ^^^'^^ var. sibirica noch hinter unserem Prunaria cT zurückbleibt) und die Kammzähne der männlichen Fühler sind kürzer und feiner. Beide Geschlechter weichen ausserdem in der Färbung von hiesigen sehr ab ; Das Orange des cT, welches bei hiesigen cf einen fast rothen Ton hat, ist gelber, daher lichter und statt der Strichelung findet sich nur eine sehr dünne und feine Bestäubung, die sich bei meinem Exemplare auf den Vorderflügeln am Saume zu einer Art von schmalem Saumbande verdichtet. Das 9 ist weiss, wenig gelb angelaufen (hiesige 9 smd bekanntlich leder- gelb) mit sehr dünner und feiner Besprenkelung. Beide Geschlechter führen auf allen Flügeln einen deutlichen Mittelstrich. Ein Krassnojarsker rf (aberr. constirpataria) hat einen so ver- schiedenen Charakter, dass ich es nur für eine durch Verdichtung der (bei var. sibirica sonst nur in Gestalt feiner Bestäubung vorhandenen) Stichelung entstandene Abänderung halten kann: weiss (nicht orange- gelb, sondern von der Grundfarbe des sibirischen Q), alle Flügel dicht braun gesprenkelt. Aber während sich die Sprenkelung bei unserer aberr. sordiata zu einer breiten Wurzel- und Saumbinde ver- dichtet, so dass von diesen Flügelstellen die Grundfarbe ganz ver- schwindet, ist sie bei aberr. constirpataria über die ganze Flügel- fläche ziemlich gleichmässig verbreitet; nur auf den Vorder- flügeln bildet sie am Saume ein schmales Band, also ähnlich wie es var. sibirica auch sonst im männlichen Geschiechte zeigt. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 52. JQ — 146 — Unten ist var. sibirica cf ockergelb, ohne Besprenkelung, nur mit einem braunen Mittelstrich aller Flügel, var sibiriba 9 d^r Ober- seite gleichgefärbt und gezeichnet, aberr, constirpataria ebenso. XX. Hibernia marginaria Bkli. aberr» cf rufipennaria. Vorderflügel gesättigt rostroth, fein schwärzlich bestäubt, mit 2 — 3 dunkeln Querstreifen, der innere oft undeutlich, und grossem, auf den Vorderflügeln durch dunkle Bestäubung verschwommenem Mittelfleck. Im März d. J., nach vorhergegangenem kaltem Februar bei sonst doch gelinder Winterwitterung, sammelten wir an Hecken um das Dorf und in Rieslingberge, aber auch in den zurückliegenden Gebirgswäldern eine Anzahl männlicher Exemplare dieser Art, welche in ihrem Aus- sehen von gewöhnlichen Marginaria dadurch abweichen, dass die ganze Fläche der Vorder flu gel so gefärbt ist, wie bei andern Stücken das breite rostrothe Band jenseits der äusseren Quer- linie. An dieser Stelle ist der Flügel mehr oder weniger durch schwarze Bestäubung verdunkelt. Sie bilden in ihrem Aussehen ein Seitenstück zu der bekannten gebräunten Defoliaria - Aberration^ die ich sowohl aus unseren Gegenden (Oberursel, Wiesbaden und Bornich), als aus England besitze; nur ist bei der letzteren, abgesehen von der dunkeln Besprenkelung, die Flügelfläche meist (doch nicht immer ganz, sondern nur in ihren ausgeprägtesten Stücken) zeichnungs- los, d. i. ohne Querstreifen, während die Marginaria-Aberration dieselben deutlich hat. Von der schottischen var. infumata, deren Grundfarbe sie hat, unterscheidet sich aberr. rufipennaria dadurch, dass ihr die braune Berauchung der Vorderflügel fehlt: diese sind eben einfarbig rostroth, überall nur fein schwärzlich bestäubt, also gleichmässig. Daher kann sie auch nicht wohl als ein Uebergang zu dieser an- gesehen werden, sondern bildet eine selbständige Farbenaberration, die sich überall unter günstigen Verhältnissen finden dürfte. Möglicherweise kommt diese var. infumata, die ich in fünf charakteristischen Exemplaren (doch nur (7) aus Schottland besitze, übrigens doch in Deutschland vor: ein in Düsseldorf erzogenes 5 ^^^ ^^^ Wurzel- und Mittelfeld der Vorderflügel durch braune Berauchung so stark verdunkelt, dass beide Querstreifen kaum noch zu erkennen sind ; da die Düsseldorfer Gegend auch die einfarbig rauchbraune, nahezu unbezeichnete Leucophaearia- — 147 — Aberration, Moerularia Weymer, hervorbringt^), so muss es, wenn man das Aussehen des beschriebenen 5 bedenkt, als immerhin möglich er- achtet werden, dass sich dort auch var. infumata im männlichen Ge- schlechte finde. Wie schottische 9 aussehen, kann ich nicht sagen; sie können aber nicht viel anders sein und wir hätten dann, wenn dies so ist, in dieser Infumata eine Form vor uns, die nicht, wie ab. rufi- pennaria, nur im männlichen G-eschlechte vorkäme, sondern in beiden Geschlechtern — in Schottland als durch das Klima bedingte Local- varietät, in anderen Gegenden mit klimatischen Besonderheiten (Düssel- dorf?) nur als seltene iiberration. Im männlichen Geschlechte ist die Stärke der braunern Beraubung bei den einzelnen Exemplaren der var. infumata ungleich : zuweilen überzieht sie den ganzen Vorderflügel so gleichmässig schwärzlich, dass alle Zeichnung verschwindet und eine einfarbig schwärzlich braune Form entsteht, aberr. uniformata, welche bei dieser Art (Marginaria) die Stelle der schon oben erwähnten ein- farbig rothbraunen Defoliaria-Form vertritt — mit dem Unterschied, dass der Farbenton ein anderer ist: letztere ist rehbraun, ab. uni- formata geschwärzt. (Der ganze Vorderflügel braun beraucht, zeichnungslos). XXI. Ampliidasis betiilaria L. [Hn. L663.] Bei uns zeigt diese Art auch nicht die geringste Neigung, in der Richtung der bekannten aberr. Doubledayaria (die früher nur aus England kam, jetzt aber auch in Deutschland gefunden wird) ihre Farbe zu verändern; wir kennen in unserem Gebiete Betularia nur in dem bekannten typischen Gewände, wie es von Heinemann am angeführten Orte beschrieben worden ist. 2 Krassnojarsker (f , die ich als aberr. Doubledayaria erhielt, var. sibirica, erinnern auch nicht entfernt an diese: sie sind trüb weisslich, erdfarben getönt, reichlich erdbraun gestrichelt. Diese Strichelung ist namentlich im Wurzel- und Saumfelde der Vorder- 1) Von ihr unterscheidet sich aberr. funebraria Stgr. aus Sachsen nur ganz wenig durch folgende zwei Eigenthümlichkeiten : 1. die Vorderflügelrippen sind schwarz bezeichnet; 2. auch die Wurzel der Hinterflügel ist geschwärzt, sodass also der ganze Hinterflügel schwarzgrau erscheint (bei Moerularia ist die Basis noch aufgehellt). 10* — 148 — flügel stellenweise fleckartig verdichtet, im Saumfelde bei einem Exemplare auch auf den Hinterflügeln reichlicher vorhanden als sonst. Der Mittel- fleck der Yorderflügel — er steht übrigens, wie bekannt, bei dieser Art dem Vorderrande ziemlich nahe — kleiner als gewöhnlich und durch gelblich erdbraune Bestäubung verwaschen, derjenige der Hinterflügel sehr klein, bei einem Exemplare fehlt er ganz. In der Grösse stehen die beiden unserer Betularia wenig nach, aber alle Flügel sind schmaler und die vorderen spitzer. Von unserer Betularia durch die getrübte Grundfarbe, reichlicher vorhandene und anders getönte Strichelung, sowie durch die schmaleren Flügel verschieden. XXIT. Onophos glaucinaria Hb. yar. pluiiibearia Stgr. und abeiT. iiov. mÜTinaria. Dass unsere mittelrheinische Glaucinaria-Form, die, bei meist ge- ringerer Grösse, um ihrer gewöhnlich ziemlich eintönig grünlich blau- grauen Färbung willen als var. plumbearia gilt, ihren Character, was Grösse und Färbung anbelangt, keineswegs immer beibehält, habe ich schon früher in der Stett. ent. Ztg. durch Vergleich einer ganzen Reihe von Exemplaren nachgewiesen. 1876 aber erzog ich 3 Stück und 1880 ein viertes, die, in ihrem Character unter sich übereinstimmend, von dem Gros unserer mittelrheinischen Plumbearia, auch wenn man die Grenzen ihrer Veränderlichkeit noch so weit absteckt, doch so sehr sich ent- fernen, dass sie, weil sie eben einen anderen Character haben, unter einem besonderen Namen hervorgehoben zu werden verdienen. Sie sind ockergelb, reichlich, aber matt blaugrau gestrichelt und gefleckt und erinnern in ihrem so ganz anderen Gewände lebhaft an die französische Gnoph. mucidaria, von der ich ein schönes Pärchen durch Staudinger's Güte besitze. Bei diesen 4 übereinstimmenden Exemplaren bildet also, wie bei Mucidaria, das, was Heinemann in seiner Besprechung der Glaucinaria pag. 680 die »schwefelgelbe Einmischung« nennt, umgekehrt die Grundfarbe, aber in einem anderen, dunkleren Tone, sodass das Thier nicht mehr schwefelgelb, sondern lehmgelb oder ockergelb erscheint. Die blaugraue Strichelung ist matt, aber reichlich vorhanden und, namentlich im Mittelfelde der Vorderflügel (hier besonders auf dem Innenrande zwischen den an dieser Stelle verengten undeutlichen Quer- — 149 — streifen) und um den Mittelring, ferner vor der Wellenlinie (als deren innere Beschattung), fleck-, beziehungsweise streifenartig ver- dichtet. Das Letztere kommt besonders auf den Yorderflügeln zur Geltung. Auch auf der Unterseite ist, wiederum wie bei der Mucidaria, der Ton der sehr lichten Grundfarbe ein entschieden gelblicher, nicht weissgrau wie bei Plumbearia, sondern weiss, lehmgelblich getönt, sonst die Zeichnung, beziehungsweise Fleckung, wie bei Glaucinaria-Plumbearia, sodass die Zugehörigkeit zur Art sofort erkennbar wird. Zwei männliche Exemplare dieser Verwandtschaft aus Krassnojarsk, das eine ganz rein, scheinen noch unbeschrieben. Staudinger besitzt die Art nicht; Ochrofasciata, Subvariegata und Dubitaria kommen nach Bang-Hans, der eins der 2 Exemplare sah, für die Beurtheilung der Artrechte nicht in Frage. Die Art steht der Glaucinaria zunächst, unterscheidet sich aber bei gleicher Grösse und Zeichnungsanlage dadurch, dass die gelbe Einmischung 1. nicht wde bei dieser über die ganze Flügelfläche vertheilt, sondern vorw^ legend auf das Mittelfeld zusammengedrängt ist, w^elches dadurch im Gegensatze zu dem grauen Wurzel- und Saumfelde gelb erscheint^ und 2. der Farbenton der Einmischung ein anderer ist: bei Glaucinaria ist sie schwefel- gelb, bei den Krassnojarsker ^T 1 e h m gelb. Auch die Unterseite ist ganz anders. Von Mucidaria, an welche die Art durch das letztere Merkmal: den Ton der lehmgelben Einmischung, ebenfalls erinnert, unter- scheidet sie sich durch bedeutendere Grösse, die starken Mittelringe und deutlichen Querstreifen, von denen namentlich der äussere kräftig entwickelt ist, das graue, nicht lehmgelb gefärbte Saumfeld; auch ist im Vergleich zu dieser die Unterseite anders gezeichnet. Gnoplios flnitiiuaria ii. sp. Staubgrau, fein dunkel bestäubt und im Mittelfelde lehmgelb gemischt, mit kräftigen Mittelringen und 2 dunklen Querstreifen, der äussere fein gezähnt und auf den Rippen p u n k t i r t , unten s t a u b g r a u mit ver- waschener Av e i s s 1 i c h e r Bind e. Vorderflügellänge 17 — 18 mm, die Querstreifen wie bei Glaucinaria, der äussere auf den Rippen punktirt, die Mittelringe ebenso kräftig oder nocJi kräftiger, die Wellenlinie ganz undeutlich, wurzelwärts kaum — 150 — beschattet, die Saumpunkte fein schwarz. Die Unterseite ganz anders: eintönig staubgrau mit namentlich auf den V 0 r d e r f 1 ü g e 1 n ganz verwaschener w e i s s 1 i c h e r Binde, die wurzelwärts etwas deutlicher abgegrenzt ist als saumwärts, wo sie in die Grundfarbe verstaubt und namentlich unterhalb des Vorderrandes der Vorderflügel wenig dunkler beschattet ist, aber nicht fleckenartig. Die Mittelringe unten nur undeutlich. XXIII. Fidoiiia limjbaria F. alberr. quadripunctaria. [Hein. I, 674. Baden, Darrastadt, Westfalen, Schweiz. Juni. — Eoessl. Schuppfl. p. 146 No. 747. Auf höher gelegenen, mit Sarothamnus bewachsenen Wald- stellen im Mai und wieder im Juli. Ganz gemein bei Bad Schwalbach,] A 1 1 e F 1 ü g e 1 oben mit einem s c h w a r z e n M i 1 1 e 1 f 1 e c k , Derjenige der V o r d e r f 1 ü g el we n i g feiner. H e i n e m a n n erwähnt in seiner Diagnose 1. c. nichts von einem Mittelfleck, den diese Art oben in der orangegelben Grundfarbe der Hinterflügel aufweise. Hiesige Exemplare führen zum Theil wenigstens eine Andeutung in Gestalt eines feinen schwarzen Punktes. Seltener verdickt er sich zu einem Fleck und erscheint in diesem Falle auch auf den Vorderflügeln, hier etAvas feiner, sodass nunmehr alle Flügel oben mit einem deutlichen schwarzen Mittelfleck versehen sind. Exemplare aus Ligurien, die ich der Güte des Herrn Grafen Turati verdanke, haben diesen Fleck nichts Das Orange der Oberseite ist noch leuchtender als das unserer schönsten Stücke, (die im Tone der Färbung etwas veränderlich sind), die Vorderrandrippe der Vorderflügel nur wenig schwarz bestreut, auf den letzteren ist die schwarze Saumbinde breit, breiter als bei hiesigen (die auch unter sich in dieser Hinsicht abändern), auf den Hinterflügeln dagegen fehlt sie ganz. Hier findet sich an der Stelle, wo unsere die auch nicht so stark wie auf den Vorderflügeln ausgeprägte, sondern zuweilen nur in Gestalt einer dichten schwarzen Bestreuung vorhandene Saambinde führen, eine viel dünnere Bestäubung, die nur aus wenigen Körnern besteht. Noch charakteristischer ist die Unterseite: diese ist auf allen Flügeln (also auch auf den hinteren) einfarbig lebhaft ockergelb (orange) mit schwarzer Bestäubung, die auf den Vorderflügeln das Saumfeld einnimmt, auf den Hinterflügeln dagegen gleichmässiger vertheilt ist, sodass diesen Exemplaren die weissen L ä n g s s t r a h 1 e n der H i n t e r f 1 ü g e 1 gänzlich fehlen oder doch nur schwach angedeutet — 151 — «ind (höchstens einer). Ich vermuthe, in ihnen die in der St au dinge lo- schen Preisliste alljährlich erscheinende var. delimbaria vor mir zu haben ; andernfalls könnten sie um ihres so charaktei'istischen Aussehens willen sehr wohl mit einem Localnamen als var. ligurica bezeichnet Av erden. Bemerkenswerth ist bei dieser Art noch, dass sie, wenigstens bei uns, auch im Freien recht oft mit verkümmerten oder auch theilweise ^anz fehlenden Flügeln auftritt: ich besitze selbstgefangene Dreiflügler von ihr, (der eine Hinterflügel fehlt ganz oder bis auf einen kleinen Stumpf), sogar einen Zweiflügler, dem beide Hinterflügel abgehen, sodass er, als ich ihn fing, nicht wie andere sich durch Entfliegen zu retten suchen konnte, sondern nur hüpfte, was einen possirlichen Ein- druck machte — dadurch aber zog das Thier erst recht die Aufmerk- samkeit auf sich. Als Merkwürdigkeiten, welche die Natur gebildet hat, ohne dass verschlechternde menschliche Einflüsse mitgewirkt hätten, werden diese Stücke in meiner Sammlung geführt. Limbaria ist bei uns im Taunus überall da, wo der Nährstrauch ihrer Raupe, Sarothamnus, wächst, zu finden. Kleineren Strecken kann sie fehlen, da dieser Strauch, so gemein er an vielen Orten ist, doch nicht gerade allerwärts wuchert. Sie kommt übrigens nicht, wie H e i n e m a n n will, nur im Juni (also einmal im Jahre) vor, sondern hat bei uns, wie Roessler richtig beobachtete, 2 Generationen: im Mai (zuweilen schon im April) und Juli, August. XXIY. Eniaturga atoiiiaria L. aberr. imicoloraria Stgr. [Hein. I, 676. Die Raupe auf verschiedenen Pflanzen, besonders Heidelbeeren. — Roessl. 1. c. p. 145. Die plumpe Raupe poljphag an niederen Pflanzen: Calluna, Ononis, Peucedanuum etc.] Am 18. Mai 1888 fing ich einen schönen männlichen üebergang zu der aberr. unicoloraria, welche durch Verdichtung d e r b r a u n e u B e s p r e n k e 1 u n g entsteht, sodass die Flügel einfarbig braun erscheinen — bei meinem (^ wenigstens die Vorderflügel fast einfarbig, sodass die Querstreifen nur noch als ganz verschwommene Schatten erkennbar sind, besonders am Vorderrande. Hier und da, namentlich oberhalb des Innenrandes, aber auch an anderen Flügelstellen findet sich sehr sparsam eine dünne gelbliche Besprenkelung und in der Mitte der bis auf diesen Fleck fehlenden Wellenlinie ein lichter Fleck : — 152 — dieser und die dünne gelbliche Besprenkelung, welche stellenweise noch vorhanden, ist das Einzige, was von der Grundfarbe der Stammart übrig geblieben. Die Hinterflügel haben im Allgemeinen den Charakter gewöhnlicher Atomaria cT, sind aber dunkler und wenigstens an der Basis gebräunt. I!ire Querstreifen deutlich. Unten ist das Stück von anderen Atomaria seines Geschlechtes nicht verschieden. Die Krassnojarsker (^ dieser Art (Ende Juni gefangen, sodass dort also wohl nur eine Generation auftritt), gehören nicht zur var. orientaria, y/ie ich sie in ausgeprägten Stücken aus Tara besitze, sondern tragen mehr den Charakter unserer Atomaria cf, sind aber ein wenig kleiner, ihre Vorderflügel spitzer durch den schrägeren Saum — diese Merkmale scheinen allen dortigen Formen, soweit sie an unsere sich anschliessen , eigenthümlich zu sein — , der Hinterwinkel der Yorderflügel ist abgeschrägt (durch den anders gebogenen Saum). Die Fühler feiner und kürzer gewimpert, weniger buschig. Ihre Färbung ist ein lichtes, schmutziges Graugelb, der Ton auf den Hinterflügeln kaum lebhafter als auf den Yorderflügeln, die Quer- streifen aller Flügel ausgeprägt, aber schmal, ihre Färbung ein mattes, schmutziges Braungrau, die Flügel vor dem Saum nicht ver- dunkelt, hier nur wenig braun bestäubt. Sie können wegen ihres Unterschiedes von der var. orientaria einen Localnamen als var. Krassno- jarscensis führen. Das 9 dieser Form kenne ich nicht. Die Stammart erzog ich zu Dickschied in grosser Zahl von Achillea millefolium, auf welcher die Kaupen im October lebten. XXY. Aspilates §ilvaria 8. Y. aberr. fiiscedinaria. [Hein. I. pag. 650. Wien. Baden, Rhoden. — Eoessl. Schuppfl. 148, No. 760. Im Juli auf trockenen sonnigen Wiesen und Berglehnen häufig, doch wird das träge Q seltener gefunden. In warmen Sommern (1868] einzelne Exemplare im September.] Alle Flügel beiderseits dicht rostbraun bestäubt, die Hinter flu gel oben feiner. 2 Exemplare von Bornich (19. August 1880) und St. Goarshausen, aus den Rheinbergen. Die rostbraune Bestäubung, welche bei anderen Gilvaria nur sehr sparsam und fein auftritt, so dass die Grundfarbe wenig dadurch beein- — 153 — flusst wird, verdichtet sich bei diesen Exemplaren so, dass die ganze Flügelfläche, mit Ausnahme der Spitze der Vorderflügel, (welche frei bleibt), bedeckt wird und der Schrägstreif der Vorderflügel, (welcher vor der Spitze beginnt und in wurzelwärts schräger Richtung gegen den Innenrand zieht, um oberhalb desselben eine Strecke vor dem Hinter- winkel zu enden), in ihr nahezu verschwindet. Der bei gewöhnlichen Exemplaren meist deutliche Mittelfleck wird ganz absorbirt. Auf den. Hinterflügeln ist die Bestäubung sehr fein: sie erscheint hier mehr als ein lichter, rostbräunlicher Anflug, welcher die Grundfarbe etwas ändert. Unten ist die Bestäubung auch auf den Hinterflügeln grob und dicht, sodass hier alle Zeichnung bis auf einen kaum erkennbaren Schatten, welcher an den betreffenden Stellen — Mittelfleck und Schrägstreif — zurückbleibt, von ihr absorbirt wird. Auf den Vorder- flügeln ist auch die Spitze durch sie verdeckt, der Schrägstreif aber, wenn auch schattenhaft verwaschen, noch wohl erkennbar. Englische Gilvaria weichen in ihrem Aussehen von hiesigen nicht viel ab. Färbung und Zeichnung sind vielleicht ein wenig bleicher, sonst gleich. In Hinsicht der Gestalt erscheinen dagegen die Flügel noch schmaler und die vorderen noch spitzer (weil der Saum etwas schräger ist) und der ganze Schmetterling ist ein wenig kleiner. Recht erheblich dagegen weichen 2 finnländische (;f , welche ich durch die Güte des Herrn Professor Sahlberg zu Helsingfors in meiner Sammlung führe, ab. Schon ihre Gestalt ist eine etwas andere r alle Flügel sind breiter, der Saum der vorderen ist mehr geschwungen, daher die Spitze breiter und lange nicht so scharf als bei den unseren. Die Färbung ist ein mattes Strohgelb, welches durch einen grauen Anflug getrübt wird. Der Mittelfleck gross und auf allen Flügeln deutlich . Der S c h r ä g s t r e i f s a u m w ä r t s breit grau beschattet; bei dem einen Stück reicht die Beschattung, welche am stärksten unmittelbar am Querstreif ist, bis nahezu gegen den Saum. Die Saumlinie deutlich ; Franzen grau angeflogen. Die Hinterflügel oben, ausser dem Mittelfleck, mit breitem, aber verschwommenem Schattenstreif vor dem Saume. Unten sind die Vorderflügel graubraun mit scharf schwarzer Saum- linie, aber sonst verschwommener Zeichnung ; nur der Hinterrand bleibt schmal gelb. Die Hinterflügel strohgelb mit breiter erdbrauner Saum- — 154 — "binde (welche oben als Schattenstreif durchleuchtet,) und breitem erd- braunem Schatten aus der Wurzel über die Mitte nach der Saumbinde, in welchem der grosse Mittelfleck steht. Nur bei dem einen Stück ist dieser Mittelschatten vollkommen ausgeprägt, bei dem anderen ist er reducirt. Sie können um ihres von hiesigen Gilvaria so sehr sich entfernenden Aussehens willen nach dem Lande, das dieses veränderte Gewand hervor- gebracht hat, als var. fenica bezeichnet werden. Roessler lässt in seiner kurzen Besprechung dieser Art unent- schieden, wie weit sie in unserem Gebiete verbreitet sei. Thatsächlich ist sie bis jetzt nur um Wiesbaden und an den sonnigen Hügeln des Rheinthaies gefunden. Koch erwähnt ihrer nicht, sie fehlt also in der Frankfurter Gegend. Dass sie der Fauna von Oberursel mangelt, habe ich selbst festgestellt ; ebenso wenig kommt sie um Dickschied vor, steigt also auch nicht, wie doch andere Arten der rheinischen Fauna thun, vom Rheine aus an den Abhängen des Wisperthaies auf. Vielmehr ist ihr localer Yerbreitungsbezirk bei uns, ausser der Wiesbadener (und Mombacher?) Gegend auf das enge Rheinthal mit seinen sonnigen Berg- lehnen beschränkt. Die 2. (nach der Stau ding er- Haas 'sehen Preisliste kleinere) •Generation, welche nach Roessler ausnahmsweise im September fliegen soll, kam mir niemals vor, auch nicht in heissen Sommern. Was ich von Gilvaria einzeln noch im September fing, sah der gewöhnlichen Art gleich und gehörte offenbar als verspäteter Nachzügler (9) «och zur ersten oder vielmehr einzigen Generation, deren Höhepunkt, was die Entwickelung der Falter betrifft, bei uns erst in den August fällt, nicht, wie Roessler meint (der den August ganz weglässt und dadurch eine Lücke zwischen Juli und September construirt), schon in den Juli. XXYI. Lobopliora yiretata Hb. [cf. Hein. I. p. 740. Alpen, aber auch in der Ebene bis Rhoden, Braunschweig, Schlesien, doch selten. — Koch 1. c. p. 260. Wiesbaden. Bis jetzt nur von Vigelius im April und Mai an Hecken im Nerothal gefangen. Die Raupe hat Hüb n er auf Hartriegel (Ligustrum vulgare) abgebildet. — Roessl. Schuppflgl. p. 150 No 770. Der seltene Schmetterling Ende April und den Mai hindurch an Baumstämmen. Weymer beobachtete 1863 bei Elberfeld im August eine zweite Generation, was Bückler für England bestätigt. Die Raupe lebt im Juni nicht nur an den Blüten von Ligustrum vulgare, Viburnum ( — 155 — opulus und nach der niederländischen ent. Zeitschrift Bl. VI p. 179 an Rhamnns frangula, nach Sand an Eschen, sondern in England wurde sie sogar in zusamraengesponnenen Endtriehen der wilden Feige, dann im September in den Blüten des Epheu, immer in leichtem Gespinnst, gefunden]. Diese geschätzte Art war, nachdem sie bis dahin nur einmal vor- gekommen, in den 2 Jahren 1890 u. 1891 an einer eng begrenzten Localität, dem Saume eines Rothtannenwäldchens zwischen hier und Caub, dicht am Felde, geradezu häufig. Die Schmetterlinge sassen, zuweilen mehrere beisammen, einige Male bis zu 3 und sogar 5 Stück, an den Stämmen der meist nur an 2 Stellen geschlossen wachsenden Rothtannen, sodass ich, da, wenn ich nach einer Stunde an die vorher schon abgesuchte Stelle zurückkehrte, immer wieder inzwischen frisch geschlüpfte Falter an den Stämmen sich fanden und keiner der als Nahrungspflanze der Raupe genannten Sträucher in dem ganzen Wald wuchs, mir ernstlich die Frage vorlegen musste, ob die Raupen w^ohl an diesen gelebt haben möchten. In der Tiefe des Waldes sassen die Falter anch an Buchenstämmen, aber immer in der Nähe von Roth- tannen. Obwohl ich nun, um die Art nicht auszurotten und das Ver- gnügen, sie hier weiter zu sammeln, auch in der Folge noch geniessen zu können, bloss die ganz frischen Stücke mitnahm und namentlich allen nur irgendwie gebleichten und beschädigten 9 das Leben schenkte, so war sie doch 1892 von dieser Stelle völlig verschwunden und ist es seitdem auch geblieben: ausser einem frischen (J^^ welches sich früh im Mai eines Morgens an den Planken meines Hausgartens fand (in welchem Epheu w^ächst ; vergl. oben, w^odurch dieses Vorkommen ver- ständlich wird), habe ich auch nicht ein Stück mehr zu Gesicht bekommen. Flugzeit der Falter nach Mitte Mai. Von einer 2. Generation wurde hier niemals etw^as bemerkt. XXTII. Cidaria triincata Hufu. aberr. nov. medioriifaria. V 0 r d e r f 1 ü g e 1 mit s c h w ä r z 1 i c h b e r u s s t e m W u r z e 1 - u u d Saumfelde und rostgelbem Mittelfelde, in demselben der dunkle Mittelfleck. Von dieser Art gilt dasselbe, w^as oben über Angerona prunaria gesagt wurde: sie war bei Oberursel, wo die Raupen nach der Ueber- winterung im April und Anfangs Mai an Heidelbeeren (in lichten Föhrenwäldern) zu finden waren, häufiger als hier, wo die Heidelbeere — 156 — so gut wie fehlt. Doch traf ich sie als Seltenheit auch hier, sogar in meinem Hausgarten. Ein englisches ^f ist etwas kleiner als hiesige und hat schmalere Flügel, die vorderen sind dadurch, dass der Saum schräger verläuft, spitzer, Sonst ist es weder in Zeichnung noch Färbung verschieden. Von einem Krassnojarsker (^9 i^^ ^^^ cT, ausser seiner geringeren Grösse, ebenfalls nicht verschieden; vielleicht kann man das Wurzelfeld und die rothbraune Einmischung des Saumfeldes matter nennen (sodass die rüstige Verdunkelung, die als innere Begrenzung des Mittelfeldes unterhalb des Vorderrandes etwas jenseits des Mittelflecks sich allemal auch an hiesigen Stücken findet, etwas mehr in die Augen fällt), allein das giebt dem Schmetterling doch kein im Ganzen merklich verändertes Aussehen. Anders dagegen steht es mit den Krassnojarsker 9 ' seine Flügel sind in die Länge gezogen (wie viele der dortigen Formen) und die vorderen dadurch, dass, wie bei dem englischen q^? f^er Saum schräger verläuft, spitzer. Die Färbung der Vorderflügel ist ein eintöniges mattes Weiss grau mit gelblichem xinflug, fast ganz ohne die sonst übliche Berussung des Wurzel- und Saumfeldes, die nur als feiner Staub sich wenig bemerkbar macht, und mit nur wenig ganz matter bräunlicher Mischung des S a u m f e 1 d e s unterhalb des V 0 r d e r r a n d e s ; infolge dessen treten die Querstreifen, insbesondere die zackige Linie des äusseren Streifens (welcher das Mittelfeld gegen den Saum abgrenzt), deutlich auf dem Flügel hervor, (ab. Krassnojarscensis.) Bei Oberursel fand ich unter den Angehörigen der im August Abends an Haideblüte fliegenden zweiten Generation als Seltenheit auch die charakteristische aberr. perfuscata Hw. (mit schwarzem, nur zwischen dem Mittelfleck und Vorderrande w^enig aufgehelltem Mittelfelde der Vorderflügel), die sonst aus Elberfeld versandt wird, hier niemals, obschon andere Arten doch auch bei uns geschwärzte Formen ausbilden, z. B. Hadena monoplypha, deren vonWeymer als aberr. uniformata (Jahresberichte des naturwissenschaftlichen Vereins in Elberfeld, 1878 p. 78) beschriebene einfach braune Form in Elberfeld w^ohl öfter vor- kommen mag als hier, einmal aber doch auch im meinem Pfarrgarten Abends am Köder erschien. In Elberfeld, bis jetzt nicht bei uns, findet sich auch die oben beschriebene sehr charakteristische Truncata- Aberration : aus den berussten — 157 — Vorderflügelii, die sonst keine oder nur wenig braune Mischung führen und als Zeichnung des Saumfeldes nur Spuren der gezackten weisslichen Wellenlinie, tritt das ganz rostrot he Mittelfeld mit seinem dunkeinen Mittelfleck deutlich hervor. Nur jenseits dieses Mittelflecks findet sich, als innere Begrenzung, richtiger in diesem Falle : Beschattung, des Mittelfeldes unterhalb des Vorderrandes statt der sonst üblichen Berussung eine leichte graue Bestäubung. Zusammeiistelliiiig derjenigen Formen, welche in dem Yorstelienden benannt und Ibesclirieben sind: 1. Papilio Podalirius L. forma (gen er. II.) aestiva. 2. Polyommatus Phlaeas L. var. transiens. 3. « « aberr. extincta. 4. Apatura Clytie Hb. var. Budensis. 5. Argynnis Selene S. V. forma (gener. II.) angustipennis. 6. « Latonia L. aberr. paradoxa. 7. Coenonympha Hero L. var. sibirica. 8. Sarrhothripa undulana Hb. var. siculana. 9. Arctia Hebe L. aberr. albicans. 10. Ocneria dispar L. forma major. 11. Mamestra glauca Hb. var. taunensis. 12. Orthosia macilenta Hb. aberr. nigrodentata. 13. Zanclognatha extinctalis n. sp. 14. Herminia tentacularis L. var. sibirica. 15. « derivalis Hb. aberr. Seibelialis. 16. « « « var. punctalis. 17. Acidalia herbariata F. var. (gener. II.) aestiva. 18. « degeneraria Hb. var. (gener. II.) aestiva. 19. Abraxas marginata L. aberr. demarginata. 20. « « ab. Wendlandtiata. 21. Cabera pusaria L. aberr. ablataria. 22. Angerona prunaria L. var. sibirica. 23. « « « « « aberr. cj constirpataria. 24. Hibernia marginaria Bkh. aberr. cf rufipennaria. 25. « var. infumata Stgr. aberr. (^ uniformata. — 158 — 26. Amphidabis betularia L. var. sibirica. 27. G-nophos glaucinaria Hb. aberr. milvinaria. 28. « finitimaria n. sp. 29. Fidonia limbaria F. aberr. quadripunctaria. 30. Ematurga atomaria L. var. Krassnojarscensis. 31. Aspilates gilvaria S. V. aberr. fuscedinaria. 32. « « « var. fenica. 33. Cidaria truncata Hufn. aberr. mediorufaria. 34. « « « « Krassnojarscensis. ÜBER DIE NEUESTEN LEPIDOPTEROLOGISCHEN FORSCHUNGEN IN DER LOEELEY-GEGEND VORTRAG, C4EHALTEN AUF DER 68. JAHRESVERSAMMLUNG DEUTSCHER NATURFORSCHER AM 24. SEPTEMBEE 1896 ZU FEANKFURT A. M. VON PFARRER A. FUCHS (BOKNICH.) W enu ich der ehrenvollen Aufforderung nachkomme, Ihnen, meine Herren, die Sie grösstentheils zu den Kennern, ja Führern auf dem Gebiete der Lepidopterologie, dieser so interessanten, und — wir dürfen es mit Freude sagen — immer mehr angebauten Wissenschaft zählen, hier in dem gastlichen Frankfurt einen lepidopterologischen Vortrag zu halten, so werden Sie von mir, der ich nun schon seit 24 Jahren, also seit fast einem Menschenalter, in der bekannten und vielbesungenen Loreley-Gegend wohne, nichts anderes erwarten können, als dass ich Sie einlade, mich im Geiste in die malerischen Berge, die unseren Rheinstrom schmücken und von Ihrem Auge vielleicht schon öfter auf w^ohlverdienten Ferienreisen bewundert w^orden sind, zu begleiten — diesmal aber nicht, um Naturschönheiten, die Sie kennen, wenigstens in der Beschreibung von Neuem zu geniessen, sondern um, gemäss dem Zwecke, der uns hier zusammengeführt hat, eine den wissenschaftlichen Lepidopterologen — also den Lepidopterologen im Vollsinne des Wortes — interessirende Frage zu erörtern : die Frage nach dem wissenschaft- lichen Stande der lepidopterologischen Forschung in der dortigen, wie jeder Kenner weiss, auch ohne das in Frage kommende Gebiet jemals persönlich untersucht zu haben, so reichen und vielfach Neues bietenden Gegend. Diese Frage gerade hier in Frankfurt zu erörtern, ist — ich möchte sagen — eine Pflicht der Pietät gegen jene um die Wissen- schaft hochverdienten Männer, die uns das Rheingau und seine Lepi- dopterenschätze — früher in lepidopterologischer Hinsicht eine terra in- cognita — erst erschlossen haben; denn von hier aus unternahmen die Vertreter unserer Wissenschaft in einer jetzt geschwundenen Zeit: die Herren Schöff von H e y d e n , Anton S c h m i d und luspector M ü h 1 i g ihre ersten, der Wissenschaft denkwürdig gebliebenen Rheinfahrten zur lepidopterologischen Erforschung dieses Gebietes — alles Namen von bestem Klang, die Sie, wenn Sie die in Ihren Händen befindlichen zusammenfassenden Werke Roessler's (der sich ihnen von Wies- baden aus anschloss) : das Verzeichnis (erschienen 1866) oder die Jahrb, d. nass. Ver. f. Nat. 52. H — 162 — noch kurz vor seinem Tode als Abschluss seiner Avissenscbaftlichen Lebensarbeit publicirten »Schuppenflügler« nachlesen, fast auf jeder Seite verzeichnet finden. Es gelang denn auch schon durch diese ersten Versuche — und das war ein Erfol^f, dessen sich die Frankfurter Herren in Ver- bindung mit ihrem Wiesbadener Freunde freuen durften — , den Charakter unserer Rheingauer Fauna — um einmal der Kürze wegen diesen Aus- druck zu gebrauchen, der sich allerdings im üblichen Sprachgebrauche des nicht lepidopterophilen Publikums mit dem Gebiete, das wir hier in lepidopterologischer Hinsicht zusammenfassen müssen, nicht ganz deckt, wie wir bald sehen werden — so festzustellen, dass alle späteren Forschungen zwar unsere Kenntniss von dem immensen Reichthum dieser Lepidopterenfauna erheblich erweitern konnten ; aber verrückt ist dadurch der Charakter unserer Fauna, wie er schon im Geiste jener Männer bestand, nicht worden, sondern es wurden nur zahlreichere Be- lege zu seiner Bestätigung beigebracht und nur in einer Richtung, die allerdings ein lepidopterologisches Interesse erweckt, kann man, wie ich Ihnen gleich zu zeigen gedenke, sagen, dass durch die ergänzenden Forschungen der Neuzeit auf den Charakter unserer Fauna ein neues Licht gefallen ist. Wir sehen hier an den schönen Gestaden des Mittelrheins, dessen malerisch gruppirte Berge im Sommer die Bewunderung des Vergntigungs- reisenden erregen, wenn er, um sich von Amts- oder Geschäfts-An- strengungen zu erholen, auf bewimpeltem Schiff durch unser nassauisches Rheinthal zieht, eine Lepidopterenfauna vor uns, deren theils bei Tag im heissen Sonnenschein, theils erst mit sinkender Sonne, oder gar erst des Nachts zu später Stunde sich tummelnde Angehörige, die einen gross, die andern klein, ja winzig klein, zu einem ganz ansehnlichen Bruch- theile, dessen Werth von Jahr zu Jahr durch die fortgesetzten Forschungen in der Steigerung begriffen ist, sonst nur in südlicher ge- legenen Landstrichen gefunden zu werden pflegen. Bei dieser Begriffs- bestimmung unserer Rheingauer Fauna hat man, wenn man sich über die Lebensbedingungen der bei uns vorkommenden Arten klar zu werden sucht, nicht bloss an die gesteigerte Sommerwärme zu denken, die ihnen ja an den sonnigen Abhängen unserer zu ihrem Wohnplatz erkorenen Rheinberge in reichem Maasse zu Theil wird; sondern zum eisernen Bestände unserer Fauna — um dieses Bild zu gebrauchen — gehören auch mehrere Arten, die vorwiegend als alpin gelten : unter — 163 — ihnen gerade eine Art, deren Vorkommen bei Rüdesheim und von da abwärts in dem ganzen in Frage kommenden Gebiet schon Herr von Hey den durch Entdeckung ihrer Raupe feststellte, sodass auch dieser Charakterzug unserer Fauna den findigen Forschern der älteren Generation, wie wir sehen, schon bekannt war: Gnophos glaucinaria, die, wie auch andere der charakteristischen Arten unserer Fauna, hier in unserer sonnigen Rheinlandschaft eine sonst nirgends beobachtete Localform bildet. Wenige dieser Arten sind bis jetzt weiter nordwärts beobachtet worden, aber gerade unter ihnen zwei, die eine nach entomologischen Begriffen gross, woraus, wie Sie wissen, nicht folgt, dass sie nun auch nach den Begriffen anderer Leute gross sein müsse, die andere klein, durch deren von mir sorgfältig und eingehend ausgeführte Beobachtung jenes den Blick erweiternde Licht, von dem ich oben sprach, auf den Charakter unserer Fauna fällt; denn je nach der Beschaffenheit des Landes, das sie bewohnen, in verändertem Gewände auftretend, bilden sie an unseren Rheinbergen sowohl die südliche, als die nördliche Form aus, sodass also bei uns beide Formen zusammenstossen — nur bei uns — soweit bis jetzt bekannt ist; und zwar ist bei der einen Art, Lithosia unita, die südliche var. palleola die weitaus vorherrschende Form, während die norddeutsche var. arideola Hering unter ihr nur als ganz vereinzelte Seltenheit auftritt, ebenso wie auch die sogenannte Stamm- art Unita — also die dottergelbe Form — nur eine Seltenheit ist. Bei der andern der beiden Arten, Butalis tabidella, findet gerade der umgekehrte Fall statt: unter der von Sn eilen in Holland entdeckten But. ericetella, deren Vorkommen auch an der deutschen Xordseeküste von Wocke wenigstens vermuthet wird und die bei uns an geeigneten Stellen, z. ß. im Lennig häufig ist, aber auch noch in den weit vom Rhein abgelegenen Gebirgswaldungen beobachtet wurde, findet sich die nach Wocke ii] Krain heimische But. tabidella ab und zu einmal als Seltenheit, lichte Uebergänge öfter, sodass gerade durch unsere Exem- plare der Zusammenhang beider Formen erwiesen wird. Es versteht sich von selbst, dass die Gewinnung der Grundlagen zu dem Bilde, das ich Ihnen hier nach dem gegenwärtigen Stande der Lokalforschung zeichnen konnte. Mühe und Zeit erforderte ; wir werden daher nicht tadeln dürfen, wenn der zusammenfassende Autor unserer nassauischen Fauna, dessen bekanntes Buch unter den Lepidopterologen weiteste Verbreitung und verdiente Anerkennung gefunden hat, unser verstorbener Freund Dr. Roessler, der seine Ausflüge doch mehr in 11* — 164 — die ihm nahe gelegene, seit Brahms Zeiten um ihres Reichthums an interessanten Lepidopteren willen viel durchforschte Mombacher Gegend richtete, als nach den für ihn nur mit Aufwendung grösserer Zeit zu erreichenden Rheinbergen, genöthigt, in seinem zusammenfassen- den Buche der Fauna auch der letzteren die gebührende Stelle an- zuweisen, den Irrthum beging, dass er unsere rheinische Fauna in Zusammenhang mit derjenigen der Mombacher Sandgegend brachte, weil manche Arten, die unser Nassau sonst nicht zu kennen scheint, beiden räumlich nahe gelegenen Gebieten gleichzeitig angehören. Nein, dieser enge Zusammenhang, wie Ro essler ihn construirt, findet gerade be- züglich der charakteristischen Arten unserer Fauna, die ja sonst für sie eben nicht charakteristisch w-ären, nicht statt und kann nicht statt- finden, weil in unseren Rheinbergen die einem Geschöpfe dargebotenen Lebensverhältnisse doch andere sind, als in der Mainzer Sandgegend. Die Fauna, über die ich hier zu Ihnen rede, umfasst vielmehr, wie ich schon bei Gelegenheit der 60. Jahresversammlung deutscher Natur- forscher darlegen konnte, ein räumlich nur beschränktes Gebiet: ihre Angehörigen wohnen vom eigentlichen Rheingau abwärts an den sonnigen Halden unserer malerischen Rheinberge, einzelne, im oberen Rheingau durch die immer fortschreitende Cultur schon zurückgedrängt, noch in besonderer Häufigkeit in der Gegend, wo auch Ihr Berichterstatter wohnt: in der Loreley-Gegend, wo sie, nur verfolgt von Auge und Hand des kundigen Forschers, nicht zugleich von der sie weit mehr schädigenden Cultur, sich an den Orten, denen sie ihr Dasein ver- danken und an welche dasselbe gebunden ist, nach Bedürfniss frei tummeln können. Dieses nur enge Gebiet muss als ihr Sammelpunkt betrachtet werden ; einen zweiten Sammelpunkt haben sie in der uns verwandten Kreuznacher Gegend gefunden, deren Zusammenhang mit dem Rheinthale durch die Nahe, ein Nebenflüsschen des Rheins, ver- mittelt \Yird. Und so werden wir es, nachdem diese Thatsache auf Grund der Beobachtungen Kreuznacher Lepidopterologen constatirt ist, erklärlich finden, wenn einzelne der charakteristischen Arten unserer Fauna auch in anderen Seitenthälchen des Rheinstroms aufwärts vor- zudringen suchen, soweit es ihnen eben nach Lage der localen Ver- hältnisse möglich ist. Bezüglich des oberen Wisperthaies konnte ich dies selbst von Dickschied aus, meiner früheren Stelle, nachweisen; be- züglich des Lahnthalcs, bis etwa nach Nassau hinauf, dessen Umgebung einen unseren rheinischen Verhältnissen verwandten Charakter trägt, be I — 165 — liauptet es R o e s s 1 e r auf Grund einzelner zu seiner Kenntniss ge- kommenen Daten, und wir werden seinem Schlüsse unbedenklich zu- stimmen dürfen. Dies ist, soweit die Begrenzung des für unsere Fauna in Anspruch zu nehmenden Gebiets in Frage kommt, das Resultat der bisherigen Localforschung, da^, wie ich denke, feststeht — einer Forschung, für die das Interesse darum weit über die engen Grenzen unseres nassauischen Landes hinausreicht, weil sie der AVissenschaft die Kenntniss einer ganzen Reihe neuer Arten zugeführt hat und noch immer zuführt — und das allein giebt mir das Recht, zu Ihnen, meine Herren, die Sie zum Theil aus entfernten Gauen unseres Vaterlandes dem gastlichen Frankfurt, der alten Krönungsstadt deutscher Kaiser, zugepilgert sind, über unsere Fauna hier zu reden. Wenn ich nun an mein eigentliches Thema, wie ich es in der Ueberschrift formulirt habe, herantrete, so verlangt dasselbe eine nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten geordne' e Uebersicht derjenigen für die Beurtheilung unserer Fauna belangreichen Arten, die neuerdings — das kann nur heissen : seit Veröffentlichung der letzten zusammen- fassenden Bearbeitung unserer nassauischen Fauna, der Roessler 'sehen »Schuppenflügler«, bei uns in der Loreleygegend beobachtet worden sind ; denn dieses auf den sorgfältigsten Xaturstudien aufgebaute ge- lehrte Werk, dessen Bekanntschaft man bei jedem wissenschaftlich ge- bildeten Lepidopterologen voraussetzen darf, bezeichnet den Abschluss der älteren Forschung, deren Weiterführung — und damit Vervoll- kommnung — als die Aufgabe der neueren Localwissenschaft bezeichnet werden muss, bis dann diese soweit gekommen sein wird, dass sie beides : das Altbekannte und das Neugefundene, wiederum in einem ihre Epoche abschliessenden Werke zusammentragen kann — vielleicht unter in- zwischen ihr neu aufgegangenen Gesichtspunkten, die als solche die Wissenschaft weiterführen können. Bis dahin wird freilich, wie man hierzulande sagt, noch manches Tröpfchen Wasser den Rhein herunter- fliessen müssen; denn wie imponirend sich auch, wenn man Roessler's Buch studirt, die Resultate der so fleissig geführten älteren Forschung ausnehmen mögen : die noch auszufüllenden Lücken klaffen demjenigen, der sich mit Liebe in das Studium der Natur selbst zu vertiefen an- fängt, überall entgegen und — diese elegische Klage muss ausgesprochen werden — es sind so wenige da, die sich um ihre Ausfüllung bemühen, obwohl unser Studium interessant genug ist, um einen dienstlich viel- beschäftigten Mann, nicht bloss den Knaben, in seinen vielleicht nur — 166 — knapp bemessenen Erholungsstunden befriedigen, seinen Geist mehr als Kegelschicben oder andere derartige Zerstreuungen vom Aktenstaub befreien zu können, und obwohl dieses Studium — ich kann aus Erfahrung reden — um so interessanter wird, wenn man es nicht bloss wissenschaftlich betreibt: das versteht sich ja bei Sammlungen, wie wir sie haben, von selbst; sondern wenn man auch die Wissenschaft zu fördern sich bemüht. Wenn von allen in unserem Gebiete wohnenden Lepidopterophilen, ob auch ihre Zahl nur eine beschränkte ist, in dieser Weise nicht blos dilettantisch gearbeitet würde, so müsste das über unsere Fauna zu erstrebende Zukunftsbuch, wie es mir vorschwebt, noch einen ganz anderen Umfang erhalten als das sich schon recht stattlich ausnehmende Buch Eoessler's, der mir in vielen seiner Ausführungen viel zu kurz ist ; es ist ihm, wie er mir gelegentlich klagte, manches, was er wusste, in der Feder stecken geblieben, was speciell von einzelnen Abtheilungen der Schuppenflügier gilt, so dass diese, des Fleisches entbehrend, im Vergleich zu dem älteren »Ver- zeichnisse« (1866) dürftig erscheinen und sich nur durch die grössere Zahl und präcise Bestimmung der aufgeführten Arten vor jenem aus- zeichnen. Wissenschaftliche Darlegungen müssen ja in ihrer zusammen- fassenden Kürze prägnant sein, aber doch in umsichtiger Weise alles Ermittelte wohlgeordnet beibringen — nicht zu vergessen : in einer der Bedeutung der Wissenschaft entsprechenden Sprache : das gehört auch zur Klarheit wissenschaftlicher Darlegung. Doch nun die Namen unserer den Sammler erfreuenden Geschöpfe I Um die in unseren Rheinbergen um Helianthemum vulgare, die Nahrungs- pflanze ihrer Raupe, allgemein verbreitete Sesia affinis nicht weiter zu berühren, da ich dieselbe schon auf unserer 60. Jahresversammlung be- sprochen habe, so ist die erste der bei uns neu gefundenen oder viel- mehr wiedergefundenen Mocropteren- Arten — denn sie war schon einmal bekannt — Setina roscida, von der ich ein unzweifelhaftes cf Anfangs August ganz frisch bei Bornich gefunden habe, eine Ehrenrettung Ihres verstorbenen Mitbürgers G. Koch, über die ich mich von Herzen ge- freut habe, da sie beweist, dass die vielbemängelten Angaben Koch 's keineswegs so unzuverlässig sind, wie hin und wieder behauptet wird, sondern dass sie auch jetzt noch Berücksichtigung verdienen. Der Name dieser Art, von Roe ssler um der vermeintlichen Unglaub- würdigkeit Koch 's willen in den »Schuppenflüglern« getilgt, muss also in unserer Fauna wiederhergestellt werden. An das Vorkommen der — 167 — zweiten hier zu erinnerncleu Art, Ocneria rubea, hatte unter den inländischen Lepidopterologen bisher gewiss Niemand gedacht : ich erzog sie aus einer Ende Mai auf dem Spitznack, den Sie, rheinabwärts fahrend, früher als den bekannten Loreleyfelseu, aber ebenso majestätisch wie diesen, emporragen sehen, unbeachtet in den Schirm geklopften Raupe, die nach von Heinemann an Eichen lebt und mit dem Laube dieses Baumes zur Verwandlung gebracht wurde, obschon es wahr- scheinlich ist, dass sie in unseren Rheinbergen die dort gewöhnliche Ahornart, Acer monspessulanum, vorzieht : eine auf diesem Strauche vor der Ueberwinterung bisweilen zahlreich gefundene Spinnerraupe, die ich in meinen lür Raupenzucht ungünstigen Wohnungsverhältnissen leider nie durchbrachte, gehört vermuthlich zu dieser Art. Sie ist übrigens auch, wie mir Herr Amtsrichter Püngeler gelegentlich mit- theilte, von diesem in zwei Exemplaren bei Kreuznach erzogen worden : ein Beweis, dass wir Recht thun, die Gegend des unteren Nahethals in unser Faunengebiet miteinzubeziehen. Acidalia pallidata, die ja weit ver- breitet ist und daher für eine Fauna wenig Charakteristisches zu haben scheint, aber in unserem Nassau bisher nicht bekannt w^ar, sei nur im Vorübergehen gestreift : ich fing zwei Exemplare bei Weisel und Bornich das letzte am 21. Mai 1893. Da trotz aller Achtsamkeit nur die beiden Stücke gefunden wurden, so scheint die Art in unserem Rheingebiete zwar local verbreitet, aber selten zu sein. Ausser diesen drei in unserer Fauna neu einzustellenden, beziehungs- weise in derselben wiederherzustellenden Macropteren sind von solchen Arten, die, obwohl von Roessler bereits aufgeführt, inzwischen ein- gehender beobachtet werden konnten, noch zu nennen die alpine Agrotis cuprea, die seit meinem 1874 gemachten Funde verschwunden schien, aber 1895 an einer früher wenig besuchten Stelle, auf der vorhin ge- nannten Höhe des Spitznack, sich häufig erwies, ebenso häufig, wie sie es in den Alpen sein soll, doch bei uns später als dort, erst gegen Mitte August, und dann bald in zerriebenem Gewände auftretend, auch Avenn dem nahenden Beobachter die schön kupferfarbenen, mit milch- weissen Adern im Mittelfelde versehenen Vorderfiügel der auf Blüten «ich sonnenden Falter noch als scheinbar unversehrt entgegenleuchten, willkommene Beute versprechend : Fast alle Centaurea-Blüthen im oberen Bezirke der Geyershölle, einer vor dem Spitznack mündenden Thal- schlucht, aber auch die höher strebenden Conyza-Büsche, sowie einzelne €arlina-Köpfe waren um diese Zeit von ihr besetzt. Als ich, der ge- — 168 — machten Beute froh, gegen Abend nach Hause zurückkehrte, hatten meine Söhne sie inzwischen ganz nahe beim Dorte gefunden; ich selbst traf ein einzelnes Stück im Rieslingberge, dem bekannten Haupt- fundorte unserer Mauer-Tineen : ein neuer Beleg für die in unserer Höhenregion nicht geringe Verbreitung dieser alpinen Art. Endlich ist in diesem Zusammenhange die von dem Eupithecia- Forscher Dietze hier bei Frankfurt in einem Exemplare — nach Roessler — gefundene Eupithecia chloerata zu nennen, von der ich in meinem Pfarrgarten, wo sie an Planken sassen, nach und nach ein halbes Dutzend Exemplare sammelte, eine nach derselben Richtung wie die nächstverwandte Rectangulata — mit geschwärztem Mittelfelde der Vorderflügel — abändernde, aber gute Art, von Rectangulata immer durch den Verlauf der äusseren Begrenzung des Mittelfeldes geschieden. Diese Begrenzung beschreibt nämlich zwischen den beiden vorstehenden Ecken bei Rectangulata einen wurzelwärts tief ausgehöhlten Bogen, während E. chloerata an dieser Stelle nur eine fast gerade Linie aufweist. Es liegt also zur spezifischen Unterscheidung dieser beiden nächsten Ver- wandten genau dasselbe Verhältnis vor wie zwischen Acidalia degeneraria und Acidalia bilinearia-rubraria, die auch zwei gute Arten sind, wie der bei beiden so verschiedene Verlauf der äusseren Begrenzung de& Mittelfeldes beweist: der Bogen unmittelbar unter dem Vorderrande der Vorderflügel ist bei Degeneraria ganz flach, bei Bilinearia wurzelwärts tief ausgehöhlt, sodass die nun folgende Spitze scharf vortritt. Dieses Verhältniss findet i m m e r statt, ist also constant und zur Begründung der Artrechte der Acid. bilinearia ausreichend. Ihre so ganz ver- schiedene Färbung ist hierbei noch garnicht in Anschlag gebracht. Grösser ist die Zahl der Micropteren, die für unseren Zweck : eine zusammenfassende Darstellung der in unserer Loreleygegend gemachten Beobachtungen zu geben, in Betracht gezogen werden müssen, da gerade auf die Pflege dieses Gebiets neuerdings vorwiegend Bedacht genommen wurde. Indem ich an ihre Besprechung herantrete, gestatten Sie, dass ich folgendermaassen disponire: ich nenne Ihnen zuerst diejenigen für die Wissenschaft neuen Arten, die in unseren Rheinbergen entdeckt wurden; sodann die für unsere Fauna neuen Arten, soweit sie zur Beurtheilung ihres Charakters dienen können ; daran knüpfe ich eine kurze Besprechung solcher xirten, die, obwohl für unsere Fauna früher schon bekannt, doch inzwischen eingehender beobachtet werden konnten. Der Nova sind sechs: zunächst Lita proclivella, deren Raup& I — 169 — in zwei Generationen die Blattspitzen der in unseren Rlieinbergen ge- pflegten Artemisia absinthium aushöhlt, sie zu einer länglichen AYohnung zusammenfügend, die dem Auge des Suchenden nicht lange entgehen kann. Ferner die drei Coleophora-Arten Bornicensis, Robustella und Agricolella, von denen die erstgenannte am genauesten erforscht ist : ihr Raupensack, demjenigen der Coleophora tanaceti Mhlg. nachgebildet, bewohnt Anfangs November ausgewachsen die Blüthenköpfe des Tana- cetum vulgare, also ganz wäe Tanaceti, nur später; der Schmetterling^ aber ist völlig verschieden und gehört nach der von Heinemann- Wocke für die Coleophoren getroffenen guten Anordnung in eine andere Gruppe. Die Art, welche nur das Rheinthal selbst und die wärmsten seiner Seitenschluchten bewohnt, ist, da die unverwandelten Raupen von November bis tief in den Juli des folgenden Jahres ohne weitere Nahrung lebend erhalten werden müssen, so schwer zu er- ziehen, dass in diesem Jahre (1896) mit seinen endlosen Regengüssen während des August nur e i n männlicher Schmetterling erschien ; alle anderen Raupen kamen, obwohl manche im Juli noch lebten, nicht zur Verw^andlung, sondern starben, offenbar wegen ungenügender Sommer- wärme zu der für sie entscheidenden Zeit. Diesen drei Arten eines von mir mit Vorliebe gepflegten Genus ist hinzuzufügen Trifurcula confertella, die aber vielleicht nur eine dunkle Varietät der bei uns um Genista sagittalis verbreiteten Serotinella H. S. ist; und endlich ist die von Ro essler unter dem Namen Butalis Schneideri Z. auf- geführte Butalis inzwischen als eine nova species erkannt und Flavi- laterella genannt worden : das rf stets einfarbig, während das mit dem cf in copula gefundene seltene 9 immer die aus der Knochella-Gruppe bekannte Zeichnung führt : lichten Faltenstreif mit lichtem Fleck dahinter : also eine wissenschaftlich interessante Art, da sie die von Hein emann- Wocke geschiedenen beiden Gruppen des Genus Butalis : zeichnungslose und mit Zeichnung versehene Butaliden, unter sich verbindet. Alle diese Arten konnte Ihr Referent der Wissenschaft aus unserem Gebiete neu zuführen, xils nur für unser Gebiet neu nenne ich 13 Arten: Botis cyanalis Lab., drei Exemplare bei Bornich, das letzte am 8. Juni 1895 gar in meinem dicht beim Hause gelegenen Pfarrgarten ganz frisch; Ephestia Kühniella Z., eine ursprünglich fremdländische Art, die sich in Europa immer weiter auszubreiten scheint; Abrasia Gouana L. (ar- gentana S. V.), bis jetzt nur das in der Stett. ent. Ztg. besprochene einzige Exemplar ; Sciaphila chrysanthenna Dup., vom Juni bis in den — 170 — Juli im Rieslingberge zahlreich aus einem den abschüssigen Weg be- grenzenden Heckenzuge auffliegend, wo sich die den Berg bewohnenden Arten zu sammeln pflegen ; ferner die sehr geschätzte Penthina fulgidana Gn., nur local auf einer in unsere Rheinberge, zwischen Spitznack und Lore- ley eingezwängten Wiese nach Mitte Mai, wo sie übrigens in diesem Jahre zum ersten Male fehlte, während der hier sich ebenfalls findende Nemotois minimellus an schönen Tagen gemein war. Aus dem Bereiche der Tineinen sind zu nennen neben der aus Taubenmist meines eigenen Schlages häufig erzogenen Tinea columbariella Wk. die Gelechiden Xystophora rumi- €etella Hfm., im Lennig um Rumex, und Ergatis decoratella Stgr., von der Herr Major Hering gegen Mitte Juli ein Exemplar bei St. Goars- hausen zwischen der Stadt und dem Loreleyfelsen traf: ein schöner Erfolg seiner Erholungsstunden, die er im Juli v. J. in unserem freund- lichen Rheinstädtchen verbrachte; ferner die Coleophora-Arten Genistae Stt. (mehrere Exemplare Anfangs September in unserem so ergiebigen Lennig), die seltene Pallidella H. S., welch letztere aber von Wo c k e als Varietät zu Anatipennella gezogen wird — ob mit Recht, dies zu beur- theilen ist mein Material nicht reichhaltig genug. Die neueste Entdeckung ist Gracilaria juglandella Mn., die, im vorigen Jahre von Hering und mir vergeblich gesucht, hier, wo der Nussbaum ausser dem Weinstock mit Vorliebe gepflegt wird, auf einem niedrigen Strauche — aber nur auf diesem — am Eingang zu der den Rieslingberg bildenden Thal- schlucht so massenhaft gefunden wurde, dass die Finger einer ganzen Anzahl Blätter gerollte Endkegel trugen, welche von den Raupen be- wohnt waren, öfter bis zu fünf in einer einzigen Behausung. Ihre Verpuppung erfolgte alsbald in der für die Gracilaria-Arten charakte- ristischen Weise. Zwei Dutzend Schmetterlinge erschienen vom 17. August an ; ich hätte aber leicht ihre Zahl verdreifachen können, wenn ich nicht stets Bedenken trüge, eine Art an der Stelle, wo ich sie finde, auszurotten. Auch schien mir gerade dieser Busch für die Constatirung einer etwaigen zw^eiten Generation geeignet, zu der ich •die Puppen ihrer nächsten Verwandten, bekanntlich der Gracilaria «longella, 1894 noch Anfangs November im Freien sammelte: die SchmetterliEge erschienen bis gegen Weihnachten^). Aus dem Bereiche 1) Im Spätjahre kamen an dem erwähnten Busche keine Raupen vor; sollte es daher doch bei der einen Generation, die Wo cke kennt, sein Bewenden haben? — Nachträglich verzeichne ich noch das Auffinden einer gelben Calli- niorpha Hera (Juli 1896-, aberr. lutescens Stdgr.) bei Oberlahnstein. Das Exem- plar befindet sich in meinem Besitz. — 171 — der Pteropliorinen kommen zu unserer Fauna neu hinzu: Oidaematophorus litliodactylus Fr., zwei Exemplare an verschiedenen Stellen unserer Rheinberge, das letzte Anfangs August 1895 schon in beschädigtem, aber noch kenntlichem Gewände, eine bei uns, wie es scheint, seltene Art, und liCioptilus distinctus H. S. ; ein gutes Stück Anfangs August 1895 in dem östlich vom Rheinthale gelegenen 'Gebirgswalde. Von den bei Punkt 3 zu nennenden Arten sind für die Be- urtheilung unserer Fauna von Belang die von unserem verehrten Schmid hier bei Frankfurt entdeckte Coleophora cornuta Frey, deren Raupen- sack ich Anfangs Oktober 1895 auch bei Bornich traf zum Beweise, dass wir vieles, worauf Frankfurt stolz ist, auch in unserer nicht minder ergiebigen Gegend haben, wenn auch, wie ich, Ihnen den Vorzug gebend, zugestehen will, nicht Alles, dem verschiedenen Charakter der Landschaft entsprechend, wofür wir denn freilich wieder andere nicht minder werthvolle Arten aufweisen können. Dasselbe, was eben von Coleophora cornuta gesagt wurde, gilt auch von den drei Folgenden: Ochomolopis ictella, Anfangs August von Schmid als Seltenheit gefangen und am 25. Mai 1871 von Ro essler bei Wiesbaden, ist in unseren Rheinbergen an grasigen Rainen und auf Wiesen weit verbreitet und fliegt zum ersten Male Ende Mai und zu Anfang des Juni; da ich in diesem Jahre ein frisches Stück auch am 30. August traf, so gewinnt, wenn man die Angabe Schmid' s hinzunimmt, meine in der Stett. ent. Ztg. ausgesprochene Vermuthung, dass sie bei uns eine doppelte Generation haben möge, an Wahrscheinlichkeit. LithocoUetis mahalebella, von M ü h 1 i g nach Stücken aufgestellt, die er aus Raupen erzog, welche an der in Frankfurter Parkanlagen gepflanzten Weichselkirsche gefunden waren, ist in unseren Rheinbergen, der eigentlichen Heimath der Weichsel- kirsche (Prunus nahaleb), allgemein verbreitet und stellenweise häutig, also nicht bloss ein sozusagen zufällig an die Weichselkirsche gewöhntes Ge- schöpf, wie man nach der von Wocke in seinem bekannten Buche ge- machten Angabe glauben könnte. Leioptilus pectodactylus, auch eine der von Schmid hier zu Frankfurt erzogenen Arten und ursprünglich von E p p e 1 s h e i m in der Rheinpfalz entdeckt, theilt ihre Verbreitung in unserer Gegend mit der überall in unseren Rheinbergen sich findenden Linosyris, deren Blüthenköpfe nach Hof mann die Raupe nähren, ist aber nur da in einiger Zahl zu finden, wo diese Pflanze auf einem kleinen Räume dicht zusammengedrängt wächst, offenbar aus dem Grunde, weil an solchen Orten die ausschlüpfenden 9 zum Zwecke des — 172 — Eierlegens sich nicht zerstreuen können. Zum Schlüsse führe ich Ihnen noch die in den beiden letzten Sommern eingehend beobachtete Aciptilia baliodactyla vor. Diese interessante Art, von R o e s s 1 e r bei Wiesbaden nur in einem einzigen Exemplare erzogen und von mir vor 1895 ebenfalls nur gelegentlich in einem Exemplare gefangen, über das ich in der Stettiner ent. Zeitung berichtet habe, ist an den sonnigen Hügeln unseres Rheinthaies ebenso allgemein als die zuvorgenannten verbreitet — natürlich nur um die Nahrungspflanze ihrer Raupe, Origanum vulgare; aber an einer früher wenig besuchten Stelle, wo diese üppig wuchert und sich auch der bei uns gleichfalls verbreitete Ypsolophus Schmidiellus Heyden findet, auf dem Spitznack, traf ich sie gegen Ende Jnli 1895 so häufig, dass ich wiederholt auf einzelnen Gängen jedesmal ein Dutzend und mehr sammeln konnte. Hier fanden sich am 2. und 3. Juli 1896 gleichzeitig mit einem schon etwas abgeblassten 9 ^^^h *die erwachsenen Raupen, die, zuweilen oben auf dem Blatte sitzend, in den Schirm geklopft Averden konnten. Aber das Ergebniss der Zucht war kümmerlich: von mehr als einem Dutzend Raupen erhielt ich nur zwei Schmetterlinge; alle übrigen waren gestochen. Ich habe in dem Bisherigen die diesjährige Ausbeute, die noch manches wissenschaftlich Werthvolle bieten zu wollen scheint, nur zum kleineren Theile in Betracht ziehen können, da das gesammelte Material erst gesichtet und geordnet werden muss, bevor über das Einzelne mit wissenschaftlicher Präcision geredet w^erden kann. Hiermit sei es genug — vielleicht war's mehr als genug. Sie sehen, meine Herren, dass, wie eifrig auch seit Menschengedenken und länger hier, da und dort in unserem Vaterlande Freunde der Natur Lepidopteren gesammelt haben, die Localforschung, wenn sie mit Ver- stand betrieben wird, immer noch Resultate aufweisen kann, welche der Gesammtwissenschaft zu Gute kommen. Wenn Sie mich nun nach den Aussichten für die Zukunft speciell im Blick auf unsere Rheingauer Fauna fragen, so werden Sie schon aus den Darlegungen, die ich heute über das bisher Erzielte geben konnte, entnehmen dürfen, dass dieselben bei uns immer noch vielversprechend sind : ist doch, wenn auch die bei uns wohnenden Macrolepidopteren wohl so ziemlich alle erforscht sind — womit nicht gesagt sein soll, dass nicht doch noch ab und zu ein wissenschaftlich interessantes Geschöpf aus ihrem Bereiche gefunden werden könnte — das weite Gebiet der Microlepidopteren noch viel zu wenig durchmessen, um auch nur annähernd das Ganze überschauen zu i — 173 — können. In den Tortricinen ist noch fast alles zu tliun; und auch aus dem Bereiche meiner speziellen Passion, der Tineinen, konnte ich bisher nur einzelne Gruppen, vorwiegend die Tineiden, Coleophoren und Buta- liden, systematisch erforschen, auch etwas, namentlich in den beiden letzten Jahren, die Pterophorinen ; die Gelechiden im weiteren Sinne, Elachistiden und Lithocolletiden sind in der Arbeit und versprechen schönen Erfolg, die Nepticuliden aber noch garnicht begonnen und auch zunächst keine Aussicht, sie in Angriff nehmen zu können. Also liegt in unseren romantischen Abgründen, an denen sich gewiss Ihr Auge schon erfreut hat, noch Material genug verborgen, welches der wissenschaftlichen Bearbeitung harrt — ob dasselbe je völlig ans Tages- licht der Wissenschaft wird gefördert werden können, muss fraglich erscheinen, da viele gerade unserer ergiebigsten Abhänge zu unwirthlich sind, als dass man hoffen dürfte, überall hin vordringen zu können. Das ist für den schon älteren Mann ein Verschluss, der die bei uns vorhandenen Schätze vor der Neugier der Wissenschaft hütet, aber nur um so grösser der Reiz, den Bann zu lösen. NACHTKIG ZUK AEBEIT: ÜBER DIE ACRONYCTEN DER WIESBADENER GEGEND, (Siehe Jahrgang 48 dieser Vereinsschrift von 1895, Seite 129—143.) Von W. CASPARI II. (WIESBADEN.) Drei dunkle Al)erratioiieii aus der Gattung Acronycta. Die Acronycta zeigen, wie jedem erfahrenen Lepidopterologen be- kannt sein dürfte, die auffallende Neigung zum Melanismus, so die Acron. leporina (L) zur ab. Bradyporina (Tr.), Acron. euphorbiae (F) zur ab. montiraga (Gn.); Acron rumicis zeigt oft einfarbig schwarze Individuen, von ligustri erhielt mein verstorbener Freund, Bürgerschul- lelirer St ein er t in Dresden, ein Exemplar, bei dem die charakteristischen weissen Flecken der Vorderflügel vollständig fehlen, Acron. manyanthidis ergiebt im Norden die ab. Salicis, die ich aber auch hier in Wiesbaden zog. Auch von Acronycta strigosa und Acronycta alni züchtete ich drei dunkle Aberrationen, die ich hier beschreiben möchte. 1. Schon im Jahre 1895 teilte ich in dieser Vereinsschrift mit, dass ich von Acronycta strigosa eine sehr dunkle Aberration erzielt habe. Im folgenden Jahre erhielt ich ebenfalls solche Stücke. Freund Steinert machte mich darauf aufmerksam, dass diese Thiere einen besonderen Namen verdienten und beschrieb dieselben im 10. Band der Iris 1897, Seite 398 und 399 als Acronycta Strigosa S. V. ab. Casparii (Steinert). Die Stammform strigosa (Tafel IV, Fig. 2) zeigt fast aschgraue Grund färbung mit helleren und dunkleren Zeich- nungen. Die ab. Casparii zeigt dagegen eine dunkle schiefergraue Grund- färbung, helle Stellen sind nicht zu finden : nur bei einigen sind am Aussenrande einige winzige hellere Fleckchen. (Tafel IV, Fig. 3.) Die schiefergraue Färbung verbreitet sich gleichmässig über den ganzen Flügel, »Die so gefärbten Thiere,« schreibt Steinert, »erlangen dadurch ein ganz eigenartiges (fremdes) Aussehen ;« weshalb es gerecht- fertigt erscheine, ihnen einen besonderen Namen zu geben. Deshalb be- nenne er diese Aberration nach mir. Die melanistische ab. Casparii erinnert sehr stark an die »Acronycta euphorbiae F. var. montivaga (Gn.),« doch Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 52. 12 — 178 — hängt das Yorkommen dieser Varietät mit der Lokalität zusammen: Montivaga fliegt wohl nur im Gebirge, besonders in den Alpen. Welche Ursachen der Melanismus von strigosa hat, entzieht sich bis jetzt noch unserer Kenntnis.« (Steinert.) Wie ich schon früher an dieser Stelle mitteilte (1895), hat die Raupe von strigosa zwei Formen : ein Theil der Raupe bleibt bis zur Verpuppung saftgrün oder smaragdgrün, 10 — 12 % aber wird chocoladenfarbig (in der letzten Häutung), manche fast schwarz. Doch hat die Färbung der Raupe keinen Einfluss auf diejenige des Falters, was ich durch Trennung der Raupen-(Puppen) festgestellt habe. (Vergleiche Jahrgang 48, Seite 141.) Fig. 1 auf Tafel IV zeigt einen Uebergang von strigosa zur ab. Casparii. 2. Acronycta aini ab. Steinerti (Casparl) u. Acron. = ab. Steinerti ab. obscurior (Caspari) (Societas entomologica vom 1. April 1898.) In dieser Zeitschrift beschrieb ich obige erste Aberration zu Ehren meines verstorbenen Freundes Steinert. Herr Steinert schrieb noch kurz vor seinem frühen Tode einen Aufsatz über obige Aberration in der »Iris« Band 11 vom Jahre 1898; dabei bezog er sich auf meine Arbeit in der Societas entomologica. Da ich in diesem Jahre (1899) wieder einige dunkle alni erhielt, so theile ich hierdurch die Beschreibung dieser prächtigen Thiere mit, und zwar zuerst, wie ich die Thiere im vorigen Jahre erhielt, nach der Societät entomologica: Das erste dunkle Geschöpf schlüpfte mir aus w^armgestellten Puppen am 17. März 98, ein ^f, der ein ganz fremd- artiges Aussehen hat. »Ich habe seit einer Reihe von Jahren alni von verschiedenen Gegenden Deutschlands und auch von hier, desgleichen solche von England gezüchtet, aber ein solches Exemplar noch nicht, auch beim Treiben im Zimmer nicht, zu Gesicht bekommen. Wohl habe ich ein sehr dunkles Exemplar einmal vor Jahren erhalten, bei dem alle dunklen Stellen der Vorderflügel auffallend breit, ineinander übergehend sind, aber die Grundfarbe der Oberflügel bleibt grauweiss; es sieht das Weisse überall durch, so bei der bei den Acronycten stark verzerrten Nieren- makel am Rande nach aussen zu und bei der Ringmakel, auch bei der Wellenlinie. Bei dem diesjährigen Exemplare ist alles wesentlich anders. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist nämlich rauchbraun, nirgends, wie bei andern alni, sieht Weiss durch. Das Schwarze, die Pfeilflecken, welche — 179 — bei alni bekaiintlicli tiefschwarz sind und um sicli herum dunkelbraune Schattirungen legen, die in einander übergehen, treten auf dem rauch- braunen Grunde weniger hervor. Die verzerrte Nierermakel ist ganz undeutlich, fast nicht zu erkennen, desgleichen die Ringmakel. Selbst die Fransen der Yorderflügel, sonst abwechselnd schwarz und weiss, sind hier braun und schwarz. Der Thorax ist oben fast erdbraun, während er sonst gewöhnlich fast schneeweiss ist; auffallend weiss ist besonders ein Exemplar, das gleichzeitig mit der Aberration ausging. (Tafel lY, Fig. 4.) Die Unterflügel sind fast schneeweiss. Herr Stein ert erhielt ein 9? ^^^ ^^ Rand der Unterflügel dunkelgrau ist. Die cf cT haben einen verdüsterten Rand. Damit läuft eine Reihe strichartiger schwarzer Flecken parallel, etwa drei Millimeter davon entfernt. Diese Flecken treten auf der Unterseite der Hinterflügel sehr stark hervor, so dass sie zusammenhängen. Eine solche Aberration ist werth, einen besonderen Namen zu er- halten, und da Herr Kollege Ste inert in Dresden kurz vorher mir bekannt gab, dass aus seinen von mir erhaltenen Alni-Puppen auch solche Aberrationen, ein ^f und ein 9 bis dahin resultirten, so be- nenne ich die Abart nach diesem fleissigen und fein beobachtenden Lepidopterologen.« Siehe Tafel lY, Fig. 8! Soweit die Societas entomologica. Mehrere von den in diesem Jahre (99) erhaltenen Steinerti sind bedeutend dunkler: Tafel lY, Fig. 9. Ich will diese Thiere, da sie meist auch ein starkes Yer- ändern der Hinterflügel zu Graubraun zeigen, ab. Steinerti ab. obscurior benennen. Die Figuren sind so gut gelungen, dass ich eine nähere Beschreibung hier für unnöthig halte. Nur sind die Figuren 8 und 9 noch besonders zu beachten, da sogar der Körper fast schwarz erscheint. Auch die Hinterflügel erscheinen dunkler, stark gebräunt. Wie ich zu diesen Aberrationen kam, sei noch kurz mitgetheilt: Im Juni 97 brachte mir Herr \V. Roth hier, ein eifriger Schmetterlingsjäger, zwei 9 5 ^'^^^ ^^^^i' kolossale Thiere, welche er am elektrischen Lichte erbeutet hatte. Das eine 9 ^^S^^ eine grosse An- zahl Eier, w^elche, da ich sie getrennt von dem andern zog, nachweisbar die gewöhnliche Form von alni ergab. Das zweite 9 dagegen legte nur spärlich und starb bald. Yon den erhaltenen Eiern, die ich von ersteren getrennt hielt, resultirte ein grosser Procentsatz gewöhnliche alni, während ein Theil der erwähnten alni ab. Steinerti ergab. Beide 9 9 waren, obgleich von ungewöhnlicher Grösse, 12* — 180 — ganz normal gefärbte alni. Einige Paare der Steinerti setzte ich behufs Weiterzucht ein, allein eine Paarung wollte nicht gelingen, ver- muthlich deshalb, weil die Temperatur im Mai vorigen Jahres eine sehr niedrige war, namentlich nachts, desgleichen längere Zeit im Juni. Nach der Mitte dieses Monats nahm ich einige Puppen, die ich der Vorsorge halber kalt gehalten hatte, ins Warme; es schlüpften glücklich noch drei Pärchen alni ab. Steinerti und sämmtliche gingen Paarungen ein. Die Witterung war in der Zeit eine prächtige, nament- lich nachts schwül und bedeckt. Nur das erste 9 l^gte sich voll- ständig ab, während die anderen sehr wenig Eier legten, das zweite nur etwa 20, von denen zwei Räupchen auskrochen, das dritte dagegen etwa 150 Stück, von denen etwa -/g sich nicht braunfärbten, also weiss blieben und einfielen. Bei der Zucht starben die meisten Raupen von der letzten Eiablage, während der des ersten 9 sich gut entwickelten. Die Zuchtresultate waren merkwürdig: Die meisten Falter, welche in diesem Jahre schlüpfteu, w^aren ganz normal gefärbte Thiere, ein kleiner Theil nur war wie die Eltern, und ein geringer Procentsatz dunkler, eben die ab. obscurior. Die dunklen Thiere, welche ich nun in diesem Jahre zur Weiter- zucht einsetzte, wollten erst durchaus nicht zur Copulation schreiten, da wieder die Witterung eine ungünstige war. Dann geschah dasselbe wie im vorigen Jahre, als die Witterung sich günstiger gestaltete ; aber es blieb fast nur bei der Paarung; ein Pärchen wiederholte die Copu- lation sogar in drei aufeinander folgenden Nächten. Trotzdem waren die erhaltenen Eier fast alle unbefruchtet. Gerade die Eier von dem so oft in Paarung gewesenen 9 waren alle taub, W'ährend nur ein 9 ^^^^ ^^ befruchtete Eier legte; die übrigen ab- gelegten Eier waren sämtlich unbefruchtet.^) Zwei 9 9 starben nach der Paarung, ohne Eier abgelegt zu haben. Ein helles 9 (^^^ ^^^^^ anderen alni-Zucht ging eine Paarung mit einem schwarzen (j^ ein: die Eier waren fast sämtlich gut (150 Stück). Ein dunkles cT da- gegen paarte sich mit einem andern weissen 9 5 davon waren alle Eier schlecht. Die Eier von den dunklen alni 9 5 welches sich mit dem schwarzen cf paarte, zeigten keinen braunen Flecken, sondern zusammen- 1) Es schlüpften nur 3 Eaupen, die übrigen Eier vertrockneten. — 181 — hängende winkelige Linien, so dass also hier auch schon das Ei variirt. Ich bin auf die Zucht der 35 sehr gespannt.^) Da Herr Roth mir in 97 das betreifende erste 9 gebracht hatte zur Eierablage, so hatte er das Anrecht auf einen Theil der Alni-Zucht. So sind wir beide in Besitz dieser prächtigen Thiere ! Ich war begierig zu erfahren, ob auch sonstwo diese dunklen alni gezogen worden seien. Ein Entomologe in Mecklenburg (Voeschow in Schwerin) bot 1898 alni ab. obscura an. Ich bestellte sofort die Thiere, erhielt aber nur ein Exemplar, welches genau der ab. Steinerti, ein cf, ist. Herr Amtsgerichtsrat Püngeler in Aachen sandte mir zwei alni zur Ansicht (resp. Vergleichung) zu. Die eine alni ist bezeichnet mit Saxonia, die andere (von Heyne in Leipzig stammend) mit Scotia. Die »Saxonia«, ein ^T, hat eine hellrauchbraune Grundfärbung und bildet wohl einen Uebergang zur Steinerti. Die Unterflügel sind auch nicht rein weiss, sondern haben einen Stich ins Gelbliche. Be- merken muss ich hier, dass keine einzige meiner alni dieser sogenann- ten Saxonia gleicht, als keine einen Uebergang von alni zur Steinerti bildet. Die »Scotia« gehört vollkommen zur unten näher zu beschreibenden ab. Carola und stammt nach der Bezeichnung aus Schottland. 3. Acronycta alni ab. Carola. (Philipps u. Steinert.) Im Sommer 97 gingen (im Juli) merkwürdiger Weise aus einer Zucht alni einige Tiere ans als zweite Generation, normal gefärbte grosse Geschöpfe, von denen ich Eier • erhielt. Die übrigen Puppen überwinterten. Die aus den Eiern erhaltenen Raupen zog ich im Nachsommer auf Sahlweide, einige Nachzügler lebten bis Ende September. Sollten nicht die Raupen , die (nach verschiedenen entomolog. Werken zu schliessen) im September noch beobachtet wurden, solche aus einer zweiten Generation von alni sein? Es war mir noch nicht bekannt, dass alni in zwei Generationen im Jahre auftreten kann.-) Hier hatte ich die Probe. Wenn man be- 1) Die in voriger Fussnote erwähnten 3 Eaupen entwickelten sich gut zu Puppen. 2) Auch in diesem Jahre schlüpften im Juli nach kaum 14tagigei' Puppen- ruhe 5 alni aus, aber sämmtliche flogen davon, da ich die Puppen unverwahrt stehen Hess. Beim Nachsehen (behufs Ueberwinterung) fand ich die leeren Puppenhülsen. — 182 — denkt, dass schon öfter der Falter im April gefangen wurde, so ist leicht eine zweite Generation den Sommer hindurch möglich, da die Raupen sehr schnell wachsen. Herrscht z. B. etwa längere Zeit grelle Hitze, so sind die Kaupen bei mir im Garten schon öfter in 15 — 20 Tagen erwachsen gewesen, so dass also von der Eiablage bis zur Ver- puppung gerade kaum nur ein Monat draufging. Obige Falter schlüpften als zweite Generation schon nach einer Puppenruhe von drei Wochen. Ich habe schon öfter alni gezogen, aber noch nie eine zweite Generation bekommen. Von den Raupen resp. Puppen der zweiten Generation erhielt ich im Frühjahr 98 einige prächtige Falter, welche ein fremdartiges Aussehen haben (Figuren 5 u. 6, auch 7). Die anderen waren meist ziemlich normal gefärbt, einige stellen Uebergänge von alni zu den aberrirenden Thieren dar. Ich sandte einige Herrn Franz Philipps in Köln und dem nun verstorbenen Herrn Steinert in Dresden zur Ansicht zu und lasse hier zunächst dem erstgenannten Herrn das Wort. Er schreibt in der »Societas entomologica«, Nr. 7 des Jahrganges 1898 : »Von meinem entomologischen Freunde Herr Wilh. Gas pari II in Wiesbaden, er- hielt ich unter einer Anzahl normaler Acron. alni ein cf und ein 9 mit auffallend schwarzen Oberflügeln. Die Pfeilflecken, welche bei alni scharf hervortreten, verschwinden fast ganz durch die schwarze Zeichnung Die Nierenmakel ist sehr undeutlich und die Ringmakel schwarz. Die Unterflügel sind normal mit schwarzen Rändern. Der Thorax ist eben- falls stark schwarz angehaucht. Die Thiere stammen aus einer Inzucht, jedoch ohne künstliche Einwirkung von Wärme oder Kälte. Aus England erhielt ich auch schon dunkle, jedoch annähernd so schöne, interessante Stücke. Ich habe mich entschlossen, diese auffallende xlberration nach der Gemahlin des unermüdlichen Züchters, Carola Caspari, welche ihrem Manne bei der Aufzucht der Raupen stets hülfreiche Hand leistet, Acronycta alni ab. Carola zu benennen.« Herr Philipps hat die Thiere beschrieben, die ich ihm gesandt habe : es giebt aber unter den ab. Carola verschiedenartig gefärbte Thiere, wie die Figuren 5, 6 u. 7 zeigen. Diese Thiere haben alle die Neigung zum Schwarzwerden, während die ab. Steinerti braune bis dunkelbraune Grundfärbung zeigen, die ab. obscurior allerdings ist auch fast schwarz, jedoch mehr einfarbig schwarz oder schwarzbraun während — 183 — ab. Carola buntscheckiger aussieht. Einige Carola sehen so aus, als ob die Thiere die Grundfärbung gewechselt hätten. Während die reinen alni eine weissliche Grundfärbung haben, worauf die Pfeilflecken und Bänder schwarz aufgetragen sind, sehen die ab. Carola fast so aus, als ob die Grundfärbung schwarz sei und das Weisse sei spärlich auf- getragen, namentlich zeigen dies zwei Thiere meiner Sammlung, die ich nicht zum Abbilden hergab, w'eil sie mir vielleicht verletzt werden könnten. Schliesslich bringe ich hier noch die Beschreibungen der Acronycta alni ab. Steinerti und ab. Carola von meinem verstorbeneu Freunde S t e i n e r t , Bürgerschullehrer in Dresden (Iris entomologische Zeitschrift 1898): »Acronycta alni ab. Steinerti Caspari. Societas entomologica vom 1. April 1898. Während zwischen Acronycta strigosa ab. Casparii und Strigosa sich vielfach Uebergänge finden, ist Steinerti scharf von der Stammform getrennt und durch keinerlei Zwischenformen mit derselben verbunden. Ich habe der eingehenden Beschreibung meines Freundes nichts hinzuzufügen und verweise auf die gute Abbildung.^) Nur möchte ich an dieser Stelle hervorheben, dass mein Verdienst um die neue, nach mir benannte Abart gering ist. Das merkwürdige Thier hätte eigentlich nach dem benannt werden müssen, der mir die Eier geschickt und sich um die Zucht dieser und so mancher anderen Acronycta- Art unendlich abgemüht hat. Dass ich, der das Thier zuerst aus warmgestellten Puppen erhielt, dies nicht gethan habe, beruht ledig- lich auf der Erwägung, dass man nicht gut zwei Abarten derselben Gattung den gleichen Namen geben kann. Zum Schlüsse möchte ich noch auf eine andere interessante Form der Acronycta Alni hinweisen. Es ist nämlich Herrn Caspari im vorigen Jahre geglückt, noch eine zweite Generation zu erzielen. Die im Spätsommer aufgezogenen Raupen lieferten im Frühlinge dieses Jahres Schmetterlinge, bei denen das Schwarze von einer Breite und Intensität ist, wie ich sie bis jetzt bei keinem anderen Thiere ge- funden habe. Die Wellenlinie hat einen viel breiteren und dunkleren Schatten, auch finden sich noch unmittelbar vor den Fransen dunkle Flecke. Ich schlage vor, diesen Thieren einen besonderen Namen zu geben, und benenne sie ab. Carola, nach der Gattin meines entomo- 1) Abbildung in der „Iris — 184 — logischen Freundes, die ihm bei seinen Züchtungsversuchen treulich zur Seite gestanden hat. Ich glaube kaum, dass bis jetzt eine zweite Generation von alni bekannt gewesen ist. Ganz besonders werthvoll sind diese Alni- und Strigosa-Aberra- tionen um deswillen, w^eil sie auf natürliche Weise entstanden sind. Der Züchter hat nicht die Temperaturverhältnisse künstlich verändert und dieselben etwa auf das Ei schon einwirken lassen, wie man es neuerdings namentlich bei Tagfaltern macht. Man kann aber vielleicht annehmen, dass der Sommer 1897 in der Wiesbadener Gegend in Bezug auf die Temperaturverhältnisse wesentlich von den früheren abwich, sodass die Neigung zu Aberrationen verstärkt wurde. Was Freund St e inert nach dem Schlusssatz in Hinsicht der Witterung vermuthet trifft zu: Der Nachsommer 97 bis Ende September war »verregnet«. Ich habe manchmal die Thiere bedauert, die in den nassen Gazesäcken auf dem immer nassen Futter campiren mussten! Stellung im System: 1. Acronycta strigosa (S. V.) Tafel IV, Fig. 2. « « transit. ad. Casparii, Tafel IV, Fig. 1. ab. Casparii (Steinert), Tafel IV, Fig. 3. 2. Acronycta alni (L.). Siehe Abbildung in Berge's Schmetter- lingsbuch ! « «ab. Carola (Steinert u. Philipps) (2. Genera- tion), Tafel IV, Figuren 5, 6 u. 7. « ab. Steinerti (Caspari), Tafel IV, Fig. 8. « « ab. Steinerti ab. obscurior (Caspari), Tafel IV, _^ Fig. 9. Anmerk. des Verfassers. Die Figuren 8 und 1 sind nicht wie die betreff. Thiere dunkel genug gefärbt. Die übrigen Figuren sind sehr gut, namentlich 3 und 9, No. 4 müsste allerdings etwas heller sein. Fig. 7 zeigt so recht die nahe Verwandtschaft der alni zu strigosa, Ver- gleiche Fig. 1 und 7 ! ÜBER AGROTIS SAÜCIA HBN. UND DEEEN NEUE ABEEEATION: AB. PHILIPPSI CA8P. Von W. CASPARI II. (WIESBADEN.) jtto essler erwähnt in seinem »Die Schuppenflügler des Regie- rungsbezirkes Wiesbaden« (siehe Jahrbücher des Nass. Vereins für Natur- kunde 1880 u. 1881): »Die (» Saucia «-)Raupe fand ich einmal Ende Juni 1852 ziemlich klein an einer Hecke bei Wiesbaden und brachte sie mit Ampfer zur Entwicklung. Es erscheinen zwei, vielleicht drei Generationen im Jahre. Anfangs Mai 1875, dann im Juli und August, ein (f' wurde am 4. October 1879 bei St. Goarshausen gefangen. Dass, wie es hiernach scheint, die Puppe überwintert, bestätigt Wullschlegel. In England indes entwickelt sich die Raupe aus dem Ei im November, E. M. 1867.« Eine Beschreibung und die Lebensweise der Raupe gibt Roessler nicht, ebenso kann man, wie weiter unten angegeben, nur sehr dürftige Notizen über die Raupe, und über die Puppe und das Ei gar nichts finden. Ich unternehme darum, im Folgenden die ganze Naturgeschichte dieser Species darzuthun und zwei neue Aberrationen speciell zu beschreiben. Am 29. September vorigen Jahres fing ich am Köder ein Q. Das- selbe legte am 5. Oktober und die folgenden Tage an 700 Eier, welche der Grösse des Thieres und anderer Agrotis Eier gegenüber winzig klein zu nennen sind. Nur die Eier von Agrotis pronuba lassen sich damit einigermaassen vergleichen. Die Saucia-Eier sind nur etwas grösser, schneeweiss, werden ebenso wie die Pronuba-Eier dicht neben- einander in grossen Parthien abgelegt: etwa 150 bis 200 Stück neben- einander und bilden dann mehr oder weniger ein Rechteck oder Dreieck, welches etwa mit der Daumenspitze bedeckt werden kann. Am 3. Tage wurden die Eier bräunlich, dann tiefbraun, zuletzt schwarz mit braunem Rande. Das Schwarze in dem Ei bedeutet (wie auch bei vielen andern Eiern) den Kopf der Raupe. Am 18. Oktober krochen die ersten Räupchen aus dem Ei, sehr winzig, etwa 1 ^2 ^^^ l^^^g? bräunlich, mit tiefschwarzem Kopfe. Jeder Ring trägt 4 schwarze Punktwärzchen, die so geordnet stehen, dass die 2 stärkeren vorderen etwas näher gerückt erscheinen als die kleineren — 188 — dahinter. Würde man diese 4 Pünktchen auf jedem Ringe durch Linien verbinden, so entstünde ein Paralleltrapez. Auf jedem der Punkt- wärzchen steht ein schwarzes Härchen ; eine weissliche feine Linie zieht sich längs über die Mitte des Rückens. Ueber den Beinen befindet sich auf jeder Seite eine breite weisse Linie. Die Unterseite ist hellgrau. Nach der 1. Häutung: Raupe fast ebenso wie oben, etwas grauer, die Punkte deutlicher, der Kopf braun, neben der Rückenlinie tritt rechts und links je eine ganz feine lichte Linie hervor. Am I. November schon die zweite Häutung. Die Raupen zeigen noch die im Paralleltrapez zu einander stehenden schwarzen Punkt- wärzchen, ähneln in dieser Hinsicht den Raupen von Agrotis segetum und exclamationis, nur sind die Wärzchen stärker als im 1. und 2. Stadium. Auf dem vorletzten Ringe tritt eine angedeutete dreieckige schwärzliche Zeichnung auf; die Basis des Dreiecks liegt nach dem Afterende hin. Der Raum zwischen den Punktwärzchen ist etwas dunkler als der übrige Körper. Die Rückenlinie ist nur noch vom II. bis 6. Ringe stark zusammenhängend, auf dem 5., 4. und 3. Ringe weniger deutlich, daselbst sich zu je 2 — 3 weissen Punkten verbreiternd, von denen der vordere und der mittlere stärker sind. Man glaubt darum auf den ersten Blick eine Agrotis janthina- Raupe vor sich zu sehen, nur bei näherem Zusehen findet man die Punktwärzchen, die die Janthina -Raupe nicht hat. Von der Seite betrachtet, gleicht sie auch einer Angrotis augur-Raupe. Vom 2. Ringe ab bis zum Kopfe ist die Linie ohne weisse Punkte und fast nicht mehr zu erkennen. Bei einer grossen Anzahl von Raupen ist auf den 5. — 3. Ringen -gar keine Linie zu sehen, die Räupchen zeigen nur die weissen Punkte. Die Räupchen lebten bis dahin ziemlich gesellschaftlich; wie sie aus den Haufen Eiern ausgegangen waren, so bezogen sie das ihnen nächst liegende Blatt (Ampfer), gingen nicht eher weiter, bis es bis auf die Rippen verzehrt w^ar, dann bezogen sie gemeinschaftlich ein anderes Blatt, später erst zerstreuten sie sich. Nach den Luftlöchern hin treten nochmals auf jeder Seite 2 schwarze Punkte auf, die früher angedeutet erschienen, deshalb oben nicht erwähnt wurden. Ueber den Luftlöchern zieht sich ein dunkler, bei einigen Raupen fast schwarzer Streifen her, unterhalb ist ein fast weisser breiter Seitenstreif bis zu den Beinen, in der Mitte desselben zieht sich — 189 — ein dunkleres Etwas her, bei einigen ist da eine feine röthliche Linie zu erkennen. Von dem genossenen Futter herrührend, ist die sonst graubraune Raupe grünlich schimmernd. Mit dem meist unterbrochenen Rücken- streif läuft je eine feine helle Nebenrückenlinie, die bis zum Kopf klar zu erkennen ist. Zwischen diesem und der tiefer liegenden dunklen Schattirung ist nochmals eine hellere, schwach zu erkennende wellen- förmige Linie. 3. Häutung: Die Rückenlinie ist noch weniger zusammenhängend, auch auf den andern Ringen kommen weissliche Punkte zum Vorschein, allerdings nicht so deutlich als auf den 3. — 5. Ringen. Sonst ist alles fast so wie in der 2. Häutung. Die dunkle Linie über dem Weiss in der Seite ist schärfer und wellig, desgleichen die weiter nach oben, der Raum zwischen den beiden Nebenrückenlinien erscheint graubrauner, die Seiten dunkler. Auf dem Rücken sind auf jedem Ringe Rauten- ilecken zu erkennen, allerdings schwach angedeutet. Die 3. Häutung geschah am 3. November und an den folgenden Tagen. Die Räupchen hatten also in der Zeit vom 18. Oktober bis dahin 3 Häutungen durch. Auf jede Lebensperiode zwischen den Häutungen entfallen also etwa 5 — 6 Tage oder besser: Vom 1. bis 6. Tage verlangt das Wachsthum die 1. Häutung, von da bis zum 12. Tage ihres Lebens macht die Raupe die 2. Häutung durch, von da bis zum 16. Tage die 3. Häutung: ein unglaublich schnelles Wachsthum! Dadurch erklärt sich auch, dass nach Roessler 2 — 3 Generationen von Saucia im Jahre erscheinen sollen. 4. Häutung. Am 8. und 9. November machten die nun stattlich erscheinenden Thierchen diese Häutung durch. Die früher weisslichen Flecken auf dem Rücken erscheinen nun getrübt, schmutzig weiss, bei vielen fast verschwunden, bei anderen noch sehr deutlich. Die Neben - rückenlinien werden undeutlicher, sind schwer zu erkennen; ebenso ergeht es den Wärzchen, welche, schon im worigen Stadium schwächer w^erdend, nun fast ganz verschwinden, namentlich die 2 schwächeren. An Stelle der stärkeren Wärzchen stehen nur noch undeutliche Stigmen. Die Schattirung über den Luftlöchern ist schmäler gew^orden, verläuft nun im Zickzack und ist am 10. und 11. Ringe schwärzer, nach vorn abnehmend. Auf jedem Ringe steht in der Schattirung ein weisslicher Punkt hinter dem schwarzen Luftloche. Der dreieckige Fleck oben auf dem 11. Ring ist deutlicher und zwar so: — 190 — Eine stark schwarze Linie läuft daselbst quer von der einen Neben- rückenlinie zur andern, darauf stehen 2 bräunliche Linien, welche nicht fest mit den beiden Endpunkten der Querlinie verbunden sind und sich nach vorn vereinigen und einen spitzen Winkel bilden. Diese Zeichnung ist eine Umbildung des sogenannten «Hufeisenflecks», den wir bei vielen Agrotis-Raupen finden. Den schwarzen Strich finden wir auch bei den Raupen von M. maura und Agr. augur. Anfangs glaubte ich, dass der fragliche Fleck sich zum Hufeisenfleck umbilden würde wie bei den verwandten Raupen. Sieht man von den 2 bräunlichen Linien ab, die auf der schw-arzen Querlinie stehen, so hat die Raupe in diesem Stadium eine grosse Aehnlichkeit mit der von Agrotis augur oder, wenn man namentlich das Folgende in Erwägung zieht, mit der erwähnten Mania maura oder Xaenia typica. Die Raupe von Agrotis sigma hat an Stelle der schwarzen Querlinie eine weisse, Agrotis brunnea daselbst eine gelbe Linie. Namentlich ist hier gleich zu merken die Aehnlichkeit der Raupe mit der von Agrotis augur und wenn man von der Farbe des Querstrichs absieht, mit Agrotis sigma. Auf den übrigenRingen bis zum Kopfe sind nun dunkle Rautenflecken -wie bei Man. maura; bei vielen sind die Rautenflecke allerdings undeutlich. Die Luftlöcher sind schwarz. 5. Häutung. Diese geschah am meist am 13. und 14. November, nachdem sich einige schon vorher gehäutet hatten. Die Aehnlichkeit mit M. maura ist noch stärker; auch wurden die Raupen nach unheim- licher Fresslust fast so schwer wie diese. Die Nebenrückenlinien sind vollständig verschwunden. Statt derselben sind bei vielen Exemplaren schwarze Strichelchen, welche, je auf der Mitte der Ringe am stärksten, nach vorn und hinten dünn verlaufen und ver- schwänden. So bilden sie fast eine Kette, deren Glieder allerdings nicht zusammenhängen. Auf dem 11. Ring ist der Querstrich noch dunkler, der spitze Winkel steht noch darauf, und rechts und links läuft vom Querstrich aus, ohne mit diesem gerade zusammenzuhängen, je ein kommaähnlicher Strich, dessen dünnes Ende nach dem Kopfe zu gerichtet ist. Ober- flächlich betrachtet, bildet der schwarze Querstrich mit dem spitzen Winkel ein spitzwinklig-gleichschenkliges Dreieck. Die Raupen, welche schon ihre volle Grösse am 2. Tage nach dieser letzten Häutung zeigten, sich nun noch fettfrassen, um die gehörige Rundung zu erlangen — sie zeigen sich immer nach den — 191 — Häutungen schlaff, dann nach den Verwandlungen, besonders der letzten hin, prall, hart — that ich in einen Kasten mit Erde (mit vielem Lehm darunter), einige in ein Glas mit Erde. Sie bohrten sich sofort in dieselbe und lebten von der Zeit an wie Regen^ Würmer. Sie kamen meist nur in der Nacht hervor und frassen, mau kann sagen, fast alles, was ich von Pflanzen ihnen vor- legte: Ampfer, Salat, Gras, Endivie, Spinat, Yogelmiere, alle Lamium -Arten, Gänsedistel, Hederich, Wirsing, Raps, Schlehen, Weiss- und Rothkraut, Kreuzkraut, Bingelkraut, Huflattich, Löwen- zahn; sogar am Epheu nagten sie, den ich zur Probe hineinwarf; in Kartoffeln machten sie Löcher und frassen sie aus wie Agrotis segetum, Scheiben von Kartoffeln verschwanden fast spurlos. Sie verschmähten vollständig die Cichorie, die andere Raupen, welche Löw^enzahn fressen, gewöhnlich annehmen; Bingelkraut frassen sie nur dann und z\Yar fast ganz auf mit den weichen Stengeltrieben, wenn andere Pflanzen, ihre Lieblingsspeisen, fehlten. Lagen oben genannten Pflanzen zusammen im Raupenzwinger, so machten sie sich vor allen Dingen an Gänse- distel, Kopfsalat, Ampfer, Endivie. Namentlich in der ersten Zeit frassen sie Ampfer und Gänsedistel am liebsten; die grossen Raupen hielten sich am liebsten an Löwenzahn und Endivie. Während die kleinen Raupen die Blätter bis auf die Rippen frassen, machten sich die mehr erw^achsenen an die »Herzen« der Pflanzen, später, wenn keine weichen Theile mehr vorhanden w^aren, erst an die härteren Blätter. Von den Kohlarten frassen sie merkw^ürdigerweise gerne die Rippen an. Bei Löwenzahn bohrten sie sich von oben her anfangend in den Wurzel- schopf, den unterirdischen Stengel ganz aushöhlend, die Blätter Hessen sie liegen. Das thaten die grossen Raupen am liebsten. Hatte ich etwa eine Stunde das Futter (am Abend) in den Zwinger gethan und sah nach, dann waren die Thiere fast sämmlich mit dem Aushöhlen der «Wurzelschöpfe» beschäftigt. Ampfer rührten sie alsdann nicht an. Von der Gänsedistel frassen sie fast alles, da die Pflanze im Herbste voll Saft strotzend ist. Wie Würmer zogen sie sich in die Erde zurück, meist rückwärts, wenn man sie störte. Oft sassen viele, zum grössten Theil in der Erde steckend, nur mit dem Kopfe und einigen Ringen über derselben bloss und schmausten. Spürten sie Erschütterung, so waren sie mit einem Ruck in der Erde verschwunden. In der Jugend waren die Raupen sehr dünnhäutig und blieben es - 192 — mehr oder weniger bis zur letzten Häutung. Von da ab wurden sie lederartig, namentlich dann als sie Erde hatten. Ich präparirte einige J im Jugendstadium, das wollte mir aber der dünnen Haut wegen schlecht a gelingen; später es ging besser, besonders nach der letzten Häutung. Am 18. November, also einen Monat nach dem Auskriechen aus dem Ei, bemerkte ich einige heller gefärbte Raupen, bei denen fast alle Zeichnungen geschwunden waren : sie sahen alsdann ein- farbig graugelb bis lehmgelb aus^), frassen nicht mehr und blieben in der Erde. Sie machten sich alsdann daselbst (einige jedenfalls schon am 16. November) im Lehm ein oft senkrecht in demselben stehendes Erdgehäuse von der Grösse einer sehr starken Haselnuss, innen ganz glatt. Am 2 3. November fand ich beim Oeffnen eines Gehäuses die •erste Puppe noch ganz gelblich bis Aveisslich. Im Laufe von 5 — 6 Tagen folgte das Gros der anderen Raupen nach, sodass am 23. oder 24:. November sämmtliche Raupen, die ich von Anfang bis Ende im Zimmer, das etwa vom 1. November ab geheizt wurde, gehalten hatte, in der Erde im Gehäuse Stacken. Am 1. Dezember hatten sich ziemlich alle diese Raupen verpuppt. Die Puppe sieht der von Agrotis segetum, der Saateule, sehr ähnlich, ist nur bedeutend grösser und heller braun und glänzender. Einige waren hellrothbraun. Am Kopfe ist die Segetumpuppe spitzer. Tritt die Agrotis saucia in Menge im Freien auf, so kann sie gewiss so schädlich wirken als Agrotis segetum, mit der sie in Hinsicht der Fresslust und in der Lebensweise (im letzten Stadium) grosse Aehnlichkeit hat, allerdings hat die Raupe von der Saat- eule sonst in der Körperform und Farbe keine Aehnlichkeit mit der Agrotis saucia. Ferner hält sich die Raupe der Agr. segetum monate- lang unverpuppt im Erdgehäuse auf, hier die Verpuppung erwartend, während Agrotis saucia sich innerhalb 5 — 6 Tagen im Erdgehäuse zur Puppe verwandelt. Wie verhält es sich mit den Beschreibungen der Raupe in den mir zur Verfügung stehenden Werken? Da heisst es : Raupe braun mit dunkler Rückeulinie und schwarzem(!) Bande an der Seite, die Raupe von var. Margaritosa hat rautenförmige 1) Bei Hofmann (Schmetterlingsbuch) heisst es: Eaupe braun! Siehe später! Der sie beschrieben, hat sicher eine vor sich gehabt, die der Verpuppung nahe war. Die Abbildung in dem Hoffmann'schen Raupenwerk ist misslungen, desgleichen die Abbildung des Schmetterlings. I — 193 — Kückenflecken. Herbst bis April an Wegerich. (Hofmann, die Grossschmetterlinge Europas, Seite 83.) Davon ist richtig »braun«, das übrige nicht! Die Raupe von var. margaritosa soll nur Rautenflecken haben. Die hatten alle Raupen meiner Zucht und sehr wenige ergaben ab. Margaritosa ähnliche Thiere. Das Werk sagt ferner: (Der Schmetterling) mehr im südlichen Europa, im August und Septbr. Das erste kann stimmen, denn bei uns erscheint der Falter spärlich, er mag wohl im Süden häufiger sein. Ich glaube, dass bei uns die Raupen, die in gelinden Wintern über, nach meinen Beobachtungen thätig sind, einfach nicht die Nässe u. dergl. zu überstehen vermögen: Ein Theil der Raupen, den ich in ein grosses Glas (Käseglocke, mit dem Knopfe nach unten auf einem durchlöcherten Brette) mit Erde setzte, verendete mir in der durch das feuchte Futter und den Koth sich entwickelten Nässe der Erde: sie ertranken einfach. So geht es sicher auch draussen : Die aus dem Ei sich im Oktober entwickelnden Thierchen sind beim Eintritt von Kälte und Nässe nicht gross und stark genug, um dem üblen Wetter zu entrinnen, ver- kriechen sie sich dazu noch in die nasse Erde, so sind sie unrettbar verloren. Die Art muss sich jedenfalls bei uns immer wieder von Süden her ergänzen. Die Raupe macht keine Anstalten wie andere Agrotis - Raupen zum Ueberwintern, ein Zeichen, dass sie kein Thier unserer Breiten ist. Ich habe den Schmetterling noch nie im Vorsommer gefangen, Roessler wohl, aber nur einmal; wie das Exemplar aussah, sagt er nicht, es kann ganz gut ein von Süden gekommenes sein.^) Auch Eis, starke Kälte (ohne Nässe) scheint die Raupe nicht vertragen zu können. Desgleichen verderben die Eier, wenn sie spät im Jahre (der Schmetterling ist bei uns noch Ende Oktober gefangen worden) abgelegt werden und nicht mehr die Raupen liefern. Ich stellte nämlich einen Theil der Eier, welche ich von Thieren im Januar dieses Jahres aus der Zucht erhielt, kalt, nur in ein kaltes Zimmer. Die Kälte war bei uns doch gewiss im Januar und Februar nicht gross, fast nie war der Boden gefroren! Diese gingen zum Theil gar nicht aus, von andern nur einige, und die Räupchen starben bald, während die Eier von dem- 1) Herr Pfarrer Fuchs sagte mir nach Fertigstellung dieser Arbeit, dass in diesem Frühjahr (1899) einige saucia bei St. Goarshausen am Köder gefangen worden seien, darunter eine ab. margaritosa. Jahrb. d. nass. Ver. f. Kat. 52. 13 — 194 — selben Schmetterling, welche ich im warmen Zimmer Hess, alle ohne Ausnahme ausgingen. Von den im Herbst erhaltenen Eiern stellte ich einige vor ein Fenster, um sie etwas zurückzuhalten ; doch auch diese gingen bei der damaligen milden Witterung, wenn auch etwa eine Woche später wie die am 18. Oktober aus. Tritt aber im November, oft schon im Oktober, Frost ein, so werden sie sicher zu Grunde gehen. ■- Roessler schreibt, dass der Falter in 2 — 3 Generationen im Jahre (Sommer) auftrete (jedenfalls aber nur in sehr günstigen Sommern und mehr im Süden), das kann ganz gut möglich sein, da die Raupe, wie wir oben sahen, sehr schnell wächst, sich schnell verpuppt, und wie wir weiter sehen werden, in 3 Wochen den Falter liefern kann, .in grosser Hitze sicher sogar früher, wenn man bedenkt, wie intensiv die Sonne (z. B. 1893) den Boden erwärmt. — Puppen von Agrotis saucia können (siehe oben am Eingang dieser Arbeit !), nach den Beob- achtungen der Zucht, bei uns ganz gut überwintern, wenn der Winter es nicht zu schlimm meint. Ausdrücklich sage ich dies letztere, weil ich sah, dass die Puppen ins Kalte gestellt, nach 2 Monaten (Januar und Februar) im März ins warme Zimmer gebracht noch Leben zeigten und nach einiger Zeit — aber nicht alle — ausgingen. Ein Theil starb, während die, welche ich von Anfang bis Ende im Zimmer Hess, alle, bis auf die letzte, ausgingen. Das sagt mir deutlich : Im Süden kommt die Puppe gut durch den Winter, bei uns, im Herbst im Oktober an der Entwickelung gehemmt und dann zur üeberwinterung verurtheilt, kann sie nur nach sehr gelinden Wintern im Frühjahr (etwa im Mai) den Falter liefern. Die Raupen, welche allenfalls von den Thieren im Oktober stammen, kommen nicht zur Puppenruhe im Vorwinter, sondern müssen klein überwintern und können dies nur im ganz gelinden Winter, sonst gehen sie zu Grunde. Daher erklärt sich auch die Seltenheit der Art bei uns: In manchen Jahren sah ich keinen Falter, im Frühjahr und Vorsommer, wie gesagt, noch niemals, nur im September bis Ende Oktober vereinzelte Exemplare. Ich habe es noch zu keinem Dutzend dieser Schmetterlinge aus der Natur gebracht! Im Herbst 1898 brachte ich es mit einem bekannten Sammler, die wir mindestens 10 Ausflüge danach machten auf 3 gefangene Exemplare, ein viertes ging durch ! — ■ Die Beschreibung der Raupe in »Berge's Schmetterlingsbuch« ist noch die beste : »Die Raupe graubraun mit dunkeln, von einer lichten Linie getheilten Rautenflecken auf dem Rücken und einem hellgrauen Seiten- — 195 — streif an niedeni Pflanzen bis April.« Die »lichte« Linie müsste weg- fallen (zu vergleichen meine Beschreibung!), sonst ist alles richtig, nur noch der Zusatz : »Der hellgraue (besser weissliche, oft röthlich gemischte) Seitenstreif ist oben beschattet durch einen schwärzlichen Zickzackstreif, der nach dem Körperrande stcärker wird. Auf dem 11. Ringe ist ein schwarzer Querstrich, darauf steht ein dunkles Dreieck, mit der Spitze nach vorn. Einige Raupen zeigen schwarze Striche, rechts und links neben den Rauten, die fast kettenförmig geordnet sind. Dieselben Striche, nur deutlicher, zeigt die Raupe von Agrotis C-nigrum. Die Raupe hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der von M. maura. Die Erkennungszeichen sind das Dreieck mit dem Querstreif und die Rauten- flecken. Letztere haben allerdings auch andere Agrotis-Raupen. Auch die Beschreibung des Falters an derselben Stelle stimmt sehr gut mit den Faltern, die ich aus der Natur erhielt. Doch davon später! Am 12. Dezember (also etwa nach 20 Tagen) erschien aus den Puppen der erste Falter, dann im Laufe desselben Monats die andern. Einige Puppen, auch schon Raupen hatte ich kalt gestellt. Darum erschienen, nach Warmstellen derselben, auch im Januar und Februar u. s. w. noch Falter. Die Leser dürfen nun nicht vermuthen, dass ich aus obigen 700 Eiern auch ebenso viel Falter zog. Einen Theil der Eier setzte ich aus, einen anderen Theil gab ich zwei hiesigen Sammlern (Herrn Franz und Herrn Roth); einige Raupen erhielt Herr Amtsgerichtsrath Püngeler in xA^achen, eine grössere Anzahl Raupen ertrank in zu feuchter Erde, wie wir oben sahen: aus etwa 300 mir verbliebenen Raupen erhielt ich darum circa 200 Falter. Und wie sahen diese aus? Ich will hier Andere für mich sprechen lassen. Der vorher genannte Herr Franz kam um Weihnachten zu mir und meinte ganz ernsthaft: »Sie (Caspari) haben, scheint es, mir doch keine Eier von Saucia gegeben — die Thiere, die ausgehen, sehen so fremdartig aus. Sie gaben mir wahrscheinlich Agrotis segetum, die durch die Zucht (besseres weicheres Futter etc.) so gross und so dunkel geworden sind«. Aehnlich urtheilte Herr Roth, hier. Herrn Dr. Standfuss in Zürich, dem ausgezeichneten Entomo- logen, sandte ich eine Anzahl Falter, um dessen Urtheil darüber zu hören. 13* — 196 ~- Er schreibt mir nach Ansicht derselben : »Es stehen mir 33 Stück (Agrotis saucia Hb.) zur Vergleichung zur Verfügung, die nach horizontaler wie verticaler Verbreitung sehr verschiedener Provenienz sind : Teneriffa, Frankreich, Dalmatien, Schweiz, Oesterreich — Cannes, wenig über Meereshöhe und Sils-Maria 1800 m hoch — sind als Orte der Herkunft dieser Thiere genannt. Mit den verbreitetsten beiden Färbungstypen der Agrotis saucia stimmen die meisten der von Ihnen erzogenen Stücke, wie Sie leicht gesehen haben, nicht überein. Die gewöhnlichere dieser beiden Färbungstypen ist der ziemlich einfarbig porphyr-rothbraune, der als Grundform aufgefasst wird — der meist weniger häufige ist der graubraun gezeich- nete: ab. margaritosa (Hw.) {= aequa Hb.); es sind dies Ihnen ja gewiss bekannte Dinge. Stücke der Grundform sind in Ihrem Material gar nicht vertreten — dagegen sind in Reihe 5 das 3. und 4. Individuum sehr normal gefärbte ab. mar- garitosa, wie sie mir aus der Provence vorliegen. Die Ueberzahl Ihrer Falter (28 von 30 zugesandten) weicht von den häufigsten Formen der Agrotis saucia ab — allein es finden sich unter meinem Vergleichs- material auch einige Stücke, die Individuen aus Ihrem Material zum Verwechseln ähnlich sind: So kommt No. 1 einem Stück von Ospeduletti (Riviera) sehr nahe, No. 2 gleicht einem Exemplar von Zara (Dalmatien) und No. 3 einem solchen von Montpellier. (Die Nummern stecken über den bezeichneten Stücken.) Ob es sich in diesen Thieren meines Vergleichs- materials um eine bestimmte Saisonform handelt, vermag ich nicht zu beurtheilen, da den betreffenden Stücken jedes Datum des Fanges oder der Zucht fehlt — das Ergebuiss Ihrer Zucht scheint auf dergleichen (Saisonform) hinzuweisen.« Soweit Standfuss! Dem Herrn sei noch an dieser Stelle für seine Mühewaltung und seine ausführlichen Mittheilungen besonders herzlich gedankt! Es folgen noch Beschreibungen des Falters (der Grundform) nach H ü b n e r und nach Berge's Schmetterlingsbuch : »Die Vorderflügel gelbbraun oder graubraun, am Vorderrande gewöhnlich k i r s c h r o t h angeflogen, staubig, mit undeut- licher Zeichnung, die Wellenlinie mit einem kurzen W, die Hinter- flügel weisslich mit braunen Rippen und braungrauem Saume, der — 197 — Thorax zwischen den Schulterdeckeln wulstig. Exemplare mit mehr gelbbrauner Färbung, besonders nach dem V o r d e r r a n d e (Costalrande) und vor dem Saume, sind Aequa Hbn. Vorderflügel 1,9 bis 2 cm lang. In Süd- und Mitteldeutschland, selten, im August und September.« Aehnlich beschreibt das Werk : Die Grossschmetterlinge Europas von Prof. Ernst Hof mann (2. Auflage), Seite 83 den Falter: »Röthli che Färbung, gelb oder graubraun, am Yorderrand k i r s c h r 0 1 h. Exemplare mit mehr braun gelber Färbung sind ab. margaritosa Hw. (margarita = Perle, perlfarbig) — Aequa Hbn. (aequus = gleich, hier gleichfarbig). August und September«. Man vergleiche damit die Charakteristik des Falters der Grund- form nach S t a n d f u s s ! Siehe oben ! Kein einziger Falter meiner Zucht von Agrotis saucia stimmt, wie gesagt , mit obigen , ziemlich sich gleichbleibenden Beschreibungen überein. Mit andern Worten : Ich zog keinen einzigen Falter, der der Stammform nahe kommt, sodass ich mich fragte : Ist es wahr, dass Du Agrotis saucia -Eier hattest? Die Bestimmung von Standfuss aber lässt keinen Zweifel aufkommen. Er besitzt auch einige ähnliche Thiere, aber sie stammen ganz aus dem Süden Europas : Nord-Italien, Süd-Frankreich, Dalmatien. Seine andern Stücke sind (wie die Bücher angeben) die Grundform. Wie letztere sind auch meine Stücke aus der Natur: alle röthli ch, bräunlich angehaucht, nach dem Costalrand gelblich oder kirschroth, die Hinterflügel weisslich mit bräunlichem Hauche, mit einem Worte erscheint das Thier in hiesiger Gegend (wie auch sonst gewöhnlich) braun mit erloschener undeutlicher Zeichnung = Agrotis saucia Hbn. oder gelblich, besonders nach dem Costal- rande hin ganz gelb, Zeichnung deutlicher, Hinterflügel wie bei der Stammart = ab. margaritosa Hw. = aequa Hbn. Uebrigens scheinen mir nach der Beschreibung, die Hofmann gibt, ab. margaritosa Hw. ab. aequa Hbn. die da Synonyma sein sollen, doch nicht gleichartig oder gleichbedeutend zu sein. Sicher hatte Hübner, der die Aber- ration von Saucia, die ihm vorlag, ab. aequa (von aequus = gleich (-farbig) taufte, ein anderes Exemplar vor sich, als Haworth, der die (dieselbe?) Aberration margaritosa (margarita = Perle, perlfarbig) benannte. Die beiden Thiere, welche in meiner Sammlung als ab. margaritosa stecken und als solche gelten, (gefangen in verschiedenen Herbsten am — 198 — Köder) sind gelbbraun mit vielen dunkleren Perlen, während ich draussen niemals gleichfarbige fing, sondern, wie schon gesagt, die Grundform. Aber ich habe »gleichfarbige* gezogen. Doch davon später! Die Thiere meiner Zucht zeigen nirgends eine Neigung zu rothbraun oder kirschroth oder porphyrartiger Zeichnung. Roth besonders ist ausgeschlossen. Ebenso ist kein einziges Stück, die Herr Dr. Standfuss mit ab. Margaritosa bezeichnet, dem völlig gleich, sondern bedentend dunkler, sodass die von dem genannten Herrn bezeichneten ab. Margaritosa neben den Margaritosa meiner Sammlung (die aus der Natur stammen) und denjenigen anderer Sammlungen z. B. denen des Herrn ßöder hier, ganz gewaltig abstechen. Man kann die von mir gezogenen 200 Stück, und die Herr Roth und Herr Franz zogen, ganz gut, den Thieren sieht man es auf den ersten Blick an, in 3 Gruppen ordnen: (Kein einziges Thier gleicht der Stammform muss hier nochmals betont werden.) 1. Solche Thiere, die ab. margaritosa nahe kommen, aber bedeutend dunkler (dunkelbraun) sind, mit perlhafter Zeichnung, Costalrand braun und gelblich. 2. Mehr einfarbige Thiere, die entweder hellgrau oder schwarzgrau, ja fast einfarbig schwarz sind. Diese Thiere sind jedenfalls die, welche Hübner als ab. aequa beschrieb. Da in den lepidopterolischen Werken merkwürdigerweise ab. aequa und ab. margaritosa als Synonyma angesehen w^erden, so w^ären diese von aequa, die einfarbigen, von margaritosa wieder zu trennen. Der Costalrand ist nicht anders gefärbt. 3. Solche Thiere, welche Agrotis segetum (der Getreide- oder Saateule) nahe kommen, hellen und auch besonders sehr dunklen Thieren dieser Species gleichen, nota bene sind helle Thiere sehr wenig ausgekommen, die meisten gleichen dunklen segetum, allerdings sind sie fast noch einmal so gross. Drei Thiere besonders, es sind Männchen, haben meist vollständig die scharfe Zeichnung von segetum, sodass dieser Umstand mich besonders irre an meiner Zucht von Agrotius saucia machte. Die Hinterflügel aller Schmetterlinge dieser 3 Gruppen sind mehr oder weniger von derselben Färbung, aber sie zeigen keine b r a u n e n R i p p e n wie die Stammform, sie sind nicht ( — 199 — bräunlich angehaucht, sondern alles ist schwärzlich, bei den Männchen heller, bei den Weibchen dunkler. Eine Anzahl der letzteren hat schwärzliche Unterflügel. Der grösste Theil der Falter bedeutet eben «Seh wärzlinge» der Agrotis saucia. Sie neigen alle zum Melanismus. Nur ein verschwindend kleiner Theil ist hellgrau oder grau. Mit Ausnahme der zu margaritosa Neigenden, welche am Vorderrand grau- braun oder gelblich braun erscheinen, haben alle unter Gruppe 3 einen dunklen, fast schwarzen Costalrand. Die Stammart (Grundform) von Saucia hat einen k i r s c h r o t h e n Costalrand ! Des- gleichen sind bei den gezogenen Exemplaren die Vorderflügel zwischen der Wellenlinie dem Aussenrand schwarz ausgefüllt, bei vielen findet sich daselbst ein helles w^issliches W, bei andern ist keine Spur davon zu sehen. Mit Ausnahme der einfarbigen sehr dunklen ist sämmtliche Zeichnung sehr scharf, bei einigen grauen Exemplaren ist neben der Nierenmakel oder halb in derselben ein tiefschwarzer Fleck. Ein Thier gleicht auf seinen Vorderflügetn sehr i\.grotis Signum, die Hinterflügel sind aber anders; andere, die grauen, mit dem schwarzen Fleck sind sehr Agrotis augur ähnlich, übrigens auch so einfarbig wie diese, die Hinterflügel kommen allerdings auch nicht dabei in Betracht. Doch, ich muss mir versagen, hier noch näher die einzelnen Thiere zu beschreiben : es sind kaum 2 herauszufinden, die sich vollkommen gleichen, darum stellte ich obige 3 Gruppen auf. Von diesen Gruppen muss die 3. ganz bestimmt als neue Aber- ration aufgestellt werden, was im Folgenden geschieht. Die unter 1 ziehe ich, trotz abweichender Färbung, zu ab. margaritosa und kommen nicht mehr in Petracht. Gruppe 3: Die segetum-artigen Saucia nenne ich: Agrotls saucia ab. Philipps! (Casp.), neue Aberration. Grund färbung: Vorderflügel dunkelgrau bis schwärzlich, einige Stücke heller, grau, Zeichnung bei den helleren sehr scharf (bei den typischen saucia ist fast keine Zeichnung zu entdecken, Ring- und Nierenmakel sind bei denselben schwer zu erkennen). Der Costalrand ist dunkel (nicht kirschroth), fast ganz schwarz. Der breite dunkle Rand sticht meist scharf ab von der übrigen Färbung. Die Wellenlinie meist sehr scharf mit scharfem W, die gewässerte Binde meist sehr breit und heller. Gegen den Aussenrand (Saum) hin ist zwischen den Fransen und der Wellenlinie der Raum schwarz ausgefüllt. Von dem -^ 200 — Schwarz des Costalrandes nach dem Innenrand hin werden die Vorder- flügel bei den helleren Stücken lichter, auch sind bei diesen oft scharfe Querstreifen zu sehen, bei einigen Stücken zickzackartig mit der gewässerten Binde laufend, bei andern punktirt. Diese Aberration macht einen vollkommen fremdartigen Eindruck. Nach Dr. Standfuss gleichen die mitteldunklen Stücke einem Falter seiner Sammlung, der bei Montpellier gefangen worden ist, während die helleren Thiere der folgenden Aberration denen von der Riviera und aus Dalmatien nahe- kommen. Alle Flügel schlank wie bei der Stammform. Die meisten der gezogenen Saucia Aberrationen sind stärker, robuster, besonders im Körperbau, als die gefangenen, meist Länge der Vorderflügel 2 bis 2,3 cm. Jedoch habe ich auch solche erhalten, die in der Grösse voll- ständig Agrotis segetum gleichen. Yorderflügel 1,5 cm. Die aus Gruppe 2 möchte ich wie Hübner ab. aeqiia nennen, sodass ab. margarirosa und aequa nicht mehr als Synonyma gelten t Grundfärbung: Yorderflügel dunkelgrau bis schwärzlich, einige wenige hellgrau, eintönig gefärbt. Hinterflügel aschgrau^ nach dem Rande hin dunkler, schwärzer, bei den helleren Stücken entsprechend heller, meist Männchen. Meist ohne Spur eines W. Der Costalrand erscheint nicht röthlich oder gelblich wie bei der Stamm- form oder wie bei margaritosa, sondern mit der übrigen Flügelfläche gleichmässig gefärbt. Keine Spur von Braun oder Gelb oder Roth. Die Flügel erscheinen breiter, stumpfer, das ganze Thier gedrungener als wie bei der Stammform und der ab. Philippsi, welch letztere meist so schlank wie die Stammform ist. Man kann also von Agrotis saucia behaupten, dass sie ungemein veränderlich ist, auch die gefangenen Thiere (aus der Natur) zeigen schon Verschiedenheiten, und die gefangenen ab. margaritosa erscheinen wie eine andere Art, die Zucht nur bewies schon längst, dass sie zu saucia gehört. Verwandte Thiere zeigen wie Saucia auch eine grosse Variabilität^ wie Agrotis tritici und trux, auch segetum, die von grau, w^eissliche Grundfärbung aller Stufen der Färbung bis zu Schwarz aufweisen. Bei Trux ist meines Wissens nur eine Aberration aufgestellt ab. Obscurior ^), von segesum ab. pallida, w-ährend die völlig schwarze Aberration dieser Art doch auch einen Namen verdiente, dagegen finden Avir bei Agrotis 1) var. Barbara ist nicht in Europa. — 201 — tritici eine Menge von aufgestellten Varietäten und Aberrationen, selbst solche Thiere, die als Arten in St au ding er 's Catalog floriren, sind sicher nur Varietäten und Aberrationen von tritici, wie Agrotis nigricans (fumosa), Agrotis lidia, islandica, vitta, obelisca und ab. ruris u. s. w. Ich habe deshalb auch die Agrotis saucia Veränderungen neu benannt^ weil sie es mindestens in demselben Masse wie Tritici und andere Arten verdienen. Sollte es sich bei der beschriebenen Art um bestimmte Saison- formen handeln, wie St an df US s vermuthet, was die Weiterzucht ^), dia ich versuche, dann darthun wird, so verdienen diese Formen aus dem- selben Grunde besondere Namen, wie etwa Vanessa levana und var. prorsa mit ab. porima. Ich glaube, dass also die Aufstellung der oben- beschriebenen Aberrationen darum gerechtfertigt erscheint. Ich habe die neue Aberr. nach dem eifrigen jungen Entomologen Herrn Franz Philipps in Köln, meinem lieben Freunde, benannt.^ Interessant ist die Zucht noch dadurch geworden, dass aus derselben 3 Zwitter (Hermaphroditen) resultiren, die vollkommen getheilt sind und zur Form ab. Philippsi gehören. Stellung im System : Agrotis saucia (Hübner), ab. margaritosa (Haworth), Tafel IV, Fig. 10^) u. 11. 3) « ab. aequa (Hübn. u. Casp.). Siehe Tafel IV, Fig. 12. ab. Philippsi (Casp.). Siehe Tafel IV, Figuren 14 und 15. 1) Die Weiterzucht ist total verunglückt. 2) Fig. 10 ist eine ab. margaritosa aus der Natur, „ 11 eine aus der Zucht. „ 13 sigmaartige saucia, zu margaritosa zu rechnen. „ 14 gleicht einer schwarzen segetum, „ 15 einer helleren. 3) Die Abbildung 11 ist nicht dunkel genug gerathen ! Die übrigen sind meist sehr gut, namentlich 14 und 15. Fig. 10 müsste gelber sein. Bei der komplizirten Färbung der Eulen ist das „Nichtgerathen" einiger Figuren in Hinsicht der Töne zu entschuldigen. ^. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Station Wiesbaden im Jahre 180S. Von Aug. Römer, Conservator. Die beigefügte Tabelle ergiebt folgende Jahres-Uebersiclit.*) Mittlerer Luftdruck Höchster beobachteter Luftdruck am 12. Januar Niedrigster « « «4. Februar Mittlere Lufttemperatur Höchste beobachtete Lufttemperatur am 17. August . Niedrigste « « «27. December Höchstes Tagesmittel der « «17. August. Niedrigstes « « « « 26. December Mittlere absolute Feuchtigkeit « relative « Höhensumme der atmosphärischen Niederschläge . . Grösste Regenhöhe innerhalb 24 Stunden am 16. Mai 752.5 mm 770,2 « 728,8 « 10,1 0 C. 32,0 « — 6,6 « 24,5 « — 4,2 « 7,8 mm 80 ^ 614.6 mm 27,5 « *) Die Beobachtungsstunden sind: 7 Uhr Morgens, 2 Uhr Nachmittags und 9 Uhr Abends. (Ortszeit.) — 203 — Zahl der Tage mit Niederschlag (mehr als 0,2 mm) . . . . 140 « « « « Regen 146 « « « « Schnee 14 « « « « Hagel 1 « « « « Graupeln 5 « Thau 68 « Reif 39 « Nebel 13 « « « « Gewitter 14 « « « « Wetterleuchten 7 Zahl der heiteren (wolkenlosen) Tage 46 « « trüben (bedeckten) Tage 160 « « Sturmtage — « « Eistage 6 « « Frosttage 49 « « Sommertage 30 Zahl der beobachteten N.- Winde 134 NE.- « 98 « « « E.- « 86 « « « SE.- « 72 « « « S.- « 50 « « « SW.- « 265 « « « W.- « 89 « « « NW.- « 176 Windstillen 125 204 - ^ O •i-H 03 -♦^ OQ <ü bJO t^ <^ O 00 Co ^ 'S - bß o o a TJI Xtl •I— I bJD PH CD pH PWH o 88 00 CD Oa D- Cvl ^ CD c~- c- t- tr- c- c^ 00 X) 00 CD C^ O) 00 00 C5 05 -_ 05^ O o" oo" id iO" 05^ c-" O % s , ^ ^ ^ ^ ^ ^ 0 iO CD 0 00" 05" T-T Cd" Cd 1-1 -H ,-1 0 Cd" CO W •zneaajjiQ o d ca 00 iO_ CD^ O^ i-H C5i^ O^ cd" oo" od cd oo" i-T IC lO) 0 CO 0" id 10" '^h" 1—1 Cd^ II 'S n ii o 1-1 OS o~ o" O^ iO^ C-^ lO^ i-^_ '^^ ca" id oo" cd cd '*" Cd Cd 00 05 0" 00" Cd" i-T CD^ cd" 11 is CO l>- O 1— 1 C^ CD^ 0_ '^ oo" '^ cd" 1-h" t-T id~ 1-1 r-H CQ C3 C3 C-^ t>-^ CO Cd^ 0" CO c-" cd" Cd r-l 00 co" 1—1 P^;iM o O CO CO oS CO CO C5 CD t- CD '^^^ id OT cd CD CD cd 1— ( 1— 1 1— 1 1— H ^^ C5^ ^^ Cd^ id 0" »d ■^" 1—1 1—1 rH 0" 1—1 i C5 o d c- CD i2 ^ 8 ^ T-T ii> 1111^13 (X , • > h3 1-1 ^ CD C3 1-1 i-( CO. 00 C<1 1— 1 1— 1 00 c- 10 0 Cvl T-l Cd CO '^^ ranm S S 1—1 QO^ CTi lO ^ Oi^ OO^ O^ o" o" cd" CO -^" ca" CO ^ CO -^ '^ '* C- C- 00 T-l ^■^ g ^ ^ 00 00' Cd •uin:^'B(i 1— 1 Cd T— < 1 C<1 o T-l r-i T-l CD 00 OO CD 1—1 C3 r-H 1— 1 Cd lO 10 CO 6 O cimm s s «^ CO ^ CO E:: cd CD^ C-^ 00^ 00^- C-^ '^ id ctT cd i>^ od Oi iO iO iO lO o o CD C<1 iO l>- Cd" cd' i-<" !>•" CD lO CD CD Cd 0" FWM s S iO C55 -sH ca lo ca -^ cd" o" oo" t-h" CO co" ■^ urs -1^1 ^ lO HO )lO Cd CO 0 10" 0" T-T t-' lO iO iO ^ 0 cd 1 11 -+3 :^ ^ -S 'Ö ^ ^^ ^ 0 Iz; Q 205 'ÖHRS II OJ CO (M 1-1 CO '^ [>• c- -^ o T— 1 Od 1— 1 1—1 g Ö i ! C<1 CO C~- CO OO 05 CO Od Oi T-l ■<^ T-l Od I> CD Zahl der Beobachtung ^ i i-H 03 O Ci o c- 1-H T— ( 1—1 -* O CD CO 1—1 1 s 01 00 ^ CO CO (M o5 c^ Sa M 1 CD CD CD '^ 1—1 1-1 Od CD Ol CO 10 CD oa 02 1 CD 1 1 CO Ol 1 CD iO 05 ^ 00 0 iO '^ 1 CD CO (M CD !>■ CD Od O CD CO ^ 0 T-i 1—1 Od W CO T-H ca c- 1-1 ca 1 CD CS OS 0 1 Od 1 ^ ^ ^ C- Od "«^ iO) CO Od CO 0 00 Ol ;z;' C- ^ CO 00 CD '^ 1— ( T— 1 1— 1 1— 1 Oi Od O CD 1— 1 r-l Od 1-1 -^ CO 1-H Zahl der •8g^:^.i9ttiaiog 1 1 1 ! ^ -* CO C- iO 1 ! 1 § •9S^:^:^so.i^ 2 ■" s -^ I 1 1 1 1 1 CO 0 T— 1 Ol •9SB^STa ^ 1 1 1 1 I 1111 1 ^ CD •9g^;ni.m:^g 1 1 1 I 1 1 1 1 I 1 1 i ! •(^^iioapaq) 9gT3X U9qnj:^ •" C^ O i-T 1-1 CD Od iO O Od 00 T-l 00^ Oi^ i-T CD cd" c-" 00 CO i-< 10 CD 0 CO" Od" 1-1 Od 614,6 Bewölkung wolkenlos = 0. bedeckt = 10. •l^WM tO I>- I>- Oi^ Od^ C• -^ 00^ 10 co" co'" I> 00 0 c-" 00" cd" Oi 05_ oo_^ 00^ ir-^ C5^ t>-^ i>r cd" cd~ ^ CD uo 0 Ol C-^ r-^^ üO Od" Od" c-" C- Od 0 cd" ob l>.^ O^ OO^ CD^ CO_^ ^^ oo" oo" cd"" c^" c-" cd" »0 -* 0 0 cd" '^^ -* 00" •rt^ CO c-" 00" 0^ c-" <^^ ^^ "^^ '^.- "^^ ^- 00 OO" CD C-^ l>^ CD CO Ol '* Od cd" co" co" 00" 00 00 0^ 1 o 1 1 r.' .r^ ' s S -g :3 ^ *S S ^f| ;S g ^ g H^ Juli . . August . September October . 1 ' 3 bu her des Nass. Ver. f. Nat. Jahrg. 52 Prolii Forstbacfv MuMbom StoUm ProfaV Jmlorniay Zorelet J-omieiff Miuini«) sjmmtlicll in h. . — h„ minierer Horizont der Hercyniaczone ; rs Bänke , PPorphyroiil, N Nochenbanlie, M Murchisonienbanlt in h„ . - /i„, oberer Horizont der Hercj mit Tropid. laticosta und Cypricardellen in h„. . - 'S Fossilienfnndorte. - r 'Verwerfungen"."— ^- ■ — Tropidoleptus laticosta und Lam plotheca venusta und Pleurotomaria trislriata. £ Bänke mit Platyceras Eegenst S Bank mit Strophomena ezplanata, H Bank mit Spirifer Hercyniae! C. Ba^k JBornic/i^ Kliinspiegtl.te.Sm üb. i M. der Hercyniaezone; H Hercyniaebänke in h„, . - , Mühlen; 'S Fossilien. "''"''"'"' '° "" • «... »berer Horizont ^pi'rife°"Z;ro''ten';s'''I'md s'' '^'''""''.'"°°' ■ .""■. Bäntchen"" eücularis und Spirifer mediothenanus. i Fundo?t"e für PctrefaS ProÜlI Proffl-Cr. v,..t«v»,.,. .„„M.»„.>v..s..o... "»'-- ^' "■■■■■ ~äi..j;;,t^ "s'S,:r^":^-:;i:-"' ^^-^^ -i- ^p Her.„,f l'd\.,:;/:;;':; FTTV ^Ü ■■\^\J^ w /- ^ra ^h -A_v r^ i^ ( ' ,' I M *\i ,\j- -^^^^^^ .'%/ r^^ = ^ -~.\ 1-1 ^;L 1 1 -^ J' lüiiiPiiiiii ji ,1 ^^m Jahrb. d. Nciss. Ver f.Nat. Jahrg. 52. Taf.IV. Verlag v.J.F. Bergmann, Wiesbade/t. lithAiisb. V. Werner ^Winter, Frank furti'M. JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON DR ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL,. GEH. SANITÄTSRATH, INSPECTOK DKS NATUKHISTOUISCHEN MUSEUMS UND SECRETÄU DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 52. '^^V MIT VIER TAFELN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1899. / Druck von Carl Kitt er in Wiesbaden. MBL WHOI LIBRARY