JAHRBÜCHEK DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FUK NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON DR ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL. GEH. SANITÄTSRATH, DIKECTOK BKS NASSAIJISCHKN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 54. MIT DREI TAFELN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1901. Die Herren Verfasser übernehmen die Verantwortung für ihre Arbeitett. Druck von Carl Ritter in Wiesbaden. 1 11 li a 1 1. Seite I. Vereins-Naelirichten. Protokoll der Generalversammlung des N a s s a u i s c li e n Vereins für Naturkunde vom 16. Dezember 1900 ... IX Jahresbericht, erstattet in der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 16. De- zember 1900, von dem Vereinsdirector, Geheimer Sanitätsrath Dr. Arnold Pagenstecher XI Protokoll der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde vom 14. Februar 1900 . , . . XXI Verzeich niss der Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde im August 1901 XXVI Bericht über die wissenschaftlichen Abendunterhaltungen des Nassau ischen Vereins für Naturkunde, von Dr. L. Grünhut XXXV Inhalts-Uebersicht der Jahrbücher des Nasauischen Vereins für Naturkunde, 36. bis 53. Heft LIII II. Abliaudlungeu. Chemische Untersuchung des Victoria- Melita- Sprudels in Vilbel bei Frankfurt am Main. Ausgeführt im chemischen Laboratorium Fresenius von Professor Dr. H. Fresenius 1 U e b e r 0 r g a i; t h e r a p h i e. Vortrag, gehalten bei der Jahres- versammlung des Nassauischen Vereins für Natur- kunde am 16. Dezember 1900 von Dr. Georg Honigmann (Wiesbaden). Mit Tafel I 17 lieber neuere Beobachtungen im Unterdevon der Lorelei- Gegend Dlittelrhoin). (Vorläufige Mittheilung.) Von Dr. Alexander Fuchs -11 ^^9f, r — YI — Seite Fünf neue Formen europäischer Macrolepidopteren, von August Fuchs, Pfarrer in Bornich 51 Ueber die specifischen Unterschiede von Botis (Pyransta) flavialis S. V. und B. citralis H. S. (lutealis Dup.), von August Fuchs, Pfarrer in Bornich 59 Ueber Pleurota S chlaegeriella Z., von August Fuchs, Pfarrer in Bornich 65 Bemerkungen zu zwei n ass au i sehen Pt eropliorinen, von August Fuchs, Pfarrer in Bornich 69 Beobachtungen über einige bemerkenswer the paläarc- tische Lepid opferen, von Forstmeister Wendtlandt in St. Goarshausen am Ehein ''3 Ueber die Gattung Nyctemera Hb. und ihre Verwandten. (Beiträge zur Lepidopteren-Fauna des malayischen Archipels. XIV.) Von Dr. Arnold Fagenstecher. Mit Tafel 11 89 Catalog der Eeptil ien - Sammlung des Naturhistorischen Museums, von Lampe -Windholm, Mit Tafel III 177 III. Nachrichten aus der Meteorologischen Station zu Wiesbaden. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Station IL Ordnung Wiesbaden im Jahre 1900. Von Eduard Lampe, Präparator des Naturhistorischen Museums, Beobachter der der meteorologischen Station Wiesbaden 1 Ueber das Klima von Wiesbaden. I. Von Dr. Grünhut ... 55 I. Vereins-Nachrichten. Protokoll der General -VersammluDg des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 16. Dezember 1900. 1. Der Vereinsdirector, Herr Geh. San.-Rath Dr. Pagenstecher, begrüsst die Anwesenden, insbesondere die Vertreter der städtischen Behörden, die Mitglieder der Senckenberg'schen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M., sowie die anderen Gäste. Hierauf er- stattet derselbe den Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr (s. Anlage). Schliesslich richtet er Worte des Abschieds an den wegen Fortzugs nach Cassel aus dem Vorstand ausscheidenden Herrn Provinzialschulrath Dr. Kaiser und überreicht ihm das Diplom seiner Elrnennung zum correspondirenden Mitglied des Vereins. 2, Bei der Vorstandswahl werden gewählt : als Director: Herr Geh. San.-Rath Dr. Pagen Stecher, als Stellvertreter desselben: Herr Prof. Dr. H. Fresenius^ als Schriftführer: Herr Dr. L. Grünhut. Ferner werden als weitere Mitglieder des Vorstandes gewählt die Herren Vi gen er, Dr. L. Dreyer, Dr. Cavet, Prof. Dr. W. Fresenius. — X — An Stelle des wegen Fortzuges ausscheidenden Herrn Provinzialschulratli Dr. Kaiser wird gewählt: Herr Oberlehrer Dr. A. Kadesch. 3. Etwaige Anträge und Wünsche Seitens der Mitglieder werden nicht geäussert. 4. Hierauf hält Herr Dr. med. Honigmann den angekündigten Festvortrag über »Organtherapie«. (S. Anlage.) gez. Dr. A. Pagenstecher. gez. Dr. H. Fresenius, gez. Dr. L, Grünhut. Jaliresbericlit erstattit in der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde am 16. Dezember 1900 von dem Vereinsdirector, Geh. Sanitätsratli Dr. Arnold Pagenstecher. Meine Herren ! Wir begehen die heutige Generalversammlung unter wesentlich andern Verhältnissen, als die früheren. Am 14. Mai dieses Jahres ist das Muscumsgebäude sammt den in ihm enthaltenen Instituten und Sammlungen aus den Händen der Königl. Staatsregierung in die der Stadtgemeinde Wiesbaden formell übergegangen, nachdem der bezüg- liche Vertrag die Genehmigung beider Häuser des Landtages gefunden hatte. Die bestehenden Verwaltungen erlitten liierdurch keine wesent- lichen Aenderungen, da sie nach den Bestimmungen des verehrlichen Magistrats in gleicher Weise wie bisher und auf Grund des für das Etatsjahr 1900/1901 von Königl. Regierung festgestellten Budgets weiter- geführt wurden. Mit lebhafter Befriedigung und besonderem Danke aber können wir hervorheben, dass durch das bereitwillige Entgegenkommen der Museumsdeputation und der beiden städtisclien Collegien einige von uns schon längst als dringend empfundene Wünsche erfüllt wurden. Es sind dies besonders die Anstellung eines ständigen Museumsdieners und die Ausstattung unseres Laboratoriums mit einer Gas- und Wasserleitung. Die Stelle eines Museumsdieners konnte am 1. Dezember in der Person des früheren Schreiners Kuppinger von hier besetzt werden. Hier- durch ist uns nicht allein die Möglichkeit gegeben, das naturhistorische Museum auf eine längere Zeit des Jahres hin dem allgemeinen Besuch zu öffnen, sondern es ist dadurch, wie durch die genannten — XII — Verbesserungen der Einrichtungen des Laboratoriums unserem Präparator eine wesentliche Hülfe gewährt und ihm die Freudigkeit an der Arbeit erhöht. Der Uebergang des Museums in die Hände der Stadt liat auch auf unsern Verein in anderer Weise Einfluss ausgeübt. Zunächst auf die Zusammensetzung des Vereinsvorstandes. Herr Regierungspräsident Dr. Wentzel, welcher in der vorjährigen Generalversammlung zum Vereinsdirector gewählt worden war, fühlte sich als Chef der Aufsichts- behörde bewogen, von der Leitung des Vereins zurückzutreten. Der Vorstand musste diese Resignation mit dem lebhaftesten Bedauern an- nehmen und sah sich veranlasst, den Herrn Präsidenten in Anerkennung seines steten lebhaften Interesses- an den Vereinsbestrebungen zum Ehren- mitgliede zu ernennen, was derselbe freundlichst annahm. Der Vorstand betraute darauf mich mit der Supplirung des Directorpostens und die am 15. October d. J. zur Berathung einer neuen Satzung zum Zweck des Eintrags des Vereins in das Vereinsregister abgehaltene ausser- ordentliche Generalversammlung wählte mich zum Director und bestätigte zugleich als Vorstandsmitglieder die beiden vom Vorstande cooptirten Herren Prof. Dr. Wilh. Fresenius und Dozent Dr. phil. Grünhut. Die unter freundlicher Mitwirkung von Herrn Justizrath Dr. Romeiss vom Vorstand ausgearbeitete neue Satzung, welche auch die Billigung der Museumsdeputation und des Magistrats bereits gefunden hatte, wurde von der ausserordentlichen Generalversammlung einstimmig ge- nehmigt und der Vorstand ermächtigt, mit dem Herrn Vereinsrichter wegen des Eintrags die nötliigen Vereinbarungen zu treffen. Es freut mich, Ihnen mittheilen zu können, dass dem Eintrag des Vereins Nichts entgegenstehen wird, nachdem Sie in der heutigen Genereralversammlung den Vorstand werden constituirt haben. Wie im Vorstand, so sind auch im sonstigen Personalbestand des Vereins mehrere Veränderungen eingetreten. Zunächst haben wir den am 28. Januar d. J. im hohen Alter von 86 Jahren erfolgten Tod unseres ver- dienten Ehrenmitgliedes, des bekannten Geologen Hofrath Dr. Geinitz in Dresden zu beklagen, wie weiter den zweier geschätzter ordentlicher Mitglieder. Als solche habe ich Ihnen zu nennen den trefflichen, um unsere Vereinszwecke sowohl, als die Naturwissenschaften überhaupt wesentlich verdienten, mit mehreren unserer Mitglieder innig befreundet gewesenen Lithographen Wilhelm Winter in Frankfurt a. M. und des Herrn Apothekers Nagel in Wiesbaden. — XIII — Ich bitte Sie, zum Zeichen des ehrenden Andenkens an die Ver- blichenen sicli von Ihren Sitzen erheben zu \vollen. Ihren Austritt aus dem Verein erklärten die Herren Dr. Gehren- beck in Ilerborn und Lehrer M. Gärtner in St. Goarshausen, jetzt in Coblenz. Als neue Mitglieder begrüssen wir die Herren : Kaufmann Schild, Augenarzt Dr. med. Knauer, Lehrer A. Stein, Rentner Gallhot, Major a. D. Stengel, Apotheker Block und Dr. phil. Herold hier, sowie Forstmeister Wendtlandt und Oberpostassistent Seibel in St. Goarshausen. Was die sonstigen Vorgänge in unserem Vereinsleben angeht, so wurden die gewohnten botanischen Excursionen auch in diesem Sommer unter der bewährten Leitung unseres V'orstandsmitgliedes Herrn Apotheker Vigener ausgeführt. Es wurden acht Excursionen im Vereinsgebiet, wie im benachbarten Rheinhessen unter lebhafter Theilnahme von Vereinsmit- gliedern und Freunden gemacht. Ihnen schlössen sich kleinere Spazier- gänge an den jeweiligen Mittwochs-Nachmittagen an. Die winterlichen wissenschaftlichen A b e n d u n t e r h a I - tungen begannen Anfangs October und wurden allwöchentlich an den Donnerstagen im Casino unter höchst erfreulicher steigender Theilnahme von Mitgliedern und Gästen fortgesetzt. Es wurden Themata aus den verschiedensten Gebieten der Naturwissenschaften in anregender Weise durchgesprochen und es ist mir eine angenehme Pflicht, nicht nur allen eifrigen Besuchern derselben, sondern auch ganz besonders den Herren Vortragenden, welche sich in so uneigennütziger Weise den Vereins- zwecken zur Verfügung stellten, den wärmsten Dank zu sagen. Von Seiten des Herrn Oberpräsidenten in Cassel, Grafen von Zedlitz, wurde die Abfassung eines forstbotanischen Merkbuchs, wie ein solches von Herrn Professor Conwentz in Danzig für die Provinz Westpreussen herausgegeben worden ist, auch für die Provinz Hessen-Nassau angeregt und unser Verein zur Mitwirkung an diesem gemeinnützigen Unter- nehmen zugleich mit andern naturwissenschaftlichen Vereinen der Pro- vinz aufgefordert. Wir haben uns zugleich mit der Senckenberg'schen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M. und dem Verein für Naturkunde in Hanau und Cassel gerne zur Verfügung gestellt. Die Herren Apotheker Vigener und Oberforstmeister Professor Dr. Borg - greve haben sich freundlichst bereit erklärt, als Delegirte des Vereins die Arbeiten für die uns zufallenden Bezirke in die Hand zu nehmen, — XIV — in welchen sie auf Anweisung Königl. Regierung von den forstlichen Behörden unterstützt werden. Unser diesjähriges Jahrbuch, der 53. Band, ist bereits in Ihren Händen. Sie werden aus demselben ersehen haben können, dass wir uns bemühen, den Vereinszwecken auch in literarischer Weise gerecht zu w'erden. Unsere Verbindungen mit andern wissenschaftlichen Vereinen und gelehrten Instituten des In- und Auslandes werden durch die Jahr- bücher in wirksamster Weise aufrecht erhalten, indem sie uns äusserst werthvolle Tausch verbin dun gen mit andern wissenschaftlichen Publicationen ermöglichen. Dadurch erhält unsere Vereinsbibliothek alljährlich einen Zuwachs von über 500 Nummern. Ueber die Schwierig- keit der Unterbringung dieser Schätze will ich Ihnen keine Klage vor- bringen. Wir werden uns bis zur Lösung der Frage des Museums- neubaus zu helfen suchen, so gut es eben geht. — Ich gehe nunmehr über zu dem zweiten Theil unserer Vereins- bestrebungen, welcher in der Thätigkeit für das natur bis torische Museum gipfelt. Der Character desselben als eines Provinzialmuseums weist uns auf eine stetige besondere Rücksichtnahme auf die Produkte unserer engeren Heimath, welche wir zugleich mit den wichtigsten Typen der drei Naturreiche in übersichtlicher Weise zu vereinen und in einer für die Belehrung und Unterhaltung unserer einheimischen Bevölkerung, wie der zahlreichen, unsere Stadt besuchenden Fremden in geeigneter Weise nutzbar zu machen bestrebt sind. Mit Rücksicht auf die bevor- stehenden Veränderungen in den Verhältnissen des Museums und in Voraussicht eines allerdings erst nach Jahren erfolgenden Umzugs haben wir die im vei-gangenen Jahre begonnene Gesammtdurchsicht und theil- weise Um- und Neuordnung der Sammlungen fortgesetzt, wobei uns die jugendliche und eifrige Kraft unseres Präparators, Herrn L a m p e erfolg- reich zu Gebote steht. Natürlicherweise wird diese umfangreiche, aber nicht zu umgehende Arbeit, geraume Zeit in Anspruch nehmen. Indes hoifen wir, dass es gelingen wird, die ganze Sammlung, w-enigsteus in ihren w'esentlichen Theilen, bis zu dem Zeitpunkt, in welchem eine Uebersiedlung in neue, zweckentsprechende Räume wird stattfinden können, sowohl umgearbeitet als neu catalogisirt zu haben nach den neueren Grundsätzen der Wissenschaft. Wir halten es dabei für entsprechend, schon jetzt, soweit es angeht, Rücksicht zu nehmen auf eine gewisse Trennung einer für das grössere Publicum bestimmten Schausammlung, 2U welcher ausser den einheimischen Producten nur solche von allge- — XV — meinem Interesse gehören, von den mehr für wissenschaftliche Zwecke- geeigneten und in der Studiensammlung zu vereinigenden Theilen zu trennen. Letztere werden sich zugleich mit den sich ergebenden Dou- bletten in mehr gedrängter, magazinartiger Weise aufbewahren lassen und wir werden dadurch in den Stand gesetzt sein, neben bedeutender Raumersparniss an Bodenfläche doch zugleich Uebersichtlichkeit zu ge- winnen. Es wäre verfrüht, schon jetzt sich des Weiteren darüber äussern zu wollen, in welcher Weise bei einer spätem Neuaufstellung auf eine Reihe weiterer Gesichtspunkte Rücksicht zu nehmen sein wird. Bei der Aufstellung des Programms für neue Räume, mit dem wir uns be- schäftigen, wird auch hierauf Bedacht genommen werden können. Nach- dem im vergangenen Jahre begonnen worden war, die Säugethier- Sammlung zu revidiren und neu zu catalogisiren, ist diese Arbeit nach der in diesem Jahre erfolgten Herrichtung der Ordnungen der Rodentia, üngulata, Sirenia, Cetacea, Edentata, Marsupiala und Monotremata be- endet worden. Weiter wurden sämmtliche in der Sammlung vorhandenen Insecten nachgesehen und die Kasten gereinigt und desinficirt. Auch wurde mit der Neuaufstellung der in Spiritus aufbewahrten Amphibien, Schlangen, Eidechsen, Schildkröten, Fische und niedern Thiere begonnen. Zu dieser Arbeit war nicht allein die Anschaffung neuer Gläser, ins- besondere von uns bisher gefehlt habenden viereckigen , nothwendig, sondern es musste auch der im Laufe der Zeit trübe gewordene oder verdunstete Spiritus durch neuen ersetzt werden. Auch wurde anstatt des früher vielfach benutzten Verschlusses der Gläser durch Thierblase und Lack, welcher sich auf die Dauer nicht genügend bewährt hat, ein neuer mit Guttapercha benutzt. Auch hier wird eine neue Catalogisirung nach dem neuesten Standpunkt der Wissenschaft eintreten. Wenn Sie bedenken, dass auch noch die andern Theile unserer umfangreichen Sammlungen vorzunehmen sind und dass immer andere Arbeiten dazwischen treten, so werden Sie begreifen, dass es uns auf Jahre hinaus nicht an Arbeit fehlen wird. Wir würden erfreut sein, wenn sieh uns frei- willige Kräfte zur Unterstützung bieten wollten. Ich will nicht unter- lassen, hier mit besonderem Dank zu betonen, dass unser correspon_ direndes Mitglied, Herr Professor Dr. Böttger von Frankfurt uns bei der Bestimmung bisher noch nicht mit Namen versehener Reptilien unserer Sammlung bereits mit seiner reichen Erfahrung freundlichst an die Hand gegangen ist. — XVI — An Geschenken erhielt das naturhistorische Museum im ver- gangenen Jahre: 1. Nest von Turdus merula L. (Schwarzdrossel) mit Eiern, von Herrn Garteninspector Dr Cavet. 2. Vespertilio murin us (Fledermaus; von Herrn Hofschau- spieler Crusius. 3. Podiceps rubricollis (rothhalsiger Taucher) vom Rhein bei Schierstein, durch die Güte des Herrn Geh. Reg.-Rathes von Reichen au dahier. 4. Podiceps cristatus (Haubentaucher) von demselben. 5. Gallinula chloropus (grünfüssiges Rohrhuhn) von dem- selben. 6. Fulica atra (schwarzes Wasserhuhn) von demselben. 7. Strix otus L. (Waldohreule) von demselben, S. Turdus merula L. (Varietät) von demselben. 9. Strix nyctea (Schneeeule) von Herrn Prof. Dr. Heinrich Fresenius. 10. Eine Suite einheimischer Schmetterlinge aus dem Nachlasse unseres früheren Mitgliedes Herrn F. Duensing, von Herrn Reifner hier. 11. Ein Kasten mit exotischen Schmetterlingen von Herrn Rentner H. Hertz hier. 12. Bufo viridis aus dem Museumhof, von Herrn Präparator Lampe. 13. Frassstücke von Borkenkäfern aus der Umgegend von Karlsruhe, von Herrn Präparator Lampe. 14. Eine Suite von Petrefacten aus der Loreleigegend, Beleg- stücke für die im vorjährigen Jahrbuch erschienene Arbeit von Herrn Dr. Alexander Fuchs in Bornich. 1 5. Eine Suite fossiler Conchylien aus der Umgegend von Offenbach, von Herrn Jacob Zinndorf dortselbst. 16. Verschiedene Schriften von diversen Gebern. Wir sagen unsern besten Dank für diese Bereicherungen des Museums. — XVII — Durch Tausch erwarben wir : 1. Acht für unsere Sammlung neue Arten von Scorpionen, von Herrn Direktor Kraepelin in Hamburg, welcher die Güte hatte, die Scorpione unserer Sammlung zu bestimmen. 2. Einen Kasten mit S traue hobst Schädlingen von Herrn Naturalisten E, Heyne in Leipzig. Durch Kauf erhielten wir: 1. Eine Reihe von Metamorphosen und zwar von Tropidonotus natrix (Ringelnatter), Salmo fario (Salm), Melolontha vulgaris (Maikäfer), H.vdrophilus piceus (Schwimmkäfer), Lucanus cervus (Hirschkäfer), Phryganea striata (Frühlingsfliege), Vespa crabro (Hornisse), Gryllotalpa vulgaris (Maulwurfsgrille), Musca domestica (Stubenfliege) , Acridium migratorium (Wander- heuschrecke), Pyrrhocoris apterus (Feuerwanze) und Astacus fluviatilis (Flusskrebs) von Herrn Naturalisten Schlüter in Halle. 2. Bälge von Canis lagopus (Polarfuchs), Cercoleptes caudivolvulus (Wickelbär) und Herpestes Ichneumon (Pharaoratte) von dem- selben. 3. Bälge von Sciurus vulgaris (Eichhorn), Mustela foina (Steinmarder) und Mustela erminea (Wiesel) von Präparator Lampe. 4. Scelette von Canis familiaris (Haushund), Lutra vulgaris (Fischotter), Mustela putorius (Iltis), Sciurus vulgaris (Eich- horn), Gallus domesticus (Haushahn), Rana esculenta (Frosch) aus dem Besitze von Herrn Lampe. 5. Eine Missgeburt von Sus-scrofa domestius (Hausschwein). 6. Einen Balg eines Weibchens von Ovibos moschatus von Herrn Sparre Schneider in Tromsö. Für die naturhistorische Sammlung wurde im vergangenen Jahre hergerichtet und aufgestellt: 1. Eine Reihe von Nestern mit und ohne Eiern. 2. Zwei Mustela foina (Steinmarder), zwei Mustela erminea (Wiesel), drei Sciurus vulgaris (Eichhörnchen). Jahrb. d. nass. Yßi. f. Nat. 54. U — XVIII — Sechs von Herrn Geh. Reg.-Rath von R ei che na u geschenkte Vögel. Der im vergangenen Jahre durch freundliche Vermittlung des Herrn Sparre Schneider, Director des naturhistorischeu Museums in Tromsö, zu einem bescheidenen Preise erworbene Balg eines prächtigen alten Bullen von Ovibus moschatus (Moschus- ochsen) im Sommerfell, dem wir, wie bemerkt, in diesem Jahre durch die gleiche gütige Vermittlung und zwar zu noch weiter, reducirtem Preise eine, wenn auch nicht Lebens-, doch Samm- lungsgefährtin zugesellen konnten. Die interessanten Thiere, von denen das Männchen in trefflicher Herstellung vor Ihnen steht, stammt aus dem hohen Norden und zwar den eisigen Gefilden von Ostgrönland, vom Scoresby Sound vom 72"n. Br., von wo sie durch norwegische Fangschiffe nach Norwegen ge- bracht wurden. Bekanntlich ist der Moschusochse das am Weitesten nach Norden vordringende Landthier, -welches sich bis über den 82 '^ n. Br. hinaus trotz der Unwirthlichkeit seiner Heimath und ihrer langen Polarnacht in Herden aufhält, sich vortrefflich ernährt, wie das tüchtige Fettpolster beweist, und fortpflanzt. Er wird als ein Mittelglied zwischen dem Ochsen, dem seine auf soliden Knochenzapfen aufsitzenden Hörner entsprechen, und dem Schafe, zu dem das übrige Skelett mehr hinneigt, aufgefasst, doch ist man neuerdings auf wissen- schaftlicher Seite auch geneigt, das schöne Thier mit den Antilopen zu vergleichen. Der Moschusochse ist nicht, wie andere arctische Thiere, circumpolar, sondern auf einen Theil der neuen Welt von Ost -Grönland bis Alasca beschränkt. An letzterem Ort kommt er in einer Varität vor, dagegen westlich der Behringstrasse trotz der anscheinend sehr geeig- neten Verhältnisse nicht mehr und fehlt auch in Westgrön- land, da er das Grundeis und ins Innere nicht überschreitet, dagegen den Smith Sound übersetzen konnte nördlich vom Humboldtgletscher. In vorweltlichen Zeiten hat er auch zur Eiszeit in unserer Gegend gelebt, wie z. B. ein bei Mosbach gefundenes Schädelstück unserer Sannnlung beweist. Wir können uns lebhaft über die Bereicherung unserer Sammlung durch das Ihnen sich hier zeigende Exemplar des ausgewachsenen Männchens, wie die zusammengewachsenen Hörner beweisen, zu — XIX — dem sehr geringen Preise freuen; noch in den letzten Jahren würde ein solches Thier nur zu einer vierstelligen Zahl erhalt- bar gewesen sein. Der Besuch des naturhistorischen Museums Seitens des Publicums war auch in diesem Sommer ein sehr lebhafter. Abgesehen von Schülern und Schülerinnen hiesiger und auswärtiger Lehranstalten wurde dasselbe von über 4000 Personen besucht. Von Seiten hervorragender Gelehrten wurde es auch im vergangenen Jahre zum Studium vielfach benutzt. Im Besonderen beschäftigten sich eingehender in demselben Herr Landes- geologe Dr. Schröder aus Berlin und Herr Professor Dr. Küken- tlial aus Breslau, Unsere vorjährige Rechnung war mit einigen unwesentlichen Notaten, die wir alsbald erledigten, von der Königl. Oben-echnungskammer zurückgelangt und ist die Decharge des Rechners in kürzester Frist zu erwarten. Die Führung der diesjährigen Rechnung wurde vom Vorstand dem Herrn Magistratssecretär Rübsamen II. übertragen. Von Seiten des verehrlichen Magistrats wurde die vom Vorstand seit Gründung der städtischen meteorologischen Station freiwillig ausgeübte Aufsicht über dieselbe uns nunmehr, wenn auch vorläufig provisorisch, übertragen. Der Vorstand wird es sich angelegen sein lassen, die bei der Person unseres Präparators Lampe in guten Händen befindliche Beobachtungen auch ferner zu überwachen und für zweckentsprechende Avissenschaftliche und populäre Benutzung derselben thätig zu sein. Nachdem im diesjährigen Jahrbuch bereits eine ge- drängte tabellarische Uebersicht der nunmehr 30 jährigen Beobachtungen der Station gegeben worden ist, hoffen wir in dem nächsten eine aus- führliche Arbeit über das Klima von Wiesbaden, welcher sich die Herren Dr, Grünhut und Lampe unterziehen wollen, veröffentlichen zu können. Die umfangreichen Vorarbeiten und tabellarischen Zusammen- stellungen sind bereits angefertigt. Meine Herren ! Ich war bestrebt, durch meine cursorischen Mit- theilungen über unsere Vereinsthätigkeit Ihnen den Beweis zu fuhren, dass dieser mit lebhaftem Eifer seiner Aufgabe gerecht zu werden sucht, und insbesondere sich auch bemüht, das ihm anvertraute Institut zum Besten un-serer Vaterstadt und der engeren Heimath auf einen mehr und mehr vervollkommneten Standpunkt zu erheben, II* — XX — Es bleibt unsere Hoffnung und unser lebbafter Wunsch, dass es dem Baume, zu dessen sorgsamen Hüter wir bestellt sind, auch für die Folge niemals, wie an fruchtbarem Erdreich und belebender Feuchtig- keit, so auch an Luft und Licht zur freien Entwicklung fehlen möge. Dann werden alle Diejenigen, welche sich unter seinem Schatten ver- einen, unter seinem grünenden Laube reiche Erholung, an seinen Blüthen reine Freude und geistige Veredlung und an seinen Früchten ernste Belehrung zu finden wissen! — Protokoll der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde vom 14. Februar 1901. Herr Geh. San.-Rath Dr. Pagenstecher legt der Versammlung die in der Vorstandssitzung vom 30. Januar d. J. beschlossenen Satzungs- abänderungen vor. Dieselben werden einstimmig gut geheissen. gez. Dr. A. Pagen Stecher; Dr. H. Fresenius; Dr. W. Fresenius; Dr. Grünhut; Dr. Kadesch; Vi gen er. Satzung des Nassauischen Vereins für Naturkunde (E. V.) zu "Wiesbaden. (Eingetragen unter No. 31 des Vereinsregisters Königl. Amtsgerichts 12 zu Wiesbaden am 9. März 1901.) § 1- Der im August 1829 gegründete »Nassauische Verein für Natur- kunde < hat seinen Sitz in Wiesbaden. Er soll in das Vereiusregister eingetragen werden. § 2. Der Verein bezweckt, das Interesse an der Natur zu wecken und das Studium derselben nach jeder Richtung zu fördern. Er soll dabei den Producten des Regierungsbezirks Wiesbaden und der angrenzenden Landestheile besondere Aufmerksamkeit schenken und für die Ausbildung des von dem Verein gegründeten und in seiner Verwaltung stehenden, jetzt städtischen , naturhistorischen Museums zu Wiesbaden besonders Sorge tragen. — XXII — § 3 Der Verein besteht aus : 1. Ordentlichen, 2. Correspondirenden, 3. Ehren-Mitgliedern. § 4. Jedes ordentliche Mitglied hat einen jährlichen Beitrag von fünf Mark an die Vereinskasse zu zahlen. Die Verbindlichkeit der ordentlichen Mitglieder zur Leistung dieses Beitrages beginnt mit der nächsten auf die Aufnahme folgenden Erhebung. § 5. Durch Ernennung zu correspondirenden und Ehren - Mitgliedern bezeugt der Verein denjenigen seine Anerkennung, welche eine ausge- zeichnete Stellung in der Wissenschaft einnehmen oder sich durch wissen- schaftliche Mittheilungen oder Beiträge zu den von ihm verwalteten naturhistorischen Sammlungen oder in einer anderen Weise um den Verein verdient machen. Die correspondirenden und Ehren-Mitglieder haben dieselben Rechte, wie die ordentlichen, sind aber von jährlichen Beiträgen zur Vereins- kasse befreit. § 6- Sowohl die ordentlichen, als auch die correspondirenden und Ehren- Mitglieder ernennt der Vorstand auf den Vorschlag eine^ ordentlichen Mitglieds des Vereins durch Stimmenmehrheit. § 7. Mitglieder, welche aus dem Verein austreten wollen, haben dies dem Vorstande anzuzeigen. Die Verbindlichkeit des Ausscheidenden zur Leistung des jährlichen Beitrags hört mit dem auf die Austrittserklärung folgenden Schluss des Vereinsjahres auf. Verweigerung des Beitrags ist der Austrittserklärung gleich zu erachten. Das Vereinsjahr läuft vom 1. April ab. § 8. Mit dem Tod des Mitglieds erlischt die Mitgliedschaft unter Vor- behalt der Ansprüche des Vereins auf den fälligen Beitrag. — XXIII — § 9- Der Vorstand dos Vereins bestellt aus: dem Director, dessen Stellvertreter, dem Schriftführer, und fünf bis sieben weiteren Mitgliedern. Die Mitglieder des Vorstandes werden von der Generalversammlung gewählt. Jedes zweite Jahr scheiden aus dem Vorstande drei Mitglieder nach der Altersfolge des Eintritts aus. Bei gleichem Alter entscheidet das I.oos. Die Ausscheidenden sind wieder wählbar. Ist der von dem Vor- stande vorzuschlagende, vom Magistrat zu Wiesbaden zu ernennende Inspector des naturhistorischen Museums nicht bereits Mitglied des Vor- standes, so tritt er demselben als .stimmberechtigtes Mitglied bei. § 10. Im Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitgliedes oder der Be- hinderung eines solchen in Ausübung der ihm übertragenen Function ergänzt sich der Vorstand selbst vorbehaltlich der in der nächsten Generalversammlung vorzunehmenden ordentlichen "Wahl. § 11. Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und aussergerichtlich. Mit der Kassenverwaltung wird ein von dem Vorstande anzustellender Rechner betraut. § 12. Der Vorstand beschliesst über alle Angelegenheiten des Vereins, soweit dieselben nicht der Generalversammlung vorbehalten sind. Er hält in der Regel monatlich eine ordentliche Sitzung, ausserordentliche Sitzungen je nach Veranlassung ab. Derselbe ist bei Anwesenheit von vier Mitgliedern beschlussfähig. Die Beschlüsse werden nach Stimmen- mehrheit der erschienenen Vorstandsmitglieder gefasst und mit dem wesentlichen Inhalt der Verhandlungen von dem Schriftführer in ein Protokoll aufgenommen, Avelches von mindestens zwei Mitgliedern zu unterzeichnen ist. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des A'orsitzenden. — XXIV — § 13. Der Director oder dessen Stellvertreter führt den Vorsitz bei den Sitzungen des Vorstandes und in der Generalversammlung; er sorgt für die Vollziehung der Beschlüsse und ertheilt dem Rechner Anweisungen für die Einnahmen und Ausgaben. § 14. Der Schriftführer führt in den Sitzungen des Vorstandes und in der Generalversammlung das Protokoll, fertigt die Beschlüsse aus und legt die betreffenden Ausfertigungen dem Director oder dessen Stell- vertreter zur Unterschrift vor. Er besorgt ferner die Correspondenz über die sonstigen Angelegenheiten des Vereins nach den darüber vom Vorstande zu treffenden Bestimmungen. § 15. Der von dem Vorstande zu bestellende Rechner besorgt im Auf- trage die Erhebung der Geldeinnahme und leistet die Zahlungen nach Anweisung des Directors oder dessen Stellvertreters. Er führt darüber vollständige Rechnung, woraus jederzeit der Stand der Kasse und die disponiblen Mittel ersehen werden können und legt die Bücher auf Ver- langen dem Vorstande vor. § 16. Alljährlich, in der Regel gegen Ende des Jahres findet eine vom Vorstande zu berufende Generalversammlung der Mitglieder statt. Bei ausserordentlichen Gelegenheiten oder auf schriftlichen Antrag von mindestens zwanzig Mitgliedern beruft sie der Vorstand. Die Ein- ladung geschieht durch einmalige Insertion in zwei Wiesbadener Blättern. Die Beschlüsse werden mit Stimmenmehrheit der erschienenen Mit- glieder gefasst; bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vor- sitzenden. Zur Abänderung der Satzung ist eine Mehrheit von ^/^ der er- schienenen Mitglieder erforderlich. Eine allenfallsige Auflösung des Vereins kann nur in einer speciell zu diesem Zwecke mindestens vierzehn Tage vorher einberufenen Generalversammlung durch "/^ der anwesenden Mitglieder beschlossen werden. Das Vereinsvermögen fällt in diesem Falle der Stadt Wiesbaden zu. — XXV — § 17. Diese Satzung tritt mit der Eintragung des Vereins in das Vereins- register in Kraft. Bis dahin behalten die bisherigen Statuten ihre Giltigkeit mit der Massgabe, dass: 1. der bisherige Vorstand bis zur nächsten Neuwahl im Amt bleibt und seine Mitglieder dem Richter durch Angabe des Directors nachgewiesen werden; 2. die ausscheidenden Mitglieder ihren Antheil an dem Vereins- vermögen durch den Austritt verlieren ; 3. durch den Austritt, die Kündigung, den Tod oder den Concurs eines Mitgliedes oder andere in seiner Person eintretende Er- eignisse der Verein nicht aufgelöst wird. Der Verein besteht in diesem Fall unter den übrigen Mitgliedern fort. So beschlossen in der Generalversammlung vom 14. Februar 1901. Verzeichniss der Mitglieder des Nassaiüschen Vereius für Naturkimde im August 1901.*) I. Vorstand. Herr Geh. Sauitätsrath JDr. ArnoldPagenstecher, Director. « Professor Dr. Heinrich Fresenius, Stellvertreter. « Apotheker A. Yigener. « Rentner Dr. L. Dreyer. < Garteninspector Dr. L. Cavet. « Professor Dr. Wilhelm Fresenius. « Dozent Dr. Grünhut, Schriftführer. « Oberlehrer Dr. K ade seh. II. E li r e n 111 i t g- li e (1 e r. Herr v. Baumbach, Landforstmeister a. D., in Freiburg i. B. « Dr. Erlenmeyer, Professor, in Aschaffenburg. « Graf zu Eulen bürg, Ministerpräsident a. D., in Berlin. « Dr. Haeckel, Professor, in Jena. «= Dr. L. V. Hey den, Königl. Major a. D., Frankfurt a. M. « Alexander v. Homeyer, Major z. D.. in Greifswald. « Dr. W. Kobelt, Arzt zu Schwanheim. « Dr. V. Kölliker, Professor, Exe, in Würzburg. « Dr. Wentzel, Reg.-Präsident, Wiesbaden. *) Um Mittheilung vorgekommener Aenderungen im Personenstand wird freundlichst gebeten. XXVII III. Correspoiidireude Mitglieder. Herr Dr. 0. Böttger, Professor, in Frankfurt a. M. « Dr. Buddeberg, Rector, in Nassau a. Lahn. « Dr. V. Canstein, Königl. Oeconomieratli und General-Secretär, in Berlin. « Freudenberg, Geueral-Consul, in Colombo. « Dr. B. Hagen, Hofrath, in Frankfurt a. M. « Ernst Herborn, Bergdirector, in Sidney. « Dr. Hueppe, Professor der Hygiene, in Prag. « Dr. L. Kaiser, Provinzialschulratli, in Cassel. « Dr. Kays er, Professor der Geologie, in Marburg. « Dr. F. Kinkelin, Professor, in Frankfurt a. M. « Dr. Knoblauch, August, pract. Arzt., Frankfurt a. M. « Dr. C. List, in Oldenburg. « Dr. Ludwig, Professor, in Bonn. « Dr. Reichenbach, Professor, in Frankfurt a. M. « V. Schön fehlt, Oberst z. D., in Eisenach (Villa Wartburg). « Dr. A. S e i tz , Director des Zoologischen Gartens, in Frankfurt a. M. « Siebert, Director des Palmengartens in Frankfurt a. M. « P. T. C. S n e 1 1 e n , in Rotterdam. « Dr. T h 0 m a e , Gymnasiallehrer in Elberfeld. ly. Ordentliche Mitglieder, A. Wohnitaft in Wiesbaden. Herr A b e g g , Rentner. « Ahrens, Dr. med., prakt. Arzt. « Alb recht, Dr. med., prakt. Arzt. « Altdorf er, Dr. med., prakt. Arzt, « Auf er mann, Rentner. Berle, Ferd., Dr., Banquier. Berle. Bernhard, Dr., Banquier. Becker, Dr. med., prakt. Arzt. Bergmann, J. F., Verlagsbuchhändler. Bischof, Professor Dr., Chemiker. Block, Apotheker. Boettcher, Dr. med., prakt. Arzt. Bohne, Geh. Rechnungsrath. Borggreve, Professor Dr., Oberforstmeister. — XXVIII — Herr v. Born, W., Kentner. « Brau neck, Dr., Geh. Sanitätsratli. « Bresgen, Dr. med., prakt. Arzt. « Brömme, Ad., Tonküustler. « Buntebarth, Rentner. « Caesar, Reg.-Ratb. « Gas pari IL, W., Lehrer. « G a u e r , Buchhändler. « Cavet, Dr., Königl. Garteninspector. « Öhelius, Georg, Rentner. « Clouth, Dr. med., Sanitätsrath. « Coester, Dr. med., prakt. Arzt. « Conrady, Dr., Geh. Sanitätsrath. « Gramer, Dr. med., prakt. Arzt, Sanitätsrath. « Cuntz, Wilhehn, Dr. med., prakt. Arzt, Sanitätsrath. « Guntz, Friedrich, Dr. med., prakt. Arzt. « Guntz, Adolf, Rentner. D a h 1 e n , Generalsecretär. D e n e k e , Ludwig, Rentner. Doms, Leo, Rentner. Dreyer, L., Dr. phil., Rentner. Dünschmann, Dr. med., pract. Arzt, Ebel, Dr. phil. Elgershausen, Luitpold, Rentner. Flor schütz, Dr., Sanitätsrath. Frank, Dr., Dozent und Abth.-Vorst. am ehem. Laboratorium von Fresenius. Fresenius, H., Dr., Professor. Fresenius, W., Dr., Professor. Frey tag, 0., Rentner, Premierlieut. a. D. Fuchs, Dr. med., Frauenarzt. Fuchs, Director a. D. Funke, Zahnarzt. 1 Gallhof, J., Apotheker. G e c k s , Buchhändler. G e i s s 1 e r , Apotheker. — XXIX — Herr Gessert, Th., Rentner. « Gleitsmann, Dr. med., Kreisarzt, Sanitätsrath. « Groschwitz, C, Buchbinder. « Groschwitz, G., Lithograph. « Grünhut, Dr., Dozent am ehem. Laboratorium von Fresenius. « Gull, Lehrer. « Güntz, Dr. med., Hofrath. « Gygas, Dr. med., Oberstabsarzt a. D. Hackenbruch, Dr. med., prakt. Arzt. Hagemann, Dr. phil., Archivar. Hammacher, G., Rentner. Heck er, E^Yald, Dr. med., prakt. Arzt. Heimerdinger, M., Hof- Juwelier. H e n s e 1 , C. , Buchhändler. Herold, Dr. phil., Rentner. Herr fahr dt, Oberstlieutenant z. D. Herrmann, Dr. phil. Renter. Hertz, H., Kaufmann. Hess, Bürgermeister. Hessenberg, G., Rentner. H e y d r i c h , Rentner. Hintz, Dr. phil., Professor. Hiort, Buchbinder. Hirsch, Franz, Schlosser. Honig mann, Dr. med., prakt. Arzt. V. Ibell, Dr., Ober-Bürgermeister. Jordan, G., Lehrer. Kadesch, Dr., Oberlehrer. Kalle, F., Stadtrath, Professor. Kessler, Landesbank-Directionsrath. Kiesel, Dr. phil. Klärner, Carl, Lehrer. Knauer, F., Rentner. Knauer, Dr. med., Augenarzt. Kobbe, F.; Kaufmann. Koch, G., Dr. med., Hofrath. König, Dr. med., prakt. Arzt. Körner, Beigeordneter. Kugel, Apotheker. XXX Herr Lampe, E., Präparator « Lande, Dr. med., prakt. Arzt. «e Landow, Dr. med., prakt. Arzt. « L aquer, Dr. med., prakt. Arzt. « L a u t z , Professor. « Leo, Rentner. « Leonhard, Lehrer a. D. « Levi, Carl, Buchhändler. « Leyendecker, Professor. « Lossen, Dr. phil., Rentner. « Lugen buhl, Dr. med., prakt. Arzt. Mallling er, Dr. phil., Oberlehrer an der Oberrealschule. Marburg, F., Rentner. Mayer, Dr. J., Apotheker. Maus, W., Postsecretär. Meyer, Dr. G., prakt. Arzt. Michaelis, Fr., Schlachthausdirector. M 0 u c h a 1 1 , Director des Gas- und Wasserwerks. Moxter, Dr. med., prakt. Arzt. Neuendorff, August, Rentner. Neuendorf f, W., Badewirth. Pagen Stecher, Arnold, Dr. med. , Geh. Sanitätsrath. Pagen stech er, August, Rentner. Pagenstecher, Dr. H. , Augenarzt, Professor. P a g e n s t e c h e r , Ernst, Dr. , prakt. Arzt. Paraquin, W., Rentner. Pfeiffer, Emil, Dr. med.. Geh. Sanitätsrath. Plessner, Dr. med., prakt. Arzt. Pröbsting, A., Dr. med., prakt. Arzt. P e u c k e r , Apotheker. Ramdohr, Dr. med., prakt. Arzt. Ricker, Dr. med., Geh. Sanitätsrath. Rick er jun., Dr., prakt. Arzt. R i n k e 1 , Schulinspector. Ritter, C., Buchdrucker. — XXXI - Herr Romeiss, Otto, Dr., Rechtsainvalt. « Rospatt, Geh. Regierungsrath. « Roth, Aijotheker, Rentner. « Rudloff, Dr. med., prakt. Arzt. « Rühl, Georg, Kaufmann. S a r 1 0 r i u s , Landes-Director. Scheele, Dr., Geh. San.-Rath. S c li e 1 1 e n b e r g , Apotlieker. Schelle nberg, Hof-Buchdruckereibesitzer, Schelle nberg, Dr. med., prakt. Arzt. Seh leren her g, E., Rentner. Schild, W,, Kaufmann, S c li 1 i c h t e r , Joseph, Rentner. Schnabel, Rentner. Schreiber, Geh. Regierungsrath. Schulte, Rentner. Schultz, Arthur, Dr, med. V. S e c k e n d 0 r f f , Telegraphendirector, S e i p , Gymnasiallehrer, Seligsohn, Dr, L,, Rechtsanwalt. S i e b e r t , Professor an der Oberrealschule. Sj Ostrom, M., Rentner. S p a m e r , Gymnasiallehrer. Spieseke, Dr., Oberstabsarzt a. D. Staffel, Dr. med., prakt. Arzt, Stein, A., Lehrer. Stengel, Major a. D. Stoss, Apotheker. Strecker, Dr. med., prakt. Arzt. S t r e m p e 1 , Apotheker. « Tetzlaff, Dr. pliil., Chemiker. « Thöuges, H., Dr., Justizrath. « Tonten, Dr. med., prakt. Arzt, « Vigener, Apotheker, « Vogel sb ejg er, Oberingenieur. « Voigt, Dr, med., prakt. Arzt. « Wächter, Rentner. « Wage m a n n , H., Weinhändler. — XXXII — Herr Wehmer, Dr., prakt. Arzt und Frauenarzt. « Weiler, Ingenieur. « Weintraud, Dr. med., Oberarzt. « Werz, Carl, Glaser. « Westberg, Coll.-Kath. « Westphalen, Greh. Regierungsrath. « Wibel, Dr. med., prakt. Arzt. « Winter, Kgl. niederl. Oberstlieutenant a. D. « Winter, Ernst, Baurath. « Witkowski, Dr. med., prakt. Arzt. « Ziegler, Heinrich, Rentner. « Zinsser, Dr. med., Professor. B. Ausserhalb Wiesbaden (im Regierungsbezirk). Herr Albert, Heinrich, Fabrikbesitzer, in Biebrich. « Bastei berger, Dr. med., Eichberg i. Rheingau. « Beck, Dr., Rheinhütte in Biebrich. « Beyer, Gräfl. Kielmannsegge'scher Reutmeister, in Nassau. « Blum, J., Oberlehrer, in Frankfurt a. M. « Christ, Dr. phil., Geiseuheim. « Dyckerhoff, R., Fabrikant, in Biebrich. « E s a u , Realschuldirector, in Biedenkopf. « Frickhöffer, Dr. med., Hofrath, in Langenschwalbach « Fuchs, Pfarrer, in Bornich. Genth, Dr. C, Sanitätsrath, in Langenschwalbach. Goethe, Director des Königl. Instituts für Obst- und Weinbau in Geisenheim, Landes-Oeconomierath. — XXXIII — Herr Haas, Rudolpli, Ilüttciibositzor, zu Xeulioffnnngshütte bei Ilcrborn. « Hilf, Gell. Justizrath, in Limburg. « Koller. Ad., in IJockenheiin. « Klau, Director des Prügyinnasiunis Limburg a. d. Labii. « Kocb, Comraerzienratb, St. Goarsbausen. « Kr ekel. Dr. med., Sanitätsratb. in Eppstein. « Künzler, L.. in Freieiidiez. « V. Lade, Eduard, in Geisenbeim. « Lauben beim er, Professor, Geb. Reg.-Ratb, Höcbst a. M. « L i n k e n b a c b , Generaldirector, in Ems. « Loticbius, Eduard, Dr., in St. Goarsbausen. « Lüstner, Dr. iibil., Geisenbeim. « Müller, Dr., Georg (Institut Hofmann) Institutsvorsteber, in St. Goarsbausen. « Oppermann, Dr., Reallebrer. in Frankfurt a. M. « Passavant, Fabrikant, Micbelbacb. « Peters, Dr.. Fabrikbesitzer, Scbierstein. Real-Scbule, in Geisenbeim. Herr v..Reinacb, A.. Baron, Frankfurt a. M.. « Scblegel, Reallebrer, St. Goarsbausen. « Schröter, Dr. Geb. San.-Ratb, Director der Irrenlieil- und Pfieg- anstalt Eicbberg. « Schüssler, Seminar-Oberlebrer, in Dillenburg. « S e i b e 1 . Oberpostassistent, Nastätten. « Speck, Dr. med., Sanitätsratb, in Dillenburg. « Sturm, Ed., Weinbändler, in Rüdesbeira. « Tbileuius, Otto, Dr. med., Sanitätsratb, in Soden. « W c b r li e i m , Director, Camberg. « Wendtlandt, Forstmeister, St, Goarsbausen. « Wort mann, Prof. Dr. in Geisenbeim. Jahi-b. a uass. Ver. f. Nat. 54. III — XXXIV — C. Ausserhalb des Regieriingshezirlcs Wiesladen. Herr Alet'eld, Dr. phil., in Darmstaclt. Bibliothek, Köuigl., in Berlin. Herr Geiseuheyner, Oberlehrer, in Kreuznach. « Leppla, Dr., Landesgeologe, Berlin, Invalidenstr. 43. « Maurer, Fr., Rentner, in Darmstadt. « Meyer, H., Dr., Professor, in Marburg. Königliches Oberbergamt, in Bonn. Herr Preiss, Paul, Eisenbahnbeamter, in Ludwigshafen a. Rh. « Sommer, Oberlobentau bei Arnstorf, Kreis Liegnitz, Schlesien. « Steffen, Apotheker, in Friedrichsthal bei Saarbrücken. « V. Thompson, Generalmajor, Rittergut Ludwigshof, Kreis Ziegenrück. Bericht über die wisseuschaftlichen Abendunterhaltungen des Nassauischen Vereins für Naturkunde während des Wintersemesters 1900/1901. Von Dr. L. Grünhut. 11. October 1900. Nach einer Begrüssiing der zahh-eich erschienenen Mitglieder durch Herrn Geh. Sanitätsrath Dr. Pagenstecher hielt Herr Dr. Drej-er einen interessanten Vortrag über Schnaken und Moskitos. An der Hand guter Zeichnungen und vorzüglicher mikroskopischer Präparate der verschiedenen Entwicklungsstadien erläuterte der Vortragende die Entwicklung, Anatomie und Lebensweise dieser unangenehmen Stech- mücken, sowie die darauf gegründeten Methoden ihrer Vertilgung und des Schutzes gegen sie in den Wohnungen, wie solche durch die neuesten Forschungen festgestellt sind. An frischen Exemplaren wurden die mit blossem Auge leicht erkennbaren Unterschiede zwischen den harmlosen Männchen und den stechenden Weibchen demonstrirt, ebenso die Unterscheidungszeichen der Gattung Culex und der als Träger der Malaria-Infection erkannten Gattung Anopheles. Die von der letzteren übertragenen Blutparasiten wurden an Tafeln gezeigt. An den sehr beifällig aufgenommenen Vortrag schloss sich eine längere Discussion, die mehrere wichtige Punkte weiter aufklärte. Herr Vi gen er berichtete sodann über die auch im verflossenen Sommer mit viel Erfolg von ihm geleiteten Ausflüge der bota- nischen Section. Er zeigte dabei, wie durch systematischen Anbau von bis jetzt wenig cultivirten Sandstrecken mehrere seltene und inter- essante Pflanzen aussterben. m* — XXXVI — 18. October 1900. Herr Dr. Cavet zeigte zuerst einige blühende Pflanzen aus der Familie der Gesneraceen vor, wie Achimenes metallica, Isoloma bogotensis und die originelle Streptocarpus h.ybridus, letztere dadurch interessant, dass aus einem einzigen etwa 30 cm grossen, auf dem Boden platt aufliegenden Blatt ein kräftiger Blüthenstand mit schönen lila Blumen hervorkommt. Hierauf besprach Herr Dr. Cavet die Cultur und Verwendung der Asparagus und zeigte an von ihm mitgebrachten Pflanzen und abgeschnittenen Zweigen, bis zu welcher Vollkommenheit diese tropischen Pflanzen auch bei uns gebracht werden können. Hervorragend schön waren Asparagus comoreusis und Sprengen ; eine zum Vergleich daneben gestellte hiesige Spargelpflanze, Hess die Vorzüge des Laubes der tropischen Spargel so recht deutlich hervortreten. Alsdann hielt Herr Dr. G r ü n h u t einen Vortrag über die prak- tischen Anwendungen eines von Dr. Hans Groldschmidt in Essen entdeckten und demselben patentirten Verfahrens zur Darstellung von Metallen und zur Erzeugung hoher Temperaturen. Bringt man zu der Mischung eines Metalloxyds mit Aluminium eine brennende Zündpille, die aus Baryumsuperoxyd und Aluminium besteht, so geräth die Masse alsbald in lebhaftes Erglühen. Das Aluminium verbindet sich hierbei mit dem im Metalloxyd vorhandenen Sauerstoff und das in Freiheit gesetzte Metall wird so als Regulus gewonnen. Dasselbe ist bedeckt von einer Schicht des aus dem Aluminium hervor- gegangenen geschmolzenen Aluminiumoxyds. Die Temperatur der ganzen Masse steigt während dieses Vorgangs auf etwa 3000 Grad Celsius. Nach diesem Verfahren stellt die Gesellschaft für chemische Thermo- industrie in Essen zur Zeit Chrom und Mangan im Grossen dar. Ersteres dient zur Herstellung sog. Chromstahles, der besonders günstige Härteeigenschaften besitzt; letzteres findet Verwendung zur Darstellung von Kupferlegirungen (Cupromangan), die sich dadurch auszeichnen, dass sie porenfreie Güsse liefern. — Will man nur die hohe Temperatur, welche bei der Reaction entsteht, ausnutzen, so verwendet mau natür- lich Reactionsgemische, welche ein billiges Metalloxyd enthalten, z. B. Eisenoxyd. Derartige geeignete Mischungen werden unter dem Namen »Thermit« in den Handel gebracht. Redner beschrieb die Verwendung des Thermits zum Schweissen des Eisens, z. B. zum Verschweissen von — XXXVII — Rolirleitungcu oder von Schienen auf der Strecke. Er setzte die grossen Vortbeile auseinander, welche das Aneinanderschweissen der Schienen an den Stössen insbesondere für den Betrieb elektrischer Strassenbahnen mit sich bringt. Eine längere Discussiou knüpfte an diese Aus- führungen an. 2 5. October 19 00. Herr Geh. Sanitätsrath Dr. A. Pagenstecher legte einige echte Blitz röhren, sowie die sogenannten Blitzröhren von Neu-Leiningen in der Pfalz vor, die sich dort in grösserer Menge in ockerhaltigem Sand finden. Ob das letztgenannte Vorkommen wirklich dem Blitz seine Entstehung verdankt, bedarf noch der Untersuchung. Alsdann sprach Herr Prof. W. Fresenius über die Kreuz- steine, eine bestimmte Art Mineralien aus der Gruppe der Zeolithe, Er erwähnte zunächst das eigentheimliche Verhalten des Krystall- wassers beim Erwärmen. Es entweicht bei diesen Mineralien nicht, wie sonst fast stets, bei bestimmten Temperaturen eine bestimmte Anzahl von Molekülen Wasser, sondern es tritt bei jeder Temperatur ein Gleich- gewichtszustand ein, derart, dass bei jeder früheren Temperatur ein entsprechend geringerer Wassergehalt austritt. Beim Abkühlen wird dann das Wasser wieder aufgenommen. Die in ihrem Aussehen vollkommen gleichen ^Mineralien Barj-f- kreuzstein oder Harmotom und Kalkkreuzstein oder Phillipsit wurden früher wenigstens zeitweise weder krystallographisch als gleichartig, noch chemisch als analog betrachtet. Durch krystallographische Unter- suchungen ist von dem Redner seinerzeit festgestellt worden, dass beide Mineralien im monosymmetrischen System in gleiclier Weise (als Vier- linge) krystallisiren. Auch die chemische Untersuchung zeigte, dass die Phillipsite zweier Fundorte mit den Harmotomen analog zusammengesetzt sind. Die Phillipsite anderer Fundorte weichen davon jedoch wesentlich ab. Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich beseitigen, wenn man die Phillipsite auffasst als isomorphe Mischungen eines an Kieselsäure armen und eines au Kieselsäure reichen, im Uebrigcn je ein Molekül alkalische Erde oder Alkalien und ein Molekül Thoncrde enthaltenden Salzes. Die Pieihe der Phillipsite wird durch die kieselsäurereicheren, früher als besonderes Mineral angesehenen Desmine ergänzt. — XXXYIII — Redner erläutert dann die Verhältnisse des Gruppenisormorpliismus speciell noch an dem analogen Falle des Chabasits und namentlich an der Reihe der Kalk-Natron-Feldspathe. Als dritter Redner sprach Herr Vigener über Rhizome von Scirpus, wie solche bei den Ausschachtungen bei Anlage der Nadel- wehre und Schleusenkammern am Main und bei Herstellung der Klär- beckenanlage bei Frankfurt gefunden worden und die vielfach auch an die Mainufer angeschwemmt wurden. Unter Vorzeigung eines solchen grösseren, vielknolligen Rhizoms, welches nach Ansicht des Professors Kinkelin der oberpliocänen Flora angehören soll, und dessen Abstam- mung anderseits irriger Weise von LathjTus Tuberosus oder von l)oro- nicum Pardalianches vermuthet wurde, sowie unter Vorzeigung von recenten Scirpus maritimus-Rhizomen, wie auch Vorlage von frischen knolligen Wurzeln von Doronicum Pardalianches und Herbarium-Exem- plaren von Scirpus maritimus besprach der Redner diese knolligen Rhizome näher und wies die grosse Aehnlichkeit der für fossil gehal- tenen Rhizome mit denen von Scirpus maritimus nach. Kinkel in benannte die Stammpflanze der ausgegrabenen Wurzelstöcke mit Scii-pus Spletti. Unter den weiteren Funden aus den oben genannten Ausschach- tungen nennt Kinkelin eine grosse Anzahl fossiler Früchte, darunter Juglans cinerea, Juglans nigra, Carja u. s. w. Herr Vigener besprach diese Funde, zeigte von allen recente Früchte, sowie deren Quer- und Längsschnitte vor. Ebenso besprach er das Vorkommen von Früchten von Trapa natans in hiesiger Gegend und zeigte ausser solchen auch die interessanten Früchte von Trapa bicornis aus Japan vor. Ferner sprach er über die botanisch interessanten Pflanzengattungeu Scirpus und Cyperus, deren Artenreichthum und Verbreitung. Unter Vorlegung zahlreichen Herbarienmaterials, worunter alle deutscheu, die meisten europäischen und viele Arten aus den übrigen Erdtheilen aus der Gattung Cyperus vertreten waren, schloss der Vortragende. 1. November 190 0. Der Vereinsabend wurde ganz von einem Vortrag des Herrn Dr. Dreyer über das >-men seh liehe Haar« und der sich daran anschliessenden Discussion ausgefüllt. Der Vortragende erläuterte an der Hand vorzüglicher mikroskopischer Präparate und Zeichnungen den feineren Bau und die Entwicklung des Haares, sowie der dasselbe — XXXIX — producirenden Organe in dem Haarboden. Ebenso die Eigenschaften und Eigenthümlicbkeiten der verschiedenen Haare, welche sich aus dem Bau derselben ergeben und deren Berücksichtigung erforderlich ist, wenn das Haar nicht Xotli leiden soll. Nachdem er erklärt hatte, dass die meisten Haare bei vernünftiger Behandlung noch sehr lange als > Kolbenliaare-^ in dem Haarbalge persistiren, nachdem sie bereits von der Haarpapille abgelöst sind, wendet er sich gegen die bei beginnen- dem Rückgange des Haarwuchses übliche Behandlung. Das scharfe Bürsten, Icalte Brausen und zu häufige Waschen des kurzgeschorenen Kopfes, sowie der Gebrauch spirituöser Mittel beschleunige geradezu diesen Rückgang. Als vortheilhaft hätten sich dagegen, wenn zeitig gebraucht, ein paar einfache Mittel erwiesen. Herr Dr. Touton constatirte, dass es doch auch Fälle gebe, bei denen im Gegentheil eine energische Behandlung angezeigt sei, w^eil auch das feinste Flaumhaar nicht mehr producirt werde, und erklärte dann einige parasitäre Erkrankungen des Haares. 8. November 1900. Herr Heydrich legte eine Reihe neuer Species von Kalkalgen vor. die er in einer ihm zur Bearbeitung überlassenen Collection des Pariser naturhistorischen Museums aufgefunden hat. Er schloss hiei'an Mittheilungen über die geographische Verbreitung dieser Pflanzen, über ihren Bau und die Entstehung des Kalkskeletts; insbesondere verbreitete er sich über die Fructification. Die ungeschlechtlichen Früchte bestehen aus kleinen Hohlräumen im Thallus, deren obere Decke entweder (Con- ceptakeln) nur eine, oder (Sori) mehrere Oeffnungen zeigt, unter welchen die je vier Sporen enthaltenden Tetrasporangien stehen. Neben diesen ungeschlechtlichen Früchten kommen auch geschlechtliche vor. Herr Geh. Sanitätsrath Dr. A. Pagenstecher sprach hierauf über die deutsche Tiefsee-Expedition, welche Herr Prof. C hu n aus Leipzig, ein geborener Nassauer, mit dem Schiffe »Valdivia« im Jahre 1898 ausführte. Nach einer kurzen Erwähnung der früheren Untersuchungen über die Beschaftenheit der Tiefsee. wie sie namentlich von englischen, amerikanischen und norwegischen Forschern ausgeführt worden waren und welche die überraschendsten Erscheinungen im orga- nischen Leben der Tiefsee nachgewiesen hatten, verbreitete sich der Vortragende über die Reise der »Valdivia«, welche diese von Hamburg aus über Schottland und die Faroer durch den Atlantischen Ocean mit — XL — Berührung der Kanaren, Kamerun, Congo und der grossen Fischbai nach Kapstadt, von hier in das südliclie Eismeer zu den Bouvet-Insehi und Kerguelen und weiterhin über Sumatra und Ceylon durch das rothe Meer wieder glücl^lich nach Hamburg geführt hatte. Die überaus werthvollen und vielfach neuen Beobachtungen, welche zu Wasser und theihveise auch zu Lande gemacht worden waren, wurden erwähnt und die interessanten pflanzlichen und besonders die thierischen Organismen, welche die Tiefsee trotz Lichtmangel, steigendem Drucke und Tempe- raturabnahme bevölkern, hervorgehoben. Eine besondere Erörterung fanden die in der Antarktis unter grosser Mühe und Gefahr gemachten Beobachtungen, wie sie in dem von Prof. Chun herausgegebenen, mit prachtvollen Photographieen ausgestatteten Reisewerke besonders nieder- gelegt sind. An den Vortrag schloss sich eine eingehende Discussion an. 1,5. November 19 00. Herr Dr. Kadesch berichtete über den T el ephouographen , eine der neuesten Erfindungen auf elektrischem Gebiet. Redner ging von dem mechanischen Phonographen Edison's aus, bei welchem die Schallwellen einer iMembran von einem Stift in Form von Eindrücken auf dem aus Staniol oder Wachs bestehenden Mantel einer Walze auf- geschrieben werden, die schraubenförmig bewegt wird. Durch LTmkehrung des Vorganges können dann die Schallwellen jederzeit reproducirt werden. •Ganz entsprechend werden bei den Telephonographen die Schallwellen der Platte eines in beliebiger Entfernung befindlichen Telephons auf einen um eine Edison'sche Phonographenwalze in Spiralform herumgelegten Stahldraht in »magnetischer Schrift« aufgeschrieben, wenn die von dem Telephon kommenden Stromstösse durch die Wickelung eines kleinen Elekti'o- magnets gesandt werden, zwischen dessen Schenkeln der Stahldraht hin- gleitet. Das »Auslöschen der magnetischen Schrift« zu neuem Gebrauch des Drahtes geschieht durch Darüberhiufahren mit einem Dauermagnet. Der Vortragende setzte dann noch auseinander, welche Abänderung der Apparat erfahren hat, damit er zur Aufnahme beliebig langer Reden etc. und als »telephonische Zeitung« dienen kann. Herr Dr. Grünhut sprach hierauf über die Vorrichtungen, deren man sich zur Messung h o li e r Temperaturen, insbesondere bei technischen Feuerungsanlagen, bedient. Das Quecksilberthermometer kann hierzu nur beschränkte Verwendung finden : die höchsten Tempe- raturen, die man mit seiner Hilfe noch misst, sind diejenigen der Schorn- — XLI — steingase. Obwohl neuerdings Thermometer in den Handel gebracht werden, die bis zu 500 Grad C. hinauf brauchbar sind, erachtet man in der Technik dennoch etwa 340 Grad Celsius als die obere Grenze des Mess- bereiches dieser Instrumente. Alle darüber hinausgehenden Temperaturen müssen mit besonderen Vorrichtungen, den Pj'rometern. gemessen werden. Von diesen wurde zuerst das Luft -Pyrometer von Jolly beschrieben. Ein in eine Porzellankugel eingeschlossenes, bestimmtes Volumen trockener Luft dehnt sich unter dem Eintluss der zu messenden hohen Temperatur aus. Man ermittelt nunmehr, wie hoch eine Quecksilbersäule gemacht werden muss, welche ausreicht, dieses ausgedehnte Luftvolumen auf das ursprüngliche Volumen wieder zusammen zu pressen. Aus den Gas- gesetzeu ergiebt sich, dass je 760 mm Quecksilbersäule einer Temperatur- zunahme von 273 Grad C. entsprechen. Das Instrument von Jolly ist später von Wiborgh moditicirt und dadurch wesentlich handlicher ge- macht worden. Sehr genaue Messungen ermöglichen auch die elektrischen Pyro- meter von Siemens (abgeändert und ausgeführt von Hartmann und Braun) und von Le Chatelier (gemeinsam ausgeführt von Kaiser und Seil mi dt und von Heraus). Ersteres beruht auf der Messung des von der Temperatur abhängigen elektrischen Leituugswiderstandes eines in die Feuerung eingelegten Platindrahtes, letzteres auf der Messung der mit der Temperatur veränderlichen elektromagnetischen Kraft eines Thermoelementes aus Platin und lOprocentigem Ehodiura- Platin. Das Messbereich beider Instrumente liegt zwischen 500 und 1500 Grad C. ; das zweite gewährt eine Genauigkeit von 5 Grad C. Beide Apparate besitzen empirische Skalen, welche durch Vergleich der Angaben eines Normalinstrumentes mit denjenigen dos Luftpyrometers geaicht worden sind. Redner ging nunmehr auf diejenigen Hilfsmittel ein, welche nur annähernde, jedoch für die Technik ausreichende Temperaturbestim- mungen erlauben. Er besprach die Verwendung von Körpern bekannten Schmelzpunktes, welche man in die Feuerung einlegt. Je nachdem der Probekörper schmilzt oder intact bleibt, erfährt man, ob die Temperatur seinen Schmelzpunkt erreichte oder darunter blieb. Prinsep hat eine ganze Skala solcher Probekörper aus verschiedenen Silber-Gold- und Gold-Platin-Legirungen zusammengestellt, deren Schmelzpunkte über das Temperatur-Intervall 954 bis 1775 Grad C. vertheilt sind. In gleicher — XLII — Weise benutzt Seger kleine Kegel aus Thon von verschiedener Sinte- rungsteniperatur. Nummer 1 dieser Kegel sintert bei 1150 Grad C, Nummer 20 bei 1700 Grad C, die folgenden Nummern reichen bis zu den höchsten Temperaturen, die in unseren Oefen vorkommen, lassen sich jedoch in Celsiusgraden nicht auswerthen. Schliesslich wurde noch das Thermophon von Wiborgh erwähnt. In der Mitte eines hohlen Probekörpers aus hochfeuerfestem Material be- hndet sich ein Knallquecksilber-Zündhütchen. Aus der Zeit, die vom J^in- bringen des Prohekörpers in die Feuerung bis zur Detonation des Zünd- liütchens vergeht, kann man einen Schluss auf die Temperatur ziehen. 2 2. November 19 00. Herr Prof. Dr. W. Fresenius sprach über die verschiedenen Methoden zur Bestimmung des specifischen Gewichtes der Gase, speciell in Beziehung auf die Leuchtgasfabrikation. Da die Zusammensetzung des Leuchtgases von wesentlichem Einfluss auf seine Dichte ist, so kann deren Bestimmung zur Controle des Betriebs dienen. Für diesen Zweck sind directe Wägungen im luftleeren Raum viel zu umständlich; man hat daher andere Principien herangezogen. Redner erläuterte zunächst die von Bunsen angegebene Methode, aus der Aus- strömungsgeschwindigkeit der Gase ihre Dichte zu messen, und führte dann die akustischen Methoden au, bei denen man aus der Wellen- länge, die ein Ton mit bekannter Schwingungszahl in einem Gase zeigt, auf die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalls und damit auf die Dichte des Gases schliesst. Zur Bestimmung der Wellenlänge können entweder die Kund 'sehen Staubfiguren dienen, deren Erzeugung der Redner experimentell vorführte, oder man kann sie durch Messung der Länge von Pfeifen ermitteln, die man mit den zu untersuchenden Gasen anbläst Weiter wurden die auf das Archimedische Princip basirten Apparate von Lux, ein aräometerartiges Instrument und die Gasvvage, besprochen, letztere auch vorgezeigt, und schliesslich noch das von Edelmann angegebene Princip erwähnt, den Bodendruck einer oben offenen Gassäule von bekannter Höhe inittelst eines den Aneroid-Baro- metern ähnlichen Manometers zu messen. Herr Dr. Grünhut sprach hierauf über die bisher bekannt ge- Avordenen Ergebnisse der internationalen wissenschaftlichen Ballonfahrten vom 8. November 1900. Es wurden an genanntem Tage an verschieden Orten Deutschlands, Oesterreichs, Russlands, Frank- — XLIII — reiclis und Englands Luftballons aufgelassen, um von ihnen aus gleich- zeitige, über einen grossen Raum vertheilte meteorologische Beobach- tungen im Luftmeer anzustellen. Ein Theil dieser Ballons war bemannt und stieg in Höhen von 2000 bis 4000 m auf. Andere Ballons wurden ohne Bemannung aufgelassen; sie waren mit selbstregistrirenden Instru- menten ausgerüstet und erreichten Höhen bis zu 13 000 m, wie sich aus den Barometerangaben ergiebt. Im allgemeinen Durchschnitt wurde in etwa 1000 m die Temperatur 0 Grad, in etwa 5000 m — 25 Grad C, und in etwa 12 000 m Höhe — 50 Grad C. beobachtet. Redner beschrieb noch kurz die für solche Beobachtungen nöthigen Instrumente, nament- lich das Aspirations-Psychrometer von Assmann, und erwähnte, dass die Selbstregistrirung im Ballon mit Hilfe der Photographie geschähe. Sowohl an den Vortrag des Herrn Professor Fresenius, als auch an diese ]Mittheilungen knüpfte eine lebhafte Discussion an. 29. Xovember 1900. Herr Dr. W i t k o w s k i hielt einen Vortrag über M o m e n t p h o t o - graphie. Derselbe war begleitet von der objectiven Vorführung zahl- reicher, meist vom Redner selbst aufgenommener Lichtbilder. Der Vortragende wies zunächst auf die Bedeutung hin, welche die Moment- photographie für die Illustration der modernen ünterhaltungsschriften hat und präcisirt dann den Begriff einer Momentaufnahme, als eine solche, welche höchstens den Bruchtheil einer Sekunde Beleuchtungs- zeit fordert. An der Hand zahlreicher Lichtbilder werden zwei Hauptfragen zu beantworten versucht, welche zugleich die Disposition des Vortrages bilden : 1. Wie bewirkt man es, dass nur in einem so unendlich kleinen Zeitraum Licht auf die Platte einwirkt? 2. Welche Hilfsmittel stehen uns zu Gebote, diesen minimalen Lichteindruck stark genug erscheinen zu lassen, um noch ein . brauchbares Bild zu erhalten? Die erste Frage wird durch das Kapitel der iNIomentverschlüsse erledigt , von denen besonders der A n s c h ü t z 'sehe Schlitzverschluss Beachtung verdient, da er den Lichtzutritt Ins auf eine tausendstel Sekunde verringern lässt. — XLIV — Die zweite Haui^tfrage forciert eine Theilung der Antwort, da so- wohl die Empfindlichkeit der Platte als auch die Lichtstärke des Ob- jectivs berücksichtigt werden muss. Besonders auf den letzteren Punkt wird näher eingegangen und die Herstellung eines photographischen Linsensysteras — vom rohen Glasblock anfangend — demonstrirt. Zu Grunde gelegt sind Diapositive des optischen Instituts Goerz (Friedeuau -Berlin), welche einen Einblick in das Getriebe dieser hervorragenden Anstalt gewähren. Nach einem kurzen Rückblick auf die historische Entwickelung der Objective werden durch Lichtbilder illustrirte Beispiele für die einzelnen Belichtungstypen gebracht, die nicht nur in rein photo- graphischer Hinsicht von Bedeutung sind, sondern auch in künst- lerischer und rein wissenschaftlicher Beziehung immer mehr Beachtung verlangen. Herr Oberrealschuldirector Dr. Kaiser sprach hiei*auf über die Gestalt der Bienenzellen. Er wdes nach, dass die bekannte Form, welche die Bienen ihren Zellen thatsächlich geben, nach mathe- matischen Gesetzen die einzig mögliche ist, wenn man die Sparsamkeit im Verbrauch von Arbeit und Material als obersten Grundsatz gelten lässt. — Rings um einen Punkt lassen sich nur gleichseitige Dreiecke, Quadrate, regelmässige Sechsecke so anordnen, dass kein freier Zwischen- rauin bleibt. Zunächst ergiebt sich leicht, dass der sechsseitige Bau der vortheilhafceste ist. In der von der Decke herabhängenden Doppel- wabe liegen die Zellen horizontal, nach beiden Seiten hin offen, nacli der Zwischenwand zu geschlossen. Dieser Schluss wird aber nicht durch ein ebenes Sechseck, sondern durch drei in einer stumpfen Ecke zusammenstossende Rhomben gebildet; die Zwischenwand ist also keine ebene, sondern eine gebrochene Fläche mit ein- und anspringenden dreiseitigen körperlichen Ecken, Sehr schön waren diese Ecken mit den rhombischen Flächen zu sehen an einer Honigwabe , die Herr Prätorius, Walkmühlstrasse 32, dem Vortragenden überlassen hatte- Der rhoraboedrische Schluss gewährt gegenüber einem Deckel den Vor- theil. dass bei gleichem Rauminhalt die Gesammtfläche der Zelle ein ^Minimum, der Wachsverbrauch und folglich auch der Arbeitaufwand also nur so klein wie nur möglich gemacht wird. Die Rhomben einer Ecke zeigen interessante geometrische Verhältnisse; ihre Winkel sind — XLV — 1,'lcich den Flächeinvinkeln des regulären Oktaeders und Tetraeders, die Neigungswinkel der Ecke betragen 120 ** und die Ecken der Bieneu- zelle entsprechen denjenigen des Granatoeders (Rhombendodekaeder). In dem rechtwinkeligen Dreieck . welches den Neigungswinkel einer RhombenÜäche gegen die durch sie verkürzte Seitenkante enthält, ver- halten sich die Seiten -wie die Quadratwurzeln der Zahlen 1, 2. 3; in dem durch die Abstumpfung von einer Seitenfläche weggefallenen Dreieck ist die Hypotenuse dreimal so gross als die kleinere Kathete. Man sieht also, dass sich die Bienen auf mathematische Dinge sehr wohl verstehen, und es kann fraglich erscheinen, ob man zwischen diesem mathematischen Instinkt von apis mellifica und dem mathematischen Verstand von homo sapiens einen grundsätzlichen Unterschied machen darf. — Der Redner schloss mit dem Hinweis, dass auch Zoologie und Mathematik ihre Berührungspunkte haben, dass auch die mathematische Betrachtung hindeutet auf das Walten eines die Gesetze des Alls durchdringenden wie die Welt der Lebewesen beseelenden Geistes. 13. December 1900. Herr Sanitätsrath Dr. Genth sprach über Missbildungen im Allgemeinen und Doppelmissbildungen im Speciellen. wobei er sich auf eine kleine Serie solcher Monstra aus dem hiesigen naturhistorischen Museum stützte. Im Verlauf seiner Erörterungen führte er die Missbildungen auf Vorgänge zurück, welche sich in der allerfrühesten Zeit des embryo- nalen Lebens abspielen. Indem er die inneren und äusseren Ursachen dieser Störungen erwähnte und die Wahrscheinlichkeit des causalen Zusammenhangs zwischen denselben und der Bildung der abnormen Frucht prüfte, kam er zum Schluss, dass man innere (endogene) Ent- stehung einstweilen zur Erklärung nicht entbehren könne, ciass es aber rathsam sei, von dieser etwas mystischen Erklärungsweise möglichst ab- zusehen und stets der äusseren (exogenen, mechanischen) Entstehung den Vorzug zu geben. Ausserdem sprach an diesem Abend Herr Professor Leyendecker über einen von ihm erfundenen Apparat (Stratometer) zur Bestim- mung des Streichens und Einfallens der Gebirgsschichten. Nach dem Urtheile des Geh. Oberbergrathes Professors Dr. Lepsius in Darm- stadt ist derselbe eine zweckmässige Ergänzung zu dem bergmännischen, resp. zu dem geologischen Compass. — XLVI 24. Januar 1901. Herr Dr. Cavet besprach die Widerstandsfähigkeit der hier angepflanzten immergrünen Holzgewächse, mit Aus- schluss der Coniferen, gegen die Kälte und legte viele Zweige solcher Pflanzen vor, welche die vergangene Kälteperiode ohne Decke im Freien sehr gut überdauert. Allerdings sei die Temperatur nicht unter — 14 Grad C. gesunken, aber dem Boden habe die Schneedecke gefehlt, so dass der Frost 50 bis 60 cm tief in das Erdreich eingedrungen sei. Als winterhart bei dem genannten Kälte-Minimum haben sich gezeigt: Mahonia Aquifolium, welche sehr hart ist, Mahonia Darwini und Beali,. Berberis stenophylla, Prunus Laurocerasus, besonders von letzterem die vom Balkan eingeführte neue spec. Schipkaensis. Ferner Aucuba, Rhododendron catawbiense und Cunninghami, die verschiedenen Ilex- und Buxus-Arten, sowie viele Haide- und Moorpflanzen. Hierauf erstattete Herr Dr. Grünhut ein Referat über einige neuere Arbeiten, die sich mit der Frage der Aufnahme des Eisens durch den thierischen Organismus beschäftigen. Er erörterte zunächst die Gründe, welche G. v. Bunge zu der Annahme veran- lassten, das Eisen müsse in der Nahrung in organischer Bindung vorhanden sein, wenn der Körper im Stande sein solle, Hämoglobin daraus zu bilden. Diese Theorie steht im directen Gegensatz zu den Erfahrungen über günstige Wirkungen anorganischer Eisenpräparate bei der Behandlung Bleichsüchtiger. Um sie dennoch aufrecht zu crhalten,^ bedürfe es sehr künstlicher Hypothesen, die jedoch bei einer experimen- tellen Prüfung keine Bestätigung fanden. Es hat sich vielmehr ergeben, dass Eisen in jeder Form, in anorganischer und in organischer, nicht nur resorbirt, sondern aucli assimilirt wird. Freilich scheint die Assi- milation organisch gebundenen Eisens leichter zu sein, als diejenige des anorganischen. 31. Januar 1901. Herr Dr. Cavet legte eine reichhaltige Sammlung von Zapfen inländischer und ausländischer Nadelhölzer vor und machte interessante Bemerkungen über deren Vorkommen und Wachsthuin. Die riesige Mammuthfichte, Wellingtonia gigantea, hat Zapfen von nur 3— .5 cm Länge, bedeutend kleiner als die Zapfen unserer Tannen, während die Zuckerkiefer, Pinus Lambertiana, die grössten Zapfen in einer Länge von 30—40 cm hervorbringt. Sehr grosse Zapfen, fast — XL VII — 30 cm lang und dick, liefern Pinus Sabiniana, P. Jcffrcyi und Coulteri. Dieselben erreiclien ein Gewicht von 2 — 3 Kilo. Sehr schön und pro- 13ortional gebaut sind die Zapfen der echten Pinie, Pinus Pinea, deren Samen, die sogenannten Pignolen, essbar sind; auch die Samen der Zirbelkiefer oder Arve, Pinus Cembra sind essbar. Die schöne Samm- lung fand allgemeinen Beifall. Danach setzte Herr Oberlehrer Dr. Kadesch die Einrichtung und Wirkungsweise des Schnelltelegraphen von PoUak und Vi rag auseinander. Schliesslich brachte Herr San.-Rath Dr. G e n t h . anknüpfend au die Mittheilungen des Herrn Dr. Grün h u t in der vorigen Sitzung, nochmals die Eisenfrage zur Sprache. Er berichtete über eigene, Experimentaluntersuchungen, die er früher über dieselbe angestellt hat. Bei denselben ergab sich, dass die Darreichung von Eisen eine ver- mehrte Diurese, sowie eine Vermehrung des Farbstoffgehaltes des Urins zur Folge hat. Solche Einwirkungen lassen sich nur erklären, wenn das Eisen thatsächlicb resorbirt wird und zur Assimilation gelangt. An alle drei Mittheilungen schloss sich eine lebhafte Discussion an. 14. Februar 1901. Herr Dr. T o u t o u hielt einen Vortrag über die zur Klasse der Compositen gehörige Gattung Hieracium. Er gab, nachdem er die mori)hologischen Verhältnisse erörtert hatte, eine Darstellung des Unter- schiedes zwischen veränderlichen und constanten Merkmalen, welche letzteren allein zur Constituirung der systematischen Einheiten (Species, Subspecies, Varietäten, Subvarietäten) verwendet werden können. Es wurden dann die Principien festgelegt, nach w^elchen man bei dieser sa ausserordentlich formenreichen Gattung die einzelnen Species von ein- ander abgrenzen kann. Diese Abgrenzung ist deshalb so schwierig und häufig der Willkür oder dem systematischen Taktgefühle des Einzelnen überlassen, weil oft eine grosse Reihe von untergeordneten Zwischen- formen, manchmal sogar in einer gleitenden Reihe, die Hauptformen mit einander verbinden und ausserdem eine grosse Anzahl von Bastarden vorkommen. Gerade der Umstand aber, dass im Laufe der grossen Zeitepochen diese Zwischenformen nicht, wie bei anderen Gattungen, ausgestorben sind, sondern uns heute noch Zeugniss ablegen von der phylogenetischen Entwickelung innerhalb der Gattung Hieracium, erklärt die Wichtigkeit des Studiums derselben und das grosse Interesse, welche* — XLYIII — sich den Hieracieii, insbesondere nach den epochemachenden Veröffent- lichungen Nägeli's zugewendet hat. Der Vortrag wurde mit der Demonstration von Tafeln, welche die schwierigen Entwickelungs- und Verwandtschafts -Verhältnisse graphisch darstellten, sowie von Zusammen- stellungen getrockneter Pflanzen geschlossen. 21. Februar 1901. Herr Geh. Sanitätsrath Dr. A. Pagenstecher sprach zunächst über die Naturgeschichte des Aales, insbesondere über die inter- essante Fortpflanzung desselben, die erst in der allerletzten Zeit aufgeklärt wurde. Der Aal lebt in süssen Gewässern, insbesondere in den Flüssen ; zur Fortpflanzung sucht er jedoch das Meer auf. xim Schluss ihres vierten oder fünften I^ebensjahres wandern die Fische stromabwärts; eigenartige Instinkte lehren sie den Weg finden, den sie nie zuvor gemacht, bis sie das Meer erreichen. Dort erst entwickeln sie Fortpflanzungsorgane: in grossen Tiefen vollzieht sich dann die Eierablage und Befruchtung der Eier. Nach beendigtem Fortpflanzungs- geschäft bleiben die Wander -Aale im Meer, sie kehren nicht wieder in die Flüsse zurück ; vermuthlich sterben sie bald. Aus den Eiern schlüpfen kleine Fische aus von plattgedrückter Gestalt, die als Larven- stadium anzusehen sind und sich erst nach längerer Metamorphose zu kleinen Aalen entwickeln. Diese Aallarven wurden von den Zoologen früher für eine besondere Species gehalten und Leptocephalus brevirostris genannt. Sie sind farblos und völlig durchsichtig, so dass man durch sie hindurch lesen kann. Im Laufe eines Jahres ist die Metamorphose zum Aal beendigt und nun tritt die junge Aalbrut die Wanderung aus dem Meere in die Flüsse an, in denen sie ihren weiteren Aufenthalt nehmen. Herr Sanitätsrath Dr. Genth sprach hierauf über die Physio- logie der Zelle. Nachdem er kurz die anatomischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften derselben dargelegt hatte, wandte er sich zur Besi)rechung der physiologischen Bedeutung der einzelnen Bestand- theile der Zelle. Während man früher im Protoplasma den wesent- lichen Bestandtheil 'der Zelle erblickte, schlug die Meinung der Bio- logen, gestützt auf Erfahrungen der Entwickelungsgeschichte ins gerade Gegentheil um. Man hielt den Kern für das eigentliche Organ der Zelle, welches den Lebensvorgängen derselben als eine Art Central- station regulatorisch vorstehe , das Protoplasma dagegen als etwas — II. — jiccessorisclies. Beide Ansichten haben sich als unhaltbar erwiesen. Wenn auch einzelne Functionen des Protoplasma nicht mittelbar an die Anwesenheit des Kerns geknüpft sind (z. B. Synthese und Verbrauch von Stärke), so drängen doch alle neuere Beobachtungen zu dem Schluss, ■dass zwischen Kern und Protoplasma sehr enge Beziehungen bestehen, welche als Stoffwechselbeziehungen aufzufassen sind und dass der eine Theil ohne den anderen auf die Dauer nicht lebendig bleiben kann. Diese Betrachtungen wurden durch zahlreiche Beobachtungen an der thierischen und i)tlanzlichen Zelle illustrirt und am Schluss des Vor- trags ein Schema entwickelt, an welchem die ungemein grosse Com- plication der Stoffwechselvorgänge innerhalb der Zelle veranschau- licht war. Schliesslich machte Herr Block Mittheilungen über neue Ver- suche von S a b a t i e r , betr. die Synthese von Kohlenwasser- stoffen aus Acetylen und Wasserstoff unter Benutzung von Nickel oder Eisen als Katalysatoren. Herr Dr. Grünhut fügte dem einige weitere Angaben hinzu. 28. Februar 1901. Herr Oberlehrer Dr. Kadesch besprach die Erscheinungen der Polarisation des Lichtes. Ausgehend von einer historischen Darlegung der Theorien des Lichtes zeigte er, wie die Interferenz- phänomene mit Nothwendigkeit dazu führen mussten. die alte Ema- nationstheorie zu verlassen und an deren Stelle die Undulations-Theorie zu setzen. Ist nun nach dieser das Licht eine Wellenbewegung, so blieb noch die Frage offen, ob die l)etreff"enden Wellen longitudinale oder transversale sind. Die Entscheidung hierüber brachten die Beob- achtungen über die Polarisation des Lichtes im letzteren Sinne. Der Redner beschrieb schliesslich noch die einfacheren Instrumente zur Er- zeugung polarisirten Lichtes. Im Anschluss hieran erörterte Herr Dr. Grün hu t die Erschei- nungen der sogenannten Cir cular-Polarisation. Beim Durchgang des polarisirten Lichtes durch gewisse krystallisirte Substanzen oder Lösungen wird die Polarisationsebene des Lichtes abgelenkt. Die be- treffenden Krystalle zeigen sämmtlich eine gesetzmässige Asymmetrie in der Vertlieilung ihrer Begrenzungsflächen, welche zu der Polarisation>- drehung in directer Beziehung steht. Die Substanzen, die in gelöstem Jahib. d. nas3. Vor. f. Nat 54. IV — L — Zustande Circular- Polarisation aufweisen, zeigen eine analoge Asym- metrie im Aufbau ihrer Molekules, die van't Hoff zur Aufstellung^ einer Theorie veranlasste. Dieselbe hat im Laufe der Zeit eine hervor- ragende Bedeutung für die theoretische Chemie gewonnen und ermög- licht bestimmte Vorstellungen über die räumliche Lagerung der Atome innerhalb des Moleküls. Schliesslich besprach der Redner noch die Methoden, mit deren Hilfe man geeignete optisch inactive Substanzen in zwei entgegengesetzt drehende circularpolarisirende Modifikationen spalten kann. Er betonte insbesondere die Auslese, welche gewisse Schimmelpilze zwischen derartigen Modificationen üben, indem sie nur die eine derselben für ihren Stoffwechsel verbrauchen. Herr Sanitätsrath Dr. G e u t h reihte an diese letzten Bemerkungen eine Erläuterung jener eigenartigen Empfindlichkeit anderer Mikro- organismen auf die Richtung des elektrischen Stromes an, welche unter dem Namen Galvanotaxis beschrieben ist. 7. März 1901. Herr Dr. Cavet schilderte die Vegetation der Riviera voit Marseille bis Genua unter specieller Berücksichtigung der gärtnerischen Culturen, welche zu einem weit ausgedehnten Export von Pflanzen und Blumen nach Deutschland, Oesterreich, England, Russland etc. geführt haben. Redner bespricht zunächst die Pflanzen, welche der Riviera den eigenthümlichen Charakter und wunderbaren Reiz verleihen. Die verschiedenen Citrusarten, wie Orangen, Mandarinen, Myrthenorangen, Citronen halten im Freien aus, ebenso viele Palmen, wie Phönix cana- riensis und reclinata, Chamaerops humilis und excelsa, Pritchardia filifera, die blaugrüne Brahea Roezli, Cocos flexuosa und Romanzoffiana und andere. Einen Hauptbestandtheil der gesammten Vegetation bilden die Oliven, welche bis zu 7 m Höhe heranwachsen, besonders schön in den geschützten Buchten von Beaulieu und Villefranche. Wohl gepflegte Gärten in Cannes, Nizza, Beaulieu, Monaco, Montecarlo, St. Remo, Pegli enthalten grosse Pflanzenschätze. Zu den meisten dieser Gärten ist der Eintritt direct oder auf Umwegen leicht zu erlangen. Literessant ist der Blumenmarkt in Nizza; der Engros-Markt beginnt Nachts um 2 Uhr und endet gegen 5 Uhr; um 8 Uhr beginnt der gewöhnliche Tagesmarkt, welcher die Blumen, Früchte und sonstigen Producte dieses gesegneten Landstriches in seiner ganzen Fülle zeigt. — LI — Herr Saiiitätsratli Dr. Flor schütz braclitc hierauf den Stosszahn «eines jungen Mammuth aus der Gegend von Geisenheim, sowie ein Schienbein vom Elefanten zur Vorlage. Ersteres war eine freundliche Schenkung des Herrn Hasbach, letzteres des Heri'n J. Beckel aus seinen Sandgruben an der Adolfshöhe. Weiterhin demonstrirte Herr Dr. F 1 0 r s c h ü t z einige Backzähne vom Mammuth aus dem Besitz des Herrn Dr. Peters zu Schierstein. Dieselben entstammen dem Rhein und zeichnen sich zwei von ihnen durch ihre gigantische Grösse aus. Schliesslich sprach Herr Oberlehrer Dr. Kadesch im Anschluss an seine in der letzten Sitzung gemachten Mittheilungen in ausführlicher Weise über die verschiedenen Methoden zur Erzeugung und Erkennung polarisirten Lichtes und erläuterte seine Ausführungen duixh entsprechende Demonstrationen. IV^ Tnlialts-T'ebersiclit der Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde. 36. bis 53. Heft. (Inlialt der 35 ersten Hefte siehe Jahrgang 35 — 1882.) I. Zoologie. Borggreve, B. Die Wirbelthiere des Eegierungsbezirks Wiesbaden Bastelbe rger. Ueber Zonosoma lenigiaria Fuchs und ihre Beziehung zu albiocellaria Hb Böttger. 0. Die Entwicklung der Pu]ia-Arten des Mittelrheiiiischen Gebiets in Zeit und Raum Buddeberg. Becibachtungen über Lebensweise und Ent- wicklungsgeschichte einheimischer Käferarten II — — Dasselbe. III — — Dasselbe. IV — — Dasselbe. V Dasselbe. VI Die Käfer von Nassau und Frankfurt. Achter Nachtrag zu dem Verzeichniss von L. v Heyden Bemerkungen über das Männchen von Apion aus der Gruppe der Laevigaten Die bei Nassau beobachteten Bienen. Nachtrag zu den Beobachtunijen von Prof. Schenk .... Caspar i. W. Ueber die Acronycton der Wiesbadener (legeiul ... Dasselbe. Nachtrag ... Biologisches über Acronycta aliii ... . . — — Ueber Agrotis saucia Hbn. und deren neue Aberration Einiges über Apatura iris und ihre Verwandten .' — — Beiträge zur Biologie der Noctuen — - Einiges über Hermaphroditen bei den Schmettei*- lingen ■ . Ueber Hybriden, besonders zwischen Saturnia pavonia und Saturnia pyri Heft. Seite. L Ii5 LIII 201 XLII 225- XXXVI 124 XXXVII 70 XXXVIII 81 XLI 20 XLIV 7 u. 16 LIII 75- XLVI 103 XLVIII m XLVIII 127 LH 175 XLVII 113 LH 185 XLVI 133 XLVII 91 XLVIII i 169 XLVIII 145 LIV Tuchs, Aug. Charakteristik der Lepidoptereiifauna des unteren Eheingaus Makrolepidopteren des unteren Rheingaus (Loreley- Gegend) I. Besprechung Dasselbe. II. „ — — Dasselbe. IIT. , — — Dasselbe. TV. „ ■ Dasselbe. V. „ Dasselbe. YI. „ — — Dasselbe. VII. „ . ■ — — Dasselbe. Nachtrag lieber die neuesten lepidopterologischen Forschungen in der Loreley-Gegend — — Ueber drei im unteren Eheingau neuerdings auf- gefundene Sesien — — Vier neue Pyraliden-Fonnen aus der Loreley-Gegend "Goethe, E. Beobachtungen über Schildläuse und deren Feinde Hagen, B. Beitrag zur h'hopalocerenfauna der Insel Bawean — — Verzeichniss der von mir in Kaiser-Wilhelms-Land u. Neupommern gesammelten Tagschmetterlinge . V. Hey den, L. Die Käfer von Nassau und Frankfurt III. Nachtrag Dasselbe. IV. Nachtrag .... .... — — Dasselbe. V. „ — — Dasselbe. VI. „ — — Dasselbe. VII. „ Kobelt, W. Zur Fauna der nassauischen Mollusken. I. Nachtrag — — • Dasselbe. IL Nachtrag Die geographische Verbreitung der Heliceengruppe Macularia Die Molluskenfauna der makaronesischeu Inseln Lampe, Ed. Katalog der Säugethier- Sammlung des naturhistorischen Museums zu "Wiesbaden . . Pagen Stecher, A. Notiz über einige auf See gefangene Nachtfalter — — Die Lepidopteren des Nordpolargebietes .... Die Lepidopteren des Hochgebirges Ephestia Kühniella Zeller (Anierik. Mehlmutte) . — — Beiträge zur Lepidopterenfauna des malayisclien .■\rchipels. I. Die Lepidopteren von Amboina . Dasselbe. IL Heteroceren der Insel Nias . . . — — Dasselbe. III. Heteroceren der Aru-Inseln, Kei- Insjln und von Südwest-Neu-Guinea . . . Dasselbe. IV. Ueber die Calliduliden .... Heft. Seite. XLI XLII 191 XLIV 209 XLV 83 XLVI 89 LI 201 LH 115 LIII 29 LIII 216 LH XLI LIII XXXVII XLIX XXXIX XLVII XL XLIX Llli XLVIII L LI XXXVIII XXXVII XXXVIII 65 159 50 69 107 171 23 XXX VI 104 XXXVII 56 XLII 147 XLV 63 XLIX 71 70 83 245 53 Anhang 179 179 105 114 150 1 XXXIX 104 XL 205 — LV — Pagenstecher, A. Beiträge zur Lepidopterenfauna des iiialayischen Archipels. V. Verzeichniss der Schmetterlinge von Aniboina Dasselbe. VL Schmetterlinge von Ost- Java . . Dasselbe. VII. Ornithoptera Schoenbergi Pag. . — — Dasselbe. VIII. Ueber das Weibchen von 0. Seh. Dasselbe. IX. Teber javanische Schmetterlinge und einige von der Insel Sumba ..... Dasselbe. X. Ueber Schmetterlinge aus dem Schutzgebiet der Neu-Guinea-Compagnie . . . — — Dasselbe. XL Lepidopteren von Sumba und Sara- bawa Dasselbe. XII. 1. Ueber einige Schmetterlinge von der Insel Bawean bei Java. 2. Ueber Lepidopteren von den kleinen Sunda- Inseln Lumba, Sumbawa, Alor. 3. Ueber einige Heteroceren von Lombok. Dasselbe. XIII. Ueber die Verbreitung der Tag- falter im malayischen Archipel Penard, E. Einige Bemerkungen über die in d^r Um- gegend von Wiesbaden vorkommenden Protozoen Ueber einige neue oder wenig bekannte Protozoen Die Heliozoen der Umgegend von Wiesbaden . . Katalog der nackten und schalentragenden Rhizo- poden von Wiesbaden Plötz, C. Die Hesperiinengruppe der Achlyoden . . . Eömer, A. Nachträge zum Verzeichniss der Säuge- thiere und Vögel Nassaus, insbesondere der Umgegend von Wiesbaden — — Katalog der Conchyliensamralung des naturhistori- schen Museums zu Wiesbaden — — Katalog der Skelette und Schädel des natur- historischen Museums zu Wiesbaden .... V. Schönfei dt, H. Katalog der Coleopteren von Japan — — Derselbe. I. Naclitrag Derselbe. IL Nachtrag — — Derselbe. III. Nachtrag Snellen, P. C. T. Ein neues Tineidengenus . . . . Seitz, A. Eine zoologische Excursion iu die Umgegend von Shanghai — - — Eine entomologische Excursion in die Umgegend von Shanghai Eine lepidopterologische Reise um die Welt . . Heft. Seite. j XLI 85 XLIII 93 XL VI 27 ' XL VI {j 81 XLVII 25 i XLVII j 59 XLTX 93 ! LI 179 LIII XLV XLV XLVI 85^ XLII 141 XLIII 7^ XLIII 3^ XLIII fi7 , XXXVIl 1 XLV U7 XLIV 17 XLVI 115 XL 29 XLI 44 ' XLIV 237 L 97 XXXVIII 111 89 49 41 LVI II. Botanik. Borggreve. Der sogenannte Wurzeklrnck als hebende Kraft für den aufsteigenden Luftstrom . . . — — Das sogenannte Lieben der Pflanzen Buddeberg. Verzeichnis^ der in der Umgegend A-on Nassau beobachteten Laubmoose JFrank, G. Die Resultate der bakteriologischen Tnter- suchungen des Wiesbadener Quellleitungswassers in den Jahren 1886—1891 — — Die Bedeutung der Bakterien im Haushalt der Natur ■Geis enheyner L. Zwei Formen von Ceterach officinarum — — Deutsche Pflanzennamen ■Goethe, E. Einige Beobachtungen über Regenwürmer und deren Bedeutung für das Wachsthum der Pflanzen leonhard, Ch. Neue Pflanzen der nassauischen Flora Pflanzenphaenologische Beubachtungen zu Wiesbaden III. Anatomie und Physiologie. ., •, 1888 . . , . . 1889 . . „ . . 1890 . . . „ , 1891 . . . , ., 1892 . „ , , „ 1893 . „ . . . 1894 . ■ 11 11 n 11 löyö n n 11 11 J-ÖJÖ . Tabellarische Uebersicht 1870—1895 .... Meteorologische Beobachtungen im Zahre 1897 ■ n n « n 1898 Lampe, Ed. , , „ „ 1899 Tabellarische Zusammenstellung der meteorologi- schen Beobachtungen in den Jahren 1870 — 1899 Heft. XLIX xLiir LI LI XLV XLVIII XLIX XLVIII LH XXXVI XL XXXVII ; XXXVI II i XI- I XLI I XLII i XLIII 'j XLIV XLV 1 XLVI ij XL VII ] XLVIII XLIX L L LI LH LIIl LIII Seite. 25 1 63 77 35 189 15 97 57 266 374 119 299 218 342 111 275 153 141 134 201 233 247 241 •291 202 222 217 — LIX X. Nekrolo£;:e. Carl D uder Stadt (von Paaren stech er) . . . . Dr. 0. Rerüigius Fresenius (von Pagenstecher) Wilhelm Giebel er . . . Georg Lehr (von Pagenstechcr) F r i e d r i c h 0 d e r n h e i ni e r Auii^ust li'oenier (von Pagenstecher) Dr. Adolf Rössler (von Pagensteclier) .... Max Saalraüller (von Pagenstechcr) Dr. Carl Ludwig Fr idolin von San db erger Dr. Carl Thoinae (von Medicus) Lothar \'JG DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE AM 16. DECEMBER 1900 VON Dr. GEORG HONIGMANN IN WIESBADEN. MIT TAFEL I. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54. Meine Herren ! Die ehrenvolle Aufgabe, heute auf der General- versammlung des Vereins für Naturkunde, eines Vereins, der alle Zweige der Naturwissenschaft umfasst, ein medicinisches Thema zu erörtern, veranlasst mich, bevor ich auf dieses näher eingehe, mit einigen Worten der Beziehungen zu gedenken, die zwischen der Medicin und den übrigen Naturwissenschaften bestehen. Sicherlich gehört die Medicin zu der Naturwissenschaft und wir sind froh, dass heute Niemand mehr an dieser Zugehörigkeit zweifelt. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie in ihr eine Sonderstellung einnimmt. Soweit es sich um die Erforschung der normalen Lebens- vorgänge, der reinen menschlichen Biologie handelt, wandelt sie, wenn auch nicht dieselben, so doch ähnliche Pfade, wie die übrigen Natur- wissenschaften und vermag Resultate zu zeitigen, deren Exaktheit der anderer naturwissenschaftlicher Wahrheiten nicht nachsteht. Anders ist es schon da, wo die Forschung das Ziel der Erklärung krankhafter Zustände hat, in der Pathologie. Hier, wo es darauf an- kommt, in ihren Ursachen und in ihren Erscheinungsformen besonders complicirte Vorgänge in einfachere aufzulösen und die Bedingungen ihres Zustandekommens aufzuklären, ist der Weg nicht mehr so klar vorgezeichnet. Die Forschung muss oft Sprünge macheu und Ana- logien suchen, z. B. im Thierexperiment, die vor dem Richterstuhl mathematisch denkender Naturforscher nicht ohne Weiteres anerkannt werden. Wohl kann eine scharfsinnig und systematisch vorgehende Unter- suchungsarbeit hier viele Erscheinungen verständlich machen; aber die Complicirtheit des menschlichen Organismus, die Variabilität des Einzel- wesens, die oft uncontrollirbaren Veränderungen seiner auf ihn wirkenden Umgebung und nicht zum ^Mindesten die trotz aller Fortschritte der Untersuchungsmittel immer noch enge Begrenzung unserer Methodik lassen uns in der Erkenntniss der Krankheiten noch sehr emptindliche Lücken fühlen, über die uns auch keine noch so geistvolle Deduction befriedigend hinweghilft. — 20 — Icli erinnere Sie nur an unsere Kenntniss von den Infectionskrank- heiten. Trotz des hellen Lichtes, mit dem die moderne Bacteriologie in ihr Wesen hineingeleuchtet, harren hier noch eine Menge ungelöster Fragen. Ja nicht trotz, sondern gerade auf Grund der neu erworbenen Kenntnisse werden wir auf immer schwierigere Räthsel hingewiesen und was wir zur Zeit in der pathologischen Biologie wissenschaftliche Facta und Errungenschaften nennen, kann sich nur zum Theil mit der Klar- heit und Sicherheit physikalischer, chemischer, ja sogar physiologischer Ergebnisse messen. Dies alles trifft in erhöhtem Maasse in dem grossen Gebiete unserer Wissenschaft zu, das die Anwendung derselben in sich begreift, in der Therapie. So lange die Medicin besteht, so lange besteht auch das Bestreben, eine Heilwissenschaft, eine auf wissenschaftlicher Basis wohl- gegründete Therapie zu besitzen. In den Zeiten, in denen sie sich noch mehr in theoretisch scholastischen Bahnen, abseits von der empirischen Naturwissenschaft entwickelte, waren es aprioristische, philosophische oder vielmehr philosophisch sein wollende Ideen, auf die sie sich gründete. Später, als die naturwissenschaftliche Methodik befruchtend auf alle Theile der Medicin zu wirken begann, als sich die biologischen Kennt- nisse anfingen zu erweitern, glaubte man, entsj^rechend der fortschreitend sich mehrenden analytischen Erkenntniss auch eine wissenschaftliche, rationelle, sogenannte physiologische Therapie anbahnen zu können. Diese Versuche zeigten sich aber im Ganzen so wenig ermuthigend, dass sogar eine Zeit lang, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gerade viele der ersten, der berufendsten Geister unter den Aerzten und ärztlichen Denkern sich grollend von aller Behandlung abwandten und einem therapeutischen Nihilismus verfielen, der in merkwürdigem Gegensatz zu ihrer verfeinerten Kenntniss der pathologischen Vor- gänge stand. Und wiewohl wir heute alle diese Kinderstadien glücklich überwunden haben oder überwunden zu haben glauben, wiewohl die heute kaum noch übersehbare Vielseitigkeit wissenschaftlicher Unter- suchungen viele Gebiete des äi'ztlichen Handelns wirklich wissenschaft- lich zu begründen verstanden hat, so sind wir doch noch sehr, sehr weit davon entfernt, unsere ganze Therapie auf eine feste wissenschaft- liche Grundlage zu stellen. Ja, wir können nicht einmal die Hoff- nung aussprechen, dass selbst eine unendlich weiter fortgeschrittene Erkenntniss des gesammten menschlichen Organismus im Stande sein würde, dies jemals vollständig zu erfüllen und uns einen rein — 21 — natunvissenscliaftlichen Aufbau der Therapie aus einem Gusse herzu- stellen. Diese Thatsachen müssteu uns sehr deprimiren, wenn wir nicht auf der anderen Seite einen Ersatz besässen, der es uns nicht nur er- möglicht, diesen Maugel da, wo wir ihn oft lebhaft fühlen, entbehren zu können, sondern der auch immer wieder von Neuem die wissen- schaftliche Forschung belebt und zu ihrer Ausgestaltung beiträgt. Dieser Ersatz besteht in der ärztlichen Erfahi'ung. Seit den Zeiten der ersten Aerzte hat sie in der Medicin eine herrschende Stellung ein- genommen. Nie ist die Erfahrung zu entbehren, fast immer ist sie der auf wissenschaftlichen Beweggründen sich aufbauenden Therapie zeitlich vorangegangen und die Therapie hat dort ihre grössten Triumphe ge- feiert, wo beide vollständig Hand in Hand gehen konnten, wo die kritisch zu Werke gehende Empirie sich in naturwissenschaftliche That- sachen auflösen liess. Unser ganzes therapeutisches Bestreben geht denn auch dahin, die ärztliche Erfahrung am kranken Menschen mit den Thatsachen der Biologie in dauernder Verbindung und gegenseitiger Controlle zu er- halten. So vermögen wir die Empirie der Zufälligkeit zu entkleiden und andererseits den auf rein wissenschaftlichem Wege gefundenen Re- sultaten die reelle Stütze zu geben, die sie aus dem Bereich der Theorie in das für uns Aerzte wichtigste der Praxis führt. Diese wenigen Worte glaube ich vorausschicken zu sollen, bevor ich Sie in ein sehr modernes therapeutisches Gebiet einzuführen mir erlaube, das auch für den Nichtmediciner von hohem Interesse ist. Sie werden hier sehen, wie sich aus dem Zusammenwirken von Er- fahrung, kritisch-analytischer und experimenteller Untersuchung in ver- liältnissmässig kurzer Zeit eine Therapie ins Leben rufen liess, die, wenn sie auch an alte, längst entschwundene therapeutische Gedanken erinnerte, im ganzen Wesen neu und originell ist. M. H. I Im Sommer des Jahres 1889 überraschte der durch seinen Scharfsinn wie durch seinen Gedankenreichthum bekannte fran- zösische Physiologe, Herr Brown Sequard, Professor am College de France, die wissenschaftliche nicht weniger wie die Laienwelt durch eine Mittheilung, die zunächst allerseits mit einem ungläubigen Schütteln des Kopfes aufgenommen wurde. Brown Sequard, damals bereits im Alter von 71 Jahren, berichtete in der Academie de medecine über — 22 — Einspritizungen, die er sich mit der Hodenflüssigkeit (suc testiculaire) von Kaninchen gemachte hatte, Folgendes: Vor dem 15. Mai war er so schwach, dass er sich hinsetzen miisste, wenn er eine halbe Stande im Lahoratorimn gearbeitet hatte. Selbst wenn er sitzen blieb, fühlte er sich nach 3 — 4, manchmal auch nach 2 Stunden Experimentirens erschöpft. Sehr häufig, seit mehr als 10 Jahren, war diese Erschöpfung der- artig, dass er sich des Abends ins Bett legen musste, sobald er aus dem Labo- ratorium kam, wo er in Folge der üebermüdung keinen Schlaf finden konnte Am anderen Morgen nach der ersten Einspritzung und noch mehr an den da- rauf folgenden Tagen fand eine i'adicale Umwälzung statt, so dass er bald alle Kraft wieder gewonnen zu haben schien, die er früher vor vielen Jahren be- sessen. Zum grossen Erstaunen seiner Assistenten war es ihm nunmehr ein Leichtes, während mehrerer Stunden aufreclit stehend seinen wissenschaftlichen Versuchen nachzugehen, ohne das Bedürfniss zum Niedersitzen zu verspüren- Als er aus dem Laboratorium nach Hause kam, war er so wenig ermüdet, dass er sich nach dem Abendbrot noch lange mit der Redaction eines schwierige Eragen behandelnden Manuskriptes befassen konnte, was seit einer langen Reihe von Jahren ein Ding der Unmöglichkeit gewesen war. Eine bedeutende motorische Kraftzunahme constatirte er mittels des Dynamometers. Seit dem Jahre ISßil hatte die Kraft der Beugemuskeln am Vorderarm, wie er durch continuirliche Versuche beobachtete, graduell ab- genommen. Im Mai 1860 betrug das Maximalgewicht am D^ynamometer 50 kg 1863 46 kg, 1882 nur 37 kg. Das Mittel aus einer sehr grossen Reihe von Ver- suchen, die er während der letzten zehn, der ersten Injection vorausgehenden Tage feststellte, belief sich sogar nur auf 34,5 kg (32 — 37). Am ersten Tage nach der Einspritzung hob sicli das Mittel bereits auf 41 kg (39 — 44). Das Maxi- mum hatte also wieder ziemlich dieselbe Grösse erreicht, wie vor 26 Jahren. Noch 3 Jahre später konnte Brown Sequard die gleiche Maximalgrösse von 44 kg am Dynamometer demonstriren. Weiter nahm die Urinmenge in den ersten Tagen nach der Einspritzung um mehr als ^4 *^l'?i" früheren (10 Tage lang vor der Einspritzung cunstatirten) Quantität zu; der Stuhlgang endlich, der vordem ausserordentlich erschwert und selbst manchmal ohne künstliche Beihilfe unmöglich gewesen war, nahm sogleich sein normales Verhalten an, etc. — Wie ich Ihnen eben sagte, wurden diese Mittheilungen zunächst nicht für ernst genommen. Man zweifelte nicht au den Veränderungen, die der greise Forscher an sich beobachtet haben wollte, wohl aber bezweifelte man, dass diese plötzliche Verjüngung die Wirkung des eingespritzten Hodensaftes sein konnte. Man glaubte, dass der Effect mehr einer Selbsttäuschung, einer Autosuggestion zuzuschreiben sei, die ihre Ursache in dem festen Glauben des Experimentators an die Heil- kraft seiner Injectionsflüssigkeit habe. Sicherlich ging man mit dieser Anschauung zu weit, um so mehr, als Brown- Sequard im Verein mit d'Arsonval und später noch — 23 — andere nacli ihm bald über neue Versuche berichteten, bei denen durch eine riclitige Anordnung die Suggestion weniger möglich war und doch ähnliche Resultate erzielt werden. Von Wichtigkeit war aber ferner, dass Brown-Sequard mit seinen Selbstversuchen an eine Theorie anknüpfte, die er bereits 20 Jahre früher, im Jahre 18ü9 auf Grund anderer Erwägungen aufgestellt hatte. Er behauptete, dass die im Organismus botindlichen Drüsen eine doppelte Function hätten. p]inmal ein Secret zu liefern, das dazu dient, die in den Körper eingeführten Stoffe zu verarbeiten und zu entfernen und das für gewöhnlich für das einzige Thätigkeitsproduct der Drüse angesehen wird, wie die Galle, der Magensaft, die Samenflüssigkeit, der Speichel etc. Ausserdem produ- cirten sie aber ein zweites, das dem Körper Stoffe liefert, die für seine Erhaltung lebenswichtig, essentiell seien. Diese Secretion nannte er, im Gegensatz zu der gewöhnlichen Secretion excrementielle, die Secretion r e c r e m e n t i e 1 1 e oder Secretion interne. So sollten nach dieser Anschauung die Geschlechtsdrüsen dazu ausersehen sein, ausser dem für die Zeugung nothwendigen Excret Stoffe für den Körper zu liefern, deren Aufnahme ins Blut, bezw. in den Organismus den Nerven und Muskeln grössere Energie verleihen. Während nun im Anschluss an diese Veröffentlichungen eine grosse Menge mehr oder minder zuverlässiger Arbeiter die Versuche Brown- Sequard 's einer Nachprüfung an sich und anderen unterzogen, auf deren Resultate ich später noch einmal zurückkomme, wurde auf einem anderen Gebiete die Aufmerksamkeit auf die Frage der inneren Se- cretion hingelenkt. Und hier gelang es allerdings mit wirklicher wissenschaftlicher Klarheit, frei von allen suggestiven Momenten ihrer Lösung näher zu treten. Unter den Organen des Menschen, mit denen Anatomie und Physio- logie Jahrhunderte laug nichts Rechtes anzufangen wussten, nahm die Schilddrüse eine besonders hervorragende Stellung ein. Die Schilddrüse, Glandula thyreoidea — mit diesem unpassenden Namen (dvgeö^ = viereckig) von dem ersten Bearbeiter der Drüsen des menschlichen Körpers, Wharton, belegt — liegt vor und neben dem Uebergang des Kehlkopfs in die Luftröhre, sie zeichnet sich durch einen ungewöhnlich grossen Reichthum au Blutgefässen und Nerven aus. Dies veranlasste auch eine Unzahl von Hypothesen über ihre — 24 — Function, die jedoch alle eben nichts waren, wie Hypothesen ohne thatsächliche Begründung. Man hielt sie anatomisch ihres Baues wegen für eine Drüse, wiewohl ihr der den wahren Drüsen nothwendige Aus- führungsgang für die Entleerung eines Secrets fehlte und warf sie als solche zu den Blutgefässdrüsen, wie die Milz eine darstellt. Aber die Existenz der Schilddrüse forderte gewissermaassen dazu auf, sich mit ihr immer wieder zu beschäftigen. Denn sie stand in Beziehungen zu verschiedenen bedeutungsvollen Krankheiten. Die Ver- grösserung der Schilddrüse, der Kropf, der unter Umstcänden lebens- gefährliche Zustände hervorrief, legte die Forderung einer operativen Behandlung nahe. Es war darum wichtig zu wissen, ob die Schilddrüse entfernt werden dürfe oder nicht : ob sie ein lebenswichtiges Organ sei. Ebenso waren die Beziehungen zwischen endemischem Kropf und Cr e- tinismus seit lange bekannt und gaben zu denken; nicht weniger die sporadisch auftretenden Fälle von Kropf und Cretinismus. Unabhängig von diesen Fragen hatten sich aber die Physio- logen aus anderen Gründen mit der Frage der Lebenswichtigkeit der Schilddrüse beschäftigt. Im Jahre 1889 stellte der bekannte Genfer Physiologe Schiff durch eine grosse Anzahl ungemein sorgfältiger Versuche fest, dass Hunde die Wegnahme der Schilddrüse nicht ver- tragen können, sondern nach einem eigenthümlichen, durch Krämpfe gekennzeichneten Krankheitszustande zu Grunde gehen. So interessant diese Versuche waren, so wurden sie doch nicht nur von den klinischen Medicinern nicht beachtet, sondern sogar von den Physiologen eine Zeit lang vergessen. Nun war, Avie Ihnen ja Allen bekannt, mit dem Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts in die Chirurgie ein grosser Aufschwung gekommen. Antiseptische und asep- tische Maassregeln sowie die verbesserte Operationstechnik machten eine Reihe von Operationen möglich, an die man früher nur mit Furcht gedacht hatte und so verlor auch die vordem durch die Schwierigkeit der örtlichen Verhältnisse besonders gefürchtete Kropfoperation ilire Schrecken und Gefahren. Eine grosse Menge von Chirurgen gingen daran, bei lebensgefährlichen Vergrösseruugen der Schilddrüse die ganze vergrösserte Drüse herauszunehmen, die sogenannte Totalexstirpation des Kropfes vorzunehmen. So häuften sich Fälle von totaler Entfernung der Schilddrüse. Aber mit der Zunahme der Häufigkeit dieser Operation häuften sich auch Beobachtungen, die geeignet waren, grosse Bedenken — 25 ~ gegen ihre Ausfülirung wach zu rufen. Die Kranken wurden, die einen früher, die anderen später von einem eigentliümlichen Zustand ergriffen, der auf schwere Schädigungen des Gesaramtorganismus scliliessen liess. Bei Manchen zeigten sich eigenthüraliche Krämpfe, die besonders an eine in der Nervenheilkunde wohlbekannte Form, die sogenannte Tetanie sowie an epileptischen Krämpfe erinnerte. Andere wiesen ein Bild auf, das sich dem Bilde der Idiotie, dem sporadischen Cretinismus näherte. Zunächst machten sich Schmerzen in den Gliedern bemerkbar, allmählich wurde die Haut blass, dick, ungeschmeidig und von einer eigenartigen an Schwellung erinnernden festweichen Beschaffenheit. Die Schweisssecretion hörte auf, die Kopfhaare wurden spröde und fielen aus. Bei noch im Wachsthum begriffenen Personen blieb das Längenwachsthum zurück, wodurch bei der Breite der Hautausdehnung ein eigenthümliches kretinenhaftes Aussehen zu Stande kam. Schliess- lich kamen noch Störungen der Intelligenz hinzu, die Sprache wurde langsam, hörte bei Kindern event. ganz auf, das Gedäehtniss schwächer, die Denkfähigkeit nahm ab bis zu einer völligen Verblödung des Kranken. Diese seltsame Nachkrankheit trat in mehr oder weniger ausgesprochenen Graden bei den Operirten auf und blieb Jahre K^ng bestehen. Die ersten Beschreibungen hiervon verdanken wir dem be- kannten Schweizer Chirurgen Kocher, sowie seinem Landsmann Reverdin. Er bezeichnete den Gesammtzustand, der namentlich bei jugendlichen Individuen sehr schwer auftrat, als Cachexia i) strumipriva. Es handelte sich nun darum, festzustellen, wie dieser Symptomen- complex zu Stande kommt. Man sah den Zusammenliang mit der Weg- nahme der Schilddrüse deutlich bestehen; aber es fragte sich noch : Ist es wirklich der Ausfall der Function dieses Gebildes oder sind die eigenartigen Veränderungen vielleicht nur durch Verletzungen von Nervenzweigen herbeigeführt, die bei der Operation vorkommen könnten. Sprach schon die seltene Uebereinstimmung der von verschiedenen Forschern mitgetheilten Fälle der obenerwähnten Cachexie gegen diese Annahme, so wurde sie bald durch das Experiment völlig widerlegt. Von den mannigfachen Untersuchern auf diesem Gebiet gelang "es hauptsächlich Fuhr in Giessen in ganz einwandfreier AVeise durch Versuche am Hund nachzuweisen, dass Verletzungen der lebenswichtigen 1) Mit dem Ausdruck Kachexie bezeiclinet die Medicin den Zustan.l schwersten körperlichen Verfalls. — 26 — Nerven in der Nähe der Schilddrüse ohne jeden Einfluss auf diese strumii)riven Erscheinungen bleiben und dass diese allein dem Verluste der Drüse zuzuschreiben seien. Zur weiteren Klärung der Thatsachen trug nun eine um diese Zeit rechtzeitig sich einstellende Bereicherung unserer Kenntnisse von einer seltenen Krankheit bei, die schon früher von einigen englischen und Schweizer Aerzten, vor allem aber von dem berühmten französischen Kliniker Charcot gesehen und beschrieben, von der Allgemeinheit Aber vergessen worden war. Ende der 70 er Jahre schilderten nach einander die beiden eng- lischen Aerzte Gull und Ord diese Krankheit, die vornehmlich durch eine eigenthümliche Hautveränderung auffiel. Die Haut war gedunsen und blass; von aussen glich sie der als Oedem bekannten Form der Hautwassersucht, bei der das Unterhautgewebe sich allmählich mit Ge- websflüssigkeit der gestauten Venen und Lymphgefässe füllt. Hier aber war das Unterhautfettgewebe in einen eigenthümlichen Entartungszustand verwandelt, der wie zäher Schleim aussah und daher Anlass zu dem Namen Myxödem gab. Durch diese Veränderungen bekommen die Kranken im Gesicht und am Körper ein eigenthümlich plumpes Aussehen, das bald an die Cretinen erinnert. Ausser diesen auffälligen Erscheinungen bestehen noch schwere Störungen des Nervensystems, starke Schmerzen im Kopf, allmählich sich einstellende Apathie, Gedächtnissschwäche, Verlang- samung des Denkens bis zur Stumpfheit, gelegentlich auch Krämpfe, sowohl Starrkrämpfe wie Convulsionen. Alles in Allem also ein Zustand, der einerseits der Cachexia strumipriva, andererseits den Formen von sporadischem Cretinismus sehr ähnlich, in manchen Fällen vollkommen identisch mit diesem ist. Die Eigenart des von Gull und Ord wieder dem Interesse ge- wonnenen Krankheitsbildes veranlasste die Clinical society in London, eine Sammelforschung über dieselbe zu machen. Diese Forschung brachte Material von 109 gut beobachteten Fällen, die die klinischen Symp- tome genau analysirten. Das auch für unsere heutige Frage wichtigste dabei war der Umstand, dass das Myxödem regelmässig mit einem Schwunde der Schilddrüse einherging. Diese hoch bedeutsamen klinischen und pathologisch-anatomischen Erfahrungen, die übrigens sich durch die einmal darauf gelenkte Auf- merksamkeit der Forscher noch vermehrten, im Verein mit dem oben geschilderten experimentellen Thatsachen brachten die ganze Angelegen- — 27 — lieit in das richtige Falirwasser. Allerdings wai' es von der nun ge- wonnenen Erkenntniss bis zu ihrer therapeutischen Verwerthung noch ein weiter Schritt. Wiederum ging hier der fruchtbringende Gedanke von Sciiiff aus. Dieser Forscher fand, dass die Einverleibung ge- sunder Schilddrüse in den Organismus, z. B. in die Bauchhöhle, Thiere vor den Folgen der Thyreoidomie, der Schilddrüsenentfernung schütze. Die Schilddrüse war daher nach seinen Versuchen nicht durch ihre anatomische Lage, durch ihre Beziehungen zu der Blutregulation des Gehirns oder dergleichen lebenswichtig, sondern durch ein physiologische Function, sie nnisste etwas enthalten, was für die normale Gesundheit nothwendig war. Er entnahm grösseren Hunden ihre Schilddrüse und pflanzte sie kleineren Thieren unter aseptischen Vorsichtsmaassregeln in die Bauchhöhle. Dieser entnahm er dann nach 2 — 5 Wochen die Schilddrüse. Die ihrer Drüse beraubten Thiere starben wie gewöhnlich unter den bekannten Erscheinungen, die anderen blieben gesund, wenn nicht schon seit der Implantation eine so grosse Zeit verstrichen war. dass inzwischen das eingepflanzte Organ schon völlig von dem Organismus aufgesaugt war. Ich muss es mir nun versagen, den weiteren Entwickelungsgang der sich auf diesen Stützpunkten aufbauenden Schilddrüsentherapie chronologisch zu verfolgenden und auf die hochinteressanten Einzel- arbeiten, die weiter hierher gehören, genauer einzugehen. Nur in grossen Zügen kann ich das weitere schildern. Folgendes stand also fest : 1. Nach Wegnahme der ganzen Schilddrüse bei Menschen und Thieren entwickelte sich regelmässig ein schweres Krankheits- bild vorwiegend mit Störung des Nervensystems, der Haut, des Körperwachsthums. 2. Dieses Krankheitsbild, die Cachexia strumii^riva, ähnelte bis auf Einzelheiten dem Myxödem, dessen charakteristische Ursache der Schwund der Schilddrüse schien. 3. Das Myxödem hatte seinerseits unverkennbare grosse Achn- lichkeit mit dem sogen, sporadischen Cretinismus. Auch in dieser Form handelt es sich um mangelhafte Entwickelung der Schilddrüse. 4. Waren die Beziehungen des endemischen Cretinismus zu Er- krankungen der Schilddrüse, zu dem Kropf, seit lange bekannt. Es gab also eine continuirliche Reihe von Erkrankungen, denen eine chronische Störung, bezw. ein Ausfall der Schilddrüse zu Grunde — 28 — liegen musste, die sich vom Myxödem der Erwachsenen bis zum kind- lichen Myxödem, dem sporadischen Cretinismus und dem endemischen Kropf mit Cretinismus verfolgen Hess und in dem Zustande völlig ent- kropfter Patienten ihr Seitenstück hatte. Hierzu kamen 5. die physiologischen Versuche, die nicht nur die I.ebenswichtig- keit einer specifischen Schilddrüsenfunction, sondern auch die Möglichkeit erwiesen, die Function der weggenommenen — also, einen Schritt weiter, auch der kranken Drüse zu ersetzen,* zu suhstituiren. Der erste, der auf Grund dieses Gedankenganges eine Anwendung der gewonnenen Erkenntniss, dass die Schilddrüse ein lebenswichtiges Product liefere, das künstlich durch einen Ersatz wiederhergestellt werden könne, in die Praxis übertrug, war der Schweizer Arzt Bircher ein schon seither um die Erforschung des Cretinismus hochverdienter Mann. Am 16. Januar 1889 nähte er einem Mädchen, dem wegen Kropf die ganze Schilddrüse entfernt worden war und das die schwerste Form der Cachexia strumipriva, verbunden mit heftigen Krampferschei- nungen darbot, Stücke einer unmittelbar vorher einer gesunden Frau entnommenen Schilddrüse in die Bauchhöhle. Der Erfolg war sehr günstig. Die Kranke erholte sich sichtlich. Die Krämpfe hörten auf; vorher völlig theilnahmlos, begann sie, sich mit ihrer Umgebung allmählich zu beschäftigen und besserte sich in den nächsten vier Wochen so, dass von einer völligen Heilung gesprochen werden konnte. Nur noch gewisse Hautveränderungen erinnerten an das überstandene postoperative Myxödem. Anfang März traten die Er- scheinungen wieder von Neuem auf und machten eine neue Einheilung nöthig, die bis zu der einige Monate später erfolgten Publication des Falles völlig anhielt. Unabhängig von Bircher hatte der englische Myxödemforscher Horsley den Vorschlag gemacht, anstatt der menschlichen die dieser am nächsten stehende Drüse von AflPen und Schafen zu verwenden. Die operative Einverleibung stiess aber im weiteren Verfolg der Sache auf Schwierig- keiten, vor allem darum, weil die eingeheilte Drüse nicht in einen organischen Gefässzusammenhang mit dem übrigen Körper trat, sondern wie ein jeder organische Fremdkörper allmählich resorbirt wurde. Einen Schritt vorwärts ^bedeutete es daher, als M u r r a y ein durch Zusatz von Phenol oder Thymol in geringster Concentration aseptisch — 29 — geraaaclites Glycerinextract der Drüse den Myxödemkranken unter die Haut spritzte. Auch diese Form der Darreichung wurde bald überholt, nachdem man gefunden hatte, dass die Einverleibung der Drüsen- substanz, sei es frisch, getrocknet oder sogar gesotten oder gebraten — in den Magen der Kranken ihre Einwirkung auf die Erkrankung nicht einbüsste. Auf Grund dieser Erfahrungen ging man daran, ein mög- lichst haltbares, gut dosirbares Präparat herzustellen. Die chemische Industrie bemächtigte sich des Gegenstandes. Verschiedenen Fabriken gelang es, das Gesuchte zu schallen. Die ersten brauchbaren Präparate waren die sogen, englischen Tabletten, die Tabloids von Borrough. Welcome & Co. Später folgten deutsche Fabrikate, von denen ich Merck in Darmstadt und Knoll 6c Co, in Ludwigshafen nenne. Nachdem auf diese Weise der Verallgemeinerung die Schilddrüsen- therapie nichts mehr im Wege stand, fand eine ausserordentlich grosse Anwendung derselben überall statt. Die Schleusen waren geöffnet. In wenigen Jahren entwickelte sich eine enorme Literatur über Schild- drüsentherapie. Wir wollen uns hier nur auf das Wichtigste beschränken. Geradezu als ein specifisches Mittel, das von allen Beobachtern mit seltener Uebereinstimmung anerkannt wurde, entfaltete sich die Schilddrüsenfütterung beim Myxödem ; sowohl beim Myxödem der Er- wachsenen, als auch bei dem mit dem sporadischen Cretinismus iden- tischen infantilen Myxödem. Unter der Einwirkung der Schilddrüsen" therapie geht die myxödematöse Anschwellung der Haut deutlich zurück. Die Haut wird geschmeidig, erhält ihre normale Farbe und Elasticität. Die Haare wachsen wieder, die vorher niedrige Temperatur steigt auf die Norm, Schweiss, Appetit, Stuhlgang, Menstruation und sexuelle Potenz, das Gedächtniss — alles kehrt zurück, die geistige Apathie und Schwerfälligkeit verschwindet. Am eklatantesten sind die Erfolge bei dem kindlichen Myxödem. Ausser den oben genannten Verände- rungen macht sich hier vor allem eine auffällige Zunahme der zurück- gebliebenen Intelligenz und des stehen gebliebenen Körper wachsthums bemerkbar. Die vorher stupiden, beinahe idiotischen Kinder fangen an, sich durch Gesten verständlich zu machen, werden artig, sauber, beginnen wieder zu sprechen und zeigen sich immer mehr theilnahms- voll. Ueber die Zunahme der Körpergrösse will ich einige Daten geben. Es nahmen zu ein — 30 -- 2 jähriges Kind in 6 Monaten um 11 cm 4: « « «13 << «20 « 4/9 « « « 1/2 *^ ^"^ 3 « 16« « «7 « «17« 1 o « « «3 « « 2 « 18« « «4 « « 5 « Die letzten Zahlen zeigen, dass schon erwachsene Personen, die wegen des Cretinismus im Knochenwachsthum zurückgeblieben waren, durch die Drüsentherapie in einem Alter noch wuchsen, in dem sonst das Wachsthum gewöhnlich abgeschlossen ist. Ebenso Avie die langen Knochen wuchsen auch bei diesen Kindern die Schädelknochen, die offenen Fontanellen schlössen sich. Mehr wie meine Beschreibung w'erden die beigebrachten Bilder Ihnen eine Idee von der Wirksamkeit der Behandlung geben. ^) Von grösster Bedeutung wurden naturgemäss die neuen Errungen- schaften für die Kropfoperationen. Zunächst unterliessen auf Grund derselben die Chirurgen jetzt, den Kropf völlig zu entfernen — sie lernten nach dem Vorgange Kocher 's den Kropf ausschälen und Hessen einen Theil der Drüse zurück, wodurch sie der Kachexie vorzubeugen vermochten. Die durch Totalexstirpationen an ausgesprochenen Formen der Kachexie leidenden Kranken wurden noch nach Jahren durch die Schilddrüsenfütterung von ihren Beschwerden und Leiden befreit (12 Jahre). Eine weitere Anwendung fand die Schilddrüsentherapie auch bei dem Kröpfe selbst, also bei der einfachen Vergrösserung der Schild- drüse. Der Tübinger Chirurg P. Bruns stellte hierüber an einem sehr grossen Krankenmaterial (350 Patienten) Untersuchungen an und fand, dass die Mehrzahl dieser Patienten der Schilddrüsentherapie zugänglich waren ; in 8 *^/q der Fälle wurde völlige Heilung erzielt, bei den übrigen grosse Abnahme, nur w^enige blieben unbeeinflusst. Dies erscheint zunächst paradox, dass die Zuführung von Drüsensubstanz gerade verkleinernd auf die vergrösserte Drüse wirkt. Pathologisch- 1) Die dieser Veröffentlichmig beigegebenen Photogramme verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Sanitätsraths Dr. Eehn in Frankfurt a. M., dem ich für die Ueberlassmig hierdurch meinen herzlichsten Dank sage. Sie betreffen ein von ihm wegen Cretinismus behandeltes Kind, das durch dauernde Anwendung der Schilddrüsenpräparate vollständig geheilt wurde. o 1 — anatomische Untersuchungen von Bruns machen den Vorgang jedocli klarer, wir kommen weiter unten darauf noch einmal zurück. Wie es nun nicht ausbleiben konnte, lenkte die vermehrte Be- schäftigung mit der Schilddrüsenbehandlung den Blick der Acrzte auf eine Reihe von anderen Wirkungen, die neben der specifischen, der Hauptwirkung bei weiterer Beobachtung ins Auge fallen mussten. Hierhin gehört in erster Linie die Beeintiussung der Fettleibig- keit, jener Ihnen wohlbekannten constitutionelleu Störung, bei der entweder in Folge von unzweckmässiger Lebensweise oder durch eine krankhafte Anlage ein Uebermaass in der Fettbildung zu Stande kommt. Bei der Geschwindigkeit, mit der die unförmig fetten und gedunsenen Myxödemkranken unter dem Gebrauch der Schilddrüse abnahmen und normale Gestalt erhielten, lag der Gedanke nahe, auch mit den Fällen von Fettsucht einen therapeutischen Versuch zu wagen. Es ist Ihnen, meine Herren, ja allen bekannt, dass die Behandlung der Fettsucht diätetische Curen nöthig macht, bei denen die Kranken sich abweichend von ihrer früheren Ernährungsform Entbehrungen auf- erlegen und ihre ganze Lebensweise umgestalten müssen, um eine ge- steigerte Verbrennung von Fett zu erzielen. Diese Behandlung scheitert oft trotz des besten Willens von Seiten des Arztes und Kranken an der Schwierigkeit, eine derartige Umgestaltung der Lebensart auf die Dauer in den Rahmen der socialen, materiellen und beruflichen Gewohn- heiten des betreffenden Patienten hineinzupassen. Es wäre daher von immensem Vortheil gew'esen, ein Mittel zu tinden, das ohne derartig diätetisch phj'sikalische Maassnahmen im grossen Stile im Stande wäre, die Fettverbrennung zu steigern und den Körper von dem lästigen Ballast zu befreien. Davies in England und Leichtensteru in Deutschland haben dies zum ersten Male in zielbewusster Weise versucht und selten hat wohl eine Therapie auf Aerzte und Laien einen ähnlichen Eindruck gemacht, man kann wohl sagen, solche Sensation erregt, wie die auf diesem Specialgebiet eröffnete. Leider haben sich diese hochgespannten Erwartungen nicht erfüllt. Zwar gelingt es jedenfalls, ohne diätetische Maassregeln mit Schilddrüsentabletten Entfettung zu erzielen oder da- durch diätetische Curen zu unterstützen, aber andere Umstände haben bei grösserer Erfahrung doch auch Bedenken dagegen geweckt, die jedenfalls eine allgemeine Anwendung dieser Behandlungsweise verbieten. Alles in Allem ist die Frage noch nicht spruchreif. — 32 — Ich will Ihnen, meine Herren, ersparen, noch die vielen anderen Krankheiten zu hören, bei denen auf Grund mehr oder weniger zu- treffender Ueberlegungen die Schilddrüsentherapie versucht worden ist. Ich erwähne nur noch die Hautkrankheiten und die Geistes- krankheiten. In beiden Gebieten sind entschieden Erfolge beobachtet worden, die zu weiteren Versuchen auffordern. Dagegen dürfte es uns mehr interessiren, in den eigentlichen Vor- gang der Heilung einzudringen und diesen näher zu studiren. Wir haben die ohne Beispiel dastehende Erscheinung vor uns, dass der Ge- nuss von ganz wenig getrockneter Schilddrüsensubstanz — es genügen 1 — 3 kleine Tabletten, die im Ganzen Vs — V2 S wiegen — am Tage, durch mehrere Wochen fortgenommen — Krankheiten heilt, deren Schwere das Leben der Ergriffenen bedroht. Erinnert doch dies Verlialten an eine Reihe mystischer Vorstellungen der Volksmedicin, in der der Ge- nuss von manchen Organen gewaltsam getödteter Thicre in der Behand- lung von Gebrechen, die anscheinend mit Erkrankungen dieser Organe zusammenhängen, eine grosse Rolle spielt. Um es gleich vorauszuschicken, wir sind heute noch nicht voll- ständig im Stande, uns den ganzen Heilungsvorgang klar zu machen, aber einiges Licht haben in den Schilddrüsenbetrieb die vielfachen Untersuchungen gebracht. Allerdings haben diese nicht nur manches Räthselhafte erklärt, sondern auch viele neue Fragen aufgedeckt, die noch der Lösung harren. Die durch den Ausfall der Schilddrüsenfunction hervorgerufenen Symptome machen die Annahme nothwendig, dass Substanzen in ihr producirt werden, die in zweifacher Weise wirksam sein könnten. Entweder muss dieser Drüsenstoff zur Ernährung des Nervensystems, der Haut u. s. w. dienen, so dass sein Ausfall für diese Organe eine Ernähruugsstörung bedeutet. Oder er vermag Stoffe, die durch den Stoffwechsel des Gesammtorganismus producirt werden und die als Gifte wirken, unschädlich zu machen. Dass sich durch den Stoffumsatz im Körper Producte bilden, deren Zurückhaltung giftig auf Herz, Nervensystem, Haut u. s. w. wirkt, ja sogar lebensgefährlich werden kann, ist Ihnen wohl bekannt. Die Aufgabe des Körpers ist, sie auszuscheiden. So enthält der Harn und der Verdauungsbrei Gifte, die als solche Thieren eingespritzt, schwere bis tödtliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Durch übermässige Anhäufung oder auf mechanischem Wege zu Stande gekommene Retention — 38 — solcher Toxiue kommt es /u schweren Zuständen beim Menschen, die man als Autointoxicationen bezeichnet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass derartige Stoffe dauernd im Blute kreisen und durch die dauernde Thätigkeit mancher Organe ungiltig gemacht werden. Die zweite Möglichkeit der Schilddrüsenfunction wäre also die einer antitoxischen. Wahrscheinlich ist es, dass die Function mehr nach der ontitoxischen, als der nutri- tiven Seite thätig ist, da die thyreopriven Erscheinungen auch durch- aus nicht den Eindruck von Ernährungsstörungen , sondern vielmehr den einer chemischen Vergiftung machen, wie der um die Erforschung dieser Verhältnisse verdiente Ewald richtig hervorhebt. Wie ich Ihnen anfangs dargestellt, besitzt die Schilddrüse keinen Ausführungsgang. Das Product, das sie liefert, kann also nur wieder durch die Saftlücken in den Organismus zurückgehen. Die Schilddrüse ist demnach ein klassisches Beispiel der inneren S e c r e t i o n , wie sie B r o w n Sequard für seine Organe schon 1869 postulirt hat. Es ist nun natürlich versucht worden, durch chemische Unter- suchungen der Schilddrüse die Körper herauszufinden, die den Haupt- antheil an ihrer Thätigkeit haben. Mehreren Forschern gelang es, Körper zu isoliren. die einzeln angewandt, ähnliche Wirkungen wie die gesammtc Drüse zu zeigen schienen. Die wichtigste Entdeckung in dieser Hinsicht war die des leider zu früh verstorbenen Freiburger Chemikers B a u m a n n , der in der Drüse einen jodhaltigen Eiweiss- körper fand . den er Thyrojodin , später Jodothyrin nannte. ^) Die damit angestellten Versuche zeigten, dass das Jodothj'rin sicherlich einer der wirksamsten Stoffe der Drüse darstelle. Das von Bayer & Co. in Elberfeld fabrikmässig hergestellte Jodothyrin entfaltete in vielen, wenn auch nicht in allen therapeutischen und experimentellen Versuchen eine den reinen Schilddrüsentabletten ähnliche oder gleiche Wirksamkeit. Verschiedene Umstände waren nun bei der Schilddrüsenmedication von besonderem Interesse. Einmal ist es bis jetzt nur ausnahmsweise mög- lich gewesen, durch den Gebi'auch des Mittels die krankhaften Zustände dauernd zu heilen. Wenn geraume Zeit nach dem Gebrauch verstrichen war, stellten sich die früheren Störungen wieder allmählich ein und 1) Da es bei diesem Vortrage mir nur darauf ankam, die leitenden Gesichts- punkte der Orsrantherajüe und ihre wissenschaftliche Begründung zu erörtern, so unterliess ich es, die Discussion, die sich an das Vorhandensein des Jodo- thyrins geknüpft hat und die ihm seine Eigenschaft als praeexistirender Körper sti-eitig macht, mit hineinzuziehen. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54. 3 f) 4 — machten neue Darreichung nöthig, die dann auch wieder ihre Schuldig- keit that. Das Mittel konnte den Körper daher nur für eine be- stimmte Zeit durchdringen und die Kranken sind, so scheint es bis jetzt wenigstens, für Lebenszeit auf den Gebrauch angewiesen. Ausserdem zeigte sich aber noch ein wichtiger Umstand. Bei sehr lange ausgedehntem Gebrauch der Tabletten, manchmal auch schon früher, wurden eigenartige Symptome beobachtet. Es traten ausser Störungen im Verdauungsapparat noch Kopfschmerzen , Mattigkeit, Schwindel, Rückenschmerzen, gleichzeitig mit Vermehrung der Puls- frequenz und Herzklopfen und einer Reihe nervöser Reizerscheinungen (Zittern) auf. Einen Theil dieser Symptome konnte man vielleicht an- fänglich als die Wirkung von Verunreinigungen der Präparate ansehen — was aber blieb, nachdem die Fabrikation vollendeter war, das war doch ein von der Mehrzahl der Autoren bei Gebrauch der Tabletten ziemlich gleichmässig festgestellter Complex von Symptomen. Man be- zeichnete ihn als Hyperthyreosis (im Gegensatz zu der Athj-reosis der Ausfallserscheinungen der Schilddrüse) und fand darin interessanter Weise eine grosse Aehnlichkeit mit einer anderen eigenartigen Erkrankung, die unter Betheiligung der Schilddrüse einhergeht, von der ich bis jetzt noch nicht gesprochen, der Basedow 'sehen Krankheit, die mit Ver- grösserung der Schilddrüse, Hervortreten der Augen und schweren ner- vösen Symptomen verbunden ist. Es lag nahe, bei beiden Erscheinungs- formen dieselbe Ursache anzunehmen, ein Uebermaass von Schilddrüsen- substanz ; eine gesteigerte Thätigkeit der Drüse, die durch zu reichliche Ansammlung des Antitoxins giftig wirkte. Ueber diese Vorgänge ist durch Untersuchungen Klarheit erhalten worden, die von hervorragenden Forschern, von denen ich Hmen in erster Linie Herrn v, Noorden in Frankfurt a. M. und seine Schule nenne, angestellt wurden. Be- sonders wurde der Stoffwechsel unter diesen Verhältnissen geprüft. Es wurden Analysen gemacht, die den sogenannten Stickstoffwechsel, den Gasaustausch von Sauerstoff und Kohlensäure und die Wasserabgabe in durchaus einwandfreier W^eise berechneten. Hierbei zeigte sich nun, dass durch den Genuss der Tabletten eine auffallende Steigerung des Stoffverbrauchs zu Stande kam. Der Verbrauch an Stickstoff, an Kohlensäure, bezw. Sauerstoff, die Wasserabgabe übertraf die Norm um 20—90°/^. Ganz identische Resultate ergaben aber auch die bei Morbus Basedowii gefundenen Werthe, Durch diese in gewisser Hinsicht klassischen Versuche wurde zum ersten Male festgestellt, dass wir im Stande sind, — 35 — durch die Darreichung einer organischen Substanz, den Stoffwechsel de facto zu erhöhen, d. h. die ruhende, bezw. im Gleichgewicht ihrer Leistungsgrösse befindliche Zelle ohne die Ansprüche an sie zu ver- mehren, zu gesteigerter Thätigkeit anzuregen. Ein Vorgang, der uns sonst nur bei gesteigerter körperlicher Arbeit, bei Anwendung starker Reizmittel oder beim Fieber bekannt war. Auf der anderen Seite er- klärte dies Ergebniss die Schilddrüsenfunction nach vielen Richtungen. Die Steigerung des Stoffumsatzes machte die Elimination der vermehrten Körpergifte beim Myxödem verständlich, ebenso die Einschmelzung des Körperfettes bei Fettsucht und in gewisser Beziehung auch die Wieder- herstellung der normalen Schilddrüsenverhältnisse beim einfachen Struma. Sie machte auch klar, warum bei der Basedow 'sehen Krankheit, wo schon eine Hyperfunction der Drüse besteht, eine durch Schilddrüsen- fütterung noch erhöhte Vermehrung des Stoffwechsels nur schädlich, die Krankheit steigernd wirken konnte, wie dies thatsächlich bei ihr be- obachtet worden ist. Schliesslich war man berechtigt anzunehmen, dass die in der normalen Schilddrüse beim Gesunden functionirenden Sub- stanzen in dieser normalen Grösse und Menge gerade im Stande sind, den Stoffumsatz richtig zu reguliren, dass ihre Verarmung, die Athyreosis eine Verlangsamung des Umsatzes und damit eine Anhäufung von Körpergiften, ihre Steigerung, Hyperthyreosis und der Morbus Basedowii durch die Steigerung des Stoffwechsels schwere nervöse Reizerscheinungen verursachen. Dass damit die Thätigkeit der Schilddrüse erschöpft ist, soll nicht gesagt werden. Die Anwesenheit des Jods in ihr spricht jedenfalls dafür, dass auch noch andere Entgiftungsweisen als die der reinen Verbrennung ihr zuzuschreiben sind. Mit den übrigen organotherapeutischen Versuchen können wir uns kürzer fassen. Es wird Ihnen, meine Herren, natürlich erscheinen, dass die an der Schilddrüse gewonneneu Ergebnisse die Aerzte ermuthigte, auch bei anderen Drüsen ähnliche Erfolge zu suchen. Erinnern wir uns nun an die anfänglich citirten Versuche von Brown-Sequard und d ' A r s 0 n V a 1 , so werden sie Ihnen jetzt doch in etwas anderem Lichte erscheinen. Ich gehöre wenigstens nicht zu Denen, die diese ganze Reihe als eitel Phantasterei belächeln Es bleibt eine Anzahl von bemerkenswerthen Resultaten übrig, wenn ich auch nicht leugnen will, dass die meisten Beobachtungen unzuverlässig sind. Die wenigsten davon sind allerdings auch von deutschen Autoren. p]s wurden dabei eine grosse 3* — 36 — Anzahl von consumirenclen Krankheiten mit in das Reich der Unter- suchungen gezogen (Phthise, allerhand Kachexien, Nervenkrankheiten u. s. w., besonders die Rückenmarkschwindsucht). Es werden sehr viele Besserungen berichtet. Das Schwierige in der Beurtheilung dieser Krankheitsheilungen liegt darin, dass bei ihnen allen oft unter durchaus indifferenten Maassnahmen Besserungen erzielt werden, die nicht weniger bedeutend sind, als die hier beobachteten. Viel wichtiger wäre es natürlich, festzustellen, ob die mit dem Eingehen der Geschlechtsdrüsen gewöhnlich einhergehende Altersinvolution des Organismus wirklich durch die Brown-Sequard 'sehen Einspritzungen oder der Genuss von Hodenpräparaten aufhören, wie dies Brown-Sequard und andere an sich und anderen gesehen haben wollen. Einige Beobachtungen scheinen auch wirklich dafür zu sprechen. Und dies entspräche nur dem, was man a priori annehmen sollte. Denn dass den Geschlechtsdrüsen eine innere Secretion noch zukommt, darauf weisen unter Anderem die hochgradigen Yeräuderungen hin, die an Mensch und Thieren bei frühzeitiger Castration beobachtet werden. Es ist daher nicht so widersinnig, an- zunehmen, dass die Secretion dieses Productes auf die Muskel- und Nervenenergie einen hebenden Einfluss ausüben könne. Ein russischer Forscher Poehl hat versucht, das wirksame Princip der Geschlechts- drüsen darzustellen und aus männlichen und weiblichen Organen beim Thier eine organische Base isolirt, die er Spermin nennt. Dies Spermin soll in löslicher Form im Körper kreisen und eine lebhafte Oxydirung der Stoftwechselpi'oducte hervorrufen. In ungelöstem Zustande , in welchem es in einer im Körper nachweisbaren Kr3'stallform sich dar- stellt — büsse es diese Fähigkeit ein, so dass sich durch den Ausfall seiner Wirksamkeit Autointoxicationszustände im Körper bilden sollen, die die Ursache zu chronischen und zur Disposition für acute Krank- heiten geben. Poehl glaubt in solchen Fällen durch Einspritzung mit löslichem Spermin die Oxydation zu steigern und die Zustände zu heilen. Das Spermin ist von vielfacher Seite in Anwendung gezogen worden, be- sonders bei Rückenmarkschwindsucht. Bis jetzt steht jedoch eine einwands- freie Erledigung der Sache noch aus. — Ebenso sind Versuche mit Producten aus weiblichen Geschlechtsorganen gemacht worden. Diese Ovarial- therapie, besonders bei Frauen mit kranken Eierstöcken oder in den Wechseljahren bereits erfolgreich angewendet, ist auch experimentell bei castrirten Hündinnen erprobt worden. Hierbei konnte der Einfluss der Ovarialtabletten auf den Stoffverbrauch einwandsfrei festgestellt werden. — — 37 — Ich will Sie nun nicht mit all den Versuchen bekannt machen, die im Laufe der Jahre mit Trockenpräparaten und Extracten der ver- schiedensten Drüsen mehr oder weniger kritiklos — zumeist das letztere — gemacht worden sind. Ich möchte nur noch ein paar Worte einigen Organen widmen, die wissenschaftlich grösseres Interesse beanspruchen. Es sind dies die Bauchspeicheldrüse, die Nebennieren und die Zirbeldrüse. Die Bauchspeicheldrüse, das Pankreas, das als äussere Secretion die Function hat, gewisse Verdauungsfermente für den Darm zu liefern, ist durch die Arbeiten zweier deutscher Forscher, der Herren Min- kowski und von 31 e h r i n g als die Trägerin einer inneren Secretion von hervorragender Bedeutung erkannt worden. v. M eh ring und Minkowski stellten fest, dass bei Hunden und anderen Thieren nach Ausschaltung der Drüse Zuckerkrankheit auftritt. Die Thiere verlieren die Fähigkeit, die mit der Nahrung eingebrachten Kohlehydrate zu ver- brennen, scheiden den Zucker in grossen Mengen aus, genau wie die an Diabetes leidenden Menschen, und gehen schliesslich unfehlbar daran zu Grunde. Nur wenn ein Stück (^/g) Pankreas in dem Körper ver- bleibt, bleiben sie vor diesem Schicksal bewahrt. Durch sinnreiche Anordnung der Versuche wurde festgestellt, dass es nicht der Ausfall des äusseren Secrets, der Verdauungsfermente ist, der den Diabetes hervorruft, sondern eine innere Secretion. Diese Ex- perimente illustriren die schon längst bekannte Thatsache, dass bei be- stimmten Krankheiten des Pankreas Diabetes auftritt. Sie legten natür- lich auch den Gedanken nahe, therapeutische Versuche mit Pankreas- präparaten zu unternehmen. Einige von ihnen fielen vielversprechend aus andere negativ. Keinesfalls sind diese Versuche endgültig abgeschlossen. Was die Nebennieren anlangt, kleine Drüsen die den Nieren auf- liegen, so war die Kenntniss von ihnen immer sehr beschränkt und dunkel. Man wusste nur, dass sie bei einer schweren Erkrankung, dem sogenannten Morbus A d d i s o n i i , die mit einer dunklen Haut- verfärbung einhergeht und daher auch Bronzekrankheit genannt wird, fast immer schwer in Mitleidenschaft gezogen, grösstentheils zerstört sind. Man hat den Saft dieser Drüsen, die ebensowenig wie die Schild- drüse einen Ausführungsgang besitzen und zur Annahme einer inneren Secretion daher a priori auffordern, bei der erwähnten Krankheit an- gewendet. Auch nur mit wechselndem Erfolg. Neben sehr auffallenden Erfolgen stehen sehr geringe. Die Erkrankung ist sehr selten, die Versuche daher noch nicht abgeschlossen. Wichtig ist aber, dass der — 38 — Nebennierensaft auf die Thätigkeit des Herzens und der Arterien einen nachweisbaren Einfiuss bat (äbnlicb wie das Atropin). Ebenso ist bei der engliscben Krankheit seine Einwirkung auf das Knochenwachsthum neuerdings beobachtet worden. Also wiederum handelt es sich um eine innere Secretion, deren physiologische und therapeutische Bedeutung die Zukunft lehren muss. Schliesslich gehört zu den Drüsen ohne Ausführungsgang noch die Zirbeldrüse, die Glandula pituitaria oder Hypophysis genannt, ein in der Schädelhöhle befindlieher Gehirnanhang, in seiner mikroskopischen Be- schaffenheit sehr an die Schilddrüse erinnernd, allerdings auch durch den besonderen Reichthura nervösen Gewebes ausgezeichnet. Ueber seine Functionen bestanden seit je die abenteuerlichsten Hypothesen. Cartesius suchte darin den Sitz der Seele — fand ihn aber nicht, fügt der bekannte witzige Wiener Anatom Hyrtl dazu! Die neuere Forschung hatte mehr Glück mit ihr. Bei einer eigenartigen Krank- heit, deren Hauptsyniptom ein abnorm grosses, grobes, unge- schlachtes Knochenwachsthum ist, der Akromegalie, fand man die Hypophyse fast immer sehr verändert, vor allem stark vergrössert. Ausserdem war dabei auch die Schilddrüse erkrankt und das Verhalten der Thymusdrüse einer in der Kindheit im Körper vorkommenden, beim Erwachsenen schwindenden, der Schilddrüse sehr ähnlichen Drüse, ver- ändert. Es besteht also entschieden eine Beziehung zwischen diesen drei Organen. Man hat daher bei der Akromegalie Versuche mit Fütterung von Thymus, Hypophysis und Schilddrüsensubstanz gemacht, die Darreichung der Hypophysis scheint keinen Erfolg zu haben. Ich erwähne diese noch ganz unfertigen Forschungen nur deshalb, um Ihnen zu zeigen, wie gross das Feld ist, das durch die Inaugurirung der Organtherapie im Anbau begriffen ist. Fassen wir nun die Haupterrungenschaften dieser Forschung zu- sammen, so wird als die wichtigste wohl bezeichnet werden müssen, dass durch sie der Nachweis einer inneren Secretion bei einer Anzahl drüsiger Organe im Grossen gelungen und ferner, dass der Weg an- gebahnt ist, die Producte dieser inneren Secretion bei Functionsstörungen oder Fehlen des Organs zu substituiren. Aber es wäre irrig, anzu- nehmen, dass diese von uns genannten Drüsen die einzigen wären, die eine solche innere Secretion hätten. Im Gegentheil scheint sich zu bewahrheiten, was Brown-Sequard vor mehr als 30 Jahren ver- muthete, dass die von ihm angenommene »Secretion recrementielle« sämmt- — 39 — liehen Körperorganeu zukäme. Es scheint, dass es sich hier um eine allgemeine Zelleigeuschaft handelt. Dies Princip in die Form eines allgemein gültigen biologischen Gesetzes zu giessen hat in jüngster Zeit Ilansemann in sehr geistreicher Weise versucht. Hansemann folgert so: Alle Drüsenzellen nehmen aus dem Nahrungsmaterial Stoffe auf, um ihr Product, ihr Secret zu fabriziren. Sie geben dies nach zwei Seiten ab, einen Theil in das Drüsenlumen und damit aus dem Körper heraus — diese Function nennt er die negative — den Rest in veränderter Form in die Saftlücken des Organismus zurück — die positive Function. Dies positive Secretionsproduct geht in den Kreis- laut und wird von den übrigen Organen verwendet. So giebt die Lunge den Sauerstoff der eingeathmeten Luft an das Blut — positive Function — , die Kohlensäure in die Aussenluft — negative Function. Ebenso verfahren aber auch die nicht rein secretorischen Organe, die keine Ausführungsgänge haben, sie nehmen Körperflüssigkeit als Nahrung auf, assimiliren einen Theil und geben den Rest in den Kreis- lauf zurück. Selbst Organe, die in ihrem Bau gar nicht mehr an Drüsen erinnern, wie Muskeln, Knochen, Bindegewebe etc. bilden in ähnlicher Weise Producte für den Stoffwechsel. Das Resultat dieses gesammten Stoffwechsels ist das Blut und die Lymphe, der Haupt- vermittler zwischen allen Organen. Functionirt nun eine Zelle anders als normal, so ändert sich die Blutbeschaffenheit und dies übt auf die übrigen Organe einen Einfluss aus. Ob dieser gross oder gering, dauernd oder vorübergehend sein wird , wird von der Grösse und Wichtigkeit des ergriffenen Organs abhängen. Es besteht also eine Abhängigkeit von jedem einzelnen Organ zum Gesammtkörper. jedes hat für andere Organe wichtige Pflichten und umgekehrt auch die anderen für das einzelne. Dies Yerhältniss nennt H a n s e m a n n nach dem Vor- gang von Herbert Spencer, der diesen Ausdruck in die Soziologie eingeführt hat, den Altruismus der Zellen. Wo es sich um grössere Organe handelt, erscheint dies Yerhältniss nicht merkwürdig. Dass ein Mensch ohne Leber, Lunge oder Nieren nicht leben kann, ist Jedermann geläufig: dass aber auch der Ausfall kleinerer, früher für unwichtig gehaltener Körpertheile zu schwerer Er- krankung oder sogar dem Tod des Individuums führen kann, haben wir an der Schilddrüse, dem Pankreas, der Nebenniere, der Hypophyse ge- sehen. Besonders lehrreiche Beweise für den Altruismus geben die Be- ziehungen der Geschlechtsorgane zu dem Körper. Mit der Zunahme — 40 — dieser Organe in der Pubertät tritt eine altruistische Hjpertrophie anderer Kürpertlieile (Hautgebilde. Kehlkopf, Brust) ein. Auf den Ein- fluss der Castration wurde schon oben hingewiesen. Die Senilität, die Alterskachexie ist die dem Eingehen der Geschlechtsdrüsen entsprechende altruistische Atrophie. Die Botanik und Zoologie geben Hansemanii auch Beweise hierfür an die Hand. Je grösser der Geschlechtskörper im Verhältniss zu dem übrigen Körper ist, um so grösser die altruistische Abhängigkeit. Viele niedere Thiere sterben nach dem Verlust der Geschlechts- zellen nach dem Eierlegen sofort. Die Agava americana geht sofort nach der Blüthe und Fruchtreife, dem Ausstossen der Geschlechtszellen, ein. Es würde zu weit führen, die interessante Lehre Hausem ann 's bis in alle Einzelheiten der Zellenlehre zu verfolgen, für uns ist sie von grosser Bedeutung weil die Organtherapie sich auf dem Ge- danken des Altruismus aufbaut. Sie versucht die verloren gegangen altruistischen Eigenschaften eines Organs zu ersetzen. Es liegt auf der Hand, dass sie nur da vollen Erfolg verspricht, wo es sich um die Wiederherstellung einer einfachen Function, wo es sich um den Ersatz von Organen mit vorwiegend positiver Function handelt. Darum können die therapeutischen Erfolge mit Pankreas und Hodenpräparaten von vornherein nicht auf die Wirkung rechnen, wie die mit Schilddrüsen- substanz, Bedenken wir noch, dass zwischen dem Product der frischen Drüse, wie es im Körper vorkommt, und der Form, in der es in den Körper des zu behandelnden Kranken eindringt ein sehr grosser Unter- schied besteht, so dürfen wir nicht verkennen, dass was wir darreichen noch ein sehr rohes Verfahren ist. Wir Averden Hansemann Pvecht geben, wenn er meint, dass man sich eher über die Erfolge, als über die Misserfolge der Therapie wundern müsste. Die Drüsen passiren erst die chemische Fabrik, wo sie allerhand Manipulationen ausgesetzt sind, dann den Magen und kommen erst auf diesem Wege in das Blut — also in einer Gestalt, die von der ursprünglichen sehr ver- schieden sein muss. Alles in Allem befinden wir uns also noch in den Anfängen. Aber der Weg ist vorgezeichnet und dem fortgesetzten Zusammenwirken klinischer, experimenteller und chemischer Arbeiten wird es gelingen, hier ein Werk zu schaffen, das in gleicher Weise unseren Einblick in den Betrieb des menschlichen Organismus vertiefen, wie es zum Heil der leidenden Menschheit dienen wird. ÜBER NEUERE BEOßACHTlINGEN IM UNTERDEVON DER LORELEKtEGEND (MITTELRHEIN). (VORLÄUFIGE MITTHEILÜNG.) VON Dr. ALEXANDER FUCHS. JN ach der Vollendung meiner ersten ausführlichen Arbeit über das Unterdevon der Loreleigegend*) begann ich im Frühjahr 1899 die Kartirung der au Porphjroiden reichen Zone von Untercoblenzschichten zwischen St. Goarshausen und Kestert resp. Bogel und Dahlheim sowie diejenige des Hunsrückschiefergebietes zwischen Caub und Lorch am Rhein resp. Weisel und dem Wisperthale. Ferner beging ich das Terrain im Bereiche des von E. Kayser aufgenommenen Blattes Rettert, dessen geologische Verhältnisse vielfach mit jenen des Rheinthaies bei St. Goarshausen übereinstimmen, eine bemerkenswerthe Thatsache, auf die ich schon in meiner Dissertation hingewiesen habe. In den genannten Gebieten konnte jedoch die Untersuchung im Laufe des Sommers 1899 noch nicht völlig abgeschlossen werden. Suv die Hauptfragen, die mich beschäftigten, wurden erledigt; einige Details bedürfen jedoch noch der Vervollständigung, Diese durchzuführen war ich indessen nicht mehr in der Lage, da im März 1900 meine Abreise nach Sumatra erfolgte. Somit möchte ich mich im Folgenden auf eine vorläufige Mit- theilung der wichtigsten, bisher gewonnenen Resultate beschränken, da ich hoffe, nunmehr nach meiner Rückkehr aus Lidien die Untersuchung in den fraglichen Gebieten beendigen und dann eine vollständige geo- logische Beschreibung derselben liefern zu können. Der Uebersicht halber werden die drei genannten Terrains getrennt besprochen, jedoch müssen die Beobachtungen auf Blatt Rettert natur- gemäss an jene in der Gegend nördlich von St. Goarshausen angeschlossen werden. 1) Das Unterdevon der Loreleigegend. Mit geol. Karte und einer Profil- tafel. Inaug.-Dissert. Wiesbaden 1899, Jahrb. des nass. Vereins f. Naturkunde, Jahrgang 52. — 44 — I. Die Uiitercoblenzscbichten zwischen St. Goarshausen am Rhein und Kestert resp. Bogel und Dahllieim. In meiner Dissertation habe ich insbesondere die Untercoblenz- schichten zwischen Bornicli und St. Goarshausen resp. Wallmenach und Reichenberg ausführlich beschrieben. l)en hierbei befolgten Grundsätzen wurde auch wieder bei der Kartirung nördlich von St. Goarshausen Rechnung getragen; demgemäss wurde das palaeontologische Material möglichst vervollständigt und mit Hilfe desselben unter steter Berück- sichtigung der Lagerungsverhältnisse die locale Detailgliederung in der- selben Weise wie früher weiter durchgeführt. Diese Methode hat namentlich hinsichtlich der Frage nach der stratigraphischen Stellung der zahlreichen Porphyroide nördlich von St. Goarshausen erfreuliche Resultate geliefert. Was zunächst die Zahl der Porphyroide im R h e i n g e h ä n g e zwischen St. Goarshausen und Kestert betrifft, so hat Holz- apfel deren bereits 8 kartirt ; ich konnte diesen noch 3 respective 4 weitere hinzufügen, sodass nunmehr im Ganzen 11 resp. 12 bekannt sind. 1) Dieselben sind jedoch keineswegs alle als besondere Schichten zu be- trachten, sondern sie sind durch Faltung und Verwerfung einer oder doch nur weniger Lagen entstanden ; in einigen Fällen konnten die Verwerfungen unmittelbar nachgewiesen werden (streichende und Querverwerfungen). Rechnet man die durch Verwerfung getrennten Stücke, deren ursprüng- licher directer Zusammenhang mit Sicherheit constatirt wurde, als ein Ganzes, so reducirt sich die Zahl der Porphyroide auf 9 resp. 8. Diese 9 resp. 8 Porphyroide bleiben dann durch eine grössere Masse zvvischengelagerter Schiefer und Grauwacken getrennt. Aber auch hier kann es sich nicht um 9 resp. 8 wirklich stratigraphisch verschiedene Lagen handeln, sondern man hat es offenbar mit der Ver- vielfältigung von einer, ev. auch von 2 bis 3 Lagen durch Ueberschiebung zu thun (Sclmppenstructur !). Dafür si)rechen 3 sehr wichtige Thatsachen: 1. Die in der Hauptsache sich immer vollkommen gleichbleibende petrographische Beschaffenheit aller Porphyroide.^) *) Hierbei sind natürlich die 2 Por2)hyroide südlich von St. Goarshausen (dasjenige von Eeste und vom Schweizerthal) nicht mitgerechnet, da sie bereits in der Dissertation ausführlich beschrieben wurden. 2) Meine gegentheilige Bemerkung in der Dissertation (pag. 67) kann ich nicht mehr aufrecht erhalten. — 45 — 2. Die Fossilführung aller Porphyroide bei überall in der Haupt- sache sich gleich bleibendem Charakter der Fauna. 3. Die Einlagerung der Porphyroide in Schiefern und Grauwacken, welche an mehreren Stellen eine Fauna enthalten, die mit jener des mittleren resp. oberen Horizontes der Hercyniaezone übereinstimmt. In der letztgenannten Hinsicht ist besonders wichtig, dass die Fauna des oberen Horizontes der Hercyniaezone auch nördlich von St. Goarshausen au den 2 Stellen, wo sie mit Sicherheit constatirt wurde, im Hangenden der Porphyroide liegt (am rechten Ausgange des Pullsbachthales (= Rilsbachthales) bei Kestert im Hangenden, d, h. also nördlich von dem Porphyroide des Pullsbachthales und im Rhein- gehänge unterhalb der Burg Maus bei Wellmich im Hangenden resp. nördlich vom Porphyroide der Burg Maus). Anderseits befindet sich die einzige Localität, wo eine dem mittleren Horizonte der Hercyniae- zone ziemlich entsprechende Fauna gefunden wurde, im Liegenden des Porphyroides der Heerdell bei Nochern (südlich vom Porphyroide im linken Gehänge der Heerdell). Diese Thatsachen lassen es passend erscheinen, wieder theilweise^) auf die ursprüngliche Ansicht E. Kays er s zurück- zugehen, welche der genannte Forscher bei der Kartirung des Blattes Rettert aussprach und wonach alle Porphyroide jener Gegend nur die Wiederholung einer Lage darstellen. Vielleicht handelt es sich jedoch auch um 2 bis 3 verschiedene Lagen. Ein abschliessendes ürtheil kann freilich erst nach Beendigung der begonnenen Untersuchung erwartet werden. Tiefere als dem mittleren und oberen Horizonte der Hercyniaezone entsprechende Untercoblenzschichten kommen übrigens im Rheinthale zwischen St. Goarshausen und Kestert nicht mehr vor; es fehlen also Assimiliszone und Basis der Hercyniaezone gänzlich. Dagegen enthält eine im Rheingehänge gleich unterhalb Ehrenthal vorkommende Grauwacke eine Fauna, welche bereits starke Anklänge an jene des Nellenköpfchens bei Ehrenbreitstein aufweist (massenhaftes Auftreten von Ctenodonten, besonders Ct. Maureri, sowie einiger anderer Lamellibranchier). Diese Grauwacken liegen im Hangenden eines von der Ehrenthaler Schlucht nach dem Rheinthal dicht bei Ehrenthal 1) Die Ansicht nämlich, als lägen die Porphyroide an der Basis des Unter- coblenz resp. im Hangenden der Hunsrückschiefer, kann als endgültig widerlegt betrachtet werden. — 46 — streichenden Porphyroides und müssen also mindestens so jung sein als der obere Horizont der Hercyniaezone ; vielleicht aber handelt es sich auch wirklich schon um ein Niveau, welches den Uebergang zu den Nellenköpfchenschichten (Maurers Haliseritenschiefer) vermittelt. Landeinwärts treten eine grössere Anzahl von in der Regel fossilführenden Porphyroiden in der Gegend zwischen Bogel-Reichen- berg und Dahlheim-Prath unter analogen geologischen Verhält- nissen wie im Rheinthale auf, so dass ich hier nicht auf Einzelheiten einzugehen brauche. Hervorgehoben sei indessen, dass der mittlere Horizont der Hercyniaezone mit der Fauna der Eeg im ganzen Hasen- bachthale zwischen Bogel und Lierschied an der Hand überaus reicher palaeontologischer Funde nachgewiesen wurde. Ferner sei noch bemerkt, dass Grauwackenbänke mit — allerdings spärlichen — B e y r i c h i e n neuerdings auch noch an anderen Stellen des No ehern er Thaies gefunden wurden (z. B. am Geiersberg bei Xochern). Die Zahl der in dem ganzen besprochenen Gebiete bekannten Diabas vorkommen (Gänge und Intrusionen) habeich um mehr als 20 vermehren können und es ist sehr wahrscheinlich, dass noch viel mehr existiren, die aber in den unwegsamen Gehängen schwer zu finden sind. Im Bereiche der Diabase wurden einige inte- ressante geologische und mineralogische Besonderheiten entdeckt, auf die ich später zurückkomme. Ein kleiner Diabasgang setzt im linken Gehänge des Pullsbachthales quer in das Porphyroid fort. Dem Vor- kommen von Quarzgängen wurde in dem fraglichen Gebiete mehr Auf- merksamkeit geschenkt, da sie stellenweise abbauwürdige Erze (Kupfer- kies, Zinkblende und Bleiganz) enthalten. II. Die Untercol)leiizscliicliteii im Bereiche des Blattes Rettert. Die Begehung des Gebietes hatte zunächst den Zweck, die schon von E. Kays er angegebenen Fundstellen für Fossilien kennen zu lernen und ausserdem womöglich neue Fundplätze zu constatiren. Die gewonnenen palaeontologischen Resultate sollten dann zu stratigraphischen Zwecken verwerthet werden. Wenn nun auch die Untersuchung hier — 47 — noch keineswegs abgeschlossen ist, so ist doch bereits eine ganze Reihe sehr belangreicher Thatsachen bekannt geworden. Zunächst konnte das Vorhandensein der Zone des Spirifer assimilis südöstlich von Holzhausen auf der Haide in der Umgebung des Mückenhügels mit aller Sicherheit festgestellt werden. Namentlich bei dem neuerdings ausgeführten Bahnbau wurden günstige Aufschlüsse gewonnen. Massenhaft erschien auch hier wieder Atrypa reticularis, daneben selten Spirifer assimilis und einige andere Fossilien, über die ich später berichten werde. Besonders die transversalschieferigen, Atrypa reticularis in Masse einschliessenden Grauwackeu sind jenen des Galgenkopfes bei der Lorelei sehr ähnlich. Die Basis der Hcrcyniaezon e ist an mehreren Stellen end- gültig constatirt: 1. In dem schon in meiner Dissertation genannten alten Stein- bruche im linken Gehänge des Mühlbachthales gleich oberhalb Nastätten (am jüdischen Friedhofe); 1. c. pag. 76 ff. ; 2. im Streichen dieser Localität am Weissküppel bei Buch, wo E. Kayser 2 Fundorte verzeichnet hat; 3. an der Hollermühle bei Rettert im rechten Thalgehänge, sowie 500 m weiter n. ö. im Streichen an dem Felde auf der Höhe des Hollermühlbergs und endlich 4. am Gickelsberg bei Münchenroth (unfern der Weisse Mühle im Mühlbachthale); cf. meine Dissert. p. 77. Bemerkenswerth ist insbesondere, dass die C y p r i c a r d e 1 1 e n b an k an allen genannten Localitäten beobachtet wurde ; an dem unter 1 ge- nannten Fundorte enthält dieselbe eine Fauna, die an Reichhaltigkeit nicht hinter dem Vorkommen von Saueressigs Mühle im Forstbachthale bei Bornich zurücksteht. Somit wären Assimiliszone und Basis der Hercyniaezone vom Rhein- thale bis in die Gegend von Rettert verfolgt, also in gerader Luftlinie auf eine Strecke von ca. 17 km. Höhere Niveaus als die Basis der Hercyniaezone kommen s. ö. vom Taunusquarzitzuge der Weissler Höhe nicht vor. Demgemäss fehlen hier auch Poriihyroide in den Untercoblenzschichten ; solche stellen sich erst n. w. von dem Taunusquarzitzuge in grosser Zahl ein. Einige neuere palaeontologischen Funde bestätigen das , was ich schon in meiner Dissertation über jenes Gebiet sagte, so dass ich hier auf Einzel- heiten verzichte. 48 III. Einige Benierkuugeu über das Himsrückscliiefergebiet zwischen Caub und Lorcli am Rhein resp. Weisel und dem Wisperthale bei Ransel. Bei der Untersuchung dieses Gebietes wurde dem Vorhandensein von Grauwackenlagen im Hunsrückschiefer besondere Auf- merksamkeit geschenkt. Es haben sich solche auch in grösserer Zahl zwischen Caub und Lorch nachweisen lassen und an einigen Stellen wurden zahlreiche Fossilien in denselben beobachtet (n. w. vom Blatt bei Sauerthal, an der Scheuer bei Sauerthal und im Oberlaufe des Niederbachthals). Wie in den Coblenzschichten, so sind auch hier einzelne Bänke mit orga- nischen Resten ganz erfüllt. Ueberall ist Spirifer micropterus Gf. Kays, besonders häufig, auch Spirifer arduennensis Schnur und Chonetes semi- radiata Sow. trifft man zahlreich an. Seltener sind Chonetes sarcinu- lata Schloth., Spirifer assimilis n. sp. und Spirifer primaevus Steininger sowie Rhynchonella daleidensis F. Roemer und Pleurotomaria striata Gf. Lamellibranchier werden nur in geringer Zahl gefunden (Pterinaea expansa Maurer, Nucula decipiens n. sp.). Die fraglichen Grauwacken- lagen häufen sich zwar an den genannten Localitäten, bilden aber doch keine völlig geschlossenen Massen, sondern wechseln stets mit Bänken von rauheren bis ganz reinen Thonschiefern ab, wobei die Schiefer oft noch vorherrschen. So beschaffene Partieen haben in der Regel keine bedeutende Mächtigkeit; sie werden im Hangenden und Liegenden von sehr mächtigen reinen Thonschiefern begrenzt, die fast ganz frei von Grauwackenlagen sind und sich als breite, zum Dach- schieferbergbau besonders geeignete Züge darstellen. ^) Somit ist es andererseits auch möglich, die genannten, local stärker angehäuften Grauwackenlagen zusammen mit den zugehörigen Schiefer- bänken als einheitliche Züge aufzufassen, die bestimmte Niveaus dar- stellen. Hierfür spricht auch noch der Umstand, dass sich dieselben im Streichen weiter verfolgen las*sen, wenn auch oft mit erheblichen Schwierigkeiten. Wahrscheinlich handelt es sich um mehrere ver- 1) In diesen Zügen reiner Thonschiefer sind die Fossilien (Trilobiten. Ce- phalopoden, Crinoiden, Einzelkorallen I) so spärlich im Gestein zerstreut, (nie in Bänken angehäuft!) dass sie im Ausgehenden fast niemals gefunden, sondern nur durch den Grubenbetrieb öfters zu Tage gefördert werden. - 49 — scbiedene grauwackenführende Niveaus, die sich — analog den Unter- coblenzporphyroiden — • infolge von Ueberschiebungen oder Faltungen mehrfach wiederholen. Zwischen Weisel und Ransel habe ich schon in meiner Dissertation das fossilreiclie Grauwack en vor kommen vom Vogels an g be- schrieben und es an die Basis des Untercoblenz (Assimiliszone) gestellt. Ich habe es neuerdings im Streichen nach NO im Werkerbachthaie bei Lipporn (an der Schanze) mit der nämlichen Fauna wiedergefunden. Uebrigens sind in jenem Gebiete auch noch zahlreiche andere, fossil- führende Grauwackenlagen vorhanden; diese und ihr Verhältniss zu dem Vorkommen am Vogelsang richtig zu deuten, ist eine besonders schwierige und so viel Detail erfordernde Aufgabe, dass sie in den Rahmen dieser vorläufigen Mittheilung nicht mehr passt. Südlich von Ransel wechseln im Herrnsbachthale zwei breite und mächtige Züge reiner Thonschiefer mit 2 schmalen Grauwacken- zügen ab ; diese Schichtenreihe lässt sich von hier aus bis ins untere Werkerbachthal hinüber verfolgen. Wahrscheinlich bildet der nörd- lichste der beiden genannten Grauwackenzüge die Fortsetzung des von der Scheuer bei Sauerthal erwähnten Vorkommens, da er in dessen Streichen liegt ; leider hat er bisher jedoch weder im Herrnsbach- noch im Werkerbachthaie organische Reste geliefert. ^) 1) Soeben wurden Fossilien in diesem Zuge zu beiden Seiten des Ranseler Baches entdeckt (am oberen Rande des Hochplateaus) ; auf der rechten Thal- seite fand ich Spirifer niieropterus und Atrjpa reticularis (ca. 375 m nördlich vom Eanseler Kopf resp. ca. 1,4 km westlich vom Herrnsbachthale. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54 FÜNF KEUE FORMEN EUROPAISCHER MACROLEPIDOPTEREN. BESPROCHEN VON AUGUST FUCHS, Pfarrer zu Bornich bei St. Goarshausen a. Rhein. 1. Epicliiiopterj^ turibulella u. sp. — 2. Macaria notata L. al)err. iiiiiotata. — 3. Crocallis elinguaria L. aberr. iiisolitaria. — 4t. Cidaria (Lareiitia) tristata L- var. ? contiiiuata (f unerata Hein., p. 771). — 5. Eiipitliecia denotata Hb. (campaimlaria H. S.) rar. ? ferreata (atraiia Pimgeler in Htt.). 1. Epichiiopteryx turibulella ii. sp. Grösser, mit gestreckteren Flügeln, die vorderen s a u m w ä r t s wenig e r b r e i t e r t , dichter und grob beschuppt, reiner und tiefer schwarz, mit bis zur Spitze gleichgefärbten Franzen, die Hinter flügel den Innenwinkel der Vorder flügel überragend, die Fühler des cT mit 18 — 19 langen und sehr dicken, dicht gef ranzten, gegen die Spitze schnell abnehmenden Zähnen. Vom Herrn Grafen T u r a t i zu Mailand erhielt ich als Epichnopt. pulla vier männliche Exemplare einer lombardischen Ps,ychide, die, bei aller Verwandtschaft mit dieser Art doch auch schon für das weniger geübte Auge in ihrem abweichenden Charakter erkennbar, von Herrn Dr. Spul er zu Erlangen, einem feinen Kenner europäischer Lepi- dopteren, gelegentlich der Besichtigung meiner Sammlung für eine von unserer deutschen Pulla zweifellos verschiedene Art erklärt wurden. Eine daraufhin vorgenommene gründliche Untersuchung ergab denn auch solche Unterschiede, dass ich mich der Ansicht des Herrn Dr. Spul er anschliessen muss. Die Flügel, besonders die vorderen, sind lang ge- streckt, saumwärts wenig und nur allmählich erbreitert, der Vorder- rand der Vorderflügel um die Spitze wenig gerundet, auch der Saum weniger gerundet, daher die Spitze zwar zugerundet, aber nicht so gleichmässig breit rund wie bei der verwandten Art, die Ilaarschuiipen lang und dicht aufgelegt, daher die Färbung viel dunkler, rein schwarz ohne braunen Schimmer (meine Exemplare sind schon aus 1885), die Franzen der Vorderflügel bis zur äussersten Spitze ganz gleich gefärbt, (bei Pulla ist die Spitze etwas heller, vgl. Hein. p. 185). an ihrer Wurzel dicht mit schwarzen Schuppen belegt. "Sehr verschieden sind lue männlichen Fühler gebildet. Die Zahl ihrer Zähne beträgt je 18—19, geht also um 2 über die Zahl der Pulla hinaus. Die einzelnen Zähne sind lang und so dicht gefranzt, dass sie noch dicker als bei — 54 — allen Verwandten erscheinen, ihre Spitze durch Behaarung fast kolbig verdickt. Gegen die Fühlerspitze nehmen sie rasch an Länge ab, ver- halten sich also in diesem Betracht wie Heringii Hein. Durch anderen Flügelschnitt, Beschuppung und Färbung, sowie durch die männlichen Fühler sicher von Pulla specifisch verschieden. Aus der Lombardei, dort im Juli gefangen, also viel später als unsere deutsche Pulla, welche am Rhein schon um Mitte Mai fliegt, 1893 gar bereits Mitte April. Den Sack kenne ich ebensowenig wie das 9- ß^ ^bei' ^ Corpus sublineare, fere cylindricum, gracile aut sat validum, longi- tudine mediocri. Palpi porrecti, capite vix breviores, articulus tertius acuminatus, 2i dimidio aequalis. Antennae maris pectinatae, feminae subpectinatae aut serratae. Abdomen alas posticas non superans. Pedes graciles, tibiae posticae calcaribus quatuor. Alae totae albae, nigro fus- coque variae.« Es werden dortselbst 24 Arten beschrieben, und zwar: Nyct. annulata Kedr., N. doubledayi, N. distincta Wlk., evergista Cr., aeres Boisd., agagles Boisd.. famula Dr., artemis B., baulus B., trita, apicalis lacticinia, maculata, tripunctaria, latistriga, eleuteria, expandens, per- spicua, coleta, selecta, interlecta, plagifera, varians und insulare. — 93 — Einzelne dieser Arten können freilich niclit bei Nyctemera verbleiben, wie famula, eleuteria. Neben Nj'ctemera hatte Walker die auch von K i r b y später zu der Familie der Nyctenieriden gesetzten Gattungen : Stenele Wlk.. Phaegorista B., Otroeda B., Pterothjsanus Wlk., Aletis Hb., Pitthea Hb., Terina Wlk. gestellt. 185G führte Walker, L.st, p. 1659, zuerst die Familiennamen Nyctemeridae auf, ohne eine Diagnose zu geben. Er versetzte hierin eine Reihe von verschiedenartigen Gattungen, welche unmöglich zusammen bleiben können. Auf der einen Seite vergleicht er die Familie in ihrer Aehnlichkeit mit Rhopaloceren und Geometriden, auf der anderen Seite mit Pericopiden und Chalcosiden. Von Nyctemera finden sich p. 1663 ft". erwähnt: Nyct. apicale von Port Natal. lacticinia von Ceram. coleta von Ceram, ferner N. varians und Nyct. radiata, arctata, specularis, fasciata, extendens und obtusa. Später (1864) erwähnte er (List 31, p. 197) die Familie aufs Neue, giebt aber wiederum keine Diagnose. 1857 beschrieb Hopffer in den Monatsberichten der Berliner Academie der Wissenschaften p. 422 die afrikanische Nyct. leuconoe. Eine etwas ausführlichere Erwähnung fand die Gattung Nyctemera 1858 bei Horsfield und Moore im Catalogue of the Lepid. Ins. in the Mus. of Nat, bist, of the Fast India House Yol. H, p. 331. Sie er- scheint dort unter Trib. HI, Bombyces, Stirp I (Larvae sghingiformes), Sect. ni nach der Gattung Callidula Hb. und vor Pterothysanus gleich- werthig mit Nyctemera Hb. und Wlk., sowie Deilemera Hb. und Lepto- soma B. Erwähnt werden: Nyct. distincta Wlk., trita Wlk.. latistriga Wlk., tripunctaria Cr. coleta Cr., cenis Cr., varians Wlk. Abgebildet wird N. trita, sowie die Raupe von lacticinia als mit kleinen Haar- büscheln am Körper und zwei langen Haarpinseln am Kopf versehen. Im Jahre 1860 führte Walker im Journal Linn. Soc. Zool. III. p. 184 Nyctemera mundipicta von Singapore auf, sowie Oberthur 1858 in seinen Lep. Dorei in den Annal. Mus. Genova Lepto- soraa coleta und 1860 Wallengren in Wiener Ent. Mon. IV. p. 161, Nyctemera fuscipennis Wlk. aus Caffraria. 1861 machten Felder und Rogenhof er in den Sitzungsber. Wien. Acad. Wiss. Math. Nat. Classe XLIII, p. 38 Deilemera menes und Pitasila confluens bekannt, ferner Walker 1862 im Journ. Linn, Soc. Lond. Zool. VI, p. 93: Nyctemera abraxoides und Peters 1862 in der Reise nach Mozambique p. 430, Taf. 18, Fig. 3 : Nyctemera leuconoe. — 94 — Walker stellte ferner 1862 in Lep. coli, at Sarawak, Journ. Linn. Soc. Lond. Zool. VI, p, 93 die Gattung Nycteraera zu den Lithosiden und erwähnt N. lacticinia, latistriga, coleta, abraxoides und leucospilota. 1863 führte Guenee in Maillard, Hist. Reunion, Lepid. p. 25 : Leptosoma insulare und Nyct. rasana Mab. auf (welche beide indess identisch sind). Eine werthvolle Arbeit veröffentlichte 1863 Snellen van Vollenhoven in der Tijdschrift voor Dierkunde I, p. 39 mit seinem Bijdrage tot te kenniss van het vlindergeslacht Leptosoma ßoisduval. Sie stellt die erste Monographie über die Gattung Nyctemera Hb. -^ Leptosoma Boisd. dar. Snellen van Vollenhoven bemängelte darin den Barbarismus des Namens Nyctemera, welcher richtiger Nyc- theraera heissen müsse, sowie die durch Walker (List II, p. 391^ im Jahre 1854 vorgenommene Zusammenziehung von Nyctemera und Dei- lemera ohne scharfe Bezeichnung der Gattungsmerkmale, welche sich von denen von Melanchroia kaum unterscheiden. Snellen betont, dass die von ihm unter dem Boisdu val'schen Namen Leptosoma vereinigten Formen allein Bewohner des heissen Theiles der alten Welt und von Australien seien und sich namentlich zahlreich in den nieder- ländisch-indischen Besitzungen vorfinden. Während Walker nur 24 Arten, worunter 4 aus Afrika, eine aus Madagaskar und drei mit unbekannter Herkunft veröffentlicht hatte, führt Snel len van Y ollen - hoven 32 im Ley den 'sehen Museum vorhandene auf, worunter 19 bis dahin (1863) unbeschrieben waren. Diese 32 Arten sind die folgenden : Leptosoma annulatum B., Doubladayi White (bei Snellen Wing. !), distinctum Wlk., anthraciuum Voll., assimile Voll., Herklotsi Voll., quadriguttatum Voll., evergista Cr.. agagles B. (p. 7 steht fälschlich aglages !), Mulleri, artemis B., novies- punctatum Voll., luctuosum Voll , baulus B., marginale Voll, tritum Wlk., leucostigma de Haan, nubecula Voll, (wohl nur Varietät der vorigen) arcuatum Voll, (nach neueren Untersuchungen eine Chalcoside !) pallens Voll., flavescens Voll., tripunctarium L., latistriga Wlk.. incon- stans Voll. (= der vorigen), clathratum Voll, Guineense Btlr. (= per- spicua Wlk.), coleta Cr , Ludekingi Voll, Maklotti Voll, plagiferum Wlk., scalarium de Haas. In ihrem Novara - Werke führen Felder und Rogenhof er 1864/75 auf: Leptosoma maculosum, tricolor und Nyctemera vario- losum. — 95 — 1864 erwähnt Walker im Catalog XXXI, p. 1984 ff. unter Anderen: Deilemera arctata, Balaca picaria, Xyctemera simulatrix, macu- losa und celsa. In der List 31 fügt er diesen noch N. vagata, cres- cens und 1865 Trypheromera amplificatum, 1866 List 35, Pitasila bijunctella, sowie endlich 1869 in den Proc. Nat. hist. Glasgow L p. 330 Xyctemera simplex und die nicht zu N3-ctemera gehörige Xyct. decisa (= Amnemopsyche famula Dr.) bei. 1865 führt Moore in Proc. Zool. Soc. p. 803 die drei Arten: Xyct. lacticinia Cr., latistriga Wlk. und varians Wlk. von Bengalen auf. 1874 berichtete Hopf f er in seinen Beiträgen zur Lepidoptercn- fauna von Celebes (Stett. Ent. Zeit. p. 1 ff.) über Leptosoma obtusa Wlk., infuscatum Hopft'er, consobrina Hopffer und latifascia Hopffer (= macklotti Voll.). 1876 führt Butler Trans. Linu. Soc. Zool. p. 558 unter Xycte- mei'iden auf: Xyct. tripunctaria L.. Xyct. coleta Cr. und Secusia (Xyct.) mundipicta Wlk. von Malacca. Zu Secusio rechnet er daselbst noch trita. plagiata, annulata und distincta. 1876 erwähnte SneUen unter den von ihm beschriebenen Hete- roceen von Java: Xyct. coleta Cr. und tripunctaria L; Moore 1877 in Annais Mus. Xat. Hist. (4) XX, p. 344 die mit Deilemera ver- wandte Dondera alba von Ceylon. 1878 finden wir von Butler in der Proc. Zool. Soc. London p. 386 Deilemera signata von Darnley Island erwähnt und in den Annais Mag. Xat. Hist. (5) IL p. 293 die Gattung Hylemera mit Hylemera tenuis. 1879 erwähnt er dort p. 236 Hyle- mera fragilis und puella, von denen es übrigens sehr fraglich ist, ob sie als Xyctemeriden zu betrachten sind. Moore (Proc. Zool. Soc. 1877, p. 599) und Butler (Annais Mus. Xat. hist. 5 (II), p. 293, 1878 sowie 1881 (in 111. typ. Het. Br. Mus. V, p, 44) erwähnen die Familie der X^yctemeriden, unter welchen Butler am letztgenannten Orte die Gattungen Zonosoma (mit inter- lectum Bth. = cenis Cr.) und Trypheromera (mit plagifera Wlk.) ab- trennt. 1877 hatte Kirsch in seinen Beiträgen zur Lepidopterenfauna von Xeu-Guinea erwähnt : Leptosoma radiatum Wlk., maculosum Felder, artemis Boisd. und baulus Boisd., Moore in den Lepid. Andamans in Proc. Zool. Soc. 1877, p. 599 unter der Familie der Xyctemeriden: Xyctemera lacticinia. Zugleich stellte er dort die neue Gattung Pita- — 96 — sila mit leucospilota auf, welche indess als eine sehr variable Form identisch erscheint mit maculosum Feld,, variolosa F. und varians. Snellen erwähnte 1878/79 in Tijdschrift voor . Entomologie, Bd. XXII, p. 72, bei den Lithosinen als Nyctemera latistriga Wlk. ? eine in Wirklichkeit mit N. mundipicta "Wlk. und tertiana Me3T. i;usammenfallende Art, ferner inconstans, (consobrina Hopflf. ?) infuscata Hopff, und abraxata Snellen, welche nach Butler = Pitasila guttu- losa Wlk. (1864) ist. Weiterhin brachte das Jahr 1878 Mittheilungen von Moore in den Proc. Zool. Soc, p. 847, über Pitasila moolaica M. ^= P. varians Wlk. und von Mabille, Bull. Soc. Zool. France III, p. 87, über Nychtheraera (sie!) biformis, und 1879 über Nychthemera rasana Mab. und insulare Boisd. (Ann. Soc. Ent. Fr. IX, p. 304). 1879 finden wir bei Butler in Anuals Mus. Nat. Hist. (5) XV, p. 192 erwähnt: Leptosoma consors vom Island of Johanna (^ plagiatum Guenee) und bei Moore in den Descr. Lep. Ind. Atkinson, p. 19, die von Kirby zu den Nyctemeridae gerechneten, aber zu den Chalco- siiden gehörige Gattung Arbudas mit tricolor. 1880 erwähnte Plötz in der St. Ent. Ztg. Bd. 41, p. 42 ff. nachfolgende, bei Kirby zu den Nyctemeridae gerechneten, in Wirk- lichkeit aber theilweise nicht hierher gehörigen Arten : Leptosoma famula Dr., Leptosoma (= Pitthea Wlk.), continua Wlk., L. (Pitthea) mungi PL, L. xanthura PL, L. (V) lipara PL, L. (?) dolens PL, L (?) eurema PL. Deilemera uuiformis PL, Nyctemera apicalis Wlk., N. perspicua Wlk., N. fuscipennis Wallengr. und Otraeda hesperia Cr., Aletis helcita L. A^on diesen Arten haben hier nur Bezug : Nyctemera apicalis und fusci- pennis ; Deilemera uniformis ist eine ungewisse Art. Im gleichen Jahre 1880 behandelte Oberthur in Annais Mus. Genova XV, p. 372 Nyctemera doriae Ob. (die ich für identisch halte mit Atasca simiilex Swinhoe) und N. antinorii Oberth. (1. c. TaL 1 Fig. 1), Butler, Proc. Zool. Soc. Lond. 1880, p. 672, Pitasila inconstans von Formosa. P. C. T. Snellen erwähnt in Veths Midden Sumatra, Lep. d. 31, unter Arctiidae (lithosiformes) die Gattungen Leptosoma mit latistriga Wlk. (welche er irrthümlich mit latistriga Snellen, Tyd. v, Ent. Bd. 22, p. 72, pl. 277 = mundipicta Meyr.) identificiren zu können glaubt, ferner Leptosoma inconstans Voll. (TaL III Fig. 1) und die (von Staudinger in seinem Verkaufs-Cataloge als Snelleni bezeichnete) L. regularis Sn. — 97 — 18S1 führt Butler (Annais Mus. N. Hist. Y, p. 380 Njctemera picata auf und j). 384 Tryi)heromera zerenoides von Sumatra (= X. Ludekingi Voll.) welche auch in den 111. typ. Het. Y, p. 45 charakteri- sirt ist. Weiter führt Butler dort auf Leptosoma latistriga Wlk. (p. 44, T. 80, f. Ij ferner die Gattung Zonosoma mit interlectum (Taf. 88 Fig. 2) ferner Trjpheromera p. 45 mit plagifera (Taf. 88 Fig. o) und Pitasila mit P. varians (Taf. 88 Fig. 4). Derselbe führt Proc. Zool. Sos. p. 614 unter Nyctcmeridae auf: Xyct. lacticinia Cr. von Belgauni. Die Literatur des Jahres 1882 zeigt uns bei Aurivillius (Yet. Akad. Handl. XLX) die von den eigentlichen Xyctemeridae zu trennende Pitthea (Turkheimia) perspicua L. und Deilemera pellex , ferner bei Butler (Ent. Monthly Mag. XIX, p. 57): Xyct. Mabillei Butler und einige Hyleraera-Arten, wie Candida und nivea, und bei Druce, Proc. Zool. Soc. Lond, 1882, p. 780 Xyctemera acraeina Dr. von Celebes und X. chrorais von West-Afrika. Weiter bei Mabille: (Xaturaliste n. 13, p. 180) Hylemera pedella von Madagaskar und endlich bei Moore, Lep. Ceylon. Curoba sangarida Cr., Xyctemera latistriga Wlk.. X. lacticinia und nigrovenosa, sowie die Gattung Dondera mit alba (1. c. Taf. 98, f. 3). 1883 führen nachfolgende Autoren hier zu berücksichtigende Arten auf: Druce: (Ent. Monthly Mag. XX, p. 157) Xyct. fulleri von Kamerun; Butler (Annais Mag. Xat. Hist. (5) XII, p. 161): Xyct, melaneura von Xias; Guenee (Ent. Monthly Mag. Y, p. 2): Xyct. plagiatum Gu. = consors Btl. = conica. Saalmüller (Madag. Lepid.) adoptirte 1884 die Familie der Xyctemerideu und führt auf: Xyct. insulare Boisdv., Xyct. rasana Mab.. Xyct. (Hylemera) gracilis, X. biformis Mab. und Mabillei Btl. Er weist auf die eigenthümlichen kugligen Organe in Höhlungen des ersten und zweiten Hinterleibsringes hin, welche bereits von Swinhoe (Ent. Monthly Mag. XIX, p. 123) im Jahre 1877 als Gehörorgane gedeutet worden waren. Yon der Gattung Hylemara erwähnt Saalmüller die Arten: H. tenuis B., Candida Btl., puella Btl., fragilis Btl., nivea Btl. und pedella Mab., welche indess wohl zu den Geometriden zu rechnen sind. 1884 führte Pagen Stecher (Jahrb. Xass. Yer. f. Xaturk. in seinen Schmetterlingen von Amboina auf: X. lacticinia (irrthümlich) und latistriga Wlk., welche aber gleich Snellen latistriga = mundi- Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54. 7 — 98 — picta ist, Feruer D. evergista Cr., sowie auf Sn eilen van Volle n - lioven und Felcler"s Autorität hin J). menes, agagles, confluens, sowie clatliratum und Macklotti. Weymer adoptirte 1885 ebenfalls die Gattung Nyctemera und er- wähnte (St. Ent. Ztg. p, 274) Nyct. melaneura Btler. (= nigrovenosa Btlr. = coleta Cr., sowie latistriga Wlk. und cydippe Weymer, sämmt- lich von Nias. Tom gleichen Orte erwähnte Pagenstecher (Jahrb. Nass. Ver. für Nat. 1885) die nachfolgenden Arten: Nyct. assimile, pallens, tri- punctaria, latistriga Wlk., inconstans und coleta Cr. Hierbei ist zu bemerken, dass die als latistriga aufgeführte Art = mundipicta ist während die als tripunctaria und inconstans aufgeführten, ebenso wie assimile zu radiata zu rechnen sein dürften. Im gleichen Jahre 1885 stellte Plötz in seinem System der Schmetterlinge (Mitth. Naturf, Verein von Vorpommern und Rügen) unter Heterocera, Arctiidae die Familie Nyctemeridae auf und charakte- risirte sie folgendermaassen : »36 Fam. Schwach behaarte Raupen haben oft am ersten Glied lange Haarpinsel, Rippe 5 zuweilen ziemlich entfernt von Rippe 4 ; auch haben die Hinterflügel nicht selten nur eine Hinterrandsrippe. Körper schwach, auf dem Rücken oft punktirt. Flügel breit, dann be- schuppt. Gestalt spannerartig.« In den Jahrbüchern des Nass. Vereins für Naturkunde für 1886 p. 120 if. führte Pagenstecher auf: Nyct. latistriga Sn. (= mundi- picta Wlk.), pellex, Herklotsi und coleta und Moore (Linn. Soc. Journ. Zool. vol. 21 p. 54 (1886) unter Chalcosiidae : Nyct. latistriga WH. von Mergui. Im gleichen Jahre finden wir bei Moore, Journ. As. Soc. Beng. 55 p. 68 erwähnt: Nyct. tripunctaria und coleta, und von Meyrick: (Ent. Monthly Mag. XXIII unter Nyctemeridae) Nyct. latistriga Sn. = tertiana Meyr., welche Form derselbe Autor im Ent. Monthly Mag. XXIX, p. 15 beschrieben hat. Meyrick führte auch 1886 in den Proc. Linn. Soc. N.-S. Wales vol I, ser. 2, p. 759 ff. die Gattung Nyctemera unter den Hypsidae auf und giebt eine genaue Diagnose der Gattung. Von hierher gehörigen Arten erwähnt er (ausser der anders- wohin gehörigen cribraria) die folgenden: Nyct. separata Meyr. (^ pellex), Nyct. amicus Meyr. (= couica White = plagiatum Guenne), sowie N. annulata Meyr. (= annulata Boisdv. = Doubledayi Wliite.) — 99 — 1S87 acloptirten Cotes and Swinhoe die Familie der Nycte- meridae im Catalogiie of tlie motlis of India IL p. 75 und setzten sie als besondere Familie der Bombyces zwischen Chalcosiidae und Callidulidae , indess ohne eine Diagnose zu geben. Diese Autoren rechnen hierfür die Gattung Nyctemera Hb. (mit den Arten : arctata, cenis, coleta, lacticinia, maculosa, nigrovenosa und tripunctaria), Pitasila Moore (mit leucospilota, raooloica, varians und variolosa), ferner Try- pheromera Btl. (mit plagifera), Leptosoma Boisd. (mit latistriga), Zono- soma Butler (mit iuterlectum), sowie endlich die (abzuzweigenden) Gattungen Pterothysanus Btl. (mit atratus, laticilia und pictus), Arbudas Moore (mit bicolor) sowie Curoba Wlk. (mit sangarida) und Dondera (mit alba). Butler beschrieb 1887 in Annais Mus. Xat. Hist. vol. 19, p. 222 Nyctemera aluensis, welche er als nahe verwandt mit herklotsi und baulus bezeichnet, (und wohl = mundipicta ist), ferner Leptosoma sexmaculatum (verwandt mit luctuosum), sowie Pitasila disrui)ta (ver- wandt mit selecta Wlk,). Ln gleichen Jahre erwähnt Mö schier (Lep. der Goldküste in Abb. Senckenb. Naturf. Ges. XV, p. 71): Nyctemera perspicua Wlk. Erich Haase besprach 1887 in der Iris p. 16(5 die Männchen- auszeichnungeu bei den Nyctemeriden und insbesondere die Haarpinsel an der Beuge der Vorderschenkel und Schienen bei N. coleta Cr., sowie einige Besonderheiten bei evergista und aeres. 1888 finden wir bei Meyrick (Trans, Ent. Soc. Lond. p. 408 erwähnt: Nyct. mesolychna M. von Neu-Guinea undbeiDruce (Lepid. Het. Solom. Isl. in Proc. Zool. Soc. p. 573) unter Nyctemeridae : Nyct. aluensis Btlr. horites Dr. (ähnlich extendens), Lept. aolansis Dr. (bei sexmaculata) und Deil. albipuncta. Sn eilen Tijd. v. Ent. Bd. 32, p. 396 führt auf: Nyct. latistriga Sn. (^= tertiana Meyr.) von Neu-Guinea und Pagenstecher (Jahrb. Nass. Ver. f. Naturk. 1888, p. 29): Lept. latistriga Sn., clathratum Voll., evergistaria Gn., pellex L., inconstans Voll., maculosum Feld., coleta Gr., agagles B., macklotti Voll., menes Feld., confluens Feld., von Am- boina, theilweise auf Grund der Mittheilungen anderer Autoren. 1889 finden wir bei Meyrick (Trans. Ent. Soc. Lond. p. 466) von Neu-Guinea aufgeführt: N. pellex und N. mesolychna, und 1890 in den Trans. New-Zeeland Instit. 22, p. 228: Nyct. annullata M. 7* — 100 — Im gleichen Jahre führt Snellen, Tijd. v. Ent. Bd. 33, p. 276 : Nyctemera coleta von Sumatra und Nyct. Vollenhovii von Tanah Djampea auf (Tijd. v. Ent. 1891, p. 276). Bei Oberthur (Etud. Entom. XIII, p. 15, T. 4 Fig. 21) linden wir Nyct. pallescens von den Comoren beschrieben und abgebildet, bei Heylarts (Bull, Soc. Ent. Belg. 1890, p. XVII) Nyctemera sumatrensis Heyl., tritoides Heyl. und Ludekingi Voll. (1. c. p. XXVI), bei Pageustecher, Iris III, p. 12 Nyct. maculosum Feld, von Palawau, Lucas (Proc, Liun. Soc. N.-S. Wales 1890, p. 1086), führte unter Hypsiden auf: Nyctemera amica White, tertiana Meyr., crescens Wlk., separata Wlk. 1891 stellte Swinhoe (Trans. Ent, Soc, p, 477) Deilemera carissima von der Khasia Hills auf und Snellen (Tijd, v. Ent. Bd, 34, p, 282)' erwähnte Nyct, latistriga Sn. (albicostata Staudgr, in 1.) von Nias, Java, Flores, Celebes, Molukken und Neu-Guinea, sowie N. volleu- hovii von Flores. Röber führt (Tijd. v, Ent, Bd, 34, p, 320) folgende Arten an: N, evergista (aus Goram), pellex (von Ceram), macklotti (von Ceram und Flores) maculosum (von Bonerate) coleta var. melas (von Bangkai) latistriga Sn, var, fasciata (von Timorlaut und Goram). 1892 erhielten wir eine umfassende Zusammenstellung bei Swinhoe (Cat. of Eastern und Austr. Lep. Het. Oxford Mus. p. 138 ff.) Er er- wähnt bei der Familie der Nyctemeridae ohne eine Diagnose der- selben zu geben, eine Reihe von Gattungen : Pitasila M. mit den Arten : guttulosa Wlk., (= abraxata Sn.) varians Wlk, specularis Wlk,, bijunctella Wlk., abraxoides Wlk. und inconstans Btlr,, ferner die von ihm neu aufgestellte Gattung Atasca (ausgezeichnet durch nicht ge- kämmte Fühler (mit pellex L., simplex Wlk., quadriplaga Wlk.), weiterhin Zonosoma mit cenis Cr,; Trj-j^heromera mit plagifera Wlk. und Nyctemera mit coleta und nigrovenosa, Leptosoma wird mit folgenden Arten erwähnt: mundipicta Wlk, (angeblich = herklotsi, sowie = integra und baulus), lacticinia, tripunctaria L., celsuni Wlk,, latistriga Wlk. (^ arcuatum und inconstans), radiata Wlk,, alternatum Wlk., souticum Sw,, absurdum Sw,, simulatrix Wlk., acceptum Sw,, kala Sw,, tritum Wlk,, confusum Sw., kondikum Sw, (beide letztere wohl eine Art mit quadriguttatum darstellend), velans Sw,, subvelatum Wlk., proprium Sw., distinctum Wlk,, aegrotum Sw., plagiatum, annu- latum Boisdv,, instructum Wlk., luctuosum Voll. (= crescens). galbanum — 101 — Sw. Von der Gattung Deilemera 'werden aufgeführt: evergista Cr., mutabilis, intercisa, arctata = maculosa) und contracta Wlk, Aurivillius adoptirte in der Entoni. Tidskrift 1892, p. 191 die Familie der Nycteraeridae, ohne eine Diagnose derselben zu geben, für einige afrikanische Arten, von denen er Nyct. apicalis (= anti- norii), N. perspicua Wlk., fulleri Dr. nebst mehreren, später von ihm aus der Familie entfernten Arten aufführt. Snellen (T. v. Ent. 1892 p. 11) erwähnt Nyct. Ludekingii und Hampson (111. typ. Nat. Br. Mus. Bd. VIII p. 3) unter Nyctemeridae : Nyct. lacticinia, Trypheromera plagifera, Leptosoma latistriga. (Secusio parvipuncta und Curoba san- garida wurden den Nyctemeriden zugesellt.) Kirby rechnete in seinem Synon. Catal. Lep. Het. 1892 unter seine XV. Familie der Nyctemeriden eine Reihe sehr heterogener Gattungen, welche in dieser Weise nicht vereinigt werden konnten. Es sind das die aus verschiedenen Ländern stammenden Gattungen Stenele Wlk., Clastognatha Feld., Phaegorista Boisdv., Aletis Hb., Pitthea Wlk.. Terina Wlk., Curoba Wlk., Secusio Wlk., Nyctemera Hb., Dondera Moore, Trypheromera Btl., Tristania Kirby (= Zonosoma Btlr.), Pitasila Moore, Deitemera Hbn., Arbudas Moore, Amneopsyche Btr. , Gopira Wlk., Hylemer Bta. , Pterothysanus Wlk., Caloschemia Mab., Otraeda Wlk. und Balaca Wlk., eine recht bunte Gesellschaft. Nur die Gattungen Nyctemera, Trypheromera, Tristania, Pitasila und Deilemera sind als echte Nyctemeriden zu betrachten , wobei aber durchaus nicht alle von Kirby aufgeführten Arten als solche bestehen bleiben können. 1893 finden wir bei Pagenstecher (Nachrichten Hamburger Wissensch. Anst., p. 34) Nyctemera leuconoe von Ostafrika und bei Holland (Ent. News IV) Leptosoma herce von Salanga und Nyctemera fallax vom Ogowe aufgeführt. Das Jahr 1894 bringt uns' bei Butler (Proc. Zool. Soc, p. 505) Erwähnung von Lei^tosoma restrictum von Ostafrika und bei Pagen- s techer (Jahrb. Nass. Ver. f. Naturk. p. 31) von Nyctemera distinctum, noviespunctatem und von Deilemera maculata von Java. In seiner Fauna of Brit. India, Ceylon und Burmah, Moths Vol. II, p. 46 führt Hampson unter Arctiidae, subfam. Lithosidae die Gat- tungen Dilemera mit arctata und carissima; Nyctemera (in welche er Leptosoma B., Trypheromera, Zonosoma und Pitasila vereinigt) mit — 102 — lacticinia, latistriga, ti'ipunctaria, plagifera. ceuis, varians, selecta, vario- losa und coleta. üeber die beiden Gattungen Dilemera und Nyctemera gibt Hampson genaue Diagnosen. Swinboe (Trans, Ent, Soc. Lond. 1895, p. IS") führt unter Nyctemeridae auf: Deilemera mit arctata und carissima und Nyctemera mit lacticinia, latistriga, plagifera und cenis. 1896 führt Sn eilen, Tijd. v. Ent. auf: Nyct. latistriga uud N. evergista Cr. von Talaut-Inseln. Kirby charakterisirt 1897 in Lloyds Nat. Hist. Butterfl., vol. 3, p. 189 die Familie der Nyctemeriden als Farn. XX mit nachfolgender Diagnose: »Ei: unbeschrieben, Larve: länglich und cylindrisch, mit Büscheln feiner Haare, Puppe: in leichtem Cocon eingesponnen, Falter: mit gekämmten Fühlern beim Manne, etwas kurzen und breiten Vorder- flügeln mit einer Submedianader, die Discoidalzelle nicht getheilt. — Tropische Familie, gewöhnlich mit gekämmten Fühlern beim (^, massig schlankem Körper und breiten Flügeln. Sie messen 2 oder 3 Zoll und die Vorderflügel sind nicht viel länger als die Hinterflügel. Auf den Vorderflügeln eine lange Prädiscoidalzelle, welche durch eine Querader zwischen dem zweiten und dritten Ast der Submedianader gebildet ward, auf den Hinterflügeln ist die Costalader mit der Subcostalader auf einen kurzen Abstand vom Grunde vereinigt. Die Falter fliegen am Tage und sind zahlreich in der indischen und austromalayischen Region, wie in Afrika vorhanden und auch im tropischen Amerika vorkommen. Kirby führt dabei die Gattung Aletis mit Druryi auf, welche indess eine afrikanische Spannergattung darstellt, wie man jetzt weiss, sowie die Gattung Nyctemera Hb (= Leptosoma Bolsdv.) mit Nyct. crescens Wlk. Er stellt die Nyctemeriden zwischen die Dioptidae und die von ihm als besondere Familie abgetrennten Pterothysanidae, denen die Lipariden folgen. Seine Sätze können nach neueren Forschungen ihre Gültigkeit nicht behalten. Für die Gattung Aletis ist durch die durch Monteiro erfolgte Entdeckung der Raupe die Spannernatur nachgewiesen. Dasselbe gilt aller Wahrscheinlichkeit nach auch für die afrikanische Pitthea, Amnemo- psyche, Terina, Girpa und die meisten Hylemera, während Otraeda, Caloschemia und Pirga Aur. zu den Lipariden zu rechnen sind, die indische Gattung Arbudas zu den Chalcosiden. Die indische Gattung Pterothysanus bildet wohl mit Recht eine eigene Familie und die süd- amerikanische Stenele wird besser zu den Dioptiden gestellt, ebenso Balaca — 103 — ^Vlk. wegen der fehlenden Zunge und den zwei Sporen der Hinterschienen besser in eine andere Familie gesetzt wird. Curoba und Secusio sind Arctiiden, wenn auch nahe verwandt. Dondera hat grosse Yerwandschaft mit den Hj-psiden, zu welchen sie durch Deilemera den Uebergang bildet. So bleiben uns als echte Xyctemeriden nur die indischen Gat- tungen Nyctemera (Leptosoma), sowie die Untergattungen Trypheromera. Tristania (= Zonosoma) Pitasila und Deilemera. Die Gattung Nyctemera charakteiisirt Kirby (1. c p. 181) folgendermaassen: »Die typischen Arten Xyctemera und ihre Verwandten sind beinahe alle sehr ähnlich, weiss, braun gefleckt oder gebändert. Sie messen ungefähr zwei Zoll im Ausmaass und sind auf die Tropen- zone der alten Welt beschränkt. Obwohl sehr zahlreich, haben die meisten eine strenge Familienähnlichkeit und können leicht als zu der Gruppe gehörig erkannt werden. 1897 beschrieb Aurivillius in der Eut. Tidschrift, p. 220 eine neue Nyctemeride vom Nyassaland als Nyctemera fasciata Auriv. und gibt eine Textfigur dieser an X. scalarium erinnernde, in ihrer Erschei- nung für Afrika eigenthümliche Art. Er bemerkt dabei, dass Nyct. plagiata Wlk. schon 1788 von Sc hall er als Phalaena adversata be- schrieben und abgebildet wurde (Naturf. 23, p. 23, T, 1, 12) und dass »Leptosoma« marginale Voll, und arcuatum Voll, aus Java zu den Chalcosiden (I) gehören. 1898 erwähnt Hampson 111. typ. Het., Bd. IX p. 12 in den Het. Macrolepid. Ceyl. unter Lithosiinae neben Dondera alba noch X. lacticinia, latistriga und coleta (nigrovenosa). Er erkennt eine Familie der Xyc- temeriden nicht mehr an, sondern führt die verwandten Gattungen Xyctemera, Secusio, Argina, Curoba. Deilemera mit Migoplastis (Dondera) und Eligma an der Spitze der Subfamilie der Lithosiinae der Arctiiden auf und vereinigt unter X^yctemera die Gattungen Leptosoma, Tryphero- mera, Zonosoma und Pitasila, wie in der Fauna of British India. Moths IL p. 43 ff. (1894). Hudson setzt 1898 in seiner Lepid. of Xew-Zealand die Gattung Xyctemera zu den Arctiiden neben Utetheisa und gibt eine Diagnose der Gattung nach Meyrick in folgender Weise: »Zunge gut entwickelt. Fühler des cT durchaus doppelt gekämmt. Palpen massig lang, vorgestreckt oder etwas aufsteigend mit angepressten Schuppen, Endglied massig lang, cylindrisch. Auf den Yorderflügeln kommt Ader (i aus 9 oder ist ge- trennt, 7, 8 aus 9, 10 und 9 durch Querader verbunden. Auf den — 104 — Hinterflügehi ist Ader 6 und 7 gestielt oder getrennt, 8 entspringt kurz vor dem Rande der Zelle an der Basis.« Er beschreibt und bildet ab Nyctemera annulata Boisd. als Schmetterling mit dem Aderverlauf, dem Kopf und als Raupe. 1898 gab Sn eilen in der Tijdschrift voor Entomologie Bd. 41, p. 23 einige Mittheilungen über Nyctemera und verbreitet sich über verschiedene Arten, wie regularis Sn., dentifascia Sn. von Sumatra, tenuifascia Sn. von Lombok und setzt die bisher als Kyctemcriden aufge- fassten Arten arcuatum und marginale zu den Chalcosiiden. Im 42. Bd. der Tijd, v. Ent. 1899 p. 108 erwähnt Sn eilen Nyctemera Ludekingii Voll, (von Sumatra und Borneo) und kinibalina Stand, von Borneo. G. Semper führt 1899 in seinen Philippinischen Schmetterlingen 11, p. 49; die dort vorkommenden Arten von Nyctemera unter der Unter- familie der Lithosina auf und zwar: Deilemera Hb. mit mutabilis Wlk., sowie Nyctemera mit luctuosum Voll (^ crescens) galbanum Sw'., lati- striga Wlk., tripunctaria L., mundipicta Wlk. (= integra), sonticum Sw., radiata Wlk., alterneta Wlk., proprium Sw., coleta Cr., apensis Semp., sowie Pitasila Moore mit leucospilota M., bijunctella Wlk. uud inconstans Btl. Eine Reihe derselben werden vortrefflich abgebildet. — Nach dem Vorgetragenen erscheint es schwierig, eine scharf ab- trennende gemeinsame Diagnose für die Familie der N y c t e m e r i d e n zu geben. Sie wird, wie wir bereits gesehen haben, erst möglich, wenn man nur wenige Geschlechter in ihnen vereinigt, die eine gemeinsame Verwandtschaft im Bau, Habitus und der Färbung zeigen. Durchgängig gehören hierher Arten , welche als Lithosiden oder Arctiiden imponiren, weshalb Sn eilen die Nyctemeriden als Arctiidae lithosiforraes bezeichnete, denen er freilich in seiner neuesten Schrift (T. V. Ent. Bd. 43, p. 14 ff.) keine Familienberechtigung zugestand. Sie haben , wie bereits mehrfach bemerkt, eine ungemein nahe VerAvandtschaft mit den Hypsiden und Chalcosiden, ja selbst mit den Lipariden und grosse Aehnlichkeit mit Geometriden. Das Letztere gilt besonders für mehrere von einzelnen Autoren zu Hylemera gerechneten Arten , unter denen sich sichere Spanner belinden , Avie die bis zur Spitze breit gekämmten Fühler beweisen. Wir lassen letztere daher hier unberücksichtigt und rechnen zu den echten Nyctemeriden die zur Gattung Nyctemera oder Leptosoma, Zonosoma ■=^ Tristania, Tryphero- mera, Pitasila, sowie Atasca Swinhoe gerechneten Arten. Ihnen schliessen sich noch die unter Deilemera zusammenzufassenden Arten an. Die — 105 — eigenthümliche Gattung Dondera, welche Deilemera sehr nahe steht, vermittelt dann den Uebergang zu den Hypsiden. Wenn auch der älteste Name Xyctemera Hbn. nicht allen sprach- lichen Anforderungen genügt, so ist doch kein Grund vorhanden, ihn zu Gunsten des überdies verbrauchten Boisduval'schen Namens Leptosoma nach S n e 1 1 e n von Vollenhovens Vorgang zu ersetzen. Gerade unter diesem charakteristischen Namen Nyctemera lassen sich die eigenthüm- lich gefärbten Thiere mit ihrem besonderen Habitus zweckmässig ver- einen. Folgendes wäre etwa eine für die Nyctemeriden brauchbare Diagnose: Nachtfalter von meist schlankem Bau, am Tage fliegend, bewohnen die Tropen der alten Welt. Zunge entwickelt, Nebenaugen vorhanden. Papen vorgestreckt oder etwas aufsteigend. Fühler beim cT stark doppelt gekämmt, die Kammzähne gegen die Spitze abnehmend, beim 9 ™it geringer entwickelten Kammzähnen oder selbst einfach (Atasca) Die Flügel vorwiegend schwärzlich oder braun mit weissen Zeichnungen oder auch überwiegend gefärbt mit schwarzen Zeichnungen, die Geschlechter gleich gefärbt. Auf den Yorderflügeln Ader 6 aus 9 oder getrennt, 7, und 8 aus 9, die durch eine Querader mit 10 ver- bunden ist, so dass eine Nebenzelle entsteht. Auf den Hinterflügeln Ader 6 und 7 gestielt, 8 anastomosirt mit dem Rand der Zelle. Raupen lang, cylindrisch, mit Haarbüscheln. Puppe in leichtem Cocon. Die Familie theilt sich in die Gattung Nyctemera Hb. und Deile- mera Hb. Die Unterschiede beider Gattungen liegen nach Harapson, was aber Sn eilen nicht anerkennt, darin, dass Deilemera eine längere Nebenzelle der Vorderflügel hat und Ader 8 der Hinterflügel nahe der Zellmitte entspringt, während Nyctemera eine kurze Nebenzelle der Vorderflügel hat und Ader 8 von der Zellmitte entspringt. Die für die Unterabtheilungen von Nyctemera angegebenen Daten sind zu geringfügig, um sie zu einer wirklichen Trennung benutzen zu können, wie dies Butler und Moore gethan haben. Ich folge Hampson. welcher alle gehörigen Arten unter Nyctemera vereinigt. Von den durch die Flügelgestalt nächst verwandten Gattungen der Lithosiden hat Eligma zwar, wie Deilemera, eine lange Nebenzelle, ist aber durch das lange und spateiförmige dritte Palpenglied sehr ver- schieden ; Dondera hat ausgeschnittene, gelappte und gefaltete Hinterflügel des Mannes. Der letztere Charakter flndet sich allerdings auch bei einem — 106 — Theil von Deilemera. Cöroba, welche Gattung ebensowohl eine lange Anhangzelle hat, wie Deilemera, hat andei'e, mit dem zweiten Glied den Apex nicht erreichende Palpen und es fehlt ihr die charakteristische Flügelfitrbung. Bei der verwandten Gattung Argina ist im männlichen Geschlecht der Analwinkel des mit einer Falte verseheneu Hinterflügels verlängert und auch die Färbung wesentlich verschieden. Secusio hat zwar lange Anhangzelle und Ader 3 der Hinterflügel entspringt nahe Zellmitte, aber auch hier fehlt die chai'akteristische Färbung. Farn. Nyctemeridae. Gattung Nyctemera Hübner. 1816. Nyctemera Hübner, Verz. bek. Schmett., p. 178. 1854. Nyctemera Walker, Cat. Lep. Het. Br. Mus. H, p. 391. 1858. Horsfield und Moore, Cat. Ind. Mus. H, p. 331. 1886. Meyrick, Proc. Linn. Soc. NS. Wales I, p. 759. 1887. Cotes and Swinhoe, Cat. Ind. Moths H, p. 79. 1892. Swinhoe, Cat. Fast, and Austr. Lep. Oxf. Mus. I, p. 140. 1892. Kirby, Cat. Het., p. 419. 1896. Hampson, Ind. Moths vol. II, p. 46. 1897. Kirby, Lloyds Nat. Hist. Butt. v. HI, p. 191. 1898. Hudson, New Zeeland Moths und Butt., p. 1. 1832. Leptosoma Boisduval, Voy. Astrol., p. 197. 1833. Boisduval, Faune Ent. Mad. Bourb. et Maur., p. 84. 1862. Snellen van Vollenhoven, Tijd. v. Dierk. I, p. 39. Schlank gebaute Nachtfalter, häutig am Tage fliegend. Zunge gut entwickelt; Nebenaugen vorhanden, Palpen vorgestreckt oder etwas aufsteigend; das dritte Glied zugespitzt, halb so gross als das zweite. Fühler beim Mann doppelt gekämmt, die Kammzähne gegen die Spitze an Grösse abnehmend, beim Weibchen schwächer gekämmt oder gar fadenförmig. Beine schlank. Hinterschienen mit vier Sporen. Beide Geschlechter gleich gefärbt; schwarz oder braun mit weissen Flecken und Binden oder vorheiTSchend weiss mit braunen Zeichnungen. Vorderflügel mit einer Nebenzelle. Ader 6 aus 9 oder getrennt, 7 und 8 aus 9, welche durch eine Querader mit 10 zur Bildung der Nebenzellen verbunden ist. Auf den Hinterflügeln Ader 6 und 7 ge- .stielt oder getrennt, 8 mit dem Rande der Zelle anastomosirend. — 107 — Raupen cylindriscli. mit Haarbüscheln. Puppe in leichtem Cocon. Die Falter bewohnen die Tropeu der alten Welt in zahlreichen Arten, Avelche in Untergattungen zusammengefasst wurden, deren Grenzen aber sehr unbedeutend sind : 1. y Orderflügel schwärzlich oder braun mit mclir oder minder entwickelten weisslichen Flecken oder Binden. Hinterflügel weiss mit dunkler Randbinde: Nyctemera. 2. Vorderflügel und Hinterflügel weiss mit unregelmässigeu schwärzlichen Flecken. Dritter Ast der Subcostalis mit dem zweiten verbunden auf kurzem Abstand von der Zelle. Sub- costale der Hinterflügel von kurzer Gabel. Tr\ pheromera. 3. Flügel breit, weiss mit schwarzen Flecken. Costalader bis zu ^/g reichend. Discocellulare gewinkelt. Obere radialis der Vorderflügel von der subcostalis. Subcostalis der Hinterflügel von Gabel: Zonosoma (Tristania). 4. Braun mit Aveissen Flecken. Subcostalis der Hinterflügel vom Zellende: Pitasila, 5. Fühler beim 9 einfach: Atasca. Untergattung Nyctemera Hb. 1. Nyctemera anthrariiuim de Haan. 1863. Leptosoma anthracinum de Haan, Snellen van VoUenhoven. Bijdrage tot te Kennis van het vlindergeslacht Leptosoma Boisd. in Tijd. v. Dierk. I, 38 n. 1. 1892. (bei mundipictaV) Kirby, Cat. Het., p. 421. „Kopf um die Augen, die Fühler und den Hals gelb gesäumt. Palpen an der Basis gelb, an der Spitze schwarz. Fühler braun init langen Kammzähnen die des Q kürzer. Halskragen an der Oberseite mit zwei dunkelbraunen, gelb umsäumten Flecken. Schulterdecken braun, gelb gerändert. Leib auf der Ober- seite dunkelbraun, auf der Unterseite mit gelben und weissen Schuppen, am letzten Glied ein Büschel gelber Haare. Beine schlank, oben grau, unten weiss. Die Flügel sind auf der Ober- und Unterseite gleich gefärbt, dunkelbraun. Die Vorderflügel sind am Grunde bis ungefähr zur Hälfte auf den Adern und deren Zwischenräumen gelblich. Von nahe dem Vorderrand bis auf einen kleinen Abstand vom Hinterwinkel läuft ein ziemlich breites, schiefes, weisses Band, in welchem die Adern etwas sichtbar bleiben. Die Hinterflügel sind am Grunde bräunlich, die ganze Mitte wird von der ersten Grundfarbe eingenommen, welche durch ein breiti^s, schwärzliches Marginalband umsäumt wird, das nach innen gerundet ist und bis zum Afterwinkel reicht. Der Falter zeigt 36 mm Ausmaass und kommt, wiewohl niclit häufig, auf Java vor." Sn. v. Voll. — 108 — N. anthracinum ist mit den Arten trita, assimile und distinctum nahe verwandt. Bei letzterer Art ist indess die Grundfärbung eine intensiv schwarze, die Querbinde der Vorderflügel schmaler ; assimile ist etwas grösser, die Querbinde der Vorderflügel verloschen und die Rand- binde der Hinterflügel weniger scharf begrenzt. Bei trita bleibt nur ein kleiner Theil des Diskus der Hinterflügel von der schwärzlichen breiten Umrandung frei. 2. Jfyctemera assimile Snellen van Vollenhoven. (Taf. n, Fig. 3.) 1863. Leptosoma assimile Voll. Tijd. v. Dierk. I, p. 39, No. 2 Java. 1890. Nyct. ass. Pagenstecher, Jahrb. Xass. Ver. f. Naturkunde, p 9 (Sep.), No. 195. Ostjava. 1892. Nyct. ass. Kirby, Syn. Cat. Het., p. 419. Java. 1892. Leptosoma confusum Swinhoe, Cat. East. ad Austr. Het. Oxf. Mus., p. 144, No. 670. Java. 1898. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Verein f. Naturk., p. 198. Lombok. „Etwas grösser als die nahe verwandte authracinum de Haan. Die Grund- färbung der Oberseite des Leibes und der Vorderflü gel ist etwas heller, und es findet sich gelbliche Färbung am Kopf, dem Prothorax, dem Rücken des Meso- thorax und dem letzten Abdoniinalring. Die Adern der Vorderflügel sind am Grunde weisslich (nicht gelblich, wie bei der vorigen Art) und anstelle der bei anthracinum sich scharf abhebenden weissen Querbänder sieht man einen ver- loschenen* schief über den Flügel laufenden breiten, grauen Streifen, welcher in das Braune des Flügels übergeht. Auf der Unterseite ist das Band breit weiss sichtbar. Die Hinterflügel sind rein weiss mit einem breiten, nach innen leicht in Zacken vorspringenden schwarzen Marginalbande ; die Fransen sind heller. Der Hinterleib ist unten weisslich mit schwarzen Flecken, oben dunkler und mit dunklen Ringen. Die Beine sind grau." Sn. v. Voll. 40 mm Ausmaass. Von Java und Sumba bekannt. 3. Ayctemera distinctum Walker. (Taf. II, Fig. 1.) 1854. Nyct. dist. Walker, Cat. II, p. 392, No. 3. Java. 1858. — Moore, Cat. Lep. E. I. C. M. IL p. 331, 1892. — Kirby, Syn. Cat. Het., p. 419. 1892. Lept. dist. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Lep. Het. Oxf. Mus. I, p. 195. Java. 1894. Nyct. d., Pagenstecher, Jahi'b. Nass. Ver. f. Nat., p. 31. Java. — 109 — ^Fühler schwarz, Stirn und Halskragen gelb. Brust schwarz. Hinterleib schwarz mit weisslichen Ringen. Afterspitze gelb. Vorderflügel schwarz, am Grunde mit leicht gelblichen, bis zur Flügelmitte reichenden, dünnen Streifen auf den Adern und schmalem, von der Costa bis zur Submediana reichenden, hellweissem diskalen Querband. Hinterflügel hellweiss, nur am Grunde etwas bräunlich, mit einem breiten schwarzen, in der Mitte etwas ausgebuchteten, über den Afterwinkel hinaus reichenden Marginalbande. Unterseite wie oben, am Grunde der Hinterflügel ein kleiner schwarzer Streifen bis nahe zur Flügelmitte. Die tiefschwarze Grundfärbung der Vorderflügel und der Eandbinde der Hinterflügel, sowie das scharf ausgeprägte schmale weisse Querband der Vorder- flügel unterscheidet diese Art von anthraeinum, welche eine mehr graubraune Grundfärbung hat, sowie ein verbreitertes schiefes Querband der Voi'derflügel und eine mehr gleichförmige Eandbinde der Hinterflügel. " Sn. v. Voll. cf 36, 9 40 mm. Java. 4. Nycteniera trita Walker, 1854. N. t. Walker, Cat. II, \\ 394 n. 10. Java. 1858. Moore. Cat. Lep. E. J. C. Mus. II, p. 331, Taf. Villa, Fig. 9. 1890. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Nat.. p. 9, No. 197. 1892. Kirby, Cat. Het., p. 419. 1892. Leptos. trit. Swinhoe, Cat. East. und Austr. Het. Oxf. Mus., p. 143, No. 669. Java. 1898. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Verein f. Xaturk., p. 198. Lonibok. Diese Art ist der Xyct. dist. ähnlich, unterscheidet sich aber von ihr durch mehr bräunliche Färbung und durch das Uebergreifen dieser in den Diskus des Hinterflügels, Flügel schwärzlich. Halskragen und Brust schwärzlich grau mit weisslich gemischt. Palpen schwarz, an der Basis gelb. Beine unten weiss. Vorder- flügel schwärzlichgrau, am Grunde mit schwachen gelblichen Streifen nach der Mitte hin und mit schiefem, schmalem, diskalem, von den dunklen Adeni durch- zogenen Querband, das sich nach dem Hinterrand hin, den es nicht erreicht etwas verbreitert. Hinterflügel schwärzlichgrau, mit mehr oder weniger ausge- breitetem weisslichen Diskus, der öfters verwaschen erscheint, und mit breitem schwärzlichgrauen Bande. Unterseite wie oben. Java, Lombok (2000 Sapit. lombokiana Frühst, in lit.) Sumbawa. Nubecula Herrich Schäffer ist diese Art, 5. \ycteraera triloides Hey], 1890. X. tr. Heyiarts, Compt. Rend. soc. Ent. Belg. XXXIV, p. XVII. Sumatra. 1892, Kirby, Syn. Cat., p. 419. — 110 — , O . Gleicht trita Wlk, doch hat sie weder die helleren Streifen am Grunde der Vorderflügel, noch auch den breiten, dunkelbraunen Eand der Hinterflügel. Gesicht schwarz, Stirn und Hinterhaupt gelblich weiss, letzteres mit grossem schwarzem Punkt. Fühler schwarz, leicht gekämmt. Halskragen gelblich, mit zwei grossen schwarzen Flecken. Thorax oben schwarz, Schulter- decken und Schildchen gelb gerandet, unten weisslich und gelblich am Grunde der Flügel, und mit grossen schwarzen Flecken. Hinterleib theilweise weiss. Die Segmente durch schwarze liinien geschieden, welche sich gegen die Mitte stark verdicken, so dass oben jedes Segment durch ein schwarzes Dreieck ver- bunden ist. Analbüschel gelblich. Auf der Unterseite eine doppelte Eeihe grosser schwarzer Flecken. Die Beine oben weiss, unten schwarz, Vorderflügel bräunlich, verlängert und nicht so breit, Avie bei sumatrensis. Apex etwas verlängert. Fransen einfarbig. Eine etwas schmale, weisse, durch die Adern getrennte Binde erstreckt sich von der Mitte des Vorderrandes schief gegen das untere Drittel des Aussenrandes, wo es die Mitte der Ader 2 trifift. Es ist unregelmässig und wird von 6 oder 7 Flecken gebildet, von denen die ersten linear, die beiden folgenden viereckig, einer sehr klein und die zwei grössten verlängert sind. Die Hauptadern sind am Grunde weiss, ebenso der Innenrand schwach weiss. Auf der Unterseite ist die Binde breiter, nirgends fleckenförmig und das Weisse verbreitert sich weiter über die Adern. Die Hinterflügel sind zum Theil weiss, der Grund grau und der braune Eand be- ginnt gegen den Apex hin, verdickt sich hier und vermindert sich in der Breite erst gegen Ader 2. Auf Ader Ib beginnt er zum Theil zu verschwinden und ist gegen den Analwinkel gänzlich verschwunden. Sehr wenig nach innen ge- buchtet auf der Oberseite ist er es mehr unten und gezahnt auf jeder Ader. Die Fransen sind braungelblich bis zu Ader 2, dann bis zum Flügelgrund rein weiss." Heylarts. 35 mm Ausmaass. Sumatra (Fort de Kock). Die Art ist mir in Natur unbekannt geblieben. Sie wird von Moore und Sn eilen als gute Art aufgefasst. 6. Xyctemera leiico.stigina de Haan. 1863. Leptos. leuc. Snellen van Vollenhoven. Tijd. v. Dierk. I, p. 44, No. 11. Java. 1892. Nyct. 1., Kirby, Syn. Cat. Het., p. 419. 1888. Butler, Proc. Zool. Soc, p. 672. 1863. Leptosoma nubecula Snellen van Vollenhoven, Bydr. u. Tijd. V. Dierk I, p. 49, No. 12. 1888. Buller, Proc. Zool. Soc., p. 672. 1892. Kirby, Syn. Cat. Het., p. 419. ,,Kopf gelb, mit den gewohnten schwarzen Flecken auf der Stirn und Schulter. Palpen am ersten Glied gelb, die beiden folgenden schwarz. Fühler braun, mit langen Kammzähnen. Halskragen gelb mit zwei schwarzen Flecken. — 111 — Der braune Thorax hat weissen Saum und Läng.-streifon. Die Ringe des Hinter- leibes sind an der Basis braun, weiterhin weiss, der After mit gelben Haaren besetzt. Auf der Unterseite ist der Thorax lichtgelb, der Hinterleib weiss: beide mit schwarzen Flecken. Die Vorderflügel sind leicht kaffeebraun ; sie zeigen auf der Oberseite nur ein weisses Fleckchen, welches von der Randader bis zur Unterrandsader reicht, bis wo die Querader noch weiter geht. In der gewohnten Richtung des schiefen Querbandes ist hier die Grundfärbung kaum bemerkbar heller, aber auf der Unterseite, wo der Randfleck auch zu sehen ist. geht diese in schiefer Richtung nach dem Innenwinkel in Gemeinschaft mit einem andern, etwas breitern weissen Fleck. Die Hinterflügel sind auf beiden Seiten gleich; ihr Mittelfeld, welches weiss ist, wird an dem Vorderrand durch einen schmalen, lichtbraunen, an dem Aussenrand durch einen immer breiteren zweimal eingesclmittenen etwas dunkelbraunen Saum umgeben. cT 35, Q 44 mm Ausmaass. Java.'" Snellen van Vollenhoven. N. leucostigma wird von Vollenhoven als eigene Art aufgeführt, dabei aber die Möglichkeit zugegeben, dass sie und nubecula Voll, zusammen gehören. Nyct. nubecula Snellen van Vollenhoven ward 1. c. unter No. 12 aufgeführt nach einem Exemplar des Leydener Museums von 3G mm Ausmaass. Als Unterschied von leucostigma führt Snellen van V o 1 1 e n li o v e n an : ,,Von dem weissen Fleck der Vorderflügel sieht man auf der Oberseite nichts, auf der Unterseite ist er schwach zu erkennen. Dagegen sieht man auf der Oberseite deutlich in der Mitte der Flügel wie eine leichtere Wolke in der Richtung des gewöhnlichen Querbands gestellt." ' Die Art iyt mir in Natur unbekannt. Nach P. C. T, Snellen ist nubecula eine Varietät von leucostigma. 7. iVyctememerca annulata Boisd. 1832. Leptosoma annulatum Boisduval, Voy. Astrol., p. 197, No. 1, Taf. 5, Fig. 9. 1843. Nyct. annul. Doubleday Dieffenbach Trav. New-Zeeland Tl. p. 284. 1854. Nyct. doubledayi Walker, List. II, p. 392. 1897. Secusio annulata Butler, Proc. Zool. Soc, p. 380. 1883. Nyct. ann. Hudson, Entom. XVI, p. 39. 188G. — Meyrick, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, p. 763. 1886. — Meyrick, Ent. Months. Mag. 23, p. 15. 1890. — Meyrick, Trans. N. Zeeland Inst. XXII, p. 218. 1892. Lept. ann. Swinhoe, Cat. East. and. Austr. Lep. Het. Oxf. Mus. p. 145, No. 678. New-Zeeland. 1898. N. a. Hudson, New-Zeeland Moths and Butt., p. 2, Taf. IV, Fig. 18. Taf. III, Fig. 9. Raupe. — 112 — „Alle Flügel tiefschwarz. Vorderflügel mit einem unregelmässigen rahra- farbigen Band von über der Mitte der costa gegen den Aussenwinkel, das in der Mitte unterbrochen ist und gekreuzt durch einige schwarze Adern, welche es zuweilen in eine Kette von Flecken theilen. Die Hinterflügel haben einen einzelnen rahmfarbenen Fleck nahe der Mitte. Körper schwarz mit einigen orangen Flecken auf dem Thorax und einer Reihe von schwarzen Ringen auf dem Hinterleib. Fühler und Palpen schwarz. Unterseite wie oben. 45 mm Ausmaass." Nach Meyrick (Pr. L. S. N. S. Wales 1886) ist N. annulatum von amica (conica) durch folgende Punkte unterschieden. Kopf und Schulterdecken ganz schwarz. Abdomen mit breitern, nicht deutlich erweiterten Binden. Auf den Flügeln sind die meisten Flecken viel kleiner, zuweilen selbst sich verlierend. Es finden sicli keine weissen Linien auf den Adern oder dem Innenrand. Die Fransen sind ganz schwarz. Die Raupe von N. annulatum lebt nach Hudson auf der Ober- fläche der Blätter von Senecio bellidioides und Senecio scandens, Sen. vulgaris und Cineraria maritima; sie ist mit zahlreichen Büscheln langer Haare bekleidet, schwarz mit dorsalen und lateralen dunkel- rothen Linien und einzelnen grossen blauen Flecken auf der Mitte jedes Segmentes, bei jungen Raupen ist die blaue Färbung überwiegend. Sie spinnt ein ovales Cocon aus eigenen Haaren. Die Puppe ist schwarz, gelb gefleckt und gestreift. Der Falter erscheint nach sechs Wochen, er fliegt des Morgens in der Frühe öfters in Anzahl um liohe Bäume, er ist in Neu-Seeland endemisch und häufig. 8. IVyctemera coulca White. 1841. Agagles conicus White in Grej' Journal Exped. Austr. II, p. 482. 1854. Nyct. annulata Walker, Cat., p. 391. 1883. Lept. plag. Gueuee Ent. Monthl. Mag. V, p. 2. 1886. Nyct. amica Meyrick, Proc. Liinn. Soc. N. S. Wales (2) 1, p. 760. 1892. Lept. plag. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Lep. Het. Oxf. Mus., p. 145 und 677. Neu-HoUand. Yan Diemens Land. 1892. Nyct. conica Kirby, Syn. Cat. Het., p. 420. 1892. Leptosoma secundarium Lucas, Proc. Lin Soc. N. S. Wales, VI, p. 280. — 113 — „Fühler beim cf doppelt g'elcämmt, schwarz. Palpen oben schwarz, unten gelblieh bis auf das erste spitze, ganz schwarze Glied. Stirn gelb. Brust schwarz, unten gelb gefleckt; Schulterdecken gelblich eingefasst. Halskragen gelb. Hinterleib schwarz mit gelben Eingen. After gelb. Vorderflügel schwarz mit einer schiefen, aus zwei grossen rahmfarbigen Flecken bestehenden unregel- mässigen Querbinde, welche das Vorderdrittel abschneidet. Der obere fast vier- eckige Fleck geht von der costa bis über die Mittelzelle, der untere, unregel- mässige zackige geht bis nahe zum Hinterwinkel und springt nach aussen mit einigen Zacken vor. Fransen gelblich. Die Hinterflügel sind schwarz mit gelben Fransen und einem fast quadratischen Fleck, der etwas nach aussen von diesem am Vorderwinkel steht. Fransen gelb. Unterseite wie oben. Australien." Nach Meyrick (1. c. 1886, p. 760) ist die Raupe schwarz, mit rother Dorsallinie und unregelmässigcr rother Laterallinie, unter- brochen durch weissliche Flecke auf jedem Glied, eine Reihe ver- waschener weisslicher Flecke auf den Luftlöchern und einer unter- brochenen dunkelrotheu Linie auf den Luftlöchern. Kopf schwarz. Auf verschiedenen Arten von Senecio. — Hierher würde wohl zu stellen sein die mir in der Natur, wie in der betreffenden Literaturstelle unbe- kannt gebliebene N. meekiana Lucas (Proc. Soc. Queensland 1892, XIII, p. 66.) 9. Xyctemera herklotsi Vollenhoven. (Taf. IL Fig. 5.) 1863. liept. herkl., Suellen van Vollenlioven, Tijd. v. Dierk. L p. 39, No. 3. Java. 1863. Nyct. h. Butler, Proc. Zool. Soc, p. 672. 1892. — Kirby, Syn. Cat. Het., p. 420. „Die Oberseite des Leibes ist braun, mit gelben und weissen Verzierungen, die Unterseite gelb. Der Kopf zeigt um den Mund, die Augen und den Nacken gelbe Säume, die Palpen sind gelb mit schwarzen Spitzen. Die Fühler sind schwarzbraun. Halskragen, Sehulterdecken, Mitte des Pvückens und der Schild- chen sind gelb umsäumt, der Hinterrand am Meso- und ]\Ietathorax, wie auch die Hinterleibsringe sind weiss. Auf der Unterseite des Leibes finden sich vier Keihen runder, schwarzer Flecke. Beine auf der Oberseite grau, auf der Unterseite weiss. Vorderflügel auf beiden Seiten dunkelbraun, an der Basis sind die Adern und weiter der Hinterrand bis zu 2/3 des Flügels weiss. Etwas oberhalb der Hälfte fängt dicht bei dem Vorderrand ein schiefes, weisses Band an, welches an der Innenseite tief ausgeschnitten ist und dann wieder rundlich vorsteht und bis dicht an die Innenwandsader in der Richtung nach dem Aussenwinkel verläuft. Bei der Varietät quadrigallatum zerfällt das Band in mehrere kleinere und grössere Flecken. Die Hinterflügel sind hellweiss mit einem dunkelbraunen, fast schwarzen br-eitem Saum längs des Vorderrandes und Jahrb. iL iiass. Ver. f. Nat. 54. g — 114 — Aussenrandes ; derselbe läuft im Querwinkel schmal aus; auf dem ersten Ast der Mittelader springt der Saum etwas nach innen vor. Die Fransen sind hellweiss. 45 mm Ausmaass. Java." 10. Nyctemera qiiadriguttatuin Sn. v. Voll. (Taf. IL Fig. y.) 1863. Leptos. quadri guttat um, Snellen van Volleuhoven, 1. c. I, p. 40, No. 4. Java. 1888. Butler, Proc. Zool. Soc, p. 672. 1892. Nyct. kondikum Swinlioe, Cat. East. and Austr. Het., p. 144. „Diese Art gleicht der vorigen sehr, so dass die Zucht aus der Eaupe er- gehen muss, ob sie wirklich eine eigene Art oder eine Varietät von herklotsi ausmacht. lieber der Hälfte des Flügels sieht man au Stelle des Bandes zwei Paar ovale Flecke, weiss von Farbe, der unterste von jedem Paar ist der grösste; der grösste des oberen Paares bedeckt gerade die Queradern ; das darauf folgende Paar steht in einer schiefen Eichtung von der nach dem Aussenrand des Flügels. Auf den Hinterflügeln läuft der schwarze Saum bis in die Mitte des Abdomi- nalrands ; die Fransen sind braun vom oberen Winkel bis an den ersten Zahn der Medianader und weiterhin Aveiss. 4-1: mm. Java." Sn. v. Voll. 11. IVyctemera latemargiuata Pagenstecher. Aus der Samlung des Herrn Dr. Seitz in Frankfurt a. M. liegt mir eine, wie ich glaube noch unbeschriebene Art aus Neu-G-uinea vor. Sie scheint mit mesolychna Mej'r. verwandt, wie mit quadriguttatum. O 40 mm. Fühler schwarz, kuiz gekämmt. Palpen oben schwarz, unten orangegelb. Stirn orangegelb, Brust oben schwarz, unten gelb, ebenso die Beine. Unterleib gelb mit schwarzem Ringen. Afterspitze gelb. Vorderflügel schwarz mit schmaler discaler, durch die Adern durch- brochener und in vier Flecke zerfallender Binde. Von den Flecken sind zwei grösser und rundlich, zwei unter den grössern gelegene kleiner, der eine im Ausschnitt zwischen den beiden grösseren gelegen. Hinterflügel weiss, am Grunde schwärzlich, mit sehr breitem, innen concavem und leicht gewellt vor- springendem schwarzen Aussenrande. Unterseite wie oben. 12. Sycteiuera consobriiia Hopffer. 1874. Leptos. cons. Hopifer, Stett. Ent. Ztg., p. 45. 1892. Kirby, Cat. p. 421 (bei iuconstans). Nach Hopff'er sind bei dieser Art „die Palpen gelb, das zweite Glied aussen, das dritte ganz schwarz. Kopf, Halskragen, Schulterdecken, Schildchen und Metathorax schwarz, gelb gerandet, Hinterleib oben und unten schwarz, die Ränder der Segmente gelb, sowie zwei seitliche und eine untere Binde. After goldgelb. Voi'dci-fltigel schwarz, mit einer breiten Innern keilförmigen — 115 — und einer äussern weissen Binde, welche am Stamm der mediana ausgeschnitten ist. Hinterflügel weiss mit breitem schwarzem Rande, der am unteren Median- ast einen Zahn vorschiebt. Die weisse Querbinde der Vorderfiügel ist ziemlich breit, aussen convex und gezähnelt, innen am Stamm der mediana mit einem spitzen Ausschnitt versehen. Sie reicht vom Vorderrand bis zur submediana. Der Raum zwischen mediana und submediana ist auf der innern Flügelhillfte durch eine spindelförmige oder ein langgezogenes Dreieck bildende Längsbinde ausgefüllt, die aber die weisse Querbinde nicht erreicht. 45 mm Ausmaass. Celebes." (Die von mir in Kükenthal's Reisen (Senckeuberg'sche Ges., Abb. 1897) als p. HO aufgeführte und Taf. XVIII, Fig. 4 als Consobrina abgebildete Art von Celebes ist = obtusa !) 12a. Xyctemera acceptuni Swinhoe. 1892. Lept. acc. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Het., p. 143, No. 667, Taf. V, Fig. 5. Celebes. 1897. Pagenstecher, Kükenthals Reise in Abb. Senckenb. Naturf. GeselJsch. 1897, p. 440. Celebes (Rurukan). Dürfte kaum von der vorigen verschieden sein. Swinhoe be- schreibt sie wie folgt: „9- Fühler und Augen schwarz, Kopf und Thorax gelb, der erstere mit schwarzen Flecken, der letztere mit schwarzen Binden. Hinterleib schwarzbraun mit gelben segmentalen Binden. Vorderflügel dunkelbraun ; ein aufrechtes weisses discales Band von fünf Flecken von nahe der costa bis nahe zum Hinterwinkel, ungefähr wie bei simulatrix, aber mit einem breiten longitudinalen basalen Band im intermedianen Zwischenraum, wie bei latistriga, aber ohne sonstige Ijasale Linien oder Binden Tnterflügel weises mit einer braunen gleichförmigen Binde, welche sich ganz blass zum Costalrand erstreckt, auf den Adern leicht gezahnt ist, mehr am ersten Medianast, der Rand niclit so breit als bei sima- latrix. 50 mm. Minnahassa Celebes." 13. Xyctemera obtusa Walker. 1856. Nyct. obt. Walker, Cat. VII. p. 1666. 1874. Lept. obt. Hopifer, Stet. Eut. Ztg., p. 44: Celebes. 1892. Nyct. obt. Kirby, Cat. p. 420. 1897. Pagensteclier, Kükenthal's Reisen (Abhandl. Senckenberg'- schen Gesellschaft), p. 440. Taf. 18, Fig. 4 (consobrina). „Dunkelbraun, Kopf weisslich mit braunem Fleck vorn und einem andern hinter den schwarzen Fühlern. Palpen braun, am (Grunde weiss. Prothorax mit weissen Rändern. Thorax mit vier weisslichen Streifen. Brust und Beine weiss. Hinterleib mit weissen Binden, Unterseite weiss, am Ende gelblich. Vorderflügel mit einem breiten weissen Bande, welches auf der Aussenseite 8* — 116 — gewellt und hinten vereinigt ist mit einem weissen Streifen, der von der Basis der Flügel herkommt. Hinterflügel weiss, mit breitem braunem Eande. 35 bis 45 mm. Celebes." N. obtusa ist durch die Vereinigung des keilförmigen weissen Längsstreifens mit der diskalen Binde ausgezeichnet, welche letztere durch die dunklen Adern abgetheilt erscheint. N. velans ist ähnlich, aber durch die heller braune Grundfärbung, die mehr verwaschene diskale Binde, der diese nicht erreichenden weissen Längsstreifen wie durch die verwaschene marginale Binde der Hinterflügel verschieden. 14. IVyclemera siinulatrix Walker. 1864. Nyct. sim. Walker, Cat. 31, p. 198. 1892. Lept. sim. Swinhoe. Cat. East. and Aust. Het p. 193 n. 666: Celebes. 1892. N. s. Kirby, Syn. Cat. Het., p. 420. „cf. Braun. Kopf an den Augen gelblich. Palpen am Grunde gelblich. Scbulterdecken gelblich garandet. Hinterleib mit zwei gelblichen Streifen am Grunde und weissem Querbande; die Hinterflügel weiss, mit sehr breitem, schwarz-braunem Rande. Verwandt mit lacticinia, doch unterschieden durch das schmale und andersgeformte Band der Vorderflügel und durch das viel breitere Band der Hinterflügel. Celebes." Walker. Mir in Natur unbekannt. 15. IVyctemera fasciata Walker. 1856. Nyct. f. Walker, Cat. VII, p. 1665. New-Hebriden. 1892. N. f. Kirby, Syn. Cat., p. 420. „Q. Braun. Kopf blassgelb, mit schwarzem Fleck vorn und einem andern hinter den Fühlern. Palpen schwarz, am Grunde blass, Fühler schwarz. Pro- thorax und Halskragen mit gelben Bändern. Thorax mit vier weisslichen Streifen. Brust und Beine weisslich, die erstere mit schwarzen Flecken, Hinter- leib oben gelblich, unten weisslich, die Segmente mit schwarzen Bändern. Vorderflügel mit einem aufrechten äussern weissen Bande, welches beinahe aus Flecken besteht und durch die braunen Adern unterbrochen ist. Hinterflügel weiss, mit breitem braunem Rande. Aneitum." Walker. Mir in Natur unbekannt. 16. Xyctemera mcsolychna Meyrick. 1889. N, m. Meyrick, Tr. Ent. Soc. Lond., p. 466: Papua. 1892. Kirby, Syn. Cat., p. 419. „9 43 mm. Kopf dunkelbraun. Ränder der Augen und des Halskragens gelblich-weiss. Palpen dunkelbrau. Fühler dunkelbraun, doppeltgekämmt. Thorax dunkelbraun, Ränder der Scbulterdecken und des Metatborax gelblich- weiss. Hinterleib dunkelbraun, segmentale Ränder gelblich-w^eiss, Beine bräun- — 117 — lieh. Vorderflügel etwas verlängert dreieckig; Costalrand hinten massig ge- krümmt, Apex stumpf, Hinterrand schief gerandet, bräunlich; Adern an der basalen Hälfte weisslich; ein gewellter, weiss-bräunlieher, f[uerbandähnl icher Fleck, welcher von nahe der Costa unter die Mitte und bis über den Anahvinkel reicht, am breitesten in der Mitte, durch bräunliche Adern geschnitten, so dass er acht Flecke bildet. Fransen bräunlich. Hinterflügel weiss mit unregelmässig gewinkeltem bräunlichem Marginalband, schmal an der Basis und am Innenrand. Fransea weisslich." Meyrick. Mir in Natur unbekannt. 1 7. Xyclemera lartieiiiia Cr. 1779. Phal. (Geometra) lacticinia Gramer, Pap. Exot. II, p. 49, T. 128 f. E. 1816. Nyct. lact. Hübner, Verz. bek. Schm.. p. 178. 1854. Walker, Cat. Het. Br. Mus. II, p. 395: Coromandel. 1859. Moore, Cat. Lep. E. J. C. Mus. II, p. 321; larva. pupa Taf. 14. Fig. 10, 10a. Ceylon, Java. 1897. Moore, Proc. Zool. Soc, p. 579: Andamans. 1881. Butler. Proc. Z. S., p. 292. 1886. Butler, Ann. Mag. N. H. (6) XYIII, p. 190. 1887. Cotes and Swinhoe, Cat. Ind. Motbs, p. 79 n., 463: Batjan, Poona, Tenasserira, Nilgiris, Coromandel, Malacca, Burma, Ceylon, Java, Ceram, Hongkong. 1898. Swinlioe, Tr. Ent. Soc. p. 198. 1892. Hampson, 111. typ. Het. VIII: Xilgiris. 1892. Leptosoma 1. Swinhoe, East. and Austr. Het. Oxf. Mus. p. 147 n. 658: Kanara (India), Nilgiris, Ceylon. 1892. Kirby, Cat. Het., p. 420. 1894. Hampson, Ind. Motbs II, p. 474: China, Indien, Ceylon, Burma, Java. 1895. Swinboe, Tr. Ent. Soc, p. 18: Kbasia Hills. „Fühler schwarz ; Kopf, Halskragen und Thorax gelblich-weiss, schwarz ge- fleckt. Hinterleib oben weiss, am Ende gelblich mit drei schwarzen Flecken auf dem ersten Segment und schwarzen Binden auf den sechs nächsten, sowie zwei Paar schwarzen seitlichen Flecken. Vorderflügel braun mit einem breiten, weissen Streifen an der Basis des Innenrandes und einem schiefen postmedialen Bande von fünf weissen Flecken, von denen der mittelste der kleinste, der ihn einfassende der grössere. Hinterflügel weiss mit ziemlieh breiter, marginaler, braunschwarzer Eandbinde, Avelche am Afterwinkel zugespitzt endet und auf Ader 2 zackenartig vorspringt. Unterseite wie oben. cT 42, 9 44 — 46 mm Ausmaass." — 118 — Die auf Cacalia conchifolia lebende Raupe beschreibt Moore als schmutzig roth gefärbt mit einer dorsalen und zwei lateralen Reihen von feinen schwarzen Strahlenhaaren, die von schwarzen Knoten ausgehen und zwei langen, nach vorn gerichteten Haarbüscheln auf dem ersten Glied. Die Puppe ist rothbraun, in einem gerollten Blatt eingesponnen. Vaterland: Indien, Ceylon, Burma, China, Java, Ceram, Borneo. 18. Ifyctemera celsa Walker. 1864. Nyct. c. Walker, Cat 31, p. 199: Cambodja. 1892. Lept. celsum Swinhoe, Cat. East. and Aust. Het., p. 142: Cambodja, Amoy, China. 1892. Kirby, Syn. Cat. Het., p. 420. „cf. Dunkelbraun, Körper weiss, Kopf gelb und weiss mit zwei braunen Flecken; Palpen an der Spitze braun. Thorax. vorn gelblich, mit sechs braunen Flecken und drei braunen Streifen. Brust braun gefleckt mit gelben Seiten. Hinterleib mit braunen Fleckenstreifen, an der S])itze gelb. Vorderflügel auf den Adern und zwei Grundstreifen weiss mit weisser Fleckenbinde. Hinterflügel weiss mit braunem gezahntem Eande. Verwandt mit lacticinia, aber durch die Streifen der Vorderflügel verschieden." Walker. Mir in Natur unbekannt. 19. IVyctemera baulus Boisd. 1832. Leptosoma baulus Boisduval, Voy. Astr. p. 200 n. 5: Buru. 1854. Nyct. b. Walker, Cat. 2, p. 394. 1863. Lept. b. Suellen van Vollenhoven, Bijdr. in Tijd. v. dierk. I, p. 9 n. 5: Java. 1877. Kirsch, Dresd. Mus. Mitth., p. 131: Neu-Guinea. 1879. Butler, Pr. Zool. Soc, p. 182: Neu-Mand. 1892. Kirby, Cat. Het., p. 420. 1900. Holland, Nov. Zool. VIII, p. 560: Buru. 1900. Pagenstecher, Lep. Fauna Bism. Arch., p. 55 (latistriga Sn). Unter dem Namen baulus B. werden offenbar von den Autoren mehrei'e verschiedene Arten verstanden, welche sich ähnlich sehen, da die Boisduval'sche Diagnose keinen positiven Aufschluss geben kann. Sie lautet: „Vorderflügel schwärzlich mit einer weissen Fleckenbinde. Hinterflügel weiss mit breitem schwarzem Piand. Brust gestreift. Hinterleib weiss geringelt. After gelb." Herr Snellen bemerkt mir brieflich: »Dass für N. baulus B. ver- schiedene Arten genommen werden, wundert mich nicht. Die Beschrei- — 119 - bung in zwei Zeilen ist sehr flüchtig und stimmt nicht ganz mit der lateinischen Diagnose. In letzterer heisst die Farbe der Yorderflügel: niger, in der Beschreibung: noirätre, in ersterem haben die Vorder- flügel: margine late nigr. in der Beschreibung einer Bordüre noir assez large. In Leyden, wo man mit Boisduval tauschte, nimmt man als baulus die Art, welche Swinhoe als radiata abbildet. Meine latistriga-mundipicta kann auch in Betracht kommen, aber sowohl radiata als latistriga haben auf der "NVurzelhälfte weisse Linien der Vorderflügel, die Boisduval nicht erwähnt. Baulus kann wohl wegfallen.« Swinhoe, Cat. East. and Austr. Ilet. I. p. 1-41 und 657, zieht 1892 Leptosoma baulus zu Lept. mundipicta Walker, welche er mit integra Walker (und irrigerweise mit X. herklotsi Voll) identificirt. Exem- plare aus Java, welche ich durch Staudinger unter dem Namen baulus empfing, stimmen mit der von Swinhoe, 1. c. p. 142 n. 654 als Lept. sonticum Sw. (verwandt mit radiata Wlk. und alternata Wlk.) aufgestellten Art, welche Swinhoe, 1. c. und auch Semper (Phil. Nachtf., Taf. 58 Fig. 6, 7) als solche abbilden. Von mundipicta ist diese Form wesentlich verschieden durch die mehrfach gezahnte breite Randbinde der Hinterflügel, durch die anders geformte weisse Querbinde der Vorderflügel und den stärkern weissen Längsstreifen auf der submediana der Vordei-flügel, wie durch geringere Grösse. Solche Exemi)lare von radiata Wlk. besitze ich auch zahlreich von Nias in sehr von einander abweichenden Formen, welche ich in meiner Ai'beit über die Heteroceren von Nias (Jahrbücher Nass. Yer. f. Natur- kunde 1888) theils zu inconstan?, theils zu tripunctaria irrthümlicher Weise gezogen hatte. In der Folge müssen die mit einem Zahn des Hinterflügelrandes als baulus bezeichneten Exemplare zu latistriga-mundi- picta-tertiana gezogen werden, die mit mehrfach gezahnter Hinterflügel- randbinde dagegen zu radiata. 19a. \yctemera iniiiidipicta Walker. 1859. Nyct. mund. Walker, Journal Linn. Soc. Lond. IIJ, p. 184. 1864. N. m. Walker, Cat. 31, p. 197. 1892. Kirby, Cat. Het. p. 421. 1892. Lept. mundipicta Swinhoe, Cat. East, and Austr. Het., p. 141 n. 657: (= herklotsi (?), integra, baulus) Singapore, Ceram, Amboiua, Borneo, Gilolo, Flores, Neu-Guinea, Mjsole, Neu-Caledonien, Batjan, Philippinen. Java. 1899. Semper, Phil. Schmett., p. 493 n. 26 (= integra Walk.) — 120 — „cf $. Braun, am Kopf und Thorax weiss gestreift. Hinterleib gelblich- weiss mit braunen Dorsalflecken. Vorderflügel an der Basis weiss gerandet mit einer schiefen hinten abgekürzten weissen Binde. Hinterflügel weiss, braun ge- randet." Walker. Diese Walk er 'sehe Diagnose genügt nicht, um die Art von andern ähnlichen mit voller Sicherheit zu trennen. Ein Vergleich der von Swinhoe und Sem per gegebenen Abbildung der typischen Form zeigt indess, dass man unter mundipicta eine im indischen Archipel überaus w'eit verbreitete, an den verschiedenen Oertlichkeiten leicht variirende und daher unter verschiedenem Namen von den Autoren auf- geführten Art verstehen muss: baulus, mundipicta, integra, latistriga Sw., tertiana Meyr., picata Btl,, aluensis. I3th. 19b. jVycteiiiera integra Walker. 1866. Walker, Cat. 35, p. 1879: Philippinen. 1889. Lept. integra Kirby, Annais Mag. N. H , p. 187: Luisiade Arch., Philipp., Ternate. 1892. Lept. int. Butler, Proc. Zool. Soc, p. 123. 1892. L. int. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Het. Oxf. Mus. I, p. 141 n. 657, Taf. V f. 12 f. (Singapore, Ceram, Am- boina, Borueo, Gilolo, Flores, Neu-Guinea, Mysol, Keu- Caledonien, Morty, Batjan, Philippinen, Ceram, Java). 1899. N. mundipicta Semper, Phil Schm. p. 493 n. 26, Taf. 50 Fig. 4. 9 (Luzon, Singapore, Nias, Java, Morotai, Ceram). 19c. Njcteinera latistriga Snellen. 1878. N. lat. Snellen, T. v. Ent., Bd. 22, p. 78, Taf. VI, f. 6: Celebes. 1885. Pagenstecher, Iris 2, p. 41: Ceram. p. 87: Aru. 1886. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. N., Bd. 39, p. 120. 1889. Snellen, T. v. E. Bd. 32, p. 79: Neu-Guinea. 1891. Snellen, T. v. E. Bd. 34, p. 152: Flores, Nias, Java, Celebes, Moluccen, Neu-Guinea. 1891. N. 1. V. fasciata Röber, T. v. E. Bd. 34, p. 325 (muss wegfallen, da es bereits eine N. faciata Wk. gibt): Goram, Maumerie, Ceram, Timorlaut. 1897. Pagenstecher, Kükenthals Reisen, Lep., p. 440: Uliasser. 1898. Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. Nat. Bd. 51, p. 196 (lom- bokiana Frühst.) Lombok. — 121 — 1899. Pagenstecher, Lep. Bism. Arcli. II, p 83 n. 78 (Neu- Pommern, Shortlands Inseln, Salomons-Inseln. 19(1. Vyctemera picala Butler. 1881. Secusio picatus Butler, Anuals Mag. Nat. Hist. (5) YIII, p. 380. 1892. Kirby, Cat. p. 421: Sumatra. „Verwandt mit mundipicta, aber grösser, der intern., mediane Streifen der Vorderflügel breiter, der weisse Rand breiter und schiefer, sein inneres Ende mit dem Ursprung des ersten Medianastes verbunden, der Aussenrand der Hinterflügel beträchtlich enger und auf der Oberseite plötzlich endigend am ersten Medianast, indess als ein schmaler marginaler Wisch neben dem Anal- winkel wieder auftretend. Hinterleib grau, mit weissem Ende des Segments schwarzen lateralen (aber nicht dorsalen) Flecken und gelblichem Aste, sonst ähnlich der bekannten Art, mit der ich sie verglich. O 4 Zoll 4 Linien." Butler. Mir unbekannt, dürfte aber wohl mit mundipicta zu vereinen sein. 19 e. \jctemera terliana Meyrick. 1886. N. t. Meyrick, Ent. Montbly Mag. XXIII, p. 15: Australien. 1886. N. t. Meyrick, Proc. Linn. Soc. NS. Wales (2) V, p. 761 1892. N. t. Kirby, Cat. Het., p. 421. 19 f. \yclemera aliiensis Butler. 1887. N. al. Butler, Annais Mag. X. H. (5) XIX, p. 222: Alu: Salomons Inseln. 1888. N. al. Druce, Proc. Zool. Soc. p. 573. 1892. N. al. Kirby. Cat. Het., p. 420. Es liegen mir über 60 Exemplare der unter dem Xamen mundi- picta Wlk. zusammenzufassenden Art in meiner Sammlung vor, von Xias, Sumatra, Java, Celebes, Sumbawa, Lombok, Ceram, Amboina. Halmahera, Tcrnate, Philippinen, Xeu-Guinea, Xeu-Pommern. Xeu- Lauenburg, Xeu-Mecklenburg, Shortlands-Inseln, Salomons-Inseln. Sie lassen sich nebeneinander gereiht, leicht zu einer Art gehörig erkennen, wenn sie auch im Einzelnen Verschiedenheiten der Grösse, wie der Zeichnung bekunden. Während die aus dem westlichen malayischen Archipel stammenden Stücke 45 bis 50 mm Ausmaass halten, messen die aus dem Bismarck-Arcliipel stammenden nur 35 bis 42 mm. Die Grund- färbung wechselt von heller bis dunkelbraun. Die diskale Querbinde ist mehr oder weniger stark durch Verdunklung der Adern in sechs deut- liche Flecken getheilt; die weissen Aderstreifen sind verschieden stark ent- wickelt und endlich ist die Randbinde der Hinterflügel bei den östlichen . 122 Exemplaren schmäler, als bei den aus dem Westen stammenden. Charak- teristisch ist bei allen Exemplaren das zalinartige Vertreten der Eand- binde der Hinterflügel am ersten Medianast, sowie die Verschmälerung derselben nahe dem Anahvinkel. Die Fühler sind gleichmässig schwarzbraun, der Kopf, Halskragen, Schulterdecken gelblich mit schwarzen Flecken und Streifen, der Hinter- leib weisslich und mehr oder weniger gelblich, der Aftertheil immer gelblich, die Segmente mit schwarzen Querbinden versehen. Die Vorder- flügel sind schwärzlich-braun, die Adern am Grunde mehr oder weniger, ebenso wie der Hinterrand schwach weisslich-gelb angelaufen. Die diskale Querbinde besteht aus sechs, durch die dunklen Adern getrenn- ten Flecken. Der oberste längs der costa ist länglich oval, der zweite grössere meist stumpf dreieckig mit nach aussen vorgezogener Spitze liegt am Ende der Zelle, der dritte kleinste im Ausschult zwischen dem zweiten und vierten länglich-ovalen. Der fünfte ist der grösste, fast viereckig, der sechste, abgerundet und dreieckig vor dem Hinterwinkel. Die Flecken wechseln etwas in ihrer Ausdehnung, ebenso wie die weissen Grundstrahlen, welche bei einzelnen Exemplaren sich mit der diskalen Binde vereinigen. Die dunkle Randbinde der Hinterflügel sendet zu- weilen längs der Adern, besonders am ersten Medianast Fortsetzungen aus, wie sich namentlich bei einem grossen 9 von Süd-Celebes zeigt. Die Exemplare von Nias, Sumatra, Java, Celebes, Sumbawa zeigen im Allgemeinen wenig Verschiedenheiten. Lombokexemplare sind von einer etwas heller brauner Grundfärbung der Vorderflügel, während Molukkenstücke, namentlich von Ternate, dunkler sind. Philippinische Exemplare stimmen nach G. Semper überein mit solchen aus Singapore, Nias, Java, Morotai und Ceram und gehören zu der Form mundipicta, wogegen die durch gedrungene Flügelform und kleine Abweichungen in der Farbenzeichnung abweichende integra auf den Palaw-Inseln fliegt und auch nach von dort stammenden Exemplaren beschrieben ist, die irrthümlich mit mehreren andern Arten in das Britische Museum als von den Philippinen stammend gekommen sind. Sehr nahe verwandt ist nach Semper die tertiana Meyr., von Celebes und Neu-Caledonien, welche von Sn eilen als latistriga Wlk. irrthümlich angesehen und in Tijd. V. Entom. Bd. 32, T. 6 f. (1878) abgebildet wurde. Die Exemplare vom Bismarck-Archipel und den Salomons-Inseln sind durchgängig kleiner, dunkler und lebhafter gefärbt, das Gelb des Körpers saturirter, indess der Verlauf der nach innen mehr gradlinig, — 123 — nach aussen mehr convex begrenzten Querbinde der Vorderfiügel wie auch die Entwicklung der dunklen Marginalbinde der Hinterflügel die- selbe. Der Falter ist offenbar sehr weit verbreitet im malayischen Archipel, wohl am weitesten von allen Arten und offenbar in manchen Orten recht häutig. 20. Nyctemera teiiuirascia Snellen. 1898. N. t. Snellen, Tijd. voor Entom. Bd. 41, p. 26, Taf. Y, f. 2: Lombok. 1898. N. t. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Yer. f. Nat.. p. 198: Lombok. vcf Fühler gekämmt, schwärzlieh. Palpen schwarzbraun. Glied 2 unten und oben mit gelbem Fleck. Kopf ockergelb. Halskragen ockergelb mit zwei schwarzen Flecken. Thorax oben ockergelb, schwarz gefleckt. Hinterleib ocker- gelb, in den Seiten mit zwei Längsreihen schwarzer Flecke. Auch der Kücken ist schwarz gezeichnet, an der Wurzel mit zwei dreieckigen Flecken und mit fünf schwarzen Querbinden. Bauch ungezeiclmet , das Ende ockergelb. Die Vorderfiügel an der Basis etwas ockergelb und mit 3 schwarzen Fleckchen, grau- braun mit schmalem, weissem Innenrand und schmalem weissem Querstrich auf ^/3, von 1 mm unter dem Vorderrand je 3 mm neben dem Hiuterwinkel sich er- streckend, wo er bei Zelle 1 b endigt, scharf begrenzt, auf beiden Seiten wurzel- mässig gezahnt, in der untern Hälfte breiter. Hinterflügel weiss mit dunklem Eand längs des Hinterrandes gleichmässig breit in die Zellen vorragend. Längs des Innenrandes läuft er bis in die Hälfte aus. Unterteite wie oben, Brust ockergelb, Beine graubraun." Sn. 47mm. Von Lombok, wo Herr Fruhstorfer das in meiner Sammlung betindliche, bis jetzt einziges Exemplar bei 4000' Höhe auf dem Sombalum fing (April 1896), welches H. Snellen 1. c. beschrieb. 21. \ycfeniera pagensteelieri Frühst, in lit, (Taf. II, Fig. 12). 1898. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 51, p. 199: Lombok- Von dieser unter obigem Namen versandten Art iing Fruhstorfer 1896 ebenfalls auf dem Sambalum auf Lombok 4000' hoch einige Exemplare, von denen sich 2 cf(^ von 48 mm und 1 9 "^O" 45 mm in meiner Sammlung sich befinden. Die Art ist nahe verwandt mit mundipicta, zeichnet sich aber durch die schmälere, ganz weisse, nicht durch die Adern durchbrochene diskale Querbinde der Vorderflügel aus. Fühler schwarz, doppelt gekämmt, beim $ mit kleinern Kammzähnen. Halskragen gelblich. Schulterdecken schwarz, gelblich eingefasst. Hinterleib gelb mit schwarzen, segmentalen Eingen, After gelb, Beine schwarz und gelb. Vorderflügel schwärzlich-braun, am Grunde mit gelblichen Aderstreifen, welche nicht bis zur Mitte reichen. Ein schiefes, weisses, diskales Band mit nahezu parallelen leicht convex gewellten Bändern zieht von der Mitte der Costa bis — 124 — nahe zum Aussenwinkel, sich hier etwas nach innen umschlagencl. Hinterflügel weiss, mit breiter nach innen convexer an Ader 2 mit starkem Zahn versehenen, schwarzen Marginalbande , welches sich über den Afterwinkel hinaus erstreckt. Die Unterseite wie oben, doch zeigt das Marginalband der Hinterflügel zwei vorspringende Zacken. 22. Xyctemera separat» Walker. 1864. N. s. Walker, Cat. 31, p. 204. 1878. D. pellex Butler, Proc. Zool. Soc, p. 386 n. 15. 1882. Deil. separata Aurivillius, Rec crit., p. 161 (sub. Phal. pellex). 1886. N. s. Meyrick, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2) I, p.- 762. ,,cf 9 40 bis 44 mm, Kopf gelblich-weiss mit schwarzlichem Fleck auf der Stirn und einem andern auf der Spitze. Palpen dunkelbraun, basale Hälfte blassgelb. Antennen dunkelbraun, beim (f mit sehr kurzen Kammzähnen, die in lange Cilien enden, beim Q einfach gewimpert. Thorax gelblich-weiss, mit zehn schwarzen Flecken. Hinterleib weiss, Segmente grau gegen die Basis, Analtheil beim cT gelblich, Beine grau. Yorderflügel verlängert dreieckig, costa massig gekrümmt, Apex stumpf; Hinterrand scharf gerandet, lichtbraun. Dorsal- rand schmal weiss, ein unregelmässig gerandetes Band von etwas über der Mitte der costa bis vor den Analwinkel, selten den Innenrand erreichend, bei einem Exemplar reducirt auf einen costalen Fleck und 3 kleine Flecken. Zwei kleine zuweilen zusammenfliessende weisse Flecke, gegen die Apex und ein dritter gegen den Hinterrand in der Mitte, Cilien blassbraun, Hinterflügel weiss. Ein unregelmässiges dunkelgraues Hinterrandsband, unter den Apex eingeschnitten, einen kleinen weissen beinahe apicalen Fleck einschliessend und ein zweiter Fleck zuweilen zusammenfliessend mit dem Discus unter der Mitte des Hinterrands, Fransen grau. Cap York. Queensland." Meyrick. Die Art hat einige Aehnlichkeit mit Nyct. (Atasca) pellex L. (artemis B.), 23. iVyctemera luftuosuni Snellen van Vollenhoven. 1863, Leptosoma luctuosum Snellen von Yollenhoven, Tijd. v. Dierk. I, p. 42. n. 8. 1888. Butler, Proc. Zool. Soc, p. 672 (?). 1892. Kirby, Syn. Cat. Het., p. 420: Batjan. 1892. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Het. I, p. 146 n. 650: Morty, Batjan, Sulla. 1899. Semper, Phil. Schmett., p. 492 n. 260, Taf. 58, Fig. 1 9 : Ostmindanao. 1900. Pagenstecher, Lep. Fauna Bism.-Arch. II, p. 54 n. 79: Neu-Pommern. 1864. Nyct. crescens Walker, Cat. 31, p. 204: Morty. — 125 — 1886. Meyrick, Proc. Linn. Soc. N.-S.-Wales (2) I, p. 761 Queensland. 1892. Kirby, Cat. Hct., p. 420. 1897. Kirby in Lloyds Nat. Hist. Butler, p. 132, Taf. 90 Fig. 3 : Australien. cf 40 mm Ausmaass. Schwarzbraun, Kopf an den Augen und unten gelb- lich, Fühler schwärzlich. Thurax an den Schulterdecken weiss gerandet. Hinter- leib gelblich mit schwarzen Eingen, After gelblich. (Nach Semper stimmen philippinische Exemplare mit Vollenhovens Beschreibung, doch hat der Hinter- leib oben keine weissen, sonderu gelbe Einge. Form und Grösse des weissen Eandes der Yorderflügel constant, beim ^ breiter als beim cf. Fransen nur am Innenwinkel der Hinterflügel weiss, sonst schwarz.) Die schwärzlichen Yorderflügel an der Wurzel und am Innenrande weiss. Die Färbung geht in eineu viereckigen weissen Flecken am Grunde der Mittel- zelle über, welches bis zur Hälfte des Flügels reicht und nach innen schief ab- geschnitten ist. Von 1/3 der costa bis oberhalb des Aussenwinkels zieht eine unregelmässig nierenförmige weisse Binde, welche sich nach vorn verbreitert, nach aussen zahnförmig vorspringt, auch innen scharf eingeschnitten erscheint, um sich vor ihrem Ende Avieder zu verbreitern. Hinterflügel Weiss mit schwarzem, am Innenrande bis zum Grunde reichen- den, in der Mitte gebuchteten marginalen Bande, das etwas bei Ader 2 vorspringt und am Afterwinkel bis zu 1/3 des Aussenraudes von weissen, dann von braunen Fransen begleitet ist. Unterseite wie oben. Der Falter findet sich auf den Molukkeu (Batjan, Ceram), Celebes, im Bismark-Archipel, Australien und den Philippinen. 24. Xycteinera galbaiiuni Swinhoe. 1892. Leptosoma galbanum S'Ainhoe, Cat. Fast, and Aust. Het. p. 146 n. 681: Philippinen. 1899. X. g Semper, Phil. Schmett., p. 492 n. 261, Taf. 58, Fig. 2 9: Luzon. Swinhoe (I.e.) beschreibt die Art, wie folgt: ,.(/ $ Fühler schwarz; Stirn, Kopf und Halskragen gelb mit schwarzen Flecken. Thorax weiss mit schwarzen Streifen; Abdomen Aveiss mit breiten schwarzen segmentalen Binden, gelb an der Spitze. Yorderflügel schwarz mit einem weissen Fleck an der Basis, welcher den halben Flügel an seinem basalen Drittel bedeckt und zwei oder drei basale Streifen einschliesst: ein breites weisses discales Querband, ausein- ander gezogen und auswärts in der Mitte gezahnt: ein schwarzer Streifen am Hinterwinkel an der Basis des weissen discalen Eandes. Hinterflügel weiss, ein dünnes costales und massig breites marginales schwarzes Band, das sich nicht in den Abdominalrand erstreckt und in der Mitte eingezogen, diese Parthie des Aussenrandes am schmälsten macht. Auf der Unterseite Flügel wie oben; ein kurzer schwarzer Streifen an der Basis der costa der Hinterflügel. Körper gelb, schwarz gefleckt. Beine oben braun, unten gelb. 40 mm Philippinen. Verwandt — 126 — mit luctuosum, hat dieselbe glänzend weisse Färbung; aber bei luctuosum sind die Vorderflügel schwarz mit weissen basalen und discalen Flecken, während bei dieser, die gleichwohl ähnlich gefleckt ist, das Weiss so intensiv ist, dass die Flügel weiss erscheinen mit schwarzen Binden.' Herr Semper hielt galbanum für eine vicariirende Form von Luzon gegenüber luctuosum von Mindanao und sagt: »Ausser durch die weitere Ausdehnung der weissen Zeichnungen auf den Vorderflügelu nnterscheidet sie sich noch dadurch von luctuosum, dass die Fransen am Innenwinkel der Vorderflügel, wie am ganzen Rande der Hinter- flügel mit Ausnahme jene Stelle, wo der Rand am schmälsten ist, weiss sind. Zwei 99 haben beiderseits auf dem Discus des Hinterflügels einen schwarzen Punkt.« Dieser schwarze Punkt zeigt sich auch bei einem 9 von Batjan aus Kükenthals Ausbeute in dem Senckenberg'schen Museum, welches als crescens bezeichnet ist. 25. Xyctemera sevmaculatum Butler. 1887. Leptosma sexmac. Butler, Annais Mag. N. H. XIX. p. 222 : Alu. (Salomons-Inseln). 1892. Nyct. s., Kirby, Cat. Het. p. 420. , Verwandt mit luctuosum, aber mit grossem weissem Flecken auf dem Discus der Vorderflügel an Stelle des weissen Bandes. Vorderflügel schwarz. Ein beinahe dreieckiger, grosser, zweimal getheilter, weisser Fleck auf der basalen Parthie und zwei grosse Flecke, einer über dem andern über der Mitte, der obere auf der Diseoidalzelle. Hinterflügel weiss, mit schwarzem Costal- und Aussenrand und schmalem schwarzen Abdominalrand. Körper schwarz; Eand des Kopfes, der Palpen, Halskragen schmal gelblich. Schulterdecken mit schmalen schwarzen Streifen. Abdomen oben weiss gebändert, unten gelblich. 42nira." Butler. 26. IVyctemera quaternariuiu Pageustecher. 1900. N. q. Pagenstecher, Lep. Fauna Bismarck-Archipel II, p. 54 n. 80, Tafel II, Fig. 29: Xeu-Pommern. . Eine mit der vorigen offenbar nahe verwandte Art, wenn nicht eine Varietät derselben. , 9 40 mm. Schwarzbraun. Die Vorderflügel tragen nahe der Basis einen verlängerten weissen Streifen oberhalb der submedian und in der Zelle einen ganz schwach angedeuteten weisslichen, schmalen Streifen. Die Stelle des ge- wöhnlichen discalen Bandes wird von drei getrennten weissen Flecken ein- genommen, einem fast dreieckigen nahe dem Vorderrande, einem kleineren nach dem Aussenrande hin schief über den vorigen gelegen und einem darunter liegenden ovalen. Die Hinterflügel sind weiss mit breiter schwarzer Binde, — 127 — welche den Vorderrand, den Aussenrand und den Hinterrand einnimmt und am Aussenrand etwas nach innen gewellt an den Adern vorsprintft und am Hinter- rand nach oben sich zuspitzt. Die Fühler sind schwarz, der Halskragen <,relb, die Brust schwarz, nach hinten gelblich, der Hinterleib schwärzlich mit gelblich- weissen Eingen und gelbem After. Nach einem von Herrn C. Ribbe gefangenen Stücke. 27. \yctemera aolaensis Druce. 1889. Leptosoma aolaensis Druce, Proc. Zool. Soc. Lond. 1888, p. 573. 1892. Xyct. aol. Kirby, Cat. Het. p. 421. Guadalcanar. „Vorderflügel schwarz mit einem grossen dreieckigen weissen Fleck nahe des Basis und einen sich verbreiternden weissen Fleck nahe an dem Costalrand nächst dem Apex, unter welchen nächst dem Analwinkel ein beinahe rundei' weisser Fleck. Hinterflügel rein weiss, breit schwarz gerandet vom Apex bis zum Afterwinkel. Unterseits wie oben. Kopf, Thorax, Hinterleib und Fühler schwarz. Hinterleib gelb geringt. Beine schwarz. I3/4 Zoll. Aola. Verwandt mit sexmaculatum von Alu, aber deutlich verschieden." Druce, Diese Art steht jedenfalls auch quaternarium sehr nahe und fällt vielleicht mit dieser mit sexmaculatum zusammen. 28. \yctemeia liorites Druce. 1888. Xyct. bor. Druce, Proc. Zool. Soc. p. 573. Salomon Islands. 1892. Kirby, Cat. Het. p. 421. „Vorderfiügel schwarz. Ein grosser weisser verlängerter Fleck am Zell^ ende, unter welchem dn ovalgeformter weisser Fleck, ein dritter in der Zelle beträchtlich grösser; als die andere. Vorderflügel rein weiss, breit schwarz ge- randet, die Fransen beider Vorder- und Hinterflügel weiss. Unterseite wie oben. Kopf, Thorax und Abdomen schwarz, weiss gebändert. After orange. Fühler und Beine schwarz. Verwandt mit extendens." Druce. 29. Xjctemera extendens Walker. Taf. II, Fig. 7. 1856. N. ext. Walker, Cat. VII. p. I66G. 1892. N. e. Kirby, Cat. Het. p. 421: Xeu-Hebriden. „Schwarzbraun. Fühler schwarz, Palpen schwarz. Kopf zwischen den Augen weisslichgelb. Halskragen gelb, ebenso der Prothorax. Schulterdecken gelblkh- weiss eingefasst. Brust unten gelblich. Hinterleib schwarz mit weissen Binden. After gelblich. Beine schwarz. Vorderflügel mit zwei weissen Längsstreifen an der Basis, der untere grösser und breiter, und eine aus fünf getrennten Flecken gebildeten postraedialen Binde. Der obere ist lanzettförmig, an der Basis ein- gekerbt, der zweite bis vierte an Grösse zunehmend, der fünfte klein, wie der zweite. Fransen weisslich. Hinterflügel weiss mit breiten schwarzen, auch den Vorderrand und Hinterrand einnehmenden, an letzterem spitz zulaufendem, nach innen an den Adern gezahnt vorspringendem marginalem Bande. Fransen weisslich. Unterseits wie oben. 45— öOmm." Walker. — 128 — Salomo- Archipel, Shortlandinseln , von C. Ribbe mehrfach ge- fangen. 30. Nyctemera kala Swinhoe. 1892. Leptosoma kala Swinhoe, Cat. Eastern and Austr. Het. p. 143 n. 668, Taf. 5, Fig. 8. „2 Antennen. Augen, Scheitel schwarz, Stirn gelblich auf jeder Seite, Halskragen gelb mit zwei grossen braunen Flecken, Thorax schwarz mit einer schmalen gelben Linie auf jeder Seite, die sich hinten vereinigen, Unterleib dunkelbraun mit gelben segmentalen Linien. Vorderflügel dunkelbraun, beinahe schwarz, ohne basale Linien. Discales Band breit in der Mitte aus sieben Flecken bestehend, von denen der erste eine schmale subcostale Linie darstellt, der zweite sehr klein, vorn zwischen erstem und drittem, der dritte herzförmig, gross, der fünfte am längsten. Hinterflügel mit schwarzbraunem Rande, der in der Mitte am schmälsten und nicht bis zum Abdominalrand geht. 50 mm. Kei-Inseln." Swinhoe. Mir unbekannt. 31. Xyctemera latistriga Walker. 1854. N. L Walker, Cat, IL, p. 397. 1881. Lept I. Butler, 111. typ. Het. V, p. 44, Taf. 88, Fig. 1. 1882. N. 1. Moore, Lep. Ceyl. II, p. 48, Taf. 99, Fig. 2. 1886. — Moore, Journ. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 54. 1887. Lept. 1. Cotes and Swinhoe, Cat. Moths of Ind. 11, 80, 472 : Mergui, Andamans, Nicobars, Tavoy, Sylbet, Ceylon, Java. 1890. — Swinhoe, Tr. Ent. Soc. Lond. p. 178. 1892. — Swinhoe, Cat. East. and Austr. Lep. I, p. 142. Sarawak, Borneo, Ceylon, Philii^pinen, Java. 1894. Nyct. 1, Hampson Ind. Moths II, p. 47 (=; inconstans ^ arcuatum = regularis), Indien, Ceylon, Andamans, Sumatra, Borneo, Java. 1898. — Hampson 111. typ. Het. IX, p. 12 n. 267. 1899. Semper, PhiL Schmett, p. 453, Taf. 58, Fig. 3 9 (Philippinen, Sumatra, Nias, Moulmein). 1863. Lept. inconstans Snellen van Yollenhoven, Tijd. v. Dierk. I. p. 47 n. 18, 1885, Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f, Naturk. Het. Nias n. 34. 1892. Kirby, Cat. p, 421. 1874, Lept. ine. Snellen, Midden Sumatra-Lepid. p. 34, Taf. 3, Fig. 11. Sumatra. — 129 — 1897. Xyct. ine. Pagenstecher in Kükenthals Reise (Abh. Sende. Naturf.-Ges.) p. 43<). Borneo. 1898. Nyct. aicuata Wlk. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Nat., p. 198; Lombok. 1899. — Snellen. Tijd. v. Ent. Bd. 41, p. 23. ..46 mm. Braun mit Aveissen Zeichnungen. Kopf. Halskrag-cn und After gelblich ; Schulterdecken weisslich, schwarz gerandet. Hinterleib weiss mit schwarzen Eingen. Vorderflügel braunlich, die Adern am Grunde weisslich Innenrand bis nahe zum Aussenwinkel weisslich. Oberhalb des submediana ein breiter weisser bis über den Discus reichender Streifen, der nach aussen sich ei-weitert und zuweilen mit den Aderstrahlen und dem Streifen am Innenrande zusammenfliesst. Ein breites unregelinässiges discales schiefes Querband geht von der costa bis zum Hinterwinkel und wird bei einigen Exemplaren durch die verdunkelten Adern getheilt. Es ist am Vorderrand schmaler, springt unterhalb der mediana etwas nach innen vor und verläuft dann scharf gerad- linig nach dem Aussenwinkel zu; der cäussere Piand ist leicht gewellt. Die Hinterflügel sind weiss mit schmalem, schwärzlichen, bei Ader zweizackig vor- springenden und am Afterwinkel zugespitzt endigenden Marginalband. Auf der Unterseite sind von den weissen Aderstreifen nur der mittlere entwickelt und der Hinterrand der Vorderflügel weiss. Nias, Java, Lombok, Andamaneu." Diese Art wird von Swinhoe (Cat. East. and Austr. Het. p. 141 nnd Hampson J. M. IL p. 47 auch als identisch mit Nyct. arcuatum Voll.. Tijd. V. Dierkunde L p. 45 (1863) aufgeführt. Indess hat es sich durch Auriviilius und Snellen (Tijd. v. Ent. Bd. 41, p. 24 TaL 1, Fig. 3, 4, .5), herausgestellt, dass die von Snellen van Vollen- hoven in der Tijd. voor Dierkunde 1. p. 45 (1863) beschriebene arcuatum eine Chalcoside ist, ebenso wie die von Snellen van Vollen- hoven (1. c, p. 43 n. 10) als Leptosoma beschriebene L. marginale. Ein mir von Herrn Ernest S w i n h o e als arcuata zugesandte Nyctemera stimmt mit N. inconstans völlig überein. Nach Sem per haben die phil. Exemplare dieser Art etwas schmälere Aussenbinde der VorderHügel und breiten dunklen Aussen- rand der Hinterflügel, als Stücke von Nias und Sumatra. 32. Vyftemera infiiscala Hopfter. 1874. Lept. Inf. Hopfter, St. Ent. Ztg. 35, p. 44 u. 145: Celebes. 1878. XycL inf. Snellen, Tijd. v. Ent. Bil. 22, p. 73 n. 30: Bonthain. 1892. Kirby, Cat. Het. p. 420: Celebes. 1897. N. i. Pagenstecher in Kükenthals Reise Lep. p. 439. J.iljrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54. q — 130 — „•to mm. Fülller schwarz, doppelt gekämmt. Palpen gelb. Halskrageii gelblich. Brust schM'ärzlich. Hinterleib bräunlich, am Grunde weisslich an- gelaufen, mit hellen Bingen. Vorderflügel schwarzbraun mit weisslichen Streifen vom Grunde bis über die Mitte auf den Adern, und einer schiefen discalen Binde, welche durch die stark schwärzlich angelaufenen Adern in vier Flecke getheilt wird. Ein breiter Streifen vor der Costa und drei kleine weissliche Flecke in der Spitze der Mittelzelle, sowie drei streifenförmige Flecke, die nur bis zum letzten Medianast gehen, weisslich. Hintertlügel schwarzbraun mit hellerem Grunde und stark schwarz angelaufenen Adern. Celebes" Hopifer. 33. IVyctemera proprium Swinhoe. 1892. Leptos. propr., Swinhoe, Cat. East, and Austr. Het. Oxf. Mus. p. 144 u. G74. Tat'. 5, Fig. 12: Philippinen. 1899. Nyct. propr., Scmper, Phil. Schmett. p. 495. Taf. 58? Fig, lief, Fig. 12, 13, 14 7: Philippinen. Diese Form ist ^Yohl die pliilippiniscbe Lokalvertreterin der vor- hergehenden Art. Ein Vergleich der zahlreichen, mir durch die Güte meines Freundes G. Semper vorliegenden Exemplare aus dessen Samm- lung, mit solchen, welche ich selbst von Celebes besitze, lassen mir kaum einen Zweifel, dass wir es hier mit einer in der Ausdehnung der weissen Streifenflecke auf den Vorder- und Hinterflügeln variirenden Art zu tliun haben. G. Semper gibt 1. c. die Extreme dieser sehr veränderlichen Art wieder, sowohl von dunklen, als von hellen Exem- plaren. Er erhielt von den Camotes dunkle Exemplare, wie sie auch Swinhoe schildert, von den Babyanes und Norden Luzons, wie von Ostmindanao und Bohol dunkle und helle, letztere vorherrschend. Die Flügel dieser Art sind nach Semper breiter und kürzer als bei den verwandten Arten: radiata, sonticum und alteruata. Swinhoe gibt (1. c.) p. 144 folgende Beschreibung: ,, Stirn gelb mit einem braunen Fleck. Fühler schwarz. Kopf und Hals- kragen gelb mit schwai'zen Flecken, Thorax schwarz mit gelben Linien. Hinter- leib oben braun, unten weiss mit braunen Flecken auf den Seiten und gelber Spitze. Beide Flügel von einer gleichförmig braunen Färbung, basale Linien der Vorderflügel gelb, die Linie in dem Internomedianz wischen räum am dicksten, discales Band von fünf gut getrennten Streifen, der erste eostal, der fünfte oberhalb dem ersten Medianast, beim $ ein Anzeichen eines untern Streifens. Hinter- flügel einwärts blasser, mit der Andeutung eines weissen Fleckes am Ende der Zelle, welcher beim $ sehr deutlich. Auf der Unterseite Flügel gleichmässig braun, etwas blasser als oben. Keine basalen Streifen, die discalen Streifen beim ^ alle undeutlich ausser den zwei obersten ; der weisse Fleck auf den Hinterflügeln wie ein Streifen beim $. Thorax gelb mit schwarzen Flecken Beine oben braun, unten weiss. 40 mm. Manilla." Swinhoe - 131 — 34. Xycfeniera velaiis Walker. 1864. N. V. Walker Cat. 31, p. 200; Celebes. 1892. Lept. V. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Het. Oxf. Mus. p. 144 11. 672. Taf. 5, Fig. 7: Celebes. 1892. N. 0. Kirby, Cat. Het. p. 420: Celebes. 1897. Pagenstecber, Kükentlial's Reise p. 440. Nach der Abbildung bei Swinhoe und nach einem mir aus der Kükenthal'schen Ausbeute (Senckenberg'sche Naturh. Museum) vorliegen- • len Stücke sehr nahe verwandt mit proprium, vielleicht nur Varietät, welche sich durch die stcärkeren weissen Längsstreifen oberhalb der submediana der Vorderflügel und durch die schwächer mit Schwarz ver- sehenen Hinterflügel unterscheidet. Die Walk er 'sehe Beschreibung der Art steht dieser Deutung nicht entgegen. Sie heisst: „cf Duiikelb.iaun. Kopf an den Augen und unten weiss, Palpen schwarz an der Basis weiss. Thorax vorn gelblich, die Schulterdecken weiss gerandet die Brust weiss mit vier braunen seitlichen Flecken. Der Hinterleib mit zwei weissen Streifen, die Segmente weiss gerandet, der Apex gelb. Beine unten weiss. Vorderflügel mit weissen Adern an der Basis, weissen Streifen und einer schiefen abgekürzten Fleckenbinde. Hinterflügel weiss, die Adern und der breite Rand braun. 45 mm. Von subvelata nach Walker unterschieden durch die schmalen weissen Streifen auf dem Thorax, die dunkle Färbung des Abdomens und den breiten weissen Streifen der Vorderflügcl, 35. Xycfemera subvelata Walker. 1864. Nyct. subv. Walker, Cat. 31. p. 200: Celebes. 1872. Kirby, Cat. Het. p. 420. 1892. Lept. subv. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Lep. Het. Oxf. Mus. p. 144 n. 673: Celebes. „cf Dunkelbraun. Kopf weiss mit bräunlichen Streifen am Scheitel, Palpen schwarz, am Grunde weiss. Thorax vorn gelblich mit zwei weissen Streifen an , 2 und 3 und in Zelle 1 " . Hinterrandsfransen weiss. — Auf der Unterseite sind die Vorderflügel wie oben, auf den Hinterflügeln läuft der dunkle Rand bis zu Zelle 1» durch, wurzelwärts mit 7 Zähnen, während man auf dem Ende von Ader 1^ ein graubraunes Streifchen sieht. Brust ockergelb. Beine graubraun. Sumatra." Diese Art, welche Snellen als alleinstehend ansieht, ist mir in Natur unbekannt. Doch scheint sie mir sich Ludekingii zu nähern. 54. Xycteiuera colela Cr. 1781. Phalaena coleta Gramer, Pap. Exot. IV. Taf. 368, Fig. H. 1816. Nyctemera coleta Hübner, Verz. bek. Schmett. 178. 1854. — Walker, (\at. Lep. Het. II. p. 399: Java. 1858. — Moore, Cat. Lep. E. J. C. M. p. 322: Java. 1862. — Walker, Journ. L. S. Zool. Vol. Vi. p. 93 n. 22. — 143 — 1876. Nyctemera coleta Siielleii, Tijd. v. Eiit. Bd. 20. p. 5: Java. 1885. — Pagenstecher, Jahrb. X. V. f. N. p. 19 n. 35: Nias. 1885. — Weymer, St. Ent. Ztg. p. 274: Nias. 1886. — Moore, J. As. Soc. Beug. 55 (2) I. p. 97. 1887. — Cotes and Swinhoe, Cat. Moths India. p. 78 n. 462: Sibsagar, Perak, Tavoy, Ceylon, Ceram. 1888. — Haase, Iris V. p. 523. 1890. — Pagenstecher, Jahrb. N. V. f. X. p. 9 n. 191. 1890. — Swinhoe Tr. Ent. Soc. Lond. p. 178. 1890. Snellen T. v. Ent. p. 221: Sumatra. 1891. Ruber, Tijd. v. Ent. Bd. 34. p. 325: Ceram. 1892. Kirby, Cat. p. 422. 1892. Swinhoe, Cat. East. and Austr. Het. p. 440 n. 655: Java. Malacca, Goram, Salvatti, X.-Guinea, Borneo, Sumatra, Manilla, Assam. 1894. Hampson, Ind. Moths II. p. 49 n. 1271. 1895. Snellen, Iris p. 141 n. 123: Sumatra. 1897. Pagenstecher, Kükenthals Reise, Abh. Senckenb. NaturL Ges. p. 440. Celebes. 1898. Hampson, 111. typ. Het. Bd. IX, ix 12 n. 268. 1898. Pagenstecher, Jahrb. X. Y. f. Xat. p. 196: Sumba. 1899. Semper, Phil. Schmett. p. 495 n. 269: Luzon, Cebu. Camotes, Mindanao. 1858. — Oberthür, Ann. Mus. Genova XII. p. 469. 1863. — Snellen van Vollenhoven T. v. D. I. p. 39. 1879. Xyctemera nigrovenosa Moore. Proc. Zool. Soc. Lond. p. 394: Ceylon. 1882. — Moore, Lep. Ceyl. p. 48 T. 98. f. 4a larva. 1887. Cotes and Swinhoe, Cat. Ind. Moth. IL p. 79 n. 461: Ceylon. 1892. Swinhoe, Cat. East. and Aust. Het. p. 141 n. 656 : Ceylon. 1892. Kirby, Cat. p. 422. 1898. Hampson, Bl. typ. Het. IX. p. 13 n. 268. 1883. Leptosoma melaneura Butler, An. Mag. X. H. v. XII,. p. 160. 1885, Weymer, St. Ent. Ztg. p. 274: Xias. 1891. X. mel. v. melas Ruber, Tijd. v. Ent. p. 326: Ceram. — 144 — 50 bis 58 nim. Braun mit weissen Streifen und Flecken (oder auch weiss mit braunen Streifen und Flecken). Fühler schwarz, beim cT stark, beim 2 weniger stark gekrümmt. Palpen gelb, Halskragen gelb mit schwarzen Punkten ; Schulterdecken schwarz, gelb gestreift. Hinterleib weiss mit Eeihen schwarzer Piücken- und Seitenflecke. Afterbüschel gelb. Beine oben schwärzlich, unten weiss, die vorderan der ^ cf mit grossem Haarbüschel an der Basis der tibia An der Basis des Vorderflügels mehrere weisse nahe der Mitte verlaufende Streifen, von denen der unter der mediana sehr verbreitert nach vorn hin bis über die Flügelmitte geht, der obere und der untere viel schmäler. Der Innen- rand ist bis über die Hälfte weiss. Von 2/3 der costa nach dem Innenwinkel ein unregelmässiges, aus 7 ovalen oder viereckigen Flecken bestehendes weisses Querband. Der letzte der Flecke liegt nahe dem dort weissgerandeten Hinter- winkel, er ist fast dreieckig, der grössere über ihm länglich viereckig, wie der nächste, der vierte ist mehr oval, der fünfte in die Mittelzelle reichend länglich und die beiden letzten schmäler lang gestreckt. Unter dem Apex ein weisser Flecken auf den Fransen. Hinterflügel weiss, mit schmaler brauner, in die Adern mehr oder weniger eingreifende Kandbinde, welche unter dem Vorder- winkel und nahe dem Hinterwinkel schmale weisse Eandflecke der Fransen zeigt. Diese Art variirt sehr in der Intensität und Ausbreitung der weissen Flecke und besonders in der Färbung der Adern der Hinter- flügel, welche bei der Form nigrovenosa M. von Ceylon und melaneura Dutl. bis zur Mittelzelle schwarz gefärbt sind. Die einzelnen weissen Flecke sind sehr verschieden stark durch das Braun der Grundfärbung getrennt und erhalten dadurch eine andere Grösse und Gestalt und die betreffenden Stücke ein ganz verschiedenartiges Aussehen. Die Art ist von Nias im Westen über die grossen und kleinen Sunda-lnseln, Celebes, Philippinen und Molukken verbreitet. Die Raupe ist haarig, purpurfarben, die vorderen Ringe gelblich. Jedes Glied schwarz mit dorsalen und lateralen Streifen. Die Puppe ist gelblich, schwarz gefleckt. 55. IVyctemera acraeina Druce. 1883. N. a. Druce Proc. Zool. Soc. Lond. 1882. p. 780: Calabar. 1892. Kirby, Cat. Het. p. 422. ,,Y()rderflüge] dunkelbraun, Adern alle schwarz, mit Ausnahme von einem weissen Bande, welches die Flügel von ungefähr der Mitte des Costelrandes bis beinahe zum Aussenwinkel kreuzt. Auf den Hinterflügeln ist die basale Hälfte rein weiss, die äussere gelblich braun, in's Dunkelbraune am Costelrand über- gehend. Fühler schwarz, Kopf, Thorax und Oberseite des Hinterleibs braun, Unterseite gelb. Calabar, Westafrika. Aderung wie bei apicalis." Druce. Herrn Snellen und mir unbekannt. — 145 56. \y('fcmeia chroinis Druce. 1882. N. ehr. Bruce, Proc. Zool. Sof. Lond. \^. 780. Taf. 65, Fig. 2. 1892. Kirby, Cat. Het. p. 422: W.-Afrika. „Nalie verwandt mit der vorigen Art. Vorderflügel ebenso, nur ein wenig niebr i^elbliob. Hinterflügel chromgelb, am Aussenrand in reines Braun über- gehend. Unterseite wie oben. Kopf und Thorax sclnvarz. Hinterleib oben braun, unten gelb." Druce. Mir unbekannt, ebenso aucli Herrn Snellcn. 57. Xyclenicra (?) vaga(a AValker. 1864. N. (V) vagata Walker, Cat. 31. p. 208. 1892. Kirby, Cat. Het. 422. ..(f. Braun, Kopf weiss mit brauner Binde und Flecken, Palpen weiss. Brust weiss. Hinterleib gelb, an der Basis weiss. Segmente 1 und 2 braun gerandet. Vorderflügel mit breiter eingeschnittener Binde, hinten unterbrochen mit einem subcostalen weissen Punkt und einer weissen Binde am Innenrande. Die Hinterflügel weiss mit sehr breitem gezahnten Bande. N.-Australien." Walker. Herrn Snellen und mir unbekannt. 58. Xyctemera fulleri Druce. 1883. X. f. Druce, Ent. Monthly Mag. XX. p. 157: Cameroons. 1892. X. f. Kirby, Cat. 422. 1892. — Aurivillius, Ent. Tidskrift p. 192: Gabun. ..Vorderflügel dunkelbraun, alle Adern blassgelb, mit Ausnahme der Nähe des Apex; ein breites weisses Querband durchkreuzt die Flügel über der Mitte, vom Costalraud bis nahe dem Aussenwinkel. Unterseits wie oben, das basale Drittel blassgelb. Hinterflügel blassgelb, an der Basis dunkler und am Innen- rand, der Aussenrand breit schwarz mit schwarzem Apex. Kopf, Thorax und Abdomen gelblichbraun. Abdomen mit seitlicher Eeihe schwarzer Fleck. Fühler schwarz. We.>t-Afrika." Druce. ~M\v unbekannt. 59. \ycteinera apicaiis Walker. 1854. X. ap. Walker. Cat. Lcp. Het. Br. M. II. p. 395: West- Afrika. 1880. — Waterhouse, Aid. Taf. 178. Fig. 4. 1880. — Plötz, St. Ent. Ztg. p. 83. 1892. — Aurivillius, Ent. Tidskrift \\ VM. 1896. Lept. a. Butler, Proc. Zool. Soc. ]). .^47 : Xyassa. 1874. Lept. tricolor Felder Reise Xo. IV. Taf. 103, Fig. 1. Jahrb d. nass. Ver. f. Nat. 54. IQ — 146 — 1860. Lept. fuscipenne Wallengren, Wien. Ent. Mon. IV. p. 161. 1861. — Walker, Cat. 35. .p. 1870. 1880. — Plötz, St. Ent. Ztg. p. 83. 1892. — Kirby, Cat. Het. p. 422: Caffraria. 1880. Nyct. antinorii Oberthur, Ann. Mus. Genova. XY. p. 174. Taf. 1, Fig. 1 [== usambarae Ob.). 1892. Kirby, Cat. Het. p. 422. 1892. Aurivillius, Ent. Tidskrift p. 191. 1857. Nyctemera leucouoe Hopffer, Berl. Mon. Acad. p. 422. 1862. — Peters, Reise Mozambique V. p. 430. Taf. 18, Fig. 1. 1888. — Butler, Proc. Zool. Soc. p. 83: Aequatorialafrika. 1898. Lept. leuc. Butler, Proc. Zool. Soc. 419: Brit. Ost-Afrika. 1893. Nyct. 1. Pagenstecher, Jahrb. Hamb. Wiss. Anst. p. 35 u. 87. N. apicalis: ..Schwarzbraun, Kopf und Thorax weiss gefleckt. .4hdoraen weiss mit zwei efelblichen Streifen, unten weiss und mit zwei Reihen schwarzer Flecke, After gelblich. Vorderflügel braun mit breiter weisser Querbinde, die Hinterflügel weiss, breit braun gerandet. Fransen zum Theil weiss. Ashanti, Port Natal." Walker. Nyct. leuc: ,,48 mm. Fühler schwarz, gekämmt. Palpen scbwar?. Stirn weiss. Halskragen und Schulterdeckeu weiss gestreift. Hinterleib braunlich. Brust und Hals goldgelb, unten weiss, mit zwei seitlichen Reihen schwarzer Punkte. After gelblich. Beine oben schwärzlich, unten weisslich. Vovderflügel schwarzbraun, mit breiter weisslicher, nach innen in der Mitte eingeschnittener discaler Binde, die von der Mitte des Vorderrandes bis zum untern Medianast geht durch die dunkleren Adern in sehr verschieden grosse Flecke getheilt wird, von denen der unterste der grösste ist. Am obern Theil des Aussenrandes und oberhalb des Hinterwinkels ein weisslicher kleiner länglicher Streifenfleck- Hinterflügel weiss, am Grunde etwas verdunkelt und mit einer am Vorderwinkel beginnenden und bis zum Afterwinkel reichenden breiten, nach innen schwach gewellten braunschwarzer Randbinde, in welcher unter dem Vorderwinkel ein weisslicher Streifenfleck im Aussenrande steht. Unterseite wie oben." Ashanti. Zululand, Port Natal, Kamerun, Ost- und West-Afrika. Scheint über den grössten Theil des tropischen Afrikas verbreitet zu sein. Hierher dürfte auch N. usambarae Obth. Etud. Ent. 1893, p. 32. Taf. 21, Fig. 8 in Ost-Afrika zu rechnen sein, die mir unbe- kannt geblieben. 60. Xyctemera restrictuni Butler. 1894. Lept. restr. Butler, Proc. Zool. Soc. p. 585 : Ostafrika. „Verwandt mit leuconoe, von der sie eine örtliche Form zu sein scheint. Verschieden dadurch, dass das Band der Vorderflügel rein hell durchscheinend weiss ist, ohne die starke Zahnung auf den Adern, welche sich bei leuconoe — 147 — zeigt, und dass die weisse Pasthie der Hinterflügel viel mehi' zusaimnengezogeii ist durch die viel grössere Breite des schwarzen Aiissenrandes. 4") mm. Ost- afrika."' Butler. Wird von Herrn Snellen als Varietät von leuconoe angesehen. 61. \yctemera fallax IIoHand, 1893. N. f. HoHand, Ent. News and Proc. Ent. Soc. Ac. Nat. Science of Philad. IV. j). 59. Ogove. 1898. Butler, Proc. Zool. Soc. p. 419. British Ost-Afrika. A^ervvandt mit apicalis Walker und leuconoe Hopffer. Stirn weiss, Fühler schwarz. Halskragen mit zwei schwarzen, schmal weiss gerandeten Flecken, .Schulterdecken schwarz, schmal weiss gerandet. Spitze der Thorax schwarz, weiss gefleckt. Oberseits des Hinterleibes gleichförmig grau. Unterseite des Thorax weiss, reichlich mit schwarzen Flecken versehen. Unterseite des Hinter- leibs gleichförmig weiss, mit zwei Eeihen schmaler, linearer schwarzer Flecke auf jeder Seite. Ende des Abdomens mit schwarzen Haaren. Beine blass orange. Vorderflügel weiss, lialbdurchsclieinend. Costalparthie nahe der Basis und die Adern schwärzlich. Apex und Aussenrand schwärzlich ; ein subapicaler Fleck erstreckt sich von der costa vor dem Zellende beinahe zum Innenwinkel und lierührt den Aussenrand ober der submediana; es finden sich keine weissen Flecke auf dem Aussenrand der Vorderflügel unter dem Apex. Hintei'flügel durchscheinend, an der costa und dem Aussenrand schwarz. Der schwarze Rand ist an der costa nahe der Basis schmal, erweitert sich dann plötzlich zum Aussen- winkel, sich nahe dem Innenrand verlierend, welcher ohne Randbinde bleibt. 45 mm." .,Von den nahe Verwandten als bestimmte Art unterschieden durch die grosse Durchsichtigkeit der Hinterflügel und der Abwesenheit von weissen Flecken am Aussenrande der Vorderflügel unter dem Apex, sowie durch die Form der subapicalen Binden." Butler. ord-Amerika. Gek. 1858 von demselben. 41. Halbw. Panzer. Nord-Amerika. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. var. cinosternoides Gray. Boulenger, Cat. pag. 117. 19. Erw. Mississippi. Vorliegendes Stück, das an den Hinterextremitäten nur 3 Krallen besitzt, stelle ich provisorisch zu dieser Varietät, da es in Färbung und Zeichnung besser mit der typischen Form übereinstimmt. Genus Wicoria Gray. 1. Nicoria punctularia (Daud.). Boulenger, Cat. pag. 123. 20. Halbw. Mexiko. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. Mit typischer Kopfzeichnung. Genus Cycleniys Bell. 1. Cyclemys amboiuensis (Daud.). Boulenger, Cat. pag. 133. 22"! Jung. Amboina. Gesch. 1885 von Off. v. Gez. I Cl. J. Machik. 35. Halbw. 9- Amboina. Gesch. von demselben. 14 - 190 - Bei unseren jungen Stücken, von welchen No. 22 einen mit Algen bedeckten Kückenschild besitzt, ist der Brustschild hinten ganzrandig; dagegen besitzt unser halbwüchsiges Stück, an dem leider die Hornbekleidung des dritten V'erte- brale fehlt, zwischen den Analen einen deutlichen dreieckigen Ausschnitt, wie ihn auch Dr. A. Strauch^) an einzelnen Stücken dieser Art beobachtet hat. Genus Testudo Linn. 1 . T e s t u d 0 p o 1 y p h e m 11 s Daud. Boulenger, Cat. pag. 155. 23.| 24.1 Jung. Nord-Mexiko. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. Trotz des westlichen Fundorts gehören unsere beiden Stücke zu T. poly- phemus Daud., da bei ihnen die Schale doppelt so lang wie hoch ist und ausser- dem der vordere Sternallappen stark nach oben aufgebogen erscheint. Hinterrand des Eückenschildes ungezähnt. Beim kleineren Stücke No. 23 ist der Rückenschild sehr dunkelbraun und alle Scheibenplatten, die durchweg granulirt erscheinen, haben einen rundlichen gelben Centralflecken, der sich sehr auffallend vom dunklen Grunde abhebt. Beim nur wenig grösseren Stücke No. 24 ist der ßücken- schild fahlbraun und die Discusplatten, welche ausser den granulirten Areolen auch concentrische Streifen besitzen, nehmen gegen die Nähte hin einen dunkleren Ton an. Bei beiden Stücken ist der Brustschild einfarbig gelb. 2. Testudo tabulata Walb. Boulenger, Cat, pag. 157. 25, Jung. Brasilien. 42. Erw. cf, gestopft. Brasilien. 43, Erw, 9) gestopft. Brasilien. 44, Erw,, Panzer. Brasilien 45. Erw,, Rückenschild. S. -Amerika. Von den vorliegenden Stücken gehören No. 25 und 42 zu der von Spix^) als Testudo carbonaria beschriebenen Form und unterscheiden sich von unseren übrigen drei Stücken, die zur typischen Form gehören, nicht nur durch Gestalt, Färbung und Zeichnung des Rückenschildes, sondern auch noch durch die Grösse und Gestalt der Inguinalplatte. Diese letztere, die bei sämmtlichen in Betracht kommenden Stücken (25, 42, 43 und 44) grösser als die Axillarplatte ist, beschränkt sich in ihrer Ausdehnung bei den typischen Stücken No. 43 u. 44 auf die Rückenschild und Sternum verbindende Brücke, ohne sich auf das 1) Dr. A. Strauch, Chelonologische Studien. St Petersburg 1862, pag. 100. 2) Spix, Species novae Testudinum et Ranarum Brasil, pag. 22, tab. XVI. 15 — 191 — letztere zu erstrecken und daselbst eine Naht mit den Fenioralen zu bilden. Bei den Stücken No. 25 und 42 dagegen ist die in Rede stehende Platte nicht nur wesentlich gx-össer, als bei den vorigen, sondern reicht auch nach unten bis auf die Flüche des Brustschildes, wo sie mit ziemlich spitzem Winkel zwischen den Abdominalen und Femoralen eingekeilt erscheint. In Anbetracht des spärlichen mir zu Gebote stehenden Materials kann ich über die Beständigkeit dieses Charakters kein Urtheil fällen, will aber hiermit auf denselben hingewiesen haben. Im Ilebrigen ist zu unseren Stücken zu bemerken, dass das Praefontale bei No. 4r3 ungeteilt, bei No. 25 u. 42 durch Längssutur geteilt erscheint. Fernerjsind beim Stücke No. 42 die zweite und dritte Vertebralplatte, unter Beibehaltung ihrer ursprünglichen Gestalt, mit einander verschmolzen und besitzen eine grosse gemeinschaftliche Areole. Beim Stücke No. 25 ragen die Analplatten mit ihren Hinterecken etwas über den Hinterrand des Rückenschildes hervor, so dass drei Oeifnungen gebildet werden, je eine für das Durchtreten des Schwanzes und der Hinterextremitäten. 3. T e s t u d o p a r d a 1 i s Bell. Boulenger, Cat, pag. 160. 46. Erw., gestopft. Süd-Afrika. 83. Jung, Panzer, Rielniond, Bezirk Gibeon, Deutsch-Süd-West-Afrika. Gesch. 1901 von Missionar C. Berger daselbst. Bei unserem grossen Exemplare No. 46, dessen Panzer eine Länge von 43 cm besitzt, ist der Oberkiefer vorn in der Mitte tief ausgerandet und jederseits von dieser Ausrandung mit einem spitzen zahnartigen Vorsprung versehen, also nur zweizähnig nicht dreizähnig, wie in oben citirter Diagnose angegeben^ Die Vertebralen sind sämmtlich ziemlich stark convex. Die Caudalplatte ist ganzrandig und die vorderen und hinteren Marginalen sind aufgebogen. Was die Färbung dieses Stückes anbelangt, so ist sein Rückenschild auf gelblich, braunem Grunde dicht mit kleinen schwärzlichen Flecken übersäet, die am zahlreichsten an den Rändern der einzelneu Platten auftreten. Der Panzer No. 63. welcher nur 72 mm lang ist und an dem der vordere- Sternallappen und einige Hornplatten fehlen, weicht in mancher Beziehung- von dem eben besprochenen Stücke ab. Die Vertebralen sind nicht convex; die Marginalen fallen schräg nach aussen ab und nur die dritte vordere (zweite Margin(jbrachiale, nach Strauch) ist leicht aufgebogen. Die Caudalplatte zeigt hinten eine mediane Auskerbung. Sowohl auf den Discusplatten als auch auf den Marginalen sind die granulirten Areolen und die sie umgebenden con- centrischen Streifen sehr deutlich ausgeprägt. Was schliesslich die Zeichnung dieses Panzers anbetrifft, so ist jede Platte des Rückenschildes in der Breite der concentrischen Streifen bräunlichschwarz eingefasst; die Areolen sind gelb, braun umsäumt, ausserdem befindet sich auf denjenigen der Discusplatten ein. 16 — 192 — rundlicher brauner Mittelflecken, der nach hinten mit dem gleichfarbigen Saume ■der Areole zusammenfliesst. Die Platten des Sternuras sind gelb und die ■concentrischen Furchen auf denselben sind schwärzlich. 4. T e s t u d 0 g e o m e t r i c a L. Beulen ger, Cat. pag. 162. 64. Jung, Panzer. Süd-Afrika. Unser einziges noch sehr junges (59 mm langes) Stück, an dem gleichfalls ■der Vorderlappen des Brustschildes fehlt, und dessen sämmtliche freien Ränder perforirt sind, stimmt in Färbung und Zeichnung mit dem von Dr. Strauch i) .ausführlich besprochenen Stücke überein und will ich nur hinzufügen, dass es auf dem ersten und zweiten Vertebrale 9, auf den drei letzten Schildern dieser Eeihe 11 gelbe Eadien zeigt, während die Zahl dieser Strahlen auf den Costalen zwischen 9 und 13 schwankt; Caudale mit 3, die übrigen Marginalen mit 1 — 4 solcher Radien. Sonst wäre noch an dieser Schale zu bemerken, dass die Discusplatten zwar nicht bucklig aufgetrieben sind, wohl aber durch sehr tiefe Nähte getrennt hisbae7ia L, 1. A mplii s baeiia i'iiliginosa (L.). Boulenger, Cat. II, pag. 437. 252 I 253* M'^i'w. Surinaiii. Gesch. 1864 von Colouialrath B. Lyon, Brüssel. 2. A m p h i s b a e n a alba L. Boulenger, Cat. II, pag. 438. 254 1 2gg' Erw. Surinam. Gcscli. 1864 von Colonialrath B. Lyon, Brüssel. 14* 36 ^ 212 .-:--- Familie Lacertidae. Genus Tachydromus Daiid, 1 . Tachydromus s e x 1 i n e a t u s Daud. Boulenger, Cat. Liz. British Museum, Vol. III, 1887, pag. 4. 256. 9. Java. Gesch. 1836 von Dr. Fritze, Batavia. 250. Erw. Paleinbang, Sumatra. Gesch. 1901 von Dr. A. Fuchs, Bornich. Das Stück von Paleiribang besitzt jederseits eine, das von Java dagegen zwei Praeanalporen. Genus Lacerta L. 1. Lacerta ocellata Daud. Boulenger, Cat. III, pag. 12. 257. Halbw. Montpellier. Gelv. 1858 v. Naturhist. Museum, Hamburg. 317. Erw. Spanien. Gesch. 1901 von der Neuen Zoologischen Gesell- schaft, Frankfurt a. M. 2. Lacerta viridis (Laur.). Boulenger, Cat. III, pag. 14. 259. Erw. Dalniatien. 260. Erw. Niederwald, Rüdesheim. Gesch. 1854 von Professor Dr. Fresenius, hier. 299. Erw\ Caub. Gesch. 1860 von Prof. Dr. Kirschbaum, hier, ^P„' Jung. Dalniatien. V a r. m a j o r Blgr. Boulenger, Cat. III, img. 16. 261. Erw. Dalniatien. 3. Lacerta a g i 1 i s L. Boulenger, Cat. 111, pag. 19. 262. Eier. Wiesbaden. Gesch. v. Ph. Lugenbühl, hier. 308. I Erw. cT und 9. Goldsteinthal, Wiesbaden. Gesch. 1901 von 309. ( Präparator Ed. Lampe, hier. 31(\ Skelet. Wiesbaden. 37 213 — 4. L a c e r t a v i v i p a r a Jacq. Boulenger, Cat. Ilf, pag. 23. 263. Metamorphose. Gek. 1901 von Wilb. Schlüter, Halle S. OßJ, ) (, ,„■ I Erw. cf und 9- ^ek. von Stentz. 5. Lac er ta muralis (Laur.). var. t i 1 i g LI e r t a G iiicl . Iioulenger, Cat. IIT, pag. 30. ,^^ Lrw. Dahualicn. Genus Acanthodactyliis Wiegm. ] . A c a n t h o d a c t y 1 u s b o s k i a n u s (Daud.). lioulcnger, Cat. III, pag. 59. 26G. Erw. ? Gesch. 1862 von Prinz Max von Wied, hier. Genus JE rem las iViegm» 1 . E r e m i a s a r g u t a (Pall.). Boulenger, Cat. III, pag. 101. 267. Erw. Sarepfa. Gesch. 1862 von Prinz Max von Wied, hier, Familie Scincidae. Genus Effernia Gray. E g e r n i a m a j o r (Gray). Boulenger, Cat. III, pag. 137. 293. Erw., gestopft. Australien. Gesch. 1858 von Oberbergrath Odcrn- heimer, hier. Genus Trachi/sauriis Gray. T r a c h y s a 11 r 11 s i- ii g o s u s Gray. Boulenger, Cat. III, pag. 143. 294. Erw., gestopft. iVeii-üoiland. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. 38 — 214 - Genus Tiliqua Gray. Tiliqua gigas (Schneid.). Boulenger, Cat. III, pag. 144. 271. 1 Erw. Amboina. Gesch. 1885 v. Off. v. Gez. T. Cl. J. Machick, 272. ) daselbst. Genus 3Iahuia Fitz. 1 . M a b u i a m u 1 1 i f a s c i a t a (Kulilj. Boulenger, Cat. III. pag. 186. 073 I ^^p.* Erw. Java. Gesch. 1836 von Dr. Fritze, Batavia. 274. Erw. Amboina. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. 295. Erw. Amboina. Gesch. 1885 v. Off. v. Gez. I. Cl. J. Machik. daselbst. Genus Lygosoma Gray. 1 . L y g o s o m a (H i n 11 li a) q n o y i D. B. Boulenger, Cat. III, pag. 230. „^^' Erw. Süd-Australien. 277. 1 2. L y g o s 0 m a (K e n e u x i a) s m a r a g cl i n u m (Less.). Boulenger, Cat. III, pag. 250. 278 1 ^^ ■ Erw. Amboina. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. 296—298. Erw. Amboina. Gesch. 1885 v. Off. v. Gez. I. Cl. J. Machik, daselbst. 3. Lygosoma (Liolepisma) pagen stech er i Lmclh. n. sp. Tafel III, Fig. 3, 4 und 5. 314, Erw. ?. Sud-Australien. Diese neue Art ist mit L (Liolepisma) entrecasteauxii D. etB. (Boulenger, Cat. of Lisards III, pag. 276), mit welchem sie die auffallend grosse transparente Scheibe im unteren Augenlide gemeinsam hat, am nächsten verwandt, unterscheidet sich jedoch von demselben durch die beträchtlich vergrösserten Praeanalen, die mit einander in Berühi-ung stehenden Praefontalen, die geringere Zahl der Sub- digitallam eilen unter der vierten Zehe und durch die abweichende Färbung und Zeichnung. — Habitus Lacerta-ähnlich; die Entfernung zwischen der Schnauzen- spitze und der Insertion der Vorderextremitäten ist etwa 1 ^,'3 mal im Abstände 39 — 215 — zwischen den Insertionen der Vorder- und Hinterextremitäten enthalten. Schnauze kurz, ziemlich stumpf. Das untere Augenlid mit einer sehr grossen ungeteilten transparenten .Scheibe, welche das Auge bei aufgezogenem Lide fast ganz durch- sehen lässt. Nasenloch in ein einfaches Nasale eingestochen ; Frontonasale breiter als lang, eine Naht mit dem Eostrale bildend ; Praefrontalen ziemlich gross, bilden mit einander eine kurze Naht ; Frontale so lang wie Frontoparietalen und Interparietale zusammen, an der breitesten Stelle so breit wie das zweite Supraoculare und in Berührung m.it den beiden ersten Supraocularen ; vier Supraocularen, von welchen das zweite am grössten; fünf Supraciliaren. Fronto- parietalen doppelt, länger als das Interparietale; Pai'ietalen hinter diesem letzteren eine kurze Naht bildend ; das erste Paar der Nuchalen und ein Paar Temporalen umsäumen die Parietalen; drei Paar Nuchalen (rechts noch ein viertes, unpaares; daher das Vorkommen auch von vier Paaren wahrscheinlich). Sieben Supralabialen, von welchen das fünfte am grössten ist und sich unter dem Auge befindet. Ohrölfnung rundlich, etwas kleiner als die Scheibe im unteren Lide, ohne deutliche Laiipenschüppchen. 30 Schuppen um die Rumpf- mitte; die Dori^alen sind die grössten und deutlich drei- bis fünfkielig; die Lateralen sind am kleinsten und glatt, wie die Ventralen. Vier Praeanalen, von welchen die beiden Medianen etwa 3— 4 mal so gross wie eine Ventralschuppe sind. Die nach vorn ausgestreckten Hinterextremitäten berühren die nach hinten ausgestreckten Vorderbeine kaum. Finger und Zehen cTlindrisch; Subdigitallamellen glatt, 15 (rechts) oder 16 (links) unter der vierten Zehe. Schwanz (defect) l^/smal so lang wie Kopf und Rumpf zusammen. Oben hell olivbraun, mit dunkelbraunem Spinalstreifen ; jeder^eits von demselben sehr kleine weissliche und etwas grössere dunkelbraune, in Längs- reihen angeordnete Flecken und Tupfen. An den Seiten jederseits eine blass- grünliche, oben und unten dunkelbraun eingefasste Längsbinde, welche oberhalb der Ohröffnung beginnt und sich bis an die Schwanzseiten fortsetzt. Oberseite des Kopfes mit einigen dunkelbraunen kleineren Flecken. Extremitäten ober- seits hellolivbraun, blassgrfinlich punktirt und dunkler gefleckt. Unterseite von Kopf, Rumpf und Gliedmassen einfarbig bläulich hellgrün, metallisch glänzend; die des Schwanzes dunkler; Praeanalen gelblich. M a a s s e: Totallänge 123(?)mm Kopflänge 9 „ Kopfbreite 7,5 „ Rumpflänge . 43 „ Vorderextremitäten 11 , Hinterextremitäten 17 „ Schwanzlänge 71 (?) „ Habitat : Süd-Australien. Der genaue Fundort des einzigen mir vorliegenden Stückes ist leider unbekannt. — Das Originalexemplar hat den Herren Prof. Dr. Boettger nnd (r. A. Bnulenger vorgelegen. Ich luibe mir gestattet, diese Art dem bekannten Lepido]iterologen, Herrn Geheimen Sanitätsrath Dr. A. Pagen Stecher, Inspector des natur- historischeu Museums in Wiesbaden, zu widmen. 40 — 216 — 4. L y g o s o m a (L i o 1 e p i s m a) t r i 1 i n e a t n m (Gray). Boulenger, Cat. III, pag. 279, Taf. 21, Fig. 2. 280. Halbw. Süd-Australien. 5. L y g o s o m a (L i o 1 e p i s m a) f u s c u m (D. B.). Boulenger, Cat. III, pag. 283. 281. Jung. Aniboina. Gesch. 1885 von Off. v. Gez. I. Gl. J. Machik, daselbst. 282. 2qQ I Ki'w. Aüiboliia. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. 6. L y g o s o m a (E m o a) c y a n ii r u m (Less.). Boulenger, Cat. III, pag. 290. 283. Erw. Ainboiiia. Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. 301. I Ilalbw. Ebendaher. Gesch. 1885 v. Off. v. Gez. I. Cl. J. Machik, 305. I daselbst. *^ nn I o^_" Jung. Ebendaher. Gesch. 1885 von demselben, ö u / . ) 7. L y g 0 s o m a (R i o p a) r u f e s c e n s (Shaw\ Boulenger, Cat. III, pag. 303. 284. Erw. Amboina. Gesch. 1885 von Off. v. Gez. J. Machik, daselbst. 285. 291. Erw. und halbw. Ebendaher. Gesch. 1885 von demselben. 8. L y g o s 0 m a (S i a p h o s) a e q u a 1 e (Gray). Boulenger, Cat. III, pag. 332. 286. Halbw. Australien. Gesch. 1881 von Bergdirector Herborn, Sydney. Genus AblepJiarifs Fltr^. 1. Ablepharus )> o u t o n i i (Desj.j var. p e r 0 n i i Goct. Boulenger, Cat. III, pag. 347. 287 1 2g.,' Timor. Gesch. 1836 von Dr. Fritze, Batavia. 41 — 217 - Genus Etimeces Wierpu. 1. EumecGs algeriensis Ptrs. Boulenprer, Cat. III, pag. 384. 288.1 T^ „ 289 j ^^■^^■- •^'«8«<1«''- Gek. 1858 von Frank, Amsterdam. Genus Chalcides Latir. 1 . C* h a 1 c i d e s o c e 1 1 a t u s (Forsk.). Boul enger, Cat. III, pag. 400. 300.1 , , 301. 1 <-^'''^^'- -^-^ ^^"^^^ • Gek. von Stentz. 302. (var. B.) Erw. Sicil ICH. Familie Anelytropidae. Genus Tißphlosaurus Wief/m. I . T y p h 1 o s a 11 r u s 1 i n o a t ii s Blgr. Boulenger, Cat. III, pag. 432, Tafel 38, Fig 3^ 303. Süd-Afrika. Unser Stück stimmt gut mit Boulengers Diagnose überein und zeigt dieselbe Zahl und Anordmmg der das Oculare umgebenden Scbilder. wie sie rrot. i^r. Boettgeri) für die von ihm untevsucbten Stücke angiebt. Es weicht dagegen von beiden Beschreibungen durch den auffallend langen Schwanz ab- es misst namhch: Kopf-Eumpf _88 mm + Schwanz 19mm, während Boulenger 157 + 20mm und Prof. Dr. Boettger 140 + 17,5 und 101 + 14mm angeben. Färbung unseres Stückes : Blassrötblichgelb ; Kopfoberseite bis auf einen dunkelbraunen Punktflecken anf dem Interparietale einfarbig; die Seiten des Kopfes, namentlich um das Oculare herum, mit symmetrisch gestellten dunkel- braunen Punkten geziert, welche allmählich in der Occipital- und Temporal- gegend in acht dunkelbraune Längsstreifen übergehen. Von diesen letzteren beginnt der jederseitige äusserste etwa oberhalb des MundwinkeLs. besteht aus kleinen Pünktchen und verschwindet bereits in der Halsgegend; der diesem nach.stliegende lederseitige Längsstreifen löst sich in der hinteren Rumpfhälfte gleichfalls in Punktflecken auf und verschwindet an der Schwanzbasis, während die vier innersten Streifen continuirlich bis zur Schwanzspitze verlaufen Unter- Seite einfarbiff. 1) Bericht über die Sen cken bergische Naturf-rschende Gesellschaft Frankfurt a. M. 1887, pag. 152. ^usuiaii; 1 42 — 218 — Ordnung RHIPTOGLOSSA. ramilie Chamaeleontidae. Genus Cfianiaeleou Laur. 1. Chamaeleon vulgaris Daud Roulenger, Cat. III, pag. 443, Tafel 39, Fig. 1. 315. Erw. Nord-4frlka. Gesell. 1901 von der Neuen Zoologischen Gesell- schaft, Frankfurt a. M. 2. C' h a m a e 1 e o n c a 1 c a r a t u s Merr. Bouleger, Cat. III, pag. 44.5. Taf. 39, Fig. 2. 311. Erw. Singboom, Bengalen. Gek. 1859 von Dr. Schenck, daselbst. 3. Chamaeleon Senegal ensis Daud. Boulenger, Cat. III, pag. 447. 312. Erw. West-Afrika. Gek. 1858 v. Naturhist. Museum, Hamburg. 4. Chamaeleon p u m i 1 u s Daud. Boulenger, Cat. III pag. 458. 313. Erw. Süd-Afrika. Gesch. 1883 von Dr. Dreyer, hier. Register. ALlepharus, 40. acanthinurus (Uroniastix), 30. Acanthüdactjlus, 37. Acanthosaura, 27. acanthura (Ctenosaura), 82. aequale (Lygosoma), 40. Agania, 29. Agamidae, 26. agilis (Lacerta), 86. alba (Amphisbaena), 35. algeriensis (Eumeces), 41. Alligator, 22. amboincnsis (Cyclemys), 13. amboinensis (Lophura), 30. Aiiieiva. 34. Amphibolurus, 29. Amphisbaena, 35. Amphisbaenidae, 35. Anelytropidae, 41. Anguidae, 32. Anguis, 33. angulata (Testudo), 18. Anolis, 30. Apbaniotis, 27. apus (Ophisauvus), 32. arguta (Ereraias), 37. arm ata (Acanthosaura), 27. australis (Diporophora), '^9. barbatus (Amphibolurus), 29. Basiliscus, 31. belli (Varanus), 34. bellii (Clirysemjs), K). bengale- sis (Varanus), 83. berendtianum (Cinosternum), 9. bivittata (Otocryptis), 27. blanfordiana (Charasia), 28. Blanus, 35. bocourtii (Tropidurus), 31. boskianus (Acanthodactylus), 37. boutonii (Ablepharus), 40. Brachylaphus, 31. Caiman. 22. calcaratus (Chamaeleon), 42. Calotos, 27. carbonaria (Testudo), 14. caretta (Thalassochelys), 19. carinata (Cyclura), 31. carinatum (Cinosternum), 7. Carolina (Cistudo), 13. cartilagineus (Trionyx), 20. caspica (Clenimys), 12. Chalcides, 41. Chamaeleon, 42. Chamaeleontidae, 42. chamaeleontinus (Gonyocephalus), 27. Charasia, 28. Chelone, 18. Chelonia, 7. Chelonidae, 18. Clielydridae, 7. Chlamydosaurus, 30. Chrysemys, 10. cinerea (Chrysemys), 10. cinereus (Blanus), 35. Cinosternidae, 7. cinosternoides (Cistudo), 13. 44 220 - Cinosternum, 7. Cistudo, 13. Clemniys, 12. Cnemidoiiliorus, 35. colonoruin (Agania), 29. consobrinus (Sceloporus), 32. coronatum (Phrynosonia), 32. cristatellus (Calotes), 27. Crocodilia, 21. Crocodilidae, 21. Crocodüus, 21. Ctenosaura, 32. cyanuruni, (Lygusonia), 40. Cyclemys, 13. Cyclura, 31. Danionia, 12. Diporophora, 29. dorsalis (Aiiieiva), .34. douglassii (Phrynosoma), 32. Uraco, 26. Egernia, 37. elegans (Chrysemys), 11. Einoa, 40. Emydosauria, 21. Emys, 13. entrecasteauxii (Lygosoma), 38. equestris (Anolis), 30. Eremias, 37. Eublepliaridae, 25. Eublepharis, 25. Eumeces, 41. expansa (Podocneniis), 19. fasciatus (Brachylopluis), 31. fimbriatiis (Draco), 26. fragilis (Anguis), 33. frenatus (Gymnodactylus), 23. frenatus (Hemidactylus), 24. fuliginosa (Ainphisbaena), 35. fusca (Aphaninlis), 27. fuscura (Lygosuma), 40. gangeticus (Gavialis), 21. garnotii (Hemidactylus), 24. Gavialis, 21. Gecko, 24. Geckonidae, 23. geometrica (Testudo), 16. gigas (Tiliqua), 38. Gonyocephalus, 27. graeca (Tostudo), 17. guttata (Clemmys), 12. Gymnodactylus, 23. haematopogon (Draco), 2(i. hardwickii (Eublepharis), 25. Hemidact3'lus, 24. hieroglyphica (Chi-ysemys), 11. Hiinüia, 38. liippocropis (Cinosternoii), 9. homalocephalum (Ptychozooii), 25. Hydrosaurus, 33. ibera (Testudo), 17. Iguana, 31. Iguanidae, 30. inibricata (Chebjue), 19. indicus (Varanus), 31. jubatus (Calotes), 28. Keneuxia, 38. kingii (Chlaraydosaurus), 30. liacerta, 36. Lacertidae, 36. Lacertilia, 23. lacertoides (Cnemidopliorus), 35. lemniscatus (Cnemidophorus), 35. lesueurii (Malacoclemmys), 12. lesueurii (Oedura), 24. lineata (.Tympanociyptis), 29. lineatus (Draco ', 26. lineatus (Typhlosaurus), 41. Liolepisma, 38. Lopbuva, 30. Lygosoma, 38. 45 221 H abuia, 38, Macroclemmys. 7. major (Egernia), 37. major (Lacerta\ 36. Malacoclemmys, 11. marmoratus (Gymnodaetylns), 23. marmoratiis (Polyclirus), 31, mauiitauica (Tarentola), 25. melanopogon (Draco), 26. mississippiensis (Alli<]^ator), 22. monarchus (Gecko), 25. multifaseiata (Mabuia), 38. muralis (Lacerta), 37. mydas (Chelone), 18. IVicoria, 13. nigrilabris (Calotes), 28. niloticus (Crocodilus), 21. nilüticus (Varaiius), 34. ocellata (Lacerta), 36. ocellatus (Clialcides), 41. ocellatus (Varanus), 33. oculifera (Testudo), 16. Oedura, 24. ophiomachus (Calotes), 28. Ophisaurus, 32. orbicularis (Emys). 13. ortoiiii (Anolis), 30. Otocryptis, 27. pagenstecheri (Lygosoma). 38. pardalis (Testudo), 1.5. Pelomedusidae, 19. pensylvanicum (Cinostenium), 8. peronii (Ablepharus), 40. Phrynosoma, 32. Phyllodactylus, 23. picta (Chryserays), 10. Podoenemis, 19. Polychrus, 31. polyphemus (Testudo), 14. porosus (Crocodilus), 22. porphyreus (Phyllodactylus), 23. Phychozoon, 25. pumilus (Cbamaeleon), 42. punctularia (Nicoria), 13. quimjuefasciatus (Draco), 26. quoyi (Lygosoma), 38. reevesii (Damonia), 12. reticulata (Chryseinys), 10. Rhiptoglossa, 42. Riopa, 40. rivulata (Clemmys), 12. robusta (Oedura), 24. rufescens (Lygosoma), 40. rugosus (Trachysaurus), 37. Salvator (Varanus), 33. Sceloporus, 32. schlegelii (Tomistoma). 21. Scincidae, 37. sclerops (Caiman), 22. scorpioides (Cinosternum), 9. scripta (Chrysemys), 11. semiserrata (Testudo), 16. senegaleusis (Cbamaeleon), 42. sexlineatus (Cnemidophorus), 35. sexlineatus (Tacbydromus), 36, Siapbos, 40. smaragdinum (Lygosoma), 38. spinifer (Trionyx), 20. stellio (Agama), 29. subplaiuis (Trionyx), 19. suriuamensis (Ameiva), 34. tabulata (Testudo), 14. Tacbydromus, 36. Tarentola, 25. Tejidae, 34. temminckii, (Macroclemmys), 7. terrapen (Malacoclemmys), 11. Testudinidae, 10. Testudo, 14. Thalas.socbelys, 19. tiliguerta (Lacerta), 37. 46 — 222 — Tiliqua, 38. Tomistoma, 21. Traehysaurus, 37. trilineatum (Lygosonia), 40. Trioiiycliidae, 19. Trionyx, 19. Tropidurus, 31. tuberculata (Iguana), 31. Tympanocryptis, 29. Typlilosaurus, 41. lindulatus (Sceloporus), 32. Tlroniastix, 30. Varanidae, 33. Varanus, 33. varius (Varanus), 34. versicolor (Calotes), 28. verticillatus (Gecko), 24. viridis (Lacerta), 36. vittatus (Basiliscus), 31. vittatus (Gecko), 24. vivipara (Lacerta), 37. volans (Draco), 26. vulgaris (Chamaeleon), 42. m. Nachrichten aus der Meteorologischen Station zu Wiesbaden. Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen der Station IL Ordnung Wiesbaden im «fahre 1900. Von Eduard Lampe, Präparator des Naturhistorisclien Museums, Beobachter der meteorologischen Station Wiesbaden. Jahrb d. nass. Ver. f. Nut. 51. Meteorol. Beobacbt. Jahres -Uebersicht. Liiftdrmh: Mittel 751.0 nun Maxinmm am 20. April 767,2 „ Minimuni , 20. Februar 727,7 , Lufttemperatur: Mittel 10,00 C. Maximum am 26. Juli 33,50 „ Minimum „ 15. Januar — 8,60 „ Grösstes Tagesmittel „ 26. Juli 26,80 , Kleinstes „ „ 15. Januar — 5,8o , Zahl der Eistage 5 „ „ Frosttage 52 „ , Sommertage 32 Feuchtigkeit : mittlere absolute 7,6 mm mittlere relative "^^ '^lo Bewölkung: mittlere 6,3 Zahl der heiteren Tage 51 „ trüben „ 125 NieilprscJi7('ir/e: Jahressumme 690,9 mm Grösste Höhe eines Tages am 21. August .... 32,1 , Zahl der Tage mit Niederschi, ohne untere Grenze 186 „ , , , , mehr als 0,2 mm . 154 „ „ ^ „ Regen 171 n „ „ Schnee 30 „ , „ „ Schneedecke 15 . Hagel — „ „ „ ^ Graupeln 2 . . „ „ Thau 88 . . . . Reif 30 , Nebel Stärke 1 + 2 . . . . 15 „ ^ „ „ Gewitter 24 Wi)>tle: Zahl der beobachteten Winde N NE E SE S SW W NW Windstille 162 103 79 45 29 173 182 170 142 Zahl der Sturmtage 9 Barometer : Thermometer Instrumentarium. Verfertiger Gattung Gefäss Fuehs trocknes befeuchtetes Maximum Minimuni No. 922 Fuehs 163a Fuchs 163b seit 25. V. 387b Fuehs 1501 Fuehs 1248 Höhe der Aufstellung in Metern Über Normal-Null 113,5 2,5 über dem Erdboden Regenmesser : System H e 1 1 ni a n n 603 2,5 2,5 2,5 1,5 Oestl. Länge von Grecnwich =■ Stunden in Ortszeit 80 14'. Nördliche Breite = M.-E.-Z — 27 Minuten. Station Wiesbaden. 1. Monat 3. CS Luftdruck (Barometerstand auf 0 0 rcducirt) 700 mm 4- 7a 2p 9p Tages- mittel Teuiperatur- Extreme (abtjelcsen 9p) Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz Luft- 7a 2p 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Monats- Mittel 54.5 54.3 53.7 50.0 47.6 44.8 43.3 39.6 43.4 43.7 43.6 43.5 43.4 46.4 50.7 54.3 55.7 55.8 50.9 50.1 51.6 54.7 56.6 58.2 56.8 54.4 52.8 53.8 52.1 52.4 54.1 57.3 58.5 59.3 59.8 60.9 59.5 58.2 57.3 55.7 55.1 54.7 52.5 50.9 47.7 43.7 43.0 42.2 46.7 43.0 41.2 42.5 48.1 51.4 57.5 61.4 63.3 60.2 59.7 58.8 60.4 60.6 57.8 52.0 53.5 54.2 53.9 55.0 55.9 53.6 50.9 47.4 51.5 54.0 57.8 59.9 58.7 55.1 46.3 42.7 40.1 33.4 33.2 34.7 35.1 36.1 37.4 34.3 35.3 38.2 40.5 43.2 45.6 50.3 50.3 50.6 54.2 47.5 42.1 43.6 46.8 55.3 50.9 56.5 54.7 52.8 56.6 60.0 58.3 55.2 50.4 43.0 43.6 47.3 60.7 59.6 59.6 53.2 54.9 50.6 54.4 57.9 43.0 33.8 36.2 35.9 43.1 50.4 6.8 5.9 8.3 7.8 5.9 3.8 3.2 4.3 4.2 5.2 3.3 2.2 0-8 -1.9 -4.2 1.2 4.3 5.5 3.7 2.5 4.0 9.2 9.2 8.2 7.4 7.3 6.2 2.6 3.6 2.0 3.0 4.4 3.1 3.7 4.2 3.0 2.9 5.7 5.0 3.3 5.7 3.8 4.0 4.5 1.2 4.7 3.1 — 0.4 4.2 -0.3 1.6 1.6 2.6 1.3 3.0 1.6 2.2 2.0 3.0 1.7 3.5 3.0 0.9 2.4 2.8 0.1 2.1 1.1 — 20 2.8 — 0.1 -6.5 4.6 — 4.8 — 8.6 4.4 — 8.1 — 4.7 5.9 — 1.9 0.6 3.7 2.0 1.8 3.7 3.4 0.2 3.5 2.7 — 1.1 3.6 1.9 1.3 2.7 1.7 2.8 6.4 4.6 6.0 3.2 8.1 6.4 1.8 7.0 4.1 3.3 6.3 3.7 3.6 5.3 2.4 3.8 5.0 1.1 1.5 1.5 1.2 2.4 2.5 0.4 1.6 1.0 0.9 2.1 1.9 1.1 3.3 2.5 6.2 5.5 7.3 7.7 5.9 3.7 2.6 4.2 3.8 2.3 2.5 1.9 ■0.3 -5.1 ■5.7 1.1 2.5 4.1 3.4 2.0 3.9 9.0 9.0 7.6 7.1 7.0 4.1 2.1 3.5 2.0 2.9 3.7 PENTADEN -ÜBE E SICHT P e n t a d e Luftdruck Lufttemperatur Bewö . k u n g Niederschlag- Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 1.-5. Jan. 234.2 46.8 24.2 4.8 44.4 8.9 18.2 6.-10. „ 270.2 54.0 13.6 2.7 42.6 8.5 10.7 11.-15. , 280.5 56.1 - 9.6 — 1.9 44.3 8.9 5.2 16.-20. , 254.2 50.8 10.3 2.1 44.0 8.8 17.6 21.-25. „ 272.7 54.5 31.0 6.2 48.7 9.7 27.6 26.-30. „ 206.8 41.4 15.5 3.9 43.4 8.7 19.8 Januar 1900. Beobachter L a ni p e. 5. 5 tcmpcratnr 9p 4.0 5.6 5.8 4.0 1.2 1.8 2.5 2.9 4.2 2.3 1.0 0.7 -1.9 -6.5 -4.7 1.0 4.2 2.7 0.2 2.0 3.1 7.3 8.2 6.8 4.6 6.2 2.6 2.3 1.4 1.5 1.9 2.6 Tages- mittel 4.6 5.6 6.2 5.0 2.8 1.8 2.6 2.9 3.8 2.5 1.8 1.1 — 1.0 - 5.7 -5.8 0.3 3.2 3.2 1.6 2.0 3.0 7.0 8.4 7.0 5.6 6.2 3.6 2.0 2.2 1.5 2.2 2.8 Absolute Fcuchtig'keit 7a 6.0 5.9 6.7 5.8 5.4 4.1 4.5 4.8 5.1 4.5 4.7 4.0 3.2 2.1 1.9 3.7 4.9 5.2 4.6 2p 5.9 6.4 7.5 6.5 6.4 5.2 4.5 5.2 5.6 4.9 3.9 3.7 3.1 2.4 2.3 4.4 5.2 4.6 4.2 4.9 5.6 6.1 6.5 6.9 7.0 6.8 6.1 4.8 4.4 5.5 6.0 5.8 5.1 4.7 5.0 4.5 4.8 4.1 4.4 4.8 4.2 4.9 5.0 9P Tages- niittel 5.9 6.6 6.4 5.7 4.5 4.9 4.6 4.8 6.0 4.8 4.2 3.7 3.0 2.1 2.7 4.7 5.7 4.7 4.1 5.1 5.4 6.0 6.5 6.8 5.4 5.9 4.9 4.5 4.1 4.8 4.2 4.9 5.9 6.3 6.9 6.0 5.4 4.7 4.5 4.9 5.6 4.7 4.3 3.8 3.1 2.2 2.3 4.3 5.3 4.8 4.3 4.8 5.8 6.2 6.8 6.6 4.9 5.8 5.3 4.7 4.5 4.4 4.4 4.9 Relative Fenclitiffkeit 7a 97 86 99 92 95 92 80 93 90 79 82 79 71 67 80 2p ^ I 92 89 93 94 88 76 ! 82 71 84 93 94 92 97 76 86 81 91 79 68 58 83 79 89 84 93 93 80 82 83 84 91 74 86 82 9p [! Tages- ' mittel 84 97 , 96 97 99 93 !i «3 93 , 93 91 87 93 80 82 1 84 85 93 97 91 87 70 85 i 69 76 68 76 78 76 94 92 84 89 96 95 79 81 98 86 84 89 82 82 94 80 88 93 93 97 89 93 91 81 87 93 86 79 75 72 74 81 92 93 83 81 91 94 84 83 88 71 82 87 89 81 87 82 85 CS 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 is l;i 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Mo.rimu») am M/in'tiixni atii Differenz Luftdruck Lufttemperatur . . . Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit . 763.3 9.2 7.5 99 19. 22. -f 23. 8. 8. 733.2 -8.6 1.9 58 28. 15. 15. 25. 30.1 17.S 41 Gr(").sste tiigliche Niederschlagshöhe 12.3 am '^1 Zahl der heiteren Tage (unter 2,„ im Ä „ trüben Tage (über 8.o im Mit „ „ Sturmtage (Stiirke 8 oder mel „ „ Eistage (Maximum unter 0») „ Frosttage (Minimum unter 00 littel) telj ir) 24 2 2 „ Sommertage (M;i ximum 25.o0 oder mehr) . . . ! — 1 ß Station Wiesbaden. 6. Monat 7. cd Q 1 2 3 4 5 6 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 28 29 30 31 7a 10 10 10 10 0 10 10 10 10 10 10 10 10 10^ 10 10 10 10 10 10 10 = 10 10 10 9 10^ 10^ 10^ 9.6 Bewölkung 0—10 2p 9P 10 10® 10® 7 10 0 10 10 10® 10®^ 4 6 10 7 10 10 6 10 10 10 10 10 10 10 10 10® 10 6 8.8 10 10® 6 10 0 10 10 8 10 # 10 8 8 10 10 10^ 10 6 0 10® 10 10 10 0 6 5^ 10 10 8.3 Tages- mitte] 10.0 10.0 8.7 9.0 6.7 3.3 10.0 9.3 10.0 10.0 7.3 8.0 10.0 9.0 10.0 10.0 10.0 7.3 6.7 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 8.7 9.7 6.7 8.7 8.3 10.0 8.7 8.9 Wind Kichtun^ST und Stärke 0—12 7a S 1 NE 2 nj: 1 W 3 SW 1 W 3 E 4 E 1 SW 2 W 4 N 4 N 5 N 3 E 2 E 2 SE 1 SE 1 W 3 W 3 SW 1 C SW 1 SW 3 SW 3 W 3 NW 2 SW 3 W 2 NE 4 N 6 N 2 2.5 2p C NE 1 NE 1 SW 3 SW 1 SW 1 E 3 SE 1 SW 1 SW 4 NW 5 N 5 NE 3 E 2 SE 3 SE 1 SE 1 W 4 NW 3 SW 1 SW 2 W 2 W 4 SW 3 NW 7 SW 4 NW 2 E 2 NE 5 N 1 NW 2 2.5 9P C c c SW SW SW 2 E 1 SW 3 SW 2 SW 4 N 4 N 4 NE 3 E 4 S 4 C S 2 W 4 C SW 1 C W 3 W 2 SW 2 W 3 SW 3 NW 1 E 2 NE 6 N 2 NW 1 2.1 Zahl der T a j^ e mit: Niederschlasisinessungen mit mehr als 0,2 mm . . Niederschlag' . . ^ (® ^ A A) Regen (®) Schnee (-)f) Hagel (A) Graupeln (A) Thau (-^) Reif i^) Glatteis («^) Nebel { = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten (<) 19 22 19 9 1 2 6 Januar 1900. Ceobachtev Liimjie. 7 9. 1.4 0.4 7.0 9.4 0.0 0.0 0.1 6.0 5.8 5.7 0.1 4.8 2.8 2.0 6.8 5.8 2.4 3.0 Niedersclilaff Form und Zeit Ij Höhe I Schnee "Ij decke I in cm Bemer- kungen = 1 8—91/2 a [ % n, #tr.8i'2-93,4a,lli/ia-2i'2p,#°2i;2-li;2p,#tr.4i'2-6i/4p,#0750- lOp #11, @il— 3hp, ®tr. 4-53/4 p, =ia-4hp = 1 fr. , ,0 #tr. 11 10-11.50 a, 505-545 p 0O9i5a-3iOp, #13 10-615 p, ©oeiS-ioh]) # tr. 12i^'-130p, @ + .)^ 130-2 40 p, @o 2 -10-3 -15 p -X- flocken 105_i45p ^n. I— 10 a cinz. pflocken, -^-O 810-IOV2 p ^n, A910-935, ^0 23.5_720p, ^og-Hi/Zp ®0a— 4 40 p #tr. 230_330p ^1850-930, ^0930 a-11 20p = i73/4p— n. #0 8 p— 11p # n, =1 fr. -9 ha, O ^ 8V2— 91/2 a @0 255_345p, @1 620—630, 8- IO1/2 p ® n, # tr. oft zw. 8—10 a + 2—8 p, ® tr. 82o_93/j p ® tr. zw. 21/2 + 6 p oft #n, ®i 1-11/2 p ®n, ^11— 140 p, @tr. 610— 835 p @ n, ® tr. I— 0 p, ^ flocken 81/2— 10 p ■)(- n, -)f 1 I— 10 a, ^ fl. 10 a— 5 p, ® tr. 6—8 p ^n, ^oi_iia Monatssumme. 0.5 6.5 5.0 2.0 0.0 3.0 1.0 = 12— 71/2 p a + p 00 a + P — 6 h 00 -jw n, 9 a — 8 h j — M n 1 2 3 4 5 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 \' r i 1) d - V e r t h e i 1 11 n ci- to • 7a 2p 9p Summe N 5 2 3 10 NE 3 4 2 9 E 4 3 3 10 SK 2 4 0 6 S 1 — 2 3 sw 7 9 9 25 w 7 3 4 14 NW 1 5 2 8 Still 1 1 6 8 8 Station Wiesbaden. 1. 2. m Monat 3. Luftdruck Temperatur- g (Barometerstand auf 0 0 reducirt) Extreme Luft- CS 700 mm -|- (abgelesen * 3P) 7a 2p 9p Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2p mittel mum mum renz 1 1 45.6 44.5 44.3 44.8 3.2 0.3 1 2.9 0.7 2.5 2 43.0 42.7 43.4 43.0 5.7 0.2 5.5 1.1 5.6 3 46.7 48.3 49.1 48.0 3.7 — 0.9 4.6 — 0.3 3.5 4 47.2 44.0 44.6 45.3 6.5 2.3 4.2 3.4 6.4 5 42.3 41.1 40.8 41.4 6.2 2.3 3.9 2.7 6.0 6 38.3 40,4 41.9 40.2 3.3 0.1 3.2 2.3 2.6 7 44.9 45,9 47.0 45.9 2.0 -2.3 4.3 — 0.1 2.0 8 47.8 49,3 51.7 49.6 1.3 — 6.9 8.2 — 6..^ 0.3 9 50.7 49,6 48 A 49.6 — 0.1 — 3.9 3.8 — 3.3 — 0.1 10 47.8 48.0 47.8 47.9 — 0.3 — 5.2 4.9 -4.8 - 0.6 11 41.6 38.1 89.4 39.7 1.7 — 5.3 7.0 — 4.8 — 2.7 12 42.1 39.2 37.1 39.5 2.5 — 8.1 10.6 — 7.2 1.3 13 41.6 44.2 38.7 41.5 3.1 — 1.1 4.2 — 0.2 2.9 U 35.0 36.6 44.6 38.7 4.5 1.3 3.2 1.8 2.9 15 55.1 55.8 50.9 53.9 2.6 -0.9 3.5 — 0.5 1.2 16 38.0 35.4 43.5 39.0 6.7 -1.1 7.8 0.6 3.2 17 45.1 41.1 37.1 41.1 5.5 — 1.1 6.6 -0.3 5.0 18 37.6 39.8 40.8 39.4 7.1 2.1 5.0 5.8 6.2 19 36.1 32.6 28.7 32.5 10.4 2.7 7.7 4.5 10.1 20 27.7 29.6 30.5 29.3 9.2 5.0 4.2 7.4 7.3 21 31.8 37.9 45.8 38.5 6.1 1.3 4.8 4.3 3.8 22 47.5 45.5 4fi.2 46.4 6.4 — 2.5 8.9 — 2.0 6.2 23 49.0 -19.8 51.3 50.0 7.5 2.7 4.8 4.0 6.8 24 52.8 51.9 52.2 52.3 12.2 6.7 5.5 7.5 12.0 25 53.1 51.7 50.4 51.7 14.7 4.4 . 10.3 5.2 14.7 26 48.5 45.9 45.2 46.5 14.8 6.6 8.2 7.2 14.2 27 44.9 44.4 44.4 44.6 14.5 6.8 7.7 9.0 14.4 28 45.1 45.8 46.6 45.8 11.6 5.8 5.8 8.5 11.6 Monats- Mittel 43.8 43.5 44.0 43.8 6.2 0.4 5.8 1.6 5.3 PENTADEN-UBERSICHT Luftdruck Lufttem])eratur Bewö Ikunff Niederschlat P e n t a fl e Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 31. Jan. 4. Febr. 224.2 44.8 13.3 2.7 39.0 7.8 8.9 5.-9. Febr. 226.7 45.3 0.0 0.0 29.6 5.9 3.4 10.-14. , 207.3 41.5 — 1.9 — 0.4 44.4 8.9 15.3 15.-19. , 205,9 41.2 18.6 3.7 45.0 9.0 15.6 20.-24. „ 216.5 43.3 27.1 5.4 36.9 7.4 15.6 25.Febr.-l.Mürz 241.7 48.3 37.1 7.4 22.4 4.5 1.6 Februar 1900. 4. Beobachter L a m p e. 5. teinperatnr 9p 2.0 2.1 2.8 3.8 2.5 1.8 -2.3 -2.2 -2.6 -4.0 1.7 0.2 1.5 2.6 0.1 3.9 4.4 2.7 8.1 5.2 1.4 3.6 7.0 8.4 8.9 2.0 6.8 5.8 3.1 T^ges- iniftel 1.8 2.7 2.2 4.4 3.4 2.1 — 0.7 — 2.6 — 2.2 — 3.4 — 1.0 — 1.4 1.4 2.5 0.2 2.9 3.4 4.4 7.7 6.3 2.7 2.8 6.2 9.1 9.4 11.4 9.2 7.9 3.3 Absolute Feuchtiiikcit 7a 4.0 4.1 4.1 5.4 5.1 4.7 3.8 2.3 2.8 2.3 2.6 2.1 3.8 5.1 3.7 4.4 4.1 4.6 5.9 5.9 5.5 3.5 5.5 7.4 6.1 6.5 7.5 7.4 4.6 iiftdruck .... iifttemperatur bsolute Feuchtigkeit slative reuchti<'keit 2p 4.5 4.3 4.9 5.7 5.3 5.0 3.8 3.1 3.4 3.3 3.6 4.0 4.9 4.2 5.4 5.5 5.5 8.0 5.8 4.5 4.0 7.0 8.7 8.9 8.4 6.9 6.8 5.3 9p \\ Tages- I: mittel 4.2 4.6 5.2 5.2 4.7 4.5 3.1 3.0 3.0 2.5 3.6 4.0 4.6 4.6 3.9 4.7 5.2 5.0 7.5 5.8 4.0 5.2 7.3 7.5 7.6 8.0 6.3 5.6 5.0 4.2 4.3 4.7 5.4 5.0 4.7 3.6 2.8 3.1 2.7 3.2 3.2 4.1 4.9 3.9 4.8 4.9 5.0 7.1 5.8 4.7 4.2 6.6 7.9 7.6 6.9 6.6 5.0 Mari »mm 755.8 14.8 8.9 9.8 am 15. 26. 25. 23. rösste tägliche Nieder.sclihigshriht ihl clor Relative Feuchtigkeit 2p lioiteren Tage fniitor 2,,, im Mittel) . . trüben Tage (über 8.o im Mittel) . . . Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . . . Eistage (Maximum unter 0^) . . . , Frosttage (Minimum iinter 00) .... Sommertage (Maximum 25,oO oder mehr) 83 83 92 93 91 85 83 84 80 71 81 81 83 96 85 92 92 67 94 77 89 88 90 96 92 86 88 89 86 80 64 83 79 76 91 71 66 76 73 87 70 71 86 83 93 84 78 87 76 75 56 .94 84 72 69 56 67 77 Mliiimitm •8.1 2.1 5.6 9p 78 85 93 87 84 85 79 77 79 73 70 85 91 82 85 77 84 89 93 87 78 88 98 92 89 76 85 82 84 am 20. 12. 12. 22. -f 27. Tages- uiittel 80 77 89 86 84 87 78 76 78 72 79 78 82 88 84 87 87 78 91 80 81 77 94 91 84 77 76 79 82 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 IS 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Differenz 28. 1 22.9 6.8 4.2 12.5 am 14. 13 1 2 12 »lirb, d. nass. Ver. f. Nat. 54. Meteorol. Beobacht. XO Station Wiesbaden. 6. Monat 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 7a 10 4 10 10 10 10 10 10 6 10 10 5 10 10 10 10 10 10® 10 10 6 10 9 6 0 10 10 8.8 Bewölkung 0—10 2p 9P 4 3 10 10 6 10 #^ 5 0 4 10 10 8 6 10 7 10 10 2 6 8 10 5 0 4 10 7.1 Tages- mittel 10 0 0 10 0 0 8 8 6 10^ 10 10 0 10 8 10 10 0 0 0 10 0 10 6.4 8.0 2.3 10.0 10.0 5.3 10.0 5.0 8.3 6.0 9.3 8.7 7.7 8.7 10.0 10.0 5.7 10.0 9.3 10.0 7.3 5.3 8.0 10.0 6.3 3.7 3.3 4.7 10.0 7.4 Wind Eiehtung und Stärke 0—12 7a NW 2 E 2 E 1 C SE 1 SE 2 N 3 NW 2 N 2 NE 2 NE 2 W 2 NE 2 NE 1 N 8 E 1 W 1 W 4 SW 1 SW 4 W 2 W 2 S 1 S 1 S 1 SE 2 SW 2 SW 2 1.8 2P NE 3 NE 3 E 2 SE 2 SE 2 SE 2 W 2 NW 2 E 4 NE 2 E 1 W 2 SE 2 SW 8 NW 2 W 3 SW 1 SW 3 SW 2 SW 3 NW 6 SW 3 S 1 S 1 SE 2 SE 2 SW 3 W 2 2.4 9P W 8 SW : c c s 1 Zahl der Tage mit: Niederschlagsniessungen mit laohr als 0,2mm . . Niederschlag (® ^ A A) Eegen (#) Schnee (^) Hagel (A) Graupeln (A) Thau (-^) Reif {^) Glatteis i'^) Nebel ( = ) Gewitter (nah r:, fern T) AVetterleuchten ( <) 17 19 15 7 1 6 Februar 1900. Beobachtur L a iii j) e. tl 9. Niedersclilag Höhe der Bemer- r Sfhnec- kiino'eii •i-^ 1 1 1 decke ^ ',V Form und Zeit in cm 7- ö " )A ■)til. 8-103/4 a ^_ 1 ).l — — 2 , --!# 0750— 1020p 3 1.4 ^0 8.T0— 1130 p — 4 .6 % tr. 11 — 5 — ® + ^ 1 '"—2^0 p, 0 0 2 40„s p — 6 .8 , 1 — ( — , , 2 — s - 2 — ',) - — — lu — ^' UWa— 12'/9i), -)f ooftLT p 11 .2 ^0 9p— n 2.5 IJ .6 #0 635 p—n 2.0 1:'. .5 #11, #og50a — 8 p fast ununterbrochen, oo a 14 .7 ^n 0.4 15 .0 ^n. ooa, ® Ol— 12 a 3.5 16 .5 , 1 1 1.0 17 — # tr. zeitweise a. # "^ 2 p — 31/2 P — _-ju) n 18 .4 mw, #0+1 1— II ® tr. 3—5 p — 19 .7 #n#tr.a, #i83/4-^i/4P — 20 .1 m 11. ® tr. 23/4-33/4 p, -X- fl. 4-5 p 21 .6 ^"#043/4 n öfter — 22 .8 # 0 ;i, p — n öfter cx) ]) — 23 .4 — — 24 - — — 25 _ -^CL.#oioiOp— n 26 .3 — — 27 - # tr. 10 a— 12 a + 4—6 y — 28 .1 Monatssummc. W i n d • V e r t h e 11 u n g- 7a 2p 9p Summe N 3 _ 2 5 NE 4 8 5 12 E 3 3 1 7 SE 3 6 4 18 S 3 2 1 6 sw 4 7 5 16 w 5 4 6 15 NW 2 3 1 6 Still 1 — 8 4 12 Stati on Wiesbaden. 1. 2. Monat 3. 1 Luftdruck Temj)eratur- Luft- ^ (Barometerstand auf 0 0 !■( jducirt) Extreme 700 mm + (abo-elesen 9p) 7a 2p 9p Tages- Maxi- Mini- 1 Diffe- 7a 2p 1 mittel mum mnm J renz 1 51.3 53.0 55.0 53.1 6.8 — 1.7 8.5 — 1.1 1.3 2 53.2 51.6 58.6 52.8 1.5 — 3.0 4.5 - 2.4 0.1, 0.0 3 54.5 53.3 50.4 52.7 1.1 — 5.5 6.6 — 4.9 4 50.7 51.7 52.5 51.6 0.5 — 6.2 6.7 — 5.8 - 1.4: 5 53.0 54.2 55.9 54.4 1.0 — 5.3 6.3 — 4.3 0.8; 6 57.2 56.7 55.6 56.5 4.2 — 2.5 6.7 — 0.7 4.0 7 54.3 55.0 55.9 55.1 5.6 — 1.4 7.0 1.6 5.0 8 57.4 57.7 58.7 57.9 6.2 1.6 4.6 2.7 5.6 9 59.3 59.0 60.1 59.5 8.0 -0,4 8.4 0.2 7.9 10 62.2 61.5 61.7 61.8 10.5 -1,6 12.1 — 0.7 10.0 11 61.8 60.4 59.9 60.7 11.4 — 0.2 11.6 0.5 11.0 12 61.0 60.1 59.8 60.3 13.4 5.0 8.4 5.7 12.^ 13 56.6 56.1 58.5 57.1 7.5 2.1 5.4 6.5 4.1 14 59.1 59.5 60.8 59.6 4.4 — 0.2 4.6 0.8 2.5 15 57.8 54.0 50.0 53.9 5.5 1.0 4.5 1.7 4.7 16 43.5 41.1 40.3 41.6 7.5 2.1 5.4 4.4 7.0 17 38.3 37.4 39.2 38.3 3.4 0.8 2.6 1.1 3.3 18 40.6 42.9 46.0 43.2 4.6 0.2 4.4 1.0 4.0 19 46.9 44.1 44.2 45.1 8.5 — 3.5 12.0 — 2.6 8.1 20 44.5 46.3 47.8 46.2 10.1 -OS 10.6 0.6 8.7; 21 46.9 44.5 42.8 44.7 14.3 2.6 11.7 4.9 18.6 22 40.1 39.4 40.6 40.0 14.2 5.3 8.9 7.1 13.5 5.3 23 41.0 41.7 42.4 41.7 8.9 3.4 5.5 4.9 24 42.5 44.0 45.1 43.9 4.5 1.9 2.6 3.2 3.6 25 44.4 43.5 43.8 48.9 3.5 — 0.8 4.3 — 0.6 3.1 26 44.2 44.5 45.4 44.7 4.9 — 2.1 7.0 — 0.4 4.9 27 44.7 44.4 44.0 44.4 6.4 — 0.6 7.0 0.6 4.2 28 44.2 44.3 44.9 44.5 8.1 — 1.9 10.0 — 1.4 6.6, 29 45.9 46.4 48.3 46.9 8.4 -2.3 10.7 — 1.0 8.1 1 30 50.7 50.8 53.1 51.5 7.0 0.6 6.4 1.6 7.al 31 55.2 56.3 57.5 56.3 7.6 1.1 6.5 2.3 7.^ Monats- Mittel 50.4 50.2 50.8 50.5 6.8 -0.4 7.2 0.8 5.7 PENTADEN-ÜBEESICHT L u ft d r u c k Luttteil i)eratur B e w ö . k u 11 tr Niederschli P e 11 1 a d e Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 2. - 6. März 268.0 53.6 — 5.9 — 1.2 24.4 4.9 0.4 7.-11. „ 295.0 59.0 20.8 4.2 22.3 4.5 — 12.-16. „ 272.5 54.5 21.2 4.2 36.6 7.3 4.3 17.-21. , 217.5 43.5 21.0 4.2 26.8 5.4 7.9 22.-26. „ 214.2 42.8 19.4 3.9 37.7 (.0 12.3 27.-31. „ 243.6 48.7 14.9 3.0 24.7 4.9 2.1 März 19 0 0. BeobailitcT Lampe. 5. i:i teinpcratnr 9p --1.7 — 1.7 0.5 — 8.7 1.0 -0.7 3.4 3.5 2.0 4.2 6.6 6.5 2.3 1.9 4.4 2.3 1.8 0.3 3.2 6.0 9.3 8.9 3.7 2.2 1.1 0.6 1.1 1.4 2.2 3.1 4.1 2.6 I Tages- mittel Absolute Feuchtigkeit — 0.8 — 1.4 — 1.0 — 3.6 — O.-i 0.5 3.4 3.8 3.0 4.4 6.2 7.8 3.8 1.8 3.8 4.0 2.0 1.4 3.0 5.3 9.3 9.6 4.-i 2.8 •1.2 1.4 1.8 2.0 2.9 3.7 4.5 2.9 2.3 2.8 2.5 2.0 2.1 3.6 3.6 4.2 3.6 8.8 4.2 6.3 5.4 3.8 4.1 5.1 4.6 3.9 3.0 4.2 5.4 5.5 5.7 5.0 8.3 3.6 4.2 3.6 3.7 3.9 2.9 3.9 Luftdruck .... Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit L^P 0.6 7.2 4.3 4.4 5.1 4.7 4.6 3.7 3.4 5.0 6.0 6.3 5.3 4.5 3.1 4.0 4.6 3.9 3.6 2.9 3.0 4.3 9p Tages- mittel 8.9 2.8 3.0 3.0 2.7 2.8 2.8 3.2 2.8 2.8 2.4 2.4 8.2 3.8 3.1 8.4 3.4 3.5 4.1 4.7 4,1 3.7 3.8 3.9 4.3 4.1 4.0 5.4 4.9 4.7 6.1 4.0 4.0 5.3 4.9 4.2 4.0 4.2 5.3 5.9 5.9 5.0 4.1 3.8 4.1 4.4 4.0 3.8 3.3 3.7 4.2 5.1 6.5 4.6 4.1 4.8 4.9 4.5 3.9 3.5 4.8 5.8 5.9 5.3 4.5 3.4 3.9 4.4 3.8 3.7 3.4 3.2 4.1 .1/, ((.rntnttii 762.2 14.3 7.2 93 10. 21. 12. 12. Griisste tägliche Nioderschlagshühe Relative FeuclitiL'keit 56 73 79 69 73 S3 71 75 76 86 89 93 75 78 80 82 92 79 79 87 82 73 89 87 I— ■- (0 81 87 88 86 76 54 79 2 p 75 65 61 68 66 56 63 55 55 58 58 67 71 79 79 63 80 61 43 59 52 55 80 77 54 61 74 54 46 39 39 62 9 p Tages- mittel 70 68 68 69 77 79 80 65 77 79 74 84 74 77 85 89 i 80 85 73 i 76 67 70 83 77 75 85 89 80 72 58 59 76 67 69 69 69 72 73 71 65 69 74 74 81 73 78 81 78 84 75 65 74 67 66 84 80 68 76 83 74 68 58 51 72 1 2 3 4 ) LJ 1 0 0 4 10 10 5 10 10 lOA 10 5 5 6 10 10 0 10® 10^ 7 7 ö 5 5 10 6.3 Bewölkung' 0—10 2p 9p 2 10 -)f 8 9 10 2 7 8 2 0 10 10 10 0 9 5 4 10- 10^ 10 10 2 7 7 8 6.8 0 0 10 0 0 0 10 10 0 0 7 IC 5 1 6 5 3 5 10 10 10 0 0 0 0 0 10 -^f 3 0 0 0 0 10 0 3.7 Tages- mittel 0.7 4.7 6.7 3.0 6.7 3.3 6.3 8.3 0.7 0.0 7.0 5.3 7.0 4.3 10.0 10.0 10.0 6.7 1.7 4.7 3.7 4.7 10.0 10.0 7.3 5.6 Wind Eichtun £;• und Stärke b— 12 7a N 5 NW 3 NE 2 N 3 N 1 N 1 NW 1 NW 2 NE 3 S 1 S 2 S 1 SW 2 NW 2 SW 2 SW 3 N 1 N 3 W 1 E 1 N 2 NE 4 NE 1 N 2 NE 3 N 2 SW 2 W 1 NW 2 N 1 N 2 2.0 2p N 4 NW 3 NW 2 NE 4 N 1 NE 1 W 2 N 2 SE 2 S 2 S 2 S 2 NW 3 NW 3 SW 3 W 8 NW 2 NW 3 E 3 NE 1 E 3 NE 4 N 2 N 3 N 3 SW 4 S 3 S 3 NW 3 NE 3 NE 5 2.9 9p N 4 N 3 N 3 NE 2 N 1 NE 1 C C S 1 S 1 S 1 SW 1 NW 4 NW 3 W 4 W 2 W 1 W 2 NE 4 N 1 E 2 NE 2 N 2 N 4 N 1 SW 2 SW 2 SW 1 N 2 NE 4 N 1 2.0 Zahl der Tage mit: Niederschlagsmessungen mit mehr als 0,2 mm . . Niederschlag (® ^ A A) Regen (#) Schnee (-)f) Hagel (A) Graupeln (A) Thau (-^) Reif (^) Glatteis i"^) Nebel { = ) Gewitter (nah K. fern J) Wetterleuchten ( ^ ) 10 15 8 12 1 10 März 1900. Beobachter Lampe. 15 N i e (1 e r s c li 1 a g nahe der Schnee- decke in cm t ■" Bemer- kungen 1—1 Höhe 7a min Form imd Zeit 0.3 0.0 0.1 0.3 -^ fl. oft a und )) — T) h ■ — ■ 0 ^ fl. einzeln a ^0 ^fl. 745—830 a 0 1 •> 4 — , , 1 6 1 — , lO — s 9 10 0.2 2.3 1.6 , ,0 # 0 10a— 1215 p ^il3/,,_2inp ^tr + ^fl. — 6]ip oft -)(■ n, -)f 0 a zeitweise p — 6 oft •)f n, -)f fl. a, #tr. zeitw. p, #i>6— lOVaP — 11 12 13 14 15 0.2 4.4 3.5 ® tr. a bis 6 p. # o ß p_,i ® + ^n, A 0 1 -9V4 dann # + ^- 12 h a, A 125^12'''* p - , ,0 , ,0 — @ + ^12no_ir,p 16 17 IS V.) 20 2.6 7.8 1.8 # n, #0-1-1 oft a + p #n, I 8i5a#tr.2 4p^09i/4 ni/^p -)^n ^01-81/4 a 2 21 22 23 24 25 0.1 2.1 0.0 ^ 1 1 43—205 p -^ 203—405 p ® tr. + ^ fl. a + p, ^ 2 ^Oa 0 26 27 2S 29 30 31 27.3 Monatssumme. Wi nd- V •' r t h (• i 1 u n >■ 7a 2p 9p Summe X 11 6 10 27 NE 5 6 5 16 E 1 2 1 4 SE — 1 0 1 S 3 5 3 11 sw 4 2 4 10 w 2 2 4 8 NW 5 7 2 14 Still — 2 2 16 Station Wiesbaden. 1. Monat 2. L 11 f t 3'> Tagps- uiittel 70 48 54 70 38 72 ; 81 44 85 ' 79 94 93 98 71 87 88 56 85 91 82 83 j, 82 80 82 ; 78 76 84 ' 49 83 62 ■ 84 78 85 40 74 51 73 51 76 38 70 45 62 63 - -1 81 76 85 81 79 71 r- — 1 1 85 64 66 68 61 56 74 59 64 67 59 68 60 68 66 62 65 60 69 69 ■ü 1 60 2 70 3 89 4 84 • ) 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Di/f'frcii- 27.0 29.2 7.3 68 Grösste tiigliche Xiedersehlagshöhe 9.4 am Zahl der heiteren Tage (unter 2,o im Mittel) . „ „ trüben Tage (über S.q im Mittel) . . . „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . „ „ Eistage (Maximum unter 0*^) .... „ „ Frosttage (Minimum unter 0") . . ,. „ Sommertage (Maximum 25.oO oder mehri 11 9 1 3 1 Jubrb J. nass. \ er. f. Niit. 54. ilettorol, Beobaeht. 18 Station Wiesbaden. Monat C3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 U 15 16 17 18 19 20 21 22 28 24 25 26 27 28 29 80 7a 0 0 0 10^ 10 0 8 10 10 10 7 10» 5 2 10 6 10 0 0 2 2 10 3 2 0 2 0 0 2 4.7 B e w ö 1 k II 11 g- 0—10 2p 5 5 5 10 ( c lo" 10 10 7 10 10 3 7 8 5 9 10 8 2 0 2 7 4 6 3 1 1 2 6 5.7 9P 0 0 10 0 10 10 10 10 10 1 2 10 5 0 10 10 0 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 5 4.1 Tages- mittel 1.7 1.7 5.0 10.0 9.0 1.7 9.3 10.0 10.0 9.0 9.0 7.0 5.0 7.3 3.3 5.0 8.3 10.0 1.0 0.7 0.7 1.3 5.7 2.3 3.3 1.0 1.0 0.3 0.7 4.8 4.8 Wind Richtung und Stärke Ö— 12 7a 2p X 4 N 4 N 2 S 3 SE 1 C AV 1 N 3 W 4 W 1 W 1 SW 1 SW 6 W 2 SW 1 W 3 NW 3 NW 2 N 2 E 1 E 1 SE 1 NW 2 NE 2 E 2 NW 3 N 4 SW 3 SE 3 SE 2 SW 2 NE 3 NW 5 W 4 W 3 SW 4 W 4 W 8 W 3 W 4 E 2 NW 2 N 2 SE 3 N 4 N 3 NW 2 N 2 N 2 NE 2 E 4 E 2 SE 2 W 3 W 3 2.0 3.0 9p NW 4 NE 4 SW 2 SE 2 W 1 W 1 c W 4 c c W 3 c W 8 W 3 SW 1 W 6 W 1 NW 5 NW 3 N 3 C E 2 C E 3 E 1 SE 1 N 2 NE 3 NE 2 N 4 N 2 N 3 C W 3 W^ 3 2.0 Zahl der Tage mit: Niedevschlagsmessungen mit melir als 0,2ia»ii . . Niederschlag (® ^ A. A) K«^en (®) Sclniee (^) Hagel (A) Graupeln (A) Thau (^^) Keif (^) Glatteis () Nebel ( = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten ( < ) 7 15 14 2 5 2 April 1900. Beobachter Lampe. tQ 9. N i e (1 e r s c h 1 a ff Form und Zeit 0.0 0.0 2.9 9.4 0.1 0.7 0.0 0.1 2.0 1.0 7.4 0.4 0.1 0.0 0.2 0.0 ^ fl. n. ^ rt. a + P ^ (315—101/2 p u_.aa #11 ^0 1-1215 p. @ 12 20 — 725 p ® tr. a -|- p @ tr. a @ 0 2— 24-'' p ^ tr. p ■ — ■ a einz. % tr. p ® tr. p 0.0 ®n ® il-8i/2a ®n, ®o 1—111/2 a, .5i/2-6f/4P #2 71/4— 8 #0 8i/o— II1/2 p^ #11, ®0 625_6ÖOp # tr. zeitw. zw. 3 — 6 p ^0 IL'l— .158 p ^ tr. zw. 5 — 6 p Hr. 7 '2-7 10 p 24.3 Monatssumme. V. 6 p an 00 00 a + p „ji" T 132—2 30 p 3 4 5 6 n t 10 11 12 l:; 14 15 IG 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 W i n d - V e r t h e i 1 ü n 0* 2P 9p Summe N 1 ■•' 1 4 16 NE 2 1 3 6 E 4 4 1 9 SE 2 4 2 8 S 1 — 1 sw 3 3 2 8 w 7 8 9 24 NW 3 5 2 10 Still 1 — 1 '^ 8 20 Station Wies 1 baden. 2. Monat 3. Luftdruck 1 Temperatur- | g (Barometerstand auf 0 0 reducirt) | Extreme Luft- 3 700 mm -f (ab ffelesen 9P) 7» 2p 9p Tages- Maxi- Mini- 1! Diffe- 7a 2p inittel mum mum renz 1 51.3 51.7 i 54.2 52.4 19.8 8.1 11.7 10.4 i 18.4 2 53.7 52.5 ; 50.4 52.2 19.9 6.5 13.4 9.6 I 19.5 3 46.3 43.6 47.4 45.8 22.9 11-8 11.1 14.9 1 22.4 i 55.1 55.4 55.2 55.2 19.1 11.4 7.7 11.7 ; 18.5 5 54.7 52.5 51.7 . 53.0 22.3 8.2 1! 14.1 13.1 21.1 6 50.7 47.2 45.0 47.6 25.3 10.0 ' 15.3 15.1 1 24.6 7 45.4 43.9 41.5 S 43.6 24.4 15.1 i 9.3 16.3 24.2 8 38.1 38.2 38.2 ; 38.2 19.3 12.1 1 7.2 13.6 13.0 9 40.9 43.9 45.6 43.5 12.7 10.5 2.2 10.8 12.4 10 45.8 47.5 50.6 48.0 12.9 6.7 i| 6.2 11.6 9.1 11 52.4 51.8 51.2 51.8 12.7 3.3 'i 9.4 6.1 11.8 12 •50.7 50.4 49.7 50.3 13.6 3.4 1 10.2 7.6 13.6 13 49.7 49.1 1 48.9 49.2 13.5 6.5 7.0 7.5 13.2 14 46.5 46.5 1 46.4 46.5 11.2 6.8 4.4 6.9 10.9 15 46.1 48.7 ; 49.8 48.2 9.1 5.1 4.0 6.2 6.9 16 49.9 49.1 51.8 50.1 14.8 3.7 11.1 7.3 14.7 17 52.1 ' 50.3 49.3 50.6 17.9 4.5 13.4 8.1 17.3 18 48.7 47 7 i 48.3 48.2 18.0 4.4 13.6 11.2 14.8 19 49.8 50.7 53.7 51.4 11.5 5.4 6.1 6.9 10.0 20 56.8 55.8 i 55.6 56.1 15.1 1.7 1 13.4 4.8 14.3 21 56.1 54.4 53.7 54.7 19.5 2.7 :. 16.8 6.9 19.0 22 53.3 50.3 48.4 50.7 23.7 5.9 17.8 10.1 23.7 23 48.2 49.2 49.0 48.8 19.6 10.3 i 9,3 15.3 17.7 24 48.2 47.3 47.6 47.7 17.6 11.9 5.7 13.(5 16.4 25 49.1 49.8 51.1 50.0 16.8 10.9 5.9 12.2 15.2 26 53.4 54.2 56.4 54.7 15.9 7.7 8.2 11.8 15.3 27 57.9 58.1 58.6 58.2 19.2 10.6 i 8.6 11.3 18.6 28 58.9 56.7 57.2 57.6 22.2 8.1 14.1 13.5 21.9 29 56.8 54.9 53.8 55.2 20.0 11.7 8.3 13.8 18.9 30 53.8 53.8 54.1 53.9 16.1 10.1 6.0 11.7 12.4 31 52.7 52.5 52.0 52.4 15.0 10.0 5.0 11.8 13.9 Monats- 50.7 50.2 50.5 50.5 17.5 7.9 9.6 10.7 1 16.2 Mittel 1 PENTADEN -ÜBERSICHT L u f t d ruck Luftteni peratur Be wo 1 k u n g Niederschlag P p 11 f a fl p Summe ' Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 1.-5. Mai 258.6 51.7 77.8 15.6 10.3 2.1 0.0 6.— 10. , 220.9 44.2 72.3 14.5 42.0 8.4 17.2 11.-15. „ 246.0 49.2 42.5 8.5 35.3 7.1 0.0 16.-20. . 25H.4 51.3 49.7 9.9 14.3 ; 2.9 0.0 21.-25. „ 251.9 50.4 70.6 14.1 32.0 1 6.4 2.1 26.-30. , 279.6 55.9 70.2 14.0 39.4 7.9 0.4 Mai 1900. Beobachter L a in p e. 21 teinperatur 9p l;!.o 16.6 18.1 12.7 15.4 19.7 19.;; 12.1 11.5 6.7 6.6 8.8 9.1 9.1 6.0 8.1 10.7 10.4 6.2 9.2 11.5 16.4 14.4 12.8 11.3 L2.7 L3.3 14.7 L3.4 [1.7 [2.3 12.1 Tages- mittel Absolute Feuchtigkeit 13.7 15.6 18.4 13.9 16.2 19.8 19.8 12.7 11.5 8.5 7.8 9.7 9.7 9.0 6.3 9.6 11.7 11.7 7.3 9.4 12.2 16.6 15.4 13.9 12.5 13.1 14.1 16.2 14.9 11.9 12.6 12.8 7a 2p 9p Tages- mittel 8.3 7.8 9.0 6.9 7.5 9.1 11.3 10.8 8.6 7.8 5.4 6.6 6.5 6.0 5.5 5.4 6.5 7.0 4.4 5.0 5.6 6.9 9.5 11.1 8.4 8.9 9.0 11.4 8.6 9.7 12.6 12.0 10.6 8.9 7.3 6.5 7.8 7.7 6.3 5.7 7.9 5.9 6.3 4.1 4.4 6.9 7.4 11.2 11.0 7.1 8.4 8.8 7.9 9.9 9.3 9.9 9.0 7.4 7.5 8.8 9.7 9.7 8.6 8.7 9.8 7.0 8.6 10.7 10.6 10.3 9.0 5.9 6.2 6.7 6.7 5.6 5.7 6.4 7.1 5.4 4.8 5.6 7.3 9.8 11.9 10.0 8.3 8.4 10.1 8.7 7.2 8.5 10.3 8.6 8.5 10.1 7.7 8.6 10.8 11.3 10.6 8.8 7.0 6.0 7.0 7.0 6.0 5.6 6.6 6.5 6.2 4.4 5.0 6.6 8.0 10.9 10.7 7.9 8.5 9.3 9.3 7.9 8.3 9.9 i.i 8.4 8.1 1 8.1 Relative Feuchtigkeit 7a 89 88 71 68 67 71 82 94 90 77 76 85 85 81 78 2p 9P 57 53 56 55 52 55 54 96 85 77 62 63 69 66 62 63 98 89 Tages- mittel 86 64 82 85 68 80 68 77 64 65 77 82 75 78 77 70 79 70 63 79 71 81 40 73 65 71 51 58 60 59 45 67 57 78 37 65 60 76 42 72 63 75 34 70 60 73 74 98 82 96 79 91 89 80 55 83 73 83 68 77 76 79 62 89 77 81 51 70 67 77 46 63 62 74 83 84 80 95 82 97 91 74 1 68 •) 63 3 64 4 62 • 1 63 6 66 7 96 s 88 9 82 10 61 76 72 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 l-uftdnick .... jufttemperatur absolute Feuchtigkeit lelative Feuchtigkeit Ma. rinuiiii 758.9 25.3 12.6 98 2 ,OBio_720a. (^tr. a + p oft n % schauer *J oft a ^ ^ 4 15— 4 lo p 9.0 #n 1.4 1.9 7.1 0.6 6.3 4.2 Ö.4 4.9 3.5 Ncliauer Ozw. 5— 7 p oft ) n hl # 2 1 1 40 a— 1 2 25 p # 1 2 a/4-31 /4 p ) n Sil ®o 7 10— 1120a 2 1125— 1153a @ schauer 1 12J—12Sp #o;3_33/^^4i/2_53/,^p I n, ® 0 1-10 ^^ a, 1 1 15 a-i/22 ]., von 2 h p # fr. oft |o zw. :; f 7 p oft #"81/2—101/2 P Monatssummc. [^i5(0_6i0p jT 02 15— ,355 p [^1 647-725 p (<2 8«-1030p [^i6i5-720a <2945_1130p Tlll37a-1230p T0li24a-12a 1 2 .3 4 5 6 7 ,8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 W i n d - V e r t h e i 1 u 11 7a 2p 9p Summe N ü 1 ! 3 9 NE 3 5 2 10 E 3 4 2 9 SE S sw — — 3 i 3 3 7 2 12 w 9 7 9 25 NW 6 6 9 21 Still 1 — 1 2S Station Wiesbaden. 1. o nat 3. 0 ci 1 2 3 5 6 7 8 9 10 11 12 13 U 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Monats- Mittel Luftdruck (Barometerstand auf 0 0 roducirt) 700 mm -|- 7a 48.3 48.0 46.5 50.3 55.7 50.7 49.4 52.6 57.1 53.8 55.8 50.5 48.9 52.1 54.5 56.7 55.6 58.5 55.3 54.2 54.8 55.6 53.9 54.6 54.2 51.0 53.5 49.8 49.4 49.7 52.0 52.7 2 p 9p 48.3 47.6 47.7 52.8 54.4 47.4 48.7 53.2 56.7 54.5 54.1 48.9 49.1 51.8 54.5 55.9 56.1 57.0 53.6 54.0 54.6 54.9 53.5 54.2 52.9 50.5 52.2 49.2 46.5 48.6 53.1 52.1 49.2 45.4 49.4 54.3 53.3 49.6 51.7 55.3 56.3 55.4 52.1 47.7 50.0 52.6 55.2 55.0 57.7 56.3 53.3 54.1 55.0 53.8 53.7 53.9 51.9 51.3 50.8 49.0 48.4 50.3 53.8 52.4 Tages- mittel Temperatur- Extreme (ab.cfelesen 9p) Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz Luft- 48.G 19.5 13.8 5.7 47.0 25.8 15.3 10.5 47.9 22.1 16.3 5.8 52.5 17.5 13.6 3.9 54.5 22.7 12.5 10.2 49.2 19.7 13.7 \ 6.0 49.9 18.2 8.1 10.1 53.7 16.7 9.8 6.9 56.7 15.9 9.0 6.9 54.6 18.8 11.3 7.5 54.0 21.6 13.5 8.1 49.0 24.5 11.7 ; 12.8 49.3 27.3 13.4 j 13.9 52.2 29.7 15.3 ! 14.4 54.7 30.2 17.4 12.8 55.9 32.2 18.5 13.7 56.5 29.6 18.8 10.8 57.3 27.8 16.9 10.9 54.1 30.2 15.6 14.6 54.1 31.8 17.3 14.5 54.8 32.0 18.8 13.2 54.8 24.5 19.0 5.5 53.7 23.6 17.7 5.9 54.2 26.5 16.8 9.7 53.0 29.2 15.5 13.7 50.9 33.5 17.3 16.2 52.2 29.1 18.9 10.2 49.3 29.6 19.1 10.5 48.1 28.7 16.6 12.1 49.5 24.1 15.4 8.7 53.0 22.4 12.3 10.1 52.4 1 25.3 15.1 10.2 14.9 17.0 18.9 13.8 15.9 16.6 11.8 11.8 10.7 14.2 16.6 15.3 18.3 18.9 20.6 21.5 22.7 20.6 20.9 20.6 22.0 23.1 19.7 19.1 18.9 20.4 21.8 20.6 20.1 17.6 16.1 18.1 2p 17.4 24.5 21.7 16.4 21.7 19.3 17.5 15.7 15.4 18.4 21.1 24.0 26.2 27.6 30.0 32.2 29.3 27.3 29.4 31.2 26.6 21.9 22.4 25.8 28.9 32.8 28.6 28.3 27.8 22.5 22.1 24.3 PEN T ADEN -ÜBERSICHT Luftdruck Lu fiten iperatur Bewö l k u n g Niederschlaf Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 30. Juni -4. Juli 245.2 49.0 89.0 17.8 40.9 8.2 18.8 5.-9. „ 264.0 52.8 71.7 14.3 33.0 6.6 8.0 10.-14. „ 259.1 51.8 95.9 19.2 16.6 3.3 7.1 15.-19. , 278.5 55.7 120.1 24.0 12.4 2.5 0.0 20.-24. ,. 271.6 54.3 111.5 22.3 22.6 4.5 11.2 25.-29. „ 253.5 50.7 119.3 23.9 13.9 2.8 3.8 Juli I90Q. Beobachter La in pe. 9Q 5. teinpcratnr 9p 17.8 20.2 16.3 15.6 16.7 13.7 11.8 11.2 11.7 16.5 14.8 18.2 20.3 21.8 23.3 22.7 23.5 19.6 23.7 24.9 23.9 20.1 18.2 19.7 21.6 26.0 23.1 23.1 20.4 15.4 15.4 19.1 Tages- inittel Absolute Feuchtigkeit 7a 21.3 22.5 1>4.Ü 24.8 24.8 21.8 24.4 25.4 21.1 21.3 19.6 21.1 22.S 26.3 24.2 23.8 22.2 17.7 17.2 20.1 lu.4 13.3 15.2 14.5 15.1 13.8 12.5 14.4 15.5 15.0 12.9 12.1 13.4 14.8 14.8 13.5 13.9 11.5 10.3 12.4 Luftdruck .... Liifttemperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feucbtiskeit 2p ! 9p Ü Tages- mittel 17.0 11.5 20.5 13.5 18.3 14.2 15.4 10.2 17.8 9.8 15.8 11.6 13.2 8.9 12.5 7.7 12.4 7.7 16.4 11.2 16.8 11.4 18.9 S ."^ 12.4 15.3 12.8 12.4 8.9 14.0 8.6 6.8 8.0 11.5 9.3 10.0 13.6 13.1 15.6 13.3 15.3 11.2 10.9 11.0 8.5 7.6 7.6 9.2 11.9 9.7 10.5 14.3 16.0 16.0 ' 13.0 14.7 1 15.0 14.9 13.1 11.9 13.0 14.6 15.1 15.8 13.7 17.4 15.6 15.8 12.5 13.2 13.2 13.5 1 14.3 15.1 12.7 14.9 , 15.1 13.3 \ 16.1 15.2 14.1 14.5 8.8 11.6 1 10.1 11.0 12.5 : 12.9 1 M ii.rimum ' 758.5 33.5 17.4 94 12.4 14.7 12.7 11.2 9.9 11.4 8.4 7.4 8.3 11.5 10.1 9.8 ri.s 14.1 15.6 14.1 15.0 12.9 13.4 15.1 15.5 15.5 12.9 12.9 14.3 14.1 14.4 14.9 14.2 10.6 10.5 12.6 (Uli 26. 21. 2. +10. Griisste tiigliche NiedersclilaK.sliüht IJelative Feuohtii^keit 7a Dl 94 87 87 73 82 87 75 80 94 81 68 66 82 84 76 74 76 68 80 79 72 76 74 ?3 83 76 74 80 77 76 79 2p 84 67 66 89 46 84 58 52 61 73 50 45 54 47 50 36 50 48 43 44 54 80 63 53 48 M!, iiinioii 745.4 8.1 6.8 34 Zahl der heiteren Tage (unter 2,o im Mittel) . . „ trüben Tage (über 8,o im Mittel). . . „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) „ „ Eistage (Maximum unter 00) ... . „ „ Frosttage (Minimum unter 0^) „ Sonimertage (Maximum 25.n0 oder mehr) 9P I' Tages- , mittel 88 87 81 83 77 73 74 77 91 85 77 67 81 82 76 72 70 70 67 68 79 91 85 80 79 34 60 ' 52 64 57 73 51 82 44 89 51 85 56 78 ,, ((III I . 8. 26. 88 83 78 86 65 80 73 68 77 84 69 60 67 70 70 61 65 65 59 64 71 81 75 69 70 59 64 68 71 70 71 71 3 4 8 9 lu 11 12 13 14 15 16 17 IS l'.l 2U 21 22 23 24 25 2(; 27 28 29 30 31 ])i//'crc)i~ 25.4 10.6 60 11.2 au. ■2:\. 9 4 16 30 Station Wiesbaden. 6. Monat Q 1 2 o 4 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 IS 19 20 21 22 23 24 2:. 26 27 2S 29 ".0 31 7 10 2 10 10 10 9 8 0 0 2 2 2 4 0 0 0 0 7 6 3 ü 0 2 10 1 2 4 4.6 Bewölkung 0—10 2p 9P 10 7 10 91 2 6 8 10 2 0 4 4 5 2 6 2 0 7 5 0 1 2 4 2 7 4 5.0 10® 5 5 6 6 2 7 2 4 0 1 1 4 5 1 4 0 4 0 3 4 9 2 0 0 0 10 10 10 2 4.1 Tages- inittel 10.0 7.3 8.3 8.3 3.3 6.7 8.0 6.0 9.0 8.0 3.3 0.3 1.7 3.3 4.0 1.7 4.7 0.7 1.3 1.7 4.0 6.3 7.3 3.3 0.0 0.3 1.3 8.0 4.3 6.3 3.3 4.6 Wind Richtung und Stärke 0—12 7a W 2 SW 1 SW 2 N 2 N 2 NW 2 NW 1 NW 2 NW 3 W 2 W 2 W 3 E 2 E 1 C NW 1 N 2 NW 1 N 2 C N 1 NE 1 N 1 N 2 NW 1 S\\' 1 N 1 NW 2 NE 2 W 1 NW 4 1.6 2p SW 2 SW 4 SW 2 NW 2 N 2 NW 2 NW 4 NW 4 NW 3 W 3 W 4 E 5 E 2 NE 3 NW 2 NW 2 W 2 NW 3 N 3 N 2 NVf 3 N 2 N 2 NW 2 W 2 W 3 N 1 NE 2 N 3 W 6 W 4 2.8 9P W 1 SW 1 NW 1 N 1 N 1 NW 2 NW 4 NW 2 W 2 C W 1 E 2 E 1 C NW 2 NW 1 NW 2 N 1 C N 1 C N 1 N 2 C SW 2 N 2 N 2 NE 4 NW 1 NW 1 C 1.3 Zahl der Tage mit: Niederschlagsmessungen mit mehr als 0,2 m™ . . Niederschlag . . ' (® ^ A A) Regen (w) Schnee (^) Hagel i^) Graupeln (A) Thau (^^) Reif f-^) Glatteis (^) Nebel ( = ) Gewitter ("ah K. fern T) Wetterleuchten ( ^ ') 14 15 15 16 Juli 1900. Beobachter Lampe. 31 N i e d e r s c Ji 1 a g: Form imrl Zeit ©'I-10i/2a, @tr. i.rt p ® tr. I-10i/->a ^tr. I— 10ha ®04iO-Gi/2P tr. 1—9 1/ » a, 1 1 a— 3 ]) # tr. 3 1/2—4 11 11 n # 0 a fast ununterbrochen % tr. 2 — .3 15 p @ n # schauer o gi/^—g-s/j a @ schauer o oft zw. 8 — 4 p # n # tr. 8 1/2—9. 10V.1— 1050 a @ tr 0I/2— 41/2 p # tr. cinz. a, ^ 0 71/4 — 1 1 p ®n#oi_ni/^a 1.4' tr. 1005- 1020 a )i 938 a— 1215 p ) 1 7 55—81/2 a # 2 9 15_9 25 p ) 2 5 45_6 10 p ^06 40_7 2) p I tr. 1 123—1 12.5 a @ seh .1 425—450 p I n Monatssumme. ^2840— 848 p 00 855—920 p _ T-OISO- TO 130 930 p K 1 917 a— 1215 p ,T 075^— 830 a [^2 845_10i5p K 1 .515—730 p K 815—103" p 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 81 V n n d - Vertheilun g- 7a 2p 9p Summe X 9 7 8 24 XE 2 2 1 5 K 8K 2 2 2 6 s sw 3 3 2 8 w 5 7 3 15 X VN- 8 10 9 27 Still 2 6 8 32 Station Wiesbaden. 1. nSonat 3. CS Luftdruck (Barometerstand auf 0 0 rediicirt) 700 mm 4- 2p 9P Tages- mittel Tewiperatur- Extreme (abgelesen 9P) Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz 7a Luft- 2p 1 2 .3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 U 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Monats- Mittel 53.9 47.8 49.4 42.4 48.5 47.1 45.8 47.6 58.0 48.6 56.6 61.4 60.8 60.1 58.3 53.8 51.5 51.6 52.4 49.2 47.5 46.4 48.2 48.3 48.9 52.2 50.0 52.5 58.1 60.9 60.1 52.0 51.1 49.1 46.1 43.9 48.4 46.9 47.4 50.3 52.0 50.6 59.0 61.1 61.3 58.6 56.6 52.4 50.2 51.4 50.9 45.7 45.7 45.8 47.7 46.9 49.8 52.0 49.2 53.4 58.9 60.5 59.1 51.7 49.1 50.5 41.9 46.9 48.4 46.0 47.5 52.1 50.5 51.8 60.4 60.6 61.1 58.2 56.0 51.3 50.3 51.8 50.4 47.4 44.7 46.8 47.7 46.9 51.1 51.4 50.3 55.7 59.8 60.1 58-3 51.8 51.4 49.1 45.8 44.4 48.4 46.7 46.9 50.0 51.8 50.3 58.7 61.0 61.1 ! 59.0 57.0 52.5 50.7 51.6 51.2 47.4 46.0 46.3 47.9 47.4 49.9 51.9 49.8 53.9 58.9 60.5 59.2 51.8 25.3 23.3 22.0 19.3 18.3 19.8 20.5 19.0 21.3 19.2 17.2 19.0 21.5 23.8 21.0 25.8 26.2 27.2 29.1 2S.2 23.2 24.0 23.5 22.8 20.2 20.5 18.2 22.0 21.1 21.5 22.5 22.1 10.6 14.3 12.1 13.1 9.6 8.9 14.4 12.1 10.4 14.1 11.6 8.5 12.9 15.8 11.1 16.7 16.0 15.2 16.5 16.4 15.3 12.9 14.7 16.1 14.4 12.1 14.7 12.2 12.0 10.1 9.7 13.0 14.7 9.0 9.9 6.2 8.7 10.9 6.1 6.9 10.9 5.1 5.6 10.5 8.6 8.0 9.9 9.1 10.2 12.0 12.6 11.8 7.9 11.1 8.8 6.7 5.8 8.4 3.5 9.8 9.1 11.4 12.8 9.1 13.9 18.4 15.0 16.0 12.4 10.8 16.1 14.7 14.7 15.8 12.5 13.1 14.7 18.0 14.2 19.7 19.3 16.7 18.3 18.3 16.3 16.3 16.1 16.7 16.6 14.3 17.0 14.7 14.2 12.0 11.7 15.4 25.0 22.6 21.7 16.6 17.9 16.9 20.0 18.7 19.9 17.3 16.4 16.7 20.2 23.7 20.0 24.5 26.2 24.6 28.4 28.0 22.5 23.7 22.6 22.5 16.7 20.0 15.2 21.9 21.1 21.3 22.5 21.1 PENTADEN- ÜBERSICHT Luftd ruck Lufttemperatur Bewö Ikung Niederschla P e 11 1 a d e Summe Mittel Summe ' Mittel Summe Mittel Summe 30. Juli 3. Aug. 248.8 1 49.8 90.8 ) 18.2 27.0 5.4 10.1 4.-8. , 236.4 1 47.3 75.3 15.1 37.1 7.4 17.4 9.— 13. r 282.9 ' 56.6 78.6 15.7 40.6 8.1 16.0 14.— 18. . 270.8 1 54.2 98.9 19.8 17.1 3.4 — 19.-23. „ 238.8 1 47.8 98.8 19.8 25.7 5.1 33.9 24.-28. , 252.9 50.6 84.7 16.9 27.7 5.5 41.6 29.-2. Sept. 285.9 57.2 79.1 15.8 21.3 4.3 11.3 August 1900. Beobachter L a m p e. SS 5. teinperalur 9p 18.4 Ki.l 19.0 l;5.9 13.7 15.4 15.6 12.1 [5.1 :5.5 3.4 4.5 8.1 6.6 ^2 11.1 9.1 10.4 0.6 7.9 8.0 7.8 8.1 8.6 4.4 6.3 4.8 7.7 4.6 4.3 4.1 Tages- mittel Absolute Fcuclitis'keit 7a 2p 9p Tages- Diittül 1S.9 18.3 18.7 15.1 14.4 14.6 16.8 14.4 16.2 16.0 13.9 14.7 17.8 18.7 17.2 21.6 21 1 0 20.5 22.0 20.5 18.7 18.9 18.7 19.1 15.5 16.7 15.4 18.0 16.1 15.5 15.6 17.4 10.0 11.6 9.9 8.8 8.3 8.8 10.9 10.9 10.4 10.9 8.4 9.5 10.4 12.6 9.6 11.6 13.0 12.7 14.1 13.9 11.6 11.8 12.0 13.3 11.4 9.2 9.4 11.2 9.1 8.9 9.0 10.7 11.5 8.5 10.2 10.7 8.2 10.8 10.6 9.6 10.3 11.9 8.7 8.9 11.9 11.3 9.6 13.3 13.2 14.4 15.5 15.0 12.0 12.8 12.9 13.9 12.2 9.8 11.7 12.8 8.7 8.7 9.3 11.3 11.9 10.2 11.4 8.7 9.4 11.8 11.1 9.3 11.7 9.4 9.1 10.1 12.5 11.0 9.8 13.1 14.2 16.3 15.0 14.3 13.4 13.2 13.9 14.9 11.1 9.7 11.6 11.6 9.7 9.4 9.8 I 11.6 11.1 10.1 10.5 9.4 8.6 10.5 10.9 9.9 10.8 10.7 8.7 9.4 11.6 11.6 9.7 12.7 13.5 14.5 15.0 14.4 12.3 12.0 12.9 14.0 11.6 9.6 10.9 11.9 9.2 9.0 9.4 11.2 Rclalive Feuclitigkfut 7 a 2p 9p ! Tagos- luittol 85 74 78 64 78 92 80 88 84 82 78 83 84 82 80 68 78 90 90 89 84 85 88 94 81 76 65 90 76 86 88 82 49 42 53 79 54 76 61 60 59 81 62 63 67 52 55 58 53 63 55 54 60 59 63 69 86 56 91 66 47 46 46 61 76 75 70 73 81 90 84 89 91 71 80 83 81 78 67 71 86 92 86 94 87 87 90 94 92 70 92 77 78 78 83 82 70 64 67 72 71 86 75 79 78 78 73 76 77 71 67 66 72 82 77 79 77 77 80 86 86 67 83 78 67 70 72 75 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Ma.rinDiin (IUI MillilllKIII am Di/l'erciiz iftilfuck ;fttomporatur . . jsolute Feuchtigkeit . jlative Fenclitigkeit . 761.4 29.1 16.3 94 20. 12. 19. 18. + 24. 741.9 8.5 8.2 42 3. 12. 5. 2. 19.5 20.6 8.1 52 •össto tiigliclie Nicderscblagslu'ihe . . ... 1 32.1 am 21. ihl der heiteren Tage (unter 2,o im Mitt „ trüben Tage (ül)or 8,o im Mittel) , „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) cl) . . - 4 5 6 „ „ Eistage (Maximi , „ Frosttage (Miiiii „ ,, Sommertage (M; im unter O^*) mm unter 0" iximum 25, (,0 jdei ■ mehr) ibrb. a. iiuss. Ver. f. Nut. 54. Jtuteorol. l'.eoliaclit. 34 .Station Wiesbaden. 6. Monat c3 1 2 3 4 5 6 7 S 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 7a 10 10 9 2 10 ( 9 9 9 4 8 0 7 0 3 3 2 7 6 4 10 6 2 7 3 0 0 0 5.2 Bewölkung 0—10 2p 6 7 9 8 8 6 8 7 9 8 10 10 9 6 n 7 5 8 5 6 6 7 9 9 10 10 5 4 5 4 7.2 9P 2 0 5 6 8 7 4 10® 7 8 10 10 0 0 0 0 0 0 10 10 0 2 10 m 2 0 2 0 0 0 4.0 Tages- mittel 3.7 5.7 8.0 7.7 6.0 8.7 8.0 6.7 9.3 6.3 7.7 8.3 9.0 4.7 2.3 4.7 1.7 3.7 2.7 6.0 7.7 4.3 5.0 9.7 5.3 3.7 5.7 3.3 1.3 1.7 1.3 5.5 Wind Eiehtung und Stärke 0—12 7a C NW 2 W 2 SW 6 W 2 W 1 SW 2 SW 1 W 2 SW 3 NW 3 C c c N 1 NE 4 E 1 E 1 C c NW 1 W 2 C SW 2 SW 2 SW 3 NE 3 NE 2 C C c 1.5 2p W 1 W 6 W 2 W 6 W 1 W 1 SW 3 W 2 NW 2 SW 3 NW 2 NW 1 NW 2 NW 3 NE 4 E 3 E 3 E 2 E 1 E 2 NW 1 S 2 W 1 SW 1 SW 1 SW 2 NE 3 E 2 E 3 E 2 E 2 2.2 9P NW 1 C W 1 W 2 W 1 SW 1 SW 1 c SW 1 SW 2 E 1 c E 1 C NW 1 NW 1 W 1 c SW 1 SW 1 N 2 NE 1 E 1 E 2 E 1 E 2 1.1 Zahl der Tage mit: Niederschlagsni essungen mit mehr als 0,2 mm . . Niederschlag (# ^ A A) Regen (®) Schnee . . . .' (")(") Hagel i^) Graupeln (A) Thau if^l Reif (^) Glatteis (<^) Nebel ( = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten • (^ ) 14 16 16 19 6 2 August 190 0. 8. Beobachter L a iii \) e. 35 9. Niedersclilag im ' Form und Zeit 1.9 .2 .7 ».6 L9 ..1 .0 ^ # tr. 12')S— 12-'''0 p 7'J5— 746 p ) U i/i -2 p # scliauoro 7*^— 73!» ]) )n In, # '1-12 1/2 p #071/2-8, 9— lÜp »n »tr. 73/4— 8 1/2, #19— 111/-, a 350-410 p iÖ71/.-73/4p #183/4-10)) In,® tr. a + p zeitweise 11932 9 38 P 5 _ci_^ 0555—6 10 p T0 30i_6i5p .1 ^^#i^405^oü0 ^0500—6 3/4 p #tr. 7— 73/4 p M ® 2 818— 830 p - j -i^^ % '^ 420—9 li p zeitweise .8 #tr.8-10aztw. #2,so5_830p ^0 830_io]/2p .4 % 11, %^ a ztw. % -' 148_235 p ^ tr. ztw. p .3 -^ 1 103/4 a— 2 p # 0 200—33/4 p 1.9 Monatssumme. IO6I/2 -63/4]) To 200—300 p T0 715_745p R; 2 3 -15— 615 p [^0 800—845. <1915_llp <0 745—830 p r^ 2 1 3/4-23/4 p 18 19 20 21 22 23 24 2-5 26 27 28 29 30 31 Wind- V e r t h e i 1 u n 7a 2p 9p Summe N 1 - 1 1 2 NE 3 2 2 7 E 2 9 6 17 SE — S — 1 — 1 sw 7 5 6 18 w .5 8 4 17 NW 3 6 5 14 Still 10 — 7 17 36 Station Wies 1 b aden. o Monat :5. Liiftd ruck 1 Temperatur- j s (BaroiiK iterstand f luf 0 0 rcducivt) 1 Extreme Luft- =! ^ Ö 700 mm + (abgelesen 9p) | 7a 9v 9p Tages- Maxi- Mini- II Diffe- 7a 2 p inittel mnm miim ' renz 1 57.3 55.0 53.6 55.3 20.6 9.8 10.8 11.8 20.1 2 50.8 51.9 53.3 52.0 21.2 13.6 1 7.6 15.7 19.5 3 56.2 59.2 60.7 58.7 17.9 11.6 6.3 13.4 IIJ: 4 61.4 60.2 59.7 60.4 18.2 7.4 10.8 10.6 17.1 5 59.1 57.3 56.2 57.5 18.8 7.1 11.7 9.4 18.C 6 56.2 55.9 55.6 55.9 19.0 12.1 6.9 13.2 18.^. 7 55.4 54.2 53.6 54.4 20.3 9.6 10.7 11.0 20.( cS 51.5 50.4 50.7 50.9 19.5 10.9 8.6 12.1 19.^ 9 51.5 51.5 53.4 52.1 21.3 10.3 11.0 11.3 21.] 10 54.6 54.7 55.7 55.0 19.6 88 10.8 10.1 19.1 11 58.0 58.3 58.7 58.3 18.3 10.7 7.6 13.7 17.' 12 60.0 62.1 62.4 61.8 18.0 11.1 6.9 12.4 17.] 13 62.7 61.9 61.8 62.1 18.9 9.0 9.9 10.6 18.( U 62.2 61.1 60.1 61.1 19.7 11.7 8.0 14.5 19.1 15 59.0 57.3 57.0 57.8 23.5 9.2 14.3 10.6 23.i 16 58.2 57.1 57.0 57.4 23.8 10.1 13.7 11.2 23..' 17 56.9 55.4 55.0 55.8 22.5 10.2 12.3 11.5 21.! 18 54.7 53.6 53.6 54.0 22.6 14.6 8.0 15.9 22. 19 53.7 53.4 56.3 54.5 22.7 11.6 11.1 12.4 21.' 20 59.0 59.1 60.9 59.7 20.2 13.7 6.5 15.5 20. 21 62.3 61.1 60.8 61.4 19.1 7.2 11.9 8.7 18. 22 60.8 59.4 59.7 60.0 20.6 5.9 14.7 7.0 20. 23 59.9 57.8 55.8 57.8 20.2 6.7 13.5 8.1 20. 24 53.6 50.4 49.6 51.2 22.5 9.0 13.5 10.6 21. 25 49.0 48.9 53.1 50.3 20.6 13.7 6.9 16.3 19. 26 55.1 55.0 55.8 55.3 16.7 8.1 8.6 8.5 16. 27 5:^.7 50.6 48.9 51.1 17.5 4.3 13.2 4.7 16. 28 47.4 47.4 48.9 47.9 19.7 11.2 8.5 14.3 19. 29 51.5 51.1 50.8 51.1 18.6 10.0 8.6 10.4 18. 30 50.0 49.2 51.3 50.2 21.0 12.0 9.0 13.2 20. Monats- Mittel 56.1 55.4 55.7 _ 55.7 20.1 10.0 10.1 11.6 19. PEN T ADEN -ÜBE E SICHT P e n t a d e L u f t d r u c k Lufttemperatur B e w ö k u n g Niederscl Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summt 3.-7. Sept. 286.9 57.4 69.4 13.9 21.3 4.3 _^ 8.— 12. „ 278.1 55.6 73.3 14.7 29.6 5.9 0.1 13.— 17. „ 294.2 58.8 77.2 15.4 12.9 2.6 — 18.— 22. , 289.6 57.9 75.7 15.1 17.3 3.5 0.4 23.-27. „ 265.7 53.1 67.3 13.5 21.8 4.4 6.2 28.-2. Okt. 251.6 50.3 77.5 15.5 35.0 7.0 24.0 Septe mber I900u Beobachter Lampe. S7 5. temperatnr Absolute Feuchtig keit Relative Feuchtigkeit 9p Tages- 7a 2p 9p Tages- 7a ' 2p 9p i Tages- ; mittel mfttel mittel 14.7 15.3 9.1 12.5 11.5 11.0 88 72 92 84 1 15.5 16.6 12.6 10.1 9.1 10.6 94 60 69 74 2 12.7 14,1 8.7 8.3 7.8 8.3 76 56 71 68 3 11.0 12.4 8.1 8.3 8.2 8.2 85 57 83 75 4 14.4 14.2 7.5 7.6 10.0 8.4 87 48 83 78 5 13.7 14.7 8.6 91 9.9 9.2 76 58 86 73 6 12.6 14.0 8.8 9.4 9.3 9.2 90 54 87 77 7 14.1 14.8 9.5 11.4 10.9 10.6 91 70 92 84 8 13.9 15.0 9.0 8.8 9.3 9.0 91 48 79 73 9 16.2 15.4 8.3 10.0 10.7 9.7 89 60 78 76 10 14.6 15.2 8.2 8.0 9.8 8.7 70 54 80 68 11 11.1 12.9 8.6 8.4 8.1 8.4 80 58 82 73 12 18.5 13.9 8.6 10.4 9.8 9.6 91 68 86 82 13 12.9 148 10.4 10.1 9.8 10.1 85 62 89 1 '9 14 15.0 16.0 8.7 11.5 10.9 10.4 92 55 86 78 15 15.2 16.3 9;2 12.0 10.6 10.6 93 56 83 77 16 15.8 16.2 9.1 11.9 10.8 10.6 91 61 81 78 17 15.4 17.2 12.0 13.2 11.9 , 12.4 89 67 91 82 18 18.1 17.6 10.3 13.9 12.5 12.2 97 72 81 83 19 13.7 15.8 10.6 9.4 9.0 9.7 81 54 78 71 20 11.3 12.4 7.3 7.9 8.4 7.9 87 52 84 j 74 21 11.8 12.7 6.7 8.6 7.8 7.7 89 49 76 ' 71 22 12.0 13.0 7.2 8.9 8.0 8.0 89 51 76 72 23 17.7 16.8 S.3 13.5 12.9 11.6 89 73 86 82 24 13.7 15.7 13.1 13.9 8.9 12.0 95 85 77 86 25 9.1 10.8 7.3 7.0 7.3 7.2 88 50 86 75 26 11.5 11.0 5.8 9.4 9.4 82 90 68 93 84 27 15.7 16.2 11.6 13.4 12.4 12.5 96 81 93 90 2S 13.8 14.2 8.8 10.2 10.4 9.8 94 64 90 83 2<) 12.3 14.7 10.6 11.7 10.0 10.8 95 65 95 85 30 13.8 14.7 9.1 10.3 9.8 j 9.7 88 61 84 78 Md.cimiuii a))i Mini Dl II III am I>iff'r)rii~ Luftdruck Lufttemperatur Absolute Feuchtif^keit . Relative reuchti,!,'keit . 762.7 23.8 13.9 97 13. 16. 19.+25. 19. 747.4 4.3 5.8 48 28. 27. 27. 5.+ 9. 15.3 19.5 8.1 4X Grössto tägliche NiederschlaRslu)ho . f 1:5.2 ai)i 29. Zahl der heiteren Tage (unter 2,o im A „ „ trüben Tage (über 8,o im Mit „ Sturmtage (Stärke 8 oder mel „ „ Eistagc (Maximum unter 00) littelj tel) ir) 5 3 „ „ Fi-osttage (Minii Somniertage (M; num unter 0" iximum 25. o" ) oder mehr) . — 38 Sta tioi 1 W i e s b a den. 4 Monat 6. 7. ^^ Bewölkung Wind 1 Eichtung und Stärke 5 a O 0—10 0-12 7a 2p 9P Tages- mittel 7a 1 2p 9p 1 10 9 10 # 9.7 E 1 C E 1 2 10 7 5 7.3 E 1 NW 3 NW 4 3 3 7 0 3.3 NW 4 NW 4 N 4 4 5 4 0 3.0 C N 2 N 2 5 10 4 10 8.0 c N 2 N 1 6 4 5 8 5.7 0 N 2 NW 1 7 2 2 0 1.3 c NW 1 NW 1 8 5 9 10 8.0 c NW 2 C 9 5 5 5.0 c NW 1 NW 2 10 2 9 8 6.3 N 1 \V 2 SW 2 11 7 6 8 7.0 SVV 1 NW 3 NW 3 12 3 7 0 3.3 N 3 N 2 C 13 8 8 0 5.3 N 1 N 3 N 1 14 10 0 0 3.3 C N 3 N 1 15 0 0 0 0.0 c N 2 C 16 0 0 0 0.0 c N 2 N 1 17 5 8 0 4.3 0 N 1 N 1 18 10 5 0 5.0 c N 1 C 19 10 = 5 4 6.3 c C N 2 20 7 3 0 3.3 N 2 NE 3 N 1 21 5 3 0 2.7 c C N 1 22 0 0 0 0.0 0 N 1 N 1 23 0 0 0 0.0 c c N 2 24 5 5 10 6.7 N 1 C C 25 10 10® 6 1 8.7 c c NW 2 26 5 3 0 2.7 C SW 2 SW 1 27 5 6 0 3.7 W 2 SW 3 C 28 10 10 10 10.0 C SW 1 c 29 3 8 0 3.7 c c c 30 10 7 0 5.7 SW 1 SW 4 SW 1 5.6 5.2 3.1 1 4.6 0.6 1.7 1.2 Zahl der Tag e ni i t : Niederschlagsmessung« >n mit me] ir als 0,2 mm . . 6 Niederschlag . . . • . (®^A/\) 8 Regen (^) 8 Schnee '...'. (^) Hagel • • > . . . . (A) — ■ Graupeln . . . . . (A) — Thau • . . . .(-^) 23 Reif • . ....(--) - — Glatteis ... . . . . (^) — Nebel . ....(=) 1 Gewitter . . . ( nah K, fern T) 2 Wetterleuchten . . ....(<) 1 Septembei* 190 0. Beobachter L a m p e. 39 9. N i e <1 e r s c li 1 a i? Sähe 7a mm Form und Zeit 11.3 ^ tr. eiiiz. 2>*/4 + 4 p ^ i 51/2 — H p 0.0 0.1 itr. 12^o_i235p 0.4 i % n — -n.=ifr.— 8a=o_ioi/2a ^#1100.^— IIa #tr. oft. p. n % tr. einz. a + p 5.8 0.4 3.8 13.2 n % schauer 0 oft a® 1 230—41/4, # 041/4—0 p 35.0 , Monatssumme. !. 12.' 12. 4. 19.0 15.5 5.4 .SO rrösste tägliche Niederschlagshöhe . 9.3 am In. ahl der heiteren Tage (unter 2,o im l „ „ trüben Tage (über 8,o im Mit „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder me „ „ Eistage (Maximum unter 00) „ „ Frosttage (Minimum unter 0^ littelj tel) hr) 17 1 2 ) Sommertage (M iximum 25, o^ oder mehr) . — 46 Station Wiesbaden. 6. Monat 7a Bewölkung 0—10 2p 9p Tagea- mittel Wind Eichtuns^ und Stärke 0—12 7a 2p 1 2 3 4 / 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2ß 27 28 29 30 10 10 10 4 10 10 4 10 = 10 10 10 = 10 10 10 10 10 10 9 10 10 = 10 10 10 10 8 9.1 10 i 6 10 8 10 2 10 10 5 10 8 10 10 10 i 10 10 6 10 i 8 7 4 10 6 7 10 10 10 ■ 6 5 6 8.1 10 4 10# 5 10 10 0 10 10 # 10 0 10 10 10 10 10 2 To 10 0 0 10 5 0 10 t 10 10 4 0 10 7.0 10.0 6.7 10.0 5.7 10.0 7.3 4.7 10.0 8.3 10.0 6.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 6.0 10.0 9.3 5.7 4.3 10.0 7.0 5.7 10.0 10.0 10.0 6.0 2.7 7.3 8.1 NW 2 C NW 2 NW 2 NW 2 C c NW 3 NW 3 SW 1 SW 1 c SW 3 SW 1 c 1 c SW N 3 N 5 N 2 NE 3 NE 1 NE 1 C E 2 C NE 2 C NE 1 C 1.4 C NW NW NW NW NW NW NW 2 NW 2 SW 1 SW 1 SW 1 SW 2 SW 2 SW 3 SW 2 SW 1 N 3 N 3 N 4 NE 3 NE 2 NE 1 E 1 C c c NE 2 NE 2 NE 2 1.7 Zahl der T a g- e mit: Niederschlafjsmessungen n)it mehr als 0,2 mm _ _ Niederschlag . / (® ^ A A) Regen (®) Schnee (^) Hagel (A) (jrraupehi (A) Thau (-^) Reif (^) Glatteis {'i^) Nebel ( = ) Gewitter (nah I^, fern T) Wetterleuchten ( < ) 15 18 18 6 9 November 1900. Beobachter Lampe. 47 N i e «1 e r s c li 1 a g iheTa Qm Form und Zeit O.Ol coa, ®oii/^_y3/^p 3.4 m n 071/4-101/21) 1.4 0.1 0.7 ).3 2.6 ).3 ).5 J.O 5.8 t.O }.2 L8 J.8 ).3 ).l 071/2-8 1/2 p Oa+p 1 fr.— 9 a, -^ §0v. 6I/4P Ml, #01— 10 1/2 a -2, = ifr.— gj/oa > n )n,#Oa+p )09-10a in,#tr. a#0 4i/^_7]/2p I n, ® tr. a in, #oi_i p^ 2—41/4 p # n, Sprüli-# p = Ofr. ^^, = 16-71/2 =07 1/2-81/2 p -c^, #0v.5l/2P # tr. 8 — 10 a, Sprüh-® p Sprüh-® 9—101/2 a Monatssumme. V *^ i n a - ^' e r t h e il u n g- 7a 2p 9p Summe N • > 3 4> 0 9 NE 5 6 5 16 E 1 1 3 5 SE S sw — — — 5 8 5 18 w , NW 6 8 7 21 Still 10 4 7 21 48 Station Wies 1 baden. 2. Monal 3. Luftdruck 1 Temperatur- | s (Barometerstand auf 0 0 reducirt) | Extreme Luft CS 700 mm + (abgelesen 9 p) | 7a 2p 9p Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 21 t " Li r mittel mum mum i renz 1 42.6 43.6 44.7 43.6 5.5 2.7 2.8 3.7 5 2 47.3 48.5 51.0 48.9 5.5 1.3 4.2 2.9 5 3 53.0 53.5 53.3 53.3 5.0 —0.3 5.3 0.0 4 4 47.0 44.9 44.8 45.6 9.9 2.5 7.4 5.2 7 5 44.1 44.0 41.4 43.2 10.9 7.8 3.1 9.1 9 6 42.7 47.1 41.5 43.8 14.0 8.4 5.6 13.0 11 7 43.9 50.5 56.2 50.2 9.7 5.7 4.0 8.1 8 8 62.5 63.0 62.9 62.8 6.3 —1.5 7.8 0.6 2 9 61.2 60.6 61.3 61.0 0.5 -2.9 2.4 —2.8 -0 10 61.3 62.3 63.7 62.4 1.7 —2.1 3.8 —0.1 1 11 62.8 60.6 60.0 61.1 4.3 1.1 3.2 1.8 3 12 59.6 60.1 60.8 60.2 8.0 3.1 4.9 4.5 5 13 59.3 58.4 58.2 58.6 5.8 3.1 2.7 3.7 3 U 61.4 64.1 65.0 63.5 8.2 1.9 6.3 4.8 8 15 62.9 61.7 60.5 61.7 6.5 1.3 5.2 3.0 6 16 62.1 64.7 67.0 64.6 8.4 3.6 4.8 4.9 8 17 65.8 64.5 62.9 64.4 4.5 0.8 3.7 1.9 2 18 61.4 60.8 60.9 61.0 1.1 0.5 1.6 —0.1 0 19 58.8 58.1 61.8 59.6 2.8 0.5 2.3 1.8 1 20 60.4 57.6 54.5 57.5 2.6 0.4 3.0 1.9 1 21 50.4 51.3 53.5 51.7 6.4 -.05 6.9 0.9 5 22 53.3 55.4 54.3 54.3 7.6 1.7 5.9 5.0 6 23 51.6 52.0 53.4 52.3 3.7 1.1 2.6 2.9 3 24 53.1 55.2 58.7 55.7 5.5 1.4 4.1 2.1 4 25 60.0 59.9 58.5 59.5 4.6 —0.1 4.7 1.5 4 26 56.4 55.2 54.1 55.2 4.1 1.4 2.7 1.9 4 27 50.6 48.2 45.6 48.1 4.4 1.3 3.1 1.9 4 28 39.0 37.1 37.9 38.0 9.0 3.9 5.1 6.9 7 29 41.3 44.1 46.9 44.1 8.5 3.9 4.6 5.5 5 30 48.6 47.8 44.3 46.9 4.7 0.8 5.5 —0.7 3 31 37.9 40.2 46.1 41.4 6.0 3.5 2.5 4.7 6 Monats- 53.6 54.0 54.4 5*0 6.0 1.7 4.3 3.2 4 Mittel PENTADEN-ÜBERSICHT P e n t a d e Luftdruck Lutttemperatur Bewö ikung Niedersc] Summe Mittel Summe ' Mittel Summe Mittel Summi 2.-6. Dez. 234.8 47.0 34.4 6.9 44.9 9.0 26.5 7.-11. , 297.5 59.5 9.3 1.9 42.3 8.5 14.5 12.— 16. , 308.6 61.7 23.3 4.7 39.3 7.9 1.6 17.— 21. „ 294.2 58.8 8.7 1.7 43.4 8.7 0.4 22.-26. , 277.0 55.4 14.9 3.0 40.7 8.1 4.1 27.-31. , 218.5 43.7 22.7 4.5 45.3 9.1 16.1 ue: EC m bc ic i9C 10. 4. Beobachter L a in p e. 5. 4 9 temperatur Absohlte Feiichtii^keit Relative Feuchtij?keit Op ; Tages- ■ mittel 7a 1 2p 9P II Tages- ! mittel 7a 2p 9p II Tagps- ' mittel 4.(; , 4.:) 5.0 5.5 5.7 5.4 83 1 85 90 tl S6 1 4.(5 1^ 4.4 4.5 4.9 4.8 4.7 79 72 76 1 76 •> 2.9 2..') 4.0 4.5 4.8 4.4 87 74 85 !| 82 3 9.2 II 7.8 5.8 6.7 7.5 6.7 87 86 ; 88 ■ 87 4 8.8 ; 9.1 7.7 8.1 8.0 1 7.9 91 91 95 92 5 8.9 10.6 6.5 6.4 7.8 • 6.9 58 62 ' 92 71 6 6.3 7.3 6.:>, 6.4 5.0 5.9 78 78 71 76 7 -0.9 0.1 3,7 8.7 3.6 3.7 85 67 84 79 8 -2.1 1 —2.0 3.2 4.0 3.8 3.7 87 92 96 92 9 1.5 , 1.0 4.2 4.1 4.5 4.3 92 82 89 88 10 3.4 2.9 4.7 5.0 5.2 5.0 90 88 : 90 89 11 5 6 5.4 5.7 5.9 6.1 5.9 90 86 89 88 12 4.i ; 3.9 5.3 5.0 5.3 5.2 88 85 87 87 13 19 4.2 5.7 5.3 4.7 5.2 89 65 90 81 14 4.0 4.4 5.0 5.3 4.7 5.0 88 73 77 79 15 4.4 5.4 5.5 5.7 5.4 5.5 84 71 87 81 16 0.8 ! l.G 4.5 4.9 4.3 4.6 86 86 89 87 17 0.8 O.ß 4.2 4.2 4.4 4.3 92 87 90 90 18 0.7 1.2 4.8 4.6 1 4.4 4.6 91 91 90 91 19 0.8 1.3 4.8 4.8 1 4.6 j 4.7 91 91 94 92 20 4.7 , 4.0 4.5 6.2 5.5 5.4 90 90 86 89 '^1 1.9 i-^ 5.9 5.9 4.8 ; 5.5 90 { 80 91 87 22 2.7 2.8 5.2 5.0 4.9 ! 5.0 93 88 87 89 ^3 2.7 2.9 5.0 5.5 5.0 5.2 93 90 89 91 24 2.3 2.Ö 1 1 4.5 5-i 5.1 1 5.0 89 87 94 90 25 2.4 ;, 2.7 4.9 5.3 5.1 5.1 93 \ 87 93 91 26 4.3 3.7 4.9 5.4 5.7 1 5.3 93 87 92 91 27 6.6 1 7.0 6.7 6.2 5.4 1 6.1 90 78 74 81 28 3.9 4.7 4.5 4.3 1 4.5 4.4 67 64 : 73 68 29 4.3 2.9 4.1 5.1 5.7 ! 5.0 94 87 ^ 92 91 30 3.5 4.4 5.9 6.y 4.8 ' 5.7 92 90 82 88 31 3.5 , 3.8 il 5.1 5.3 5.2 ; 5.2 " 1 87 j 82 1 87 85 Ma.r/itnini a)ii M/iiiiiiiiDt am Differenz uftdruek 767.0 10. 737.1 28. 29.9 ufttenipei'atiir 14.0 6. — 2.9 9. 16 9 bsolute Feiiehtigkeit . 8.1 T). 3.2 9. 49 clative Feuchtigkeit . 96 i|. 58 6. 38 rosste tägÜL-lie Niodersclilagshöhe . . . 18.:. ;ui 1 (1. ihl der heiteren Tage (unter 2,o im Mittel) . . f 7« „ „ trüben Tage (über S.q im Mittel) . . . „ „ Stnrmtage (Stärke 8 oder mehr . 3 1 9 „ Eistage (Maximum unter 00) „ „ Frosttage (Minimum unter O^) „ „ Sommertage (Maximum 25,1,0 „der mein- ) . . . 1 — ilirb. (1. na.s.^. Ver. f. Xi.t. 54. JIcteorol. Üeükicht. 50 Station Wiesbaden. 6. Monat 7. CS 1 2 t 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 7a 10 5 10 10 10 10 9 10 10 10 10 10 9 10 9 10 10 10 10 = 10 10 10 10 10 10 10 9.7 Bewölkung 0—10 2 p 9p 10 9 5 8 8 7 2 10 = 10 10 10 3 10 9 10 10 10 10 8 10 10 10 10 10 10 10 8.9 10 10 10 10 5 4 10 = 10 10 10 10 0 8 0 10 10 0 10 = 0 0 10 0 10 4 4 10 6 10 10 7.1 Tages- mittel 10.0 8.0 8.3 9.3 10.0 9.3 7.3 5.0 10.0 10.0 10.0 10.0 10.0 4.0 9.3 6.0 10.0 10.0 6.7 10.0 6.7 6.0 10.0 6.7 10.0 8.0 7.3 9.3 8.7 10.0 10.0 8.6 Wind Eichtung und Stärke 0—12 7a NE 2 C C S 3 SW 1 W 6 N 2 N 2 C N 1 N 1 N 1 N 2 SW 1 W 1 SW 1 c W 2 W 2 W 1 c SW 2 W 2 NE 1 C NW 1 NW 1 SW 1 W 3 C W 1 1.3 2p NE 1 NE 2 NE 1 SW 3 SW 1 W 8 W 3 N 2 C N 1 N 1 N 2 SW 1 NW 4 SW 3 W 2 W 1 W 2 W 2 W 1 W 1 W 1 c NE 1 C NW 1 NW 2 SW 3 SW 3 W 1 W 2 1.6 9P NE 2 , E 2 NE 1 SW 2 ^ C W 1 N 2 N 2 N 1 N 1 N 1 N 1 SW 1 NW 1 SW 3 W W W W W 1 W 2 W^ 1 W 1 c NE 1 NW 1 NW 1 SW 6 W 2 C W 3 I 1.5 1 Zahl der Tage mit: Niederschlagsmessungen mit mehr als 0,2 mm . . Niederschlag (® -)(• ^ A) Regen (#) Schnee ("X") Hagel i-^) Graupeln (A) Thau . ^ 1-^=^) Reif (^) Glatteis (<^) Nebel ( = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten ■ ( ^ > 17 17 17 2 4 Dezember 1900. Beobachter Lampe. 51 8. Niedersclilag Form und Zeit II Höhe I Schnee- . ; decke in cm 7* n, n, n, n, .9 lUi/2-21) >0I— 10i/2a,#i2p— n >tr. 9 — 101/2 a, ^0 nach 5 p ztw. I tr. ztw. a + P 091/2— 5 p =25 p 0 ztw. a -f- p n n 0.1 ; #0 2— 3 p = 11— IIa, =0 5p_n # n, 00, 0 tr. ztw. a -f p ^ii,#oi_i2aztw. #n, ® 0 1—11 a ztw. = i6i/2-8p # n, ^ tr. ztw. a, = 0 9_10 1/2 a % tr. ztw. p # II, @Oztw. a -f- P % ztw. a _o,0O3_8i/4p #n, #11-12 a#o ztw. p Monatssumme. -jw n -J" n 1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 15 Iß 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind- V e r t h e i 1 u n IT 3" 7a 2p ! 9P Summe N 6 4 6 16 NE 2 4 3 ' 9 E S — — 1 1 1 1 sw 5 6 4 15 w 8 11 11 30 NW 2 3 3 8 .Still 7 3 3 1 13 n DAS KLIMA VON WIESBADEN. I. THE IL EINLEITUNG. TEMPERATURVERHÄLTNISSE. VON Dr. L. GRUNHUT, Docenten und Abtiieilungs -Vorstand am Chemischen Laboratorium Fresenius. Jabrb. d. nass. Ver. f. Nat. 54. Meteorol. Bcobacht. :jO — Einleitung. Regelmässige meteorologische Beobachtungen scheinen in Wiesbaden zuerst im Jahre 1842 angestellt worden zu sein. Sie erfolgten auf Veranlassung des Vereins für Naturkunde im Ilerzogthum Nassau. Die befolgte Organisation ist von C. Thomae in seiner Geschichte des ge- nannten Vereins^) näher dargelegt worden. Beobachter war der In- stitutsvorsteher Ebenau. Die Beobachtungen wurden von 1842 bis 1846 regelmässig fortgeführt und die Mittelwerthe und Extreme der- selben neben denjenigen der Nachbarorte Cronberg und Neukirch im ersten bis fünften Heft dieser Jahrbücher veröffentlicht. Für diejenigen' welche etwa auf diese Arbeiten noch zurückzugreifen wünschen, be- merke ich, dass die Beobachtungszeiten O'^a, 3''p und lO^^p waren, wie ich aus den Original-Protokollen feststellen konnte. Diese Protokolle sind im Archiv des Vereins aufbewahrt. Von meteorologischen Arbeiten ist nach 1846 innerhalb des Vereins lange nicht mehr die Rede und erst im Jahre 1868 tritt man dem Gedanken wieder näher. Wesentlich unter Mitwirkung des unvergess- lichen C. Neubauer, ferner aber auch unter thätiger Hilfe nament- lich von A. Pagenstecher und Fr. Odernheimer Averden die nöthigen Schritte zur P^rrichtung einer Station gethan. Dieselbe tritt als solche II. Ordnung in ein officielles Verhältniss zum königlich preussischen meteorologischen Institut. Letzteres liefert die Instrumente, controlirt laufend ihre Richtigkeit und Aufstellung; ihm sind auch die Resultate abzuliefern. Den grössten Theil der laufenden Kosten übernimmt die städtische Verwaltung Wiesbadens. Bei dieser Organisation ist es in unveränderter Weise bis heute geblieben. Dem Vorstand des nassauischen A^ereins für Naturkunde, welcher es. von Begründung der Station an, als eine Ehrenpflicht ansah, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit derselben stetig zu steigern, ist 1) Wiesbaden 1842, S. 86. — 56 — im vorigen Jahre seitens des Magistrats ein directes Aufsichtsrecht zu- ertheilt worden. Die Station wurde in dem damaligen königlichen, jetzigen städtischen Museum untergebracht. Die regelmässigen Beobachtungen wurden am 1. Mai 1869 aufgenommen und bis zum heutigen Tage ohne Unter- brechung fortgeführt, sollen auch — wie wir hoffen — sich noch über manches weitere Jahr erstreclcen. Erster Beobachter war der Conservator August Römer. Er versah seinen Dienst treu und sorgfältig bis zu seinem am 29. April 1899 erfolgten Tode. Von da bis Ende Juli desselben Jahres führte seine Wittwe die Beobachtungen fort. Am 1. August 1899 übernahm der Präparator Ed. Lampe den Beobachtungsdienst, den er seither mit demselben hervorragenden Fleiss und Geschick wahrnimmt, die ihn bei allen seinen Arbeiten auszeichnen. Eine kurze Beschreibung der Station gab G. Hell mann in den Veröifentlichungen des kgl. preuss. meteorologischen Instituts ^j. Ich drucke dieselbe an dieser Stelle ab. »Die meteorologische Station befindet sich nicht weit vom »Bahnhofe, neben dem in der Ecke der Wilhelm- und Friedrich- »strasse gelegenen Museum, dessen Conservator Römer die Be- »obachtungen seit Beginn der Station im Mai 1869 ausführt.« »Das Stationsbarometer mit reducirter Scala hängt in einem »Wohnzimmer vor dem nach N. schauenden Fenster, ausserhalb »dessen das Thermometergehäuse befestigt ist. Der Regenmesser »steht in dem kleinen Garten zwischen dem Museum und dem »Wohnhause des Beobachters, gegen störenden Windeinfluss ge- »schützt, aber noch frei genug. Daneben befindet sich ein »Schneepegel. Zur Bestimmung der Windrichtung, die bei der »Lage Wiesbadens nur eine ganz locale Bedeutung haben kann, »dient eine auf dem hohen Museumsgebäude angebrachte Wind- »fahne. Die Himmels- und Wolkenschau ist ziemlich einge- » schränkt. « lieber Instrumentarium und Richtigkeit der Aufstellung glaube ich keine speciellen Daten beibringen zu müssen ; auf die Autorität des königlichen meteorologischen Instituts hin, welches die Kontrole ausübt, 1) Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen IL u. III. Ordnung im Jahre 1891, S. XVI. Berlin 1895. — 57 — uiid imm beides als eimvandfrei anerkennen. Die geographische Lage der Station wird zu 8^' 14' ö. L. und 50*^ 5' n. B. angegeben; ihre Höhe zu 113,5 m. Das Thermometer befindet sich 2.5 m, der Regen- messer 1,0 m über dem Erdboden. Die Beobachtungstunden waren die vom meteorologischen Institut vorgeschriebenen, also bis 31. December 1886 6^a, 2*^11 und lO'^p, vom 1. Januar 1887 bis zur Gegenwart 7''a, 2''i) und 9''i). Ausserdem wurde während einer langen Reihe von Jahren um 8^a eine Beobachtung für die deutsche Seewarte angestellt. Als am 1. April 1893 in Deutscliland an Stelle der bis dahin üblichen Ortszeit die sogenannte mitteleuropäisclic Zeit eingeführt wurde, wies das meteorologische Institut mit Recht darauf hin, dass für seine Stationen aus leicht ersichtlichen wissenschaftlichen Gründen das Festhalten an der Orts- zeit unerlässlich sei. Dieser Forderung ist natürlich auch in Wies- baden Rechnung getragen worden. In mitteleuropäischer Zeit ausgedrückt fallen also unsere jetzigen Beobachtungstermine auf 7'' 27' a, 2'' 27' p und 9'' 27' p. Mit Abschluss des Jahres 1899 verfügten wir über eine voll- ständige 30 jährige Beobachtungsreihe und ich hielt damit den Moment für gekommen, auf Grund des gesammten Beobachtungsmaterials eine wissenschaftliche Bearbeitung des Klimas von Wiesbaden zu versuchen. Eine solche Arbeit hielt ich nicht nur in allgemeiner Beziehung für interessant, sie schien mir auch für die Bäder- und Fremdenstadt einen praktischen Nutzen zu versprechen. Leider stellte sich diesem Vorhaben in seinem Beginn eine ernst- hafte Schwierigkeit entgegen. Der erste Beobachter Römer hatte weder seine Journale im Hinblick auf eine solche Arbeit eingerichtet, noch auch Tabellen angelegt, welche dieselbe wenigstens zu erleichtern geeignet schienen. Es ergab sich deshalb die Nothwendigkeit, das er- forderliche Material für alle dreissig Jahrgänge theils aus den Original- Protokollen, tlieils aus vorliegenden Publicationen vollständig auszu- ziehen und in der mir nöthig erscheinenden Weise zu ordnen. Dieser vorbereitenden Arbeit unterzog sich in dankenswerther Bereitwilligkeit der jetzige Beobachter Lampe, ohne dessen derartige Mitwirkung ich wohl kaum in der Lage gewesen wäre, diesen ersten Thcil meiner Arbeit, welcher die Temperaturbeobachtungen enthält, schon jetzt vorzulegen. Die bisherigen Veröffentlichungen der Station erfolgten an ver- schiedenen Stellen. Zunächst werden die täglichen Beobachtungen in — 56^ — der hiesigen Tagespresse regelmässig zugänglich gemacht, früher im Rheinischen Kurier, seither im Wieshadener Tagblatt. Ausserdem pub- licirt das kgl. meteorologische Institut in seinen Veröffentlichungen unsere Beobachtungen in genau der gleichen Weise, wie diejenigen der anderen Stationen. Schliesslich erfolgte von 1885 ab die Mittheilung der Monatsmittel und des Jahresmittels auch in den Jahrbüchern des nassauischen Vereins für Naturkunde. Seit 1900 wird au dieser Stelle der vollständige Tageskalender aller Beobachtungen in über- sichtlicher Weise zum Abdruck gebracht. Ich niuss noch erwähnen, dass seit dem Jahre 1881 in Wiesbaden noch eine zweite meteorologische Station besteht. Dieselbe wurde vom Curverein ins Leben gerufen und subventionirt, sie erhielt für eine Reihe von Jahren auch noch städtische Unterstützung. Beobachter an dieser Station ist Herr J. J. Mai er. Die Veranlassung zur Gründung dieser weiteren Station kann man in Herrn Maier 's erstem Bericht über dieselbe lesen. In einer Stadt wie Wiesbaden sei strenge ge- nommen jeder Grad Wärme von Bedeutung und Einfluss auf den Fremdenverkehr. Vor Allem habe man dafür zu sorgen, dass die kli- matischen Verhältnisse in der Welt nicht schlimmer erscheinen als sie in Wirklichkeit sind. Dies schien ihm aber bei unserer meteorologischen Station der Fall zu sein. Schon ihre Lage in einem ringsümschlossenen Hofe ') Hesse es natürlich erscheinen, dass ihre Temperaturangaben der wirklichen, in der freien Luft herrschenden nicht entsprechen könnten. Mai er hat deshalb Beobachtungen =»in freier Luft« angestellt und hierbei thatsächlich höhere Temperaturen gefunden, als sie im Museums- hofe beobachtet wurden. Auch habe die Station daselbst öfter 100'^/;, relative Feuchtigkeit gemeldet, was »namhafte Gelehrte in freier Luft nicht für denkbar halten«. Gleichzeitig hat er selbst »in freier Luft« nur 92—96"/,, beobachtet. Das genügt Herrn Mai er zur Verurtheilung der Station des kgl. preuss. Instituts und zur Befürwortung der Gründung einer zweiten Station, die denn auch erfolgte. Mit ähnlichen Argumenten geht es durch seine weiteren Jahresberichte fort, und in dem letzten, dem zwanzigsten, sucht er die Bedeutungslosigkeit unserer Station dadurch zu erweisen, dass 1) Dieser Hof ist, wie ich auf Grund von Messungen hinzufüge, welche der Beobachter Lampe auf meine Veranlassung anstellte, rund 1500 qm gross luid grenzt an einer Seite mit 40m Erstreckung frei an die ca. 13 ra breite Museunistrasse. _ 59 — €1- mittheilt, ihre Publicationen erfolgten »nur im liicsigcn Tagblatt-. Dass das nicht \Yahr ist, beweist meine Aufzählung auf voriger Seite. Diese und ähnliche Auslassungen des Herrn Maier haben zu ^•iederholten Meinungsäusserungen in privaten und iiffentlichen Kreisen Veranlassung gegeben, so dass ich Veranlassung nahm, das Material 2ur Werthschätzung beider Stationen in einem Artikel des Rheinischen Kurier (1900, No. 244) der Oeffentlichkeit vorzulegen. Da die ganze Frage eigentlich nur ein locales Interesse hat, so glaube ich mich mit diesem Hinweis in der Hauptsache begnügen zu können. Nur einiges muss ich noch bemerken. Die Station, auf welcher Herr Mai er beobachtet, befindet sich in seiner Wohnung in der grossen Burgstrasse. Im Allgemeinen ist dieser Stadttheil dichter be- baut, als derjenige, in welchem das Museum liegt. Die Dimensionen des Hofes des letzteren habe ich bereits angegeben. Herr Mai er kann ferner für die Richtigkeit seiner Instrumente und deren Aufstellung keinen Gewährsmann aufführen, dessen Autorität diejenige des kgl. preuss. Instituts überträfe. Es ist wahr. Herr Mai er fand bei der Nachprüfung unserer Beobachtungen andere Werthe wie wir; aber be- weist das, dass seine richtig und unsere falsch waren? Uebrigens hat der Beobachter Römer deswegen im April 1886 Veranlassung ge- nommen, sich die Richtigkeit seiner Beobachtungen generell von dem königlichen meteorologischen Institut bestätigen zu lassen. Dies ist denn auch am 4. Mai 1886 ausdrücklich geschehen, wie ich hiermit aus den mir vorliegenden Acten anführe. Zweifellos kommt den Arbeiten der Station im Museumshofe derselbe Grad von Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu, wie allen übrigen Stationen des preussischen Beobachtungsnetzes. Zur Erklärung der Differenzen dienen vielleicht die folgen- den Angaben Maier'si). »Man hat gesagt, dass Thermometer, die vor dem Fenster hängen, ohne weitere Schutzvorrichtungen nicht die Avahre Lufttemperatur angeben. Es sind deshalb von gelehrten Physikern verschiedene Schutzumhüllungen in Vorschlag gebracht worden, welche das Instrument vor jeder Ausstrahlung schützen sollen. Ich habe aber durch Proben gefunden, dass jede Umliüllung, sie sei aus Holz oder 1) Bericht über die im Auftrage des Curvereins zu Wiesbaden in den Jahren 1881/83 gemachten meteorologischen Beobachtungen S. 5. — In der- selben Schrift theilt Herr Mai er übrigens auf S. 7 auch mit, dass er die , vielfach übliche" Eeduction des Barometers auf Oo „nicht für angezeigt" hält. ~ 60 ~ Metall oder Gewebestoffen, auf das Thermometer eine weit grössere Störung ausübt, als es die Strahlung selbst thut. Ich habe 'deshalb meine Normalthermometer an einem längeren Gestelle angebracht; etwa 0,5 m von einer mit Holz verkleideten Wand, die ohnedies direct gegen Norden hegt, über einem doppelten, die Bodeneinflüsse völlig isolirenden Boden und habe dann beobachtet, dass die Strahlung dieser Holzwand die nicht von der Sonne beschienen wird, so gut wie gar keinen Ein' fluss auf die Instrumente ausübt.« Herr Maier hat also sein Thermometer ohne das übliche Gehcäuse aufgestellt. Er dürfte hiermit wie auch mit der Motivirung für dieses Vorgehen, unter den Meteorologen eine ziemlich isolirte Stellung ein- nehmen. Man wird es nach diesen kurzen Angaben verständlich linden, dass leh keinen Anstand nehme, meine Arbeit über das Klima von Wies- baden auf die 30 jährigen Beobachtungen der Station im Museumshofe zu gründen. Ich hoffe diesem ersten Theil im nächsten Jahre den Schluss folgen lassen zu können. Temperatur -Verhältnisse. Die mittlere Jahrestemperatur von Wiesbaden ergibt sich aus der 30jährigen Beobachtungsreihe 1870—1899 zu + 9,30 « C. Dieser Werth weicht um ein geringes von demjenigen ab, welchen E. Lampe 1) vor Kurzem mitgetheilt hat. Lampe fand als Jahres- mittel für dieselbe Periode + 9,2. Der Unterschied ist auf die ver- schiedene Art der Ableitung zurückzuführen. Lampe nahm das Mittel aus den Jahresmitteln der einzelnen dreissig Beobachtungsjahre, die jedes ohne Berücksichtigung der zweiten Decimale abgeleitet sind. Die oben von mir berechnete Zahl ist da- gegen das Mittel der einzelnen 12 Monatsmittel, die sämmtlich auf zwei Decimalen zuvor berechnet wurden. In der Vernachlässigung einer- 1) Diese Jahrbücher 53, 218, 1900. — 61 — seits und der Berücksichtigung' dieser zweiten Decimale andererseits ist der Grund der durchaus unwesentlichen Abvveicliung zu suchen. Eine Mittelzahl für die Jahres- oder Monatsteniperatur eines Ortes- wird dem wahren Mittel um so näher kommen, je länger die Periode ist. über welche die regelmässigen Beobachtungen vertheilt sind, aus welchen die Berechnung erfolgt. In kurzen Beobachtungsreihen wird ein Ausnahmsjahr, welches zufällig in die Periode mit eingeschlossen wurde, die Resultate erheblich stärker beeinflussen, als in langen Reihen. Jede Zahl, die man für ein Temperaturmittel angiebt, trägt daher ein gewisses Maass von Unsicherheit in sich. Man wird deshalb gut thun, sich zugleich mit der Berechnung der Mittelzahl über das Maass der Grösse zu unterrichten, um welche der mitgetheilte Werth von dem wahren Mittel abweichen kann, welch' letzteres natürlich streng ge- nommen nur aus einer Reobachtungsreihe abgeleitet werden kann, die von Beginn bis Ende des Zeitraums reicht, in welchem das Klima der Gegend als constant angesehen werden kann. Ich habe die Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers für die mitgetheilte mittlere Jahrestemperatur nach der unten bei den Monats- mitteln erwähnten Methode durchgeführt. Es ergab sich hierbei als Grösse dieses Fehlers ± 0,07 '\ Mit dieser Genauigkeit kennen wir also zur Zeit das Jahresmittel der Temperatur in Wiesbaden. Neben dem durchschnittlichen Jahresmittel interessirt uns noch die Thatsache, wie weit die Mitteltemperaturen der einzelnen Jahre von dem allgemeinen Mittelwerth abweichen können. Die betreffenden Angaben sind unter Zugrundelegung der von Lampe in der erwähnten Arbeit mitgetheilten Zahlen abgeleitet. Hiernach ergeben sich als- Extreme für das Jahresmittel in den Jahren 1870/99 -^^'^-^i">"'" 10,11) (1898), Minimum . . . . . . . 7,70 (137 1). Bildet man die Ditferenz jedes einzelnen Jahresmittels gegen das allgemeine Mittel und nimmt aus diesen Werthen ohne Berück- sichtigung des Vorzeichens das Mittel, so erhält man eine Zahl, welche man die mittlere Abweichung nennt. Für die mittlere Abweichung der Einzeljahre vom 30jährigen Jahresmittel er- giebt sich in dieser Art für unsere Beobachtungsperiode +0,470. Aus dieser Zahl habe ich oben den wahrscheinlichen Fehler ab'^eleitet. — 62 — Neben der mittleren Abweichung interessirt uns noch die Häufig- Iveit der einzeh^en Abweichungen. Dieselbe lässt sich der folgenden Tabelle entnehmen, bei welcher ebenfalls nur der absolute Werth der Abweichung, nicht aber deren Vorzeichen berücksichtigt ist. Es wurden beobachtet: Abweichungen der einzelnen Jahresmittel vom mittleren Jahresmittel in Höhe von 0 0 0,1'^ 0,2 0 0,3" 0,4 ^' 0,50 1 3 4 8 4 3 mal 0,6^' 0,7« C,8f» 0,9" 1,0° 1,50 1,60 0 1 1 2 1 1 Imal. Am häufigsten sind also Abweichungen um +0,3«, dann folgen solche um + 0,2 und + 0,4 « C In Deutschland ist die Gegend des mittleren Rheinthals oberhalb Mainz der Sitz der grössten Mittelwärme ^). Diesem Bilde fügt sich auch Wiesbaden ein, denn wenn man die Aufzeichnungen über die mittlere Jahrestemperatur deutscher Stationen durchsieht, wird man Werthe, welche 9" C. überschreiten, schon relativ selten finden. Inner- halb der bezeichneten Gegend nimmt aber Wiesbaden mit 9,30 keinen ausnahmsweise hohen Rang ein, im Gegentheil, seine Jahrestemperatur bleibt hinter vielen Orten des betreffenden Bezirkes zurück. Ich greife zum Vergleiche einige zwar ältere Angaben aus Dove's Klimatologie von Deutschland'^) heraus, wobei ich solche Stationen auswähle, für ^velche längere Beobachtungsreihen benutzt werden konnten. Crefeld 9'^ Köln 10,1 Coblenz ^^^^^ Boppard ^'"^ Kreuznach -''^ Trier 9,7 Darrastadt ^^'^ Für Frankfurt a. M. fanden J. Ziegler und W. König^) die mittlere Jahrestemperatur zu 9,67. Zu diesen Zahlen ist jedoch zu bemerken, dass dieselben zu einem absolut strengen Vergleiche nicht zu dienen vermögen, weil die Jahres- 1) J. Kann, Klimatologie 2. Aufl. 3, 150. 1897. 2) Preussische Statistik XXXII. 28. 1874. 3) Das Klima von Frankfurt a. M. S. XXXIV. 1896. — 03 — mittel der verschiedenen Orte nicht aus den ^^1 eichen Beohachtungs- perioden abgeleitet sind. Immerhin sind die betieffenden Zahlen, viel- leicht mit Ausnahme derjenigen für Coblenz, aus so langjährigen Reihen berechnet, folglich mit solcher Annäherung bekannt, dass dieses Be- denken gegen ihre Vergleichbarkeit nur mehr ein theoretisches ist. Um die Mitteltemperaturen verschiedener Orte zu vergleichen, be- dient man sich häufig nicht einer solchen Nebeneinanderstellung der betretfenden ^Verthe, wie ich sie eben vorgeführt habe, sond'ern man stellt dieselben graphisch in Form sogenannter Isothermenkarten dar. Will man den Verlauf der Isotherme, welche der Wiesbadener Jahrestemperatur entspricht, verfolgen, was am besten an der Hand der betreffenden Karten von H a n n im Physikalischen Atlas geschehen kann, so darf man hierzu nicht unseren Vlittehverth von 9,30 heranziehen. Die Isothermenkarten sind nämlich nicht der Ausdruck der wirklich beobachteten Mitteltcmperaturen , sondern sie stelle;: dieselben nacli vorher erfolgter Reduction auf das Meeresniveau dar. Orte gleicher Jahres-Isotherme können daher in Wirklichkeit sehr verschiedene Jahrestemperaturen aufweisen, wenn ihre Höhenlage erheblich verschieden ist. Die Reduction der Temperatur auf das Meeresniveau erfolgt, in- dem man auf je 100 m Eriiebung 0,5" zur wirklichen Temperatur hin- zuzählt. Da wir für Wiesbaden die Höhencote 11 3,. 5 m zu Grunde legen müssen, so ergiebt sich die Correctur zu 0,57 " und die auf Meeresniveau reducirte mittlere Jahrestemperatur von Wiesbaden zu 9,87" C. Der Verlauf der Jahres-Isotherme von 10", die ziemlich dicht an Wiesbaden vorbeiführt, ist auf dem europäischen Festlande der folgende. Sie geht von der Gegend des Asow'schen Meeres bis etwa nach Wien, folgt dann in grossen Zügen dem Thal der Donau bis in die Gegend zwischen Regensburg und München, um sich von da nordwestlich nach dem Rheinthal zu wenden. Sie erreiclit dasselbe etwas südlich von uns und biegt nunmehr nach Norden um. um in ihrem weiteren Verlaufe im grossen und ganzen dem Rheinthal I»is zur holländischen Küste zu folgen. Die auf Meeresniveau reducirte mittlere Jahrestemperatur ist auf dem ganzen Continente nördlich bezw. östlich dieser Linie kleiner, jenseits derselben grösser als 10". Man hat wiederholt den Versuch unternommen, die Mitteltemi)eratur der einzelnen Breitengrade unseres Planeten zu ermitteln. Die Zahlen, Avelche in dieser Beziehung jetzt als giltig angesehen werden, lindet — 64 — man u. A. auch in Form einer Tabelle bei H. Mohn^) abgedruckt. Danach beträgt die mittlere Jahrestemperatur für 50^ n. B., unter welchem Wiesbaden liegt (genauer 50 '^ 5' n. B.) 5,6" C. Die auf Meeresniveau reducirte mittlere Jahrestemperatur von Wiesbaden weicht hiervon um -[-4,3'^ ab. Man nennt diesen Werth die thermische Anomalie eines Ortes und hat Karten hergestellt, auf »velchen Orte gleicher thermischer Anomalie durch Linien verbunden sind, welche man nach Dove mit dem Namen Isanomalen bezeichnet hat. Wir gehen nunmehr von der Besprechung des Jahresmittels zu demjenigen der einzelnen Monatsmittel, über. Dieselben finden wir für unsere dreissigjährige Periode 1870/99 in folgender Tabelle dargestellt. Tabelle der mittleren Monatstemperaturen. Monats mittel mittleres grösstes kleinstes Januar Februar . März . . April . . Mai . . . Juni Juli . . . August September October . November December 0,21 1.83 4.92 9,47 13,21 16.99 18,34 17.62 14,20 9.06 4,80 0,91 4,2 5,1 7,8 12,2 16,8 20,0 20,5 19,5 17,0 11,4 7.4 5.7 Jahr 84 77 82 94 89 89 74 92 95 81 99 80 -4,6 — 4,0 0,8 7,6 10,6 13,9 15,8 15,8 11,3 6,3 2,2 -8^0 Jahr 93 95 83 91 74 71 88 96 77 96 71 79 Differenz 8,8 9,1 7,0 4.6 6,2 6.1 4,7 3,7 5,7 5,1 5,2 13,7 Die Tabelle zeigt uns ausser der Mitteltemperatur der einzelnen Monate auch noch den grössten und kleinsten Mittelwerth. der für jeden einzelnen Monat in den betreffenden dreissig Jahi'en zur Be- obachtung gelangte, also die sogenannte Extreme der Mouats- mittel, und die Differenz derselben. Diese Differenz ist für die 1) Grundzüge der Meteorologie 5. Aufl. S. 70. 1898. — 65 Wintermonato grösser, als für die Sommermonate, eine Erscheinung, die bei solchen Untersuchungen als allgemeine Regel erkannt worden ist. In gleicher Weise, wie für das Jahresmittel, habe ich auch für die Monatsmittel die mittleren Abweichungen berechnet. Man lindet dieselben in folgender Tabelle verzeichnet: Mittlere j Wahrschein- Abweichuno: i lieber Fehler Januar . Februar . März . . April . . Mai . . Juni . . JuH . . August . September October . November Deceinber 1,95 1.62 1.51 1,00 1,24 0,98 0,99 1.01 1,01 1.12 1,17 2,03 + 0,31 + 0.25 ± 0,24 ±0,16 ±0.19 ±0,15 ± 0,15 ±0.16 ±0,16 ±0.17 ± 0,18 ± 0,32 Entsprechend der grösseren Differenz zwischen den Monatsextremen rinden wir auch für die mittleren Abweichungen in den Wintermonaten höhere Wertlie, als in den Sommermonaten. Die mittleren Abweichungen besitzen für uns nicht nur Werth als Factoren zur Beurtheilung des Klimas, sondern sie dienen uns auch zur Berechnung des wahrscheinlichen Fehlers, mit dem die Monats- mittel behaftet sind. Auch für diese gilt ja dieselbe Betrachtung, die wir oben über das Jahresmittel angestellt haben. Nach Fe ebner ist dieser wahrscheinliche Fehler W W = 1,1955 V 2 IT-^ X mittlere Abweichung, in welcher Formel n die Zahl der Beobachtungsjahre bedeutet. In unserem Falle ist n ^= 30, der Factor, mit welchem die mittlere Ab- weichung zu multipliciren ist, also = 0,15564. Auf diese Art sind die in vorstehender Tabelle mit aufgeführten wahrscheinlichen Fehler er- tiö ^ raittelt. Man ersieht aus denselben, dass unsere Zahlen bereits erheb- liche Genauigkeit besitzen und zwar sind die Zahlen für die Sommer- monate genauer, als die für .die Wintermonate, was natürlich mit der bereits erwähnten allgemeinen Gesetzmäfsigkeit in Zusammenhang steht, nach welcher die Mitteltemperaturen der Wintermonate den grösseren Schwankungen unterworfen sind. Die Monatsniittel gestatten uns bereits einen annähernden Ueber- blick über den Verlauf der Temperaturcurve während des Jahres, wie er uns allerdings weiter unten aus den Pentadenmitteln noch deutlicher werden soll. Wir linden sie in Fig. 1 dargestellt, und man nennt die Figur 1. Jährliche Periode der LufLteniperatur in "Wiesbaden and Frankfurt a. M. D. J. F. JL A. 21. J. J. A. S. 0. N. D. 20 18 16 14 1-2 10 (■) - ' y ■/ X \ ,7 ■ / \ // 1 \ / /' \ V, ! 1 \ \ / / \ \ / \ X Wiesbaden. Frankflirt. so erhaltene Curve die jährliche Periode der Lufttemperatur. In unserer Figur ist dieselbe nicht nur für Wiesbaden zur Darstellung gebracht, sondern es ist auch diejenige für Frankfurt a. M. nach den Werthen, die Ziegler und König aus 36 jährigen Beobachtungen (1857/92) abgeleitet haben, mit eingezeichnet. — 67 — Man erkennt aus dieser Darstellung leicht, dass Frankfurt, vou dem wir vorliin bereits sahen, dass es ein deutlich höheres Jahresmittel als Wiesbaden hat, insbesondere auch in der wärmeren Hälfte des Jahres heisser ist, dagegen in der den Winter einschliessenden anderen Jahi-eshälfte mit Ausnahme des Februar niedrigere Monatsmittel als Wiesbaden hat. Diese Thatsache haben bereits Ziegler und König auf Grund älterer Beobachtungen feststellen können. Die Differenzen der einzelnen Monate Wiesbaden minus Frankfurt sind folgende : Jan. Febr. März April Mai Juni Juli + 0.04 —0,19 +0,16 —0,21 -0,94 —0.81 —0,93 Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. — 0.79 — 0,83 — 0,37 + 0,39 + 0,03 Die Differenz zu Gunsten Wiesbadens beträgt hiernach in deu Sommermonaten nahezu 1*^ C. Bei diesem Vergleich muss übrigens an das erinnert werden, was oben bei der Nebeneinanderstellung der Jahres- mittel verschiedener Orte des Rheinlandes angeführt wurde. Dasselbe- gilt, wie hier ein für alle Mal bemerkt sei, auch für alle folgenden derartigen Vergleiche. Wie unsere Monatsmittel lehren, fällt in Wiesbaden die kälteste Zeit des Jahres in den Januar, die wärmste in den Juli. Diese Ver- theilmig findet sich in gleicher Weise auf der nördlichen Halbkugel fast an allen Orten der gemässigten und der kalten Zone. Die Differenz zwischen der Januar- und der Juli -Temperatur be- trägt für Wiesbaden 18,13" C. Mau bezeichnet diese Zahl als jähr- liche Wärmeschwankung und sieht sie als Maass der Con- ti nentalität eines Klimas an. Bei Seeklima ist diese Differenz aus leicht zu erkennenden Gründen, welche auf der temperatur- ausgleichenden Wirkung der erwärmten grossen Wassermassen des Oeeans beruhen, klein, während sie bei Continentalklima sehr gross ist. In den von Hann angeführten Beispielen ist diese Maasszahl bei aus- gesprochenem Seeklima ca. 8", bei ausgesprochenem Continentalklima ca. 30 bis 50". Des näheren fasst man eine jährliche Wärmeschwankung von 20" als Grenze zwischen limitirtem und excessivem Klima auf. Wiesbaden gehört also noch in ausgesprochener Weise zum limitirten Klima. Das eigentliche Maass der Continentalität eines Klimas gewinnt man nach Zenker, indem man die jährliche Temperatur- schwankung durch den Bogen der geographischen Breite dividirt. Wir — 68 — ^ linden hiernach für "Wiesbaden 18,13:50.1=0.36. oder eine Con- tinentalität des Klimas von 36 ^/q. Das heisst mit anderen Worten, Wiesbaden steht in seinem Klima dem Seeklima wesentlich näher, als dem ausges^irochenen Continentalklima. Zur näheren Erläuterung dieser Yerhältnisse gebe ich im folgenden noch für jene Orte, deren mittlere Jahrestemperatur ich oben anführte, die Zahlen für die jährliche Wärmeschwankung wieder, wobei ich die bereits citirten Angaben von Dove, bezw. Ziegler l)enutze. und König Januar Juli Schwankung Crefeld .... 1,1 18,4 17,3 Köln .... 1,6 18,8 17,2 Coblenz . . . 2,0 18,8 16,3 Boppaid . . . 1,1 17,9 16,8 Kreuznach . . . 0,8 19,0 18,2 Trier .... 1.1 18,5 17,4 Darmstadt . . 1,1 19,5 18,4 Frankfurt a. M. 0,2 19,3 19.1 Die besondere Bedeutung der Januar- und Juli - Mittel für die Eeurtheilung des Klimas hat dazu geführt, auch sie gleich den Jahres- mitteln in I s 0 t h e r m e n k arte n zur Darstellung zu bringen. Wiederum ist hierfür eine Reduction auf Meereshöhe nöthig, die nach gleichen Orundsätzen, wie beim Jahresmittel geschieht. Das reducirte Januar- mittel ist für Wiesbaden 0,78^, das reducirte Julimittel 18,91*'. Die mittlere Januartemperatur beträgt für den .50. Grad nördlicher Breite — 7,2, die mittlere Julitemperatur 18,1 ''. Hieraus ergiebt sich -die thermische Anomalie für Wiesbaden im Januar zu -|- 8,0, im Juli zu -|- 0,8. Häutig leitet man aus den Monatsmitteln die Mitteltemperaturen -der Jahreszeiten ab. Man rechnet hierbei den December, Januar und Februar zum Winter, März bis Mai zum Frühjahr. Juni bis August 2um Sommer und September bis November zum Herbst. In dieser Weise — 09 — ■wurden die folgenden Mittelwertlie combinirt und vergleichend mit denjenigen einiger anderer Orte zusammengestellt. Winter Frühling Sommer Herbst Wies b a den 0,98 9,20 17.65 9,35 Crefeld .... 2,0 8,9 17,6 9,7 Köln . . . 2,5 9,5 18,0 10,4 Coblenz . . . 2,8 10,2 18,1 10,9 Boppard . . . 2,0 8,8 17,1 9,7 Kreuznach . . . 1,6 9,5 18,4 9,9 Trier .... 1,9 9,0 17,8 9,9 Dann Stadt . . 1,8 10,1 18.1 10,2 Frankfurt a. M. 1,02 9,53 18,49 9,62 Diese Tabelle zeigt uns in Uebereinstimmung mit bereits zuvor ■erwähnten Resultaten , dass Wiesbaden unter den Orten des Mittel ■ rheingebietes sich durch einen relativ gelinden Sommer auszeichnet. Es steht mit 17,65^ mittlerer Sommertemperatur namentlich hinter Frankfurt und Kreuznach erheblich zurück. Diese relative Abkühlung des Wiesbadener Sommers gegenüber demjenigen anderer Orte des Kliraa- bezirkes, zu dem unsere Stadt gehört, scheint mir ein Vorzug ihres Klimas zu sein, der ausdrücklich hervorgehoben zu Averden verdient. Ihm steht aber natürlich als Correlat eine entsprechende Erniedrigung auch der Wintertemperatur zur Seite. Wiesbaden und Frankfurt zeigen unter den angeführten Orten den kühlsten Winter. Ich muss aber hervorheben, dass diese Wintertemperatur immer noch als eine sehr m i 1 d e angesehen werden muss. Thatsächlich haben wir, abgesehen vom Rheinthal, in Deutschland nur wenige Landstriche, in welchen die mittlere Wintertemperatur diejenige von Wiesbaden erreicht oder gar übertrifft. Es sind dies die Nordseeküste, ferner ein Bezirk im weiteren Umkreis von Hannover, sowie schliesslich die Ostseite des Schwarzwaldes. Wir werden alsbald auch an einem anderen Merkmale die Milde des Wiesbadener Winters kennen lernen. Um ein richtiges Bild von den Schwankungen, denen die Temperatur- verhältnisse eines Ortes unterliegen, zu erhalten, genügt es nicht, allein die Monatsmittel und ihre Extreme zu betrachten, sondern man muss Jahrb. d. nass. Vcr. f. Nat. 54. Meteoro]. Beobacht. .9 — 70 ~ noch andere Werthe heranziehen. Man beobachtet mit Hilfe des Maximum- und Minimumthermometers die täglichen Maxima und Minima der Temperatur. Hieraus bildet man für jeden Monat eines jeden Jahres die Mittel der täglichen Maxima und Minima und vereinigt die gleichen Monate der ganzen Beobachtungsperiode zu Durch- schnittswerthen. Das ist in der folgenden Tabelle geschehen. Dieselbe enthält ausserdem noch die absoluten Maxima und Minima, die in jedem einzelnen Monate während der Periode beobachtet wurden. Die betreifenden Mittelwerthe stellen also für jeden einzelnen Monat die höchsten und niedrigsten Temperaturen dar, zwischen denen sich das regelmässige 24-stündige Auf- und Abklingen der Wärme im Mittel täglich abspielt. Die ersten drei Spalten dieser Tabelle beziehen sich jedoch im Gegensatz zu den bisherigen nicht auf die 30jährige Periode 1870/99, sondern nur auf die 18jährige 1882/99. Ich musste mich hierauf beschränken, weil die älteren Werthe sich nicht ohne weiteres aus den Beobachtungs-Journalen ausziehen Hessen. Maxima und Minima der Temperatur. Januar Februar März April Mai Juni Juli August . September October . November December Mittleres Maxi- mum 1882/99 2,44 4,92 8,89 14,40 18,78 22,37 23,26 22,97 19,21 12,63 7,33 3.39 Mittleres Mini- mum 1882/99 Aperio- dische Schwan- kung 1882/99 Absolutes Maximum 1870/99 Absolutes Minimum 1870/99 -2,45 4,9 — 1,08 6,0 0,96 7,9 4,82 9,6 8,62 10,2 11,96 10,4 13,16 10,1 10,82 12,2 10,02 9,2 ; 5,78 6,9 2,26 5,1 — 1,02 4.4 Datum 16,3 9.1. 77 15,5 17. II. 85 22,5 29. III. 90 25,0 22. IV. 85 31,5 27.U. 28.V. 92 32,5 12. VI. 77 35,0 20. VII. 81 36,0 17. VIII. 92 31,5 4. IX. 95 243 |2-X.73 ^^'"^ \ l.X. 74 17,9 4. XI. 99 14,0 27.U.28.XII.82 Datum — 18,9 17.1.93 — 18,4 8. II. 95 — 10,5 17. III. 83 — 4,5 12. IV. 82 „ / 16. V. 85 ^ I 8, V. 92 4.5 17. VI. 82 5.6 14. VII. 88 5,9 27. VIII. 96 0,5 26. n. 27. IX. 7 T — 4,9 28.x. 87 — 12,4 27. XI. 90 — 20,0 10. XII. 79 Die Tabelle enthält ausser den bereits erwähnten Angaben noch eine Rubrik, welche die Ueberschrift »aperiodische Schwankung« trägt. Dieselbe ist nichts anderes, als die DiiTerenz zwischen dem — 71 — mittleren Maximum und dem mittleren Minimum. Die Grösse dieser Schwanlvungen ist nach Hann ein Maass für das, »was wir die Ver- änderlichkeit der Temperatur nennen. Sind diese Temperatur- schwankungen gering, so nennen wir das Klima ein constantes, gleichmässiges; sind sie gross, so nennen wir das Klima variabel oder veränderlich (in Beziehung auf die Temperatur}*. Bestimmte Grenzwerthe, nach denen man ein Klima dem constanten oder variabeln zuzurechnen hätte, finde ich bei Hann nicht angegeben. Aus den absoluten Maximal- und Minimahverthen der letzten Spalten unserer Tabelle, hebe ich hier nochmals diejenigen beiden heraus, welche die extremsten Einzeltemperaturen darstellen, welche in unserer dreissigjährigen Periode 1870/99 in Wiesbaden beobachtet wurden. Es sind dies : Absolutes Maximum 36,0 am 17. YIII. 92. Absolutes Minimum — 20,0 am 10. XII. 79. Hiernach betrug die Grösse der absoluten Temperatur- schwankung im Zeitraum 1870/99 56,00C. Noch in anderer Weise lassen sich die Beobachtungen am Maximum- und Minimum -Thermometer zur Beurtheilung des Klimas heranziehen. Wir wollen einmal nicht, wie in der vorigen Tabelle, die Mittelwerthe der Maxima und Minima eines jeden Monats zum dreissigjährigen Mittel vereinigen, sondern für jeden Monat eines jeden Jahres das absolute Maximum und das absolute Minimum aufsuchen und aus diesen den Durchschnitt nehmen. Dann erhalten wir also die mittleren höchsten Maxima und Minima eines jeden einzelnen Monats und in entsprechender Weise diejenigen des ganzen Jahres. Dieselben sind für Wiesbaden, und zwar für die Periode 1870/99, in der folgenden Tabelle enthalten und mit den entsprechenden Werthen, die Ziegler und König für Frankfurt a. M. fanden, in Vergleich gestellt. Auf den ersten Anblick erscheint es auffallend, dass das mittlere Kälte-Extrem des Jahres einen niedrigeren, das Wärme-Extrem einen höheren Werth aufweist, wie der kälteste, bezw. wärmste Monat. Doch ist dies aus der llerleitung der Werthe völlig eiklärlich. Die Zahlen für das Jahr sind für sich aus den 30 Maximal- bezw. Minimahverthen der einzelnen Jahre abgeleitet, die in verschiedenen Jahren auf ver- schiedene Monate fielen. Die Monatsmittel vereinigen dagegen jedesmal die 30 extremen Werthe desselben Monats. Die Abweichungen der 9* r4 einzelnen Wertlie werden sich also beim Ziehen eines Durchschnittes im einen Falle in canz verschiedener Weise ausgleichen müssen, wie im anderen. Wiesbaden 1870/99 Frankfurt a. M. 1857/92 Mittel der Mittel der liöchsten tiefsten Differenz höchsten tiefsten Differenz Tem.peraturen Temperaturen Januar . . . ! 8,9 - 10,2 1 19,1 ' 9,5 — 10,9 20,4 Februar . . . 10,7 -8,4 19,1 1 11,2 -8,4 19,6 März .... 1 16,6 -4,8 21,4 ! 16,5 -5,3 21,8 April .... 21,7 — 0,6 22,3 22,9 -0,9 23,8 Mai .... i 26,5 3,0 23,5 28,1 2,8 25,3 Juni .... ! 29,0 7,4 21,6 30,6 7,4 23,2 Juli .... 30,8 9,6 21,2 i 31,9 9,7 22.2 August . . . 29,6 8,2 21,4 31,0 9,0 22,0 September . . 25,6 4,7 20,9 26,9 4,7 22,2 Octuber . . . 19,5 0 19,5 20,5 -0,4 20,9 November . . 12,8 — 3,8 16,6 13,5 — 5.1 18,6 December . . , 9,7 -9,0 18,7 10,2 — 9,6 19,8 Jahr .... 31,8 — 13,4 45,2 33,1 — 13,6 46,7 Von diesen Zahlen ist namentlich das mittlere Kälteextrem des Jahres von Bedeutung, weil es den äuss ersten Kältegrad dar- stellt, auf den man sich im Winter durchschnittlich gefas.st machen muss. Dieser Werth beträgt demnach für Wiesbaden —13,4", für Frankfurt a. M. — 13,6". Leider kann ich für die Rheingegend kein anderes Vergleichsmaterial beibringen, nur für Kreuznach finde ich diesen Werth noch angegeben und zwar zu -• 14,6". Die mittleren Kälteextreme halten sich in Deutschland zwischen — 21" und — 14 bis 15".') Wiesbaden steht also noch ausserhalb dieser Grenzen und geht mit seinem durchschnittlichen niedrigsten Kältegrad noch nicht einmal bis auf den oberen Grenzwerth herab. Hierin erblicke ich ein wesentliches Merkmal für die Milde des Wies- badener Winters. Das mittlere Wärmeextrem ist in ganz Deutschland nahezu das- ij J. Hann. Handbuch d. Kliuiatologie. 2. Aufl. 3, 152. 1897, — 73 — selbe, es betrügt etwa 31 bis 33'^. Wiesbaden steht mit seinen 31,8 der unteren Grenze näher, als der oberen, ein neuer Reweis für das, was ich vorhin über die relative Milde des Wiesbadener Sommers sagte. Ich gehe nunmehr dazu über , die M o n a t s m i 1 1 e 1 für die Temperatur einzelner Tagesstunden aufzusuchen. Leider liegt liierfür in unseren Wiesbadener Beobachtungen kein hervori'agend günstiges -Material vor. Wir haben hier zu keiner Zeit allstündlioh beobachtet, noch auch selbstregistrirende Instrumente zur Verfügung gehabt. Ich liin daher lediglich auf die dreimal täglich ausgeführten Termins- beobachtungen angewiesen. In diesen ist aber leider — wie übrigens im ganzen preussischen Stationsnetz — auf Grund einer generellen Verfügung des königl. preussischen meteorologischen Instituts inmitten unserer Beobachtungsperiode eine Veränderung eingetreten. Wir be- obachteten bis 31. üecember 1886 zu den Terminen 6^ 2'' und 10 \ vom 1. Januar 1887 jedoch um 1^, 2^ und O**. Ausserdem Hessen sich von den älteren Jahrgängen (bis einschliesslich 1878) die Be- obachtungen für diese Arbeit nicht mehr aus den von Römer geführten Journalen ausziehen. Ich besitze also nur die Daten aus folgenden Jahrgängen : 6 h 1879/86 7 h 1887/99 2 h 1879/99 9h 1887/99 10 h 1879/86 Aus diesen habe ich zunäclist die Monatsmittel für die betreffende Periode in der üblichen Weise abgeleitet und in der folgenden Tabelle zusammengestellt (vergl. S. 74). Um nun mit Hilfe dieser Werthe, mit denen in dieser Form nicht viel anzufangen ist, weil sie nicht unter einander vergleichbar sind, zu den wahren dreissigjäbrigen Mittclwerthen für diebetreffenden 5 Stunden zu gelangen, schlug ich folgendes Verfahren ein. Dasselbe erlaubte mir, die in der letzten Tabelle enthaltenen Zahlen durch Correctur auf die gewünschten dreissigjäbrigen Mittelwerthe umzurechnen. Zunächst berechnete ich mir die Monatsmittel der Temperatur für die drei Perioden, die in Betracht kamen, also für 1879/8G, 1887/99 und 1879/99. Dann bildete ich die Differenzen zwischen den direct abgeleiteten Stundenmitteln und dem Monatsmittel derselben 74 Periode. Diese Differenz fügte ich dann unter Berücksichtigunf? des Vorzeichens dem 30jährigen Monatsmittel hinzu und erhielt so einen corrigirten Werth, welcher dem 30jährigen Stundenmittel des betreffenden Monats entsprechen musste. 61' a. 1879/86 7iia. 1887/99 2hp. 1879/99 9hp. 1887/99 lOi'p. 1879/86 Januar . Februar März . . April . . Mai . . Juni . . Juli . . August . September October . November December — 1,01 0,80 1,95 6,15 9,93 13,65 15,29 14,34 11,70 7,41 4,00 0.71 -0.77 -0,22 2,35 6,67 11,48 15,23 15,90 15,02 11,47 7,00 3,55 -0,07 1,24 4,10 8,19 13,29 17,68 21,10 22,22 22,01 18,39 11,80 6,60 2,26 -0,49 0,76 4,57 8,95 12.88 16,28 16,88 16,55 13,17 8,25 4,55 0,73 — 0,18 2,15 4,29 8,40 11,89 14,85 16,75 16,28 13,47 8,25 4,55 1,19 Um Gelegenheit zur Controle dieser Berechnung zu geben, theile ich zunächst die erwähnten Monatsmittel für die drei Perioden mit. Moiiatsmittel der Temperatur in den Perioden 1879/86, 1887/99 und 1879/99. 1879/86 1887/99 1879/99 Januar 0.13 — 0,31 — 0,15 Februar 2,59 1,46 1,89 März . . . 4,95 4,85 4,89 April . . 9,34 9.45 9,41 Mai . . . 13.20 13,71 13,52 Juni . . . 16,40 17,27- 16,94 Juli . . . 17,99 18,06 18,03 August . . 17,55 17.52 17,53 September 14,63 13,97 14,22 October 9,14 8,84 8,95 November . 5,11 4,78 4,90 December . 1,49 0,86 1.10 15 Die folgende Tabelle enthält dann die in der beschriebenen Weise abgeleiteten 30jährigen Monatsmittel der einzelnen Stunden, sowie die daraus berechneten Jahresmittel. Durch Correctur erhaltene 30 jährige 31ittel einzelner Tagesstunden. 6ha. 7 ha. 2hp. 9iip.' 10h p. Januar . . Februar März . . . April . . Mai . . . Juni . . . — 0,93 0,04 1,92 6,28 9,94 14,24 15,64 14,41 11,27 7,83 3,69 0,13 — 0,25 0,15 2,42 6,69 10,98 14,95 16,18 15,12 11,70 7,22 3,57 - 0,02 1,30 4,04 8,22 13,35 17,37 21,15 22,53 22,10 18,37 11,91 6,50 2,07 — 0,07 1,13 4,64 8,97 12,38 16,00 17,16 16,65 13,40 8,47 4,57 0,78 — 0,10 1,39 4,26 8,53 11.90 15,44 17.10 16,35 13,04 8,17 4,24 0,61 Juli . . . August . . September October . . November . December . Jahr .... 7,00 7,40 12,41 8,67 8,41 l Diese Wertlie können natürlich nicht dieselbe Genauigkeit be- anspruchen, die man erwarten dürfte, falls sie aus thatsächlichen dreissigjährigen Beobachtungen abgeleitet wären. Aus dieser bis zu einem gewissen Grade vorliandenen Unsicherheit erklären sich natürlich auch einige auffallende Sprünge, die man bei näherer Betrachtung der Zahlen leicht bemerken wird, vor allem der Umstand, dass die Tabelle im Februar die 10 ''- Temperatur merklich höher angiebt, als die 9''- Tcmperatur. Um eine Vorstellung von der Genauigkeit zu gewinnen, welche 4-9''4-9 zu Grunde seiest. Die 3 ' 4 Ergebnisse dieser Rechnung giebt die folgende kleine Tabelle: Mitteltemperatur, herechnet aus ßh _(-2h 4- lOh 7h -^2'' + 9h Wirkliche Mittel- Temperatur Januar Juli . Jahr . 0,09 18.42 9.27 0,23 18,26 9,29 0,21 18.34 9,30 Wie man sieht, ist die Uebereinstimmung eine recht befriedigende und die Annahme ist hiernach berechtigt, dass die mitgetheilten corrigirten Werthe recht nahe Ausdrücke der wahren Stundenmittel darstellen. Die mitgetheilten Jahi'esmittel für 7 '\ 2'" und 9'' zeigen eine geringe Verschiedenheit gegenüber den von L a m p e ^) abgeleiteten. Lampe gründete seine Berechnung auf eine ältere Zusammenstellung von Römer und in dieser scheint der Wechsel in der Festsetzung der Beobachtungsstunden nicht berücksichtigt worden zu sein. Auch rechnete Lampe nur mit auf eine Decimale abgerundeten Jahresmitteln. Meine Zahlen dürften daher der Wahrheit etwas näher kommen. In einem letzten Abschnitt gehe ich schliesslich daran, die Ver- änderungen der täglichen Mitteltemperaturen während des Ablaufes des Jahres zu schildern. Leider war es aus den in der Einleitung an- gegebenen Gründen nicht möglich, hierfür einen vollständigen Tages- kalender aufzustellen, da hierzu das xVusziehen von ca. 1 1 000 Einzel- beobachtungen aus den Originalprotokollen erforderlich gewesen wäre. Ich musste mich daher mit der Berechnung eines Pentadenkalenders begnügen, d. h. die mittlere Tagestemperatur für je einen Zeitraum von 5 Tagen (eine Pentade) zu ermitteln. Aus rein äusserlichen Gründen konnte das Material aus den allerletzten Beobachtungsjahren hierfür nicht mitbenutzt werden, so dass sich die folgenden Angaben nicht auf 1) Diese Jahrbücher 53, 218. 1900. 77 die oOjährige Beobachtungsreihe beziehen, sondern auf die 26jährige Periode 1870 95 i). Die folgende Tabelle gibt zunächst die Mittelteniperaturen für jede einzelne Pentade an ; ausserdem entliält sie noch das grösste und kleinste Mittel, das innerhalb des Zeitraumes für jede Pentade beobachtet wurde, sowie die Differenz zwischen diesen beiden Werthen. Pentadcuniittel der Temperatur 1870/95. Mittleres Grösstes Kleinstes Dilfe- P e u t a tl e Mittel Mittel Mittel renz Jahr Jahr 1. Jan. 1.— 5. Jan. -0,1 6,4 77 -10.6 71 17,0 2. 1? 6.— 10. ., 0,1 7,3 77 — 6,4 91 13,7 * M 11.— 15. „ — 0,5 5,0 73 — 7,0 93 12,0- \. ?; 16.— 20. „ -0,1 6,9 75 -14,1 93 21,0 5. )) 21.-2.-.. „ 0,3 5,0 75 — 9.2 81 14,2 6. M 26.-30. „ 0,3 5.6 84 — 7.4 95 13,0 7. )j 31.— 4. Febr. 0,9 6,1 84 — 7,1 95 13,2 8. Febr. 5.-9. 0,5 6.5 77 — 9,3 95 15,8. 9. ?♦ 10.— 14. ,. 0.4 8,4 77 — 7,2 95 15,6 10. ?• 15.-19. ., 2,4 7,4 76 — 3,0 92 10.4 11. JJ 20.-24. ., 2,4 7,4 76 — 2,3 75 9,7 12. •? 25.-1. März 3,4 8,8 78 — 3,0 89 11,8 13. März 2.-6. „ 3.3 9,1 80 — 5,5 92 14,6 14. )> 7.-11. „ 4,4 10,0 81 — 3,0 86 13,0 15. )' 12.-16. „ 3,8 9,5 84 — 2,0 86 11,5 16. ») 17.-21. „ 4,7 9,6 84 — 0,6 87 10,2 17. V 22.-26. „ 5,0 12,5 71 — 0.7 83 13,2 18. n 27.-31, „ 7,5 12,1 90 2,7 91 9,4 19. April 1. — 5. April 8,5 12,5 92 4 5 88 8,0 20. ■j) 6.-10. „ 8,7 13,9 94 2,8 88 11,1 21. )) 11.— 15. „ 8,3 13,4 94 4,2 80 9,2 22. ,. 16.-20. „ 10,1 14,9 85 4.5 84 10,4 23. ?j 21.-25. „ 10,7 15,9 74 5,1 84 10,8 24. >' 26.— 30. „ 10,6 15,2 72 4,3 73 10,9 1) Von den zur Berechnung nothwendigen 1898 Einzelwerthen fehlten int ganzen 9, die sich auf 8' verschiedene Jahre vertheilen. Diese !^ fehlenden Werthe niussten also vernachlässigt werden. — 78 P e n t a d e Mittleres Grösstes Kleinstes Diffe- Mittel Mittel Mittel renz Jahr Jahr 25. Mai 1.— 5. Mai 11,2 16,0 72 6.0 77 10,0 126. „ 6.-10. „ 12,0 17,5 89 7,9 74 9,6 27. „ 11.-15. „ 12,6 17,1 84 8,0 74,85 9,1 ^8. „ 16.-20. „ 13.2 18,8 88 7,4 95 11,4 29. „ 21.-25. „ 14,7 19,5 86 7,8 87 11,7 50. „ 26.-30. „ 15,1 21.7 92 11,1 94 10,6 31. ., 31. — 4. Juni 16,2 21,3 89 13,5 90,93 7,8 S2. Juni 5.-9. 17,0 21,7 89 11,9 84 9,8 33. „ 10.-14. „ 15,8 22,0 77 11,7 82 10,3 S4. „ 15.-19. „ 16,2 22,8 93 11.7 86 10,6 35. „ 20.-24. ., 17.8 21,7 76 12,9 86 8,8 56. „ 25.-29. „ 17,9 22,0 85 13,4 70 8,6 37. „ 30.— 4. Juli 18,4 23,0 83 14,4 88 8,6 38. Juli 5.-9. ., 18,5 21,6 84 14,5 80 7,1 39. „ 10.-14. „ 18,0 22,4 84 12,4 88 10,0 40. „ 15.-19. „ 18,4 23,5 81 13,6 83 9,9 41. „ 20.-24. „ 18,7 21,9 86 15,7 83, 90 6,2 42. „ 25.-29. „ 18,3 23,9 72 14,2 83 9.7 43. „ 30.-3. Aug. 18,0 23,3 79 14,0 93 9,3 44. Aug. 4.-8. „ 18,3 21,0 73,81 13,7 88 7,3 45. „ 9.-13. „ 18,1 23,3 76 14,7 83 8,6 46. „ 14.-18. „ 17,9 24,2 92 14.6 85 9,6 47. „ 19.-23. „ 17,6 22.6 92 12,8 70 9,8 48. ■ „ 24.^28. ., 17,2 20.9 73 12.1 70 8,8 49. „ 29.-2. Sept. 16,2 22,1 86 12,2 90 9,9 50. Sept. 3.-7. „ 16,3 21,9 95 11,9 77 10,0 51. „ 8.-12. „ 14,9 18.3 78 11,2 94 7,1 52. „ 13.-17. „ 14,4 17,0 72 11,0 87 6,0 53. „ 18. -22. „ 13,5 16,3 75,84 8,8 89 7,5 54. . 23.-27. „ 12.3 16,8 95 6,8 77 10,0 55. ., 28.-2. Oct. 12,3 16,5 74 8,6 87 7,9 56. Oct. .3.-7. 11,2 15,7 73,86 5,9 88 9,8 57. „ 8.-12. „ 10,2 13,2 93 6,3 77 6,9 58. „ 13.-17. ,. 9.2 14,8 76 3,8 87 11,0 59. „ 18.-22. „ 8,5 12,0 78 ■ 3,8 92 8,2 •60. „ 23.-27. „ 7.2 10.9 .91 3,7 95 7,2 €1. „ 28.-1. Nov. 6,6 10,5 72 1,3 81 9,2 — 79 "T» J_ 1 Mittleres Grösstes Kleinstes Diffe- P e n t a d e Mittel Mittel Mittel renz Jahr Jahr 62. Nov. 2—6. Nov. 6,2 10,4 82 1,8 91 8,6 63. „ 7.-11. „ 5,8 13.3 95 — 0,8 76 14,1 64. „ 12-16. ., 4,5 9,6 81 1,0 74,87 8,6 65. „ 17.-21. ,. 4,6 7,9 90.91 0,3 85 7,6 66. „ 22.-26. „ 3,9 9,6 72 — 1,6 84 11.2 67. ,. 27.-1. Dec. 3,0 9,6 72 -5,1 90 14,7 68. Dec. 2.-6. 1,5 9.7 76 — 7,0 79 16,7 69. „ 7.-11. „ 0,5 7.6 84 -12,5 79 20,1 70. ,. 12.-16. „ 1.5 7,3 86 — 7,6 79 14.9 71. „ 17.-21. „ 1,2 6.6 80 — 8,8 79 15,4 72. ., 22.-26. „ 0,2 5,3 80 -11,2 79 16,5 73. „ 27.-31. „ -0,1 9,5 82 — 8,7 87 18,2 "Wesentlich erleichtert wird der Ueberblick, den man mit Hilfe dieser Werthe über den Ablauf der Temperaturcurve innerhalb des Jahres gewinnen kann, wenn man dieselben graphisch aufträgt. Das ist in Figur 2 geschehen. Diese Figur enthält ausserdem in Gestalt einer punktirten Curve noch die Pentaden-Mittelwerthe, die Ziegler und König für Frankfurt a. M., und zwar für don 36jährigen Zeit- raum 1857/92, ableiteten. Bei Betrachtung der Curven findet man, dass die mittleren Peutaden- temperaturen im allgemeinen von Januar bis Juli ansteigen, um von da ab wieder zu fallen. Dieses Steigen und Fallen der Curve ist jedoch nicht stetig, vielmehr wird der ansteigende Theil durch kleine Depressionen, der abfallende Theil durch ebensolche Erhebungen unterbrochen. Die Depressionen im ansteigenden Theil der Curve entsprechen kleinen -Kälterückfällen« innerhalb der Periode genereller Temperatur- zuuahme, die Erhebungen ebensolchen »Wärmerückfällen« innerhalb der Zeit genereller Temiieraturabnahme. Vergleichen wir die Curven von Frankfurt und Wiesbaden mit einander, so zeigt sich zunächst, dass die Frankfurter Curve während der INIonate April bis October erheblich höher, während der übrigen Monate, mit Ausnahme des Februar, meist um ein geringes tiefer als — 80 — CO •"-3 "cö m o <-) cß W s- 0) 13 cö £? 03 s- 'S 0) CÖ Oh >i __L u •^Tl V k Juni h 14. 1 N ^ .... / 1 ^ 1 / < — 1 \ '» 1 V ■ - • H CM O \ V V N Ö \ \ V \, v,^ \ ö A ■ V Ol o '»^ ^ (/ \ o V Cl =5 ^-^ V ^ ^ \ ^ < ■> "^ -ij .__ OJ — — V 2 ^ ^"^ k "^ h / / Tl- < / — - _- — — — s\ \ ^ ^: } ( ' l =<-. -« ■TS cS (M 81 r- >^ ir- ."* X. ^' ur«. ». j) — / 1 i 1 j. ^> =a^ / 1 — f A ?^ / // r J ^ J^' /?■ j { T -"■ >• — '''} u '/ / / f 1 / X i / /■ '/ , ''^ / r 'Y y i / / f / 1 1 , / / / f 1 \ \ \ y ► \ i lO CM 82 die Wiesbadener liegt. Es zeigt sich also auch hier dasselbe Verhältnisse welches wir schon bei den Monatsmitteln (Fig. 1) beobachten konnten. Abgesehen von diesen Differenzen in den absoluten Werthen zeigen aber beide Curven nicht nur in ihrem allgemeinen Verlauf, sondern auch in ihrer besonderen Ausgestaltung auffällige üebereinstimmung. Insbesondere fallen die Kälterückfälle und Wärmerückfälle in Wiesbaden und Frankfurt mit einer einzigen Ausnahme vollständig zusammen. Diese Ausnahme bezieht sich auf den Kälterückfall, der in Wiesbaden in der 39. Pentade (9. — 14. Juli) auftritt und der in Frankfurt nicht beobachtet wird. In der folgenden Tabelle sind nochmals alle Kälte- und Wärme- rückfälle in Wiesbaden und in Frankfurt zusammengestellt. Temperatur- Differenzen von 0,1 wurden hierbei im allgemeinen nicht berücksichtigt. Wiesbaden F r a n k f u 1 •t a. M. Pentade Temperatiir- differenz jicgen die vorhergehende Pentade Pentade Teniperatur- ditferenz gegen die vorhergehende Pentade Kälte- Rückfälle 5.-9. Febr. 10.-14. „ 12—16. März 11.— 15. April 10.— 14. Juni 10.-14. Juli -0,4 -0,1 — 0,6 — 0,4 — 1.2 — 0,5 5.-9 Febr. 10.-14. , 12.-16. März 11.-15. April 10.-14. Juni — 0,4 — 0,5 — 0,5 — 0,3 — 0,9 Wärme- Rückfälle 4.-8. Aug. 12.-16. Dec. 4 0,3 + 1.0 4.-8. Aug. 9.-13. „ 12.— 16. Dec. + 0,1 + 0,1 + 0,6 Diese auffälligen Coincidenzen der Temperatur-Rückfälle beschränken sich übrigens nicht nur auf nahe benachbarte Orte, wie Frankfurt und Wiesbaden, sondern sie erstrecken sich, wie Hellmann zeigte und auch Z i e g 1 e r und König in ihrer Schrift über das Klima von Frankfurt a. M. anführen, über ganz >!ord- und Mitteldeutschland. Von allen Kälterückfällen sind die bekanntesten und im Volke am meisten gefürchteten diejenigen im Mai, welche der Volksmund auf die Tage der sogenannten Eisheiligen (11. — L 3. Mai) verlegt. Unsere Wiesbadener Beobachtungen zeigen, dass im 26 jährigen Mittel eine Temperaturdepression im Mai überhaupt nicht zu beobachten ist, 83 und das gleiche findet man auch in Frankfurt. Das lässt jedoch durch- aus nicht auf ein vollständiges Fehlen dieser Kälterückfälle des Mai in unserer Gegend schliessen, sondern es rührt dies daher, dass — wie- übrigens auch in den meisten anderen Gegenden Deutschlands — die Termine im Mai nicht so fest sind, wie vielleicht in anderen Monaten, z. B. im Juni. Zählt man z. B. alle Kälterückfälle aus, die in Wiesbaden in den Jahren 1870/95 in den Pentadenmitteln der einzelnen Jahre im Mai und Juni sich kund gaben, so findet man füi ersteren Monat die Zahl 41, für letzteren 39. Dieselben vertheilen sich ihrem Anfang nach auf die einzelnen Pentaden wie folgt: Mai Juni 1. Pentade 5 = 12,2 o/o 5 = 12,80/0 2. )) 9 = 21,9,, 8 = 20,5 „ 3. 1» 7 = 17,1,, 10 = 25,6 „ 4. )' 5 = 12,2 „ 4 = 10,3,, 5. n 8 = 19,5,, 6 = 15.4 „ 6. »• 7 = 17,1,, 6 = 15,4,, Man beobachtet also im Juni eine entschiedene Anhäufung der Kälterückfälle um die Zeit der 3. Pentade (10. — 14. Juni) herum, welche denn auch im 26 jährigen Durchschnitt als Kälterückfallsperiode erscheint. Andererseits sind die Kälterückfälle des Mai auf die einzelnen Pentaden dieses Monats im Laufe der Jahre weit gleichmässiger ver- theilt, so dass beim Ziehen vieljähriger Durchschnitte Compensatioii eintreten muss. Aus dem mitgetheilten Pentadenkalender ergibt sich , dass im 26jährigen Durchschnitt in Wiesbaden die kälteste Zeit auf die dritte (11. — 15. Januar), die wärmste Zeit auf die 4 1. Pentade (20. — 24. Juli) fällt. Die folgende Tabelle enthält die entsprechenden Angaben für diejenigen anderen Orten des Mittelrheingebietes, die wir bereits wiederholt zum Vergleiche mit Wiesbaden heranzogen. Sie sind Doves früher citirter Klimatologie von Deutschland entnommen und zwar den auf den Zeitraum 1848/72 reducirten Pentadenmitteln. Nur die Angaben für Frankfurt a. M. stammen von Ziegler und König. Die kleine Tabelle enthält ausserdem noch die mittlere Jahres- amplitude d e r T e m p e r a t u r , d. h. den Wärmeunterschied zwischen 84 — der wärmsten und der kältesten Pentade. Die Stellung von Wiesbaden <5rgibt sich hieraus ganz entsprechend derjenigen, die wir ihm bereits in Beziehung auf die Differenz zwischen Januar- und Julimittel anweisen konnten. Kälteste Wärmste Mittlere Jahres- Aniplitude Pentade Wiesbaden . . 3 41 19,2 Crefeld .... 41 19.0 Köln .... 41 18,7 Boppard . . . 41 18.G Trier .... 41 19,5 Kreuznach . . 40 20.5 Darmstadt . . 40 20,7 Frankfurt a. M. . 3 40 20,3 In ganz Deutschland fällt allgemein die kälteste Zeit in die 1. bis S. Pentade, die wärmste in die 39. bis 41. Was speciell das Mittel- rheinland betrifft, so scheint — soweit obige Tabelle einen Schluss zulässt — die strengste Winterkälte in Wiesbaden und Frankfurt «twas später einzutreten, als an den übrigen zum Vergleich heran- gezogenen Orten. Vielleicht ist aber dieser Unterschied nur auf die Verschiedenheit der Beobachtungsperioden zurückzuführen, aus welchen die Ergebnisse abgeleitet wurden. Der Pentadenkalender gestattet schliesslich noch die mittlere Dauer der Haupt wärme peri öden für Wiesbaden zu ermitteln. Ich wähle hierfür dieselbe Form der Darstellung, welche A. Tümmler^) in einer die einschlägigen Verhältnisse in ganz Deutschland behandelnden Arbeit gewählt hat. Es handelt sich hier zunächst um Feststellung desjenigen Tages im Jahr, an welchem durchschnittlich die mittleren Tagestemperaturen von 0°, 5*^, 10 ^ lö*^ und 20" als Tagesmittel zum ersten Male erreicht werden, sowie derjenigen Tage, an welchen diese Temperaturen durchschnittlich zum letzten Male vorkommen. Die 1) Jahresbericht und Abhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Magdeburg. 1891, S. 1. 85 — betreifenden Daten bezeicline ich mit Tümmler als A A„ A,., A,., Ag. und E 01 •5' E5, Eio, Ei5, Eoo- Sie sind für Wiesbaden aus meinen Pentadenmitteln in der von T ü m m 1 e r auseinanderge- setzten Weise durch Inter- l)olation ermittelt worden. Für Frankfurt a. ]M. entnahm ich die Angaben dem von Z i e g 1 e r und König mit- getheilten Tageskalender der Mittel - Temperaturen. Die anderen zum Vergleich heran- gezogeneu Werthe entstammen Tümmler 's Arbeit; sie sind von ihm aus den Dove 'sehen Pentaden - Mitteln berechnet. Alles übrige besagt die fol- gende Tabelle : 10 <1 Aus diesen Anfangs- und Schlussdaten berechnen sich nun die Anzahl Tage, wäh- rend deren dui-chschuittlich mittlere Tages - Temperaturen unter 0, über 5, 10, 15 und 20 " noch vorkommen. Das Ergebniss, also die Dauer der Hauptwärmeperioden, gibt die nächste Tabelle wieder, in welcher — in Uebereinstim- mung mit T ü m m 1er — die Bezeichnungen D^,, D-, D^f,, Dj5 und D20 für die be- treffenden Wärmeperioden ge- braucht sind. JaLrb. d. nass. Vor. f. Xat. 54. Meteorol. Beobacht. o W ■F-l H y. OD I I K-- X ^ X oä i-< CO »o CO > > C5 > > > > > > > > > 00 :0 CO C; lO CO tr- Oj ^ > > > I— ( r*" >-H ^H 1-^ > > OC 1-H t^ Ä Ot. t^ 1 — I T-H O^ T-H y—t -*'*O-t-O0q00I>- ocioaoacMCMcMi— II— ( ■^ Oi CO oa ^ 3 ■ ■ ^ ■ ^ % ^ .ä t^ CS ^ ■% P, ^ P 10 86 Wie man sieht unterscheidet sich Wiesbaden im Verein mit Frankfurt und Kreuznach von den übrigen zum Vergleich herangezogenen Orten durch den Besitz einer etwa dreiwöchentlichen Periode, in welcher Tages- mittel unter 0*^ vorkommen können. Freilich ist das Herabgehen unter die Gefriertemperatur in Wiesbaden im Mittel nur sehr gering. Anderer- seits nimmt aber Wiesbaden in Beziehung auf die Dauer der heissen Mittlere Dauer der Haiiptwärme- Perioden in Tagen. Wiesbaden Crefeld . Köln Boppard . . Trier . . . . Kreuznach . . Darmstadt . . Frankfurt a. M Jahreszeit unter den Orten des Mittelrheingebietes eine ausnahms- weise günstige Stellung ein. Nicht nur, dass ihm eine Periode, in welcher die Tagesmittel 20 '^ überschreiten, vollständig fehlt, auch die Ucächst heisse Periode, in welcher das Tagesmittel über 15° liegt, er- reicht in Wiesbaden mit 106 Tagen eine Dauer, die fast die geringste unter den in der Tabelle vorkommenden ist. Natürlich können diese Untersuchungen und Betrachtungen die Thatsache nicht aus der Welt schaffen, dass es in Wiesbaden im Sommer heiss ist. Wiesbaden liegt eben in jenem Mittelrhein-Bezirk, der die höchsten Temperaturen in Deutschland aufweist. Aber unter den Orten dieses Bezirkes Zcählt Wiesbaden zu denjenigen, in welchen die grelle Hitze des Hochsommers am meisten gelindert ist. Ich müss übrigens darauf hinweisen, dass unter den oben von mir berechneten Werthen für die Dauer der Hauptwärmeperioden in Wiesbaden derjenige für D^, sehr schlecht mit dem von Tümmler ermittelten übereinstimmt. Das liegt daran, dass dieser Autor für Wiesbaden nur eine T'/a jährige Beobachtungsreihe benutzen konnte, in welche offenbar gerade exceptionell kalte Winter eingeschlossen waren. — 87 — J. Z i e g 1 e r und W. Koni g wählen in ihrer Darstellung des Klimas von Frankfurt a. M. eine andere Abgrenzung der Hauptwärme- perioden. Sie theilen das Jahr ein in AVinter, Nachwinter, Frühling. Vorsommer, Sommer, Nachsommer, Herbst und Vorwinter. Die Grenzen der einzelnen Perioden ergeben sich aus folgender Tabelle, in welcher ich die von mir aus den 26 jährigen Pentadenmitteln abgeleiteten Werthe für Wiesbaden zugleich mit denjenigen für Frankfurt nach Ziegler und König mittheile. Tagesmittel der Temperatur Wiesbaden vorn bis Dauer in in Pro- Tagcn I centen Frankfurt a. M. Dauer in Tagen in Pro- centen Winter . . unter 20 3. XII. 15. II. 75 20,5 1 1 75 20,6 Nachwinter . zwischen 20 u. 50 , 16. II. 28. III. 86 9,8 37 10,1 Frühling . . 50 ,. 150 24. I!I. 27. V. 65 17,8 ; ; 58 15,9 Vorsommer . „ 150 „ 180 28. V. 27. VI. 31 8,5 1 31 8,5 Sommer . . über 180 28. VI. 13. VIII. 47 12,9 63 17,3 Nachsoimner zwischeu 180 u. 150 14. VIII. 10. IX. 28 7,7 23 6,3 Herbst . . „ 150 ., 50 11. IX. 12. XL 63 17,3 56 15,3 Vorwinter . 50 „ 20 13 xr. 2. XII. 20 5,5 22 6,0 Auch aus dieser letzten Zusammenstellung ergibt sich, dass der heisse Sommer in Wiesbaden von erheblich (16 Tage) kürzerer Dauer ist, als in Frankfurt. Dagegen währen Frühling und Herbst, sowie auch der Nachsommer hier länger wie dort. Winter, Nachwinter und Vorsommer sind an beiden Orten von gleicher Dauer; der Vorwinter dagegen in Wiesbaden um 2 Tage kürzer. 10 ' ■i JAHRB. I). NASS. VER. F. NAT. 54. Tai. J. la. 4- jähriges Kind. Vor der Beliaiidliiiif?. IIa. Njuli 3-.iäliriger Schilddrüsen-Beliaiulhing. 1] b. ) % « >> / % VERLAG VON .1. K. BERGMANN IX WIESBADEN. 1 J((liih. (I. Xdss. VcrfXdt. Ja/in/.')'/. Tl' Jahrb. d. ^ 'ass. Ver. f.Xat. Jahrg. .54. Taf.m. n \ '/i &(äi*^' \ •Vf % is^' ' ' ^^ij Verlag v J F. Bergmann, WCesiadin. l:th. inst. K Werner i WüiUt Frunifiin W 1. 2. Cinosteniniii carLiuituin tOrai//. 3,'t, 5. Lygosoma ( Liolqiismal p^acjcnstechen Lindh n.sp.. JAHRBÜCHER DEa MSSAUISCHEN VEREINS FUE NATURKÜNDE. HERAUSGEGEBEX vo\ DR ARNOLD PAGENSTECHER. .