RHHi«li;< MM J'liJ; «JiilJJ UiM »^»RM@t ivMif Jit i ISfllnP ifflirWi'll ü*i!lmfii«ii lü«««!««' 111 1 1 II mSÜÜilülllül iKr ■ ■ ! ' j IM fflmratö f 12 J • M m$ Wim du ' i cfi x. — / " JAHRBÜCHER DES NASSAÜISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON DR ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL. GEH. SANITÄTSRAT, DIREKTOR DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 65. MIT 4 TAFELN UND 34 TEXTABBILDUNGEN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1912. Alle Druckschriften sind an den „Nassauischen Verein für Naturkunde (Natur historisches Museum) Wiesbaden Friedrichstrasse Nr. 5, part." zu richten. Manuskripte für diese Jahrbücher bitten wir im druck- fertige n Zustande jeweils bis spätestens zum 1. August an den Herausgeber einzusenden. Das Naturhistorische Museum der Stadt Wiesbaden (Wilhelmstrasse Nr. 24 im ersten Stock) ist vom 1. April bis 31. Oktober Sonntags*) vormittags von 10 bis 1 Uhr, Montags und Dienstags vormittags von 11 bis 1 Uhr, ( vormittags von 11 bis 1 Uhr, Mittwochs ' nachmittags von 3 bis 5 Uhr, Donnerstags und Freitags vormittags von 11 bis 1 Uhr, und vom 1. November bis 31. März Sonntags und Mittwochs vormittags von 11 bis 1 Uhr unentgeltlich dem Publikum geöffnet. *) Im Sommer auch jeden ersten Sonntag im Monat von 3 bis 5 Uhr nachmittags. Bureau und Bibliothek: Friedrichstrasse Kr. 5 part. CARL RITTER 6. m. b. H. Buchdruckerei : : Wiesbaden JAHRBÜCHER DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜK NATURKUNDE. HERAUSGEGEBEN VON D* HEINRICH FRESENIUS, GEK. REGIERUNGSRAT UND PROFESSOR, DIREKTOR DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 66. MIT EINEM BILDNIS VON ARNOLD PAGENSTECHER, 5 TAFELN UND 27 TEXTABBILDUNGEN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1913. JAHRBÜCHER DE, NASSAÜISCIIEN VEREINS FÜR NATURKUNDE, HERAUSGEGEBEN VON 1)R ARNOLD PAGENSTECHER, KÖNIGL. GEH. SANITÄTSRAT, DIREKTOR DES NASSAUISCHEN VEREINS FÜR NATURKUNDE. JAHRGANG 65. MIT 4 TAFELN UND 34 TEXTABBILDUNGEN. WIESBADEN. VERLAG VON J. F. BERGMANN. 1912. Druck von Carl Ritter, G. m. b. H.. Wiesbaden. Inhalt/ Seite I. Vereins-Naclirichten. Protokoll der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Natur- kunde (E. V.) am 24. März 1912 VI Jahresbericht, erstattet in der Generalversammlung des Nassauischen Vereins für Naturkunde (E. V.) am 24. März 1912, von dem Vereins- direktor, Geheimen Sanitätsrat Dr. Arnold Pagenstecher . . VII Verzeichnis der Neuerwerbungen des Naturhistorischen Museums im Rechnungsjahr 1911 (1. April 1911 bis ult. März 1912). Zusammen- gestellt von Museums-Kustos Ed. Lampe XIII Verzeichnis der Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde (E. V.) im Oktober 1912 XXII II. Abhandlungen. Bryk, Felix, (Finnland). Neue Parnassiusformen. Mit Tafel I . . . 2 Pagenstecher, Arnold, Dr., (Wiesbaden). Über Parnassius phoebus Fabr. (delius Esp., smintheus Doubl.). Mit Tafel II 36 Bruch er, K., Oberlehrer, (Biebrich). Biologisches aus Neapel. Mit 17 Textabbildungen 99 Lampe, Ed., Museumskustos. Katalog der Vogelsammlung des Natur- historischen Museums der Stadt Wiesbaden. V. Teil : Chenomorphae et Crypturi und die Ordnungen der Unterklasse Ratitae : Struthiones Rheae, Casuarii et Apteryges. Abgeschlossen 9. Juli 1912 . . . 125 Fresenius, Heinrich, Dr., Geh. Reg.-Rat u. Professor. Chemische Untersuchung der Drei-Lilien-Quelle zu Wiesbaden sowie Unter- suchung derselben auf Radioaktivität. Im Auftrage des Magistrats der Stadt Wiesbaden ausgeführt im chemischen Laboratorium Fresenius 149 *) Die Herren Verfasser übernehmen die Verantwortung für ihre Arbeiten. — IV — Seite Strand, Embrik, (Berlin, Kgl. Zool. Mus.). Bemerkungen zu dem Katalog amerikanischer Spinnen von Alexander Petrunkewitsch . 171 Pagen Stecher, Arnold, Dr., (Wiesbaden). Nachtrag zu dem Artikel : Über Parnassius phoebus Fabr. (delius Esp., smintheus Doubl.) (Seite 36 dieses Jahrbuchs). Mit 3 Textabbildungen 178 Sendler, A., Dr., Oberlehrer, (Frankfurt a. M.). Zehnfusskrebse aus dem Wiesbadener Naturhistorischen Museum. Mit 7 Textab- bildungen 189 Reichenau, W. von, (Mainz). Einiges über Schädel und Gebiss der Biber (Castorinae). Mit Tafel III und IV 208 Andersso n, Lars Gabriel, (Stockholm). Notes on Hemidactylus tropidolepis Mocq. With 4 Text-figures .227 Gebien, Hans. (Hamburg). Neue Käfer aus der Familie Tenebrionidae des Museums Wiesbaden. Mit 3 Textfiguren 232 III. Meteorologische Nachrichten. Freybe, 0., Prof., Leiter der öff. Wetterdienststelle Weilburg. Das Klima von Wiesbaden. Auf der Grundlage vierzigjähriger Beob- achtungen bearbeitet 3 Lampe, Eduard. Kustos des Naturhistorischen Museums, Vorsteher der meteorologischen Station Wiesbaden. Ergebnisse der meteoro- logischen Beobachtungen der Station II. Ordnung Wiesbaden im Jahre 1911 89 Vereins-Nachrichten. — VIII — Als neue Mitglieder wurden aufgenommen die Herren : Oberpost- sekretär W. Beyer, akadem. Zeichenlehrer W. Bouffier, Sanitäts- rat Dr. Jüngst, Apotheker August Kühn, Fräulein Kusch el, Sanitätsrat Dr. M eurer, Apotheker Jon. Schmitz, Oberlehrer Dr. F. Hei neck, Oberlehrer K. Stracke, Dr. med. Arthur Staffel, Zollrat Teichler, Lehrer Ed. Thomae, Oberlehrer Dr. Wüstenfeld, sämtlich zu Wiesbaden, und die Herren Apotheker F. Berlig in Sonnenberg, Fabrikant R. Lipmann in Strassburg i. E. und Naturalist Gustav Schneider in Basel. Infolge andauernder Kränklichkeit sah sich Herr Oberlehrer Professor Dr. Kadesch genötigt, aus dem Vorstande auszuscheiden. An seine Stelle wählte die vorige Generalversammlung Herrn Beigeord- neten Körner. Das Mandat der Herren Prof. Willi. Fresenius und Dr. L. Grünhut wurde verlängert. Die im vergangenen Jahre durch Testat unseres langjährigen früheren treuen Mitgliedes, Herrn Adolf Keller in Bockenheim nach Abzug von 500 Mk. Erbschaftssteuer uns von dem Testamentsvollstrecker zugewiesenen 9 500 Mk. sind in Pfandbriefen der Nass. Landesbank dahier verzinslich angelegt und dortselbst in Depot 8136 gegeben. Die bisher entfallenen Zinsen sind dem für den Verein auf Nr. AI 483115 ausgestellten Sparkassenbuch zugeschrieben worden, wodurch der Verlust der Erbschaftssteuer an dem vermachten Betrage von 10 000 Mk. baldigst ausgeglichen sein wird. Mit unseren Nachbarvereinen haben wir die gewohnten Beziehungen in gleicher Weise, wie früher, fortgesetzt. Desgleichen wurden die unter der bewährten Leitung des Herrn Apothekers V igen er stehenden botanischen Exkursionen, wie üblich im Sommer zahlreich unter regster Beteiligung von Mitgliedern und Gästen durchgeführt. Ihnen schlössen sich einige zoologische Exkursionen unter Leitung von Herrn Dr. med. Yigener an, welche zum Teil unter Beteiligung von Mitgliedern der Senckenbergischen Xaturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. Main ausgeführt wurden. Die wissenschaftlichen Abendunterhaltungen an den Donnerstag- abenden im Wintersemester haben auch in diesem Jahre zur Belehrung und Anregung von Mitgliedern und Gästen beigetragen. Unsere Bibliothek erhielt wieder beträchtlichen Zuwachs durch das Ergebnis der Tauschverbindungen. In neue Beziehung traten wir IX mit dem Thüringischen botanischen Verein in Weimar, dein Deutschen Entomologischen Museum in Berlin, der Entomologischen Vereinigung Sphinx in Wien, der R. Stazione di Entomologia Agraria in Florenz, der State University in Jowa, dem Sarawak-Museum in Borneo und der Royal Society in Capstadt. Die Bibliothek, welche einen Zugang von 443 Nummern aut- weist, wurde sowohl bei den wissenschaftlichen Arbeiten im Museum, wie von hiesigen und auswärtigen Mitgliedern eifrig benutzt. Die Neu- eingänge sind katalogisiert, wie auch die Neukatalogisierung des Ge- samtbestandes durch den Kustos Herrn Lampe fortgeschritten ist und die Vorbereitungen zur Herausgabe eines gedruckten Bibliothekkatalogs gemacht worden sind. Im naturhistorischen Museum war es eine Hauptaufgabe, die vorhandenen Sammlungen zu pflegen und vor Verderbnis zu bewahren, insbesondere vor Insektenfrass und die durch Verdunstung des Spiritus entstehenden Schaden. Es mussten sämtliche Insektenvorräte und ein grosser Teil der Säugetiere und Vögel mit Schwefelkohlenstoff desinfiziert werden. Die Sammlungen der deutschen Säugetiere und Vögel wurden durch biologische Gruppen vermehrt. Infolgedessen mussten neue Schau- schränke aufgestellt werden. Dies war auch der Fall für die sich wesentlich vermehrende Kolonialsammlung. Die vorhandenen exotischen Vogeleier wurden bestimmt, neu auf- gestellt und katalogisiert. Zu dem in den Jahrgängen 54 und 55 (1901/1902) veröffentlichten Reptilien- und Amphibien -Katalog wurde der erste Nachtrag fertig- gestellt. Die Zahl der Arten dieser Sammlungsabteilung hat sich nun- mehr fast verdoppelt und ist von 377 Arten auf 715 gestiegen. Dabei hat sich die Zahl der Exemplare verdreifacht auf 2872 gegen 913 in 1901/1902. Eine Sichtung der Vorräte an noch nicht aufgestellten Insekten wurde begonnen. Sehr umfangreich waren die uns in zuvorkommendster Weise zum Geschenk gemachten Einsendungen von Naturalien aus den deutschen Kolonien. Es gingen Sendungen ein von den Herren Justus Weiler und C. Feld mann in Bibundi resp. Isongo, sowie von Herrn Rau in Südkamerun; ferner von Herrn Alfred Hoffmann in Tanga, von Herrn Dr. Braun in Amani in Ostafrika, sowie von Herrn Farmer — X — C. Berger in Deutsch Südwest-Afrika, Herrn Missionar W. Die hl in Bogadjim bei Stefansort in Neu-Guinea und endlich von Frl. Messinger in Britisch Ostafrika. Alle Schenkungen wurden in den Eingangs- katalog eingetragen, ein grosser Teil determiniert und in den Real- katalogen aufgenommen. Für zirka 50 Säugetiere und für sämtliche ausgestopften Reptilien wurden neue Postamente verschafft. Die laufenden Arbeiten in der Versendung von Sammelkisten an unsere auswärtigen Korrespondenten und Freunde, von wissenschaftlichem Material zur spezialistischen Bearbeitung und der sonstige Verkehr mit Interessenten des Museums nahm eine nicht unbedeutende Zeit in Anspruch. Für die Museen in Offenbach und Augsburg wurden gegen Abgabe von Dubletten verschiedene Naturalien determiniert. Für die Schau- sammlung wurden zirka 80 neue Präparate aufgestellt. Herr Kustos Lampe besuchte während seines Sommerurlaubs ver- schiedene Museen in Freiburg i. Br.. Basel, Karlsruhe, wie neuerdings Darmstadt. Der entomologische Hülfsarbeiter Herr W. Roth begann mit der Aufstellung einer Sammlung der paläarktischen Schmetterlinge. In die- selbe wurde die durch die Güte des Herrn Rentners A. Hof mann hier uns im Vorjahre zugewiesene Sammlung von zirka 1100 Exemplaren von Schmetterlingen aus Japan und Formosa eingestellt und ebenso die durch den Vereinsdirektor, sowie durch Herrn Roth reichlich gebotenen Ergänzungen unserer vorhandenen Sammlung. Bis jetzt sind die Tag- falter in 21 Kästen aufgestellt und ein weiterer Teil vorbereitet. Auf Anregung des Herrn Kurt Seyd dahier wurde versuchsweise von ihm eine grosse Anzahl von Aquariumgläsern und einige Terrarien mit einheimischen lebenden Tieren eingerichtet und von Herrn Seyd in denkbar anziehender Weise gepflegt. Obwohl diese Einrichtung beim Publikum reichen Beifall fand, müssen wir leider in Zukunft, einmal wegen Raummangel und aus dem Grunde absehen, weil die Pflege der Tiere sehr viel Zeit, und Arbeit in Anspruch nahm, für welche die vor- handenen Kräfte nicht ausreichen. Bestimmungen von Museumsobjekten übernahmen in freundlicher Weise die Herren: Dr. L. G. Andersson in Stockholm hinsicht- lich Reptilien und Amphibien; Dr. Alfons Dampf in Königsberg: Aphanipteren : Lehrer H. G e b i e n in Hamburg : Tenebrioniden ; Lorenz — XI — Müller in München : Reptilien und Amphibien; Dr. Embrik Strand in Berlin: Araclmiden ; Prof. Dr. Wer.ner in Wien: Reptilien. Zwecks besonderer Studien wurden Sammlungsobjekte ausgeliehen an Herrn Dr. C. Fr. Roewer in Bremen : Opilioniden ; Herrn L.Müller in München: Reptilien; Herrn Dr. Richters in Frankfurt a. M. : Trilobiten. Von Arbeiten über Museumsmaterial sind anzuführen : Dr. Embrik Strand in Berlin: «Ein bisher unbekanntes Doryliden- weibchen aus Kamerun» in: Jahrb. Nass. Ver. f. Naturk. 64 (1911), S. 118 ff. Ed. Lampe: «Erster Nachtrag zum Katalog der Reptilien- und Amphibien-Sammlung des Naturhist. Museums der Stadt Wiesbaden» im gleichen Jahrbuch, S. 137 ff. Weiter wurde Museumsmaterial benutzt zu folgenden Arbeiten: Dr. P. Speiser in Labes: «Zur Kenntnis aussereuropäischer Dipteren», 1. c. 237 ff. Dr. A. Pagenstecher: «Über die Geschichte, das Vorkommen und die Erscheinungsweise von Parn. mnemosyne L.», 1. c. S. 262 ff. Verschiedentlich wurden auch Sammlungsobjekte photographiert und gezeichnet. Besucht wurde das Naturhistorische Museum im Sommersemester von 10 793 und im Winter von 2 937 Personen. Während der grossen Hitze war ein sichtlich schwächerer Besuch zu bemerken. Auch im verflossenen Etatsjahre wurde von grösseren Ankäufen abgesehen, besonders auch wegen Raummangel. Nur für das uns zu- nächst liegende Sammelgebiet der deutschen und angrenzenden Fauna wurde biologisches Material erworben. Die uns in erfreulicher Weise zahlreich zukommenden Geschenke waren wir nicht im Stande, in ge- bührender Weise aufzustellen. Eine Liste derselben, wie der sonstigen p]ingänge wird im nächsten Jahrbuche ihren Platz finden. Die dem Museum angegliederte, von Herrn Kustos Lampe ge- leitete Meteorologische Station wurde in gleicher Weise, wie in den Vorjahren weitergeführt. Auskünfte wurden von derselben auf Verlangen in 46 Fällen gegeben. Zum Schlüsse möchte ich Ihnen hinsichtlich des Standes des Neu- baues für die Museumssammlungen mitteilen, dass die frohe Aussicht vorhanden ist, dass die nunmehr fertig gestellten Pläne in kürzester — XII — Zeit den Behörden zur Beschlussfassung vorgelegt werden können. Es ist Ihnen bekannt, dass der Magistrat vor einigen Wochen bereits die von Herrn Prof. Fischer in München revidierten Pläne und die vom hiesigen Stadtbauamt unter Stadtbauinspektor Grün auf Grund der Programme bereits früher ausgeführten Skizzen einer dazu einberufenen Versammlung vorgelegt hatte. Die dort geäusserten Wünsche sind von Herrn Prof. Fischer tunlichst berücksichtigt worden. Unsere so lange Jahre sehnlichst gehegten Wünsche, von deren dringend notwendigen Erfüllung Sie sich ja Alle hei dem in unserem Museum, wie bei den beiden anderen Vereinen vorhandenen Raummangel überzeugen können, werden dann wohl bei der bekanntlich im Jahre 1915 durch den Ver- kauf des Museums notwendigen Räumung desselben und durch Her- stellung würdiger Neubauten ihre Erfüllung finden ! Verzeichnis der Neuerwerbungen des Naturhistorisclien Museunis der Stadt Wiesbaden im Rechnungsjahr 1911 (1. April 1911— ült. März 1912). Zusammengestellt von Mus. -Kustos Ed. Lampe. I. Zoologische Sammlung:. 1. Säugetiere. Geschenke: Baum gart. Bier Stadt: 1 Oryctolagus cuniculus dorn. L. C. Berg er, D. S.-W.-Afr.: 2 Schädel vom Hausschaf, 4- und 5 hörnig und 1 desgl. von der Hausziege cf . Th. Blüm lein, Winkel a. Rh.: 1 Gartenschläfer, Eliomys quercinus L. von dort. K. Burk: 1 Mauswiesel, Putorius (Arctogale) nivalis L. von Wild- bad, Württ. Schwarzwald, 29, IX. 1911. W. Edlin g, Kloppenheim: 1 Waldspitzmaus, Sorex araneus L., 17. XII. 1911. C. Feldmann, D.West-Afrika: 1 Galago (Galago) elegantulus Lee., 4 Megachiropteren, 1 Spitzmaus, 2 Heliosciurus nordhoffi Duch.- calliurus Ptrs. cT et Q, 1 Funisciurus auriculatus Mtsch., 1 Atherura africana Gray, 1 Manis (Manis) tricuspis Raf. von Mowange, sowie eine Anzahl Bälge mit Schädeln von Meerkatzen und Antilopen von Isongo. — XIV — A. v. Hagen: 1 Zorilla striata Shaw von Nairobi, Brit. Ost-Afr. A. Hoffmann, D. Ost-Afr.: 1 Schädel von Bubalis cokei Gthr. und folgende Gehörne: 1 Cobus ellipsiprymnus Ogilby, Gazella granti Brooke c? et Q, Lithocranius walleri Brooke cf et 9< Hippotragus niger Harris, cf et Q, Strepsiceros imberbis Blyth., Buffelus caffer Spaarm. cf et 9 Juv- von dort, sowie Manis temmincki Smuts juv. von dort. Frl. Em. Messinger, Brit. Ost-Afr.: 1 Maus, 1 Wurzelmaus, Taehyoryctes splendens Rüpp. var. ibeanus Thom., 1 Schädel von der- selben Art und 1 Schädel von Erinaceus albiventris Wagn. von Kijabe, sowie 1 Fledermaus von Kawirondo. Frl. B. Pf äff, Sonnenberg: 1 Hermelin, Putorius (Arctogale) ermineus L. von dort. Otto Rau, Deutsch West-Afrika: 1 Schädel vom Pinsel- schwein, Potamochoerus porcus L. von Campo, Südkamerun. Richter, Langhagen i. Mecklenburg: 1 Kaninchen, Oryc- tolagus cuniculus L. tf von dort. Ed. Thomae: 1 Kaninchen, Oryctolagus cuniculus L. aus dem Wellritztal. Wiesbaden. J. Weiler, Hamburg: 3 Papio (Maimon) leucophaeus, 1 Cerco- pithecus (Rhinostictus) martini Waterh., 2 Antilopen und 1 Lutra capense Schinz von Bibundi, D. West-Afrika. Kauf: A. Fischer, Augsburg: 3 Eichhörnchen, Sciurus vul- garis L., dunkle Varietät, von Gundelsdorf, Kissingen und Augsburg. Oskar Fritsche, Taue ha: 1 Urson oder Borstenschwein, Ere- thizon dorsatum L. vom Felsengebirge bei Colorado Springs. W. Russert, Laufenseiden: 6 junge Igel, Erinaceus europaeus L. und 1 Dachs, Meles taxus Bodd. von Laufenseiden. G. Schneider, Basel: 1 Gruppe von 4 Murmeltieren, Marmota marmotta L. von Lenk, Berner Oberland. Stadel mann, Mainz: 1 Fuchs, Vulpes (Vulpes) vulpes (L.) mit Kupferfasan, Phasianus colchicus L. als Beute, 1 Edelmarder, Mustela (Mustela) martes L. mit Schwarzdrossel, Turdus merula L. als Beute von Dillenburg und 3 junge Wildkatzen, Felis (Felis) catus L Stein, Sonnenberg: 1 Hermelin, Putorius (Arctogale) ermineus L. von dort. — XV — Durch Ed. Thomae: 2 Füchse, Vulpes (Vulpes) vulpes L. tf ad et juv. von Dotzheim. A. Zilcli, Offenbach: 2 junge Hermeline, Putorius (Arctogale) ermineus L. von dort. Neue Zoologische Gesellschaft, Frankfurt a. M.: 1 Mungo, Herpestes griseus E. Geoffr. von Ceylon, 1 siam. Hauskatze. Felis (Felis) libyca Olivier siamensis, 1 Gürteltier Dasypus (Chaetophractus) villosus Fiscb. von Süd-Amerika. 2. Vögel. Geschenke: K. Burk: 1 junger Kirschkernbeisser, Coccothraustes coccothraustes L. von Sonnenberg. Ad. Erkel: 1 Grünspecht, Picus viridis L. tf aus dem Wellritztal, Wiesbaden. Ad. v. Hagen: 1 Hornrabe, Bucorax abyssinicus Bodd. von Keren, Erythräa und eine Gruppe cf 9 et Juv- der Eiderente, Somateria mol- lissima (L.) von Folden Fjord bei Namsos, Norwegen. C. v. d. Hey dt, Miehlen: 1 junger Hühnerhabicht, Astur palum- barius L. (f von dort. H. Holler: 1 Pärchen Gänsesäger, Mergus merganser L. vom Rhein bei Hattenheim, 3. II. 1912. C. Jekel II, Sonnenberg: 1 gr. Würger, Lanius excubitor L. (f und 1 junger Buntspecht, Dendrocopus major L. O von dort. Frau Herrn. Lampe, Hamburg: 1 Amazone, Chrysotis auro- paliata (Less.) von Zentral-Amerika. A. Müller: 1 Bergfink, Fringilla montifringilla L. (f aus dem Wellritzthal, Wiesbaden, 3. IV. 1911. Otto Rau, Deutsch West- Afrika: 1 Podica camerunensis Sjöst., 2 Pteronetta hartlaubi (Cass.) und 1 Vogelnest von Campo, Süd- kamerun. Richter, Langhagen in Mecklenburg durch Rittmeister F. Seyd: 1 Isabellenfasan , Phasianus colchicus L. var. subalbidus J. Fr. Naum. (f und Ph. colchicus L. rf et 9 teilweiser Albinismus von dort. W. Russert, Laufenseiden: 1 junger Waldkauz Syrnium aluco L. von dort. — XVI — Gustav Schneider, Basel: 1 Kolkrabe, Corvus corax L. vom Rigi, Schweiz. 0. Seelig: 1 Sperber, Accipiter nisus (L.) 9 von Schimsheim. Ed. Thomae: Eine Anzahl Vögel von Eschenhahn. Neue Zoologische Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Larn- protornis caudatus P. L. S. Müll, tf von West-Afrika. Kauf: Th. Blüm lein, Winkel a. Rh.: Eine Anzahl Vögel von Winkel am Rhein. A. Fischer, Augsburg: Eine Anzahl Biologien und einzelne Vögel von verschiedenen Fundorten. G. Schneider, Basel: 1 Penelopides exaratus (Tem.) tf von ( 'elebes . 2 Margaroperdix madagascariensis Scop. cf et ? v°n Mada- gaskar, 1 Crypturus tataupa (Tem.) g von El Bracho, Tucuman. Emil Weiske, Weida (Thüringen): Aeluroedus maculosus Rams. und Chlamydera nuchalis (Jard. & Selhy) von Baron Fluss, N. Queensland, Seleucides ignotus Forst cf und Melidora macrorhina (Less.) von Neuguinea. Rollulus roulroul (Scop.) tf et 9 von Malakka. A. Zilch, Offenbach: 2 rotrückige Würger, Lanius eollurio L. d et 9) Horst mit 5 Jungen vom Turmfalken, Tinnunculus tinnunculus L. und 2 Dunenjunge von Pernis apivorus (L.), sämtlich aus der Umgebung von Offenbach a. M. N. Zoologische Gesellschaft, Frankfurt a. M. : Ein Flamingo zum Skelettieren. 3. Reptilien und Amphibien. Geschenke: C. Berger, D. S.-W. -Afr. : 2 Glauconia scutifrons (Ptrs.), 1 Psammophis furcatus Ptrs., 2 Bitis caudalis (Sm.), 8 Pachy- dactylus bibroni (Sm.), 1 Scapteira depressa (Merr.) und 3 Mabuia striata (Ptrs.) von Berseba. Frau A. Borg: 1 Lacerta agilis L. cf, Leberberg, Wiesbaden. H. Evelbauer: 1 Tropidonotus natrix (L.), Friedhof an der Platterstrasse und 1 Rana arvalis Nilss. von Trebur, Hessen. C. Feldmann. Deutsch West-Afrika: 1 Cinixys homeana Bell, 1 Hemidactylus fasciatus Gray, 2 ad., 1 med. et 2 juv. Agama colonorum Daud., 1 Lygosoma (Riopa) fernandi (Burt.), 1 Chamaeleon — XVII — cristatus Stutchb., 1 Tropidonotus (Nerodia) olivaceus (Ptrs.), 3 Bothroph- thalmus lineatus Ptrs., 1 Boodon olivaceus (A. Dum.), 3 Lycophidium laterale Hallow., 2 Simocephalus poensis (Sm.), 1 Philothamnus semi- variegatus (Sm.), 1 Gastropyxis smaragdina (Schleg.), 3 Dipsadoboa unicolor Gthr., 1 Leptodira duehesnii Blgr., 1 Dipsadomorphus pulveru- lentus (J. G. Fisch.), 1 Rana oxyrhynchus (Sundev.) Sm., 1 R. mascareni- ensis D. B., 2 Rana longirostris Ptrs., 2 Chiromantis rufesceus (Gthr.), 8 Phrynobatrachus plicatus Gthr., 4 Petropedetes johnstoni Blgr., 3 P. cameronensis Rchw., zahlr. Ex. v. Arthroleptis variabilis Mtsch., Arthr.. poecilonotus Ptrs. und Arthr. spec, 3 Rappia steindachneri (Boc), 1 R. fuscigula (Boc), 1 R. concolor (Hallow.), 1 R. spec, 1 Hylambates rufus Rchw. var. brevirostris Wem., zahlr. Ex. von Hyl. aubryi A. Dum., 3 Hyl. leonardi Blgr., 4 Nyctophryne afra Buchh. Ptrs., 6 Bufo latifrons Blgr., zahlr. Ex. v. Xenopus tropicalis (Gray), sowie eine grosse Anzahl noch nicht determinierte Batrachier, sämtlich von Isongo und Mowangc. N. Zoologische Gesellschaft, Frankfurt a. M.: 1 Chalcides ocellatus (Forsk.), Nordafrika. A. v. Hagen: 1 Panzer von Testudo pardalis Beil., Nairobi. Alfred Ho ff mann, Deutsch Ost -Afrika: 1 Crocodilus niloticus Laur. juv., 6 Hemidactylus mabouia Mor. de Jon, 2 H. brooki Gray, 1 Boodon lineatus D. B. und 2 Bufo regularis Reuss r? et 9 von Tanga. Ed. Lampe: 1 Helicops carinicauda (Wied), 3 Rhadinaea merremi (Wied) Brasilien, Rana esculenta L. (f ad. und Bufo vulgaris Laur. (?• et 9 i° copula von der Fischzuchtanstalt bei Wiesbaden, Rana esculenta L. juv. von Hassloch, Hessen und R temporaria L. juv. von Schonach, Badischer Schwarzwald. Frl. Em. Messinger : 5 Mabuia striata (Ptrs.), 3 M. varia Ptrs., 7 Chamaeleon bitaeniatus, J. G. Fisch, — var. höhneli Stnd., 6 Ch. jacksoni Blgr. — var. vauerescecae Tom., 1 Boodon lineatus D. B., 1 Homalo- soma lutrix (L.), 1 Trimerorhinus tritaeniatus (Gthr.), 1 Bitis arietans Merr., 1 Rana nutti Blgr., 1 R. mascareniensis D. B., 5 Bufo taitanus Ptrs. und 1 Bufo regularis Reuss von Kijabe, 3 Agama lionotus Blgr., 12 Ag. atricollis Smith, 5 Mabuia striata (Ptrs.), 1 Chlorophis neglectus (Ptrs.) und 3 Rana mascareniensis D. B. von Kawirondo, ßrit. Ost.-AfK 0. Rau, Deutsch West-Afrika: 2 Holaspis guentheri (Sm.)T 1 Typhlops punctatus (Leach), 4 Gonionotophis vossi Bttg., 1 Bothroph- Jahrb. d. uass. Ver. f. Nat. 65, 1912. II XVIII — thalmus lincatus Ptrs., 2 Boodon virgatus (Hallow.), 2 B. olivaeeus <(A. Dum.), 1 Simoceplialus poensis (Sm.), 1 Chlorophis carinatus And., 6 Dipsadoboa unicolor Gthr., 1 Dendraspis jamesoni (Traill.), 2 Atheris squamiger (Hallow.), 7 Bitis nasicornis (Shaw), 1 But'o superciliaris Blgr. und 1 B. tuberosus Gthr., sämtlich von Campo, Südkamerun. K. Seyd: 1 Lacerta vivipara Jacq., Rhön, 1 Rana esculenta L., Brückenau und 5 Alytes obstetricans Laur. bei Wiesbaden. Tausch : ZoologischeSammlungdes bayerischenStaates, München: 1 Caiman niger Spix juv. Marojo, Brasilien, 1 Chrysemys concinna (Lee.) juv. Florida, 1 Clemmys insculpta (Lee.) med. Nord- Amerika, 1 Cyclemys dhor (Gray) med. Landak, Borneo, 1 Testudo horsfieldi Gray med. Transkaspien, 1 Sternothaerus derbianus Gray med. Liberia, West-Afrika, 1 Podocnemis unifilis Trosch. med. Marajo, Bras., 1 Ophryoessa superciliosa (L.) Ipitinga, Rio Acara, Bras., 1 Tropidurus hispidus (Spix) Para, 1 Lacerta agilis L. var. exigua Eichw. Turkestan, 1 Lygosoma (Riopa) sundevalli (Sm.) Kituri, Katangadistrikt, Congo- staat. 1 Nardoa boa (Sehleg.) juv. Herbertshöhe, Bismarckarchipel, 1 Boa madagascariensis (1). B.) Nossibe, Madagaskar, 1 Psammophis schokari (Forsk.) Aiu Sefra, Algerien, 1 Thelotornis kirtlandi (Hallow.) Goldküste, 1 Doliophis bivirgatus (Boie) var. flavieeps Cant. Deli, Sumatra, 1 Pseudis limellum (Oope) Cachoeiro, Marajo, Bras., 1 Calyptocephalus gayi D. B. Puerto Montt, Chile und 1 Bufo typhonius (L.) Peix bor. Staat Para, Bras. Museum in Offenbach a, M. : 1 Caiman latirostris (Daud.) Rio de Janeiro, 1 Amphisbaena quadrifrons Ptrs. Windhuk, 1 Chamaeleon ehamaeleon (L.) Spanien, 1 Cham, gracilis Hallow. Banana, Unt. Congo. 1 Cham, dilepis Leach quilensis Boc. Karibib, D. S.-W.-Afr., 2 Glauconia scutifrons (Ptrs.), i Boodon lincatus D. B., 1 Tarbophis semiannulatus (Sm.) Windhuk. K. Natur historisch es Hofmuseum, Wien: 1 Cinixys erosa (Sehweigg.) Jaunde, Deutsch West- Afrika. Dr. F. Werner, Wien: 2 Gymnodactylus kotsehyi Stnd. Insel Cypern, Hoplurus grandidieri Mocq., 1 Phelsuma dubium, 3 Ph. laticauda (Bttg.) C Madagaskar, 1 Tachydromus taehydromoides (Schleg.) Japan, 2 Zonosaurus madagascariensis (Gray) und 1 Zonosaurus ornatus (Gray) von C. Madagaskar, 1 Egernia whitii (Lac.) West-Australien, 1 Mabuia quinquetaeniata Lcht. Insel Elephantine bei Assuan, Ober-Ägypten. — XIX — 3 Mabuia gravenhorsti (D. B.), C. Madagaskar ; Lygosoma (Hinulia) taeniolatum White West -Australien , 1 Chamaeleon laevigatus Gray Gondokoro, Uganda, 1 Cham, guentheri Blgr., 1 Cham, gastrotaenia Blgr., 1 Cham, globifer Gthr. und Cham, oshanghuessyi Gthr. von C. Madagaskar, Brookesia stumpffi Bttg. Nossibe, Madagaskar und Chlorophis macrops Blgr. Amani, Deutsch-Ost-Afrika. Kauf: G. Schneider, Basel: 1 Moloch horridus Gray Port Augusta, Süd-Austr., 1 Lepidosternon microcephalum Wagl. und 1 Elaps corallinus Wied von Sta. Catharina, Bras., 1 Leptognathus catesbyi (Sentz) Venezuela. N. Zoologische Gesellschaft Frankfurt a. M. : 1 Tiliqua scincoides (White) Australien und Macroscincus coctaei (D. B.) Insel Branco, Kapverdische Inseln. 4. Fische. Geschenk : R u d. S c h n e i d e r : 1 Tarpon oder Silberkönig, Megalops thrissoides Bl. Sehn, von Caloosahatchee bei Fort Myers, Florida. 5. Mollusken. Geschenke: Dr. F. Haas, Frankfurt a. M. : Eine Anzahl Unio crassus rubens Mke. vom Mühlgraben der Dill bei Dillenburg und Mühl- graben der Weil unterhalb Rod. K. Burk: 1 Tethys leporina Gm. aus dem Mittelmeer. 6. Insekten. Geschenke: C. Berger, D. S.-W. -Afrika. Eine Anzahl Insekten versch. Ordnungen von Berseba. Dr. K. Braun, Deutsch Ost- A frika: Eine Anzahl Insekten, besonders Coleopteren von Amani. Budde, Schwan heim a. M. Einige Coleopteren von dort. Dr. Dün seh mann: 9 Coleopteren von Windhuk, D. S.-W.-Afrika.. C. Feldmann, Deutsch West-Afrika: Eine grosse Anzahl Insekten versch. Ordnungen von Mowange und Isongo, darunter ein bisher unbekanntes Dorylidenweibchen, Dorylus nigritarsis Strand (diese Jahrbücher Jahrg. 64, 1911, pag. 118). K. Kuppinger: 18 Lepidopteren und 1(5 Odonaten von Brauns- bach, Württ. II* — XX — Ed. Lampe: Ein Stück Baumstamm, von Ameisen zerfressen, und •eine Anzahl Insekten verseil. Ordnungen von Sclionach, Bad. Schwarzwald. W. Maus: Eine Anzahl Insekten versch. Ordnungen von Atzwang, Südtirol. Frl. Em. Messinger, Brit. Ost- Afrika: Eine grosse Anzahl Insekten versch. Ordnungen von Kijabe und Kawirondo. Minner: 4 paläarktische Lepidopteren. Frl. Molnar: 14 Coleopteren aus Schlesien. Dr. A. Pagenstecher: Eine sehr grosse Anzahl paläarktischer Schmetterlinge. Paul Preiss, Ludwigshafen a. Rh.: Eine umfangreiche Kollektion Insekten von Sao Paulo und anderen Fundorten, darunter Drurya antimachus Dru. von Freidingen, Lomie, Süd-Kamerun. Otto Rau, Deutsch West-Afrika: Insekten von Campo. W. Roth: Eine grosse Anzahl paläarktischer Schmetterlinge und Raupen, sowie div. Insekten von Wiesbaden, darunter Oestromyia satyrus Brauer (det. Dr. Böttcher) (neu für Wiesbaden). A. Zilch, Offenbach a. M. : 4 Schmetterlinge von dort. Tausch : Dir. S t r i 1 1 e r , B i e b r i c h : M ehrere Coleopteren von Amani, Deutsch Ost-Afrika. Kauf: A. Fischer, Augsburg: 95 Coleopteren von Kwiro, Deutsch Ost-Afrika. H. Rolle, Berlin: 7 Parnassier von versch. Fundorten. A. Zilch, Offenbach a. M. : Mehrere Biologien von Insekten. 7. Arachnoideen und Myriopoden. Geschenke: C. Berger, D. S.-W.-Afrika: Eine grosse Anzahl •Skorpione, Solifugen, Arachniden und Ixodiden von Berseba. Dr. Dün seh mann: 3 Skorpione und 1 Solifuge von Windhuk. Carl Feldmann, D. S.-W.-Afrika: 3 Vogelspinnen, 7 Scolo- pendriden, 2 Diplopoden von Mowange und Isongo und eine Anzahl Porocephalus tortus Shipley aus Dipsadoboa unicolor Gthr. W. Maus: 4 Skorpione von Atzwang, Südtirol. Frl. Em. Messinger, Brit, Ost- Afrika: Einige Spinnen von Kijabe. Otto Rau, Deutsch West- Afrika: 3 Skorpione, 3 Dämon medius (Hbst)-johnstoni Poe, 1 Vogelspinne, 1 Nephila spec. und eine Anzahl Polydesmiden von Campo. — XXI — 8. Crustaceen. Geschenke : Carl Feldmann, Deutsch West- Afrika: 2 Macruren von Isongo. Em. M e s s i n g e r , B r i t. 0 s t - A f r i k a : 1 Brachyure von Kijabe. A. Z i 1 c h . Offenbach a. M. : 4 Triops cancriformis (Bosc.) vom Hengster bei Obertshausen, Hessen. 9. Vermes. Geschenk: K. Burk: Eine Anzahl Ascaris megalocephala Cloq. II. Botanische Sammlung. Geschenk*. A. Vi gener: Ein Faszikel Pflanzen. III. Geolog.-paläontol. und inineralog. Sammlung. Geschenke: Dr. Czapski: 1 Stück Uran-Glimmer, Spanien. C. Hofheinz: 2 Drusen von Baumholder bei Cusel, klar. Dr. Leppla: Bohrkerne, vulkanische Schlacke und 1 Stück Augit. Dr. Neuen haus, Bie brich: Eine grosse Anzahl Belegstücke zu der im vorigen Jahrbuch erschienenen Arbeit. Dr. F. Schöndorf, Hannover: Verschiedene Steinsalze. Dr. W. Wenz, Frankfurt a. M. : 5 Arten Mollusken der Gattung Klikia. Verzeichnis der Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde (E. V. im Oktober 1912.*) 1. Vorstand. Geh. Sanitätsrat Dr. Arn. Pagenstecher, Direktor. Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Heinr. Fresenius, Stellvertreter. Apotheker A. Vigener. Rentner Dr. L. Dreyer. Prof. Dr. VVilh. Fresenius. Dozent Dr. L. Grünhut, Schriftführer Sanitätsrat Dr. F. Staffel. Magistrats-Beigeordneter Th. Körner. II. Ehrenmitglieder. Graf zu Eulenburg, Ministerpräsid. a. D. in Berlin. Dr. Haeekel, E., Prof. in Jem. Dr. L. v. Heyden, Prof., Kgl. Major a. D.. Frankfurt a. M. Dr. W. Kobelt, Professor, Schwanheim. Dr. A. Pagenstecher, Geh. Sanitätsrat, Wiesbaden. Vigener, A., Apotheker, Wiesbaden. Dr. v. Wentzel, Ober-Präsident, Hannover. III. Korrespondierende Mitglieder. C. Berger, Fanner, D.-S. W.- Afrika. Dr. Ludw. Döderlein, Prof. d. Zoologie in Strassburg. Dr. B. Hagen, Hofrat in Frankfurt a. M. Dr. Hueppe, Prof. der Hygiene in Prag. Dr. L. Kaiser, Geh. Reg.-Rat, Prov.-Schul- rat in Cassel. Dr. E. Kayser, Geh. Bergrat, Prof. d. Geologie in Marburg. Dr. F. Kinkelin, Prof. in Frankfurt a. M. Dr. A. Knoblauch. Prof. in Frankfurt a. M. Dr. Karl Kraepelin, Prof., Direktor des Naturh. Mus. in Hamburg. Prof. W. Kulczynski, k. k. Gymnasial- lehrer, Krakau. Dr. K. Lampert, Professor. Oberstudien- rat in Stuttgart. Dr. H. Lenz, Prof., Direkt, des Naturh. Museums in Lübeck. Dr. Ludwig, H., Prof., Geh.Reg.-R. in Bonn. Dr. Reichenbach, Prof. in Frankf. a. M. v. Schönfehlt, Oberst z. D. in Eisenach. Dr. A. Seitz, Professor in Darmstadt. August Siebert, Kgl. Preuss. Gartenbau- Direktor, Betriebsdirektor der Palmengarten- Gesellsch. in Frank- furt a. M. Dr. Embr. Strand in Berlin. Dr. Thomae, Prof., Schulrat in Hamburg. Justus Weiler, Hamburg. *) Um Mitteilung vorgekommener Änderungen im Personenstand wird freundlichst gebeten. — XXIII IV. Ordentliche Mitglieder A. Wohnhaft in Wiesbaden. Abesser, B. Dr. med., Oberstabsarzt a. D. Ahrens, Phil., Dr. med. Altdorfer, M., Dr., Sanitätsrat. Amson, A., Dr. med. Aronstein, A., Dr., Sanitätsrat. Bartling, Ed., Kommerzienrat, Bender, E., Dr. med. Berger, L., Magistrats-Ober-Sekretär. Bergmann, J. F., Dr. med. h. c. Verlags- buchhändler. Bergmann, W., Dr. phil. Berit*, Bernh., Dr. phil. Beyer, W., Oberpostsekretär a. D. Boettcher, G., Dr. med. Bohne, H., Geh. Rechnungsrat. Borggreve, B., Dr , Prof.. Oberforst- meister a. D. Bouffier, H., Kunstmaler und akadem. Zeichenlehrer. Frau Bredenberg, A , Rentnerin. Bresgen, M., Dr.. Sanitätsrat. Buntebardt, G., Rentner. Burk. K., stud. rer. nat. Cäsar, KL, Geh. Reg.-Rat. Clouth, O, Dr., Sanitätsrat. Cuntz, Adolf, Rentner. Czapski. A.. Dr. phil.. Chemiker. Delius, W., Dr. med. Dreyer. L.. Dr. phil., Rentner. DyckerhofL K.. Dr. phil , Stadtverordneter. Ebel, Adolf, Dr. phil. Eichmann. Gg.. Kaufmann. Elgershausen, L„ Rentner. Esch. Alfred, Stadtverordneter. Evelbauer, Hans, Lehrer. Frank, G., Dr. med., Prof. Fresenius, H., Dr., Prof.. Geh. Reg.-Rat, Fresenius, W., Dr., Professor. Fresenius. R., Dr. phil., Chemiker. Gärtner, Luuw.. Ger.-Kass. -Kontrolleur. ■Gessert, Tb., Rentner. Glaser, Fritz. Dr. phil., Chemiker. Gleitsmann, E. L.., Dr., Geh. Med.-Rat, Kgl. Kreisarzt. Groschwitz, C, Buchbinder. Grünhut, L.. Dr. phil., Chemiker. Gruntzig. Dr. jur., Oberzollrat. Gygas, G. C, Dr., Oberstabsarzt a. D. Hackenbruch, P., Dr. med., Prof., San.-Rat. Hageraann, A., Dr. phil. v. Hagen, Ad., Rentner. Haushalter. K. Major a. D. Heile, H., Dr. med. v. Heimburg. Kgl. Landrat. Kammerherr. Heimerdinger, AI., Hof-Juwelier. Heineck, F.. Dr., Oberlehrer. Helwig, K., Lehrer. Hensel, C, Rentner. Hensgen, C, Direktor. Herold. Hus^o, Dr. phil., Rentner. Herrfahrdt, Tb., Oberstleutnant z. D. Herrmann, Th., Dr. phil. Hertz, H., Rentner. Hertz, R., Badbausbesitzer. Hessenberg, G., Rentner. Heyelmann. G., Kaufmann. Hinlz, E., Dr. phil., Professor. Hiort, A., Buchbinder. Holz, kgl. niederländ. Hauptmann a. D. Honigmann, G., Dr. med. v. Huntein, F. W., Rentner. v. Ibell, C, Dr , Ober-Bürgermeister. Istel. Ludw., Kaufmann. Jacobs, H., Privatsekretär. Jordan, G., Lehrer. Jüngst, K., Dr., Sanitätsrat, Kadesch, Ad., Dr., Professor, Oberlehrer, Frl. Kalkmann, M-, Rentnerin. Kalle, 'F.. Prof., Geh. Reg.-Rat, Kenn, P. H., Rentner. Klärner, Karl, Lehrer. Koch. Heb... Kommerzienrat, Köhler, Alban, Dr. med. Körner, Th., Magistrats-Beigeordneter. Frau Krezzer, E., Majors-Gattin. Krezzer. H.. Major a. D., Kunstmaler. Kuijel, E.. Rentner. Kühn, August, Apotheker. Frl. Kuschel, Rentnerin. Lampe, Ed., Museumskustos. Lande, S., Dr. med. Landow, M.. Dr. med., Prof. Frl. Laux. Rentnerin. Leo. Ludwig, Rentner. Leppla A./Dr, Prof., Landesgeologe. Levi, Carl, Buchhändler. Lossen, F.. Dr. phil. Lugenbühl, E., Dr. med. Lutz. Ludwig, Rentner. — XXIV Mahlinger, L., Dr., Prof., Oberlehrer. Maus, W., Postsekretär a. D. Mayer, J., Dr., Apotheker. Mencke, Rud., Landgerichts-Präsident. Mertens, W., Dr. med. Meurer, C, Dr., Sanitätsrat. Meyer, G., Dr. med. Minner, A., Glasermeister. Müller, H., Schulrat. Neuendorff, August, Rentner. Neuendorff, W., Rentner. Neumann, M., Dr. phil., Chemiker. Oberrealschule, Oranienstrasse. Opitz, Bruno, Kaufmann. Pagenstecher, H., Dr., Prof., Geh. San.-R. Pagenstecher, Ernst, Dr., Sanitätsrat. Pellens, A., Chemiker. Pfeiffer, Emil, Dr.. Geh. Sanitätsrat. Plessner, F., Dr., Sanitätsrat. Pröbsting, A., Dr., Sanitätsrat. Quadfiieg, J., Apotheker. Ramdohr, M., Dr. med., Sanitätsrat. Reuseh, H., Landesbankrat. Ricker, Ed., Dr. med. Ritter, C, Bucbdruckereibesitzer. Roemer, H., Buchhändler. Romeiss, Herrn., Dr. jur.. Justizrat. Röscher, Frl. Olga, Sprachlehrerin. Roth, W., Hühneraugen-Operateur. Rudioff, P., Dr. med., Sanitätsrat. Scharff, H., Dr., Oberlehrer. Scheele, C, Dr., Geh. Sanitätsrat. Schellenberg, L., Hof-Buchdruckereibes. Schellenberg, G, Dr. med. Schild, W., Kaufmann. Schleines, G., Buchhändler. Schmidtborn, Willi. ,kgl. Forstmeister a. D. Schnabel, H., Rentner. Schubert, Max, Dr. med. Schultz, Arthur, Dr. med., Rentner. Schweisgutb, H., Rentner. Seelig, 0., Hof-Büchsenmacher. Seipp, E., Prof., Oberlehrer. Seligsohn, L., Dr. jur., Rechtsanwalt. Seyberth, Alb., Dr. med. Seyd, Kurt, Landwirt. Seyfried, Ernst, Dr. rer. nat., Major a.D. Siebert, Gg., Professor. Sieger, Friedrich, Rentner. Staffel, Arthur, Dr. med. Staffel, F., Dr., Sanitätsrat. Stephan, Alfred, Dr., Inhaber der Hirsch- apotheke. Stock, Carl, Lehrer. Stracke, Karl, Oberlehrer. Strecker, H, Dr. med. Teichler, Friedrich, Zollrat. Tetzlaff, W., Dr. phil. Thomae, Ed., Lehrer. Frau Tietz, 0., Dr., Rentnerin. Unzer, Ad., Dr. phil, Prof. Vigener, J., Dr. med. Voigt, Ad., Dr., Sanitätsrat. Vowinckel. Jakob, Kaufmann- Wächter, L., Rentner. Wagemann, H, Weinhändler. Webmer, P., Dr., Sanitätsrat. Weiler, Carl, Rentner. Weintraud, W., Dr. med., Prof. Winter, Ad., kgl. niederl. Oberstltn. a. D. Winter, Ernst, Geh. Baurat. Witkowski, M., Dr. med. Wüstenfeld, Dr., Oberlehrer. Zais, W., Dr. jur., Hotelbesitzer. B. Ausserhalb Wiesbaden (im Begierungsbezirk). Beck, L., Dr., Professor, Rheinhütte in Biebrich a. Rb. Birkenbihl, IL, Lehrer in Biebrich a. Rh. Brücher, K., Oberlehrer, Biebrich a. Rh. Burgeff, H., Dr. phil., Geisenheim a. Rh. Dyckerhoff, R , Dr. ing., Fabrikbesitzer in Biebrich a. Rh. Esau, J., Prof., Realschuldirektor in Biedenkopf. Fischer, Karl, Ingenieur, Frankfurt a. M. Frickhötfer, Dr. med., Ilofrat in Langen- schwalbach. Gräfl. v. d. Gröbensche Rentei, Nassau. Haas, Rudolph, Kommerzienrat, Hütten- besitzer, Sinn, Dillkreis. Hannappel, J., Dr. med. in Schlangen- bad. Hellwig, C, Dr. med. in Dotzheim. Klas, A., Pfarrer in Burgschwalbach. — XXV Linkenbach, C, Generaldirektor in Ems. Lüstner, Dr., Prof., in Geisenheim a. Rh. Milani, A., Dr., kgl. Oberförster in Eltville a. Eh. Müller, G., Prof., Dr., Institutsvorsteher in St. Goarshausen. Neuenhaus, H., Dr. phil., Chemiker in Biebrich a. Rh. Passavant, A., Fabrikant in Michelbach. Peters, C, Dr. phil., Prof., Fabrikbesitzer in Schierstein a. Eh. Petry, Ludw., Lehrer, Dotzheim. Pflngmacher, Institutsvorsteher, Ober- lahnstein. Priemel, K, Dr., für die Direktion des Zool. Gartens, Frankfurt a. M. Realschule, in Biebrich a. Eh. Stöhr, P., Lehrer a. D., Rambach. Stritter, L., Eealgymnasium-Direktor a. D., Biebrich a. Rh. Sturm, Ed., Weinhändler in Rüdesheim. Touton, C, Dr. med., Prof., Biebrich a. Rh. Voll, Chr., Lehrer in Biebrich a. Rh. Wendlandt, kgl. Forstmeister in St. Goars- hausen. Wenz, Wilh., Dr. phil. in Frankfurt a. M. Wortmann, Direktor, Geh. Reg.-Rat, Prof., Dr. in Geisenheim a. Rh. Winter, F. W, Fabrikant in Buchschlag bei Frankfurt a. M. C. Ausserhalb des Regierungsbezirks Wiesbaden. Andreas, K., Kgl. Eisenbahn-Sekretär in Gonsenheim bei Mainz. Bastelberger, Dr., Sanitätsrat i. Würzburg. Beckel, August, Dr. phil., Chemiker, Düsseldorf. Behlen, H., Kgl. Forstmeister, Kiel. Bibliothek, Königl., in Berlin. Doms, Leo, Rentner in Darmstadt. Frau Baronin v. Erlanger in Nieder- Ingelheim. Ficke, Hugo, Dr. phil. h. c, Leiter des städt. Naturhist. Mus. in Freiburg, Baden. Fischer, Anton, Postsekretär, Augsburg. Freundlich, H., Dr., Prof., Braunschweig. Fuchs, A., Dr., Geologe in Berlin. Fuchs, Ferd., Dr. med., Wüizburg. Fuchs, Ferd., Dr. med. in Strassburg, Eis. Geisenheyner, L., Oberlehrer in Kreuz- nach. Haldy, B., Schriftsteller, Mainz. Holtzinger, Hans, Tenever b. Hemelingen (Bremen). Kuntze, Fürstl. Solmsischer Oberförster in Hohensolms bei Wetzlar. Lindholm, W. A., Kaufmann in Moskau. Lipmann, Robert, Fabrikant in Strass- burg. Mordziol, C, Dr. phil., Oberlehrer, Coblenz. Natermann, C, Rentner in Hannov. Münden. Oberbergamt, Kgl., in Bonn. Odernheimer, Edgar, Drv in Marburg. Preiss, Paul, Eisenbahnbeamter in Lud- wigshafen a. Rh. Schneider, Gustav, Naturalienhändler in Basel. Schöndorf, Fr., Dr. phil. in Hannover. Schuster, Ludwig, Forstassessor in Mohoro, Deutsch-Ostafrika. Seyd, F., Kgl. Rittmeister, St. Avold. IL V 8 R A h Abhandlunse n, v Tahrb. d. nass. Vor. f. Nat. 05, 1012. Vornehme Parnassiusformen. Von Felix Bryk (Finnland). Mit Tafel 1. 1. Über die Submarginale von Parnassius Nordlliaillli Menetr 6 Hält man irgend ein Männchen von Painassius Nordmanni Menetr. gegen eine weisse Unterlage und schaut man sich sein breites Glashand genauer an, so wird man ohne Schwierigkeit mit unbewaffneten Augen bemerken, dass jene Zone, die beim Apollo von der in Breite und Länge schwankenden Submarginale okupiert wird, auch beim Parn. Nord m an ni durch dunklere und dichtere Beschuppung markiert wird. Die su b marginale Kappen bin de des Vorderflügels ist also faktisch erhalten, nur ist sie infolge Verglasung der zwischen ihr und dem ursprünglichen Glasbande eingesperrten Grundsubstanzbinde |wic bei der Mnemosyne und in allerseltensten Fällen bei Parn. apollo (ab. nigricans — brittingeri — ex Tvärminne (Südfinnland); Entom. Museum, Helsingfors)] nicht mehr sichtbar, da sie sich von keinem kontrastierenden hellen Grenzfelde abheben kann. Diese kleine Beobachtung und die genaue Kenntnis der Zeichnungs- verhältnisse von Parnassius nineniosyne L. und seinen Formen bringt uns auf den Gedanken, dass als Mutation eine Rückschlagsform mit noch sichtbaren Mondflecken nicht unmöglich wäre, trotz der Behauptung seines Entdeckers, der bei der Präzisierung seines Habitus ausdrücklich betont, »eine Mondreihe existiert eigentlich gar nicht«, (was ja eine Wiederholung seiner Diagnose »lunulis antramarginalis nullibus« ist1). ') Vergl. Nordmann. Die im Gebiete der Fauna Taurico-caucasica beobachteten Schmettei'linge. Bull, de la Sm-. imp. des Naturalistes de Moscou, T. 24, 1851. 3 Doch Parnassius schert sich wenig darum, was für eine Uniform ihm der Forscher zuschneidet ! Auf Tafel I (Fig. 2) bilde ich ein tf mit erhaltenen Mondflecken ab; seine geringere Grösse besagt, dass es zur var. minima Honr. gehört. Fundort fehlt. Glasrand erreicht den Hinterrandwinkel ; von den fünf hyalinen Mondflecken ist der oberste fast ganz verglast. Für tf <$ von Xordmanni nicht gerade typisch dürfte wohl der erhaltene Hinter- randfleck sein, der dazu aberrativ ist, da er sich wurzelwärts zu einem Staubschweife verlängert hat; Vorderflügelunterseite typisch wie auch bei Mnemosyne ; nur beide Zellflecke sind erhalten; sonst scheint die Zeichnung der Oberseite durch. — Das Glasband seines 9 (Duskesche Sammlung, Ent. Museum Helsingfors) ist natürlich breiter. Die »Lunulae« einschliessende Submarginale erreicht ebenfalls den Hinterrand ; von den Mondflecken sind aber nur die untersten drei leicht bemerkbar, die übrigen lassen sich schwer entziffern. Die kurze Costalbinde ist viel schwächer als beim (f. Sonst ist das 9 >m Gegensatze zu den 99 des nomenklatorischen Typus ganz hell, also nicht so düster verglast. Bemerkenswert sind : die unteren Ocellen, die von der sie halbierenden Ader graphic aartig geteilt werden und die beiden niedlichen Analflecke, die unterseits auch schwarz blieben. Obwohl nun das bei Seitz Taf. 11c abgebildete tf ebenfalls eine hyaline Fleckenreihe im Glasbande trägt und es garnicht so unwahrscheinlich erscheint, dass eine Lokal art mit erhaltenen Mondflecken vorkommen könnte, so betrachte ich diese Stücke, solange mir nicht mehr Material vorliegt, für Mutationen und bezeichne sie ab. lunulatas m. Durch die Feststellung des Vorkommens der ab. lunu latus wird Nordma n n i nur noch näher an Parnassius mnemosyne gerückt ; zumal es mir gelungen ist, den wesentlichen Unterschied zwischen diesen beiden Spezies, nämlich das Fehlen der farbigen Ocellen beim »schwarzen« Apollo, zu beseitigen, indem ich eine mnemosyne mit unterseits gelb zentrierten Ocellen entdeckt habe1): auch sollen sich in der Koll. Staudinger Nordmanni mit schwarzen Ocellen befinden. Nun gehört noch zum Artmerkmale der Mnemosyne ein schwarzes Geäcler, das bei Parn. Nordmanni wie bei der i) „Parnassiana" V. „Soc. Ent." Bd. XXVII, Nr. 5, 524 ff.; diese Abart tritt konstant bei var. athene auf. 1* Mehrzahl der übrigen Parnassier gelb ist. Doch gibt es auch hier Ausnahmen ! In meiner Sammlung befindet sich ein tf der abarten- reichen Rasse v. tergestus Frühst., dessen Geäder ganz flaugelb ist, sodass das Tier einen eigenartigen vom Typus abweichenden Eindruck macht. Ich möchte es für einen Albino ansprechen. Die Adern sind oberseits weiss beschuppt, verschwinden daher im Flügelfond. Die Abbildung (Fig. 3) ist so naturalistisch, dass ich höchstens nur ergänzen möchte, dass der Vorderrand der Hinterflügel wie Vorderflügel schwarz umsäumt ist, dass wie bei den meisten Italienern und Süd- tirolern (Cima d. Asta) die Zeichnung unterseits verschwunden ist und dass der eigentümliche linke Mitteldeck auf dem rechten Flügel ganz normal ist. Würde nun eine gleiche Abart z. B. bei Walliser Stücken (Binn) auftreten, die Vorderflügel so eines Albino würden sich weder in Grösse, Flügelschnitt noch Zeichnung vom abgebildeten tf der ab. lunulatus m. unterscheiden. Nur der llinterrandtteck würde ihm fehlen. 2. ParnaSSiuS CharltoniUS Gray und seine Formen. Das kontinuierliche Verbinden des Costalbindenfragmentes mit dem Hinterrandflecke (wie es beim Parn. apollo, mnemosyne usw. aberrativ auftritt) durch eine Arkadenstaubbinde scheint für den nomen- klatortypischen Parn. Charltonius Gray typisch zu sein. Dass sich aber die Fascia derart ausbreiten könnte, dass sie mit ihrer dunklen Bestäubung die ganze zirkumdiskoidale Region zu überfluten imstande wäre, war bis jetzt unbekannt. Herr Architekt Georg Hau de (Elberfeld) war nun so äusserst entgegenkommend mir zu Studienzwecken eine prachtvolle Serie von Parn. Charltonius seiner Kollektion zu übersenden. Ein cf vom typischen Charltonius davon ist besonders bemerkenswert. (Vorderflügel- mafs- 44 mm.) Es weicht insoferne vom Typus und überhaupt von allen bis jetzt bekannten Parnassiusformen ab, dass der beim Charltonius länglich verzogene Zellrandstreifen der Vorderflügel (der sich bei allen Charltoniusformen jenseits der Zelle auf das zwischen den Ader- mündungen der Media 1 und 2 eingeschlossene Feld ausbreitet) sich mit der verdunkelten, ins Groteske übertriebenen Costalbindc — o vereinigt hat und die Costalbinde von nun sich an den Diskus anlehnt (bis jenseits der zweiten Cubitalader), sodass das ganze interfasciatale Gebiet der Flügelmitte wie ein tiefdunkles Dreieck aussieht, auf dem die beiden Zellstreifen ruhend ein Riesenypsilon zeichnen. Nur ein ganz kleiner erhaltener leichter Fleck am Diskus (zwischen Media 3 und Cubitus 1) verrät noch den einstmaligen weissgelben Fond der Flügelmitte. Die aberrative Costalbinde scheint unterseits natürlich nur durch. Sonst weist das seltsame Tier nichts Bemerkenswertes auf. Im Gegensatze zu den schön weiss gekernten Augenspielen der Hinterflügelmitte sind die Costalflecke männlich klein und schwach rot zentriert; die beiden unter dem Haarpelze versteckten Analflecke sind zu einem roten Streifen verbunden, der in der Richtung zur Ocelle, mit der er nicht verbunden ist, einen Staubstreifen entsendet, was auch die Ocelle tut. (Patria: Kaschmir 14 — 1600 m). Dieser für die Zeichnungsphylogenie nicht so unbedeutende Fall, der uns doch einen Wink gibt, auf welche Weise der dunkle Flügelfond bei Armandia Thaidina und Armandia Lidderdahli, [die doch ihre Verwandtschaft zur Gattung Parnassius (ganz besonders aber zu Parnassius charltonius1) nicht leugnen können] zu Staude kommen kann, verdient einen Namen; ich benenne dieses interessante Tier zu Ehren des liebenswürdigen Besitzers ab. Haudei m. Sein 9 (jungfräulich ohne die schneckenförmige Legetasche) ist typisch und schliesst sich an das Prachtstück mit gigantischen Ocellen und riesenhaften Analprachtflecken — ein Pendant zur forma sibiricus Nordm. — , für die Verity eine eigene Bezeichnung forma Deckerti Vrty. (vergl. T. XIX Fig. 14) einzuführen für richtig hielt, an (41 mm); seine Costalbinde ist scharf bogenförmig gezeichnet, zwischen den fünf pfauen- augenartigen Randflecken und der Ocellenregion ergiesst sich eine hyaline entschuppte Membranabinde, die wie eingeöltes Papier aussieht in denen das schwach weiss zentrierte rote Costaltriangel und die mit einem hyalinen Stege verbundene untere Ocelle bis auf das anspruchs- volle Analauge eingebettet ist ; sonst stimmt es mit den bei Wytsman von Stichel abgebildeten (T. III Fig. 19) weiblichen Exemplare von Par. Charltonius Charltonius Gray überein. Für die in India, Nilong Pass (West-Himalaya), fliegende zierliche Rasse von Charltonius, die Herr Hau de demnächst unter var. Bryki Hau de i) Vgl. „Parnassiana" V. „Soc. Ent." Bd. XXVII, S. 24 ff. Nr. 11. _ 6 - I beschreiben wird und die er für die montane Form des nomenklator- typischen Charltonius hält, abweichend ist ein mir vorliegendes 9? das unterseits im Diskus der Hinterflügel einen isolierten schwarzen Fleck aufweist, wie ihn neulich Austaut bei P. Nordmanni fest- gestellt hat 1). Da ich kein Freund von neuen Namen für ein und dieselbe Abart, die sich im selben Genus wiederholt, bin, so akzeptiere ich Aus tau ts Namen und benenne das reizende Wesen ab. atroguttata, so wie auch die von Stichel im Seitz erwähnte Aberration »mit fast ganz ausgelöschten Zeichnungen des Vorder f lügeis und einem schwarzen Punkte an Stelle der ganzen Reihe roter Flecke des Hinterflügels«, die Grum Grshimailo beschrieben hat mit dem Namen ab. Novarae Gr. Gr., belegt werden muss, da sie in die Entwickelungsrichtung von P. apollo, ab. Novarae Felder et Übthr. gut hineinpasst. Es bleibt mir nur noch übrig, die var. princeps Honr. zu besprechen. Das Fehlen der Verbindung zwischen Costalf lecken und Hinterrand oder nur schwache Andeutung der Costalbinde und eine kräftigere Entwickelung der roten P r a c h t f 1 e c k e n - binde, genügte um diese Form vom nomenklatortypischen charltonius abzutrennen. Dank des ganz besonders freundlichen Entgegenkommens des Herrn Univ.- Prof. John Sahlberg liegen mir 5 Exemplare (3 cTcT 2 99) dieser Varität vor. Nur ein 9 davon ist bezettelt: »P. Charlton, Aran-Kungei (Transalai) 3. II. 1886«. Es sieht fast ganz so wie das bei Stichel (Seitz) [T. 16 f.] abgebildete Q, nur ist die Submarginale bei dem mir vorliegenden Exemplare um einen halben Bogen länger. Das Fehlen der losen den blaugekernten Randaugen parallelen, glasigen Saum- bogen halte ich für etwas aberratives. Charakteristisch für dieses 9 ist auch der zwischen beiden Ocellen eingesperrte Fleck, der rot ist, sodass sich vom Gostalauge bis zu den Analflecken (incl.) eine kon- tinuierliche Kette roter Pracht flecken zieht. Ihre Cotype, die mir als Doublette Prof. Sahlberg schenkte und die ich in Fig. 1 abbilde, unterscheidet sich von der Type nur dadurch, dass sein Glasband und seine Submarginale den Hinterwinkel erreichen und dass die bei der Type verschwundenen glasigen Saumbogen, die J) Vgl. Gubener „Int. Ent. Z." 1912, März. jenem Tiere ein fast albinotisches Aussehen verleihen, erhalten sind. Nicht unerwähnt darf ich lassen, dass sein Mittelzellstreifen die S u b c o s t a 1 e schneidet und den Vorderrand erreicht, was bei keinem anderen Parnassius (ausser Charltonius) vorkommt und zu Zerynthia, Luehdorfia, Cosmodesraus, S e r i c i n u s , Doritites etc. etc. hinüberleitet. Wer sich nun eingehender mit den Zeichnungsverhältnissen der Gattung Parnassius beschäftigt hat, dem wird wohl aufgefallen sein, dass der die Ocellen überbrückende Steg in der Regel keine rote Beschuppung aufweist. Er vorhält sich ganz hartnäckig und konservativ zum Einwandern des neuen roten Pigmentes; ist rubrophob. In der Literatur ist mir nur ein seltsames Stück von Parn. delius ab. cardinalis Obt. (abgebildet bei Verity T. XVIII, Eig. 22) aufgefallen, das sich in der Koll. Oberthür befindet, wo der Cardinalsteg rot zentriert ist; ein Q aus dem ent. Museum von Helsingsfors, das ich in meinem dem- nächst erscheinenden Parnassiuswerke1) abbilde, hat nur unterseits die interocellare Region mit Rot durchsetzt (20. VII. 1892 Schweiz. Stilvio). Das Röten des interocellaren Fleckes bei charltonius möchte ich daher, da es bei zwei QQ gleichzeitig auftrat, mit einem eigenen Namen belegen. Es ist ja möglich, dass dieser Zustand für die in Aran Kungei fliegenden 99 typisch ist, etwa wie die »decora« Analtiecke für die Apolloformen von v. rubidus Frühst oder v. Siciliae Obt.; doch möchte ich vorläufig diesen Zustand für eine Abart betrachten, die ich rubrocatenatus m. benenne. Von den drei c?cT nat; eines die Zell flecke so nahe gerückt, dass sie fast ineinander verschmelzen (ab cohaerens m.) ; bei diesen ist auch noch die Fortsetzung der Costalflecke wie bei den 99 als Puderwisch erhalten. Die untere purpurrote Ocelle beim zweiten ist nicht weiss gekernt, während die gleiche Ocelle beim dritten tf- sich in zwei separate angrenzende Zwillings-Ocellen (wie ich sie bei meiner ab. Novarae m. von Parn. v. mandchuriae festgestellt habe) geteilt hat. Bis jetzt wurden folgende Formen von Parnassius Charltonius Gray aufgestellt : Parn. Charltonius Gray (Kaschmir, Ladak, Koksi, Lahoul) ab. Deckerti Verity (Kaschmir, Ladak, Koksi, Lahoul, Chitral) *) Vgl. : Über das Abändern von Parn. apollo im finnischen Ladogagebiete. — 8 — Parn. Gharltonius ab. Haudei Bryk (Kaschmir) « ab. Novarae Gr. Gr. « « var. Bryki Haude (Nilang) ab. atroguttata Bryk (Nilang, Chitral) « « var. occidentalis Bryk (Chitral) « var. princeps Honr. (Pamir, Trans-alai, Fergana) « « ab. (var. V) rubrocatenatus Bryk (Aran Kungei). Nachschrift zum Aufsatze P. Charltonius und seine Formen. Von Herrn Bang- Haas (Blasewitz) erhielt ich zwei 99 Ufid 1 cT von Parn. Gharltonius Gray aus Chitral, die sich von nomenklator- typischen Stücken beträchtlich unterscheiden : Die Vorderflügel des 43 mm messenden 9 (c. m.) unterscheiden sich zwar sehr wenig vom Typus ; vielleicht wäre es aber doch richtig, zu er- wähnen, dass die von den Costalflecken zum Hinterrandfleck sich ziehenden Verbindungsarkaden nicht so scharfbogig gezeichnet sind, sondern sich eher an die runden Bogen der var. Bryki Haude anschliessen. Auch die Hinterflügel zierenden, verkleinerten Ocellen entfernen das 9 vom Typus und nähern es der altomontanen var. Bryki. Kein Steg verbindet sie : sie sind scharf schwarz abgegrenzt. Die beim weiblichen Typus zu einem Analauge vergrößerten und vereinten Analflecke behalten hier ihre ursprüngliche Physiognomie und sehen wie ein breites rotes Anal- band aus. Unterseits fallen die grossen costalen Zwischenwurzel- flecke auf, die bei var. princeps, Bryki bisweilen nur leicht das zwischen Costalocelle und Wurzelflecke liegende Gebiet anrussen. Von der Anal- gegend zieht sich ein dunkler, mit dem analen Wurzelflecke nicht ver- bundener Strich um den Diskus herum. Ein isolierter, auf der Oberseite durchscheinender Klecks im Diskus rechtfertigt wohl dieses Weib zur ab. atroguttata m. zu ziehen. Die hyaline »Kappenbinde« ist auch nicht typisch, da sie reduziert ist und eher männlich aussieht. Auch ihr kleineres c? (41 mm) macht einen dunkleren Eindruck, trotz der cad- miumorangen Ocellen (flavomaculata), wovon die unteren länglichen doppelt weiss gekernt sind. Seine Costalbinde der Vorderflügel ist eben- falls sehr stark betont, aber immerhin sind die zwischen ihr und dem sich an den Diskus anlehnenden Treppensysteme erhaltenen, zwar schmalen Sicheln des Fonds sichtbar. Im Diskus der Vorderfiügel ist die Basis schärfer dunkel abgesetzt als bei anderen Formen dieser Species, etwa - 9 in der Art der schwedischen 99 von Parn. apollo L. Auch ist ein isolierter Zwischenwurzelfleck als Wisch (ab. IV r mal am.) schön erhalten. Der übertriebene Zwischenwurzelfleck unterseits auf den Hinterflügeln fällt auch hier auf. Das Tier befindet sich leider nicht im besten Zu- stande, weshalb ich nicht ganz im Klaren bin, ob ich das hornartige Fragment, das sein Abdomen aufweist, als eine nicht zustande ge- lt o m m e n e Legetasche ansprechen darf. cfcT mit ausgebildeter Legetasche im Freien gefangen, liegen mir bereits von Parn. mnemosyne, var. pyrenaica Trti. und von Parn. Stubbendorfii [Nikolajewsk (Amurmündung)] vor. Ich habe in meiner Studie »über die karelische Mnemosyne« nachgewiesen, dass diese Legetasche infolge einer Störung im Liebesakte entstanden sein dürfte und nicht als Dokument von Homosexualität aufzufassen ist. Das andere 9 (1- — 5« Aug. 1910) ist schon viel kleiner — etwa wie der Typus (Vorderflügelmafs 40 mm). Die zwischen dem Glas- bande und der Submarginalen eingeschlossene Grundsubstanzbinde ist sehr schmal , ihre letzten Elemente sogar infolge beiderseits erfolgter Verglasung als Flecke abgetrennt. Prachtflecke noch kleiner, ocker- gelb, nicht gekernt. Die Kappenbindenflecke sind ebenfalls verkleinert, die obersten nicht bläulich gekernt. Unterseits wie das früher besprochene 9; also auch atroguttata m. Erwähnen möchte ich noch, dass beim ersten 9 ^3 (Spul er sehe Ader II3) ausnahmsweise aus der Zellecke entspriesst, während er doch sonst im Gegensatze zu den übrigen Parnassiern bei Charltonius und Parn. loxias Püng. (2 99 1 cfcT, coli. Sheljuzhko) mit dem Stiele des gegabelten R4 -4- R5 (Spuler sehe Ader II4-f-II5) verwachsen ist1). Bei dem gelbäugigen tf wieder besitzt die M3 (Spul ersehe III3) der Hinterflügel ein überschüssiges Aderfragmentchen , das — das Glasfeld der Kappenbinde umrahmend — spurlos in der Membrana ver- schwindet, ohne Ader III2 erreicht zu haben. Verity bezeichnet die ab. Deckerti als race p. 317 («la süperbe race, qui a ete decrite et f'tgure par moi sous le nom Deckerti (pag. 85) et qui a les ocelles immenses et d'un carmin vif, vole dans le Chural»), teilt mir auf meine Anfrage Herr Otto Bang- Haas mit. Ich kann - nach der Verity sehen Abbildung dieses luxuriösen 9 urteilend — dieses Tier nur für eine sexuelle Abart halten ; auch ist i) Vgl. „Parnassiana" V. Soc. Ent., Bd. XXVII, Nr. 11. 10 — es unzulässig und im höchsten Grade unkritisch, nach einem, dazu aber- rativem Exemplare eine Rasse aufstellen zu wollen. Zuerst nennt man es »aberratio«; dann avanciert es zur »Rasse« und man glaubt schliesslich, Rechte zu besitzen, den für eine Zustands- form geprägten Namen auf die dort fliegende Subspecies übertragen zu dürfen. Der Systemonom wird nun entscheiden, ob die Verity sehe ab. Decker ti für alle Charltonius 99 mit. ins Gigantische übertriebenen Augenspiegeln einen eigenen Namen verdient oder nicht; der in Chitral heimische Typus sieht anders als seine feminile Abart (ab. Deckerti Vrty.) aus, besitzt zweifelsohne Unterartsrechte als östlichster Vertreter dieser eigentümlichen Art ; ich führe ihn hiermit unter Parn. Charltonius Gray, var. occidentalis m. ein. 3. Pariiassius apollo L var. Kashtshenkoi Shei. und var. Alierspergi ßeb. Herr Shel.juzliko (Kiew) hat in der »Revue Russe d'Ento- 111 ol.« 1907, Nr. 4 (Mai 1908) l) nach einigen Exemplaren, die Gen.-Ltnt. Katschejnko auf dem Ararat gesammelt hatte, die var. Kashtshenkoi aufgestellt : er hat sie mit finnischen Stücken verglichen, da damals der südtinnische finnmar chicus (— - nylandicus) Rothschild noch nicht vom Typus abgetrennt war. (Auch Nordmann dürfte seinen eigentümlichen hesebolus mit einem Südfinnländer, Helsingforser (f, wie auch Bryk seinen carelius mit einem cf aus Hangö verglichen haben.) Der liebenswürdige Benenner war nun so freundlich, für mich die Typen photographieren zu lassen und ausserdem noch farbige Aquarelle herstellen zu lassen, wofür ihm hier besonders noch gedankt sei. Die 90 mm spannenden Tiere haben ihr Glasfeld hell befranst. Die Submarginale ist für 99 schwach ausgebildet; sie besteht aus nicht zusammengefügten Fragmenten. Die Schwarzzeichnung der Vorderflügel kräftig. Beim q" sind die Costalflecke nicht verbunden, beim 9 sind sie vereint und der zweite hat sich sogar noch auf seine Nachbarzelle mit einem Balkenstriche ausgebreitet, was für alle Armenier, Westkurdistaner 99 typisch zu sein scheint. Von den tiefroten Ocellen des 9' die J) Vgl. auch „ Revue d'Entom." 1909, Nr. 4 (März 1910). — 11 riesengross sind, sind die costalen ganz ausgefüllt, während die diskalen einen weissen Spiegel tragen. Die Ocellen des cf sind etwas kleiner, aber auch so schön schwarz umzogen, nur beide weiss gekernt. Zwei schwarze Analflecke schliessen die Ocellenzone ab. Dem (f fehlt die Kappenbinde, das 9 deutet sie nur leicht mit einer seichten Bestäu- bung an. Die Basalsch wärze des typischen Pärchens ist sehr stark reduziert, etwa wie beim typischen c a r e 1 i u s. Wir haben also eine ganz prägnante Rasse vor uns. Nach Dr. Pagen - Stecher1) soll von Rothschild eine subspeciesV aus Armenien auf- gestellt haben, die jedoch unmöglich mit der v. Kashtshenkoi Shel. identisch sein kann, wenn die v. Rothschild sehe Rasse wirklich carparthicus ähneln soll. Die von der Firma Bang-Haas (Blasewitz) ausgebotenen Stücke aus Kagysman unterscheiden sich vom Ararat-Typus ; auch die von Rechts- anwalt Xienzopolski (Zytomir) zur Ansicht übersandten aus Zarskoje U s c h t s c h e 1 y e ( Ararat). Nur ein defektes 9 von Xienzopolski (Koll. Bang-Haas) kommt dem Typus sehr nahe (50 mm Vorderflügel- mafs). Seine Grundsubstanzbinde wird aber durch die sich dem Glasbande nähernde Submarginale stark verdrängt; auch ist von den grossen pur- purroten Ocellen die Costale weiss gekernt. Flügelfond nicht grüngelb- lich wie alle 99 ex Kagysman, Kasikoporan, sondern schon mehr weiss; Kappenbinde so gut wie verschwunden. Basalsch war z e ararat- typisch. Die anderen 10 99i die mir vorliegen, haben sich schon viel prägnanter von den Typen entfernt. Ein 9 davon (c. m.) aus Kagysman (Juli 1911), das ich auf Taf. XX in meinem Parnassiuswerke farbig abbilde, ist riesengross. Die langgestreckten Vorderflügel messen je 52 mm. Grundfarbe hell creme- gelb. Im Saume des sehr breiten Glasfeldes sind noch internervale helle Grundsubstanzoasen, wie z. B. bei Parn. nomion erkenntlich. Die Grund- substanzbinde ist deutlich von der grauen (mit einem Stich ins Grün- liche) Submarginale, die den Hinterrand erreicht, abgegrenzt. Wie bei allen vorliegenden armenischen Weibern sind beide Costalflecke miteinander verbunden ( — bei meinem 9 ist der Verbindungssteg hyalingrau — ), *) Dr. Arnold Pagen stech er: „Die Verbreitungsbezirke von Parn. apollo L. etc. etc."; Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde in Wiesbaden, 62. Bd., 1909, p. 197. — 12 — auch greift ein Schwänzchen des II. Costalfleckes wie bei den anderen Q9 auf seine Nachbarzelle über ; um den Diskus herum sind die Vorder- flügel sehr schwach beschuppt. Die tief braunroten Ocellen sind für die beträchtliche Flügelgrösse eher klein. Verschwommene Spiegel hellen sie auf. Rechte Fühlerkolbe endet mit einem spitzigen nadei- förmigen Fortsatze wie beim in »Berl. Ent. Zeitschr.« abgebildeten 9 der var. carelius1). So wie dieses 9 sieht ein bedeutend kleineres 9 ex Zarskoje Uschtschelije (Ararät) (coli. Xienzopolski) aus. (Vorderflügelmafs : 421A>mm; leg. VIII. 1911.) Seine Grundsubstanzbinde ist aber nicht so scharf abgesetzt; auch trägt der zweite Analfleck unterseits keinen weissen Kern. Doch die anspruchsvolle Basalbestäubung, die sich bis zum Costalauge ergiesst, wie die graphitene Kappenbinde ist beiden gemeinsam und entfernt sie von der Type. Ein anderes 9 (c. m.; ex Zarskoje Uschtschelije (7. VIII. 1911), das mir Herr Xienzopolski geschenkt hat, kommt dem beschriebenen 9 ex Kagysman ebenfalls nahe (Vorderflügelmafs über 50 mm). Seine Ocellen sind aber vergrössert und tragen grössere weisse Kerne; die Kappenbinde dunkler ; die ebenfalls sich breit machende Basalbestäubung aber nicht so auffallend; ein dritter Analfleck, aus losen Schuppen bestehend, ist kaum bemerkbar. Auch ein drittes 9 aus derselben Gegend (VIII. 1911), 50 mm mit nicht so sichtbarer Kappenbinde ist von oben beschriebenem 9 kaum zu unterscheiden; es hat ebenfalls den weissen Analfleck unterseits nicht gekernt. Noch ein 9 (51,5 mm) aus Kasikoporan (coli. Bang- Haas) ist erwähnenswert. Bei ihm kommt schon die Alpherakysche Tendenz, die Grundsubstanzbinde zu vertuschen, fast ganz zur Durchführung; kleine Nubilosusflecke sind daher das Überbleibsel einer Grundsubstanzbinde. Die costalen Ocellen ganz purpurrot ausgefüllt, die unteren Ocellen fünf- eckig mit schönen Spiegeln; die beiden Analflecke kräftig, (der proximale davon mit weissem Kerne unterseits). Kappenbinde vorhanden. Mit keinen der hier beschriebenen 9 9 lässt sich ein zweites Prachtweib ex Kagysman (coli. Bang- Haas) vergleichen. Vorder- flügelmafs fast 53mm! Das klare Glasband beginnt seinen Lauf mit über 10 mm Breite! Flügelfond hell weiss. Die Grundsubstanzbinde i) Vgl. Bryk. „Über eine seltsame Aberration von Parn. apollo L. etc.". Vol. LV, 1910. ' — 13 — sehr schmal ; der sich beiderseits ausbreitende II. Costalfleck trägt einen orangeroten Kern. Die doppeltgekernte Rötung des kräftigen Hinter- randfleckes unterseits, die schon oberseits mit ein paar roten Schuppen avisiert wird, verleiht dem Fleck das Aussehen einer arabischen Acht. Die Ocellen sind gross mit mediterraner Weisskernung, die unteren graphica; von den beiden Analflecken ist der distale schön orange gekernt. Die Basalschwärze ist nicht mehr so ausgebreitet wie bei den früheren 99> aber trotzdem nicht wie bei der Type von Ararat reduziert. Unterseits ist der anale Basalfleck schön weissgekernt ; auch der proximale Analfleck trägt einen weissen Kern. Anders sieht sofort ein 9 aus (Vorderflügelmafs : 50 mm), wenn es bis auf die fehlende Prachtkernung des Costalsystems gleichgestaltete und gezeichnete Vorderflügel behalten hat, hingegen die costalen Ocellen tiefkirschrot ausgefüllt hat und die unteren mit schönen verschwommenen Spiegeln geziert hat, wenn es die Basalschwärze bis um den Diskus herum (für Kagysman 9 9 typisch !) gezogen hat und dem kräftigen, nicht länglich verzogenen distalen die orangerote Kernung vorenthalten hat. Trotz des dunklen Hinterrandes der Hinterflügel hat auch dieses 9 den ihn abschliessenden Haarsaum ganz hell. Ganz gleiche Hinterflügel wie dieses 9 (nur sind die Ocellen verblasst rot) besitzt ein (48 mm) 9 vom Ararat VIII. 1911, doch ist das Glasband nicht mehr so übertrieben breit wie bei diesen beiden Q Q, auch erreicht es den Hinterrand nicht, was sie wieder mit Sheljuzhkos Type Gemeinsames hat. Ein anderes 9 vom Ararat (Vorderflügelmafs: 47 mm) kommt dem Ararat 9 aus meiner Sammlung ganz nahe, nur ist Hinterrandbestäubung wie bei der Type reduziert und die Kappenbinde kaum bemerkbar. Das letzte 9 (Kagysman : c. m.), das ich nun beschreibe, wird wohl dem skeptischen Lokalfaunisten die grösste Freude bereiten. Es ist kleiner als das Riesenweib ex coli. Bang-Haas (47 mm), hat auch die Breite des Glasfeldes nicht mehr ins Unmögliche übertrieben, kommt ihm aber sonst sehr nahe. Der Mittelzellfleck ist aber nicht oblong. Dieses 9 werde ich demnächst in einer neuen Studie über den fenno- skandischen Apoll mit einem 9 ex Lowisa (v. nylandicus Rothschild) und 9 ex Myllykylä (carelius m.) abbilden, und der Leser wird wohl darüber erstaunen, dass dieses armenische Weib viel näher der Südfinnländerin kommt als der Ararattype oder als die Südtinnländerin wieder einer ihr am meisten ähnelnden Karelin. Und alle drei 9 9 ähneln stark einander. — 14 — Die magnifique Erscheinung des 9 aus Kagysman hat ein Ebenbild in einem 9 aus Westkurdistan (1910), die mir Philipps aus Köln als (ab.?) var. Auerspergi Reb. verkauft hat. Es ist zwar mit seinen nicht so stark länglich gestreckten Vorderflügeln etwas kleiner (49 mm) als die armenische Rasse, hat die Breite des Glasbandes ein wenig reduziert, wodurch die Grundsubstanzbinde breiter wurde; seine Sub- marginalbinde ist scharf abgegrenzt, also nicht so verschwommen wie bei jenem Goliath Q, auch nicht so breit. Costalsystem nicht gerötet. Hinterrandfleck schmal, zwischen ihm und dem pretensiösen zweiten Costalfleck, dessen Zuwachs sich arkadenartig gekrümmt hat, leichte Bestäubung wie bei seinem armenischen Ebenbilde. Auch seine Ocellen tragen grosse weisse Kerne; die unteren sind graphicaartig gekernt; zwischen diesen und den pastosen verbundenen Analflecken ein dritter Staubfleck. Kappenbindenregion armenisch. Basalschwärze stärker als bei seinem armenischen Doppelgänger. Untersei ts fehlt die zur schönen Kappenbinde (die ja zum Typus von Parn. appollo L. und seinen Rassen gehört) parallele Saumverglasung, die mehr oder weniger alle armenischen 9 9 aufweisen. Auch dieses Prachtweib habe ich auf Tafel XX abgebildet. Ein anderes 9 aus Westkurdistan (coli. Sheljuzhko, Kiew) ist kleiner (46,5 mm) kommt aber sonst dem eben beschriebenen 9 £anz nahe, nur hat es alle Dekorationselemente verdunkelt — was ja echt weiblich ist - — , besonders das Fasciatarevier. Im Glasfeldc männliche weisse Inseln. Ihre cTcT lassen sich aber mit den armenischen nicht vergleichen. Sie sind kleiner, tragen ein schmäleres Glasband, das vom Saume aus- gehend stark weiss beschuppt ist. Flügelfond creme-gelblich. Submar- ginalc deutlicher, Costalflecke verbunden. Bei einem (f (c. m.) aus Westkurdistan ist der weisse Fond auf dem Glassaume derart erhalten, dass man von einem apollotypischen Glasbande nichts mehr bemerkt ; schwach verglaste Arkaden umsäumen die marginalen Grundsubstanzflecke. Vielleicht sieht so die von den Autoren aufgestellte ab. emarginata Vrty. (= syn. niphetodis Stich.) aus? Conte Turati führt diese Abart mit der Diagnose1) »Glasband fehlt« x) „Manca la fascia marginale diafana", Cfr. : Conte Emilio Turati (Milano), Lepidotteri del Musen Zoologien d. R. Univ. di Napoli. rAinui a r i 0 d e 1 M 11 s e 0 Z 0 0 I 0 g i c 0 d. R. U 11 i v e r s i t a d i Napoli. (Vol. 3 u. 18, 4. Sett. .911.) - 15 — an ; aber icli bin ein wenig skeptisch, seitdem ich mich überzeugt habe, dass die Type der überall unter ab. Philipp*! Schultz eingeführten Abart »mit verloschener schwarzer Oeellenumrandung« de facto eine schwarze Umzingelung der Ocellenperipherie aufweist, wie mir das vorliegende 9 aus Gothland (coli. Philipps) beweist, oder dass der Pyrenäenapoll noch niemals mit ganz fehlenden Analflecken — wie die Diagnose lautet - gefunden wurde. So wie dort der Analtieck mit rudimentärer Bestäubung immer sich entziffern lässt, so wird wohl die ab. emarginata Vrty. etwa in der Art der apollonius-^cf rudimentäre Glasbandanlagen als adeliges Parnassiuswappen tragen (46 mm). Submarginale aus sieben losen, sich vom hellen Fond schön abhebenden Wischen bestehend. Costalsystem mäfsig. Die Verbindung beider Costalflecke rudimentär. Die ins Orange ziehenden zinnoberroten Ocellen sind für den Orient eher klein, die Costnlen schwach weiss gekernt, die unteren mit einem schönen weissen Kerne durchsetzt. Kappenbindenstaub erhalten! Zwei Analflecke die unserseits orange gekernt sind. Basalschwärze bescheiden. Ein in der Sammlung Sheljuzhko steckendes (f sieht ihm ähnlich ; es ist aber nicht so übertrieben emarginiert. Die Submar- ginale um ein Element kürzer. Beide Costalflecke verbunden ; Hinter- randfleck grösser und noch mehr länglich. Seine untere Ocelle etwas grösser. Kappenbinde fehlt; zweiter Analfleck trägt unterseits einen kleinen Kern. Schön cremegelb ist ein drittes (f (c. m.), das ich unlängst von Herrn Philipps erworben habe (46 mm). Grundsubstanz- keile drängen sicli in das breitere Glasfeld ein; sonst kommt dieses prachtvolle Wesen den 99 s°hon näher. Die Submarginale besteht schon aus schönen Arkaden, auch die Grundsubstanzbinde ist schön bogig ausgezackt. Schwarzzeichnung prägnanter. Die Costalflecke sehr schön zu einem continuierlichen unruhigen Bande verschmolzen ; unter- seits trägt nur der linke zweite Costalfleck einen schönen roten Fleck. Wie bei den 99 tragen die Ocellen schöne grosse seh nee weisse Kerne, sodass die rote Umzingelung uns hier fast sicilianisch anmutet. Die unteren sind doppelt gekernt (ab. graphica Stich.). A'on den zwei bescheidenen Analflecken ist der distale unterseits schwarz, der proximale hat den kleinen orangeroten Kern dick schwarz umsäumt. Kappenbinde wie bei den' anderen beiden efef unterseits stark schwarz bestäubt, oberseits nur angehaucht. Basalumschattung weibisch. Ganz seltsam sieht ein 47,5mm messendes » Euph ra tgebi et « (vielleicht handelt es sich schliesslich doch um das Euphrat quellen- — 1(5 — gebiet — also Westkurdistan?) etikettiertes (? (c. m.) aus, das ich in defekten Zustande von Bang-Haas geschenkt erhalten habe. Wie bei allen Westkurdistanern münden die schön weissbeschuppten Adern in das helle Glasband. Es ist diesmal nur ganz hell umsäumt. Flügelform mehr zugespitzt in der Art von Parn. mnemosyne var. Adolphi Bryk, die mir überhaupt eine mit var. Auerspergi Reb. korrespondierende Mnemosyne- form zu sein scheint. Quincunalzeichnung sehr schön. Die beiderseits vom zweiten Costalflecke sich ausbreitenden Schwänzchen sind im Verhältnisse zum Costalkleckse eher mager ausgefallen. Riesenocellen ganz feminil; sie gleichen denen der beiden 99- Von den zwei Ana1' Hecken ist der proximale unterseits schwach gekernt, der andere lässt sich nicht genau diagnostizieren, da dem Exemplar jener Flügelteil fehlt; sie dürften unterseits ebenfalls rot sein, da noch ein dritter schwacher Anallleck unterseits erhalten ist. Die Kappenbinde unterseits nicht westkurdistanisch dunkel beschuppt. Exemplare aus dem Cy Heischen Taurus, nach denen Rebel diese var. Au er sp er gi aufgestellt hat, liegen nicht mir vor, wie leider auch die interessante Studie darüber; sie dürften sich aber voraussichtlich von den ebenbesprochenen im wesentlichen nicht unterscheiden. Das von Dr. Pagenstecher (1. c. pag. 197) so plastisch beschriebene cT aus Kleinasien wie die mir in natura unbekannte var. levantinus Rothsch. wird wohl den Übergang von var. Augerspergi Reb. zur var. Kashtshenkoi Shel. bilden. Kleinasien ist noch zu wenig parnassiologisch durchforscht. Wie sehen die von K in d e r m a n n in den Tokater Alpen erbeuteten Stücke, deren tftf Dr. St au ding er zur »griechischen Form« zieht, aus? Oder die von Nogell im Bosz-dagh gefundenen? Auch südlich von Amasia im weissen Gebirge (Ak-Dagh) dürfte der edle Falter hausen, da nach Staudinger seine Futterpflanze an einzelnen Stellen stark wucherte. l) Ein c? aus Herzifun (Asia minor) befindet sich im Besitze des Herrn Sheljuzhko, das »anscheinend eine neue Rasse repräsentiert, die wohl zwischen Kashtshe n k o i und levantinus zu stellen wäre «, (aus einem Schreiben vom 31. I. 1912). Es liegt mir nun dank der Güte des freundlichen Herrn Besitzers in natura vor und macht einen >) Vergl. Lepidopteren - Fauna Kleinasiens von Dr. 0. Staudinger, pag. 218. Hör. Soc. Ent. lloss. XXV (1878). seltsamen Eindruck. Symmetrisch zu beiden Seiten sind die Adern R4, M3 (links auch Cu,) und Cu2 der Vorderflügel und II und IV der Hinterflügel nicht ganz regelrecht zum Rande gezogen, sodass sie spurlos vor dem Distalrande in der Mediana verschwinden. (Vorder- flügelmals 45 mm.) Glasrand schmal, nach innen unregelmäfsig ver- laufend, nicht ausgezackt, spitzig bis über Cubitus 2, in den Flügelfond eingekeilt. Beschuppung des Vorder- und Befransung des Seitenrandes hell cremegelb wie der ganze Flügelfond; nur der spitzige Rand des Apexbogens des Vorderrandes dunkel bestäubt ; Submarginale aus sechs staubigen, nicht verbundenen Elementen erhalten. Quincunalzeichnung lebhaft und kräftig. Zellflecke viereckig ; Zellrandflecke nach aussen zu ausgebuchtet. Die kräftigen Costalflecke nicht verbunden, unter dem Hinterrandflecke ein schmaler Wisch. Die Ozellen der Hinterflügel sind gross und orangegelb ; die costalen dreieckig (aber mit dem Scheitel in entgegengesetzter Richtung der Charltoniustriangel zur Basis gerichtet), nicht weiss gekernt, die unteren mit weissen Spiegeln. Von den beiden nicht anspruchsvollen Analflecken ist der distale unterseits schwach gelb beschuppt. Hinterrandbestäubung, die sich an den unteren Teil des Diskus anlehnt, sehr schwach. Kappenbinde fehlt, unterseits sehr schwach glasig. Von der glasigen Saumbinde sind unterseits nur die obersten zwei Bogen rudimentär erhalten. Steht der männlichen Type von var. Kashlslieukoi Shel. nahe. Viel näher als tf$ ex Kagysman ! Auch die mysteriöse ab. Graslini Oberth. soll nach Sheljuzhkos Ansicht zu den Kleinasiaten gezogen werden *), was ich leider nicht ent- scheiden kann, da mir die Oberthürsche Tafel nicht zugänglich ist. Unmöglich erscheint es mir doch nicht, da sich sogar ein prachtvolles 9 der var. minerva B. H. (coli. Bang-Haas) trotz des ockergelben Flügelfonds (ab. chryseis Vrty.) an die 99 der var- Auerspergi anschliessen möchte. — Wie nun die »Armenier« sich einerseits an die Kleinasiaten anschliessen, so lässt sich eine Verwand tschaft mit der transkaukasischen Rasse nicht leugnen. Nur ein riesenhaftes cf (c. m.) aus Kagysman (Juli 1911) kommt der bedeutend kleineren Type ganz nahe. Vorderflügelmafs 50 mm; Flügelfond dicht weiss be- schuppt wie die Type von var. minerva B. H. Die weisse Bestäubung des Aussenrandes setzt sich im hellen Saume des Seitenrandes fort. Das bis zur 1. Cubitalader sich ziehende Glasband ist schön bogig, aber ungleich- i) Vgl. „Soc. Ent."' 1912, Nr. 3. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. Hb, L912. 18 - mäfsig ausgezackt. Submarginale besteht aus verschwommenen Wischen, wovon der zweite von oben fast verloschen ist, sodass sie unterbrochen aussieht. Costalflecke isoliert, von einander stark entfernt, da der obere strichförmig ist; Hinterrandfleck wie bei der Type und der Mehrzahl cfr? rundlich. Mittelzelltteck oblong-asiatisch. Keck sitzen die schon blass- roten, weissgekernten Ocellen auf dem weissen Flügelfond. Basal- bestäubung ganz kashtshenkoi-typisch, also hesebolisch reduziert. Be- merkenswert ist der linke zweite Analfleck; ein Ad er üb er seh uss hat ihn in zwei Flecke zerlegt!!! unterseits sind diese Flecke schwarz, während die normale Seite unten orange gekernt ist. Die linke Seite trägt also »drei« Analflecke im selben Räume, wo sich sonst nur zwei Flecke aufhalten dürfen. Der distale wurde insofern in Mitleiden- schaft gezogen, dass er ebenfalls unterseits schwarz ist, während der normale mit orangeroten Schuppen durchsetzt ist. Ein anderes (f meiner Sammlung ausKagysman weicht schon stark vom Typus ab (49 mm), (i lasband ebenfalls unregelmäfsig ausgezackt, aber länger. Im hellen Saume leichte Fondkegel. Submarginale hesebolisch ; nur erstes Element etwas kräftiger als die fast ganz verloschene Fortsetzung. Costalflecke ver- bunden. Hinterrandfleck nicht rundlich. Von den sehr grossen zinnober- roten breitschwarz-umrandeten Ocellen sind die costalen schwach auf- gehellt, während die diskalen grosse weisse Kerne besitzen; zwei kräftige Analflecke, die unterseits orange gekernt sind. Auffallend ist die abweichende Basalschwärze, die sich an den Diskus anlehnt und zu var. suaneticus? aus Borzom hinüberleitet. Ein drittes (f aus der Koll. Bang- Haas nähert sich meinen eben beschriebenen Exemplaren bis auf die Submarginale, die gut zum Vorschein kam. Karminrote Ocellen, auffallende Basalschwärze, ganz rudimentäre Kappenbinde nähern es ebenfalls zu suaneticus aus Borzom. Auch ist es bedeutend kleiner als die oben erwähnten Exemplare (4(5 mm). Von den zwei rfcT aus Zarskoje Uschtschelije (coli. Xienzopolski) kommt das 52 mm messende dem kleinen cf1 aus Kagysman nahe; seine Submarginale ist um ein Element länger. Kappenbinde sehr schön erhalten; Ocellen schön orangefarben. Das andere cf nat hesebolisches Costalsystem, verschwommenes Glasband, verschwommene Submarginale und ararat-typische Basalbestäubung. Von anderen 3 efef aus Kagysman, die einander bis auf die Ocellenzentrierung (bei einem q7 davon Augenspiegel mit grossen kur- distanischen weissen Kernen) ungemein ähneln, möchte ich ein kleineres (43 mm) Exemplar (c. m.) erwähnen, weil es ein auffallendes abweichend — 19 — gezeichnetes Costalsystem besitzt. Vom ersten strichförmigen Costalflecke ist der zweite ebenfalls oblonge, aber etwas kräftigere, stark entfernt, während der wieder oberseits kleinere längliche Hinterrandfleck wie bei der Sojoticustype vertikal auf der Axilaris ruht, Dass aber diese Hinter- randflecksreduktion für diese Rasse nur aberrätiv ist, beweist die Unter- seite. Hier ist der Hinterrandfleck viel breiter als oberseits, was ich sonst nie beobachtet habe. Der oblonge Mittelzellfleck erreicht wie bei Mnemosyne die untere Discoidalader nicht. Sonst sieht das Tier wie die anderen cf cf aus. Es ist dicht hellgelblich beschuppt ; seine Ocellen spielen von Orange ins Zinnoberrot. Glasband saumwärts hell bestäubt, in den Flügelfonds eingetaucht. Submarginalbinde aus losen unsicheren Flecken bestehend. Noch zu erwähnen wäre ein tf aus Kasikoporan (coli. Rang- Haas), dessen Schwarzfleckimg bis auf den Zellrandfleck (ab. quincuux m.) typisch ist. Submarginale hesebolisch ; im Saume leichte Grundsubstanz- flecke. Ocellen vergrössert, orange mit grossen weissen Kernen. Sonst stimmt es mit der Type überein. Die beiden kräftigen Analflecke sind unterseits schön orange gekernt, der distale mit einem grossen weissen Zentrum. — Das Abdomen der armenischen und kurdistanischen Q^cf (auch Herzifun) endet mit heller Behaarung; der Hinterleib der 99 'st unbehaart; die Einschnitte der Segmente cremegelb. Von Herrn Rang -Haas erhielt ich efef und 1 9 aus Trans- kaukasien, die einen Übergang von var. Kashtshenkoi Shel. zu suaneticus bilden. Das 9 (Guiag. 1. VIII.) ist klein (44 mm), kommt aber der Type vom Ararat viel näher als die eben beschriebenen armenischen 99 (mit Ausnahme jenes typischen aus Kasikoporan). Nur ist der Mittelzellfleck bedenklich, nicht oblong -asiatisch, sondern rund- europäisch. Die Ocellen wie bei rubidus geformt, orange mit weissen Kernen. Basalumschattung bescheiden. Der Analstrich auch oberseits orange. Sehr interessant ist die Legetasche, die spitzig fast wie bei nomi on99 ^st- Würde dieses 9 aus Zentralasien stammen, so könnte man dieses »corpus delicti sodomitici« für einen Reweis einer vollzogenen Copula mit einem nomion^ ansprechen1). x) Hiernach wäre das Vorkommen einer andersgeformten Abdominaltasche bei einem neu entdeckten O immer noch kein unanfechtbarer Beweis zur Artberechtigung, da das $ auch mit einer verwandten Art in Copula ein- gegangen sein konnte. Die Wahrscheinlichkeit einer stattgef 1111 denen sodomi- tischen Copula ist zwar sicher eine äusserst geringe — aber sollte jedenfalls in Erwägung gezogen werden. (Vgl. Fall cephalus in Stichels Wytsman, p. 38.) 9* 20 - Ein 9 aus Adzhara Mts. (Ms. Sapilet ; leg. Truzewicz, 1. VIII. 1911; coli. Sheljuzhko, Kiew) sieht wie mein eben beschriebenes Q aus. Nur ist es schon ein wenig hyalin. Vorderflügelmafs 44 mm. Seine glasige Submarginale wurde auf Kosten der Grundsubstanzbinde breiter. Um den Diskus herum wie auch im ganzen Winkel der beide Costalflecke trennenden Seitenrandzelle ist es bereits schwach nigristisch verglast. Mittelzellrleck rund, noch kleiner. Auch die weissgekernten, von orange ins zinnoberrote spielenden Augen sind kleiner. Die beiden breitangelegten Analflecke sind unterseits orange. Hinterrandbestäubung bis zum Diskus diffus, aber nicht auffallend. Stellen wir uns nun vor, die Submarginale und das Glasband wäre noch mehr verglast, sodass die Grundsubstanzbinde in lose Schuppen- oasen sich auflösen müsste, bestreuen wir nun ferner die verglaste Zone vom ersten Costalrlecke kontinuierlich bis um den Diskus herum, auch die Vorderrlügelbasis mit schwarzen Schuppen: tun wir das Gleiche auf den Hinterflügeln, indem wir die weibliche Apollozeichnung leicht über- stäuben, also Basalregion und Hinterrand, Kappenbinde und die Stellen, wo der dritte Analfleck und Kardinalstrich liegen, füllen wir die costale Ocelle ganz rot aus — dann haben wir die weibliche ni gr ist i sehe Zustandsform derselben Rasse vor uns : ein 9 aus Ms. A r g i n e 1 1 (Adzhara Mts.; 4. VIII. 1911 leg. Truzewicz; coli. Sheljuzhko, Kiew). Vorderflügelmafs 41 mm. Mit den finsteren, verschwommenen, sibirisch- gelbfondierten Uralweibern desselben Zustandes hat aber dieses 9 sicher nichts Gemeinsames. Von wo stammten dann V e r i t y ' s s u a n e t i c u s 9 9 '■ wenn er über sie folgende Diagnose gibt: »la tendence au mekmisme däns sc sc. n>, ce qui Ja raproche cd uralensis?» (p. 307), ob die Exemplare ex Borzom, Lomis-ruta, Adzhara mit dem echten suaneticus zusammenfallen, kann ich leider nicht entscheiden. »Ich werde Ihnen später eine Photo- graphie von 1 cf ex Mts. Kasbek schicken (ich halte das Stück für dat. echten suaneticus); auch die Abbildungen bei Verity stimmen gut mit dem Kasbek tf überein und scheinen etwas von den Borzom -Stücken abzuweichen«, teilt mir freundlichst Herr Sheljuzhko (12. V.) mit. Unglaublich ist die ungemeine Variabilität der efef. Alle möglichen Richtungen scheinen sie eingeschlagen zu haben. Als ich die drei ersten Stücke aus Borzom, die mir Herr A. Bang- II aas schickte, mit meinem Borzomer cf, das ich ein Jahr früher von Herrn Rechtsanwalt Xienzopolski erhalten hatte, konfrontierte, so schien es mir fast, als — 21 — liege hier eine Verwechslung des Fundortes vor. So grundverschieden sahen sie aus. Auch Herr Sheljuzhko, dem ich ein tf (von Bau g- Haas) zur Ansicht übersandte und der es ebenfalls mit den von Xienzopolski erhaltenen Exemplaren vergleichen konnte, war derselben Meinung, wie auch Geh. Rat Dr. Arnold Pagenstecher, der sie ebenfalls mit denen seines reichhaltigen Apollomuseums vergleichen konnte. Hätte ich nun nach diesem knappen widersprechenden Materiale die su an et icus-Rasse entworfen, der Leser hätte ein falsches- - oder sagen wir ein unvollkommenes — Bild von var. suaneticusV erhalten. Ein Wink für uns Alle! Nach zwei, drei Stücken neue Rassen zu etablieren, so verführerisch es auch wäre, ist sehr gefährlich. Immer können es ja zu guterletzt Zustandsformen sein. Aber zum Glück übersandte mir freundlichst A. Bang- Haas weiteres Material, das ich selbst aufgeweicht und gespannt habe, sodass ich nach 24 cTcT, die mir nun vorliegen und die in allen Zwischen- stufen von suaneticus (prov. Xienzopolski) bis zu extrem - suaneticus (prov. Bang-Haasj balanzieren, die Rasse präzisieren kann. Das (f aus Borzom (25. VI. 1910, von Xienzopolski) sieht ungefähr wie eine Zwischenform von var. carpathicus und var. carelius aus. Vorderfiügelmafs über 43 mm. Flügelfond schön weiss. Distalrand hell eingesäumt. Auch die das fast bis zur zweiten Cubitalader (Spul er sehe FV,) spitzlaufende Glasband passierenden Adern sind hell überstäubt. Sub- marginale diffus, trifft mit dem Glasfelde zusammen. ZellHeckzeichnung karpathisch. Hinterrandfleck rundlich, klein. Die kleinen, runden, markant eingefassten Ocellen sind tiefrot ausgefüllt, die unteren mit winzigem Spiegel. Basis, Hinterrand und Diskusperipherie (auch die innere Hälfte) schön schwarz überstäubt. Kappenbinde fehlt. Von den unterseits beiden schwarzen Analflecken ist nur der distale oberseits schön erhalten. Glassaum binde fehlt auch unterseits. Seine diffuse Diskusumschattung (besonders die innere Hälfte), wie sie ab und zu bei pyrenaicus (Vernet les Bains) und bei der Pyrenäenform aus der Provence (St. Martin ; coli. Dr. Pagenstecher) vorkommt und wie ich sie unlängst noch markanter und übertriebener bei einem durchsichtigen 9 aus den cottischen Alpen (var. valderiensis Trti. et Vrty. ; ex coli. Conte Turati, Milano), zu Gesichte bekommen habe, scheint mir für Suanecien aberrativ zu sein. Als altomontaner (wenn man darunter — 22 — die bis jetzt unbekannten biocoenotischen Faktoren des hohen Ge- birges verstehen will) Zustand wird wohl ein tf ex coli. Sheljuzhko (Ms. Sapilet; leg. Truzewicz 4. VIII. 1911) aufzufassen sein. Es ist kleiner. Vorderflügelmafs 40 mm ; seine Submarginalbinde ist schwächer ausgeprägt; die gelben Ocellen sind weiss gekernt, beide Analflecke kräftig. Die Basalschwärze erscheint mir für den Kaukasus typisch ; sie okkupiert das ganze Hinterrandfeld bis zum Analflecke, den sie nur tangiert; von hier aus läuft nun die äussere Kontur in einer ganz geraden Linie zum Zellende hin, wodurch ein dunkles Dreieck entstellt, dem sich nun die angeschwärzte Diskusbasis und das dunkle Exzelsior- feld anschliessen. Der glasige Saum, der mir zum Habitus der Kaukasier zu gehören scheint, ist hier bereits akzentuiert ; die seichte weisse Be- schuppung oberseits kann ihn dennoch nicht ganz vertuschen ; Hinter- randsfleck ist unterseits rot, die beiden Analflecke gelborange beschuppt. Von diesen beiden cfcf stechen zwei cf cT aus Borzom markant ab, weil ihre costalen Ocellen ganz winzig sind und die ebenfalls kleinen inter- texten vorderen Ocellen unrcgelmäfsig eingeschnürt sind, ohne jedoch die extreme Moselniere zu erreichen. Ihre Kappenbinden sind schwach angedeutet. Das eine tf besitzt nur einen Analstrich (seine beiden strichförmigen Analflecke sind unterseits schwach gelb beschuppt). Und dennoch gehören diese cTcf» denen der Glassaum der Hinterflügel so gut wie fehlt (nur die Adermündungen sind unbemerkbar überstäubt) zum selben Blute. Nun möchte ich zwei diametral entgegengesetzte cfcf (aus Borzom) zeichnen; sie verhöhnen mir die ganze Lokalrassentheorie und wären imstande — in unrichtige Hände einmal geraten — die grösste Ver- wirrung anzustiften. Das eine doch sind die Kopulationsorgane männlich. Ob es doch nicht zuletzt ein gynandromorphes Ding ist ? (Patria : Solen- hofen; var. melliculus Stich, et Schaeffer). Wie soll nun dieses Tier heissen? Muss es überhaupt einen Namen haben? Das in der Sammlung des Herrn Sheljuzhko (Kiew) sich jetzt betindliche tf aus Pontarlier (Jura. VII. 1898; aus der »Sammlung Deckert«), wovon mir der Besitzer freundlichst ein Aquarell anfertigen liess, kommt ihm noch am nächsten ; seine costalen Ocellen sind zwar schwarz und die Unterseite dürfte kaum mit der des oben beschriebenen Unikums übereinstimmen. Es ist dies die Type von ab. luctifera Yerity ! Ich glaube aber, das bisschen Rot in der unteren Ocelle rechtfertigt noch nicht das sonst typische Novaraestü c k mit einem eigenen Namen zu belegen. Der reduzierten Vorderflügelzeichnung nach gehört wohl ein aberratives 9 (c- m-) aus Zermatt [ge minus Stich. (?), valesiacus Frühst. (?)] in diesen Kreis. Oberseits ist es zwar sehr reich gezeichnet. (Vorderfiügelmafs über 36 mm). Das 6 mm breite Glasband und die haarscharf gezeichnete Submarginalbinde (in letztem Felde zweibogig!) erreichen den Hinterrand. Erster Costalfleck fehlt! erst vom zweiten sichelförmigen Costal- » flecke«, der noch mit der nächsten Sichel verbunden ist, zieht sich eine Costalbinde aus originellen Flecken bis zum Hinterrandsflecke inklusive (eine in deutlichen Flecken aufgelöste ab. fasciata Stich.). Jetzt kommt wieder eine Überraschung ! Ausser den beiden bei apollo konstant auftretenden Zellflecken fehlt unterseits jedes dekorative Element. Den Hinterflügeln fehlt unten ebenfalls Kappen binde, Basalflecke1), und die kleinen, unsauber mit schwarzen Schuppen umsäumten Augenspiegel entbehren jeder Weisskernung ; beide Analflecke sehr schwach und nur schwarz. Mit einem Worte : dieses 9 ist *) Eigentlich sind abzahlbare ganz lose rote und schwarze Schuppen hier und da zerstreut; auch im zweiten AnalHecke. sie fallen aber nicht auf. - 30 untcrseits ähnlich gezeichnet, wie jenes melliculus cf (?) aus der Koll. Philipps oherseits, und da es nun ungemein dem Parnassi us Nordmanni ähnelt, so benne ich es ab. Nordmanniides m. Die Hinter- flügel oherseits tragen kleine, unregelmäfsige, rotausgefüllte, dick schwarz umsäumte Ocellen, die Hinterrandbestäubung wie bei Zermatter 99) nur nicht so dicht bestäubt. Beide Analflecke überpudert, vom dritten nur einige zerstreute abzählbare Schuppen vorhanden. Kappenbinde ganz schwach überstäubt. Saum halbverglast. Dieses Weib mit der Lege- tasche und Antennen eines Apollo 9 sieüt vißl e^er w*e em »Hybride« (apollo X delius) aus, als all die unzähligen im Handel kursierenden »apollo- delius«, »1 u n i g e r a« etc. etc. Wenn man für das Merkmal der ab. Novarae nur die schwarzen Ocellen betrachtet und nicht die Besckuppungsverhältnisse oder reduzierte Zeichnung, so sollte ich hier eigentlich noch als ein trans. ein (f aus Mte. Rosa (Macugnana) [var. valesiacus (redivivus) Frühst., Koll. Conte Turati (Milano)] erwähnen. Seine oberen costalen Ocellen sind sehr breit schwarz umsäumt und tragen ganz rot ausgefüllte Kerne ; die unteren, ebenfalls oblongen, sind noch extremer und origineller, in einem tiefschwarzen länglichen Flecke befindet sich wie bei den Katzenaugen eine längliche winzige Pupille; sie ist weiss und sehr dünn rot umsäumt. Unterseits tragen die roten Ocellen weisse Kerne und sind fast normal. Graf Turati, der mir dieses schöne Tier übersandt hatte, hat es ab. lalicincla Turati (i. 1) benannt. Dieses cT hat aber ebensowenig Berührungspunkte mit der vornehmen ab. Novarae, wie ein discobolus (f (aus Karaigatan, coli. Bang -II aas). Den Vorderflügeln fehlt beiderseits rote Beschuppung. Von dem riesigen Augenflecke sind in den Costalen einzelne rote Schuppen versteckt, die unteren dagegen tragen einen tiefroten (halben) Kern, unterseits sind die purpurroten Kerne der Ocellen breit schwarz umzogen ; an der Basis des ersten Basalfleckes sind einzelne rote Schüppchen sichtbar, sonst sind die prägnanten Basalflecke und Anal- flecke kohlrabenschwarz. Da das Tier keine reduzierte Zeichnung auf- weist, dagegen — ein cf ist es - um den Diskus der Vorderflügel wie auch sein ganzer Hinterflügel mit schwarzen Schuppen feinstens überpudert ist, so ziehe ich es zur ab. perfusa m. Als Begleiterscheinung des N o v ar ae z us ta n d es hatte ich auch das Fehlen der Kappenbinde unterseits erwähnt. Nun kann auch die Kappenbinde vollständig beim Apollo unterseits ausbleiben, mit Beibehaltung der für die betreffende Rasse typischen Zeichnung. In 31 — meiner Sammlung steckt ein (f aus Wernyj [var. sibirica (?), var. merzbachcri (V), var. chryseis (?)] dem unterseits die Kappenbinde völlig fehlt. In der Koll. Aichele (Esslingen) befindet sich ein von ihm selbst erbeutetes cf (Vernet 1. Rains) var. pyrenaicus Harc, dem unterseits ebenfalls die verglaste Kappenbinde fehlt. — Solche Tiere soll man ab. phoibogryplios m. bezeichnen. Diesen Namen finde ich, trotz des unwesentlichen aberrativen Merkmals, für berechtigt, weil es sich einmal, wenn die Hybridisationsfrage der Parnassiusformen aktuell sein wird, praktisch erweisen dürfte. Meines Wissens wurde der Novarae-Zustand beim Nomion noch nicht entdeckt, weshalb ich ihn mir eingehend zu beschreiben gestatte, obwohl diese Arbeit doch nur dem Apollo gewidmet sein sollte. — Patria: Mandschurei (Tai-ping-lin ; VII. 1911, cm.) Vorder- flügelmafs über 43 mm. Grundton wie bei ab. novarae (ex coli. Zirps), also grünlich-gelb. Das Glasband erreicht den Hinterrand, seine Befransung nicht so nomionistisch markant; Submarginale schwach, zer- rissen und kürzer. Erster C o s t a 1 f 1 e c k fehlt beiderseits (natürlich sieht man unter der Lupe 3,4 Schuppen), zweiter Costalfleck stark redu- ziert, Hinterrandfleck verkleinert, länglich wie bei der sojoticus-Type, Zellrandfleck »quineunx«, wie bei einem mir zum Vergleiche vorliegen- den süperben tf (cm.) der var. Mandschuriae Obthr. Unterseits fehlen beide Costalflecke und Submarginale. Der schwächere Hinterrand- fleck wurde durch die weiss überstäubte (Ader V) Faltenader halbiert. Die Hinterflügel tragen schöne grosse schwarze Ocellen (ohne ein Schüpplein Rot, das dem Falter fremd ist), die Costalen sind oval, die unteren sehr originell, da sie von der weiss überstäubten Ader 11^ fast in zwei angrenzende Flecke getrennt wurden. Auch der bei nomion ober- seits rote erste (= zweite) Basalfleck ist schwarz, und die Diskusbasis und der anale Basalfleck sind ebenfalls schwarz; an letzterem schliesst sich im Hinterrandfelde ein merkwürdiges dekoratives Element an ; zwei schwarze »Zähne«, der letztere lässt sich leicht deuten ; es ist dies der modifizierte Analfleck. Der gelbgrünliche Flügelfond, der sich nun schön von dieser Säge abhebt, zeichnet dadurch im Hinterrandfelde jenes aus den griechischen Vasen als laufender Hund bekannte primitive Ornament: eine Wellenlinie. Die für nomion charakteristische Kappenbinde, zweiter Anal fleck und Zellu ms chattung fehlen. Unterseits ist erster Basalfleck ganz reduziert, zweiter deutlich, die homogryphen Ocellen und beide Analflecke (analer strichförmig, proximal punktförmig) 32 alles schwarz. An Stelle der unteren beiden Basalflecke dichte hellgelbe Bestäubung. Kappenbinde fehlt auch hier, denn die drei ganz schwach- hyalinen Elemente (zwei zur linken, eins zur rechten der unteren Ocellcn) lassen sich kaum bemerken. Fühler nicht geringelt, sondern dicht gelb- lich wie auch beim oben erwähnten cf ab. quineunx bestäubt. Auch der Aussenrand der Vorderflügel wie auch der Kopf und die Behaarung des Abdomens des Tieres sind stark gelblich überstäubt. Ich richtete nun an die Herren Sheljuzhko (wegen ab. luctifera Verity) und Ingenieur Aichele | wegen im Stuttgarter Museum steckenden tf der var. suevicus Pagenst. ab. Leonhardi Verity = (ceaca Verity)] eine Frage über das Abdomen der genannten Tiere; es sei heller behaart als bei gewöhnlichen Tieren, lautete die freundliche Antwort; auch das Abdomen (Behaarung) der ab. Novarae (coli. Zirps) hat eine auf- fallende hell grüngelbliche Abdomenspitze. Das namenlose Ding (aus der Koll. Zirps) besitzt ja keine abdominale Behaarung, es ist aber überhaupt trotzdem viel heller und dichter bestäubt. All diese Befunde (Vermehrung der weissen Schuppen) zwingen mich zur Annahme, dass wir die Novaraeform (und seine nächsten Verwandten) als albino- tischen Zustand aufzufassen haben. Nur die Beschuppungsverhältnisse jeden einzelnen Exemplares, nicht aber seine habituelle Ähnlichkeit entscheidet über den Zustand; so ist z. B. ab. nordmanniides sicher kein Albino, trotz der reduzierten Zeichnung. Für den albinotischen Zustand der Novaraeform scheint mir zu sprechen : einerseits die A n s a m m 1 u n g von hellen Schuppen auf sonst neutralen Stellen [werde sie nun als Verputz hyaliner (gewöhnlich unbeschuppter) Reviere, werde sie als heller Halskragenputz oder helle abdominale Behaarung manifest], andererseits die Verdrängung gewisser, von der Art befestigten schwarzen Zeichnungsanlagen (ganz besonders das Auftreten des Weiss auf der verloschenen Ader V) in so einem Mafse, dass der für den Apollo auch unterseits typische Hinterrandfleck oberseits weiss geteilt wird, oder sogar bei Steigerung der weissen Invasion unterseits völlig zum Verschwinden gebracht werden kann1). Die dabei öfters auftretende Begleiterscheinung, das Verschwinden !) Die efef der var. pyrenaicus (coli. Aichele) tragen unterseits halbierte Hinterrandsflecke, was vielleicht ein Unterartsmerkmal der be- treffenden Kasse sein dürfte. 33 des Rots, würde vielleicht die Annahme gestatten (trotzdem sie der Hypothese von Eimer oder Piepers widerspricht), dass wir in der Novaraeform einen regressiven Zustand zu erblicken hätten. Freilich ist der ter minus »albinotischer Zustand« für die Novaraeform unglücklich gewählt ; aber ich kenne kein passenderes Wort, das die Vermehrung von grüngelblichen [also nicht weissen (— ? pig- mentlosen ?)] Schuppen bezeichnen könnte. Überhaupt lässt sich die oberflächliche Einteilung bei Parnassius in eine albinotische und eine melanotische Entwicklungsrichtung schwerlich aufrecht erhalten. Vielmehr könnte man von einer hyalinisti sehen und einer schuppenreichen (lepidonis tische n) Entwicklung sprechen. Nicht »schwarz« oder »weiss«, sondern stark »beschuppt« und teilweise »verglast«, lautet die Frage. Um aber diese Behauptung zu stützen, möchte ich mir erlauben, zum Schlüsse eine der merk- würdigsten Apolloformen vorzuführen, deren Habitus sich nur vom letzten Gesichtspunkte aus verstehen lässt. Es handelt sich um ein albino-hyalinistisches c? der var. suevicus Pagenstecher aus dem Stuttgarter Museum, das mir freundlichst Herr Ingenieur Aichele mit Erlaubnis des verehrten Museumsdirektors, Herrn Oberstudien rat Prof. Lampert, übersandt hat. Herr Fr. Aichele (Esslingen) war noch so liebenswürdig, folgende biologische Notizen darüber zu geben : «Die Aberration irat während der Jahre 1905, 1906, 1909 an dem genannten Flugorte auf. (Ruine Hohen Neuffcn bei Nürtingen.) Witterungseinflüsse sind also wohl ausgeschlossen, da die benachbarten Flugplätze durchaus normale Falter zeigen. Immerhin ist der Flugplatz von anderen soiveit abgelegen, und insbesondere räumlich soweit beschränkt, dass die Folgen der Inzucht sich bemerkbar machen könnten; das dazu- gehörige 9' das wh zu Gesichte bekam, war in ganz derselben Weise verändert. Legetasche war vorhanden. Als interessante Kümmer- form, durch Inzucht im Freien, aber nicht als Albino sehe ich die Form an : Sie können ja nun Ihre Meinung an der Hand des Stückes, sich selbst bilden.» (Aichele 19. III. 1912.) Vorderrlügelmafs 34 mm. In der ganzen Zeichnungsanlage stimmt es völlig mit einem typischen (f der var. suevicus Pagenst. [coli. Pagenstecher, Wiesbaden; leg. W. Bechter 1908, Schwäbische Alb (Aalen, Württemberg)] überein, und doch macht es einen ganz Jahrb. d. nass. Vor. f. Xat. 65, 1912. 3 34 — sonderbaren fremden Eindruck. Es sieht ganz verblasst aus. An Stelle der dichten weissen Beschuppung ist eine seichte grünlichgelbe getreten. Dieses bisschen Gelb besitzt aber schon die Macht, um seine dunklere Nachbarfarbe des Glasbandes und der typischen Apollozeichnung ins komplementäre Violette zu ziehen. Untersucht man die »schwarze« Fleckzeichnung genauer, so kommt man zu der Überzeugung, dass ihr mattes »Violett« einer seichten, halb v erglas ten und gleichzeitig verblassten Beschuppung ihre Blässe verdankt. Die »schwarze« Be- schuppung der Submarginalbinde , teilweise auch der Costalflecke, und auf den Hinterflügeln der Basalbestäubung, Ocellenperipherie und des Analfleckes ist beinahe so verglast, wie das schmale Glasband, das den Hinterrand erreicht, sodass diese Schwarzzeichnung fast hyalin aussieht. Zellfleckdekoration und Hinterrandfleck sind schon ein wenig dunkler. Besonders auffallend verändert sehen die Ocellen aus ; sie sind klein, die Costalen ganz rot ausgefüllt, die unteren mit ganz schwachem, verschwommenem, aufgehelltem Spiegel; ihre bereits er- wähnte fast verglaste Peripherie verleiht ihnen eben diesen seltsamen Eindruck. Die Basalröte scheint oberseits durch, auch das unterseitliche Rot des zweiten Analfleckes. Die Beschuppung des Mittelzell-, Zellrand- und Hinterrandfleckes ist unterseits sichtbar, die der beiden Costalflecke dagegen viel schwächer. Die für suevicus typische, schön ver- bundene unterseitliche Kappenbinde der Hinterflügel hebt sich hier vom fettglänzenden Flügelfonde sehr schwach ab. Die Umrisszeichnung der Basalflecke, Ocellen und drei Analflecke, von denen der mittlere ganz rot ausgefüllt ist, die anderen beiden aber nur unbemerkbar gerötet sind, ist hyalin wie oberseits. Um die Ocellen, Basal- und Analfleck ein heller Schuppenhof. Ob diese Kümmerform doch nicht gleichzeitig eine Zukunftsform ist? Ich erinnere an Parnassius Eyersmanni, Fclderi, Stubben- dorf ii, bei denen die stark differenzierte Schwarzzeichnung bereits fast hyalin wurde ; ich erinnere an das breite Glasfeld bei der nordeuropäischen Mnemosyne und bei Parn. Nordmanni, ich erinnere an die nigristisch ver- glasten Mutationen, wie ab. melaina, ab. melanophia, ab. atrata . . . , es Hessen sich noch viele andere verglaste Formen aufzählen. Diese scheinalbinistische Apolloform soll Oberthür, der sie von einem Stuttgarter Händler erworben hat, beschrieben haben, »wo und wie weiss ich aber nicht« (Aichele). Wenn nun Ober- thür diesen Zustand noch nicht benannt hat, so tue ich es, indem ich — 35 ihn zu Ehren des Herrn Prof. Lampert ab. Lamperti Bryk et Obthr. benenne. Die ab. Lamperti müsste an die ab. Philippsi Schultz ein- gereiht werden. Zum Schlüsse möchte ich den freundlichen Leser aufmerksam machen, dass er die farbigen Abbildungen von den hier beschriebenen abs. N o v a r a e [(Type) und (ex coli. Zirp s)], ab. Nordmanniides, ab. Novarae (v. mandschuriae), ab. luctifera (Vgynandromorph.?) ab. laticincta und schliesslich ab. Lamperti in meinem Buche finden wird. Myllykylä, Mai 1912. Erklärung der Tafel I. Fig. 1. Parn. Charltonius Gray 5 (var. '?) ab. rubroeatenatiis Bryk. Fig. 2. Parn. Nordmanni Menetr. cf var. minima Honr., ab. lunulatus Bryk. Fig. 3. Parn. mnemosyne L. cf var- tergestus Frühst, ab. (albino) (?). Über Parnassius phoebus Fabr. (delius Esp., smintheus Doubl). Von Dr. Arnold Pagenstecher (Wiesbaden). Mit Tafel IL Unter Parnassius phoebus Fabr. versteht die neuere lepidoptero- logische Nomenklatur die zwischen Parnassius apollo L. und Parn. mnemo- syne L. stehende Parnassius- Art, welche man im engeren Sinne in ihren aus Europa stammenden Vertretern als Parn. delius Esp., in solchen aus Asien als Parn. phoebus Fabr., und in denen aus Nordamerika als Parn. smintheus Doubl, gewöhnlich zu bezeichnen pflegt. Die Repräsentanten einer jeden der drei in verschiedenen Welt- teilen erscheinenden Formen zeigen zwar Eigentümlichkeiten , stehen sich aber einander im Ganzen so nahe, dass ihre Zusammengehörigkeit zu ein und derselben Art nicht bezweifelt werden kann. i. ■: Literatur. Die Literatur über Parnassius phoebus Fabr. (delius Esp., smintheus Doubl.) ist bereits eine recht ansehnliche. Ich war in der Lage, dieselbe zum grössten Teile in ihren Originalartikeln durchsehen zu können und war nur bei wenigen Schriften auf Auszüge angewiesen. Da der allmähliche Aufbau unserer Kenntnisse ein unleugbar hohes Interesse bietet, und die eigene Prüfung der bezüglichen Mitteilungen für viele Leser von Wert sein dürfte, so gestatte ich mir nachstehend eine chronologische Übersicht der bis jetzt erschienenen Schriften, so- weit sie mir bekannt geworden sind, mit ihrem wesentlichen Inhalt hier aufzuführen. — 37 1. Die erste Erwähnung findet der Falter in Fuessly, Neues Magazin, I. Band, S. 184 (1782), wo er als Spielart von Pap. apollo L. von Dr. Anistein unter Nr. 9 beschrieben wird. Die Fühl- hörner werden dort ausdrücklich als schwarz und weiss geringelt an- gegeben, auch wird ein von der gewöhnlichen Apollo abweichende Form beschrieben. 2. Als Papilio phoebus Fabr. wird der Falter zuerstaufgeführt bei Fabricius, Entomologia systematica, Vol. 3 (1), S. 181 unter Nr. 561 (1793), mit folgender Diagnose: «Alis rotundatis integerrimis concoloribus tribus rubris. Habitat in Siberia. Medius inter Apollo et Mnemosyne, Apolline minor et alae porticae maculis tribus quadratis inter nervös rubris cinctis absque ulla pupilla.» M eigen (1329) nannte bereits diese Diagnose eine unbestimmte und Stichel (1906) bezieht sie wegen den angegebenen drei Flecken auf die Unterseite. Doch ist wohl kein Zweifel, dass ein sibirisches Stück von Mittelasien (Altai) mit einfarbig schwarzem Costalfieck vorlag. Elwes (1886) und Butler (Cat. Fabr. 1869) nehmen die Identität mit europäischen, speziell schweizerischen Stücken an. Letzterer namentlich auch mit Rück- sicht auf die Icones von Ion es, welche das Fabriciussche Stück darstellen und Butler vorlagen. 3. de P runner, Lepid. pedemont. p. 69, Nr. 135 (1798), nahm Pap. Heliconius phoebus als Namen für den europäischen Falter auf und wird daher mehrfach als erster Autor aufgeführt. Er gibt an: «Antennis albis nigro catenatis, alis oblougis integerrimis flavo albis primoribus intus extusque ocellis coccineis nigro circulo circum-datis, ac prope corpus quatuor, duobus simillibus solitariis longetudine alarum, posterioribus intus extusque nigris transversis maculis. extus vermiculato ocello prope marginem exteriorem.» 4. Esper: Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur I, Fortsetzung S. 114, Taf. 115. cont. 70, Fig. 5 q7 (1800), stellt Papilio delius als Abweichung von Pap. apollo, wie folgt auf: «Pap. (delius) alis oblongis integerrimis albis, superiore limbo nigricante, maculis octo nigris, subtus quatuor, posticis rubro fractis, inferioribus subtus oculüs quatuor basique rubris». Esper sagt weiter: «Der Falter erscheint in noch verminderter Grösse als die Abbildung eines aus der Gegend von Genf stammenden Stückes anzeigt. Die Vorder- flügel haben einen gleich breiten schwärzlichen Saum, der gegen die innere Fläche bogenförmig gebildet ist. Es mangelt hier die bei Apollo — 38 — . ausgeschweifte Binde. Längs des vorderen Randes stehen auf jedem Flügel vier schwarze Flecken. An diesen ist der letzte nächst dem äusseren Rande und beide auf der unteren Seite mit Rotem ausgefüllt, das wir an jenem Falter (apollo) niemals bemerkten. A^on den vor- züglich grossen schwarzen Flecken gegen den inneren Rand zeigt sich eine kaum sichtliche Spur oder vielmehr sind es nur einige schwarze Schüppchen. In diesem Bilde kommt er fast mit dem Pap. mnemosyne überein. Die roten Augenflecken auf den Hinterflügeln sind bei anderen Exemplaren noch kleiner und auf der anderen Seite mangelt der dritte, an dessen Stelle sich nur ein kleiner Fleck zeigt. Der innere Rand hat auf beiden Seiten, wie bei mnemosvne einen schwärzlichen, in die Fläche winklich eingehenden breiten Saum. An dem Stiel der Fühler herum sind die schwarzen Ringe breiter oder mehr verstärkt als an jenem Falter.» Die übrigens nicht sehr gelungene Abbildung zeigt zwei rote Flecke am Costalrand der Vorderflügel und die ganz schwache Andeutung eines schwarzen Punktes am Innenrande, sowie auf den Hinterflügeln rote weissgekernte Ocellen und einen Analfleck. Raupe und Futterpflanze werden als noch unbekannt bezeichnet. 5. Illigers Magazin für Insektenkunde 1801/07, Bd. III, S. 201 : hier führt Graf von Hoffmannsegg, Alph. Yerz. zu J. Hübners Abbildungen die Papilioninen P. phoebus, delius Esp. phoebus Fabr. auf. 6. J. Hübner, Sammlung europ. Schmetterl., Vol. I, 649 — 652 (1803/15), bildet Pap. apollo delius cf mit rotem Costalfleck, ohne schwarzen Innenrandfleck und mit starker submarginaler Binde der Vorderflügel, roten Ocellen der Hinterflügel ab. Fig. 650 stellt ein 9 dar mit zwei roten Costalflecken, rotem Innenrandfleck, starker Sub- marginale und roten weissgekernten Ocellen, sowie rotem Analfleck. Taf. 110, Fig. 657 und 658 wird wie cf mit rotem Costalfleck, schwarzem Innenrandfleck und starker submarginaler Binde der Vorderflügel ab- gebildet (nach Stichel bei Wytsman, Parn. p. 18 auf Parn. phoebus uralensis passend). Fig. 654 dagegen stellt ein (f dar mit schwarzem Costalfleck und ohne Innenrandfleck der Vorderttügel , mit schwarzen Ocellen der Hinterflügel (= ab. Leonhardi Rühl). Im Text (S. 6 bei Apollo) heisst es : «In Russland zeigt sich eine Art der Gattung usw.» 7. F. Ochsen heimer, Schmetterlinge von Europa, Bd. I, 2, S. 136 (1807), gibt eine eingehende Beschreibung von Pap. delius Esp. 39 — und folgende Diagnose: «P. alis rotundatis integerrimis albidis, anticis nigro rubroque maculatis, posticis utrinque oeellis duabus rubris nigro- marginatis subtus basi rubro maculatis.» «Grösse und Gestalt der P. mnemosyne L. Fühler schwarz, fein weisslich geringelt, haben eine schwächere Kolbe als die von P. apollo. Grundfarbe gelblichweiss, Flecken im Verhältnis um Vieles kleiner. Der erste gegen die Spitze am Vorderrand ist allzeit mehr oder weniger rot ausgefüllt, ebenso auf der Unterseite und hier ist es der unter ihr liegende ebenfalls. Der am Innenrande ist vorzüglich klein und zu- weilen kaum sichtbar. Die Hinterflügel sind längs dem Innenrande wie bei P. mnemosyne schwarz und hier nach aussen ebenso scharf begrenzt. An der Wurzel liegt ein kaum sichtbarer roter Flecken und zwei kleine rote, oft vereinigte Makeln stehen gegen den Vorderrand untereinander. Sie sind scharf begrenzt, beide oder nur einer mit oder ohne weisse Pupille. Der untere hat sehr oft noch ein kleines schwarzes Fleckchen angefügt, das auf der Unterseite deutlicher ist. Gegen den Innenwinkel liegt ein kleines schwarzes Fleckchen, das unten grösser und rot ausgefüllt ist. An der Wurzel zeigen sich hier, wie bei apollo, vier rote Flecken. Das Weib ist grösser, der rote Flecken am Vorder- rande der Vorderflügel hat einen zweiten grösseren über sich und der Aussenrand der Hinterflügel ist wie an den vorderen durchsichtig. Unter mehr als 20 Exemplaren, die ich zu vergleichen Gelegenheit hatte, fand ich dieselben Abänderungen, wie bei apollo. Manche hatten ganz rote Flecken am Vorderrande der Vorderflügel untereinander, bei einem Weibe war der schwarze Flecken am Innenrande in der Mitte rot gefärbt. Bei den merkwüdigsten waren in beiden Geschlechtern alle Flecken, der am Vorderrande ausgenommen, jedoch nur auf der Oberseite schwarz, mit sparsamen durchschimmernden roten Atomen», (ab. Leonhardi Rühl.) In einer Anmerkung sagt 0. : «Es ist wahrscheinlich, dass dieser Falter der P. phoebus des Fabricius ist, wenn man annimmt, dass er eine Varietät beschreibt. Der Ausdruck: Medius inter P. apollo et P. mnemosyne scheint es zu bestätigen und das angegebene Vaterland Sibirien ist kein Anstoss, denn man findet mehrere Falter des nörd- lichen Europas auf den Steiermarkischen, Tyroler und Schweizer Eis- bergen in der vollkommensten Übereinstimmung mit jenem.« 8. Hübner, Verz. bek. Schmettert., p. 80 (1816), gibt P. delius Esp. an. — 40 — 9. Meissner, Naturwissensch. Anzeiger, Jahrgang I (1819), führt in seinem Verzeichnis der bis jetzt bekannt gewordenen schweizerischen Schmetterlinge (nach Meyer Dür) auf: Der sogenannte kleine Apollo, von Jurine zuerst von Apollo als eigene Art getrennt. Von Col de ßalme, Wallis, Hahnenmoos bei Adelboden. Varietät von Chamonix zeigt alle sonst roten Flecke schwarz, mit Ausnahme des am Vorderrande des Vorderflügels (ab. Leonhardi Rühl). 10. Godart (LatreilleV), Encycl. meth Zool., Vol. IX, p. 80 (part.) 1819, führt Parn. phoebus Fabr. auf. 11. Godart, Eist. Nat. Lep. France, Vol. 2, p. 19 (1822): Parn. phoebus F. 12. Fischer de Wald heim, Ent. Imp. Ross., Vol. 2, p. 243, Taf. 7, Fig. 1—4 (1823): Parnassius phoebus. 13. Fischer de Wald he im, Ent, Imp. Ross., Vol. 2, p. 242, Taf. 6, Fig 1, 2, 9 (1823): Parn. corybas F. d. W. 14. M ei gen, Syst, Bearb. Schmett. I, S. 10 (1829), Taf. IX, Fig. 1 9, erwähnt Doritis Phoebus de Prunner; Schweizer Alpen an Bächen bei 6 bis 7000'. Col. de Ferret,, Taf. IV, Fig. 2 cf Doritis delius Esp. von den Schweizer Alpen (Kopie der Esp er sehen Abbildung eines Exemplars aus der Gegend von Genf): «Es ist wahrscheinlich, dass Fabricius unter seinem P. phoebus die gegenwärtige Art gemeint hat, allein seine Beschreibung ist etwas unbestimmt.» 15. Boisduval, Hist, gen. des Lepidopt. I, p. 399 (1836), gibt Godart, Pap. phoebus an: Parn. phoebus Fabr., Hubn. Pap. delius Esp., Ochsenheimer, Fischer de Waldh., Var. P. Apollo 9 Esp., P. delius Hb. Alpes de la Suisse, de la Russie et de la Siberie. Les individues de Siberie sont assez semblables ä ceux de nos Alpes, sauf les taches rouges, qui sont toujours plus petites. P. Phoebus var. (= Leonhardi Rühl). 16. Boisduval, 1. c, p. 399, Nr. 4 (1836) Parn. corybas F. d. W. (Ent. Russ. II, Taf. 6, Fig. 1, 2), Kamtschatka. 17. J ardine, Naturgesch. Cabinet, Deutsch von Treitschke, Nat. Eur. Schmett. I, Tagfalter (1840), sagt unter Doritis Apollo I,.: «In der Schweiz findet man eine Apollo nahestehende Art, Delius genannt, nur kleiner, mit verhältnismäfsig kleinen Flecken, von denen der erste gegen die Spitze des Vorderrandes der Vorderflügel oberhalb allzeit rot ausgefüllt ist, unten aber sind es beide derartiger Flecke. In Tirol und Osterreich zugleich mit apollo.» — 41 18. Blanchard, Hist. Nat. Ins. Vol. 3, p. 424 (1840): Parn. phoebus Fabr. 19. Her rieb Schaffe r, Syst. Bearb. Eur. Schmett. S. 145, Taf. 66, Fig. 317, 318 (1846): Doritis Delhis var. 9, Cellula 1" alarum anticarum maris plerumque iramaculata, feminae maeulo plerumque rubro repleta. Südlicber als Apollo: Alpen, Russland, Ural. 20. Doubleday (Westwood & Hewitson), Gen. Diurn. Lep. Vol. I, p. 27, Taf. 4, Fig. 4: Parn. Sminthens Doubl. (1847). 21. Menetries in Simaschkoff, Russ. Fauna Taf. 4, Fig. 1 (1849): Parn. Intermedius Men. 22. Menetries in Simascbkoff, Russ. Fauna, Taf. 4, Fig. 2 (1849): Parn. Sedakovii Men. 23. von Nord mann, Fauna taurico-caucasica in: Bull. Soc. Imp. Mose. 1851, Vol. 24, p. 423: Doritis Delius Exp.: Adsbara (Phoebus Boisd.): «Mehrere Exemplare, welche ich oberhalb der Region des Rbododondrons auf dem Gebirge von Adsbara gefangen habe, stimmen mit anderen überein. Die Art scheint über Sibirien ostwärts bis nach Kamtschatka zu gehen.» 24. von Siebold sagt in der grundliegenden Arbeit: «Über den tasebenförmigen Hinterleibsanhang des weiblichen Schmetterlings von Parnassius» in: Zeitschrift für wissensch. Zool., Bd. III, Heft 1 (1853), auch in Stett, Ent. Ztg. 1851 (12), S. 176 ff., S. 181 Anmerkung: «Nach einer von mir vorgenommenen Vergleichung stimmt die Hinter- leibstasche des weiblieben Parn. delius mit der des Apolloweibchens in Farbe, Umfang und Form so ziemlich überein, nur fehlt derselben der scharfe Kiel.» Nach Elwes ist die letztere Bemerkung irrtümlich, da jener überall vorbanden ist. 25. Meyer Dar, Verzeicbn. der Schmetterl. der Schweiz, 1. Abt., Tagfalter, S. 17 (1852), Taf. II, Fig. 1 9 ab. in Denkschriften Allg. Schweiz. Ges. f. Naturkunde, Bd. 12, teilt mit: Parn. delius 0. Delius fehlt im Jura ganz, bewohnt aber in den Alpen sowohl die sub- alpine, wie die alpine Region und ganz andere Lokalitäten wie Apollo. Während letzterer sonnige, blumenreiche Feldlehnen liebt, fliegt delius auf hohen sterilen Bergpässen mit dürftiger Vegetation in rauhen Feld- gegenden, selbst am Fusse und Rande von Gletschern, besonders gern an Alpströmen und ausgetrockneten Beeten wilder Bergwässer. Flug- zeit 20. Juli bis Ende August, je nach der Höhe des Aufenthalts. Im — 42 — Gadmental 4500', Oeschinen See 3900', Spitalsmatt auf der Gemmi 5500', Sustenpass 7000', Furka 7500', im Engadin noch im September, Glarner Alpen, Tschingels, Risseten, Krauchtal im Winkel. Meyer Dür beschreibt auch und bildet eine ausnehmend schöne Varietät 9 Taf. II, Fig. 1 von der Gemmi ab. Als ab. a erwähnt er die von Wheeler als inornata be- zeichnete, als ab. b die schon von Meissner erwähnte Form mit schwarzen Ocellen (Leonhardi Rülil). Als wesentliche Unterschiede des Delius, den man als montane Form von Apollo ansehen könnte, urgierte Meyer Dür die nachfolgenden Punkte: 1. beständig geringere Grösse; 2. schmälere, gestrecktere und spitzere Vorderflügel, gerundete Hinterflügel; 3. stets kleinere schwarze Flecke der Vorderflügel, von denen der am Innenrande nur beim 9> he™ cf nicnt rot gekernt ist, bei letzterem meist ganz fehlend oder nur als kleiner schwarzer Punkt vorhanden; 4. der äusserste Fleck am Vorderrand der Vorderflügel beim D. und 9 rotgekernt, beim 9 aucn <*er zweite: 5. viel kürzere durchsichtige Zackenbinde am Aussenrand der Vorderflügel; 6. Mangel des durchsichtigen Aussenrandes der Hinterflügel; 7. dunklere Fühler mit schlankeren Fühlerkolben. 26. Gray, Cat. Lep. Ins. coli. Brit, Mus., I. Papil., S. 75, Nr. 341 (1852): Parn. phoebus Fabr. delius Esp. Hubn.; Nr. 345: Par. corybas F. de W., Kamtschatka; Nr. 349: Parn. smintheus Doubl., Rocky Mountains. Als Varietät a wird erwähnt: Form mit schwarzen Ocellen (ab. Leonhardi Doubl.). 27. Staudinger, Lep. Fauna von Oberkärnten in Stett. Ent. Ztg. 1855 : Doritis delius Esp. nicht unter 5500 ' in den Leitern, der Pfandel- scharte, bösen Platte. 28. Leder er, Verhandl. zool. bot. Ges. Wien, Bd. 5, S. 100 (1855). Doritis delius Esp. var. smintheus Doubl, vom Altai (Ulbinskische Alpen). Der Unterschied von delius beschränkt sich auf reineres Weiss, kleinere schwarze Flecken und zwei rote Flecken am Vorderflügel, die indes nicht konstant sind. 29. Menetries, Cat. Lep. Acad. Imp. St. Petersb., Vol. I, p. 6, Nr. 106 (1885) : Parn. phoebus Fabr. (delius Esp.), Helvetia, Kamp. Kirgh. 30. Menetries, Cat. Lep. Ac. Imp. St. Petersb., Vol. I, p. 7, Nr. 107 (1855): Parn. Sedakovii Men., Irkutsk ; Descr. Vol. I, p. 71, T. 1, Fig. 1 (1857). Kleiner als phoebus. Flügel weiss, durchsichtig, — 43 - am Apex und bis zur Hälfte des Aussenrandes der Vorderflügel mit schwarzen Flecken ohne Rot. Hinterflügel am Innenrand breit schwarz. Vorderfleck sehr klein, rot, schwarz eingefasst, hintere Ocelle oben nur ein schwarzer Fleck, unten blass orange. Vier rote Flecken im Grunde wie bei phoebus. Hinterleibstasche des 9 breit, kurz, ohne Kiel. Irkutsk. 31. Menetries, Cat. coli. Ent. Mus. Imp. St, Petersb. Lep. Vol. I, p. 7, Nr. 108 (1858), Vol. II, p. 72 (1857): Parn. intermedius Men., Ural, Altai, Kamtschatka, California Descr., p. 72, Nr. 108. cf weiss, Submarginale sichtbar und mehr herabgehend als bei phoebus. Dritter Costalfleck rot. 9 verschieden. Schwarzer Fleck am Innen- rand der Vorderflügel, nicht rot in der Mitte; zweiter Costalfleck manchmal schwarz, ohne Rot in der Mitte, schliesst sich an ein schwarzes Band an, das den schwarzen Innenrandsfleck beinahe erreicht, wie bei Fig. 317 bei Herr ich Schaff er. Schwarz des Innenrandes der Hinterflügel grösser und stärker als bei phoebus 9- Hinterrlügel mit rotem Fleck an der Basis. Hintere Ocelle unten häutig doppelt weiss gekernt. Analflecke klein, vereinigt, ohne Rot. Hinterleibstasche breit gekielt. Altai, Ural, California, Kamtschatka. 32. Speyer, Geogr. Verbr. der Schmett. Deutschi, und der Schweiz I, S. 281 (1858) führt auf: Doritis delius Esp. «Nur auf den Alpen von Savoyen bis zum Schneeberg, weniger häufig als Apollo, in höherer Gegend. Untere Grenze von 4500 ' fällt mit der oberen von Apollo zusammen, steigt bis 7500'. Auch in Asien vom Kaukasus und Ural bis Kamtschatka. Auf den höchsten Alpen in Obersteiermark, Rauriser Tauern, Heiligenblut, Leitern, Platte. In Tirol bis 6500'. In der Schweiz in subalpiner und alpiner Region am Rande der Gletscher und wilder Bergwässer des Berner Oberlandes, des Engadins und Grau- bündens, des Wallis, Col de Balme usw. In Glarus bei 6000 ', Tschingelalp. Im Depart, de Doubs bei Larache 1715 m, in Savoyen und Piemont, in der Waldgrenze in den Ulbinskischen Alpen. Altai, auch im Ural und Kamtschatka.» 33. Menetries, in Schrencks Reise und Forschungen im Amurland. Vol. 2, Lep. p. 12 (1859): Parn. phoebus var. inter- medius Menetr. Menetries teilt ein: «Kein schwarzer Fleck am Innen- rande der Vorderflügel. Form a: altaica, bei welcher das cf das submarginale Band der Vorderflügel mehr entwickelt zeigt. Die — 44 schwarzen Flecke des Vorderrandes klein oder schmal = smintheus Edw. 9 dargestellt von Herr ich Schaff er suppl. var. delius, Taf. 66, Fig. 317 — 318 (= Poggei Kindermann). Form b : uralensis. tf hat die Flecke der Vorderflügel grösser, dichter und die submarginale Binde sehr breit, lebhaft und ohne Unterbrechung bis zur zweiten Innenrands- ader. 9 verschieden von der Fig. 317 von Herrich Seh äffer dadurch, dass die roten Flecke der Vorderflügel blasser sind, und dass die Hinterflügel keine roten Analflecke haben. Uralsk. Form c: Kamtsc hatica. Das tf nähert sich mehr dem phoebus der Schweiz, normale Form der von Godart, Hist. nat. Lep. Franc. IV, pl. 27, Fig. 2, dargestellten. Das 9 unterscheidet sich nicht von Fig. 317 bei Herr ich Schaff er, ausser dass sich nur ein roter Fleck an der Spitze der Vorderflügel findet; man bemerkt auch keine rote Färbung auf dem schwarzen Fleck des Innenrandes dieser Flügel. Die Anal- flecke der Hinterflügel zeigen nur unten Rot.» «Kleiner, schwarzer, runder Fleck am Innenrand der Vorderf lügel. Form d: corybas Fischer de Waldheim, Ent. de la Russie II, p. 242, Taf. VI, Fig. 1, 2: Phoebus (delius). Das c? ähnelt durchaus den Exemplaren auf Taf. VI bei Fischer, indes ist die allgemeine Färbung gelblichweiss, die schwarze submarginale Binde der Vorderflügel ist weniger ausgesprochen als bei den vorhergehenden Varietäten. Bei zwei Exemplaren finden sich rote Flecke am Apex der Vorderflügel, und die der Hinterflügel sind weiss gekernt, während bei einem dritten sich nur einer findet und kein weisser Kern auf den roten Flecken der Hinterflügel. Das 9 gleicht sehr der Figur bei Fischer de Waldheim, indes sind die Flügel weniger schwarz bestäubt, es finden sich nur 3 rote Flecke am Apex der Vorderflügel und der Fleck des Innenrandes, obwohl gut ausgeprägt, zeigt kein Rot in der Mitte. Die roten Flecke der vier Flügel haben eine lebhafte Karminfärbung und zeigen, obwohl gross, keine Spur einer weissen Pupille in der Mitte, was sich bei Individuen von Apollo und Nomion findet. Kamtschatka, im Juli.» 34. Speyer, Lepid. Beobachtungen bei einer Wanderung am Stilfser Joch in Stettin. Ent. Ztg., Bd. 20 (1859), S. 28, führt auf: Doritis delius Esp. bei St. Maria, 7690'. 35. von Heine mann, Schmett. Deutschi, und der Schweiz I, S. 98, Nr. 158 (1859), sagt: «Doritis delius Esp. gelblich weiss, die Vorderflügel schwarz gefleckt, die Hinterflügel mit 2 roten, weiss ge- — 45 — kernten, schwarz geränderten Augen, die Fühler schwarz und weiss geringelt mit schwarzer Kolbe.» 36. Wilde, Pflanzen und Raupen Deutschlands II, p. 59 (1861): Doritis delius Esp. Alpen. 37. Mengelbier, Reiseskizzen in Stett. Erik Ztg. 22 (1861), S. 154: Doritis delius allenthalben im Engadin vom Fusse der Alpen bis zu den Gletschern. 38. Trapp, Mi«. Schweiz. Ent. Ges. 1862, 3. 101: Parn. delius Esp. Bei 3000 ' niedrigster Fluggrenze im Gasterntal ; mit schwarzen Augenspiegeln bei Guttannen. 39. W. H. Edwards, Proc. Ent. Soc. Phil. IV, p. 78 (1863): Parn. Sayii W. H. Edw. 40. Her rieh Schaff er, Ausflug ins Engadin im Regensburger Corresp.-Blatt z. m. Ver. 17, S. 152 (1863), teilt mit, «dass man Doritis delius Esp. meist längs der Bäche auf weite Entfernungen hin sichtbar antraf, während man das 9 zwischen dem kurzen Gras sumpfiger Stellen sitzend sieht, deren Grün durch keine Blumen unterbrochen wird, und es mit den Händen greifen kann». 41. C. u. R. Felder, Lep. hueusque descr. in Verhandlungen Zool. bot, Ges. Wien (1864), Bd. 12, S. 328, führt auf: Parn. delius Esp., pboebus Fabr. (Altai), eorybas Fischer, uralensis Men., smintheus, Sedakovii, Sayii. 42. von Schenk, Beitrag zur Lepid.-Fauna von Engadin in Jahrb. Naturf. Ges. Graubündens X (1865), p. 21. Parn. delius Fsp. Im Heutal, beim Fex-Gletscher, Albulapass usw. 43. Werneburg, Beitr. zur Schmetterlingskunde Bd. II, S. 17 (1864), Parn. delius Esp. 44. Meyer Dar, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Bd. I (1865), S. 143, traf in Pontresina Raupen von Parn. delius im heissen Sonnenschein an den Wegen auf Felsstücken mit Sempervivum. Er will die Raupe zuerst entdeckt haben. 45. Perty, Mitt. Naturf.-Ges. Bern 1866, Nr. 603, p. 309: Parn. delius Esp. Hermaphrodit. Ein von Herrn Notar Jäggi in der Wendel- alp bei Gadmen gefangenes Exemplar zeigt Andeutung zum Hermaphro- ditismus in der Zeichnung und Färbung der Flügel, indem der Flügel der linken Seite sich ganz weiblich verhält, der vordere daher am Vorderrand den kleinen roten schwarzumfassten Fleck, am Hinterrand — 46 — den ziemlich grossen schwarzen Fleck zeigt, sowie auch den breiten geschwärzten Rand der Spitze, der dem Weibchen zukommt ; der Hinter- flügel dieser Seite hat den grossen roten, schwarz umsäumten Augen- flecken, den geschwärzten Augenrand und am Innenrande hinten, den schwarzen, das Weibchen charakterisierenden Fleck ; die Flügel der rechten Seite verhalten sich wesentlich männlich, nur sind die roten Augenflecke der Hinterflügel etwas grösser als beim Männchen. Die Eier- tasche am Ende des Hinterleibs, welche nach von Siebold das Weibchen nicht aus der Puppe tragen, sondern die sich erst nach der Begattung wahrscheinlich aus einer vom Männchen abgesonderten Flüssigkeit bildet, verhält sich ganz normal. 46. Butler, Cat. of Diurn. Lep. descr. by Fabricius in the coli, of Brit. Mus. (1869) p. 233: Parn. phoebus Fabr. 47. Boisduval, Lep. Calif. I, p. 12 (1869): Parn. smintheus Doubl. : Sierra Nevada, Utah. 48. W. H. Edwards, Trans. Americ. Ent. Soc.Vol. 3, p. 10 (1870): Parn. Behrii W. C. Edw. California, Sierra Nevada, Utah. 49. W. F. Kirby, Cat. Diurn. Lep. 1871, p. 514: Parn. phoebus Fabr. (delius Esp.) und Varietäten. 50. W. H. Edwards, Butl. N. Amer. Vol. I. Parn., Taf. 2, Fig. 1 ; Taf. 3, Fig, 1 ; Taf. 4, Fig. 1—5 (1872): Parn. phoebus var. smintheus I). Er bildet das Ei und die Abdominaltasche des 9 a^*- 51. W. H. Edwards, Butl. N. Amer. Vol. I, Taf. 3, Fig. 3, 4, (1872): Parn. Behrii W. H. Edw.: Californien, Parn. Sayii, Taf. 2, Fig. 2. Montana. 52. Wocke, Lep. Fauna des Stilfser Jochs in Tirol. Jahresb. Schles. Ges. Vaterl. Kultur 1871, S. 157: «Delius fliegt nahe der Franzenshöhe in dem Tale hinter dem ersten Signalkopf bei etwa 7500' nicht sehr häufig.» 53. Jäggi, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. III (1872), p. 82: erwähnt P. delius Esp. . vom Schwarzsee bei Zermatt in von Bächen durchflossenen Alptälern. 54. Jäggi, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. 1872, S. 218: P. delius vom Rossbodental und der Passhöhe des Simplon. 55. Zeller, Stett. Ent. Ztg., Bd. 38 (1872), S. 30, erwähnt Parn. delius Esp. von Bergün und teilt Bemerkungen von Dietze über das Ei und die angeblich im August demselben entschlüpfenden Raupen mit. 56. Zell er, Stett. Ent. Ztg. 1874, p. 434, sagt bei Besprechung des Werkes von W. H. Edwards über nordamerikanische Schmetter- linge, dass smintheus Doubl, so gut wie intermedius Men. zu delius Esp. gehörten und Exemplare von Kamtschatka sich anschlössen. Nach ihm hatte schon Zincken (Germar's Mag. I, 2, S. 189) eine gelungene Abbildung von delius Q von Kamtschatka, die mit delius aus der Schweiz kongruiert. 57. Curo, Sazzio di un Cat. dei Lepid. d'Italia in: Bull. Soc. Ent. Ital. 1874, S. 20, erwähnt Delius Esp. (Phoebus Prunner) : Alps, Kaukasus. Raupe auf Sempervivum. 58. Täschler, Lep. Fauna des Kantons St. Gallen in: Ber. Nat. Ges. St. Gallen 1875, S. 70, erwähnt Doritis delius Esp. von der Kalfeuseralp. 59. Richter, Syst. Verz. Schmetterl. Kronl. Salzburg 1875, S. 36, sagt von Delius Esp. : «Nur in den höchsten Alpentälern bis an die Schneegrenze, an steinigen und wasserzerrissenen Gräben und Schutt- feldern. Seltener als Apollo. Nicht unter 5000 ' im Juli an verschiedenen Plätzen. Raupe auf Sedum-Arten.» 60. Zeller, Beitrag zur Lepid. Fauna der Oberalbula in Grau- bünden: Stett, Ent. Ztg. 1877, p. 279, beschreibt die auf Saxifraga aizoides lebende Raupe von P. delius Esp. als an Grösse, Gestalt und Aussehen der von Apollo sehr ähnlich, aber durch eine zitrongelbe Fleckenreihe verschieden. «Sammtschwarz , statt der orangegelben Fleckenreihe des Apollo zitrongelbe an jeder Seite des Körpers. Kopf schwarz. Falsche Beine schwarzgrau, glanzlos, Brustfüsse tiefschwarz. Retraktile Nackenhörner gelblich, nicht orangefarbig. Die Flecke ungleich gross querelleptisch auf jedem Segment, vom dritten an ein grosser und 2 kleine, der grosse mit 2 oder 3 Borsten, der kleine mit je einer. Jedes Segment trägt über denselben Flecken zwei kleine hellbläuliche und dicht hinter dem zweiten etwas tiefer einen glänzenden Punkt ; die blauen Punkte, wie bei Apollo.» Bei Bergün seltener als Apollo, mehr am Laatscher Kulm, in den Seitentälern, Albulastrasse und Albulaquelle im Sonnenschein rastlos fliegend. 61. Schau fuss, Nunquam otiosus Vol. 2, p. 420 (1877): Parn. nomion var. smintheus. 62. Schau fuss, Nunquam otiosus, Vol. 2, p. 420 (1877): Parn. delius var. Sedakovii von Irkutsk. 48 — 63. von Ilomeyer, «Mein Fang im Engadin» in Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 1878/79, Jahrgang, p. 26, erwähnt Parn. delius Esp. als am häutigsten zwischen St. Moritz und Canrfer an Rinnsaalen, welche von den Höhen kommen, wo Saxifraga aizoidea steht. Männchen und Weibchen fliegen von oben nach unten und zurück; die 99 sitzen öfters auf Ruhe- plätzen u. Val. foin, Bernina-Haus und -Hospiz, Fex-Gletscher, Piz Padella. 64. Favre (List. Lep. rec. dans le vallee du Rhone) in Bull. Soc. Maurithienne de Valais 1879, p. 39: Parn. delius Esp. 65. Killias, Beiträge zu einem Verzeichnis der Insektenläuna Graubündens in Jahrb. Naturf. Ges. Graub. N. F. XXIII (1878/79 und 1879/80, Anhang 1880, S. 12) führtauf: Parn. delius Esp. : «Von der oberen montanen, alpinen Region, wo die Art im Gegensatz zu Apollo feuchtere Standorte bevorzugt, wohl nirgends im Gebiete fehlend, noch vielfach in Höhen von 7000 ' angetroffen. Trenser Stein, Piz Padella, Umbrail, auf allen unseren Pässen usw.» 66. Oberthür, Et. d'Ent. IV (1879), p. 20: Parn. delius var. intermedius von W. Siberia. 67. Frey, Lepid. der Schweiz 1880, S. 2, macht bei Parn. delius auf den (anscheinenden P.) Gegensatz in den Angaben von Meyer Dür und Zeller aufmerksam hinsichtlich der Lebensweise der Raupe (nach Meyer Dür auf Felsblöcken mit Sempervivum, nach Zell er, Frey an vielfach bewässerten Stellen auf Saxifraga aizoides). Delius fliegt in höheren Lagen der Schweiz von Westen bis nach Glarus und St. Gallen von 4000' bis 7500', von Chamonix bis zum Stelvio. Er fehlt in der Schweizer Ebene und dem Jura. 68. Heller, Alpine Falter Tirols, Berichte Naturw. Verein Inns- bruck XI (1880/81, S. 65), gibt eine Reihe von Lokalitäten für Parn. delius an : Oberzwergl., Glocknergebiet, Sulden, Franzenshöhe, Stilfser Joch. 69. Staudinger, Beitrag zur Lep. Fauna Zentralasiens in: Stctt. Ent. Ztg. 1881, S. 265, verbreitet sich über Parn. intermedius Men., der von Kind er mann im Altai gefunden, von wo Lederer seine Auf- zählung vergessen hatte, von Menetries vom Ural, Kalifornien und Kamtschatka angegeben wurde. Intermedius stellt eine kleine Lokal- form von delius Esp. mit kleinen Augenflecken und meist breiterem schwarzem Bande vor dem Aussenrand der VorderÜügel dar. Die roten Flecken sind variabel : Ocellen meist weiss gekernt. Beim (f vom Altai hndet sich zuweilen eine schwarze Fleckenbinde der Hinterflügel, die — 49 — beim cf vom Tarbagatai nicht vorkommt und selten bei solchen aus der Schweiz. Smintheus ist sehr ähnlich und die Grenzen zwischen Exem- plaren und verschiedenen Lokalitäten und Jahrgängen verwischen sich. Am Tarbagatai fliegt delius intermedius bei 6 — 8000 ' von Ende Juni bis Mitte Juli. S. 275 verbreitet sich Staudinger auch über Rhopaloceren von Lepsa und Ala Tau und dabei über Parn. eorybas Fischer de Waldheim und eorybas Erschoff. Er hält es nicht für aus- geschlossen, dass eorybas Fisch, eine Lokalform von delius ist. 70. IL Edwards, On two new forms of the genus Parnassius: Papilio I (1881), p. 2, verweist auf Proc. Calif. Ac. Sc. 1878, und führt auf: Parn. Thor. H. Edw. vom Yukon River, Alaska und Parn. hermodur 9 var- von smintheus aus S. Colorado, nahestehend P. eorybas F. de W. 71. Hagen, Pap. II, p. 164 (1880): Parn. smintheus 9 var. von Collville valley mit gelbem Leib, Stirn, Thorax und Basis der Vorder- fiiigel, gelbe Adern. 71a. Heller, Über die Verbreitung der Tierwelt im Tiroler Hoch- gebirge: Sitzungsber. Kais. Ak. d. Wiss. Wien, Math. Nat. Cl. 1881, Heft I — IV, S. 129: Parn. delius Esp., Zentralalpen: Ötztalergruppe, Stubeigruppe, Tuxer Alpen, Zillertaler Alpen, Rieserfernergruppe, Hohe Tauernkette. Südalpen : Ortler, Dolomitalpen. 72. Behrens, Pap. II, p. 50 (1880): Parn. smintheus aus Kali- fornien; Behrii (mit gelben Augen) von Sierra Nevada. 73. Honrat h, Berl. Ent. Zeitschr. 1882, Bd. 26, S. 179, beschreibt das im Berl. Museum befindliche Exemplar von Parn. delius v. eorybas F. d. W., das etwas von Fischers Abbildung abweicht. 74. Christ, Rhop. und Sphing. von Wallis in Bull. Soc. Mauri- thienn. 1883, p. 55: P. delius Esp. von 1200 m bis 2500 m an Bächen der alpinen Region. 75. Christ, Rhop. und Sphing. von Wallis in Bull. Soc. Maurithienn. de Valais: Hybride von Parn. delius und Apollo gefunden unter den Eltern zwischen Hospiz und Simplon bei 1600 m, durch die Fühler und die roten Augenfiecke der Vordertlügel sowie die Tracht kenntlich. Auch auf Albula von Frey angetroffen. 76. W. IL Edwards, in Papilio III (1883), S. 152, erwähnt P. smintheus I). var. hermodur IL Edw. von Montana und die von Courtis angestellten Zuchtversuche. Die Montana-Exemplare sind in Jahrb. d. oass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 4 50 beiden Geschlechtern grösser als smintheus von Colorado. Die 9^ manchmal sehr dunkel, vornehmlich in der Zelle der Vorderflügel und im Diskus der Hinterflügel. Andere haben gelblichweisse Färbung über Hinterflügel und in Zelle und Basis der Vorderttügel, aber die äussere Hälfte ist melanotisch und durchscheinend. Rote Flecke von besonderer Grösse, von denen einige orange erscheinen, wie ßehrii. Einige sind nicht zu unterscheiden von Intermedius, namentlich die helleren Exemplare. Die Smintheus-Raupe lebt auf Sedum -Arten. Die Eier werden nach Courtis an die Wurzeln, an Gras und Blätter gelegt. Eine Auf- zucht gelang indes nicht. 77. Schilde, Ent. Nachr., Bd. X, S. 334 (1884), bespricht Parn. delius var. (anna Stichel) mit rotem Fleck an der Wurzel der Hinter- tlügel. 78. Kane, Europ. Butterfl. 1885, stellt Parn. delius ab. Hardt- wickii auf (mit drei roten Flecken am Vorderrande der Vorderflügel). 79. Elwes, Butt, of the genus Parnassius in Proc. Zool. Soc. Lond. 1886, p. 22, Taf. 1, Fig. 9 bis 12 (männlicher und weiblicher Hinter- leib, sowie Ei von Parn. delius). Fig. 13 a gibt von smintheus seitliche und 14a Endansicht des Hinterleibs. Elwes gibt in diesen vortrefflichen grundlegenden Ausführungen an, dass er keine sichere Hybride von Parn. apollo L. und delius Esp., welche von anderen Autoren angegeben werden, kenne. Ein in der Chris t sehen Sammlung in Baul vorhandenes Exemplar könne vielleicht in Betracht kommen. Nach ihm hat Parn. delius Esp. (phoebus Prunner) in Europa eine begrenztere Verbreitung in den höheren Alpen der Schweiz, Tirol und Steiermark zwischen 3500 und 7500'; das von Nordmann angegebene Vorkommen von delius im Kaukasus wurde von Leder er und Roman off nicht bestätigt. Als Futterpflanze erwähnt E 1 w e s nach den Beobachtungen von Z e 1 1 e r und Anderegg: Saxifraga aizoides, in deren Nähe auch die Falter angetroffen werden. Das Ei ist ähnlich dem von Edwards für Parn. smintheus abgebildeten. Raupe und Puppe sind befähigt, unter Wasser zu leben. Von Varietäten ist var. Sedakovii Men. aus Irkutsk sehr ähnlich den Exemplaren von Altai; die von Kamtschatka stammenden corybas F. entsprechen den europäischen. Elwes macht aufmerksam auf die von Edwards geschilderten Gewohnheiten von smintheus D., sowie auf die bereits aufgeführten Zuchtversuche von Courtis mit Exemplaren von der Judith Mountains in Montana. Ein von Kadiak (Alaska) stammendes — 51 — Exemplar gehört auch hierher. Elwes erwähnt auch Reakirt (Proc. Phil. Ent. Soc. XI, p. 129, welcher 8 verschiedene Formen von Parn. smintheus kennt und berührt das Verhältnis der asiatischen Formen zu den europäischen, sowie auch die Bildung der Hinterleibstasche in eingehender Weise, insbesondere auch die Kopulationsversuche von Thomsen. Als konstante Unterschiede von Apollo werden die geringelten Antennen und der bei delius-^ und -Q behaarte Hinterleib aufgeführt. 80. Honrath, Berl. Ent. Zeitschr. 1888, S. 499, erwähnt ein von Nickerl am Grossglockner gefangenes 9 von Parn. delius Esp., bei welchem die Augen der Hinterflügel durch rote Binden vereinigt waren. Er bespricht daselbst auch die Hybriden bei Parnassien. 81. Bracht (Berl. Ent. Zeitschr. 1887, S. X, Sitzungsber.) legte eine Anzahl von (96) Parn. delius vor, die in der Nähe der Franzens- höhe gefangen waren. Nur bei 9 cTcf fand sich ein schwarzer Fleck am Innenrand der Vorderflügel. 82. Ratz er, Mitt. Ent. Ges. Schweiz, Bd. VI (1887), Parn. delius vom Simplon. 83. Frey, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. VII, S. 256 (1887), erwähnt Zwischenformen von Apollo und delius. Er erhielt ein 9 m^ Begattungs- tasche, wo die Bestimmung schwierig war, das 1865 von Wolfens- berg e r im Engadin gefangen wurde an einer Stelle, wo die Flugplätze von Apollo und delius sich berühren. An angegebenem Orte S. 439 erwähnt er ebenfalls Hybriden. 84. Mü seh ler hebt bei Besprechung der El wesschen Arbeit über Parnassius (Nr. 79) P. delius Esp. hervor. 85. Frey, Mitt. Schweiz. Ent. Ges. VII, S. 11 (1887), führt Aberrationen von P. delius an, bei welchen die Costalflecke unregelmäfsig oder die roten Flecke der Hinterflügel durch starken schwarzen Strich vereinigt sind (cardinalis Obth.). 86. Aus taut (Les Parnassiens 1889, p. 114) führt auf: Parn. delius Esp., dessen Verbreitung und Variation, ferner Parn. intermedius Men., p. 115, Taf. 15, Fig. 3, Taf. 12, Fig. 13, sowie Parn. Sedakovii Men., p. 117, Taf. 9, Fig. 3. 87. Bertkau, Archiv für Naturgeschichte, Jahrg. 55 (I), 1889, Nr. 136, erwähnt einen Zwitter von Parn. delius, links 9> rechts tf, mit normaler Eiertasche, von Jäggi auf der Wendelalp bei Gadmen gefangen (vergl. Nr. 45 unter Perty). 4* - 52 — 88. Rätzer^ Mitt. Schweiz. Ent. Ges. Vol. 8, S. 223 (1890), führt auf: Parn. delius ab. mit gelben Augen (aurantiaca Sp.) vom Simplon und Gadmen in frischen Exemplaren und mit schwarzen Ocellen (Leonhardi Rühl) von der Wendelalp bei Gadmen. 89. von Kolb, Schmetterl. von Schwaben und Neuburg, 2. Aufl. 1890, S. 237 (Erste 1883, p. 117), erwähnt: Tarn, delius Esp. aus dem Allgäu (Oberstdorf). 90. Grum Grshimailo: in Romanoff, Mem. Lepid., Vol. 4, p. 149 (1890), führt auf: P. smintheus var. Behrii und hermodur, sowie cory- bas F. d. W., und bespricht P. var. corybas Erschoff (= Ilonrathi Stg.), auch Parn. smintheus var. rocky (?). 91. Neumoegen, Entom. Americ, Vol. 6, p. 61 (1890), bemerkt: Pap. smintheus D., phoebus intermedius Men., P. smintheus var. Sedakovii (= mendica St.) und Parn. smintheus var. nanus Neum. (nach Stichel subsp. dubia). 92. Oberthür, Et, d'Entom. 14, p. 16, Taf. 2, Fig. 15 9 (1891), p. 12: Parn. delius ab. Herrichii Obth. mit bindenartiger Vereinigung des ultracellulareu Costalflecks mit dem Hinterrandfleck der Vorderflügel. 93. Oberthür, Et. d'Ent, Vol. 14, p. 16, Taf. 2: Parn. delius var. intermedius Men. 94. Sei Ion, Entomol. 1892, p. 232, bespricht die Raupe von Parn. delius in Übereinstimmung mit den Angaben Zellers. 95. Rühl (u. Heyne), Pal. Grosssehmett., Vol. I (1892), p. 94, führen auf: Parn. delius Esp., Parn. delius var. intermedius p. 95, Parn. delius ab. Leonhardi p. 96. 96. Rühl, Soc. Ent. VII, Nr. 14, S. 105 (1892), stellt auf: Parn. phoebus ab. Leonhardi Rühl mit folgender Diagnose: «Omnes maculae supra et alis anticis et porticis nigrae, sine ullo vestigio rubri coloris. | Subtus maculae anticarum solum nigerrimae, maculis basalibus posti- carum imbecilliter rubris tenuiter nigro circumdatis macula antemargi-; nata vix rubra, macula centrali ad maximum rubro impleta. Habitat in Rhaetia (Stalla)». 97. Rebeln. Rogen hofer, Jahresb. Wien, Ent, Ver. 111(1893), S. 64: Zur Kenntnis der genus Parnassius in Österreich-Ungarn mit Taf. I, besprechen Parn. delius Esp. und verbreiten sich über die Diag- nose des Falters, dessen Verbreitung in den Zentralketten der Alpen und weiter östlich im Altai, Zentral- und Ostsibirien als intermedius — 53 — Mi' n. und in Nordamerika als smintheus. Sie führen zahlreiche Fund- plätze in Österreich , in Tirol , Salzburg , Kärnten und Obersteier- mark auf. In Tirol fehlt die Art nur in wenigen der höheren Gebirgs- gegenden. In den Dolomiten wurde sie bei Cortina beobachtet, in den Allgäuer Adpen hart an der Grenze vom Voralberg. In Salzburg am Eckerfirst, am Tannengebirge und in den Raurisertauren, in Kärnten und in den hohen Tauren, im Grossglocknergebiet, in Obersteiermark auf dem Reichenstein bei Eisenerz bei 1800 m. Der Falter fliegt auf nassen Wiesenabhängen 1500 bis 2400 m im Juli und August. Seine Variabilität ist bedeutend. Exemplare vom Grossglocknergebiet sind grösser (cf bis 70 mm), die 9 9 naDen breiten glasigen Saum, schärfere Staubbinde und grössere Augenflecke. Die aus der Schweiz (Berner Oberland) stammenden Stücke haben kürzere Flügel (53 bis 60 mm), das 9 kleinere Augenflecke der Hinterflügel, weniger stark ausgeprägte Staubbinde vor schmälerem glasigen Saum. Stücke vom Ortlergebiet (Franzenshöhe, Stilfser Joch) nähern sich durch geringere Grösse, und 9 kleinere Augenflecken der Hinterflügel den schweizerischen. In Obersteiermark finden sich dunkler gefärbte 99 (styriacus Frühst.). Als regelmäfsig wiederkehrende Aberrationen führen Rebel und Rogenh. auf : ab. (9) Herrichii Obth. (beide äussere Vorderrandflecke der Vorderflügel durch schwärzliche schmale Binde mit dem Hinterrands- flecken vereinigt) ; ab. cardinalis Obth. (Augenflecke der Hinterflügel durch schwärzliehe Streifen verbunden, wie auch oberer Augenfleck mit Costalfleck); ab. Leonhardi Rühl (mit schwarzen Augenflecken). Er- wähnt werden auch die durch Elwes und Ratze r bekannten Herma- phroditen. 98. W. H. Edwards, Butt. N. Amer., 3. Ser. Parn., Taf. I, Fig. 3 (1895): P. smintheus Doubl. 99. W. H. Edwards, Butt. N. Amer., 3. Ser. Parn., Taf. I, Fig. 1 — 4 (1895): Parnassius smintheus var. hermodur: Rocky Moun- tains, Colorado. 100. Rühl (u. Heyne). Pal. Schmett.. p. 95 (1895): Parn. delius var. intermedius Men. 101. Selmons, Soc. Entern. X, Nr. 8, p. 34 (1895), verbreitet sich über das Aufsuchen und die Zucht der Raupe von Parn. delius Esp. (phoebus Fabr.). Sie lebt im April auf Saxifraga aizoides an Giessbächen an bestimmten Stellen, bei trübem Wetter versteckt, im Sonnenschein lebhaft. Delius liebt Wasser, Feuchtigkeit und Sonnen- _ 54 - schein, Apollo Trockenheit und Sonnenschein. Die Puppe von delius liegt in seidenglänzendem, weissem Gespinst an der Erde. Die jungen Räupchen überwintern ganz klein zwischen den schlammigen Wurzeln der Saxifraga aizoicles. 102. Schultz, III. Wochenschr. f. Entomol. I (1896), S. 257, erwähnt die ihm bekannt gewordenen Zwitter von Parn. delius in folgenden Exemplaren : a) ein von Locke in Wien stammendes Exemplar in der Sammlung Daub in Karlsruhe; b) ein bereits erwähntes von Jäggi erbeutetes, (s. Perty Nr. 45 und Bert kau 87); c) ein in Sammlung Röder in Wiesbaden befindliches, von Dr. Sattari in Meran stammendes, links weiblich, rechts männlich. 103. Rebel: Über drei Parnassiuszwitter (Jahrb. VI, Wiener Ent. Ver. 1897, S. 52), Taf. II, Fig. 1, a u. b: P. delius Esp., beschreibt 2 Zwitter von delius, den in der Daub' sehen Sammlung vorhandenen und einen weiteren aus der Gross' sehen. 104. Enzio Reuter: Über die Palpen der Rhopaloceren in: Arch. Soc. Fenn., S. 63, T. XXII, Nr. 1 (1896), behandelt die Palpen bei Parn. delius Esp. 105. Alpheraky in Romanoff, Mem. Lep. IX (1897), S. 308: Lepidopteren aus Kamtschatka, ges. von Herz: Parn. delius Esp. var. corybas F. d. W. steht typischen Exemplaren von delius aus der Schweiz am nächsten; manche Stücke sind nicht zu unterscheiden, doch zumeist an Grösse geringer. Der schwarze Fleck am Innenrande der Vorder- fiügel, der bei intermedius nicht selten ist, ist bei Exemplaren von Kamtschatka fast stets vorhanden, beim 9 rot gekernt. Nach var. sedakovii hin rindet kein Übergang statt. Parn. corybas Ersehoff wird besprochen. 106. Christ, Mitt. Schweiz. Ent. Ges., Bd. IX (1897), macht verschiedentliche Bemerkungen über Parnassius in seinem Vergleich der nordamerikanischen Papilioniden mit denen der alten Welt und gibt | S. 203 an : Bastarde von Apollo und delius sind in der Schweiz nicht unbekannt. 107. Wiskott, Iris X, S. 377 (1897), erwähnt unter den Lepi- dopterenzwittern seiner Sammlung auch Parn. delius Esp. Nähere An- gaben fehlen. Möglicherweise das früher in der Röder'schen Sammlung | vorhandene oben erwähnte Exemplar. 55 108. Holland, Butt. Book 1898, p. 306: Parn. smintheus Doubl., pl. 39, Fig. 3cT, Fig. 4 9, var. Behrii Taf. 39, Fig. 1 cf , 2Q; var. hermodur Taf. 39, Fig. 6, mate of hermodur, Fig. 5, 6. 109. Frings, Soc. Ent, XIII, Nr. 17, S. 119 (1898), Parn. delius 9 var. aus Bergün : Spiegel der Hinterflügel durch breites schwarzes Band verbunden. Auf den Vorderdügeln 4 rot gekernte Flecke. .110. Fruhstorfer, Stuttg. Ent, Zeitschrift XXIII (1898), S. 137, stellt auf: Parn. phoebus F. (delius Esp.) var., styriacus Frühst,, als stark verdüsterte Form des 9- 110a. Spröngerts, Int. Ent. Zeitschr. Guben XIII, S. 116 (1S99): Parn. delius Leonhardi Rühl 9 vom Tuorstal bei Bergün. 111. Staudinger, Iris XII (1899), S. 332 : Parn. spec. (V) inter- media 9 vom östl. Thian-Schan (ab.?). 112. El w es , Lep. of Altai in Trans. Ent. Soc. Lond. 1899, p. 312 : Parn. delius Esp. und var. intermedius Men. bei 4000' und bis 8000' auf steinigen Bergen. 113. Roth, Int. Ent, Zeitschr. Guben XIII (1899), S. 46 : Parn. delius Leonhardi cf vom Albulapass. 114. Stichel, Ent, Wochenbl., Insektenbörse 1899, S. 294 : Tarn, delius Esp. 115. Favre u. Wullschlegel, Faune des Macrolepidopteres du Valais et des regions limitrophes, Schaffh. 1899, S. 2, erwähnen unter 2, Apollo delius (Christ Soc. Maur. XI) : «II est clairment characterise comme hybride par les antennes, la tache apicale rouge des ailes anteri- eures et par Tensemble de son aspect. Avec les deux parants sur le Simplon, entre le village et l'hospice, 1600 m. Un seul rf (Christ)». Weiter sagen sie unter 3, delius Esp., phoebus Fabr.: Raupe im Frühling an Saxifraga aizoides und Sempervivum montanum. Schmetter- ling im Juli und August. Nicht selten, aber lokalisiert, längs der Berg- ströme der alpinen Region, in den Seitentälern von 1200 bis 2000 m und darüber. Col de Forclas, glacier de Trient, col de Balme, Chamonix, Pierravoir, Grd. St. Bernard, Evolena, Chaudolin et Zinal en Anniviers, Loeche les bains, Gemmi. Trift Alp, Riffelalp, Lae noire pres Zermatt, Rossboden et village de Simplon, Furka, glacier de Rhone. Hab. les alpes de la Suisse, de la Savoie, de la Russie et de la Sibirie. var. rubra Christ, Bull. Soc Mauritth. fasc. XI: Taches rouges fortes et nombreuses des ailes supericurs. — 56 — Favre u. Wull schle gel, 1. c. suppl., p. 1, Anniviers, Zinal Les sujets de Piz Languard (Grison) sont bien plus foncees et plus grands que les autres. Suppl. XI, 3. p. 168: In Tourtemagne weniger häufig als im Tal von Anniviers. 116. Fruhstorfer, Tagebuchblätter in Ent. Woch. Insekten- börse 1900, S. 35, erzählt über den Fang von Pari), smintheus I). auf dem Pikes Peak in Nordamerika. Der Falter fliegt vornehmlich des Vormittags im Sonnenschein in unregelmäfsigem Fluge minutenlang gegen den Wind, kehrt zur kurzen Rast auf den P>dboden, wo er im Grase zu fangen ist. var. Behrii ist nicht häufig. Kein Exemplar ist gleich dem andern, namentlich wechseln die Flecke der Hinterflügel in Gelb und Kot und in der Grösse, auch auf der Unterseite. An den Männchen glaubte Fruhstorfer einen Geruch nach «Mäusen» zu konstatieren. Die Falter sitzen auf dem Erdboden oder auf Kräutern mit halboffenen Flügeln, die Vorderflügel nach hinten geschoben, mit gesenkten Fühlern in ihr Schicksal ergeben. 117. Gross, Macrolepidopterenfauna von Oberösterreich und Steier- mark: XI. Jahresb. d. Wiener Entom. Vereins 1900, S. 25, erwähnt Parn. delius Esp. vom Reichenstein auf trockenem Terrain, Q stark verdüstert, tf mit rotem Fleck der Vorderflügel. Parn. delius ab. cardinalis Obthr. : weibliche Exemplare vom Reichenstein. 118. Gal vag ni, Beitrag zur Lepidopterenfauna des Brennergebietes in Verhandl. zool. bot. Ges. Wien 50 (1900), S. 562. Parn. delius Esp. in Anzahl von Mitte Juli bis Mitte August am Fusse des Bläsers bei 1500 m, im Schmirntal bei Obers und gegen das Duxer Joch zu. p]in (f beim Obernberger See, ein rf auf Bendelstein bei 2200 m. Aber- rationen mehrfach. 119. Pagenstecher in: Schaudin und Römer, Fauna aretica, Vol. 2, S. 218 (1901): Parn. delius var. corybas F. d.W. (delius Esp.). 120. Austaut, Ent, Ztg. Guben, Vol. 20, p. 68 (1901), P. delius. 121. Favre, Bull. Soc. Maurithienne XXIX (1904), p. 76, Parn. delius Esp., Chandolin, St. Lux usw. 122. Staudinger u. Rebel, Cat. Lep. Pal. Fauna, 2. Aufl., 1901, S. 5, Parn. delius Esp. nebst ab. Herrichii, cardinalis. Leonhardi, corybas, intermedius Men. (Sedakovii Men.) und dis Gr. Grsh. Sibiri or. Irkutsk. (Letzterer wird von Stichel, Parn. 1907, S. 30, zu Parn. nomion gezogen.) c 7 123. Chapman, Trans. Ent. Soc. Lond. 1901, Proc, p. XIX, zeigt Exemplare von Parn. apollo aus Spanien und delius aus Deutsch- land und Frankreich, um deren Annäherung zu beweisen, insbesondere auch delius aus Evolena und aus Larache (L. Dauphine), sowie aus Barcellonette bei Digne, wo apollo und delius geringere Grösse haben, während apollo in Digne selbst die Grösse von spanischen erreicht. 12 4. Spuler (Hofmann), Grossschmett. Europas 3, p. 4, Taf. 1, Fig. 10 (1902), erwähnt Parn. delius Esp. und ab. aurantiaca Sp., ab. cardinalis Obth. und ab. Leonhardi Bühl. 125. Dyar, Bull. Unit. St, Nat. Mus. Nr. 52. p. 1 (part.) 1902, führt auf: Parn. smintheus D. (syn. Sayii Edw.). a) Behrii Edw., b) hermodur Edw., c) smintheus nanus Neum., d) smintheus Sedakovii Men. 126. Herz, Annal. Mus. Zool. Zt. Petersb. 1903, p. 62, stellt auf: Parn. delius var. interposita von Nordostsibirien: Janagebiet. 127. Wheeler, Butt. Switzerland 1903, p. 56: Parn. delius (phoebus Prunner) nebst Aberrationen. Nicht selten, aber lokal, -4500 bis 8000'. Höhen von Glarus und St. Gallen, Parpan, Prattigan, Pont de Nant, zwischen Diablerets und Argentina, allen Seitentälern links der Rhone zwischen Brieg und Martigny. Evolena, Col Forclaz, Col des Vaches, Zinal, 5 Refuge Simplon, Val Tuors, Ohamonix, Mer de Glace, Le Lauteret, Larache, Petit St. Bernard, Campiglio, Stelvio. ab. Herrichii, ab. cardinalis, ab. inornata Engadin, Simplon, ab. Leon- hardi in Oberengadin, Simplon, Gadmental, ab. Hardtwickii Kane (rubra Christ) Simplon, ab. aurantiaca Simplon, Gadmental, ab. nigrescens Wheeler Engadin, Rosegg, Heutal, Sertigtal, Furka. 128. Frings, Soc, Ent, XXIII, S. 52 (1903), beschreibt einen Hybriden von apollo L. und delius L. aus dem Wallis (tf). 129. G. Höfner, Jahresber. Naturhist, Landesmuseum Kärnten 1903: Schmett. Kärntens, führt auf: rarn. delius Esp. nur im Glockner- gebict von 1500 bis 2500 m an steinigen, nassen Stellen. 130. Elwes, Trans. Ent. Soc Lond. 1903, Proc, p. III, erwähnt Parn. delius Esp. als zwischen Irkutsk und Werchojansk bei 67 u n. Br. vorkommend. 131. Oskar Schultz, Guben. Int. Ent. Ztschr. 15 (1904), gibt bekannte Zwitter von Parn. delius an. 132. Spuler in Hofmann, Raupen, 2. Aufl., 1904, Taf. 4S, Fig. 2 : Abbildung der Raupe von Parn. delius Esp. auf Saxifraga aizoides. — 58 — 133. Wright, Butt. Westcoast Unit. St. N.-A. 1905, p. 79, führt auf: Parn. Sedakovii (= mendica Stichel), P. smintheus Tat'. 2, Fig. 7e (= phoebus sayii W. II. Edw.), P. hermodur, p. 77, Taf. 2, Fig. 6, h c d (= ph. sayii W. E. Edw.), P. nanus Neum., p. 80, Parn. Behrii, p. 70, Taf. 2, Fig. 8, P. smintheus, p. 77 (part.), Taf. 2, Fig. 7a (non 6 = phoebus Behrii), P. Sayii, p. 78, Taf. 2, Fig. 9, forma niger p. 79, Taf. 2, Fig. 10, P. phoebus magnus p. 80, Taf. 2, Fig. 13b. (Nach Stichel, Parn. ausgeführt, mir nicht zugänglich.) 134. W. H. Edwards, Butt. N.-A m., 3 Ser. Parn., Taf. 1, Fig. 5g (1905), P. smintheus. (Nach Stichel, Parn.) 135. Elrod and Maley, Bull. Univ. Montana, Nr. 30, p. 120, Fig. 13 (9 von o7), Fig. 14 (cf von Q) 1906: Parn. smintheus, var. hermodur (Judith mountains) = P. phoebus Sayii W. H. Edw. «Egg turban shaped Caterpillars have very small heads, they are flattered and dark brown or black in colour with light spots.» Sie beschreiben smintheus und hermodur (Fig. 13 rf, Fig. 14 Q), letzterer dunkler. Exemplare von Montana von 3000 bis 7000' sind grösser als die von Pikes Peak bei 12000'. In der Höhe kleiner und dunkler, in geringer Höhe grösser und weisser. An verschiedenen Stellen im Nationalpark 5500', Colorado bis Kalifornien, Montana bis Neu Mexiko. Nördliche Grenze noch unbekannt, nach Edwards bis Alaska. 136. Verity, Rhop. Pal., p. 68, Taf. 16, Fig. 1—4 (1906): P. delius Esp., macht Mitteilungen über das sphärische, abgeplattete Ei, welches weiss mit einem braunen Punkt und Kreis ist. Die mit orangen oder braunen Flecken versehene Raupe liebt das Wasser. Die Hinter- leibstasche des 9 relativ grösser als bei apollo, mehr nach hinten ver- längert Cpl. XV, Fig. 20—24). 137. Stichel, Beitrag zur Kenntnis der Lepid. Gattung Parnassius in Berl. Ent. Zeitschr, Bd. 51, S. 81 (1906), mit Taf. II, Fig. 5—8, 11 cT, 9, 10, 12 9, führt auf: a) Parn. phoebus phoebus Fabr. (= forma altaica Men.) (f Vorderflügel weiss mit schwarzen Costalflecken, Submarginale schwach, verkürzt, Hinterrandsfeld meist ohne Fleck, Adern der Hinterflügel häufig schwarz, linienartig punktiert (Altai, Sajan, Gebiet des Baikalsees, Transbaikalien und östl. Verbreitungsbezirk ausschliesslich Kamtschatka. c 9 a) forma Sedakovii Men.; Zwergform mit schwachen, punkt- artig verkleinerten Ocellen. Irkutsk. ß) forma dis Gr. Grshm. : Melanotische 9 Form. Irkutsk. b) P a r n. p h o e 1) u s intermedius Men., p. 86, Taf. 2, Fig. 3, 4 : Tarbagatai : cf mit wenigstens einem, meist aber mit 2 rot gekernten Costalfiecken, submarginaler Binde, kräftig, Hinterrandsfeld mit oder ohne Fleck. Ocellen der Hinterflügel grösser als bei phoebus, Adern weiss oder wenig schwarz punktiert. West-Sibirien. c) Parn. phoebus uralensis Men., p. 86, Taf. 2, Fig. 1 cf, Fig. 2 9 : cf grösser, Vorderflügel breiter, mit kräftig rot gekernten Costalflecken. Submarginale schärfer, fast vollkommen, Hinterrandsfeld mit oder ohne Fleck. Ural. d) Parn. phoebus interpositus Herz, p. 86: cf grösser wie phoebus, Vorderflügel mit schmalem Saum, Augenflecke der Hinterflügel gross, stark schwarz umrandet, meist mit weisser Pupille. Jana. e) Parn. phoebus corybas F. d. W., p. 86, (f Grösse veränderlich. Costalflecke der Vorderflügel hellrot, Submarginalbinde reduziert, nur am vorderen Teil schwach ; Hinderrandsfleck meist vor- handen. Ocellen bleichrot. Kamtschatka. Forma 9 Kamtschatka Men. für melanotische 9 zu erhalten. f) Parn. phoebus sacerdos Stichel nomen novum pro delius Esp., p. 86 : Schweiz, Tirol. g) Parn. phoebus apricatus Stichel, p. 87, Taf. 2, Fig. 13, ab. cf 9 (Kadiak, Alaska) : «Grösser als die nahe verwandten asiatischen Formen, cf, Grundfarbe kreideweiss mit stark entwickelten Zellttecken und sehr kräftigem Hinterrandsfleck der Vorderflügel, die jenseits der Zelle liegenden Costalflecke durch schwarze Bestäubung in ihrem Zwischen- raum zu einer kurzen Binde zusammengeflossen, in dieser vorn ein kräftiger, fast quadratischer, roter Fleck. Submarginalbinde schmal, aber scharf, distal bogig begrenzt, die vorspringenden Zacken lang an den Adern ausgezogen, der grauglasige Saum schmal. Hinterflügel mit ganz schwacher, nur in Atomen aufgetragener Submarginale. Ocellen gross, tiefrot, die hinteren innen leicht weisslich. Hinterrandsfeld breit schwarz, im Analteil ein kleiner schwarzer Fleck, der unten rot aus- gefüllt ist. Ocellen unten mit schmalem rotem Ring und grossen weiss- Iichen Spiegel, scharf schwarz umrandet. 9 ähnlich indermedius, Flügel etwas schmäler, Vorderflügel mit hellrot gefärbtem Costalfleck — (30 — und grossem, schwarzem Hinterrandstieck. Ocellen der HinterHügel blassrot, gross, hintere innen weiss; oben nur ein isolierter Hinterrands- fleck im Analfleck, die schwärzliche Submarginalbinde kräftig. Kadiak, Insel südlich von Alaska.» 138. Stichel, in Seitz, Grossschmett. der Erde I, Vol. I, p. 22, Hg. 11 e (1906), gibt unter Parn. delius eine kurze Beschreibung der Art und erwähnt als individuelle Aberration: Herrichii: Costalflecke der Vorderflügel mit Hinterrandsfleck durch schwarze Binde vereinigt. Aurantiaca Sp. : Hinterflügel mit gelb gefärbten, Hardtwickii Kaue mit 3 rot gekernten Costalflecken, Leonhardi Rühl mit schwarzen Augen- flecken, an na Stichel mit rotem Heck an der Wurzel des Hinterflügels: cardinalis Obtli. mit grossem Basalfleck, dessen schwarze Umrandung mit der des vergrösserten vorderen Augenflecks zusammenhängt und dieser mit der hinteren Ocelle durch schwarzen Strich. Bewohner der höheren Regionen der West- und Zentralalpen von 1500 bis 2600 m — Montblanc, Simplon, Glarner, Thur- und Rhätische Alpen, Bernina, Engadin, Ortler (Suhlen, Trafoi, Stilfser Joch). Ei hellgelblichweiss mit braunem Fleck und braunem Ring, Raupe schwarz mit gelben Flecken, auf Saxifraga und Sempervivum, Puppe kurz im Gespinnst. Im Osten findet sich: Phoebus F (= altaica Men.), Abbildung Taf. lle, zentralsibiriscb, kleiner als die europäische Form. Costalfleck beim rf gewöhnlich ohne Rot, vorderer manchmal weiss gekernt, Sub- marginale schwach, verkürzt, Hinterrandsfeld ohne Fleck. Hinterflügel mit kleinen roten Ocellen - Q schärfer gezeichnet. Glassaum durch grossen weissen Kappenfleck von den Submarginalen getrennt; zwei rot gekernte Costalflecke ; Diskus schwärzlich bestäubt. Hinterttügel mit grauglasigem Saum , zwei grössere rote Ocellen , hintere mit Pupille zuweilen. Analfleck zuweilen innen rot. Mittelsibirien, Altai, Sajan, Baikalsee, Transbaikalien, Mongolei, Uliasiutai. Hierzu auch kleinere Stücke vom Ochotskischen Meer : Ajan. Kleinere Abart mit rudimentärer Zeichnung, bei den hinteren Ocellen ein kleines Fleckchen : = sedakovii. Aus derselben Gegend verdunkelte Form = dis Gr. Grsh. Im Lena- und Witugebiet noch weiss gefunden, erst nördlich Werchojansk bei 67° n. Br. tritt interpositus Herz auf, so gross wie phoebus, rein weiss, glasiger Saum, sehr schmal. Augenflecke des Hinterflügels schwarz umrandet, mit weisser Pupille. 9 schwach beschuppt, glas- artig. Intermedius Men. im westlichen Sibirien als lokale Rasse. Grösser als phoebus. (f Costalflecke mit Rot, Submarginale borstig. — 61 Bei Stücken vom Ural geht die Binde bis zum Hinterrand (uralensis Men.), Hinterfeld des Vorderflügels mit oder ohne Fleck. Ocellen grösser. 9 9 seln' ähnlich, schwarz bestäubt, Costalflecke gross, hell- rot. Augenflecke gross. var. corybas F. de W. nähert sich europäischen Stücken von delius, kleiner. Submarginale schwach. Hinterrandsfleck fehlt. Costal- flecke und Ocellen bleichrot, 9 schärfer gezeichnet, Costalflecke kräftig, zwei mit roter Füllung. Ocelle gross. 139. Anonymus im Soc. Ent. XXI, S. 71, erwähnt P. delius Esp. vom Fextal, Sarley, Tana-Gletscher bei Malajo. 140. Stichel, Genera Insect. par. Wytsman, Lep. Rhop. Pap. Parnassiinae 1907, p. 17, macht in seiner auch die Literatur umfassenden Gesamtaufstellung die nachfolgende über: Parnassius phoebus Fabr. a) Parn. phoebus phoebus Fabr. von Zentralsibirien, Altai, Sajan, Gebiet des Baikalsees, Mongolei (Uliasutai), Ostsibirien, Ajan, Czischiga am Ochotskischen Meer. a) forma S e d a k o v i i Men . : Irkutsk. b)Parn. phoebusintermedius Men. : Westsibirien, Tarbagatai, Kirgisensteppe. c) Parn. phoebus interpositus Herz: Nordostsibirien, Jana- gebiet. d) Parn. phoebus uralensis Men.: Ural, Kaukasus. e) Parn. phoebus sacerdos Stichel für Form aus Engadin, Pontresina. Hierzu a) forma Hardtwickii Kane. ß) forma inornata Wheeler. y) forma casta Stichel. d) forma Herrichii Obth. e) forma aur an tiaca Sp. £) forma cardinalis Obth. ?]) forma an na Stichel. &) forma Leonhardi Rühl. i) forma nigricans Wheeler. f) Parn. phoebus corybas F. de W. mit forma kamtschatica. g) Parn. phoebus apricatus Stichel. 62 — li) Pari), phoebus smintheus Doubl. a) Forma raendica Stichel: «Kleiner als die Hauptform. Vorderflügel ohne Rot, am Hinterflügel die Augenflecke stark verkleinert oder punktartig reduziert, ohne oder mit nur ganz geringer roter Pupille». i) Parn. phoebus hermodur H. Edw.: Colorado, j) Parn. phoebus Sayii W. E. Edw. (subsp. dubia), k) Parn. phoebus nanus Neum. (subsp. dubia). 1) Parn. phoebus Behrii W. H. Edw. (Sierra Nevada), (f- mit lebhaft schwarzer submarginaler Kappenbinde der Vorderflügel , roten oder gelblichen kleineren Ocellen. a) forma n i g e r Wright : California, m) Parn. phoebus magnus Wright: Brit. Columbia. 140. Verity, Rhop. Pal. 1906/7, p. 69, führt eine Reihe von Formen von delius auf und gibt Abbildungen. Vergl. Stichel. Parnassiinae. 141. Fruhstorfer, Ent. Woch. Insektenbörse 24 (1907), Nr. 46, p. 199: «Lepid. Charivari», verbreitet sich über Parn. phoebus Fabr. (delius Esp.) und dessen lokale Abänderungen im Engadin (Neigung zur Melanose) und bei Zermatt (Neigung zur Albinose). Er teilt ein in : A. Parn. phoebus Herrichii mit verschiedenen Formen im Engadin ; B. Parn. phoebus cervinicolus Frühst, von Zermatt, Simplon; C. Parn. phoebus styriacus Frühst. 141a. Stichel, Ent. Woch. Insektenb. 24 (1907), p. 221, bezieht sich auf Et. d'Ent. Oberh. 14 (1871) hinsichtlich der Aberration cardinalis Obthr. und Herrichii Obthr. und nimmt sacerdos Stichel für Alpenrasse des Engadins in Anspruch. Er polemisiert gegen die vorstehend aufgeführten, nicht zutreffenden Angaben von Fruhstorfer. 142. Hoffmann, XIX. Jahresb. Wiener Ent, Verein 1908, p. 68: (Lepid. Fauna des Glocknergebietes) Parn. delius Esp. vom Leiterfall. 143 S us hin und Tschatarikow (Hör. Soc. Ent. Ross. Bd. 38 (1907/8): Contr. ä la faune de district du Miniusinsk, de l'ouest des Monts Sajan et de la partie occidentale des Steppes d'Urjoulkai), p. 8, erwähnen : Parn. delius intermedius Men. 144. Hoffmann, Ent. Zeitschr. Gub. 1908: Parn. pboebus styriacus Frühst. 63 145. Lampert, Grosssch. Eur. 1907, p. 78: Parn. delius Esp. 146. Pagenstecher, Ent. Zeitschr. Stuttg. XXII (1908), S. 187: Parn. phoebus F. (delius Esp.) styriacus Frühst, vom Reiehenstein. 147. Oskar Schultz, Gynandr. Macrol. in Berl. Ent. Zeitschr., Bd. 49, 1908, S. 92: Parn. delius Zwitter. 148. Kiefer, Macrol. F. des steier. Ennstales, Insektenh. 1908, Nr. 33, S. 138: Parn. delius Esp. vom Reichenstein. 149. Hirschke, Jahresb. Wien. Ent. Ver. XIX (1908), S. 137: Parn. phoebus Prunn (delius Esp.) ab 9 barthae Hirschk., Taf. I, Fig. 9, von Sulden, Ortler 1900 m. 150. Hirschke, XX. Jahresb. Wiener Ent. Ver. 1909, S. 137: Parn. phoebus F. ab. graphica Hirschke vom Ortler. 151. Hoffmann, Ent. Zeitschr. Stuttg. XXII (1909/10), Nr. 48, S. 204: Parn. phoebus ab. cardinalis vom Reichenstein. 152. Stichel, Int. Ent. Zeitschr. Guben 1909/10: Parn. phoebus barthae Hirschke. 153. von Rothschild, Nov. Zool. XXI (1909), S. 4, gibt eine Liste der im Tring-Museum vorhandenen Parnassier, unter ihnen auch P. phoebus phoebus, P. phoebus delius und P. phoebus smintheus in ver- schiedenen Formen. Bei letzteren wird hermodur als Aberration nicht als Lokalrasse bezeichnet, sayii als nicht berechtigte Form und nanus Neum. als Aberration. 154. Pagenstecher, Jahrb. Nass. Ver. f. Naturk., Jahrg. 52 (1909), Taf. 8, Fig. 3, Q behandelt P. phoebus styriacus, sowie ab. pseudonomioides Pag. 155. Deckert, Bull. Soc. Ent. France 1909: Parn. delius var. Rückbeili Deck. 156. Oberthür, Et. de Lep. comp. Fase. III, p. 117: Parn. delius Esp. In Pyrenäen fehlend; häufig bei Argentieres und Martigny, Basses Alpes, Mont Pelet, Laraehe. In den französischen Alpen klein, mit schwachen Flecken. 157. Kertesz, Rovart. Lapok, Vol. 17, p. 8, Taf. 1 9 (Archiv zool. I, Nr. 8) 1909: Parn. phoebus ab. in es Kert. Dunkle Aberration mit ausgebreiteten roten, weissgekernten Ocellen. 158. Hoffmann, Int. Ent. Zeitschr. Stuttg. 1909, Vol. 3, S. 227: Parn. phoebus styr. Frühst. - 64 — 159. von Büren von Salis, Ent. Zeitschr. Stuttg. XXIV (1910), S. 136: Parn. delius ab. inornata nigropunctata vom Rosegg. (Rotes Auge des Hinterflügels auf kleinen schwarzen Punkt reduziert.) 160. Mühling, Ent. Zeitschr. Stuttg. 1910, S. 33: Parn. delius 9 Aberration. 161. Aus taut, Ent. Zeitschr. Stuttg. 1910, S. 55, beschreibt Parn. delius Rückbeili (Corynetus Tröngele) ab. Virginia von Barnaul, zwischen actius und phoebus intermedius. 162. Rebel, Berges Schmetterlingsbuch, 9. Aufl., Stuttg. 1910, S. 8, führt Parn. phoebus Fabr. (delius Esp.) auf und sagt, dass die innerhalb der alpinen Fluggebiete kürzlich aufgestellten Lokalformen kaum standhaft zu unterscheiden sind (sacerdos St., cervinicolus Frühst.). Die bisher beschriebenen, angeblichen Hybriden, sind nach Rebel zumeist nur aberrative Apolloformen. Rebel beschreibt Ei und Raupe. 163. Obstheld er, Mitt. Münch. Ent. Gesellschaft 1910, p. 63, beschreibt und bildet ab: Zwitter von Parn. delius Esp. aus Graubünden, links weiblich, rechts rf mit kräftig behaartem Hinterleib ohne Legetasche. 164. II off mann, Stuttg. Ent. Zeitschr. 1910, S. 227 : Parn. delius ab. confluens. 165. Stichel, Int. Ent. Zeitschr. Guben 48 (1911), S. 59, will Parn. phoebus sacerdos nur als Ersatzname beibehalten. 166. Stichel, Berl. Ent. Zeitschr., Bd. 56 (1911), S. 11, führt Parn. phoebus sacerdos vom Berninapass ohne grundsätzliche Unterschiede von Stücken aus Martigny, Zermatt und Ortler auf. 167. Spuler, Schmett. Eur., Bd. I (1910), S. 4: Parn. delius Esp. Raupe. Taf. 48,. Fig. 2. 168. von Büren von Salis, Nos Parnassiens in Bull. Soc. Lep. Geneve Vol. II, fasc. 2, 1911, pl. 8, Fig. 9, bespricht Parn. delius Esp., welcher in der Schweiz in einer Form minor besonders in Wallis und in Form major in Graubünden auftritt, während sich in den Zentralalpen die beiden Formen die Wage halten sollen. Er erwähnt: ab. inornata, ab. Leonhardi, ab. reducta Reverdin (Abwesenheit der antemarginalen Binde , albinistische Form) , ab. nigropunctata (Ent. Zeitschr. St. 1910, S. 124, pl. 9). Unter den von von Büren beobachteten tftf von delius linden sich 70 % ohne Fleck am Innen- rande des Vorderflügels, bei 25 °/0 fand sich ein solcher und nur 5 °/0 hatten ihn vollständig verwickelt. Die sog. ab. casta St. ist daher die I 65 — häufigste Form in der Schweiz und der Name eigentlich ohne Bedeutung, von Büren gibt der Form mit Innenrandstieck den Namen maculata und bildet pl. 8, Fig. 8, ein tf von Bernardino ab. Beim 9 findet sich ab. anna Stichel, ab. Herrichii, ab. cardinalis, ab. Hardtwickii (rubra), ab. nigrescens Wh. bes. in Mesoccio. Häutig sind Aberrationen vereinigt, so ab. Herrichii mit cardinalis (pl. 9, Fig. 2 von Mesoccio), ab. Herrichii mit rubra (pl. 9, Fig. 3 von Parpan). Graubünden ist das Eldorado für Delius durch seine vielen Giessbäche mit Saxifraga, die in Wallis nicht so häufig. Taf. 8, Fig. 3 bildet von Büren eine interessante Zwergform vom Bernardino ab. 168. von Heim, Beitr. zu Marolep. Fauna Nordtirols XXII, Jahresb. Wien. Ent. Verein, S. 180. Parn. delius Esp. Am Arlberg, Vorarlberger Seite von 1600 bis 1800 m. 169. Kiefer, Macrolep. steirischen Ennstales, Gub. Int. Ent. Zeitschr. 1912, Nr. 44, S. 315, erwähnt Parn, phoebus F. vom Reichenstein als lokale Rasse, sowie ab. Hardtwiokii, inornata, casta. 170. Bryk, Soc. Ent. XXVII, Nr. 2, S. 12, erwähnt Parn. phoebus var. fortuna A. Bang-Haas in lit. vom Sajan. 171. Eugen Arnold. Aparte Parnassierform aus den Alpen, Mitt. München. Ent. Gesellsch. 1912, S. 27: Parn. delius 9 ab. aus dem Vintschgau. 172. F. Bryk, Soc. Entom. XXVII (1912), S. 57: «Über die Äuglein von Parn. delius» stellt Parn. smintheus Mariae Bryk auf und gibt Abbildungen von Parn. smintheus ab. Leonhardi Rühl cT, Parn. smintheus ab. Sedakovii (f, Parn. smintheus ab. Mariae Bryk tf und Parn. smintheus ab. minusculus Ver. tf. II. Die im Vorstehenden mitgeteilten Literaturangaben geben mir Ge- legenheit zu einer kurzen übersichtlichen Darstellung der wichtigeren allgemeinen Verhältnisse von Parnassius delius Esp. (phoebus Fabr.), wie über seine Verbreitung in den drei Weltteilen und seine speziellen Erscheinungsverhältnisse in den verschiedenen Wohnbezirken. Parnassius phoebus Fabr. hat eine grosse Ähnlichkeit mit Parn. apollo L. Sie geht soweit, dass man ihn mehrfach als eine Varietät des Letzteren angesehen hat. Indess besitzen wir genügende Momente für eine sichere Abgrenzung beider Arten. Es sind dies vor allem die Jahrb. d. aass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 5 — 66 — bei Parn. phoebus Fabr. deutlich schwarz und weiss geringelten Fühler mit schwarzer Kolbe, welche bei apollo weisslich mit schwarzer Spitze erscheinen. Diese Eigentümlichkeit der Fühler wurde schon 1873 von Dr. Am st ein (Nr. 1) angegeben. Sie ist durchschlagend, wenn auch Standfuss geringelte Fühler bei Apollo L. gesehen haben wollte, worauf Honrath aufmerksam macht. Weiter findet sich bei Parn. phoebus Fabr. der Hinterleib in beiden Geschlechtern behaart, während er bei Parn. apollo L. beim Q nackt erscheint. Weniger prägnant ist es, wenn die Grundfärbung der Flügel bei apollo als weiss, bei phoebus als mehr gelblich aufgeführt wird, sowie dass bei Parn. apollo auch in Zelle b der Vorderflügel ein schwarzer Fleck sich findet, der bei Parn. phoebus Q zumeist fehlen soll. Auch die Angabe einer Rotfärbung des letzten oberen Vorderrandsflecks der Vorderflügel bei Parn. phoebus F. und das Fehlen des bei Parn. apollo L. fast stets vorhandenen, nur in ganz vereinzelten Fällen auf der Oberseite nahezu verschwindenden Analflecks der Hinterflügel bei Parn. phoebus F. Der Analfleck findet sich bei den Weibchen von Parn. phoebus F. stetig mehr oder weniger kräftig entwickelt, auch auf der Oberseite der Hinterflügel, während er bei den Männchen aus verschiedenen Gegenden allerdings in den meisten Fällen ganz fehlt oder aber entweder als kleiner oder grösserer Punkt oder als streifenförmig ausgezogener Fleck erscheint. Unter 40 männlichen Exemplaren meiner Sammlung fehlt er bei 25 völlig. Die sonstigen, schon von Meyer Dür (25) betonten Differenzpunkte hinsichtlich der Grösse des Falters, des Baues der Flügel, die Aus- dehnung und Beschaffenheit der Flecke der Vorderflügel, der sub- marginalen Binde, des glasigen Aussenrandes wie der Hinterflügel sind mehr individueller Natur und nicht für die Differentialdiagnose beider Arten zu verwerten. Dagegen kommen sie in Frage bei der Aufstellung der bei Parn. delius Esp. vorkommenden Aberrationen und der in den verschiedenen Wohnbezirken auftretenden Lokalformen. Eine wesentliche Verschiedenheit besteht in der Lebensweise beider Arten. Parn. phoebus Fabr. (delius Esp., smintheus D.) findet sich in Europa von 3500' bis 7500' in höheren Gebirgsgegenden, wo Parn. apollo nur mehr vereinzelt auftritt ; in Asien und Nordamerika geht er bis 10 600'. Während Parn. delius es liebt, zumeist in der Nähe von feuchten oder wasserreichen Rinnsalen zu erscheinen, an welchen die Futterpflanze der Raupe Saxifraga aizoides wächst, selbst am Fusse und den Rändern der Gletscher [Meyer Dür (25, 44), — 67 — Speyer (32), Mengelbier (37), Trapp (38), Herrich Schäffer (40), Zeller (55,60), Richter (59), von Homeyer (63), Killias (65), Frey (67), Elwes (79), Rebel (97), Selmons (101), Wheeler (127), Stichel (138)], so liebt Parn. apollo L., wie Selmons (101) sagt, Trockenheit und Sonnenschein, dagegen phoebus Feuchtigkeit und Sonnen- schein und die Raupe insbesondere das Wasser. Bei trübem Wetter pflegen sich die Raupen zu verstecken, bei Sonnenschein lebhaft ihrem Nahrungsbedürfnisse nachzugehen. Parn. phoebus F. hat eine längere Flugzeit von etwa 3 Wochen im Juli und August, während sich dieselbe von Apollo L. auf mehrere Monate von Mai bis September verteilen kann. Gute Beschreibungen und auch Abbildungen von Parn. phoebus F. (delius Esp. smintheus I).) rinden wir bei verschiedenen Autoren, so bereits bei Esp er (4), Hübner (6), Ochsenheim er (7), Meyer Dür (25), Meigen (14), Her rieh Schäffer (19), Rebel und Rogenhofer (97), Austaut (86), Stichel (137. 138, 140), Verity für die europäischen Formen, bei Menetries (33, 31) für die asiatischen beziehungsweise sibirischen, bei Alpher aky (105) für die kamtschatka- lischen und bei Edwards (50, 51) und Holland (108) für die amerikanischen Formen. Parnassius phoebus F. variiert vielfach, indes nicht in der Aus- dehnung wie Apollo L., bei welchem es zu einer Aufstellung von ver- schiedenen Formen in einer Weise gekommen ist, die nachgerade eine uferlose zu werden droht. Bei dem begrenzteren Vorkommen und den gleichmäfsigeren Lebensbedingungen von Parn. phoebus erscheint es erklärlich, dass sich die Variationen in bescheidenen Grenzen bewegen. Für die Beurteilung derselben sind dieselben Momente geltend zu machen, wie für die Differenzierung beider Arten von einander und wie für die Aufstellung von Aberrationen und Lokalformen von Apollo. Es sind dies neben der Grösse und Allgemeinfärbung des Falters das Verhalten des Glasrandes, wie der submarginalen Binde der Vorderflügel, der Costal- und Zellflecken und desjenigen des Hinterrandes, und auf den Hinter- flügeln das Verhalten der Ocellen, des Analflecks und der Kappenbinde. Die in den verschiedenen Erdteilen auftretenden Formen verhalten sich hier in ähnlicher Weise. Da ich bei der Auseinandersetzung der einzelnen Formen von Parn. phoebus, delius, smintheus des näheren auf die Zeichnungs- und FärbungsverhäUnisse einzugehen haben werde, will ich hier, um Wiederholungen zu vermeiden, nur erwähnen, dass man eine — 68 — gewisse Neigung zur albinistischen oder melanis tischen Färbung mehr bei europäischen Formen konstatieren kann, wenn sich auch bei asiatischen und amerikanischen recht dunkel gefärbte Vertreter, namentlich des weib- lichen Geschlechts finden. Mit der Zunahme der allgemeinen Weissfärbung verkleinern sich im allgemeinen nicht nur die schwarzen Flecke und Zeichnungen, sondern es tritt auch an Stelle der sich allmählich ver- kleinernden Ocellen mit roten oder rot und weiss gekernten Zentren vielfach ein Verschwinden dieser Färbung, ein Ersatz derselben durch schwarze Flecken oder gar ein völliges Verschwinden der Ocellen und der an ihre Stellen getretenen kleinen schwarzen Flecken. Diese Formen und Aberrationen haben bei Delius die Bezeichnung Leonbardi erhalten, bei intermedius werden sie zu ab. sedakovii gestellt und bei smintheus zu mendica, wie ich später erörtern werde. Über die ersten Stände unseres Falters haben wir erst ver- hältnismäfsig spät nach seinem Bekanntwerden Nachrichten erhalten. Das Ei wird von dem in den Sommermonaten fliegenden 9 im einzelnen in der Nähe oder an die Nahrungspdanze der Raupe, der schon mehrfach erwähnten Saxifraga aizoides (nach einzelnen Autoren auch Sempervivum montanum), abgelegt. Nach den Nachrichten, die wir Edwards (76), Dietze und Zeller (55, (50), Elwes (79), Sei Ion (94), Stichel (138), Rebel (97) verdanken, ist dasselbe hellgelblichweiss, mit braunem Fleck und braunem Ring. Die junge Raupe entwickelt sich bereits im Herbst [Selmons (101)] und über- wintert unter den schlammigen Wurzeln der Saxifraga. Im April werden sie an dieser Pflanze, welche zumeist in der Nähe oder selbst im Wasser an Giessbächen der Alpen wächst, bei trübem Wetter versteckt, bei Sonnenschein lebhaft herumkriechend, angetroffen, so nach Meyer Dür(25), welcher die Raupe zuerst entdeckt zu haben angibt, in Pontresina auf mit Sempervivum bewachsenen Felsblöcken im Sonnenschein. Z e 1 1 e r (55, 60), welchem Mann bereits seine Vermutung ausgesprochen hatte, dass die Raupe von delius im Wasser lebe, beobachtete dieselbe in Bergün in Graubünden an Saxifraga aizoides, und gab eine sorgfältige Beschreibung derselben, der sich Sellon (94) anschloss, ebenso wie Selmons (101), der dieselbe zahlreich in Laatsch bei Bergün erzog und Zellers Beobachtungen erweiterte. Beide erwähnen die stumpfe, in seidenem Gespinst ruhende Puppe. Ihre Mitteilungen wurden von Stichel (138), Rebel (97), Spul er (132) verwertet. Der Letztere gibt auch eine Abbildung der Raupe auf der Futterpflanze (132). Elrod 69 — und Maley (135) machten interessante Angaben über die Haupen von sinintheus, welche sie zahlreich in den Felsengebirgen in grösster Höhe an und selbst in den Gebirgswässern auffanden. Der Falter erscheint, wie bereits bemerkt, im Juli und August bis in den September hinein, und bevorzugt wasserreiche Stellen und Hochgebirge, sowie die Ränder und Rinnsalen der Gebirgsbäche, an denen die Futterpflanze der Raupe, Saxifraga, mit Vorliebe wächst. Herrich Schäfer (40) traf die männlichen Falter im Fngadin längs der Bäche fliegend, während die Weibchen zumeist zwischen dem kurzen Gras in der Nähe desselben sitzend angetroffen wurden. Ähnliches beobachtete von Homeyer (63). Ich selbst fing lebhaft dunkelgefärbte Weibchen mehrfach an den Ufern des Sees von Sils Maria im Engadin. Fritz Hoffma nn (144) in Krieglach in Steiermark traf die ver- dunkelte Varietät styriacus Frühst, dagegen auf sterilen Stellen am Reichenstein. Die amerikanische Form smintheus hat eine völlig ähnliche Lebens- weise, worüber man die Mitteilungen von Edwards (76), El w es (79) (Courtis), Fruhstorfer (116) und besonders Elrod und Maley (135) vergleiche. Über die eigentümliche, erst bei der Begattung sich bildende Hinterleibstasche des Weibchens hat sich zuerst von Siebold (24) nach seinen eigenen undReuttis Beobachtungen ausführlich geäussert, und ihre früher zweifelhafte Entstehung durch ein vom Manne ab- gesondertes Sekret nachgewiesen. Nach ihm haben sich mit derselben namentlich Zeller (55), Edwards und Elwes (79) beschäftigt, welcher die Bedeutung derselben auch für die Systematik verwertete. Die Begattung vollzieht sich bei delius in ganz ähnlicher Weise wie bei apollo, und die Hinterleibstasche ist in beiden Arten nahezu gleich ge- bildet. Sie ist bei delius klein, blattähnlich, distal mit spitzem Zipfel, an der ventralen Seite des Abdomens angeheftet und bei beiden Arten proximal mit Längskiel (Stichel). Hybriden von Parnassius apollo L. und delius Esp. werden zwar in der Literatur mehrfach aufgeführt, aber ihre Richtigkeit, die namentlich von Christ (136) behauptet wird, vielfach bezweifelt, besonders Elwes (79) glaubt nicht an solche und nimmt an, dass es sich um Aberrationen von Parn. apollo handle. Beide Arten fliegen zwar an manchen Orten an der Grenze ihres beiderseitigen Vorkommens zusammen und die Mög- 70 lichkeit einer Vermischung ist bei der nahen Verwandtschaft beider Arten und der baulichen Geschlechtsorgane nicht abzustreiten. Elwes erwähnt ein in der Sammlung Christ in Basel vorhandenes Exemplar, das man möglicherweise als eine Hybride beider genannten Arten ansehen könnte. Hier tragen aber die Fühlhörner den Charakter von Apollo. Honrath, welcher (Berl. Ent. Zeitschr. 1888) sich über Kreuzungen von Parnassius aussprach, betonte bereits die Notwendigkeit in solchen vermuteten Fällen auf den Zustand der Fühler zu sehen. Er erwähnte, dass (Sitzungsber. Berl. Ent. Ges. 1887) Stand fuss einen Apollo mit geringelten Fühlern im Taufer Tal bei 3500 ' gefangen habe zugleich mit anderen apollo, dass dies seitdem aber nicht wieder der Fall gewesen sei. Frings (128) beschreibt einen von ihm als Hybriden von Apollo und delius angesehenen Falter (cf) aus dem Wallis. Rebel (97) äussert sich ebenfalls dahin, dass die bisher beschriebenen angeblichen Hybriden zwischen apollo und delius zumeist nur aberrative Apolloformen seien, so auch der von Frey (Mitt. Schweiz. Ent. Ges. VI, p. 149) erwähnte Fall. Favre und Wulls chlegel (Faune Lep. du Valais p. 29) erwähnen einen von Christ in der Soc. Maurithienne beschriebenen Fall. Auch von Büren von Salis (168) gibt die Möglichkeit einer Kreuzung zu, die er selbst indes niemals beobachtet hat. Christ (Soc. Mau- rithienne 1883, p. 35) nimmt eine leicht mögliche Vereinigung beider Arten an. Auch von Rothschild (Nov. Zool. 1909) erwähnt einen in seiner Sammlung vorhandenen Hybriden von Apollo und delius. Zwitterbildungen sind bei Parnassius delius Esp. mehrfach beobachtet worden. Das am längsten bekannte Exemplar wurde von Notar Jäggi an der Mendelalp bei Gadmen erbeutet und von Perty (45) beschrieben. Dasselbe wird auch bei Bert kau (87) als links 9, rechts cf beschrieben mit normaler Eiertasche. Ein weiteres schon länger bekanntes Exemplar stammt von Locke in Wien und befindet sich in der Sammlung des Herrn Daub in Karls- ruhe. Es gehört nach Rebel (103) zu der Kategorie der halbierten Zwitter, indem die linke Fitigelhälfte rein männlich, die rechte rein weiblich gefärbt ist. Das Exemplar zeigt an gewöhnlicher Stelle eine Tasche, welche indes schräg angeheftet ist, wodurch ihr Kiel mit der Längslinie des Hinterleibs einen stumpfen Winkel bildet. Die Öffnung der Tasche ist ganz aus der Mittellinie auf die weibliche Seite des Tieres gerückt, während gegen die männliche Seite der Endrand der Tasche in zwei zackenartige Spitzen ausgezogen ist. 71 — Elwes (1. c. p. 22) erwähnt ein von Dr. Sattari in Meran stammendes Exemplar eines Hermaphroditen von Parn. delius Esp. aus der R öder sehen Sammlung in Wiesbaden, welches die linksseitigen Flügel vollkommen weiblich, die rechten männlich zeigt, die linke Körperhälfte ist weniger haarig als die rechte, und obwohl keine voll- kommen entwickelte Hinterleibstasche vorhanden ist, sind doch Zeichen von Hermaphroditismus vorhanden. Schultz (102) führt die ihm bekannt gewordenen Zwitter von Parn. delius, darunter die drei erwähnten auf. Rebel (103) beschreibt das in der D au b sehen Sammlung vor- handene Exemplar von delius und einen weiteren aus der Gr r o s s sehen Sammlung (abgebildet auf Taf. II, Fig. 1). Wiskott (Iris) erwähnt ebenfalls einen Parn. clelius-Zwitter als in seiner Sammlung vorhanden ohne nähere Angaben. Das Exemplar stammt möglicherweise aus der vormals R öd er sehen, oben bei Elwes angeführten Sammlung. Neuerdings hat Obsthelder (163) einen Zwitter von Parn. delius aus Graubünden beschrieben und abgebildet. Derselbe ist links weiblich, rechts männlich mit kräftig behaartem Hinterleib ohne Legetasche. In der Sammlung des Herrn P. Meyer in Chemnitz befindet sich ebenfalls ein Zwitter von delius, links weiblich, rechts männlich, von dem mir Herr Meyer freundlichst eine Photographie gesandt und welchen Herr Dr. D e n s o demnächst in der Iris beschreiben will. Glasrand und Submarginale sind auf der linken Seite, ebenso wie die Costalflecken und der Hinterrandsfleck der Vorderflügel kräftig entwickelt. Auf dem linken Hinterflügel sind die Ocellen weisslich gekernt, Afterflecke vorhanden, ebenso submarginale Kappenbinde und dunkler Hinterrand. Die rechte männliche Seite hat schwächeren Glasrand und Submarginale, keinen Hinterrandsfleck. Auf dem Hinterflügel scheinen die Ocellen etwas kleiner, weiss gekernt; Afterfleck fehlt. Der Hinterleib erscheint kräftig behaart: ausser einem zipfelartigen Fortsatz rechts lässt sich auf der Photographie nichts deutlich erkennen. Herr Dr. Denso wird wohl das Nähere angeben. Endlich liegt mir durch die Güte des Herrn Bang- Haas aus der St au ding er sehen Sammlung ein Zwitter von Parn. intermedius von Altai vor. Er stellt einen geteilten Zwitter dar, links weiblich, rechts männlich, entsprechend dem vorstehenden Meyer sehen delius. Nähere Beschreibung wird bei der Besprechung der asiatischen Lokall'ormen erfolgen. 72 III. Die lokale Verbreitung von Parn. delius Esp. Die Verbreitung unseres Falters weicht von derjenigen von Parn. apollo wesentlich ah und zwar durch eine mehr lokale Begrenzung auf die höheren Gebirgslagen von 3500 bis 7500 ' in Europa und bis zu 10 000' in Asien und Nordamerika. 1, In Europa. Die in Europa vorkommenden Vertreter werden zumeist als Parn. delius Esp. im engeren Sinne bezeichnet. Seine Verbreitung reicht von den Alpen im Westen von Departement de Doubs, Larache Savoyen, Dauphine, Piemont, Basses Alpes durch das Wallis und die Zentralkette der Alpen bis nach Graubünden, wo sein Eldorado sich findet und weiter. Als besonders günstige Plätze wurden bereits von Meissner (9), Meyer Dür (28) und Speyer (30) der Col de Balme aufgeführt, auch von Wheeler (105), Frey (67) und Elwes (79). Von Grau- bünden aus wird delius im Allgäu, Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten und Steiermark angetroffen und findet er seine Begrenzung in den Ost- alpen, wo er nach Fritz Hoffmann (Stuttg. Ent. Zeitschr. XXIV, Nr. 8, S. 39) einzeln auf dem Schneeberg vorkommt. Weder im Jura, noch in den Ardennen und Pyrenäen, wie in den sonstigen Gebirgen der iberischen Halbinsel, in den Apenninen der italienischen Halbinsel, in Sizilien, noch in den Karpathen und dem Balkan kommt Parn. delius vor. Auch in Armenien und Kleinasien fehlt er. Sein Auftreten im Kaukasus, das von Nordmann mitteilt, ist bislang nicht bestätigt. Parn. delius zeigt sich in den Alpen nach von Büren (140) in einer kleineren (minor) Form von 55 — 60 mm und in einer grösseren (major; von 60 — 65 mm, welche indes weder eine Lokalform noch eine Aberration darstellen. Im Wallis prädominiert nach von Büren die Form minor, in Graubünden major, in der Zentralschweiz sollen beide sich die Wage halten. Parn. delius Esp. variiert vielfach. Nicht allein, dass einzelne Individuen häufig Besonderheiten zeigen, die sich in gleicher Weise, aber seltener wiederholen, sondern wir haben auch zahlreiche Aberrationen zu verzeichnen, welche fast überall in ähnlicher Weise auftreten. Eine eigentliche und ständige Lokalvarietät vermögen wir indes innerhalb der r--> "europäischen Verteilung nur etwa in Parn. delius styriacus aus Steiermark aufzustellen. Zwar hatte Stichel (116) geglaubt, dem europäischen phoebus F. (delius Esp.) in seinem Vorkommen in den Alpen der Schweiz, Tirol, Kärnten und Steiermark den gemeinsamen Namen phoebus sacerdos (im Jahre 1907) geben zu sollen, hat aber in einer späteren Aufstellung (116, 119) diesen Namen auf Exemplare aus dem Engadin (Pontresina) wieder beschränkt. Fälschlich bezeichnete Fruhstorfer (118) diese Form mit dem für eine weibliche Aberration von Oberthür gebrauchten Namen Herrichii, charakterisiert durch Neigung zum Melanismus, indem er gleichzeitig der sogenannten albinistischen Form in Zermatt und Simplon den Namen cervinicolus Frühst, verlieh. Stichel (119) legte Widerspruch ein. In der Tat verdienen die beiden Bezeichnungen keine bleibende Aufnahme in den Schatz der Wissenschaft und Rebel (162) hat sie bereits verworfen. Die zu beobachtenden Variationen in der Erscheinung zeigen sich in der mehr oder weniger weisslichen oder gelblichen Grundfärbung, in der Grösse der Exemplare, wie in den sonstigen Zeichnungen und Färbung des Glasrandes, der Submarginale, der Costalrlecke, der Zellflecke, des Hinterrandsflecks der Vorderflügel und in dem Wechsel der Ocellen, der mehr oder weniger starken dunklen Hinterrandsfärbung, der Analfiecke, der subniarginalen Kappen- binde und des Hinterrandes. Wenn auch im allgemeinen die im Wallis aufgefundenen Parn. delius kleiner zu sein scheinen und auch weniger verdunkelt, namentlich beim Q, so finden sich doch auch gerade im Engadin neben den' grossen und kräftig gezeichneten recht häufig kleine und hell gefärbte Exemplare (Preda). Die Costalrlecke wechseln in der Färbung, insofern das Rot derselben bei einer grossen Anzahl von Exemplaren verschwindet. Ebenso wechselt die Breite und Ausdehnung des Glasrandes, wie der Sub- marginale, welch letztere nicht selten ganz bedeutend reduziert, ja anfangs verschwunden erscheint (reducta Reverdin). Der Hinterrands- rleck der Vorderflügel ist mehr oder weniger entwickelt, ohne dass man hierfür eine bestimmte Regel anfechten könnte. Die roten Ocellen der Hintertiügel sind auf der Oberseite mehr oder weniger entwickelt, in Grösse, Färbung, Umrandung und der Ausdehnung eines vielfach vor- handenen weissen Kernes. Zuweilen werden die Ocellen fast so gross wie bei Apollo: öfters sind sie assymmetrisch. Mehrfach finden sich die vorderen Ocellen mehr quer gestellt. Gelbliche Ocellen (flavo - 74 - maculata, aurantiaca) oder kleine schwarze Flecke an Stelle der roten Ocellen sind mehr oder weniger häufig. Ebenso wechseln die Analflecke, wenn sie überhaupt vorhanden sind ; manchmal sind sie nur einseitig vorhanden, unabhängig vom Geschlecht. Auf der Unterseite sind die Ocellen vorzugsweise weiss gekernt. Ausser der mehr oder weniger stark auflebenden Verdüsterung der Flügel und des Diskus und am Rande finden sich häufig auch Ver- bindungen der Flecke und Binde durch besondere Stege oder Brücken. Bestimmte Regeln lassen sich über das Auftreten dieser Variationen nicht geben. Soweit sie als ständige, überall auftretende Aberration mit Namen sowohl beim männlichen als weiblichen Geschlecht belegt worden sind, sind es die folgenden. Zunächst wird im männlichen Geschlecht beobachtet : die Parn. inornata Wheeler ohne Rot auf den Costalflecken der Vorder- flügel, häufig in Wallis, weniger in den Zentralalpen und Graubünden (von Büren). Besonders interessant ist die schon länger bekannte, von R ü h 1 als ab. Leonhardi zuerst benannte Aberration, bei welcher die Ocellen der Hinterflügel schwarz ohne Rot erscheinen, wie auch der Costalfleck durch kleine schwarze Flecke ersetzt wird bei Reduktion der submarginalen Binde: ab. reducta Reverdin. Als nigro punctata bezeichnet von Büren (159) eine inornata in der Form der von ihm angenommenen major, wobei die unteren Ocellen auf einen Punkt reduziert sind. Von Stichel wurde die ab. casta ohne schwarzen Hinterrandsfleck aufgestellt, die von Büren mehr als die in der Schweiz häufigste Form und demnach nicht als Aberration erscheint. Im Gegensatz zu dieser Form stellt von Büren seine ab. maculata als die seltene Form mit grossem Hinterrandsfleck auf. Zwischen beiden finden sich alle möglichen Übergänge. — Von weiblichen Aberrationen sind aufzuführen: ab. anna Stichel mit rotem, gut sichtbarem Fleck an der Basis der Hinterflügel ; ab. Herrichii Oberthür, bei welcher die Costalflecke der Vorderflügel mit dem schwarzen Hinterrandsfleck durch ein schwarzes Band vereinigt sind. Die ab. cardinalis Oberthür zeigt auf den Hinterflügeln den basalen roten Fleck und die oberen Ocellen mit den unteren durch einen schwarzen Steg verbunden. Zuweilen trägt dieser schwarze Steg eine rote Begrenzung nach dem Diskus hin. Die ab. Hardtwickii Kane hat rote Costalflecke (ab. rubra Christ dem. 3) der Vorderflügel und häufig einen roten Fleck am Innenrand (pseudo-nomioides Pag.). Die - 75 ab. nigrescens Wheeler ist stark geschwärzt und tindct sich nach von Büren häutig in Mesoccio. Die genannten Aberrationen können sich auch in sehr bemerkenswerter Weise vereinen, so als Herricliii cardinalis, Herrichii rubra anna, wie sie von Büren schon abbildet, und wie sie in verschiedenen Sammlungen sich finden (so in der Sammlung Staudinger und Pagensteche r). — Die Fabr. a u r a n t i a c a Spuler (flavo maculata) tindet sich zeitweise auch bei ganz frischen Exemplaren. Als zufällige, nicht wieder in ganz gleicher Weise beobachtete Aberration ist zu erwähnen: Der verdunkelte Parn. phoebus Barthae Hirschke (124) (9) vom Ortler, sowie eine andere Aberration von dort (125) und die von Kertesz (157) beschriebene schöne ab. Ines mit ausgebreiteten roten Ocellen, ebenfalls vom Ortler. Beide Formen schliessen sich der ab. wiskotti von Parn. apollo in ihrer eigenartigen Erscheinung an. Vorkommen in den einzelnen Bezirken und spezielle Schilderung der dort auftretenden Falter. Da nun sowohl in meiner eigenen Sammlung als auch in dem mir freundlichst von anderer Seite zur Verfügung gestellten Material (Staudinger und A. Bang -Haas, Bryk, Meyer, Fritz Hoff- mann) die wesentlichen Fundplätze vertreten sind, halte ich es zur näheren Illustrierung des oben Gesagten für zweckmäfsig, auf die hervor- ragenden Fundplätze und ihre Vertreter dortselbst, insbesondere auch durch Schilderung hervorragender Formen näher eingehen zu sollen. Aus den französichen und italienischen Alpen liegen mir keine Vertreter vor, wie auch die Mitteilungen über solche in der Literatur spärlich sind. Nur bei Chapman (123) finden wir einige Bemerkungen über Parn. delius aus der Dauphine und Digne, wie auch Wheeler (127) einige spezielle Flugplätze erwähnt. Zahlreicher flössen die Quellen über die von delius im Wallis belebten Fund- plätze. Schon Meissner (25) erwähnt solche, und zahlreiche andere Autoren schlössen sich ihm an [Speyer (32), Frey (59), Favre und Wullschlegel (115), Christ (74), von Büren von Salis (168)]. Einige von Zermatt stammende Männchen meiner Sammlung haben ein Ausmafs von 65 mm. Ihre Grundfärbung ist weiss. Die Vorderflügel haben einen schmalen, bis über die Mitte reichenden, zugespitzten Glasrand. Die Submarginale ist kurz. Der obere Costal- fleck trägt einen roten Kern. Hinterrandsfleck nicht vorhanden. Die — 76 — Hinterflügel haben rote, vveissgekernte Ocellen; im Afterwinkel findet sich ein kleiner Fleck. Auf der Unterseite sind die beiden Costal- flecke der Yorderflügel rot gekernt, der Analfleck der Hinterflügel rot mit kleinem weissen Kern. Nach von Büren haben Walliser Exem- plare sehr häufig kein Rot auf den Costalflecken der Vorderflügel. Ein cT aus der Stau d in ger sehen Sammlung hat schmalen, hellen Glassaum, verkürzte schmale Submarginale. Oberer Costalfleck rot. Oberer Zellfleck etwas verzogen, unterer dreieckig. Die Hinter- flügel haben karminrote Ocellen ; die vorderen sind doppelt so gross als die hinteren, welche einen kleinen weissen Kern haben. Schwarze Hinterrandsfärbung schwach, ebenso die Andeutung eines Analfleckes, der auf der Unterseite rot ist. Ocellen unten weiss gekernt. Ein Q von Zermatt der Stauding ersehen Sammlung tritt in der beim Weib seltenen Form inornata auf. Die Costalflecke sind klein, schwarz, die submarginale Binde, wie der Glasrand breit. Schwarzer Hinterrandsfleck vorhanden. Weissliche Grundfärbung. Auf den Hinterflügeln sind die oberen Ocellen rot aus- gefüllt, die unteren weiss gekernt. Analfleck schwarz, schwärzliche Kappen- binde. Auf der Unterseite sind die Ocellen rot gekernt. A us den Zentral alpen liegen mir Exemplare von Kandersteg und der G e m m i vor, welche von Herrn P. P r e i s s in der Höhe von 1900 bis 2000 m gefangen wurden. Die o^cf haben ein Ausmafs von 60 bis 65 mm. Grundfärbung der Flügel weisslich. Glasrand der Vorderflügel schmal, bis über die Mitte herabgehend; bei einigen Exem- plaren zeigt sich strahlenförmiges Einspringen der hellen Grundfärbung in derselben längs der Adern. Die Submarginale kurz oder unter- brochen. Costalflecke fast durchgängig schwarz, bei einigen Exemplaren der obere rot zentriert. Am Innenrand findet sich bei den meisten Exemplaren kein schwarzer Fleck, bei einigen nur ein mehr oder weniger starker, schwarzer Punkt. Die Ocellen der Hinterflügel sind klein, lebhaft karminrot, weiss zentriert. Bei einigen Stücken findet sich ein schwarzer Analfleck. Auf der Unterseite sind die Costalflecke der Vorderflügel und die Analflecke der Hinterflügel stets rot gefärbt und tragen zumeist einen weissen Kern. Herr Preiss bemerkt, dass eine Verschiedenheit zwischen dem in der Höhe fliegenden delius und den etwa 4 bis 500 m tiefer im Gastern- tal fliegenden Stücken nicht wahrzunehmen ist. Im Durchschnitt er- schienen die Exemplare von Kandersteg etwas kleiner, als die von Bivo - 77 — im Engadin. Die von Kandersteg stammenden Weibchen sind selten bemerkenswert dunkel bestäubt und der Glasrand der Vorderflügel ist schmäler und heller, infolgedessen sehen sie weisser aus, wie die Grau- bündner 99 mit ihrem kräftigen markanten Glasrand. Bei mehreren Weibchen von Kandersteg geht der verbreitete Glas- rand der Vorderflügel bis zum Hinterwinkel, die submarginale Binde ist kräftig und zieht bis über die Mitte herab. Der schwarze Hinter- randsfleck ist gut entwickelt, der obere Costalfleck stets rot gekernt. Die Ocellen der Hinterflügel sind grösser als bei den (f(f und lebhaft karminrot mit weissem Kern. Der Analfleck ist einfach oder doppelt schwarz, auf der Unterseite rot. Der Hinterrand schwärzlich grau ein- gefasst. Männchen vom Sustenpass zeigen ein Ausmafs von 55 — 65 mm; Die Grundfärbung ist weisslich. Die Vorderflügel zeigen einen schmalen, etwas über die Flügelmitte hinabreichenden Glasrand und die Sub- marginale unterbrochen bis zur Flügelmitte. Die Costalfleck e erscheinen schwarz. Kleiner, schwarzer Innenrandsfleck. Hinterflügel mit kleinen karminroten, weiss gekernten, schwarz umzogenen Ocellen. Kein Anal- fleck der Oberseite, nur auf der Unterseite schwach angedeutet. Ein weiteres, im übrigen gleiches cf1 zeigt am Innenrand der Vorderflügel einen kräftigen schwarzen Fleck. Die submarginale Binde ist kräftig, nicht unterbrochen. Die Ocellen der Hinterflügel weiss gekernt. Als Andeutung einer Kappenbinde mehrere schwarze Flecke. Auf der Unterseite erscheinen die Costalttecke der Vorderflügel rot, ebenso der Analfleck der Hinterttügel. Ein 9 vom S u s t e n erscheint stark schwarzgrau bestäubt. Der obere Costalfleck ist rot zentriert, der Hinterrandsfleck kräftig schwarz, unterseits rot. Hinterflügel schwarzgrau gerandet mit starker Kappen- binde und schwarzem, unten rot gefärbtem Analfleck. Vom Splügen besitze ich verschiedene cfcT- ^rei derselben haben einen roten Costalfleck, schmalen Glasrand, verkürzte Submarginale der Vorderflügel, keinen Analfleck der Hinterflügel auf der Oberseite, klein karminrote Ocellen, bei einem tf rot ausgefüllt, bei den übrigen weiss gekernt. Auf der Unterseite ist bei zwei Exemplaren der Anal- fleck klein und schwarz, bei den übrigen rot. Bei einem weiteren Exemplar zeigt sich ein schwarzer Fleck am Innenrand des Vorder- flügels und zwei kleine, oben schwarze, unten rote Analflecke. — 78 — Ein Q vom S p 1 ü g e n (S t a u d i n g e r sclie Sammlung) hat 6 9 mm Ausmafs und eine gelbliche Grundfärbung. Es ist stark verdüstert und vereinigt den Charakter der ab. anna Stichel mit ab. nigrescens Wheeler. Es rinden sich zwei rote Costalflecke, ein schwarzer Hinterrandsfleck der Vorderflügel, ein roter Grundfleck der Hinterflügel, starker schwarzer Hinterrand, starke schwarze Analflecke. Hie Ocellen sind gross, weiss gekernt, Kappenbinde und Hinterrand schwärzlichgrau. Analfleck unter- seits rot. Ein (j71 vom Sp lügen (Stau dingersche Sammlung) hat schwarze Costalflecke. Die Submarginale geht bis zur Hälfte, ebenso der Glas- rand. Kein Hinterrandsfleck. Auf den Hinterflügeln sind die Ocellen oben rot, unten weiss gekernt. Kein Analfleck, keine Kappenbinde, kein verdunkelter Aussenrand. Ein weiteres cf (der S taudi n ger sehen Sammlung) stellt die ab. redueta Reverdin dar. Sie stammt vom Stallenberg in Graubünden, hat schmalen Glasrand und verwischtere Submarginale. Costalflecke sind klein, schwarz, kein Hinterrandsfleck. Ocellen der Hinterflügel klein, verdunkelt. Vom Bernardino (Mesoccio) liegen mir 4 cfrf und 6 99 Vür- Sie sind grösser als die Exemplare von der Gemmi und von Kandersteg. Der erste Costalfleck der Vorderflügel ist bei allen cfcT nur schwach rot auf der Oberseite. Glasrand schmal bis zur Hälfte des Flügels reichend, Submarginale schwach, verkürzt. Am Innenrand bei 2 Exem- plaren ein kleiner schwarzer Fleck, bei den anderen fehlt er völlig. Ocellen der Hinterflügel bei zwei Stücken rot ausgefüllt, bei zweien weiss gekernt. Bei einem kleinen tf findet sicli eine Andeutung eines schwärzlichen Analfleckes der Hinterflügel , der auf der Unterseite rot gefärbt und verdoppelt ist. Die Weibchen vom Bernardino sind grösser und lebhafter gefärbt und stark verdüstert. Es linden sich zwei bis drei Costalflecke der Vorder- fliigel, welche rot ausgefüllt sind. Submarginale Binde und Innenrands- fleck kräftig entwickelt. Die Hinterflügel haben einen schwärzlichgrauen Aussenrand, submarginale Kappenbinde, kleinen schwarzen Analfleck und grössere, rote, unten weiss gekernte Ocellen. Auf der Unterseite zeigen sich zwei rote Analflecken. Hinterleibstasche bei sämtlichen 9$ vorhanden. Fünf Männchen von Davos haben ein Ausmafs von 50 bis 65 mm. Sie zeichnen sich durch weisse Grundfärbung, schmalen Glasrand, geringe — 79 — Submarginale und rot gefärbte erste Costalfiecke der Vorderflügel aus. Bei einem Exemplar findet sieh eine Spur eines Innenrandsfleck; bei einem anderen ist ein solcher gut entwickelt. Die Ocellen der Hinter- flügel sind bei allen Exemplaren weiss gekernt. Auf der Unterseite sind die Costalfiecke rot oder schwarz. Aus Graubünden liegt mir eine stattliche Anzahl von Exem- plaren vor. Besonders liefert das Engadin reichliches Material von verschiedenen Fundplätzen. Pontresina, St. Moritz, Sils Maria, Albula, Preda, Weissenstein, Bernina, Julier. Die Grauhündner Exemplare von P. delius sind grösstenteils lebhafter gefärbt und grösser, als die aus anderen Gegenden der Schweiz stammenden. Männchen von Pontresina haben zum Teil rote, zum Teil schwarze Costalfiecke , schmalen Glasrand bei kräftiger Submarginale. Ein schwarzer Fleck am Innenrande tritt bei einem Stück auf. Weibchen sind dunkler gefärbt, haben starke Submarginale, lebhaft rote Costalfiecke, kräftigen Innenrandsfleck. Im Afterwinkel ein auf der Oberseite schwarzer, unten roter Fleck. Einige Weibchen sind hervor- ragend schön gefärbt durch rote Costalfiecke, roten Hinter ran dsfleck und grosse ganz rot ausgefüllte Ocellen. Einzelne Exemplare zeigen die als cardinalis Obthr., Herrichii Obthr. und Hardtwickii benannten Aberrationen. Solche kombinieren sich auch mehrfach. Sie scheinen nicht selten zu sein, da sie sich in den verschiedenen Sammlungen vor- fanden und auch von Büren von Salis solche abbildet (I.e., pl. III, Fig. 2). Ähnliche Exemplare erhielt ich aus St. Moritz und Sils Maria, von Bergün, Albula, Preda, Weissenstein. Die Weibchen sind zumeist leb- haft, verdunkelt, doch finden sich auch solche mit hellerer Färbung, so besonders von Bernina, Bergün, Albula. Bemerkenswert ist auch eine Zwergform des cf von Preda und endlich solche, bei denen die Ocellen klein und schwarz gefärbt er- scheinen: ab. Leonhardi Bühl, welche sich mehrfach vorfinden. Auch Assymetrie finden sich: So ist bei einem schönen grossen 9 von Albula der Afterfieck des Ilinterfiügels klein und unbedeutend, der des linken Flügels dagegen stellt eine kleine Binde dar. Von den St. Galler Alpen, den Gl am er und Thur Alpen, wie aus dem Unter engadin und vom Vorarlberg und Allgäu liegen mir keine Exemplare von Parn. delius Esp. vor. — 80 — In erheblicher Verbreitung findet sich Parn. delius in Salzburg und Tirol, wo die örtlichen Verhältnisse seinem Auftreten günstig erscheinen. Vom Stilfser Joch besitze ich Männchen und Weibchen. Die ersteren sind stattliche Tiere von hellweisser Grundfärbung, schmalem Glasrand der Vorderflügel und schwacher oder selbst fehlender Sub- marginale, mit schwachen, bei einem (f rot gefärbten Costalflecken. Ein dunkler Innenrandsfleck findet sich nur bei einem Exemplar. Die Weibchen sind kräftiger gezeichnet, verdüstert mit lebhaft roten Costal- flecken und schwarzem Innenrandsfleck. Glasrand breit, mehrfach die Submarginale umfassend. Ocellen der Hinterflügel gross, karminrot, weiss gekernt, Hinterrand breit, schwarzgrau. Männchen und Weibchen vom Ort ler verhalten sich ähnlich. cfcf Glasrand der Vorderflügel schmal; Submarginale schwach, Innen- randsfleck klein oder ganz fehlend. Hinterflügel ohne Analfleck, mit kleinen roten, weiss gekernten Ocellen. 99 kräftiger, dunkler, alle Binden und Flecken stärker entwickelt. Ocellen der Hinterflügel rot, gross, weiss gekernt, submarginale Kappenbinde kräftig. Hinterrand schwarzgrau. Eine Zwergform (52 mm, Sammlung Bryk) (? hat schmalen glasigen Aussenrand der Vorderflügel, an der Hälfte dos Flügels endigend. Submarginale kräftig schwärzlichgrau, bis über die Hälfte des Flügels reichend. Costalflecke schwärzlichrot zentriert, Zellflecke schwarz. Hinter- randsfleck grauschwarz von fast gleicher Grösse. Unterseite wie oben, Flecken und Binde verwaschen, besonders Costal- und Hinterrandsfleck. Hinterflügel mit kleinen, oben weiss gekernten Ocellen, die nur schmal schwarz umrandet sind. Afterfleck sehr schwach. Auf der Unterseite Ocellen kräftiger, ebenso Afterrleck. Ein q* aus den Zi 11 er thaler Alpen zeigt weissliche Grund- färbung. Glasränd der Vorderflügel bis zur Hälfte, Submarginale bis zu */4. Oberer Oostalfleck rot, ein zweiter kleiner schwarz, ein dritter gross, schwarz. Zellflecke gros?, schwarz, besonders der obere, Hinter- randsfleck klein, punktförmig. Hinterfliigel mit lebhaft roten Ocellen und schwarzem Analfleck, der auf der Unterseite rot. Bei Pkemplaren von Salzburg erscheinen die cfcT etwas kleiner als die Engadiner, mit schmalem Glasrand, schwacher Submarginale, schwarzen Costalflecken, ohne Hinterrandsfleck. Hinterflügel mit weiss gekernten roten Ocellen, ohne Analfleck. Weibchen grösser, Engadiner Exemplaren nahestehend, mit breitem Glasrand und breiter Submarginale, — Sl — roten Costalflecken, lebhaft verdüstert im Diskus, Hinterrandsfleck gross. Ocellen der Hinterflügel gross, Analtieck stark. Vom Grossglock ner liegen mir zwei Männchen vor mit schmalem Glasrand und schwacher Submarginale. Erster Costalfleck rot. Innen- randsfleck bei einem Exemplar kräftig neben kleinem Analrleck der Hinterflügel, welch beide Flecke dem anderen fehlen. Rote Ocellen der Hinterflügel weiss gekernt. Grosse kräftige Exemplare. Ein Männchen von Sulden hat eine weisslichgelbe Grundfärbung, schmalen Glassaum, schwache Submarginale. Die Vorderflügel rot ge- kernten oberen Costalfleck, ohne Hinterrandsfleck. Hinterflügel mit kleinen roten weiss gekernten Ocellen, kleinen schwarzen Analfleck, der auf der Unterseite rot ist. Ähnliche Verhältnisse zeigen die mir aus derBrenta vorliegenden Männchen und Weibchen. Erstere haben schmalen Glassaum, schwache Submarginale, kleine Costalflecke, deren oberer rot ist, keinen oder nur schwachen schwarzen Hinterrandsfleck der Vorderflügel und kleine rote weissgekernte Ocellen der Hinterflügel. Die Weibchen sind ver- düstert, Costalflecke der Vorderflügel rot ausgefüllt. Hinterrandsfleck kräftig. Hinterrand der Hinterflügel grauschwarz mit leichter sub- marginaler Kappenbinde und mit Analflecken. Eine besondere Stellung nehmen die in meiner Sammlung zahlreich vertretenen schönen Männchen und Weibchen von Reichenstein bei Eisenerz in Steiermark ein, bei denen wir eine wohlbegründete Lokalvarietät in der stetigen gleichmäfsigen Erscheinung dortselbst kon- statieren können. Diese Lokalrasse wurde von Frühst orf er (118) als Parn. phoebus styriacus Frühst, beschrieben und seitdem von ver- schiedenen Seiten in der Literatur erwähnt, so von Pagenstecher (146), Rebel (97), Gross (117), Fritz Hoffmann (144). Die Männchen sind ausgezeichnet durch ihre hellweise Grundfärbung. Der Glassaum der Vorderttügel geht schmal bis zur Mitte des Aussenrandes, ebenso die Submarginale, die öfters unterbrochen ist. Oberer Costalfleck rot. Kein HinterrandsHeck oder nur punktförmige Andeutung eines solchen. Hinterflügel mit karminroten, weiss gekernten oder rot ausgefüllten Ocellen. Flügelgrund intensiv schwarz. Schwarze Analflecken in einzelnen Fällen vorhanden. Bei den grösseren Weibchen steht die weissliche Grund- färbung in besonderem Gegensatz zu der lebhafteren Verdüsterung im Diskus, wie zu dem kräftigen Glassaum, der schwarzen Submarginale Jahrb. i. nass. Ver. f. Nat. 65. 1912. G — 82 — und den beiden roten Costalflecken. Aussenrand der Hinterflügel breit schwärzlich. Es findet sich eine gepunkte submarginale Kappenbinde und ein schwarzer Analfieck. Ocellen der Hinterflügel karminrot, weiss gekernt, schwarz umzogen. Diese lebhaft gezeichneten und stark ver- dunkelten Weibchen haben, worauf ich in meiner Arbeit über Parn. apollo L. [Jahrb. Nass. Ver. f. Nat. 62 (1909), p. 178] aufmerksam machte, starke Ähnlichkeit mit den dunklen Weibchen von Parn. apollo bartholomäus Stichel und Parn. apollo brittingeri Rebel u. Rogli. Die mit roter Zentrale des Hinterrandsflecks auttretenden Weibchen habe ich als Parn. delius pseudonomioides bezeichnet. Übrigens variieren die Weibchen mehr oder weniger und machen namentlich auch durch ihre grosse rote, stark weiss gekernte Ocelle der Hinterflügel einen aparten Eindruck. Sie übertreffen an Grösse zumeist die Engadiner Stücke. 2. Vorkommen und Erscheinungsweise von Parn. phoebus Fabr. in Asien. Parn. phoebus F. (delius Esp.) findet in Asien einen zweiten ungemein ausgedehnten Verbreitungsbezirk von rein kontinentalem östlichem Charakter, während bei delius Esp. im europäischen noch das Seeklima Einfluss hat. Das von v. Nord mann gemeldete Vorkommen von Parn. delius im Kaukasus ist, wie ich hier einschalte, bis jetzt noch von keinem zweiten Forscher bestätigt worden, obwohl der Kaukasus, namentlich auch das von von Nord mann als Fundort bezeichnete Adshara-Gebirge, in der neueren Zeit mehrfach sorgfältig exploriert wurde. Der am weitesten nach Westen gelegene Fundort für delius in Asien ist das Uralgebirge. Von hier aus breitet sich der Falter, allerdings nicht gleichmäfsig, wie es scheint, sondern in getrennten Bezirken über Sibirien und Zentralasien über Werchojansk, wo er sogar den 65° n. Br. erreicht, hinaus bis nach dem Ochotskischen Meere und nach Kamtschatka. Er kommt in diesem weiten Gebiete in mehreren in nächster Verwandtschaft stehenden, von den Autoren aufgeführten Formen vor, welche sich an die europäischen unmittelbar anschliessen. Menetries (Nr. 31) erwähnte zuerst unter der Bezeichnung Parn. phoebus var. intermedius forma uralensis die im Ural vorkommende Lokalform. Er charakterisiert die cTcT als mit grösseren Flecken der Vorderflügel versehen, mit breiter, unterbrochener sub- — 83 — marginaler Binde, das Q mit roten blassen Costalflecken der Vorder- flügel, die Hinterflügel ohne roten Analfleck. Stichel (137, 138, 140) erwähnt diese Form gleichfalls. Ein Exemplar (q7) meiner Sammlung, leider ohne nähere Fundort- angabe als «Ural» hat 66 mm Ausmafs. Die Grundfarbe ist schwach gelblichweiss. Der dunkle Glasrand der Vorderflügel breit bis zu 2/3 gehend, ebenso die stark ausgeprägte submarginale Binde. Oberer Costalfleck rot. Schwarzer Innenrandsfleck vorhanden. Die Hinterflügel tragen grosse karminrote Ocellen, von denen die hinteren schwach weiss zentriert sind. Schwarzer Analfleck. Auf der Unterseite sind sämtliche rote Ocellen, wie der rote Analfleck weiss gekernt. — Der nächste Verbreitungsbezirk für Parn. phoebus Fabr. findet sich in Westsibirien im Tarbagatai, und der benachbarten Kirgisensteppe, von wo er als intermedius Men. (20, 22) bekannt ist. Stichel (137, 138, 140) charakterisiert ihn. <$ mit wenigstens einem, meist aber zwei rot gekernten Costalflecken, kräftiger Submarginale, ohne Hinterrandsfleck der Vorderflügel und grossen roten Ocellen der Hinterflügel. Einen weiteren Bezirk bildet nach Stichel (137) Zentralsibirien: Altai, Sajan-Gebirge, das Gebiet des Baikalsees, die Mongolei (Uljassutai), sowie Ostsibirien : Ajan, Gishiga am Ochotski'schen Meere. Von hier wird der Falter in verschiedener Weise aufgeführt, von Menetries (33) als phoebus und als phoebus var. intermedius altaica («cf mit submarginaler, nicht entwickelter Binde, ohne Fleck am Innenrand»), von Oberthür (93) als delius var. intermedius, ebenso von Rühl (43), Elwes (79), Staudinger (104) als phoebus phoebus, von Stichel (137 und 140) als phoebus phoebus. Als eine Zwergform desselben gilt nach Stichel (137) vär. Sedakovii Men. mit schwachen, punktartigen Ocellen, sowie als melanotische 9 Form Dis Grum Grshimailo von Irkutsk. (140 zu Parn. nomion gezogen!) Parnassius intermedius tritt in diesen Bezirken in ähnlicher Weise auf, wie delius in Europa. Im allgemeinen sind die Exemplare kleiner und heller gefärbt als europäische und es scheint, wiewohl verdunkelte Weibchen viellach angetroffen werden, doch eine gewisse Neigung zur Bildung albinistischer Formen zu bestehen. Wenigstens tritt nicht allein die dahin neigende ab. Sedakovii auf, sondern eine erhebliche Reihe mir aus verschiedenen Sammlungen vorliegender Stücke charakterisiert sich durch ein stärkeres Aufhellen derselben Grundsubstanz 6* — 84 — bei Verkleinerung der schwarzen Flecke der Vordertiiigel und der roten Ocellen der Hinterfiügel, welche in einfach schwarze allmählich über- gehen, oder auch ganz verschwinden. Diese albinistische (?) Richtung wäre eine Analoge zu dem stärkeren Auftreten hellerer Färbung bei den östlichen Formen von Parn. apollo L. und mnemosyne L. Zur Illustration will ich auf eine Anzahl von Formen, die mir vor- gelegen haben, etwas näher eingehen und dieselben beschreiben. Ein kleines normales cf1 (52 mm) von Altai in meiner Sammlung zeigt einen schmalen Glasrand, eine starke bis über die Flügelmitte gehende Submarginale, die beiden Costalflecke der Vorderflügel blassrot ausgefüllt, am Innenrand einen kleinen schwarzen Fleck. Zwei 99 haben ungefähr dieselbe Grösse, sind aber mehr oder weniger stark verdüstert. Das weniger dunkle Q zeigt schwache rote Schüppchen in den beiden Costalfiecken der Vorderflügel und einen kräftigen Innen- randsfleck bei verbreitetem Glasrand und starker Submarginale. Die lebhaft roten Ocellen der Hinterflügel sind ganz ausgefüllt, schwarz umrandet, der Aussenrand schwärzlichgrau, am Afterwinkel ein schwarzer Fleck, Flügelgrund kräftig schwarz. Das zweite 9 ist stärker schwarz bestäubt, besonders im Diskus. Der Aussenrand und die Submarginale ist verbreitert, beide Costalflecke rot, ebenso der Innenrandsfleck. Die Hinterflügel haben einen breiten grauschwarzen Aussenrand und kräftige Kappenbinde, schwarzen Analfleck auf der Oberseite, der unten und weiss gekernt erscheint. Eine Hinterleibstasche findet sich bei beiden Weibchen. Ein weiteres Männchen von Altai steckt seit längeren Jahren unter der Bezeichnung Parn. intermedius punetatus (s. T. II, Fig. 6) in meiner Sammlung. Es hat 52 mm Ausmafs und erregt ein besonderes Interesse durch seine überwiegend weissliche Färbung. Die Vorderflügel zeigen einen schmalen Glassaum, schmale Submarginale und schwache schwärzliche Costalflecke. Die Hinterfiügel sind im Grunde kräftig schwarz, sonst aber durchgängig weisslich. Sie tragen auf der Oberseite an Stelle der hinteren Ocelle einen kleinen schwarzen Fleck. Die vordere Ocelle fehlt völlig. Auch auf der Unterseite findet sich keine Spur von Rot, selbst im Grunde nicht. Die eigentümliche Aberration bildet also Übergang resp. Steigerung der charakteristischen Erscheinungen in den Ocellen zu sedakovii und Leonhardi. Sedakovii zeigt noch lebhaftere Färbung, wie aus der nach- folgenden zu der Abbildung von Menetries (1. c. T. 1, Fig. 8) ge- — 85 — gebenen Diagnose erhellt: »Kleiner als phoebus. Flügel weiss, durch- sichtig am Apex und bis zur Hälfte des Aussenrandes. Die Vorder- flügel mit schwarzen Flecken ohne Rot. Hintertlügel am Innenrande breit schwarz. Vordere Ocellen sehr klein, rot, schwarz meist fehlt, hintere oben nur ein schwarzer Fleck, unten blass orange. Vier rote Flecken im Grunde.« Durch die Güte des Herrn Fr. Bryk in Myllykylä (Finnland) waren mir einige weitere interessante Formen zugänglich. Ein (f (55 mm) von Pamir mit der Bezeichnung variabilis hat weissliche Grundfärbung. Die Vorderflügel zeigen einen bis zum Hinterwinkel reichenden Glasrand. Der Aussenrand ist schwarz und weiss gescheckt. Die Submarginale ist schmal, gezackt, geht bis nahe zum Hinterwinkel Costalflecke schwärzlich, Zellflecke gross ; der vordere umgibt die Zell- spitze, der untere ist kräftig, oblong. In der Mitte des Innenrandes Andeutung eines schwarzen Flecks. Die Hinterflügel haben einen breiten, um die Mittelzelle herumgehenden schwarzen Rand. Die Ocellen sind rot, schwarz umrandet. Aussenrand schwarzgrau bestäubt. Submarginale geht unterbrochen vom Hinterwinkel zum Vorderrand. Die Unterseite der Vorderttügel ist wie oben, die der Hinterflügel zeigt weisslich zentrierte rote Ocellen, kräftige rote Grundflecke. Aussen- rand und Kappenbinde wie oben. Der Falter hat grosse Ähnlichkeit mit Parn. actius. — Ein 9 von Altai aus der Bryk sehen Sammlung hat 58 mm Aus- mafs. Grundfärbung der Vorderflügel weiss. Glasrand breit, schwärzlich- grau, auf den Adern am Aussenrand schwarz punktiert. Submargiuale breit, schwärzlichgrau, bis in den Hinterwinkel reichend und sich dort mit dem Glasrand vereinigend, durch weissliche bogige Grundsubstanz in der Mitte getrennt bleibend, Costalflecke schwarzgrau, Zellflecke gross schwarz. Am Innenrand ein grauschwarzer Fleck von der Grösse der Costalflecken. Diskus verdüstert. Unterseite wie oben, etwas stärker verdunkelt. Costal- und Hinterrandsflecke verwaschen ; der obere Costal- fleck trägt einige rote Schüppchen. Hinterflügel mit starkem schwarzem Innenrand. Am Afterwinkel zwei schwärzliche Flecke, die dunkel ver- waschen sind. Kappenbinde deutlich. Aussenrand grauschwarz, beide miteinander auf den Adern zackig verbunden. Ocellen karminrot, schwarz umzogen, ohne weisse Pupillen. Unterseite wie oben, die Ocellen nicht zentriert, der proximale Analfleck rot ausgefüllt. Hinterleib schwärzlich- braun mit weisslichen Haaren und Begattungstasche. — 86 — Besonders interessant sind einige Stücke der Brykschen Sammlung von Parn. intermedius, welche der europäischen ab. Leonhardi entsprechen. Ein cT von Altai hat 58 mm Ausmafs. Die Grundfärbung ist weisslich. Die Yorderflügel haben einen schmalen, nach innen gewellten grau- schwarzen Glasrand bis über die Flügelhälfte, die Submarginale ist in der oberen Hälfte kräftig, in der unteren schmal, bis etwas über die Mitte gehend. CostalHecke schwärzlichgrau. Zellflecke schwarz. Unter- seite wie oben. Die Hinterflügel sind weisslich. Statt der oberen Ocellen zeigen sich zwei kleine Flecke. Innenrand schwarz. Afterfleck nicht vorhanden. Andeutung einer Kappenbinde am Aussenrand nur durch einige schwarze Fleckchen. Die Unterseite zeigt anstelle der roten Ocelle schwarze Punkte, ferner zwei kleine schwarze After- flecke, und als Andeutung einer submarginalen Binde zwei schwarze Flecke. Im Flügelgrund kräftige rote Flecke. Aus der S tau dinger sehen Sammlung vermag ich ebenfalls einige interessante Formen aufzuführen. Parn. intermedius cf Arasanquelle 9000 ' (25. 6. 09), Altimaskaja. Sehr helle Grundfärbung aller Flügel, schmaler glasiger Aussenrand, Submarginale verliert sich in der Flügelmitte. Costalflecke oben schwarz, der obere unten schwach rot. Starke Zellflecke. Hinterflügel mit kleinen, im Zentrum karminroten, breiten schwarz umzogenen Ocellen. Auf der Unterseite sind die Ocellen karminrot, schmal schwarz. Ein grosser Analfleck. Parn. phoebus intermedius (f von Altai. Übergang zu extrema Bang-Haas in lit, Auf der Oberseite der Yorderflügel geht der Glasrand schmal bis zur Flügelmitte. Die Submarginale ist kräftig schwarz, über die Flügelmitte hinaus sich erstreckend. Costalfleck klein, schwärzlich, Zellfleck gross, schwarz. Hinterflügel mit breitem schwarzem Flügelgrund und ganz kleinen seh warzen Ocellen. Auf der Unter- seite sind die Ocellen klein schwarz, bei ganz schwacher Andeutung von dunklen Kappenflecken. cf Parn. intermedius, Altai: Hellweisse Grundfärbung. Die Vorderflügel auf der Oberseite mit schwachen, bis zum Hinterwinkel reichenden Glasrand. Submarginale kräftig. Costalfleck schwarz, Zell- flecke kräftig, schwarz. Die Hinterflügel zeigen auf der Oberseite die oberen Ocellen schwach rötlich zentriert, die hinteren kleiner, völlig schwarz, Auf der Unterseite sind sie rotgetönt. Eine schwache — 87 Kappenbinde steht unterbrochen zwischen den Adern. Kleiner schwarzer Analfleck auf der Unterseite (ab. Leonhardi). Besondere Erwähnung verdient ein II e r m a p h r o d i t von P a r n. intermedius von Altai (Taf. II, Fig. 1). Derselbe zeigt links die Charaktere vom Q, rechts vom ^f. Grundfärbung weisslich. Die Flügel der linken Seite kleiner als die der rechten. Links findet sich (Diagonale L. Vorderflügel 30 mm, R. 32 mm; Hinterflügel: Diagonale R. 25, L. 22 mm) ein breiter, bis zum Hinterwinkel reichender Glasrand, dort mit der breiten Submarginale vereinigt und sonst durch eine Reihe weisser Flecken getrennt. Zwei rote Costalflecke, Zellflecke schwarz, gross. Hinterrandsfleck kräftig. Hinterflügel mit breiter, schwarzer Grund- färbung, zwei schwarzen Analflecken, mit Kappenbinde und schwärzlichem Aussenrand. Grosse karminrote, ganz ausgefüllte, schmal schwarz umzogene Ocellen. Auf der Unterseite Costalfleck und Ocellen weiss zentriert. Zwei rote und ein kleiner schwarzer Costalfleck, zwei Analflecken, rote Kappenbinde. Rechts auf der männlichen Seite findet sich ein schmaler Aussen- rand der Vorderflügel,* weniger weit herunterreichend. Submarginale desgleichen schmal. Costalfleck rot. Kleiner schwarzer Innenrandsfleck. Im Flügelgrund scheint ein roter Fleck durch. Auf dem Hinterflügel vordere Ocelle weiss gekernt, hintere ausgefüllt. Kleiner schwarzer Analfleck. Kappenbinde und grauer Aussenrand mehrmals unterbrochen. Auf der Unterseite Costalfleck der Vorderflügel rot. Kleiner Innenrands- fleck. Ocellen weiss gekernt. Ein roter Analfleck. Kappenbinde und Aussenrand schwach gefärbt. Im Flügelgrund rote Flecke, auf beiden Hälften gleich entwickelt. Der Hinterleib ist schwarz, weisslich behaart, auf der männlichen rechten Seite stärker, zur Seite gelblich. Die Haare umkleiden den Hinterleib, dass eine nähere Untersuchung von Geschlechts- organen nicht wohl möglich ist ohne Aufweichen. Rechtes Fühlhorn fehlt. Interessante Formen liegen vom Saj an- Gebirge aus der Stau- dinger sehen Sammlung vor. Ein sehr stark verdunkeltes Q fällt besonders auf. Der ganze Vorderflügcl ist schwärzlich bestäubt. Nur die submarginale Kappenbinde und die zwischen beiden grossen schwarzen Zellflecken belegene Partie der Mittelzellen bleiben hell. Die Costal- flecke sind lebhaft rot, der Hinterrandsfleck tiefschwarz eingefasst, rot zentriert. Auch die Hinterflügel sind stark verdüstert, nur im Diskus und am Grunde des Vorderrandes bleiben helle Stellen, wie in der Mittelzelle. Nahe dem ('runde des Vorderrandes steht ein schwarzer — 8S — Fleck nach innen von den oberen, grossen, roten, schwach weiss zentrierten Ocellen. Diese sind mit den noch grösseren, nicht zentrierten, schwarz umzogenen hinteren Ocellen durch einen schwarzen Steg verbunden (ab. cardinalis Obthr.). Die ganze Mittelzelle ist schwarz umzogen von tiefschwarzem Grunde aus, in welchem ein roter Fleck steht (ab. anna Stich.). Hinterrand tiefschwarz. Analfleck schwarz. Die Unterseite erscheint heller, die Zeichnungen und Flecke verwaschen, sonst wie oben. Analfleck rot. Rote Grundflecke deutlich. Mehrere Varietäten von Parn. intermedius von dem Sajan- Gebirge aus der Staudinger sehen Sammlung liegen mir als inter- positus Herz vor. Ein tf von dort hat 64 mm Ausmafs, schmalen Glasrand, auf den Adern schwarze Punkte. Submarginale kräftig. Zwei rote Costalflecke, schwarzen Hinterrandsfleck. Hinterflügel mit karmin- roten Ocellen und breitem schwarzem Innenrand. Kappenbinde nach vorn sich verbreiternd. Analfleck vorhanden. Auf der Unterseite sind die Costalflecke rot, Ocellen weiss gekernt. Oberer Analfleck rot, unterer schwarz. Kappenbinde vorhanden. Ein sehr schönes Q ist sehr stark verdunkelt und vereinigt in sich die Charaktere von Parn. delius cardinalis Oberth. mit denen von Parn. delius Hardtwickii Kan. und Herrichii Oberth. gleich dem früher erwähnten von Pontresina stammenden Exemplar von Parn. delius in meiner Sammlung. Herr Fr. Bryk wird das auffallend schöne Stück zum Objekt einer Abbildung machen. Ein cf von 65 mm von Irsyn hat hell weisse Grundfärbung. Die Adern erscheinen am Aussenrand der Vorderflügel schwarz gefleckt. Der schmale Glasrand geht bis zur Mitte, ebenso die Submarginale. Spur eines Hinterrandsflecks, Costalfleck klein, Zellfleck gross, oblong. Hinter- flügel hellweiss, der Grund tiefschwarz über die Mittelzelle herumgehend. Ocellen klein, karminrot, schwarz umzogen. Spur eines Analflecks. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel wie oben, die Hinterflügel haben schwach weiss gekernte Ocellen, roten Grundfleck. Brust und Hinterleib unten gelblich. Von dem Sajan-Gebirge stammen weiter eine Reihe von Exemplaren, die Herr A. Bang -Haas zu einer besonderen Lokalvarietät zusammen- fassen und demnächst unter dem Namen var. fortuna zu beschreiben gedenkt. Die betreffenden Stücke zeichnen sich nicht allein durch Grösse, sondern namentlich durch die hellweise Grundfärbung aus und differieren im einzelnen nicht unwesentlich. — 89 — Ein cf 58 mm Arasankol (Sajan) hat weisse Grundfärbung, schwarze Costalflecke, starke schwarze Submarginale, die bis zur Flügelhälfte reicht, und schwärzlichen Glasrand der Vorderflügel. Der Aussenrand ist weiss und schwarz gescheckt. Die Ocellen der Hintertiügel sind karminrot, schwarzer Analfieck vorhanden, der auf der Unterseite rot beschuppt ist. Ein 9 (Sajan) 66 mm Ausmafs, zeigt breiten Glasrand der Vorder- flügel, der sich am Hinterwinkel mit der breiten, schwarzen, submarginalen Binde vereinigt. Zwei grosse rotgekernte Costalflecke. Grosse schwarze Zellflecke, ebenso Hinterrandsfleck gross, schwarz mit roten Schüppchen, mit dem Costalfleck durch schwärzliche Binde vereinigt, Hinterflügel mit grossen karminrot ausgefüllten Ocellen und zwei schwarzen Anal- flecken, wie schwärzlicher Kappenbinde. (Abbildung Fig. 2, Tafel II.) Auf der Unterseite sind die Costalflecke der Vorderflügel rot, ebenso der Hinterrandsfleck. Die Hinterflügel tragen starke rote Grund- flecke. Die Ocellen sind gross, karminrot, weiss zentriert, Analfleck rot. Aussenrand breit dunkel gefärbt. Starke Hinterleibstasche. Starke Kappenbinde. Die sonstigen vorliegenden Stücke zeigen Verschiedenbeiten in der Grösse und Färbung, des Costal- und Hinterrandsflecks der Vorderflügel, wie der Ocellen der Hinterflügel und der Analttecken. Als eine weitere ostasiatische Form ist hier zu erwähnen, die von D e c k e r t als var. R ü c k b e i 1 i i vom Cham y 1 (corynetus Püngeler) auf- gestellte, von der mir einige Exemplare aus der Stau ding er sehen Sammlung vorliegen. Ein mit deutlicher Hinterleibstasche versehenes 9 zeigt auf dem Vorderflügel den Glasrand bis zum Hinterwinkel reichend, eine kräftige, von jenem durch helle Grundfärbung getrennte Submarginale. Costalflecke schwarz vereinigt. Zellflecke kräftig, schwarzer Hinterrands- fleck vorhanden. Die Hinterflügel haben einen tiefschwarzen Flügel- grund, der um die Mittelzelle herumgeht. Die Ocellen sind karminrot, gross, schwarz umrandet. Zwei vereinigte Analflecken, unterbrochene Kappenbinde, Aussenrand schmal, schwarz. Auf der Unterseite sind die roten Ocellen weiss gekernt, der Anal- fleck schwarz mit roten Schüppchen. Der Hinterleib ist schwarz. Ein cf von Cham vi hat die gleiche Grösse wie das Q, eine lebhafte helle Grundfärbung und ist weniger bestäubt. Die Vorderflügel sind am Rande auf den Adern schwärzlich, der Glasrand schmal, meist — 90 — bis zum Hinterwinkel reichend, die kräftig gewellte und zackig gegen den Glasrand vorspringende submarginale Binde durch helle Grundfarbe getrennt. Costalflecke klein, schwarz. Zellfleckc gross, schwarz, der obere oblong, der untere rund. Schwarzer Hinterrandstieck. Hinterflügel mit starkem, schwarzem um die Mittelzelle reichendem Hinterrand, an welchem bindeartige Anlage der Afterflecke. Unterbrochene spärliche Kappenbinde. Ocellen karminrot, tiefschwarz umsäumt. Die Unter- seite der Vorderflügel, wie oben die Ocellen der Hinterflügel weiss gekernt, Kappenbinde und Analfleck kräftig. Neuerdings hat Aus taut (135) eine Aberration von P. d. Rückbeilii als Virginia von Barnaul beschrieben, sowie einen Parnassius Rückbeilii ab. leucostigma Austaut von Chamyl Hami als albinotische Form mit gelben Ocellen. Als der letzte der asiatischen Vertreter von Parn. phoebus Fabr. ist Parn. phoebus corybas Fischer de Waldheim zu erwähnen, welcher Kamtschatka bewohnt. Er wurde bereits 1836 von Boisduval (45) erwähnt, später von Austaut (164), als Parn. phoebus var. corybas von Menetries (36), Stichel (114) als Parn. delius von corybas, var. Alpheraky (91), Elwes (69), Rühl (80), Stichel (135), Staudinger u. Rebel (101) als Parn. intermedius und von Menetries (31) als intermedius var. kamtschatica erwähnt. Letzterer sagt : «Allgemeine Färbung gelblichweiss, die schwarze Sub- marginale wenig ausgesprochen. Bei 2 Exemplaren rote Flecke im Apex der Vorderflügel, die der Ilinterflügel weiss gekernt, bei einem dritten nur einen und keinen weissen Kern in den roten Flecken der Hinterflügel. Beim 9 tlt'ei rote Flecke im Apex der Vorderflügel, Fleck im Innenrand ohne Rot. Ocellen ohne weisse Pupillen.» Stichel (115) sagt von ihm: «Nähert sich europäischem delius, kleiner; Submarginalc schwach, Hinterrandsfleck fehlend. Costalfleck und Ocellen bleicher. Q schärfer gezeichnet, mit kräftigem Costalfleck, 2 mit roter Füllung, Ocellen der Hinterflügel gross.» Alpheraky (91) verbreitet sich ziemlich ausführlich über diese von Herz zahlreich in Kamtschatka aufgefundene Rasse, welche sich der europäischen delius sehr nähert. Auch über Parn. corybas Erschoff von Fergana verbreitet er sich, welche identisch ist mit Parn. I Ionrat hi. — 91 3. Vorkommen in Nordamerika. Ein dritter umfangreicher Bezirk für die Verbreitung von Parn. phoebus Fabr., delius Esp., smintheus Doubl, findet sich in Nord- amerika, wo er gemeinlich als Parn. smintheus D. bezeichnet wird. Am meisten nach Norden zu wurde hier auf der Insel Kadiak bei Alaska eine bereits von Elwes (79) erwähnte, von Stichel (137) als Parn. phoebus apricatus beschriebene Form aufgefunden. Nach Stichel ist das d71 grösser als der asiatische intermedius, kreide- weiss mit starken Zellflecken und kräftigem Hinterrandsfleck. Saum schmal, Hinterflügel mit scharfer Submarginale. Ocellen gross. Hinter- randsfleck breit schwarz. Das 9 ist dunkler gefärbt, die Hinterttügel mit schmaler submarginaler Binde. Die auf dem amerikanischen Kontinent weitverbreiteten Formen fassen wir gewöhnlich unter smintheus zusammen, von welchen verschiedene Lokal- varietäten aufgestellt worden sind (Stichel 116), deren Berechtigung allerdings zu prüfen ist. Stichel unterschied neben Parn. phoebus smintheus Doubl. (Rocky Mountains Colorado) und der Form mendica Stieb, (von Britisli Columbia, Colorado) noch Parn. phoebus hermodur H. Edw. (von S. Colorado) und der zweifelhaften Subspezies Sayii W. H. Edw. (von Montana) Parn. phoebus nanus Neum. (von Brit. Columbia) Parn. phoebus Behrii W. H. Edw. (Kalifornien) mit forma nigra Wright und endlich Parn. magnus Wright (von Brit. Columbia). Die gewöhnliche Form smintheus Doubl, wurde von Doubleday (19) aufgestellt, von Gray (24), Kirby (49), W. H. Edwards (45,) wo das Ei abgebildet ist), Elwes (79), Grum Grshimailo (90), Rühl, Holland (mit Abbildung), Dyar und Anderen erwähnt. Mehrfach wird von den Autoren der Übergang zu den europäischen und asiatischen Formen betont. Von Elwes werden namentlich die ausgezeichneten Darstellungen von W. H. Edwards (Bull. N. Am. Vol. I, p. 20) und Courtis (Pap. 111, 158) hervorgehoben. Auch verweist Elwes auf die Mitteilung Reakirts in Prov. Phil. Ins. Soc. XI, p. 129, welcher: «eight very closely allied, but perfectly distimet and seemingly constant form of P. smintheus» aufführt. Ebenso betont Elwes die Bemerkungen Zell er s über Parn. smintheus. Die von Stichel (140) als mendica Stich, bezeichnete Form von Brit. Columbia, Montana, Colorado entspricht im allgemeinen der sibirischen — 92 Sedakovii Men. Sie ist kleiner als die Hauptform. Die Yorderflügel haben nach Stichel kein Rot und auf den Hintertiügeln sind die Augenflecke stark verkleinert oder mit nur geringen Pupillen versehen. Die von H. Edwards aufgestellte, von W. H. Edwards (71) beschriebene und von ihm (70), wie auch von Holland abge- bildete Subspezies P. ph. hermodur (Rocky Mountains) wird auch von Elwes (79), Rühl und Dyar erwähnt. Elvves sagt, dass die Montana-Exemplare beider Geschlechter sehr gross, über das gewöhn- liche Mafs von P. smintheus (Colorado) seien. Einige 99 erscheinen sehr dunkel, sodass wenig von der gelblichweissen Grundfärbung übrig bleibt und dies vorzugsweise in der Zelle der Vorderflügel und dem Diskus der Hinterflügel. Die roten Flecke sind besonders gross. Im weiblichen Geschlecht könnten sie als besondere Spezies hervorgehoben werden, aber nicht im männlichen, da die Männchen den Colorado- Exemplaren sehr ähnlich und öfters nicht zu unterscheiden sind. Einige Pärchen sind gar nicht von P. intermedius zu unterscheiden in ihrer melanistischen Erscheinungsweise. Elwes berichtet über die von Courtis beobachtete Eiablage, welche an den Blättern, der Wurzel oder dem Grund der Nahrungs- pflanze alle paar Minuten erfolgte. Zuchtversuche aus Eiern gelangen Edwards nicht. Sehr bemerkenswert sind die Mitteilungen , welche E 1 r o d und Maley (135) über Parn. smintheus v. hermodur geben, sowohl über das Ei, die Raupe und den Schmetterling. Exemplare von Montana aus 3000 bis 7000' Höhe sind grösser, als die von Pikes Peak von 12000', wo sie kleiner und dunkler werden. Die nördliche Grenze des Falters ist unbekannt, nach Edwards geht sie bis Alberta. E 1 r o d und Maley fanden die auf Saxifraga lebenden Raupen auf dem Pikes Peak zu Tausenden: «a few miles from camp, towards to main summit, on irrigation of water ditch hat the surface of the water covered as far as we could su in cithcr direction with dead or striggling larone of smintheus.« Der Fang der Schmetterlinge war in der grossen Höhe sehr schwierig. Die von verschiedenen Autoren, wie W. H. Edwards (37), von Wright (133) als smintheus var. hermodur abgebildete, von Elrod und Maley (135) als v. hermodur, von Dyar (105) als smintheus, von Elwes (69) als delius smintheus von Montana erwähnte Subspezies 93 Sayii W. H. Edvv. wird als solche als berechtigt angezweifelt, so auch von Stichel (114). Ebenso scheint die von Neumoegen (95) aufgestellte Parn. p h o e b u s nanns v. Stichel nur eine unsichere Lokalvarietät von Brit. Columbia darzustellen. Sie wird von Dyar, Wright (133), von Verity (n. Stichel) als smintheus forma minor und von demselben als P. delius var. smintheus f. hermodur, ab. melanist 9 erwähnt. Von Kalifornien, Sierra Nevada und Utah wird P. phoebus Behrii W. H. Edwards angeführt, von YV. H. Edwards (51) zuerst beschrieben und abgebildet, von Rühl, Holland erwälmt, von Wright als Sayii abgebildet und als Behrii und smintheus erwähnt und abgebildet. Behrens und Boisduval erwähnen ihn als smintheus und Wright (133) auch die forma niger von Kali- fornien. Stichel (138) bemerkt, dass die von den meisten Autoren als Merkmal für diese Form bezeichnete gelbe Färbung der Augenflecke nur ein nebensächlicher Charakter sei, dass vielmehr die in der Sierra Nevada zu einer konstanten Subspezies ausgebildete Art an cf haupt- sächlich an der lebhaft schwarzen submarginalen Kappenbinde des Vorder- flügels kenntlich sei, im übrigen aber bald mit roten, bald mit gelb- lichen, meist kleineren Ocellen auftritt. Als letzt zu erwähnende Form bezeichnete Wright (133) eine grosse helle von Brit. Columbia und bildete sie ab als Parnassius phoebus magnus. Zur näheren Illustration der vorstehend erwähnten Formen von P. smintheus Doubl, füge ich einige Beschreibungen von hervorragenden Exemplaren aus meiner eigenen, wie auch aus den mir freundlichst zur Verfügung gestellten Vorräten anderer Sammlungen bei. Einige Männchen in meiner Sammlung stammen aus Colorado. Sie sind an Grösse verschieden (50 bis 55 mm Ausmafs). Der Glassaum der VorderHügel ist schmal, nach den Adern hin strahlenförmig unter- brochen und, wie die submarginale Binde, verschieden stark entwickelt. Die beiden Costalflecken sind bei allen Exemplaren rot gefärbt; ein schwarzer Innenrandsfleck ist nur bei einem Exemplar entwickelt. Die roten Ocellen der Hinterflügel sind bei 2 Stücken ausgefüllt, bei zweien weiss gekernt. Zwei Exemplare zeigen eine Andeutung eines schwarzen Analflecks, der oben einfarbig, unten mit roten Schüppchen versehen ist. - 94 - Die Ocellen sind bei allen Exemplaren auf der Unterseite weiss gekernt, die roten Grundflecken kräftig. Ein 9 von Colorado zeichnet sich auf den Vordertiügeln durch kräftigen Glasrand, breite, ganz heruntergehende Submarginale und kräftig rot ausgefüllte Costalflecke, wie lebhaft schwarze Zellflecke aus. Der schwarze Fleck am Innenrande ist rot zentriert. Die Hinterflügel haben viel grössere rote, weiss zentrierte Ocellen, schwarzen, auf der Unterseite roten Analfleck und auch eine submarginale Kappenbinde. Der Aussenrand ist schwärzlich, unterbrochen. Legetasche vorhanden. Ein kleines cf (Rocky Mountains) hat kräftigen roten Costalfleck, kleinen Hinterrandsfleck, schmalen gleichförmigen Glasrand und schwache Submarginale der Vorderflügel, kleine weiss gekernte, rote Ocellen der Hinterflügel, schwachen Analfleck, der unterseits kräftiger markiert ist. Ein anderes cf (65 mm Ausmafs, Rocky Mountains) zeigt einen breiten gleichförmig bis zum Hinterwinkel gehenden Glassaum der Vorderflügel, schmale, nur bis zur Flügelmitte reichende Submarginale, grauen Costalfleck, längliche schwarze Zellflecke und deutlichen Innen- randsfleck. Auf den Hinterflügeln zeigt sich auf der Oberseite die vordere Ocelle rötlich, schwach schwarz umzogen, die hintere viel kleiner, fast nur als schwarze Flecke mit einzelnen roten Schüppchen sich dar- stellend. Auf der Unterseite sind die Ocellen weiss gekernt in rotem Grunde. Interessante, zu phoebus Sedakovii Menetries und delius ab. Leonhardi Rühl neigende Formen legte mir Herr Fr. Bryk in Myllykylä (Kinnland) freundlichst aus seiner Sammlung vor. Ein Exemplar von Colorado ist ein Zwerg von 45 mm Ausmafs mit weisslicher Grundfärbung aller Flügel. Der Glassaum der Vorderflügel ist schwarzgrau, ebenso die Submarginale, welche bis etwas über die Flügelmitte herabreicht. Die Costalflecke sind vereinigt, rot zentriert, schwarz umzogen, die Zellflecke schwärzlich. Die Unterseite ist wie oben. Die Hinterflügel haben einen schwärzlichen Flügelgrund, der über die Flügelmitte sich hinzieht. Die Ocellen sind klein, rot, schwärzlich umzogen, Andeutung eines schwärzlichen Analflecks am Hinterwinkel und Spuren einer submarginalen Binde. Die Unterseite gleicht der Oberseite, die Ocellen sind schwach, weiss zentriert. Im Flügelgrunde starke, rote Flecke und schwärzliche Punkte, am Hinterwinkel kräftiger wie oben. — 95 — Ein anderes Exemplar von sniintheus d' von Colorado ist den Altai- Exemplaren sehr ähnlich. Grundfärbung weisslich, Glasrand schmal, schwarzgrau, wie die Submarginale bis zur Flügelmitte reichend. Costal- fiecke klein, der zweite nur angedeutet. Zellflecke schwarz. Hinterflügel mit breitem schwarzem Innenrand, ohne Afterfleck. An Stelle der vor- deren Ocellen steht je ein schwarzer Punkt. Die hinteren Ocellen sind klein, rot zentriert, stark schwarz umzogen. Unterseite wie oben. Flecken und Binde der Vorderflügel verwaschen. Im Flügelgrunde schwach rote Flecke. — Es ist von wesentlichem Interesse, dass sich in Nordamerika die- selbe Neigung zur Abänderung zeigt, wie in Zentralasien und Europa, wodurch auch die direkte Zusammengehörigkeit der verschiedenen Formen der drei Kontinente dargelegt wird. Hier wie dort ist es dieselbe Variationsrichtung zum Melanismus und Albinismus, welche wir auch bei P. apollo und mnemosyne linden und die wesentlich in stärkerer Be- schuppung der hellen Grundsubstanz bei Reduktion der Flecken und Binden einerseits und in vermehrter Zunahme der schwärzlichen Be- schuppung mit Zunahme des Rots andererseits sich äussert. In der S tau dinger sehen Sammlung linden sich noch eine ganze Reihe bemerkenswerter Formen , von denen ich einige hervorheben möchte. Namentlich ist dies eine Aberration, welche Herr Bryk unter dem Namen «Mariae Bryk» in der Soc. Entom. 1912, p. 10, abgebildet und beschrieben hat und welche an die von mir als Parn. intermedius «punetatus» von Altai oben beschriebene Aberration sich anschliesst, die sich in meiner Sammlung befindet. Ein <$ (50 mm) hat eine helle weissliche Grundfärbung, schmalen bis zur Mitte reichenden dunklen Glasrand, kurze vor der Flügelhälfte verschwindende Sub- marginale. Kleiner, schwarzer Costalfleck, Zellflecke klein, schmal. Hinterflügel weiss mit schmalem, schwarzem Innenrand. Nur die hinteren Ocellen als schwarze Flecke entwickelt. Am Aussenrand an den Rippen schwarze Bestäubung. Unterseite der Vorderflügel wie oben. Auf den Hinterflügeln die unteren Ocellen klein, rot ; ganz kleine dunkle Anal- flecke. An Stelle der oberen Ocellen ein schwarzes S tipp che n. Am Aussenrand Rippchen schwarz. Brust und Hinterleib unten mit gelblichen Haaren. Von der ab. niger Wright vom Hochplateau von Colorado liegen mir 2 rftf vor von der Grösse des vorigen Exemplars (50 mm). Glas- rand schmal, ebenso wie die dunkle Submarginale bis zur Hälfte reichend. — 96 Zwei schwarze Costalticcke klein, Zelltiecke schwarz, etwas grösser. Hinter- flügel mit tiet'schwarzem Imienrand. Obere und untere Ocellen klein, schwarz. Kein Analfleck, keine Kappenbinde der Hinterflügel. Auf der Unterseite erscheinen die Vorderflügel wie oben, ebenso die Hinterflügel, doch sind hier die beiden kleinen Ocellen rot gefärbt. Rote Grundflecken vorhanden, Andeutung einer schwarzen von Flecken gebildeten Kappenbinde. Ein tf von 46 mm, als minor bezeichnet, hat einen sebr schmalen, liebten Glasrand, der auf den Adern verdüstert ist; rudimentäre Sub- marginale, kleine schwarze Costalflecke, kleine runde Zellflecke bei hell- weisslicher Grundfärbung. Hinterflügel gross mit starkem schwarzem ■ Innenrand. Obere Ocelle grösser als die untere, rot, schwarz umsäumt, unten kleiner, karminrot. Unterseite wie oben, die Ocellen schwach weisslich zentriert. Schwache Andeutung einer Kappenbinde. Am Flügel- grund rote Flecke. Gelbliche Haare auf Brust und Hinterleib. Die Aberration Mendica Stichel vom Hochplateau von Colorado liegt in einigen cfcf und einem 9 vor- cf mit schmalem Glasrand, schmaler Submarginale bis zur Hälfte. Oberer Costalfleck rot, unterer schwarz. Zellfleck klein, Hinterrands- fleck undeutlich. Auf der Oberhaut der Hinterflügel sind die oberen Ocellen schwarz, die unteren kleiner, karminrot. Spur von einer Kappen- binde. Unterseite wie oben, die schwärzlichen Zeichnungen kräftiger. Das 9 ist sehr dunkel gefärbt mit grossen roten, schwarz umsäumten Ocellen. Ein cT-Exemplar von Parn. magnus Wright aus Kalifornien hat 65 mm Ausmat's. Es ist hell weiss, der Glasrand auf den Adern unter- brochen, bis zur Hälfte durch schwarze Striche angedeutet. Ganz schmale Submarginale bis zur Hälfte. Zwei kleine rote Costalflecke. Grosse oblonge, schwarze Zellflecke. Sehr helle Grundsubstanz. Hinterflügel mit starkem schwarzem Innenrand, um die Mittelzelle schmal herumreichend. Der sonstige Flügel sehr hell, auf den Adern am Rande etwas schwärzlich. Ocellen karminrot, klein, schwarz ein- gefasst. Unterseite wie oben. Gelbliche Grundfärbung, Costalfleck rot, Submarginale schwach. Kappenbinde der Hinterflügel unterbrochen an- gedeutet. Ocellen klein, karminrot, schwach schwarz umsäumt. Am Flügelgrunde keine roten, sondern schwarze Flecke. Brust und Hinter- leib gelblich. Andeutung eines dunklen Analflecks. 97 Endlich verdient ein sein- schönes Exemplar, Q, von hermodur ans der Sierra Madre Erwähnung. 60 mm Ausmafs. Die Adern der Vorder- flügel am Rande schwärzlich. Glasrand breit, am Hinterwinkel mit der ebenfalls breiten Submarginale sich vereinigend. Diese ist von ihr durch weisse Kappenbinde von der Costa her getrennt. Zwei grosse, rote, schwarz eingefasste Costalfleeke, mit dem schwarzen, innen roten, grossen Hinterrandsfleck durch bindenartige Verdüsterung der weisslichen Grund- färbung vereinigt. (Analogie mit ab. Herrichii Obthr. von Parn. delius Esp.) Zellflecke schwarz, rundlich. Hinterflügel mit tiefschwarzer Färbung des Flügelgrundes, die sich um die Mittelzelle bis nahe zur vorderen Ocelle herumzieht. Ocellen gross, tief dunkelrot, lebhaft schwarz eingefasst. Drei schwarze Anal- flecke, der oberste klein, die unteren grösser, rot gekernt. Lebhafte schwärzliche Kappenbinde. Aussenrand auf den Adern schwärzlich. Unterseite wie oben, am Grunde lebhaft karminrot, schwarz um- zogene Flecke. Kopf, Brust und Hinterleib gelblich. Keine Begattungs- tasche vorhanden. Am Schlüsse dieser Arbeit möchte ich nicht unterlassen, allen den Herren, welche mich bei derselben in freundlicher Weise unterstützten, meinen besten Dank zu sagen. Es sind dies namentlich die Herren: A. Bang- Haas in Firma Dr. 0. Staudinger u. Bang-Haas in Dresden- Blasewitz, Paul Meyer in Chemnitz, Fr. Bryk in Myllykylä (Finnland; und Fr. Hoff mann in Krieglach, welche mir Objekte zur Verfügung stellten. Insbesondere auch bin ich Herrn Lehrer Evelbauer dahier für Anfertigung der photographischen Platte Dank schuldig. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. fiö, 1912. — 98 Erklärung zu Tafel II. Fig. 1. Parn. intermedius cf$ (Hermaphrodit, Staudingersche Samm- lung), Altai. Fig. 2. Parn. intermedius ab. fortuna A. Bang-Haas in lit., $, Sajan. (Staudinger sehe Sammlung.) Fig. o. Parn. intermedius ab. interposita Herz, 0, Sajan. (Stau- dinger sehe Sammlung. Fig. 4. Parn. intermedius ab. fortuna A. Bang-Haas in lit.. cf, Sajan. (Sammlun g Staudinger.) Fig. 5. Parn. smintheus mendica Stichel, <$ (Colorado). (Sammlung S t a u d i n g e r. Fig. 6. Parn. intermedius pun etat us A. Pagenst,, cf. Altai. (Sammlung P agenstecher ) Biologisches aus Neapel. Von Oberlehrer K. Brücher (Biebrich). Mit 17 Textabbildungen. Wohl kein Fremder, welcher in Neapel die Sehenswürdigkeiten der Stadt und Umgebung aufsucht, versäumt den Gang in das Aquarium der zoologischen Station. Reizt es doch jeden Gebildeten, von den Wundern des Meeres etwas zu schauen, einen Einblick in das Leben unter dem Spiegel zu nehmen, wo er staunen kann über Formen- nnd Farbenpracht von Geschöpfen, von deren Existenz er eine vielleicht nur dunkle Vorstellung hat. Diese wird durch den Besuch eines Seewasseraquariums in mancher Weise vertieft, namentlich wenn dem Beschauer wie in Neapel ein Führer *) zu billigem Preise zur Ver- fügung gestellt wird, in welchem er ausser einer sehr grossen Zahl von Abbildungen eine vorzügliche und für jedermann verständliche Ab- handlung über das eigenartige Leben der Seetierwelt findet, deren Studium ihn auch nach dem Verlassen des Aquariums sicherlich noch reizt und die aufgewandte Zeit jedenfalls reichlich lohnt. Wenn ein Binnenländer, dessen zoologische Schulreminiszenzen zurückliegen und nur gelegentlich durch Lektüre illustrierter Zeitschriften lückenhaft er- gänzt wurden, vor den 26 Becken des Neapolitaner Aquariums, des grössten und reichhaltigsten in Europa, entlang wandert, kann er in *) Leitfaden für das Aquarium der zoologischen Station zu Neapel. Ihm sind auch die grosse Mehrzahl der in diesem Aufsatz eingeschalteten Ab- bildungen entnommen, mit gütiger Erlaubnis der Herren Prof. Do hm und Prof. Mayer, denen auch an dieser Stelle für ihre Liebenswürdigkeit noch- mals vielfach Dank gesagt sei. 7* — 100 — Zeit von zwei Stunden viel Interessantes sehen, oft staunen und dann wieder beobachtend verweilen und — eine Menge übersehen von dem, was in den Becken zur Schau gestellt ist. Hat er vielleicht das Glück, unter den gerade an der Station weilenden Zoologen einen Bekannten zu besitzen, der ihm gerne einige Stunden seiner Zeit opfert, so werden sich ihm die Augen erst richtig öffnen, und staunend wird sein Ohr von Wunderdingen vernehmen, die er kaum für möglich ge- halten hätte. Und wenn seine Ehrfurcht vor den enthüllten Geheim- nissen des Seewassers gestiegen, seine Wissbegierde vielleicht jedoch noch nicht befriedigt ist, lässt ihn sein Führer wohl noch weiteren Einblick tun in sein Arbeitszimmer, sein Laboratorium, sein eigenes Aquarium, lässt ihn durch das Mikroskop noch wunderbarere Bilder sehen als zuvor, zeigt ihm vielleicht einiges von seiner Arbeitstechnik, Zeichenapparaten, Mikrotomschneiden, Materialkonservierung u. dgl. Die zoologische Station in Neapel ist die älteste ihrer Art und deutschen Ursprunges. Mit welchen Schwierigkeiten ihr Gründer, Prof. Anton Dohrn, zu kämpfen hatte, mag man in einem seiner Aufsätze in der «Deutschen Rundschau» ') nachlesen. Heute bietet die Station in ihrer Organisation, ihrer Verwaltung, ihrer Laboratorieneinrichtung, Materialbeschaffung und nicht zuletzt in ihrer Pflege des geselligen Verkehrs vorbildliche und überaus angenehme Arbeitseinrichtungen. Die Laboratorien enthalten grosse Arbeitstische und grosse Aquarien (200x50x50 cm3) mit beständig zirkulierendem Seewasser, elektrisches Licht, Gas- und Wasserleitung, eine recht stattliche Ausrüstung mit den gebräuchlichsten Glasgeräten, Chemikalien und Zeichenutensilien. sodass man nur Mikroskope und Präparierbestecke mitzubringen braucht. Wünsche nach weiteren Bedarfsgegenständen jeder Art werden bereit- willigst und in entgegenkommendster Weise erfüllt und äusserst mäfsig berechnet. Eine Anzahl von Laboratoriumsdienern erkundigen sich stündlich nach den Bedürfnissen des jeweiligen Tischinhabers oder bringen Material, das man sich also nur zu «verschreiben» braucht. Kein Wunder, dass sich bei solcher Einrichtung eine überaus rege Tätigkeit und ein unermüdlicher Fleiss entfaltet, sodass man nament- lich im Frühjahr, wenn das Haus vollbesetzt ist, zu jeder Morgen- und Abendstunde Zoologen, Botaniker und Mediziner der verschiedensten !) Deutsche Rundschau. XVIII. Jahrgang', Heft 11 : „Aus Vergangenheit und Gegenwart der zoologischen Station in Neapel" von Anton Dohrn. - 101 — Nationen ein- und ausgehen sieht. Auf den Karten an den Türen tindet man so Namen in mancherlei Sprachen, auch von Damen, und oft von bedeutendem Klang. Und die Inhaber derselben ver- einigen sich um 5 Uhr in der Sammlung, welche von Herrn Dr. Gast mit wohlkonserviertem Material, hervorragenden Stücken, aus- gerüstet ist, zu einfachem Tee mit Kakes, welcher von den Dienern gereicht und an einer langen, sehr primitiven «Tafel» getrunken wird. Und mancher verschwindet nach dem Tee wieder in seiner Arbeits- klause, entweder in seinem eigenen Zimmer, dem denkbar angenehmsten Privatlaboratoriuni, oder in einem der grösseren Räume, in denen mehrere ,, Tische" untergebracht sind. Herr Dr. Gross macht mit grosser Regelmäfsigkeit die Runde an den vielen Arbeitsplätzen, er- kundigt sich nach den Fortschritten der Arbeit oder den Bedürfnissen des betr. Forschers und gibt auch gern Auskunft darüber, wie man am zweckmäßigsten Pompei, den Vesuv, das Museo Nazionale oder die Umgebung — Capri, Amalfi, Sorrent, Paestum, die Solfatara über Pozzuoli, Camaldoli, Capo Miseno und Ischia — besucht. Auch die älteren Angestellten, Prof. P. Mayer, Prof. Eisig und Prof. Giessbrecht geben jederzeit bereitwillig Auskunft, namentlich in speziellen Fragen ihrer Arbeitsgebiete oder erscheinen zur Teestunde Eine vollständige zoologische Bibliothek ist im Hause in zwei grossen zweistöckigen Räumen untergebracht und dank der Tätigkeit ihres Verwalters, Dr. S c h o e b e 1 , mit einer sehr bequemen Benutzungs- ordnung verbunden. Ausser den genannten Herren sorgt ein Italiener, Dr. Cerrutti, für die Verteilung des täglich eintreffenden Materials und schickt dasselbe, in einzelne Gläser sortiert und mit kleinen Zetteln mit den Namen der betr. Spezies versehen, an die vielen ver- schiedenen Arbeitsplätze oder sorgt für die Erneuerung des Aquarium- bestandes. Das Material wird teils von Fischern gebracht, teils von den angestellten Dienern der Station in Kähnen, Segelbooten oder auch mit zwei kleinen Dampfern gefischt. Gelegentlich werden die Tisch- inhaber aufgefordert, sich an einer Exkursion des «Johannes Müller» zu beteiligen, um so die Praxis des Fischens und auch die Tücken des Meeres kennen zu lernen, die sich auf einem kleinen Dampfer natürlich ganz anders fühlbar machen als auf einem Ozeanriesen. All die genannten Einrichtungen unterstehen der Leitung von Herrn Prof. Dr. R. Dohrn, dem bewährten und liebenswürdigen Sohne des Gründers. Dank der trefflichen Organisation, der stattlichen Zahl — 102 — seiner Mitarbeiter, des grossen Bestandes von Gehilfen und Dienern und des Heeres von Fischern der Mergellina und des Possilipp, welche täglich ihre Funde gegen das geringe Entgelt einiger Soldi abliefern, herrscht also ein Leben, welches jedem an der Station tätigen Zoologen das Arbeiten zu einer Annehmlichkeit und einem wahren Genüsse macht. Vorbildliche echt deutsche Einrichtungen, welche von selbst deutschen Fleiss und deutsche Gewissenhaftigkeit zeitigen, und ein überaus reizender und gemütlicher Verkehrston machen so auch dem- jenigen, welcher die Landessprache nicht völlig beherrscht, das Ver- weilen in Neapel zu einem deshalb doppelt angenehmen, weil man nicht behaupten kann, dass ein längerer Aufenthalt in dieser Riesen- stadt mit ihrem Strassengewühl. ihrem unglaublichen Lärm, ihrem eigenartigen Volksleben, ihrer zweifelhaften Verpflegung und ihrem Seeklima mit seinen Schirokkowinden eine Kette dauernden Genusses bilden könne. Wohl jeder Forscher, der zum erstenmal am Meeresstrande arbeitet, wird die Gelegenheit benutzen, sich ausser mit seinen speziellen Auf- gaben mit den Formen und den Lebensvorgängen der betr. Fauna wenigstens einigermafsen vertraut zu machen. Ich kam zu einem halb- jährlichen Aufenthalt Ende Januar 1911 nach Neapel, um die Vibra- kularien und Avikularien von Bryozoeu zu studieren und mich ausserdem mit Regenerationsversuchen an Opbryotrocha puerilis, einem kleinen Meeresanneliden, zu befassen. Wenn diese Studien mich auch den grössten Teil des Tages in Anspruch nahmen, so habe ich doch von Anfang an mein grosses Seewasserbecken mit allen möglichen anderen niederen Meerestieren besetzen lassen und bevölkert und kam so ganz von selbst dazu, über dieses sehr verschiedenartige Tiermaterial biologische Notizen aufzuzeichnen, die ich im folgenden kurz mitteilen will. Wenn dieselben auch manche teilweise bekannte, sonst schon gelegentlich veröffentlichte Tatsache enthalten und nicht allzuviel Neues, vielleicht wenig wissen- schaftlich Wertvolles bieten, so dürften sie sich doch wohl als geeignet erweisen, anzuregen zum Nachdenken über biologische Probleme, deren Zahl ja bekanntlich unerschöpflich ist, und dürften so das Interesse manches Lesers erwecken, der selbst einige Kenntnis der Meerestiere, sei es aus eigener Anschauung, sei es aus Zeitschriften und Büchern besitzt. Anfänglich hielt ich hauptsächlich Echinodermen, mehrere Seeigel- und Seesternarteu, Schlangensterne, Seelilien und Seewalzen. Bekannt — 103 — ist die Langsamkeit der Tiere und ihr Anheften und Emporkriechen an den Glaswänden, das eine sehr gute Beobachtung des Spiels der Saug- füsschen und der schwingenden Bewegungen der Pedizillarien (namentlich bei Sphaerechinus granularis) gestattet. Die Kraft, mit welcher die Tiere an den Scheiben haften ist eine so grosse, dass sie oft nur schwer ab- zulösen sind und dabei die Haftscheiben der Ambulakralfüsscben an der Glaswand zurücklassen. Ich fütterte diese Stachelhäuter häufig mit kleinen Stücken Hühnerfleisch, die ich den aus unserer Pension mitgenommenen belegten Broten entnahm, wenn ich über Mittag, um Zeit zu sparen, nicht nach der Wohnung gegangen war. So konnte ich denn die kleinen Echinus mikrotuberkulatus, an der Scheibe angeheftet, an den weissen Fleischstücken nagen sehen — sonst sah ich diese Miniaturseeigel sich mit Ulven, den bekannten blattartigen Grünalgen, oder auch mit toten Krabben begnügen — konnte häufig sehen, wie die flinken, hellgrauen Schlangensterne (Ophioglypha lacertosa) sich auf die ins Wasser geworfenen Stücke stürzten, die sie zu wittern schienen. Konnte bei den gemeinen Arten von Asterias tenuispina den ausgestülpten Magen sehen und bei einem grossen, grauen Schlangenstern (Ophioderma longicauda). der unter- Ophioderma longicauda (auf ^3 verkleinert). seits sanft rot gefärbt ist, erkennen, dass sich die Scheibe des in den Sand eingegrabenen Tieres tütenförmig erhöht hatte, wenn ein tüchtiger Bissen in ihr Platz fand. Dieselbe Erscheinung fand ich bei den gern im Sand auf Nahrung Jagd machenden grauen Seesternen (Astropecten aurantiacus, S. 104), deren weisse Stacheln schön regelmässig nach den Seiten stehen, und die schneller als andere Seesterne, langsam segelnd gewissermafsen über den Grund gleiten. Nahm ich sie aus dem Wasser, — 104 — so sah ich an den hin- und herschwingenden, lebhaft strudelnden Be- wegungen ihrer relativ spitz auslaufenden Füsschen, wie diese segelnde Bewegung zu stände kam. Eine ziemliche Schnelligkeit konnte ich auch gelegentlich bei einem der vorhin genanuten Echinus feststellen. Er erstieg die 25 cm hohe Wand eines in den Behälter gesetzten Glas- gefässes in 5 Minuten, ununterbrochen kriechend. Eigentümlich mutet auch die Fortbewegung der Ophioglyphen au, deren stachelige Arme so deutlich gegen die Scheibe abgesetzt sind. Eidechsenähnlich (lacertosa) Astropecten aurantiacus (auf lj\ verkleinei't). rutschen sie, durch Krümmung von vier Armen die Körperscheibe ruck- weise vorwärtsschiebend, auf dem Boden hin, den fünften Arm wie fühlend gerade ausgestreckt haltend. Bei einer Richtungsänderung benutzen sie dann einen anderen Arm als Fühler und die übrigen vier als Schenkel. Legt man sie auf den Rücken, so sind sie imstande, ihren starren Körper durch eine wundervolle «Kreuzbiege» wieder langsam in die gewohnte Stellung umzulegen. Ein lieblich aussehendes Kunststück. Auf sie passt der Name Schlangenstern nicht ganz, da sie ihre Arme ebensowenig wie die Seesterne schlängeln können, während andere langarmigere Arten wie die abgebildete Ophioderma sich durch lebhaftes Schlängeln der Arme bewegen. Denselben Körperbau zeigen die kleineren buntfarbenen Ophiotrix fragilis, deren Artname auf die leichte Zerbrechlichkeit ihrer Arme hinweist. Dagegen zeigt die kleinste Art, Ophioglypha albida, dieselbe zierliche Bewegung wie 0. lacertosa. Das peitschenartige Schlängeln der Arme findet sich jedoch am meisten ausgeprägt bei den Haarsternen, — 105 wenn sie sieb, wie auf dem beigefügten Bilde Antedon rosacea, von einem Aste erbeben und mit wogend spielenden Armen langsam davon schwimmen, um sich bald an einer neuen Stütze anzuklammern. Erhöht wird dieser reizvolle Anblick des schlängelnden Spiels der gefiederten Arme durch die wunderwolle leuchtend gelbe, bezw. rote Färbung dieser «Seelilien». Leider hielten sich gerade die Antedonarten in meinem Aquarium nicht lange, sie begannen ihre schönen Arme stückweise abzuwerfen, sodass bald nicht mehr viel von ihnen übrig war und rote und gelbe Kalk- stückchen den Boden deckten. Auch absterbende Seeigel verlieren ihre Stacheln. Bei Sphaerechinus granularis sah ich die tiefblauen Stacheln erblassen, abfallen und dann das Tier eingehen. See- und Schlangen- sterne werfen häufig einen oder mehrere Arme ab, zumal wenn sie an Nahrungsmangel zu leiden scheinen. Doch besitzen sie oft die Fähigkeit, Antedon rosacea (auf * 2 verkleinert). verloren gegangene Arme zu regenerieren, wie man es besonders bei Asterias tenuispina vielfach findet, der sogar statt eines verlorenen Armes mehrere erzeugt und so vielarmig wird. Überhaupt scheint gerade diese Art besonders zählebig und gefrässig zu sein. Von meinen Echinodermen waren sie die ärgsten Räuber. Wiederholt brachten sie es fertig, die kleinen Seeigel zu überfallen und auszusaugen. Ihr Stachelkleid und ihr Kalkpanzer halfen den Iglein nichts. Allerdings sind diese weich und brechen leicht, und jener besteht nur aus dünner Schale. Mit ge- krümmten Armen lag der räuberische Stern über dem kugeligen Igel und hielt ihn umklammert. Es ist mir gelungen, einen von ihnen in dieser Stellung zu töten und mit seiner Beute zu konservieren. Das Präparat habe ich nebst manchem anderen unserer Riehlschule geschenkt. Gewöhnlich haften diese Ästenden flach ausgestreckt an der Glaswand, — 106 — sodass man ihnen diese Beweglichkeit der Arme kaum zutraut. So brachten sie es auch fertig, durch einen Spalt von 1 cm Breite hindurchzukriechen, den eine in der Mitte meines 2 m laugen Behälters eingesetzte Scheibe mit der Vorderwand bildete. Ich hatte denselben so geteilt, um manche Tiere vor den Verfolgungen anderer zu schützen, was leider nicht immer gelang. Es herrscht eben in dieser niederen Tierwelt eine beständige Jagd auf andere wehrlose Geschöpfe — ein fortgesetzter Kampf ums Dasein spielt sich vor den Augen des Beobachters ab. Sepiolen, kleine Buckselseesterne, Schnecken, Würmer, Krebschen, Ascidien u. a. m., nichts ist vor Verfolgung sicher, und wird deshalb auch als Futter in die Behälter gesetzt. Nur einmal sah ich einen Asterias tenuispina sich mit Ulven begnügen, während grössere Seesterne sogar Schlangensternen nach- stellten, allerdings ohne Erfolg. Die Seeigel zeigen übrigens oft die Eigentümlichkeit, dass sie auf ihrem Stachelpanzer Pflanzen, Bryozoen- bäumchen oder wehrlose Seescheiden aufspiessen, um sich zn maskieren. Einmal hatte ein Strongylocentrotus lividus sogar eine flache Muschel auf seinen Stacheln befestigt und hielt sie wie einen Schild über sich. Lima squamosa (Nat. Gr.) Feilenmuschel. Manche marine Muscheln zeigen eine grössere Bewegungsfähigkeit, als sie uns vom Süsswasser her bekannt ist. Während wir hier nur das Eingraben und Aufrichten in dem Sand beobachten, wie es auch in den Seewasseraquarien, namentlich bei der Steckmuschel häufig ist, zeigen die Limaarten [), deren Mantelränder in eine Menge dünner !) Die Abbildung ist dem bekannten Werke von 0. Jäger: „Das Leben im Wasser" entlehnt. 107 — Fransen von weisser, blassroter oder hellvioletter Farbe ausgezogen sind, eine eigentümliche Fortbewegung. Durch plötzliches Schliessen der Schalen und Wasserausstoss rutschen sie einige Zentimeter auf dem Boden hin oder hüpfen in kurzen Sätzen, ungeschickt schwimmend, durch das Wasser, um so ihren Verfolgern zu entgehen. Auch spinnen sie sich gern mit Byssusfäden zwischen Ulvenblättern ein. Ferner fand ich sie häufig unter einer grossen, meist träge daliegenden flachen Seewalze (Stichopus regalis) versteckt. Die bekannten Pilgermuscheln (Pecten jacobaeus) sind häufig durch eine kleinere Art, Pecten iuflexus, vertreten. Diese bringen es fertig, sich mit sehr dünnen Fäden an der senkrechten Glas- wand anzuheften. Sie sind überaus empfindsam und schliessen ihre Schalen- hälften oft schon, wenn man nur in den Behälter schaut. Am Mantelrande sitzen zwischen den vielen, kurzen Fühlern zahlreiche, kleine glänzende Augen. Das eigentümlichste an den Tieren ist aber wohl ihre hüpfende Fortbewegung, liegende, so schnellt sie empor und schiesst eine Zeitlang durch rasche Klappbewegungen ihrer Schalen in kurzen Sätzen aufgeregt bald hier-, bald dorthin, bis sie erschöpft zu Boden fällt. Bei vielen ist die eine Schale schwach gewölbt, die andere flach. Legt man die Muschel mit der flachen Seite auf den sandigen Grund, so öffnet sie nach kurzer Zeit langsam die Schalenränder und schiesst dann mit einem plötzlichen salto mortale empor, so dass sie fallend wieder in ihre gewohnte Lage auf der gewölbten Schale zu liegen kommt. Dieses Kunststück machen die Tiere jedesmal mit erstaunlicher Sicherheit, Und ähnlich finden wir wunderbare Bewegungen bei den Kopf- füssern. Schon im Aquarium fällt jedem Besucher das elegante Vor- und Rückwärtsschwimmen der weissen Loligoarten auf, bedingt durch Auf- und Abschwingen der Flossen und plötzlichen Wasserausstoss aus dem Trichter. Wunderhübsch sieht dieses Hin- und Hergleiten in der- selben Ebene mit seiner plötzlichen und doch so eleganten Richtungs- umkehrung aus, wobei sich der Reiz des Anblickes noch bedeutend erhöht durch das vibrierende Spiel von irisierenden Farbwellen, welche über den Körper huschen. Während diese Loligo wie Pfeile das Wasser Pecten inflexus (Nat. Gr.) Kamm-Muschel. Berührt man eine am Boden 108 — durchschweben, sind die Sepiaarten gedrungener gebaut und zeigen als weniger geschickte Schwimmer schon durch ihr dunkleres Kleid ihren Aufenthalt an : sie graben sich in den Sand und machen da Jagd auf Beute. Eine ganz kleine Art dieser Tiere, Sepiola Rondeletii, bekam ich oft in meinen Behälter, deren Farbenspiel mich mehr als einmal entzückte. Leider wurden sie von den Stachelhäutern viel verfolgt, so dass ich sie manchmal in besondere Gläser setzen musste. Dort gruben sie sich fast jedesmal sogleich ein. Ein possierlicher Anblick war es, wenn sie zu- sammengekauert mit grossen , ängstlichen Augen und angelegten Fangarmen sich durch wiegende Bewegungen ihres Leibes ein- wühlten und dann mit den beiden langen Tentakeln wie mit Armen sich Sand über Kopf und Rücken schaufelten, bis nur die Augen noch sichtbar blieben und man nur an den Bewegungen des Sandes wie bei ein- gegrabenen Schollen die Atemtätigkeit er- kennen konnte. Schwierig waren sie dann aufzufinden, oft musste man den Sandboden lange durchwühlen, um eine von ihnen auf- zustöbern. Und dann konnte man sie ängst- lich im Wasser hin- und herstieben sehen, Tinte ausspritzend, mehrmals hintereinander, so dass an verschiedenen Stellen des Wassers plötzlich schwarze Ballen schwebten , sich langsam wie Rauch auflösten und schliess- lich «verschwammen». Ein interessantes Schauspiel! Im Tode entfärben sich die Tiere und werden weiss. Auch bei Eledone habe ich dasselbe beobachtet, als sie bei der Cocainbehandlung Tinte auszuspritzen be- gann und dann erblasste. Ich hatte mir also auch mehrmals junge Exemplare von Eledone moschata, der nächsten Verwandten des bekannten Octopus verschafft, die sich von — 109 — dem Kraken fast nur durch die mit nur einer Reihe von Saugnäpfen besetzten Fangarme unterscheidet. Auf dem Bilde (S. 108) ist ein solcher schwimmend dargestellt und zeigt so, wie nach erfolgtem Wasserausstoss bei der Rückwärtsbewegung die Arme baumelnd hinter dem Körper herschlängeln, während sie bei seiner bekannten kauernden Stellung, zwischen Felsen oder im Sande eingegraben, beständig nach allen Seiten im Wasser spielen. Die jungen Tiere sind lebhafter als die alten Exemplare im Becken Nr. 15 des Aquariums und durchstreiften in meinem Behälter häufig in dieser schwimmenden Stellung ihre «Jagd- gefilde». Auch kommt es vor, dass sie sich manchmal aus dem Wasser schnellen und dann am nächsten Tag in einer Zimmerecke verendet aufgefunden werden. Der weiche Körper der Pulpen ist unglaublich elastisch und biegsam, die Kraft in ihren Saugnäpfen und Fangarmen hinreichend bekannt, Eines Tages war ich erstaunt, einen kleinen Moschus- pulpen im linken Teil meines Behälters zu finden, den ich in den rechten gesetzt hatte. Anfangs neigte ich zu der Annahme, er habe einen zu- fälligen, kühnen Sprung über die trennende Glaswand gemacht. Aber bald konnte ich sehen, dass er dicht über dem unteren Korken, in welchem die erwähnte Glasscheibe steckte, fühlend seinen Arm durch den Spalt schob, der an dieser Stelle 5 cm hoch und 3/4 cm breit war. Und kurz darauf geschah das Unglaubliche, dass er seinen Körper nach- schob und durchzwängte. Dieser mafs ohne Fangarme 4 cm in der Länge und 3 cm im Durchmesser. Ich hätte es daher nie für möglich gehalten, dass er durch den Spalt durchgezwängt werden könnte. Und mehr als einmal konnte ich in der Folge denselben Vorgang beobachten. Ebenso hatte ich öfter Gelegenheit, Eledone beim Fressen zu sehen. Wie üblich, fütterte ich sie meist mit Krabben. Einmal Hess ich eine solche von dunkelbrauner Farbe, fast so gross wie der Leib des Pulpen, in der Nähe des kleinen Räubers niederfallen Kaum hatte dieser den Bissen erblickt, als er langsam einen Arm tastend nach ihm ausstreckte Bei der Berührung der Saugnäpfe schreckte die Krabbe auf, aber schon stürzte der Pulp über sie her und hatte sie blitzschnell umklammert. Flach gedrückt lag das Tier in dem vom unteren Teil der Arme gebildeten Kessel, wo es ihm wenig half, dass es mit seinen Scheren in das zähe Fleisch der schlüpfrig glatten Arme einkniff, wo es bald von dem Gift- saft gelähmt und in Zeit einer halben Stunde ausgesogen wurde, sodass die leere Chitinhülle zu Boden fiel. Ich hatte den Vorgang so genau verfolgen können, weil ich den Kraken durch Berührung mit einem Glas- — 110 stab immer wieder zum Ansaugen an die Scheiben brachte, wenn er sich auf dem Boden niedergelassen hatte. Während der Kessel für das Ver- dauungsgeschäft nur von dem hinteren Teil der Arme gebildet wurde, reichte ihre vordere Hälfte zum Ansaugen an die Glaswand hin, wodurch ich den schönsten Einblick in den Kessel bekam. Die Lanzettfischchen (Amphioxus lanceolatus) sind im Golf von Neapel häufig, namentlich im Küstensande des Possilip. Als «ehr- würdige Stammväter» der Wirbeltierreihe sind sie in einem alten Auf- sätze der «Gartenlaube»1) von Prof. Carl Vogt treffend bezeichnet. Amphioxus lanceolatus. (2 fach vergr.) Lanzetthsch. Über ihre Fortbewegung linden sich bei Jäger2) auf Seite 190 An- gaben von Couch und einem anderen Beobachter. Wenn man die Tierchen abgebildet oder konserviert sieht und von ihrer Chorda dorsalis hört, neigt man leicht zu der Annahme, die Tiere seien langsam und wenig beweglich, zumal sie häufig in starrer Haltung im Sande steckend dargestellt sind. Wie war ich erstaunt, in ihnen überaus behende Geschöpfe kennen zu lernen. Ich goss sie aus dem Glas, in welchem ich sie bekommen hatte und in dem sie sich fast unbeweglich am Boden drängten, in das Aquarium, wo sie sogleich durch hastig lebhaftes Schlängeln ihres Leibes eilig umherschwammen und urplötzlich, über dem Boden des Behälters angelangt, mit einem Ruck im Sande ver- schwanden, dass nur das Hinterende noch heraussah. Und ein anderer geschickter Schwimmer und Turner verdient noch der Erwähnung unter den Merkwürdigkeiten des Golfes. Ein kleiner, rosafarben schimmernder Krebs, Phronima sedentaria, wohnt in einer durch- sichtigen Gallerttonne, aus welcher er die Krallen der vorderen Beinpaare herausstreckt und durch eifrige Bewegungen seiner Hinter- beine mit seinem Tönnchen im Wasser herumrudert. Ein reizender Phronima sedentaria, in ihrer Tonne. !) 1880, Nr. 21. Aus der zoologischen Station in Neapel, von Carl Vogt. 2) Prof. Dr. G. Jäger: Das Leben im Wasser. Franckh-Stuttgart. — 111 — Anblick! Die Tonne ist eine ausgefressene junge Feuerwalze (Pyrosoma). Manchmal findet man Eier in ihr und junge Krebslein, sodass sie auch als «Kinderstube» dient (wie Schmidtlein in seinem «Leitfaden für das Aquarium der zoologischen Station in Neapel» erzählt1). Es kam vor, dass eine Phronima ihre Tonne verlor, als sie unter den Strahl des zufiiessenden Seewassers über der Mitte des Beckens geraten war, und dann einer gefrässigen Aktinie zum Opfer fiel. Eine andere merkwürdige Krebsart, Callianassa subterranea, von blassrötlicher Farbe, mit zwei sehr ungleichen Scheren ausgerüstet, hielt ich eine Zeitlang im Behälter und hatte ihm in einer Ecke einen Sandhügel angelegt, um ihn in seiner selbst gegrabenen Röhre beobachten zu können. Manchmal verkroch er sich auch unter dem schon erwähnten Stichopus, diesen als Deckel für seine Sandfurche benutzend. Wenn ich ihn aufstöberte, schwamm er mit wütenden Schlägen seines Schwanzes aufgeregt umher. Später fiel er einer Eledone zur Beute. — Auch Paguriden, Einsiedlerkrebse, bekam ich wiederholt und konnte mich über die Gefrässigkeit ihrer aufsitzenden Aktinien wundern, deren eine einmal einen kugelförmigen Tunikaten (Distaplia magnilarva), der grösser war als sie selbst, zwischen ihren Fangtentakeln im Rachen stecken hatte und auch richtig auf- zehrte. Die Krebse fütterte ich gelegentlich mit den bunten Ophiotrix- sternen und konnte sehen, wie diese von den Seerosen gelähmt wurden, während der Krebs au ihnen knabberte. Die Paguriden sind in ihren Bewegungen ziemlich unbeholfen, dank des schweren Schneckenhauses und der darauf sitzenden Tiere. Trotzdem sind sie grosser Kraft- leistungen fähig. Davon ein Beispiel. Eines Tages fand ich einen Einsiedler am Rand der schon mehrfach erwähnten Zwischenscheibe emporgeklettert und konnte mir nicht recht erklären, wie das möglich geworden war. Ich glaubte, er habe sich an dem Kittstreifen hoch- gearbeitet, welcher in der Mitte der Vorderwand an dem stützenden Eisenblechstreifen herablief. Wenige Tage darauf wurde ich eines besseren belehrt. Die trennende Zwischenscheibe war mit zwei Korken eingesetzt und stiess infolgedessen nicht an, sondern Hess zwischen sich und der Vorderwand den bereits mehrerwähnten engen Spalt. «Der genannte Paguristes»,- heisst es in meinen Notizen am 27. April, «sitzt x) Man vergl. auch die Arbeiten von P. Mayer in den „Mitteilungen" oder die Bemerkungen von Cori in seinem Buche: „Der Naturfreund am Strande der Adria" auf S. 121. Neuerdings findet man die Phronima gelegent- lich als Quallenfloh bezeichnet. — 112 — in einem Murexhaus und trägt auf seinem Rücken ausser einer Aktinia equina eine Kolonie von Polythoa, einer kleinen Seerose. Er ist mit der ausgestreckten Aktinie etwa 5 cm gross. Und ist also vorhin 35 cm hoch geklettert, eine Leistung, zu der er etwa eine halbe Stunde Zeit gebrauchte. Der Krebs hat sich hoch gearbeitet, indem er den Rand der Scheibe mit seinen grossen, scherentragenden Beinen umfasste, krampfhaft festhielt und sich teils durch Andrücken mit den andern Beinen, teils durch Gegenstemmen seines Hauses und der Aktinie gegen die Glaswand, langsam emporschob. Manchmal rutschte er bei der sauren Arbeit wieder einige Zentimeter zurück, kam aber wieder empor, um schliesslich, oben angelangt, doch abzufallen, wobei sich die sämt- lichen Aktinien blitzschnell zusammenzogen. Eine wirklich stattliche Kletterleistung von dem in seinen sonstigen Bewegungen so täppisch erscheinenden Krebs. Man mag allerdings dabei berücksichtigen, dass das Gewicht des Tieres im Wasser geringer ist, als wir es verspüren, wenn wir ihn, aus dem Behälter herausgenommen, in der Hand halten.» Diese Krebse gehören unstreitig zu den intelligentesten Tieren des Meeres, wie schon von Schmidtlein1) betont wird. Durch ihre Sym- biose mit Aktinien und die Art, wie sie sich maskieren, erregen sie oft genug Staunen. Im Aquarium verweilen die Besucher oft am längsten vor dem Becken Nr. 23, weil die in ihm untergebrachten «Kobolde des Meeres» durch ihre fortwährende Lebhaftigkeit, durch Zank und Streit, der leicht entbrennt, durch Verstecken, Eingrabung, Maskierung, Suchen nach passender Wohnung u. dgl. m. das Interesse der Zuschauer beständig wach halten. Einmal wurde mir ein Spinnenkrebs (Maja squinado) gebracht, dessen Rücken und Beine mit zarten blassroten Faden- algen derart überwachsen war, dass das im Sande kauernde Geschöpf von einem bewachsenen Stein kaum zu unterscheiden war und nur, von der Unterseite betrachtet, seine Natur offenbarte. Eine andere kleinere Maja verrucosa wurde mir zugeschickt, weil ihr ein Bryozoenfächer von Flustra papyracea förmlich auf der Nase sass. Solche Stücke ergeben ohne weiteres ein hübsches biologisches Präparat. Man braucht sie nur J) R. Schmidt! ein: „Beobachtungen über die Lebensweise einiger See- tiere" in Mitteilungen aus der zoologischen Station in Neapel', I. Band, 1879. Ferner ein Aufsatz: „Beispiele für echte Symbiose * von Oberlehrer Fieberg- Zehlendorf in der Zeitschrift ,Aus der Natur', 1911, S. 210, ff. Diesem Auf- satz ist auch das nächste Bild entnommen. Es ist nach einem meiner, jetzt im Besitz der Rieblschule befindlichen. Präparate gezeichnet. 113 in einem geeigneten Kastenglas unterzubringen. Überhaupt kam ich durch meine Bryozoenstudien in den Besitz manches schönen Pagurus- objektes. Denn diese Einsiedler tragen nicht nur Seerosen auf ihrer Schneckenschale, sondern manchmal kleine Bäumchen von Moostierchen, meist Buguliden oder gar ganze Sammlungen verschiedenartiger Lebe- wesen auf ihrem Gehäuse. So zeigt das beigedruckte Bild einen Einsiedler, Eupagurus lokas, auf dessen Kücken eine grosse Mikrokosmossalpe den Hauptraum einnimmt, während zwei weitere kleinere Exemplare unter ihr in wagrechter Stellung angewachsen sind. Zwischen ihnen erheben sich braune Gehäuse von Röhrenwürmern, aus denen die fadenförmigen S&9/* ^W,^ Eupagurus lokas, maskiert. (Nat. Gr.) Kiemen herausgestreckt sind. Die Würmer selbst kamen bei der Kon- servierung in erstaunlicher Länge zum Vorschein. Kleine Aktinien, Polythoa arenosa, entfalten ausserdem den Kranz ihrer Tentakeln, und einige Sträucher von Bugula turbinata heben ihre verästelte Krone auf- recht empor. Und zwischen dem Gewirr kriecht ein kleiner Ophiotrix- stern nahrung- oder vielleicht schutzsuchend umher. Naturgemäfs ist die Konservierung solcher Stücke nicht leicht, weil sich zu viele ver- schiedenartige Geschöpfe auf so engem Raum zusammendrängen. Den Krebs kann mau schon durch (Messendes Süsswasser abtöten, wodurch man verhindert, dass er seine Beine abwirft. Am besten nimmt man ihn jedoch heraus, damit er durch sein Umherwandern die Konservierungs- Jahrb. d. nass. Ver. f. Xat. 65, 1912. 8 — 114 — versuche nicht stört und durch plötzliche Bewegungen die zarten und empfindlichen Aktinien, Seescheiden und Polypen zum Verschliessen ihrer Mundöffnungen und Einziehen der Tentakeln veranlasst. Bei diesen Versuchen erlebt man auch Wunder von Zählebigkeit. «Eine Polythoa- kolonie», ich zitiere wieder aus meinen Aufzeichnungen, «sass auf einem von Paguristes maculatus bewohnten Schneckenhaus. Durch wiederholte Behandlung mit Kokain, Eisessig und Süsswasser habe ich erreicht, dass der Krebs abgestorben ist, ohne dass er sich in sein Haus zurückziehen konnte. Indessen hatten die Aktinien sich kontrahiert und haben jetzt, nach einigen Stunden Verweilens in fliessendem Seewasser ihre Tentakeln wieder ausgestreckt, während ich sie schon gestern bestimmt tot geglaubt hatte.» Um zu vermeiden, dass die Seerosen bei der Tötung ihre Arme zurückziehen, betäubt man sie zweckmäfsig erst vorsichtig durch tropfen- weise Zugabe von Kokain und behandelt sie dann mit Eisessig, wobei man sie auf eine kleine Glasplatte legt und diese auf zwei Korken so in ein Gefäss mit Seewasser setzt, dass die Tentakeln gerade unter dem Wasser- spiegel liegen. Hebt man jetzt die Glasplatte vorsichtig empor, so hängen die nassen Arme nach allen Seiten des Körpers herunter, und das betäubte Tier ist nicht mehr imstande, die schweren Tentakeln einzuziehen» So kann man es dann in Formol oder Alkohol tauchen. Das Experiment glückt nicht immer und nicht bei allen Exemplaren. Es bedarf vieler Übung, Vorsicht und Geduld. Überhaupt zeigen diese festsitzenden Geschöpfe, welche dem Laien leicht langweilig erscheinen, bei näherer Beschäftiguug mancherlei Interessantes. Im Aquarium sind die Felswände des Beckens Nr. 22 von Aktinien besetzt, unter denen einige grosse Exemplare ihren Platz bereits seit Gründung der Station behaupten, also seit vierzig Jahren. Mannigfach gewundene Röhren erheben sich von dem Gestein, aus deren Öffnung fächerförmig verzweigt wunderbar zarte Gebilde im Schmuck herrlicher Farben hervorschauen, kleinen mehrstöckigen Fächer- palmen nicht unähnlich. Und plötzlich verschwindet eine solche «Kieme» wie verzaubert blitzschnell in der Röhre. Der in dieser hausende Wurm hat, durch eine leise Erschütterung des Wassers veranlasst, seine Atemtätigkeit unterbrochen und die Kieme plötzlich eingezogen. Und wundervoll sieht es dann aus, wenn bald danach der Fächer behutsam wieder hervorgeschoben wird und sich langsam zu seiner farbenprächtigen Schönheit entfaltet. Allenthalben finden wir in den Becken an den Felswänden eine Seescheide, Ciona intestinalis, — 115 — einzeln oder in kleinen Kolonien, wie es das Bild zeigt, oft auch in wagrechter Stellung. Bewegungen sind nur an den beiden Öffnungen der weisslichen, durchscheinenden Doppelröhre zu erkennen, die sich bei der geringsten Erschütterung schliessen und damit eine weitgehende Empfindlichkeit verraten, sobald Gefahr droht und sie zwingt, den nahrungspendenden Wasserstrom auf eine Zeitlang abzusperren. Junge Cionen von 3 cm Grösse fand ich in meinem Behälter, zwischen Bugula- sträuchern sitzend noch gelegentlich ihren Ort verändernd. «Sie wandern Ciona intestinalis. (Vs nat. Gr.) sogar», heisst es au einer Stelle. Ältere Exemplare wurden gern von Seeigeln aufgespiesst, zogen dann ihren Mantel schmerzvoll in krause Falten, lebten aber noch Tage lang weiter. Bei der bekannten grossen Phallusia schnitt ich kleine Stücke aus dem Cellulosemantel heraus, die in 3 bis 4 Wochen regenerierten, während ein anderes Exemplar, auf dessen Mantel ein räuberischer Seeigel die ganze oberflächige Schicht in einem Umkreis von 4 cm abgenagt hatte, bald zu Grunde ging. Bei der Konservierung schliessen die Phallusien ihre Körper- öffnungen. Sucht man dies durch Einstecken kleiner Holz- oder Kork- stückchen zu verhindern, so stossen sie dieselben aus, und man muss sie schon festhalten, um ihnen das unmöglich zu machen. Beim Heraus- nehmen der Seescheiden aus dem Wasser spritzen viele von ihnen einen dünnen Wasserstrahl aus. Fast immer fallen diese Ascidien durch ihre Sauberkeit auf. Bei Phallusia und Ciona findet man nie 8* — 116 7? Cynthia papulosa 12 nat. Gr.) Besiedelungen des Mantels, schon eher bei der abgebildeten Cynthia mit ihrer eigentümlich krugförmigen Gestalt. Ihr Mantel ist leuchtend rot. Auf ihm sassen manchmal flachgestreckte grüne Asseln, die ihn wohl von Ungeziefer rein hielten und so in einer Art Symbiose mit den Cynthien zu leben seidenen. Auch einen andern Fall solcher Symbiose möchte ich erwähnen, den ich am 4. April verzeichnet finde. «Auf den Bryozoen- kolonieen sitzen sehr häufig Hydroid- polypen auf. Heute fand ich auf einem Zweig von Plumularia eine Anzahl von jungen Caprellakrebsen, welche teils spannenaupenähnlich auf einem Zweig des Polypenstockes wanderten, teils von einem Ast zum anderen kletterten, wohl Nahrung suebend. Ob sie die Polypen fressen wollten? Nur einmal konnte ich sehen, dass sich zwei von ihnen bei der Berührung der Krebs- beine einzogen. Vielleicht halten die Caprelliden die Stöckcheu von Vorticellen-ähnlichen Protozoen sauber, die sich gerne auf den Zweigen ansiedeln. So sah ich auch ein andermal bei einem Zweig von Tubularia-ähnlichen Polypen kleine Ostrakoden sehr geschäftig auf den Tentakeln herumklettern, ohne dass diese sich im geringsten belästigt gefühlt hätten». So zeigt die mikroskopische Beobachtung noch manches, was sich dem blossen Auge entzieht. — Und bei der Schilderung der Ascidien möchte ich nicht versäumen, auf die Farben- schönheit hinzuweisen, den mein Behälter oft bot, wenn weisse Phallusien, rote Cynthien ihr beschauliches Dasein zwischen den grünen Ulven führten, und Echinodermen in allen Farben von grau, gelb und rot an den Scheiben sassen, auf dem Boden krochen, oder im Wasser schwammen. Auch die grossen Becken des Aquariums weisen in Bezug auf Farbenwirkung meistens eine sehr geschickte Zusammenstellung auf. Zur Genüge bekannt geworden sind dieselben ja durch die hervor- ragenden farbigen Tafeln, welche, von dem berühmten Zeichner der Station, Merculiano, stammend, sich in fast allen Büchern über Meerestiere oder auch in den Konversationslexiken finden. — 117 Zu den festsitzenden, häutig vorkommenden Geschöpfen zählen auch zwei Korallenarten, die manchem bekannte rosafarbene Seefeder (Pennatula phosphorea) mit ihrem schön ver- zweigten Gliederbau und ihren auf den Ästen aufsitzenden kleinen Polypen, und andererseits der hier abgebildete Korkpolyp, Alcyonium palmatum. Wie ein Baumstumpf sieht er aus, dem die Äste gestutzt sind, nur ist er weiss oder rosa gefärbt, immer aber durchsichtig. Manch- mal liegt der Baum, wie gefällt, tagelang am Boden, erschlafft und faltig hässlich, an seiner Oberfläche mit vielen kleinen Warzen dicht bedeckt — bis er dann an einem andern Tag aufgerichtet, von Seewasser geschwellt, geglättet und im Schmuck zahlloser, weisser, zartdurch- sichtiger Blüten wieder gefunden wird. Sämt- liche Korallen des Stockes haben sich ausgestreckt und entfalten ihre Fangtätigkeit. Oft findet man dieses Alcyonium auch in jüngeren, kleineren Exemplaren auf Krabben oder Einsiedlerhäusern aufsitzend, wo es dann den Vorteil reichlicherer Nahrung durch die Wanderschaft seines Freundes geniesst. An durchsichtigen Geschöpfen, sogenannten Glastieren, ist der Golf reich. Selbst unter den Schnecken befinden sich solche, wie die auf der Alcyonium palmatum. 0/2 nat. Gr.) Pterotrachea coronata. (','4 nat. Gr.) beigedruckten Abbildung dargestellte Kielschnecke (Pterotrachea coronata), ein stattliches Tier von oft mehr als 20 cm Länge. In dem gallertigen, schalenlosen Körper, dessen Vorderende in einen emporgerichteten Rüssel 118 ausgezogen ist, und der durch Schläge seiner Rückenflosse gravitätisch schwimmt, fällt ein Gebilde von blaugrüner, metallischglänzender Farbe auf, das von Laien häutig für einen verschluckten Fisch gehalten wird. In Wahrheit ist es nur der Eingeweideknäuel, der so geringen Raum beansprucht, weil der gallertige Kopf und Fuss sich übermäfsig gedehnt haben. - - Von den durchsichtigen Quallen sei nur eine abgebildet, die sich wiederholt in dem Schutz der weiten Stand- zylinder des Beckens Nr. 20 fand; ihr Körper ist von solcher Zartheit und Durchsichtigkeit, wie er durch die Linien einer Zeichnung kaum ver- anschaulicht werden kann. Elegant schwebt sie im Wasser empor, wenn der Schirmrand seine leise Kontraktionen macht, und langsam pendeln und schwingen die langen Fäden des Randes, welche in ihrem Innern die bekannten nesselnden Waffen tragen. Schlimme Räuber sind diese Quallen. Wenn ich im Planktonfang kleinere Arten in meine Gefässe bekam, sah ich alle möglichen Würmer, Pfeilwürmer und Krebse in ihrem Rachen. Und dass die Nesselfäden eine fürchterliche Waffe dar- stellen, bewies mir eines Tages nachstehende Beob- achtung. Nicht nur den Quallen kommen diese Waffen zu, sondern auch den Aktinien. Ein ganz junges solches Exemplar von 1 cm Grösse, das sich auf einem Algenblatt gefunden hatte, setzte ich in eine kleine Glasschale, wo es sich am Rande festheftete. Am Tag darauf bekam ich wie fast täglich ein Gefäss voll Plankton und gab eine reichliche Portion von Copepoden, etwa 20 Stück, in das Glasschälchen zu der Aktinie. Nach nicht fünf Minuten lebte keines von den Krebslein mehr. Alle lagen sie, betäubt und getötet von dem giftigen Nesselsaft, um den kleinen Räuber umher, der sie in seinen Wasserstrudel gezogen hatte. Ein furchtbares und grausames Morden in dem engen Behälter. Noch mehr als die Schönheit der Quallen entzückt das Auge der Laien wie der Forscher das irisierende Farbenspiel der Rippenquallen, deren regelmäfsig gestellte Ruderreihen aus einer Menge kleiner, flacher Plättchen bestehen, welche taktmäfsig wogend das Farbenspiel erzeugen und zugleich die Fortbewegung unterstützen. Bei der abgebildeten Beroe ovata (S. 119), welche schwimmend eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Carmarina hastata. (1/2 nat. Gr.) 119 Luftdurchgleiten eines «Zeppelin» zeigt die Tiere wurden auch scherzhaft von unseren Damen «Zeppeline» genannt. erkennt mau die Hälfte der Ruderreihen und sieht, dass sie nach einer Stelle, dem Beroe ovata. (ij-2 nat. Gr.) Sinnespol, einem nervösen Organ, zusammenlaufen. Werden die Tiere hier mit einem Stab berührt, so wird das Leuchten der Farben leb- hafter und namentlich im Dunkeln noch prächtiger. Gegenüber diesem Pol liegt die Mundöffnung, ein Riesenmaul, das in den Sack hineinführt und tüchtige Bissen aufnehmen kann, anderseits durch Schliessbewegungen seines Randes Wasser ausstösst und den «Ballon» so schwimmen lässt. Und eine kleinere Art, Callianira bialata1), hier etwa dreifach vergrössert dargestellt, lässt unter dem Mikroskop den Bau ihres *) Vergl. Carl Chun: „Die im Golf von Neapel erscheinenden Rippen- quallen" in den .Mitteilungen', Band I. — 120 durchsichtigen Körpers ausgezeichnet erkennen, und nimmt sich da mit ihren klaren, scharfen Linien wie die sorgfältigste Federzeichnung aus, die sich denken lässt. Sie trägt zwei grosse gefiederte Fortsätze am Sinnespol, die ihr ein vortreffliches Schwimmen ermöglichen. Erwähnt sei auch der bekannte Venusgürtel, von dem manchmal recht grosse Exemplare von einem halben Meter Länge und mehr eingebracht wurden. Auffallend ist seine bandartige Körperform, die auf Abplattung und Breitenwachstum beruht und ihm lieblich schlängelnde Bewegungen ermöglicht. Den Rippenquallen schliessen sich in Bezug auf Schönheit, Durch- sichtigkeit und interessanten Körperbau die Röhren- oder Staatsquallen an. Ihre Organisation zeigt bekanntermafsen eine weitgehende Arbeits- teilung, sodass man am Körper eines solchen Tierstocks ausser Nähr- polypen und Medusen Schwimmglocken mannigfachster Art und Luft- behälter, ferner Fangfäden und Deckstücke findet. Ausser den grösseren Formen, von denen hauptsächlich die schöne Forskalia contorta mit ihren tief herabhängenden Senkfäden genannt sei, finden sich im Plankton kleinere Arten, namentlich die schnell schwimmenden Abila und der abgebildete Hippopodius neapolitanus. Forskalia und Physophora tragen an ihrem oberen Ende eine silberglänzende Luft- kammer, die ihnen ihr Schweben in vertikaler Stellung ermöglicht. Überaus zierlich sieht es aus, wenn diese Blumenguirlanden durch leise Kontraktionen ihrer Schwimm- glocken sich im Wasser emporheben oder mit ihrem Ober- körper langsam schwingende Pendelbewegungen vollführen. Eine kleinere Forskalia-ähnliche Art, Halistema rubrum, erhielt ich in zwei Exemplaren. Sie sind bedeutend schlanker als jene und besitzen einen so überaus zarten Körper, dass sie nicht zu konservieren waren, selbst in ganz schwacher Formollösung zerfiel ihr zarter Leib. Dagegen vertrugen Abila, Hippodius und auch Forskalia die Formolbehandlung schon eher. Den beiden ersten fehlt die Luftkammer. Abila hat nur einen lang- gestreckten zugespitzten Schwimmapparat mit grosser Öffnung, sodass sie in horizontaler Stellung durch das Wasser schiessen kann. Hippopodius trägt meist 6 Schwimmglocken von rein weisser Gallerte, die wunder- bar ineinander gefügt siud und, aus dem Wasser genommen, kristall- Hippopodius neapolitanus. (Nat. Gr.) — 121 — klar aussehen. Die Senkfäden, welche am unteren Ende des Stieles heraushängen, werden häufig eingezogen. Wie Quallen schweben die Tiere im Wasser empor. Noch manche Tierschönheit Hesse sich anreihen. So besonders die vielfachen Formen der Planktonkrebse, mit ihren oft auf weitaus- ragenden Stielen sitzenden Augen oder grossen Fühlern, die wie Schweb- stangen nach beiden Seiten gehalten werden und den Tierchen so ein zierlich-schwebendes Balanzieren ermöglichen. Oder das prächtige Leuchten, welches ein kleiner Krebs, Sapphirina fulgens, unter dem Mikroskop offenbart, der mit blossem Auge wie eine Schmetterlings- schuppe aussieht. Oder das Farbenspiel der Haare bei der Seeraupe, einem flachen, grossen Anneliden, der sich im Sand eingräbt und wegen seiner grauen Farbe oft Seemaus genannt wird. Ich muss es mir versagen, auf diese und ähnliche Dinge noch weiter einzugehen, und möchte zum Schluss nur noch einiges über die interessanten Formen und Lebenstätigkeiten der Bryozoen anfügen, denen ja ein wesentlicher Teil meiner Zeit gewidmet war. Die Moostierchen sind Kolonien, welche aus mikroskopisch kleinen Einzeltieren, sogenannten Polypen bestehen. Jeder Polyp wohnt in einem Gehäuse, das bald gallertartig chitinös, bald verkalkt ist. Die Formen dieser Gehäuse sind denkbar mannigfach und zeigen die ver- schiedensten Skelettbildungen, welche oft an Radiolaren- oder Diatomeeu- formen erinnern, entweder becher- oder schachtelförmig, oft mit den verschiedenartigsten Fortsätzen oder Schildern ausgerüstet sind. Aus der Öffnung des Gehäuses, des sogenannten Cystides, kann der Polyp seinen Tentakelkranz hervorschieben und blitzschnell wieder zurückziehen. Dicht unter der Mund- liegt die Afteröffnung, sodass der Darm eine hufeisenförmige Schlinge in seinem Verlauf durch den Körper macht. Dicht gedrängt sitzen nun die Einzeltiere zu Hunderten oder manchmal auch zu Tausenden bei einander, regelmäfsig zu alternierenden Längs- oder Querreihen verwachsen, die Hohlräume der Cystide mitunter kommuni- zierend. So bilden die Kolonien bald krustenartige Überzüge auf Algen oder Steinen, bald erheben sie sich in grossartigster Verzweigung zu kleinen Sträuchern oder Bäumchen oder auch zierlichen diademartigen Gebilden empor. Man kann wochenlang neue Formen bei ihnen finden und immer wieder staunen über diesen Artenreichtum oder sich erfreuen an neuen Skelettbildungen. Ein wundervoller Anblick ist es, wenn sämtliche Polypen — 122 — eines Stockes sich ausgestreckt haben und das fliessende Spiel ihrer Flimrnerhaare bei genügender Vergrösserung zeigen. Aber ebenso häufig bleiben sie zurückgezogen in ihren Verstecken. Und doch zeigt der Stock dann Leben. Lange Geisseifäden, in kleinen Vertiefungen eingelenkt, sitzen auf besonderen schildförmigen Skeletterhebungen und machen langsame kreispendelförmige Schwingungen. Ausser diesen Vibracularien findet man bei anderen Arten neben jeder Cystidöffnung einen kleinen Vogelkopf angewachsen, der beständig eifrig hin und her pendelt und sogar mit seinem Unterschnabel richtige Schnappbewegungen macht. Bei wieder anderen sitzen diese Avicularien nicht freibeweglich auf kurzen Stielen, sondern sind derart mit dem Kalkpanzer verwachsen, dass nur der bewegliche Unterschnabel frei bleibt und auf Berührung (mit einer Nadel an seinem Grunde) zuschnappt. Bei anderen, Scrupo- cellarien, finden sich bei jedem Tier Geissei und dreieckiger Schnapp- kiefer, Vibracular und Avicular, nahe bei einander sitzend, in sehr regelmäfsiger Verteilung. Und eine Art, Scrupocellaria reptans. zeigte sogar einige Übergangsformen zwischen beiden, welche vermuten Hessen. dass die Vibracularien weiter modifizierte, umgebildete Avicularien seien. Die letzteren sind ja zweifellos umgewandelte Polypide, die sich be- stimmten Aufgaben (des Fanges von Beute) angepasst haben. Also auch hier Arbeitsteilung, Polymorphismus, wie bei den Siphonophoren, und auf so engstem Raum in so wundervoller Vollkommenheit ! Und damit ist der Anblick nicht erschöpft, den das Mikroskop gewährt. Kieselalgeu, Hydroidpolypen, Urtierchen haben sich auf den Gehäusen angesiedelt, oft in dichten Massen so üppig wuchernd, dass sie das Studium der Bryozoen ganz erheblich erschweren. Und immer wieder dazwischen das Schwingen von Vibraculargeisseln oder das Pendeln der Avicularien. Was soll diese beständige, unaufhörliche Tätigkeit? Die Fangarme erzeugen ja doch den schönsten Wasserstrudel durch ihr Flimmern und befördern unrettbar die Mikroben des Meeres in ihren Kessel, wie der Darminhalt zeigt. Und das Festsetzen von Raum- parasiten der genannten Arten kann trotz der eifrigen Tätigkeit nicht verhindert werden. Was ist also der Zweck? Wochenlang hatte ich bei Bugulidenarten die Schnappbewegungen der Vogelköpfe täglich beobachtet, ohne dass auch nur eins von den Tausenden der Avicularien etwas erbeutet hätte. Da fand ich eines Tages einen kleinen Gammarus festgehalten, einen Wurm von einem anderen Vogelkopf eingeklemmt, — 123 — und kurz darauf einen grösseren Wurm sogar von vier Avicularien erschnappt, alles gleich an einem Zweig. Wie der Zufall manchmal spielt! Ich setzte dann öfter Krebschen und Würmer in die Glas- schälchen. Und jedesmal wurden sie festgehalten und trotz ärgsten Sträubens nicht wieder losgelassen, mit so unglaublicher Kraft von den Vogelköpfen eingekrampft, dass sogar die Konservierung dieser «Biologie auf dem Objektträger» mit der nötigen Vorsicht gelang. Die ununter- brochenen Pendelbewegungen der Avicularien bei Bugula flabellata, turbinata und avicularia schienen mir also eher eine Abwehr von Feinden oder Eindringlingen bezwecken zu sollen als einen Fang von Beute. Dafür spricht wohl auch die Tatsache, dass sich diese Buguliden stets auffallend reinlich, frei von aufsitzenden Parasiten zeigen, während die Scrupocellarien immer überwuchert sind. Und diese letzteren haben in der Tat auch keine vogelkopfähnlichen, gestielten Avicularien, sondern kleinere, weniger bewegliche, die viel seltener zuschnappen. So zeigen die Bryozoen durch ihren Artenreichtum, ihren verschieden- artigen Bau und ihre eigentümlichen Lebensgewohnheiten Verhältnisse, die überreich sind an biologischen Problemen und, verhältnismäfsig wenig erforscht und geklärt, einer weiteren Untersuchung gewiss wert siud. Allerdings ist es bei der Kleinheit der Objekte, der Verkalkung der meisten Arten und der Unreinlichkeit vieler, ferner bei dem Vor- herrschen bestimmter Arten und dem seltenen Auftreten gerade mancher sehr erwünschten Spezies keine so ganz einfache Aufgabe, Näheres über ihre Biologie zu ermitteln. Die vorliegenden Zeilen dürften wohl gezeigt haben, dass der Aufenthalt an einer zoologischen Station, namentlich an der in Neapel, auch für den Nichtberufszoologen eine Fülle von Anregung und Belehrung bietet und so dem zoologischen Unterricht an den höheren Lehranstalten in mehr denn einer Weise nutzbringend sein kann. Ein solcher Aufenthalt macht für jeden, der ihn einmal genossen hat, das Bestreben des Oberlehrerstandes1) verständlich, seinen Mitgliedern auch nach dem *) Es sei noch hingewiesen auf eine Beilage zum Programm der Liebig- Realschule in Frankfurt a. M. (1912): Ein Studienaufenthalt auf der zoologischen Station in Rovigno, von Oberlehrer Dr. Sendler. Dort findet mau auch Literaturangaben und Hinweise auf Kurse an anderen zoologischen Stationen. - 124 — Studium während der anstrengenden und vielleicht auch einengenden Amtszeit mit ihren vielen unerbittlichen Alltagsforderungen Gelegenheit zu geben zu weiterer wissenschaftlicher Betätigung, zur Ausspannung und Erholung angestrengter Kraft in anderer, abwechslungsvoller Tätig- keit, zum Öffnen der Augen und Schärfen der Sinne in anderen Ländern, zur Weitung des Blickes durch zeitweise gründliche Beschäftigung mit rein wissenschaftlichen, in letzter Linie doch philosophischen Fragen — und zu doppelt froher Rückkehr in das geliebte deutsche Heimatland. Katalog der Vogelsammlung" des Naturhistorischen Museums der Stadt Wiesbaden. V. Teil. Chenomorphae et Crypturi und die Ordnungen der Unterklasse Ratitae: Struthiones, Rheae, Casuarii et Apterygres. Von Museuinskustos Ed. Lampe. Abgeschlossen 9. Juli 1912. Nachdem im 62. Jahrgang 1909 dieser Jahrbücher der 4. Teil des Katalogs der Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums erschien, folgt im vorliegenden Bande der V. Teil. Dieser sollte, wie s. Zt. bemerkt wurde, schon im Jahre 1910 zum Abschluss kommen, doch stellten sich infolge des Raummangels besondere Schwierigkeiten ent- gegen. Durch die Instandsetzung von mehreren Schrank-Aufsätzen war es nun möglich, einen Teil der bearbeiteten Objekte zur Ausstellung zu bringen und den weithin grösseren 'zu magazinieren. Der vorliegende V. Teil umfasst die Ordnungen Chenomorphae und Crypturi sowie die Unterklasse Ratitae mit den Ordnungen Struthiones. Rheae. Casuarii und Apteryges. Die Art der Bearbeitung und Katalogisierung ist bereits früher ausführlich erwähnt und die Bestimmung und Anordnung geschah nach dem «Catalogue of the Birds in the British Museum» Vol. XXVII, London 1895. 2 — 126 — Der Bestand der oben erwähnten Ordnungen ist folgender: XVII. Chenomorphae. Familien Palamedeidae . Fhoenicopteridae Anotidae Gygninae . . Plectropterinae Cereopsinae . . Anserinae . . Chenonettinae . Anatinae Fuligulinae . . Erismaturinae . Merginae . . Gattungen Arten Nummern 2 2 2 4 1 4 2 14 8 2 3 2 3 4 •5 1 8 3 29 18 2 2 4 13 14 2 12 5 56 47 5 15 Tinamidae Tinaminae Total: 3 44 XVIII. Crypturi. SO 175 Struthionidae Rheidae . Unterklasse Ratitae. I. Struthiones. 1 II. Rheae. 1 III. Casuarii. Total: 2 1 1 1 1 2 ' 2 Apterygidae IV. Apteryges. 1 3 — 127 — Von der Unterordnung Anseres, Familie Anatidae fehlen die Unter- familien Anseranatinae und Merganettinae, sowie von der Ordnung Crypturi die Unterfamilie Tinamotidinae. Wie bereits im I. Teil Jahrg. 57, 1904, pag. 198 dieser Jahrbücher erwähnt wurde, fehlen in vielen Fällen die Originaletiketten, sowie bei den einheimischen Objekten jegliche Angaben über Fundort, Datum etc. Aus diesen Gründen musste ein Teil der letzteren, welche wahrscheinlich im Regierungsbezirk Wiesbaden erlegt sind, mit der Heimatangabe «Deutschland» bezw. «Europa» versehen werden. Das noch nicht bearbeitete Material der Bände 1 — 15 und 24 des Brit. Kataloges soll nunmehr so bald wie möglich in Arbeit ge- nommen werden, da die erfreuliche Aussicht vorhanden ist, dass unsere Abteilung in Jahresfrist einen Teil der Räume, welche jetzt die Landes- bibliothek inne hat, erhalten wird und im Sommer 1915 in das neue Heim übersiedeln kann. Wiesbaden, im Juli 1912. Ed. Lampe. — 128 — Ordnung CHENOMORPHAE. Unterordnung PALAMEDEAE. Familie Palamedeidae (Wehrvögel). Palamed< a L.. 1. Palamedea cornuta (L.). Helmwehrvogel, Aniuma. Salvadori, Catalogue of the Birds in the British Museum, Volume XXVII, London 1895, pag. 3. 2470*). Erw. Süd-Amerika. < Iiauiia III. 1. Chauna chavaria (L.). Hornwehrvogel, Tschaja. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 4. 2471. Erw. Süd-Amerika. Unterordnung PHOENICOPTERI. Familie Phoenicopteridae (Flamingos). Plioenicoplerus I.. 1. Phoenicopterus roseus Pall. Rosenfarbiger Flamingo. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 12. 2473. Erw. Süd-Europa. G. : Erzherzog Stephan. 2474, Jung. Nord-Afrika. G. : 1851 J. W. v. Müller. *) Nummer des Vogelkatalogs des Naturhistorischen Museum der Stadt Wiesbaden. Abkürzungen : G. : Geber. S. : Sammler. T. : Tausch. V. : Verkäufer. 5 129 2. Phoenicoptexus chilensis Mol. Amerikanischer Flamingo. ■f-r Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 16. 2472. Erw. Süd-Amerika. Phooiiieoiiains <«. R. Gray. 1. Phoeniconaias minor (Geofir.). Kleiner Flamingo. Salvadori, Cat. Birds Brit, Mus. XXYJI, pag. 18. 3261. Erw. (f. Zwischen Hennigton und Solai-See, Brit. Ost-Afrika. S.: Rittmeister F. Seyd. G.: 1900 Frau Ahv. Seyd, Wiesbaden. Unterordnung ANSERES. Familie Anatidae (Entenvögel). Unterfamilie Cygninae (Schwäne). i y «im«. Bellet. 1. Cygnus rausicus Bchst. Singschwan. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 26. 2475. Erw. G. : 1837 Dr. Fritze, Batavia. 2476. Übergangskleid. 2. Cygnus olor (Gm.). Höckerschwan. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 35. 2477. Erw. G. : Herzog Wilhelm. 2478. rf Übergangskleid. G. : Kurhaus-Direktion. 2479. 2480. Dunenjunge. 3. Cygnus m elancory ph n s (Mol.); Schwarzhalsschwan. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 39. 2481. 2482. 2483. 2484. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 65, 1912 9 Erw. Süd-Amerika. G. : de Croy. Dunenjunge. G. : Kurhaus-Direktion. — 130 — « tionopsis Wagl. 1. Chenopsis atrata (Lath.). Schwarzer Schwan. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 41. 2485. 2486. 2487. Erw. G. : Kurhaus-Direktion. Unterfamilie Pleetropterinae (Sporengänse). Cairina. 1. Cairina moschata (L.). Moschusente. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 51. 2488. Erw. (Süd-Amerika.) G. : 1910 Präparator K. Schenk, Wiesbaden. Pteroiietta Salvad. 1. Pteroiietta hartlau bi (Cass.). Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 63. 3262. I Erw. Canipo, Südkamerun, D.-West-Afrika. S. G.: 1911 0. Rau, 3263. daselbst. Xettopus Brdt. 1. Nettopus coromandelianus (Gm.). Zwerggans. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 68. 2489. c? erw- 2490. cT erw. Java (>. . 1836 Dfi Fritzej ßatavia. 2491. 9 erw. Aex Boie. 1. Aex sponsa (L.). Brautente. Salvadori, Cat. Birds Brit, Mus. XXVII, pag. 73. 2494. cf erw. \ord-Amerika. G. : 1852 Graf Br. de Mons. 2495. cT erw. 2496. o71 erw. „._„ ~ } Aus der Gefangenschaft. G. : Herzog Wilhelm.. 2497. 9 erw. 2498. 9 erw. 7 — 131 — 2. Aex galericulata (L.). Mandarineilte. Salvador], Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 76. 2492. r? erw. I nAnn Z, } Japan. G. : 1836 Dr. Fritze, Batavia. 2493. 9 erw- 2529. cf erw. Nipon, Japan. V.: 1903 Mus.- Kustos Ed. Lampe, Wiesbaden. Unterfamilie Cereopsinae (Kappengänse). Cereopsis Lath. 1. Cereopsis novae hollandiae Lath. Hühnergans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 79. 2501. tf. Australien. V.: 1878 G. A. Frank, Amsterdam. 3252. Erw. Australien. T. : 1909 Museum Offenbacli a. M. Unterfamilie Anserinae (^Feldgänse ). < Iien ßoie. 1. Chen hyperboreus (Pall.). Schneegans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 84. 2502. o7. San Francisco, Kalifornien. 28. XII. 1876. V.: 1878 G. Schneider, Basel. Anser Bris*. 1. Anser ferus Schaeff. Graugans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 89. 2519. | Jung. Aus der Gefangenschaft. G. : 1910 W. Russert, 2520. j Laufenseiden. 2. Anser albifrons (Sco-p.). Blässgans. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 92. 2503. Erw. tf. Xord-Europa. G. : Erzherzog Stephan. 2504. Jung. y. Word-Europa. XII. 1847. G.: Prinz Max v. Wied. 3. Anser fabilis (Lath.). Saatgans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 99. 2505 rf I nr^/ iJ \ Westfalen. G. : H. von Koppen. 2506. y. j 9 i 8 - 132 — C'ygnopsis l?r«ll. 1. Cygnopsis cygnoides (L.). Schwanengans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus XXVII, pag. 107. 2507. Erw. China. G. : Herzog Adolf. Braiita Seop. 1. Branta canadensis (L.). Canadische Gans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 112. 2508. Erw. Kord-Amerika. 2. Branta leucopsis (Bebst.). Nonnengans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 117. 2509. rf. I (G.: Heiz..- Wilhelm. ncift ~ Kord-Europa { n „ , , ., 2510. 9- {^■: Herzog Adolt. 3. Branta bernicla (L.). Ringelgans. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. H9. 2511. Erw. Europa. Unterfamilie Chenonettinae. Cliloepliaga Eyt. I. Chloephaga magellanicn (Gm.). Magelhangans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 132. OK 1 O _/? | ;; Falklands-Inseln. V. : G. A. Frank, Amsterdam. 2513. 9. j 2. C h 1 0 e p h a g a r u b i d i c e p s Sei . Rotkopfgans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 136. 2514. 9- Falklands-Inselo. V.: G. A. Frank, Amsterdam. < benonetta ISrrit. 1. Cbenonetta j üb ata (Lath.). Spiegelgans. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 140. 2499. cf . Australien. V. : 1855 G. A. Frank, Amsterdam. 2500. 9- Neusüdwales. G. : 1857 Oberbergrat Odernbeimer. 9 133 Unterfamilie Anatinae (Enten). Deiiriroc.vgna Sw. 1. Dendrocygna javanica (Horsf.). Indische Baumente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVI r, pag. 156. 2521. I „,,„„ Java, G. : 1836 Dr. Fritze. Batavia. 2522. | 2. Dendrocygna discolor Sei. Salv. Amerikanische Baumente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 161. 2523. Erw. Surinam. V. : 1884 M. R. Mattes. 3. Dendrocygna arborea (L.). Kubanische Baumente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 162. 2524. 9. Cuba. Ct.: 185 1 Graf Br. de Mons. Cheualopex Steph. 1. Cheualopex aegyptiacus (Briss.). Nilgans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 167. 2515. I ..., , ( \frika). \. d. Gefangenschaft. G.: Herzog Wilhelm. 2olb ) Tadoma Leacb. 1. Tadoma cornuta (Gm.). Brandgans. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 171. 2525. (f. I (Europa). A. il. Gefangenschaft. G.: Herzog Wilhelm. 2 5 '- b . y . 2. T a d o r n a r a d j a h (Garn.). Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 175. 2527. Q. Waigeu. I _ „ ocrt0 „ , _ .. 8. G. : 1884 A.A. Bruijn, Ternate. 2528. Q. Arfak-Gebirge. | ' C'asarea Bp. 1. Casarca variegata (Gm.). Schwarze Fuchsgans Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 183. 2517 r? I „_, ' Neuseeland. V. : 1875 G. Schneider, Basel. 2518. 9 I 10 — 134 Ana* Ii. 1. Anas boscas L. Wild-Stock-Märzente Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 189. 2530. (f. Karhaasweiher, Wiesbaden. 2531. Q- Wiesbaden. Gr.: Herzog Wilhelm H a use n t e n. 2532. cT. n^oo o Weisse Haubenenten. 2533. y. J 2534. 2535. 2536. 2537. Hausente. G. : Inspektor Münster. Krummsclmabelenten. 2. Anas obscura Gm. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 200. 2634. Erw. Ohne Fandort (Kord-Amerika). 3. Anas super ciliosa Gm. Australische Wildente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 206. 2538. . ]. Netta ruf i na (Fall.). Kolbenente. Salvadori, dt. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 328. 2571. 2572. 2573. y. (t. : Erzherzog Stephan. Europa 2574, 2575 2576 2577 2578 Xyroca Flem, 1. Nyroca ferina (L). Tafelente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 335 cf . Selters. G. : Oberförster v. Massenbach. cf . Rhein. G. : Frhr. von Brcidbacb-Bürresheim. 2. Nyroca vallisneria (Wils.). Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 342. cf. Nord-Amerika. G. : 1852 Grat' Br. de Mons. 3. Nyroca africana (Gm.). Weissaugenente. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 345. (f. Europa. Fnligula Stepli. 1. Fuligula m-arila (L.). Bergente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 355. cf. Europa. 14 — 138 2. Fuligula affinis Eyt. Salvadori, Cat. Birds Brit, Mus. XXVII, pag. 360. 2579. cT- j Kord.Amerika. G. : 1852 Graf Br. de Mons. 2580. 9. I 3. Fuligula fuligula (L.). Reiherente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 363; Römer, Jahrb. Nass. Ver. Naturk. 17/18, 1862/63, pag. 66. 2581. cT- j Weiher bei Dreifelden, Ob.-Weslerwald. G. : G. Spamer. 2582. 9. I 2583. 9. Kurhausweiber Wiesbaden. G. : Vigelius. 2584. 9. Denlschland. 4. Fuligula collaris (Donov.). Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 370. 2585. (f. ) _ . . .. Kord-Amerika. 2586. (f. I 4 langtila Leacb. 1. Clangula glaucion (L ). Schellente. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 376. 2587. cT- G. : Frhr. v. Breidbach-Bürresheim. Europa. 2588. cf. 2589. 9. 2590. 9. 2591. 9. Kord-Amerika. G.: 1852 Graf Br. de Mons. 2. Clangula albeola (L.). Büffelente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 385. 2592. (f. Monterey Bay. Kalifornien. 2593. cf. Nord-Amerika. 2594. (f. Kord-Amerika. G. : 1852 Graf Br. de Mons. 15 - 139 2595 2596 2597, 2598 2599 Harelda Leacli. 1. Harelda glacialis (L.). Eisente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 389 d- 9? Nord-Amerika. G.: 1852 Graf Br. de Mons. G. : Erzherzog Stephan. Europa. G. : Frhr. v. Breidbach-Bürresheim. 2600 2601 i osuiouett» Kanp. 1. Cosmonetta histrionica (L.). Kragenente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 395. cT. | 9- I Kord-Europa. Oedemia Fleiu. 1. Oedemia nigra (Briss.). Trauerente. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 401. 2602. cf. Danzig, 25. XI. 1854. G. : Erzherzog Stephan. 2603. cf. Friedrichsorl, Sehlesw.-Holsl. G. : Frhr. v. Breidbach-Bürresheim. 2. Oedemia fusca (L.). Samtente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 406. 2604. (f. I 2605. 9- I U,'°Pa- 3. Oedemia carbo (Pall.). Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 411. 2606. cf. Japan. Gr.: 1836 Dr. Fritze, Batavia. 4. Oedemia perspicillata (L.). Brillenente. Salvadori. Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 412. 2607. tf. R. Polarmeer. 23. XI. 1847. G.: Prinz Max v. Wied. 2608. cf. ,. ,, G.: Erzherzog Stephan. 2609. cT. Nord-Amerika. 16 — 140 Somateria L.eacli. 1. Somateria inollissima (L.j. Eiderente. Salvadori, Cat. Bircls ßrit. Mus. XXVII, pag. 425. 2122.') cT juv. Aiseh bei Windsheim, Bayern, 8. XII. 1906. V.: 1906 H. Holler, Wiesbaden. 3264. cf, 9 et Juv- Folden Fjord bei \ainsos, Norwegen, Septbr. 1902. G. : 1911 A. v. Hagen, Wiesbaden. 2610. cf. I Gr.: Erzherzog Stephan. 2611. cT- 2612. 9. Nord-Europa. 2. S o m.a t e r i a spectabilis ( L.). Prachteiderente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 432. 2613. cT- 2614. cf. 2615. 9. Gr. : Erzherzog Stephan. Kord-Europa. Unterfamilie Erismaturinae (Ruderenten). Erisuiatura Bp. 1. Erismatura leueocephala (Scop.). Ruder- (weissköpfigej Ente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 442. 2616. cT. | « .. v Ostl. Europa. 2617. 9- I Biziura Leacli. 1. Biziura lob ata (Shaw). Australische Scharbenente. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 452. Veusüdwales. G. : 1857 Oberbergrat Odernheimer. 2146. 9. I 2618. rf. Vuslralien. *) Lampe. Jahrb. Nass. V. Näturk. 61, 1908. pag. 221. 17 141 — Unterfamilie Merginae (Säger). Mergus I,. 1 . Mergus a 1 b e 1 1 u s L. Zwergsäger. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 464. 2619. -f. I 2 9 Weilburg. G. : Erzherzog Stephan. 2621. cf. Lahn bei Weilbarg. G. : Hauptmann Stamm. 2622. cT. Nassau. G.: Zollmann. Lopliodyles Kelib. 1. Lophodytes cucul latus (L.). Haubensäger. Salvadori. Cat. Birris Brit. Mus. XXVII. pag. 468 2623. o7. Kord-Amerika. G.: 1852 Graf Br. de Mons. Merganser Briws. 1 . Merganse r e a s t o r (L.). ( Irosser Sager. Salvadori. Cat. Birds' Brit. Mus. XXVII, pag. 472.* 2624. rf. I 2„ Weilbnrg. G. : Erzherzog Stephan. 2626. cf. Bad Weilbacb, Kgb. Wiesbaden. G. : Verwalter Dodel. 2627.*) 9. Hhein bei Schierstein. G. : Hauptmann v. Reichenau. 2628. 9. Deutschland. G. : Wagner. 2. Merganser americanus (Cass.). Amerikanischer Gänsesäger. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 477. 2629. rf. 1 opoa r^ Kord-Amerika. G. : 1852 Graf Br. de Mons. jooi). y. ) 3. Merganser s errat or (L.). Mittlerer Säger. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 479. 263 1 r? \ 1 2632.' 9. Xord-Enropa. | &.: Erzherzog Stephan. 2633. 9. *) Römer, diese Jahrbücher 17/18, 1862/63, pag. 66. 18 — 142 - Ordnung CRYPTURI. Familie Tinamidae (Steisshühner). Unterfamilie Tinaminae. Tiiiainus Lath. 1. Tinamus tao Temm. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 497. 2641. Erw. Brasilien. Cryptiinis III. 1 Crypturus.pileatus (Bodd.). Kleines Rosthuhii, Steisshuhn. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 522. 2642. Erw. Brasilien. 2. Crypturus tataupa (Temm.). Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 525. 3265. tf. EI Braeho, Tiicumän, Argentinien. V. : 1911 Gr. Schneider,, Basel. Rbyneliotns Spix. 1. Rhynchotus rufescens (Temm.). Pampashuhn, Inambu. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 548. 2643. Erw. Brasilien. Voilmra Wagl. 1. Nothura media (Spix). Salvadori, Cat, Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 563. 2644. Erw. Brasilien. 19 — 143 Unterklasse RATITAE. Ordnung STRUTHIONES. Familie Struthionidae (Strausse). Strutliio I ,. 1. Struthio camelus L. Afrikanischer Strauss. Salvador], Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 571. 2615. Q erw. ) ' 4frika 264G. 9 halbw. j ' ■ V. : 1911 Oskar Fritsche, Taucha. Ordnung RHEAE. Familie Rheidae (Nandus). Rhea I.hUi. 1. Rhea americana (L.). Nandu, Parapasstrauss. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 578. 2647. Erw. Süd-Amerika. 2648. Jung. Pampas der La Plata-Staaten. V.: 1894 G. Schneider, Basel. 20 144 — Ordnung CASUARII. Familie Dromaeidae (Emus). DroDiaeus Yieill. 1. Dromaeus novae holla ndiae (Lath.). Emu. Australischer Strauss. Salvadori, Cat. ßirds Brit. Mus. XXVII. pag. 586. 2649. Erw. Australien. Familie Casuariidae (Kasuare). Casuarius Bris». 1. Casuarius galeatus Bonn. Helmkasuar. Salvadori. Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 592. 2162. Erw. cf. Ceram. Moliikken. V.: 1907 W. Schlüter, Halle a. S. 2. C a suarius p a p u a n u s R osenb. V Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII. pag. 599. 2670. Jung. Andai, Neo-Guinea. S. G-. : 1884 A. A. Rruijn, Ternate. 21 — 145 Ordiraiur APTERYdES. Familie Apterygidae (Schnepfenstrausse). Apteryx Shaw. 1. Apteryx australis Shaw. Kiwi. Salvadori, Cat. Birds Brit. Mus. XXVII, pag. 604. 2651. Erw. Neuseeland. 2652. Erw. Neuseeland. V. : Geschw. Eberhard, Wiesbaden. 2. Apteryx o.weni Gould. Owens Schnepfenstrauss. Salvadori, Cat, Birds Brit. Mas. XXVII, pag. 609. 2653. 9 erw. Neuseeland. V. : 1875 G. Scheider, Basel. Jabrb. d. nass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 10 22 140 Register. Seite acuta (Datila) 11 aegyptiacus (Chenalopex) .... 9 Aex 6 affinis (Fuligula) 14 africana (Nyroca) ... ... 13 albellus (Mergus) 17 albeola (Clangula) 14 albifrons (Anser) 7 americana (Mareca) 11 americanus (Merganser) .... 17 americanus (Rbea) 11) Anas 10 Anatidae 5 Anatinae 9 angustirostris (Mannaronetta) . . 13 Anser 7 Anseres 5 Anserinae . . 7 Apteryges 21 Apterygidae 21 Apteryx 21 arliorea (Dendroeygna) 9 atrata (Chenopsis) li australis (Apteryx) 21 bahamensis (Poecilonetta) .... 12 berniela (Branta) 8 Biziura 16 boscas (Anas) 10 Branta 8 brasiliense (Nettion) 11 Cairina f; camelus (Struthio) 19 canadensis (Branta) 8 carbo (Oedemia) 15 carolinense (Nettion) 11 Seite Casarca 9 castor (Merganser) 17 Casuarii 20 Casunriidae . 20 Casuarius 20 Cereopsinae 7 Cereopsis 7 Chauna 4 chavaria (Chauna) 4 Cbeii 7 Chenalopex 9 Chenomorphäe 4 Chenonetta 8 Chenonettinae . 8 Chenopsis 6 chilensis (Phoenicopterus) .... 5 Chloepliaga 8 circia (Querouedula) 12 Clangula 14 clypeata (Spatula) 12 collaris (Fuligula) 14 cornuta (Palamedea) 4 cornuta (Tadorna) 9 coromandelianus (Nettopus) ... 6 Cosmonetta 15 crecca (Nettion) 11 Crypturi 18 Crypturus .18 cucullatus (Lopliodytes) .... 17 cyanoptera (Querquedula) .... 12 C'yguinae 5 cygnoides (Cygnopsis) 8 Cygnopsis 8 Cygnus 5 Dafila 11 Dendrocygna 9 23 — 147 Seite discolor (Dendrocygna) 9 discors (Querquedula) 12 Dromaeidae 20 Dromaeus 20 Erismatura .... .... 16 Erismaturinae 16 Eunetta 10 fabilis (Anser) 7 falcata (Eunetta) 10 ferina (Nyroca1 13 ferns (Anser) 7 formosum (Nettion) 11 Fuligula 13 fuligula (Fuligula) 14 Fuligulinae 13 fusca (Oedemia) 15 galeatus (Casuarius] galericulata (Aex) . glacialis (Harelda1 20 7 15 glaucion (Clangula) 14 Harelda 15 hartlaubi (Pteronetta) ..... 6 histrionica (Cosmonetta) .... 15 hyperboreus (Chen) 7 javanica i Dendrocygna) jubata (Chenonetta) . . 9 8 leucocephala (Erismatura) . . . . 16 leucopsis (Branta) 8 lobata (Biziura) 16 Lophodytes 17 magellanica (Chloephaga) .... 8 Malacorhynchus 13 Mareca 10 marila (Fuligula! 13 Marmaronetta 13 media (Nothura) 18 melanocoryphus (Cygnus) .... 5 membranaceus (Malacorhynchus) . 13 Seite Merganser 17 Merginae 17 Mergus . 17 minor (Pboeniconaias) ...... 5 mollissima (Somateria) 16 moschata (Cairina) 6 musicus (Cygnus) 5 Netta 13 Nettion 11 Nettopus 6 nigra (Oedemia) 15 novae hollandiae (Cereopsis) ... 7 novae hollandiae (Dromaeus) ... '20 Nothura 18 Nyroca 13 obscura i Anas) 10 Oedemia 15 olor (Cygnus) 5 oweni (Apteryx) 21 Palamedea 4 Palamedeae 4 Palamedeidae 4 papuanus (Casuarius) 20 penelope (Mareca) 10 perspicillata (Oedemia) 15 Pboeniconaias 5 Phoenicopteri 4 Phoenicopteridae 4 Phoenicopterus 4 pileatus (Crypturus) 18 Plectropterinae 6 Poecilonetta 12 Pteronetta 6 Querquedula 12 radjah (Tadorna) 9 Ratitae 19 Rhea 19 Rheae 19 Rheidae 19 rhynchotis (Spatula) 12 Rhynchotus 18 10* 24 148 — Seite roseus (Piioenicopterus) 4 rubidiceps (Chloephaga) ..... 8 rufescens (Rhynchotus) 18 rufina (Netta) 13 serrator (Merganser) 17 Somateria 16 Spatula 12 spectabilis (Somateria) 16 spinicauda (Dafila) 11 sponsa (Aex) 6 Struthio 19 Struthiones 19 Struthionidae 19 superciliosa (Anas) 10 Seite Emus 20 Enten 9 Entenvögel 5 Feldgänse 7 Flamingos 4 Kappengänse 7 Kasuare 20 Nandus 19 Ruderenten 16 Seite Tadorna 9 tao (Tinamus) 18 tataupa (Crypturus) 18 Tinamidae 18 Tinaminae 18 Tinamus 18 undulata (Anas) 10" vallisneria (Nyroca) 13 variegata (Casarca) 9 versicolor (Querquedula) .... 12 Seite Säger 17 Schwäne 5 Schnepfenstrausse 21 Sporengänse 6 Steisshühner 18 Strausse 19 Tauchenten 13 Wehrvögel 4 CHEMISCHE UNTERSUCHUNG DER DREI-LILIEN-QUELLE zu WIESBADEN SOWIE UNTERSUCHUNG DERSELBEN AUF RADIOAKTIVITÄT. IM AUFTRAGE DES MAGISTRATES DER STADT WIESBADEN AUSGEFÜHRT IM CHEMISCHEN LABORATOKIUM FKESENIUS VON Dp HEINRICH FRESENIUS, GEH. REGIERUNGSRAT UND PROFESSOR. Die Drei-Lilien- Quelle ist durch Vereinigung von 4 Thermal- quellen geschaffen worden. Sie ist Eigentum 1. der Stadtgemeinde Wies- baden, 2. des Herrn Dr. W. Zais, Hotel und Badhaus «Vier Jahres- zeiten», 3. der Herren W. und K. Schäfer, Hotel und Badhaus «Schwarzer Bock», 4. des Herrn J. Schembs, Hotel und Badhaus «Weisse Lilien». Über die in den Jahren 1906 — 1908 ausgeführte Fassung gibt eine in der L. Schellenberg' sehen Hofbuchdruck erei zu Wiesbaden gedruckte Schrift «Die Drei-Lilien-Quelle, Ge- schichte einer Wiesbadener Thermalquelle» genaue Auskunft. Auf diese mit mehreren Abbildungen gezierte Druckschrift verweise ich deshalb hinsichtlich der Geschichte und Fassung der Quelle. Zu Beginn des Jahres 1912 wurde ich vom Magistrat der Stadt Wiesbaden beauftragt, eine ausführliche chemische Untersuchung der Drei- Lilien-Quelle auszuführen, sowie eine Untersuchung des Wassers dieser Quelle auf Radioaktivität vorzunehmen. Nachdem die Arbeiten beendigt sind, teile ich die erhaltenen Ergebnisse im Folgenden mit. A. Physikalische Verhältnisse. Das Wasser der Drei-Lilien-Quelle ist im Trinkglase vollständig klar. Auch in sorgfältig gefüllten 2- und 5- Literflaschen lässt sich beim Durch- sehen nach dem Licht keine Trübung erkennen. Der Geschmack des Wassers ist dem des Kochbrunnenwassers ähnlich. Einen vorwaltenden Geruch besitzt das WTasser nicht. Beim Schütteln in einer halbgefüllten 5 Literflasche und bei der Prüfung der hierbei frei gemachten Gase lässt sich ein ganz schwacher Geruch nach Schwefelwasserstoff wahr- nehmen. Auch wenn man über dem Becken, in welchem die Quelle zum Auslauf gelangt, einen Streifen feuchten Bleipapiers aufhängt, be- obachtet man nach längerer Zeit eine schwache Braunfärbung. Die Temperatur der Drei-Lilien-Quelle ergab sich am 10. Februar 1912 zu 58,5° C. Das spezifische Gewicht des Mineralwassers, bezogen auf Wasser von -f-4° C, wurde bei 15° C. gleich 1,00584 gefunden. — 152 B. Chemische Verhältnisse. Die qualitative Analyse des Wassers Hess folgende Bestandteile erkennen : Kationen Kalium. Natrium. Lithium, (Caesium) (Rubidium) Ammonium. Kalzium, Strontium. Baryum, Magnesium, Ferro-Ion. Mangano-Ion, Anionen bezw. Säur er est e der (Salpetersäure). Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Arsensäure, Kohlensäure, Borsäure, Kieselsäure. (Schwefelwasserstoff). in zu geringer (Aluminium). Die eingeklammerten Bestandteile konnten, weil Menge vorhanden, nicht quantitativ bestimmt werden. Blaues Lackmuspapier wird durch das Wasser der Quelle vorübergehend schwach gerötet. Rotes Lackmuspapier wird einige Zeit, nachdem es in die Quelle getaucht ist, schwach blau. Bleipapier, das den der Quelle entweichenden Dämpfen aus- gesetzt wird, wird nach längerer Zeit schwach gebräunt. Die quantitative Analyse wurde im wesentlichen nach den Methoden ausgeführt, welche in R. Fresenius" Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse, 6. Auflage, § 208 ff. angegeben sind. Nachstehend teile ich unter I. die Originalzahlen, unter II. die Berechnung der Analyse, unter III. die Kontrolle derselben und unter IV. die Zusammenstellung der Resultate mit. 153 - I. Originalzahlen. 1. Bestimmung des Chlor-Ions. a) 50,54 g Wasser lieferten 0,9384 g Silberchlorid, -bromid und -Jodid, entsprechend 1S.5G7 g in 1 leg b) 50,35 g Wasser lieferten 0,9346 g Silberchlorid, -bromid und -Jodid, entsprechend 18,562 « « 1 « Mittel . . . 18.565 r/ in 1 kg Zieht man hiervon ab das dem Brom- und Jod-Ion entsprechende Silberbromid und -Jodid, nämlich für Brom-Ion : Silberbromid nach 2b 0,008880 2 3 l 4 Variations- breite Ichädellänge . 134 129 96 122 100 75 — Diastema 47 42 41 35 — 46 45,5 43 35 — 25 22,3 21,3 19 — Alveolare Länge der Backzahnreihe 31 31 29,4 25,2 — Nasallänge in "'„ der Schädellänge . . 34,3 35,3 35,3 35,0 34,3-35,3 Nasalbieite in °/o der Schädellänge . . 18,6 17,3 17,4 19 17,3—19 Backzahnreihe in °/o der Schädellänge 23,1 24,0 24,1 25,2 23,1-25,2 Aus obiger Tabelle ist zu ersehen, dass der paläarktische Biber vor dem nearktischen in auffälliger Weise durch längere Nasenbeine ausgezeichnet ist. Zahlenmäfsig hat Castor fiber 37 — 42,6 mm. Nasalia- länge in Prozent der Schädellänge gegen 34,3 — 35,3 °/0 bei Castor americanus, ein Verhältnis, welches auf den ersten Blick amerikanische von europäischen Bibern unterscheiden lässt. Die Arbeit von Brandt bestätigt diesen Befund als den wichtigsten Punkt. Geringfügigere Unterschiede zwischen beiden Arten gibt es ausserdem, so sieht man z. B. aus der Tabelle, dass die Backzahnreihe bei den Amerikanern verhältnismäfsig grösser zu sein pflegt. Der amerikanische Biber ist kleiner als der europäische. Stellt man den Schädel Nr. 6, der einem jungen Biber von der Elbe angehört, neben den auf gleicher Alters- stufe stehenden, nämlich im Zahnwechsel befindlichen, Schädel Nr. 4 der Amerikaner, so ersieht man, dass der Eibbiber im Zahnwechsel die Schädellänge von 127 und die Breite von 84 mm, dass der amerikan. Biber im Zahn Wechsel die Schädellänge von 100 und die Breite von 75 mm hat. Vergleiche die Figuren 2, 3 und 17, 18. Das Gebiss. Die Biber haben zunächst ein Milchgebiss, das aus je einem Milchbackenzahn (dens) in jeder Kieferhälfte, oben und unten, besteht. Die hervorbrechenden zwei oberen und zwei unteren Nagezähne 14* 9 ] 2 (incisivus II) verbleiben für's ganze Leben. Der obere Milchbacken- zahn ist dreiwurzelig, indem aussen (labial) zwei auseinandergespreizte Wurzeln stehen und innen (lingual) sieb eine etwas stärkere befindet. Auf der inneren Wand der Krone liegt eine tiefe Rinne, das Quertal, wodurch der Zahn in einen vorderen und hinteren Teil zerlegt erseheint. Nach aussen entsendet die Kaufläche je zwei Loben, aus mit Dentin ausgefüllten Schmelzbüchsen bestehend, deren geringe Intervalle gleichfalls mit Dentin gefüllt sind. Diese Schmelzbüchsen sind nicht getrennt, wie bei den Elefanten, sondern sie hängen mit der cf- oder 3-förmigen Innenwand unmittelbar zusammen. Nur die drei Wurzeln unterscheiden den Milchzahn von den säulenförmigen Molaren. Siehe die Figuren 17 und 18. An den Milchbackzahn reiht sich bald der e rste Molar, worauf der zweite folgt. Wenn diese drei aufgeführten Backzähne schon gehörig im Gebrauch stehen und abgeschliffen sind, erscheint erst der dritte Molar, der einen schwächeren Hau hat als die anderen und im Alter zuerst ausfällt. Dann fällt der zweite aus und zuletzt der erste und es verbleibt dem uralten Biber nur der Prämolar. Der Pia molar ist der bei weitem stärkste Backenzahn im Biber- gebiss. Er erscheint am Ende des ersten Lebensjahres mit seiner spitz- höckerigen und scharfkantigen Krone, deren einzelne Loben noch Schmelz- firsten tragen, unter welchen das allmählich nachgefüllte Dentin verborgen ist. List durch das gi brauchsmäfsige Abschleifen dieser scharfen Schmelzfirsten wiid dasselbe sichtbar und die Steilwände des Grates werden zur Ein- fassung der Loben erniedrigt. Der junge Prämolar hebt auf der soeben beschriebenen Krone, seiner nachmaligen Kauüäche, den Milchzahn nebst seinen Wurzeln empor, wobei letzterer als willenloser Reiter sich gewisser- niassen mit der Innenwurzel in der Rinne der Innenwand seines Nach- folgers festklammert. Die Wurzelspitzen brechen bei dem Hebeprozess ab und werden später ausgestossen. Der untere Milchbackenzahn, siehe die Figuren 1, 2 und 3, 4, zeigt gegenüber seinen Nachfolgern, den Molaren, eine verjüngte Vorder- partie, sonst ist er diesen sehr ähnlich. Er besitzt eine vordere und eine hintere Wurzel. Jene ist spitz und greift vorne in die Alveole ein, diese hingegen breit gleich der hinteren Zahnwand und etwas gezackt. Die Form der Kaudäche ist gleich derjenigen aller Unterkiefer- backzähne genau die umgekehrte wie die der oberen. Aussen (labial) — 213 — befindet sich das Quertal und nach innen (lingual) erstrecken sich die Loben. Die Zähne des Oberkiefers wachsen von innen nach aussen, die des Unterkiefers von aussen nach innen. Das Erscheinen der Molaren ist demjenigen im Oberkiefer ganz gleich. Wie bei unseren menschlichen Kindern tauchen die beiderseitigen Zahnkeime aber nicht immer genau gleichzeitig auf, wie denn z. B. ein mit Nr. 7682. Dessau, Aquarium, bezeichneter Unterkiefer der Berliner Zoologischen Sammlung linksseitig die Prismenkrone des dritten Molars, rechtsseitig aber noch keine Spur einer solchen zeigt. Siehe Figur 1. Alle Backenzähne setzen das Dentin zunächst unter den Spitzen der Prismen an und füllen sich allmählich damit bis zum Ende. So sieht man z. B. beim herausgezogenen jungen Prämolar im Entwicklungs- stadium kurz nach seinem Durchbruch, an dessen unterem Ende im mazerierten Zustande die scharf abgeschnittene Schmelzzeichnung seiner Baubestandteile gänzlich unausgefüllt. Siehe Figur 11. Ein zweiter Molar desselben Kiefers (Eibbiber) zeigt die Schmelzwand unten noch offen, die Pulpa ist aber sehr kurz, die Säulen sind schon geschlossen. Bei dem gleichnamigen M2 des Unterkiefers von Nr. 4 unserer Tabellen, der schon weiter herabgekaut, aber noch ziemlich jugendlichen Alters ist, beginnen die Ränder der Wand gegeneinander zu wachsen, um end- lich, bei dem M2 eines fossilen Bibers aus dem Mosbacher Sande, allseitig geschlossen zu sein. Jetzt beginnen, wie bei den Pferden, sich akzessorische Wurzeln zu bilden. Siehe die Figuren 12, 13 und 14. Auf dem gleichen Stadium steht der zweite Uiiterkiefermolar eines fossilen Trogontherium cuvieri von derselben Örtlichkeit. Seine Unter- schiedlichkeit springt sofort in die Augen, doch darüber weiter unten Siehe Fig. 15. Mit zunehmendem Alter, noch mehr beim eigentlichen Altern, dehnen sich die Kaurlächen der Oberkieferbackenzähne in die Breite und nach hinten aussen aus, sodass die Verlängerung der Berührungs- flächen mit dem hinteren Nachbarzahn, konstruktiv über der Gaumen- platte zum Schneiden gebracht, eine dachförmige Zeichnung oder einen Winkel ergeben würde, dessen Spitze nach vorn gerichtet ist. Siehe das Mosbacher Fossil, Figur 16. Der Anblick der Backenzahnreihen von unten (Gaumen) gesehen, tritt jetzt in Gegensatz zur Physiognomie der jüngeren Gebisse, und man könnte das Tier für eine eigene Art erklären. Bei den Backenzähnen des Unterkiefers tritt zwar auch eine Ver- breiterung, jedoch keine so erhebliche Formveränderung ein. Ihre Innen- 214 — wand wird allmählich vom Schmelz befreit, sodass die noch schmelz- umrandeten Dentintäler zwischen den Loben endlich als Inseln aus dem umgebenden Dentin hervorragen. Siehe Figur 8. Die N a g e z ä h n e (Incisivus II). Von allen Nagetieren ist der Biber das vorzüglichste: demgemäfs gehören seine Nagezähne auch zu den besten und stärksten der Ordnung. Sie bestehen aus milchweissem Dentin und tragen vorn eine flach- konvexe Schmelzplatte von orangebrauner Färbung. Da die Schmelz- platte hart ist, das Dentin aber weich, so erscheint an der Usurfläche jene als oberer scharfer Rand, von welchem eine dreieckige Fläche (eben die Usurfläche) schief nach hinten verläuft. Die Unterkieferzähne stehen weiter vor als die des Zwischenkiefers und tragen eine längere Usurfläche. Der starke Gebrauch verlangt ein schnelles Wachstum der Nage- zähne, deren gebogene Gestalt nur unmerklich von vorn nach hinten an Stärke zunimmt. Der Z wisch enkief er zahn entspringt im Knochen direkt vor dem Prämolar und über dem Gaumen und wächst halb- kreisförmig nach seiner Austrittstelle hin. Die Innenseite des Zahnes ist flach und liegt in einer (senkrechten) Ebene, die Vorderseite wird von der schwachkonvexen Schmelzplatte bedeckt und schliesst sich an die rundliche Hinterseite an. Die Entwicklung des Zahnes nach dem Alter zeigt die Tabelle: Junger T Junger Grosser Alter Zwischenkieferincisiv Biber Biber Eibbiber Illerbiber Nr. 5 Nr. 5 a Nr. 2 Nr. 7 Länge in gerader Linie .... 35,5 41 55 55 Länge der vorderen Krümmung 65 75 107 107 Länge der hinteren Krümmung 40 43 62 60 Längsdurchmesser am Ende der Usurfläche 5,0 6,2 9,0 9,5 Längsdurchmesser an der Pulpa . 6.0 7,2 9,0 9,5 Breite der Schmelzplatte an der Schneide 4,7 6,8 8,8 8,9 Breite der Schmelzplatte gegen die 6,0 7,0 9,0 9,2 Die Zähne alter Tiere zeigen nach der Schneide hin kaum noch eine Verjüngung, die beim jungen Tiere deutlich hervortritt (5 : 6, 6.2 : 7.2). 215 cu sc <-D o ci CU sc t/3 cu ipi?qsoj\[ 'jaqy 904B[d co q CO^ CM CO CM CD Iß 1 i .I01.SKQ wo.\ Oa" of CO <^T CO" co' 1 1 t-" Iß" 1 1 1 I -uauiriB*) 9 JISSO^ i— i T— ( 1— 1 Oi ■«* ST OJ_ Oa_ o or 1 I 1—1 o iO o o iß O D- Ö iß" io" CO" co" iß iß Iß ^ oo" CM CO CD CO C^ co 1-H 1—1 »o Iß 00 o CO [~ "*. -H o ,_, o O^ Ol o c* CO c- t- co" c- CO CC CO CO oo ■* OS C-^" CD Oi c ~ co cS ■ CS w o _ , CO o iß i — i o o -<* rf oo -+ o o ü £. 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Dieser Zahn beschreibt nur den dritten Teil der Kreisperipherie und liegt mit der Innenseite nicht in der Vertikal- ebene, sondern biegt sich in schwacher Spirale erst etwas nach innen, dann nach aussen und zuletzt wieder nach innen. Auf der Aussenseite verläuft eine deutliche Furche, wenigstens bei Zähnen alter Tiere. Die Entwicklung des Zahnes nach dem Alter ergibt sich aus folgendem : TT , . • , ■ • • JunSer Jun§er Eibbiber Illerbiber LnterkieJerincisiv BiDer Biber Nr. 5 Nr. 5 a Nr. 2 Nr. 7 Länge in gerader Linie .... 70 80 105 101,5 Länge der vorderen Krümmung 84 102 137 137 Länge der hinteren Krümmung 67 71 95 91 Längsdurchmesser alveolar . 5,0 7.0 9.2 10,0 Breite der Schmelzplatte alveolar . 4,8 6,2 9,0 9,2 Länge der Usur'fläche 6.3 11,0 17,0 19,0 Der Schmelz der Nagezähne erscheint, mit unbewaffnetem Auge besehen, glatt, hat aber unter der Lupe kleine Fäserchen. Siehe hierzu die Figuren 22, 23. Die Gestalt des Unterkiefers selbst ist von früher Jugend an die gleiche. Die ausgezogenen Backen- oder Stockzähne des Oberkiefers gleichen gekrümmten Säulen. Einmal ist die konvexe Seite der Säule nach innen und die konkave nach aussen gelegen, zum zweiten sind die beiden, durch eine längs der ganzen Höhe verlaufende Mittelrinne, das Haupt- oder Quertal, getrennten Säulenhälften trans- versal konvex. Ausserdem sind die Stockzähne erst nach vorn und dann stärker nach hinten gebogen. Das untere Drittel des jugendlichen Zahnes erhält hierdurch eine konvexe Vorder-, sowie eine konkave Hinter- seite. Die der konvexen Innenseite der Säulen entgegengesetzte flach- konkave Aussenseite zeigt im Jugendstadium noch die zwischen den Loben befindlichen senkrechten, mit Dentin ausgefüllten Furchen. 218 Die Kaufläche muss bei ihrer Herabkunft geraäfs den Biegungen der Säule ihre Form ändern, wie schon oben gesagt. Bei folgenden Nummern wurden die Zähne untersucht: Oberkiefer Eibbiber Nr. 5 a Eibbiber Nr. 2 Illerbiber Ni P Mi M2 M3 P Mi j M2 M3 P Mi M2 . 7 M8 23 2 26,6 '-'4.0 18,4 30,0 24,0 24,0 18,8 24,3 20,0 19,0 19.0 „ der inneren Krümmung 26,5 28,0 "26,5 20,0 33,0 26,2 23,0 18,0 24.0 20,0 17,0 19,0 „ der äusseren Krümmung ] 22,0 23,0 22,0 is,0 25,0 18,0 20,0 18,0 17,0 1 5.0 ! 14,0 15,0 Längsdurchmesser oben . . . 7.0 7,0 6,3 6,0 10,0 9,0 9,0 7,8 11,0 7.0 7,5 8.4 mitten . . 7,6 7,0 7,0 6.6 8,3 6,5 6,5 6,8 8,0 6,0 6,5 6,6 „ unten . . . 7,4 6,2 6,8 6,2 8.3 6,0 5.2 6,0 6,5 6,2 5,8 7,0 5,0 6,1 5,6 4,8 9,0 8,5 8,3 7,3 10,3 8,3 7,4 6,4 6,9 8,0 7,0 6,0 9,8 8,8 8,2 7,3 1 7,8 9,0 8,4 7,4 8.2 7,8 7,0 6,0 9,2 8.3 8.0 6,0 6,5 9.5 7,4 7.4 Die Stockzähne des Unterkiefers sind vermessen worden bei folgenden Nummern auf: Stockhöhe .... Längsdurchmesser oben mitten .... unten .... Breite oben .... .. mitten . . unten . . . Eibbiber Nr. 5a , Eibbiber Nr. 4 Eibbiber Nr. 2 Illerbiber Nr. 7 P I Mx i M2 I M3 P Mi i M2 M3 | P Mi M2 M3 21,8 26,0 23,1 7,0 8,0 7,5 9,6 7,7 7,4 9,6 7,5 7,2 6.6 7,0 6,3 7,8 8,1 7,5 19,3 25,2 25,* 25.8 22.4 6,3 8,5: 8,1 7,7 7,5 7,2 10,5 8.0 7,5 7,3 P Mi 23,219,2 M2I M3 19,3 17,0 18,0 15,2 15,0 10,5 11,0! 8,8 9,0 7,8 10,4 8,8 8,2 11.0 7,5| 8,0j 7,8 9,4 7,3 8,0 7,2 ■10,5 7,8 7,5 7.0 11,0 7,5 7,0 5,6 7,8 8,2 8,0 6,8 8,2 9,5 8,8 6,1 8,2 9,0 8,6 7.3 8,6 9,0 8,5 8.0 7,8 7,3 6,0 8,3, 9,0; 8,4 7,3 7,8; 9,0 8,6 7.3 7,5 7.3 7,2 8,2 8,8 8,0 7,5 6,8 7.0 8,2 8,6 8,0 8,6 8,0 7,5 7,5 7.5 8,8 6,5 6,0 6,0 Wie schon weiter oben erwähnt, ist. bei den Stockzähnen des Unter- kiefers alles umgekehrt wie bei den oberen. Beim Herabkauen werden natürlich die Säulen kürzer, aber sowohl die Länge, als die Breite der Kaufläche nimmt zu, was sich teils aus der Stärkezunahme der Säule nach unten hin, teils aus der schiefen Art der Abkauung selbst erklärt. Herabgekaute Zähne erhalten, wie dies auch bei den Pferden der Fall, akzessorische Wurzeln. Siehe die Figuren 14 und 15. — 219 — Die fossilen Biber von Mosbach. Fossil hat der Biber eine sehr weite Verbreitung, wie aus der Literatur bekannt geworden ist. Dass er aus historischer Zeit noch bei den Bewohnern von Biebrich in gutem Andenken gestanden hat, zeigt die Benennung der Stadt, die ihn im Wappen führt. Sehr wahr- scheinlich hiess der Salzbach, der so sehr geeignet war für diese Tiere, weil er von warmen Quellen gespeist wird und deshalb nicht zufriert, früher nach den Biberansiedelungen Biberacha, woher dann der Name des Ortes, wie z. B. auch Ober- und Niederwalluf nach der Waldaffa, dem Waldbach der jetzigen Sprechweise — er heisst «Waldaff» — benannt wurden. Karl Koch hielt die schönste Unterkieferhälfte des Wiesbadener Museums, siehe die Figuren 9 u. 10, für Castor issiodorensis Croizet, wonach A. Römer in seinem Verzeichnis (dieses Jahrbuch, Jahrg. 48, 1895) seinen «Castor Issidoriensis Cr.» aufgeführt hat. Auch in meiner Aufstellung der Mosbacher Fauna (Abhandlungen der Grossherzogl. hess. geolog. Landesanstalt zu Darmstadt, Heft 2, 1906: Beiträge zur näheren Kenntnis der Carnivoren von Mauer und Mosbach. Mit 14 Tafeln.) wird er als issiodorensis erwähnt. Später war Herr Privatdozent Dr. W. Freudenb erg so freundlich, mich eines besseren zu belehren, indem er mir das Photogramm des echten Castor issiodorensis zeigte, wonach hierunter eine ganz grosse Art zu verstehen ist. In meiner Revision dieser Aufstellung x) wird die schöne Schmelzfältelung der in Rede stehenden rechten Unterkieferhälfte, die nachfolgend mit Wiesbaden Nr. 1 bezeichnet ist, der jugendlichen Beschaffenheit der Zahnreihe zugeschrieben. Wie aber der wohlausgebildete Nagezahn beweist, stimmt diese Annahme nicht, denn es liegt der Rest eines nahezn ganz erwachsenen Bibers (Castor über L.) vor. Die Schmelzfältelung ist eben individuell variabel. Das vorliegende Stück ist hinter dem Foramen alveolare posterius schräg abgebrochen, sodass der Einblick in die Pulpa des vollständig erhaltenen Nagezahnes ermöglicht ist, dessen Spannung von der Schneide bis zum äussersten Pulpenrande 111 mm beträgt. Die Schneide hat eine Breite von 8,2, weiter unten misst die Schmelzwand 8,5 min. Die Backzahnreilie misst alveolar 35,4, über die Kaufläche gemessen 34,8 mm. Im Vergleich mit einigen anderen Stücken von derselben Fundstelle und zweier erwachsener rezenter aus unserer Heimat nimmt diese Kieferhälfte folgende Stellung ein : !) Notizblatt des Vereins für Erdkunde und der Grossli. geologischen Landesanstalt zu Darmstadt für das Jahr 1910. IV. Folee. 31. Heft. - 220 tri M bd t-l DJ ■^ CC (> tr1 CO s> tr" W ja: i S5: "i -■ i-; 92: ■^ ►— ' 95: 3 CD -i T> 3 T> a CD < ■3 CD CD CD CD CD CD er -i CD er - - S> OD er* CD CC et- CD CD er 3 o CD •2t E* 5 ct- £ n- es ps < CD (T> i-i HQ CD >-s I-! CO CD tS! es* 3 CD o 95* fr CD s CD ej § s hrl CO CO to CO I—" t— • OS TO ~n cd 00 00 00 o 00 CO OS 4- ^3 CC O ^3 30 o CO 00 CO o 1 H^ *- o oo O co 1 — 1 00 CD CD 00 CO 00 oo o 05 / o Or OS oc Ol o o O co CO 00 *- o co OS DO n^ Ol 4^ CO oo Ol go p po oo O CO "CO Cr © os o © o o o © oo © 4^ Cn "co 00 © 5° "co ^a p © CO Cn O CG "co "co O CD CO O "#* © © "o o oo "*- >■ CD O "o "o CO I—1 i— ' i—1 _p0 -J CD.*- O Ol "o "o oo oo © t" *4_ "*. O O ■' lg « g 3 — — _ cd a CO ° öS i-i ^ GC CD CO 3 o CO er 95 o CD i-S oo 92 ~3 "*- GC O j Os -a "co co co i— » O 4^ CO fei 9S. 5" r1 / 7 S^ 5° 7- 7- oi b bs "co co bp l-O 1— I— ' M M M M O ~a co cd es j o B 3 r+- n — CD m i-ä er CD X -D po ^i br OO O CO p "co po oo "co "*- p o CO GC p p 05 "co p o - ö p co co CO GC C75 00 oo CO o #* *- Ol "o Cn Ol ^ tÖ =r -• — CT O O CD >-j I a I. §= E." ^3 A cc — 221 — Bei aller Variabilität tritt die spezifische Übereinstimmung deutlich hervor. Geringe Stärke- und Abkauungsunterschiede kommen vor. Trogontherium cuvieri Fischer von Waldheim. In der untersten Sandschicht, zugleich mit Hippopotamus amphibius. Elephas trogontherii und Alce latifrons, sowie Unio litoralis (var. Triangu- laris, Noulet nach Sandberger. kinkelini nach Haas), unter welchem Namen ja auch dieselbe Muschel von England für diese Schicht an- gegeben wird, kommt eine grössere, wohluntfrschiedene, ältere Biber- gattung vor, die durch ihren Entdecker im Jahre 1809 vom sandigen Ufer des Asofschen Meeres, einer stratigraphisch nicht genauer bekannten Schicht, an das Licht des Tages gehoben wurde. M. Gotthelf Fischer von Waldheim beschrieb (Memoires de la Societe Imperiale des Naturalistes des Moscou. Tome II, 1809: Sur l'Elasmotherium et le Trogontherium, deux animaux fossiles et inconnues de la Russie, pag. 250 — 268, avec 3 pl.) einen Schädel dieses Tieres, dem sich zunächst weitere Funde aus dem «Cromer Forest Bed» zugesellten, die durch Charles Lyell 1840 und durch R. Owen 1846 bekannt wurden. Schmerling hatte schon 1833/34 über das Vorkommen in den Höhlen der Provinz Liege berichtet. Da erschien 1848 im Genfer Archiv eine Abhandlung von Pomel über Diabroticus schmerlingi und 1862 in den Bulletins der geologischen Gesellschaft von Frankreich die Beschreibung eines Conodontes boisvillettii durch Laugel, die nichts anderes sind als Synonyme von Trogontherium cuvieri, wie Newton mehrfach nach- gewiesen, besonders überzeugend aber in den Transactions of the Zoolo- gical Society of London, vol. XIII, 1895: «On a Skull of Trogontherium cuvieri from the Forest Bed of East Runton, near Cromer». Seine Ausführungen sind von einer Tafel (XIX) mit vorzüglichen Abbildungen begleitet. Im Jahre 1902 hat er dann den Unterkiefer-Nagezahn ab- gebildet, genau beschrieben und eine geschichtliche Übersicht über unsere Kenntnis dieses grossen Nagetieres gebracht (in The Geological Magazine, New Series. Decade IV, vol. IX, London 1902). Auf der Unterseite des Schädels fällt sofort das Basioccipitale auf mit seiner Mittelleiste, die zu beiden Seiten je eine Mulde liegen hat. Auch im übrigen fehlt es nicht an erheblichen Unterschieden vom Biberschädel, sodass die früher geäusserten Ansichten von Kaup (Skizzierte Entwicklungsgeschichte der europäischen Tierwelt, Leipzig, 1829, S. 173): «der fossile Biber (Castor trogontherium) ist vom lebenden nicht — 222 — spezifisch verschieden» und Schlosser (Nager des europäischen Tertiärs usw. in Palaeontographica, 31. Bd., 3. Folge, 7. Bd.): «der von Cuvier beschriebene und abgebildete Schädel dürfte trotz seiner Grösse doch wohl nur als ein riesiges Exemplar von Castor fiber anzu- sprechen sein. Dagegen erweisen sich die unter dem gleichen Namen beschriebenen Stücke aus dem englischen und französischen Diluvium als eine selbständige Species, für welche der von Laugel aufgestellte Name Conodontes boisvillettii von P. Gervais festgehalten wird», dass diese Ansichten nicht mehr aufrecht zu halten waren. Zu Mosbach scheinen bis jetzt nur Unterkieferhälften — die halt- barste Partie des Kopfskelettes — geborgen worden zu sein, die z. B. in die Sammlung der Königl. Geolog. Landesanstalt zu Berlin (Koch' sehe Kollektion), in das Wiesbadener und Mainzer Museum gelangten. Vom Biber sind die Unterkiefer durch erheblichere Grösse und besonders durch bedeutendere Knochenstärke unter dem riesigen Prämolar, sowie hinter dem dritten Molar leicht zu unterscheiden. Die Schmelz- bekleidung aller Zähne ist stark convex und schräg gestellt. Die Masse sind aus nebenstehender Tabelle zu ersehen. Wie bei Castor über fällt der dritte, also jüngste Molar im Alter zuerst aus. Misst man die Hinterwand bei den Backenzähnen von Trogontherium und Castor in ihrer ganzen Breitenausdehnung gradlinig, wobei die Messung für Trogontherium etwas diagonal ausfällt, so erhält man ein Ergebnis, welches die unterschiedliche Gestalt genugsam bezeichnet. Die Hinterwand des Prämolars misst bei Trogontherium 13,1, bei Castor 8,6 « « «1. Molars * « « 11,1, « «8,6 « « «2. « « « « 11,1, « « 8,6. Die rechte Unterkieferhälfte des Trogontherium Nr. 1 zeigt den erst kürzlich in die Ebene der Kauflächen gelangten Prämolar mit noch kurzer, schmaler Kaufläche. Sowohl er, als die Molaren haben lingual tiefe Furchen zwischen den Schmelzloben, die bis zur Alveolarlinie herab- gehen. Labial ist jeder liackenzahn durch ein tiefes Quertal in eine vordere und hintere Hälfte gespalten, wodurch diese Zähne im Jugend- stadium denen des Bibers, namentlich auf der Kaufläche, recht ähnlich erscheinen. Siehe die Figuren 25 u. 26. Beim weiteren Emporwachsen der Zähne, das mit dem Herabkauen der Krone verbunden ist, nehmen die Innenfurchen und Aussentäler an 223 Tiefe ab. Das labiale Quertal verschwindet endlich ganz und die Schmelz- loben verwandeln sich in Schmelzinseln. Auf dieser Altersstufe hat Trogontherium keine Ähnlichkeit mehr mit Castor. Siehe Fig. 27 — 30. Aufstellung der Gebisse nach individuellem Alter Unterkieferhälften von Trogontherium cuvieri F. Mus. Mainz 1 Knochenstärke des Astes unter dem P 21,6 Knochenstärke des Astes unter M,/M2 18,2 Knochenstärke des Astes hinter dem Ms Länge der Backzahnreihe alveolar 38,0 Alveolarer Durchmesser des Nagezahnes 9,0 Breite seiner Schmelzplatte . . 8,0 Länge der Usurfläche Alveolare Länge des Prämolars Breite des Prämolars Länge von Mi Breite von Mi Länge von M2 Breite von M2 Länge von M3 Breite von M3 10,0 8,8 9,0 9,2 8,0 9,0 9,8 7,8 Mus. Wies- Mainz Mainz baden 2 3 21.0 22,0 21,0 40,6 11,0 10,3 9,0 9,5 8,4 9,5 9,5 9.5 Wies- baden 5 Mainz Variations- breite 6 17.6 18,0 18,0 21,3 21,0 23,0 46.0 42,0 14,2 11.2 8,0 10,2 9,0 10,0 12.6 11,2 9,0 10,5 7,6 10,5 9,0 8,5 18,0 , 21.0 17.6—21,6 18,0 | 21,4 18,0-22,0 25,0 24,8 21,0-24,8 46,0 47.5 38.0-47,5 12,0 - 9,0-12,0 10,6 8,0-10,6 15,6 16.2 10,0-16,2 11,2 10,5 8,8—11,2 8,5 9,5 8,0— 9,5 12,0 9,5 9,2—12,0 8,5 7,6— 9,0 11,5 9,0-11,5 i) 9,0- - 9,8 bezw. 1 1 I 7,8- 9,5 bezw. 10 J) Die Alveole des alten Wiesbadener Unterkiefers ist quergeteilt und 11 mm lang bei 10 mm Breite. Siehe Figur 30. Der Unterkiefernagezahn oder Incisivus II ist, wie bei Castor, erst ein dünner Zahn, der durch starken Gebrauch rasch heruntergeschliffen wird und dementsprechend schnell hervorwächst. Er hat Sitz und Ausdehnung im Kiefer mit dem Biber gemein. Man rindet seine Pulpa an der gleichen Stelle, nicht so das Foramen alveolare posterius. Seine Schmelzplatte ist konvex, die Rückseite des Zahnes, wie bei Castor lediglich aus Dentin bestehend, in eine Kante ausgezogen, wodurch der Längsdurchmesser eine bogig-dreieckige Figur bildet. — 224 — Es liegt kein vollständiger Incisiv vor. Ein isolierter Nagezahn der Mainzer Sammlung hat eine Länge der Usurfläche von 26 bei einem Längsdurchmesser von 13 und einer Schmelzplattenbreite von 11 mm. Siehe auch Figur 24. Newton hat 1902 (Geolog. Magaz.) den Nagezahn schon genau beschrieben und auch die Granulation seines Schmelzes abgebildet, wo- durch er sich schon allein von Biberzähnen leichtlich unterscheiden Hesse. Der früher bei uns einheimischen Gattung Trogontherium zeit- lich voraus lebte liier die Gattung Steneofiber, deren Reste in den untermiocänen Kalken von Hochhe'm und Weisenau, sowie im oberen Miocän oder Unterpliocän von Eppelsheim gefunden wurden. Bei dieser Gattung ist das Basioceipitale ganz normal ausgebildet, und die Ober- kieferbackenzahnreihen konvergieren noch wenig nach vorn. Die Tiere hatten nur die Grösse des halbwüchsigen Bibers. Die Castorinae er- reichten demnach zu Ende der Tertiärzeit und im älteren Diluvium das Maximum ihrer Entwicklung. Erläuterungen zu den Abbildungen nach Originalaafnahmen von Jakob Völker-Mainz in natürlicher Grösse unter normalem Gesichtswinkel. Figur 1. Junger Eibbiber von Dessau, Berliner Aquarium. Zoolog. Museum Berlin, Nr. 7682. Nr. 5 der Tabellen. Backenzahnreihen des Unterkiefers: Milchzahn, erster und zweiter Molar. M3 bricht mit seiner Prismenkrone linksseitig durch, rechtsseitig steckt er noch im Kieferast verborgen. Figur 2. Junger amerikanischer Biber aus der Wildnis. Linguale Seitenansicht. Der Prämolar klemmt sich mit seiner Prismenkrone zwischen die Wurzeln des Milchzahnes und hebt denselben empor. Alle Molaren entwickelt und flach geschliffen. Figur 3. Junger Eibbiber aus der Wildnis. Naturalienkabinett Stuttgart. Nr. 6 der Tabellen. Linguale Seitenansicht der rechten Unterkiefer- hälfte. Der Milchzahn reitet noch auf der Prismenkrone des Prä- molars. Alle Molaren angeschliffen. — 225 Figur 4. Derselbe. Blick auf die Unterkieferzahnreihen. Links ist der Milchzahn bereits abgeworfen. Figur 5. Junger amerikanischer Biber aus der Wildnis. Nr. 4 der Tabellen. Blick auf die Unterkieferzahnreihen. Beide Milchzähne sind abgeworfen. Vor den Kronen der Prämolaren stecken ihre ab- gebrochenen Wurzelstifte. Figur 6. Erwachsener amerikanischer Biber aus der Wildnis. Nr. 1 der Tabellen. Blick auf die Unterkieferzahnreihen. Figur 7. Erwachsener Eibbiber aus der Wildnis. Mus. Mainz. Nr. 2 der Tabellen. Blick auf die Unterkieferzahnreihen. Figur 8 Alter 111 erbib er aus der Wildnis. Naturalienkabinett Stuttgart. Nr. 7 der Tabellen. Blick auf die Unterkieferzahnreihen. Figur 9. Fossiler Biber von Mosbach. Mus. Wiesbaden. Nr. 1 der Tabellen Linguale Seitenansicht der rechten Unterkieferzahnreihe. Figur 10. Derselbe. Blick auf die Kauflächen. Figur 11. Unterkiefer- Prä molar des Eibbibers im Jugendzustand mit untenher noch unausgefüllten Schmelzfalten. Nr. 5 a der Tabellen. Figur 12. Zweiter Unterkiefer-Molar im Jugendzustand mit untenher noch offener Wandung über den ausgefüllten Schmelzfalten. Nr. 5 a der Tabellen. Fiffur 13 Zweiter U n t e r k i e f e r - M o 1 a r mit sich schliessender Wandung über den ausgefüllten Schmelzfalten. Nr. 4 der Tabellen. Figur 14. Zweiter Unterkiefer -Molar eines fossilen Bibers von Mosbach, herabgekaut, mit geschlossener Wandung. Figur 15. Zweiter Unterkiefer-Molar des Trogontherium cuvieri von i& Mosbach, herabgekaut, mit geschlossener Wandung. Die beiden letztaufgeführten Zähne haben akzessorische Wurzeln. Figur 16. Fossiler Biber von Mosbach. Mus. Mainz. Sehr altes Individuum. Oberkieferzahnreihen. Die beiden M3 sind in Wegfall gekommen. Die Querachsen der Zähne stehen diagonal. Figur 17. Junger amerikanischer Biber aus der Wildnis. Blick auf die Oberkieferzahnreihen. Die Milchzähne werden von den Prämolaren emporgehoben. Die Molaren sind schon glatt geschliffen. Figur 18. Junger Elbbib er aus der Wildnis. Naturalienkabinett Stuttgart. Nr. 6 der Tabellen. Blick auf die Oberkieterzahnreihen. Im gleichen Stadium wie Fig. 17. Figur 19. Erwachsener amerikanischer Biber aus der Wildnis. Nr. 1 der Tabellen. Blick auf die Oberkieferzahnreihen. Figur 20. Erwachsener Elbbib er. Mus. Mainz. Nr. 2 der Tabellen. Blick auf die Oberkieferzahnreihen. Figur 21. Alter 1 Herb iber aus der Wildnis. Naturalienkabinett Stuttgart. Nr. 7 der Tabellen. Blick auf die Oberkieferzahnreihen. Jahrb. d. nass. Ter. f. Nat. 65, 1912. 15 226 Figur 22. Nage zahn der linken Unterkieferhälfte vom jungen Eibbiber- Nr. 5 der Tabellen. Figur 23. Nage zahn der linken L'nterkieferhälfte vom alten Tllerbiber. Nr. 7 der Tabellen. Figur 24. Nagezahn, isolierter, aus der linken Unterkieferhälfte von Trogontherium cuvieri. Figur 25. Trogontherium cuvieri. Mus. Mainz. Nr. 1 der Tabelle. Labiale Seitenansicht der rechten Unterkieferzahnreihe. Der Prä- molar tritt in Gebrauch. Die Molaren sind noch schmal und haben tiefe Quertäler zwischen den Loben von rechtwinkliger Form. Figur 26. Dieselbe lingual gesehen. Die senkrechten Furchen der Backen- zähne reichen auf der Innenseite bis zur Alveolarlinie. Der Prämolar hat noch nahezu ein pyramidenförmiges Aussehen. Figur 27. Trogontherium cuvieri. Mus. Wiesbaden. Nr. 2 der Tabelle. Labiale Seitenansicht der Unterkieferzahnreihe. Der Prämolar ist durch Abblätterung des Knochens auf eine Strecke blossgelegt worden und zeigt das äussere Quertal oder die Mittelrinne bis zu ihrem Ende, wo der Zahn eine rein-konvexe Schmelzwand seines Stockes besitzt. Figur 28. Dieselbe von oben gesehen. Übergang zwischen Nr. 1 und Nr. 5 der Tabelle. Figur 29. Trogontherium cuvieri. Linguale Ansicht der Backzahnreihe des Unterkiefers von einem alten Individuum. Mus. Wiesbaden. Nr. 5 der Tabelle. Figur 30. Dieselbe, von oben gesehen. Die Zähne sind bis unter das Ende des Quertales herabgekaut und haben konvexe Wände. Die anfangs rechtwinkeligen Loben sind verschwunden und zeigen nur noch die Schmelzinseln ihrer Zwischentäler. Die Alveole des letzten Molaren zeigt eine Querteilung. Notes on Hemidactylus tropidolepis Mocq. By Lars Gabriel Andersson, Stockholm. With 4 Text-figures. A Hemidactylus from Tanga, German East Africa (A. Hoffmann) whioli I liave received for identification from Mr. Ed. Lampe, Museum- kustos, Wiesbaden, has caused the following notes on this very interesting species, especially regarding its relationship to allied species, which question already has been discussed by Tornier (Deutsch- Ost- Afrika, Bd. III, Lief. 3, p. 10 — 1 1), and also mentioned by Lönnberg (Piept. Swed. Zool. Exped. Brit. East Africa, K. Vet. Ak. Hand., Bd. 47, Nr. 6, 1911), but hitberto not yet fully solved. By the very ebaracteristic lepidosis of the flat, imbricate. and inter se very dissimilar scales (not granules), the specimen is easily distinguished from tlie vast majority of Hemidactylus species, and it approaches evi- dently H. tropidolepis from Somaliland, described by Dr. M. F. Mocquard in «Memoires publ. par Soc. Phil, ä l'occasion du centenaire de sa fondation», Paris 1888, p. 113. In some points, however, it differs from the description of that one as well, and probably I should not have dared to identify it with Mocquard's species, if I had not had for comparison three speci- mens from Njoro in Northern British East Africa, collected by Professor E. Lönnberg, which specimens correspond more closely than this one with the description of H. tropidolepis as well as with regard to the habitat, and which are, at the same time, so like my specimen that they are not to be specifically distinguished from the same. They are to be considered as connecting links between my specimen and Mocquard's type-specimen, which evidently also is the case with the specimen that Tornier has described as type for H. squamulatus from the inferior of — 228 — German East Africa (Kakoma? Ugundu) loc. cit., and about wliich he says that further comparison possibly may prove it to be identical with II. tropidolepis. The most important differences between my specimen and the type- specimen of IL tropidolepis are the different number of prseanal pores, 16 instead of 7. and the median row of transversely dilated rectangular plates on the under surface of the tail. In Mocquabd's specimen the tail is «garnie sur tont son pourtour de grandes ecailles lisses, imbriquees, non verticillees et d'egale grandeur». Weeneb has found quite the same differences from Mocquabd's specimen in a specimen from Abyssinia, established by bim as a new species, //. flomri, based on the same charac- teristics (Ergebnisse der Zool. Forschungsreise Dr. Feanz Weenee's nach Sudan und N o r d - U g a n d a im Sitz.-Ber. Ak. Wiss. , Wien, Math. Nat. Kl., Bd. 116. 1907). My specimen from Tanga should then be identical with the Abyssinian specimen, and both different from the Somali specimen wliich already for zoo-geographical reasons would be very stränge. Besides, at least one of the two differences mentioned, viz. the different numbers of prseanal pores, varies considerably in many species of Hemidactylus, and cannot be used as specific distinction, the difference not being greater than in these specimens. The other difference, viz. the transversal plates below the tail, seems to be of greater value, but also this characteristic can vary, at least to some extent; e. g. in H. turcicus I have seen that at least some of the plates below the tail may be broken up into scales, and probably this can be the case with all the plates, and then we have the state of things exhibited in he present specimens. Further, if these two characteristics should be eonsidered as sufficient specific differences, there would be not less than four distinct species nearly within the same zoo-geographical district, all of them correspon- ding in most important characteristics. especially with regard to the peculiar lepidosis, viz. one from Abyssinia and Tonga (14 — 16 pores and distinct subcaudal plates), one from Somaliland (7 pores, no sub- caudal plates), one from the interior of German East Africa (Toeniee's specimen which has 16 pores and no subcaudal plates), and tinally one from Njoro, northern British East Africa, (Lönnbeeg's specimens with about 7 pores and a median row of very large scales but no distinct plates below the tail; see Fig 4). It seems to nie that such a subdivisimi in a number of slightly different species from nearly the same district — 229 — cannot be correct, especially as one of the "species" (H. floweri) has been t'ound in Abyssinia as well as at Tanga, while the three others are recorded t'rom tbe country between tbese localities whicb, as far as we know, represent tbe most northern and the most soutliern limits for the distribution of tbe whole group. Some other differences whicb, to judge from the descriptions, should be charaeteristic to the «species» mentioned are of still less value than those, already discussed, because they are rather unimportant, and at the same time very irregulär in their occurrence. For instance, if two forms differ in one small point or the other, they niay agree in most others, and as far as I can see these small differences contirm my opinion, viz. that the forms in question ought to be regarded only as individuäl variatious of one and the same species. — Already in the most important charaeteristic of the species, the lepidosis of the back, we find some Variation whicb just was Tor^iee's main reason for establishing bis species, H. squamulatus. In MoCQTJARD's discription of II. tropidolepis the dorsal scales are said to be «plus ou moins fortement carenees, legerement imbriquees et de dimensions tres inegales». In Tornier's speeimen the scales are much more regularly disposed: «Zwischen grossen gekielten Schuppen liegen nämlich wesentlich kleinere kiellose Schuppen, die einander dachziegelartig decken und so ange- ordnet sind, dass ein Kreis von ihnen jede einzelne Kielschuppe einschliesst.» The great difference from H. tropidolepis which Turnier believes to express by this description of the lepidosis I am not able to see. According to my opinion there is in this nothing of specific value which contradicts what Mocquard says. Tbe only rather important difference, as far as I can find, is that the small scales are «kiellos» in Tornier's speeimen, «moins carenees» in that of Mocquard. In other respects the difference with regard to the scales appear to be about the same as that between the scales of the speeimens from Tanga and Njoro. In the latter the lepidosis is very regulär, almost as Tornier says, but in the Tanga speeimen the small scales which even in this one are smooth vary in size, and the difference between the larger of them, and the large, keeled, tubercle-like scales is not so prominent as in the Njoro speeimens. In the latter we Und as a rule two small, smooth scales between every large, distinctly keeled tubercle-like scale, but in the Tanga speeimen only one. ßesides, the very small scales which form a median row along the back are much more distinet in — 230 — the Njoro speciraens. In the specimen from Abyssinia (II. floweri Werner) the scales seem to be rather like those of II. tropidolepis. The lamellce under the toes are said to be in H. tropidolepis: 6 under the thumb, 8 under the 4th tinger, änd 8 — 9 under the 4th toe, but only the penultimate lamella is completely divided into a pair, the 2 — 4 behind this one are more or less mesially sulcated, but not fully divided; the most basal ones are described as being very narrow. As is shown by the figure 2, quite the same condition is to be found in the Tanga specimen. The toes are, however, so very little dilated that only 2 — 3 distal lamelke have such an appearence as is usually found in the Hemidactylus species. The basal ones are much narrowed and more similar to a laige furrowed scale than to a regulär lamella. Evidently it is this that Mocquard intends to express with bis words: «toutes les autres lamella' [the penultimate, and 2 — 4 behind this one excepted] sont entieres et ä l'exception de celle qui termine la portion elargie des doigts, tres etroites». In II. floweri Werner states «5« Lamellenpaare unter der Innenzehe, 7 unter der Mittelzehe», a difference which is not so great as it will appear at the first glance. The grooves of the lamellse are really so deep that one may speak nearly just as well about several pairs of lamellse as about Single sulcated ones. The somewhat dissimilar number of lamellse in H. floweri and in II. tropidolepis is of no importence, the differences being rather small ; besides the basal lamella? are, as mentioned above, so small and scale-like that they easily might be counted on somewhat dissimilar manner. In the Njoro specimens the lamellse agree very well with those in the specimen from Tanga except that the basal lamella1 are still narrower in the former. The Upper labials are stated to be 10 in Werner*s specimen, the 7th below the centre of the eye, and 8 in Mocquard 's. In the Tanga 1. Upper lip. 2. Under surface of tail. 3. Under surface of third toe in the Hemidactylus from Tanga. 4. Under surface of tail in the Hemidactylus from Njoro. — 231 — specimen there are, as the figure 1 sliows, 7 rectangular plates from rostral to centre of eye, gradually decreasing in size, but behind tbem 5 small rounded scales might also be considered as labials, though they are placed not quite on the outermost margin of the lip. In two of the Njoro speciraens these small extra plates are wanting, the upper labials being 7 — 8 in number, the hindmost of which are placed below the eye. and as Mocquard states very small. In the third specimen, however, \ve find a pair of such small scale-like plates by which characteristic it approaches the Tanga specimen. As shown, the specimens and «species» discussed correspond very well in the arrangement of the labials as well as in that of the plates below the toes. The Situation of the nostril is qu ite the same in the Tanga specimen as in those from Njoro, and is also in agreement with the description given by Mocquard, but in H. floweri Wernee describes the nostril as having a somewhat dissimilar Situation. In that specimen there is no distinct supranasal shield but only a small scale separated from its fellow by a third median scale which is abseilt in H. tropidolepis as well as in the specimens from Tanga and Njoro. Also this difference is certainly not to be considered as a specific characteristic, for, if it were, the Tanga specimen ought to correspond with H. floweri, and not with H. tropidolepis and the Njoro specimens. It is simply to be regarded as an individual Variation. Considering the facts set forth above I am convinced that all the species and specimens mentioned mnst be referred to a Single rather variable species, H. tropidolepis Mocquard, distributed over Somaliland, Abyssinia. British- and German East Africa. Neue Käfer aus der Familie Tenebrionidae des Museums Wiesbaden. Von Hans Gebien. Hamburg. Mit 3 Textfiguren. Herr Kustos Ed. Lampe übergab mir das Material des Natur- historischen Museums an Tenebrioniden zur Bearbeitung. Das Museum enthält, wie es auch gar nicht anders zu erwarten war, eine Anzahl neuer Arten, deren Beschreibung ich auf Wunsch der Museumsverwaltung veröffentliche. Einige verwandte Formen meiner Sammlung, derjenigen des Herrn Dr. Fuchs, Wiesbaden und des Hamburger Museums schliesse ich bei dieser Gelegenheit an. Uloma thoracica n. sp. Schwarzbraun, stark glänzend, Unterseite heller oder dunkler rotbraun, die Beine rot, Hinterkörper in der Anlage oval. Kopf seitlich gleichmäfsig gerundet, da der Canthus unmittelbar vor den Augen nicht eingezogen ist, die Augen schmal, die hintere Querfurche ist sehr deutlich, gerade, sie verbindet die Hinterränder der Augen miteinander, der vordere Eindruck tief muldig, er wirft den Clypeus schmal auf, dieser ähnlich wie bei orientalis im mannlichen Geschlecht mit 2 Zähnchen, diese wenig deutlich und durch einen schwach gesenkten Sattel miteinander verbunden; der Vorderrand breit und schwach ausgeschnitten: die Punktierung in den Eindrücken viel deutlicher als auf den Erhebungen. Die Fühler erreichen kaum die Mitte des Hals- schildes, Glied 3 deutlich länger als 4, zylindrisch, dieses kugelig, die folgenden quer, beim cf sind das 5. und 7. ähnlich wie bei orientalis in eine Spitze ausgezogen, das 5. kaum, das 7. wesentlich breiter als die benachbarten, die vorletzten über doppelt so breit wie lang. Mentum beim (f ganz flach, breit bohnenförmig, rings mit einem Saum steifer Börstehen, beim 9 gewölbt, nicht viel breiter als lang, unbehaart, vorn — 233 — nicht ausgeschnitten. Ligula in beiden Geschlechtern vorn scharf aus- geschnitten, die Palpalgrube vorn scharfkielig begrenzt. Halsschild verhältnismäfsig sehr gross, ca. l1/.^ mal so breit wie lang, seitlich stark gerundet, gegen die Basis verengt, die Punk- tierung sehr fein, gleichmafsig, wenig dicht, die Randung der Spitze in der Mitte unterbrochen. Beim cf beiludet sich vorn ein kleiner, kreis- förmiger Eindruck, der hinten keine Tuberkeln zeigt, er ist im Grunde etwas gröber punktiert als die Scheibe. Hinterecken ganz stumpf, aber deutlich. Flügel decken nach hinten erweitert, sie bilden mit dem Thorax an den Schultern einen kräftigen Winkel, ihr Rand ist von oben der ganze Länge nach übersehbar; die Punktstreifen tief, ihre Punkte grob, aber nicht sehr tief, die Zwischenräume auf der Scheibe oft mehr oder weniger flach, seitlich stark gewölbt, die Streifung auf der Spitze kaum feiner. Unterseite blank, die Propleuren neben den Hüften ziemlich grob punktiert: das Prosternum beim 9 glatt, beim rf mit einer Doppel- reihe von Porenpunkten, die kurze, steife Borsten tragen, der Fortsatz niedergebogen, seine Spitze aber wieder mehr oder minder scharf auf- gebogen. Abdomen seitlich fein und flach längs gestrichelt und mit vereinzelten groben Punkten besetzt. Analsegment flach eingedrückt, ungerandet. Nur die Vorder- und Mittelschienen aussen stachelig, die hinteren glatt, die vorderen sind schlank und auch beim tf vom Aus- schnitt oben an der Innenseite an fast parallel und in diesem Geschlecht mit dem bekannten Saum kurzer Wimpern innen etwas nach hinten gedrückt; die Vorderseite mit feinem, undeutlichem Kiel, die Rückseite mit starkem Kiel, der einige Zähnchen trägt, die Aussenkante mit ca. 6 grossen Zähnen. An den Hintertarsen ist Glied 1 etwas kürzer als die übrigen zusammen. Der Forceps sehr gross, fast halbkreis- förmig gekrümmt, das Ende meisselförmig scharf, gerade abgeschnitten. L. 15 — 161/; mm. 11 Exemplare, davon 5 in meiner Sammlung mit den Fundorten: Java und Java, Malang (dabei 1 ö7 1 $ Type), 2 Exemplare von W.-Java: Soekaboemi 1908 (Dr. Siebert) im Wiesbadener Museum und 4 Exemplare im Museum Hamburg; v. Java, Preanger 4 — 6000' (Warburg). Diese Art gehört in die Abteilung der Gattung, welche beim seitlich sehr stark gerundet, in der Mitte am breitesten, nach hinten etwas stärker als nach vorn verengt, die Hinterecken scharf rechtwinklig, da die Seiten unmittelbar vor den Ecken etwas eingezogen sind, der Halsschild querüber kräftig gewölbt, der Seitenrand abgesetzt und zuweilen schwach krenuliert, die Basis ist scharf und tief, in der Mitte etwas breiter, die Spitzenrandung in der Mitte schmal unterbrochen; beim 'cf befinden sich am Vorderrand in der Mitte 2 schwache Beulen, die durch eine flache Mittellinie getrennt sind. Oberfläche dicht und fein, aber nicht gedrängt punktiert. Flügel- decken ziemlich gewölbt, der Seitenrand an der Schulter fein auf- gebogen, die Punktstreifen sehr tief, ihre Punkte fein, die Zwischen- räume stark gewölbt. Die ganzen Propleuren bis zum Seitenrand dicht punktiert und fein längsrunzlig. Prosternum zwischen den Hüften ver- tieft und doppelt scharf gerandet; diese Randlinie geht vorn um (\ie ö — 238 — Hüften herum, das Ende ganz niedergebogen mit fein aufgebogener Spitze. Abdomen sehr fein punktiert, Analsegment mit vollständiger Randlinie. Beine ohne Geschlechtsauszeichnung. Vorderschienen aussen gerade, innen gegen das Ende kräftig verbreitert, alle Schienen an der Aussenkante eingefurcht. L. 11 1/2— 13 mm. 4 Exemplare liegen mir vor, 2 tf rf und 2 QQ. Ein Pärchen von Java und Java : Preanger in meiner Sammlung, 1 9 im Museum Wiesbaden, W.-Java: Soekaboemi (Dr. Siebert) 1908, und 1 rf' von Java: Preanger 4000 — 6000' (Warburg) im Hamburger Museum. Die Art hat in Asien keinen Verwandten. Von unserem M. cylindricus unterscheidet sie sich durch viel gedrungenem, gewölbten Körper, nicht spitzig vorragendem Hinterwinkel des Halsschildes, den sexuellen Di- morphismus etc. Tenebrio und Menephiius sind bisher nicht sicher getrennt gewesen. Ich finde als einzigen stichhaltigen Unterschied die Behaarung der Tarsen, die bei Tenebrio zweizeilig ist, bei Menephiius die ganze Sohle bedeckt. Ferner hat Tenebrio ein ungerandetes, Menephiius ein gerandetes Anal- segment (einzige Ausnahme eine neue schwarze Art aus Afrika). Goniadera ampliata n. sp. Braun, glänzend, der Vorderkörper etwas dunkler, sehr robust, die Flügeldecken nach hinten kräftig erweitert. Kopf ziemlich fein, zwischen den Augen zerstreut, in der Querfurche und an den Seiten dichter punktiert, der Clypeus bildet nach hinten einen schmalen, gleichbreiten Wulst und fällt nach vorn schräg ab. Vorderrand gerade, der Canthus so breit wie die Augen, die Wangen hinter den Augen plötzlich stumpfwinklig verengt, die Seiten vom Canthus bis zu diesem Winkel parallel. Die Querfurche ganz gerade, breit muldig, jederseits vor den Augen vertieft ; die Fühler mäfsig lang, sie überragen die Basis des Halsschildes nur ungefähr mit dem letzten Gliede; Glied 3 l1/2mal so gross wie 4, alle Glieder zylindrisch, das letzte gestreckt, zugespitzt, etwa l1/2mal s0 lanS w>e das 10. Mentum vorn gerade ausgeschnitten, seine Vorderwinkel spitz nach vorn ein- gezogen, Oberfläche ziemlich grob und nicht sehr dicht punktiert, die Seiten sind viel stärker als die Mittellinie längsgewölbt. Ligula von der Breite des Mentums, vorn wenig tief und schmal eingeschnitten. Hals schild an der Basis so breit wie in der Mittellinie lang, Vorder- rand fast gerade abgeschnitten, Vorderwinkel sehr deutlich, rechtwinklig, 239 — die Seiten stark stumpf gewinkelt, der Winkel vor der Mitte, der Seitenrand an diesen Winkeln stark, sonst sehr schmal abgesetzt, er hört unmittelbar vor den Hinterecken auf, so dass diese auf den ersten Blick fein abgeschnitten erscheinen; das letzte Drittel ist fast parallel- seitig, da die Seiten hinter den Seitenwinkeln stark eingezogen sind ; die Oberfläche ist fein und ziemlich weitläufig punktiert, ohne bemerkens- werte Eindrücke. Schildchen glatt. Flügeldecken nach hinten kräftig erweitert, verhältnismäfsig kurz, alle Zwischenräume schmal gewölbt, aber nicht scharf gerippt, der 3. an der Spitze etwas höher, die Punkt- reihen stehen zu zweien sehr regelmäfsig zwischen den Interstitien. Die ganze Oberfläche ist nackt. Das Prosternum ist unmittelbar hinter den Hüften ganz niedergedrückt, vorn und an den Seiten wenig dicht, grob punktiert. Abdomen einzeln punktiert. Beine einfach; erstes Glied der Hintertarsen länger als das letzte. L. UVa— 15 mm. 2 Exemplare von S. Paulo, Brasilien (P. Preiss 1912), wovon mir eines für meine Sammlung überlassen wurde. Diese, in den Flügeldecken hellbraune Art ist an der Gestalt des gedrungenen und erweiterten Hinterkörpers, an dem Halsschild, dem die Eindrücke fehlen, und der ganz nackten Oberseite von ihrem nächsten Verwandten: G. impressa Er. von Peru etc. zu unterscheiden. Goniadera coracina n. sp. Kohlschwarz, mattglänzend, mäl'sig schlank. Kopf seitlich parallel, Clypeus gerade abgeschnitten, nach hinten einen geraden Querwulst bildend, Clypealfurche gerade, mit Grübchen vor den Augen, diese schwach eingeschnitten, die Wangen hinter ihnen plötzlich, aber gerundet verengt, Stirn zwischen den Augen mehr oder weniger gewölbt und zuweilen mit einem schwachen Grübchen. Die Oberfläche ziemlich dicht und grob, in der Querfurche noch dichter punktiert. Fühler gestreckt, etwa mit den letzten 3 Gliedern den Hinterrand des Halsschildes überragend, Glied 3 kaum 1 1/2 mal so lang wie 4, die folgenden zylindrisch, allmählich länger werdend, das letzte sich gegen die Spitze verjüngend, l^mal so lang wie 10. Mentum vorn gerade abgeschnitten mit spitz vortretenden Vorderecken, sehr fein lederartig gerunzelt und mit groben Punkten bedeckt, es ist der Länge nach ziemlich stark gewölbt; Ligula viel schmäler als das Mentum, vorn durch einen schmalen, tiefen Ausschnitt zweilappig, zwischen den Palpen nach hinten ein hoher schmaler Kiel. Halsschild so lang — 240 als an der Basis breit, die Spitze etwas breiter, Vorderrand gerade abgeschnitten, die Vorderwinkel etwa rechtwinklig, die kurz hinter dem ersten Drittel liegenden Seitenwinkel kräftig entwickelt, die Seiten dahinter eingezogen, aber nur ganz hinten parallel, der in den Winkeln breite, hinten sehr schmal abgesetzte Seitenrand hört unmittelbar vor den Hinterwinkeln auf. Die Scheibe ist durch eine vertiefte Mittellinie, die bei 2 Exemplaren nur hinten durch eine glattere Stelle bezeichnet wird, und jederseits durch eine mehr oder minder tiefe Grube uneben, die Gruben mehr nach hinten gerückt. Punktierung grob und dicht, aber nicht gedrängt. Schildchen punktiert. Flügeldecken nur mäfsig nach hinten erweitert, die Naht und 8 Zwischenräume (dazu an der Seite nach hinten hin ganz kurz der 9.) schmal und hoch gerippt, die Rippen mit einer Reihe ziemlich weitläufig stehender feiner Körnchen besetzt und jederseits durch eine regelmäfsige Reihe dicht, aber nicht gedrängt stehender Punkte begrenzt. Schultern kräftig entwickelt. Die Oberseite wie überhaupt der ganze Körper ohne Haare. Prosternum hinter den Hüften mehr oder minder plötzlich ganz niedergedrückt, die Brust ziemlich grob, das blanke Abdomen fein und zerstreut punktiert. Beine zart, Schienen gerade, nur die Mittelschienen des cf sind gegen das Ende etwas nach innen gebogen, und die Vorderschienen sind innen gegen das Ende bei diesem Geschlecht schwach ausgehöhlt und die Ilinterseite dort etwas mehr vorgezogen als die innere Vorderkante. Doch sind diese beiden Geschlechtsauszeichnungen keineswegs auffallend ; der goldgelbe Ilaarbesatz an der Innenseite der Vorderschienen in beiden Geschlechtern kurz. Endglied der Hintertarsen kaum kürzer als das erste. L. 15 — 16V2 mm. Mir liegen 5 Exemplare vor, davon 4 (darunter Type cf und 9) in meiner Sammlung aus Paraguay (durch Böttcher, Berlin erhalten) und 1 9 aus der Koll. von Herrn Dr. Fuch s Wiesbaden von Miranda (wohl zweifellos die Stadt in Matto Grosso, das an Paraguay grenzt) XI. 1894—11. 1895 (Andeer). Diese ausgezeichnete Art ist an der Skulptur des Halsschildes, den langen Fühlern, den fein tuberkulierten Rippen der Flügeldecken, der rein schwarzen Farbe, den männlichen sekundären Geschlechtsmerkmalen sehr leicht kenntlich. — 241 — An dieser Stelle mag die Beschreibung zweier sehr ausgezeichneter Goniaderiden Platz finden, von denen die eine in den Sammlungen weit verbreitet ist, und deren Namenslosigkeit sehr lästig ist. Phymatestes monstrosus n. sp. Schwarzblau, Unterseite und Beine schwarz, Hinterkörper blasig aufgetrieben. Kopf und Halsschild matt, ersterer mit einzelnen Punkten, nur am Clypeus dicht punktiert, Quer- furche breit, zuweilen nach hinten garnicht begrenzt, vor den Augen mehr oder weniger grubig vertieft, meist ein tieferer eingestochener Punkt auf der Mitte des Hinterkopfes. Canthus viel schmäler als die Augen, die Wangen dahinter plötzlich gerundet verengt, der Clypeus ziemlich lang, gerade abgestutzt. Die Fühler überragen mit den beiden letzten Gliedern den Hinterrand des Halsschildes, Glied 3 reichlich 1^2 mal so lang als 4, alle Glieder zylindrisch, das 11. sehr gestreckt, über doppelt so lang als das 10., gekrümmt, das Ende nicht spitz, Mentum vorn sanft ausgeschnitten, grob punktiert, Vorderecken spitz, Ligula mit sehr hoher Längslamelle zwischen den ersten Gliedern der Palpen. Halsschild etwa l1/2mal so breit wie lang, vorn gerade ab- geschnitten, aber die Vordereeken etwas nach hinten und die Hinter- ecken etwas nach vorn gedrückt, hinter den Vorder- und vor den Hinterecken ein kleiner, meist sehr deutlicher, bei einem Exemplar aber fast fehlender Ausschnitt, die Seiten dazwischen geradlinig, schwach nach hinten verengt, Scheibe durch mehrere Eindrücke uneben, die Mittellinie breit gefurcht, die Furche nur in einem Exemplar schwach, meist sehr tief grubig, jederseits mehr nach hinten eine runde oder mehr dreieckige tiefe Grube und davor ein leichterer Quereindruck, Oberfläche fein und sehr zerstreut, flach punktiert. Form und Skulptur des Halsschildes sind ziemlich variabel. Flügeldecken mit starken Schultern, an der Basis normal, dann vom ersten Viertel an plötzlich blasig aufgetrieben, die Nalit selbst etwas flacher ansteigend, die Partien daneben jedoch sehr steil, auch der Abfall hinten sehr steil, die Er- weiterung zur Seite ist dementsprechend stark (an den Schultern ca. 5, hinten 9 mm breit), die flache Basis ist einfach, nicht gerippt oder ge- reiht punktiert, sondern fein und zerstreut punktiert ; die Mitte ist sehr stark und breit gerippt und zwar sind die Exemplare von Bolivien mit glatten, ununterbrochenen Rippen versehen, die nur am Absturz meist etwas unterbrochen oder in Tuberkeln aufgelöst sind (zugleich sind diese Tiere stärker aufgetrieben), die peruanischen Exemplare zeigen die ab- wechselnden Rippen etwas unterbrochen. Die Höhe der Rippen ist Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 16 - 242 — glatt, ihre Seiten und Zwischenräume fein und wenig dicht, nirgends reihig punktiert. Die vorn ziemlich breiten, aber schnell, wenn auch nicht plötzlich verengten Epipleuren sind ziemlich grob punktiert und an der Spitze sehr schmal. Schenkel beim 9 nilt Je einem Zahn nahe dem Ende, dieser Zahn ist nicht sehr gross, aber sehr deutlich, er befindet sich an der hinteren Unterkante, sodass er von vorn oft nicht zu sehen ist; beim cf sind 2 Zähne vorhanden, da auch der entsprechende Zahn der vorderen Unterkante gut entwickelt ist. Alle Schienen beim 9 zarU gerade, einfach. Beim (f sind die Vorder- schienen sehr schwach S-förmig gekrümmt, nach dem Ende zu etwas keulig (besonders von vorn gesehen), kurz vor dem Ende der Innen- kante befindet sich ein kleiner tiefer Ausschnitt von etwa 3/4 Kreisbogen, der nach oben einen spitzen, abwärts gerichteten Zahn bildet, der hintere Innenrand am Ende krenuliert, die Innenkante ist sehr tief ausgehöhlt ; diese Aushöhlung durch die hohen scharfen Kanten der Innenseite be- grenzt. Die Mittclschienen kräftig S-förmig gekrümmt, besonders an der rauhen und kurz geborsteten Innenkante, die Innenecke etwas zahn- artig' vorspringend ; auch die Hinterschienen sind gegen das Ende schwach nach innen gekrümmt. Die Vordertarsen der ^f sind deutlich etwas erweitert. Das Klauenglied ist auf dem vorletzten Gliede eingelenkt (gewöhnlich werden derartige Bildungen zweilappig genannt, eine Be- zeichnung, die sehr ungenau ist). Das Prostern um scharf hinter den Hüften niedergedrückt, der Fortsatz unten mehr oder weniger flach, die ganze Brust mit den Pleuren ziemlich grob und ungleich dicht punktiert, der Hinterrand der Pleuren mehr oder weniger querrunzlig, Abdomen fast glatt, das Analsegment an der Spitze mehr oder weniger rauh punktiert. Forceps sehr schwach gewölbt, ziemlich gross, am Ende einfach zugespitzt. L. 14 — Kimm, Breite an den Schultern 5, hinten 9mm. Höhe der Wölbung <> — 7^ mm. Von dieser ganz isolierten und auffallenden, variablen Art liegen mir 3 efef unfl 5 99 ^n meiner Sammlung vor von : Peru : Peru, Rio Toro; Bolivien: Yungas de la Paz. Phymatestes opacus n. sp. Der vorigen Art nahe verwandt, so dass auf die ausführliche Beschreibung verwiesen werden kann. Die Oberseite ist dunkelblaugrün, matt, und der Körper von anderer Ge- stalt : die Flügeldecken sind wohl gewölbt, aber nicht blasig aufgetrieben, — 243 — die mittlere Längslinie bildet eine kontinuierliche Wölbung, die Skulptur besteht aus wenigen grossen, flachen, rundlichen Tuberkeln, von denen die alternierenden Reihen fast geschwunden sind, die Ausschnitte am Seitenrand des Halsschildes schwach. Ii. 14x/2 mm, Breite an der Schulter 5, hinten 7 — 7J/2 mm. 2 cf von Peru, Chanchamayo (3000 m) und Rio Grande de Sul. Praogena calcarata n. sp. Ausserordentlich langgestreckt, zylindrisch, die ganze Oberseite metallisch, Vorderkörper mehr goldig, Flügeldecken mehr grün, Schenkel bis auf die äusserste Spitze hellrot, die Schienen rotbraun und an der Hinterkante bläulich, die Unterseite schwarzbraun (nicht ganz ausgefärbt!). Kopf lang, fast glatt, Querfurche sehr fein, Augenfurchen ebenfalls sehr fein, sie laufen, wie meistens bei der Gattung, parallel nach vorn in die Querfurche und sind dort deutlicher, Äugen- falten fehlen. Fühler sehr lang, Glieder dünn, an der Spitze unmerk- lich erweitert. Mentum stark trapezisch, Seiten sehr schmal eingezogen, Oberfläche sehr sanft doppelt eingedrückt. Halsschild sehr klein, so breit wie eine Flügeldecke, so lang wie breit, die Seiten, von oben gesehen, wenig gerundet, die ganz stumpfen, fast nur angedeuteten Vorderwinkel weit nach innen gerückt, die Basis scharf und tief ge- randet. Die Randlinie sendet an der Seite einen sehr kurzen Ast schräg nach aussen ab und bleibt dann bis zur Ecke sehr fein, ein nach vorn offener, bogiger Eindruck vor der Basis ist ziemlich fein. Oberfläche sehr fein und zerstreut punktiert; die Parapleuren spiegel- glatt. Flügeldecken sehr lang und bis hinten parallel, mehr als bei irgend einer mir bekannten Art. Oberfläche mit feinen Punkt- streifen, von denen nur der erste vertieft ist, sie werden aber dadurch zu Streifen, dass die feinen Punkte durch eine eingeschnittene Linie miteinander verbunden sind, Zwischenräume flach, unpunktiert. Pro- sternum hinter den Hüften niedergebogen. Abdomen spiegelglatt, Anal- segment mit länglichem Eindruck. Die Trochanteren aller Hüften mit dichtem Ilaarbesatz, die Schenkel an der Unterseite in der ersten Hälfte mit Saum sehr kurzer Wimpern. Die Schienen gerade, die hinteren aussen mit ziemlich grossem Enddorn ; der innere ist sehr lang, dünn, an der Basis gekrümmt, dann gerade, nur die äusserste Spitze wieder nach innen gebogen, er hat die Länge des 2. Tarsen- gliedes. Die Tarsen flachgedrückt, die mittleren Glieder der Vorder- und Mitteltarsen dreieckig, an den Hintertarsen ist das erste Glied viel länger als die beiden folgenden zusammen. 16* — 244 — L. lÖ^a mm. 1 Exemplar von Kamerun: Buea 1907. Diese Art aus der 2. Gruppe Mäklins ist durch den strongylien- artigen zylindrischen Körper, vor allem aher durch den grossen End- sporn der Hinterschienen, die mit Haarbüscheln versehenen Trochanteren, den Eindruck auf dem Analsegment sehr gut gekennzeichnet. Praogena haematopus n. sp. Sehr gestreckt, die Flügeldecken aber nicht zylindrisch, sondern etwas flach, Oberseite stark glänzend dunkelgrün, Flügeldecken oft etwas heller : Schenkel bis auf die äusserste Spitze blutrot, Schienen dunkelgrün oder blau; bei Betrachtung von hinten erscheinen die Flügeldecken bei einigen Exemplaren rein purpurn. Kopf glatt, mit scharfen, aber sehr dünnen Augenfurchen, die Querfurche seitlich scharf und vertieft, Vorderkopf lang, Clypeus am Ende parallel- seitig, die Oberlippe breiter als der Clypeus am Vorderrande, Fühler sehr lang und dünn, die letzten 5 Glieder überragen den Hinterrand des Halsschildes. Mcntum mit zwei runden, ziemlich tiefen Gruben an der Basis. Thorax sehr klein und schmal, so breit wie eine Flügel- decke, die Seiten ziemlich stark gerundet, Vorderwinkel ganz verrundet, die Hinterecken deutlicher, die Basis mit scharfer Bandlinie, die wie voriger Art gestaltet ist ; vor der Basis ein tiefer, meist scharfer, bogiger Eindruck und meist ein kleinerer hinter dem Vorderrande. Die Oberfläche äusserst fein und erloschen punktiert, fast glatt: die grösste Breite befindet sich vor der Mitte. Flügeldecken in den vorderen Zweidrittel parallel, mit ziemlich feinen Punktstreifen, die gegen die Spitze noch feiner werden ; Zwischenräume glatt, schwach gewölbt, der Nahtstreif stark vertieft. Prostern um stark buckelig, hinter den Hüften ganz niedergedrückt, Hinterbrust vorn beulig und höher als die Mittelbrust. Propleuren glatt, ebenso das Abdomen, Analsegment ohne Eindruck, Trochanteren und Schenkel ohne Haarbesatz, Endsporne der Schienen klein, an den Hintertarsen ist das erste Glied viel länger als die beiden folgenden zusammen. Bildung des Forceps von hohem Interesse. Er besteht aus zwei ineinander steckenden Bohren, von denen sich die innere bei der Begattung herauszieht und dabei eine grosse Anzahl starker blattartiger Stacheln spreizt, die meist aus einer Stelle ent- springen. Die ganze Bildung einem Morgenstern ähnlich (siehe Fig. 1—3). L. 14 — 16 mm. Mir liegen von dieser Art 15 Exemplare vor, davon 9 in meiner Sammlung, 6 aus dem Deutschen Entomologischen Museum von 245 Kamerun : Edea, Dibongo Farm und Mundame am Mungo, Mukonje- Farm (Rohde). Diese Spezies ist auf den ersten Blick der vorigen sehr ähnlich und ich hielt sie auch zuerst für dieselbe; doch sind die Flügeldecken Der Forceps von Praogena haematopus Geb. Fig. 1 und 2 in der Ruhe vor der Begattung, schwach gespreizt. Fig. 3 während der Begattung. Fig. 1, Penis von ohen gesehen. Fig. 2, derselbe von unten. Fig. 3, ein Penis eines anderen Exemplars von oben. a) Die beiden Spitzen der' äusseren Röhre, b) die Spitzen der inneren Röhre. In Fig. 3 ist die innere Röhre herausgezogen dargestellt, wobei sieh die Stacheln selbsttätig spreizen. nicht zylindrisch und besonders die kleinen, normalen Schienspornen, die nackten Schenkel und Trochanteren, das nicht eingedrückte Anal- segment unterscheidet sie sicher von ihr. Beide Arten sind durch den sehr gestreckten Körper und den sehr kleinen Halsschild gut gekenn- zeichnet. Praogena auricoma n. sp. Eine sehr grosse und gedrungene Art, mit herrlich goldgrüner Oberseite, Rand der Flügeldecken leuchtend purpurn, Schenkel rot bis auf die Knie, diese und die Schienen und Fühler schwarz, Unterseite schwärzlich mit schwachem metallischen — 246 — Schimmer. Der ganze Körper oben und unten, auch die Beine mit sehr kurzen und feinen, wenig dichten, goldgelben Härchen bedeckt. Die Behaarung oben so zart, dass sie dem Glänze keinen Abbruch tut. Kopf kurz, die Augenfalten auf das Auge selbst beschränkt, sie setzen sich nach vorn nicht, wie sonst meistens in der Gattung, in die Quer- furche fort, diese schmal, deutlich etwas gebogen; der Clypeus an den Seiten parallel, (Tanthus viel schmäler als das Auge hinter ihm. Fühler sehr lang, normal. Mentum in der Mitte nach vorn buckelig erhöht, seitlich eingedrückt. Die Kehle bildet, wie bei den meisten Arten der Gattung, einen Schrillapparat, sie ist höchst fein quergerieft und reibt sich an dem Vorderrand des Prosternums. Halsschild schmal, an der Basis so breit wie in der Mittellinie lang, grösste Breite vor der Mitte, dahinter deutlich eingezogen und im letzten Drittel parallel. Die Randung ist vollständig, vorn in der Mitte nicht unterbrochen, die Handlinie der Basis ist sehr fein und gleichmäfsig, schmal, und bildet in der Mitte einen stumpfen Winkel, ein Quereindruck vor der Basis fehlt. Die Oberfläche ist sehr fein aber deutlich punktiert. Flügel- decken in der Länge und Quere sehr stark gewölbt, in den ersten 2 Dritteln parallelseitig, die Skulptur besteht aus fein eingeschnittenen Punktreihen, deren Punkte sehr zart sind, die ganz flachen Zwischen- räume mit noch viel feineren, weitläufigen Pünktchen, aus denen je ein Härchen entspringt, der Nahtstreif ist nicht vertieft. Prosternum wagerecht, über die Hüften hinaustretend mit verrundeter, überhängender Spitze, das eigentliche Knde unten etwas aufgebogen, Propleuren deutlich punktiert, Metasternum vorn nicht höher als das Mesosternum. Abdomen dicht und deutlich punktiert, die beiden ersten Segmente an den Seiten mit rundem Grübchen, Analsegment nicht ausgezeichnet. Schienen ohne Auszeichnung, die Enddornen aller Schienen sehr klein und gleich gross. Vordertarsen normal, an den Hintertarsen ist Glied l = 3 -\- 4 zusammen. Forceps in 2 sehr lange, dünne Spitzen ausgezogen. L. 21 mm, Br. 8 mm. 2 Exemplare (cf) liegen mir vor, eines in meiner Sammlung und eines in der Sammlung des deutschen Entomologischen Museums von Kamerun, Mundame a. Mungo, Mukonje Farm (Rohde). Diese grosse, herrliche Art hat ihren nächsten Verwandten in P. procera Har., die mir übrigens auch in 4 Exemplaren in meiner Sammlung aus Kamerun vorliegt, sie ist aber etwas kleiner, am ganzen — 247 — Körper behaart, etwas gedrungener, hat einfarbige Schienen und ein vortretendes Prosternum, gehört also demnach in die 1. Abteilung Mäklins, während procera zur 2. gehört. Praogena cameruna n. sp. Eine gedrungene Art. Stark glänzend, Vorderkörper und Unterseite glänzend schwarz, Flügeldecken schwärzlich grün, bei Ansicht von hinten purpurn, Seitenrand mehr goldig, Schenkel mit breitem, rotem Ring, Fühler und Schienen (auch die vorderen) schwarz. Kopf kurz und breit, äusserst fein und erloschen punktuliert, Augenfurchen scharf und deutlich, nach vorn gerade, parallel und in die sehr seichte, gerade Querfurche verlängert, vor den Augen eine rundliche, flache Grube, Clypeus gerade abgestutzt, der Canthus so lang wie das Auge hinter ihm. Fühler robust, Glied 4 — 6 kaum doppelt so lang wie breit; Mentum mit 2 sehr tiefen, länglichen Gruben, welche die Mitte breit herauswölben, die Ligula mit sehr tiefer runder Grube, die hinten hochkantig begrenzt ist. Halsschild breit, 1 1/2mal so breit wie lang, sehr glatt, nur einige sehr feine, erloschene Punkte in der Mitte vor der Basis, die grösste Breite vor der Mitte, von dort nach hinten geradlinig (von oben gesehen) schwach verengt, Vorder- ecken ganz verrundet, die Hinterecken von oben rechtwinklig, in der Randlinie aber ganz kurz verrundet stumpfwinklig ; hart an der Basis, ihr folgend, befindet sich eine lange, schmale Querleiste, die sich seit- wärts als scharfer, querer Einstich fortsetzt. Flügeldecken einzeln viel schmäler als der Halsschild, Nahtstreif besonders hinten kräftig vertieft, Punktlinien fein, ihre Punkte durch eine feine, wenig tiefe Linie miteinander verbunden, Zwischenräume ganz flach und sehr fein und zerstreut punktiert. Prosternum mit sehr feiner (bei etwa 60facher Vergrösserung sichtbarer) lederartiger Grundskulptur und dadurch etwas matt erscheinend, Kehle mit Schrillapparat, Propleuren ohne Punkte und Längsriefen, Prosternolfortsatz etwas gerundet herunter- gebogen, dann überhängend abstürzend, die Spitze selbst fein aufge- bogen. Mittelbrust vorn nicht gefurcht, sondern im Gegenteil eine flache Beule bildend, das ebenfalls vorn gewölbte Mctasternum nicht höher als die Mittelbrust. Abdomen blank, sehr fein und flach längs- gerieft, Analsegment mit deutlicher, länglicher Grube beim cf, beim 9 glatt. Forceps gekrümmt in eine nicht sehr scharfe Spitze ausgezogen. Schenkel und Schienen einfach, Endsporne sehr fein, normal. An den Hintertarsen ist Glied 1=3-1-4. — 248 — L. 12 V3— 17 mm. 38 Exemplare in meiner Sammlung, 4 im Hamburger Museum und 1 im Wiesbadener Museum von Kamerun: Victoria; Edea, Dibongo- Farm (Eohde) ; Mundame a. Mungo, Mukonje-Farm (Rohde); Molive bei Victoria (Hollm) ; Bibundi (J. Weiler). Diese Art ist auf den ersten Blick der P. femorata Th. (die mir übrigens auch von verschiedenen Fundorten aus Kamerun vorliegt) täuschend ähnlich, hat aber einen fast glatten Halsschild, vortretendes Pro- und Mesosternum, schwarze Schienen etc. III. Meteorologische Nachrichten. Das Klima von Wiesbaden. Auf der G r u n «1 1 a g e vierzigjähriger Beobachtungen bearbeitet von Prof. 0. Freybe, Leiter der off. Wetterdienststelle Weilburg. Das Beobachtungsmaterial. Die nachfolgende Bearbeitung des Wiesbadener Klimas gründet sich auf Beobachtungen der Meteorologischen Station Wiesbaden des Königl. Preuss. Meteorol. Instituts, die seit dem 1. Mai 1869 ohne Unterbrechung angestellt sind. Eine genaue Beschreibung der Stationsverhältnisse findet sich in dem 54. Jahrgang der Jahrbücher des nassauischen Vereins für Naturkunde. Ich kann hier also darauf verzichten und wiederhole nur die Ansicht des Verfassers jener 1. Bearbeitung des Klimas von Wiesbaden (1. Teil, Einleitung und Temperaturverhältnisse), Dr. L. Grünhuts, dass die Aufstellung im Hofe des Museums zu Einwänden keine Veranlassung gibt. Erfreulicherweise ist die Aufstellung seit Beginn der Beobachtungen unverändert geblieben, sodass es nicht nötig war, die Ergebnisse der Beobachtungen durch Vergleich mit denen benachbarter Stationen noch besonders zu prüfen. Die Beobachtungen geben naturgemäfs hauptsächlich ein Bild des Klimas der inneren Stadt. Doch liegt die Station sehr nahe an den Hauptverkehrspunkten, wie z. B. dem Kurhause und dem Kochbrunnen, sodass wir durch ihre Aufzeichnungen wohl ein hinreichend getreues Bild erhalten von dem Klima des für Kurzwecke wichtigsten Teiles der Stadt. Zur Bearbeitung ist zunächst die Zusammenstellung der Beobachtungs- ergebnisse benutzt, wie sie vom Königl. Preuss. Meteorol. Institut in »Ergebnisse der Beobachtungen der Stationen 2. und 3. Ordnung < veröffentlicht sind. Eine grosse Reihe von Werten sind ausserdem den 1* 4 jährlichen Veröffentlichungen der meteorol. Beobachtungen in Wiesbaden in den Jahrbüchern des Nassauischen Vereins für Naturkunde, sowie den Tagebüchern der Station entnommen, die der jetzige Beobachter, Herr Kustos E. Lampe stets bereitwilligst zur Verfügung gestellt hat. Hierfür sei ihm auch an dieser Stelle verbindlichster Dank ausge- sprochen. Die Beobachtungen des Jahres 1869 sind ausser Acht gelassen, weil sie für dieses Jahr nicht vollständig vorliegen. Ursprünglich waren ferner nur die Beobachtungen bis zum Ende des Jahres 1906 benutzt und diese durch Vergleich besonders mit Frankfurter Beobachtungen auf den 40jährigen Zeitraum 1867 — 1906 umgerechnet. Denn für diesen Zeitraum ist eine Bearbeitung der sämtlichen vorhandenen Beobachtungs- ergebnisse der Provinz Hessen-Nassau an der Wetterdienststelle Weilburg durchgeführt worden, um einen Vergleich der klimatischen Verhältnisse innerhalb der Provinz zu ermöglichen. Für diesen 40 jährigen Zeitraum liegen Beobachtungen vor von Cassel, Marburg, Fulda und Frankfurt, von einem kürzeren, aber mindestens 20jährigen Teil jener Zeit von Geisenheim, Weilburg, Hachenburg, Langenschwalbach und Schwarzen- born. Alle Beobachtungen der gesamten Stationen und Jahre sind durch Vergleich mit benachbarten Stationen sorgfältig geprüft, nötigenfalls korrigiert, sowie auf jene 40jährige Normalzeit umgerechnet worden. Alle in der nachfolgenden Arbeit zum Vergleich herangezogenen Zahlen- angaben beziehen sich für die wichtigeren Beobachtungen ausnahmslos auf den gleichen Zeitraum, sodass die Vergleiche wohl hinreichend genau zutreffen dürften. Leider liegen nicht für alle Witterungselemente Beobachtungen aus dem ganzen 40jährigen Zeitraum vor. Aus den nachfolgenden Tafeln ist das Nähere zu ersehen. Für die wichtigsten Mittelzahlen Wiesbadens sind noch die Beobachtungen der Jahre 1907 bis 1909 einbegriffen, sodass auch hier eine 40jährige Beobachtungs- reihe vorliegt. Aus den Einzelwerten der mittleren Tagestemperaturen ergeben sich durch rohe Mittelberechnung die Zahlen in Reihe A der Tafel auf Seite 7. Da jedoch die Tagesmittel bis Ende 1886 aus den alten Beobachtungsterminen (6 a, 2 p, 10 p), von da ab erst aus den neuen Beobachtungsterminen (7 a, 2 p, 9 p) berechnet worden sind, musste zur Feststellung der wahren Tagesmittel eine doppelte Umrechnung vor- genommen werden. Hierfür standen aus der näheren Umgebung nur die vergleichenden Temperaturbeobachtungen zur Verfügung, die von November 1895 bis April 1897 in Marburg ausgeführt worden sind1). In der angegebenen Zeit waren an 5 verschiedenen Stellen Marburgs Thermographen aufgestellt, aus denen Stützer Stundenwerte der Temperatur fand. Berechnet man aus diesen 5 Stationen das Temperaturmittel für die Beobachtungszeiten fi a, 2p, 10p und hieraus die Tagesmittel in der bekannten Weise und berechnet man ferner aus den Mitteln für die 24 Tagesstunden das wahre Tagesmittel, so ergibt sich, dass für die Zurückführung der aus jenen alten Terminmitteln gebildeten Tages- mittel auf wahre Tagesmittel an die ersteren die in Reihe B enthaltenen Korrektionen anzubringen sind. Da diese Korrektionen jedoch nur aus einer verhältnismäfsig kurzen Beobachtungszeit stammen, so wurden noch zu Hülfe genommen die von Hellmann im »Klima von Berlin« für die gleichen Zwecke angewandten Korrektionszahlen, die selbst wieder ein Durchschnitt aus mehreren Mitteln nord- und mitteldeutscher Stationen sind. Diese Hell mann sehen Korrektionszahlen für die alten Termine sind enthalten in Reihe C. Die Hellma mischen und Stütz ersehen Mittel stimmen meist leidlich überein, sodass für Wiesbaden (alte Termine) der Durchschnitt aus beiden (Reihe D) verwandt werden konnte. Zur Umrechnung der aus den neuen Terminbeobachtungen gewonnenen Tagesmittel auf wahre Tagesmittel ergaben sich nach den Stütz ersehen Messungen die Zahlen der Reihe E. Die entsprechenden H e 1 1 m a n n sehen Zahlen sind in Reihe F enthalten. Auch sie stimmen leidlich überein, sodass die Durchschnitte aus beiden (Reihe G) als Korrektion an die Wiesbadener Tagesmittel seit 1887 angebracht werden können. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Länge der Be- obachtungsreihen nach alten und neuen Terminen in Wiesbaden ergaben sich als Gesamtkorrektion zur Umrechnung der rohen Mittelzahlen der Reihe A die Werte der Reihe H. So sind die Zahlen der Reihe 4 in den am Schlüsse der Abhandlung beigefügten Klimatafeln entstanden. Die Abweichungen dieser Zahlen von den durch G r ü n h u t aus einer 30 jährigen Beobachtungsreihe gewonnenen Mittelzahlen betragen nur in einem Monat 0,2°, sonst 0,1° oder 0,0°. Grün hu t berechnet als wahrscheinlichen Fehler für die meisten Monate höchstens 0,2ri, als wahrscheinlichen Maximalfehler (für Dezember und Januar) 0,3°, für den Jahresdurchschnitt 0,1°. Für unsere 40 jährigen Durchschnitts- zahlen ergeben sich nach der Fe ebner sehen Formel als wahrscheinliche x) Arnold Stütz er „ Vergleichende Temperaturmessungen zu Marburg a. d. Lahn", 1906. 6 Fehler die Werte der Reihe I. Danach sind die Monatswerte der Reihe 4 als richtig bis auf 0,1°- 0,2°, der Jahreswert als richtig bis auf 0,07° anzusehen. Alle übrigen Werte konnten bei den günstigen Stationsverhältnissen Wiesbadens durch einfache Berechnung der Mittelwerte gefunden werden. Die mittleren Tagesextreme liegen erst seit 1882 vor. Sie sind enthalten in den Reihen 7 und 9. Als wahrscheinliche Fehler dieser Mittel wurden die in Reihe K und L enthaltenen Zahlen gefunden. Danach können wir jene Extremzahlen als richtig bis auf einen Fehler von höchstens 0,3°, meist aber einen noch geringeren ansehen. Berechnungen ergeben für mehrere Stationen der Provinz, dass 10-jährige Beobachtungsreihen genügen, um die mittlere Veränderlichkeit des Temperaturtagesmittels von Tag zu Tag auch für alle einzelnen Monate bis auf eine Fehlergrenze von +0,1° festzustellen. Für die meisten Monate genügen schon 5 jährige Beobachtungsreihen. Um die gleiche Veränderlichkeit des Tagesmaximums bei derselben Fehlergrenze zu berechnen, sind 15 jährige Beobachtungsreihen nötig, für das Tages- minimum 18 jährige. Da für Wiesbaden 37- und 25 jährige Reihen benutzt sind, dürften die erhaltenen Werte innerhalb jener Fehlergrenze als richtig zu betrachten sein. Für das Tagesminimum ergeben sich z. B. als wahrscheinliche Fehler die in Reihe M enthaltenen Zahlen. Ebenso ist der wahrscheinliche Fehler der aus der Beobachtungs- reihe 1870 — 1906 erhaltenen Mittelzahlen für die relative Feuchtigkeit berechnet. Reihe N enthält die gewonnenen Zahlen. Schon die aus dieser 37 jährigen Reihe erhaltenen Mittel sind also auf mindestens 1 °/0 richtig. Ein Vergleich jener Zahlen mit den aus der 40 jährigen Reihe 1870—1909 erhaltenen bestätigt es. Ähnliche Berechnungen wurden noch für die mittlere Bewölkung durchgeführt, Um eine Fehlergrenze von +2°/0 auch für die Monats- mittel einzuhalten, sind 20 jährige Reihen nötig. Unsere Beobachtungs- reihe ist 30 jährig. Für die Monatswerte der mittleren Niederschlagshöhe ergaben sich als wahrscheinliche Fehler die Zahlen der Reihe 0. Hiernach sind diese Werte für die meisten Monate bis auf + 3 mm, für einige Monate sogar bis auf + 2 mm, für das Jahresmittel übrigens bis auf + 9 mm als richtig anzusehen. Einen Beweis für die Richtigkeit dieser Berechnung gibt ein Vergleich der Mittelzahlen aus der Beobachtungs- reihe 1870—1906 mit denen aus der Reihe 1870—1909, die selbst für das Jahresmittel höchstens um 1 mm von einander abweichen. Bezeich- nung o O R R R £ R K R R R *L R o o a s Dez. CM 00 o o" 1 © o" 1 i— l ©" 1 co 1— ! © 1 OS o ©" ©" l l—l © CM ©" CM © CM o CO o I— 1 co" Nov. 00 oo 1 — 1 © 1 00 o © 1 1 CO ö 1 CM © ö 1 ©" 1 CM ©" CM ©" CM o o CO CM CO Okt. CM I— 1 o 1 1— 1 o © 1 © 1 © ©^ o 1 o ©" 1 ©^ o 1 © ©" 1 CM ©" CM ©" CM o o o" CM co" Sept. cm 1— 1 o ©" + o CM ©" + I—I © + © © ©" + CM © O 1 o o" + o ©" + 1— 1 o CM o" 1 — 1 o o o" cm" August 1— 1 °/0. Doch ist die Morgenbewölkung im März wie auch in den vorigen Monaten noch beträchtlich grösser als das Tagesmittel, nämlich 8%. Dagegen ändern sich wie überall in der Provinz, so auch hier mit dem März die Bewölkungsverhältnisse unter Mittag. In den Wintermonaten ist die Bewölkung mittags meist geringer, im Februar bereits ebenso gross wie im Tagesmittel. Vom März ab beginnt jedoch der Erdboden und damit die Luft sich tagsüber erheblicher zu erwärmen. Die Luft steigt am Tage kräftiger empor, was die Bildung von Haufen wölken fördert. Daher ist schon im März die Bewölkung mittags um 4 °/0 stärker als im Tagesmittel. Abends dagegen nimmt mit der sich dann einstellenden Abwärtsbewegung der Luft die Bewölkung stärker ab. Sie 40 beträgt im März abends nur noch 55°/0. Die Zahl der heiteren Tage steigt im März durchschnittlich schon auf 5,3. Das ist ebenfalls eine so starke Zunahme, wie sie sonst von einem Monat zum andern nicht wieder auftritt. Sie wird im März nur noch von der entsprechenden Frankfurts übertroffen. Die Zahl der trüben Tage mindert sich auf 11,7. Die mittlere Zahl der Tage mit Nebel beträgt nur noch 0,8, d. h. in Wiesbaden ist, übrigens ebenso wie in Frankfurt, auch noch nicht ein Mal in jedem März Nebel zu erwarten. Geisenheim hat noch 1,2 Tage mit Nebel im März, alle übrigen Orte der Provinz mehr. Trotz der Abnahme der Luftfeuchtigkeit und Bewölkung wächst, dem stärkeren Tiefdruckcharakter des Monats entsprechend, die Nieder- schlagshöhe auf 41mm. Ein ähnliches Anwachsen zeigt sich auch sonst in der Nachbarschaft. Auf den Monatstag kommen also 1,3 mm, das ist etwas mehr als im Februar. Doch fällt im März immer noch weniger Niederschlag, als dem normalen Monatsdurchschnitt entsprechen würde, nämlich nur 7 °/0 der Jahresmenge. Wohl aber sind in Wiesbaden schon Märzmonate vorgekommen, die eine grössere Niederschlagshöhe als 100 mm besassen, was im Februar nie der Fall ist. Ebenso nehmen die durchschnittlieh und absolut grössten täglichen Niederschlagsmengen im März zu. Die Niederschlagsdichtigkeit steigt auf 2,7 mm. Die Zahl der Niederschlagstage ist im März grösser als in den Nachbarmonaten. Sie beträgt 15,5. Die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens von Nieder- schlag ist 50°/0. — Die Zald der Tage mit leichtem Niederschlag er- reicht im März das Maximum des ganzen Jahres (5,7). Doch nimmt auch die Zahl der Tage mit mäfsigen, starken und sehr starken Nieder- schlägen gegen den Februar zu. Selbstverständlich nimmt die Zahl der Tage mit Regen gegen den Februar zu und die mit Schnee ab. Vor allem nimmt aber die Zahl der Tage mit einer Schneedecke ab. Sie beträgt nur noch 2,0. Das ist weniger als irgend wo sonst in der Provinz. Auch Hagel ist im März noch nicht beobachtet worden, wohl aber sind in diesem Monat die Graupelfälle am häufigsten. Sie kommen durchschnittlich an 0,9 Tagen vor. Ein Gewitter kann man in Wiesbaden im März nur in jedem fünften Jahre einmal erwarten. Entsprechend dem Verhalten der Luftfeuchtigkeit und Bewölkung muss die Mitteltemperatur im März gegenüber der des Vormonats schon merklich ansteigen. Sie beträgt 4,8°, ist also um 3° gegen die des Februar gestiegen. Die Sonnenhöhe nimmt ja jetzt auch stärker zu. Die Mitteltemperatur Geisenheims wird jetzt höher als die Wiesbadens, den /'/ wärmeren Sommer des westlichen Rheingaues einleitend. Unter dem Gefrier- punkte liegende Mitteltemperaturen der Einzelmonate kommen im März in Wiesbaden nicht mehr vor. Auch das mittlere Tagesmaximum ist beträchtlich höher als das des Februar. Eä beträgt 8,8°. Das mittlere Monatsmaximum beträgt 21,6° und wird schon von den entsprechenden Temperaturen auch einiger Orte nördlich vom Taunus übertroffen, z. B. Weilburg, Fulda, Cassel. Ähnlich verhält sich die höchste, je im März beobachtete Temperatur Wiesbadens. Der gemäfsigtere Charakter des Wiesbadener Sommerklimas beginnt sich also jetzt schon wenigstens in den Extrem-Temperaturen des März geltend zu machen. Das mittlere Tagesminimum ist 1,2°. Es liegt, wie in allen Monaten höher als das aller übrigen Orte der Provinz mit Ausnahme von Frankfurt. Die tiefste, je im März in Wiesbaden beobachtete Temperatur ( — 10,5°) liegt jedoch nicht so tief wie sonst in der Provinz. — Die mittlere Zahl der Frosttage beträgt jetzt nur noch 9,8 (mit Bodenfrost 11,0). Sie ist ebenso gross wie in Frankfurt. Auch die mittlere Länge der Frostperioden hat auf 3.2 Tage abgenommen, ist jedoch in diesem Monat ebenfalls grösser als in Frankfurt. Das gleiche gilt für die durchschnittlich grösste Länge der Frostperioden, die in Wiesbaden noch 3,6 Tage beträgt. Die mittlere Zahl der Eistage (0,4) ist wiederum etwas geringer als die entsprechende Frankfurts. Dagegen ist die mittlere Länge der Eisperioden (1.8 Tage) schon die gleiche wie in Frankfurt. Die durchschnittlich grösste Länge dieser Eisperioden (2,2 Tage) ist sogar etwas grösser als die Frankfurts. Es zeigen sich also auch im März ähnliche Verhältnisse, wenn auch ab- geschwächter, wie im Februar. Vielleicht lassen sie sich auf ähnliche Weise erklären. Die Zahl der extrem kalten »Winternächte« ist jedoch wiederum geringer als sonst irgendwo in der Provinz. Sie beträgt nur noch 0,1. - Der mittlere Gang der Temperatur im März ist wie überall in der Provinz sehr schwankend. Sie steigt bis zur zweiten Pentade (4,6°), sinkt zur dritten (4,3°), steigt aber zur vierten wieder (5,3°), um in der fünften noch einmal ein wenig zu sinken und von da ab erst regelmäfsig auch in den nächsten Monat hinein zu steigen. Der Kälte- rückfall in der dritten Pentade findet sich an allen Talstationen der Provinz. Der geringe Kälterückfall der fünften Pentade ist aber nur südlich vom Taunus, z. B. auch in Frankfurt festzustellen. Doch äussert er sich nördlich vom Taunus wenigstens durch ein Gleichbleiben oder nur ganz geringes Ansteigen der Temperatur von der vierten zur 42 fünften Märzpentade, Diese starke Schwankung des mittleren Temperatur- ganges hängt wahrscheinlich mit der Zunahme der Winde aus westlichen Richtungen und besonders des Nordwestwindes gegenüber dem Vormonat zusammen. Denn diese Winde verändern ihre Richtung bekanntlich (beim Vorübergang von Randtiefs) am häutigsten. Tatsächlich ist die Zunahme besonders des Nordwestwindes südlich vom Taunus stärker als nördlich, wo der zweite Kälterückfall nicht so kräftig auftritt. - Die mittlere Tagesschwankung steigt etwas gegenüber dem Vormonat und ist jetzt etwa so gross wie in Frankfurt. Dies bildet den Übergang zu der wärmeren Jahreszeit, wo das extremere Klima Frankfurts auch die dortige mittlere Tagesschwankung der Temperatur in allen Monaten etwas grösser werden lässt als in Wiesbaden. Die durchschnittlich grössten und absolut grössten Tagesschwankungen bleiben von da ab in Wiesbaden immer die kleinsten gegenüber allen übrigen Talstationen. Im März kommen auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur von einem Tag zum andern nur noch 84 Fälle des Sinkens. Von jetzt ab beginnt also die Zunahme der Temperatur auch in den Einzelfällen zu überwiegen. Dem gegenüber dem Vormonat mehr ozeanischen Charakter des März entspricht es, dass die mittlere Schwankung des Temperaturtagesmittels von Tag zu Tag ein wenig geringer wird als im Februar, wie auch die Prozentzahl der kleinen Schwankungen noch etwas grösser wird. Da- gegen hängt es wohl mit dem eben schon hervorgehobenen schwankenden Temperaturcharakter des Monats zusammen, dass sowohl die durch- schnittlich, als auch die absolut grösste Schwankung des Tagesmittels von Tag zu Tag jetzt noch etwas zunimmt und ebenso die Prozentzahl der Schwankungen um mindestens 8 ° etwas grösser wird als im Februar. Die mittlere Schwankung der Höchsttemperatur wird jetzt bis zum Mai hin mit wachsender Tageslänge grösser. Die mittlere Schwankung der Tiefsttemperatur nimmt dagegen bei abnehmender Nachtlänge glcichmäfsig weiter ab. April. Vom März zum April flacht sich der Luftdruck über Mitteleuropa noch mehr ab. Doch ist das März-Hoch der Donauhochebene nach Nordwesten gerückt und liegt über dem Mittelrhein-Maingebiet. Seine Längsachse erstreckt sich etwa von der Pfalz bis zum Fichtelgebirge. Es ist von der 761,5 Isobare ganz umschlossen. Diese Änderung bedeutet zunächst, dass das Klima der Wiesbadener Gegend im April /.v einen stärkeren Hoehdruckcharaktcr besitzen muss. Das Randtief, welches sich im März etwa den unteren Rhein entlang erstreckte, ist verschwunden. Dagegen erstreckt sich von einem aus Russland nach Posen reichenden Tief ein Ausläufer über die südlich von Cassel gelegene Gegend nach Coblenz zu. Auf seiner Rückseite verlaufen die Isobaren etwa von Göttingen nach Marburg. Diese Isobarenrichtung muss zur Folge haben, dass die Winde aus nördlichen und nordöstlichen Richtungen in unserer Provinz am häufigsten zunehmen. Dies ist tatsächlich der Fall bei den Nordwest-, Nord-, Nordost-, Ost-, aber auch bei den Südostwinden, besonders stark bei den Nordwest- und Nordwinden. Dass ausser den nördlichen und nordöstlichen Winden auch der Ost- und Südostwind, wenn auch naturgemäfs schwach zunimmt, hat vielleicht seinen Grund darin, dass jenes Mittelrhein-Main-Hoch seine grösste Breite in der Nähe des Fichtelgebirges hat und in der Mitte zwischen Frankfurt und Stuttgart eingeschnürt ist. Es besitzt also gleichsam 2 Kerne, von denen der östliche stärker ist. Das muss eine Vermehrung auch der östlichen und südöstlichen Winde in unserer Gegend hervor- rufen. Die übrigen Winde nehmen dann naturgemäfs an Häufigkeit ab, und das macht sich wiederum am stärksten geltend bei dem auch im April häufigsten Winde, dem Südwest wind. Jene »echten« Nordwest- winde beeinflussen aber, wie wiederholt betont, die Gegend südlich vom Taunus nicht so stark. In Frankfurt nimmt dementsprechend vom März zum April der Nordwestwind garnicht, in Wiesbaden nur wenig zu. Mehr schon nehmen der Lage entsprechend in beiden Städten die Nordwinde zu, ebenso der Nordostwind. Alle übrigen Winde bleiben gleich oder nehmen nur wenig ab, bis auf den Südwestwind, Avie oben schon angegeben. Bei dieser Veränderung der Windrichtungen muss das Wiesbadener Klima im April merklich festländisch-trockener sein als im März. Hierzu kommt noch, dass die im April in Wiesbaden wehenden Südwestwinde vielfach nicht feuchte Seewinde sind, sondern aus dem westlichen Kern des erwähnten langgestreckten Mittelrhein-Main-Hochs stammen, also verbal tnismäfsig trockene Festlandswinde sind. Die rel. Feuchtigkeit der Luft nimmt dementsprechend, wie überall in der Provinz, so auch in Wiesbaden erheblich ab und zwar um 8°/0. Das ist am stärksten während des ganzen Jahres. Sie beträgt im April nur noch 67°/0 und erreicht damit den niedrigsten Stand des Jahres. Ihr mittleres Minimum beträgt nur 32°/0, ist also auch geringer als in den übrigen Monaten, Immerhin ist es noch höher als an den anderen u Orten. Extrem trockene Tage sind also in Wiesbaden auch in diesem trockensten Monate seltener als in der Nachbarschaft. Am stärksten steigert sich die Trockenheit naturgeniäfs mittags. Sie beträgt dann 15°/0 weniger als das Tagesmittel, der Unterschied ist also noch grösser als im März. Gegenüber dem März hat die rel. Feuchtigkeit mittags sogar um ll°/o abgenommen, die morgendliche und abendliche etwas weniger. Auch die Bewölkung ist im April geringer als im März. Sie beträgt nur 58°/0 des ganzen Himmels. Diese Abnahme ist nicht mehr so stark wie die vom Februar zum März. Denn die allmählich stärker einsetzende mittägige Erwärmung trägt immer mehr zur Bildung von Tageswolken bei. Am stärksten nimmt dementsprechend vom März zum April die Morgenbewölkung ab, nämlich um 10%, die mittägige nur um 1 °/0, die abendliche um 6 °/0. Mittags ist die Bewölkung im April nicht nur grösser als das Tagesmittel, wie das schon im März der Fall war, sondern auch grösser als die Morgenbewölkung, was im März noch nicht der Fall war. Abends dagegen ist die Bewölkung im April recht gering, sie beträgt nur 49 °/ö. Er"st im Herbst wird eine ähnlich geringe Abendbewölkung wieder erreicht. Innerhalb der Provinz hat nur Frank- furt im April ein so niedriges Bewölkungsmittel wie Wiesbaden. Auch das Morgenmittel ist nur in Frankfurt geringer. Mittags dagegen ist die Bewölkung in Wiesbaden stärker als in Geisenheim und Frankfurt. Wahrscheinlich ist die tagsüber einsetzende auflockernde und die Bildung von Wolken fördernde Luftbewegung in Wiesbaden bei seiner Lage an der Sonnenseite des Taunus im Frühjahr stärker als in den beiden anderen Städten. Dagegen ist die abendliche Bewölkung in Wiesbaden etwas kleiner als z. B. in Frankfurt, was vielleicht mit dem Einsetzen der verhältnismäfsig trockenen Bergwinde in Wiesbaden zusammenhängt. Bezeichnenderweise ist sie in Weilburg und Marburg im April abends ähnlich gering. Denn auch in den Tälern, in denen diese Städte liegen, spielt abends absteigender Talzug eine grosse Rolle. Durch das stärkere Auftreten der Mittagsbewölkung in Wiesbaden erklärt sich wohl, dass vom März zum April die heiteren Tage nicht wie seither zunehmen, sondern sogar etwas abnehmen. Der April hat durchschnittlich nur 5,1 heitere Tage gegen 5,3 des März. Eine ähnliche Abnahme findet sich übrigens auch in Frankfurt und Marburg. Die trüben Tage nehmen anderseits weiter ab, und der Nebel verschwindet fast ganz aus Wies- baden. Nur in jedem 10. Jahre können wir hier einmal einen April- nebel erwarten. 45 Die Niederschlagshöhe sinkt auf 35 mm herab, erreicht also fast das Jahresminimum des Februar. Auch die grösste je in einem April gefallene Niederschlagsmenge hält sich ähnlich tief wie die des Februar, nämlich auf 79 mm. Ferner ist der April der einzige Monat, der in Wiesbaden schon ganz niederschlagsfrei gewesen ist. Ebenso zeigen alle übrigen Niederschlagszahlen gegenüber dem März eine merkliche Abnahme. So beträgt die Niederschlagsdichtigkeit nur noch 2,5 mm, die Niederschlags- wahrscheinlichkeit sinkt auf 46°/0, und auf jeden Monatstag entfallt durchschnittlich nur eine Niederschlagshöhe von 1,2 mm, also ähnlich wenig wie im Januar und Februar. — Die Zahl der Niederschlagstage beträgt nur noch 13,8. Nur der September zeigt eine noch geringere Zahl. Vor allem nimmt auch die mittlere Länge der Niederschlags- perioden ab. Sie beträgt nur noch 2,7 Tage und ist somit geringer als in allen Nachbarmonaten. Schnee fällt durchschnittlich nur noch an 1,2 Tagen, bleibt jedoch im April in Wiesbaden nie als Schnee- decke liegen, während an allen übrigen Orten der Provinz der April noch Schneedecke zeigt. Hagel ist im April in Wiesbaden schon beobachtet worden, wenn auch als grosse Seltenheit. Naturgemäl's treten Gewitter häufiger als seither auf. Wir können schon in jedem April einmal mit einem Gewitter rechnen. Bei der grösseren Trockenheit des April gegenüber dem Vormonat muss die Steigerung der Mitteltemperatur beträchtlicher sein als seit- her. Denn mit der Abnahme der rel. Feuchtigkeit und der Bewölkung wird jetzt, wo die Tage länger werden als die Nächte und die Sonnen- höhe zudem stärker wächst als seither, die Erwärmung besonders kräftig sein. Tatsächlich ist wie in der ganzen Provinz, so auch in Wiesbaden der Sprung der Mitteltemperatur vom März zum April grösser als sonst zwischen zwei Monaten. Er beträgt 4,6°, und die Mittcltemperatur des April steigt auf 9,4°, überschreitet also zum ersten Male das Jahres- mittel. Der kälteste April unserer Beobachtungsperiode hatte immer noch eine Mitteltemperatur von 6,1°. Das mittere Tagesmaximum beträgt 14,1°, das mittlere Tagesminimum 4,8°. Ersteres ist also gegen den Vormonat stärker als seither gestiegen (stärkere Tageswirkung), letzteres nicht so stark (die geringe abendliche, also auch wohl nächtliche Be- wölkung bedingt verhältnismäfsig starke nächtliche Wärmeausstrahlung). Das Mittel aus den höchsten Temperaturen aller Aprilmonate b.eträgt 21,6° und bleibt auch in diesem Monate hinter der gleichen Zahl der meisten Talstationen der Provinz zurück. Entsprechend der starken 46 Steigerung besonders der Höchsttemperaturen des April gegenüber der des Vormonats treten in Wiesbaden bereits durchschnittlich 0,2 Sommertage auf. Schon jetzt macht sich die extremere Sommerhitze des westlicheren Teils des Rheingaus bemerkbar. In Geisenheim werden durchschnittlich 0,5 Sommertage beobachtet, also am meisten in der Provinz. Ander- seits kennzeichnet sich das gemäfsigtere Klima der wärmeren Jahreszeit Wiesbadens darin, dass die mittlere Länge der Hitzeperioden (der un- unterbrochenen Folgen von Sommertagen) hier nur 1,0 Tage beträgt, während sie an allen anderen Orten der Provinz bereits grösser ist, selbst nördlich vom Taunus, wo sie dort im April überhaupt schon vorkommen. In Frankfurt beträgt sie z.B. 1,5, in Geisenheim 1,8 Tage. Hie mittlere Zahl der Frosttage sinkt auf 1,3, die der Bodenfrosttage auf 2,0, die mittlere Länge der Frostperioden auf 1,3 Tage und die durchschnittlich grösste Länge dieser Perioden auf 1,4 Tage. Alle diese Zahlen sind die niedrigsten in der ganzen Provinz. Hierin könnte man unter demselben Vorbehalt wie dort einen Beleg für die Erklärung der im Februar und März abweichenden Verhältnisse Wiesbadens erblicken. Beim im April ist in Wiesbaden die geringste Zahl von Windstillen beobachtet. Hie Luftbewegung wäre danach also im April etwas stärker als in den vorhergehenden Monaten. Hie Ansammlung kalter Luftmassen in der Wiesbadener Mulde ist daher vielleicht nicht mehr so häutig. Eistage und also auch Eisperioden, ebenso kalte »Winternächte« kommen im April in Wiesbaden, wie überhaupt fast überall in der Provinz nicht mehr vor. — Her mittlere Temperaturgang des April ist, dem stärkeren Hochdruckcharakter des Monats entsprechend, deutlich gleichmäfsiger als der des März. In Wiesbaden steigt, die Temperatur ständig von 8,0° auf 10,8°, allerdings von der zweiten zur dritten Pentade und von der fünften zur sechsten Pentade weniger stark als sonst. Hiese beiden geringeren Temperaturanstiege finden sich auch anderswo in der Provinz, doch sind sie südlich des Taunus erheblich gemilderter als nördlich. In Marburg und Cassel steigt z. B. bei diesen beiden Übergängen die Temperatur entweder garnicht oder sinkt sogar ein wenig. Vom März zum April nehmen jedoch die nördlichen Winde an Häufigkeit zu, und vor diesen ist die Gegend südlich des Taunus immerhin mehr geschützt. Sie ist also auch wohl den Einflüssen dieser Winde auf die Temperatur- änderung weniger ausgesetzt. Tatsächlich ist die Steigerung der Häufig- keit des Nordwindes für die Gegend nördlich des Taunus in diesem Monat merklich grösser als für Frankfurt, Wiesbaden und Geisenheim. 47 Die mittlere Tagesscb wankung der Temperatur steigt jetzt stärker als in allen übrigen Monaten (von 7,(5° im März auf 9,7°). Bei der grösseren Trockenheit des April und der zunehmenden Sonnenhöhe und Tageslänge steigt ja das mittlere Tagesmaximum merklich stärker als das mittlere Tagesminimum. Die Tagesschwankung muss also besonders gross werden gegenüber dem Vormonat. Doch beginnt die mittlere Tagesschwankung "Wiesbadens jetzt geringer zu werden als selbst die Frankfurter, und dies Verhältnis bleibt bis zum Oktober, kennzeichnet also wiederum das gleichmäfsigere Sommerklima Wiesbadens. — Ent- sprechend dem stärkeren Hochdruckcharakter des April gegenüber dem März muss auch die mittlere Schwankung des Temperaturmittels von einem Tag zum folgenden jetzt wieder etwas grösser werden. Sie beträgt 1,7° gegen 1,6° im März. Die Prozentzahl der kleineren Schwankungen nimmt dementsprechend ab. Auch nimmt die Prozentzahl der grösseren Schwankungen um mindestens 4° etwas zu. Doch nimmt die Zahl der grossen Schwankungen um mindestens 6° oder 8° jetzt ebenfalls ab, da diese grossen Schwankungen nach der wärmeren Jahreszeit zu über- haupt überall seltener werden. Mai. Auch im Mai lagert über dem Mittelrhein-Main-Gebiet noch ein abgeschlossenes Hochdruckgebiet. Es ist zwar gegenüber dem Aprilhoch etwas kleiner geworden, zeigt aber nicht mehr die dort erwähnte Einschnürung in der Mitte. Ein stärkeres östliches (südöstlich von unserer Provinz lagerndes) Teilhoch ist nicht mehr vorhanden. Der Kern des mehr abgerundeten Hochs liegt jetzt vielmehr gerade im Süden der Provinz. Schon aus diesem Grunde muss die Witterung des Mai auch in Wiesbaden noch etwas mehr Hochdruckcharakter haben als die des April. Dementsprechend ist der Luftdruck in Wiesbaden im Mai etwas höher (750,7 mm) als im April. Auch hat jene Luft- druckänderung eine geringe Zunahme der Südost- und Südwinde in Wiesbaden zur Folge. Ferner hat sich das im April von Russland her über Posen hereinragende Randtief südlich verlagert, und der Ausläufer, der im April aus der Gegend südlich von Cassel etwa nach Coblenz zieht, ist in dieser Richtung und Stärke nicht mehr vorhanden. Die Isobaren verlaufen im nordwestlichen Deutschland ziemlich steil von Nordnordosten nach Südsüdwesten. Sie zeigen nur von Dresden 48 westwärts eine ganz schwache Ausbuchtung. Diese Luftdruckänderung muss zur Folge haben, dass die nördlichen Winde in unserer ganzen Gegend häutiger werden. Tatsächlich nehmen im Mittel der ganzen Provinz im Mai die Nordwest- und Nordwinde zu. Die Nordwinde wehen in diesem Monate sogar am häutigsten von allen Monaten. Auch in Wiesbaden wehen der Nordwest- und Nordwind etwas, wenn auch nicht erheblich häufiger als im April und etwas weniger als im Provinzmittel, was ja bei der Lage Wiesbadens verständlich ist. Ebenso zeigt sich übrigens die oben erwähnte, geringe Zunahme der Südost- und Südwinde wie in Wiesbaden, so auch im Durchschnitt der ganzen Provinz. Die übrigen Winde nehmen dann naturgemäfs an Häufigkeit ab. Besonders stark tritt dies wie immer bei den überhaupt häufigsten Winden des Monats, also dem Südwest- und Nordostwind ein. Die Windverhältnisse sind daher im Mai noch ausgeglichener als im April, die Witterung hat einen noch ausgesprocheneren Hochdruckcharakter. Die mittlere rel. Feuchtigkeit der Luft nimmt nun zwar im Mai gegenüber dem April ein wenig zu (1 °/0). Doch kommt dies besonders auf die Zunahme der abendlichen Feuchtigkeit, die von 72 °/0 auf 75 °/0 steigt, während die rel. Feuchtigkeit morgens und mittags noch etwas geringer wird und in diesem Monat den tiefsten Stand des ganzen Jahres erreicht. Die Mittagsfeuchtigkeit ist um 160/0 geringer als das Tagesmittei. Die mittlere Bewölkung nimmt, dem Charakter des Monats entsprechend, noch weiter ab. Sie sinkt auf 56 °/0. Die Mai-Bewölkung Wiesbadens ist geringer als die aller übrigen Orte der Provinz. Erst im Spätsommer und Herbst wird eine ähnlich geringe Bewölkung wieder erreicht. Auch morgens und mittags ist sie entsprechend der rel. Feuchtigkeit noch etwas geringer geworden gegenüber dem Vormonat. Mittags erreicht sie ein rel. Minimum gegenüber den Nachbarmonaten, ähnlich wie es die Abendbewölkung' im April besass. Abends dagegen ist sie, ebenfalls entsprechend dem erwähnten Verhalten der rel. Feuchtigkeit etwas stärker geworden. Dies hängt wohl damit zusammen, dass im Mai die durch die stärkere Erwärmung des Erdbodens tags- über stattfindende Auflockerung der Luft kräftiger wird und etwas länger anhält als im Vormonat, Die durch diesen aufsteigenden Luft- strom sich bildenden Haufenwolken (teilweise schon Gewitterwolken), sind also bis zur Zeit der Abendbeobachtung 9V2 Uhr noch nicht wieder in dem Mafse verschwunden, wie im April, denn der absteigende abendliche Luftstrom setzt dann ebenfalls etwas später ein. Hiermit hängt wohl auch das erwähnte Ansteigen der abendlichen rel. Feuchtigkeit im Mai gegenüber dem Vormonat zusammen. Auffallend ist zunächst, dass trotz des stärkeren Hochdruckcharakters des Monats die mittlere Niederschlagshöhe gegenüber dem April zunimmt. Sie steigt auf 49 mm und erreicht damit gegenüber den seither besprochenen Monaten zum ersten Male fast den normalen Monatsdurchschnitt. Die mittlere Niederschlagshöhe für den Monatstag beträgt 1,6 mm, deckt sich also ebenfalls mit dem Jahresmittel. Diese höheren Zahlen kommen wohl dadurch zu Stande, dass die einzelnen Niederschläge im Mai ergiebiger sind als im April. Denn einerseits wird die Niederschlagswahrscheinlichkeit im Mai kaum grösser (47 °/0) als im April; anderseits wächst die Niederschlagsdichtigkeit von 2,5 mm im April auf 3,4 im Mai. Ferner sind schon Niederschlagshühen an einem Tage bis zu 42 mm beobachtet worden, das ist die höchste Zahl im ganzen Jahre. Und endlich ist zwar die Zahl der Tage mit leichtem Niederschlag (4,7) geringer geworden als im April, doch ist die mit mäfsigem und starkem Niederschlag grösser, die mit sehr starkem Niederschlag sogar beträchtlich grösser geworden. Der Mai ist der erste Monat des Jahres, in dem Tage mit sehr starkem Niederschlage sogar noch häufiger vorkommen als Tage mit starkem Niederschlag. Wahrscheinlich hängt dies alles damit zusammen, dass die Isobaren im nordwestlichen Deutschland etwa von Norden nach Süden verlaufen, d. h. dass die Niederschläge im Mai besonders von Randtiefs verursacht werden, die von Norden nach Süden ziehen. Diese liegen aber auf der westlichen Seite der Ilaupttiefcrruckgebicte, und solche Randtiefs bringen meist Regenschauer, die ja im allgemeinen ergiebiger sind, als gewöhnliche Regenfälle. Zudem besteht im Mai schon ein beträchtlicher Teil der Niederschläge aus Gewitterregen. Die Zahl der Gewittertage steigt im Mai durchschnittlich auf 2,8. Gewitterregen sind aber meist ebenfalls ergiebiger. Damit stimmt auch überein, dass der Mai der hagelreichstc Monat des Jahres ist, wenn auch die Zahl der Tage mit Hagel nur 0,4 beträgt. Im Verlauf von 10 Jahren hat Wiesbaden nur einmal einen Maitag mit Schneefall zu erwarten, also ähnlich selten wie Frankfurt. Doch kann es im Mai wieder vorkommen, dass der Schnee eine Zeitlang liegen bleibt, dass also wenigstens vorübergehend eine Schneedecke vorhanden ist, was im April ja nicht eintrat. Auch diese Tatsache deckt sich mit der obigen Annahme über die besondere Jahrb. d, nass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 4 50 Art der Niederschläge im Mai. Diese eigentümlichen Niederschlags- verhältnisse rinden sich zudem ähnlich in dem übrigen südlichen und mittleren Teile der Provinz. In Wiesbaden sind sie sogar durchschnittlich am wenigsten extrem. So hat Wiesbaden im Mai weniger Gewitter als z. B. Frankfurt und vor allem Geisenheim. An den meisten anderen Talstationen fällt häufiger Schnee, südlich vom Taunus nur in Frankfurt ähnlich wenig wie in Wiesbaden. Die Mitteltemperatur steigt gegenüber dem Vormonat noch beträcht- lich an, wenn auch, entsprechend den sonstigen Eigentümlichkeiten des Mai nicht mehr so stark wie vom März zum April. Sie beträgt 13,3°, kommt der Geisenheims etwa gleich und wird von der Frankfurts ein wenig übertroffen. Das mittlere Tagesmaximum beträgt 18,7", das mittlere Tagesminimum 8,7°. Auch hier sind die Extremtemperaturen in Wiesbaden gemäfsigter als an fast allen übrigen Talstationen der Provinz. So beträgt die in Wiesbaden beobachtete absolut höchste Temperatur des Mai 31,5° gegen 34° in Geisenheim (aber auch in Fulda und Weilburg), 35° in Frankfurt und 36° in Cassel. Wiesbaden ist ferner der einzige Ort der Provinz, in dem im Mai kein Frost mehr beobachtet wurde. - - Im Mai kommen auch zum ersten Male in der Provinz »Tropentage« vor, in Wiesbaden freilich durchschnittlich nur in je zehn Jahren einer. Die Zahl der Sommertage steigt auf 3,1. Sie bleibt aber von jetzt ab hinter der Frankfurts und vor allem Geisenheims (5,8) beträchtlich zurück. Auch die mittlere Länge der Hitzeperioden (2,4 Tage) ist ebenso wie die durchschnittlich grösste Länge (3,0 Tage) in Wiesbaden geringer als in den andern Orten südlich vom Taunus. Selbst Cassel und sogar Fulda zeigen grössere Zahlen. Ebenfalls stellen sich schon die schwülen Sommernächte ein und zwar sind sie in diesem Monat, wie auch in allen folgenden, in Wiesbaden etwas stärker vertreten (0,7) als an allen übrigen Orten der Provinz, mit Ausnahme von Frankfurt. Vielleicht trägt hierzu die Kessellage Wiesbadens etwas bei. Frosttago kommen in Wiesbaden als einzigem Ort der Provinz im Mai nicht mehr vor, nur der Erdboden kann in ganz seltenen Fällen auch in diesem Monat noch einmal oberflächlich leicht gefroren sein. — Der mittlere Temperaturgang im Mai ist der gieichmäfsigste aller Frühjahrsmonate. Die mittlere Temperatur steigt von 11,3° in der ersten Pentade auf 15,4° in der letzten. Dies ist das stärkste Ansteigen in allen fünf Monaten, und es geschieht auch ziemlich gleiehmäfsig, ist nur von der vierten 51 zur fünften Pentade stärker als sonst. Das ist die Zeit, nach den »Eisheiligen«. Sonst ist von ihnen in dem mittleren Temperaturgang Wiesbadens allerdings nichts zu spüren. Dieser ziemlich gleichmäfsige Gang hängt wohl mit dem gegenüber dem April noch gesteigerten Hochdruckcharakter des Monats und seinen ausgeglicheneren Wind- verhältnissen zusammen.- - Die mittlere Tagesschwankung steigt nur wenig an, nämlich auf 10,0°. Sie erreicht jedoch in Wiesbaden in diesem Monat noch nicht ihr Maximum, wie auf den Höhen und einigen Orten nördlich vom Taunus. Wohl aber ist die durchschnittlich grösste Tages- schwankung auch in Wiesbaden (ebenso wie in Greisenheim und Frank- furt) im Mai die grösste des Jahres: l(i,2°. - - Die Zahl der Fälle, in denen die Temperatur von einem Tag zum andern sinkt, ist in diesem Monat am relativ geringsten. Auf 100 Fälle des Steigens kommen nur 81 Fälle des Sinkens. Das deckt sich mit der Tatsache, dass die Temperatur ziemlich gleichmäfsig und überhaupt am stärksten von allen Monaten steigt. - Entsprechend dem stärkeren Hochdruck- charakter des Monats gegenüber dem April nimmt die mittlere Schwankung des Tagesmittels der Temperatur von einem Tag zum andern weiter zu. Es erreicht mit 1,8° ein zweites Maximum, das allerdings das Maximum des Monats mit dem stärksten Hochdruckcharakter im Jahre, des Januar, an Höhe nicht erreicht. Ähnlich ist auch trotz der zunehmenden Luft- wärme die durchschnittlich und absolut grösste Schwankung noch etwas stärker geworden. Die Prozentzahl der kleinen Schwankungen um weniger als 2° hat abgenommen, die der grösseren um mindestens 4° und um mindestens 6° hat dagegen zugenommen. Doch kommen Schwank- ungen um mindestens 8° im Mai, wie auch sonst in der wärmeren Jahreszeit, nicht oder nur ganz ausnahmsweise vor. Überhaupt zeigt Wiesbaden selbst in dem in dieser Hinsicht extremen Monat Mai immer noch geringere Temperaturschwankungen als ein anderer Ort der Provinz. Die mittlere Schwankung der Höchsttemperatur von Tag zu Tag erreicht in diesem Monat wie überall in der Provinz, so auch in Wiesbaden ihr absolutes Maximum , auf welches wohl das relative Maximum der Schwankung der mittleren Tagestemperatnr im Mai zurück- zuführen ist. Doch ist auch diese Maximalschwankung im Mai in Wiesbaden (2,4°) merklich geringer als sonst in der Provinz. Schon in Frankfurt beträgt sie 2,7°, in Geisenheim 2,8°. Infolge seiner grossen Veränderlichkeit der Lufttemperatur von Tag zu Tag und zwar 52 sowohl des Tagesmittels als auch der Höchsttemperatur des Tages soll der Mai für Leute, die zu Erkältungen usw. neigen, der gefährlichste Monat sein. Wenn das der Fall ist, dann ist er aber in Wiesbaden weniger gefährlich als in allen übrigen Orten der Provinz. Juni. Im Juni ist das abgeschlossene kleine Hochdruckgebiet über dem Mittelrhein-Maingebiet verschwunden. Dafür ragt von dem über der Biscayasee und Nordspanien gelegenen Ilochdruckkern ein Hochdruck- ausläufer nach der nördlichen Donauhochebene zu. In ihm herrscht höherer Luftdruck als in denselben Gegenden im Mai. Der mittlere Barometerstand hat also auch in unsrer Provinz zugenommen. Er beträgt in Wiesbaden 751,3 mm. Die Isobaren verlaufen in unsrer (legend etwa von Westnordwesten nach Ostsüdosten und nicht mehr wie im Mai von Westsüdwesten nach Ostnordwesten. Westlich von uns verlaufen alle Isobaren ziemlich rein westwärts. Demnach müssen die westlichen bis nordwestlichen Winde an Häufigkeit zunehmen und gleich- zeitig mehr als reine Seewinde wehen. Die nordwestlichen besonders auch deshalb, weil ein flacher Tiefdruckausläufer des russischen Tiefdruck- gebiets von Warschau über Prag nach dem Main zu zieht, sodass unsre Provinz auf seiner nordwestlichen Seite liegt. Im Mittel der ganzen Provinz nehmen daher im Juni die West- und besonders die Nordwest- winde an Häufigkeit zu. Alle übrigen haben gleichmäfsig abgenommen. In Wiesbaden nehmen dementsprechend die südlichen und östlichen Winde, besonders der Nordostwind an Häufigkeit ab. Der Südwestwind erreicht in diesem Monat in Wiesbaden, wie auch im Provinzmittel, seine geringste Häufigkeit. Dagegen nimmt in Wiesbaden der Westwind, besonders aber der Nordwestwind und auch der Nordwind zu, welch' letzteren wir hier ja vielfach als abgelenkten Nordwestwind betrachten müssen. Der Juni ist der einzige Monat, in dem der Nordwestwind (19°/0) in Wiesbaden auch der absolut häufigste Wind ist. Infolge dieser Änderungen muss der Juni einen stärker ozeanischen Charakter besitzen als der Mai. Trotz Steigens der Temperatur nimmt die rel. Feuchtigkeit daher zu. Sie steigt auf 70 °/0, und zwar gilt diese Zunahme für alle Tages- zeiten. Die Abweichung der mittägigen Feuchtigkeit gegenüber dem Tagesmittel ist noch ebenso gross wie im Vormonat, 53 Auch die mittlere Bewölkung nimmt zu. Sie steigt auf 58 °/0. Die Morgenbewölkung ist zwar etwas geringer als im Mai. Sie ist mit 55 o/ geringer als in allen übrigen Monaten. Wahrscheinlich kommt dies daher, dass die Sonne jetzt merklich früher aufgeht und schon bis lx\2 Uhr (der Zeit der Morgenbeobachtung) die »Nacht- und Morgen- wolken« stärker verschwinden lässt als in den früheren Monaten. Natur- gemäfs ist dann auch in diesem Monat die tagsüber auftretende Auf- lockerung der Luft wieder stärker und länger anhaltend als im Vormonat. Schon mittags ist die Bewölkung daher etwas, wenn auch wenig, stärker als im Mai. Abends dagegen ist die sich besonders nachmittags bildende Bewölkung noch nicht in solchem Grade wieder aufgezehrt wie im Vor- monat. So erklärt es sich wohl, dass die Abendbewölkung ein relatives Minimum im April, die Mittagsbewölkung ein solches im Mai und die Morgenbewölkung das Jahresminimum im Juni zeigt. Dementsprechend nimmt die Zahl der heiteren Tage im Juni gegenüber dem Vormonat merklich ab. Es kommen durchschnittlich nur noch 4,5 heitere Tage vor. Die Zahl der trüben Tage nimmt dagegen zu, wenn auch nur ganz wenig. Die Niederschlagshöhe steigt im Juni sehr erheblich, nämlich auf 62 mm. Sie ist also etwas grösser als die Frankfurter, aber merklich geringer als die Geisenheimer. Sie übersteigt zum ersten Male den mittleren Monatsdurchschnitt, da sie 10,6 % der Jahresmenge beträgt. Es kommen Juni-Monate mit 138 mm Niederschlag in Wiesbaden vor, und die geringste, je gemessene monatliche Niederschlagsmenge betrug 11mm. Im Mai betrug dieses absolute monatliche Niederschlagsminimum nur 3 mm. Die durchschnittlich grösste tägliche Niederschlagsmenge beträgt 18 mm und wird nur von der im August übertroffen. Die mittlere Niederschlagshöhe für den Monatstag beläuft sich auf 2,1 mm, ist also zusammen mit der des Juli die grösste im Jahre. Das gleiche gilt für die mittlere Niederschlagsdichtigkeit, die 4,4 mm beträgt. Die mittlere Länge der Niederschlagsperioden ist 3,4 Tage, also die grösste in allen Monaten der wärmeren Jahreszeit. Bezeichnenderweise ist die Zahl der Tage mit leichtem und mäfsigem Niederschlag geringer als in allen seither besprochenen Monaten, dagegen die Zahl der Tage mit starkem Niederschlag (2,5) und sehr starkem Niederschlag (2,0) grösser als in ihnen. Dies alles hängt mit dem erheblich stärkeren Auftreten von Gewittern zusammen. Der Juni zählt in Wiesbaden 4,8 Gewitter- tage, ist also hier wie überhaupt in der südlichen und mittleren Provinz 54 der gewitterreichste Monat, während im nördlichen Teile der Provinz der Juli diese Stelle vertritt. Wiesbaden hat im Juni sogar eine aller- dings unerheblich grössere Zahl von Gewittertagen als Frankfurt. Beide halten sich aber unter dem Provinzmittel. Die Zahl der Niederschlags- tage ist unter Berücksichtigung der verschiedenen Monatslänge die gleiche wie im Vormonat. Auch hieraus geht hervor, dass die Juniniederschläge verhältnismäfsig kräftig sein müssen. Infolge dieser Witterungsverhältnisse des Juni und infolge der jetzt etwas weniger stark zunehmenden Sonnenhöhe steigt die Mitteltemperatur gegenüber dem Vormonat weniger als seither. Die Steigerung beträgt jetzt nur 3,7° (vom März zum April 4,6°, von da zum Mai 3,9°), und die Mitteltemperatur beläuft sich auf 17,0°. Das mittlere Tagesmaximum beträgt 22,3° und wird wie in fast allen Monaten von dem in Frankfurt und Geisenheim übertroffen. Die höchste im Juni in Wiesbaden be- obachtete Temperatur (32,5°) wird jedoch sogar von der entsprechenden Zahl aller Talstationen der Provinz entweder erreicht oder übertroffen. Das mittlere Tagesminimum von 12,0° ist wie in allen seitherigen Monaten höher als das in Geisenheim und bleibt nur hinter dem ent- sprechenden Frankfurter Werte (12,3°) zurück. — Die mittlere Zahl der Tropentage steigt auf 0,6. Damit bleibt Wiesbaden auch in diesem Monat (wie übrigens auch in den folgenden) beträchtlich hinter Frankfurt und vor allem hinter Geisenheim mit 2,6 Tropentagen im Juni, aber auch hinter einer Anzahl Orte nördlich vom Taunus zurück. Ebenso ist die Zahl der Sommertage (8,6) verhältnismäfsig gering. In Bezug auf die mittlere Häufigkeit der schwülen Sommernächte (5,3) steht Wiesbaden zwar wie in allen Monaten günstiger da als Frankfurt. Doch haben alle übrigen Orte der Provinz noch Aveniger Sommernächte. Selbst in Geisenheim ist in solchen schwülen Nächten die nächtliche Abkühlung, wohl infolge kräftigerer Durchlüftung, besser. Mit der in dieser Be- ziehung ungünstigeren Muldenlage auf der Südostseite des Taunus, viel- leicht auch mit der besonders geringen Häufigkeit der Winde aus süd- westlichen Richtungen, hängt es auch wohl zusammen, dass die mittlere und auch die durchschnittlich grösste Länge der Hitzeperioden (3,3 und 5,5 Tage) in Wiesbaden in diesem Monat etwas grösser ist als sogar in Frankfurt. — Der mittlere Temperaturgang zeigt einen erheblich unregelmäfsigeren Verlauf als der des Mai. Die mittlere Temperatur steigt zunächst bis zur zweiten Pentade auf 17,1 °. Dann sinkt sie in der dritten auf 16,1 °, um von da ab erst ganz langsam, dann kräftiger 55 bis auf 17,9 ° anzusteigen. Dieser Kälterückfall in der dritten und vierten Pentade des Juni findet sich an allen Talstationen der Provinz, ist übrigens auch in Norddeutschland ähnlich vorhanden (Schafkälte). Er ist darauf zurückzuführen, dass um die Mitte des Juni mit dem stärkeren Auftreten der Gewitter auch kältere westliche und nordwestliche Winde auf der Rückseite der Gewittertiefs häufiger einsetzen. Ein kleiner Unterschied zwischen Wiesbaden (wie auch Geisenheim) und den übrigen Stationen der Provinz zeigt sich nur darin, dass an jenen beiden Orten die Temperatur von der ersten zur zweiten Pentade noch steigt, während sie sonst in der Provinz dann schon zu fallen beginnt. Die Ursache hierfür war vorläufig nicht aufzufinden, da über die Wind- und Gewitterverteilung innerhalb des Monats Mittelwerte noch nicht vor- liegen. — Die mittlere Tagesschwankung erreicht im Juni ein relatives Maximum (10,3°), ähnlich wie in Frankfurt und Geisenheim. — Trotz des weiteren Stcigens der Mitteltemperatur usw. beginnt schon in diesem Monat die Zahl der Fälle zu wachsen, in denen die Temperatur von einem Tag zum andern sinkt. Auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur kommen schon wieder 84 Fälle des Sinkens, gegen 81 im Mai. Auch hierin spricht sich der unregelmäfsige Gang der Temperatur des Juni, gegenüber dem gleichmäfsigeren Steigen der Temperatur im Vormonat, aus. Dem mehr ozeanischen Charakter des Juni entsprechend wird die mittlere Schwankung des Tagesmittels von Tag zu Tag wieder geringer und ebenso die durchschnittlich und absolut grösste Schwankung. Die Prozent- zahl der kleinen Schwankungen nimmt wieder zu, die der grösseren ab. Juli. Im Juli liegt der Kern des Biscayaseehochs ein wenig nördlicher. Sein östlicher Hochdruckausläufer erstreckt sich dagegen mehr nach der südlichen Donauhochebene. Der ganz flache Hochdruckrücken, der sich im Juni vom Biscayaseehoch gerade auf unsere Gegend zu erstreckte, wölbt sich jetzt im Osten unserer Provinz auf Berlin zu. Dagegen ragt von Emden her etwa nach Bingen hin ein, wenn auch ganz flaches Randtief herein. Wiesbaden liegt auf der Vorderseite dieses Randtiefs. Der Barometerstand hat also nur ganz wenig gegenüber dem Juni abgenommen. Er beträgt im Mittel 751,2 mm. Doch müssen infolge jener Luftdruckänderung in unserer Provinz im Juli die Süd-, Südwest- und Westwinde zunehmen, alle übrigen aber abnehmen. Dies geschieht 56 auch in Wiesbaden, doch nehmen hier im Gegensatz zum Provinzmittel und zu Frankfurt auch die Nordwestwinde aus dem schon öfter an- geführten Grunde etwas zu. Besonders nimmt in Wiesbaden der häufigste Wind, der Südwestwind, zu und zwar von 15,3 °/0 auf 21,9 °/0- Dem- entsprechend nehmen am stärksten ab die Nordostwinde, nämlich von 11,7% auf 5,5 °/0- Sic wehen, ebenso wie die Ostwinde, in diesem Monate am seltensten gegenüber allen anderen Monaten. Dagegen wehen die Nordwestwinde in diesem Monate häufiger als in allen übrigen. Der Witterungscharakter des Juli muss also in Wiesbaden noch stärker ozeanisch-feucht sein als der des Juni. Trotz weiteren Steigens der Lufttemperatur nimmt also die rel. Feuchtigkeit noch zu, wenn auch nur um 1 °/0. Ebenso steigt zu allen Tageszeiten die rel. Feuchtigkeit gegenüber dem Vormonat, und sic weicht mittags nicht mehr so stark vom Tagesmittel ab. Auch die trockensten Tage des Monats besitzen durchschnittlich höhere rel. Feuch- tigkeit als die entsprechenden im Juni: das mittlere Minimum beträgt 38°/0. Extrem trockene Tage mit einer Feuchtigkeit unter 20°/0 sind im Juli im Gegensatz zu den Vormonaten noch nicht beobachtet worden. Mit dem im Durchschnitt des Juli gegenüber dem Vormonat schon etwas später eintretenden Sonnenaufgang hängt es vielleicht zusammen, dass die Bewölkung zur Zeit der Morgenbeobachtung im Juli durch die Sonne noch nicht so stark aufgezehrt ist wie im Vormonat. Tat- sächlich ist in Wiesbaden, wie übrigens auch an allen anderen Orten der Provinz, die Morgenbewölkung etwas stärker als im Vormonat. Dagegen dürfte jetzt der abendliche absteigende Luftstrom etwas früher einsetzen als im Juni. Dadurch würde es sich wenigstens erklären, dass die Abendbewölkung im Juli etwas geringer geworden ist. Im Mittel heben sich diese beiden Änderungen auf, die mittlere Bewölkung des Juli ist daher fast ebenso gross wie die des Juni. Die Zahl der heiteren Tage stimmt ebenfalls mit der des Juni überein (4,4), die der trüben Tage hat sich dagegen vermehrt auf 8,5 Tage. Nebel ist im Juli in Wiesbaden überhaupt noch nicht beobachtet worden. Die Niederschlagshöhe des Juli ist noch grösser als die des Juni, nämlich 65 mm. Sie ist, wie an allen anderen Orten der Provinz, die grösste aller Monate. Doch bleibt sie in Wiesbaden hinter der von Frankfurt zurück, nur Geisenheim hat von allen Orten der Provinz eine geringere Niederschlagshöhe im Juli. Die Niederschlagshöhe des Juli 0/ scheint also von Frankfurt westwärts abzunehmen. Auch in Bezug auf die grösste je in Wiesbaden gemessene monatliche Niederschlagsmenge übertrifft der Juli mit 163 mm alle übrigen Monate. Doch ist hierbei zu berücksichtigen, dass der Juli einen Tag mehr hat als der Juni. Die auf den Monatstag entfallende mittlere Niederschlagsmenge ist im Juli ebenso hoch wie im Juni, nämlich 2,1 mm. Ja, die durchschnitt- lich grösste tägliche Niederschlagsmenge (16 mm) ist ebenso wie die absolut grösste tägliche Niederschlagsmenge (29 mm) im Juli kleiner als im Juni. Die mittlere Niederschlagsdichtigkeit ist in beiden Monaten gleich. — Auch die Zahl der Tage mit Niederschlag ist im Juli im Verhältnis nicht grösser als im Juni und ebenso nicht die Zahl der Tage mit einer bestimmten Niederschlagsstufe, wenn auch absolut gemessen, die Tage mit starkem und sehr starkem Niederschlag im Juli ihr Maxi- mum erreichen (2,6 und 3,0 Tage). Die mittlere Länge der Nieder- schlagsperioden ist im Juli in Wiesbaden, wie auch an vielen anderen Orten der Provinz, sogar etwas kleiner als im Juni (2,7 gegen 3,4). Die Zahl der Gewittertage hat sich auf 4,2 vermindert und ist in Wiesbaden ebenso gering wie in Frankfurt, während fast alle übrigen Orte der Provinz mehr, teilweise erheblich mehr Gewitter aufzuweisen haben. Diese eigentümlichen Niederschlagsverhältnisse des Juli können wohl durch die Annahme Erklärung linden, dass die einzelnen Nieder- schläge (wohl meist Gewitterregen) des Juli im allgemeinen noch kräf- tiger sind als im Juni. Die Mitteltemperatur des Juli ist wie überall in der Provinz die höchste des Jahres, sie beträgt 18,4°. Ihre Steigerung gegenüber dem Vormonat ist also dem ozeanischen Charakter des Juli entsprechend noch geringer als seither (1,4°). In Frankfurt beträgt die Mittel- temperatur 0,7°, in Geisenheim 0,4° mehr. Ihre Abweichung vom Jahresmittel beträgt in Wiesbaden nur 9,1°, in Frankfurt dagegen 9,3° und in Geisenheim 9,4°. Auch nördlich vom Taunus ist dieser Unter- schied in manchen Orten grösser als in Wiesbaden. Also ist schon die Mitteltemperatur dieses heissesten Monats in Wiesbaden auch in dieser Beziehung nicht so extrem wie an anderen Orten. Die höchste je in Wiesbaden beobachtete Mitteltemperatur eines Julimonats betrug nur 20,9°, in Frankfurt während des gleichen Zeitraums 21,8°. Das mitt- lere Tagesmaximum beträgt 23,5°. Es ist wie an allen übrigen Orten der Provinz das höchste im Jahre, bleibt jedoch hinter dem mittleren Tagesmaximum von Frankfurt um 0,9°, von Geisenheim um 1,4° 58 zurück. Auch übersteigt es hier das Jahresmittel stärker als in Wies- baden. Das mittlere Monatsmaximum Wiesbadens (30,7 °) ist ungefähr so hoch wie das von Weilburg und Fulda und bleibt hinter dem Frank- furts um 1,2°, hinter dem Geisenheims um 2,9°, zurück. Ebenso wird die höchste in Wiesbaden je im Juli beobachtete Temperatur (35,0 °) selbst von der in Weilburg und Cassel übertroffen. Das mittlere Tages- minimum beträgt 13,4°, während es in Frankfurt nur auf 14,1° sinkt. — Der Juli besitzt naturgemäl's die grösste Zahl von Tropentagen. Doch ist auch in Bezug auf diese extrem heissen Tage Wiesbaden mit »nur« 2,0 günstiger gestellt als Frankfurt und vor allem Geisenheim mit 4,9 Tropentagen, aber auch sogar günstiger als z. B. Cassel und Fulda. Die mittlere Zahl der Sommertage ist 11,7, ist also geringer als sonst südlich des Taunus. Die mittlere Länge der Hitzeperioden hat sogar gegenüber dem Juni ein wenig abgenommen und ist mit 3,2 Tagen, ebenso wie die durchschnittlich grösste Länge der Hitzeperioden von 5,6 Tagen kürzer nicht nur als in Frankfurt und Geisenheim, sondern auch als in Weilburg. Jene geringe Abnahme gegenüber dem Juni lässt sich vielleicht dadurch erklären , dass der Nordwestwind in Wiesbaden während des Juli noch etwas häufiger weht als während des Vormonats. Er erreicht in Wiesbaden im Juli ja sein Maximum, in Frankfurt dagegen im Juni. Die Zahl der schwülen Sommer- nächte (10,7) ist im Juli zwar am grössten gegenüber den anderen Monaten, doch immer noch geringer als in Frankfurt. Auch in diesem heissesten Monat des Jahres zeigt sich in jeder Beziehung der beson- ders in den Extremen gemäfsigte Charakter des Wiesbadener Klimas. — Der mittlere Temperaturgang des Juli zeigt wieder ein auffallendes Ver- halten. Bis zur 1. Pentade des Monats ist die Mitteltemperatur weiter auf 18,4° gestiegen. Dann aber tritt, wie in allen Talstationen der Provinz, ein, wenn auch geringer Kälterückfall ein, und erst in der vierten Pentade des Juli erreicht die Temperatur den Höhepunkt des Jahres (19,0°). Von da ab fällt sie ziemlich gleichmäfsig. Dieser Kälterückfall von der zweiten zur dritten Pentade ist überall in der Provinz vorhanden und nördlich vom Taunus noch etwas stärker als in Frankfurt und vor allem in Wiesbaden. Für Weilburg ist festgestellt, dass die Bewölkung und die Regenfälle sich um diese Zeit durchschnitt- lich häufen und dass anderseits kurz nach der Mitte des Juli eine merkliche Verminderung beider eintritt. Ähnlich wird es wohl in der ganzen Provinz sein, sodass sich der geschilderte Temperaturgang 59 wenigstens soweit erklären lässt. — Die mittlere Tagesschwankung be- ginnt von jetzt ab wieder abzunehmen, ist jedoch im Juli noch fast ebensogross wie im Juni. — Auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur von einem Tag zum anderen kommen in diesem Monat 99 Fälle des Sinkens. Die Temperatur steigt etwa ebenso oft, wie sie sinkt. Ihr Maxi- mum liegt ja in der Mitte des Monats. - - Dem noch stärkeren ozeanischen Charakter des Monats entsprechend werden die Schwankungen der Temperatur von Tag zu Tag noch geringer als im Juni. Im Juli mit seinen kurzen Nächten erreicht auch die mittlere Schwankung der Tiefst- temperatur ihr Minimum (1,7 "). August. Im August ist das Biscayaseehoch etwas abgeflacht. Dagegen ist sein Hochdruckausläufer nach der Donauhochebene hin über Südwest- deutschland etwas kräftiger geworden. Er beginnt sich von dem Biscaya- seekern abzutrennen. Dies würde auf einen stärkeren Hochdruckcharakter unseres August deuten, wenn auch der mittlere Barometerstand gegen- über dem Juli kaum gestiegen ist. Die Isobaren über dem nordwestlichen Deutschland verlaufen im allgemeinen von Osten nach Westen, sind jedoch deutlich gestreckter als im Juli. Dies deutet auf eine geringere Beeinflussung der Augustwitterung durch Randtiefs hin. Eine solche Luftdruckänderung muss schon im Provinzmittel die südöstlichen und südlichen Winde zunehmen lassen, besonders natürlich den Südwestwind. Dieser weht im August häufiger als in den übrigen Monaten. Alle anderen Winde nehmen im Provinzmittel ab, besonders stark der Nordwest- und Nordwind. In Wiesbaden nehmen ausser den Südost liehen und südlichen Winden auch die östlichen und südwestlichen zu. Der Westwind erreicht das Maximum des ganzen Jahres, der Südwest- wind wenigstens ein Maximum gegenüber den beiden benachbarten Monaten. Die übrigen Winde nehmen an Häufigkeit ab, besonders der Nordwest- und Nordwind. Die Zunahme der Südwest- und Westwinde bedingt jedoch im August schon aus dem Grunde keinen stärker ozeanischen Charakter des Monats gegenüber dem Juli, weil gleichzeitig auch die trockenen Nordost- und Ostwinde an Häufigkeit zunehmen. Ausserdem sind aber auch die Südwest- und Westwinde infolge der beginnenden Abschnürung des erwähnten südlich von uns gelegenen Hochdruckausläufers jetzt nicht mehr so reine Seewinde wie im Juli. 60 Der August muss also auch aus diesem Grunde in Wiesbaden einen trockneren und deutlicheren Hochdruckcharakter besitzen als im Juli. Trotzdem nimmt die rel. Feuchtigkeit der Luft im August zu, wenn auch nicht beträchtlich. Das ist jedoch verständlich, wenn wir bedenken, dass die Temperatur abzunehmen beginnt. Ausserdem wird mit abnehmender Tageslänge die Luftbewegung besonders morgens und abends schwächer sein als im Vormonat. Daher ist um diese Tages- zeiten die rel. Feuchtigkeit entsprechend grösser als im Juli. Dagegen macht sich die Einwirkung der trockneren Winde des August auf die mittägige rel. Feuchtigkeit geltend, die trotz Sinkens der Temperatur geringer ist als im Vormonat. Auch das mittlere Minimum der rel. Feuchtigkeit ist gegenüber dem Juli noch etwas gesunken. Im August kommen wieder solch' extrem trockene Tage vor mit weniger als 20 °/0 rel. Feuchtigkeit. Ihr absolutes Minimum beträgt im August nur 14°/0. Ebenso hat die mittlere Bewölkung, wie fast überall an den Tal- stationen der Provinz, merklich abgenommen. Sie beträgt nur noch 54 °/0 und ist die geringste aller Monate. Auch zu den einzelnen Tageszeiten ist sie geringer als im Vormonat, besonders abends, was wohl mit dem früheren Einsetzen des abendlichen absteigenden Luft- stroms zusammenhängt. Die Zahl der heiteren Tage ist beträchtlich gestiegen, auf 5,7. Die Zahl der trüben Tage ist ebenso erheblich gesunken, auf 6,4- Letztere erreicht in diesem Monat den tiefsten Stand des ganzen Jahres. Bei der sinkenden Lufttemperatur ist es nicht verwunderlich, dass wieder Nebeltage eintreten. Doch kommt durchschnittlich nur in jedem dritten Jahre ein solcher vor. Die Niederschlagshöhe des August ist schon merklich geringer als die des Juli. Sie beträgt 59 mm, übersteigt also immer noch den normalen Monatsdurchschnitt und ist innerhalb der Provinz nur in Geisenheim noch geringer. Die auf den einzelnen Monatstag entfallende Xiederschlagshölie hat ebenfalls abgenommen und ebenso die mittlere Niederschlagsdichtigkeit und Niederschlagswahrscheinlichkeit. Auch ist die Zahl der Niederschlagstage etwas kleiner geworden, besonders hat die Zahl der Tage mit starkem Niederschlag abgenommen, während die mit leichtem Niederschlag etwas gestiegen ist. Vor allem nimmt aber die Zahl der Gewittertage ab und beträgt nur noch 3,4. Mit sinkendem Sonnenstande nimmt die Mitteltemperatur des Monats naturgemäfs ab. Sie beträgt 17,7°, ist daher nur wenig, nämlich 61 um 0,7° gesunken, was bei der abnehmenden mittägigen rel. Feuchtigkeit und bei der Abnahme der Bewölkung, also der weniger gehinderten Sonneneinstrahlung im August gegenüber dem Juli wohl erklärlich ist. Die Mitteltemperatur des kältesten je in Wiesbaden vorhanden gewesenen Augustmonats ist sogar etwas höher als die des Juli. Auch das mittlere Tagesmaximum sinkt ähnlich wie überhaupt südlich des Taunus nur wenig, nämlich auf 22,8°. Und in ebenso geringem Mafse sinkt auch das mittlere Tagesminimum: auf 12,6°. Die tiefste je in Wiesbaden im August gemessene Temperatur (5,9°) ist sogar höher als die entsprechende des Juli. — Die mittlere Zahl der Tropentage sinkt auf 1,2 und ist auch in diesem Monat in Wiesbaden geringer als sonst südlich vom Taunus, aber auch geringer als an manchen Orten nördlich des Taunus. Die Zahl der Sommertage ist natürlich gesunken (auf 9,0), doch nimmt sie in geringerem Mafse ab als in Frankfurt. Die mittlere Länge der Hitze- perioden (2,9 Tage) und ebenso ihre durchschnittlich grösste Länge (5,9 Tage) ist im August in Wiesbaden zwar ebenfalls gegenüber dem Juli kleiner geworden, hält sich jedoch höher als in Frankfurt und Gcisen- heim. während sie im heissesten Monat geringer ist als dort. So bildet der August in Wiesbaden einen langsamen Übergang von dem wärmsten Monat des Jahres zu seinem schönsten und, wie wir sehen werden, gerade in Wiesbaden verhältnismäfsig warmen, dem September. Vielleicht erklärt sich dies dadurch, dass die Zahl der heiteren Tage vom Juli zum August in Wiesbaden stärker zunimmt als z. B. in Frankfurt, Im August können in Wiesbaden, wie übrigens auch in Frankfurt, noch Hitzeperioden von 20 Tagen Länge, wenn auch nur ausnahms- weise vorkommen. Dagegen nimmt die Zahl der schwülen Sommer- nächte in Wiesbaden im August beträchtlicher ab als in Frankfurt. Sie beläuft sich noch auf 7,3 und ist wie in allen Monaten auch absolut geringer als in Frankfurt, Hierin und in der geringen Zähl der Tropentage spricht sich trotz der relativen Steigerung der Länge der Hitzeperioden auch in diesem Monat das in den Extremen gemäfsigtere Klima Wiesbadens aus. Der im heissesten Monat des Jahres auf- gespeicherte Wärmevorrat hält in der Wiesbadener Mulde etwas länger an als an anderen Orten, macht sich jedoch besonders in den mittelhohen Temperaturlagen und nicht in den hohen geltend, wirkt also günstig. Der mittlere Temperaturgang im August ist, dem stärkeren Hoch- druckcharakter des Monats entsprechend, wieder gleichmäl'siger als in den Vormonaten. Die Temperatur fällt in Wiesbaden zunächst vom 02 Juli her noch bis zur dritten Pentade auf 17,8°. Von da zur vierten zeigt sich aber ein geringer Anstieg (auf 18 2°). Dann fällt die mittlere Temperatur bis zum Schluss des Monats. Dieser Temperaturanstieg von der dritten zur vierten Pentade ist südlich des Taunus und nördlich des Gebirgskammes beobachtet. Für Weilburg ist berechnet worden, dass um diese Mitte des August sich eine deutliche Abnahme der Niederschläge und der Bewölkung einstellt, also eine Art Vorläufer des »Altweibersommers« im September. Ähnliche Ursachen liegen wahr- scheinlich auch sonst in der Provinz vor. — Entsprechend dem stärkeren Hochdruckcharakter des Monats nimmt trotz Sinkens der Temperaturen die mittlere Tagesschwankung im August sogar ein wenig zu. Ebenso ist die absolut grösste Tagesschwankung (18,7°) etwas grösser als die des Juli. — Bei Besprechung des Luftdrucks betonten wir, dass die Augustwitterung weniger von vorüberziehenden Randtiefs beeinflusst würde als die des Vormonats. Hiermit stimmt überein, dass die Nord- west- und Nordwinde weniger häufig wehen als im Juli. Dadurch aber könnten wir es uns erklären, dass im August die mittlere Schwankung des Temperaturmittels von Tag zu Tag noch geringer wird als im Juli. Die durchschnittlich grösste Schwankung (4,4°) erreicht in diesem Monat sogar das Minimum des Jahres. Dementsprechend nehmen die kleinen Schwankungen zu, die grösseren ab. September. Im September hat sich das Biscayaseehoch nach Spanien zurück- gezogen. Dagegen hat sich der im August über Südwestdeutschland vorhandene Hochdruckausläufer unter merklicher Verstärkung abge- schnürt und ist zu einem selbständigen Hoch geworden, dessen Kern über der Donauhochebene liegt, der aber einen ausgedehnten Aus- läufer nach dem Main vorschiebt. Der Luftdruck ist daher in unserer ganzen Provinz gestiegen, in Wiesbaden von 751,2 auf 752,4 mm. Die Witterung des September muss also bei uns erheblich mehr Hoch- druckcharakter besitzen als die des August. Dementsprechend nehmen die im August im Provinzmittel häufigsten Süd-, Südwest-, West- und Nordwestwinde im September an Häufigkeit ab, die im August selteneren Nord-, Nordost-, Ost- und Südostwinde sämtlich an Häufigkeit zu. D. h. die Windverhältnisse sind im September ausgeglichener als im August. Keine Windrichtung besitzt in diesem Monat ihr Jahres- 63 maximum oder -minimum, wohl aber ist die Zahl der Windstillen in diesem Monat grösser als in allen anderen Monaten. Stürmische Tage kommen in Wiesbaden im September, ebenso wie im Mai, nur ganz ausnahmsweise vor. Ferner sind die Süd- und Südwestwinde jetzt noch weniger wirkliehe Seewinde als im August. Sie werden häutiger aus dem festländischen Hoch südlich von uns stammen. Ähnlich wie im Provinzmittel ist es auch in Wiesbaden selbst, nur sind hier Windstillen noch häufiger und die Windverhältnisse noch ausgeglichener. Aus allen diesen Ursachen muss der September in Wiesbaden einen besonders trockenen und festländischen Charakter besitzen. Die rel. Feuchtigkeit der Luft nimmt zwar infolge des erheblichen Sinkens der Lufttemperatur sowohl im Tagesmittel, als auch im Mittel der einzelnen Tageszeiten etwas zu und steigt auf durchschnittlich 78°/0. Auch kommen von jetzt ab extrem trockene Tage mit einer rel. Feuchtig- keit unter 30% nicht mehr vor. Doch nimmt die Bewölkung im Mittel nur ganz wenig zu, ja, mittags und abends nimmt sie sogar etwas ab. Am Abend erreicht sie in diesem Monat das Minimum des ganzen Jahres (44°/0). Die schönen August- und Septemberabende Wiesbadens sind ja bekannt. Die geringe Zunahme des Bewölkungsmittels kommt also auf Rechnung der Zunahme der Morgenbewölkung, und diese wird wohl hauptsächlich durch das stärkere Auftreten der herbstlichen Morgennebel bedingt sein, wenn auch die mittlere Zahl der Nebeltage im September in Wiesbaden nur 1,2 beträgt und geringer ist als an allen übrigen Orten der Provinz. Aus ähnlichem Grunde nimmt zwar die Zahl der heiteren Tage zu (6,5), doch nehmen die trüben Tage gleichfalls zu (8,5). Die Niederschlagshöhe beträgt 47 mm, ist also gegenüber dem August beträchtlich gefallen und liegt zum ersten Male wieder unter dem normalen Monatsdurchschnitt. Innerhall) der Provinz ist nur die Niederschlagsmenge von Geisenheim noch geringer. Doch sind in Wiesbaden schon Septembermonate vorgekommen, in denen der Nieder- schlag nur 3 mm betrug. Auch die durchschnittlich grösste tägliche Niederschlagsmenge (12 mm) ist die geringste aller Monate der wärmeren Jahreszeit. Vor allem hat die Niederschlagsdichtigkeit und Niederschlags- wahrscheinlichkeit abgenommen. Frstere beträgt nur noch 3,6 mm. - Die Zahl der Tage mit Niederschlag (12,9) ist die geringste aller Monate. Das trifft übrigens auch für alle anderen Talstationen der Provinz zu. 64 Ebenso ist die Zahl der Tage mit leichtem und mäfsjgem Niederschlag im September geringer als in allen anderen Monaten (4,0 und 4,4). Ferner ist die Zahl der Tage mit sehr starkem Niederschlag nur ebenso gross wie die der Tage mit starkem Niederschlag, während sonst vom Mai bis November die Zahl der Tage mit sehr starkem Niederschlag grösser ist. Gewittertage werden in Wiesbaden im September nur noch durchschnittlich 1,3 gezählt, also weniger als in Frankfurt und Geisenheim. Die Mitteltemperatur sinkt im September auf 14,2°. Das ist beträchtlich stärker als vom Juli zum August. Doch ist der gleiche starke Fall überall in der Provinz festzustellen und hängt mit der stärker abnehmenden Sonnenhöhe zusammen. Dementsprechend sinkt auch das mittlere Tagesmaximum noch etwas stärker als das Tagesmittel, nämlich auf 19,1°. Dagegen sinkt das mittlere Tagesminimum ähnlich wie vom Juli zum August weniger erheblich. Es beträgt noch 10,1 °. Denn da die Luftbewegung in diesem Monat überhaupt am geringsten ist, so wird auch der nächtliche Wärmeaustausch der Luft zwischen dem Wiesbadener Talkessel und der Nachbarschaft geringer sein. Die nach Wiesbaden zu abfallenden Südhänge des Taunus werden zudem tags- über noch recht kräftig von der Sonne erwärmt, senden also in der Nacht ähnlich wie im August nicht so kalte Luft nach Wiesbaden herab. In Wiesbaden sinkt daher auch das mittlere Tagesminimum vom August bis zum September nicht so stark wie in Frankfurt und Geisenheim. Das mittlere Monatsminimum ist im September in Wiesbaden sogar etwas höher als in Frankfurt und natürlich beträchtlich höher als das von Geisenheim. Das absolute Minimum des September liegt schon an fast allen Orten der Provinz unter dem Gefrierpunkt, nur in Wiesbaden und Frankfurt noch nicht. — Die mittlere Zahl der Tropentage (0,2) in Wiesbaden hat natürlich merklich abgenommen, ist auch, wie in allen Monaten, geringer als in Frankfurt und vor allem in Geisenheim. Der weinkochendc westliche Rheingau zählt im September noch durchschnittlich 1,3 solcher Tropentage. Ebenso ist die mittlere Zahl der Sommertage in Wiesbaden (auf 2,4) gesunken. Doch erreicht die mittlere Länge der Hitzeperioden im Wiesbadener September mit 3,3 Tagen noch ein Maximum, das fast ebenso hoch ist wie das im Juni, eine Erscheinung, die sich auch an einigen anderen Orten der Provinz zeigt und mit dem festländischen Charakter des Monats zusammenhängen dürfte. Schwüle Sommernächte kommen im Wiesbadener September durchschnittlich noch 1.4 vor, in Frankfurt noch 2,0. 65 Anderseits tritt auch in Wiesbaden ausnahmsweise schon einmal Reif auf, der leichten Bodenfrost verkündet, wenn dies auch in geringerem Mafse geschieht als an den übrigen Talstationen der Provinz mit Aus- nahme von Frankfurt, wo im September noch kein Reif beobachtet worden ist. In der Luft sind jedoch Temperaturen unter 0° während dieses Monats in Wiesbaden noch nicht beobachtet worden, während es in Geisenheim und auch nördlich vom Taunus schon geschehen ist. Entsprechend den auch sonst gleichmäfsigen Witterungsverhältnissen des September ist der mittlere Temperaturgang noch regelmäfsiger als im August. Zu Anfang des Monats steigt die mittlere Temperatur ein wenig (auf 16,4°), ähnlich wie an allen übrigen Talstationen der Provinz. Von da ab fällt sie aber gleichmäfsig und zwar immer schneller. Nur gegen Ende des Monats zeigt sich in Wiesbaden ein vorübergehendes Nachlassen des Temperaturfaliens. Die mittleren Temperaturen der fünften und sechsten Pentade sind hier ungefähr gleich (12,4°). Dasselbe ist in Frankfurt der Fall. Nördlich vom Taunus zeigt sich jedoch an den Talstationen ein, wenn auch geringes Ansteigen der Temperatur um diese Zeit. Dieser meist von schönen Tagen begleitete Temperatur- anstieg, der »Altweibersommer«, ist also nördlich des Taunus stärker ausgeprägt als in Frankfurt und Wiesbaden, wo die Bewölkung ja ohnehin schon geringer ist, ihr vorübergehendes Nachlassen und dessen Wirkung auf die Temperatur also weniger bemerkbar sein muss als nördlich vom Taunus. Wie die übrigen Mitteltemperaturen, so nimmt auch die mittlere Tages- schwankung der Temperatur im September beträchtlich ab. ■ — ■ Die hohe Gleichmäfsigkeit der Witterung dieses Monats spricht sich auch darin aus, dass er der einzige Monat ist, in dem auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur von einem Tag zum andern genau ebensoviele Fälle des Sinkens kommen. — Ebenso ist die mittlere Schwankung des Tages- mittels von Tag zu Tag in diesem Monat die geringste während des ganzen Jahres. Sie beträgt nur noch 1,4°. Diese geringe Zahl bringt ebenfalls die ausgeglicheneren Windverhältnisse des Monats zum Ausdruck Doch trägt der September gleichzeitig einen etwas stärkeren Hochdruck- charakter als der August. So kommt es wohl, dass trotz des Sinkens der mittleren Schwankung die Prozentzahl der kleinen Schwankungen ein wenig abnimmt, die der mittleren ein klein wenig zunimmt. Zudem ist der September der erste Monat des Jahres, in welchem die mittlere Schwankung des Tagesmittels von Tag zu Tag in Wiesbaden ein wenig grösser wird als in Frankfurt. Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 5 66 Der so ganz besonders gleichmäfsige Witterungscharakter des Wiesbadener September spricht sich auch noch im folgenden aus. Die mittlere Schwankung des mittägigen (2 p-) Barometerstandes von Tag zu Tag sinkt vom Dezember, wo sie mit 4,8 mm am stärksten ist, regel- mäfsig bis zum wärmsten Monat, dem Juli (2,4 mm), und steigt von da ab im allgemeinen wieder an bis zum Dezember. Nur in unserem September erreicht sie ein zweites Minimum (2,6 mm). Oktober. Im Oktober bereitet sich schon deutlicher die Luftdruckverteilung des Winters vor. Das selbständige Hoch des September über Süddeutsch- land, der Donauhochebene und der Nordschweiz ist verschwunden. Wir liegen in einem Ausläufer eines sich jetzt über Russland stärker auf- wölbenden Hochdruckgebietes. Der Barometerstand ist dementsprechend in Wiesbaden auf 750,8 mm gefallen. Das ist der zweitstärkste Fall des ganzen Jahres. Die Witterung des Oktober muss also gegenüber der des Vormonats einen merklich stärkeren Tiefdruckcharakter besitzen. Die Isobaren verlaufen in Nordfrankreich, Belgien, Holland und im nord- westlichen Deutschland sämtlich etwa von Südwesten nach Nordosten und liegen gegenüber dem September hier beträchtlich enger. Das hat zur Folge, dass schon im Provinzmittel der Süd-, Südwest- und West- wind, besonders naturgemäfs der Südwestwind, an Häufigkeit zunimmt, alle übrigen Winde dagegen ziemlich gleichmäl'sig abnehmen. In Wies- baden nehmen ebenso die Süd-, Südwest- und Westwinde, bezeichnender- weise aber auch die Nordwestwinde an Häutigkeit zu, welch' letztere im Provinzmittel noch etwa ebenso häufig wehen wie im September. Der Südostwind erreicht in diesem Monat das Minimum des ganzen Jahres. Da die südwestlichen Winde jetzt ausserdem viel mehr reine Seewinde sind, muss die Witterung . des Oktober in Wiesbaden einen erheblich stärkeren ozeanischen Charakter haben als die des September. Dementsprechend steigt die rel. Feuchtigkeit in Wiesbaden vom September zum Oktober stark an (um 5 °/0). Auch sind infolge der abnehmenden Tageslänge die Unterschiede der rel. Feuchtigkeit an den einzelnen Tageszeiten gegenüber dem Tagesmittel erheblich geringer als im Vormonat. Am meisten ist ähnlich wie vom August zum September die rel. Feuchtigkeit mittags gewachsen, während sie in den Morgen- und Abendstunden naturgemäfs langsamer zunimmt. Immerhin erreicht sie morgens (7 1ja Uhr) schon 90 %. 67 Ebenso nimmt die Bewölkung beträchtlich zu. Sie steigt auf 69°/0, also um 14°/0 gegenüber dem September. Das ist die grösste Steigerung von einem Monat zum andern während des ganzen Jahres. Immerhin ist sie in Wiesbaden noch geringer als an allen übrigen Orten der Provinz, ausser in Frankfurt. Diese Steigerung des Bewölkungs- mittels kommt besonders auf Rechnung der starken Zunahme der Be- wölkung am Morgen. In diesem Monat ist die Morgenbewölkung (75°/0) zum ersten Male wieder stärker als die Mittagsbewölkung, was während der wärmeren Jahreszeit seit dem April nicht mehr der Fall war. Bis zur Zeit der Morgenbeobachtung (7*/2 Uhr) hat die Sonne im Oktober noch nicht die Kraft gehabt, die während der Nacht sich bildenden Schicht- und Nebelwolken merklich aufzuzehren. Mittags beträgt die Bewölkung durchschnittlich nur 70 °/0 und ist abends (59 °/0) immer noch am geringsten. Die Zahl der heiteren Tage nimmt vom Sep- tember zum Oktober um 3,8 ab, sie beträgt im Oktober nur noch 2,7. Das ist die stärkste Abnahme während des ganzen Jahres. Umgekehrt steigert sich vom September zum Oktober die Zahl der trüben Tage erheblicher, nämlich um 5,1. Sie steigt auf 13,6 und überschreitet damit zum ersten Male seit der wärmeren Jahreszeit den normalen Monatsdurchschnitt. Diese Steigerung dürfte wohl besonders der be- trächtlichen Bewölkungszunahme am Morgen zuzuschreiben sein. Vor allem aber nimmt die Zahl der Nebeltage im Oktober zu, entsprechend dem Wachsen der rel. Feuchtigkeit und ihrem hohen Betrage am Morgen. Im Oktober hat Wiesbaden im Durchschnitt schon 3,1 Tage mit Nebel, was jedoch immer noch erheblich weniger ist als an allen übrigen Talstationen der Provinz. Frankfurt kommt ihm am nächsten, es hat im Oktober 0,6 Nebeltage mehr. Die Niederschlagshöhe ist gegenüber dem September beträchtlich gestiegen, nämlich auf 62 mm. Das ist eine Steigerung um 15 mm, wie sie sonst im Jahre von einem Monat zum andern nicht vorkommt. Die Niederschlagshöhe übertrifft das normale Monatsmittel wieder be- trächtlich und ist fast so gross wie die des Juni. Auch die durchschnitt- lich grösste tägliche Niederschlagsmenge (18 mm) ist ebenso hoch wie die dieses Monats, und die auf den Monatstag entfallende Niederschlags- höhe erreicht fast die der Monate Juni und Juli. Ebenso ist die Nieder- schlagsdichtigkeit und -Wahrscheinlichkeit merklich grösser geworden. Die Niederschlagstage haben im Durchschnitt wieder auf 16,2 zugenommen. Gewitter kommen zwar nur in je 5 Jahren einmal vor, dagegen treten 5* 68 Niederschläge in Form von Schnee auf. Doch hat Wiesbaden nur in jedem dritten Jahre etwa einen Tag mit Schnee im Oktober zu erwarten, das ist weniger als an allen übrigen Orten der Provinz. Eine Schnee- decke tritt aber wie überall südlich vom Taunus noch nicht auf, während dies an manchen Orten, auch in Tallagen, nördlich vom Taunus der Fall ist. Die Mitteltemperatur sinkt vom September zum Oktober stärker als seither, nämlich auf 9,2°. Sie bleibt jedoch den weniger sprung- haften Witterungsverhältnissen Wiesbadens entsprechend hier etwas höher als in Geisenheim, ist aber wie in allen Monaten niedriger als in Frankfurt. Noch stärker sinkt das mittlere Tagesmaximum, nämlich um 6,3°. Es beträgt 12,8°. Das ist der stärkste Fall während des ganzen Jahres, findet sich aber auch an den übrigen Stationen und zwar südlich vom Taunus noch erheblicher als nördlich. Anderseits fällt das mittlere Monatsmaximum in Wiesbaden nicht so stark wie in Frankfurt und vor allem in Geisenheim. Die grosse Abnahme des mittleren Maximums hängt wohl mit der erheblich wachsenden Bewölkung, also der dadurch verminderten Einstrahlung des Oktober zusammen. Dementsprechend fällt das mittlere Tagesminimum nicht so stark, nämlich nur um 4,1°, wenn dieser Fall auch wiederum der stärkste des ganzen Jahres ist. Es beträgt im Oktober 6,0°. Die mittleren Monatsminima liegen im Oktober in der ganzen mittleren und südlichen Provinz schon unter dem Gefrierpunkte, in Wiesbaden hingegen genau auf 0,0°. — Tropentage kommen im Oktober dementsprechend nirgends mehr vor, und auch Sommertage finden sich nur noch an einigen Orten der Provinz, bezeichnenderweise in Cassel und Weilburg mehr als südlich des Taunus, wo sie nur noch ganz ausnahmsweise, in Wiesbaden gar nicht mehr auftreten. Schwüle Sommernächte kommen nur noch in Frankfurt vor und auch da nur sehr selten. Dagegen treten jetzt auch in Wiesbaden Frosttage ein, aber durchschnittlich nur 1,3 Tage im Monat, in Frankfurt 1,4. Am Boden friert es ein wenig häufiger, in Wiesbaden an 2,4, in Frankfurt an 2,8 Tagen. Die mittlere Länge der Frostperioden ist in Wiesbaden die geringste der ganzen Provinz, nämlich 1,4 Tage. Die grösste in Wiesbaden je im Oktober beobachtete Länge einer Frostperiode betrug nur 4 Tage, in Frankfurt schon 5, in Geisenheim 7, in Cassel dagegen 14 Tage. Eistage kommen südlich vom Taunus im Oktober noch nicht vor. — Der mittlere Temperaturgang des Oktober ist der gleichmäfsigste des ganzen Jahres. Die Temperatur sinkt ständig und zwar von 11,3° auf 7,0°. Nur gegen die Mitte des 69 Monats, von der dritten zur vierten Pentade, fällt sie etwas weniger als sonst. Ein gleiches Aufhalten des Temperaturfaliens ist auch in Frankfurt zu beobachten, während sonst in der Provinz der Temperatur- gang noch gleichmäfsiger ist. — Die Abnahme der mittleren Tages- schwankung der Temperatur ist vom September bis zum Oktober eine recht beträchtliche (um 2,2°). Das ist die grösste des ganzen Jahres. — Von jetzt ab überwiegt wieder das Phallen der Temperatur von einem Tag zum andern, und zwar kommen auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur 120 Fälle des Sinkens. Das ist der grösste Betrag des ganzen Jahres und deckt sich mit dem oben erwähnten Fallen der Temperatur im Oktober. — In diesem Monat tritt hinsichtlich der Luftdruckverteilung und der Winde, wie besprochen, der Wintercharakter schon deutlich hervor. Dementsprechend wird die mittlere Schwankung des Temperaturtagesinittels von Tag zu Tag grösser als seither. Mit dem gegenüber dem Vormonat erheblich stärkeren ozeanischen Charakter des Oktober hängt es wohl zusammen, dass die mittlere Schwankung der Höchsttemperatur von Jag zu Tag in diesem Monat ihr Minimum erreicht (1,7°). November. Das südrussische Hochdruckgebiet und mit ihm sein westlicher nach den Alpen hin sich erstreckender Ausläufer ist im November etwas flacher als im Oktober. Trotzdem ist der Luftdruck im November in Wiesbaden etwas höher (751,3 mm), denn von jenem Alpenhoch geht ein, wenn auch flacher Ausläufer etwa nach der Wesergegend zu, in dem also auch der südliche und östliche Teil unserer Provinz liegt. In Wiesbaden nehmen daher, wie auch sonst im Süden der Provinz, im November die östlichen Winde und unter ihnen besonders der Nordost- wind an Häutigkeit zu. Der Ostwind erreicht in diesem Monat die grösste Häufigkeit des ganzen Jahres. Die meisten übrigen Winde nehmen gleichzeitig ab, die Nord- und Westwinde wehen im November seltener als in allen übrigen Monaten. Wie auch an andern Orten des südlichen Teiles unserer Provinz nimmt in Wiesbaden jedoch auch der Südwestwind ein wenig zu, wahrscheinlich unter dem Einfluss eines im November von der Zuidersee nach der oberen Maas hin sich erstrecken- den, wenn auch noch ganz flachen Randtiefs. Der November muss also gegenüber dem Oktober einen etwas trockneren, mehr festländischen Charakter haben. 70 Zwar steigt vom Oktober zum November die rel. Feuchtigkeit weiter, auf 85%. Docb ist diese Steigerung unter Berücksiebtigung des weiteren Sinkens der Temperatur so gering, dass man auch daran den verhältnismäfsig trockenen Charakter des November erkennen kann. Ja, morgens und abends nimmt die rel. Feuchtigkeit sogar ein wenig ab. Sie beträgt morgens nur 89°/0, abends nur 87°/G, und auch mittags steigert sie sich nur um 5 °/0, das ist also erheblich weniger als vom August zum September und von da zum Oktober. Auch die Zunahme der Bewölkung ist nicht so stark wie vom September zum Oktober. Sie steigt auf 77 °/0. Wie schon zum Oktober bin nimmt sie auch zum November abends am stärksten zu, nämlich um 12°/0. Docb bleibt immerhin die Bewölkung abends hinter der der übrigen Tageszeiten noch merklich zurück. Die Zahl der heiteren Tage vermindert sich auch kaum gegenüber dem Oktober, sie beträgt 2,4. Die Zahl der trüben Tage nimmt jedoch erheblicher zu. Sie steigt auf 18,2. Auch hierbei ist besonders die Bewölkungszunahme am Abend beteiligt. Die Zahl der Tage mit Nebel wird zwar noch etwas grösser, doch nicht mehr viel. Sie beträgt 3,4 und erreicht in diesem Monat, wie auch an den meisten anderen Orten der Provinz ihren Höchstbetrag im Jahre. Doch ist sie selbst dann noch geringer als überall sonst in der Provinz. Die Niederschlagshöhe beträgt nur noch 49 mm, ist also fast ebenso gering wie im September und deckt sich gerade mit dem normalen Monatsdurchschnitt. Auch die durchschnittlich und absolut grösste tägliche Niederschlagsmenge, die auf den Monatstag entfallende Nieder- schlagsmenge und die Niederschlagsdichtigkeit sind gegenüber dem Vor- monat geringer geworden. Die Zahl der Tage mit Niederschlägen ist zwar bei Berücksichtigung der geringeren Länge des Monats gegenüber dem Oktober nicht geringer geworden. Dagegen hat die Zahl der Tage mit mäfsigem, starkem und sehr starkem Niederschlag abgenommen, und nur die Zahl der Tage mit leichtem Niederschlag hat zugenommen. Der November ist der einzige Monat, in dem die Zahl der Tage mit leichten Niederschlägen die mit mäfsigen übertrifft. Regen kommt nur noch an 14,6 Tagen vor, Schnee dagegen schon an 1,9 Tagen. Das ist jedoch seltener als an allen übrigen Orten der Provinz mit Ausnahme von Greisenheim. Immerhin bleibt auch in Wiesbaden durchschnittlich schon an 0,9 Tagen des Monats eine Schneedecke liegen. Dagegen ist der November wieder wie der Juli und die folgenden Monate bis zum März hagelfrei. 71 Die Mitteltemperatur sinkt auf 4,7 °. Dieses Sinken ist das stärkste neben dem vom September zum Oktober und entspricht dem wieder festländischer gewordenen Witterungscharakter des November. Immerhin ist es in Wiesbaden etwas geringer als sonst. Das mittlere Tagesmaximum beträgt 7,2°, ist also nur wenig niedriger als das von Frankfurt und Geisenheim. Der im Sommer extremere Witterungs- charakter dieser beiden Orte nähert sich jetzt wieder dem gemäfsigteren Wiesbadens. Das mittlere Monatsmaximum Wiesbadens ist sogar etwas höher wenigstens als das Frankfurts. Das mittlere Tagesminimum be- trägt in Wiesbaden 2,3°, steht also in der Mitte zwischen dem Frankfurts und Geisenheims. Das mittlere Monatsminimum bleibt jedoch in Wies- baden höher als an allen anderen Orten der Provinz. — Sommertage kommen in diesem Monat nirgends mehr vor. Dagegen steigt die Zahl der Frosttage stärker als seither. Sie beträgt in Wiesbaden 6,5, an allen übrigen Orten der Provinz mehr. Am Erdboden wurde in Wies- baden durchschnittlich 8-mal Frost beobachtet. Die mittlere Länge der Frostperioden beträgt 3,0 Tage und ist ungefähr die gleiche wie in Frankfurt und Geisenheim. Dagegen ist die durchschnittlich grösste Länge der Frostperioden in Wiesbaden wieder am geringsten südlich vom Taunus. Jetzt stellen sich auch Eistage ein. Doch beträgt ihre mittlere Zahl in Wiesbaden nur 0,7 und ist ebenso wie die mittlere Länge der Eisperioden geringer als an allen anderen Orten der Provinz. Ganz ausnahmsweise gibt es in diesem Monat auch in Wiesbaden und anderen Orten schon eine eisige »Winternacht*. — Der mittlere Tem- peraturgang ist im November ähnlich gleichmäisig wie im Oktober: »Die Natur schläft im Herbste ruhig ein.« Die Temperatur fällt von 6,4° auf 3,2°, am stärksten, wie auch in Frankfurt, von der zweiten zur dritten Pentade. — Die Abnahme der mittleren Tagesschwankung gegenüber dem Vormonat ist naturgemäfs wieder geringer als seither. Die mittlere Tagesschwankung beginnt jetzt etwas grösser zu werden als in Frankfurt, wenn auch nur um 0,1 °. Doch erreicht die durchschnitt- liche Schwankung der mittleren Monatsextreme im November ihr Minimum. — Auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur von einem Tag zum andern kommen 118 Fälle des Sinkens, also ähnlich wie im Vor- monat. — Die mittlere Schwankung des Temperaturtagesmittels von Tag zu Tag wird mit dem Nahen des kältesten Monats, wie auch schon im Oktober, immer grösser. 72 Dezember. Im Dezember entwickelt sich der alpine Hochdruckausläufer des Vormonats unter beträchtlicher Verstärkung zu einem selbständigen Hochdruckgebiet, das nun bis zum Frühjahr hin über den Alpen liegen bleibt. Infolgedessen steigt auch in Wiesbaden der Barometerstand auf 752,0 mm. Gleichzeitig hat sich jedoch der im November von den Alpen her nach der Wesergegend sich erstreckende Hochdruck- ausläufer unter Verstärkung ostwärts (nach dem Fichtelgebirge) ver- schoben. Der im November schon bemerkbare Tiefdruckausläufer von der Nordsee nach der oberen Maas ist ebenfalls kräftiger geworden. Infolgedessen nehmen im Dezember im mittleren Westdeutschland die Isobaren noch einheitlicher einen Verlauf von Südwesten nach Nordosten. Sie liegen zudem infolge der Vergrösserung der Luftdruckunterschiede erheblich enger als im November. Das muss eine grössere Häufigkeit besonders der südwestlichen und westlichen Winde in unserer Gegend zur Folge haben und vor allem bewirken, dass sie viel häufiger als echte Seewinde auftreten. Tatsächlich wehen im Dezember im Provinz- mittel die Süd-, Südwest-, West-, Nordwestwinde und in ganz geringem Mafse auch die Nordwinde häufiger als im November. Die übrigen Windrichtungen kommen seltener vor. In Wiesbaden zeigen die Süd-, Südwest-, West- und Nordwinde ebenfalls grössere Häufigkeit. Auf- fallenderweise nimmt jedoch der Nordwestwind in Wiesbaden etwas ab. Trotzdem muss im allgemeinen der Dezember einen feuchteren, stärker ozeanischen Charakter haben als der Vormonat. Die mittlere rel. Feuchtigkeit ist dementsprechend die grösste unter allen Monaten, wenn auch die Steigerung gegenüber dem November bei der dort schon vorhandenen grossen Feuchtigkeit nicht mehr be- trächtlich sein kann. Sie beträgt 86 °/0. Sie wächst wie auch seither besonders mittags. Morgens und abends ändern sich die Witterungs- verhältnisse in den kälteren Jahreszeiten ja nur unerheblich. Auch die Abweichung der mittleren Feuchtigkeit an den einzelnen Tageszeiten von dem Gesamttagesmittel ist in diesem Monat geringer als in allen übrigen Monaten. Selbst die trockensten Tage haben im Dezember in Wiesbaden, wie übrigens auch an anderen Orten der Provinz, im Mittel eine rel. Feuchtigkeit von 59°/0. Die Bewölkung Wiesbadens im Dezember ist, wie fast überall in der Provinz, im Gesamttagesmittel und auch im Mittel der einzelnen Tageszeiten die stärkste des Jahres. Sie steht zwar derjenigen der Orte nördlich vom Taunus noch nach, ist jedoch etwas stärker als die 73 von Geisenheim und Frankfurt. Auch im Dezember kommt die Zunahme der Bewölkung besonders auf Rechnung der Mittagsbewölkung, die 82 % beträgt, also wie auch schon im November gerade soviel wie das Tages- mittel. Die Morgenbewölkung beläuft sich auf 86 °/0, die abendliche dagegen nur auf 73%. Die Zahl der heiteren Tage (2,0) hat natur- gemäfs nur noch wenig abgenommen, ist aber die niedrigste des ganzen Jahres. Die Zahl der trüben Tage hat ebenso nur wenig zugenommen (20,2), erreicht jedoch in diesem Monat ihr Maximum. Bezeichnender- weise beginnen aber jetzt die Nebeltage, wie fast an allen Orten der Provinz, schon wieder abzunehmen. Die Niederschlagshöhe steigt auf 53 mm und erreicht damit, ebenso wie die mittlere Niederschlagshöhe auf den Monatstag, neben dem Oktober den höchsten Betrag unter allen Monaten der kälteren Jahreszeit. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist mit 53% sogar grösser als die aller Monate. Auch die durchschnittlich und absolut grösste tägliche Niederschlagshöhe ist beträchtlicher als im Vormonat. Der Dezember weist sogar die grösste Zahl von Niederschlagstagen unter allen Monaten auf, nämlich 16,5, und wenn auch hiervon nur 12,1 auf Regentage kommen, so ist dafür die Zahl der Tage mit Schnee auf 6,1 gestiegen und erreicht also fast die Höhe wie im Januar. Der Schnee bleibt auch schon viel häufiger liegen. Der Dezember zählt in Wiesbaden durchschnittlich 6,3 Tage mit Schnee- decke. Entsprechend der hohen Zahl von Niederschlagstagen ist die Zahl der Tage mit mäfsigem Niederschlag im Dezember grösser als in allen übrigen Monaten. Die Mitteltemperatur sinkt auf 1,1 °, also wieder etwas weniger als bei den seitherigen Monatsübergängen. Doch liegt schon die Mittel- temperatur eines einzelnen Dezembermonats manchmal unter dem Gefrier- punkt. Der kälteste Dezember hatte sogar eine Mitteltemperatur von — 8,1 °. Das mittlere Tagesmaximum beträgt 3,6°, ist also, entsprechend der abnehmenden Tageslänge und der zunehmenden Bewölkung des Monats, etwas stärker gesunken als das Tagesmittel. Dagegen ist das mittlere Tagesminimum ( — 0,6 °) entsprechend der stärkeren Bewölkung dieses Monats gegenüber dem November nicht ganz so stark gesunken. Das mittlere Tagesminimum stimmt mit dem Frankfurts überein, ist jedoch noch höher als das Geisenheims und natürlich aller Orte nördlich vom Taunus. Das mittlere Monatsminimum Wiesbadens ( — 8,6 °) ist sogar geringer als das aller Orte der Provinz. Das gleiche gilt für die mittlere Zahl der Frosttage (15,8), der Bodenfrosttage (15,9), der 74 mittleren Länge der Frostperioden (5,0 Tage), ihrer durchschnittlich grössten Länge (10,2 Tage) und der mittleren Zahl der Eistage (5,1), sowie der Winternächte (0,6), während die mittlere Länge der Eis- perioden (3,2 Tage), sowie deren durchschnittlich grösste Länge (4,2 Tage) in Geisenheim ein wenig kleiner ist. Das kommt daher, weil die beiden letzteren Grössen in Wiesbaden und Frankfurt ihr Jahresmaximum schon im Dezember erreichen, in Geisenheim erst im Januar. Vielleicht wirkt in Geisenheim der Rhein im Dezember noch als Wärmespeicher. Trotz dieser kleinen Verschiebung tritt in den obigen Zahlen der gemäfsigte Temperaturcharakter Wiesbadens schon in diesem ersten eigentlichen Wintermonat deutlich hervor. — Der mittlere Temperaturgang wird im Dezember innerhalb der Provinz meist wieder beträchtlich unregel- mäfsiger als in den Vormonaten und leitet so den unregelmäfsigen Temperaturgang der ersten Monate des Jahres ein. In den meisten Talstationen sinkt die Temperatur zunächst bis zur zweiten Pentade, um dann zur dritten erheblich anzusteigen. Diesen vorübergehenden Temperaturfall in der zweiten Pentade zeigt der Wiesbadener Temperatur- gang nicht. Nur sinkt die Temperatur von der ersten zur zweiten Pentade am stärksten während des ganzen Monats. Von da ab sinkt die Temperatur weiter bis zur fünften Pentade auf 0,1° und zeigt nun zur sechsten Pentade ein Steigen auf 0,3 °, das sich auch an allen übrigen Stationen wiederholt. — Die mittlere Tagesscbwankung der Temperatur erreicht im Dezember mit seinen kürzesten Tagen wie in allen Orten der Provinz ihr Minimum und ist auch in diesem Monat ein wenig grösser als in Frankfurt. Ebenso erreicht die durchschnittlich grösste Tagesschwankung ihr Minimum. Diese letztere Zahl bleibt aber hinter der entsprechenden aller anderen Stationen der Provinz zurück. — Auf 100 Fälle des Steigens der Temperatur von einem Tage zum anderen kommen im Dezember nur noch 107 des Sinkens. Das ist merklich weniger als im Vormonat. Auch hierin dürfte der unregel- mäfsige Temperaturgang dieses ersten Wintermonats gegenüber den Herbstmonaten zum Ausdruck kommen. — Die Schwankungen der Temperatur von Tag zu Tag werden natürlich in diesem Monat wieder grösser, um im ersten Monat des Jahres ihr Maximum zu erreichen. Doch sind sie auch im Dezember in Wiesbaden geringer als an allen übrigen Orten der Provinz. Das Klima Wiesbadens muss also in dieser Beziehung auch während der kalten Jahreszeit das gesundeste sein. 75 Zusammenfassun er. ö' Unsere Monatsübersicht bestätigt, dass Wiesbaden die Gunst seines Klimas vor allem der Lage in einer flachen Mulde am Südosthange des Taunus verdankt, in welche zahlreiche, aber nicht tief eingeschnittene Taunustäler aus westlichen, nördlichen und nordöstlichen Richtungen ein- münden, während nach der Rheinebene zu nur eine verhältnismäfsig schmale Einsenkung besteht. Dadurch werden vor allem die Windverhältnisse beeinflusst. Wies- baden ist zunächst besser als andere Orte geschützt vor »echten« west- lichen Winden, die während aller Monate des Jahres die feuchteste Luft heranzuführen und in ihrer Richtung und Stärke schneller zu wechseln pflegen als Winde aus anderen Himmelsrichtungen, dadurch also einen der Gesundheit nicht zuträglichen schnellen Wechsel der Witterung bedingen. Es ist ferner besonders geschützt vor »echten« nordwestlichen Winden, die in der wärmeren Jahreszeit im mittleren Westdeutschland die rauhesten Winde sind. Endlich ist es gleichzeitig ziemlich geschützt vor den meist sehr trockenen Festlandswinden aus dem nordöstlichen Windrosenviertel, die zudem häufig im Sommer starke Hitze, im Winter eisige Kälte verursachen. Starke und stürmische Winde aus Westen, Nordwesten und Nordosten sind daher in Wiesbaden verhältnismäfsig recht selten. Und wenn in Wiesbaden der Wind nicht weniger als an anderen Orten aus den genannten Himmelsrichtungen weht, so sind das vielfach schwache Bergwinde aus den Taunustälern, die besonders am Spätnachmittag und Abend einsetzen und dadurch eine abendliche und nächtliche Durchlüftung Wiesbadens verursachen. Freilich ist infolgedessen die Luftbewegung hier nicht so kräftig wie etwa in der benachbarten Rhein-Mainebene am Tage oder in dem engeren und tiefer eingeschnittenen westlichen Rheingau nachts. So wird zwar eine auffallende Gleichmäfsigkeit des Wiesbadener Klimas bedingt und die Stadt vor stärkeren und plötzlichen Klimaschwankungen erheblich mehr verschont als andere Orte. Aber in Monaten mit überhaupt ge- ringer Luftbewegung wird in der Wiesbadener Mulde besonders tagsüber, wo aus der Senke nach dem Rheintale noch warme Luft als »Tal wind« zuströmt, eine gewisse Stauung der Luft eintreten, welche einen einmal vorhandenen Witterungscharakter etwas länger beharren lassen kann als anderswo. Wenn jedoch dadurch dem Wiesbadener Klima die für Gesunde so anregende Frische des Gebirgs- oder Seeklimas besonders in der 76 wärmeren Jahreszeit mitunter fehlen muss, so ist diese »Weichheit« der Wiesbadener Luft für Kur- und Gesundungszwecke doch von besonderer Bedeutung. Der Schutz vor feuchten westlichen Seewinden lässt ~die Feuchtig- keit der Wiesbadener Luft verhältnismäfsig gering bleiben, was gerade für die hauptsächlichsten Wiesbadener Kurverhältnisse wichtig sein wird. Die durch jene Bergwinde herbeigeführte Luft ist ja im allgemeinen auch trockner. Der Schutz vor sehr trockenen Festlandswinden bedingt es aber, dass extrem trockene Tage, die für Hals- und Brustleidende so nachteilig sind, in Wiesbaden auch in den trockenen Monaten recht selten sind. Die mittlere Bewölkung ist zwar auch in den Einzelmonaten nicht erheblich geringer als in der Nachbarschaft. Denn einerseits wird wahr- scheinlich durch das Emporsteigen der Winde aus südlichen Richtungen am Taunushang die Bewölkung z. B. gegenüber der Rhein-Hainebene etwas verstärkt, wodurch sich wohl die gegenüber z. B. Frankfurt in den kälteren und an sich feuchteren Monaten mit den häutigsten süd- westlichen Winden sogar etwas stärkere Bewölkung Wiesbadens erklärt. Anderseits wird in der wärmeren Jahreszeit die mittägige Auflockerung an den flachen Hängen auf der Wiesbadener Sonnenseite des Taunus besonders kräftig sein, die Bildung von Wolken des aufsteigenden Luft- stromes mittags also verstärkt werden. Die erwähnten abends einsetzenden trockenen Bergwinde verursachen es ferner, dass die Abend- Bewölkung in Wiesbaden verhältnismäfsig gering ist. Vor allem wird durch diese Bergwinde aber die Luft nachts und morgens ziemlich trocken gehalten, sodass die in allen Monaten zu beobachtende und für eine Kurstadt so wichtige Seltenheit von Nebeln erklärlich ist. Die Niederschläge sind auch in den sonst niederschlagsreichen Monaten verhältnismäfsig gering, die Niederschlagsperioden kürzer als in der Nachbarschaft. Die Steigung der südlichen Winde am Taunus- hange ist zu gering, um mehr als eine Verstärkung der Bewölkung zu verursachen. Die sonst so niederschlagsreichen Winde aus nordwest- lichen Richtungen dürften sich aber auf der längeren nordwestlichen Steigungsseite des Taunus nicht selten wenigstens teilweise abregnen. Mit der Trockenheit der Luft dürfte auch die geringe Zahl von Gewittern zusammenhängen. Die Lage auf der Südostseite des Taunus macht das Wiesbadener Klima naturgemäfs zu einem warmen, im Winter ziemlich milden. So kommt es, dass Schneefall und eine Schneedecke hier merkbar weniger häutig auftreten als in der Nachbarschaft. 77 Vor allem aber sind die Wiesbadener Temperaturverhältnisse in der wärmsten und kältesten Zeit des Jahres gemäfsigte. Der Wiesbadener Sommer ist besonders im wärmsten Monat, dem Juli, entschieden nicht so warm wie in anderen Gegenden südlich des Taunus. Vor allem sind extrem heisse Tage in dieser Jahreszeit seltener als z. B. in Frankfurt oder im Rheingau. Der Übeigangsmonat zum Herbst, der August, und der schönste Herbstmonat, der September, sind zwar in mancher Beziehung wärmer als etwa in der Frankfurter Ebene. Die im Nordwesten Wiesbadens aufsteigenden Südhänge des Taunus werden dann noch kräftig von der Sonne durchwärmt, die abendlichen Berg- winde sind also nicht besonders kühl, sodass in diesen Herbstmonaten die nächtliche Abkühlung in Wiesbaden nicht so merklich ist als sonst. Doch trifft dies vor allem die spätsommerlichen und die frühherbstlichen Monate, nicht aber die heisseste Jahreszeit, wirkt also mehr günstig als ungünstig. In dieser Übergangszeit kann ebenso wie in der vor- sommerlichen in windschwachen Zeiten die dann wahrscheinlich mitunter eintretende Stauung der Luft in der Wiesbadener Mulde eine längere Andauer heisser Tage oder warmer Nächte herbeiführen. Doch dürften diese Verhältnisse, da sie nicht in die extrem heisse Zeit fallen, auch eher günstig wirken. Ebenso kann eine Luftstauung in der Wiesbadener Mulde in der kälteren Jahreszeit mitunter eine längere Andauer etwa einer Frostperiode herbeiführen. Aber auch diese Verhältnisse setzen nicht im kältesten Monat des Jahres, sondern erst in den darauffolgenden, an sich ja nicht mehr so extremen Monaten ein. Und wenn die hier zu Grunde liegende geringere Veränderlichkeit der Wiesbadener Tem- peraturverhältnisse auch Nachteile mit sich führen würde, so werden diese doch sicherlich reichlich aufgewogen durch die dadurch bedingten Vorteile. Die Schwankungen der Temperatur an einem Tage zwischen Morgen und Mittag, die Schwankungen vor allem der Mitteltemperatur von Tag zu Tag und ebenso der höchsten Mittagstemperaturen und der tiefsten Nachttemperaturen von einem Tag zum nächstfolgenden sind für einen Ort im Binnenlande in allen Monaten auffallend gering. Wenn das Wiesbadener Klima also von ärztlicher Seite als besonders gutes »Schonungsklima« bezeichnet wird, so gibt dem unsere Untersuchung in jeder Weise recht. 78 Klima Temperatur Beob- achtungs- jahre Jan. Febr. März 7 Uhr vormittags . . . . 1887-1906 - 0,8 0,1 2,6 Terminmittel . 2 Uhr nachmittags .... 1880—1906 1,8 3,9 8,0 1887—1906 0,1 1,5 4,7 Tagesmittel 1870—1909 0,2 1,8 5,0 4.8 4,1 7,8 - 4,7 -4,1 0,8 1870—1906 0,2 1,3 3,6 2. „ 06 1,0 46 3. , - 0,1 1,0 4,3 Pentadenmittel . < 4. , 0,3 2,3 5,3 5. , 0,6 2,5 5,2 6. „ n 0,8 3,5 7,0 1882—1909 2,7 4,8 8,8 6,6 8,2 13,0 - 2,2 - 0,9 1,2 — 7,7 — 7,8 - 3,5 Mittleres Monats- und Jahresmaximum . . 1870—1909 9,1 10,8 16,5 Mittleres Monats- und Jahresminimum . . . —10,2 - 8,0 - 4,6 Absolutes Monats- und Jahresmaximum . . 16,3 16,7 22,5 Absolutes Monats- und Jahresminimum . . -18,9 —18,4 —10,5 1882-1909 4,9 5,7 6,6 Mittlere Zahl der Tages- schwankungen woniger als 5° .... mindestens 10° . . . . mindestens 15° . . . . 1882—1906 17,8 13,2 0,4 11,6 16,4 1,5 5,3 25,7 7.3 0,6 um — — — weniger als 5° .... 57,4 41,4 17,1 Dasselbe 42,6 58,6 82,9 in mindestens 10° ... . 1,3 5,4 23,5 Prozenten mindestens 15° ... . — — 1,9 mindestens 20 ° . . . . |- " — — — tafeln. 7fJ Be- April Mai Juni Juli August Sept. Oktob. Nov. Dez. Jahr zeich- nung 6,8 11,4 15,2 164 15,1 11,6 7,2 3,7 0,3 7,5 Co 13,1 17,5 21,4 226 21,9 18,7 12,0 6,6 2,4 12,5 8,9 12,8 16,3 17,5 16,6 13,3 8,5 4,6 1,1 8,8 „ 9,4 13,3 17,0 184 17,7 14,2 9,2 4,7 1,1 9,3 ii 12,1 16,5 19,8 209 19,7 17,0 11,4 7,3 5,6 10,2 6,1 10,1 14,1 15,6 158 11,3 6,1 2,2 — 8,1 7,8 ii 8,0 11,3 16,7 184 18,8 16,4 11,3 6,4 2,5 ii 8,6 11,9 17,1 18,3 18,4 15,0 10,1 5,9 1,5 ii 8,8 12,5 16,1 18,3 17,8 14,2 9,1 4,7 1,4 ii 9,9 13,1 16,3 19,0 182 13,3 8,5 4,4 1,2 ii 10,5 14,5 17,7 18,9 17,7 12,4 7,5 3,9 0,1 ii 10,8 15,4 17,9 18,6 17,0 12,4 7,0 3,2 03 ii — — — — 16,2 — — — — n 14,1 18,7 22,3 23,5 22,8 19,1 12,8 7,2 3,6 13,4 „ 18,4 20,6 25,5 268 25,4 23,7 15,0 9,9 6,2 14,6 4,8 8,7 12,0 13,4 12,6 10,1 6,0 2,3 — 0,6 5,5 „ 2,8 5,9 9,3 11,4 10,5 8,6 3,5 — 0,5 - 4,9 4,5 „ 21,6 26,6 29,2 307 29,5 25,5 19,5 12,8 10,1 31,6 „ ■ 0,7 2,8 7,3 9,5 8,2 4,7 0,0 — 3,8 - 8,6 -12,4 ,r 25,3 31,5 32,5 35,0 36,0 31,5 24,3 17,9 14,0 36,0 „ - 4,5 0,0 4,5 5,6 5,9 0,5 - 4,9 -12,4 —20,0 -20,0 „ 9,3 10,0 10.3 10,1 10,2 9,0 6,8 4,9 4,2 7,9 „ 2,0 1,6 1,1 1,2 1,0 2,6 7,3 15,4 199 86,8 j „ 28,0 29,4 28,9 29,8 30,0 27,4 23,7 14,6 11,1 278,2' 12,0 15,4 16,4 15,6 16,0 11,8 3,4 0,6 0,4 100,8 — 2,0 3,0 2,1 2,3 2,0 0,6 0,1 — — - 12,7 6,7 5.2 3,7 3,9 3,2 8,7 23,6 51,3 64,2 23,9 ii 5,7 5.1 3,2 Durchschnittlich grösste Länge . n 122 10,4 6,3 Frost- perioden Absolut grösste Länge .... ii 3L0 31,0 30,0 Mittlere Zahl 5 tägiger Dauer . n 1,0 0,7 0,5 der Perioden 10 tägiger Dauer ii 0,7 0,3 0,1 von mehr als 20 tägiger Dauer ii 01 0,1 0,0 ii 3,1 2,7 1,8 Eis- perioden Durchschnittlich grösste Länge . Absolut grösste Länge .... Mittlere Zahl 1 5 tägiger Dauer . der Perioden { ■ mit mehr als ( 10 tägiger Dauer n ii ii ii 4,0 9,0 0,2 3,1 19,0 2,2 4,0 Mittlere Schwankung .... 1870—1906 19 1,6 1,6 Veränder- Durchschn. grösste Schwankung /' 6,6 5,2 5,5 lichkeit Absolut grösste Schwankung „ 10,9 10,8 11,2 des Tages- Mittlere weniger als 2° . . /> 19,1 18,8 21,2 mittels Zahl der mindestens 4° . . ii 38 2,4 2,1 von Tag 2u Tag Tages- Schwan- kungen mindestens 6° . . mindestens 8° . . ii ii 10 0,3 0,4 0,0 0,4 0,1 um ' m indestens 10° . . ii 01 0,0 0,0 81 April 1 Mai Juni Juli j August Sept. Oktob. Nov. Dez. II Be- Jahr Zeich- nung — 0,1 0,6 20 1,2 0,2 — 4,1 Tage 0,2 3,1 8,6 11,7 9,0 2,4 — — — 35,0 — 0,7 5,3 10,7 7,3 1,4 — — — 25,4 2,0 0,1 — — — 0,2 2,4 8,0 15,9 73,5 1,3 ■ 1,3 6,5 0,7 15,8 5,1 68,1 15,8 ' — — — — — — — 0,2 0,6 3,5 1,0 2,4 3,3 3,2 2,9 3,3 — — — 3,0 1,0 3,0 5,5 5,6 59 4,1 — — — 9,5 1,0 7,0 19,0 19,0 200 9,0 — — — 20,0 — 0,1 0,5 0,6 0,3 0,2 — — — 1,7 — 1,3 14 3,0 5,0 4,0 Tage 1,4 1,6 4,6 10,2 18,8 ,, 4,0 4,0 9,0 0,3 48,0 0,9 48,0 3,4 ,, 2,3 2,5 0,3 0,1 32 4,2 1,4 0,3 3,0 6,2 ■ Tage ff — — — — — — — 5,0 14,0 19,0 ff 0,2 0,1 0,4 0,1 1,7 1,8 1,7 1,6 1,4 1,4 1,5 1,6 1,9 1,6 Co 5,1 5,4 5,0 5,0 4,4 4,6 4,9 5,0 6,1 8,2 ,, 8,2 8,8 8,2 10,0 6,6 8,5 10,8 8,4 10,5 11,2 ,, 19,8 19,6 19,0 20,7 22,7 21,7 21,6 19,7 19,2 243,1 — 2,1 2,3 1,6 1,5 1,1 1,1 1,8 1,8 3,2 24,8 — 0,3 0,5 0,3 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,9 4,4 — 0,0 — — 0,0 — 0,0 o,o o,o 0,1 0,5 — — — — 0,0 — — 0,0 — 0,0 0,1 Jahrb. iL nass. Ver« f. Nat. 65, 1912. 82 Beob- | Temperatur achtungs- jahre Jan. Febr. März Veränder- Mittlere weniger als 2° . 1870-1906 61,7 67,2 68,4 lichkeit Zahl der mindestens 4e . • ,, 122 8,5 6,8 des Tages- mittels Tages- schwan- mindestens 6° * I " 29 1,4 1,3 von Tag kungen in mindestens 8° • // 06 0,0 0,3 zu Tag Prozenten mindestens 10° • ii 00 0,0 0,0 ' Mittlere Schwankung . . . 1882—1906 1,9 1,8 2,0 Durchschn. grösste Schwankt mg 6,2 5,7 7,2 Veränder- lichkeit der Höchst- tempe- ratur von Tag zu Tag Absolut grö Mittlere Zahl der sste Schwankung weniger als 2° mindestens 4° 9,9 18,3 3,7 8,8 16,9 3,0 12,4 17,7 3,9 Schwan- ' kungen um Dasselbe mindestens 6° mindestens 8° mindestens 10° weniger als 2° mindestens 4° • ii • ii ii • ii i> 0,8 0,2 59,0 12,0 0,5 0,1 60,4 10,7 0,9 0,2 0,1 57,1 12,6 in mindestens 6° n 6,6 1,8 2,9 Prozenten mindestens 8° • H 0,7 0,4 1,0 . mindestens 10° • ii — 0,3 ' Mittlere Schwankung . . • ii 22 2,0 2,0 Durchschn. grösste Schwanki mg 6,9 6,5 6,1 Absolut grösste Schwankung ii 10,3 14,8 9,0 Veränder- weniger als 2° • ii 16,9 16,1 17,2 lichkeit Mittlere Zahl der mindestens 4° ii 48 3,3 4,2 der Schwan- • mindestens 6° • ii 14 0,8 1,2 Niedrigst - tempe- ratur von kungen um mindestens 8° ' mindestens 10° • ii 0,4 0,1 0,3 0,1 0,2 Tag weniger als 2° ,i 54,5 57,5 55,5 zu Tag- Dasselbe mindestens 4 ° ' ii 15,5 11,8 13,5 in ■ mindestens 6° n 4,5 2,9 3,8 Prozenten mindestens 8° • ii 1,3 1,1 0,6 , mindestens 10° • ,, 0,3 0,4 "* 83 Be- April Mai Juni Juli August Sept. Oktob. Nov. Dez. Jahr zeich- nung 66,0 63,2 63,4 66,8 733 1 72,4 69,7 65,7 62,0 66,6 °/o 7,0 7,4 5,3 4,8 3,5 3,6 5,8 6,0 10,3 6,8 1.0 1,6 1,0 0,3 0,3 0,3 0,3 0,7 2,9 1,2 „ 0,0 — — 0,0 — o,o — 0,0 0,3 0,1 tf — — — 0,0 — 0,0 0,0 0,0 ff 2,2 2,4 2,2 2,2 2,0 1,7 1,7 1,7 ! 1,9 2,0 Co 6,4 7,0 6,6 6,7 5,9 5,4 5,8 5,6 6,6 9,4 ,, 10,0 10,5 10,3 11,2 10,1 10,2 9,1 10,3 12,5 12,5 ,, 15,7 14,4 14,4 15,7 17,3 19,4 20,6 19,0 19,2 208,6 — 5,0 65 5,4 5,4 3,4 2,3 2,6 2,8 3,7 47,7 — 1,1 15 1,0 1,2 0,8 0,5 0,5 0,4 0,8 10,0 : 0,1 03 0,2 0,2 0,1 0,0 0,1 0,1 0,3 !'9 0,1 Ol 0,1 0,1 0,1 0,1 — 0,0 0,0 0,7 — 52,3 46,4 48,0 50,6 55,8 64,7 664 63,3 61,9 57,1 °/o 16,7 210 18,0 17,5 11,0 7,6 8,4 9,4 12,0 13,1 ii 3,7 4,9 3,3 3,9 2,6 Iß 1,6 1,4 2,6 2,8 ,, 0,7 1,3 1,0 1,0 0,6 0,3 0,3 0,4 1,0 0,8 ,, 0,3 03 0,3 0,3 0,3 0,3 — 0,0 0,0 0,3 ii 2,1 2,1 1,9 1,9 2,0 2,0 2,1 1,9 2,0 2,0 Co 6,3 6,0 5,5 5,6 6,1 5,6 5,9 5,9 7,1 9,2 „ 9,5 8,5 7,1 8,3 9,8 7,4 8,0 n,o 18,4 18,4 „ 16,1 15,7 16,5 18,0 17,3 16,6 16,5 16,9 17,3 201,1 4,7 4,4 3,8 3,1 3,5 4,2 4,5 3,5 4,3 48,3 1 0,7 0,8 0,4 0,6 0,7 0,6 0,7 0,5 1,1 9,5 — 0,1 0,1 — 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,5 0,2 2,0 0,4 53,7 50,6 55,0 58,1 55,8 55,3 53,2 56,4 55,8 55,1 <7o 156 14,2 12,6 10,0 11,3 14,0 14,5 11,6 13,9 13,2 tf 2,3 2,6 1.3 1,9 2,3 2,0 2,2 1,6 3,6 2,6 0,3 0,3 — 0,3 0,4 — 0,3 0,3 1,7 0,5: „ . " 0,7 0,1 ff ■ 84 Relative Feuchtigkeit Beob- achtungs- jahre Jan. Febr. März 7 Uhr vormittags .... 1887—1909 86 86 85 Terminmittel 2 Uhr nachmittags .... 1879—1909 79 74 63 1887 -1909 86 83 80 Tagesmit Mittleres tel i 1870—1909 1886—1909 ff 85 56 39 82 50 32 75 40 21 Minii num Absolutes Min Bewölkung. 7 Uhr vormittags .... 1887-1909 83 78 69 Terminmittel 2 Uhr nachmittags .... 1880—1909 74 69 65 1887-1909 68 60 55 Tagesmittel 1880—1909 75 69 61 Mittlprp 1879—1909 3,1 3,5 5,3 Zahl der " 17,5 13,9 11,7 1880-1909 3,0 1,6 0,8 Niederschläge. Mittlere Niederschlagshöhe . . ... 1870—1909 37 34 41 Mittlere Niederschlagshöhe in Prozenten der Jahresmenge .... 6,3 5,7 7,0 Absolut grösste monatliche und jährliche Niederschlagshöhe . . ... 102 74 104 Absolut geringste monatliche und jährliche 6 1 9 Durchschn. grösste tägliche Niederschlagshöhe 1879—1909 10,2 8,3 11,1 Absolut grösste tägliche Niederschlagshöhe . 20 18 22 Mittlere Niederschlagshöhe für den Monatstag ; 1870—1909 1? 1,2 1,3 Mittlere Niederschlagsdichtigkeit 2,5 2,4 2,7 Mittlere Niederschlagswahrscheinlichkeit . . 48 51 50 Mittlere Länge der Niederschlagsperiode . . 1870—1906 3,0 3,1 3,1 Mittlpre Niederschlag 1870-1909 14,8 14,2 15,5 Rege Sehn Grau Haare n 1879—1906 ii 10,0 63 0,6 9,8 5,8 0,6 12,2 4,9 09 Zahl der c ee Tage nein mit 1 85 Be- April Mai Juni Juli August Sept. Oktob. Nov. Dez. Jahr zeich- nung 78 78 79 81 85 89 90 89 89 85 °/o 52 52 54 56 55 63 73 78 82 65 „ 72 75 77 79 81 86 88 87 88 82 „ 67 68 70 71 73 78 83 85 86 77 ii 32 34 36 38 37 43 49 55 59 27 ii 17 19 19 24 14 30 34 42 44 14 ii 59 58 55 58 56 58 75 83 86 68 °/o 64 62 62 62 61 60 70 77 82 67 // 49 51 54 53 44 44 59 71 73 57 tt 58 56 58 58 54 55 69 77 82 64 n 5,1 5,5 4,5 4,4 5,7 6,5 2,7 2,4 2,0 50,7 Tage 9,6 7,9 7,9 8,5 6,4 8,5 13,6 18,2 20 2 143,9 ii 0,1 0,1 0,1 0,3 1,2 3,1 3,4 3,2 16,9 ii 35 49 62 65 59 47 62 49 53 593 mm 5,9 8,2 10,6 10,9 9,8 7,8 10,6 8,3 8,9 — °/o 79 126 138 163 117 117 138 141 114 920 mm 0 3 11 16 16 3 3 11 2 401 ii 10,8 14,0 18,1 16,3 19,2 13,4 17,1 11,0 13,1 28,7 ii 19 42 40 29 39 23 40 22 27 42 ii 1,2 1,6 21 2,1 1,9 1,6 2,0 1,6 1,7 1,6 ii 2,5 3,4 4,4 45 4,1 3,6 4,0 3,1 3,2 3,3 H 46 47 48 47 46 43 51 52 53 48 °/o 2,7 3,0 3,4 2,7 2,7 3,0 3,0 3,7 3,4 3,1 Tage 13,8 14,8 14,4 15,0 14,4 12,9 16,2 15,7 165 179 ii 13,5 14,8 14,4 15,0 14,4 12,6 16,0 14,6 12,1 159 ii 1,2 0,1 — — — — 0,3 1,9 6,1 26,6 ii 0,8 0,6 0,2 0,1 0,2 o,t 0,3 0,3 0,5 5,2 ii 0,0 0,4 0,1 — 0,0 0,0 0,0 — 0,5 ii 86 Niederschläge Beob- achtungs- jahre März Mittlere Zahl der Tage mit Gewitter Schneedecke mindestens 0,1 mm Niederschlag mindestens 0,2 mm Niederschlag mindestens 1 mm Niederschlag . leichtem Niederschlag (bis 1 mm) mäßigem Niederschlag (1,1 — 5 mm) starkem Niederschlag (5,1 — 10mm) sehr starkem Niederschlag . . 1879-1906 1893—1906 1895- 1906 1883-1906 1894-1906 1870—1909 Luftdruck. Mittlerer Barometerstand . . Mittleres Maximum . . . . Mittleres Minimum . . . . Mittlere Schwankung Absolutes Maximum Absolutes Minimum . Mittlere Veränderlichkeit des 2p -Luftdrucks ii 1870-1909 1900—1909 von Tag zu Tag Winde. Nord . . . Nordost . . Ost . . . . Südost . . . Süd . . . . Südwest . . West . . . Nordwest . , Windstille . Mittlere Zahl der Sturmtage Wind- verteilung in Prozenten 1879—1906 ii 8.3 13,9 [ 12,1 9,3 5,1 5,2 2,0 1.7 7541 7662 735,3 30,9 775,5 720,2 4,5 1879-1900 7,7 18,1 11,9 5,2 2,6 22,6 9,7 9,0 13,2 0,5 6,6 13,9 11,5 8,5 5,6 5,7 1,8 1.4 752,6 764,6 737,0 27,6 775,6 725,5 4,4 7,9 16,1 10,0 6,8 3,6 250 9,6 9,6 11,4 0,5 0,2 2,0 15,5 12,5 9,8 5,7 5,8 2,2 1,5 750,4 761,7 735,0 26,7 769,5 724,3 3,8 10,0 14,5 9,0 6,1 3,9 23,6 9,4 13,5 10,0 0,6 87 Be- April Mai Juni Juli August Sept. Oktob. Nov. Dez. Jahr zeich- nung' 1,0 2,8 48 4,2 3,4 1,3 0,2 0,1 0,1 18,1 Tage — 0,1 — — — — 0,9 6,3 24,2 ,' 14,8 13,2 12,3 11,4 12,4 12,2 13,4 12,8 156 161 ,, 10,3 11,6 11,7 12,3 11,0 10,8 13,2 11,9 135 142 ii 104 8,6 9,1 8,8 9,5 8,6 9,9 8,1 10,3 111 ii 5,0 4,7 4,1 4,1 4,5 4,0 4,8 5,5 5,4 58,5 ii 5,1 5,4 4,5 4,9 4,8 4,4 5,2 4,8 60 61,8 tt 1,5 1,9 2,5 2,6 1,9 2,2 2,3 2,1 2,4 25,4 ii 1,1 2,3 2,9 30 2,9 2 2 2,9 2,7 2,4 27,3 ii 749,1 750,7 751,3 751,2 751,2 752,4 750,8 751,3 752,0 751,4 mm 759,4 759,5 759,1 758,4 758,4 761,2 761,5 763,2 765,6 761,6 ii 737,3 740,4 742,2 742,3 742,3 741,3 735,4 734,8 732,2 738,0 ii 2-2,1 19,1 16,9 16,1 16,1 19,9 26,1 28,4 33,4 23,6 ii 768,3 764,0 762,6 762,6 762,0 766,6 767,7 771,3 773,5 775,6 ii 727,0 731,5 736,0 734,6 734,8 729,1 725,6 723,8 721,2 720,2 ii 3,2 • 2,8 2,4 2,4 2,9 2,6 3,4 3,8 48 3,4 ii 13,6 14,8 16,3 10,3 8,1 11.0 7,8 6,3 8,4 10,2 °/o 18,0 15,2 11,7 5,5 6,4 10,7 11,0 16,7 14,5 13,2 ff 7,7 6,1 6,3 3,6 4,8 7,0 9,0 12,3 9,7 8,1 / 4,7 6,1 4,7 4,5 4,5 5,3 4,2 4,7 5,2 5,2 / 4,0 4,5 3,0 3,5 3,9 3,3 4.2 3,7 4,5 3,7 f 18,7 16,5 15,3 21,9 24,5 19,0 23,2 24,0 24,8 21,6 / 10,0 9,4 9,7 11,6 139 8,0 9,0 7,0 10,3 9,8 , 13,7 14,8 19,0 19,7 14,5 10,7 11,0 10,3 9,0 12,9 f 9,6 12,6 14,0 19,4 19,4 25,0 20,6 15,0 13,6 15,3 , , 0,2 0,0 0,1 0,1 0,1 0,0 0,5 0,3 0,6 3,5 Ta ge Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen in Wiesbaden (Station II. Ordnung des kgl. pr. Beobachtungsnetzes) im Jahre 1911. Von Eduard Lampe, Kustos des Naturhistorischen Museums, Vorsteher der meteorologischen Station "Wiesbaden. Jahres-Übersicht 1911. Luftdruck: Mittel 753,0 nun Maximum am 17. Januar 771,5 „ Minimum „ 18. November 725,1 „ Lufttemperatur: Mittel 10,7» C. Maximum am 28. Juli 35,40 n Minimum „ 15. Januar — 9,5° „ Grösstes Tagesmittel „ 28. Juli 26,9» „ Kleinstes „ „ 15. Januar —5,1° „ Zahl der Eistage 8 „ Frosttage 46 „ „ Sommertage 62 Feuchtigkeit : mittlere absolute 7,8 mm relative 76,2 o/0 Bewölkung: mittlere 6.2 Zahl der heiteren Tage 51 „ „ trüben „ 128 Niederschläge: Jahressumme 447,9 mm Grösste Höhe eines Tages am 23. Dezember . . . 14,9 „ Zahl der Tage mit Niederschi, mindestens 0,1 mm . 143 „ » „ „ „ mehr als 0,2 mm . 123 „ „ „ „ „ mindestens 1,0 mm . 97 a „ „ ,, Schnee mindestens 0,1 mm . 18 „ „ „ „ Schneedecke 22 „ „ „ „ Hagel ; . . . 6 „ Graupeln 2 „ Tau 58 , Reif 28 . Nebel 10 „ „ , Gewitter 28 Winde: Zahl der beobachteten Winde N NE E SE S SW W NW Windstille 143 229 58 78 23 255 114 163 32 Mittlere Windstärke 2,1 Zahl der Sturmtagre 12 90 Monat ..1 Oestliche Länge von Greenwich = 8° 14'. Nördliche Breite = 50^ 5'. Luftdruck auf 0« C und Normalschwere reduziert L 11 f 1 1 e 111 \) erat u r : C° Mona t, Mittel Maxi- mum Datum Mini- mum Datum 7 a 2p 9i> Mittel Mittl. Max. Mittl. Min. Ahsol. Max. Datum Januar . G0.3 71.5 17. 39.6 12. —0.7 1.5 0.1 0.2 2.1 —1.6 7.6 28. ' Februar . 56.8 69.3 1. 38.6 23. 1.6 5.1 3.0 3.2 6.1 0.3 13.6 18. Dlärz . . 49.1 G0.7 2. 29.8 13. 3.7 9.4, 6.0 6.3 10.3 2.7 21.9 29. 23. j April . . 51.8 66.1 21. 39.2 29. 6.0 13.1 8.4 9.0 14.4 4.1 22.8 Mai. . . 50.8 57.5 17 i . 44.1 13. 12.9 18.4| 14.0 14.9 19.6 10.5 25.2 30. Juni . . 52.9 61.5 28. 43.9 13. 14.6 20.4 15.6 16.5 21.6 11.9 27.0 5. Juli. . 55.4 61.3 4. 45.9 1. 18.2 26.1 20.2 21.2 27.3 15.5 35.4 28. August . 52.6 60.0 31. 42.1 21. 18.1 26.4 20.4 21.3 27.8 15.8 32.0 10.14, Septembi >r. 53.8 59.5 18. 39.8 30. 12.5 20.0 14.9 15.6 21.1 11.1 31.6 3- Oktober . 51.8 64.6 11. 36.0 27. 7.4 12.9 9.3 9.7 13.4 6.6 18.6 14. 1 Novembe r 49.5 64.4 14. 25.1 18. 4.6 7.7 5.8 6.0 8.2 3.8 13.6 5. llr/l'lllll.'l • . 51.1 62.9 31. 31.4 21. 3.6 5.7 4.6 4.6 6.5 2.8 9.6 29. Jahres-Mille l 53.0 71.5 17/1 25.1 18/X1 8.5 13.9 10.2 10.7 14.9 7.0 35.4 28/d Munal Januar . Februar . März . . April . . Mai. . . Juni . . Juli. . . August . September Oktober . November Dezember Zahl (1 er T ag-e m i t Nie min- d e r s c 1 mehr ilag min- Schnee min- destens Schnee- decke Hagel Grau- peln Reif Tau Glatt- eis destens als destens 0,1 mm 0.1 mm 0.2 mm 1.0 mm * El A A , , -^ G\S 9 11 13 11 12 13 6 3 10 15 18 99. 9 11 9 12 12 5 3 9 12 15 21 3 7 9 6 8 9 3 3 7 11 12 19 20 1 2 2 6 10 5 1 1 (i 7 O 10 13 4 1 Nel) Jahms- Summe , 14:i 123 <)7 IS •»•' 2* 58 10 Ue ber sie ht von 1911. 91 Stunden in Ortszeit = M.-E.-Z. — 27 Minuten. r — Absolute Feuchtigkeit mm Relative Feuchtigkeit % Bewölkung 0^10 Niederschlag mm i Absol. Datum Min. 7 a 2 p 9P tel 7a 2p 9P Mit- tel 7» 2P 9P Mit- tel Summe Max. in 24 Std. Datum -9.5 15. 3.!) 4.1 4.0 4.0 88.2 78.1 85.4 83.9 8.9 7.8 7.6 8.1 16.1 9.7 10. -7.5! 1. 4.4 4.4 4.6 4.5 83.7 66.1 79.3 76.4 8.9 7.0 6.6 7.5 31.7 9.9 26. [-1.2 9.11. 5.0 5.4 5.4 5.3 82.7 61.8 75.8 ; 73.4 6.9 7.0 4.6 6.1 42.9 12.4 27. -4.1 5. 5.7 5.5 5.9 5.7 78.6 48.1 69.9 65.5 5.2 1 6.0 4.3 5.2 31.4 11.0 28. 3.4 ■_>. 8.7 9.0 9.1 8.9 77.1 56.2 74.8 69.4 6.0 6.1 6.2 6.1 43.5 12.5 17. 6.4 12. 10.0 10.4 10.3 10.2 80.0 58 2 77 6 71.9 6.2 6.5 6.5 6.4 33.7 9.1 16. 6.4 4. 12.1 12.8 12.5 12.5 76.5 51.3 71.0 66.3 3.0 3.4 3.9 3.4 10.7 6.0 25. 9.9 18. 11.8 13.0 12.4 12.4 76.5 51.7 69.8 66.0 3.6 4.5 3.7 4.0 21.6 8.8 26. ► 6.5 30. 9 3 10.9 10.1 10.1 86.2 63.0 80.3 76.5 5.1 5.0 4.5 4.9 34.4 10.8 28. -1.1 30. 7.2 8.5 7.8 7.8 91.5 76.4 88.5 85. 1 6.8 6.5 5.0 6.1 38.9 7.x 1. 0.0 2. 6.0 6.7 6.3 6.3 93.0 85.1 91.0 89.7 9.2 8.6 7.9 8.6 50.2 12.9 22. -0.8 18. 5.6 5.9i 5.8 5.8 93.7 86.9 90.6 90.4 9.6 8.5 7.6 8.6 92.8 14.0 23. 7.5 8.0 7.8 7.8 81.0 65.2 79.5 76.2 6.6 Ü.4 5.7 6.2 447.9 r— 9.5 15/1 Jahres- summe 14.0 23/XII 7 .. 1. 1 (1 e r W i 11 d y e r t e i 1 u n g # 1 .1 11 1 Zahl der B eobachtungen mit Ge- Wetter- hei- trüben Sturm- Eis- Frost- Sommer- Wind- stille Wind- witter leuch- ten / ^4 teren N NE E SE S SW \v NW Stärke | K T a g c [ 2 21 6 21 11 21 5 7 3 16 11 18 1 2.0 1 1 15 7 2 13 — 16 10 7 — 1 25 14 11 — 2.8 2 2 8 2 — 4 — 4 29 7 8 2 28 8 6 1 2.4 — 1 4 — — 4 — 14 13 5 7 4 23 12 12 — 2.6 8 1 1 5 — — — 1 20 25 5 11 3 7 4 14 4 2.5 t 6 5 9 — — — 6 11 10 3 4 4 29 11 15 3 2.1 1 * 2 14 2 — — — 21 9 18 5 7 2 12 13 22 5 2.0 2 1 12 5 — — — 24 14 25 3 4 2 7 10 26 2 1.8 2 1 8 5 — — — 10 13 7 3 6 1 22 12 19 7 1.6 — — 5 10 1 — 1 — 13 20 1 10 24 6 13 6 1.7 l — — 21 — — — — 10 20 10 7 — 37 4 1 1 2.1 — — — 23 2 — 3 — 8 31 4 7 1 25 9 6 9 Li 2.0 28 5 1 51 128 12 8 46 62 1431229 58 78 23 255 114 163 32 2.1 1 r 1 1 mittel 92 Station Wiesba den. l. 2. Monat 3. Luftdruck Temperatur-Extreme (Barometerstand auf 0° und Normal- (abgelesen 9 p) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - 0C »0 7a 2p 9p Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2p mittel mum mum renz 1 59.5 54.6 49.8 54.6 2.6 0.8 1.8 1.1 2.4 o u 46.0 44.4 47.1 45.8 2.3 0.3 2.0 0.7 1.7 3 49.9 50.4 50.7 50.3 1.2 -1.1 2.3 -0.7 0.8 4 49.8 50.3 51.1 50.4 2.8 -0.1 2.9 0.3 2.1 5 50.8 51.6 53.0 51.8 2.4 0.4 2.0 1.5 1.6 - 6 54.1 55.1 56.9 55.4 1.8 0.1 1.7 0.2 1.6 7 58.5 60.0 63.2 60.6 0.9 -3.0 3.9 —2.5 U.l 8 66.5 67.1 67.2 66.9 0.7 -4.0 4.7 —3.0 0.4 9 64.9 62.5 59.0 62.1 1.4 -0.8 2.2 0.1 1.0 10 58.9 62.3 64.2 61.8 4.3 -0.2 4.5 1.7 4.2 11 59.4 54.5 49.4 54.4 0.1 -3.5 3.6 3.4 -1.0 12 41.2 39.6 40.7 40.5 0.8 -1.9 2.7 -1.5 0.3 j 13 47.4 51.3 55.4 51.4 1.8 -4.3 6.1 -0.2 1.4 14 58.6 60.0 62.0 60.2 -0.6 -7.7 7.1 —7.3 -0.9 15 63.2 63.1 63.8 63.4 -1.1 -9.5 8.4 9.4 -1.5 16 64.0 66.S 69.9 66.9 —0.1 -7.7 7.6 -7.6 -1.6 17 71.3 70.9 71.5 71.2 0.4 -4.7 5.1 — 1.7 0.1 18 69.6 68.5 68.1 68.7 2.0 —0.7 2.7 (i.:; 1.6 19 66.5 66.5 66.8 66.6 5.4 1.4 4.0 3.6 4.8 20 65.9 65.9 65.3 65.7 3.7 0.4 o.o 2.6 2.3 . 21 62.7 60.6 59.7 61.0 0.5 -1.1 1.6 -0.8 0.1 22 59.8 61.1 63.4 61.4 —0.8 -2.4 1.6 -2.2 1.5 23 64.4 64.5 64.4 64.4 0.5 -1.8 ' 2.3 -1.8 0.3 24 63.5 63.5 64.0 63.7 -0.1 -1.5 1.4 —1.1 0.6 25 62.8 61.3 61.3 61.8 2.8 -1.2 4.0 -0.1 2.6 26 60.6 62.3 63.8 62.2 6.8 2.3 4.5 2.7 5.9 27 63.9 63.5 64.5 64.0 6.9 4.2 2.7 4.8 6.5 28 62.6 63.4 64.6 63.5 7.6 3.8 3.8 4.7 7.1 29 62.8 62.5 63.3 62.9 6.8 0.7 6.1 4.0 6.0 30 64.3 64.9 67.0 65.4 1.1 -3.4 4.5 -3.2 0.6 31 68.6 69.2 69.2 69.0 —1.3 -4.2 2.9 -3.4 1.5 Monats- 60.1 60.1 60.7 60.3 2.1 -1.6 3.7 -0.7 1.5' Mittel PENTADEN-UBERSICH T P e 11 t rl (1 R Luftdruck Lufttemperatur Bewölkung Niederschlag Summe Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel 1.— 5. Jan. 252.9 50.6 5.6 1.1 45.4 9.1 3.2 6.-10. „ 306.8 61.4 0.4 0.1 42.0 8.4 10.6 11.-15. „ 269.9 54.0 —13.7 -2.7 30.0 6.0 2.0 16.-20. , 339.1 67.8 3.5 0.7 47.3 9.5 0.3 j 21.— 25. „ 312.3 62.5 — 1.8 1 -0.4 50.0 10.0 — 26.— 30. » 318.0 63.6 16.6 3.3 35.4 7.1 " Januar 1911. 4. Beobachter Lampe. !)3 5 temp jratur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit mm o/o Tagos- mittel Tag 9p Tagcs- raittcl 7a 2p 9P Tages- mittel 7a 2p 9p 1.5 1.6 4.5 4.3 4.6 4.5 90 79 91 86.7 1 0.9 1.0 4.0 4.4 4.3 4.2 83 85 87 85.0 2 0.4 0.2 3.8 4.0 3.9 3.9 86 82 83 83.7 3 2.0 1.6 4.1 3.7 4.2 4.0 87 69 78 78.0 4 0.9 1.2 3.9 3.9 4.1 4.0 76 76 82 78.0 5 0.9 0.9 4.0 4.5 4.5 4.3 87 87 90 88.0 6 -3.0 -2.1 3.5 3.5 3.3 3.4 92 76 89 85.7 7 —0.3 -0.8 3.3 3.9 3.7 3.6 91 82 83 85.3 S 1.3 0.9 4.2 4.7 4.8 4.6 90 94 94 92.7 9 0.1 1.5 4.6 4.5 4.1 4.4 90 73 89 84.0 10 -1.0 — 1.6 3.4 3.9 3.9 3.7 95 90 92 92.3 11 0.3 -0.2 3.8 3.8 4.2 3.'.) 92 so 90 87.3 12 -4.3 -1.8 3.6 3.6 2.8 3.3 79 71 S4 78.0 13 -6.0 -5.0 2.4 3.0 2.6 2.7 92 69 90 83.7 14 -4.7 -5.1 2.1 2.9 2.7 2.6 94 70 84 82.7 15 -0.3 —2.4 2.5 2.9 3.6 3.0 97 72 79 82.7 16 -0.7 -0.8 3.7 3.7 3.8 3.7 92 79 86 85.7 17 1.6 1.3 4.1 4.8 5.0 4.6 87 93 96 92.0 IS 3.7 4.0 4.9 5.4 5.3 5.2 83 84 88 85.0 19 0.4 1.4 5.1 4.8 4.3 4.7 93 87 90 90.0 20 -1.1 -0.7 3.9 3.9 3.7 3.8 90 85 SS 87.7 21 -1.8 -1.8 3.6 3.2 3.4 3.4 92 78 84 84.7 22 -0.5 -0.6 3.8 3.4 3.3 3.5 94 73 75 80.7 23 -0.4 -0.6 3.5 3.6 3.9 3.7 82 81 87 83.3 24 2.5 1.9 4.0 4.2 4.8 4.3 87 75 87 83.0 25 5.1 4.7 5.1 5.8 5.6 5.5 91 84 86 87.0 26 4.9 5.3 5.5 5.7 , 5.6 5.6 86 80 86 84.0 27 5.2 5.6 5.3 5.4 5.6 5.4 82 71 84 79.0 28 0.7 2.8 5.6 4.8 3.4 4.6 92 69 70 77.0 29 -2.2 -1.8 3.0 3.3 3.1 3.1 82 68 79 76.:'. 30 -4.2 -3.3 2.8 2.4 2.5 2.6 80 58 75 71.0 31 0.1 0.2 3.9 4.1 4.0 4.0 88.2 78.1 85.4 83.9 Maximum am Minimum am Differenz Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit . 771.5 7.6 5.8 97 17. 28. 26. 16. 739.6 -9.5 2.1 58 12. 15. 15. 31. 31.9 17.1 3.7 39 Grösste tägliche Niedersc hlagshöhe 9.7 am 10. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im ] „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mil „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder me. „ „ Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter f Mittel) . . ;tel) 2 21 6 21 ) . . . „ „ Sommertage (M iximum 25,0° oder mehr ) . • • >J4 Station Wiesbaden. 6. Monat Be wo l k u n g Wind Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 7» 2P ganz bewölkt = 10 9 p Tages- mittel Windstille = 0 Orkan - 7a 2p 9p 1 10 10 10 10.0 SW 1 SW 2 SW 2 2 10 10 10 10.0 SW 2 S 1 SE 1 6 2 10 8 6.7 N 1 N 2 N 4 4 8 8 10 8.7 NE 2 NE 4 N 2 5 10 10 10 10.0 N 2 N 2 NW 1 6 10 10 10 10.0 W 2 W 2 SE 1 7 10 2 0 4.0 NR 1 NE 1 NE 2 8 10 10 10 10.0 NE 1 S 1 S 1 9 10 10 10 10.0 SE 1 SE 2 SE 2 10 10 8 6 8.0 W W 2 NW 1 11 8 10 8 8.7 NW 2 NW 2 W 2 12 10 10 10 10.0 NE 1 NE 2 NE 1 18 10 8 0 6.0 N 2 N 3 N 2 14 8 0 2 3.3 N 2 NW 2 SE 2 15 6 0 0 2.0 NW 2 NE 2 NE 2 16 10 4 10 8.0 NE 2 NE 2 E 2 17 10 10 10 10 0 NW 1 NW 1 NW 2 18 10 10 10 10.0 SW 1 SW 1 ... 0 19 10 8 10 9.3 W 2 W 2 NW 1 20 10 10 10 10.0 NW 1 NW 1 NE 3 21 10 10 10 10.0 NE 2 NE 1 E 2 22 10 10 10 10.0 SW 2 NW 2 N 2 23 10 10 10 10.0 E :j E 3 SE 3 24 10 10 10 10.0 NW o SW 2 W 2 2-r> 10 10 10 10.0 W 2 SW 3 SW 4 26 10 10 10 10.0 SW 4 SW 4 SW 3 27 9 10 10 9.7 SW 2 SW 2 SW 2 28 10 6 10 8.7 w 2 W 2 NW 2 29 10 6 2 6.0 NW 1 NW • 2 NW 4 30 2 1 0 1.0 E 3 NE 4 NE 8 31 2 0 0 0.7 NE 2 NE 3 NE 3 8.9 7.s 7.6 8.1 l.s 2.1 Mittel 2.0 2.1 | Zahl der T a g c mit: Niederschlag mindestens 1,0 m,n . . (# -)f A A) Niederschlag mehr als 0,2 mm . . „ „ r „ Niederschlag mindestens 0,1 mm . . „ „ „ „ Schnee mindestens 0,1 mm (-)£) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (-Q-) Reif (--.) Glatteis (ff\s) Nebel ( = ) Gewitter (nah K, fern "T") Wetterleuchten ( < ) 9 6 <; l 3 Januar 1911. Beobachter L a m p e. 95 9. Niederschlug Höhe 7« mm Form und Zeit -X-" 61/4 1»— III 4- später 2.8*- *n, *-°zt\v.a— 11— III 0.2*- *-°ztw. a 0.2* i *-°ztw. a + einz. p 0.6* *°ztw. a o.i*- 0.2 ® n, @o I — II — III fast ohne Unterbr. -f später 9.7 @ n -*o5i/2p_iii + Später 2.0*;*-n 0.3 i° ztw. p 16.1 Monatssumme. 58 (TsS 2 2 ■i 88/4-91/2 a :i 8i/2_9i/2 a 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind ■Verteilung 7a 2p 9p Summe ■N 4 3 4 11 NE 7 8 C 21 E 9 Li 1 2 5 SR 1 1 5 n t 8 — 2 1 3 SW 6 6 4 16 w 5 4 2 11 NW 6 6 6 18 Still 1 1 96 Station Wiesbaden. Monat 3. a? Luft (1 ruck (Barometerstand auf 0 n uud Normal- schwere reduziert) 700 mm + Tages- mittel 7a •2P 9p Temperatur-Extreme (abgelesen 9 p) Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz 7a Luft- 2p 1 o Li 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Monats- Mittel 69.3 68.7 69.0 69.0 -0.7 -7.5 6.8 -7.5 66.9 64.3 60.9 64.0 3.0 -0.7 3.7 0.4 57.7 60.5 63.8 60.7 5.5 2.3 3.2 2.7 63.4 61.7 60.9 62.0 5.0 1.3 3.7 1.4 58.3 58.7 60.6 59.2 5.1 2.5 2.6 3.6 62.8 64.0 65.9 64.2 4.0 —0.6 4.6 2.1 65.2 63.9 61.8 63.6 4.0 —2.5 6.5 -0.9 63.7 65.4 67.6 65.6 3.5 —1.1 4.6 1.9 66.8 64.7 62.2 64.6 0.4 —4.6 5.0 —4.3 58.4 56.8 55.8 57.0 —0.7 -6.4 5.7 —6.3 55.2 54.7 55.8 55.2 4.1 —4.7 8.8 -2.7 59.2 58.4 60.8 59.5 5.9 -0.6 6.5 -0.5 63.4 63.9 65.0 64.1 6.0 -3.0 9.0 -2.8 66.0 66.2 66.0 66.1 4.7 —1.2 5.9 -1.1 65.0 63.6 66.3 65.0 4.3 —3.1 7.4 -2.7 67.6 63.9 59.6 63.7 5.0 -1.5 6.5 -0.2 54.3 54.5 56.6 55.1 8.2 2.6 5.6 5.3 52.1 49.4 47.0 49.4 13.6 6.4 7.2 8.4 40.7 39.9 41.9 40.8 10.8 5.3 5.5 7.9 48.5 50.1 50.9 49.8 6.2 1.4 4.8 2.5 54.9 56.1 54.9 55.3 6.3 0.7 5.6 2.3 49.7 47.8 54.3 50.6 11.5 3.2 8.3 0.6 53.5 46.4 38.6 46.2 11.3 3.6 7.7 4.1 39.3 42.1 47.0 42.8 11.2 6.3 4.9 7.7 49.2 45.9 41.8 45.6 6.9 4.3 2.6 4,9 41.5 44.1 50.5 46.4 9.S 3.9 5.9 6.1 54.8 55.0 54.0 54.6 8.2 1.6 6.6 3.7 52.2 49.5 47.0 49.6 6.6 0.2 6.4 2.0 57.2 56.4 56.7 56.8 6.1 0.3 5.8 1.6 -2.0 2.7 4.8 4.7 4.7 3.2 3.8 2.3 0.0 -1.1 3.7 5.4 5.4 4.4 3.0 4.8 7.5 12.1 9.5 5.7 8.7 10.7 9.4 5.9 6.3 7.2 4.6 5.1 P c n t a d e PEN TADEN-ÜBE II SICHT L u f t d r u c k Lufttem peratur Summe Mittel Summe Mittel 324.7 64.9 2.4 0.5 317.2 63.4 5.4 1.1 301.9 60.4 1.4 0.3 274.0 51.8 27.3 5.5 244.7 48.9 29.9 6.0 250.0 50.0 2<;.i 5.2 Bewölkung Summe Mittel Niederschlag Summe 31., lau. - -4. Febr. -9. 10.-14. „ 15.-19. „ 20.-24. „ >5.Febr.-l.Mi 33.3 32.7 28.0 4fi.l 40.6 35.0 6.7 6.5 5.6 9.2 8.1 7.0 0.0 0.6 0.3 17.6 14.9 Fe bruar (Stf. Beobachter Lamp e. 5. 97 temperatur Absolute Feuchtig keit Relative Feuchtigkeit mm % Tag 9p Tages- mittel 7 a 2p 9P Tages- mittel 7* 2 p 9p Tages- i mittel -0.7 —2.7 2.3 2.7 3.5 2.8 92 68 81 80.3 1 2.4 2.0 4.1 4.7 4.5 4.4 87 84 82 84.3 2 2.9 3.3 4.9 4.0 3.8 4.2 87 62 68 72.3 3 3.2 3.1 3.7 4.0 4.3 4.0 72 62 75 69.7 4 3.7 3.9 4.6 4.6 4.9 4.7 78 71 82 77.0 5 -0.6 1.0 4.3 3.8 3.6 3.9 80 66 83 76.3 6 3.5 2.5 3.6 3.4 4.7 3.9 84 55 80 73.0 7 —1.1 0.5 4.1 2.6 2.8 3.2 78 49 67 64.7 8 —2.9 —2.5 2.9 2.9 2.5 2.8 89 63 68 73.3 9 -3.3 —3.5 2.4 2.5 2.7 2.5 87 59 67 71.0 10 2.2 | 1.4 3.2 4.6 4.9 4.2 85 77 91 84.3 11 -0.3 1.1 4.2 4.3 3.9 4.1 94 65 87 82.0 12 2.1 1.7 3.5 4.1 3.9 3.8 94 62 73 76.3 13 -0.3 0.7 3.6 3.8 3.6 3.7 84 60 79 74.3 14 2.3 1.2 3.6 4.1 4.8 4.2 96 73 87 ! 85.3 15 2.7 2.5 4.1 4.4 5.0 4.5 90 68 89 82.3 16 7.3 6.8 5.4 5.9 6.3 5.9 82 77 83 80.7 17 8.9 9.6 7.1 6.2 6.9 6.7 87 60 81 76.0 18 5.7 7.2 6.2 4.9 4.6 5.2 78 55 67 66.7 19 2.7 3.4 4.1 3.6 4.8 4.2 74 52 85 70.3 20 3.3 3.6 5.0 5.2 5.1 5.1 93 76 88 85.7 21 6.9 7.3 5.0 6.4 4.8 5.4 68 76 65 69.7 22 9.1 8.2 5.1 5.7 7.7 6.2 84 60 91 78.3 23 6.3 7.4 6.0 4.4 5.2 5.2 76 50 74 66.7 24 6.6 6.0 5.5 6.2 6.7 6.1 84 90 93 89.0 25 5.1 5.6 5.6 4.8 3.9 4.8 79 68 60 69.0 26 1.6 3.5 4.6 4.1 4.2 4.3 77 54 82 71.0 27 6.1 4.7 4.5 5.6 6.4 5.5 85 89 91 88.3 28 3.0 3.2 4.4 4.4 4.6 4.5 83.7 66.1 79.3; 1 1 76.4 Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck Lufttemperatur . . Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit . 769.3 13.6 7.7 96 1. 18. 23. 15. 738.6 —7.5 2.3 49 23. 1. 1. 8. 30.7 21.1 5.4 47 ... 9.9 am 26. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) . „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . Sommertage (Maximum 25.0° oder m ehr J . . • 1 15 7 2 13 Jahrb. d. nass. Ver. f. Xa t. 65, 1912. i. >' 98 Station Wiesbaden. 6. Monat Tag Bewölkung ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = I m 10 7a 2p 9P Tages- mittel Wind Richtung und Stärke Windstille = 0 Orkan = 12 7a 2P 9p 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 4 10 8 10 10 10 10 8 n i 2 10 8 8 8 10 10 10 10 10 8 10 10 10 10 10 10 8 10 8.9 8 10 0 10 6 10 4 8 9 10 10 10 2 2 0 10 10 6 6 8 9 8 8 6 10 6 6- 10 7.0 0 10 0 0 2 9 10 3 4 2 2 8 8 10 6 10 10 10 10 10 8 7 10 0 10 0 0 10 6.6 7.3 10.0 8.0 7.3 9.7 6.7 10.0 3.3 3.0 1.8 9.7 5.0 4.0 8.0 8.7 10.0 10.0 8.7 8.7 8.7 9.0 8.3 9.3 5.3 10.0 5.3 4.7 10.0 7.5 N W N N NW N W N NE NE E E N N NE SW sw SW sw w NW sw sw sw sw 2 2 2 3 2 2 2 3 2 2 2 1 2 2 2 1 4 3 3 4 2 2 3 4 3 W 4 NW 3 SW 2 2.5 N NW NE NW 4 NW 2 E W NE NE S sw sw sw w sw sw sw sw w sw NW w sw 3 3 3 N 2 W 2 N 4 NE 3 E 2 1 3 3 3 2 3 4 4 4 4 4 3 3 6 2 6 2 2 3.1 N W N NW NW NE NW NE NE E E NW N E SW SW SW SW W N SW w sw N SW N W w 3 2 3 2 2 2 4 2 2 2 1 1 2 2 3 2 2 3 5 4 2 3 4 4 Mittel 2.8 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (#-)(• ▲ A) Niederschlag mehr als 0,2 mm ...„„„,, Niederschlag mindestens 0.1 mm. . „ „ ,. „ Schnee mindestens 0,1 mm (->(-) Hagel (A) Graupeln (A) Tau i-a-) Reif (•— ■) Glatteis (<^>) Nebel ( = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten ( < ) 9 11 3 9 10 Februar 1911. Beobachter Lampe. 99 8 9. N jederschlag Höhe der Bemer- Schnee- kungen fec Böheln mm Form und Zeit decke in cm 7a r —2 fr. 1 \- — 2 3 1 — 4 5 - @ tr. p z ■—■*&. 6 7 . 0.0 *°n — 8 — — — — 2 fr. 9 — — — — ifr. 10 — ®°ztw. p + III + spätei — 1 ,1 11 0.6 @n — 12 — — — 2 fr. 13 ._ — — ,2 14 @tr. p — — 2 fr. 15 0.0 Ü°ztw. 4— 51/2 p — — 2 fr. 16 0.2 ®n — 17 IS 0.1 @ti, @° einz. a + oft p + später — __jwn 19 4.7* §)rAn, H * 1 p— III + später [< — 2 fr. -J»n+ ztw. a + p, R.1B1.+ 20 8.8* #*x)i, #*°a -91/2 + #tr. ztw. a — [Dorner 223a 21 1.5* #°ztw. si-II— 31/2 P — _-u«n+ztw. a+p 22 0.6 Ü0,1ztw. v. 61/4p— III, ^0 später — __jw n + ztw. a+p 23 2.0 ®°ztw. a— II — __iwn+ztw. a+p 24 2.1 @ n, @° ztw. a— II H III fast ununterbr. + später — 25 9.9 #n. #°A°ztw. a + p [— "" n, a + besonders — p— III + später 26 1.2 @tr. einz. zw. 1 — 2 p — — w n 27 0.0 II ° ztw a + einz. p — 28 31.7 Monatssumme. 1 \Y i i) d - Verteilung 7» 2P 9 p Summe N 7 3 6 16 NE 3 4 3 10 E 2 3 7 SE — — s — 1 1 sw 9 9 7 25 w 4 5 5 14 NW 3 4 4 11 Still — , — — — 100 Station Wiesbaden. l. Luftdruck (Barometerstand auf 0° und Normal- schwere reduziert) 700 mm + 2P 9P Tages- initte] Temperatur-Extreme (abgelesen 9 p) 0C Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz Luft- 2p 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Monats- Mittel 47.4 54.1 60.7 55.4 57.8 58.8 56.7 54.4 51.7 53.5 52.6 51.2 51.7 53.3 52.8 53.2 54.6 53.3 54.7 55.8 54.4 52.5 51.4 48.3 33.8 29.8 39.1 39.8 39.3 39.1 40.3 41.6 47.7 49.5 50.5 49.5 51.3 50.1 50.2 47.7 50.2 49.7 50.7 50.3 52.0 51.1 48.7 45.3 42.8 42.9 40.S 41.9 50.8 51.1 50.0 48.4 47.0 45.3 43.3 43.4 49.1 49.9 49.2 48.7 60.0 56.3 59.3 52.9 53.6 51.4 53.1 54.3 53.4 56.1 52.2 45.4 37.1 39.8 40.3 45.1 51.1 50.7 50.6 48.4 50.4 50.9 50.5 45.4 44.1 43.0 50.1 47.4 44.4 45.5 ,50.8 49.5 53.8 9.1 57.5 8.8 58.6 9.5 54.7 9.8 52.9 8.3 51.7 6.3 52.7 6.9 53.4 6.8 53.8 7.8 55.5 i.t 53.0 8.6 48.4 9.7 33.6 8.8 39.6 5.6 39.6 4.9 42.3 3.1 49.4 5.8 50.2 10.5 50.7 12.4 48.8 11.8 50.1 14.2 50.6 16.8 51.2 16.0 46.5 13.9 43.3 6.1 41.9 7.5 50.7 9.0 48.6 16.2 45.6 21.9 44.1 20.3 49.9 15.7 49.1 1 10.3 4.9 0.6 5.3 5.9 4.1 1.5 1.1 0.3 -1.2 1.3 -1.2 -1.0 3.8 1.7 U.6 0.4 1.7 2.3 3.0 2.0 3.7 3.9 4.8 3.0 1.0 1.3 -0.2 2.5 5.3 11.9 9.7 4.2 8.2 4.2 3.9 4.2 4.8 5.8 6.5 9.0 6.4 9.8 10.7 5.0 3.9 4.3 2.7 4.1 8.2 9.4 9.8 10.5 12.9 11.2 10.9 5.1 6.2 9.2 13.7 16.6 8.4 6.0 7.6 7.6 2.5 5.5 6.1 4.3 0.4 -0.6 5.6 2.0 0.9 0.9 2.0 3.6 4.5 2.6 4.1 4.6 5.9 3.9 1.6 4.3 0.6 3.3 5.8 13.3 11.4 3.7 7.8 7.6 9.2 9.6 7.9 2.7 5.8 1.8 6.4 1.4 6.2 0.7 7.4 2.5 7.1 8.2 8.7 6.1 4.3 4.5 2.5 5.7 9.7 11.7 10.8' 13.1 16.1 15.0 13.4 3.2 5.6 7.9 14.2 20.5 19.7 14.0 9.4 P E N T A l> E N - U B E R S I C H T P e n t a cl e Luftdruck Summe Mittel Lufttemperatur Bewölkung Summe Mittel Summe Mittel 29.0 5.8 34.6 6.9 18.3 3.7 27.6 5.5 16.9 3.4 41.0 8.2 33.3 6.7 32.7 6.5 33.8 6.8 29.0 5.8 56.9 11.4 20.6 4.1 Niederschlag Summe 2. — 6. März 275.4 7. -11. * 268.4 12. -16. „ 203.5 17.- -21. , 249.2 22. -26. „ 233.5 27.- -31. „ 238.9 55.1 53.7 40.7 49.s 46.7 47.8 10.6 0.0 9.5 3.6 1.1 16.4 März 1911, Beobachter Lam pe. 5 101 teinperatiu* 9 p Tages- mittel Absolute Feuchtigkeit mm 7a 2p 9p Tages- niittel Relative Feuchtigkeit °/o 2 p 9 p Tages- mittel Tag 4.9 7.3 6.8 7.4 4.4 2.4 2.7 5.7 6.8 6.8 10.5 9.8 8.0 6.1 4.1 2.9 4.7 11.5 16.9 15.7 9.7 6.0 6.3 6.2 7.1 7.6 5.2 1.5 2.9 3.7 3.9 3.3 3.6 4.1 3.7 1.4 3.1 3.6 4.0 6.1 5.1 4.0 4.9 2.0 2.6 1.9 2.3 2.0 3.3 6.2 7.4 6.8 9.6 10.1 9.2 7.4 3.2 3.9 4.5 10.1 15.0 16.1 11.2 6.3 5.9 4.8 5.1 6.6 5.3 4.6 3.9 4.0 4.0 4.7 4.1 4.1 5.1 4.2 4.6 4.5 5.2 4.6 4.5 3.7 4.6 5.5 5.9 5.4 3.5 4.8 4.3 5.3 6.4 7.2 8.2 5.0 4.0 5.6 5.4 6.4 4.4 3.8 3.9 4.7 4.5 4.4 5.0 4.6 4.5 4.4 5.1 5.0 5.1 4.7 5.3 4.4 6.5 6.6 5.9 6.6 5.0 5.1 4.4 7.2 7.8 8.3 9.4 5.4 4.7 4.9 76 52 5.5 5.3 87 72 6.4 5.6 76 62 5.9 6.3 95 71 4.5 4.7 85 56 4.1 4.2 82 55 4.3 4.0 75 54 4.5 4.4 80 66 4.6 4.4 92 59 4.2 4.4 85 58 5.1 4.7 87 62 5.6 4.8 92 55 3.9 4.5 75 65 4.3 4.3 78 71 4.4 4.7 94 81 5.0 4.8 92 91 4.9 5.1 96 74 5.6 5.0 78 52 4.7 4.8 71 52 4.4 4.2 67 46 6.8 6.0 76 57 6.8 6.3 87 49 5.9 5.9 86 47 4.6 5.5 88 58 3.4 4.0 68 87 5.3 5.1 77 75 4.9 4.5 90 56 7.6 6.7 92 60 6.9 7.0 93 44 9.5 8.3 63 49 8.4 8.7 82 79 5.4 5.3 82.7 61.8 ! 71 72 87 77 73 80 .72 78 76 83 87 79 64 82 84 91 87 82 64 60 72 75 73 66 55 94 76 75 48 72 94 66.3 77.0 75.0 81.0 71.3 72.3 67.0 74.7 75.7 75.3 78.7 75.3 68.0 77.0 86.3 91.3 85.7 70.7 62.3 57.7 68.3 70.3 68.7 70.7 70.0 82.0 74.0 75.7 61.7 61.3 85.0 1 2 3 4 5 i 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 75.8 73.4 Maximum Minimum Differen Luftdruck .... Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit 760.7 21.9 9.5 96 2 29 30 17 729.8 —1.2 3.4 44 13. 9. 11. 25. 29. 30.9 23.1 6.1 r»9 Grösste tägliche Niederschlagshöhe 12.4 am 27. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) ,, „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . „ ,. Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) Sommertage (Maximum 25, 0° oder meh 2 8 2 102 Station Wiesbaden. Nl onat 6 7. W i n (1 Bewölkung Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = 10 Windstille = 7a 2p 9p Tages- mittel 7a 2p 9p 1 7 8 0 5.0 SW 3 SW 3 W 2 2 10 10 2 7.3 SW 2 SW 4 NW 5 3 4 8 10 7.3 SW 2 W - 3 NW 2 4 10 10 10 10.0 SW 2 SW 3 SW 2 5 6 6 0 4.0 NW 3 W 2 SW 2 6 8 8 2 6.0 W 2 ! N 2 NE 3 7 4 6 6 5.3 NE 2 NE 2 NE 2 8 8 10 0 6.0 NW 2 NW 3 W 2 9 4 4 4 4.0 W 2 SE 2 SW 1 10 10 6 0 5 3 SW 2 NE 3 NE 2 11 8 7 6 7.0 SW 2 S 1 SE 1 12 2 8 10 6.7 SE 1 SW 2 SW 1 18 10 10 9 9.7 SE 1 SW 4 SW 4 14 7 10 2 6.3 SW 3 SW 4 SW 2 15 10 7 8.3 SW 2 NE 3 SW 2 16 10 10 J0 10.0 SE 3 S 3 SW 2 17 10 10 8 9.3 NE 2 SE 2 NE 2 18 8 8 10 8.7 NE 4 E 4 SW 1 19 8 4 2 4.7 NE 2 E 3 E 8 20 6 6 0 4.0 NE 3 E 4 E 3 21 8 2 8 6.0 NE 2 SE 2 W 2 '29, o O 1 0 1.3 W 2 NE 2 NE 1 28 2 6 0 2.7 E 2 NE 3 NE 2 24 2 6 10 6.0 NE 2 NW 3 N 3 25 7 10 10 9.0 NE 2 NE 3 NE 5 26 10 10 10 10.0 NE 6 N 5 SW 4 27 8 4 0 4.0 NE 2 E 3 NE 2 28 4 5 0 3.0 NE 1 NE 1 ... 0 29 2 2 0 1.3 N 1 NE 2 NE 2 30 7 6 6 6.3 NE 2 SE 2 SW 3 31 10 8 0 6.0 SW 2 SW 2 SW 1 6.9 7.0 4.6 6.1 2.2 2.7 2.2 i 1 Mittel 2.4 i Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (§-)f AA) Niederschlag mehr als 0,2 mm ..„„„,, Niederschlag mindestens 0,1 mm ..„„,„ Schnee mindestens 0,1 mm (-)£) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (-Q-) Keif (— ) Glatteis («ss) Nebel (=) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten ( < 1 9 11 13 5 2 1 5 März 1911. Beobachter La in pe. WS Niederschlag Höhe 7» mm Form und Zeit Höhe der Schnee decke Bemer- kungen ÖD C3 1.7 0.2 8.1 1.3 0.9 0.1 in, #tr. zeitw. a lOot'ta— II, ®°'1v. II— 8p fast ununterbr. itr.zw.8i/2 + 9p in in, @° seh. ztw. p 0.0 ® tr. 61/2-71/2 a 0.0 0.0 # n. @ ° oft a + p 0.6 -)f fl. einz. a + p 3.6-K #-T), * ° 1 + ■# • ° ztw. a. Af-' ■# 5.3* ^n, -X-Oi + ^-^Oofta-r-p 3.6*- @n 0.0 [^■•°oft-6i/2P 1 1250—11/2 p, 0.0 1 tr. zw. 31/2 + 83/4 p — ® -X- ztw. v. 12 a— II 1.1-X- # n. # tr. ztw. a, ® ▲ seh.2 656— 659p, #0' *— III + später 12.4* -*•» 4.0 42.9 I 1! Monatssumme. ■—.0 fr. — ofr. — 2 fr. — 2fr. — 2 fr. __uu ztw. a + p ^u n K 11 p— 1 a R la 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind ■Verteilung . 7a 2P 9P Summe N 1 2 4 NE 12 8 9 29 E 1 4 2 7 SE 3 4 1 8 S — 2 — 2 sw 9 7 12 28 w 3 2 3 8 NW 2 2 2 6 Still — — 1 1 104 Station Wiesbaden. 1. Monat 3. Luftd ruck Teinpei •atur-Extreme (Barometerstand auf 0° und Normal- (abgelesen 9P) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - 0 0 °C 7a 2 p 9p Tages- Maxi- Mini- Din'e- 7a 2p mittel mum mum renz 1 52.4 51.1 51.1 51.5 18.4 5.2 13.2 5.4 17.4 2 50.0 47.3 46.4 47.9 18.2 7.8 10.4 9.4 17.3 3 45.0 46.0 48.6 46.5 12.4 0.8 11.6 7.3 5.0 4 51.1 50.7 50.7 50.8 3.5 —1.8 5.3 —0.3 3.1 5 49.8 49.4 50.6 49.9 2.1 . 4.1 6.2 -3.0 1.4 6 51.6 52.2 54.2 52.7 3.6 -2.1 1 5.7 -1.6 1.7 7 54.4 52.7 53.0 53.4 6.4 —1.8 8.2 -0.8 5.2 8 52.6 53.1 55.7 53.8 7.0 1.1 5.9 2.2 5.8 1 9 56.6 54.2 51.5 54.1 9.6 , 2.2 7.4 3.6 9.0 10 47.1 46.3 49.4 47.6 8.6 3.5 5.1 3.9 7.3 11 53.4 54.6 55.5 54.5 13.1 1.0 12.1 2.2 12.4 12 55.7 53.2 52.2 53.7 13.9 1.6 12.3 4!o 13.3 13 54.8 55.9 59.2 56.6 10.8 4.0 6.8 4.5 10.2 14 60.5 58.8 57.5 58.9 13.6 0.1 13.5 2.9 12.2 15 57.5 55.7 54.3 55.8 16.5 1.3 15.2 3.7 15.7 16 52.8 50.3 49.8 51.0 20.6 5.0 15.6 7.3 20.5' 17 51.2 49.8 50.2 50.4 20.6 5.1 15.5 7.2 20.1 18 52.5 49.7 48.1 50.1 20.0 5.9 14.1 7.9 19.2 19 48.9 47.1 49.1 48.4 21.1 6.1 15.0 8.7 20.6 20 52.7 55.7 60.0 56.1 16.8 9.6 7.2 10.1 16.0 21 66.0 65.7 66.1 65.9 19.2 6.9 12.3 10.2 18.4 22 65.9 62.5 59.8 62.7 21.6 6.0 15.6 8.7 20.7 23 57.4 54.5 52.6 54.8 22.8 9.2 13.6 10.8 22.3 24 52.9 53.3 53.8 53.3 17.0 11.3 5.7 11.9 15.6 25 53.2 50.9 49.9 51.3 19.7 7.7 12.0 9.8 18.7 26 48.4 47.5 49.8 48.6 18.1 7.6 10.5 9.7 17.2 27 50.1 46.2 41.1 45.8 10.3 4.4 5.9 7.3 9.2 28 41.3 43.8 45.2 43.4 15.5 8.1 7.4 8.4 12.3 29 39.2 40.0 42.1 40.4 15.8 6.5 9.3 9.4 13.3 30 43.2 42.8 45.2 43.7 14.1 4.5 9.6 8.5 12.2 Monats- Mittel 52.3 51.4 51.8 i 51.8 14.4 4.1 10.3 6.0 13.1 PENT ADEN-ÜBERSICHT P e n t a d e L u f t d r u e k Lufttemperatur Bewö 1 k u n g Niederschlag Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 1— 5. April 246.6 49.3 27.3 5.5 24.1 4.8 6.9 6.-10. „ 261.6 52.3 17.0 3.4 28.6 5.7 0.3 11.-15. . 279.5 55.9 38.9 7.8 23.0 4.6 0.8 - 16.— 20. „ 256.0 51.2 66.3 13.3 22.4 4.5 o.o 21.— 25. „ 288.0 57.6 70.2 14.0 16.7 3.3 0.1 26.-30. , 221.9 44.4 49.6 9.9 40.6 8.1 20.0 ■ April 1911. 4. ■ Beobachter Lamp 5. e. 105 temperatur Absolute Feuchtig keit Relative Feuchtigkeit mm % Tag 9 p 'fages- niiiti'l 7 a 2p 9p Tages- niittel 7a 2p 9p Tages- mittel 10.G 11.0 6.5 8.5 7.4 7.5 97 57 77 77.0 1 12.4 12.9 7.5 8.2 7.6 7.8 87 55 71 71.0 2 0.8 3.5 5.8 4.1 4.4 4.8 76 63 90 76.3 3 -0.3 0.6 3.6 2.5 3.6 3.2 81 44 79 68.0 4 -0.6 0.7 2.4 2.4 2.6 2.5 66 48 61 58.3 5 0.8 0.4 3.3 2.9 3.5 3.2 82 57 71 70.0 6 1.8 2.0 3.5 3.1 3.2 3.3 81 47 62 63.3 7 2.8 3.4 3.3 4.5 3.4 3.7 61 66 60 62.3 8 6.2 6.2 3.4 3.3 4.8 3.8 57 39 67 54.3 9 4.4 5.0 5.0 5.2 5.4 5.2 82 68 87 79.0 10 6.4 6.8 4.7 4.1 5.1 4.6 87 39 71 65.7 11 6.3 7.5 4.9 4.5 5.9 5.1 80 39 83 67.3 12 5.9 i 6.6 4.6 3.9 4.3 4.3 73 43 62 59.3 13 6.9 7.2 4.4 3.4 4.9 4.2 78 32 66 58.7 14 11.8 10.8 4.8 4.3 6.2 5.1 80 32 60 57.3 15 13.3 13.6 6.4 5.4 5.9 5.9 85 30 51 55.3 16 12.3 13.0 6.4 5.3 6.4 6.0 84 30 60 58.0 17 12.1 12.8 6.1 7.3 6.7 6.7 76 44 64 61.3 18 12.8 13.7 6.6 5.9 7.7 6.7 78 32 70 60.0 19 13.3 13.2 7.8 6.9 5.9 6.9 84 51 51 62.0 20 11.2 12.8 6.5 7.0 6.7 6.7 70 44 67 60.3 21 14.7 14.7 5.9 7.5 7.8 7.1 70 42 62 58.0 22 17.0 16.8 7.6 6.9 7.4 7.3 79 35 52 55.3 23 11.6 12.7 7.2 6.1 6.7 6.7 69 47 65 60.3 24 12.2 13.2 6.7 6.8 7.4 7.0 74 42 70 62.0 25 9.5 11.5 7.2 6.7 7.0 7.0 80 46 79 68.3 26 9.8 9.0 6.2 6.9 8.2 7.1 82 80 91 84.3 27 10.1 10.2 7.2 8.0 7.3 7.5 88 75 79 80.7 28 6.5 8.9 8.1 6.1 6.5 6.9 92 53 90 78.3 29 9.7 10.0 6.5 6.5 7.2 6.7 78 62 80 73.3 30 8.4 9.0 5.7 5.5 5.9 5.7 78.6 48.1 69.9 65.5 j Maximum am Minimum am Differenz Lufttemperatur . . Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit . 766,1 22.8 8.5 97 21. 23. 1. 1- 739.2 —4.1 2.4 30 29. 5. 5. 16. 17. 26.9 26.9 6.1 67 Grösste tägliche Niederschlagshöhe 11.0 am 28. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mittel) „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . .... „ „ Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) „ „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) . . . 1 4 4 Jahrb. d. nass. Ve.r. f. Na t. 65, 1912. 9 106 Station Wiesbaden. Monat 6 7. Bewölkung Wind Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = 10 Windstille = 0 Orkan == 12 7a 2p 9p Tages- Ulittel 7a 2p 9p 1 4 2 0 2.0 SW 1 W 3 W 2 2 2 8 4 4.7 W 2 SW 2 W 3 3 8 8 10 8.7 NW 3 N 4 NW 4 4 4 6 4 4.7 NW 3 NE 4 NE 2 5 2 4 6 4.0 NE 4 NE C» NE <•> 6 8 10 4 7.3 NE 6 NE 4 NE 3 7 0 2 o 1.3 NW 3 N 4 N 2 8 10 10 0 6.7 NE 2 N 3 N 4 9 4 2 10 5.3 N 3 SW 3 N 2 10 10 10 4 8.0 SW 2 NW 2 N 2 11 4 8 0 4.0 NE 2 N 3 NE 1 12 0 6 10 5.3 NW 1 NW 3 N 4 13 6 9 2 5.7 NE 3 NW 2 N 2 14 0 4 4 2.7 E 1 N 2 N 2 15 6 8 2 5.3 SE 2 W 4 SW 2 16 2 4 0 2.0 SW 3 SW 5 NW 2 17 2 6 0 2.7 SE 1 SW 4 W 1 18 8 4 2 •4.7 SW 2 S 3 SE 2 19 2 2 10 4.7 S 2 SW 4 W 2 20 10 9 6 8.3 NW 2 SW 1 N 3 21 4 4 0 2.7 NE 2 SE 2 E 1 22 2 2 2 2.0 E 1 E 2 SE 1 23 4 2 2 2.7 SE 2 S 3 NW 2 24 4 8 10 7.3 SW 2 W 3 NW 2 25 4 2 0 2.0 W 2 SW 3 E 2 26 8 6 8 7.3 SE 3 SW 3 W 3 27 8 10 10 9.3 S 2 SW 4 SW 2 28 10 6 7 7.7 SW 3 W 4 SW 2 29 10 10 2 7.3 SW 2 SW 5 SW 2 30 9 9 9 9.0 SW 2 SW 4 w 1 5.2 6.0 4.3 5.2 2.3 3.3 Mittel 2.6 2.3 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (# -)f A A) Niederschlag mehr als 0,2 mm . . „ B „ „ Niederschlag mindestens 0,1 mm . . „ n „ „ Schnee mindestens 0,1 mm (-)f) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (-*-) Keif (— ■) Glatteis (a^>) Nebel ( = ) Gewitter (nah [^, fern T) Wetterleuchten ( < ) 6 9 11 Q 6 1 April 1911. Beobachter Lampe. 107 Niederschlag Form und Zeit Höhe | der Schnee I decke in cm 7» 6.0 0.0 0.9* 0.3* 0.0 0.7 0.1 0.0 3.3 0.1 2.6 1 1.0 3.5 2.9 l tr. p )°ztw. —II, *#°zwt. i» — III + später -X-Oofta n, >tr.a + #0 31/2—4, #tr. ztw. p |0v.8»/4pztw.—III )tr. einz. zw. 8-9 a )°ZW. 8!/4 + 88/4 p in, ® tr. einz. ztw. a |i7i/4-8i/4p |0-1 ztw. a + p |n, ®°ztw. a — II, ®tr. ztw. p |n, ®° ztw. a + p |n, ®tr. einz. nach 61/2 p Monatssumme. = 2 n— 7 a .0 fr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 W i 11 d - Verteilung 7a 2p 9P Summe N 1 5 8 14 NE 3 3 4 13 E 2 1 2 5 SE 4 1 2 7 S 2 2 — 4 sw 8 11 4 23 w 2 4 6 12 NW 5 3 4 12 Still — ' — — — 108 Station Wiesbaden. l. 2. Luft<3 ruck Temperatur-Extreme (Barometerstand auf 0° und Normal- (abgelesen 9 p) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - OC OC 7a 2P 9P Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a ! 2p mittel mum mum renz 1 50.6 53.4 55.6 53.2 12.8 6.7 6.1 7.0 11.6 2 56.1 54.6 53.9 54.9 16.1 3.4 12.7 5.9 15.8 3 53.6 52.0 51.6 52.4 18.6 4.9 13.7 9.4 18.4 4 51.0 49.9 50.7 50.5 15.8 6.9 8.9 9.5 15.1 5 51.9 52.5 54.7 53.0 17.0 9.1 7.9 10.1 15.9 6 56.2 56.1 57.1 56.5 16.3 8.2 8.1 10.3 15.3 7 57.5 56.8 56.7 57.0 16.3 7.1 9.2 9.6 15.5 8 55.0 53.4 52.2 53.5 18.1 11.6 6.5 12.4 17.2 9 50.2 48.1 47.7 48.7 22.3 11.9 10.4 14.9 21.8 10 48.2 47.2 47.6 47.7 21.9 11.3 10.6 14.5 21.0 11 48.3 47.2 47.7 47.7 20.6 12.6 8.0 13.7 19.8 12 48.9 48.9 47.7 48.5 18.6 12.4 6.2 14.9 17.9 13 47.4 45.1 44.1 45.5 24.1 10.2 13.9 13.5 23.6 14 45.6 44.9 45.7 45.4 22.4 12.7 9.7 15.6 22.1 15 46.3 45.4 45.1 45.6 22.5 10.9 11.6 13.8 22.0 16 46.3 46.5 46.4 46.4 22.1 11.3 lo.s 15.9 17.2 17 46.8 45.9 45.9 46.2 21.4 14.4 7.0 14.9 20.4 18 46.5 46.7 47.7 47.0 20.1 13.7 6.4 14.6 18.9 19 50.2 49.9 49.4 49.8 16.1 8.5 7.6 10.0 12.1 20 50.3 50.3 51.9 50.8 15.8 10.1 5.7 11.4 13.8 21 53.8 53.0 52.8 53.2 15.9 9.1 6.8 10.6 15.2 22 52.8 51.5 51.4 51.9 18.0 4.5 13.5 9.5 17.2 23 51.7 50.9 52.0 51.5 18.8 9.2 9.6 11.4 18.5 24 53.8 55.1 55.2 54.7 18.7 11.1 7.6 14.0 16.5 25 54.3 52.9 52.2 53.1 20.0 13.1 6.9 14.0 18.8 26 52.1 50.8 50.9 51.3 21.3 13.1 8.2 14.5 20.5 27 52.6 52.7 54.2 53.2 21.3 10.4 10.9 13.9 20.7 28 54.5 54.1 54.4 54.3 22.2 12.7 9.5 15.7 20.8 29 52.7 51.4 50.2 51.4 22.9 14.3 8.6 17.8 21.5 30 49.7 49.2 49.4 49.4 25.2 14.0 11.2 18.5 23.4 31 50.9 50.1 51.7 50.9 24.3 15.4 8.9 19.5 23.0 Monats- 51.2 50.5 50.8 50.8 19.6 10.5 9.1 12.9 18.4 Kittel PENTADEN-UBEESICHT Luftdruck Lufttemperatur Bewölkung Niederschlag P e n t a d e Summe Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel 1— 5. Mai 264.0 52.8 54.7 10.9 32.4 6.5 1.8 6.-10. „ 263.4 52.7 72.7 14.5 26.3 5.3 0.3 11.-15. „ 232.7 46.5 82.7 16.5 29.0 5.8 16.9 16.-20. , 240.2 48.0 72.4 14.5 42.0 8.4 14.4 21.— 25. „ 264.4 52.9 69.1 13.8 35.6 7.1 9.2 26.— 30. „ 259.6 51.9 89.9 18.0 18.8 3.8 0.9 Mai 1911. 4. Beobachter Lampe. 109 5 temperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit mm 0 'o Tag 9P Tages- 7a 2P 9p Tages- 7a 2P 9P Tages- mittel ruittel mittel 7.7 82 5.9 4.9 5.8 5.5 78 48 73 66.3 1 9.8 10.3 6.1 7.1 7.2 6.8 88 54 80 74.0 2 11.3 12.6 6.5 7.6 8.0 7.4 74 48 80 67.3 3 10.0 11.2 7.8 7.6 8.6 8.0 88 59 94 80.3 4 11.8 12.4 7.7 6.5 5.8 6.7 83 48 57 62.7 5 10.7 11.8 6.7 4.9 5.6 5.7 72 38 58 56.0 6 12.6 12.6 6.3 7.1 6.3 6.6 70 :>4 58 60.7 7 14.5 14.6 7.0 8.6 8.7 8.1 65 59 71 65.0 8 15.1 16.7 8.8 8.3 8.4 8.5 70 43 66 59.7 9 16.2 17.0 8.8 8.6 10.2 9.2 72 47 74 64.3 10 15.3 16.0 9.7 10.8 10.3 10.3 83 62 80 75.0 11 13.1 14.8 9.9 10.8 9.5 10.1 78 71 86 78.3 12 18.1 18.3 10.1 8.9 10.2 9.7 88 41 66 65.0 13 15.3 17.1 10.7 10.9 11.8 11.1 81 55 91 75.7 14 15.1 16.5 10.0 9.7 10.0 9.9 86 50 78 71.3 15 15.3 15.9 10.7 13.1 11.7 11.8 80 90 90 86.7 16 16.1 16.9 12.1 12.5 12.2 12.3 96 70 89 85.0 17 15.6 16.2 10.3 9.4 9.1 9.6 84 57 68 69.7 18 11.4 11.2 6.5 7.1 7.6 7.1 70 67 76 71.0 19 11.9 12.2 7.8 8.3 7.7 7.9 78 71 74 74.3 20 9.1 11.0 5.9 5.4 6.2 5.8 62 42 72 58.7 21 13.1 13.2 6.5 6.5 7.5 6.8 74 45 67 62.0 22 14.3 14.6 8.1 7.9 8.2 8.1 81 51 67 66.3 23 14.2 14.7 9.2 10.1 11.4 10.2 78 72 95 81.7 24 14.9 15.6 10.6 10.7 10.8 10.7 90 66 86 80.7 25 15.6 16.6 9.1 7.5 8.4 8.3 74 42 63 59.7 26 16.0 16.6 8.9 9.5 9.7 9.4 76 52 72 66.7 27 15.6 16.9 10.1 11.8 11.1 11.0 76 65 84 75.0 28 18.4 19.0 10.6 11.5 10.5 10.9 69 61 66 65.3 29 20.6 20.8 11.3 13.6 12.1 12.3 71 64 67 67.3 30 17.4 19.3 9.3 10.6 10.5 10.1 55 51 71 59.0 31 14.0 14.9 l 8.7 9.0 9.1 8.9 77.1 56.2 74.8 69.4 Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit . 757.5 25.2 13.6 96 7. 30. 30. 17. 744.1 13. 3.4 2. 4.9 1. 6. 38 6. 13.4 21.8 8.7 58 Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im '. „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mi „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder me „ „ Eistage (Maximum unter 0°) „ „ Frosttage (Minimum unter f Kittel) ttel) tir) 1 5 ) „ „ Sommertage (M. iximum 25,0° oder mehr) . ... 1 HO Station Wiesbaden. 6. Monat Bewölkung Wind Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bew ölkt = 10 Windstille = 0 Orkan == 12 7a 2p 9p Tages- mittel 7a 2P 9p 1 7 8 8 7.7 NW 3 NW 3 NW 2 2 n 7 2 3.7 NW 2 S 3 SE 1 3 10 6 2 6.0 SE 2 S 2 SW 1 4 4 10 10 8.0 SW 3 SW 3 w 1 5 10 7 4 7.0 N 1 N 4 N 2 6 6 3 8 5.7 NW 2 NW 4 M 4 7 2 4 10 5.3 NE 3 NE 3 N 4 8 10 7 4 7.0 N 3 NE 3 N 4 9 2 3 4 3.0 NE 3 E 4 NE 2 10 2 4 10 53 NE 3 W 3 NE 2 11 10 4 7 7.0 SE 1 NE 3 NE 2 12 9 10 4 7.7 SE 2 SE 4 NE 2 13 4 2 7 4.3 NE 1 E 1 0 U 2 7 10 6.3 W 1 SW 2 NW 2 15 3 6 2 3.7 S 2 SE 3 N 2 16 8 10 10 9.3 SE 2 SE 3 0 17 10 6 10 8.7 E 2 SE 2 0 18 9 8 2 6.3 N 2 N 4 N 4 19 10 9 10 9.7 N 3 NW 3 NW 4 20 9 7 8 8.0 NW 2 N 4 N 2 21 4 0 0 1.3 NW 4 NW 5 NW 2 22 8 8 6 7.3 SE 2 W 3 N 4 23 10 8 10 9.3 SW 2 NW 3 0 24 9 10 10 9.7 SW 1 N 1 SW 1 25 7 8 9 8.0 N 2 SE 2 NE 1 26 6 2 0 2.7 NE 2 E 4 NE 2 i 2 27 0 4 2 2.0 NE 2 E 4 N 28 6 4 4 4.7 N 1 NE 2 NE 2 29 6 2 6 4.7 NE 3 NE 4 N 4 30 0 8 6 4.7 NE 2 NE 4 NE 3 31 0 6 8 4.7 NE 3 NE 4 NE 4 6.0 6.1 6.2 61 2.2 3.1 Mittel 2.5 2.1 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (§■)( AA) Niederschlag mehr als 0,2 mm ..,,„„„ Niederschlag mindestens 0,1 mm ..„„„„ Schnee mindestens 0,1 mm (-)£) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (-Q_) Reif (._.) Glatteis (s\s) Nebel (=) Gewitter (nah K, fern "J") Wetterleuchten ( < ) 8 12 12 I 8 8 1 Mai 1911. Beobachter Lampe. 111 8. Höhe 7» mm Niederschlag Form und Zeit 0.0 1.8 0.3 1.8 10.3 4.8 12.5 1.9 6.6 0.4 2.2 0.4 0.5 43.5 »051/2-81/4 p 0.0 — itr. einz. 529-534 p, #tr. zw. S3/4 p— III + später l«v. 71/4 a ztw.— II, # 1 seh. 313-3« p [# i-n »o-i ztw. 348-408 + # tr. ztw. p, # ° 951- 1023 4- später Sn. %^'xs. 4 p — abds. >o-i 123-4 p + ztw.— 6, #0 73/4-111 ztw. >° 73/4-9 a, #° 552—633 p + # 1 943-955 p [#° ztw. p ) 0 seh. zw. 1 105-1 14o a, £ 2 sch. mit A 1235—1243, |0 83/4p-IIH- —920 p in, #°11/2P— II, #°H— III mit kl. Unterbr. 11, ®0sch. ztw.ZW. 111,4— II, #0 556 — 621 p Monatssumme. 05 ^S fr T 405-41/2 p [SW— NE j-a-TSE— NE 313-330 p, TSE Ine 94*5- 101/2 p TSW-NE 130-23/4 p -c^KNW-SE327-6'4p Ki.W 1006 p T 1245 p Ti.E5i6— 6i/op T554-61/4P [E-N 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind ■Verteilung 7a 2p 9p Summe N 6 4 10 20 NE 9 7 9 25 E 1 4 — 5 SE 5 5 1 11 S 1 2 — 3 SW 3 2 2 7 w 1 2 1 4 NW 5 5 4 14 Still — 4 4 112 Station Wiesbaden, l. Monat 3. Tag Luftdruck (Barometerstand auf 0 ° und Normal- schwere reduziert) 700 mm + 7a 2P 9P Tages- mittel Temperatur-Extreme (abgelesen 9 p) 0C Maxi- mum Mini- mum Diffe- renz 7a Luft- »C 2 p 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Monats- Mittel 53.5 54.3 55.2 51.3 20.9 57.3 55.6 54.6 55.8 23.0 54.4 52.6 52.4 53.1 25.2 53.9 54.2 55.6 51.6 24.4 57.7 56.7 57.8 57.4 27.0 59.3 58.9 58.8 59.0 26.9 59.9 59.3 •r»9.1 59.4 25.9 58.8 57.0 54.8 56.9 23.0 50.2 44.5 46.6 47.1 26.1 48.6 4S.3 49.5 48.8 17.7 51.2 50.8 51.1 51.0 18.1 50.9 49.4 48.6 49.6 19.8 46.7 44.1 43.9 44.9 21.5 47.1 47.7 50.8 48.5 16.3 52.4 53.4 56.8 54.2 13.3 58.6 56.7 55.0 56.8 19.6 52.4 49.9 48.0 50.1 19.0 47.6 47.7 49.6 48.3 20.5 49.5 47.2 47.1 47.9 20.3 47.1 48.9 52.0 49.3 22.0 55.8 56.8 57.5 56.7 21.5 57.4 55.6 54.5 55.8 22.6 52.4 49.8 48.0 50.1 25.5 46.5 48.0 50.4 48.3 20.5 51.5 50.9 51.0 51.1 19.6 52.3 51.9 53.6 52.6 21.1 54.3 56.2 59.0 56.5 17.3 61.5 60.3 60.0 60.6 21.0 59.8 57.7 55.9 57.8 24.3 51.9 48.3 48.3 49.5 24.4 53.4 52.4 52.8 52.9 21.6 14.8 6.1 15.0 8.0 15.7 9.5 15.8 S.6 13.7 13.3 13.0 13.9 15.1 10.8 12.9 10.1 11.3 14.8 8.6 9.1 8.3 9.8 6.4 13.4 9.0 12.5 9.6 6.7 8.1 5.2 7.7 11.9 9.0 10.0 14.3 6.2 13.5 6.8 12.4 9.6 12.4 9.1 12.7 9.9 13.4 12.1 14.3 6.2 11.9 7.7 11.6 9.5 10.8 6.5 10.7 10.3 13.7 10.6 12.1 12.3 11.9 9.7 PENTADEN-ÜBERSICHT 15.8 15.5 16.6 19.1 21.9 23.8 17.1 23.1 16.8 26.4 17.2 18.9 25.9 25.3 17.0 21.6 15.1 25.1 11.1 17.1 11.4 16.7 11.5 18.8 12.5 20.9 11.1 15.2 8.7 11.1 11.2 18.4 13.9 17.4 17.1 19.5 15.4 19.5 15.1 17.9 14.2 19.7 15.6 21.7 16.1 24.9 17.3 18.6 14.6 18.2 13.6 20.6 11.0 16.3 12.9 20.3 16.1 23.4 17.2 23.3 14.6 20.4 Luftdruck Lufttemperatur Bewö k u n g Niederschlag Pentade Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 31. Mai— 4. Juni 268.7 53.7 93.6 18.7 33.4 6.7 (i.O 5.- 9. „ 279.8 56.0 96.1 19.2 11.0 2.2 0.5 10.-14. „ 242.8 48.6 67.4 13.5 21.0 4.2 0.0 15.-19. „ 257.3 51.5 75.3 15.1 42.3 8.5 16.3 20.— 24. „ 260.2 52.0 84.5 16.9 3S.7 7.7 3.3 25.-29. „ 278.6 55.7 80.1 16.0 39.0 7.8 7.6 Juni 1911. 4 . Beobachte] • L a m p e. 113 temperatnr Absolute Feuchtig keit Relative Feuchtigkeit mm °l 0 Tag 9p Tages- mittel 7a 2p 9P Tages- mittel 7a 2p 9P Tages- mittel 18.1 17.8 11.5 9.8 7.9 9.7 86 59 52 65.7 1 17.8 18.2 8.2 9.8 9.4 9.1 62 50 62 58.0 2 17.6 18.9 9.0 12.6 13.3 11.6 64 58 89 70.3 3 18.8 19.4 13.0 14.6 14.2 13.9 90 70 88 82.7 4 18.0 19.8 12.6 12.0 11.4 12.0 89 47 75 70.3 5 19.4 20.5 11.6 11.6 11.5 11.6 80 47 68 65.0 6 18.1 20.1 11.0 12.0 9.5 10.8 68 50 62 60.0 7 17.5 18.4 9.9 11.6 10.6 10.7 69 61 71 67.0 8 11.5 17.3 10.6 12.6 8.6 10.6 83 54 70 69.0 9 12.1 13.1 5.9 6.6 6.4 6.3 60 46 61 55.7 10 12.5 13.3 6.8 6.3 6.8 6.6 67 45 63 58.3 11 13.3 14.2 7.4 7.1 8.3 7.6 74 45 73 64.0 12 14.1 15.4 8.5 8.5 9.2 8.7 79 47 77 67.7 13 9.6 11.4 7.2 6.1 7.2 6.8 73 48 82 67.7 14 10.8 10.4 7.3 7.8 8.3 7.8 87 79 87 84.3 15 14.2 14.5 8.4 9.1 9.5 9.0 85 58 79 74.0 16 16.5 16.1 9.3 12.5 13.5 11.8 79 85 97 87.0 17 16.7 17.5 13.9 13.5 12.4 13.3 96 80 88 88.0 18 16.1 16.8 11.6 12.3 11.2 11.7 89 73 82 81.3 19 15.4 16.0 11.8 9.5 9.8 10.4 92 63 76 77.0 20 16.3 16.6 9.0 9.2 9.6 9.3 75 54 69 66.0 21 15.6 17.1 10.5 10.5 10.5 10.5 80 54 80 71.3 22 16.9 18.7 10.9 11.3 13.4 11.9 80 48 94 74.0 23 14.3 16.1 12.6 11.3 11.2 11.7 86 71 93 83.3 24 15.4 15.9 11.0 12.6 11.5 11.7 89 81 88 86.0 25 15.6 16.4 9.6 9.3 9.1 9.3 83 51 68 67.3 26 11.7 12.7 8.3 8.1 9.6 8.7 85 59 95 79.7 27 16.8 16.7 9.3 10.2 11.6 10.4 85 57 81 74.3 28 17!1 18.4 10.6 11.1 11.8 11.2 78 52 82 70.7 29 16.7 18.5 12.2 11.5 11.0 11.6 84 54 77 71.7 30 15.6 i 165 10.0 10.4 10.3 10.2 80.0 58.2 77.6 1 71.9 Maximum am Minimum am Diffi 'renz 761.5 28. 718.9 13. 17 .6 Lufttemperatur 27.0 5. 6.4 12. 20 .6 Absolute Feuchtigkeit . 14.6 4. 5.9 10. 8 .7 Relative Feuchtigkeit . 97 17. 45 11. 12. 52 Grösste tägliche Niederschlagshöhe 9.1 am 16. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im IV littel) 5 „ „ trüben Tage (über 8,0 im Mit 9 „ „ Sturmtage (Stärke 8 oder nieh r) — • „ „ Eistage (Maximum unter 0°) — „ „ Frosttage (Minimum unter 0°) — „ „ Sommertage (Maximum 25,0° < >der mehr) . 6 Jahrb. (1. nass. Ver. f. N at. 65, 1 )12. 1t ) 1U Station Wiesbaden. 6. Monat 7. Tag Bewölkung ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt =10 Wind Richtung und Stärke Windstille = 0 Orkan == 12 7a 2p 9P Tages- mittel 7a 2p 9p 1 2 3 4 5 10 8 8 10 1 10 2 6 4 7 8 4 10 6 6 9.3 4.7 8.0 6.7 4.7 NE 2 NE 3 NE 2 S 1 SW 2 N 2 E 4 SE 3 SW 1 NE 2 NE 4 NE 3 N 1 SW 3 N 1 6 7 8 9 10 2 1 0 0 3 4 0 2 3 3 6 0 0 1 4 4.0 0.3 0.7 1.3 3.3 SW 1 NW 2 W 3 N 1 N 2 SE 2 N 3 NW . 3 NW 2 NE 3 NE 1 N 1 N 1 NW 3 N 2 11 12 13 14 15 0 0 6 2 10 5 4 8 9 10 0 2 10 10 7 1.7 2.0 8.0 7.0 9.0 NW 2 NW 2 N 1 W 2 W 2 NW 3 NW 2 W 1 NW 4 NW 1 NW 2 N 1 NE 3 NW 2 NW 2 16 17 18 19 20 6 9 10 10 9 4 10 8 10 6 6 10 9 8 9 5.3 9.7 9.0 9.3 8.0 E 2 SW 2 ... 0 NE 1 SW 2 S 1 E 2 SW 2 SW 2 SW 5 SW 1 ... 0 SW 1 SW 4 NW 3 21 22 23 24 25 4 8 8 10 10 8 6 6 10 10 8 8 10 6 8 6.7 7.3 8.0 8.7 9.3 W 2 W 1 SW 2 SW 2 SE 1 W 2 S 2 SW 2 SW 5 SE 3 NW 2 SW 1 ... 0 SW 2 S 2 26 27 28 29 30 6 10 6 9 9 6 8 9 6 10 8 8 9 4 10 6.7 8.7 8.0 6.3 9.7 SW 2 SW 2 W 2 SW 1 SW 2 SW 4 W 3 SW 3 SW 2 SW 4 W 3 W 2 SW 1 SW 2 SW 4 6.2 6.5 6.5 6.4 1.7 2.6 Mittel 2.1 1.9 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . .(#-)<• A A) Niederschlag mehr als 0,2 mm . . „ „ „ „ Niederschlag mindestens 0,1 mm . . „ „ „ „ Schnee mindestens 0,1 mm (-)f) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (-Q-) Reif (— ■) Glatteis (ff^>) Nebel (=) Gewitter (nah R, fern T) Wetterleuchten (<) 9 12 13 1 5 Juni 1911. Beobachter L a m p e. 115 8. Höhe 7« mm Niederschlag Form und Zeit Höhe der Schnee decke 4.2 0.3 1.5 0.5 0.0 1.7 9.1 5.0 0.5 0.0 3.2 1.8 0.0 2.0 3.8 33.7 Mi, #°I— 7x/2a + ztwa >tr. 428— 488 p ) n )tr. 353— 418 -f. 00 508-613 p ) tr. zw. 81/2 p —III [Erbsengrösse) )2 sch. 638—643, ^o 644 _ 655 p (638_64i p strichweise ▲ >o 71/4-SV2 a, #o-i 10 a-II m. kurz. Unterbr., [@° ztw.— 51/2 p >»ztw.a, #°- 1 v. 4»/4—7 p )tr. ofta— 1 p, ®°scb. of'tp >tr. seh. 730— 735 p )0Sch. 121/4— 12Wp 0.1 1 1 53/4—600 p, % 2 gCh. 623 _632 p 1° 7!/4 a — 1 p ztw. itr. einz. zw. I — II )0I-8i/4a + ztw.— 12 a. #o-i0ftp |«V. 3»/4-43/4l» Monatssumme. K SE-W357 51/ip T i. N. 1203 p -Ol. [7 458-6 p ^ NE-SW mehrereDonner 401-418 p im w. T 710 i. N.W. Donner 628- 633 p [W— E 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Wind- Verteilung 7a 2p 9p Summe N 3 2 6 11 NE 4 2 4 10 E 1 2 — 3 SE 1 3 — 4 S 1 2 1 4 sw 10 10 9 29 w 6 3 2 11 NW 3 6 6 15 Still 1 — 2 3 10* 116 Station W i e s b a d en. l. 2. Monat 3. Luftdruck Tcmpcratur-Extrciue (Barometerstand auf 0 0 und Normal- (abgelesen 9 p) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - 0C 0C 7a 2p 9p Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2p mittel mum mum renz 1 47.6 45.9 47.9 47.1 18.8 13.4 5.4 13.5 18.1 2 48.6 49.2 53.0 50.3 20.4 13.7 6.7 16.3 19.5 3 57.8 59.4 62.2 59.8 19.2 7.5 11.7 11.9 13.3 4 64.3 63.3 63.1 63.6 20.0 6.4 13.6 10.8 18.7 5 63.5 62.1 61.5 62.4 23.2 9.4 13.8 13.2 22.3 6 61.2 59.2 58.0 59.5 25.7 13.5 12.2 17.4 24.5 7 58.9 57.9 57.6 58.1 28.3 13.9 14.4 18.0 27.5 8 57.9 57.5 57.4 57.6 29.3 15.8 13.5 20.0 29.0 9 59.8 59.6 60.5 60.0 22.9 16.8 6.1 17.4 22.3 10 62.2 61.2 61.5 61.6 22.9 13.6 9.3 16.3 22.0 11 61.5 59.6 58.8 60.0 26.7 13.1 13.6 16.9 25.1 12 59.3 57.8 58.0 58.4 28.4 15.9 12.5 19.5 26.7 13 57.9 56.2 56.8 57.0 28.6 18.4 10.2 20.8 26.8 14 57.5 55.7 54.8 56.0 29.0 15.4 13.6 18.6 28.2 15 54.9 54.4 54.0 54.4 23.0 16.0 7.0 16.5 21.5 16 53.8 51.0 49.9 51.6 21.5 13.7 7.8 15.2 20.x 17 49.3 48.6 47.8 48.6 23.7 15.1 8.6 16.6 22.0 18 48.2 46.3 48.5 47.7 27.7 12.5 15.2 15.6 27.2 19 52.8 53.7 55.2 53.9 26.5 13.9 12.6 16.7 26.0 20 58.7 58.5 59.8 59.0 27.0 14.5 12.5 18.5 25.9 21 61.5 60.3 60.3 60.7 29.7 15.2 14.5 18.3 28.8 22 60.4 58.4 57.4 58.7 31.6 15.9 15.7 19.1 31.3 23 56.7 53.8 52.0 54.2 34.5 17.7 16.8 20.3 33.7 24 54.7 52.9 52.0 53.2 30.8 20.9 9.9 21.6 30.3 25 52.3 50.6 51.4 51.4 30.7 19.4 11.3 20.1 30.2 26 51.2 50.6 51.1 51.0 30.8 17.8 13.0 21.1 29.5 27 54.3 53.6 53.8 53.9 32.3 19.9 12.4 22.5 31.5 28 54.5 52.4 52.6 53.2 35.4 22.9 12.5 21.1 34.4 29 54.0 52.9 52.2 53.0 32.6 18.9 13.7 21.6 32.1 30 52.4 51.7 51.5 51.9 34.2 20.6 13.6 23.3 28.8 31 51.3 50.3 51.2 50.9 32.0 18.7 13.3 22.3 31.3 Monats 56.1 55.0 55.2 55.4 27.3 15.5 11.8 18.2 26.1 Nitlel PENTADEN-UBERSICHT Luftdruck Lufttemperatur Bewölkung Niederschlag Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 30. Juni — 4. Juli 270.3 54.1 76.0 15.2 35.0 7.0 4.0 5.- 9. , 297.6 59.4 99.2 19.8 7.6 1.5 — 10.— 14. , 293.0 58.6 105.1 21.0 10.0 2.0 0.5 15.— 19. „ 256.2 51.2 96.8 19.4 27.7 5.5 0.0 20.— 24. „ 285.8 57.2 118.5 23.7 6.3 1.3 0.0 25.-29. „ 262.5 52.5 127.7 25.5 18.9 3.8 6.2 Juli 1911. 4. Beobachter La in p 5 e. 117 temperatnr Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit nun °/ 0 Tag 9 p II Ta.ff; i mittel 7a 2P 9 p II Tages- mittel 7a 2P l 9p Tages- mittel 15.4 15.6 10.6 12.4 11.2 11.4 93 80 86 86.3 1 14.1 16.0 10.9 11.4 8.9 10.4 79 68 75 74.0 2 11.8 12.2 8.4 8.6 8.4 8.5 81 76 83 80.0 3 r_'.7 13.7 8.1 9.2 8.5 8.6 81 57 78 73.0 4 15.9 16.8 8.5 10.0 10.3 9.6 75 50 77 67.3 5 19.6 20.3 10.1 12.3 13.1 11.8 68 54 78 66.7 6 20.4 21.6 12.0 14.3 14.0 13.4 78 53 79 70.0 7 19.9 22.2 13.8 12.5 13.1 13.1 79 42 76 65.7 8 16.8 18.3 10.5 9.4 9.5 9.8 71 47 67 61.7 9 15.5 17.3 8.0 8.0 9.0 8.3 58 41 68 55.7 10 21.5 21.2 9.8 11.0 11.0 10.6 69 47 58 58.0 11 21.8 22.4 12.3 13.4 13.7 13.1 73 52 71 65.3 12 19.1 21.4 13.5 14.1 13.4 13.7 74 54 82 70.0 13 22.3 22.8 13.1 ' 12.5 11.9 12.5 83 44 60 62.3 14 18.0 18.5 10.7 12.1 12.5 11.8 76 64 81 73.7 15 18.0 18.0 8.5 9.3 10.0 9.3 66 51 65 60.7 16 16.6 18.0 10.3 11.4 11.4 11.0 73 58 81 70.7 17 20.6 21.0 10.7 11.8 11.8 11.4 81 44 65 63.3 18 21.3 21.3 12.2 11.1 11.3 11.5 86 45 61 64.0 19 20.2 21.2 11.6 12.3 12.0 12.0 73 50 68 63.7 20 20.9 22.2 11.9 13.0 12.7 12.5 77 45 69 63.7 21 23.2 24.2 12.1 13.6 14.6 13.4 74 40 69 61.0 22 21.3 25.6 13.3 14.8 13.8 14.0 75 39 61 58.3 23 24.6 25.3 15.2 15.5 15.4 15.4 80 48 67 65.0 24 23.7 24.4 15.7 17.2 15.5 ! 16.1 90 54 72 72.0 25 22.6 24.0 14.6 16.0 15.3 15.3 78 52 75 68.3 26 24.5 25.8 16.0 16.0 15.1 15.7 79 47 66 64.0 27 24.5 26.9 16.4 17.7 16.5 16.9 74 44 73 63.7 28 26.3 26.6 15.1 15.5 14.4 15.0 79 43 57 59.7 29 24.6 25.3 15.9 15.6 15.1 15.5 75 54 66 65.0 30 24.7 25.8 14.2 16.3 15.4 15.3 71 48 66 61.7 31 20.2 21 .2 II 12.1 12.8 12.5 12.5 76.5 51.3 71.0 66.3 Maximum am Minimum am Differenz 764.3 4. 745.9 1. 18.4 Lufttemperatur 35.4 28. 6.4 4. 29.0 Absolute Feuchtigkeit . 17.7 28. 8.0 10. 9.7 Relative Feuchtigkeit . 93 1. 39 23. 54 6.0 a in 25. 1- L i > „ Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr) . . . 2 118 Station Wiesb f aden. Monat 7. B e wo I k 11 II g Wind )■ Richtung1 und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = 10 Windstille = 7» 2p 9p Tages- mittel 7a 2P 9P |i 1 10 10 10 10.0 SW 1 SW 3 W 2 " 2 4 10 8 7.3 W 3 SW 2 W 3 3 2 7 10 6.3 W 2 NE 2 NW 1 4 0 3 2 1.7 • • • 0 E 2 NE 2 5 0 2 1 1.0 . . . 0 NE 3 ... 0 6 0 1 0 0.3 NE 1 NE 2 NE 1 W 2 NW 1 7 0 2 2 1.3 NE 1 E 2 8 3 2 0 1.7 SW 2 W 2 9 6 2 2 3.3 NW 3 N 3 NW 2 10 2 0 0 0.7 SE 4 N 4 NE 2 11 0 2 0 0.7 W 2 NW 2 NW 1 12 2 2 0 1.3 NW 1 N 1 N 3 13 ü 8 4 4.0 W 1 N 2 NW 2 14 3 3 4 3.3 • • • 0 NE 2 NW 3 15 6 0 9 5.0 NW 3 NW 3 NW 2 16 8 8 9 8.3 NW 2 W 3 NW 3 17 6 8 6 6.7 NW 2 NW 3 W 2 18 4 6 8 6.0 SW 1 W 4 NW 2 19 2 1 2 1.7 w 2 SW 3 NW 2 20 2 0 2 1.3 NW 1 NW 2 N 1 21 0 2 2 1.3 SW 2 SE 2 S 2 22 1 1 1 1.0 s 1 E 1 SW 2 23 0 0 0 0.0 • * • 0 SE 3 SW 2 24 6 0 2 2.7 SW 3 N 2 N 1 25 4 6 8 6.0 N 2 SW 3 NE 1 26 2 4 4 3.3 SE 2 W 2 SW 1 27 4 1 2 2.3 E 1 SE 3 NE 2 28 6 4 8 6.0 NE 3 NE 2 NE 1 29 2 0 2 1.3 SE 2 SE 3 NE 3 30 0 8 6 4.7 NW 1 NW 3 NE 2 31 8 3 8 6.3 NE 2 E 3 NE 1 3.0 3.4 3.9 3.4 1.6 2.5 1.8 Mittel 2.0 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (# -)£ A A) Niederschlag mehr als 0,2 mm . . „ „ r „ Niederschlag mindestens 0,1 mm ..„„„„ Schnee mindestens 0,1 mm (-)£) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (^_) Reif (.-^) Glatteis (s\s) Nebel (==) Gewitter (nah K, fern X) Wetterleuchten ( < ) 5 6 Juli 1911. Beobachter Lampe. 119 1.5 2.1 0.0 0.4 0.0 0.0 6.0 0.2 0.0 0.0 10.7 Niederschlag Form und Zeit >n, @° 1 + oft ztw.— II 4- ztw.- III. )0 20ö— cos p @ tr. einz. ztw. p (0-1 1259-ll/4 p |0-10p ■78/4 p 0.5 ® tr. einz. zw. i/20 4- */a7 p 0.0 — i tr. einz. zw. 4—5 p tr zw. 63/4 4- 7 a n, ® * 3">— 3» p |o seh. 312-315 4- ®o 520—529 p |tr einz. ztw. p Monatssumme. 9. Höhe der .Schnee decke in cm 7» R 12r-- p (TZW.13& 21/4 pE N IT 63/4 7>4pNE 3W R<>514p— 6V2P [NE-SW ) Nebel { = ) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten • • (O 3 3 3 2 ] Bewölkung Wind Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = 10 Windstille = 0 Orkan == 12 7a 2p 9p Tages- mittel 7» 2P 9p 1 0 0 0 0.0 NE 3 SE 2 NE 1 2 10 6 2 6.0 E 1 E 2 NE 2 3 1 4 10 5.0 NW 1 NE 3 NW 4 4 8 6 6 6.7 NW 2 SW 2 NW 2 5 2 4 2 2.7 NW 2 NW 3 SE 2 6 6 6 2 4.7 S 2 W 2 NW 2 7 0 1 1 0.7 NW 1 SW 1 N 1 8 0 0 0 0.0 NE 2 NE 3 NE 2 9 0 0 0 0.0 NE 1 NE 2 NE 1 10 0 0 0 0.0 NE 1 NE 1 NE 1 11 0 3 0 1.0 NE 1 NE 3 NE 3 12 0 1 0 0.3 NE 2 NE 3 NE 3 18 0 0 0 0.0 N 1 NE 2 NE 1 14 0 4 10 4.7 N 1 NE 2 NW 1 15 8 10 8 8.7 NW 3 NW 3 NW 2 16 10 8 8 8.7 NW 3 N 4 NW 3 17 10 7 4 7.0 NW 3 NW 3 NW 2 18 2 8 8 6.0 SW 2 W 3 SW 1 19 0 6 8 4.7 W 1 NW 3 N 2 20 1 7 0 2.7 N 2 N 2 N 1 21 10 2 8 6.7 N 1 SW 2 SW 2 22 2 8 6 5.3 NE 1 SW 2 NE 1 28 10 8 8 8.7 SE 1 E 1 • N 1 24 0 4 0 1.3 NW 1 N 2 NE 2 25 6 10 4 6.7 SE 1 NW 3 NW 1 26 2 7 0 3.0 W 1 W 2 NW 1 27 4 1 0 1.7 ... 0 W 3 W 1 28 2 0 0 0.7 W 1 S 1 . . . 0 29 9 9 10 9.3 W 1 W 2 N 2 30 8 9 10 9.0 NW 2 NW 2 N 2 31 2 2 0 1.3 NW 1 NW 3 N 2 3.6 4.5 3.7 4.0 1.5 2 3 Mittel 1.8 1.7 August 1911. Beobachter L a m p e. 123 9. Höhe 7» mm Niederschlag Form und Zeit 0.0 0.0 0.0 0.0 4.5 8.3 8.8 (Strichweise #°zw. 7 + 71/2 a) #0557— 602 p itr. einz. zw. ll'/2 -f 12 a vereinzelt #tr. zw. 1 -f- l'/a P 21.6 ) tr. 730— 735 a j 0 21« _ 22i) 01-2 221 2 1:{ p jO-igiSa— lp, ®0 53/4-6i/2 P jon > 1 • 2 128—20* p, • ° + oft # 1 sch. 201—323 p Monatssumme. ^0 213-4 pW-E. 336_345 02346—400, @04oi_408P) Ainzw.355— 3S8p )0früh |0 101/4 a —121/4 P in in, #° oft a. #2 seh. 12Ö—129 4. ^o_oi/4 p ><>83/4— III ztw. jo- 151/4— 8 p )n in |n, ®0>1 mit wenig Unterbr. a — 1 p, |°ztw. a + p | tr. ztw. p |tr. ztw. a, @°ztw. p, #161/2— 8 p Monatssumme. .trp u^llf f-o-P;»NW-SE 3i6-4i/4 p,) Nebel (==) Gewitter (nah K, fern T) Wetterleuchten (<) 11 12 15 13 1 Oktober 1911. Beobachter Lampe. 131 9. Niederschlag Höhe 7» mm Form und Zeit Höhe der Schnee- decke in cm 7» Bemer- kungen bc C3 H 7.8 !®ii, ®oztw. a + ®o-ioftp 2.0 — 0.5 ®n, #H + ztw. a —II + oft p— III 4.4 ®n. #oi_si/4a 0.1 — — ■ #o-i oft a— II 3.6 1.5 0.1 4.4 2.8 0.2 1.1 6.5 1.9 2.0 58.9 m, >oi— Sa #n, ü0'1 v. 8 j> — III + später ® tr. ztw. a #°l»/.i— II— 3 p ® n, ®° ztw. a— II — III + später ®ii, ®°ztw. a — II + p ©Oütw.a-II, ®°oftp— 6»/ il» ®0ofta-II -f- ztw. p Monatssumme. r\ =ifr.— I [E=o_9i/2a n.=0I=i \ =oabds. = on-f I ■ 2 fr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind- Verteilung . 7a 2p 9p Summe N 4 3 6 13 NE 7 6 7 20 E — 1 1 SE S sw 4 5 1 10 9 10 5 24 w — 1 5 6 NW 6 3 4 13 Still 1 2 3 6 12* 132 Station Wiesba den. 1. 2. Monat 3. Luftdruck Temperatur-Extreme (Barometerstand auf 0° und Normal- (abgelesen 9 p) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - 0C oC 7a 2p 9p ! Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2p i niittel mum mum renz 1 56.9 57.3 59.0 57.7 9.9 2.0 7.9 2.4 9.8 2 58.1 56.1 55.5 56.6 4.8 0.0 4.8 0.7 4.8 3 56.4 57.1 57.3 56.9 7.0 1.2 5.8 1.7 6.9 4 56.1 54.5 54.5 55.0 10.1 1.6 8.5 2.3 7.9 5 48.6 45.9 45.8 46.8 13.6 9.1 4.5 10.4 13.1 6 50.1 50.7 53.3 51.4 11.2 6.2 5.0 6.9 10.8 7 55.9 56.2 56.4 56.2 8.6 4.1 4.5 5.4 8.4 8 55.1 52.0 48.2 51.8 8.2 0.1 8.1 0.5 8.0 9 46.0 44.7 46.1 45.6 8.1 4.0 4.1 4.7 7.9 10 48.7 49.6 50.9 49.7 8.0 5.0 3.0 5.7 7.9 11 52.1 52.2 52.6 52.3 8.4 3.7 4.7 4.4 8.2 12 48.5 47.8 48.0 48.1 7.3 4.5 2.8 4.8 6.8 13 51.2 54.6 59.9 55.2 9.6 6.9 2.7 7.2 9.6 14 64.2 64.4 63.5 64.0 8.1 2.1 6.0 2.5 8.1 15 58.0 51.7 48.4 52.7 7.7 2.1 5.6 4.5 7.5 16 47.0 47.6 48.1 47.6 10.8 5.3 5.5 8.4 10.2 17 45.9 42.5 39.3 42.6 12.7 9.3 3.4 10.6 12.2 18 35.6 31.4 25.1 30.7 10.9 8.1 2.8 8.9 10.5 19 27.7 28.5 29.7 28.6 8.0 4.7 3.3 5.4 6.5 20 28.8 33.0 37.8 33.2 8.0 3.7 4.3 5.4 7.2 21 40.5 38.1 37.3 38.6 7.8 4.9 2.9 6.3 6.6 22 37.6 38.7 41.9 39.4 4.9 2.2 2.7 2.3 4.0 23 41.8 42.9 45.2 43.3 6.9 1.4 5.5 3.4 6.7 24 45.1 45.3 47.1 45.8 5.5 2.4 3.1 3.0 5.4 25 48.4 48.5 48.5 48.5 4.1 1.0 3.1 2.9 3.4 26 47.7 48.7 50.0 48.8 4.3 0.6 6.1 0.5 2.7 27 53.2 54.6 56.7 54.8 6.5 3.6 2.9 3.7 6.3 28 58.3 58.1 58.8 58.4 5.9 3.4 2.5 3.5 5.2 29 60.8 62.4 64.0 62.4 7.6 4.4 3.2 4.7 7.4 30 63.7 62.6 62.1 62.8 10.5 4.8 5.7 6.4 9.8 Monats- Mittel 49.6 49.3 49.7 49.5 8.2 3.8 4.4 4.6 7.7 PEN TADEN-UBEK SICHT P e n t a d e Luftdruck Lufttemperatur Bewölkung Niederschlag Summe Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel 2.— 6. Nov. 266.7 53.3 33.6 6.7 41.7 8.3 2.0 7.-11. . 255.6 51.1 29.8 6.0 40.4 8.1 3.4 12.-16. „ 267.6 53.5 33.9 6.8 44.6 8.9 5.9 17.-21. , 173.7 34.7 37.0 7.4 45.4 9.1 14.2 22.-26. „ 225.8 45.2 17.0 3.4 42.7 8.5 19.4 Nov. 27.— 1. Dez. 297.5 59.5 30.7 6.1 46.7 9.3 2.5 November 1911. 4. Beobachter Lampe. 5 133 teiuperatnr 9 p Tages- mittel Absolute Feuchtigkeit mm 7a 2p 9p Tages- mittel Relative Feuchtigkeit °/o 7a 2p 9p Tages- mittel Tag 2.5 3.4 4.6 9.5 10.8 6.2 4.8 4.6 7.4 6.9 5.7 7.2 7.2 3.0 5.3 10.4 9.0 8.0 4.7 7.S 4.9 3.3 4.5 3.7 1.0 4.2 5.3 4.6 7.0 7.9 5.8 4.3 5.5 7.0 5.3 j 5.9 100 78 3.1 4.7 6.0 5.6 5.4 98 94 4.4 5.0 6.1 6.1 5.7 96 83 7.3 5.0 6.8 7.4 6.4 93 86 11.3 8.3 9.4 8.2 8.6 89 85 7.5 6.1 6.1 6.1 6.1 83 63 5.8 6.0 6.4 5.9 6.1 89 78 4.4 4.7 6.1 5.5 5.4 98 76 6.8 5.5 7.6 7.6 6.9 86 96 6.8 6.5 7.1 7.0 6.9 96 89 6.0 5.9 6.2 6.5 6.2 96 77 6.5 6.1 7.0 7.4 6.8 96 94 7.8 7.4 8.2 7.1 7.6 98 92 4.2 5.4 6.9 5.4 5.9 98 86 5.6 6.2 6.6 6.0 6.3 98 86 9.8 7.1 8.3 8.2 7.9 87 90 10.2 8.4 10.0 7.8 8.7 90 95 8.8 8.0 8.3 7.3 7.9 95 88 5.3 6.2 5.7 5.7 5.9 92 80 7.0 6.1 5.7 6.4 6.1 91 76 5.7 6.3 6.7 6.2 6.4 88 93 3.2 5.3 5.5 5.3 5.4 98 90 4.8 5.3 5.3 5.3 5.3 92 73 4.0 4.9 5.6 5.2 5.2 87 83 2.1 5.0 4.6 4.1 4.6 88 78 2.9 4.1 5.2 5.7 5.0 87 93 5.2 5.6 6.3 6.0 6.0 93 88 4.5 5.4 5.8 5.7 5.6 92 87 6.5 6.2 6.8 7.0 6.7 97 89 8.0 7.0 7.7* 6.9 j 7.2 98 86 6.0 6.0 6.7 6.3 6.3 1 93.0 85.1 96 97 97 84 86 87 92 87 99 94 96 98 94 95 91 88 92 92 8'.l 81 97 92 84 87 80 92 91 90 94 88 91.3 96.3 92.0 87.7 86.7 77.7 86.3 87.0 93.7 93.0 89.7 96.0 94.7 93.0 91.7 88.3 92.3 91.7 87.0 82.7 92.7 93.3 83.0 85.7 82.0 90.7 90.7 89.7 93.3 90.7 91.0 89.7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit . Relative Feuchtigkeit 764.4 14. 13.6 5. 10.0 17. 100 1. 725.1 0.0 4.1 63 18. 2. 25. 26. 6. 39.3 13.6 5.9 37 Grösste tägliche Niedersc 12.9 am 22. Zahl der heiteren Tage (i „ „ trüben Tage (ül „ „ Sturmtage (Star „ „ Eistage (Maximi „ „ Frosttage (Minii „ Sommertage (M 21 iximum 25,0° oder mehr) . • 134 Station Wiesbaden. 6. Monat Tag 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Bewölkung ganz wolkenfrei — 0 ganz bewölkt = 10 7a 2p 9p Tages- mittel Wind Richtung und Stärke Windstille = 0 Orkan = 12 7a 2P 9P 9 10 10 10 10 6 8 2 10 10 10 10 10 8 10 8 10 10 7 10 10 10 10 10 10 10 10 9 10 10 9.2 2 10 8 9 10 2 9 6 10 10 3 10 10 8 10 10 10 9 «i 6 10 10 10 10 10 10 10 10 10 8.6 2 10 10 10 9 1 9 10 10 4 10 10 10 0 10 10 7 10 10 8 10 0 0 10 10 8 10 10 10 9 7.9 4.3 10.0 9.3 9.7 9.7 3.0 8.7 6.0 10.0 8.0 7.7 10.0 10.0 5.3 10.0 9.3 9.0 9.7 8.7 8.0 10.0 6.7 6.7 10.0 10.0 9.3 10.0 9.7 10.0 87 86 NW sw w SE SW sw sw E NE SE SE E SE SW E SW SW SW sw sw sw sw w N N NE NE NE NE NE 1 1 2 1 3 o ö 3 2 o 2 2 1 1 2 2 3 3 1 2 1 2 1 3 2 3 2 1 1.9 SW SW w SE SW sw sw SE NE E SW E * E SW E SW SW SE SW sw 2 2 2 4 5 4 I 1 2 3 1 1 2 3 3 2 3 3 SW 2 NE 3 NE 3 N 1 N 3 NE NE NE NE NE 4 2 3 1 9 2.5 Mittel 2.1 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . {% -)(• ▲ A) Niederschlag mehr als 0,2 mm ..„„,.„ Niederschlag mindestens 0,1 mm ..„„„„ Schnee mindestens 0,1 mm (-)(-) Hagel (A) Graupeln (A) Tau (_£i_) Reif (^) Glatteis . . . .• (s\s) Nebel (=) Gewitter (nah \l, fern T) Wetterleuchten (<) 12 15 18 2 4 2 SW 2 N 2 W 1 SW 2 SW 3 SW 1 SW 2 N 2 E 1 E 2 SW SW NE SW E SW SW NE SW sw sw N NE NE N NE NE ' N N November 1911. Beobachter L a m p e. 135 9. Höhe 7» mm Niederschlag Form und Zeit 2.8 — #tr. zw. 6:i/i — 8 p 0.4 ®n. ®tr.ztw.a— II, ®°-' ztw. p — III 1.6 — 3.4 1.2 4.6 0.0 0.1 0.1 2.4 0.7 5.s 5.2 12.9 6.0 0.2 ® ° ztw. a — II, ® ° mit wenig Unterbr.— 8 p ®<>zw. 8— 9 p ® n, ® ° I + mit wenig Unterbr. — 1 [—III ®n, ® tr. einz. a f. ® ztw. a— II, ®tr. einz. p ®tr. a, ®° ztw. p ®n, ®° v. x p— III + später #n, ®"ztw. a— 12i/->p, # p — II + fast ohne Unterbr.— III -f später Hn, f!0 I— II mit wenig Unterbr. ® °— 5 p |0 12V4-1 P 0.3* -)fn, -)f0i03/4a— 1 U/2 a + später, 1.5^ ®0U/4-l3/iP 1.0 ®n, @tr. zw. 7— 73/.ip 0.0 ®tr. zw. lU/2-12 a 0.0 |0— IH- ztw.— 51/2 p 50.2 Monatssumme. [=0l0-lla ^=173/4-103, ^ofr. :0-Xi/2a 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Wind ■Verteilung 7 a 2p 9p Summe N 2 2 6 10 NE 6 8 6 20 E 3 4 3 10 SE 4 3 — 7 S — — — sw 12 12 13 37 w 2 1 1 4 NW 1 — — 1 Still — 1 1 136 Station Wiesbaden. 1. Monat 3. Luftdruck Temperatur-Extreme (Barometerstand auf 0 n und Normal- (at »gelesen 9P) Luft- Tag schwere reduziert) 700 mm - 0C 0C 7a 2 p 9P Tages- Maxi- Mini- Diffe- 7a 2P mittel mum mum renz 1 60.4 58.4 5S.6 59.1 8.9 5.5 3.4 5.7 7.7 2 59.3 58.2 57.9 58.5 6.5 2.4 4.1 3.1 6.4 3 56.6 55.5 51-.9 55.7 4.6 0.7 3.9 0.8 4,4 4 53.9 53.9 54.6 54.1 4.1 2.0 2.1 2.6 3.9 5 53.6 51.4 52.1 52.4 6.2 3.5 2.7 4.0 6.2 6 51.9 56.8 57.4 56.4 6.2 1.8 4.4 2.9 6.0 7 54.1 4S.7 47.5 50.1 5.9 3.5 2.4 4.0 5.8 8 46.7 47.4 45.9 46.7 5.4 3.6 l.s 3.1 4.4 9 42.7 44.8 49.9 45.8 6.x 1.8 5.0 2.3 6.3 10 51.7 48.4 43.5 47.«.) 6.0 3.0 3.0 3.1 5.9 11 38.2 39.4 43.4 40.3 5.3 3.0 2.3 3.5 5.2 12 47.3 49.4 50.9 49.2 4.9 0.6 4.3 1.7 4.7 13 49.4 49.4 48.6 49.1 4.0 1.2 2.8 1.5 3.3 14 48.4 50.3 52.1 50.3 5.9 1.6 4.3 3.1 5.6 15 49.0 47.9 50.5 49.1 5.4 -0.1 5.5 0.8 5.4 16 54.9 55.4 57.x 56.0 6.6 1.9 4.7 2.4 6.3 17 59.4 59.6 59.9 59.6 5.7 1.9 3.s 3.9 5.5 18 58.8 57.1 55.8 57.2 4.3 -0.8 5.1 —0.5 4.3 19 54.9 54.3 53.9 54.4 3.0 -0.5 3.5 -0.2 2.7 20 47.4 41.2 42.7 43.x 8.8 2.4 6.4 2.4 4.1 21 43.9 36.1 31.4 37.1 9.0 5.3 3.7 5.5 5.9 22 48.4 50.3 43.5 47.4 9.4 5.5 3.9 6.3 7.1 23 38.6 52.1 57.7 49.5 7.7 4.4 3.3 5.5 6.4 24 55.7 51.1 46.7 51.2 6.5 0.8 5.7 2.6 4.0 25 41.1 40.0 43.7 41.6 6.9 4.2 2.7 4.7 6.7 26 45.8 47.2 46.5 46.5 7.3 4.0 3.3 4.5 6.9 27 39.1 47.8 51.5 46.1 8.5 4.5 4.0 7.7 5.5 28 56.2 57.2 55.8 56.4 5.6 2.7 2.9 3.1 5.4 29 51.1 53.8 56.4 53.8 9.6 4.0 5.6 6.3 8.9 30 56.7 55.7 56.0 56.1 8.6 7.2 1.4 7.6 7.7 31 60.9 61.8 62.9 61.9 8.9 6.6 2.8 7.3 8.6 Monats- Mittel 50.9 51.0 51.3 ; 51.1 6.5 2.8 3.7 3.6 5.7 PENTADEN-ÜBERSICHT Pentade Luftdruck Lufttemperatur Bewölkung Niederschlag Summe Mittel Summe Mittel Summe Mittel Summe 2.— 6. Dez. 7.-1 1. „ 12.-16. , 17.-21. „ 22.-26. „ 27.-31. , 277.1 230.8 253.7 252.1 236.2 274.3 55.4 46.2 50.7 50.4 47.2 54.9 19.6 20.9 17.3 19.4 26.8 32.7 3.9 4.2 3.5 3.9 5.4 6.5 37.7 44.7 41.8 40.7 45.7 47.7 7.5 8.9 8.4 8.1 9.1 9.5 4.6 13.4 8.3 7.7 44.2 14.6 Dezember 1911. 4. Beobachter L a m p e. 5. 137 temperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit mm % Tag 9p ! Tages- inittel 7a 2p 9p Tages- mittel 7a 2p 9p Tages- mittel 6.3 6.5 5.9 5.7 5.4 5.7 86 72 76 78.0 1 3.4 4.1 5.3 5.8 5.2 5.4 93 81 88 87.3 2 2.5 2.6 4.7 5.3 4.9 5.0 96 85 89 90.0 3 4.0 3.6 5.2 5.7 5.8 5.6 94 95 95 94.7 4 4.2 4.6 6.0 6.6 5.8 6.1 98 93 93 94.7 5 4.9 4.7 5.2 5.8 5.9 5.6 93 84 92 89.7 6 3.9 4.4 5.9 5.8 5.5 5.7 97 85 90 90.7 7 4.5 4.1 5.3 5.8 5.9 5.7 93 93 94 93.3 8 5.1 4.7 5.1 5.5 5.2 5.3 94 78 80 84.0 9 3.0 3.8 5.0 5.7 4.4 5.0 88 83 78 83.0 10 3.5 3.9 5.7 6.2 5.6 5.8 97 94 95 95.3 11 2.7 3.0 5.1 6.1 5.3 5.5 98 96 94 96.0 12 2.7 2.6 4.7 5.1 5.2 5.0 93 88 93 91.3 13 1.7 3.0 5.5 6.3 5.0 5.6 96 93 96 95.0 14 4.4 3.8 4.7 5.9 6.1 5.6 96 87 98 93.7 15 5.4 4.9 5.3 6.2 6.4 6.0 96 87 95 92.7 16 2.1 3.4 6.0 6.0 5.1 5.7 98 89 94 93.7 17 1.1 1.5 4.1 5.1 4.6 4.6 92 82 92 88.7 18 2.7 2.0 4.4 4.9 5.1 4.8 96 87 91 91.3 19 8.1 5.7 5.3 6.0 6.3 5.9 96 98 78 90.7 20 8.0 6.8 6.3 6.4 7.5 6.7 94 93 93 93.3 21 5.5 6.1 6.1 6.1 6.3 6.2 86 81 94 87.0 22 6.1 6.0 6.5 5.4 5.9 5.9 97 75 84 85.3 23 4.5 3.9 5.1 5.5 6.2 5.6 93 90 98 H3.7 24 4.6 5.2 6.3 6.3 5.7 6.1 98 86 90 91.3 25 5.4 5.6 5.8 5.9 6.2 6.0 92 80 92 88.0 26 4.5 5.6 6.1 5.7 5.8 5.9 77 85 92 84.7 27 4.1 4.2 5.6 5.8 5.8 5.7 98 86 95 93.0 28 8.3 8.0 6.7 7.9 7.6 7.4 94 93 93 93.3 29 7.2 7.4 7.3 6.8 6.7 6.9 94 88 89 90.3 30 7.0 7.5 7.0 7.1 6.7 6.9 91 86 89 88.7 31 4.6 4.6 5.6 5.9 5.8 5.8 93.7 86.9 90.6 90.4 Maximum am Minimum am Differenz Luftdruck .... Lufttemperatur Absolute Feuchtigkeit Relative Feuchtigkeit 762.9 9.6 7.9 98 31 29 29 5. 12. 15. 20.24.25. 17 731.4 -0.8 4.1 72 21. 18. 18. 1. 31.5 10.4 3.8 26 Grösste tägliche Niedersehlagshöhe 14.9 am 23. Zahl der heiteren Tage (unter 2,0 im Mittel) trüben Tage (über 8,0 im Mittel) Sturmtage (Stärke 8 oder mehr) . Eistage (Maximum unter 0°) . Frosttage (Minimum unter 0°) . Sommertage (Maximum 25,0° oder mehr 23 2 3 Jahrb. d. nass. Ver. f. Nat. 65, 1912. 13 138 Station Wiesbaden. Monat Bewölkung Wind Richtung und Stärke Tag ganz wolkenfrei = 0 ganz bewölkt = 10 Windstille = 0 Orkan == 12 7 a 2p 9p Tages- mittel 7a 2 p 9p 1 10 6 9 8.3 N 1 N 2 E 1 2 10 2 2 4.7 NE 2 NE 3 NE 3 3 8 4 8 6.7 NE 1 NE 2 NE 1 4 10 10 10 10.0 NE 1 NE 1 NE 1 5 10 9 2 7.0 SE 1 NE 1 N 1 6 10 8 10 9.3 N 1 E 1 . . 0 7 10 10 10 10.0 E 1 NE 3 NW 2 8 10 10 7 9.0 NE 1 NE 1 N 2 9 10 9 7 8.7 E 2 SW 2 W 3 10 10 8 7 8.3 SE 1 SE 2 NE 3 11 10 10 6 8.7 NE 3 SW 2 SW 2 12 10 10 9 9.7 SW 2 W 2 NW 1 13 n 1 9 10 8.7 NE 1 NE 2 NE 1 14 10 8 0 6.0 NE 2 NE 2 NE 2 15 9 10 10 9.7 NE 1 NE 2 NE 1 16 10 7 6 7.7 SW 1 SW 1 SW 1 17 10 10 0 6.7 SW 1 NE 1 NE 2 18 8 8 2 6.0 N 2 NE 2 N 2 19 8 10 10 9.3 NE 2 NE 2 N 2 20 10 10 7 9.0 W 2 SW 3 SW 6 21 10 10 9 9.7 W 1 SW 3 SW 3 22 9 10 10 9.7 SW 4 W 3 SE 3 23 10 4 10 8.0 SE 4 NW 4 SW 3 24 10 10 10 10.0 S 2 SE 3 NE 2 25 10 10 7 9.0 NW 1 SW 3 SW 3 26 10 7 10 9.0 SW 3 SW 4 NW 2 27 10 10 10 10.0 NW 4 W 3 SW 2 28 9 8 10 9.0 W 2 W 2 SW 2 29 10 10 10 10.0 SW 2 W 1 ... 0 30 10 10 10 10.0 SW 2 SW 4 SW 1 31 10 8 8 8.7 SE 2 SW 2 NE 1 9.6 8.5 7.6 8.6 1.8 2 2 Mittel 2.0 1.9 Zahl der Tage mit: Niederschlag mindestens 1,0 mm . . (§■)( AA) Niederschlag mehr als 0,2 mm . . „ „ n „ Niederschlag mindestens 0,1 mm . . „ , „ „ Schnee mindestens 0,1 mm (-)£) Hagel (A) Graupeln (A) Tau {-*-) Reif (l— .) Glatteis (s\») Nebel ( = ) Gewitter (nah [^, fern T) Wetterleuchten ( < ) 19 21 22 1 1 3 Dezember 1911. Beobachter Lampe. 139 8. 9. Höhe 7» mm Niederschlag Form und Zeit Höhe der Schnee- decke in cm 7» 2.0 2.6 2.0 4.0 0.6 1.7 5.1 3.0 0.5 1.7 3.1 4.0 3.7 11.5 14.9 2.4 4.7 10.7 10.5 2.5 1.5 0.1 0.0 92.8 in, >°ztw.a— II + oft— 81/4P itr. 51/4-7 p 1 tr. v. S1/^ p — III + später ztw. In In, #tr. ztw. a in, @°ofta, Azw. U/s— 2 p, 1 in, 0°ztw. a in, #oi + 0fta— li/ap Itr. ztw. zw. 5—7 p in, #°ofta-li/2P )0T.5p_iii0ft in 1° v. 4x/2— 8V2 p mit wenig Unterbr. In, ®0-1 v. 2*/4 p— III mit wenig Unterbr. («•iv. 1020 a— II— III mit wenig Unterbr. £n. §°'1v.7p — III + später hi, #°-1— 10 a, ®o 91/4 p— 93/4 p )n, #° ztw. a + @0-1 fast ohne Unterbr. — 8p -f später Mi. • ° ■ 1 mit kl. Unterbr.— II + oft- III | n. # tr. einz. a + P |n. #tr. a, ^°ztw. p — III |n, #°8— 9 p |n, #tr. a |n, #tr. ztw. p |tr.7i/4-71/2a Monatssumme. fr. ,2 1 2 _j"n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Wind- Verteilung . 7a 2P 9P Summe N 3 1 8 NE 9 12 10 31 E 2 1 1 4 SE 4 2 1 7 8 1 — — 1 SW 7 9 9 25 w 3 5 1 9 NW 2 1 3 6 Still — 2 2 140 Instrumentarium. Verfertiger No. Barometer : Gattung Gefä 5S Fuess 922 trockenes Fuess 163 a Thermometer: befeuchtetes Maximum Fuess Fuess 242 b 6864 Minimum Fuess 1248 Regenmesser: \ System Hellmann 21111 Höhe der Aufstellung in Metern über dem Meeres-Niveau 113,5 2,5 2,5 2,5 2,5 1,5 über dem Erdboden Jahrb. des Nass. Vereins f. Naturkunde. 65, 1912. Tafel I. %»■ Tahrb. des Nass. Vereins f. Naturkunde. 65, 1912. 1 II. : t - ahrb. des Nass. Vereins f. Naturkunde. G5, l'J12. Tafel III. irb. des Nass. Vereins f. Naturkunde. 65, 1912. Tafel IV. ■ MBL/WHOI LIBRARY UH 1A L M