7. BEIHERFT. 1: TEIL ZUM JAHRBUCH DER HAMBURGISCHEN WISSENSCHAFTLICHEN ANSTALTEN XXX. 1912. JAHRESBERICHT des MUSEUMS FÜR HAMBURGISCHE GESCHICHTE FÜR DIE JAHRE 1911 UND 1912 vom DIREKTOR PROFESSOR DR. OTTO LAUFFER HAMBURG 1913 KOMMISSIONSVERLAG VON LUCAS GRÄFE & SILLEM LIBRARY OF CONGRESS RECEIVED | DECI-1922 "NAUUMENTS DIVS GEDRUCKT BEI LÜTCKE & WULFF, HAMBURG Il. II. IV. . Die Verwaltung . INHALTSVERZEICHNIS a) Das Jahr 1911. b) Das Jahr 1912... Schenkungen und Vermächtnisse .... Ortsgeschichtliche Forschungen... a) Der ehemalige Saal im Hause Pastoren- c) Das Haus Großneumarkt Nr. 32/33 und die inseinem Hinterhause befindliche Synagoge Die Vermehrung der Sammlungen in den Jahren 1911 und 1912. A. Hamburgische Familien und Persönlich- keiten . sen ae B. Hamburgische Begebenheiten ie) . Hamburgische Topographie ... D. Hamburgische Hausaltertümer .......... 1. Städtische Wohnung und bürgerlicher Hausrat .... . Bauernhaus und bäuerliches Gerät.... Tracht und Schmuck.. Denkmäler des gesellschaftl. Lebens .. ne wm . Denkmäler des Verkehrs, des Handels ündsder Gewerbe. u. un. E. Staats- und Gemeindealtertümer..... 1. Denkmäler der Verwaltung ..........- 2. Zünfte und bürgerliche Gesellschaften F. Strafaltertümer . G. Wissenschaftliche Altertümer ").». HeKriegsalterttumersr en 1. Allgemeine Waffenkunde und fremd- staatliches Militär... 2. Hamburgisches Linienmilitär .... 3. Hamburgische Bürgerbewaffnung . J. Kirchliche Altertümer ... i 1. Denkmäler der christlichen Kirche 2. Denkmäler des jüdischen Ritus. Nachwort .... . Übersicht über die Zugänge der Jahre 1911 und 1912... A. Hamburgische Familien und Persönlich- keiten Detegake B. Hamburgische Begebenheiten ... C. Hamburgische Topographie .. D. Hamburgische Hausaltertümer . --]. Stadthaus und bürgerlicher Hausrat... 2. Bauernhaus und bäuerliches Gerät. 3. Tracht und Schmuck... 0.000 4. Gesellschaftliches Leben 5. Verkehr, Handel und Gewerbe. E. Staats- und Gemeindealtertümer.... 12, Verwaltung... ua erneree 2. Zünfte und bürgerliche Gesellschaften F. Strafaltertümer .... Q . Wissenschaftliche Altertümer .... H-Kriessaltertumer es ee 1. Allgemeine Waffenkunde und fremd- staatliches Militär... 2. Hamburgisches Linienmilitär 3. Hamburgische Bürgerbewaffnung. J- Kirchliche Altertümer .... 61 61 62 65 65 AN N04 AN N04 AN AN INA AN INA AN INA NA AN INA AN l. DIE VERWALTUNG. a) Das Jahr 1911. Die Kommission für das Museum für hamburgische Geschichte bestand im Berichtsjahre aus folgenden Herren: Senator Dr. v. Melle als Vorsitzendem, Landrichter Dr. C. Amsinck, Landgerichtsdirektor Dr. G. Framhein, O. Patow, Joh. E. Rabe, Haupt- pastor Dr. Rode, Landgerichtsdirektor Dr. Th. Schrader, Rat a. D. Dr. Fr.Voigt, Rat bei der Oberschulbehörde Dr. M. Förster und Museumsdirektor Professor Dr. O. Lauffer. Unter den Beamten des Museums sind keine Veränderungen vorgekommen. An Geldmitteln sind im Laufe des Jahres folgende Beträge auf Grund des von Senat und Bürgerschaft bewilligten Etats ver- ausgabt: M. 17034 für Gehälter, M. 15 199,40 für Hilfsarbeit, M. 13 998,50 für Vermehrung derSammlungen, M.4999,97 für Handbibliothek und Handapparat, M. 1985 für Beschaffungeiner photographischen Ausrüstung, M. 2419,37 für Unterhaltung der Sammlungen, M. 5580,40 für sonstige Ausgaben. — Mit besonderem Danke ist zu berichten, daß Herr Geheimer Kommer- zienrat Th. Heye anläßlich seiner goldenen Hochzeit der Museumsverwaltung die Summe von M. 5000 zum Zwecke von Neuerwerbungen zur Verfügung gestellt hat. Die Vorarbeiten für den geplanten Museumsneubau sind weiter gefördert wor- den. Nach wiederholten Beratungen zwischen Herrn Baudirektor Professor Schumacher und dem Museumsdirektor ist der neuaufgestellte Bauplan so weit durchgearbeitet, daß auf Grund desselben ein Modell ausgearbeitet werden konnte. Dieses istineinerSitzungderMuseums- baukommission zusammen mit einer großen Reihe von Grundrissen, Schnitten und An- sichten vorgelegt. Die Kommission har sich nach eingehender Prüfung mit diesem Entwurf einverstanden erklärt. Sie hat den Baudirektor ersucht, einen genauen Kostenanschlag vor- zulegen, und sie hat den Museumsdirektor zu einer Berechnung der Kosten für die innere Einrichtung aufgefordert. Außerdem wurde zu dem Projekt eine ausführliche Denkschrift für notwendig erachtet. In der Bürgerschaftssitzung vom 29. März 1911 hat Herr O. Patow den Wunsch nach schleuniger Ausführung des Neubaues unter einmütiger Zustimmung der Bürgerschaft wiederum dringend zum Ausdruck gebracht. Wenn daraufhin nun auch der Senat sich unterm 30. August 1911 zu der Antwort ge- nötigt gesehen hat, dal der Bau bei den der- zeitigen Verhältnissen des Staatshaushalts zum Bedauern des Senats noch hinausgeschoben werden müsse, so darf doch gehofft werden, daß dieser Aufschub nur von kurzer Dauer sein wird. Die Arbeits- und Magazinräume des Museums müssen bis zur Fertigstellung des Neubaues nach Möglichkeit beschränktwerden. Ihre Vermehrung hat sich aber, wie schon früher, so auch im Berichtsjahr als notwendig erwiesen, um die dringendsten Raumbedürf- nisse des Museums zu befriedigen. Für die Bureauräume im Hause „Karlsburg“ ist ein Zimmer neu hinzugemietet. Die Magazin- und 6 Werkstättenräume sind dadurch vermehrt, daß nach der Eröffnung des neuen Vorlesungs- hauses der ehemalige Hörsaal B im Johanneum und eine Anzahl von Räumen im ehemaligen Vorlesungshause Domstraße 9 dem Museum zur Verfügung gestellt wurden. Schließlich ist noch im Hause Domstraße 8 zum 1.Januar 1912 ein Raum zum Putzen von Waffen auf Wider- ruf überlassen worden. Das Ausstellungsgerät ist durch sechs Schauschränke mit Eisengerüst für Kostüm- figuren und durch drei Vitrinen für ein Schiffsmodell und zwei Hausmodelle ver- mehrt worden. Über die Museumsarbeiten, die außer den laufenden Verwaltungsgeschäften erledigt wurden, ist folgendes zu berichten: Die Katalogisierung der Jahreszugänge für 1910 wurde mit 664 Nummern abgeschlossen, die für 1911 in Angriff genommen. Die zweite Ausfertigung der Katalogzettel für 1909 wurde zu Ende geführt. Die Journale des Berichts- jahres wurden für die Bibliothek mit 395, für die Diapositive mit 182 und für die Einzel- blätter mit 1390 Nummern abgeschlossen. In diesen Abteilungen beliefsich demnach der ge- samte Museumsbesitz am Ende des Jahres 1911 auf 1540 Bücher, 550 Diapositive und 5363 Ein- zelblätter. Die Sekretariatsgeschäfte beliefen sich laut Postbuch auf 1377 abgegangene Sendungen, gegen 1169 des Vorjahres. Die Wechselausstellungen, die auf das Publikum immer eine starke Anziehungskraft ausüben, sind im Berichtsjahre lebhaft gepflegt worden. Es wurden nacheinander ausgestellt: zwei Serien hamburgischer Exlibris; Uniform- bilder und Erinnerungsblätter auf die im Jahre 1811 von den Franzosen aufgelöste hamburgi- sche Garnison; Entwürfe zum Festzuge des 16. Deutschen Bundesschießens; zwei Serien Handzeichnungen und Aquarelle aus dem Be- sitz des Museums; Verkehrs- und Handelspla- kate; Originalblätter an Stadt- und Landschafts- bildern des hamburgischen Malers Laeisz. An der im Jahre 1911 in Hamburg ver- anstalteten Tapeten-Ausstellung hat sich das Museum durch eine große Reihe von Leih- gaben beteiligt. Von den wissenschaftlichen Unter- nehmungen des Museums ist zunächst die Arbeit von Dr. Stierling über „Leben und Bildnis Friedrichs von Hagedorn“ zu nennen, diealsNr.2 der „Mitteilungen aus dem Museum für hamburgische Geschichte“ erschienen ist, und die bei der Kritik eine gute Aufnahme gefunden hat. An dem Vorlesungswesen der Ober- schulbehörde haben die wissenschaftlichen Beamten des Museums sich wie folgt be- teiligt: Im Sommersemester 1911 hielt Herr Dr. Schwietering wöchentlich zwei Stunden mittelhochdeutsche Übungen im Anschluß an die Lektüre von Bartsch’ Minnesängern. Im Wintersemester 1911/12 hielt Professor Dr. Lauffer einen Zyklus von 13 öffentlichen Vorlesungen über „Hamburgische Kultur- geschichte“ (mit Lichtbildern), Dr. Stierling 3 Vorlesungen über „Friedrich von Hagedorn“ und 5 Vorlesungen über „Die Entwicklung des Kostüms in Hamburg“ (mit Lichtbildern), Dr. Schwietering erklärte in wöchentlich zwei- stündigen Übungen die mittelhochdeutsche Dorfnovelle von Meier Helmbrecht. Als Vorbereitungen für künftige Arbeiten sind ein paar Aufrufe aufzufassen, die in den Tagesblättern veröffentlicht wurden, und in denen um die Einsendung von älteren hamburgischen Privatbriefen sowie fernerauch von Liebhaberphotographien aus Hamburgs Stadt- und Landgebiet ersucht wurde. Von wissenschaftlichen Kongressen und Versammlungen beteiligte sich der Direktor an den Tagungen des Hansischen Geschichts-Vereins, des Vereins für nieder- deutsche Sprachforschung und des Verbandes volkskundlicher Vereine in Eimbeck, an der Eröffnung des Thaulow-Museums in Kiel, an der Tagung der deutschen Geschichts- und Altertums-Vereine in Graz und am Denkmalpflegetag in Salzburg. Die Reise dorthin hat er mit einer Studienfahrt durch die Museen von Halle, Breslau, Budapest, Graz, Klagenfurt, Salzburg und Wien und mit dem Besuch der Hygiene-Ausstellung in Dresden verbunden. Der Besuch des Museums wurde durch eine größere Anzahl von Vereinsführungen und durch eine Reihe öffentlicher Führungen, die sich einer sehr lebhaften Teilnahme von seiten des Publikums zu erfreuen hatten, wesentlich unterstützt. Im ganzen wurde das Museum im Berichtsjahre von 73417 Personen besucht. Damit ist die höchste Besucher- zahl erreicht, die bis jetzt gezählt worden ist. Es ist kein Zweifel, daß sie noch weiter sehr erheblich wachsen wird, wenn durch einen Neubau die Möglichkeit geschaffen wird, den ganzen Museumsbesitz in aus- reichenden und würdigen Räumen zur Auf- stellung zu bringen. b) Das Jahr 1912. Die Kommission für das Museum für Hamburgische Geschichte bestand im Jahre 1912 aus den Herren: Senator Dr. von Melle als Vorsitzendem, Landrichter Dr. €. Amsinck, Landgerichtsdirektor Dr. G. Framhein, O. Patow, Joh. E. Rabe, Haupt- pastor D. Dr. Rode, Landgerichtsdirektor Dr. Th. Schrader, Rat a. D. Dr. Fr. Voigt, Re- gierungsrat bei der Oberschulbehörde Dr. M. Förster und Museumsdirektor Professor Dr. Lauffer. Unter den Beamten des Museums ist insofern eine Veränderung vorgekommen, als Anfang November der Bureaugehilfe Herr O. Lohmann in den Dienst des Museums getreten ist. Ihm wurde die Führung des Rechnungswesens übertragen, außerdem wird er zu den Sekretariatsgeschäften und den sonstigen Verwaltungsarbeiten des Museums herangezogen. 7 Das Rechnungswesen stellte sich fol- gendermaßen: Entsprechend den Bewilli- gungen von Senat und Bürgerschaft wurden etatmäßig verausgabt M. 20 684,13 für Ge- hälter, M. 17 399,95 für Hilfsarbeit, M. 25 999,97 für Vermehrung der Sammlungen, M. 8000, — für Anfertigung von Stadt- und Hausmodellen, M. 7199,85 für Handbibliothek und Hand- apparat, M 2999,96 für Unterhaltung der Samm- lungen, M. 6490,23 für Bureaukosten und M. 5648,75 für Umzug des Magazins. Für den geplanten Museumsneubau und für seine Innenausstattung wurden die Kostenanschläge aufgestellt und zwei er- klärende Denkschriften dazu von dem Bau- direktor und dem Museumsdirektor verfalst. Die Museumsbaukommission empfahl unter Beifügung der Denkschriften den Entwurf zur Ausführung, und der Senat beantragte darauf unter Genehmigung der vorgelegten Pläne und Kostenanschläge bei der Bürger- schaft, daß für den Neubau des Museums auf dem Platz der alten Sternwarte M. 1772000, — bewilligt, und daß von dieser Summe in das Budget der I. Sektion der Baudeputation ein- gestellt würden für 1912 M. 172 000,—, für 1913 M. 300 000,—, für 1914 M. 700 000,—, für 1915 M. 400000, — und für 1916 M. 200 000, —. Dieser Antrag wurde aber von der Bürger- schaft noch nicht gleich angenommen, sondern er wurde zunächst einem Ausschuß über- wiesen, insbesondere zur Prüfung der Frage, ob die Kosten des Baues auf Budget oder auf Anleihe zu übernehmen seien. Das Magazingebäude, Nagelsweg Nr. 32, mußte im Laufe des Sommers geräumt werden, da die Hoch- und Untergrundbahn über das Grundstück geführt werden sollte. Infolge- dessen wurde dem Museum das Haus Hafen- straße Nr. 45/49 zur Verfügung gestellt. Das- selbe war für die Museumszwecke durchaus geeignet. Es enthält noch etwas mehr Raum als das bisherige Magazingebäude, und es liegt dem künftigen Museumsbauplatz so nahe, 8 daß der spätere Transport der Sammlungs- stücke nach dem Neubau unter besonders günstigen Verhältnissen durchgeführt werden kann. Der Umzug in das neue Gebäude wurde Anfang September zu Ende geführt. Die magazinierten Gegenstände wurden über- sichtlich geordnet, und ihre Herrichtung für die Aufstellung in dem künftigen Neubau wurde in Angriff genommen. Die Kosten des Umzuges mußsten mit einer Sonderbewilligung von M. 5648,75 eingeworben werden. Die Museumsarbeiten erstreckten sich, soweit sie nicht die Sammeltätigkeit betreffen, zunächst auf die Katalogisierung der neuen Zugänge, die für das Jahr 1911 fertiggestellt und für 1912 in Angriff genommen wurde. Die Jahreszugänge an Einzelblättern wurden mit 1365, die der Bücher mit 492, die der Diapositive mit 393 Nummern katalogisiert. Der gesamte Besitz des Museums betrug demnach am Schluß des Jahres 2032 Bücher und Serienwerke, 943 Diapositive und 6728 Einzelblätter. Den äußeren Umfang der Se- kretariatsgeschäfte zeigt die Zahl der mit 1342 Nummern im Postbuch verzeichneten abgegangenen Postsendungen. Die Konservierungs- und Herrichtungs- arbeiten wurden ganz von den Vorbereitungen für die Ausstellung zur Erinnerung an die Franzosenzeit beherrscht. Außerdem wurde der Direktor in besonders starkem Maße durch die Vorarbeiten für die Erinnerungs- feier 1913, Beratung beidem Entwurfder Bilder des Festalbums, Beschaffung der Kostüm- vorlagen und der Vorlagen für die Festpost- karten, Sitzungen mit den teilnehmenden Ver- einen usw. in Anspruch genommen. Die wechselnden Ausstellungen, die im Interesse des Publikums immer eine leb- haft anregende, im Interesse der Sammlungen eine stark werbende Kraft entfaltet haben, mußten leider eingestellt werden, da die dafür verwandten Lichthöfe zur Ausführung von Museumsarbeiten gesperrt werden mußten. Wissenschaftliche Arbeiten und Vor- träge. Das 3. Heft der „Mitteilungen aus dem Museum für Hamburgische Geschichte“ brachte eine Arbeit von Dr. J. Schwietering, „Zur Geschichte von Speer und Schwert im 12. Jahrhundert“. Dieselbe behandelt ein altertumskundliches Thema, das sich auf be- schränktem lokalen Gebiete nicht behandeln läßt, dessen Inangriffnahme aber längst von vielen Altertumsforschern gewünscht war. Die Art, in der der Verfasser seine Aufgabe ge- löst hat, ist von berufenen Kritikern mit Beifall aufgenommen. Außerhalb der Museumspublikationen, aber im Anschluß an die Museumsarbeit und an frühere ortsgeschichtliche Vorlesungen ver- öffentlichte der Direktor in der Sammlung „Stätten der Kultur“ den Band 29: „Hamburg“. (Leipzig. Verlag von Klinkhardt & Bier- mann. 1912.) Im Vorlesungswesen der Ober- schulbehörde hieltimSommersemester 1912 Herr Dr. Schwietering wöchentlich zweistündig mittelhochdeutsche Übungen im Anschluß an die Lektüre Konrads von Würzburg. Im Wintersemester 1912/13 hielt Professor Dr. Lauffer acht Vorlesungen über „Hamburgs Geschichte und Kultur in der Franzosenzeit“, außerdem in Cuxhaven fünf Vorlesungen über die „Entwicklungsstufen der volkstümlichen Kultur in Hamburg“. Herr Dr. Stierling hat von den angekündigten Vorträgen „Einführung in die Geschichte der Architektur“ drei Doppel- stunden gelesen. Die Fortsetzung mußte in- folge der Erkrankung des Dozenten abgesagt werden. Herr Dr. Schwietering las in vier Stunden über „Einzelne Kapitel aus der Waffengeschichte des Mittelalters“, außerdem hielt er wöchentlich zweistündig gotische Übungen mit Interpretation ausgewählter Ka- pitel der Bibelübersetzung des Ulflas. Einzelvorträge. Der Direktor hielt im St. Georger Bürgerverein, im Nautischen Verein, im Frauenklub, im St. Pauli-Bürger- verein, im Pöseldorfer Bürgerverein und in der Deutschen Gesellschaft je einen Vortrag über „Das Museum für Hamburgische Geschichte“, im Kaufmännischen Lehrlingsverein, im Ka- meradschaftsbund der 76er, inderMilitärischen Kameradschaft von Horn 1896 und im Ham- burgischen Turngau je einen Vortrag über „Hamburgs Franzosenzeit“, im Verein für Hamburgische Geschichte über „Marienver- ehrung und Marienbilder im alten Hamburg“ und im Verein Quickborn über „Kinderreime aus dem hamburgischen Landgebiete“. Herr Dr. Stierling sprach im Bildungsverein von 1845 über „Alt-Nürnberg*“. An folgenden wissenschaftlichen Kon- gressen und Vereinstagungen hat der Di- rektor teilgenommen: an der Tagung des Nord- westdeutschen Verbandes für Vorgeschichte in Lüneburg, an der Jahresversammlung des Vereins für Historische Waffenkunde in Eisenach, an der des Gesamtvereins deutscher Geschichts- und Altertumsvereine in Würz- burg, an den Sitzungen der Vereinigung deutscher Museumsbeamten in Wien und an der Tagung des Verbandes deutscher Volks- kunde-Vereine zu Gießen. Bei der in Frankfurt a. M. erfolgten Be- gründung des Deutschen Germanisten-Ver- 9 bandes wurde der Direktor als Fachvertreter für deutsche Altertums- und Volkskunde in den Vorstand gewählt, wie er denn auch schon seit längeren Jahren in der Volkskundlichen Sektion des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Altertums-Vereine mit dem Amt des I. Vorsitzenden, im Verbande deut- scher volkskundlicher Vereine mit dem des ll. Vorsitzenden betraut ist. Da ihm so die unmittelbare Teilnahme an den wissenschaft- lichen Unternehmungen der großen deutschen Verbände, die ausschließlich oder teilweise deutsche Volks- und Altertumskunde pflegen, eröffnet wird, so ist hieraus auch für die Sammeltätigkeit und für die wissenschaftliche Arbeit des Museums eine nicht zu unterschät- zende wechselseitige Anregung zu erwarten. Der Museumsbesuch betrug im ganzen 65222 Personen. Wenn diese immerhin recht erfreuliche Ziffer doch gegen das Vorjahr 1911 um mehr als S000 Personen zurückgeblieben ist, so liegt der Grund unzweifelhaft darin, daß im Laufe des Jahres die Lichthöfe ge- schlossen wurden, und daß infolgedessen auf dieimmer gut besuchten Wechselausstellungen verzichtet werden mußte.') ') Vorstehende Berichte sind wieder abgedruckt aus dem Jahrbuch der Hamb. Wiss. Anst. XXIX u. XXX. Il. SCHENKUNGEN UND VERMÄCHTNISSE. Die Namen der Freunde und Gönner des Museums, die den Sammlungen Geschenke aller Art haben zukommen lassen, können in den späteren Zusammenstellungen über die neuen Zugänge leider nicht in jedem Einzel- falle namhaft gemacht werden, da sonst durch die Einschiebung der Namen der Zusammen- hang dauernd unterbrochen werden würde. Es darf auch die Überzeugung ausgesprochen werden, daß die Schenker nicht um ihrer selbst willen, sondern lediglich aus Interesse am Museum ihre Zuwendungen gemacht haben. Dadurch wird aber der Dank, der ihnen allen gebührt, nur vermehrt, und um denselben auch an dieser Stelle nochmals mit besonderem Nachdruck auszusprechen, seien die Namen der Schenker hiermit wie folgt zusammengestellt. Von den hamburgischen Verwaltungs- behörden, Anstalten und Korporationen sind 2 Io Geschenke eingegangen von der Baudepu- tation, der Sektion für Strom- und Hafenbau, der 4. Hochbau-Abteilung und der 5. Inge- nieurabteilung, vom Zentralbureau des Feuer- löschwesens, der Direktion der Gaswerke, der Direktion der Hochbahn-Aktien-Gesell- schaft, von der Verwaltung des Allgemeinen Krankenhauses in St. Georg, dem Medizinal- Amt, dem Museum für Kunst und Gewerbe, dem Museum für Völkerkunde, von der Oberschulbehörde, der Polizeibehörde, dem Staatsarchiv und der Stadtbibliothek. Außerhalb Hamburgs haben dem Museum Geschenke gemacht zunächst folgende In- stitute: das städtische historische Museum in Bremen, das Vaterländische Museum in Han- nover, das Staatsarchiv in Lübeck und das Musce des arts decoratifs in Paris. Ferner folgende auswärtige Herren: Dr. Wollheim in Bahrenfeld, Regierungsrat Dr. Rose und Prof. Wirth in Berlin, Apotheker Schrader in Beverstedt, E. Rump in Groß Flottbek, E. Müller-Brauel in Zeven, sowie Frau E. Schuback in Düsseldorf. Unter den privaten Stiftungen, die dem Museum aus Hamburg zugingen, ist eine Anzahl wegen des großen geschichtlichen, künstlerischen und materiellen Wertes der Schenkungen besonders namhaft zu machen. Herr Geh. Kommerzienrat Th. Heye über- wies dem Museum anläßlich seiner goldenen Hochzeit die Summe von M. 5000,— und er- möglichte dadurch die Erwerbung einer Reihe wichtiger althamburgischer Stücke. Herr Ludw. Sanders schenkte einen reich ge- triebenen hamburgischen Silberbecher des 17. Jahrhunderts. Herr Ph. Trummer stellte aus seiner vortrefflichen Siegelsammlung den ganzen reichen Dublettenschatz dem Museum zur Verfügung. Herr G. P. Brünner überwies eine reichhaltige Sammlung der so sehr ge- schätzten Original-Aquarelle von den Ge- brüdern Suhr. Endlich haben Frau Libbertz und Frau Dr. Lütgens eine Sammlung land- schaftlicher Original-Aquarelle ihres Vaters, des hamburgischen Malers Laeisz, dem Mu- seum zum Geschenk gemacht. Durch Vermächtnisse der verstorbenen Herren Ad. Burmester und Löwenhelm sowie durch die Entschließung der Erben des Pastor G. Ritter und der Frau Senator Kähler gingen dem Museum willkommene Überweisungen zu. Endlich sind als private Freunde, die dem Museum Geschenke zugehen ließen, noch die folgenden zu nennen: die Herren Direktor J. Adloff, M.d. B., Dr. C. Albrecht, Benöhr, G.Doren, Dr. R. Ferber, Dr. A. Finder, G.Hagen, Jak.Hecht, Dr. med.)J. Heckscher, SyndikusDr. W. Heyden, Joh. Hirsch, M. d. B., Th. Holtz- mann, C. Kühl, H. A. E. Langenbeck, M.d.B., Ed. L. Lorenz- Meyer, Prof. A. Lutteroth, Dr. A. W. Lutteroth, Baurat Melhop, Senator v. Melle, Baurat Mußfeldt, Franz M. Mutzen- becher, Archivar Dr. H. Nirrnheim, H. Oel- reich, Joh. E. Rabe, Dr. med. G. Rapp, M.d.B., Joh. W. F. Reimers, Schlüter, Rohrnetzauf- seher M. Schmidt, Baurat E. Schuback, Prof. D. Sillem, E. Stender, J. A. Suhr, Amtsge- richts-Präsident Dr. Tesdorpf, M.d. B., Rat a. D. Dr. Voigt, Prof. Dr. A. Warburg, W. Weimar, Senator Westphal und Dr. W. Wil- brandt. Ferner Frl. Benöhr, Frau A. Faul- wasser, Frl. Gehrkens, Frau M. Lutteroth, Frau Stemann und Frau Westermann. Eine große Reihe von sonstigen Spendern, die das Museum durch Überweisung kleinerer Stücke freundlichst unterstützt haben, können leider nicht einzeln namhaft gemacht werden. Allen Gebern aber sei auch an dieser Stelle wiederholt von Herzen gedankt. DLR KO De Os DT DD DEN DT tete . ae aha ala ehe ala otn ehe ee tet. II Ill. ORTSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN. a) Der ehemalige Saal im Hause Pastorenstraße Nr. 6. In seinem Buche über „Die St. Michaelis- Kirche in Hamburg“ hat Faulwasser in Abb. 68 eine Ansicht der St. Michaelis-Pre- digerhäuser in der Pastorenstraße gegeben, Mitteilung des Herrn Dr. Hagedorn sich keine Nachrichten finden. Um so dringen- der haben wir Veranlassung, hier noch einen letzten Nachtrag zu geben, zu dem die Be- sichtigung der Häuser vor ihrem im Jahre 1911 erfolgten Abbruch uns instand ge- setzt hat. Abb. I. Saal im Hause Pastorenstraße Nr. 6. Ausgeführt 1778. über deren Erbauung in den Jahren 1675 und 1676 er auf Seite 136 Näheres berichtet. Die zugrunde liegenden Akten befanden sich in dem Kirchenarchiv und sind mit dem Brande der Kirche am 3. Juli 1906 zugrunde gegangen. Sie lassen sich daher nicht weiter ergänzen, zumal da auch in den Senatsakten des Staatsarchivs nach gütiger Faulwasser berichtet auf Seite 140, daß das Haus Nr. 13 — später Nr. 6 — im Jahre 1778 unter namhafter Mitwirkung von Pastor Flügge im zweiten Geschoß ausge- baut sei und neue Fenster, Türen, Fußböden usw. erhalten habe. Die damals geschaffenen Innenräume haben sich bis zuletzt fast rein erhalten. Ein besonderes Interesse unter 2* I2 ihnen verdient der nach vorn heraus gele- gene Saal, von dem wir in Fig. 1 eine Ab- bildung geben. Die Ausstattung des Raumes hielt sich durchweg in bescheidenen Formen. Das gilt sowohl von den Holzteilen der Paneele und der Tür- und Fensterumrahmungen wie von den Stuckornamenten an Wand und Decke. Wenn er trotzdem durch einen sehr feinen und vornehmen Gesamteindruck ausgezeichnet war, so beruhte das vor allem in den guten Verhältnissen, in denen die Wandgliederung durchgeführt war. Die leichten und zierlichen Blumengehänge, die sich — in Stuck ausgeführt — über die einzelnen Felder legten, und die auch die Mittelrosette der Decke umkränzten, machten eine sehr freundliche Wirkung. Für die Geschichte der Innendekoration in Hamburg war der Raum insofern von Bedeutung, als in ihm bereits der Geschmack des Stiles Louis XVI voll zur Geltung ge- kommen war und die überwundenen Formen des Rokoko höchstens noch in den Deck- blättern, die sich über den umrahmenden Steg der Decke legten, einen kaum merk- lichen Nachklang behalten hatten. Leider ist es nicht möglich gewesen, den Saal für den geplanten Museumsneubau zu retten. Der Abbruch des Hauses ging so schnell vor sich, daß eine photographische Aufnahme das einzige war, was noch in letzter Stunde erzielt werden konnte. b) Die St. Nikolai-Kirche in Billwärder. Am 5. April 1911 wurde die St. Nikolai- Kirche in Billwärder unter sehrähnlichen Um- ständen wie fünf Jahre vorher die St. Michaelis- Kirche in Hamburg ein Raub der Flammen. Um ihre Erinnerung wenigstens im Bilde fest- zuhalten, geben wir daher in unseren Fig. 2 und 3 nach den photographischen Aufnahmen von W.Weimar je eine Darstellung der äußeren Erscheinung und der inneren Ausstattung der Kirche. Einleitungsweise erinnern wir daran, daß schon im Jahre 1402 in Billwärder eine Kirche von 63'/s Fuß Länge und 37 Fuß Breite er- richtet war, deren Umfassungsmauern aus Feldsteinen und Ziegeln bestanden, auf denen eine hölzerne Decke ruhte, und daß zu ihr ein hölzerner Glockenturm gehörte, der 70 Fuß von dem Kirchenhause entfernt seine Auf- stellung gefunden hatte'). Für die Geschichte der abgebrannten Kir- che liegt uns ein eingehender Bericht des Staatsarchivs vor, den wir mit gütiger Erlaub- nis des Herrn Senatssekretär Dr. Hagedorn im folgenden zum Abdruck bringen. „Die schon lange baufällige alte Kirche hatte im Frühjahr 1737 durch Sturmschäden so sehr gelitten, daß ihre fernere Erhaltung unmöglich erschien. Die beiden Landherren von Bill- und Ochsenwärder beriefen des- wegen das Kirchspiel auf den 28. März 1737 zu einer Versammlung im St. Marien Magda- lenenkloster. Auf dieser legte der Landherr Otte zwei von dem Baumeister Johann Niko- laus Kuhn (vergl. Künstlerlexikon, S. 138) an- gefertigte Entwürfe zu einem Neubau sowie die dazu gehörigen Grundrisse vor. Die Versammlung beschloß, eine neue Kirche zu bauen, und übertrug die gesamte Ausführung einer Kirchenbaudeputation. Zu Mitgliedern wurden vier in Billwärder ansässige ham- burgische Bürger erwählt, nämlich der Advokat und Lizentiat der Rechte Burchard Johann Uffelmann (gest. 1744; vergl. Lexikon der hamburgischen Schriftsteller Bd. VII, S. 438), der Kaufmann Hinrich Meyer (gest. 1740), der nachmalige Senator Walther Beckhoff (gest. 1765) und der Kaufmann Johannes Wolters (gest. 1757). Das Protokoll dieser Deputation ist im Billwärder Kirchenarchiv erhalten und zeigt den nicht unbedeutenden Einfluß, den !) Vergl. C. F. Gaedechens, Histor. Topographie der freien und Hansestadt Hamburg. 2. Aufl. 1880, S. 175. sie auf die künstlerische Ausgestaltung der Kirche gehabt hat. Die Deputation entschied sich in ihrer ersten Sitzung am 1. April 1737 für die Wahl 13 Höhe und Länge nicht in richtiger Proportion gestanden haben würden. Vielmehr beschloß man, die Kirche mit einem Gewölbe in der Form eines gebrochenen Dachesabzuschließen. Abb. 2. des billigeren der beiden Entwürfe. Die Maße der Kirche wurden auf 112 Fuß Länge, 50 Fuß Breite und 38'/. Fuß Höhe bestimmt. Den anfänglichen Plan, sie in dieser Höhe mit Balken zu überlegen, gab man auf, da Die St. Nikolai-Kirche in Billwärder. Nach einer Aufnahme von W. Weimar. Zustand von 1885 bis 1911. Der alte Turm, der erst im Jahre 1730 gründ- lich erneuert worden war, wurde beibehalten und neben die Kirche auf einen passenden Platz geschoben. Zu Johannis wurde in der alten Kirche 14 die letzte Predigt gehalten und unmittelbar darauf mit dem Abbruch begonnen. Ein Abriß der alten Kirche, den Kuhn vorher gemacht hatte und von dem je ein Exemplar der Land- herrenschaft und der Kirche zur Aufbewahrung gegeben wurde, scheint leider nicht mehr vorhanden zu sein. Den Abbruch vollzogen Billwärder Handwerker, nur die Orgel nahm der zu Hamburg in der Breiten Straße im verguldeten Engel wohnende Orgelmacher Aug. Wilh. Bünding für 3 Rth. ab. Die feierliche Grundsteinlegung, deren Ze- remonien sich nach dem Vorbilde der Grund- steinlegungsfeier der Moorflether Kirche vom 3. August1680 richteten, fand am 14. August 1737 statt. In den im Südwesten der Kirche gelegten Grundstein ward eine zinnerne Platte mit einer vom Landherrn bestimmten Inschrift einge- lassen und durch einen darüber gelegten Stein verschlossen (die Inschrift ist nicht ganz korrekt abgedruckt bei Gurlitt, Nachrichten von der Kirche St. Nicolai zu Billwärder an der Bille, Hamburg 1839, S. 12). Die Aufsicht und Führung des Kirchen- baueslagin den Händen des Baumeisters Kuhn, dem für diese Tätigkeit sowie für seine Ent- würfe eine Entschädigung von 1500 / zuge- sichert wurden. Die Besorgung des Materials und die Verdingung der einzelnen Arbeiten übernahmen jedoch die Deputierten selbst. Die Steine wurden teils von dem Amtsver- walter Lodde in Reinbek aus der dortigen Ziegelei, teils von dem Händler Mathias Mein aus der Ziegelei in Lehmbrook bei Farmsen bezogen. Der letztere lieferte auch die Har- linger Dachpfannen für das Kirchendach, das Föhren- und Eichenholz der Zimmermeister Johannes Lübbers in Billwärder. Als Bau- handwerker waren hauptsächlich Billwärder Eingesessene tätig, ihre Namen können jedoch in diesem Zusammenhang nicht Anspruch auf größeres Interesse erheben (Gurlitt gibt sie, teilweise fehlerhaft, auf Seite 12f seiner Schrift wieder). Im September 1738 fand die Richtfeier statt. Doch wurde nach einem Beschluß der Baudeputierten kein Kranz auf die Kirche gesetzt, sondern statt dessen den Zimmer- leuten ihre Gebühr gegeben. Im Januar 1739 war der Bau im Innern bis zur Fertigstellung der Gewölbe vorgeschritten. Für diese hatte der Plan des Baumeisters Tafeln und Ver- kröpfungen vorgesehen. Die Deputierten be- schlossen jedoch, nur die auf dem Risse ver- zeichneten Bögen anzubringen und auch nur die auf beiden Seiten über den Fenstern an- gedeuteten kleinen Bögen zu vergipsen, die übrigen aber schlicht zu lassen. Die Ein- weihung des vollendeten Gebäudes fand am 29. September 1739 statt (Gurlitt, S. 13ff.). Eine über dem äußeren Turmportal ange- brachte Statue des HI. Nikolaus ist der Über- lieferung nach aus der alten Kirche über- nommen worden (Schmaltz, Zur Weihe des Turmes 1885, S.6). Diese Annahme beruht jedoch auf einem Irrtum. Das Bild ist erst im Jahre 1738 im Auftrage der Deputierten von dem hamburgischen Steinhauer Gruber für 60 // verfertigt worden. Gruber erklärte sich jedoch mit diesem billigen Preise nur einverstanden, wenn ihm auch die vier Ge- simse oder Ecksteine am Giebel verdungen würden. Die Turmtür wurde von gutem trockenen kienigen Föhrenholz nach dem von Kuhn ge- zeichneten Modell angefertigt, ein großes wohlausgearbeitetes Türschloß, das Kuhn vor- zeigte, für 24 // behalten. Für den neuen Altar hatte Kuhn zwei Entwürfe eingereicht, unter denen der Land- herr in Übereinstimmung mit den Deputierten wählte. Kuhn übernahm die Lieferung des Altars im ganzen zu einem Preise von 4000 //, das Bauprotokoll enthielt daher über seine Ausführung keine näheren Angaben. Von Gur- litt wird es als Arbeit der hamburgischen Meister Joh. Aegidius Neumann und Joh.Mar- tens bezeichnet, eine Angabe, die auf jetzt nicht mehr vorhandenes Material zurück- gehen muß, wenn sie nicht der Einweihungs- predigt Pastor Geismers vom Jahre 1739 ent- nommen ist, die hier nicht zugänglich war (vergl. Gurlitt, S. VII). Das Altargemälde mit einer Darstellung des Abendmahles ist erst im Jahre 1746 durch den schon genannten Abb. 3. Zimmermeister und Kirchenjuraten Lübbers gestiftet worden. Auch zu den Gestühlen und Lektoren hat Kuhn die Entwürfe geliefert. Für eine neue Orgel legte der Orgelmacher Johann Dieterich Busch aus Itzehoe zwei Entwürfe vor. Die Deputierten wählten den zweiten, jedoch mit den Zieraten und Bildhauerarbeiten desersten, und verdangen die gesamte Arbeit an Busch für 2000 2. Inneres der St. Nikolai-Kirche in Billwärder. I5 Schließlich wurde die Anschaffung eines neuen Taufsteins aus schwarzem Marmor be- schlossen. Einen Riß sollte der Bauhofsstein- hauer verfertigen. Ob ihm auch die Aus- führungübertragen worden, istnichtersichtlich. Der Taufstein wurde am 12. Juni 1740 geweiht. Die alte Kanzel, Taufstein und Altar ver- Zustand von 1892 bis 1910. Nach einer Aufnahme von W. Weimar. suchten die Deputierten vergeblich unter der Hand durch Anzeigen in den Zeitungen zu verkaufen. Da sich kein Käufer fand, wurden sie nach Angabe des Protokolls an eine Stelle gebracht, „allwo sieniemandhinderlich“ waren. Die Deputierten erklärten, sich nicht ferner damit befassen zu wollen, aus den Kirchen- rechnungen der folgenden Jahre ist ein Ver- kauf dieser Stücke nicht ersichtlich, sie wer- den später nicht mehr erwähnt. Schließlich 16 sei noch erwähnt, daß zwei große alte Leichen- steine vor die beiden mittelsten Kirchtüren auf dem Kirchhofe gelegt wurden. Nach Beendigung ihrer Tätigkeit löste sich die Kirchenbaudeputation am 9. Febr. 1741 auf. Über die Bilder, Altargeräte und Paramente der Kirche macht Gurlitt (S. 20ff.) zutreffende Angaben. Ebenda wird über die vielfältigen Ausbesserungsarbeiten berichtet, deren das Kirchengebäude bis zum Jahre 1837 benötigte. Die Innenausstattung der Kirche hat sich seit dieser Zeit nicht vermehrt. Nur ein Bild zur Erinnerung an Pastor Gurlitt wurde der Kirche im Jahre 1881 von der Familie geschenkt. Dagegen hat das Äußere der Kirche noch eine bedeutende Umgestaltung durch den Turmbau erfahren. Im Jahre 1883 wurde wegen der Baufällig- keit des alten der Neubau eines massiven, mit der Kirche verbundenen Turmes beschlossen. Als Baumeister wurde der Architekt O.Ritscher gewonnen, der Generalübernehmer des Baues war der Maurermeister W. Hagemann aus Hamburg. Der alte Turm wurde im Januar 1884 niedergelegt, bereits am 9. November des- selben Jahres fand die Richtfeier des neuen Turmes statt. Die Vollendung des Baues erfolgte im Jahre 1885. Die beiden aus der hamburgischen Glockengießerei stammenden Glocken wurden aus dem alten in den neuen Turm übernommen. Von ihnen war die eine am 26. August 1717 von Johann Valentin Moller gegossen worden. Die andere hatte zuerst im Jahre 1788 Otto Bieber gefertigt, sie war aber im Jahre 1829 und einige Jahre dar- auf noch einmal von Johann Diederich Bieber umgegossen worden. Eine gründliche Ausbesserung und Aus- malung der Kirche erfolgte ferner im Jahre 1892. Die Zerstörung der Kirche endlich ist kurz vor der Vollendung einer umfassenden Erneuerung erfolgt.“ Zu diesen Ausführungen des Staatsarchivs ist ergänzend nur das eine zu bemerken, daß Kanzel, Taufstein und Altar offenbar auf den Kirchenboden gewandert und dort allmählich zugrunde gegangen sind. Erhalten haben sich, soweit wir sehen, nur Reste des eichen- geschnitzten Taufendeckels, die sich seit dem Jahre 1910 im Museum für hamburgische Geschichte befinden '). Die umfassende Erneuerung des Inneren der Kirche ist im Jahre 1910 von dem Ham- burger Architekten F. Lorenzen ausgeführt. Aufnahmen davon sind nicht erhalten, jedoch hat Herr Lorenzen seine zugrunde liegenden Entwürfe freundlichst dem Museum über- wiesen. Der Wiederaufbau der Kirche, deren Um- fassungsmauern sich als wiederverwendbar erwiesen haben, ist abermals in die Hände des Herrn Lorenzen gelegt worden. c) Das Haus Großneumarkt Nr. 32/33 und die in seinem Hinterhause befindliche Synagoge. Gegen Ende des Jahres 1910 wurde das große Fachwerkhaus an der Ecke des Groß- neumarkt und des Neuen Steinweg abge- brochen. Es war, wie unsere Abb. 4 erkennen läßt, durch Ladeneinbauten bereits stark ver- ändert, und es hatte auch in den davon unbe- rührt gebliebenen Innenräumen des oberen Ge- schosses außer einigen unerheblichen Stuck- decken nichts Bemerkenswertes. Interessant war aber das Hinterhaus, das nach einer in der Außenwand angebrachten Datierung dem Jahre 1717 seine Entstehung verdankte, und das auf der in unserer Abb. 5 dargestellten Hofaufnahme die Mitte des Bildes einnimmt. In diesem Hintergebäude befand sich im Erdgeschoß ein großer Saal, der bis zuletzt als Synagoge verwandt wurde. Er war von einer sehr gut gearbeiteten Stuckdecke über- spannt, die in ihren Formen erkennen ließ, daß sie unmittelbar nach der Erbauungszeit ') Vergl. Bericht für 1910 S. 70. des Hauses entstanden war, und von der für das Museum eine sorgfältige zeichnerische Aufnahme angefertigt ist. Die Ausstattung der Wände, die Lambris, Tür- und Fensterrahmen 17 archivs hilfsbereit, und so können wir auch hier einen Bericht des Herrn Dr. Hagedorn vorlegen, der folgendes festgestellt hat: „Die Erbauung des Hauses Großneumarkt d- a s Be oO \ Knaben- -. Garderoben. Abb. 4. Ansicht des Hauses Großneumarkt Nr. 3233 im Jahre 1910. waren gleichzeitig mit der Decke, aber ohne besonderen Reichtum in der Ausstattung. Die angegebene Verwendung des Raumes gab zu näherer Nachforschung über die Ge- schichte des Grundstückes die Veranlassung. Wieder zeigte sich die Verwaltung des Staats- Nr. 32.33 fällt in die Zeit, als die Befestigung der Stadt nach Westen vorgeschoben und das Gebiet des nachmaligen Kirchspiels St. Michaelis in den Stadtbezirk einbezogen wurde. Zu den damals nach den Plänen des Ingenieurs Johann van Valckenburgh an- 3 18 gelegten Plätzen und Straßen gehörten der Grofßneumarkt und der Neue Steinweg. Bald nach ihrer Anlage im Jahre 1623, im Termin nach Mariä Heimsuchung, wurde von den Kämmereibürgern ein Grundstück am Stein- wege am Orde des Marktes (in vico lapideo in chono fori) ausgewiesen, das die heutigen Häuser Großneumarkt Nr. 32/36 und Neuer Abb. 5. Das Mittelgebäude vom Jahre 1717 mit Synagogenraum im Erdgeschoß. Steinweg Nr. 1/7 umfaßte. Der Erwerber des Grundstücks Hans Lock ist auch als der Erbauer des noch heute stehenden Eckhauses Grofßßneumarkt 32/33 zu betrachten. Geld dazu im Betrage von 4000 // erhielt er von dem Oberalten Jürgen Schrötteringk. Wenigstens ist für diesen im Lätaretermin 1625 eine Hypothek in der angegebenen Höhe auf das Haus eingetragen worden. Auf der vor dem Jahre 1630 von Hendrik Hondius angefertigten Karte von Hamburg ist das Haus bereits erkennbar. Aus der Karte des Arnold Petersen vom Jahre 1644 ist deutlich zu ersehen, daß es damals schon dieselbe Gestalt hatte, wie auf zwei im Staatsarchive befindlichen Hand- zeichnungen desGroßneumarkts aus der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Charakteristisch Hofansicht des Hauses Großneumarkt Nr. 32/33. für das Haus waren nach diesen Zeichnungen die hohen, spitzen Giebelzieraten, die heute nicht mehr vorhanden sind. Der übrige Teil des Grundstücks war, wie sich aus der eben erwähnten Karte von Petersenergibt, im Jahre 1644 noch nicht bebaut. Die Grundstücke Großßneumarkt Nr. 34/36 und Neuer Steinweg Nr. 7 wurden im Jahre 1651 abgetrennt, der Rest des Stammgrundstücks steht bis heute auf einem Grundbuchblatt vereinigt. Der Erbauer des Eckhauses Hans Lock blieb nicht lange in seinem Besitze. Bereits am 19. Juni 1629 verkauften seine Curatores bonorum das Grundstück bei brennender Kerze für 10000 2 an Hinrich Winstmann. Die Reihe der späteren Besitzer des Hauses ent- hält einige in der hamburgischen Geschichte bekannte Namen. Nachdemesvon 1652bis1677 im Besitze einer Familie Flach gewesen war, gehörte es von 1682 bis 1790 den beiden Ober- alten Eibert Tieffbrunn Vater und Sohn und des letzteren Schwiegersohn Johann Borchers. Dann erwarb Johann Arnold Günther dasErbe, von dem es im Jahre 1794 auf seinen gleich- namigen Sohn, den Senator Günther, überging. Seit dem Jahre 1829 war es im Besitze der Familie Fehlandt. Öffentlich verkauft ist das Grundstück, soviel ersichtlich ist, seit dem Jahre 1629 nur zweimal, nämlich in den Jahren 1790 und 1806. Der erzielte Preis betrug im ersten Termin 28400 /, im zweiten dagegen, obwohl nach Ausweis der Inventare an den Häusern nur geringe Änderungen vorgenommen worden waren, 65750 7. Der VergleichbeiderSummen ist ein Beleg für die bedeutende Steigerung der Preise am Ausgange des 18. Jahrhunderts. Vielleicht hat das Gebäude schon vor der Errichtung des Hinterhauses aus dem KORRe JaRR. DIR. Dark TIER OR) a oh ein ehe he ee 19 Jahre 1717 zu gottesdienstlichen Versamm- lungen der Juden gedient. Denn aus einer Zeugenaussage vom 1. März 1698 geht hervor, daß zu dieser Zeit in einem Eckhause am Ellernsteinweg eine derartige Versammlung beobachtet wurde. In dem Inventare vom Jahre 1790 wird der Synagogenraum folgender- maßen beschrieben: „Hinterwerts auf der Diele einige Auftritte und eine Flügeltür zu einem mit marmornen Fliesen belegten und unterm Boden gegipsten und gewölbten Saal, worin ein geschilderter Windofen mit messingenen Türen, an den Wänden gewirkte wollene Tapeten, darunter hölzerne vermalte Lambris, unterm Boden eine Schilderei und Gipsfiguren, eine blinde Flügeltür und eine Flügeltür zu einer... Stube.“ Im Jahre 1806 warnach AngabedesInventars der Ofen fortgenommen. Überhaupt ist auf- fallend, daß in der Zwischenzeit in fast allen Zimmern die geschilderten Öfen durch eiserne ersetzt worden sind. Im übrigen enthalten die Inventare, soviel ersichtlich ist, nichts, was für die Zwecke des Museums von Interesse sein könnte. Die Beischläge vor den Häusern wurden in den Jahren 1861 und 1862 eingezogen und zugleich die Fenster des Erdgeschosses zu großen Schaufenstern umgewandelt. Damals wird das Grundstück seine heutige Gestalt erhalten haben.“ IV. DIE VERMEHRUNG DER SAMMLUNGEN IN DEN JAHREN 1911 Die neuen Zugänge, über die wir hier zu berichten haben, übertreffen nicht nur an Zahl, sondern vielfach auch an Bedeutung die Neu- erwerbungen der Vorjahre. Das zahlenmäßige Übergewicht ist dabei nicht überraschend, da die Neuerwerbungen sich auf zwei Jahre ver- UND 1912. teilen. Viel wichtiger ist die Tatsache, daß wiederholt Stücke von wirklich hervorragen- der geschichtlicher und künstlerischer Bedeu- tung erworben werden konnten. Gerade für Hamburg ist das früher mehrfach in Zweifel gezogen. Bei den vielen Verwüstungen, die 3* 20 besonders im 19. Jahrhundert durch die Fran- zosenzeit, den großen Brand und durch die Niederlegung ganzer Altstadtviertel über Ham- burg dahingegangen sind, ist es wiederholt ernstlich in Frage gestellt, ob es überhaupt noch möglich sei, ein der Bedeutung der Stadt würdiges stadtgeschichtliches Museum auszubauen, um so mehr, als auch das Museum für Kunst und Gewerbe allen irgendwie her- vorragenden Hamburgensien von jeher eine besondere Fürsorge zugewandt hat. Demgegenüber zeigen die Ergebnisse der bisherigen Sammelarbeit schon jetzt, daß das Museum für Hamburgische Geschichte auch in der Zukunft noch sehr große und vielge- staltige Aufgaben zu erfüllen haben wird. Sein Beispiel zeigt recht deutlich, daß es in keiner deutschen Stadt für die Begründung eines orts- geschichtlichen Museums zu spät ist. Zudem beachtet auch der Kunsthandel es sehr rasch, wenn irgendwo eine mit genügender Kauf- kraft ausgestattete Sammelstelle neu organi- siert wird, und er stellt sich mit seinen An- geboten sehr rasch, fast kann man sagen, unmittelbar darauf ein. — Über die Gruppierung der Zugänge, die im folgenden gewählt ist, muß auch hier wie in den früheren Berichten noch einmal kurz gesprochen werden. Von der Systematik, die dabei befolgt ist, habe ich in nunmehr zehn- jähriger Übung — ich habe sie zuerst bei dem Jahresbericht des Historischen Museums in Frankfurt a.M. für 1903 verwandt — feststellen können, daß sie im allgemeinen brauchbar ist, ohne dal man sich darum auf Einzelheiten festzulegen braucht. Ihre Verwendbarkeit scheint mir vor allem aber auch daraus her- vorzugehen, dal das Historische Museum in Bern sie seit 1911 für seine Jahresberichte übernommen hat, ebenso wie es vordem schon das Krainische Landesmuseum Rudolfinum in Laibach seit 1907 getan hatte. Ich begrüße das vor allem deshalb, weil eine gemeinsame Systematik vielfach auch gemeinsame Ziele und gemeinsame Arbeitsweise garantiert, und man also die Hoffnung hegen darf, daß aus dieser Gemeinsamkeit mit der Zeit auch die heute noch fehlende Geschlossenheit einer wissenschaftlichen deutschen Altertumskunde sich entwickeln wird. Ist dieses Ziel dereinst erreicht, so werden neue Ziele zu neuen Systemen führen. Vorläufig glaube ich, können wir an dem hier vorliegenden System fest- halten. Es wird — nicht als Zwang, aber als Wegweiser — noch lange seine Dienste tun müssen. Um den Bericht nicht zu sehr anzu- schwellen, sind im folgenden nur die wich- tigsten Stücke in den entsprechenden allge- meinen Zusammenhängen vorgeführt. Einen Überblick über die Einzelstücke ermöglicht die am Schluß angefügte Zusammenstellung. A. Hamburgische Familien und Persönlichkeiten. Unter den Bildnissen, die neu erworben wurden, geziemtes sich, zumal im Jahre 1913, wo die Jahrhunderterinnerungen der Freiheits- kriege das allgemeine Interesse so stark erfüllen, an erster Stelle einen Mann zu nennen, dessen Name unter der Zahl der Hamburgischen Ehrenbürger noch heute von besonders gutem Klange ist: Blücher. Sein Bildnis, das wir in Abb. 6 wiedergeben, ist gemalt von Wilh. Tischbein, aus dessen Familie es auch erworben wurde. Für die Entstehungszeit geben ein paar äußere Kri- terien einen sicheren Anhalt. Blücher trägt hier noch den roten Dolman seines Husaren- regiments. Da dieser im Jahre 1808 mit dem blauen vertauscht wurde, so muß das Bild vor 1808 gemalt sein. Da aber ferner wohl der von Blücher 1794 erworbene Rote Adler- orden und der 1789 ihm verliehene Orden pour le merite auf dem Bilde dargestellt sind, nicht aber der Schwarze Adlerorden, den er im Sommer 1807 erhielt, so rückt die Entste- hungszeit des Bildes zwischen die Jahre 1794 und 1807. Da nun aber Tischbein mit Blücher nur in Hamburg zusammengekommen sein kann, wo er von 1801 bis 1808 seinen dauern- den Wohnsitz hatte, und da Blüchers Ham- burger Aufenthalt während dieser Jahre durch- Abb. 6. In Hamburg gemalt von Wilhelm Tischbein 1806/07. aus feststeht, so wird dadurch auch die Ent- stehungszeit des Bildes sichergestellt. Nach der Kapitulation von Ratekau ist Blücher in der Zeit vom 7. November 1806 bis zum 22. März 1807 als französischer Gefangener in Hamburg gewesen, bis er gegen den Marschall 21 Victor-Perrin ausgetauscht wurde. Zu dieser Zeit muß unser Bild entstanden sein. Es ist neben dem von Gröger gemalten Porträt, das sich in Hamburger Privatbesitz befindet'), das beste Blücherbild, das überhaupt auf uns ge- kommen ist. Die Ergebnisse der Breslauer Blücher. Gekauft aus der Stiftung des Herrn Geh. Kommerzienrat Heye Jahrhundert-Ausstellung 1913 bestätigen das. Die scharfe Charakterisierung des eindrucks- vollen Kopfes, die Lebendigkeit, mit der die unbeugsame innere Kraft diesesstarken Mannes ') Vergl. „Hamburger Bildnisse“, Hamburg, O.Meiß- ner, 1913, Taf. 40. 22 zum Ausdruck gebracht ist, stellen unser Tischbeinbild noch über das um zehn Jahre spätere Grögerbild. Das Museum wird es künftig als einen besonderen Schatz betrachten, der den Beschauern zugleich auch den ein- dringlichen Hinweis gibt, daß wie so oft in der hamburgischen Geschichte, so auch durch die Person Blüchers, die Stadtgeschichte Ham- burgs sich mit den großen nationalen Fragen ganz Deutschlands auf das engste verbindet'). Aus den Reihen des Senats, der Ver- waltungsbeamten und des Offizierkorps sind zwei neuerworbene Bildnisse zu nennen. Zunächst ein in Gips gefertigtes Miniaturbild des Senators Nicol. Ant. Joh. Kirchhof (1725 bis 1800), der im Jahre 1784 in den Senat eingetreten ist’). Zu den Offizieren der Hanseatischen Legion gehörte Karl Wilhelm Dannenberg, dessen Miniaturbild (vgl. Abb. 7) — eine Arbeit Tiecks — aus der Sammlung Embden erworben wurde. Über ihn berichtet eine Mitteilung des Staatsarchivs das Folgende: Dannenberg wurde am 28. Juni 1791 in Berlin geboren. Über sein Leben vor dem Jahre 1813 ist nichts Näheres bekannt. In diesem Jahre trat er zugleich mitseinemälteren Bruder Friedrich Ludwig Carl in die Hanse- atische Legion als Wachtmeister ein und wurde bald zum Offizier befördert. Alssolcher machte er den Feldzug von 1813/14 mit und tat in ver- schiedenen Truppenkörpern Dienste; anfangs stand er in der Kavallerieabteilung der Legion, dann wurde er in das Ulanenregiment versetzt, das aus der Kavallerie der Legion gebildet wurde; vorübergehend gehörte er auch einer Kosakeneskadron an. Er muß sich im Felde ') Über Blüchers Aufenthalt in Hamburg vergl. Koppmann, Aus Hamburgs Vergangenheit 2, 32 u. 40. Über Tischbeins Blücherbild vergl. den Bericht von J. Schwietering in den „Hamburger Nachrichten“ vom 27. Juni 1911; ferner W. Sörrensen, „Joh. Heinr. Wilh. Tischbein“, 1910, 113. ?) Schriftsteller-Lexikon 3, 585 ff. ausgezeichnet haben; jedenfalls brachte er die hamburgische Feldzugsmedaille von 1813/14 aus dem Kriege heim und besaß bei seinem Tode auch den russischen Wladimirorden und die schwedische goldene Verdienstmedaille. Als 1814 die Hanseatische Legion aufgelöst wurde, bot man Dannenberg die Stelle eines Sekondeleutnants der Infanterie in dem neu errichteten hamburgischen Kontingent an. Er verschmähte es jedoch, als Infanteriesekonde- leutnant zu dienen, und bat um seinen Ab- schied, der ihm auch am 2. Dezember 1814 unter der Verleihung des Charakters eines Stabsrittmeisters bewilligt wurde. Bald aber besann er sich eines Besseren: durch finan- zielle Schwierigkeiten gezwungen, entschloß er sich, wieder in den aktiven Dienst zu treten, und zwar wollte er nunmehr zur Infanterie übergehen; er bat am 6. Dezember das Militär- departement um die Stelle des Platzadjutanten oder die eines Premierleutnants. Sein Gesuch wurde jedoch abschlägig beschieden, weil da- mals keine Stelle frei war. Das hielt Dannen- berg nicht ab, sich am 29. März 1815 aufs neue an das Militärdepartement zu wenden, aber wieder blieb der Erfolg aus. Erst am 3. Mai erhielt er die gewünschte Anstellung, als Hamburg gegen den aus Elba zurückgekehrten Napoleon ein größeres Kontingent ausrüstete. Durch Beförderung des Hauptmanns Pluns wurde die Stelle des Platzadjutanten frei, die alsbald auf Fürsprache des Platzkommandanten und Obersten Bennigsen zugleich mit dem Range und der Gage eines Premierleutnants an Dannenberg übertragen wurde. In dieser Stellung blieb er bis zum Jahre 1821. Sein Name kommt verschiedentlich in den Akten vor: am 26. Mai 1815 bat er um die Bewilligung eines Dienstpferdes, da seine eigenen Mittel nicht zur Anschaffung aus- reichten; als im November 1815 ein Soldat der hamburgischen Kavallerie angeblich durch Steinwürfe dänischer Soldaten verletzt war, nahm er an der Lokalbesichtigung teil; 1817 wurde ihm die Aufsicht und Visitation des Militärhospitals übertragen; als er um eine Gratifikation für diese Tätigkeit einkam, wurde er abschlägig beschieden. Dannenberg galt als ein pflichttreuer und tüchtiger Offizier: seine „Einsicht, Treue und Tätigkeit“ im Felde und im Garnisondienste werden rühmend hervorgehoben. Nur ungern sah man ihn daher aus den hamburgischen 23 gegen steht fest, daß er die letzten Jahre seines Lebens wieder in Hamburg zugebracht hat. Er war hier Sekretär der St. Johannis-Loge zur goldenen Kugel. Ferner war er Protokollist und Redner des Vereins hamburgischer Kampf- genossen von 1813/14. Er starb am 13. Oktober 1859. Der Verein hamburgischer Kampfgenossen erbat zur Be- stattung seines ehemaligen Mitgliedesein Kom- Abb. 7. Miniaturbild von Sekondeleutnant und Adjutant des Kavallerie-Regiments der Hanseatischen Legion. Gemalt von Tieck 1814. Diensten scheiden. Seine Verabschiedung er- folgte unter ehrenvollen Bedingungen, indem man ihm, seinem Wunsche entsprechend, den Charakter eines Rittmeisters verlieh. Als Grund für die nachgesuchte Pen- sionierung gab er an, dal er sich „bei einem für die Sache der Griechen zu formierenden Korps“ anstellen lassen wolle. Ob er seine Absicht ausgeführt hat, ist nicht bekannt. Da- Carl Friedrich Dannenberg, mando von einem Unterofhzier und 20 Mann von der Kavallerie; auf den Wunsch des Bruders des Verstorbenen wurde es sogar verdoppelt und einem Offizier unterstellt. Am 17. Oktober fand die Beerdigung unter großem Gefolge auf dem Heiligengeistkirchhofe statt. Zu diesem Bericht hat Th. Schrader in den „Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte® Bd. 11, S.129 ff. mehrere er- 24 gänzende Nachrichten gegeben, auf die hiermit verwiesen wird. Die hier besprochene Minia- ture trägt den vollen Meisternamen Tiecks. Auf der Rückseite steht die alte Inschrift „Carl Friedr. Dannenberg. Sec. Lieut. u. Adj. des Cavallerie Regiments der Hanseatischen Legion Hamburg 1.:! May 1814“. Sie ist nicht nur als Bildnis von Bedeutung, sondern eben- so sehr auch als Uniformbild, denn von Dar- stellungen der Uniformen der Hanseatischen Legion gibt es im Hamburgischen Kreise, soweit bis jetzt bekannt, nur sehr wenige, keine aber, die mit solcher Sorgfalt in den Einzelheiten durchgeführt ist. Noch ein zweites Bild Dannenbergs, das neu erworben wurde, künstlerisch von geringerer Bedeutung, bietet eine Kohlezeichnung des Architekten F.H.G. Krug aus dem Jahre 1821. Es stellt Dannenberg in der Uniform des Platz- adjutanten desHamburgischen Kontingents dar. Von den neu erworbenen Bildnissen von Schriftstellern, Künstlern und Schau- spielern ist das von Denner gemalte Porträt Friedr. v. Hagedorns (1744) bereits von H. Stierling in den „Mitteilungen aus dem Museum für Hamburgische Geschichte“ Nr. 2 S.61 besprochen und auf Taf. 1 abgebildet. Nach der Totenmaske Lessings, die am Tage nach seinem Tode, am 16. Februar 1781, der braunschweigische Bildhauer Christian Friedr. Krull angefertigt hat'), ist ein in rotem Wachs geformter Abguß genommen, den Herr Rittergutsbesitzer G. Lessing in Berlin freund- lichst geschenkt hat. Nach jener Maske hat Krull auch im Jahre 1781 eine Büste gearbeitet, die in Braunschweig in einigen wenigen Gipsausformungen erhalten ist. Nach diesen sind neuerdings eine Anzahl getönter Abgüsse hergestellt, von denen das Museum einen erworben hat. Von der Totenmaske von Joh. Heinr. Voß wurde nach dem in den Städtischen Samm- ') Vergl. Mitteilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte 1, 3, 40. lungen zu Heidelberg befindlichen Original ebenfalls in rotem Wachs ein Abguß hergestellt. — Von der Schauspielerin Dorothea Acker- mann konnte eine Kreidezeichnung, signiert A.G. [Anton Graff?] 1774, erworben werden. Besonders groß war der Zuwachs an Sil- houetten. Unter ihnen waren photographische Nachbildungen der Originalsilhouetten von Bode, Eckhof, Klopstock, Boje, Claudius und Eschenburgausdem Besitzvon Dr. Kippenberg- Leipzig sehr willkommen. Als besonders er- wünschter Zuwachs aber ist eine Sammlung von 109 Silhouetten zu nennen, die von dem hamburgischen Silhouetteur v. Döhren ge- fertigt sind, und von deren Originalplatten mit Erlaubnis des Besitzers Herrn Dr. A. Lutteroth neue Abzüge hergestellt wurden. Es befinden sich darunter die Bildnisse von Sophie Albrecht, Carl Phil. Em. Bach, Boeckmann und Frau, Brockmann, Büsch, Campe und Frau, Klopstock, Münzmeister Knorre und Frau, Lessing (zweimal), Eva König, Frau Prof. Reimarus, Dr. Unzer sen., Dorothea Unzer, geb. Ackermann (zweimal). Zu den Bildnissen Friedr. Ludw. Schröders kamen zwei Medaillen, eine von Loos aus dem Jahre 1811 und eine von J. v. Langer aus dem Jahre 1899. Ein nichtsigniertes Ölbild Ifflands zeigt den Dargestellten im bürgerlichen Anzug. Es dürfte um 1810 entstanden sein. Von sonstigen Schauspieler- bildnissen sei hier nur noch genannt ein von G. Meltzer gefertigtes Aquarell, welches Henriette Sonntag als Anna in der Oper „Die weiße Frau“ darstellt. Unter den erworbenen Porträts ham- burgischer Maler begegnet zuerst das Bild Joh. Heinr. Wilh. Tischbeins (1751—1829), das im Jahre 1784 von Nilson in Rötel gezeichnet ist. — Von besonderer Bedeutung für das Museum ist die Erwerbung des Selbstbildnisses von Christopher Suhr (1771— 1842) (vgl. Abb.8), dessen Entstehungsjahr 1801 unter der Signatur mit angegeben ist. Da Suhr zu seiner Zeit sich vielfach als Porträtist in Hamburg betätigt hat, so würde der Besitz seines Selbstbildnisses schon aus diesem Grunde für das Museum Ganz besonders gilt das die willkommen sein. aber in Rücksicht auf vielen kultur- 25 Gebiet unzweifelhaft bedeutenderen — Friedr. Carl Gröger konnte ein um 1800 entstandenes Selbstbildnis erworben werden. — Ein mit Silberstift gezeichnetes und leicht getöntes Medaillonbild des jung verstorbenen Malers 2] Abb. 8. Selbstbildnis von Christoffer Suhr (1771 — 1842). Gemalt im Jahre 1801. geschichtlichen Blätter, die wir ihm zu ver- danken haben, und die uns eine so lebhafte Vorstellung von der hamburgischen Kultur des beginnenden 19. Jahrhunderts vermitteln. Auch von dem andern meist hervortretenden Porträtisten jener Zeit, von dem — auf diesem Carl Ludwig Tieck (1793—1823) ist ebenfalls als Selbstbildnis bezeugt, da es als solches noch aus der Familie des Malers erworben wurde. Nicht ganz so sicher kann ein Miniatur- bild, das angeblich von Carl Friedrich Kroy- mann (1781—1S48) gemalt ist, als Selbstbildnis 4 26 angesprochen werden, obwohl die Gesamt- erscheinung des Bildes es wahrscheinlich macht. Schließlich seien hier noch ein von G. Hardorff (jun.?) 1825 gemaltes Porträt des Malers Andreas Borum (1800) 1853) und ein Selbstbildnis von Jos. Engelhart (1880--1910) genannt. Die Bildnisse hamburgischer Musiker wur- den vermehrt durch dasjenige des Dr. Schöne, Abb.9. Miniaturbild einer unbekannten Dame (gest. 18. Mai 1855). Gemalt von Stelzner. gemalt von Em. Schuback, dessen Witwe es dem Museum zum Geschenk machte. An Bildnissen hamburgischer Gelehr- ter wurde — abgesehen von einer größeren An- zahl graphischer Blätter — nur ein Gipsrelief des bekannten Arztes Peter Carpser (1690 bis 1759) in vergoldetem Rokokorahmen erworben. ') Laut Inschrift auf der Rückseite des Bildes ist Borum am 7. Januar 1800, nicht erst Künstlerlexikon, angibt — 1803 geboren. wie Rump, Dasselbe trägt die Bezeichnung: „copirt von Graebner in Hamburg“. Unter den übrigen hamburgischen Bildnissen, die meist wegen ihrer künstle- rischen Qualitäten gekauft wurden, und deren vollständige Reihe aus der am Ende dieses Berichts folgenden Zusammenstellung ersicht- lich ist, seien noch einige besonders hervor- gehoben. Der ersten Hälfte des 18. Jahrhun- derts gehören ein kleines sehr fein gearbeitetes Miniaturbildnis eines Herrn um 1720 und das im Jahre 1741 gemalte Bild des Werner Adrian Tom Loo (1718--1799). Besonders fein in der Arbeit ist eine leicht getönte Silberstiftzeich- nung einer unbekannten jungen Dame im Me- daillon um 1790. Mit Silberstift auf Elfenbein gezeichnet ist das Porträt von Friedrich August Gröger, gefertigt von seinem Bruder Friedrich Carl Gröger um 1790. Mit der Bezeichnung: „Quenedey fec.“ ist versehen das Bildnis eines unbekannten jungen Mannes. Da Quenedey zwischen 1798 und 1803 in Hamburg tätig war, so fällt die Arbeit also in diese Jahre. Etwas jünger, etwa der Zeit um 1810 angehörend, ist einaufElfenbein gemaltesMiniatur-Herren- porträt eines Mannes aus der Familie Goos, ausgezeichnet durch die alte Fassung, die auf der Rückseite vor hellgrüner Unterlage das ausgeschnittene und vergoldete Monogramm J- A. G. trägt. Zu den seltenen Arbeiten Tiecks gesellen sich eine Bleistiftzeichnung mit dem Bilde der Gattin des Künstlers, aus der Familie stammend, und ein mit der Bezeichnung „Tieck pinx. 1816“ versehenes Miniaturporträt eines unbekannten Herrn, das in eine rote Lederkapsel eingelassen ist. Von Aldenrath gemalt und durchaus typisch für die feine Art dieses mit Recht hochgeschätzten hamburgi- schen Miniaturmalers sind zwei als Gegen- stücke gedachte Bildnisse des Kaufmanns Carl Krutisch und seiner Frau, einer geborenen Klüver, um 1820 gemalt. Ein Miniaturbild von Frau Elisabeth Lutteroth, geb. Linnich (1796 bis 1826), gemalt von AH. Wieter-Hamburg, 1828, ist ein zweites Exemplar des im Jahre 1817 ebenfalls von Wieter geschaffenen Bildes (abgebildet in Lutteroths Familienbuch 1902). Unbekannt ist der Maler eines Miniatur- 27 „18. Maggio 1855“ angegeben ist. Das Bild ist auch gegenständlich nach der Seite des Kostüms von Interesse. Wir bilden es daher in Fig. 9 ab. Nur von lokal-hamburgischer Bedeutung ist Abb. 10. Marianne Ruaux, „Die schöne Marianne“. Gemalt von J. H. Barkhan, 1826. bildes, auf dem der Buchdrucker Peter Hinrich Hagen (wohnhaftaufdem Kehrwieder) um 1830 dargestelltist. Dagegen hat sich Stelzner (1805 bis 1894) als Verfertiger gezeichnet auf einem sehr feinen Damenbildnis einer Unbekannten, als deren Todesdatum auf der Rückseite ein großes Ölbild der „Schönen Marianne“. In dieser Einschränkung hat es aber einen besonderen Wert, da die Dargestellte zu ihrer Zeit in Hamburg wegen ihrer Schönheit be- rühmt und allgemein bekannt war, so daß ihr Bild sogar in Wachs auf den Straßen feil- 4* 28 geboten wurde'). Unser Porträt, das wir in Abb. 10 wiedergeben, trägt die Bezeichnung „J- H. Barckhan pinxit 1826“. Zu den Bildnismedaillen kam eine An- zahl neuerer Arbeiten: zwei von Zehn und Duyffcke gearbeitete Plaketten auf Engelbert Pfeiffer und Andreas Meyer, ferner vier Ar- beiten von C. Kühl; eine Bismarckplakette und drei Medaillen auf Bürgermeister Hachmann (1838 bis 1905), auf Jak. Nordheims achtzigsten Geburtstag, 1. Oktober 1905, und auf Curio (1805, 1905). Eine Medaille auf Peter Gustav Doren ist angefertigt von A. Storch. B. Hamburgische Begebenheiten. Zu den stadtgeschichtlichen Erinnerungs- blättern und Begebenheitsdarstellungen sind eine ansehnliche Reihe neuer Zugänge hinzu- gekommen. Wir heben unter ihnen besonders hervor einen Kupferstich auf Seide auf die Hundertjahrfeier der Stiftung der Hamburgi- schen Commerz-Deputation 1765, ferner zwei Aquarelle, Kosakenbilder, die auf die Arbeiten von Faber zurückgehen, endlich ein gemaltes und teilweise ausgeschnittenes Panorama mit Darstellung des Gefechts am Zarrentiner See. Insbesondere aber ist zu erwähnen, daß durch die schon genannte Schenkung des Herrn Brünner eine Reihe der sehr wertvollen Originalgemälde von Chr. Suhr in das Museum gelangten, die für seine bekannten geschicht- lichen und kulturgeschichtlichen Kupferstiche als Grundlage gedient haben. — Eine Dar- stellung des großen Brandes von 1842, von der Elbhöhe aus gesehen, ist gemalt von Brammer. Eine Anzahl Begebenheitsmedaillen und Festabzeichen seien hier nur mit einem kurzen Hinweis erwähnt. C. Hamburgische Topographie. Die Stadtansichten, von denen hier zu be- richten ist, fügen sich zum überwiegenden Teil !) Vergl. A. Borcherdt, Das lustige alte Hamburg I (5. Aufl. 1910) 84/5; II (1891) 253. in die Einzelblätter-Sammlung ein. Sie be- schränken sich, abgesehen von einer Samm- lung von Ansichten der Hansestädte, mit der ein Anfang gemacht wurde, lediglich auf Ham- burg. Auch von hamburgischen Bildern sind graphische Blätter nur als Geschenke zuge- gangen. Vielmehr ist dabei der Nachdruck vorallem auf Originalblätter, Handzeichnungen und Aquarelle gelegt. Hier sind zunächst ein paar umfangreiche und wertvolle Schenkungen hervorzuheben. Unter den von Herrn Brünner geschenkten Aquarellen von Chr. und P. Suhr erwähnen wir die Ansichten Hamburgs von der Elbe und von der Alsterseite, Bilder vom Stintfang und von derElbbrücke, vom Jungfern- stieg, vom Werk- und Armenhaus, der Marien- Magdalenenkirche, der Englisch-reformierten Kirche und der Ruinen der Heiligen Geist- kirche 1832, ferner die Aussicht von Billwärder, den Elbstrand bei Neumühlen, die Aussicht von Teufelsbrück und Blankenese. Dieser Sammlung von künstlerisch und topographisch mit Recht hochgeschätzten Blättern aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schließt sich eine zweite Reihe von Handzeichnungen und Aquarellen aus der zweiten Hälfte des Jahr- hunderts an. In diesen Blättern hat C. M. Laeisz Landschaften aus dem Gebiet der Niederelbe bis hinunter nach Helgoland in seiner kKolo- ristisch feinen und ansprechenden Manier zur Darstellung gebracht. Sie sind dem Museum zum Gedächtnis des Künstlers von seinen Töchtern zum Geschenk gemacht. Unter den durch Kauf erworbenen Aqua- rellen sind besonders folgende Blätter zu nennen: J. M. Wahn, Das alte Eimbecksche Haus (abgebrochen 1769); Emanuel Krolau, Neuer Jungfernstieg um 1750; ein nicht sig- niertes Blatt mit Ansicht und Grundriß des Hamburger Domes; Jess Bundsen, Am Stint- fang; H. Zierck, Der Botanische Garten ca.1824; P. Suhr, Das Krankenhaus der deutsch-israe- litischen Gemeinde; P. Suhr, St. Petrikirche vor dem Brande; C. F. J. Düyffcke, Pastorat von St. Petri 1851; Löwendei, Das Kugeldenk- mal bei St. Annen 1884; Val. Ruths, Panorama von Hamburg; O.Schwindrazheim, 29 Feder- zeichnungen aus Hamburg; dazu eine größere Reihe Federzeichnungen von E. L. Lorenz- Meyer (Geschenke des Künstlers). — In die Vororte und in die Umgebung der Stadt führen uns zwei Aquarelle von J. Schmitt, Poppen- ZE — 29 gefertigtes Stadtbild von der Alsterseite, das im Vordergrunde die Lombardsbrücke mit ihren beiden Mühlen und den Bastionen David und Ferdinandus, hinter letzterer Vincent, erkennen läßt (vergl. Fig. 11). Eine von F. Friedrichs gemalte Darstellung der Ab- tragung eines Sandabhanges zwecks späterer Anlage des Bahnhofs Hasselbrook wurde Abb. 11. Im Vordergrunde die Lombardsbrücke und die Bastionen „David“ und „Ferdinandus“. Um 1750. büttel, zwei Arbeiten von A. Lutteroth, Land- haus in Eppendorf und Aumühle, sowie endlich ein Aquarell von Stelling,Teufelsbrück. Unter den gerahmten Bildern der Schau- sammlung sind zu nennen eine größere Stadt- ansicht, um 1680 von der Elbseite gemalt'), ferner ein um die Mitte des 18. Jahrhunderts i !) Abgebildet bei Lauffer, „Hamburg“ (Stätten der Kultur, Bd. 29), Tafel zu S. 88. Hamburg von der Alsterseite. von Herrn E. Rump gütigst zum Geschenk gemacht. Im Auftrage des Museums wurde von Ad. Beuhne eine Folge großer Aquarelle angefertigt, in denen die fünf Hauptkirchen sowie die Kirchen von St. Georg und St. Pauli in ihrer architektonischen Bedeutung für das Stadtbild zur Darstellung gebracht sind. Für die Geschichte der hamburgischen Topographie und für ihre Veranschaulichung 30 wird künftig ein großes Modell, welches von dem Stadtteil Altstadt-Süd angefertigt wurde, von besonderer Bedeutung sein. Es umfaßt in der Länge das Gebiet vom Schweinemarkt, Glockengießerwall und Meßberg bis zum Rat- haus und der Nikolaikirche, in der Breite von der Katharinenkirche und dem Freihafen bis zur Mönckebergstraße. An Hauptgebäuden enthält es demnach das Johanniskloster, das Naturhistorische Museum, die Kirchen zu St. Jakobi und St. Petri, das Johanneum, das Rathaus, die Nikolai- und die Katharinen- kirche. Vor allem aber gibt es einen Über- blick über die Führung der Straßenzüge und über die charakteristische Art der Bebauung, die durch die bevorstehende Sanierung dieses Stadtteils eine gründliche Änderung erfahren wird. D. Hamburgische Hausaltertümer. 1. Städtische Wohnung und bürger- licher Hausrat. a) Der Wohnbau: Die Vermehrung der Sammlung guter alter Architekturstücke ist in der Berichtszeit um so mehr angestrebt, als bei solchen Stücken in den Folgejahren die Möglichkeit vorhanden ist, sie an dem Museumsneubau wieder zur Verwendung zu bringen. Um diese Absicht zu fördern, hat die Verwaltung des Museums für Kunst und Gewerbe aus den früher von ihr gesammelten Bauteilen in dankenswerter Weise drei wert- volle alte Sandsteinportale überwiesen, die zu- gleich der Formensprache dreier verschiedener Stilperioden, der Renaissance, des Barock und des beginnenden Rokoko, entsprechen. Es handelt sich um die Portale vom „Roten Haus“, Große Reichenstraße 49, mit der Inschrift: „Facilius est repraehendere quam imitari Anno 1617“ (abgebildet bei Melhop, Alt- Hambur- gische Bauweise S. 56 und 57), ferner vom Hause Große Reichenstraße 31/35 um 1700 (Abb. bei Melhop S. 125) und endlich vom Hause Fischmarkt 5 aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Abb. bei Melhop S. 155). Alle diese Stücke werden bei dem Neubau wieder als Durchgangs-Umrahmungen verwandt. Dann wird es Zeit sein, in einer umfassenden Besprechung auf ihre Einzelheiten näher einzugehen. Auch an Holzteilen von geschnitzten alten Fachwerkbauten ist eine Anzahl guter Stücke neu erworben. In die Geschichte eines Einzelhauses, des „Heußhofes“, führt uns ein als Boden- fund erhobener flacher sechseckiger Zinn- kasten, dessen Deckel miteinem vasenförmigen Knauf versehen ist, und dessen ovaler Zinn- stempel eine Engelsmarke mit der Bezeichnung J. E.Wr Brockm 2 2. 173°. > trägt. "InTdie innere Bodenseite dieses ehemals in den Grundstein eingelegten Kastens ist die Inschrift eingraviert: „Wie jauchzend ist mein froher Sinn, Daß ich beglückt erkoren bin, Zu diesem neuen Bau den ersten Stein zu legen. Ach! Solches Glück bringt nur der frommen Eltern O Land-Sitz! wo mein Groß-Papa [Segen. Noch seinen würd’gen Vater sah, Und wo Er Selbst am liebsten Sich ergetzte. Ja! wo Er, zur Vergrößerung, Und nützlicher Verbesserung, So manches ändern ließ und auch das Wohn-Haus O Ort! wo meine Eltern beyde, [setzte. Nebst mir, in zärtlich süßer Freude, So Herzlich gern zusammen sind, O schaff!)! durch Gottes gnädig fügen, Uns, biß zur längsten Lebens-Frist, Gesundheit, ruhiges Vergnügen, Und alles, was erquickend ist. O komm’, biß an die Spät’sten Zeiten, Mit völligsten Gedeihlichkeiten, [Au]ch stets auf Kind und Kindeskind!“ Eine entsprechende Inschrift auf der Innenseite des Deckels lautet: „Im Jahre 1761 am 12. Septb. habe ich, Martin Jacob Faber, bey Legung dieses Grund-Steines diese Rede ') Im Text steht: Schaff. gehalten. Und meine liebe Frau Mutter hat eine Gedächtniß-Medaille, von meinem Seel. Herrn Groß-Vater, dem Steine beygefüget?’). Mein Vater war zu dieser Zeitauf Gesandtschaft in Paris. Hans Jacob Faber, Sindicus Reipub: Hamburg: Catharina Caecilia Faber, geb. Schele und Martin Jacob Faber, ihr Sohn, haben diesen Bau zum verehrlice[h]sten und dankbarsten Gedächtnisse ihres herzlich ge- liebtesten Herrn Vorwesers gestifftet. Ao. 1761, d. 12. September.“ Aus dieser Urkunde er- gibt sich, daß der Heußhof im Jahre 1761 von dem Syndicus H. J. Faber an der Stelle eines von Bürgermeister Schele (1683— 1751) errichteten Hauses gebaut ist, und daß der Landsitz auch schon dem Vater des Bürger- meisters gehört hatte. Das Gedächtnis an die Familie Faber ist in dem Namen der Faberstraßße lebendig geblieben. Ältere Brunnen, inbesondere solche von reicherer Ausstattung, fehlen in Hamburg fast ganz. Um so wertvoller ist es, daß von dem Hofe der alten Markthalle am Pferde- markt die große von zwei Delphinen ge- tragene gußeiserne Brunnenschale aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts übernommen werden Konnte. Sie wird in dem Hofe des Museums-Neubaues wieder in ihrer alten Ver- wendung zur Aufstellung gelangen. Unter den neuerworbenen Resten alter Innenausstattungistvorallem bemerkens- wert der große Saal aus dem 1911 abge- brochenen Billwärder Park, der Mitte des 18. Jahrhunderts entstammend. Seine Türen und Wandverkleidungen sind verhältnismäßig einfach gehalten. Aber die trefflich erhaltene Decke gehört zu den besten alten Stuck- decken, die in Hamburg überhaupt auf uns gekommen sind. b) Die. Sammlung von Öfen und Ofenteilen wurde durch mehrere gute Stücke erweitert. Zu den Eisenöfen kamen ?) Diese Medaille, ein Bürgermeisterpfennig auf M.L. Schele 1751, hat sich ebenfalls noch vorgefunden. 3I zwei zusammengehörige, von dem „Dansk Folkemuseum“ freundlichst überlassene Eisen- platten. Die eine derselben zeigt die von einem Engel gehaltenen Wappen von „Hironimvs Vogeler, Bvrgermeister der Stadt Hamburg,“ und von „Catharina Vogeler, seine eheliche Havsfrav.“ Die zweite Platte trägt das Datum 1624, darüber Vogelers Wappen, darunter eine Bildtafel mit der Allegorie der Ruhmsucht, nachgebildet dem entsprechenden Blatt in Th. de Brys „Emblemata saecularia“ mit der Unterschrift „Gloria totivs res est vanissima mvndi“. Ein vollständiger eiserner Beileger-Ofen mit Reliefplatten stammt aus dem 18. Jahrhundert. — Für die Abteilung der Kachelöfen wurde ein blauweißer Ofen aus der Gröningerstraße 21 erworben, außer- dem eine Anzahl einzelner hamburgischer Kacheln '). Über eine in der Mönckebergstraße als Bodenfund erhobene spätmittelalterliche Kachel mit dem Bilde eines Hahnenreiters werde ich in der Zeitschrift „Wörter und Sachen“, Jahrg. 1914, eingehender berichten. c) Die städtischen Möbel haben bei der SammelarbeitdesMuseumsmitBewußtsein zurückgestellt werden müssen, weil die vor- läufig noch herrschende Raumnot hier zur Be- schränkung zwingt. Die neuen Zugänge um- fassen aber einige sehr gute Stücke. Zwei Hamburger Schränke repräsentieren zugleich zweicharakteristische ortsübliche Formen, eine mit rein architektonischem Aufbau mit vier Türen und daneben die bekannte zweitürige des hamburgischen Schaps, das mit reichem Schnitzwerk: Maria, Christus, Apostel, Engel, Putten usw. in pflanzlichem Rankenornament versehen ist (vgl. Abb. 12). Dieser zweite gut erhaltene und sehr wertvolle Schrank wurde von Frau Janssen in Tatenberg geschenkt. Ein mit bunten Steineinlagen, Tierfiguren, ausgezeichneter Schrank des ausgehenden 18. Jahrhunderts stammt aus Over. Von der !) Kachelformen sind unter den Denkmälern der Gewerbe genannt. 32 Stadtbibliothek wurdeeinLesepultmitRokoko- schaft, um 1770, überwiesen. Ein geschnitzter Stuhl zeigt den Geschmack Louis XVI. Da- neben ist besonders hervorzuheben eine aus Sofa und sechs Stühlen bestehende Garnitur, die sich dadurch auszeichnet, daß in die Lehnengroße Kupferplatten mitLackmalereien von der Art der Stobwasserschen Fabrikate eingelassen sind. Diese Möbel stammen aus altem hamburgischen Besitz. Sie dürften da- Wachs- und Federblumen führen in das Ge- biet der Stubenausschmückung, aus der noch besonders vier Thorwaldsen-Reliefs in Biskuit und drei Thüringer Porzellanfiguren, aus ham- burgischem Besitz stammend, zu erwähnen sind. Ein großes Wandbarometermit Mahagoni- Gehäuse ist bezeichnet als Arbeit der Firma C. Rossi-Hamburg. Unter den übrigen hier- her gehörenden Stücken nennen wir noch besonderseine Anzahl ornamentierter Messing- Abb. 12. Geschnitztes „Hamburger Schapp“. Anfang des 18. Jahrhunderts. Geschenkt von Jul. Ad. Janssen und Frau Emma, geb. Odemann, aus Tatenberg her auf Stobwassers Filialstelle in Hamburg zurückgehen. Eine Anzahl geschenkter Möbel, ein Toilettentisch mit Spiegel, ein runder Tisch, ein Spieltisch, drei Stühle und ein Eck- schrank gehören erst den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts an. d) Das Stubengerät wurde vermehrt durch eine Reihe Schreibkästen, Arbeits- körbehen, Konsolen und Untersätze. Mehrere Alabaster-Vasen und gerahmte Kränze von deckel für Bettwärmer, wohl meist dem 18. Jahrhundert entstammend, und mehrere Tee- bretter und Brotkörbe in Lackarbeit des be- ginnenden 19. Jahrhunderts. e) Geschirr. Die Steinzeugsamm- lungen wurden vermehrt durch einige im Boden gefundene spätmittelalterliche Krüge und eine linsenförmige Feldflasche, die wohl schon dem ausgehenden 16. Jahrhundert an- gehört. Ein beim Bau der Hochbahn ge- fundener Frechener Bartmannskrug sowie eine Siegburger Schnelle mit zwei Hamburger und einem Bremer Stadtwappen, datiert 1598 und 1591, erweisen aufs neue den Gebrauch der rheinischen Steinzeug-Geschirre in Hamburg. Eine ähnliche Importware stellen aus späterer Zeit die Wedgwood-Geschirre dar, die im Anfang des 19. Jahrhunderts vielfach in Ham- burg in Gebrauch standen. An Fayencen stehen für das Interesse des Museums in vorderster Reihe die Ham- burger Arbeiten. Sie wurden vermehrt durch einen großen blauweißßen Krug des 17. Jahr- hunderts. Eine Suppenschüssel trägt den Spruch: „Weil die Mistgunst Mich Thut hassen, Thut Mich Gott doch nich verLassen. Hamburg. 1746.“ (vgl. Abb. 13). Ein Butter- korb in Fayence ist mit blau gemalten Blumen verziert und trägt außer den beiden Initialen L. und P. die Bezeichnung: „Biester. Ao. 1799, den 29. Julius.“ Es handelt sich dabei um eine Hamburger Arbeit. Der Töpfermeister Christian Peter Biester, in der Lilienstraße wohnhaft, ist noch im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhundertsin den Hamburgischen Adrel3- büchern aufgeführt. Ein Fayence-Bierkrug, vermutlich Kellinghusener Fabrikat, trägt die Inschrift: „Es lebe Hamburg.“ Ein paar andere Kellinghusener Krüge tragen im Zinndeckel Bergedorfer Beschaumarken. Sie sind dem- nach ebenso wie eine Anzahl Fayence-Teller aus Schleswig, Rörstrand und Straßburg, die aus hamburgischem Besitz erworben wurden, der hiesigen volkstümlichen Kultur zu eigen gewesen. Eine doppeltgehenkelte unsignierte Kumme trägt die Inschrift: „Du bist mein“, woraus hervorgeht, daß sie zur Verwendung als Minnegabe bestimmt war. Die neu erworbenen Porzellane — Meißener und Rudolstädter Ware — be- zeugen, da sie aus hamburgischem Besitz stammen, die Verwendung jener Stücke in der alten Hauskultur Hamburgs. Daneben sind eine große Anzahl von Tassen, die durch 33 ihre Bemalung die Beziehung zu Hamburg erkennen lassen. Von ihnen trägt eine das Bild eines Vierländer Blumenmädchens, eine andere ist mit Zimmermanns-Emblemen ver- ziert und trägt die Bezeichnung: „J. Haack, den 22. August 1815.“ Auf anderen Tassen finden sich folgende Hamburger Ansichten: der Jungfernstieg (zweimal); die Binnenalster; Abb. 13. Hamburger Fayence-Schüssel, 1746. die alte Börse (zweimal); das Stadttheater; die Alsterhalle; die alte J. G. Boehlkesche Apotheke, Ecke Marienstraße und Kohlhöfen, gemalt von Julius Backof; ein Haus, bezeichnet „J. G. Hauthal & Co.“, angeblich am Kehr- wieder; die von Somm’sche Werft; der Stint- fang; Bleiche in St. Georg; Harvestehuder Wirtshaus; Eppendorf; Ottensener Kirche. Auf einer letzten Tasse sehen wir das Bild 5 34 des Vollschiffes „Cuxhaven, von Hamburg, geführt von Capitain Jaromar Wendt“. Unter den Gläsern ist zunächst ein mit fünfaufgelegten gerippten Glasfäden verziertes Paßglas des ausgehenden 17. Jahrhunderts zu nennen, weil es aus einem sehr alten Hamburger Hausstande stammt und daher als Zeuge für das einschlägige Gebiet der städtischen Hauskultur von Bedeutung ist. Unter den übrigen Gläsern sind einige des 19. Jahrhunderts mit Hamburger Ansichten Abb. 14. Getriebener Silberhumpen. Niklas Feindt, Meister 1671— 1700. Geschenk des Herrn Ludwig Sanders. Hamburg. Meister N. F. versehen. Eine Deckelvase zeigt das Bild der Dammthorstraße mit dem Stadttheater, auf zwei anderen Gläsern finden sich die St. Petri- kirche vor dem Brande und die Doppel- bilder der Lombardsbrücke und des Hafens. Hamburger Zinngeschirr wurde nur durch zwei spätmittelalterliche Kannen ver- mehrt. Sie sind aus der Elbe ausgebaggert und haben sich als vermutlich Itzehoe’er Arbeit er- wiesen. Überihre allgemeine kunstgewerbliche Bedeutung ist das Nähere zusammengestellt in den „Mitteilungen aus dem Museum für Ham- burgische Geschichte. Nr.4. O. Lauffer: Spät- mittelalterliche Zinnfunde aus Hamburg und einige niederdeutsche Vergleichstücke.“ Ich möchte zu jenen Ausführungen hier insofern noch einen Nachtrag geben, als ich für die Anbringung plastischer Darstellungen im Boden der Gefäße zwei literarische Belege geben kann. Der eine stammt aus ober- deutschen Verhältnissen des frühen 11. Jahr- hunderts. Im 7. Bruchstück des „Rudlieb“, der um 1030 von einem Geistlichen in Tegern- see verfaßt ist, findet sich die Beschreibung eines goldbeschlagenen Nufßlbaumbechers, auf dessen Außenseite die vier Paradiesflüsse, auf dessen Grunde aber Gottes Hand, die den Trank segnet, dargestellt ist. Die Stelle lautet: „Post hec sat cocti domino, sat ponitur assi, Potus at in patera summi tuberis nucerina ... In qua bis bina sunt aurea flumina sculpta; Dextra dei fundo patere confixa stat imo“!'). Seiler (a.a.O. S. 101, Anm. 4) verweist zum Vergleich auf einen von A. Schultz, Das höfische Leben zur Zeit der Minnesänger | (1879), S. 321, erwähnten Becher des Königs Ludwig des Heiligen, gefertigt von Maserholz mit silbervergoldetem Fuße, mitten auf dem Grunde aber mit einem halberhabenen Email mit goldenen Lilien auf blauem Felde. Zu den von mir aufgezählten Original- stücken trage ich nach: eine Anzahl schöner Kannen im Luitpold-Museum Würzburg, eine im Kunstgewerbe - Museum Leipzig, endlich im Thaulow-Museunı Kiel einen zu einer mittelalterlichen Steinzeugkanne gehörenden Deckel mit innerer Adlerplakette (Lübeck?). Dankbarst kann ich mich auch auf eine Mit- teilung von Menadier beziehen, nach welcher Schmuckplaketten als aufgelegter Zierat von Metallgefäßen schon für das 12. Jahrhundert bekannt sind, ein Bild des Kaisers Otto |. in zwei Schalen in Riga und Halle. Menadier '\ Fr. Seiler, Ruodlieb (Halle 1882) S. 257. fügt hinzu: „Zinnplaketten der Art, wie sie die Kannen tragen, sind in großer Anzahl aus der Seine ausgebaggert. Mittelalterliche Zierstücke ähnlicher Art besitzt das Münz- kabinett, frühmittelalterliche Plaketten auch die frühchristliche Abteilung des Kaiser-Friedrich-Museums.“ Schließlich verweise ich noch auf eine von A. Nirrnheim mir freundlichst mitgeteilte Notiz aus der Zeitschrift für mecklenbur- gische Geschichte, Bd. 39, S. 153. Dort wird berichtet von Alter- tümern, die im Jahre 1870 bei Schwaan aus der Warnow ausge- baggert sind. Unter ihnen befand sich „ein Deckelkrug aus Zinn ohne Hausmarke und Fabrik- zeichen, jedoch sitzt im Innern aufdem Boden eine große, schöne mittelalterliche, flache Rosette“. Das neu erworbene Silber- geschirr beschränkt sich ganz auf Hamburger Arbeiten. Als kostbarstes Stück ragt darunter ein großer Silberpokal hervor, der dem Museum von Herrn Ludwig Sanders in höchst dan- kenswerter Weise zum Geschenk gemacht wurde, und den wir in Abb. 14 wiedergeben. Er ist zum großen Teil vergoldet und mit reichem Ornament verziert. Der Henkel ist in lebhaften Barock- formen gehalten, der Deckel ist 39 Herrn Pastor Biernatzki zwei Goldschmiede: Niclas Fürsten (Meister von 1646 bis 1656) und Niclas Feindt (Meister von 1671 bis 1700) in Frage kommen. Von ihnen dürfte aus all- gemeinen stilistischen Gründen Niclas Feindt als Meister des Pokals anzu- sprechen sein. — Ein kleiner silbervergoldeter Becher mit graviertem Ranken- und Frucht- ornament trägt Hamburger Be- schau und den Buchstaben A, als Meisterzeichen die Marke L.R. und drei Lilien. Als Verfertiger ergibtsich demnach der Hambur- ger Meister Leonhard Rothaer (Meister von 1671 bis 1698). — Auf ein paar Hamburger Silberarbei- ten des 19. Jahrhunderts können wir hier nur kurz verweisen. f) Eßgerät wurde vermehrt durch ein Paar Messer und Ga- bel, deren elfenbeingeschnitzter Griff die Figuren der Caritas, der Spes und der Justitia zeigen. Das miteingeschnittenen Blumenver- zierte Lederfutteral, dessen ur- sprüngliche Zugehörigkeit zwei- felhaft ist, trägt die Jahreszahl 1782. Von drei silbernen Löffeln, die sämtlich das Meisterzeichen H.B. tragen, sind zwei auf 1658 datiert. Sietragen in Punktmanier eingraviert die Namen der Be- sitzer (oder Schenker?): „August Schmidt“, „Nicolaus Frantzen von der Vollfigur eines Schwans bekrönt. Vor allem aber ist die ganze Wandung des Bechers von einem in hoher Treibarbeit gehaltenen Fries spielender Kinder umzogen, der dem Stück einen reichen und fröhlichen Charakter zu- gleich verleiht. Der Pokal trägt außer der Hamburger Beschau die Meistermarke N. F., für deren Deutung nach gütiger Mitteilung des Dithmarsus Ao 1658“ und „Bal- thasar Johannes Pichtl Oldenb. Ao 1658“. Zwei Patenlöffel mit graviertem Blumenornament und eingesetztem Glasfluß tragen den Stempel J. P.H. und die Datierungen 1813 und 1818. g) Von dem Rauch- und Schnupf- gerät nennen wir hier nur wenige Stücke. Der elfenbeingeschnitzte Deckel einer Tabaks- Abb.15. Deckel einer Tabaksreibe. Elfenbeinschnitzerei. Um 1750. 5* 36 reibe (vgl. Abb. 15) zeigt das Bild einer sitzenden Venus mit Pfeil und Bogen, zu deren Füßen zwei schnäbelnde Tauben sitzen. Das Stück stammt aus einem alten hambur- gischen Hause. — Zwei Tabaksdosen mit Stobwasser-Lackmalerei tragen die Ansicht der Lombardsbrücke und das Bild Theodor Körners. Als Vorlage zu letzterem hat der Stich von F. Müller nach dem von Körners Schwester gefertigten Gemälde gedient. h) Die Geräte zum Nähen und Bügeln, die mehrfach als Geschenke über- wiesen wurden, sind im allgemeinen sehr einfache Stücke, die nur wegen ihres kultur- geschichtlichen Zweckes ein technologisches Interesse haben. Etwas reichere Ausstattung zeigen nur zwei silberne Knäuelträger aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Derselben Zeit entstammt auch ein Handarbeitskasten mit silbernem Arbeitsgerät wie Schere, Trenn- messer, Knäuelhalter, Fingerhut, Stricknadel- halter, Nadeldose, Pfriemnadel und Durch- ziehnadel. i) Die Küchenausstattung zeigt eine Reihe von Zugängen, als Drehrost, Bronze- pfanne, hölzerne Kuchenformen usw., die in ihren Formen für die städtische und die benachbarte ländliche Kultur meist überein- stimmen. Ein Bronzemörser trägt die Initialen M.K. und A.M.K. und ist datiert 1730. Ein Dutzend Weinflaschen aus dunkelbraungrünem Glas vom Anfang des 19. Jahrhunderts zeigen verschiedenartige, achteckige, gebauchte, kurz- und langhalsige, flachgedrückte und runde Formen. k) Beleuchtungsgeräte: Eine große zweigeschossige Messingkrone des 17. Jahr- hunderts läuftoben am Schaft in die bekrönende Figur eines Doppeladlers aus. Zwei guß- eiserne Karyatidenleuchter aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts sind so gestaltet, daß der Schaft aus einer weiblichen Karyatide besteht, die durch ein Füllhorn mit Früchten und Blumen als Ceres charakterisiert wird. Zwei auf drei Füßen ruhende gußeiserne Kandelaber, deren Schäfte astartig behandelt sind, haben je fünf Arme, die untereinander durch eiserne Zierketten verbunden sind. Sie entstammen der Zeit um 1870. Andere neu erworbene Leuchter und Lampen sind mehr als Glieder der entsprechenden Ent- wicklungsreihen als durch besondere Aus- stattung von Bedeutung. 2. Bauernhaus und bäuerliches Gerät. a) Das Bauernhaus der niederelbischen Umgebung Hamburgs wird wie früher so auch weiterhin durch zuverlässige Modelle in dem erprobten Maßstabe 1:20 veranschaulicht. Nach dieser Richtung ist nunmehr das Bauern- haus der Vierlande in Bearbeitung genommen, und es sind demgemäß von einem Bauern- haus aus Curslack und von einem Vierländer Kornspeicher Modelle angefertigt. Die Reihe der vollen Stubenausstat- tungen aus Hamburgs Nachbarschaft, deren Aufstellung künftig erfolgen wird, ist in der Berichtszeit nicht vermehrt. b) Der bäuerliche Hausrat wird in manchen Einzelstücken vertreten, die teilweise zur Ausstattung der eben erwähnten Bauern- stuben dienen sollen, teilweise auch für sich allein ausgestellt werden und so als Zeugnisse niederelbischer Volkskunst zu Worte kommen sollen. So ist die Winsener Marsch durch ein Paradehandtuch vertreten, dessen ge- webte rotbraune Zierstreifen die Gegenüber- stellungen von Hirschen, Greifen, Löwen und Pelikanen zeigen. Ein zweites aus Over stammendes derartiges Handtuch von 1812 ist mit Knüppelspitze und mit Stickereien verziert, deren Einzelornamente, Sündenfall, Josua und Kaleb, zwei Bäume, Abendmahl- geräte, den Verdacht wecken, daß das Stück aus den Vierlanden verschleppt ist, um so mehr, als sich auch das Hamburger Wappen unter den Ornamenten findet. Von Einzelstücken aus den Vierlanden nennen wir zwei Nähkästen, einen kleinen Wandspiegel mit zugehörigen Messingträgern, mehrere Leuchter und Gläser sowie ver- schiedene Stücke der Küchenausstattung, unter denen besonders ein Waffeleisen aus Curslack vom Jahre 1768 mit Hamburger Wappen und dem lübischen Doppeladler hervorgehoben sei. Zwei Eßbestecke in Lederhülsen entstammen dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Kissen- bezüge und Betttuch, nach Ausweis der ge- stickten Bezeichnung sämtlich aus dem Besitz von „Beeke Timman — Anno 1846“ stammend, zeigen im Ornament die charakteristischen 37 hundert gearbeitet. Beide sind ausgestattet durch reiche Schnitzarbeit, der erstere in geo- metrischen Kerbschnittmustern, das zweite in naturalistischen barocken Schnörkeln. In dieser Ausstattung sollen sie als Belege für die lokale Ausübung der Schnitzarbeitdienen. Aufandere Einzelstücke aus Wedel, Moorwärder, der Kremper und der Wilster Marsch kann hier, unter Berufung auf die Zusammen- stellungam Schluß, nur kurz verwiesen werden. Aus Blankenese wurden zur künftigen Ausstattung einer Blankeneser Stube fünf Stühle, eine geschnitzte und eingelegte Truhe Abb. 16. Holzkasten mit Kerbschnitzerei. Tatenberg. Wohl 18. Jahrhundert. Blumenrosetten. Zwei Modelle eines Vier- länder Ewers und eines zugehörigen Kahns sollen die Formen der Wasserfahrzeuge veran- schaulichen, mit denen so lange der Markt- verkehr von den Vierlanden nach Hamburg bewerkstelligt worden ist. Von den verschiedenen Stücken, die der bäuerlichen Hauskultur von Tatenberg, Ochsenwärder, Wohldorf, Fuhlsbüttel und Bramstedt entstammen, nennen wir be- sonders zwei in Holz gearbeitete Geräte aus Tatenberg, einen Handarbeitskasten (Abb.16) und ein Löffelbrett, beide wohl im 18. Jahr- von 1792 und zwei Spanschachteln erworben. Von den letzteren zeigt die ältere, dem Aus- gang des 18. Jahrhunderts entstammend, das Bild eines Liebespaares mit der Umschrift: „Ich Liebe dich mit hertzens-Lust.“ Von den Stücken aus dem Altenlande sind zwei besonders bemerkenswert. Ein Eß- besteck, bestehend aus Löffel, Messer und Gabel, ist durch Rokokogravierung und reiche Filigranarbeit an den Griffen ausgezeichnet (Abb. 17). Das lederbezogene Etui trägt in goldgepreßßten Ornamenten die Jahreszahl 1790. Wichtig wegen ihrer Ausstattung ist auch eine 38 unteren Kolbenende mit eingeschnittenen und bleigefüllten Ornamenten geziert, in denen die Jahreszahl 1775 steht. Bei der künftigen Aufstellung dieser bäuer- lichen Hausratformen kann die Rücksicht auf die ornamentale Entwicklung und auf die Abb. 17. Silbernes Eßbesteck. Altes Land 1790. künstlerische Bewältigung der verschiedenen Materialien, die sonst auch in jeder volks- kundlichen Sammlung zu ihrem Rechtkommen muß, doch bei den besonderen hamburgischen Verhältnissen zurückgestellt werden, da sie bereits von dem Museum für Kunst und Ge- werbe in mustergültiger Weise befriedigt wird. In unserem Museum wird es daher mehr darauf ankommen, den volkstümlichen Ge- brauch der Einzelstücke zu betonen, den Sondercharakter der einzelnen bäuerlichen Kulturbilder herauszuarbeiten und bei ihnen allen die kulturelle Abhängigkeit von Hamburg als dem beherrschenden Mittelpunkte eines großen kulturellen „Hinterlandes“ erkennen zu lassen. 3 krachtzundeSsenmuck In dem Jahresbericht für 1910 wurde auf S. 49 darauf hingewiesen, daß ein planmäßiger Ausbau der Kostümsammlung, für die bis dahin nur sehr geringe Bestände vorhanden waren, als eine der dringendsten Aufgaben der Museumsverwaltung angesprochen werden müsse. Die Sammeltätigkeit auf diesem Ge- biet ist so sehr vom Glück begünstigt worden und hat auch hinsichtlich der erzielten Aus- dehnung dieser Sammlungsgruppe zu solchen Ergebnissen geführt, daß durch sie alle früher gehegten Hoffnungen weit übertroffen sind. a) Die bürgerliche Tracht ist von der Gunst der Verhältnisse vor allen Dingen betroffen worden. Das Museum erhielt die Möglichkeit, die alten Bestände eines ham- burgischen Garderobe-Instituts, soweit sie begehrenswert waren, für seine Sammlungen zu erwerben. Durch diesen glücklichen Zu- fall, der im Hinblick auf die besonderen ham- burgischen Verhältnisse von vornherein kaum mehr hatte erhofft werden können, hat die Trachtensammlung nun mit einem Schlage einen Umfang und eine Bedeutung gewonnen, die es erlauben, sie in die vorderste Reihe der deutschen Trachtensammlungen überhaupt zu stellen. Eine Beschränkung freilich, und leider eine sehr wichtige, bleibt dabei bestehen, Sie reicht inhaltlich, da keinerlei alte Bestände vorlagen, nicht über den Anfang des 18. Jahr- hunderts zurück. Von dieser Zeit an sind dann aber alle die verschiedenen Stufen der Schnellwage aus Altkloster. Sie ist am Entwicklung fast restlos vertreten, und zwar gilt das, sehr bemerkenswerterweise, vorläufig fast noch mehr von der Tracht der Männer als von der der Frauen. Vom reichgestickten Rock in Samt und Seide bis zum schlichten Tuchrock stehen hier die verschiedenen Trachtenformen, zeitlich etwa bis zur Mitte 39 zusammenzustellen, die die volle Bedeutung der einzelnen Teile erkennen lassen. Die bildmäßige Ergänzung zu diesen Ori- ginaltrachtenstücken soll mit der Zeit dadurch erreicht werden, daß) dieselben mit einer heimischen Kostümgalerie ausstellungsmäßig zu einer Einheit verschmolzen werden. Zu Abb. 18. „Die Anprobe.“ des 19. Jahrhunderts reichend, zur Verfügung. Dabei sind nicht nur die großen Hauptstücke der Tracht berücksichtigt, sondern auch die kleineren Teile der zugehörigen Ausstattung bis herab zu der Leibwäsche und der Fuß- bekleidung sind in die Sammelarbeit ein- bezogen. Dadurch wird es möglich, eine sehr ansehnliche Reihe ganzer Kostümfiguren Unbezeichnetes Ölbild um 1840. diesem Zwecke wurde ein in der Art van der Smissens gehaltenes Porträt eines unbekannten jungen Mannes um 1750 erworben, ferner ein weibliches Bildnis in Pastell um 1810, die Frau des Zuckersieders Delpendahl, in weißer Spitzenhaube und in hochgegürtetem weißen Empirekleide. In diesen Kreis gehört auch ein unbezeichnetes, von uns mit dem Namen 40 „Die Anprobe“ versehenes Bild. Auf dem- selben sieht man eine Dame in blauseidenem Kleide, in einem Zimmer der Zeit um 1840 stehend. Neben ihr kniet eine Schneiderin, die ihr Maf3 nimmt (Abb. 18). b) Sticktücher und Stopftücher haben an sich mit der Tracht nichts zu tun. Die Arbeit an ihnen gibt der Verfertigerin aber Abb. 19. Frau aus Bardowieck im Festtagsanzug. Mitte des 19. Jahrhunderts. zum Teil die Vorbildung zur Herstellung und Erhaltung der Trachtenstücke. Die Tücher werden daher im Zusammenhang mit den Trachtenresten gesammelt, und sie sollen später auch in diesem Zusammenhange aus- gestelltwerden. Die neu zugegangenen Stücke, die fast sämtlich geschenkt sind, gehören der Zeit vom Anfang bis zum Ende des 19. Jahr- hunderts an. c) Das Handgerät zur persönlichen Ausstattung wurde durch eine Anzahl Fächer, Handtaschen, Börsen, Stöcke, Schirme und sonstiges kleines Gerät vermehrt, über die die Schlußzusammenstellung Auskunft gibt. Besonders bemerkenswert sind nur ein paar Privatpetschafte. Eines in Bronze ist bei dem Bau der Hochbahn in St. Pauli gefunden. Es besteht aus zwei Stempelplatten, die durch einen Stiel verbunden sind. Einerseits trägt es nur eine Hausmarke, andererseits dieselbe Hausmarke mit Umschrift: „kersten van stokkem“. Über die Persönlichkeit des Be- sitzers teilte Herr Dr. Hagedorn in einem Archivalbericht gütigst mit, daß Kersten van Stockem ein hamburgischer Bürger gewesen ist. Er erwarb am 27. Februar 1417 für 600 4 ein Erbe auf dem Steckelhörn. Sein Testament vom 19. Mai 1417, das er in Gegenwart zweier Ratsherren verfaßte, ist noch vorhanden. Darin verzeichnet er zunächst seine Schulden im Betrage von 24 // 13 ß 10 ., von denen 20 4 einem Hanze van Stockem zukommen, und seine Außenstände, die sich auf 21 4 10 ß beliefen. Alsdann vermacht er unter Berufung darauf, daß er kein Erbgut empfangen habe, seiner Frau Alleke, mit der er ersichtlich in kinderloser Ehe lebte, sein ganzes bewegliches Vermögen, nämlich das Federbett mit allem Zubehör, ferner „al ere cledere, de to erem Iyve ghesneden syn, mit al dem smede, dat to den clederen horet“, überhaupt alles vor- handene Geschmeide und den ganzen Hausrat. Das Erbe im Steckelhörn fiel nach seinem Tode, wie aus dem Stadterbebuche hervor- geht, zur Hälfte an seine Witwe Alleke, zur anderen Hälfte an Heynekinus und Wessel Buringh. Am 4. Juni 1418 ward es an Volker Hermensborch verlassen. Ob Kersten van Stockem der gleichzeitig hier vorkommenden Familie desselben Namens ange- hörte (vgl. Nirrnheim, Das Hand- lungsbuch Vickos von Geldersen, S. 159), hat sich nicht feststellen lassen. Aus den Lebensdaten des Be- sitzers ergibt sich mit völliger Sicherheit, daß der Stempel in die Zeit um 1400 zu setzen ist. Nur wenig jünger als er ist ein zweites ähnliches Stück, ein eisernes Petschaft mit einer Hausmarke und der Umschrift: Se Herntz= tippe: d) Der städtische Schmuck wurde vor allem vermehrt unter dem Gesichtspunkte, daß die zur AufstellungganzerTrachtenfiguren nötigen Schmuckstücke bereitge- stellt wurden. Aus diesem Grunde wurden mehrere Paare Schuh- und Hosenschnallen in verschiedener Ausstattung, Silber, Messing und mit Straßeinlagen, erworben. Von einzelnen Stücken ist nur ein aus hamburgischem Besitz stammen- der goldener Ring mit achtstrah- ligem Diamantstern auf blauem Email in einer perlenbesetzten Umrandung, um 1820, zu er- wähnen. e) Die Handwerkertracht hat in Hamburg zu bestimmten typischen Formen außerhalb der allgemein kleinbürgerlichen Tracht Zu diesen gehört die sehr charakteristische, in rotem Tuch ge- arbeitete Schlachterjacke mit kurzem Schoß, gültigen wenigen Fällen geführt. 41 beiderseitigen großen Taschen und silbernen Knöpfen, die in einem guten Exemplar aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts erworben wurde. f) Die Bauerntrachten aus dem Gebiet Abb. 20. Flöte zum Roland- reiten aus Sude bei Itzehoe. 18. Jahrhundert. nur in der Niederelbe sind in dem Sinne, der im Bericht für 1910 näher dar- gelegt ist,weitergesammeltworden. Die vielen Einzelstücke, die für diese Gruppe des Museums neu erworben sind, werden zu voller Übersichtlichkeit sich erst zu- sammenschließen, wenn sie zu ganzen Trachtenfiguren verwandt werden können. Die Sammeltätig- keit ist dabei, von anderen mehr gelegentlichen Erwerbungen abge- sehen, vor allem darauf ausgegan- gen, die meist gefährdeten Gebiete zunächst zu berücksichtigen und demgemäß die Finkenwärder Tracht und für Blankenese die in den Sammlungen noch fehlende Männertracht zu erwerben. Beide haben trotz guten Erfolges doch noch nicht zu dem gewünschten Abschluß gebracht werden können. Ein voller Erfolg ist in der Berichtszeit nur für Bardowieck erreicht, wenigstens soweit dabei die Frauentracht in Frage kommt. Nach vieler Mühe ist es gelungen, von dieser schon ganz abgestor- benen Tracht zwei volle Figuren, eine Braut und eine Frau im Fest- anzug, aufzustellen. Die letztere ist in Abb. 19 dargestellt. Sie trägt über dem Nieder- und dem Ober- hemd einen Rumpf (Liefen). Der halbwollene rote Rock ist in enge Falten eingelesen, er wird, in deutlicher Nach- wirkung der Empiretracht, mit sehr kurzer Taille fast unmittelbar unter der Brust getragen. Die Jacke (Jack) aus geblümtem Damast hat völlig den Schnitt der Empirejacken: weiten [9 42 Brustausschnitt, kurze Taille, ganz kleine Schoßfalte, kurze Ärmel für den halben Ober- arm, die am Rande mit einem Seidenbändchen besetzt sind. Das „Halsdook“ besteht aus grüner Seide mit Blumenstickerei, die Schürze (Platen) aus geblümtem Kattun. Auf dem Kopfe trägt die Frau eine weißleinene, mit Brabanter Kante versehene Haube, die „Untermütze“, darüber die für diese Tracht besonders charakteristische Mütze, die „Plättenmütz“, die mitihrem vorderen Stirn- band eine innerhalb des Gesamtgebietes der deutschen Bauerntrachten sehr bemerkens- werte Erscheinung bildet, und neben der in der Alltagstracht eine kleine, nur über dem Haarknoten getragene Mütze, die „Knust- mütz“ ohne Stirnband, gebräuchlich war. Grünseidene, gestrickte, und dann mit Stickerei versehene Handschuhe (greune Staats- hannschen) vollenden den Anzug, zu dem die an unserer Figur verwandten dunkelblauen Strümpfe und zugehörige Halbschuhe in Bardowieck neu angefertigt sind. Der sehr einfache Schmuck besteht aus einer silbernen Halskette (Keed) mit Filigranschloß und aus der Hemdenspange (Spann), deren schlichte Silberplatte mit einfachen Gravierungen ver- sehen ist. In der farbigen Erscheinung, die wesentlich auf einem Zusammenklang von Grün und Rot beruht, zeigt der ganze Anzug eine Harmonie, die geradezu als mustergültig bezeichnet werden muß. Er dürfte nach unseren Sammelerfahrungen wohl der letzte Anzug sein, der in dieser Art in Bardowieck noch aufzuspüren war, denn seine einzelnen Teile haben nur mit der größten Mühe noch an den verschiedensten Stellen zusammen- gesucht werden können. Dasselbe gilt von dem bereits genannten, ganz auf Schwarz und Weiß gestimmten Brautanzug. Der zugehörige Männeranzug, zu dessen Aufbau ebenfalls alle Vorbereitungen getroffen sind, hat noch nicht zusammengestellt werden können. g) BäuerlichesHandgerätundBauern- schmuck sind einerseits zur Ergänzung der Trachtensammlung, andererseits zur Illustrie- rung der herrschenden Geschmacksrichtungen auf dem einschlägigen Gebiete der lokalen Volkskunst auch weiterhin gesammelt worden. Die verschiedenen niederelbischen Gebiete sind dabei im allgemeinen gleichmäßig berück- sichtigt. Ein etwas stärkerer Nachdruck ruhte aufden Vierlanden, weil hier für eine Anzahl aufzustellenderTrachtenfiguren dernotwendige Schmuck beschafft werden mußte. Daneben wurde eine Kollektion von Schmuckstücken der Stader Geest, die vordem noch ganz fehlten, neu erworben. 4. Denkmäler des gesellschaftlichen Lebens. a) Musikinstrumente: Unter den weni- gen Zugängen heben wir nur ein bäuerliches Stück besonders hervor: die in Fig. 20 ab- gebildete, aus Birnbaumholz geschnitzte Flöte, aus Sude bei Itzehoe stammend. Ihre Be- deutung liegt darin, daß sie, wie auch der am Mundstück geschnitzteschnurrbärtige Rolands- kopf äußerlich dokumentiert, beim bäuerlichen Rolandreiten Verwendung gefunden hat. b) Jagd: Ein messingbeschlagenes Pulver- horn trägt den Besitzernamen „M. Uhlenbrock Anno 1772“. Auf der einen Breitseite ist das in Messing gegossene und gravierte „beider- städtische“ hamburg-lübische Wappen an- gebracht, woraus die ehemalige Herkunft aus Vierlanden mit Sicherheit hervorgeht. c) Spiele: Unter den Neuerwerbungen überwiegen an Zahl weitaus die Kinderspiel- sachen, von denen vor allem ein in Holz ge- schnitztes Kreol mit Pferd und Kutscher genannt sei. Außerdem erwähnen wir ein Spiel Schachfiguren in Zinn, deren Original- formen dem Museum zum Ausguß zur Ver- fügung gestellt wurden. Könige und Königinnen erscheinen in antiker Drapierung, die Läufer und die Bauern dagegen tragen Kostüme der Zeit um 1770. Über ein paar hamburgische Kartenspiele von P. Suhr und H. Rübcke ist in den „Mitteilungen des Vereins für Ham- burgische Geschichte“ XI, H.2, S. 282/83, näher berichtet. d) Eiteratur und Theater: "Diese Sammelgruppe wird, abgesehen von den früher schon erwähnten Bildnissen, im wesentlichen 43 zeichnung Joh. Heinr. Tischbeins zu Klopstocks Hermannsschlacht („Horst bringt den ver- wundeten Siegmar zu Brenno zurück“) gehört in denselben Kreis. Sie verdankt ihre Ent- stehung dem freundschaftlichen Verhältnis, in das Tischbein zu Klopstock getreten war, als er im Jahre 1763 das Altarbild der Michaelis- Abb. 21. Johann Heinrich Tischbein d.ä. Federzeichnung zu Klopstocks Hermanns-Schlacht. auf papierene Stücke, auf Handschriften, Drucke und Illustrationen, beschränkt bleiben. Unter den letzteren werden besonders die Originalblätter ihre Bedeutung haben. Aus diesem Grunde wurde eine Federzeichnung von Joh. H.Rambergzu Lessings Emilia Galotti erworben. Die in Fig. 21 abgebildete Tusch- kirche mit der Auferstehung Christi malte. Die in jener Zeit gefaßte Absicht, das eine oder andere aus dem Messias zu malen, ist allerdings nicht zur Ausführung gekommen. Dagegen hat Tischbein, der auch im Jahre 1772 der von Klopstock begründeten Lesegesell- schaft das jetzt in der Stadtbibliothek befind- 6* 44 liche Bild „Die schöne Leserin“ schenkte, ver- schiedene Szenen aus Klopstocks Hermanns- schlacht gemalt, die neben den antiken Schriftstellern eine der wichtigsten Quellen seiner Historienbilder gebildet hat. Die hier besprochene Tuschzeichnung gehört in diesen Kreis. Die darauf dargestellte Szene ist von Tischbein auch in Öl gemalt worden. bild vom Jahre 1841, in Öl gemalt, stellt die Slomansche Bark „Franklin“ dar (vgl. Abb. 22). Es ist besonders interessant deshalb, weil es sich um dasselbe Schiff handelt, das im Jahre 1848 als Korvette „Franklin“ der deutschen Flotte angehörte. Auch die Sammlung der Schiffsmodelle konnte um ein paar sehr gute Stücke vermehrt CI TEN Sehen. mr Abb. 22. Ölbild der Bark „Franklin“, 1841. 5. Denkmäler des Verkehrs, des Handels und der Gewerbe. a) Verkehrsmittel. Die Sammlung älterer Schiffsbilder konnte nach den ver- schiedensten Richtungen erheblich vermehrt werden. Wir nennen zunächst zwei große Schiffssilhouetten, die wegen der großen Seltenheit dieser Art der Darstellung und wegen der großen Geschicklichkeit, mit der sie geschnitten sind, besondere Beachtung verdienen. Da daseine der dargestellten Schiffe den Namen „Georg IV.“ führt, so müssen die Blätter danach in die 20er Jahre des 19. Jahr- hunderts versetzt werden. Ein anderes Schiffs- werden. Unter ihnen befindet sich das Modell eines holländischen Convoyschiffes „Juffrou Elisabeth“ vom Jahre 1757, ferner zwei gute alte Modelle aus dem Besitz des aufgelösten „Vereins für Kunst und Wissenschaft“, eines bezeichnet 1769, das andere der Zeit um 1820 angehörend. Das ältere von ihnen hat auch deshalb, im Hinblick auf die Geschichte der hamburgischen Sammlungen, ein gewisses Interesse, weil es nachweislich früher in den alten Bauhofssammlungen sich befand, dessen Restbestände unserem Museum zugeführt worden sind. In diesem Zusammenhange möge auch, obwohl es nicht eigentlich in die Reihe der Verkehrsmittel gehört, das Modell einer ham- burgischen Taucherglocke genannt werden, das den alten Beständen der Bauabteilung für Strom- und Hafenbau entstammt. Die Sammlung der Landverkehrsmittel wurde durch ein Kreol, ferner durch einen Schlitten aus Ochsenwärder und endlich durch ein frühes Fahrrad, das der Zeit um 1860 entstammen dürfte, vermehrt. b) Handel. Für die weitere Ausstattung der Krämerei sind eine Anzahl kleinerer Stücke erworben. Besondere Hervorhebung verdienen einige Reklamezeichen, eine sehr gut in Holz geschnitzte Figur eines Admirals um 1800, Geschenk des optischen Instituts von W. Cambell, und die Figur eines Negers von einer Tabakshandlung um 1860, ferner ein paar Krämerzeichen für Wachs-, Tabak- und Zigarrenverkauf. c) Die Denkmäler der Gewerbe, im wesentlichen aus älteren Handwerksgerät- schaften bestehend, nehmen in unseren Samm- lungen nur einen langsamen Fortschritt. Das Alltagsgerät, das lediglich die Zweckform zeigt, ist im allgemeinen verbraucht und zugrunde gegangen. Reicher ausgestattete Stücke aber sind selten. Die Neuerwerbungen betreffen die Handwerke der Schlachter, der Böttcher, der Reepschläger und der Töpfer zu etwa gleichen Teilen. Sehr willkommen war eine Spende des Museums für Völkerkunde, welches eine Kollektion von 14 verschiedenen Walfischfanggeräten überwies. Ein bronzener Flaschenzug vom Anfang des 16. Jahrhunderts ist an Ring und Flasche ganz mit pflanzlichem Ornament bedeckt (vgl. Abb. 23). Eine besondere Aufmerksamkeit wurde dem mehr und mehr verschwindenden alten Gerät der Zuckersieder zugewandt, von denen sieben Lecktöpfe, fünf Basterformen, drei Deckselformen, zwei kupferne Kandisformen und ein kupferner Schöpflöffel erworben wurden. Für die Geschichte des in Hamburg 45 einst so bedeutungsvollen Handwerks der Zuckerbäcker hat J. Heckscher in der Neu- ausgabe von Chr. Suhrs „Hamburgischen Trachten“ (Einleitung S. 25/26) nähere Mit- teilungen gemacht. Zur Ergänzung verweise ich noch auf Gaedechens Topographie, S. 174 und 183; Koppmann, Aus Hamburgs Ver- gangenheit 2, 215 u. 222; Zeitschr. f. Hamburg. Gesch. 9, 384 u. 398,99; 14, 162; ferner Mit- teilungen d. Ver. f. Hamburg. Gesch. 10, 12 u. 60. E. Staats- und Gemeindealtertümer. 1. Denkmäler der Verwaltung. Die Gruppe der Verwaltungsalter- tümer ist fortgeführt. Aus Hamburg wurden einige Stempel und Erkennungsmarken für Abb. 23. Ornamentierter Bronze-Flaschenzug. Um 1600. 46 Beamte aus dem 19. Jahrhundert geschenkt, aus Mecklenburgeine Kammerherrn-Uniform. Wichtiger ist, daß eine Sammlung von Original- siegeln der Hansestädte begonnen wurde, die mit der Zeit auf möglichste Vollständigkeit für das ganze Gebiet der Hansa gebracht werden soll. Die Ergänzung dieser Originale gibtin vortrefflicherWeise die Abgußßsammlung des Herrn P. Trummer, deren Überweisung schon oben mit größtem Dank erwähnt wurde, und die uns schon jetzt gestattet, die voll- ständige Reihe der hansischen Städtesiegel aufzulegen, wie sie denn überhaupt als eine fast unerschöpfliche Fundgrube für die deutsche Siegelgeschichte sich auf allen einschlägigen Gebieten dauernd bewähren wird. Die Geschichte der Feuerwehr, die in den Sammlungen des Museums schon seit Jahren gut vertreten ist, wird weiter ver- anschaulicht durch einen Stab der Spritzen- kommandeure und die Ausstattung eines Rohr- führers. Für das Leben in den Kreisen der Feuerwehr bezeichnend ist ein Silberbecher, der laut Inschrift dem Kommandeur Hans Bartels im Jahre 1867 von der „sämmtlichen Mannschaft der Schiffs-Sprütze Nr. 65“ als Ehrengabe zum 235jährigen Jubiläum ge- widmet ist. Die hamburgischen Maße wurden durch zwei zusammenlegbare Zollstöcke und durch zwei etwas reicher ausgestattete Ellen des 19. Jahrhunderts vermehrt. Die Münzsammlung des Museums be- steht, da die in Aussicht gestellte Überweisung der staatlichen Münzsammlung — jetzt in der Kunsthalle magaziniert — kaum vor dem Be- zug des Neubaues zu erwarten ist, im wesent- lichen aus Zufallserwerbungen, Funden und Geschenken. Die wenigen Ankäufe müssen sich bei der jetzigen Lage der Dinge völlig auf erste Seltenheiten, womöglich ganz auf Unika beschränken. So wurde in der Berichts- zeit nur ein bergischer Gulden vom Jahre 1738 gekauft, der die hamburgische Gegen- marke trägt, und der dadurch für die Ge- schichte des Geldumlaufs in Hamburg doku- mentarische Bedeutung hat. 2. Zünfte und bürgerliche Gesellschaften. a) Zünfte: Unter dieser Gruppe ist zu- nächst zu dem letzten Jahresbericht (für 1910) S. 63 zu bemerken, daß, wie mich H. Joachim freundlich aufmerksam machte, die dort ge- wählte Bezeichnung „Amt derWeber“ unrichtig ist. Ein solches Amt hat es in Hamburg nicht gegeben. Es gab getrennte Ämter der Wollen- weber und der Leineweber. Das Amt, von dem der erwähnte Stempel von 1763 stammt, muß durchaus so genannt werden, wie die Inschrift besagt: „das Amt der Caffa-, Platwerk-, Trip- und Sammetmacher.“ Be- merkenswert ist, daß es sich hier offiziell selbst als Amt bezeichnet. Eine neu revi- dierte Ordnung vom 15. September 1755 redet noch von einer Brüderschaft. Entstanden ist diese zwischen 1734 und 1755 dadurch, daß sich die Brüderschaften der Caffa-, Platwerker und Sammetmacher und der Tripmacher ver- einigten. So erklärt sich, daß ich a.a. O. S. 63 ein eigenes Petschaft der Tripmacher- meister-Brüderschaft vom Jahre 1625 erwähnen konnte. Diese wieder scheint um jene Zeit mit der Baumseidenmacher-Brüderschaft zu- sammengehangen zu haben. Aber alle diese Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts aus den Niederlanden nach Hamburg im- portierten Gewerbebedürfen, wieauch Joachim betont, noch sehr der näheren Aufhellung ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung. Die neuen Zugänge betreffen zunächst einen Teil des Nachlasses des Korbmacher- amtes, ferner die Lade, Strafgeldbüchse, Schafferholz und Bandständer der Kranken- und Sterbekasse, genannt „Der Bund der brüderlichen Liebe von 1845“, fünfzehn Staltmäntel und Mützen der Sterbelade der Schifferalten, sowie vier Schärpen der Reepschlägervon 1832und 1845. Besondere Hervorhebung verdient ein zinnerner Deckel- krug des Amtes der Knochenhauer. Der Deckel zeigt in eingelassener gegossener Zinn- plakette das Wappen des Amtes mit dem Stier im Schild und auf dem Helm. In der Krug- wandung eingraviert ist der Name des Stifters: „Franz Jürgen Hanefeldt bei Zeiten Depu- tir[tJer 1672.“ Im Griff eingeschlagen Ham- burger Beschau und Meisterzeichen: Haus- marke mit C.H.M. (?). Die Sterbekase „Die brüderliche Einigkeit von 1675“ hat bei ihrer Auflösung ihren gegenständlichen Besitz, Lade, Schaffer- stab und zwei Stempel, dem Museum über- wiesen. Von besonderer Bedeutung ist der zugehörige Willkomm. Es handelt sich dabei um einen hohen, in Zinn gearbeiteten Pokal, der auf drei Löwen ruht, und dessen Aufbau sich in reich und schön profilierter Weise entwickelt. An der äußersten Ausbauchung unter dem Lippenrande ist ein Kranz von Löwenköpfen angebracht zum Befestigen der Anhänger. Auf der Wandung steht die ein- gravierte Umschrift: „Anno 1697 den 21 Mertz ist diese Wilkompt von den Alten unt Bruder an die Bruderschaft welcher genant wert ‚Hoffnung lest nicht zu Schanden werden’ vorehret bey zeiten Johan Gosler, Johan Struck, Jürgen Ditmers, Mangels Schmit als veir alten vnt Stifters der Bruderschaft.“ Der Deckel ist ebenfalls mit zwei Reihen von Löwenköpfen geziert zum Befestigen der silbernen Anhänger, von denen noch zwölf Stück, teilweise aus dem 18. Jahrhundert, vorhanden sind. Die obere Bekrönung bildet eine männliche Vollfigur in der Tracht des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Die von ihr gehaltene silberne Fahne ist in ihrem jetzigen Zustande noch verhältnismäßig neu. Das bezeugt ihre Inschrift: „Andenken an die 200jährige Stiftungsfeier der Sterbekasse Nr. 25, genannt: ‚Die brüderliche Einigkeit 47 Abb. 24. Zinn-Willkomm „Brüderliche Einigkeit“. 1697. Mit silbernen Anhängern des 18. und 19, Jahrhunderts. 48 von 1676’ d. 24. Juni 1876.“ Auf der Rück- seite stehen die Namen der sechs Verwalter von 1876. Der Pokal ist zugleich ein beredtes Zeugnis für die hohe Leistungsfähigkeit der hamburgischen Zinngießer des 17. Jahr- hunderts (vgl. Abb. 24). Ein Messingstempel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigt zwischen zwei Engeln ein gezahntes Mühlenrad, einen Winkel und einen Zirkel. Die Umschrift lautet „Siegel des löblichen Werks der Müller in Hamburg.“ Schließlich nennen wir hier noch zwei Elblotsenzeichen. Das ältere von ihnen ist in Messing gegossen. Es zeigt auf der Vorderseite das Bild eines Lotsen in rundem Hut, Rock, Kniehosen und Schuhen, in seinen Händen ein Tau mit Senkblei, neben seinem Kopfe die Datierung 17—48 (vgl. Abb. 25). Die Rückseite zeigt eine Boje und die Lotsennummer, dazu die Umschrift: „Der Lootszen Bruderschafft Zu Ovolgönne Und Neumühlen.“ Das zweite Zeichen, in Zinn gearbeitet, trägt auf der Vorderseite die gekrönten dänischen Königsinitialen F. R. VI. (Friedrich VI. + 1839), darunter die In- schrift: „Pinneberg Elb Lootsen Gesell- schaft Nr. 40“, auf der Rückseite den Namen Abb. 25. Gegossenes Messingzeichen der Lotsen-Brüderschaft Oevelgönne-Neumühlen. 1748. „Ernst Gottlieb Krause, Neumühlen“. Sämtliche Inschriften sind graviert. Zwei Gläser von 1751 mit den Zeichen der Strumpfwirker und zwei Glasseidel des 18. Jahrhunderts mit den Wappen der Bäcker und der Handschuhmacher (1784) kommen zwar sämtlich aus hamburgischem Besitz, ihre Zugehörigkeit zu hamburgischen Ämtern oder Brüderschaften ist aber unsicher. Dennoch werden sie als Träger der verschie- denen Handwerksembleme auch im Museum für Hamburgische Geschichte dauernd ihren Wert behalten. b) Bürgerliche Gesellschaften. Für die Zugänge dieser Gruppe kann im all- gemeinen auf die Zusammenstellung am Schlusse dieses Berichtes verwiesen werden. Wirnennen besonders nur dieLade des „Feld- brunnen außer dem Dammtor 1712“. Da- nebenstehen Hinterlassenschaften des „Vereins für Kunst und Wissenschaft“ (aufgelöst 1912), ferner solche von Gesang- und Kriegerver- einen des 19. Jahrhunderts. Zu den letzteren sind hier auch die Fahnen der Hamburger Sanitätskolonnen von 1870 und aus dem Burenkriege gezählt, die zu der Gruppe der Kriegsaltertümer hinüberleiten. Einen stärkeren Zuwachs haben die Denk- mäler der Freimaurer erfahren. Die neuen Zugänge gehören sämtlich dem 19. Jahrhundert an. Es darf aber die Hoffnung nicht auf- gegeben werden, daß auch Stücke dieser Art aus dem 18. Jahrhundert gelegentlich noch dazu erworben werden Können. F. Strafaltertümer. Wie im Jahre 1910 so ist auch in den beiden Folgejahren keine Vermehrung ein- getreten. Dennoch werden in der Reihe der verschiedenen Sammlungsgruppen auch die Strafaltertümer hier wenigstens genannt, um dadurch ihre selbständige kulturgeschichtliche Bedeutung immer aufs neue ausdrücklich zu betonen. G. Wissenschaftliche Altertümer. Die Museums-Verwaltung hat es sich be- sonders angelegen sein lassen, die Gruppe der medizinisch-pharmazeutischen Instru- mente und Gerätschaften planmäßig auszu- bauen. Eine Umfrage bei den Verwaltungen der Krankenhäuser hat die Überweisung einer größeren Anzahl von ärztlichen Instrumenten des 19. Jahrhunderts zur Folge gehabt. Unter den einschlägigen Ankäufen verwandter Art sind besonders ein um 1750 von Charpentier gemaltes Miniaturbild eines unbekannten Arztes und eine etwa gleichzeitige in Elfenbein ge- schnittene Anatomiefigur einer Schwangeren zu nennen. Unter den neu erworbenen Apo- theker-Gerätschaften ist ein vasenförmiger Fayencekrug mit einem großen, bis jetzt nicht näher gedeuteten Wappenbild in Blaumalerei hervorzuheben, weil es sich bei dem Stück offenbar um eine hamburgische Arbeit aus der Zeit um 1700 handelt. Die nautischen Instrumente sind durch eine Anzahl von Taschenkompassen und durch einen Davis-Quadranten des 18. Jahrhunderts vermehrt. Eine Reißschiene, deren Kopfstück außer der Bezeichnung J. H. C. 1721 auf beiden Seiten reich mit ornamentalem Blumenschnitz- werk versehen ist, dürfte eher der Arbeits- stubeeinesMathematikersoderIngenieurs als der Werkstätte eines Handwerkers ent- stammen. H. Kriegsaltertümer. 1. Allgemeine Waffenkunde und fremdstaatliches Militär. Einleitungsweise greifen wir zurück auf den Bericht für 1910, in dessen Schlußüber- sicht an letzter Stelle als ein Stück von un- bekannter Bedeutung eine „messinggegossene Hand“ (1910. 265) erwähnt wurde. Es hat sich bei weiterer Reinigung und näherer Untersuchung gezeigt, daß das Stück, dessen 49 Abbildung wir in Fig. 26 geben, aus Bronze, der seitliche Dorn aber aus Eisen gearbeitet ist. Seine Erklärung hat J. Schwietering gefunden, der es als Oberteil eines mittel- alterlichen Dolchstreitkolbens erkannte. Damit ist ein neuer Beleg dieser sehr seltenen Waffe gewonnen, über deren Art und Ver- breitung R. Forrer in der „Zeitschrift für historische Waffenkunde“ Bd. 5, S. 79 ft. nähere Mitteilungen gemacht hat. Eine Anzahl aus der Elbe ausgebaggerter mittelalterlicher Waffenteile, vom Museum für Kunst und Gewerbe überwiesen, bedarf noch der Reinigung und Bearbeitung. Alle diese Stücke zeigen aber deutlich, daß sie sich mit ihren Formen völlig in die allgemeine deut- sche Waffenentwicklung des Mittelalters ein- fügen. Um die waffengeschichtliche Seite der älteren hamburgischen Kultur richtig beurteilen zu können, wird es vor allem nötig sein, einmal näher festzustellen, wie weit die Stadt und ihre Bewohner den Bedarf an Waffen aus der heimischen Produktion ge- deckt, wie weit sie auswärtige Fabrikate be- zogen haben. Zum Vergleich gebe ich hier ein paar einschlägige Mitteilungen wieder, die mir für Lübeck und Bremen in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt wurden. Aus Bremen berichtete Herr Syndikus Abb. 26. Dolchstreitkolben des 14. Jahrhunderts. Baggerfund aus der Alster. Handlänge 9,7 cm. Nagellänge 8,5em. Durchm. d. Tülle 3,3cm. 7 50 Dr. Focke das Folgende: „Über bremische Plat- tenschläger, Harnischmacher, Rohrschmiede und Schwertfeger findet sich in meinen „Bre- mischen Werkmeistern“ manche Angabe. Auch über den Import von Waffen nach Bremen! Hans Francke, vermutlich aus Hildesheim, hat dem Rate 1617 ff. viele Rü- stungen für das Zeughaus geliefert; Arendt Loning „von dorsten ut dem Lande to Cleve“ verkaufte 1600 an den Schütting 50 blanke Harnische und 1602 14 geblaute Harnische und empfing in Zahlung alte Rüstungsteile. Um dieselbe Zeit lieferten aber auch noch Bremer Schmiede (s. Harke Roreß) zahlreiche Rüstungen und Rüstungsteile. Ich habe den Eindruck erhalten, als wenn vom 17. Jahr- hundert an der Waffenimport vom Südwesten her zugenommen habe. Die Anfänge davon lassen sich aber schon früher nachweisen. So hat Heinr. Werwick aus Wesel schon 1559 dem Rate Harnische geliefert. Ein Bezug von Geschützen von auswärts ist m. W. erst sehr spät und sehr selten eingetreten.“ Sehr ähnlich wie in Bremen liegen die Verhältnisse in Lübeck, über die Herr Staatsarchivar Archivrat Dr. Kretschmar folgendes mitteilte: „Feldgeschütze (Scharpen- tinen, Schlangen) werden 1492 und 1581 von Möllner Schmieden bezogen. Musketen (muschutten) liefert in den Jahren 1589-1596 vorwiegend Suhl. Eine Lieferung von 255 langen Spießen aus Schwerte ist 1577 belegt. Harnische und Sturmhüte werden 1596 aus Braunschweig bezogen. Nürnberg ist als Bezugsquelle für Waffen, soweit diese Nachforschungen ausgedehnt werden konnten, nicht vorgekommen; die Dienste eines vom Ratzeburger Bischof im Jahre 1523 empfoh- lenen Nürnberger Geschützgießers, Hans von Köln, den Salzwedel aus Nürnberg hatte kommen lassen, scheinen die Lübecker nicht in Anspruch genommen zu haben. (Vgl. Mitteilungen des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 1, S. 24-28.) Neben diesem Bezug von auswärts hat aber die Produktion in Lübeck selbst in größerem oder geringerem Maße den Bedarf gedeckt. So werden z. B. 1576 bei dem Lübecker Meister Kasten Wytte 50 lange Rohre in Auftrag gegeben, und 1595 liefert das Amt der Lübecker Rohrschmiede 200 Mus- keten mit Zubehör. Für die Herstellung anderer Waffen in Lübeck braucht nur auf die hier in allen Jahrhunderten zahlreichen Büchsen- und Waffenschmiede, Helm- und Plattenschläger hingewiesen zu werden. Der Bezug von auswärts ist vielleicht nur durch besondere Bedarfssteigerung hervorgerufen.“ Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß bei weiterer Nachforschung auch die ham- burgischen Verhältnisse eine völlige Über- einstimmung zu jenen beiden Berichten der hansischen Schwesterstädte ergeben werden. Für die hamburgische Waffensammlung ergibt sich daraus, daf} da, wo in der waffengeschicht- lichen Entwicklungsreihe eine erhebliche Lücke sich zeigt, die durch nachweislich ham- burgische Stücke nicht ausgefüllt werden kann, in diesem Falle auch einmal ausnahmsweise ein Waffenstück anderer deutscher Provenienz ohne Bedenken eingeschoben werden darf. In dieser Überzeugung wurde einer der heute im Handel so sehr seltenen gotischen Feld- harnische um 1480, bestehend aus Brust, Rücken, Armzeug und Schaller, erworben, eine bezeichnete Nürnberger Arbeit, die aber natürlich die auch in Hamburg um jene Zeit typische Waffenform wiedergibt, und die die entwicklungsgeschichtliche Reihe unserer Har- nische um dreiviertel Jahrhunderte nach rück- wärts verlängert. Eine Abbildung des Stückes findet sich im Katalog der Auktion der Samm- lung des Herzogs von Sorrana-Madrid u. a. vom 13. Mai 1908 bei Lepke-Berlin Nr. 1515, + 78. In Rücksicht auf die Vervollständigung der entwicklungsgeschichtlichen Reihe wurden auch zwei blanke Trabharnische um 1580 und ein aus einer alten hamburgischen Sammlung stammender geflammter Zweihänder des 16. Jahrhunderts erworben. Wenn also in diesen Fällen andere deutsche Stücke herangezogen werden müssen, um die völlig gleichartige hamburgische Kultur zu illustrieren, so steht es andererseits bei be- zeugten alten hamburgischen Stücken wieder nicht fest, ob sie in der Stadt selbst gearbeitet sind. Das gilt z. B. von dem schönen ge- schwärzten Trabharnisch des 16. Jahrhunderts, den wir in Fig.27 abbilden. Er stammt ebenso wie ein zweites ähnliches Stück aus dem Besitz des hamburgischen Schneideramts, ist 1842 aus dem Brandschutt wieder herausgezogen und dann in sehr liebloser Weise zusammengelötet worden. Durch die kürzlich erfolgte Her- richtung ist er eigentlich erst neu für das Museum erworben. Eine sehr nennenswerte und wichtige Ver- mehrung hat die Sammlung der Geschütze erfahren. Nicht nur sind hier zwei aus- gebaggerte Kammerschlangen des 15. Jahr- hunderts, eine aus Ritzebüttel stammende Lafette des 18. Jahrhunderts und zwei gut gearbeitete Kanonenmodelle zu verzeichnen, von denen eines des 18. Jahrhunderts mit rot- weiß gestrichener Lafette wahrscheinlich dem alten hamburgischen Zeughause entstammt, sondern es sind durch das später noch zu besprechende gütige Entgegenkommen des Kgl.Preußischen Kriegsministeriumsauch zwei alte hamburgische Bronzerohre, ein Mörser von 1645 und ein Geschützrohr von 1721, auf dem Wege des Tausches erworben. Der erstere istgegossen von Hermann Benning, das letztere von Johann Valentin Moller. Auf eine An- frage über diese beiden Gießer, von denen H.Benning in den Mitteilungen d. Ver. f. Hamb. Gesch. 2, VI., S. 30 ff. erwähnt wird, hat Herr Dr. Hagedorn gütigst das Folgende berichtet: „Der Stückgießer Hermann Benning hat am 5. Juni 1635 das hiesige Bürgerrecht erworben. Er stammte wahrscheinlich aus Lübeck, wo seit 1561 eine Gießerfamilie seines Namens 5ıI nachweisbar ist. Er übernahm die Stelle des verstorbenen städtischen Stück- und Glocken- gießer-Meisters Hans Kuning und wurde Pächter des städtischen Gießhauses an der Spitalerstraße, das auf der Stelle der heutigen Hauptfeuerwache stand (vgl. Gaedechens, Topographie, 1880, S. 264). Außerdem war er Mitglied des Amtes der Rotgießer. Er starb im Jahre 1666. Von seinen Söhnen wurde der ältere, Albrecht, im Jahre 1637 geboren, Lübecker Ratsgießer, während der jüngere, Hermann (1640 bis 1679), in Hamburg an die Abb. 27. Geschwärzter Trabharnisch. Mitte des 16. Jahrhunderts. Ohne Marke. Aus dem Besitz des Hamburgischen Schneider-Amts 1 52 Stelle des Vaters trat. Eine Aufzählung der bekannten Werke Hermann Bennings findet sich in der Schrift von Robert Körner, Zur Geschichte der Glockengießer in Hamburg, Hamburg 1905, S. 35 ff, wo jedoch Vater und Sohn als eine Person behandelt werden. Der Rotgießer Johann Valentin Moller ent- richtete als Sohn eines Nichtbürgers am 12. September 1690 die erste Rate für den Erwerb des Bürgerrechts und ward gleichzeitig in das Amt der Rotgießer aufgenommen. Am 21. Mai 1714 pachtete er von der Kämmerei Von dem von Moller gegossenen Geschütz- rohre bilden wir in Fig. 28 die Verschluß- platte ab, die mit einer sehr schön durch- gearbeiteten barocken Löwenmaske verziert ist. Die Entstehung dieser Maske muß um die Mitte des 17. Jahrhunderts angesetzt werden. Ihre Anbringung an dem Rohre von 1721 be- weist, daß Moller ältere Gußformen — ver- mutlich aus den Beständen des gepachteten städtischen Gießhauses — übernommen und sie dann an seinen eigenen Güssen frei ver- wendet hat. Abb. 28. Löwenmaske aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Verwandt als Verschlußplatte an Joh. Valentin Mollers Geschützrohr von 1721. das städtische Gießhaus. Im Jahre 1734 trat an seiner Stelle sein Schwiegersohn Johann Andreas Bieber in den Pachtkontrakt ein, der Stifter der bekannten Gießerfamilie, die die Gießerei bis zum Jahre 1866 innehatte. Das Ableben Mollers hat sich noch nicht ermitteln lassen, ebenso ist über andere Werke bisher nichts bekannt geworden. Von Körner wird er nicht erwähnt!).“ ') Über die von Moller im Jahre 1717 gegossene Glocke der St. Nikolai-Kirche in Billwärder ist bereits oben S. 16 berichtet. Voneinernäheren Besprechung derübrigen waffen- und militärgeschichtlichen Zugänge, soweit sie nicht hamburgischen Ursprungs sind, muß hier aus äußeren Gründen abgesehen werden. Die Zusammenstellung am Schluß zählt sie im einzelnen auf. Hier sollen nur noch zwei eiserne Geschützrohre des 18. Jahr- hunderts besonders erwähnt werden, die bei Baggerarbeiten in der Elbe zum Vorschein gekommen sind. Sie sind vollständig gleich- artig mit einem Rohre, das im Jahre 1911 von dem Kgl. Wasserbauamt Harburg ebenfalls aus der Elbe gehoben ist und dem Museum in Harburg überwiesen wurde. 2. Hamburgisches Linienmilitär. Die Sammlung der hamburgischen Militär- denkmäler, der des Linienmilitärs sowohl wie der des weiter unten zu besprechenden Bürger- militärs, hat, vor allem im Jahre 1911, eine so nachhaltige Bereicherung erfahren, daß sie nunmehr als die vollständigste und bestent- wickelte Abteilung des Museums, voraussicht- lich noch für lange Zeit, wird gelten müssen. Vorallem hat die Sammlung der hamburgischen Fahnen eine über alle Erwartungen weit hin- ausgehende Bereicherung erfahren. Von zwei Seiten sind ihr die Vermehrungen zugeflossen: aus der St. Michaeliskirche und aus dem Kgl. Zeughause in Berlin. In der alten St. Michaeliskirche befand sich eine Anzahl hamburgischer Militärfahnen, die an den Seitenpfeilern aufgehängt waren. Von ihnen ist vielfach die Meinung verbreitet, daß sie bei dem Kirchenbrande mit zugrunde ge- gangen seien. Das trifft indessen glücklicher- weise nicht zu. Sie befanden sich zur Zeit des Brandes überhaupt nicht in der Kirche, vielmehr waren sie auf Veranlassung der Ober- schulbehörde gerade herausgenommen, um einer sorgfältigen Reinigung unterzogen zu werden. So sind sie vor dem sicheren Unter- gange bewahrt. Inzwischen ist die Michaeliskirche neu er- standen, und es fragte sich, ob auch die Fahnen wieder wie früher dort untergebracht werden sollten. Von manchen Seiten war dieser Wunsch mit anerkennenswerten Gründen vorgetragen worden. Anderseits hat die Verwaltung des Museums für Hamburgische Geschichte sich darum bemüht, daß die Fahnen ihren stadt- geschichtlichen Sammlungen überwiesen wür- den. Es wurde geltend gemacht, daß eine dauernde Konservierung dieser historisch so bedeutungsvollen Erinnerungsstücke bei der Unterbringung hoch oben an den Pfeilern der 93 Kirche von keiner Seite gewährleistet werden könne. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß die Überweisung der Fahnen an die Kirche früher nur deshalb erfolgt sei, weil man für diese Reliquien städtischer Geschichte, die man der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte, eine andere geeignete Stelle nicht be- saß. Eine solche Stelle ist aber inzwischen im Museum für Hamburgische Geschichte geschaffen worden, und in seinen Sammlungen war bereits eine große Menge anderer ham- burgischer Militärfahnen vereinigt. Durch die Überweisung der Fahnen aus der St. Michaeliskirche an das Museum konnte daher allein die Möglichkeit gewonnen werden, diese ehrwürdigen Stücke wieder in den alten Zu- sammenhang zu bringen, für den sie ursprüng- lich geschaffen sind. Diesen Erwägungen haben sich der Senat und der Bürgerausschuß angeschlossen. Die Fahnen sind daher dem Museum überwiesen. Im ganzen sind es elf Fahnen und Standarten. Von ihnen entstammen sechs der Geschichte der Hanseatischen Legion. Es sind die zwei Fahnen des ersten und zweiten Bataillons und vier Standarten, zwei der Kavallerie, eine in Bannerform der Kosakenschwadron und end- lich die vierte der reitenden Artillerie ge- hörig. Diese Fahnen, vor nunmehr hundert Jahren von hiesigen patriotischen Frauen (Perthes, Campe, Hayen, Valentin, David, Fettich, Heine und Hornbostel) gestickt, haben sämtlich weißes Fahnentuch. Sie zeigen auf der einen Seite die drei verbundenen Wappen der Hansestädte mit der Inschrift „Gott mit uns“, auf der anderen Seite das Hanseaten- kreuz mit derselben Inschrift. Sie sind am 21. April 1813 in der Großen St. Michaelis- kirche geweiht und dort im September 1814 und im Juli 1815 als Denkmäler sturmbewegter Zeiten aufgehängt worden. Gleichzeitig wurde auch die Infanteriefahne der Hanseatischen Bürgergarde 1813/14 mit ihnen vereinigt. Später dazu gekommen sind dann bei der 54 Auflösung des Kontingents im Jahre 1867 und beider des Bürgermilitärs im Jahre 1868 Fahnen dieser militärischen Verbände des 19. Jahr- hunderts. Dem Kontingent entstammen zwei Fahnen des ersten und zweiten Bataillons und eine Kavalleriestandarte (vgl. Abb. 29), sämtlich im Jahre 1815 angefertigt. Sie zeigen auf weißem Grunde die dreitürmige Burg und die Inschrift „Gott mit uns“, anderseits das rote Hanseatenkreuz mit der gleichen Devise. Der Geschichte des Bürgermilitärs endlich gehört die im Jahre 1817 gearbeitete Fahne des 5. Bataillons. Sie ist ebenfalls weiß und trägt als Fahnenbild das große Hamburger Wappen und anderseits das rote Hanseaten- kreuz mit der Devise „Gott mit uns“. Diese Fahne war seinerzeit der Michaeliskirche über- wiesen worden, weil der Bataillonsdistrikt etwa mit den Kirchspielsgrenzen zusammen- fiel. Die übrigen sieben Bürgermilitärfahnen nebst einer Kavalleriestandarte befanden sich schon seit Jahren im Museum. Mit besonderem Danke darf hier nun aber noch von einem zweiten großen Zuwachs unserer militärgeschichtlichen Sammlungen berichtet werden. Infolge des Entgegenkom- mens des Kgl. Preußischen Kriegsministeriums und der Verwaltung der Berliner Zeughaus- Sammlungen hat das Museum eine Erwerbung machen können, deren Bedeutung für unsere stadtgeschichtlichen Sammlungen kaum hoch genug eingeschätzt werden kann. Es ist be- kannt, daß im Jahre 1811 bei der Auflösung der Garnison und der Bürgerwache ihre Fahnen von den Franzosen eingezogen worden sind. Zur Vermehrung der nach Frankreich gesand- ten „Siegeszeichen“ mußten auch sie zusammen mit den Fahnen von Lübeck und Bremen die Reise nach Paris antreten. Ganz haben sie damals freilich ihr Reiseziel nicht er- reicht. Vielmehr geht aus einem Briefe des hanseatischen Gesandten Geffcken an Se- nator Smidt (Bremen) vom 16. März 1863, der sich im Bremer Archiv befindet, hervor, daß jene hanseatischen Fahnen in den Frei- heitskriegen in einem französischen Depot von Lafere sur Marne wieder aufgefunden sind. Sicher ist, daß die früher in Hamburg verbreiteten Gerüchte von dem Untergange dieser Fahnen, wie etwa das, nach dem sie schon in Magdeburg bei einem Brande mit vernichtet sein sollten, nicht der Wirklichkeit entsprachen. Mit vielen zurückeroberten son- stigen deutschen Stücken sind sie in das Zeughaus nach Berlin gekommen. Durch einen Gnadenakt des nachmaligen Kaisers Wilhelm I. waren im Jahre 1863, zufolge einer entsprechenden Kabinettsorder, wie an Lübeck und Bremen, so auch an Hamburg die eigent- lichen Militärfahnen, soweit man sie unter den Zeughausbeständen ermittelt hatte, nebst einer Reihe Gewerksfahnen ausgeliefert wor- den. Eine Anzahl weiterer Fahnen waren später auf dem Wege des Tausches in das Museum für Hamburgische Geschichte ge- langt, aber die Hauptmasse dieser für die hamburgische Militärgeschichte so bedeu- tungsvollen Stücke befand sich auch weiterhin, fern von der engeren Heimat, in Gewahrsam der Zeughaus-Sammlungen zu Berlin. In dem Bestreben, diese Fahnen für Ham- burg zurückzugewinnen, hat die Verwaltung des Museums sich des Entgegenkommens der Zeughaus-Verwaltung zu erfreuen gehabt. Sowohl der Kommandant, General der In- fanterie von Usedom, wie auch der Direktor der Sammlungen, Geheimer Rat Dr. von Ubisch, haben von vornherein den großen Gesichtspunkt eingenommen, daß die histo- rischen Andenken soweit wie möglich dahin gehören, wo sie dem Volke am meisten Eindruck machen, ihm von seiner Geschichte erzählen und sein vaterländisches und heimat- liches Gefühl bestärken. Dieser Auffassung hat sich auch der Kriegminister von Heeringen angeschlossen, indem er seine Zustimmung dazu erteilte, daß die im Königl. Zeughause befindlichen Hamburgensien — außer den Fahnen handelt es sich noch um zwei Ge- schützrohre und zwei Offizier-Spontons — gegen geeignet erscheinende Äquivalente auf dem Wege des Tausches an das Museum für Hamburgische Geschichte abgegeben würden. Da die Zuschreibung der einzelnen Fahnen an Hamburg nach den Zeughausakten nicht durchaus feststand, und da auch, wahr- scheinlich schon in der Franzosenzeit, eine Vermischung mit Lübecker und Bremer Fahnen eingetreten war, so hatte die ham- 55 gezogen worden. So ist es denn gelungen, im ganzen 98 Fahnen auf den hamburgischen Ursprung festzulegen. Alle diese Fahnen gehören durchweg dem Ende des 17. Jahrhunderts, dem 18. und dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts an. Ihre Fahnentücher zeigen seit dem Jahre 1719 in den Farben Rot, Blau, Gelb, Weiß und Grün eine seitdem stets beibehaltene Unter- scheidung nach den einzelnen Kirchspielen. Sie tragen wechselnde Embleme mit Wappen Abb. 29. Kavalleriestandarte des Hamburgischen Kontingents. burgische Museums-Verwaltung zunächst die schwierige und zeitraubende Aufgabe zu er- füllen, die Herkunft der einzelnen Stücke festzustellen. Die Zeughaus-Verwaltung hat diese Nachforschungen in jeder Weise unter- stützt, und die Archive von Hamburg, Lübeck, und Bremen haben wiederholt freundliche Auskunft erteilt. Insbesondere ist zur Be- stimmung der auf den Fahnen angebrachten Personenwappen das im hiesigen Archiv be- findliiche Wappenbuch der hamburgischen Bürgerkapitäne wiederholt mit Nutzen heran- 1815. und Inschriften. Ganz besonders aber sind sie alle ausgezeichnet durch eine sehr feine gold- gemalte ornamentale Umrandung. In ihrer Durchführung offenbart sich eine Kunstfertig- keit der alten hamburgischen Fahnenmaler, die nur in einer langen und ununterbrochenen Tradition ausgebildet werden konnte, und die in dieser Hinsicht die hamburgischen Fahnen unter dem reichen Fahnenbestande des Zeug- hauses mit in die erste Reihe rücken ließ. Die Erhaltung der einzelnen Fahnen ist sehr verschieden. Manche sind fast wie neu, 56 die meisten sind mehr oder weniger zerschlis- sen, einige zeigen nur noch geringe Reste des ehemaligen Fahnentuches. Sie alle aber sind schon seit Jahren von Geh.-Rat von Ubisch in der liebevollsten Weise konserviert, gereinigt und durch Aufsetzen auf Netze vor dem weiteren Verfall geschützt. Bis auf wenige Proben, die das Zeughaus zurück- behalten hat, um die Tatsache der Wieder- gewinnung der Fahnen durch Preußen zu dokumentieren, sind sie nun zusammen mit den übrigen Hamburgensien, besonders den zwei sehr wichtigen Geschützrohren, dem Museum für Hamburgische Geschichte zu- geführt worden. Durch den also geschilderten doppelten Zuwachs hat das Museum einen so reichen Besitz an alteinheimischen Fahnen erhalten, daf3 es damit die Bestände aller anderen orts- geschichtlichen Museen Deutschlands weit überragt, und daß es in dieser Hinsicht nur hinter wenigen der ganz großen Staatssamm- lungen zurückstehen muß. Wenden wir uns nun den übrigen Stücken, zunächst denen des Linienmilitärs zu, so sind dabei die Reste der Garnison wieder nur sehr gering an Zahl. Es befindet sich darunter & Er Abb. 30. Offiziersringkragen der Hamburgischen Garnison um 1800. aber einer der sehr seltenen Offizier-Ring- kragen. Derselbe besteht aus einem halb- mondförmigen Messingschild, das noch Reste der alten Versilberung aufweist. Aufgelegt ist eine emaillierte Ovalplatte mit dem großen Hamburger Wappen und den Initialen R.H. — Respublica Hamburgensis, eingerahmt von vergoldeten, in Bronze gegossenen Trophäen (vgl. Abb. 30). Nicht unwichtig ist auch ein Trinkglas mit dem Monogramm C.L. H. und der Inschrift: „Vivat Es lebe die Hamburger Artillerie 1783.“ Auf demselben findet sich das Bild eines Artilleristen, der sein Geschütz abbrennt. In die Zeit der Hanseatischen Legion führt uns das früher schon erwähnte Miniatur- bild €. Fr. Dannenbergs, eine der wenigen gleichzeitigen hamburgischen Darstellungen der betreffenden Uniform. Ihm reihen sich eine Anzahl Aquarelle an, die von P.B.C. van der Reyth gefertigt sind und zusammen mit einer Sammlung ähnlicher, Kontingent und Bürgermilitär betreffender Bilder von dem- selben Maler und von Joh. v. d. Reyth für die Einzelblätter-Sammlung erworben wurden. Um von der Uniform der Hanseatischen Legion eine greifbare Vorstellung zu ermög- lichen, und um den beklagenswerten Mangel jeglicher Originaluniform nach Möglichkeit auszugleichen, wurde von der im Lübischen Museum für Kunst und Kulturgeschichte befindlichen, einzigen bekannten Uniform eines Leutnants der hanseatischen Kavallerie eine mit größter Sorgfalt durchgeführte Nach- bildung hergestellt. Auch sie ist leider nicht ganz vollständig, da die zugehörige Fangschnur fehlt (vgl. Abb. 31). Ein Pulverhorn ent- stammt der Ausrüstung der Freiwilligen Jäger von 1815. Von den neuerworbenen Hinterlassen- schaften des Kontingents bilden den wich- tigsten Teil die oben erwähnten Fahnen. Drei zugehörigeschwarz-rot-goldeneFahnenbänder, die sich im Staatsarchiv erhalten hatten, sind am 19. Mai 1848 befestigt, aber im Frühjahr 1856 auf Senatsbeschluß wieder entfernt. Die erworbenen Einzelstücke der Uniform ent- stammen den letzten Jahren des Kontingents (um 1860), nur ein Offiziersfrack aus russisch- grünem Tuch mit rotem Besatz und mit zwei Reihen von je sieben Messingknöpfen gehört der Zeit um 1830 an und muß als eines der wenigenerhaltenenStückedieserEntwicklungs- stufe der hamburgischen Uniform geschätzt werden. 3. Hamburgische Bürgerbewaffnung. Die Denkmäler der Bürgerwache sind durch die oben besprochene Erwerbung von 93 Fahnen in der glücklichsten Weise ver- mehrt. Eine Einzelbehandlung derselben ist an dieser Stelle unmöglich. Es wäre aber dringend wünschenswert, daß ihnen eine besondere Veröffentlichung unter Beigabe guter Abbildungen gewidmet werden Könnte. Zwei Spontons von Offizieren der Bürger- wache, dem Katharinen-Regiment um 1760 und dem Nikolai-Regiment um 1775 ent- stammend, sind wie die Fahnen dem rühmens- werten Entgegenkommen der Zeughaus-Ver- waltung in Berlin zu verdanken. Eine Infanteriefahne der Hanseatischen Bürgergarde 1813/14 wurde bereits erwähnt. Dasselbe gilt von mehreren Fahnen des Bürgermilitärs. Die sonstigen aus diesen bürgerlichen Militärverbänden des 19. Jahr- hunderts stammenden Stücke ergänzen den früher schon vorhandenen Besitz des Museums in willkommener Weise. Sie geben aber im einzelnen zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß. J. Kirchliche Altertümer. 1. Denkmäler der christlichen Kirche. Zu den vorhandenen kirchlichen Alter- tümern, deren Vermehrung infolge der be- sonderen hamburgischen Verhältnisse nur in Abb. 31. Leutnantsuniform der Hanseatischen Kavallerie 1813— 1814. Nachbildung. Es fehlt die Fangschnur. 97; 58 Abb. 32. sehr beschränktem Maße möglich bleiben wird, haben doch einige gute Stücke hinzuerworben werden können. Von der St. Jakobi-Kirchen- verwaltung wurde ein in Holz geschnitztes Relief überwiesen. Dasselbe ist bereits in unserem Bericht für 1908, S. 215 erwähnt. Es trägt das Zeichen der Leichnamsgeschworenen von St. Jakobi und in zwei seitlichen Feldern die Datierung „Anno 1668“. Es hat in der Art der Behandlung der ornamentalen Um- rahmungen große Ähnlichkeit mit der in jenem Bericht a. a. ©. abgebildeten Holztafel vom Hause Barkhof Nr. 51, und es liegt daher die Vermutung nahe, daß es auch von dem gleichen Meister Christian Precht angefertigt ist. Von der St. Jakobi-Kirchenverwaltung wurde auch das in Fig. 32 abgebildete, in Holz geschnitzte Giebelfeld der St. Jakobi - Friedhofskapelle überwiesen, eine Arbeit des ausgehenden 15. Jahrhunderts, die in der Leichtigkeit der Komposition und in der Sicherheit der Aus- führung noch für die verhältnismäßig späte Zeit ihrer Entstehung eine sehr anerkennens- werte Kunstfertigkeit des Bildschnitzers er- kennen läßt. Von der St. Gertruden-Kirchenverwaltung wurde dem Museum leihweise übergeben ein aus der 1842 abgebrannten St. Gertrud-Kapelle stammendes großes Ölbild mit der Himmel- fahrt Christi. Es handelt sich dabei offenbar um das Altargemälde der Kirche, dessen Ent- Geschnitztes Giebelfeld von der St. Jakobi-Friedhofs-Kapelle. Ende des 18. Jahrhunderts. stehungszeit, dem 18. Jahrhundert zuzuweisen, noch näher ermittelt werden muß. Aus dem gleichen Besitz stammen auch zwei Klingel- beutel,dieaufder Unterseite desornamentierten Silberrandes die Inschrift tragen: „Anno 1725 d. 15 Novemb: Hat Jobst von Ouerbeke diese 2 Silbern Klingbeutels der Kirchen S: Ger- draut verEhret.“ Der Stifter J. v. Overbeck entstammte einem holländischen Geschlecht und war 1699 nach dem Wappenbuch des Waisenhauses Vorsteher desselben. Von den anhängenden Sammetbeuteln ist der eine er- neuert. Auf der zugehörigen Stocktülle steht die Inschrift: „Zum 3l®Octob> 18172 Ein kleines Modell der alten St. Gertrud-Kapelle ist von dem ehemaligen Kirchenbeamten Mar- tinus Barckhahn angefertigt. Von unbekannter Herkunft sind zwei vom Museum für Kunst und Gewerbe überwiesene Grabplatten um 1760 mit je zwei eisernen Ringen. Die eine von ihnen zeigt ein noch nicht gedeutetes großes rundes Wappen mit zwei wilden Männern im Schild und auf dem Helm. Das aufder anderen befindliche Wappen mit dem Lamm Gottes im Schild und der Hand Gottes zwischen zwei Hörnern ist das der Familie Haeseler. Vielleicht handelt es sich um die Grabplatte von Gottlieb Hinrich Haeseler, der, nach L.Lorenz-Meyers Wappen- rolle S. 48, im Jahre 1743 dem Niedergericht, 1750 dem Commercium angehörte und 1750 Baubürger war. gegeben. Als Erinnerung an die Zeit der Befreiungs- kriege muß ein in Messing gegossenes russi- sches Kreuz mit drei Querbalken und mit Gott-Vater, dem HI. Geist und zwei Engeln über dem Cruceifixus angesehen werden. Es stammt aus den Vierlanden, wohin es ver- mutlich durch einen russischen Soldaten als eine Art Amulett zum Schutz in Kriegsgefahr gebracht worden ist. Sein Todesjahr ist nicht an- 2. Denkmäler des jüdischen Ritus. Die Sammlung jüdischer Ritualgegenstände steckt noch stark in den Anfängen. Ihre Ver- mehrung stößt auch deshalb auf Schwierig- keiten, weil der in Betracht kommende Denk- mälerbestand nicht groß ist, und weil sein Aufgehen in den Kunsthandel nach Möglich- keit verhindert wird. Dennoch konnten einige gute Stücke erworben werden. Von ihnen nennen wir eine aus Messing gegossene Sab- batlampe mit sechsstrahliger Schale für die Ölflammen und mit unterem Traufschälchen. Als Schmuck des Lampenschaftes dienen drei eingesetzte, in Trauben auslaufende Ranken. Zwei teilvergoldete silberne Thoraglocken, oben in ein Krönchen endigend, stammen aus dereinstim BesitzvonGumplowitz befindlichen Frensdorfschen Privatsynagoge in der Peter- straße. Sie finden durch ein wohlgearbeitetes silbernes Thoraschild mit zugehörigem Zeiger ihre willkommene Ergänzung. Besonders her- vorzuheben ist die in Fig. 33 abgebildete silberne Bessominbüchse, die in ihrem Auf- bau gewisse Ähnlichkeiten mit dem Turm der 1S42abgebrannten Nikolaikirche erkennen läßt. Sie trägt hamburgische Beschau mit dem Buchstaben U. Das Meisterzeichen J. F. W. ist nach gütiger Mitteilung von Herrn Pastor Biernatzki auf Johann Friedrich Wiese zu deuten, der von 1743 bis 1752 tätig war. Auf den Seiten des Turmes oberhalb der Plattform steht in hebräischer Sprache die Inschrift: 59 „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der die verschiedenen Arten von Gewürzen erschaffen hat.“ Nachwort. Das Erscheinen dieses Berichtes hat sich über Gebühr verspätet. Es mag aber zur Entschuldigung angeführt werden, daß in der Zwischenzeit dieVorarbeiten fürdenMuseums- neubau geleistet werden mußten, deren Dring- lichkeit diejenige aller anderen Verpflichtungen übertraf. So hat die Not dazu geführt, den Bericht über die Neuerwerbungen zweier Jahre zusammenzufassen. Dabei hat sich nun aber für den prüfenden Blick doch ein sehr deutlicher Vorteil ergeben. Ein Jahr ist doch nur eine verhältnismäßig kurze Zeit. Die ; ur + Abb. 33. Silberne Bessominbüchse. Höhe 42,5 cm. Hamburg, um 1750. Meister J. F.W. — Johann Friedrich Wiese. Tätig von 1743 1732. S# 60 sammeltechnischen und die wissenschaftlichen Ergebnisse, die darin erzielt werden können, müssen sich notwendigerweise in verhältnis- mäßig engen Grenzen halten. So kann der Bericht über ein einzelnes Jahr der Museums- arbeit immer nur ziemlich Knapp ausfallen, falls man sich nicht entschließen will, den wirklich wichtigen Stücken gleich eine tief- gründige wissenschaftliche Bearbeitung zu widmen, oder falls man nicht andererseits der Versuchung erliegt, auch den mancherlei minderwichtigen Stücken eine umfängliche Behandlung zuteil werden zu lassen. Bei der Verbindung zweier Jahresberichte gestalten sich die Verhältnisse viel günstiger, wofür, wie ich glaube, der vorliegende Bericht Zeugnis ablegt. Es wird daher in Zukunft ernstlich zu überlegen sein, ob man an der alten Form des Einjahresberichtes festhalten soll, was im Interesse der dauernden Ent- faltung der Werbetätigkeit des Museums manches für sich hat, oder ob man künftig zu dem Zweijahresbericht in der vorliegenden Form übergehen soll, wodurch eine größere inhaltliche Bedeutung und auch wohl eine stärkere Ausreifung gewährleistet würde. Ne ah ann an ah ah aan an an ai aan an an ah an aan an an ah aan an an an an ale an ae an an ee ee 61 V. ÜBERSICHT ÜBER DIE ZUGÄNGE DER JAHRE 1911 UND 1912 abgesehen von Einzelblättern und Büchern. (Die vorgesetzten Nummern beziehen sich auf den Zettelkatalog, die mit L bezeichneten Stücke auf das Lagerbuch.) A) Hamburgische Familien und Persönlichkeiten. Bürgermeisterpfennig auf M.L.Schele, 1751. Miniaturrelief: Senator Kirchhof, um 1790. C. F. Dannenberg in Uniform der Hansea- tischen Legion, 1814, gemalt von Tieck. C. F. Dannenberg in Uniform des Platz- adjutanten, 1821. Fr.v. Hagedorn, gemalt von B. Denner, 1744. G.E. Lessing, Büste von C. F. Krull, 1781. . Joh. Heinr. Voß, Totenmaske. Iffland, Ölbild, um 1810. Chr. Suhr, Selbstbildnis, 1801. F. C. Gröger, Selbstbildnis, um 1795. C.L. Tieck, Selbstbildnis, um 1820. C. Fr. Kroymann, Selbstbildnis (?), um 1825. A. Borum, gemalt von G. Hardorff, 1825. . Jos. Engelhart, Selbstbildnis, ca. 1910. Dr. Schöne, gemalt von E. Schuback. Miniaturrelief: Dr. Pet. Carpser, 1759. Miniaturbild: Unbekannter, um 1720. Miniaturbild: W. A. Tom Loo, 1741. Miniaturbild: „Ries jr.‘“, um 1750. Miniaturpastell: Unbekannter Geistlicher, um 1775. Miniaturpastell: um 1475. Miniaturbild: Junge Dame, um 1790. Pascha)Joh.Friedr.Weitsch, Aquarell, um 1783. Miniaturbild: Friedr. Aug. Gröger, von Friedr. Carl Gröger, um 1790. Miniaturbild: Unbekannter, von Quenedey, um 1800. Silhouette: Frau Aßmann, um 1810. Miniaturbild: Dänischer Offizier, um 1810. Miniaturbild: Angeblich Kaufmann Garcia, um 1810. Miniaturbild: Frau desVorstehenden, um1810. Miniaturbild: Unbekannter, um 1810. Miniaturbild: Herraus Familie Goos, um 1810. Frau des Vorstehenden, Miniaturbild: Unbekannter, gemalt von @.L; Tieck, 1816, Miniaturbild: Frau Tieck, gemalt von C.L. Tieck, um 1820. Miniaturbild: C. Krutisch,h gemalt von Aldenrath, um 1820. 1912. 441. Miniaturbild: Frau Krutisch, gemalt von Aldenrath, um 1820. 439. Miniaturbild: Kaufmann Beger, um 1820. 440. Miniaturbild: Angeblich Kaufmann Wunsch, um 1820. 452. Miniaturzeichnung: Frau Kochen (oder Cochen?), um 1820. 190. Miniaturzeichnung: Unbekannte, um 1825. 252. Miniaturbild: Elisabeth Lutteroth-Linnich, gemalt von Wieter, 1828. 458. Miniaturbild: Peter Hinr. Hagen, um 1830. 454. Miniaturbild: Unbekannter, um 1835. 455. Miniaturbild: FraudesVorstehenden, um1835. 189. Miniaturbild: Unbekannte, gemalt von Stelzner, um 1850. 498. Ölbild: „Die schöne Marianne“, gemalt von Barckhan, 1826. 18. Miniaturbild: Herrenbildnis. 470. Ölbild: Wilh. Marr. 212. Pastellbild: Joh. Nic. Müller. 253. Daguerreotypie: Unbekannte, um 1850. 238/9. Zwei Daguerreotypien: Herren aus der Familie Aßmann, um 1850. 297. Silbermedaille auf Fr. L. Schröder und Frau, 1811, von Loos, 233. Goldmedaille auf Dav. Friedr. Weber, 1868. 235. Bronzemedaille auf Pastor J. A. Rehhoff, 1876. 236. Silbermedaille: Dasselbe. 271. Silbermedaille auf Fr. L. Schröder, 1899, von J. v. Langa. 471/2. Zwei Bronzereliefs: Engelb. Pfeiffer und Andr. Meyer, von Zehn und Duyffcke. 136. Bronzemedaille a. Bürgermeister Hachmann, 1905, von Kühl. 133. Bronzemedaille auf J. Nordheim, 1905, von Kühl. 137. Bronzemedaille auf Curio, 1905, von Kühl. 132. Bronzeplakette auf Bismarck, um 1905, von Kühl. 380. Bronzemedaille auf P. G. Doren, 1912, von S. Storch. B) Hamburgische Begebenheiten. 236. Seidenkupferstich auf die Commerzdeputa- tion, 1765. 266. Zwei Aquarelle: Kosackenbilder, nach Faber. Panorama: Gefecht bei Zarrentin. Ölbild: Hamburger Brand, 1842, gemalt von Brammer. Ölbild: Seegefecht bei Helgoland, 1864. Silbermedaille: Grundsteinlegung d. Michaeliskirche, 1751. Bleimedaille: Concordia, 1829. Bronzemedaille: Vollendung d. Johanneums, 1840. Silberner Bank-Portugalöser auf die neue Börse, 1841. Kupfermedaille: Brand d.Nikolaikirche, 1842. Kupfermedaille: Brand der Petrikirche, 1842. Dasselbe wie vorstehend. Kupfermedaille: Stiftungsfeier des Künstler- Vereins, 1857. Kupfergeschäftsmarke: Carl Bennin & Co., um 1860. Messingmedaille: 1869. Bronzemedaille: 350jähriges Jubiläum des Johanneums, 1879. Silbermedaille: Vaterländischer hülfsverein, um 1880. Bleimedaille: Kriegerfest, 1883, Silbermedaille: Kriegerfest, 1883. Goldmedaille: 25jähr. Jubiläum des Pastors Gust. Ritter, 1889. Bronzemedaille: Dasselbe. Kupfermedaille: Gewerbe- Ausstellung, 1889. Bronzemedaille: 75jähriges Bestehen der Firma O’Swald & Co., 1906. Bronzemedaille: SOjähriges Bestehen des Academischen Clubs, 1909. Bronzemedaille: Neubau des Museums für Völkerkunde, 1911. Festzeichen: Guttemplertag, 1911. Regattazeichen der Entenstecher. Messingmedaille: Industrieausstellung Altona, 1869. Kupfermedaille: Weltausstellung Wien, 1873. Bronzemedaille: Weltausstellung Wien, 1873. Kupfermedaille: Pariser Geopraphentag,1875. Nickelmedaille: Tod Kaiser WilhelmsI., 1883. Bronzemedaille: Weltausstellung Brüssel, 1910. Gartenbau- Ausstellung, Frauen- und Industrie- C) Hamburgische Topographie. . 382. 379. 371. Ölbild: Stadtansicht, Elbseite, um 1680. Olbild: Stadtansicht, Alsterseite, um 1750. Haarstickerei: Dammthordamm, um 1820. D) Ölbild: Harvestehuder Gasthaus, um 1830. ZweiÖlbilder: Steinwärder und Hafenansicht, um 1860. Ölbild: F. Friedrichs, Erdarbeiten am Bahn- hof Hasselbrook. Gipsrelief: St. Petrikirche. Gipsrelief: St. Nikolaikirche. Aquarell: St. Catharinenkirche, Beuhne. Sieben Aquarelle: Kirchen St. Petri, St. Jakobi, St. Nikolai, St. Michaelis, St. Georg und St. Pauli, von Ad. Beuhne. Aquarell: Ratzeburg. Modell des Sanierungsgebietes der Altstadt- Süd. von Ad. Hamburgische Hausaltertümer: Stadthaus und bürgerlicher Hausrat. . 738. 739. 740. s1l. 109. . 551. 744. Sandsteinportal,1617,Große Reichenstraße 49. Sandsteinportal, Mitte des 18. Jahrh., Fisch- markt 5. Sandsteinportal, um 1700, Große Reichen- straße 31/35. Zwei große geschnitzte Alter Wandrahm. Zwei geschnitzte kurze Ständer, ebenso. Zwei geschnitzte Balkenköpfe, ebenso. Drei geschnitzte hohe Eckständer, ebenso. Sechs geschnitzte Balkenköpfe vom Hause Mühren 26. Geschnitzte Füllung vom Hause Gröninger- straße 21. Haustür vom Hause Herrengraben 37/39. Geschnitzte Treppe vom Hause Cremon 15. Saal mit Stuckdecke, um 1750, aus „Bill- wärder Park“. Zinnkasten mit Inschrift, Grundstein von Heußhof. Zwei Kaminsteine. Zwei Kaminsteine. Zwei Profilsteine. Holzgeschnitzte Diana, Dielenfigur um 1770, Catharinenstraße 41. Eiserne Brunnenschale der Markthalle am Pferdemarkt. Ölbild: Bronzebrunnen im von Gensler. Zwei gußeiserne Ofenplatten mit Ehewappen des Bürgermeisters Vogeler, 1624. Eiserner Beilegerofen mit Reliefplatten, 18. Jahrh. Blauweißer Kachelofen aus Gröningerstr. 21. eichene Träger, 1761, aus dem Kloster Lüne, . 283. Gotische Ofenkachel, um 1400, Bodenfund. . 584586. Hamburgische Ofenkacheln. 89, 93, 132 und 133. Blau gemalte Fayence-Ofen- kacheln. 88. Viertürigerhamburgischer Nußbaumschrank, Ende 17. Jahrh. 755. Zweitüriger hamburgischer geschnitzter Schrank, um 1700. 84. Schrank mit Steineinlagen aus Over, 2. Hälfte des 18. Jahrh. 464. Notenpult um 1770. 274. Zehn Möbelbeschlagstücke, Messing, Ende des 18. Jahrh. 103. Stuhl Louis XVI. 25. Sofa und sechs Stühle mit Lackmalereien, Stobwasser. 58. Eckschrank, Spieltisch, Toilettentisch mit Spiegel, um 1820. runder Sofatisch, drei Stühle, 565. Bettstelle mit Aufsatz, Anfang des 19. Jahrh. 564. Einfache Bettstelle, um 1830. 420. Mahagonisekretär, um 1840. 563. Hoher vergoldeter Trumeaux, um 1840. 421. Mahagonitisch mit ovaler Platte, um 1840. 560. Fünf schwarze Stühle in Rokokoformen des 19. Jahrh. 562. Mahagoninähtisch, um 1860. 116. Lesepult mit Perlstickerei, um 1860. Mahagonischreibkasten, um 1840. 261. Kasten mit sechs Schubladen, um 1850. Arbeitskörbchen in Sarkophagform, um 1830. . 561. Arbeitskorb mit Perlstickerei, um 1860. 409. Holzgeflochtener Damen-Arbeitskorb, Ende des 19. Jahrh. 260. Pappkästchen mit Seidenstickerei, um 1850. 524. Mahagoniwandbarometer,C.Rossi, Hamburg, um 1840. 502. Mahagoniuhrkonsole, um 1820. 432. Messingbeschlagenes Uhrgehäuse, um 1850. . 127. Zwei Konsolen aus gebranntem Ton, um 1870. . 134. Drei Thüringer Porzellanfiguren. Vier Thorwaldsenreliefs in Biskuit, um 1840, 121. Kleine Alabastervase mit Deckel, um 1850. Kleine Alabastervase mit Deckel, um 1850. 148. Antikisierende Alabastervase mit Bacchus- kopf, um 1850. 147. Untersatz aus verschiedenfarbigem Marmor um 1850. 425. Bukett aus Federblumen in Glaskasten um 1840. 426. Brautbukett und Brautkranz in Glaskasten, um 1840. 199. Kranz aus Wachsblumen in Glaskasten, 1857. . 435. . 117. Garderobehalter mit Perlstickerei, um 1860. 63 469. Korb mit Blumen aus Gewürzen, unter Glassturz, um 1850. 150. Sechsseitiges Teekomfort aus Messing, um 1850. 299. Braunlackiertes Teebrett mit gemaltem Blumenkranz, um 1820. 300. Braunlackiertes Teebrett, um 1820. 164. Großes Teebrett mit Lackmalerei, um 1840. 195/6. Zwei gelblackierte Brotkörbe, Anfang des 19. Jahrh. 437. Zwei schwarzlackierte Brotkörbe mit Gold- blumen, um 1850. . 254. Tischglocke aus dem Metall der St. Nikolai- glocken, 1842. 169. Feuerzange, Schaufel und Schüreisen, mit Messinggriffen, um 1860. 152/6. Fünf Messingdeckel von 18. Jahrh. Gestickter Glockenzug, um 1850. Bettwärmern, 166. Drei Paar Gardinenhalter mit rosetten, um 1870. Messing- . 107. Zwei kleine Zierdecken mit Tüllstickerei, um 1870. . 160. Zwei gestickte Leuchterbricken für Spiel- tische, um 1850. Mittelalterliche Tonscherben, funde. Boden- . 161. Kleiner mittelalterlicher Tonkrug. 187. Mittelalterlicher Tonkrug. 173. Tatertopf aus Blankenese. 159. Linsenförmige Feldflasche, Ton, 16. Jahrh. 136. Siegburger Schnelle, um 1600. 393. Rheinischer Bartmannskrug, Bodenfund. 140. Nassauer Krug, 18. Jahrh. 149. Nassauer Krug, 18. Jahrh. . 191. Tonseidel mit Zinndeckel, 1792. 176. Milchguß, Wedgwood-Art, um 1810. 175. Schwarzes Steingut-Service: sechs Tassen, eine Kumme. 174. Spülkumme, Wedgwood. Steingut-Terrine, Davenport, um 1860. Hamburger Fayencekrug, um 1650. 128. Hamburger Fayence: Bruchstück, Kinder- kopf, 17. Jahrh. 389. Fayenceschale, Hamburg, 1746. 298. Fayencebutterkorb, Hamburg, 1799. 378. Fayencebierkrug (Hamburg?), um 1800. . 301/2. Sechs Fayencekummen, Curslack, um 1820. Fayencekumme: „Du bist mein“, Anfang des 19. Jahrh. 189. Fayencekrug, um 1780, Kellinghusen. Fayencekrug, 1781, ebenso. Fayencekrug, 1784, ebenso. Fayenceteller, Schleswig, 18. Jahrh. Fayenceteller, Rörstrand, 1767. Fayenceschüssel, Straßburg, um 1770. Fayencefruchtkorb, um 1850. Fayencemilchtopf, Kupferglasur, um 1860. Ebenso, um 1870. Fayenceteller mit um 1870. Fayenceteller mit Bild der Alsterhalle. Kaffeekanne, Porzellan, Rudolstadt. Bechertasse mit Zimmermanns Emblemen, 1815. Bechertasse, mit Vierländerin, 1815. Tasse mit Bild: Ottensener Kirche, um 1820. Kaffeekanne, Meißen. Kaffeekanne, ebenso. Milchkanne, ebenso, um 1820. Service (Kaffeekanne, Milchkanne, Tassen), ebenso, um 1830. Teekanne mit zwei Tassen, ebenso, um 1830. Sechs Tassen, ebenso, um 1850. Bechertasse mit Schiffsbild: „Cuxhaven“, um 1830. Vasenförmige Tasse mit Blumendekoration, um 1830. Tasse mit Ansicht: Harvestehude, um 1830. Tasse mit Ansicht: Eppendorf, um 1830. Tasse mit Ansicht: Beim Stintfang, um 1830. Tasse mit Ansicht: Jungfernstieg, um 1830. Tasse mit Ansicht: Apotheke Kohlhöfen, 1836. Obertasse mit Ansicht: Haus in Altona, 1842. Obertasse mit Ansicht: Bleiche in St. Georg, um 1850. Tasse mit Ansicht: Binnenalster, um 1835. Tasse mit Ansicht: Alte Börse, um 1840. Tasse mit Ansicht: Börse und Waage, um 1840. Tasse mit Ansicht: Jungfernstieg, um 1850. Tasse mit Ansicht: Alsterhalle, um 1850. Tasse mit Hausbild, angeblich Kehrwieder, um 1850. Tasse mit Ansicht: v. Sommsche Werft, 1853. Deckeltasse mit Ansicht: Stadttheater, 1872. Paßglas, 18. Jahrh. Viereckige Glasflasche, Anfang des 19. Jahrh. Glasseidel mit Gravierung: Sündenfall, 1748. Bild des Stadthauses, zwei Glaspokal mit Gravierung: HI. Andreas, um 1750. Glasblumenvase, um 1820. Deckelglas. Sechs Champagnergläser, um 1830. Glasdeckelvase mit geschliffener Ansicht, Hamburg, um 1840. = 110. Weinglas, um 1850. Glas mit Ansicht: Petrikirche. Zierglas mit Bildern: Lombardsbrücke und Hafen, um 1860. Sechsseitiger Glasbecher, um 1870. Zwei Kristallflaschen, um 1870. Kristallflasche, um 1870. Gotische Zinnkanne, 15. Jahrh. Bauchige Zinnkanne, 15. Jahrh. Silberner Deckelhumpen, Hamburg, 17. Jahrh. Silbervergoldeter Becher, Hamburg, 1683. Silberne Zuckerzange, Hamburg, 1790. Silberne Zuckerschale, Hamburg, 1833. Silberner Pokal, Hamburg, 1842/43. Messer und Gabel mit Elfenbeingriffen, um 1800. Silberner Löffel, 1658. Silberner Löffel, Itzehoe? 1658. Silberner Löffel, Hamburg? 17. Jahrh. und 140. Zwei silberne Patenlöffel, 1818. Porzellan-Pfeifenkopf mit Wappen der drei Hansestädte, 1814. Pfeife mit Meerschaumkopf. Tabakkasten, um 1860. Zigarrenständer in Form der Nikolaikirche, um 1842. Zigarrenetui mit Lackbild, Brand Petri, um 1842. Zigarrentasche, um 1860. Gestickte Zigarrentasche, 1860. Gestickte Zundertasche, um 1860. Geschnitzte Tabakreibe, Elfenbein, um 1750. Kupfervergoldete Tabakdose, um 1760. Silberne Tabakdose 1768. Tabakdose mit Lackbild: 1801. Stobwasserdose mit Körnerbild, um 1820. Versilberte Tabakdose, um 1830. Goldlackierte Tabakdose, um 1830. Tabakdose in Schuhform, um 1870. Tabakdose in Form einer hölzernen Oval- trommel. Kasten mit silbernem Nähgerät, um 1820. Eiserne Nähschraube, um 1840. Nähschraube aus dem Schiffsholz „Christian VIll.“, um 1850. Hölzerne Nähschraube, um 1850. Nähmaschine, Mitte des 19. Jahrh. Stickrahmen, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. Beingeschnitzter Garnwickler, um 1860. Hölzerne Garnwinde, um 1870. von St. Lombardsbrücke, 256/7. Zwei Stricknadeletuis, 1. Hälfte d. 19. Jahrh. . 276. Silberner Knäuelhalter, um 1820. 261. Silberner Knäuelhalter, um 1850. . 337. Strickzeugtasche, um 1870. . 238. Eiserner Drehrost. . 510. Bronzepfanne auf drei Beinen. . 446 8. Drei hölzerne Kuchenformen. 18. Jahrh. 183. Kupferversilberter Eierkocher, um 1860. 416. Eiserne Zucker-Beißzange. . 431. Küchenmörser aus Messing, um 1850. . 383. Bronzemörser, 1730. . 444. Englischer Wasserfilter, um 1860. 493 4. Zwei französische Siphons, um 1860. . 429. Rot lackierte Terrine, um 1820. 445. EIf dunkelgrüne Glasflaschen, um 1800. . 571. Einholekorb, um 1800. . 284. Zwei hellbraun lackierte Standleuchter, um 1830. . 387. Eiserner Leuchter, um 1850. 386. Zwei gußeiserne Karyatidenleuchter, um 1830. 174. Zwei gußeiserne Kandelaber, um 1870. 432. Eiserne Tranlampe, um 1850. . 232. Moderateurlampe, um 1850. . 458. Moderateurlampe, um 1850. 534. Sechsflammige Ölhängelampe, um 1830. 505. Zweigeschossige Messingkrone, 17. Jahrh. . 171. Silberne Lichtputzschere, um 1850. 197. Messingener Wachsstockhalter, um 1820. . 476. Biskuit-Lichtbild: Christi Geburt, um 1860. Bauernhaus und bäuerliches Gerät. 97. Modell des Rieckschen Hauses, Curslack. 110. Modell eines Vierländer Kornspeichers. 178. Gravierte ländliche Weinflasche, 1784. 179. Gravierte ländliche Weinflasche, um 1800. 96. Kissenbezug, Leinen, 2. Hälfte des 19. Jahrh. . 327. Winsener Paradehandtuch, um 1830. 84. Paradehandtuch aus Over, 1812. 192. Nähkasten, Warwisch, um 1800. . 177. Nähkasten: Vierlande, um 1840. . 406. Wandspiegel mit Messinggestell, ebenso, um 1800. . 363. Weinglas aus Neuengamme, um 1830. 151. Zwei Messingleuchter aus Vierlanden, 18.19. Jahrh. . 427. Messingener Drahtleuchter, ebenso, 1748. . 374. Eßbesteck in Lederscheide, ebenso, um 1800. 376. Eßbesteck in Lederscheide, ebenso, 1819. 377. Salzfaß, ebenso, um 1820. 461. Eiserner Kesselhaken, ebenso, Mitte des 19. Jahrh. . 164. Bronzegrapen mit drei Beinen, ebenso, um 1800. 163. Waffeleisen aus Curslack, 1768. mt 65 Hölzerner Brotstempel, Vierlande, um 1540. Modell eines Ewers, ebenso, 1910. Modell eines Kahns, ebenso, 1910. Vier Kissenbezüge, ebenso, 1846. Bettuch, ebenso, 1846. Geschnitzter Kasten, Tatenberg, um 1800. Löffelbrett,ebenso, zweite Hälfte des 19. Jahrh. Weinglas, Ochsenwärder, 18. Jahrh. Bronzegrapen, Wohldorf, 18. Jahrh. Backtrog, Langenhorn, 19. Jahrh. Spittgaffel, ebenso, 19. Jahrh. Spanschachtel, Bramstedt, 1804. Stuhl, Blankenese, 19. Jahrh. Drei Lehnstühle, ebenso, 19. Jahrh. Stuhl, ebenso, 19. Jahrh. Truhe, ebenso, 1792. Spanschachtel, ebenso, 19. Jahrh. Spanschachtel, ebenso, Ende des 18. Jahrh. Flachshechel, ebenso, 19. Jahrh. Filetnadel, ebenso, um 1820. Fischernetz, ebenso, 19. Jahrh. Mangelbrett, Wedel, 18. Jahrh. Wanduhrkasten, Kremper Marsch, um 1750. Zierstreifen vom Paradehandtuch, Wilster Marsch, 19. Jahrh. Bronzemörser, ebenso, 1698. Paradehandtuch, Moorwärder, 1787. Trinkglas, Altes Land. Eßbesteck, Silberfiligran, ebenso, 1790. Schnellwage. Altkloster, 1775. Geschnitzte Truhe, Otterndorf, 1701. 3. Tracht und Schmuck: Ölbild (v. d. Smissen?): Mann in der Tracht um 1750. Pastellbild: Frau Delpendahl, Tracht um 1810. Ölbild: „Die Anprobe“, um 1840. Braunseidener Männerrock, um 1760. Männerrock, rotes Tuch, um 1760. Weinroter Herrenrock, um 1780. Brauner Damastrock, um 1780. Blauer Tuchrock, um 1780. Grauer Herrenrock, um 1780. Brauner Überrock, um 1780. Lila Tuchfrack, um 1790. Gestickter braunerLouis XV1.-Frack, um 1790. Gestickter grüner Seidenfrack, um 1790. Hellblauer Seidenfrack, um 1790. Dunkelblauer Tuchfrack, um 1800. Schwarzer Seidenfrack, um 1800. Schwarzer Tuchfrack, um 1800. g 126. 125. 209. 486. 476. 478. 479. 480. 481. 482. 483. 471. 185. 202. 206. 226. 179. 224. 225. 207 50. 219: 224. 224. 179 57. Karminroter Frack, um 1800. Blaugrauer Frack, um 1800. Violetter Tuchrock, um 1810. Grüner Frack, um 1810. Olivgrüner Tuchfrack, um 1825. Brauner Tuchfrack, um 1825. Blaugrauer Frack, um 1825. Blauer Tuchfrack, um 1825. Blauer Tuchfrack, um 1825. Brauner Tuchfrack, um 1823. Dunkelgrüner Überrock, um 1830. Dunkelgrüner Überrock, um 1830. Blauer Tuchfrack. Gestickte braune Kniehose, um 1790. Gestreifte braunseidene Kniehose, um 1790. Lederne Kniehose, um 1790. Zwei Paar seidene Kniehosen. Vier Paar Kniehosen. Halblange Seidenhose, um 1790. — 209. Drei Paar schwarzseidene Kniehosen, um 1800. Graue Kniehose, um 1S00. Dunkelblaue Tuchhosen, um 1800. Ein Paar Gamaschenhosen, Anfang des 19. Jahrh. Zwei Paar lange Nankinghosen. u. 224. Drei Paar Stiefelhosen. Gelbe Stiefelhose. Lange schwarze Sammtweste, um 1750. Gestickte Schoßweste, um 1750. Dunkelrote Schoßweste, um 1760. Braunseidene Schoßweste, um 1760. Grünseidene Scholweste, um 1760. Braunrote geblümte Seidenweste, um 1770. Rotseidene Weste, um 1770. Gestickte weiße Atlasweste, um 1770. Braune Schofßweste, um 1780. Gestickte weiße Wollweste, um 1790. Gestreifte Atlasweste, um 1790. Gestickte weißseidene Weste, um 1790. Gelbe Nankingweste, um 1800. Gestickte gelbseidene Weste, um 1800. Schwarzseidene Weste, um 1800. Gestickte Seidenweste, gestreift, um 1800. Gestreifte rotwollene Weste, um 1820. Gestickte braune Seidenweste, um 1830. Gestickte weißseidene Weste, 1842. Weißseidene Weste, um 1850. Schwarzseidene Weste, um 1850. Weiße Kaschmirweste, 1864. Indischer Schlafrock, erste Hälfte d. 19. Jahrh. Herrentaghemd, Ende d. 18. Jahrh. Männerhemd, um 1830. hs 53. 1911. 97. 2.208 1912. 54. 1911. 406. 1912. 58. 1911. 211. 1912. 274. old: 1911. 415. 1912. 129. „218. „. 368. » 369. Ze ahloh „ 08. lol: se1l2s: „ 124. 1911. 115. ie AllSı zz 1912. 347. 1911. 346. 1912. 348. » 346. 1911. 9. 1912. 319. „344. „ 345. » 360. „ 352 1911. 94. 19127357. 1911.. 351. 1912218: „340. „341. „343. „ 355 1911. 343. 1912. 342. 116. 3 uw DI: 69 und 220. an er} Leinenes Herrenchemisett, um 1830. . Jabot, 2. Hälfte d. 18. Jahrh. Hosenbänder mit Schnallen, erste Hälfte d. 19. Jahrh. Drei 19. Jahrh. seidene Männerhalstücher, 56 u.80. Schwarzseidene Herrenstrümpfe,19.Jahrh. Gedrucktes seidenes Taschentuch, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. Leinene Nachthaube, 19. Jahrh. Baumwollene Zipfelmütze, 19. Jahrh. Baumwollene Zipfelmütze, 19. Jahrh. Gestrickte Hausmütze, um 1860. Sammtkäppi, 19. Jahrh. Schwarzseidener Zopfbeutel, um 1800, Sechs „Bürstelhüte“ inRohform,Anf.19.Jahrh. Ein Zylinderhut, um 1830. Halbhoher Zylinder, um 1860. Schwarz gemustertes rotseidenes Damen- kleid, um 1750. Hellblaue Seidenbrokat-Jacke, um 1750. Gelbe Seidenmoire-Taille, um 1780. Geblümte Seidendamast-Taille, um 1780. Geblümte blauseidene Taille, um 1780. Graublaue Brokattaille, um 1780. Geblümtes Seidenkleid, um 1780. Geblümtes Seidenkleid, um 1790. Weißseidene Taille, Ende d. 18. Jahrh. Seidenes Damenkleid, um 1820. Rosaseidener Pelerinenmantel, um 1830. Rosaseidene Taille, um 1830. Weißleinene Bluse, um 1830. Weiße Atlastaille, um 1830. Weißleinene Bluse, um 1840. Bunt bedrucktes Organdikleid, um 1850. GrünweißesSeidendamast-Leibchen, um 1860. Kattunkleid, um 1860. Leinenmatinee, um 1830. Leinenuntertaille, um 1830. Trikot-Schnürrumpf, um 1800. Zwei weißleinene Unterröcke. Wollener Unterrock, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. Fichuartiger Umhang, Mitte d. 19. Jahrh. Filet-Kragenspitze, Mitte d. 19. Jahrh. Kleiner Tüllkragen, Mitte d. 19. Jahrh. Zwei Batist-Umlegekragen, um 1840. Vier Schulterkragen, um 1840. Zwei Brusteinsätze, um 1840. Weißer Tülleinsatz, Mitte d. 19. Jahrh. Zwei Tüllfichus, um 1870. Drei Paar leinene gestickte Unterärmel, um 1840. Zwei Tüllunterärmel, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. 1912. 70. „350. „354. „67. 1911. 9. „348. » 347. “9. 1912. 329, 065 055. 1911. 98. „214. „362. 1912. 423. „407. 79. 1911. 351 1912. 377. „102. 1911. 255. 1912. 76 u „100 „101 „198. „337. 77, 1911. 203 1912. 328 1911. 100 1912. 121 1911. 167. 1912. 83. 1911. 308 „ 310 al 32 „369 1912. 104 1911. 161 1912. 81 1911. 301. „304 „ 31 2], „132 ae 1912. 326. Schwarzer Tüllschleier, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. Weißer Batistschal, um 1830. Weißer Batistschal, um 1830. Dreieckiges Samthalstuch, Mitte d. 19. Jahrh. Schwarzes Tüllschultertuch, Mitte d.19.Jahrh. Seidenmulltuch, um 1870. Seidenmullschal, um 1870. Weißgeblümte Kattunschürze, Mitte d. 19. Jahrh. Geblümtes weißwollenes Umschlagetuch, um 1820. Gestreiftes wollenes Umschlagetuch, um 1850. Umschlagetuch mit türkischerKante, um 1860. Leinenes Stirnband, um 1850. Ein Paar Schläfenlocken, um 1830. Schildpattkamm, um 1840. Hölzerner Einsteckkamm, um 1840. Großer geschnitzter Schildpatt- Einsteck- kamm, um 1840. Frauentüllhaube, um 1830. Zwei Mullhauben, um 1840. Zwei Damen-Strohhüte, um 1860. Ein Paar baumwollene Strümpfe, 1817. Ein Paar weißwollene Strümpfe, um 1850. .77. ZweiPaar baumwollene Strümpfe, um1850. Zwei Paar baumwollene Strümpfe, 2.Hälfte des 19. Jahrh. Ein Paar weiße Damenschuhe, Anfang des 19. Jahrh. Ein Paar Damenschuhe, 1. Hälfte d. 19. Jahrh. Weißseidene Damenschuhe, 1842. Kindermieder, 2. Hälfte d. 18. Jahrh. Battist-Kinderkleid, um 1840. Tüll-Taufkleid, um 1840. Rotseidenes Kinderkleid, Mitte d. 19. Jahrh. Gestrickte Kinderhaube, Mitte d. 19. Jahrh. Ein Paar Kinderschlittschuhe, um 1860. Sticktuch, um 1800. Sticktuch, 1806. Sticktuch, 1811. Sticktuch, 1811. Sticktuch, 1832. Sticktuch, 1824. Sticktuch, 1828. Französisches Sticktuch, um 1830. Sticktuch, Ochsenwärder, 1851. Sticktuch, 1891. Sticktuch, um 1897. Stopftuch, 1812. Stopftuch, 1818. Stopftuch, um 1820. Stopftuch, um 1820. Stopftuch, 1823. 1912. 1911. „ 1912. „ 1911. ” 1912. 105. 303. 302. 106. 339. 368. 538. 436. 335. 85. 349. 258. 365. 265. Dill. . 198. . 480. . 401. 314. 312. 338. 313. 402. . 419. 14. . 253. 212. 218: 249. . 267. 265. 269. 254. er 2AS: 247. 295. us 31... Zwei Al. 67 Stopftuch, 1828. Stopftuch, 1897. Flicktuch, um 1890. Knopflochtuch, um 1825. Stickmusterstreifen, 2. Hälfte d. 19. Jahrh. Gestickte Silberborte. Gemalter Seidenfächer, um 1780. GeschnittenerHornfächer,1.Hälfted.19.Jahrh. Bemalter Seidenfächer, um 1840. Pompadour mit Perlstickerei, um 1850. Gestickte Handarbeitstasche, um 1820. Silberner Blumenstraußhalter, um 1830. Portemonnaie, Mitte d. 19. Jahrh. Geldbörse, um 1860. Braunseidene Geldbörse, Mitte d. 19. Jahrh. Spazierstock, spanisch Rohr, 18. Jahrh. Spazierstock mit Elfenbeingriff, um 1800. Spazierstock mit Beingriff, 1862. Damen-Sonnenschirm, um 1820. Regenschirm mit Elfenbeingriff, um 1830. Damen - Sonnenschirm mit Elfenbeingriff, um 1840. Damen-Sonnenschirm, um 1850. Herren-Sonnenschirm, 1874. Haubenkorb mit Perlstickerei, um 1850. Necessaire in Buchform, Ende d. 18. Jahrh. Rote Leder-Brieftasche, um 1820. Haushaltstabellen in Etui, Ende d. 18. Jahrh. Lesezeichen mit Perlstickerei, um 1860. Bronzepetschaft des Kersten van Stokkem, um 1400. Eisernes Petschaft des Bernt Rippe, 15. Jahrh. Messingpetschaft: N. H. M. mit Dragoner- helm, um 1860. Silberne Verschlußschnalle, um 1770. Ein Paar silberne Schuhschnallen, um 1780. Zwei silberne Männerschuhschnallen, um 1790. Zwei silberne Männerschuhschnallen, 1794. Zwei ovale Silberschuhschnallen mit Straß, um 1800. Ein Paar silberne Schuhschnallen, Ende d. 18. Jahrh. Ein Paar silberne Schuhschnallen, um 1800. Drei Paar Schuhschnallen. Paar Stahlschuhschnallen Messingfassung, Anf.d. 19. Jahrh. Drei Paar silberne Schuhschnallen, Mitte d. 19. Jahrh. Ein Paar silberne Hosenschnallen, um 1790. Ein Paar silberne Hosenschnallen, Ende des 18. Jahrh. Ein Paar Hosenschnallen, um 1800. mit 9* 38. Ein Paar messingvergoldete Hosenschnallen, um 1800. 45. Ein Paar Hosenschnallen mit Straßeinlagen, 42/3. 119: . 349. 113. 448. 361. 93. 92: 94. um 1800. Zwei Paar messingvergoldete Hosen- schnallen, um 1800. Schmuckteile aus poliertem Stahl, um 1780. Ein Paar kupfervergoldete Ohrringe, um 1800. Goldener Ring mit Perlen und Diamanten, um 1820. Goldgefaßter Ring aus Haargeflecht, um 1850. Gußeisernes Anhängekreuz, Mitte d.19. Jahrh. Eiserner Zierhaken, Mitte des 19. Jahrh. Haarschmuck aus Straußenfedern, um 1840. Mosaikbrosche mit Hanseatenkreuz, 1863 (?). Rote Tuchjacke der Schlachter, um 1830. Männerjacke, Bardowieck. Frauenjacke, ebenso. Frauenjacke, ebenso. Frauen-Festtagsjacke, ebenso. Schwarzseidene Frauenjacke, ebenso. Brautjacke, ebenso. Frauenrumpf, um 1840, ebenso. Brautrock, ebenso. Schwarzer Frauenrock, ebenso. Goldene Mütze, ebenso. Goldene Mütze, ebenso. Goldene Mütze, ebenso. Batistunterhaube, ebenso. Batistunterhaube, ebenso. Unterhaube, ebenso. Brautkrone, ebenso. Brautkrone, ebenso. Brautschürze, ebenso. Festtagsschürze, ebenso. Trauerschürze, ebenso. Grünseidenes Halstuch, ebenso. Batistschultertuch, ebenso. Brautschultertuch, ebenso. Batistschultertuch, ebenso. Seidenes Schultertuch, ebenso. Brauttaschentuch, ebenso. Frauenhandschuhe, ebenso. Frauenhandschuhe, ebenso. Frauenschuhe, ebenso. Bräutigamshemd, ebenso. Männerhemd, ebenso. Frauenoberhemd, ebenso. Kindermütze, ebenso. Kinderhaube, ebenso. Schwarzgoldene Frauenmütze, Handorf. Schwarze Frauenmütze, ebenso. Braune Mütze, ebenso. . 1912. 283. Männerhemd, ebenso. en 95. Schwarze Frauenhaube, Over. " 96. Grünsamtene Haube, ebenso. ss 97. Braunseidene Haube, ebenso. 1911. 404. Deichgeschworenenrock, Vierlande. 1912. 305. Männerrock, ebenso. 1911. 89. Zylinder, ebenso. er 779. Drei Frauenrümpfe, ebenso. „ 504. Frauenrumpf, ebenso. 1912. 9. Frauenrumpf, ebenso. 1911. SO u.234. 1912. 334. Drei Frauenjacken, ebenso. „ 305. Kinderjacke, ebenso. 55 1. 1912. 11 u. 304. Drei Unterröcke, ebenso. er 25. 1912. 311. Zwei Frauenröcke, ebenso. PR 44 u.75. L.1912. 137. Fünf Frauenmützen, ebenso. 1912. 86/7. Goldene und silberne Haube, ebenso. 1911. 3. Frauenstrohhut, ebenso. R 18. Goldgestickter Gürtel, ebenso. 1912. 12. Silbergestickter Gürtel, ebenso. 1911. 19. 1912. 5, 13 u. 322. Vier Brusttücher, ebenso. 1912. 1. Brautkragen, ebenso. 1911. 17. Brauttuch, ebenso. „530. 1912. 68, 71 u. 73. Vier Halstücher, ebenso. Er 76. 1912. 6 u. 308— 310. Fünf Schürzen, ebenso. = 24. 1912. 7. Zwei Frauenniederhemden, ebenso. Re 20. 1912. S und 361. Drei Frauenoberhemden, ebenso. a 2. 82—84. 1912. 10 u. 72. Sechs Paar Strümpfe, ebenso. Es 4. 1912. 91. Zwei Paar Frauenschuhe, ebenso. se 85. Ein Paar Kinderschuhe, ebenso. „469. Regenlaken, 1827, ebenso. 1912. 118. Totenlaken, 1844, ebenso. 55 66. Korbdecke, ebenso. „ 213. Einsteckkamm, Billwärder. „409 u. 410. Zwei Ringreiterkronen und -herzen, Fuhlsbüttel. 1911. 2099. Lederne Geldkatze, Holsteinische Geest. „485. Weißleinene Männerjacke, Blankenese. „486. Drillich-Überhose, ebenso. nn 38. Schwarze Tuchhose, ebenso. en 39. Schwarzer Gehrock, ebenso. 5 40. Geblümte Weste, ebenso. A 42. Leinenkragen, ebenso. 3 43. Kragen mit Hemdbrust, ebenso. iR 86. Halstuch, ebenso. 7 87. 1912. 468. Zwei Zylinder, ebenso. N 7 u. 454. Zwei Frauenjacken, Fischertracht, ebenso. 1912. 378 u. 381. Drei Untermützen, ebenso. 1911. 306, 477, 527, 528. 1912. 88 u.89. Sechs Hauben, ebenso. „ 473. Frauenhut, ebenso, 1911 5. Leinen-Kopftuch, ebenso. 1912. 374. Fränzeltuch, ebenso. En 75. Mulltuch, ebenso. 1911 9. Niederkragen, ebenso. en 10. Schürze, ebenso. PR 6. Zwei Frauenhemden, ebenso. » 338. Frauenschuhe, ebenso. „ 339. Männerschuhe, ebenso. „ 207. Filethandschuhe, Stördorf. 1912. 375. Frauenstrohhut, Ochsenwärder. ee: 99. Kattunhalstuch, ebenso. = 90. Silberhaube, Altenwärder. 1911. 445 u. 446. Goldene und silberne Frauenmütze, Neuhof. 1912. J17. Zwei Brusteinsätze, Finkenwärder. 1911. 487. Männerschuhe, ebenso. „ 488. Frauenschuhe, ebenso. „ 159. Leinenweste, Moorburg. 9399191272 32172117.3062: Drei Männerhemden, Altes Land. „ 578. 1912. 330. Zwei Frauenjacken, ebenso. 1912. 358. Frauenrumpf, ebenso. „ 333. Frauenrock, ebenso. ‚332. Unterrock, ebenso. 1911. 307. Trauermütze, ebenso. 1912. 59. Trauerkopftuch, ebenso. 1911. 481. Weiße Mullhaube, ebenso. „ 309. Seidene Stirnbinde, ebenso. „ 175. Frauenhut, ebenso. „ 398. Batistschürze, ebenso. 1912. 103, 323/4. Fünf Brusttücher, ebenso. 1911. 401/2. Zwei Überkragen, ebenso. „57981. Drei Schulterschleifen, ebenso. „ 531. Brokat-Kropftuch, ebenso. 1912. 320. Weißleinenes Schultertuch, ebenso. „ l11. Seidenes Halstuch, ebenso. 1911. 95. Kattun-Kleidertasche, ebenso. „397. Niederhemd, ebenso. „ 400. Oberhemd, ebenso. 1912. 408. Totenkrone, Selsingen. „ 108. Grünseidene Taille. Helgoland. „ 315. Frauenrock, ebenso. 1124. Drei Frauenmützen, ebenso. 109. Grünseidene Schürze, ebenso. 355. Silberbeschlagenes Gesangbuch, Bardowieck. 70, 72/4. Silberne Stricknadelhalter, Land Hadeln. 69. Silberner Rockhalter mitStrickhaken, ebenso. 23 und 289. Zwei silberne Hemdspangen, Bardowieck. 22 und 478. Zwei silberne Halsketten, ebenso. 41. Goldene Ohrringe, ebenso. 1911. Sel912. 69 21. Silberne Uhrkette, ebenso. 202. Hemdspange u. Brustkette, Vierlande. 33. Hemdspange 1758, ebenso. 18. Hemdspange 1808, ebenso. 16. Hemdspange 1861, ebenso. 2. Hemdspange 1865, ebenso. 15. Hemdspange 1865, ebenso. 146. Zwei Bleimodelle für Brustkette, ebenso. 36. Brustkette 1859, ebenso. 37. Brustkette 1863, ebenso. 4. Brustkette 1865, ebenso. 3. Alabaster-Halskette 1800, ebenso. 19. Alabaster-Halskette, Mitte 19. Jahrh., ebenso. 461. Ein Paar goldene Ohrringe, um 1840, ebenso. 44. Ein Paar silberne Ohrringe, um 1850, ebenso. 31. Trauring 1743, ebenso. 32. Trauring, um 1800, ebenso. 388. Silbervergoldete Hutschnalle, ebenso. 291. Silberne Manschettenknöpfe, um 1850, ebenso. 8 u. 290, Zwei Hemdspangen, 1797 und 1816, Blankenese. 12. 1912. 241. Zwei Granatenhalsketten, ebenso. 11. Silberne Schnürnadel, ebenso. 294. Goldene Männer-Hemdknöpfe, 1809, ebenso. 244. 1912. 24/5. Drei Hemdspangen, Altes Land. 17. Silbernes Halskettenschloß, ebenso. 21 und 245. Zwei Bernsteinketten, ebenso. 16. Silbervergoldete Brosche, um 1860, ebenso. 40. Zwei Tuchnadeln, ebenso. 26. Silbervergoldete Ohrringe, um 1860, ebenso. 306,7. Zwei Paar Schuhschnallen, ebenso. 26/36. 54/7 u. 1912. 22. Sechzehn verschiedene Hemdspangen, Stader Geest. 58. Hemdspange, Hollen. 67. Hemdspange, Oerel. 39. Halskette, um 1800, Hemslingen. 65. Halskettenschloß, Stader Geest. 53. Doppelter Gürtelhaken, ebenso. 48/50 u. 52. Vier Gürtelhaken, Selsingen. 60/2. 1912. 23. Drei Gürtelschließen, Stader Geest. 63. Gürtelrose, Hollen. 64/6. Zwei Gürtelrosen, Oerel. 59 und 68. Zwei Gürtelrosen, Selsingen. 296. Mantelschließe, Gudendorf. 251. Silberne Ohrringe, um 1840, Ritzebüttel. 131. Silbervergoldete Ohrringe, um 1860, Helgoland. 262. Silberne Frauenschuhschnallen, ebenso. 4. Gesellschaftliches Leben. 142. Hardanger Geige, 1817. 434. Cornet ä piston, 19. Jahrh. 433. Hölzerne Flöte, 19. Jahrh. 210. Flöte zum Rolandreiten, Aus Sude bei Itzehoe. 250. Pulverhorn mit beiderstädtischem Wappen, 17712. 354. Ein Spiel Whistkarten von P. Suhr, Anfang 19. Jahrh. 495. Zwei Hamburger Kartenspiele von H. Rübcke, um 1850. 353. Vier Spiele Whistkarten. 282/3. Zwei Sätze Whistmarken. . 418. Markierdose für L’hombrespiel. . 472. Schachfiguren (Zinn), 18. Jahrh. 471. Mühle- und Damespiel, 1. Hälfte 19. Jahrh. 573. Kegelspiel in Holzzitrone, 1.Hälfte 19.Jahrh. 462. Guckkasten, Ende 18. Jahrh. 460. Spielfigur: Preußischer Tambour, um 1780. 459. Spielzeug: Kreol mit Pferd und Kutscher, um 1770. 463. Spielzeug: Pferdestall, um 1830. 470. Spielzeug: Speichermodell, um 1850. 556. Mahagoni-Puppenküche. li. Vierundsechzig Teile einer Puppenküche, um 1840. 367. Kaffeebrenner für Puppenküche, um 1860. 169. Grünlackierter Blechkorb für Puppenküche, um 1840. 545. Kinder-Buchdruckerpresse, um 1860. 184. Spielzeug: Sappeuraxt mit Bandelier und Schurzfell. 188. Spielzeug: Lackierter Raddampfer, um 1880. 5. Verkehr, Handel und Gewerbe. . Ölbild: Bark „Franklin“, 1841. 48. Ölbild: Bark „Christiane“, 1856. 508. Modell: Konvoischiff „Juffrou Elisabeth“, 1757: 174. Schiffsmodell: Konvoischiff, 1769. 174. Schiffsmodell: Vollschiff, um 1820. 80. Modell: Holländische Kuff, Anf. 19. Jahrh. 201. Modell: Segelschiff „Preußen“. 4. Modelle: eine Jacht, zwei Ruder-Fährboote, ein Ruderboot. 201. Modell: Hamburger Taucherglocke. 172/3. Zwei Hamburger Schiffsflaggen, um 1840. 552. Kreol aus Heide, um 1850. 746. Schlitten aus Ochsenwärder. 553. Fahrrad, um 1860, aus Elmshorn. 162, 163, 242, 243. 1912. 255. Fünf Goldwagen, 18. Jahrh, 245. Goldwage mit Hamburger Wappen, um 1840. 474. Bankothaler-Gewicht 1744. 293. Reklamefigur: Admiral, um 1800. 557. Reklamefigur: Neger, um 1860. 558. Reklamezeichen: Zigarre, um 1860. 569. Reklamezeichen: Drei Tabakrollen, Anf. 19. Jahrh. 489. Krämerzeichen für Wachsverkauf: Bienen- korb, 19. Jahrh. 568. Neun Siebe für Krämerei. 570. Holztragbahre für Krämerei. 19. Faßboden mit Hamburger Wappen. 576. Zwei Holzstöcke zum Firmenaufdruck. 290. Lederfutteral für Schlachtermesser, 1783. 298. Bronzener Flaschenzug, 16. Jahrh. 298. Ahle und Kratzer in Lederetui, um 1840. 171. Böttcherhammer, 19. Jahrh. 754. Reepschlägerrad aus Moorburg. 500. Kachelform aus Westerrode, um 1550. 144. Tonform: Tanzendes Bauernpaar, Anfang des 17. Jahrh. 512. Sieben Lecktöpfe für Zuckersieder. 513. Fünf Basterformen für Zuckersieder. 514. Drei Deckselformen für Zuckersieder. 515. Zwei kupferne Kandisformen für Zucker- sieder. 516. Ein kupferner Schöpflöffel für Zuckersieder. 517. Vierzehn verschiedene Walfischfanggeräte. E) Staats- und Gemeindealtertümer. l. Verwaltung. . 260. Messingstempel: Hamburger Mühlenmeister, um 1850. 266. Messingstempel: Chef des Corps der Polizei- wache, um 1840. 267. Klischee: Hamburger Wappen, um 1850. 266. Kupferplatte für Einlaßkarten zum Fortifi- kations-Lusthause, um 1830. 143. Silberschild: Hauptmann Matthäus, Chef der Polizeiwache, um 1860. 287. Silberschild: Polizeiarztvon St.Pauli,19.Jahrh. 314. Vier Silberschilde: Baudeputation, um 1850. 315. Fünf Messingschilder: Alsterschleusen- wärter. 316. Elf Messingschilder: Bauarbeiter. 284. Fünfzehn Hundesteuerzeichen. 318. Sigillum Bremensis Civitatis, 13. Jahrh. 332. Sigillum Burgensium De Lubeke, seit 1280. 204. Uniform eines mecklenburgischen Kammer- herrn, um 1840. 467. Beamten-Galanteriedegen, Ende d. 18. Jahrh. 35. Stab der Hamburger Spritzenkommandeure, 467/8. Segeltuchanzug eines Rohrführers, um 1860. 532. ZimmermannsaxteinesRohrführers, um 1860. . 419. Messing-Spritzenzeichen, 18. Jahrh. 420. Kupfer-Spritzenzeichen, 19. Jahrh. 150. Ehrenpokal für Spritzenkommandeur Bartels, 1867. 567. Lederner Feuereimer. 518. Straßenlaterne, um 1860. 519. Anzündelampe für Straßenlaternen. 128. Bergischer Gulden 1738 mit Hamburger Gegenmarke. Hamburger Dreiling, 1851. Halber Schwedischer Nottaler, 1719. 29. Friedrichsd’or, 1783. 1. 599/600. Zweiundzwanzig verschiedene Münzen. „ 372/3. Zwei Zollstöcke, um 1800. 1911. 186. 1912. 403. Zwei Hamburger Ellen, 19. Jahrh. 2. Zünste und.-bürgerliche Gesellschaften. 385. Amtsmeisterhammer der Korbmacher, 1862. 384. Zinnbecher der Korbmachergesellen, 1778. 162. Zinnbecher der Korbmachergesellen, 1789. 499. Geldbüchse der Korbmacher, 1793. 259. Messingstempel: Siegel der Müller, um 1850. 145. Glasseidel mit graviertem Bäckerwappen, 18. Jahrh. 61. Zinnkrug der Knochenhauer, 1672. 137. Glasseidel mit Handschuhmacherwappen, 1734. 30. Glas mit Zeichen der Strumpfwirker, 1751. 280. Spitzkelchglas mitZeichen derStrumpfwirker, 1751. . 340/1. Zwei Schärpen der Reepschläger, 1832 und 1845. 292. Zeichen der Lotsenbrüderschaft Oevel- gönne— Neumühlen, 1748. 293. Zinnernes Lotsenzeichen, Pinneberg, 1839. 176. Schafferstab der „Brüderlichen Einigkeit“, 1834. 396. Zinn-Willkomm der „Brüderlichen Einigkeit“, 1697. 439/40. Zwei Messingstempel: „Brüderliche Einig- keit“, 19. Jahrh. 443. Mahagonikasten „Brüderliche Einigkeit“, 1829. 39a. Lade, Strafgeldbüchse, Schafferstab, Ständer mit Bändern vom Bund der brüderlichen Liebe, 1845. . 178/9. Fünfzehn Staltmäntel mit Mützen, Sterbe- lade der Schifferalten. 366. Armenbüchse, 1626. 522. Lade des „Feldbrunnen außer dem Damm- thor“, 1712. 7a 145. Silberne Vorstandszeichen, Verein für Kunst und Wissenschaft. 473. Bronzeplakette, 1902, Verein für Kunst und Wissenschaft. 379. Flagge des Vereins für Kunst und Wissen- schaft. 100. Fahnen der Hamburger Sanitätskolonnen 1870 und im Burenkrieg. 465. Banner des Gesangvereins Sedan, 1874. 157. Silbergepreßtes schleswig - holsteinisches Kriegervereinszeichen, um 1850. 154. Silbernes Suppenschild eines unbekannten Wohltätigkeitsvereins. 273. Freimaurerzeichen: Silberner Totenkopf, 19. Jahrh. 335. Freimaurerzeichen: Stern an blauem Band, 19. Jahrh. 273. Zentenarmedaille: Loge St. Georg, 1843. 115. Freimaurerschurz, 19. Jahrh. 333. Freimaurerschurz, 19. Jahrh. 336. Freimaurertasche, 1870. 334. Freimaurerhandschuh, 19. Jahrh. 422. Steingutkumme mit Hamburger Brigg und maurerischen Zeichen, 19. Jahrh. F) Strafaltertümer. Ohne Zugänge. G) Wissenschaftliche Altertümer. 285. Holzstock: Exlibris, Dr. R. Ferber. 414. Miniaturbild eines Arztes, von Charpentier, um 1750. 390. Elfenbein-Anatomiefigur einer Schwangeren, um 1750. 46. Augenärztliches Besteck. 529. Zinnerne Klistierspritze. 601. Etui mit Spritze. 602. Etui mit Polypen-Instrumenten. 603. Amputations-Besteck. 604. Saugapparat. 605. Kehlkopf-Besteck. 606. Etui mit Troikart. 607. Etui mit Aspirator. 608. Etui mit ärztlichen Instrumenten. . 263/4. Zwei Paar Schröpfschnepper, um 1860. . 280/1. Drei Brillen, 1. Hälfte d. 19. Jahrh. . 196. Apothekergerät: Elf Flaschen, zwei Fayence- kannen, ein Bord. 158. Apothekerkrug, Hamburger Fayence,um 1700. . 482, 525, 566. 1912. 449, 450. Fünf Apotheker- mörser, Stein. 242. 243. Zwei zinnerne Apothekerlöffel. . 408. Zwei Spirituskocher für Apotheker. 370. Ein Davis-Quadrant, 18. Jahrh. 157. Messing-Kompaßlaterne, 19. Jahrh. 442. Taschenkompaß, Hamburg, um 1850. 509. Taschenkompaß mit Sonnenuhr, um 1750. . 296. Taschenkompaß mit Sonnenuhr, um 1780. . 501. Taschenkompaß mit Sonnenuhr, um 1800. 483. Geschnitzte Reißschiene 1721. 288. Messingner Proportionszirkel, 18. Jahrh. H.) Kriegsaltertümer. 1. Allgemeine Waffenkunde und fremdstaatliches Militär. . 620/42. Ausgebaggerte mittelalterliche Waffenteile. . 270. Bruchstücke eines eisernen Maschenpanzers, um 1300. 228. Schaller, Armzeug, Brust und Rücken eines Feldharnisches, um 1480. 384. Zwei blanke Trabharnische, um 1580. 394. Geflammter Zweihänder, 16. Jahrh. 214. Englische Armbrustwinde, 16. Jahrh. 549. Ausgebaggertes Schwert, 16. Jahrh. 176. Eiserne Sturmhaube, 16. Jahrh. 410. Helm, 17. Jahrh. 590. u. 591. Zwei Kammerschlangen, 15. Jahrh. 548. Hamburger Bronzemörser, 1645. 547. Hamburger Bronze-Geschützrohr, 1721. 542/3. Zwei eiserne Geschützrohre, 18. Jahrh. 544. Kleines eisernes Schiffsgeschützrohr, 18. Jahrh. 506. Eiserne Schiffskanone mit Lafette, Anfang 19. Jahrh. 583. Geschützlafette aus Cuxhaven, 18. Jahrh. 426. Modell einer Vorderlader-Kanone, 18. Jahrh. 427. Modell einer Hinterlader-Kanone, 19. Jahrh. 232. Scheibenbüchse mit Messingbeschlag, 1752. 507. Wallbüchse, 18. Jahrh. 130. Ein Paar Pistolen, Kuchenreuter, 18. Jahrh. 129. Steinschloßpistole, Ende 18. Jahrh. 236. Englisches Steinschloßgewehr, Anf. 19. Jahrh. 533. Zündnadelgewehr, um 1860. 400. Pistole, um 1860. 164. Kupfernes Pulverhorn, Ende 18. Jahrh. 417. Messingne Zündhütchenbüchse, um 1840. 382. Hellebarde, 16. Jahrh. 199. Hellebarde, 18. Jahrh. 287. Kavalleriesäbel, um 1813. 404. Kavalleriesäbel, um 1860. 411. Ein Paar Reiterstiefel, um 1790. 276. Ein Paar Nickelsporen, 19. Jahrh. 364. Ein Paar Militärgamaschen, 1847. L.. 1912, 1811. 1912. 300. Kleines seidenes Fahnentuch, 1813. 546. Rotseidene Fahne, Bürgerwache Bremen, um 1750. 212. Zwei Leder-Kugelbeutel, Schleswig-Holstein, 1848. 386. Offiziersdegen, ebenso. 229. Seitengewehr, ebenso. 541. Erinnerungskreuz, ebenso. . 156. Silberne Dienstschnalle, ebenso. 155. Preußische Dienstschnalle, um 1880. 366. Einjährigen-Uniform, 2. Garde-Dragoner. 367. Vizewachtmeister-Uniform, Mecklenb. Dragoner-Regt. Nr. 17. 370. Säbelkoppel, um 1875. 164. Preußischer Kürassierhelm, um 1870. 67. Französischer Infanterie-Tschako, Anf. 19. Jahrh. 121. Zwei französische Tschakos, eine Feld- flasche, Anfang des 19. Jahrh. 235. Französisches Bajonett, Anfang d. 19. Jahrh. 387. Dänisches Jäger-Seitengewehr, um 1830. 2. Hamburgisches Linienmilitär. . 436. Offiziersringkragen, um 1800. . 184. Trinkglas mit Artilleristenbild, 1783. 200. Offiziersuniform, 1814, Kopie. Hanseatische Kavallerie, . 609/15. Sechs Fahnen und Standarten, Hanse- atische Legion, 1813/14. . 444. Pulverhorn, Freiwillige Jäger, 1815. . 616/7. Zwei Fahnen, 1. Kontingent, 1815. und 2. Bat., Hamburg. 618. Kavalleriestandarte, Hamburg. Kontingent, 1815. 186. Drei Fahnenbänder, schwarz-rot-gold, 1848. 227. Oftiziersfrack, Kontingent, um 1830. 222 Sieben Drillichhosen, Kontingent, um 1860. 226. Offizierskäppi, Kontingent, um 1860. 225. Mannschaftskäppi, Kontingent, um 1866. 227. Mannschaftshelm, Kontingent, um 1860. 221. Unteroffiziersmütze, Kontingent, um 1860. 219. Train-Unteroffiziersmütze, Kontingent, um 1860. 220. Zwei Dienstmützen für Gemeine, Kontingent, um 1860. 198. Ein Paar Tambourepauletten, Kontingent, um 1860. 218. Fünf Halsbinden, Kontingent, um 1860. 539. Pionierpicke, Kontingent, um 1860. 223/4. Zwei Paar Trommelstöcke, Kontingent, um 1860. 540. Goldene Dienstschnalle, Kontingent, um 1860. 3. Hamburgische Bürgerbewaffnung. 1911. 643/735. „. 491. „ 456. 1912. 211. . 230. 200: 19117611: Leleuiukede III JOB Ju YORe JOH JOH JOH JO. TOR YORK JO TOR VOR JRR. TORE JOH JOB) RR ya Ja HR) aan ah an aha ah ah ah an ah an an an a ah an an a ah ae ln ae a an ee a) Bürgerwache. Dreiundneunzig Fahnen der Bürger- wache, vom Ende des 17. bis Anfang des 19. Jahrh. Sponton, Catharinen-Regt., um 1760. Sponton, Nicolai-Regt., 1775. Degengehänge, um 1800. Unteroffizierssäbel, Infanterie, um 1800. Tamboursäbel, Infanterie, um 1800. b) Hanseatische Bürgergarde. Fahne, 1813/14. c) Bürgermilitär. Silberne und goldene Dienstmedaille. Schlesw.-Holstein. Kreuz, 1848/49 und Ham- burger Medaille, 1847.68. Stab: Zwei silberne Tschakofangschnüre, ein goldener Pompom, 1840. Artillerie: Tschakofederbusch, um 1830. Artillerie: Majorsepauletten, um 1860. Artillerie: Offiziersepauletten, um 1860. 1912. 385. Artillerie: Zwei Säbel, 1868. Infanterie: Bild, Offizierkorps, 2. Bat. Infanterie: Fahne, 5. Bat., 1817. Infanterie: Interimsfahne, 1. Bat., 1861. Infanterie: Kompagniefahne, 5. Bat.8.Komp., um 1850. Infanterie: Kompagniepetschaft, um 1860. Infanterie: Offizierskäppi, 1. Bat., um 1860. Infanterie: Hauptmannskäppi,5. Bat., um1868. Infanterie: Oberleutnantskäppi, 6. Bat., um 1868. Infanterie: Oberleutnantsepauletten, um1868. 1912. 373. Infanterie: Zwei Offizierssäbel, um 1860. 1911. 1912. . 736. Holzrelief mit . 138. Tonrelief: . 278. Leinenstreifen mit hebräischer Inschrift. 1 73 215. Infanterie: Feldwebelsäbel, um 1860. . 388. Infanterie: Unteroffizierssäbel, um 1830. . 196. Infanterie: Sappeurkarabiner, um 1860. 197. Infanterie: Tambourepauletten, um 1860. 216. Infanterie: Ein Paar weiße Handschuhe, um 1860. 228 und 231. Jäger: Zwei Hirschfänger, um 1823. ]) Kirchliche Altertümer. Emblem der St. Jakobi- Leichnamsgeschworenen, 1668. 168. Zwei Klingelbeutel aus St. Gertrud, 1725. 593. Altarbild: Himmelfahrt, aus St. Gertrud, 18. Jahrh. 170. Modell der Gertrudenkirche, 19. Jahrh. Kniende Heilige (Magdalena?), um 1550. 130. Silberner Taufpfennig, 18. Jahrh. . 241. Silberne Gesangbuchschließe, um 1790. 741. Grabplatte m. unbekanntem Wappen, um 1760. 742. Grabplatte mit Wappen Häseler, um 1760. 737. Geschnitztes Giebelfeld von der St. Jakobi- Friedhofskapelle, 18. Jahrh. . 451. Sargbeschlag: Totenkopf, 19. Jahrh. . 319. Siegel: Johann v. Winsen, 13. Jahrh., Gips- abguß. . 443. Russisches Kreuzamulett, Anf.d. 19. Jahrh. 172. Zwei silberne Thoraglocken, Hamburg, Anf. 19. Jahrh. 359. Thorahülle, 18. Jahrh. 412. Silberne Bessominbüchse, 1760. Hamburg, um 5. Silbernes Thoraschild mit Zeiger, 19. Jahrh. 428. Sabbatlampe, Ende 18. Jahrh. 74. Jüdischer Gebetsmantel, 19. Jahrh. Anfang CR} Bu, ER JORR DaB. JRR. TORE JOB. OK. BIR ) tt UBER RR RR. RR... OB RER JOH IR DIR IR JORE DRL DIR RER. IR EEE N Rn N RL a ie‘ ww ENG x a n Y i ee N a Pr FRE SEE 1 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARI! Ill L ES 9088 01540 1490