JAHRBUCH DER KAISERLICH - KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. VII. JAHRGANG. 1856. BEI WIE HELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES. III Vorwort zum siebenten Bande. Von W. Haidinger. Wie der sechste Band enthält der gegenwärtige siebente das Verzeichniss der während des Jahres neu gewonnenen hochverehrten Gönner, welche als Cor- respondenten in den Kreis unserer wissenschaftlichen Geschäftsbeziehungen eintraten, eben so geordnet in einmaliger alphabetischer Folge und durch Buch- staben A bis F die Art der Verbindung bezeichnet, und zwar durch A die Mit- theilung wissenschaftlicher Arbeiten, B die Schriftführung für Behörden, Gesell- schaften und Institute, C die Geschenke von selbstverfassten und D von fremden Druckgegenständen, E von Mineralien, endlich F die Förderung der Reisen und speciellen Arbeiten der k. k. geologischen Reichsanstalt, in welchen verschieden- artigen Richtungen dieses Institut sich fortwährend der grössten Theilnahme erfreut. An der ersten Stelle, der Reihe nach, steht aber der Bericht meiner unter- nehmenden Freunde, über die für mich so erhebenden nnd wahrhaft über- raschenden Vorgänge, welche mir für den 29. April 1856 zugedacht waren. Es ist wohl ein Wort der Erklärung nicht am Unrechten Orte, wenn ich zur Ver- öffentlichung derselben hier die Hand biete , die eigentlich rein persönlich mich selbst nur zu betreffen schien. Es ist wahr, ich stehe da als der Träger eines weit verbreiteten Ausdruckes von Theilnahme, aber ich bin auch dafür zu dem grössten Danke verpflichtet, und diesen immer und wiederholt auszusprechen, ist gewiss eine meiner schönsten Lebensaufgaben. Nicht Bescheidenheit ist es, das zu verstecken, womit man geehrt wurde, ein dankbares Gemüth wird gerne seinen Dank und überall bereit halten. So bildet dieser schöne Augenblick in meinem Leben auch einen denkwürdigen Abschnitt in der Geschichte unserer k. k. geolo- gischen Reichsanstalt, und darum durfte er auch wohl in unserem Jahrbuche nicht fehlen. Wenn meine hochverehrten Freunde in der Widmung wohl zu günstig von mir gesprochen, indem mir die That gar sehr hinter dem Wunsche zurück- blieb, so hat doch selbst dieser hohe Ausdruck von Wohlwollen nur um so mehr Anspruch auf Dank von meiner Seite, den ich auch gewiss für immer unaus- löschlich bewahren will. Ein Beisatz von meiner Seite, ein erweiterter Dank an meine hochverehrten Freunde ist hier noch dafür erforderlich, dass sie Exemplare der Medaille an K. h. geolog-ischo Roichsansfalt. 7. Jahrgang- 18SG. j* IV auswärtige Gönner und Freunde und an Institute, Gesellschaften und Corporationen gesandt, zu welchen eine oder die andere nähere Beziehung stattfand. Die wohlwollendsten Empfangsanzeigen kamen theilweise unmittelbar an mich und verpflichten mich zu dem grössten Danke. Es wäre doch gar zu viel des Schönen und Schmeichelhaften, daher wage ich es nicht sie alle hier wieder zu geben, nur für eine derselben sei mir gestattet eine Ausnahme zu machen, ich weiss sie wird von vielen theilnehmenden Freunden mit Rührung gelesen werden, der Quelle wegen, von der sie kam, unserem ehrwürdigen geliebten Meister Alexander v. Humboldt. Es liegt im regelmässigen Ablauf der Zeiten, dass die später Gehörnen über diejenigen die vor ihnen waren, ihr Wort sprechen, selbst lange nach dem Hingang der Männer die es betrifft. Aber den wohlwollenden Ausspruch gewisser- massen der Vorwelt zu gewinnen, derjenigen die vor uns waren, der Zeit- genossen unserer Väter die wir selbst wie Väter verehren , das ist nicht so reich in dieser Welt beschieden, und verlangt wohl die grösste Weihe in dem Ausdrucke des innigsten tief gefühlten Dankes. Schon am 6. September 1856 schrieb Alexander v. H umb o 1 d t in einem seiner unschätzbaren Briefe an mich: „Wie dankbar und gerührt habe ich zwei edle Geschenke empfangen: das Exemplar einer so gelungenen Lithographie, das Bildniss Ihres verewigten, die Wissenschaften (so kräftig und von den Zeitgenossen anerkannt) erweiternden Vaters Karl Hai ding er; die kunstreiche ansprechende Medaille die uns den Präsidenten der geologischen Reichsanstalt und der Wiener geographischen Gesellschaft Wilhelm gleichsam vergegen- wärtigt. Solche Liebesgeschenke haben einen dauernden Werth, da sie von einer Familie in eine andere übergehen, und der Nachwelt sagen: „wer sich nahe gestanden im Gemüthe, in wissenschaftlichen Bedürfnissen , in Wünschen für die Zukunft.“ Je mehr man in das unbequeme Uralter vorrückt, desto mehr treten als Lichtpuncte des langen Lebens hervor die Gleichzeitigen, denen man am nächsten stand, so wie Freiesieben, Willdenow, Buch, Bonpland, Gay-Lussac, Arago, Boussingault.“ V Die Haidinger -Medaille. Bericht des Subscriptions- Ausschusses. Als zu Anfang dieses Jahres die Anerkennungen der wissenschaftlichen Leistungen und Verdienste des Herrn k. k. Sectionsrathes und Directors der k. k. geologischen Reichsanstalt, Wilhelm Haidinger, namentlich vom Auslande sich mehrten und nicht nur die ersten wissenschaftlichen Corporationen Europa's durch seine Wahl zu ihrem Mitgliede, sondern auch Monarchen durch Verleihung von Ordensdecorationen diese kundgaben, musste sich der Wunsch von selbst ergeben, Haidinger in dem Kreise seiner zahlreichen Freunde und Verehrer ein äusseres Zeichen der allgemeinen Achtung und Anerkennung hoher Verdienste um die AVissenschaft zu geben. _ Eine in Gold geprägte, mit seinem Bildnisse gezierte Medaille sammt einem mit den Unterschriften der Theilnehmer versehenen Album erschien als das geeignetste. Dieselben sollten bis zu der letzten Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 29. April ausgeführt sein und ihm in derselben feierlich über- geben werden. Zur Erreichung dieses Zweckes wurden Haidingers Freunde und Verehrer innerhalb der Monarchie von diesem Vorhaben durch das nach- folgende von den als Subscriptions-Ausschuss zusammengetretenen Herren Franz Foetterle, Franz v. Hauer, Dr. Moriz Hörnes und Marcus Vincenz Lipoid gezeichnete Schreiben in Kenntniss gesetzt und zur Theilnahme eingeladen. „Eine Anzahl von Freunden und Verehrern des Herrn k. k. Sectionsrathes W. Haidinger hat sich zu dem Zwecke vereinigt, demselben ein öffentliches Zeichen ihrer hohen Achtung für die wissenschaftliche Stellung, die er einnimmt, und ihrer Dankbarkeit für die unvergänglichen Verdienste, die er sich um das Erblühen der Naturwissenschaften in Oesterreich erworben hat, darzubringen. Der gegenwärtige Augenblick schien zu einer derartigen Kundgebung um so geeigneter, als einerseits die eben erfolgte Ernennung Haidinger's zum Mit- glied© der Pariser Akademie das sprechendste Zeugniss der Anerkennung ist, die man in der wissenschaftlichen Welt seinen Leistungen zollt, und als er andererseits durch die Gründung der eben im Werden begriffenen geographischen Gesell- schaft ein neues Anrecht auf die Dankbarkeit aller Freunde der Naturwissen- schaften in Oesterreich sich erworben hat.“ „Bei den zu diesem Zwecke vorgenommenen Besprechungen wurde es als das Geeignetste erkannt, eine Medaille in Gold prägen zu -lassen, die in der letzten diesjährigen Sitzung der k. k., geplogischen Reichsanstalt am 29. April Herrn Seclionsralh Haidinger feierlich überreicht werden soll, begleitet von einem Album mit den autographischen Unterschriften aller derjenigen, die durch ihre Theilnahme an der hier bereits erötfneten Subscription ihre Mitwirkung VI bethätigen. Bis daliin soll Herr Sectionsrath Haidinger von der ganzen Sache durchaus nichts erfahren.“ „Die Gefertigten hegen den lebhaften Wunsch keinen der zahlreichen Freunde H a idi nger's von der Theilnahme auszuschliessen; sie erlauben sich daher an Eure Hochwohlgeboren die Bitte zn stellen, sich ebenfalls an der Subscription zu betheiligen und zu diesem Behufe auf das beiliegende Blatt gütigst Ihren Namen einzeichnen zu wollen; sämrntliche Blätter mit den auto- grapbischen Unterschriften sollen dann zu einem Album zusammengebunden werden, dessen erste Seite die Widmung in folgenden Worten enthalten wird : „„Herrn Wilhelm Haidinger, Ritter des k. k. österr. Franz Joseph- Ordens, des sächsischen Albrecht Ordens, k. k. Sectionsrath, Director der k. k. geologischen Reichsanstalt u. s. w. Dem grossen Mineralogen und Physiker, dem Führer der Freunde der Naturwissenschaften in Wien, dem Leiter der geolo- gischen Landesaufnahme in Oesterreich, dem Stifter der geographischen Gesell- schaft, dem Begründer einer neuen wissenschaftlichen Aera für Oesterreich, widmen dieses Zeichen ihrer Hochachtung die Unterzeichneten.““ Welch’ allgemeiner Theilnahme nicht nur in Wien, sondern in allen Theilen der Monarchie dieser Plan sich zu erfreuen hatte, zeigt das nachfolgende Ver- zeichniss der in dem Album enthaltenen Namen. Wir haben in diesem Verzeichnisse die Namensunterschrift der hochver- ehrten Theilnehmer, wie sie gegeben wurde, zum Grunde gelegt, nebst den yon mehren derselben beigefügten Sprüchen; doch glaubten wir durch den Beisatz einiger näherer Bezeichnungen dasselbe möglichst zweckentsprechend auszu- statten. Bei mehreren der Herren die seit dem 29. April 1856 in andere gesell- schaftliche Stellungen getreten, sind die gegenwärtigen beigefügt , so wie durch ein f die Verluste durch den Tod bezeichet, welche die Zeit mit sich gebracht hat. Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und Herr Erzherzog Johann. Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und Herr Erzherzog Stephan. „Es gereicht mir zum wahren Vergnügen, auch hei diesem schönen Anlasse, bei dieser so verdienten Anerkennung die Versicherung aufrichtigster Hoch- achtung, inniger Zuneigung ausdrücken zu können, von der ich für einen Mann durchdrungen bin, der mit treuer aufopfernder Hingebung seinen Berufs- pflichten lebend , durch Förderung der Wissenschaft Kaiser und Vaterland, dem grossen Oesterreich dient, das gewiss den Namen Haidinger stets mit Achtung nennen wird.“ Schaum bürg den 4. April 1856. E. H. Stephan. Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und Herr Erzherzog Joseph. Wien, Andrian, Victor Freiherr von, k. k. Kämmerer. Ar enstein, Dr. Joseph, k. k. Professor. Am eth, Joseph, k. k. Regierungsrath, M.K.A. Artaria, August, Kunsthändler. Auer, Alois, k. k. Regierungsrath und Director der k. k. Hof- und Staats- Druckerei, M.K.A. VII Augustin, Vinc. Freiherr v., k. k. Feldzengmeister, General-Artillerie-Director. In dankbarer Erinnerung seines hochgeschätzten und verehrten Freundes des Herrn Sectionsrathes von H a i d i n ger. Beck, Friedrich, Buchhändler. Becker, M. A., k. k. Schulrath. Beer, J. G., Besitzer der k. k. österreichischen goldenen Gelehrten-Medaille und der königlich preussisehen grossen goldenen Medaille für Wissenschaft. Bermann, Joseph, Kunsthändler. Blumfeld, Franz Ser. v., k. k. Ministerialrath. Boue, Dr. Ami, M.K.A. Braumüller, Wilhelm, k. k. Hofhuchhändler. B reu nn er-E n ke voi r t h , August Graf, k. k. Oberst-Erbland-Kämmerer. Brücke, Dr. Ernst, k. k. Professor, M.K.A. Brusz kay, Joseph. Chmel, Joseph, k. k. Regierungsrath, M.K.A. Czoernig, Karl Freiherr von, k. k. Sections-Chef und Director der admini- strativen Statistik, C. M.K.A. Ettingshausen, A. Ritter von. k. k. Regierungsrath und Professor, M.K.A. Ettingshausen, Dr. Constaritin Ritter von, k. k. Professor, C. M.K.A. Fenzl, Dr. Eduard, k. k. Professor und Director, M.K A. F erro, Joseph Ritter von, k. k. Ministerialrath. Foetterle, Franz, k. k. Bergrath. Frauenfeld, Georg, k. k. Custos-Adjunct. Friese, Franz, k. k. Finanz-Ministerial-Concipist. Giersig, Anton. Görgey, G. Guido, k. k. Sectionsrath, Grailich, Dr. Joseph, k. k. Professor und Custos-Adjunct. Guggenberger, Ignaz Martin, k. k. Hauptmann. Güntner, Karl. fHammer-Purgstall, Jos. Freiherr von, M.K.A. J> .Cal Denke und danke Vertrauen sei dein Gedanke. Hampe, Joseph Ritter von, k. k. Sectionsrath. Hassenbauer, Johann, Ritter von Schiller, k. k. n. ö. Regierungsrath und Hauptmiinzmeister. , Hauer, Franz Ritter von, k. k. Bergrath, C. M.K.A. Hauer, Joseph Ritter von, k. k. geheimer Rath. Hauer, Karl Ritter v., k. k. Hauptmann und Vorstand des chemischen Labora- toriums der k. k. geologischen Reichsanstalt. fHeckel, Jakob, k. k. Custos-Adjunct, M.K.A. Heger, Wilhelm, k. k. Finanz-Ministerial-Secretär. Heufier, Ludwig Ritter von, k. k. w. Kämmerer, Sectionsrath. Hingen au, Otto Freiherr von, k. k. w. Kämmerer, Bergrath und Professor. Hoch ed er, Johann Karl, k. k. Finanz-Ministerial-Secretär. Hochstetter, Ferdinand, k. k. Geolog. Hörnes, Dr. Moriz, k. k. Custos. Hornig, Emil, k. k. Professor der Chemie. Hyrtl, Dr. Joseph, k. k. Professor, M.K.A. Möge der grosse Gelehrte, der die Blätter der Erdrinde aufgeschlagen und dein Boden des theuren Vaterlandes eine Geschichte gab, auch wenn er diese Blätter durchbliekt, freundlich gedenken Seines aufrichtigen Verehrers. « VIII Illing, Franz, Vice-Director der k. k. Bergwerksproducten-Verschleissdirectiou. Jokely, Johann, k. k. Geolog. Ke ler, Sigmund v., k. k. Ministerialrath. Kempen, Freiherr von, k. k. Feldmarschall-Lieutenant. Freund und Verehrer. Kenngott, Dr. Adolph, Professor. Kleszczy hs ki, Eduard, Ingenieur. Kletzinsky, Vincenz, Professor der Chemie. Kl ingier, Franz, k. k. Rechnungs-Official. Kner, Dr. Rudolph, k. k. Professor der Zoologie an der Universität, C.M.K.A. Köhler, Eduard, k. k. Sectionsrath. Kopezky, Dr. Benedict, Professor. Kotschy, Theodor, k. k. Custos-Adjunct. Kraus, Johann Bapt., k. k. Rechnungsrath. Kreil, Karl, Director der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erd- magnetismus, M.K.A. Kudern atsch, Joseph, k. k. Ministerialrath. Lehner, Ferdinand. Bergverwalter. Lerch, Joh. Alexander, Doctor der Medicin und Philosophie, emerilirtcr Drcan des Doctoren-Collegiums der medicin. Facultät, Mitglied der k. k. Gesell- schaft der Aerzte, k. k. Bezirks-Armenarzt. Leydolt, Dr. Franz, k. k. Professor, M.K.A. Lidl, Ferdinand v., Ingenieur-Assistent. Lill v. Lilienbach, Maximilian, k. k. General-, Landes- und Haupt-Miinz- probirer. Lipoid, Marcus Vincenz, k. k. Bergrath. Löwe, Alexander, Director der k. k. Aerarial-Porzellan-Manufaetur, C.M.K.A. Lukas, Dr. Franz, Assistent der k. k. Central-Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus. Mach atsch ek, Adolph, k. k. Professor. Mannlicher, Gustav, k. k. Finanz-Ministerial-Secretär. Marschall, August Friedrich Graf, k. k. Kämmerer und Archivar der k. k. geologischen Reichsanstalt. Metternich, Clemens W. L. Fürst v., Ritter des goldenen Vliesses. Miesbach, Alois, Bergwerks- und Gutsbesitzer. Neil reich, August, k. k. Oberlandesgerichtsrath. Pa llehn er, August, f Parts ch, Paul, M.K.A. Pfersmann v. Eichthal. Pick, Dr. H., k. k. Professor. Pisko, F. 0., Lehrer an der Gemeinde-Oberrealschule auf der Wieden. Pohl, Dr. J. J., k. k. Professor. Pokorny, Dr. Adolph, k. k. Professor. Ragsky, Dr. Franz, Director der Gumpendorfer Realschule. Ratz esh erg, Ludwig, Ritter v., Gutsbesitzer. Reden, Dr. Friedrich Wilhelm, Freiherr v. Reichen hach, Karl, Freiherr v., C.M.K.A. Reissek, Dr. Siegfried, k. k. Custos Adjunct, C.M.K.A. Reyer und Schlick, k. k. priv. Zucker-Raffinerie. Rigi er, Joseph, k. k. Montan-Hofbuchhalter. Ritt, in ge r. Peter, k. k. Sectionsrath. IX Rössner, Eduard, k. k. Sectionsrath. Riinagl, A., k. k. Ministerial-Concepts-Adjunct. Ruthner, Dr. Anton, Edler v., Hof- und Gerichts-Advokat. Salm- Reiff er scheid, Hugo Carl, Fürst und Altgraf zu. „Hastlos und Rastlos“. Im Wirken des Herrn Bergrathes Haidinger schon lange eine Bethätigung obigen Wahlspruches erkennend, schliesst sich der Gefertigte mit inniger Befriedigung dem Unternehmen eines Ehren-Andenkens an. Scala, Alois v., k. k. Ministerial-Secretär. Schab us, Jakob, k. k. Professor. S eher z er, Dr. Karl. Scheue henstuel, Karl Freiherr v., k. k. Sectionschef. Sch midi, Dr. Adolf, Actuar der K.A. Schmidt, Dr. Anton. Schröckinger, Jul., Ritter v. Neudenberg, k. k. Hof-Ministerial-Secretär. Sehr ötter, A., k. k. Professor, Gen.-Secretär der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Schwartz v. Mohrenstern, Gustav. Simony, Friedrich, k. k. Universitäts-Professor. Sonklar, Karl v., k. k. Major. Sporn rafft, Joseph, k. k. Ministerial Concepts-Adjunct. Steiger -Amstein, Johann v., k. k. Ministerial-Secretär. Steinhäuser, Anton, k. k. Rath. Streffleur, Valentin, k. k. Ministerial-Secretär. Stur, Dionys, k. k. Geolog. Suess, Eduard, k. k. Custos-Adjunct. T ei rieh, Dr. Valentin, Director der Ober-Realschule auf der Wieden. Tr aunthaler-Steinkohlen-Gewerkschaft in Wien. Wagner, Anton, Rergbau-Director. Walland, Ignaz, General-Agent für Eisen-Industrie des österr. Kaiserreiches. Walther zu Herbstenburg, Alexander, k. k. Ministerial-Concipist. Warhanek, W. F. , k. k. Professor. Wedl, Dr. Karl, Professor, C.M.K.A. Weis, Karl, k. k. Sections-Rath. Weiser, Dr. J., Director der k. k. Ober-Realschule auf der Ländstrasse. We r dm ül ler v. Elgg, Philipp Heinrich, Fabriksbesitzer. Werdmüller v. Elgg, Philipp Otto, Fabriksbesitzer. Wisner, Anton, k. k. Ministerial-Rath. Wolanek, Wilh., Lehrer an der Gemeinde-Ober-Realschule auf der Wieden. Zehentmayer, Jos., k. k. Finanz-Ministerial-Concepts-Adjunct. Zeithammer, Anton, k. k. Professor. Zepharovich, Victor, Ritter v., k. k. Professor. Zippe, F. X. M. , k. k. Regierungs-Rath und Professor, M.K.A. Agram. Farkas-Vukotinovic, Ludwig v. , Gutsbesitzer und Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften. Kukuljevic Sakcinski, Ivan, k. k. Conservator, Landes -Archivar von Croatien, Präsident der südslawischen historischen Gesellschaft und Mit- glied mehrerer gelehrten Gesellschaften. Schlosser, Dr. Joseph Calas. , k. k. Comitats -Physiker , Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften und Vereine. Skai nie, Johann, k. k. Kriegsbuchhalter. Tkalec, Jakob Franz, k. I<. Gymnasial-Lehrer der Naturgeschichte. X Zdenezay, Alexander von, Herrschaftsbesitzer. Bleiberg. Jantsch, Fr. A., k. k. Bergverwalter. Potiorek, Paul, k. k. Bergscbaffer und Markscheider. Vest, Arnold v., k. k. Hüttenschaffer. Bochnia. Turczmanovicz, Paul, k. k. Salinen-Grubenmitgehiilfe bei der k. k. Salinen-Bergverwaltung. Bogschan. Hoff mann, Arnold v., k. k. Bergverwalter. Brixen. Tschurtscbentbaler, Ludwig, Chorherr von Neustift, Gymnasial- Professor. Brünn. B eiere di, Egbert, Graf von, auf Lösch und Ingrowitz. Heinrich, Albin, Museums-Custos in Brünn. Mähris cli -schlesische Gesellschaft zur Beförderung des Acker- baues, der Natur- und Landeskunde. Matiegka, Karl, k. k. ßerghauptmann. Napp, Cyrill Franz, Abt des Augustinerstiftes. Schmidt, E. J., Landes - Visitirender der Militär - Verwaltungs - Branche in Mähren und Schlesien. Seifert, Joseph, k. k. mährischer Landesbaudirector. Weeber, H. L., Forst-Inspector u. s. w. in Brünn. Wer n er- Ver ein zur geologischen Durchforschung von Mähren und k. k. Schlesien. Widmann, Adalbert, Freiherr v., k. k. Kämmerer und Bitter des Ordens der eisernen Krone. öognaeska. Graf, Wilhelm, Hütten-Assistent. Ebenau. Götz, August, Verwalter des k. k. Eisenwerkes. St. Egydi. Fischer, Anton, Eisenwerksbesitzer. Eisenerz. Stadler, Joseph, k. k, Bergrath. Elbogen. Glückselig, August Maria, Dr. der Med. und Chir., Stadtarzt. Eperies. Hazslinszky, Friede., Professor der Physik und Mathematik im evan- gelischen Districtual-Collegiuin. Jo ob. Wendelin v„ Inspector des Eperieser evangelischen Districtual-Col- legiums. Feistritz. Thinnfeld, Ferdinand Freiherr von, k. k. wirk!, geheimer Rath, (rastern. Pröll, Dr. Gustav, Badearzt in Wildbad-Gastein. Gmunden. Plentzner, Karl Ritter v., k. k. Ministerialrath und Vorstand der k. k. Salinen- und Forst-Direction. Steiner, Karl Johann, k. k. Bergrath und Rechts-Consulent. Wunderbai ding er, Maximilian Edler von, k. k. Forstrath. Gratz. Aic hhorn, Dr. Sigmund, st. st. Professor. Attems, Ignaz Graf von, k. k. Kämmerer und geheimer Bath. Geognostisch - montanistischer Verein für Steiermark, laut Beschluss der fünften allgemeinen Versammlung. Helms, Julius von, k. k. Sectionsrath. flnzaghi, Karl Graf von, k. k. Kämmerer und geheimer Bath. Pittoni, Joseph Claudius Bitter von, k. k. Truchsess und st. st. Verordneter. Grünbach. Kästner, Johann, Bergverweser. Tunner, Franz, Bergverwalter. Hall in Ober-Oesterreich. Netwald, Dr. Joseph, ständ. Badedirector. Hall in Tirol. Kempelen, Moriz von, k. k. Assessor und Montan-Beferent der k. k. Berg- und Salinen-Direction. Kray nag, Adalbert von. k. k. Pfannhaus-Verwalter. XI Prinzinger, Heinrich, k. k. Sehiclitenmeister , früher Hiilfsgeologe der k. k. geologischen Reichsanstalt. Ursini, Fr. Joseph, K. Graf von Blagay, k. k. Hofrath und Vorstand der k. k. Berg- und Salinen-Direction. Hallein. Rehorovszky, Alois von, Verwalter der k. k. Saline. Robert, Justin, Fabriksbesitzer zu Oberalm. Hallstatt. Schubert, Gustav, k. k. Salinen-Verwalter. R amsau er, Job. Georg, k. k. Bergmeister. Heft in Kärnten. Münichsdorfer, Friedrich, Berg- und Hütten-Adjunct. Hermannstadt. Amadei, Rudolph Conte, k. k. Hofrath. Bedeus v. Schar berg, Freiherr, k. k. w. geheimer Rath. Bielz, E. Albert, Concipist der k. k siebenbürgischen Finanz-Landesdirection und Secretär des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften in Hermannstadt. Filtsch, Eugen, Realschullehrer. Fuss, Karl, Gymnasiallehrer. Lebzeltern, Heinrich Freiherr von, k. k. Statthalterei- Vicepräsident. Neugeboren, Joh. Ludwig, evangelischer Prediger in Hermannstadt. Hinterholz. Fercher, Matthias. Hollanbkan. Pöschl, Norbert, k. k. Bergmeister. Höllenstein. Rieger, Johann, A. Miesbach’scher Schichtmeister. Idria. Glowacki, Martin, k. k. Hütten- und Zinnoberfabriks-Verwalter. Helmreichen, Sigmund von, k. k. Bergrath. Innsbruck. Köhler, Dr. Joseph Georg, k. k. Professor. Lieben er, Leonhard, k. k. Oberbau-Inspector. Lindner, Dr. Anton, Director der mineralogisch-geognostischen Abtheilung des Ferdinandeums. Pichler, Adolph, k. k. Professor. Vorhauser, Johann, k. k. Bau-Inspector. Ischl. Hip pmann. Albert, k. k. Bergmeister. Ransonnet, Ludwig Freiherr von, k. k. Bergrath und Salinenverwalter. Jaworzno. Rath, Franz, k. k. Bergverwalter. Schott, Ferdinand, k. k. Bergverwalters-Adjunct. Joachimsthal. Markus, Franz, k. k. Hütten-Controlor und Probirer. Patera, Adolph, k. k. Assistent. Schmidt, Gustav, k. k. Kunstmeister. Vogl, Joseph Florian, k. k. Berggeschworner. Walther, Joseph, dirigirender k. k. Bergrath. Klagenfnrt. Burger, Dr. Johann. Canaval, Jos. Leodegax-, Custos. Kronig, Lukas, k. k. Berghauptmanu. Prettner, Johann, Fabriksdirector. Rost hör n, Franz Edler von, Bergbaubesitzer. Ruttner, Albert, Edler von Grünberg, k. k. Landmünzprobirer. Klausen. Lasser, Sigmund v., k. k. Schichtmeister. Trinker, Joseph, k. k. Berg- und Hüttenverwalter. Klansenburg. Antos, Joseph v., k. k. Berg-Ingenieur. Conrad, Georg, k. k. Bergdirections-Registrator. Fornszek, Gustav, k. k. Secretär. Franzenau, Joseph, k. k. Bergrath. Hechengarten, Stephan, Ritter v., k. k, Bergdirections-Protokollist. K. k. geologische Reicbsjpfctalt. 7. Jahrgang1 18'd6. I) XII J uclio , F. X., k. k. Ingenieur. Knöpf ler, Karl, k. k. Rechnungs-Official. K o n r ad s hei m , k. k. Bergdirections-Secretär. Kraft, F., k. k. Bergrath. Lichtenfels, Rudolph Peithner von, k. k. Ministerialrath. Mosel, Anton v., Concipist. Miko v. Bölön, Samuel, k. k. Ober-Bergrath. Pittner, Caspar, k. k. Ingrossist. Bose, Heinrich, k. k. Berg- und Forstrath. Kremsmünster. Fellöcker, P. Sigm. , Professor der Mathematik, Physik und Mineralogie. Haslberger, P. Gregor, Gymnasial- und Convicts-Director. Mittern do r fer, Abt, Thomas. Reslhuber, P. Augustin, Director der Sternwarte. Laibach. Deschmann, Karl, Custos des krainerischen Landes-Museums. «losch, Eduard Ritter von, k. k. Landesgerichts-Präsident. Luckmann, L. C., Präsident der Handels- und Gewerbekammer. Schmidt, Ferd. G. In der Wirkung äussert sieh die Kraft! In dem Schaffen „wahre Wissenschaft“. Terpinz, Fidel, Präsident der k. k. Landwirthschafts-Gesellsehaft in Krain. Leoben. Hübl, Eduard, k. k. Berghauptmann. Miller, Albert, k. k. Professor. Seeland, Ferdinand, Bergverwalter. Sprung, Franz, k. k. Professor. Tunner, Peter, k. k. Sectionsrath und Director der k. k. Bergschule. Lilienfeld. B o kc w sk i, Karl. Oester lein, Karl. Weigand, Georg. Linz. Dominik, Abt zu Schlägel. Ehrlich, Karl, Custos des oberösterreichischen vaterländischen Museums. „Beihülfe und Anerkennung fördern und erleichtern die Arbeit“ (Haidinger’s eigene Worte), zugleich sind sie der Ausdruck der Hochachtung für die Wissenschaft und das Verdienst um seihe. Engel, Heinrich, Professor der Exegese. Lnnz. Amon, Engelbert Alois von, Grosszerrennhammer- und Steinkohlengewerk inLunz V. 0. W. W. Erster Vorsteher der 13 niederösterreichischen Gross- zerrennhammer-Gewerken in Lunz , Gossling und Höllenstein , Inhaber der goldenen k. k. Civil-Verdienst-Medaille Kaiser Franz Joseph pro meritis vom Jahre 1849. Mailand. Cornalia, Dr. Emilio, Agg. al Museo Civico della ciltä di Milano. Membro effettivo dell’I. B. Istituto Lombardo. Curioni, Dr. Giulio, Membro effettivo e Vice-Segretario dell’I. R. Istituto Lombardo. Robiati, Ing. Ambrogio, Professore di Matematica. Vacani di FortOlivo, Barone Camillo. I. R. Tenente Maresc., Vicepresidente dell’I. R. Istituto di Milano e Membro dell I. R. I. di Venezia. Veladini, Ing. Giovanni, Professore di Matematica, Membro effettivo e Segre- tario dell' 1. R. Istituto Lombardo. Villa, Antonio, Naturalista. St. llarcin bei Horn. Gramm er, Moriz, Gewerke, JHoravitza, Keszt, Albert, Bergwesens-Beamter. XIII Nagybdnya. Ad da, Johann de, k. k. Hütten- Verwalter. Boitner, Karl, k. k. Berghauptmann und Inspectorats-Oberamts-Beisitzer. Hämori, Paul, k. k. Inspectorats-Oberamts-Beisitzer. Kosztka, Johann, k. k. Oberbergverwalter und Inspectorats - Oberamts- Beisitzer. Mike, Alois, k. k. Inspectorats-Oberamts-Secretär. Richter, Georg, k. k, Oberhütten-Verwalter und Oberamts-Beisitzer. Sc heue lienstue], Joseph v., Vorstand der k. k. Rechnungs -Abtheilung und Oberamts-Beisitzer. Szakmäry, Samuel v., k. k. Miinz- und Bergwesens-Inspeetorats-Oberamts- Vorstand. Neuberg. Hummel, Joseph, k. k. Bergrath. Schliwa, Ferdinand, k. k. Hüttenverwalter. Neusohl. Zipser, Christian Andreas, Dr. der Phil., Professor, Ritter vieler hoher Orden und Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften. Ofen. Gas sn er, Dr. Theodor, Director des k. k. Ober-Gymnasiums. Schenzl, Dr. Guido, pr. Director der k. k. Ofner-Realschule. Oravitza. Abt, Johann, k. k. Ministerial-Commissär. Huyot, E., Ingenieur au corps Imperial des Mines de France. Kupelwieser, Franz, Ingenieur. Neubauer, Franz, k. k. serb. banat. Berghauptmann. Reitz, Friedrich, k. k. Banater-Bergwesens-Direetor. Ottnang. Rieger, Franz, Schichtmeister. Padua. Catullo, Cav. Tommaso Antonio. Professor. Mol in, Ralfaele, k. k. Professor. Vis i a n i , Roberto de, k. k. Professor. Zigno, Cav. Achille de, Podesla. Pestb. Augusz, Anton Freiherr v., k. k. Statthalterei-Vicepräsident, Ko vats, Julius v., Custos am National-Museum. Kubinyi, August v., k. k. Rath und Director des ung. National-Museums. Kubinyi, Franz v., Vice-Präses der geologischen Gesellschaft. Langer, Dr. C., k. k. Professor. Nendtvich, Karl Max, Doctor der Medicin und k. k. Professor. Peters, Dr. Karl, k. k. Professor der Mineralogie. Szabö, Dr. Joseph, k. k. Professor. Wertheim, Theodor, k. k. Professor der Chemie, C.M.K.A. Pitten. Lindau er, Wilhelm, Bergwerksbesitzer. Prag. Kofistka, Karl, k. k. o. ö. Professor am polytechnischen Institute in Prag und Mitglied der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Vice- präsident des „Lotos“. Krejci, Johann, Lehrer an der k. k. bölim. Realschule in Prag, Custos im böhmischen Museum und Mitglied der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Reuss, Dr. A. E., k. k. Professor M.K.A. Tempsky, F., Buchhändler. Pressburg. Pressburger Protestantisches Gymnasium. Kornhuber, G. Andreas, Doctor der Philosophie und Medicin , Professor der Naturgeschichte an der Ober-Realschule. Mack, Eduard, Professor der Chemie. Obermüller, Ignaz, Professor der Mathematik an der städt. Ober-Realschule. Pablasek, M., Director der städtischen Ober-Realschule. b* XIV PI en er, Ignaz, Dr. der Rechte, k. k. Hofrath und Vorstand der Finanz-Landes- -Directions-Abtheilung. Prävali. G o b a n z , A. F. Jekoutz, Joseph, Bergwerksbesitzer. Jessernigg, Franz, Bergverwalter. Kretz, J. P., Werksinspector. Kraus , Franz. Kraus, Juri. Obersteiner, Thomas, Bergschaffer. Schamberger, J. E., Bergwerksbesitzer. Webern, Anton v., Bergverwalter. Przibram. Bär, August, k. k. Bergverwalters- Adjunct und erster Lehrer an der Bergschule. Brandstetter, F. , k. k. Hütten Verwalter. Die Eleven der k. k. Mon t a n - L e h r a n s t a 1 1; im Namen Aller: Johann T u s k a n y und Joseph Winkle r. Grimm. Job., Director der k. k. Montan-Lehranstalt. Heyrowsky, Karl, Professor an der k. k. Montan-Lehranstalt. Hutzelmann, Adolph, k. k. Ober-Kunstmeister. Klasek, Karl, subst. k. k. Probirer. Koller, Johann, k. k. Hiitten-Rechnungsführer. Lill von Lilienbach, Alois, k. k. Gubernialrath und Bergoberamts-Director. Prochazka, Joseph, k. k. Hüttenamts-Adjunct. Radig, Karl, k. k. erster Berggeschworner. Reitter, Karl, k. k. Markscheider. Rochel, Alois, k. k. Bergrath und Ober-Hüttenverwalter. Rziha, Wenzel, k. k. zweiter Bergoberamts-Secretär. Rabenstein. Kn oll, Wenzel, Hammergewerke. „Als echter Sohn der Wissenschaft warst Du bereits schon an der Wiege mit dem Spruche begrüsst, den ich vom Herzen für Deine ganze Lebenszeit Dir bringe: „Glück au f“. Ruszkberg. Hofmann, E., für die Ruszkberger Gewerkschaft Gebr. Hofmann und Karl Ma der spach. Hofmann, Raphael, ge werk. Eisenhütten-Verwalter. Reschitza. Michalek, Joseph, Hüttenmeister. Weland, Eduard, subst. Eisenwerks-Verwalter. Zehenter, Eduard, Ingenieur-Assistent. Rohnitz. Ciepanowski, Joseph, k. k. Eisenwerks-Cassier. Gerzso, Michael, k. k. Material-Controlor. Kellner, Moriz, k. k. Eisenwerks-Rechnungsführer. Moschitz, Martin, k. k. Bergrath, Vorstand der k. k. Eisenwerks-Verwaltung. Petrogalli, Joseph, k. k. Rechnungsführer. Raffelsberger, Moriz, k. k. Verweser. Salzburg. Miller, Albert, k. k. Regierungsrath und Berg-, Salinen- und Forst- Director. Schemnitz. Hauch, Anton, k. k. prov. Professor der Chemie, Probir- und Hüttenkunde an der k. k. Berg- und Forst-Akademie. Pettko v.Felsö Driethoma, Johann, k. k. Bergrath und Professor der Minera- logie, Geognosie und Petrefactenkunde an der k. k. Berg- und Forst-Akademie. Pöschl, Eduard, k. k. Bergrath und Professor der Civil-Baukunde, der dar- stellenden Geometrie und des geometrischen Zeichnungs-Unterrichtes an der k. k. Berg- und Forst-Akademie. XV Rassegge r, Joseph Ritter von, k. k. Ministerialrath , Vorstand der ung. k. k. Berg-, Forst- und Giiterdirection und der k. k. Berg- und Forst- Akademie-Direction, C.M.K.A. Schlaggenwald. Walach, Georg, k. k. Bergmeister. Spalato. Burat, Dr. Giovanni von, Consigliere di Luogoterienza, Capitano del circolo di Spalato. Lanza, Dr. Fr., Professor hat die Ehre sieh unter die ersten Verehrer des berühmten Ritter von Haidinger zu rechnen. Vitturi de Michieli, Simeone, Caval. dell’I. R. ordine di Francesco. Steierdorf. Kolösvary, Franz v., k. k. erster Bergamts-Adjunct. Ritt er s haus e n , Karl Heinrich Otto, Bergamts-Cassier der k. k. priv. österr. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft. Roha, Benedict Mathias, Ingenieur- Assistent 1. Classe der k. k. priv. österr. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft. Straschitz. Schmeidler, Franz, k. k. Berg- und Hüttenverwalter. Wala, Joseph, k. k. Bergmeister. Steyer. Altmann, Alois, k. k. Bergrath, Berghauplrnaim. Kirn bau er, Philipp, k. k. 1. Berg-Commisstir. Wikhoff, Hammer- und Bergwerksbesitzer. Teschen. Gabriel, Dr. Philipp, Direetor des katholischen Staatsgymnasiums, erster Vorsteher des Baron Cselesta’schen adeligen Convictes, Mitglied der historisch-statistischen Section derk.k mähi'isch-schlesischen Ackerbau- Gesellschaft, des Werner-Vereines , des zoologisch-botanischen Vereines u. s. w. Hohenegger, Ludwig, Direetor der Eisenwerke Sr. k. k. Hoheit des Erz- herzogs A 1 brecht, Mitglied der Handels- und Gewerbekammer für Schlesien, Correspondent der k. k. geologischen Reichsanstalt und des Werner-Vereines. Triest. Freyer, Enrico, Conserv. del civico Museo Ferdinande Massimiliano, C.M.K.A. lidine. Pirona, Dr. Giulio Andrea, Professore di storia naturale nell’ I. R. Ginnasio Liceale. IJngarisch-Altenburg. Moser, Dr. Ignaz, k. k. Professor der landwirtschaftlichen Lehranstalt. Wieliczka. Brujmann, Wilhelm, k. k. Bergcommissär, zugleich Markscheider bei der k. k. Berghauptmannschaft. Haluska, Johann, k. k. Berghauptmann. Seeling, Raimund, Ritter von Saulenfels, k. k. Bergrath und subst. Berg- Inspector bei der k. k. Berg- und Salinen-Direction. Wokurka, Karl, k. k. Sectionsrath und Berg- und Salinen-Director. Wolfsegg. Lud wig, Peter, Bergverweser. Platte, Karl, Bergwerks-Director. Saint-Julien, F. Chevalier', Graf von Wa 1 ls e e, Guts- und Bergwerks- besitzer. Da in Folge dieser so allgemeinen Theilnahme bis zu dem beabsichtigten 29. April Alles vorbereitet war, so erfolgte die Ueberreichung der Medaille sammt Album an diesem Tage in einer eigens hierzu feierlich veranstalteten Sitzung, über welche in der „Oesterreichisch-kaiserlichen Wiener Zeitung vom 6. Mai 1856“ nachstehender Bericht veröffentlicht wurde. XVI „Die letzte diesjährige Sitzung der k. k. geologischen Reicbsanstalt sollte den 29. April 1. J. stattfinden. Sie war von den Freunden und Verehrern des Directors der Anstalt, Herrn Sectionsrathes W. Haidinger, zu einer Feier bestimmt, die seit längerer Zeit schon insgeheim vorbereitet worden war. Kaum vermochte der Saal die überaus zahlreich versammelten Gäste zu fassen, unter welchen sich nebst den ersten Vertretern und edelsten Freunden der Wissen- schaft aus Wien, selbst auch theilnehmende Männer aus benachbarten Städten und namentlich Abgeordnete des Werner-Vereines in Brünn, der geologischen Gesellschaft in Pesth und des naturhistorischen Vereines in Pressburg befanden. Herr Bergrath Franz v. Hauer eröffnete die Sitzung mit folgender Ansprache: Hochgeehrte Herren ! Erlauben Sie mir in Ihrer aller Namen das Wort zu ergreifen, um den Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die uns heute hier versammeln. Die hohen Verdienste um die Wissenschaft und das Vaterland, die sich unser Aller Freund und so Vieler unter uns Lehrer, Herr Sectionsrath W. Hai- dinger, erworben, haben von vielen Seiten her eine glänzende Anerkennung gefunden ; abgesehen von seiner Stellung als Director eines der wichtigsten unserer wissenschaftlichen Institute, haben Seine k. k apostolische Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr ihn zum Mitgliede der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften ernannt und seine Brust mit dem Piitterkreuze des Franz Joseph-Ordensgeschmückt, Seine Majestät der König von Sachsen hat ihm den königl. Sächsischen Albrecht -Orden ver- liehen, die meisten in- und ausländischen Akademien und gelehrten Gesell- schaften haben ihn durch Uebersendung ihrer Diplome geehrt und in jüngster Zeit erst wurden ihm durch Ernennung zum Mitgliede der Pariser Akademie und der königlich-dänischen Gesellschaft zu Kopenhagen Auszeichnungen zu Theil , auf welche nur die höchsten wissenschaftlichen Leistungen Anspruch verleihen. Diesen glänzenden Beweisen von Anerkennung gegenüber fühlten auch wir, Haidinger’s nähere Freunde und Verehrer, längst schon den Wunsch, dem- selben durch ein besonderes Zeichen unsere Hochachtung und Dankbarkeit aus- zudrücken für sein Wirken und Schaffen als Vorkämpfer geistigen Fortschrittes in Oesterreich, für seine aufopfernde und umfassende Thätigkeit, von deren Beginn der neuere rasche Aufschwung in der Pflege der Naturwissenschaften fast in ganz Oesterreich und namentlich in Wien datirt. Dieser Wunsch fand in weiteren und weiteren Kreisen Anklang; die Art, wie er heute zur Ausführung gelangt, bezeugt besser als jede weitere Auseinander- setzung die Grösse des Verdienstes, aber auch die Bereitwilligkeit, mit welcher die Freunde und Pfleger der Wissenschaft in allen Theilen unseres grossen Vaterlandes dasselbe anzuerkennen sich beeilten. Im Namen seiner Freunde und Verehrer übergebe ich Herrn Sectionsrath Hai ding er, eine Erinnerungsmedaille in Gold geprägt und ein Album mit den XVII autographischen Unterschriften von 363 9 Personen, welche sich an dieser Kund- gebung betheiligt haben. An ihrer Spitze glänzen die Namen von drei Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses, die der durchlauchtigsten Prinzen und Herren Erzherzog Johann, Erzherzog Step h a n , Erzherzog Jo s e p h. Ihnen schliessen sich die hervorragender Männer aus allen Kreisen der Gesellschaft an, berühmte Staats- männer und Militärs, Mitglieder der hohen Aristokratie, hochwürdige Prälaten und namentlich die der ausgezeichnetsten Gelehrten und Montanistiker des ganzen Landes, die vor Allen berufen erscheinen, Haidinger’s Verdienste richtig zu würdigen. Hundert und sieben und zwanzig der Unterzeichner haben ihren Wohnsitz in Wien, 236 in 73 verschiedenen Städten und Ortschaften, die in allen Kronländern der österreichischen Monarchie vertheilt sind. Möge demnach Herr Sectionsrath Haidinger unsere Ehrengabe wohlwollend entgegennehmen, möge er sie als einen Beweis betrachten, dass seine Thätigkeit auf keinen unfruchtbaren Boden fiel und dass sie , so wie sie den Bewohnern des ganzen Vaterlandes zunächst zum Nutzen kömmt und zur Ehre gereicht, auch in allen Gauen des weiten Beiches einen dankbaren Wiederhall findet. Auf das Tiefste bewegt und vollkommen überrascht entgegnete Herr Sections- rath Haidinger ungefähr die folgenden Worte: „Ich hätte wohl Veranlassung zu einer längeren Ansprache, aber die leb- haftesten Gefühle überwältigen mich. Wohl ist es ein freudiges Gefühl, meinem hochverehrten Freunde, der im Namen Aller sprach und diesen hochverehrten Freunden selbst zu danken. Beseligte uns doch stets Alle das Pflichtgefühl für den Fortschritt der Wissenschaft, für unser Vaterland, für unsern Kaiser und Herrn. Die heutige Veranlassung ist ein neues Band, nach Jahren zu schöner Erinnerung, möchten wir manchen der Tage zusammen erleben. Das Jahr 18S6 ist reich an Tagen grosser Erinnerungen. Ist auch dieser nicht so gewaltig, so ist doch auch er wichtig genug für wissenschaftlichen Fortschritt. Nächsten Dinstag tritt ein Erinnerungstag ein, das zehnte Jahr, seitdem der erste Bericht einer Ver- sammlung von Freunden der Naturwissenschaften in der „Wiener Zeitung“ erschien. Was mich betrifft, bleibt freilich die Kraft nicht gleich frisch, der Wunsch des Fortschrittes soll mich immer beleben, jetzt habe ich nur Worte des Dankes.“ Die Medaille sowohl als das Album wurden nun von den Anwesenden näher besichtigt. Die erstere im Gewichte von SO Ducaten zeigt auf der Vorderseite das sehr wohlgetroffene Brustbild Haidinger’s, auf der Bückseite , deren Zeichnung freundlichst Herr van derNüll ausgeführt hatte, erscheint in der Mitte die Erdkugel von dem Thierkreise umgeben; als Umschrift wurden die schönen, von H a i d i n g e r wiederholt als Motto gebrauchten Worte S c h i 1 1 e r’s : „Nie ermüdet stille steh’n“, benützt. Die Gravirung besorgte mit gewohnter Meisterschaft der k. k. Münzgraveur Herr K. Lange und den geschmackvollen Einband des Albums Herr Girardet, ) Di<> Zahlen nach flpin letzten Abschlüsse berichtigt. XVIII Einige Tage später richtete Herr Sectionsrath Haidinger nachstehendes Schreiben an Herrn Bergrath Fr. v. Hauer als Ausdruck seiner Gefühle und des Dankes an die Theilnehiner dieser Ehrenbezeugung: Mein hochverehrter Freund! Dem Führer des Wortes bei der Uehergabe des schönen Geschenkes am 29. April bringe ich hier schriftlich den Ausdruck meines Dankes, den ich im Augenblicke der Feier, überrascht in jeder Beziehung, nur sehr unvollkommen bezeichnen konnte. Als ich die zahlreiche glänzende Versammlung erblickte, als ich in der- selben die einzelnen wohlwollenden Züge der hochverehrten Freunde und Gönner erkannte, die aus den verschiedenen Lebensperioden mir schützend, fördernd, helfend in Erinnerung waren, mussten sich vielerlei Bilder fast gleichzeitig ent- wickeln. Ich sah mich im Geiste in früherer Zeit lange vor meiner Zurückkunft in meine Vaterstadt im April 1840 und dann wieder nach einander die Entwicke- lung unter dem Fürsten v. L obko wicz, den Freiherren v. K übeck, Thinn- feld, Baumgartner, Bach, die k. k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen und die Mineraliensammlung derselben noch im k. k. Haupt-Münzgebäude , dann die k. k. Central-Bergbaudirection und das k. k. montanistische Museum, das k. k. Ministerium für Landescultur und Bergwesen und die k. k. geologische Reichs- anstalt in ihren verschiedenen Phasen unter diesem und den k. k. Ministerien der Finanzen und des Innern. Aber ich sah auch unabhängig von den vorher- gehenden Namen die auf einander folgende Entwickelung der „Freunde der Natur- wissenschaften“, der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, des zoologisch- botanischen Vereinesbis zu den neuen Bewegungen dergeographischenGesellschaft. Ich sah aber in der That versammelt die Genossen früherer Arbeiten, die jüngeren kraftvollen Theilnehmer, Männer, deren Erfolge ihnen für immer einen ehrenvollen Platz in der Geschichte der Wissenschaft sichern, ich sah an hochgestellten Gönnern die Abzeichen der Ehren des In- und Auslandes, der höchsten Ehren unseres Oesterreich, der Grosskreuze, des goldenen Vliesses. Die Bilder umfassen einen langen Zeitraum, aber sie flössen mir in einander und brachten einen Gesammteindruck hervor, der zu mächtig von allen Seiten auf mich einwirkte. Zu allererst bringe ich also nun den innigsten tiefgefühlten Dank für die hochverehrten Geber, welche den Gedanken gefasst, ihn so weit verbreitet, im Vaterlande unterstützt und so trefflich und glänzend ausgeführt, für die classi- schen Autographen dazu, drei derselben von Durchlauchtigsten Mitgliedern unseres Allerhöchsten Kaiserhauses! Gerne möchte ich nun jedem der hoch- verehrten Theilnehmer heute schon diesen Dank persönlich aussprechen, mündlich in Wien und wenigstens schriftlich auswärts, aber ich muss mich bescheiden, hier, wie in so manchen Fällen als Schuldner übrig zu bleiben, wo meine Kraft nicht zureicht. Aber je mehr ich die Verhältnisse erwäge, um so kleiner ist in meinen Augen mein Anspruch, um so grösser zugleich und wichtiger für die Zukunft in XIX ihrer Entwickelung die Thatsache der Vereinigung. Ich wäre undankbar gegen die Vorsehung, wollte ich in den Schatten zu stellen suchen, was mir in der Zeit meiner Studien neu als wissenswerth zu bezeichnen vergönnt war, namentlich die Benützung der Möglichkeit, welche mir eine viele Jahre ausdauernde ungewöhn- liche Stellung mit öffentlicher Geltung, voll reicher Hilfsmittel , umgeben von wissenschaftlich hochgebildeten, jugendlich-kräftig wirkenden Männern eröffnete, den Fortschritt der Naturwissenschaften zu fördern. Die Lage, die Umgebung gab Anlass zu gemeinschaftlichen Entschlüssen, deren Folgen immer wieder von einem Schritte zum andern führten. Gleichzeitig mit dem was uns umgab, sahen wir aber eben auch in unserer Zeit anderwärts in unserem Vaterlande den Antheil an wissenschaftlichem Fortschritte sich erweitern; wir sahen die Erfüllung einer hohen Pflicht für ein mächtiges Reich. Das ist das Grosse, das uns mit Freude, mit beruhigendem Bewusstsein der Zukunft entgegen führt. Dass von diesem nach allen Richtungen sich entfaltenden Wetteifer so viele hochverehrte Träger sich nun zu einem Zwecke einen, der eine Ehrengabe an mich zum Ausdrucke hat, das verpflichtet mich zum innigst gefühlten Danke und muss meinen Wunsch auf das Höchste steigern, was mir noch an Zeit und Kraft des Lebens beschieden ist, meinem Allerhöchsten Kaiser und Herrn und dem Vaterlande in der Förderung des wissenschaftlichen Fortschrittes zu weihen. In diesem erhebenden beseligenden Gefühle Dein treu ergebener alter Freund. Wien den 3. Mai 1856. W. Haiding er m. p. Mit diesem Schreiben einerseits, mit der Uebermittelung des Prägestockes zu der Medaille selbst an Herrn Sectionsrath Haidinger schliesst der Bericht, was den nächsten Gegenstand betrifft, für welchen der Subscriptions-Ausschuss gebil- det worden war. Die Ausprägung der Medaillen konnte indessen nur allmälig stattfinden. So wie sie vollendet waren, wurden sie an die Theilnehmer versendet. Aber die grosse Zahl der letzteren gestattete es, noch überzählige Exemplare anzufertigen, welche an andere, besonders auswärtige Freunde Hai dinge r’s, die ihm nahe standen, so wie an Institute und Gesellschaften versendet werden konnten, welchen er als Mitglied angehört. Mit diesen Versendungen beabsichtigte der Ausschuss durch die Aufmerksam- keit, welche befreundeten Personen undCorporationen bewiesen wurde, Herrn Sec- tionsrath Haidinger selbst wieder Vergnügen zu bereiten, und zahlreiche wohl- wollende Empfangsbestätigungen beweisen, dass diese Abtheilung der Unterneh- mung gleich günstig wie die zuerst in das Auge gefasste aufgenommen worden war. Wien den 31. December 1856. Die Mitglieder des Ausschusses. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. C XX Correspondenten der k. k. geologischen Reichsanstalt aus dem Jahre 1856. Fortsetzung des Verzeichnisses im VI. Bande des Jahrbuches. Die sämmtliehen hochverehrten Namen sind hier in eine einzige alphabetisch fortlaufende Reihe geordnet, und durch Buchstaben die Veranlassung zur Einschreibung derselben ausgedrückt: A die Mittheilung von wissenschaft- lichen Arbeiten, B die Schriftführung für Behörden , Gesellschaften und Institute , C die Geschenke von selbstverfassten oder D fremden Druckgegenständen , oder E von Mineralien , endlich F als Ausdruck des Dankes überhaupt, und für Förderung specieller Arbeiten der k. k. geologischen Reichsanstalt, wodurch diese den genannten Herren zu dem grössten Danke verpflichtet ist. Frau : Freiin Kotz v. Dobrss, Louise, herzoglich Savoyen’sche Ehren -Stiftsdame, Prag. C. Die Herren: Alt, Antonin, Phil. Dr., Director des k. k. katholischen Gymnasiums in Pressburg. B. Anders, Professor, Bibliothekar-Präfect der königlichen Universität in Dorpat. B. Angelrodt, E. C., k. k. österreichischer Vice-Consul in St. Louis, Missouri. D. Marquis von Antinori, V., Commandeur, Director des k. k. naturhistorischen und physicalischen Museums in Florenz. D. Augner, Berg- und Hütten-Adjunct in Sagor. F. Bache, Prof. Alexander D., Superintendent of the Coast Survey, Washington. C. Benvenuti, Ludwig, supplirender Director des k. k. Ober - Gymnasiums zu Boveredo. B. Freiherr von Beust, Friedrich Constantin, Comthur des königl. sächsischen Ver- dienst-Ordens, k. Ober-Berghauptmann, Director des königl. Ober-Bergamtes zu Freiberg. D. Bianchi, Johann Baptist, S. Hocliwürden, Professor und Bibliothekar am bischöf- lichen Seminarium in Cremona. B. Bilek, Thomas, Director des k. k. Gymnasiums in Königgrätz. B. B ran dich, Karl, Director des Gymnasiums A. C. zu Mediasch. B. B udalowsky, Franz, Director des k. k. Gymnasiums in Znaim. B. Ca pellmann, Dr. Johann Aloys, Director des k. k. akadem. Gymnasiums in Wien. B. Castelly, Albin, Bergverwalter in Grosspriesen in Böhmen. F. Graf von Chorinsky, Gustav, S. Excellenz, k. k. Statthalter in Laibach. F. Chyle, Paul, Director des k. k. Gymnasiums in Iglau. B. Co 11a, Karl Hercules, Director des k. k. Lyceal-Gymnasiums in Cremona. B. Co 11 o mb, Eduard, Secretär der geologischen Gesellschaft in Paris. B. Co nein na, Dr. Natale, S. Hocliwürden, Professor am k. k. Lyceal-Gymnasium in Venedig. B. Couche, Professor, Secretär der Commission der „Annales des mines“ in Paris. B. Cresson, John, Präsident des Franklin-Institutes in Philadelphia. B. Danguelle, A. Secretär der „Ecole imperiale des mines“ in Paris. B. Dobay, Elek, Director des k. k. Unter-Gymnasiums in Waitzen. B. Doms, Robert, Fabriksbesitzer in Lemberg. A. E. De Dona, Johann, S. Hochwürden, Director des bischöflichen Lyceal-Gymna- siums in ßelluno. B. XXI Dragoni, Jakob, Director des k. k. Gymnasiums in Kaschau. B. Drechsler, Dr. Adolph, Secretär der naturforschenden Gesellschaft „Isis“ in Dresden. B. Drescher, Dr. J. E., in Frankfurt a. M. C. Eichler, Benjamin, fürstlich Clary’scher Berggesehworner in Teplitz. F. Eichmann, S. Excellenz, Präsident der Provinz Preussen, wirklicher geheimer Bath, königl. Curator der Alhertus-Universität in Königsberg. B. Eichwald, Dr. Eduard, S. Excellenz, kaiserl. russischer wirklicher Staatsrath in St. Petersburg. C. Eifinger, Anton, Med. Dr. in Wien. E. Fasoli, G. B., Professor der Chemie an der technischen Schule in Vicenza. C. Favretti, Director der Bergwerke in Valdagno. F. Ferenczay, Jakob, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Gran. Ferjentsik, B., Ingrossist bei der k. k. montanistischen Hofbuchhaltung. A. Fleck, Dr., Secretär des physicalischen Vereines in Frankfurt a. M. B. Gabriel, S. Hochwürden, Philipp Vincenz, Stifts-Capitular, Director des k. k. katholischen Gymnasiums in Teschen. B. Garrigues, Isaak B., Secretär des Franklin-Institutes in Philadelphia. B. Germ an n, Dr. Joseph, Director des k. k. Gymnasiums in Fünfkirchen. B. Goebel, Adolph, in Dorpat. C. Golub, Aloys, Director des k. k. Gymnasiums in Essegg. B. Graumann, Vincenz, Director des k. k. Gymnasiums in Pilsen. B. Freiherr von Grote, C., königl. Ober-Bergrath in Hannover. C. Grüner, A., Director der kais. Bergschule, Präsident der „Societe de l’industrie minerale“ in St. Etienne. B. Haberen, J., Director des k. k. Gymnasiums in Szarväs. B. Hafner, Kornel, k. k. Bergrath in Aussee. Hauser, Franz, Steinmetzmeister in Wien. E. Heine, Julius, Berg- und Hütten-Director in Starkenbach. E. F. Helfe rstorfer, Othmar, k. k. Hofprediger, supplirender Director des k.k. Gym- nasiums bei den Schotten in Wien. B. Herbeck, Emanuel, Director des k. k. Gymnasiums in Marburg. B. Heyssen, August, in Berlin. C. Horvath, Cyrill, Director des k. k. Gymnasiums in Pesth. B. Horvatic, Cherubin, Director des k. k. Gymnasiums in Karlstadt. B. Freiherr von Humboldt, Alexander, k. preussischer Kammerherr, in Berlin. F. Jacquot, Eugen, Bergwerks-Ingenieur, Vicepräsident der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Metz. C. Jawurek, Wenzel, fürstlich Lob kowitz’scher Schichtmeister in Bilin. F. Le Jolis, August, Präsident und Archivar der Gesellschaft der Wissenschaften in Cherbourg. B. Juhasz, Norbert, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Erlau. B. Kahl, Ubert, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Brüx. B. Kerner, Dr. Anton, Professor an der k. k. Ober-Realschule in Ofen. C. Kirsch bäum, C. A., Professor, Secretär des Vereines für Naturkunde in Wies- baden. B. C. Klapsia, Gustav, Director des evangelischen Gymnasiums in Teschen. B. K 1 e b s c h , W., zu Aussig. E. Klee, Ludwig Julius, Rector des Gymnasiums zum heiligen Kreuz in Dresden. B. Kleeblatt, Hermann, Professor am evangelischen Gymnasium in Oedenburg. B. Klemensiewic z, Dr. Ludwig, Director des k. k. Gymnasiums in Krakau. B. c* Köhler Gustav, Stadtrath, Vicepräsident der oberlausitzisehen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz. B. Köttig, Adolph, fürstlich Lohkowitz’scher Schichtmeister in Bilin. F. Ko lisch ek, Florian, Vorstand des k. k. Bezirksamtes in Stein. F. Ko ns ch ek, Valentin, Professor am k. k. Gymnasium zu Laibach. F. Kornhuber, Dr. Georg Andreas, Professor, Secretär des Vereines für Natur- kunde in Pressburg. Kottinger, Dr. Hermenegild , Director des k. k. Gymnasiums in Salzburg B. Kr atochwile, Dominik, Director des k. k. Kleinseiter Gymnasiums in Prag. B. Krauss, Dr. G. Ladislaus, Director des k. k. Gymnasiums in Grosswardein. B. Krzczensky, Kaspar, S. Hochwürden, Director des k.k. Gymnasiums in Krems. B. Kunzek, Thomas, k. k. Schulrath, Director des k. k. Gymnasiums in Premysl. B. Kury, Agent der Dampfschifffahrtsgesellschaft zu Neu-ßecse im Banat. E. Kutschera, Franz, fürstl. Schwarzenberg'scher Herrschafts-Director in Posteiberg. F. Lamansky, Eugen, Secretär der kais. geographischen Gesellschaft in St. Peters- burg. B. Langer, Berg- und Hüttendirector in Sagor. F. Langlois, Dr. in Metz. C. Laserer, Leopold, k. k. Sectionsrath in Gratz. D. Ludwig, Budolph, kurfürstl. hessischer Salinen-Inspector und Badeverwalter zu Nauheim. C, von Lugossy, Joseph, Bibliothekar am helvetisch -evangelischen Collegium zu Debreezin. B. Mac-Adam, James, Secretär der „Natural and Philosophical Society“ zu Bel- fast. A. B. Macquet, Dr., Secretär der Senkenberg’schen naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. M. B. Magiarass, Dr. Innocenz, Director des k. k. Gymnasiums in Klausenburg. B. Manganotti, Dr. Anton, Professor in Verona. B. C. F. Graf Maniago, A. , in Maniago. F. De Marco, Eugen, Communal-Secretär zu Asiago. F. Marignac, Dr. C. , Professor, Secretär der „Societe de physique et d'histoire naturelle“ in Genf. B. Martinengo, Johann, S. Hochwürden, Professor am bischöflichen Lyceal- Gymnasium in Treviso. B. Martinovsky, Michael, Director der k. k. Ober-Realschule in Rakonitz. B. Marx, August, Bergwerks-Ingenieur in Bonn. E. Mayer, Theodor, S. Hochwürden, Stiftsbibliothekar, Director des k. k. Ober- Gymnasiums in Melk. B, Meyerhold, Anton, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Szath- mar. B. Marzoehi, Celso , Advocat, Vice-Präsident der „Akademie der Georgofili“ in Florenz. B. Menzel, Wenzel Joseph, Director des k. k. Ober-Gymnasiums in Gratz. B. Michelot, Paul, Secretär der geologischen Gesellschaft in Paris. B. Minervini, Julius, Professor, Secretär der „Accademia Pontoniana“ inNeapel. B. Minoia, Karl, S. Hochwürden, Director desk. k.Lyceal-Gymnasiums inMonza. ß. Monard, Dr. Pasqual, Secretär der naturforschenden Gesellschaft in Metz. B. Monti, Anton, Director des k. k. Lyceal-Gymnasiums in Mantua. B. Morassi, Franz, Professor am k. k. Gymnasium in Fiume. B. XXIII Mu ha, Wratislaw, Director des k. k. Gymnasiums in Pozega, B. Müller, Albert, Secretär der naturforschenden Gesellschaft in Basel. B. M ulsan t, E., Bibliothekar der kais. Akademie der Wissenschaften und der kais. Agriculturgesellschaft in Lyon. B. Nagy, Martin, Director des k. k. Gymnasiums in Szegedin. B. Namias, Dr. Hyacinth, Secretär des k. k. Instituts der Wissenschaften in Ve- nedig. B. C. Nardo, Johann Dominik, Med. Dr. in Venedig. C. Naumann, Dr. C. F., Professor an der k. Universität in Leipzig. A. Necasek, Johann, Director des k. k. Gymnasiums in Laibach. B. Nedolyce Johann, Director des k. k. Gymnasiums in Schemnitz. B. Neumann, Dr. G. G. Th., Secretär der oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz. B. Neusser, Johann Nepomuk, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Leitomischl. B. Niuny, Fridolin, Bergbau-Unternehmer zu Montan-Satzka im Banat. A. Nobak, Friedrich, Director der Gewerbeschule in Chemnitz. B. Nobak, Karl, Herausgeber des „Berichtes über die Pariser Industrie- und Agri- cultur-Ausstellung“ in Wien. B. Nobile de Odescalchi, Dr. Anton, Director des k. k. Lyceal-Gymnasiums zu St. Alessandro in Mailand. B. Olsavzky, Erasmus, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Arad. B. Omboni, Joseph, Professor in Mailand. C. F. Orsolato, Dr. Joseph, Secretär der k. k. Akademie der Wissenschaften iri Padua. B. Osann, B. , Vorstand des naturwissenschaftlichen Vereines in Clausthal. B. Otto, Ernst v., auf und zu Possenhofen bei Dresden. C. E. Padera, Joseph, Director des k. k. Altstädter Gymnasiums in Prag. B. Parolini, Albert, Bitter, k. k. Kämmerer, in Bassano. F. Pellegrini in Fumane. F. Petrik, Emmerich, S. Hochwürden, Inspector zu Patek. E. Pfnff, Dr. Friedrich, Professor an der k. Universität in Erlangen. C. Pialkowsky, Johann, Director des k. k. Gymnasiums in Stanislau. B. Nobile de Piazzi, Anton, S. Hochwürden, Canonicus, Director des k. k. Gymna- siums in Sondrio. B. Pichler, Dr. Adolph, Ritter, k. k. Gymnasial-Professor in Innsbruck. A. Pinter, Andreas, Director des k. k. Gymnasiums zu Keszthely. B. Pirc, M. , Bergverwalter in Laak. F. Pis an, Vincenz, Secretär der „Accademia dei Concordi“ in Rovigo. B. Philipp, Heliodor, Director des k. k. Gymnasiums zu Kremsier. B. Porth, Emil, ßergwerksbesitzer zu Ernstthal bei Starkenbach. A. E. F. Prestel, Dr. Mich. Aug. Friedr., Professorin Emden. C. Primru, Joseph, Director des k. k. Gymnasiums in Agram. B. Pulcenigo, G. Graf, zu Pulcenigo. F. Purgstaller, Dr. Jos. C., Director des k. k. Gymnasiums in Temesvär. B. Ragazzoni, Apotheker in Brescia. F. Ramoezy, Valerian, S. Hochwürden, Director des Benedictiner-Gymnasiums in Oederiburg. B. Rath, Bergbau-Director in Holzappel. E. Ratjen , A., Mitglied der Commission „zur Herausgabe der Universitätsschriften“ in Kiel. B. XXIV Raufer, Georg, Fabriksbesitzer in Laibach. E. Rene vier, E. , in Genf. C. Richter, Robert, Rector für die vereinigt, städtischen Schulen in Saalfeld. R.C. f Riedl v. Le uenstern , Joseph , k. k. Central - Mappenarchivar -Adjunct in Wien. C. D. Rolla, Dr. Ludwig, Director des k. k. Lyceal-Gymnasiums an der Porta nuova in Mailand. B. Rosa, Ludwig, Schriftführer der Handels- und Gewerbekammer in Pesth. B. Rubesch, Joseph, Custos des fürstl. Lobkowitz'schen Museums in Bilin. F. Ruzicka, M. S., S. Hochwürden, Director des k. k. katholischen Staats-Gymna- siums zu Neusohl. B. Sabljak, Stephan, Director des k. k. Militärgränz-Gymnasiums in Zengg. B. Salducci, Dominik, S. Hochwürden, Director des k. k. Lyceal-Gymnasiums in Pavia. B. de S a u I c y , F. , in Metz. C. Schal ler, Apotheker zu Starkenbach. E. F. Schauda, Wenzel, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums zu Klattau. B. Schier, Franz, Director des k. k. Gymnasiums zu Jitschin. B. Schlegel, Dr. , Secretär der naturforschenden Gesellschaft zu Sachsen -Alten- burg. B. Schmidt, C. J., k. k. Militär-Verpflegs-Verwalter, Secretär des „Werner- Vereins“ in Brünn. B. C. Freiherr von Schmidburg, Rudolph, k. k. Oberst im Adjutanten-Corps, Ab- theilungs-Vorstand im k. k. Armee-Oberkommando. C. Schneider, Anton, Secretär der Handels- und Gewerbekammer in Pilsen. B. Scholz, Joseph Wilhelm, Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Pilsen. B. Schönauer, Karl, fürstlich Sc h würzen her g’scher Forstmeister zu Domau- schütz in Böhmen. F. Schröckinger Ritter von N e u de n b e rg, Julius , k. k. Ministerial-Secretär im Finanz-Ministerium in Wien. E. Schröder, Dr. H., Vice-Präsident des Vereines für Naturkunde in Mannheim. B. Schultz, Bipontinus, Dr. Karl Heinrich, Director des naturwissenschaftlichen Vereines „Pollichia“ zu Dürckheim. B. Sedlaczek, Joseph, Mechanicus in Wien. A. Senoner, Joseph, k. k. Forst-Inspector in Feltre. F. Sicher de Corredo, Joseph, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Trient. B. Siegel, Dominik, fürstlich S c h w a rz enb er g’scher Bergverwalter zu Postel- berg. F. Smyth, Warington W. , Secretär der geologischen Gesellschaft in London. B. Soleirol, J. F., Genie-Bataillons-Chef und Professor an der k. Artillerie- und Genieschule in Metz. C. Stapf, J. , k. k. Bergschaffer in Ischl. A. von Stenczel, Hugo, Rector des evangelischen Gymnasiums in Kesmark. B. Stiehl er, August Wilhelm* Ritter, Regierungsrath, Präsident des naturwissen- schaftlichen Vereines des Harzes, zu Wernigerode. A. B. D. Stimpel, Anton, Director des k. k. Gymnasiums in Triest. B. Stolz, Karl Eduard, gräflich Wa 1 d s t e i n’scher Foi’stmeister zu Oberleitens- dorf bei Tepiitz. D. Stolz, Wolfgang, Hausbesitzer zu Tepiitz. F. XXV Swallow, Professor zu St. Louis in Missouri. B. Szabd, Othmar, Director des k. k. Gymnasiums in Raab. B. Tagliari, Joh. Dom., S. Hoch würden, Vice-Director des k. k. Lyceal-Gymna- siums in Padua. B. Teirich, Dr. Valentin, Director der Wiedner Communal-Ober-Realschule in Wien. B. Terquem, 0., Pharmaceut in Metz. C. Theobald, G., Professor, Secretär der naturforschenden Gesellschaft in Chur. B. von Tkalac, Dr. Emmerich Ignaz, Secretär der Handels- und Gewerbekammer in Agram. B. Ritter von To ggenburg, S. Excell., Georg, Grosskreuz, k. k. wirkl. geheimer Rath, Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten in Wien. D. Deila Torre, Joseph, Redacteur der „Gazzetta di farmacia e chimica“ in Venedig. C. de Tribolet, in Neuchätel. E. Trinks, Ferdinand, k. Estensischer Artillerie-Major in Ebenzweyer. C. Unschuld, Aloys, Präfect, Directions-Stellvertreter am k. k. Altstädter Gymna- sium in Prag. B. Va nie eck, Franz, Professor am k. k. Gymnasium zu Vincovce. B. V ernansol de Villeneuve, Joseph, in Mailand. C. de Visiani, Robert, Professor, Director des k. k. botanischen Gartens, Präsi- dent der k. k. Akademie der Wissenschaften in Padua. A. C. F. Volpicelli, Dr. P., Professor, Secretär der „Accademia dei nuovi Lincei“ in Rom. B. Wagner, William, Professor, Präsident des „Wagner free Institute of Science“ in Philadelphia. B. alther, Apotheker zu Aussig. E. aniek, Wenzel W., k. k. Major in Pension in Karansebes. A. arga, Johann, Director des evangelisch-helvetischen Gymnasiums in Kecs- kemet. B. eiss, Anton, k. k. Oberst im militär-geographischen Institute in Wien. D. ibiral, Karl H., Director des k. k. Gymnasiums in Olmütz. B. iede, Anton, Directors-Stell Vertreter an der k. k. Oberrealschule in Reichen- berg. B. inter, Franz, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums zu Pisek. B. o 1 f, Anton Aloys, Seine fürstliche Gnaden, Grossmeister, wirklicher geheimer Rath, Fürst-Bischof in Laibach. E. Zampieri, Dr. Joseph, Director der k. k. Oberrealschule in Linz. B. Zanettini, Dr. Joh. Bapt. , S. Hochwürden, Canonicus, Director des k. k. Gym- nasiums in Feltre. B. Zingerle, P. Pius, S. Hochwürden, Director des k. k. Gymnasiums in Meran. B. XXVI Inhalt. 1. Heft. Jänner, Februar, März. Seite Vorwort III Die Haidinger-Medaille. Bericht des Subscriptions-Aussehusses V Correspondenten der k. k. geologischen Reichsanstalt aus dem Jahre 1856 .... XX I. C. W. Gümbel. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol 1 II. Dr. Friedr. Rolle. Die Braunkohlen-Gebilde bei Rottenmann, Judendorf und St. Oswald und die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur in Steier- mark 39 III. Dr. Karl Peters. Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnthen 67 IV. Dr. G. A. Kenngott. Ueber den Piauzit von Tüffer und den Hartit von Rosen- thal in Steiermark 91 V. A. Schefczik. Ueber das Vorkommen fetter Oele auf der Oberfläche der Flüsse 95 VI. Joseph Sedlaczek. Beschreibung eines neuen einfachen Hand-Mikroskopes mit Flüssigkeitslinse 97 VII. V. Ritter von Zepharovich. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Pfestitz und Rozmital in Böhmen 99 VIII. Dr. Ferd. Hochstetter. Die Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes 135 IX. Karl Ritter v. Hauer. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geo- logischen Reichsanstalt 152 X. Verzeichniss der an die b. k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefaeten u. s. w 159 XI. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt 161 1. Sitzung am 8. Jänner. W. Haidinger. Anerkennungs- und Empfangsschreiben der Correspon- denten der k. k. geologischen Reichsanstalt 161 Fr. Foetterle. Mittheilung von J. Mac Ad am über Cervus megaceros 161 Dr. A. Kenngott. Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen im Jahre 1854 162 Fr. Ritter v.Hauer. Barrande’s Bemerkungen über einige neue Fossilien aus der Umgegend von Rokitzan, im silurisehen Becken Mittel-Böhmens . . 163 Fr. Ritter v. Hauer. Ehrlich’s „Beiträge zur Paläontologie undGeognosie von Ober-Oesterreich und Salzburg 163 V. R. v. Zepharovich. Höhenmessungen im Pilsener Kreise 163 2. Sitzung am 15. Jänner. Otto Freiherr v. H i n g e n a u. Braunkohlenlager im Hausruckwalde in Ober- Oesterreich 164 Dr. Lukas. Erdbeben und vulcanische Ausbrüche 165 Dr. Ferdinand Hochstetter. Aragonit im BasalttufF bei Maschau; Silber- erz-Anbruch auf dem Geistergange zu Joachimsthal 166 Inhalt. XXVII Seite K. Ritter v. Hauer. Gewinnung von Thonerde-Präparaten 166 J. Jokely. Geologische Aufnahme im Egerer Kreise Böhmens 167 Franz Foetterle. Dank an k. k. Hauptmann Guggenberger für An- bringung der von ihm erfundenen Gas-Sparbrenner-Vorrichtung 169 3. Sitzung am 22. Jänner. Dr. Friedrich Rolle. Höhenmessungen in den Umgebungen von Murau, Obervvölz und Neumarkt 169 M. V. Lip o 1 d. Das Sulzbach-Thal in Unter-Steiermark 169 V. Ritter v. Zepharovich. Blei- und Silberhüttenprocess zu Pfibram ... 171 Fr. Foetterle. Mittheilung von G. Vallaeh über die im Sehlaggen- walder Zinnbergbaue vorgekommene Gangverwerfung 172 Fr. Foetterle. v. Schmidtburg: „Grundzüge einer physicalisch ver- gleichenden Terrainlehre in ihrer Beziehung auf das Kriegswesen“ 172 Fr. Foetterle. Dr. K. Zerrenner: „Einführung, Fortschritt und Jetzt- stand der metallurgischen Gasfeuerung im Kaiserthume Oesterreich 173 4. Sitzung am 29. Jänner. Dr. M. Hörnes. Subfossile Seethierreste aus Kalamaki am Isthmus von Korinth 173 Franz Ritter v. Hauer. Fortsetzung der Mittheilung von Otto Freiherrn von Hingenau über das Braunkohlenlager im Hausruckwalde in Ober- Oesterreich • 174 M. V. Lipoid. Verbreitung des Diluviums und der Tertiär-Formation im südöstlichen Theile von Kärnten 175 Dr. Friedr. Rolle. Jahresbericht des geognostisch - montanistischen Ver- eines in Steiermark 177 V. Ritter v. Zepharovich. K 1 es z cz y ri ski : Niveauverhältnisse und Wasserwirtschaft des Blei- und Silberbergbaues zu Pfibram 177 Victor Ritter v. Zepharovich. Hutzelmann’s Aufbereitungs - Mani- pulationen der Pfibramer Erze 178 5. Sitzung am 12. Februar. Dionys Stur. Geologische Aufnahme im Comelico und in der Carnia 178 Dr. Ferd. Hoehstetter. Freiherr v. Beust: Ueber die Erzgangzüge im sächsischen Erzgebirge in ihrer Beziehung zu den dortigen Porphyrgängen 179 Karl Ritter v. Hauer. Gypslager von Längenfeld in Krain 181 6. Sitzung vom 19. Februar. W. Hai ding er. Preismedaille für die k. k. geologische Reichsanstalt. . . . 182 Wilhelm Haidinger. Jubelfeier der kais. Naturforscher- Gesellschaft in Moscau 182 Wilh. Haidinger. Wurzbach’s Bibliographisch -statistische Uebersieht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates 183 Franz Foetterle. Geologische Aufnahme im südwestlichen Theile von Mähren 183 Fr. Ritter v. Hauer. Mittheilung von L. de Köninck über verschiedene Faunen der Kohlen-Formation 184 Fr. Ritter v. Hauer. Aichhorn’s Beschreibung des Mineralien-Cabinetes des steiermärkisch-ständischen Joanneums in Gratz 183 D. Ferd. H o ch stetter. Das Falkenau-Elbogner Braunkohlen-Becken in Böhmen 185 Karl Ritter v. Hauer. Apparat zur Bestimmung der Löslichkeits-Verhält- nisse von Salzen bei höheren Temperaturen 186 K. k. geologische Reiehsanstalt. 7. Jahrgang 1856. (] XXVIII Inhalt. Seite 7. Sitzung vom 26. Februar. W. Haidinger. Verein für Naturkunde in Pressburg • 187 W. Hai ding er. Zeitschrift des montanistischen Vereines im Erzgebirge . 187 Dr. Moriz Hörnes. Das 9. Heft des Werkes „Die fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien“ 188 Dr. Friedrich Rolle. Sand- und Tegel-Ablagerungen von St. Florian im Mittel-Steiermark 192 M. V. Lipoid. Die alpine Lias- und Jura - Formation im südöstlichen Theile von Kärnten 193 8. Sitzung am 4. März. W. Haidinger. Kiesel-Pisolitb von St. Benigna 194 Dr. Ferd. 11 ochstetter. Das Duppauer Basalt-Gebirge in Böhmen 194 K. Ritter v. Hau er. Vogl’s Paterait von „Joachimsthal“ 193 Franz Foetterle. Production des Asplialtwerkes Sr. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Maximilian Este zu Seefeld in Tirol 196 V. Ritter v. Zepharovich. Geologische Aufnahme der Halbinsel Tihany am Plattensee 196 9. Sitzung am 11. Mürz. W. Haidinger. Verleihung des Ritterkreuzes des kaiserlich-österreichi- schen Franz Joseph-Ordens an Herrn Professor Cotta in Freiberg 197 W. Haidinger. Herrn Director Tunner’s Bericht über die auf der Pariser Welt-Ausstellung von 1835 vorhandenen Producte des Bergbaues u. s. w. . 198 W. Haidinger. Mittheilung von Herrn Prof. J. D. Dana über die Geo- logie von Amerika 199 W. Haidinger. Gründung des Wagner Free Institute of Science in Philadelphia 199 Dr. Karl Zerre nner. Die Torflager bei Laibach 200 0. Freiherr v. Hingenau. Allgemeine Versammlung des Werner-Vereines in Brünn 200 V. Ritter v. Zepharovich. Mittheilung von L. v. Vukotinovic über die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Jamnica in Croatien 201 Dr. Ferdinand Hoehstetter. Mittheilung von H. Götti über Sprudel- ausbrüche . . . . 203 Franz Foetterle. Mittheilung aus dem „Kosmos“ des Herrn Abbe M o i g no über die Bohrung eines artesischen Brunnens in der Ebene von Passy .... 206 XII. Verzeiehniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden • 207 XIII. Verzeichniss der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien 209 XIV. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt vom 1 . Jänner bis 31 . März 1855 eingelangten Bücher, Karten u. s. w 212 XV. Verzeichniss der mit Ende December 1855 loco Wien, Prag, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks-Producten-Versehleisspreise 217 2. Heft. April, Mai, Juni. I. Dr. Fried. Rolle. Geologische Untersuchungen in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg 219 II. Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Kenntniss der Steinkohlen- Formation im Pilsener Kreise in Böhmen 249 III. K. Kofistka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen 279 Inhalt. XXI X Seite IV. K. Reissaeher. Der neue Quellenstollen in Wildbad - Gastein im Jahre 1856 30 V. Dr. Ferd. H o c li s t e 1 1 e r. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme der 1. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855 310 VI. M. V. Lipoid. Erläuterung geologischer Durchschnitte aus dem östlichen Kärnten 332 VII. M. V. Lipoid. Höhenbestimmungen im südöstlichen Kärnten 346 VIII. Dr. M. Hörnes. Sammlungen von Tertiär-Petrefacten des Wiener Beckens. .. . 353 IX. J. Barrande. Bemerkungen über einige neue Fossilien aus der Umgebung von Rokitzan im silurisehen Becken von Mittel-Böhmen 355 X. K. Ritter v. Hauer. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geo- logischen Reichsanstalt 360 XI. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt 362 1. Sitzung am 1. April. W.H ai di n ger. Herrn J. G r i mm’s Grundzüge derGeognosie für Bergmänner 362 W. H a i d i n ger. Sir W. L o ga n’s Betheilung mit der Wollaston Palladium- Medaille 363 W. Haidinger. Herrn A. S e n o n e r’s Erinnerungs-Medaille von Sr. k. Hoheit Grossherzog von Toscana 363 W. H a i d i n g e r. Mittheilung von Herrn k. k. Sectionsrath P. Tunne r über v. Hauer und Foetterle’s geologische Uebersicht der Bergbaue der österreichischen Monarchie 364 Dr. M. Hörnes. Verzeichniss der Doubletten von Tertiär -Versteinerungen des Wiener Beckens 365 J. Jokely. Die Erzlagerstätten und Bergbaue im böhmischen Antheile des Erzgebirges 365 Dr. Ferd. Hochstetter. Höhenmessungen im Böhmerwalde 368 F. Foetterle. Sprung’s Mittheilung über Lagerungsverhältnisse der Spatheisenstein führenden Schiefer nördlich von Jauerburg in Oberkrain. . 369 2. Sitzung am 8. April. M. V. Lipoid. Vorkommen von Bleierzen im südöstlichen Theile Kärntens. 369 K. Ritter v. Hauer. Cemente aus Frankreich u. aus der Fabrik von Pobisch 371 F. F oetterle. Braunkohlen-Analyse von Rosenthal, nordöstl. von Teplitz 371 3. Sitzung am 15. April. F. Foetterle. Lagerungsverhältnisse der Steinkohlen-Formation und der Trias-Gebilde im südwestlichen Theile von Kärnten 372 Fr. v. Lidl. Geognost. Verhältnisse der Umgebung von Lubenz in Böhmen 373 M. V. Lipoid. Auftreten der Gailthaler Schichten und der alpinen Trias- Formation im südöstlichen Theile Kärnten’s 374 Fr. Foetterle. Dumont’s Geologische Uebersichtskarte von Belgien .. 375 Fr. Foetterle. Wiener Marmor von Murmann 375 Fr. Foetterle. J. Kudernatsch’sTod 375 4. Sitzung am 22. April. W. Haidinger. Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie- Ausstellung zu Paris im Jahre 1855 von K. Nobak 376 Otto Freih. v. Hingenau. Beschaffenheit der Gesteine aus der nächsten Umgebung von Luhatschowitz 377 E. Hornig; Controle des künstlichen Düngstoffes 378 Dr. J. Grailich. Bestimmung der Krystalle nach der Neumann- Mille r’schen Projection 378 Ed. Suess. Versteinerungen aus den bayerischen Alpen 378 d* XXX Inhalt. Seite J. Jokely. Lagerungsverhältnisse des Egerer und zuniTheil desFalkenau- Elbogner Tertiär-Beckens in Böhmen 380 Dr. F. Hochstetter. Geologische Verhältnisse von Marienbad in Böhmen 382 3. Sitzung am 30. April. Fr. Ritter v. Hauer. Untersuchungsreise in die Roman-Banater Militär- gränze 382 Dion. Stur. Geologische Uebersichtskarte der Neogen-, tertiären, Diluvial— und Alluvial-Ablagerungen im Gebiete der nordwestlichen Alpen 383 F. Foetterle. Steinkohlen-Ablagerungen bei Jaworzno in Galizien 383 XII. Veränderungen im Personalstande der k. k. Montanbehörden 388 XIII. Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen 390 XIV. Verzeichniss der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien 392 XV. Verzeichnis der an die k. k. geologische Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w 39G XVI. Verzeichniss der mit Ende Juni 1836 loco Wien, Prag, Triest und Pesth be- standenen Bergwerks-Producten-Verschleisspreise 402 3. Heft. Juli, August, September. I. Dion. Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Möll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. . 403 II. Dion. Stur und F. Keil. Barometrische Höhenmessungen aus dem Gebiete der obersten Drau in der Umgebung von Lienz und aus dem oberen Gebiete der Piave und des Tagliamento 439 III. Dr. Ferd. Hochstetter. Ueber die Dachsehieferlager des Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen 466 IV. J. Jokely. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen 479 V. Dr. Fr. Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark 333 VI. K. Ritter v. Hauer. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geo- logischen Reiehsanstalt 603 VII. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefacten etc 606 VIII. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden . 612 IX. Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen 613 X. Verzeichniss der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien 616 XI. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt vom 1. Juli bis 30. September 1836 eingelangten Bücher, Karten u. s. w 620 XII. Verzeichniss der mit Ende September 1836 loeo Wien, Prag, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks-Producten-Verschleisspreise 626 4. Heft. October, November, December. I. Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1833 629 II. Dr. F. Hochstetter. Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny bei Miskolcz in Ungarn am Südrande der Karpathen 692 III. Dr. Fr. Rolle. Höhenmessungen in der Gegend von Murau, Oberwölz und Neu- markt in Über-Stciermark 706 Inhalt. XXXI Seite IV. Dr. Adolph Pichler. Zur Geognosie der nordöstlichen Kalkalpen Tirols 717 V. V. Ritter von Zepharovieh. Bericht über die Schürfungen auf Braunkohle zwischen Priszlin und Krapina und ein Vorkommen von Bergtheer zu Peklenicza an der Mur in Croatien 738 VI. Aug. Fr. Graf Marsch al 1. Die Bau-Materialien des österreichischen Kaiser- staates auf der Pariser Ausstellung. Im Auszuge nach Delesse’s „Materiaux de construction ä l’Exposition universelle de 1855. Paris 1836“ 747 VII. Adolph Senoner. Das naturhistorische Museum der Herren Anton und Johann Baptist Villa in Mailand 763 VIII. C. F. Naumann. Ueber die Bildung der sächsischen Granulit-Formation 766 IX. Charles Alex. W e th e ri 1 1. Wahrnehmungen bei einer Bereisung des Kupfer- und Bleigebietes im nordwestl. Theile der Vereinigten Staaten Nord-Amerika’s. Aus dem englischen Manuscripte übersetzt von A. Fr. Grafen Marschal 1 . . . . 771 X. Karl Ritter v. Hauer. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geo- logischen Reichsanstalt 803 XI. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefacten u. s. w 810 XII. Sitzungen der k. k. geologischen Reiehsanstalt 814 1. Sitzung am 11. November. W. Haidinger. Eröffnung der Sitzungen 814 W. Haidinger. Zollikofer’s Beiträge zur Geologie der Lombardie ... 830 W. Haidinger. G. Sehübler: Mittheilung überVersuche inBohrlöehern 830 W. H a i d i n g e r. Dr. W. B o 1 1 m a n n : Optische Untersuchungen an Belemniten .' 830 W. Hai ding er. O. Heer's Mittheilung über fossile Insectenrestev. Radoboj 831 W. Haidinger. Dr. R. Gö p p er t’s Mittheilung über ein künstliches Profil zur Erläuterung der Steinkohlen-Formation 832 W. Haidinger. Dr. Hörnes’ Werk: Die fossilen Mollusken des Tertiär- Beckens von Wien 833 W. Hai dinger. Lithographie des sei. Vaters Karl Hai dinger 833 W. Haidinger. Naumann: Ueber Natur und Bildung der sächsischen Granulit-Formation 834 W. H a i d i n g e r. W. B r ü c ke : Gypsabgüsse von F eldspath-Krystallen . . . 833 Fr. Ritter v. Hauer. Mittheilung von Dr. H. Emmrich über die geo- logische Beschaffenheit der Gegend östlich von Trient 836 M. V. Lipoid. Geologische Aufnahme auf der Herrschaft Myscowa bei Zmigrod in Galizien 836 2. Sitzung am 18. November. 0. Freiherr v. Hingenau. J. Fl. Vogl’s Abhandlung über die secundären Bildungen auf den Gängen des Joachimsthaler Bergbau-Reviers 837 K. Ritter v. Hauer. Das Mineralbad von Stubitza in Croatien 838 M.V. Lipoid. Geologische Aufnahme der Umgebung von Idria in Krain . . 838 Fr. Ritter v. Hauer. Petrefacten aus dein Sternberger Gesteine in Mecklenburg 839 Fr. F o e tte r 1 e. Ausdehnung des Rothliegenden im westlichen Mähren . . . 840 Fr. Foetterle. A. H. Beer’s „Lehrbuch der Markscheidekunst“ 840 3. Sitzung am 23. November. Dr. E. H. Fröhlich. Die Mineralquellen zu Krapina in Croatien 841 Dr. Ferdinand Freiherr v. Richthofen. Ergebnisse einer geognostischen Studienreise in Süd-Tirol 841 XXXII Inhalt. Seite Fr. Foetterle. Geologische Beschaffenheit der nächsten Umgebung von Neudegg an der Mur in Krain 842 Dr. F. Hochstetter. Manuscripte und Mineraliensammlung des verstor- benen grossherzogl. sächsischen Hofrathes und Badearztes Dr. J. A. Stolz in Teplitz 842 4. Sitzung am 9. December. Fr. Ritter v. Hauer. Geologische Untersuchungen in der Lombardie 843 Fr. Ritter v. Hauer. Petrefaeten ans dem Banate . 844 Dr. F. Hochstetter. Die Pyrop führenden Ablagerungen vom böhmischen Mittelgebirge 844 K. Ritter v. Hauer. Analyse der Grünerde von Kaaden in Böhmen 845 5. Sitzung am 23. December. Freiherr v. Reden. Darstellung über Statistik des Bergbaues und Hülten- betriebes im österreichischen Kaiserstaate 846 M. V. Lipoid. Die Erzlagerstätten nächst Tergove im zweiten Banal- Regimente der croatischen Militärgränze 848 F. Foetterle. Geologische Verhältnisse des Venetianischen 850 Fr. Ritter v. Hauer. Petrefaeten aus den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 851 Fr. Ritter v. Hauer. H. v. Meyer: „Zur Fauna der Vorwelt“ 852 Fr. Ritter v. Hauer. Die Natural History Review von Dublin 852 Franz Ritter v. Ha u e r. Ed. v. E i chwa 1 d’s Werke 852 XIII. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande de,r k. k. Montan-Behörden . 853 XIV. Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen 855 XV. Verzeichniss der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien 856 XVI. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w 859 XVII. Verzeichniss der mit Ende September d. J. loco Wien, Prag, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks-Producten-Verschleisspreise 864 JAHRBUCH DER KAISERLICH - KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. 1856. VII. JAHRGANG. NR0 1. JÄNNER. FEBRUAR. MÄRZ. WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATS - DRUCKEREI. BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES UND DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 7. Jahrgang 1856. JAHRBUCH 1 Vierteljahr. DER KAIS. KÖN. GEOLOGISCHEN REICHS-ANSTALT. I. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. Von C. W. Gümbel, königlich-bayerischem Bergmeister in München. Die Voruntersuchungs-Arbeiten, mit welchen ich behufs der geognostischen Aufnahme der bayerischen Landestheile während des Herbstes 18S4 in dem süd- westlichen Gebiete der bayerischen Kalkalpen des Algäu's beschäftigt war, Hessen mich meine früheren auf verschiedenen Reisen gesammelten Beobachtungen in den Kalkalpen Tirols und Vorarlbergs noch einmal überblicken und die verein- zelten Ergebnisse zu einem zusammengeordneten Ganzen vereinigen. Es beschränken sich meine gegenwärtigen Mittheilungen .jedoch auf den Theil Vorarlbergs und des westlichsten Tirols , welcher zwischen dem Rhein, dem krystallinischen Schiefergebirge der Hauptzone, dann zwischen dem Kaisers- joch und der bayerischen Gränze gelegen ist. Um die Resultate meiner Beobachtungen genauer mit denen unserer aus- gezeichneten Alpenforscher, eines Studer, Escher, M eri a n vergleichen zu können, wähle ich zwei Hauptprofile in nord - südlicher Richtung , welche sich denen von Studer gegebenen auf’s Engste anschliessen und füge der Bespre- chung dieser Profile die übrigen Bemerkungen hinzu, welche nach der ausge- zeichneten Schilderung Esche r's vonderLinth noch von allgemeinem Inter- esse zu sein scheinen. Figur 1. Profil vom Bregenzer Wald ins Klosterthal. Gl Glimmerschiefer, tr1 Rother Sandstein. G Gyps. tr2 Untere Alpenschiefer. I1 Unterer Dolomit. I3 Gervillienschiehteu. I3 Dachsteinkalk mit Megalodus triqueter. I4 Rother Adnether Kalkstein. I5 Algäuschiefer. er1 Neocomien. er2 Caprotinen- kalk. er3 Galt, er4 Sewerkalk und Inoceramenschiefer. in Molasse. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. l 2 C. W. Gürabel. Die Molasse, welche an dem südlichen Gehänge des Balderschwanger Thaies in Form von Kalknagelfluh ansteht, endet an der grossen Thalkluft der Ach, welche mit ungeheuren Massen von Gebirgschutt ausgeebnet ist. Mit schwacher südwestlicher Neigung ragen die Schichtenköpfe der hier röthlich gefärbten Nagelfluh an den Gehängen in terrassenförmig übereinander gelagerten Felszügen, von denen zahlreiche Blöcke über dem Abhange bis zur Thalsohle zerstreut liegen. Diese Nagelfluh besteht aus sehr verschiedenen Roll- stücken des benachbarten Kalkgebirges und zeigt jene merkwürdige Erscheinung, dass die sich berührenden Bollstücke gleichsam in einander hineingebohrt erschei- nen, in besonderer Vollkommenheit. Immer ist es das Rollstück einer härteren Steinart, welche sich in ihren weicheren Nachbar hineingearbeitet hat; es ist hierdurch die natürlichste Erklärung dieser auffallenden Erscheinung angedeutet, dass nämlich dieses Ineinandergebohrtsein durch eine fortgesetzte Reibungsbewe- gung der energischsten Art entstand , welcher beide Bollstücke als bereits abge- lagerte Geschiebe in einer Geröllbank ausgesetzt waren. Südlich vom Balderschwanger Thale erheben sich ziemlich sanft ansteigend die mit Weideflächen überzogenen Gehänge des Feuerstädtberges, oberflächlich fast ohne Spur eines anstehenden Gesteins. Jeder berganführende Tobel aber enthüllt uns eine reiche Folge jener grauen , glimmerreichen, weiss punctirten Sandsteine mit schwarzem, grünlichem und graulichem Schieferthon und rauch- grauen dünnkantigen Kalkmergeln wechselnd, welche Chondrites intricatus, Ch. Targioni, Helminthoidea u. m. a. enthalten und sich hierdurch als echten Flysch charakterisiren. Höher gegen den Gipfel des Berges zeigen sich vorherrschend thonige Schiefer und Mergel, erstere vorherrschend von grauer Farbe, jedoch streifenweise auch bunt — schwarz, grünlich und roth — gefärbt. Unter mannigfachen Biegungen und Windungen fallen die Schichten im Allgemeinen in Stunde 11 mit 45 — 50 Grad in Südosten ein. Jenseits der Bergspitze der Feuerstädt und am Gehänge gegen Sibrats- gföll zu ist durch Abrutschung häufiger anstehendes Gestein sichtbar; unter dem Gipfel zeigt eine hohe Wand sehr gewundene grüne und rothe Schieferthone; darauf lagert ein äusserst feiner, fast dichter kieseliger Kalkstein von röthlicher Färbung und mit Hornsteinknollen, welcher seiner Gesteinsbeschaffenheit nach dem Wetzsteine vom Ammergau täuschend ähidich ist. Seine Verbindung mit benachbarten flasrigen Kalksteinen, welche dem Sewerkalk angehören, scheint ihn derselben Bildung zuzuweisen. Schwarze Schiefer mit Concretionen von Hornstein, dunkelfärbige Mergel liegen jenen weisslichen Kalken benachbart; eine Schutthalde überdeckt tiefer herab das Gehänge und erst am Wege in Rindberg selbst werden grobkörnige, grünliche Sandsteine mit einzelnen weissen hervorstehenden Quarzkörnchen und zahlreichen Glauconiteinmengungen anstehend getroffen. Ihre Schichten fallen mit 15 Grad nach Stunde 3 in Südwesten ein. Verfolgt man diesen Sandstein, der ein eigenthümliches Aussehen besitzt, seinem Streichen nach ostwärts, so geht er in einen sehr festen grünen Sandstein über, durch welchen in dem Fügen- Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 3 bach eben ein neuer Weg gesprengt wird; er liegt hier auf Caprotinenkalk und wird von grauem fleckigen Schiefer bedeckt — ist also Galtsandstein. Das Gehänge zwischen Sibratsgföll und der Thalsohle lässt stellenweise eben diesen fleckigen grauen Schiefer beobachten, während über der Ach nach Süden weite Strecken durch Weide und Wald verdeckt sind, zwischen welchen hie und da die steile Wand des Caprotinenkalkes in isolirten Felsriffen hervor- tritt. Zweimal überschreitet man dieses hervorstechende Kalkflötz, das eine Mal vor der Alpe Gadberg, da wo der Weg von Sibratsgföll nach dem Sommerdorfe Schönebach sich von dem rechten auf das linke Thalgehänge hinüberzieht, und zum zweiten Male am Scheunkopf, über dessen Vorsprung der Weg nach Schönebach sich emporzieht. Das Kalkflötz streicht einerseits westlich zur Höhe der Winter- stauden, andererseits zieht es, dem Thale parallel, auf dessen östlicher Seite und steigt, von da wieder abwärts sich wendend, zur Höhe des Söfenschroffen, stets begleitet von dem ihm aufliegenden , hier mürben , schmutzigweissen quar- zigen Galtsandstein. Nirgends sind die eigenthiimlichen Lagerungsverhältnisse der Kreideschichten deutlicher und schöner zu beobachten, als in diesem Gebirgs- thale, das von Sibratsgföll zum hohen Ifer zieht. Der Caprotinenkalk, als her- vorstechendes Glied dieses Schichtencomplexes, zeigt sich so vielfach zusammen- gefaltct, gewunden und gebogen, als seien die gewaltigen Steinmassen nur dünne Blätter eines Buches gewesen, welche man von zwei Seiten zusammengedrückt hatte; das Flötz macht dadurch eine Menge Mulden , Sättel und mantelförmige Decken. Sehr häutig sind die Gewölb-Kuppel und Decken zerborsten, zerrissen und es treten die Bänder der Zerreissungsspalten als riffförmig fortlaufende Wände zu drei und vier über einander, als seien es eben so viele verschiedene über einander liegende Bänke, an den Gehängen hervor; oft ist die Biegung so stark, dass Hangendes zum Liegenden sich umkehrt. Wir geben im Nachstehenden die Ansicht eines Theiles des östlichen Ge- hänges am Winterstaudenberg und eine Wand zwischen der Besslesgund- und Kessler-Alpe. Figur 2. S. Winterstauden. N. C. W. Gümbel. Figur 3. Wand bei der Kessleralpe. n Neoeoraien. c Caprotinenkalk. g Galtsandstein. IS Inoceramensehiefer. Südlich von der vorderen Ifer-Alpe stehen schwarze, mergelige Schiefer- und Kalkbänke des Neoeomien mit vielen, aber nur sehr schlecht erhaltenen Petre- facten an. Da wo der Fusssteig aus dem Thale links über die Höhe zum hintersten tiefen Ifertobel sich hinanzieht, bemerkt man zahlreiche quarzige, splitterig zer- brochene Gesteinsfragmente, welchen höher am Gehänge die schwarzen Neo- comien-Schichten, hier mit nordöstlichem Einfallen aufliegen. Die etwa 500 Fuss hohe Iferwand, welche fast ununterbrochen vom hohen Ifer bis zum Didamsberg fortzieht und zwei an einander gränzende, prachtvolle Mulden umschliesst, lässt die Aufeinanderfolge der verschiedenen Schichten des Neoeomien auf's Klarste überschauen. Die unterste Schichte, welche zu Tage tritt, bildet nun, von Ferne schon sich durch die hervorstechend weissliche Färbung ausgezeichnete, 40 — 50 Fuss mächtige Bänke, welche bei naher Betrachtung aus einem quarzreichen, oft fein- körnigen und partienweise krystallinischen schwarzgrauen Kalksteine bestehen : dieser geht mit zunehmender Härte nach oben in einen sehr dünnbankigen, eben- geschichteten Sandstein von weisslichgrauer Farbe über, welcher ausgewittert fast wie die obere Lage des Galtsandsteines aussieht. Die unterste Lage des genannten Kalksteines ist durch Kalkspathadern weiss marmorirt; die zu Tage tretenden Flächen sind theils durch Auswittern des Kalkes gebleicht, theils durch Flechten ( Lecanora rimosa Schaer., Lecidea contigua Fr. u. m. a.), welche nur auf kieseligen Kalken Vorkommen , weisslich gefärbt. Diese Kalksteine gleichen denen bei Au, welche gemäss darin aufgefundenen Versteinerungen unzweifelhaft jurassisch sind , aufs genaueste , doch an Ver- steinerungen konnte ich hier nichts finden, und so bleibt ihre Gleichstellung mit dem Auerkalke noch unsicher. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. b Ueber diese Zone von kieseligen Kalksteinen und Sandstein folgt eine mäch- tige Lage dunkelfarbigen Mergels, wechselnd mit gleich gefärbten dünn-bankigen Kalken und Mergeln, in welchen viele zerbrochene Conchylien, besonders häufig Terebrateln, dann Crinoiden Vorkommen. Unter den hier gesammelten Petre- facten konnte ich Spatangus retnsus und Terebratula lata bestimmt erkennen. Noch höher nehmen die sandigen Mergelschiefer immer zahlreicher Glauco- nitkörnchen auf und wechseln mit dunkelfarbigen Mergelkalken, welche ebenfalls mit Glauconit reichlich erfüllt, eine oft ausgezeichnete oolithische Structur besitzen. Aus diesen Schichten stammen Terebratula tamarindus, „ depressa und Ostrea macroptera. Viele Gesteinsblöcke sind von weissen Kalkspathadern durchzogen, andere von intensiv orange - gefärbten , zum Theile in Rhomboedern krystallisirten, theihveise zersetzten Braunspathschnürchen. Diese obere Schichtenzone des Neocomien bildet das unmittelbare Liegende des Urgonien — Caprotinenkalkes — dessen mächtige Bänke das untenliegende weichere Gestein vor weiterer Zer- trümmerung schützend, die Höhe des Hohenifers und der Verbindungswand bis zur Didamsspitze krönt. Der Caprotinenkalk des Hohenifer ist abweichend dunkelfärbig, grössten- tlieils einförmig, zum Theil oolithisch und nur selten mit dem hellen Streifen einer durchbrochenen Caprotina oder Gryphaea versehen. Seine deckenähnliche Schale, mit welcher er das Südgehänge des Hohenifer und das unheimlich ein- same Steinmeer der Gottesackerwand zwischen Hohenifer und Hirscheck in fast horizontaler Lage überwölbt, unbedeckt zu Tage stehend und der zernagenden Einwirkung der Jahrtausende ausgesetzt, ist an der Oberfläche bald in getrennte, zum Theil lose Blöcke, zu cannelirten Spitzen und scharfen Schneiden aus- gewittert, ganz so wie diess bei rasch eintretendem Thau- und Regenwetter zernagt erscheint, durch Auswittern und Unterwaschungen bald zu runden brunnenförmigen Vertiefungen ausgekesselt, deren Tiefe meist nur auf 10 bis IS Fuss niedergeht; stellenweise jedoch auch in einen ungemessenen Abgrund hinabreicht, bald von einer Zerberstungspalte durchschnitten, welche nur auf wenige Schritte offen und gangbar, bald an einer quervorliegenden Wand ab- schneiden, bald in einen Kessel enden oder auch in fast rechtwinklig laufende Querspalten übergehen, so dass das Wandern durch diese Steinfelder — Karren- feld, Flattert — auf den spitzigen, wackligen Gesteinstrümmern, oder auf den schmalen Schneiden zwischen den ungewissen Tiefen der kesselförmigen Schächte, oder in den engen, umheimlichen aller Aussicht beraubten Spalten, welche nur 30 — bO Schritte weit reichend, immer wieder auf die sie einschliessende Wände hinauf oder in eine neue Spalte hinabzusteigen zwingen, einem Schwerttanze nicht unähnlich wird. 6 C. W. Gümbel. Solche Karrenfelder sind dem Caprotinenkalke eigen, wo seine Schichten deckenförmig in mehr oder weniger horizontaler Lage sich über grosse Strecken ausbreiten; so am Hohenifer, am Didamsspitz, Hohenfreschen, am Mörgel u. s. w. Wählt man den Steig, welcher aus dem Hintergründe der tiefen Mulde zwischen Hohenifer und Didamsberg zur Subersalpe hinaufführt, so steigt man stufenweise über alle beschriebenen Schichten des unteren Neocomien von den untern Kalk- und Sandstein-Bänken, über welche der Subersbach herabstürzt, bis zum Caprotinenkalk, welcher gerade auf der Höhe der Subersalp-Verflächung ansteht und hier normal von gelblichweissen Galtsandstein bedeckt wird. Diese nur 10 — 15 Fuss mächtige Sandsteinlage zieht sich, als oft, durchbrochene Decke das Gehänge überwölbend, einerseits gegen die Didamsspitze, andererseits gegen die Subersalphütte und den Ifergrund. Einen eigenthümlichen , höchst merkwür- digen Contrast zu der allgemein herrschenden Kalkflora bilden die den Sand- stein in reichster Fülle bedeckenden Urgebirgs-Kiesel-FIechten ‘)- Eben so wenig wie in den zunächst östlich sich anschliessenden Gebirgs- theilen, kommt hier der Sewerkalk als Kalkstein zur Entwickelung, und es liegt daher an der Subersalpe unmittelbar auf dem Galtsandsteine lichtgrauer, fleckiger Inoceramenschiefer, welcher Stunde 11 mit 25 Grad nach Südosten ein- fällt und sich wie der Sandstein bogenförmig von dem Ifergrund durch die Ver- tiefung der Subersalpe nach dem südlichen Gehänge des Didamsberges hinzieht. Noch ehe man die Subersalphütte erreicht hat , da wo der Steig nach Schopernau und ins Schwarzwasser-Thal sich theilt, bringt eine oberflächlich überdeckte Terraineinsenkung plötzlich die Gesteine der Flyschgehilde mit all' den charakteristischen Merkmalen dieses Gesteines; die Schichten fallen, wie die des zunächst benachbarten Inoceramenschiefers', Stunde 1 1 mit 55 Grad nach Südosten ein. Es liegt also hier derFlysch ziemlich gleichförmig auf der Kreide- bildung, doch fehlt hier, wie bei Sibratsgföll , die zwischen beiden liegende Nuinmuliten-Bildung. Von den südlich sich anschliessenden Höhen, welche vorherrschend aus sandigen Schichten des Flysch bestehen, zieht sich dieser Sandstein fast unter gleichem Neigungswinkel wie das Gehänge St. 11 südöstlich einfallend weit hinab gegen das Bregenzerachthai, bis sich mit steilem Einfallen die obere, vorherrschend aus grauem, schwarzem, selten grünem und rothem Schiefer und rauchgrauen Mergelbänken bestehende, mannigfaltig wellig gebogene, an Fucoiden reiche Schieferzone einstellt und von Schopernau sowohl längs des Thaies aufwärts gegen Schröcken, als auch auf den Höhen der Sterzla, des Vintscher Jochberges, des Gräsalp- und Toblermann - Berges anhält. Es gehört dieser Flysch der lang- gestreckten Zone an, welche sich aus der Ebene des Scheinthals südlich von Feld- *) Lecanora ventosa, L. polytropa , Umbellicaria vellea, Parmelia conspersa, Urce- olariu cinerea, Lecidea geographica etc. Die letztgenannte Flechte ist eine der zuverlässigsten Anzeigen eines quarzigen Gesteins ; unter einer ganzen Schutthalde von Kalksteinen ist nur das vereinzelte Stück Hornstein von ihr bedeckt, oder der kleine, aus der Masse eines grossen Kalkfelsen hervorragende Hornstein ihre Unterlage. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 7 kirch durchs Illthal, zwischen Satteins und Bludesch über Hochgerrach zu beiden Seiten des grossen Walserthaies bis Sontag, dann über Damils und die Mittags- spitze-in’s Bregenzerachthai, und von da bis zum Illerthal bei Obersdorf endlich über Schöllach, Altstetten, Osterschwang mit der Flyschpartie des Balgen und Feuerstädtberges verbindet. Die Flyschgebilde, deren Zug sich im Illerthal verzweigt hat, schliessen die nach Westen an Breite zunehmende Kreideglieder ringsum ein und bilden eine grossartige Gabel, indem, wie spätere Mittheilungen aus der Gegend von Dornbirn und Hohenembs zeigen werden, die Glieder des Flysch an der nördlichen Gränz- fläche unter die Kreidegehilde einschiessen, an der südlichen ihnen aufliegen. Das nachstehende Profil bringt dieses Verhältniss zur Anschauung. Figur 4. Sterzla. Schwarzwasserthal. Ifer. Feuerstädf. Verfolgen wir nach dieser Abschweifung das Thal der Bregenzerach gegen Hopfreben und Schröcken. Die Flyschgesteine sehen wir bis gegen das Bad Hopfreben mit constantem südöstlichen Einfallen, nachdem die Höhen bereits rechts und links von mächtigen Dolomitmassen eingenommen werden, und ganze Gebirgstheile davon in die Thalsohle herabgestürzt, das Thal weit und breit bedecken, und fast jede Beobachtung über die unmittelbare Aufeinanderfolge der Gebirgsglieder vereiteln. Das erste anstehende Gestein dem Bade Hopfreben gegenüber besteht aus schwarzem, weichem Schieferthon und weiter in’s Hangende aus jenen grünlich weissen, flasrigen Kieselkalken, welchen höher am Gehänge die Dolomite ent- schieden aufgelagert sind. Die schwarzen Schieferthone gleichen den gypsfüh- renden Schichten im Kloster- und Lechthale und auch die gerade in ihnen ent- springende Heilquelle des Bades Hopfreben spricht für diesen Vergleich. So sehr die Gesteine im Allgemeinen dem Flysche ähneln, so fehlt ihnen hier doch jede Spur der Fucoiden, wie überhaupt irgend eines organischen Einschlusses. Im Thale aufwärts beobachtet man da wo der Steig nach Schröcken von der Ost-Thalseite auf die westliche sich wendet, die unmittelbare gleichförmige Auf- lagerung eines sehr dunklen Kalksteines (knollig, hornsteinführend, dünnbankig), dessen narbenförmig vertiefte Schichtenflächen fleckenweise mit schwarzem, fett 8 C. W. Gürabel. aussehendem Thone überzogen sind, auf unserm flasrigen Kalk und schwarzen Schieferthon. Diese schwarzen Kalksteine gleichen denen des 111- und Kloster- Thaies, welche dort mit dunkelfarbigen Schiefern zwischen Verrucano und Dolomit lagern, und dem schwarzen Kalk der Partnachklamm bei Garmisch, und scheinen den Guttensteiner Kalk zu vertreten. Auf diese Kalkschichten folgen mehr oder w eniger dünnschichtige auffallend weisse Kalkhänke (? Hallstätter Kalk), nur zum Theil dolomitisch, bis höher hinauf,der grauliche Dolomit sich einstellt und in einer beträchtlichen Mächtigkeit quer durch’s Thal setzt, westlich sich in ununter- brochenem Zuge bis zur Höhe der Künzlespitze, ostwärts zu der wallartigen Fels- partie „auf dem Lager“ emporziehend. Nicht anders sind die Verhältnisse zu beobachten, wenn man von Au über Grasalp durch Dürrenbachthal und die obere Grasalpe bis zu der Schutthalde des dolomitischen Zitterklapfen vordringt, indem zu unterst entschieden fucoiden- reicher Flysch, dann nach einer bedeckten Terraineinbuchtung eine Reihe buntge- färbte durch Hornsteinbildung ausgezeichnete Schichten, mit Gypsthon und flas- rigem grünlichen und röthlichen Kieselkalk anstehen; letztere unterteufen den Dolomit, da sämmtliche Schichten südliches Einfallen zeigen. An einer der obersten Alpen zeigt sich die Schicht des rothen Hornsteins und röthlichen Flaserkalkes reichlich entwickelt; es ist diess jene Schicht, welche Herr Professor Dr. Schafhäutl, wie die rothen Hornsteine am Fallhorn an der Ebnath und der Geisalpe 3) für Stellvertreter seines braunrothen liassischen Marmors erklärt, der doch um die ganze Mächtigkeit des Dolomits, der Gervil- lien- und Megalodusschicht höher im Hangenden liegt. Denn hat man im Thal von Hopfreben aufwärts die steilere Partie des Dolomits überstiegen, so stellt sich dem Dolomit gleichförmig aufgelagert ein an der Oberfläche zackig aus- gewitterter dunkelblaugrauer, dünnkantiger Kalkstein ein, dem sofort jene gelb- grauen Thone, Mergel und Kalkconcretionen folgen, welche als die Gervillien- Schiehten leicht zu erkennen sind. Sie werden von grauen, zum Theil dolomitischen, zum Theil oolithischen Kalken mit weissen Kalkspathadern und von gelbgrauen weissfleckigen, klotzigen Kalken überlagert, welche durch die hervorstehenden herzförmigen Zeichnungen des Megalodus triqueter sich leicht als die Dachs te inkalke zu erkennen geben. Noch um eine Schichte höher lagert der braunrothe Marmor von Adneth, welcher im Seitentobel ober der Sägemühle ansteht. Seine organischen Einschlüsse sind nicht besonders reichlich , doch beobachtete ich Ammonites Turneri, Amm. heterophyllus Sow. und Belemnites brevis Bl., welche hinreichen, diesen Kalkstein bestimmt als die Adnether-Schicht anzusprechen. Ueher dieser genau orientirten Schicht liegt gleichförmig eine mächtige Zone dunkelfarbigen Schieferthons, gelbgrauen fleckigen Mergels und harten spröden Kieselkalkes, braunen weissadrigen Hornsteins und graulichen Sandsteins 1 ) Geognostische Untersuchungen der südbayerischen Alpen. Seite 83. 2) Daselbst Seite 84 und 79. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 9 mit untergeordneten schwarzen mangan- und spatheisenhältigen Schiefern und rothem Hornstein, welche in unendlichem Wechsel das Rothhorn, den Hochberg bis zu der wieder dolomitischen Kuppe der Suppenspitze einneh- men. Schon aus weiter Ferne erkennt man den breiten Zug dieser flysch- ähnlichen Gesteine an ihren sehr steilen und doch meist mit Gras bewachsenen oder in fast senkrechten Abrutschungen blossgelegten Gebirgshängen , welche in äusserst spitze Gipfel (daher ihre Bezeichnung meist als Eck, Horn oder Spitz) oder in sehr scharfkantigen Rücken zusammenlaufen. Ihr e co n sta n te L a g e über dem rothen Marmor vonAdneth, ihr gleich bleibender petro- graphischer Charakt er, ihre weite Verbreitung in Vorarlberg, Tirol und im Algäu zumal, zu welchen sich gewisse paläon- tologische Charaktere gesellen, begründen die Selbstständigkeit dieserGesteinszone, welche ich in diesem Aufsatze so- fort als A Igäuschiefer be- zeichnen werde, da keine der bis jetzt gebrauchten Bezeich- nungen völlig mit den eben be- zeichneten Gränzen dieser Glieder zusammenfällt. Wiewohl der Gesteinsbe- schaffenheit nach verwandt mit den Fucoidengesteinen des Flysch, unterscheiden sich doch die Algäu- schiefer augenscheinlich von ihnen durch die, an den Verwitterungs- Chondrites latus n. sp. flächen hellgelbgraunen, im Innern dunkelgrauen kieseligen Mergel- kalke, welche durch zahlreich eingemengte Fucoiden gefleckt erscheinen. Diese Fucoiden, unter denen ich nie auch nur ähnliche Formen wie den Chondrites in- tricatus, Ch. Targionii, oder eine Münsteria oder Helminthoida beobachtet habe, unterscheiden sich ganz bestimmt von denen des Flysch und sind besonders in zwei Formen häufig, welche ich, um einmal von bestimmten Formen reden zu können, mit Chondrites latus n. sp. und Chondrites minimus n. sp. bezeichne und in folgender Weise charakterisire. K. k. geologische Reiohsanstalt. 7. Jahrgang 1 856. 1. 2 10 C. W. Güinbel. Cliondrites latus n. sp. Laub einfach gefiedert; Aeste breit, unter sehr spitzem Winkel abstehend, kurz, nach dem Ende zu schwach gebogen und angeschwollen. Cliondrites minimus n. sp. Laub einfach gefiedert, klein; Aeste fast unter rechtem Winkel von dein etwas abgesetzten Stammfaden auslaufend, gleich breit, geradlinig, selten etwas gebogen, kurz. Zugleich mit diesen Fucoiden kommen überall häufig verbreitet vor: Ammonites radians Schloth. Ammonites Valdani d Orb. Inoceramus Falgeri Mer. Belemnites brevis Bl. (?) Ammonites amaltheus scheint nicht völlig mit dem des schwäbischen Lias übereinzustimmen. Einzelne Schichten sind erfüllt von einem Haufwerk von Crinoideen- Resten, aber leider sind sie bis zum Unkenntlichen zerbrochen. In diesem Schiefersystem machen sich stellenweise mehrere rothe Hornstein- lager bemerkbar; sie scheinen nur örtlich die hervorstechende rothe Farbe zur Schau zu tragen, im Fortstreichenden jedoch oft in unansehnlich grau-grünlichen Hornstein, Kieselkalke und sandige Schichten zu verlaufen. In den liegendsten Schichten bedeckt ein rothes Hornsteinlager oft unmittelbar den rothen Kalk von Adneth ; auf diesem kommen, aber ganz bestimmt in höheren Lagen, noch 2 — 3 ähnliche Hornsteinlagen vor, oft von lichtrothen oder grünlichweissen äusserst feinmassigen Kalken, welche den Wetzsteinschichten des Ammagau's sehr ähnlich sehen, begleitet. Im ganzen Gebiet Vorarlbergs und des westlichen Tirols konnte ich eben so wenig, wie im Algäu Aptychen darin finden, erst in dem Vilsergebirg, wo solche durch Studer und Esc her zuerst bekannt wurden, zeigen sich dieselben, und von da ostwärts häufig (Hirschbühel bei Garmisch, Gaisthal bei Lermas hinter der Zugspitzwand). Nicht minder bemerkenswerth ist der Reichthum an Eisen- undMangan-Erzen, erstere in Form von Knollen und Putzen als thoniger Sphärosiderit (Bergbau bei Kaisers) letztere als dunkelschwarze Schiefer, deren Streifen sich von Ferne schon bemerkbar machen. Am Rothhorn und Hochberg leuchten jene rothen Hornsteinstreifen in der oberen Etage der Algäuschiefer weithin, und doch konnte ich in ihrer Fortsetzung zwischen Schröcken und Krumbach nichts Anderes dafür ansehen, als grünlich gefärbte hornsteinige Sandsteine. In grosser Mächtigkeit setzen hier die Algäu- schiefer in der grossen Terraineinbuchung zwischen Schröcken und Krumbach östlich fort in’s Algäu, wo sie unter den Dolomit des Bieberkopfs, Gross-Rappen- kopf und Mädelegabel einfallen. Das Thal von Schröcken endet südlich an der steilen Felswand des Aufeides, hinter welcher sich über eine flachgeneigte Terrasse abermals in zackig zer- rissenen Felsmassen der Dolomit der Suppenspitze erhebt. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 1 1 Wendet man sich daher von Schröcken auf dem Saumpfad ins Lechthal, so trifft man, nachdem man die reiche Reihe der erst südlich, dann nördlich ein- fallenden Algäuschiefer überschritten hat, da wo der Weg nach Krumbach in’s Lechthal sich scheidet, wiederum den rothen Marmor von Adneth, schwarzen Megaloduskalk, und in der Vertiefung zunächst der Wasserscheide die weichen Gervillienschichten. Der rothe Kalk zieht sich am Gehänge des Aar- und Warth- Horn’s gegen Warth zu, und setzt oberhalb Stög durchs Lechthal. Andererseits dürfte sicher anzunehmen sein, dass die Gervillienschicht mit dem stets ihr ver- gesellschafteten Megalodus- oder Dachsteinkalk und rothen Adnether Marmor nördlich von der Suppenspitze, deren Dolomit deutlich Nordeinfallen zeigt, durch- ziehe, und gegen Rothplatz, Rothbrunn und Ruchboden fortsetze — vielleicht bis Maroul! Während man nun von der Wasserscheide zwischen Lech und Rhein am Geisbühl und Aarhorn südlich herabsteigend die Gervillienschicht unterteufende Dolomite erwartet und über durch Weidland überdecktes Terrain rasch tief hinab- kommt, begegnet man, ohne auf Dolomit gestossen zu sein, in der Nähe des Gyp- sitobels schwarzen Schiefer, mit Hornstein wechselnd. Im Tobel selbst findet sich in diesem Schiefer der Gyps mit schwarzem weissadrigem Hornstein, schwarzem, sandigem, dünnschiefrigem Sandstein, voll Glimmerschüppchen und fleckigen Trümmern kohliger Substanz neben Rruchstücken gelber luckiger Dolomite. Noch tiefer gegen das Lechthal wechseln grüne und schwarze Schieferthone mit dunkelfarbigem, plattenförmigem Kalke und schwarzen Dolomiten, die an der Brücke in Thannberg St. 1 1 mit 45 Grad südlich einfallen. Ich war nicht so glücklich deutliche Pflanzenreste aus dieser Schieferzone aufzufin- den, welche durch Stu der und Escher aus diesem Gebirgstheil bekannt wurden, doch ist die Aehnlichkeit mit den Schichten zwischen Hopfreben und Schröcken nicht zu verkennen. Nähere Untersuchungen vom Rappenalperthal und Krumbach her constatirten eine grossartige Verwerfung, welche in der Richtung des Rappenalper- thales emporhebend gewirkt und unerwartet den Dolomit des Schroffen empor, jenen zwischen Suppenspitz und Aarhorn aber weggeschoben und dafür sogleich ein tiefes Glied in das Gebiet des Lechthaies bei Thannberg gebracht hat, nämlich die dem Keuper entsprechenden Pflanzenschiefer und gypsführende Schichten !)■ Das nachstehende Profil gibt ein übersichtliches Bild von den eben geschil- derten Verhältnissen zwischen dem ßrengenzerachthal bei Schopernau bis zum Lechthal bei Thannberg. *) Ich glaube hier auf eine technisch bemerkenswerthe Beobachtung aufmerksam machen zu müssen, dass nämlich in den Tobeln, welche in gypsführende Schichten einschneiden, jedesmal die Rollgesteine im Rinnsal des Tobels von einem eigenthümlich schmutzig gelblichweissen Anflug — von der Farbe des den Gyps stets begleitenden luckigen Dolo- mites — bedeckt sind. Schon der auftretende Fuss fühlt die Eigenthümlichkeit dieses weichen Ueberzuges. Dieser leicht in’s Auge fallende Anflug von Gyps ist ein guter Führer zum Auf finden neuer Gypslager. 12 C. W. Gürabel. Figur 5. kr Kreideschichten, f Flysch. tr2 Unterer Alg-äuschiefer. ud Unterer Dolomit, g Gervillienschichten. m Megaloduskalk. r Rother Ammonitenkalk. os Lias-Algäuschiefer. xx Rothe Hornsteinschichten. Verfolgt man durch das Lechthal von Thannberg aufwärts dieses Schiefer- gebilde mit seinen plattenförmigen schwarzen Kalken und Gyps-Einlagerungen, so kann leicht beobachtet werden , wie sich allmälig die thalabwärts höher am Gehänge zu Tage tretenden Schichten zur Thalsohle herabsenken. Bei Zug stehen in einem Seitentobel die dunklen plattigen Kalke mit narbenförmigen Vertiefungen auf den Sehichtflächen (Guttensteinerkalk), wechselnd mit Hornstein, harten grünen und schwarzen Schieferthon (St. 11 mit 38 Grad südöstlicher Fall), an, während man besonders den Trümmern des charakteristischen luckigen, gelbstaubigen Dolomits häufig begegnet. Eine überaus reiche Quelle zwischen Zug und Aepele zeigte bei 4321 Par. Fuss Seehöhe eine Temperatur von -f- 3-42 Grad R. Die leicht zerstörbaren Mergel- und Thon-Schichten der Gypszone senken sich bei der Thonlagers- Alpe bis zur Thalsohle herab, und lassen durch die Milde der begrasten Fläche erkennen, dass sie sowohl im Lechthal, als im Seitenthal gegen die Spullersalpe noch eine Strecke hinaufreichen , ehe sie unter dem vom Gansboden und Tisner-Geschröf heranziehenden Dolomit verschwinden. Letzterer nimmt nunmehr im höchsten Theile des Lechthals seinen Zug quer über das Thal nach dem Goldberg und der untersten Staffel des Schafberges mit nach südöstlich gerichtetem Einfallen. Steigt man über die Staffel des Dolomites von der Thonlagers-Alpe nach der untersten Spullersalpe, so erkennt man an den weichen thonigen Schichten, welche die grosse Weidfläche dieser Alpe bilden, dass hier die Gervillien- schichten anstehen, denen sofort weiter nach Süden die schwarzen Dachsteinkalke und Adnether rothen Marmore folgen. In der Nähe des See’s bemerkt man eine Aenderung der Schichtenneigung, und zum zweiten Male begegnet man den nunmehr nordöstlich einfallenden Gervillien-Dachstein- und Adnether Schich- ten, welch’ letztere den Damm des See’s an seinem Ausflusse bilden. In dem nördlich sich anschliessenden Gebirgstheil sieht man den südlichen Zug des rothen Kalkes vom Seelnipfel herab zum Seeausfluss heranziehen, be- deckt von den Algäuschiefern, welche gegen den Goldberg wieder auf dem Gegen- flügel des rothen Marmors aufsitzen. Rechtshin erhebt sich in kolossaler Majestät der Schafberg, bis auf seine Gipfel aus den Algäuschiefern zusammengesetzt, Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 13 welche durch die muldenförmige Schichtenbildung ein rothes Hornsteinllötz zweimal erkennen lässt, wie die nachfolgende Skizze zeigt. Figur 6. Voruasserspitz. Schafberg. Die südliche Seite des See's, wo zwischen den Alphütten und dem Ausflusse der versteinerungsreiche Adnether Marmor ansteht, ist durch Studer, Escher von der Linth und Merian zu einer classischen Stelle geworden. Die Versteine- rungen sind bereits durch die genannten Forscher genau bekannt geworden; daher deren Aufzählung hier überflüssig wäre. Zu den unbeschreiblichen Reizen, mit welchen hier die überreiche Steinnatur den Forscher gefesselt hält, gesellt sich eine Grossartigkeit und Lieblichkeit der Landschaft, dass jeder denkende und fühlende Mensch ergriffen werden muss. Wer nähme nicht ungern von den un- übertrefflichen Reizen des Spullersee’s Abschied?! Unten in der Tiefe blickt das Klosterthal herauf, und winkt gastfreundlich, hinabzusteigen. Wir folgen. Gleich unterhalb des See’s ziehen sich quer die blaugrauen Megaloduskalke bei dem steilen Gehänge weit über dieselbe herabgeroilt, und die Gervillienschicht fast ganz überdeckend; noch tiefer folgt der schwach entwickelte Dolomit. Figur 7. Weiter abwärts gegen Klösterle zeigen sich an den Gängen des Wellitobels zuerst leicht zerstörbare Schieferschichten mit gelbem und röthlichem, glimmer- 14 C. W. Gümbel. armem, oft hornsteinartigem Sandstein verbunden, dann grossartige Felspartien des schwarzen, diinnplattigen Kalksteines (Guttensteiner) und des ihn begleitenden Schiefers in stark verbogener Schichtenwindung. Bei steiler Schichtenstellung, sobald dann der leichter zerstörbare Schieferthon zwischen den dünnschichtigen Kalkbänken herausfällt, nimmt der schwarze Kalk eine eigentluimliche Felsform an, welche, von der Querseite gesehen, wie eine kolossale Säulenbildung, von der Schichtseite als grossartige Platte erscheint, wie es die Skizze (Fig. 7) veran- schaulichen soll. Jenseits des Klosterthales erhebt sich als nächster Nachbar des Kalkgebirges das krystallinische Schiefergebirge als Glimmerschiefer. Mit diesem Puncte schliesst unser erstes Profil. Ich füge nun die Beobach- tungen hier an, welche ich in den westlich von unserem Profile gelegenen Gebirgs- theile bis zur Rheinebene gemacht habe. Flyschgesteine und flyschähnliche Gesteine. Es erstrecken sich durch Vorarlberg zwei durch Kreidegebilde getrennte Flyschzüge, welche von ihrem Vereinigungspunct im Ulerthale westwärts bis zum Rhein fortsetzen. Der nördliche Zug dehnt sich vom Balgen, dessen aus den Conglome- raten des Flyscli herausgewitterte Urgebirgsfelsblöcke grosse Berühmtheit er- langt haben, über den Feuerstädterberg in grosser Breite bis zum Thal von Sibrats- gföll aus, und nimmt von da westwärts rasch so, an Breite ab, dass man hei Andelsbuch und Schwarzenberg Mühe hat, dessen Dasein zu constatiren, zumal da hier bis gegen Egg mächtige Schuttmassen die Gegend überdecken und bereits von Egg Molasse mit steil aufgerichtetem, in St. f> streichendem Sandstein und Nagelfluhschichten ansteht. Der Tobel, welcher zunächst nördlich von Schwarzenberg an der Sägemühle in die Bregenzerach fällt, bringt wieder zahlreichere Bruchstücke des Flyscli von dem Hochälpele, dessen Höhe daraus besteht. Wenn man von Mellau den Fusssteig geht, der über Sehren nach Dornbirn führt, so trifft man nahe östlich von dem Puncte, wo der Steig aus dem Walde in die Grasfläche von Kehlegg hinausführt, wieder Flysch, welcher in den seichten Wasserrinnen unter den benachbarten Kreideschichten hervorzutreten scheint. Seine Schichten fallen hier in St. 11 mit 55° nach SO. Hier schien der geeignete Punct über die Lagerungsbeziehungen zwischen beiden Gebilden ins Reine zu kommen, da auch die Nummulitenbildung in der Nähe entwickelt ist. Steigt man bei Beckenman und Kehlegg von den aus Kreidegliedern gebildeten Höhen in s Thal derDornbirnach hinab, so findet man stets unter den letzteren amFusse der beiderseitigen Gehänge entschiedenes Flyschgestein, constant in St. 5, SO. einfal- lend (bei Beckenman an der Achmühle, an der Sägemühle oberhalb Mühlbach), während die Kreideschichten mit ihrem obersten Inoceramenschiefer, theils auch mit tiefer liegendem Caprotinenkalk ungleichförmig über dem Flysch abstossen. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 1 5 Die Ueberlagerung der Kreide auf Flysch ist liier unzweideutig. Die nachfolgende Skizze soll dieses Verhältniss versinnlichen. Figur 8. Staufenspitz. Breitenstein. Röthelstein. Rheinthal. Sentisgebirg. Von Mühlbach aufwärts gegen Feldkirch begränzen Kreidehildungen mit steilem Abfall die westlich sich Anschliessende Rheinebene. Wenden wir uns nun zum zweiten Flyschzug, welcher von Sterzla zwischen Schopernau und Hopfreben in das Profil eintritt, so bemerken wir die Gränzen zwischen Flysch und Kreide in der Einsattelung zwischen Canisfluhe und Mittags- spitz, zieht zum Siinsersee über den Gererfalben nach Hinterhad im Latternser- thal und dann über den Hohenblanken ins Illthal. Im tiefen Tobel des Ugnerbachs steht sehr eharakterischer Flysch in Stunde 11 südöstlich einfallend an und wurde von Damils über das Türtsehhorn, Fonta- nella bis ins grosse Walserthal bei Sontag constant südlich einfallend beobachtet. Die wahrhaft prachtvoll wellige Schichtenfläche, welche am Steg bei Damils ent- blösst ist, erwähnt bereits Schmidt in seinem „Vorarlberg etc. geognostisch beschrieben“ p. 57. Die Schichten fallen mit 35 Grad in Stunde 11 südöstlich. Von Hinterbad zieht sich die nördliche Gränze der Flyschbildung am süd- lichen Gehänge des Latternserthales oberhalb Christberg auf das Gehänge des II Ithales, während in der Tiefe des Latternserthales in der Nähe des Ortes noch die tiefsten Kreideschichten des Neocomien und höher gegen Uebersachsen der Caprotinenkalk flach nach Osten geneigt anstehen; sie werden gegen Satteins von hellgrauen fleckigen Inoceramenschiefern überlagert. Steigt man von dieser, aus Kreideschichten gebildeten Höhe gegen Satteins herab, so tauchen noch, ehe man den Wald verlässt, die Flyschgebilde empor, auch hier Stunde 11 mit 65 Grad südöstlich einfallend und liegen daher den Kreide- schichten abweichend auf. Der Flysch wird nun ohne Unterbrechung von Satteins, Röns, Schnifis, Blu- desch, Thüringen und Ludesch angetroffen, constant südlich einfallend , hier mit dem Flysch des grossen Walserthaies zusammenhängend. Bemerkenswerth sind die zahlreichen Urgebirgsblöcke, welche bis zu bedeutender Höhe die nördlichen Gehänge des lllthales bedecken. Es sind meist fein körnige Gneisse, Augengneisse, 16 C. W. Gümbel. Syenite und besonders häufig Pistazit führendes Hornblendegestein, welche auf einen ähnlichen Ursprung wie am Balgen hindeuten. An der Brücke von Ludesch stehen die Flyschgesteine als dunkelschwarze Mergel und weichere schwarze Schieferthone in Stunde 11 mit 65 Grad südöst- lich einfallend an; ihnen folgen gegen Ragall zunächst Schiefer, Mergel und Sandsteine, immer noch mit unzweideutigem Chondrites intricatus und Helmin- thoida, während gegen die Höhe des Hohenfrassen sich in losen Trümmern rothe Hornsteine, röthliche, den Ammergauer Wetzsteinschichten ähnliche Gesteine ihnen beimengen. Die ausgedehnte Vegetationsdecke verhinderte nämlich zu bestimmen, ob diese Gesteine für den Flysch eigenthümlich sind, oder ob sie, wie es das Vorkommen von rothem Marmor bei Maroul wahrscheinlich macht, dem Algäuschiefer entstammen. Im Dorf Ragall stehen auch wirklich bei der Kirche dunkelfarbige schiefrige Gesteine an, welche diesem Schichtencomplexe anzugehören scheinen. Weiter gegen Maroni ist wieder jede Beobachtung verhüllt und erst der Kirche von Maroul südlich gegenüber zieht sich ein rother Streifen am Gehänge hin, welche nach Fragmenten, hei der Kirche liegend, entschieden dem rothen Adnether Kalke zugehört. Verfolgt man den Rand des Illthales gegen Bludenz, so trifft man ohne auf- fallende Markirung im Terrain neben den entschiedenen Flyschgesteinen Schiefer ganz ähnlicher Art, jedoch ohne Fucoiden-Einschlüsse. Hier scheint jedoch kein Grund vorhanden zu sein, beiderlei Gesteinsarten für wesentlich verschiedene zu halten, und doch hat uns Esche r v. d. Linth und Studer mit vegetabilischen Resten aus letzteren bekannt gemacht, welche ihre Keupernatur ausser Zweifel setzt und sie als identisch stämpelt mit der Schieferzone, welche, mit Gyps ver- bunden, zwischen Verrucano und Dolomit mitten inne liegt. Es ist demnach ihre gleichförmige Zusammenlagerung mit Flysch im Illthale nur als eine zufällige Erscheinung anzusehen. So ähnlich übrigens diese Schiefer dem Flysche sind, so möchte der Mangel an Chondriten, Helminthoiden, das Zerfallen in griffelartige Stückchen und die Vergesellschaftung mit schwarzen, dünnplattigen, auf den Schichtflächen narbig vertieften, mit fettig glänzendem Thonüberzug versehenen Kalksteinen auch da für ihre richtige Erkennung zureichend sein, wo die entschie- denen Keuperpflanzen ihren Sandsteinen und die häufig in ihnen vorkommende Iialobia Lommeli Wissm. fehlen. Am Thalgehänge zwischen Ludesch und Nüziders stehen solche Schiefer Stunde 11 mit SO Grad südöstlich einfallend an, und schliessen schwarze, kiese- Iige , weissadrige Kalkbänke (hangender Stein), nebst schwarzen, sehr festen, zuweilen ins Grünliche übergehenden Schieferthon, schwarze dünnbankige, z. Th. weissadrige Kalke, wenig mächtige Dolomitbänke ein; in ihrer Nähe bemerkt man auch jene grossluckigen Dolomite, wie sie bei Ofers, im Galgentobel, im Grupsertobel bei Rungelin, Bratz und Ganteck Vorkommen. Diese Schichten fallen bis zum Klosterthale constant mit SO — 60 Grad Stunde 11 — 1 südlich, während sie im Klosterthale, abgesehen von einer Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. ] 7 sich auskeilenden Mulde, am Nordrand in gleichen Stunden nördlich ein- schiessen. Die Identität der Gesteine, welche zwischen Ludesch und Bludenz auftreten, mit dem Kalk, Schiefer, Dolomit und Gyps- Gesteinen, welche sich durch das Klosterthal bis zum Arlberge fortziehen, ist unzweifelbar. Ihnen liegt die grosse Masse des Dolomits der vorarlbergischen Alpen unmittelbar auf. Aehnliche Gebirgsverhältnisse wiederholen sich in den dem Illthale sich an- schliessenden Gebirgstheilen. Hier findet sich an den Ausmündungen des Samina-, Gallina- und Gamperthonthales der flyschähnliche Schiefer, welchem weiter süd- lich und östlich in den höheren Thalgegenden und am Eingänge des Alvier thales die durch mehrere schwache Dolomit- Zwischenlagen hier ausgezeich- neten dunklen Schiefer und Plattenkalke unmittelbar und gleichförmig auflagernd folgen. Durch Studer und Escher kennen wir aus dieser Gesteinszone das Vor- kommen von Pflanzenresten neben der Halobia Lommeli Wissm. am Triesner Kulm, im Saminathale, Gamperthon- und Galgentobel in engster Verbindung mit dem Verrucano des Urgebirgsrandes. Von gleicher Beschaffenheit haben wir Schichten bereits im oberen Lech- thale kennen gelernt, wo sie, durch eine grosse Hebungsspalte in die Höbe gerückt, von dem Einschnitte des Lechs tief durchschnitten, aber ohne Verbindung mit Verrucano Vorkommen. Es sind dieselben Gesteine, wie sie zwischen Hopfreben und der ersten Sägemühle unter Sehröckeri Vorkommen. Sehr deutlich zeigt das Profil von Dalaas über den Formarin-See ins Walserthal bei Buchboden die Auf- einanderfolge der Gebirgsschichten. Figur 9. gl Glimmerschiefer, v Verrucano. tr2 Unterer Alpenschiefer, Gyps unil Dolomit, p Schwarze Plattenkalke und Schiefer, ud Unterer Dolomit, pk Plattiger dunkler Kalk, g Gervillienschiehten. m Megaloduskalk. r Rother Ammoniten- kalk. os Algäuschiefer. x Rothe Schichten in demselben, f Flyschgestein. Das Thal von Dalaas selbst bietet abnorme Verhältnisse. Man gewahrt südlich von dem Thaleinschnitte an dem sogenannten Bifflitobel Gyps mit luckigem Dolomit, welcher hier unmittelbar an den Glimmerschiefer des Christberges sich K. k. geologische Reiehsanstalt. 7. Jahrgang 1850. I. 3 18 C. W. Gumbel. anscldiesst. Im Hangenden folgen auf den Gyps Dolomite, dunkle thonige Schiefer und schwarze dünnbankige Kalksteine, welche sehr steil nördlich einfallen, während letztere in dem Steinbruche bei Ganleck auf der nördlichen Thalseite in Stunde 3 mit 60 Grad südwestlich einschiessen. In Dalaas selbst steht am Kreuzwirths- hause Dolomit in Stunde 11 mit 83 Grad südöstlich fallend an, während auf der Gegenseite des Thaies oben am Gehänge in 60 — 80 Fuss mächtigen Massen der Gyps vorkommt in Stunde 3 mit 33 Grad nordöstlich einfallend , und hier sehr deutlich von zwischenliegenden dunkelschwarzen, zertrümmerten, weissadrigen Hornsteinen und darauf liegenden gelben, lockigen Dolomiten begleitet. Dieser Gyps und der Dolomit bei Dalaas liegen, wie ihr abweichendes Strei- chen und Fallen zeigt, in sehr gestörter Lagerung. Verfolgt man nun das Profil von Ganteck aufwärts gegen Formarin , so führt der Steig zunächst des Thaies über die erwähnten südwestlich einfallenden schwarzen Plattenkalke, über weiche thonige Schiefer zu zahlreichen Fragmenten von Verrucano, welcher hier anste- hend vermuthet werden muss. Hinter den obersten Häusern von Ganteck stehen dieselben schwarzen Plattenkalke wie in der Thalsohle, aber nördlich einfallend, begleitet von schwarzem Schiefer und dunkelfarbigem Dolomit. Diese festeren Schichten bilden die erste Staffel, über welche man zur Weidfläche der Mus- darin-Alpe emporsteigt. Sie verdankt dem den Gyps begleitenden weicheren Thon, wie sie beide im Tobel anstehen, begleitet von lockigem Dolomit, ihre Vereb- nung, hinter welcher man abermals über einen Complex schwarzer, plattiger Kalk- steine, schwarzer und grüner Schieferthone. grauer, sandiger und hornsteinartiger Gesteine und Dolomites zur zweiten Alphütte (rauhe Staffel), und endlich über dünngeschichteten, hellgrauen mächtigen Dolomit zu einer dritten Alphiitte gelangt. Letztere liegt in dem Karrenfelde eines schwärzlichen , ebenfalls diinngeschich- teten, z. Th. oolithischen Kalksteines, welcher querüberstreichend den Damm des Formarin-See’s bildet. Der See selbst ist, wie sehr viele Alpenseen, in die wei- chen oberen Schichten der Gervillienbildung eingeschnitten , welche sich rechts und links zur Seefläche herabsenkt, bedeckt von dunklem Dachsteinkalke, dem unmittelbar die rothen Adnether Kalke am Fusse der Rothenwand aufliegen. Ueber dem Adnether Kalke thürmen sich dieselben fleckigen Mergel , grauen Schiefer, Hornsteine und Kalkbänke mit ihren Ammonites radians, Inoceramus ■ Falgeri, wie oberhalb Schröcken. Die hohe Entblössung der Rothenwand enthüllt ihre Lagerung im prachtvollsten Profile, aus welchem hoch oben das grellgefärbte rothe Hornsteinflötz sich besonders bemerkbar macht. Die sämmt- lichen Schichten von der Musdarin bis zur Rothenwand fallen nördlich ein. Vom Formarin-See zur Formarin-Alpe führt uns der Weg zum Quellpuncte des Lechs auf Gervillienschichten , und im Lechthale abwärts über Dolomit zum Gypse des Thonlagers, den wir schon geschildert haben. Wendet man sich aber nördlich über das Gschrepp, so lässt man den Dolomit rechts und gelangt über die auf der Gervillienschichte eingeschnittene Mulde hinter der Rothenwand zur Alpe Glensenze, unter welcher unmittelbar der rothe Marmor wieder hervortaucht und am östlichen Gehänge des Huttierbaches weiter fortstreicht. Tiefer im Thale Beiträge zur geognostischen Kcnutniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 19 gegen Sontag abwärts steht Dolomit und unter diesem wechseln schwarze plattige Kalksteine, Schiefer und Dolomit bis Buchhoden. Zahlreiche Fragmente hellrother Kalksteine, oft blendend weiss, liegen hier bei Buchboden zerstreut; sie gleichen auffallend dem rothen Monotiskalk des Salzgebirges, konnten jedoch anstehend nicht beobachtet werden. Gegen Fontanella heben sich die Flyschgesteine aus dem übergrasten Boden hervor, und reichen bis über Damils hinaus. Kreide und Jura. In dem Hauptprofile sind die Glieder der Kreidegebilde in ihrer Vollständig keit bereits genannt worden. Es erübrigt jetzt nur noch, über deren Verbreitung- einige Beobachtungen hinzuzufügen. Schlägt man vom Sommerdorf Schönebach anstatt des Weges nach dem tiefen Ifertobel, den nach Au ein, so kommt man durch den Iliillbachtobel über meist südlich einfallende Schiefer des Neocomien, welche in mannigfachen Bie- gungen und Wendungen das ganze Gehänge bis zum Hirschbergjoch einnehmen. Auf der Höhe des Jochs stehen thonige, leicht verwitternde schwarze Schiefer an, welche unmittelbar unter einem dunkelfarbigen, rauchgrauen Kalkstein hervor- treten. Dieser Kalkstein, welcher den in den oberen Schichten des Neocomien vor- kommenden Kalkbänken nach der Beschaffenheit gleicht, wächst zu einer nam- haften Mächtigkeit heran, breitet sich über die Mittagfluhe aus, erreicht bei Au die Thalhöhle und setzt jenseits gegen die Canisfluhe fort. In einiger Entfernung oberhalb Remen liegt der Caprotinenkalk nur durch eine gering mächtige Schiefer- zone von ihm getrennt, anscheinend gleichförmig auf diesem Kalk. S tu der hat ihn bereits (Geologie d. Schweiz, B. II, p. 58) als jurassisch erklärt, neuerdings aber gelang es dem Scharfblick von Escher, Merian und Suess, in demselben Kalkstein bei Au sehr bezeichnende Petrefacten des oberen braunen Juva’s, als Amm. Zignodianus dOrb., Amm. Lamberti Sow,, Amm. convolutus Schl., Amm. biplex Sow., Belemnites semihastatus , Terebratula globata u. s. w. aufzufinden. Längs des Thalrandes von Schnepfau über Hirschau bis Mellau steht der Caprotinenkalk meist mit einer Decke grünen Galtsandsteines sich in mancherlei Krümmungen auf- und abwärts windend an. In unermüdlichen Windungen bildet das durch seine hervorstechende weisse Färbung und grossartigen mauerförmigen Felswände von Ferne kennbare Caprotinenkalktlötz zwischen Mellau und Schwar- zenberg an den westlichen Thalgehängen Terrassen, oft zu 2 und 3 übereinander gethürmt, und selbst zu öfteren Malen quer durchs Thal, die prachtvolle Lage bei Bersbach bildend. In 5 — 6 parallelen, langgestreckten, gewölbartigen Berg- rücken zieht dasselbe zwischen Andelsbuch und Bezau von der Ostseite des Ach- thals gegen den Winterstauden und Hirschberg. Selten kann man Aufschlüsse über die Lagerungsverhältnisse der das Caprotinenflötz begleitenden Schichten er- halten. Mann erkennt zwar an vielen Stellen den darunter liegenden Neocomien an seinem dunkelfarbigen sandigen Schiefer, zum Theil erfüllt von Glauconitkörn- chen, an seinen schwarzen plattigen Kalksteinen und schwarzem Mergelschiefer ; 20 C. W. Giimbel. stellenweise ragt das meist aus intensiv grünen sehr harten Sandsteinen bestehende Galtsandsteinlager über der Callswand höher empor. Weniger leicht erkennbar ist der Sewerkalk und seine Inoceramenschiefer , welcher eine dem liegenden Caprotinenkalke ähnliche Beschaffenheit besitzt. An der Enge bei Bersbach steht er deutlich als Decke über dem Galtsandsein an. Besonders lehrreich ist der Gebirgsrücken längs der Strasse zwischen Andelsbuch und Bezau. Von Andels- buch ansteigend liegen zu unterst schwarzgraue splittrig brechende Schiefer, Stunde 1 mit 45 Graden südlich einfallend, darauf dunkelschwarze, versteine- rungsarme Kalksteine, dann dergleichen körnig-oolithische Bänke, und noch höher eine Beihe von theils rein kalkigen, theils sandigen, dünnschiefrigen, grauen und gelblichen, bankweise mit Glauconit erfüllten Gesteinen mit Versteinerungen in Unzahl. Ein schlimmer Zufall beraubte mich des grössten Theils der gesam- melten Versteinerungen und ich rettete nur Belemnites subfusiformis Rasp ., Terebratula depressa , T. praelonga und Scypliia glomerata (?). Auf diesen Schichten folgt der weisse Caprotinenkalk auf der Höhe, dem erst in der Thalsohle von Bezau der grüne Galtsandstein folgt. Der Reichthum von Versteinerungen, welche wir im Neocomien gefunden , zeichnet hier auch das Urgonien und den Galtsandstein in ähnlicherWeise aus; neben zahlreichen Ca- protina ammonia d’ Orb., C. gryphoides d' Orb. einen Hippurites ( sp . ?), ' To.vaster oblongus Ag., im Galt Ammonites mammillatus Schl., A. Beudunti Brong., ßaculites baculoides d' Orb., Natica gaultina d'Orb., so dass sich diese Gegend allen Geognosten zum Besuche empfehlungswerth macht. Zwischen Bezau und Beuti hebt sich das Caprotinenkalkflötz wieder hervor, begleitet von auf- liegendem grünen Galtsandstein, beide ziehen dann als Kücken gegen Bizau, in dessen Nähe sie durchs Thal setzen. Der Bergrücken zwischen Bizau und Schnepfau (Schneckuck) besteht aus dunklem Neocomien in Stunde 1 1 bis zum Scheitel südlich , von da an abwärts gegen Schnepfau nördlich fallend. Grossartig entwickelt findet man den Neocomien in dem Tobel am Steig von Mellau nach Dornbirn; seine Schichten fallen in Stunden 3 mit 50 Grad südwestlich ein und werden in höheren Lagen von aschgrauen Mergeln gebildet, in denen eine mit dem Galtgrünsand zum Verwechseln ähnliche Grünsandsteinschichte auftritt. Höher bis zum Joch des Guntenhangberges beobachtet man öfters gefleckte und geflammte graue Schiefer, welchen die steile Wand der Mörzeispitze aufge- setzt ist. Sie zeigen in grossartiger Entblössung die obersten Lagen des Neoco- mien, und zu höchst oben auf der Schneide des Kückens Caprotinenkalk, an ein- zelnen Stellen bedeckt von grünem und gelblichem Galtsandstein. Eine ziemlich ebene, zumTheil sumpfige Fläche lehnt sich nördlich an diesen Gebirgskamm gegen das Hochälpele, nur hie und da von einer mauerförmig aufragenden Caprotinen- kalkwand unterbrochen. Wo der Steig nach Dornbirn sich nach einer starken Wen- dung entschieden abwärts zu neigen beginnt, setzt ein solches Kalkflötz, beglei- tet von Galtsandstein, mit südwestlichem Einfallen quer über und lässt den weiter westwärts folgenden Schiefer und Mergel entschieden als die obersten Kreide- schichten der Gegend erkennen; in dem durch wahrhaft grausige Tobeln öfters Beiträge zur geognostischen Kennfniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 2 1 blossgelegten Schiefer fand ich hier Inoceramus Cripsii und Ananchytes ovata. Hier begegnet man öfters geflecktem und geflammtem Schiefer, welche manchen Flyschgesteinen nicht unähnlich sehen; die Flecken rühren auch von Fucoiden her, welche aber weniger deutlich als im Flysch erhalten sind ; die eingeschlossenen Inoceramen bewahren leicht vor Verwechselung. Recht anschaulich wird selbst der Gesteinsunterschied, wenn man auf demselben Steig weiter gegen Dornbirn zu den Flysch neben dem Inoceramenschiefer hervortreten sieht. Die Verhältnisse ihrer Zusammenlagerung an dieser Stelle sind schon früher beschrieben worden. Zum zweiten Male werden wir in den Gesteinen, welche die Nummuliten- bildung begleiten, einer Reihe flyschähnlichen Gesteinen begegnen. Am Ostrande des Rheinthaies zwischen Dornbirn und Hohenembs bildet der Caprotinenkalk eine fortlaufende Wand , welche nahe nördlich von Hohenembs in einem Steinbruch die umgestürzte Lagerung erkennen lässt, so dass der Caproti- nenkalk zu oberst, darunter ein überaus harter, intensiv grüner, rothadriger — manchen Melaphyren durchaus nicht unähnlicher Galtsandstein, und unter diesem schiefrig- flaseriger Inoceramenkalk liegt. BisFeldkirch bieten sich keine wesentlich neuen Verhältnisse, der stete Wech- sel in den Kreidegebilden begbitet uns fortwährend. Hinter Weiler aufwärts gegen den St. Victorsberg fallen die einfarbigen und fleckigen Inoceramenschiefer Stunde 3 mit bO Grad südwestlich, höher gegen den St. Victorsberg unterteufen ihn Inoce- ramenkalke, Grünsand und Caprotinenkalk, so dass die Kirche bereits schon auf Neocomienschichten steht. Dieser Neocomien streicht mit verändertem südöst- lichen Fallen über den langen Rücken, der vom Victorsberg gegen Jägerswald zieht, bis am Bergkopf, wo der Steig nach Jägerswald und Latora sich theilt, Caprotinen- kalk sich ihm auflagert. In den tiefen Thalbuchten der Alpen Latora und Binnel, des Hasler- und Mellenbaches, also auf der West-, Nord- und Ostseite des Hohen- freschen stehen in grossartigster Entblössung die Schichten des Neocomien zu Tage. Der Unkunde eines Führers verdankte ich das besondere Vergnügen, von der Alpe Latora durch all1 die tiefen Tobel über das Binnel und auf der Ostseite des Mellauthales bis zur Hohenfrescher Alphütte hindurch geführt worden zu sein. Die untersten Lagen nahmen körnig-kieselreiche, zum Theile weissadrige, dick- bankige Kalksteine ohne thonige Zwischenlagen ein; ich halte sie für Vertreter des Auerkalkes, auf ihnen thürmen sich sofort die entschiedenen Neocomiengebilde in einem unendlichen Wechsel kalkiger und thoniger, dünngeschichteter Gesteine, welche sich durch eingesprengte Glauconitkörner von dem untenliegenden Kalk- steine petrographisch zu unterscheiden scheinen. Wohl bemerkte ich zahlreiche Ver- steinerungen, doch die Zeit erlaubte nicht, bei ihnen zu verweilen. In unvergleich- licher Schönheit zeigt die nordöstliche Wand des Hoherifreschen die wellig gewun- dene Schichtung des Neocomien, wie die nachfolgende Skizze (Fig. 10) zeigen soll. Die höchste Spitze des Berges, wie der davon auslaufende Rücken gegen Binnel und Freschen-Alphiitte ist mit Caprotinenkalk gekrönt, oft auch noch mit einzelnen abgewitterten Partien von Galtsandstein. An der Hohenfreschen-Alp- hütte breitet sich abwärts gegen Saluber deckenartig der Caprotinenkalk aus 22 C. W. Gümbel. Figur 10. Freschen Alp. Hohen Freschen. n ein wüstes Karrenfeld zerrissen und zernagt. Einzelne Trümmer von Quarz- sandstein bekunden die ursprüngliche Ueberlagerung durch Galtsandsteiu. Tiefer abwärts gegen Saluber taucht wieder Neocomien hervor. Ihm gehören wohl auch die hellgrauen und grünlichen Fleckenmergel an, welche am Steig gegen Latterns bis zur Höhe des Schroten anstehen, und sogar rothgefärbte Schichten ein- schliessen. Der Kamm der Schroten bringt Hornstein, weisstleckige Sandsteine und dunkelfarbige Kalke, ähnlich denen des untersten Neocomien im tiefen Ifer- tohel. Im Tiefsten des Tobels am Badhaus von Latterns stehen dichte, feinkörnige, krystallinisch schimmernde dunkle Kieselkalke an , bedeckt gegen Uebersachsen von wechselnden Thon- und Kalkbänken, bis sich nahe vor diesem Dorfe der Caprotinenkalk in einem Karrenfeld ausgewittert zeigt. Sämmtliehe Schichten fallen hier flach südlich ein, so dass der schon früher erwähnte Flysch bei Satteins den Kreideschichten aufliegt. Nununulitenbildung. Das beschränkte Vorkommen von Nummulitengebilden zumal in einer waldigen verdeckten Gegend und an dem steilen Berggehänge des Röthelsteines unfern Dornbirn lässt keine wichtigen Aufschlüsse erwarten. Es bedeckt aschgrauer Schiefer — jene den Inoeeramenschichten ähnliche Gesteine — das Gehänge unterhalb des Röthelsteines und derselbe steht auch rings um die Nähe mit flachem südlichen Einfallen an. (Fig. 11.) Auf diesem oder eigentlich an diesem Schiefer liegt der Numinulitenfels, wie ein herabgebrochenes Trumm; seine Schichten fallen in Stunde 6mit70Grad westlich ein und die grauen Schiefer zeigen in unmittelbarster Nähe ähnliches Einlallen. Diluviale Nagelfluh füllt eine Kluft zwischen dem Nummulitenfels und höheren Theile des Gehänges aus, so dass keine weitere Verbindung mit den Kreideschichlen weiter zu beobachten wäre. Beiträge zur geognostischen Kenutniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 23 Figur 11. Nummuliteufels am Röthelsteia. JM (M) Inoceraraen-Mergel. NF Nummulitenfcls. KF Nagellluhe. Ausser den zahlreichen Nummuliten ( N. JlamomU Df., N. polygyrata Df., N. spissa Df, N. placentula Df.) konnte ich keine weiteren Versteinerungen in dem rothen eisenreichen Gesteine auffinden. Figur 12. Profil vom Rettenberg bis Petneu im Stanzerthale, gl Glimmerschiefer, tr1 Rother Sandstein, tr2 Unterer Alpenschiefer (mit Gyps, Dolomit und Pflanzensehiefer). n Nummu- litengebilde. m Molasse, ud Unterer Dolomit, g Gervillienschiehten, m Dachsteinkalk mit Megaloäus triqueter. r Rother Adnether Kalk, os Algäuschiefer. xx Rother Hornstein, kr1 Neocomien. kr2 Caprotinenkalk. kr3 Galtsandstein. kr4 Sewerkalk. kr5 Inoceramenschiefer. kr6 Gryphäensandstein. Die Vorberge nördlich vom Grünten bestehen aus flach südlich fallender Molasse, welche südöstlich von Wangeritz durch eine sehr deutliche Verwerfungs- spalte auf die Höhe der Grünten-AIpe emporgezogen, in einer mächtigen Sandstein- bank, deren Schichten in Stunde 12 mit 20 Grad nördlich einfallen, bis an den Irioceramus-Kalk herandringt. Weiter westlich trennt eine grosse, zum Theile mit Torf erfüllte Ebene den Griintenbergrücken von den Molassevorbergen. Kleine Hügelchen südlich vom Kranzeck bestehen aus aschgrauen Mergeln, den fnoceramus- mergeln des Bregenzerwaldes ähnlich, aufweichen sandige grüngefärbte Schichten voll Nummuliten in Stunde 12 nördlich einfallend aufliegen. In einem zweiten Hügel stehen dieselben Gebilde an, kuppenförmig südlich und nördlich einfallend. 24 C. W. Gümbel. und sich unmittelbar an die grauen Schiefer anschliessend, welche den Nordfuss des Grünten bilden, und in der rasch ansteigenden Wand von Inoceramenkalk, Galtsandstein und Caprotinenkalk unterlagert werden. Mit bewunderungswürdigem Schichtenbau erhebt sich nun der Grünten in dreifacher, nach Westen abfallender Fältelung, die engverbundenen, nicht sehr mächtigen Bänke des Inoceramenkalkes, des Galtsandsteines und des Caprotinen- kalkes theils als Decke um die Gehänge umschlagend, theils, wo die Falte zer- brochen ist, als fortlaufende schroffe Wände zu langgezogenen Rücken sich auf- thürmend. Daher findet man den Caprotinenkalk unterteufenden Neocomienmergel nur gegen Osten und Süden am Grünten, deutlich durch Ostrea macroptera und Terebratula clepressa als solcher bezeichnet. Ihnen unmittelbar aufgelagert trifft man den dickbankigen Caprotinenkalk auf der Felsspitze des Uebelhorn’s und von da an theils rücken-, theils deckenförmig nach allen Seiten hin verlaufend. Caprotina ammonin findet sich in grosser Häufigkeit neben einer Menge kleiner Bryozoen, welche dem Gesteine ein oolithisches Aussehen von Ferne verleihen. Auf den Caprotinenkalk folgt gegen die Bellevue längs des Rückens grüner Galt- sandstein, hier mit Ammonites Beudanti und Belemnites minimus. Er schliesst unmittelbar an den flasrigen, dichten weissen Sewerkalk, darauf das neue Lust- häuschen erbaut ist, und zieht unter diesem Kalke, der ihn bedeckt, bis zur Wust fort, wo er an dem Gehänge rechts und links wieder zu Tag tritt. Der aufliegende Inoceramen- (Sewer-) Kalk dagegen breitet sich mantelförmig gegen das neue Wirthshaus aus, hier sehr intensiv roth gefärbt und erfüllt von Inoceramus Cripsii. Tiefer gegen die Wust wird diese Kalkbank von einfarbigen und fleckigen asch- grauen Mergelschiefern, die ebenfalls Inoceramus Cripsii enthalten, gleichförmig bedeckt. Noch interessanter wegen des unmittelbaren Anschlusses an die Nummuliten- bildung ist der Tobel des Wildhorns, dessen höchster Theil über den unterhalb des Uebelhorns anstehenden Neocomien und den erwähnten Gegenflügel von Caprotinenkalk führt; ihre Schichten fallen steil südlich ein. ln regelmässiger Folge, ebenfalls südlich einfallend, treten nun auf den Caprotinenkalk, den Gault und rothgefärbteri Sewerkalk, aschgraue und schwarze Inoceramenmergel hervor, welche sehr leicht zerstörbare schwarze Thone in grosser Mächtigkeit, dann ein Grünsandsteinflötz mit Exogyra columba (genau den Exemplaren des Regens- burger Grünsandes gleich) einschliessen. Hierauf liegen wieder graue Thone, wechselnd mit Bänken dunkelblaugrauen Kalkes, weissadrigen sehr harten Kiesel- kalkes, quarzigen sandsteinartigen Schichten, überhaupt mit Gesteinen, welche dem Flysche täuschend ähnlich sehen. Sie lassen sich durch eine dunklere Färbung, ein mattes erdiges Aussehen und häufige Einmengungen von Glauconit- körnern vom Flysch unterscheiden, nicht minder durch die Form der auch in ihnen vorkommenden Fucoiden, welche denen des Flysches nur entfernt ähnlich sehen. Ihnen sind mehrere zum Theile sandige, zum Theile kalkige grüne und röthliche Zwischenschichten, erfüllt mit Nummuliten, eingelagert, und nahe dem Stollenmundloche bei der Andreasgrube steht der weisse Nummulitenkalk Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 25 mächtig an (Stande 11 mit 65 Grad südöstlich einfallend), streifenweise röthlich gefärbt. Diese Nummulitenkalkbank, welche durch ihre Mächtigkeit, grössere Härte, meist als kahler Fels zu Tage hervorsteht, lässt sich von allen Nummuliten- schichten am leichtesten verfolgen, und gibt in dem Gebiet zwischen Grünten und Ostrach eine ähnliche gewölbeartige Schichtenwindung zu erkennen, wie sie in den Kreideschichten vorzukonlmen pflegt. In gleich vollständiger und in derselben Reihenfolge finden sich die Schichten der Kreidebildung bis hinauf zum Nummulitenkalk an dem Gebirgsfuss zwischen dem Wustbachtobel und Starzlach bei Winkel und in dem mühevoll zu begehenden Starzlachtobel selbst aufgeschlossen. Der grüne feste Sandstein mit Exogyra columba ist durch einen grossen Steinbruch bei Burgberg entblösst, und tritt hier als ein sehr selbstständiges Gebirgsglied hervor. Es ist beson- ders hervorzuheben, dass Nummuliten weder unter noch in diesem Exogyren- grünsand Vorkommen, vielmehr nur in den hangenden Schichten. In dem südlich an den Grünten sich anschliessenden Gebirgstheile ver- breiten sich die Nummulitenschichten bis südwärts der Strasse bei Tiefenbach und werden hier von Flyschgesteinen überlagert, welche in Stunde 11 südöstlich einfallen. s Caprotinenkalk. t Neocomien. f Intricatenflysch. tr2 Schwarze flyschähnliehe Schiefer, utl Unterer Dolomit. Die über dem weissen Nummulitenkalk liegenden Schichten sind im Wesent- lichen den ihm unterliegenden gleich, sie ummanteln den Grünten mit nordöst- lichem, östlichem und südlichem Einfallen. Die sie bedeckenden Flyschgebilde und die ihnen ähnlichen Schiefer nehmen südlich der Ostrach die Höhen bis zum Geis-Alphorn ein und reichen in der Thalsohle über Oberstdorf bis zum sogenannten Burgstall. In den unteren oder nördlichen Lagen sind es die entschiedensten Flyschgesteine mit Cliondrites intricatus, Ch. Targionii und Helminthoiden, wie sie im untern Theil des zur Geis-Alp emporziehenden Tobels mit theilweise bunter — roth, grün und schwarzer — Färbung noch anstehen. Ihre oberen Lagen zeichnen auch hier gewisse, äusserst gleichförmig dichte Kieselkalke von weisslicher und röthlicher Farbe aus, welche den Ammergauer Wetzsteinschichten täuschend ähnlich sehen. Auch sie fallen wie die liegenden Flyschgesteine in Stunde 11 südöstlich. Noch höher machen ausgedehnte Weidflächen und Gebirgsschutt die fortgesetzte Beobachtung des unmittelbar aufeinander folgenden Gesteines unthunlich. Sehr weiche, thonige Gesteine oder auch eine Gebirgszerspaltung mag dieser Verhüllung zu Grunde K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. Figur 13. 26 C. W. Giimbel. liegen. Das erste Gestein, welches oberhalb dieser Ueberdeckung an der Geis- alpe uns entgegentritt, ist der vielgenannte Grünstein oder Spilit. An der Geis- alp, am Ebnath auf demSteige von Oberstdorf zur Wildgund-Alpe, lässt sich über die Lagei’ungsverbältnisse dieses abnormen Gesteines keine entscheidende Beob- achtung machen, dagegen bieten die Gräben bei Hindelang, der Rothplatten- gräbel und Hölltobel sehr schön entblösste Profile, welche die gangförmige Ein- lagerung des Grünsteins in dem geschichteten erkennen lassen. Das massige Gestein ist sehr unbeständig in seinem äussern Aussehen, bald ist es dicht, krystallinisch , einem Melaphyre völlig gleich, bald stark zersetzt, eisenwacken- artig, bald besitzt es Mandelstein - Structur. Das melaphyrähnliche Gestein erscheint bald massig, bald sich zum schiefrigen neigend, selbst mit einem Uebergang in chloritischen Schiefer. Eine Analyse mit einem scheinbar unzer- setzten frischen Gesteinstücke vorgenommen, ergab als wesentliche Bestand- teile Chlorit, Hornblende, Magneteisen und eine Albit ähnliche Feldspathmasse, wornach das Gestein entschieden dem Melaphyr sich anschliesst; dafür spricht auch das Vorkommen von Zeolithen auf Kluftflächen und in Blasenräumen; der Datolith von der Geisalpe war längst bekannt, mir glückte es im Rothplattengraben bei Hindelang noch Analzim in erbsengrossen Krystallen und Stilbit darin aufzufinden. Die Schichten, welche wir nächst dem in mächtigen Massen auftretenden Dolomite beobachten können, und unter den letzten deutlich einfallen sehen, sind längs des ganzen nördlichen Alpenrandes schiefrige Gesteine . welche in auffallender Weise dem Flysche gleichen, daher wohl die Ansicht entstehen kann, dass der Flysch den Dolomit unmittelbar unterteufe. Näher betrachtet sind jedoch diese Schichten wohl unterschieden, ohne Fucoiden, sie führen im Hölltobel bei Hindelang Gyps. Dünnkantige, schwarze Kalksteine überlagern diese Schichten, und bilden den unmittelbaren Untergrund des graulichweissen Dolomites, der sich in grosser Mächtigkeit bis zu den zackigen Alpenschichten aufthürmt. Bei Hindelang sind dessen untere Schichten von blendend weissem Kalke gebildet, in dem sich jedoch keine Versteinerung auffinden liess. Die obersten Lagen des Dolomites gehen in ein dünnkantiges schwarzes Kalkgestein über, welches an der Seealpe im Ogthal, am Christlassee, bei Krumbach in gleicher Weise durch seine Sprödigkeit sich auszeichnet; es ist meist reich an Terebrateln. Unmittelbar darauf folgen knollige, blaugraue Kalke und Thon, dünnkantige Kalkmergel, welche erfüllt sind von Gervillia inflata Schafli., Avicula Escheri Mer., Spirifer Münsteri. So an der Seealpe, im Hintergründe des Ogthals, am Seealpensee, an der Spielmansau , am Taufersberg. Der Gervillienschicht folgt hier überall ein schmaler Zug aufliegender gross- kantiger, hellgrauer, weiss punctirter und schwarzer weissaderiger, zum Theil oolithischer Kalksteine mit Megalodus triqueter und zahlreichen Lithodendren. Oft nur in einer Mächtigkeit von IS — 20 Fuss entwickelt, gehen diese Dachstein- kalke ohne aufiallende Gesteinscheide in den gleichförmig überlagernden rothen Adnether Kalk über , welcher im Algäu und Vorarlberg nur stellenweise diese Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 27 rothe Färbung trägt, in den zwischenliegenden Lagen dagegen eine dem Dach- stein ähnliche Färbung besitzt, und sich dadurch minder bemerkbar macht. Eine dem Fucoides granulatus verwandte Form findet sich häufig in diesem Adnether Kalk. Ebenso unmittelbar und gleichförmig folgen auf den Adnether Kalk dünn- schiefrige, thonige, quarzige Schiefer und Kieselkalke, in welchen Ammonites raricostatus und in noch höher liegenden Schichten A. radians, A. Amal- theus (?) und Belemnites getroffen werden. Eine von Mangan dunkel gefärbte, sandige Schicht ist ein Lumachella von zerbrochenen unkenntlichen Pentacri- niten und weisslichen Muschelschalen ; sie findet sich fast überall und scheint daher sehr bezeichnend zu sein. Wie an der Rothwand, Misthaufen, Schafberg, Rothhorn, des ersten Profils, so nehmen die oben bezeichneten Schiefer im Algäu eine erstaunliche Verbreitung und Mächtigkeit an, und ragen bis zu den höchsten Gebirgsgipfeln empor. — Wir nannten sie daher A 1 g äus chi ef er (Escher’s lichte Mergel- kalke, Fleckenmergel, und tlyschähnliche Fucoidenschiefer Vorarlbergs). So mächtig übrigens das System dieser Schiefer, so einförmig ist dasselbe gleichwohl, und ich konnte weder nach Gesteinsbeschaffenheit noch nach Ver- steinerung eine weitere natürliche Gliederung innerhalb dieses Schiefercomplexes erkennen. Die bereits genannten 2 Fucoiden Chondrites latus n. sp., und Ch. minimus n. sp., sind auch im Algäu in ihnen eine der häufigsten Erscheinungen. Die Algäuschiefer setzen theils durch die Gebirgsjoche auf das nördliche Gehäng des Lechthals aus dem Rlergebiete hindurch, theils werden sie von auf- gelagerten Dolomitmassen gleichförmig bedeckt. Die gleichförmige Auflagerung dieses Dolomites auf den obersten Schichten des Algäuschiefers beobachtet man am Krottenkopf, Kwatzer, Mädelegabel, Rappenkopf und besonders schön am Wilden , wo man von dem im Algäuschiefer eingeschnittenen Pass aus sowohl auf der Nord- wie Südseite unmittelbar die Zusammenlagerungsfläche beider Gesteine übersehen kann. Man steigt vom Passe in das Hornbachthal über Algäu- schiefer mit nördlichem Einfallen. Nicht im völligen Einklang scheinen die Lage- rungsverhältnisse am obersten Ende des Rernhardsthales gegen Mädelegabel hier- mit zu stehen. Man steigt zwar, wie beim Hornbacher Pass, auf der Nordab- dachung von der Spielmansau aus über Obermädele fortwährend über Algäu- schiefer mit südlichem Einfällen zum gleichförmig aufgelagerten Dolomit des Obermädelepasses — nach Elbigenalp und Holzgau — empor, jenseits aber wenn man beim gesprengten Weg (Pass nach Holzgau) zum Pass ins Rernhardsthal hinübersteigt, gelangt man abwärts über den oberen Dolomit zu dem berühmten Puncte an der Kahreckalpe, wo Gervillienschichten, Dachsteinkalk und Adnether Schichten und tiefer gegen Elbigenalp eine reiche Reihe des Algäuschiefers auf demselben Dolomit aufgelagert erscheint, welcher mit der Nordseite auf dem Schiefer lagernd getroffen wurde. Dieser Widerspruch in beiden Profilen, welcher das Vorhandensein eines zweiten oberen Dolomites und Kalksteines in Zweifel setzt, dürfte durch die Beobachtung gelöst werden, dass im obersten Theil 4* 28 C. W. fJürabel. des Bernhardsthaies eine doppelte Schichtenfaltung auf einen sehr kleinen Raum zusammengedrückt vorkommt, die leicht übersehen werden kann. Denn über den versteinerungsreichen Gervillienschichten unterhalb der Kahreckalp trifft man höher gegen den Pass noch einmal Schiefer mit Inoceramus Folgert, entschiedene Algäuschiefer, welche nördlich einfallen, so dass die Schichten nach folgender Skizze gelagert erscheinen. Figur 14. Spielmansau. Obermädele. Kahreck. Bernhardsthal. Elbigenalp. I1 Unterer Dolomit. I2 Gervillienschichten. I3 Dachsteinkalk. I4 Adnether Schichten. I5 Algäuschiefer. Ob. Dol. Oberer Dolomit. Welchen Pass oder Durchschnitt in nordsüdlicher Richtung man auch wählen mag, stets gelangt man vom Algäu aus über Dolomit, Gervillienschichten, Adne- ther und Dachstein-Kalk zu den Algäuschiefern, über welche man bis zu den Ge- birgspässen emporsteigt. Jenseits derselben, nachdem man zwischen dem auf den Algäuschiefer aufliegenden obern Dolomit hindurch gegangen ist, steigt man eben so über Algäuschiefer, Adnether und Dachstein-Kalk, Gervillienschichten bis zum untern Dolomit nieder. So gelangt man über diesen Schichtencomplex oberhalb Stög zum Dolomit und den ihn begleitenden plattenförmigen Kalkstein, wie er im Orte Stög fast seiger gestellt ansteht. Wendet man sich von Stög auf den Weg nach Kai- sers an dem Gehänge aufwärts, so gelangt man über den Dolomit zu einer Reihe von mürben schwarzen Schiefern, rothen quarzigen Sandsteinen (dem Verrucano ähnlich), rothen Hornsteinschichten und schwarzen Kalkbänken, Arie sie im Klo- sterthal den Gyps begleiten. In ihrer östlichen Streichrichtung liegt auch wirklich bei Lend und Griesau Gyps, so dass dadurch die Analoge dieser Gesteinszone mit dem untern Alpenschiefer vervollständigt wird. Weiter aufwärts gegen Kaisers verhindert der Gebirgschutt fast jede geognostische Untersuchung; an Gesteins- fragmenten lässt sich ein breiter Zug von Dolomit, und darüber Dachstein- und Adnether Kalk vermuthen. Oberhalb Kaisers stossen wir auf Algäuschiefer, wel- cher bis zur Höhe des Kaiserjoches meist mit nördlichem Einfallen anhält und gegen Almejur ziemlich reichhaltige thonige Spatheisensteine in knolligen Lagern umschliesst. Am Rande des Kaiserjochs gegen Petneu breitet sich eine ziemlich ebene grosse Fläche aus, welche aus dem leicht zersetzbaren Thon und Mergel der Gervillienschichten besteht, gegen Nord und Süd bedeckt von Dachstein- und Adnether Kalk, welche in starkgebogenen, nicht sehr mächtigen Bänken am Rande des Jochs den Algäuschiefer unterteufen. Auf der Südseite des Jochs gegen Petneu treten unter den Gervillienschichten zuerst schwarze plattige Kalksteine und dann die mächtigen Massen des untern Dolomites hervor. Gebirgschutt über- deckt tiefer am Gehänge weit und breit die Flächen, so dass die grosse Fels- partie eines blendend weissen und röthlich gefärbten Kalksteines ziemlich isolirt Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 29 zu den benachbarten Schichten dasteht; nur schwarze, durch Kalkzwischenlagen flasrige Schiefer unterteufen, gleichförmig gelagert, den weissen Kalkstein. Dem äussern Ansehen nach gleicht derselbe dem Hallstätter vollkommen, indessen lässt sich die Identität bei Mangel an Versteinerungen nicht nachweisen. Nicht weit getrennt erscheint der gelbe, grossluckige Dolomit und daneben stehen lilafar- bige und schmutzigrothe, weissgefleckte dünnschiefrige Sandsteine und ein Con- glomerat an, welches zu Mühlsteinen verarbeitet wird. In der Tiefe des Stanzerthaies endlich stehen rothe kalkige Thonschiefer an, vielleicht noch Gesteine, die dem rothen Sandsteine beigesellt sind, und jenseits (südliche) des Thaies erheben sich die sanften Glimmerschiefergehänge, deren Gestein in Stunde 3 südwestlich einfällt. Damit ist das erste Profil an seine südliche Gränze gelangt und wir fügen nun schliesslich noch einige Beobachtungen bei, welche zwischen diesem Profil und dem Lechthal angestellt wurden. Flysch und flyschälmliche Gesteine. Der südliche Zug des Flysch, welcher von Schopernau über den Sterzla- Pass ins Schwarzwasser- und kleine Walserthal ostwärts zieht, lässt sowohl im Genscheltobel bei Mittelberg, wie am Gebirgsrücken bei Rietzlen sehr schöne Profile beobachten. Vom Mittelbergthal über den Gebirgsrücken südwärts bis zum Widderstein folgen sich thonige, mergelige, hornsteinartige und sandige Flyschgesteine, erfüllt mit Chondrites intricaius, Ch. Targioni, Helmintlioiden etc., fast constant in Stunde 1 südwestlich einfallend. Ohne markirte Terraineinbuchtung reihen sich dem Flyschgestein mit gleichförmiger Lagerung thoniger und sandi- ger Schichten, flasrige dünnkantiger Mergelkalke, lichtröthlich gefärbte, äusserst dichte Kieselkalke (wetzsteinähnlich) und weiter gegen das Hangende reiche schwarze (Gyps?) Thonschiefer an. Dunkelschwarze Kalksteine mit schwarzem Thon wechselnd, oder in knolligen Bänken abgesondert, treten immer selbststän- diger hervor — den Plattenkalken des Klosterthales sehr ähnlich — und gehen zusehends in hellen gefärbten Kalkstein und in den Dolomit des Widdersteins über, welche in seiner grossartigen höchst einförmigen Dolomitmasse entschie- den gleichförmig dem genannten Schiefercomplexe aufliegt. Auch hier sehen wir ohne deutliche Gränzscheide das Flyschgestein von flyschähnlichem Schiefer überlagert und letztere vom Dolomit bedeckt, als wäre der Flysch das älteste Gebirge. Im Genscheltobel bildet der vom Widderstein zum Geishorn ziehende Dolo- mit eine hohe Staffel mit streifenweise rother Färbung, über welche man zur oberen Genschelalpe emporsteigt. Mit dieser erreicht man eine von verwitterten Gervillienschichten erzeugte Terrainverebnung, welche mit Bänken von Dach- steinkalk begränzt ist. Der Pass nach Krumbach führt uns über dieselbe und den hier hellrauchgrau gefärbten Adnether Kalk zum Algäuschiefer, welcher bis zum Dorfe Krumbach das Gebirge zusammensetzt, als Fortstreichendes des Zuges vom kleinen Rappenkopf nach Schröcken. 30 C. W. Gürabel. Genau dasselbe Profil trifft man, wenn man von Rietzlen über Söllerkopf auf den Gebirgsrücken des Schlapolts, des Fellhorn bis zum Rothgondkopf südwärts geht; auch hier wird es äusserst schwer den echten Flysch von dem gleich- förmig ihm angelagerten flyschähnlichen Schiefer zu unterscheiden, und man könnte ganz irre an der Stellung des Flysches werden, wenn nur diese Profile bekannt wären. Weiter gegen Osten findet sich der Flysch im Tirolergebiete zuerst wieder bei Jungholz, unfern Nesselwang, als Fortsetzung der im Algäu vereinigten Nord- und Süd-Züge. Der Flysch gränzt hier unmittelbar an den Vilser Kalk, welcher in Saffschroffen als weisser und lichtröthlicher Kalkstein und Dolomit ansteht, er- füllt mit Terebratula pala, T. ascia, T. subrimosa etc. Von diesem Punct an kommt in Tirol weiter nach Osten kein Flysch mehr vor. Vilser Kalk. Dieser weisse oder lichtröthliche Kalkstein taucht zuerst bei Hindelang auf und zieht von da in flachen Bogen über den Gebirgstheil von Tirol, der sich zwi- schen dem Thannheimer-, Vils- und Lech-Thal ausspannt. Vom Lechthal streicht derselbe Kalkstein über Säuling, Hoehplatt, Henner- spitz, Brunnenkopf, Kogel, Laberberg, Ettoler Mandl, Benedictenwand etc. immer weiter östlich fort und steht an vielen Stellen mit Gyps führenden Schichten, mit schwarzen Mergeln und den Algäuschiefern in Verbindung. Über diesen Schichten- verband belehren uns vielfache Profile des Vilsgebirges , von denen einige hier näher besprochen werden sollen. Das erste stellt einen Gebirgsdurchschnitt bei Schattwald von Oberdorf bis auf die Spitze des Windhagberges vor. Figur 15. Windhag. Palmwand. Oberdorf. schichten, os Algäuschiefer mit Ammonites radians. v Rother, dem Verrucano ähnlicher Sandstein in unbestimmten Schichtenverband, od Weisslicher oberer Dolomit. Dieses Profil zeigt den unregelmässigen Schichtenverband des Alpenmela- phyrs, dann das höchst eigenthümliche Hervortreten eines dem Verrucano völlig gleichen Gesteins aus Schichten des Algäuschiefers , an dessen Schichten es Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 31 schief absetzt und endlich die Auflagerung von Dolomit auf dem Algäuschiefer, ohne Entwickelung des Vilser Kalkes, der vom Dolomit ersetzt wird. Ein Profil um eine Wegstunde weiter ostwärts gezogen, nämlich von Thannheim nach Vils, zeigt, wie hier der obere Dolomit mit weissen Kalksteinen vergesellschaftet in der nämlichen Lage über dem Algäuschiefer sich findet und dadurch die Ansicht bekräftigt, dass der obere Dolomit des Algäu eine selbst- ständige — jurassische — Bildung sei. Von Kren, dessen Kirche auf der rothen Hornsteinschichte des Algäuschiefers , wie sie längs des Thalrandes über Nessel- wang, Pass Gacht, bis Reutte fortstreichen, steht, steigt man in dem tiefen Graben des Loogbaches über weiche, schwarze, weissadrige Schiefer zu einer reichen Reihe rother, grüner flasriger Kieselkalke und Hornsteine wechselnd mit fleckigen Mergeln, grauen flasrigen Schiefern. Inoceramus FaJgeri und Ammonit es radians bestätigten die ohnehin schon nach der Gesteinsbeschaffenheit leicht be- stimmbare Gleichheit mit dem Algäuschiefer. Was aber diese Stelle zu der lehr- reichsten und wichtigsten macht, das ist das Vorkommen des Aptychus der Ammergauer Wetzsteinschichten, in einem den letzteren völlig ent- sprechenden Gesteine. Auf der Gegenseite des Gebirges hatte man früher schon Versuche gemacht, diese Schichten zur Wetzsteinfabrication zu verwenden. Dadurch wird es klar, dass die rothen Hornsteinschichten im Algäuschiefer die Ammergauer Wetzsteinschiefer repräs entiren, die aber nach Osten zuerst bei Vils d i e E ige n schaft d es letz teren deutlich annehmen. Über die rothen und grünen Wetzsteinschichten folgen im Loogthal graue mürbe Schiefer, flasrige Kieselkalke und Gypslager, höher hinauf von blendend weissen und dichten Kalksteinen und Dolomiten (Vilser Kalk) gleichförmig über- lagert. Der Pass ins Vilsthal schneidet in die obersten Schichten der Algäu- schiefer ein, und man gelangt von da abwärts gegen Vils über dieselben Algäuschieferschichten , über welche man von Kren aufwärts gestiegen ist, bis zu einer Terrainverebnung , wo unter denselben die Gervillienschichten hervor- stehen. Dann geht es über eine jähe Felsmasse des unten lagernden Dolomites ins Kühbachthal, in welchem auf weite Strecken Gebirgschutt das anstehende Gestein überdeckt. Wo der Weg von der rechten auf die linke Thalsohle Figur 16. Thannheimer Thal. Kren. Seferspitz, Vils. ud Unterer Dolomit, g Gervillienschichten. m Dachsteinkalk, a Adnether Kalk. oa. Algäuschiefer. v Vilser Kalk. 32 C. W. Giimbel. hinüberzieht, steht wieder intensiv gefärbter rother Kalkstein an, der mit dem des Röthelsteins in Verbindung steht. Die zahlreichen Terebrateln ( T.ascia , T.pala) aus dieser Lage sind bekannt; gegen das Vilsthal sieht man auf s Neue dieselben Schiefer den Kalk umlagern, wie oben am Passe. Der Durchschnitt vom Zinken durch den Urfallbach zur Pfronter-Alp und ins Aehthal bis Kren gibt dieselbe Reihenfolge der Gesteine zu erkennen. Während längs des Thannheimer Thaies auf der nordöstlichen Seite der weisse und lichtrothe Kalkstein und Dolomit die Höhe des Einsteins, der Sefer- spitze, des Schaffschrofens , des Metzenarsch und der Gachtspitze einnehmen, ziehen am Rande des Thaies meist in grossen Wänden aufgeschlossen die durch ihre bunte Farbe roth und grüngefärbten Schiefer und Hornsteine, zum Theil den Wetzsteinschichten entsprechend, unter den Kalkgipfeln hin. Am Eingang in den Warbsbach unfern Nesselwang biegen sich die dunkelfarbigen Schichten unter der huntgefärbten Zone hervortretend mit Stunde 9 südöstlich einfallend um den Metzenarsch und richten sich über den Hannekamm nach Wengle ins Lechthal streichend in die nordöstliche Fallrichtung ein, während sie unter der Gachtspitze ihr Einfallen von Stunde 2 südwestlich bis 7 östlich verändern. An der Strasse zwischen der Gachtspitze und Weissenbach lässt sich beson- ders schön die Aufeinanderfolge der dunkelfarbigen Schiefer durch die bunten Schiefer bis zum unmittelbar aufliegenden weissen Vilsej’kalk am Pass Gacht be- obachten. Weniger deutlich sind die Lagerungsverhältnisse des Gypses und des dem Gypse benachbarten pflanzenführenden Schiefers bei Weissenbach. Von Hornbach hat man thalabwärts bis zu einem Gebirgstobel, der zunächst südwestlich von dem Weissenbachtobel einmündet, nur Dolomit und dolomitische Kalksteine zu beobachten Gelegenheit; mit diesem Tobel kommen schwarze plattige Kalksteine plötzlich zu Tag in Stunde 11 mit 70 Grad südöstlich einfallend, und höher aufwärts im Tobel folgt in ungeheurer Mächtigkeit der Gyps und Gypsthon mit schwarzem weissadrigem Hornstein, vollständig so beschaffen wie bei Dalaas, Thannberg und bei Hindelang, bald nördlich, bald südlich fallend, bald horizontal gelagert : Hügel aus grossen Gesteinsfragmenten von Dolomit, weissem Kalksteine bestehend, liegen ohne Ordnung umher, wie es scheint durch die Auswitterung des leicht zerstör- baren Gypsthones aus ihrer frühem Lagerstätte herabgebrochen. In einem alten Stollen beobachtete ich das Einfallen in Stunde 4 mit 40 Grad südwestlich, die StÖsse sind mit Rittersalz reichlich überzogen. Ein tiefer Tobel mündet bei der Gyps- und Sägemühle ins Weissenbachthal ein ; hier bernerktman sehr deutlich ein Unterteufen des Gypsthones unter schwarzem plattigen Kalkstein, der von Dolomit bedeckt wird. Stunde 1 in Südwesten einfallend. Jener luckig-poröse Dolomit, welcher den Gyps im Klosterthal und bei Thannberg begleitet, fehlt auch hier eben so wenig, wie der gelbe staubige Ueberzug der Gesteine, über welche das gypshaltige Wasser fliesst. Der Sandstein, welcher so entschiedene Keuperpflanzen enthält, erscheint nirgends in deutlichem Schich- tenverband mit den gypshaltigen Schichten. Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 33 Gleich jenseits des YVeissenbachthaies steht nordöstlich einfallend weisser Kalkstein an, der am Rande des Lechthaies abwärts bis zur Nase bei Hornberg aufsetzt, nachdem er seine nordöstliche Fällrichtung in eine südwestliche umge- ändert hat. Unter demselben treten weiter abwärts die Schichten hervor, wie wir sie imThannheimerThale kennen gelernt haben, von wo her sie über den Hannekam bis zum Leinbachtobel mit südwestlichem und von da bis Amlech mit nordöstlichem Einfallen streichen. Das Thalgehänge sowohl als die in dasselbe einschneidenden Tobeln des Leinbaches, des Wenglerbaches liefern sehr deutliche, fast ununterbrochene Ent- blössungen bis zum Kalkstein, der bei Amlech, Reutte gegenüber, anfängt und bis Yils fortzieht, nach folgender Skizze. Figur 17. Fireberg. Weissenbach. Gachtspitze. Hannekam. Seewände. Reutte. oa. Es finden sich im Leinbachtobel graue, schwarze Schieferthone, sandige Schichten und blaugrauer Mergel (oa) mit rothen flasrigen, dünnschiefrigen, kieseligen Kalken (Wetzstein) rothe thonige Schichten und rother Hornstein in stark gewundener Schichtung (r). sk. Unmittelbar und gleichförmig liegen diesen dünnschichtige dunkelschwarze, zum Theil dolomitische, zum Theil oolithische Kalksteine auf, erfüllt von sehr kleinen Crinoiden-Stielen. mg. In gleicher Weise gelagert folgen dunkelschwarzer Thon und Mergel mit Mergel-Concretionen, weichein eckige Trümmer zerspringen, die unmittelbare Unterlage von tok. wohlgeschichteten, äusserst dichten weissen oder lichtrothen Kalkstein bildend, in denen Terebratula ascia, T. pala, Crinoidenreste und häufig Litho- dendren Vorkommen. gp. gypshaltige Schichten. ud. unterer Dolomit. Auch auf der Ostseite des Lech kommt derselbe weisse Kalkstein von Rieden bis Reutte vor und setzt die Rergkuppe des Passes Ehrenberg zusammen. In ähn- licher Weise, wie bei Weissenbach taucht hier der Gyps hei Breittenwang in ein- zelnen Hügelchen hervor, während noch an der Mühle in Mühl die rothen Kalk- hornsteine zu Tage stehen. Mit diesem Profile stimmen aufs Genaueste die Profile bayerischerseits am Säuling, im Billatbachtobel und im Ammergauer Gebirge überein, so dass die Stellung des w e i ss en und lichtrothen Kalksteines mit Terebratula ascia , T. pala etc. im Gebiete der Yils und des„Lechs über dem Algäuschiefer sicher festgestellt erscheint. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. ” 34 C. W. Giimbel. {aervillienschichten , E>ach.stein- uml Adnelliei* Kalk. Am frühesten sind diese Schichten aus dem Bernhardsthal hei Elbingenalp bekannt geworden. Sie finden sich dort als Fortsetzung des Schichtenzuges vom Holzgauerthai unter dem Algäuschiefer , dessen Schichten mit ziemlich flachem südwestlichen Einfallen den ganzen untern Theil des Bernhardsthaies einnehmen. Prachtvoll sind die drei nicht sehr mächtigen Abtheilungen in der Nähe der Kahr- eck-Alpe aufgeschlossen, wo der Bach über die rein gewaschenen Schichten herab- tobt. Man erkennt hier den innigen Verband, welcher zwischen Dachstein- und Adnether Kalk besteht, indem beide in den Gränzschichten in einander übergehen. Das Kahreck selbst schneidet in Gervillienschichten ein. Vom Kahreck streichen die Schichten östlich weiter durch den Patschertobel zur Rothwand, Eimen zu. Bemerkens werth ist die regelmässige Zerklüftung des rothen Hornsteines, worauf die Kapelle in Elbingenalp steht, sie kommt einer Schieferung völlig- gleich ; in der Steinklamm daselbst stehen graue dünnschichtige Kalksteine mit schwarzem Thon und Mergel wechselnd an. ♦ Die Höhe oberhalb der Kahreck-Alpe von der Karlspitze an nimmt Dolomit ein, der über die Patscherscharte und Urbskahr den nach Osten ziehenden Rücken bildet, bei Vorderhornbach über das Hornbachthal setzt und sich so mit dem Dolomite des Hochvogels verbindet. Im Lechthal steht zwischen Elbigenalp und Vorderhornbach nur selten Gestein an, mächtige Schutthalden bedecken die Gehänge; doch gewahrt man hei Koglein dunkle Fleckenschiefer mit Ammoniten und Belemniten des Algäuschiefers; dieselben Schichten stehen bei Unterhofen an und fallen in Stunde 12*/a mit 53 Grad südlich, und bei Eimen in Stunde 1 mit 60 Grad südlich. Das Hornbachthal gabelt sich in seinem oberen Tlieile, das westliche kommt aus dem Hintergrund der Kreuz-, Rauh-, Eck -Wanne, das östliche vom Wilden herab. Aus dem Algäu zieht sich hier zwischen dem Dolomit des Krottenkopfs und des Wilden der Algäuschiefer ins Hornbachthal und begleitet dessen Gehänge nahe bis Vorderhornbach, auf beiden Seiten von den mächtigen Dolomitmassen bedeckt, welche westlich die Höhen gegen das Bernhardsthal, östlich hier des Hochvogels und seiner östlichen Fortsetzung über das Rosskahr einnehmen. In der Umgebung der Petersberger-Alpe — in der westlichen Verzweigung des Hornbachthaies — taucht der rothe Marmor inselartig in der Tiefe des Thaies unter dem Algäuschiefer hervor, aber nur auf kurze Strecke, denn bald umgibt uns wieder auf beiden Thalseiten der Algäuschiefer. Zwischen Vorderhornbach und Weissenbach steht auf der linken Thaiseite ohne Unterbrechung Dolomit an, bald mit südlichem, bald mit nördlichem Einfallen, bald sehr entschieden Dolomit, bald mehr oder weniger reiner Kalkstein, beide stets in dünne Bänke geschichtet. Nur an einer Stelle wurden Terebrateln be- merkt, deren schlechte Erhaltung eine Bestimmung jedoch nicht gestatteten. Im Hintergründe, des Schwarzwassers breitet sich nicht sehr mächtig der Algäuschiefer unter dem Dolomit aus, zwischen Fuchskahr und Hochwaldspitz aus Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 35 dem Algäu herüberziehend. In ausgedehnterer Verbreitung nimmt Dolomit die Gipfel des Kalbeles-Eck und der Luchespitze ein, den Algäusehiefer über- lagernd, der mit seinen ihm eigenthümlichen Zwischenschichten zwischen Lahnerspitz und Rauchhorn aus dem Hintersteinerthaie nach der Traualp und Vilsalp streicht. Das Gaishorn besteht aus Dolomit, wie der Panther und Windhag, durch zwischenliegende Gervillienschichten , Dachstein- und Adnether Kalke ge- trennt, welche sich mit wellenförmiger Biegung über die Stuiben- und Feld-Alp mehrmals quer über den Gebirgskamm hinüber und herüberziehen. Die Hauptresultate, welche sich aus den beschriebenen Gebirgsverhältnissen Tirols und Vorarlbergs ergeben, lassen sich in folgende Sätze fassen: I. Der unter der Bezeichnung Fl ysch und flyschähnlich e Gesteine zusammengefasste Complex von thonigen und kalkigen Schichten, Kieselkalken, Mergeln, Sandstein und Hornstein-Schichten, grösstentheils mit Fucoiden, theilt sich in 4 scharf geschiedene Gebirgsglieder : 1. Unterer Alpenschiefer: Zwischen dem Verrucano und unteren Dolo- mit findet sich eine Reihe meist dunkelfarbiger, selten röthlicher thoniger Schiefer, Mergel und weiche Thone mit dünnbankigen , schwarzen, flasrigen Kalksteinen und pflanzenführenden, grauen Sandsteinen. Das Hauptgestein, ein schwärzlicher Schiefer, zerspaltet oft in grössere Tafeln und zerfällt in griffel ähnliche Trüm- mer, enthält keine Fucoiden, dagegen nach Esche r's Entdeckung Badryllium Meriani Heer und B. Schmidii Heer und Halobia Lommeli Wissm. Innerhalb dieser Zone sind selten rothe Hornsteine und flasrige rothe und grüne Kalksteine zwischengelagert, dagegen häufig Gyps, zum Theil mit Anhydrit und Steinsalz (Haselgehirg) ; in abnormen Verband damit treten melaphyrartige Gesteine auf. Die scheinbar gleichförmige Auflagerung von Fucoiden führendem Flysch- gesteine im Illthal und längs des Nordrandes der Kalkalpen vom Widderstein durchs Algäu lässt deren Stellung im Unklaren ; dagegen beseitigt deren Lagerung zwischen Verrucano und Dolomit im 111-, Kloster- und Stanzerthale jeden Zweifel. Die mit ihnen wechsellagernden Keupersandstein-Schichten weisen auch sie der Keuperformation zu. 2. Algäusehiefer umfassen die schiefrigen Gesteine, grösstentheils Kalk- stein, Mergel , untergeordneten Hornstein , Sandstein , manganhaltige Schichten, welche jedesmal unmittelbar über dem rothen Adnether Kalk und unter einem Dolomit oder weissen und lichtrothen (Vilser) Kalkstein lagern. Sie enthalten nie Fucoules intricatus und F. Targionii oder Helminthoiden, dagegen verwandte Fucoiden, welche als Chondrites latus und Ch. minimus n. spec. bezeichnet wur- den; sie verleihen dem Gesteine ein fleckiges Aussehen.' Ferner enthalten sie weit verbreitet Ammonites radians, Ammonitcs amaltheus (?), Ammonites Valdani d' Orb., Belemnites digitalis (?), Belemnites brevis und Inoceramus Falgeri. Unbestreitbar liegen in ihnen oder ohne scharfe Gränze auf ihnen von petro- graphisch nicht unterscheidbaren Schichten begleitet, rothe Hornsteine, kieselige Kalke mit dem Aptyehus alpinus der Ammergauer Wetzsteine. Am Pfronterberg, 5* 36 C. W. Gömbel. wo schon Versuche zu ihrer Benützung als Wetzstein gemacht wurden, und in Loogbachtobel (Kren) liegen sie unter dem weissen Vilser Kalk. Die Zugehörigkeit der durch Ammonites radians u. s. w. charakterisirten Schichten zum Lias ist unbestritten ; es fehlt bis jetzt an deutlichem Nachweis durch charakteristische Versteinerungen, namentlich durch Zusammenvorkommen von Aptyclius alpinus und Ammoniten, oh die Ammergauer Wetzsteinschichten — wie wahrscheinlich — dem untrennbaren Complex der Liasschiefer angehören oder davon zu scheiden sind. Im Algäu und Vorarlberg werden die Wetzsteinschichten durch Hornstein- schichten vertreten. 3. Nummulitenflysch, thonige, kalkige, mergelige Schiefer, graue und braune Hornsteine mit Fucoiden wechsellagern mit Nummuliten führenden Schichten; sie sind charakterisirt durch das Vorkommen von Glauconitkörnern. 4. In tr i c a t e n - F lys ch oder das allgemeine Fiyschgestein , als solches charakterisirt durch Einschlüsse von Cliondrites intricatus , Ch. Targionii . Ch. aequalis, Ch.furcatus, Münsteria geniculata, M. annulata , Helmintlioida irre- gularis und H. crassa ; ohne thierisehe Ueberreste und ohne glauconitische Körner. Dasselbe scheint durch seine Aehnlichkeit mit den unteren Alpenschiefern, welche örtlich gleichfömig demselben aufgelagert sind , einer verhältnissmässig älteren Formation anzugehören; eben darauf deuten auch die Lagerungsverhält- nisse längs einer grossen Strecke des nördlichen Gehirgsrandes , wo die Flyseh- gesteine scheinbar unter dem unteren Dolomit einschiessen. Dagegen liegt dieselbe Gebirgsart auf den jüngsten Schichten der Kreide- formation und auf der Nummulitenbildung gleichförmig auf, lässt also auf ein sehr geringes Alter schliessen, ohne dass' die Gebirgsverhältnisse in Tirol und Vorarl- berg zureichende Aufschlüsse über diese widersprechenden Thatsachen gewäh- ren. Indess ist ihr Alter durch Studer, Esch er und Merian in den Profilen am Toggenburg und Fähnern als jüngere Eocenbildung ausser Zweifel gesetzt. Hiermit stimmen auch die Lagerungsverhältnisse hei Santhofen im Algäu. II. Die unteren Alpenschiefer treten am Nordrande der Alpen in ähnlicher Beschaffenheit wie im 111-, Kloster- und Stanzerthale, aber an nur ver- einzelten Puncten zu Tage; auch in dem tiefen Einschnitte des Lechthaies zeigen sie sich wiederholt emporgehoben. Ihre Hauptmasse besteht hier wie dort aus kohlenschieferähnlichen, meist, jedoch weicheren Thonschichten mit Concre- tionen und Platten von kieseligem Kalkstein, luckigem Dolomit und Gyps. Unter- geordnet sind : 1. Grauer Sandstein mit Keuperpflanzen (Imberg, Thannberg, Weissenbaeh). 2. Schwarze, plattige Kalksteine, flasrig, auf den Schichtflächen narbig vertieft, mit fettglänzendem Thone überzogen (Guttensteiner Kalk). 3. Blendend weisser und röthlicher Kalkstein mit Monotis salinaria u. s. w. (Hallstätter Kalk) ist hier undeutlich entwickelt; jedoch dürften die weissen Kalk- steine oberhalb Petneu. die dichten, flasrigen, weissen, röthlichen und grünlichen Beiträge zur geognostischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 37 Kalksteine, welche zwischen Alpenschiefer und Dolomit an vielen Orten (Pahn- wand, Genschelalp, Bielsau, Fallbach, Rettenschwang) Vorkommen, diese Schich- ten vertreten. III. Unter dem unteren Alpenschiefer liegt an der Südgränze Verrucano, an der Nordgränze fehlt derselbe mit Ausnahme eines einzigen , ausser allem regelmässigen Schiehtenverbande stehenden Felsens hei Hindelang. Ueber demselben folgt der untere Dolomit, ein schmutzig-graues oder weissliches, dünngeschichtetes Gestein mit Zwischenlagen von reineren Kalk- steinen zwischen den Dolomitbänken. Im Algäu, West -Tirol und Vorarlberg bis jetzt ohne Versteinerungen , lässt derselbe, obwohl über entschiedenen Keuper- schichten gelagert, eine Formationsbestimmung nicht zu. Meine neuesten Unter- suchungen bei Seefeld, Garmisch und im Oelgraben bei Vorderries setzen ausser allen Zweifel, dass die Asphaltschiefer mit ihren Rassischen Fischresten mitten in diesem unteren Dolomit liegen, dass demnach dieser Dolomit selbst als unterste Etage des Alpenlias zu betrachten ist. IV. Auf diesem Rassischen Dolomit Regen unmittelbar die weichen, thonigen, kalkigen und mergeligen Schichten, welche durch zahlreiche Versteinerungen leicht kenntlich sind; ihre vorzüglichsten und häufigsten Versteinerungen sind in Vorarlberg Gervillia inflata, Nncala complanata, Avicala speciosa und Cardium austriacum. Stellenweise fügen sich zwischen Dolomit und diese G ervi 11 ien- schicht e, jedoch noch letztererangehörig, einige Bänke eines dünnschichtigen schwarzen, zum Theile oolithischen Kalksteines, dessen Aehnlichkeit mit gewissen Schichten des höher Regenden Dachsteinkalkes zu der irrigen Ansicht Veran- lassung gegeben haben mag, dass die Gervillienschichten über dem Dachstein- kalke lagern. V. Die Dachsteinkalke, bestimmt bezeichnet durch Megalodus triqne- ter, bestehen aus blaugrauen, schwärzlichen, dichten oder oolithischen, dickban- kigen, häufig weissadrigen, oder aus gelblich-grauen, hellfarbigen, weiss punctir- ten Kalksteinen; erstere besonders reich an Lithodendron-Arten. Sie folgen un- mittelbar auf die Gervillienschiehte. Dunkelgraue Kalkschichten mit Spirif er und - natus, Modiola Scliafhäutli, Terebratula cornuta, Rhynchonella fissicostuta sind noch den Gervillienschichten beizuzählen, weil mit diesen Conchylien auch noch Gervillia inflata zusammen vorkommt. VI. Unterer Dolomit, Gervillienschichten und Dachsteinkalk sind dem alpini- schen Gebirgssystem eigentlnimliche Gebirgsglieder ; zwischen Keuper und Lias gestellt, neigen sie sich entschieden dem letzteren mehr zu; sie sind im System zwischen Keuper und Lias als untere Glieder des letzteren unter dem unteren Lias der ausseralpinischen Entwickelung einzureihen. VII. Dem Dachsteinkalke unmittelbar aufgelagert sind die meist rothgefärbten, doch auch in grauer Färbung vorkommenden Adnether Marmore mit Ammo- nites Conybeari, A. hcterophyllus , A. fimbriatus , Orthoceras und Belemniten. Mit ihnen erreichen wir die erste Schichte, welche sich mit dem ausseralpinen Lias vergleichen lässt, jedoch ohne strenge Parallele mit dessen Unterabtheilungen. 38 C. W. Gümbel. VIII. Die auf dem Adnether Kalk gleichförmig gelagerte, überaus mächtige Zone schiefriger Gesteine, Algäuschiefer, entspricht ebenfalls dem Lias ohne strengen Parallelismus mit dessen Unterabtheilungen. Die obere Gränze gegen den Jura ist noch nicht sicher festgestellt. Dem Algäuschiefer gehören die (Ammergauer) Wetzsteinschichten an, Mio sie hei Vils in Tirol Vorkommen; ihr innigster Verband mit Schiefern, welche Ammonites radians, Amm. amaltheus enthalten, spricht für ihre liassische Natur. In Vorarlberg und Algäu scheinen sie durch splittrige, selten kalkige, rothc Hornsteinlager inmitten der Algäuschiefer vertreten zu sein. IX. Entschieden tritt die jurassische Natur erst in den dem Algäuschiefer aufliegenden weissen oder röthlich weissen dichten Kalke — Vilser Kalk — mit Terebrntuln aseia, T. prda, T. anliplceta, Rhynchonella Hoerncsi, Lifhodeudron und Apiocrinus und in den dunkelfarbigen Kalken von Au hervor; die letzten ge- hören dem braunen Jura, die ersten dem weissen an und sind in der Regel mit Dolomit verbunden. Der Dolomit, welcher an den Gränzbergen entschieden dem Algäuschiefer aufliegt, vertritt diese jurassische Bildung ohne Entwickelung des weissen Kalkes; es gibt also eine zweite obere Dolomitlage. Ob der zwischen dem Algäuschiefer und dem Vilser Kalke bei Reutte ent- wickelte dunkle, dünnschiefrige, zum Theil oolithische Kalkstein, theilweise er- füllt mit kleinen Crinoidenresten , und ein grauer weicher Thon mit Concretionen von Mergeln, dem braunen Jura angehöre, kann nur durch noch aufzufindende Versteinerungen sicher bestimmt werden. X. Die der Kreideformation zugehörigen Schichten sind in Vorarlberg (und Algäu) ganz genau so entwickelt und gegliedert , wie westlich vom Rhein in der Schweiz, nämlich: 1. Neocomien ausgezeichnet durch seine dunkle Färbung, sehr mächtig; 2. Urgonien oder Caprotinen kalk bildet eine IS — 30 Fuss mächtige Kalkbank, theils dunkel, doch heller als der Neocomien, grösstentheils sehr licht, weiss gefärbt, theils dicht, glasartig zerspringend in Karrenfelder auswitternd, theils oolithisch. Die weissen, zum Theil oolithischen Kalksteine, in welchen Herr Conservator Schafhäutl seine Kalkthierchen entdeckte und dem zufolge als weissen Jurakalk bestimmte und auf seiner Karte als solchen angibt, sind durch ganz Vorarlberg und Algäu in der That nichts anders als Caprotinenkalk. 3. Gal t , entwickelt in Formeines quarzigen, schmutzig-gelbweissen und eines glauconitischen , oft sehr dichten, grünsteinähnlichen Sandsteines von 10 — 23 Fuss Mächtigkeit ohne Mergel. 4. Sewerien — Sewerkalk und Inoceramenschichten, gebildet theils durch 3 — 13 Fuss mächtige sehr dichte, flasrig-wulstige, weisse und rothe Kalksteine, theils durch sehr mächtige aschgraue Schieferthone und Mergelbänke voll Inoceramen. 3. Grünsand und schwarzgrauer Thon mit Exogyra columba ; Cenomanien. XI. Die deutliche Lagerung des Sewerkalks mit den ihn begleitenden Ino- ceramenschichten zwischen Galt und Grünsandstein mit Exogyra columba lässt Beiträge zur geoguos tischen Kenntniss von Vorarlberg und dem nordwestlichen Tirol. 39 diese Bildung als eia selbsständiges Glied zwischen Galt und Cenomanien betrach- ten, welchem die Bezeichnung Sewerien zukommen dürfte. Ueber dem oberen Grünsand der Alpen folgen schwarze Thonmergel und die Nummulitenbildung und auf diese die echte Flyschformation. Die vollständige ausgedehnte und grossartige Entwickelung der Kreide, der Nummulitenbildung und des Flysches in Vorarlberg lässt keinen Zweifel darüber bestehen, dass die Ammergauer Wetzsteinschichten keinem Gliede dieser Formationen angehören, noch darüber, dass der in Flysch vorkommende sogenannte Reiseisberger Sand- stein nicht eine Neocomienbildung sei. II. Die Braunkohlen - Gebilde bei Rottenmann, Judendorf und St. Oswald und die Sehotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur in Steiermark. Von Dr. Friedrich Rolle. (Als vierte und fünfte Abtheilung der Abhandluitg im o. Jahrgange, Seite 322 des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt.) Zur Veröffentlichung mitgethcilt von der Direction des geognostisch- montanistischen Vereines für Steiermark. 1. Die Braunkohlen-tiebilde bei Rottemnann, Judendorf und St. Oswald. Die brauukohlenfiihrende Tertiärbildung beschränkt sich auf einige wenige sehr vereinzelte Vorkommen, die theils in Niederungen auftreten, theils in ziem- licher Höhe über den Thalsohlen am Abhange des älteren Gebirges angelagert ge- funden werden. Es können Absätze alter, von einander gesonderter Süsswasser- becken sein. Doch dürfte die Annahme eines Zusammenhanges mit einem der offenen Meere der Tertiärperiode mehr für sich haben. Zudem überschreitet ihre Meeres- höhe nicht jene Gränze, welche v. Morlot dem in die Niederungen der Ostalpen hereinreichenden Miocen-Meerc setzt, von dem er die isolirten Tertiärablagerun- gen in den Alpenthälern herleitete. Sie hält sich nämlich zwischen 2800 und 3300 Wiener Fuss. Was das Alter dieser Tertiärbildungen betrifft, so liegen keine weiteren orga- nischen Reste ausser Braunkohlen daraus vor, indessen ist es dennoch so gut wie gewiss, dass sie mit der Kohlenbildung von Fohnsdorf (Judenburger Becken) ziemlich gleichzeitig sind; diese letztere Bildung aber ist ihren Pflanzenresten nach seit geraumer Zeit als mitteltertiär (gleichzeitig mit Leoben, mit Biiin in Böhmen u. s. w.) erkannt. Dasselbe ergeben auch die Fohnsdorfer Schalthierreste. Es ruht auf dem Kohlenilötz eine versteinerungsreiche Kalk- oder Mergelbank, die ausser einigen unbestimmbaren Schneckenresten (vielleicht Nerita oder Pa- ludina s/j.) noch zahllose dicht gedrängte Mengen einer für die oberen Lagen des Wiener Tegels bezeichnenden Süsswassermuschel, der Congeria triangularis Partsch , umschliesst. ln Morlot's Beschreibung der Fohnsdorfer Kohlenlager- 40 Dr. Friedrich Rolle statte (Erläut. zur geol. bearb. VIII. Section, Wien 1848, Seile 31) findet man diese Muschel als Mytilus-Art aufgeführt; ich sammelte im Sommer 1853 einige bestimmbare Exemplare, welche dann Herr Dr. Hörn es auf den ersten Blick als die im Wiener Becken ziemlich häufige Congeria triangularis P. erkannte. Braunkohlen kommen in den von mir im Gebiete der Karte Nr. VII beob- achteten Tertiärpartien mehrmal vor, so zu Judendorf bei Neumarkt, in der Ge- meinde Rinnegg und zu Rottenmann nördlich von Murau, dann zwischen St. Oswald und Unterzeyring. Bergmännische Versuchsarbeiten haben an den drei genannten Puncten schon stattgefunden, ohne iudess bis jetzt noch zu einem lohnenden Er- gebnisse geführt zu haben. Man traf die Kohle immer nur in grösseren oder kleineren Putzen und Trümmern. Bei der grossen Bedeutung, welche in dieser Gegend ein aushaltendes, bauwürdiges Kohlenflötz haben würde, wird man wohl noch weiterhin mit Versuchen fortfahren. Als das zu einer etwaigen künftigen Unternehmung am meisten noch zu empfehlende der erwähnten Vorkommen dürfte jenes an der Pöls unweit von St. Oswald zu bezeichnen sein, wogegen Rinn - egg und Judendorf mir kaum Aussichten auf Erschürfung eines bauwürdigen Lagers zu bieten scheinen. Ich beginne mit der Tertiärpartie von Rinnegg und Rottenmann, welche die beträchtlichste ist und durch die Art ihres Vorkommens und den natürlichen Auf- schluss schon etwas mehr allgemeines Interesse bietet. Figur 1. Tertiärablagerung im Rottenmanner Thale. N. F. Feislrilz. B. Bayerdorf. S. Schöder. R. Rottenmann. T. Tratten. K. Kulm-Hammer. SW. Schöderwiukel. M. Moti (Bauer). H. Hanselthom'a (Bauer). Ms. Moser (Bauer). Seli. Schitter (Bauer). W. Waldhauer. Gm. Fr. Gemeinde Freiberg. Gm. R. Gemeinde Rinnegg. Fr. Freieneck (Berg). K. Katschbach. R. Ranten-Bach. — | Krystallinisches und Uebergangs- schiefergebirge. Tertiär-Bildung. Diluvium und Alluvium. □ Ein merkwürdiges Querthal , von Nord-Nordost in Süd-Südwest ziehend, von etwa einer halben Stunde Längenausdehnung, verbindet die beiden von der Hauptalpenkette zur Mur hinabziehenden bedeutenderen Thäler, das der Ranten Braunkohlengebilde bei Rottenmann u. s. w. 41 und das der Katsch, in einer auffallenden Weise mit einander. Dieses kleine Querthal kann kein Auswaschungsthal sein. Von keiner Seite her sieht man von den Höhen herab ein Thal einmünden, dessen Gewässer eine derartige Aus- waschung hätten erzeugen können. Es wird also eine ursprüngliche Thalbildung sein, die denselben Ursachen ihre Entstehung dankt, welche auch die Schichten aufrichteten und die Massen des Gebirges aufthürmten, und zwar am wahrschein- lichsten ein Spaltenthal. Des muthmasslichen Zusammenhanges desselben mit dem Abschneiden der Uebergangsschiefer an den krystallinisehen Schiefern zwischen Tratten und Luzmannsdorf wurde schon früher gedacht. In dem beschriebenen kleinen Querthale findet sich nun eine ziemlich ansehu- Tertiärablagerung und zwar zum Theile in der Thalsohle etwas nördlich von dem Dorfe Rottenmann, zum Theile auf dem westlichen Abhange in der Gemeinde Freiberg, der Hauptpartie nach aber auf dem Ostgehänge des Thaies, zur Ge- meinde Rinnegg gehörig. Es sind bräunlichgraue conglomerirte Sand- und Trümmeranhäufungen von nur sehr geringer Festigkeit und meist undeutlich geschichtet, bald mehr eine molassenartige lockere Sandthonmasse, bald ein etwas festeres, rauhes, grobes Conglomerat, aus Trümmern der zunächst an- stehenden Gebirgsarten zusammengesetzt, also dem Conglomerate zur Seite zu stellen, welches zu Fohnsdorf das Liegende der Kohle bildet. Dieses conglome- ratische Gestein wird an einigen Stellen von unregelmässigen Trümmern und Schnüren von Kohle mehrfach durchzogen. Es ist eine dichte flachmuschelig bre- chende, schwarze glänzende Braunkohle, die der Fohnsdorfer sehr ähnlich ist. Sie bildet kleinere und grössere Putzen und Trümmer, bald nur zollstark, bald auch stellenweise gegen einen Fuss dick anschwellend und plötzlich wieder sich verschmälernd, immer ohne festes Anhalten. Man hat seit geraumer Zeit schon gehofft, einmal ein regelmässig entwickeltes Kohlenflötz erschürfen zu können, und betrieb noch im Jahre 1853 Versuchsarbeiten; indessen ist bei dem regellosen Kohlen-Vorkommen der Natur des dieselbe beherbergenden Ge- steins und dem Fehlen von geschichtetem Schieferthon kaum auf Erfolg zu rechnen. Die Hauptpartie des fraglichen Tertiärgebildes ist, wie es scheint, eine muldenförmige Einlagerung in eine breite und flache Bucht, welche die Schie- ferhöhen von Rinnegg auf der Ostseite des Thaies bilden. Sie steigt hier zu einer Höhe von ungefähr 600 — 650 Wiener Fuss über die Rottenmanner Thal- sohle an und bildet oben eine flachwellige Ebene, welche gegen die höheren Kalk- und Schieferberge in Terrassenform abstösst und in deren Abhang sich vom Schitter und Moser und vom Hanselthoma her in Westen hinab rasch, jähe und alsbald fast unwegsame Wasserrisse eintiefen. In dieser östlichen Partie be- finden sich die Schürfungen auf Kohle. Geringere Partien des Gebildes erhielten sich auf der Westseite des Thaies. — Die Landstrasse zwischen Rottenmann und Schöder durchschneidet eine sanfte Vorhöhe des Freiberges. Hierdurch erhält man eine kleine Entblössung des Bodens. Es zeigt sich beiderseits des Weges grobes schlecht geschichtetes, K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 42 Dr. Friedrich Rolle. lockeres Conglomerat von bräunlichgrauer Färbung, starke Gesteinstücke von Glimmerschiefer und Uebergangsschiefer und Gerolle von Quarz umschliessend. — Eine dritte isolirt auf dem Schiefergebirge ruhende Partie der tertiären Masse, und diessmal wieder in ziemlicher Höhe über der Thalsohle, entblösst der von Schöder zum Moti (Bauer), Gemeinde Freiberg, führende Weg. Es zeigt sich erst grober rauher conglomerirter Schutt, später etwas höher am Abhange mehr ein lockerer thoniger Sandschiefer. Die Mächtigkeit ist gering. — Bei Weganlagen u. s. w. wird man wohl in dieser Gegend noch mehr solche verein- zelte Partien von Tertiärgebilden vorfinden. Was die Lagerung betrifft , so ist sie an allengenannten Puncten ziemlich undeutlich. Horizontal liegt keine der Schichten. Im Ganzen scheinen sie von den beiden Abhängen gegen das Thal einzufallen. Ehedem mag die Tertiärablagerung der Gegend eine weit ausgedehntere gewesen sein, als es die isolirten Ueberbleibsel derselben andeuten. Es ist selbst anzunehmen, dass gerade die geschützte Lage in dem von der vorherr- schenden Stromrichtung der Gewässer in der Diluvialepoche und in der Jctztwelt ganz unabhängigen Verbindungsthale es besonders war, welche jene isolirten Partien uns erhielt. Eine geringe, auf einer Karte nicht wohl verzeichenbare Andeutung einer Tertiärschicht ergab sich am linken Gehänge des Katschgrabens bei St. Peter an der einen Seite der Mündung einer der kleinen Schluchten, welche den Abhang der Glimmerschieferhöhen durchfurchen. Es ist eine dunkelziegelrothe eisenschüssige lehmige Masse von geringer Mächtigkeit, kaum zwei Fuss stark. Man heisst es „an der rothen Erde“ und benutzt die Masse zum Anstreichen. — Eine eben solche rotlie eisenschüssige Schicht findet sich nun auch in dem Conglomerate , welches zu Fohnsdorf das Liegende der Braunkohle bildet. Vielleicht hat man also hier eine Andeutung davon, dass die Tertiärbildung des Rottenmanner Querthaies ehedem auch im Katschthale vorhanden war, aber hier, wo die Abnagung stärker gewesen, allmälig bis auf kleine Ueberbleibsel von den fliessenden Wassern wieder weggeführt wurde. Diess würde dann zur Morl ot’schen Theorie gut passen. Tertiärschichten von Judendorf. — An den Abfällen der Anhöhen, welche das Neumarkter Thalbecken umgeben, zeigen sich an einigen Puncten Anden! ungen einer kohlenführenden Tertiärablagerung, von welcher der grösste Theil zur Zeit der grossen Schotterablagerung von den Gewässern wegge- schwemmt worden sein, ein anderer aber wohl noch unter Schotter und Lehm bedeckt liegen mag. Das Hauptvorkommen ist zu Judendorf im Südosten von Neumarkt, wo man am Abhange einer flachen breiten, von Nordwest in Südost ziehenden, dem heutigen Laufe der GeAvässer entfremdeten Thalmulde eine auf Schiefer und Dolomit aufgelagerte kohlenführende Tertiärpartie findet. Der natürliche Aufschluss ist sehr dürftig, was um so mehr zu bedauern ist, als gerade in einer solchen Lage ein Tertiärgebilde grösseres Interesse Braunkohlengebilde bei Rotteninann u. s. w. 43 gewinnen muss. Die oberste Bodendecke an dieser Kohlen-Localität ist zum Theil ein bildsamer, grauer, feinsandiger Lehm. An anderen Stellen der Thal- mulde liegt grober, zum Theil schwach conglomerirter Schotter; auch wird in den Wiesen weiter im Süden Torf gewonnen. Etwas mehr erfährt man durch eine kleine Bohrarbeit, welche Herr Panfilli (auf dem Schlosse Valden zwischen Neumarkt und Mühlen) in der Hoffnung , eine bauwürdige Kohlenlagerstätte aufschliessen zu können , vor einigen Jahren veranstaltet hat. Dieser Versuch wies ein geringes Vorkommen von Kohle nach, das ältere feste Gebirge aber ward nicht erreicht. Die Kohle ist ein Lignit, auf dem Längsbruche holzartig, auf dem Querbruche aber dicht, glasartig und muschlig brechend. Nach Herrn Panfilli’s mündlicher Mittheilung ergab dessen Untersuchung folgende Lagerung. Zu oberst fanden sich Lehm und Schotter, dann darunter in vier Fuss Tiefe die Kohle. Sie ist nur 7 — 8 Zoll mächtig und bildet Putzen, welche bald wieder ausgehen. Unter derselben liegt zwei Fuss stark ein feiner und bildsamer bläulicher Thon, und unter diesem dann ein bläulicher Sand, der mächtig zu sein scheint, wenigstens 10 — 12 Fuss stark; er ward nicht durch- sunken. Diese erste, nicht bis zum Grundgebirge geführte Schürfung ist noch nicht ganz entscheidend; es wäre immer noch möglich, dass hier oder an einem anderen Puncte der Niederung — etwa zwischen Judendorf, Kalsdorf und dem Doppelhof — sich beim Nachgraben ein ergiebigeres Kohlenvorkommen auffinden liesse; indessen ist diese Wahrscheinlichkeit eine sehr geringe. Zwischen St. Georgen und Neumarkt hat man auf eine gute Strecke hin am Abhange eine Entblössung von einem ocherig- gelblichen, glimmerführenden, scharfkörnigen Quarzsande, wie er in jüngeren Schotterablagerungen so leicht nicht vorzukommen pflegt. Er wird wohl Tertiär sein, die Mächtigkeit mag einige Klafter betragen. Tertiärschichten von Zeyring. — Zwischen St. Oswald und der Probstei Zeyring ist an der Pöls eine nicht unansehnliche, auf Glimmer- schiefer aufgelagerte Tertiärbildung entblösst. Der Fluss windet sich hier in mehreren starken Krümmungen durch die flache, von Schottermassen ausgeebnete Thalsohle und nagt dabei das linke erhöhte Gehänge, an dessen Fuss er dicht hinzieht, stellenweise beträchtlich an. So biegt er sich namentlich von der Probstei an rasch nach Norden um und fliesst eine Strecke weit seinem vorigen Laufe ent- gegen, bis er demnächst in einem spitzen Winkel umwendet und eine langgezogene Schleife bildend wieder nach Süden hinab sich wendet. — Mit der äussersten nördlichen Spitze dieser Schleife entblösst der rasche Fluss eine schroffe, schwer zugängliche Wand von Tertiärgebilden. Es sind theils Schichten von lockerem, grauem Schieferthon, fheils von lockerem, gröblichem Sand. — Dicht über dem Spiegel des Flusses zeigen sich Abfälle von geschichtetem grauen glimmerigen Schieferthon. Etwa 6 oder 7 Klafter höher oben an demselben steilen Gehänge zeigt sich der Sand in einer 63 44 Dr. Friedrich Rolle. einige Klafter hohen Wand. Es ist eine gröbliche, aber ziemlich gleichförmige, lockere, unter der Hand zerbröckelnde Masse. Braunkohlen sollen in dieser Tertiärpartie in mächtigen Mügeln oder Putzen Vorkommen, doch, so viel man hört, ohne alles Anhalten. Die Kohle soll bald zu beträchtlichen Massen von vielen Centnern anschwellen, bald wieder rasch sich auskeilen. So erfuhr ich es von dem Gewerken Herrn F. Neuper zu Zeyring. Die auf dieser Kohle betriebenen bergmännischen Versuche wurden demgemäss bald wieder eingestellt. Sie beschränkten sich auf Stollenbetrieb an jenem Punct, wo die durch die fortwährende Annagung des Flusses gebildete steile Wand Rutschungen erlitten und dabei die Kohlen entblösst hatte. Ungeachtet des bisherigen Übeln Erfolges der Schürfungen möchte nach mei- ner Ansicht bei diesem Vorkommen, welches der in reichster Ausbeute dermalen stehenden Fohnsdorfer Kohlenlagerstätte so nahe liegt, doch immer noch einige Aussicht auf ein gutes Ergebniss vorhanden sein. Denn erstens bin ich sehr zur Vermnthung geneigt, dass die gedachte grosse Unregelmässigkeit des Kohlen- vorkommens weniger einer derartigen ursprünglichen Ablagerung der Kohle ent- spricht, und eher als Folge von Rutschungen der durch den reissenden Lauf der Pöls unterwaschenen Gehänge zu betrachten sei. Zweitens beschränkt sich die Verbreitung der Tertiärpartie nicht bloss auf jene schroffe Anhöhe über der Pöls, sondern es zeigt sich dieselbe auch in der Thalsohle. Der Oswalder Bach frisst sich gegen die Pöls zu ein paar Klafter tief in die jüngeren aufgeschwemmten Schuttmassen ein. In dieser Bachschlucht fand ich gleich unter der Vegetations- decke wieder einen solchen hellgrauen glimmerreichen Schieferthon, wie er an der rutschigen Wand über der Pöls ansteht. Es scheint mir hiernach sicher, dass die Tertiärbildung nicht bloss jenen Abhang bedecke, an dem ihn die Pöls durch ihr starkes Anprallen blosslegt, sondern dass sie auch die Thalsohle ganz oder theilweise bildet, dass sie unterhalb der Lehm- und Schotterdecke, vielleicht selbst über die ganze breite Zeyringer Thal- sohle sich ausdehne, oder dass sie von der Pöls her weiter nach Norden unter der Gerölle-Bedeckung sich in die St. Oswalder Thalmulde hereinziehe. Ich sah mich in der Letzteren mehrfach, indessen vergeblich, nach unmittelbaren Aus- gehenden um; es bedeckt hier alles eine hohe Lehm- und Schotterlage, oder wo eine Anhöhe daraus hervorragt, ist alles älteres krystallinisches Gebirge. Das Lagerungsverhalten der Fohnsdorfer Kohlenbildung ist hier im Auge zu behalten. Ich verdanke der gütigen Mittheilung des Herrn k. k. Bergverwal- ters K. Spiske einige nähere Nachweise, namentlich in Bezug auf die in den jüngsten Jahren daselbst geführten Bohrarbeiten. Es hat sich bei diesen heraus- gestellt, dass gegen das Innere des Beckens zu — näher der Mur — die das Kohlenflötz bedeckende Schiefermasse immer mächtiger wird, das Kohlenflötz selbst aber in einer immer noch sehr bauwürdigen Mächtigkeit und Güte anhalte. Beachtet man die grosse Abwechslung in der Mächtigkeit desselben an dem der- malen in Abbau stehenden Ausgehenden, den hier fast stets grösseren Fallwinkel der Schichten, endlich die grosse Unregelmässigkeit der Lagerung in dem Frei- Braunkohlengebilde bei Rottenmann u. s. vv. 45 berger Kohlenlager, welches auf der anderen Seite des Beckens dem Fohnsdorfer entspricht, so wird es klar, dass man im Innern des Judenburger Beckens wohl noch einige Aussicht auf Erschürfung bauwürdiger und regelmässig sich ausbrei- tender Kohlenlager haben mag. Dasselbe nehme ich für die Pols an. Ein an dem einen oder dem anderen Ufer der Pols zu betreibender Bohrversuch — am besten vorerst in einer nicht zu weiten Entfernung von den bisherigen Schürfungen am linken Flussufer — möchte glücklichen Falls wohl die Tertiärschichten in noch unverrutschter Lagerung und mit unzertrümmertem Kohlenflötze nachweisen. Zumal in einer so kohlenarmen Gegend, wie in jener der oberen Mur, wo das Fohnsdorfer Werk derzeit noch so gut wie ohne Concurrenz ist, würde ein solcher Bohrversuch gewiss sich verant- worten lassen. Anhang. An mehreren Stellen der Gegend sah ich noch kleine Partien von blaugrauem Lehm, der das Ansehen eines Tegels hat und möglicherweise tertiär sein könnte, wenigstens mit dem graulichgelben Lehm der Schotter-Terrassen des Murthaies, wie er namentlich zwischen Einöd und Sauerbrunn gut entblösst ist, nichts gemein hat. Im Waltersbachgrahen bei Unzmarkt, einige hundert Schritte über dem Dorfe, besteht eine Ziegelei, welche gute Backsteine liefern soll. Das Material ist ein hellblaulichgrauer, magerer, mergeliger, glimmerig-sandiger Lehm. Von Schichtung ist nichts zu bemerken. Ein Bauer hat Kohlen hier gesucht, indessen ist noch nichts gefunden worden. Das Vorkommen in einer schmalen Thalschlucht spricht wenig für tertiäres Alter. Am Einödbad erscheint von der Burg Neudeck an das vordere höchst schmale engschluchtige Thal der Olsa ziemlich erweitert und stellt ein von hohen Schie- ferbergen eingefasstes langgezogenes, ziemlich breites ebenes Thalbecken dar. Den Boden bildet wenigstens auf 1 — 2 Fuss Tiefe ein bläulichgrauer, feinsandig- glimmeriger, ziemlich bildsamer Lehm. Ob er tertiär oder alluvial ist, oder ob etwa in grösserer Tiefe des Thalbeckens tertiäre Schichten liegen, steht dahin. Weiter unterhalb wird das Thal wieder zu einer schmalen, im Schiefer einge- nagten Schlucht und so erreicht man die ansehnliche breite Friesacher Nie- derung. Am linken Gehänge des Görschitz-Grabens zwischen See und Mühlen sah ich unweit der Mündung des Waldbaches auf Kalkstein aufgelagert wieder einen solchen feinen mageren, hellgrauen glimmerig-sandigen Lehm, wie an den beiden vorigen Punclen. Von Schichtung ist auch hier nichts zu bemerken. Herr Pan- filli sah eine eben solche bläulichgraue bildsame Thonmasse auch unweit der Paisch in dem von Greuth nach Neumarkt zu mündenden Graben, und vermuthete eine kohlenführende Tertiärschicht in ihr. Etwas Gewisses ist über keine dieser Lehm-Partien zu bemerken , doch will ihre Lage in tiefen Gräben des heutigen Flussnetzes nicht gut mit der Annahme tertiärer Bildung stimmen. Was endlich jene Gerölle-Ablagerungen in den höher ansteigenden Thälern des Gebirges und an dessen Gehängen betrifft , welche durch die abgerundete. 46 Dr. Friedrich Rolle. flachhügelige Beschaffenheit ihrer Oberfläche von der ebenen, scharf gezeichne- ten Terrassenform des Diluvial-Schotters sich unterscheiden, und welche nament- lich im Ennsthale von Herrn D. Stur als „tertiäre Gerolle“ beschrieben worden sind, so wird man sie im nächstfolgenden Abschnitte erörtert finden. Mit kohlenführenden Tertiärschichten haben sie nichts gemein. 2. Die Schotterablagerungcn (Diluvium uud älteres Alluvium) im Gebiete der oberen Mur. Ablagerungen von Schotter, bald grobe, schichtungslose Geröllanhäufungen darstellend, bald aus feinerem, mit Lagen von gröberen Gerollen wechselnden Sande bestehend, spielen nach Ausdehnung, Einfluss auf dieLandesconfiguration und geognostischen Charaktere eine wichtige Rolle in der ganzen oberen Murgegend. Sie erscheinen theils in der Sohle des Hauptthaies in Terrassen von verhältniss- mässig grosser Ausdehnung dem Saume des begi’änzenden Gebirges entlang sich hinziehend und dessen Buchten erfüllend, theils erscheinen sie über die vori- gen ansteigend, an den Mündungen der grossen zur Mur verlaufenden Alpengräben oder auch wohl kleinerer Gebirgschluchten als sogenannte Schuttkegel oder Schutthalden, gleichsam wie hervorgequollen, theils endlich bedecken sie Hoch- ebenen, mehr oder minder das Bett der heutigen Gewässer der Gegend über- ragend. Den einzelnen Ablagerungen kommt offenbar ein unter sich sehr verschie- denes Alter zu. Manche mögen in die Tertiärepoche zurückreichen, was wegen Mangel an Fossilien wohl schwer wird nachzuweisen; andere reichen mehr oder minder nachweisbar in die recente Epoche herein. Einige merkwürdige Verhältnisse im Thalsysteme dieses Theiles von Ober- steier treten noch hinzu und tragen bei, dem Gegenstände ein grösseres Interesse zu ertheilen, als sich sonst an einen einfachen fossilfreien Schotter zu knüpfen pflegt. Ich sprach meine Ansichten darüber in meinem vorläufigen Berichte über die Aufnahme des Sommers 1853 im „dritten Berichte des geognostisch-monta- nistischen Vereines für Steiermark, Gratz 1854“ und eben so im Berichte über die Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 22. November 1853 (Jahr- buch, 4. Jahrgang 1853, 4. Heft, S. 848) bereits in Kürze aus, zog es indessen vor, mit der Veröffentlichung des Ausführlicheren noch die Ergebnisse der Auf- nahme des Sommers 1854 abzuwarten. Seitdem sah ich die Schotterablagerungen der Mur von Gratz an abwärts und die der Drau und beging den von bedeutenden Wildgräben durchfurchten Gebirgstock der Kohralpe. Hier fehlt den Seiten- thälern, seien sie auch noch so ansehnlich, ein terrassenbildender Schotter fast ganz und gar, ein auffallender Gegensatz zu den an der oberen Mur zu beob- achtenden Verhältnissen. Meine Ansichten consolidirten sich während dieser zweiten Sommerreise in Mehrerem , änderten sich in Anderem und nunmehr zögere ich nicht weiter mit der Veröffentlichung meiner speciellen Ausarbeitung des Gegenstandes. Das Murthal von Predlitz bis Unzmarkt. Die Mur durchströmt das begangene Terrain, Section 7 der G. Q. St. Karte, fast der Mitte nach in einem Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur, 47 aus der Combination zweier Thalrichtungen resultirenden und vorherrschend west- östlich ziehenden Längenthale, aber in einer wiederholten Abwechslung von Ausweitungen und Verengungen und in zahlreichen, oft ziemlich raschen Krüm- mungen, bald in einem engen Bette mit starker Strömung zwischen den Bergen sich durchdrängend, bald wieder, besonders wo die grossen Alpenquerthäler einmünden, ein geräumiges, ebenes Thal bewässernd. Der Lauf des Flusses ist fast allenthalben schnell und reissend, im Frühjahre bei rasch eintretendem Thauwetter oder bei bedeutenden Regengüssen schwillt er oft zu einer furcht- baren, verheerenden Fluth an. Eine Menge kleiner Zuflüsse treten von den Seiten, bald aus breiten offenen Gräben, bald auch mit viel stärkerem Gefälle aus wild eingerissenen felsigen Schluchten hervor ins Hauptthal. Von ihnen sind es namentlich die von beträchtlicheren Partien des Hochgebirges genährten, welche bei heftigen Regengüssen oder raschem Wegschmelzen des Schnees mächtig anschwellen und grosse Massen von Schutt, Gerollen und Felsblöcken hinabführen, ein Vorgang, der in noch grösserem Maassstahe in der unserer heutigen zunächst vorausgegangenen Epoche stattgefunden haben mag. Das Bett des Flusses ist in den Thalengen und hie und da auch in den Thalweiten felsig, und hier hat man besonders Sorge getragen, die Brücken anzulegen, so an einigen Stellen bei Murau (z. B. am Koglhof). Auf den grössten Strecken des Laufes aber sieht man beiderseits bis zum Wasser- spiegel hinab nur Schutt- und Geröllmassen und hat anzunehmen, dass hier auch die tiefste Stelle des Strombettes die untere Felsgrundlage noch nicht berührt. Die Schottermassen, oft viele Klafter mächtig, breiten sich dann namentlich in den heckenartigen Thalerweiterungen aus, welche durch sie zu breiten regelmässigen Ebenen ausgeglichen werden. Der Strom hat sich dann in dieselben gewöhnlich wieder ein tieferes, von steilen Schotterabfällen eingefasstes Bett eingefressen, so dass er beiderseits von Terrassen mit correspondirendem Niveau begleitet erscheint, welche bis zu zwei und gegen drei tausend Fuss Meereshöhe und ober- halb der steierischen Gränze noch höher mit dem Flussthale ansteigen, in ihrer relativen Höhe über demselben aber sich in der Gränze von hundert oder stellen- weise einigen hundert Fuss erhalten. Die Mur, gleich den meisten übrigen Alpenflüssen, muss also in einer vor- geschichtlichen Epoche jedenfalls eine Zeitlang eine viel grössere Breiten-Aus- dehnung, eine viel grössere Wassermenge und dabei eine verhältnissmässig geringere Stromkraft als jetzt gehabt haben. Herr A. v. Morlot hat wiederholt diese Verhältnisse dargestellt und eine Erklärung der Erscheinungen durch- geführt. Nach seiner Deutung entstanden die Geröllansammlungen hauptsäch- lich durch rasche plötzliche Fluthen in seitlichen Wildgräben von grossem Zuflussgebiet und sind in den Hauptthälern nur je nach der Bedeutung solcher einmündenden Seitengräben entwickelt, wobei nach Morlot die Meereshöhe der Gegend ohne Einfluss ist. Er nimmt aber auch ausserdem noch einen höheren Wasserstand in den Hauptthälern und an den Meeresküsten an. Die Gestaltung des Gebirges und das Flussnetz sei sonst im Wesentlichen ganz 48 Dr. Friedrich Rolle. wie heutzutage gewesen, die Regenmenge aber bedeutender, das Klima nass- kalt und die Gebirge wahrscheinlich ohne Waldbekleidung. — In der Haupt- sache kann ich Herrn v. Morlot’s Ansichten nur beistimmen, doch bleibt zur Zeit auch noch Mancherlei im Dunkeln, was eine Deutung verlangt, z. B. die oben gedachter Verhältnisse an der Kohralpe (Mittelsteiermark). Namentlich fragt es sich dann, ob nicht in der oberen Murgegend Steier- marks Schuttmassen in Thälern des Hochgebirges durch ehemalige , heutzutage nicht mehr bestehende Gletscher abgelagert worden sind, oder nicht. Es ist schwer, darüber bestimmt abzusprechen. Die Annahme einer zur Diluvialzeit grösseren Ausdehnung der heutigen Gletscher, und wohl auch des Vorhandenseins solcher an einzelnen, dazu günstig gelegenen Puncten des Gebirges, wo deren jetzt nicht mehr gefunden werden, kann trotz aller jener Uebertreibungen, welche diese Hypothesen vielfach erfahren, doch noch als allgemein verbreitet gelten. Einzelne Beobachter haben denn auch in unserer krystallinischen Centralkette, und zwar sowohl am südlichen als nördlichen Abhange derselben, an Stellen, wo jetzt durchaus keine Gletscher mehr sind, Spuren von einem früheren Bestehen solcher gefunden. So sah namentlich auch in der unmittelbar nördlich angrän- zenden Gegend am Abfall der Centralkette zum Ennsthale Herr D. Stur an eini- gen Stellen alte Moränen, unter anderem eine im Waschbach westlich von Don- nersbachwald, eine andere in der Walchern (D. Stur, die geologische Beschaf- fenheit des Ennsthaies, Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt 1853, 3. Heft, Seite 461). Herr Prof. Simony sah am Radstädter Tauern , und zwar am Südabhange desselben, Spuren vom ehemaligen Dasein eines Gletschers in abgeschliffenen Felspartien, sogenannten Riesentöpfen und Karren bestehend, welche ihm über den fraglichen Gegenstand gar keinen Zweifel Hessen (H ai d i n g er's Berichte, VII, S. 135). Mir ist während meiner Aufnahme im Sommer 1853 von solchen Spu- ren alter Gletscher nichts aufgefallen, auch Herr v. Morlot hat in der östlich angränzenden Gegend (Judenburg und Leoben) nichts derartiges finden können. Indessen könnte vielleicht aus theoretischen Gründen für unsere Centralkette doch wirklich eine solche grössere Rolle der Gletscher in der Diluvialepoche an- genommen werden. Die bedeutende Entwickelung der Schottermassen in Ober- Steiermark, namentlich gegenüber dem so sehr abweichenden Verhältnisse der Gebirge von Gratz, Voitsberg, Landsberg, Schwanberg u. s. w., deutet darauf hin; denn warum sollten die Wildgräben im mittleren Theile Steiermarks sonst der Schotterablagerungen so ganz entbehren? die Kohralpe hat doch auch auf 6 — 8 Stunden hin ein Gebirge von 4, 5 und 6000 Fuss Meereshöhe und darin mächtige Gräben, die auf 2 — 3 Stunden hin mit einem Gefälle von 2 — 3000 Fuss und mehr in das niedere Tertiärland sich senken. Was anderes als das Fehlen solcher Kälte-Quellen, wie es die Gletscher für ihre Umgebungen sind, konnte es sein, was in und vor den Gräben der Kohralpe es nicht zur Ablagerung solcher gewaltigen Schottermassen kommen Hess, wie man sie unter gleichen Verhält- nissen an der oberen Mur so allgemein verbreitet sieht? Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 49 Herr v. Merlot nimmt übrigens bekanntlich die Bildung der Schotter- massen innerer Gebirge als jener grossen Entwickelung der Gletscher vorange- gangen aif? Zu demselben Ergebnisse für die entsprechenden Ablagerungen der Vogesen gelangte Herr E. Collomb ( Bulletin de la soc. geol. de France. II. Serie, tome Ylieme, Paris 1849 J. Anders die Herren Gebrüder Sch lagint- weit. Sie sprechen in ihrer Beschreibung der diluvialen Geröllmassen , welche auf der bayerischen Nordseite der Alpen so mächtig entwickelt sind, mit Entschieden- heit vom Vorkommen erratischer Blöcke in den Schottermassen des Diluviums nicht bloss auf deren Oberfläche, sondern in ihrer ganzen Mächtigkeit; sie neh- men die Art des Transportes der Gerolle und der erratischen Blöcke und die Zeit der Ablagerung beider als durchaus gleich an (Sch 1 agin t \ve i t. Neue Unter- suchungen über die physicalische Geographie und die Geologie der Alpen, Leipzig 1854, Seite 543). Gehen wir nun wieder zu deu an der oberen Mur zu beobachtenden Ver- hältnissen über. Die Mur erreicht Steiermark zwischen Kandelbruck und Predlitz in einer Meereshöhe von beiläufig 2800 oder 2900 Fuss und hat von da bis Judenburg ein Gefälle von 500 bis 600 Fuss, Sie fliesst von Predlitz an eine Strecke weit durch ein ziemlich enges und tiefes Thal, das sich nur bei Stadl, wo von Süden her die Paal sich mit breiter Mündung ergiesst, etwas erweitert. Hie und da, wo das oft dicht zum Fluss vorspringende ältere Gebirge den Raum dazu lässt, namentlich aber in der breiten deltaförmigen Paal - Mündung, legen sich Schotterpartien von nicht sonderlicher Stärke an. — Die Seitengräben führen ebenfalls wenig Schotter. Der bei Predlitz durch die merkwürdige spaltenähnliche Enge des sogenannten hohen Steg’s zur Mur hervortretende Turracher Graben zeigt hie und da etwas Schotter. Eine mächtige Terrasse aber, welche mit hohem, steilem Abfall über die Thalsohle ansteigt, zeigt sich oberhalb Turraeh im Werchzirmthale in mehr als 4000 Fuss Meereshöhe. Diese Schotterpartie zieht sich thalabwärts bis zur Verbindung des Werchzirmgrabens mit dem Gaiseck- und dem Steinbachgraben bei Turraeh; sie ist hauptsächlich nur noch auf der linken Thalseite erhalten. Zwischen Stadl und St. Ruprecht ist das Murthal ziemlich breit; die Mur fliesst zumeist an der Südseite dicht am Fusse hoher Glimmerschieferberge hin; auf der Nordseite begleitet sie auf dieser Strecke ein langer Schotter- streifen, der bis unter St. Ruprecht anhält. Zwischen St. Ruprecht und Bodendorf hat man eine ausgezeichnete Thal- enge. Die Berge steigen beiderseits so hoch und steil an, als oh der Fluss hier einen das Thal durchsetzenden Damm, wie es Herr Boue *) von dieser Stelle annimmt, förmlich durchbrochen habe. — Bei Lutzmannsdorf, weniges oberhalb von St. Georgen, wo die Mur aus dem Gebiete des Glimmerschiefers ') A. Boue. Apercu sur la Constitution geologi(/ue des provmces illyriennes (1833). K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 7 50 Dr. Friedrich Rolle. in das des leichter ausspülbaren Uebergangschiefers eintritt, ölVnet sich das Thal bald zu einer breiten, von Schotter erfüllten Niederung, durch welche der Fluss in wiederholten Krümmungen sich durchwindet. Diese breitere Thalstrecke hält bis nahe oberhalb Murau an, wo der Fluss wieder durch eine felsige Enge durchtreten muss. Sie zeigt eine schwach wellenförmige Biegung und zwar eine andere als die, welche das Bett der Mur einhält. Beide Curven durchkreuzen sich mehrmals; es drängt sich der Fluss, wo er nach Norden sich wendet, zweimal dicht an die nach Süden vorspringenden Vorhöhen des älteren Gebirges, so zwischen St. Georgen und Kaindorf und zwischen Kaindorf und dem Olach- Bauer. Auf dem südlichen Ufer ist es ähnlich. Hier brandet die Mur gerade da in Süden an, wo das südliche Ufer mit einem felsigen Vorsprunge (zwischen dem Rothhofer und dem Steiner) nach Norden vortritt. Die ganze breite Thal- strecke zwischen Lutzmannsdorf und Murau ist durch Schotter ausgeebnet, in welchem die heutige Stromrinne der Mur eingetieft erscheint. Der Schotter wird dadurch in Terrassen zertheilt, Avelche jene Buchten des älteren Gebirges, in denen sie vor dem Anprall des Flusses gedeckt sind, erfüllen und gegen den Spiegel der Mur meist mit raschen Abfällen von ungefähr 50 Fuss Höhe ab- fallen. Die Hauptmasse desselben gehört der Südseite des Thaies an; drei isolirte Partien correspondiren mit ihr auf der Nordseite. Mit der Ausmündung des Ranten -Grabens zur Mur gleich unterhalb Murau erweitert sieh das Murthal wieder zu einer ziemlich breiten ebenen Fläche, in der der heutige Stromlauf bald nach rechts, bald wieder eine Strecke weit nach links sich wendet Eine Schotterterrasse, die gegen den Murspiegel mit abschüssiger Entblössung auf 40 — 50 oder mehr Fuss sich abdacht, zieht auf der einen wie der anderen Flussseite hin. Bei Triebendorf und Saurau ist das Thal wieder schmäler; eine gewaltige Schutthalde, welche der bei Triebendorf zur Mur mün- dende wilde Graben vor seinem Austritte aus den Bergen aufgethiirmt hat und auf der das Dorf selbst steht, trägt noch bedeutend zur Verengung des Thaies hier bei. Die Mur fliesst in einem Bogen dicht am Fusse dieser aus dem Seitengraben hereinreichenden Schottermasse hin und mag wohl in älterer Zeit von ihr vor- übergehend ganz abgedämmt gewesen sein. Bei Katsch bringt das Einmünden des Katsch-Grabens wieder eine merkliche Erweiterung des Murtlrales mit sich. Sie hält den steilen Abfällen des Kätscher und Puchser Kalkgebirges entlang an, bis bei Scheifling und Niederwölz von Nord- west der Wolzcr und von Südost der Scheiflinger Graben mit breiten Mündungen hinzutreten. Das ältere Gebirge lässt hier einen für die obere Mur ungewöhnlich grossen Raum frei, von dem indessen die gewaltig mächtige Schotterterrasse von Schrattenberg wieder einen grossen Theil einnimmt, worüber weiter unten noch ein Näheres. Von da gegen Unzmarkt in der erst in Nord, dann in Nordost gehenden Strecke ist die Breite des Thaies wieder etwas geringer. Steile Gebirge von festem Glimmer- und Hornblendeschiefer erheben sich beiderseits, und ansehn- liche Schultkegol treten häufig aus den die Abhänge der Höhen zerschlitzenden Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. öl Riesen und Schluchten in das ebene Thal hervor. Die Schraffirung der General- Quartiermeislerstabs- Karte lässt sie erkennen. — Unterhalb Unzmarkt wendet sich das Thal in Ost und verläuft in ziemlicher Breite in die ausgedehnte Ebene des Eichfeldes bei Judenburg, in der das Murthal vorübergehend eine Breite von ein und selbst zwei Stunden erhält. Unterhalb Unzmarkt bei St. Georgen, Einöd ti. s. w. zeigen sich beiderseits der Mur die Schotterterrassen deutlich entwickelt und mächtig. Sie bilden ziem- lich ebene Flächen, welche meist rasch an dem höheren krystallinisehen Gebirge absetzen. Der Feldbau entspricht der Ausdehnung dieser Terrassen; wo sie an die Berge anstossen, pflegt der Wald zu beginnen. Gegen die Mur zu fallen sie in bald grösserer, bald geringerer Entfernung steil ab. Zwischen ihrem Fuss und dem Spiegel der Mur liegen dann noch auf eine bald grössere bald geringere Fläche hin die ganz flachen ebenen Murwiesen, nur wenige Fuss mehr über den gewöhnlichen Spiegel des Flusses erhaben. Die Höhe der Terrassen über diesem Spiegel mag stellenweise wohl SO — 100 Fuss betragen. — Bei Einöd sind die Terrassen gut entblösst. Es sind deutlich geschichtete Schotterabsätze, welche bald aus Lagen grober Rollstücke, bald aus solchen von feineren Geschieben, bald endlich aus solchen von Lehm mit Sand- und Geröll-Einmengungen bestehen. Bei Sauerbrunn sieht man am Gehänge des älteren Gebirges viel gelblichgrauen Lehm, der mehrere Fuss mächtig sein mag; Löss-Schnecken sind nicht darin. — ln der oberen Strecke des Murthaies sah ich nie so wie hier, Schotter und Lehm zusammen abgelagert; bisher war der Schotter höchstens im Wechsel mit Sand- lagen zu sehen. Weiter thalabwärts hat v. Morlot die Gegend untersucht; bei Judenburg hat die Oberfläche der Schotterterrasse nach seiner Messung 200 Fuss Höhe über der Mur. Gebiet der Rauten und der Katsch. — Wo die Ranten in westöst- licher Richtung die Krakauer Gemeinden durchfliesst, folgt sie einer breiten sanften Einsenkung der Gebirgsmassen , die sich noch weiter in Osten verfolgen lässt. Der Lauf des Feistergrabens von der Salzburger Gränze bis zur Mündung in das Rantenthal, dann der Lauf der Ranten zwischen Krakau-Schatten und Krakau-Hintermiihlen, dann weiter in Ost der Schöderwinkel und ferner von Schöder an der Katschgraben bis St. Peter gehören dieser Einsenkung an, die man wohl als ein dem Murthale ^leichwerthiges, abervon verschiedenen Gewässern dermalen durchströmtes Längenthal ansprechen darf. (Noch weiter in Osten spricht sich im westöstlichen Lauf des westlichen Schönberger Grabens, des Gföllengrabens und Zeyringgrabens , durch welche der Weg von Oberwölz nach Oberzeyring führt, und im Lauf der Mur unterhalb Unzmarkt die gleiche Tendenz zum westöstlichen Verlaufe der Thäler aus.) Die westliche Partie dieser bald mehr bald minder markirten Einsenkungen, also die in den drei Krakauer Gemeinden , mag in der Periode der Geröllablage- rung einen zusammenhängenderen Wasserstrom als jetzt beherbergt haben. Die beiden Ortschaften Krakau-Schatten und Hintermühlen ziehen sich von West in 52 Dr. Friedrich Rolle. Ost eine ziemliche Strecke weit zu beiden Seiten der Ranten auf zwei ebenen, einander correspondirenden Abstufungen des Gehänges bin, welche die eigentliche alte Thalsohle darstellen, jetzt aber von einander durch die tiefer eingefressene Schlucht der Ranten getrennt werden. Auf den beiden Abstufungen lagert der Schotter. So sieht man in dem Dörfchen Klausen, gleich neben am Wege, eine gute Enthlössung, über eine Klafter hoch, von einem geschichteten, ocherig- lehmigen, mit Lagen gröberer Gerolle wechselnden Sande. Eine eben solche Ent- blössung zeigte sich östlich von da am Wege von der Ehen nach Krakaudorf. Diese Ablagerung aber ist ein Ausguss des ocherig- lehmigen Gruses, der die Abhänge der grossen, von der Centralkette herabkommenden Gräben, wo die Ab- dachung nicht allzurasch ist, fast allenthalben überdeckt und nur ein Zersetzungs- product von Glimmerschiefer, Gneiss u. s. w. sein kann. Um Krakaudorf ist dasTerrain ein von mehreren Einfurchungen durchzogenes Hügelland, dessen niedere Partien allenthalben einige Fuss hoch von dergleichen Lehm- und Grusmasse bedeckt ist, aus welcher niedere Glimmerschieferhügel her- vorragen. — Gegen den Schöder -Winkel zu fällt dieses mit Lehm. Grus und Schotter von theils alluvialer, theils wohl älterer Bildung bedeckte wellige Krakau- dorfer Terrain steil ah. Die Bedeckung bleibt bis zu dem Rande des aus krystal- linischem Schiefer bes+ehenden raschen Plateau-Abfalles gegen die Schöder zu. Ich möchte darnach annehmen, dass der Lauf der Wässer des Preber-, Ranten-, Jetrich- und Feistergrabens ehedem, anstatt wie jetzt durch den tiefen felsigen Einriss der Ranten nach Südost hinab zum Seebach sich zu ergiessen, vielmehr in Osten dem Verlaufe der angedeuteten allgemeinen west-östlichen Einsenkung folgte und an Krakaudorf vorbei zur Katsch hinab verlief. Das Niveau der drei Krakauer Gemeinden ist ziemlich das gleiche, von etwa 3500 — 3600 Fuss Meereshöhe, und die heutige Wasserscheide zwischen dem Ranten- ur.d Katsch-Thale bei Krakaudorf nicht. durch eine besondere Erhöhung gebildet. Von Seebach hinab bis Murau zeigt die Ranten einige seitliche Schuttkegel, sonst aber keine bemorkenswerthen Schottergehilde. Mehrere sehr ansehn- liche Schuttmassen sieht man im Katschgraben, namentlich bei Baierdorf, wo der von der Sölk kommende Graben mit einer engen felsigen Schlucht zum breiten flachen Schöder- und Katsch-Thale mündet. Etwas oberhalb der schmalen Grahen- miindung trifft man steile, 4 — 5 Klafter hohe Wände von grobem Bachschotter. Bei starkem Wasser werden sie von der Katsch alljährlich noch stark angenagt, und grosse aus ihr abstammende Rollblöcke sieht man unter Baierdorf von dem Wildbach hinabgeführt. — Der Hinterburger Graben bei seiner Mündung zur Katsch hat wieder eine ansehnliche breite, fast quadratische Schuttmasse, einige Klafter hoch, vor sich abgelagert, seither sie aber selbst wieder durchbrochen. Der Katschbach wird durch diesen Schutt-Erguss des Seitengrabens dicht an das gegenüberliegende Gehänge gedrängt. Ein bis zwei Klafter hohe Schotter- partien zeigen sich auch noch ein oder zwei hundert Fuss hoch über der Katsch an den flachen Rändern des Hinterburger Grabens, an Stellen, wo man die heutigen Gewässer desselben ebenfalls weit unter sich in der Tiefe hat. Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 53 Das Wölz-Thal. Die Ursprungsgräben der Wölz führen nach der Aus- dehnung ihres Gebietes und der Steilheit ihres Gefälles und der sie einfassenden Gehänge wieder grosse Trümmermassen in die Niederung. Besonders ist diess bei dem von der Wasserscheidekette herabkominenden Eselsberger Graben der Fall. Wo dieser von Nordwest her an den Kammersberg anstösst und nun in Osten hinab gegen Winklern sich wendet, musste seine Strom- kraft sich brechen und hier ein Absatz der von ihm transportirten Gerolle statt- haben. — So findet man denn von Pöllau >) an bis zu dem Eck, wo der Bach um die Kalkfelshöhe des Bischof sich herumbiegt auf der südwestlichen Seite, wo das ältere Gebirge Raum lässt, gewaltige Schottermassen, die gegen das heutige Rinnsal des Baches steil abfallen. Sie bilden eine breite, theils ebene, theils flachwellige Oberfläche , aus denen das ältere Gebirge mit einigen gerundeten Höhen , doch ohne scharfe Abgränzung hervorsteigt. Die Bergschraffirung der G. Q. St. Karte ist für diese Stelle nicht ganz befriedigend und würde hier eine Schotterterrasse nicht vermuthen lassen. Der Pöllauer Bach entblösst diesen Schotter in hohen Wänden ; es sind Bach- gerölle, kleinere zwischen den grossen eingebettet, das Ganze durch eine reich- liche Masse von einem halbharten Lehm verbunden. Es scheint, es fehlte hier nur eine grössere Menge Kalksteingerölle unter den Einschlüssen, um ein so festes Kalkconglomerat zu erzeugen, wie das weiter unten zu besprechende, welches demnächst an den Kalksteingehängen des Thaies und zumal auch direct der Pöllauer Schotterterrasse gegenüber an dem Abhange des aus Kalkstein bestehenden Ofner Berges erscheint. Auch die andern Gehänge des Thaies sind hier meist bedeckt, Lehm, Schotter und Grus lassen nur vorübergehend älteres Gestein hervorsehen. So in der Richtung auf St. Peter, wo der verhältnissmässig niedere Rücken des Kammersberges — er hat nur ein paar hundert Fuss Höhe über den Thalsohlen — die Wölz von der Katsch trennt. Fast der ganze Rücken ist bedeckt und erst an dem etwas steileren Rand desselben auf der Südseite treten ältere Gesteine daraus hervor. Aber auch östlich von da am Abhang des Aichberges gegen das Wölzer Thal suchte ich ver- geblich das ihn zusammensetzende ältere Gestein zu ermitteln. Ich fand den Abhang bis zu ansehnlicher Höhe bedeckt, was hier wieder auf eine den Schotter- ablagerungen der andern Gehänge entsprechende Lehm- oder Schotterlage deutet. Mächtige felsbildende Conglomerate erscheinen in der nächst tieferen Thal- strecke bei Oberwölz; weiter am Fusse des Pleschaitzberges sind es ansehnliche, aus den Mündungen der von beiden Gehängen herabkommenden Riesen und Wild- gräben vorgeschobene Schutthalden, welche auf die Form der Thalsohle intluiren. Die G. Q. St. Karte deutet sie an. Bei Niederwölz mündet der Graben mit einer breiten OefTnnng zur Mur; die Mündung wird indessen wieder stark verengt durch die aus fester Hornblende und Glimmerschiefer gebildete isolirte Hügelgruppe der Glaunzen. Gleich unter 1 ) P ö 1 1 a u am G re i m b e rg, nicht mit dem Pöllau an der Grcbenzen zu verwechseln. 54 Dr. Friedrich Rolle. dieser Verengung legen sich beiderseits Schotterterrassen an, welche mit. 50 bis 60 Fuss Höhe rasch zur Murebene abfallen. Noch ist der Schotterpartien zu gedenken , welche an den Rändern zweier seitlich in's Wölzer Thal mündenden Gräben, des Gölling- und des Schöttl-Grabens, in ansehnlicher Höhe über deren heutiger Sohle erscheinen. Beide Gräben münden zur VVölz mit tiefen, ungemein engen felsigen Schluchten; der Schöttlgraben ist selbst nur eine massige Strecke weit von der Mündung an thalaufwärts gangbar, der Wildbach nimmt hier die ganze Breite des Thalweges ein. In einer beträchtlichen Höhe über der jetzigen Sohle dieser dem tieferen Niveau des Hauptthaies entsprechenden Erosion zeigen sich im Schöttl- wie im Golling-Graben beiderseits als Abstufungen des Gehänges die Reste der ehemaligen breiten flachen Thalsohle. Die fahrbaren Wege führen ihnen entlang. Man trifft hier wieder Schotterbedeckungen, hie und da in der Mächtigkeit von einer Klafter oder mehr aufgeschlossen, theils grober Geröll-Schotter, theils ein feiner leh- miger Quarzsand. Es ist daraus der Schluss zu ziehen, dass die Einnagung der tiefen Bachschlucht erst nach Ablagerung der Gerolle erfolgte. Das K a lkcongl om erat in Oberw.ölz. Eine besondere Eigentüm- lichkeit für die Gegend von Oberwölz von dem Eck des Eselsberger Grabens an bis unterhalb Rothenfels ist das Erscheinen von Geröllmassen, fest verkittet durch ein reichliches Kalk-Bindemittel, in steilen, hoch an den Abhängen emporragenden Felspartien. Das Schloss Rothenfels und die Kirche St. Pancraz in Hinterburg schauen von ihrer Höhe herab ins Wölzer Thal. Das Conglomerat zeigt sich zuerst im Eselsberger Graben der Pöllauer Schotterterrasse correspondirend als Decke der Kalkstein- und Dolomit -Massen des Ofner Berges, wo es hoch ansteigt über dem tiefen Einrisse des Eselsberger Baches. Theils bildet es plumpe, in dicke Bänke gesonderte Felsmassen, theils ist es zu rauhem unfruchtbarem Schutte aufgelöst. In der Thalsohle entblösst findet man es an den Kalkfelsen, um welche der Bach die Krümmung macht und auf deren Höhe die Bauernhube Bischof steht. Er führt hier grosse, zum Theil 1 bis IVgFuss erreichende, vollkommen gerundete Bachgerölle, theils Kalk und Dolomit, theils krystallinische Schiefer. Zwischen den gröberen Gerollen liegen feinere Stücke und Sandkörner eingebettet und das Ganze verbindet reichlich ein gelb- grauer fester Kalkteig. Von da abwärts bis Mainhardsdorf hat man auf der Nordseite des Thaies nur Entblössungen von Glimmerschiefer und Kalkstein; ein einzelner grosser Felshügel — vielleicht eine vom Gehänge herabgebrochene Masse — zeigt sich gleich unter Mainhardsdorf ganz isolirt in der Thalsohle; er hat seine grösste Länge von West in Ost, fällt nacli allen Seiten steil oder selbst schroff ab und besteht ganz aus dem Kalkconglomerat. Es ist diess der Mainhardsdorfer Calvarienberg, Oestlich von Oberwölz bildet unser Conglomerat gleich vor dem Stadtthore wieder einen kleinen, aus der Wiesenebene hervorragenden Hügel. So gelangt man zum Rothenfelser Schlosse, wo das Conglomerat mächtig ansteht. Aus ihm bestehen die prachtvollen röthliehen, in dicke Bänke gesonderten Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. steilen Felsmasseu, auf deren Höhe das Schloss, das offenbar von der Farbe des Gesteines den Namen erhalten, sich erhebt. Im Schlosshof geht das Conglo- merat noch deutlich zu Tage aus, die Höhen dahinter aber sind weisser klüftiger Dolomit. Das Conglomerat zerfällt um Rothenfels stellenweise zu einem lockeren Schotter, den die tief eisenrothe Färbung sämmtlicher Gerolle auszeichnet. — Etwas weiter thalabwärts erreicht man die untere Gränze dieses merkwürdigen Schuttgebildes. Auf der Südseite des Thaies aber herrscht es auf der ganzen Strecke von Winklern bis Rothenfels in einer den Massen der anderen Thalseite ganz ent- sprechenden Weise. Es lehnt sich als zusammenhängender Streifen an die jäh ansteigenden und auf eine grosse Strecke hin fast unzugänglichen Kalkstein- gehänge dieser südlichen Thalseite an. Gut beobachten kann man es auf dem Steige, welcher von Oberwölz nach Hinterburg hinaufführt. Es bedeckt hier das Kalkgebirge in beträchtlicher Aus- dehnung von der Thalseite an bis nahe zur Höhe des Ursprunges des Hinterburger Grabens und bildet am Abhange massenhafte, steile, in plumpe Bänke gesonderte und oft bauchig überhängende Felspartien, von deren schroffem Rand herab die St. Pancraz -Kirche den Wölzer Thalkessel überschaut. Das Conglomerat ent- hält hier theils gerundete, stark gerollte, theils nur oberflächlich abgeschliffene Gesteinsbrocken, unter denen die von den nächsten Kalk- und Dolomithöhen, her- stammenden weit vorherrschen. Sie liegen wieder ganz regellos durch einander, kleinere Brocken und Sandkörner zwischen den grösseren Geschieben, und sind durch ein gelblich- oder röthlichgraues reichliches Kalk-Cement zu einer festen, geschlossenen, drüsige Hohlräume entbehrenden Masse verbunden. Die Festig- keit ist oft so gross, dass beim Zerschlagen des Conglomerates die Gerolle, statt sich aus dem Teige zu lössen, mitten entzwei brechen. Nach sogenannten „hohlen“, aus dem Bindemittel herausgewitterten Gerollen suchte ich hier, wie sonst im Wölzer Thale, vergeblich. Das Conglomerat herrscht noch eine ansehnliche Strecke weit von der St. Pancraz -Kirche an bergaufwärts. Erst wenn man dem Rande der zwischen dem Pleschaitz und Aichberg verlaufenden , von dem tiefen Hinterburger Graben der Länge nach durchschnittenen Mulde naht, beginnt das ältere Gebirge, Kalkstein und Glimmerschiefer, anfangs vereinzelt aus der Conglomeratdecke hervorzu- ragen, dann, ganz herrschend zu werden. In die Hinterburger Mulde reicht das Conglomerat nicht. Südöstlich von St. Pancraz ist das Thalgehänge der Wölz so schroff, dass das Conglomerat hier der unmittelbaren Beobachtung so gut wie ganz entrückt ist. Doch kann es, so viel aus der Thalsohle ersichtlich wird, nicht wohl unter- halb Rothenfels sich erstrecken. Westlich von St. Pancraz reisst eine kurze, zur Wölz mündende Schlucht mit mehreren seitlichen Riesen gewaltig tiefe, enge Furchen in das Conglomerat ein und entblösst es wieder mit seinen dicken, an freien der Verwitterung aus- gesetzten Wänden bauchig vorspringenden Bänken. 56 Dr. Friedrich Rolle. Was nun Alter und Entstehung der geschilderten Conglomeratpartien der Umgebungen von Obenvölz anbelangt, so glaube ich darin eine blosse locale Abänderung des allgemein in den Alpenthälern verbreiteten Gerolle -Schotters erkennen zu müssen, der nur hier, wo Kalk- und Dolomitmassen auf grosse Strecken hin das Gehänge bilden und durch ihre klüftig-hröckliche Beschaffenheit fortwährend an Gesteinsschutt mehr als unter gleichen Umständen die krystal- linischen Schiefer, zu Thal liefern, ein festes Kalkeement erhielt. Besonders spricht hierfür das Verhältniss bei Pöllau , wo das westliche Gehänge, aus kry- stallinischen Schiefern bestehend, Schotter, das östliche aber, da es von einem Kalksteinberge gebildet wird, festes Conglomerat zeigt. Auch sieht man an einigen Puncten noch das Conglomerat an steilen Kalkwänden in einer ganz dünnen Schichte, fast wie einen Mörtelbewurf, anhaften. Ein Bedenken gibt nur der Umstand, dass ich wiederholt ein ziemlich starkes Einfallen der Conglomeratbänke — 15, 20 bis 30 Grad und zwar nach Westen oder Nordwesten — beobachtete; namentlich befinden sich die Felsen, welche das Rothenfelser Schloss tragen, deutlich in gestörter Lagerung. — Indessen kann ich an eine Aufrichtung der Schichten durch Hebung, an ein tertiäres Alter derselben, nicht glauben, sondern vermuthe eher hier Senkungen der an den Kalksteingehängen anhaftenden Conglomeraffelsen in Folge von Auswaschungen tieferer lockerer Schichten. — Das Fehlen sogenannter hohler Gerolle im Ober- wölzer Conglomerat ist auch ein deutlicher Fingerzeig betreffs des naeh-tertiären Alters des Gebildes, denn die den Obenvölzern äusserlich ganz ähnlichen, aber sicher tertiären Kalkconglomerate an den Gehängen der Kalkgebirge der Gratzer Gegend sind entschieden durch hohle Gerolle charakterisirt. Das Pölsthal. — Das ganze Pölsthal und ebenso auch dessen Zuflüsse, der Bretsteiner und der Pusterwalder Graben, sind in der Sohle von Schotter- und Grusmasssen erfüllt. Aehnliche Schuttkegel vor den Mündungen der kleinen, bei- derseits von dem steilen, um 2, 3 — 4000 Fuss die Thalsohle überragenden Ge- birge herabziehenden Schluchten engen den vom älteren Gesteine freigelassenen Thalraum noch mehr ein, und namentlich um St. Johann lehnen sich an die Seiten des Thaies mächtige Zonen von Gebirgschutt an. Sie haben nicht die markirte ebene Oberflächenbildung der Schottermassen des Murthaies, die scharfen, ab- schüssigen Abfälle derselben gegen das heutige Rinnsal des Baches, sondern meist eine mehr gerundete Form von Oberfläche und Seiten. Die Pöls hat sich in diese Schuttmassen nur einen schmalen, wenig gleichförmigen Weg eingetieft. Herr D. Stur hat diese Ablagerungen weiter nördlich von St. Johann bis über den Hohentauern (Rottenmanner Tauern) hinaus und zum Flussgebiete der Enns verfolgt. Er beschreibt sie „als tertiäre Gerolle“ und folgert aus ihnen eine all- gemeine Wasserbedeckung des oberen Enns- und Murgebietes zur Tertiärzeit, aus welcher nur die über 3500—3600 Fuss Meereshöhe ansteigenden Gebirge dieser Gegend hervorragen. (Vergl. D. Stur, die geologische Beschaffenheit des Ennsthaies. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 4. Jahrgang 1853, IH. Vierteljahr, S. 461 u. f.) Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 57 Von der Mündung des Zeyringgrabens oder Zugthaies an wird die Sohle des Pölsthales breit und eben; es zeigen sich markirte Terrassenabfälle der Schottermassen von da an bis gegen Allerheiligen, wo eine vorübergehende Thal- verengung diese Fläche von der des Judenburger Beckens trennt. Südliche Murseite bei Murau. — Wieder an ziemlich vielen Stellen in namhafter Höhe über dem heutigen Murbette und den dasselbe begleitenden Schotter-Terrassen sieht man einzelne Partien von Geröll-Ablagerungen an den Hachen Rändern über den tiefen Einrissen der zur Mur mündenden Seitengräben. So mündet die Lassnitz unweit Murau beim Orte Lassnitzbach von Süden her zur Mur mit einer tiefen und steilwandigen,. in das Schiefergebirge einge- fressenen unwegsamen Schlucht. In beträchtlicher Höhe über diesem heutigen, dem Stande der Mur schon fast gleichen Thalwege sah ich an einer flachen Stelle des Gehänges in der Nähe des Meierhofes an der Murau- Lassnitzer Landstrasse eine geringe, aber ganz deutliche Ablagerung von Gerollen. Sie entspricht sicher einem früheren höheren Bette der Gewässer, als die Lassnitz noch ein breites, flaches, hochgelegenes , muldenförmiges Thal durchfloss. So zeigt auch wieder der Proster Bach, der, ehe er das tiefe Murthal er- reicht, zuvor ein Kalklager des Schiefergebirgs in einer engen felsigen Schlucht durchbrechen muss, in der nächst höheren Thalstrecke eine breite, flache Aus- weitung, wo sich alsbald ein verhältnissmässig starker geschichteter Absatz von deutlichem Schotter vorfindet, dessen Bildung der Tieferlegung der unteren Strecke des Grabens vorausgegangen sein muss. St. Lambrecht. Taya-Graben. — Das kleine auffallende Längenthal, welches zwischen Lassnitz und St. Lambrecht das Lassnitzer mit dem Auerling- Thal verbindet, zeigt in seinem östlichen Tlieile beiderseits an den Schiefer- gehängen anliegende Schotterzonen. Bedeötende Ablagerungen von wohlgerundeten Gerollen in ansehnlichen und gut gezeichneten Terrassen erscheinen im Thale unterhalb St. Lambrecht, wo die mächtigen felsreichen Kalkgebirge der Grebenzen, des Kalkberges und Bla- sener Kogels das Material zu solchen reichlich geliefert. — Noch weiter thalab- wärts verlässt die Landstrasse das Thal und statt der mächtigen Kalkstein- Gerölle- massen der Gehänge zeigt sich Uebergangsschiefer entblösst. Von da bis zur Mur windet sich die Taya in vielen Strömungen mit raschem Gefälle durch eine tiefe und schmale unwegsame Felsschlucht hindurch, aus der sie bei Teufenbach, halb unterirdisch verborgen, in das offene Murthal hervortritt *). Gegend südlich der Mur zwischen der Grebenzen und der Seethalalpe. Dem von Nordnordwest in Südsüdost ziehenden Abfall der festen Glimmerschiefer- und Gneisshöhen der Seethalalpen von Scheiflingen bis Mühlen, entspricht in ungefähr zweistündiger Entfernung der ziemlich parallele Kalkstein- zug, dem der Blasener Kogel, der Kalkberg und die Grebenzen angehören. Der ‘) Gelegentlich gedenke ich hier auch noch der auffallenden Uebereinstimmung im Laufe des Tayagrabens von St. Lambrecht an bis Teufenbach und des der Mur von Teufenbach K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. g 58 Dr. Friedrich Holle. von diesen 4, 5 und 6000 Wiener Fuss Meereshöhe erreichenden Gebirgen um- schlossene Landstrich von ungefähr zwei Quadratmeilen Flächeninhalt besteht aus verhältnissmässig leicht zerstörbaren Uebergangschiefern , welche sehr zur Bildung von einem sanften, flachwelligen, wenig Höhenunterschied zeigenden Hügelland neigen, doch aber von den noch fliessenden Bächen vielfach zer- fressen und daher doch mit scharfen, oft selbst streckenweise wildfelsigen Ter- rainformen ausgestattet erscheinen. Die Meereshöhe erhält sich grösstentheils zwischen 2500 und 3000 bis 3500 Wiener Fuss. — Auffallende Thalrichtungen ausser Zusammmenhang mit dem heutigen, grossentheils einige hundert Fuss tieferen Flussnetze, und das Auftreten von Schotterablagerungen an Stellen, wo sie dem heutigen Wassernetze ebenfalls ganz entfremdet erscheinen, vereini- gen sich, dieser Gegend — der freundlichsten und fruchtbarsten des ganzen untersuchten Gebietes — ein grösseres Interesse zu verleihen. Wirft man einen Blick auf das Blatt Nr. 7 der General-Quartiermeister- Stabs- Karte mit seiner meist sehr guten Bergschraftlrung, so tritt der vorwiegend von Nordwest in Südost oder von Nordnordwest in Südsüdost gerichtete Lauf fast aller bedeutenden Seitenthäler der Mur, am deutlichsten bei denen der Nordseite in die Augen. Der Preber-Graben, Günster-Graben und die andern von der Central- kette herabkommenden Gräben bis zu dem auffallend geradlinigen Thale zwischen Bretstein und Pöls, welches in seiner oberen Strecke Bretsteiner und später in der unteren Pöls-Thal genannt wird , sprechen diese Richtung aus. Die Thal- strecke der Rauten von Tratten bis Murau, der Katsch von St. Peter bis Katsch, der Wölz von Ober- bis Nieder-Wölz verlaufen ganz ähnlich. Diese Richtung ist eine , wie schon bemerkt, theilweise auch im Streichen der Gesteinschichten ausgesprochene, eine mit dem ganzen Baue dieses Theils der Ostalpen innig verbundene Erscheinung, sie entspricht der Gabelung der Ostalpen, und zwar dem in Südost ziehenden Aste derselben. Diese Thalrichtung setzt sich aber auch über die Mur hinaus in Südosten fort; sie erscheint wohl ausgesprochen in dem eben charakterisirten Landstrich zwischen dem Kalkzuge der Grebenzen und dem aus krystallinischen Schiefern bestehenden Stocke der Seethalalpe. Die Katsch und die Wölz haben jenseits der Mur ihre correspondirenden Thalrichtungen, die freilich durch den oft abweichenden Ver- lauf, den beim Eintiefen der Wildgräben in einer minder entfernten Zeit die Gewässer genommen, streckenweise etwas unkenntlich geworden sind. Abstrahirt man von der engen felsigen Mündung def Lassnitz zur Mur, so correspondiren der unterste Lauf der Ranten und jener des Priewald-Grabens bei Lassnitz ziemlich gut. — Dem Laufe der Katsch entsprechen auf der Südseite der Mur unverkennbare Thalrichtungen von Nordnordwest in Südsüdost, von bis Unzmarkt. Beide Thalstreeken zusammen stellen eine ziemlich gerade Linie von Süd- west in Nordost auf etwa drei Stünden Länge dar, welche die vorherrschende Thal- richtung in rechtem Winkel schneidet und gewiss eine mit dem Bau des ganzen Gebirges zusammenhängende Erscheinung ist. Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 59 Ruhsdorf lind Adendorf an bis Neumarkt. Ein breiter Thalkessel lässt hier ihre Spur verlieren, aber von hier südöstlich beginnt feie nochmals bei Judendorf, von wo die bei den tertiären Gebilden bereits gelegentlich erörterte Thalmulde über Kalsdorf bis nahe unterhalb Mühlen sich erstreckt. Deutlicher als alles diess aber ist die ausgezeichnete Correspondenz des Wölzthales mit dem Scheif- linger Thale (Doppel- oder Toppeithal) zwischen Scheilling und Perchau. Wir haben hier eine merkwürdige Verbindung zwischen dem Flussgebiete der Mur und dem der Drau. Als Wasserscheide hat man eine nur sehr gering er- höhte Strecke der Thalsohle unweit des Dorfes Perchau. Die Bäche fliessen hier einerseits nach Norden zur Mur, andererseits nach Süden zur Drau hinab. Betrachten wir nun die Schottergebilde dieser Gegend zwischen Grebenzen und Seethalalpe und deren Beziehung zu den geschilderten merkwürdigen Thal- richtungen. Gegend zwischen Teufenbach und Neumarkt. — Zu Teufenbach im oberen Murthale sieht man sich vor der engen steilwandigen Mündung des Tayagrabens; das ganze Thalgehänge ist ein grüner chloritischer Uebergang- schiefer. Von dieser Mündung erstreckt sich eine breite, ebene Terrasse , von dem aus ihr hervorgeführten Schotter gebildet, in zwei den Lauf der Taya begleitenden zungenförmigen Vorsprüngen ziemlich weit in die Murebene hinaus, gegen welche sie markirt abfällt. Der Ort Teufenbach ist, wie auch die Ge- neral-Stabs-Karte es gut erkennen lässt, auf dieser Terrasse erbaut. Die von Teufenbach in Südsüdost nach Neumarkt führende Landstrasse steigt eine ziem- liche Strecke weit stark bergan über entblösstes Schiefergestein. Oberhalb vom Lambach (Bauer) sieht man sich dann unerwartet am Rande einer breiten flachen Thalmulde; es verschwinden die Enthlössungen von älterem Gestein unter der beginnenden Bedeckung mit Alluvionen. Diese hochgelegene alte Thalsohle senkt sich von Adendorf an sanft in Südost. Zwischen dem Lambach und Adendorf zeigt sich am Fusse der Adelsberger isolirten felsigen Kalkanhöhe, über der Landstrasse und der jetzigen Sohle des alten Thaies merklich erhöht, eine markirte Schotter-Terrasse. Es zeigt sich eine Entblössung von lockerem und rutschigem feinen Quarzsande mit einzelnen Lagen' von grösseren , bis Figur 6. zur Grösse eines Eies anschwellenden | ~ J . i PC«—. ^ "JP-möo runden und flach- v - ° ~ len, besonders aus Stücken von chloriti- schem Schiefer, aber anch von Quarz und Kalkstein, also Ge- steinen der nächsten Gehänge bestehend- runden Flussgeröl- 8 60 Dr. Friedrich Rolle. — Die gleiche Masse muss die übrige Sohle der Mulde zusammensetzen; sie ist nur hier darum entblösst und bildet nur darum einen Terrassenabfall, weil hier am nordwestlichen plötzlichen Ende der Mulde sie von der der Tiefe des Mur- thales und der Tayagraben-Miindung entsprechenden Erosion ergriffen ist und von den hier hinabfliessenden Bächen angenagt und tiefer gelegt wurde, indess weiter südöstlich, bei Adendorf, der Schotter noch unangegriffen die Sohle der Mulde bilden mag. Den höchsten Punct erreicht die Thalsohle unweit Adendorf. Man ist hier ungefähr 4000 Wiener Fuss über Neumarkt und vielleicht um Einiges höher über der Mur bei Teufenbach. Die Thalstrecke von Adendorf bis Neumarkt senkt sieb, wie bemerkt, sehr gleichförmig nach Südosten, gegen Nordwesten aber hat man von Adendorf bis zum Lambach eine noch ziemlich flache Senkung, welche anfangs nur in den Schotter, dann auch in den Schiefer einschneidet, und dann einen raschen felsigen Abfall zur Mur. Zwischen Mariahof und dem Furtner Teich — fast in der Hälfte der Längen- erstreckung und der Hälfte des Höhenunterschiedes — theilt sich die nach Neu- markt hinabziehende Mulde in zwei schmälere, parallel laufende, welche durch einen niederen, aber felsigen Rücken von Uebergangschiefern getrennt erhalten werden. Der eine Arm mündet bei Büchelschloss, der andere bei St. Marein un- terhalb Neumarkt. Diese beiden Arme der Adendorfer Mulde zeigen eigentümliche Stufen, welche den Eindruck machen, als hätten alte Gewässer mit südöstlicher Strömung hier Wasserfälle gebildet. Ob diess nun begründet ist oder nicht, so verdient doch die Thatsache selbst ihre genauere Darstellung. Das südwestliche der beiden Thäler, in welchem Bayerdorf liegt und welches vom Urtelbach durchflossen wird, ist in seiner unteren Strecke zwischen Bayer- dorf und St. Marein eine breite und fast ebene, zum Theil sumpfige, nur schwach in Südsüdost sich senkende Fläche, welche beiderseits von Schieferhöhen, mit zum Theil zahlreichen Felsausgehenden, in sehr markirten gleichförmigen Linien ein- gefasst wird. — Eine kleine Strecke oberhalb (nordwestlich) von Bayerdorf schneidet diese breite, flache, scharf gezeichnete Mulde plötzlich ab. Das Ter- rain steigt mehrere Klafter an; Entblössungen von Uebergangschiefer werden sichtbar und der in der unteren Thalstrecke seichte und träge Bach tritt aus einer schmalen Schlucht der Schiefermasse hervor. — Geht man weiter in Nord- westen über die Uebergangschiefer bergan, — etwa 50, 60 oder mehre Fuss hoch — so gelangt man an den Rand einer der vorigen Thalstrecke wieder ganz entsprechenden flachen Mulde, gleich ihr von Nordwest in Südost herab ver- laufend und von niederen Schiefefhöhen eingefasst. Der Furtner Teich liegt in der Sohle dieser höheren Thalstrecke. Aehnliche Stufen im Ansteigen der Thalsohle, Abfälle, welche Schiefer- gesteine entblösst zeigen und nach Nordwesten hinauf mit der höheren Ab- theilung des Thaies ohne fernere Gesteinsentblössung verfliessen , hat man auch in dem anderen zwischen Mariahof und Büchelschloss verlaufenden Thale. — Vielleicht erklärt sich die Erscheinung durch eine oder mehrere westöstlich Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 61 verlaufende, etwa mit der Bildung des Murthaies im Zusammenhänge stehende Zerreissungsspalten des Bodens (?). — Ohne weiter auf Hypothesen einzugehen, fahre ich mit der Darstellung der Boden - Configuration und der Schotter- bedeckungen fort. Gegend von Zeitschach. — Die Zeitschaeher Hochfläche in etwa 3200 Wiener Fuss Meereshöhe und 3 — 600 Fuss über dem nahen Murthale wird im Westen von dem Kalkgebirgszuge der Grebenzen und des Kalkberges begränzt, im Osten fällt sie gegen die Neumarkter Niederung und die Bayerdorfer Thalsohle mit einem starken, aus Uebergangschiefern bestehenden Rande ab. Der Roggen- berger Bach und der Schwarzbach bei Mühldorf treten nach Osten mit schmalen, in das Schiefergebirge eingerissenen Schluchten aus ihr hervor. — Die ganze Gegend' um Zeitschach und Graslupp (auf der Karte „Grosslupp“) stellt eine sanftwellige Fläche dar, welche ganz mit Gerollen überdeckt ist; es sind meist Kalksteingerölle, welche von den steilen felsigen Gehängen des Kalkberges und der Grebenzen herabkommen. Südlich von da durch einen Schieferrücken getrennt, verläuft der in seiner oberen Strecke flache und ziemlich breite Pöllauer Graben in 3000 und einigen hundert Fuss Meereshöhe. Er ist ganz überdeckt mit gut gerundeten Kalkstein- geröllen. Unterhalb vom alten Pöllauer Hochofen nagt sich dann der Bach rasch in eine tiefe felsige Schlucht ein und fällt auf eine kurze Strecke mehr als 1000 Fuss tief zur Klamm hinab. < Gegend von Scheifling und Perchau. — Das mit dem Wölzthale so auffallend correspondirende Scheitlinger Thal steigt bis zu seinem höchsten Puncte unweit Perchau, wo die Gränze gegen das Flussgebiet der Drau ist, nur einige hundert Fuss (höchstens 400 — 300) an. Diese ganze Thalsohle ist bedeckt und an den Gehängen lehnen sich meist mächtige Schotterzonen an, welche ununter- brochen aus einem ins andere Flussgebiet übersetzen. Namentlich hat man noch kurz vor Perchau eine zur Landstrasse steil abfallende Schottermasse von meh- reren Klaftern Höhe , aus geschichtetem lockeren Sand mit Zwischenlagen gröberer Gerolle bestehend. Es ist an der Wasserscheide von Mur und Drau und mit ihr erreicht der Schotter das höchste Niveau in dem Perchauer Thale. An der Mündung des Thaies bei Scheifling liegen zwei Terrassen, sehr verschieden in Gestalt und Mächtigkeit, über einander. Die tiefere ist offenbar die jüngste. Man sieht bei Scheifling — ähnlich wie es an der Taya-Mündung bei Teufenbach ist — aus dem breit zur Mur sich öffnenden Thale eine ansehn- liche, mit scharfem Abfalle versehene, ebene Schotterterrasse in die niedere Murebene hervortreten, welche der Scheiflinger Bach auf seinem Wege zur Mur wieder in zwei, etwas ungleiche Zungen spaltet. Die Oberfläche derselben mag bis etwa 30 Fuss über den jetzigen Murspiegel sich erheben. — Die Bildung dieser Terrasse wird einer geologisch wenig entfernten Periode zuzuschreiben sein. Professor Göth gedenkt im dritten Bande seiner Geographie von Steier- mark einer alteh Sage, nach welcher Scheifling einst durch ein plötzliches Hoch- 62 Dr. Friedrich Rolle. wasser sei zerstört worden. Die noch übrig gebliebenen Häuser habe man aus dem über sie ergossenen Schutt herausgraben — ausschaufeln — müssen, und hie- von habe der Ort seinen heutigen Namen Scheifling erhalten. Der ansehnliche Fassnachgraben mit seinem beträchtlichen Zufluss aus S und 6000 Fuss hohen steilen Gebirgen mag das meiste beigetragen haben. Die mehrmals schon ge- dachten vorgeschobenen, theils noch fächerförmigen, theils auch seither von den Bächen wieder halbirten Schotterhalden an den Mündungen bedeutender Wild- gräben werden wohl der Hauptsache nach in vorgeschichtliche Zeiten reichen; meist sind seit Jahrhunderten Dörfer oder einzelne Bauernhöfe auf den bedeuten- deren derselben angelegt, doch deuten die auch an andern Orten in Obersteier gangbaren Erzählungen von solchen plötzlichen verheerenden Schotter-Ergüssen der Gräben darauf hin, dass auch in unserer heutigen Periode noch zeitweise ihre Masse sich vergrössert. Ueber dieselbe Erscheinung in den Westalpen ver- gleiche man S. Gras: Considerations sur les anciens lits de dejection des tor- rents des Alpes, Grenoble, so wie die Abhandlung von Herrn V. Streffleur über die Natur und die Wirkungen der Wildbäche im Pinzgau, Etschthal u. s. w. in den Sitzungsberichten der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften, Wien 1862. Herr E. Collomb, welcher für die Vogesen die den Grund der Thäler erfül- lende Schottermasse älter als das Gletschergebilde und den Löss erkennt, nimmt die Schutt ergüsse der Wildgräben als das jüngste Glied dieser Epoche an. Vgl. Bulletins de la societe geologique de France, Paris 1849. Einige hundert Fuss über das Niveau der unteren Schotterpartie von Scheifling erhebt sich eine zweite solche Ablagerung, welche von da bis halbwegs Teufenbach eine bedeutende Terrasse von ebener Oberfläche und von steiler Abdachung gegen die dicht vorbeifliessende Mur bildet, und auf welcher das Schloss Schrattenberg und die Ortschaften Lorenzen und Oberdorf liegen. Erst in einiger Entfernung südlich hinter Schrattenberg steigt eine steilere bewaldete Gebirgshöhe an, welche wieder aus älterem Gebirge besteht. Der Schotter führt wohlgerundete Geschiebe von Quarz, Kalkstein, Glimmerschiefer u. s. w. Ein Theil desselben ist durch ein sandig -mergeliges Bindemittel zu einem Con- glomerat verkittet. — Auf der östlichen Seite des Scheiflinger Thaies entspricht dieser Schrattenberger Schotteranhöhe eine ebenfalls hoch über das Murthal ansteigende Ablagerung beim „Meier im Berg“ (Bauernhof). In einer Schotter- grube sieht man hier eine wohl geschichtete Geröll-Ablagerung. Grobe Rollstücke wechseln mit Bänken von gröblichem Sande ab. Der „Meier im Berg“ -Hof liegt auf einer aus Glimmerschiefer bestehenden ebenen Stufe des Gebirges und dürfte mit Schloss Schrattenberg wohl ziemlich in gleicher Höhe über der Mur liegen. Diese zweite hoch ansteigende Schotterpartie gehört sicher einer weit älteren Periode als die untere an und erfordert einen so hohen Wasserstand, dass vielleicht ein Zusammenhang mit weiter südöstlich — bereits im Flussgebiete der Drau — gelegenen Schottermassen wird anzunehmen sein. Doch treten ältere und jüngere, hohe und minder hohe Ablagerungen unter einander und mit Aus- Die Schot teiablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 63 gusshalden der heutigen Wildgräben in der untersuchten Gegend überhaupt so oft und so nahe zusammen, dass man leicht irren kann. Noch bemerke ich hier auch die auffallend beträchtliche Lehm-Ueberdeckung des Uebergangschiefer-Gebirges an den ziemlich steilen Gehängen oberhalb Lorenzen und Oberdorf. Solche Lehm-Lager, eine oder mehrere Klafter mäch- tig, sieht man an den Gehängen der Uebergangschiefer-Berge südlich der Mur überhaupt öfter auf grosse Strecken hin herrschend, z. B. auch an der Kuh-Alpe bei St. Lambrecht. Sie mögen wohl meist der Verwitterung des Schiefers ihre Entstehung verdanken; Löss ist es wenigstens nicht. Mit Sicherheit lässt sich nur wenig darüber sagen. Die Neumarkter Niederung. Von Prochau senkt sich der zum Gebiete der Drau fallende Theil des Thaies in Südwest hinab, fortwährend von mächtigen Schottermassen begleitet. Das ältere Gebirge lässt einen ansehnlichen Thalraum offen, der Prochauer Bach aber fliesst nur in einer schmalen Schlucht; beiderseits hat man steile, 40 — 60 Fuss oder mehr betragende, aus groben Flussgeröllen bestehende Schottermassen. St. Gotthard liegt auf einer solchen Anhöhe. Erst halbwegs Neumarkt berührt der Bach bei der Klachelmühle das Schiefergebirge. Bei Büchelschloss erreicht man einen beträchtlichen felsigen Absatz des Terrains gegen die von Schotter erfüllte Neumarkter Niederung zu, wo der Prochauer Bach in einer engen Schlucht durchbricht. Dieser rasche Absatz des Terrains dürfte dem bereits beschriebenen im Bayerdorfer Thale entsprechen. Die ziemlich ansehnliche, fast beckenartige Ausweitung des Thaies um Neu- markt erfüllen, namentlich im unteren Theile gegen Lind zu, mächtige Schotter- massen, welche von den heutigen Bächen in breiten Rinnen durchbrochen er- scheinen. An der Landstrasse östlich von St. Marein zeigt sich auf eine kleine Strecke weit der Schotter zu einem lockeren kalkigen Conglomerat erhärtet. Es sind nuss- bis eigrosse Geschiebe von Quarz, Glimmerschiefer und Uebergangs- schiefer in einem kalkig-sandigen lockeren Teige. Beim Hammer unterhalb Lind verengt sich die vordere breite Niederung sehr rasch und der Olserbach gräbt sich zwischen den Schieferbergen in die tiefe felsige Schlucht der Klamm ein. Gleich beim Hammer steht ein gelbgrauer glirnmeriger Lehm, der Mergelkollen einschliesst, in einer mehrere Klafter hohen Wand an. Gegend zwischen Neu mar kt und Mühlen. — Wie ich schon früher erwähnt, setzt sich jene von Nordnordwest in Südsüdost verlaufende Thalrichtung des Katschthaies zwischen St. Peter und Katsch und der Adendorfer Mulde zwischen Teufenbach und Neumarkt jenseits des Neumarkter Kessels wieder weiter in Südsüdost bis nach Mühlen fort. Hat man von letzterer Niederung aus die Höhe des Schiefergebirges erstiegen, so erreicht man bei Judendorf in etwa 200 — 300 Fuss Höhe über Neumarkt wieder eine breite, flache, von Nordnordwest in Südsüdost ziehende Mulde, beiderseits von bewaldeten Schieferhöhen einge- fasst und bei St. Helen-ob-Mühlen rasch gegen den Görschitz-Graben abfallend. 64 Dr. Friedrich Rolle. Nach zwei Seiten fliessen die Bäche daraus ab, einerseits zur Olsa . andererseits zur Görschitz. Der unterhalb Mühlen zur Görschitz mündende Bach (Fischer- Bach) zeigt sich von Kalsdorf an, mitten in der alten flachen Thalsohle, in eine neuere tief einschneidende enge Rinne eingegraben. Die in der gedachten Mulde bei Judendorf erscheinende kohlenführende Tertiärbildung wurde schon be- schrieben. Schotterentblössungen hat man an einigen Stellen bei Judendorf und Tauchendorf, zumal am Wege von Tauchendorf nach Lind hinab, wo sich das Terrain breit- muldenförmig in Nordwesten senkt. Man hat hier einen etwas erhärteten Schotter, aus Flussgeröllen und aus einem ziemlich festen ocherig- lehmigen Teige bestehend. Ich vermag indessen nicht wohl mit Sicherheit zu ent- scheiden, ob er noch zum Diluvium oder ob er richtiger zur kohlenführenden Ter- tiärbildung gehöre. — Südlich von Tauchendorf, am Wege nach dem Schlosse Velden , lehnt sich an den Abhang einer Schieferhöhe eine mehrere Klafter mächtige Partie von Lehm an, der zu Steinen gebrannt wird. — In der Nähe sah ich grosse Blöcke von einem groben nageltluhartigen Conglomerat; Quarz- gerölle in einem graugelben Sandsteinteige eingebettet. Anstehend beobachtete ich es nicht und lasse daher unentschieden, ob es tertiärer oder diluvialer For- mation sei. Ein kleiner Höhenzug von Uebergangschiefer und Kalkstein trennt Tauchen- dorf von Velden. Letzteres liegt auf einer ebenen, von den hier beginnenden tiefen Neudecker Wildbachbetten durchfurchten Gegend. Man hat auf derselben gleich bei dem Schlosse eine schöne Entblössung von gut geschichtetem Sand und Schotter. Diess Vorkommen gehört wieder zu den recht ausgezeichnet dem heutigen Laufe der Gewässer entfremdeten. Gegend von Greuth, See und Mühlen. Ein eigenthümlicher Schotter, ganz vorwiegend aus mehr minder gerundeten Bruchstücken von Uebergang- schiefer bestehend, herrscht an den Gelängen der Schieferanhöhen von Greuth und See. Man trifft ihn über den ganzen Abhang vom Oberberger Graben an bis hinauf zum Dorfe Greuth. Er ist im Orte selbst einige Klafter mächtig auf- gedeckt als geschichtete Masse , aus gerundeten kleinen Stücken Ueber- gangschiefer und Kalkstein bestehend, zwischen denen auch gröbere, ein oder einige Fuss grosse Geschiebe liegen. Derselbe Schotter herrscht am Abhange von Greuth bis Bischofsdorf, wo aus ihm der grünlichgraue Schiefer wieder hervorschaut. Das linke Gehänge des Grabens ist steiler und ich fand hier und auf der Schieferanhöhe gegen See zu keine Schotterbedeckung. Derselbe Schotter von fast nur kleinen Uebergangschiefer-Geröllen erscheint aber wieder gleich südlich von See an der Wasserscheide von dem in Süd- west zur Olsa verlaufenden Graben und der nach Süd fliessenden Görschitz in beträchtlichen, auf mehrere Klafter Höhe entblössten Massen. Er bildet hier eine ziemlich ansehnliche hügelige Fläche; die heutigen Bäche schneiden beträchtlich darin ein. — Auffallend ist es, dass hier am Fusse der mächtigen, Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. 65 von zahlreichen Gräben durchfurchten Gebirgsmasse der Seethalalpen vorwie- gend Uebergangschiefer und nicht Glimmerschiefer, Gneiss u. s. w. den Schotter zusammensetzen. Unterhalb des von Schotter erfüllten kleinen Kessels von See zwängt sich der Görschitzbach durch eine enge tiefe Felsschlucht hindurch bis Mühlen, wo sich vorübergehend das Thal zu einer ziemlich breiten heckenartigen Ebene, in welcher torfige Wiesen liegen , erweitert; eine Erscheinung, welche das kleine Einödbader Becken in Erinnerung bringt. Ablagerungen von Sand und Gerolle hat man hoch über der Thalsohle an den flachen Abstufungen der Gehänge, so auf der Ostseite bei Jakobsberg, Mon- dorf und Margarethen; auch auf der Westseite, wo die Oberdörfer Hochfläche eine Gerölle-Bedeckung zeigt. Anhang. Kalktuff des Schöderwinkels. In den beschriebenen Ge- rolle-, Sand- und Lehm- Ablagerungen der oberen Murgegend suchte ich ver- geblich nach organischen Besten. Namentlich war in den Lehm-Massen von einer Löss-Conchylie, wie Helix hispida, Succinea ob longa u. s. w., welche anderorts die Gebilde der Diluvialepoche charakterisiren , nichts wahrzunehmen. — Es bleibt nun noch die Möglichkeit, dass ein Theil des Kalktuffs, der an Gehängen kalkreicher Gebirge noch jetzt sich fortbildet und der meist an organischen Ein- schlüssen reich ist, bereits in einer sehr entlegenen Epoche sich zu bilden begann und Einschlüsse führt, die heute an Ort und Stelle lebenden mehr oder minder fremd sind. Kalktulf-Ablagerungen kommen in der genannten Gegend öfter vor. Die tieferen erhärteten Partien werden öfter als Mühlsteine zugehauen, wozu ihre Porosität sie eignet, und geben einen wohlfeilen, aber wenig dauerhaften Ersatz für jene aus Granat - Glimmerschiefer, deren man sich sonst in der Gegend bedient. — In einem solchen Mühlstein-Bruch fand ich von Kalktuffmasse ein- geschlossen neben andern Pflanzenresten und ein paar kleinen Landschnecken einen ansehnlichen, ein oder zwei Fuss Durchmesser besitzenden Baumstamm durch infiltrirten Kalk versteinert. Es war diess am Nordabhange des Freiberges in einem kleinen Seitengrabens des Schöderwinkels zwischen Krakaudorf und Schöder. Die Steile mag ungefähr 3000, höchstens 3500 Fuss Meereshöhe haben. Der Tuff ist eine löcherige, aber doch ziemlich feste hellbräunlichgraue Masse, er steht in dem betreffenden Mühlsteinbruche eine Klafter mächtig ent- blösst an. Herr Professor Dr. Unger, dem ich eine Probe dieses durch Kalktuff ver- steinerten Holzes überbrachte, nahm eine mikroskopische Untersuchung desselben vor und veröffentlichte das Resultat derselben unter dem Titel „über eine lebend und fossil vorkommende Conifera“ in den Verhandlungen des zoologisch-botani- schen Vereines (Band III, Seite 25 mit einer Tafel Abbildungen). Herr Professor Unger bestimmte das verkalkte Holz als Zirbelkiefer, Pinus cembra L., also ein Nadelholz, welches noch gegenwärtig in den Alpenregionen von Obersteier- mark häufig vorkommt, aber an viel höheren Standorten, der obersten Zone K, k. geologische Reiohsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 9 66 Dr. Friedrich Rolle. Die Schotterablagerungen im Gebiete der oberen Mur. der Baumvegetation entsprechend, nicht leicht in geringerer Meereshöhe als 5000 Fuss. Damit scheint nun allerdings ein Gegensatz zu der Flora der Jetztwelt gegeben, indem die Art des Vorkommens darauf hindeutet, dass der betreffende Baumstamm so ziemlich an eben jener Stelle, wo er versteinert wurde, ge- wachsen sei. Diese Gegend aber in 3000 — 3500 Fuss Meereshöhe ist jetzt gut bewaldet und, so viel ich mich entsinne, haben noch nicht einmal die bereits weit unter der Baumgränze sonst herrschend werdenden Rhododendron-Sträuche hier begonnen. Professor Unger schloss daraus auf eine zurZeit der ersten Bildung jenes Kalktuffes herrschend gewesene kältereTemperatur, als die heutige des Landes in der gegebenen Meereshöhe. Ein solches kälteres Klima der Alpen- länder erheischt nun auch die dermalen verbreitete Annahme von einer grösseren Ausdehnung der Gletscher während der sogenannten Diluvialzeit; auf ein solches lässt auch die Natur der im Löss herrschenden Landschnecken -Arten schliessen und ein solches entspricht endlich auch der von Herrn v. Morl ot und Andern gegebenen Deutung der mächtigen Ablagerungen unserer Alpenthäler als Wild- gräben-Ergüsse zu einer Zeit von grösserer Entwaldung der Gehänge. Jeden- falls ist das Vorkommen von Pinus cembra als Fossil in einer entschieden weit tieferen Zone als ihr jetziger Standort, Grund genug, um künftig den Ein- schlüssen der mächtigeren Kalktuffpartien in den Alpen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Noch bemerke ich , dass an den mitgebrachten Kalktuffstücken sich auch einige kleine Landschnecken anhaftend zeigten. Herr J. Gobanz hat sie unter- sucht und darin Papa dilucida Ziegler , Helix crystallina Müller und eine dritte Art erkannt, wahrscheinlich Helix ruderata Studer. Es sind alpine Arten, die in der betreffenden, aber auch in grösserer Meereshöhe Vorkommen können. Die Einschliessung von Pinus cembra in Kalktuft wird man ohne viel zu wagen gewiss in die Zeit der Entstehung jener grossen von Schutt und Gerollen gebildeten Halden an den Mündungen der Wildbäche zurück versetzen dürfen, auf denen ansehnliche und zum Theil sehr alte Dörfer wie Teufenbach, Triebendorf u. s. w. liegen und deren Bildung in eine Zeit von kühlerem Klima und grösserer Entwaldung der Gehänge gefallen sein mag, da, wie schon bemerkt, seit Jahr- hunderten nur einzelne ungewöhnlich mächtige Anfluthungen des Baches noch zu ihrer Fortbildung beitragen. — Eine Gränze zwischen „Diluvial ge bilden“ und älteren der sogenannten „re centen E p o eh e“ ist schwer zu ziehen, oder es besteht überhaupt keine feste Gränze zwischen jener letzten vorweltlichen und unserer heutigen Epoche. 67 III. Die Umgebung- von Deutsch - Bleiberg- in Kärnten. Von Di*. Karl Peters. Nr. 1 des Berichtes über die geologische Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. Die westliche Gränze der Section des Chef-Geologen Herrn M. V. Lipoid, an dessen Arbeiten ich theilzunehmen die Ehre hatte, ist der Meridian von 31° 19' 40", welcher die Drau bei Feistritz, die Gail westlich nächst Arnoldstein, das südliche Haupt-Längenthal unweit vom Ursprünge der Save hei Ratschach durch- schneidet und bei Sotscha am Isonzo das Aufnahmsgebiet der Section verlässt. Von dieser Gränze an bis zur Mündung des Rosenbaches in die Drau nächst Maria- Elend war mir das zur Aufnahme bestimmte Terrain in seiner ganzen Breite über- tragen worden; vom Kocnakainm aber bis an die steiermärkische Gränze lernte ich nur die Südseite des Gebirgszuges der Karavanken kennen, welcher die Wasserscheide zwischen der Drau und Save, zum grössten Theil auch die Landes- gränze zwischen Kärnten und Krain bildet. Südlich vermochte ich meine Arbeiten mit Einschluss der Wochein bis über Radmannsdorf, Steinbüchl, Höflein und Kanker auszudehnen. Dieses also begränzte Stück Land nähert sich in geologischer Beziehung so wenig einem Ganzen, enthält aber mehrere so interessante und für die Kenntniss der südlichen Alpen wichtige Einzelheiten, dass ich den erläuternden Text zu meiner Kartenaufnahme nicht wohl nach der Formationsreihe, sondern nur nach Localitäten und Gebirgsabschnitten unterabtheilen kann. Der künftigen Bearbei- tung der südlichen Alpen als eines Ganzen werden meine Beobachtungen so besser dienlich sein. Die Umgebung von Deutsch -Bleib erg spielt in der Geologie unserer Alpen bekanntlich eine sehr wichtige Rolle. Abgesehen davon , dass sie durch die wohlerhaltenen Kohlenkalkversteinerungen ihrer Thonschiefer und grauwackenartigen Gebilde zum Ausgangspunct wurde für alle weiteren Unter- suchungen über die Verbreitung der Steinkohleiiformation in den südlichen Alpen, stellte der Bleiberger Muschelmarmor und der sogenannte „Lagerschiefer“ mit Ammonites Joannis Austriae, A. floridus, A. Jarbas u. a. einerseits die Vermitt- lung her zwischen den Schiefern von St. Cassian und dem Cephalopodenkalk von Hallstatt, andererseits gab er durch sein Lagerungsverhältniss zu dem Kalke mit Megalodus triqueter sp. Wulfen ( Cardium triquetrum Catullo) die Veranlassung zu der Annahme, dass er jünger sei als dieser Kalk, welcher demnach als unterer Muschelkalk gedeutet wurde1). Da nun, wie Franz Ritter v. Hauer’s neuerliche *_) Jahrbuch der k. k. geologischen iieichsaiistidt, 1850, 1. Heft, S. 36 u. f. 9 68 Dr. Karl Peters. Abhandlung „Ueber die Gliederung der Trias-, Lias- und Juragebilde in den nordöstlichen Alpen“ J) ausführlich darthut, diese Annahme in Folge der genaueren Untersuchungen zurückgenommen werden musste und der Kalk mit Megalodus (Dachsteinkalk) sich als unterer Lias erwies, war es von hohem Interesse, durch neuerliche Beobachtungen die Lagerung des Muschelmarmors auf letzterem, welche nicht nur alle im Manuscript vorhandenen Grubenprofile darstellten, son- dern welche noch in der neuesten Zeit der vielerfahrene Kärntner Geologe Herr Fr. von Rosthorn als die normale ansah* 2), zu prüfen und zu erforschen, oh und in wie fern sie als abnorm mit den Schichtenverhältnissen der nordöstlichen Alpen in Uebereinstimmung zu bringen wäre. Die alte Erfahrung, dass man in den Alpen nur durch ein systematisches Studium aller einzelnen Schichten zu gültigen Resultaten gelangen könne, hat sich auch in dieser Frage bewährt. Wir können sie nach unsern diessjährigen Beobachtungen dahin beantworten , dass der Muschelmarmor (und Lager- schiefer) in völlig abnormer Weise den Dachsteinkalk des Blei- berger Erzherges überlagert und dass di e F orm ati o nsreih e der Südalpen mit der in den Nordalpen beobachteten vollkommen im Einkla n ge steht 3). Als ich in den ersten Tagen des Juni in Bleiberg eintraf, war Herr Fo et- ter le als Chef der nachbarlichen Section in den Aufnahmen des westlichen Theiles (der Umgebung von Kreuth) schon weit vorgerückt und über die geo- logischen Verhältnisse daselbst vollständig unterrichtet, Gegenstand meiner Unter- suchung war nur das in die östliche Station fallende Revier von Ausser -Bleiberg und heiligen Geist, und ich theile das Ergebniss derselben hier mit in der Hoffnung, dass mein geehrter Freund diese Notizen mit seinen viel umfassenderen Erfahrungen zu einer grösseren Abhandlung verarbeiten wird. Das östliche Ende des merkwürdigen Gebirgszuges zwischen der Drau und der Gail enthält nur dessen jüngere Formationen, einschliesslich der unteren Trias, indem die Steinkohlenformation sich schon südöstlich von Bleiberg an den Gehängen des Nötsehgrabens sammt den in ihr auftretenden Dioriten unter der Trias verbirgt. Das krystallinische Grundgebirge, derselbe Glimmerschiefer, der mit seinen mächtigen Einlagerungen von Gneiss und körnigem Kalk das ganze *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1853, 4. Heft, S. 715, vgl. S. 725. 2) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1854, 1. Heft, S. 212. 3) Darauf deuten schon die Bemerkungen von Boue, welcher in seinem denkwürdigen Apercu sur la Constitution geologique des provinces illyriennes (Seite 51 des Separat- Abdr.) sagt: „les murnes a lumachelles supportent le calcaire jurassique superieur magnesien et metallifere et sont placees sur les gres rouges secondaires.“ Auch muss ich einer kleinen geologischen Karte der Umgebung von Bleiberg und Raibl gedenken, welche der Wahrheit näher kam als irgend eine der bisher bekannten Darstellungen, und keinen Zweifel übrig lässt , dass der auf den Copien leider nicht genannte Verfasser die Lagerungsverhältnisse der massgebenden Schichten richtig erkannt hat. Die Umgebung von Deutscb-Bleiberg in Kärnten. 69 nördliche Gehänge des Drauthales ansmacht, zeigt sich am rechten Ufer noch west- lich von Paternion, so wie auch an der Mündung des Nötschgrabens ins Gailthal. Die Werfe ne r Schichten (bunte, vorherrschend rotbe Mergelschiefer und Sandsteine) gewahrt man unter den mächtigen Diluvialablagerungen längs der Drau noch südlich und eine Strecke südöstlich von Paternion, wo sie von dünn- geschichteten schwarzen Kalksteinen, die mitunter geringe Lager von schwarzem Schiefer, aber keine deutlichen organischen Reste enthalten — den Gutten- steiner Schichten — überlagert werden. Letztere verfolgte ich über das Dorf Kellerberg, in dessen Nähe sie bereits unter das Diluvialniveau sinken, bis gegen den Stadelbach. Sie sind sowohl an den steileren Puncten des Drauufers, als in den Seitengräben und an den Abstürzen der vom höheren Diluvialschotter bedeckten Gehängestufen entblösst, haben aber keinen Antheil mehr an den über diese Stufen sich erhebenden Gehängen des Gebirgskammes (Kellerberger, Fürsten- und Kaltenbrunn -Riegel), welcher Eberwald und das Bleiberger Thal von der Drau scheidet. Am südlichen Fusse des Dobrac hält es schwer, den untersten Triasschichten beizukommen, der ungeheuren Schuttmassen wegen, die grösstentheils von dem Bergstürze im Jahre 1658 herrühren und nicht nur die Gehänge, sondern fast die ganze Breite des Gailthales einnehmen. Ueberdiess sind sämmtliche Kalk- gesteine hier mehr oder weniger dolomitisch. Die Guttenstein er Schichten vertritt ein grauer oder bräunlicher, sehr brüchiger D ol o m it, ganz ähnlich den unteren Triasdolomiten der Nordalpen. Nächst Sack überlagert er, bei 1500 Fuss mächtig, die Werfener Schiefer, nimmt an der sogenannten Kanzel das untere Drittheil des Steilabsturzes von Dobrac (Profil I) ein und sinkt weiter gegen Osten parallel mit dem schroffen Südrande der Villacher Alpe allmälig in die Tiefe, so dass er nächst Unter-Schütt bereits unter die Thalsohle gelangt. — Bei Ober-Schütt fand ich in einem Graben, welcher durch die Schuttmasse stellen- weise ins anstehende Gebirge eingerissen ist, die Dolomitisation minder stark entwickelt und ist das Gestein hier unser wohlbekannter schwarzer Kalkstein mit seinen zahllosen weissen Kalkspathadern. Auch hier gibt es einzelne Lager von einem grauen, zum Theile stark sandigen Schiefer, und darin ein 6 — 8 Fuss mächtiges Lager von grauem, unreinem Gyps in wellenförmig gekrümmten Straten, von welchen in den Schiefer hinein mehr reine, zum Theile schön kry- stallinische Adern fortsetzen (Profil IV) *). Die besprochenen unteren Triasschichten fallen im Drauthale nach Süden und Südwesten, im Gailthale nach Nordnordost und Norden, also gegen Bleiberg ein. Durch den Nötschgraben hat Foetterle sie bis ins Innere des Bleiberger Längenthaies verfolgt. Die Werfener Schichten stehen, unter den Dobrac ein- schiessend, sehr ausgezeichnet noch südlich von Kreuth an, und ebenda bildet *) Dieses Lager wurde bisher nur wenig ausgebeutet, da der Gyps in der Kärntner Land- wirtschaft seltener angewendet wird. 70 Dr. Karl Peters. der Dolomit der Guttensteiner Schichten die von der Gipfelmasse gegen Nord- west herahlaufenden Felspartien mit der ihm eigenen Form von Strebepfeilern und halbangelehnten Pyramiden. Ihre Gesammtmächtigkeit beträgt 2500 — 3000 Fuss. Beinahe eben so mächtig sind die Schichten der oberen Trias, welche die Hauptmasse des Dobrac und vom nördlichen Bergzuge der Kellerberger und Fürstenriegel, so wie einen grossen Theil des Nordabhanges vom Erzberge aus- machen, vorläufig abgesehen von den Schiefergebilden im Bleiberger Thale (Profil I und IV). Betrachten wir sie zunächst an den Drauthal-Gehängen, wo man zwischen dem Weissenbach- und Stadelbachgraben einige instructive Aufschlüsse findet. Ein kleiner Steinbruch an der Strasse südöstlich von Töpplitsch (Profil IV), zeigt einen grauen dünngeschichteten, zum Theile dichten, zum Theile etwas späthigen Kalkstein, der unter 40 — 45 Grad nach Stunde 13 (reducirt) einfällt, und eine Menge von Zwischenlagen eines dünnblättrigen grauen Mergels, auch einzelne 5 — 6 Zoll mächtige Bänke von einem braunen feinkörnigen Sandstein, voll von mikroskopischen, zum Theile kohligen Pflanzenresten enthält. Manche Schichten des ziemlich stark bituminösen Kalksteines sind bräunlich oder grau in braun gefleckt und gleichen so vollkommen den Hallstätter Schichten an vielen Stellen der nördlichen Alpen. Der Sandstein aber ist identisch mit einer der von Es eher von der Linth und Professor Heer beschriebenen Bactryllienschichten der Vorarlberger und lombardischen Alpen. Nachdem man die breite, mit Schotter bedeckte Stufe südlich von Töpplitsch und den Schutt am Gehänge des Kalten- brunnriegels überschritten hat, kommt man ungefähr 400 Fuss über jenem Stein- bruche wieder auf solchen Kalk, den man hier füglich Kalkschiefer nennen darf, und dessen Schichten, obgleich mehrfach im Zickzack gekrümmt, wie die vorigen einfallen. Er führt allerlei organische Beste , von denen zahlreiche Encriniten- stiele noch am meisten deutlich hervortreten. Können wir der Aehnlichkeit derselben mit den im Bleiberger Lagerschiefer vorkommenden auch nicht vertrauen, so glaube ich doch, absehend davon, dass auf so kurze Entfernung die petrographische Uebereinstimmung gelten darf, und diese ist so vollkommen als wir sie nur wünschen könnten. Auch zweifle ich nicht, dass man durch Nachgrabungen südlich von Töpplitsch unter der Schotter- bedeckung oder am Kellerberger Riegel, wo der Waldboden die correspondiren- den Schichten verhüllt, den Bleiberger Schiefer mit seinen charakteristischen Versteinerungen finden würde J). Von den im Stadelbachgraben anstehenden tieferen Kalken, welche minder dünn geschichtet sind und stellenweise feine Asphaltlagen enthalten (Streichen Stunde 8, senkrecht bis zu einem Verflächen unter 60 Grad in Südwest), ist es *) Foetterle hat den wohlcharakterisirten Bleiberger Schiefer im Koflergraben, nördlich von Kubland, also in demselben Schichtencomplexe wirklich nachgewiesen. Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 71 zweifelhaft, ob man sie den Guttensteiner oder den Hallstätter Schichten bei- zählen soll. Sie nähern sich ersteren auch durch ihr petrographisches Verhalten. Die beschriebenen Gebilde wechseln mehrfach mit einem grauen, ziemlich festen Dolomit, der aus einem nicht dünngeschichteten Kalksteine entstanden ist. Anstatt desselben fand ich zwischen Töpplitsch und dem Fürsten riegel einen wenig dolomitischen, meist späthigen Kalkstein von weisser Farbe mit rother Zeichnung, wie er in den Hallstätter Schichten anderwärts so gewöhnlich ist. Ueber allen diesen Gebilden liegt eine mächtige Schichte von unten grauem, oben weissem Dolomit, welcher in den Megaloduskalk des Erz- berges ganz allmälig übergeht. Man durchquert ihn, mag man von Ebenwald oder von Töpplitsch aus das schroffe Gehänge des Erzberges hinanklimmen. Auf der Karte und den Profilen habe ich diesen Dolomit, von dem ich nicht erst zu sagen brauche, dass er dem in den ganzen Alpen zwischen unseren Trias- und Lias- schiehten vorkommenden Mittelgliede entspricht, theils zu den Hallstätter, theils zu den Dachstein-Schichten gezogen. Die hei Töpplitsch und Stadelhach vollkommen regelmässige Lagerung hat am Kellerberger Riegel einige Störungen erfahren, welche ohne Zweifel mit der Entstehung des kleinen Thaies von Rubland und Ebenwald als einer Verwerfungs- spalte in Zusammenhang stehen (vgl. Profil I). Einzelne Schichten des grauen Kalkes mit ihren Schieferlagern stehen am nördlichen und am südlichen Abhänge senkrecht, und die dazwischen liegenden fallen bald — wie es Regel ist — süd- lich, bald nördlich, so dass ein Theil des gegen Ebenwald sehenden Dolomites sich in anscheinend umgestürzter Lagerung befindet. Die Auffassung des Ganzen wird dadurch nicht beeinträchtigt, im Gegentheile hatFoetterle im Kotier- graben nordwestlich von Rubland die instructivsten Aufschlüsse über die Schichtenfolge erhalten. Diese ist nach unsern beiderseitigen Beobachtun- gen kurz zusammengefasst, von unten nach oben: Dunkelgrauer, dünngeschichteter Kalkstein mit Mergel- und Sand- mit Encriniten und Spuren von andern Versteinerungen, Lichtgrauer ausgezeichneter Dolomit, 1000' bis 1200' mächtig. Die Vorberge östlich und nordöstlich von heiligen Geist, welche das Blei- berger Thal, dessen Gewässer durch die Querspalte des unteren Weisscn- bachgrabens zur Drau ausbrechen, von den ausgedehnten Diluvialterrassen der Umgebung von Villach trennen und das Niveau von Bleiberg nicht erreichen, bestehen zumeist aus den mittleren und oberen Schichten jenes Complexes. Bei Ober-Vellach und PogÖriach weisen sie einen beinahe weissen, nur hie und da ganz in Dolomit umgewandelten Kalk, dessen Schichtung sehr undeutlich ist. Der Dolomit des Dobrac wurde von einigen Beobachtern, welche die An- wesenheit der unteren Trias bei Kreuth vernachlässigten, für ein viel jüngeres Gebilde angesehen und man versetzte ihn über den Megaloduskalk, welcher am steinlagern (Bactryllienschichten), Lichtgrauer Dolomit und Kalkstein, Kalkschiefer, dünngeschichteter Kalkstein und mergliger Schiefer, 72 Dr. Karl Peters. Bleiberger Erzberge allerdings gegen Süden einfällt, aber nicht unter die ge- waltige Bergmasse des Dobrac fortsetzt, die durch eine ganz selbstständige Erhebung gebildet wurde. Uebrigens hatte jene Annahme keinen irgendwie heachtenswerthen Grund. Dieser Dolomit, der grösstentheils grau, brüchig und höchst undeutlich geschichtet ist *)> liegt auf den früher beschriebenen Gutten- steiner Schichten und wird erst ziemlich weit östlich vom Gipfel des Gebirges, an der sogenannten Scharte, vom Dachsteinkalk überlagert, der sich schon, vom Bleiberger Thale aus gesehen, durch seine auffallend vollkommene Schichtung von ihm abgränzt. Wir haben freilich im Dobracer Dolomit obigen Schichtencom- ples nicht herausfinden können, doch wird die aus den Lagerungsverhältnissen mit Nothwendigkeit gefolgerte Bestimmung desselben als obere Etage der Trias noch durch zwei Beobachtungen gestützt. Wir erkannten in einer ziemlich be- deutenden Höhe am nordwestlichen Abhange, etwa 1000 Fuss über der Tiial- sohle von Kreuth, trotz der Dolomitisation den Kalk, der am Kreuther Kirchberge im Hangenden des Lagerschiefers und Muschelmarmors ansteht und sich durch seinen Reichthum an Encriniten und kleinen Brachiopoden auszeichnet. Die Aus- witterungen dieser zahllosen Schalenreste und der ganze Habitus des Gesteines lassen keine Verwechslung zu 3). Ferner theilten uns die k. k. Bergbeamten mit, dass man vor Jahren in einem längst verstürzten Schürfe nördlich von der Ort- schaft Unter-Nötsch , also unterhalb jener Stelle, ein ziemlich mächtiges Lager von schwarzem Schiefer angefahren habe , welcher Mittheilung wir um so mehr vertrauen durften, als sie gewiss nicht zu Gunsten unserer Ansicht erfunden wurde. Wer in der allerdings sehr bedeutenden Mächtigkeit der Dolomitmasse eine besondere Schwierigkeit und unsere Deutung derselben mit dem Profile IV, von der Drau über den Kaltenbrunnriegel und Erzberg, wo der Dolomit weniger mächtig erscheint, unvereinbar finden sollte, den mache ich auf zahlreiche von Westen nach Osten streichende Klüfte aufmerksam, welche den Dolomit in den höheren Regionen durchsetzen und trotz der undeutlichen Schichtung als Ver- werfungspalten kenntlich sind (Profil I, in dieser Beziehung schematisch). Bei- läufig bemerkt, laufen sie den Bleiberger Erzgängen nahezu parallel. — Das Vor- kommen von Encriniten nächst dem Gipfel des Dobrac, von welchem mich Herr Canaval freundlich benachrichtigte, können wir nur bestätigen; wir bemerkten auch Auswitterungen von Korallen und Schnecken , darunter eine Chemnitzia, vermutblich Ch. Rosthorni Hörnes; alle, versteht sich, in einem höchst unvoll- kommenen Erhaltungszustände. Von der „rothen Wand“ unterhalb des Kreuzes, *) Am deutlichsten ist die Schichtung in dem westlichen Ausläufer. Die Schichten fallen an der Südseite gegen Norden, an der Westseite gegen Osten, an der Nordseite nach Stunde 3 — 3, deuten demnach in Uebereinstimmung mit den Lagerungsverhältnissen der älteren Formationen auf eine grössere Intensität der Erhebung im untersten Stücke des Nötschgrabens. 2) Dieser Kalk ist eine im ganzen südlichen Kärnten constante Schichte. Lipoid hat ihn bei Windisch-ßleiberg , Schwarzenbach u. a. a. 0. stets über den schwarzen Schiefern mit Ammonites floridus, A.Joannis Austritte, Ilalobia Lcmmeli etc. beobachtet. Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 73 welches man von Bleiberg aus auf dem höchsten Rande des Dobrac bemerkt, wurde mir ein verwittertes Bruchstück eines grossen Globosen gebracht. Eben- da kommen auf Klüften sehr nette Calcit-Krystalle (R' . oo R und R' . 16R) vor. Oestlich vom Gipfel, um den Südrand der Villacher Alpen, und im Absturze des- selben ins Gailthal nimmt der Dolomit eine röthliche Färbung an, und man er- kennt deutlich , dass einzelne Schichten ehemals intensiv roth oder rothbraun waren. Ich traf einen solchen Kalkstein, als ich von Villach in südwestlicher Rieh- tung über den bewaldeten Tlieil der Alpe nach Ober -Schütt ging, ungefähr eine Viertelstunde vor dem Absturze, leider viel zu wenig entblösst, um seine Verhält- nisse zu dem darunter liegenden Dolomit und den ihn gegen Villach zu über- lagernden weissen Dachsteinkalk wahrnehmen zu können. Der isolirte Felsen bei Föderaun besteht aus Hallstätter Kalk, doch aus den untersten Schichten, denn am Fusse desselben an der Poststrasse zeigt sich ein dünngeschichteter, bei- nahe schwarzer Kalkstein, den man füglich als Guttensteiner Kalk ansprechen darf. Bevor ich die abnorm gelagerten Triasgebilde bespreche, will ich einige Worte vorausschicken über den Dachstein kalk oder Megalo d uskalk, dessen im Vorhergehenden schon mehrmals gedacht wurde. In Bleiberg nennt man diesen Kalk den „erzführenden“, insoferne mit Recht, als sämmtliche Erzlagerstätten des Bleiberger und Kreuther Revieres sich in dem- selben befinden. Man würde aber gewaltig irren, wollte man diesem Ausdrucke irgend eine stratigraphische Bedeutung beilegen, denn das Bleierzvorkommen des „heiligen Geister“ Revieres, so wie das im Rubland und bei Kellerberg an der Drau, auf welchem letzteren ehemals Bergbau betrieben wurde, gehört den Triasschichten an. Vom Kovesnock (5744' A) an bis über den Kaltenbrunnriegel besteht der Kamm und der grösste Theil des Nordabhanges von dem nördlichen Bleiberger Gebirgzuge aus Dachsteinkalk. Das Gestein ist weiss, am Tage sehr deutlich geschichtet und durch die nicht selten vorkommende Bivalve, welche schon Wulfe n's Aufmerksamkeit auf sich zog, charakterisirt. Andere organische Reste, meist Korallen, trifft man darin viel weniger häufig an. Seine 1 — 3 Fuss mächti- gen Schichten verflachen im Ausser-Bleiberger Revier unter 10 — 25 Grad, niemals unter einem grossem Winkel, in Süd Stunde 10 bis 14. Wir können dess- halb, wenn wir die Liegendgränze der Formation nicht allzutief in die vorer- wähnte Zwischenschichte von Dolomit verlegen, ihre Mächtigkeit nicht über 2000 Fuss schätzen. Der Dolomit im „heiligen Geister“ Revier, welcher zwischen Hüttendorf und Mittenwald (nordöstlich von „heiligen Geist“) die schroffen Ge- hänge des schmalen und jäh absinkenden Weissenbachgrabens bildet, wird durch ausgezeichnete, wenn gleich schlecht auszubringende Exemplare des Megalodus triqueter als Dachsteinschichte bezeichnet und gehört den unteren , allenthalben dolomitischen Abtheilungen an , welche durch den Kaltenbrunnriegel von der Nordseite herein fortsetzen. Die Schichten fallen hier in der oben angegebenen Richtung, aber stellenweise recht steil, unter die hohe Thalstufe von „heiligen K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1836. I. 74 Dr. Karl Peters. Geist“ ein (Kapelle 2838 Fuss) oder stossen , richtiger gesagt, unter steilen Winkeln an die Triasgebilde, welche die Grundlage dieser Stufe bilden. Das Gehänge des Erzberges zwischen Hüttendorf und Bleiberg ist nur zu oberst — nahe dem Gebirgskamine, dessen niedersten Punct westlich vom Kalk- nock (bei 4600 ) ich 4376 Fuss über dem Meere fand — schroff, im Uebrigen hat es eine breite convexe Böschung, welche über und über mit alten und neuen Halden bedeckt ist. Hätten wir unsere Karten hier nur nach der Beobachtung über Tage aufnehmen können, so würden wir das ganze untere Gehänge als Schutt verzeichnet haben, mit einigen wenigen isolirten Puncten von Dachstein- kalk und Triasgebilden, welche letzteren aber durch Verrutschungen und über- diess durch eine Bedeckung von Gebüsch und einigen Feldern der Beobachtung entzogen sind. Der anstehende Dachsteinkalk tritt stellenweise noch hinreichend deutlich daraus hervor, so nächst dem Dorfe Bleiberg in nordöstlicher Dichtung, wo eine Schichte unter 2b Grad hereinfällt und die höher gelegenen Häuser des Ortes trägt. Sein weiteres Verhalten werden wir alsbald kennen lernen. Dass auch am südlichen Gebirge — am Dobrac — Dachsteinkalk vorkommt, habe ich schon früher bemerkt und angegeben, dass er erst an der „Scharte“ (in einer Meereshöhe von nur 6166 Fuss) beginnt. Er setzt von hier über die Brunntratten bis an den Weg gegen heiligen Geist und an dieses Dorf selbst fort (Profil IV), bildet nördlich davon eine kleine Kuppe, welche durch die mächtige Schotterbedeckung der Stufe von dem Gehänge getrennt ist und lässt sich, immer das ziemlich steile Gehänge über der Stufe einhallend, bis an die Terrassen von Goritschach und Schmölzing verfolgen. Auch die Abstürze bei Judendorf und der Schrotfabrik scheinen noch ihm anzugehören, doch tritt da in der Tiefe wohl schon der Hallstätter Kalk von der Südseite heran. Die südliche Gränze dieser zusammenhängenden Partie, welche, so gross auch ihre Ausdehnung, doch nur ein kleiner Ueberrest der ganzen Formation ist, scheint dem südlichen Bande der Villacher Alpe beinahe parallel zu laufen, von der Schrotfabrik gegen die höheren (westlichen) Alpbütten, die von der Scharte nicht mehr weit entfernt sind. Die Lagerung des Kalksteines zeigt wenig Begelmässigkeit, ich lasse dess- halb eine ganze Beihe von Angaben des Verflächens folgen: An der Scharte 60 Grad in Nordosten; oberhalb der Fundgruben (OSO. von Hüttendorf) 40 — 60 Grad in Osten; noch höher am selben Gehänge 30 — 40 Grad nach Stunde 10; im ganzen Huttenthal (Graben südsüdwestlich von heiligen Geist) 60 — 70 Grad nach Stunde4; in der vereinzelten Kuppe 40 Grad nachStunde 3 — 4; südöstlich von heiligen Geist in Süden, am Östlichen Bande des Gebirges in Westen bis Südwest unter ungefähr 30 Grad. Diese Angaben auf die Karte aufgetragen, machen ersichtlich, wie der Dachsteinkalk von der Höhe des Gebirges gegen heiligen Geist herabfällt, aber doch im grössten Theil der Gebirgsränder wieder in den Berg zurückgeworfen wurde. In seinem petrographischen und paläonto- logischen Verhalten stimmt er mit dem vom Erzberge völlig überein. Nun zu den Triasschichten im Bleiberger Thale. Sie bestehen aus Kalk und Schiefern. Unter dem Worte „Lagerschiefer“ verstehen die Bergleute Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 7S einen 8 — IS Klafter mächtigen dunkelgrauen und bräunlichen Mergelschiefer, welcher einzelne Schichten, auch wohl nur Mügeln von festen, ebenso gefärbten Kalkmergeln enthält, stellenweise sandig wird , und dem unter 20 — 30 Grad einfallenden Megaloduskalk ziemlich steil — - unter einem Winkel von 40 — SO Grad und darüber — aufgelagert ist. Dieser Mergelschiefer bildet einen regelmässigen Hauptzug — im Hangenden stellenweise hegleitet von kleinen Nebenzügen — da- zwischen der Ortschaft Kaduschen und Hüttendorf beginnt, in einem Bogen nord- östlich von Hüttendorf sich höher am Gehänge hinaufzieht, dort vom Kreuzstollen (78 Klafter über dem Friedrichstollen, also 32S4 Fuss über dem Meere) mit einer seicht wellenförmigen Krümmung bis in die Thalsohle im Dorfe Bleiberg herab- sinkt, von wo er nach einer geringen Knickung in beinahe westlicher Richtung, angedeutet durch die Mundlöcher der Stollen Friedrich, St. Thomas und göttliche Vorsicht, gegen Kreuth fortsetzt *). Dieser Mergelschiefer ist die Lagerstätte der BleibergerTrias- Versteinerungen, von denen weiter unten ein Mehreres. Der in den Mineraliensammlungen geschätzte, in paläontologiseher Beziehung aber wenig interessante Muschelmarmor ist ein untergeordnetes Gebilde in demselben und auf eine Grube des KreutherRevieres beschränkt. Das Hangende des „Lagerschiefers“ ist um Ausser - Bleiberg ein grauer, bituminöser Kalk, welcher eine mehr oder weniger dolomitische Beschaffenheit und selten aber deutliche Schichtung zeigt. Er liegt dem Lagerschiefer in einer nicht bedeutenden Mächtigkeit auf und scheint keine organischen Beste zu ent- halten. Vermuthlich fehlt die daran so reiche Kalkschichte von Kreuth dem Ausser-Bleiberger so wie dem heiligen Geister-Reviere. Der Bergmann kennt ihn unter dem Namen „Stink kalk“ als ein taubes Gestein, kann aber andere dolomitische Kalke, z. B. den Dolomit des Dachsteinkalkes am Weissenbach, nicht genau davon unterscheiden. Uebrigens können in dem durch und durch auf- geschlossenen Gebirge dergleichen Verwechslungen nicht mehr viel Schaden an- richten. Stratigraphisch genommen ist dieser Kalk wohl nichts anderes als ein Rest der höheren Triasschichten, welcher den versteinerungsführenden Schiefer i conform und in jeder Beziehung normal überlagert. *) Auf eine Abweichung von der Regelmässigkeit dieses Zuges will ich gleich hier aufmerk- sam machen. Sie betrifft den Winkel, welchen der Lagerschiefer innerhalb des Dorfes Blei- berg zwischen dem „Bleiplatten-“ und „Friedrichs-Stollen“ bildet. In erstgenannten Stollen durchfuhr man den östlichen Schenkel des Winkels und fand ein südwestliches Streichen des Schiefers. In dein weiter westlich gelegenen Friedrichs-Stollen streicht der Schiefer in Westnordwest, wo beide Schenkel in einen Scheitelpunct Zusammentreffen sollten, traf man den Schiefer gar nicht an und darf aus einigen nach Stunde 12 streichenden „Kreuz- klüften“ im erzführenden Kalk schliessen, dass der Zug anstatt einer einfachen Knickung eine Reihe von kleinen Verwerfungen erfahren hat, durch welche er aus der südwestlichen Richtung in Westnordwest abgelenkt wurde. Die recht interessanten Einzelheiten des Regenslandes sind aus den Grubenkarten der Herren Gewerken Franz H o 1 1 e n i a und Per s i leicht zu entnehmen. 10 Profil IV. 76 Dr. Karl Peters. C- t £ 1 X er o O 1 x o "r o • C/2 eo ~ i-l ’|c2 — .-2 *- 5 •- Das bisher Gesagte und ein Blick auf die Pro- file I, II und III dürfte genügen, um die Lagerungs- verhältnisse zwischen denTrias- schichten und dem anderseits als unte- ren Lias erwiesenen Megaloduskalk der Hauptsache nach ersichtlich und die Entstehungs- weise der Schich- ten begreiflich zu machen. W ährend einer bedeuten- den Erheb u n g der ersteren, senkte sich der nördliche Ge- ll i rg z u g u n d der „Lager- schiefer“, als das plastische M e d i u m, w u r d e längs der mit d ein Hauptstrei- ch e n des Ge- birges üb er ei n- stimmenden Ver- werfungspalte über d e n L i a s- k a 1 k e m p o r ge- schoben. Ich schicke diese unsere An- sicht, welche die mit den Alpen ver- trauten Geologen kaum befremden Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 77 wird, der Besprechung einiger Einzelheiten voraus, welche mir zur näheren Prüfung derselben besonders geeignet scheinen. Zum Studium der (für Bleiberg) regelmässigen Lagerungsverhältnisse be- sonders geeignet, sind die in einer Quere liegenden Stollen „Francisci“ und „Kreuz“ nordöstlich von Hüttendorf (Profil II). Ersterer liegt 33, letzterer 70 Klafter über der Sohle des Friedrichstollens (in Bleiberg), dessen Meereshöhe ich auf 2810 Fuss bestimmte. q Kamm des Erzberges, circa 4600'. 3. Oberer Triaskalk. 3'. Triasschiefer (St. Cassian). Sg\ Der rSchiefergang.M 4. Dachsteinkalk. 7. Schutt. Ü. Dolomit. Höhe = Länge, 1 Linie = 100 Fuss. Der Franeisci-Hauptstollen durchfährt innerhalb des bituminösen Kalkes zwei wenig mächtige Lager von grauem Schiefer, welcher keine oder sehr wenige Ver- steinerungen enthält, endlich den Hauptlagerschiefer etwa 13 Klafter mächtig und gelangt in den „erzführenden“ Kalk, der hier (ausnahmsweise steil, doch immer noch fläch er als der Schiefer) unter 30 — 33 Grad nach Stunde 13 — 14 einfällt. Die beiden Hangendlager heissen auch zu Tage aus und bedingen fortwährende Verrutschungen des ohnediess steilen Gehänges. — Der Kreuz- Hauptstollen trifft unter einer etwa 20 Klafter mächtigen Decke aus „bituminösem Kalk“ nun das Hauptlager (12 Klafter mächtig), in welchem der Schiefer zu oberst sehr steil, von der 6. bis 8. Klafter an unter einem Winkel von 43 Grad nach Stunde 13 (red.) einfällt. Ueher Tags lässt sich derselbe in ziemlich grosser Aus- dehnung über die kleinen Stufen und höheren Absätze des Gehänges verfolgen, ist aber so sehr von Schutt und abgerutschten Kalkmassen bedeckt, dass man über sein Verhalten ganz im Unklaren bliebe, wenn ihn nicht die weiter westlich ge- legenen Bergbaue in der vorangegebenen Weise aufgeschlossen hätten. Man bemerkt hie und da, z. B. unterhalb der „Salztratten“, einer jener Stufen, den Schiefer in Verbindung mit den ihm normal aufgelagerten („bituminösen“) Kalkstein, welcher ausnahmsweise nicht intensiv rothbraun gefärbt und nicht dolomitisch ist. Sehr interessant ist das Verhalten des Schiefers in den zwischen beiden Hauptstollen getriebenen Strecken, insbesondere in dem sogenannten „Schiefer- 78 Dr. Karl Peters. gangschlag“; hier ist, wie beistehender Holzschnitt Fig. 1 zeigt, der Schiefer, welcher, wie anderwärts, den bräunlichen, wirklich bituminösen Kalk (a) vom wohlgeschichteten und mit 25 Grad einfallenden Mega- loduskalk (6) trennt, auf eine kaum 2 Fuss mächtige Schichte (c) reducirt, die völlig seiger steht und am Liegenden von einer schmalen Bleiglanz führenden Letten- kluft ( d ) (Streichen Stunde 5) begleitet wird. Dass diese Schieferschichte mit den viel mächtigeren Lagermassen der beiden Hauptstollen in Verbindung steht, ist durch die Vermessungen des k. k. Oberhutmannes Herrn Häring erwiesen (siehe Profil II), auch wird sich die Ueberzeugung davon Jedem, der diese Strecken befährt, aufdrängen; es nimmt auch desshalb Wunder, dass dergleichen, den Bergleuten wohlbekannte Thatsachen den Glauben an eine normale und still- schweigend verstandende concordante Lagerung des Schiefers auf dem „erz- führenden“ Kalk nicht schon längst gestürzt haben. Ich muss noch bemerken, dass der Lagerschiefer von Francisci und Kreuz wohl nicht reich an Ver- steinerungen, doch vollkommen charaklerisirt ist durch den fast nirgend fehlen- den Ammonites floridus. Von Aufschlüssen der gewöhnlichen Lagerungsverhältnisse w ill ich nur noch des Stollens St. Thomas (westlich von Bleiberg in der Thalsohle, südlich von Ober-Nötseh) in Kürze gedenken. Der „bituminöse“ Kalk ist liier ziemlich gut. mitunter auch dünn geschichtet und fällt unter Winkeln von nur 20 bis 30 Grad nach Stunde 15 (red.). Das dunkel bräunlichgraue Gestein geht erst in wechsel- lagernden Schichten, dann völlig in einen harten schwarzen, beinahe thon- schieferartigen Mergelschiefer über, der endlich weich, blättrig, zum gewöhnlichen Lagerschiefer wird, der sich mehr und mehr steil aufrichtet und am erzführenden (Megalodus-) Kalk mit einem Vertlächen unter 45 Grad in Südsüdwest scharf absetzt. Sowohl der Schiefer als die darin enthaltenen kalkigen Schichten sind sehr reich an Versteinerungen und ich verdanke ihm den grössten Theil meiner Ausbeute. Der erzführende Kalk wird — beiläufig bemerkt — unweit vom Schiefer von einem schwachen, fast seigeren Gange durchsetzt, der östlich streicht. Für absonderliche, der Geologie von der Natur gespielte Possen halten die Vorkämpfer jenes Glaubens gewisse irreguläre Schiefervorkommen, welche unter den Namen „Kreuz schiefer“, „D ecken schi efe r“ u. dgl. bekannt sind. Dass sie ihr keine grosse Gefahr bringen, holfe ich in Folgendem zu zeigen. Die Baue Johanni und Maria-Lichtmess, nordöstlich nächst Bleiberg (letzterer Hauptstollen 58 Klafter über der Sohle des Friedrich-Stollens), gehen ganz und gar im Megaloduskalk um und treffen nicht mehr den in's Thal herabgedrückten Schieferzug. (Sie sind angedeutet im Profil I.) Der Kalk, dessen Schichtung man über Tags besser wahrnimmt als in der Grube, wm er sich etwas dolomitisch zeigt, fällt unter 25 Grad in Südsüdwesten ein. Darin setzt eine merkwürdige, dem Lagerschiefer in petrographischer Hinsicht ähnliche Gangmasse auf, welche in Figur 1. Die Umgebung von Deutseh-BIeiberg in Kärnten. 79 den höheren Teufen von Johanni auf einer Stunde 2 — 3 streichenden Gangkluft nur !/ 2 — 2 Fuss mächtig beginnt, im h öher g el ege neu Maria-Lichtmess-Haupt- stollen aber eine sehr bedeutende Mächtigkeit — bis 7 Klafter — erreicht und von einem ebenen. Stunde 3—4 streichenden Gangblatte f) gegen Norden begränzt ist, gegen Süden jedoch an eine sehr unregelmässige und stark gekrümmte Fläche des Kalkes stösst. Dem Streichen nach hat man sie weder in den unteren noch in den oberen Teufen weit verfolgen können, in Maria-Lichtmess sogar das regel- mässige Gangblatt sehr bald verloren. Diese bräunlichgraue schiefrige Mergelmasse ist zum Theil sehr weich und mit Letten untermischt, voll von Brocken eines weissen sehr brüchigen, selbst zerreiblichen Dolomites, führt mitunter auch Erzbrocken (Bleiglanz). Zum Theil aber ist sie fest wie der „Lagerschiefer“ ; stellenweise stark sandig. Einzelne Butschflächen durchsetzen sie nach verschiedenen Dichtungen; von einer eigent- lichen Schichtung zeigt die Masse in Maria-Lichtmess keine Spur, nur in den minder mächtigen tieferen Partien zeigen sich Schieferblätter, welche dem Gang- blatte parallel laufen. An einer Stelle sah ich eine kleine lagerförmige Partie von der Gangmasse sich abzweigen. Nach organischen Besten, grösseren sowohl als mikroskopischen, suchte ich vergebens. Wenn man schon aus den eben beschriebenen Verhältnissen mit grosser Wahrscheinlichkeit entnehmen kann, dass dieser sogenannte „Kreuzschiefer“ nichts anderes ist als eine aus dem Materiale des „Lagerschiefers“ lind anderen Gesteinen gebildete Ausfüllungsmasse einer unregelmässigen, zum Theile schlauchförmigen Gangspalte, so wird diese Ansicht dadurch zur Ge- wissheit, dass die Masse über Maria-Lichtmess zu Tage geht, und dass eben dort auf der „Floriantratten“, einer kleinen Gehängestufe, eine Partie von Schiefer, vermuthlich ein Best der ehemaligen Decke von Lagerschiefer, sich ausbreitet und mit allerlei Verrutschungen sich westlich gegen das Dorf herabzieht. — Der- gleichen Gangspalten mussten wohl, insbesondere wenn sie durch auf- oder ab- steigende Gewässer zu Schläuchen erweitert waren, nach der Ueberschiebung des Schiefers durch ihn und durch das allmälig aus ihm abgeschlämmte Materiale ausgefüllt werden * 2). Minder klar wurden mir die Lagerungsverhältnisse einer Schiefermasse in dem zu oberst auf der Böschung des Erzberges befindlichen Bergbau „Bo d 1 er i n“ (Stollensohle 146 Klafter über demFriedrichstollen = der Meereshöhe 38S4Fuss, ') Ich gebrauche absichtlich die in Dleiberg üblichen, auch anderwärts nicht fremden Ausdrücke. 2) In Maria-Lichtmess kam man auf eine alte Zeche von Schrämmarbeit, welche zu Tage verhaut, unten mit Schutt, Gerolle, menschlichen und thierischen Knochen erfüllt war. Ein menschliches Skelet lag zu unterst. ‘Die Knochen von Thieren, vorzüglich von Vögeln, sollen stellenweise so dicht und durch festen Gruss verkittet gewesen sein, dass sic eine Breceie bildeten. — Mittheilung des Vorstehers liuri der von H o 1 1 e n i a’sehen Gewerkschaft. 80 Dr. Karl Peters. barometrisch bestimmt 3772 Fuss), welchen ich nicht hinreichend genau untersuchen konnte. Da er beinahe in derselben Quere mit Francisci und Kreuz liegt, habe ich ihn in das Profil II mit aufgenommen. Der Stollen ist im erzführenden Kalke getrieben, welcher anfangs fest, weiter im Berge aber sehr brüchig, etwas dolomitisch und undeutlich geschichtet ist. Gegen Ende der 40. Klafter kommt man an einen grauen, etwas bituminösen Kalk (Trias?), gleich darauf aber wieder auf erzführenden Kalk, w elcher von jenem möglicherweise durch etwas Schiefer getrennt ist. Wenige Klafter weiter (gegen Norden) setzt der erzführende Kalk mit einer gegen Süden unter 45 Grad ein- fallenden Fläche ab und man befindet sich in einem grauen mergeligen Schiefer, der anfangs sehr wirre, weiterhin zum Theil schwach in Südwesten geneigt, zum Theil horizontal gelagert ist. Ich konnte darin nur 20 Klafter weit Vordringen, und muss auf Treu und Glauben der mir von mehreren Beamten und Gewerken gegebenen Auskünfte annehmen , dass er in der 30. — 35. Klafter an den erz- führenden Kalk des Gebirgskammes stösst. Ich fand hier keine Versteinerungen im Schiefer, doch sollen einige darin vorgekommen sein, auch stimmte er mit dem Lagerschiefer von Johanni und andern Orten überein und ist wohl für eine vereinzelte Partie des Lagerschiefers zu halten , welche mit einem grossen Trumme des Hangendgesteines in einer, allerdings sonderbar geformten Mulde des Megaloduskalkes eingepresst wurde und so von der oberflächlichen Zerstörung verschont blieb. Interessant ist die bedeutende Höhe, bis zu welcher der Trias- schiefer über den Liaskalk emporgeschoben wurde. Ein noch anderes Fo^mverhältniss des in den Liaskalk eingedrungenen Trias- schiefers. eines sogenannten „Deckenschiefers“, zeigt der noch wenig ausgedehnte Holfnungsbau „St. Georg im Brandei“, welcher eine halbe Stunde nord- westlich von Bleiberg (in Herrn Foetterle’s Aufnahmsgebiet) und mit dem in der Thalsohle liegenden Hauptstollen „göttliche Vorsicht“ in nahezu gleicher Quere, aber 121 Klafter darüber eröffnet wurde (Proffl III). Profil 111. — Westlich bei Bleiberg. Die Stollen : Die Umgebxing von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 81 Herr Kroll, Verwalter der von Mühlbacher’schen Gewerkschaft war so freundlich, die Grube mit mir zu befahren. Während in den unteren Bauen die schon bei St. Thomas erwähnten regel- mässigen Lagerungsverhältnisse herrschen und der Dachsteinkalk unter dem ge- wöhnlichen Winkel gegen Südsüdwesten verflacht, ändert sich am höheren Gehänge die Lagerung desselben. Die Schichten neigen sich in das entgegengesetzte Ver- flächen und fallen an einer kleinen vorgeschobenen Wand, in die der St. Georg- stollen getrieben ist, unter einem kleinen Winkel in Norden. Nachdem man etwa 10 — IS Klafter weit in diesem festen weissen Kalk durchgeschlagen hatte, wurde man durch einen grauen Schiefer vom Ansehen des gewöhnlichen Lagerschiefers überrascht, welcher dem Kalke gleichförmig, d. i. mit einem Verflachen unter 20 Grad inStunde 20 — 23 aufgelagert ist. Da nach weiteren 10 Klaftern ein Han- gendes nicht erreicht wurde, trieb man einen seigeren Schacht in demselben und kam in der 9. Klafter auf den nämlichen weissen Dachsteinkalk, der hier aber unter einem Winkel von 4S Grad nach Stunde 23 — 24 einschiesst, und schlug nun auf der neugewonnenen Sohle bisher einige Klafter in die Länge und Quere, ohne dass sich die Verhältnisse geändert hätten. Da es mir bedenklich vorkam, dass der Kalk so ohne Weiteres auf den Schiefer liegen sollte, untersuchte ich die Auf- lagerungsgränze sehr genau und fand, dass zufolge dem beiderseitigen Ver- flächungswinkel ein keilförmiger Raum Zurückbleiben müsse. In der That zeigte sich nach der Lüftung eines provisorischen Zimmers eine wirre Masse von Letten mit Mügeln und Trümmern von ganzen Schichten des braunen bituminösen Kalkes als Keil zwischen dem Schiefer und dem Kalke. Ueber Tage sieht man den Kalk am Kamme des Erzberges, der unweit vom Bergbau jäh ansteigt, wieder regel- mässig in Süden und Südsüdwesten einfallen, es beschränkt sich somit die das Schiefervorkommen begleitende Schichtenstörung auf einen Complex von ungefähr 60 — 100 Klafter Gesammtmächtigkeit. Was ich aus dieser Beobachtung folgerte, brauche ich nach den früher be- schriebenen Fällen kaum mehr zu erwähnen, — gewiss nicht die normale Ein- lagerung des Schiefers im Dachsteinkalke, von der mich dieser Aufschluss hätte überzeugen sollen. Hiemit glaube ich die schwierigsten Fälle, die mir im Ausser -Bleiberger Revier bekannt wurden, so detaillirt als nöthig besprochen zu haben. Im Revier von heiligen Geist verhalten sich die Triasgebilde anders. Der Leser erinnert sieb, dass der vom Kaltenbrunnriegel unter der langen Gehängestufe Kadutschen gegen Süden und Südwesten mehr weniger steil in den Weissenbachgraben hereinfallende Dolomit den unteren Dachsteinschichten ange- hört und durch die ihnen eigene Bivalve charakterirt ist (vgl. Seite 73). Ich fand ziemlich wohlerhaltene und durch ihre Grösse ausgezeichnete Exemplare an der Strasse oberhalb des Wasserfalles, den der Weissenbach über die jäheste Stufe seines engen, an landschaftlichen Schönheiten so reichen Thaies bildet. Mehrere wurden leider zerstört, immerhin gibt es deren noch genug, um jeden des Weges kommenden Geologen von der stratigraphischen Bedeutung dieses Dolomites zu K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 82 Hr. Karl Peters. überzeugen. Die Schotternatur des Thaies äusserte sich nicht sonderlich in der Lagerung der Schichten, wenigstens nichtin derTiefe; imGegentheil fallen sie an beiden Gehängen ziemlich in gleicher Richtung, wenn auch im Winkel verschieden (nach Stunde 10 — 14) ein. Dass sie in der Weise, wie Profil IV zeigt, an die von dem Bleiberger „Lagerschiefer44 und „bituminösen Kalk“ abgerissenen Trias- schichten stossen, in welchen der Bergbau dieses Reviers umgeht, habe ich schon früher erwähnt, wenigstens konnte ich die mir in den Stollen „heiliger Geist“, „Sandtnerin“, „Pfeifergrübel“ und „Johann von Nepomuk“ gebotenen Aufschlüsse nicht anders deuten. Die Triasgebilde bestehen hier wie anderwärts aus Schief er und Kalk, da aber letzterer zumeist stark dolomitisch, also nicht leicht von dem über Tage am Gehänge des Weissenbaches anstehenden Dachsteindolomit zu unterscheiden ist und erstere ob einer ganz ausserordentlichen Zerrüttung des Gebirges nicht im mindesten feste Anhaltspunete gewähren, kann ich damit nicht wie vorhin ver- fahren und beschränke mich darauf, meine Beobachtungen in den Gruben aufzu- zeichnen, welche wohl nur die Einheimischen mit einiger Theilnahme lesen werden. Das „Pfeife rgrübel“ ist von den erstgenannten die höchste, und die Sohle des Stollens hat nach meiner barometrischen Messung die Meereshöhe 2535 Fuss. Der Stollen durchfährt in den ersten 60 Klaftern einen lichten dolomitischen Kalk, . zum Theil bräunlichen sehr brüchigen Dolomit, wie er im Graben ansteht, darauf kommt grauer Lagerschiefer, der unter 30 — 50 Grad nach Stunde 7 — 8 verflächt. Der Stollen durchfährt ihn zum Theil dem Streichen nach, seine Mächtigkeit ist also nicht bekannt. Daran stösst steil der (hier) erzführende Kalk, der kein deut- liches, doch im Allgemeinen östliches Verfläehen zeigt und weder durch Ver- steinerungen noch petrographisch charakterisirt ist, nach anderweitigen Beobach- tungen aber wohl der Trias angehört. — Die Erzgänge streichen Stunde 6, 8, 9. Sehr versprengte Erze, häufig nur zweizöllige Gangmassen. — Interessant ist ein „Schiefergang“ im erzführenden Kalke, d.i. eine mit einer glänzenden braungrauen Lettenmasse ausgefüllte Gangkluft. Der Letten hat (wohl nur durch Pressung) eine Art von schiefriger Beschaffenheit angenommen, ist aber dem Lagerschiefer völlig unähnlich. Der Stollen „Sandtnerin“ liegt um ein Beträchtliches tiefer und 37 Klafter über dem Weissenbach, wo die mit dem Rinnsal beinahe zusammenfallende Sohle des heiligen Geiststollens von mir auf 1965 Fuss Meereshöhe bestimmt wurde. Zuvörderst der lichte Dolomit, zum Theil tief gelblichbraun, ungeschichtet. Er enthält einen kleinen Schieferzug, den die Leute auch „Kreuzschiefer“ nennen, aus welchem Grunde, konnte ich bei dem Mangel von Schichtung im Kalk nicht erfahren. Er streicht ungefähr Stunde 3, beinahe saiger. Den Lagerschiefer trifft man erst sehr weit im Gebirge; er verflächt wieder nach Stunde 7 — 8, und ist ungefähr 22 Klafter mächtig. In denVerhauen noch viel weiter im Berge kommt er abermals zum Vorschein. Der darauf liegende (erzführende) Kalk ist beinahe ganz weiss, aber stark dolomitisch und wird merkwürdiger Weise überlagert von einem ausgezeichnet bituminösen , sehr festen Kalke, welcher auch einen bedeutenden - Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 83 Magnesiagehalt hat. Letzterer fällt von jenem unter 30 Grad in Nordnordwesten ab; leider ist er nicht durchquert worden. Nicht uninteressant ist eine sehr be- deutende Tagkluft, welche den vorderen Dolomit von Osten bis Westen durch- setzt und in den etwas höheren Bauen (Johanni S9, Oswaldi 72 Klafter über dem Weissenbach) gleichfalls durchfahren wurde. Sie ist mit theils losem, theils ver- kittetem Dolomitschutt gefüllt, enthält auch schöne Erzstufen. Man nennt diese Ausfüllungsmasse „das gemalene Gebirg“. Im heiligen Geiststollen am Weissenbach ist die Schichtenfolge: der Dolomit der unteren Dachsteinschichten mit einer kleinen gangartig auftre- tenden Schiefermasse. — In der 170.— 180. Klafter ein ungefähr 5 Klafter mächtiges Schieferlager, welches nach Stunde 1 bis 2 (!) einfällt und schöne Exemplare von A. Floridus, auch einzelne Kalkschichten mit kleinen Schalen- resten (wie bei St. Thomas) enthält. Hinter dem Schiefer — im scheinbar Liegenden — folgt brauner Dolomit und bituminöser Kalk, welche die Erze führen und einzelne Schichtungsflächen nach Nordwesten einfallend zeigen. Auch hier gibt es ein „gemaienes Gebirg“, welches aber keine Tagkluft sein kann. Johann v. Nepomuk bei Mittenwald so wie die anderen Gruben zeigen analoge Lagerungsverhältnisse 4). Aus diesen Beobachtungen ein verlässliches Profil zu entnehmen war mir schlechterdings unmöglich. Nur durch eine sehr genaue Zusammenstellung der Grubenkarten wäre es ausführbar, und wenn einer der Herren Montanistiker von Bleiberg sich dieser Mühe unterziehen wollte, so würde er sich ein nicht geringes Verdienst und unseren aufrichtigen Dank erwerben. Aus der Beobachtung am Tage wurde mir noch einiges über die Schiefer- massen klar. Dem Lagerschiefer von „Sandtnerin“, „heiligen Geist“ u. s. w., aus welchen ich auch wie in Johann Nepomuk Versteinerungen erhielt und der am Hügel südlich von Mittenwald zu Tage ausbeisst, correspondirt der Bleiberger Lagerschiefer und scheidet so wie dieser den Lias- von dem Triaskalk. Der Schiefer vom Pfeifergrübel ist ein Nebenzug desselben Complexes, der jenseits des Hügels südlich von Mittenwald fortzusetzen scheint, wenigstens hat ihn ein kleiner — nicht mehr zugänglicher — Schürfbau dort aufgeschlossen. Ich fand auf der Halde A. Floridus und Trümmer von anderen Versteinerungen. — Die Erzgänge befinden sich hier nicht im Dachsteinkalke, sondern in dem der Trias (der Hallstätter Schichten) angehörigen Kalke, der normal unmittelbar auf den „Lagerschiefer“ folgt, und auch das ganze Hügelterrain gegen die Villacher Terrassen zu bildet. Am Fusse der Alpe und hart an dem Dachsteinkalke beisst an mehreren Puncten zwischen den Dörfern Heiligen-Geist und Pogöriach ein Schiefer aus, der nicht weiter aufgeschlossen ist, von dem man somit nicht sagen *) Im Antonistollen , östlich vom Pfeifergrübel, sind im Schiefer Schnürchen von schöner Schwarzkohle vorgekommen, merkwürdiger Weise hart an einer kleinen Gangmasse von Bleiglanz. — Ein bedeutenderes und genau untersuchtes Vorkommen von Kohle in den Triasschichten bei Alpen, nördlich von Sava in Ivrain, werde ich später beschreiben. 11 * 84 Dr. Karl Peters. kann, ob er eine blosse Fortsetzung des Lagerschiefers ist und gleich diesem vom Dachsteinkalke discordant abfällt, wie diess beim Dorfe Heiligen-Geist wohl sein könnte, oder ob er mit einem ganz entgegengesetzten Verflachen am selben anstösst, wie diess weiter östlich gegen Pogöriach zu der Fall sein muss, weil der Dachsteinkalk da widersinnisch verflacht. Dass ich auf diesen Schiefer aufmerksam wurde, verdanke ich dem des Gebirges sehr kundigen und verstän- digen Vorsteher Kuri. Aus dem Ganzen geht hervor, dass die Triasschichten im heiligen Geist-Revier nicht wie im Bleiberger über den Liaskalk einfach einporgeschohen . sondern in die breite Spalte desselben keilartig von unten eingedrungen sind (Profil IV). In beiden Fällen gehen nur die unteren Schichten unseres oberen Muschel- kalkes diese abnorme Lagerungsverhältnisse ein. Die oberen müssen schon bevor letztere zu Stande kamen, durch Verwerfungen und andere Störungen von ihnen entfernt worden sein. Die Liste der Vers t ei n e ru nge n des Bleiberger Lagerschiefers bin ich bisher schuldig geblieben. Sie ist sehr klein, weil ein grosser Theil des Materiales genaue Bestimmungen nicht zuliess, doch gereicht es mir zur beson- deren Freude, durch sie die Bleiberger Triasschichten mit den Schichten von St. Cassian in eine noch innigere Beziehung bringen zu können. Der Lagerschiefer und die mit ihm verbundenen Kalklager enthalten : Ammoniten floridus allenthalben. A. Jarbas in „St. Thomas“ und „göttliche Vorsicht“. A. Joannis Austritte St. Thomas. Orthoceras elegans Mimst. (?) „ Pleurotomaria Blumi Wissm. „ PL subplicata Klipst „ Turritella acuticostata Klipst Hcdobia Lommelii Wissm „göttliche Vorsicht“. Ferner : Nucula n. sp. Eine kleine, sehr fein coneentrisch gestreifte Art, welche zwischen N. faba Wissm. und N. obliqua Münst. zu stehen kommt, ungernein häufig in den kalkigen Schichten von St. Thomas. Avicula sp. sp. Zwei gryphäate Arten, die eine mit einer sehr breiten und ziemlich tiefen Mittelrinne, ähnlich der von A. bidorsata Münst., mit einem langen, spitzi- gen Flügel und feinen concentrischen Streifen, die andere sehr schief, ohne Rinnen, mit mikroskopisch feinen und schwach angedeuteten concentrischen Strei- fen. Beide nicht selten in St. Thomas. Der obere Lias und was darüber folgen könnte, fehlt dem Gebirge um Bleiberg so wie dem westlichen Theile der Karawankenkette, der im zweiten j Abschnitte dieses Berichtes beschrieben werden soll. Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 85 Dagegen sind die jüngsten — tertiären (?) und diluvialen — Ablage- rungen überaus mächtig entwickelt. Das Terrassendiluvium, welches freilich nicht durch organische Reste, wohl aber durch seine Niveau- und Formverhältnisse charakterisirt ist, bedeckt das südliche Gehänge des Drauthales bis zu einer Meereshöhe von 2340 Fuss; in vollkommener Uebereinstimmung mit den Ablagerungen am nördlichen Gehänge lind der nordwestlichen Umgebung von Villach, wo zwei mächtige Diluvialströme, der des Drau- und der des Gailthales, Zusammentreffen. Die Ablagerungen des ersteren sind charakterisirt durch die fast ausschliesslich dem krystalünischen Gebirge angehörigen Geschiebe, unter denen der Amphibolschiefer des nordwest- lichen Glimmerschieferterrains besonders hervorsticht. Interessant ist es zu beob- achten, wie sich an der Mündung des Weissenbachgrabens und in der Verlänge- rung des Thaies von Ebenwald zahlreiche Geschiebe aus dem Bleiberger Gebirge den krystallinischen Gesteinen beigemengt haben, ja letztere stellenweise ganz verdrängen. Der Weissenbacbgraben, welcher tief in den Dolomit und dunklen Kalk der oberen Triasschichten einschneidet, hat an seinem westlichen Gehänge sehr schmale, am östlichen dagegen recht breite Stufen, welche von mächtigen Schotter- und Sandahlagerungen bedeckt sind. Letztere (Meereshöhe östlich vom Bache 2338 Fuss) befinden sich in einem viel tieferen Niveau als die vermuthlich tertiäre (?) Schotterbedeckung der Stufen von Kadutschen und Heiligen-Geist (2860 Fuss) und stehen mit dem Terrassendiluvium an der Drau in unmittelbarem Zusammenhänge, dessen obere Bänke bis gegen das Dorf Ober- Villach (nordwestlich nächst Villach) gleichfalls aus einem gelbgrauen Sande bestehen, der hie und da mit Lehm wechselt. Der höchste Punct derselben dürfte der vom Gehänge losgewaschene Hügel beim selben Dorfe sein (Kapelle darauf 1805 Fuss). Die am südlichen Fuss des Dobrac etwa befindlichen Diluvialablagerungen mussten durch die ungeheueren Schuttmassen zerrüttet und bedeckt werden; man trifft sie erst bei Federaun, wo sie eine ziemliche Höhe erreichen, wenigstens zeigen sich deutliche Spuren , dass der Diluvialstrom den Einschnitt passirt hat, welcher den 2287 Fuss A hohen Federauner Berg vom Gebirge trennt und die Sattelhöhe von 1717 Fuss, das ist ungefähr 150 Fuss über der Gail erreicht. Das Gail-Diluvium ist leicht kenntlich durch seine vorherrschend den Gesteinen der Kohlenformation entnommenen Geschiebe, und weil die Conglomerate und Sand- steine dieser Formation ziemlich leicht zerfallen, besteht es zum grossen Theil aus Grus, der, hie und da durch ein Kalkcement verkittet, zu einem eigentüm- lichen Conglomeratgesteine wird. — Die höchste von drei Terrassen innerhalb des Winkels, den die Drau und Gail bilden, ist nur am ßergabhange in grösserer Aus- dehnung erhalten, fern vom Gehänge sind davon bloss isolirte Kiippchen übrig; die mittlere macht die Hauptmasse aus und wird von Gräben vielfach durchfurcht ; sowohl sie als auch die unterste ist zunächst dem Flusse von den allmälig auf ein minder breites Flussbett beschränkten periodischen Strömungen der jüngsten Diluvialzeit in vereinzelte Hügel zerschnitten worden. 86 Dr. Karl Peters. Ich muss gestehen, dass die höchste Terrasse, z. B. bei Pogöriach, keineswegs scharf geschieden ist von den allmälig und absatzweise gegen Heiligen-Geist ansteigenden Schotterausbreitungen, welche man für tertiär zu halten geneigt ist, doch verwahre ich mich dagegen, dass sie desshalb als ein Diluvialgebilde ange- zweifelt werde, stelle es aber Jedermann frei, das höhere Alter jener in Zweifel zu ziehen. Die Stufe von Heiligen-Geist und die ihr entsprechende am nördlichen Ge- hänge (Kadutschen) sind, wie schon erwähnt, von mächtigen Schotterablagerungen bedeckt, welche dem Bleiberger und Kreuther Gebirge ihren Ursprung verdanken, auch am Gehänge südlich von Hüttendorf bis gegen das Dorf Bleiberg und in ver- einzelten Spuren noch weiter westlich fortsetzend in einer schwach ansteigenden Linie. Ihnen entspricht der auf den Kuppen der Vorberge im Heiligen-Geister Revier vorkommende Schotter. — Da Heiligen-Geist (Kapelle) die Meereshöhe 2858 Fuss hat, und der Schotter der letzterwähnten Kuppen um ein Bedeutendes höher liegt als die höchsten Diluvialterassen der Gegend, thut man allerdings nicht übel daran, wenn man sie als etwas vom Diluvium dem Alter nach Ver- schiedenes (als jüngste Tertiärablagerung) bezeichnet, vorausgesetzt die Ansicht, dass sich das Diluvium in der Zeit und in der Entstehungsweise unmittelbar an sie anschloss. Besonders merkwürdig in jeder Beziehung sind die hohen Ablage- rungen von einzelnen oder in kleinen Partien gehäuften Geschieben und Ge- schiebeblöcken, welche letzteren jedoch die Grösse von 2 — 3 Kubikfuss nicht überschreiten. Sie sind merkwürdig durch ihre Höhe, die nur von der eigentlichen Gipfelmasse des Dobrac überragt wird, durch den Umstand, dass sie am west- j liehen Umfang derselben häutig Vorkommen, östlich davon, wo sich ihnen doch viel grössere Flächen darbieten konnten, fehlen, so wie durch die aus ihrer Ge- steinsbeschaffenheit leicht zu erschliessende Richtung, welche die ablagernde | Strömung eingehalten hat. Im Kreuther Revier gibt es nämlich sehr charak- teristische Gesteine, den Diorit, welcher nach Foetterle’s Beobachtung in den Schichten der Steinkohlenformation unter Lagerungsverhältnissen auftritt, ) die entschieden seine eruptive Entstehung voraussetzen lassen, und eine aus diesem Diorit und aus Gesteinen des krystallinischen Grundgebirges zusammengesetzte Breccie, welche ihres Gleichen in unseren Alpen gar nicht hat. Von diesen Gesteinen, so wie von Glimmerschiefer, Kohlensandstein und rothem Sandstein (Werfener Schichten) fanden wir Geschiebe und abgerollte Blöcke sowohl am westlichen Gehänge des Dobrac bis zu einer Meereshöhe von 4928 Fuss, welche wir am Thorsattel bestimmten, als auch auf den höchsten Stufen der Böschung, die vom Kamm des Erzberges gegen Bieiberg und Kreuth absetzt, höher noch als den Bergbau „Rodlerin“, dessen Höhe schon oben mit 3772 Fuss angegeben wurde, nicht zu gedenken der grossen Menge davon, die ich theilsj herabgerollt in der Thalsohle, theils als wesentlichen Bestandtheil des Schotters von Heiligen-Geist und Kadutschen antraf. Da nun diese Gebirgsarten der süd- westlichen und westlichen Umgebung von Kreuth ausschliesslich eigen sind, muss1 Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. 87 die Strömung, welche sie abgesetzt hat, von Westen gegen Osten gegangen sein, was vollends durch die oben erwähnte Beobachtung, der zu Folge der Dobrac- gipfel eine ablenkende Scheidewand bildete, bestätigt wird. Ich kann noch hiezu beifügen, dass jene Geschiebe und Rollstücke am südlichen Gehänge des Gail- thales nicht Vorkommen und dass überhaupt die hohen Ablagerungen auf demselben die massig hohen Stufen Kraiuberg, Arneutz u. s. w. (die Meereshöhe bei 3300 Fuss) einhalten. Die Ablagerungen unseres sogenannten „Hochgebirgsschotters“ im Gebiete von Kreuth und BJeiberg entsprechen bezüglich ihrer Meereshöhe denen auf der Gerlitzenalpe und anderen Puncten des Gebirges nördlich von der Drau, keineswegs aber den Verhältnissen , unter welchen dieses Gebirgsglied unbekannten Alters südlich von der Gail (und im Savethale) vorkommt. Ueber die Erzführung kann ich nur einige wenige Bemerkungen bei- fügen; gründliche Studien darüber Hessen sich begreiflicher Weise mit unserer Aufgabe in der kurzen Frist von 2 Wochen nicht vereinigen, wir geben uns aber der Hoffnung hin, dass Einer oder der Andere von den einheimischen Beobachtern, vielleicht der kenntnissreiche Herr Franz v. Hollenia, aus dem Schatze seiner Erfahrungen recht bald Einiges über diesen Gegenstand veröffentlichen wird. Der Bergbau begann bekanntlich in sehr alter Zeit, welche sich vielleicht näher bestimmen Hesse, und soll zuerst die schwachen Erzmittel der gegen Villach zu gelegenen Vorberge (z. B. bei Ober-Villach) in Angriff genommen haben. Von da zog er durch das Revier von heiligen Geist ins Innere des Bleiberger Thaies, wo man anfangs mehr das arme südliche Gehänge im Auge hatte. Erst später wurde der Erzreichthum des nördlichen Gebirges entdeckt und durch zahlreiche Baue aufgeschlossen. Diess alles noch im Mittelalter. Von der Grossartigkeit des Bergbaues in neuerer Zeit zeugen die ungeheueren Verhaue, die von der Thalsohle bis an den Kamm des Erzberges hin reichenden Halden und es dürfte kaum übertrieben sein, wenn wir annehmen, dass yi00 der ganzen Gebirgsmasse zu Tage gefördert ist. Die Erzgänge von Ausser -Bleiberg, welche auf den Liaskalk beschränkt sind, streichen im Allgemeinen östlich (Stunde 3 — 8), nahezu parallel dem Gebirgs- kamme und der Ueberschiebungslinie. Man zählt dergleichen Hauptgänge 6 — 7. Sie durchsetzen saiger die Schichten des Kalkes, treffen stellenweise Sehichtungs- fugen, auf welchen die Erzführung mit bedeutender Veredlung eine Strecke weit anhält, bis der Gang die Fuge (Fläche) wieder verlässt und weiter in die Tiefe setzt, um sich mit ähnlichen Schichtungsfugen zu scharen. Eine solche Fuge beobachtete ich in den Persischen Gruben , welche zu den ältesten von Bleiberg gehören. Sie setzt mit schwach südlichem Verflächen ausserordentlich weit fort, in der Mächtigkeit zwischen einigen Zollen undmehreren Fuss schwankend und ist mit einer Lettenmasse ausgefüllt, der Dolomitbrocken beigemengt sind. Sie wird von mehreren nach Stunde 3 — 7 streichenden Gängen durchsetzt und zeigte an jeder Scharung das vorangegebene Verhalten. Ebenso regelmässig wie die Erzgänge, sind gewisse taube Gangklüfte, welche nach Stunde 2 — 4, auch nach Stunde 9 streichen und, wo sie Erzgänge treffen, 88 Dr. Karl Peters. dieselben — oft um ein Bedeutendes — verwerfen. Einen interessanten Fall der Art zeigte mir Herr Persi jun. Zwei nur wenige Fuss von einander abstehende Erzgänge, die Stunde 7 streichen, sind durch eine solche („Zweier“) Kluft derart verworfen, dass die Fortsetzung des einen genau mit der Verlängerung des an- deren zusammentrifft (Figur 2). Die bedeutendste dieser Gangklütte ist die sogenannte „Sechserwand“, welche mehrere Erz- gänge vollständig verwirft. Sie streicht nach Stunde 4, 10 Grad (obs.) und ist seihst über Tage als ein scharf begränztes „Blatt“ kenntlich. Ein hübsches Vorkommen lernte ich in Francisci (Theresiamaass) kennen. Der (zweite) Hauptgang sendet auf einer Schichtungsfuge, ohne an Mächtigkeit zu verlieren oder seine Richtung zu verändern, eine kleine lagerförinige Masse Figur 2. ab, die 7 Zoll weit fortsetzt und dann in eine nach abwärts sich auskeilende, dem Hauptgang parallele Gangmasse übergeht, die über der Schichtungsfuge durch keine Spur einer Gangspalte angedeutet wird (Fig. 3). Figur 3. Am Dobrac kommt Bohnerz vor. Ich wurde davon (leider zu spät) in Kenntniss gesetzt durch den Amts- diener Hoffer, der den Dobrac fleissig durchsucht hat. Er fand eine gelbbraune, ldhmige, stellenweise bolusartige Masse, der kleine Bohnerzkügelchen beigemengt sind, auf einer Kluft östlich von dem für die Besucher des Gipfels erbauten Häuschen gegen die Villacher Alpe zu. Unter den mir gebrachten Proben bemerkte ich weder Quarzkörner noch überhaupt Spuren von Mineralien, welche die Bohnerze unserer Alpen an anderen Orten zu begleiten pflegen. Dieses Vorkommen in einer so bedeutenden Höhe ist durch seine Analogie mit den von Suess in der Nähe des Dachsteins beobachteten Bohnerzen J) interessant und verdient der Aufmerksamkeit der Geologen empfohlen zu werden. Die Resultate der Untersuchung dieses Gebietes sind kurz gefasst folgende: Wir haben darin die Schichten : Glimmerschiefer, zum Theil bedeckt von den Schiefern und Conglo- meraten der Steinkohlenformation, — darin mächtige Dioritstöcke, Werfen er Schichten Guttensteiner Schichten dunkelgrauer dünngeschichteter Kalk mit Bactryllien- I Sandstein und in den höheren Schichten mit Mergelschiefern, ' ^ Trias welche den Schichten von St. Cassian entsprechen, Dolomit, untere Trias, l) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, V. Band , 1834, Seite 439. Die Umgebung von Deulsch-ßleiberg in Kärnten. 89 unterer Lias. tertiär (?). tertiär (?), Dolomit Dachstein kalk Geschiebe und Blöcke in sehr bedeutenden Höhen bis 4928 Fuss über dem Meere Schotterablagerungen auf den höheren Stufen der Gehänge (2500—2900 Fuss) Terrassendiluvium (1500 — 2340 Fuss). Das ganze Gebirge ist von Westen gegen Osten im Verhältnisse zu den benachbarten Gebirgen stark in die Tiefe gesunken , so dass die Thalspalten der Drau und der Gail, besonders erstere, in ihrem östlichen Tlieile mit einer erstaun- lich grossen Verwerfung zu Stande gekommen sind. Abgesehen von diesen, das ganze Alpengebiet gleichzeitig umgestaltenden Vorgängen hat das Gebirge von Bieiberg eigenthümliche Schichtenstörungen in einer wahrscheinlich viel früheren Zeit erfahren, welche wesentlich in einer bedeutenden Hebung seines Südrandes mit gleichzeitiger Senkung des nördlichen Theiles bestanden. Dadurch wurde nach der von Westen nach Osten verlaufenden Mittellinie eine mächtige Längen- spalte gebildet, in der die Schichten von St. Cassiari sammt einem Theile des sie überlagernden Triaskalkes und Dolomites empordrangen. Im westlichen Theile des Gebietes geschah diess mit einer starken Verschiebung derselben über den Dach- steinkalk, der die Spalte im Norden begränzte, so dass eine scheinbar regelmässige Ueberlagerung desselben zu Stande kam; in der östlichen Partie sind die Trias- schichten mit einer gewaltigen Zerrüttung keilartig in diese Spalte des Dachstein- kalkes eingepresst worden. Dabei blieb die normale Schichtenfolge in der nörd- lichen und in der südlichen Gebirgsmasse ungestört. Die Bleiglanzgänge laufen jener Spalte im Allgemeinen parallel und sind vermuthlich nahezu gleichzeitig mit ihr entstanden. Im Revier von Kreuth und Bleiberg gehören sie ausschliesslich dem Dachsteinkalk an , in dem östlich gelegenen Revier von heiligen Geist den Triasschichten, welche die Spalte aus- füllen. Die zahlreichen Verwerfungen derselben zeigen, dass auch nach diesen grossartigen Veränderungen im Baue des Gebirges mannigfache Störungen statt- gefunden haben. Aehnliche, wenn gleich minder schwierige Verhältnisse hat Herr Lip old in den Bleierzrevieren von Windisch-Bleiberg, Schwarzenbach u. s. w. kennen gelernt. Barometrische Höhenbestimmungen. Folgende in diesem Gebiete vorgenommene barometrische Höhenbestim- mungen hat in Correspondenz mit der meteorologischen Station Klagenfurt (1387‘3 Fuss über dem Meere, geographische Breite 46°31) Herr Heinrich Wolf berechnet. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1S56. I. 90 Dr. Karl Peters. Die Umgebung von Deutsch-Bleiberg in Kärnten. Or t Formation Seehöhe in Wiener Fass Peters | Andere Angaben 1 Gipfel des Dobrac (deutsche Kapelle) oberer Triasdolomit 6919 6814 A Thorsattel, WSW. vom Dobracgipfel. Die Krummkiefer beginnt unter schilt- teren Lärchenbestand fremde Geschiebe auf ob. Trias- kalk 4928 Einsattlung im Plateau, OSO. v omDobrac- gipfel, nächst dem südlichen Absturze, N. 15°, W. von Arnoldstein. Ungefähr 100 Fuss unter der Waldgränze .... Auflagerung von Dachsteinkalk auf dem oberen Triasdolomit 5523 Die Scharte, ONO. vom Dobracgipfel . dasselbe 5156 Nordabhang des Dobrac. Beginn d. schroffen Wände oberhalb Bleiberg oberer Triasdolomit 4753 Südrand der Villacher Alpe, N. von Ober- Schütt oberer Triaskalk 4934 Sohle des Friedrichstollens im Dorfe Blei- Basis). berg Lagerschiefer 2810 (als 3854' Mark- Sohle des Rodlerin-Stollens NO. von Blei- scheiden berg Dachsteinkalk 3772 Sattel des Erzberges, 0. nächst dem Kolknock Dachsteinkalk 4376 Thal Ebenwald. Bauer Steiner, N. von Bleiberg Alluvium 2267 Kuppe des Kelle r berge r Riegels, SSW. von Kellerberg . . oberer Triaskalk 3500 Kirche von Ke 1 1er b e r g an der Drau . . Terrassendiluvium 1789 Heiligen-Geist (Kirche), 0. von Blei- berg tertiärer Schotter auf Trias- dolomit 2858 Pfeiferstollen, NO. von Heiligen-Geist (Kirche) (unsicher wegen Gewitter in Klagenfurt) Schutt auf Dolomit 2535 Heilige-Geiststollen, NO. v. Heiligen- Geist (Kirche) (6 Fuss üb. dem Weissen- bach) Dachstein-Dolomit 1965 AV e i s s e n b ach unter dem Wasserfalle, NNO. von Heiligen-Geist » » 2145 AVeissenbach über dem Wasserfalle, NW. von Heiligen-Geist 5? » 2429 Terrasse 0. vom AVeissenbach, SSO. von Gummern an der Drau höchstes Diluvium 2338 Kalvarienberg von Ober-Vellach, W. nächst Villach (vom Gehänge • — - oberer Triaskalk — losgewaschenes Küppchen) » 5? 1805 Terrasse zwischen Judendorf und Bad, SSAV. von Villach mittleres Diluvium 1590 1 0 b er - F e d e r au n, Sattel des Thalein- Schnittes zwischen der Alpe und dem Felsen von Federaun oberer Triaskalk unter dem Diluvialniveau 1717 Gypslager NNW. von Oberschütt (an der Gail) Guttensteiner Schichten . . . 2371 Gailfluss an der oberen Brücke, N. von Arnoldstein Alluvium 1652 (?) , 91 IV. lieber den Piauzit von Tüffer und den Hartit von Rosenthal in Steiermark. Von Dr. G. A. Kenngott. Die Gelegenheit eine Mittheilung über zwei für Steiermark neue fossile Harze zu machen, verdanke ich dem Herrn F. C. Ritter v. Pittoni, welcher mich von dem Vorkommen freundlichst in Kenntniss setzte und das Materiale zur Untersuchung reichlich zu Gebote stellte. Diese Harze sind der Piauzit aus einer Braunkohlengrube vom Berge Chum bei Markt Tüffer, am linken Ufer der Sann, und der Hartit von Rosenthal bei Köflach. Nach den Mittheilungen, welche Herr Ritter v. Pittoni durch den k. k. Bergverwalter Herrn Wodiczka zu Cilli erhielt, kommt der Piauzit in dem Braunkohlen führenden Gebirge, welches sich von Tüffer westlich über Gouze, Hrastnigg gegen Trifail und Sagor hinzieht, fast in allen Gruben daselbst, jedoch sehr spärlich, in Nestern und ganz schwachen Bänkchen vor. Der Fundort am Berge Chum bei Tüffer war ihm noch unbekannt. Nach Mittheilung des Gruben-Eigenthümers , Herrn G. Raufer in Laibach war auch dort das Vor- kommen nur in Nestern und hat sich seit längerer Zeit gänzlich ausgeschnitten. Die frühere Angabe, dass das Harz im Liegenden der Kohle 4 bis 6 Zoll mächtig vorkomme, während die Kohle eine Mächtigkeit von 8 Fuss zeigte, lässt darauf schliessen , dass die ersten Funde sehr reichliches Material lieferten. Es sollen bei 30 Centner zu Tage gefördert worden sein und in Gratz befindet sich ein Stück von 25 Pfund. In der mir zugesendeten reichen Suite ist das grösste Stück reinen Harzes an 3 Pfund schwer. Der Piauzit vom Markt Tüffer gleicht im Aussehen täuschend den unter dem Namen Blätter- und Schieferkohle bekannten Abänderungen der Schwarzkohle, und zeichnet sich durch eine dünnblättrige und s+änglig-blättrige Absonderung aus, die aber nicht krystaliinisch ist. In Farbe und Glanz gleicht er ebenfalls den genannten Abänderungen der Schwarzkohle und zeigt auch an den stänglig- blätterigen Stücken untergeordnet schmale Lagen und Bänder dichterer Natur, welche zum Theil gegen die stänglig-blättrigen Partien scharf abgränzen und die Stängel nahezu rechtwinklig schneiden. Der Bruch ist kleinmuschlig und die Stärke des Glanzes mit der Vollkommenheit der Absonderung in gleichem steigenden Verhältnisse. Wenn man eine Suite des Harzes, wie es aus der Grube kommt, vor sich liegen hat, tritt die grosse Uebereinstimmung mit der Blätter- und Schiefer- kohle nur in morphologischer Beziehung hervor, indem die Farbe verschieden ist. Das Harz erscheint nämlich schwärzlichbraun, in's Grünliche; diese Farbe wird jedoch hervorgebracht durch das feine Harz-Pulver, welches sich überall durch starke Berührung, gegenseitige Reibung u. s. w. erzeugt und anbängt. Das leicht 12* 92 G. A. Konngott. zerreibliche, etwas spröde schwarze Harz gibt nämlich einen lichtbraunen Strich und ein umbrabraunes Pulver, und wenn man die Stücke einfach abwäscht, mithin alles anhängende Pulver, nöthigenfalls auch durch die Bürste entfernt und sie wieder trocknet, so werden sie fast sammtschwarz. Dasselbe ist auch der Fall mit dem Piauzit von Piauze , welcher gewaschen ebenso schwarz ist. Beide stimmen auch noch, zum Unterschiede von Schwarzkohle, darin überein, dass sie nicht vollkommen undurchsichtig sind, sondern in den feinsten Splittern durchscheinen, der von Tüffer mit kolophoniumbrauner Farbe. Die Härte ist — 2'0 und etwas darunter. Spröde und leicht zerbrechlich , zwischen den Fingern ziemlich leicht zerreiblich, ohne erdig zu sein, wie man vom Piauzit auch angegeben findet, wahrscheinlich nur in Folge eines Missverständnisses dessen, was Wilhelm Haidinger darüber sagte. Beim Zerreiben zwischen den Fingern entwickelt sich ein eigenthümlicher aromatischer Geruch. Das specifische Gewicht fand ich = D186 hei dem Harze von Tüffer, während jenes von Piauze (nach W. Haidinger) D220 erwies, welche äusserst geringe Differenz von der Beschaffenheit des Harzes und dem Grade der Beinheit abhängt. Auf Platinblech erwärmt, schmilzt der Piauzit leicht zu einer schwarzen pechartigen Masse, kocht und verbrennt angeziindet mit heller gelber Farbe, ziemlich starkem Rauche und starkem empyreumatisch-brenzlichen Gerüche, der an verbrennende Schwarzkohlen erinnert, aber doch verschieden und stärker ist, einen schwarzen blasigen Rückstand hinterlassend, der vor dem Löthrohre ausgekohlt grau wird und zu grünlichen Kugeln zusammenschmilzt, die ein alkali- eisenhaltiges Silicat darstellen. Im Glasrohre erhitzt, schmilzt er leicht, gibt etwas Wasser, entwickelt dann schwere weisse, graue bis braune Gase, die an den Wänden des Glases ein grün-braunes Oel absetzen. In Steinöl und Alkohol zum Theil, in Aether ganz löslich, dessgleichen in coricentrirter Schwefelsäure. Das von Trümmchen feinkörnigen Pyrites durchschwärmte, auch Kryställchen desselben, (00O00) enthaltende Harz, wodurch die aufbewahrten Stücke mit der Zeit leicht zerfallen, gleicht vollkommen dem Piauzit von Piauze, nördlich von Neustadtl in Krain, welches W. Haidinger im Jahre 1844 als neue Species in Poggendorff’s Annalen der Physik und Chemie, Band LXII, Seite 275 beschrieb, und obgleich derselbe noch nicht analysirt wurde, so wird auch die Analyse beider Varietäten sicher deren Identität bestätigen, da sich im Uebrigen die vollkommenste Uebereinstimmung constatiren liess. Durch das Be- kanntwerden der Varietät von Tüffer, welches wir dem um Steiermarks Minerale sehr verdienten Herrn Ritter von Pittoni zu verdanken haben, wird jetzt die Kenntniss der damals von W. Haidinger beschriebenen neuen Species vervoll- ständigt werden, nachdem auch reichliches Material von besonderer Reinheit zum Zwecke wissenschaftlicher Untersuchungen vorhanden ist. Der Hartit, von W. Haidinger als neue Species aufgestellt und in Poggendorff’s Annalen der Physik und Chemie, Band LIV, Seite 261 ff. be- schrieben, ist eine ausgezeichnete Species in dem Geschlechte der Scheererit- Ueber den Piauzit von Tüff'er und den Hartit von Rosenthal in Steiermark. 93 Harze. Der erste Fundort war Oberhart bei Gloggnitz, woher auch der Name Hartit entlehnt wurde, und nach des Herrn Professor A. Schrötter Analyse bildet diese krystallinische Species eine Kohlenwasserstolfverhindung nach der Formel C6H5 (Poggen d orffs Annalen LIX, S. 43), entsprechend 87 80 Proc. Kohlenstoff und 12-20 Procent Wasserstoff. Das neue Vorkommen des Hartit findet sich in einem, dem Herrn Ritter v. P i 1 1 o n i gehörigen Braunkohlenlager zu Rosenthal bei Köflach, nahe bei Voits- berg, Gratzer Kreis in Steiermark (Ritter v. Pittoni Josephi- und Otto-Lehen). Er ist in unbestimmt eckigen Stücken, schalig-blättrigen Partien, in kleinen Trümm- chen bis als Anflug in der holzartigen Braunkohle eingewachsen; die grösseren Stücke (bis zur Grösse von 3/4 Zoll) zeichnen sich hei dem Mangel äusserer kry- stallinischer Gestalt dadurch aus, dass sie vollkommen in einer Richtung spaltbar sind. Der Bruch ist muschlig. Die farblosen, durchsichtigen Spaltungslamellen zeigen in der Turmalinzange sehr deutlich elliptische Ringsysteme, welche weit aus einander liegen. Herr Sectionsrath Haidinger beschrieb am angeführten Orte tafelförmige Individuen mit einer sehr deutlichen Spaltbarkeit parallel der breiten Fläche, und durch eine zweite Spaltungsriclitung in Sprüngen wurde er zu Spaltungsblättchen rhomboidiseher Gestalt geführt, mit den Winkeln von 100 Grad und 80 Grad. Er verglich ebendaselbst mit dem Hartit die Krystallblättchen des Scheererit und beschrieb ihre Gestalt. Aus diesem Vergleiche ist ein Missverständniss hervor- gegangen, indem J. D. Dana wiederholt und auch in der letzten Ausgabe seines System of Mineralogy angibt, dtss die von Haidinger beschriebenen Gestalten des Scheererit Gestalten des Hartit sind. Der Hartit von Rosenthal ist graulichweiss bis farblos, durchscheinend bis durchsichtig, wachsartig glänzeid, auf frischen Bruchflächen in den Glasglanz, auf frischen Spaltungsflächen in len Perlmutterglanz neigend. An der Luft nimmt die Stärke des Glanzes der frisih entblössten Stellen etwas ab und der Glanz wird auch wieder ganz wachsarig. Die Härte ist = 1 und etwas darüber, da die Stückchen den Talk schwacl ritzen, der Talk auf die Spaltungsflächen des Hartit nicht wirkt; doch dürfte diess auch damit Zusammenhängen, dass der Talk biegsam, der milde Hartit aber nicht biegsam ist. Leicht zerbröckelnd; Strich- pulver weiss. Fein und etwas fe.tig anzufühlen, ohne Geruch und Geschmack. Specifisches Gewicht = 1-036, 1-054, 1-060 an drei verschiedenen Stückchen bestimmt; im Mittel also = 1045. Herr Sectionsrath Haidinger fand es bei jenem von Oberhart = 1-046 und mein hochgeehrter Freund Herr Professor Dr. M. Baumert in Bonn, welcher die Güte hatte das Harz von Rosenthal zu ana- lysiren, fand das specifische Gewicht = 1-041. Der Schmelzpunct des sehr leicht schmelzbaren Hartit ist nach Baumert (bei ganz reinem Material) = 72}C. Auf Papier macht das geschmolzene Harz einen Fettfleck, der durch mässige Erwärmung verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Bei nahe 100°C. fängt die durch Schmelzen erhaltene klare Flüssig- keit an zu verdampfen, die weissei Dämpfe entzünden sich an einem genäherten 94 G. A. Kenngott. Lichte und verbrennen mit gelbrother Flamme und starkem Rauche; sie entwickeln dabei einen aromatisch -brenzlichen Geruch, nicht wie Succinit, eher an Weih- rauch erinnernd, der etwas stechend ist. Die übergehenden Dämpfe condensiren sich bei der Abkühlung zur tropfbaren Flüssigkeit und diese erstarrt krystalli- nisch, indem sich die Wände des Glasrohres mit zierlich dendritisch gruppirten, linearen Kryställchen bekleiden. An den Wänden des Glaskolbens, aus welchem der Hartit überdestillirt wurde, blieb ein schwacher Anflug einer braunen, kohligen Substanz, wahrscheinlich in Folge von Unreinigkeit oder partieller Zersetzung. Auf Platinblech angezündet, verbrennt das Harz ohne Rückstand. In Wasser vollkommen unlöslich, lässt sich der Hartit nach Herrn Professor Baumerts Versuchen mit Wasser unverändert überdestilliren , und ist in Al- kohol, so wie in Aether löslich. Der frische Hartit enthielt nach demselben als Verunreinigung einen sauerstoffhältigen Körper beigemengt, der durch wieder- holtes Umkrystallisiren aus Alkohol beseitigt werden konnte. Herr Professor Raumert fand bei der Analyse in drei Proben folgende Daten: I. 0-4585 Grm. Substanz gaben 1-4771 Grm. Kohlensäure und 0-5010 Grm. Wasser. II. 0-4970 „ 99 „ 1-5740 99 99 ,, 05435 „ „ III. 0-2555 „ 99 „ 0-8230 99 99 „ 0-2830 „ Hieraus erg ibt sich': Gefunden Mittel Berechnet II? III. 87-86 87-60 87-85 87-77 87-80 Kohlenstoff, 12-14 12-32 12-31 12-26 12-20 Wasserstoff, 100-00 99-92 100-16 100-03 entsprechend der Formel C6 H5, wie dieselbe auch Herr Professor Schrott er früher für das Harz von Oberhart gefunden hatte. Sämmtliche drei Elementar - Analysen werden mittelst Kupferoxyd vorge- nommen und schliesslich Sauerstoff durch die Föhre geleitet. Weitere besondere Prüfungen ergaben, lass der Hartit von Salpeter- und Schwefelsäure wenig angegriffen wird und Sttinöl ihn vollständig auflöst. Reim Erhitzen im Wasser bis zum Kochen schwimm; er als ölige Flüssigkeit oben auf, ist also leichter geworden als das gleich tempa-irte Wasser. Da sich aus der Lösung in Alkohol und Aether das Harz krystalliuisch aus- scheidet, versuchte ich die mikroskopisch kleinen Kryställchen zu bestimmen und fand zunächst die langen schmalen Blättchei von zum Theil rhomboidischem, theils sechs-, theils achtseitigem Umrisse, sehr ähnlich denen des Scheererit, welche ich in der IS. Folge meiner mineralojischen Notizen, Band XIV, Heft 2 der Sitzungsberichte der kaiserl. Akademij der Wissenschaften (mathem.- naturw. Classe) beschrieb. Die rhomboidiichen Blättchen, an denen sich wegen der Kleinheit keine weiteren Flächen bestimmen Hessen, ergaben nach Haidinger’s graphischer Messungsmethodt im Mittel die Winkel 99% und 80% Grad; die sechsseitigen Blättchen, weblie durch Abstumpfung des spitzen Winkels entstehen, Hessen die Neigung diese: Seite zur längeren des Rhomboides = 117% Grad linden, woraus jene zur küneren = 143 Grad hervorgeht. Den Ueber den Piauzit von Tüffer und den Hartit von Rosenthal in Steiermark. 95 drei Winkeln von 1171/,, 143 und 99 % Grad entsprechen bei dem Scheererit die drei Winkel mit läSYa» 135 lind lOl1/» Grad in der Projection auf die Längsfläche b. Der Hartit von Oberhart liess ganz gleiche Kryställchen in der Alkohol- lösung finden und die Messungen stimmten so gut, als es überhaupt bei der- artigen Krystallen möglich ist. Was den Winkel von 99y2 Grad betrifft, so ist es interessant, dass auch Haidinger an den rhomboidischen Blättchen die Winkel von etwa 100 und 80 Grad fand. In Betreff des besonderen Vorkommens bemerkte damals Herr Sectionsrath Haidinger, dass der Hartit von Oberhart auf einen Theil der Braunkohlen- lagerstätte beschränkt sei. Im Hangenden des Flötzes nämlich findet sich eine Schichte von Baumstämmen, nun zu bituminösem Holz geworden, die einzeln in Letten eingewickelt sind. Diese Stämme sind es nun, welche in den während ihrer Umwandlung zu bituminösem Holz oder zu Holzstein entstandenen Klüften den Hartit enthalten. Dasselbe scheint auch bei Bosenthal in gleicher Weise stattzufinden, indem Herr Bitter von Pittoni berichtete, dass das Vorkommen des Hartit einmal sehr selten sei, dass das Harz sich bei Fortsetzung des Strecken- betriebes auch endlich als Anflug verloren habe, und dass es in der reinsten Kohle nicht vorkomme, dagegen häufiger dort wo dieselbe mehr taub und erdig werde. V. Ueber das Vorkommen fetter Oele auf der Oberfläche der Flüsse. Von A. Sehet czik. Das landschaftliche Bild einer grossen Wasserfläche gewährt bei aufmerk- samer Beobachtung ausser der Erscheinung jener Formveränderungen, die durch das Fliessen des Wassers bedingt werden und dem durch das Anschlägen des Windes erzeugten Wellenspiele, häufig noch einen anderen eigentümlichen An- blick, dessen Darstellung ich sowohl bei Landsehaftsbeschreibungen, als auch an gemalten Aufnahmen grösserer Wasserflächen vermisst habe, und der wohl viel dazu beiträgt, das Beizende solcher Ansichten zu erhöhen. Es sind diess die schwimmenden, scharf begränzten Flächen von ruhigem, spiegelndem Ansehen, die sich mit der Geschwindigkeit des fliessenden Wassers fortbewegen, ohne ihre Form auffallend zu verändern, während die übrige sie umgebende Wasser- fläche von einem dichten Netze kleiner Wellen gekräuselt wird, die je nach der Stärke und Andauer der Windstösse an Grösse wechseln. Der Wind erzeugt auf einer reinen ruhenden Wasserfläche ein leichtes Kräuseln, welche primäre Wellenbildung durch die Fortpflanzung der Bewegung 96 A. Schefczik. weitere Wellen erzeugt, deren Form — im Querschnitte — abgerundeter ist als jene der primären Wellen. Auf den oben erwähnten spiegelnden Flächen fehlt die primäre Welle und es erscheint nur die fortgepflanzte, die durch das Abgerundete ihrer Form jene Spiegelung zulässt, die. man auf völlig ruhigem Wasser beobachtet. Die Form dieser spiegelnden Flächen ist von der Windrichtung abhängig. An einem Flusse ist bei unterem Winde, d. i. wenn die Windrichtung der Strom- richtung entgegengesetzt ist, ihre Form meist abgerundet; bei oberem Winde hingegen erscheinen sie in langen Streifen, die sich gleichlaufend mit dem Strom- striche fortbewegen. In beiden Fällen sind ihre Formen scharf begränzt und bei einem jeden Windstosse, der die übrige Fläche kräuselt, ihrer Grösse nach deutlich erkennbar. Diese Erscheinung kann jederzeit an der Oberfläche der Flüsse beobachtet werden, Avenn nicht ein zu starker Wind oder ein zu rasches Strömen den zu dieser Beobachtung nöthigen Grad von Ruhe stört. Am günstigsten ist die Abend- oder Mondbeleuchtung, avo sich die glänzenden Flächen für das Auge schärfer abgränzen, was ungefähr den Eindruck hervorbringt, als ob der Wind einzelne Stellen des Flusses stetig verschonte, AVährend ihre ganze Umgebung aufgejagt und gekräuselt Avird. Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, dass die Reibung zweier fester Körper geringer wird, Avenn ihre Oberflächen eingeölt sind; weniger beobachtet hingegen ist diese Erscheinung bei der Reibung flüssiger Körper. Benjamin Franklin hat in einem Briefe an Dr. Bro wnrin g, London den 7. November 1773, die im Plinius envähnte Bemerkung, dass die Seeleute seiner Zeit die MeeresAvellen bei einem Sturme durch Ausgiessen von Oel auf das Wasser besänftigten, aufgenommen, und hat, so unglaublich ihm die Sache auch schien, sich zu einem Experimente herbeigelassen, dabei aber gesehen, dass eine sehr geringe Quantität Oeles von der Windseite aus auf einen Teich ge- gossen, sich auf grosse Flächen ausgebreitet und die Wellenbildung in diesem Umfange verhindert hat. Bei der Betrachtung obiger spiegelnden Flächen, die an den Flüssen in grosser Menge Vorkommen, hat sich mir die Vermuthung aufgedrungen, ob diese nicht von dünnen Schichten eines fetten Oeles herrühren, welches von den be- wohnten Ufern aus den Flüssen in der Form als Seifen- oder Spülwasser u. s. w. zugeführt und als specisfich leichterer Körper auf der Oberfläche ausgebreitet, diese Erscheinung hervorbringt. Um das allfällige Vorhandensein eines fetten Oeles zu constatiren, habe ich die im Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt, 6. Jahrgang, Seite 263 von mir beschriebene Eigenthümlichkeit der Rotation der schAvimmenden Krystalle einiger organischen Säuren angeAvendet, welche auf der Oberfläche des Wassers nur dann rotiren, wenn diese rein von fetten Oelen ist. Ich begab mich an solche Stellen der Donau, avo ein ruhiges Fliessen die Gränzen der zu untersuchenden spiegelnden Flächen genau erkennen liess, und A. Schefczik. Ueber das Vorkommen fetter Oele auf der Oberfläche der Flüsse. 97 fand, dass die Krystalle der hier angewendeten Benzoesäure innerhalb der Grän- zen dieser Flächen unbeweglich blieben, während sie ausserhalb derselben mit grosser Lebhaftigkeit rotirten. Auf dieses hin glaube ich zu dem Schlüsse berechtigt zu sein, dass die spie- gelnden Flächen, die sich mitten in der vom Winde gekräuselten Oberfläche der Gewässer dem Auge bemerkbar machen, von einer dünnen Schichte eines fetten Oeles herrühren, die der anschlagende Wind wegen verminderter Reibung zwi- schen Luft und Wasser nicht zur Weilenbildung bringen kann. Um über die Dicke der Oelschichte einen Aufschluss zu erhalten , habe ich auf einem stehenden Wasser bei mässigem Winde einzelne Tropfen Olivenöls ausgegossen und gefunden, dass ein jeder solcher Tropfen sich auf einer Fläche von circa 4 bis 5 Quadratklafter ausgebreitet hat, auf welcher der Wind keine Wellen hervorbrachte und auf welcher die Krystalle der Benzoesäure nicht rotir- ten, so dass zwischen den natürlich vorkommenden und diesen künstlich erzeugten spiegelnden Flächen die vollkommenste Aehnlichkeit Statt hatte. Der Wind trieb diese Oelschichten, ohne ihren Zusammenhang zu trennen, gegen das Ufer, an welchem man einen breiten Streifen bereits angesammelten Oeles sehen konnte. Bei geringerem Winde geht die Vertheilung des Oeles noch viel weiter. Ich habe bei ruhigem Wetter die von einem Tropfen Oel überzogene Wasserfläche über 10 Quadratklafter geschätzt. An der Donau bei Floridsdorf war die Wasseroberfläche bei einem Wasser- stande von 1% Fuss unter Null durchschnittlich auf ‘/10 der ganzen Fläche mit solchen Schichten bedeckt. Auf dem Donaucanale unterhalb der Stadt fand ich kaum */3 der Oberfläche vom Oele frei. Zu anderen Zeiten war derselbe seiner ganzen Breite nach mit einer so dichten Oelschichte überzogen, dass die aufgeworfenen Krystalle der Benzoesäure gar nicht genetzt wurden. VI. Beschreibung1 eines neuen einfachen Hand- Mikro skopes mit Flüssigkeitslinse. Von Joseph Sedlaczek. Meine Stellung als Mechaniker des k. k. physicalischen Institutes in Wien unter der Direction des k. k. Herrn Regierungsrathes v. Ettingshausen setzte mich vielfach in die Lage, mir nebst anderen manuellen Fertigkeiten auch eine ziemliche Gewandtheit im Glasblasen zu erwerben. Gelungene Versuche im Blasen von Kugeln von vollkommener Kugelgestalt, bei grosser Reinheit des Glases bezüglich des Glanzes und der Durchsichtigkeit desselben, brachten mich K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856, I. f ^ 98 J- Sedlaczek. Beschreibung eines neuen einfachen Hand-Mikroskopes mit Flüssigkeitslinse. gar bald auf den Gedanken, selbe mit farblosen Flüssigkeiten zu füllen und zu optischen Zwecken zu verwenden. Eine Reihe dabin zielender Versuche fiel auch so günstig aus, dass ich mich um so mehr angeregt fühlte, die Sache weiter zu verfolgen, als die Zahl der zu untersuchenden Flüssigkeiten in Bezug auf Brechung und Farbenzerstreuung vielleicht ohne Gränzen ist, und schon die von Br e ws t er untersuchten Flüssigkeiten eine grosse Mannigfaltigkeit in der Aus- wahl derselben darbieten , wie solches aus den Tabellen für Brechungs- und Farbenzerstreuungs-Verhältnisse zu ersehen ist. Denn eine Kugel mit einer stark brechenden Flüssigkeit gefüllt von. nur geringem Farbenzerstreuungs-Vermögen, dürfte annähernd alle Vorzüge einer achromatischen Linse, hinsichtlich der chromatischen und sphärischen Abweichung, ähnlich der aus Edelsteinen ge- schliffenen, in sich vereinigen, mit dem sehr zu beachtenden Unterschiede jedoch, dass dieselben durch genaue Platinformen sehr billig und gut erzeugt werden können, wie ich selbe auch bereits in vielen Exemplaren ausgeführt habe, und wovon eines derselben mit öOmaliger Vergrösserung, sammt Fassung in Metall, Mikrometerschraube und Etui nur auf 1 fl. 30 kr. CM. zu stehen kommt und deren Construction in Folgendem ersichtlich ist. Dasselbe besteht nämlich aus einer oben und unten verschlossenen Metallhülse A B in welcher eine in genaue sphärische Platinformen geblasene und mit Flüssigkeit gefüllte Glaskugel C, mittelst Kork der- gestalt befestiget ist, dass die Mittelpuncte der beiden Oeffnungen d e mit dem der Kugel in eine Gerade fallen, wodurch dieselbe centrirt ist. Wegen Abhaltung von störendem Licht ist die Ocularöffnung d bedeutend kleiner, als die Objectivöffnung e\ und zwar in einem Verhältnisse, welches den von g kommenden Strahlen angemessen ist, da dieselben in Folge des grossen Abstandes der beiden brechenden Flächen, in der dem Auge zugewendeten Fläche, nahe an der Axe ihre zweite Brechung erleiden, was auch bezüglich der Schärfe und Reinheit der Bilder von sehr günstiger Wirkung ist. Die in einen li/3 bis 2 Zoll langen Stiel verlaufende Kugel, ist nur bis zu zwei Drittel des- selben mit Flüssigkeit gefüllt und gestattet dieser ihre thermometrischen Wirkungen, unbeschadet der mikroskopischen Eigenschaft. Um nun ein Object bequem betrachten zu können, ist die auf der Metall- hülse A B nach jeder Richtung verschiebbare Leiste F so eingerichtet, dass man mit Hülfe der durch eine (am oberen Ende in eine Spitze g verlaufende) Stahl- feder gehenden Mikrometerschraube h, das in g auf- gesteckte Object genau und bequem einzustellen im V. R. v. Zepharovich. Die Silur-Formalion in der Gegend von Klattau, P'restitz und Rozmital. 99 Stande ist, indem man die Gesichtslinien gegen das Firmament, Kerzenlicht oder sonst eine beleuchtete Fläche richtet. Zu bemerken ist noch, dass ich bisher bloss Terpentinöl als brechende Substanz mit gutem Erfolge angewendet habe, da ich andere Substanzen zu untersuchen noch nicht die Gelegenheit hatte. VII. Die Silur -Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. Von V. Ritter von Zepharovich. Fortsetzung von Nr. II der Beiträge zur Geologie des Pilsener Kreises in dem Jahrbuche der k. Ic. geologischen Reichsanstalt, 6. Band 1855, Seite 453. Jene Schichten des silurischen Beckens im westlichen Theile von Mittel- Böhmen, welche in die Gegend von Klattau, Prestitz, Biowitz, Rozmital und Schinkau, in die nordwestliche Hälfte meines Aufnahmgebietes im Jahre 1854 reichen, gehören nach der von J. Barrande in seinem Systeme silurien de Boheme aufgestellten Gliederung zu dessen unterer Abtheilung und enthalten die mit A und B bezeichneten Etagen. Die Etage A, die tiefste des ganzen silurischen Systemes, folgt unmittelbar auf den Granit; im östlichen Theile des Aufnahmgebietes ist sie in mehrere Parcellen zerrissen, so dass Gesteine der nächsten Etage B bis an den Granit reichen, im Westen aber bildet sie eine constante, sich verbreiternde Zone zwischen den beiden letzteren. Nach dem vor- herrschenden Gesteine kann man die untere Etage auch die der krystallinischen Thonschiefer nennen; untergeordnet treten hier auf, den letzteren selbst am nächsten stehend, mannigfaltige Schiefergebilde, dann mehr weniger mächtig Kieselschiefer und Quarzite mit bedeutenderer Entwicklung in einigen Gegenden, ferner local Grünsteine und deren Aphanite, Serpentin, kry- stallinischer Kalkstein, endlich Brauneisenstein. In der Etage B haben die Thonschiefer nicht mehr das krystallinische Ansehen der tieferen Schichten, es sind die mehr homogenen, matten eigentlichen Grau- wacken-Thonschiefer, welche mit Grauwackensc hiefern wechseln und in sie übergehen; sie enthalten in Lagern häufig und mächtig Kieselschiefer, ferner Brauneisenstein, Grünsteine, Aphanite, seltener thonige Sand- steine und feuerfesten Thon. Mit grösserer Verbreitung erscheinen ferner in der Gegend südlich von Rozmital fein- und grobkörnige Quarzite mit Quarzit-Conglomeraten, deren Geschiebe bis Faustgrösse und darüber erreichen. Was die Abgränzung der beiden Etagen gegen einander anbelangt, so unterliegt sie, wo so verschiedenartige Gesteine, wie die Quarzite oder Conglo- merate mit Thonschiefern Zusammentreffen, keiner Schwierigkeit, anders aber 13” 100 V. Ritter v. Zepharovich. verhält es sich, wenn man die Thonschiefer-Gebiete der beiden Etagen durch eine Linie zu trennen versucht. Die Lösung dieser Aufgabe ist stellenweise ganz un- möglich und kann überhaupt nur eine approximative sein, da die krystallinischen ganz unmerklich in die matten Thonschiefer übergehen und keine festen Anhalts- puncte, wornach ein halbkrystallinischer Thonschiefer entweder der einen oder der anderen Abtheilung zuzutheilen wäre, hierbei entscheidend eintreten. Dort, wo die eigentlichen Grauwackenschiefer, welche immer der Etage B angehören, bald nach den krystallinischen Thonschiefern erscheinen, ist die Gränzbestimmung wohl erleichtert; aber selten sieht man überhaupt im Schiefer -Terrain bei der allge- meinen und tief eindringenden Zersetzung ein festes Gestein, nur stellenweise gestatten tiefere Wasserrisse, felsige Bachufer die Einsicht in das Grundgestein, sonst ist iin weiten Umkreise alles gleichmässig mit einer mächtigen grauen oder rothen Thonlage überdeckt, in der nur selten ein Schieferstückchen zu finden ist. Desto häufiger aber sind Stücke, Brocken bis gewaltige Felstrümmer von Quarzit und Kieselschiefer im Thonboden eingebettet und oberflächlich verbreitet; sie stammen aus häufigen Lagern, aus den mächtigeren, welche in kolossalen Felsen auf den Höhen meist anstehen und von welchen sie herabgerollt oder abgeschwemmt wurden, oder aus den minder mächtigen, welche wohl an wenigen Orten, besonders im Gebiete der oberen Schiefer, ganz fehlen dürften. Entsprechend der Längs-Axenrichtung des ganzen sibirischen Systemes streichen indem hier zu betrachtenden Randtheile des Beckens die Schichten vorherrschend von Südwest nach Nordost und fallen nordwestlich ein; es ist dieselbe Richtung, welche wir südlich in den Gränzlinien von Granit mit Gneiss und Thonschiefer, und dieselbe Lage, welche wir in den Gneiss- Schichten erkannten. Die sibirischen Schichten streichen also parallel mit der Granitscheide und fallen zunächst derselben an mehreren Orten gegen, sonst aber von dem Granite ab. Nur dort tritt eine Abweichung ein, wo die Continuität der Granitlinie, wie im Süden und südwestlich von Rozmital, gestört ist und diese Buchten bildet, in welchen aber auch die sibirischen Schichten in ihrer Streichungsrichtung den Begränzungs- Linien entsprechen, aber das Einfallen ist nur an dem einen Rande vom Granit weg, während es an dem anderen natürlich denselben zu unterteufen scheint. In dem grösseren westlichen Theile meines Aufnahmgebietes ist aber die Gesteinsfolge eine ganz regelmässige, und wenn wir von Raby an der Watawa nach Biowitz eine Linie ziehen, durchschneidet diese folgende Gebirgsarten : Gneiss, Gneiss-Granit, j Granit, > Gneiss- und Granit-Formation, Gneiss, Granit, untere Schichten der Silur-Formation, Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Piestitz und Rozmital in Böhmen. 101 welche alle von Südwest nach Nordost streichen und deren Schichten vor- herrschend nach Nordwest einfallen. Die Thonsehiefer sind durch lange, breite, abgerundete, sanft abfallende Rücken, allmälig ansteigende gewölbte Kuppen ausgezeichnet. Zwischen den Rücken dehnen sich oft mehr weniger ebene oder sanft undulirte Striche aus. Steile Abhänge oder Felspartien darf man nur in den tiefer eingeschnittenen Thälern erwarten; wo sich hingegen auf einem Rücken ein schroffer Felsenkamm zeigt, oder auf einer Kuppe, auf Abhängen, oder oft unmittelbar aus dem Flach- lande eine nackte, bizarre Felsmasse erhebt, ist es bestimmt der Kieselschiefer oder Quarzit, der zu Tage tritt. Die Gebirgsformen der körnigen Quarzite und Conglomerate sind weit markirter, schärfere Contouren und felsige Gehänge, wie wir sie an dem höchsten Berge im Aufnahmsgebiete, dem Tremschin mit 2600 Fuss, finden, entsprechen der grossen Widerstandsfähigkeit dieses Gesteines gegen die atmosphärischen Agentien. Doch wechseln auch hier ebenere Theile mit den bergigen. Der Totalhabitus der Silur -Formation im Aufnahmsgebiete ist der eines niederen Gebirgslandes mit ausgesprochenen Zugrichtungen, auf- fallend contrastirend gegen die bekannten äusseren Formen des angränzenden Granit-Territoriums. Etage A. Ausdehnung. Bevor wir zur Beschreibung der diese Etage zusammen- setzenden Gebirgsarten schreiten, soll das Gebiet des Ganzen, wie es auf der Karte abgegränzt wurde, näher bezeichnet werden. — Die südliche Gränze ist schon in dem ersten Theile dieser Abhandlung durch die nördliche der Granit- und Gneiss - Formation , respective des oberen Granitarmes gegeben worden, wir wenden uns daher gleich zur nördlichen, wie sie auf den Generalstabs-Karten Nr. 24 und 2o verzeichnet wurde. Von der westlichen Gränze des Aufnahm- gebietes ausgehend, läuft die Trennungslinie der Etage A gegen die Schiefer der Etage B in der Hauptrichtung des Streichens der Schichten oberhalb Tocnik an der Mühle am Slawaschowitzer Bache beginnend, unterhalb Wosy nach Nedanitz, dem Bache folgend nach Miecin und dann über Biluk und oberhalb Schinkau nach Kokorow. Mit dem Bache nach Pradlo zieht dieselbe weiter nach Srb, von wo sie dem Uslawa-Bache über Sedlischt, Zahradka und Cischkau folgt und endlich zwischen Chinin und Radoschitz die Gränzlinie zwischen den Schiefern und den körnigen Quarziten der Etage B erreicht. Bis hieher erschienen die Schiefer der Etage A regelmässig als Zone zwischen dem Granit und der Etage B, an dem eben verlassenen Endpuncte aber biegt sich die Gränzlinie plötzlich abwärts und es bilden dieselben eine bis nach Jung- Smoliwetz reichende Zunge zwischen dem grobkörnigen Amphibol-Granit von Alt-Smoliwetz und dem kleinkörnigen Glimmer-Granit von Budislawitz; im Süden ist jene Zunge von dem Alluvium des Lomnitzer Baches hegränzt. Die Abwärtsbiegung der Schiefer lässt nun deren Zone zwischen dem Granit und der Etage B auf der Strecke bis über Hwozdian fehlen; von hier aus erscheint 102 V. Ritter v. Zepharovich. sie auch nur mehr in einzelnen Parcellen zwischen dem Granit und den körnigen Quarziten der Etage B, mit welcher veränderten Stellung auch das Auftreten anderer Schiefergebilde zusammenhängt. Diese Parcellen, für deren Bezeichnung ich einen in ihnen gelegenen Ort wähle, sind nun folgende: a) jene von Wacykow, von Osten nach Westen zwi- schen dem (unteren) Rozelauer und dem Lisser Jägerhause erstreckt; b) südlich hiervon jene zwischen L e 1 e t i t z und Z a h r o b y, ganz im Granit-Gebiete gelegen ; westlich fallen die Schiefer-Gehänge zum Alluvium des nach Zawieschin tliessen- den Baches ab; c) jene von W s c he wi 1 , eine nordsüdlich zwischen Wolenitz und Bezdiekau ausgedehnte Partie. Letzteres Thonschiefer-Gebiet wird zwischen Wschewil und Bezdiekau im Osten von der Rozmitaler Granitzunge begränzt. Jenseits dieses schmalen tiefer gelegenen Granitstreifens tritt der Thonschiefer an den Anhöhen südlich von Pinowitz wieder auf, und lässt d ) sich von hier als eine bald breitere, bald schmälere Zone zwischen dem Breznitz - Miliner Granit und den Gesteinen der Etage B weiter verfolgen. Obwohl diese Zone nur dem kleineren Theile nach meinem Aufnahmsgebiete angehört, so mögen hier doch zur Vollständigkeit auch deren weitere Gränzen auf dem Generalstabs-Blatte von Mirotitz folgen. Gegen den Granit südöstlich zeigt sich die Gränze annähernd folgend der Verbindungs- linie zwischen den Orten Wosei, Tochowitz, Kamena und Leschetitz, gegen die Etage B nordwestlich bei Neswacil, Stregckow, Stfepsko, Wogna und Zezitz. Architektur. Den Bau der Schiefergebilde der Etage A betreffend, wurde schon vorbereitend bemerkt, dass derselbe in dem grösseren regelmässigen Zonen- theile jenem in dem südlich angränzenden Granit- und Gneiss - Gebiete ent- sprechend sei, das Streichen von Siidwest nach Nordost, das Einfallen aber in den beobachteten Fällen vorherrschend nach Südost gerichtet. Zumal nächst der Granitgränze wird diese ausnahmsweise Fallrichtung gefunden *), jedoch dürfte derselben keine besondere Wichtigkeit beigelegt werden, da sie nicht ausschliesslich in dem zu betrachtenden Gebiete noch an der erwähnten Stelle überall vorkommt, ferner die angränzenden Schichtungs - Beobachtungen in den Schiefern der Etage B zeigen werden, dass die vorherrschende Lage der Schichten in dem aufgenommenen Randtheile der Silur-Formation, wie auch aus- serhalb desselben von Südwest nach Nordost und das Einfallen nach Nord- west gerichtet sei und die entgegengesetzten Fälle wohl nur in Schicht-Wellen begründet sein dürften. Oestlich und westlich angränzend haben die geologischen Aufnahmen der Herren Ferdinand von Lidl und Johann Jokely für die Schichten am Rande l) Auch in der weiteren Strecke der Gränzlinie zeigen die Thonschiefer an der Granit- Gränze vorherrschend ein südöstliches oder südliches, also gegen den Granit gerichtetes Einfallen. Vergleiche E. T. Gumprecht’s Abhandlung über die Gränze des Granit- und Uebergang-Gebirges zwischen Böhmisch - Brod und Klattau in Karsten's Archiv für Mineralogie u. s. w. 10. Band, Seite 350. Die Silur-Formation in der Gebend von Klattau, Piestitz und Rozmital in Böhmen. 103 des silurischen Beckens ebenfalls die Synkline Stellung als die vorherrschende nachgewiesen *). Bei der Seltenheit von anstehenden wohlgeschichteten Schiefern und der bei den Kieselschiefern und Quarziten durch ihr massiges Verhalten oft versteckten Schichtung, beschränken sich die Beobachtungen über die Architektur des Gebietes auf eine geringere Zahl, als zu einem genauen Studium der Verhältnisse wün- schenswerth wäre. Ich lasse hier die einzelnen Beobachtungen folgen , in der Reihe von West nach Ost. Streichen nach Stunde Fallrichtung bei U Mlegna bei Tocnik . Thonschiefer | Kieselschiefer 1 Wosawsky Aulehle-Berg, . Thonschiefer j Kuppe nordwstl. b.Wotin Kieselschiefer ^ zwischen Gross -Nedanitz j und Gross-Petrowitz . . Thonschiefer ( südlich bei Miecin am Bache „ bei Biluk, südöstlich bei Miecin Thonschiefer bei Radkowitz östlich ... „ am Schinkauer Teiche bei Schinkau Kieselschiefer im Kalkbruche bei Newotnik Thonschiefer bei Kloster westlich am Bache und gegen Dubec ... „ bei Srb am Uslawa-Bache . „ Wrcen nördlich am Uslawa- Bache „ südlich von Cecowitz ... „ bei Cischkau Thonschiefer i und Kalkstein ( Jenseits der Linie Miercin-Cischkau, unterbrochen wurde, ist die Architektur des der bisherigen ganz abweichende. 4 — SO. 2 — WNW. 6 — SO. 5 — so. 5 5 — so. — so. 3—5 3—6 — so. 5—6 u o — NW. 80° 4—5 6 — NW. 75° 2—3 — NW. 25" bei welcher obstehende Aufzählung Schiefergebirges plötzlich eine von Streichen nach Stunde Fallrichtung Westlich bei Miercin . . . Thonschiefer 7 — 8 — NON. 80° Felspartie zwischen Miercin und Cischkau westlich von Dozitz .... 12—1 — 0. i 7 — N. 70® I 8—9 — NO. 50—600 l) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 6. Band, 1855, Seite 595 und 731. 1 04 V. Ritter v. Zepharovich. Streichen nach Stunde Fällrichtung; in Radoschitz Thonschiefer westlich von Alt - Smoliwetz nördlich von Jung-Smoliwetz 10 — NO. 80° 10—11 — NO. 7o— 80» 12 — ONO. 75° 9—10— NO. Dass diese Architektur sich jenseits des Lomnitzer Bach-Alluviums in dem Chlomek-Wosseletzer Gneiss-Gebiete wieder finde, dass dort wie hier eine Ein- schaltung zwischen zwei verschiedene Granit-Arten stattfinde, dass ferner die Demarcations-Linie der beiderlei Schichtenstellungen im Schiefer und im Gneiss- Gebiete durch jenes des Granites durchgezogen, nahe Zusammenfalle, wurde bereits bei Betrachtung der Architektur im Gneiss-Gebiete angedeutet und ich kann daher, um Wiederholungen zu vermeiden, dorthin zurückweisen1). Einen ähnlichen Bau finden wir in den isolirten Schiefer-Parcellen , und zwar Streichen nach Stunde Fallrichtung b) in Leletitz Thonschiefer 10 — NO. 85° c) bei Bezdiekau „ 10 — NO. 40° d) bei Pinowitz ,, 2 — WNW. 40° bei Wosei westlich .... ,, 12 — 1 — 0. 42° nächst Wosei 4 — NW. am Podhora-Berge bei Skuhrow „ 2 — 3 — OSO. 78° bei Skuhrow ., 2 — 3 In der Wacykovver Parcelle a) war keine Gelegenheit geboten, die Schich- tung zu beobachten; in den anderen ist, wenn wir die Puncte bei Pinowitz und nächst Wosei ausnehmen, das Streichen und Fallen wie imRadoschtitz-Smoliwetzer Terrain. In diesem letzteren, den beiden von Wacykow a) und Leletitz b) zu- sammen betrachtet, jenem von Wschewil c) und Pinowitz d) finden wir auch die der Streichungsrichtung entsprechende Längsausdehnung. Analogien in der ein- geschobenen Lage zwischen Granit finden sich in dem Smoliwetzer und Leletitzer Terrain, die übrigens sich beide gleich weit südlich erstrecken und westlich von Alluvium begränzt sind. Gesteine. Die vorherrschende Gebirgsart der Etage A ist ein mehrweniger krystallinisch ausgebildeter Thonschiefer, von Anderen Urthonschiefer oder Phyllit genannt. Die Richtigkeit seiner Einreihung als unterstes Glied zur Silur- Formation kann wohl nicht in Frage gestellt werden. Ausser seinen nachzu- weisenden, die Gränzbestimmung so erschwerenden Uebergängen in die matten silurischen Thon- und Grauwacken-Schiefer, ist es vorzüglich dessen Angränzen an den Granit, welches seine anderorts durch die Uebergänge in Glimmer- *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 6. Band, Seite 494. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 105 schiefer- und in Gneiss-Zonen gerechtfertigte Zuzählung zur Formation der letz- teren, als oberstes Glied der primitiven Trias (Urschiefer-, krystallinischen Schiefer-Formation) hier von vorne herein nicht zulässt. Es findet zwar auch zwischen zwei so contrastirenden Gesteinen, wie Granit und krystallinischen Thon- schiefer, ein Uebergang statt, da in den so häufigen Uebergängen von ersteren in Gneiss die Brücke geboten ist, aber die Reihe der Uebergangsglieder müsste, um Beachtung zu verdienen, über die Mächtigkeit einiger Schichten hinausreichen, und es dürfte an keiner Stelle eine scharfe Begränzung vorhanden sein, wie diess in der Haupt-Schieferzone meines Aufnahmgebietes häufig der Fall ist. Stellen- weise, besonders in den östlichen Parcellen, erscheinen gneissähnliche Schiefer in den untersten Schichten des Thonschiefers als Uebergangsglieder zu den Graniten, doch sind diese Vorkommen nur örtlich in der untersuchten langen Gränzlinie, in welcher die petrographische Abgränzung der Silur - Formation gegen jene des Granit und Gneiss vorherrschend eine entschiedene genannt werden muss, obwohl andererseits in den architektonischen Verhältnissen, wie diess früher nachgewiesen wurde , eine sehr zu berücksichtigende Uebereinstimmung herrscht. Ganz ähnliche Verhältnisse bezüglich des Verhaltens der Thonschiefer der Etage A einerseits gegen die Thonschiefer der Etage B, andererseits gegen den Granit, hat Herr Ferdinand v. Li dl in der westlichen Hälfte des Terrains der General-Stabskarte Nr. 24, Umgebungen von Klattau und Nepomuk, wahrge- nommen1)- Die ältesten krystallinischen Thonschiefer, die sogenannten Urthon- schiefer der Gegend von Kolautschen, sind daselbst von den krystallinischen Thon- schiefern der Silur-Formation zwischen Putzeried, Chudenitz und Ptenin durch die Hornblende-Formation von Neugedein getrennt; weiter nordöstlich finden wir zwischen den beiden krystallinischen Thonschiefern den Granit von Staab in glei- cher Stellung wie auf dem Blatte Nr. 25, Umgebungen von Mirotitz, den Granitzug von Blatna über Bielciiz, Breznitz nach Milin; endlich ist besonders hervorzuheben, dass in der Gegend von Mies (Blatt Nr. 18), wo Urthonschiefer an silurische Schiefer der Etage B angränzen und beide petrographisch scheinbar in einander übergehen, dieselben discordant gelagert sind, erstere fallen nämlich hei Mies nach Südost, die letzteren, östlich angränzend, nach Nordwest ein3). An den eben erwähnten Stellen, bei Staab im Westen und bei Breznitz im * Osten, sind die Urthonschiefer und die ihnen in mancher Beziehung analogen lie- gendsten silurischen Schichten durch Granit in verhältnissmässig geringer Breite von einander getrennt, so dass die Auffassung beider Gebilde als einer Formation angehörig und später aus ihrem ursprünglichen Zusammenhänge gebracht, durch das Bild der Karte gerechtfertigt scheinen dürfte. Dass eine solche Annahme un- statthaft sei, hat Herr J. J o k e 1 y bezüglich des Terrains nächst Breznitz in seinem ') Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 6. Band 1855, Seite 594. a) A. a. 0. Seite 591. K. k. geologische ReichsaDstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 14 j06 V. Ritter v. Zepharovich. Berichte über die geognostischen Verhältnisse der Gegend von Mirotitz u. s. w. 1 * nachgewiesen. Am schärfsten ist wohl dort die Gränze der Silur-Formation gegen den Granit, wo letzterer und die schwarzen Kieselschiefer unmittelbar an einander stossen, wie diess bei Schinkau der Fall ist; ungemein deutlich zeigt sich diess am süd- westlichen Abfall des Paudfim-Berges gegen den Schinkauer Teich, unweit ober- halb des Punctes, wo die von Nepomuk führende Strasse den Teich erreicht, um dann südlich zur Brücke nächst dem Schlosse einzubiegen. Gumprech t hat in seiner auf Seite 102 (Anmerkung) citirten Abhandlung eben von dieser Gränz- Stelle eine Beschreibung gegeben, die ich hier folgen lasse. „Die Kuppe des Drei-Kreuzberges3) (von Rzinkau), seine östliche Hälfte und also auch der dem Schlosse von Rzinkau zugewendete Theil des südlichen schrof- fen Abfalles nach dem Teiche an seinem Fusse besteht aus Normal-Granit 3). Gegen die Mitte eben dieses Abfalles liegt die von dem Fusse des Berges steil aufsteigende Granit-Scheide. Entfernter von derselben bietet das aus glimmerreichem Schiefer und dunkelschwarzem Kieselschiefer bestehende Uebergangsgebirge an dem west- lichen Theile des Abfalles keine Granitstreifen dar, wohl aber bemerkt man 9 bis 10 dergleichen, von denen der mächtigste etwa zwei Fuss breit ist, an der Scheide selbst, wo sie fest mit dem Uebergangsgebirge verwachsen sind, aus feinkörnigem Granit mit Turmalin bestehend und beinahe eben so senkrecht, wie die Scheide, nach der Höhe sich erhebend. Das Uebergangsgebirge zwischen ihnen zeigt eine mit der Richtung der Scheide parallele, also ebenfalls fast senkrechte, schiefrige Textur. Neben diesen grösseren Gangstreifen treten noch andere sehr dünne Streifen abermals parallel mit der Scheide und zugleich rundliche Partien von Granit in dem Uebergangsgebirge auf. Anastomosirende und deutlich aus der Hauptmasse des Granits hervortretende Gangausläufer habe ich auch hier nirgends in dem Thon- und Kieselschiefer bemerkt, eben so wenig gewaltsame Zer- rüttungen und Zerbrechungen, Erscheinungen, die namentlich hier bei Rzinkau an der breiten, freiliegenden Felswand vorzüglich sichtbar sein müssten, wenn der Granit als jüngeres Gebilde, wie das Uebergangsgebirge, wirklich dieses aufgesprengt und auf einmal mit der grossen, den Drei -Kreuzberg bildenden Masse sich einen Weg zum Emportreten gebahnt hätte.“ In seiner petrographischen Beschaffenheit ist der Thonschiefer sehr mannigfaltig, je nachdem die krystalfinische Structur mehr weniger deutlich hervortritt , und diese entweder ausschliesslich durch den Glimmer hervor- gebracht wird, oder auch Feldspath in Körnchen ausgeschieden erscheint. Die glimmerreichen Schiefer sind sehr dünnschieferig und lassen auf den Spaltungsflächen meist mit freiem Auge zahlreiche Glimmer-Schüppchen *) A. a. 0. Seite 733. 3) Unter diesem Namen kann kein anderer als der Paudrim-Berg gemeint sein. 3) Nach Gumprecht jene Granite, in welchen die drei Gemengtheile von mittlerem Korne im Allgemeinen im Gleichgewichte und deutlich vorhanden sind. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, P'restitz und Rozmital in Böhmen. j 07 erkennen, doch gibt es Uebergänge durch solche, welche auf den Spaltflächen nur einen matten Schimmer besitzen, zu jenen von anscheinend homogener Masse, in der nur unter der Loupe Glimmer-Schüppchen erkennbar sind. Die Farbe der Schiefer ist immer dunkel, entweder schwärzlich oder grünlich grau, bis schwärzlich grün und schwarz; selten sind die Spaltflächen ganz eben, schwache wellige Faltungen, dann kleine knotenartige Erhabenheiten und Vertiefungen gehören zu den häufigen Erscheinungen, so wie auch streifige oder fleckige Zeichnungen. Die Knötchen wurden in den beobachteten Fällen meist durch Concentrationen entweder des Glimmers in grösseren Schüppchen oder der Schiefer- masse selbst gebildet, auch manche Flecken-Zeichnungen lassen sich auf erstere zurückführen. Ausgezeichnete derartige Vorkommen fand ich bei Gross-Petrowitz und südlich bei Miecin am Wege nach Biluk. Nur in jenen den Kalkstein beglei- tenden Schiefern von Newotnik, westlich von Grünberg, fand ich in stecknadel- kopfgrossen Knötchen ein erdiges rostbraunes Mineral, vielleicht verwitterter Pyrit. — Häufiger als letztere Vorkommen sind wellenförmig gestaltete und parallel gestreifte Schieferflächen, letztere hängen mit einer zweiten Spaltbarkeit zusammen, deren Flächen jene der Schichtung bis zu einem Winkel von 4b Grad durchsehneiden, beide zusammen erzeugen die scheitförmigen Stücke, in welche die Schiefer zerfallen. Bei Srb, unweit Grünberg, sieht man an dem Schieferfels, der am rechten Ufer der Uslawa aufragt, ganz vorzüglich an den Schichten im Grossen wellenförmige Biegungen und verschiedene Windungen, so auch an dem jenseitigen schroffen Bachufer. Am deutlichsten treten diese Biegungen hervor, wenn sie von im Thonschiefer enthaltenen Quarzlagen, durch ihr Weiss in dunklem Grunde, markirt werden. Solche schwache Quarz-Einlagerungen finden sich häufig, auch Adern, welche sich mannigfaltig verästelnd und durchsetzend oft ein enges Netzwerk bilden, und kleine nesterförmige Ausscheidungen; oft durchdringt auch die Kieselmasse gleichförmig den Schiefer und benimmt ihm seine leichte Spaltbarkeit. Manche Schiefer zeigen stratenweise abwechselnd eine dunklere und lichtere Farbe; unter der Loupe sieht man in den lichteren Schichten zwischen Glimmer- Schüppchen äusserst zarte Lagen eines weissen Minerales; diese bilden den Uebergang zu den fei ds p ath reic h en Schiefern. Von lichter grauen Farben und minderer Spaltbarkeit, unterscheiden sie sich auch dadurch, dass in der Thonschiefermasse in äusserst zarten Lagen nebst Glimmer auch Feld- spath ausgeschieden ist, wodurch sie im Querbruche ein feinstreifiges Ansehen gewinnen. Ist Feldspath noch reichlicher ausgeschieden, so nimmt das Gestein unter der Loupe ein äusserst feinkörniges Gefüge an, wobei jedoch im Ganzen die Schieferstructur nie zurückgedrängt erscheint. Bei anderen Schiefern ist der Feldspath wieder in kleinen, ganz unregelmässig vertheilten Knötchen aus- geschieden, so dass der Querbruch der Stücke wie punctirt erscheint; wenn diese Knötchen auswittern, so bleiben im Gesteine kleine Hohlräume zurück. Diese Art von Schiefern findet sich in der ganzen Zone der Etage A nur in der Umgebung von Kloster am Hnadschower Bache, und zwar einerseits über 14» 108 V. Ritter v. Zepharovich. U Harwanka gegen Srb, als aucb andererseits zwischen Miecholup und Na Chwa- stoch. An ersteren Orten folgen sie unmittelbar auf den Granit und stellen sich ihrer petrographischen Beschaffenheit nach somit als Uebergangsglieder zwischen diesen und dem glimmerreichen Thonschiefer. Eben so ist in jenem Gesteine, welches in einer kleinen Entblössung an dem Hügel nördlich bei Chalupky am Wege nach Wostretifz ansteht, ein solches Uebergangsgebilde zu erblicken. Es entspräche dasselbe vollkommen den glimmerreichen Schiefern, wären nicht zwischen dessen von Ost nach West streichenden Schichten einzelne entfernte, aus Quarz und Feldspath gemengte Lagen enthalten, wodurch es sich wohl näher dem Gneisse anschliesst, als welcher es auch auf der Karte bezeichnet wurde. Auf demselben Wege weiter gegen die Granit-Gränze zu erscheint auch wirklich ein deutlicher Gneiss. Weniger gleichbleibend und stellenweise von dem eigentlichen Thonschiefer- Charakter mehr weniger abweichend sind die Gesteine in den einzelnen Schiefer- Parcellen, welche wir bei Leletitz, Wacykow und Wolenitz verzeichneten. Es finden sich hier dunkle Schiefergesteine, welche grössere Körner und auch Krystalle von Feldspath, überdiess auch Amphibol deutlich ausgeschieden enthalten, daneben etwas braunen Glimmer; sie haben fast ein porphyrartiges Ansehen und die deutliche Parallel-Structur mehr weniger eingebüsst. Solche Gesteine, welche man als Di oritschiefer oder Dioritporphyre anspi*echen möchte, findet man zugleich mit charakteristischem Thonschiefer oberhalb dem Wacyko wer Jägerhause am Wege zum Gloriette, dann in der Umgegend von Leletitz (gegen Gawory auch eigentliche Thonschiefer mit feinen Amphibol-Nadeln auf Klüften). Ein ähnliches porphyrartiges Gestein bildet, aber schon ausserhalb des Schiefer-Gebietes, mehrere, einem breiten Rücken des amphibolhältigen grobkörnigen Granits auf- gesetzte Kuppen zwischen Wschewil und Hlubin. Andere Schiefergebilde sind durch eine sehr feldspathreiche Masse aus- gezeichnet, mit einer sich dem Flaserigen annähernden Structur, hin und wieder bemerkt man einzelne Glimmerschuppen und auch Quarzkörner ausgeschieden. Fundorte liiefür sind der Hügel, worauf die St. Barbara-Kapelle nächst Procewil erbaut ist und hier dürften sie in Zusammenhang zu bringen sein mit dem anstossend auftretenden, durch grosse Feldspath - Krystalle ausgezeichnet por- phyrartigen Granit, der hier auch etwas Pyrit eingesprengt enthält, ferner der Ort Wolenitz, ebenfalls an der gleichen Gränze gelegen. Fast aus einer reinen licht - blaulichgrauen Feldspathmasse bestehende schieferige Gesteine, deren dünne Lagen innig verwachsen sind, finden sich nord- östlich von Zahroby auf dem Wege nach Leletitz. Von Zahroby wurde schon früher der Uebergang von rothen Granit in solchen Gneiss erwähnt; es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Felsit-Schiefer als Uebergangsglied zu den eigentlichen Thonschiefern, welche man unweit von dem bezeichneten Orte findet und auch in Leletitz selbst anstehen sieht, auftreten, doch kann hierüber bei dem Umstande, dass sich die Beobachtung eben an den wichtigsten Puncten nur auf Feldstücke beschränkt, nicht mit Sicherheit entschieden werden; so viel ist aber Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 109 gewiss, dass sich in den mit a, b, c und d bezeichneten Schiefer -Parcellen eine nähere Beziehung zu der nachbarlichen Granit- und Gneiss-Formation als in der Haupt-Schieferzone erkennen lässt. Letztere Beziehung stellt sich eben für das rings von Granit eingeschlossene Schiefergebiet von Leletitz ( b ) besonders dar; da aber andererseits hier wieder Analogien mit den beiden nächsten Schiefer- Parcellen a und c nicht fehlen und letztere ihrer Stellung nach zur Silur-Formation gerechnet werden müssen, so wurde auch die Parcelle b mit der gleichen Farbe auf die Karte eingetragen. Die eben besprochenen Mittelglieder zwischen Granit und Thonschiefer zu beobachten, ist deren Gebiet-Gränze in der Parcelle d bei Wosei und Pinowitz am geeignetsten, daher dieselbe hier etwas näher betrachtet werden soll. Am östlichen Fusse des Podhora-Berges , aus Thonschiefer mit einer bei 3 Klafter mächtigen hervorragenden Kieselschiefer-Einlagerung bestehend, findet man nächst dem Skuhrower Bache ein weisses, sehr feinkörniges Gestein mit einer Masse, ganz ähnlich jener der Granulite, welches häufig kleine dunkelgraue pellucide krystallinische Körner und Krystalle von Quarz, und kleine weisse oder gelblich- weisse Orthoklas-Krystalle einschliesst, ähnlich einem Feldstein-Porphyr. Bald ist das Gestein schieferig, bald mehr massig und übergeht in wirklichen feinkörnigen Gneiss, so ausgesprochen wie er nur im Gneissgebiete Vorkommen kann. Es sind dieselben Verhältnisse, welche wir bei Zahroby gefunden, als Mittelglied ein Gestein vorwalfend aus Orthoklas bestehend, zum Theile wirklicher Felsitschiefer. Ausser weiss, welche Farbe den bleichenden äusseren Einwirkungen zugeschrieben werden dürfte, erscheint das Feldspath-Gestein in einem kleinen Steinbruche ober der erst erwähnten Stelle auch dunkelgrau, dann weiter östlich bei Skuhrow licht grünlichgrau, wie dichter Feldspath, daneben dicht und dunkelgrau, dioritisch, Pyrit eingesprengt enthaltend; die Scheidung beider Gesteine verläuft nach Stunde 4. — Vor Wosei stehen am Bache schwarze Schiefer, darunter etwas gneissartige, endlich deutlicher Gneiss an, Alles in einer kaum 1 Klafter breiten Strecke (Streichen nachStundel2 — 1, Fallen östlich unter 24 Grad). Näher gegen Wosei setzt in lavendel-blauem Thonschiefer mit grünen Glimmerpuncten (St. 4, Fallen nordwestlich) ein Thon porphyr-Gang mit in Glimmer übergehendem Amphibol nach Stunde 9 auf. Hinter Wosei zeigen sich nochmals solche Porphyre im glimmerschieferähnlichen Thonschiefer; diese Schichten werden wieder gegen unten gneissartig und übergehen in ausgezeichneten Gneiss, der theilweise auch granitisch wird und rothen Granit bald gangförmig, bald in Uebergängen enthält. Diese Granite haben viel rothen Orthoklas, seltenen grünen Glimmer, oder etwas Epidot an Stelle des letzteren. (Einen ähnlichen Uebergang von rothen Granit in Gneiss sieht man auch an der Gränze der Wacykower Schiefer-Parcelle nächst dem Zawieschiner Bache.) Auf der Anhöhe, die sich von Pinowitz gegen Wschewil zieht, sind überall, theilweise in kleinen Steinbrüchen aufgeschlossen, die Felsitschiefer zu sehen, sie streichen nach Stunde 4 und sind auf der ersten Kuppe von 1 — 3 Klafter mächtigen, sich verzweigenden Granitgängen durchzogen. An der Gränze gegen den Granit sind Uebergänge in Gneiss überall wie bei Wosei 110 V. Ritter v. Zepharovich. und Pinowitz zu finden. — Aehnliche Felsitgesteine, wie die beschriebenen, fand ich auch an der in mein Aufnahmsgebiet hereinreichenden Gränze des Thonschiefer- Gebietes von Mirowitz, wo sie sich häufig zeigen, hei Kaupy. Da die Grünsteine in der Etage A nur seltener Vorkommen, werden die bemerkenswertheren Localitäten bei Besprechung der Etage B, wo sie häufig auftreten, erwähnt werden. Serpentin. In dem östlichen, zungenförmig zwischen den Granit hinein- ragenden Ende der Schieferzone kommt zwischen Jung- und Alt-Smoliwetz Ser- pentin vor, welcher zwei Hügel zunächst der die beiden Orte verbindenden Strasse bildet. Der erste erhebt sich unweit vom Lomnitzer Bach -Alluvium nördlich bei Jung - Smoliwetz, der zweite nächst der Granit - Gränze südlich bei Alt-Smoliwetz, zwischen beiden steigt eine Kuppe höher an, welche von Amphibolschiefern eingenommen wird. Gleich oberhalb Jung- Smoliwetz siebt man anstehend zuerst einen lichtgrauen, feldspathreichen Schiefer mit häufigen schwachen braunen Glimmer-Zwischenlagen. Gleich darauf findet man den Ser- pentin auf beiden Seiten des Weges, links oder westlich von wenig Dammerde bedeckt, an mehreren Stellen vorragend, rechts unter einer tieferen Erdschichte, in den Feldern in Stücken zerstreut. Nach der freundlichen Mittheilung des Schichtmeisters in Grünberg, Herrn Franz Jungmann, welcher meinem Ansuchen entsprechend diese Localität nachträglich besuchte und eine reiche Gesteins-Suite einsandte, ist der Serpentin auf beiden Hügeln mantelförmig gelagert, welches besonders deutlich an dem oberen, hart am Alt-Smoliwetzer Schafstall, etwa 100 Schritte vom Orte entfernt, wo vor vielen Jahren bei Schürfungen mehrere Schächte bis 9 Fuss tief abgeteuft wurden, zu sehen ist. Daher auch das wechselnde Streichen und Verflächen an den verschiedenen Puncten. Der Serpentin, von ganz dichter gleichförmiger Masse, mit ebenen oder unebenen, glatt oder splittrig flachmusch liehen Bruchflächen, besitzt eine dunkle, schwärzlichgrüne Farbe, und ist stellenweise roth geflammt oder lichtgrün fleckig oder aderig gezeichnet. Er wird häufig von dünnen Platten und Adern von lichtlauchgrünem edlen Serpentin und sehr feinfaserigem pistaziengrünen, seiden- glänzenden Chrysotil in Adern durchzogen, enthält Talkschüppchen , in kleinen Nestern versammelt, und Magnetit sehr fein eingesprengt, wirkt daher stellenweise auf die Magnetnadel. DerChromit, welcher sich in der Mineralogie von Fr. Mohs von dieser Localität verzeichnet findet, wurde von Herrn Professor Zippe in einem Serpentin-Stücke im vaterländischen Museum zu Prag in geringer Menge eingesprengt nachgewiesen. Als Ueberzug auf etwas weiteren Klüften findet man Pikrolith, von lichtlauchgrüner, blaulichgrüner oder weisslicher Farbe, mit glatter glänzender, wie polirter Oberfläche, zuweilen sind auch diese Ueberzüge schwach und feinstriemig; andere nackte, etwas weitere Kluftflächen sind mit grossen schwarzen Dendriten-Zeichnungen geziert. Der Serpentin ist stark und vielseitig 0 1839, Band 2, Seite 434. 111 Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. zerklüftet und zerfällt unter dem Hammersehlage in plattige oder keilförmig scharfkantige Stücke, übrigens zerspringt hierbei auch das sonst feste Gestein nach den innen durchziehenden Chrysotil- und Pikrolith-Platten in den verschieden- sten Richtungen. Diese oft anscheinend regelmässige Zerklüftung erschwert auch die Bestimmung der Schichtung, doch glaubte ich an einer Stelle des ersten Hügels, wo die Strasse einschneidet, mit ziemlicher Sicherheit das Streichen nach Stunde 9 — 10 mit nordöstlichem Einfallen abzunehmen. Durch die stellenweise tief eindringende Verwitterung wird der Serpentin entfärbt und erdig, zumal sind die Pikrolith-Ueberziige auf deti Klüftwänden häufig in einen weissen pulverigen Beschlag aufgelöst. Der Am phib ols chiefer der zwischen beiden Serpentinhügeln sich erheben- den höheren Kuppe ist deutlich geschichtet, er ist entweder ausgezeichnet grob- oder sehr feinschieferig, dabei gross- oder fein- bis verschwindend körnig zusam- mengesetzt und besteht entweder nur aus blättrigem Amphibol, oder es ist wenig Feldspath beigemengt, oder stellenweise so in linsenförmigen Partien eingestreut, dass dadurch die Schiefer auf dem Querbruche ein geflecktes Ansehen erlangen. Derselbe ist ebenfalls stark zerklüftet und enthält schwache Quarzlagen und Nester. Es kommen demnach hier wieder Serpentin und Amphibolit in unmittelbarer Nachbarschaft vor, und zwar ersterer zu beiden Seiten des letzteren, ein Ver- hältniss ähnlich jenen, über welche Dr. Ferd. Hochstetter in seiner lehr- reichen Abhandlung über Granulit und Serpentin im südlichen Böhmen Q berichtete, so günstig für die Annahme der Metamorphose von Amphibol - Gesteinen in Serpentin. Kalkstein wurde im Schiefergebiete an zwei Orten beobachtet, bei Ne- wotnik, nordwestlich von Nepomuk, und bei Cischkau. Die erste Localität ist unweit Newotnik, an dem Wege der von der Fischer-Strasse nach Pradlo führt. Schon in früherer Zeit wurde daselbst für den Bau des Grünberger Schlosses Kalkstein gewonnen , später aber wurden die Brüche verlassen und verstürzten. Die darüber Vorgefundenen Nachrichten benützend, wurden dieselben nun wieder aufgemacht und dabei alte Bohrlöcher und stollenartige Räume entdeckt. Der gegenwärtige Bruch erstreckt sich hergeinwärts nach Stunde 6 an dem Gehänge, an welchem sich der bezeichnete Weg hinzieht; Schichtung ist nicht zu sehen, nur ein Haufwerk von Kalkblöcken, darunter 3 — 4 Fuss mächtige Bänke, oder vielmehr grosse Trümmer von Bänken ohne eigentlichen Zusammenhang, dazwischen wieder Schuttwerk; erst tiefer im Liegenden (das Einfallen scheint nach Nordwest gerichtet zu sein) dürfte man auf ganze Kalkschichten stossen. Vor und nach dem Bruche sieht man am Wege recht charakteristischen Glimmer-Thonschiefer anstehen, auch im Bruche sind solche Stücke häufig. Der Kalkstein von Newotnik ist sehr fein- oder mittelkörnig und krystallinisch, von dunkelgrauer Farbe, zuweilen von weissen Calcit -Adern durchzogen, er *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 5. Band 1854, Seite 1. 112 V. Ritter v. Zepharovich. enthält spärlich Pyrit fein eingesprengt, und soll sich vorzüglich zu Wasserbauten eignen. Mit Salzsäure braust er weniger lebhaft als die weissen krystallinischen Kalksteine des Gneisses und entwickelt dabei einen hepatischen Geruch. Stellen- weise sind grössere Klüfte von 1 bis 2 Zoll Breite ganz mit reinem, weissen sehr grosskörnigem Calcit erfüllt, auch haben sich in einer Kluft Calcit -Krystalle vorgefunden. Ohne Zweifel bildet der Kalkstein hier ein Lager im Thonschiefer. Die Erstreckung des Bruches nach Stunde 6, indem man dem Kalke seinem Streichen nach folgte, stimmt überein mit der Streichungsrichtung an Schiefern der benachbarten Localitäten ; über das Verflächen bleibt man aber in Ungewissheit. Auch am jenseitigen Ufer des Hnadschower Baches soll man einst nächst dem Teiche unweit Pradlo Kalkstein gebrochen haben. Weiter in nordöstlicher Dichtung kommt im Schiefergehänge am linken Ufer der Uslawa unmittelbar bei Cischkau in einem Felde des dortigen Pfarrers eben- falls Kalkstein vor. Hier sind die Verhältnisse viel besser in einem kleinen neu angelegten Bruche aufgeschlossen. Der Kalk bildet ein 6 — 8Fuss mächtiges Lager im Schiefer und streicht nach Stunde 3 und fällt nordwestlich unter 25 Grad ein; er ist äusserst feinkörnig bis dicht, dann mit ebenen etwas splittrig- muschligen Bruchflächen, sehr fest und von bedeutenderem specifischen Gewichte, von Farbe dunkelgrau, zum Theil aber licht gefleckt oder geadert, und enthält äusserst fein mit freiem Auge kaum wahrnehmbar Pyrit eingesprengt. Er braust mit Salzsäure nicht sehr lebhaft. Eine Analyse, von Herrn A. Storch, Apotheker in Bokitzan, ausgeführt, wies in demselben 38 Procent kohlensaure Kalkerde nach, ferner 2 Procent in Salz- säure unlöslicher Bestandtheile, dann Talkerde, Eisenoxdul, Thonerde und Eisen- oxyd. Diese Angaben', so wie die Erfahrung, dass sich der Kalkstein schwer brenne, mit Wasser übergossen nur wenig sich erhitze, dann zu einem grauen Pulver zerfalle, waren dem Besitzer nicht willkommen. Der gebrannte Kalk- stein mit drei Theilen Sand gemengt und zu einer Kugel geformt erhärtete nicht im Wasser (wie der hydraulische Kalk von Kufstein); dasselbe ergab sich bei dem gleichen Versuche mit dem Newotniker Kalke. Ueber den Kalkstein folgt zuerst Schiefer und dann ein Lager von Braun- eisenstein in geringer Mächtigkeit, darüber wieder Schiefer. Es ist hier jene Association von Kalkstein mit Brauneisenstein im Hangenden, welche auch in andern Thonschiefer-Districten , zumal Sachsen’s J), gefunden wurde; die dort noch häufig vorkommende Bedeckung mit Grünsteinschiefern hat sich aber hier nicht gezeigt. Eine zweite schwache Einlagerung von Kalksteinen findet sich unterhalb des Bruches gegen die Uslawa zu, bei den letzten Häusern des Ortes. — Auf den *) Dr. C. Fr. Na ii mann, Lehrbuch der Geognosie, Band 2, Seite 146. i Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozraitnl in Böhmen. 113 Feldern liegen zunächst durch Auswitterung auf der Oberfläche zellige oder löcherige Kalkstücke mit frischen Kernen umher. Der Thonschiefer im Kalkbruche ist sehr dünnblätterig, aber durch seinen Quarzgehalt von grösserer Festigkeit als gewöhnlich. Jene Schiefer, die auf dem von Norden nach Süden sich erstreckenden Rücken zwischen Miercin und Cischkau auftreten, sind ähnlich, obwohl von dunklerer, schwarzgrauer Farbe, dünn ge- schichtet, oft wellig gebogen oder gewunden und mit häufigen dünnen Quarz- Zwischenlagen versehen; auf der Kuppe sieht man sie in Felsen anstehen, von denen grosse Blöcke nach abwärts gerollt sind. Die Schichtung zeigt sich ab- weichend von dem gewöhnlichen Verhalten, wie diess im Vorhergehenden erör- tert wurde, nach Stunde 12 — lmit östlichem Einfallen. Gegen Cecowitz undDozitz sind ebenfalls schwarze, quarzige Schiefer, oder graue und blaugraue, die Am- phibol beigemengt enthalten; in der Nachbarschaft solcher Schiefer fand sich am Wege von Miercin nach Cecowitz ein Grünstein-Aphanit mit ader- oder nester- weise ausgeschiedenem Amphibol. Auf solche Weise mögen die meisten Grünsteine mit den sie eingelagert enthaltenden Thonschiefern in Verbindung stehen und sich allmälig aus ihnen heraus entwickeln. Die Kieselschiefer und Quarzite werden im Folgenden im Zusammen- hänge mit jenen der Etage B, von welchen sie sich nicht unterscheiden lassen, besprochen werden. Etage B. Ausdehnung. Die der zweiten Abtheilung der unteren silurischen Schichten angehörigen Gebilde erstrecken sich unmittelbar von der nördlichen Gränze der Etage A bis an den linken und oberen Rand der Aufnahmskarten, nur im Süden bildet ausnahmsweise auf der Strecke Altsmoliwetz - Hwozdian Granit die Gränze; am rechten Rande der Karte gränzen dieselben theilweise an die kry- stallinischen Thonschiefer, theils tritt das Granitgebiet mit der Rozmitaler Zunge an und zwischen sie heran. In dem weit grösseren westlichen Theile des von der zu betrachtenden Ab- theilung eingenommenen Gebietes sind matte Thonschiefer und Grauwackenschiefer vorherrschend ausgedehnt. Sie bilden einerseits mitden Thonschiefern der Etage A, andererseits unter sich eine fortlaufende Reihe, welches die gegenseitige Gränz- bestimmung ungemein erschwert, stellenweise auch ganz unmöglich macht. Auch wurde jene zwischen den matten Thon- und Grauwackenschiefern, da sie ohne Werth, nicht versucht, und es finden sich daher beide auf der Karte mit einer Farbe bezeichnet und werden auch imFolgenden unter Einem abgehandelt werden. Von den Kieselschiefer- und Quarzit-Einlagerungen wurden jene ausge- schieden, welche eine grössere Mächtigkeit oder in die Augen fallende Bedeutung erlangen. Noch viel häufiger als in der Etage A sind sie hier zu finden, und es dürfte wenig Orte geben, wo sie nicht, wenigstens in Stücken verbreitet, anzu- treffen wären. Sie allein sind meist die Zeugen des Thonschiefer-Gebietes, wenn sich letzteres bei der gewöhnlichen tief hinabreichenden Zersetzung durch kein K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856, I. 114 V. Ritter v. Zepharovich. festes Stückchen verräth. Die felsigen Kieselschiefer -Partien allein bringen etwas Abwechslung in das ermüdend einförmige Schiefer-Gebiet mit den sanft zugerundeten breiten Piücken und Kuppen, welligen und ebenen Einsenkungen. Nur wo die Wässer sich tiefereingeschnitten, treten entschiedenere Berg- und Thal- formen auf, welche letztere, wie das enge von dunklen Wäldern gesäumte Wil- helminen-Thal von der Grünberger Hütte bis Zdiar und dann weiter nach Biowitz, oder das Thal des Galowy-Baches von Mitrowitz gegen Wohreled, nicht ganz ohne Reiz sind und durch anstehende Gesteine die meisten Aufschlüsse bieten. Im östlichen Tbeüe und an zwei Gränzen des Aufnahmgebietes sind vor- herrschend grobkörnige (Sandstein-) Quarzite mit Conglomeraten verbreitet. Sie gränzen im Süden an den Granit zwischen Alt-Smoliwetz und Hwozdian und an den Thonschiefer von Wacykow, im Osten an jenen zwischen Wolenitz, Wschewil und Bezdiekau, dann zwischen hier und Rozmital an Granit; im Norden erscheinen jenseits einer Linie, welche Rozmital mit Woltusch und Hinter-Glas- hütten verbindet, und welche von hier noch ein Stück weiter im Glashüttner Revier gegen Westen läuft, sich aber dann südlich durch das Rozelauer und Rado- schitzer Revier zieht, die derselben Abtheilung angehörigen Thonschiefer, endlich begränzt noch die Verlängerung jener Linie nach abwärts durch das Smoliwetzer Revier gegen Westen der östliche Flügel der Haupt-Schieferzone der Etage A bei Radoschitz. Jenseits der obgenannten schmalen Rozmitaler Granit-Zunge erscheint die Fortsetzung des Grauwacken-Gebietes wieder auf den Anhöhen beim Neuhof, schliesst sich bei Skuhrow und Namnitz gegen die Thonschiefer der Etage A ab und verlässt hei letzterem Orte das Aufnahmgebiet, um weiter in nordöstlicher Richtung in die Gegend von Pfibram fortzusetzen. Architectur. Die nun folgenden Beobachtungen über die Lagerung der Gesteine dieser Abtheilung mögen zur Vervollständigung jener bei der früheren mitgetheilten dienen. a) Am linken Ufer der Angel : Streichen nach Stde Fallen südlich hei Scherowitz Thonschiefer . 3—4 NW. nordöstlich bei Skotschitz 59 . 3—4 NW. b) Am rechten Ufer der Angel : Swihau östlich am Wege nach Kameriik Thonschiefer . . 2 JVNW. 45° Gino südlich, an der Angel . . . . 59 . 2—3 SO. bei Borow östlich, an der Angel . . . r> . 5—6 so. bei Kalischt 59 • . 1—2 WNW. 30° bei Kbel nördlich 59 ’* . 6 NW. bei Kbel südlich 55 . 1 W. 25° bei Wlcy 59 5 SO. 25« Tichalowetz-Berg bei Pfestiz .... Kieselschiefer . . 3—4 SO. 75» Schafhütte bei Pfestiz an der Angel . . Thonschiefer . . 2—4 SO. St. Anna-Kapelle bei Pfestiz an der Angel 59 3-4 SO. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. US Streichen nach Stde. Fallen bei Kraschowitz an der Angel . . . Thonschiefer . . 3 — S — SO. am Wildbache bei Wodokrt .... „ . . 2 — 3 — SO. bei Plewniow „ ..3 — SO. bei Rene „ ..4 — bei Libaken „ ..6 — südlich bei Augezd an der Fischer- strasse „ . . 1 — W. im Steiubruch bei Swarkau .... Grauwackenschief. 4 — S — NW. 20° in Aunietitz „ 6 — NW. am Pahorek-Berg bei Chlum .... „ 3 — 4 — NW. c) Am rechten Ufer der Uslawa: an der Uslawa bei Zdiar „ S- — 6 — NW. 4S° zwischen Stittow und Biowitz ... „ 6 — NW. 2S° bei Cischkau nördlich Kieselschiefer . . 5 — 6 — NW. 60° bei Alt-Rozmital nördlich Thonschiefer . . 4 — NW. 80° Aus der Zusammenstellung dieser Beobachtungen mit den früher auf Seite 103 mitgetheilten ergibt sich, dass an der westlichen Gränze des Aufnahm- gebietes die Streichungsrichtung eine herrschende von Norden nach Süden ge- richtete ist, als weiter einwärts; sie beginnt mit Stunde 1 — 2 und wendet sich dann nach Osten, indem sie zwischen Stunde 3 und 6 wechselt, wobei das Ver- flachen theils nach Nordwest, theils nach Südost gerichtet ist. Das Einfallen nach Südost ist (ausser bei den krystallinischen Thonschiefern stellenweise nächst der Granit-Gränze) nur an dem rechten Ufer der Angel zu finden (und zwar aus- schliesslich links von der Linie Swihau-Wcy-Dolzen-Wosek), während sonst das vorherrschende Verflächen der Schichtgesteine im ganzen Aufnahmgebiete nach Nordwesten beobachtet wurde. Da ober- und unterhalb Prestitz beiderseits der Angel die Schichten entgegen- gesetzt verflächen, so besitzen ihre Ufer wenigstens an dieser Stelle einen exoklinen Bau. Am rechten Angel-Ufer ergibt sich dann abwärts bis zur Linie Swihau-Schinkau eine muldenförmige Schichtenstellung, mit ausgebreiteterem rechten nach Nord- west verflächenden Flügel, während südlich von der bezeichnten Linie auf jene Mulde, einem Wellenthale entsprechend, dessen Axe ober Klattau aber die westliche Gränze des Aufnahmgebietes durchschneidet, noch ein Wellenberg folgen würde. Das Bett des Uslawa-Baches theilt das Schiefer-Terrain in zwei Theile, auf den rechts gelegenen fallen nur drei Beobachtungen (am Schlüsse der obigen Aufzählung) und keine von diesen fällt in die Gegend östlich von Mitrowitz, wo die Fortsetzung der im Gebiete der krystallinischen Thonschiefer erkannten Demarcations-Linie zu erwarten wäre, dann folgen die Sandstein-Quarzite, sehr dauerhafte Gesteine, fast auf allen höheren Puncten in Felspartien anstehend, doch gelingt es nur selten an ihnen eine Schichtung wahrzunehmen, da diese i5# 116 V. Ritter v. Zepharovich. gewöhnlich unter dem, mit ihrer grobkörnigen bis conglomeratischen Beschaffenheit verbundenen, massigen Erscheinen verschwindet. Aus ihrem Gebiete stammen folgende Daten : am Bublawa-Berge, auf dem Hranicny Hfeben . . . 10 — 12 — NO. 85° letzteres an eingelagerten Thonscbiefern gefunden, endlich an der Gränze zwischen den Sandstein-Quarziten und Thonschiefern, an dem letzteren bei Rozmital am Wege nach Woltusch .... St. 1 — 2 0. 72°. Die Richtung der Gebirge im Quarzit-Gebiete, welche besonders deutlich in dem Rücken, welcher die Kuppen des Tfemschin-, Kahlen- und Hengst-Berges trägt, als eine nordsüdliche hervortritt, lässt eine ähnliche Schichtenstellung auch an den übrigen Puncten, von welchen keine Beobachtungen vorliegen, voraussetzen. Wie schön stimmt diess mit jenen Architecturs-Daten , welche aus dem Gebiete der angränzenden krystallinischen Thonschiefer-Parcellen , aus dem östlichen Flügel der Hauptzone des letzteren, endlich aus jenem des Gneisses zwischen Woseletz und Kasegowitz mitgetheilt wurden. Wir finden ferner jene Schichten- lage auch noch an dem oben zuletzt genannten Orte an einem matten Thon- schiefer; doch dürfte sich dieselbe nicht über den Kotelsky-Bach erstrecken, denn wir haben eben früher von dem Schiefer nördlich bei Rozmital die Richtung nach Stunde 4 mit nordwestlichem Einfallen unter 80 Grad bemerkt, ganz entgegen- gesetzte Resultate erhalten an zwei Orten, die nur um die Breite des Rozmitaler Teiches von einander entfernt sind. Auch weiter aufwärts auf der Kuppe des Welina-Berges , südlich bei Neu-Nepomuk, streichen die Kieselschiefer nach Stunde 6 und fallen nach Nordwest unter 35 Grad ein. Schon der Anblick der Berge, welche nördlich die Thalebene von Rozmital begränzen , zeigt, dass in ihnen wieder die allgemeine Streichungs-Richtung zur Geltung kam. Gesteine. Die Etage B wird von folgenden Gebirgsarten zusammen- gesetzt: Thonschiefer und Grauwackenschiefer, dann Sandstein-Quarzite mit Conglomeraten als Hauptgesteine, untergeordnet erscheinen in Lagern Kiesel- schiefer und Quarzit, Braun- und Rotheisenstein, Kalkstein und Grünstein- Aphanit. Thonschiefer und Grauwackenschiefer. Zunächst an die Thon- schiefer der Etage A schliessen sich jene Schiefer an, welche auf den Spalt- flächen noch immer mit freiem Auge Glimmerschüppchen, eine halbkrystalli- nische Beschaffenheit erkennen lassen; solche halbkrystallinische Lagen wechseln im Kleinen und Grossen oft mit matten, und stellen im ersteren Falle die wah- ren Uebergangsglieder vor. Diese Schiefer kommen noch stellenweise in dem westlichen Theile der Etage B und zwar beiläufig von Miecin bis Kbel, Streichen nach Stunde Fallrichtung am Fusse des Sterbina-Berges beim Jägerhaus ... 1 „ „ „ gegen Bezdiekau . . . 1—2 am Sterbina-Berge — 0. 60° — 0. 80° — 0. 75o — NO. 60» Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 117 Stfebegcinka und dann am Angelufer abwärts, gegenüber von Kronporitsclien und Borow, bei Ober-Nezditz vor. Uebrigens fehlen Thonschiefer mit glän- zenden Spaltflächen auch weiter aufwärts von der genannten Linie nicht, sind aber immer von untergeordneter Bedeutung in dem Terrain, wo eigentlich die matten Thonschiefer zu Hause sind. Thonschiefer und Grauwackenschiefer von einander abzugränzen, ist ganz unmöglich und auch ohne Werth, indem sie nicht nur allmälig in einander übergehen, sondern auch an sehr vielen Orten Lagen von deutlich polymerer Zusammensetzung, Grauwackenschiefer, mit feinspaltigen homogenen Schiefern alterniren. Besonders schön sieht man diess an dem felsigen Ufer der Uslawa bei Biowitz, dann an felsigen Abhängen weiter abwärts an demselben Bache unter Smedrow und Zdiar und noch an mehreren anderen Orten. Da die verschiedenen Lagen, welche diese Halb-Thon-, Halb-Grauwackenschiefer zu- sammensetzten, sich nicht ebenflächig begränzen, sondern ganz unregelmässig mit einander abwechseln, so ist dadurch auch die Schichtungs - Bestimmung erschwert, da die blossgelegten Flächen eine knotige und striemige, bis bucklige und wellige Gestaltung erlangen. Im Querbruche sieht man dann durch das meist sehr feinkörnige lichtgraue Gemenge einzelne stärkere und dünnere dunkelgraue gleichartige Streifen in den verschiedensten Richtungen krummlinig durchziehen, sich durchsetzend oder neben einander verlaufend. Die matten, homogenen, meist dunkelgrauen Thonschiefer stehen nur selten an, da sie leicht verwittern und sich zu einem Thonboden auflösen. Vorzüglich ist diess in der Gegend südlich und südöstlich von Brennporitschen der Fall, wo festes Gestein fast nur durch den Kieselschiefer vertreten wird. An den vielen Puncten aber, wo man auf Eisenstein baut, hat man den Thonschiefer heraus- gefördert. Anstehend in grösseren Entblössungen fand ich den Thonschiefer westlich bei Rozmital, am Wege nach Woltusch, unweit des Meierhofes in dem Bachbette, mit dem Streichen nach Stunde 1- — 2 und östlichem Einfallen unter 72 Grad. Im Gebiete der Rozmitaler Quarzite kommt auf dem Bublawa-Berge des Hranicny Hreben ein Thonschiefer mit schimmernden oder matten Spaltflächen vor, welcher nach Stunde 10 — 12 streicht und gegen Osten unter 85 Grad ein- fällt. Derselbe ist sehr dünnspaltig und stellenweise vielfältig von mannigfach verlaufenden und verästelnden Quarzadern und Schnüren durchzogen; auch finden sich Spalten, bis 1 Zoll breit, von derbem Quarz erfüllt. Von den matten und halbkrystallinischen Thonschiefern lässt sich bis zur schiefrigen Grauwacke eine ununterbrochene Reihe aufstellen. Vorzüglich in dem westlichen Theile der Gegend von Libaken und Augezd finden sich Ge- steine, welche bei dem äusseren Habitus der Schiefer in ihrer Masse schon häu- fig Körnchen von Quarz und Feldspath ausgeschieden enthalten, die deutlich auf dem Querbruche als feine weisse Pünctchen erscheinen. An diese reihen sich die oben beschriebenen Mittelgesteine mit den verschiedenen unregelmässig auf ein- ander folgenden Lagen. Endlich werden die reineren Thonschieferstraten zurück- gedrängt unter Entwickelung des eigenthümlichen Grauwacken -Typus, als eines 118 V. Ritter v. Zepharovich. sandsteinartigen Gebildes. Diese Grauwacke ist immer sehr feinkörnig und stellt ein inniges Gemenge von weissem Feldspath, grauen Quarzkörnchen und silber- weissen Glimmerschüppchen dar. Verbunden durch ein reich vorhandenes, fein- thoniges Cement von lichtgrauer, auch ins Röthliche geneigter Farbe. Das Cement scheint gewöhnlich ziemlich quarzfrei zu sein. Nicht selten findet man auch auf Klüften den Quarz entweder in Körnern, oder, wenn erstere die nöthige Weite besitzen, auch in Krystallen ausgeschieden. Immer hat diese Grauwacke, wenn auch die reinen Thonschiefer-Straten fehlen oder die Thonschiefermasse nicht in Membranen zwischen den Körnchen ausgeschieden erscheint, ein schiefriges Gefüge und ist entweder als Grauwackenschiefer oder als schiefrige Grauwacke anzusprechen. Letztere fand ich in der deutlichsten Ausbildung in der Gegend von Biowitz, in dem Steinbruche am westlichen Abhänge des Wobieschini Wrch (22391 18 Fuss), bei Smedrow und Zdiar; erstere zwischen Swarkau, Lhota Skaschowa und Letin, bei Aunietitz, am Pahorekberge bei Chlum und in dem Terrain zwischen dem Letiner und Uslawa-Thale, dann jenseits der Uslawa bei Stittow und Augezd. Rechts von der Linie, welche Srb und Brennporitschen ver- bindet, breiten sich bis an die Gränze der Rozmitaler Quarzite die matten Thon- schiefer aus, diese finden sich übrigens häufiger auch östlich von Prestitz, so bei Plewniow, Horcitz, Kbelnitz und Libaken. Sandstein-Quarzite, körnige Quarzite und Quarzit- Conglomerate. Diese Gesteine nehmen ein wohl abgegränztes Gebiet süd- westlich von Rozmital ein, deren Ausdehnung und Stellung anzugeben im Vorher- gehenden schon Gelegenheit geboten war; es erübrigt daher nur, den Gesteinen selbst eine nähere Aufmerksamkeit zu widmen. Sie alle sind ausgezeichnet durch grosse Festigkeit und Unverwüstlichkeit und durch den Mangel einer Parallelstructur; Schichtung fehlt ihnen zwar nicht, doch ist selbe meist undeut- lich oder nur im Grossen erkennbar. Die feinkörnigsten Gesteine bestehen aus dunkelrauchgrauen, pelluciden Quarzkörnchen in Mehrzahl, darunter als Seltenheit hin und wieder lichtgraue durchscheinende Feldspath -Körner oder Kryställchen, verbunden durch ein sehr feines kieseliges Cement. Diese könnte man wohl noch zur Grauwacke selbst rechnen , doch ist ihr Vorkommen zu beschränkt, um ihnen besondere Beachtung zu schenken. Sie werden in der Waldstrecke Nahoran des Rozelauer Revieres gefunden. Vorherrschend sind aber in dem Be- zirke Gesteine nur aus Quarz bestehend, im Korn und Bindemittel, welche alle möglichen Abstufungen vom höchst Feinkörnigen bis Grobkörnigen zeigen, endlich sich als ausgezeichnete Conglomerate darstellen. In entgegengesetzter Richtung verfliesst Korn und Bindemittel in einander und es entstehen Quarzite von äusserst feinkörniger bis verschwindender Zusammensetzung; letztere sind licht- oder dunkelgrau. Sie besitzen entweder eine ganz gleichförmige Masse, oder es tritt zuweilen ein Quarzkörnchen hervor, oder es ziehen sich in ungleichen Ab- ständen dunklere Quarzadern durch. Bei den deutlich zusammengesetzten Gesteinen — den Sandstein- Quarziten — sind die einzelnen Quarzkörner von verschiedener Farbe, vom Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 119 Weissen bis zum Dunkelgrauen, und verschiedenen Graden der Durchscheinheit. Meist von sehr ungleicher Grösse, sind dieselben durch eine homogene oder selbst wieder feinkörnig zusammengesetzte Quarzmasse verkittet. Oft verschwin- det auch alles Cement und die Quarzkörner sind dicht ohne Zwischenräume an- einander gefügt. Dadurch, dass die Sandstein-Quarzite einzelne grössere abgerundete Ge- schiebe aufnehmen, ist der Uebergang zu den Conglomeraten angebahnt. Die Geschiebe bestehen aus Quarz, wie bei den sandsteinartigen Gebilden in den verschiedensten Varietäten; vorherrschend ist es wohl gemeiner Quarz von weisser oder graulichweisser Farbe, dann dunkelgrauer bis schwarzer Lydit , seltener Rauchquarz oder Hornstein. Die grösseren Geschiebe sind alle wohl abgerundet, besitzen die charakteristische, matte, gelblichbraun gefärbte Oberfläche und sind durch ein feinkörniges, aus verschiedenartigen Quarzkörnchen bestehendes Ce- ment verkittet; hin und wieder bemerkt man dazwischen kleine silberweisse Glimmerschüppchen oder die Reste von solchen in einzelnen Flasern ange- häuft. Geschiebe und Rindemittel schliessen fest an einander, doch gelingt es, zumal bei grösseren Geschieben, diese von der umgebenden Masse zu trennen, woselbst sie dann ebene, mit einer dünnen gelbbraunen Rinde ausgekleidete Hohlräume hinterlassen. Die Grösse der Geschiebe ist verschieden, sie wachsen stellenweise von Erbsen- bis zur Faust-Grösse, selbst bis zur Grösse eines Kind- kopfes an, wie man diess an beim Rozelauer Forsthause umherliegenden Blöcken beobachtet. Auch bei Rozmital am Wege nach Woltusch kommen sehr grobe Quarzit-Conglomerate vor. Eben bezüglich dieser Conglomerate südlich von Woltusch, ist T. E. Gump recht in der auf Seite 102 citirten Abhandlung anderer Ansicht und hält sie nur für Concretions- Bildungen, indem die in einem weisslichen Quarze in grosser Menge ausgeschiedenen kreisförmigen, scharf begränzten , meist wallnussgrossen dunkelschwarzen Partien durch ihre täuschende Aehnlichkeit mit schwarzem Kieselschiefer dem ganzen Vorkommen zwar das Ansehen einer Trümmerbildung verleihen, dieses aber nur ein zufälliges sei, indem man stellenweise ganz allmä- lige Uebergänge aus den schwarz gefärbten Stellen in die weisse quarzige Haupt- masse beobachtet, so dass die ersteren nur als Ausscheidungen gleichzeitiger Bil- dung mit der Hauptmasse, nicht als wirkliche Geschiebe gelten dürfen1). — Die Möglichkeit und das Vorhandensein solch' schwarzer Ausscheidungen oder eher Concretionen in einer lichten Quarzmasse auch zugebend, werden bei diesen doch jene scharfen Contouren, welche Durchschnitte von Geschieben in einem Conglomerate hervorbringen, fehlen; und wenn auch stellenweise solche dunkle Ausscheidungen sich wirklich als solche durch allmälige Uebergänge in die umgebende lichte Masse zu erkennen geben, so dürfte wohl das im Citat selbst angeführte „stellenweise“ nicht die genannte Genesis eines Gesteines, welches sich als ein klastisches unzweifelhaft darstellt, begründen. J) Vergleiche auch Fr. Naumann, Lehrbuch der Geognosie, 2. Band, Seite 297 und 298. 120 V. Ritter v. Zepharovich. Auch Professor Fr. Zippe reiht die betrachteten Gesteine in seiner Ab- handlung über einige geognostische Verhältnisse in den Gebirgzügen der Mitte Böhmens *) unter die conglomeratartigen Bildungen und betrachtet dieselben so wie den Quarzfels, mit welchem sie durch Uebergänge verbunden sind, und die übrigen damit in Zusammenhang stehenden Gesteine als rein krystallinische und mit den übrigen Massen des Gebirges, in welchem sie Vorkommen, gleichzeitige Bildungen. Nach Professor Z i p p e fehlen demnach eigentliche Geschiebe- und Trümmergestein-Bildungen in dem böhmischen Uebergangsgebirge, und es falle für dieselben, entsprechend der angenommenen Bildungsweise, auch der Begriff der Schichtung hinweg, indem das wesentliche Merkmal, mechanischer Absatz in bestimmten abgeschlossenen Perioden, nicht vorhanden sei. An diese charakteristischen, als Conglomerate unverkennbaren Quarzgesteine schliessen sich petrographisch und topographisch andere an, welche durch grössere Verschiedenheit in Masse und Farbe zwischen den Geschieben und dem sie verbindenden Cemente sich noch weit augenfälliger als klastische Gebilde verkünden. Es sind die grobkörnigen Grauwacken und Conglomerate der Gegend von Neswacil an der nordöstlichen Ecke meines Aufnahmgebietes, nur durch das Granitbett des Rozmitaler Baches von dem Gebiete der eben früher bespro- chenen Quarzite getrennt. Darin stimmen die einzelnen Quarzgeschiebe ganz mit den beschriebenen: sie wechseln sehr in Grösse und Gestalt, sind aber alle wohl abgerundet. Ihr Cement ist ganz ausgezeichnet psammitisch; Quarzkörnchen von Hirse- bis Erbsen-Grösse, stellenweise auch Feldspath, dabei ziemlich reich von Thonmasse durchdrungen; diese wiegt aber so vor, dass dadurch das Gestein in seinen Bruchflächen ein dichteres bis flasriges Ansehen erhält. Ziemlich häufig sind silberweisse Glimmerschüppchen dieser echten Grauwacke eingestreut. Ausser den Quarz- und Lyditgeröllen findet man ortweise in grosser Menge von schwarzen matten Thonschiefern blättrige flache Stücke, oder Geschieben 'ähnliche bei zurücktretender Blätter-Textur. Da die südwestlich von Rozmital erscheinenden Quarzgebilde ein so abge- schlossenes Terrain einnehmen, so können am besten einige in denselben unter- geordnet auftretende Gesteine hier anhangweise aufgezählt werden. Die dünn- geschichteten Thonschiefer auf dem Hranicny Hfeben wurden schon erwähnt. Wie weit sie von der Kuppe des Bublawa-Berges aus fortsetzen , Hess sich nicht bestimmen; der Weg, der von Wacykow über jenen Rücken nachWschewil führt, zeigt in der Fortsetzung der Streichungsrichtung der Thonschiefer auf den näch- sten Kuppen nur Sandstein-Quarzite, aber weiter südöstlich, nächst dem Gloriett bei Walddorf findet man wieder Grauwackenschiefern ähnliche Stücke. Am Fusse des Rückens zwischen dem Hengst- und Kahlen-Berge (Kobyli Hlawa-Berg) sollen sich Kieselschiefer zunächst dem Wege von Glashütten auf den Tfemsehin finden, welche sich als Schleifsteine verwenden lassen. Abhandlungen der königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Fünfte Folge, Band IV, 1845 — 1846, Seite 129. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Presfitz und Rozmital in Böhmen. 121 Bemerkenswerth ist ein isolirtes Vorkommen von Granit im Gebiete der Rozmitaler Quarzite. Zuerst sieht man ein feinkörniges, Granit ähnliches, stark ver- wittertes Gestein mit etwas Amphibol westlich von Woltusch beim Kreuze an der Strasse nach Rozelau von körnigen Quarziten umgeben anstehen. Weiter süd- westlich ist ein grobkörniger, zum Theil porphyrartiger Granit, an Quarz arm, in Blöcken in den Wiesen östlich von der Einschicht Trepak zu finden. Bald zeigt er sich wieder feinkörnig beiderseits der Strasse, und dann besonders westlich von derselben weiter ausgedehnt. Wegen des sumpfigen Bodens kann man sein westliches Ende nicht erreichen; gegen das Dedek-Jägerhaus aber verschwindet er endlich gänzlich. Von hier aus südlich in dem ganzen Thale abwärts, bis Rozelau sind nur die körnigen Quarzite verbreitet. — In einer Wegwaschung der Decke liegt wohl für das Erscheinen des Granites hier, so wie weiter östlich zwischen Sedlitz und Wschewil (in der mit dem Hauptgebiete zusammenhän- genden Rozmitaler Granitzunge) die nächste Erklärung. In letzterer hat noch jetzt der Skuhrow-Bach theilweise sein Bett. Für die eigenthümliche Stellung der besprochenen Quarzgebilde, die hier- durch bewirkte Unterbrechung der Thonschiefer- Zone und deren abweichenden Schichtenbau jetzt schon eine Erklärung zu versuchen, wo erst der südwestliche Theil der Silur-Formation von Mittel-Böhmen aufgenommen vorliegt, dürfte verfrüht sein. Später wird sich eine solche bei der Zusammenstellung aller Karten des Gebietes und dem Studium der Architektur, welche wohl keine so einfache und regelmässige ist, als man sich bisher vorstellte, besser geben lassen. Kieselschiefer, Quarzitschiefer und Quarzit, welche zusammen oder getrennt vorkommend, ungemein häufig, oft wenig, oft aber auch bedeutend mächtige Lager bilden, verdienen den ersten Platz bei Betrachtung der den Vor- genannten untergeordneten Glieder der Etage B. Petrographisch lässt sich zwischen jenen den Etagen A und B eingelagerten Quarzmassen nicht unter- scheiden, daher sollen sie auch unter Einem abgehandelt werden. In der Regel hat man in den Kieselschiefern des Aufnahmgebietes ausge- zeichnete, schwarze, dünnschichtige Varietäten vor sich, in Gestalt der dünnsten Blätter wechseln mit den schwarzen oft untergeordnet ganz weisse Lagen, selten gewinnen letztere eine grössere Breite in einzelnen wohl unterscheidbaren Schichten. Adern und Gänge weissen Quarzes durchsetzen den Kieselschiefer und bilden stellenweise enge oder weitere Netze zur Aehnlichkeit mit Breccien. Wo immer in der Kieselschiefermasse ein unausgefüllter Raum sich zeigt, wird man meist eine sehr zart-drusige Ueberldeidung mikroskopischer Quarzkryställchen finden. Einige dickplattige Kieselschiefer sind eigentlich dunkle Hornsteinschiefer, die sich gewöhnlich durch weisse und rothe Flecken und Adern auszeichnen. Im Gegensätze zu den deutlich geschichteten Kieselschiefern entbehren die Quarzite jeder Parallelstructur. Es sind durchaus massige Gesteine, von licht- bis dunkelgrauer, selten weisser Farbe, verschieden gefleckt und geadert, von höchst feinkörniger oder dichter Masse, selten krystallinisch und dann von kleinen Drusen- räumen durchzogen. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1851». [, io 122 V. Ritter v. Zepharovich. Durch ihre unregelmässig kubische oder regellose Absonderung bilden sie jene schroffen, bei ihren unverwüstlich scharfen Contouren so bizarren Felsformen, die, gewöhnlich aller Vegetation entblösst, Berg und Hügel krönend, als kolossale Hörner oder wild aufgethürmte vielgestaltige Blockmassen, oder als zackige Mauer- Ruinen oft von Weitem das Auge fesseln, oft aber, unerwartet im Waldesdunkel auftauchend, unheimlich sich dem Wanderer entgegenstellen. Eine ausgezeichnet quaderförmige Absonderung zeigen die dichten, auch hornsteinartigen Quarzitmassen im Schwarzwalde bei der durch die schöne Fern- sicht in das freundliche Angelthal bekannten Ruine Liebstein im Horcitzer Thale südöstlich von Prestitz; man sieht hier hohe senkrechte Felswände aus rissigen Quadern bestehend, welche man auch einst beim Bau der Burg als Mauern zu benützen wusste. Es liegt dieser Punct unweit des nordöstlichen Endes einer der bedeutenderen Lagermassen, welche, die höchsten Puncte einnehmend, zwischen dem Horzitzer und dem Tiroler Querthale streicht und durch eine fast continuir- liche Reihe von gigantischen Felsmassen bemerkenswert!) ist. Zuerst ist es der hohe, schroffe, zackige Felsenkamm am höchsten Puncte im Welky les, dessen nackte Massen den dichten Wald noch überragen (hier setzt schwarzer Kieselschiefer die obersten Felsen zusammen; Quarzit, massig oder dicksehieferig, grau und weiss oder durch Eisenoxyd roth gefärbt und fein geadert, findet man in Blöcken häufig abwärts mit jenen des Kieselschiefers). Dann folgt eine schöne F eisen- gruppe, welche, auch im Walde auftauchend, trefflich von dem kleinen Plateau mit dem Henigar-Hofe, oberhalb Mcy, sich präsentirt, endlich noch vor Liebstein ein niederer langer Wall aus über einander gestürzten unförmlichen Felsblöcken gebildet. Als diesem Lager angehörig kann man noch jene Felsmassen betrachten, die sich jenseits des Horcitzer Baches auf dem Gindrin-Berge bei Dolzen und jenseits des Tiroler Baches westlich bei Kalischt in bemerkenswerther Höhe und Ausdehnung zeigen. Am Fusse des Gindrin-Berges findet man vom Bache aufwärts Felsen von sehr dickschieferigem grauen Quarzit, und ganz oben auf der Kuppe aber Kieselschiefer. Kieselschiefer und Quarzit kommen häufig in Gesellschaft vor, sie bilden mächtige Schichten, entweder durch Thonschiefer getrennt oder unmittelbar auf einander folgend. Manche Kieselschiefer und Quarzite sind reich an Eisenoxyd, häufig scheidet sich dasselbe als Hydrat auf Schicht- und Absonderungs-Flächen in rostbraunen Flecken und Beschlägen aus. Am Ptin-Berge, einer felsigen Quarzitmasse, die sich aus dem Thonschiefer der Etage A unweit der Granit-Gränze nordöstlich bei Pfed- slaw erhebt, kommt licht- und dunkelgrauer und rother Quarzit, ferner Eisenkiesel vor, stellenweise steigt der Gehalt an Eisenoxyd so, dass sich quarzige Braun- eisensteine entwickeln, löcherig und an den Wänden hin und wieder mit zarten Eisenglanzschüppchen ausgekleidet. Auf dem Abhange gegen Miecholup hat man in früherer Zeit denselben ausgegraben und nach der Grünberger Hütte gesendet, das sich aber nicht lohnende Unternehmen bald wieder aufgegeben. Unweit hiervon, westlich, auch an der Gränze gegen den Granit, hat man vor länger als SO Jahren in der Waldstrecke Na slaty, nächst dem Fusssteige von Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 123 Predslaw nach Kamenik auf Gold gegraben; weiteres hat sich aber nicht in der Erinnerung erhalten. Ich besuchte diese Stelle und fand Quarzit- und Thonschiefer- Stücke *)• Noch weiter westlich auf dem Wosawsky Aulehle-Berge, nördlich von Tocnik, dann bei U Mlegna, nordwestlich bei genanntem Orte, sind zwei von den seltener an- zutreffenden Localitäten, wo man Kieselschiefer und Thonschiefer unmittelbar neben einander anstehend sieht. Auf ersterem, einer Kuppe links von jener, auf welcher das Triangulirungszeichen steht, bildet der Kieselschiefer eine nur wenige Fuss breite Lage in einem schwärzlich-grünen, etwas festerem Thonschiefer und ist wie dieser nach Stunde 2, nordwestlich unter 60 Grad einfallend, deutlich ge- schichtet; an dem letzteren steht unten an einem Teichdamme schwarzer glim- meriger Thonschiefer an, nach Stunde 4 streichend und südwestlich einfallend, oberhalb erheben sich mächtige, auch geschichtete Felsen von grauem bis schwar- zem Kieselschiefer mit vielen Adern und Nestern von weissem Quarz. Wie tief der Thonschiefer abwärts zersetzt, in Lehm aufgelöst ist, zeigt sich in den tieferen Bachrissen, in den hohen entblössten Lehmwänden sieht man ganz unregelmässig Blöcke und Stücke von Quarzit und Kieselschiefer stecken, zu- weilen glaubt man noch bei diesen Anordnung in Lagen zu erkennen ; aber es ist begreiflich, dass letztere bei geringerer Mächtigkeit nicht den nöthigen Zu- sammenhalt hatten, um bei der Nachgiebigkeit, Weichheit des sie umgebenden Materiales nicht schon durch die eigene Schwere aus der ursprünglichen Stellung zu gerathen. Viele oberflächlich umherliegende, auch bis auf gewisse Tiefe eingebettete Blöcke sind von höher gelegenen nachbarlichen Felsenpartien abgerollt oder abgeschwemmt worden. Unter günstigen Verhältnissen konnten solche neuere Schutt- und Lehmbildungen am Fusse der Gebirge auch bedeu- tendere Mächtigkeit erlangen. So unverwüstlich auch ihrer Natur nach die Quarzgesteine sind, können sie sich doch der beharrlichen, wenn auch schwachen Einwirkung der Atmosphärilien nicht entziehen ; mit der höheren Oxydation und Wässerung des Eisengehaltes, der Zersetzung und Wegführung eingeschlossener Thon- und anderer Bestandtheile mag wohl der erste Schritt zur Lockerung des Zusammenhanges im Gesteine gegeben sein, auf den so eröffneten Wegen konnten dann die Wässer tiefer ein- dringen und theils chemisch, theils mechanisch ihr begonnenes Werk vollenden. Sehr häufig findet man die Quarzite an der Oberfläche wie angenagt und zerfressen, und dazwischen wieder glatt oder striemig glänzend abgewaschen; die schwarzen Kieselschiefer sind oft von der Oberfläche einwärts gebleicht. Die bedeutendsten der auf der Karte eingezeichneten Kieselschiefer- oder Quarzit-Partien sind zum Theil schon erwähnt im Gebiete der Etage ^4 bei Schinkau; hier zieht sich der Kieselschiefer fort am rechten Ufer des Hnadschower Baches von Pradlo an, zuerst auf den Thonschiefer, dann weiter westlich unmittel- *) An derselben Gränzlinie zwischen Granit und Uebergangsgebirge befand sich der zu Zeiten Kaiser Karl IV. berühmte Goldbergbau von Neuknin. 16 124 V. Ritter v. Zepharovich. bar auf den Granit folgend über den Paudfim-ßerge zum Schinkauer Teicbe, an dessen Abfluss er in steil aufgerichteten Schichten eine Felswand bildet, und von hier nördlich durch den Schinkowitzer Bach begränzt, über den Ledwina-Berg bis über Wosobow hinaus. Auf diesem ganzen Terrain erscheint der Kiesel- schiefer in häufigen Blöcken verbreitet oder in kahlen, schroffen Felsen auf- starrend, so in der Gegend von Wosobow, wo insbesondere nördlich vom Orte einer weithin sichtbar und durch seine kegelförmige Gestalt bemerkenswerth ist. Ferner bei Tocnik und am Ptin-Berge bei Presdlaw. Im Gebiete der Etage B bei Kamenik, Kalischt, im Welky les und Schwarzwalde, bei Wlcy, am Luher Bergrücken, am Tichalowetz-Berge, im Strizower Walde, am Kraschawitzer Berge, im Sukofiner, Bsyer und Chevlawa -Walde, am Dobrawa-Rücken , bei Domislitz, am Kokschin-Berge bei Mitrowitz, endlich jener Zug vom Na Skalach-Berge west- lich bei Bozmital bis gegen Deutsch-Nepomuk. Brauneisenstein kommt ebenfalls in Lagern im Thonschiefer vor und ist in der Gegend zwischen Mitrowitz, Biowitz und Nepomuk ein Gegenstand des Bergbaues. Eisenhaltige Thon- und Kieselschiefer sind keine seltene Erscheinung, aber an keinem Orte fand ich den Eisengehalt so gross, wie in dem Thonschiefer des weiter gegen die Angel gegenüber von Borow vorgeschobenen kuppelförmigen, von Wasserrissen (Bachein) durchfurchten Berges. Ein schwarzer, deutlich nach Stunde 5 — 6 streichender und südöstlich unter 56 Grad einfallender balbkry stal- linischer, etwas graphitischer Thonschiefer bildet denselben. Auf seinen Schicht- flächen enthält er weisse Talkblättchen entweder in Adern oder kleinen Nestern aufgestreut, auch bemerkt man ziemlich häufig kleine hexaedrische Hohlräume von ausgewittertem Pyrit. Sowohl dieser Schiefer als der darin Lagen bildende dünnschichtige schwarze, weiss geaderte Kieselschiefer sind so stark mit Eiseg- oxydbydrat durchdrungen, dass sich auf den Schichtflächen und Quersprüngen dünne Brauneisenstein-Ueberzüge ausgeschieden haben. Zur Untersuchung des Gebirges hat man hier ein stollenartiges Loch eine Klafter weit eingetrieben. Jenes bei Cischkau im Hangenden des dem Schieför eingelagerten Kalksteines vorbildliche Brauneisensteinlager wurde bereits erwähnt; an der im Bruche auf- geschlossenen Stelle ist die Mächtigkeit zu gering, um dasselbe zu benützen. Die Eisensteine, auf welche in der oben bezeichneten Gegend Bergbau betrieben wird, sind Brauneisensteine, welche als Lager oder Putzen im matten Thonschiefer, meist in Nachbarschaft der Kieselschiefer -Einlagerungen Vor- kommen. Unbedeutende, nicht überall ganz kunstgerecht angelegte Bergbaue, darunter manche Gruben wieder verlassen, finden sieb an folgenden Orten: 1 . Zunächst dem D o b r a w a - R ü c k e n, im Dobrawy- Walde, die Jezirko-Zeche südöstlich von Zdiar; südlich von der Einschicht Keresky Hagny; zwischen dem letzteren Puncte und der Uslawa die Ignazi-Zeche; 2. nördlich und südlich vom Gbel-Hofe, zunächst dem Wege von Nechanitz nach Preschin ; 3. südöstlich von Launiawa, südlich von der Einschicht Krahulce ; 4. im C h ey la w a-W aide in der Waldstrecke Morhanka ; Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 123 3. in der Umgebung von Mitrowitz, nächst den Wegen nach Brennporitschen und Chinin; 6. am nördlichen Abhange des Koksc hin -Berges; 7. bei Wohreled, südwestlich am Galowy-Bache ; 8. im Ch ini n er Re vi er, östlich von Mitrowitz, die Jezarek-Zeche: 9. bei E isen - A uge z d, am Wege nach Chinin, endlich 10. die Grube im Sukoriner Walde, westlich von Biowitz, schon ausser- halb des bezeichneten Umkreises gelegen auf Rotheisenstein. Diese Gruben gehören theils nach Grünberg bei Nepomuk, theils nach Mitrowitz. Die geförderten Erze werden mit Rotheisenstein von Rokitzan, Mauth und Cerhowitz gattirt, in den dortigen Hütten verschmolzen. Die nun fol- genden Angaben über einige Gruben habe ich bei deren Besuch von den Berg- leuten eingeholt. Jezirko -Zeche im Dobrawy Walde. Es befinden sich hier mehrere Schächte und Stollen; der sogenannte untere Stollen, mit welchem man aber noch kein Erz erreichte, war bei meinem Besuche 84 Klafter lang. Zuerst hatte man mit demselben durch 30 Klafter ein Schuttgebirge durchfahren, bestehend aus grösseren und kleineren Blöcken von Kieselschiefer, in rothem Thon mit kleinen Quarz- stückchen gebettet. Dieses Gebirge bereitet dem Bergbaue besondere Schwierig- keiten, ist das Schuttwerk gering, so gibt es eine Art des sogenannten schwim- menden Gebirges, stösst man aber auf Blöcke (welche, wenn sie nicht von bedeutender Grösse sind , leicht aus dem Thone herausgehoben werden können) von ansehnlicheren Dimensionen, so setzen sie dem Vordringen beträchtliche Hin- dernisse entgegen. — Dann folgt ein sehr verwitterter, dünnblätteriger, graulich- weisser oder gelblicher Thonschiefer, welcher vor Ort ansteht. Ein auf diesen Stollen abgeteufter Schacht hat mit 6 Klafter das Schuttgebirge durchfahren, ein anderer mit 3 Klafter, darunter wurde 1 bis 2 Klafter Thonschiefer, dann Braun- eisenstein in bis 6 Fuss mächtigen Putzen angetroffen. Aus je grösserer Tiefe das Erz, desto reicher ist es; in den oberen Regionen ist es mit Sand und Thon verun- reinigt und muss vor der Abgabe an die Hütte gewaschen werden. Das beste Erz ist ein sehr dichter Brauneisenstein , stellenweise von Stilpnosiderit- Partien durchwachsen und mit Anflügen von Ocher auf den Klüften. Eine kleine Viertelstunde von dieser Grube, ganz nahe an den Kieselschiefer- Felsen, welche den Kamm des Dobrawa-Rückens bilden, gelegen, befindet sich der nun verstiirzte Kowadlina-Schacht, aus welchem man einen festeren kieseligen Schiefer und nur wenig Erz, von Eisenoxydhydrat durchdrungenen Quarzit und Kieselschiefer förderte. Ein Schacht nördlich von Gbel ist verfallen; auf den Halden findet man dunklen Thonschiefer. In den südlichen Gruben hat man in den Schächten über dem Erze eine Decke von rothem oder grauem Thon (aufgelöstem Thonschiefer) mit Kieselschiefer-Stücken gemengt in 1 — 3% Klafter Mächtigkeit gefunden. Letzteres in der Porzalka-Grube, worauf dann noch 1 Klafter mächtig grauer Thon- schiefer und dann erst das Erz folgte. Dieses ist ebenfalls ein von Stilpnosiderit 126 V. Ritter v. Zepharovich. mehr weniger durchwachsener Brauneisenstein durch Kieselschiefer- und Thon- schiefer-Theile verunreinigt, daher er auch gewaschen werden muss, und bildet Lager im Thonschiefer von 1, 2 bis 6 Klafter Mächtigkeit. Die Gruben haben stark mit Wasser zu kämpfen. Die Ign a z i - Z e c he unweit vom rechten Uslawa-Ufer, südostsüdlich von Zdiar (südlich von Lhotka), liegt gleichsam in einer Bucht zwischen zwei Kiesel- schiefer-Felspartien. Beim Abbau beobachtet man 5 — 6 Klafter rothen Thon mit Bruchstücken von Kieselschiefer und Thonschiefer, dann ein Erzlager mit J/8 bis 2 und 3 Klafter Mächtigkeit, endlich als Liegendes Thon und Kieselschiefer. Der Brauneisenstein hat hier ein von den nachbarlichen Vorkommen verschiedenes Ansehen; er ist nämlich seltener in dichten, sondern meist in porösen, klein- und gross-zeiligen und löcherigen Massen, mit klein-traubigen oder stalaktischen Stil p- nosiderit-Ansätzen oder auch von letzterem in kleineren derben, muschligen, stark glänzenden Partien durchwachsen zu finden. Er ist reich an Quarz, welcher in Körnern, Nestern oder Adern die porösen Massen durchzieht. Das Erz ist hier gleichsam aus dem reich eisenhaltigen Kieselschiefer herausgewachsen und hat sich in der Lagerstätte concentrirt, der zunächst anstehende Kieselschiefer ist stark eisenschüssig; in ihm selbst wurde auch ein Schacht abgeteuft, aber bald wieder, der hohen Gestehungskosten wegen, aufgelassen. Am jenseitigen Ufer der Uslawa sind im C h e yla wa -Wa l de am südlichen Rande jener grossen , felsenreichen Kieselschiefer-Partie, welche sich von der Bukowa hora bis zur Ignazi-Zeche zieht, mehrere Schächte abgeteuft, auf deren Halden man grauen und schwarzen matten Thonschiefer findet. Eine andere Art Eisenerze kommt im Sukorin er- Walde vor. (Nach den eingezogenen Nachrichten befindet sich dieser zu Grünberg gehörige Bau süd- westlich von Chlurn nächst dem Wege nach Libacken.) Es sind schiefrige, mehr weniger erdige Rotheisensteine, eigentlich mit Eisenoxyd stark imprägnirte Thon- schiefer. Dünnschiefrig und leicht spaltbar, zeigen sie auf den Spaltflächen häufig noch die dem Thonschiefer eigenthümliche feinstriemige Oberfläche. Auf Quer- klüften sind sie zuweilen pfauenschweifartig angelaufen. Der durchschnittliche Eisengehalt der Erze des Grünberger Revieres beträgt 24 Procent und die jährliche Ausbeute 20.000 Karren zu 2y3 Kubik-Fuss, die zu Mitrowitz gehörigen Gruben fördern jährlich über 26.000 Karren; hiernach ergibt sich die jährliche Ausbeute der früher aufgezählten Gruben mit beiläufig 227.000 Centner Erz, wenn man 3‘3 als specifisches Gewicht des Brauneisen- steines annimmt. Als Zuschlag wird auf den Hütten der Kalkstein von Nehodiw verwendet. Grünsteine, Aphanite und Aphanitschie fer. Da es bei diesen Gesteinen, die eine äusserst feinkörnige, auf das Innigste verwachsene, und als wahre Aphanite eine selbst ganz dichte Masse besitzen, unmöglich ist, über die Natur der Gemengtheile eine Bestimmung anzustellen und es somit unent- schieden bleibt, ob sie zur Familie des Diorites oder Diabases gehören , so sind dieselben auf die Grünsteine überhaupt zu beziehen. Stellenweise treten wohl Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prcstitz und Rozmital in Böhmen. 127 aus der scheinbar homogenen Masse einzelne glänzende Flächen eines Säulchens von Amphibol oder Pyroxen, oder auch ein Individuum von Feldspath hervor; häufig lässt sich auch mit der Loupe ein dunkler und ein lichter Gemengtheil unter- scheiden, dann ist die Hauptfarbe ein schwärzliches Grün, mehr weniger mit Grau gemengt; waltet aber letztere Farbe vor, so wird man selbst bei starker Vergrösse- rung keine Zusammensetzung erkennen, auch ist dann der Bruch glanzlos und ebener als in ersterem Falle. Die letzteren Arten werden zuweilen durch einge- streute Krystalle der genannten Mineralien porphyrartig, oder es zeigen sich durch Herauswitterung derselben entstandene Höhlungen. Von fremden Gemengtherlen habe ich selten einzelne Glimmerschüppchen, in einem Falle auch kleine Eisen- glanzpartien beobachtet. In Gesellschaft mit den Aphaniten findet man an manchen Orten Amphibolite, theils körnig, theils schiefrig. Grünsteine und Aphanite sind in der Regel ganz massig zu finden, stellenweise kommen sie wohl mit schiefriger Structurvor. Durch die Verwitterung, welcher das Gestein länger widersteht, wird es erdig und bräunlich-roth, endlich nimmt es zerfallend eine ganz lichte Farbe an. Selten sieht man die Grünsteine anstehen, so an der Nepomuk -Prestitzer Strasse, beim Zitin-Hofe, wo eine massige, stark zerklüftete Partie zu sehen ist. Eckige, scharfkantige Stücke, in grosser Menge umherliegend, bezeichnen sonst an andern Orten das Vorkommen dieses Gesteines, daher war es mir auch nirgend gestattet, das Verhältniss desselben gegen den Thonschiefer zu ermitteln. Die Einzeichnung auf der geologischen Karte geschah unter der Voraussetzung, dass sie Lager im Thonschiefer bilden, so wie es in dem östlich gelegenen Gebiete von Mirowitz nachgewiesen werden konnte. Aeusserlich sind die Grünsteine durch ihre Bergformen, wo sie in bedeuten- derer Entwickelung Vorkommen, kenntlich, indem ihre Rücken und Kuppen etwas isolirter und steiler, als jene des Thonschiefers sind. Die Kuppen sind oft einzeln oder zu mehreren den Rücken des gleichen Gesteines oder des Thonschiefers aufgesetzt. Lagermassen von geringer Mächtigkeit sind natürlich im Terrain nicht ausgedrückt. Am häufigsten finden sich die Grünsteine zwischen Nepomuk und Miecin am Na Liskach-Berge, hier an der Gränze des Granit-Gebietes mit körnigem und schiefrigem Amphibolit, bei Radkowitz, zwischen Schinkau und dem Zitin-Hofe, an der Fischer-Strasse, hier die am meisten individualisirten Massen, bei Kokofow, porphyrartige und löcherige Varietäten auf dem Rücken des Na Buci- und Chrau- stow-Berges, zwischen Newotnik und Miecholup. In geringerer Verbreitung kommen Grünsteine und Amphibolit weiter östlich in der Etage A vor am Fusse des Chlumetz-Berges bei Sedlischt, bei Cecowitz und Radoschitz. Die Aphanite und Aphanitschiofer sind scheinbar ganz homogene Gesteine, meist von lichtgrünlich-grauer Farbe, ausserordentlicher Festigkeit und Dichte, und bilden in dem Thonschiefer mehr weniger mächtig eingelagerte Massen. In grösserer Ausdehnung kommt Aphanit am linken Angel-Ufer, den Hügelzug zwischen Luschan und Skocitz bildend, vor, er steht hier an mehreren Orten massig an, ist ganz dicht, lichtgrau mit etwas Grün, sehr spröde und zerfällt in eckige, 128 V. Ritter v. Zepharovich. keilförmige und plattige Stücke mit scharfen Kanten und durch Eisenoxydhydrat mehr weniger braunroth gefärbten Kluftflächen. Bei Skocitz ragt ein kleiner Aphanitfels, ein altes Gemäuer tragend, vor, in welchem kleinere und grössere Kugeln stecken; die kleineren Aphanit-Kugeln mit höchstens 1 Zoll Durchmesser sind sehr fest, die grösseren lockeren enthalten aber kleinere Kugeln als festen Kern. Das Gestein ist ganz massig und unregelmässig abgesondert. Oestlich von Skocitz findet man auf den Feldern Aphanitschiefer, auf deren Gestein ganz obige Beschreibung passt, nur durch ihre Parallelstructur unter- scheiden sie sich, doch wechseln auch hier schiefrige mit massigen Lagen ab; in manchen Schichten sieht man deutlich Amphibol ausgeschieden, auch kommt Quarz in dünnen Lagen vor. In der ersten Verwitterungs- Periode bleichen sich die Aphanite oberflächlich, später dringt die Entfärbung allmälig in's Innere ein. An der Angel am Polio? (Vorstadt von Prestitz) und bei Prichowitz stehen ganz ähnliche Aphanitschiefer an; an letzterem Orte sieht man sie mit glimmer- reichem Thonschiefer wechseln und nach Stunde 5 streichen. Von dunklerer Farbe und etwas individualisirterer Masse ist das Gestein von der Kuppe des Grünberges beiNezditz und jenes, welches zwischenThonschiefer am rechten Bach- ufer bei Tirol ansteht, am Fusse der mächtigen Quarzitmassen im Welky les, ein Beispiel des überhaupt häufigen nachbarlichen Vorkommens der beiden genannten Gesteine, welches sich aber wohl deutlicher am linken Angelufer bei Polin zeigt. Andere untergeordnete Vorkommen. Am westlichen Abhange des Master -Berges findet sich zunächst bei Preschin ein Steinbruch in einem thonigen Sandsteine, hier unmittelbar an einem Quarzitfels, denselben unter- teufend , lagernd. Auf die oberen dünnen , mehr sandigen Schichten folgen gegen abwärts mächtigere, lichtgraulich -weisse , sehr thonige, fast dicht aussehende, feinerdige Sandsteine, unter der Loupe ein sehr feines Korn zeigend, darunter sind wieder dünnere Schichten. In letzteren ist das feine Korn viel lockerer verbunden und es ruft die Oxydation des verschiedenen Eisengehaltes einen Wechsel von weissen, licht und dunkler gelben Lagen hervor. Man hat versucht, dieses Gestein zu Ziegeln anzuwenden; im Feuer schmilzt es aber zu einer porzellanartigen Masse mit flachmuscheligen Bruchflächen, wobei die geformten Stücke reissen und zerfallen. Nördlich von dieser Localität sind in der Waldstrecke Wobora, zwischen Preschin und Nechanitz, östlich von Gbel , unweit eines Quarzitfelsens zwei Schächte auf feuerfesten Thon abgeteuft, welcher nach Badnitz zur Erzeu- gung von Ziegeln und Retorten für die Schwefelsäure-Fabrication aus Vitriol- schiefern verführt wird. Nach der Mittheilung eines Bergmannes hat man daselbst folgende Schichten durchfahren : rotlier Thon mit Kieselschiefer -Brocken schwarzer Thonschiefer, Grünstein-Porphyr 3 Zoll, schwarzer Kieselschiefer 13 Zoll, weisser feuerfester Thon 5 Fuss. | 1% Klafter, Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, P'restitz und Rozmital in Böhmen. 129 Kaolin in bis 2 Zoll grosssen rundlichen unregelmässigen Knollen kommt bei Rene nächst dem nach Plewniow führenden Wege vor. Wenn man die Kieselschiefer-Blöcke in den dortigen Feldern weghebt, so finden sich unter ihnen in dem thonigen Boden jene Knollen , in welche sich der reine Thon zusammengezogen. Herr K. Ritter v. Hauer hat dieselben auf mein Ansuchen einer chemischen Untersuchung unterzogen und mir folgende Resultate mitgetheilt: „Das Mineral ist leicht zerreiblich und gibt ein graues Pulver, welches beim Glühen sich etwas lichter brennt. Es rührt diess von einer geringen Menge organischer Substanz her, welche demselben anhaftet. Im Kolben erhitzt gibt es viel Wasser. Ausserdem weisen die Reactionen als Bestandtheile nach: Kieselerde, Thonerde, Eisenoxyd und Kalkerde, jedoch ist die Menge der beiden letzteren äusserst geringe. Für die Analyse wurde das Mineral keiner weiteren Trocknung unterworfen, da es seit langer Zeit im geheizten Zimmer aufbewahrt wurde. Es enthält in 100 Theilen Kieselerde 43-13 Thonerde 39-60 Eisenoxyd Kalkerde Wasser 15-71 ■| Spuren 98-44.“ Daraus folgt als Anzahl Atome für Kieselsäure 0 933 — 1-205 — 6-05 Thonerde . 0-774 — 1 000— 5-00 Wasser 1 • 745 — 2 -254 — 11 • 25 oder 6 SiO» + 5 AlO» + 11 HO welches gestellt werden kann in die Formel ä {HO. Al Os) + 6 {HO, SiO s) entsprechend der allgemeinen Formel der Kaoline m {HO, AI Os) + n {HO, Si 03 ). Die obigen Werthe der Analyse auf 100 berechnet und die Berechnung aus der Formel ergeben zur Vergleichung : Gefunden Berechnet Kieselerde 43-815 43-626 Thonerde 40-227 40-447 Wasser 15-958 15-927 100-000 100000 Ueber ein Vorkommen von hydraulischem Kalkstein in Alt-Rozmital berichtete man mir. Derselbe soll in geringer Mächtigkeit und steil einfallend unweit der alten Ziegelhütte an der Strasse nach Rozmital im Thonschiefer an- stehen, aber wegen starken Wasserzudranges nicht zugänglich sein. Nordwestlich bei Mitrowitz stehen Kieselschiefer-Felsen an; in ihrer Nach- barschaft soll einst auf Silbererze Bergbau betrieben worden sein, der aber wegen Armuth und geringer Mächtigkeit der Erze wieder aufgelassen wurde. Zwischen Prestitz und Skocitz steht öfter ganz verwittert, sehr dünnblätte- riger Thonschiefer an, zum Theil weiss oder roth, je nach vorherrschendem Feld- spath- oder Eisen-Gehalt. Beiläufig auf halber Wegdistanz zwischen beiden Orten sieht man in diesem Thonschiefer an zwei Orten sehr verwitterten Granit in K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 130 V. Ritter v. Zepharovich. schmalen Gängen anstehen. Derselbe ist feinkörnig, quarz- und glimmerarm, aber feldspathreich ; vom Glimmer und Quarz ist wenig mehr zu finden, von ersteren meist nur die zurückgelassenen Hohlräume. Allnvial-Bildungen im Gebiete der Granit- und Gneiss- und der Silur-Formation. Anschwemmungen von geringerer oder grösserer Ausdehnung finden sich als Ausfüllung und Ausgleichung des Thalbodens längs allen Gewässern des Auf- nahmgebietes. Am breitesten sind dieselben im Angel -Thale, und zwar verbreitern sie sich von Swihau gegen Pfestitz allmälig; die Angel selbst fliesst als ein gewöhnlich unbedeutendes Flüsschen bald am rechten, bald am linken Rande ihres Alluvial-Gebietes, indem sie in Serpentinen von einer zur andern Seite tritt. Zu Hochwasser-Zeiten aber verlässt sie die gewöhnlichen Ufer und überschwemmt die ganze Fläche ihres Bettes. Ueber ihrem neueren Alluvium aber findet man noch eines, dessen Bildung in ältere Zeit zurück datirt, abwechselnd an ihrem rechten oder linken Ufer als niedere Terrasse am Fusse des Schiefergebirges. Es wurde auf der Karte zum Unterschiede, aber ohne dadurch eine Zeitbestimmung auszudrücken, mit der Farbe des Diluviums bezeichnet. Von Süden gegen Norden findet sich dieses ältere Alluvium am rechten Ufer in Delta- Form von der Mündung der Bäche bei Gino und Kronporitschen einwärts bis über Klein-Strebegcinka und Tirol ausgedehnt, ferner am Horcitzer Bache bei Pricho- witz und am Diwoky- (Wild-) Bache bei Kraschawitz , am linken Ufer zwischen den beiden letzteren Orten von Unter-Lukawitz bis in den untern Stadttheil von Pfestitz, endlich ober- und unterhalb Luschan. Am rechten Ufer vorzüglich ist die Terrasse sehr deutlich ausgedrückt; wenn man von einem der engen Seitenthäler hinaus zur Angel geht, so sieht man, wo dieselben sich erweitern, eine Ebene vor sich in das weite Hauptthal mündend und man meint mit jenem im gleichen Niveau zu sein; aber dort angelangt, zeigt sich eine Differenz von wenigen Fussen. Die Felder jener Terrassen sind mit einer Unzahl von wenig an den Kanten zugerun- deten, abgewaschenen Stücken von schwarzem Kieselschiefer, auch von Thon- schiefer völlig übersäet; ihre Beschaffenheit beweiset, dass sie keinen weiten Weg zurückgelegt, sondern in den Buchten vor der vollständigen Umformung zu Geschieben geschützt, bald sich ruhig ablagern konnten. Von den angränzenden Bergen sind oft mächtige eckige Kieselschiefer-Blöcke herabgerollt und an deren Fusse als Saum zu finden. — Anders ist es am linkenUfer, wo das ältere Alluvium nicht in Buchten abgelagert, sondern frei in das Gebiet der jüngeren und jetzigen Anschwemmungen hineinragend sich zeigt; hier sind in rothem Lehm wirkliche Gerolle gebettet. Durch Zusammenfluss mehrerer Bäche sind an zwei Orten grössere Flächen mit neuerem Alluvium bedeckt, sie wurden im Vorhergehenden schon öfter er- wähnt, die eine breitet sich am Lomnitzer Bache aus, gegen Zamlin, Metla und Jung-Smoliwetz, und ist bemerkenswerth wegen ihrer Einfassung durch dreierlei Hauptgebirgsarten, Granit in drei Varietäten, Gneiss und Thonschiefer. Auf der Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 131 Hutweide sind in grosser1 Zahl verbreitet Stücke von Kieselschiefer, groben und feinen Sandsteinquarziten (Grauwacke), weissen Quarz, seltener von Granit; sie alle zeigen die Spuren von Wassertransport, ohne aber vollständig abgerollt zu sein. Die Teiche, die sich hier noch finden, sind nur die Ueberreste einer einstigen grösseren, durch die Terrainverhältnisse begünstigten Wasseransammlung an dieser Stelle. Die zweite Alluvialfläche dehnt sich östlich von der ersteren unter ähnlichen Verhältnissen zwischen Leletitz und Aujezdec aus. Bei Blatna ist ebenfalls ein breiteres Alluvium südlich durch die Anhöhen bei Mackow und Hniewkow begränzt, in welches zwischen Blatna und der Lapac-Mühle eine Granitzunge hereinragt. Einerseits ist das Alluvium des Uslawa-Baches, andererseits ist noch eine breitere Fläche ausgedehnt, von einem Bächlein durchflossen, welche früher fast ganz von zwei grossen Teichen eingenommen war, die nun trocken gelegt als Culturgründe benützt werden. Aus dem Alluvium ragen näher bei Busitz zwei Gneiss-Inseln hervor, die eine trägt das Jägerhaus am Uslawa-Bache , die andere ein altes Ge- mäuer und den Meierhof Hrad. Alte Goldwäschen. Einige Bäche des Aufnahmgebietes sind von mehr weniger ausgedehnten Seifenwerks -Hügeln gesäumt; sie finden sich alle, mit Ausnahme zweier Localitäten, im Granit -Gebiete, und sind weder so häufig noch so grossartig wie jene südlich im Gneiss-Districte an den Ufern der Watawa u. s. w., der Hauptfundstätte des böhmisches Goldes im grauen Mittelalter. Nur theilweise kann man bei den diessmal beobachteten den Ursitz des Metalles, die Lagerstätten, durch Zurückverfolgung der Seifenwerke bis in Gegenden mit nun längst aufgelassenen Berghauen vermuthend bezeichnen, während an anderen Orten auch diese Vermuthung fehlt und die Aufschliessung der Lagerstätte der Zukunft noch Vorbehalten bleibt. Zur Uebersicht lasse ich der Reihe nach von Ost nach West die Bäche und Orte, wo Seifenwerke wahrgenommen wurden, folgen. Dieses Verzeichniss darf wohl nicht aufVollständigkeit Anspruch machen schon desshalb, weil an manchen Orten, wo man durch Planirung u. s. w. die öden unfruchtbaren Stellen für die Cultur wieder eroberte, gegenwärtig jede Spur des früheren Zustandes vertilgt ist. a) am Bache bei Podruli, zwischen den beiden Teichen; auch im Walde südwestlich vom Orte; ferner b) am Wege nach Bielcitz. Am Zawieschiner Bache: c) zwischen Hwozdian und Wacykow; d) unterhalb Gawory, bei Spaleny bis zur Kurkowsky Mühle ; e) zwischen Aujezdec und dem Zawieschiner Teiche; f) bei Zawieschin unterhalb des Teiches; g) bei Bezdiedowitz, die Hügeln theilweise Waldboden. An dessen Zuflusse von rechts nach Blatna: h) am Kopriwnice-Bache nördlich von Hradischt; i) zwischen dem Torowitzer und Hajaner Teiche. 17 132 V. Ritter v. Zepharovich. An dem Uslawa-Bache bei Blatna: k) im Parke des Schlosses von Blatna; 300jährige Eichen fussen hier auf den Hügeln ; l) auf der Granitzunge des Wkorytech-Hügels; m) zwischen der Lapac-Mühle, Busitz und gegen Hniewkow. An dem Hnadschower Bache: n) an dessen Zufluss von links, dem Krizowitzer Bach, südlich von Planitz; o ) bei Cepinetz; p ) bei Pradlo? (der Ortsname scheint daraufhinzudeuten, prädlo Wäsche) ; q) an der Vereinigung mit dem Misliwer Bache bei der Grünberger Hütte; r) auf dem Granitgehänge am linken Ufer, über welches der Weg nach Srb führt. Es sind demnach die beiden Zuflüsse desBlatnaer undUslawa-Baches und diese selbst, dann der Hnadschower Bach an welchen Seifenwerke liegen; nur die oben mit a und n bezeichneten Puncte fallen in das Gneissgebiet, alle übrigen in jenes des Granites. Der Ursprung des Zawieschiner Baches fällt in das Terrain der körnigen Grauwacken-Quarzite, aus diesen muss daher das Metall stammen, welches in den nassen Minen, wenigstens im oberen Theile des Baches, so lange noch kein Neben- wasser aus einem anderen Gesteine zugeflossen, gewonnen wurde. Diese Annahme dürfte dadurch bekräftet Averden, dass auch nordostwärts von Rozmital, bei Bohutin Seifenwerke Vorkommen, welche ebenfalls noch mit keiner bekannten Metalllagerstätte in Zusammenhang gebracht werden konnten. Erst bei Blatna fliessen dem Zawieschiner Bache von rechts Gewässer zu; von hier lassen sich die Seifemverke aufwärts bis gegen KasegoAvitz ArerfoIgen. Es ist möglich, dass hier das Metall von derselben Lagerstätte stammte, auf welcher einst bei dem genannten Orte Bergbau stattfand. An dem Goldenbache bei Hradischt scheinen, dem Namen nach, einst auch GoldAväschen gewesen zu sein. Es wurde schon erwähnt, dass der Granit im Gneisse bei Resanitz Spuren von Gold enthalte und darauf ein Abbau versucht Avurde. Die UslaAva nimmt dann bei Blatna die Metallführung ihrer beiden Zuflüsse auf, daher finden wir auch an ihr die ausgedehntesten Ueberreste der Wäschen. Vor nicht langer Zeit waren diese noch viel ausgebreiteter, noch damals, als die beiden grossen Teiche unterhalb Blatna bestanden, Avar fast alles Land über den- selben eine unfruchtbare öde Stätte, von dichtgedrängten Schotter- und Sandhaufen und morastigen Gruben eingenommen. Jetzt sind die Teiche trocken gelegt, die Hügel grösstentheils abgetragen und so grosse nutzbare Flächen gewonnen. Der Ursprung der Seifenwerks-Hügel am Hnadschower Bache fällt in jene Gegend, wo einst bei Planicka auf Quarzgängen im Gneisse Bergbau umging, und könnte mit diesen in Verbindung gebracht werden. In den SeifenAverken bei Cepinetz soll man einst auch Zinn gewonnen haben, und hiervon der Name des nahegelegenen Schinkau, verunstaltet aus Zinkau, abzuleiten sein. Befremdend ist das oben (sub n) angeführte Vorkommen von Seifemverks- Hügeln auf dem vom HnadschoAver Bache hei Huty links ansteigenden Granit- Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, P'restitz und Rozmital in Böhmen. j 3 3 Gehänge, im Gegensätze zu jenen, welche unten den Bach säumen. Hier mag demnach entweder der Granit selbst sich metallhaltig gezeigt haben oder von den nächsten Schieferkuppen ein solcher Detritus abgelagert gewesen sein, wenn überhaupt jene Arbeiten nicht bloss Versuche ohne Erfolg waren, unternommen im Wunsche, die reiche Fundstätte im engen Bachbette, wenn auch nach aufwärts, weiter auszudehnen. Letzteres dürfte aber nicht anzunehmen sein, wenn man bedenkt, dass um auf dem Gebänge eine Wäsche betreiben zu können, die von höher herabkommenden Quellen in Gräben gefasst, diese unter sich und mit andern, welche aufgefangenes Regenwasser zubrachten, vereinigt, oder andere kostspieligere Anlagen unternommen werden mussten, um sich das nöthige Wasch- wasser zu verschaffen, man daher wohl schliessen darf, dass die erwähnte Stelle genug Ausbeute ergab, um die erhöhten Gewinnungs-Kosten zu decken. Der Vollständigkeit wegen will ich noch erwähnen, dass an einigen günstigen Stellen sich der Beginn von Torfbildung erkennen lässt. Solche Stellen, die jedoch nirgend eine bemerkenswerthe Ausdehnung erreichen, finden sich zumal am Hnadschower Bache ober- und unterhalb Planitz, bei Witkowitz, bei Kokorow und noch an mehreren andern Orten. Höhenmessungen mit dem Barometer. Indem ich, um Wiederholungen zu vermeiden, auf das bei dem Verzeichnisse der Höhenmessungen im ersten Theile dieses Berichtes einleitungsweise Mitge- theilte verweise *), bemerke ich bezüglich des Folgenden, dass es hier übersicht- licher schien, von der bei ersterem befolgten Abtheilung nach der Gebirgsart abzugeben und die Höhen aus der Etage A und B in alphabetischer Ordnung fort- laufend anzugeben. Es wurde aber zur leichteren Auffindung der Puncte auf der geologischen Karte überall die Bezeichnung der Etage durch A oder B beigesetzt; ausserdem finden sich nach den Höhen die bekannten Zeichen C fürCzjzek’s und Z für meine eigenen Messungen, ferner die Zahl der zu verschiedener Zeit an demselben Orte angestellten Beobachtungen, aus welchen das Mittel genommen wurde, endlich ein (#) oder (?) wenn die Höhenangabe auf einer Schätzung be- ruht oder dieselbe verschiedener Umstände bei der Messung wegen nicht ver- lässlich erschien. A. Alt-Rozmital, Kirche, B . . . . 1632 C. Alt-Smoliwetz , SWS. erster Berg nächst dem Wege nach Jung-Smoliwetz, A. 1734 Z. Angel-Fluss in Swihau, B . . . 1101 *3 C. II. „ bei Unter-Lukawitz, B . . 1038'6 C. Augezd, 0. Kuppe, Pfestitz SO. Waldschlag, B 1786’8 (?) Z. ’) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, VI. Band, 1853, Seite 303. US. Biluk, 0. Na liskach Berg, MiecinSO.,Triang.Pyr., A 1832-75 Z. Biowitz, Kirche, B 1152 6 C. „ Uslawa-Bach, B 1131-6 C. „ SO., Wobieschini wrch, B 1532-4 C. Brennporitschen, Kirche, B . 1263-7 C. III. Bsyer-Wald, Berg, Augezd W., Letin N., B 1758 C. 134 V. Ritter v. Zepharovich. Wiener Fass. Bublawa-Berg, Alt-Rozmital 5., Kuppe des Hranicny Hreben, B 2187'8 Z. Bukowahora, Miecbolup NO., Biowitz S., Triang. Pyr., B 1428-3 Z. C. Carlow - Berg, Brennporit- schen SWS., B 1704 6 C. Chlumetz-Berg, bei Miecin NO., Biluk N„ A 1846-8 (?) Z. Chraustow-Berg, Jarowa W., Sehinkau N., B 1808 C. Cisehkau, Kirche, Biowitz SO., A 1813 C. „ S. Anhöhe, Dozitz NW., A 1777-8 C.* D. Dolzen-Berg, beim Agnes-Hof W., Horcitz N., B 1323 2 C. Doeitz, Kirche auf d. Anhöhe NW., Cisehkau SO., A . . 1762-8 C. „ N. und NO. Anhöhe bei, A 1772-9 C. * Drachkau 0., Berg, Bsy N., Biowitz SW., B 1626 C. E. Eisen- Augezd, Berg W. bei, Cisehkau NWN.. B 2043-6 C.* G. Gross -Nedanitz , Biluk W., Miecin SW., A 1261-2 Z. Grünberg, Kuppe, Unter- Nezditz 0., Prestitz S., B 1537-6 (?) Z. II. Hayek -Berg, Libaken SWS., ‘Letin NW., B 1848 6 C. Hengst-Berg, Ruine, Rozmital WSW., Kuppe desTfem- schin-Rücken, B 2363-7 Z. Horcitz, Kirche, Prestitz SO., Letin W., B 1177 2 C. Z. „ N. Gindfin-ßerg, Prestitz 50., B 1568-5 C. Z. „ -Berg W., Prestitz SO.,B 1556-2 C. J. Jung - Smoliwetz, Kapelle, Kasegowitz N., A 1543-4 Z. K. Kalischt W., Felsen-Kuppe, Swihau NO., Klein-Stfe- begeinka N., B 1459-2 Z. „ S., Berg bei, B 1619-4 C. Kamenik W. , Kuppe bei, Swihau OSO., Klein-Stre- begeinka S., B 1573-8 Z. Kbel, Kirche, Miecin NW., Swihau ONO., B 1270-5 C. Z. „ SW., Berg bei, Malinetz W., B 1602 Z. Wiener Fass. Klein-Nedanitz S., Ptin-Berg, Swihau SO., Gloriet, A. . 1718-5 C. Z. Kobili Hlawa Berg, Rozmital SW-, Ku pe des Trem- schin-Rücken, B 2469-2 Z. Kokschin-Berg, Mitrowitz N., B 2139-2 C. Kopanicky wreh, Miecin N., B . 1700-6 C. Kozych-Berg, Libaken NO., Prestitz 0., B 1849-8 C. E. Leletitz , erstes Haus 0., Hwozdian 0., A 1806"8 Z. Lesu wrchu, Prestitz 0., Ku- ciny N., B 1604-4 C. Letin, Kirche, BlowitzSW., B 1450-8 C. Liebstein , Ruine , Horcitz WNW.. Prestitz SO., B. . 1444-5 C. Z. Luher Bergrücken, Kuppe, Kbel NON., Wlcy OSO., B 1667-6 Z. „ Bergrücken, Kuppe, Kbel NON., Wlcy SO., B 1560 C. Luschan, a. d. Angel, Prestitz SWS., Schloss, B 1060 Z. II. Master-Berg, Cisehkau NW.,) 2055-6 C. Triang. Pyr., B j 2072-28 A MeckauW., Berg, Swihau 0., B v. 1575-6 C. Miecin, Kirche, Swihau 0., A . 1374'6 C. Z. „ SW., Berg, Gross-Neda- nitzN., A 1600-2 C. Mitrowitz, Kirche, Brennpo- ritschen SO., B 1713 C. „ Galowv-Bach, B 1677 C. „ W., Berg, Eisen-Augezd N., B 1931-4 C. Na Buci-Berg, Sehinkau NWN., Skaschow 0., Tri- ang. Pyr., A 1917 C. Z. Na Liskacli-Berg, Miecin SO., Triang. Pyr., A 1832-75 Z. Na Skalach -Berg, Rozmital W., im Glashüttner Revier, Triang. Pyr., B 2312-6 Z. Newierna -Berg bei Augezd SO., Horcitz 0., B 1800-2 C. Nezditz, S. Berg, Prestitz S.,B 1394-4 C. P. Pahorek-Berg, b. Chlum SW., Biowitz NW., B 1720-8 C. Pradlo , Kirche , Nepomuk NW., A 1333 C. Prestitz, Kirche in der obern Stadt, B 1081 C. Z. „ Erdgeschoss des Gast- hauses, B 1100 Kreil Ptin-Berg, Miecholup N., Swihau SO., Gloriet, A. . 1718-5 C. Z. Die Silur-Formation in der Gegend von Klattau, Prestitz und Rozmital in Böhmen. 135 R. Radosehitz, Kapelle, Cischkau OSO., A v 1773 Z. Rampich-Berg, bei Bf ezyNW., ß 1831.6 C. Rene, Schloss, Prestitz 0., Augezd N„ B 1201 Z. Rozelauer Forsthaus, Jagd- schloss Schwarzenberg, RozelauNW.,PlaninNO.,B 1979-7 Z. S. Schinkau, Kirche, Nepomuk W., A 1388-3 C. II. Sec, Kirche, Biowitz WNW..B 1207-8 C. Skaschow NW. , Berg, Letin SW., B 1738-2 C. Sterbina-Berg, Rozmital SW., Kuppe des Hranicny Hreben, B 2331-4 Z. Struhar, Brennporitschen S., B • 1674 C.* Swarkau, N. Berg, Letin SO., B 1815-6 C. Swihau, Kirche, Klattau N., B 1113-6 C. II. T. Tichalowetz-Berg.Prichowitz 0., Prestitz OSO., B. . . . 1454-2 C. Z. Tfemsehin-Berg , Rozmital <• 2594-7 Z. SW., Triang. Pyr., B . . < 2600-94 A ( 2646 Sommer. U. Unter-Lukawitz, Kirche, Pfe- stitz NON., B 1044-6 C. W. Welky les-Berg, Felsen- Kuppe, Ober-Nezditz 0., Swihau NO., B 1768-8 C. Z. Wasserscheide zwischen dem Tfemschin und Sterbina Berge, Hügel an der Strasse von Rozmital nach Smoliwetz (Granit) .... 2109-2 C. Wobiescheni wrch , Biowitz SO., B 1532-4 C. Wosawsky-Berg, bei Wosy SO., Swihau SO., Triang. Pyr., A 1698 Z. Wosy NW. ,v unbewaldeter Berg bei, Swihau SO., B. 1500 4 C. „ NW.,be waldeterBergvon, Klein-Strebegcinka S. , B 1677'6 C. Z. Zdiar, Kirche, Biowitz SO., B 1295-4 C. „ Uslawa-Bach, B 1164 C. VIII. Die Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes. Von Dr. Ferdinand Hoch st etter. (Sechste Folge der „Geognostischen Studien aus dem Böhmerwalde“.) Zum Schlüsse meiner „Geognostischen Studien aus dem Böhmerwalde“ gebe ich hiermit eine Zusammenstellung sämmtlicher in der ganzen Ausdeh- nung des Gebirges, soweit es Böhmen angehört, bestimmten Höhenpuncte. Nur ein kleiner Theil der nordöstlichen Ausläufer des Böhmerwaldes in der Gegend von Bergreichenstein, Wollin u. s. w. fällt ausserhalb des von mir selbst aufgenommenen Gebietes. Für diesen von Herrn Bitter v. Zepharovich bearbeiteten Theil verweise ich bezüglich der geologischen Verhältnisse wie der Höhenmessungen auf dessen „Beiträge zur Geologie des Pilsener Kreises in Böhmen“, I. die Umgebungen von Strakonitz, Horazdiowitz , Bergreichen- stein, Wohin und Barau, im Jahrbuche der k. k. geologischen Beichsanstalt, V. Jahrgang 1854, Seite 271. Es war mein ursprünglicher Plan, in diesem Aufsatze ausführlich die oro- graphischen Verhältnisse des Böhmerwaldes zu entwickeln und durch eine Reihe geologischer Profile, so wie anderer bildlicher Darstellungen, zu denen ich ein reiches Material gesammelt, zu erläutern. Doch konnte ich bei der Menge 136 Ferdinand Hochstetter. anderweitigen Materials, das sich durch die jeden Sommer fortgesetzten geo- gnostischen Aufnahmen in Böhmen bei mir anhäuft, und in den Wintermonaten der Ausarbeitung harrt, die Zeit zu all1 dem nicht finden. Die orographischen Verhältnisse habe ich jedoch grösstentheils in den vorhergehenden Aufsätzen schon gegeben und ich darf in dieser Beziehung sowohl auf diese früheren Nummern, wie auf meine Aufsätze in der Allgemeinen Zeitung hinweisen (1855, Nr. 167 u. f.). So gebe ich hier nur die Besultate der verschiedenen Höhen- messungen. Die einzelnen Puncte sind geographisch geordnet nach den ein- zelnen Gebirgstheilen , wie sie sich durch orographische Verhältnisse bedingt natürlich ergeben und von Süden nach Norden an einander anschliessen. A bezeichnet die trigonometrischen Messungen des General-Quar- tiermeister-Stabes, deren Resultat theils auf der Special-Karte Böhmens, theils auf unseren Aufnahmskarten angegeben ist. Alle übrigen Höhenangaben sind Resultate barometrischer Messungen. B. bezieht sich auf einzelne Höhenangaben in Baumgartner: „Die Naturlehre u. s. w.“ Suppl.-Band, Wien 1831; D, auf des Astronomen David: „Geographische Ortsbestimmungen in Böhmen“ ; E. Eisenbahn-Nivellement; S. auf die Angaben in Sommer’s Topographie von Böhmen; K. auf Kreil: „Magnetische und geographische Ortsbestimmungen in Böhmen“, ausgeführt in den Jahren 1843 — 1845, in den Abhandlungen der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag, 1847. H. bezeichnet meine eigenen Messungen, ausgeführt mittelst eines Kapel- ler'schen Instrumentes; im Jahre 1853 in der südlichen Abtheilung des Böhmer- waldes, im Jahre 1854 in der nördlichen Abtheilung. Wo in Klammern z. B. (2) beigefügt ist, da ist das gegebene Resultat das Mittel aus zwei Beobachtun- gen. Als correspondirende Beobachtungen zum Behufe der Berechnung der Höhen dienten mir die von Stunde zu Stunde ausgeführten Beobachtungen an dem Standbarometer der k. k. Sternwarte zu Prag, deren Mittheilung ich der Güte des dortigen Directors der k. k. Sternwarte, Herrn Böhm, verdanke. Die Meereshöhe dieses Standbarometers wurde nach der Angabe Kr ei l's in den „magnetischen und geographischen Ortsbestimmungen im österreichischen Kaiser- staate“ IV. Jahrgang der Abhandlungen der königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag 1850, S. 93 zu 93-33 Toisen = 575-4 Wiener Fuss angenommen. Neuerdings hat Pick: „Ueber die Sicherheit barometrischer Höhen- messungen“ in .den Sitzungsberichten der Kaiserl. Akademie der Wissenschaf- ten, mathem. -naturw. Classe, XVI. Band 1855, 2. Heft, Seite 433 diese letz- tere Höhe zu 102-46 Toisen berechnet. Ist diese Zahl die genauere, so wären meine Besultate um die betreffende Differenz zu corrigiren. Als Anhang füge ich dem allgemeinen Höhenverzeichnisse noch einige specielle Auszüge bei, die zur leichteren Uebersicht mancher Verhältnisse dienen sollen, und stelle schliesslich die Literatur über den Böhmerwald zusammen. Die Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes. 137 I. Südliche Hauptabteilung des Böhmerwaldes, vom Plöckenstein bis zum Osser (Böhmisch Snmava). 1) Das Mittelgebirge zwischen dem böhmisch- mährischen Gränzgehirge und dem eigentlichen Böhmerwalde, oder der Greiner-Wald, von der Eisenbahn- linie Linz-Budweis östlich bis zum Pass Aigen. — Unter- Wuldau westlich1 *) (die Moldau als nördliche Gränze). 1. Kersehbaum, höchster 9. Einfluss des Olsch- Punct d. Budweiser baches in die Mol- Eisenbahn inOester- dau ober Unter- reich an der böhm. Wuldau 2045-0 H. 34 Gränze 2242-8 a) E. 37 10. Niveau der Moldau bei 2. Oppolzberg, SO. von Unter-Wuldau .... 2036-4 H. 34 Unter-Haid 2228-88 A 37 11. Unter-Wuldau an der 3. Gerbetsehlagerberg , Moldau, Kirche . . . 2388-70 A 34 SO. von Hohenfurth 2365-38 ® A 37 12. Niveau d. Moldau beim 4. Cappeln nächst der Forsthause ober- Österreich. Gränze halb Friedberg. . . . 2017-7 H. 37 (Kirehthurm) 3004-56 A 37 13. Friedberg an der Mol- 5. Ruine Wittinghausen bei St. Thomas . . .' 3291-00 3226-3 3240 A H. S. 37 14. dau, das Pfarrge- bäude Friedberg, Niveau der 2207- D. 37 6. Forsthaus zu St. 'l'ho- Moldau 2005-8 H. 37 mas 3036-9 H. 37 15. Niveau der Moldau bei 7. imBrandlwald, Stand- der Teufelsmauer . 1971 D. 37 ort d. grössten Böh- 16. Hohenfurth an der (1744 D. 37 merwaldtanne 3) . . 2563-9 H. 37 Moldau, das Stift. . )1758 S. 8. im Schlosswald, Stand- 17. Niveau der Moldau bei ort d. Königstanne4) 27192 H. 37 Hohenfurth 1674 D. 37 2) Das Hügelland nördlich von der Moldau bis zum Fusse des Plansker- Gebirges. Die Moldau von Rosenberg bis Krumau als östliche Gränzlinie. Der Olschbach, von seinem Einflüsse in die Moldau bis zum Langenbruckerteich als westliche Gränzlinie. 18. Rosenberg ander Mol- 24. Kreutzberg bei Kirch- dau 1914 A 37 schlag 2610-96 A 34 19. Rosenberg, Niveau der 25. Willentschnerberg bei Moldau 1566 9 37 Wieles 2602-74 A 34 20. Hirschberg, W. von 26. Schöbliehberg b.Ober- Hohenfurth 2942-40 A 37 Opold 2715-00 A 34 21. Golitschberg , 0. von 27. Hügel zwischen Hu- Friedberg 3111-72 A 37 bene u. Schlackern 2617-4 H. 34 22. Mühlnoth - Waldberg 28. Mugrau 2469-1 H. 34 bei Pfaffenschlag. . 2616-18 A 34 29. Kuhhübl beiHöritz.. 2740-02 A 34 23. Haslberg bei Egget- 30. Niveau d. Olschbaehes schlag 2542-80 A 34 beim Olschhof .... 2178-9 H. 34 *) Nur ein sehr kleiner Theil des sogenannten Greiner-Waldes ist hier berücksichtigt, und zwar jener, welcher zwischen der angegebenen Eisenbahnlinie und dem Pass in Böhmen liegt. Dieser Theil des Greiner-Waldes hat aber keinen bestimmten Namen. Die westlichste Berggruppe nennt man wohl „St. Thomasgebirge“. Die Hauptmasse des Greiner- Waldes liegt östlich von der angegebenen Eisenbahnlinie in Oberösterreich. a) Die erste verticale Rubrik enthält die Meereshöhe in Wiener Fuss, die zweite die Beob- achter (E = Eisenbahn-Nivellement) , die dritte das Nr. des Blattes der Special-Karte von Böhmen, auf welcher der angegebene Ort liegt. 3) Der Stamm dieser Tanne hat in Brusthöhe einen Durchmesser von 9ya Wiener Fuss, einen Umfang von 30 Wiener Fuss und eine Höhe von 200 Wiener Fuss. 4) Eine Tanne mit 20 Fuss 6 Zoll Umfang in Brusthöhe und 168 Fuss Höhe. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. 1. 18 Ferdinand Hochstetter. 138 31. Bihlberg, 0. am Lan- 37. Schloss Rothenhof . . 1836-4 D. 34 genbrucker Teich . 265698 A 34 38. Gemeindeberg , SW. 32. Niveau des Langen- Krumau 2120-88 A 34 brueker Teiches . . 2240-4 H. 34 39. Krumau , Schlossplatz 33. Hoher Stein bei Ta-i 2818-62 A 34 des fürstl. Schwär- schetschlag 2684-4 H. zenberg. Schlosses. 1626-3 (3) H. 34 34. Kuppe N.Lagau 2583-78 A 34 40. Spitze des Schloss- 33. Niveau des Kalsching- thurmes 1876-2 D. 34 baches zwischen 41. Niveau der Moldau i 15930 D. Hochwald und Kal- unter dem Schlosse 1438-4 H. sching 1697.6 H. 34 42. Heiligenkreuzberg bei 36. Kalsching b. d. Kirche 1670-5 H. 34 Krumau 1977-84 A 34 3) Das Plansker-G ebirge (Plansker-Wald) beiKrumau bis zur Budweiser Ebene. (Vorgebirge des Böhmerwaldes.) 43. Neuhof am südlichen 62. Hoch-Steinwald, hoch- Fusse des Plansker 1654-9 H. 34 ster Punct des hohen 44. Senin am südöstlichen Lieslberges 2464-4 H. 34 Fusse des Plansker 1655-9 H. 34 63. Groschumer Wald, 2378-4 H. 34 45. Granulitgränze oberh. höchster Punct . . . 2413-86 A Prisnitz im Walde . 1742-6 H. 34 64. Dobschitz, Forsthaus, 46. Goldenkron am östl. am Berg 1569-4 H. 34 Fusse des Plansker, 65. Dobschitz, Kapelle . . 1466-2 H. 34 Klosterhof 1354-4 H. 34 66. Kirchenackerberg bei 34 47. Schöninger, hoch-) Sabor 1410-12 A ster Punct d. Plans- 67. WeihledabergbeiNeu- ker-Waldes (Gra- dorf 1994-16 A 34 nulit) (die Spitze d. 13416-46 Josephsthurmes 10/3380-4 A D. 34 68. Klukberg, N. v. Krems 2282-4 2327-94 H. A 34 Klafter höher alsl 3323-0 H. 69. Berlau, Wirthshaus.. 1704-9 H. 34 der Horizont des 70. Krems, Kirche 1644-66 A 34 Bauplatzes) j 71. Adolfsthal b. Hochofen 1387-2 H. 34 48. Losnitzberg 2150-94 A 34 72. Chmelna , Eisenerz- 49. Kühberg, W. v. Schö- grübe 1600-4 H. 34 ninger 1839-7 H. 34 73. Ruine Maidstain an der 50. Nordwestlicher Aus- Moldau, Platz i. alten läufer d. Kühberges Schlossgebäude . . . 1398-5 H. 34 über Richterhof. . . 1824-5 H. 34 74. Berlaubach , Niveau 51. Mistelholzkollern, beim Tunnel unter Forsthaus 2291-0 H. 34 Maidstein 1272-7 H. 34 52. Albertenstein bei Mis-' 75. Markomannenschanze telholzkollern (tri- ,2786-4 H. 34 bei Tri s an 1544-9 H. 34 gonometr. Zeichen) 2933-52 A 76. Niv. des tertiären Ge- (Albrechtsstein) . . rölles am linkenUfer 34 53. Grosse Steinwand bei der Moldau b. Trisan 1525-6 H. Mistelholzkollern. . 2729-6 H. 34 77. Niveau der Moldau 54. Guglwaid.amSchlössl, beim Eisenhammer höchste Spitze des unterhalb Maidstein 1252-4 H. 34 Felsen 2267-9 H. 34 78. Zahoricbergb.Prabsch 1581-06 A 34 55. Kroatenberg, N.Berlau 2171-4 H. 34 79. Habfz, Linden vor dem 56. Jaronin, Forsthaus. . . 2086-0 H. 34 Dorfe 1251 4 H. 34 Gross-Zmietsch, 80. Gross-Cekau, Kirche. 1326-8 H. 34 Wirthshaus 2110-4 H. 34 81. Wrazbergb.Gr.Cekau 1505-52 A 34 57. Klein-Zmietsch, Dorf, 82. Niveau des Dechtern- am Platz 1947-8 H. 34 teiches 12250 H. 34 58. Buglataberg (trig. Z.) (2556-9 (2617-56 H. A 34 83. Cessnowitz, NW.Bud- weis 1136-4 H. 30 59. Grosser Steinberg bei 84. Nettolitz, Stadt 1350-4 H. 30 Woditz 2230-9 H. 34 85. Schloss Peterhof bei 60. Hoher Wurzenberg . . 2133-2 H. 34 Nettolitz 1355-2 H. 30 61. Hoher Lieslberg beim 86. Bergkuppe zw. Netto- 30 Puncte gleichen litz und Mahausch . 1580-52 A Namens 2252-4 H. 34 87. Niemtschitz, Kirche. . 1358-52 A 30 Die Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes. 139 88. Niveau der Moldau bei 4 Budweis. 1166 ■(1145 N. D. B. 34 89. Budweis, Stadt (1228-52 1121008 K. A 34 4) Südlicher Theil des Grän zgebirges (Hauptkette) vom Pass Aigen. Unter-Wuldau bis zum Querthal der grasigen Moldau bei Kuschwarda (die Moldau von Unter-Wuldau bis Eleonorenbain als nordöstliche Gränzlinie). 90. Pass zwischen Haslach in Oesterr. undUnt.- Wuldauin Böhm, an der HaslacherStras- senbrücke 2442-8 91. Pass zwischen Aigen in Oesterr. und Unter- Wuldau in Böhm. an d. Aigner Strassen- brücke 2470-8 92. Schindlauerberg, W. von Unter-Wuldau. 3402 93. Hüttberg, westlich von Unter-Wuldau .... 2260-34 94. Hoehfichtelberg |4^3‘| 95. Reischeiberg 3883-8 96. Ochsenberg bei Hin- terstift 2790-36 97. Plöckelstein an böhm. Gränze derp51-56 98. Plöckelsteinsee 4314 ' ' ‘ ' (4366-7 J3376-2 ‘ ' ‘ (3349-4 99. DeutscherPlöckelstein 4160-4 100. Dreieckmark, Gränze zwischen Böhmen, Bayern und Oester- reich 4126-2 101. Dreisesselberg (hoch-) 4060-8 ste Spitze d. Felsen)) 4116-5 102. Hohensteinberg (bay-)..., R risch) (höchste Sp.[4140.4 des Felsen) )414U 4 103. Anfang d. Schwarzen-)„„Q4_„ berg. Schwemmca->„s„.A nales b. Lichtwasser ) 104. Niveau des Canales am Anfänge derEselau- Riese 2872-4 105. Eintritt in den Tunnel beim Hirsehberger Forsthause 2820-2 F. 37 F. 37 S. 34 A 34 A S. S. 34 34 A 34 A 34 S. 34 H. 34 S. 34 H. 34 S. 34 S. 34 S H. S. H. F. H. 34 34 34 F. 34 F. 34 106. Austritt aus d. Tunnel 2797 2 F. 34 107. Hirschberger Forsth. . 2646 9 H. 34 108. Niv. des Canales beim Hirschberg. Forsth. 2617-7 F. 34 109. Niv. d. Canales b. Ein- fluss d. Seebaches. 2606-5 F. 34 110. „beim Einflüsse des Rossbaches 2584-8 F. 34 111. „heim Einflüsse des Rothbaches *) .... 2517-6 F. 34 112. Hochwaldberg, N. Hirschbergen 3298-98 A 34 113. Steinkopf b. Neuthal . 2878-7 H. 34 114. Neuthaler Forsthaus . 2614-4 (2) H. 34 115. Lange Au a. d. kalten Moldau zwiseh.Neu- thal u. Böhm. Röhren 2438’5 H. 34 116. Tussetau bei Tusset . 2445 2 H. 34 117. Tusset-Kapelle 2896-6 H. 34 118. Tusset-Schloss {3031-8 S* 34 119. Tussetwald, höchster! 3!j^4 3 S 34 Punct (3354-12 A 120. Tusseter Forsthaus b. Böhmisch-Röhren . 2615-6 (2) H. 34 121. Böhm. Röhren, Kirche 2906-7 H. 34 122. Röhrenberg, höchster!3343.^ g' ^ Punct (3403-20 A 123. Ober-Zassau a. Kreuz- weg 2841-6 H. 33 124. An der Landesgränze- Brücke bei Unter- Zassau 2495-8 H. 33 125. Niveau der Moldau am Spitzenberger Rechen 2093-6 H. 34 126. Niveau d. Moldau beim Einfluss der kalten Moldau 2199-5 H. 34 127. Niv. der Moldau beim Guthausener Steg . 2266"4 H. 34 S) Das Bergland nördlich von der Moldau, welches sich an das Plansker- Gebirge östlich anschliesst. Oestlich bildet der Olschbach, dann eine Linie vom Langenbrucker Teich nördlich über Tisch und Elhenitz die Gränze ’) Weitere Daten vergleiche Johann Czj zek: „Niveauverhältnisse des fürstlich Schwarzen- berg’schen Holz-Schwemmcanales im südlichen Böhmen“, Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt, V, Seite 625. 18 140 Ferdinand Hochstetter. westlich eine Linie von Wallern nach Sablat, und von da die Flanitz. Nördlich reicht das Terrain bis Hu s sin et z und Witejice. 128. Ober-Plan 2285-4 H. 34 129. Rossberg, SO. Ob. -Plan 2746-08 A 34 130. Ottetstift, NO. Ober- Plan 2279-6 H. 34 131. Hausberg 2967 48 A 34 132. Heger am Hausberge bei Sallnau 285U6 H. 34 133. Grosser Sternberg. . . 3535 9 H. 34 134. Spitzberg 3843-82 A 34 135. Sonnberger Graben zwiseh. Uhligsthal u. dem Sternberge 2467-4 H. 34 136. Hintringer Forsthaus . 2383 0 H. 34 137. Uhligsthal 2583-0 H. 34 138. Pendelberg b. Uhligs- thal 2761-7 H. 34 139. Höchster Punct der Strasse zwiseh. Sall- nau und Ernstbrunn 2991-2 H. 34 140. SehwarzeSteinwand a. Langenberg, 1. Fels 3108-4 H. 34 141. Langenberg, 2. Fels.. 31236 H. 34 142. Fuchswiese bei der) 3720 8 H. grossen Aussicht. .) 3842-4 S. 143. Lissihübel 3697-9 H. 34 144. Goldberg, höchster Punct 3122-9 H. 34 145. Blumenau beim„Jagar Toni“ 2997-4 H. 34 146. Ursprung der Flanitz bei Goldberg 3007-2 S. 34 147. Andreasberg, Forsth.. 2914-6(2) H. 34 148. Andreasberg, Kirche. 3031-4 H. 34 149. Schoberstädtberg bei Ernstbrunn 2794-4 H. 34 150. Ernstbrunn, Gasthaus 2517-6 (2) H. 34 151. Steinschiehtberg bei (3333-6 H. Oberschneedorf. . . (3419-04 A 152. Oberschneedorf 3230-7 H. 34 ! 2343 9 H 2349 k! 34 2308-2 S. 154. St. Magdalena bei Un- terschneedorf 2891-4 H. 34 155. Flanitz zwischen St. Magdalena u. Ober- Haid 2422-4 H. 34 156. Flanitz beim Einfluss des Plahetsehlager Baches 2365-8 S. 34 157. Ober-Haid, Kirche. . . 2387-4 H. 34 158. Schreinetschlag bei Oberhaid 2379 6 H. 34 159. Salzkirchelberg bei (2881-2 H. Christianberg (3014-40 A 160. Christianberg, Forsth. 2681-4 H. 34 161. Christianberg, Kirche 2810-8 II. 34 ,ß0 „ , A7 (3759-6 H. 162. Grosser Chumberg, g Andreasberg \m2.W A‘ 163. Grabenbach zwischen d.gr. Chumberg und d. gr. Plesehenberg 2613-4 H. 34 164. Grosser Pieschenberg 3237-6 H. 34 165. Kokenmühle bei Zodl. 2118-2 H. 34 166. Neuenburg 2307-8 H. 34 167. Paulus, Zusammenfluss beider Bäche 2152-4 H. 34 168. Tischmühle bei Tisch 1970-8 H. 34 169. Tisch, Kirche 2387-6 H. 34 170. Quelle zum goldenen Wasseroberh. Tisch 2548-1 H. 34 171. Matzeis Bihel b. Tisch jogg^-lg A 34 172. Niv. d. Planskerbacbes bei d. Winzigmühle 1986*1 H. 34 173. Chrobold, Kirche 23097 H. 34 174. Fels in der Schindau zwischen Tonnet- schlag u. Schreinet- schlag 3154-4 H. 34 175. Joselstein im Tonnet- schlager Wald .... 3105-6 H. 34 176. Tonnetschlag, Forsth. 2373-4 H. 34 177. Elhenitz, Gasthaus bei der Kirche 1668-5 H. 34 178. Wratiberg bei Prielop, (2626-7 H. S. Elhenitz (2693-64 A 179. Sterzberg bei Elhenitz^ 2333.34 A 34 180. Niv. d.Melhutkabaches bei der Mitschowi- tzer Mühle 1595-9 H. 34 181. Klenowitz, Forsthaus 2079-4 H. 34 182. Höchster Punct hint. d. Klenowitzer Forsth. 2445-4 H. 34 183. Köhlerberg, S.Klenow. 184. Niveau des Baches bei 2555-9 H. 34 Frauenthal 1831-4 H. 34 185. Berg zwischen Neba- chow und Jelemka. 2324-4 H. 34 186. Niv. d. Baches b.Rohn 2033-8 H. 34 187. Libinkupf 3015-4 H. 34 188. Libin bei Prachatitz, höchster Punct . . . 3446-58 3383-4 3439-2 A 34 H. 34 S. 34 189. Kapelle z. Patriarchen am Libin 3285-8 H. 34 190. Pfeffersehlag b. Sablat 2643 6 S. 34 191. Bad Gründsehädel bei Sablat 2385.4 H. 34 192. Ruine Gans, Niv. der Flanitz 1566"4 H. 34 193. Prachatitz, Ring . . . . • 1718*3 1771-8 H- 30 S. 194. Badhaus b. Prachatitz 1904-9 H. 30 195. Galgenberg b.Prachat. 2037-9 H. 30 196. Wossek , Forsthaus . . 197. „Schöne Aussicht bei 1883-5 H. 30 Wossek“ 2058-4 H. 30 Die Höhenverhältnisse des Böhraerwaldes. 141 198. Kreppenschhigerberg (28774 H. bei Wossek (203346 A 199. Hussinetz (Kirche) . . 1505.0 H. 30 200. Niveau der Blanitz b. der Papiermühle v. Tesowiee 1392-7 H. 30 201. Tesowiceberg 1793-44 A 30 202. Ruine Witejice {lo22 36 A 30 203. Witejice, Forsthaus. . 1470-0 H. 30 204. Nebachowbergzwisch. j9in9i() „ Witejice und Neba-j^gg.jg 30 chow ( " 6) Der Gebirgstock des Kubany-Berges zwischen der Moldau südlich und Winterberg nördlich. Der Pass (Poststrasse) von Winterberg nach Kusch warda bildet die westliche Gränze. 205. Hochwiese, Berg, NO. 217. Höchster Punct der Strasse v. Schattawa n.Sablata. Schreiner 218. Kubern, Forsthaus am Schreiner 219. Soloberg zwischen Schreiner u. Kubany 220. Langenruckberge bei der Kreuzfichte . . . 221. Farbenberg 222. Kubany, vulgo Baubin- berg 3337-7 3594-7 3540-1 3461-7 3675-6 (4294-26 <4255-8 (4287-4 H. 34 H. 34 H. 34 H. 34 S. 34 A S. 34 H. 223. Köllne, Forsthaus . . . H. 30 von Wallern 2966-22 A 34 224. Köllneberg 3047-58 A 30 206. Müllerschlag, N. von 225. Huschitz, Kirche 3100-5 H. 30 Wallern 2277-7 (2) H. 34 226. Scheibenberg bei Win- 207. Oberschlag, Forsthaus, terberg 2896-14 A 30 Dorf 25164 S. 34 227. Winterberg, Gasthaus 208. Hochmark bei Wallern zum goldenen Stern (Ausläufer d. Schrei- (1. Stock) 2024-6 (2) H. 30 nerberges) 3618-6 S. 34 228. Winterberg 2148 A 30 209. Lichtenberg b. Wallern 3423-6 S. 34 229. Winterberg, Forsthaus 210. Schusterberg (Aus- auf dem Schloss- läufer d. Lichtenb.) 3280-8 S. 34 berge 22654 H. 30 211. Maystadt bei Wallern 230. Winterberg, Niv. der (Ausläufer d. Lieh- Wollinka b. d. Glas- tenberg 2874-6 S. 34 hütte 1994-4 H. 30 212. Brixberg bei Wallern. (2826-6 (2877-06 S. S. 34 231. Höchster Punct der Strasse v. Winter-, 213. Kl. Steinberg b. Wall. 2778-6 S. 34 berg nach Kusch-’ 3058-2 1“ 214. Grosser Steinberg. . . 3232-8 S. 34 warda (Pass z wisch./ 3127-8 215. Stögerberg 3387 S. 34 dem Basumvvalde u. 39304 H. Seherauerberge . . . } 216. Schreinerberg 3970-8 S. 34 232. Forsthaus bei Kubo- 3986-88 A hütten 30184 H. 34 34 233. Eleonorenhain , Glas- (2466 hütte (22654 234. Zusammenfluss d. gra- sigen Moldau mit d. Moldau bei Eleono- renhain 2299-0 235. Einfluss des Kapellen- baches in d. Moldau bei Schattawa .... 2424-4 236. Schattawa , Forsthaus 2447-5 (2) 237. Moldau a. d. Strassen- brücke von Ober- Moldau 2369-9 H. 33 H. 34 H. 34 H. 34 7) Das Centrum des südlichen Böhmerwaldes. a) Das Gränzgebirge von Kuschwarda bis zur Quelle der Moldau, südöstlich die grasige Moldau als Gränze, nördlich und nordwestlich der Moldaufluss. 238. Kuschwarda, Kirche . (2572-2 (2559-2 S. H. 33 239. Landstrassenberg bei Kuschwarda 2894-70 A 33 240. Neues Zollamt i. Land- strasse 26592 H. 33 241. Gränzbriicke b. Land- strasse 25714 H. 33 242. Kapellfcb. Kuschwarda 2733-4 H. 33 243. Schlösslberg bei Ku- (31914 H. 33 schwarda, Ruine . . (3175-8 S. 244. Schlösslberg, höchst. Punct . . . . 3623-34 A. 33 245. Röhrenberg, N. Ku- schwarda . 3566-16 A. 33 246. Scheuereckenberg. . . 3331-92 A. 33 247. MarksteinNr. 5 d. Lan- desgränze zwischen 142 Ferdinand Hochstetter. Scheuereck u. Für- stenhut 2981-4 H. 33 248. Fürstenhut, neues Forsthaus 3116'4 H. 33 249. Fürstenhut, alt.Forsth. 3177-5 H. 33 230. Moldaubach b. gnädi- gen Herrn 2918 2 H. 33 231. Buehwald, Forsthaus. 3613-6 (2) H. 33 232. Siebensteinfelsen bei 13907*9 H. 33 Buehwald (4068-72 A 33 233. Postberg b. Buchwald 4034-9 H. 33 234. Hohe Bretterberg bei Buchwald 3909 9 H. 33 235. Höchster Punct der Strasse zw. Buch- wald u.Aussergefild 3649-9 H. 33 256. Mittlerer Tafelberg . . 3840-9 H. 33 257. Niveau d. Moldau b.Re- chenv. Elendbachei 2420-7 H. 33 258. Zusammenfluss des Elendbachels und der Moldau 2475-0 H. 33 259. Zusammenfluss d.Mol- daubachels und der Moldau unterhalb Ferchenhaid 2717-6 H. 33 260. Niveau der Moldau beim Biertopf .... 2940 6 H. 29 261. Niveau der Moldau bei Aussergefild , Zusammenfluss mit dem Seebach .... 3077-4 H. 29 262. Moldau-Ursprung bei Buchwald 3588-8 H. 29 b) Der Gebirgstheil nördlich von der Moldau zwischen dem Pass von Winter- berg nach Kuschwarda östlich und den Quellbächen derWatawa (Maaderbach und Widrabach) westlich. Die Gegend von Plania, A 263. Spitzberg bei Birken- haid 3576 A 33 264. Ferchenhaid , Forst- haus 2762-7 H. 29 265. Schwaigelhaidberg . . 3378 A 29 266. Lichtenberg, SW. von (3470-4 H. Winterberg (3546-12 A 267. Hegerhaus a. Lichten- berge 2914-1 H. 29 268. Tirolerberg bei Neu- gebäu 3379-26 A 29 269. Hegerhaus am Schind- lauwald bei Neu- gebäu 3337-4 H. 29 270. Freiung, Forsthaus . . 2639 2 H. 29 271. Jägerberg bei Freiung 2994-96 A 29 272. Standlberg, NW. von Freiung 3335-28 A 29 273. Planie , Kreuzungs- punct der Strassen 3378-4 H. 29 274. Leckerberg bei Planie 3844-80 A 29 275. Kaltenbach, Glashütte 2937-7 H. 29 276. Biertopf, Fels über die Moldau 2994.8 H. 29 277. Aussergefild, Kirche . ^ g 29 278. Aussergefild, Schloss 3226-4 H. 29 279. Hanefberg bei Ausser- gefild 4025-52 A 29 c) Das Gränzgebirge des Maaderei 291. Schwarzberg 4030-4 H. 33 ono nt u (4250-0 H. „„ 292. Marberg (4264-88 A 33 293. Steinriegel zwischen Marberg und Lusen bei Markstein Nr. 6 4151-6 H. 33 294. Gränzstein Nr. 1 am Lusen 3976-6 H. 33 (4287-4 H. 295. Lusenberg (bayer.). .<4331-88 A 33 (4228-8 S. ssergefilde und Innergefilde. 280. Innergefild, Gasthaus 3166-7 H. 29 281. Haidlberg bei Haidl. . 3692-88 A 29 282. Forstbaus am Antigel 3417-4 H. 29 (3949-32 A 283. Antigelberg . . . <3814-9 H. 29 (3885-6 S. 284. Preisleitenberg 3487-74 A 29 285. Philippsbütten, altes Forsthaus. . . . 3360 0 H. 29 286. Niveau des Maader- baches beim Rechen 2869 4 H. 29 287. Zusammenfluss des Maaderbaches und der Widra beim Antigelbauer 2692 9 H. 29 288. Niveau der Widra bei der Bruckmühle unterhalb Rebberg. 2005-6 H. 29 289. Zusammenfluss d. Wi- dra und des Kisling- baches (der Fluss hat von hier an bis oberhalb Unterrei- chenstein d. Namen Watawa) 19171 H. 29 290. Niveau d. Wattawa bei der Brücke unter- halb Unterreichen- stein 1659-4 H. 29 Revieres, Lusen und Rachel. 296. Watawa-Ursprung am Lusen 4005-6 33 297. Pürstling, Forsthaus. < (3542-9 (3) 13562-8 S. 33 298. Plattenhausenberg . . . | 299. Plohausenberg bei (4238-4 (4312-62 i 33 ( Maader 3528-54 A 29 300. Rachelbach an der Landesgränze .... 3770-0 H. 33 Die Höhenverhältnisse des ßöhmerwaldes. (4533-6 H. 301. Rachelberg (bayer.) .M580-58 A 33 (4337 S. 302. Rachelsee (bayerisch) 3331-7 33 303. Rachelhaus (böhm.) . 3097-4 29 304. „Reim Hansl“, höchst. Punct der Strasse zwischen Pürstling und Maader 3808-4 33 305. Josephstadt b. Maader am Kreuzweg .... 3695-4 (2) H. 29 306. Maader(Bienert’sHaus (3106 6 (3) 9Q zu ebener Erde) . . (3044-4 S. 143 307. Maader, Forstbaus. . . 3197-4 H. 29 308. Weitfällenfilz bei Maa- der 3344-4 H. 29 309. Zusammenfluss des Rachelbaches und Weitfällenfllzbaches 3282-7 H. 29 310. Zusammenfluss der Mohr- und Ahorn- baehes oberhalb den Fischerhütten .... 3179'8 H 29 311. Zusammenfluss des Maader- und Ahorn- baches 3017-0 H. 29 d) Das Gränzgebirge der Stube nbacher Gegend. Der Maader und Midrabach bilden die östliche, der Regenbach bei Eisenstein die westliche, der Kislingbach und Haiderbach die nordöstliche Gränze. Der Arber. 312. Adamsberg, N. Maader 3395-4 A 29 313. Sehützenwald,N.Maa- (2913-0 H. 9Q der Forsthaus (2676 S. " 314. Rehberg, Dorf, Kirche j 2694.54 f 29 315. Sattelberg 2914-08 A 29 316. Mittagsberg, SO. von (4164-4 H. „„ Stubenbach (4213.74 A ” 317. Seeruckenberg 399210 A 29 318. Stubenbacher See am Mittagsberg 3352 6 (2) H. 29 319. Neubrunn, Forsthaus. 2367-4 H. 29 320. Kislingbach b. Stadeln 2262 7 H. 29 321. SchörlhofbergjN. Stu- benbach 2761-8 A 29 322. Stubenbaeh, Forstamt (2665-5 H. 9Q und Kirche (2580 S. 323. Stubenbach, Forsthaus 2762-4 H. 29 324. Steindberg b. Stuben- (4112-4 H. 9Q bach (4126-92 A y 325. Lakaseeb. Stubenbaeh 3369-4 H. 29 326. Hurkenthal, Kirche.. 3132-7 H. 29 327. Filzbach b. der Stras- senbrücke O. von Neuhurkenthal .... 2282-4 H. 29 328. Neuhurkenthal, Gasth. 329. Fallbaumberg, höchst Punct O. von Eisen- 2402-8 H. 29 stein 3994-4 H. 330. Fallbaumberg b. tri- (3831-4 11. gonometr. Zeichen. (3921-30 A 331. Pampferberg 332. Zollhaus a. der Strasse 3679-1 11. N. von Eisenstein. . 2924-7 H. < •22900 H. 333. Eisenstein, Kirche. . J '2376 S. 1 2294 D. 334. Schloss Doffernik . . . 335. Landesgränze bei Fer- 3132-4 H. dinandsthal 2517-4 H. 336. Grosser Arbersee . . . 2931-5 H. 337. Arberkapelle 4557-6 H. (4604-4 11. 338. Arber, Berg < (4530 S. 8) Der nördliche Theil der südlichen Abtheilung des Böhmerwaldes oder das Künische Gebirge. Das Querthal des Regen bildet die südliche, das Querthal der Angel die nördliche Gränze. 339. Panzerberg, N. von Eisenstein (3637-26 '37220 (3648-8 A H. 29 S. 345. Osser - Berg höchste böhmische Spitze . (4014-6 4051-8 (4050-84 H. S. 29 A 340. Teufels- oder Girglsee (3135-1 (3243 H. S. 29 346. Osser-Berg bayrische Spitze 3918-4 H. 29 (4238-4 H. 347. Osserhütten 2364 S. 29 341. Seewandberg '4270-8 S. 29 348. Müllerhütten amFusse 4239-48 A des Osser 2202-9 H. 29 342. Bistrizer- oder Eisen-' 349. Petermühle ober Ham- strasser See (auehl 3752-6 11. mern am Osser- schwarzer See und' 29 bach 1657-8 H. 29 Deschenitzer See1 3054 D. 350. Hämmern, Kapelle. . . 1467-9 H. 29 genannt) 351. Ober - Eisenstrass , 343. forsthaus bei d. See- Kirche 2692-4 11. 29 häusern 2437-4 11. 29 352. Seemühle 2068-4 H. 29 344. Stierplatz zwischen 353. Koldmühle 2095-0 11. 29 Seewandberg und 354. Höchster Punct SO. Osser 3772-4 H. 29 Eisenstrass 30154 H. 29 144 Ferdinand Hochstetter. 333. Brückeiberg • 3813-4 3897-96 "•29 359. Bumplmühle zwischen Eisenstrass und dem 336. Hoehfiederei , Berg- 3716-6 "•29 Brennerberge 1739-4 H. 29 gipfel beim Hof . . . 3882-6 360- Anglbach b. Tremlhof 1505-4 H. 29 357. Brennerberg • 3297-8 3376-86 a’ 29 361. Kantscherberg S. von Ober-Neuern 12626-26 (2583-4 H. 29 358. Kapelle bei den Bren- 362. Ruine Bayereck bei nethäusern 2960-4 H. 29 Ober-Neuern 1834-4 H. 29 9) Das Bergland zwischen der VVatawa östlich und der A ngel w estlich. Die Gegend von Hartmanitz, Bergstadtl, Ca ehr au, Drosau und Neuern. 363. Kiesleitenberg, S. Hart- 389. Swatoborberg bei [2520-0 «•29 manitz 3435 S. 29 Schüttenhofen .... (2635-8 364. 363. Einöde bei Gatwasser 2973-6 (2) H. 29 H. St. Güntherberg beiP^4 Gutwasser 366. Gutwasser, Kirche . . 3134-8 (3173-40 ]2728-4 (2736-7 29 29 390 391 392 393, 394. Hradek, Gasthaus . . . Wostruzna b. Einfluss des Kalenibaehes. . Swoyschitz, Dorf . . . Bergstadtl, Kirche.. Wostruzna bei der 1383-7 1403-4 1697-6 1997-7 H. 29 H. 29 H. 29 H. 29 367. Hartmanitz, Kirche . . 2194-9 H. 29 Strassenbrücke von 368. Hochbruckberg b. Gla- Bergstadtl nach Ko- serwald 3398-88 A 29 linetz 1443-4 H. 29 369. Haidlerbaeh an der 395. Zbinitz, Dorf, Kirche. 1538-0 H. 29 Strassenbrücke von 396. Kolinetz, Niveau der Gutwasser nach Ei- Wostruzna 1532-4 H. 29 senstein 2213-8 H. 29 397. Wostruzna b. Welhar- 370. Haidlerbach bei Dorf titz 1736-7 H. 29 Haidl 2735-4 H. 29 398. Borekberg bei Wel- (2681-4 > 371. Haidl, Dorf, Kirche . . 2905-7 H. 29 hartitz (2698-74 372. Ahornberg bei Haidl. 3434-58 A 29 399. Welhartitz, Kirche . . 1815-4 H. 29 373. Höllmühle a. Forellen- 400. Wostruzna b. Nemul- bach,W. Hartmanitz 19214 H. 29 kau 1962-4 H. 29 374. Sterzmühle am Forel- 401. Jindrischowitz, Schloss 1694-4 H. 29 lenbach 2236-6 H. 29 402. Wostruzna b. Cachrau 2058-4 H. 29 375. Wassekenberg 2995-15 A 29 403. Cachrau, Schloss. . . . 2161-4 H. 29 376. Koppeln im Kacheter 404. Zahradkabergb.Cach- Gericht, Gasthaus . 2394-4 H. 29 rau-Besin 2572-68 A 29 377. Swina 2383-4 H. 29 405. Besin 1373-4 H. 29 378. Bucherhof b. Seewie- 406. St. Bartholom. Kapelle sen 23899 H. 29 bei Besin 2051 0 H. 29 379. Seewiesen, Kirche. . . 2477-8 H. 29 407. Chlistau, Kirche 1807-6 H. 29 380. Dorf Jenewelt 2235-7 H. 29 408. Drosau, Kirche 1444-0 H. 29 381. Poschingerhofb.Jene- 409. Olschowitz, Kirche . . 1874-8 H. 29 weit 2219-4 H. 29 410. Bauholzberg bei De- [2374-8 > 382. Die Platte N. v. Jene- schenitz 2424-42 weit 2901-7 H. 29 411. Desehenitz, Kirche . . 1495-4 H. 29 383. Rothenhof, S. Sehüt- 412. Ober-Neuern, Kirche. 1370-4 H. 29 tenhofen b. Zusam- 413. Unter-Neuern , Gast- menfl. d. Wolsowka haus zum schwarzen und Watawa 1387-4 H. 29 Ross 1331-4 H. 29 384. Petrowitz, Kirche . . . 1660-9 H. 29 414. Bistriz, Schloss 1305-5 — 29 385. Petrowitz, Zusammen- 415. Bistriz, Dreifaltigkeits- (1475-4 > fluss des Forellen- K apelle (1569 12 baehes u. d. Köpp- 416. Angelbach heim Steg 1300'0 H. 29 lerbaehes, Anfang von Neuern der Wolsowka .... 1535-4 H. 29 417. Eisenerzgrube z. Hilfe 386. Theresiendorf, W. Pe- Gottes bei Neuern. 1609-4 H. 29 trowitz, Zusammen- 418. Kuhtriftmühle a.Chod- | fluss der Büche . . . 1652 0 H. 29 angelbach 1365-4 H. 29 387. Watawa am Lanzen- 419. Chodangelbach bei d. dorfer Holzrechen . 1418-2 H. 29 Huisenmühle an der 388. Lanzendorf, Schloss . 1442-4 H. 29 Landesgränze .... 1777-4 H. 29 Die Höhenveihältnisse des Böhmerwaldes. 14 D II. Nördliche Abtheilang des Böhmerwaldes vom Cerkow bis zum Billeu - Berge (Böhmisch Cesky Ies). 1) Hügelland zwischen der südlichen und nördlichen Abtheilung des Böhmer- waldes, oder die Gegend von Neu mark, Neugedein und Taus (die Strasse von Neugedein nach Klentsch als nördliche Gränze). 420. Steinwald - Berg bei St. Katharina, west- lich von Neuern . . . ' (3220-0 2366-52 H. A 29 421. Heuhof, S. Neumark . 1249-4 H. 24 422. Plöss, Dorf, 0. v. Neu- mark 1270-4 H. 24 423. Gewintzyberg b. Plöss 2328-30 A 24 424. Neumark 1419-78 A 23 425. Pahornyberg b. Putze- ried 2017-68 A 24 426. Neugedein 1267 0 (3) H. 24 427. Branschauerwald .... 2444-46 A 24 428. Cerna skala 2289-42 A 24 429. Brenteberg, N. Brennet 2099-58 A 23 430. Unter-Vollmau, Niveau des Baches 4310-4 H. 23 2) Südlicher Theil des Gränzgebirg Bayern) südlich bis zur Niederung bei Ei 438. Fiehtpnbaeh,Glashütte; v S. Cerkowberg . . . 1504-6 H. 23 439. Cerkowberg. 3282-42 A 23 440. Beerenfels a. Cerkow 2937-0 H. 23 441. Pfälzer Jägerbaus am Cerkow 2644-8 H. 23 442. Sopbienthal, Glasbütte 1879 9 H. 23 443. Haselbaeh, die Post- strasse a. d. Landes- gränze 1509-1 H. 23 444. Nepomuk, höchster Punct d. Poststrasse von Waldmünchen nach Klentsch .... 2128-8 H. 23 445. Klentsch, Kirche 1417-0 H. 23 446. Hochofen, S. Klentsch, Forsthaus 1441-2 H. 23 447. Zadekberg b. Klentsch 2688-24 A 23 448. Schauerberg , vulgo Kniebrecher 2792-46 A 23 431. Höchster Punct der Strasse zwischen Böhmisch -Kubitzen und Babillon 1632-6 H. 23 432. Niveau d. warmen Ba- stritz bei Babillon . . 1464-6 H. 23 433. Chodenschloss,Forsth. 125T7 H. 23 434. Spitzberg bei Choden- schloss 1857-54 A 23 435. Taus, Stadt, am Platz. ^ 209-7^(2) H ^ 436. St. Laurenz-Kapelle b. Taus 1906-32 A 23 437. Strasse von Taus nach Klentsch am Cho- denschlosserbach. . 1220*1 H. 23 es von der Niederung bei Furth (in sendorf am Pfrentsch-Weiher nördlich. 449. Neuba uhütten 1637-1 H. 23 450. Grafenried, Kirche, W. Klentsch 2012-7 H. 23 45L- P'rohnau, Forsthaus . . 2008-5 H. 23 452. Kreutzhütte 1674 9 H. 23 453. (lirsehsteinberg 2676‘3 H,. 23 454. Lissaherg 2739-84 A 23 455. Dianahof, W.Lissaberg 1778-7 H. 23 456. Bergdorf, W. Rons- perg 1827-18 A 23 457. Muttersdorf 1361-2 H. 23 458. Schwanebrückl, W. Muttersdorf 1507-6 H. 23 459. Neubau- Höhe, NW. Muttersdorf 2224-20 A 23 460. Platterberg 2714 76 A 23 461. Plössberg. 2487 30 A 23 462. Haiselssehlag, Hut- weide bei Plöss . . . 23721 H. 23 463. Eisendorf, Kirche . . . 1517-3 H. 23 3) Das Hügelland am Fusse des Gränzgebirges nördlich bis zum Querthale der Ra d busa zwischen Bisch ofteinitz östlich und Weissensultz westlich. 464. Bofitzberg, O. Taus . 2108-04 A 23 465. Najamnachbg.W. Taus 1534-98 A 23 466. Kapellenberg, S. Treb- nitz 1699-86 A 23 467. Waldovaer Hag 1624-5 H. 23 468. Parisauberg 1518-18 A 23 469. Rother Berg, S. Rons- perg 1561-80 A 23 470. Steinbil bei Schüttwa 1766-28 A 23 471. Ronsperg, Kirche . . . 1222-8 (3) H. 23 472. Münchsdorf, W. Rons- perg 1194-9 H. 23 473. Metzling, 0. Ronsperg 1052-0 H. 23 474. St. Anna bei Bischof-11263-42 A „„ teinitz j 1178-3 H. 475. Bischofteinitz, a. Platz 1096-4 (4) H. 23 476. Ferdinandsthal, Hoch- ofen 1124-2 H. 23 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1 856. I. 19 148 Ferdinand Hochstetter. 477. Schlattiner Waldberg 1621-08 H. 23 480. Hostau 12910 H. 23 478. Schüttarsehen, Niveau der Radbusa 1159-6 H. 23 481. Heiligenkreuz • 1328 1 1334 H- 23 D. 479. Lorenziberg b. Schütt- 482. Weissensulz 1380-96 A ^ arschen 1350-2 H. 23 Kirche 12711 H. 16 4) Mittlerer Haupttheil des Gränzgebirges aus der Gegend von Eisendorf und Weissensulz südlich bis zu den Querthälern des Miesaflusses, des Katz- bacbes und Reichenbaches bei Tachau nördlich. 483. Schmölau , Dorf 1382-9 H. 23 500. Mauschberg , N. Neu- 484. Forsthaus bei Schmo- Losimthal 2375-78 A 27 lau, sog. „Teinitzer 501. Höllberg, S. Schön- Forsthaus“ 1626-6 H. 23 wald 2242-50 A 27 485. Niklasberg, N. Schmo- (2299-62 hA.23 502. Ohrenberg bei Schön- A 27 lau >2252-7 wald 2333-76 486. Dianaberg 487. Ruitberg b. Neudorf . 1700-82 1892-82 A 27 A 27 503. St. Anna b. Purschau (2162-88 21266 A 27 H. 488. Schafberg, SW. Pfrau- 504. Purschau, Forsthaus. 1802-2 H. 27 enberg 1893-42 A 27 505. Hollerberg b. Purschau 2193-7 H. 27 489. Galgenberg, S. Pfrau- 506. Höllenbg., S. Pursehau 2278-26 A 27 enberg 2379-30 A 27 507. Neu-Zedlisch, Schloss 1535 3 H. 27 490. Pfrauenberg, Dorf. . . 2011-4 H. 27 508. Klitscherbg. b. Langen- 491. Pfrauenberg, Ruine. . (2669 16 [2628-4 £27 Dörflas 509. Inselthal, W. Schön- 2376-48 A 27 492. Hochofen b. Katharina 1542-8 H. 27 wald, Forsthaus. . . 2148-7 H. 27 493. Rosshaupt, Gasthaus. 1624‘2 H. 27 510. Goldbach 1987-8 H. 27 494. Neuhof (Fulzerhof) . . 1779 06 A 27 511. Paulushütte, Forsth. . 2025-4 (3)H. 27 495. Neuhäusel, Dorf 1778-9 H. 27 512. Pöllerberg bei Brand. 2170-44 A 27 496. Hüttenstaudenberg, S. 513. Brand, Kirche 1841-5 H. 27 Neuhäusel 1961-64 A 27 5 14. Sorghof 1540-5 H. 27 497. Reichenthal 1584-2 H. 27 515. Paulusbrunn, Kirche . 2204-4 H. 27 498. Neu-Losimthal, Kirche 2013-7 H. 27 516. Baderwinkel, N. Pau- 499. Waldheim a. d. bayer. lusbrunn 2212-4 H. 27 Gränze, Schloss. . . 1957-7 H. 27 517. Galtenhof, Hochofen . 1723-1 H. 27 5) Hügelland am Fusse des Gränzgebirges vom Querthale der Radbusa südlich, bis zum Querthale des Miesaflusses nördlich. 518. Auf der Wacht, N. Bi- 532. Neustad tl 1280-3 H. 27 schofteinitz 1577-64 A 23 533. Klingenberg bei Neu- 519. Haschowarerbirkenbg. stadtl 1800.78 A 27 S. Mirschigkau . . . 1486-2 A 23 534. Gross - Wonetitzer 520. Semlowitz, Dorf 1449-3 H. 23 Teich 1270-2 H. 27 521 . Basehetzenberg bei 535. St. Stefan bei God- Semlowitz 1640-88 A 23 rusch 1625-5 H. 27 522. Melnitz, Dorf 523. Cerna hora, W. Mel- 1393-1 H. 23 536. Eichberg b. Altsattel. < 17011 1653-7 A 27 H. 11 nitz 2078-94 A 23 537- Altsattel, Dorf 171306 A 27 524. Warzinberg,N. Melnitz 1811-70 A 23 538. Tschalaberg, O. Hayd 1475 76 A 27 525. Pernartitz, Dorf 15311 H. 23 539. Hayd, Stadt 1427-2 (2) H. 27 526. Wiegenberg hei Per- 540. Weschekumberg bei nartitz 1815-30 A 27 Hayd 1643-52 A 27 527. Darmschlag, Dorf . . . 1432-2 H. 27 541. Hoch Tradlenberg bei 528. Jägerberg bei Darm- Beneschau, O. Hayd 1644 42 A 27 schlag in den sieben 542. Schmalzberg b. Laas, Bergen 1596-2 H. 27 O. Hayd 1505-46 A 27 529. Strizelberg in den sie- 543. Blattenberg, S. Osche- ben Bergen 1649-6 H. 27 lin 1679-04 A 27 530. Klumberg in den sieben 544. Haiderberg, N. Hayd . 545. Labatlinberg bei EI- 1835 10 A 27 Bergen 1944-9 H. 23 531. Ratzauerberg in den hotten 1756 02 A 27 sichen Bergen .... 1803-4 H. 23 546. Alt-Zedlisch 1456-2 H. 27 Die Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes. 147 547. Taehau, Niveau des (1379-8 H- 27 D. Miesflusses 1 [1472 548. Miesfluss a. d. Strasse zwischen Hayd und Plan 1234-0 H. 27 549. Brenteberg b. Pawlo- witz 1689-0 H. 27 550. Vogelherdberg b.Paw- lowitz 1828-32 A 27 551. Einfluss des Schlada- baches in die Mies bei Truss 1281-2 H. 27 552. St. Johann, S. Got- schau 1551-72 A 27 6) Der nördliche Theil des Gränzgebirges bis zum Querthale des Wondreb- flusses als der nördlichsten Gränze des Böhmerwaldes gegen das Fichtelgebirge. 553- Geriehtsberg bei Taehau 1745-04 A 27 554. Kuppe, W. Gotschau . 1562-10 A 27 555. Trisehlaekcnberg , S. Nacktendörflas . . . 1645-44 A 27 556. Hochofen v. Carolinen- grund am Schlada- baeh 1345-9 H. 27 (1604-64 A 557. Plan, Stadt, am Platz . 1560-8 H. 27 (1601-76 K. 558. St. Anna bei Plan... 1680-96 A 27 559. Kuttenplan 1647 D. 27 560. Wosnitzer Flurberg b. Heiligenkreuz 1905-60 A 27 561. Ueberbühlberg bei Stockau 2236-92 A 27 562. Am Törl, N. Galtenhof 2100-42 A 27 563. PfefFerbiildberg, W. Heiligenkreuz 2346-96 A 27 564. Galtenstallungberg . . 2011-44 A 27 565. Promenhof, Gasthaus. 566. Langenberg b. Hinter- 1567-8 H. 27 ketten 1763-82 A 27 567. Kühbergb. Glashütten 2035-20 — 27 568. Dreibacken , Kirche. . 2025-6 H. 27 569. Lochhäusel, Forsthaus 1994-2 H. 27 570. Schönthal, Forsthaus. 1900-8 H. 11 571. Dillenberg < (2295-42 (2871-0 A 11 11. 11 572. Egei’bilberg b. Sandau 1996 08 A 11 573. Lindenberg b. Sandau 2090-82 A 11 574. Konradsgrünberg. . . . 1809-78 A 11 575. Alt- Albenreuter Berg 576. St. Loretto bei Alt- 1903-80 A 11 Kiesberg 1605-54 A 11 7) Das Bergland nördlich vom Miesafluss oder die südlichen Ausläufer des Tepler-Gebirges (Karlsbader-Gebirges). 577. Schweising a. d. Mies 1079"3 H. 27 578. Purscharbg. b. Wiekau 1622-94 A 27 579. Altes Schloss a. Wolfs- berg 1766-5 H. 27 580. Meierhof a. Wolfsberg 1888-0 H. 27 581. Wolfsberg, höchste H 27 Spitze (2052-8 D. 582. Wolfsberg, nördliche Kuppe 2040-3 H. 27 583. Tschernoschin 1456'8 H. 27 584. Mariafels b. Tscherno- schin 1693-44 A 27 585. Utziner Höhe 1760-10 A 27 586. Triebl, N. Wolfsberg. 1404-5 H. 27 587. Höllenkappeberg am Bach, N. Wolfsberg 1809 06 A 27 588. Zusammenfluss d.Wu- schelbaches u. der Mies beimWoIfsberg 1189-9 H. 27 589. Hoh.-Zedlisch, Kirche 1839-54 A 27 590. Josephihütte,S.Hohen- Zedlisch 1237'2 H. 27 591. Spitzberg b. Goldwag, Basaltkuppe 1755 4 H. 27 592. Zaltamühlc, O. Plan.. 1368-4 H. 27 593. Klunkaberg, 0. Plan . 2032-7 H. 27 594. Leskau 1790 9 H. 27 595. Balzermiihle am Frau- enbach, S. Schwan- berg 1356-2 H. 27 596. Schwanberg, Ruine. • 1878-2 H. 27 597. Schäferei am Schafbg. 1782-8 H. 27 598. Schafberg b.Schelief. 2191-20 A 27 599. Bad Neudorf beiWese- ritz 1687 1 H. 18 600. Kreuzackerberg , N. Schafberg 2097-90 A 27 601. Michaelsberg 1474-7 H. 27 602. Huberberg b. Michaels- berg 1990-08 A 27 603. Wosindsieberg , SO. Michaelsberg 2098-20 H. 27 604. Kiesenreuth, S. Mi- chaelsberg 2017-62 A 27 605. Strassenhöhe', N. Mi- chaelsberg 2296-86 A 27 606. Ruhestätteberg 2155-14 A 27 607. Borauerhöhe bei Deutsch-Borau. . . . 2305-74 A 27 608. Habakladrau {2333” 8 s' 27 19 148 Ferdinand Ilochstetter. Anhang. 1) Die höchsten Böhmer wald-Ber ge bis zu 3400 Wiener Fuss Meeres- höhe, nach der Höhe geordnet. (Sie gehören sämmtlich der südlichen Abtheilung des Gebirges an.) Arber (bayer.) . 46041) 4530®) Hochbretterberg 3909 >) Rachel (bayer.) . 4580 4520 Brücklberg 3897 Plöckelstein . 4351 4259 Reischeiberg 3883 Lusen (bayer.) . 4331 4260 Leckerberg 3844 Plattenheusenberg . 4212 4227 Mittlerer Tafelberg 3840 Kubany . 4294 Grosser Chumberg 3752 Marberg . 4264 Hochfiederet 3726 Seewandberg . 4239 Fuchswiese 3720 Hochfichtet . 4225 Lissihübel 3697 Mittagsberg . 4213 Haidlberg bei Innergefild . . 3692 Hobestein . 4140 4126 Farbenberg 3675 Steindlberg . 4126 Panzerberg 3637 Dreieckmark . 4126 Spitzberg bei Birkenhaid . . . . 3576 Dreisesselberg (bayer.) . . . . . 4116 4098 Lichtenberg bei Winterberg 3546 Siebensteinfelsen . 4068 Soloberg 3540 Osser . 4050 3985 Grosser Sternberg 3535 Schwarzberg . 4030 Plohausenberg 3528 Hanefberg . 4025 Libin 3446 Seeruekenberg . 3992 Steinschichtberg 3419 . 3949 Sehönin^er 3416 . 3936 Röhrenberg 3403 Fallbaumberg . 3921 Schindlauerberg 3402 Osserberg (bayer. Spitze) . . 3918 i) Wiener Fuss. 2) Pariser Fuss nach Prof. Sendtner. 2) Die Seen des Böhmerwaldes. Wien. Fuss. Schwarzer See hei Deschenitz 3752 Lakasee 3369 Stubenbacher See 3352 Plöckelsteinsee 3349 Rachelsee 3331 Teufelssee 3135 Grosser Arbersee 2931 3) Die Hauptgebirgspässe in ihrer Reihenfolge von Süd nach Nord. Wien. Fuss. , 1. Kerschbaum, höchster Punct der Eisenbahn zwischen Linz und Budweis 2243 2. Pass von Aigen in Oesterreich nach Unter-Wuldau in Böhmen, höchster Punct bei der Brücke über den Schwemmcanal 2470 3. Poststrasse von Winterberg in Böhmen über Kuschwarda nach Freiung in Bayern (Route nach Passau). Höchster Punct zwichen Winterberg und Kuschwarda beim Forsthause von Kubohütten 3058 An der Landesgränze, Landstrasse unweit Kuschwarda 2571 4. Strasse von Aussergefild über Buchwald nach Finsternau in Bayern. Höchster Punct bei Buchwald 3615 5. Poststrasse von Sehüttenhofen in Böhmen über Böhmisch-Eisenstein nach Zwiesel in Bayern. Höchster Punct beim Zollhause nördlich von Eisenstein 2924 An der Landesgränze bei Ferdinandsthal 2157 i Die Höhenverhältnisse des Böhmenvaldes. 149 Wien. Fuss. 6. Poststrasse von Klattau in Böhmen über Neugedein und Neumark nach Esehelkamm in Bayern. Diese Strasse geht durch die Niederung zwischen beiden Böhmerwald- Hälften. Bei Neumark an der Landesgränze 1419 7. Poststrasse von Bischofteinitz in Böhmen über Klentsch nach Waldmünchen in Bayern (Route nach Regensburg). Höchster Punct bei Nepomuk am Fusse des Cerkowberges 2128 An der Landesgränze bei Haselbaeh 1509 8. Poststrasse von Hayd in Böhmen über Pfraumberg nach Waidhaus in Bayern (Route nach Nürnberg). Höchster Punct in Pfraumberg 2011 An der Landesgränze bei Rosshaupt 1580 9. Strasse von Tachau in Böhmen über Paulusbrunn nach Bärnau in Bayern. Höchster Punct bei Paulusbrunn 2204 4) Die Moldau auf ihrem Lauf durch den Böhmerwald bis in die Budweiser Ebene. Wien. Fuss. Ursprung am Schwarzberg bei Ausser- gefild 3488 bei Aussergefild, Einfluss d. Seebaches 3077 beim Biertopf 2940 beim Einfluss des Moldaubachels unter- halb Ferchenhaid 2717 beim Einfluss des Elendbacheis 2475 am Rechen vom Elendbachei 2420 bei Ober-Moldau 2369 beim Einfluss des Kapellenbaehes .... 2325 beim Einfluss der grasigen Moldau . . . 2299 beim Guthausener Steg 2266 beim Einfluss der kalten Moldau 2199 am Spitzenberger Rechen 2093 Wien. Fuss. beim Einfluss des Olschbaehes 2045 bei Unter-Wuldau 2036 beim Forsthause oberhalb Friedberg. . 2017 bei Friedberg 2005 bei der Teufelsmauer 1971 bei Hohenfurth 1674 bei Rosenberg 1566 beim Schlosse zu Krumau 1438 bei Goldenkron 1334 beim Eisenhammer unterhalb Maidstein 1252 in Budweis 1199 Einfluss der Moldau in die Elbe bei Melnik 438 5) Pflanzengeographie. Die Urwälder des Böhmerwaldes geben Gelegenheit, an den höchsten Gebirgskuppen die Höhe zu bestimmen, bis zu welcher gewisse Waldbäume Vorkommen. Der fürstl. Schwarzen- berg’sche Forstmeister J ohn von Winterberg, der so freundlich war, mich auf meinen Excur- sionen zu begleiten, half mir mit zur bestimmten Auffassung der Gränzregion, bis zu welcher Buche, Ahorn und Tanne Vorkommen. So fanden wir am Südabhange des 4294 Fuss hohen Kubany-Berges: Das Ende der Buchenregion in einer Meereshöhe von 3645 Wien. Fuss, „ „ des Ah o rn in einer Meereshöhe von 3857 „ „ „ „ der Ta n nenre gi on in einer Meereshöhe von 3873 „ „ Höher hinauf geht nur die Fichte in vollkommenem Wüchse bis 4000 Fuss, verkümmert und endlich verkrüppelt geht sie bis auf die höchsten Böhmerwaldspitzen. Am nordwestlichen Abhange des 3936 Fuss hohen Schreinerberges fanden wir: Das Ende der Buchen region in einer Meereshöhe von 3646 Wien. Fuss, „ „ „ Tannenregion „ „ „ „ 3746 „ „ Forstmeister Wineberger gibt in seiner geognostischen Beschreibung des bayerischen Waldes, Seite 95, folgende Notizen über das Vorkommen mehrerer Holzarten: Buche in vollkommenem Wüchse kommt vor in südlicher, südwestlicher und südöstlicher Exposition bis zu 3450 Par. Fuss, steigt in nördlicher Exposition bis zur äussersten Höhe von 3500 „ „ in verkümmertem Wüchse findet sie sich noch in einer Höhe von 3980 „ „ 150 Ferdinand Ilochstetter. Tanne in vollkommenem Wachse steigt in den südlichen Expositionen bis . . 3400 Par. Fuss. steigt in den nördlichen Expositionen bis 3460 „ „ höchster Stand im verkümmerten Wüchse 3870 „ „ Fi chte in vollkommenem Längenwuchse bis 4000 „ r in konischem Wüchse bis 4200 „ „ höchster Stand als verkrüppelter Baum 4400 „ „ Ahorn, gemeiner und Spitzahorn noch in gutem Wüchse bis 4000 „ „ mehr oder weniger verkümmert, höchster Stand 4130 „ „ Vogelbeer bäum als Strauch noch bis 4240 „ „ 6. Literatur über den ßöhmerwald. Zum Schlüsse erlaube ich mir noch die Literatur über den Böhmerwald zusammenzustellen, so weit sie mir bei meinen Arbeiten bekannt geworden ist, und zugleich das Hauptsächlichste aus der Literatur über den bayerischen Antheil des Gebirges, über den bayerischen Wald und das Ob er p falz e r Waldgebirge beizufügen. 1. Böhmerwald. 1703. Preysler und Lindacker: Beobachtungen über Gegenstände der Natur auf einer Reise durch den Böhmerwald im Sommer 1791. In Mayer’s Sammlung physicalischer Aufsätze, III. Prag. 1839. Zippe: Ueber den Hercinit, einer bisher unbekannt gebliebenen Species des Mineralreichs. In den Verhandlungen der Gesellschaft des vaterlän- dischen Museums in Böhmen, Seite 19. 1840. Zippe: Die Mineralien Böhmens nach ihren geognostischen Verhältnissen und ihrer Aufstellung in der Sammlung des vaterländischen Museums ge- ordnet und beschrieben. In den Verhandlungen der Gesellschaft des vater- ländischen Museums. VI. Abtheilung: Mineralien des südlichen Böhmens. VII. Abtheilung: Mineralien des Böhmerwald-Gebirges. 1838 — 1841. Sommer: Das Königreich Böhmen; statistisch -topographisch dargestellt. Die Bände: 9. Budweiser Kreis 1841 , 8. Prachiner Kreis 1840, 7. Klattauer Kreis 1839 und 6. Pilsener Kreis 1838 enthalten die Topographie des Böhmerwaldes und in der „allgemeinen Uebersicht der physicalischen Verhältnisse“ sowie in der Beschreibung einzelner Domi- nien , orographische und geognostische Beschreibungen und Bemerkungen von Zippe. 1853. Dr. K. Peters: Die krystallinischen Schiefer- und Massengesteine im nordwestlichen Theile von Ober-Oesterreich. Im Jahrbuche der k. k. geo- logischen Reichsanstalt, IV. Jahrg., S. 232. (Bezieht sich zum Theile auf böhmisches Gebiet.) 1853. Dr. K. Peters: Die Kalk- und Graphitlager bei Schwarzbach in Böhmen. Ebendaselbst, S. 126. 1854. J. Czjzek: Bericht der II. Section über die geologische Aufnahme im südlichen Böhmen im Jahre 1853. Ebendaselbst, V, S. 263. Die Ilöhenverhältnisse des Böhmenvaldes. 151 1855. Dr. Ferd. Hochstetter: „Aus dem Böhmerwald.“ In der Allgemeinen Zeitung. I. Der Urwald. Ausserordentliche Beilage zu Nr. 167. II. Die Thierwelt. Beilage zu Nr. 175. III. Das Holz und seine Verwendung. Beilage zu Nr. 182. IV. Filze und Auen. Beilage zu Nr. 197. V. Die Hochgipfel und die Gebirgsseen. Beilage zu Nr. 219 und 220. VI. Die Moldau. Hauptblatt Nr. 241. VH. Geologisches. Beilage zu Nr. 247. VHI. Der frühere Goldreichthum. Beilage zu Nr. 252. 2. Der bayerische Wald. 1830. v. Voith: Ueber den bayerischen Wald. In Leonhard und Bronn's Jahrb., Seite 442. 1846. Ad. Müller: Der bayerische Wald und seine Bewohner. Regensburg. Mit 37 Stahlstichen. 1847. Waltl: Geognostische Verhältnisse der Umgegend von Passau und des bayerischen Waldes. Im Correspondenzblatte des zoolog.-mineralogischen Vereines in Regensburg, Seite 29. 1851. Der bayerische Wald. In der Leipziger illustrirten Zeitung, Band 17, S. 442 u. s. w. 1851. L. Wineberger: Geognostische Beschreibung des bayerischen und Neu- burger Waldes. Passau, nebst einer geognostischen Karte. 1855. W. Gümbel. In Leonhard und Bronn's Jahrbuch, S. 173. (Briefwechsel.) 1855. Sendtner: Ansichten aus dem bayerischen Walde. In den Beilagen der neuen Münchener Zeitung. I. Einleitung. Beilage zu Nr. 227. II. Sein Boden. Beilage zu Nr. 228 und 229. III. Der Wald im Walde. Beilage zu Nr. 258, 259, 260, 261, 262. IV. Der Waldler. Beilage zu Nr. 283. V. Heigl. Beilage zu Nr. 284. VI. Wirthschaftliches. Beilage zu Nr. 285 und 286. 3. Ob erpfälz er Waldgebirge. 1852. Müller: Ueber die geognostisch - mineralogischen Verhältnisse der Gegend von Tischenreuth in der Oberpfalz. Im Correspondenzblatte des zoologisch-mineralogischen Vereines in Regensburg, S. 33 u. s. w. 1853. W. Gümbel: Verzeichniss der in der Oberpfalz vorkommenden Minera- lien. Ebendaselbst, Seite 145. 1854. W. Gümbel: Uebersicht der geognostischen Verhältnisse der Oberpfalz. Ebendaselbst, Seite 1 u. s. w. 152 Karl Ritter v. Hauer. sx. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. Von Karl Ritter von Hauer. 1) Braunkohle von Hrastowetz im Cillierkreise in Steiermark. Zur Unter- suchung eingesenilet von der Betriebsdirection der k. k. südlichen Staatseigenbahn. Die technische Probe ergab folgende Resultate: Wassergehalt in 100 Theilen 0'7 Aschengehalt in 100 Theilen 1-25 Cokes in 100 Theilen 72-1 Redueirte Gewichts-Theile Blei 29-90 Wärme-Einheiten 6757 Aequivalent einer Klafter 30" weichen Holzes in Centnern 7-7 Dieselbe Kohle, durch Herrn Dr. Girtler der Elementaranlyse unterworfen, gab in 100 Theilen der getrockneten wasserfreien Substanz: 79 ‘896 Kohlenstoff, 4 '853 Wasserstoff, 0-639 Stickstoff, 1660 Asche, 0-200 Schwefel, 12-752 Sauerstoff. 100-000 2) 4 Steinkohlenmuster aus der Gegend von Rakonitz in Böhmen. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Sectionsrath Schmidt. a. b. c. d. Wasser in 100 Theilen 14-7 11-3 9-5 10-8 Asche in 100 Theilen 71 10-7 21-5 15 7 Cokes in 100 Theilen 55-3 53-1 52-6 54-6 Redueirte Gewichts-Theile Blei 18-45 20-05 15-75 18-35 Wärme-Einheiten 4169 4531 3559 4147 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes in Centnern 12-5 11-6 14-7 12-6 Die Kohle ist wenig backend und enthält ziemlich viel Schwefel. 3) Anthracit von der Stangalpe in Steiermark, übergeben von Herrn Dr. Rolle. Wassergehalt in 100 Theilen 1-5 Asche in 100 Theilen 48-6 Redueirte Gewichts-Theile Blei 15-35 Wärme-Einheiten 3469 Aequivalent einer Klft. 30 ” weichen Holzes in Centnern 151 4) Kohlen von Tschernembl in Krain, eingesendet von Herrn A. Homach. a) Bitumenreicher Lignit, 1 Fuss mächtig; b) Braunkohle mit Erdharz ; c) Braunkohle; d) Kohlenschiefer mit Pflanzenresten. a. b. c. d. Aschengehalt in 100 Theilen 6-7 20-5 18-3 52-7 Wassergehalt in 100 Theilen 7-2 9-3 14-9 25-5 Redueirte Gewichtstheile Blei 19-5 15-40 16-50 12-50 Wärme-Einheiten 4328 3480 3729 2825 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes in Centnern 121 15-0 14-0 18-5 I Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 153 5) Eisenerze aus der Umgebung von Tschernembl und aus Croatien. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn A. Ho mach. Enthält an Roheisen in 100 Theilen 1. Glaskopf von Sastowa 51 '6 2. „ „ Kölbersberg 59"1 3. „ „ Trebutsche 59 • 3 4. Braunerz „ Desing 47’ 5 5. „ „ Lusinz 51*3 6. „ „ Krisehina 27-l 7. Thonelsenstein von Lachina 9'0 8. „ „ Hrast 18 • 3 9. „ „ Perudine 10-8 10. Brauneisenstein an der Kaniseherza 50-2 H- ,, „ „ „ 47-8 12. Thoneisenstein von Petersdorf 4-1 13. „ „ Kresehina 38-0 14. Eisenerz von Oseil in Croatien 44 •! 15. Eisenerz von Brood in Croatien 20-0 16. Brauneisenstein von Brood in Croatien 56-7 6) Braunkohle aus einem Flötze, welches am Fusse des böhmisch-sächsi- schen Erzgebirges bei dem Orte Rosenthal nordöstlich von Teplitz und21/a Stun- den von Aussig erschürft und im verflossenen Herbste in 9 Grubenfeldmassen unter dem Namen Andreas- Zeche freigefahren wurde. In mehreren Schächten ist die Kohle 3 — 5 Klafter durchsunken, ohne dass man die Sohle erreicht hatte. Zur Untersuchung eingesendet von dem Eigenthümer Hrn. Joseph Tittrich. Aschengehalt in 100 Theilen . 6’8 Wassergehalt in 100 Theilen 17*9 Reducirte Gewichts-Theile Blei 15’ 85 Wärme-Einheiten 3582 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes in Centnern 14-6 7) Mergel von Scherding in Oberösterreich. Er wird daselbst wegen seines Kalkgehaltes auf die Felder gestreut. Zur Untersuchung auf die Menge des kohlensauren Kalkes übergeben vom Herrn Grafen M. Forgäcs. In 100 Theilen wurden gefunden 29-6 Theile kohlensaurer und Spuren von schwefelsaurem Kalk. 8) Dolomitischer Kalkstein von Gross -Turrach-See. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Dr. Rolle. 100 Theile enthielten: Unlöslich 6-15 Eisenoxyd 3-10 u .. (Kalkerde 51-50 Kohlensäure jTa,kerde 38.87 99-62 9) Cement. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Th. Schön. In 100 Theilen wurden gefunden: Kieselerde 26 "14 Thonerde 7-78 Eisenoxyd 1-89 Kalkerde 60-00 Talkerde 2-95 Kali Spuren Kohlensäure und Wasser . . 1 * 24- 100-00 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang I806. I. 20 154 Karl Ritter v. Hauer. 10) Iserin von der Halbinsel Tihany am Plattensee in Ungarn. Zur Unter- suchung übergeben von Herrn V. Ritter von Zepharovich. Zur Analyse wurde Material verwendet, welches zweimal mit dem Magnete ausgezogen war. ln 100 Theilen wurden gefunden: Sauerstoff 18 -72 Titansäure 30-71 Eisen 49 64 Kalkerde, Talkerde, Manganoxydul 3-79 • 102-86 Die Berechnung und das Nähere über diese Analyse enthält die Abhandlung über die Halbinsel Tihany und die nächste Umgebung von Füred in den Sitzungs- berichten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, XIX. Band, 1856, Seite 339. 11) Thon von Sauenstein in Krain. Zur Untersuchung eingesendet von dem Handlungshause Benvenuti. In 100 Theilen wurden gefunden: Kieselerde 74-0 Thonerde 12-0 Eisenoxyd 0-5 Kalkerde Talkerde 7-3 Wasser 5-3 99-3 12) Kalksteine aus dem Banate. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Kuder na tsch. 1 . Steierdorfer Eisenbahn. Etage der Kalkschiefer unter dem Steinbruch- kalke der Augina. 2. Eisenbahn bei Steierdorf etwa 50° vor der Augina-Schlucht über dem Concretionenkalk. 3. Untere Etage des Concretionenkalkes. Eisenbahndurchschnitt auf der Augina. 4. Untere Etage des Concretionenkalkes. Zweiter Eisenbahneinschnitt auf der Augina. 5. Augina-Schlucht, nächste Etage über dem Concretionenkalk unter der Kalkschiefer-Etage. 6. Augina - Steinbruch. Weisser Jura. Schichte des Friedelkreuzer-Stein- bruches. 7., 8., 9. Augina bei Steierdorf. Im Concretionenkalk. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Unlöslicher Rückstand ... 26-50 16 60 11-70 34-03 9-40 27-33 26-33 29-30 27-36 Eisenoxyd und Thonerde . 2'83 0-33 0-86 1-16 Spur 3-33 1-10 1-20 3-10 Kohlensäure Kalkerde 53-45 81-70 82 30 61-36 90-00 63-83 70-96 67-90 61-36 Kohlensäure Magnesia.... 13-83 2-10 4-66 3-93 Spur 4-40 0-90 0-86 4-10 98-63 100-93 99-32 100-48 99-40 99-09 99-49 99-46 98-12 13) Thon aus Schlesien. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Kleszczy nski. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 15Ö 100 Theile enthielten: Kieselerde ... 60- 2 Thonerde .... 25 *0 (mit wenig Eisenoxyd). Kalkerde .... Spur Talkerde.... 39 Wasser 10-0 99-1 14) Eisenerze von Globureu in der roman-banater Militärgränze, übergeben von Herrn Franz Ritter von Hauer. 2 Proben ergaben in 100 Theilen 53-8 und 51-1 Roheisen. tö) Cement aus der Fabrik des Herrn Po bisch nächst der Strasse nach Klosterneuburg an der Donau. In 100 Theilen wurden gefunden: Kieselerde 24 ‘00 Thonerde 5-50 (mit wenig Eisenoxyd). Kalkerde 41 '10 Talkerde 2-09 Alkalien 1 '28 Kohlensäure, Wasser 25-37 (Glühverlust). 99t25 Die Analyse des Kalksteines, aus welchem dieses Cement bereitet wird, siebe in diesem Jahrbuche S. Jahrgang, Seite 193. 16) Cement. Derselbe wird in neuerer Zeit in Frankreich fabricirt und ist für dieses Land so wie für Oesterreich patentirt. Er ist von grauer Farbe, sehr gleichförmig und ist wegen seiner Eigenschaften, bezüglich der Härte und bin- denden Kraft den besten englischen Cementen an die Seite zu stellen. Analysirt von Herrn Ludwig Ferientsik. 100 Theile gaben: Kieselerde 17-15 Thonerde 2 -62 Eisenoxyd 2-55 Kalkerde 53-76 Talkerde 0-84 Kali Spuren Natron 6-72 Kohlensäure und Wasser ... 16-20 99-84 17) Ein Mineral (angeblich Gyps) von Wissingbach bei Scheibbs. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Franz Stummer. Die Analyse ergab in 100 Theilen: In Säuren unlöslich 55-01 Thonerde und Eisenoxyd 9-70 Kohlensäure Kalkerde 15-62 Schwefelsäure Kalkerde Spuren Kohlensäure Talkerde 17-45 Wasser 1 -41 WW 18) Rraunkoble aus der Umgegend von Pressburg, eingesendet von Herrn Benvenuti. 20 15G Karl Ritter v. Hauer. Wassergehalt in 100 Theilen 2-7 Aschengehalt in 100 Theilen 4-2 Reducirte Gewichts-Theile Blei 21-70 Wärme-Einheiten 4904 Aequivalent einer Klafter 30 weichen Holzes in Centnern 10-7 19) Steinkohlenproben aus Böhmen, übergeben von Herrn Dr. F. Hoch- stetter. Die Kohle ist backend. n ) Steinkohlen vom 40zölligen Flötz zu Schatzlar. b) Steinkohlen vom grossen Flötz zu Schatzlar. a. b. Wassergehalt in 100 Theilen 2-7 2-9 Aschengehalt in 100 Theilen 5-2 6-8 Cokesgehalt in 100 Theilen 62*0 62*7 Reducirte Gewichts-Theile Blei 24-20 2a -30 Wärme-Einheiten 5469 5718 Aequivalent einer Klafter 30° weichen Holzes in Centnern.. 9-6 9-1 20) Gepresste Torfproben aus Frankreich. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Grafen Braida. a) Carbonise; b ) compact, der Braunkohle ähnlich; c) plattenförmig, von schwarzer Farbe wie a; d) Bontout, im Aussehen wie Braunkohle. a. b. Aschengehalt in 100 Theilen 24-95 12-80 Reducirte Gewichts-Theile Blei ... 19-060 12-350 Wärme-Einheiten 4307 2791 Aequivalent einer Klafter 30zöll igen weichen Holzes in Centnern 12-1 18-8 21) Hydraulische Kalke von Neulengbach in Ober-Oesterreich. Zur Unter- suchung eingesendet von dem Gutsbesitzer Herrn Hauer. In 100 Theilen wurden gefunden: Kieselerde 10-03 12-83 11-80 Thonerde und Eisenoxyd .. . 2-46 2-35 2-80 Kohlensäure Kalkerde 86-81 83-25 83-80 „ Talkerde 0-50 1-00 0-61 99-80 98-43 99-01 Ausserdem eine sehr geringe Menge von Alkalien. 22) Steinkohlen aus der banater Militärgränze. Zur Untersuchung über- geben von Herrn V. Ritter von Zepharovich. a) Aus der Koslagrube bei Drenkowa, Schwarzhohle, backend; b) aus der Kamenitzagrube bei Bersaska, Schwarzkohle ; c) vom Riu alb bei Armönisch, Schwarzkohle. Enthält viele Quarzadern; d) von Mehadia, Braunkohle; e) von Weitzenried, Braunkohle. a. b. c. d. e. Wasser in 100 Theilen 0-8 1-0 7-2 16-3 9-5 Asche in 100 Theilen 12-7 4-8 31-3 105 17-7 Cokes in 100 Theilen 66-0 77-0 — — Reducirte Gewichts-Theile Blei 23-20 25-95 17-90 14-75 14-20 Wärme-Einheiten 5243 5864 4045 3333 3209 Aequivalent einer Klafter 30° weichen Holzes in Centnern . 10-0 8-9 13-0 15-7 16-3 c. d. 11- 35 11-00 12- 667 13-465 2862 3043 18-3 17-2 Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 157 23) Leithakalk mit eingeschlossenen grauen Kalkstein-Geschieben von Lau- retta. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Sectionsrath Wilhelm Haidinger. a) Aeussere Umkleidungsmasse der Geschiebe, von gelber Farbe und körniger Structur. Enthält in 100 Theilen: Unlöslich 1-29 Eisenoxyd Spur Kohlensäure Kalkerde. . 98-00 „ Talkerde.. 0-50 99-79 b) Ganzes Geschiebe, von grauer Farbe, enthält etwas organische Substanz; 100 Theile gaben: Unlöslich 0-42 Kohlensäure Kalkerde. . 98-33 „ Talkerde.. 0 80 99-55 c) Feste Rinde eines im Inneren zu Pulver zersetzten Geschiebes; enthält in 100 Theilen: Unlöslich Spuren Kohlensäure Kalkerde 87-26 „ Talkerde 12-00 99-26 d) Pulver aus dem Inneren eines Geschiebes; enthält in 100 Theilen : Unlöslich Spur Kohlensäure Kalkerde. ... 62-52 „ Talkerde.... 36-75 99-27 24) Zinkschliche von Lichtenwald. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Karl Holla. a) Kernschlich aus dem Haarsiebe; b) Sehmundschlich vom Stossherd. a) enthält 63-0 Procent Zink und 1-4 Eisen, b) » 58-1 „ * „ 1-7 „ 25) Braunkohle von Cilli. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Fischer. Wassergehalt in 100 Theilen 14-0 Aschengehalt in 100 Theilen 16-3 Pieducirte Gewichts-Theile Blei 15-30 Wärme-Einheiten 3457 Aequivalent einer Klafter 30' weichen Holzes in Centnern 15-1 26) Braunkohlen aus Steiermark. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Joseph Griessler. a) Von Eibiswald; b) von Steieregg, St. Thomasstollen; c) von Steieregg, St. Marcusstollen; d) von Schönegg (Grazer Zuckerraffinerie); e) von Tombach bei Wies; f) von Jägernigg bei Wies. 158 Karl Ritter v. Hauer. Aschengehalt in 100 Theilen Wassergehalt in 100 Theilen Reducirte Gewiehts-Theile Blei . . . Wärme-Einheiten Aequivalent einer Klafter 30zölligen weichen Holzes in Centnern Cokes in 100 Theilen a. b. c. d. e. f. 1-1 6-6 8-9 5-8 8-5 15-5 10-8 15-4 16-7 15-6 14-5 14-6 20-85 17-55 15-80 17-80 17-55 16-20 4712 3966 3570 4022 3966 3661 11-1 13-2 14-7 13-0 13-2 14-3 48-2 nicht backend. 27), 28) Porzellanerde und Braunkohle aus der Umgegend von Krumpnuss- baum in Unter-Oesterreich. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Lehn er. a) Porzellanerde; 100 Theile enthalten: Kieselerde 56-0 Thonerde 40 -7 mit wenig Eisenoxyd. Talkerde Spur Wasser 2-4 100-0 b) Braunkohle. Wassergehalt in 100 Theilen 13-9 Aschengehalt in 100 Theilen 3-8 Reducirte Gewiehts-Theile Blei 18 '25 Wärme-Einheiten 4124 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes in Centnern 12-7 Schwefelgehalt in 100 Theilen 0-9 29) Braunkohle von Lupyniak bei Krapina in Croatien; eingesendet von Herrn Cavlovic. Wassergehalt in 100 Theilen IO- 3 Asche in 100 Theilen 5-3 Reducirte Gewiehts-Theile Blei 19-05 Wärme-Einheiten 4305 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes inCentnern 12-2 30) Ein meerschaumähnliches Mineral aus Croatien; eingesendet von demselben. 100 Theile der lufttrocknen Substanz enthielten: Kieselerde 26-80 Eisenoxyd 2 -95 Kalkerde 14- 54 Talkerde 20-90 Kohlensäure und Wasser . . 34-81 100-00 31) Fahlerzschliche. Zur Untersuchung auf den Gehalt an Kupfer einge- sendet vom k. k. Hauptprobiramte zu Hall. a) enthielt 10-53 Procent Kupfer b) „ 17-02 „ 32) Zwei Proben von Legirungen, welche zur Verzinnung eiserner Feld- kessel angewendet werden. Zur Untersuchung eingesendet von der Direction der fürstlich Salm’schen Eisengiesserei in Wien. 100 Theile enthielten: a) 72-34 Zinn, b) 68-97 Zinn, 27-66 Blei. 31-03 Blei. 33) Braunkohlenproben zur Untersuchung übergeben von Herrn Main- kofsky. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 159 a) Schmiedekohle von Oslawan; b ) Lignit von Köflaeh. Wassergehalt in 100 Theilen Asche in 100 Theilen Schwefel in 100 Theilen Cokes in 100 Theilen Redueirte Gewichts-Theile Blei Wärme-Einheiten Aequivalent einer Klafter 30 weichen Holzes in Centnern a. b. 0-3 19 7 8-4 3-4 2-6 — 71-0 — 26-10 16-10 3898 3638 8-9 14-4 Die Kohle von Oslawan hackt gut. Bei der Angabe des Schwefels sind auch die in der Asche enthaltenen schwefelsauren Salze inbegriffen, daher der wirk- liche Schwefelgehalt um ein Bedeutendes geringer ist. 34) Braunkohlen aus Croatien. Zur Untersuchung übergeben von Herrn Ritter von Z epharo vi ch. a) Braunkohle von Dolchi bei Krapina; b ) Lignit von Peklenitza an der Mur. a. b. Wassergehalt in 100 Theilen 12-8 24-5 Aschengehalt in 100 Theilen 3-3 8-1 Redueirte Gewichts-Theile Blei 30-23 13-40 Wärme-Einheiten ; 4376 3480 Aequivalent einer Klafter 30 weichen Holzes inCentnern 11*4 13*1 35) Eisenstein von Kraina bei Waag-Neustadtl in Ungarn. Zur Untersuchung übergehen von demselben. 100 Theile gaben 43-2 Theile Roheisen. 36) Steinkohle von Assling. Wassergehalt in 100 Theilen 2-5 Aschengehalt in 100 Theilen 11 • 8 Redueirte Gewichts-Theile Blei 27 -53 Wärme-Einheiten 6226 Aequivalent einer Klafter 30 weichen Holzes in Centnern. . 8*4 Die Kohle ist nicht backend. X. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefacten u. s. w. Vom 1. Jänner bis 31. März 1855. 1) 14. Jänner. 10 Kisten, 1464 Pfund. Von Herrn Heinrich Wolf im Auf- träge der k. k. geologischen Reichsanstalt gesammelt und eingesendet. Lepidolith vom Hradisko-Berge bei Rozna in Mähren. 2) 19. Jänner. 3 Kisten, 159 Pfund. Von Herrn Professor Dr. G. Karsten in Kiel. 160 Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, Gebirgsartcn, Petrefacten u. s. w. Eine reichliche Suite von Versteinerungen und Gebirgsarten aus der nordi- schen Kreide, aus der jüngeren Braunkohlen-Formation von Sylt, ferner Anhydrit, Borazit und Gyps von Segeberg und Stipsdorf in Holstein, endlich Gesteine und Petrefacten aus Central-Amerika, grösstentheils aus den jüngeren und jüngsten dort auftretenden Formationen, eine grosse Zahl von Localitäten repräsentirend. 3) 23. Jänner. 1 Kiste, 63 Pfund. Von Herrn Tr ib ölet in Neuchatel. Versteinerungen aus dem Jura und Neocomien der dortigen Gegend, als Geschenk für die k. k. geologische Reichsanstalt. 4) 18. Februar. 1 Kiste, 69 Pfund. Von Herrn Justin Bobert, Fabriks- besitzer in Hallein. Ammoniten und andere Petrefacten aus den Liasschichten der Umgebung von Adneth, zur Bearbeitung als Geschenk eingesendet. 5) 29. Februar. .1 Packet, 18 Loth. Von Herrn Johann Grimm, Director der k. k. Montan-Lehranstalt zu Pi’ibram. Eisenkiesel mit eigenthümlicher erbsensteinähnlicher Textur von einem losen Blocke aus den Waldungen zwischen St. Benigna und Obeznitz stammend. Herr Sectionsrath W. Haidinger nannte dieses Vorkommen Eisenpisolith und gab darüber eine nähere Mittheilung in der Sitzung am 4. März. 6) 3. März. 1 Kiste, 42 Pfund. Von Herrn Professor Anton Orsini in Ascoli. Ammoniten aus den Liasschichten der Apenninen, Pflanzenabdrücke aus den miocenen Schiefem der Gessaja von Ancona, und Mollusken aus den an Fossilien reichen pliocenen Ablagerungen der Umgegend von Ascoli. 7) 6. März. 2 Kisten, IIS Pfund. Von Herrn Ferdinand Baer in Scheibbs, Niederösterreich. Kalktuff mit Einschlüssen recenter Landschnecken und Blätterabdrücken aus den Tuffablagerungen einer Quelle bei Neuhaus unweit von Scheibbs. Ausführ- licheres über das Vorkommen enthält der Bericht über die Sitzung der k. k. geo- logischen ßeichsanstalt am 28. Mai 1830, Jahrbuch, 1. Band, Seite 376. 8) 13. März. Mehrere Sendungen von Herrn Johann Poppelack, fürstl. Liechtenstein'schen Architekten in Feldsberg. Tertiärversteinerungen aus der Umgebung von Steinabrunn in Mähren; an- gekauft von der k. k. geologischen Reichsanstalt. 9) 18. März. 1 Kiste, 21 Pfund. Von Herrn C. W. Gümbel, königlich- bayerischen Bergmeister in München. Versteinerungen von der Zugspitzwand, von Gi’aseck, Wetterstein, Hindelang и. a. aus den bayerischen Alpen, zur Bestimmung eingesendet. 10) 26. März. 3 Kisten, 400 Pfund. Von Herrn Johann Ku d ernatsch, j к. k. Bergverwalters-Adjuncten zu Steierdorf im Banat. Eine reichhaltige Suite von Petrefacten und Gebirgsarten aus den verschie- denen in der Umgebung von Steierdorf auftretenden Formationen. 11) 31. März. 1 Kiste, 43 Pfund. Von Herrn Fr. Schröckenstein,; Montan-Beamten in Grossau hei Waidhofen an der Ybbs. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 161 Versteinerungen und Gebirgsarten aus der Gosau-Formatiön in der neuen Welt bei Wiener-Neustadt, darunter vorzüglich oolithische Mergelbildung und Blattabdrücke in dem Hangend-Sandstein des Flötzes am Frankenhofe, Schilfreste aus dem Liegendmergel des Antoni-FIötzes in Grünbach, Blätterabdrücke aus den Hangenden des Felberiner Maria-Flötzes u. a. m. , ferner Petrefacten aus den Liasschichten bei Grossau. XI. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 8. Jänner 1856. Herr Director W. Haidinger berichtet über die fortwährend einlaufenden Anerkennungs- und Empfangsschreihen für die nach den verschiedenen Richtungen ausgesandten Anzeigeschreiben für die Correspondenten der k. k. geologischen Reichsanstalt, aus Wien und den Kronländern , dem In- und Auslande , von theil— nehmenden Gönnern und Freunden in den mannigfaltigen Stellungen der Gesell- schaft und Wissenschaft. Sie bilden eine unschätzbare Sammlung wohlwollenden Ausdruckes, die noch in späten Jahren in unserem Archive Zeugniss für unsere Arbeiten geben werden. Ist uns das Urtheil eines Karl v. S c h e u ch en s t u el ein wahrer Genuss, dem wir so Vieles in der Periode der Gründung der k. k. geologischen Reichsanstalt verdanken, so ist nicht minder aufmunternd das eines Freiherrn v. Czoernig, der selbst, wenn auch in einer anderen Richtung, doch unter manchen ähnlichen Formen, so Grosses zu schaffen wusste. Bei der grossen Zahl erfreulicher Mittheilungen sei hier nur einer gedacht, der Sr. kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Stephan. Wie in der Frage der in der Bildung begriffenen geographischen Gesellschaft, spricht auch hier der hohe, liebenswürdige Prinz als wahrer Freund und Förderer des Guten, Schönen und Nützlichen in unserem grossen Oesterreich. Sein hoher Name ziert das für diesen Jahrgang bestimmte Verzeichniss. Herr F. Foetterle theilte aus einem Briefe des Secretärs der naturhisto- rischen und philosophischen Gesellschaft zu Belfast, Herrn J. Mac Adam, mit, dass sich dort in dem Museum der Gesellschaft ein vollständiges Skelet des irischen Riesenhirschen , Cervus megaceros , befinde, ähnlich dem in der k. k. geologischen Reichsanstalt aufgestellten, Herrn Grafen A. Breunner gehörigen Exemplare von Killowen in Irland, dessen Beschreibung in einer Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt im verflossenen Jahre von Herrn Dr. K. Peters mitgetheilt und sammt Abbildung in dem Jahrbuche der Anstalt veröffentlicht wurde. Als einen Beitrag zur besseren Kenntniss der Maassenverhältnisse der Skelete dieser riesigen Thiere theilt Herr Mac Adam die Dimensionen des Schädels und der Geweihe des Exemplares in Belfast mit, von denen hier nur erwähnt sei, dass die grösste Spannweite der äussersten Spitzen des Geweihes 6 Fuss 8 Zoll und der Geweihbogen über dem Schädel gemessen 10 Fuss 6 Zoll betrage, während bei dem hiesigen Exemplare die Spannweite der Geweihe 8 Fuss 2 Zoll und die Grösse des Geweihbogens 11 Fuss 7 Zoll beträgt. Auch die anderen Dimensionen weisen darauf hin, dass das hiesige ein bedeutend grösseres Exemplar sei als jenes in dem Museum zu Belfast befindliche. K. k. ideologische Reiehsaastalt. 7. Jahrgang I8ä6. I. 21 162 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Herr Dr. A. Kenngott legte die vor Kurzem erschienene, von ihm verfasste „Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen im Jahre 1854“ (dem eilften in dieser Weise von ihm bearbeiteten Jahre) vor. Er bemerkte, dass in Bezug auf Quantität und Qualität die Resultate im Jahre 1854 in nichts hinter denen der vorangegangenen Jahre zurückgeblieben sind, und es zeigte sich, wie früher, dass kaum eine Species existire, welche nicht noch der Untersuchung bedürfte. Es wurden einzelne Daten hervorgehoben, welche die Reichhaltigkeit des Stoffes und die vielseitige Theilnahme an den Untersuchungen bekunden. Ausser den Gebirgsarten und Meteoriten waren nahezu 300 Mineralspecies Gegenstand der Untersuchung, und eben so zahlreich sind die Namen der Forscher, welche sich an den Untersuchungen betheiligten. Einige zwanzig Species wurden als neue aufgestellt, während fast eben so viele mit anderen vereinigt wurden, so dass die Gesammtzahl nicht weiter zugenommen hat. Die von besonderem Interesse wurden kurz erwähnt. Hierauf legte Herr Dr. A. Kenngott einige ausgezeichnete Exemplare des P i a u z i t vom Berge Chum bei Markt T ü f f e r in Steiermark vor. Die Mittheilungen hierüber siehe dieses Heft, Seite 91. Herr Bergrath Fr. v. Hauer legte eine von Herrn Joachim Barrande ein- gesendete Abhandlung „Bemerkungen über einige neue Fossilien aus der Umge- bung von Rokitzan, im sibirischen Becken Mittel-Böhmens“ vor. Diese Fossilien waren zum grossen Theile von den Geologen der k. k. geologischen Reichsanstalt bei ihren diessjährigen Aufnahmen zusammengebracht worden, zum Theil hatten sie die Herren Gross, k. k. Schichtmeister zu Kruschnahora, und Katzer, Lehrer der Technologie zu Rokitzan, aufgesammelt. Sie verdienen, Herrn Bar- rande’s Mittheilung zu Folge, um so mehr Beachtung, als sie von einem Fundorte herrühren, den er selbst bisher nicht nach Wunsch untersuchen konnte, während alle seine früheren Bemühungen, durch ausgesendete Arbeiter Aufsammlungen zu veranstalten, erfolglos geblieben waren. Der eigentliche Fundort befindet sich zu Wossek, nordöstlich von Rokitzan, er gehört der Quarzit-Etage D an und enthält demnach die Anfänge der zweiten Fauna Böhmens. Die Fossilien finden sich meist ziemlich unvollständig erhalten inKnollen eines sehr harten Quarzgesteines, welche auf der Oberfläche der Felder zerstreut umherliegen. Diese Knollen sind ur- sprünglich als Concretionen in den Schiefergesteinen eingeschlossen und in Folge der Verwitterung der Letzteren findet man sie lose in der Nähe ihrer früheren Lagerstätte. Herr Barrande erkannte im Gänzen 37 verschiedene Arten: die Familie der Trilobiten mit 13 verschiedenen Arten herrscht vor, von diesen Arten waren bisher nur 5 in der Etage D bekannt gewesen; von Cephalopoden fanden sich vier Arten, alle sehr selten und schlecht erhalten; von Pteropoden ebenfalls vier Arten, von Gasteropoden 5 Arten, darunter die merkwürdige Ribeiria pholadi- formis Sharpe, die sich auch in den silurischen Schichten von Portugal findet. Das Gleiche ist der Fall mit dem Geschlechte Redonia, dem eine der drei aufge- fundenen Acephalen-Arten angehört. Dieses Geschlecht findet sich überdiess auch in der zweiten silurischen Fauna von Frankreich. Die Classe der Brachiopoden lieferte vier Arten, die der Echinodermen endlich zwei Arten. „Nachdem“, so schliesst Herr Bar rande seine Abhandlung, „die Geologen der k. k. geologischen Reichsanstalt im Begriffe sind, innerhalb des silurischen Beckens von Böhmen immer weiter vorzurücken, so hoffe ich mit Zuversicht, dass j sie in allen zu durchforschenden Gebieten was mir selbst entgangen ist der Ver- gessenheit entreissen und durch ihre gewissenhaften Studien die Lücken, welche in den Arbeiten eines einzelnen Forschers unvermeidlich Zurückbleiben müssen, Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 163 ausfüllen werden. Die grosse Geübtheit dieser Geologen in örtlichen Untersuchungen und das stufenweise controlirende Verfahren, welches sie bei Ausführung ihrer Arbeiten festhalten, müssen nothwendig neue und wichtige Thatsachen jenen an- reihen, welche festzustellen mir gelungen ist. Ein Theil des hier besprochenen Gebietes insbesondere scheint mir, obwohl ich es öfter begangen habe, noch unvollständig erforscht zu sein; es ist diess der Streifen, welcher im südöstlichen Theile des sibirischen Beckens die Basis meiner Quarzit -Etage bildet und in seinem Laufe die Ortschaften Straschitz, Tien und St. Benigna berührt.“ Herr Bergrath v. Hauer bemerkte, dass diese aufmunternden Worte des berühmten Gelehrten gewiss ihren Zweck nicht verfehlen und die Geologen der k. k. geologischen Reichsanstalt bei der Untersuchung des bezeichneten Land- striches zu verdoppelter Aufmerksamkeit anspornen werden. Noch legte Herr v. Hauer ein von Herrn Custos K. Ehrlich in Linz ver- fasstes und der k. k. geologischen Beichsanstalt übersendetes Werkchen: „Bei- träge zur Paläontologie und Geognosie von Ober-Oesterreich und Salzburg“ vor. Dasselbe enthält eine ausführliche Schilderung der fossilen Cetaceen-Reste, welche nach und nach in dem tertiären Sande bei Linz aufgefunden wurden und die sich sämmtlich in dem Museum Francisco- Carolinum in Linz befinden. Ein sehr bedeutender Fund, der die früheren wesentlich ergänzt und dessen seinerzeit (in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 7. November 1854) bereits Erwähnung geschah, wurde im Sommer 1854 gemacht. In der Tiefe von 4 Klaf- tern unter der Sohle wurde nämlich ein fast vollständiges Rumpfskelet der Halianassa Collinii mit 17 Wirbelknochen und 27 Rippen entdeckt. Die der Abhandlung beigegebenen Tafeln zeigen diese Reste in derselben Lage, in welcher man sie in der Grube angetrotfen hatte, dann einzelne der Wirbel und Rippen, welche letzteren mitunter eine Länge von mehr als 2 Fuss erreichen. Herr V. Ritter v. Zepharovich legte eine Reihe von Höhenmessungen vor, welche während der geologischen Aufnahme des Pilsener Kreises in Böhmen im Sommer 1854 mit dem Barometer vorgenommen wurden. Dieselben wurden theils, von ihm selbst in dem zur Specialaufnahme zugewiesenen Landestheile, theils, und zwar die Mehrzahl controlirende Messungen, von dem Chef-Geologen Bergrath Czjzek ausgeführt; es beträgt deren Zahl gegen 400, auf einen Flächenraum von 24 Quadratmeilen vertheilt. Die Gegenbeobachtungen wurden an einem Standbarometer in der k. k. Montan - Lehranstalt zu Pribram durch deren Director Herr J. Grimm während des ganzen Sommers angestellt und von demselben auch fortlaufend mit der Aufnahme die Berechnung gefälligst besorgt. Ein Theil der Höhenmessungen wurde durch Herrn H. Wolf auch auf das fixe Barometer der Sternwarte zu Prag berechnet, und es zeigte sich bei der Vergleichung der beiden Rechnungsresultate, dass, mit wenigen Ausnahmen, die auf Prag berechneten Höhen immer niederer waren als die auf Pribram berech- neten und zwar betrug jene Differenz 50 — 150, selbst bis 210 Fuss, eine Diffe- renz — hier nur bei 7 Luftmeilen grösserer Distanz des fixen Barometers vom Mittelpuncte des Aufnahmgebietes - — deutlich zeigend, von welcher Wich- tigkeit es ist, bei barometrischen Messungen immer die Gegenbeobachtungen von einer dem Messungsterrain möglichst nahen Station zu besitzen. Auch wirkte (liessmal günstig auf das Resultat die in Pribram während eines Tages häufig vor- genommenen Ablesungen, so dass sich beim Vergleiche mit jenen vom k. k. Gene- ralstabe bestimmten trigonometrischen Puneten eine sehr befriedigende Ueberein- stimmung für die Barometermessungen ergab. Für die Anordnung der Höhenmessun- gen schien die bei grösseren Gebieten vorzügliche Sonderung nach Flussgebieten minder zweckmässig, als jene nach den drei in dem Aufnahmsgebiete beobachteten 21 164 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Hauptformationen: Granit, Gneiss und sibirische Schichten; hierbei werden die jeder derselben eigentümlichen Höhenstufen ersichtlich, wie diess im Bilde treff- lich S t re ffl eur's hypsometrische Schichtenkarte jener Gegenden zeigt, die in ihren Haupteontouren ganz augenfällig mit den geologischen übereinstimmt. Sitzung am 15. Jänner 1856. Der k. k. Bergrath und Professor Herr Otto Freiherr v. Hingenau, der im verflossenen Sommer einige Zeit in Wolfsegg sich aufhielt, machte einige Mit- theilungen über die Braunkohlenlager im Hausruck-Walde in Ober-Oesterreich. Dieselben befinden sich ihrer geographischen Lage nach bekanntlich in dem, zwischen den Ortschaften Mattighofen, Friedberg, Frankenburg, Vöcklabruck, Wolfsegg, Haag und Ried gelegenen Gebirgzuge, welcher in seinem westlichen Theil der Kobernauser Wald, in seinen östlichen sich mehrfach verzweigenden Ausläufern Hausruck genannt wird und dieGränze zwischen dem Inn- und Hausruck- Kreise Oesterreichs bildet. Die von verschiedenen Geologen, als Joh. Kuder- natsch, Professor Simony, Bergrath v. Hauer und dem Vortragenden selbst wiederholt beobachteten geologischen Verhältnisse lassen sich in nachstehende Resultate zusammenlässen : Die oberste Lage bildet Schotter und Conglomerat, welche bis 30 Klafter und stellenweise selbst mehr Mächtigkeit besitzen und den tertiären Ablagerungen beizuzählen sind. Eine schwache Schichte (6 Zoll) san- digen Lettens liegt unmittelbar darunter und bedeckt, ein ebenfalls schwaches (1- — 3 Fuss) Lignitflötzchen. Hierauf folgt eine verschieden mächtige Schichte Thonmergel (Schlier), welcher beim Thomasroither Bergbau eine Mächtigkeit von 13 Klafter erreicht, anderswo aber schwächer auftritt. Darunter liegt das zweite (erst bauwürdige) Lignitflötz von 2 Klafter Mächtigkeit. Dieses ist durch eine bald schwächere, bald mächtigere Lage kohlentrümmerhaltigen Thones von dem dritten Flötze getrennt, welches 1 — l1/ a Klafter mächtig ist, und zum Liegenden in bis jetzt unbekannter Tiefe den erwähnten blaugrauen Thonmergel hat, der in Ober-Oesterreich Schlier genannt wird, und in einem grossen Theil des Hausruck- und Innviertels in verschiedenen Niveaus (von 1000 und über 1 800 Fuss Meeres- höhe) angetroffen wird. Die in denselben, namentlich in einer Schliergrube zwischen Wolfsegg und Ottnang, gefundenen, durch Herrn Dr. Hö r nes bestimmten Versteinerungen sind als neogen und als eine der Fauna des Wiener Tegels analoge — wenn auch besondere — Facies erkannt worden. Die in Wien unter dem Namen der Traunthaler Kohlen wohlbekannten Lignite des Hausruck-Gebirges sind auf einen Raum von 6977 Joch (4590 Hectaren) durch Bergbau in Angriff genommen und in Bezug auf ihre Beschaffenheit mehrfach untersucht. Sie haben, bei 100 Grad Cels. erhitzt, einen Wassergehalt von 19 bis 22 pCt., liefern in geschlossenen Räumen erhitzt 40 bis 45 pCt. Coaks , haben einen Aschengehalt von 5 pCt. und 15 — 16 Centner solcher Lignite kommen in gut construirten Feuerungs-Apparaten einer Klafter 30zölligen Fichtenholzes an Brennwerth gleich. Die Asche derselben ist mit Erfolg als Düngungsmittel auf sauren Wiesen verwendet worden, namentlich auf der Besitzung Sr. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Maximilian d’Este zu Purchheimb in Ober - Oesterreich. Nach der bisher durch die Bergbaue bekannten Ausdehnung und einer Mächtigkeit von 24 bis 25 Fuss kann man (selbst wenn man das gewinnbare Material nur auf 12 Fuss Mächtigkeit veranschlägt) gering gerechnet einen Vorrath von 6000 Mill. Kuhikfuss oder 4,800.000 Ctnr. fossilen Brennstoffes in diesem Gebirge annehmen. Die Wichtigkeit eines solchen Kohlenschatzes für die national - ökonomischen Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 165 Interessen des Landes rechtfertigt auch, in die Beschaffenheit ihres Bergbaues und in die Geschichte desselben einzugehen, welches einem späteren Vortrage Vorbehalten blieb. Herr Dr. Lukas erwähnte, dass die aussergewöhnlichen Erscheinungen in der Natur von jeher die Aufmerksamkeit der ganzen Welt ebenso wie die der Gelehrten auf sich zogen. Auch die Erklärung der Erdbeben und vulcanischen Ausbrüche war seit jeher ein Gegenstand der Forschung, die jedoch von vielen Ursachen abhing und eine mehr oder weniger glückliche zu nennen ist. Herr v. Hoff hat zuerst in seiner von der königlichen Gesellschaft zu Göttingen gekrönten Preisschrift eine vollständige Geschichte der Veränderungen der Erdoberfläche niedergelegt und eine Chronik der Erdbeben und Vulcane, die nach seinem Tode herauskam, zusammengestellt. Seitdem haben sich viele Naturforscher an Zu- sammenstellungen von Erdbeben betheiligt, wie z. B. Perrey in Dijon, Favre in Genf, Noeggerath und viele Andere, die theiis von Jahr zu Jahr eine Zusam- menstellung der stattgehabten Erdbeben veröffentlichten, theiis den jedesmaligen Erschütterungsbezirk bei neuen Vulcanausbrüchen zum Gegenstände ihrer Unter- suchungen machten. Auch gegenwärtig bereitet Herr Alphons Favre in Genf eine derartige Arbeit für das Erdbeben vom 25. Juli 1855 und die damit in Ver- bindung stehenden späteren Erschütterungen vor. Als Beitrag zu dieser Arbeit hat Herr Dr. Lukas ein Verzeichniss der im verflossenen Jahre in Oesterreich statt- gehabten Erdbeben zusammengestellt, die er vorlegte. Besonders zu erwähnen sind die beobachteten zu Kronstadt (23. Jänner), Weisskirchen (26. Jänner), Schemnitz (31. Jänner), Triest (9. Februar), Plan (8. April), Bagusa (19. und 20. April und 18. Mai), Mailand und Bregenz (25. Juli), Curzola (31. Juli), endlich zu Cilli (12. September). — Unter diesen ist jenes vom 31. Jänner in Schemnitz am ausführlichsten beobachtet und beschrieben worden. Herr Director K. Kreil hat einen vollständigen Bericht des Herrn Ministerialrathes J. v. Russ- egger mit allen Details und Zeichnungen des Erschütterungsbezirkes in der Sitzung der mathematisch -naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Aka- demie der Wissenschaften am 8. März 1855 vorgelegt, der in den Sitzungs- berichten im Auszuge enthalten ist. Bei dieser Gelegenheit hat Herr Kreil einen neuen Erdbebenmesser vorgeschlagen, der auch bald in Ausführung kommen soll. Herr Dr. Lukas erwähnte ferner mit Bezug auf zusammenhängende Arbeiten, dass der Astronom der Privat-Sternwarte des Herrn Ritter v. Unkhrechtsberg zu Olmütz, Herr Schm id t, sich durch fünf Monate am Vesuv während seiner letzten Eruption aufhielt, Messungen vornahm und Studien über die vulcanischen Umgebungen von Rom und Neapel anstellte, worüber er eine grössere Arbeit vorbereitet. Eine Vorarbeit hierüber ist kürzlich von demselben unter dem Titel: „Neue Höhenbestimmungen am Vesuv, in den phlegräischen Feldern zu Rocca- monfina und im Albaner Gebirge etc.“ erschienen. Was die Wirkungen der Erdbeben auf die Beschaffenheit der Atmosphäre, auf das Verhalten des Barometers, auf die Veränderungen der Temperatur, des Windes, auf Gewitter, Feuer-Meteore und andere Erscheinungen betrifft, darüber so wie auch über den Einfluss der Jahres- und Tageszeiten sind bis jetzt noch bei weitem nicht hinlängliche Untersuchungen und Beobachtungen angestellt worden. Ueber den Zusammenhang der Erdbeben mit dem Erdmagnetismus hat erst in der neuesten Zeit Herr Dr. Ami Boue in der Sitzung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag gehalten. Zunächst ist es nothwendig, dass man die in jedem Lande stattgehabten Erdbeben, die sich in Chroniken, Zeitschriften und anderen Werken zerstreut finden, sammle und herausgebe, wie diess z. B. in der Schweiz geschieht. 166 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, Herr Dr. Ferd. Hochstetter legte zwei grosse Schaustufen vor, die er von der vorjährigen Reise in Böhmen für die Sammlung mineralogischer Schau- stufen im Museum der Anstalt mitgebracht. Die erste repräsentirt ein Aragonit- vorkommen im Basalttuff bei Maschau. Es finden sich dort neben vielen Adern und Schnüren feinfaserigen schneeweissen Aragonites auch grosse unregelmässig kugelförmige Coneretionen stänglichen Aragonites von 3 — 4 Fuss Durchmesser. Die einzelnen Stängel dieses Aragonites, oft bis zu 1 Zoll dick, wasserhell, wein- gelb und violett, laufen radial von einem Mittelpunct gegen die Peripherie der Masse. Jeder einzelne dieser Strahlen ist nach dem Zwillingsgesetz der Biliner Aragonite aus unzähligen dünnen Krystallplatten zusammengesetzt und zeigt daher die bekannte Zwillingstreifung. Wo bei zwei nahe gelegenen Mittelpuncten die Strahlen sich kreuzen, da erscheinen sie nicht selten auch mit auskrystal- lisirten Enden. Die zweite Schaustufe repräsentirt den neuen Silbererzanbruch auf dem Geistergange zu Joachimsthal. Der Geistergang, ein Mitternachtsgang der westlichen Abtheilung des Joachimsthaler Bergrevieres, ist es, dem durch seine reichen Erze der Joachimsthaler Silberbergbau sein neues Aufblühen verdankt. Der erste grosse „Adelspunct“ wurde im Jahre 1847 aufgeschlossen und hat bis zum Jahre 1833 die Summe von 18,660 Mark Silber im Werthe von 387,143 fl. geliefert. Im October 1833 wurde ein zweiter nicht weniger reicher Adelspunct angefahren, der hei einer Mächtigkeit von 8 — 12 Zoll jetzt bereits auf eine Län- generstreckung von 20 Klafter dem Streichen und 10 Klafter dem Verflächen nach aufgeschlossen ist. Diese Erzlinse besteht fast ganz aus Weissnickelkies, Rothnickelkies , Speiskobalt und gediegen Silber in haar- und drahtförmigen Gestalten. Die betreffende Schaustufe, ein Stück von 38 Pfund, zeigt das Vor- kommen dieser Erze. Herr Dr. Hochstetter verdankt das ausgezeichnete Stück- Herrn Bergrath Walther in Joachimsthal, der ihm dasselbe für die Sammlung des Museums der k. k. geologischen Reichsanstalt freundlichst überliess. Herr Karl Ritter v. Hauer theile ein Verfahren mit zur Gewinnung von Thonerde-Präparaten. Während es meist am vortheilhaftesten ist, reine Thon- erde aus Ammoniak-Alaun oder schwefelsaurer Thonerde zu gewinnen, da diese beiden Producte, namentlich letztere, in grossen Mengen in England erzeugt werden, so ist man doch an mehreren Orten, so speciell hier in Wien, wo die- selben im Handel nicht Vorkommen, zu diesem Zwecke auf Kali-Alaun oder Kaolin angewiesen. Die Darstellung der Thonerde aus Kali-Alaun hat die grosse Unan- nehmlichkeit, dass es schon bei der Erzeugung weniger Pfunde mehrwöchent- lichen Auswaschens mit heissem Wasser bedarf, um das der Thonerde hartnäckig anhaftende Kali vollständig zu entfernen. Der Kaolin erfordert zu seiner Zerlegung heisse concentrirte Schwefelsäure, eine Manipulation, welche im Grossen ausge- führt sehr lästig ist, schon wegen der Wahl der Gefässe. Die k. k. geologische Reichsanstalt erhielt vor einiger Zeit Proben eines Kaolins eingesendet, der sehr rein ist. Derselbe kommt zwischen Znaim und Bren- ditz vor und bildet ein Lager von ungefähr 6 Joch Oberflächen-Ausdehnung. Es werden jährlich 6 — 8000 Centner gewonnen: doch Hesse sich bei gesteigerter Nachfrage die Production leicht auf 20,000 Centner steigern. Der Centner des geschlämmten sehr reinen Productes kommt loco Wien auf 2 fl. 24 kr. zu stehen, ein Preis, der aber bei vermehrter Erzeugung sich noch massiger stellen würde. Die Analyse gab für 100 Theile: 48-l Kieselerde. 38-6 Thonerde, 13-3 Wasser nebst geringen Spuren von Eisenoxyd und Kalkerde. Schon frühere Versuche über die Zerlegung einiger Mineralien durch Gyps in hoher Temperatur hatten Herrn v. Hauer ein günstiges Resultat ergeben. Ein ähnliches Verfahren wurde nun für die Zersetzung des Kaolins versucht. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 167 Derselbe wurde mit dem, seinem procentischen Gehalte an Thonerde entsprechen- den Aequivalente Gyps gemengt und im Flammofen einer massigen Rothglühhitze ausgesetzt, da bei höherer Temperatur die schwefelsaure Thonerde selbst ihre Säure verliert. Es findet hiedurch eine so vollständige Zersetzung Statt, dass der ganze Gehalt an Thonerde durch kalte sehr verdünnte Schwefelsäure vollständig extrahirt werden kann. Man setzt dem zum Auslaugen bestimmten Wasser höch- stens so viel Schwefelsäure zu, als mit Hinzurechnung der im Gypse enthaltenen Menge noch erforderlich ist, um dreifach schwefelsaure Thonerde zu bilden. Die durch Filtration getrennte Lösung ist nun zur Darstellung der verschiedensten Thonerde-Verbindungen geeignet. Obwohl bei diesem Versuche das Augenmerk nur auf den Bedarf für Laboratorien gerichtet war, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass eine gleiche Manipulation auch fabriksmässig eine geeignete An- wendung finden könnte. Herr J. Jokely berichtet über seine geologische Aufnahme im Egerer Kreise Böhmens. Die nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes, der Kaiserwald (Karls- bader-Gebirge), das Erzgebirge und Fichtelgebirge, welche eben in diesem Theile Böhmens Zusammentreffen und orographisch mehr minder innig mit einander ver- schmolzen sind, bestehen aus Granit, Amphibolit, Gneiss, Glimmerschiefer und Urthonschiefer mit ihren zahlreichen untergeordneten Gliedern. Der Granit, petrographisch in zwei Hauptgruppen zerfallend , in den Gebirgsgranit und den stockförmig entwickelten Zinngranit, welche beide durch den Mangel oder durch das Vorhandensein von porphyrartig eingestreuten Orthoklaszwillingen wieder in zwei Unterabänderungen sich sondern, — erscheint in drei Partien im Erzge- birge, im Kaiserwald und im Fichtelgebirge. In den letzteren zwei Gebirgzügen bildet er den centralen Gebirgstock, mit dessen Längenaxe zugleich die Gebirgs- und Erhebungsaxe derselben zusammenfällt. Im Erzgebirge hingegen kreuzt er die Hauptgebirgsaxe nahezu senkrecht, und indem er auf diese Weise auf die Haupt - Schichtenstellung der Schiefergebilde im Erzgebirge einen nicht bloss untergeordneten, sondern vielmehr störenden Einfluss ausübt, so dürfte seine Bildung mit der Hauptgebirgserhebung des Erzgebirges auch nicht in eine und dieselbe Epoche fällen. Im Kaiserwald folgen an beiden Seiten des gra- nitischen Centralstockes um Perlsberg und Schanz bei antikliner Schichten- stellung theils schieferige, theils massige Amphibolite, welche weiter östlich mit den von Herrn Dr. Hochstetter untersuchten ausgedehnten Amphibolit- Zonen in unmittelbarer Verbindung stehen. Beiderseits werden sie von Gneiss, und dieser von Glimmerschiefer überlagert. Sie verbreiten sich im nördlichen Theile bis zum Falkenauer Tertiärbecken, im südlichen über Ober-Sandau und Schanz, hier sich unmittelbar anschliessend an das Gneiss-Glimmerschiefergebiet der nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes, wo sich der als mächtiger Schich- tensattel entwickelte Gebirgstock des Dillen-Berges besonders auch durch seine zahlreichen Andalusite und Pseudomorphosen von Talk nach Andalusit aus- zeichnet. In beiden Gebirgzügen folgt auf Glimmerschiefer der Urthonschiefer, welcher von dem Wondrebthale an schon als fichtelgebirger Antheil sich nord- wärts bis in die Gegend von Eger hinzieht und vom Granit nur durch eine schmale Glimmerschiefer-Zone zwischen Schlada und Seeberg geschieden wird. Seinen Lagerungsverhältnissen nach bildet hier der Urthonschiefer eine Mulde, die zum grössten Theile von den Tertiärgebilden des Egerer Beckens überdeckt, am West- abfalle des Kaiserwaldes, zwischen Maria-Kulm und Konradsgrün, nur in Form eines ganz schmalen Streifens zu Tage tritt. Nördlich an den Granitstock des Fichtelgebirges, der von Wildstein und Schnecken über Haslau und Liebenstein weiterhin nach Bayern bis auf eine Längenerstreckung von 6 Meilen fortsetzt. 168 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. lehnt sich, bloss durch einen schmalen Zug gneissartiger Gebilde getrennt, Glimmerschiefer an, worauf nördlich von Asch und Fleissen in gleichförmiger Ueberlagerung wieder Urthonschiefer folgt. Dieser lässt sich über die Gegend von Schönbach, wohin ungefähr die orographische Gränze zwischen dem Fichtel- und Erzgebirge fällt, bis Graslitz und Schwaderbach verfolgen, wo er mehr weniger gleichförmig unmittelbar auf den Granit des Erzgebirges lagert und an seinen Contactstellen in ausgezeichnete Flecken- und Knotenschiefer übergeht. Von Unter -Rothau bis Rossmeissei wird der Granit vom Glimmerschiefer begränzt, welcher von da über ßleistadt westlich bis zum Egerer und südlich bis zum Falkenauer Tertiärbecken sich erstreckt. Seiner Schichtenstellung nach bildet er auch hier, wie am Dillen, einen grossen Schichtensattel, dessen Sattellinie von ßerg über Gossengrün, Hartenberg bis Neugrün verläuft und von der die Schichten antiklin einerseits in Nord, unterteufend den erzgebirger Urthonschiefer, anderer- seits gegen das Falkenauer Recken in Süd abfallen, zum Theil auch hier den Urthonschiefer des Kaiserwaldes unterteufend. Oestlich wird der Granit, welcher die Umgebungen von Schönlind, Fribus, Hirschenstand, Neudek und Lichtenstadt zusammensetzt, und sowohl mit dem Eibenstocker als auch den Graniten des Karlsbader Gebirges in unmittelbarem Zusammenhänge steht, in der Gegend von Platten und Johann-Georgenstadt ebenfalls vom Urthonschiefer, und erst weiter südlich zwischen Bähringen und Pfaffengrün vom Glimmerschiefer begränzt und theilweise überlagert. Der letztere erstreckt sich über Abertham und Joachimsthal bis Gottesgab und lehnt sich weiter östlich an den Gneiss des mittleren Erzgebirges an, während der Urthonschiefer den Gebirgstheil von Platten und Försterhäuser, mit Ausnahme einer kleinen isolirten Granitpartie des Gross-Plattenberges , bis an die Landesgränze einnimmt und, einerseits vom Glimmerschiefer, andererseits vom Granit unterteuft, auch hier zu einem mulden- förmigen Bau sich gestaltet. Als untergeordnete Bestandmassen der aufgeführten Gebirgsformationen sind, ausser den zahlreichen Erzgängen, hauptsächlich namhaft zu machen : Gang- granite, Felsitporphyre (Joachimsthal, Breitenbach, Bleistadt, Silbersgrün), körnige Kalksteine (Grafengrün, Oberreuth, Reichenbach, Altengrün, Joachimsthal, bei Haslau mit Egeranschiefern), erzleere und erzführende Grünsteingebilde (Platten, Bähringen, Abertham, Joachimsthal, Goldenhöhe), Quarz und Hornstein- gänge zum Theil in Verbindung mit Eisen- und Manganerzen (Sandau, Haslau, Neudek, Platten u. a.), als jüngere Bildungen : Basalte, welche an zahlreichen Orten in mehr oder minder mächtigen Platten Bergkuppen und Rücken bilden und wie an der Steinhöhe bei Seifen auch tertiäre Thone, Sande und Conglomerate überdecken, und endlich die mit den Basaltgebilden in naher Beziehung stehenden, bereits von Herrn Professor Dr. Reuss in den Abhandlungen der geologischen Reichsanstalt trefflich geschilderten zwei erloschenen Vulcane Böhmens, der Kammerbühl bei Franzensbad und Eisenbühl bei Boden. Ausgedehnte und abbauwürdige Torflager überziehen ferner die höheren Gebirgsthäler fast allenthalben, und Säuerlinge entquellen dem Granit sowohl als den krystallinischen Schiefern an den zahlreichsten Puncten. Schliesslich spricht Herr Jokely seinen verbindlichsten Dank aus für die ihm bei seinen Aufnahmen allerorts zu Theil gewordene freundliche und thatkräftige Unterstützung, namentlich aber den Herren Walther, k. k. dirigirendem Berg- rathe, den k. k. Berggeschworenen Vogl und Sternberger in Joachimsthal, Wassermann, k. k. Berggeschworner in Bleistadt, Braunsdorf, Bergmeister, und H ungar, Schichtenmeister zu Johann-Georgenstadt in Sachsen, Grüner, jubilirtem Stadtrathe in Eger, Dr. Palliardi und Dr. Köstler in Franzensbad, Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 169 Reichel, Oekonomie-Director, Weninger, gewerkschaftlichem Hüttenmeister, und Fr. Ullmann, gewerkschaftlichem Schichtenmeister in Neudek; dem Freiherrn von Rummerskirch in Mostau, Werner, k. k. Revierförster zu Goldenhöhe, Hochberger und G. ßudiner, Bergwerksbesitzer zu Haberspirk. Bekanntlich wurde von der kaiserlich Leopoldisch-Karolinischen Akademie der Naturforscher auf Veranlassung des Fürsten Anatol von Demidoff im An- schlüsse an die mineralogisch-geologische des vergangenes Jahres und die frühere botanische, für das Jahr 1856 als Preisaufgabe gestellt: Eine durch eigene Unter- suchungen geläuterte Schilderung des Baues der einheimischen Lumbricinen, und der Einsendungstermin der bezüglichen Abhandlungen auf den 30. April 1856 festgesetzt. Herr Fr. F o e tte r le theiite nun nach einem Schreiben des Herrn Fürsten v. Demidoff an Herrn Sectionsrath Haidinger mit, dass in Rücksicht der schwierigen Aufgabe auf Antrag der Herren Beurtheilungs- Commissäre und Professoren, Dr. Bur meist er, Dr. v. Siebold und Dr. Budge, der Zeitpunct der Ablieferung von Abhandlungen auf den 31. März 1857 verlegt worden ist. Herr Fr. Foetterle sprach dem k. k. Hauptmann in der Armee Herrn J. M. Guggenberger den besonder n Dank aus für die Anbringung der von ihm erfundenen und privilegirten Gassparbrenner-Vorrichtung an den Gaslampen des Sitzungslocales der k. k. geologischen Reichsanstalt, wodurch eine wesentlich bessere Beleuchtung des Saales erzielt wurde. Durch diese einfache Vorrichtung ist die Möglichkeit gegeben, die Stellung der Gasflamme nach Belieben zu modi- ficiren und hiedurch den unter dem Lichtträger befindlichen Raum schattenlos und intensiver zu beleuchten, womit zugleich auch eine Gasersparung verbunden ist. Sitzung vom 22. Jänner 1856. Herr Dr. Friedrich Rolle legte eine Anzahl barometrischer Höhenmessungen vor, welche er im Sommer 1853 bei Gelegenheit der geognostischen Aufnahme der Section 7 der General-Quartiermeisterstabs -Karte von Steiermark (Umge- bungen von Murau, Obenvölz und Neumarkt) vorgenommen und deren Berechnung von Herrn Heinrich Wolf auf Grundlage der meteorologischen Beobachtungen an dem Observatorium der k. k. Universität zu Gratz ausgeführt wurde. Was den erzielten Grad der Genauigkeit betrifft, so stellte er sich für die höheren Punete sehr befriedigend heraus; Messungen in mehr als 1000 Fuss relativer Höhe über den Thalsohlen ergaben nur geringe Differenzen gegen die älteren bereits vor- handenen , solche in den tiefen Thalsohlen boten dagegen beträchtliche Ab- weichungen. Herr M. V. Lipoid gab eine Schilderung vom Sulzbach-Thal im süd- westlichsten Theil der unteren Steiermark, welches er während seiner vor- jährigen geologischen Reisen zu wiederholten Malen berührte. An der dreifachen Gränze von Kärnten, Krain und Steiermark erheben sich die karnischen Kalk-Alpen zu einem mächtigen Gebirgstocke, der in Kärnten den Namen „Ve! 1 ach er K o ts ch na“, in Krain den Namen „Steiner Alpen“ und in Steiermark den Namen „Sulzbacher Alpen“ führt und der mit dem 8086 Wiener Fuss hohen Grintouz-Berge seine grösste Höhe erreicht. Gehört auch die „Vellacher-Kotschna“ zu den schönsten Partien der kärntner Kalk- Alpen und gewähren auch die „Steiner Alpen“ einen imposanten Anblick, von den ober - krainischen Ebenen aus angesehen, so übertreffen doch die „Sulz- bacher Alpen“ beide an Schönheit der Formen und an Grossartigkeit, wenn man sich denselben durch das Sulzbacher Thal nähert. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang ISjG. 1. 22 170 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Das Dorf Sulzbach — 2011 Wiener Fuss über dem adriatischen Meere — liegt in einem schmalen vom Sannflusse durchrauschten Gebirgskessel, in welchen man nach dem Laufe der Sane aufwärts von Leutschdorf (1672 Fuss über dem adriatisclien Meere) nur durch eine sehr schmale Felsschlucht, und zwar der Fuss- geher nur durch eine 3 — 4 Fuss weite, mehrere Klafter über dem Sannflussbette befindliche Felsspalte, die sogenannte „Nadel“, und von Kärnten und Krain nur durch hochgelegene Gebirgseinsattlungen gelangen kann. Von diesen Gebirgs- sätteln ist der in das Wistra-Thal führende 4100 Fuss, der nach Koprein führende 4237 Fuss, der nach Eisenkappel führende 4499 Fuss, der nach Bad Yellach führende 4233 Fuss, endlich der vom Logarthaie nach Stein in Krain führende 3976 Fuss hoch über dem adriatischen Meere. Der Sulzbacher Gebirgskessel ist ringsum von hohen Bergkuppen umschlossen, von welchen im Osten die Szudueha 6489 Fuss, im Norden die Ouschova 6094 Fuss, im Westen die Merslagora über 7000 Fuss und im Süden die Oistriza 7426 Fuss hoch sich erhebt. Eine enge Schlucht, reich an malerischen Felspartien, führt vom Dorfe Sulzbach nach dem Sannflusse aufwärts, bis man nach einer Stunde Weges durch eine Erweiterung der Thalschlucht überrascht wird und den schönsten Theil dieses an Naturschön- heiten so reichen Thaies erreicht hat. Es ist diess das sogenannte „Logarthai“, ein eine Meile langes und */8 Meile breites Thal, das sich, 2400 — 2300 Wiener Fuss über dem adriatischen Meere, von Norden nach Süden erstreckt und im Osten, Westen und Süden von hohen Felswänden begränzt wird. Der Contrast zwischen dem Thalgrunde und den denselben begränzenden Gebirgsmassen ist ein ausser- gewöhnlicher. Denn während der durch mehrere Bauernhöfe belebte Thalgrund eine üppige Vegetation zeigt und durch die Abwechselung von Aeckern, Wiesen und Waldpartien einen freundlichen Eindruck hervorruft, erheben sieh dagegen die lichtgrauen Kalkgebirgsmassen ringsum unmittelbar aus der Thalsohle bei 3000 Wiener Fuss über dieselbe, theils in fast senkrechten Felswänden , theils in den mannigfaltigsten Felsspitzen und Felszacken, unter denen die Oistriza, Skaria, Seufta, Szinka, Mersla besonders vorragen. Zahlreiche Wasserfälle stürzen über die Felswände in den Thalgrund herab, von denen der P 1 e s snig-Fa 1 1 am östlichen Thalgehänge ob dem Bauernhöfe „Plessnig“ durch seine Aehnlichkeit mit dem Schleierfalle im Nassfelde hei Gastein und der Szinka- Fall im hinter- sten Theil des Thaies durch seine Höhe und Wassermenge sich besonders aus- zeichnen. Der bei 1000 Fuss hohe Szinka-Fall ist auch als der eigentliche Ursprung des Sannflusses anzusehen, ohschon sich dessen Gewässer, sobald es die Thalsohle erreicht, in dem Schutte derselben verliert und erst ober dem Bauernhöfe „Logar“ und zwar in solcher Stärke wieder zum Vorschein kommt, dass es unmittelbar an diesem Ursprünge eine Sägemühle zu treiben im Stande ist. Der Sannfluss hat vom „Plessnig“ im Logarthaie (2467 Fuss über dem adria- tischen Meere) bis Sulzbach ein Gefälle von 12J/8 Fuss, von Sulzbach bis Leutsch- dorf ein Gefälle von 73/4 Fuss, von Leutschdorf bis Frattmannsdorf bei Laufen (1184 Fuss) ein Gefälle von 71/3 Fuss, von da bis Prassberg (962 Fuss) ein Gefälle von 21/ s Fuss, von Prassberg bis Cilli (720 Fuss) ein Gefälle von 1 i/i \ Fuss, und von Cilli bis Steinbrücken (600 Fuss), wo er sich in den Sau-Fluss ergiesst, ein Gefälle von 1 Fuss auf 100 Klafter. Der kolossale Gebirgstock, welcher das Quellengebiet der Sann einschliesst und dessen luftige schwer zugängliche Felsspitzen noch zahlreichen Gemsen und dessen tiefe Schluchten noch den Bären zum Aufenthaltsorte dienen, bietet auch in geologischer Beziehung vielfache Abwechslung. Die Durchbrüche von vulca- ( nischen und plutonischen Gesteinen, unter denen sich Diorite, Porphyre und Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 171 Basalte befinden, besonders bei Leutschdorf, haben grosse Störungen in der Lagerung der sedimentären Gesteine veranlasst und sind die Ursache der bedeu- tenden Erhebung der letzteren über die Meeresfläche. Den grössten Theil der Sulzbacher Alpen setzen die Glieder der alpinen Steinkohlen- und Trias-Formation zusammen, und zwar die Gailthaler Schiefer und Kalksteine, die Werfener, die Guttensteiner und die Hallstätter Schichten. Nur die höchsten Kuppen lassen Dach- stein-Schichten (unteren Liaskalk) beobachten. Jüngere Formationen finden sich nicht vor. Die Auffindung von Bleiglanzstufen bei Leutschdorf und das Ausbeissen eines Eisensteinlagers bei Sulzbach beweisen, dass dieser Gebirgstock auch nicht ohne Erzführung sei; doch lag derselbe bisher bergmännischen Untersuchungen noch zu ferne. Noch erwähnte Herr Lipoid einer merkwürdigen Naturerscheinung, nämlich einer periodischen Quelle, welche sich zwischen Leutschdorf und Sulzbach und zwar unmittelbar unter der sogenannten „Nadel“ im Niveau des Sannflusses befindet. Ihr Erscheinen und Verschwinden wechselt in ungleichen Zeiträumen; doch erfolgt das Aufsteigen des Quellwassers rascher, als das Zurücktreten des- selben, denn ersteres dauert 2 — 5 Minuten, letzteres 8 — 15 Minuten. Das Sulzbacher Thal, welches vielseitig mit Recht die „Steierische Schweiz“ genannt wurde und dem Freunde der grossartigen Alpennatur und dem Naturforscher seltene Genüsse — dem Maler und Künstler eigentümliche Landschaften, wie man sie kaum irgendwo in den Alpen findet, darzubieten im Stande ist, wird nur selten von Fremden besucht. Herr Lipoid bemerkte, dass eine Reise von der Eisenbahnstation Cilli nach Sulzbach leicht in einem Tage bewerkstelligt werden könne und mit keinen Beschwerden verbunden sei und dass man in Sulzbach selbst, bei dem sehr schätzbaren gastfreien hochwürdigen Herrn Pfarrer Johann Janz eine Unterkunft finde, wie man sie bei ähnlichen Partien in den österreichischen Alpen wohl überall entbehren muss. Herr V. Ritter v. Zepharovich theilte eine Beschreibung des Blei- und Silberhiittenprocesses zu Pribram mit, Avelche der ehemalige k. k. Markscheider daselbst, Herr E. Kl e s z czy ns ki, nach amtlichen Quellen zusammengestellt hatte. Die Erze, welche die Pribramer Hütte verarbeitet, sind silberhaltiger Blei- glanz, häufig von Blende, Kalkspath und Schwerspath, in geringerer Menge von Quarz und Spatheisenstein und etwas Eisenkies und Fahlerz begleitet. Von wesent- lichem Einflüsse auf die ganze Manipulation ist der grosse Gehalt der Erze rnn Blende, welch1 letztere nicht wie andere Beimengungen zum grossen Theile schon durch die Aufbereitung beseitigt werden ',|cann. Der Durchschnittgehalt der Erze und Schliche betrug 1852 an Silber 8 Loth und an Blei 40 Pfund. Der Hütten- process beginnt mit dem Rösten der Erze in den gewöhnlichen Roststadeln auf Rostfeldern in drei Feuern. Um eine gleichförmigere Röstung, als es hier möglich ist, zu erzielen und der sich steigernden Holzpreise wegen sind seit längerer Zeit Versuche mit Röstung im Flammofen bei Steinkohlenfeuerung im Gange, welche bei wenigstens gleichem Erfolge geringere Röstkosten erforderten. Die gerösteten Erze werden in Augen-Tiegelöfen verschmolzen. Die Beschickung für dieselben besteht auf 100 Centner Erz in 5 — 8 Centner Roheisen, 10 — 12 Centner bleiischen Abfällen der weiteren Manipulation und 36 — 48 Centner Eisenfrisch- schlacken, letztere dienen zur Erzielung eines guten Flusses, ersteres zur weiteren Entschwefelung der Erze. Eine Schmelz-Campagne dauert gegen 18 Tage, dar- nach schreitet man zum Ausblasen, zur Reinigung und Reparatur des Ofens. Die Producte des Schmelzens sind Werkblei, Schlacken, Flugstaub und Gekrätze. Das Werkblei, mit gegen 20 Loth Silbergehalt, wird in der Regel alle sechs Stunden in einen nächst dem Ofen in der Hüttensohle vorgerichteten Herd abge- 22 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. m stochen und aus diesem in eiserne Kuchenformen geschöpft. Dieses kommt nun zum Abtreiben auf einen, aus künstlichem Mergel angefertigten Treibherde, wobei Abstrich, schwarze und reine Glätte und Blicksilber erhalten werden. Letzteres mit einem Silberhalte von 14 Loth 10 — 12 Grän, wird durch das Feinbrennen auf einen Halt von IS Loth 161/» — 173/4 Grän (in der Mark mit 16 Loth) ge- bracht. Letzteres geschieht im Tiegel unter Anwendung von Test (ein Gemenge von Holzasche und Knochenmehl) zur Einsaugung der Glätte, dann eines Gemenges von Borax und Salpeter zur Verschlackung der letzten Verunreinigungen ; end- lich wird das vollkommen flüssige Silber in Barren gegossen. Die beim Abtreiben fallende unreine, schwarze Glätte wird dem Verblasen im Treibofen unterworfen, wobei man wieder Werkblei und schwarze Glättschlacke erhält. Letztere wird in einem Krummofen zu Gute gebracht; es fallen hierbei Hartblei und Schlacken; diese werden bei der Manipulation noch 1 — 2 Mal durchgesetzt, endlich auf die Halde gestürzt. Auch die reine, beim Ahtreiben erzeugte Glätte wird, wenn sie nicht als solche in den Handel kommt, zum Theil beim Erzschmelzen aufgegeben, zum Theil aber in einem ähnlichen Krummofen redueirt — gefrischt — und die dabei fallenden Glätt-Frischschlacken , so wie Tiegel- und Ofengekrätze der Hartblei-Erzeugung zugetheilt. Im Ganzen Avurden im Jahre 1852 74,637 Centner Erze und 19,880 Centner hältige Zeuge mit einem Gehalte von 35,111 Mark Silber und 33,985 Centner Blei durchgesetzt. Der Verlust bei dem Hüttenprocesse beträgt 6 ‘/a pCt. an Silber und 36 pCt. an Blei, also im Ganzen 2282 Mark Silber und 12.234 Centner Blei. Herr F. Foetterle legte eine von dem k. k. Bergmeister Herr G. Vallach eingesendete Zeichnung einer im vergangenen Sommer in dem Schlaggenwalder Zinn'bergbaue vorgekommenen interessanten Gangverwerfung vor. Der Gellnauer Zinngang, bei 3 Zoll mächtig und gegen Südost unter 40 Grad fallend, so wie ein ihn kreuzendes, ebenfalls südöstlich unter 95 Grad fallendes , und durch ihn ver- worfenes Hangend-Gangtrumm wurden von drei bei ein Viertel- bis einen halben Zoll mächtigen, gegen Nordwest unter 50 Grad fallenden und bei 5 Zoll von ein- ander abstehenden Lettenklüften der Art durchsetzt, dass durch die zwei äusseren ein bei 10 Zoll langes Stück des Gellnauer Ganges um die ganze Mächtigkeit in’s Hangende gleichsam gehoben und ZAvischen ihnen eingeschlossen erschien, während die mittlere Lettenkluft geradlinig durch dieses Stück durchging; über dieser Verwerfung vereinigten sich jedoch diese drei Lettenklüfte an der Berüh- rungsstelle mit dem Hangendtrumm zu einer einzigen Kluft, welche dasselbe derart durchsetzte, dass es um seine ganze Mächtigkeit im Liegenden der Kluft in die Höhe gebogen erschien. Aehnliche Verwerfungen kommen in dem durch zahl- reiche Zinnerz führende Gänge durchsetzten krystallinischen Erzgebirge ziemlich häufig vor. Herr F. Foetterle legte ferner ein von dem Verfasser, dem k. k. Oberst und General-Adjutanten in Agram Herrn R. Baron von S chm id bürg, der k. k. geologischen Reichsanstalt zugesendetes Werk: „Grundzüge einer physicalisch vergleichenden Terrainlehre in ihrer Beziehung auf das KriegsAvesen“ zur Ansicht vor. Der Herr Verfasser hat durch tief eingehendes und erfolgreiches Studium der physicalischen Geographie und Geologie die Terrainlehre auf einen neuen Standpunct gestellt, indem er sie aus den Prineipien dieser beiden Wissenschaften ableitet; das Werk enthält daher nicht bloss die Terrainologie und Nomenclatur für die verschiedenen Terraineigenheiten und Formen, sondern führt dieselben auf die Ursachen ihres Daseins und ihrer Entstehung zurück und gibt demnach auch in gedrängter Kürze das Wissenswertheste aus der physicalischen Geogra- Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 173 phie, Geognosie, Geologie lind der Bodenkunde. Es entspricht hierdurch nicht nur dem Zwecke, zu dem es verfasst wurde, zum Unterrichte für Militärs, sondern es dürfte mit dem besten Erfolge auch in anderen Unterrichtsanstalten als Leitfaden zur allgemeinen Kenntniss der Erdoberflächen-Beschaffenheit angewendet werden. Schliesslich legte Herr F. Foetterle das von Herrn Dr. K. Zerrenner im Aufträge des k. k. Finanzministeriums verfasste und der k. k. geologischen Reichsanstalt zugesendete Werk: „Einführung, Fortschritt und Jetztstand der metallurgischen Gasfeuerung im Kaiserthume Oesterreich“ vor. Einem schon lange von Eisenhüttenleuten gehegten Wunsche entsprechend, gibt das Werk in vier Abschnitten die Theorie der Benützung der Gase nach den darüber vorhandenen verschiedenen Werken, ferner eine Zusammenstellung der Versuche mit selbst- ständiger Gasfeuerung, der verschiedenen Elaborate darüber und wissenschaft- lichen Correspondenz, eine U ebersicht des gegenwärtigen Gasbetriebes der österreichischen Hüttenwerke, und am Schlüsse eine Zusammenstellung der euro- päischen Literatur über Benützung der Gasfeuerung bei Hüttenprocessen. Der Werth dieses Werkes, dessen Verfasser durch seine vielseitigen wissenschaft- lichen Arbeiten ohnehin rühmlichst bekannt ist, wird insbesondere noch dadurch erhöht, dass Herrn Dr. Zerren n er nicht nur alle nothwendigen amtlichen Quellen zu Gebote gestellt wurden, sondern er auch mehrere der Hüttenwerke, bei denen die Gasfeuerung eingeführt ist, persönlich besichtigt hat. Sitzung vom 29. Jänner 1856. Herr Dr. M. Hörn es legte ein Verzeichniss von 87 Arten subfossiler See- thierreste aus Kalamaki am Isthmus von Korinth vor, welche Herr Theodor von Held reich, Director des königl. botanischen Gartens in Athen, kürzlich an das k. k. Hof-Mineralien-Cabinet eingesendet hatte. Dieselben wurden von Herrn v. Held reich selbst auf dem Wege von Kalamaki nach Lutraki in einer Höhe von 30 — 36 Fuss über dem gegenwärtigen höchsten Wasserstande des nahen Meeres gesammelt. Sie finden sich daselbst in einem aus zahllosen Muschelfrag- menten zusammengebackenen Kalksande, in dem kleine abgerollte Stücke von Serpentin und röthlichem Quarz eingebettet sind. Sämmtliche Arten leben noch gegenwärtig in dem angrenzenden Meere. Unter ganz gleichen Verhältnissen sind ähnliche Ablagerungen fossiler Reste fast an allen Küsten des mittelländi- schen Meeres gefunden worden; so auf Morea selbst, auf Rhodus, Cypern, Sici- lien, an den Küsten von Italien (Pozzuoli), Algerien, Spanien u. s. w. Diese That- sachen lassen vermuthen, dass in einer früheren Epoche die das mittelländische Meer begränzenden Länder gehoben wurden, ja sorgfältigere Studien lassen selbst die Annahme als wahrscheinlich erscheinen , dass sämmtliche Continente, Europa, Asien und Afrika, diesem Hebungsprocesse unterworfen waren. Nach dieser Ansicht hätte sowohl der atlantische Ocean, als auch das mittelländische Meer zur sogenannten Neogen-Epoche eine weitaus grössere Ausdehnung gehabt, denn es war in Europa der südwestliche und südliche Theil von Frankreich, das Mainzer- und obere Donaubecken, das Wiener- und ungarische Becken, die nord- deutsche Ebene, ein grosser Theil Russlands, das weite Po-Thal u. s. w. mit Wasser bedeckt. Das kaspische Meer stand noch in unmittelbarer Verbindung mit dem schwarzen Meere; Afrika selbst war eine Insel, denn die Landenge von Suez besteht nach den Bohrungen, welche die Commission zur Anlegung eines Canales eingeleitet hat, grösstentheils aus fossilienreichen Tertiärablagerungen, die sich erst zu jener Zeit gebildet haben konnten. Die Beschaffenheit der Wüste Sahara, ferner die häufigen Funde von Neogen - Fossilien in den Provinzen Oran und 174 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Algerien deuten darauf hin, dass ein grosser Theil Nord-Afrika’s zu jener Zeit Meeresgrund war. — Diese Hebung, von der wir so viele sprechende Beweise haben, kann aber, nach den Erscheinungen zu urtheilen die sich uns darstellen, keine plötzliche gewesen sein , sondern muss äusserst langsam stattgefunden haben; denn Avir finden in allen Schichten der Neogen-Ablagerungen Europa’s eine successive Veränderung der Fauna, bis endlich dieselbe gänzlich jener gleicht, Avelehe gegenwärtig noch im Meere lebt. So finden Avir in den unteren Schichten dieser Ablagerungen Reste vonThieren, Avelehe einen subtropischen Charakter zeigen. Die Fossilien der darauf folgenden Ablagerungen nähern sich, je mehr die klimatischen Verhältnisse zu den jetzigen herabsinken, den gegen- Avärtig im mittelländischen Meere lebenden Thieren, so z. B. stimmen von den 87 aus Kalainaki eingesendeten Arten 50 mit den im Wienerbecken vorkommenden Versteinerungen überein. Je mehr jedoch in Folge der Hebung der Wasserspiegel sank und je mehr sich das Wasser seihst durch das Zuströmen von süssem Wasser in geschlossene Becken änderte, desto eher starben die Seethiere, Avelehe unter diesen Verhält- nissen nicht mehr leben konnten, aus, und es bildete sich eine neue Fauna (Cerithien- Schichten) im brakischen Wasser , Avie Avir dieselbe noch heutigen Tages am kaspischen Meere sehen; endlich sank der Wasserspiegel so sehr, dass auch selbst diese Thiere nicht mehr leben konnten , und die Avenigen Fluss- Avasser-Mollusken in unseren Flüssen sind die letzten Ueberreste jener reichen Fauna, Avelehe die Meere belebte, die unsere Länder bedeckten. Herr Bergrath Ritter v. Hauer übernahm statt des, am persönlichen Er- scheinen verhinderten Freiherrn v. Hin gen au die Fortsetzung der von diesem am vorletzten Dinstage abgebrochenen Mittheilungen über die Braunkohlenlager des Hausruckwaldes in Ober - Oesterreich. Die Lignittlötze zeigen nach ihren bergmännischen Aufschlüssen auf 30 bis 50 Klafter in’s Gebirge ein sehr sanftes widersinnisches Verflächen und nehmen dann eine beinahe horizontale Lage an. Diese Flötze sind gegemvärtig von verschiedenen grösseren und kleineren Unternehmungen in Abbau genommen, unter Avelchen die Bergbaue der Traun- thaler GeAverkschaft, des Grafen v. Saint-Julien und des Herrn Aloys Mies- bach durch ihren Umfang den grössten Theil der bekannten Ablagerung bedecken. Der Abbau ist durchaus auf die einfachste Weise durch Stollen in Angriff genom- men und mittelst Kreuzstrecken pfeilermässig zum Abhau vorbereitet. Diese Ab- baumethode ist Avenig kostspielig, zumal die Festigkeit der anstehenden Kohle nur wenig Aufwand auf Zimmerung erheischt. Der Ausschlag beziffert sich nach den, in den obigen Bergwerken gemachten Erfahrungen im Mittel auf 96 Centner per Kubilddafter. Die an sich geringen Gestehungskosten erhöhen sich jedoch Avesentlich durch die Kostspieligkeit des Transportes. ZAvar haben die Traun- tlialer GeAverkschaft und der Graf Saint-Julien bereits zwei Eisenbahnen von ihren Gruben bis Ottnang und Breitenschützing mit namhaftem Geldaufwande aus- geführt, allein noch immer ist eine Strecke bis zur Gmundner Eisenbahn mit Pferden zurückzulegen und dann von Linz aus nur nach Zulass des Wasserstandes die Fracht auf der Donau nach Wien möglich. Da sich jedoch die bereits ferti- gen Eisenbahnen der genannten Bergwerke bis an die bereits genehmigte Trace der Linz-Salzburger Bahn erstrecken, so tritt mit der Ausführung dieser und der Wien-Linzer (West-) Bahn eine neue Aera für diese Braunkohlenlager und deren Verwerthung ein. Dann aber Avird es auch möglich sein an Ort und Stelle die geologisch günstigen Bodenverhältnisse der Umgebung dieser Bergbaue entAveder durch Rübenanbau für Zuckerfabriken, oder durch Benützung des massenhaft im Hangenden der Lignitflötze aufgehäuften kieselreichen Schotters und mit Hülfe Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1 75 der Fortschritte der Gasfeuerung, wozu sich die Lignite besonders eignen, für grossartige Glasfabriken auszubeuten, an denen es in jener Gegend sehr gebricht. Der Schlier ist ein vortreffliches Material für Thonwaaren; die Nähe der Salinen würde selbst Industriezweige, welche billiges Salz bedürfen, dort in un- mittelbarer Nähe des Brennstoffes rechtfertigen; allein eben weil gegenwärtig eine Menge so vortheilhafter Conjuncturen zur Erweiterung des Bergbaubetriebes im Hausruckgebirge sich zeigen, glaubt Herr 0. Freiherr v. Hin gen au, dass es billig sei, die in den Berichten der Beisecommissäre der k. k. geologischen Reichsanstalt enthaltenen und schon vor fünf Jahren berichteten Daten zusammen- gestellt in neuerliche Erinnerung zu bringen und zu zeigen, dass ein halbes De- cennium, bevor der gegenwärtig erwachte Unternehmungsgeist auch die Wolfsegg- Traunthaler Lignite einer industriellen Beachtung unterzog, die geologische Reichsanstalt durch Erforschung der geologischen Vorbedingungen derselben und durch Hindeutung auf die technische Verwendbarkeit des Kiesschotters, des Schliers und der Braunkohlen seihst sowohl ihrer wissenschaftlichen Aufgabe entsprochen, als auch nicht verabsäumt hat, die industrielle Bedeutung derselben klar auseinander zu setzen, wie das insbesondere in einem Berichte Herrn Simo- ny's im Juli 1830 geschehen ist. — Die interessante Geschichte der ersten Ent- deckung und ersten Bergbauversuche in dem geschilderten Braunkohlenrevier beabsichtigt Freiherr v. Hingenau ein anderesmal mitzutheilen. Herr M. V. Lipoid besprach die Verbreitung des Diluviums und der Tertiärformation in dem im vorigen Jahre von ihm geologisch aufgenommenen südöstlichen Theile von Kärnten. Diluvium begleitet den Draufluss vom Rosenthale bis zu dessen Austritt aus Kärnten bei Unter- Drauburg und bedeckt die grossen Ebenen des Jaunthales bei Eberndorf und Bleiburg. Unter den Seitenthälern der Drau besitzen nur das Vellachthal bei Eisenkappel und das Missthal bei Polana und Guttenstein kleine Diluvialablagerungen. Die Mächtigkeit des Diluviums wächst an der unteren Drau bis 300 Wiener Fuss an. Es besteht aus Schotter und Conglomeraten ; nur ver- einzelt, bei Eberndorf, Sorgendorf und Loibach, ist Diluviallehm zu finden. Bei Peretschitzen nördlich von Eberndorf an der Drau treten über dem Diluvium aus- gedehnte Kalktufflager auf, welche zu Bausteinen benützt werden. Die Tertiärformation bildet einen nur wenig unterbrochenen von West nach Ost liegenden Hügelzug am nördlichen Fusse der kärntnerischen Kalkgebirge vom Rosenthale bis an die Gränze Steiermarks, wo derselbe nach Windischgrafz fortsetzt. Im Innern der Kalkalpen, isolirt von dem bezeichneten Hügelzuge, sind nur bei Windisch-Bleiberg eine grössere Tertiärablagerung und im Loibel-, Frei- bach- und Loibniggraben , so wie am Rischberg unbedeutende Tertiärbecken zu finden. Die Tertiärformation besteht im westlichen Theile des Terrains am rechten Drauufer und im Jaunthale bis Klobassnitz fast ausschliesslich aus Conglomeraten, die grösstentheils in horizontalen Bänken theils als Vorberge dem Kalkgebirge angelagert sind, theils sich, wie westlich von Eberndorf, in vereinzelten Kuppen und Hügeln aus dem Diluvium erheben. Diese Conglomerathiigel und Vorberge sind als eine Fortsetzung des tertiären Turin- und Satnitzgebirges am linken Brauufer zu betrachten. An der Drau, welche die Conglomeratablagerungen durch- brochen hat, stehen dieselben häufig an beiden Ufern in senkrechten Wänden entblösst an und tragen dadurch nicht wenig zur Schönheit des landschaftlichen Charakters des Rosenthaies bei. Die Mächtigkeit der Conglomerate beträgt durch- schnittlich 100 W. Klafter ; doch steigen die tertiären Geschiebe im Rosenthale an dem Kalkgebirge bis zu 600 Klafter über die Thalsohle hinauf. Nächst Win- 176 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. disch-Bleiberg erscheinen die Tertiär-Conglomerate am Szebraberge noch in der Höhe von 4000 Fuss über dem Meere. Tertiärer Sand, Sandstein und Tegel (Thon) kommen indem bezeichneten westlichen Terrain nur selten zu Tage, sind aber dagegen in dem östlichen Theile des Gebietes, bei Feistritz im Jaunthale, Loibach, Miss, Liescha und Köttulach bei weitem vorherrschend. Ueberall wo diese tieferen tertiären Schichten zum Vorschein kommen, findet man auch Spuren oder Flötze von ligni tischer Braun- kohle in denselben, wie im Windisch-Feistritzgraben, nächst der neuen Brücke bei Stein, im Loibniggraben, bei Altendorf und Klobassnitz, bei Loibach, Miss und Liescha; jedoch wurden bisher nur an den drei letztgenannten Puncten abbau- würdige Braunkohlenflötze aufgeschlossen und in Abbau genommen. Der Braunkohlenbau zu Unterort nächst Loibach hat drei durch mehrere Fuss mächtige Tegelschichten geschiedene Kohlenablagerungen angefahren, deren oberste aus fünf wenig mächtigen, die mittlere aus einem iy3Fuss mächtigen und die unterste aus drei 1 — 2 Fuss mächtigen Flötzen bestellt, welchen wieder ein- bis mehrzöllige Thonschichten zwischengelagert sind. Desshalb sind die Braunkohlen im Allgemeinen daseihst wenig rein. Im sandigen Thone des Han- genden findet man die Heliv inflexa Martens (nach Herrn Dr. Hörnes' Be- stimmung), welche der neogenen Süsswasserformation von Steinheim in Württem- berg entspricht. Die Tertiärschichten haben im Durchschnitte ein Streichen nach Stunde 9 und ein flaches südwestliches Einfallen. Die Tertiärablagerung nächst Missdorf, grösstentheils aus Sand und Sand- steinen bestehend, ist von jener von Loibach durch den Missberg, welcher aus älteren Gebirgschichten besteht, so wie auch von jener von Liescha durch das Auftreten von Gailthaler Schiefern getrennt und isolirt. Sie schliesst ein 6 — 7 Fuss mächtiges Braunkohlenlager ein, das zum Abbau vorgerichtet wird und aus meh- reren y4 — 1 Fuss mächtigen Flötzen besteht. Am wichtigsten erscheint die Tertiärablagerung von Liescha südlich von Prevali, wo dieselbe ein längliches, von West nach Ost nach Steiermark sich er- streckendes Becken ausfüllt. Sie ist S — 600 Fuss über das Missthal bei Prevali erhoben und von demselben durch Thonglimmerschiefer getrennt. Das Empor- dringen von Porphyren bewirkte die Erhebung und Scheidung der Tertiärschichten über die und von der Thalfläche des Missflusses. Im Norden begränzen Thon- glimmerschiefer, im Süden Gailthaler Schiefer und Liaskalke das Lieschaer Ter- tiärbecken. Die Reihenfolge der Tertiärschichten, wie sie durch den Kohlenbau constatirt wurde, besteht vom Liegenden zum Hangenden aus weissem feuer- festen, dann bituminösem Liegendthon, dem Hauptkohlenflötze , bituminösem Hangendthon mit untergeordneten Kohlenflötzen, grauem Hangendthon mit Pflanzenresten , gelbem Sand mit Kohlennestern , Sandstein und Conglomerat, thonigem Sand und Süsswasser-Mollusken, endlich aus Kalkgerölle und Breccien- Kalk. Die Pflanzenreste bestimmte Herr Professor Dr. F. Unger und theilte das Resultat im Novemberhefte des Jahres 18SS der Sitzungsberichte der Kais. Akademie der Wissenschaften mit. Unter den Petrefacten erkannte Herr Dr. Hörnes Melania turrita Klein und Helix Steinheimensis Klein, welche auch im Süsswasserkalke von Steinheim und Zwiefalter gefunden werden. Ver- möge dieser Bestimmungen gehört das Lieschaer Becken der neogenen Tertiär- formation und zwar einer Süsswasserbildung an. Das Hauptkohlenflötz besitzt eine durchschnittliche Mächtigkeit von 3 Klafter, nimmt aber in der Tiefe an Mächtigkeit derart ab, dass es den Anschein hat, es keile sich daselbst aus. Das Streichen ist, mit geringen Abweichungen am westlichen Ende desselben, nach Stunde 7 gerichtet, das Verflächen nach Süden und zwar mit IS Grad Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 177 Neigung, die aber in der Tiefe zu 8 Grad herabsinkt. Der bisherige Aufschluss, welcher nach dem Streichen 600 und nach dem Verflachen 300 Klafter beträgt, zeigt, dass daselbst eine muldenförmige Lagerung des Kohlenflötzes nicht statt- habe und dass dasselbe nicht an das südliche Berggehänge aufsteige. Der Abbau des Kohlenflötzes wird durch 4 Hauptstollen mit Eisenbahnen und durch vier Schächte, deren einer ein Dampfmaschinen-Schacht, vermittelt. Die Erzeugung beträgt gegenwärtig mit einem Personale von 840 Mann täglich 3000 bis 3500 Centner , somit jährlich über 1 Million Centner Stück- und Kleinkohle, welche zum Betriebe des Puddlings- und Walzwerkes zu Prevali dient. Herr Dr. Friedrich Rolle legte den von Seite der Direction des geogno- stisch-montanistischen Vereines von Steiermark zu Anfang dieses Monates an die Mitglieder des genannten Vereines ausgegebenen Jahresbericht vor. Es enthält derselbe ausser dem geschäftlichen Theile, wie schon in früheren Jahren, die der Vereins-Direetion von Seite der k. k. Berghauptmannschaft zu Leoben überlasse- nen amtlichen Ausweise über die steiermärkische Berg- und Hüttenproduction des vorletzten Jahres, ferner drei geognostische Aufsätze. Der erste derselben besteht in einem vorläufigen Berichte des Vortragenden über die im Sommer 1855 ausgeführten geognostischen Untersuchungen im westlichen Theile von Mittel- und Unter-Steiermark, die beiden anderen sind von den Herren Albert M i 1 ler , k. k. Professor an der montanistischen Lehranstalt in Leoben , und Ferdinand Seeland, k. k. Assistenten an derselben Anstalt, und enthalten die Ergebnisse ihrer geognostischen Aufnahme der Umgehungen von Leoben. Den ersteren Gegenstand behielt Herr Dr. Rolle einer späteren ausführ- licheren Mittheilung vor. Die beiden letzteren Aufsätze enthalten die Unter- suchung eines bereits wiederholt schon von Geognosten untersuchten Gebietes und enthalten daher nichts wesentlich Neues; die Aufgabe, welche die beiden Herren Verfasser sich gestellt zu haben scheinen, beschränkt sich auf die genaue Darstellung der örtlichen Vorkommen der Gegend , namentlich aber die genauere Absonderung der verschiedenen Gneiss-, Glimmerschiefer- und Thonschiefer- Lager, welche in jener Gegend auf einander folgen und zu interessanten Quer- schnitten Anlass geben. Herr A. v. Morlot gab bereits einen solchen; der von den Herren Miller und Seeland gegebene dürfte wohl auf sorgfältigere wie- derholte Beobachtungen sich gründen; es sind darin eine grössere Anzahl beson- derer Gesteinslager unterschieden. Herr V. Ritter v. Zepharovich legte eine meisterhaft ausgeführte gra- phische Darstellung der Niveauverhältnisse und der Wassenvii'thschaft des Blei- und Silberbergbaues zu Pribram, von dem ehemaligen Markscheider daselbst, Herrn E. Kleszczynski, vor und erläuterte dieselbe nach dessen Begleitworten. Von den zu Pribram befindlichen 12 Schächten ist der tiefste — nach dem Stande im Jahre 1853 — der Adalberti-Schacht mit nahezu 2088 Fuss absoluter und 424 Fuss relativer Teufe, da er 1664 Fuss über dem Meere angeschlagen ist, dann folgen der Maria- und der Anna-Schacht, ersterer mit 1890, letzterer mit 1 848 Fuss absoluter Teufe, die relative beträgt bei beiden 184 Fuss, der Prokopi- Schacht, — auf dessen Kranz, 1736 Fuss über dem Meere und 870 Fuss über der Moldau bei Lischnitz, die übrigen im Bilde bezogen sind — mit 1692 Fuss absoluter Teufe, endlich die übrigen, welche geringere Teufe erreichen. ■ — Zum Verständnis der Wasserwirthschaft wurde ein Situationsplan beigelegt; derselbe zeigt die 4 Wasserbehälter , den Sophien-Teich im Pilkathale, den Franz Karl-, den Wokaczower und den Hochofner Teich und die Wasserleitungen, theils ober-, theils unterirdisch zu den verschiedenen Prems und Kunsträdern bei den Schäch- ten, zu den Poch- und Waschwerken und zur Hütte führend. Die Kraftwässer K. 1*. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1S56. I. 23 178 Sitzungen der k. k. geologischen Beiehsanstalt. finden, nachdem sie gewirkt, ihren Abfluss theils auf dem Josephi II. Erbstollen, oder sie werden in den Litawka-Baeh geleitet. Eine eigene Tabelle weist für jeden Punct das zu Gebote stehende Gefälle, die Kraft und andere in Rechnung kommende Daten ausführlich nach. Schliesslich wurde ein Tableau vorgezeigt, in welchem Hr. A. Hutzelmann den Gang zur Anschauung gebracht, nach welchem die Pribramer Erze den ver- schiedenen Aufbereitungs-Manipulationen unterworfen werden. Jede der Haupt- arbeiten bildet eine Gruppe, in welcher die dabei fallenden Producte in Kreise verzeichnet sind , die, je nachdem sie bei der weiteren Aufbereitung einerlei oder verschiedenen Manipulationen zugewiesen werden, mit gleicher oder verschie- dener Farbe gezogen sind, so dass man eine leichte Uebersicht gewinnt in der Verfolgung des Weges vom rohen Erze bis zur Hütte oder in die wilde Fluth. Am Schlüsse legte Hr. F. Fo etter le die im Laufe des Monats Jänner an die k. k. geologische Reichsanstalt theils als Geschenke, theils im Tausche ein- gelangten Druckschriften zur Ansicht vor. Sitzung am 12. Februar 1856. Herr D. Stur gab eine allgemeine Uebersicht seiner Arbeiten im Sommer 185S. Er hatte das Comelico, das oberste nördlichste Piavegebiet, und die Carnia, beide im nördlichsten Theile des Venetianischen, geologisch aufzunehmen. Das Comelico besteht aus den Thälern Comelico superiore, Valle Digone, Valle Visdende, Sappada und Valle Frisone. Die kesselförmig erweiterte Thal- mulde, in welche die Gewässer dieser fünf Thäler einmünden, heisst das Comelico inferiore, und ist 2900 Fuss über dem Meere gelegen. Aus diesem Kessel fliesst nun der schon bedeutend angewachsene Piavefluss durch eine schmale nach Südwesten gerichtete Spalte, um seinen Weg dann weiter nach Süden zu verfolgen. Die Carnia besteht aus einem grossen Längsthaie, in welchem Resiutta, Tolmezzo, Villa, Ampezzo und Forni liegen, und aus den Querthälern : Canale di Gorto, Canale di S. Pietro und d'Incarojo und der Valle di Moggio, die alle von Norden nach Süden herablaufend unter einem rechten Winkel in das von Osten nach Westen laufende Längsthal einmünden. Diese Querthäler sind in ihren nördlichen Theilen abermals durch eine zweite längsthalförmige Einsenkung, in welcher Prato, Ravascletto, Treppo, Ligosullo und Paularo gelegen sind, unter einander verbunden, so dass in derselben wie bei Ravascletto und Ligosullo nur sehr niedere, kaum 1000 Fuss über den Thalsohlen liegende Sättel vorhanden sind. Diese längsthalförmige Einsenkung ist als eine Fortsetzung des grossen Längsthales zu betrachten, in welchem Pontafel, Malborghetto, Tarvis, Ratschach u. s. w. liegen. — Alle Querthäler der Carnia entspringen in einer längsthalförmigen Ein- senkung, die von Osten nach Westen streichend zwei entgegengesetzt laufenden Bächen ihre Entstehung gibt, so der Canale d'Incarojo in der Einsenkung des T. Cerraveso und R. di Lanza , der Canale di S. Pietro in der Einsenkung von Timace, der Canale di Gorto in der Einsenkung am Monte Cresta Verde nördlich von Forri Aroltri u. s. w. Auf diese Weise ist die Carnia von Thälern, die entweder von Osten nach Westen oder von Norden nach Süden laufen, durchzogen und dadurch in Gebirge zerschnitten, die, wie das Gebirge des Monte Arvenis, regelmässig vier- eckige Abgränzungen zeigen. In dem nun näher markirten Gebiete sind die Gebirge aus Gebilden dreier Formationen zusammengesetzt; es tritt hier nämlich die Kohlenformation, die Trias- und Liasformation auf. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 179 Die Kohlenformation bildet die Wasserscheide gegen das Gailthal, sie besteht aus Schiefern und Kalksteinen, in welchen letzteren am Monte Canale bei Collina viele die Kohlenformation bezeichnende Versteinerungen aufgefunden wurden, und reicht bis nach Comelico inferiore, Valle Visdende, Bosso d’Avanza, Rigolato, Rava- scletto, Palussa und Paularo herab. An die Gebilde der Kohlenformation reihen sich nach Süden die der Trias- formation. Sie bestehen aus bunten Sandsteinen, Muschelkalk (Guttensteiner Schichten), aus Keuper-Sandsteinen und Hallstätter Kalken. Die Guttensteiner Schichten sind häufig in Ranchwacken und Dolomite umgewandelt und überlagern gewöhnlich ausgedehnte und sehr mächtige Gypsstöcke, wie bei Comegliano, Treppo und Ligosullo, dann zwischen Raveo Enemonzo und Esemon, westlich von Villa und an vielen andern Orten. Die Guttensteiner Kalke bei Naveo und die bunten Sandsteine bei Cludinico enthalten gering mächtige Einlagerungen einer ausgezeichneten guten Kohle. Die Hallstätter Kalke des Clapsavon bei Forni haben den Ammonites Aon Miinst., Ammonites Johannis Austriae Klipst. und mehrere andere geliefert. Durch alle diese Gebilde der Triasformation von den bunten Sandsteinen aufwärts bis in die Hallstätter Kalke ist die Halobia Lommeli Wism. verbreitet. Im südöstlichenWinkelderCarnia, im Nordosten, Osten und Süden vonTolmezzo, wie am Monte Verzegniss, Monte Facit, Monte Mariana, Creta Granzaria und Zucco di Boor treten Dachsteinkalke auf und überlagern die Triasgebilde ganz regelmässig. Am südlichen Abhange des Monte Mariana ist die Dachsteinbivalve in diesen Kalken häufig zu treffen. Beinahe in allen grossem Thälern der Carnia und des Comelico kommen die Ablagerungen der tertiären Conglomerate und Gerolle vor. Die Conglomerate sind besonders ausgedehnt südlich von Tolmezzo bei Ceclans und im Verzegniss , dann bei Invillino, Preone, Socchieve, Ampezzo, Pignarossa und Forni, im Canale d'Incarojo bei Salino und Paularo, bei Paluzza und östlich von Pesariis im Canale S. Canziano. Die Gerolle sind insbesondere in Comelico, dann bei Collina, Come- gliano, Ravascletto, Ligosullo, Raveo und Enemonzo abgelagert. Diluvial - Ablagerungen kommen in dem besprochenen Terrain nicht vor. Dagegen ausserordentlich ausgedehnt und auf eine dem Ackerbau verderb- liche Weise sind die Alluvial - Ablagerungen entwickelt. Man sieht da ausge- dehnte, von einem bis zum andern Thalabhange reichende Schuttfelder, die sich alle Jahre wieder erneuern. Am meisten entwickelt sind sie im Gebiete des Canale di S. Pietro, dann bei Tolmezzo und Amaro. Herr D. Stur sprach am Schlüsse noch seinen besonderen Dank dem k. k. Bezirksamts-Adjuncten zu Comegliano, gegenwärtig k. k. Commissär zu Agordo, Herrn Thomas de Benedetti, aus, der durch seine freundliche und höchst wirk- same Unterstützung Herrn Dion. Stur wesentlich in der Lösung seiner Aufgabe behilflich war. Herr V. Ritter v. Zepharovich legte ein neues Vorkommen des Hartit in Oesterreich, von Rosenthal bei Köflach in Steiermark, vor und beschrieb dasselbe nach einer Mittheilung hierüber von Herrn Dr. G. A. Kenngott (siehe dieses Heft, Seite 91). Herr Bergrath Franz Ritter v. Hauer legte eine von Herrn C. W. Gümbel, kön. bayerischen Bergmeister, eingesendete und für das Jahrbuch der k. k. geolo- gischen Reichsanstalt bestimmte Abhandlung: „Beiträge zur geognostischen Kennt- niss Tirols und Vorarlbergs“ vor. (Siehe dieses Heft Seite 1.) Herr Dr. Ferd. Hochstetter besprach den Inhalt einer so eben von dem k. sächsischen Herrn Oberberghauptmann Freiherrn v. Beust in Freiberg erschie- 23 * 180 Sitzungen der k. k. geologischen Keichsanstalt. nenen Schrift „Ueber die Erzgangzüge im sächsischen Erzgebirge in ihrer Beziehung zu den dasigen Porphyrgängen“ von welcher der Verfasser ein Exemplar an Herrn Sectionsrath Hai d inger und eines an ihn selbst freundlichst eingesendet hatte. Freiherr v. Beust fasst darin in ähnlicher Weise, wie in einer früheren Schrift „über ein Gesetz der Erzvertheilung auf den Frei- berger Gängen“, auf deren wichtigen Inhalt Herr Director Haidinger im ver- gangenen Winter aufmerksam gemacht, die Resultate der Detail -Beobachtungen in grossartigem Gesichtspuncte zusammen und entwickelt einfache Gesetze über die Erzverbreitung zunächst im sächsischen Erzgebirge und dann in Europa überhaupt. Den Ausgangspunct der Betrachtung bilden die vier Hauptlinien des Gebirgsbaues, die im Erzgebirge und den benachbarten Ländern als Erhebungs- systeme gedacht einen entschiedenen Einfluss ausgeübt: Er zgeb ir gslin i e (Streichen Stunde 6), Sudetenlinie (Stunde S'2), Böhrnerwaldlinie (Stunde 11) und eine vierte Linie nach Stunde 3. Es wird nachgewiesen, dass die Porphyrzüge in Sachsen und den angränzenden Ländern diesen Hauptrich- tungen gefolgt, dass die sächsischen Kohlenbassins mit den mächtigeren Porphyr- zügen einen merkwürdigen Parallelismus zeigen und dass ebenso in den Erzgang- zügen des Erzgebirges und speciell denjenigen der Freiberger Gegend jene Hauptlinien und die entsprechende Richtung der Porphyrzüge charakteristisch hervortreten. Durch diese Richtungs-Coincidenz gibt sich eine höchst beachtens- werthe gegenseitige Beziehung der drei geologischen Bildungen kund, eine gegen- seitige Abhängigkeit von einander, so dass sich wichtige praktische Folgerungen daran knüpfen lassen. Freiherr v. Beust macht bemerklich, dass man innerhalb des von den Porphyrzügen durchsetzten Terrains überall eine bedeutende Erz- entwickelung erwarten dürfe, wo das Nebengestein derselben günstig gewesen, so dass auch die Gegenden des sogenannten Niederlandes in Sachsen bis zur preussischen Gränze bei Königsbrück, Strehla, Leipzig u. s. w. möglicherweise bau- würdige Erzlagerstätten enthalten könnten. Ebenso sei das Vorhandensein eines Kohlenbassins von grosser Ausdehnung unter der Porphyrdecke zwischen Rochlitz und Grimma sehr wahrscheinlich und wenigstens nicht undenkbar, dass auch der Tharander Wald und das Porphyrterrain von Meissen Steinkohlen bergen könnten. Mit gespanntester Aufmerksamkeit folgt man dem Schluss der Schrift, in der Freiherr v. Beust grosse einfache Gesetze über die Erzverbreitung in Europa überhaupt entwickelt. Die Haupterzbildungen in Europa gruppiren sich auf ein- fache, deutlich erkennbare Linien, deren Richtungen ebenfalls der Sudetenlinie und Erzgebirgslinie folgen. Die erste europäische Erz zo ne geht von den Ufern des schwarzen Meeres in Bessarabien durch die Moldau, Bukowina, Nord- Ungarn, Ober-Schlesien, Sachsen, den Harz, Teutoburger Wald und trifft jenseits des Canals genau in die grossen Bleidistricte von Derbyshire und Cumberland. Die zweite scheint sich von den Ufern des atlantischen Meeres bei Lissabon quer durch Spanien, Süd-Frankreich, Ober-Italien, IHyrien , Kärnten nach dem Banat und Siebenbürgen zu ziehen. Sie muss mit der ersten im Kaukasus ein gewaltiges Schaarkreuz bilden und jedenfalls dürfte im Bereich dieses Gebirges ein bedeutender Metallreichthum zu erwarten sein. Dieser Schluss des Freiherrn von Beust scheint eine höchst merkwürdige Bestätigung in einem Reisebericht des k. persischen Bergbau-Directors Czarnotta zu finden, der zwar nicht im Kaukasus, aber doch verhältnissmässig unweit davon, im Zendgebirge bei Tabriz, einen so ungewöhnlichen Metallreichthum fand, dass er es „ein potencirtes Erz- gebirge nennt“ und die Gebirgskette zwischen Sultania und Kasbin als eine ein- zige riesige Masse von Eisenstein beschreibt. Die dritte europäische Erzzone, von der ansehnlichen Breite von 80 — 90 Meilen, erscheint im mittleren und nörd- Sitzungen der k. k. geologischen Kcichsanstalf 181 liehen Theile von Europa; im nordwestlichen Theile von Spanien, dem Hundsrück, dem Erzgebirge, Nassau und Westphalen, dem südlichen Theile von Belgien, der Bretagne und den kleinen Inseln des Canals. Auf der Kreuzung dieser Linie mit der ersten liegen zum grossen Theil die sächsischen Erzgebilde und haben da- durch schon die Vermuthung einer grossen Bedeutsamkeit für sich. Schliesslich weist Freiherr v. Beust auf die einfachen geraden Linien hin, welche den säch- sischen Zinnzug mit den Zinnerzlagerstätten von Limoges in Frankreich und von Galizien in Spanien und eben so das Quecksilber bei Almaden in Spanien, in Toscana, bei Idria und in den ungarischen Fahlerzen verbinden. In ähnlicher Weise hatte Herr Director Haidinger (1849) nachgewiesen, dass alle bis jetzt bekannten Fundörter von Borsäure und borsäurehaltigen Mineralien (Sassolin, Datolith, Boracit) auf einer nordsüdlichen Hauptlinie liegen, die die Insel Vulcano mit Arendal in Norwegen verbindet und auf einer Querlinie, welche von Arendal durch Utön und Salisburycrag bei Edinburgh geht. Ist es bis jetzt auch nicht gelungen, so merkwürdige Verhältnisse zu er- klären, „gleichen wir“, wie Freiherr v. Beust selbst mit den Worten von Saus- sure sagt, „einem Wanderer, der seinen schwierigen Weg beim matten Schimmer einiger Sterne sucht“, so liegt doch schon ein grosses Verdienst darin, die Rich- tung des Weges gezeigt zu haben. Die v. Beust’sche Schrift ist von Neuem ein Beweis, von welcher Bedeutung für Wissenschaft und ihre praktische Anwendung es ist, die unendlich vielen von den Geognosten gesammelten einzelnen Thatsachen in grosse Gesichtspuncte zusammenzufassen, den Blick über partielle Localver- hältnisse hinweg auf das Ganze zu richten und einen grossen Massstab anzulegen, wie er freilich nur durch Geist und Stellung gleich hervorragenden Männern der Wissenschaft gegeben ist. Herr Karl Ritter v. Hauer besprach die in der Umgegend von Längenfeld in Krain vorkommenden Gypslager. Das Terrain wurde im vorigen Sommer durch Herrn Dr. Karl Peters während seiner geologischen Aufnahmen untersucht. Ein besonderes Augenmerk hatte Herr Dr. Peters den Lagerungsverhältnissen des Gypses zugewendet, welcher theilweise in den Handel gebracht wird und sich unter den dortigen Landwirthen eines sehr guten Rufes erfreut. Herr Dr. Peters bezeichnete in seinem an die k. k. geologische Reichsanstalt eingesendeten Berichte die Umgegend von Längenfeld als in geologischer Beziehung sehr interes- sant. Ein schroffer Kamm von Dolomit des oberen Kohlenkalkes zieht als älteste Schichte dieses Gebietes von der Planiza östlich in das Thal von Planina fort, ungefähr in der Mitte des Südabhanges der Gebirgskette. Nördlich folgen darauf unmittelbar die Guttensteiner Schichten, welche zwischen der aus Hallstätter Kalk bestehenden Plevenuza und der ihnen selbst angehörigen Roschizza einige be- stimmbare Muscheln enthalten. Südlich dagegen fallen davon sehr steil die Werfener Schichten ab, welche unweit von Belzabach beginnen und mit reichlichen Gyps- lagern versehen über Birnbaum gegen Assling fortstreichen. Von diesen Gyps- lagern ist besonders das nördlich von Längenfeld vorkommende wegen seiner Mächtigkeit und seiner bereits praktisch erprobten Brauchbarkeit als Düngmittel von hoher Wichtigkeit. Es lässt diess hoffen, dass der Besitzer desselben, Herr H. Janscha, seiner Zeit wohl einen regelmässigen Abbau einleiten werde, worauf ihn auch Herr Dr. Peters im Interesse der dortigen Landwirthschaft dringend aufmerksam machte. Dem Aeussern nach ist dieser Gyps von grauer Farbe und i sieht sehr unrein aus, verdankt aber eben seiner gleichförmigen Beimengung von thonigen und kalkigen Massen seine vorzügliche Brauchbarkeit. Der Gehalt an kohlensaurem Kalke beträgt 12'8 Procent. Merkwürdig ist endlich noch sein hoher Gehalt an Bittersalz, der 14-4 Procent ausmacht. 182 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 19. Februar 1856. Herr Director Haid ing er legt die Preismedaille erster Classe von Silber, zur Ansicht vor, welche in Folge der zu der allgemeinen Agricultur- und Industrie-Ausstellung in Paris von der k. k. geologischen Reichsanstalt einge- sendeten geologisch colorirten Karten den sämmtlichen Theilnehmern an den Arbeiten derselben als Collectiv-Auszeichnung zugesprochen wurde und welche er hei der feierlichen Vertheilung am 13. Februar durch Se. Excellenz den k. k. Herrn Minister Ritter v. Toggenburg in Empfang genommen hatte. Die Medaille wird in dem Institute aufbewahrt werden zur immerwährenden Er- innerung an die hohe Anerkennung, welche unsere Arbeiten in Paris gefunden haben, aus Veranlassung eines Wettkampfes in der Darlegung von Industriegegen- ständen, der zwar friedlicher Natur, aber darum doch nicht minder ernsthaft war. Herr Director Haidinger spricht sich inbesondere dafür dankbar aus, dass die Medaille auf diese Art dem Institute zuerkannt ist, nicht dem Einzelnen, welcher gerade jetzt an der Spitze desselben steht, denn die Arbeiten sind in der That die Arbeiten Vieler und die angestrengtesten Arbeiten dazu, welche in dem kleinen Raum der Karten im Auszug und in Farben dargestellt sind. Rereits in unserer Sitzung vom 24. December 1855 wurde dieser hohen Verdienste gedacht, hier wollte Haidinger aus den Vorgängen jener Ausstellung nur noch ein Mal jene denkwürdige Stelle aus der Rede des Prinzen Napoleon in’s Gedächtniss rufen: „Wetteifer immer und überall, nirgend Nebenbuhlerschaft.“ Im Leben freilich sehen wir viel von der letztem, Nichtachtung, Herabsetzung, Hindernisse; in unserer eigenen Geschichte dürfen wir uns mit freudigem Herzen das Zeugniss geben, dass das erstere uns stets mehr gegolten hat, und gewiss wird eine all- gemeine Befolgung des Spruches einen wahren Fortschritt in unseren gesell- schaftlichen Verhältnissen bezeichnen. Herr Director Haidinger legt ferner den von dem kaiserlich russischen Staatsrath, Herrn Dr. Renard einstweilen an ihn persönlich eingesandten Bericht vor für die Sitzung vom 28. December 1855, zur Feier des fünfzigjährigen Be- standes der kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau, über die Geschichte und die Arbeiten der Gesellschaft in diesem Zeitraum, von dem Vice- präsidenten Herrn Staatsrath Alexander Fischer v. Waldheim erstattet. Er ist so lehrreich, dass seiner billig hier mit einigen Worten gedacht werden sollte. Die Gesellschaft wurde von dem Vater, Gotthelf Fischer, nach seinem Geburtsort in Sachsen später v. Waldheim, damals Professor an der Moskauer Universität, im Jahre 1805 gegründet und bis zu seinem im Jahre 1853 erfolgten Tode auf das sorgsamste gepflegt. Zuerst durch freiwillige Beiträge der Mitglieder allein gehalten (gegenwärtig 30 Rubel jährlich), verlieh ihr später, nach der Heraus- gabe des ersten Bandes ihrer Denkschriften, der Kaiser Alexander den Titel einer kaiserlichen Gesellschaft, so wie auch die Postportofreiheit. Später erhielt sie erst eine einmalige, dann nach dem Erscheinen des siebenten Bandes eine jährliche Subvention durch den Kaiser Nikolaus von 5000 Rubel Assignaten, die später auf 10,000 Rubel erhöht wurde, so wie sie auch vielfältig von zahl- reichen Gönnern unterstützt wurde. Vorzüglich nahmen sich des Fortschrittes der Gesellschaft auch ihre Präsidenten an, die Rasumoffsky, Obolensky, Pissareff, Golitzin, Stroganoff, Golokhvastoff, Nazimoff. Die Gesellschaft hat bis jetzt 16 Bände Abhandlungen und 28 Bände des seit 1829 begonnenen Bulletins, dazu noch mehrere andere, zum Theil grössere Werke herausgegeben. Uns sind diese sämmtlichen Werke vorzüglich durch die in denselben enthaltenen paläontologischen Forschungen, namentlich von dem verewigten Gotthelf F is ch e r v. Waldheim seihst, so wie der eines P and er, Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 183 Bojanus, Eichwald und Anderer ungemein wichtig. Herr Dr. Renard selbst, unser hochverehrter Correspondent, leitet aber allein und unausgesetzt mit grösster Hingebung die Publication der wissenschaftlichen Werke sowohl als auch die Correspondenz, vorzüglich die ausländische, und ihm vorzüglich wünschte auch Herr Director Haidinger hier seine Verehrung darzubringen. Nur wenige Worte wollte Herr Director Haidinger auch einem ganz neuen statistischen Werke weihen, das er als werthvolles Geschenk dem wahrhaft ge- lehrten Vorstande der administrativen Bibliothek des k. k. Ministeriums des Innern, Herr Dr. Constant Wurzbach v. Tannenberg verdankt, und in welchem auch unserer k. k. geologischen Reichsanstalt und ihrer Arbeiten auf das anerkennendste gedacht ist. Welche Masse von Kenntniss in Sprache und Gegenstand nach allen Richtungen des Kaiserreichs. Es ist diess die „bibliographisch-statistische Ueber- sicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates vom 1. Jänner bis 31.Dec. 1854.“ Es war eine höchst glückliche und dankenswerthe Verfügung Sr. Excellenz unseres gegenwärtigen Herrn Ministers Freiherrn Alexander v. Bach, die That- sache der einzuliefernden Pflichtexemplare aller Drucke zu einer zusammenzu- stellenden literarischen Uebersicht zu benützen. Hier ein wichtiges Ergebniss derselben, auf welches ich mich freue, in der nächsten Sitzung der „geographischen Gesellschaft“ wieder zurückzukommen. Möchte eine der Wirkungen darin be- stehen, dass man auch statistisch einsieht, wie so manches noch an wissenschaft- licher Bewegung gewonnen werden sollte! In dieser letzteren Hinsicht schätzte sich Herr Director Haidinger glücklich, gerade jetzt von einem neuen bescheidenen Anfang einer Gesellschaft für Natur- kunde in dem benachbarten Pressburg zu hören, vornämlich durch unsere Freunde Herren Professor Kornhuber und Mack bevorwortet. Wir heissen sie herzlich zu gemeinschaftlichen Arbeiten willkommen , die uns in dem Fortschritt unserer Forschungen nicht fehlen werden. Herr F. Foetterle theilte eine kurze Uebersicht der Resultate der geolo- gischen Aufnahme mit, welche er im verflossenen Herbste in dem südwestlichen Theile von Mähren für den Werner-Verein zur geologischen Durchforschung von Mähren und Schlesien in Brünn durchgeführt hat. Das aufgenommene Gebiet schliesst sich unmittelbar an das in den drei vorhergegangenen Jahren im süd- westlichen Mähren längs der österreichisch-böhmisch-mährischen Gränze durch- forschte Terrain an und reicht von Brünn über Bitischka, Tischnowitz und Gross- Meseritsch nördlich über Obitschtau bis an die böhmische Gränze und östlich bis an den Zwittawafluss, mit einem Flächenraum von nahe 35 Quadratmeilen. Der ungemein ausdauernden Thätigkeit des Herrn H. Wolf, der auch in diesem Jahre bei den Arbeiten sich betheiligte, hat es Herr Foetterle insbesondere zu danken, ein so ausgedehntes Terrain noch in der zweiten Hälfte der für solche Aufnahmen günstigen Zeit des vergangenen Jahres ausgeführt zu haben. Das ganze Gebiet gehört dem Hochplateau an, das sich beinahe von der Donau längs der böhmisch- mährischen Gränze bis an die Zwittawa zwischen Zwittawka, Lettowitz und Brad- leny erstreckt; seine mittlere Erhebung beträgt auch hier zwischen 1200 bis 1500 Fuss über dem Meere, und nur einzelne Puncte erreichen die Höhe von 2000 bis 2500 Fuss. Der äussere Charakter dieses Landstriches ist daher ein sehr einförmig wellenförmiger, nur die Sclnvarzawa und Zwittawa bieten durch ihren tieferen Einschnitt, letztere überdiess noch durch ihre ausgedehnten Tertiärbuchten einige Abwechslung der Gegenden dar. An einzelnen Puncten, wie hei Zdiaritz, Bobrau und Neustadtl tritt porphyrartiger Granit auf, sonst gehört das ganze Gebiet den krystallinischen Schiefern an; unter diesen ist Gneiss bei weitem vorherr- schend, eine Varietät des letzteren tritt besonders durch die darin eingeschlossenen 184 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. grossen Granatkrystalle, so wie durch den beinahe schwarzen Glimmer, namentlich in der Gegend von Straschkau, hervor; eine andere Varietät des Gneisses in der Gegend von Nemetzky, nördlich von Neustadt), zeichnet sich durch die knollen- artigen Ausscheidungen von Feldspath mit feinen weissen Glimmerblättchen aus. Dem Gneisse eingelagert findet man zahlreiche Züge von Glimmerschiefer. So lässt sich ein solcher Glimmerschieferzug verfolgen von der böhmischen Gränze bei Borowietz über Ingrowitz, Daletscbin bis Wrtierzitz; zwei andere mächtig entwickelte Züge dieses Gesteines finden sich zwischen Wühl*, Stiepanau, Ned- wetitz, Daubrawnik und Lauczka, ebenso mehrere Züge bei Lomnitz, Lissitz, Tresztny, Kunstadt, Sulikow und Bogenau. Noch zahlreicher und in ihrer Strei- chungsrichtung constanter treten die Hornblendeschiefer auf. So findet man mehrere parallele Züge bei Krzizanau und Pikaretz mit einer nordöstlichen Strei- chungsrichtung. Die zwischen Frischau und Nemetzky auftretenden Züge lassen sich beinahe ohne Unterbrechung in einer südöstlichen Richtung bis Rozinka und Rozna, westlich von Nedwetitz verfolgen; ausgedehntere Partien dieser Schiefer kommen zwischen Wiestin, Prosetin und Oels, bei Bogenau und längs dem Krze- tinka-Bach bei Lettowitz vor. Mit den Hornblendeschiefern stehen zahlreich zer- steute Serpentinmassen im innigen Zusammenhänge, wie bei Dreibrunn, Lhotta östlich von Neustadtl, bei Rozna und Nedwetitz, Bystritz, Straschkau u. s. w., auch hier fehlen nirgends die Zersetzungsproducte Opal, Gurhofian und Magnesit. Besonders wichtig in technischer Beziehung sind die Hornblendeschiefer durch ihre Führung von Magneteisenstein, welcher an mehreren Puncten abgebaut wird. Den Glimmer- und Hornblendeschiefer begleiten zahlreiche, oft ausgedehnte Lager von krystallinischem Kalkstein, der sich durch seine Weisse und durch sein oft feinkörniges Gefüge nicht bloss zum Brennen, sondern selbst zu Kunstarbeiten trefflich eignen dürfte. In dem südlichen Theil des Aufnahmsgebietes zwischen Tischnowitz, Laschanko und Domaschow wird der Gneiss von glimmerreichein Thonschiefer überlagert, der in seinen tieferen Theilen ein mächtiges Lager von einem dunkelgrauen krystallinischen Kalkstein enthält. Zwischen diesem und dem Thonschiefer findet man eine zersetzte Masse des letzteren, mit ausgedehnten sehr guten Brauneisensteinlagern. Auf der Ostseite werden die krystallinischen Schiefergesteine von Sandsteinen und Schiefern des Rotldiegenden begränzt, das, von Norden kommend, in südwestlicher Richtung gegen Rossitz zieht und bei einer mittleren Breite von etwa 3000 Klaftern sich östlich an den bekannten aus- gedehnten Syenitstock zwischen Brünn und Boskowitz anlehnt, von dem es ein schmaler Grauwackenkalkzug trennt. Der rothe Sandsteinzug wird stellenweise von Kreidebildungen, Tegel, Leithakalk und Lehm bedeckt. Herr Bergrath Fr. v. Hauer theilte aus einem Schreiben, welches er von Herrn Professor L. de Konin ck in Lüttich erhalten hatte, mit, dass es dem Letz- teren bei Gelegenheit einer Reise nach England und Schottland, die er im vorigen Sommer unternommen hatte, gelungen sei, auch in diesen Ländern zwei gänzlich verschiedene Faunen der Kohlenformation nachzuweisen. Die eine entspicht jener von Vise, der auch die Fauna von Bleiberg in Kärnten angehört; die andere ist die von Tournay. Eine dieser Faunen schliesst die andere aus, obgleich sie beide einerund derselben Zeitperiode angehören, wie sich Herr de Köninck erst neuerlich überzeugte. — Eine andere nicht minder wichtige Thatsache, die Herr de Köninck feststellen zu können glaubt, besteht darin, dass ein grosser Theil des sogenannten alten rothen Sandsteines in England und im südlichen Schottland durchaus nicht dem devonischen Systeme angehört, sondern die Basis des Kohlen- systemes bildet; es würde dann ein Glied dieses Systemes darstellen, welches sonst überall in Europa fehlt. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt.. 185 Herr v. Hauer legte ferner eine von Herrn Professor Dr. S. Aichhorn verfasste Beschreibung des Mineralien-Cabinetes des st. st. Joanneums in Gratz vor. Die Grundlage zu demselben wurde im Jahre 1811, gleichzeitig mit der Errichtung des Joanneums selbst gebildet, als Seine kaiserliche Hoheit der durch- lauchtigste Herr Erzherzog Johann seine höchst werthvollen und umfang- reichen Sammlungen von Natur- und Kunstschätzen den Ständen Steier- marks widmete. Bekanntlich war die Mineraliensammlung zuerst von Mobs aufgestellt worden, und diese Aufstellung war es, welche Veranlassung zu den unvergänglichen Arbeiten des berühmten Meisters gab. Seither hat sich die Sammlung fort und fort vermehrt, theils durch Geschenke, unter denen wieder die des hohen Gründers der Anstalt den ersten Platz einnehmen, theils durch die von den Ständen mit grosser Liberalität gewährten Mittel. Herrn Aichhorn’s Arbeit nun gibt eine mit vielfachen belehrenden Zusätzen versehene Beschreibung dieser Sammlung, welche gewiss allen Besuchern derselben ungemein willkommen sein, und ihre Benützung und ihr Studium wesentlich erleichtern wird. Der aus- gedehnteste und Avichtigste Theil derselben begreift die systematische Mineralien- sammlung, die zum letzten Mal im Jahre 1843 von Herrn Dr. G. Haltmeyer aufgestellt Avurde; sie umfasst 4368 Nummern, ihr schliessen sich allgemeine terminologische, geologische und paläontologische Sammlungen an, die theils noch A’on Anker, theils von Herrn Aichhorn aufgestellt Avurden, dann die Local- sammlungen von Gebirgsarten, Petrefacten u. s. av. aus Steiermark, unter denen besonders die reichen, durch Herrn Professor Unger zusammengestellten Samm- lungen von Pflanzenabdrücken bemerkensAverth sind. Herr Dr. Ferdinand Hochstetter bespricht die Verhältnisse des Falkenau- Ellbogner Braunkohlenbeckens in Böhmen. Mit einer Länge von 3 und einer Breite von 1 */a Meilen liegt dieses Becken in der tiefem Einsenkung zAvischen dem Karlsbader Gebirge und dem Erzgebirge als mittleres Egerbecken, vom oberen Egerbecken getrennt durch die Bergkette bei Maria Kulm, vom untern Egerbecken bei Saaz und Teplitz durch mächtige Basaltmassen. Das unterste Glied der Braun- kohlenformation bilden lockere Sandsteine, Conglomerate und ausserordentlich feste Quarzsandsteine mit kieseligem Bindemittel, die in zahllosen Blöcken an vielen Puncten der einzige Ueberrest dieses untersten Gliedes sind. Bei Altsattel enthalten die bis zu 100 Fuss Mächtigkeit entAvickelten Sandsteine viele Pflanzen- reste, darunter Blätter von Palmen. Darüber liegen 10 — 20 Fuss mächtig Thone, bald mehr plastisch, bald mehr Schieferthone in allen Farben, zum Theil ausser- ordentlich schAvefelkiesreich (sogenannte „Kiesflötze“ bei Littmitz, Altsattel, Münchhof, avo der Schwefelkies zur Fabrication von StangenscliAvefel, Eisen- und Kupfervitriol und Alaun geAvonnen wird). In diesen Thonen liegen auch die zahl- reichen Flötze einer besseren Braunkohle, zum Theil sehr gute Glanzkohle, Flötze von 1 — 10 Klafter Mächtigkeit, wie sie bei Altsattel, Grünlas, Granesau, Chodau, Neusattel, Janessen, Putschirn u. s. av. abgebaut Averden. Es wäre eine Frage von praktischer Wichtigkeit, ob sich nicht manche der bituminösen Schieferthone und Blätterkohlen, besonders bei Grünlas, zur Darstellung von Mineralöl und Paraffin venvenden lassen. Versuche in dieser Beziehung Avären sehr zeitgemäss. So Aveitsind die Braunkohlenbildungen vorbasaltisch; über dieser älteren, in ihrer Schichtung vielfach zerstörten, zerbrochenen und venvorfenen Braun- kohlenformation liegt aber in ungestörter horizontaler Auflagerung eine nach- basaltische Braunkohlenformation. Zwischen beide fällt die Epoche der böh- mischen Basalt-Eruptionen. Die obere nachbasaltische Abtheilung ist charakterisirt durch Basaltuflschichten , durch mächtige Flötze einer schlechteren Lignitkohle, durch dünnschieferige lederartige Schieferthone hei Falkenau, Grasset mit K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 18!>6. I. u 186 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Pflanzen- und Insectenresten, durch Süsswasserquarze mit Helix-Resten beiLittmitz, durch Süsswasserkalke und durch grossen Eisenerzreichthum (Brauneisenstein und Sphärosiderit) in den obersten eisenschüssigen Letten. In die Periode der Braun- kohlenbildung gehört auch die Bildung der mächtigen Kao li n la ger bei Zettl itz unweit Karlsbad und an vielen andern Puncten. Diese Kaoline sind an Ort und Stelle unter dem Einfluss der Tertiärwasser aus dem den Untergrund des ganzen Beckens bildenden Granit entstanden. Erdbrände mit den charakteristischen Erdbrandproducten: Porzellanjaspis, gebrannte Thone aller Art, Braunkohlen- aschen, Erdscblaeken, gebrannte Eisenerze (stängliger Thoneisenstein) u. s. w. finden sich bei Lessau und Hohendorf unweit Karlsbad und bei Königswerth bei Falkenau. Sie sind entstanden durch Selbstentzündung. Die Unterscheidung einer vorbasaltischen und nachbasaltischen Abtheilung derEllbogner Braunkohlengebilde führt zur Lösung einer geologischen Frage von Interesse. Die Glieder der unteren altern Abtheilung finden sich nämlich nicht nur in der Tiefe des Beckens, sondern auch auf dem höchsten Plateau sowohl des Karlsbader wie des Erzgebirges in 2100 Fuss Meereshöhe, wo sie durch Basalt- decken geschützt bis heute zum Theil mit Kohlenflötzen, die abgebaut werden (am Steinberg und Trabenberg südlich von Karlsbad), erbalten blieben. Die obere jüngere Abtheilung gehört durchaus nur dem Becken selbst an. Dieses deutet auf gewaltige Gebirgstörungen hin, die mit der Basalt-Eruption eintraten. Um diese Erscheinungen zu erklären, nimmt man gewöhnlich eine letzte Hebung des ganzen Erzgebirges und Karlsbader Gebirges nach der Braunkohlenperiode an. Herr Dr. Hochstetter erklärt die Erscheinung im Gegentheil durch einen gewaltigen Einbruch. Das Erzgebirge und Karlsbader Gebirge hatten schon in früheren Perioden ihre jetzige Höhe. Als aber die ungeheuren Basaltmassen des böhmischen Mittelgebirges und des Duppauer Gebirges aus der Tiefe kamen, da brach gleichsam der Schlussstein des Gewölbes, das bis dahin das Erzgebirge und Karlsbader Gebirge zu einem Ganzen verband, ein, und versank in die Tiefe. Das erstere ältere Tertiärbecken war daher auf dem Gebirgsplateau. Das zweite jüngere aber in dem durch den Einsturz gebildeten Becken. Daher die gewaltigen Verwerfungen in den untern Abtheilungen und die grossen Bergstürze, wie sie in der Nähe von Karlsbad, besonders am Schömitzstein, deutlich genug hervortreten. Herr Karl Ritter v. Hau e r zeigte einen Apparat vor, welcher dazu dient, die Löslichkeitsverhältnisse von Salzen bei höheren Temperaturen zu bestimmen. Wenn man bedenkt, dass sich die Löslichkeit irgend einer Substanz fast mit jedem Grade der Thermometer-Scala ändert, so sind die verlässlichen Bestimmungen, welche wir in dieser Hinsicht besitzen , nur wenige, gegenüber den zahlreichen Lücken, welche in einer so wichtigen Frage noch unausgefüllt bestehen. Wie einfach aber die Bestimmung der Löslichkeit einer Substanz bei der stattfindenden jeweiligen Temperatur ist, um so mehr Schwierigkeiten ergeben sich, wenn die Bestimmung für eine Temperatur geschehen soll, welche um ein Bedeutendes höher als die der umgebenden Atmosphäre ist. Eine bisher gar nicht überschrittene Grän ze für die Temperatur war ferner den Versuchen über Löslichkeit durch den Siedepunct der betreffenden gesättigten Flüssigkeit gesteckt. Es gibt endlich nur wenige Verbindungen, deren Löslichkeit bei verschiedenen Temperaturen in so regelmässigen Proportionen zu- oder abnimmt, um aus den bei bestimmten Wärmegraden gefundenen gelösten Quantitäten das Löslichkeitsverhältniss für andere Temperaturen berechnen zu können. Man ist in der Regel auf den directen Versuch angewiesen. Die Genauigkeit des Resultates aber wird bei höheren Wärme- graden sehr prekär. Das neue Instrument nun, von Herrn von Hauer „Thermo- lysimeter“ benannt, gestattet bei Temperaturen, die weit über 100 Grade hinaus- i Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 187 gehen, in einem beliebigen Momente ein bestimmtes Volum der mit dem Salze gesättigten Flüssigkeit zu isoliren und gibt daher die Möglichkeit , das Löslich- keitsverhältniss dieses Salzes mit grosser Genauigkeit und bei Temperaturen zu bestimmen, bei welchen diess bisher ganz unmöglich war. Dasselbe wurde nach theilweiser Angabe Herrn v. Hauers durch den Mechaniker am k. k. Josephini- schen Institute, Herrn Siegfried Markus, für die k. k. geologische Reichsanstalt angefertigt. Es besteht aus einem aufwärts stehenden starken kupfernen Cylinder mit einem festen Boden und einem zu verschraubenden Deckel. Seitwärts ist ein Zapfen luftdicht und so dass er gedreht werden kann, eingelassen. Dieser Zapfen hält im Innern des Cylinders einen Ring, in welchen ein kleines Gefäss von be- stimmtem Voluminhalte gesteckt wird, dessen eine OefFnung abwärts zieht gegen den Boden des Cylinders. Auf diesen wird eine hinreichende Menge des Salzes gegeben, dessen Löslichkeit bestimmt werden soll; hierauf wird der Cylinder mit der Flüssigkeit gefüllt, luftdicht verschraubt und auf jene Temperatur erhitzt, bei welcher die Löslichkeit der Verbindung untersucht werden soll. Durch Umdrehung des Zapfens wird nun der Ring im Innern und mit ihm das kleine Gefäss aufwärts gedreht und gleichzeitig durch eine angebrachte Vorrichtung verschlossen. Nimmt man nach dem Erkalten das kleine Gefäss aus dem Cylinder, so hat die weitere Bestimmung der in diesem Volum gelöst gewesenen Salzmenge keine weitere Schwierigkeit. Sitzung am 26. Februar 1856. Herr Director Haidinger batte schon in der letzten Sitzung mit einigen Worten des neuen in Pressburg gegründeten Ver ei n e s für Naturkunde ge- dacht. Durch freundliche Vermittelung eines der leitenden Mitglieder, des Herrn Dr. G. A. Korn hu her, erhält er nun weitere Nachrichten, dazu Exemplare der Statuten und des Berichtes über die erste öffentliche Sitzung, welche Nachrichten uns hier insbesondere nahe berühren, da Herr Dr. Kornhuber selbst vielfältig mit den frühem Arbeiten der k. k. geologischen Reichsanstalt in Verbindung war und an denselben auch selbst Theil genommen hat. Die ersten Besprechungen zur Gründung des Vereines geschahen schon im Jahr 1853, Dr. Kornhuber seihst, die Herren Dr. v. Pawlikowski, Mack, Freiherr v. Mednyansky nahmen den lebhaftesten Antheil. Statuten wurden besprochen, vorgelegt, die Allerhöchste Genehmigung erfolgte nebst einigen Modificationen , die alsogleich angenommen wurden, so dass am 8. Februar die vollständigste Erledigung in die Hand des provisorischen Ausschusses gelangte. Wenige Tage später »geschah die Eröffnung durch einen Vortrag des Herrn Magistratsrathes J. Gratzl. Herr Dr. Kornhuber erstattete Bericht über die Bildung der Gesell- schaft, wobei er natürlich nicht unterliess, Sr. k. k. Apostolischen Majestät den innigsten tiefgefühlten Dank im Namen der Stadt und des neuen Vereines in der erhebendsten, ehrfurchtsvollsten Weise darzubringen, der bei den Anwe- senden den lautesten Wiederhall fand. Ein provisorisches Comite wurde ernannt und sodann von Herrn Dr. Kornhuber ein Eröffnungsvortrag gehalten über die geologische Beschaffenheit der nächsten Umgebung von Pressburg. Wir begrüssen mit grösster Freude den neuen gesinnungs-, geistcs- und fachverwandten Verein, einen neugebildeten Mittelpunct vervielfältigter Kraft zur Erweckung des Wetteifers seiner hochverehrten Theilnehmer und zur Erforschung unseres schönen Vaterlandes. Hier eine Gesellschaft neu gebildet, im Joachimsthal eine erst vor vier Jahren neugebildete Gesellschaft, der montanistischeV erein im Erzgebirge, in ein neues Stadium getreten. Herr Director Haidinger legte die erste Nummer der Zeit- 24* 188 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. schrift desselben vor, so wie das von dem Directorium herausgegebene Programm. Es ist erfreulich, zu sehen, wie sich auf diese Art ein natürlicher Fortschritt entwickelt. Namentlich wollte Herr Director H ai dinger aus dieser Veranlassung dem so hoch- verdienten, kenntnissreichen, unternehmenden Vorstande des Joacbimstbaler Oher- amtes, Herrn k. k. Bergrath J. Walther, seine Verehrung und den Ausdruck seiner Freude darbringen. Gewiss, das Blatt wird gute Früchte bringen, von beschei- dener Ausdehnung wie es ist, nur ein Blatt monatlich und um den massigsten Preis, sammt Postversendung jährlich 2 fl. 42 kr., wird es nicht fehlen, die Auf- merksamkeit auf unser Joachimsthal rege zu erhalten und auf das Erzgebirge, das zwar nur kümmerlichen Unterhalt auf seiner Oberfläche gibt, das aber gewiss noch grosse Schätze im Innern birgt, die nur der Anwendung vermehrter Kraft zur Ausbeutung harren, wie diess die neuen unter dem Ministerium des Freiherrn v. T h i n n f e 1 d begonnenen Arbeiten lehren, mit den von dem k. k. Herrn Sections- rath Rittinger eingeleiteten Anstalten, wozu noch eben jetzt die schönen Ge- winnungsprocesse der Metalle aus den Silber-, Kobalt-, Uranerzen und die Dar- stellung trefflicher verkäuflicher Producte , wie sie unser hochverehrter Freund Herr A. Paterra uns mitgetheilt hat, gerechnet werden müssen. Herr Dr. M. Hörn es legte das 9. Heft des von der k. k. geologischen Reichs- anstalt herausgegebenen Werkes: „Die fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien“ vor und gab eine kurze Uebersicht des Inhaltes desselben. Dieses Heft enthält die Geschlechter: Ceritliium, Turritella, Pliasiunella, Turbo, Monodonta, Adeorbis, Xenophora und Trochus, im Ganzen mit 60 Arten, welche auf 5 Tafeln dargestellt sind. Lin ne hatte die Formen, welche man gegenwärtig Cerithien nennt, theils hei seinem Genus Murex, theils hei Strombus eingetheilt. Obgleich schon A d a n s o n im Jahre 1757 die sämmtlichen spitzeren Schalen unter der Bezeichnung: „Ceri- tliium“ vereinigte, so gebührt doch Bruguiere das Verdienst, dieses Geschlecht in der jetzigen Begrenzung und auf gute und feste Charaktere gegründet zu haben, denn Ad an so n nahm unter sein Geschlecht Ceritliium auch die Turritellen auf. Lamarck und Deshayes haben keine wesentlichen Aenderungen in der ursprünglichen Begrenzung dieses Geschlechtes vorgenommen; letzterer scheidet nur eine ganz kleine Anzahl lebender und fossiler Formen aus, die sich dadurch auszeichnen, dass sie, M ährend sie imAllgemeinen ganz den Habitus der Cerithien tragen, am Rücken der Schale an der letzten Windung gegenüber der Mündung eine canalartige Oeffnung haben, etwa wie Typhis. Deshayes nennt dieses Geschlecht, da es gleichsam 3 Oeffnungen hat, Triforis. Brongniart schied jene Arten aus, welche an den Flussmündungen leben und nannte sie Potamides , weil er glaubte diese hätten allemal nur eine Andeutung von Canal und einen Deckel mit zahlreichen Windungen; allein es scheint, dass Meder der Mangel des ent- wickelten Canales an das Vorhandensein eines solchen Deckels gebunden sei, noch dass das Vorkommen an der Mündung der Flüsse oder im BrakMasser noth- wendig mit einem dieser beiden Kennzeichen verbunden sei. Nach Deshayes kennt man gegenwärtig über 140 lebende Arten, welche theils im Meere, und zwar in allen Zonen, theils in den Lagunen, im Brakwasser und an der Mündung der Flüsse leben. Sie kommen am häufigsten an den Küsten im Sande, in der Nähe von Felsen im Niveau jener Schichten vor, welche den Veränderungen ausgesetzt sind, die durch die Ebbe und Fluth hervorgebracht werden, und nähren sich von Pflanzen. Im fossilen Zustande zählt d'Orbigny an 540 Arten in seinem „Prodrome“ auf; sie erscheinen zuerst in der Trias, ent- wickelten sich im Jura und in der Kreide immer mehr, und scheinen in der Eocen- zeit das Maximum ihrer Entwickelpng erreicht zu haben, denn Deshayes Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 189 beschreibt aus dem Pariser Becken allein 137 Arten. In der Neogenzeit nahmen die Cerithien an Grösse und Mannigfaltigkeit der Formen immer mehr ab, und die Jetztwelt liefert bei weitem nicht jene Anzahl von Arten, welche sie im Vergleiche mit anderen Geschlechtern, die sich eben in dem Zustande ihrer vollsten Entwicke- lung befinden, aufvveisen sollte. Die Cerithien scheinen sich ungemein leicht zu vermehren, denn man findet an den Küsten gewisse Arten in ungeheurer Anzahl; ebenso hat das Vorherrschen dieser Formen in gewissen Schichten des Pariser Beckens Veranlassung zur Be- zeichnung derselben als Cerithienkalk gegeben, und auf gleiche Weise haben sich in der Neogenepoche, vorzüglich in den östlichen Theilen von Europa, theils lose, tbeils verhärtete Sandschichten abgelagert, die zum grössten Theile aus Cerithien bestehen, und daher auch mit Recht „Cerithie n s chi chte n“ genannt werden. Von den 26 Arten, welche im Wiener Becken Vorkommen, sind es insbesondere drei : C. pictum Bast., C. rubiginosum Eichw. und C. disjunctum Sow. , welche wesentlich zur Bildung dieser Schichten beigetragen haben, und ich möchte jedenfalls die erste als die bei weitem häufigere Art bezeichnen. Mit den Cerithien kommt nur eine ganz kleine Anzahl von Arten anderer Geschlechter in diesen Schichten vor, und die Fauna bleibt sich bei einer grossen Verbreitung dieser Ablagerung stets gleich. Diese Schichten bilden daher einen trefflichen Horizont zur Deutung der darüber und darunter liegenden Vorkommnisse. Der Cerithien- sand und Sandstein bezeichnet im Wiener Becken stets die obersten Glieder mariner Ablagerungen; über denselben liegt nur der obere oder Congerien-Tegel, welcher seine Entstehung dem Brakwasser verdankt. Ausser diesen drei für die Cerithienschichten so bezeichnenden Arten kommen noch 4 weitere, nämlich : C. vulgatum Brug. var., C. minutum Serr., C. Bronni Bartsch und C. scabrum Olivi, häufig in den Tegelablagerungen vor, welche dem Leithakalke angehören, mit denselben wechsellagern oder denselben unterteufen, wie z. B. bei Steinabrunn. Eine Art, das Cerithium lignitarum Eichw., scheint für jene oberen Tegelschichten bezeichnend zu sein, welche Lignit führen, und in der That hat sich diese Art im Wiener Becken unter denselben Verhältnissen gefunden; so im Dorfe Mauer bei Wien, dann in Zelking bei Mölk u. s. w. Das überaus häufige Vorkommen dieser Art in den Sandablagerungen bei Grund wird wohl durch Verschwemmung erklärt werden müssen, für welche Erklärungsweise auch das ungemein häufige Vorkommen von Helices in denselben Ablagerungen spricht. Die letzte im Wiener Becken häufiger vorkommende Art, C. margari- taceum endlich, scheint die untersten Schichten des Wiener Beckens zu bezeichnen. Man hat diese Art bisher nur in Kohlenbauen längs der Donau und in einer Aus- buchtung des Wiener Beckens, in dem sogenannten Horner Becken, in Verein mit Arten gefunden, die dem jedenfalls älteren Mainzer Becken angehören. Die alten Conchyliologen nannten alle kegelförmigen, und die mehr oder weniger verlängert thurmförmigen Schalen, ohne die so auffallende Verschie- denheit der Mündung zu berücksichtigen: „Turbo“. So finden wir Turritella, Scalaria u. s. w. mit den eigentlichen Turbines vermischt, bis endlich Lama r ck auf diese Verhältnisse aufmerksam machte, und zuerst im Jahre 1799 das Ge- schlecht Turritella mit demselben Umfange aufstellte, den es noch heutigen Tages hat. Die besten Merkmale zur Unterscheidung der Arten liegen nach Reeve in den ersten acht oder zehn Umgängen von der Spitze abwärts, eine Erfahrung, zu der auch der Verfasser bei dem Studium der Wiener Formen ge- langt ist; unter dieser Gränze ändert sich nämlich die Sculptur etwas, es treten häufig mehrere Reifen hinzu, und die Umgänge gewinnen ein von dem früheren ganz verschiedenes Ansehen, je mehr sich die Schale der Mündung nähert. 190 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Die Turritellen haben einen weiten Verbreitungsraum , und wohnen sowohl in beträchtlicher Tiefe als nahe an der Oberfläche. Im Mittelmeere kommen nur zwei verhältnissmässig kleine Arten, T. triplicata Brocc. und T. communis Bisso. häufiger vor. Die Mehrzahl der Arten bewohnt die östlichen Meere und die Küsten von Mittel-Amerika; einige wenige sind auch von Neuseeland, Australien und Van Diemens-Land bekannt. Reeve beschreibt und bildet in seiner Monographie dieses Geschlechtes GS lebende Arten ab, während d’Orbigny 160 und Bronn 270 fossile Formen aufzählen. Im Wiener Becken gehören die Turritellen zu den häufigsten Vorkommnissen : es finden sich zwar nur 9 Arten daselbst, aber diese.' in so zahlloser Menge, wie sonst ausser von Cerithmm von keinem anderen Molluskengeschlechte. Als be- sonders bezeichnend müssen hervorgehoben werden : T. cathedralis Brong.. eine in den Ablagerungen von Leognan und Saucats hei Bordeaux, der Tauraine, von Turin, St. Gallen und Hausbach in Baiern häufiger vorkommende Form. Im Wiener Becken ist sie eine Seltenheit und scheint dem Horner Becken, dessen Ab- lagerungen zu den ältesten im Wiener Becken gezählt werden, fast ausschliesslich anzugehören. Inden Tegelablagerungen, die dem Leithakalke angehören, kommen besonders häufig vor T. Riepeli Partscli, T. vermicularis Brocc., T. turris Bast., T. Archi- medis Brong. und T. bicarinata. Eicliw.; alle diese Arten kommen zwar in den tieferen Tegelschichten hei Baden, Möllersdorf ebenfalls, aber da ungemein selten vor. Der Verfasser glaubt auf diese Verhältnisse besonders aufmerksam machen zu sollen, da bei der Beurtheilung über die geologische Aufeinanderfolge der Schichten im Wiener Becken nicht nur das Vorkommen einer Species überhaupt, sondern vorzüglich die Art und Weise des Vorkommens derselben den Ausschlag geben wird. Während die obenerwähnten Arten den Tegelablagerungen die dem Leithakalke angehören, eigenthümlich zu sein scheinen, dürfte die T. subangulata Brocc. für die tieferen Tegelschichten bei Baden und Möllersdorf bezeichnend sein, denn sie kömmt nur da in grösserer Häufigkeit vor, während sie an den übrigen Localitäten zu den Seltenheiten gehört. Das Geschlecht Pliasianella ist nur durch eine einzige Art, Pli. Eichwaldi Hörn., repräsentirt, die am nächsten der Ph. Aqnensis d'Orb. von Merignac steht; allein obgleich sie in ihrer Hauptform sich derselben nähert, so unterscheidet sie sich jedoch durch die so sehr bezeichnenden schiefstehenden braunen Linien, da an den Exemplaren von Bordeaux nur engstehende braune Puncte wahrge- nommen werden können. Im Wiener Becken kommt diese Art fast ausschliesslich nur in den Tegelablagerungen, die dem Leithakalke untergeordnet sind, vor. Das Geschlecht Turbo begriff bei Lin ne die heterogensten Dinge und es sind nach und nach Turritella, Scalaria, Papa, Clausilia, Litorina, Delphinula u. s. w. davon abgetrennt worden. Bei Lamarck sind noch die Litorina- Arten damit vermengt, welche jedoch Deshayes in seiner neuen Ausgabe von La- marck’s Werke bereits zu trennen beflissen war. Die Turbines, von denen Reeve gegen 60 lebende Arten beschreibt und abbildet, leben mit Ausnahme von T. rugosus, der im Mittelmeere vorkömmt, in der heissen Zone und erreichen zum Theile eine bedeutende Grösse, wie z. B. T. olearius Linn. Die fossilen Arten, von denen Bronn in seinem „Enumerator“ 245 aufzählt, finden sich von den sibiri- schen Schichten angefangen bis in die Tertiärepoche, indem sie immer an Formen- reichthum zunehmen. Im Wiener Becken kommen nur drei Arten vor, und zwar Turbo rugosus Linn., T. tubcrcufatus Serr. und T. carinatus Bors. Was vorerst den Turbo rugosus. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 191 der in den den Leithakalk angehörigen Tegelschichten zu Steinabrunn, Nikolsburg u. s. w. sehr häutig vorkömmt, betrifft, so unterliegt es keinem Zweifel, dass die Zurückführung der fossilen Formen auf die lebenden Arten zu den grössten Schwierigkeiten im Fache der Paläontologie gehört; daher ist es auch erklärlich, dass gegenwärtig noch die verschiedensten Ansichten in dieser Beziehung unter den Paläontologen herrschen. Während die einen, wie Agassiz und d’Orbigny, jede oder fast jede Identificirung läugnen, sind andere gleich bereit, aus ziemlich ent- fernten Aehnlichkeifen auf dieselbe Art zu schliessen. Hier nun den Mittelweg zu linden, ist die Aufgabe. Einerseits muss man zugeben, dass zwischen den fossilen und lebenden Formen so auffallende Verschiedenheiten stattfinden, dass man, wie Agassiz hinlänglich bewiesen, auch bei auffallend ähnlichen Formen Verschie- denheiten aufzufinden vermag' andererseits variiren jedoch auch die lebenden Formen unter einander so stark, dass man die fossilen ganz gut als Varietäten der lebenden Arten gelten lassen kann. Ein merkwürdiger Beleg des Gesagten sind die Wiener Exemplare von Turbo rugosus im Vergleiche zu den ebenfalls vor- liegenden, häufig vorkommenden lebenden Individuen. Im Allgemeinen zeichnen sich alle fossilen Formen, welche von den ersten Autoritäten für identisch mit lebenden Arten betrachtet werden, durch eine gedrungenere Gestalt, durch eine intensivere Bildung aller Erhabenheiten der Oberfläche und durch eine dickere Schale aus; diess findet auch bei den Wiener Exemplaren von Turbo rugosus statt. L ama rc k hat das Geschlecht Monodonta für Formen aufgestellt, die im Allgemeinen den Habitus von Turbo haben, sich jedoch von denselben dadurch unterscheiden, dass sie mehr oder weniger genabelt sind und an ihrer Innenlippe eine zahnartige Verdickung zeigen. Die Monodonten sind Meerschnecken, sie leben in grosser Anzahl an den Küsten des mittelländischen und adriatischen Meeres ; es mögen ungefähr 2S lebende und ein Dutzend fossile Arten bekannt sein. Im Wiener Becken kommen drei Arten vor, und zwar: Monodonta Araonis Bast., M. mamilla Andrz. und M. angulata Eichw., von denen die erste und letzte höchst wahr- scheinlich gegenwärtig noch im mittelländischen Meere leben. Das Geschlecht Adeorbis, welches Searles Wood im Jahre 1842 für kleine halbkugelige zusammengedrückte, genabelte Formen aufgestellt hat, ist im Wiener Becken nur durch eine einzige Art, Adeorbis Woodi Hörn., vertreten, welche in den Tegelschichten bei Steinabrunn, die dem Leithakalke angehören, ziemlich häufig vorkömmt. Von dem Geschlechte Xenophora (ein älterer Name für Phorus) kennt man gegenwärtig nach Philippi eilf Arten, die nur in den heissen Meeren leben. Deshayes vermuthefe zwar, dass die so häufig an den Küsten von Sicilien fossil vorkommende Xenophora crispa König im mittelländischen Meere lebe, allein Philippi hat in Erfahrung gebracht, dass diess ein Irrthum sei, der dadurch entstanden ist, dass die trefflich erhaltenen Schalen dieser Art von dem Meer- wasser aus den lockeren Thonschichten an den Küsten, in denen sie eingeschlossen sind, ausgewaschen, dann von Seekrebsen als Wohnungen benützt werden, und so in die Netze der Fischer gelangen. Das Vorkommen von drei Arten dieses Geschlechtes im Wiener Becken, näm- lich der Xenophora Deshayesi Miclit., X. cunuclans Brong. , X. testigera Bronn, mag als ein abermaliger Beweis gelten, dass zur Zeit der Tertiärablagerungen in diesem Becken daselbst eine höhere Temperatur geherrscht haben müsse als gegenwärtig im mittelländischen Meere vorhanden ist, ja die Fauna nähert sich schon mehr der der Tropengegenden, namentlich der am Senegal. Die Arten des Geschlechtes Trochus sind sehr zahlreich (Philippi führt 200 an), sie leben in allen Meeren verbreitet, hauptsächlich an felsigen Küsten 192 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. und Korallenbänken in sehr geringer Tiefe. Von fossilen Arten sind gegenwärtig nach der Angabe von Bronn gegen 400 bekannt; sie treten schon in den ältesten Schichten auf und nehmen an Anzahl und Formenreichthum immer zu. Im Wiener Becken kommen vierzehn Arten vor: Trochus fanulum Gmel., T. Podolicus Dubois, T. Poppelacki Partsch, T. Celinae Andrz., T. Orbignyanus Hörn., T. turrieulu Eicluv., T. Beyrichi Hörn., T. conulus Linn., T. miliaris Broce., T. pictus Eichw. T. quadristriatus Dubois, T.papilla Eichw., T. patulus Brocc. und T. biangulatus Eicluv. Von diesen Arten leben zum mindesten noch zwei gegenwärtig häufig im mittelländischen Meere, nämlich T. fanulum Gmel. und T. conulus Linn. Von zwei anderen Arten, T. turricula und T. miliaris Brocc., ist es noch zweifelhaft, ob sie nicht im Mittelmeere lebenden Formen als Varietäten angeschlossen werden dürfen. Sechs Arten gehören den Cerithienschichten an, nämlich: T. Podolicus, T. Poppellacki, T. Orbignyanus Hörn., T. pictus Eicluv., T. quadristriatus Dubois und T.papilla Eicluv., von denen wieder der erste am häufigsten und zugleich am bezeichnendsten für diese Schichten ist. Die übrigen Arten kommen am häufigsten, mit Ausnahme des Trochus patulus, in den Tegelschichten bei Steina- brunn, die dem Leithakalke angehören, vor. Dieser letztere gehört, so wie allenthalben in den neogenen Tertiärschichten Europa’s, zu den gemeinsten Vorkommnissen liebt aber im Wiener Becken vorzüglich die Sandschichten, denn in den eigentlichen Tegelablagerungen ist er bisher gar nicht oder nur höchst seilen vorgekommen. Der Verfasser kann diese kurze Inhaltsanzeige nicht schliessen, ohne jenen Herren, welche ihn auch hei Ausarbeitung dieses Heftes kräftigst unterstützten, seinen lebhaftesten Dank äuszudrücken, namentlich den Herren Doderlein in Modena, Pecchioli in Florenz, Michelotti in Turin, Heden borg in Rhodus, Neugeboren in Hermannstadt und Poppelack in Feldsberg. Herr Dr. Friedrich Rolle berichtete über die an Meeresmollusken reichen Sand- und Tegel-Ablagerungen der Gegend von St. Florian in Mittelsteiermark. Tegel und Sand nehmen hier ein Gebiet von etwa vier Stunden Länge und eben so viel Breite ein und werden im Westen von dem hohen Gneissgebirge der Kor- alpe (Landsberger und Schwanberger Alpen) und im Osten von dem inselartigen Uebergangsschieferrücken des Sausais Legränzt. Versteinerungen kommen an mehreren Stellen in zum Theil grosser Arten- und Individuenzahl vor, so nament- lich in der Gegend von Guglitz südöstlich von St. Florian. Von den Arten stimmen ein grosser Theil mit solchen aus den mittleren Schichten des Wiener Beckens (namentlich denen von Gainfahren, Steinabrunn, Enzesfeld, Nikolsburg u. s. w.), andere sind eigenthümlich. Von Gasteropoden erscheinen namentlich drei Turri- tella-k rten bezeichnend, Turritella gradata Menke und zwei neue Arten, Turri- tella Partschi Bolle, eine der T. vindobonensis Partsch ähnliche und ebenfalls stark gestreifte Art, bei der indessen einer der sechs vorhandenen Streifen und zwar von oben her gezählt der vierte, als ein starker abgerundeter Kiel vor- springt, ferner Turritella Hocrnesi Bolle, eine ebenfalls im Wiener Becken noch nicht beobachtete Art, mit fast ebenen Umgängen, auf welchen letzteren je vier starke scharfe Streifen verlaufen , deren zweiter und dritter am stärksten sind. Nächstdem erscheinen zahlreiche Acephalen, wovon wegen ihres gleichzeitigen Vorkommens im Wiener Becken Venus plicata Gmelin, Cardium Deshayesi Payr. und Area diluvii Lam., ferner als eine in der Gegend von St. Florian häufige, im Wiener Becken aber wahrscheinlich fehlende Art Lutraria convexa Sow. zu nennen sind. — An den einzelnen Fundorten der Gegend ist mitunter eine ziem- lich auffallende Verschiedenheit der vorhandenen Arten wahrzunehmen , doch erhalten diese Verschiedenheiten sich immer innerhalb der Gränzen einer und derselben Formation. Ein solches, etwas von den übrigen Fundorten der St. Florianer Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 193 Gegend abweichendes Vorkommen stellen namentlich die Sand- und Tegel- Schichten von Grötsch im Nordosten von St. Florian dar, welche das Liegende des Leithakalkes von Doxenberg bilden. Herr Dr. Rolle zeigte von da ein der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt angehörendes, von Versteinerungen ganz erfülltes Stück von kalkigem Sandsteine vor; man erkennt darin in sehr gutem Erhaltungszustände Lucina Ceonina Bast., L. columbella Lam., L. diva- ricata Lam., Area diluvii Lam. u. s. w. Auch diess sind wieder Arten die für die schon genannte Region der oberen Tertiärgebilde als bezeichnend anzusehen sind. Die Vergleichung und Restimmung dieser und einer grösseren Anzahl anderer steiermärkischen Fossilien geschahen am k. k. mineralogischen Cahinete, und in Bezug darauf nahm Herr Dr. Rolle Gelegenheit, auch hier dem Herrn Director Partsch und Herrn Dr. Hörn es für ihre vielfältige Unterstützung der betref- fenden Arbeit seinen verbindlichsten Dank auszudrücken. Herr M. V. Lipoid legte die nunmehr vollständig colorirte geologische Karte über den südöstlichen Theil von Kärnten vor, und sprach über das Auftreten und die Verbreitung der alpinen Lias- und Jura-Formation in diesem Theile Kärntens. Die Dachsteinkalke, charakterisirt durch das Vorkommen des Megalodus triqueter Wulf., findet man sowohl in dem südlichen Kalkzuge an der Gränze Krains im Stou- und Koschutta-Gebirge , als auch im nördlichen Kalkzuge (Sin- gersberg, Obir, Petzen, Ursulaberg). Sie sind meistens in normaler Lagerung, überall den Cassianer oder Hallstätter Schichten (alpine Trias) aufgelagert und nehmen in der Regel die höchsten Gipfel und Plateaux der Kalkgebirge ein. Sie bilden keinen zusammenhängenden Zug, sondern ihr Zusammenhang wird vielfach durch die in den tieferen Thälern, Schluchten und Einsattlungen auftretenden Triasschichten unterbrochen. Die dunklen Kalke der Kössener Schichten mit den charakteristischen Versteinerungen derselben fand Herr Lipoid nur in dem nördlichen Kalkzuge vor, und zwar am Jögart- (Jeherto-)Berge südlich von Eberndorf und im Mayr- holdgraben (Jessenigbauer) südlich von Miesdorf. Sie stehen daselbst im engsten Zusammenhänge mit den Dachsteinkalken. Die Jura-Formation wird durch rothe Kalksteine repräsentirt, welche durch die darin von Herrn Lipoid Vorgefundenen Versteinerungen, besonders die Aptychen, charakterisirt sind. Weisse Kalksteine, die mit den rothen im engen geologischen Zusammenhänge stehen, zählte Herr Lipoid derselben Formation bei. — Auch die Juraschichten finden sich nur im nördlichen Kalkzuge vor, und zwar bilden sie daselbst an der nördlichen Abdachung des Obir-, Petzen- und Ursula-Gebirgzuges die niedrigeren Vorberge in einem nur wenig unterbro- chenen Zuge vom Freibachgraben an bis zum Czerni Wrch an der steiermärkischen Gränze. Zahlreiche Ammoniten findet man am Jögartberg hei Eberndorf. Die Juraschicliten stehen in abnormer Lagerung gegen die Dachstein- und Hallstätter Schichten, mit welchen sie in Berührung kommen. — Jüngere Kalkformationen liessen sich im südöstlichen Kärnten nicht nachweisen. Nur am Gorna- Berge, südlich von Bleiburg, erscheint ein Rudistenkalkstein, welches Auftreten der Kreideformation an keiner anderen Stelle mehr beobachtet wurde. Am Schlüsse legte Herr Fr. Foetterle die im Laufe des Monats Februar an die k. k. geologische Reichsanstalt theils als Tausch , theils als Geschenk ein- gegangenen Druckschriften zur Ansicht vor. Sitzung am 4. März 1856. Herr Director Haidinger legte ein Stück eines höchst merkwürdigen Vorkommens von Quarz vor, dem man mit vollem Rechte die nähere Bezeichnung K. k. geologische Reiehsanstalt. 7. Jahrgang 18üfi. I. 25 194 Sitzungen der k. k. geologischen Keiehsanstalt. eines Kiesel-Pisoliths oder Erbsensteines, dem Karlsbader ähnlich, geben könnte. Es wurde vor wenigen Tagen von dem Director der k. k. montanistischen Lehr- anstalt in Pribram, Herrn J. Grimm, eingesandt. Ein grosses Stück davon war dem letzteren aus den Waldungen zwischen St. Benigna und Obeznitz gebracht worden, aber, von einem losen Blocke herrührend, ohne nähere Bezeichnung des Fundortes oder Nachweisung der Art des Vorkommens. Das Ansehen der Varie- tät ist in der That überraschend schön. Sie gehört eigentlich zu der Abtheilung der Eisenkiesel, und zwar sind beide Abarten, der gelbe und der rothe, vor- handen, aber mit diesem regelmässigen Unterschiede, dass der rothe Eisen- kiesel in Kugeln von etwa 21/3 — 3 Linien Durchmesser in dem gelben Eisen- kiesel eingewachsen ist. Die ersteren sind jedoch aus dem Mittelpuncte excen- trisch strahlig, jeder einzelne Strahl ist ein individueller Krystall und geht für sich in die Masse des gelben Eisenkiesels über, der auf diese Art eben- falls excentrisch strahlig ist, und den übrigen Baum beinahe vollständig aus- füllt. Es bleiben nur noch hin und wieder kleine Drusenräume, in welchen Quarzkrystalle von etwas reinerer Grundmasse die Krystallisation des Kernes von Eisenkiesel umfassen, und in welchen zum Theile selbst eingeschlossen in den durchsichtigeren Quarztheilchen ganz feine Flimmern von Eisenoxyd — Eisenrahm — abgesetzt sind. Der Kern der Kugeln des rothen Eisenkiesels aber ist eine etwa 1 Linie im Durchmesser haltende weisse Kugel mit bei- nahe glatter Oberfläche, aus coneentrischen, etwa y8 Linie dicken Schalen bestehend, ebenfalls kieseliger oder quarziger Natur, aber aus feinen chalcedon- artigen Absätzen gebildet, im Innern zuweilen noch ein feines Eisenglanz- theilchen. So auffallend schön nun auch die Stücke sind, so versprechen sie doch bei einem genaueren Studium eben so wichtig zu werden für die theo- retischen Schlüsse, welche man auf die Bildung wird ziehen können. Gewiss geschah die Krystallisation des Eisenkiesels bei einer Temperatur, welche gerade der Gränze der möglichen Existenz bei übrigens gleichen Verhältnissen von Eisen- oxyd oder Eisenoxydhydrat entspricht, nur wenig diesseits und jenseits, und das letztere war bereits in pulveriger Gestalt in der umgebenden noch nicht krystal- lisirten Kieselmasse, etwa als trübe Kieselgallerte enthalten. Die erste Absonde- rung von Festem bei höherer Temperatur war farblos, dann folgte der rothe Eisenkiesel, gefärbt von wasserlosem Oxyd, sodann der gelbe, gefärbt von Oxyd- hydrat, beide rasch gebildet, so dass die fremdartigen Theilchen nicht aus- geschieden werden konnten, endlich die allinälige Krystallisation des reineren Quarzes und abgesondert des Eisenoxydes oder Eisenglanzes. Diese Betrach- tungen wollte Herr Director Haidinger nebst der Nachricht über das Vor- kommen hier schon dem Danke an Herrn Director Grimm anreihen, um doch vorläufig das mineralogische Publicum auf diese ganz eigentümlichen und lehr- reichen Varietäten aufmerksam zu machen. Er beabsichtigt wohl auch ein fer- neres Studium, aber diess ist voraussichtlich nicht so bald abzuschliessen, und daher dürfte für jetzt wenigstens die vorläufige Nachricht willkommen sein. Ein zweites, aber nur etwa nussgrosses Stückchen ähnlicher Art verdankt Hai- dinger dem Herrn Director L. Hohen egg er in Teschen, welcher es in einem Hypersthenit- oder Diabas-Steinbruche bei Kotzobenz in Schlesien fand. Die in dem gelben Eisenkiesel eingewachsenen Kugeln, ungefähr vierzig Durch- schnitte, sind an der Oberfläche sichtbar, von rothem Eisenkiesel haben nur einen Durchmesser von 1 — l1/ a Linien. Herr Dr. Ferdinand Hochstetter bespricht die Verhältnisse des Dupp- auer Basaltgebirges in Böhmen. Das Centrum des Gebirges bei Duppau bildet einen Complex mächtiger breiter Bergrücken, die in der Burgstadtier Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 195 Höhe (2928 Fuss) und im Oedschlossberg (2908 Fuss) die höchste Höhe erreichen. Von diesem Centralstock laufen fast radial nach allen Himmelsgegenden, geschieden durch tief eingeschnittene Bachthäler, Bergketten mit einzelnen kegel- förmigen Spitzen. Das basaltische Vogelsgebirge in Hessen zeigt eine ähnliche Gestalt seiner Oberfläche. Je entfernter vom Centrum, um so niedriger werden diese Bergzüge und lösen sich endlich in 2 — 3 Stunden Entfernung in einzelne Kuppen auf. Aber selbst bis auf eine Entfernung von vielen Meilen treten in der Aneinanderreihung dieser über das ganze Karlsbader Gebirge und bis in's Erz- gebirge und Fichtelgebirge zerstreuten Kuppen auf einer guten topographischen Karte jene radialen Richtungen noch deutlich hervor, wie wenn das Grundgebirge vom Centrum der Eruption aus nach allen Richtungen gesprungen, und aus diesen Sprüngen und Spalten überall die heissflüssige Basaltmasse aus der Tiefe empor- gedrungen wäre. Die Gesteine sind theils thoniger Glimmerbasalt und Basalt- mandelsteine, theils ausserordentlich olivin- und augitreicher porphyrartiger und dichter Säulenbasalt. Die schönsten Basaltsäulen sieht man an den einzelnen Basaltkuppen am Schwammberge bei Weseritz, kolossale Säulen von einer Klafter Mächtigkeit. Phonolith spielt eine weit geringere Rolle als im eigentlichen böhmischen Mittelgebirge. Die ausgezeichnetsten Phonolithmassen sind der Bra- nischauer Berg und Tschebon bei Theusing, der Engelhäuser Schlossberg und der Schömitzstein unweit Karlsbad. Trachyt findet sich nur am Spitzberge bei Tepl und am Prohomuther Berg. Der Hauptdurchbruch der Basaltmassen muss unter Wasser stattgefunden haben; das beweisen ungeheure Massen von zusammengeschwemmtem Schlamm und basaltischem Trümmergestein. Mit einer Mächtigkeit von 600 Fuss an ein- zelnen Stellen umgeben sie in Form von groben, knollig aufgehäuften Basalt- Conglomeraten mantelförmig das ganze Basaltgebirge, in horizontaler Auflagerung auf das Grundgebirge, Braunkohlenformation und Basalt, bis zu 2100Fuss Meeres- höhe aufsteigend und oftmals mit jüngeren basaltischen Ergiessungen wechsel- lagernd. Als fein abgeschlemmte Tuffe aber breiten sich basaltische Schlamm- massen auf weite Entfernung aus, fast über das ganze Gebiet des Eibogner Braun- kohlenbeckens. Die in den Basalt-Conglomeraten eingeschlossenen Baumstämme geben zu einer höchst merkwürdigen Erscheinung Veranlassung. Herr Director Haidinger hat im Jahre 1838 zuerst auf ein solches Vorkommen bei Schlackenwerth auf- merksam gemacht. Zwischen den Schichten des Basalt-Conglomerates nämlich finden sich Massen, aus deren Gestalt und Oberfläche unzweifelhaft hervorgeht, dass sie ursprünglich Baumstämme waren. Jetzt ist der innere Raum, den das Holz früher ausfüllte, von Kalkspath in Aragonitform erfüllt. Wird dieser Kalk- spath durch die eindringenden Tagwasser aufgelöst und fortgeführt, so bleiben zuletzt hohle, röhrenförmige Löcher übrig. Bei Zwetbau, östlich von Karlsbad, kann man an einer steilen Felswand nahe bei einander gegen 60 solche Löcher zählen, von y2 Zoll Durchmesser bis zu 4 — 5 Fuss Dicke und 3 — 5 Klafter tief in den Felsen hineinreichend, von so regelmässiger Form, als wären sie künst- lich ausgebohrt. Man hat diese Löcher auf die verschiedenste Weise zu erklären gesucht. Die Sage im Munde des Volkes fasst sie als die Wohnungen von Zwergen auf und nennt sie „Zwerglöcher“. Sie sind nichts anderes als die Lagerstätten von Baumstämmen, deren Masse spurlos verschwunden. Herr Karl Ritter v. Hauer zeigte ein neues Mineral vor, welches der k. k. Berggeschworne Herr Jos. Florian Vogl in der Eliasgrube zu Joachimsthal auf- gefunden hatte. Die erste Notiz über diese, so wie über zwei andere, ebenfalls von Herrn Vogl in den Joachimsthaler Uranerzen aufgefundene neue Mineral- 25 196 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. species erschien dieser Tage in der zweiten Nummer der von dem montanistischen Vereine im Erzgebirge redigirten Zeitschrift. Es tritt in derben schwarzen Massen in den Uranerzen auf, ist mit vielen anderen Verbindungen, zumeist secundären Producten gemengt und mit Schwefelkiesen durchzogen, so dass es schwer ge- lingt, reine Stücke davon zu erhalten. Es enthält nach einer vorläufigen quali- tativen Untersuchung Herrn Patera’s Schwefel, Wismuth, Kobalt, Eisen, Molyb- dän und etwas Kieselsäure. In Folge der überwiegenden Menge des darin befind- lichen Molybdäns charakterisirte es Herr Patera als eine selbstständige Molyb- dänverbindung. Herr Seetionsrath Haidinger benannte dieses neue Mineral zu Ehren Herrn Patera’s: Paterait. Da ausgesuchtere Stücke von diesem so wie von den anderen zwei Mineralien, welche Herr Vogl entdeckt hatte, an das k. k. Finanzministerium für die k. k. geologische Reichsanstalt abgesendet wurden, so wird demnächst Gelegenheit geboten sein , auch die quantitativen Verhältnisse festzustellen. Herr Fr. Foetterle legte eine Uebersicht über die Production des Asphalt- werkes Sr. königl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Maximilian Este zu Seefeld in Tirol von seiner Gründung an bis zum Schlüsse des Jahres 1864 vor, welche nebst einer Beschreibung der Manipulation ihm soeben durch die gütige Vermitt- lung des k. k. Berg- und Hüttenverwalters zu Klausen, Herrn J. Trinker, zuge- kommen ist. Das Material, ein an Bitumen sehr reicher Kalkstein, der dem unteren Lias zugehören dürfte, wird hier an mehreren Puncten gewonnen. Die Schichten, gewöhnlich einige Zoll bis 1 Fuss mächtig, dunkel gefärbt, schiefrig, sind reich an Asphalten und Petroien; sie alterniren mit gewöhnlichem grauen, oft dolomi- tischen Kalke. Die in der Grube gewonnenen Asphaltsteine werden in faustgrosse Stücke sortirt ; die sortirten noch mehr zerkleinert, gattirt, kommen in gusseiserne Cylinder zur Asphalttheer-Erzeugung. Steine, welche für die Asphalttheer-Erzeu- gung zu arm sind, werden als Zuschlagsteine in einer Quetsche und Steinmühle zu Steinmehl verarbeitet. Das durch Erhitzen der gefüllten gusseisernen Cylinder gewonnene flüssige Theer wird einer theilweisen Destillation unterzogen und liefert Steinöl und abgedampften Theer. Der letztere wird mit Steinöl vermengt, in Kesseln gut verarbeitet, zu Kuchen geformt und als Asphalt-Mastix in Handel gebracht. Seit dem Beginne des Werkes im Jahre 1845 bis zu Ende des Jahres 1854 wurden gewonnen an ungeschiedenen Asphaltsteinen 26,519 Centner, an Zuschlagsteinen 12,336 Centner, an flüssigen Theer 5246, an Steinöl 305 Ctr. und der Rest an abgedampften Theer 4941 Ctr. Im Jahre 1854, wo die Gewin- nung sich wieder anfing zu heben, nachdem sie die zwei vorhergegangenen Jahre beinahe auf Null herabgesunken war, betrug sie an ungeschiedenen Asphaltstein 1189 Centner mit einem Gewinnungspreise von beiläufig 1 fl. 30 kr. pr. Centner, an Zuschlagstein 700 Ctr. mit einem Kostenpreise von 3J/4kr. pr. Centner, an flüssigen Theer 473 J/a Ctr. mit einem Kostenpreise von 5 fl. 26 kr. pr. Ctr., an Steinöl 28 Ctr., an Mastix 932 Ctr., letztei’e mit den Gestehungskosten von 2 fl. 22 kr. pr. Centner. Die sehr verworrenen Lagerungsverhältnisse, so wie die be- deutend hohe Lage der einzelnen Baue machen die Bergbaukosten ziemlich hoch. Hingegen ist das Vorhandensein von ausgedehnten und ausgezeichneten Torflagern, welche bis zum Jahre 1849 bereits durch Abzugsgräben, Hütten u. s. w. vorge- richtet wurden und einen nur 4 — 6 Procent Asche haltenden Torf lieferten , für das Werk von grosser Wichtigkeit. Sie werden jedoch trotz der günstigen Lage bis jetzt wenig benützt. Herr V. Ritter v. Zepharovich hatte, einen Urlaub im verflossenen Som- mer benützend, Gelegenheit, die Halbinsel Tihäny im Plattensee und die Umge- bungen des Kurortes Füred geologisch zu untersuchen und von ersterer eine Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 197 Karte im grossen Maassstabe anzufertigen, welche nebst den eingesammelten Ge- birgsarten und Versteinerungen vorgelegt und besprochen wurde. Die Halbinsel Tihany ist ein emporgehobener Theil des Grundes des heutigen Plattensee’s, einer langerstreckten seichten Wasseransammlung am Uferrande des tertiären Meeres, welches ehemals das grosse Becken von Ungarn und Siebenbürgen erfüllte. Die unweit gegen Südwest am Seeufer in einer tertiären Bucht bei Badacson auftreten- den Basalte haben das Material zu den TulFschichten geliefert, welche den grössten Theil von Tihany einnehmen. Dieselben zeigen in ihren dünnen Schichten petro- graphisch einen raschen Wechsel und enthalten ausser dem Detritus von Basalt, auch Geschiebe von Kalkstein und Thonschiefer; unter den Einschlüssen desTuffes ist besonders der Iserin bemerkenswerth, der, vom See ausgewaschen und ge- schlemmt, als Iserinsand an mehreren Orten am Ufer sich wieder findet. Die Süd- spitze der Halbinsel nimmt tertiärer Sandstein ein, dessen regelmässige Schichten die Basis des Basalttuffes bilden. In ihnen fand Herr v. Zepharovich die Con- gerien, deren durch den See als Geschiebe ausgeworfene Schlösser die bekannten sogenannten versteinerten Ziegenklauen sind, welche man am östlichen Strande von Tihany in grosser Menge findet. Als jüngste Bildung über beiden genannten sind Kalksteine und quarzige Massen abgelagert, welche einer Süsswasserformation angehören. — Am Uferlande nächst Füred treten Schichten von rothem Sandstein, Kalkstein und Dolomit auf, welche den Werfener Schichten der Alpen angehören, in dem ersteres begränzenden Gebirgzuge erscheinen Kalksteine, Petrefacten des deutschen Muschelkalkes in grosser Menge enthaltend; beide Formationen in jener Gegend zum ersten Male nachgewiesen. Schliesslich erwähnte Herr Ritter v. Zepharovich, dass er sich bei seinen Untersuchungen der kräftigsten Un- terstützung des Administrators der Tihänyer Abteigüter, des hochw. Herrn Pius Krisztiäny und des Füreder Badearztes Herrn Dr. K. Orzovenszky zu er- freuen hatte und daher den genannten Herren zum wärmsten Danke verpflichtet sei. Sitzung am 11. März 1856. Der erste Gegenstand, dessen Herr Director Haidinger in der heutigen Sitzung mit wahrer Freude und innigstem Dankgefühl erwähnen wollte, war die Auszeichnung, welche von Sr. k. k. Apostolischen M a j e s t ä t so eben einem mit Recht hochgeachteten Geologen zu Theil geworden, das Ritterkreuz des kaiserlich-österreichischen Franz Joseph-Ordens dem Professor der Geologie in Freiberg, Herrn Bernhard Cotta. Gewiss hat Niemand mehr Ursache sich dieser aller gnädigsten Ertheilung des schönen Zeichens zu erfreuen, als die Mit- glieder der k. k. geologischen Reichsanstalt, denn die Leistungen, deren Cotta sich rühmen darf, sind von ähnlicher Art, wie die welche uns fortwährend be- schäftigen, er war stets mit uns in den innigsten freundlichen Beziehungen wissen- schaftlichen Austausches; ein schönes, werthvolles Ergebniss seiner Forschungen in der Bukowina zierte den letzten Jahrgang unseres Jahrbuches. Aber der Be- ziehungen mit Freiberg gibt es für unser Oesterreich noch viel mehrere und ältere. So viele unsere Landsleute suchten und fanden dort montanistisch-wissen- schaftliche Bildung, dort lehrte unser Mobs, an dessen frühem und spätem Auf- enthalt in Oesterreich sich so viel Erfolgreiches knüpfte. Dort war es endlich, wo der Altvater Werner als Quell und Anregung zu mineralogischer und geologischer Forschungsolange den Ausgangspunct vorstellte. MitMohs hatte auch Haidinger fünf Jahre in Freiberg zugebracht, ihm vor Allen muss das Ereigniss die innigste Freude gewähren, dem die Gnade des hohen Geistes, der gegenwärtig den königlichen Thron von Sachsen ziert, vor kurzer Zeit gleicherweise ein werlh- volles Zeichen huldvollster Erinnerung verliehen hatte. 198 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sodann wurde das dritte Heft des sechsten Bandes des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt vorgelegt, welches so eben im Drucke vollendet worden war. Es enthält nebst dem eigentlichen Inhalte noch dasVerzeichniss der im Jahre 1855 zugewachsenen 200 Correspondenten der k. k. geologischen Reichsanstalt. Schon früher hatte Herr Director Haidinger aus dieser Veranlassung Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Stephan gedacht; heutehob Haidinger hervor, dass als Veranlassung in dem abgelaufenen Jahre noch ein Verhältniss sich geltend machte, die Förderung specieller Interessen der k. k. geologischen Reichsanstalt, namentlich sollten die Anzeigeschreiben die Gefühle des Dankes für freundliche Beihilfe ausdriicken, welche unsern reisenden Geologen während ihrer mühevollen Aufnahmen von den Besitzern, Beamten und andern Freunden zu Theil geworden ist. Es war wohl schon vom Anfang der Arbeiten Veranlassung dazu gewesen, aber die Zeit brachte erst den Entschluss zur Reife. „Dass es auch jetzt noch von unserer Seite nicht zu spät war, fiir vor langer Zeit freundlich gebotene Hilfe zu danken“, sagt Director Haidinger, „beweisen die wohlwollenden Ant- wortschreiben, mit welchen uns hochverehrte Gönner und Freunde erfreuten, so die Herren Fürsten von Metternich und Esterhazy, welche den durch unsere Geologen Simony und Czjzek aufgesammelten Gegenständen in ihren Palästen am Rennweg und in Mariahilf im Winter 1850 sin willkommenes Asyl eröffneten, für welches wir denselben stets dankbar verbunden bleiben.“ Herr Director Hai ding er legt die von dem königl. preussischen Berghaupt- mann Herrn v. Dechen neuerlichst herausgegebenen zwei ersten Blätter der geologischen Karte von Rheinland-Westphalen in Farbendruck zur Ansicht vor. Für die näheren Angaben verweisen wir hier auf den Sitzungsbericht der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften vom 21. Februar, wo dieselbe Karte vor- gelegt wurde. Dem hohen k. k. Ministerium des Innern und der Finanzen verdankt die k. k. geologische Reichsanstalt Exemplare des Berichtes „über die auf der Pariser Weltausstellung von 1855 vorhandenen Producte des Bergbaues und Hütten- wesens oder der Gegenstände der ersten Classe nach der im officiellen Kataloge getroffenen Eintheilung von Peter Tunner.“ Dieser Bericht enthält, wie nicht anders zu erwarten war, eine grosse Anzahl wichtiger Nachrichten und Zusam- menstellungen über Gegenstände des Bergbaubetriebes, der Gewinnung fossilen Brennstoffes und der Metallurgie, namentlich aber ist die Roheisen-, Stabeisen- und Stahlerzeugung mit der grössten Aufmerksamkeit behandelt. Diess ist auch das eigentliche Fach des Herrn Berichterstatters, für welches er speciell als Lehrer herangebildet wurde und das er so hervorragend seit Jahren repräsentirt. Als wissenschaftliche Orientirung fallen auch die geologischen Karten in den Bereich der Mittheilung des Herrn Sectionsrathes Tunner. Der Bericht über diese ist nach Herrn Director H a i d i n g e r weniger gut gelungen. Die ausgesprochenen Urtheile bezeichnen viel zu wenig die Wichtigkeit des Gegenstandes, namentlich kommt aber die k. k. geologische Reichsanstalt bei Herrn Tunner ziemlich zu kurz durch Mangelhaftigkeit und selbst Unrichtigkeit der Angaben in dem Berichte, so wie auch unter andern des eigens für die Ausstellung von Seite des k. k. Centralcomite's in Wien herausgegebenen Werkes der Herren v. Hauer und F oetterle „geologische Uebersicht der Berghaue der österreichischen Monarchie“ mit keiner Sylbe Erwähnung geschieht. Freiherr v. Re den bemerkte, dass auch ihm der Bericht in der gleichen Richtung mangelhaft erschienen, dass ihm aber bekannt sei, es werde in dem Hauptberichte über die Ausstellung, der demnächst der Veröffentlichung entgegensieht, die hier bezeichnete Lücke vollständig ausgeglichen erscheinen, da man Herrn Tunner’s Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 199 Bericht als Quelle zur Zusammenstellung, nicht als endliches Ergebniss der Beur- theilung betrachte. Herr Director Haidinger hatte vor wenigen Tagen eine Mittheilung von Herrn Prof. J. D. Dana, dem ausgezeichneten Mineralogen und Geologen in Newhaven in Nordamerika, erhalten , welche unter anderen folgende Stelle ent- hält : „Die Richtung meiner Studien wurde in der letzten Zeit mehr von der Mineralogie abgezogen , wegen der Nothwendigkeit, eine Reihe von Vorträgen über Geologie vorzubereiten. Die Geologie von Amerika hat mich sehr interessirt, und sehr wichtige allgemeine Schlüsse lassen sich aus ihrer Einfachheit ableiten. Während die geologische Geschichte von Europa wunderbar verwickelt ist, gleicht die von Nordamerika dem Ergebniss der Bearbeitung eines einzelnen Problems. An jeder Seite liegt ein Ocean und die Lage dieser Oceane hat die hebenden Kräfte, das ist die Richtung dieser Wirkungen, bestimmt. Von Osten her geschah die Einwirkung aus einer südöstlichen Richtung oder senkrecht auf die Küsten- linie. Sie begann in der azoischen Periode der untersten silurischen Schichten, oscillirte das Festland über und unter dem Wasser während der silurischen, devo- nischen und der Steinkohlenperiode und brachte auf diese Art die Abwechslung der Gesteinschichten, die Zerstörung der Faunen und Floren oder die Revolu- tionen hervor. Die Oscillationen erreichten die grösste Höhe unmittelbar nach der Steinkohlenperiode in Bezug auf Häufigkeit und Ausdehnung, man könnte diese die appalachische Revolution nennen, die Appalachen, von Labrador bis Alabama wurden emporgehoben und durch metamorphische Hitze wurden die Gesteine von Neu-England aus sedimentären Schichten zu krystallinischem Granit, Schiefer, Kalkstein u. s. w. umgewandelt. Da die Gesteine in diesen Gebirgen buchstäblich zusammengefaltet sind und zwischen den Falten die Steinkohlenformation ent- halten, so geschah diese Einwirkung unzweifelhaft am Schluss der Steinkohlen- periode, wahrscheinlich zur Zeit der Ablagerung des permischen Systems in Europa, und es ist eben so klar, dass die wirkende Kraft in einem allmälig wir- kenden Drucke aus Südosten bestand. Dieses System von südöstlichen und nord- westlichen Oscillationen hielt fortwährend an durch die ganze Zeit der jurassischen, Kreide- und Tertiärbildungen. Aber beim Beginn der posttertiären Epoche, der der Driftphänomene, haben wir augenscheinlich auch Oscillationen aus dem Norden, einem neuen System derselben — zuerst ein Anschwellen oder eine Emporhebung in den höheren Breiten für die Drift- oder Eisperiode, dann ein Sinken derselben Gegenden in einer späteren Periode, während welcher der Champlain- See ein Meeresarm war und den Wellen freien Zugang erlaubte, und zuletzt eine Hebung derselben Gegenden auf ihre gegenwärtige Lage, welche die Flussterrassen her- vorbrachte. Es gab also drei aufeinander folgende posttertiäre Epochen : die Drift-, eine Hebungsperiode, die „Laurentian-“ (nach dem St. Lorenzstrom benannt) eine Senkungsperiode und die Terrassenperiode einer mässigen Hebung. Die südlichen Theile der vereinigten Staaten wurden dabei nur schwach berührt. Es scheint mir, dass unser Continent wenig Raum für Herrn Elie de Beaumoufs Theorie offen lässt. Wesentlich ein und dasselbe Hebungssystem reicht von dem azoischen Alter bis zum Ende der Tertiärzeit und wirkte in stets gleichbleibender Richtung, und obwohl Gebirge nur während der permischen und Jura -Epoche gebildet wurden, so gab es doch Hebungen und Senkungen mit Spaltenbildung auch wäh- rend der silurischen und devonischen Zeit, woraus erhellt, dass das Hebungs- system durch die ganze namhaft gemachte Periode hindurch verlängert fort- währte.“ Herr Director Haidinger legte die an ihn eingesandte Anzeige der Grün- dung eines neuen grossen Lehrinstitutes in Philadelphia vor, des Wagner Free 200 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Institute of Science. Herr Professor Wagner war im Jahre 1842 auf seiner Reise in Europa auch in Wien gewesen, er war an Herrn Grafen Breunner empfohlen, er erhielt damals noch unter dem Fürsten v. Lobkowitz aus der Sammlung des in der Entwickelung begriffenen montanistischen Museums eine Anzahl von Duplicaten von Mineralien. Unglücklicherweise fand er hei der längere Zeit nach dem Empfang geschehenen Eröffnung die Kisten voll sicilianischen Schwefels. Wir hörten seitdem nichts mehr von ihm. Während dieser Jahre war er jedoch höchst thätig. Ein wohlhabender Mann, legte er mit seinen zahlreichen Sammlungen und durch Aneiferung Anderer den Grund zu einem namhaften natur- wissenschaftlichen Lehrinstitute. Er schenkte diesem Institute seine Sammlungen und anderes Eigenthum im Werthevon 60,000 Dollars und beabsichtigt, demselben nach seinem Tode noch 160,000 zu hinterlassen. Vom Staate Pennsylvanien erhielt er ein Gebäude und die Anerkennung als Körperschaft durch das Charter of Incorporation. Es wurde am 1. Mai 1866 eröffnet. Schon mehrere Jahre vorher hatte er in seinem eigenen Hause Vorlesungen über Mineralogie, Geologie und Paläontologie vor einem Auditorium von 150 bis 200 Personen gehalten, alles unentgeltlich. Auch die Vorträge am Institute, bisher von 11 Professoren, die Naturwissenschaften und einige ihrer Anwendungen umfassend, sind unent- geltlich, doch wurde ein Aufruf zur festen Fundirung der Professuren erlassen. Die Vorträge werden von 4 — 600 Personen, darunter oft 200 Frauen, besucht. Für das nächste Jahr ist eine Herausgabe von Denkschriften in Aussicht gestellt, in Bezug auf welche vorzüglich die Erneuerung der Verbindung geschah, bei welcher auch wir nun auf die Ergebnisse der Thätigkeit in den seit 1842 abge- laufenen Jahren mit Befriedigung hinweisen dürfen. Das Institut hat auch das Recht, die Grade eines Bachelor of Science und Doctor of Philosophy zu ertheilen. Herr Dr. K. Zerren ner besprach die Verwerthungsfähigkeit der grössten- theils an der Südbahn gelegenen, über mehrere tausend Joch sich erstreckenden Torflager bei Laibach. Zwar ist die Mächtigkeit derselben nicht bekannt, doch ist kein Grund anzunehmen, dass die Natur auf der Südseite der Krain-Kärntner Alpenkette unter anderen Bedingungen geschaffen und mit geringeren Kräften gear- beitet habe, als auf der Nordseite, wo diese Mächtigkeit zu meistentheils 10 bis 15 Fuss constatirt ist. Nimmt man die in neuester Zeit bei den Eisenbahnen in Bayern und Württemberg und auf den Dampfschiffen des Lago maggiore ge- machten Erfahrungen, so wie die jüngsten Betriebsresultate der Kärntner Torf- Hüttenwerke zum Anhalte, so liefern die Laibacher Torfmoore, abstrahirt von jedem zu erwartenden Fortschritt in Wissenschaft und Praxis, auf 100 Jahre hin- reichenden Brennstoff zu einer jährlichen Erzeugung von 350 — 400,000 Wiener Centner Eisenbahnschienen aus gegebenen Roheisen, eine rechnungsmässige An- gabe, die zunächst zur Basirung eines Aequivalent-Verhältnisses dienen soll. Herr Otto Freiherr von Hin gen au, k. k. Bergrath und Professor, zeigt an, dass am 26. März 1. J. (d. i. Mitwoch nach Ostern) die fünfte allgemeine Ver- sammlung des Werner- Vereins zur geologischen Durchforschung von Mähren und k. k. Schlesien im Sitzungssaale des Franzens-Museums in Brünn stattfinden werde, wozu alle Mitglieder des Werner-Vereines und sonstige Freunde der Natur- und Landeskunde eingeladen sind. Bei derselben kommen zur Verhand- lung: 1. Bericht der Direction über die im Jahre 1855 stattgefundene Wirksamkeit des Vereines; 2. Aufzählung des für die Vereinsbibliothek erhaltenen Zuwachses im Jahre 1855; 3. Jahresrechnung; 4. Präliminar für das laufende Jahr; 5. Be- rathung über den Operationsplan für das Jahr 1856; 6. Wahl zweier Ausschuss- glieder nach ■§. 5 der Statuten; 7. wissenschaftliche Vorträge; 8. Anträge, welche von den Herren Vereinsmitgliedern der Direction längstens bis 19. März Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 201 mit dem Bemerken eingesendet werden, dass dieselben bei der allgemeinen Ver- sammlung zur Berathung und Erörterung im Interesse des Vereins gebracht werden sollen; nach §. 20 der Statuten. Der seit 5 Jahren für die Geologie Mährens und Schlesiens thätige Verein erfreut sich ununterbrochenen Gedeihens und seine an die Arbeiten der geologischen Beichsanstalt sich anschliessenden Aufnahmen um- fassen bereits den Süden und Westen von Mähren und einen Theil Schlesiens, so dass die mit verhältnissmässig kleinen Mitteln erzielten Resultate den besten Beweis liefern, was durch ein unermüdetes Zusammenwirken der Wissenschafts- freunde in den Kronländern unter einander und mit den betreffenden Anstalten in der Residenz Wesentliches und Wichtiges zur fortschreitenden Kenntniss unseres Vaterlandes geschehen kann. Aus Veranlassung dieser freundlichen Mittheilung hob Herr Director Hai- dinger hervor, wie viel wir von den so höchst werthvollen Ergebnissen der Thätig- keit des Vereines dem Freiherrn von Hingenau selbst verdanken, da er es war, der ihn im Jahre 1850 zur Bildung brachte und noch immer mit grösster Auf- merksamkeit fördert, wofür er ihm im Namen der k. k. geologischen Reichsanstalt und in seinem eigenen den verbindlichsten Dank ausdrückte. Zu Ende des verflossenen Jahres hatte Herr L. v. Vuko ti n o vic in Agram einige Flaschen von dem Jamnitzer Sauerwasser eingesendet und dessen chemische Untersuchung als wünschenswerth dargestellt; einen Bericht über die geognos- tischen Verhältnisse der Gegend von Jamnica, welcher der Sendung beigelegt war, theilte Herr V. R. v. Zepharovich mit. Fünf Meilen südwärts von Agram liegt die Gegend von Jamnica und es brechen daselbst unweit dem Orte Pisarovina mehrere Mineralquellen hervor, die unter dem Namen „Jamnitzer Sauerwasser“ bekannt und im Verkehr ziemlich verbreitet sind. Die grosse Turopoljer und Posavaner Ebene längs den beiden Save-Ufern, die zu den jüngsten Anschwemmungen gehört, ist südlicherseits von einer Reihe tertiärer Hügeln, bestehend aus Schotter-Ablagerungen (Quarz-Gerölle) Lehm und Sandhügeln neogener Formation umschlossen; diese Hügelreihe zieht sich halb- kreisförmig von Nordwest gegen Osten herab und endet bei Sisek, wo die Kulpa in die Save einmündet. Die Hügeln zeigen im Innern ein unregelmässiges Bild, weil ihre Lage sehr verworren ist. Kleine Querthäler, tiefe Thaleinschnitte und grosse Wasserrisse durchschneiden nach verschiedenen Richtungen diese Hügel- kette, deren grösster Theil einen eben nicht sehr üppigen Waldwuchs aufzu- weisen hat; die übrige Oberfläche dient einerseits zum Standort nur spärlich gedeihender Saaten, während andererseits die Erica vulgaris (Heidekraut) ihr üppiges Fortkommen findet, und eben dadurch verräth das Ganze einen mageren, wenig fruchtbaren zähen Thonboden. Die oben erwähnte Hügelreihe verflächt sich auf der Südseite und verläuft bei Pisarovina gegen den Kulpa-Fluss sanft in eine Ebene, wo ganz nahe an der Kulpa die Jamnicer Mineral-Quellen sich befinden. Die Ebene besteht aus einem äusserst zähen Thone, der stellenweise mit wenigen Theilen von Humus graulich gefärbt, im übrigen aber weisslich erscheint. In Folge der Zähig- keit dieses Thonbodens, der ungemein wenig Fähigkeit besitzt Wasser aufzu- nehmen und durchzulassen , sehen wir überall da , wo das Erdreich durch Cultur nicht durchgearbeitet und aufgelockert ist, eine Menge von Pfützen und Sumpf- stellen, die sich theils durch reines, mit der Zeit geklärtes Wasser, theils durch Sumpfpflanzen, z. B. Junens, Iris, Gratiola u. s. w. zu erkennen geben. Die nächste Umgebung der Jamnicer Quellen bildet ein mit Erlenbäumen gemischter Eichenwald; die Eichen, von denen die meisten zu verkrüppeln und gipfeldürr K. h. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1850. F. 26 202 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. zu werden anfangen, dienen zum Beweis, dass der Standort an Nässe leidet und den Bäumen täglich weniger zusagt. Die Quellen, deren es 5 bis 6 gibt, brechen in einem Wiesengrunde hervor, in kleiner Distanz von einigen Klaftern. Die Nässe und Feuchtigkeit ist in der nächsten Umgebung der Brunnen um so grösser, weil der meiste Theil des Wiesengrundes schon an und für sich durch Mineralwasser geschwängert ist, und noch der Umstand hinzutritt, dass wegen Mangel an zweckmässigen Abzugscanälen das aus den Quellen hervorkommende Wasser daselbst stehen bleibt. Das Wasser im mittleren Brunnen, Nr. 2, ist krystallrein, das im grossen Brunnen würde ganz gewiss eben so rein sein, wenn die Unkenntniss des Brunnenbauers nicht dazu beigetragen hätte das Wasser dadurch zu verunreinigen, dass er auf den Boden dieses Brunnens einen mit lehmigen Theilen gemischten Schotter hinein- werfen liess; zur Verunreinigung des Sauerwassers trägt unstreitig auch die schlechte Ausmauerung der Brunnenwände bei , wo besonders bei regnerischen Jahreszeiten die schlammigen und trüben Flüssigkeiten durch die Fugen der locker anliegenden Steinplatten durchsickern. Der kleinste, weiter vom mittleren liegende Brunnen ist nur mit einer Bretterwand eingefasst und befindet sich nebst einer anderen zunächst liegenden Quelle noch so ziemlich im Urzustände. Gegenüber diesen erwähnten Quellen über die Kulpa erheben sich einige kleine Lehmhügeln, die allmälig gegen Süden aufsteigen und dann die tertiären Ablagerungen bilden, die auf den weiter im Hintergründe auftretenden älteren Gebirgsformationen aufliegen. Hinter einem dieser Hügeln, nicht weit vom Ufer der Kulpa und nahe beim Compagnie-Stationsorte, Lasina im Gebiete des ersten k. k. Banal-Gränz-Regiments, entspringt ebenfalls eine Mineral-Quelle, die un- streitig von derselben Qualität zu sein scheint, wie diejenige von Jamnica; ich spreche sogar meine Ansicht dahin aus, dass alle diese Quellen aus einer Haupt- quelle, und zwar aus der Quelle bei Lasina entspringen und dass sich ein beträcht- licher Theil dieser Mineralwässer durch Verhältnisse eines sandigen Bodens, oder überhaupt mehr durchlassender Schichten begünstigt in die unteren Lagen senkt, unter dem Flussbette der Kulpa dem tiefer liegenden Terrain des linken Ufers zu- fliesst und dann daselbst wieder zu Tage kommt. In geognostischer Hinsicht ist, wie zu ersehen, nichts von besonderer Be- deutung anzuführen ; es bleibt übrigens nicht ganz ohne Interesse, Mineral-Quellen in so reichem Maasse in einer flachen und gleichförmigen, von grösseren Gebirgen entfernten Gegend hervorbrechen zu sehen. Was den medicinischen Werth des Jamnicer Mineralwassers betrifft , darüber wird die chemische Analyse ent- scheiden. Die Untersuchung der von 4 Quellen übersendeten Wässer batte Herr Karl Ritter von Hauer im Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt vor- genommen. Es hat sich hierbei ergeben, dass dieselben einen bedeutenden festen Rückstand enthalten, welcher im Durchschnitte in einem Liter 6'6 Gramm beträgt und im Wesentlichen aus kohlensauren und schwefelsauren Salzen, worunter viel Kalk und Bittererde, besteht. Da von jeder Quelle nur eine Flasche zu Gebote stand, war eine umfassende Untersuchung des festen Rückstandes, vorzüglich in quantitativer Beziehung, nicht möglich, doch genügte schon eine annähernde Eruirung desselben, um die Quelle als wirkliche Mineralwässer bezeichnen zu können, und zwar reihen sich dieselben den Bestandtheilen nach, an die Bitterwässer. Herr Dr. Ferdinand Hochstetter legt zuerst eine neue, von Herrn Apo- theker H. Götti in Karlsbad ausgeführte Sprudelanalyse vor, und theilt sodann aus einem Schreiben Göttl’s an Herrn Dr. Ritter v. Eisenstein sen. dahier, Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 203 die Vorschläge Götti’ s zur Verhütung der sogenannten „Sprudelaus- brüche“ mit. „Betrachten wir die Quellen, die vor unseren Augen Sinter absetzen, den Sprudel und den Bernardsbrunn, besonders letzteren, der in seinen inneren Bäumen noch ziemlich die ursprünglichen Verhältnisse zeigt, so sehen wir, dass dort, wo das Wasser stagnirt, aber doch einen kleinen Zu- und Abfluss hat, sich rasch an der Oberfläche des Wassers staubartige, gelblichweisse Körnchen absetzen, legen wir dieselben unter das Mikroskop, so finden wir, dass sie Krystalle sind von strahligem Gefüge. — Nach und nach schliessen sich diese Körnchen an ein- ander und es entstehen Häufchen, welche sich immer durch neu anwachsende Theilchen vergrössern, bis endlich eine ganze Haut fast wie eine dünne Eisdecke das Wasser überzieht. Wird diese durch immer neues Anwachsen fester Theile zu schwer, so bricht sie, und die einzelnen Stücke fallen entweder zu Boden oder schwimmen an der Oberfläche des Wassers; durch die Bewegungen des Wassei's oder durch Luftzug werden sie dann gegen die Ränder des Wasser- beckens getrieben, wo sie sich an die gleichzeitig dort mit ihnen aus denselben Ursachen entstandenen feinen Sinterwärzchen anhängen. Indem so die an der Oberfläche schwimmenden flachen Sinterstückchen am Rande mit ihren Kanten angehängt einen Stützpunct gefunden haben und nun mit ihrer breiten Fläche einen Tbeil der Flüssigkeit gegen die Mitte zu bedecken, und an diese sich fort- während neue Theile ansetzen, so wird das Wasserbecken endlich nach oben geschlossen und ein kleiner von Sprudelstein umschlossener Raum gebildet, der von Wasser ausgefüllt ist, das nur durch eine oder mehrere kleine Oelfnungen zu- und abfliesst. Neben diesem umschlossenen Raume bildet sich aber je nach der verschie- denen Oertlichkeit ein zweiter, ein dritter, ja mehrere dergleichen Behältnisse, die stets die Form von mehr oder minder regelmässigen Eiern haben, die durch kleine offene Canäle, in denen das Wasser fliesst, communiciren. In diesen Höh- lungen setzt sich aber ein feiner Sand ab, der dazu beiträgt, die Canäle allmälig zu verstopfen, da er trotz seiner Feinheit, und vielleicht gerade dadurch die feinsten Ritzchen ausfüllt, sich hier, vermög seiner Zacken und Spitzen , welche er unter dem Mikroskope zeigt, fest anklammernd. An den Seiten des Wasserbehälters, wo das Wasser abläuft und daher mit der Luft unmittelbar in Berührung tritt, sind wieder neue Erscheinungen, ganz verschieden von den beschriebenen. Je nach dem raschem oder langsamem, stärkern oder schwächern Ausfliessen setzen sich dunklere oder leichtere, feste oder lockere Sinterwärzchen ab, die nach und nach zu einer Kruste anwachsen, die fast staffelförmig aussieht. Es scheint, dass die anschlagenden Wellen hie und da eine grössere Verdichtung bewirken, so dass die hinterliegende, weniger dichte Lage überwuchert — ein derartiges Stück Sinter sieht aus als wäre eine vom Winde bewegte Wasserfläche plötzlich erstarrt. Diese Kruste wächst nun ebenfalls fast augenfällig, die Ränder der Oeffnungen , aus welcher das Wasser fliesst, nähern sich, bis sie sich endlich berühren — ja fast schliessen. An den Oeffnungen, wo das Wasser zufliesst, setzt sich ebenfalls Sinter ab, aber bei weitem weniger — auch ist derselbe stets dichter und nimmt daher weniger Raum in der gegebenen Zeit ein. — Diess erklärt sich daraus, dass dort das Wasser eine höhere Temperatur hat, und oft von einer anderen Höhle herkömmt, daher weniger Luft zutreten kann. Die Folge dieses Verhaltens ist aber die: das Wasser steigt immer höher, vor sich herpressend seinen eigenen Dampf und die freiwerdende Kohlensäure, die noch bestehenden Oeffnungen sind zu enge geworden um sowohl diese Gase als auch Wasser durchzulassen, die Dämpfe 26 204 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. sammeln sich in den erhitzten Räumen immer mehr und spannen sich — diess kann aber nur bis zu einem gewissen Grade gehen. (Man sagte von jeher in Karls- bad die Quellen werden unruhig.) Plötzlich iiberwiegt die Gewalt der Dämpfe die Cohäsion der Sinterdecke und sie muss reissen. — Das Wasser hat sich einen neuen Ausweg gebahnt, und das alte Spiel beginnt von Neuem. Betrachtet man genau diese neue Oeffnung, so findet man sie jederzeit nach Oben zu an der Seite, wo früher das Wasser abfloss. Es ist dort der schwächste Punct. Auf diese Art häufen sich Zellen auf Zellen, oder Gewölbe auf Gewölbe. So ist das Entstehen der Sprudelschale und deren Sprengung zu erklären. Die Natur bleibt sich ewig gleich und was wir heute sehen, hat sie von Jahrtausenden eben so gemacht. Betrachtet man das Wasser der Tepl vom Militärbadehause an aufwärts bis fast gegen die Mitte der Wiese, so siebt man überall Blasen aufsteigen. An manchen Orten, wie beim Mühlbrunn oder in der Nähe des Sprudels, ist bei niederem Wasser- stande alles im Wasser in fortwährender Bewegung. Fängt man diese Blasen auf und prüft sie, so findet man, dass es Wasserdampf und Kohlensäure ist. Ueberall sind die unteren Localitäten der nahe zur Tepl gelegenen Häuser (oder an den Quellen) mit diesem Gas angefüllt. Ebenso entweicht den natür- lichen Oeffnungen der Quellen eine ungeheure Menge davon. Daraus geht hervor, dass die Wässer auch unter der Oberfläche Wasserdampf und Kohlensäure ent- wickeln, die einen genügenden Ausweg haben müssen. Dr. Becher sagt in seinem classischen Werke in dem Capitel : „Von den Luft- und Dunstlöchern des Sprudels“, Seite 145: „Als vor wenig Jahren die Schale nahe unter dem Springer im Teplflusse, wo der Sprudelgraben vorbei- fliesst , noch nicht so u n b e d a c h t s a m mit Schutt und Erde bedeckt war, sah man an diesem Orte die hervordringende Luft im kalten Wasser so stark, als man immer bei dem in einem grossen Gefässe kochenden Wasser sehen kann. Es sind diese letzteren, von den Einwohnern sogenannten Winde, wenn solche nahe am Sprudel sich stark zeigten, von meiner Jugend auf Zeichen eines guten Zustandes der Quellen gewesen. Dergleichen noch grössere unzählbare Risse sind in der weit ausgedehnten Sprudelschale in ihrem ganzen Umfange, wo dieselbe mit dem Pflaster und mit hoher Erde bedeckt ist. Die Dünste durchwittern dieses Erdreich bis sie Ausgänge finden, die hier eigentlich „Dunstlöcher“ genannt werden. Die grösste Auswitterung dieser Dünste geht auf der Morgenseite des Sprudels aufwärts gegen die Kirche.“ Becher zieht dann eine Stelle aus Summer an, welche beweist, dass schon damals an diesem Orte „die auswitternden Dünste die Arbeiter mit der Gefahr zu ersticken drohten“ und fährt fort: „Daher waren von ältesten Zeiten her unter der Mauer, die den Kirchhof umgibt (um die Kirche), offene Dunstlöcher; sie gingen tief unter die Erde, waren oben mit Holz ausge- setzt und mit Brettern bedeckt. Als aber diese Mauer nebst der Kirche neu erbaut wurde, so sind dieselben in der Tiefe vermittelst darüber gespannter Bögen offen erhalten, und den Dünsten durch gemauerte hohle Gänge oder Schläuche der Ausgang gleich zur Erde verschafft worden.“ Er beschreibt ferner die grosse Menge der entwickelten Dünste beim Kirchenbaue und sagt: „Man hat desswegen die Vorsicht gebraucht, und vom Grund aus in der Dicke der Kirchenmauer, worauf die zwei Thürme stehen, Schläuche oder hohle Gänge angelegt, damit diese Dünste die Gemeinschaft mit der äusserlichen Luft behalten , und die Kirche vor solchen Dünsten der fixen Luft sicher stellen möchten.“ Ein dergleichen grosses Dunstloch war noch in meiner Jugend auf der Morgenseite des Gemeinbades im Thal unter Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 205 der Kirche, welche Oeffnung so alt ist, dass derselben schon Summer gedenkt, indem er sagt: „et murmur ob Spiritus agitationem edit, proditgue ibi aura abominabilis, vidgo vocata est der Schwaden.“ Becher beschreibt noch die ferneren Exhalationen am Schlossberge, am Markte u. s. w. und schliesst wohl ganz richtig, dass die umliegenden kalten Säuerlinge durch diese Ausströmungen entstehen. Ich habe absichtlich diese Stellen hier angeführt, da selbe mir von un- endlicher Wichtigkeit scheinen, und leider das Werk dieses hochverdienten Karlsbader in Karlsbad selbst nur sehr wenig bekannt, ja fast nicht mehr zu haben ist. Beweisen diese Citate nicht mit den klarsten Worten, dass es von jeher Aufgabe, ja höchste Nothwendigkeit war, den Dünsten den Ausweg offen zu halten? — Hat man aber seit Becher’s Tode darauf Rücksicht genommen? Die wenigsten Karlsbader wissen etwas vom Dasein der Dunstlöcher — - wie mögen sie seit beinahe 80 Jahren aussehen? Schwere Gebäude lasten jetzt mit ihren Druck überall, wo sonst diese Dünste entwichen, sie müssen also dort, wo sie am wenigsten Widerstand finden — in der Tepl durchbrechen und erzeugen die sogenannten „Sprudelausbrüche“. Man legte alle Jahre eine neue Rüstung der Sprudelschale an , sorg- fältig an allen nur wenig losen Gliedern nietend , besonders in der unmittel- baren Nähe des Springers, und zwang das Wasser immer mehr nach abwärts zu strömen, daher dort die Ausbrüche stattfinden müssen — wie man auch in der That, obschon sich die Sprudelschale eben so weit nach oben ausdehnt, dort nie einen Ausbruch erlebte. Aus diesen Betrachtungen ergeben sich von selbst zur Vermeidung der Sprudelausbrüche folgende Massregeln. Man untersuche: 1. Ob die jetzigen Oeffnungen am Sprudel genügen, nicht nur sämmt- lichem Wasser, sondern auch den Dünsten genügend Abzug zu gestatten. 2. Man revidire die von Alters her bestandenen Dunstlöcher und setze sie augenblicklich in gehörigen Stand, und 3. öffne an passenden Stellen neue, um so mehr, da mehrere der alten nicht mehr dürften hergestellt werden können; 4. dann schreite man zum Verbau. — Wie dieser zweckmässig zu leiten wäre, geht theilweise aus dem Gesagten hervor, theilweise muss man sich an die Wissenschaft halten, welche die Erfahrung unterstützen muss. — Man hüte sich aber, wie diess bisher immer leider geschehen, der Sache Gewalt anzuthun, insbesonders nachdem der Verbau geschlossen, durch starke Däm- mungen. Kleine Oeffnungen durch durchbohrte Holzkeile (welche man aber früher in Wasser anquellen lassen muss) verschlossen , hie und da in die bloss- gelegte Sprudelschale gebohrt, dürften den Zug der Dünste befördern, ohne dass man desswegen viel Wasser verlieren würde. — Sie würden gleichsam die Barometer des Sprudels werden, an denen man Beobachtungen, ja vielleicht genaue Messungen vornehmen könnte, auf welche sich dann wenigstens an- nähernde Berechnungen stützen könnten. Als das grösste Uebel sind die aiten Holzcinbaue zu betrachten. Aus meinen anderweitigen Untersuchungen geht hervor, dass sie nie versintern, sondern nur dazu beitragen durch Bildung von Schwefelmetallen die Sinterung zu hindern. — In der That werden alle alten Holzeinhaue nach und nach von Wasser selbst abgestossen , eben so thöricht war es im verflossenen Jahre, Massen von Steinen und Sand in die aufgebrochenen Höhlen zu schütten. Man erreicht hiedurch nichts anderes, als Körper hineinzubringen, die zur Ver- stopfung der nöthigen Communicationscanäle beitragen. Wo die Leuchte der 206 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Wissenschaft mit bereits bewährter Erfahrung Hand in Hand gehen, da wird und muss jeder Alltagsschlendrian, hoffentlich auch der des heutigen Sprudel- baues, das Feld alsbald räumen. Das Eine möchte ich noch schliesslich beifügen, dass meine Versuche, das hiesige Mineralwasser durch Kälte zu concentriren , glänzend ausfielen. Von nun an kann man jede Quelle verwenden und in einer einzigen Winternacht so viel Salz erzeugen, als sonst durch Wochen möglich war. Es gefrieren von 1 Pfund Wasser je nach der Kälte 8, 18, 28 Loth und sämmtliche Salze finden sich dann in der wenigen rückständigen Flüssigkeit gelöst, ja ich glaube, dass es hier ganz bestimmte Gesetze gibt, die viel Neues für uns noch auffinden lassen.“ Schliesslich entwickelt Herr Dr. Hochstetter noch seine schon in einer der letzten Sitzungen der Kaiserlichen Akademie vorgelegten Resultate über die Lage der Karlsbader Thermen in zwei parallelen Quellenzügen auf zwei parallelen Gebirgsspa lten (Sprudelhauptspalte und Mühlbrunn -Neben- spalte). Bei dem hohen Interesse, den die Herstellungen von Bohrlöchern mit bedeu- tenderem Durchmesser, namentlich auch für den Bergbau besitzen, war der hierzu von Herrn Kind in Anwendung gebrachten Methoden schon mehrfach in früheren Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt (so von Herrn Director Haidin- ger am 16. April und von Herrn Sectionsrath Rittinger nach eigener Anschau- ung am 19. November 1860) Erwähnung gemacht worden. Herr F. Foetterle gab nun im Anschluss an diese Mittheilungen eine aus dem letzten Hefte von Moigno’s „Cosmos“ entnommene Nachricht, wie sie Herr Dumas in der Pariser Akademie der Wissenschaften vorgelegt hatte, über die Bohrung eines artesischen Brunnens in der Ebene von Passy, dessen Wasser die Bassins und Teiche im Boulogner Wald speisen soll. Diese Bohrung wurde auf Antrag des Herrn Kind von der Stadt Paris unternommen; ersterer hat sich ver- bindlich gemacht, dem neuen Brunnen einen Durchmesser von einem Meter oder (316 W. Fuss) zu geben und ihn, wenn es nothwendig ist, auf eine Tiefe von 700 bis 720 Metres (2112 bis 2175 W. Fuss) niederzubringen, so dass er in 24 Stunden 10,000 Kubik-Metres (316,580 W. Kobikfuss) Wasser zu liefern im Stande sein sollte. Herr Kind hatte die Bohrung am 2. August 1855 mit einem Durchmesser von 3 Fuss 8 Zoll begonnen: in der ersten Zeit, während man auf Mergel und Kreide ohne andere Gemengtheile traf, betrug die mittlere Geschwin- digkeit des Niedersinkens in 24 Stunden 5 Metres (15 8 W. Fuss); in den Sandschichten jedoch nur 21/2 bis 3 Metres (7-8 bis 9-4 W. Fuss); gegen- wärtig, wo man neuerdings Kreideschichten, jedoch mit zahlreichen Hornstein- einschlüssen erreicht hat, beträgt sie doch noch iya Metres (4-7 W. Fuss). Die bis jetzt erzielte Tiefe beträgt bei 300 Metres (948 W. Fuss) und am 1. Mai will man schon eine Tiefe von 700 bis 710 Metres (2112 bis 2144 W. Fuss) erreicht haben: also um 150 Metres tiefer sei als der artesische Brunnen von Grenelle. Herr Kind zweifelt nicht im mindesten an dem Gelingen dieses Unter- nehmens. Die Stadt Paris hat ihm zur Durchführung derselben einen Credit von 350,000 Francs eröffnet. Herr Kind bedient sich statt eines schmidteisernen Bohrgestänges, eines hölzernen von jungen Tannen und die einzelnen Tannen werden mit so viel Eisen armirt, dass das speeifisehe Gewicht des ganzen Gestänges dasjenige des in dem Bohrloch befindlichen Wassers nicht übersteigt, also das Gestänge gleichsam von dem Wasser getragen wird, ferner des von ihm erfundenen Freifallbohrers. Zur Handhabung des ganzen Bohrapparates ist eine Dampfmaschine von 24 Pferde- kräften mit einem horizontalen Balancier aufgestellt. Herr Kind liess durch Herrn Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden, 207 Dumas den Mitgliedern der geologischen und mineralogischen Section der Aka- demie der Wissenschaften den Antrag stellen , dass er gern bereit sei von jeder Schichte, die einiges Interesse bieten sollte und die man ihm bezeichnen würde, aus dem Grunde des Bohrbrunnens einen massiven Cylinder von etwa l1/ a Fuss Durchmesser und 3 bis 6 Fuss Höhe unverletzt an die Oberfläche zu fördern und auf diese Art die Beschaffenheit des Gesteines ersichtlich zu machen. Herr Elie de Beaumont nahm dieses Anerbieten an, sobald man an die Schicht der grünen oder chloritischen Kreide gelangt sein xvürde, welche durch ihre zahlreichen Knollen von phosphorsaurem Kalk selbst in Beziehung auf Agricultur wichtig ist. Es ist wohl zu erwarten, dass auch diessmal die hierbei gebotene Gelegenheit benützt wird, um wichtige physicalische Beobachtungen, namentlich über die Zunahme der Temperatur gegen das Innere der Erde, anzustellen, wie diess bei Bohrung des artesischen Brunnens zu Grenelle der Fall war. XII. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden. Vom 1. Jänner bis 31. März 1856. Mittelst Allerhöchster Entschliessung Sr. k. k. Apostolischen Majestät: Leopold Fiedler, Mähr. - Ostrauer Bergverwalter, erhielt den Titel eines k. k. Bergrathes. Mittelst Erlasses des k. k. Finanz - Ministeriums: Franz Mroule, Berg-Commissär in Cilli, zum provisorischen Berghauptmann in Sehmöllnitz. Anton Durchanek, 2. Berg-Commissär der Pilsener prov. Berghauptmann- schaft, zum 1. Berg-Commissär daselbst. Karl Redtenbacher, Actuar der Berghauptmannschaft in Steyer, zum 2. exp. prov. Berg-Commissär in Wiener-Neustadt. Andreas Urschitz, Actuar der Berghauptmannschaft in Laibach, zum 2. exp. prov. Berg-Commissär in Laibach. Franz Kammerlander, Actuar der Berghauptmannschaft in Leoben, zum 2. expon. prov. Berg-Commissär in Voitsberg. Franz Rudolf P er nh off e r, 2. Cassa-Official bei der Bergwerks-Producten- Verschieiss-Directions-Cassa in Wien, zum Controlor daselbst. Emanuel Kubinyi, Bergwesenspraktikant in Wieliczka, zum controlirenden Amtsschreiber in Borsabänya. Alexander Bischoff, Schichtmeister in Kitzhüchl , zum Markscheider in Hall. Johann Schmutzer, Hauptprobiramtsgehilfe in Schemnitz, zum Accessisten bei der Bergschreiberei des Oberbiberstollens. Karl Köhler, Diurnist des Neusohler Waldamtes, zum Amtsschreiber der Neusohler Factorie. Franz Obert, Bergamts-Markscheider in Oravicza, zum Markscheider bei der prov. Berghauptmannschaft daselbst. 208 Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden. Stephan von He eben garten, Registrant bei der Berg-, Forst- und Salinen- Direction in Klausenburg, zum Directions-Protokollisten daselbst. Johann v. Päkai, erster Kanzlist bei der Berg-, Forst- und Salinen-Direction in Klausenburg, zum Registranten daselbst. Franz Syrutschek, confrolirender Cassa-Amtsschreiber in Jaworzno, zum Sehichtmeister-Adjuncten bei der Berg- und Salinen-Direction in Wieliczka. Hyppolyt Walewsky, Bergwesenspraktikant, und Cubin Roga ws ky, Ritter von Rogaczyn, beeideter Salinen-Praktikant, zum Mitgrubengehilfen bei der Berg- und Salinen-Direction in Wieliczka. Franz Schmalz, controlirender Amtsschreiber bei dem prov. Bergamte in Mährisch-Ostrau, zum Amts-Official bei dem prov. Bergamte in Jaworzno. Aurel Stolfa, Amtsdiener bei der Salinen-Venvaltungs- und Salzverschleiss- Cassa zu Bochnia und suppl. control. Cassa-Amtsschreiber bei dem prov. Bergamte in Jaworzno, zum Bergschreiber bei der Salinen-Berginspection in Wieliczka. Anton Schauenstein, Berg - Commissär in Göllnitz, zum 1. Berg - Coin- tnissär und Docenten für das Berg-Recht an der Berg- und Forst- Akademie in Schemnitz. Joseph von Szabö, Berg- und Waldmeister zu Königsberg, zum 2. Berg- Commissär in Neusohl. Johann von Belhäzy, Markscheider der Berghauptmannschaft in Pilsen, zum 3. Berg-Commissär in Fünfkirchen. Adolph Bai äs, Banater Berg-Directions-Protokollist in Oravicza, zum Mark- scheider daselbst. Wilhelm Brujmann, Schichtmeisterin Wieliczka, zum Berg-Commissär und Markscheider daselbst. Ernst von Pongräcz, Bergmeister bei der prov. Berghauptmannschaft in Schmöllnitz, zum 1. Berg-Commissär in Rosenau. Joseph von Co rz an, Protokollist in Resehitza, zum 2. Berg-Commissär in Göllnitz. Eduard Stockher, Eisenwerks-Verweser in Strimbul, zum Hütten- Verwalter in Eisenerz. Joseph Saherpökh, Bergwesens-Praktikant in Aussee, zum Ingrossisten bei der referirenden Rechnungs-Abtheilung der Salinen- und Forst -Direction in Gmunden. Attila Fodor, Candidat, zum Bergwesens-Praktikanten. Johann Soltesz, Goldscheidungs-Controlor des Münzamtes in Krenmitz, zum Controlor bei dem Landmünzprobir- , Gold- und Silber-Einlösungs- und Filial-Punzirungsamt in Lemberg. Alexander Le schke, Bergdirections-Registrator in Oravicza, zum Registrator bei dem Berg-Oberamte in Pribram. Joseph Peter, Controlor der Messingfabrik in Achenrain, zum 1. Unter- Hammerverwalter zu Weyer. Franz von Feiller, Johann Onderka und Joseph Kohoutek, Berg- wesens-Candidaten, sind als k. k. Berg-Praktikanten in den Staatsdienst aufgenom- men worden. Pebersetzungcn. Ignaz Je schke, Berg-Commissär 1. Classe der Pilsener prov. Berghaupt' mannschaft, zur Komotauer prov. Berghauptmannschaft nach Teplitz. Ferdinand Dienstl, Dr., Bergphysiker in Oravicza, als Salinen-Physiker nach Wieliczka. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Monlan-Behörden. 209 Fridolin Freiherr von Geramb, k. k. Berg-Praktikant, von der Berghaupt- mannschaft in Scbemnitz zu jener in Nagybänya. Johann Schultze, Banater Bergdirections-Secretär, als prov. Secretär bei der Berg-, Forst- und Güter-Direction in Scbemnitz. Johann Lindner, expon. Berg-Commissär i. Classe in Tepliz, als 1. Berg- Commissär zu der prov. Berghauptmannschaft in Leoben. Karl von Urbanitzky, expon. Berg-Commissär 1. Classe in Voitsberg, als I. Berg-Commissär zu der prov. Bergbauptmannschaft in Klagenfurt. Philipp Kirnbauer, expon. Berg-Commissär 1. Classe in Wiener-Neustadt, als 1. Berg-Commissär zu der prov. Berghauptmannschaft in Steyr. Franz Tribus, Beschitzaer Berg-Commissär, zum Berg-Commissär. Anstritt. Anton Sanocki, Dr., Salinen-Physiker in Wieliczka. Benedict Roha, und Anton Lar eher, Berg-Praktikanten beim Steyerdorfer k. k. Bergamte, daun Ernst Bieber, Bogsaner k. k. Zeugschalfer. Franz Kail, k. k. Praktikant und Bogsaner Kupferhammer-Respicient, in den Dienst der k. k. priv. öster. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft. XIII. Verzeichniss der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien. Vom 1. Jänner bis 31. März 1856. Dem Johann Grimm, Farbenkästchenfabrikant zu Podhay in Böhmen, Schindeln. Dem Franz Je na sch. Privatier in Wien, Iris-Etui für Malerei. Dem Karl Wenzel Dobry, Magister der Pharmacie, und Anton Schmid, Fabriksbesitzer in Wien, Kraftdiinger-Pulver. Dem Joseph Johann Richter et Comp., Maschinenfabriks- und Baumvvoll- spinnereibesitzer zu Winterthür in der Schweiz, durch Gottfried Niedschedter in Wien, Bane ä Broches-Flügel für Garnspinnereien. Dem A. Eichen, Ingenieur in Wien, Vorrichtung, wodurch die Drathfedern bei Stühlen, Sophen etc. entbehrlich werden. Dem Karl Schuh, Besitzer eines galvanoplastischen Institutes in Wien, Taschenfeuerzeuge. Dem Bernhard Furth, Zündproducten - Fabrikant zu Schüttenhofen in Böhmen, phosphorfreie Reibzünder. Dem Alexander Be ss olo, kön. sardin. Artillerie-Lieutenant, durch Jakob Veglio in Mailand, elektro-magnetischer Motor. Dem Joh. Christ. End er s, Privatier in Wien, Patron- und Kapseltaschen. Dem Johann Nilz und Karl Wocelca, Apotheker in Wien, chemisches Haarfärbemittel. Dem M. J. Maas, Kalligraph und Tachystenograph in Wien, Schreibapparat. Dem Franz Schiroky, Geschäftsleiter der Dampfsäge zu Kichowa in Mähren, und dem Georg P am perl, Realitätenbesitzer zu Stockerau, Flösse zur Verführung von Brennholz etc. K. b. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. I. 27 210 Verzeichniss der Privilegien. Dem Heinrich Herrklotz, zu Fünfhaus bei Wien, Lederfabrication. Der L a risch- Mö n i c h'schen Sodafabrik zu Petrovitz in Schlesien, durch Martin Stainek zu Karwin in Schlesien, Soda-Erzeugung. Dem Michael Göth, Weber in Wien, und dem Ferdinand Baumgartner, Weber in Fünfhaus nächst Wien, künstliche Felle (sogenannte NViener-Felle). Dem Emanuel Odazio, Ingenieur in Mailand, Apparat zum Austrockneu und Reifmachen organischer Substanzen. Dem Julian Franc. Belleville, Ingenieur in Paris, durch Georg M ä rk I , Privat-Beamten in Wien, rauchverzehrender Rost mit ununterbrochener Speisung. Dem Alexander Ludwig di Bargnano, Doctor der Rechte in Turin, durch Franz Cardani, Ingenieur in Mailand, Seidenfilirmaschine. Dem Stephan Laporte, Chemiker in Paris, durch Georg Märkl in Wien, Kerzenfabrication aus Pflanzenstoffen. Dem Joseph B o s s i, Seidenzeugfabrikant in Wien, Druckmaschine. Dem Eduard Rinek, Fabrikant zu Eupen in Sachsen, durch Dr. J. Neu- mann, Hof- und Gerichts-Advocaten in Wien, Walkmaschine. Dem Rudolf Ri gl, Privilegiums-Inhaber in Wien, Holzleisten. Dem August Friedrich Richter, Siegellack-Erzeuger in Wien, Siegellack. Dem Konrad Otto, Spänglermeister in Wien, Kaffehmaschinen. Dem Anton Srba und Joseph Pessina, Hutmachermeistern in Prag, Filz für Hüte. Dem Bartholomäus P red av a Ile, Civil-Ingenieur in London , durch Georg Hörzinger, Handlungs-Procuraführer in Wien, Papierrnasse aus Holz, Hanf, Stroh etc. Dem Franz Hyppolite Lefebv re-G ariel, Tuchfabrikant zu Elbeuf an der Seine, durch Dr. Franz Schmitt, Hof- und Gerichtsadvocaten in Wien, Filz- gewebe als Ersatz des Leders bei der Spinukratzenfabrication (tissus destines ä remplacer le cuir dans l’industrie des cardes). Dem Jean Baptist Pascal et Comp., Ingenieure zu Lyon in Frankreich, durch Georg M ärk 1, Privathuchhalter in Wien, Motor mittelst Dampf und erhitzter Luft der Verbrennungsgase. Dem Peter und Karl Ricci, Wagemachern in Cremona, Brückenwagen. Dem Dominik Böhm, Fabrikant zu Deutsch -Neudorf in Sachsen, durch J. Hemberger in Wien, Strumpfwirkmaschine. Dem Orazio Giulvani in Turin, durch Joseph Paolino in Mailand, Brenner der Gasflammen. Dem Franz Daina in Bergamo, Seide-Abhaspelung. Dem Franz Gottfried Rietsch, fürstl. Oettingen- Wallenstein'scher Rath und Director der Domäne Böhmisch-Rudoletz in Mähren, Branntwein-Bastern. Dem Joseph R ö s s n e r , k. k. Bergwesens - Inspectorant - Oberamts - Assessor und Oberhütten- Verwalter in Schmöllnitz, Zugutebringungsmethode der soge- nannten Hüttenspeise. Dem Joel Taussig, Privilegiums-Inhaber in Wien, Apollokerzen. Dem Rud. Ditmar, Lampenfabrikant in Wien, Ditmar's Patent- Lampenkugeln. Dem Friedrich Paget, Privilegiumsbesitzer in Wien, Urinir-Apparat. Dem Karl Louis Kaufmann, Director der Maschinenfabrik zu Arnau in Böhmen, Saugapparat für Papiermaschinen. Dem Leopold Rekenzaun, Schlossermeister in Prag, Wagenthürschlösser. Dem Alphons Saltet, Handelsmann in Wien, Fell-Durchschneid-Maschine. Dem Joseph Hermann, Zeughammerwerksbesitzer zu Neustift bei Scheibbs, stahlplattirte Hobeleisen. Verzeichniss der Privilegien. 211 Dem Alois Scherer, k. k. Landesgerichts -Accessist in Wien, Wagen- schmiere. Dem Franz Klingg ruber, Bandfabrikant in Wien, Seidenzwirn-Maschine (Filatorium). Dem Friedrich Paget und Eduard Schmidt, Privatiers in Wien, Wagen- Construction. Dem Fortunat C. M. V. Maneglia, Werks-Vorstand bei der Eisenbahn in Turin, durch J. F. H. Hemberger in Wien, Eisenbahnwägen-Construction. Dem Theophil Weisse, Besitzer der landespriv. Maschinenfabrik in Prag, Säemaschine. Dem Wenzel Wrechowsky, Schlossermeisterin Karolinenthal, Centimal- Brückenwagen. Dem Monoali Al den, Maschinenfabrikant zu Philadelphia in Pensylvanien, durch H. G. Möhring, Ingenieur in Wien, Ventilatoren. Dem Eduard Peneke, k. k. Militär-Verpflegs-Adjunct in Szegedin und dem Moriz Topolansky, Ingenieur in Ofen, Korn-Reinigungs-Maschine. Dem Wilhelm und Georg Schwab in Penzing bei Wien, Wasserräder. Dem Leopold Schönninger, Buchbinder, und Joseph Schönninger, Zuckerbäcker in Wien, Oekonomie-Papier. Dem Johann Mina I , Schlossergesell in Wien, Kleeblattröhren für Eisen- möbel. Dem L. Buziczka, Handelsmann in Wien, Univörsal-Zephyr-Nachtlichter. Dem Heinrich Hellmuth, Schlossermeister in Wien, selbstwiegende Kinderkörbe. Dem J. Fr. Heinrich Hemberger, Privatgeschäftskanzlei-Inhaber in Wien, Schmier-Apparat. Dem Karl Joseph Bospini, k. k. Hofdrechsler und Optiker in Wien, Baro- metrograph. Dem August Kitschelt, Eisen- und Metallgiesserei -Inhaber in Wien, eiserne Möbel. Dem Alphons Louis Poitevin, Ingenieur in Paris, Helioplastik. Dem Anton Panesch, Schuhmacher in Wien, wasserdichter Glanzlack. Dem Jakob Barth, Tischler in Krems, Maschine zum Beschneiden und Schlagen von Papier und Pappe. Dem Franz Achatius, k. k. Artillerie - Hauptmann in Wien, Gusstahl- Erzeugung. Dem Karl August Freiherrn von Karais, Guts- und Dampfmühlenbesitzer zu Troppau, Frucht-, Schäl- und Schleifgang-Construction. Dem Johann Buga, Maschinenfabrikant in Mailand, Chocolate-Fabrication. Dem Adolf Schu lhof, Handels -Compagnon und Alois Scherer, k. k. Landesgerichtsbeamter in Wien, Maschinenfett (Austria-Patentfett). Dem Vincenz Bass ler, Gold- und Silberarbeiter in Wien, Federhälter. Franz Meder, akad. Bildhauer zu Bürgstein in Böhmen, Bildhauerkunst. Michael Hofmann, Privatier und Alexander B e rn a u er , Riemermeister in Wien, Sicherheitskörbe beim Fensterputzen. Dem Oswald Röhl ich, Waldhornist in Wien, Blech-Instrumenten-Ver- besserung. Dem Franz Drinkwalder, k. k. Kreisarzt und Joh. Keusch , Privilegiums- inhaber in Krems, Kremserhaue. •17 212 XIV. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. Vom 1. Jänner bis 31. März 1856. Agram. K. k. Ackerbau-Gesellschaft. Gospodarski List, Nr. 54 de 1855, Nr. 2—12 de 1856. Barrande Joachim, in Prag. Parallele entre les depöts siluriens de Boheme et de Scandinavie. 1856. Berlin. Deutsche geologische Gesellschaft. Zeitschrift, VII, 2, 3 de 1855. „ Gesellschaft für Erdkunde. Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, V, 5, 6; VI, 1, 2. „ König I. preussisc lies Handelsministerium. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in dem preussischen Staate, herausge- geben von B. v. Carnall, III, 4. Binste, Dr., Georg, Redacteur der Bombay Times in Bombay. The Bombay Times, Overland Summary of intelligence from 2nd to 1 5 th November 1855. Bonn. Natur b i st o ris c h er Ver ei n. Verhandlungen, XII, Heft 3 und 4, Bogen 16—20. Brockhaus, Buchhändler in Leipzig. Allgemeine Bibliographie, I, Nr. 2, 1856. Brünn. K. k. mährisch -schlesische Gesellschaft zur Beförderung d es A ckerb aues u. s. w. Mittheilungen Nr. 1 — 12. Catullo, Dr., Th. Ant., Professor in Padua. 19 Tafeln zu einer noch nicht im Drucke erschienenen Abhandlung: I polipai fossili delle alpi venete. Cherbourg, Societe imp. des Sciences naturelles. Memoires I, II, 1853, 1854. — Reuceil des travaux de la societe libre d’agriculture etc. II, 1852, 1853. Darmstadt. Verein für Erdkunde und verwandte Wissenschaften. Notizblatt Nr. 21—28 de 1856. Dorpat, Kaiser!. Universität Experimenta de excretione calcariae et magne- siae. Dissertatio Auctore Conrad. Wagner. — De partu post matris mortem. Dissertatio Auct. Rudolph. Zoepffel. — De Melituria. Dissertatio Auct. F. Glogo wskie. — Singularis maniae sine delirio, quae dicitur, casus, adjunctis de hac doctrina pers crutationibus. Dissertatio Auct. A. Falk. — De Magnesiae ejusque salium quorundam in tractu intestinali mutationibus. Dissertatio Auct. Eduard. Kerkovius. — Animadversiones ad malleum humi- dum et farcinosum in homines translatum morbi historiis illustratae. Disser- tatio Auct. G. Hart mann. — De medullae spinalis avium textura. Disser- tatio Auct. Ad. Metzler. — De resectione articuli manus. Dissertatio Auct. Al. Bonstedt. — Adnotationes quaedam de laesionibus eranii. Dissertatio Auct. Ph. Keil mann. — De retinae textura disquisitiones microscopicae. Dissertatio Auct. R. Blessig. — Quaedam de viscerum inversione luterali. Dissertatio Auct. P. Wulffius. — De telae pulmonum ad respirandi motus horumque ad cordis positionem vi et effectu. Dissertatio Auct. Fr. Ba er ent. — - Cystitidis cruposae retroversionem uteri gravidi subsecutae, casus sin- gularis. Dissertatio Auct. B. Rosenplänter. — Quaedam de camphora carboneo sesquichlorato, cumarino vanillaque meletemata. Dissertatio Auct. A. Maluvski. — Disquisitiones clinicae de syphilide Dorpatigrassante. Dis- sertatio Auct. H. Kehrberg. — De obstructione arteriarum fibrini coagulis Verzeichntes der an die k. k. geolog. Reichsanst alt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 213 illatis. Dissertatio Auct. Ed. Wieg an dt. — De tumore villoso vesieae urinariae. Dissertatio Auct. Ad. Lehmkuhl. — Disquisitiones quaedam de alcalibus per urinam excretis. Dissertatio Auct. Ph. Wilde. — Quaedam de Cholerae epidemia anno 1853 Dorpatum aggressa. Dissertatio Auct. A. Brasche. — Observationes quaedam de arteriarum subligatione in noso- comio Dorpatensi institutae. Dissertatio Auct. G. Schmidt. — Quaedam de prolapsu linguae. Dissertatio Auct. M. R o t i n i a n z. — Meletemata quae- dam de endosmosi. Dissertatio Auct. J. Harzer. — Ueber die Fettsäuren von der generellen Formel (C3 H3) nO4 und ein neues Glied derselben: Hordeinsäure. Dissertation von Fr. Beckmann. — Zur Frage: woher nimmt die Pflanze ihren Stickstoff? Dissertation von Al. Chlebodarow. — Das Heimfallsrecht (droit d’aubaine) vom völkerrechtlichen Standpuncte. Dissertation von Wl. Pole wo i. — Die Beschränkung der Cession in Cur- land durch die constatirten 22 und 23 Codex mandati vel contra (4. 35.). Dissertation von V. Wilpert. — Die Ecclesiologie, ein biblisch-dogma- tischer Entwurf. Dissertation von J. J. H. v. B ra u n s c h w eig. — Index scholarum in universitate litteraria c. Dorpatensi per semestre prius et alte- rum anni 1855. — Die Insel Ceylon bis in das erste Jahrhundert nach Christi Geburt. Von Richard Wen dt. Drescher, Dr. J. E. in Frankfurt a. M. Der neue grosse Sprudel zu Bad Nauheim, genannt Friedrich Wilhelm, 1855. — Der grosse Soolsprudel zu Bad Nau- heim im Frühling 1855. — Die neuesten bemerkenswerthen Beobachtungen an den Nauheimer Thermen, 1855. Dresden. Gesellschaft Isis. Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung. II, Nr. 1, 1856. Erdmann 0. L. und Werther G. in Leipzig, Journal für praktische Chemie. Nr. 21—24 de 1855, Nr. 1—4 de 1856. St. Etienne, So eiet e de l’industrie minerale. Bulletin T. I, Livr. 1, Juil — Septembre 1855, et Atlas. Florenz. Accademia dei Georgofili. Rendiconti, Disp. 1, 2 de 1856. Freyberg, Königl. Ober-Bergamt. Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann auf das Jahr 1856. Göttingen, Königl. Gesellschaft der Wis s en s c h af t en. Abhandlungen, VI von den Jahren 1853 — 55. firatz. K.k. Landwirth schaft s-Gesells chaft. Wochenblatt, 1856 Nr. 5 — 10. „ Geognostisch-montanistischer Verein für Steiermark. Fünfter Bericht. — Bericht über die Ergebnisse geognostischer Forschungen im Gebiete der 14., 18. und 19. Section der General-Quartiermeister-Stabs- Karte von Steiermark und Illyrien während des Sommers 1854. Von Dr. K. J. A n d r a e. Grimm Johann, Director der k. k. montanistischen Lehranstalt in Pfibram. Die Erzniederlage bei Pfibram in Böhmen, 1855. Haanover. Architekten- und Ingenieur-Verein. Zeitschrift, Bd. I, Heft 4. „ Ge werbe -Ver ei n. Mittheilungen, Nr. 6 de 1855, Nr. 1, 2 de 1856. Hermannstadt. Siebenbürgischer Verein für Naturkunde. Verhandlungen und Mittheilungen, Jahrgang 1855. Hingenan Otto, Freiherr von, k. k. Bergrath und Professor an der Universität zu Wien. Die Braunkohlenlager des Hausruckgebirges in Ober - Oesterreich, 1856. Hörnes, Dr. Moriz, Custos-Adjunct am k. k. Hof-Mineralien-Cabinete in Wien. Ueber einige neue Gasteropoden aus den östlichen Alpen. 214 Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reiehsanstalt eiDgelangten Bücher, karten u. s. w. Hatzeimann in Pfibram. Tableau der PHbramer Erz - Aufbereitung, zusammen- gestellt nach dem Gefällsposten vom Jahre 1854. Innsbruck. Ferdinandeum. Neue Zeitschrift, I — XII, 1835 — 1846. Jacqnat Eugen, Bergwerks-Ingenieur in Metz. Quelques observations geologiques sur la disposition des masses minerales dans le departement de la Moselle. — Esquises geologique et mineralogique de la Moselle. - — Note sur la decouverte de la houille a Kreutzwald et a Karling. — Sur la fabrieation de la fonte, du fer et de l’acier dans le Thüringerwald et le Frankenwald. — Resultats des essais faits dans les mines de St. Etienne et de Rive de Gier, avec la lampe de surete a cylindre en cristal, de M. Dumesnil, mo- difiee par M. M. Comb es et Lefrancois. — Etudes mineralogiques et chimiques sur les minerais de fer du departement de la Moselle. Jenzsch, Dr. Gustav, königl. sächsischer Lieutenant a. D. in Dresden. Nachträge zur Abhandlung: Amygdalophyr , ein Felsitgestein mit Weissigit, einem neuen Minerale in Blasenräumen. Klagenfurt. K. k. L an d wirth s ch a fts-Gesel lscha ft. Mittheilungen, Nr. 11, 12 de 1855, Nr. 2 de 1856. Kleszczynsky Eduard, Ingenieur an der k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn in Wien. Die Niveau-Verhältnisse und die Wasserwirtschaft des k. k. Blei- und Silberbergbaues in Pfibram. — Tabelle über die Gewinnung an Pferde- kräften durch die Anlage des neuen Erzherzogin Sophie-Teiches u. s. w. — Geschichtliche Notizen über den Bergbau und die Stadt Pfibram von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1750. Chronologisch zusammengestellt, 1855. Klocke E., in Dresden. Preisverzeichnisse der Naturalienhandlung von . . . 1856. Königsberg. Königl. Universität. Aemtliches Verzeichniss des Personals und der Studirenden für das Jahr 1855/56. — Verzeichniss der im Winter- Halbjahre 1852 und im Jahre 1855 zu haltenden Vorlesungen. — Index leetionum per annum 1855. — De ruptura lienis spontanea. Dissertatio Auct. 0. H. Schnell. — De fundi oculi morbis ophthalmoscopio cognoscendis. Dissertatio Auct. C. Menzel. — Exemplorum empyematis graviorum enar- ratio atque explicatio. Dissertatio Auct. C. Al scher. — Quaeritur quomodo caseinum et natrum albuminatum pepsino afficiantur. Dissertatio Auct. C. F. Ch. Skrzeczka. — De veratrino ejusque usu in pneumoniis. Dissertatio Auct. P. Boluminski. — De monopodia. Dissertatio Auct. E. J. Dal- kowski. — De virium electricarum usu in therapia. Dissertatio Auct. A. Wolff. — De veneniis, quae dicuntur narcotica, experimenta quaedam phy- siologica. Dissertatio Auct. E. Neumann. — De tuberculosi systematis uropoetici. Dissertatio Auct. C. F uchs. — De tetano rheumatico. Dissertatio Auct. 0. A. Burchard. — De gangraena pulmonum. Dissertatio Auct. A. Schmidt. — De Friderici II Imperatoris bellis lombardicis. Dissertatio Auct. K. Friedländer. — Conditi Prussiarum regni memoriam anniver- sariam, 1855, 1856. — Cantici canticorum Salomonii poetica forma. Diss. Auct. Friedrich. — Dissertationis de orthographiae grecae inconstantia pars prior et pars altera ; de epectasi nominum et particularum syllabica pars altera. Auct. C. A. Lob eck. — Natalicia principis generosissimi Friderici Guglielmi IV. 1855. Kronstadt. Handels- und Gewerbekammer. Denkschrift über die Führung einer Eisenbahn von Kronstadt in die Walachei bis an die Donau, 1855. Lauglois, Med. Dr. in Metz. Etudes mineralogiques et chimiques sur les minerais de fer du departement de la Mosille, 1852. Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 21 5 v. Leonhard und Bronn, Heidelberg. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie u. s. w., VII, de 1855. London. Lin nean- Society. Transactions XXI. — Proceedings Nr. 59 — 66. List 1855, — Address of Thomas Bell Esq. V. P. R. S. etc., the President . . . read at the anniversary Meeting on Tlmrsday, May 24 1855. Madrid. Real- Academia des ciericias. Memorias 1, Ser. I, 1 1853; I, 3, 1854. - — Rosumen de las actas en el anno acadernico de 1851 — 1853. Mailand. I. R. Istituto lombardo di scienze, lettere ed arti. Giornale, Fase. 42—44, 1855. Malherbe Alfred, Vice-Präsident des Tribunals in Metz. Du vole des oisseaux chez les anciens et chez les modernes. — Description de quelques nouvelles especes de Picinees. — Catalogue raisonne d'oiseaux de l’Algerie compre- nant la description de plusieurs especes nouvelles. — Faune ornithologique de l’Algerie. — Notice sur le Papyrus. — Du dix-neuvieme siede sous le rapport moral et sous le rapport scientifique. — Ascension a l’Etna ou frag- ment d'un voyage en Sicile et en Italic. Manz'sche Buchhandlung in Wien. Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Red. von 0. Freiherrn v. Hingenau. Wien 1856, Nr. 1 — 12. Melion, Dr. J. V. in Brünn. Feber die baineographische Literatur Mährens, 1856. Meneghini Joseph, Professor in Pisa. II nuovo Cimento. Giornale di fisiea e di chimica, II, Novembre, Decembre 1855. Metz. Societe d’histoire naturelle. Bulletin I — VII, 1843 — 1855. Mohr's J. C. R. akademische Verlagshandlung in Heidelberg. Heidelberger Jahr- bücher der Literatur, unter Mitwirkung der vier Facultäten. Jänner 1856. Mühlhausen. Societe industrielle. Nr. 132, 1855. München. König 1. Akademie d er Wi s s en s ch a ft en. Gelehrte Anzeigen XL. - — Almanach für das Jahr 1855. — Denkrede auf die Akademiker Dr. Th. Siber und Dr. G. S. Ohm, 1855. „ Königl. Sternwarte. Annalen VII, VIII. Neuchatel. Societe des Sciences naturelles. Bulletin Nov. 1854 bis May 1855. Padna. I. R. A cc a d em i a delle scienze lettere ed arti. Rivista dei lavori, Vol. I— III, 1851—1855. - Nuovi Saggi V, VII, 1840, 1847. Paris. Ecole Imperiale des min es. Annales, VII, 2 livr. de 1855. „ Societe geologique de France. Bulletin, XII, f. 43 — 51 (Mai 1855), XIII, f. 1, 2 (5 Nov. 1855). Perthes Just. , Geographische Anstalt in Gotha. Mittheilungen über wuch- tige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie von Dr. Petermann. X — XII. de 1855, I, de 1856. Pesth. Handels- und G ewerbekammer. Statistische Arbeiten, I. Stuhlweissen- burg 1855. Pilsen. Handels - und G ewerbekammer. Statistischer Bericht für 1855. Prag. K. k. patriotisch - ökonomische Gesellschaft. Centralblatt für die gesammte Landescultur und Wochenblatt für Land-, Forst- und Haus- wirthschaft, Nr. 3 — 13. „ Naturhistorischer Verein Lotos. Zeitschrift für Naturwissenschaf- ten, December 1855, Jänner, Februar 1856. Prestel M. A. F., Dr. in Emden. Die Temperatur von Emden, 1855. Regensbnrg. K. botanische Gesellschaf t. Flora, Nr. 37 — 48 de 1855. Rennevier E. in Genf. Memoire geologique sur la perte du Rhone et ses environs. Zürich 1854. 216 Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. Sandberger, Dr. Friedrich, Professor in Karlsruhe. Untersuchungen über den in- neren Bau einiger rheinischen Brachiopoden. Schmidt C. J. in Brünn. Das Wichtigste über den Opal im Allgemeinen und über sein Vorkommen in Mähren im Besonderen. Schmidtburg Rudolph, Freiherr von, k. k. Oberst und General-Adjutant in Agram. Grundzüge einer physicalisch vergleichenden Terrainlehre in ihrer Bezie- hung auf das Kriegswesen, als Leitfaden zum Vortrage und Selbstunter- richte für Eingeweihte und Laien. Agram 1856. Soleirol J. F., Genie -Bataillons -Chef, Professor in Metz. Memoire sur les earri- eres des environs de Metz, qui fournissent la pierre a cliaux hydraulique 1847. — Quelques faits relatifs aux Ardennes observees en 1841. — Con- sequences hasardees qu'on peut tirer des idees admises en geologie, 1847. Stuttgard. N a tur w iss e nsc h a ftl i c h er Ver ein, Jahreshefte XII, 1 . Suess Eduard, Assistent am k. k. Hof-Mineralien-Cahinete in Wien. Ueber Megan- teris, eine neue Gattung von Terebratuliden. Terquem 0., Apotheker in Metz. Paleontologie du departement de la Mosille. — Observations sur quelques especes de Limgules. — Memoire sur un nou- veau genre de mollusques acephales fossiles. — Observations sur les etudes critiques des mollusques fossiles comprenant la monographie des Myaires de M. Agassiz. Trient. K. k. Lyceal-Gymnasium. Programma 1852 — 1855. Turin. K. Akademie der Wissenschaften. Memorie XV, 1855. Venedig. I. R. IstitutoVeneto di scienze lettere ed arti: Memorie V, 1855. — Atti delle adunanze, III. 5, IV, 1—4, V, 1, 2, VI. Serie III, I, 1, 2, 1852/56. Visiani Robert, Professor, Director des k. k. botanischen Gartens in Padua: Di due piante insettifughe; Pyrethrum roseum Bieb. e Pyr. cinerarisefolium Trev. — Delle benemerenze dei Veneti nella Botanica. — Illustrazione botanica del Cu sso vermifugo o Hagenia abyssinica Lam. — Illustrazione delle piante nuove o rare dell" orto botanico di Padova. Mem. II. — Propesta di una nuova distrihuzione delle lahiate europee. — Deila origine ed anzianitä dell1 orto botanico di Padova. — Considerazioni intorno al genere e alla specia in Bota- nica. — Di due piante nuove dell1 ordine delle Bromeliace. — Synopsis plantarum florae tertiariae novalensis. Wagner William, Professor, Präsident des Wagner free Institute of science in Philadelphia. First annual announcement for the Collegiate year 1855/56. Waitzen. Unter- Gymna sium. Programm für 1855. Wien. K. k. Minister ium des Innern. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Index des Jahrganges 1855, 1. — 9. Stück vom Jahre 1856. — Bericht über die auf der PariserWelt-Industrie-Ausstellung i. J. 1855 vorhan- denen Producte des Bergbaues und Hüttenwesens u.s.w. von Peter Tu nn er. „ K. k. Handels-Ministerium. Mittheilungen aus dem Gebiete der Sta- tistik, 4. Jahrg. 3. Heft. „ Kaiser licheAkademie derWissenschaften. Sitzungsberichte der mathem.-naturwiss. Classe XVIII, 1, 2; XIX, 1; der philos. -histor. Classe XVII, 3, XVIII, 1. — Archiv für Kunde österr. Geschichtsquellen XV, 2; — Notizenblatt Nr. 7 — 10. „ K. k. Land wirthschafts-Gesellschaft. Allgemeine land- und forst- wirthschaftliche Zeitung Nr. 1 — 12, 1856. „ Oesterreichi scher Ingenieur- Verein. Zeitschrift Nr. 21, 22, de 1855; Nr. 2, de 1856. Verzeichnis der Bergvverks-Producten-Verschleisspreise. 217 Würzburg. Kreis-Comite des landwir thschaftlichen Vereines: Ge- meinnützige Wochenschrift, Nr. 38—52 de 1855. „ Phy s ica 1 is ch-me dici ni s che Gesellschaft: Verhandlungen VI, 2, — Zweiter Nachtrag zum Verzeichnisse der Bibliothek, November 1855. Zerrenner C. , Dr. , Einführung, Fortschritt und Jetztstand der metallurgischen Gasfeuerung im Kaiserthume Oesterreich. Im Aufträge des hohen k. k. Fi- nanzministeriums, Wien 1855. — Die Anwendung der Gasfeuerung heim Glashüttenbetriebe zu Tscheitsch in Mähren, 1856. XV. Verzeichniss der am 31. December 1833 loco Wien, Prag’, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks-Producten- Verschleisspreise. (In Conventions-Münze 20 Gulden-Fuss.) Wien | Prag Triest | Pesth Der Centner. fl. k. *>• |k. fl. |k. i fl- |k. Antimonium regulus, Magurkaer 31 48 „ crudum, „ 11 18 12 24 13 48 10 48 Blei, Bleiberger, ordinär 17 30 17 30 18 „ hart, Pribramer ... 14 40 13 40 „ weich, „ 17 10 16 10 „ „ Kremnitzer, Zsarnoviczer und Schemnitzer 17 „ „ „ Nagybänyaer 17 „ hart, Neusohl er 15 20 „ weich, „ 17 Eschel und Smalten in Fässern ä 365 Pf. FFF.E 14 16 FF.E 10 24 12 24 F.E 7 12 9 12 M.E 5 30 7 30 O.E 3 15 7 15 O.E.S. (Stückeschel) 4 48 6 48 Glätte, böhmische, rothe 16 30 15 36 17 » „ grüne 16 15 6 16 30 „ n. ungar., rothe 16 36 » » grüne 16 6 Kupfer in Platten, Schmölnitzer 70 , „ „ „ Neusohler 70 72 70 „ „ „ Felsöbänyaer 69 30 Gusskupfer in Ziegelform, Neusohler . . vßO » in eingekerbten Platten „ Kupfer, Rosetten-, Agordoer 75 » „ Rezbänyaer 71 • „ „ Oft'enbänyaer 69 68 30 „ „ Zalathnaer (Verbleiungs- ) 68 30 „ Spleissen-, Felsöbänyaer 67 30 » -Bleche, Neusohler, bis 36 W. Zoll Breite. . 77 18 „ getieftes detto 81 18 „ in flachen runden Böden detto 78 18 3 (Quecksilber in Kistein und Lageln 105 106 30 103 105 30 « ) „ „ sehmiedeisernen Flaschen 106 ■ij ) „ „ gusseisernen Flaschen 103 "" l n im Kleinen pr. Pfund 1 10 1 10 1 10 1 10 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang ISiifi. I. 28 Verzeichniss der Bergwerks-Producten-Versehleisspreise. 218 Wien Prag Triest Pesth DerCentner. tl. k. tl. k. tl. k. fl. k. Quecksilber, Schmölnitzer in Lageln 101 30 „ Zalathnaer in Lageln 105 105 30 Scheitlewasser, doppeltes 25 Schwefel in Tafeln, Radobojer 7 15 „ „ Stangen 7 45 „ -Blüthe ii 11 30 „ Schmölnitzer in Stangen . 7 15 „ Szwoszowicer „ „ 7 6 8 Urangell» (Uranoxyd-Natron) pr. Pf 9 . 9 9 9 Vitriol, blauer, Hauptmünzamts 28 30 . „ „ Kremnitzer 28 30 28 30 27 „ „ Karlsburger 27 „ „ Schmölnitzer 27 „ grüner Agordoerin Fassein ä 100 Pf. 2 54 . „ „ „ „ Fässern mit circa 1 100 Pf. . 2 24 Vitriolöl, weisses concentrirtes 8 . Zinn, feines Schlaggenwalder 82 81 Zinnober, ganzer 125 120 30 123 125 30 ■ „ gemahlener 132 133 30 130 132 30 „ nach chinesischer Art in Kistein 140 141 30 138 140 30 » » » » ,, Lageln 132 133 30 130 132 30 Preisnachlässe. Bei Abnahme von 50 — 100 Ctr. bühm. Glätte auf Einmal 1 fl. » 100-200 „ „ „ „ „ 2 „ „ 200 und darüber „ „ „ „ 3 „ Bei 500 fl. und darüber, entweder dreimonatlich a dato Wechsel mit 3 Wechselverpfl. auf ein Wiener gutes Handlungshaus lautend, oder Barzahlung gegen l°/0 Sconto. JAHRBUCH KAISERLICH - KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. 1850. VII. JAHRGANG. NR0- 2. A P R 1 L. MAI. J U N I. WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATS - DRUCKEREI. BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES UND DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. II. Vierteljahr. 7. Jahrgang 1856. JAHRBUCH DER KAIS. KÖN. GEOLOGISCHEN REICHS-ANSTALT. I. Geologische Untersuchungen in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg-. Von Dr. Friedrich Rolle. Zur Veröffentlichung mitgetheilt von der Direction des geognostisch- montanistischen Vereines für Steiermark. Die von der Vereins-Direction mir für den Sommer 1854 zur Aufnahme zu- gewiesene Gegend entspricht so ziemlich der westlichen Hälfte von Mittel-Steier- mark. Sie findet sich auf den Sectionen XIII, XIV, XVII und XVIII der General- Quartiermeisterstahs-Karte von Steiermark und Illyrien verzeichnet und gehört nach der neuen Landeseintheilung zumeist dem Gratzer Kreide, nächstdem auf eine kurze Strecke weit noch dem nördlich der Drau gelegenen Theile des Mar- burger Kreises an. Die Orte Gratz im Nordosten, Obdach oder Hirschegg im Nord- westen und der Lauf der Drau zwischen St. Magdalena bei Hohenmauthen und Marburg schliessen dieses Gebiet ein. Hiervon wurde hei weitem der grösste Theil, nämlich die ganze Strecke zwischen Gratz, Obdach, Schwanberg und Leibnitz (Section XIII und XIV), viel- fach begangen und dabei hinreichend durchforscht. Von diesem nördlichen Theile des betreffenden Gebietes folgt denn hier die möglichst vollständige Darstellung. — Die etwas schwierigeren Verhältnisse des durch die Drau begränzten südlichen Theiles auf der Section XVII und XVIII Hessen dagegen die Untersuchung zu keinem hinreichend vollständigen Ergebnisse gelangen und so erscheint es denn rathsam, diesen Strich zur Zeit noch hier auszuschliessen. Die in demselben beobachteten geognostischen Verhältnisse werden hier nur im Allgemeinen in Betracht gezogen werden, die speciellere Darstellung erfordert noch einige ergänzende Excursionen im Sommer 1855 und bleibt daher einer späteren Ausarbeitung überlassen. Als wichtige Vorarbeiten in dem betreffenden Terrain sind die Profile und Abhandlungen der Herren Sedgwick und Murchison in den Transanctions of the geological society of London, 1831, p. 301 — 420, und die geognostischen Karten von Herrn Professor Dr. Unger und Herrn A. von Morlot zu bezeichnen. Die Herren Sedgwick und Murchison bereisten im Jahre 1829 und 1830 einen ziemlich grossen Theil des Gebietes, hauptsächlich aber die Kohlen-Lager- stätten und die petrefactenführenden Schichten von Eihiswald, Schönegg, Ehren- hausen, Wildon und beim Kreuzpeter im Gleinz-Thale. Ihre Beschreibungen des Landes und die von ihnen beigegebenen Schichtenprofile bieten, abgesehen von einzelnen Versehen, eine Menge schätzbarer Nachweise und sind, da die man- cherlei schönen Funde, welche vordem schon der verstorbene Professor A nker K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang. 1856. II. 29 220 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen hier gemacht, dem geognostischen Publicum leider nur spärlich und wortkarg von ihm mitgetheilt wurden, als Fundamental-Arbeiten über diesen Theil der steier- märkischen Geognosie anzuerkennen. Herr Professor Dr. Unger veröffentlichte in Schreiners „Gratz, ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemälde dieser Stadt und ihrer Umgebungen,“ Gratz 1843, eine grosse geognostische Karte der Umgebungen von Gratz, auf welcher sich ein ansehnlicher Theil des in der Folge mir zugewiesenen Terrains bereits schon aufgenommen findet. Es sind auf dieser Unger'schen Karte die Gränze des krystallinischen und des Uebergangs-Gebirges gegen die jüngeren Gebilde bereits schon mit grosser Genauigkeit eingezeichnet, speciellere Unterscheidungen indessen noch nicht durchgeführt. — Auf der von dem früheren Vereins-Commissäre Herrn A. von Morlot als Ergehniss der Aufnahmen des Jahres 1848 eingereichten, von einem erläuternden Texte nicht begleiteten geognostischen Karte, Section XIII, ist der betreffende Theil der Unger'schen Karte ziemlich unverändert wieder- gegeben; einige wesentliche Einzelheiten sind zwar noch beigefügt, eine speciel- lere Sonderung der Gebilde aber auch meist unterblieben. Mir blieb somit für den Sommer 1854 neben der Revision und Ausbesserung der erörterten Vorarbeiten vorzüglich noch die Aufgabe übrig, im Gebiete des krystallinischen Gebirges und der Uebergangs-Formation so viel als möglich eine genauere Unterscheidung der besonderen Schichten und Gesteinsarten und im Bereiche der Tertiär-Gebilde sowohl diess als auch die Erforschung der noch fast ganz unausgeheutet gebliebenen petrefactenführenden Lagen vorzunehmen. Ziem- lich viele Schwierigkeit hot in dieser Beziehung im tertiären Gebiete die oft weithin anhaltende Lehm-Ueberdeckung der tieferen Schichten, welche für viele theils einmal, theils Aviederholt durchkreuzte Landstriche es nicht zu einer hinreichend sicheren Colorirung der Karte kommen Hess. Im Uebrigen war die Arbeit dieses Sommers eine sehr lohnende. Es konnten, wenn auch nicht in allen, doch in mehreren der jüngeren Schichten des Terrains verschiedene neue und auch für entferntere Kreise besonders in paläontologischer Beziehung Interesse gewährende Vorkommnisse nachgewiesen werden. Die Reihenfolge der Vorgefundenen Schichten, bei Ausschluss der südlichen, an die Drau anstossenden Gegend, ergab sich, mit den tiefsten Schichten begin- nend, in folgender Weise. 1. Gneiss der Hirschegger, Landsberger und Schwanberger Alpen mit Ein- schluss von Glimmerschiefer, Hornblendefels, Eklogit und körnigem Kalk. 2. Granat-Glimmerschiefer von Voitsberg und Ligist mit geringen Lagern von Hornblendefels und körnigem Kalk. 3. Metamorphe grüne und grünlichgraue Schiefer, Dolomite und versteine- rungsführende Kalke des Uebergangsgebirges, wovon letztere sehr wahrscheinlich alle dem devonischen Systeme angehörig. 4. Die der Kreideformation angehörigen, von Herrn A. von Morlot unter der Bezeichnung „Wiener Sandstein“ beschriebenen Sandsteine, Conglomerate und Schiefer der Kainach- Gegend. Sie liegen bereits ausserhalb der Gränzen in dem Theile Steiermarks zwischen (iratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 221 dieser Arbeit, nämlich auf dem Gebiete der von v. Morlot im Jahre 1847 unter- suchten Section VIII und ich bemerke daher, das Uebrige einer späteren ausführ- lichen Arbeit überlassend, einstweilen nur, dass zu den von mir im Sommer 1854 in diesem Terrain nachgewiesenen Petrefacten-Vorkommen am Hochtragist und am Lerchek (Ganoiden, Schnecken, Zweischaler und Dikotyledonen), über welche man in meinem vorläufigen Berichte über die Aufnahmen des betreffenden Jahres im „vierten Berichte des geognostisch-montanistischen Vereines für Steiermark,“ Gratz 1854, Nachrichten findet, noch zwei neue im Anfang Mai 1855 von mir gemachten Funde kommen, nämlich der eines Scaphiten im Buchbach-Graben am Fusse des Hochtragist und der von Budisten in grosser Menge der Exemplare am Kreuzeck bei St. Bartholomä. — Die Identität der Gesteine der Kainach mit denen der Gosau wird durch diese neuen Vorkommen ziemlich sicher erwiesen; doch ist von den Versteinerungen der Kainach in diesem Moment noch keine ein- zige specifisch bestimmt. 5. Die mit den Schichten des Wiener Beckens gleichalten Tertiärgebilde, aus Meeres- und Süsswasser-Ablagerungen bestehend, deren Lagerungsfolge im Einzelnen aber zur Zeit noch mehr oder minder problematisch bleibt. Es gruppiren sich diese Gebilde in folgende vier geographisch gesonderte Abtheilungen: a ) Die nördliche Süsswasserformation; es sind die versteinerungsreichen Kalksteine und Tegel von Kein, Strassgang und anderen Orten unweit Gratz, ferner die gewaltigen Lignit-Niederlagen zu Voitsberg, Köflach und Lankowitz. — Grober Tertiärschotter, hie und da zu festem Conglomerät erhärtet, erscheint in mächtigen Massen im Hang’enden. — Die Schichten liegen horizontal und der Gesammteindruck des betreffenden Gebildes lässt auf ein verhältnissmässig jugendliches Alter schliessen. Indessen ist noch nichts hinreichend Sicheres darüber erwiesen. b) Die südliche Süsswasserformation , mit den Mergelschiefern und den Conglomeraten von Eibiswald, Wies, Limberg, Arafels und Grossklein mit ihren zahlreichen Flötzen und geringeren Trümmern von Glanzkohle. Die Schichten liegen allenthalben bald mehr, bald minder stark aufgerichtet. Der Gesammtein- druck dieser südlichen Partie lässt auf ein verhältnissmässig älteres Gebilde schliessen; indessen Versteinerungen, wie Mastodon angustidens Cuv., Rhino- ceros incisivus Cuv., Dorcatherium Naui II. v. Meyer u. s. w. erweisen sicher, dass auch hier das Alter nicht über jenes der Schichten des Wiener Beckens und jenes der obersten Glieder des Mainzer Beckens hinabreicht, und dass ein Alters- unterschied, wenn wirklich ein solcher besteht, keineswegs sehr gross sein kann. c ) Die versteinerungsreiche, sandig-thonige und sandig-mergelige Meeres- formation der Gegend von Stainz , St. Florian und Pöls mit einer Menge von Fossilien des Wiener Beckens. Schieferiger Tegel bildet im Allgemeinen die tieferen, thoniger grauer oder gelber Sand die oberen Lagen in dieser mittleren Gegend zwischen den Schwanberger Alpen einer-, dem Uebergangsschiefer- gebirge des Sausais andererseits. Es ist diese Meeresformation entweder gleich alt mit den beiden Süsswasserformationen oder sie liegt zwischen beiden und wird 29* 222 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen von dem Eibiswalder Kohlengebilde unterteuft; letzteres nehmen Sedgwick und Murchison an. Es ist aber schwer, mit Sicherheit darüber zu entscheiden. d) Die meerische, an Anthozoen, Bryozoen und Foraminiferen überreiche Meeresformation des Leitha-Kalkes, Leitha-Conglomerates und Leitha-Tegels, auf der Ostseite des Sausais von Wildon über Ehrenhausen nach Mureck verlaufend. Wenige Versteinerungen dieses Leithagebildes stimmen mit solchen des Sand- und Tegelgebildes, und mehrere Umstände weisen dem ersteren eine etwas höhere Stelle in der Reihenfolge an, indessen ist der Altersunterschied jedenfalls auch hier nur sehr gering und man wird im Allgemeinen, ohne viel zu irren, Tegel und Leithakalk als Aequivalente rechnen können. Die cerithienreichen Brakwasserschichten, welche in dem östlichen Landes- theile Herr Dr. Andrä so schön entwickelt zu Hartberg, Gleisdorf, in der Glei- chenberger Gegend u. s. w. fand, wurden auf der Westseite der Mur nicht ge- funden; sie dürften, wenn es von den im Wiener Becken zu beobachtenden Ver- hältnissen auf die der steierischen Tertiärgebilde zu schliessen erlaubt ist, eine höhere Stelle als die meerischen Tegel und Leithakalke einnehmen. Als oberste Schichten des untersuchten Terrains sind endlich noch zu nennen : 6. der diluviale Flussschotter des Murthaies und 7. die theils alluviale, theils in ihrem Alter noch etwas unsichere Lehm- Bedeckung der Ebenen und der sanfteren Gebirgsgehänge. Hievon nehmen die krystallinischen Gesteine ungefähr die Hälfte des ganzen Gebietes der Aufnahme ein und erheben sich fast allenthalben an ihren Gränzen gegen die tertiären Ablagerungen ziemlich rasch aus dem hügeligen Terrain der- selben zu einem massig steilen Gebirge mit einem Höhenunterschiede von anfangs nicht leicht über 1000 , weiter westlich am höchsten Gebirgskamine aber von 3000, 4000 und 3000 Wiener Fuss. — In ähnlichen, doch minder beträchtlichen Gebirgspartien zeigen sich auch die Uebergangsgesteine ; sie bilden theils eine Zone am Rande der krystallinischen Gesteine, so von Gratz bis Köflach, theils steigen sie in grösseren oder geringeren Inseln aus den tertiären Schichten her- vor; letzteres ist am Sausal der Fall. Die Tertiärgebilde bedecken im Osten von der grossen Gebirgsmasse der krystallinischen Schiefer eine von breiten Flussthälern und zahlreichen kleineren Schluchten durchzogene Hügelgegend mit Höhenunterschieden von einigen, selten mehr als vier- bis fünfhundert Fuss. Höher reichen hier tertiäre Absätze auch am Rande des krystallinischen Gebirges nicht empor; nur gegen die Drau zu, auf dem Radel-, Remschnigg- und Posruk - Gebirge, wo im Gegensatz zu den übrigen Tertiärgebilden der Gegend alle Schichten aufgerichtet sind, steigen einige derselben auch zu grösseren Höhen an und erreichen eine Meereshöhe, zu welcher sie am Rande der Schwanberger und Landsberger Alpen und an den Gebirgen um Voitsberg und Köflach bei Aveitem nicht ansteigen. Die Diluvialgebilde endlich liegen ganz flach, über breite Ebenen ausge- gossen; sie erreichen nur einige Klafter Höhe über dem dermaligen Spiegel der Mur. in dem Theile Steiermarks zwischen Grafz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 223 I. Krystallinisches Gebirge der Hirschegger, Landsberger und Schwanberger Alpen. Von den mächtigen Jadenburger und Obdächer Alpen sieht man in der Gegend nordwestlich von Hirschegg , wo die Ursprünge des nach Osten ver- laufenden Teigitsch - Grabens und des zur Lavant im Westen ziehenden Rossbachgrabens nur noch durch einen unansehnlichen Sattel getrennt werden, einen breiten und ansehnlichen Ast sich loslösen und gegen die Drau zu im Süden hinabziehen. Dieser Gebirgsast , der mit seinen höchsten Gipfeln zu 5000, 6000 und seihst bis zu 6759 Wiener Fuss Meereshöhe ansteigt, wird im Westen von dem Lavant-Thale begrenzt, im Osten aber dacht er sich ziemlich rasch ab gegen das tertiäre Hügelland. Er wird häufig und zwar wie es scheint namentlich in Kärnten, nach seinem höchsten Puncte allgemein als „Koralpe“ bezeichnet; in Steiermark pflegt man ihm indessen keinen besonderen Namen zu geben, sondern seine einzelnen Theile als Bartholomä- oder Hirschegger Alpen, Pack-Alpen, Heb -Alpen, Landsberger und Schwanberger Alpen zu unterscheiden. — Ueber den Hauptgrat, die Wasserscheide zwischen Mur und Lavant, zieht sich die steierisch - kärntnerische Landesgränze und demgemäss fällt also die ganze Osthälfte des Gebirges zu Steiermark. Die Teigitsch, Stainz, die hohe und niedere Lassnitz, die schwarze und die weisse Sulm kommen von diesem östlichen Gehänge herab zur Mur. Die geognostische Beschaffenheit dieser Gebirge ist eine sehr einförmige. Bei weitem vorherrschendes Gestein ist der Gneiss und zwar meistentheils in sehr wohlgeschichteten, oft ausgezeichnet ebenflächigen, plattenförmig brechen- den Abänderungen. Uebergänge in Glimmerschiefer sind häufig genug vorhan- den, wogegen grobkrystallinische oder massige, an Granit erinnernde Varietäten wenigstens in grösseren Partien so gut wie ganz fehlen. Auf der von Herrn A. von Morlot angefertigten geognostischen Karte der Section XIII, und in der darauf bezüglichen kurzen Notiz in Hai ding er’s Berichten über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften, V. Band, Seite 222, ist Glimmerschiefer als herrschendes Gestein bezeichnet; durch die meist glimmerschieferartige Natur des Gneisses ist diess zwar etwas gerechtfertigt; indessen entschied ich mich für die steiermärkische Ostseite des Gebirges, so wie Herr M. V. Lipoid, unabhängig von meiner Beobachtung für die kärntnerische Westseite , ohne Bedenken dafür, das vorherrschende Gestein als Gneiss zu bezeichnen. Die Form der aus diesem Gneisse bestehenden Berge ist fast allenthalben eine im Verhältniss zur Höhe und Mächtigkeit des Gebirges sehr sanft zugewölbte. Häufig sind breite, oft ziemlich regelmässig zugerundete flache Kuppen. Die höheren Bergspitzen, zumal wenn sie die Baumgränze überschreiten, zeigen oft aber auch eine schroffere, schärfer abgerissene Kegelform. Von den Hauptkuppen sieht man dann gewöhnlich Stunden weit gleichförmige, der Länge nach nur massig ansteigende, seitlich aber steiler zugeschnittene Höhengrate oder Sporen auslaufen. Felsige Ausgehende sind nicht selten, aber an Ausdehnung und Höhe meist nur gering. Gerundete Kuppen, die nicht über die Waldregion hinausragen, 224 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen sind oft bis oben bin so von der aus der Verwitterung des Gneisses entstehenden, sandig-lehmigen Dammerde und von Pflanzenwuchs überdeckt, dass man wenig vom eigentlichen Gebirgsgestein zu Gesiebt bekommt. Gipfel, welche zu grösse- ren Meereshöhen ansteigen, eben so die unteren von der Annagung durch die Gebirgswässer stärker angegriffenen Partien der Gehänge zeigen schon andere Charaktere. Die Durchnagung des Gebirges durch die starken rasch fliessenden Gewässer verändert hier mehr oder minder wieder den an sich keineswegs sehr wilden Charakter des Gebirges. Tiefe schmale Gebirgsschluchten, oft weithin von ansehnlichen Felsgehängen schroff' eingefasst, und hie und da ganz weglos, sind als das Ergebniss dieser Durchnagung verblieben. Unter den ansehnlichen Schluchten dieser Gegend ist wohl die der Teigitsch zwischen St. Martin und Modriach die wildeste, am schroffsten eingegrabene und am meisten mit zerklüfteten, Einsturz drohenden Felspartien ausgestattete. Aber auch der mittlere Theil des Gebirges, um Freiland, Trahütten u. s. w. hat Gräben von sehr schroff-felsigen Gehängen aufzuweisen. Entschieden vorherrschend ist der Lauf der Thäler von Nordwesten in Süd- osten gerichtet, zugleich der Structur der inneren Gebirgsmasse und der allge- meinen Abdachung des Landes entsprechend. So wird denn ein grosser Theil des Gebirges von den in Südosten hinabfliessenden Wildbächen in lange schmale Streifen zerschlitzt, über deren Grat leidlich fahrbare Yicinalwege verlaufen, indessen querüber sich gewöhnlich nur mit einiger Anstrengung auf Fusssteigen gelangen lässt. Es ist diess der Fall in der ganzen Gegend von Freiland und St. Oswald -ob -Stainz an bis St. Maria-Gressenberg, St. Anna, St. Katharein u. s. w. Der Höhenunterschied zwischen den Ausläufern des Haupt-Gebirgsrückens und den zwischen ihnen eingesenkten Gräben hält sich im Allgemeinen zwischen 500 und 1000 Fuss, beträgt an einzelnen Puncten aber noch weit mehr. — Am wildesten und schroffsten felsig ist übrigens das Gebirge um die 6759 W. Fuss hohe Kohralpe, auch „Speik-Kogel“ genannt, die höchste Spitze des ganzen Zuges, wo auf eine ziemliche Strecke hin die nach mehreren Richtungen zu rings ab- fliessenden Gewässer felsig-schroffe , rasch sich senkende Schluchten , getrennt durch schmale, scharfe Kämme, erzeugt haben. — Von diesen wilden felsigen Grabenursprüngen oder Kahren ist der Name Kohralpe (Koralpe) herzuleiten. Der westliche Fuss des Gebirges, von Ligist über Stainz, Landsberg und Schwanberg ziehend, hält sich in einer verhältnissmässig sehr geringen Meeres- höhe, die zum Theil nur um 1 — 200 Fuss mehr als der Spiegel der 5 bis 6 Stunden weiter westlich dem Gebirge parallel nach Süden hinabziehenden Mur beträgt. Das Ansteigen von der angegebenen Linie an in Westen ist anfangs ziemlich steil und beträgt hier auf y,— 1 Stunde horizontaler Entfernung bis 1000 und mehr Fuss; demnächst bleibt sich im Allgemeinen die Höhe mehr gleich und erst nahe dem 5 — 6000 Fuss und mehr erreichenden Hauptgrate, über den die Landesgränze zieht, wird das Ansteigen Avieder steiler. Der Hauptmasse nach ist das krystallinische Terrain nur eine einzige ge- schlossene, an ihren Gränzen Avohlarrondirte Masse; indessen in ZAvei Gegenden in dem Theile Steirmarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 225 legen sich noch am Rande derselben kleinere Inseln von gleicher Zusammensetzung, theils durch tertiäre Gebilde, theils durch jüngere Flussthäler isolirt, in geringer Entfernung an; es ist diess erstlich auf der Strecke zwischen Voitsberg und Ligist der Fall, dann ebenso zwischen Schwanberg und Eibiswald. Lagerungsverh ä ltnisse. — Der Lagerung nach zerfällt das krystalli- nisehe Gebirge unserer Gegend in zwei Abtheilungen. Es berühren sich hier zwei grosse Streichungssysteme, welche der Gabelung des Ostendes der norischen Alpen in einen nach Nordosten ziehenden Ast, System der Stubalpe, und einen nach Südosten ziehenden, System der Kor alpe, entsprechen. Zwischen Obdach und Hirschegg rücken diese beiden Streichungssysteme einander immer näher, sie gehen unverkennbar in einander über und biegen ihre Schichten in einer breiten Zone um die von Uebergangs-, Kreide- und Tertiärgebilden erfüllte Mulde der oberen Kainach herum. Voitsberg, Köflach u. s. w. liegen in dem Winkel, den diese beiden grossen Streichungsrichtungen des beginnenden öst- lichen Endes der Alpenkette hier mit einander bilden. Auf den beiden, im Buchhandel befindlichen geognostischen Specialkarten, der Unger'schen Karte der Umgebungen von Gratz und der v. Morlot'schen Karte der Umgebungen von Judenburg und Leoben (Section VIII), lässt sich diess Lage- rungsverhältniss schon hinreichend übersehen. Vorerst fällt hier der lange gerad- linige Verlauf der Kalklager auf, die von Nordosten her von Uebelbach an auf 5 — 6 Stunden hin in Südwesten bis in die obere Lobminger Gegend unweit Judenburg fortstreichen. — Diese Lagerung der Schichten (St. 5 — 6), dem in Nordosten ziehenden Arme der Alpen entsprechend, — System der Stubalpe — setzt sich unter einer etwas directer südlichen Richtung (St. 3 — 4) von Salla her bis in die Hirschegger Gegend fort. Die so lagernden Schichtenzüge streichen nordwestlich von Hirschegg vorbei durch die obere Teigitsch und lassen sich bis in den oberen Theil des zur Lavant mündenden Rossbachgrabens verfolgen, wo sie nach Kärnten übersetzen. Dieses nordöstliche Streichungssystem gehört nur zum kleinsten Theile dem Gebiete der Aufnahme des Jahres 1854 an; es fällt vielmehr grösstentheils auf das von Herrn A. v. Morlot colorirte Blatt (Section VIII) und die nordöstlich anstossenden Blätter. Ein grösseres Gebiet nimmt in dem untersuchten Theile Steiermarks das zweite Streichungssystem , das der Koralpe, ein. — Zwischen Hirschegg und Obdach in dem schon genannten Sattel zwischen dem Teigitsch- und Rossbach-Graben drehen sich die von Nordosten in Südwesten ziehenden Stubalpe-Schichten in Süden und dann in Südosten und streichen in der letzteren Richtung — also unter einem zu der vorigen fast senkrechten Winkel — weiter fort über die Bartholomä-Alpe, Hirschegg, Edelschrot u. s. w. bis zum Rande des Gebirges bei Ligist, Stainz u. s. w. Diess ist das Streichen der Koralpe. Die ganze Masse der Landsberger und Schwanberger Alpen von Hirschegg und Voitsberg an hinab in Süden bis Schwan- berg und St. Vincenz und weiterhin bis zur Drau streicht in der angegebenen Richtung von Nordwesten in Südosten. Diese Richtung beginnt schon weit im Nord- 226 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen westen von da in der krystallinischen Centralkette, welche dieWasserscheide zwischen der Mur und Enns bildet. Sie ist die der grossen Kalklager von Judenburg, Pols, Zeiring, Pusterwald und Bretstein, bei denen durchgängig ein Streichen von Nordwesten in Südosten vorherrscht. — Das Streichungssystem der Koralpe nimmt somit die ganze Strecke von der Wasserscheidkette an über Judenburg, Obdach und Hirschegg bis gegen Stainz, Landsberg und Schwanberg ein. Was das Fallen dieser Schichten betrifft, so ist es von Obdach an über Hirschegg und Edelschrot bis gegen Ligist zu nach Nordosten gerichtet. Die Glimmerschiefer und Uebergangsbildungen von Ligist und Voitsberg werden also durch sie unterteuft, und ihr unterirdischer Zusammenhang mit den auf der anderen Seite der grossen Kainach-Mulde mit südöstlichem Fallen unter die Uebergangs- gebilde sich senkenden Stubalpe-Schichten ist augenscheinlich. — Weiter in Süden von da in den Landsberger und Schwanberger Gebirgen wechselt vorherr- schend bei dem gleichen Streichen nordöstliches Fallen mit südwestlichem. Gegend von Hirschegg und Edelschrot. — Diese Gegend besitzt ihren Felsarten und Mineralien nach nur sehr geringes Interesse und wird erst durch den so sehr wesentlichen Antheil, den sie an der Gabelung unserer Ostalpen in einen nach Nordosten und einen nach Südosten verlaufenden Arm nimmt, etwas wichtiger. Ich betrat diese Gegend zuerst beim Trattner, Gemeinde Puchbach, an der Strasse von Köflach zur Pack. Am Abhange gegen den schmalen, schroff einge- schnittenen Graben der Gössnitz hat man ein schönes granat- und turmalinfüh- rendes Gestein, welches die Mitte zwischen Gneiss und Glimmerschiefer einhält, einen granatführenden quarzreichen Glimmerschiefer, der aber von feldspath- reichen, an Häufigkeit und Masse überwiegenden Lagen und Schwielen durch- zogen wird. Die eigentliche Grundmasse ist unregelmässig schieferig, wellen- förmig und knollig gebogen, sie besteht aus Quarz und schwarzbraunem Glimmer, ferner ziemlich zahlreichen rothen pfefferkorn- bis erbsengrossen Granaten. In dieser Glimmerschiefergrundmasse nun setzen zahlreiche, bald sehr dünne, bald zu kurzen, dicken Knollen von ein Fuss Stärke anschwellende Lagen von Quarz und Feldspath auf. Der Quarz ist dicht, im Bruche glasig, von bräunlichgrauer Fär- bung, der Feldspath aber weisslichundröthlichweiss und von mässig feinem, gleich- förmigem Korne. Er ist es besonders, der durch plötzliches rasches Anschwellen in den Quarzlagen einzelne, bis einen halben Fuss dicke Knollen oder Schwielen er- zeugt, die in kurzer Entfernung — nach einer Länge von höchstens 2 — 3 Fuss — sich wieder verdünnen und auskeilen. — Als Begleiter von Quarz und Feld- spath erscheinen, und zwar an einzelnen Stellen reichlich ausgeschieden, in anderen Lagen nur spärlich vorhanden oder fehlend, weisser Glimmer in Tafeln bis zu einen Zoll Durchmesser, rothe Granitkörner und sparsam auch in rauch- grauem Quarz eingewachsen Säulen und krystallinische Partien von schwarzem Turmalin. Es gehören diese Schichten beim Trattner offenbar noch den hängendsten Partien des Gneissgebirges an und es wiederholt sich dasselbe halb gneiss-, halb in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 227 glimmerschieferartige Gestein auch hei Ligist an der Gränze von Gneiss und Glimmerschiefer. — Vom Trattner über Edelschrot, St. Hemm und die Bartholomä- Alpe behält man fast ununterbrochen einen deutlich, aber etwas uneben geschie- ferten, gewöhnlich glimmerreichen und oft auch ganz glimmerschieferartigen Gneiss. Feldspath erscheint hie und da in zollstarken Lagen als perlgraue späthige Masse ausgeschieden. — Es führt dieses Gneissgebirge einige, aber sehr gering mächtige Lager von weissem , körnigem Kalke, so nordwestlich von Hirschegg beim Hohlsens (Bauer) und beim Kramer, bei welchem letzteren Hause auf Eisen- stein geschürft worden ist. Die gleichen Gesteine hatte ich auf dem Wege von Lankowitz über die so- genannte alte Weinstrasse auf der Höhe zwischen dem Gössnitz-Graben und dem Freigössnitz-Graben bis zum Schwarzkogel (südwestlich von der Stubalpe). Bei dieser letzteren, auf der von Herrn A. v. Morlot früher aufgenommenen Section VIII sich bewegenden Excursion, sah ich beim Kainz (südwestlich von Lankowitz) ein ansehnliches Kalklager über die Gössnitz setzen, und von da unter mehrmaligem Abändern des Streichens in Westen, dann in Nordwesten bis zur alten Wein- strasse fortsetzen. Zwischen Welker-Hütte und Schwarzkogel sah ich ein sehr mächtiges Lager von weissem, körnigem Kalksteine im Gneissgebirge aufsetzen. Die Lagerung an diesem Puncte ist St. 3 — 4, 40 — 50 Grad in Südosten. Man hat hier das südwest- liche Fortstreichen jenes Lagers, welches auf der v. Morlot’schen Karte unweit Salla beginnt und über den Farbenkogel in Südwesten bis zu den Quellen der Gössnitz reicht. Das Lages hat in Wirklichkeit die doppelte Länge des Streichens, welches v. Morlot angab. Ich verfolgte es noch eine Stunde weiter über den vom Schwarzkogel aus in Süden ziehenden Gebirgsgrat, wo ich es verlor. Die gleiche Lagerung, wie dieser Kalksteinzug der Stubalpe, hat ein mäch- tiges Lager Hornblende-Gestein, welches ich auf dem Wege zwischen Hirschegg und Obdach auf der Nordseite des Ursprunges der Teigitsch sah. Es ist theils ein schwarzer, vorherrschend aus blosser schwarzer Hornblende bestehender Horn- blendeschiefer, theils ein Uebergang von Hornblendegestein in Gneiss. Es zeigt vorherrschend eine Lagerung von St. 31/ 3, 65 Grad in Südosten. Es kommt also von Nordosten herab, von der Ostseite des Obdächer Speckkogels her und zieht über den Teigitsch-Sattel der St. Peter-Alpe zu, wovon weiter unten mehr. Von da weiter in Westen im Ursprünge des Bossbach-Grabens fand ich Gneiss in einer festen, feinkörnigen, ebenflächigen, feldspatharmen Abänderung herrschend. Sowohl im Graben als auch auf dem nördlich anstossenden Gehänge (Sturmer- Alp und Hof-Alp) herrscht noch das Streichen der Stubalpe, St. 3, 4 — 5 mit 40 — 60 Grad Fallen in Südosten. — Im unteren Theile des Rossbach-Grabens gegen die Lavant zu aber ist die Lagerung schon eine andere; es erscheint das Streichen der Judenburger Gegend und der Koralpe St. 9 und 10. Dieses letztere Streichen herrscht dann auch auf den Gebirgen südlich vom Ursprünge der Teigitsch, also der St. Bartholomä-, St. Bernhard- und St. Peter- Alpe, von wo es constant fortsetzt durch die Hirschegger und Edelschroter Gegend K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 30 228 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen bis zum Ostabfalle des Gebirges. Die Lagerung von St. 8 — 9, 35 — 40 Grad in Nordosten ist vorherrschend zu beobachten. Die Spitze der 6017 Wiener Fuss hohen Bartholomä-Alpe zeigt noch einen deutlich, aber etwas uneben schieferigen feldspatharmen Gneiss mit reichlichem, bräunlich- und graulichweissem Glimmer. — Von da dem Gehänge entlang in Nordwesten gegen den Teigitsch-Sattel zugehend, kam ich in das Gebiet eines charakteristischen Glimmerschiefers. Er ist sehr grobkörnig und besteht durchaus nur aus Quarz, Glimmer und Granat. Der Glimmer, in grossen silberweissen Schuppen, bildet ziemlich zusammenhängende Partien, der Quarz aber erscheint in körnigen, grauen, zum Theil halbzolldick werdenden und bald wieder sich verdünnenden Lagen; die Granaten werden erbsen- bis haselnussgross. Die Schie- ferung ist uneben und wellenförmig. Der Glimmer legt sich um die Granat- und Quarz- Tuberkeln in Wellen herum an. — Mit dem Glimmerschiefer zugleich zeigen sich am Abhange zwischen der St. Bernhard- und der St. Peter-Alpe einzelne sicher aus demselben Gesteine stammende lose Blöcke Quarz von 2 — 3 Quadratfuss. Herr M. V. Lipoid hat den Glimmerschiefer auf der Kärntner Seite des Gebirgsabhanges als einen schmalen von Nordwesten in Südosten ziehenden Streifen bis zur Hirschegg-Alpe verfolgt. Nach seiner Wahrnehmung wird derselbe auf dieser Strecke erst von einem Lager Hornblendegesteine und dieses demnächst vom Gneisse unterteuft. Dieses Hornblendelager aber ist dasselbe, welches ich auf der anderen Seite der Teigitsch mit St. 3'/3 und südöstlichem Einfallen aus Nordosten kommen sah; es bildet am Sattel zwischen Teigitsch und Rossbach deutlich einen Bogen und wendet sich in Südosten, oder mit anderen Worten, es verlässt die Streichungs- Richtung der Stubalpe und biegt sich zu der der Koralpe um. Ich fand es auf der Südseite der Teigitsch auf steierischem Gebiete zwischen der St. Peter-Alpe und dem Trigitsch-Sattel deutlich entblösst, und zwar hier als ein körnig-schieferiges Gemenge von schwarzer Hornblende mit Feldspath und Quarz; die Hornblende bildet theils grössere körnige Partien, theils einzelne feine schwarze Krystallnadeln, der Quarz ist zum Theil in dünnen bis einen halben Zoll starken Zwischenschichten ausgeschieden. Sonst ist aus dieser Gsgend nichts weiter zu berichten. — Ein kleines Kalklager setzt auf der Pack im Gneisse auf; es kommt damit etwas stänglig-blätte- riger Grammatit vor. Die Gebirge bei Stainz, Landsberg und Schwanberg. — Wohl- geschichtete plattenförmige Gneisse mit untergeordneten, bald mehr, bald minder mächtigen Einlagerungen von Glimmerschiefer, pegmatitartigem Gneiss, Horn- blendefels, Eklogit, körnigem Kalke und Quarzfels setzen diesen Theil des Ge- birges zusammen. Die vorherrschende Streichungsrichtung geht von Nord westen in Südosten, meist St. 8 oder 9, mit einem Fallen in Nordosten oder Südwesten von gewöhnlich 30 — 35 Grad. Die Lagerung der Schichten schneidet hier also die orographische Axe und den dieser entsprechenden Ost-Abfall des Gebirges unter einem starken Winkel. in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 229 Die Richtung cles Streichens tritt im äusseren Gebirgs-Relief übrigens in anderer Beziehung doch deutlich genug hervor. Ihr entsprechen die meisten der oben schon gedachten langen schmalen Secundär-Riicken, welche von dem Hauptgrate des Gebirges in Südosten zu sich ablösen und durch die tiefen Felsschluchten der Stainz, Lassnitz, schwarzen Sulm und weissen Sulm von einander getrennt erscheinen. Am häufigsten trifft man Abweichungen von dem angegebenen Hauptstreichen in den östlichen Partien gegen den Rand des Gebirges zu; hier weicht das Streichen oft in geringen Entfernungen sehr ab und das Fallen ist flacher wie gewöhnlich, so bei Angenofen, Hochenfeld und Gams unweit Stainz, wo die Schichten meist unter einem Winkel von 10, IS und 20 Grad fallen und dabei in der Streich- und Fallrichtung stark abändern. Ebenso in der Gemeinde Warnblick bei Lands- berg, wo ein sehr flaches mit sehr steilem Fallen wechselt und das Streichen ebenfalls sehr verschieden sich zeigt. Im Inneren des Gebirges sind Abweichungen vom Hauptstreichen schon sel- tener und nur zwischen Reinischkuppe und Strausskogel (nordwestlich von Stainz) gewinnt eine andere Richtung — St. 3 — 3 % , 20 — 30 Grad in Südosten — eine grössere Ausdehnung. Sie prägt sich aber alsbald auch hier im äusseren Relief des Gebirges aus und entspricht dem zwischen Reinischkuppe und Strauss- kogel von Nordnordosten in Südsüdwesten ziehenden Grate. Die ausgezeichnetste Abänderung des Gneisses in den Landsberger und Schwanberger Alpen, und zugleich eine der verbreitetsten ist der schön gerad- flächig brechende Plattengneiss, welcher die ausgezeichneten Trottoirplatten und Thürstöcke liefert und besonders nach Gratz viel verfahren wird. Man gewinnt ihn in vielen ausgedehnten Steinbrüchen, namentlich im Sauerbrunngraben bei Stainz, zu Gams und zu Landsberg, doch kommen solche Plattengneisse auch noch häufig im Inneren des Gebirges vor, wo indess die Schwierigkeit des Transportes ihre Gewinnung verhindert. In den Steinbrüchen an der Mündung der niederen Lassnitz unweit Lands- berg hat man ein im Grossen ausgezeichnet ebenflächig brechendes, körnig- schieferiges Gestein mit meist auffallender streifiger Zeichnung der Schichtungs- flächen. Der Feldspath herrscht meist vor, der Glimmer ist am sparsamsten und sehr feinschuppig. Lagen von weisslichem, feinkörnigem, mattem Feldspathe wechseln mit solchen von derbem oder feinkörnigem, weisslichgrauem Quarz und erzeugen durch abwechselndes Hervortreten auf den Schichtungsflächen die streifige Zeichnung. — Eingemengt zeigen sich Augen von einem sehr reinen, in spie- gelnden Flächen brechenden graulichweissen Feldspath, der besonders auf dem Querbruche des Gesteines häufig hervortritt, ferner hin und wieder in einzelnen Schichten Körner von bräunlichrothem Granat, endlich zwischen den Schichtungs- flächen dünne Flitter von Schwefelkies. Das Gestein ist sehr fest, verwittert übrigens doch ziemlich leicht, wovon der eingemengte Schwefelkies zum Theil die Ursache sein mag. — Herr Dr. Hochstetter bemerkte mir in Betreff dieses Gesteines, dass der feinkörnige Feldspath, das stellenweise Vorkommen von 30 * 230 Friedrich 'Rolle. Geologische Untersuchungen Granat, dessgleichen die ebene plattenförmige Absonderung und die Streifung der Schichtungsflächen sehr an Gneisse erinnern , die in Böhmen mit Granuliten Vor- kommen. Man gewinnt zu Landsberg aus diesem Gneisse mit Leichtigkeit Platten von mehreren Fussen Länge und gleicher Breite, ferner Thürstöcke von 3 — 6 Fuss Länge, ys Fuss Dicke und ‘/a Fuss oder mehr Breite. — Bei Stainz ist das Ge- stein ziemlich das gleiche. Platten von einer Klafter Länge und einer Klafter Breite sollen an Ort und Stelle 2 fl. C. M. roh und 4 fl. C. M. sauber zubehauen zu stehen kommen. Ich sah zu Stainz eine Platte aus dem Steinbach-Graben von besonderer Grösse, 8 Fuss Breite und 9 Fuss Länge, bei einer Dicke von 31/, Zoll; für Platten von dieser Grösse wird aber der Transport schon etwas zu mühsam und kostspielig. Eine andere ausgezeichnete Art von Gneiss sind die weissen, häufig turma- linführenden Knollen-Gneisse von der alten Glashütte (St. Maria in Gressenberg). Feldspath und Quarz herrschen darin vor, Glimmer ist nur sehr spärlich in feinen weissen Schuppen auf den Schichtungsflächen vorhanden. Röthlichweisser fein- körniger Feldspath und graulichweisser derber Quarz wechseln in wellenförmigen, allenthalben schwielig verdickten Lagen. Der Quarz bildet dünne, meist in Zu- sammenhang mit einander bleibende Partien, welche den Feldspath theils in eben solchen dünnen gleichförmigen Schichten, theils in dicken bis ya Zoll erreichenden, flachgedrückten Knollen und Mandeln einschliessen. Verwittert das Gestein, so blättern die auf einander folgenden Lagen von Quarz und Feldspath sich successiv eine von der anderen ab. Häufig stellen sich dazu noch zahlreiche Säulen und Nadeln von schwarzem Turmalin ein; sie liegen zum Theil im Quarz, zum Theil im Feldspath. Diese knolligen weissen Gneisse sind bei der alten Glashütte, dann auch bei Freiland und Toahütten sehr verbreitet; sie bilden mächtige Zwischenlager im gewöhnlichen, an graulichem und bräunlichem Glimmer reichen Gneiss. Glimmerschieferartige Abänderungen von der Art, dass es sich in einem ent- schiedenen Gneissterrain nicht verlohnt, sie als besondere Gesteine auszuscheiden, dass man sie in anderen Theilen des Gebirges, wo der Glimmerschiefer vorherrscht, mit gleichem Grunde aber auch bei diesem belassen dürfte, sind häufig genug. Sie wechseln aber gewöhnlich auch bald mit feldspathreicheren, bisweilen an Pegmatit angränzenden Varietäten lagerweise ab. — Im Kleinen siebt man diess sehr schön im Bette der schwarzen Sulm gleich südwestlich vor Schwanberg. Ein bräunlichgrauer glimmerreicher, etwas Granat enthaltender Glimmerschiefer führt hier zahlreiche, sehr gleichmässig fortstreichende Zwischenschichten von einem festen feinkörnigen weissen glimmerarmen Gneiss; sie sind zum Theil nur ein paar Linien, zum Theil 4 — 3 Zoll stark und halten trotz dieser geringen Stärke doch verhältnissmässig weit im Streichen au. Derartige Uebergänge und Wechsellagerungen zwischen Gneiss und Glimmerschiefer sind häufig zu beob- achten. — Pegmatite mit den charakteristischen schriftartigen Zeichen scheinen wohl nicht vorzukommen. in dem Theile Steiermarks zwischen (Jiatz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 231 Von den anderweitigen im Gneissgebirge eingelagerten Felsarten bieten kör- niger Kalk und Quarzfels am wenigsten Interesse. Quarzfels sali ich an der Koralpe, dann bei Osterwitz und in der Gemeinde Warnblick. Reine Vorkommen desselben werden für *die Glashütten gewonnen. An der Koralpe — südöstlich vom Gipfel — begleiten ihn Ausscheidungen von Cyanit, der Quarz von Osterwitz aber war schon Anker als Fundstätte eines schönen Rutils bekannt, welcher in hirsekorn- bis erbsengrossen Krystallen darin eingevvachsen liegt. Die Sammlung des Joanneums in Gratz besitzt ein schönes Exemplar davon; in Gesellschaft des Rutils bemerkte ich zu Osterwitz noch etwas hellgrünen Apatit im Quarz eingewachsen. Weisser körniger Kalk erscheint nicht selten eingelagert imGneiss, doch nie in grösserer Mächtigkeit. — Im Sauerbrunngraben nordwestlich von Stainz setzt ein solches Lager auf, welches durch einen Steinbruch auf 4 — 5 Klafter Höhe blossgelegt wird. Es ist theils reiner weisser Kalkstein, theils führt er viele hellbraune Glimmerschuppen , nebst Quarzkörnern und kleinen theils braun- schwarzen, theils hellbraunen Krystallnadeln von Turmalin. — Ein anderes Kalk- lager hat man südlich vom Rosenkogel beim Kreuzbauer, Gemeinde Sallegg. Es bildet eine kleine Kuppe und wird mehrere Lachter mächtig sein, doch scheint es nicht weit fortzustreichen. Der Kalk ist hier schön späthig-körnig und sehr rein. — Ein drittes Kalklager erscheint zwischen dem Farmer- und dem Klug-Rauer nordwestlich von Freiland in Gesellschaft von Hornblendegesteinen; ein viertes, zwar auch nicht sehr mächtiges, aber doch im Streichen über eine Stunde weit zu verfolgendes Lager beginnt etwas in Süden von dem vorigen und zieht von da in Ostsüdost bis nahe zum Austritt der hohen Lassnitz aus dem Gebirge. — Ein kleines Lager zeigt sich ferner zwischen Halm und Wieserhoisl (Bauer) in der Gemeinde Warnblick. Der Kalkstein ist hier sehr grobkörnig und stark verun- reinigt; er führt vielen weissen und bräunlichen Glimmer, zahlreiche kleine Partien Schwefelkies, auch Spuren von hellbraunem Idokras. — Mit etwas grösserer Mächtigkeit erscheint körniger Kalk in der Gemeinde Etzendorf südöstlich von Schwanberg; er ist hier sehr rein und es bestehen darauf ausgedehnte Stein- brüche. Im höheren Theile des Gebirges hat man noch einen schönen körnigen Kalk am Rärenthalkogel nördlich von der Koralpe. Endlich zeigt sich auch ein geringes Kalklager zwischen Reihe-Alpe und Handalpe, und setzt von da in Ost- südost an St. Maria vorbei über den Stullmeg-Bach fort; es mag höchstens eine Klafter an Mächtigkeit haben. Mehr Mannigfaltigkeit und allgemeineres Interesse bietet das Auftreten der Hornblendegesteine; es zeigen sich im Gneisse eingelagert an ziemlich vielen Stellen theils die gewöhnlichen vorherrschend aus schwarzer Hornblende beste- henden Amphibolite, theils ausgezeichnete Eklogite mit hellgrüner Hornblende, rothem Granat und bisweilen beigemengtem Zoisit, theils Uebergänge beider, endlich an einem Puncte auch ein gabbroartiges Gestein. Ein Mittelgestein zwischen Hornblendefels und Eklogit zeigt sich unweit der Hab-Alpe am Wege nach St. Oswald - ob - Stainz. Es ist ein körniges, im 232 Friedrich Holle. Geologische Untersuchungen Kleinen massiges, im Grossen unvollkommen schiefriges Gemenge von schwarzer und hellgrüner Hornblende mit weissem, feinkörnigem Feldspath und kleinen Granatkörnern. Hornblendegestein als schwarze, unvollkommen plattenförmig brechende krystallinisch-körnige Masse aus vorherrschender schwarzer Hornblende und mehr oder minder zahlreich beigemengtem gelblichweissen Feldspath bestehend, und wenig von einem Syenite verschieden, erscheint als Lager im Gneiss zu Gunders- dorf nördlich und zu Neurath nordwestlich von Stainz mit geringer Mächtigkeit, dann in grösserer Ausdehnung auf der Spitze des Rosenkogels, an welchem letzteren Puncte es eine ansehnliche, hasteiartig vorspringende, aus blockartig abgerundeten Partien zusammengesetzte Felsmasse darstellt. — Das Gestein wird als Strassenschotter geschätzt und daher zu Gundersdorf und Neurath trotz seiner grossen Festigkeit und zwar am letzteren Orte in ziemlich ansehnlichen Stein- brüchen gewonnen. Schwarzes Hornblendegestein erscheint ferner noch dem Gneisse eingelagert zu St. Anna - ob - Schwanberg, Eklogit heim Holl (Bauer) Gemeinde Unter- Fresen. Weiter südlich im Gebiete der Section XVII hei St. Vincenz und St. Oswald-ob-Eibiswald werden dann die Eklogit-Lager noch häufiger. Ein vermittelndes Glied zwischen Eklogit und Gabbro erscheint nordwestlich oberhalb Freiland am Wege nach St. Oswald. Es bildet hier grosse auffallend scharfeckige Blöcke, 1- — 2 Kubik-Klafter erreichend. Diess Gestein ist grob- körnig-späthig mit pfefferkorn- bis haselnussgrossen Gemengtheilen. (So grob- körnig kommt der Eklogit an der Koralpe nie vor.) Die Zusammensetzung ändert ziemlich ab in den einzelnen Partien der Masse; das Gestein besteht aber wesent- lich aus Feldspath, Bronzit und Granat. Der Granat ist hellroth und durch- scheinend, er bildet theilweise scharf auskrystallisirte Rautendodekaeder. Der Bronzit erscheint in bräunlichgrünen blätterigen Partien mit 2 — 3 Quadratlinien grossen gestreiften Flächen. Mitunter sieht man ihn deutlich von einer Hülle von schwarzer feinkörniger Hornblende umgeben. In anderen Partien des Gesteines herrscht mehr eine krystallinisch-feinkörnige hellgrüne hornblendeartige Masse. Der Feldspath endlich stellt eine feinkörnige, milchweisse Masse dar, welche oft die anderen Bestandtheile , namentlich den Granat, umschliesst. Die reichliche Einmengung von Granat bringt das Gestein dem Eklogit näher als dem Gabbro. — Das in dieser Weise zusammengesetzte grobkörnige Gestein ist höchst fest und schwer zersprengbar, bei heftigem Schlagen springen Splitter desselben sausend durch die Luft. Die ungemeine Frische der Kanten und Flächen lässt endlich auch auf grosse Sehwervenvitterbarkeit schliessen. Nach allem diesen ist es wohl gerechtfertigt, wenn man den Blick des industriellen Publicums auf diese Steinart, wahrscheinlich das einzige derartige Vorkommen in Steiermark überhaupt, zu lenken versucht. Die schöne Färbung des Gesteines — grün, roth, schwarz und weiss — seine grosse Festigkeit und das Fehlen des für die Bear- beitung zu festen Quarzes, dürfte es wohl zu einem sehr geeigneten Materiale für die Verfertigung polirter Steimvaaren, wieTischplatten, Vasen u. dgl. werden lassen. in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 233 Der Sauerbrunn bei Stainz. — Eine besondere Merkwürdigkeit des Gneissterrains der Stainzer Gebirge ist das Erscheinen von einem sehr wohl- schmeckenden klaren Eisensäuerling, der wenig beachtet in der Waldeseinsamkeit einer tiefen und schmalen Gebirgsschlucht aus dem Gneiss hervorsprudelt. Auf der anderen Seite der Koralpe im angränzenden Theile Kärntens hat man mehrere solcher Mineralquellen; auf der steiermärkischen Abdachung des Gebirges dagegen ist das hier erörterte meines Wissens das einzige Vorkommen. Es sind eigentlich zwei oder mehr Quellen, doch ist nur eine davon gefasst. Man trifft sie im Mausegg-Graben, kurz vor dessen Mündung in den Sauerbrunn- Graben und zwar auf der rechten Seite des Baches, nur wenige Fuss über dem Bette desselben erhaben. Links vom Bache hat man hier eine Sägemühle, rechts führt der Weg zum Unger-Bauer. Die Quelle zeigt sich als ein klares, lebhaft fliessendes, zahlreiche kleine Gasperlen mit emporführendes Wasser. Sie ist im frischen Zustande klar, setzt aber einen gelbrothen Eisenocher ab. Zum Aufbe- wahren und Versenden soll sich das Wasser eignen, indessen ist die Quelle nur nothdürftig gefasst und möchte bei einer besseren Fassung, welche das Zufliessen von unreinen, mit organischen Substanzen beladenen Tagewassern verhindert, wohl an Haltbarkeit gewinnen. Die Quelle verbreitet heim Hervortreten einen deutlichen Schwefelwasserstoff-Geruch, der Geschmack ist aber sehr angenehm säuerlich, stark prickelnd und wird keineswegs durch zu starken Eisen- Schwefel- wasserstoff-Gehalt an Annehmlichkeit verringert. Die Temperatur bestimmte ich zu nahe 9 Grad Beaumur (Mai 18Sb). Von der umwohnenden Bevölkerung wird das Wasser als labender Trunk sehr gesucht; im Sommer ist der Ort häufig von Gebirgsfreunden besucht. Die Quelle ist Eigenthum Sr. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Johann. Die romantische Lage der Quelle in der Einsamkeit eines schroffen, von dichten Nadelholzwaldungen bedeckten Grabens und dicht am Bette eines klaren rauschenden Gebirgswassers, ungefähr iy2 Stunden weit vom Markte Stainz, lässt erwarten, dass in der an Mineralquellen sonst nicht überreichen Steiermark auch unser Stainzer Sauerbrunn mit der Zeit noch mehr in Aufnahme kommen oder selbst zu einer Kur-Anlage , für welche manche günstige Bedingungen hier Zu- sammentreffen, führen wird. Die Glimmerschiefer-Partie von Voitsberg und Ligist. — Ich beschliesse die Darstellung des krystallinischen Gebirges mit der der Glimmer- schiefer-Bildung, welche südwestlich von Voitsberg sich im Hangenden des Gneisses anlegt und von da in Südosten über Burg Leonroth und die Krems bis St. Johann und Ligist fortzieht. Es ist ein echter granatenführender Glimmer- schiefer, welcher in einer Zone von ansehnlicher Mächtigkeit die quarzigen Gesteine, die Schiefer, Kalksteine und Dolomite des Uebergangsgebirges unter- teuft. Das Gestein hat eine Grundmasse von Quarz und einem sehr feinschuppigen, dicht verfilzten grauen Glimmer. Sie ist — je nach Art und Menge des quarzigen Bestandtheiles — bald sehr weich und leicht verwitternd, bald wieder erscheint 234 Friedrich holle. Geologische Untersuchungen sie durch reichlichere Quarzeinmengung fester und zugleich schw erer verwitternd, alsdann bildet das Gestein an den Gehängen der Tlräler ansehnliche Klippen und Wände. In der quarzig-glimmerigen Grundmasse liegen zahlreiche kleine, höch- stens pfefferkorngrosse, bald facettirt-gerundete, bald eckig-krystallisirte Granaten von der gewöhnlichen braunrothen Färbung. Andere Partien des Gesteines sind mehr grünlichgrau und wahrscheinlich chloritisch, noch andere kommen einem glimmerigen Thonschiefer sehr nahe. Die Unger'sche und die v. Morlot’sche geognostische Karte verzeichnen daher die ganze nördliche, hangende Partie dieser Glimmerschiefer-Zone als Ueber- gangsgebirge, respective Thonschiefer. Im Anfänge der Begehung war ich für einige Puncte, namentlich die lockeren blaugrauen, thonschieferartigen Gesteine in der Gemeinde Kowald etwas in Zweifel, trage indessen bei dem durchgängigen \ or- kommen von Granatkörnern in dem betreffenden Gebilde jetzt kein Bedenken mehr, die ganze Zone von Puchbach und Kowald an bis Ligist dem Glimmer- schiefer zuzurechnen. In Obersteiermark zu St. Peter am Kammersberg, Ober- wöls u. s. w. kommen ganz die gleichen Gesteine vor. Die Lagerung der Schichten ist in der angegebenen Zone meist sehr con- stant. Die Schichten streichen vorwaltend dem darunter liegenden Gneisse conform. St. 7, 8 — 9, und fallen mit ihm 15, 20 — 30 Grad in Norden oder Nordosten. — Dem Granat-Glimmerschiefer in kleinen Lagern untergeordnet erscheinen Horn- blendeschiefer und ein theils weisser, theils grauer körniger Kalk, ferner an der Gränze gegen den Gneis zu zahlreiche feldspathreiche Zw ischenschichten, durch welche ein allmäliger Uebergang von Glimmerschiefer in Gneiss vermittelt wird. Südlich von Schaflos, wo die Gössnitz die grosse Biegung in Süden macht, herrscht noch Gneiss. Oestlich und nordöstlich von da in der Gemeinde Kowald beginnt dann der Glimmerschiefer sich darauf zu legen, und zwar gleich in einer breiten, die ganze Strecke zwischen der Gössnitz und der Kainach einnehmenden Zone, die dann im Streichen über 2 Stunden wreit anhält. Hier im Süden und Südwesten von Voitsberg ist der Glimmerschiefer meist arm an dem quarzigen Bestandteil, daher sehr locker-schuppig und leicht zer- störbar. Kurze , tiefe , rasch abfallende Wasserrisse durchfurchen den Abhang gegen das Rosenthal zu. Fester und quarziger ist das Gestein zu beiden Seiten der Gössnitz und der Teigitsch von Puchbach an bis Leonroth und Gross-Gaisfeld, ferner an den Ge- hängen der Kainach unterhalb von Voitsberg. Hier hat man tiefe schmale Thal- schluchten mit meist steilen, mehr oder minder felsigen Gehängen und steile, oben kuppig gerundete Bergformen. Die Ruinen der alten Bergvesten Leonroth und Krems schauen von solchen Glimmerschieferbergen herab in die von der Gössnitz und der Kainach durchströmten schmalen waldigen Schluchten. Von der Kirche Heiligenstall an (südöstlich von Voitsberg) bis Gross- Gaisfeld schneidet die Kainach einen ansehnlichen Streifen Glimmerschiefer-Gebiet von der Hauptmasse ab, der aber nur an den Gehängen das ältere Gestein noch hervorschauen lässt und weiter nordwestlich bald ohne eine besondere Gränze in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Ilohenmauthen und Marburg. 235 der Oberflächengestaltung von mächtigen Tertiärschottermassen verdeckt wird. Bei Gaisfeld öffnet sich dann plötzlich das Kainachthai zu einem breiten, eben- flächlichen Kessel, welchen zur Rechten die Glimmerschiefer von Ligist, zur Linken die Anhöhen des Tertiärschotters begränzen. Zwischen Ligist und St. Johann durchbricht dann nochmals die Kainach das krystallinische Gebirge und windet sich mit einer schmalen Schlucht zwischen felsigen Glimmerschieferhöhen hindurch. Am linken Gehänge ist es nur eine geringe Felsanhöhe von Glimmerschiefer und Hornblendegestein, welche die Kirche St. Johann trägt, gegenüber aber die ansehnliche schroffe und klippen- reiche Masse des Ligistberges, den im Westen wiederum der Ligister Bach und im Südosten die tertiären Gebilde vom übrigen Schiefergebirge abgränzen. Gegen Ligist zu geht der Glimmerschiefer in Gneiss über. An dem Fahrwege dahin, eine kleine Strecke nördlich vom Schlosse, hat man eine gute Entblössung. Das Gestein ist auf dem Schieferbruch noch ganz glimmerschieferartig und von einer zusammenhängenden Lage reichlicher feiner bräunlichgrauer Glimmer- schiippchen bedeckt; der Querbruch aber zeigt zahlreiche Lagen von röthlich- weissem feinkörnigen Feldspath nebst Quarz und hie und da etwas schwarzem Turmalin. Die feldspathreichen Lagen beginnen plötzlich mit 1 — 2 Zoll Stärke und werden rasch gegen die dünnschieferige feinschuppige Glimmerschiefer- Grundmasse vorwiegend; sie zeigen häufige Biegungen und Faltungen, selbst S-förmige Krümmungen , erweitern und verdicken sich unversehens und ver- drücken sich demnächst, um in geringer Entfernung eben so rasch in ähnlicher Weise wieder hervorzutreten. Dieselbe Einlagerung von einzelnen gering- mächtigen Schichten von feinkörnigem Feldspath in echtem, glimmerreichem, granathaltigem Glimmerschiefer sah ich auch noch an der Ligister Burgruine. Auch südlich vom Dorfe Grabenwart war noch ein entschiedener Glimmerschiefer zu erkennen. Von Ligist aber in Südwesten die Hochstrasse ansteigend gelangt man bald auf einen echten plattenförmigen gestreiften Gneiss, wie er bei Stainz und Landsberg herrscht und verlässt damit sicher das Gebiet des Granat-Glimmer- schiefers. Ob man jene Glimmerschiefer-Partie, welche vier bis fünf Stunden weiter westlich auf dem steierisch-kärntnerischen Rücken des Gebirges in 5 — 6000 Fuss Meereshöhe zwischen der St.Peter-Alpe und der Hirschegg-Alpe hinstreicht und oben schon beschrieben wurde, mit dem Glimmerschiefer von Voitsberg und Ligist als gleichalt — oder als älter — zu nehmen hat, steht dahin. Die Streich- und Fall- richtung beider Partien würde mit einer solchen Annahme recht Avohl überein- stimmen, indess ist die Gesteinsbeschaffenheit eine ganz abAveichende und nichts ist von vermittelnden Zwischenstufen beider Gesteirisarten zu bemerken. Noch muss ich zum Schlüsse in Bezug auf Erzführung der Gneisse und Glimmerschiefer unseres Gebirges überhaupt bemerken, dass soavoIiI im Voits- berger Glimmerschiefer als auch im Gneisse des ganzen Koralpen-Zuges steier- märkischer Seite Erzvorkommen ungemein selten und dürftig sind. An mehreren Stellen hat man Schürfe auf Eisenerz eröffnet, so hei Ligist; bisher aber, so viel K.k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 181)6. II. 3 t 236 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen' mir bekannt, noch an keinem Punete mit befriedigendem Erfolge. Eine verbreitete Sage verlegt ein von der Gräfin Hemma von Friesach im eilften Jahrhundert betriebenes Goldbergwerk in die Gegend von Edelschrot, und Wartinger bat diese Sage in seiner „kurzgefassten Geschichte der Steiermark, dritte Ausgabe, Gratz 1853“ auf Seite 34 wiedergegeben, indessen scheint nichts Sicheres darüber nachweisbar zu sein. — Erst in der Remschnig nächst der Drau, Seetion XVII, gelangt man zu einem bauwürdigen Erzvorkommen. II. Das l'ebergangsgebirge. Das Uebergangsgebirge mit seinen verschiedenartigen, meist semikrystalli- nisehen Schiefern, seinen Kalksteinen und Dolomiten bildet in der Gegend nördlich, nordöstlich und nordwestlich von Gratz einen mehr oder minder breiten und ansehnliche, zum Theil mehrere tausend Fuss hohe Gebirgspartien begreifenden Streifen im Hangenden der krystallinischen Urschiefer. — Uns interessirt hier nur der westliche, zur Rechten von der Mur gelegene Theil desselben; er fällt mit seinen südlichsten Partien noch in’s Gebiet der Aufnahmen des Sommers 1854. DieUn ger’sche und die v. Morlot'sche Karte geben ein in der Hauptsache schon sehr richtiges Rild von dieser Gegend. Als unteres Glied erscheint der Schiefer, als oberes der Kalkstein mit dem Dolomit. Was das Streichen und Fallen betrifft, so zeigt es sich in vielen Fällen sehr unbeständig und verworren, doch lässt die Verbreitung im Grossen und die von Herrn A. v. Morlot in der Gegend zwischen Uebelbach und Graden und von da bis Köflach beobachtete sehr gleichförmige, von den krystallinischen Schiefern der Centralaxe rechtsinnig abfallende Lagerung der Uebergangsgebilde die minder klaren Partien hinreichend sicher errathen. Nimmt man namentlich noch die ebenfalls sehr gleichförmige Auflagerung der Kreideschichten der Kainach-Gegend, J d. h. des sogenannten Wiener Sandsteines, hinzu, so bleibt kaum noch ein Zweifel, dass jene Ablagerung der Uebergangsschiehten an die krystallinischen Gebilde in einer von Uebelbach bis Graden in Südwesten, dann in Süden und von Köflach an in Osten ziehenden Zone keineswegs einer Ablagerung der Uebergangsgebilde am Rande eines von den krystallinischen Schiefermassen der Centralaxe gebildeten Festlandes entspricht, sondern dass sie das Ergebniss einer allgemeinen, in eine verhältnissmässig späte geologische Epoche fallenden Gebirgserhebung ist. Seit der sogenannte „Wiener Sandstein“ der Kainach Scaphiten und Rudisten geliefert hat, weiss man nun auch, dass diese Erhebung in die Epoche nach Ablagerung der Kreidegebilde und vor die der Voitsberger Lignit-Rildung fällt; v. Morlot hielt in seinen „Erläuterungen zur geologisch bearbeiteten VIII. Seetion, Wien 1848“ den „Wiener Sandstein“ noch für ein Glied der Trias. Im Uebrigcn muss ich der auf Seite 20 — 21 und Seite 64 gegebenen Deutung der Lagerungsver- hältnisse von Uebergangsschiehten und Wiener Sandstein alle Anerkennung zollen. Von Voitsherg an in Süden ist der ganze Fuss des krystallinischen Gebirges frei von angelagerten Uebergangsgebilden. Auch entspricht dieser östliche Abfall der Koralpen-Kette von Voitsherg an über Ligist, Stainz, Landsberg und Schwan- in dem Theile Steierinarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 237 berg bisEibiswald nicht mehr wie vordem dem Streichen und Fallen der Schichten, sondern macht damit einen starken Winkel, was bei der Gleichförmigkeit der Lagerung von krystallinischen undUebergangsschichten ein Erscheinen letzterer am Fusse des Gebirges natürlich aussehliesst. Man darf darnach vermuthen, dass die Uebergangsschichten, mit denen der Gradener und Yoitsberger Gegend ursprüng- lich in Zusammenhang, nach jener der Kreide-Epoche gefolgten Gebirgserhebung stückweise die krystallinischen Schiefermassen der Koralpen-Kette bedeckten, seither aber durch die atmosphärischen Agentien zerstört und weggeführt wurden und dass die bei Graden, Voitsberg u. s. w. noch vorhandenen überhaupt auch nur dadurch der Zerstörung und Wegführung entgingen, dass sie bei jener Ge- birgserhebung in die Depression der Kainach-Mulde eingebettet wurden. Tertiäre Gebilde lagern sich von Ligist an bis Eibiswald an den raschen Ostabfalle des Urschiefergebirges an. Weiter östlich erscheint nichts mehr von krystallinischen Gesteinen. In einer etwa vierstündigen Entfernung von jenem Abfalle aber sieht man die Uebergangsgebilde nochmals in zwei ansehnlichen Höhenzügen hervortreten, dem Kalksteingebirge des Plawutsch, der als eine lange schmale Halbinsel von der nördlichen Haupt-Zone der Uebergangsgebilde gegen Süden zu ausläuft, und den semikrystallinischen grünen Schiefern des Sausal, der wie eine grosse Insel ganz vereinzelt aus den, Tertiärgebilden auf- steigt. Auffallen muss auf den ersten Blick, dass sowohl das Plawutsch- als das Sausal-Gebirge durchschnittlich eine dem Fusse der Landsberger und Schwan- berger Alpen ganz gleichlaufende Längenausdehnung zeigen. Die Lagerung der Gesteine in beiden Höhenzügen des Uebergangsgebirges ist dieser Längenaus- dehnung auch ziemlich entsprechend; Streichen von Norden in Süden und Fallen in Westen, oder Streichen von Nordwesten in Südosten und Fallen in Südwesten waltet meist vor. Man darf — die Conformität der Auflagerung der Uebergangs- gebilde auf die krystallinischen Schiefer als durchgängig vorhanden annehmend — nunmehr weiter schliessen, dass in grosser Tiefe unter dem Sausal krystalli- nische Schiefer liegen werden, dass sie nordsüdlich streichen und in Westen fallen und dass der rasche Ostabfall der Landsberger und Schwanberger Alpen gegen das tertiäre Gebiet, von welcher Linie an die krystallinischen Gesteine in unergründete Tiefen versenkt erscheinen, der Gränze beider Streichungsrichtungen entsprechen wird. Das bei- 1 Ost, folgende Ideal-Profil wird diese Hypothese am besten versinnlichen. — Die west- lich verflachenden Schiefer des Sausal setzen hier- nach von ebenso lagernden krystallinischen Schiefern getragen unter der Bedeckung jüngerer Gebilde bis an den Fuss der Landsberger Alpen fort und stossen hier an verschieden davon streichenden und fallenden krystallinischen Schiefern ab. Soviel als Allgemeines über die Uebergangs- 31 * West. 1 Landsberger Alpen. 2 Landsberg. 3 Sausal. 4 Liebnitz. 5 Die Mur. 6 Steierische und ungarische Niederung, a Gneiss und Glimmerschiefer, b Uebergangsschiefer. c Tertiäre und diluviale Ablagerungen. 238 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen gebilde unserer Gegend. Ich gehe nun zur Beschreibung der einzelnen Vor- kommen. Uebergangsgebirge des Pia wutsch beiGratz mit demGaisberg und dem Buchkogel. — Es ist ein ansehnlicher Zug von Uebergangskalk und Dolomit, der bei Gösting von der Hauptzone der Uebergangsgebilde sich ablöst und mit einer Breite von durchschnittlich einer Viertelstunde in Süden bis Seyers- berg sich erstreckt. Er erreicht mit dem Plawutsch-Gipfel eine Meereshöhe von 2290, mit dem des Buchkogels eine solche von 1998 Wiener Fuss, also von circa 900 — 1100 Fuss über der Fläche des Gratzer Feldes. Das Gestein ist vorherrschend ein dichter oder doch sehr feinkörniger fester, im Grossen geschichteter, seltener auch im Kleinen etwas schieferiger Kalkstein von hellerer oder dunklerer grauer Farbe, häufig auch von weissen Kalkspath- adern durchzogen. Ansehnliche Massen erscheinen aber auch zu gelblichgrauem, feinkörnigem, kleinklüftigem oder selbst sandig zerbröckelndem Dolomit umge- wandelt. — Eine solche ausgezeichnet kleinklüftige Dolomit-Partie findet man zu Krottendorf südwestlich von Gratz. Es sind auf derselben zwei grosse Stein- brüche in Betrieb. Das Gestein ist ein sehr feinkörniger, theils graulichweisser, theils hellblaugrauer Dolomit; ein grosser Theil der Masse ist in dem Grade feinklüftig zerbröckelt, dass sie mittelst einer Hacke mit Leichtigkeit von den Wänden abgekratzt werden kann und dann einen gröblichen Sand liefert. Andere Partien des Gesteines sind minder stark zerklüftet und lassen noch deutlich die Schichtung erkennen. Von einem unveränderten Kalksteine habe ich an dieser Stelle nichts gesehen. Man vergleiche darüber auch v. Morlot in Haidinger’s Berichten, V. Band, Seite 208, wo dieses Vorkommen etwas anderes be- schrieben ist. Blaugrauer Uebergangsschiefer ist hin und wieder im Kalkstein in geringen Partien zwischen eingeschichtet. Versteinerungen sind an mehreren Stellen des Plawutsch-Gebirges zu finden und dann gewöhnlich in ziemlich grosser Menge der Exemplare, nicht immer freilich in befriedigendem Erhaltungszustände. Crinoiden-Stielglieder und Korallen sind das häufigste und letztere scheinen oft förmliche Korallenbänke dargestellt zu haben. Das bekannteste und zugleich ergiebigste Vorkommen ist auf dem Gipfel des Plawutsch bei der sogenannten Fürstenwarte, wo man in einem dunkelgrauen, ziemlich festen Kalkstein viele Calamoporen, Cyathophyllen, Stromatoporen u. s. w. in Begleitung von Crinoiden-Stielen und einigen Zweischalern bald mehr bald minder deutlich ausgewittert findet. Am meisten ausgebeutet und untersucht wurde dieses Vorkommen von Herrn Professer Unger. Bestimmungen der Species findet man von demselben in dem schon genannten Schreine r'schen Werke über Gratz und seine Umgebungen, Seite 74, dann von den Herren Mur- chison und Verneuil in des ersteren „Gebirgsbau in den Alpen, Apen- ninen und Karpathen“ (deutsch von G. Leonhard, Stuttgart 18S0). Man findet diese Bestimmungen auch in anderen Schriften wiederholt, ohne dass seither in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Ilohenmauthen und Marburg. 239 etwas Neues dazu gekommen wäre, ich übergehe sie daher. Ohnehin bedürfen jedenfalls die Korallen in Betracht der bedeutenden Veränderungen, welcher dieser Theil der Paläontologie im Laufe der letzten paar Jahre erfahren hat, einer nochmaligen Untersuchung. Die Plawutsch-Schichten werden auf dieses Vor- kommen hin gewöhnlich als zum devonischen Systeme gehörig gedeutet und wahrscheinlich auch mit Recht. Doch ist diese Formationsbestimmung noch immer nicht vollkommen sicher, indem eigentliche entscheidende Leitmuscheln devonischer Schichten bis jetzt noch nicht vorgekommen sind, von den Vorge- fundenen Arten aber die meisten, namentlich die Korallen zugleich aus devonischen und obersilurischen Schichten cifirt zu werden pflegen. In dieser Beziehung wird namentlich von Murchison darauf aufmerksam gemacht, dass bis dahin die devonische Leitspecies String ocephalus Burtini Defr. auf dem Plawutsch noch nicht gefunden sei, sondern vielmehr ein an diese Art im Umriss entfernt erin- nernder grosser Pentamerus, dem Pentamerus Knighti Soiv. ähnlich, daselbst vorkomme. Ein anderes wichtiges Petrefactenvorkommen, ebenfalls seit einer Reihe von Jahren schon bekannt, ist zu Steinbergen, anderthalb Stunden westlich von Gratz. Hier ist die Fundstätte der Gratzer Clymenien und Orthoceratiten. Dieser Punct liegt indessen nicht in dem Höhenzuge des Plawutsch, sondern gegen eine Stunde davon entfernt und wird daher weiter unten erst eine nähere Erörterung er- halten. Ausser den beiden eben angeführten, seit längerer Zeit schon bekannten Fundorten von Uebergangspetrefacten in der Gratzer Umgend kann ich noch vier weitere, in den beiden letzten Jahren von mir aufgefundene ziemlich ergiebige Vorkommen angeben. Es sind diess die Gehänge der linken Seite des Göstinger Thaies im Westen vom Plawutsch, der Uebergang über den Gaisberg zwischen Baiersdorf und St. Jakob -im - Thale , dann die Steinbrüche von Seyersberg und endlich eine Stelle im Lieboch-Graben unterhalb von Stiwoll. Doch hat auch keiner dieser Fundorte entscheidende Leit-Fossilien geliefert. Im Göstinger Thale findet man stellenweise die Arten des nahen Plawutsch ziemlich häufig und mitunter gut ausgewittert; es sind wieder meist Cyathophyllen, Calamoporen u. s. w., dann auch einige noch nicht näher untersuchte Brachio- poden, worunter Pentamerus und Leptaena, — In dem ersten Seitengraben, der von Westen her aus dem Tertiärgebiete hervor in's Göstinger Thal mündet, steht Kalkstein mit Calamoporen und zahlreichen Querschnitten eines dickschaligen Fossils an, welches ein Pentamerus sein dürfte. Ein beachtenswerter Fundort sind ferner die grossen Kalkstein-Brüche auf dem Sattel des Gaisberges, da wo der Weg von Baiersdorf nach St. Jakob- im-Thale geht. Man gewinnt hier einen schönen schwarzgrauen, häufig weisse Kalkspathadern einschliessenden Kalkstein, der zu Platten , Thürstöcken u. s. w. verarbeitet wird. Versteinerungen kommen in mehreren der Steinbrüche vor. Man findet hier ziemlich viele zerstreute Stielglieder, Cirrhentheile u. s. w. von Crinoiden, ferner Korallen und Brachiopoden; doch sind diese Fossilien nur an 240 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen wohl ausgewitterten Gesteinsstüeken deutlich erkennbar, im frischen Bruch des Gesteines aber übersieht man sie leicht. Besonders zahlreich trifft man in einzelnen Lagen des Kalksteines die in dunklen Kalkspath verwandelten Crinoiden-Frag- mente. Manche Stielstücke mit ihren vielstrahligen Gelenkringen sind sehr schön erhalten; es sind die, welche man in den angegebenen Verzeichnissen von Pla- wutsch- Versteinerungen als Cyatliocrinites pinnatus Goldf. bezeichnet findet, indessen ist eine wirkliche Bestimmung von Art oder selbst von Gattung nicht möglich, so lange nicht ein glücklicher Zufall an dieser an Fragmenten reichen Stelle eine ganze und bestimmbare Krone des Thieres zum Vorschein kommen lässt. Mit den dickeren, geschlossenen Bänken des Kalksteines wechseln hin und wieder dünnere rotlie thonige Lagen, die leicht an der Luft auswittern. An solchen Schichtenflächen treten nach geeigneter Einwirkung der Atmosphärilien hin und wieder organische Einschlüsse deutlich und schön hervor. So fand sich nament- lich eine solche durch die natürliche Verwitterung präparirte Platte mit mehreren Exemplaren einer schönen zollgrossen, radialstreifigen Leptaena oder Stroplw- mena. — Auch Korallen kommen vor, besonders Calamopora Gothlandica Goldf. und andere Calamopora- Arten , ferner die Astraea porosa Goldf. (Heliolites sp. Dana). Auch am Buchkogel kommen Versteinerungen vor; ich fand deren wenigstens an der südlichen Abdachung, darunter eine schöne Calamopora. Ein anderer Fundort endlich ist zu Seyersberg an der südlichsten Spitze unseres Kalkhöhenzuges; es bestehen hier grosse Strassenschotterbrüche, welche das Gestein weitläufig aufschliessen. Man gewinnt in diesen Brüchen einen sehr festen, bläulich - schwarzgrauen, krystallinisch-feinkörnigen Dolomit, der in starke, sehr gleichförmige Bänke abgesondert ist. Das Gestein zeigt im frischen Zustande auf dem Bruch kaum eine Spur von organischen Resten, nur kleine spiegelnde Spathflächen von mehr oder minder deutlicher Begränzung lassen auf eingemengte Fossilien schliessen. Anders ist es an der Oberfläche des verwit- ternden Gesteines. Hier treten die organischen Einschlüsse deutlich und in grosser Häufigkeit hervor. Die schwärzlichgraue krystallinische Dolomitmasse ist dann zu einem lockeren Staube zerfallen, die in Spath umgewandelten Fossilien aber sind mit noch einiger Festigkeit erhalten geblieben; durch vorsichtiges Waschen oder Bürsten lässt sich dann oft das Fossil noch weiterhin frei legen. Man erkennt an solchen gut angewitterten Dolomit-Stücken dann zahlreiche Crinoidenstiele, wor- unter oft noch welche mit wohlerhaltenen gestrahlten Gelenkflächen, neben ihnen auch einzelne Calamoporen und Spuren von Brachiopoden (Orthis sp.?). — So- viel war ich bei einem vorübergehenden Besuche der Localität nachzuweisen im Stande; ein planmässiges Ausbeuten dieser oder der vorigen Fundstätten möchte wohl noch manches schöne und unerwartete Fossil liefern. Uebergangsgebirge von Steinb ergen und Stiwoll. Westlich vom Plawutsch kommen zwei andere, doch minder ansehnliche Höhenzüge von der nördlichen Hauptzone des Uebergangskalkes nach Süden zu herab. Dem einen gehört Schloss Planken wart und Steinbergen an, der andere verläuft zwischen dem in dem Theile Steiermacks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 241 Lieboch-Graben und Söding-Graben und führt den Namen Lercbeck. Beide Kalk- stein-Partien liegen bereits ausser dem eigentlichen Bereiche der Aufnahmen von 1854 und ich erwähne beide hier nur der Vollständigkeit und ihrer Petrefacten- führung wegen. Zu Steinbergen an der südlichsten Spitze eines dieser beiden nach Süden zu vorspringenden Kalk-Vorgebirge bestehen ausgedehnte Brüche auf einem dichten schwarzgrauen Kalkstein, der zu Trottoir- und Tischplatten, Thürstöcken u. s. w. ausgehauen wird und eine schöne Politur annimmt. — Die Versteinerungen weichen von denen aller anderen Fundorte der Gegend sehr ab. Ich kenne von da bloss Clymenien und Crinoiden-Stielglieder, und auch diese beiden Fossilien nur sparsam. Die ersteren werden hin und wieder von den Steinbrechern, wie es scheint, in besonderen Schichten gefunden und zeigen sich dann oft gesellig, zu mehreren auf einem Handstücke zusammen, oder sie treten aus den aus dem Stein- berger Kalkstein polirten Marmorplatten durch das Anschleifen hervor. In den meisten früheren Schriften, zum Tlieil selbst noch den neuesten, sind diese Fossi- lien als „Ammoniten“ oder „Goniatiten“ bezeichnet und zwar führte Anker1) schon solche „Ammoniten“ aus den Kalksteinen der Gratzer Gegend an. Herr Bergrath v. Hauer aber hat sie nach Exemplaren in Herrn Professor Unger's Sammlung zuerst als Clymenien, und zwar für die devonische Clymenia laevigata Miinst. bestimmt. Vergl. n. Jahrb. für Mineral, u. s. w. 1851, S. 331. Sie sind hier als vom Plawutsch stammend citirt, indessen können sie nur von den Stein- bergen sein, wo Dr. Andrä und ich deren gefunden haben, welche, soviel sich dem äusseren Umriss nach sagen lässt, sich vollkommen als Clymenia laevigata Münst. erweisen. Hiernach würden diese Steinberger Kalke den Clymenien- und Goniatiten- kalken von Schübeihammer in Franken, Oberscheld in Nassau, Altenau auf dem Harz u. s. w. gleichwerthig sein. Sie würden, wie sie eine andere Facies als die korallenreichen Schichten des Plawutsch darstellen, so auch ein anderes und zwar etwas geringeres Alter haben. Die Plawutscli-Schichten erinnern mehr an mittlere devonische Schichten (Eifeier Kalk) oder an obere sibirische Kalksteine (Dudley in England, Gothland u. s. w.). — Eine günstige und specielle Bear- beitung der Korallen vom Plawutsch, Gaisberg u. s. w., wozu in der Gratzer Sammlung bereits ein ziemlich ausreichendes Material sich angesammelt hat, muss wohl die Altersverhältnisse klarer machen. Von Steinbergen stammen endlich auch die Gratzer Orthoceratiten her. Selbst gesehen habe ich keine solchen zu Steinbergen, doch stimmen mehrere andere Beobachter darin überein, dass sie von da sind, auch gibt es in Gratz Marmorplatten, auf welchen man Clymenien und Orthoceratiten vergesellschaftet sieht. Die Sammlung des Joanneums in Gratz besitzt mehrere Exemplare; die Species ist noch nicht genau ermittelt, gewöhnlich findet man sie als Orthocera- *) Anker, Kurze Darstellung der Gebirgsverhältnisse der Steiermark. Gratz 1835, S. 49. 242 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen tites regularis v. Schloth. ') bezeichnet. So bei Boue im Ballet, de la soc. geol. de France, 1843, und bei Murchison. Ich selbst habe zu Steinbergen ausser den Clymenien nur sehr vereinzelte Crinoiden-Fragmente gesehen. Nach Korallen habe ich vergeblich gesucht. Die zahlreichen Querschnitte der Fossilien auf den Trottoir-Platten in den Strassen von Gratz, wo sie besonders beim Anfeuchten des Bodens durch ihre weisse Färbung deutlich aus der dunkleren Gesteinsmasse sich hervorhehen, sind schon lange bekannt. Besondere Aufmerksamkeit erregten sie in der Folge bei der Naturforscherversammlung zu Gratz im Jahre 1842. (Man vergl. Cotta’s geologische Briefe aus den Alpen. Leipzig 1850.) Es befinden sich Orthoceratiten und Clymenien darunter; bei weitem die meisten Querschnitte aber sind mehr oder minder regelmässig hufeisen- oder ringförmig und rühren von einem dick- schaligen Fossile her, wahrscheinlich dem schon gedachten grossen Pentamerus der Plawutsch- Schichten. Von Steinbergen können diese letzteren aber nicht wohl sein, wenigstens habe ich auf Marmorplatten, welche Clymenien oder Ortho- ceratiten zeigen, stets vergeblich nach den sonst zahlreichen pentamerus -artigen Querschnitten gesucht. Die Trottoir-Platten mit den Pentainerus-Resten dürften also wohl aus einem oder dem anderen Steinbruche des Plawutsch-Zuges her- stammen. Ich wende mich nun zu dem weiter westlich von Steinbergen gelegenen Kaikhöhenzuge des Lerchecks unweit Stiwoll. Es ist ein ansehnlicher aus Ueber- gangskalk und Dolomit bestehender, gegen die nächsten Thäler stellenweise steil abfallender Gebirgsrücken. Auf der Ostseite desselben im Liebicbgraben unterhalb Stiwoll treten Uebergangsschiefer zu Tage aus. Es sind vorwaltend hellgrünlich- graue und dunkler grün gefleckte chloritische Schiefer, sie fallen 35 Grad in Süden; wahrscheinlieh bilden sie das Liegende der Kalksteinhöhe. In geringer Entfernung südlich von der Seidelmühle, ziemlich an der Gränze der grünen Schiefer und der Kalksteine, sah ich eine Eisensteinsehürfe. Es kommt hier ein schöner rother und stahlgrauer dichter Rotheisenstein vor, ein den Eisenerzen des Herzogthums Nassau sehr ähnliches Vorkommen, doch ist das Erz viel von Kalkspathadern durchzogen und scheint wohl nicht hinreichend mächtig zu sein. Es sind zwei Stollen darauf angesetzt. Weiter südöstlich von da dem Liebachgraben hinab zu verlässt man die grünen Schiefer; grauer geschichteter Kalkstein wird herrschend, endlich noch 1 weiter abwärts, sobald man genau im Westen von St. Oswald ist, zeigt sich auf eine gute Strecke hin in der Thalsohle ein eigentlnimliches kalkig-thoniges fein- sandiges Gestein von in ganz frischem Zustande dunkelblaugrauer Farbe und mehr vom Aussehen eines Kalksteines als eines Sandsteines. Dieses grauwackenartige Gestein verwittert an der Luft leicht zu einer lockeren sandsteinartigen graulich- gelben Masse und lässt dann Versteinerungen zum Vorschein kommen, von denen *) Unter diese Speciesbenennung gehen bekanntlich mehr als eine, aber mühsam oder gar nicht unterscheidbare Speeies von verschiedenen Fundorten. in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 243 im unangegriffenen Gestein nichts zu bemerken war. — Man sieht an den ange- witterten Wänden nun ziemlich häufig die hohlen Abdrücke der Fossilien, welche durch die Auslaugung des kalkigen Bestandtheiles aus der Gesteinsmasse hinter- blieben. Es sind besonders Crinoiden-Stielstücke, theils als blosse Hohlabdrücke, theils auch mit Ausfüllungen des inneren Canals (ganz ähnlich wie es in der rheinischen und Harzer Grauwacke so häufig vorkommt), dann auch Cyathophyllen, gleichfalls als hohle, mit dem Abdruck der äusseren Schalenzeichnung versehene Räume und als innere Steinkerne (wie sie von früheren Paläontologen unter der Bezeichnung Turbinolopsis abgebildet wurden), endlich auch undeutliche Exem- plare von Brachiopoden , unter denen ich nur die Gattungen Orthis und Tere- bratula deutlich zu erkennen vermochte. Alle diese Fossilien des Lieboch-Grabens sind leider nicht zum besten erhalten, keine einzige der Arten ist mit Sicherheit zu bestimmen, und nur der Umstand, dass der Fundort, den ich auf dem Durch- märsche von Gratz nach Voitsberg auffand , sonst noch ganz unbekannt ist, bestimmt mich, das Wenige, was ich über seine Fossilien beibringen kann, zu veröffentlichen. Dem von Norden her in Süden bis Seyersberg sich erstreckenden Kalk- höhenzuge des Plawutsch schliesst sich in etwa vierstündiger Entfernung weiter südlich der ebenfalls dem Uebergangsgebirge, aber vorherrschend den grünen, grauen und weissen semikrystallinischen Schiefern desselben angehörige Höhenzug des Sausal an, der zwar über eine breitere Fläche als der des Plawutsch sich ausdehnt, mit seinem Hauptrücken aber doch noch einigermassen die nordsüdliche Richtung desselben fortsetzt. Mehrere kleine isolirte Partien von Uebergangsgebilden, zuerst die kleine nur durch die Erosion des Baches zum Vorschein gelangte Kalkpartie von Dobel- bad, dann ein Ausgehendes von Uebergangsschiefer auf der Südseite der Kainach zwischen Weitendorf und Hengsberg, welches bei der Aufnahme mir entgangen war, seither aber von Herrn Professor Unger mir angegeben wurde, endlich zwei ebenfalls aus tertiären Gebilden isolirt auftauchende Kuppen des Schiefer- gebirges zu Molitsch und Lichtenegg vermitteln den Zusammenhang der beiden Hauptpartien Plawutsch und Sausal. Dobelbad (Topel-Bad). — Noch nicht ganz eine Stunde im Süden von dem eben beschriebenen Kalkstein-Höhenzug des Plawutsch taucht das gleiche Gestein noch einmal isolirt aus den bedeckenden Tegel- und Schotter-Schichten zu Dobelbad in der Sohle und am Gehänge eines schmalen von Norden nach Süden sich senkenden Thaies hervor. Eine hervorragende Kuppe wird dadurch nicht gebildet, vielmehr überragen die tertiären Schotteranhöhen den Kalkstein um ein Namhaftes und das Sichtbarwerden des Kalkes ist also offenbar nur eine Folge der Thal-Erosion. Es gewinnt diese kleine Partie von Uebergangskalk noch dadurch ein ganz besonderes Interesse, dass aus ihr die beiden Thermen entquellen, die dem Orte den Namen geben (Dobel- oder Topel-Bad, vom windischen toplo, warm). Der Kalkstein von Dobelbad ist meist grau und zwar in reinen Stücken hell- bläulichgrau, sehr fest und dicht, dabei oft von weissen Kalkspathadern durch- K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. TI. 32 244 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen zogen. Andere Partien des Gesteines sind durch thonige Zwischenlagen verun- reinigt, noch andere zu Dolomit umgewandelt. Von Versteinerungen habe ich hier nichts gesehen. Es werden ein paar Steinbrüche betrieben; der Kalkstein zeigt sich darin partienweise deutlich geschichtet, an anderen Stellen ist die Lagerung minder deutlich zu entnehmen, es zeigen sich hier Höhlungen von J/2 — 1 Fuss im Durchmesser, welche in verschiedener Richtung das Gestein durchsetzen und in denen man Canäle vermuthen muss, welche von einem Wasser, das ehedem den Kalkstein durchzog, erzeugt wurden. Man wird dadurch sehr an die Thermen von Burtscheid bei Aachen (Rheinpreussen) erinnert, welche aus einem ganz ähnlichen Kalksteine hervortreten. Vor einem Jahrzehend hat man an diesem letzteren Orte bei zufälliger Abtragung eines Kalkfelsens die Ent- deckung neuer werthvoller Quellen-Adern gemacht, die aus ähnlichen, röhren- artigen Höhlungen des Kalksteines, wie man bei Dobelbad sie sieht, hervortreten. In einem Aufsatze von Herrn Professor Dr. Noeggerath in v. Leonhard und Bronn’s Jahrbuche für Mineralogie, Geognosie u. s. w. findet man das Nähere über jenes zu Burtscheid beobachtete Hervortreten der Thermen, das für Dohelbad wenigstens eine beachtenswerte Parallele bietet, verzeichnet. Die Thermen findet man in dem schon gedachten Sehr ein er’schen Werke über Gratz und seine Umgebungen ausführlich geschildert auf Seite 514 — 519; dieser Tlieil des Buches ist Arbeit von Herrn Prof. Unge r. Es sind zwei Quellen, die ungefähr 40 Klafter von einander entfernt liegen , von denen die obere oder nördliche eine Temperatur von 21° R., die untere aber von 221/a0 R. zeigt. Das Wasser in frisch geschöpftem Zustande ist klar, von einem sehr schwach säuerlichen Geschmack und schwachem faden Geruch, an der Luft wird es mit der Zeit etwas trüb. Die festen Bestandteile dieser Quellen sind nur in sehr geringen Mengen vorhanden und bestehen nach einer Analyse von Professor Schrötter aus etwas Kalk, Natron und Bittererde in Form kohlensaurer, schwe- felsaurer und salzsaurer Salze. Die Thermen besitzen indessen doch mehrfache Heilkräfte und werden bei der anmutigen Lage des Bades in einem sanften, von Nadelholzwaldungen eingefassten Wiesenthale immer ein beliebter Kur- und Er- holungsort für die Bewohner der nahen Landeshauptstadt bleiben. Die Anwendung der Bäder ist schon sehr alt und reicht jedenfalls ins 16. Jahrhundert zurück, wo Kaiser F erdin and I. das Topel-Bad den Ständen von Steiermark übertrug, in deren Besitz dasselbe seither verblieb. Der Sausal. Das Uebergangsgebirge des Sausais stellt einen auf der Südseite der Lassnitz bei Grötsch schmal beginnenden und von da unter bestän- diger Ausbreitung weiter in Süden bis über dieSulm hinaus sich erstreckenden Zug von Uebergangsschiefern dar. Südlich der Sulm endigt dieser Zug mit mehreren isolirten Kuppen und hier, zwischen Kleinstätten und Leibnitz, beträgt die Breite desselben über 2ya Stunden. Mit dem Temerkogel unweit des Schlosses Har- rachegg erreicht das Gebirge seine grösste Meereshöhe von 2067 Wr. Fuss. Die Bergformen im Sausal sind meist die von sanften, breitgewölbten Kuppen oder von langgezogenen Rücken, auf welchen man nicht leicht etwas von in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 245 beträchtlicheren Felspartien bemerkt. Dazwischen aber verlaufen zahlreiche, gleichförmige, sehr schmale, sehr geradlinige, von steilen Abhängen eingefasste Gräben, welche das Gebirge in eine Menge langer schmaler Kämme zertlieilen und auf diese Weise sehr unwegsam machen. Diese vielen Gräben haben die Natur von Wildbach - Einschnitten. Ihr geradliniger, dem der gewiss sehr jugendlichen Erosions-Thäler, welche das umliegende tertiäre Hügelland zertheilen, ganz gleichförmiger Verlauf, erweist diess. Es sind die Ergebnisse der Erosion der noch heute fliessenden, den kürzesten Weg nach Süden und Südosten einhal- tenden Gewässer. Die Gesteine des Sausal sind vorherrschend graue, graulich-grüne, oder grünlich-weisse Schiefer, bald von einem mehr fein-krystallinischen Gefüge und an Chloritschiefer u. s. w. erinnernd, bald wieder mehr von dichter feinerdiger Beschaffenheit und ganz vom Ansehen eines wenig alterirten Gesteines des nep- tunischen Gebirges. Zu diesen Schiefern kommen nun noch Lager von theils grauem, theils weissem Uebergangskalk und Spuren von Rotheisenstein -Vor- kommen. — Was die Lagerung dieser Gesteine betrifft, so herrscht ein Streichen von Nordwest in Südost oder von Nord in Süd vor, das Fallen, theils sehr flach (10 bis 15°), theils viel steiler (40 bis 60°), geht fast ohne Ausnahme in West oder Südwest. Eine auffallende Gesteinsabänderung des Schiefers erscheint bei Harrachegg. Neben hellgrauen, etwas schimmernden Schiefern erscheinen einzelne, bald mehr bald minder mächtige Lagen von stärker glänzendem, grünlich weissem Gestein, welches im äussern Ansehen auf den ersten Blick sehr an die weissen Sericit- schiefer des Taunus erinnert, übrigens wohl andere Zusammensetzungen haben wird. In den grauen und weissen Schiefern von Harrachegg findet man zahlreiche Zwischenschichten und Schwielen von weissem Quarz; er führt kleine Partien von lichtem, röthlichweissem Feldspath und von schwärzlichgrünem, krystalli- nisch-feinschuppigem Chlorit. Nordöstlich vom Temerkogel und von Harrachegg streicht ein in den semi- krystallinischen Schiefern eingelagertes geringmächtiges Kalklager vorbei. Es ist ein sehr schöner, rein weisser, zuckerartig feinkörniger Kalkstein, auf dem an mehreren Stellen Steinbrüche betrieben werden. Ein ähnliches, sehr geringmäch- tiges Kalklager soll unweit St. Maria-Kitzeck im Schiefer liegen. Mit seinem südöstlichen Fusse schiebt sich der Sausal in isolirten, oft von Leithakalk, Sandstein, Tegel u. s. w. bedeckten Kuppen und Höhenrücken auf eine kleine Strecke hin bis zum Rande der von Diluvialschotter bedeckten Mur-Ebene vor. An diesem südöstlichen Ecke schneidet die Sulm einen kleinen Theil der Schiefermasse des Sausal, den Seckauer Berg, von der Hauptpartie des Gebirges ab, südwestlich von da noch zwei andere Gebirgstheile , den Matteisberg und Nestelberg unweit Grossklein und den Burgstallkogel (Grillkogel) bei Ottersbach. Diese Durchbrüche der Sulm durch die Schiefergebirgsmassen erzeugen einmal zwischen dem Nestelherg und dem Sausalgebirge, dann weiter thalabwärts zwi- schen dem Seckauer Berge und den Schieferhöhen der linken Thalseite ziemlich 32 246 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen schmale tiefe Schluchten mit steilen Abfällen der Gehänge. Eine Entstehung dieses spaltenähnlichen Theiles des Sulmthales auf gewaltsamem Wege, durch Zerreissung der inneren Felsmassen, glaube ich indessen doch nicht annehmen zu müssen. Am Burgstallkogel, südlich von der Sulm, erscheint eine mächtige Partie von einem dichten, theils heller, tlieils dunkler grauen Uebergangskalk, auf dem be- trächtliche Steinbrüche bestehen. Er dürfte wohl die hängendste Schicht des Sausais sein und dem Kalksteine desPlawutsch entsprechen; er kommt, in seinem äusseren Ansehen diesem sehr nahe, während jener am Temerkogel den semi- krystallinischen Schiefern eingelagerte weisse feinkörnige Kalkstein gar nicht dem Plawutsch, sondern mehr den Einlagerungen in krystallinischen Schiefern gleich- kommt. Die Spitze des Burgstallkogels und dessen ganze Nordseite bilden Ueber- gangssehiefer, welche deutlich die Kalkmasse unterteufen;, es sind theilweise fein* erdige , dünngeschichtete graue Thonschiefer von einem sehr wenig metamorphen Ansehen. Dafür, dass Kalkstein und Schiefer des Burgstallkogels die hängendsten Schichten der Uebergangsbildung des Sausal darstellen, spricht nicht bloss der Gesteinscharakter, sondern auch ganz deutlich die Lagerungsweise. Am westlichen Fusse des Matteisberges, zwischen Rippelsbach und Grossklein, sah ich einen Schürf auf einen dichten Rotheisenstein betreiben, ganz dem ähn- lich, welcher in den Schalsteinen des rheinischen Schiefergebirges Lager bildet, indessen ist das Erz sehr verunreinigt mit Schiefermasse , sowie auch wohl mit Quarz, Kalkspath, Schwefelkies u. s. w. Dieser Eisenstein bildet in einem grauen oder grünlichgrauen Uebergangs- schiefer ein höchstens zwei bis drei Fuss an Mächtigkeit erreichendes Lager; eine bauwürdige Partie wird man aber schwerlich erschürfen. Eben ein solches Lager sah ich auf der anderen Seite der Sulm in einer der schmalen, vom hohen Sausal herabkommenden Schluchten des Schiefergebirges, wo man eben auch im Begriffe war einen Schürf zu eröffnen. — Ueberhaupt scheinen viele solcher eisenreichen Lagen in den Schiefern der Südpartie des Sausais aufzusetzen. Man sieht wenigstens an vielen Orten einen tief eisenrothen Lehm, mit Schieferbruchstücken gemengt, die Abhänge gewisser Strecken des Gebirges bedecken ; Regenwasser kommt von solchen Gehängen mit Eisentheilen beladen und oft mit ganz blutrother Farbe herab. Die Benennung „Rottenbach“ für einen Theil der südlichen Hälfte des Sausal erklärt sich daraus. Im nördlichen Theile des Gebirges war nichts davon zu bemerken. Auf der Nordseite der Sulm, südwestlich von Fresing, sieht man am Fusse des Gebirges, dicht an der Landstrasse, ein den grünlichgrauen Schiefern unter- geordnetes, höchstens eine Klafter starkes schwarzgraues graphitisches Lager. Die Gesteinsmasse ist theils ein unreiner dunkler Kalkstein, theils ein unreines thonig-quarziges Gestein, welches zum Theile durch eingemengte graulichweisse glänzende Quarzkörner ein porphyrartiges Ansehen erhält. Die Schichtungsflächen bedeckt ein eisenschwarzer abfärbender, oft metallisch spiegelnder Beschlag von Graphit. — Auch weiter westlich von dabei Meierhof liegen in hellgrauem, sei- denartig schimmerndem Thonschiefer einzelne quarzreichere Schichten, welche in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohenmauthen und Marburg. 247 durch stecknadelkopfgrosse glasige Quarzkörner eine Art von Porphyr-Gefüge erhalten; vielleicht waren es ursprünglich grobkörnige Sandsteine. Am Austritte der Sulm ins flache Leibnitzer Feld, wo sie mit der Lasswitz zusammenfliesst, bestehen beide Gehänge wieder aus Schieferpartien, welche indessen bald unter Tertiärgebilden von dem gleichen oder noch höheren Niveau verdeckt erscheinen. — Auf der südlichen Seite der Sulm ist es der Seekauer Schlossberg, der nach allen Seiten zu den Schiefer zu Tage ausstreichen lässt, indess auf dem nahen Frauenberge schon tertiäre Sand- und Sandsteingebilde ihn überlagern. Am Ostabfalle des Seckauer Berges sieht man auffallende, weisse lockere, seidenglänzend-feinschuppige Schiefer, welche mit 30 bis 33° in West fallen. Das andere Gehänge der engen Schlucht, durch welche die Sulm hier sich durchwindet, bilden blaugraue und grünlichgraue Schiefer von ziemlich gleicher Lagerung (20° in West oder in Nordwest). Sie bleiben von da an noch bis Untertilmitsch herrschend, wo sie noch steile Anhöhen dicht an der Lassnitz bilden. — Auch auf dieser Seite lagern tertiäre Gebilde vielfach auf den Ueber- gangsschiefern. So in den Gemeinden Muggenau und Neurath zwischen dem Mug- genauer und dem Gauitsch-Bach. Vom Sulmthale aus gesehen, zeigt dieser letz- tere Höhengrat des Sausais ganz die bezeichnende Bergform der Schiefer und auch der untere Theil des Abhanges besteht noch aus solchen, auf der Höhe des Grats aber findet man dann mächtige Massen Leithakalk abgelagert, der also offenbar einst diesen ganzen Theil des Schiefer-Terrains überdeckte, ehe die Erosion der Gegend ihre heutige Gestaltung gegeben. — Ein tertiäres Conglo- merat mit prachtvollen grossen Foraminiferen (Heterostegina) lagert bei Grotten- hofen unweit Kaindorf an dem östlichen Abfall der Schieferhöhe sich an. Eine aphanitartige Einlagerung in demUebergangsschiefer von Grottenhofen verdient noch erwähnt zu werden. Es ist ein massiges, scharfeckig-klüftiges Ge- stein, welches gewöhnlich in ocherig angelaufenen Kluftflächen bricht. Auf dem frischen Bruche zeigt es eine feinkörnige grünlichgraue Masse von rauhem un- ebenen Bruche mit einzelnen schwärzlichen Puncten. Vor dem Löthrohre schmilzt es. — Es besteht auf dieser grünsteinartigen Masse ein Steinbruch an dem Wege, der von Grottenhofen zwischen den Schieferhöhen hindurch nach Untertilmitsch führt. Ueb ergangsgebirge von Voitsberg und Köflach. Schon oben wurde die grosse muldenförmige Einlagerung von Schichten der Uebergangsfor- mation in die ansehnliche Einbucht des krystallinischen Gebirges der Kainach- und Graden-Gegend im Allgemeinen dargestellt. Es folgt denn hier noch eine genauere Beschreibung von dem zunächst um Voitsberg und Köflach herum gele- genen südwestlichsten Theile dieses Uebergangsgebirges. Die Gesteine sind einestheils quarzige und chloritische Schiefer, begleitet von einem sehr reinen weissen Quarzfels, anderntheils Kalksteine und Dolomite. Sie zeigen eine entschieden viel krystallinischere Beschaffenheit, also einen höheren Grad der Umwandlung als die Gesteine des Plawutsch-Höhenzuges; es sind daher in ihnen auch alle Spuren organischer Einschlüsse gänzlich verwischt. 248 Friedrich Rolle. Geologische Untersuchungen Die Schiefer- und Quarzgesteine bilden die tiefere Lage, die Kalksteine und Do- lomite die höhere. Unterteuft werden diese Gebilde von Graden an bis Lanko- witz von den in Ost und Südost fallenden Gneissen und Glimmerschiefern des Streichungssystems der Stubalpe. Dann nach einer vorübergehenden Unterbre- chung durch die unmittelbar auf Gneiss aufgelagerten Braunkohlengebilde sieht man jenseits des Lankowitzer Baches die Schichten des Uebergangsgebirges wieder hervortreten und sich in Ost bis auf die andere Seite der Kainach er- strecken. Die Lagerung der Gesteine auf dieser Strecke ist nicht oft abzunehmen, an mehreren Stellen war ein Streichen Stunde 2 und 3 und wechselndes Fallen zu bemerken; sicher aber ist, dass der, hier das Liegende bildende Glimmerschiefer und Gneiss beiderseits der Gössnitz dem Streichungssystem der Koralpe bereits angehört und vorwaltend ein Streichen von Stunde 8 und 9 und ein nordöstliches Einfallen hat. Unrein grünlichweisse, feste, glimmerig- und chloritisch-quarzige Schiefer und weisser feinkörniger Quarzfels erscheinen von der Gemeinde Puchbach an bis gegen Voitsberg zu in einer massig breiten Zone den oben beschriebenen lockeren glimmerreichen Granat-Glimmerschiefer der Gemeinde Kowald über- deckend und ihrerseits überlagert von dem Dolomit und Kalk, welcher in drei oder eigentlich vier niederen Rücken nach Norden zu vorspringt und die lignit- reichen Buchten von Pichling, Schaflos und Rosenthal umschliesst. Der grünliche, quarzreiche Schiefer bildet das Liegende, darauf ruht der Quarzfels, welcher letztere namentlich bei Schaflos einen höheren Waldrücken darstellt, den zahlreiche lose Quarzblöcke überdecken. — Einen reinen weissen, ganz dichten Quarz gewinnt man in mehreren Steinbrüchen westlich von Voits- berg auf der Höhe des Rückens, der das Schloss Greisenegg trägt. Er gehört wohl auch der Zone zwischen Glimmerschiefer und Uebergangskalk an, doch ist ein grosser Theil des Rückens so von Lehm überdeckt, dass man wenig Ueber- sicht über die Lagerung der älteren Gebilde erhält. — Eben solcher weisser derber Quarz wird auf der Anhöhe südlich von Untergraden gewonnen. Der Uebergangskalk und Dolomit bildet bei Voitsberg, Köflach und Pichling vorherrschend Anhöhen von massig sanften Umrissen, bald rundgewölbte flache Kuppen, bald niedere, langgezogene Rücken. In die Augen fallend ist namentlich das im Allgemeinen nordsüdliche Verlaufen der drei Kalkrücken zwischen Voits- berg und Pichling, in deren Einbuchten das flachwellige Tertiärgebilde mit seinen mächtigen Kohlenmassen sich hereinzieht. Diese Rücken endigen gegen Norden mit sehr markirt gezeichneten, ziemlich steilen Kuppen, gegen Süden zu verfliessen sie mehr mit dem hier zu etwas höherem Niveau ansteigenden tertiären Gebilde, und es setzt hier letzteres sogar über die eine der Kalkhöhen hinweg aus der Rosenthaler zur Schafloser Bucht über. Ein anderer Kalk- und Dolomitrücken von mehr westöstlichem Verlauf, rings- um von tertiären Bildungen eingefasst, zieht sich auf der anderen Seite der Graden hin und bildet gegen diese zu stellenweise ziemlich steile Abfälle. Er beherbergt ebenfalls Buchten mit Lehm, Tegel und Lignitlagern (Hedel-Grube, Mitterdorf). in dem Theile Steiermarks zwischen Gratz, Obdach, Hohemnauthen und Marburg. 249 Schroff-felsig, mit Schutt und Blöcken überdeckt, stellen sich dagegen bei Lankowitz die Kalkberge dar, aus denen durch steil eingerissene Schluchten die Graden und der Lankowitz-Bach hervortreten. Diese Kalkgebirge von Lanko- witz sind voll grosser Höhlen, die sich mehr oder minder weit ins Innere des Gebirges hineinziehen und meist sehr hoch über der Thalsohle an schwer zu- gänglichen Stellen des felsigen Gehänges ausmünden. Sartori hat zwei der- selben besucht und zeichnet namentlich die am sogenannten Zigöler-Kogel ge- legene als ansehnlich und interessant aus. (F. Sartori, Neueste Reisen durch Oesterreich, Salzburg u. s. w., 3 Bände, Wien 1811, im 3. Bande Seite 7 — 11.) Westlich von derKainach bildet dasUebergangsgebilde an drei verschiedenen Stellen felsige Ausgehende. Zwei stattliche Dolomit-Anhöhen schliessen die Mün- dung des Tragist-Grabens beiVoitsberg ein; ein zweites Ausgehendes von Dolomit sieht man an der Landstrasse von Voitsberg nach Oberdorf, und hier begleitet den Dolomit ein graulichgrüner chloritischer Schiefer. Endlich findet man auch weiter oben im Tragist-Graben, eine starke halbe Stunde nördlich von Voitsberg, auf der linken Seite des Grabens ein eben solches Ausgehendes von Dolomit und blau- grauem dünnblättrigen Thonschiefer. Weniges weiter nördlich von da erreicht man schon die Gränze des Sandsteines und Schiefers der Kreideformation. Den Dolomit trifft man theils noch ziemlich fest, theils zu losem Sande zer- fallen. Krystallinisch-feinkörnig , zuckerartig sieht man ihn z. B. im Steinbruch dicht an der Landstrasse bei Untergraden, dann bei Voitsberg an der Mündung des Tragist-Grabens. Zu einem lockeren, rauhen, graulich- oder gelblichweissen Sand zerfallen sieht man ihn in einem Hohlwege am Abhang der an der Ostseite des Tragist-Grabens gelegenen Anhöhe. Ebenso fand man auch in 23 Klafter Tiefe mit dem Hauptsehachte der Ritter v. Pitt o ni’sche Kohlengrube im Rosenthal als Lie- gendes des Kohlenflötzes den Dolomit als einen solchen lockeren gelblichen Sand. Tremolith in feinen Krystallnadeln, eingewachsen in festem feinkörnigen Dolomit von Voitsberg sah ich in der Sammlung des Joanneums zu Gratz. II Beiträge zur geognostisehen Kenntuiss der Steinkohlen- Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. Von Ferdinand von Li dl. (Mit einer lithographirten Tafel.) Die Steinkohlenformation tritt in Böhmen, ausser in dem Rakonitzer und Königgrätzer Kreise noch in einer bedeutenden Ausdehnung in der Umgebung von Pilsen und Radnitz auf, und ist auch hier in Mulden oder Becken abere- lagert. In der Umgehung von Pilsen sind es die Mulden von Pilsen und Mer- klin, in der Umgebung von Radnitz jene von Brass, Chomle, Moschtüz, Swina, Skaupy, Darowa und Miröschau. Die vereinzelt liegenden, kleinen 250 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen der Steinkohlenformation angehörenden Partien hei Mies, Ober-Lukawetz , Ho- laubka u. a. 0. sind nur in soferne von Bedeutung, als sie auf eine einstig noch grössere Verbreitung der Steinkohlenformation des Pilsener Kreises hinweisen. Sämmtliche eben erwähnte Steinkohlenbecken der Umgehung von Pilsen und Radnitz liegen, mit Ausnahme des Beckens bei Merklin, im Gebiete der westlichen Hälfte des silurischen Beckens im mittleren Böhmen *). Werfen wir einen Blick auf die Verbreitung der Steinkohlenformation des Pilsner Kreises, so sehen wir, dass die einzelnen Mulden, in welchen sie abgelagert ist, sich in zwei Gruppen absondern lassen, nämlich in eine westliche Gruppe, zu welcher die Mulden in der Umgebung von Pilsen, und in eine östliche, zu welcher die bei Radnitz gehören. Diese beiden Gruppen werden durch einen Gebirgsrücken, der sich von der Rha- dina bei Stiahlau über Deyschina und von da längs der Beraun weiter nördlich erstreckt, getrennt. Dieser Gebirgsrücken besteht aus den silurischen Schiefern der B ar ra nd e’schen Abtheilung B. Die Lagerung der Gesteinschichten in der Steinkohlenformation ist eine muldenförmige und zwar in den meisten Fällen als esoklinal nachweisbar, sie sind den unteren silurischen Schiefern aufgelagert, aber nicht concordant, denn die silurischen Schiefer setzen mit ungeändertem Streichen und Verflächen unter den Steinkohlenmulden fort, wie diess aus dem auf der Tafel I befindlichen Durch- schnitte I ersichtlich ist. Die Hau p t gest e i ne , welche die Steinkohlenformation im Pilsener Kreise zusammensetzen, sind : Sandsteine, Schieferthone und Letten , Steinkohlenflötze und Conglomerate; untergeordnet erscheinen Lager von Eisensteinen, Schwefel- kiesen, Porzellanerde und feuerfeste Thone. Der Kohlenkalk (Bergkalk) fehlt ganz, mit dem Mangel desselben hängt auch die grosse Armuth dieser Steinkohlengebilde an fossilen Thierresten zusammen, da meist nun der Bergkalk der Träger derselben ist. Nur einzelne fossile Reste von Landthieren, welche in den Schichten der Chomler Kohlenmulde gefunden wurden, sind bis jetzt bekannt, es sind Skorpioniden und zwar Cyclophtlialmiis sen. Corda, Microlabis Sternbergii Cord, und eine nicht näher bestimmbare Spinne. Neuester Zeit wurde von Herrn Professor Dr. Reuss ein in dem Sehieferthon des Kohlenbergwerkes bei Wilkischen von Herrn Oberbergverwalter W a n k a aufgefundenes Fossil als Lepidoderma Imhofi bestimmt. Herr Prof. Dr. Reuss theilt über diesen Fund in der Zeitschrift „Lotos“ mit, dass dieses Fossil den Cru- staceen angehöre und grosse Aehnlichkeit mit der Gattung Eurypterus aus den i devonischen Schichten Nordamerika’s und aus dem Kohlenkalke habe. Im Gegensätze zu der Armuth der fossilen Fauna steht der ausserordent- liche Reichthum an verschiedenen fossilen Pflanzenresten, wie diess besonders 4) Die Ausdehnung und geognostische Beschaffenheit der westlichen Hälfte des silurischen , Beckens setzte ich in den „Beiträgen zur geognostischen Kenntniss des südwestlichen Böhmens“ näher aus einander. Jahrbuch der k. k. geologischen Beichsanstalt, 6. Jahrgang, | 3. Heft, Seite S80, Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 2S1 in denn Kohlenbecken bei Radnitz der Fall ist, es sind vorzüglich Farren, Cala- miten, Stigmarien, Sigillarien, Lepidodendren, Coniferen und Palmen. Eine Ueberlagerung der Steinkohlenformation, wie diess in dem Kohlen- becken bei Nachod im Königgrätzer Kreise und bei Rakonitz durch die per- mische und im letzteren auch noch durch die Kreideformation der Fall ist, tritt hier nicht ein. Die Schichten der Steinkohlenformation liegen unbedeckt zu Tage, und werden nur in einigen der Mulden stellenweise von Diluvium bedeckt. Ausnahmen dürften im Pilsener Kohlenbecken eintreten, es kommen daselbst an mehreren Stellen rothe Letten vor, die denen des Rothliegenden sehr ähnlich werden, allein der Mangel an Aufschlüssen ihrer Lagerungs-Ver- hältnisse Hessen ihre Ausscheidung aus der Steinkohlenformation nicht zu, und obwohl das Auftreten des Rothliegenden in dem benachbarten Manetiner und Rakonitzer Recken für das Vorhandensein dieser Formation in der Pilsener Mulde spricht, so beobachtete ich dagegen ganz ähnliche rothe Letten zwischen sicheren Steinkohlenschichten. Ausser den geschichteten Gesteinen tritt in der Steinkohlenformation noch ein abnormes Gebilde, nämlich Basalt auf, und zwar im Pilsener Becken, worauf wir bei der näheren Betrachtung dieses Beckens zurückkommen werden. I. Die Steinkohlenformatioii in der Umgebung von Pilsen. Von den beiden Kohlenmulden, welche hieher gehören, nämlich der Pilsener und Merkliner Mulde, übertrifft die erstere an Ausdehnung bedeutend die letz- tere, welche südlich von ihr liegt. Beide Mulden werden durch den Gebirgs- rücken, der vom Trny-Berge über Lischitz gegen den Kreuz-Berg sich erstreckt, getrennt, dieser Rücken besteht aus krystallinisehen Urthonschiefern und Granit. In Hinsicht der Lagerung und der petrographischen Verhältnisse ihrer Schichten stimmen sie mit einander im Allgemeinen überein, nur dass die Pilsener Mulde auf den silurischen Schiefern aufruht, während die in einem höheren Meeres-Niveau liegende Merkliner Mulde der krystallinisehen Formation auflagert. 1. Das Pilsener Steinkohlen-Becken. Das Pilsener Kohlenbecken, an dessen östlichem Rande Pilsen liegt, breitet sich über einen Flächenraum von 10 Quadrat-Meilen aus. Die Form der Mulde ist die einer Ellipse, deren grössere Axe eine Länge von 4J/3 Meilen hat und sich von der Hügelreihe zwischen Dneschnitz und Dobran bis Plass in der Richtung von Süden nach Norden erstreckt. Die grösste Breite und zwar 3 Meilen hat das Recken zwischen Wilkisehen und Pilsen. Die Gränzen der Mulde sind fast längs des ganzen Randes derselben sichtbar, wozu nicht allein die Terrains-Gestaltung, sondern auch die grosse Ver- schiedenheit der Gesteine der Steinkohlenformation von denen, auf welchen sie aufruhen, beiträgt. Von Pilsen zieht sich der Rand der Mulde in südlicher Rich- tung längs dem linken Ufer der Radbusa; bei Ellhotten tritt die Steinkohlenfor- mation an das andere Ufer des Flusses und lehnt sich an den Westabhang der Schlowitzer Berge, an denen sie sich oft bis zu bedeutender Höhe hinan zieht. K.k. geologische Bcichsanstalt. 7. Jahrgang I8I>6. If. 33 252 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischcn Von Chlumcan aus bildet die Hügelreihe, die von da bis über Staab fortsetzt, die südliche Begränzung. Die Westgränze bezeichnen die Orte: Tuschkau, Lochul- zen, Wilkischen, Rochlowa, Wenussen, Tschemin, Wsc-berau, Neustadtl und Plass, von hier aus erstreckt sich die Kohlenformation noch weiter in einem schmalen Streifen über Zebnitz hinaus und endigt nach Herrn Prof. Zippe’s Angabe bei Kralowitz. Der noch übrige Theil der Ostgränze der Mulde von Plass südlich geht über Kassenau. Tschemoschna , Senetz, und schliesst sich bei Pilsen an den Ausgangspunct an. Dieses sind die Gränzen der Mulde in der gegenwärtigen Periode; dass sie aber ursprünglich viel ausgedehnter war, beweisen die der Steinkohlenformation zugehörigen Ablagerungen bei Ober-Lukawetz, bei Augezd, die obenerwähnte Fortsetzung der Mulde über Plass, deren einstiger Zusammen- hang mit der Steinkohlenformation der Pilsener Mulde noch nachgewiesen werden kann. Die bedeutend westlich des Pilsener Beckens liegenden der Steinkohlen- formation angehörigen Ablagerungen bei Mies, nämlich am Galgenberge, Maus- berge, zwischen Muttau und Klein-Chotieschau, scheinen ehemals eine selbststän- dige Mulde gebildet zu haben, später aber theilweise zerstört worden zu sein. Das Terrain, welches das Pilsener Kohlenbecken einnimmt, gehört dem niederen Flachlande an, und nur der nördliche Theil der Mulde erhebt sich auf das hohe Flachland und steigt daselbst an seinem höchsten Puncte dem Czerveny Vrch bis 1601-8 Wiener Fuss über das Meeres-Niveau empor. Der tiefste Theil des Beckens liegt nicht, wie es bei einer regelmässigen Muldenform der Fall ist, in der Mitte desselben, sondern er befindet sich am öst- lichen Rande, gegen welchen vom Westrande aus das Terrain allmälig abfällt, der Höhenunterschied des West- undOstrandes der Mulde beträgt etwa 200 Wiener Fuss. Dagegen findet von der kürzeren Axe der Mulde aus gegen Süden und Norden ein ununterbrochenes Ansteigen Statt, die kürzere Axe fällt mit dem Miesflusse zusammen, dieser tritt bei Tuschkau in das Becken ein, durchströmt dasselbe in einem breiten Tliale von Westen nach Osten bis gegen Pilsen, wo er es wieder verlässt; durch den Miesfluss wird das Becken in eine südliche und nördliche Hälfte getheilt. Die übrigen dasselbe durchströmenden bedeutenderen Gewässer haben ebenfalls eine Richtung von Westen nach Osten, in der südlichen Hälfte sind es die Radbusa, die bei Chotieschau in das Becken eintritt und bei Pilsen in die Mies mündet, der Weipernitz- Bach , der bei Wilkischen im Gebiete desselben entspringt und ebenfalls nabe bei Pilsen sich mit dem Miesflusse vereiniget. Dem nördlichen Theile der Mulde gehören der Biala- und der Przi- zower Bach an, sie bilden zusammen von der Duby-Mühle aus den Tschemoschna- bach, beide entspringen westlich des Beckens und verlassen dasselbe unterhalb Tschemoschna. Die Thäler, in welchen diese Gewässer ihre Rinnsale haben, sind, so weit sie der Steinkohlenformation angeboren, breit und flach, während sie in den silurischen Schiefern enge und tief sind. Diese Flussthäler sind durch breite, niedere Hügelreihen, von abgerundeten Formen, von einander getrennt. Nur einige wenige Puncte im Gebiete des Beckens erreichen eine etwas beträchlichere Höhe, der Czerveny Vrch mit 1601-8 Wiener Fuss, der Stadlberg mit 1351-2, der Sitna Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 253 mit 1315 und der Steinrattenberg mit 1427-8 Wiener Fuss über der Meeres- fläche. Die drei zuerst genannten Berge befinden sich im nördlichen Theile der Mulde, welcher überhaupt höher als der südliche Theil derselben liegt. Die B o de nh es chaff e n hei t im Gebiete des Beckens ist dem Feldbaue keine günstige, denn einerseits sind es Gerolle, wie diess besonders im nörd- lichen Theil der Mulde der Fall ist, andererseits ist es der quarzreiche Kohlen- sandstein, welche die obersten Gesteinslagen bilden; nur da wo Schieferthone, Letten oder thonige Sandsteine häufiger zu Tage treten, wie im südlichen Theile der Mulde, sind die Bodenverhältnisse besser, daher sich auch der südliche Theil gegen den nördlichen, der meist mit Waldungen bedeckt ist, vortheilhaft auszeich- net, obwohl auch sein Boden gerade nicht fruchtbar genannt werden kann. Die Lagerung der Steinkohlenformation des Pilsener Beckens ist eine muldenförmige und zwar esoklinale, denn die Schichten derselben fallen von allen Rändern der Mulde gegen das Innere derselben ein. Besonders klar spricht sich diese Lagerung im südlichen Theile des Beckens aus, wo die vielen Bergbaue und auch die hier etwas günstigeren Terrain -Verhältnisse mehr Einsicht in den Schichtenbau zulassen. Im nördlichen Theile der Mulde ist zwar auch das Ver- flächen der einzelnen Schichten in das Innere derselben zu beobachten, allein die ausgedehnten Waldungen und zu mächtigen Massen angehäuften Gerolle erschwe- ren geognostische Beobachtungen daselbst. Die Neigungswinkel der verschie- denen Schichten sind nicht so sehr verschieden , als man bei einer so grossen Ausdehnung derselben erwarten könnte, sie steigen von 5 bis 20 Grade, nur bei Chotieschau ist ein Verflächen der Kohlenflötze und der ihnen zunächst liegenden Schichten mit 56 Graden wahrzunehmen, die weiter im Hangenden befindlichen Schichten haben aber schon geringere Neigungswinkel. Die Steinkohlenformation der Pilsener Mulde lagert, wie schon erwähnt, auf silurischen Schiefern, welche der unteren Abtheilung dieser Formation angehören. Dieselben fallen am östlichen Rande unter die Mulde ein, am entgegengesetzten westlichen Rande aber von derselben ab, dabei bleibt die Streichungsrichtung der Schiefer durchaus dieselbe, so dass es mit der grössten Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, dass diese Schiefer unter dem ganzen Becken die Liegendschichten bilden. Nur zwischen Chotieschau, Staab und Tuschkau ruhen die Schichten am Rande der Mulde auf Granit, von Tuschkau aus bis Radiowitz auf krystallinischen Urthonschiefern, am ganzen übrigen Rande der Mulde aber auf silurischen Schiefern. Besonders gut aufgeschlossen sind diese Verhältnisse bei Chotieschau, sowohl an der Radbusa als im Lossiner Schachte, ferner bei Radiowitz und Heimetz in tief eingerissenen Wassergräben, bei Tschemoschna am Bache gleichen Nahmens u. a. 0. Ehe wir zur Betrachtung der einzelnen Gesteine der Steinkohlenformation übergehen, soll noch die Reihenfolge, in welcher sie über einander gelagert sind, erwähnt werden. Diese ist von oben nach unten: Conglomerate, zum Theile Gerolle, Sandsteine, 33* 254 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Schieferthone und Letten, Kohlenflötz, Schieferthone, Sandstein. Unter den Gesteinen der Steinkohlenformation des Pilsener Beckens sind es besonders die Sandsteine, welche sowohl durch ihre Mächtigkeit als horizon- tale Ausdehnung sich bemerkbar machen, daher sie auch hier zuerst betrachtet werden sollen. Sandsteine. Man mag die Kohlenmulde nach was immer für einer Rich- tung durchschreiten, überall sind es Sandsteine, welche man sowohl an der Tagesoberfläche als in den Schächten der Kohlengruben anstehend findet, sie schliessen die übrigen Glieder der Steinkohlenformation, den Schieferthon u. s. w. ein und bilden den grössten Theil der Hangend- und Liegend-Schichten derKoh- lenflötze. Durch diese fast ununterbrochene Verbreitung erhält das Tages-Terrain der Mulde einen einförmigen Charakter, der durch eine wenig entwickelte Vegetation noch erhöht wird. Die Sandsteine sind deutlich geschichtet ; die Mächtigkeit der einzelnen Schichten oder Bänke wechselt von einigen Zollen bis zu 1 Klafter, die Gesammt-Mächtigkeit derselben ist aber sehr bedeutend und beträgt z. B. in den Jalowziner Bergbauen unter den Kohlenflötzen noch 85 Klafter, wie durch Bohrungen nachgewiesen wurde ; am Lochotiner Berge sind vom Fusse des Berges bis auf die Höhe die Sandsteine in einer Mächtigkeit von 60 Klaftern anstehend. In Hinsicht auf die Structur sind sie körnig, wobei aber die Grösse der Körner sehr wechselt und eine ununterbrochene Reihe von den feinkörnigsten Sandsteinen bis zu conglomeratartigen sich ergibt. Dabei beobachtet man , dass die feinkörnigen eine schieferige, die mittel- und grobkörnigen Varietäten eine senkrecht auf ihre Schichtflächen stehende Absonderung besitzen und nur selten in dicke Platten getheilt sind. Kugelige Absonderung ist sehr selten, wo sie eintritt, liegen einzelne Sandsteinkugeln in einem weichen, thoni- gen Sandsteine. Die Kugeln bestehen aus über einander geschichteten Schalen, die einen Kern von festerem Sandstein umschliessen, so an der Mies von Pilsen nach St. Georgen am Fusse des Lochotinberges, bei Kottiken u. a. 0. Die Gemengt heile, aus denen diese psammitischen Bildungen bestehen, sind: Körner von Quarz, Feldspath und dünne Blättchen von Glimmer. Die Quarzkörner, welche den vorwiegendsten Bestandteil bilden und die in keiner der Sandstein -Varietäten fehlen, sind grau bis milchweis, meistens abgerollt, selten scharfkantig. Der Feldspath der Sandsteine ist ebenfalls meist in Körnern, selten ist eine Krystallbildung bemerkbar, er ist weiss bis gelblich und meist in Kaolin ver- wandelt. Die Glimmerblättchen haben eine silberweisse Farbe, sind sehr dünn und biegsam ; sie sind es , welche dem Gesteine eine schieferige Structur ver- leihen. Diese beiden letzteren Gemengtheile kommen selten zusammen vor, sondern es ist immer der eine oder andere mit dem Quarz verbunden. Das Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 253 Bindemittel, welches diese Gemengtheile mit einander verbindet, ist entweder feinsandig, kieselig oder thonig. Die Farbe der Sandsteine ist vorwiegend weiss, grau oder gelblichweiss, nur bei vorgeschrittener Verwitterung oder wo das Bindemittel stark eisenhaltig, ist sie rothbraun, selbst stark roth, selten grün- lich. Zur Zersetzung der Sandsteine trägt der in ihnen eingesprengte Schwefel- kies häufig bei. Nach der verschiedenen Structur und dem Zusammenvorkommen der Gemengtheile lassen sich 3 Varietäten von Sandsteinen gut unterscheiden. 1. Varietät, bestehend aus Quarz und Feldspath, wenig oder keinen Glimmer, mittel- bis grobkörnig, kieseliges Bindemittel. 2. Varietät, bestehend aus Quarz und Glimmer, wenig oder keinen Feld- spath, thoniges Bindemittel, feinkörnig, schieferig. 3. Varietät, bestehend aus fein- bis grobkörnigem Sandstein, in welchem einzelne Gerolle liegen, wodurch diese Varietät ein conglomeratartiges Ansehen gewinnt. Durch einige der folgenden Beispiele über die verschiedene Verbreitung dieser Varietäten geht hervor, dass die petrographische Verschiedenheit der Sandsteine eine noch weitere Bedeutung hat, dass nämlich die verschie- denen Varietäten auch in bestimmte Horizonte der Steinkohlenformation ver- theilt sind. Die 1. Varietät bildet jene Sandsteine, welche die oberste Abtheilung der Steinkohlenformation ausmachen. Die 2. Varietät folgt unter der ersten, und ist durch zahlreichere Zwischenlagen von pelitisclien Bildungen charakterisirt. Die 3. Varietät ist in den unteren Schichten der ersten Varietät einge- lagert. Dabei muss bemerkt werden, dass diese verschiedenen Varietäten in den Hangendschichten der Flötze Vorkommen, über die Liegendschichten derselben konnte sowohl über Tage, als auch in den verschiedenen Kohlenbergwerken und aus Bohr- Journalen nur die Reihenfolge, nicht aber das petrographische Ver- halten der einzelnen Gesteine genügend festgestellt werden. Ueber die Verbreitung der verschiedenen Sandstein- Varietäten geben einige Excursionen im Gebiete der Pilsener Mulde hinreichenden Aufschluss. Geht man über die breite Ebene, welche sich zu beiden Seiten des Mies- flusses ausdehnt, von Pilsen gegen den Loehotinberg, so trifft man am Fusse dieses Berges grünlichgraue, thonige Sandsteine, welche aus Quarz und Glimmer bestehen, anstehend, sie schliessen Sandsteinkugeln von */a bis 1 Fuss Durch- messer und Lagen von grauem und rothem Letten ein, deren Mächtigkeit 8 bis 9 Fuss beträgt. Die Neigung dieser Schichten ist nach SO. unter 10 bis 12 Grad. Etwas weiter aufwärts ist in einem Steinbruche ein festerer und etwas grobkörniger Sandstein anstehend; derselbe besteht aus Quarz, Feldspath und wenig Glimmer, durch die in ihm zahlreich eingesprengten Körner von Schwefelkies , die zum Theil schon zersetzt sind, erhält er eine braunrothe Färbung, er schliesst Steinkerne von fossilen Baumstämmen ein, welche bei der 256 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Flora des Pilsener Beckens erwähnt werden sollen. Dieser Sandstein steht sowohl seiner Lagerung als seiner petrographischen Beschaffenheit nach zwischen der oben erwähnten und der nun folgenden Varietät. Steigt man noch höher am Abhang des Berges hinan, so verräth sich das Vorhandensein des Sandsteines nur in zerstreut in der Dammerde liegenden Stücken, bis man die an Ausdehnung und Tiefe grossartig angelegten Lochotiner Steinbrüche erreicht. Der Sandstein, in wel- chem diese Steinbrüche angelegt sind, bildet 4 bis 5 Fuss mächtige Schichten, zwischen denen einige schmale Lagen von grauem Letten conform liegen. An seinen Absonderungsklüften, von welchen er in verschiedenen Richtungen, meist aber senkrecht auf seinen Schichtflächen durchsetzt wird, ist er durch einen Beschlag von Eisenoxydhydrat rothbraun gefärbt, im Innern aber weissgrau oder gelblich. Die Neigung seiner Schichten beträgt 15 bis 20 Grad und ist nach Osten gerichtet, er besteht aus abgerollten Quarz- und Feldspathkörnern, welche letztere zugleich als Bindemittel dienen; Glimmer fehlt ganz. Da er fest ist, sich aber dabei gut bearbeiten lässt, wird er als Bau- und Werkstein sehr gesucht, so dass seine Gewinnung eine, wenn auch nicht sehr bedeutende Er- werbsquelle bildet. Gegen die Tiefe zu nimmt er Geröllstücke auf, wird fester und ist dann zu Mühlsteinen sehr verwendbar. Gegen den Sitna- und Stadlberg, welche die höchsten Kuppen des Lochotins bilden, überlagern Conglomerate diesen Sandstein; auf der entgegengesetzten Seite des Lochotins bei Kottiken wurde vom Herrn Bergbau-Inspector Miksch ein Schachtabgeteuft, in welchem sich folgende Schichtenreihe ergab : 1. Aufgelöster, kaolinreicher Sandstein 17 Fuss 2. Geschiebe von Quarz und Kieselschiefer, oft durch ein Eisencement verbunden 3 „ 3. Sandstein, sehr feinkörnig, mit vielem silberweissen Glimmer, grünlich gefärbt, mit concentrischen Ausscheidungen von gelblichen Sandsteinknollen 3 „ 4. Thoneisenstein, braunroth gefärbt, sehr unrein , mit Sand Die weitere Abteufung wurde wegen Zudrang der Wässer sistirt. Aus der Vergleichung der Schichtenfolge mit den oben am Lochotinberge erwähnten ergibt sich, dass auch bei Kottiken der feldspathreiehe Sandstein der ersten Varietät dem glimmerreichen, welcher der zweiten Varietät angehört, auf- lagert, nur dass hier das Zwischenglied zwischen dem unteren glimmerigen und dem oberen feldspathreichen Sandsteine fehlt. Im Thale von Tschemoschna gegen Ledetz und Wscherau, ebenso am rechten und linken Thalgehänge der Mies, im Littitzer Kohlenbergwerke, ferner bei Lilin, Chotieschau, Dobran u. a. 0. ist es ebenfalls der feldspathreiehe Sandstein, welcher die obere Abtheilung der Zusammenstellungen über Lagerungsverhältnisse und Schichtenfolge, wie sie in verschiedenen Kohlenschächten im Gebiete der Pilsener Mulde aufgeschlossen und Thon gemengt 5. Sandstein, wie Nr. 3 Steinkohlenformation bildet. Ein Gleiches geht aus den weiter unten folgenden Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 257 wurden, hervor. Eine Ueberlagerung der zweiten Varietät ist aber seltener zu beobachten, nur zwischen Ratschütz und Malesitz siebt man das Einfallen des Sandsteins der zweiten Varietät mit rotben und grünen Letten unter den Feld- spath führenden Sandstein der ersten Varietät. Dieser Sandstein bildet daselbst sehr pittoreske Formen, wie die nebenstehende Abbildung Figur 1 zeigt. Es bezeichnet a Figur 1. den Sandstein der ersten Varietät, b den der zweiten Varietät, c die in diesen einge- lagerten Letten, und e Gerolle. Er ist sehr fest, weissgrau , und von vielen Höh- lungen durchzo- gen ( 2. Sandstein, mittelkörnig, feldspathreich und da, wo erbraunen Glimmer führt, sehr dem Granite ähnlich, er schliesst schmale Lagen von Letten und Gerollen, und in den östlichen Schächten ein Kohlenschnürchen von 1" Mächtigkeit ein 10 — 14° 3. Schieferthon, graublau, dünnschiefrig, führt gegen unten Pflan- zenreste und schliesst in den östlichen Bauen ein Kohlenflötz von 2 — 7" Dicke und Sphärosiderit ein 1" 4. Kohlenflötz, Schieferkohle von sehr guter Qualität (siehe Analyse in der Schluss-Tabelle), im östlichen Felde 6' mächtig .... ya — 1° 5. Letten, zum Theil Schieferthon, zum Theil Sandstein, schliesst in seinen unteren Lagen Sphärosiderit ein Va — 3° 6. Kohlenflötz, wie Nr. 4, nur im östlichen Theile der Mulde ist die Kohle von noch besserer Qualität i/2 — 1° 7. Schiefertbon, zeigt verworrene Schieferung und enthält Reste von Stigmaria ‘/j0 8. Sandstein, grauweiss ohne Feldspath, seine Mächtigkeit ist nicht bekannt. Es ist somit nicht erwiesen, ob ausser den 2 bekannten Flötzen nicht noch ein tieferes vorhanden ist. Der Grund zur Vermuthung eines dritten Flötzes liegt darin, dass man südlich vom Ausgehenden der zwei schon bekannten Flötze, also in deren Liegenschichten noch durch Schurfschächte Kohle erreicht haben soll. Von den in diesem Becken auftretenden Ablagerungen des Diluviums sind die Conglomerate am Srbitzer Wasser, die Geröllablagerungen südöstlich von Ellhotten und die Sand- und Lehm-Ablagerungen am Merkliner Bache zu nennen. Die Conglumerate bestehen aus Kieselschiefer und Quarzstückeh, die durch ein sandiges Bindemittel verbunden sind, sie sind weniger fest als die Conglomerate der Steinkohlenformation, und das kieselige Bindemittel der letzteren fehlt ihnen, sie sind am Srbitzer Bache den krystallinischen Urthonschiefern , weiter oberhalb desselben den Schichten der Steinkohlenformation aufgelagert. IC. k. p-eolog-ischo Reichsanstalt. 7. Juhrg-ang- 18!»6. II. 35 268 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Die Gerolle bei Ellhotten bestehen ebenfalls aus Kiesel schiefer, vorherrschend aber Quarz-Geröllen, sie wurden in früherer Zeit auf Gold ausgebeutet, daher man noch daselbst mächtige Halden von diesen Gerollen aufgesclnittet findet. Die Sand- und Lehm-Ablagerungen am Merkliner Bache trifft man längs dieses Baches und an dessen Gehängen, es ist ein gelber lockerer Sand, der theilweise in Lehm übergeht; diese Ablagerungen sind deutlich geschichtet. II. Die Steinkohlenformation in der Umgebung von Radnitz. Die in der Umgebung von Radnitz befindlichen Kohlenmulden, von denen zwar einige von sehr geringer Flächenausdehnung sind, zeichnen sich durch die verhältnissmässig grosse Mächtigkeit der Steinkohlenflötze, welche in ihnen abgelagert sind, aus; es sind die Becken von: Chomle, Brass, Mosch tütz, Swina, Skaupy, Darowa und Miröschau, welche hieher gehören, sie gruppiren sich ringsum die Stadt Radnitz , nur das Becken von Miröschau liegt weiter südlich. Aber auch noch ausserhalb dieser Becken sind einige Partien, welche zur Steinkohlenformation gehören, vorhanden; so bei Holaubka unmittelbar an der Strasse vor diesem Orte, ferner am südlichen Fuss der Ratschberge hei Teschkow, sie sind aber von unbedeutender Ausdehnung sowohl der Fläche als Mächtigkeit nach. Alle diese Mulden ruhen auf den sibirischen Schiefern und werden von keinen jüngeren Gebilden, als dem an den Bächen vorhandenen Alluvium bedeckt. 1. Das Steinkohlen-Becken von Chomle. Dieses Becken, an Flächeninhalt das grösste unter den übrigen bei Radnitz befindlichen, besitzt eine sehr unregelmässige Form. Es dehnt sich von der Stadt Radnitz einerseits über Skomelno, Weywanow und Chomle, andererseits längs des Radnitzer Baches aus, von dem es sich bis gegen Heiligenkreuz, Niemtschowitz und Lhota hinauf zieht, und zerfällt somit in zwei Theile, von denen der eine Th eil bei Chomle und Waywanow östlich der Stadt Radnitz, und der zweite Tlieil am Radnitzer Bache, westlich dieser Stadt liegt, beide Theile sind hei Radnitz selbst durch ein schmales Thal des Radnitzer Baches verbunden. Die Lagerung der Schichten ist muldenförmig; diess lässt sich wenig- tens für den östlichen Theil der Mulde, der überhaupt der wichtigere ist, nacli- weisen. Der Durchschnitt IV auf Taf. I zeigt die Lagerung dieses Beckens im Allgemeinen. Bei a wurde ein tonnlägiger Schacht dem Verflächen des Flötzes nach ge- trieben, die Schichten so wie das Kohlenflötz fallen nach Südosten unter einem Winkel, dessen Grösse im oberen Theile des Schachtes 12 — 15 Grad, weiter nach unten nur 6 — 8 Grad beträgt, die Schichten nehmen mit der Teufe an Mächtigkeit zu. Bei h wurde ein Schacht vorgeschlagen, der aber das Flötz noch nicht er- reicht hatte, obwohl seine Teufe schon mehr beträgt, als es bei einen regelmässigen Kenntniss der Steinkohlen-Formatinn im Pilsener Kreise in Böhmen. 269 Verflachen des Flötzes der Fall sein müsste, um dasselbe zu erreichen, da aber die durchsuhkene Scbichtenfolge mit der, wie sie in den Waywanower Schächten gefunden wurde, bis auf eine gewisse Teufe übereinstimmt, so ist der Schacht b wahrscheinlich auf eine Kluft aufgesetzt ; c ist der neu angelegte Maschinen- Schacht bei Weywanow; d der ältere, und bei e ist das Ausgehende der Kohle durch einen Tagbruch geöffnet, wo die Schichten ein Verflächen nach Nordwesten, also dem im Chomler tonnlägigen Schachte entgegengesetzt, zeigen. Ein ähnlicher Durchschnitt ergibt sich zwischen Skomelno und dem kleinen Teich zwischen Radnitz und Chomle. Aus der folgenden Angabe der Schichtenfolge in den verschiedenen Schächten ergibt sich eine sehr regelmässige Lagerung der Schichten: Schichtenfolge im Chomler Maschinen - Schachte , Graf Sternberg'sche Gewerkschaft : 1. Sandstein und Conglomerate wechseln vielfach mit einander, wobei die Conglomerate die weniger mächtigen Schichten bilden 14° 2. Schieferthon, mehr aufgelöster Letten 27° Schichtenfolge im neuen Maschinen-Schachte bei Waywanow: 1. Sandstein und Conglomerate wechsellagern vielfach mit einander, auch hier sind die Conglomerat- Schichten weniger mächtig als die Sandsteine, in letzteren sind häufig sandige Brauneisen- steine eingelagert 26° 2. Schieferthon, lichtgrau, schieferig Ya0 3. Steinkohlenflötz, bis jetzt wurden durchsunken 1° 1' Schichtenfolge im alten Maschinen-Schachte bei Waywanow : 1. Sandstein und Conglomerat, wie oben 20° 2. Schieferthon 1° 3. Steinkohlenflötz, davon ist nur die Mittelbank von 1° Mächtigkeit abbauwürdig 3° 3' 4. Schieferthon 1° 5. Steinkohlenflötz, schlechter Qualität 1° bis 3°. Das Auftreten der Conglomerate findet weder in den Kohlenmulden bei Pilsen noch in den übrigen Becken bei Radnitz in solcher Häufigkeit im Hangenden der Kohlenflötze Statt, wie es hier der Fall ist. Bei Skomelno zeigt sich insoferne eine Uebereinstimmung mit der obigen Reihenfolge der Schichten, als ebenfalls 2 Flötze vorhanden sind, wovon das obere 1° und das untere 1° 2' mächtig ist, da die daselbst befindlichen Baue schon nahe dem Rande des Beckens sind, so ist die geringere Mächtigkeit der Flötze erklärlich. Vom westlichen Theile der Mulde sind weder an der Tages - Oberfläche noch durch Grubenhaue Aufschlüsse vorhanden, nur die daselbst befindlichen feuerfesten Thone sind als ein sehr gesuchtes Materiale bemerkenswerth , man findet sie unterhalb Niemtschowitz und am Radnitzbache. 35 270 Ferdinand v. Iddl. Beiträge zur geognnstischen 2. Das Steinkohlen-Becken von Brass. Dieses Becken befindet sich westlich von dem vorigen, auf einem Gebirgsrücken, welcher sich zwischen dem Radnitzbache und der Beraun erhebt, zwischen den Dörfern Wranowa, Stupno und Mranowitz, daher es auch häufig das Becken von Wranowitz genannt wird. (Tafel I, Durchschnitt I.) Die Ausdehnung desselben der Fläche nach ist gering und beträgt etwa 500,000 Quadratklafter, oder l/3i Quadratmeile. Die Lagerung ist durch den über die ganze Mulde ausgebreiteten Bergbau als eine esoklinale nachgewiesen. Das Flötz zeigt in einem Durchschnitte von Südwesten nach Nordosten eine mehreremale gebrochene Linie, ähnlich wie es bei Wilkischen (Fig. 3, S. 263) der Fall ist. Diese Störungen der Schichten in ihrer regelmässigen Lagerung werden durch Abrutschungen, welchen einzelne Theile der Schichten unterworfen waren, verursacht, und mögen hier ihren Grund, theils in der später erfolgten Zusammenziehung der einzelnen Schichten, vielleicht auch in später eingetretenen heftigen Erschütterungen der bereits abgelagerten Schichten haben. Besonders ist eine dieser Verwerfungen bedeutend, welche durch eine Kluft hervorgerufen wird, die nach Stunde 11 streicht und das Flötz und die das- selbe einschliessenden Schichten um 15 Klafter im östlichen Felde senkt. Eine andere Art von Abweichungen in der regelmässigen Lagerung verursachen die buckelförmig emporragendeu Liegend-Schiefer; die Schichten setzen in einem solchen Falle entweder über den Buckel fort, verschmälern sich aber sehr stark in ihrer Mächtigkeit, oder sie schneiden sich theilweise ganz aus. Die Schichtenfolge in diesen Becken ist von oben nach unten folgende : 1. Dammerde und Lehm mit Kieselgeröllen 1° — 14° 2. Sandstein, sehr kaolinreich, meist grobkörnig, gelbröthlich . . 1° — 2° 3. Sandstein, vorzüglich aus Quarz bestehend, weissgrau, nach unten schieferig 8° 4. Schieferthon, mit einer Quarz-Breccie, welche durch Eisenocher und Brauneisenstein verbunden ist , gegen unten wird der Schieferthon sehr weich und enthält die sogenannten Bänder- thone 1° — 10° 5. Kohlenflötz , durch Zwischenmittel in 4 Abtheilungen getrennt und nach oben und unten mehr weniger verunreinigt, in der Mitte aber von sehr guter Qualität. Die Kohle ist nicht ver- cokebar (siehe Analyse in der Schluss-Tabelle) 4° — 5° 6. Schieferthon, mit Schleifstein- und Sandsteinschiefer .... 1° — 4° 7. Kohlenflötz, nur im nördlichen Felde bauwürdig . 2° — 8. Silurische Schiefer, grau, schwarz, milde und talkig. Zum Theile bildet auch der Kieselschiefer das Liegende. Die Kohle wird theils durch Grubenbaue, die schon seit 1618 bestehen und zu den ältesten Kohlenbauen Oesterreichs gehören, theils durch Tagbaue gewonnen; unter den letzteren gewährt besonders der, der Baron Ries’schen Gewerkschaft Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 271 gehörige Tagbau durch die Grossartigkeit seiner Anlage, die regelmässige Ueber- einander-Lagerung und scharfe Trennung der einzelnen Schichten, die durch diesen Abbau sichtbar werden, einen imposanten Anblick. In der nebenstehenden Fig. 4 wurde es versucht ein Bild dieses Tagbruches zu geben. Die Kohle ist hier Figur 4. ci b u b Cl b C h e D Dammerde. a Sandstein, b Zwischenlager von Schieferthonen und Letten, c Steinkohlenflötz. d Gruben-Strecken. e Kohlen-Pfeiler. zunächst die Ursache der Errichtung jener zahlreichen und grossartigen indu- striellen Etablissements, wie man sie an wenig Orten der Monarchie auf einem so kleinen Raum concentrirt findet, als diess in Brass der Fall ist. Es befinden sich daselbst: ein Hochofen, ein Eisen-Walzwerk, eine Glasfabrik, eine Salzsäure- und drei Schwefelsäure-Fabriken, von denen eine mit einer chemischen Producten- Fabrik verbunden ist. 3. Die Stehikohlen-Becken von Iloschtütz, Swina, Sknupy und Darowa. Von diesen Kohlenbecken liegen die bei Moschtiiz und Swina nördlich von Radnitz, das bei Darowa westlich von Radnitz an der Beraun. Sie haben alle eine sehr geringe horizontale Ausdehnung, aber dabei eine verhältnissmässig grosse Tiefe. Die Schichten, welche diese Becken ausfüllen, sind muldenförmig einge- lagert, und ihre Reihenfolge in den verschiedenen Mulden ist folgende: In dem Becken bei Swina: 1. Sandstein, aufgelöst, gelb, gegen die Tiefe fest, weissgrau. schieferig und thonig, er zeichnet sich besonders durch seinen Reichthum an fossilen Pflanzenresten aus 9° 2. Kohlenflötz, wovon nur die obere Hälfte abbauwürdig ist 1 i/^o 272 Ferdinand v. Fidl. Beiträge zur geognostischen ln dem Becken bei Mosehtüz: 1. Sandstein, wie in Swina 8° 2° 2. Schieferthon, schwarz, grau, sandig 3. Kohlenflötz In dem Becken bei Skaupy: 1. Sandstein mit einer Zwischenlage von Letten 2. Letten, weissgrau 3. Kohlenflötz Die Liegendschichten sind bei allen diesen Kohlenmulden silurische Schiefer. Das Kohlenbecken von Miröschau dehnt sich längs des Thaies von Miröschau gegen Dmeschnitz aus. Von der Sohle dieses Thaies erheben sich die Schichten desselben an den Berggehängen mehr weniger hoch. Obwohl von grösserer Aus- dehnung als fast alle übrigen bei Radnitz befindlichen Becken, ist es doch sehr arm an Steinkohle. Ueber die Lagerungs-Verhältnisse ist wenig aufgeschlossen, aber sowohl den Tarrainverhältnissen als der Lagerung der Schichten im Mirö- schauer Steinbruche nach sind die Schichten auch hier muldenförmig gelagert. Schurfversuche, die in diesem Becken gemacht wurden, ergaben folgende Schichtenfolge für dasselbe. Schurf-S chacht unweit der Miröschauer Steinbrüche: 1. Lehm mit Gerollen 7 Klafter 2. Schwimmender Sand, gelb s/4 „ 3. Letten, sandig, gelb 2 ,, 4. Letten, schieferig, mit rothem Lehm V4 „ 3. Sandstein, gleich dem, der in den sogenannten Miröschauer Steinbrüchen ausgezeichnete Gestellsteine liefert, auch zu Werk- und Mühlsteinen verarbeitet wird 4 „ (I. Letten, schieferig Vs „ 8. Letten, wurde nicht weiter durchbohrt. Die fossile Flora der Steinkohlen-Becken bei Radnitz wurde vom Grafen Kasp. Sternberg in seinem „Versuch einer geognostisch-botanischen Darstellung der Flora der Vor weit“; ferner vom Prof. Cor da, so wie von Prof. v. Ettings- hausen in der Abhandlung: „die Steinkohlenflora von Radnitz in Böhmen“, im II. Bd., III. Abtheilung der Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, auf das Ausführlichste und Vollständigste dargestellt, daher auf diese oben ange- i führten Werke zu verweisen ist. Die Wichtigkeit der Kohlenbecken bei Radnitz auch in Bezug auf die Kennt- niss der fossilen Flora der Vorwelt überhaupt, geht schon aus folgenden Zeilen, welche der Einleitung der letztgenannten Abhandlung entlehnt sind, hervor, es heisst daselbst: „Es dürfte wohl kaum eine Localflora der Steinkohlenformation in Beziehung auf die Mannigfaltigkeit der Gewächsformen sowohl, als auch auf 4. Das Steinkohlen-Becken bei Miröschau. 7. Kohlenflötz 18—48 Zoll. Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 273 ihre vorzügliche Erhaltung der fossilen Flora von Radnitz gleichkommen. Sehr bemerkenswerth ist es, dass die Flötze der verschiedenen Mulden in ihrer Flora constante Unterschiede zeigen, welche mit der Mächtigkeit der Steinkohlen-Abla- gerung in enger Beziehung stehen. Die Localitäten der Mulde von Wranowitz (Brass), welche die mächtigsten Kohlenflötze birgt, zeichnen sich durch eine verhältnissmässige Armuth an Filices (besonders Neuropteriden), hingegen durch sehr häufiges Vorkommen von Calamiten und Stigmarien, denen sich auch nicht selten Sigillarien beigesellen, aus. Die Localitäten der Mulde von Swina aber enthalten bei einem Reichthum von Filices nur spärlich Reste von Calamiten, noch seltener Sigillarien, und am seltensten Stigmarien; dass die nächste Ursache dieser Erscheinung keineswegs in einer Zeitverschiedenheit, sondern nur in localen Verhältnissen zu suchen ist, versteht sich von selbst.“ Zum Schlüsse soll noch versucht werden die Art und Weise, in welcher die Ablagerung der Steinkohlenformation des Pilsener Kreises erfolgte, darzustellen. Die geschichteten Gebilde, welche die Steinkohlenformation der oben ge- nannten Mulden ausmachen, sind aus lymnischen Gewässern (Siisswasserseen) abgelagert worden1)» dafür spricht der gänzliche Mangel des Kohlenkalkes, ferner ihr Auftreten in einzelnen kleineren Mulden, die in ihnen eingeschlossene fossile Fauna, welche bis jetzt nur aus Landthierresten, wie sie oben erwähnt wurden, so wie ihre fossile Flora, die aus Landgewächsen besteht. Das Materiale, aus welchen sie zusammengesetzt sind, lieferten die rings um die Mulden anstehenden Gesteine, so enthalten die Conglomerate nur Geröllstücke von Kieselschiefern, verschieden gefärbten Quarzen und zum Theil Gerolle von krystallinischen und silurischen Schiefern, wie wir sie in dem Liegenden der Steinkohlenformation antreffen. Die Sandsteine verdanken ihren Quarz den Quarziten und quarz- reichen, silurischen und krystallinischen Urthonschiefern, ihren Feldspath und Glimmer den Graniten und Porphyren. Die Kohlenflötze, deren vegetabilischer Ursprung überhaupt wohl jetzt keinem Zweifel mehr unterliegt, wurden vorzüglich von Stigmarien, Sigillarien, Calamiten und Lepidodendren, welche an den Orten, wo wir jetzt die Kohlen- flötze finden, gestanden sein mussten, gebildet; dass dieses wirklich der Fall ist und die Pflanzenresfe, welche die Kohlenflötze zusammensetzen, hier keinem weiten Transport unterworfen waren, wie diess in Kohlen-Ablagerungen anderer Länder der Fall ist, dafür spricht das Vorkommen aufrecht stehender fossiler Baum- stämme, wie in dem Chomler Becken am Malikowetz-Teiche a), im Pilsener Becken bei Nirschan und bei Wilkischen, in welchen letzterem Orte im Hangenden der Kohle Calamiten-Stämme, mit ihrem unteren Theile aufrecht stehend und nach oben umgehogen, zahlreich auftreten. Nach einer Mittheilung des Herrn Mi k s c h wurde auch im Becken von Brass, im Bänderthon, ein aufrecht stehender Stamm, *) Diess ist bei sümmtlichen Steinkohlen-Gebiklen Böhmens der Fall. 2) Graf Sternberg’s Versuch einer geognostisch-botanisehen Darstellung der Flora der Vorwelt. 274 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischcn welcher zu den Calamiten oder Equisetaceen gehört, aufgefunden ’) ; ferner die scharfe Trennung derKohlenflötze gegen ihre Hangend- und Liegend-Schichten. die vortreffliche Erhaltung der zartesten Pflanzenblätter, so wie endlich der Charakter der fossilen Flora dieser Recken selbst, welcher der einer Sumpf- und Torfvegetation ist. Der Vorgang, welcher bei der Bildung dieser Steinkohlenformation stattfand, mag folgender gewesen sein. Nachdem jene Schichten, welche wir jetzt als die Liegendschichten der Steinkohlenflötze finden, abgelagert und zum Theil trocken gelegt waren, entstanden über denselben zuerst die Stigmarien, deren Reste für die Liegendschichten der Flötze bezeichnend sind , und die wir bei Wilkischen. Dobfan, Hniemetz u. a. 0. zahlreich in den dortigen Liegendschichten finden, auf diesen wucherten die übrigen Pflanzen, als Sigillarien, Calamiten, Lepidoden- dren und Filices empor, bis sie von den in den Hangendschichten auftretenden Gesteinen bedeckt wurden. Welche Ursachen aber die erfolgte theilweise Trockenlegung, so wie das spätere Eindringen der Gewässer in die Kohlen- mulden, durch welche das Materiale, aus denen die Hangendschichten der Stein- kohlenformation bestehen, herbeigeführt und abgesetzt wurde, bedingten, darüber ist es bisher noch nicht gelungen, genügende Aufschlüsse zu erhalten. Dass die Zeit der Ablagerung der Schichten, welche die einzelnen Mulden ausfüllen, in die Steinkohlenperiode fällt, ist längst erwiesen. Es muss aber ein langer Zwischenraum zwischen der Bildung der Liegendschichten der Stein- kohlenformation, welche der unteren Abtheilung der silurischen Gebilde ange- hören, und zwischen der Bildung der Steinkohlenformation selbst verflossen sein, da in diesem Zwischenräume die obere Abtheilung der silurischen Formation entstanden sein musste. Auf eine solche Zwischen-Epoche weist auch die grosse petrographische Verschiedenheit der Liegendschiefer und der Gesteine, welche die Kohlenmulden ausfüllen, so wie deren abweichende Lagerungs-Verhältnisse hin. Für die Kohlenbecken bei Radnitz insbesondere wurden von Dr. C. v. Ettingshausen folgende Resultate, welche sich, aus den in seiner oben er- wähnten Abhandlung angeführten Thatsachen ergeben, aufgestellt : 1. Die fossile Flora von Radnitz besteht aus Landgewächsen. 2. Die vorweltliche Flora von Radnitz fällt der Steinkohlenperiode zu und bekleidete das Innere einer grösseren Insel, in welcher sich mehrere kleinere Binnenseen befanden. In diesen fand die Ablagerung der Steinkohlengebilde Stati. 3. Den nördlichen und nordwestlichen Theil dieser Insel hat eine weniger üppige Vegetation (in welcher Farrenge wüchse vorherrschten) bedeckt als den südlichen und südöstlichen Theil, wo sich die Stigmarien- und Calamiten-Wälder ausbreiteten. 4. Die vorzugsweise Steinkohlenmassen erzeugenden Gewächse sind die Stig- marien und Sigillarien. Diesen folgen die Calamiten und Lepidodendreen. Die Filices aber nehmen an der Steinkohlenhildung einen sehr untergeordneten Antheil. ’) Correspondenz-Blatt des mineralogisch-botanischen Vereines in Regensburg, Nr. 9, 1847. Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 275 Steinkohlen-Proben ausgeführt im Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. Post- Nr. Fundort Aschen- Gehalt iu Reduoirte Gewichts- 1 Warme- i Einheiten Aequivalent einer KIft. 30" 100 Theilen Theilc Blei Holz sind C’tr. I. Aus dein Pilsener Becken. 1 Graf Waldsteinisches Steinkohlen- bergwerk bei Littitz. Oberes Flötz . 24-3 21-25 4802 10-9 2 Graf Waldsteinisches Steinkohlen- bergwerk b. Littitz. Unteres Flötz . 2-3 27-65 6249 8-4 3 / Herrn Albrecht bei Wilkischen . 6-7 23-90 3501 9-5 4 * Itlement b.Wscherau. Aus c n 1 dem reinen Flötztheil . . 10-0 19-90 4497 11 -6 5 "° \ » Klement b.Wscherau. Aus 1 dem Haugendflötz .... 16-3 20-25 4576 11-4 6 -g J Dr. Pankraz bei Nirsehan . . . 1-7 26-36 5944 8-8 7 C/5 \ \ r> /■ stark \ ff ff ff Vschiefrigy 10-9 22-85 5164 101 8 ® Edlen v. Stark. Von der First . . 5-2 20-70 4678 11-2 9 £ 1 „ Vom Mitteltlötz . 3-7 21-80 4927 10-6 10 C 1 „ Von der Sohle . . 11-7 20-00 4520 11-6 11 „ In Jalowzin . . . 7-5 21-20 4791 10-9 12 V Herrn Moser bei Senetz .... 6-8 21-20 4791 10-9 II. Aus dein Merkliuer Becken. 13 Gewerkschaft Neugedein. Aus dem 2. Flötz, obere Abtheilung . . . 4-5 21-80 4927 10-6 14 Gewerkschaft Neugedein. Aus dem 2. Flötz, untere Abtheilung . . . 17 0 24-20 3469 9-6 III. Aus den Becken bei Radnitz. lo Grafen Sternberg . . . 4-5 23-65 5345 9-8 16 £ « -£ -s Herrn Salinger .... 2-2 23-45 5299 9-9 17 -l* tr ® o 30 s*. Edlen v. Stark 9-4 21-75 4915 10-6 18 « . s s CQ 5 r« ■?, Grafen Wrbna 13 7 23-35 5277 9-9 19 > CO „ Wurmbrand. . . 20-0 20-50 4633 11-3 20 Recken von Chomle. Gewerkschaft d. Grafen Sternberg 3-2 22-33 5051 10-4 21 Becken von Skaupy. Gewerkschaft d. Herrn Jahn 7-0 21-70 4904 10-7 Eisenstein-Proben. Proc. metaii. Eisens. Sphiirosiderit. Im Hangenden der Kohle bei Mantau „ „ „ „ „ „ Nirsehan „ „ „ des 3. Flötzes im Merkliner Becken „ „ Becken von Brass. Aus den Maschinenschacht der Gewerk- schaft Salinger Rother Thon-Eisenstein. Im Kohlensandstein im Graben bei Radiowitz . . . 40-2 32-2 18-2 362 25-7 Barometrische Höhenniessnngeu. Die folgenden Höhenmessungen wurden von Herrn Bergrath Czjzek und von mir im Sommer 1854 bei der geologischen Aufnahme in dem mir zugetheilten Gebiete1) mittelst eines K a p p e 1 1 e r’schen Höhenbarometers ausgeführt. Die Berechnung der folgenden Höhen wurde durch die freundliche Vermittlung des l) Die Begriinzung desselben gab ich in meinem ersten Aufsätze in diesem Jahrbucbe, VI. Band, 1833, 3. Heft, Seite 580. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang. 1836. u 276 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Directors der k. k. Montan-Leliranstalt zu Pfibram, Herrn J. Grimm, von welchem selbst die barometrischen Gegenbeobachtungen stammen, besorgt. Eine Niveau-Karte, welche ich für das Aufnahmsgebiet zu entwerfen ver- suchte, ergab eine ziemlich regelmässige Verkeilung der Höhen, die sich in fünf Abtheilungen bringen lassen, nämlich : I. II. III. IV. V. Abtheilung, Höben von 800 — 1000 Fuss, 1100—1200 „ 1300—1400 „ 1300— 1700 „ 1800 — 2000 „ und darüber. Das Terrain mit den Höhen der I. und II. Abtheilung dehnt sich von Pilsen einerseits längs der Beraun, andererseits zwischen der Angel und der Mies aus: es wird von einem breiten Streifen, welcher Höben der III. Abtheilung enthält, umschlossen; ebenso bildet wieder jener Theil mit Höhen der IV. Abtheilung einen Gürtel um das Terrain der III. Abtheilung. Höhen der V. Abtheilung kommen nur an einzelnen Puncten in dem Gebiete der Höhen der III. und IV. Abtheilung vor. Es steigt somit von Pilsen aus die Bodenfläche terrassenförmig allmälig an. In Bezug auf die Höhenvertheilung in den einzelnen Formationen ergibt sich, dass die Steinkohlenformation von 900 — 1200 Fuss. Etage D der Silurformation von 1300 — 2200 ,, Etage B „ „ „ 800—1700 „ krystallinische Formation von ... 1100 — 2400 „ emporsteigen. A. Angeltluss bei Janowitz , SW. Klattau 200 '0 L. „ bei der Gallmiilile, W. Klattau 198 L. „ bei Tajanow, W. bei Klattau. 190-7 L. „ bei Malechow, N. Klattau . . . 190-0 L. „ bei Swihau, N. Klattau 187-9 L. „ bei der Lischitzer Mühle, N. Prestitz 176-3 L. „ bei Stienowitz, S. Pilsen .... 165-2 L. „ Einmündung in die Radbusa . 156 0 L. Amplatz, Dorf, Kapelle 210 0 L. St. Anna, Kirche, SO. Dobran . . 211-7 L. Auhlawa-Bach in Gibacht, 0. von Kladrau 241-3 C. Auherzen, Kirche, NW. Dobran . 170-0 L. B. St. Barbara, bei Szekerzan, N. Stankau, SW. von Staab .... 240-5 L. Baudawka-Berg, W. von Chlistau 376 "7 C. ßeraunfluss an d. Strassen-ßrücke bei Pilsen ^ 147 • 1 C. Bieletsch-Berg, W. von Swihau . 366-2 L. Bila-Mühlen, Bach, NW. vonNeu- gedein 214-0 L. Bilocower Wald, am Rücken, SW. Chudenifz 357-5 L. Wiener Klafter. Birkeln-Berg, N. Chitieschau ... 194-3 C. Bitow-Berg, S. von Polin 375-1 L. Borek am Bache, 0. Rokitzan . . . 188-7 L. „ M. H., 0. Rokitzan 190-7 L. Bory-Feld, Kapelle, SW. Pilsen . 176-5 C. „ -Wald, bei Grünhof, SW. von Pilsen 190-1 L. Böhmerwald-Berg, N. Kapsch , S. Kladrau 278-9 C. Braunsehauer Wald, Rücken. . . . 406-4 A Brennporitschen, Gasthaus, zu ebener Erde 208 4 L. „ Kirche 214 '6 C. Brennporitseher, Bach bei Brenn- poritschen 213-5 L. „ Bach bei Nezwiestitz 188-9 L. Brestowilz, Kirche 207-8 C. Brezina, 0. alte Burg 266-8 L. „ S. der Berg bei Brezina 295-0 V. Brno-Berg, W. von Lliotta 363-3 L. Bukowa, Kirche, SW. Merklin. . . 317-8 L. Buschberg, Ruine 305-4 L. C. Carlowitz, Maschinenschacht beim Zinkbergwerke 250-0 L. Chlistau , der Berg SW. von Chlistau, S. Klattau 378-6 C. Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Böhmen. 277 Wiener Klafter. Chlistau, Kirche 265 '8 C. Chlum-Berg, N. Pilsen 216 0 L. Chotischau, Kirche 182 0 L. Chudenitz, Gasthaus 1. Stock . . . 260 1 L. „ Kirche 249 • 6 L. „ der Berg SW. von Chudenitz 297 '8 C. „ Anhöhe 0. von Chudenitz . . . 309-1 C. „ Berg N. von Chumska, 0. von Chudenitz 330 • 5 C. „ Berg SW. von Chumska, 0. von Chudenitz 354-3 C. Chudinitzer Forsthaus am Bache. 229-5 L. Chwalonitz, Berg W. von Chwa- lonitz. SOS. von Pilsen 277-9 C. „ Kirche 238-7 L. Cicow, S. Miröschau, 4 Klafter über der Bachsohle 282-0 L. Cillina-Berg, W. von Rokitzan . . 267-5 L. „ Steinbruch, W. von Rokitzan. 250-8 L. 1). Deyschina, Kirche 178-6 L. Dneschnitz, Kirche, S. Dobran. . . 191-2 L. Dobriw, am schwarzen Bache . . . 204-7 L. „ der Berg N. von Dobriw .... 233-4 C. Dobrowzner Höhe , NW. von Dobran 188-8 L. Dobran, Kirche 170-6 L. „ Gasthaus zu ebener Erde.. .. 164-0 L. Dobfaner Rücken, zwiseh. Dobran und Dneschnitz 200-2 L. Dominicaner-Wald bei Pilsen . . . 194-3 L. Dresslawitz , der Berg 0. von Dresslawitz 286-8 L. Dreweny-Baeh bei Klattau 193-9 L. Fi. Ellhotten, Berg S. von Ellhotten. 258-0 C. Elschstin, Kirche, W. von Ko- lautschen 202-8 L. „ am Bache, W. von Kolautschen 208-7 L. CI. Gaisberg, Eisensteinbau, NO. Mies 246-6 L. Gesna, Kirche, W. von Tuschkau 203-6 L. „ der Berg, S. von Gesna 244-8 C. Gibacht, Kirche, 0. Kladrau .... 205-2 L. Glashütten, Berg SOS. von Glas- hütten, SO. von Radnitz .... 329*0 C. Gyrna-Berg, SO. Mies 273-3 L. H. Herwasska-Berg, SW. Ullitz .... 253-7 L. Hluboker Sattel, an der Strasse SO. von Neugedein 303-7 L. Holaubka, NO. Rokitzan, Gast- haus zu ebener Erde 219-4 L. Honotitz, am Bache, W. von Staab 198-4 L. Hubenau, Berg, 0. von Hubenau . 366-3 C. Hurka-Berg bei Merklin 247-0 L. J. St. Jakob, S. Rokitzan 241-1 L. Janowitz, Kirche, SW. Klattau .. 208-2 C. Jezow, Kapelle, NW. Swihau . . . 234-8 L. K. Kanitz, Gasthaus zu ebener Erde 220-7 L. „ am Bache zwischen Kanitz und Minowa 204-3 L. Kapsch, Kirche, S. Klattau 253-3 L. Klabawa-Bach unter dem Wege bei Neuhütten, NO. Pilsen. . . 143-3 L. Kladrau, Kirche 207-8 L. „ am Bache bei Giebacht 195-3 L. Klattau, Gasthaus 1. Stock 207-7 L. „ Jesuiten-Kirehe 209 -0 C. „ Dreweny-Bach unt. d. Brücke der Reichsstrasse 193-6 L. Klenau, höchst. Punct d. Berges 280-3 L. Kokotsko-Berg, NW. Rokitzan . . 245-9 L. Kolautschen, Kirche 235-3 L. Kottiken, Kirche, NW. Pilsen . . . 201 -2 L. „ nördliche Anhöhe 224-6 C. Kosolup, Kirche, W. Pilsen 170-6 L. Kostelzen, Kirche, SO. Kladrau. . 248-2 L. Kfenitz, am Bache, NO. Chudenitz 208-8 L. Kfenowa gegen Tranowa , W. Stankau 184-9 L. L. Laucim, Kirche, SO. Neugedein . 265-3 L. Lhotta, Kirche SO. Radnitz 255‘3 L. „ SW. Rokitzan 225 5 L. Litohlau, Berg SW 225 • 0 C. „ Berg NW 238-2 C. Littitz, Kirche 187 "4 L. LittitzerKohlenbergwerk, Steiger- Wohnung 158-9 L. Lochotin-Berg, NW. Pilsen 206-4 L. Lochutzen, Berg N 228-4 C. Loretto, Kirche, S. Klattau 245-6 L. Lueitz, der Hügel SW 273-8 C. Lukawetz (Ober-), Gasthaus zu ebener Erde 194-8 L. „ (Unter-), Kirche 174-1 L. m. Malchow, Höhe d. Strasse zwiseh. Malchow und Gezow, W. von Swihau . . 300-0 L. Maleschitz, Kirche, W. Pilsen . . . 167-8 L. Malonitz, Schloss, N. Welhartitz . 315-9 L. Marienfels, N. von Mies 266-7 L. Maria Heimsuchung, Kirche, NW. Rokitzan 223-4 L. Marienhütte in der Wittuna bei Merklin 262-8 L. Marienruhe, 0. Stiahlau 232-9 L. Martin, St., Kirche am Hurka- Berg bei Klattau 231-5 L. Mausberg bei Mies 241-7 L. Merklin , Gasthaus zu ebener Erde 213 -2 L. „ Kirche • 198-5 L. Meschno, Kirche NO., S. Rokitzan 282-8 L. „ -Bach, S. Rokitzan 297-3 L. Mies, Kirche 203-8 L. „ Gasthaus zu ebener Erde . . . 216-4 L. 36 278 Ferdinand v. Lidl. Beiträge zur geognostischen Wiener KlaHer. Mies, bei d. Langenzuger /eehen- haus, SO. von Mies 236- 1 L. „ -Fluss, bei Mies 178-8 L. „ „ bei Wuttau, 0. Mies 164-9 L. „ „ bei Tuschkaii 162-5 L. „ „ bei der Müble , W. Pilsen ober der Wehr 155 L. Miröschau, Kirche 227-2 L. Mjl-Berg, NO. von Ruppau 255-2 L. Mogolzen , NO. Bisehofteinitz, NW. Stankau 113-4 L. Mokrausch, der Berg SW. von Rokitzan 276-5 L. IV. Na Pohodnize Berg, 0. Pilsen . . . 242-7 L. Nemzitsch, Wasserscheide zwisch. Nenizitsch und Messholz .... 466-0 L. „ Gasthaus zu ebener Erde, NO. Neugedein 265-2 L. Neugedein, Gasthaus zur Post zu ebener Erde 230- 3 L. „ Kirche bei Altgedein 246- 9 L. „ Wasserscheide zwischen Neu- markt und Neugedein 264-1 L. Neugedeiner Zeehenhaus in der Wittuna 271 -1 L. Neuhäusl, Berg, N. Neuhäusl, N. von Merklin 225-7 C. Neumarkt, Kirche 232-8 L. „ am Teiche 221 7 L. Niemeiker Forsth., SW. Rokitzan. 212-1 L. O. Ochsenberg, NW. von Ellhotten, N. von Dobfan 185-9 L. Ostrazin-Bach, W. Mies 234 8 L. P. Pani Hora, NO. Merklin 248-4 L. „ nördliche Kuppe 238-6 L. Petersdorf, der Berg N 245-3 C. Pilsen, Kirche 154-8 L. „ Gasthaus zur Kaiserin von Oesterreich zu ebener Erde . 151-6 L. Pilsenetz, Kirche, SO. Pilsen. . . . 170-8 L. „ am Uslawa-Bach unt. d. Brücke 163-3 L. Polenka-Bach zwischen der Bili- Mühle und Bolkow, SO. von Chudenitz 213-7 L. Polin, Kirche 237-3 L. „ -Bach bei Polin 218-9 L. „ „ bei der Litti-Mühle 210-5 L. Pordraschnitz, NO. Bisehofteinitz 190-0 L. Pfikositz, Berg SO 304-4 L. Ptenin, Anhöhe zwischen Ptenin und Birkau 248-1 L. „ Schloss, S. Merklin 218-4 L. „ Berg, S. Merklin 245-0 L. R. Radbusa bei Staab unter der Brücke 170-6 L. „ -Fluss bei Stankau 182-5 L. „ „ bei der Hollnischner Mühle 175 8 L. Wiener Klafter. Radhusafluss b. Hradzen.W. Staab 174-7 L. „ „ an der Brücke bei Dobfan 169-8 L „ „ bei Mantau 169" 0 L. Radina-Berg, alte Burg, S. von Pilsenetz 288-7 L. „ „ der Berg NW 217-0 L. „ „ der Berg vom obigen nördl. gelegen 215-8 C. Radiowitz, der Berg W 244-0 C. Rakowa, der Berg W 276-5 C. „ der Berg NW 273-6 C. Rakom, NW. Klattau, W. dem Dorfe Rakam bei den grossen Kieselschiefer-Felsen 286-1 E. Rehberg bei Ptenin 274-8 L. Ruppau, Kirche 234-0 L. Rokitzan, Kirche 188-6L. „ Gasthaus 1. Stock 180-0 L. „ am Bache 179-8 L. S. Sehlowitz, Dorf, Kirche 294-0 L. Schmalzberg, W. Staab 211*3 L. „ NO. von Littitz 189 0 L. Swihau, Gasthaus zu ebener Erde, N. Klattau 190-8 L. „ Kirche, N. Klattau 190-8 L. Sekrzan (Ober-), Kirche, OSO. von Kladrau 196*7 L. Sedletz, Bergkuppe N 239-0 C. SenetitzerWald, SO. von Giebacht 261 ■ 1 L. Skaly-Berg, NO. von Kakeycow, S. von Rokitzan 303-1 L. Skoritz, Kirche, SO. Rokitzan. . . 281-5 L. „ der Berg N 298 2 C. Smrci-Berg, W. Stiepanowitz . . . 285-1 L. Solislau, Kirche, 0. Mies 243-0 L. Srbitz-Bach bei Ober-Kamenzen, SW. Staab 201-1 L. „ „ W. bei Stirchlowa, 0. von Stankau 202 • 0 L. Staab, Gasthaus 1. Stock 165-5 L. „ Kirche 177-0 L. Stadt-Berg, SW. Pilsen 227-0 L. Stadtl-Berg, NW. Pilsen 232- 3 L. Stahla-Berg, nördlich der Pyra- mide, 0. Dobfan 245*5 L. „ „ höchster Punct 266-2 L. Stanetitz, die Anhöhe N 214-4 C. Stankau, Kirche 184 3 L. „ der Berg SO 220 ■ 8 L. Stepanowitz, der Berg zwischen Stepanowitz und Tocnik .... 256*9 C. Stiahlau, Kirche 174*1 L. „ Gasthaus zu ebener Erde .... 176-3 L. Stienowitz, Kirche 175-6 L. Stirchlowa, Gasthaus zu ebener Erde, 0. Stankau 241 • 3 L. Stramchy-Berg, N. Swihau 275 -8 L. Straschka-Berg, 0. v. Pleschnitz, W. Tuschkau 218-3 C. Stfibiner Berg, S. Ruppau 271-8 L. Struhadl, der Berg NW 352-7 C. „ der Berg S 319 -3 C. ffrilrtiye zuryeoynosi ischenÄennfnfrfö d. Ste/rtAohlenforrnett/ori des Pilsner 7/reisesin Böhmen non Ferd.oBid/. Taf. I dB es. JBos/'/n/r Df// r/fsc// //////. Wrcheraio. KoBorio/o If . 0. FiLsnerJYecken . jDurchscfmi/lT. DFor/set \ //////) HB OhJfris. Zfchemosc/i/ur Pilsnerjfeehero. PrrmcnPfu/S. ti Ilm' — L L Bern tat Pfn/s. aW/ Pr a/s. Badnif : 7jd///oa//om. 0. o(' oc 'pd q Q o 'd ry ■ T^iZmer Becke fi. D/ar/i.rcZnüll/. I/Bi.r.rer. .i'iirchfonca. dforronf/j/i/o. Blferkli/i nr \ \ rTFT Ti 1 1 | | | — | 1 1 1 I I TTl 1 T~l~j 1 1 H 1 | j" |"&py-p-. L^a^— , ||y .1. =4- ;|f- ULL r m illi - - -j-j f ■j- "Hl 1 1 1 1 1 o. ArW. fr kcm/er Becken. Bit/ r/sr/tr//// ZT. r fr fr d ~zr züL S.O. An/.rf. Urtho7l> Schiefer. Silurische Schiefer. S/einhohknformeUtcn. . i'tci/ikohlai -F/ütxe. Di/uvium . irranit. ■ ; ¥ ^22 jJ_L 3/yZ. Z z z/sBA JlaBvstah furJV?T u, 2T ix f / HB Zoll - 2000 W/i/fY., L ä/if/e x /// 'Höhe / 3. für BW/dudF // /W Zo/l^ 400 WJt/ft., Z o/iye x (// Hohe 1:2. .I/Ji rhuch der k.koenlogks cheir Reichs aiist alt. YII. 8(1. Z. lieft. 1856 Porphyr. Bä ■ - . ■ . . . . I - Kenntniss der Steinkohlen-Formation im Pilsener Kreise in Buhmen. 279 Wiener Klafter. Sweikowitz, Antoni-Schaehtkrnnz, NO. Rokitzan 200-0 L. T. Tannenberg, Kirche, S.Neugedein 217-9 L. Teinitzl, Kirche, S. Klaltau 269-0 L. „ Schloss, S. Klattau 268-3 L. Tesehkow, der Berg SO 276-1 C. „ der Berg NO 307-3 C. Tieehlowitz, NW. Mies 226-2 L. Tiegl-Berg, SO. Littitz 203-4 C. Tieno witz, Kirche, NO. von Brenn- poritschen 266-6 L. Timakow, SW. Rokitzan 204-2 L. Tlusta Hora, S. Stahla Horn 243 -9 L. Trentsch, 0. Chudenitz, am Dorf- teiehe 244-3 L. Trnyberg, SVV. Staab 266-3 L. Trojanberg bei Timakow 234-3 L. Trpist, südl. dem Dorfe am Bache 203 • 2 L. „ Gasthaus zu ebener Erde . . . 248-7 L. Trsow, der Sattel südlich 314-2 L. Tschernotin, SW. Dobran 176-0 L. Tuhost-Berg, NW. Swihau 316- 5 L. Tuschkau, Kirche, N. Staab .... 197-4 L. „ am Bache 193-3 L. U. Unter-Skala-Berg, N. v.Tienowitz 293 -2 C. Uslawa-Bach bei Stiahlau 163-3 L. „ „ bei Pilsenetz 169-3 L. W. Weipernitz, Kirche, WSW. von Pilsen 170-8 L. Wiener Klafter. Weipernitz, Anhöhe NW 203-0 L. Wenzelzeche, SW. Rokitzan .... 266-6 L. Wagrow, der BergS., von Dolau NO 232-8 L. Wiekowitz, der Berg W. , von Polin SO 196-6 C. „ der Hügel SO., von Klattau W. 280-0 C. Wildstein, Ruine, Siahlau 249-3 L. Wilkischen, Zechenhaus der Ge- werken Alfred 201-7 L. „ Gasthaus zu ebener Erde. . . . 193-4 L. Wittuna, Gasthaus zu ebener Erde 247-3 L. „ Berg, N. Stirchlowa 278-5 L. „ Wald, N. das Jägerhaus 246-2 L. „ Jägerhaus 248-2 L. Wolfgang, St., Thurm, bei Chu- denitz 301 -0 L. Wosecka Wrch, N. Rokitzan .... 206-9 L. Wossek, Kirche 204-1 L. „ Ruine 208-8 L. Wostrocin, Kirche, NW. von Ko- lautschen 194-1 L. Wranowa, Kohlenschacht, NO. Mies 194*7 L. Va. Zahoran am Bache, NWN. von Neugedein 305-7 L. Zebbau am Bache, N. von Mies . . 236 9 L. Zdiar, Stollenmundloch der Fer- dinandi-Zeche, NO. Rokitzan . 241-8 L. Zwug, an der Strasse bei Chotie- sehau 186-0 L. III. Bericht über einige in den Sudeten, in den Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. (Als Fortsetzung der früheren Berichte über Höhenmessungen in diesem Jahrbuche.) Von Karl Kofistka, Professor am k. k. polytechnischen Institute in Prag-. Im Sommer des verflossenen Jahres (185o) erhielt ich von der Direction des Werner-Vereines in Brünn abermals eine Einladung1, einige Höhenmessungen in Mähren und Oesterr.-Schlesien auszuführen, und zwar erschien es als beson- ders wünschenswerth, eine Durchschnittslinie durch die Sudeten von Westen nach Osten zu führen, theils als Basis für künftige Detailarbeiten, theils zur Reduction des Nivellements der Gabler Strasse auf den Meereshorizont, ferner im Teschner Kreise so viel als möglich Höhenbestimmungen zu machen, und zwar im Einver- nehmen mit Herrn Ludwig Hohenegger, dem rühmlichst bekannten Director der erzherzoglichen Berg- und Hüttenwerke in Teschen, welcher die geogno- stische Bearbeitung dieses Kreises, oder vielmehr eine Revision seiner bereits gemachten Forschungen und die Vollendung derselben übernommen hatte. Ausserdem 280 Karl Kö'ristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den wurde mir auch die Berechnung der von dem Herrn Bergrath Fo etterl e und Herrn Wolf im Jahre 1854 und 1855 im westlichen Mähren gemachten baro- metrischen Höhenmessungen übertragen. Der folgende Bericht enthält daher: A. Trigonometrische Höhenmessungen in den Sudeten und Bieskiden, aus- geführt und berechnet vom Verfasser. Dieselben umfassen die Umgehungen von Hohenstadt, Schönberg, Zöptau, Altvater, Freudenthal, Troppau, Mährisch-Ostrau, Orlau, Teschen, Trzinietz, Ustron, Jablunkau, Morawka, Ostrawitz, Friedland, Friedeck und Weisskirchen. Diese Höhenbestimmungen enthalten 331 Messungen von 302 verschiedenen Puncten (da mehrere Puncte der Controle wegen zweimal gemessen wurden). Hierbei dienten 29 Puncte als Aufstellungsorte oder Standpuncte. B. Barometrische Höhenmessungen in den Sudeten und Bieskiden, ausge- tührt und berechnet vom Verfasser. Dieselben erstrecken sich auf die bereits unter A) angeführten Umgehungen und wurden zum Theile dort vorgenommen, wo die Natur des Terrains die trigonometrische Messung als schwer ausführbar voraussehen liess, also in Schluchten und engen Thälern, auf bewaldeten Kuppen u. s. w. Diese Messungen enthalten 74 Puncte. C. Strassen-Nivellements in den Sudeten und ihren Ausläufern, auf die See- höhe reducirt nach den vom Herrn k. k. Baudirections-Ingenieur Holzer in Brünn zusammengestellten Nivellements und gezeichneten Profilen , und nach eigenen Messungen vom Verfasser. Enthält u) die Strasse von der böhmischen Gränze am Mittelberge über Schönberg, Freudenthal bis Jaktar hei Troppau mit 54 Puncten ; b ) die Strasse von Deutsch-Lodenitz über Freudenthal, Zuckmautel bis an die preussische Gränze, mit 25 Puncten. D. Barometrische Höhenmessungen im westlichen Mähren, ausgeführt im Jahre 1853 vom (dermaligen k. k. Bergrathe) F. Foetterle und Herrn Wolf und berechnet vom Verfasser. Enthält die Umgebungen von Gross-Bittesch, Gross-Meseritsch , Regens, Iglau, Saar, dann Namiest, Eibenschütz und Rossitz, mit 202 Messungen und 170 Puncten. E. Barometrische Höhenmessungen im westlichen Mähren, ausgeführt im Jahre 1854 von den eben genannten Herren und ebenfalls berechnet vom Ver- lasser. Enthält die Umgebungen von Krizanau, Bobrau, Neustadtl, Ingrowitz, Bystritz, Daubrawnik, Kunstadt, Oels, Blansko, Tischnowitz, mit 318 Messungen und 258 Puncten (weil mehrere Messungen in D und E sich manchmal auf einen Punct beziehen). Im Ganzen enthält daher dieser Bericht 1004 Messungen, wodurch die Seehöhe von 883 Puncten in Mähren und Schlesien bestimmt wurde. Der Berichterstatter kann bei dieser Gelegenheit nicht umhin, für die lebhafte Unter- stützung, welche in vielen Gegenden seinen Messungen zu Theil wurde, hier seinen Dank auszusprechen, namentlicli aber war es die erzherzogliche Güter-, Berg- und Forst-Direction in Teschen, welche in jeder Art und Weise seine Arbeiten auf das kräftigste förderte und ihm in der Person des erzherzogl. Mark- scheiders Herrn Fallaux einen Begleiter zur Seite gab, welcher durch seine Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte flöhenmessungen. 281 geognostiscben Loealkenntnisse in jenem ziemlich schwierigen Terrain die Orien- tirung, sowie die Auffindung geognostisch und orographisch interessanter Puncte wesentlich erleichterte. Was die trigonometrischen Messungen betrifft, so wurden sie ganz nach jener Methode, wie der Verfasser dieselbe bereits in früheren Berichten aus- führlich auseinandergesetzt hatte, vorgenommen; nur zum Messen der Vertical- Winkel bediente er sich diesesmal eines neuen, von ihm construirten und in der Werkstätte des polytechnischen Institutes zu Prag verfertigten Instrumentes, welches im Wesentlichen auf dem Principe der Reflexion beruht, und dessen aus- führliche Beschreibung demnächst am geeigneten Orte erfolgen wird. Die zur Reduction auf die Seehöbe benützten Triangulirungspuncte sind mit A bezeichnet und die für dieselbe angegebene Seehöbe in Klaftern beigefügt. A. Trigonometrische Höhenmessungen in den Sudeten und Bieskiden, aus- geführt und berechnet vom Verfasser. Standpunct Nr. I. Anhöhe südlich von HOHENSTADT, östlich von Skalicka. Mittlere Seehöhe des Standpunktes (Ocular d. F.) aus Nr. 1, 2 dann II Nr. 1 . . . 175-11 Wien. Klafter. z Visur auf: Gemessen : Berechnete Werthe : Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrig-irter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 1 Gross - Heilendorf , Kirche, Basis (A 153-76) 0°34'20” 2370 23-67 0-72 — 22-95 176-48Stdp. 2 BergTrlina, Kuppe (A273-91) 2 12 10 2630 101-16 0-89 +102-05 171-86Stdp. 3 Hohenstadt, Kirche am Platze 1 25 0 960 23-74 0-13 — 23-61 151-50 4 Lesnice, Kirche. Basis 0 42 10 2390 29-32 0-74 — 28-58 146-53 0 Lesehe, mittl. Höhe d. Ortes. 1 8 0 1790 35 • 41 0-41 — 35-00 14011 6 Dubiecko, Kirche, Basis .... 0 23 30 3800 26-33 1-87 — 24-48 130-63 7 Aussee, Schloss, Basis 0 5 40 6170 10-17 4-93 — 5-24 169-87 8 Raabe, Dorf, mittlere Höhe des Ortes 0 36 10 2890 30-40 1-08 — 29-32 145-79 Standpunct Nr. 11. Am Berge HAJECEK , südlich vom Dorfe Zborow bei Schildberg, südlicher Abhang. Seehöbe des Standpunctes (Ocul. d. F.) aus Nr. 8. . .314-02 Wiener Klafter. i Standpunct Nr. I hei Skalicka 1°47'20” 4470 139-60 2-58 —137-02 177-00 2 Schwibbogen, Dorf, mittlere Hauser 4 49 20 1200 101-23 0-19 —101-04 212-98 3 Watzelsdorf, obere Häuser. . 3 29 40 1840 112-35 0-43 —111-92 202-10 4 Drosenau, Kirche, Basis ... 0 38 0 2360 28-30 0-84 — 27-46 286-56 5 Berg „na hranicich“, Kuppe. 0 2 10 2040 1-28 0-54 — 0-64 313-38 6 Jeedel, Kirche, Basis 2 8 10 1610 60-05 0-34 — 59-71 254-31 7 Niveau derStrasse am Stadt- teich bei Hohenstadt . . . 2 25 40 3800 161 10 1-87 — 159-23 154-79 8 Gr.-Heilendorf, Kirche, Basis 2 37 30 3540 161-87 1 61 —160-26 31402Stdp. 9 Rowenz, mittl. Höhe des Ortes 3 58 40 2310 1 60 - 63 0-69 —159-94 154-08 10 Kolleschau, mittl. Höhe d. Ortes 1 52 40 4800 157-36 2-98 —134-48 159-54 11 Waldkuppe südöstl. v. Zautke 0 43 40 5080 64-33 3-34 — 61-19 232-83 12 Zautke, Dorf, untere Häuser. 2 14 40 4320 169-31 2-41 —166-90 147 12 282 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Standpunct Nr. III. Am Berge HAJECEK wie Nr. II. Nördlicher Abhang, unter- halb dem Wäldchen. Mittlere Seehöhe des Standpunctes (Ocul. d. F.) aus Nr. o und 8. . .305-40 Wien. Klafter. Gemessen : Berechnete Werthe : z Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter i Bei Schönbrunn an d. Tliess 1°51'20’ 5010 162-31 3-25 —159 06 146-34 2 Königsgrund, Häuser, Basis . 1 22 50 5790 139-54 4-34 —135-20 170-20 3 Waldige Bergkuppe östlich von Königsgrund 0 18 4 6410 34-81 5-32 — 29-49 275-91 4 Blauda, Schloss, Basis 2 26 0 3600 152-99 1-68 — 151-31 154 09 5 Hegewald, Berg (A 331-85) . 0 19 0 4170 23 05 2-25 + 25-30 306-55Stdp. 6 Bohutin, obere Häuser 3 58 30 2140 148-70 0-59 -148-11 157 29 7 Nieder-Eisenberg, Schloss . . 3 14 20 2540 143-73 0-83 —142-90 162-50 8 Lowak-Berg (A 31672) ... 0 7 0 4710 9-59 2-87 + 12-46 304'26Stdp. 9 Merzdorf, nördl. v. Eisenberg 1 22 10 4790 114-51 2-97 —111-54 193-86 10 Bergplateau südlich v. Busin 0 6 30 1600 3-03 0-33 — 2-70 302-70 tt Studinke, Kirche, Basis .... 0 9 20 1480 4-02 0-28 — 3-74 301-66 12 Zborow, mittlere Häuser. . . . 7 9 0 270 33-87 0-01 — 33-86 271-54 Standpunct Nr. IV. Von SCHÖNBEBG nördlich, Bergkuppe „Hc ilige Dreifaltigkeit“. Mittlere Seehöhe des Standpunctes (Ocul. d. F.) aus Nr. 1, 2 und 17. . . 1 Berg Hegewald, Kuppe 218-82 \ 3°11'40' Vien. K 2030 after. 113-29 0-53 + 113-82 21803Stdp. 2 Lowak-Berg 2 9 40 2540 95-85 0-83 + 96-68 220-04Stdp. 3 Waldkuppe östl. von Lowak, westlich von Brattersdorf 1 24 20 1880 46-13 0-45 + 46-58 265-40 4 Höchster Punct des Weges von Schönberg nach Merz- dorf 0 57 40 2350 39-42 0-71 + 40-13 258-95 5 Waldkuppe östlich v. Nikels- dorf 2 6 30 3400 12516 1-50 + 126-66 345-48 6 Am Mittelberg im Börgerwald 3 27 0 1210 72-95 019 + 73-14 291-96 7 Ober - Hermsdorf , mittlere Häuser 1 46 0 1590 49-62 0-33 — 49-29 169-53 8 Nieder - Hermsdorf, obere Häuser 3 7 30 1020 55 - 56 0-19 — 55-37 163-45 9 Tennewitz -Bach , unterhalb Brattersdorf 2 37 30 995 45-49 013 — 45-36 173-46 10 Sehönherg , Hauptkirche, Basis 3 17 40 1005 57-85 0-14 - 57-71 161-11 11 Schönberg, Vorstadt an der Strasse nach Zöptau .... 4 20 0 855 64-78 0-09 — 64-69 154-13 12 Neu - Wirthshaus am Drei- faltigkeit-Berge 6 41 0 205 24-02 0-01 — 24-01 194-81 13 Frankstadt, Kirche, Basis. . . 0 40 40 2960 35-01 1 - 13 — 33-88 174-94 14 Jolmsdorf, Schloss, Basis . . . 1 36 0 2270 63 • 41 0-66 — 62-75 156-07 15 Sattel zwischen Johnsdorf u. Wiesen, Fahrstrasse .... 0 11 30 3290 11-01 1-40 — 9 61 209-21 1(5 Schönthal, oberste Häuser . . 1 51 40 3405 112-10 1-50 + 113-60 332-42 17 Bergkuppe Haidstein (A 50613) 3 39 40 4610 294-99 2-75 +297-74 218-39Stdp. 18 Reitendorf, westliche Kirche, Basis 1 44 40 1680 51-16 0-36 — 50-80 168-02 19 ßergkuppe südlich von Mar- schendorf 1 29 40 4230 HO 35 2-31 + 112-66 331-48 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 283 Visur auf: Gemessen : Berechnete Wertlie: Vertical- Wiakel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrig-irter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 20 Waldkuppe südwestlich von Ullersdorf 2°36’40’ 2270 103-52 0-66 + 104-18 323 01 2 t WaMkuppeöstl. v. Reibersdorf 2 37 50 2680 138-76 0-93 + 139-69 358-51 22 Petersdorf, in der Nähe des Walzwerkes 0 32 10 3790 35-46 1-86 — 33-60 185-22 Standpunct V. Bergrücken nördlich von ZÖPTAU, südöstlich von der Kirche Marschendorf. Seehöhe des Standpunctes (Ocular des Fusses) aus Nr. 1 . . . 270+19 Wien. Klafter. 1 liergkuppe Haidstein 3°13 ’ 0” 4160 233-80 2-24 + 236-04 270-09Stdp. 2 Zöptau, Kirche, Basis 2 24 0 1320 55-33 0-22 — 55-11 214-98 3 Einsattelung östlich von Haidstein 0 30 30 4195 44-54 2-28 + 46-82 316-91 4 Weisser Stein (ungenau pointirt) 3 17 30 4210 241-62 2-30 + 243-92 514-01 5 Bergkuppe zwischen Zöptau und Freiheitsberg 3 45 0 1870 122-57 0-45 + 123-02 393-11 6 Wermsdorf, untere Häuser . . 1 42 10 1320 39-24 0-22 — 39-02 231-07 7 Freiheitsberg, Dorf, obere Kirche 2 55 20 2190 111-79 0-62 + 112-41 382-50 8 Bergkuppe südl. v. Philipps- dort bei Wiesenberg. . . . 0 50 20 790 11-56 0-08 + 11-64 281-73 9 Berglöcher, Kuppe westlich von Wiesenberg 2 8 50 2220 83-23 0-64 + 83-87 353-96 10 Thal westlich von Becken- dort', Ursprung 1 8 40 3160 63-12 1-29 — 61-83 208-26 11 Kuppe nördl. v. Beckengrund 2 4 50 3810 138-38 1-88 + 140-26 410-35 12 Bergkuppe Kohlbusch 0 57 40 2540 42-61 0-83 + 43-44 313-53 13 Waldkuppe nordöstlich von Märzdorf 2 25 10 3560 150-42 1-63 + 152-05 422-14 14 Ullersdorf, Kirche, Basis . . . 3 6 20 1390 75-41 0-25 — 75-16 194-93 Standpunct Nr. VI. Am Wege vom Dorfe Wiedergrünn nach VOGELSEIFEN, Anhöhe. Seehöhe des Standpunctes (Ocul. d. F.) aus Nr. 2. .. 344-37 W.Klftr. 1 Höchste Kuppe im Altvater- gebirge 3°59' 0” 6195 431-38 4-97 + 436-35 780-72 2 Berg „Hohe Heide“ im Alt- vatergebirge 4 29 0 5380 421-84 3-75 +425-49 344-37Stdp. 3 Waldkuppe zwischen Schaf- berg und Oehlberg 2 27 0 3690 157-89 1-76 + 159-65 504 02 4 St. Anna-Kapelle, nördl. von Engelsberg 1 28 40 3240 83-58 1-36 + 84-94 429-31 5 Waldkuppe hinter d. Kapelle 1 35 50 3345 93-27 1-45 + 94-72 439-09 6 Engelsberg, oberste Häuser . 0 7 20 2850 6-08 1-05 + 7-13 351-50 Standpunct VII. Anhöhe zwischen ALTSTADT und Vogelseifen. Seehöhe des Standpunctes aus Nr. 1 . . .317-05 Wien. Klafter. 1 St. Anna-Kapelle bei Engels- berg 1°46'10” 3580 110-60 1-66 + 112-26 317-OäStdp. 2 Stadt Engelsberg , Kirche, Basis 0 23 0 2830 20-58 1-04 + 21-62 338-67 3 Lichtenwerden, mittlere Höhe des Ortes 0 41 10 1830 21-91 0-43 — 21-48 296-37 K- k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang II. 37 284 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Gemessen : Berechnete Werthe : z Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrig-irter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter j 4 Dittersdorf, obere Häuser. . . 0°32' 0” 3195 29-74 1-32 + 31-06 348-11 5 Vogelseifen, Kirche. Basis . . 2 37 20 680 31-14 0-05 — 3109 285-96 6 Kapelle am Berge bei Altstadt 1 15 20 1560 3419 0-31 — 33-88 283 17 7 Altstadt bei Freudenthal, mittlere Höhe des Ortes . 1 31 0 1420 37-60 0-26 - 37-34 279-71 8 Waldkuppe westlich v. Alt- stadt 0 29 20 730 6-23 9-07 + 6-30 323-35 Standpnnct Nr. VIII. Anhöhe südwestlich von TROPPAU, nordöstlich von Ottendorf. Mittlere Seehöhe des Standpunctes aus Nr. 7, 13 und 16... 138-09 Wiener Klafter. 1 Troppau , Rathhausthurm, Axe der Uhr 0C 0' 50’ 790 0-19 0 08 + 0-27 138-36 2 „ tiefster Punct d. Strasse am Beginne der südwest- lichen Vorstadt 1 30 10 720 18-89 0-07 — 18-82 119-27 3 Jaktar, Kirche, Basis 0 8 50 1505 3-87 0-30 — 3-57 134-52 4 Pulverthurm südwestlich von Troppau 1 13 40 630 13-50 0-05 — 13-45 124-64 5 Jarkowitz, Strasse 0 18 0 3335 17-46 1-44 + 18-90 156-99 6 Mislostowitz, Dorf, mittlere Häuser 0 16 30 2610 12-53 0-88 + 13-41 151-50 7 Rautenberg, siidl. v. Bennisch 0 59 10 4150 243-56 25-92 -(-269-48 140T7Stdp. 8 Schlackau, Schloss 0 15 20 2190 9-77 0-62 + 10-32 148-41 9 Windmühle bei Schlackau . . 0 35 10 12720 27-83 0-96 + 28-79 166-88 10 Latern - Wirthshaus bei Troppau 0 18 50 1020 5-59 0-13 — 5-46 132-63 11 Grätz , altes Schloss bei Troppau 0 26 40 3820 29-63 1-89 + 31-52 169-61 12 Galgenberg 1 3 50 2740 50-88 0-97 + 51-85 189-94 13 Prilet Berg (A 266-66) .... 1 40 10 4395 128-09 2-50 + 130-59 136-07Stdp. 14 Chwalkowitz, Dorf, oberste Häuser 0 37 0 2670 28-74 0-92 + 29-66 167-75 15 Wirschowitz , Dorf, obere Häuser 0 49 10 3035 43-42 1-19 + 44-61 182-70 16 Hurky-Berg (A 276-88). . . . 1 32 50 5020 135-60 3-26 + 138-86 138-02Stdp. 17 Radun, Schloss, Basis 0 4 30 2880 3-77 107 + 4-84 142-93 18 Waldkuppe südöstlich von Radun bei Komorau im Walde 1 5 0 3665 69-31 1-73 + 71-04 209-13 19 Gilschowitz, Kirche, Basis . . 0 45 30 1010 13-36 0-13 — 13-23 124-86 20 Sucholasetz, obere Häuser . . 0 1 10 3760 1-28 1-83 + 3-11 141-20 21 Komorau an der Chaussee. . . 0 21 40 3800 23-95 1-87 — 22-08 116-01 22 Waldkuppe im Stettiner Reviere 0 25 0 5260 38-25 3-58 + 41-83 179-92 Standpunct Nr. IX. Bei MÄHRISCH-OSTRAU am Hladniow-Berge, nordwestlich vom Triangulirungspuncte, Ocul. Seehöhe. . .15057 Wiener Klafter Zablatz, Dorf nordwestlich von Reichwaldau, mittl. Höhe 0°19'40” 3410 19-51 1-50 — 18-01 Neuhof, westlich von Reich- waldau 1 13 50 2170 46-61 0-60 — 46-01 Oderberg, Niveau der Oder . 0 42 10 4495 55-14 2-61 — 52-53 132-56 104-56 98-04 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte flöhenmessungen. 285 2 Visur auf: Gemessen : Berechnete Werthe: Vertical- Winkel Horizon- tal— Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 4 Wirbitz, die südliehst. Häuser 0 O 2130 45-86 0-59 — 45-27 105-30 5 Niveau der Oder oberhalb Wirbitz 1 0 20 2670 46-86 0-92 — 45-94 104-63 6 Eisenbahn - Wachthaus bei 44-69 0-42 — 44-27 106-30 Wirbitz 1 23 20 1800 7 VonOstrau nachSchönbrunn, 29-46 0-61 — 28-85 121-72 höchster Punct d. Strasse 0 46 40 2170 8 Strzebovvitz, Kirche, Basis . . 0 23 10 4390 32-14 2-49 — 29-65 120-92 9 Poruba, Kirchthurm-Dach- kante 0 16 40 5390 26-13 3-76 — 22-37 128-20 10 Zabrech, Maierhof am Plateau 0 29 30 3080 26-73 1-22 — 25-51 125-06 Standpunct Nr. X wie Nr. IX, jedoch südwestlich vom Triangulirungspunct und 2-30 Klafter tiefer als derselbe, daher Seehöhe des Ocul. . . .148-47 W. Klftr. 1 Niveau der Ostravicza südl. von Hruschau 1°45'30" 1560 48-04 0-31 — 47-43 100-74 2 Ellgoth, westlich von Ostrau, obere Häuser 0 31 0 2150 31-90 0-60 — 31-30 117-17 3 Mährisch-Ostrau, Niveau der Strasse 2 11 0 1060 40-42 0-14 — 40-28 108 19 4 Witkowitzer Eisenwerke, mittlere Häuser 1 11 40 1750 36-49 0-40 — 36-09 112-38 S Ostrawitza- Fluss bei Wit- kowitz 1 36 10 1560 43-65 0 31 — 43-34 105-13 6 Polnisch - Ostrau , Kirche, Basis 2 1 30 710 25-02 0-06 — 24-96 123-51 7 Karlowetz, Meierhof 0 36 50 3170 33 96 1-29 — 32-67 115-80 8 Rattimau, Kirche, Basis .... 0 24 40 3800 27-27 1-87 — 25-40 123-07 9 Antoni-Hof I 0 33 50 3540 34-84 1-62 — 33-22 115-25 Standpunct Nr. XI. Von SCHÖNHOF nordwestlich. Plateau nächst dem Schloss- hofe. Seehöhe des Oculares aus Nr. 2 und 4. . . 137S2 Wien. Klafter. 1 Dorf Schlidnau, obere Häuser 0° 1'20" 2860 1-12 1-06 + 2-18 139-70 2 Poln. -Ostrau, Kirche, Basis . 0 18 10 2510 13-26 0-81 — 12-45 134-75Stdp. 3 Alt-Biela, Kirche am Berge . 0 1 10 4380 1-49 2-48 + 0-99 138-51 4 Rattimau, Kirche, Basis .... 0 31 50 1910 17-69 0-47 — 17-22 140-29Stdp. 5 Hegerei am Waldrande, südl. vom Wege nach Schönhof 0 48 40 1130 16-00 0-16 — 15-84 121-68 6 Meierhof am Plateau von Rzepischt 0 17 20 3610 18-20 1-69 + 19-89 157-41 7 Kuppe im Datinka-Wald . . . 0 35 40 3750 38-91 1-82 + 40-73 178-25 8 Schlosshof, Meierei, obere Gebäude 0 22 10 595 3-84 0-05 — 3-79 133-73 9 Wenzlowitz, oberste Häuser . 0 23 30 3005 20-54 1-17 + 21-71 159-23 10 Nieder - Datin , Häuser am nördlichen Waldrande. . . 0 9 0 2520 6-60 0-82 + 7-42 144-94 11 Waldrücken nordöstlich von Ober-Sowinecz 0 14 0 2790 11-36 1-00 + 12-36 149-88 12 Schönhof, Kirche, Basis .... 0 35 40 1250 12-97 0 20 — 12-77 124-75 13 Nieder - Bludowitz , untere Kirehthurm-Daehkante . . 0 8 50 4195 10-80 2-28 + 1308 150-60 14 Häuser am Bergplateau vom Grodischt 0 18 10 7200 38-05 6-71 + 44-76 182-28 iS Allee-Hof bei Schönhof . . . . 0 3 50 1010 1 - 13 0-13 + 1-26 138 78 37* 286 Karl Koristka. Boricht über einige in den Sudeten, in den Gemessen : Berechnete Werthe : z Visur auf: Vertieal- Wiukel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 16 Radwanitz, Häuser am südl. Waldrande 9° 2'30’ 605 0-44 0-03 — 0-39 137-13 17 Im Ostrauer Walde, Kuppe nördlich von Radwanitz . 0 14 50 680 2-93 0-06 + 2 99 140-51 Standpunct Nr. XII. Von ORLAU südlich, Plateau hei den oberen Häusern von Lazy. Seehöhe des Oculares aus Nr. 1. . .147-21 Wien. Klafter. 1 Lissa hora, Berg, höchste Kuppe 1°48' 10” 16340 514-30 34-57 —548-80 147-21 Stdp. 2 Kohlenschacht nordwestlich von Niederhof bei Orlau. 0 32 20 1675 15-75 0-36 — 15-39 131-82 3 Orlau, Thalsohle b. Schlosse 1 21 0 1305 30-75 0-22 — 30-53 116-68 4 Polnisch - Leuthen , oberste Häuser 0 19 50 2670 15-40 0-92 — 14-48 132-73 5 Am Kohlenberg , Häuser, nordwestlich von Karwin 0 3 58 1865 2-15 0-44 + 2-59 149-80 6 Sattel zwischen Orlau und Karwin, Wasserscheide. . 1 0 40 1315 26-74 0-30 — 26-44 120-77 7 Heinrichshof, nördl. v. Karwin 0 17 40 2160 11-10 0-60 — 10 50 136-71 8 Schachtgebäude, nordwesti. von Karwin, am Berge . . 0 19 50 2124 12-36 0-59 — 11-77 135-44 Standpunct XIII. Am Berge GRODISCHTZ, östlich von Obei -Tierliczko. Ocular 0-3 höher als der Triangulirungspunct, daher Seehöhe . . .222-09 Wien. Klafter. 1 Freistadt, Schloss, Basis. . . . 0°37’20” 6110 101-91 4-84 — 97-07 125 02 2 Czerwienky , Hof, nordöstl. von Ob.-Tierliezko 2 23 30 1345 36-17 0-23 — 55-94 166-15 3 Unter-Hof, nördl. v. Albers- dorf 1 54 30 2880 93 77 107 — 92-70 129-39 4 Steinau, ob. Häuser am Bache 1 21 40 3995 94-92 2-07 — 92-89 129-20 5 Steinau, Schloss 1 22 50 3990 9615 2-06 — 94-09 128-00 6 Karwin, untere Kirchthurm- Dachkante 10 0 5395 94-17 3-77 — 90-40 131-69 7 Kirchlein an der Strasse am Plateau östlich von Ober- Tierliczko 2 17 20 755 30 17 0-07 — 30-10 191-99 8 Poln. -Ostrau, Kirche, Basis . 0 39 40 9805 113-15 12-45 —100-70 121-39 9 Gr.-Wirthshaus, am Plateau von Ziwoticz, westl. von der Skupinsky- Mühle . . . 1 12 30 2204 46-49 0 63 — 45-86 176-23 10 Ob.-Tierliezko, Schloss, Basis 2 58 40 1470 76-46 0-28 — 76-18 145-91 11 Pitrau, Häuser am Plateau . . 0 59 30 2700 46-74 0-94 — 45-80 176-29 12 Bruzowitz, untere Kirch- thurmspitze 0 33 40 4810 47-10 2-99 — 44-11 177-98 13 Kotzobenz, Schloss, Basis . . 1 11 30 1710 35-57 0-38 — 35-19 187-90 14 Bergrücken im AValde, nördl. von Koniakau 1 53 30 995 32-86 013 - 32-73 189-36 Standpunct Nr. XIV. Von TESCHEN westlich auf der Schweden - Schanze. Seehöhe des Oculares aus Nr. 1 und 4 . . .198-40 Wiener Klafter. 1 Pogdwisdau, Kirche, Basis (A 143-0) 0°55’10" 3375 54-17 1-47 — 52-70 197 70Stdp. 2 Boguschowitz, Häuser a.Flusse 2 2 0 1770 62-84 0-40 — 62-44 135-96 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Hohenmessungen. 287 Gemessen : Berechnete Werthe : Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 3 Zamarsk, Dorf, Kirche. Basis 0° 4130 11-81 2-21 — 9-60 188-80 4 Teschen, evangel. Kirche, Basis (A 160-21) 0 55 0 2480 39-68 0-79 — 38-89 199-10Stdp. 5 Mönnichhof, östl. v. Teschen 0 28 10 3605 29-54 1-68 — 27-86 170-54 6 Roppitz, Häuser, Basis 0 51 20 3190 47-64 1-32 - 46-32 152-08 7 Ob. -Zuckau. Häuser a. Plateau 0 35 40 1930 20-02 0-48 — 20-50 177-90 8 Höchster Punct d. Teschner Strasse bei Ogrodzon . . . 0 7 30 5360 11-69 3-72 — 7-97 190-43 Standpunct XY. Bergkuppe BABIA GORA, nördlich von Wendrin. Seehöhe des 1 Oculares am Teschen, evangel. Kirche, Kirchthurm-Dachkante . . Standpun 1 0°55'30” ct 25S- 4830 40 Wien 77-99 er Kla 3-02 fter. — 74-97 180-43 2 Juliusberg, südwestlich von der Punzauer Kirche. . . . 1 14 0 2940 63-30 1-11 — 6219 193-21 3 Waldkuppe Ossuwka in der Gemeinde Konskau 1 22 40 2220 53-39 0-64 — 52-75 202-65 4 Uferhöhe beiTrziniee, Lehm- abstürze 1 50 0 2650 84-82 0-91 — 83-91 171-49 5 Olsa -Niveau bei der Hütte von Trziniec 2 40 0 2200 102-47 0-63 —101-84 153-56 6 Brückeüb. d. Olsa beiWendrin 4 30 40 1160 91-69 0-17 — 91-52 162-88 7 Godula-Berg 1 12 30 6250 131-83 5-06 + 136-89 392-29 8 Kuppe nordöstl. v. Jaworowy im Oldrzichowsky-Wald . 3 4 0 4260 228-22 2-34 + 230-56 485-96 9 Mühle am Tyrra-Baehe (Me- nilitschiefer) 1 3 0 3480 63-78 1-56 — 62-22 193-18 10 Gütty, Dorf, höchste Häuser. 0 14 14 4930 4-64 3-14 + 7-78 263-18 11 ImTyrra-Thale, oberstesHaus 0 43 10 5810 72-96 4-37 + 77-33 332-73 12 Do Rzepi-Berg 1 46 10 4230 130-68 2-32 + 133-00 388-40 13 Bystrzyc, Kirche 1 50 20 2200 70-64 0 63 — 70-01 185-39 14 Praszywa, Kuppe, Karpathen- Sandstein 1 0 10 1460 25-55 0-27 + 25-82 281-22 15 Waldrand auf der Praszywa, Gränzez wisch. Neocomien und Karpathen-Sandstein 1 32 0 1090 2918 0-15 — 29-03 226-37 16 Maly Ostry-Berg beim Dorfe Nidek (die Kuppe etwas unsicher) 4 20 0 1520 115-18 0-30 + 115-48 370-88 17 Kalkkuppe im Sattel zwisch. Ostry und Praszywa-Berg 1 7 10 1100 21-49 0-16 + 21-65 277 05 18 Kalkzug (Kuppe) südöstlich von Ober-Lischna 4 1 0 610 42-83 0-05 + 42-88 298-28 19 Beim Kreuz im Sattel in demselben Zuge, Gränze zwischen Kalk u. grauem Mergelschiefer 1 45 40 480 14-76 0-03 + 14-79 270-19 Standpunct Nr. XVI. Am Berge TUL, östlich von Ober-Lischna, Seehöhe des Oculares aus Nr. 1 , 2, 12 und 21 . . .317 92 Wiener Klaft61 1 Teschen, evangel. Kirche, Thurmkante i°40’40" 4790 140-30 2-97 —137-33 317-76Stdp. 2 „ evang. Kirche, Basis .... 1 52 30 4790 156-81 2-97 — 153-84 314-0öStdp 3 Schäferei von Dzingelau. . . . 2 58 0 2570 133-19 0-85 -132-34 185-58 288 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Gemessen : Berechnete Werthe: z Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 4 Bazanowitz, Hof Gromanowitz 3° 17' 0" 2680 153-75 0-92 — 152-83 165-09 s Uzingelau, Schloss 6 16 0 1320 144-95 0-22 —144-73 173-19 6 Ogrodzon, Steinbrüche an der Strasse am Berge . . . 1 54 10 4130 137-21 2*21 —135-00 182-92 7 Maehowa gora, Waldkuppe . 3 48 0 1480 98-30 0-28 — 98 02 219-90 8 Ober-Kosakowitz 3 110 2820 156-84 1-03 -155-81 162-11 9 Lipo wetz, mittlere Höhe. . . . 1 40 50 4600 134-96 2-74 —132-22 185-70 10 Lipowetzer Berg 1 1 20 4440 79-22 2-55 — 81-77 236-15 11 Grodietzer Berg (A 246-4) . 0 37 50 7300 80-34 6-90 — 73-44 319-84Stdp. 12 Sattel zwischen Grodietz u. 7540 122-10 7-36 — 114-74 203 18 13 Rzibrzitka am Waldrande Zeisslowilz, Sehulhaus 0 55 40 5 46 0 1380 139-36 0-28 —139-08 178-84 14 Erster Bergzug südöstlich von Zeisslowitz 3 2 0 1030 54-48 014 — 54-44 262-48 IS Zweiter Bergzug daselbst . . 2 41 0 790 37-02 0-08 — 36-94 280-98 16 Erster Bergzug südwestlich von Zeisslowitz (Kalk- zug) 4 28 0 800 62-49 0-08 — 62-41 255-51 17 Zweiter Bergzug daselbst. . . 4 20 0 550 41-68 0-04 — 41-64 276-28 18 Klein-Czantory-Berg, nord- östlicher Abhang , nie- drigere Kuppe 4 10 0 1620 118-02 0-34 + 118-36 436-28 19 „ Waldrand , Gränze zwischen dem Karpathen- Sandstein und oberen Neocomien 1 15 10 820 17-93 009 + 18-02 335-94 20 Maly-Ostry, Bergkuppe .... 2 17 0 1270 50-64 0 21 + 50-85 320 03Stdp. 21 ßergzeehenhaus unt. Ostry- Berg, Eisensteinbergbau. 2 54 0 820 41-54 0-09 — 41-45 276-47 22 Gabelung zweier Bäche etwas unterhalb Nr. 21 5 5 0 560 49-81 004 — 49-77 268-15 Standpunct Nr. XVII. Von USTRON südwestlich an einer Berglehne bei Kempa. Seehöhe des Ocu ares aus Nr. 2 . . 224-69 Wiener Klafter 1 Golleschau, kathol. Kirche . . 0°51 ' 0" 2810 41-69 1 -02 — 40-67 184-02 2 Skotsehau, Kirchth. (A 153-2) 0 49 40 5190 74-98 3-49 — 71-49 224-69Stdp. 3 Weichsel -Niveau bei Ustron unter dem Theresia- Hammer 3 27 0 730 44-01 0-07 — 43-94 180-75 4 Ustron, Clemenshütte 4 48 0 560 47-03 0-04 — 46-99 177-70 D Jedlenicza-Berg, Kuppe etwa 3 Klafter höher geschätzt 4 31 0 310 24-49 001 + 24-50 249-19 6 Skalica - Berg, östlich von Christina-Hammer I 1 11 50 960 20-06 0-12 + 20-18 244-87 Standpunct Nr. XVIII. USTRON am Damme hinter d er Clemenshütte im Thale 1 Grosser Czantory - Berg (A 521 -68) . .171-37 8°32’ 0” Wiener 2330 Klafter. 349-61 0-70 + 350-31 171-37Stdp. 2 Sattel Bukowa zwischen Skalica und Rownica- Berg 3 28 0 1010 61-18 0-13 + 61-31 232-68 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 289 Standpunct Nr. XIX. Am WIELKI STOZEK, die Kuppe (kahl) Krkowieca. Seehöhe des Oculares aus Nr. 10. . .513-37 Wiener Klafter. z Visur auf: Gemessen : Berechnete Werthe: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrig-irter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 1 Kobyla-Berg 3°18' 0” 1840 106-09 0-44 — 105-65 407-92 2 Am Smrkowiec-Berg 0 44 0 4780 61-18 2-94 — 58-24 455-33 3 Nad Rownym, Plateau 1 3 0 5390 98-79 3-76 + 102-55 616-12 4 Magurka-Berg 0 41 20 7330 88-14 6-96 + 95-10 608-67 5 Cienkow-Berg 0 43 O 7060 88-31 6-46 + 94-77 608-34 6 Am Cienkow-Bach, oberste Häuser am Waldrande . . 0 43 0 6370 79-68 5-26 — 74-42 439-15 7 Wyschnie koniec amCienkow 0 9 20 6240 16-94 5-04 — 11-90 501-67 8 Haus auf der Waldblösse Strazoka 3 1 0 1710 90-12 0-38 — 89-74 423-83 9 Wierch Glebiec 2 38 10 3110 88-83 1-25 — 87-58 425-99 10 Grosse Czantory-Berg 0 3 36 4840 5-07 3-01 + 8-11 513-57Stdp. ii Loczka-Berg 2 23 0 2470 102-80 0-79 —102 01 411-56 12 Kuppe nördlich von Dziol, Häuser unter der Kuppe. 4 25 0 2590 200-05 0-87 —199-18 314-39 13 Plaski Gron. Berg 4 52 0 1760 149-85 0-40 —149-45 364-12 14 Mittlere Kuppe im Nawsyer Walde , NNO. von der Kirche 6 14 0 2070 226-09 0-55 —225-54 288-03 Standpunct Nr. XX. Bergabhang unter dem Groniczek, nordöstlich von JAB- LUNKAU. Seehöhe des Oculares aus Nr. 1 und 12. ..418-21 Wien er Klafter. 1 Girowa-Berg (A 440 15) . . . 0°21’40” 3600 22 69 1-68 + 24-37 41S-78Stdp. 2 Zielona-Berg, SW. v. Piosek. 2 32 0 2490 11017 0-80 —109-37 308-84 3 Häuser am Beginn desLyska- Thaies 6 16 0 1870 205-35 0-45 —204-90 213-31 4 Mosty, Kirche 2 13 0 4310 166-83 2-40 —164-43 253-78 5 Städtisches Wäldchen, S. von Jablunkau 4 20 0 2610 197-78 0-88 —196-90 221-31 6 Jablunkau , Mündung des Lomnabaehes in die Olsa 7 6 0 1830 227-93 0-43 -227-50 190-71 7 Lomnabach ober dem Jäger- hause unweit der Mühle . 3 16 0 3670 209-47 1-74 —207-73 210-48 8 Kitscherky-Berg bei Mosty . 0 28 40 5250 43-78 3-55 + 47-33 465-54 9 Dorf Botzonowitz 2 52 0 2830 141-71 1-04 —140-67 277-54 10 Kuppe im Nawsyer Wald, östlich der Kirche 6 44 0 1380 162-93 0-24 -162-69 255-52 11 Nawsy, Olsafluss 7 1 0 1860 228-92 0-45 —228-47 189-74 12 Kossubowa-Berg (A 512-38) 0 58 20 5200 88-24 3-50 + 91-74 420-64Stdp. Standpunct Nr. XXI. TESCHEN , im Schlossgarten , Rondel. Seehöhe des Oculares aus Nr. 1 . . .157-68 Wiener Klafter. 1 Teschen , evangel. Kirche Basis 0°12'30" 680 2-47 006 + 2-53 157-68Sdtp. 2 Meierhof am Plateau südöst- lieh von Teschen 1 29 0 970 2512 0-12 + 25-14 182-92 3 Waldhöhe ober der dritten Wehre südl. von Teschen 0 32 0 2220 20-67 0-64 + 21-31 178-99 4 Höhe nordwestlich vom Bop- pitzer Schloss 0 36 10 2745 28-88 0-97 + 29-85 187-53 290 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Gemessen : Berechnete Werthe: z Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 5 Flachsbrech- u.Dörr-Fabrik, südlich von Teschen, Basis 1°29’30’ 730 19-08 0-07 + 19-01 I 138-67 6 Höhe zwisch. Nieder-Zuckau und Schibitz 1 6 50 2070 40-25 0-55 + 40-80 198-48 7 Lonkauer Hof, westlich von Pogwisdau 0 30 40 3410 30-42 1-50 — 28-92 128-76 8 Diorithöhe südlich von Mark- lowitz 1 6 30 1430 2-74 0-27 — 2-47 155-21 9 Höhe in d. Gemeinde Pastwisk 0 40 40 1045 30-61 0-14 + 30-75 188-43 10 Plateau von Bobrek 1 7 40 1570 30-91 0-31 + 31-22 188-90 Standpunct Nr. XXII. Heim Schlosse OBER-TOSCHANOWITZ, Strassenmündung von Hnojnik. Seehöhe des Oculares aus Nr. I und 3 . .192-18 Wien. Klafter. 1 Grodischtz-ßerg (A 221 * 79) 0°26'50" 3490 27-24 1-57 4- 28-81 192-98Stdp. 2 Dorf Grodischtz, Schulhaus. 0 16 0 3380 15-73 1-47 + 17-20 209-38 3 Hnojnik , Kirche , Basis (A 193-12) 0 3 10 1540 1.42 0-31 + 1-73 191-39Stdp. 4 Godula-Berg, Kuppe 3 48 0 2970 197-27 1-14 + 198-41 390-59 5 Ellgott, südlich von Hnojnik. 1 2 10 2150 38-88 0-60 + 39-48 231-66 6 Kottarz -Berg , südlich von Ellgott 3 44 0 4190 273-40 2-27 + 275-67 467-85 7 Bergkuppe, 1160 Klafter südlich der Kirche von Ellgott (Nr. 5) 3 57 0 3200 220 95 1-33 +222-28 414-46 8 Höchste Bergkuppe zwischen Prasziwka und Kottarz- Berg 3 42 0 4040 261-26 2 11 +263-37 455-55 9 Praschiwa, Kirche 3 6 0 3250 176-01 1-37 + 177-38 369-56 10 Waldhof, südlich von Ober- Tosehanowitz 0 7 40 890 1-99 0-10 + 2-09 194-27 11 Gutsky Wiersky, Bergkuppe südlich von Gutty 2 37 0 4780 218-45 2-95 + 221-40 413-58 Standpunct Nr. XXIII. Bergplateau, nördlich von JANOW1TZ. Seehöhe des 1 Oculares aus Nr Kniehin-Berg (A 660-30) .. .1,8 und 3° 1' 0" 10. . . 8240 218-81 434-24 Wiene 8-79 • Klafter. + 443-03 217-27Stdp. 2 St. Maria-Kirche bei Friedeck 0 43 20 4190 52-82 2-27 — 50-55 168-26 3 Friedeck, Schloss 0 45 10 3920 51-51 1-99 — 49-52 169-26 4 Misteck, Kirche 1 10 30 3540 72-61 1-62 — 70-99 147-82 5 Berg Hliboky, westlich von Mistek 0 36 0 4310 45-14 2-40 — 42-74 176-07 6 Palkowitz, Kirche 1 4 20 3070 58-79 1 -21 — 57-58 161-23 7 Kaputitza-Berg 1 20 40 4580 107-49 2-70 + 110-19 329-00 8 Kubankow-Berg (A 346-60). 1 24 0 5150 125-86 3-42 + 129-28 217-32Stdp. 9 Am Kaputitza-Berg, Gränze zwischen weissem- Jura und Karpathen-Sandstein 0 8 40 4060 10-24 2-13 — 811 210-70 10 Czubek-Berg (A 274-63) . • . 1 27 10 2060 52-24 0 55 + 52-79 221-84Stdp. 11 Nordwestliche Kuppe am Czubek 1 3 50 2520 46-80 0-82 + 47-62 266-43 12 Sattel zwischen Czubek und Ondfejnik am Feldwege . 0 18 10 2620 13-85 0-89 — 12-96 205-85 13 Mühle u Foitu bei Friedland. 1 39 40 2020 58-58 0-53 — 58-05 160-76 ßieskidva und im westlichen Mahren ausge führte Iliiheninessungen. 291 Gemessen : Bered nete Werthe : Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion eorrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in VV. Klafter 1 4 Berg Ondfejnik 3°30' 0" 4170 255-05 2-25 + 237-30 476 11 15 Im Dorfe Pstruzy , obere Häuser am Wege zur Skalka 1 16 40 4300 95-91 2-39 + 98-30 31711 16 Friedland,Kirchthurm-Dach- kante 0 39 30 2480 oo 0-79 — 27-95 190-86 17 Kleine Bergkuppe, 800 Kiff r. westlich von der Kirche von Czeladna 1 7 40 5480 107-88 3-86 + 111-74 330-55 18 Richterswald - Kuppe , süd- westlich Janowitz 1 10 0 540 1100 003 + 11-03 229-84 19 Gemeindewald-Kuppe, süd- westlich Janowitz 1 44 0 830 25-11 0 09 + 25-20 244 01 20 Ostra-Berg, nordöstlich der Kirche von Ostrawilz . . . 2 46 0 4100 198-13 2-18 + 200-31 41912 •2 t Haus nördlich unterm Ostra- berg 0 36 0 3780 61-58 1-84 + 63-42 282-23 22 Waldkuppe 840 Klafter süd- östlich von der Ignaz- kirehe und südwestl. von Tanecznica 2 35 0 3120 158-96 1 26 + 160-22 379-03 23 St. Ignazkirche in Mallenowitz 0 40 30 2660 31-34 0-91 + 32-25 251-06 24 Häusergruppe na Bistrym, 1380 Klafter nordöstlich von der Ignazkirehe .... 1 44 0 1400 42-37 0-25 + 42-62 261-43 25 Janowitzer Hauptschacht . . . 1 27 0 700 17-72 0 06 — 17-66 20115 26 Kuppe im Sattel von Krasna 0 48 10 1610 22-36 0-34 + 22-90 241-71 27 Plateau südöstlich ober den Steinbrüehen v. Baschka. 0 29 40 320 2-77 001 + 2-77 221-58 Standpunct Nr. XXIV. ßergkuppe südwestlich der Kirche von OST RA WITZ. Seehöhe des Oculares aus Nr. \, 3 und 7. . .321-98 Wiener Klafter. 1 Skalka-Berg (A 506" 18) . . . 4°10' 0" 2560 182-25 0-84 + 183-09 323 09Stdp. 2 Tiefster Punct der Einsatte- lung zwischen Skalka und Ondfejnik 1 29 0 2990 77-42 1-15 + 78-57 400-35 3 Ondfejnik-Berg 2 37 0 3340 152 -65 1-44 + 154-09 322-02Stdp. 4 Czeladna , unterste Häuser an der Mündung in’s Ostrawitza-Thal 6 27 0 1200 135-66 0- 19 — 135-47 186-51 3 Friedland, mittlere Höhe des Marktes bei der Kirche. . 2 34 0 3180 142-54 1-30 — 141 -24 180-74 6 Baschka, Hochofen, Basis . . . 1 34 40 6330 174-36 5-19 —169-17 152-81 7 St. Ignazkirche in Malleno- witz 1 27 30 2780 70-77 0-99 — 69-78 320-84Stdp. 8 Ostrawilz, Kirche 8 6 0 780 111-01 0-08 — 1 10-03 211-05 9 Sattel am Lukschinetz zwi- schen Ostra-Berg u. Lissa hora 3 34 0 2420 150-84 0-76 + 151-60 473-58 10 Höchste Häuser am west- lichen Abhang der Lissa hora 3 18 0 2460 141 -84 0 78 + 142-62 464-60 11 Smreczina-Berg 3 24 0 1880 111 69 0-46 + 11215 434-13 12 Czuppel-Berg 4 3 0 2440 172-77 0-77 4 173-54 495-52 K.k. geologische Reicbsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 38 292 Karl Kuristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Standpunct Nr. XXV. Plateau bei SKALITZ, westlich von der Kirche, an der Kreuzung der Feldwege. Seellöhe des Oeiflares aus Nr. 2 u. 3. . . 196-45 W. Klft. Gemessen : Berechnete Werthe: Visu r auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrigirter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter 1 Maria-Kirche bei Friedeck . . 0°29'10" 2900 20 04 1 - 10 — 18-94 177-51 2 Dobrauer Berg- (A 200 ■ 89 ) . 0 10 0 2000 5-82 0-52 + 6-34 1 94‘55Stdp. 3 Dobrauer Kirche, Basis 0 49 30 1400 20-30 0-25 — 20-05 176-40 4 Kalkkuppe nörtll. der Kirche von Skalitz 2 24 0 925 38 77 0-11 + 38-88 235-33 3 Skalitz, Kirche im Sattel, Basis (A 207- 16) 0 33 40 790 7-74 0 • 08 + 8 82 198-34Sldp. 6 Kalkkuppe südlich d. Kirche von Skalitz 1 54 0 930 30-85 011 + 30 96 227-41 7 Gitschora, Waldplateau .... 3 57 0 401 0 276-89 2-08 + 278-97 475-42 St andpunct Nr. XXVI. Berg lehne hei MORAWKA, südlich von der Prasehiwka Kirche. Seehölie des Oculares aus N \ 2, 8 ind 9 . . .258-83 Wiener Klafter. 1 Häuser auf der Berglehne nördlich gegenüber der Kirche von Morawka. . . . 2° 17' 0" 790 3t -50 0-08 + 31-58 290-41 2 Morawka, Kirche, Basis der- selben (A 224’83) 1 37 20 1289 36 25 0-21 — 36-04 260-87Stdp. 3 Höchste Kuppe im Praschma- Thiergarten 2 51 0 2420 120-47 0-76 + 121-23 380-06 4 Untere Waldgränze von Nr. 3, südlich der Kirche von Morawka 0 0 54 1660 0-44 0-36 + 0-80 259-63 5 Morawka-Fluss, an der Mün- dung der Mohelnica 5 10 0 660 59-68 0-05 — 59-63 199-20 6 Mohelnica-Bach , unter dem Thiergarten bei der ersten Brücke 0 54 10 2230 35-14 0-64 — 34-50 224-33 7 Einzelnes Haus am Hügel, 830 Klafter westlich der Kirche von Morawka .... 0 35 50 1300 13-55 0-22 — 13-33 245 - 50 8 Ondfejnik-ßerg (476-1 i) . . . 1 47 30 6840 213-96 6-06 + 220-02 256-09Stdp. 9 Skalitz, Kirche, Basis der- selben (A207-16) 1 6 40 2750 53-34 0-98 — 52-36 259-52Stdp. Standpunct Nr. XXVlf. Rer glehne 1400 Klafter nordöstlich der K irche von MORAWKA. Seehöhe des Oculares aus Nr. 1 und 4 . . .304-76 Wiener Klft. 1 Zlabicz-Berg ( A 537-16) . . . 3°28’ 0" 3800 230-20 1-87 + 232-07 305 09Stdp. 2 Höchste Häuser am Wege über den Zlabicz-Berg . . i 8 30 2980 59-38 1- 14 + 60-52 365-28 3 Höchste Häuser a. nördlichen Abhange des Trawno- Berges 1 14 0 2260 48-66 0-66 + 49 32 354-08 4 Ondfejnik-Berg (A 476-tl) . i 8 30 8180 163-01 8-67 + 171 -68 304-43Stdp. 5 Häuser im Morawka -Thale unter der Vereinigung desSkalka- undPolcany- Baches 0 46 40 2940 39-91 1-11 — 38-80 265-96 6 Morawka an der Mündung des Trawno-Baches .... 4 3 0 1150 81-42 0-17 — 81-25 223-51 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 293 Standpunct Nr. XXVIll. Am DOBRAU-Berge, A 200-89 -f- Höhe des Oculares 0 G5 gibt Seellöhe des Oculares 201-54 Wiener Klafter. Gemessen : Berechnete Werthe: Visur auf: Vertical- Winkel Horizon- tal- Distanz Höhen- unter- schied Cor- rec- tion corrig-irter Höhenunter- schied Seehöhe in W. Klafter i St. Maria - Kirche hei Friedeck 0°40' 0" 2590 30-14 0-87 — 29-27 172-27 2 Plateau südlich v. Sedlischt, mittlere Häuser 0 20 20 2440 14-43 0-77 - 13-66 187-88 3 ßruzovitz, Kirche, Basis .... 1 16 20 2160 47-97 0-60 — 47 37 15417 4 Domaslowitz, Kirche, Basis . 1 6 0 2340 44-93 0-71 — 44-22 157-32 Standpunct Nr. XXIX. Von WEISSKIRCH nordöstliche Felsenkuppe am Hra- nicky kopec. Seehöhe des Oculares aus Nr. t und 4. .187 07 Wiener Klafter. 1 Bolten, Kirche, Basis (A 162-43) 0°43'30" 2200 27-84 0-63 — 27-21 189-66Stdp. 2 Höchster Punct der Strasse zwischen Weisskirchen und Bölten 1 0 10 1040 18-26 0-14 — 18-26 168-95 3 Dorf Wessiedel, obere Häuser 0 34 0 5180 81-37 3-45 + 84-82 271-89 4 Ohrendorfer Berg ( A 236-76) 1 3 10 0279 51-27 1 -01 + 52-28 184-48Stdp. 3 Ollspitz, Dorf, mittlere Höhe 0 44 30 2800 36-25 1-02 — 35-23 151-84 6 Weisskirchen, Bahnhof 2 13 0 1220 47-93 0-19 — 47-74 139 33 7 Eisenbahn- Viaduc t bei Weiss- kirchen 1 43 0 1600 48-88 0-33 — 48-55 138 32 8 Dorf Podhorn, Kirche 0 4 40 3480 7-44 3-86 — 3-58 183-49 9 Podhorner Berg 1 14 30 5310 115-60 3-65 + 119-25 306-32 10 Ruine Helfenstein bei Leipnik 2 43 0 5840 27-71 4-40 + 3211 219 18 B. Barometrische Höhenmessungen in den Sudeten und Bieskiden , ausgeführt und berechnet vom Verfasser. Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied g-eg’en ßriinn Seehöhe in W. Klafter 1 Von Böhmisch-Trübau südlich, ausgezeichnete Waldkuppe .... Dorf Skalicka bei Hohenstadt, mittlere Höhe des Plateau’s .... 129-9 239-9 2 64-3 174-3 3 Unterhalb des Bahnhofes von Hohenstadt am Sazawa-Bache . . . 34-2 144-2 4 Bahnhof von Hohenstadt 36 ■ 9 146-9 5 „Na zadnich horach“, höchster Funet des Weges von Krumpach nach Watzelsdorf 103-7 213-7 6 Einsattlung zwischen Watzelsdorf und Rowenz 98-4 208-4 7 Hajecek-Berg, höchster Punct im Wäldchen, Mittel aus zwei Beobachtungen . 200-7 310-7 8 Bei Bohutin an der March, etwa 1 Klafter höher als das Niveau des Flusses 44-6 154-6 9 Einsattelung zwischen Bohutin und Neudorf 79 1 189 1 10 Schönberg. Gasthof zum Löwen, in der Vorstadt, im 1. Stocke 43-3 1 55 • 3 11 Bergkuppe „Dreifaltigkeit“, nördlich von Sehönberg 109-9 219-9 12 Dorf Neuhäusel, nördl. von Schönberg, mittlere Höhe des Ortes 84-1 194-1 13 Reitendorf, Brücke über den Tessfluss, etwa 18 Klafter über dem Niveau 71-4 181-4 14 Zöptau, Gasthaus zum Hüttenmann, 1. Stock, Mittel aus zwei Beobachtungen 98-9 208-9 38 * 294 Karl Korisika. Berichl filier einige in den Sudeten, in den Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 15 Bergrücken südöstlich von Marsehendorf, zwischen Zöplau und Wiesenberg 00 268-4 16 Wiesenberg, Gasthaus gegenüber vom Schlosse, etwa 5 Klafter höher als die Thalsohle 127 4 237-4 17 Vereinigung der Tess mit der rauschenden Tess, 2'5 Klafter höher als die Thalsohle 1640 274-0 18 Schweizerei am Altvater im Sudetengehirge 570 8 680-8 19 Sattel zwischen dem Altvater und der hohen Heide 629-4 739-4 20 Berg Allvater, am Triangulirungspunet 665 6 775 ■ 6 21 Im Öppafall, verlassene Kohlstätte am Fahrwege ... 4911 601-1 22 Karlshrunn, heim Badhaus 292 3 402-3 23 Waldweg am „langen Kamm“, südöstlich von Karlshrunn, höchster Punct 341 -8 451-8 24 Wiedergrün, Dorf, hei der Kirche 271 -9 381-9 25 Am Wege von Wiedergrün nach Vogelseifen, nahe dem letzteren Orte 226 0 336 0 26 Freudenthal, Gasthaus zum goldenen Stern, im 1. Stock 172-8 282-8 27 Jaktar hei Troppau, Einmündung der Freudenthaler Strasse . . 20 8 130-8 28 Troppau, Gasthof zur goldenen Krone, 1. Stock 31-7 141-7 29 Troppau, unterer Platz, nahe dem Gymnasium 24-7 134 7 30 Schönbrunn an der Nordhahn, unter der Oder-Brücke, 1 K 1 ft. höher als das Niveau der Oder 5-2 104-8 31 Polnisch Ostrau. Kirche. Basis 9-7 119-7 32 Bei Hranecznik am Lucina-Bache 8-0 102-0 33 Bei Bartelsdorf am Plateau, Waldkuppe 17-9 127-9 34 Schumharg, Bach ober der Brücke, etwa 0'6 Klafter höher als sein Niveau 4-2 114-2 35 Anhöhe am Wege von Mittel -Suchau nach Lazy, nahe hei letzterem Dorfe 283 138-3 36 Mittel-Suchau, nahe der Kirche, am Bache 44-0 124-6 37 Oher-Tierlitzko, Wirthshaus im 1. Stocke 26 0 136-0 38 Ober-Tierlitzko, unter der Brücke am Stanowska-Bache 111 1211 39 Berg Grodischlz, am Triangulirungspunet 96-2 200 2 40 Die Schweden-Schanze auf der Strasse westlich von Teschen . 7o * 7 185-7 41 Tesehen, Gasthof zum Hirschen, 1. Stock 37-8 147-8 42 Von Wendrin nordwestl. am Feldwege, am Fusse der Bahia gora 69-9 179-9 43 Berg „Bahia gora“ hei Wendrin 139-4 149-4 44 Berg Tul, östlich von Ober-Lischna, höchster Punct 204 • 3 314-3 45 Quelle am nordwestlichen Abhänge des kleinen „Czantory“. Temperatur derselben +6°! Reaum 195-6 305-6 46 llstron, Wohnung des Hüttenmeisters 65-7 175-7 47 Weichsel-Fluss, Niveau an der Mündung des Diehtin-Baches . . 117-3 227 3 48 Mündung des Labajow in den Kopidlo-Bach Einsattelung am Stozek-Berge, im Gehege Voilowa 1430 253 • 0 49 288-7 398-7 50 Wielky Stozek, Waldkuppe in derNiihe d.Triangulirungspunctes 400-7 510-7 51 Krkowieea-Berg, westlich vom Vorigen, kahle Kuppe 397-8 507-8 52 Terrasse des Groniezek, nordöstlich von Jablunkau 322-7 432 7 53 Von Wendrin südlich Niveau der Olsa , Griinze zwischen Neo- comien und Eoeen 50-0 1600 54 Teschen, Sehlossberg im Park 42-4 152-4 55 Tiefster Punct der Strasse zwischen Schloss Ober-Toschonowitz und Wirumbana W. H 75-9 185-9 56 Ober-Toschonowitz, Schloss an der Strasse 83-1 1931 57 Bei Woykowitz unter der Brücke am Holzina-Bache 51-8 161-8 58 Brücke an der Mündung der Morawka in die Ostrawilza 416 151-6 59 Bergrücken nördlich von Janowitz 98-7 208-7 60 Janowitz unterste Häuser am Bache 56 0 1660 61 Ostrawitza-Fluss., unter der Brücke von Przno 55-7 165-7 62 Ostrawitza-Fluss, unter der Brücke von Osfrawitz 90-5 200-5 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Ilöhenmessungen. 295 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen lirünn Seehöhe in W. Klafter 63 Berglehne südwestlich der Kirche v. Ostrawitz [A ) Sldp. XXIV. | 211 9 321-9 64 Ostrawitza-FIuss, an der Mündung des Rzeziza-Baches 117-7 227-7 6o Vereinigung des Czerna- u. Bila-Baehes zum Ostrawilza-Flusse. 154-1 264 1 66 Baschka. Schichtmeisters-Wohnung, im Garten 39-4 149-4 67 Baschziza-Baeh, östlich von Baschka, MenilitschielVr mit Fisch- Abdrücken 41 -9 151-9 68 Berglehne hei Moravvka, südlich von der Prasehiwka-Kirche . . 130-9 240 9 69 Quelle am südlichen Abhange des Prasehiwka-Berges. Tempe- ratur derselben +795 Reaum 1 20 t 230-1 70 Berglehne nordöstl. der Kirche von Morawka [A) Stdp. XXVII.] 182-0 292-0 71 Brücke über den Morawka-Fluss, nordwestl. von Morawka .... 87-7 197-7 72 Dobrauer Berg, im Wäldchen unterm Triangulirungspunct .... 78- 1 188-1 73 Weisskirchen, Gasthaus zur goldenen Krone 11-1 1211 74 Von Weisskirchen nordöstlich isolirte Felsenkuppe im Walde am Hranicky kopee 61 - 5 171-5 C. Strassen-Nivellements in den Sudeten und ihren Ausläufern, auf die Seehöhe reducirt nach mehreren vom Herrn k. k. Baudirections-Ingenieur Holzer gezeichneten grossen Profilen vom Verfasser. Bei der Jahresversammlung des Werner- Vereines vom Jahre 1853 hatte das wirkliche Mitglied desselben, Herr Ferdinand Holzer, k. k. Baudirections- Ingenieur zu Brünn, ein grosses Blatt, enthaltend mehrere Profile der sogenannten Gabler Aerarial-Strasse, welche den nördlichen Thei! von Mähren und dasTroppauer Gebiet in zwei Richtungen, von Westen nach Osten und von Süden nach Norden, durchschneidet, und welche derselbe aus den vorhandenen Nivellementsproto- kollen mit vielem Fleisse und grosser Sorgfalt zusammengestellt hatte, vorgelegt. Hiebei waren bei den wichtigeren Puncten die Höhendifferenzen gegen einen be- stimmten idealen Vergleichs-Horizont, so wie die Seehöhen in Zahlen angegeben, welche letztere jedoch bloss nach beiläufiger Schätzung einzelner sehr nahe bei trigonometrischen Puncten befindlicher Orte beigefügt waren. Herr Holzer selbst äusserte den Wunsch diese letzteren Zahlwerthe durch an Ort und Stelle ausgeführte Messungen rectificirt zu sehen, und übergab dem Verfasser dieses, als er sich zur Bereisung der unter A) angeführten Gegenden vorbereitete, mit freundlichster Bereitwilligkeit die obengenannten Profile. Verfasser dieses wurde dadurch in den Stand gesetzt, einige im Bereiche jener Profile liegende Puncte in seine Messungen einzubeziehen, wodurch eine ziemlich genaue Beduction auf die Seehöhe ermöglicht wurde. Zu bemerken ist hiebei nur, dass sämmliehe Zahlen für den Vergleichs-Horizont negativ sind, indem sie die Höhe des Punctes unter diesem Horizont angeben, so dass es darauf ankam, die Seehöhe des Ver- gleichs-Horizontes zu bestimmen. Zu diesem Behüte wurden aus A und B folgende Puncte ausgewählt: 296 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Nr. Name des Ortes: Seehöhe nach meiner Bestimmung Höhe unterm Vergleichs- Horizonle nach Holzer Seehöhe des Vergleichs- Horizontes i Bei Bohutin, Niveau der Strasse 154‘jBO Bar. 339-00 513-60 2 Schloss ßlauda 134 09 Trig. 336-22 510-31 3 Schönberg', Strasse in der Vorstadt IUI» *30 Bar. 348-83 504-13 4 Reitendorf 168-02 Trig. 341-90 509-92 5 Tessfluss 182-40 Bar. 327-23 509-63 6 Zöp tau bei der Kirche 21 4 00 Trig. 290-00 504-00 7 Freudenthal , Stadt 280 00 Bar. 228-03 508-03 8 Freudenthal, Ginmünd, in die Troppauer Strasse 280-08 Bar. 226-50 507-30 9 Engelsberg 338 67 Trig. 176-60 315-27 IO Jarkowitz 136-99 Trig. 351-80 508-79 i l Chaussee bei Jaktar 130-80 Bar. 377-93 308-73 Aus dieser Tabelle esgibt sieb die mittlere Höhe des Vergleichs-Horizontes über dein Meere zu U09 07 Wiener Klafter, wornach auch die Seehöhen der im folgenden Verzeichnisse enthaltenen Puncte abgeleitet wurden. Die Seehöben beziehen sich, wo keine andere Bemerkung steht, auf das Niveau der Strasse, und in Orten auf die beiläufige Mitte der Strasse im Orte. Nr. Name des Ortes: Unterm Vergleichs- Horizont Seehöhe in W. Klafter 1 1. Strasse von der böhmischen Glänze über Schönberg, Frendenlhal bis Jaktar. Am Mittelberge, böhmische Gränze 88-81 420-26 2 Rothwasser, Durchfahrt 245-12 263-95 3 Friese, am Bache 256 • 5 1 252-36 4 Weisswasser, Erbgericht 257-67 251-40 5 Im Bukowitzer Wald 244-66 264-41 6 Bukowitz, Dorf 265-83 243-24 7 Am Hambalek-Berg 246-30 262-57 8 Buschin, Erbgericht 333 - 00 176-04 9 Ollesehau, Dorf 346 • 1 6 162-91 10 Klösterle, Dorf 347 * 30 161-57 11 Badomühl, Kreuz ober dem Dorfe 284-90 224-17 12 Krumpisch, Dorf 357-29 151-78 13 Brücke über die March beim Dorfe Krumpisch 359-03 150-07 14 Blaudaer Anhöhe. 351-83 157-24 13 Blaudaer Schloss 336-22 152-85 16 Blaudaer Kirchlein 277-90 23117 17 Blaudaer Berg, Kapelle 330-33 178-74 18 Schönberg, Stadt 348-83 160-24 19 Lerchenfeld 340-52 168-55 20 Tauhenberc 331-83 17814 21 Reitendorf (Beginn) 339-00 170-07 22 Reitendorf, Brücke über den Tesslluss 327-25 181-82 23 Petersdorf, Brücke über den Mertafluss 298-68 210-39 24 Griinze der Gemeinden Zöptau und Rudelsdorf 259 37 249-50 25 Rudelsdorfer Jägerhaus 203-00 304-07 26 (iränze der Gemeinden Rudelsdorf und Kleppel 165-00 344-07 27 Wirthsliaus zum Berggeist 58-22 430-85 28 Torflager am Fühtling 6216 446-91 29 Plateau des Fühtling, höchster Punct j 49-50 459-57 30 Brandwirthshaus 55 00 454-07 ßieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 297 Nr. i Name des Ortes: Untenn Vergleichs- Horizont Seehöhe in W. Fuss 31 Brandseifen, obere Hauser 122-50 386-57 32 Altendorf, obere Häuser 134-66 344-41 33 Altendorf, Brücke über den Podolsky-Bach 180-00 329-07 34 Rümerstadl, St. Anna-Kirche 200-00 309-07 33 215-50 220- 16 293-57 288-91 36 Kleinstoli!. Brücke über den Morafluss 37 Höchster Punct der Strasse unweit der ('.ranze von Mähren und Schlesien, nördlich von Kleinstohl 168-88 340-19 38 Wildgrub, tiefster Punct der Strasse 204 • 26 304-81 313-81 39 Jankusch Busch 195-26 40 Freudenthal, heim Schlosse 228-05 281 - 02 41 Freudenthal, Brücke über den Schwarz-Bach. 234 • 67 274-40 42 Höchster Punct der Strasse zwischen Freudenthal und Wocken- dorf _ 192-66 207 • 50 316-41 301 • 57 43 Wockendorf, tiefster Punct der Strasse 44 Höchster Punct der Strasse am Beginne des Heimischer Waldes 169 00 340-07 43 Stadt Bennisch, tiefster Punct . 240-31 268 ■ 59 46 Windmühle oberhalb Bennisch 209 01 300-06 47 Klein-Herrlitz, tiefster Punct 294-33 214-74 48 Im Horkenwald, höchster Punct der Strasse 292-51 216-56 49 Gross-Ilerrlitz, oberste Häuser 316-00 193-07 30 Gross-Herrlitz, unterste Häuser 328-46 170-61 31 Colonie-Niederlage, Strasse 348-66 160 41 32 Bei Johannesfeld im Thale, Strasse 362-30 146-67 53 Bei Jarkowitz, Strasse 331-80 157-27 54 Einmündung der Jägerndorfer Chaussee bei Jaktar 377 93 131-14 1 2. Strasse von Dcutsch-Lodenitz über Freudcnthal , Ziickmaiilcl bis an die preussischc Oränzc. Deutseh-Lodenitz im Thale 217-66 291-41 2 Sperberdorf, höchster Punct der Strasse 204-13 304-94 3 Dittersdorf, mittlere Höhe • 210-00 299-07 4 Im Dittersdorfer Wald, höchster Punct 192-67 316-40 5 Lohnig, Posthaus 217-66 291-41 6 Tillendorf an der Strasse 233-23 275 • 84 7 Brücke über den Mora-Fluss, nördlich von Tillendorf 258-30 250-77 8 Brücke zwischen Kriegsdorf und Kotzendorf 242-50 206-57 9 Höchster Punct der Strasse am Köhlerberg 215-50 293-57 10 Freudenthal, Strasse ober dem Schwarzbach 232 00 277-07 11 Freudenthal, Einmündung in die Schönberger Strasse 226 • 50 282 • 57 12 Altstadt, mittlere Höhe 203 ■ 00 306-07 13 Höchster Punct der Strasse unter dem Steinhübel 168-83 340 ■ 24 14 Lichtenwerden 181-85 327-22 15 Engelsberg 176-60 332-47 16 Höchster Punct der Strasse am Annaberge 70-16 438-91 17 Wiirbenthal, Stadt 230 • 25 278-82 18 Würbenthal, Brücke über die Oppa 232-80 276-27 19 Einsiedl, Strasse 203 • 00 306 07 20 Höchster Punct der Strasse am Mühlberg 133-50 365 ■ 57 21 Hermannstadt, im Thale 158-22 350-85 22 Höchster Punct der Strasse in Vorwitz 122-43 386-64 23 Zuckmantel, Stadt 305 • 1 6 203-91 24 Tiefster Punct der Strasse unterhalb Zuckmantel 318-35 190-72 25 An der preussischen Gränze westlich von Lerchenfeld 31 1-50 197-57 298 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den D. Barometrische Höhenmessungen im westlichen Mähren, ausgeführt im Jahre 1854 vom (dermaligen k. k. Bergrathe) Fr. Foetterle und Heinr. Wolf, und berechnet vom Verfasser. Diese Höhenmessungen sind eine Fortsetzung der zweiten Ahlheilung meines „Berichtes über einige im Zwittawa-Thale und im südwestlichen Mähren ausge- führte Höhenmessungen“ (Jahrb. b. Jahrg., I. Viertelj., Seite 16t u. s. w.), und sie konnten in meinen vorjährigen Bericht nicht mehr mitgenommen werden, da ich die zur Berechnung nöthigen correspondirenden Beobachtungen zu spät er- halten hatte. Die Höhendifferenzen beziehen sich ebenfalls auf das Barometer der k. k. meteorologischen Centralanstalt in Wien, dessen Seehöhe == 9967 Toisen == 102-4 Wiener Klafter angegeben wurde, und es gelten daher auch hier die in obigem Berichte bereits gemachten Bemerkungen. Jedoch ist bei diesen Mes- sungen eine grössere Uebereinstimmung mit jenen von mir bestimmten Puncten, die in dasselbe Terrain fallen, zu bemerken (Jahrb. 6. Jahrg., I. Viertelj., Seite 72), als diess sonst der Fall war, was wohl günstigeren atmosphärischen Einflüssen, namentlich einem mehr constanten Luftdruck vorzugsweise zuzuschreiben sein dürfte. Die Höhenmessungen lasse ich hier wieder in derselben Ordnung folgen, wie sie vorgenommen wurden, nur wo mehrere Messungen desselben Ortes Vor- kommen, habe ich sie zusammengezogen. Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Wien Seehöhe in W. Klafter 1 Brünn, Gasthof zum Kaiser von Oesterreich, 2. Stock, Mittel aus zwei Beobachtungen 19-0 121-4 2 Gross-Bittesch, Gasthaus zum Adler, zu ehener Erde 141-3 243-7 3 Gross-Bittesch, Gasthaus zum Kreuz, i. Stock, etwa um 3 K 1 ft. höher als die Strasse am Marktplatz. Aus 12 Messungen ergaben sich folgende Höhen - Differenzen : 147-4, 148 1, 132-0, 131 0, 146 8 , 149 3, 147-7, 148 3, 146-2, 136-6, 143 4, 130-2; aus allen folgt im Mittel 149 1 251-3 4 Gross-Meseritsch, Gasthaus zum Löwen, 1. Stock. Aus 3 Mes- sungen ergaben sich folgende Höhen - Differenzen : 113-8, 114-7, 113-9, 119-0, 122-3; aus allen folgt im Mittel 117-1 219-5 D Oslawa-Fluss an der Halla-Mühle, südöstl. v. Gross-Meseritsch 113-2 215-6 6 Oslawa-Kluss beim Nesmir-Hof, südlich von Gross-Meseritsch (Granit) 109-1 102-2 211-3 204-6 7 Oslawa-Fluss bei Oslau, westlich von Tassau (Granit) 8 Tassau, Kirche (Granit) 126-3 228-7 9 Oslawa-Fluss bei Wanetz, südlich von Tassau (Granit) 97-9 200-3 LO Oslawa-Fluss an der Swato-Mühle , nördlich von Gross-Mese- ritsch (Granit) 114-4 216-8 li Spitze im Banejwald, östlich von Gross-Meseritsch (Gneiss)... 194 3 296-7 12 Ossowetz - Teich , nördlich von Eisenberg, nordwestlich von Ofechow (Gneiss) 187-4 289-8 13 Höhe im Horkawald, nördlich von Eisenberg (Gneiss) 214-7 317 1 14 Eisenberg, Kirche (Gneiss). Aus zwei Messungen ergaben sieh folgende Höhen-Dift'erenzen : 200 8, 196‘2; aus beiden im Mittel 198-3 300-9 13 Klenowitzhof bei Jablonau, südöstlich von Gross-Meseritsch . . . 1661 268-5 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 299 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Wien Seehöhe in W. Klafter 16 Iglau. Gasthaus zu den drei Fürsten, 2. Stock. Aus drei Mes- sungen ergaben sich die Hohen-Differenzen : 180 4, 181-9, 184-6; im Mittel 182-3 284.7 17 Iglau, Pirnitzer Vorstadt am Igl-Bache (Gneiss) . . 152 1 254-5 18 Klein-Iglaubaeh bei der Ranzer-Mühle, südlich von Iglau 175-2 277-6 19 I"'!— Fluss beim Heller-Hof, nordwestlich von Iglau ... 145-1 247-5 20 Iglawa-Fluss bei der Kern-Mühle, nordöstl. von Igiau (Gneiss) 151 -3 253-7 21 Rittisko, nordwestlich von Iglau (Gneiss) 186-2 288-6 22 Iglawa-Fluss bei Klein-Beranau, südlich von Iglau (Gneiss) . . . 138-9 241-3 23 Iglawa-Fluss an der Brücke in Wiese (Gneiss) 132-4 234-8 24 Hoehstudnitz, Kirche (Gneiss) 217-9 320 3 25 Höchster Punct an der Strasse, westlich bei Regens (Gneiss). . 232-0 334-4 26 Regensberg bei Regens. Zwei Messungen gaben: 239-8, 244-4; 242-1 •UM 27 Regens, Wirthshaus im 1. Stock. Fünf Messungen gaben die Höhen -Differenzen: 232 1, 234-8, 233-5, 231-6, 231-2; woraus im Mittel 232-6 335-0 28 Wilznitz, nordwestlich von Regens am Bache 189-4 291-8 29 Am Mühlteiche bei Jametz 164-0 266-4 30 Höchster Punct der Strasse zwischen Lippirn und Jametz 202-8 305-2 31 Zlior, an der böhmischen Gränze (Granit) 197 0 299-4 32 Staz, am Kreuzungspuncte der Strassen (Gneiss) 214-6 317-0 33 „Na horach“, südwestlich von Boehdalau 271 9 374-3 34 Chraustow-Berg (Gneiss) 275 • 5 377-9 35 Jersein am Bache, nordöstlich von Regens (Gneiss) 175-5 277-9 36 Kamenitz, Bach am nordöstlichen Ende des Ortes 193 0 295-4 37 Chlumek, am unteren Ende des Ortes 193-0 295-7 38 Wolleiner Bach an der Mühle, unterhalb Neu-Zho? (Gneiss). . . 144-7 247 1 39 Am Teiche bei Zawiest, südöstlich von Nettin (Lehm) 175-1 277-5 40 Wolschi, am Wege nach Nettin (Weinstein) 190-8 293-2 4i Nettin, Kirche (Gneiss) 193-9 296 3 42 Dietkowska hora (Gneiss) 271-5 373-9 43 Czerna am Bache 180-1 282-5 44 Meseritschko am Mühlteiche 161-8 264-2 45 Arnoletz (Gneiss) 180-5 282-9 46 Höchster Punct der Strasse zwischen Staz und Deutsch-Rudo- letz (Gneiss) 251-9 354 3 47 Deutsch-Rudoletz, Kirche (Gneiss) 223-7 326 1 48 Bochdalow, der obere Teich . . 201-8 304-2 49 Chraustow, südwestlich von Bochdalow. . 244-6 347-0 50 Rigow-Berg, nördlich von Wollein (Gneiss) 266-6 369-0 51 Pawlow, am unteren Teiche 185-7 288-1 52 Z ihradischt am Teiche 179-6 282-0 53 Oslawa-Fluss bei Radostin, nördlich von Wollein .... 160-7 263 1 54 Oslawa-Fluss bei Ostrau, nordöstlich von Radostin 165-2 267-6 55 Bochdalow bei der Mühle bei Pottles (Hornblende u. Gneiss) . . 183-2 285-6 56 Bochdalow bei der Mühle bei Pokojow 190-8 293-2 57 Bochdalow, Kirche im Orte 198-5 300-9 58 Aujezd, südwestlich von N. Wessely 199-9 302-3 59 Matudow, nordwestlich von Wessely 225 1 327-5 60 St. Johann bei Kloster Saar 218- 1 320-5 61 Am Convent-Teich bei Neudek, westlich von Saar . . 199-6 302-0 62 Sazawa-Fluss bei Neudeck, westlich von Saar 175-3 277-7 63 Saar, Gasthaus im 1. Stock, am Marktplatz. Zwei Messungen er gaben die Höhendifferenzen 196"4, 202-7 woraus im Mittel. . 199-5 301-9 64 Höhe bei Wysoky, nordöstlich von Saar 241 • 1 343-5 65 Pocitek am Teich, nordöstlich von Saar 206-7 309-1 66 Czikay am Bache 238-1 340-5 67 Tissmoka-Spitze, nordwestlich von Czikay 314-6 417-0 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang. 18ä6. 11. 39 300 Karl Kolistka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Nr. Name des Ortes : Höhenunter- schied gegeu Wien Seehöhe in W. Klafter 68 Gottseida, südlich hei Heralctz 245-3 347-7 69 Schwarzawa-Fluss hei Heraletz 228-2 330 6 70 Sagemühle von Otrokbrunn 264-3 366-7 71 Schwarze Sümpfe südöstlich hei Schakowa hora, Quellen der Schwarzavva 305-5 407-9 72 Höhe am ßrosichen-Fels, nördlich von Skleny (Hornblende) . . 30i • 3 403-7 73 Gross-Skleny, bei Frisehau, am obersten Hause (Gneiss) 303-1 405-5 74 Lhotka, mittlere Höhe (Gneiss) 231-5 333-9 75 Radominteich, südlich von Saar (Lehm) 2141 316-5 76 Neu-Wessely, nordöstlich an der Kapelle (Hornblende) 205-2 307 • 6 77 Bergmannshütte am Eisenbergbau südlich von Saar 2141 316-5 78 Hauptwasserscheide oberhalb Jamy 223-9 326-3 79 Jainy, nördlich von Ostrau 206-2 308 6 80 Wessely-ßach bei Sazomin, nördlich von Ostrau 169-2 271 -6 81 Oslawa-Fluss bei Ostrau, südöstlich von Saar 164-4 266-8 82 Bory, Kirche, nördlich von Gross-Meseritsch 160-6 263-0 83 Oslawa-Fluss an der Manmühle, nördlich von Wolsehi 141-2 243-6 84 Oslawa-Fluss bei Moschtiseht, nördlich von Gross-Meseritsch. . 121-1 223 • 5 85 Oslawa-Fluss an der Swatonuihle 114 3 216-7 86 Dorf Kosikow, Kirche, südöstlich von Gross-Bilteseh 169-7 272-1 87 Höbe im Kosikower Walde, südwestlich von Gross-Bilteseh . . . 183-5 285-9 88 Krokocim, südlich von Bittesch am Bache (Gneiss) 145-2 247 6 89 An der Zezula-Mühle, östlich von Kralitz • 107-4 209-8 90 Suditz an der grossen Kreuzlinde (Lehm) 136-2 238-6 91 Am Chwomcabache, nordöstlich von Koroslep 79 - 1 181 -5 92 Koroslcp am Bache 207-3 309-7 93 Oslawa-Fluss bei der Ski'ipiner Mühle, nördlich von Moiielno . . 46-2 148-6 94 Mohelno, Wirthshaus, zu ebener Erde (Serpentin) 75-6 178-0 95 Iglawa-Fluss an der Papiermühle, südsüdwestlich von Mohelno. 39-7 142-1 96 Iglawa-Fluss an der unteren Mühle, südöstlich von Mohelno . . . 34-5 136-9 97 Lhanitz, ostsüdöstlich von Mohelno (Serpentin) 58-0 160 4 98 Biskupka, südwestlich von Oslowan 49 1 151-5 99 Senohrad am Bache (Gneiss) 68-2 170 6 100 Oslawa-Fluss, südöstlich bei Oueitz 25-3 127-7 101 Eibenschütz, Gasthaus, am Marktplatz im 1. Stocke. Sechs Mes- sungen ergaben die Höhendifferenzen: 9 3, 13-6, 12-2, 15‘5, 10-2, 9-6; woraus im Mittel 11-7 114-1 102 Am Vereinigungspunct der Iglawa mit der Oslawa 4-8 107-2 103 Iglawa-Fluss bei Hrubsitz, südlich von Neudorf 12-6 115-0 104 Neudorf, südwestlich von Oslowan beim Meierhof 36-7 139-1 105 Oslawan, an der Brücke (Weissstein) 12-6 1150 106 Höhe im Padielka-Wald, südlich von Zakfan (Gneiss) 106-5 208-9 107 Segen Gottes, westlich von Rossitz 69-3 171-7 108 Vereinigung d. Obrawer- u. Weisswasserbaches oberhalb Rossitz 71 1 173 5 109 Kanzleigebäude der Segengottesgrube, im 1. Stocke 66 0 168-9 110 Kralitz, Kirche, südöstlich von Namiest 119-5 221 -9 111 Jeneschau am Teiche, nordöstlich von Namiest 132-6 235 0 112 Namiest, Posthaus, im 1. Stocke, etwa 5 K 1 ft . über der Oslawa. Drei Messungen ergaben 89-7, 95-9, 93-5, woraus im Mittel. 93-0 195-4 113 Namiest, Schloss, im 2. Stocke 124-6 227-0 114 Oslawa-Fluss, an der Kralitzer-Mühle südlich von Namiest .... 76-6 179 0 115 Oslawa-Fluss bei Heinrichslust, südlich von Namiest 56-2 158 6 116 Jagdschloss bei Namiest 122-4 224 ■ 8 117 Heinrichs-Thurm am „Zeleny kopec“ 153-4 255-4 118 Iglawa-Fluss an der Skreyer-Mühle, südlich von Namiest 53-4 155-8 119 Bfeznik, Kirchdorf (Lehm) . . ■ 100-4 202-8 120 Retkowitz, Kirche (Lehm) 1211 223-5 121 Oslawa-Fluss an der Mündung des Clnvonieabaches bei der Senohrad-Mühle 35-4 137-8 ßieskiden und im westlichen Mähren gemachte Höhenmessungen. 301 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Wien Seehöhe in VV. Klafter 122 Cucitz, Kirche (Glimmerschiefer) 69-0 171-4 123 Chraustower-Mühle im Obrawabache, südlich von Domaschow . 115-3 217-7 124 Höhe bei Stanowiest 177-9 280-3 125 Jawurek, nordöstlich von Domaschow (Lehm) 150 1 252-5 126 Gestfaby, südwestlich von Gross-Bittesch (Gneiss) 147-0 249-4 127 Bfeska, südwestlich von Gross-Bittesch (Granit) 141-2 243-6 128 Zhof holuby, westlich von Gross-Bittesch (Granit) 142-8 245-2 129 Ossowa Bittischka (Gneiss) 169-1 271-5 130 Höhe, südwestlich von Pfibislawitz 179-9 282-3 131 Im Bittescher Wald, bei den neun Kreuzen, Wasserscheide. . . . 167-6 270-0 132 Kfowy, nordöstlich von Bittesch (Lehm) 137-6 240-0 133 Bittisehka-Bach an der Spaleny-Mühle 114-1 216-5 134 Radoskow, heim Richter 147-2 249-6 135 Bittischka-Baeh beim Eisenhammer, nördlich von Hluboky 96-6 199-0 136 Bittisehka-Bach an der Schmelzhütte, nördlich von Domaschow. Zwei Messungen ergaben 66 ■ 9, 73 ‘3, woraus im Mittel. . . . 701 172-5 137 Lazanko, Dorf, nordöstlich von Domaschow 130-8 233-2 138 Marsow, Dorf, nördlich von Domaschow 155-6 258-0 139 137 1 239-5 140 Einsattelung nördlich von Peiskow (Grauwacke) 96-7 1991 141 Cizek, nordöstlich bei Deblin 90-2 192-6 142 Ausosi, nördlich von Deblin 1391 241-5 ! 143 Kawerdowej-Mühle, nördlich von Deblin (Quarz) 50-5 152-9 144 Lauckabaeh bei Aujczd • 46-7 149-1 145 Libochowkabach an der Severa-Mühle hei Rikonin (Granit) . . . 750 177-4 146 Neudorf, nordwestlich von Deblin 132-0 234-4 147 Swatoslaw, Kirche (Thonschiefer) 139-4 241-8 148 Panow, nordöstlich bei Kfowy (Gneiss) 148-0 250-4 149 Kattow, Dorf, nördlich von Kfowy (Lehm) 131-8 234-2 150 Nihof (Granit) 134-2 236-6 151 Rojetein, südlich von Zdiaretz (Hornblende) 141-3 243-7 152 Rossetsch, Dorf, südwestlich von Rojetein (Gneiss) 155-3 257-7 153 Rohy, Meierhof, nördlich von Ossowa Bittischka .... 209 • 5 311-9 154 Kfenafow, Dorf, nördlich von Ossowa Bittischka 193-1 295 ■ 5 10D Brezv, Kirche 174-2 276-6 156 Bfeskiho am Bache, Dorf zwischen Bfezy und Kfowy (Granit) . 139-6 242-0 157 Radostiner-Mühle, nördlich von Bittesch 142-5 244-9 158 Am Sigmund-Teiche, nordwestlich von Gross-Bittesch 160-5 262-9 159 Verwaltungsgebäude des Neudorfer-Kohlenbaues 33-0 135-4 160 Hrottowitz, Wirthshaus, im 1. Stocke 112-6 215-0 FBI Dalleschitz, Schlosskirche 101-4 203-8 162 Iglawafluss an der Dalleschitzer-Mühle 52-7 155-1 163 Stropsin am Wege nach Hartikowitz 120-6 223 0 164 Iglawafluss, südwcstl. von Kozlan, westsüdwestl. v. Hartikowitz 82-8 185-2 165 Pleschnitz, nördlich von Waltscli 144-5 246-9 166 Iglawafluss an der Strebenitzmühle 100-0 202-4 167 Iglawafluss am Ostende von Wladislau 105-2 207-6 168 Butzow am Bache 137-9 240-3 169 Kromau, Wirthshaus am Platze 24-5 126-9 170 Jarmeri'tzkafluss bei Röschitz 46-2 148-6 E. Barometrische Höhenmessungen im westlichen Mähren, ausgeführt im Jahre 1855 vom (dermaligen k. k. Bergrathe) Fr. Foetterle und Heinr. Wolf und berechnet vom Verfasser. Diese Messungen wurden von dem oben genannten Herrn geologischen Commissär des Werner-Vereines, und seinem Herrn Hilfsgeologen im Jahre 1855 39 * 302 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den in den Monaten August, September und October ausgefübrt, und schliessen sich unmittelbar an die vorhergehenden an. Als correspondirende Beobachtungen habe ich jene von Herrn Dr. Olexik an seinem Normalbarometer in Brünn vorge- nommen benützt, und zwar befand sich das Normalbarometer laut Angabe des Herrn Dr. Olexik bis Ende August in seiner früheren Wohnung im St. Anna Spitale, wo ich die Seehöhe der unteren Quecksilberfläehe (Jahrh. 4. Jahrg., I. Vierte!]., Seite 12 etc.) zu 110-02 Wiener Klafter bestimmt batte. Vom 1. Sep- tember an aber hing dasselbe in seiner neuen gegenwärtigen Wohnung. Den Höhenunterschied zwischen beiden Aufhängepuncten des Barometers bestimmte Herr Dr. Treviranus zu 10 00 Klafter, also die Seehöhe des Barometers am neuen Standpuncte 120-02. Am 8. September 1855 bestimmte ich die Seehöhe dieses Punctes durch drei Visuren aus der Wohnung der Herrn Dr. Olexik nach drei bereits in früheren Jahren gemessenen Puncten, nämlich: Baigern, untere Kirchthurmdachkante ; Franzensberg, Obelisk, Basis; Aitbrünn, Barmherzigen- Kloster, Axe der Thurmuhr, auf trigonometrischem Wege, und fand im Mittel die Seeliöhe 119-27 Wiener Klafter. Diese letztere mit der früheren combinirt, gibt die Seehöhe des correspondirenden Barometers am neuen Standorte zu 119-63 Wiener Klafter, welche ich vorläufig zur Reduction der Höhenunterschiede auf das Meeresniveau benützen zu sollen geglaubt habe. In den nachfolgenden Mes- sungsresultaten beziehen sich die Nummern 1 bis 66 auf den alten Standort des correspondirenden Barometers zu 110 02 Wiener Klafter Seehöhe, die Nummern 67 bis 258 jedoch auf den neuen Standort zu 119-63 Wiener Klafter Seehöhe. Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in YY. Klafter 1 Gross-Meseritsch, Gasthaus zum Löwen, 1. Stoek. Aus 4 Mes- sungen ergaben siet) folgende Höhen -Differenzen: 1064, llü-6, 111-1, 100-8; woraus im Mittel 107-2 217-2 2 Moschtischt, Dorf, nördlich von Gross-Meseritsch, Kirche 115-7 225-7 3 Martinitz, beim Kreuze, am oberen Ende des Ortes 133-8 243-8 4 Kozlau, beim Kreuze, westlich davon an der Krizanauer Strasse 160-2 270-2 5 Krizanau, bei der Kirche 149-6 259-6 6 Bergrücken am Wege von Krizanau nach Hermannschiag, unmit- telbar bei letzterem 235 5 345 ■ 5 7 Kundratitz, Dorf, nordöstlich von Krizanau, am südwestl. Ende 146 1 256-1 8 Wien, Dorf, nördlich von Meseritsch, am östlichen Ende 144-5 254-5 9 Naniwaberg bei Radenitz, nordwestlich von Krizanau 223-8 333-8 10 Radenitz, Dorf, beim Kreuz an der Strasse 187-4 297-4 ti Jägerhaus „Breyle“, nordwestl. vom Dorfe Sklenny u. Radenitz 159-6 269 6 12 Strassenhöhe zwischen Rauzmirow und Schwalbenfeld 185-1 295-1 13 Jägerhaus, östlich von Ostrau bei Suk 158-5 268-5 14 Bochdaletz, am östlichen Ende des Dorfes 164-6 274-6 15 Radeschin, unweit dem Schlosse am Teiche 153-7 263-7 16 Bobruwka, Dorf, südlich von Bobrau, Kirche 155-7 265-7 17 Pikaretz, Dorf, nördlich von Krizanau, mittlere Höhe 166-9 276-9 18 Ratkow, Dorf, südlich von Strasehkau, am Teiche 148-3 258-3 19 Bobrau, Wirthshaus beim Adler, im 1. Stock. Aus drei Messun- gen ergaben sich die Höhen - Differenzen : 149-5, 149-3, 145-3; woraus im Mittel 148-0 258 0 20 Morawetzberg, unweit von Morawetz 189-5 299-5 Bieskiden und- im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 303 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 21 Strasehkau an der Brücke 113-3 223 3 22 Bobruwkabaeh an der Razek-Mühle in Bobrau 138-8 248-8 23 Bobruwkabach an der Maucka-Mühle, westlich von Blaschkow. . 132-7 242-7 24 Blaschkow, Dort', nordnordwestlich von Strasehkau 1 53 6 263-6 23 Strasehkau, Kirche im Orte (Serpentinhügel) 118-8 228-8 26 Unter-Liboehau. nordöstlich von Krizanau, am Teiche 128-1 238-1 27 Herrmansehlag. Dorf, östlich von Krizanau, Kirche 187-4 297-4 28 Widonin, Dorf, östlich vom vorigen, an der Kapelle 159 1 269 1 29 Mezibor, südöstlich von Strasehkau, am Teiche 122-9 232-9 30 Bukow, Dorf, nordöstlich von Strasehkau, an der Kapelle 157-6 267 6 31 Hozinka, unweit dem Schlosse am Teiche 145-4 255-4 32 Swolla, nordöstlich von Bobrau, Kirche 161-3 271-3 33 Racitz, nördlich von Bobrau, südliches Ende des Dorfes 169 0 279-0 34 Bobruwkabach, Schabart-Mühle, nordwestlich von Bobrau 146-9 236 ■ 9 35 Hodischkau, nordwestlich von Bobrau 192-9 302-9 36 Neustadtl, Wirthshaus beim Löwen, zu ebener Erde. Aus zehn Messungen ergaben sich folgende Höhen-Ditferenzen : 189 6, 188-6, 185 7, 199-8, 201-9, 191-8,190-2, 19T8. 1896, 193-2; woraus im Mittel 192-2 302-2 37 Gneiss-Granit-Kuppe südwestlich von Neustadtl 212-7 322-7 38 Slawkowitz, am Teiche 1920 302-0 39 Girikowitz, Dorf, nordwestlich von Neustadtl 233-7 343-7 40 Bobruwkabach, an der Mühle in Petrowitz 171-8 281 8 41 Bobruwkabach, am Nordende des Dorfes Swratka ... 154-3 264-3 42 Dlauhy, Dorf, nördlich von Bobrau, am Teiche . 176-9 286-9 43 Kfidla, Dorf, nördlich vom Vorigen, am südöstlichen Ende .... 183-5 295-5 44 Bei Pohledetz, südwestlich an der Mühle 213-6 323-6 4o Marowitz, Dorf, nördlich von Neustadtl, an der Strasse 231 1 3411 46 Olesnabach an der Bransower-Mühle 1491 259-1 47 Wasserscheide bei Wlachowitz, nördlich vom Dorfe 265-4 375 ■ 4 48 Rokitno, Dorf, nördlich von Neustadtl, südl. Ende der Strasse.. 283-3 393-3 49 Wlachowitz, nördliches Ende am Wege nach Dreibrunn 278-3 388-3 30 Medlauer Teich, südlich von Frischau 247-7 357-7 31 Nemecky, westlich von Ingrowitz, Gasthaus des Engelhardt, zu ebener Erde ... 233-7 343-7 32 Wrist, südlich von Nemecky, im Schichtamte 218-3 328-3 33 Strassenhöhe nordnordwestlich von Studnitz 306-7 416-7 34 Frisehau, im Wirthshause, zu ebener Erde 257-7 367-7 33 Samotinberg, Kuppe, nordöstlich von Frischau 296 • 1 406-1 36 Nemecky, Kirche 241-1 351 ■ 1 57 Löwenberg, nördlich von Nemecky, höchste Spitze 307-0 417 0 58 Krasna, nördlich von Nemecky, am Schwarzawa-Flusse 166 1 276-1 59 ßorownitz, Dorf am Schwarzawa-Flusse 130 1 260-1 60 Ingrowitz, an der südlichen Brücke über die Sehwarzawa 135-7 245-7 61 Gross-Ubisin, südöstlich von Ingrowitz, am nördlichen Ende. . . 232-3 342-3 62 Sulkowitz, südöstlich von Ingrowitz, Kirche 238-2 348-2 63 Sulkowitz, Pfarrerswohnung 245-7 355-7 64 Chlum, Dorf, südöstlich von Dalleschin 166-4 276-4 65 Korowitz, westlich vom Vorigen, am Mühlteiche 121-7 231 -7 66 Hluboky, Dorf, östlich von Daletschin, nördliches Ende 179 1 289-1 67 Klein-Janowitz, Dorf, südlich von Daletschin, südliches Ende . . 212 5 332 1 68 Pisecny, Dorf, bei Janowitz am Teiche . 234-6 354-2 69 Gross-Janowitz, südwestlich von Daletschin, beim Meierhofe. . . 197-2 316-8 70 Daletschin, an der Brücke über die Sehwarzawa 131-2 250-8 71 Strahojow, südlich von Ingrowitz. an der Sehwarzawa 142-3 261-9 72 Pawlowitz, südwestlich von Ingrowitz. Meierhof 176-7 296 • 3 73 Michow, südwestlich von Ingrowitz, westliches Ende 238- 1 357 • 7 74 Konikau, an der Ingrowitz-Neustadtler Strasse 277-0 396-6 75 Zubfi, Dorf, ostnordöstlieh von Neustadtl 243 5 363 1 304 Karl Koristka. Bericht über einige in den Sudeten, in den Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 76 Rzikabach, an der Mühle hei Klein-Domanin 167-2 286-8 77 Bystritz, Gasthaus beim Rössl, im 1. Stock. Aus 17 Messungen ergaben sich folgende Höhen- Differenzen : 177'2, 173-6, 171-2, 176 2, 177-6, 173-6, 170-9. 173 1, 1716, 173-4, 173-3, 173-6, 173-3, 171-2, 170 7, 170 0, 170 2; woraus im Mittel 173-1 1770 292-7 296-6 78 Bystritz. nordwestlich Friedhof 79 Am Gross-Domanier- reich, südlich vom Dorfe Bohunow 185-7 305-3 80 Skala-Teich an der Mühle, südlich von Lhota 197-4 317-0 81 Wojtechow, Dorf, südwestlich von Lhota. nördliches Ende .... 229-1 348-7 82 An der Rowny-Mühle, heim Dorfe Rowny 191-5 3111 83 Kundratice, westnordwestlich von Bystritz 194-9 314-3 84 Neuhof. südwestlich bei Bystritz 214-6 334-2 83 Am Bache zwischen Blaskowilz und Rosoch 150-6 270-2 86 Olesna an der Brücke über den Bach 192-0 311-6 87 Radkow, südwestlich von Bystritz 134 8 254-4 88 Rozna, Dorf, südlich von Bystritz, an der unteren Brücke 124-2 243-8 89 Nedweditz, Wirthshaus zur Post, im 1. Stock. Aus zw-ei Mes- sungen ergaben sich die Höhen - Differenzen : 38-6, 71-9, woraus im Mittel 65-3 184-9 90 Nedweditz, an der Brücke über die Schwarzawa 54-6 174-2 91 Daubrawnik, an d. Mündung d. Rakowy-Baches in d. Schwarzawa 46-9 166-5 92 Strassenhöhe, südöstlich hei Striter 199-6 319-2 93 Spaleny, Mühle im Tepla-Thale, westlich von Nedw-editz 941 213-7 94 Pernstein, altes Schloss hei Nedweditz. Aus zwei Messungen ergaben sich die Höhen-Differenzen : 105-3, 107-3, woraus im Mittel 106-3 225-9 93 Strassenhöhe zwischen Wiechnow- und Bisowitz, nordwestlich von Nedweditz 219-2 338-8 96 Dorf Bohunow, nordwestlich von Bystritz, nördliches Ende .... 213-2 332-8 97 Lhota, Kirche, nordöstlich von Neustadtl 236-4 356-0 98 Bystritz am Rzika-Bache, nördl. vom Galgenberge bei der Mühle 155-8 275-4 99 Zdanitz, Dorf, nördlich von Bystritz, am Teiche 224-5 344 1 100 Chudobin, Dorf, südlich von Daletsehin, am nördlichen Stege . . 124-8 244-4 101 Schwarzawa-Fluss heim Dorfe Wühr, nordöstlich von Bystritz. . 87-4 207-0 102 Bergkuppe Zubstein, südlich von Wühr 249-6 369-2 103 Zlalkow-, Dorf, südlich von Bystritz, am nördlichen Ende 188-3 307-9 104 Dworist, Dorf, nordöstlich von Bystritz, am nordwestlichen Ende heim Kreuze 177-9 297-5 103 Gross -Wiestin, nordöstlich von Wühr 177-5 297-1 106 Rowecin, Kirche 198-1 317-7 107 Oels, Kirche 174-4 294-0 108 Straschkau, Wirthshaus 119-7 239-3 109 Bratrusin, Dorf, südlich von Bystritz, südliches Ende 198-8 318-4 110 Hochofen in Olesnicka, an der Schwarzawa ; aus zwei Messungen im Mittel 67-4 147-5 187-0 267-1 309-7 111 Hodonin, Dorf, östlich von Stepanau, am südöstlichen Ende der Häuser 112 Wiechnow, Dorf, südöstlich von Bystritz am Teiche 190-1 113 Wrtiefitz, Dorf, westlich von Stepanau, am w-estlichen Ende . . . 125-5 245 1 1 14 Schwarzawa Fluss, an der Uitschower-Mühle 64-3 183-9 113 Kasan, Dorf, nördlich von Nedweditz (Tegel) 87-8 207-4 116 Kowarow, südlich von Stepanau 157-9 277-5 117 Leskowitz, Dorf nördlich von Nedweditz, östliches Ende der 149-8 269-4 118 Rutka (Quadersandstein) 168-7 288-3 119 Kunstadt, Gasthaus zur Post, im ersten Stock. Aus 22 Messun- gen ergaben sich folgende Höhendifferenzen: 126‘7, 130-6, 127-2, 1271 , 127-5, 122-4, 129 3, 123-2, 1243, 125-1, 126 1, Bieskiden und iin westlichen Mähren gemachte Höhenmessungen. 305 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 123-8, 121-8, 129 1, 125-8, 1278, 124 9, 115-7, 1305, 133-3, 127-0, woraus im Mittel 125-9 245-5 120 Kunstadt. Schloss 134-5 254-1 121 Zwittawka, am Zwittavva-Flusse 51 6 171-2 122 Sichotin, südwestlich von Kunstadt, am Bache 102-1 221 -7 123 Hluboky, Dorf südwestlich von Kunstadt 165-5 285 • 1 124 Bergkuppe zwischen Hluboky und Tassowitz 252 0 371-6 125 Bossetsch, nordwestlich von Kunstadt, an der Kapelle 218-8 338-4 126 Meierhof bei Lauka, südlich von Oels 166-8 286-4 127 Prosetin, nordöstlich von Stepanau • 195-0 314-6 128 Oels, an der Czecmühle. . • 172-1 291-7 129 Wesela, Dorf nordöstlich von Oels 227-7 347-3 130 Austrup, Dorf nordöstlich von Oels, am nordöstlichen linde . . . 230-2 349-8 131 Windmühlenberg bei Sulikow, südöstlich von Oels 207-0 326-6 132 Sulikow, südöstlich von Oels, Kirche 194-3 313-9 133 Kretin, östlich von Oels, Kirche 99-1 218-7 134 Unter-Poric, Dorf bei Kretin 80-7 200-3 135 Negrower Meierhof, nordöstlich von Kunstadt 154-2 273-8 136 Zabludow, Dorf, westsüdwestlich von Lettowitz 124-4 244-0 137 Lassinow bei Kretin, Dorf, am Bache 96-2 215-8 138 Ober-Pofie, an der Brücke über den Kfetinka-Bach 84-4 204-0 139 Bogenau, nordwestlich von Kretin, Kirche 100-2 219-8 140 158-5 72-5 278-1 141 Zwittawa-Fluss bei Rossrein oberhalb Bradleny 192-1 142 Mezericko, nordnordwestlich von Lettowitz (Grünsand) 95 1 214-7 143 Zwittawa-Fluss bei Lettowitz 58 - 1 177-7 144 Einsattelung zwischen dem Milenky- und dem Skrip -'Berge, nördlich von Kunstadt 171-4 2910 145 Am Ski-ip-Berge (obere Gränze des Grünsandes) 181 -0 300-6 146 Untere Gränze des Quadersandsteines am Ostabhange des Skrip „ „ „ „ bei Bfezitz, südl. v. Kretin 146-9 266-5 147 132-3 251-9 148 „Na Harrach“, nordöstlich von Kretin 171-6 291-2 149 Untere Gränze des Quadersandsteines, nordwestl. von Kunstadt 138-0 257-6 150 Obere Gränze des Quadersandsteines am Südabhange des Milenky-Berges 165-6 285-2 151 Sebranitz, östlich von Kunstadt, Kirche 177-0 296-6 152 Obere Gränze des Quadersandsteines am Smolsky kopec 171-4 291-0 153 „Smolsky kopec“, südlich von Kretin 80-0 199-6 154 Kreuz, ostnordöstlich vom Schlosse von Kunstadt 116-8 236-4 155 Höhe westlich von Sebranitz, nördlich von Braslawetz 133-9 253 5 156 Untere Gränze des Quadersandsteines an der Nordseite des Chlum-Berges 96-1 215-7 157 Einsattelung zwischen der Höhe Nr. 155 und Chlum-ßerg 138-6 258-2 158 Obere Gränze des Quadersandsteines an der Nordseite des Chlum-Berges 132-7 252-3 159 Chlum-Berg, höchste Kuppe 1400 Klafter südöstlich v. Kunstadt 153-0 272-6 160 An der Mühle oberhalb Braslawetz 86 1 205-7 161 Dirnowitz, südöstlich von Kunstadt, am Bache 73-2 192 8 162 Wodierad, Dorf, südlich von Sebranitz, am westlichen Ende. . . 901 209 • 7 163 Untere Gränze des Quadersandsteines am Ostabhange des Chlum-Berges 115-8 235-4 164 Aujezd, Dorf, östlich von Kunstadt, nördliche Häuser 128-7 248-3 165 An der Mühle in Jablonian, südlich von Zwittawka 50-8 170-4 166 Höhe des Tegels am Uebergange von Jablonian nach Lhota- rapotina 83-8 203 • 4 167 Einsattelung, südlich von Jablonian, siidwestl. v. Lhofa-rapotina 93 ■ 6 213-2 168 Obora, Dorf, nordnordwestl. v. Daubrawitz, westl. Ende (Lehm) 117-3 236-9 169 Antonihütte (Alaun), westlich von Obora 120-3 239-9 170 Chlum-Berg bei Obora, höchste Kuppe 149-6 269-2 306 Karl Koristka. Bericht über einige iü den Sudeten, in den Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 171 Dorf Krhow, nördlich vom C’hlum-Berge 83-2 202-8 172 Südwestlicher Abhang des Chlum-Berges (Nr. 170), östlich von Lissitz (Planer) 107-0 226-6 173 Lissitzer Bach am Teiche beim Pernauer Wirthshause an der Chaussee 64-7 184-3 174 Begkowitz, Dorf südlich von Lissitz 84-0 203-6 175 Obere Gränze des Quadersandsteines , nordnordöstlich von Braslavvetz 85-8 83-7 205-4 176 Lissitz, Brauhaus am Bache 203-3 177 Bejkowkabach, nordöstlich bei Lang-Lhota 91-7 211-3 178 Bejkowkabach bei Laenow, oberes Ende der Häuser 136- 1 255-7 179 Kunitz, westliches Ende der Häuser 178-4 298-0 180 Bedfichow, Kirche 212 5 332 1 181 Kunzinow, Dorf, südlich von Bedfichow, Meierhof 205-7 325 3 182 Kraja-Berg, östliche Kuppe desselben 160 1 279-7 ! 83 Lang-Lhota, Dorf, südlich von Lissitz 138-9 258-5 184 Bergkuppe bei Jentsch 142-2 261 ■ 8 185 Bukowitz, Dorf, östlich von Lomnitz, beim Kreuz 146-2 265-8 186 Bohozdetz, Dorf, südlich von Bukowitz, mittlere Höhe 127-3 246-9 187 Jamny, Dorf, südöstlich von Lomnitz 77-7 197-3 188 Tischnowitz, zur „Burg Pernstein“. Aus 8 Messungen ergaben sich (zu ebener Erde) folgende Höhendifferenzen: 23-2, 25 0, 19 9, 19 9, 20-9, 18-8. 23'3, 20"i, woraus im Mittel .. 21-4 1410 189 Zelezny, Dorf, nordöstlich von Tischnowitz, westliches Ende . . 50-4 170-0 190 Raschau, Dorf, ostnordöstlich von Lomnitz, Meierhof 171-8 291-4 191 Lomnitz, Mühie am Schella-Bache ....... 71-2 190-8 192 Scherkowitz, Mühle am Schella-Bache 49-0 168-6 193 Lomnicka, Dorf bei der Mühle 30-4 150-0 194 Repka, Dorf, südlich von Lomnitz (Leithakalk) 76-5 196-1 195 Brusny, Dorf, südwestlich von Lomnitz 86-9 206-5 196 Lomnitz bei der Kirche 79-2 198-8 197 Sinalow, Dorf, nördlich von Lomnitz, am westlichen Ende 161-5 281-1 198 Wochoz, Dorf, nordwestlich von Lomnitz 122-8 242-4 199 Wesely, Dorf, westlich von Lomnitz 169-5 289-1 200 Schwarzawa-Fluss bei Tischnowilz nördlich 16-6 136-2 201 Schwarzawa-Eluss an der Brücke in Stepanowitz ... 21-9 141-5 202 Schwarzawa-Fluss an der Mühle in Podoly 31-4 1510 203 Schwarzawa-Fluss an der Mündung des Belcer Baches 45-6 165.2 204 Belc (Bieltsch). Dorf, nordöstlich von Daubrawnik 960 215-6 205 Kfeptow, Dorf, nördlich vom Vorigen, nordwestliches Ende . . . 130-7 250-3 206 Waldkuppe, 600 Klafter westlich vom Dorfe Ossek 235 0 354*6 207 Ossek, Dorf, nördlich von Lomnitz, Meierhof 190-4 3100 208 Brumow, Dorf, nordöstlich vom Vorigen, am Bache 174-5 294 1 209 Sattel im Brumover Gehege, westlich von Brumow 238 0 357-6 210 Skorotitz bei Nedweditz, östliches Ende in der Schlucht 113-7 233-3 211 Kfizowitz, südlich vom Vorigen, beim Kreuz 149-1 268-7 212 Schwarzawa-Fluss, an der Mündung des Rakowy-Baehes, bei Daubrawnik 48-7 168-3 213 Höchster Punct des Sattels auf der Strasse von Daubrawnik nach Borac • 87-0 206-6 214 Husle, Dorf, südsüdwestlich von Daubrawnik, westliches Ende . 145-3 264-9 215 Gallv, Dorf, südlich von Daubrawnik, südliches Ende 126-7 246-3 216 Untere Laucka, Kirche 38-2 157-8 217 Obere Laucka, Dorf, nordwestlich von Unter-Laucka, am süd- östlichen Ende 60-1 179-7 218 Straschkauer Bach an der Mühle zu Skrec 52-1 171-7 219 Neudorf, östlich von Zdiaretz, am westlichen Ende 118-6 238-2 220 Straschkauer Bach, nördlich von der Ruine „Hrad“ 74-1 193-7 221 Witzkow, Dorf nördlich von Zdiaretz, am westlichen Ende .... 142-0 261-6 Bieskiden und im westlichen Mähren ausgeführte Höhenmessungen. 307 Nr. Name des Ortes: Höhenunter- schied gegen Brünn Seehöhe in W. Klafter 222 Wratislawka, Dorf, südwestlich vom Vorigen, am westl. Ende. . 161-4 281-0 223 Liboehauer Bach an der Pospefil Mühle 118-8 238-4 224 Rojetein, südlich von Zdiaretz, mittlere Höhe 147-0 266-6 223 Liboehauer Bach an der Mühle, westlich von Ostrau 104-7 224-3 226 Ostrau, Dorf, südöstlich von Zdiaretz 117-1 236-7 227 Hradcan, Dorf, südöstlich von Tischnowitz 16-3 135-9 228 Schwarzawa an der Jarosch-Mühle bei Brezina 11-8 131-4 229 Herotitz, Dorf, südlich von Tischnowitz 48-0 167-6 230 Schwarzawa an der Mündung des Bitischka-Baches b. Bitisehka 16-1 135-7 231 Schwarzawa an der Brücke bei Schloss Eichhorn 10-1 129-7 232 Burg Eichhorn bei Bitisehka 36-2 135-8 233 Hoschtetz, Dorf, südlich von Bitisehka, oberste Häuser westlich. 55 ■ 5 175-1 234 Bitischka-Baeh an der Chaloupka-Mühle 49-2 168-8 233 Schellenberg, südwestlich bei Tischnowitz 89-7 209 • 3 236 Traubnekberg, südwestlich vom Vorkloster 1 35 • 1 234-7 237 Nelepee, Dorf, westsüdwestlieh von Tisehnowitz 1190 238-6 238 Cernuwka, Dorf, südwestlich von Tischnowitz 62-8 182-4 239 Wohanciee, Dorf, südlich von Tischnowitz 68-5 188-1 240 Trinowa-Berg, nordwestlich von Tisehnowitz 84-0 203 6 241 Lubina-Bach bei Drasow an der Brücke 21-0 140-6 242 Zwittawa-Fluss an der Mündung des Punkwa-Baehes 25-4 145 0 243 Punkwa-Baeh an der Ober-Mühle, ostsüdöstlich von Blansko . . . 42-4 162-0 244 Lazanek, Dorf, östlich von Klepacow 85-3 204-9 243 Höchster Punct des Sattels auf der Strasse von Konradshof nach Jedownitz 141-9 261-5 246 Zwittawa-Fluos an der Zuckerfabrik bei Raitz . . • 39-1 158-7 247 Zwittawa-Fluss bei Klenow nächst Daubrawitz 43-4 163-0 248 Porstendorf an der oberen Mühle 31-9 171 5 249 Cernahora, Kalvarienberg 88-0 207-6 230 Cernahora-Berg, höchste Kuppe 147-7 267-3 231 Aujezd, Dorf, westlich von Blansko, Kirche 79-7 199-3 232 Nofizow, Dorf, östlich von Tisehnowitz 56 ■ 6 176-2 233 Malostowitz, Dorf, östlich von Drasow, Kirche 27-6 147-2 254 Drasow, Dorf, östlich von Tisehnowitz, Kirche 28-9 148-3 255 Strassberg bei Drasow 62-6 182-2 256 Kluzaina-Berg, östlich von Tisehnowitz, untere Kuppe 82-0 201 • 6 257 Kluzaina-Bero’? oberste Kuppe 105-2 224 • 8 258 Kwietnicn-Berg, nördlich von Tisehnowitz 133-5 253-1 IV. Der neue Quellenstollen in Wildbad-Gastein im Jahre 18R6. Von Karl Reissacher, k. k. Bergverwalter in Böekstein. Unter den bekannten und vielfach beschriebenen sieben Heilquellen zu Wild- bad Gastein, sind nur vier, deren Heihvasser unmittelbar aus anstehenden Felsen quillt. Die übrigen drei Quellen dringen aus aufgeschweinmtem Schutte vor, und geben somit keinenÄufschluss über den eigentlichen Ursprung und das Vorkommen der Heilquellen, obgleich sie vermöge der Reichhaltigkeit an Heilwasser im All- gemeinen die überwiegende Aufmerksamkeit auf sich lenken. 5. h. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 18J6. FI, 40 308 Karl Reissacher. Nach Messungen liefert binnen 24 Stunden: Wärme 1. Die Fürstenquelle, rund 13.000 Kub.-F. mit -f 37-50" R. 2. Die Wasserfallquelle, rund .... 4.300 28-50" ,. 3. Die Chirurgeuquelle, rund .... 3.000 37 00" - 4. Die Doctorquelle, rund 5.400 36 00« ,. 3. Die Hauptquelle, rund 98.880 „ 38-25« „ 6. Die Fledermausquelle (nachSchätzung) 1.000 28-00« „ 7. Die Grabenbäckerquelle , rund . . . 3.550 „ 29-75" „ Die Messungen bei der Fürstenquelle und Hauptquelle habe ich im October 1854 in grossen Kühl-Reservoirs vorgenommen, es haben also die Resultate dieser Messungen eine grössere Verlässlichkeit als die früheren Erhebungen, die in kleinen Messgefässen vorgenommen wurden. Ausser den angeführten Quellen tritt Heilwasser noch an verschiedenen Puncten des aus Schutt und Gerolle bestehenden Gehänges zu Tage, in sehr ver- schiedenartiger Reichhaltigkeit der Wassermengen und bei Temperaturs-Graden von 20 bis 33° R. , doch ist ihr Wasserabfluss veränderlich, und manche der früher beachteten Quellen sind versiegt, indem sie einen Verbindungsweg zu einer mächtigeren sich bahnten. Namentlich ist diess bei der Franzensquelle der Fall. Die Ferdinandquelle, welche in manchen Abhandlungen über den Curort Wildbad genannt wird, ist ein Seitenabfluss des Heilwassers der Hauptquelle, und wurde bei neueren Bauten von Curhäusern mit Schutt überstürzt. Die Höhenlage der einzelnen Quellen übt wesentlichen Einfluss auf ihre Be- nützungsfähigkeit, und es ist ein Uebelstand, dass die Curhäuser nach dem flachen nördlichen Gehänge sich zumeist aneinander reihten, für welche nur das Wasser der Fürstenquelle bei natürlichem Gefälle zugeleitet werden kann, während sämmtliche übrigen Quellen vermöge der tieferen Lage im Graben, trotz be- trächtlichem Wasserreichthum, doch nur eine beschränktere Benützungsfähigkeit bieten, insoferne das Gefälle ihre Anleitung nur zu den wenigen tiefer gelegenen Curhäusern gestattet, abgesehen von der Wasserfallquelle, deren Heilwasser mit dem Wasser des Wildbaches vermischt ist, wesshalb ihre Benützung nur für die Pferdeschwemme stattfmdet. Das Nivellement zeigt, dass die Fürstenquelle die höchst gelegene sei und in der Reihenfolge liegt die Wasserfallquelle um 3 Klafter 4 Fuss, Chirurgenquelle um 6 99 1 99 Doctorquelle um 9 99 99 Hauptquelle um 12 „ 2 99 Fledermausquelle um 18 •9 1 99 Grabenbäckerquelle um 26 99 *1 O 99 Wiener Mass unter dem Niveau der Fürstenquelle. Das Bedürfnis eines vermehrten Heilwasser-Aufschlusses im Allgemeinen, insbesondere aber in einer Höhe, welche den freien Abfluss zu den höher gelegenen gegenwärtig bestehenden und künftig allenfalls in Bau kommenden Curhäusern Der neue Quellenstollen in Wildbad-Gastein im Jahre 1856. 309 gestattet, der Wunsch, endlich die kostspielige Hebemaschine entbehrlich zu machen, welche aus der Haupt- und Doctorquelle den Bedarf an Heilwasser zu den Bädern im k. k. Badeschlosse emporhebt, veranlasste mich nun, neben dem besonderen Interesse in naturwissenschaftlicher Beziehung, mein Augenmerk auf das Vorkommen des Heilwassers seihst zu richten, um durch locale Beobachtungen einen Schurfpunct auf Heilwasser anzugeben, der geeignet ist, alle Vortheile einer höheren Lage mit neuem Heilquellen-Erschluss zu vereinigen. Als Gegenstand der Beobachtung boten sich aber vornehmlich die vier aus Felsen entspringenden Quellen. Das Hervordringen dieser Quellen erfolgt im Gneisse, welcher der Tauern- kette zwischen Salzburg und Kärnten zum Grundgebirge dient, und welcher bis Wildbad vorreicht, sich aber durch mehrfache Varietäten unterscheidet, bedingt durch das Vorwalten einzelner Gemengtheile und das Zwischentreten von Ueber- gemengtheilen. Die Gneiss-Varietät in der Umgebung der Heilquellen zu Wildbad im anstehenden Felsen ist grobtlaserig, feldspathreich, und das Vorkommen von Glimmer im Gneisse ist insoferne beachtenswerth, als eine geringere Beimen- gung von Chlorit stattfindet, als diess im Gneisse vonBöckstein und am Rathhaus- berge der Fall ist. Dieser Gneiss hat eine regelmässige Platten-Structur mit einer überraschend gleichförmigen Theilbarkeit in cuboidische Stücke und liegt bei einem Streichen aus Ost in West gegen Nord unter einem Winkel von 15° geneigt und gegen Osten unter 10° anschwingend. Nach einer derartigen, der Structur der Gebirgsmasse angehörenden Fläche entspringt die Doctorquelle. Das Streichen der Fläche ist Stunde 8 und 5° des Compasses, das Fallen in Nord 15°, das Anschwingen östlich 10°. Im Fledermausstollen entspringt die warme Quelle nach einem Gangstreiehen in Richtung Stunde 14 und 2° mit nordwestlichem Fallen von 40°. Das Streichen ist von einem 3 Fuss mächtigen Quarze begleitet, der mit Eisenkies eingesprengt ist. Derartige Streichen unterscheiden sich wesentlich von den goldführenden Gangstreichen der hiesigen Central-Kette durch das diesen entgegengesetzte westliche Fallen, sowie die abweichende Streichungs-Richtung. In ähnlicher Weise entquillt auch die Grabenbäckerquelle dem Felsen nach einem Gangstreichen in Richtung Stunde 23, allein bei östlichem Fallen von 60° von diesem Gangstreichen gabelt ein zweites unmittelbar am Austritt der Quelle nach Stunde 1 und 2° ab, welches nordwestlich unter einem Winkel von 68° einfällt. Die Wasserfallquelle endlich entspringt in einem Gneisse, der steile, östlich und westlich einfallende Gangstreichen erkennen lässt, bei einem Hauptstreichen nach Stunde 1 und 5°. Bei sämmtlichen Vorkommen bleibt aber die Lage des Gneisses beständig in Bezug auf die Richtung und Neigung des Fallens und Anschwingens. Aus diesen Erhebungen geht hervor, dass das Heilwasser sowohl nach den Structursflächen des Gneisses, d. i. nach den Lagerflächen, als auch nach Gang- 40 * 310 Karl Reissacher. streichen hervordringe, welche letzteren sich im Streichen und Fallen unter sich wesentlich von einander unterscheiden. Es scheinen daher weder die Lager noch die Gangstreichen für sich in Rück- sicht einer Schlussfähigkeit auf die Lage des natürlichen Heilwasser-Reservoirs von ausschliesslichem Belange zu sein, soferne nicht dieselben eben durch das Vorhandensein offener Spaltungen und Trennungen einen natürlichen Abfluss des höher angestauten, und durch seine Druckhöhe zur Anbahnung eines Ausweges disponirten Heilwassers bedingen. Ich halte daher das Ausdringen der Quellen nach Gangstreichen nur für zu- fällige Erscheinungen, obgleich das Heilwasser an dieNähe von westlich fallenden Gangstreichen gebunden zu sein scheint. Am meisten massgebend erachte ich die Trennungsflächen des Gneisses selbst, der durch seine Theilbarkeit regelmässige cuboidische Stücke bildet, und dessen Streichen, nördliches Fallen und östliches Anschwingen die Lagerung in einer plattenförmigen Anreihung von gleichför- migen Gneisskörpern erkennen lässt. Von wesentlichem Belange ist auch die Geschwindigkeit, mit welcher das Heilwasser aus dem Gesteine vorquillt. Diese ist offenbar zunächst abhängig von der Druckhöhe und gibt daher Aufschluss über eine relative Höhe des Heilwas- serstandes in seinem idealen Sammlungsbecken. Da das Heilwasser jedenfalls gezwungen ist, nach dem steilsten Winkel der Spaltenöffnung, die im festen Ge- steine demselben zu Gebote steht, abzulaufen, so ist es leicht erklärlich, dass die Richtung der Quellenströmung in der diagonalen Resultirenden zwischen dem Fall- und Anschwingungswinkel liegt, was insbesondere bei der Doetorquelle beobachtet werden kann. Aus diesen Erhebungen habe ich nun abgeleitet , dass jedenfalls in einer Höhe von zehn Klaftern ober dem Fürstenstollen durch einen Einbau bis auf den anstehenden Felsen Heilwasser in Rücksicht der Höhenlage erschrotet werden müsse und dass für die Wahl eines Aufschlagpunctes nicht bloss das Fallen der Gneissflächen massgebend sei, sondern dass eine freiere Wahl zu Gebote stehe, weil das östliche Anschwingen des Gneisses einem Quellen-Aufschluss zu Hilfe kommt, und bloss eine Vermehrung oder Abkürzung der Stollenlänge bedingt. Da es sieh zunächst darum handelte, für die neuen dermalen im Bau stehenden Schlossbäder Heilwasser aufzuschliessen und die Hebemaschine entbehrlich zu machen, so wählte ich daher als Aufschlagpunct meines neuen Stollens den gele- gensten Platz für die nächste Ableitung des zu eröffnenden Heilwassers, wobei nebenzu auch insbesondere die rechtlichen und Eigenthumsverhältnisse in Rück- sicht zu ziehen kamen, die mich nöthigten, minder auf die Kürze des Stollens und die Gesteinsverhältnisse der Umgebung zu sehen , als mir wünschenswert war. Doch stand meine Ueberzeugung über die Ausführbarkeit der Eröffnung eines vermehrten Heilwasser-Aufschlusses in einer höhern Lage als die Fürstenquelle fest, und es konnte mich die spätere Auffindung eines in amtlichen Acten ver- wahrten Gutachtens über neue Quellen-Aufschlüsse nicht zweifelhaft machen, welches von einem unserer vorzüglichsten bergmännischen Notabilitäten im Der neue Quellenstollen in Wildbad-Gastein im .Jahre 1856. 311 Jahre 1830 abgegeben wurde, ungünstig lautend für die Wahl eines Anschlage- punctes in Höbe und Nähe meines Stollenbetriebes, weil ich fand, dass nur der nordöstliche Fallwinkel des Gneisses berücksichtigt ward, ohne Rücksicht auf das östliche Anschwingen. Im Aufträge des hohen k. k. Finanzministeriums arbeitete ich nun meinen Antrag auf Eröffnung eines neuen Quellenstollens, in höherer Lage, und entfernt von denjenigen Puncten, wo ein Austritt von Heilwasser zu Tage bekannt war, im Frühlinge 1854 aus, und erhielt die hohe Genehmigung für den vorgeschla- genen Betrieb, der nach Schluss der Saison am 18. December 1854 in Belegung genommen wurde. Theils Personalmangel, theils Rücksicht auf ungestörte Be- nützung des Heilwassers aus den übrigen Stollen, nöthigte mich, den Stollenbetrieb nur in den Wintermonaten fortzuführen, bis endlich am 14. April dieses Jahres ein mächtiger Heilwasser -Erschluss erzielt wurde, während der Stollen in der Mulde von Schutt- und Trümmer-Gestein eine Länge von 29 % Klafter erreichte. Bis fünf Klafter Länge zeigte sich bloss gewöhnlicher Schutt, wie allent- halben zunächst dem bewachsenen Taggehänge getrolfen wird. Der Druck auf die Zimmerung war ausserordentlich heftig, bedingt durch das Zusitzen von Tage- wässern. Die Lufttemperatur im Stollen betrug damals am 31. Jänner 1855 15% Grad Reaum., während von der Stollenfirst auf zwei Schuh nieder sich ein feiner Dunstnebel bildete. Bei weiterem Vordringen liess der heftige Druck und das Zusitzen von Tagewasser allmälig nach, im Schutte aber zeigte sich für die Gneisstrümmer ein lehmiges Bindemittel, welches dieselben umhüllte. Die Gneisstrümmer selbst nahmen an Grösse zu. Bei ausgefahrener Länge von neun Klaftern fühlte sich das lehmige Bindemittel warm an, das Thermometer zeigte aber vor Ort am 2. März 1855 nur eine Steigerung bis zu -j- 16 Grad Reaum. Hier wurde zuerst beobachtet, dass Gneissplatten , welche nicht vollständig vom Schlamme und lehmigen Bindemittel umhüllt waren, mit einer Kruste von Kalk- sinter (Eisenblüthe) überzogen waren. Auffallend war mir, dass sich das blendende Weiss dieses Ueberzuges, und zumal in einem dem Lichte unzugänglichen Raume in ein röthliches Weiss nach und nach verwandelte, was mir wahrscheinlich macht, dass dieser Kalksinter manganhältig sei. Es ist bemerkenswert!), dass nach Aussage alter Knappen, die bei der Verfolgung und Fassung des Heilwassers im Haupt- und Fürsten-Stollen verwendet wurden, auch in diesem Stollen ein ähn- liches Vorkommen von Kalksiuter getrolfen wurde. Bei einer Stollenlänge von 12 Klaftern fand am 10. März 1855 der erste Heilwasser-Erguss Statt. Es scheint, dass dieses Wasser in einem Hohlraume aus Lehm gebildet eingeschlossen war, wesshalb nach Entleerung des Baumes ein fernerer Zufluss nothwendiger Weise aufhören musste. Von dort an bemerkte man den warmen Dunst aus dem Stollen beim Mundloche ausziehen. Durch das Vorkommen von Felstrümmern anstatt den früheren beträchtlich kleineren Gneissstücken wurde nun die Sprengarbeit bedingt, welche nur ein langsames Vorrücken gestattete. Diese Gneisstrümmer hatten eine sehr verwor- rene Lage, so wie sie eben die Zerstörung des Felsens über einander warf; ihre 312 Karl Reissacher. Grösse wurde oft so beträchtlich , dass es schwer wurde zu unterscheiden, ob man es mit Trümmer-Gesteine oder Gänze zu tliun habe. Das Anwachsen der Felstrümmer an Grösse, so avie das warme Anfühlen derselben und die Steigerung der Lufttemperatur im Stollen nahm zu, und am 27. März 1835 nach Erreichung einer Stollenlänge von 17 Klaftern zeigte das Thermometer -J- 213/4 Grade Reaum. Damals fiel mir auf, dass die Wärme der Luft im Stollen keineswegs stätig bleibe, und auch das Thermometer bestätigte meine durch blosses Gefühl gemachte Bemerkung. Ich konnte mir das Intermittiren in der Temperatur, und gleichzeitig der Dunstentwickelung nur dadurch erklären, dass die Lage des lehmigen Binde- mittels zwischen den Gneisstrümmern nun dünner werde, und dass ein hinter- liegender Raum mit gepresstem Dampf von Heilwasser erfüllt sei, der bei hin- reichender Spannung feine Spaltungen im Lehm öffne , um durch diese in den Stollenraum auszudringen. Durch das Ausdringen in dieser Weise musste aber nothwendig die Spannung des hinterliegenden Dampfes allmälig sinken, daher der Druck sich abmindern, und ein Schliessen der feinen Spaltenöffnungen im zähen Lehme erfolgen, bis sich nach wiederhergestellter ursprünglicher Spannung das Spiel erneuert. Bei einer Stollenlänge von 19 Klaftern, die am 10. April 1855 erreicht wurde, steigerte sich die Temperatur auf -j- 24 Grad Reaum., jedoch deutlicher intermittirend als vorher. Schon mit der 17. Klafter wurde eine braune, im nassen Zustande fast kohl- schwarze weiche Masse in Mächtigkeit von einem bis drei Zoll angefahren, welche einem feinen Schlamme ähnlich, zwischen Gneissplatten sich anstaute, und nur dadurch von einem Schlamme sich unterscheidet, dass sie ein sehr geringes Ge- wicht und lose Consistenz zeigt J). Wahrscheinlich in Folge der lockeren Zwischenlagen dieses schwarzen Schlammes fühlten sich die Gneisstrümmer jetzt kühler an. Der schwarze Schlamm zog sich sanft unter einem Winkel von 27 Graden ansteigend nun auch in die Stollenfirst, und erreichte eine Mächtigkeit von einem bis zwei Fuss. Das Inter- mittiren der Wärme und des Dampfes wurde immer auffallender. Endlich, am 14. April 1855, nach einer Stollen-Vorörterung bis zu nahe 20 Klaftern, wurde am südlichen Ulm ein schwacher Strahl von Heilwasser mit J) Herr Reissacher sandte von diesem braunen Körper Proben an die k. k. geologische Reichsanstalt ein, so wie später eine grössere Menge desselben, von welcher den Mit- gliedern der geologischen Section in der diessjährigen 32. Naturforscher-Versammlung Exemplare zum Andenken mitgetheilt wurden. Eine Analyse, von Herrn Professor Emil Hornig an einer Partie des Pulvers ausgeführt, ergab folgende Bestandtheile: Manganoxyd 34-155 Eisenoxyd 14*165 Kohlensäure Kalkerde ... 7-590 Sand 27-273 Wasser 16-900 100 083 W. H ai ding- er. Der neue Quellenstollen in Wildbad-Gastein im Jahre 1856. 313 -f- 3 1 Grad Reaum. aus der Sohle aufquellend angefahren, der stätig anhielt, all- mälig sich verstärkte, und mit dem vorgetriebenen Orte zurückwich. Am 26. April 1855 wurde in einer Stollenlänge von 24 Klaftern ein gewal- tiges Felstrumm von Gneiss angefahren, das in der Richtung nach Norden (St. 24) und bei westlichem Neigungswinkel von 60 Grad ganz das Ansehen gewährte, als ob Gänze und ein Gangstreichen angefahren worden sei. Nur die Lage der Gesteinsstructur stand nicht mit dieser Ansicht im Einklang, und an der Sohle trat ähnlicher Schlamm und Schutt über das zweifelhafte Streichen vor, wie derselbe bisher die Ausfüllung der Zwischenräume zwischen den Gneisstrümmern bildete. Diess veranlasste mich ungehindert die gerade Stollenlinie fortzutreiben, obgleich in südlicher Richtung, also fast in der Kreuzstunde des Stollenhiebes, nach dem fraglichen Streichen ein lautes Gemurmel von zudringendem Wasser gehört wurde, dessen Dampf keinen Zweifel Hess, dass Heilwasser vorquelle. Aber auch am Hauptfeldort mehrte sich der Zufluss von Heilwasser. In zwei kleinen Strahlen quoll dort am 3. Mai 1855 aus der Sohle Heilwasser auf, und zwar der «ine Strahl mit -J- 31 Grad Reaum., der andere mit -f- 28 Grad. Das Aufsprudeln des Wassers aus der Sohle Hess mich nach statischen Grundsätzen eine Druckhöhe voraussetzen, vermöge deren ich mich zur Hoffnung berechtigt glaubte, dass nun auch der Zufluss über das Niveau der Sohle sich heben wird, in ähnlicher Weise, wie diess beim schwarzen Schlamme der Fall war, dessen Entstehung ich an die Richtung des Heilwasser-Zuflusses gebunden glaube. Erst am 14. Mai 1855 gewann ich Zeit und Raum, die vorerwähnte mur- melnde Quelle durch ein südliches Flügelort zu lösen, nachdem ich beim Fort- betriebe des Hauptfeldortes die sichereUeberzeugung gewonnen, dass der Stollen- betrieb noch keineswegs die Gänze erreicht habe. Es wurde dort auf 4 Fuss ausgeräumt, und die Quelle mit -f- 28 Grad Reaum. gefasst, die circa 300 — 400 Kubikfuss Heilwasser lieferte, allmälig aber bei weiterem Aufschluss des Haupt- ortes wieder an Wasser einbüsste. Am Hauptfeldorte, nach Durchsprengung einer Gneisswand von 33 Fuss Dicke, quoll am 14. Mai 1855 das Heilwasser 2 Fuss ober der Stollensohle aus lehmigem Schutt. Auffallend war hier die Erscheinung, dass anstatt des bisherigen lehmigen Bindemittels die Gneisstrümmer nun von ausgewaschenem Bachsand umhüllt wurden, und dass bei beträchtlicher Abnahme des Vorkommens von Lehm, nun Bacbgeschiebe , und abgerundete Kugelsteine von Gneiss in grösseren Körpern von 2 bis 4 Schuh Durchmesser, so wie auch in kleineren Kugeln zum Vorschein kamen, und die scharfkantigen Gneisstrümmer in ihrem Vorkommen ersetzten. Nach Erreichung von 23 Klafter und 2 Fuss Länge des Stollens am 29. Mai 1855 wurde auch an der nördlichen Ulm ein neuer Heilwasser-Zufluss frei ge- macht, und nach erfolgter Sammlung, die freilich auf Vollständigkeit keinen An- spruch machen konnte, ergab die Messung des gesammten am Hauptorte und dem nördlichen und südlichen Flügelorte erschroteten Heilwassers eine Menge von rund 700 Kubikfuss in 24 Stunden. 314 Karl Reissacher. Bei fortgesetzter Arbeit erfolgten nun vorübergehende Trübungen der Für- stenquelle, was einen Zusammenhang mindestens im theilweisen Zufluss für die neu erschlossene und die Fürstenquelle anzunehmen berechtigte. Um daher die Benützungsfähigkeit der Fürstenquelle während der Dauer der Saison nicht in Frage zu stellen, sah ich mich nun genöthiget, am 5. Juni 1855 den Fortbetrieb des Stollens für die Dauer der Curzeit einzustellen. Erst am 18. Februar 1856 konnte ich wieder den Forthetrieb aufnehmen, der bei stätiger Steigerung der Lufttemperatur im Stollen bis 7. März so ziemlich unter Verhältnissen stattfand, Avie ich von der letzten Zeit der vorjährigen Bele- gung beschrieben habe. Das Heilwasser träufelte nun auch durch die Gesteins-Ablösungen der Gneiss- triimmer von First und Orts-Mitte, quoll an der Sohle im schwachen Strahle auf, und verbreitete sich zusehends zwischen den Kugelsteinen- und Bachsand-Anhäu- fungen, während sich die Lufttemperatur auf 27 Grad Reaum. steigerte. Am 7. März 1856 gewann das Ort bei einer Stollenlänge von 26 Klaftern ein Ansehen, das nebenstehende Figur versinnlicht. An der Sohle lagerte sich feiner Schutt mit Bachgeschieben und Kugelsteinen , über Avelche bankartig eine Gneissplatte von 2 Fuss Dicke sich mit südlicher Neigung überlegte. Darüber beleuch- tete man eine Schicht einen Fuss mächtig mit rein ausgewaschenem Quarzsand, Avie ein ähn- licher alsHerdafter aus den Böcksteiner Wasch- werken abfällt, bedeckt von einer drei- bis vierzölligen Schichte des feinsten zähen Lehmes, ober Avelchem der Raum mit schwarzem Schlamme erfüllt war, der ein Vorgreifen auf eine Klafter Länge in Richtung des Stollen- hiebes gestattete. An der First endlich bildete eine Gneissplatte die Decke. Das zudringende Heilwasser zeigte -f 30 Grad Reaum., die Luft aber hatte -|- 28% Grad Wärme. Am 28. März bemerkte man den meisten Heihvasser-Andrang an der First gegen die südliche Ulm. Grosse Kugelsteine zu beiden Ulmen schlossen bei 2 Schuh mächtig sandiges Geschiebe ein. Die Trübungen bei der Fürstenquelle wurden bedeutend, und das unter dem Schlosswärterhause unbenützt abfliessende Heihvasser zeigte sich versiegt, weil es ohne Zweifel mit dem Stollen abge- baut war. Bei einer Stollenlänge von 29 Klaftern fand ich Avieder eine Lehmschicht zwischen dem Sande und dem Bachgeschiebe, doch mit bläulicher Färbung, Avährend die der früheren ähnlichen Vorkommnisse grünlich Avaren. VorOrt zeigte sich eine grosse Gneisskugel, die über die Orts-Dimensionen in Höhe und Breite hinaus- ragte, aber an den Flächen Avohl abgerundet war; ihre Structur erschien granit- artig massig. An der Sohle lag diese Kugel auf kleineren Geschieben auf, Avelche eine ziemliche Zuströmung von Heilwasser aus den Zwischenräumen gestatteten, Der neue Quellenstollen in Wildbad-Gastein im Jahre 1856. 315 das im intennittirenden Strome mit -|- 34 Grad Reaum. zuquoll. Auch von der First fand ein schwacher Zufluss der Therme in zwei , 12 Zoll von einander entfernten Strahlen Statt, von denen sich die Temperatur des nördlichen mit -J- 30 Grad, des südlicheren aber mit -J- 33 Grad Reaum. messen liess. Die Lufttemperatur stieg auf -f- 30‘/4 Grad Reaum., während sie im Fürstenstollen, trotz dem Vorquellen von 13,000 Kubikfuss Heilwasser ebenfalls nicht mehr als -(-31 Grade beträgt. Endlich, am 14. April 1856, nach einem Vortriebe des Stollens von 29 Klaftern Länge, und gerade am Jahrestage der ersten Heilwasser-Eröffnung in diesem Stollen, brach nach einem Sprengschusse mit Gewalt ein mächtiger Strom von Heilwasser vor, dessen Menge ich ungeachtet der noch nicht bewerkstelligten Fassung der Quelle vorläufig mit rund 4200 Kubikfuss in 24 Stunden gemessen. Die Zuströmung erfolgt in zwei Armen, von denen der eine -}- 33 Grad Reaum., der andere 35 Grad Wärme zeigt. In der Vereinigung beider Ströme ist die Temperatur -f- 35 Grad. Die Lufttemperatur im Stollen erreichte -f- 32 Grad Reaum. Auch diese Zuströmung des Heilwassers ist intermittirend , und zeigt absetzende Anschwellungen. Durch die Eröffnung dieses mächtigen Zuflusses versiegten nun die früher in diesem Stollen eröffneten Heilwasserstrahlen; es ist aber bemerkenswerth, dass seit Ende März, also seit Abbauung des unter dem Schlosswärterhause zu Tage getretenen Heilwasser-Abflusses, keine weitere Trübung bei der Fürstenquelle Statt fand, trotz Arbeit im Lehm, Schotter oder Geschiebe-Gneiss, welch’ letzterer nur mittelst Spreng-Arbeit gewältiget werden konnte. Da die beginnende Saison mich drängte, und ich folglich eine weitere Ver- folgung des Heilwassers bis zum anstehenden Felsen nicht mehr wagen wollte, so habe ich nun vorläufig mich mit dem Resultate begnügt, einen neuen Aufschluss von ungefähr 5000 Kubikfuss Heilwasser in 24 Stunden erzielt zu haben, wodurch bereits auch für heuer die kostspielige Hebmaschine entbehrlich wird, und ohne Reeinträchtigung einer der benützten Quellen eine reine Vermehrung von circa 5000 Kubikfuss Heilwasser disponibel wurde. Ich hoffe nach Schluss der Curzeit im Jahre 1856 den Rau ganz zu Ende zu führen, d. h. unmittelbar bis zum anstehenden Felsen vorzudringen, und dort die Quelle zu fassen, was unerlässlich ist, wenn man sich gegen eine von der Quelle selbst bewerkstelligte Eröffnung eines anderweitigen Heilwasser-Abflusses im Schuttgebirge, also gegen ein allfälliges Versiegen der Quelle sicher stellen will, und ich erwarte noch eine namhafte Heilwasser-Vermehrung, indem ich mich durch die geringe Differenz im Temperatursgrade des Heilwassers und der Stollen luft, so wie die Art und Geschwindigkeit der Quellenströmung und anderen Com binationen zu dieser Hoffnung berechtigt halte. K. k- geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 41 316 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme [lebersicht über Heilwasser-Mengen, Temperatur und Höhenlagen der Heilquellen in Gastein. Heihvasser Tiefe unter Pos l- Nr. Bezeichnung’ Menge in 24 Standen Tempe- ratur Grad Reaum. dem Niveau des Fürstenstollens Anmerkung Kubik-Fuss Klaft. Fuss l Fürsten-Quelle 13,000 37-5 2 Wasserfall- Quelle 4,300 28-5 3 4 3 Chirurgen-Quelle 3,000 37-0 6 1 4 Doctor-Quelle 5,400 360 9 5 Haupt-Quelle 98,800 38-25 12 2 6 Fledermaus-Quelle .... 1,000 © 00 CM 18 1 Menge nach Abschätzung. 7 Grabenbiicker-Quelle . . . 3,550 29-75 26 3 Heb ersieht der Temperaturs-Zunahme heim Quellenstollen-Betrieb. Zeit der Beobachtung Ueber Tags Im Stollen Anmerkungen Jahr Monat Tag Baro- meter Stand Thermometer Reaum. Tiefe des Stollen- Einbaues Luft Tempe- ratur Reaum. am Baro- meter trocken feucht Zoll Lin. Grade Klft. Grad 1854 December 18 23 9-0 -f 2*0 + 5*0 — 5*5 — 8 • 1855 Jänner 31 24 7-0 — 3-0 + 5*0 —5*0 5 + 15-5 Dunstnebel an der First. „ März 2 24 8-0 -f 4-0 + 8-0 +4-0 9 + 16-0 „ „ 10 24 60 4 3-0 + 1-9 43-9 12 416-0 Dunst beim Mundloch ausziehend. „ „ 29 24 10-0 4- 5-0 + 3-1 43-0 17 +21 *75 Wärme intermittirend. * April 10 24 3-0 + 6-0 412-6 +6-1 19 — j— 24*0 ,, „ 14 24 9-0 413-0 414-3 + 7-8 20 424-25 Heihvasser 31n Reaum. 1856 März 7 25 0-6 + 10-2 4 2-1 4-2-1 26 428-0 „ 3 Ströme 4 27V3n + 30° 4 31°- 29 25 M + 16-4 4 4-6 +4-3 29 4 30-25 „ 2 4- 30° und 33». April 14 24 10-6 + 10-1 4- 5-6 +5-6 2973 —{—32 *0 „ 2 „ +33° und 35°. V. Allgemeiner Bericht über die geolog. Aufnahme der I. Section der k. k. geolog. Reiehsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. Von Dr. Ferdinand Hochstetter. Anschliessend an die vorjährigen Arbeiten erhielt die I. Section als Auf- gabe für den Sommer 1855 die geologische Ausführung der Blätter Nr. 11 (Um- gebungen von Eger und Karlsbad), Nr. 12 (Umgebungen von Lubenz) und der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 3 1 7 Nr. 5 (Umgebungen von Neudeck) der Specialkarte des Königreichs Böhmen, im Ganzen einen Flächenraum umfassend von ungefähr 76 Q Meilen mit Theilen des Egerer, Pilsner und Saazer Kreises. Mit der Leitung der I. Section als Chef-Geologe war Herr Bergrath J. Czjzek betraut, mit den Detailaufnahmen die Herren J. Jokely, F. v. Li dl und ich. Die Vertheilung des Terrains geschah in der Weise, dass Herrn Jokely der westliche und nördliche Theil (das Egerer Land und Ascher Gebiet, so wie der betreffende Theil des Erzgebirges), mir die mittlere Partie (Karls- badergebirge mit dem Elbogener Braunkohlenbecken bis zum Fusse des Erz- gebirges und das Duppauer Basaltgebirge), Herrn v. Li dl aber der östliche Theil (das Hügelland der Steinkohlenformation und des Rothliegenden in der Ge- gend von Luditz, Lubenz, Horosedl, Podersam, Tschistay u. s. w.) zur speciellen Aufnahme zufiel. Durch diese Vertheilung war wenigstens nach Möglichkeit jedem von uns ein zusammengehöriges Ganze zur Untersuchung zu Theil geworden. Die Arbeiten wurden Mitte Mai begonnen und Mitte October vollendet. Herr Bergrath Czjzek war Krankheit halber in Wien zurückgeblieben, und schon Ende Juli traf uns die tief betrübende Nachricht seines unerwartet schnellen Todes. So war ihm nicht mehr vergönnt, was er noch in seinen letzten Briefen so sehnlichst gewünscht, an den Arbeiten dieses Sommers Theil zu nehmen, und die geognostische Untersuchung Böhmens weiter zu leiten und zu vollenden. Gewiss aber werden wie wir, so Alle, die ihn in Böhmen kennen lernten, die den unermü- deten Eifer kannten, mit dem er sich der grossen Aufgabe widmete, seinen Ver- lust tief betrauern, und dem freundlichen Wohlwollen, mit dem er überall entge- gen kam, ein ebenso freundliches, wohlwollendes Andenken bewahren. — Mit den Arbeiten des Sommers 1855 sind nun die Arbeiten der k. k. geolo- gischen Reicbsanstalt in Böhmen so weit vorgerückt, dass 2/5 des ganzen König- reiches vollendet sind, nämlich der ganze südwestliche Theil Böhmens von der mährischen und österreichischen Landesgränze längs der bayerischen bis zur sächsischen Gränze, auf 18 Blättern der Specialkarte des General-Quartiermeister- stabes mit einem Flächenraume von ungefähr 373 Q Meilen. Mit wahrer Befriedigung sage ich, dass das diessjährige Aufnahmsgebiet in geologischer Beziehung zu den interessantesten, lehrreichsten Gegenden Böhmens gehört, aber freilich auch zu den schwierigsten. Ein Stück Landes, auf dem vier Gebirge zusammenstossen (Böhmerwald, Karlsbadergebirge, Fichtelgebirge und Erzgebirge), unterbrochen von ausgedehnten Braunkohlenbecken, in allen Theilen durchbrochen von gewaltigen Basaltmassen, reich an den mannigfaltigsten Erzla- gerstätten, an kalten und warmen Mineralquellen, auf dem überhaupt alle Forma- tionen, aus denen Böhmen zusammengesetzt ist, auftreten, musste der Aufgaben, die zu lösen waren, Viele bieten. Vortreffliche Vorarbeiten erleichterten Vieles, vor Allem die geognostische Karte des Königreichs Sachsen, die in den Sectio neh XX und XVI bis zur Wondreb und Eger ausgefübrt ist, also noch einen grossen Theil Böhmens ent- hält, dann zahlreiche Arbeiten von Leopold v. Buch, Cotta, Haidinger, 41* 318 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme v. Klipstein, Reuss.v. War nsdorf f, Zippe, deren specielle Anführung den Detail-Ausarbeitungen Vorbehalten bleiben muss. Die einzelnen Formationsglieder, welche auf den Karten durch verschiedene Farben wiedergegeben sind, sind folgende: Granit, Gneiss, Glimmerschiefer, Chloritschiefer, Hornblendegesteine, Serpentin, Greisen, krystallinischer Kalk, Porphyr, Diorit, Quarz- und Hornstein- gänge, Urthonschiefer, die untersten Glieder des silurischen Systemes, Stein- kohlenformation, Rothliegendes , Quadersfindstein, Plänersandstein, Sand, Sand- stein und Süsswasserquarz der Rraunkohlenformation, plastischer Thon und Letten, Schieferthone der Rraunkohlenformation, Erdbrandgesteine , Gerolle, Rasalt, Phonolith, Trachyt, Rasalt-Tuff und Rasalt-Conglomerat, ausgebrannte Vulcane, Torfmoore. Ausserdem sind durch besondere Zeichen angegeben die Stein- und Braun- kohlengruben, Kaolinlager und Eisenerzlagerstätten. Höhenbestimmungen mittelst des Barometers wurden gegen S00 gemacht. Indem mir nach dem Ableben des Herrn Bergrathes Czjzek von der Di- rection der k. k. geologischen Reichsanstalt die Leitung der 1. Section über- tragen wurde, bekam ich Gelegenheit, ausser dem von mir speciell aufgenom- menen Terrain auch das übrige Gebiet der diessjährigen Aufnahmen auf einzelnen Touren wenigstens an den wichtigsten Puncten kennen zu lernen, und eineUeber- sicht des Ganzen zu gewinnen. Die folgende kurze Uebersicht unserer diessj äh rigen Resultate gebe ich daher theils nach meinen eigenen Beob- achtungen, theils nach den Mittheilungen der Herren Jokely und v. Li dl. Zuvor aber sei mir erlaubt, meinen Dank noch auszusprechen für die kräf- tige Unterstützung, die mir bei den Arbeiten zu Theil wurde von den Herren : Dr. v. Heidler, Dr. Kratzmann, Dr. Danzer in Marienbad, Hochw. Prälat M. Heini im Stifte Tepl, Wallach, Bergmeister in Schlaggenwald, Gebrüdern Haidinger, Porzellanfabriksbesitzern in Elbogen, Dr. Glück- selig, Mar ia n und S chmit t, Professoren in Elbogen, Director Reich eit und Hüttenmeister Weniger in Neudeck, Apotheker Götti, Dr. Mannl und Dr. Hlawaczek in Karlsbad, Baron v. Neuberg in Giesshübl, Professor Hackenberger in Rakonitz, Bergrath Walther und Berggeschwornen Vogl in Joachimsthal. 1. Krystallinisches Gebirge. Die Urgebirgstheile, welche wohl die Hälfte des ganzen Gebietes ausmachen, gehören 4 verschiedenen Gebirgen an, dem Böhmerwalde in seinen nörd- lichen Ausläufern , dem Fichtelgebirg e in seinen östlichen Ausläufern, dem Erzgebirge, dessen eine westliche Hälfte, und dem Karlsbadergebirge, das in seinem ganzen Umfange in den Bereich der heurigen Aufnahmen fällt. Diese 4 Gebirge sind wohl orographisch zum Theile sehr scharf von einander geschieden, z. B. Erzgebirge und Karlsbadergebirge, nichts desto we- niger gehören sie Einem geognostischen Ganzen an, dessen gemein- der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 319 schaftlicher Typus in der Architectur der Gebirge als ein von krystallinischen Schiefern, hauptsächlich Glimmer- und Thonschiefer, umhülltes System mehrerer Kerne von feldspathigen, insbesondere granitischen Gesteinen hervortritt. Granit mit entschieden eruptiver Natur und ausgezeichnet durch Zinnerz- führung bildet die Centralmasse des Karlsbader- und des Fichtelgebirges und als Neudek-Eibenstocker Granitmasse die Hauptmasse des Ober-Erzgebirges, d. i. der westlichen Erzgebirgshälfte. Die ganze innere Architectur dieser Gebirge, zum grossen Theil auch die äussere orographische Form ist von ihm abhängig. Ein- zelne isolirte Granitpartien finden sich im Erzgebirge nördlich von Platten. In den Ausläufern des Böhmerwaldes spielt er eine unbedeutende Rolle, bricht dagegen in einzelnen Partien auch ausserhalb dieser Gebirge in der Gegend von Lubenz, Alberitz, Petersburg und Chmeleschen aus Thonschiefer hervor. Die verschiedenen Varietäten, welche sich unterscheiden lassen, können etwa in folgendes Schema gebracht werden. I. Hauptgranite , grössere Gebirgstheile zusammensetzend. A. Gebirgsgranite , grobkörnig, 1. gleichmässig grobkörnige Varietät, im Kaiserwalde, bei Petschau; dann bei Wildstein, Steingrün, Lindau und Hirschfeld im Fichtelgebirgs-Antheile ; 2. porphyrartige Varietät, im Karlsbadergebirge weit verbreitet, besonders in der Gegend von Elbogen, bei Neudeck im Erzgebirge, bei Haslau, Liebenstein irn Fichtelgebirgs-Antheile, bei Petersburg. B. Kinngranite, feinkörnig, 3. gleichmä ss ig - fein körnige Varietät, Zinnstockwerksgranit bei Schlaggenwald und Schönfeld, bei Platten, Hengstererben, Seifen, Hirschenstand im Erzgebirge, Dreikreuzberg bei Karlsbad, auf den Zinnstockwerken von Schlaggenwald und Schönfeld mit Uebergängen in Greisen; 4. porphyrartige Varietät, im Teplthale bei Karlsbad, am Roda- baehe bei Einsiedel zwischen dem oberen und unteren Hammer, Platten im Erzgebirge u. s. w. Geht bei Platten in Granitporpbyr über. II. Untergeordnete Granite. C. Nestergranite, 5. grauer Granit, bei Marienbad und Elbogen; 6. g 1 imm er d io rit artiger Granit, Hornblende und tombakbraunen Glimmer führend, im Kaiserwalde, besonders nördlich von Marienbad. D. Ganggranite, theils im Granit, theils in den krystallinischen Schiefern, 7. kleinkörniger Ganggranit, bei Marienbad im Mühlberge, im Erzgebirge bei Abertham, Platten und Johanngeorgenstadt; 8. grosskör niger Ganggranit, Pegmatit, hauptsächlich im Karls- badergebirge in der Umgegend von Elbogen (Birndorf u. s. w.) und Karlsbad (Dallwitz, Engelhaus). Zahlreiche „Spathgruben“ beuten den Feldspath dieses Granits für die Porzellanfabriken aus. 320 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme Nach dieser Reihenfolge im Allgemeinen nimmt zugleich der Antheil, den jede der 8 Granitvarietäten nach Masse und Ausdehnung an der Zusammensetzung der Gebirgstheile hat, ab. Alle Varietäten, mit Ausnahme der wirklichen Ganggranite, erscheinen als gleichzeitige Bildungen neben einander. Die Erscheinungen, welche die eruptive Entstehung der grossen Granitmassive beweisen, sind höchst ausgezeichnet im Karlsbadergebirge nördlich von Marienbad und bei Sangerberg auf der Gränzlinie von Granit und krystallinischen Schiefern, da diese in vielen Bruchstücken im Granite eingeschlossen erscheinen und in unzähligen Schollen zertrümmert und lose auf dem Granitplateau des Kaiserwaldes zerstreut liegen. Im Erzgebirge aber durchschneidet der Granit die Hauptgebirgsaxe nahezu senkrecht und hat an seinen Gränzen die Lagerungsverhältnisse der krystallinischen Schiefer vielfach gestört. Gneiss tritt in dem untersuchten Gebiete nur in wenig ausgedehnten Partien auf. Aus dem Böhmerwalde zieht sich der Gneiss bei Neumetternich, Schanz und Altwasser mit vielen Einlagerungen von Quarzit - und Graphit- schiefer bis an den Fuss des Kaiserwaldes und lässt sich von da in einzelnen abgerissenen Partien bei Amonsgrün und Schönficht über das Plateau des Kaiser- waldes verfolgen bis Schönlinde und Frohnau. Von hier bildet er einen schmalen zusammenhängenden Zug an der westlichen Seite des Lobsthaies bis zum Falken- auer Tertiärbecken. Einzelne in diesem Tertiärbecken auftauchende Gneisspar- tien bei Teschwitz, am Hochtannenberg stellen die Verbindung her mit der schmalen Gneisszone, welche im Erzgebirge an der westlichen Granitgränze bei Rossmeisl und Heinrichsgrün auftritt. Eine ähnliche, schmale Gneisszone be- gleitet bei Pfaffengrün, Mariasorg und Abertham die östliche Granitgränze. Das ausgedehntere Gneissgebiet von Lauterbach, Schönfeld und Schlaggen- wald erscheint als eine mit senkrechter Schichtenstellung mitten im Granit ein- gebettete riesige Gneissscholle. Auch der Fichtelgebirgsgranit ist südlich bei Seeberg, nördlich bei Nassengrub und Fleissen begleitet von schmalen Gneiss- zonen. Endlich bildet Gneiss bei Einsiedel, Tepl und Theusing an der Südost- abdachung des Karlsbadergebirges zahlreiche Zwischenlager zwischen Amphibol- schiefern, und verdrängt diese in der Gegend von Buchau endlich ganz. Hornblendegesteine (Amphibolschiefer und Amphibolit) bilden als Fortsetzung der Formation der Hornblendegesteine in der nördlichen Böhmer- waldhälfte den Haupttheil des Teplergebirges , d. i. die südöstliche Abdachung des Karlsbadergebirges in derGegend von Einsiedel, Tepl und Theusing. Vielfach zerbrochen und zerstiickt lagern sie am Granit des Karlsbadergebirges mit nord- östlichem Streichen und südöstlichem Verflächen. Bei Marienbad und Tepl treten in ihnen ausgezeichnete Eklogite auf, am Hamelicaberge bei Marienbad v. Klipstein’s Hamelicit, zwischen Grün und Neu- dorf Strahlsteinschiefer und grossblättriger Strahlstein mit Oligoklas. Untergeordnete Einlagerungen von Hornblendeschiefer treten auf im Gneiss bei Schlaggenwald und im Glimmerschiefer bei Joachimsthal und Bähringen. der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 321 Glimmerschiefer. An der südöstlichen Abdachung des Kaiserwaldes, östlich von Theusing und in der Gegend von Maria-Stock und Luditz bildet ei- ern mächtiges Zwischenglied zwischen Hornblendegesteinen, beziehungsweise Gneiss im Liegenden und Urthonschiefer im Hangenden. In den Ausläufern des Böhmerwaldes tritt er im Gebirgsstock des Dillen ebenfalls als Mittelglied zwi- schen Gneiss und Urthonschiefer auf. Mit dieser Partie ehemals wohl im Zusam- menhänge, jetzt aber unterbrochen durch den Granit des Kaiserwaldes tritt Glim- merschiefer zum dritten Male am nordwestlichen Gehänge des Kaiserwaldes auf, östlich von Königsberg in der Gegend vonSchönbrunn, Kirchenbirg, Prösau, theils steil aufgerichtet am Granit, theils in zerstückten Partien auf dem Granitplateau. Eine kleine Glimmerschieferpartie westlich von Maria- Kulm vermittelt den Zu- summenhang mit dem erzgebirgischen Glimmerschieferterrain in der Gegend von Gossengrün und Bleistadt im Westen des Neudeck-Eibenstocker Granitmassivs. Das Gegenstück im Osten dieser Granitpartie bildet der Glimmerschiefer bei Joachimsthal, der von da über die höchsten Erzgebirgstheile (Sonnenwirbel und Fichtelberg) fortzieht. Endlich tritt südlich vom Fichtelgebirgsgranit ein schmaler Glimmerschiefer- zug auf in der Gegend von Schlada bei Franzensbad und bei Seeberg, ein ausge- dehnteres Gebiet aber nördlich bei Asch, das östlich über Ober- und Unter-Bram- bach durch Sachsen fortsetzt bis in die Gegend nördlich von Fleissen und nur durch die Tertiärablagerungen des Egerer Beckens getrennt ist von dem Gossen- grün-Bleistädter Glimmerschiefergebiet. Urthonschiefer. Theils die petrographische Beschaffenheit derGesteine. theils auch Lagerungsverhältnisse haben uns bestimmt gegenüber den früheren Aufnahmen der sächsischen Geologen das Verbreitungsgebiet des Urthonschiefers auf Kosten des Glimmerschiefers bedeutend zu vergrössern. So erscheinen die muldenförmig zwischen Böhmerwald und Fichtelgebirge gelagerten Schiefer aus der Gegend von Albenreut und Palitz südöstlich, bis Eger, Pirk und Mühlbach nordwestlich als Urthonschiefer, und als deren Fortsetzung am westlichen Fusse des Kaiserwaldes bei Krottensee, Ebersfeld , Königsberg und weiter bei Maria- Kulm ein schmales Urthonschiefergebiet. Im Fichtelgebirge beginnt Urthonschiefer nördlich von Asch bei Angern, Neuberg und Grün und setzt die ganze nordwestliche Ecke von Böhmen zusammen. Die Fortsetzung davon bildet das Urthonschiefergebiet im Westen der Neudeck- Eibenstocker Granitpartie in der Gegend von Schönbacb, Frankenhammer, Kirch- berg, Graslitz u. s. w. Charakteristisch für dieses Urthonschiefergebiet ist das Auftreten von Quarzitschiefer, Schörlschiefer, Knoten- und F 1 ec k- schiefer, zumal ander Granitgränze. Im Osten des erzgebirgischen Granites setzt dieses Urthonschiefergebiet weiter fort in der Gegend von Johanngeorgen- stadt, Platten, Goldenhöhe. In allen genannten Theilen überlagert der Urthon- schiefer ganz regelmässig den Glimmerschiefer und unter ähnlichen Verhält- nissen bildet nun Urthonschiefer auch noch an der südöstlichen Abdachung des Karlsbadergebirges in der Gegend von Netschetin, Manetin, Rabenstein, 322 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme Chiesch eine breite Uebergangszone aus Glimmerschiefer in die silurischen Thonschiefer. Untergeordnete Bestandmassen des krystallinischen Gebirges. Serpentin tritt nur im Karlsbadergebirge auf in der Formation der Hurn- blendegesteine. Er bildet zwischen Einsiedel, Gross-Sangerberg und Neudorf eine mächtige Lagermasse (Wolfsteinberg, Haidberg u. s. w.), wohl die grösste Serpentinmasse Böhmens. Der Serpentin am Filzhiibel bei Marienbad, so wie die einzelnen Serpentinkuppen nördlich von Sangerberg, bei Lauterbach und Neudorf erscheinen nur als durch die Graniteruption von der Hauptlagermasse losgerissene Theile, ähnlich den über das Granitplateau zerstreuten Ampbibolscbieferschollen. Glimmerdiorit tritt in ausgezeichneten Varietäten auf zwischen Schön- feld und Schlaggenwald rechts an der Strasse. Grün st ein erzführend und erzleer bei Neudeck, Platten, Bähringen, Aber- tham, Joachimsthal und Goldenhöhe im Erzgebirge. Porphyr fehlt den Ausläufern des Böhmerwaldes und Fichtelgebirges ganz, im Karlsbadergebirge tritt er nur sehr untergeordnet und vereinzelt auf, bei Landek nördlich von Tepl und bei Theusing im Gebiete der Hornblendegesteine, bei Karlsbad (Belle vue) im Granit. Eine grössere Bolle spielt Porphyr im Erz- gebirge an der östlichen Gränze der Neudeck-Eibenstocker Granitpartie im Glimmerschiefer und Urthonschiefer, hauptsächlich im Joachimsthaler Erzdistrict, wo die Porphyrgänge in Bezug auf die Veredlung der Silber-, Kobalt-, Nickel- und Uranerzgänge eine wichtige Rolle zu spielen scheinen, dann bei Breitenbach unweit Johanngeorgenstadt. Auch bei Bleistadt und Silbersgrün an der westlichen Granitgränze kommen einzelne Porphyrgänge vor. Egeranschiefer bei Haslau im Fiehtelgebirgsgranit. Krystallinischer Kalk bei Grafengrün im Glimmerschiefer des Böhmer- waldes, bei Reichenbach im Gneiss des Kaiserwaldes, zwischen Eichelberg und Fischern im Glimmerschiefer südlich vom Fiehtelgebirgsgranit, südwestlich von Oberreuth im Glimmerschiefer bei Asch, bei Unter-Rothau unweit Heinrichsgrün und bei Joachimsthal im Glimmerschiefer des Erzgebirges. Eine höchst merkwürdige Erscheinung im Gebiete der diessjährigen Auf- nahmen sind zahlreiche Quarz- und Hornsteingänge, welche mit meilenweiter Erstreckung von Südosten nach Nordwesten den Granit sowohl wie die krystallinischen Schiefer durchsetzen. Schon früher bekannt durch die sächsischen Aufnahmen und von Professor Dr. Reuss beschrieben ist der grosse Quarzfelszug, der südlich bei Altwasser am Fusse des Kaiserwaldes beginnt und von da, nur unterbrochen durch das Egerer Becken, sich verfolgen lässt durch den Granit des Fichtelgebirges bis über Asch hinaus. Parallel mit diesem Quarzfelszug streicht ein zweiter, welcher im Granit des Krudumberges westlich von Schlaggenwald beginnt und von da östlich an Falkenau vorbei, auf eine Strecke unterbrochen durch das Falkenauer Tertiär- der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 3 2 3 hecken, sich verfolgen lässt bis ins Erzgebirge in die Gegend von Silbergrün. Im Neudeck-Eibenstocker Granitmassiv und an seiner östlichen Gränze folgen dann mit vorherrschend südnördlicher Richtung die zahlreichen Quarz- und Horn- steingänge, welche durch ihre Erzführung, hauptsächlich Rotheisenstein, Eisen- glanz und Pyrolusit, von bergmännischer Redeutung sind. Mehrere solcher Gänge vereinigen sich zu Gangzügen, worunter böhmischerseits die wichtigsten sind: der Irrgängerzug, der Henneberg-Plattener und der Ruchschateler Zug. Sie setzen noch weiterhin in Sachsen fort, und erreichen eine Längenerstreckung von 41/2 bis 5 Meilen. Unbedeutendere Quarz- und Hornsteingänge treten im Granit bei Marienbad und Karlsbad auf. Erzlagerstätten im krystallinischen Gebirge. Dem R öhm er w aide gehören an die Kupferkiesbergbaue bei Dreihacken, ein Rau auf Rleiglanz und Zinkblende bei Neumetternieh und zahlreiche Braun- eisensteingruhen bei Schanz, so wie südlich von Marienbad. Im böhmischen Antheile des Fichtelgebirges ist die Erzführung nur von geringer Bedeutung. Früher wurde auf Zinnerz, Silber und Zinnober gebaut. Jetzt werden nur Brauneisensteine bei Wies und Unter-Pilmersreuth gewonnen. Im Karlsbadergebirge ist die Zinnerz-Formation von grosser geologi- scher Bedeutung. Die Mutter des Zinnerzes ist Granit, und zwar tritt Zinnstein theils als Uebergemengtheil in den Zinngraniten (Zinnstockwerke von Schlaggen- wald, Schönfeld und Lauterbach, dann am Glatzeberg bei Königswart) auf, theils auf Quarzgängen im Granit und im Gneiss, wo er mit Granit in Contact steht. Aus dem Stockwerksgranit entwickelt sich dabei durch Verschwinden des Feld- spathes und Ueberhandnehmen des Quarzes ebenso ein Granitgreisen, wie aus dem Gneiss in schmalen Bändern unmittelbar am Zinnerzgang ein Gneiss- greisen. Die frühere bergmännische Bedeutung haben jedoch die berühmten Bergwerksorte Schlaggemvald und Schönfeld fast vollständig verloren. Dagegen sind die ungeheuren Berghalden bei Schlaggenwald heute noch ergiebige Fund- örter für die grosse Menge seltener und schöner Mineralien, welche von dort bekannt sind. — Die früheren Baue auf Silbererze bei Schönficht und Sangerberg sind ganz aufgelassen, ebenso die Baue auf Bleierze bei Schönlinde und Steinbach, so wie die Kobalt- und Manganerzbaue bei Königswart. Gegenwärtig besteht nur ein wenig ausgedehnter Bau auf Bleiglanz, der mit Pyrit und Zinkblende auf Quarzgängen einbricht, bei Reichenbach, ein Bau auf Rotheisenstein bei Schön- ficht, und zahlreiche Baue auf Brauneisenstein, als Zersetzungsproduct der Horn- blendegesteine, bei Sangerberg. Im Erzgebirge besitzt die Zinnerz-Formation unter ganz ähnlichen Ver- hältnissen wie im Karlsbadergebirge ebenfalls eine bedeutende Verbreitung im Gebiete des Granites und der krystallinischen Schiefer, wo diese mit dem Granit in Contact sind. Gegenwärtig sind nur noch bei Hengstererben, Neuhammer, Sauersack und Hirschenstand Zinnzechen »m Betriebe. Von grösserer Bedeutung K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 324 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme für den erzgebirgischen Bergbau sind die combinirten Silber-, Nickel-, Wismuth-, Kobalt- und Uranerzgänge, namentlich des Joachimsthaler Bergrevieres , welche im Glimmerschiefer und Urthonschiefer als ältere Mitternachts- und jüngere Morgengänge aufsetzen. — Im Glimmerschiefer westlich von der erzgebirg’schen Granitpartie setzen Gänge auf, wrelche Bleiglanz führen mit Pyrit, Zinkblende, Weiss- und Braunbleierz; Berghaue bestehen bei Bleistadt, Hartenberg, Horn, Picbelberg, Liebenau und Berg. Mit Grünsteinen und körnigen Kalksteinen treten bei Goldenhöhe im Urthon- schiefer bis über eine Klafter mächtige sogenannte „Lager“ von Zinkblende mit Magneteisen, Zinnstein, Eisenkies und Kupferkies auf, die jedoch, wie die ähn- lichen Vorkommen bei Breitenbrunn und Bittersgrün in Sachsen, nicht eigentliche Lager zu bilden scheinen, sondern wirkliche Gänge sind, die mit den krystal- linischen Schiefern gleiches Streichen und nur um wenige Grade verschiedenes Verflachen besitzen. Das Vorkommen von Magneteisenerz bei Neudeck, das im Bereiche des Granites in einer eklogitartigen Gangmasse einbricht, hat damit einige Analogie. — Zahlreiche Berghaue auf Botheisenstein und Manganerze bestehen auf den oben (Seite 323) angeführten Quarz- und Hornsteingängen. 2. Silurische Formation. Barrand e’s Etage A rechnen wir als Urthonschiefer noch zum krystallini- schen Gebirge, und beginnen daher die silurische Formation erst mit der Etage B. Da jedoch diese Etage noch keinerlei organische Beste enthält, und zum grössten Theile ebenfalls aus Thonschiefern besteht, so kommt man in Verlegenheit, wo man die Gränze zwischen Urthonschiefer und den untersten silurischen Thon- schiefern ziehen soll. Und doch verlangt das Colorirungssystem der Karte die Feststellung einer solchen Gränze. Wollte man aber, um sich dieser Verlegenheit zu entziehen, das ganze böhmische Thonschieferterrain zur silurischen Formation rechnen, oder umgekehrt mit der silurischen Formation erst da beginnen, wo das Auftreten von entschieden klastischen Gesteinen , von Conglomeraten und Sand- steinen, oder das Auftreten organischer Ueberreste entschiedene Kriterien abgibt, so würde man im ersteren Falle einen sehr bezeichnenden geologischen Horizont verlieren, und müsste den natürlichen Verhältnissen, indem man Gesteine, die noch deutlich das Gepräge krystallinischer Ausbildung tragen, zum Theile auch noch wechsellagern mit einzelnen Gneiss-, Granulit-und Glimmerschieferschichten, zu einer Flötzformation rechnet, eben so einen unnatürlichen Zwang anthun, wie im zweiten Falle, wo man sich bereden müsste, ein System von Thonschiefern, das keinerlei krystallinisches Gepräge mehr trägt, sondern in allen Eigenthüm- lichkeiten der Farbe, Textur und Structur vollkommen übereinstimmt mit den versteinerungsführenden Thonschiefern, zum krystallinischen Gebirge zu rechnen. Daher bleibt es bei den ganz allmäligen Uebergängen beider Arten von Thon- schiefer in einander, und bei den vollkommen conformen Lagerungsverhältnissen immer der subjectiven Anschauung des jeweilig aufnehmenden Geologen über- der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 325 lassen, wo er am passendsten die Gränze zu ziehen glaubte. Wir haben nun die Gränze derart gezogen, dass nur ein ganz kleiner Theil des Generalstabs-Blattes Nr. 12, und zwar die südöstliche Ecke östlich von Kozlan und Tschistay als unterste Etage der Silurformation, Etage B von Barrande, erscheint. Somit fallen die Granitgebiete bei Alberitz, Petersburg, Chmeleschen u. s. w. noch ganz in das Gebiet des Urthonschiefers, auch die Dachschiefer von Manetin und von Raben- stein gehören den älteren Thonschiefern an, während das Auftreten von Porphyren bei der Woeek-Mühle östlich von Kozlan, bei Krakow und Petrowitz und an vielen anderen Puncten dieser Gegend bezeichnend sein dürfte für die silurischen Thon- schiefer. Nördlich von Tschistay und Rousinow ist die Gränze des Thonschiefer- gebietes gegen Steinkohlenformation und Rothliegendes schon durch die Ober- flächenverhältnisse scharf bezeichnet. Das Thonschieferplateau fällt sehr markirt ab gegen das niederige Hügelland der Steinkohlenformation und des Rothlie- genden. 3. Steinkohlenformation and Rothliegendes. Ganz ähnliche Schwierigkeiten wie die Trennung des Urthonschiefers und der silurischen Thonsehiefer macht in unserem diessjährigen Aufnahmsgebiete die Trennung der Steinkohlenformation vom Rothliegenden. Beide Formationen sind ausgezeichnete Sandsteinformationen mit untergeordneten Conglomeraten und Schieferthonen. Beide Formationen liegen horizontal auf dem älteren Gebirge im Allgemeinen mit verschiedenen Verbreitungsgebieten, aber in grossen Theilen liegt das Rothliegende concordant über der Steinkohlenformation, so dass sich die beiderseitigen Verbreitungsgebiete zum Theile decken, und dann die Bestim- mung der Gränzen äusserst schwierig ist. Man hat zumeist keine anderen Anhalt- puncte für die Trennung beider Formationen als das Auftreten von Kohlenflötzen, wo solche durch Bergbau aufgeschlossen sind, bezeichnend für die Steinkohlen- formation, die rothe Färbung des Bodens aber für das Rothliegende. Möglicher Weise aber gehören von den Kohlenflötzen selbst manche dem Rothliegenden an. Erst die Bestimmung der Pflanzenreste, so wie genauere Untersuchungen in der Umgegend von Rakonitz, wo durch Bergbau bessere Aufschlüsse als im heurigen Aufnahmsgehiete gegeben sind, werden zu sicheren Resultaten führen. Südlich erscheint auf dem Generalstabs-Blatte Nr. 12 noch ein Theil des Steinkohlenbeckens von Netschetin und Manetin, dann die nördlichsten Theile des Pilsenerbeckens, nördlich von Plass, östlich aber bei Petrowitz, Senomat, Konowa, der westlichste Theil jener grossen Kohlenmulde, welche sich fast von der Moldau angefangen, nämlich von Wotwowitz über Buschtiehrad, Brandeisl, Kladno, Rakonitz bis in das heurige Aufnahmsgebiet erstreckt. Dieser westliche Theil des Kohlenbassins ist aber noch wenig aufgeschlossen. Kohlenbergbaue bestehen bis jetzt bei Lubna, Petrowitz, Herrendorf, Holleschowitz, Wetzlau und Konowa. Wo die Steinkohlenformation unbedeckt vom Rothliegenden unmittelbar zu Tage tritt, da nimmt sie dem Rothliegenden gegenüber das höhere Niveau ein. 42* 326 Ferdinand Hochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme Nur an wenigen Puricten, wie in der Gegend von Jechnitz und bei YVillenz scheint sie in tiefen Wassereinschnitten auch unter dem Rothliegenden zu Tage zu treten. Das Roth I i egen de dagegen erfüllt sämmtliche Einschnitte und Niede- rungen des Terrains und bildet ein vielfach durch Wasserrisse (sog. Rachein) zerrissenes und tief ausgefurchtes Hügelland. Seine mächtigste Entwickelung erreicht es bei Lubenz, Rudig, Kriegern, Flöhau und bildet hier ganz ansehnliche, mit schroffen Felswänden gegen die tief eingeschnittenen Bachthäler abfallende Hügel, über und über roth durch eisenoxydisch rothen Letten, der in schmalen Schichten zwischen weissen Sandsteinen und Conglomeraten lagert, aber vom Regenwasser aufgelöst, das ganze Gestein roth übermalt. Von hier zieht es sich nach allen Richtungen buchtenförmig in die Niederungen des Glimmerschiefers, Urthonschiefers und der silurischen Thonschiefer gegen Südwest und Süd bis in die Gegend von Manetin und Plass. Selbst die mächtigen, kopfgrossen Geschiebe, welche man in den Niederungen am Fusse des Czebonberges beiBranischau findet, dürften vielleicht noch Reste des Rothliegenden sein. Nördlich von Lubenz wird das Rothliegende überlagert von Basalt und Basaltconglomerat oder Tuff, bei Podersam von den Braunkohlenablagerungen des Saazerbeckens , nördlich von Konowa endlich vom unteren Quadersandsteine. Die Gesteine des Rothliegenden bieten in unserem Terrain sehr wenig Ab- wechslung. Nur Conglomerate, weisser glimmerreicher Sandstein, bisweilen auch röthlich gefärbt und von sehr gleichmässig feinem Korn und Röthelschiefer, d. h. feinkörnige, zum Theile sandige Lettenschiefer von intensiv eisenrother, zum Theile grüngefleckter Farbe wechsellagern mit einander in verschieden mäch- tigen Bänken ohne alle bestimmte Reihenfolge. Die Sandsteine enthalten häufig verkieselte Hölzer, z. B. bei Seltsch nordöstlich von Flöhau. Malachitanflüge an diesen Hölzern sind die einzige Spur von Kupfergehalt auch in dem Rothliegenden unseres Terrains. Von Melaphyren und Porphyren, wie sie das Rothliegende des nordwestlichen Böhmens begleiten , ist in unserem Gebiete keine Spur, dagegen tritt, wie in der Gegend von Trautenau und Braunau, ein schwaches Kalksteinlager auf bei Chrasstian östlich von Horosedl. Auch die Brandschiefer mit Fischschuppen bei Milostin südlich von Konowa gehören dem Rothliegenden an. Bemerkenswerth sind noch die grossen Sandsteinbrüche zwischen Kriegern und Wohlau (ein Sandstein, feinkörnig, zum Theil roth gefärbt), welche ein vor- treffliches Material selbst für feinere Steinmetzarbeiten liefern. 4. Kreideformation. Steinkohlenformation und Rothliegendes überlagend, tritt sie mit zwei Hauptgliedern: unterer Quadersandstein und darüber Plänersand- stein mit E xogyrensands tein als Fortsetzung der Kreidegebilde des Sbanwaldes noch auf die nordöstlichste Ecke unserer Karte herein. Beide Glieder sind unzertrennliche Begleiter. Das untere petrefactenleere Glied tritt nur in Schluchten und an den Abhängen sichtbar hervor, z. B. nördlich von Konowa an der 1. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 327 der Adalbertkapelle, dann wieder nördlich von Netschenitz, das obere Glied aber bedeckt weithin die Hochflächen der Ausläufer des Sbanwaldes nördlich von Netschenitz. Die tiefen Schluchten hei Lietschau und Liebeschitz sind bis auf das Rothliegende eingerissen. Weiter nördlich und westlich sind die Kreide- glieder von den Braunkohlengebilden des Saazerbeckens bedeckt und treten nur in den tiefen Bacheinschnitten des Goldbaches von Zürau an über Lieboritz bis Micholup wieder hervor und am weitesten westlich am rechten Gehänge des Dollankabaches von Dollanka bis Knöschitz. Der in zahlreichen Steinbrüchen gut aufgeschlossene Exogyren- und Pläner- sandstein bei Lieboritz und Micholup ist reich an Petrefacten (meist nur Stein- kerne). Die häufigsten darunter sind : Exogyra columba Goldf. Ex. haliotoidea Sow. Cardium hillanum Sow. Lima multicostata Gein. Pectunculus sublaevis Sow. Spondylus striatus Sow. Lucina lenticularis Goldf. Terebratula alata Lam. Amm. Rhotomagensis Defr. Oxyrrhyna Mantelli Ag. 5. Braunkohlenformation. Die Braunkohlenformation tritt im nordwestlichen Böhmen in drei abgeson- derten Becken auf: 1. das obere Egerbecken, 2. das mittlere „ 3. das untere „ Die beiden ersteren fallen ganz in das Gebiet der diessjährigen Aufnahmen, von dem letzteren aber nur der südwestlichste Theil in der Gegend von Gross- und Klein-Holletitz, Weitentrebetitsch und Podersam. 1. Das obere Egerbecken oder Egerer b e c ken. Die Gliederung dieses Beckens hat schon Dr. Reuss kennen gelehrt. Als unterstes Glied treten an den Rändern Sandsteine und eisenschüssige Conglomerate zu Tag, meist nur in vielen losen Blöcken. Darüber lagern plastische Thone, häufig wechselnd mit Sand und cyprisführenden Schieferthonen, welche meist nur an Thalgehängen oder Gräben zu beobachten sind bei Oberndorf, Trebendorf, Sebenbach, Reichers- dorf, Treunitz, Krottensee u. s. w. Diesem mittleren Gliede gehören Lignitflötze an, die an zahlreichen Puncten durch Versuchsbaue aufgeschlossen, aber nur an wenigen Puncten wirklich bauwürdig sind , hauptsächlich bei Königsberg, Neu- kirchen (Fundort des Melanchym) und Tannenberg. Auch Lagen und Putzen von thonigem Brauneisenstein kommen in diesem mittleren Gliede vor, sowie Kalk- steinflötze bei Tulm, Lapitzfeld , Gassnitz. Das oberste Glied bildet ein gelber Lehm oder Sand und Schotter, von dem es jedoch zweifelhaft ist, ob es noch wirklich als Tertiärbildung zu betrachten ist, oder nicht vielmehr als Diluvialbildung. Gute Töpferthone finden sich bei Wildstein, aus denen die Mineralwasser- krüge für Franzensbad, Karlsbad und Marienbad gemacht werden. 328 Ferdinand Hochstetler. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme Ein ungleich grösseres geologisches Interesse nimmt in Anspruch : 2. Das mittlere Egerbecken oder das Falkenau -Elbogener- b ecken. Es lässt sich in diesem tief zwischen den Steilabfällen des Erzgebirges und des Karlsbadergebirges liegenden Becken eine ältere vorbasal ti sehe Braunkohlenformation unterscheiden von einer jüngeren nach basaltischen. Der älteren Braunkohlenformation gehören als unterstes Glied die bei Alt- sattel unweit Elbogen bis zu 100 Fuss Mächtigkeit entwickelten Conglomerate und Sandsteine mit vielen Pflanzenresten an, weniger mächtig treten diese Sand- steine allenthalben am Beckenrande hervor. Ueber den Sandsteinen liegt ein System von Thonen, bald mehr plastische, bald mehr Schieferthone , in allen Farben, weiss, blau, gelb, schwarz, braun, grünlich in einer Mächtigkeit von 10 bis 20 Klaftern, zumTheile ausserordentlich schwefelkiesreich (sogen. Kiesflötze bei Littmitz, Altsattel, Münchhof, wo der Schwefelkies zur Fabrication von Stan- genschwefel, Eisen-, Kupfervitriol und Alaun gewonnen wird) , bald reiner bald sandiger und glimmerig, auch sehr bituminös und kohlig, sogenannte „Kohlen- letten“, der, wenn er noch schwefelkiesführend ist, an der Luft sich von selbst entzündet und als „Alaunminera“ zur Alaunfabrication verwendet wird. In diesem Systeme von Thonen liegen auch die zahlreichen Flötze einer besseren Braun- kohle, zum Theile sogar einer sehr guten Glanzkohle mit muscheligem Bauche, Flötze von 1 bis 10 Klafter Mächtigkeit mit kleineren Zwischenmitteln wie sie in bester Qualität im westlichen Theile des Beckens bei Reichenau und Davidsthal unweit Falkenau, dann bei Grünlas, Granesau, Chodau, Neusattel, Janessen, Putschirn, u. s. w. abgebaut werden. Einen wesentlich verschiedenen Charakter hat die jüngere obere Abtheilung der Braunkohlenformation. Sie besteht zu unterst aus Sand und Thon mit Flötzen einer Lignitkohle von geringer Qualität, darüber lagern im westlichen Theile des Beckens bei Grasseth, Falkenau , Haberspirk u. s. w. ausgezeichnet dünn- schieferige, lederartige, gelblichgraue Schieferthone mit vielen Pflanzen- und Insecten-Resten. Diese Schieferthone entsprechen den cyprisführenden Schiefer- thonen des Egererbeckens und enthalten wie im Egererbecken schwache Kalk- steinflötze. Ueber den Schieferthonen als das oberste Glied folgen endlich eisen- schüssige Letten mit Sand und Schotter. Dieses oberste Glied ist reich an Geoden von Brauneisenstein und an kugelförmigen Concretionen von Thoneisenstein, welche für die Hochöfen der Gegend gewonnen werden. Als trennende Schicht zwischen beiden Abtheilungen der Braunkohlenfor- mation kann man an einzelnen Puncten Basalttuff uud Basaltconglomerat beob- achten, z. B. bei Königswerth unweit Falkenau am linken Egerufer, bei Grünlas unweit Elbogen und bei Fischern unweit Karlsbad. Dieses Vorkommen von Basalt- tuff darf wohl als directer Beweis angenommen werden für die Epoche der Basalt- eruption nach Bildung der älteren und vor Bildung der jüngeren Abtheilung. Dazu kommen nun noch weitere eigenthümliche Verhältnisse. Die Glieder der älteren Abtheilung liegen vielfach verworfen und zerbrochen und in Folge dessen in den mannigfaltigsten schiefen Schichtenstellungen in der Tiefe des der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 329 Eibognerbeckens; in einzelnen abgerissenen Partien und Ueberresten aber, be- sonders da, wo Basalt als schützende Decke wirkte, auch hoch oben auf den Schultern der das Becken einschliessenden Gebirge auf der Wasserscheide des Erzgebirges und des Karlsbadergebirges. Die Glieder der jüngeren Abtheilung dagegen finden sich durchaus nur im Becken selbst und überlagern mit horizon- talen ungestörten Schichten die ältere Abtheilung. Zwischen beide Abtheilungen der Braunkohlenformation fällt also eine gewaltige, durch die Eruption der Ba- salte bedingte Bevolution der ganzen Gebirgsoberfläche, nach meiner Ansicht jedoch keineswegs eine letzte Hebung des Erzgebirges und Karlsbadergebirges, sondern ein gewaltiger Einsturz des einstigen Mittelstückes beider Gebirge, ein Einsturz, durch welchen das Falkenau-Elbognerbecken, so wie es sich uns jetzt darstellt, erst gebildet wurde. Kohlenbrandgesteine finden sich im Falkenau-Elbogenerbecken bei Ho- hendorf und Lessau, bei Königswerth, bei Zieditz und bei Haberspirk. Kaolin wird nördlich von Karlsbad, hauptsächlich bei Zettlitz, gewonnen. 3. Das untere Egerbecken, d. h. die südwestlichsten Theile des Saazerbeckens zeigen an der Oberfläche meist losen Sand (Gegend von Poder- sam) und mächtige Schotterablagerungen. Der Teskabach bei Mohr entblösst sehr Pflanzenreiche Schieferthone. Braunkohlenbergbaue bestehen bei Weitentrebitsch, Michelsdorf, Pröllas und Niemetschau. Auf dem Kreideplateau bei Tuchorzitz kommt ein Süsswasserkalk vor, reich an Süsswasserconchylien, welche von Prof. Reuss beschrieben wurden. 6. Basalt. Der grösste Theil der gewaltigen Basaltmasse im Südwesten des eigent- lichen böhmischen Mittelgebirges, welche wie eine mächtige Mauer, nur von der Eger in einer schmalen Felsschlucht durchbrochen, das Karlsbader- und Erzge- birge mit einander verbindet, fällt in das Gebiet der diessjährigen Auf- nahmen. Alle die vereinzelten Basaltkuppen aber, die in zahlloser Menge über das ganze Karlsbadergebirge, ebenso über das Erzgebirge, ja selbst bis ins Fichtel- gebirge zerstreut liegen, und die verschiedensten Glieder der älteren Formationen durchbrochen haben, sind nur die Vorposten dieser grossen centralen Basallmasse, die östlich von Karlsbad bei Schlackenwerth, Rodisfort, Giesshübl, Buchau u. s. w. beginnt, und die wir nach der Stadt, die in ihrer Mitte liegt, das Duppauer Basaltgebirge nennen. Das Centrum des Gebirges bildet bei Duppau ein Complex mächtiger breiter Bergrücken, die im Oedschlossberge und in der Burgstadtier Höhe südwestlich von Duppau eine Meereshöhe von beinahe 3000 Fuss erreichen. Von diesem Central- stock laufen fast radial nach allen Himmelsgegenden, geschieden durch tief ein- geschnittene Bachthäler, Bergketten, denen einzelne kegelförmige Spitzen auf- gesetzt sind. Je entfernter vom Centrum, um so niedriger werden diese Bergzüge und lösen sich endlich in 2 bis 3 Stunden Entfernung in einzelne Kuppen auf, die 330 Ferdinand Ilochstetter. Allgemeiner Bericht über die geologische Aufnahme in der Gegend von Maschau, Waltsch, Buchau, Engelhaus, Radisfort mit den präg- nanten Formen der Basaltberge, als regelmässige Kegel oder langgezogene, oben horizontal abgeschnittene Rücken (die Form der Strassenschotterhaufen) dastehen Aber selbst bis auf eine Entfernung von vielen Meilen vom Centrum treten in der Aneinanderreihung dieser einzelnen Kuppen, wenn man sie auf einer guten topo- graphischen Karte genau verzeichnet, jene radialen Richtungen noch deutlich hervor, wie wenn das Grundgebirge vom Centrum der Eruption aus radial nach allen Richtungen, ähnlich wie eine Glasscheibe, gesprungen, und aus diesen Sprüngen und Spalten überall die heissflüssige Basaltmasse der Tiefe emporgedrungen wäre. Das krystallinische Grundgebirge tritt, tief hinein sich ziehend zwischen die auslaufenden Basaltketten, zu Tage und ist in dem tiefen Durchriss der Eger auch mehr im Innern des Basaltgebirges, beim Gieshübler Sauerbrunn als Granit, zwischen Warta und Wotsch als Granulit, durchsetzt von zahlreichen Basaltgängen, aufgeschlossen. Im Centrum des Gebirges, am Oedschloss, an der Burgstadtier Höhe, am Ehackerberg und der hohen Egge, sind hauptsächlich zweierlei Basalte herr- schend : 1. Thonige G li mm er b a sa 1 te, ausserordentlich augitreich, roth, braun- roth, grünlichgrau, grau und grauschwarz, sie werden häufig porös und zu wahren Ba sal t- Mandelsteine n, die erbsengrossen Poren mit Kalkspath theils ganz ausgefüllt, theils nur überzogen; bisweilen haben sich darin auch Zeolithkrystalle gebildet. 2. Ausserordentlich feste Olivinbasalte mit dichter grauschwarzer Grundmasse, die aber durch Olivin und Augit fast ganz verdrängt erscheint. Die thonigen Basalte und Basaltmandelsteine bilden nur die höchsten Ge- birgsrücken im Centrum selbst, die Olivinbasalte treten dagegen hauptsächlich an tiefer gelegenen Puncten im Centrum auf, und setzen überdiess einen grossen Theil der einzelnen Basaltkuppen zusammen. Ganz dichte grauschwarze Basalte mit wenig oder gar keinen Krystallen treten im Centrum in beiden gangförmig auf mit säulenförmiger Absonderung senkrecht auf die Gangwände, und bilden die meisten der einzelnen Basaltkuppen im Umkreise des Gebirges. Daher die nur dieser letzten Basaltvarietät eigenthüm- liche säulenförmige Absonderung im zusammenhängenden Basaltgebirge fast nirgends oder wenigstens nur sehr unvollkommen zu finden ist, dagegen sehr schön an den einzeln stehenden Basaltkuppen, besonders schön am Ohrbil bei Buchau und am unteren Hurkaberg bei Tescheditz, am Höllberg bei Netschetin, in der kolossalsten Entwicklung aber, als Säulen von 1 Klafter und mehr Mäch- tigkeit, an den am weitesten gegen Süden vorgeschobenen Basaltpuncten , am Schwammberg bei Weseritz und am Dobrawitzer Berg bei Netschetin. Phonolith spielt im Duppauer Basaltgebirge eine weit geringere Rolle als im Mittelgebirge. Man kann im Ganzen ungefähr 12 Phonolithkuppen zählen, sie gehören fast alle den einzeln stehenden Vorbergen an. Die grösste Phonolithmasse ist die des Branischauer Berges und des Tschebon südlich von Theusing. der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen im Sommer 1855. 331 Durch ihre Form am ausgezeichnetsten aber sind die in schroff aufsteigenden Felsen unmittelbar aus Granit auftauchenden Phonolithmassen des Engel hauser Schlossberges und des Schömitzsteines bei Karlsbad. Das Alter des Phonoliths scheint jünger zu sein als das der Basalte, indem man bei Maschau Phonolithgänge in Basalt und in Basalttuff beobachten kann. Aus Trachyt bestehen der Spitzberg und der Pr ohomuthberg bei Tepl. Ueber Granit im westlichen Theile, über Gneiss und Hornblendegesteinen im östlichen Theile scheinen Braunkohlengebilde die eigentliche Unterlage des ganzen Basaltgebirges zu bilden, da sie überall am Bande und am Fusse desselben zu Tage treten, und auch an und unter vielen der einzeln stehenden Basaltkuppen des Karlsbadergebirges durch die schützende Decke des Basaltes erhalten wurden. Durch das krystallinische Grundgebirge und die Schichten der Braunkohlen- formation sind also die Basalte hindurchgebrochen und haben weit überfliessend letztere zugedeckt. Die Epoche der Basalteruption fallt in die Tertiärzeit. Dass der Hauptdurchbruch unter Wasser stattfand, das beweisen ungeheure Massen von zusammengeschwemmtem Schlamm, Schutt und basaltischem Trüm- mergestein. Mit einer Mächtigkeit von 600 Fuss an einzelnen Stellen umgeben sie in Form von groben knollig aufgehäuften B asal tc o ngl om er a ten , die in eckigen und abgerundeten Brocken alle Basaltvarietäten, vorherrschend aber die Mandelsteine des Basaltcentrums in sich schliessen, mantelförmig das ganze Basalt- gebirge, in horizontaler Auflagerung auf Grundgebirge, Braunkohlenformation und Basalt bis zu 2100 Fuss Meereshöhe, selbst bis an die Centrahnassen auf- steigend, hier oftmals auch mit jüngeren basaltischen Ergiessungen wechsellagernd. Als fein abgeschlämmte Tuffe aber breiten sich basaltische Schlammmassen selbst bis auf weite Entfernung von den Centralmassen hin aus fast über das ganze Gebiet des Elbogener Braunkohlenbeckens. Da diese Tuffe und Congloinerate wechsellagern mit den Gliedern der Braun- kohlenformation, so kann es nicht wundern, dass man in ihnen auch Pflanzen- reste, Blätter, Stämme und Aeste eingebettet findet. Die in den Conglomeraten eingeschlossenen Baumstämme geben aber noch zu einer höchst merkwürdigen Erscheinung Veranlassung, zu den sogenannten „Zwerglöchern“, wie sie sich am Oedschlossberge bei Duppau, am schönsten aber bei Zwetbau östlich bei Karls- bad finden. Diese Zwerglöcher (der Sage nach Wohnungen von Zwergen), hohle röhren- förmige Löcher von */3 — 4 Fuss Durchmesser, oft viele Klafter lang, sind nichts anderes, als die Lagerstätten von Baumstämmen, deren Masse spurlos ver- schwunden. Dem Basalttuff gehören auch zwei Vorkommnisse von Süsswasser kalk an, bei Satteles unweit Karlsbad und bei Waltsch am Galgenberge, letzteres Vorkommen bekannt durch die von Hermann v. Mayer beschriebenen Fischreste. Echt vulcanische Puncte sind der Eisenbühl bei Boden unweit Alben- reut an der bayerischen Gränze und der Kammerbühl bei Franzensbad unweit Eger. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 18U6. II. 43 332 M. V. Lipoid. 7. Qnartäre Bildungen. Hielier gehören: 1) vielleicht Sand-, Schotter- und Lehm-Ablagerungen, welche sich längs des Laufes der Eger und der Wondreb finden auf einem Niveau, welches diese Flüsse jetzt selbst beim höchsten Wasserstande nicht mehr erreichen, Abla- gerungen, welche jedoch von den Gebilden der Braunkohlenformation schwer zu trennen sind. 2) Eine ZAvei Klafter mächtige Lehmablagerung zwischen Tuchorzitz und Trzeskowitz ist als Löss charakterisirt durch Succineen. 3) Das Zinnseifengebirge im Karlsbadergebirge und Erzgebirge. 4) To rfmoore. Sie begleiten das Alluvium des Eger- und Wondrebthales und vieler kleinerer Bäche im Egerland, zum Theil als ausgezeichnete Mineral- moore (zwischen Sehlada und Franzensbad, zwischen Sorgen und Katharinendorf, und ähnlich hei Marienbad) mit Einschlüssen von Stämmen, Früchten, mit Sumpf- erzen und Eisenocher, Ausscheidungen von Pyrit, Vivianit und Infusorienlagern. Wie in den Niederungen des Egerlandes, so bedecken mächtige Torfmoore auch auf dem Plateau des Karlsbadergebirges (am nordöstlichen Fusse der Glatze hei Lauterbach) und des Erzgebirges (bei Hüttenbrand, Schieferhütten, Hermanns- grün, Bähringen, Gottesgab u. s. w.) weite Strecken und werden in zahlreichen Torfstichen ausgebeutet. 3) Kalte und warme Mineralquellen. Diese gehören ebenfalls zu den Quartärbildungen, sofern sich mit Bestimmtheit sagen lässt, dass sie jünger sind als die Basalte, denen sie zum grossen Theil ihre Entstehung verdanken. Es wird kaum ein zweites Gebiet geben, in dem so viele Mineralquellen aus dem Boden hervorbrechen, wie in dem dieses Jahr untersuchten Terrain. Ausser den weit und breit berühmten Sauerbrunnen von Marienbad, Franzensbad, Giesslnibl (eigentlich bei Badisfort an der Eger) und den heissen Quellen von Karlsbad ist das Karlsbadergebirge, das Egerland, das Aschergebiet, so wie das Duppauer Basaltgebirge noch reich an einer grossen Menge von Säuerlingen, deren die Herrschaft Tepl allein gegen 90 zählt. Erläuterung’ geologischer Durch schnitte aus dem östlichen Kärnten. Von M. V. Lipoid, (Mit; einer lithographirten Tafel.) Die in der Taf. I verzeichnten geologischen Durchschnitte habe ich über jenen Theil von Ost-Kärnten verfertiget, welchen ich in den Sommermonaten der Jahre 1834 und 1853 geologisch aufnahm, und über welchen die geologischen Karten bereits vollendet vorliegen. Die Durchschnitte, zu einander parallel, laufen Erläuterung geologischer Durchschnitte aus dem östlichen Kärnten. 333 von der nördlichen zur südlichen Gränze Kärntens. Der Durchschnitt I ist der östlichste; die übrigen rücken immer mehr nach Westen vor, dergestalt, dass die- selben — nebst den eigentlichen geologischen Verhältnissen — zugleich die Verbreitung der Gesteinsarten und die Oberflächen-Gestaltung des Terrains zwischen der Ost-Gränze Kärntens bis zu dem Krappfelde und dem Öbir-Gebirge zur Darstellung bringen. Ich habe im Folgenden nicht die Absicht, eine erschöpfende geologische Beschreibung von Ost-Kärnten zu geben, ich muss mich vielmehr damit begnügen, das Wesentlichste von dem Beobachteten und nur dasjenige mitzutheilen, was zum Verständniss der Durchschnitte dienen kann, wobei ich mich der Kürze wegen auf die bereits in den Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt ge- machten Mittheilungen berufen werde. Auch liegt bereits eine sehr werthvolle Abhandlung über die Geognosie Kärntens von den Herren Franz v. Rosthorn und J. L. Canaval unter dem Titel „Beiträge zur Mineralogie und Geognosie von Kärnten“ im „Jahrbuche des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten“, 2. Jahrgang 1853, Seite 113 vor, welche mich der Bechreibung der Gesteins- arten, die nur Wiederholungen enthielte, fast gänzlich enthebt. Das den Durchschnitten beigefügte Schema enthält das Verzeichniss der in Ost -Kärnten auftretenden Gebirgsarten. Ich will zu den einzelnen derselben im Nachfolgenden in der nämlichen Reihenfolge, wie sie dort verzeichnet sind, die erforderlichen Bemerkungen beifügen. Bezüglich der Oberflächen-Gestaltung ist im Allgemeinen zu bemerken, dass der Draufluss, von Westen nach Osten fliessend, das östliche Kärnten in zwei ungleiche Theile theilt. Die Gesteinsarten des nördlichen grösseren Theiles sind zum Theil wesentlich verschieden von jenen des südlichen Theiles. Im nördlichen Theile bilden das Gurk- und Görschitzthal und das Lavantthal zwei ausgedehnte, von Norden nach Süden verlaufende Querthäler, welche von den ebenfalls von Norden nach Süden auslaufenden Gebirgsstöcken der Sau- und der Kor-Alpe, die sich von dem an der steiermärkischen Gränze befindlichen, von Westen nach Osten ziehenden Hauptzuge der Alpen abzweigen, begränzt werden. Die Quer- thäler des südlichen Theiles sind viel kürzer als die benannten Thäler des nörd- lichen Theiles, und nur das Vellach- und das Miesthal sind von grösserer Bedeu- tung. Sie verlaufen in der Regel von Süden nach Norden, den Thälern des nördlichen Theiles entgegengesetzt, und es ist bemerkenswert!! , dass dieselben den südlichen Zug der Kalkalpen allenthalben durchbrechen und durchqueren. Alluvium und Diluvium *). Eine aussergewöhnlich grosse Verbreitung und Mächtigkeit besitzt in Ost- Kärnten das Terrassen-Diluvium, indem es die weiten Ebenen des Krappfeldes, von Klagenfurt und Völkermarkt, des Drau- und Jaunthales bedeckt. Die Schotter *) Siehe: Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 12. December 1854 und vom 29. Jänner 1856, Jahrb. 1854, V, Seite 891, und Jahrb. 1856, VII, 1, Heft. 43* 334 M. V. Lipoid. und Conglomerate desselben führen in den Haupt-Ebenen und an der Drau auch Geschiebe von Gesteinsarten, die nur aus Ober-Kärnten bekannt sind, z. B. Ser- pentine und Chloritschiefer der Centralkette. Je mehr man sich aber von der Drau entfernt, desto mehr walten Geschiebe von Gesteinsarten vor, welche in den nächsten Gebirgen und Seitenthälern anstehen , so dass zuletzt nur mehr diese anzutreffen sind. Dem Alluvial- und Diluvial-Terrain gehören die bei St. Peter nächst Völker- markt, bei Kremschitz, St. Michael und Goritschach und bei Tainach befindlichen ausgedehnten Torflager an, die nur erst bei Goritschach für das Eisenraffinirwerk zu Freudenberg ausgebeutet werden. — Ebenso gehören hieher die Kalktuffe von Lippitzbach, Klein-Dietz und Preschitzen, von welch' letzterer Localität bedeu- tende Mengen von Bausteinen geliefert werden. Tertiärformation. a) Neogen 1). Die neogene Tertiärformation ist sowohl südlich als auch nördlich von der Drau zu finden. Im Süden der Drau (siehe Durchschnitte I incl. VIII) bildet sie die nördlichen Vorberge der Kalkgebirge, und besteht vorzugsweise aus Con- glomeraten, unter welchen erst im Jaun- und Miesthale Sande , Sandsteine und Tegel mit Braunkohlen zu Tage kommen. Letztere gehören nach den darin Vor- gefundenen Mollusken einer Süsswasserbildung an. — Geber das Braunkohlen- vorkommen daselbst habe ich das Wichtigste in der Sitzung am 29. Jänner 1836 mitgetheilt, und ich füge jenem Berichte nur noch bei, dass unter den von mir in Liescha bei Prevali gesammelten Pflanzenresten sich ausser den von Herrn Prof. F. Un ge r im Novemberhefte der Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissen- schaften vom J. 1833 bekannt gegebenen Pflanzen auch noch nach Herrn Un ger's Bestimmung männliche Kätzchen von Carpinus, eine Frucht von Ostrya oder Car- pinus und ? Fagas Deucalionis Ung. befinden. Nördlich von der Drau (siehe Durchschnitte I, II und III) befindet sich das neogene Tertiärbecken des oberen und unteren Lavantthales, über dessen Beschaffenheit meine Mittheilung in der Sitzung vom 12. December 1834 das Wesentlichste enthält. Ich füge nur noch bei, dass unter den Thierresten, welche ich nächst dem Fröhlichbauer im unteren Lavantthale vorfand, eine neue Species von Turritella sich befindet, welche neuestens Herr Dr. Rolle als Turr. Partschi beschrieb. Dieselbe Species mit den gleichen Petrefacten wie beim Fröhlich- bauer im Lavantthale, kommt nach Herrn Dr. Rolle bei St. Florian in Steier- mark vor. Die Pflanzenreste von Wiesenau und Schlott im oberen Lavantthale bestimmte gefälligst Herr Prof. Ung er. Es sind darunter: Ilex stenophylla Ung., Lomatia J) Siehe: Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 12. December 1854 und vom 29. Jänner 1856, Jahrb. 1854, V, Seite 889, und Jahrb. 1856, VII, 1. Heft. Erläuterung geologischer Durchschnitte aus dem östlichen Kärnten. 335 Swonteviti Ung., Woodwardia Rösneriana Heer, Andromeda protogaea Ung., Acer trilobatum Al. Braun, Quercus ulmifolia Ung. b) Eocen. Eocene Tertiärschichten treten nur nördlich von der Drau zwischen Althofen und Guttaring auf (siehe Durchschnitt VII). Ich berufe mich in Betreff derselben auf meine Mittheilung in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 6. März 1855, Jahrbuch VI, 1855, Seite 187. Kreideformation. In derselben Sitzung (Jahrbuch VI, Seite 188) habe ich das Auftreten der Kreideformation nördlich von der Drau besprochen (siehe Durchschnitte II, III, VII und VIII). Südlich von der Drau ist mir die Kreideformation nur an einer Stelle bekannt geworden, und zwar am Gorna-Berge südlich von Bleiburg. Die geschichteten Kalke, welche die Spitze dieses Berges bilden, führen Korallen, und ich fand in denselben bisher unbestimmte Rudisten vor. Die Schichten liegen schwebend in abweichender Lagerung auf den lichten und rothen Jurakalken, die am Rischberge und südlich von Miesdorf auftreten. Jnraformation *). Die Juraformation tritt nur in dem südlich nächst der Drau befind- lichen Kalkgebirgszuge, und zwar nur an dessen nördlicher Abdachung zunächst der Drau, in der Diluvialebene des Jaunthales und an den nördlichen Kalkgebirgs- ausläufern des Miesthaies auf. Rothe Kalksteine , nicht selten marmorartig verschieden gefärbt, und da- durch den Hallstätter Marmoren sehr ähnlich, treten schon am Czerni Verh nörd- lich vom Ursulaberge an der östlichen Gränze Kärntens auf, und lassen sich in westlicher Richtung bis zum Wildenstein- und Freibachgraben an den nördlichen Ausläufern des Obir-Gebirges verfolgen. Sie führen allenthalben Crinoiden, aber auch, obschon seltener, andere Petrefacten. Am nördlichen Gehänge des Jögart- Berges (Jeherto) südlich von Eberndorf enthalten sie eine reiche Cephalopoden- Fauna, unter welcher sich Ammonites tatricus Pusch, A. Zignodianus d' Orb., A. Lipoldi Hauer und zahlreiche kleine Ammoniten aus der Familie der Fim- briati befinden. Auch am Czerni Vrcli und beim Predonig östlich von Miesdorf fand ich in den rothen Kalken kleine nicht, bestimmbare Ammoniten, so wie in den braunrothen Kalken des Sattels zwischen Miesdorf und Rieschberg den Ammonites tatricus ? Pusch oder Ammonites Kudernatschi Hauer. Schon diese Cephalopoden lassen vermuthen, dass die bezeichneten rothen Kalke der alpinen Juraformation, und zwar den Klaus-Schichten angehören; 1) Die von den Herren v. Rosthorn und Canaval als zur J u r a -Formation gehörig beschriebenen Kalksteine der südlicbsten Kalkgebirge des Stou, Koschutta und Kotscbna erwiesen sich als Dachstein- und Hallstätter Kalke. 336 M. V. Lipoid. diese Vermuthung wird aber zur Gewissheit durch die Aptychen, welche in den- selben gleichfalls Vorkommen. Zahlreich sind nämlich in den braunrothen Kalken des Rischbergsattels, südlich von Bleiburg, Aptychus depressus Yoltz und Apty- chus latus, so wie ich mit den Cephalopoden des Jögartberges den Apty- chus undulocostatus Peters, und in den rothen Crinoidenkalken des Freibach- grahens den Aptychus lamellosus Yoltz vorfand. Nehstdem findet man am Risch- berge und am Czerni Vrch kleine Brachiopoden. Die mit den rothen Kalken unter gleichen geologischen Verhältnissen vor- kommenden Kalke sind licht, meistens weiss, und nicht selten breccienartig oder oolithisch. Ihr geologisches Auftreten ist in sämmtlichen acht Durchschnitten zu sehen, und daraus zu entnehmen, dass sie theils den Lias- theil den Triaskalken auf- und anlagern, und dass sie gegen die letzteren eine abweichende Lagerung besitzen. Sie sind demnach erst nach einer bereits erfolgten Hebung der älteren Kalkgebirge abgelagert worden, und da sie, obschon im Allgemeinen selten deut- lich geschichtet, doch an mehreren Puncten ein Einfallen nach Norden, und zwar bis zu 40 Grad zeigen, so muss nach ihrer Ablagerung eine zweite Hebung dieser Kalkgebirge erfolgt sein. Liasformation 1). a) Kossen er Schichten. Die einzige Localität, an welcher ich die Kössener Schichten deutlich aus- geprägt vorfand, ist der Meierholdgraben südlich von Miesdorf, in welchem sich der Friedrichstollner Bleibergbau befindet. Die charakteristischen dunklen Kalke der Kössener Schichten, wie sie in den Nordalpen so häufig zu finden sind, führen im Meierholdgraben oberhalb und nächst dem Jessenigbauer zahlreiche Petre- facten, unter denen ich Gervillia inflata Schafh., Avicula speciosa Mer,, Pecten liasinus Nyst., Pleuromya unioides Röm., Pinna Folium Y. a. B., Pinna nov. sp., Modiola n. sp., Nucula sp.?, Pecten sp.?, Terebratula sp.? bestimmte. Die erstgenannten Molluskenreste bezeichnen diese Kalke genügend als Kössener Schichten. Die Lagerung dieser Kalke ist aus dem Durchschnitte III zu ersehen. Sie liegen daselbst conform auf dolomitischen Dachsteinkalken, und werden abweichend von Jurakalken überlagert. b) Dachstein-Schichten. Die diese Schichten charakterisirende Dachsteinbivalve, Megalodon triqueter sp. Wulf, ist in Ost -Kärnten viel seltener zu finden als in den Nordalpen. Dennoch hat ihre Auffindung dargethan, dass der Dachsteinkalk weder dem nörd- lichen Kalkalpenzuge nach dem Kalkgebirgszuge an der südlichen Gränze Ost- kärntens fehlt. Ich fand nämlich das Megalodon triqueter an der Spitze des *) Siehe: Sitzung der k. k. ge o lo gis ch en R ei ch s an s ta 1 1 vom 28. Februar 1836, Jahrbuch VII, 1836, 1. Heft. Verzeichniss der Versteinerungen ans den obersten Trias -Schichten von Siidost - Kärnten. Benennung des Fundortes Bezeichnung Gesteinsart, in welcher die Versteinerungen Vorkommen. WIadis » Spitze 5128 A 99 23 St. Margarethen im Rosenthal, Kirche 1903 L. Tertiäres Conglomerat. 26 Czerni Verb (Schwarzenberg), südl. von St. Margarethen 5372 L. Dachsteinkalk. 99 99 99 99 99 99 99 5366 A 99 27 Möcbling, Gasthofgarten 1268 L. Diluvium. 28 Rinkenberg, Rergspitze NW. vom Dorfe gleichen Namens 1943 L. Thonglimmersehiefer. 29 Sehwabegg, Diluvial-Ebene unter Pregelhof 1474 L. Diluvium. 30 Leifling, Gasthof, ebener Erde 1512 L. 31 Diluvial -Terrasse beim „Schussnigg“ am rechten Drau- ufer, SW. von Unter-Drauburg 1176 L. 32 „ -Terrasse in Dobrawa, am rechten Drau-Ufer, S. von Drauburg 1277 L. 99 33 Lagojetberg (Tosti Verb), S. von Unter-Drauburg . . . 3260 L. [ Granaten-Glimmer- 3216 A f schiefer. 34 Heil. Kreuz, Wallfahrtskirche, S. von Unter-Drauburg 1697 L. Amphibolschiefer im 33 Im Flussgebiete der GAIL. Bleiberg-Kreuth, Hüttenschaffers-Wohnung, ebener Erde. 2806 L. (2) Gneiss. Alluvium. 36 „ „ Ramserstollen-Mundloch 2822 L. Hallstätter (Cassianer) 37 „ „ Leopoldi-Erbstollen-Mundloch im win- dischen Graben 2549 I, [Schichten. Werfener Schichten. 38 Widauf im wind. Graben, k. k. nordamerik. Ofen .... 2402 L. Diorit. 39 Emmersdorf im Gailthale, Mayerhofer's Gasthaus . . . . 1793 L. Alluvium. 40 Im Sucha-Graben bei MARIA-ELEND. Kohlplatz in Mala-Sueha, Köhlerhütte 2690 L. Werfener und Gutten- 41 Gypsbrueh in Velka-Sucha, Arbeiterskaue 4119 L. steiner Schichten. Diabase mit Guttensteiner 42 Im Bärenthale bei WINDISCH-FEISTRITZ. Bauer „Kanautz“ 3114 L. Schichten. Gebirgsschutt. „ „Poautz“, Kirche 3586 P. Hallstätter Kalk. 43 Vainarsch-Bergspitze . 6751 I, Dachsteinkalk. 44 Stou-Verh-Bergspitze 7115 L. 99 99 5? 99 7064 A 99 43 Matschacher-Alpshiitten 5120 L. Hallstätter u. Dachstein- 46 Im Flussgebiete des LOIBEL-BACHES. Loibelberg, Monument am höchsten Puncte d. Poststrasse 4310 L. (3) Kalk. ) Gailthaler Kalk (alpine 99 99 99 99 99 99 99 4286 P. > Steinkohlen -Forma- 99 99 99 99 99 99 99 4361 S. tion). 47 St. Leonhardt, Kirche 3586 L. Gailthaler Schiefer und 3626 P. Sandsteine. 48 Deutschpeter, Gasthof im Loibelthale 2266 L. (3) Hallstätter Kalk. Höhenbestimmungen im südöstlichen Kärnten. 349 Seehöhe Beob- achter Nr. Name des Höhenpunctes in Wien. Fuss Gebirg-sart am Messungspuncte 49 Unter-Loibel, Gasthof zum „Zeiner“ 1721 L. Gebirgssehutt. 55 55 1743 P. 55 SO Krischnigg, Sattel zwischen Boden- und Bärenthal . . . 3449 L. Gailthaler Kalk. 5t Sattel zwischen W.-Bleiberg und W.-Feistritz 3378 L. Dachsteinkalk. 52 Rebra, Bergrücken, SW. bei Windisch-Bleiberg . . . . 3993 L. Tertiäres Conglomerat. 53 Ogrissalpe, Hütten, S. von Windiseh-ßleiberg 5008 L. Diabase, Hallstätter und Guttensteiner Kalke. 54 Sattel zwischen Erjauza- und Seleniza-Berg 5306 L. Hallstätter u. Dachstein- Kalke. 55 Bodner im Bodenthale 3369 L. Alluvium. 55 55 55 3310 P (7) 55 56 57 Windisch-Bleiberg, Pfarrhof, ebener Erde „ „ Bergverwalterswohnung „ „ Kirche 3017 3071 2915 L.(2) L. P. ( Hallstätter (Cassianer) ( Schichten. 58 Singersberg, östliche Spitze ob Ferlach 4975 L. Dachsteinkalk. „ höchste westliche Spitze 5010 A 59 Gerlouz-Berg 5446 L. 55 Im WAIDISCH-THALE. 60 Doujak-Alpshütte im Zeller Mitterwinkel 4950 L. Diabase, Hallstätter Kalk. 61 Hansi-ßauer im Zeller Mitterwinkel 3125 L. Gebirgssehutt. 55 55 55 55 55 3125 P. 55 62 Sägemühle am Zusammenflüsse der Ribniza u. Hudojamska Werfener Schichten. voda 1860 L.(2) 63 Mayer-Alpshütte im Marwald 4848 L. Guttensteiner und Hall- stätter Kalk. 64 „Meierhof“ im Scherauzgraben 3196 L. \ Gailthaler Schichten 65 Zell bei der Pfarre, Gasthaus 3008 L. j (Kalk und Schiefer). Im FREIBACH-GRABEN. 66 Terklhauer, östlich von Zell 2711 L. Tertiärer Sandstein. 67 Löffler’s Stahlhammer 2198 L. Alluvium. Im Flussgebiete der VELLACH und SEELAND. 68 Seeberg, höchster Punct der Strasse 3834 L. ) Gailthaler Schichten 55 55 55 55 55 3812 P. j (Kalk und Schiefer). 69 Kotschna, Knappenhütte 3050 L. Alluvium. „ Schmelz am Ursprung 3112 P. 55 70 Bad Vellach, Villa Rosthorn, ebener Erde 2654 L.(2) Gailthaler Schichten. 55 55 * 2630 P. 55 55 7t Eisen-Kappel, Bräuhaus, 1. Stock 1799 L- (13) Alluvium, Dioritschiefer. 1682 P. 72 Veilach-Brüeke beim „Miklauz“ in Rain 1460 L. „ u. Diluvium. 73 Schaida, Sattel zwischen Ebriach- und Freibachthal . . . 3430 L. Gailthaler Schiefer. 74 Poderschnigg im Ebriachgraben , Einfluss des Trögger- Granit. Baches 2225 L. 75 Sauerbrunnen im Ebriachgraben nächst der Schmiede . . 2134 L. 55 55 5? 2023 P. 76 Prelessnigkreuz im Ebriachgraben 2294 L. Dioritschiefer. 77 Hoher Obir-Berg (Oisterz), Spitze 6765 L. (2) Dachstein-Kalk. 55 55 55 55 55 6751 A 55 55 78 Oisterz, Bleibergbau, Berghaus (Obir III) 6458 L. (2) \ 6435 P. i 79 Obir I, Bleibergbau (Fladungsbau), Bergbaus 3962 L. l Cassianer (Hallstätter) 3984 P. / Schichten. 80 Obere SchälTeralpe, Bleibergbau in der Zauchen, Berghaus 4458 L. \ 81 Untere „ „ ,, 55 55 55 3259 L. ) 82 Pasterz-Bauer, NW. von Vellach 2987 L. Gailthaler Schiefer. 43 4 350 M. V. Lipoid, Nr. Name des Höhenpunctes Seehöhe in Wien. Fuss Beob- achter Gebirgsart am Messungspnncte 83 Storschitz-Berg, W. von Yellaeh 5532 L. Gail thal er Kalk. n y> 99 y> » 5548 A 99 99 84 Ober-Seeland, Kirche St. Oswald 2837 L. Gebirgsschutt. 85 Sattel von Vellaeh nach Sulzbach, südlich von Velki-Yerh 4253 L. Gailthaler Schiefer. 86 „ von Eisen-Kappel nach Sulzbach, ob St. Leonhardt 4499 L. Werfener Schichten. 87 St. Margargtha, Kirche im Remscheniggraben 2916 L. Gneiss. 88 Preschmann-Baupr im Loppeingraben 3322 L. Hallstätter Kalk. 89 Prevelnig-Bauer im Loibniggraben 3611 L. 99 99 90 Sattel zwischen Topiza- und Petzen -Berg, Kohlstrasse „Naluscha“ 4093 L. ) Hallstätter (Cassianer) ( Schichten. 91 Im JAUN-THALE. Klopeiner Seeufer, W. von Eberndorf 1405 L. Alluvium — tertiäres 92 St. Georg-Berg, Kirche, W. von Eberndorf 1963 L. [Conglomerat. Tertiäres Conglomerat. n „ „ Thurmspitze, W. von Eberndorf .... 2024 A 99 99 93 Buchheim, nächst Eberndorf 1354 L. Diluvium. 94 Eberndorf, Stift 1524 L. Tertiäres Conglomerat. 93 „ Mairitschhofgarten 1478 L. Diluvium. 96 Gösseldorfer See-Ufer 1515 L. Alluvium. 97 St. Hemma, Kirche 2629 L. Klaus-Schichten (unterer 98 Klobassnitz, Dorfgasthaus 1689 L. alpiner Jurakalk). Diluvium. 99 St. Stephan, „ 1599 L. „ — Jurakalk. 100 St. Michael, „ 1567 L. 101 St. Katharina-Berg, Kirche, bei St. Michael 1814 L. Guttensteiner Dolomit. 102 Bleibergbau „Feistritz“ am Petzenberg, Waschhaus . . . 4420 L. ) Hallstätter Kalk (Cas- 103 „ „ „ Barbarastollen . . 4697 L. j sianer Schichten. 104 Bleischmelzofen ob Feistritz, südlich von Bleiburg . . . 2032 L. Gebirgsschutt. 105 Tscheitschmann „ „ „ „ „ . . . 2297 L. Tertiärer Sandstein. 106 Dorf Feistritz, Gasthaus zum „Kraut“, S. von Bleiburg. . 1750 L. Gebirgsschutt. 107 Liebitsch-Berg, westlich bei Bleiburg 1940 L. Thonglimmerschiefer. 99 99 99 99 99 1984 A 99 108 Schloss Bleiburg, Schlosshof 1680 L. (42) \ „ „ „ (im Jahre 1854 gemessen) . 1715 L. f 23) 1 Thonglimmersehiefer 109 „ „ Mittel aus den Messungen des Jahres 1854 und 1855 Stadt Bleiburg, Dr. Baildon’s Wohnhaus, 1. Stock. . . . 1690 1502 L. (65) L. ( mit Dioritschiefer. Diluvium. 110 „ „ Feistritzbach 1484 L. (2) 99 1492 H. 111 Boschiverschnig, Berg östlich von Bleiburg 2650 L. Thonglimmerschiefer. 112 Stiebar-Keusche in Belscbe, östlich von Bleiburg .... 3582 L. 99 113 Rischberg, gräfl. Thurn’sche Meierei, S. von Bleiburg . . 3535 L. Dachstein- und Jurakalk 114 Gorna-Berg bei Loibach 3747 L. (Klaus-Schichten). ) Rudistenkalk (Kreide- 3753 A f formation). 115 Lamberg, Naverschnig-Bauer 2227 L. Gailthaler Schiefer. 99 » 99 2241 A 99 99 116 Homberg, Strassenhöhe zwischen Jaun- und Miesthal . . 1699 L. Tertiärschichten. 117 Im Flussgebiete der MIES. Sattel zwischen Topla- und Koprein-Graben 4471 L. Gailthaler Schichten, 118 „ „ Koprein- und Remschenig-Graben . . . 4314 L. Dioritschiefer. Gailthaler Kalk. 119 „ „ „ Salzbach-Thal 4257 L. (2) „ Dolomit. 120 „ „ Wistra- „ „ ,, 4100 L. „ Schiefer. 121 „ „ Schwarzenbach und Laufen-Hlipouz. . . 4594 L. Basalt mit Trachyt, 122 Bauer Lipoid im Kopreingraben (Lipousche) 2647 L. Wacken u. s. f. Glimmerschief, u. Gneiss. Höhenbestimmungen im südöstlichen Kärnten 351 Seehühe Beob- achter Nr. Name des Höhenpunctes in Wien. Fuss Gebirgsart am Messungspunete 123 Topla-BIeibergbau, Berghaus 3463 L. (3) Guttenst. Rauchwacke. 124 Schwarzenbach, Seitz's Gasthof 1803 L- (6) Alluvium, Hallstätter Kalk. 123 Musehenig, gräfl. Thurn’sches Eisenwerk. Hausgarten . . 1789 L. Hallstätter Kalk. 126 Klam, Miesfluss unter Schwarzenbach 1660 L. „ 127 Miesfluss nächst dem Sclirottthurn ob Miesdorf 1533 L. Hallst. (Cassian.) Schich. 128 Miesdorf, Gasthaus zum „Obennr“ 1524 L. Alluvium. „ Kirche . . . . 1783 P. Tertiärer Sandstein. 129 Polana, Gasthof 1382 L. Diluvium. „ „ (im Jahre 1834 gemessen) 1333 L. 99 » 99 1398 H. 99 130 Prevali, Eisenhüttenwerk, Palfinger's Gasthof 1172 L. Alluvium. 131 Miesfluss bei Guttenstein 1156 L. Gneiss und Granit. 132 „ bei Unter-Drauburg 1038 L. Diluvium, Alluvium. 133 Ouschova-Berg, östliche Spitze „Lipiverh“ 6037 L. Dachsteinkalk. „ „ höchste Spitze 6094 A 99 134 St. Jakob in Koprein, Pfarrhof 3326 L- (3) Gneiss. 133 Hoeh-Petzen-Berg, am „Knirps“ 6394 L. Cassianer Schichten. „ „ „ höchste Spitze 6678 A Hallstätter Kalk. 136 Bleibergbau „Unterpetzen“, Berghaus 3373 L. 99 137 Bleisehmelzofen „Unterpetzen“ bei der Pitznighube . . . 1892 L. Guttensteiner Schichten. 138 Gross-Traunek-Berg, südwestlich von Schwarzenbach . . 5181 L. Basaltische Gebilde. 99 99 99 99 99 V) • 5159 A 99 99 139 Burger am Ludersberg, S. von Schwarzenbach 3307 L. Gneiss. 140 Smrekouz-Berg, SO. von Schwarzenbach 5056 L. Basaltische Gebilde. 141 Kramerza, Kapelle am Uebergangspunct von Schwarzen- bach nach Steiermark 3619 L. Gailthaler Kalk-Gneiss. 142 St. Veit, Kirche. 0. von Schwarzenbach 3670 L. Gailthaler Schiefer. 143 St. Magdalena in Javoria, Kirche, 0. von Schwarzenbach . 3728 L. 99 99 144 Brücke ob dem Lukesehbauer im Javoriagraben .... 2415 L. Dioritschiefer. 143 Zusammenfluss des Javoria- und Mala Toherna-Baches . . 2037 L. Granit. [Schichten). 146 St. Helena, Kirche, W. von Muschenigg 2307 L. Hallst. Kalk (Cassianer 147 Mundloch vom Oswaldi - Erbstollen ob Scheriau unter Schwarzenbach 1744 L. Guttensteiner Schichten. 148 „ v. Leopoldistollen ob Scheriau unter Schwarzenbach 2040 L. Hallstätter „ 149 Tschemenig-Bauer im Jaszvina-Graben 2163 L. Guttensteiner Dolomit u. Hallstätter Kalk. 130 131 Bleibergbau „Fundgrube“ am Jankouz, SO. von Miesdorf, Berghaus Bauer Krainz am Jankouz 3533 3275 L. (2) L. 1 Cassianer Schichten i (Hallstätter Kalk). 132 Friedrichstollen-Mundloch im Mayerholdgraben, S. von Miesdorf 1985 L. Hallstätter Kalk. 133 Braunkohlenbergbau nächst Miesdorf, Schachtbaus . . . 1708 L. Tertiärer Sandstein. 134 Miesberg, Rehkeusche, Strassenhöhe zwischen Miesdorf und Bleiburg 2078 L. 99 99 133 Bellak-Berg ob Hribernig, nordwestlich von Miesdorf . . 2188 L. Werfener Schichten. 136 St. Daniel, Kirche, nordwestlich von Prevali 2272 L. Thonglimmerschiefer. 137 Sfroina, Kirche, nördlich von Prevali 3209 L. 99 » -Berg . „ 3329 A Dioritschiefer. 138 Sattel zwischen Polana und Liescha 2114 L. Thonglimmerschiefer. 139 Liescha, Braunkohlenbergwerk bei Prevali, Verwalters- wohnung, ebener Erde „ Braunkohlenbergwerk bei Prevali, Verwalters- 1701 L. (2) Tertiärschichten. wohnung (im Jahre 1834 gemessen) 1710 L. 99 160 Schibounig, Bauernhof, 4V. von Köttulach 1634 L. 1G1 Sehrottenegger-Hof, 4V. von Köttulach 1576 L. 99 162 Pirkhof, Wohnhaus, S. von Köttulach 1606 L. 163 Czerni-Verh, Berg, S. von Köttulach 4182 L. Klaus-Schichten. 164 Ursula-Berg, höchste Spitze, S. von Köttulach 5201 L. Dachsteinkalk. 99 99 99 99 99 5? 99 3213 A 99 352 M. V. Lipoid. Ilöhenbestimmungen im südöstlichen Kärnten. Anhang. Höhenbestimmungen in KRA1N. — Vergleiclmngsort Klagenfurt 1421 Fuss. Nr. Name des Möhenpunetes Seehöhe in Wien. F uss Beob- achter Gebirgsart ain Messungspuncte 165 Zwischenwässern, Einfluss des Zayer- in den Saufluss . . 993 L. 166 Krainburg, Brücke über den Saufluss 1124 L. „ Pfarrthurm 1230 A 167 Neumarktl, Posthaus, 1. Stock 1590 L. (2) 168 Quecksilberbau unter St. Anna im Loibelthale, Bergbaus . 2592 L. 169 St. Anna am Loibel, Kirche 3284 L.(2) 170 Kanker, S. von Seeland, Mauthhaus 1668 L. 171 Znamne im Feistritzgraben, N. von Stein 1342 L. 172 Urschitzalpe im Feistritzgraben, N. von Stein 1838 L. 173 Gebirgssattel zwischen Stein und Neustift (Oberburg) in Steiermark 3976 L. Höllenbestimmungen in Steiermark im Flussgebiete der SANN. — Vergleiclmngsort Klagenfurt 1421 Fuss. 174 Plessnigg, Bauer, imLogarthal ob Sulzbach (Sannursprung) 2467 L. 173 Sulzbach, Pfarrhof, ebener Erde 2042 L. (4) 176 „ Sannfluss 2011 L. 177 Sattel (Uebergangspunct) vom hinfern Logarthaie nach Stein in Krain 5976 L. 178 n (Uebergangspunct) von Sulzbach nach Bad Vellach in Kärnten 4253 L. 179 „ (Uebergangspunct) von Sulzbach nach Eisenkappel über St. Leonhardt 4499 L. 180 „ (Uebergangspunct) von Sulzbach nach Schwarzen- bacb über Koprein 4257 L. 181 „ (Uebergangspunct) von Sulzbach nach Schwarzen- hach über Wistra 4100 L. 182 Bauer Stifter, N. von Sulzbach 3272 L. 183 Leutschdorf, Gasthaus zum „Matheuz“, ebener Erde . . . 1672 L. Vergleichungsort Gratz (Rospiui) 1099 Fuss. 184 Sannfluss, bei der Frattmannsdorfer Brücke, unter Laufen 1184 L. 185 Mark Prassberg, Lipold’s Gasthaus, 1. Stock 1014 L-(4) 186 St. Xaveri, Wallfahrtskirche bei Laufen 1404 L. 187 Kirche Maria am Rosenberg bei Prassberg 1293 L. 188 Sannfluss bei Prassberg, nächst dem Lipold’schen Meierhof 962 L. 189 „ „ Cilli 700 L. Cilli, heil. Geist-Kirchtburm 749 A M V. l.ijuiN. Mrlaulerung «Vnloi»isr’ltpr Durolisrliuillc aus dem nslliclie» Knmil<'*ii. 7W/r/ /. Süden firvU///.fr//s ZZ/// ///. /z/z/z/ZZz' //Zu/ sZü' Zr/V/z/Y/e r/r.r ärf/Zr/trst 77/ //Z/ a - ///?// 7/Y//y//7//// , Durchschnitt J. . Vtr.rt/taf ZZy'yyyy 7/yyy/ ^ Uz1“ m *» y 7/ yy y - yy 7 /y r yy 6r e 7; r /•// r N nrd eil 0" y*f „ ,, ;> .ä,., Süden Durclisclmitl II. „ ß1" ßti fii< ,e y'fi' , "r‘ z/yy/yy//yyy/ l( / yy 7 YYr.fy Zyyyyyyyy/TZyyy/ //y.iY/yy/yy Jyy.v/yy yy/yy‘ s/r.y /iyyyyy//yyyy 7/y/y Z“ y ?- yrKP'1 v€r v" I,e .tii‘1 ifi'1 y ,x Norden d'" (' ■ SaBtg Süden y yyyyy^,^> hm yy>> yy y II .fl- ii' Durclisclmill Hl. JftcjZ/ia/ .Zyyyyyy/Zyy/Z 7/yyyyy Y/y yy/ 7 // Zy/yj- J7f/fYYt/tZ/7/Y/7 ZZZu/r.r 7yyyyyyyy77/yyy7 Norden [fZ'y k,/ y .yi'Z y y y s,y ^ , fS ,,r! II" II" ,y triZ .aKiJ jiK.it" yy gß Süden Durchschnitt IV. . V/yj/Zm 7 /jy/-.yjy //y'/y/yy/y' ./yyyyyyZ/yyy/ ZZy'yyyy 7/yyy 7 l> . . j,t"..t"n' Norden 77/yyyy.i- Zyyyyyyyy/7/yyy/ i *y~ o>y • iZZ , ‘ . -*£S - « y ÜLd>.., ,, ojZ 77es7//r/tY Ayy.i/yyyy/y'y- y/y.i A'yyyyyyZ/yyyy &e//7ztfe.r Jr Ssmbys * *&. * Süden äl0zmM..zi,v‘w „frw* Durclisclmitt V ,/y///// 77// yy 7 /7yyyyy//yyy 7 A' YSYYYY 7/J YYY 7/y 7j YYY/ Y‘ f s's'm‘,y yZ y 1 y fz y ~ Z-. C :'t"- . fyyyr. >r y A y ..7 " y y Norden ,y Süden . " / ?//yyy/yyy 7’/yyy / ,7' Y, 7 /yyyyyy/Zyyy 7 Z7yyyyy7/yyy/ y ... ..y K" , y '■ i,,"" j> Durclisclmitt VI. //ysZ/yy/yy' Ayy.i/yyyy/y/- y/y.i- , Zyyyyyy/yyyyy T'/y/yyyy/y.i - JJ" Norden ^ ^y>***?* f9 f-°S' \f zfw y'y"11" yf01 Süden 7yyyyA//yyy7 n d Z/yZysy/yy/.-: Y'/yyy/ Norden n" i Süden Durclisclmill VII. ,, ZJy.iZ/yy/yy Jyyj/yyyy/?y- y/yj ■ ZZ/yyy- /i'yy-y/ys /7yyyyy7/yyy/ ' ' yy '*<>2 ^ ^ Durclisclmill VIII. Norden &' YY /■ /. - 7' // Y7 / J- . «0/Y‘ 1/yyyyj .tirniYi j, 7yw/yy-yy 7'/yyyZ 7//yyy- (KA.f, ^ ZJyyyyyZ/yyy/ y ,..,yZz 1 yyr'yyK /y‘yyy/y /y/'y7 y/ fr y y k1 ... fme^ S- a _ . l/rrm r. I ’YurnU /f 77 7/7777 - , fr// ////// 777 7/777 /J/77 ///.V/// 7/ ////'// 77777“ Z7j/ // 7/77/ ////'// J / .1/7/7 77/7777/ 77777/ /J//77 7/77777/ I / ■ Y'rr/z/r/’ uVr //p/7/ I-' Zfr/Z/rr ZföcrT/ I */ Z/rr/Y/r Z/7//r/////Z//Y// u •/ ■////// //Y/ZZf.i /r/// I />. Z////.b/rr Jr//uZ,/r7/ ) ^ / Z?77r//.r/7777 „ ] I /■ Zf //“ 7 Z// //// /' / ////• | i_I » 7 Ar/z/r/rz- \ I ZZ/. Z7// z/z/srZ/Zr/rz“ | //■ ZZ/t/7/7// rrsr// /r/r/' Wz/z/rz/r K I /•*/■ /> ‘'7/-i'Z/7ZZ/777.trAr7'A///A' j ^ ZU A////"Z/////iZ.rrZ//r/?7“ ^1 ?/ Zy'ZZ/y//// \ZZ. ZyZy/zz/Z 1 23.jD/Y/r// \,'t/ /J/7/Z/7/.F- Z/r/z/Zz/r \/.J. //yy. r/zZ 7 , cZ 6 Ä'/t 7777/7/ 777 ZZZr/rrxc Z/r/Y/Y/7 A-Z/Z/ /777 % \ .IZyyyy/sYyy/y 77777y77 W/////'//^ot 'YY/. Y't./ytYl/yr X 77y/7yyyY YYY YYYY.f ^/y/y/Y Y/rYYY /YIYYY/rYYYYYYYYYJ-. Irz/zzj-/ 7'7'Z/ .IZ//7vv/.r A///pZ/Z Jnlirliui'li der k k.^uulajfiarliFa Kpirlisaiusliih VII lld '.'lieh. Ih.ili. 353 Sammlungen von Tertiärpetrefaeten des Wienerbeckens aus den Doubletten der k. k. geologischen Reiehsanstalt zur Ver- theilung und zum Tausche zusammengestellt von Dr. Moriz H ö r n e s. 1. Conus fuscocingulntus Bronn Pötzleinsdorf. 2. „ Mercati Brocclii Kienberg'. 3. „ ventricosus Bronn Steinabrunn. 4. „ Dujardini Desliayes Steinabrunn. 5. Ancilluria glandiformis Lumarck Steinabrunn. 6. Cypraea pyrum Gmelin Grund. 7. Columbella curta Bellardi Grund. 8. Buccinum duplicatum Sowerby Wiesen. 9. Cassis saburon Lumarck Baden. 10. Chenopus p es pelicani Lumarck Steinabrunn. 11. Tritonium affine Desliayes Grund. 12. Ranelia marginata Brongniart Grund. 13. Murex Aquitaniens Gratcloup Grund. 14. „ craticulatus Brocclii var. ...... Grund. 15. „ erinaceus Linne Grund. 16. Pyrula rusticula Basterot Grund. 17. Fusus Pusctii Ändrzejowski Grund. 18. „ virgineus Gratcloup Gainfabren. 19. „ Valenciennesi Gratcloup Gainfabren. 20. „ longirostris Brocclii Möllersdorf. 21. „ Burdigalensis Gratcloup Grund. 22. Cancellaria inermis Pusch Grund. 23. Pleurotoma cataphracta Brocclii Baden. 24. „ ramosa Basterot Grund. 25. „ asperulata Lumarck Grund. 26. „ granulato-cincta Münster Gainfahren. 27. „ turricula Brocclii Baden. 28. „ rotuta Brocclii ......... Baden. 29. „ Coquandi Bellardi Baden. 30. „ obeliscus Des Moulins Baden. 31. Cerithium vulgatum Bruguiere Steinabrunn. 32. „ lignitarum Eicliwald Grund. 33. „ Duboisi Hörnes Grund. 34. „ papaveraceum Basterot Grund. 35. „ minutum Serres Steinabrunn. 354 Moriz Hörnes. Sammlung von Tertiärpetrefacten des Wieneibeckens 36. Cerithium Bronnii Partsch Steinabrunn. 37. „ disjunctum Sowerby Wiesen. 38. „ pictum Basterot Wiesen. 39. „ scabrum Deshayes Steinabrunn. 40. Turritella yradata Menke Weinsteig. 41. 3, Riepeli Partscli Steinabrunn. 42. „ bicarinata Eichwald Steinabrunn. 43. „ Archimedis Brongniart Steinabrunn. 44. „ tiirris Basterot Grund. 45. Phasianella Eichwaldi Hörnes Steinabrunn. 46. Turbo rugosus Linne Steinabrunn. 47. Monodonta angulata Eichwald Steinabrunn. 48. Troclms Podolicus Dubois Wiesen. 49. „ Poppelacki Partsch Wiesen. 50. „ patulus Brocchi Kienberg. 51. Vermetus arenarius Linne Gainfahren. 52. Sigaretus haliotoideus Lamarck Grund. 53. Natica millepunctata Lamarck Steinabrunn. 54. „ redempta Miclielotti Grund. 55. „ helicma Brocchi Baden. 56. „ Josephinia Bisso Grund. 57. Nerita picta Ferussac Steinabrunn. 58. Rissoina decussata Montague Steinabrunn. 59. „ pusilla Brocchi Steinabrunn. 60. Rissoa Montagui Payraudeau Steinabrunn. 61. Melanopsis Martiniana Ferussac Matzleinsdorf. 62. „ impressa Krauss Tscheitsch. 63. „ Bouei Ferussac Gaya. 64. Helix Turonensis Deshayes Grund. 65. Crepidula unguiformis Lamarck Grund. 66. Calyptraea Chinensis Linne Grund. 67. Dentalium Badense Partsch Baden. 68. „ Bouei Deshayes Baden. 69. Mactra Podolica Eichwald Wiesen. 70. Crassatella dissita Eichwald Wiesen. 71. Erycina pusilla Philippi Steinabrunn. 72. Corbida revoluta Brocchi Steinabrunn. 73. Tellina complanata Linne Pötzleinsdorf. 74. Lucina divaricata Lamarck Pötzleinsdorf. 75. „ columbella Lamarck Pötzleinsdorf. 76. Donax Brocchii Defrance Wiesen. 77. Cytherea Pedemontana Agassiz Pötzleinsdorf. 78. Deshayesiana Basterot Grund. der k. k. geologischen Reichsanstalt zur Verkeilung und zum Tausche zusammengestellt. 355 79. Venus Brocchi Deshayes Grund. 80. „ glabrata Dujardin Steinabrunn. 81. „ plicata Gmelin Grund. 82. „ gregaria Partsch Wiesen. 83. Venericardia Jouanetti Basterot Gainfahren. 84. „ Partschii Goldfuss Steinabrunn. 85. „ scalaris Sowerby Steinabrunn. 86. Cardium Vindobonense Partsch Wiesen. 87. „ Deshayesi Payraudeau Grund. 88. Area Noae Brocchi Grund. 89. „ barbata Linne Grund. 90. „ pectinata Brocchi Grund. 91. „ diluvii Lamarck Grund. 92. „ nodidosa Brocchi Steinabrunn. 93. Pectunculus pulvinatus Brongniart Grund. 94. „ cor Lamarck Kienberg. 95. Congeria subglobosa Pai'tsch Brunn. 96. Pecten flabelliformis Brocchi Grund. 97. „ sarmenticius Goldfuss Steinabrunn. 98. Plicatula mytilina Pliilippi Steinabrunn. 99. Ostrea cymbularis Münster Grund. 100. Explanaria astroites Goldfuss Grund. IX. Bemerkungen über einige neue Fossilien aus der Umgebung von Rokitzan im sibirischen Becken von Mittel-Böhmen. Von J. Barrande, in Prag. Mitgetheilt in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 8. Jänner 185G. Herr Professor Reuss hat mir einige, von den Geologen der k. k. geologi- schen Reichsanstalt in der Umgebung von Rokitzan gesammelte Fossilien mitge- theilt. Diese Fossilien verdienen um so mehr Beachtung, als sie von einem Fund- orte herriihren, den wir bisher — wegen gewisser örtlicher Hindernisse — noch nicht nach Wunsch untersuchen konnten, und als sie — vermöge des geologischen Horizontes, dem sie angehören — für Böhmen die Uranfänge der zweiten Fauna vertreten. Vom Jahre 1840 anhabenwiroftdieGegendzwischenRokitzanundRadnitz durchstreift; zunächst zur Durchforschung des, seit Graf C. Sternherg's Ar- beiten, berühmt gewordenen Steinkohlen-Beckens. Zufällig stiess uns dabei nie- mals irgend eine vollständigere oder bemerkenswerthe fossile Form auf; wir fanden damals nur mehr oder weniger unbedeutende Spuren von Versteinerungen, so K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang ISöG. II. 356 .1. Barramle. Bemerkungen über einige neue Fossilien dass wir es nicht für dienlich fanden, förmliche Nachgrabungen in einer so wenig versprechenden Gegend zu veranlassen. Erst im Jahre 1851 — mithin vor der Veröffentlichung des ersten Bandes unseres Werkes über das silurische System Mittel-Böhmens — schickten wir dorthin einen, mit Aufsammeln von Petrefacten beauftragten Arbeiter; nachdem aber im Laufe mehrerer Wochen unsere Unter- suchungen eben so erfolglos als bisher geblieben waren , entsagten wir aller Hoffnung auf wichtigere Entdeckungen innerhalb des erwähnten Gebietes. Dieses Fehlschlagen findet nunmehr seine Erklärung in dem geringem Umfange des Bezirkes, in welchem sich die fossilienführenden Knollen ( Nodules ) finden, so dass er — zumal während die Feldfrüchte noch stehen — sehr leicht den Forschungen entgehen kann. Soviel hatten wir wenigstens aus einigen unvollkommenen Bruchstücken er- kannt: dass die Umgebungen von Rokitzan zur Abtheilung unserer Quarzite (Etage D) gehören, und nach dieser Ueberzeugung haben wir auch auf der kleinen Karte, die unsere geologische Skizze begleitet, die Begränzung dieser Etage angegeben. Innerhalb derselben, nordöstlich von Rokitzan, liegt der Ort Wossek, nächst welchem der hier zu besprechende Hauptfundort ist. Wir hatten die Sache bereits ausser Acht gelassen, als uns, vor etwa zwei Jahren, zwei Bruchstücke eines Trilobiten zukamen, welche Herr Gross, k. k. Schichtenmeister zu Kruschnahora, bei Wossek aufgesammelt hatte. Wirerkannten darin, zu unserer Befriedigung, die Calymene Arago eine für die zweite Fauna in Frankreich, Spanien und Portugal vorzüglich bezeichnende Art und Hessen sie sogleich auf einer der Tafeln unseres zweiten Bandes abbilden. Nun schickten wir abermals einen Arbeiter nach dem Fundort dieser Bruchstücke, ohne jedoch günstigere Erfolge, als die früher erzielten, zu gewinnen; vielleicht weil wir, wegen Zeitmangel, die Untersuchungen nicht persönlich leiten konnten. Nach diesen vielfachen Täuschungen wird man begreifen, wie sehr uns die Nachi’icht überraschte und erfreute, dass im Laufe dieses Jahres in der Umgegend von Rokitzan wohlerhaltene organische Reste aufgefunden wurden. Schon im Frühjahre hatte Herr K atz er, Lehrer der Technologie zu Rokitzan, eine Partie davon an Herrn Professor Reuss eingesendet, und nachdem er später aus Wien die in derselben Gegend von den Geologen der k. k. Reichsanstalt gesammelten Fossilien erhalten, hatte Herr Prof. Reuss die Gefälligkeit, uns beide Sendungen mitzutheilen. Nun Hessen wir die Aufsuchungsarbeiten wieder aufnehmen und so lange fortsetzen, bis der Schneefall sie gänzlich verhinderte; auch war uns unterdessen eine neue Sendung von Herrn Katz er zugekommen, so dass wir nun an 40, theils für die Basis d. 1 unserer Etage D, theils für die übrigen Unterabtheilungen der zweiten Fauna charakteristische Arten zusammengebracht haben. Die folgende Tabelle weiset den Namen und die senkrechte Verbreitung jeder dieser Arten nach; die von den Geologen der k. k. Reichsanstalt gesammelten sind in der letzten Columne rechts mit den Buchstaben K. K. R. A. bezeichnet. aus der Umgebung von Rokitzan im silurischen Becken Mittel-Böhmens. 357 Quarzit -Etage D: d. 1 d. 2 d. 3 d. 4 d. 5 Trilobiten : Harpes primus Barr X # Dalmanites atavus Barr X # # K. K. R. A. Calymene Araqo Rouault X . „ pulchra Barr X X X? X Lichas incola Barr X Trinucleus Reussi Barr. X Ogygia desiderata Barr X K. K. R. A. Aeglina prisca Barr X . , Illaenus Katzeri Barr X . K. K. R. A. Placoparia Zippei Cord X X # K. K. R. A. Acidaspis Buchi Barr X X X X X Amphion Lindaueri Barr. . X . Agnostus tardus Barr X • . X K. K. R. A. Ändere Grustaceen : Cytherina prunella ? Barr X . X Anatifa ? Bohemica Barr X X X X ? Cephalopoden : Orthoceras primum Barr X . . „ bonum Barr X . „ complexum Barr X . , . „ exspectans Barr X . . • • Pteropoden : Pugiunculus striatulus Barr X X K. K. R. A. „ teres Barr X . K. K. R. A. „ elegans Barr X X Conularia (unbestimmbares Bruchstück) . . . • . Gasteropoden: Bellerophon nitidus Barr.. ...... X , . K. K. R. A. „ bilobutus Barr X X X X Pleurotoma (unbestimmt) Barr X . . Crepidula ovata Barr X X Ribeiria pholadiformis Sharp X . X . Acephalen: Redonia Bohemica Barr. X K. K. R. A. Nucula Bohemica Barr X X X X K. K. R. A. „ major. Barr X . X X X Brachiopoden : Orthis maesta Barr X X . „ socialis Barr X 9 K. K. R. A. Lingula sulcata Barr X . # K. K. R. A. „ attenuata ? Murch X . . . X Echinodermen : Cystideu sp. indeterm X , Encrinites sp. indeterm X • • • Diese Tabelle zeigt, dass in dem Horizont der Quarzit-Etage D die Familie der Trilobiten vorherrscht. Unter den 13 hier aufgezählten Arten sind bisher nur 4 in verschiedenen Horizonten dieser Etage nachgewiesen worden, nämlich: Calymene pulchra, Placoparia Zippei, Acidaspis Bucht und Agnostus tardus; auch Amphion Lindaueri wurde im Horizont d. 1 aufgefunden, jedoch ausserhalb des mittelböhmischen Beckens. Die übrigen 8 Arten sind mithin neu, ausgenommen 46» 338 .1. Rarrande. Bemerkungen über einige neue Fossilien die bereits erwähnte Calymene Arago. Die Gattung ist im Horizont d. 1 ver- treten, während sie in den höheren Schichten unserer zweiten Fauna nicht mehr vorkömmt, wohl aber (mit 8 Arten) in unserer dritten Fauna. Ebenso verhält es sich mit der Gattung Lichus. Agnostus tardus, den man früher in den obersten Lagen der Etage D nachgewiesen hatte, scheint zwischen den Horizonten d. 1 und d. 3 in seiner Existenz eine Unterbrechung erlitten zu haben; diess scheint indess erklärbar durch das sehr seltene Vorkommen der Individuen dieser Art, von welcher man bei Rokitzan ein einziges Bruchstück in der Unterabtheilung d. 1 gefunden hat. Die Gattung Ogygia, der die grösste und auch häufigste Art in dem hier besprochenen Gebiete angehört, bietet ein zweites Beispiel von intermittirendem Vorkommen in den sibirischen Schichten Mittel-Böhmens. Ogygia desideruta, ist für den Horizont d. 1 bezeichnend, und vor einigen Jahren haben wir eine andere, sehr seltene Art: Ogygia sola, im Horizont d. 3 in den obersten Lagen der Etage D aufgefunden. Im Ganzen stellt uns die vorherrschende Classe der Trilobiten, unter neuen Formen, die für die zweite Fauna von Böhmen und auch in den übrigen Ländern am meisten charakteristischen Gattungen dar, als: Trinucleus, Ogygia, Aeglina, lllaenus, Placoparia, Amphion, Agnostus. Wir nehmen diese Gattungen als die bezeichnendsten an, weil sie fast alle innerhalb der Gränzen der zweiten Fauna zuerst erscheinen und auch erlöschen. An Crustaceen (mit Ausnahme der Trilobiten) findet man eine Cytherina, die einer schon in unserer Lage d. 5 beobachteten Art ähnlich scheint, und eine Anatifa, die sich fast durch unsere ganze Etage D zieht; die Lage d. 1 hat mit- hin keine ihr eigentlnimliche Form. Die C epha 1 o p o d en sind sehr selten und schlecht erhalten; doch bieten sie uns 4 deutlich verschiedene Formen, unter denen Ortlioceras complexum, wegen des Baues seiner Scheidewände, sehr bemerkenswerth ist. Diese Art und Ortlioceras bonam sind vielleicht die einzigen für unseren Horizont d. 1 wirklich charakteristischen, denn die zwei übrigen ( Ortlioceras primum und Ortlioceras exspectans) scheinen auch oberhalb desselben in der Etage D vorzukommen. Die Pteropoden sind durch 3 Arten der Gattung Pugiunculus vertreten, von denen eine einzige ( Pugiunculus teres) dem Horizonte d. 1 eigentümlich ist, indem man die zwei anderen auch schon aus dem Horizonte d. 4 kennt. Das von uns aufgesammelte Bruchstück von Conularia ist, vermöge seiner schlechten Erhaltung, unbestimmbar. Von den 5 Arten Gaster opoden, welche das Ver- zeichniss anführt, waren bereits wenigstens drei aus der Etage D bekannt; unter diesen eine aussergewöhnliche Form: Ribeiria pholadiformis, eine Gattung, welche Herr Daniel Sharpe nach Individuen, die er in Portugal gefunden, auf- gestellt hat. Das Vorkommen dieses Fossiles in unserer Lage d. 4 ist seit einer langen Reihe von Jahren festgestellt; es ist ein sehr beachtenswerthes Verbin- dungsglied zwischen der zweiten Fauna Mittel-Böhmens und der der pyrenäischen Halbinsel, aus der Umgebung von Rokitzan im siiuiischen Becken Mittel-Böhmens. 3S9 Ein zweites Verbindungsglied dieser Art ist die in unserem Horizont d. 1 aufgefundene Gattung Redonia. Diese Gattung wurde in der zweiten Fauna Frank- reichs durch Herrn Marie Rouault zuerst aufgefunden und später durch Herrn D. Sharpe in mehreren Arten in Portugal wiedererkannt. Vielleicht wird man auch in Böhmen mehrere Arten dieser Gattung finden , nur kommen leider alle ihre Individuen als Steinkerne vor. Wir hätten mithin mehrere — wenn auch nicht zahlreiche — Arten von Trilobiten, Gaste ropo den und Acephalen, welche so deutlich charak- terisirt sind, dass deren gleichzeitiges Vorkommen in Böhmen, Frankreich und Portugal in paläontologischer Hinsicht das wichtigste Verbindungsglied zwischen unserer mittelböhmischen zweiten Fauna und den gleichzeitigen auswärtigen Faunen darstellt. Diese Thatsache unterstützt vollkommen die in einer unserer früheren Schriften aufgestellte Vermuthung: dass die zweite Fauna von Süd westen her in das mittelhöh mische Becken ein gedrungen sei, wenn nicht etwa Böhmen selbst einer der Entwicklungs- Mittelpuncte dieser, während der silurischen Periode so weit verbreiteten Fauna gewesen ist. Von Brach iopoden sind nur 4 Arten — wovon zwei bereits aus der Etage D bekannt waren — innerhalb der Lage d. 1 vorgekommen. Von Ech ino derm en kennt man nur seltene Bruchstücke einer Cystidea und eines Encrinus. Alle eben benannten fossilen Arten kommen fast immer nur in sehr unvoll- ständigen Bruchstücken vor und verdanken überhaupt ihre Erhaltung nur dem Umstande, dass sie in Knollen eines sehr harten Quarzgesteines, welche man auf tr der Oberfläche zerstreut findet, eingeschlossen sind. Diese Knollen waren ur- sprünglich in der Gestalt von Concretionen in schieferigen Massen eingela- gert; in Folge des spätem Verwitterungsprocesses sind sie nahe an ihrer ur- sprünglichen Stelle liegen geblieben, nachdem das Wasser die thonigen Theile weggeschwemmt hatte. Diese Ansicht stützt sich auf zwei leicht wahrnehmbare Thatsachen: 1) organische Beste, denen ähnlich, welche in den Quarzknollen eingeschlossen sind, findet man auch in den schwärzlichen und glimmerhaltigen Schiefern der Umgegend von Rokitzan, z. B. neuerlichst Placoparia Zippei ; 2) ferner findet man Knollen, denen ähnlich, welche frei auf den Feldern herum- liegen, in ihrer ursprünglichen Lage, das heisst: in mehr oder weniger harte Schieferschichten eingebettet, z. B. bei Straschitz, in südöstlicher Richtung nahe bei Rokitzan. Wir könnten noch viele andere Fundorte , da wo unsere Etage D zu Tage ansteht, aufzählen, und es ist bemerkenswerth , dass diese Neigung zur Bildung von Concretionen um organische Reste sich in allen schiefrigen Ablagerungen und in jedem ihrer H o r izo nte , z eigt, nur dass die Concretionen bald kieselig, bald kalkig sind, je nach der Beschaffen- heit des Gesteines, in dem sie entstanden. Ihre Härte oder Festigkeit ändert sehr ab, je nach den örtlichen Umständen. 360 Karl Ritter v. Hauer. Nachdem die Geologen der k. k. geologischen Reichsanstalt nunmehr im Begriffe sind innerhalb der fossilienführenden Fläche des silurischen Beckens immer weiter vorzurücken, so hoffen wir mit Zuversicht, dass sie in allen von ihnen zu durchforschenden Gebieten das was uns seihst entgangen ist, der Ver- gessenheit entreissen und durch ihre gewissenhaften Studien die Lücken, welche in den Arbeiten eines einzelnen Forschers unvermeidlich Zurückbleiben müssen, ausfüllen werden. Die grosse Geübtheit dieser Geologen in örtlichen Unter- suchungen und das stufenweise controlirende Verfahren, welches sie hei Aus- führung ihrer Arbeiten festhalten, müssen nothwendig neue und wichtige That- sachen jenen anreihen, welche festzustellen uns gelungen ist. Ein Theil des hier besprochenen Gebietes insbesondere scheint uns — - obwohl wir es öfters begangen haben — noch unvollkommen erforscht zu sein. Es ist diess der Streif, welcher — im südöstlichen Theil des silurischen Beckens — die Basis unserer „Quarzit- Etage“ bildet, und in seinem Laufe die Ortschaften Straschitz, Tinn und Sancta- Benigna berührt. Dieser Streif entspricht ungefähr dem in dieser Mittheilung abgehandelten Horizont. Wegen der geographischen Beschaffenheit dieser Gegend sirrd alle Durchsuchungen, die wir darin durch Arbeiter — jedoch nicht unter unserer persönlichen Aufsicht — vornehmen Hessen, ohne eigentlichen Erfolg gehlieben; wir haben zwar darin zahlreiche Spuren von für unsere zweite Fauna charakteristischen fossilen Formen gefunden, aber nichts was für unsere Sammlung tauglich gewesen wäre. Wir zweifeln nicht, dass es den Geologen der k. k. Reichsanstalt bei den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln und durch ihre persönliche Einwirkung gelingen werde, in der fossilen Fauna des hier angedeu- teten Gebietes viel Neues und für die Wissenschaft Werthvolles aufzufinden. X. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reiehsanstalt. Von Karl Ritter von Hauer. 1) Steinkohle von Gospic im Liccaner Gränzregiments-Bezirke. Eingesendet von Herrn von Vukotino vich. Wassergehalt in 100 Theilen 3'7 Asche in 100 Theilen 24 -3 Reducirte Gewichts-Theile Blei 23’ 33 Wärme-Einheiten 3277 Aequivalent einer Klafter 30” weichen Holzes in Centnern 9-9 Die Kohle ist nicht backend. 2) Wasser vom See Palic zwischen Szegedin und Theresiopel im Banate. Zur Untersuchung eingesendet von dem Herrn k. k. Hauptmann-Auditor Rai t es. Der Geschmack desselben ist laugenhaft, auch reagirt es auf Curcuma- papier stark alkalisch. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 361 Das specifische Gewicht ergab sich bei 20° C. = 1-002. 10000 Theile des Wassers enthielten an fixen Bestandteilen: Swefelsaures Natron 0-956 Chlornatrium 5-724 Kohlensaures Natron 12-303 Kieselerde 0-061 Kohlensaures Eisenoxydul 0-146 Kohlensäure Kalkerde 0-364 „ Talkerde 2-599 Summe der fixen Bestandtheile. . . 22 • 153 Ausserdem enthält das Wasser organische Bestandtheile, so wie freie Kohlensäure, da Eisenoxydul, Kalk- und Talkerde als Bicarbonate enthalten sind, die beim Kochen des Wassers fast vollständig gefällt werden. 3) Ackererden von Gomba hei Marzali im Somogyer Comitat Ungarns. Zur Untersuchung eingesendet vom Herrn Grafen Forgäcs. In 100 Theilen der lufttrockenen Erden sind enthalten: Wasser I. . 1-3 II. 2-3 III. 1-5 IV. Durchschnitt 1-7 1-7 Organische Substanzen . . 2-9 21 3-5 2-5 2-7 Kieselerde . 78-1 72-3 74-1 74-4 74-7 Thonerde . 9-9 13-0 11-7 11-5 11-5 Eisenoxyd . 4-4 6-4 4-8 61 5-4 Kalkerde . i-2 1-3 1-6 1-9 1-5 Magnesia . 0-5 0-6 0-5 0-4 0-5 Kali und Natron . 1-6 17 1-9 1-3 1-6 Schwefelsäure 0-04 0-04 0-03 0-03 Kohlensäure J Diese 4 Bestandtheile sind sämmtlich pMn*; > deutlich qualitativ nachweisbar, Mangano'xyd* ) a^er ’*ire ^enRe se^r £>er'n£- Diese Analysen geben fürs Erste die Hauptcharakteristik der Erden; sie sind nämlich Thonboden, welche einen sehr auffälligen Mangel an Kalk zeigen und diess um so mehr als selbst von der kleinen Menge des vorhandenen Kalkes nur ein sehr geringer Antheil als kohlensaurer enthalten ist. Der unbedeutende Gehalt an organischen Substanzen zeigt ferner, dass diese Aeeker zu wenig in Cultur stehen, respective Mangel an Stalldünger haben. In verdünnten Säuren wurden im Durchschnitte löslich gefunden: 1-2 Procent Kieselerde, 2-8 33 Thonerde, 5-4 3? Eisenoxyd, 016 3? Kalkerde, 0-3 33 Magnesia, 0-2 33 Alkalien, 0-01 33 Schwefelsäure, nebst Spuren der übrigen in der Gesammtanalyse aufgeführten Bestandtheile. Diess beträgt bei dem specifischen Gewichte der Erde von 2-2 für ein Joch (= 1600 □ Klafter) bei 1 Fuss Tiefe. 97,560 Pfund Kieselerde, 227,640 33 Thonerde, 439,020 33 Eisenoxyd, 13,008 33 Kalkerde, 24,390 33 Magnesia, 16,260 33 Kali, Natron, 3,252 33 Schwefelsäure. 362 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 4) Spatheisensteine aus Ruskberg im Banate. Zur Untersuchung übergeben von Herrn V. Ritter von Zepharovich. In 100 Theilen wurden gefunden: I. II. III. IV. V. Unlöslicher Rückstand 22-5 173 7-3 23-4 12-3 Kohlensaures Eisenoxydul .. . 66-9 16-9 82-1 63-9 76-3 Kohlensäure Kalkerde 1-9 42-4 09 2-9 1-2 „ Talkerde 8-0 22-0 9-0 6-5 9-0 Gehalt an metallischem Eisen . 32-3 8*1 39’ 6 30- 8 36 9 99-3 98-6 99-3 98-7 99-0 5) Drei Proben eines sogenannten Steinmarkes von Saszka im Banate. Zur Untersuchung übergeben von Herrn V. Ritter von Zepharovich. Nr. 1 ist vveiss, 2 isahellgelh, 3 rothbraun. In 100 Theilen der lufttrockenen Substanzen wurden gefunden: 1. 2. 3. Wasser 13-01 1333 15-90 Kieselerde 45-19 44-37 44-54 Thonerde 37-92 39-70 33-00 Eisenoxyd — Spur 5-35 Kalkerde 0-93 0-95 0-51 99-05 100-55 99-30 Diese Zusammensetzung entspricht der des Kaolins nach der Formel : 3 Äl3 0,. 4Si 03 + 6 HO nur dass etwas mehr Wasser gefunden wurde, da die Untersuchung mit dem luft- trockenen Materiale geschah. In Nr. 3 ist ein Theil der Thonerde durch Eisenoxyd ersetzt. Die Gesammt- menge beider Bestandtheile ist nämlich gleich der Menge der Thonerde in den beiden anderen. XL Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Sitzung am 1. April 1856. Herr Director Haidinger legte ein Exemplar der „Grundzüge der Geo- gnosie für Bergmänner, zunächst für die des österreichischen Kaisersfaates“ vor, welches ihm so eben von dem hochverehrten Verfasser Herrn Johann Grimm, Director der k. k. Montan-Lehranstalt und der Bergschule zu Pfibram, als freund- liches Geschenk zugekommen war. Es ist diess eine zweite und, wie auf dem Titelblatte mit Recht bemerkt ist, um das Doppelte vermehrte und verbesserte Auflage. Nach ihrem Inhalte und verglichen mit der ersten wollte Haidinger hier seine freudige Anerkennung darbringen, denn sie stellt in jeder Beziehung einen grossen Fortschritt der Geltung des Grundsatzes dar, die Theorie mit der Praxis zu verbinden. Nur durch ihre Verbindung werden sie fruchtbar und vor- zugsweise der Anwendung fähig. Was in dieser zweiten Auflage an Vermehrung zugegeben wurde, ist in der That praktische Kenntniss der Gebirgsschichten, wie sie uns die neueste Zeit gelehrt hat und wie sie Herrn Grimm hei dem Um- stande aufzunehmen wünschenswerth erschien, dass er selbst eines Leitfadens bei seinen eigenen Vorträgen über Geognosie für die Zöglinge der k. k. monta- nistischen Lehranstalt in Pfibram bedurfte. Herr Director Haidinger wollte in Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 363 Bezug ;tuf die Ausdehnung, in welcher die Nachweisung der Natur und relativen Altersverhältnisse der Schichten gegeben ist, nur noch das hervorheben, worauf in der ersten Auflage besonderes Gewicht gelegt war, dass die Alpenkalk- und Wienersandstein - Schichten als selbstständiges Gebilde behandelt wurden, während in der gegenwärtigen diese Trennung zwar grundsätzlich auch noch beibehalten ist, aber in praktischer Beziehung bereits den Ergebnissen vollkommen Rechnung getragen Avurde, welche in der neuesten Zeit als Fortschritt in unseern Untersuchungen erscheinen. Der Gegenstand ist allerdings ein sehr schwieriger und verwickelter, und lägen nicht namentlich die langjährigen, eifrigen und mühe- vollen Forschungen der Geologen unserer k. k. geologischen Reichsanstalt vor, so Avie die unserer befreundeten Forscher längs der Alpen- und Karpathengebiete, unterstützt durch die fortwährenden Vergleichungen mit den Ergebnissen der Untersuchungen der Schichten anderer Länder, so würde sich noch lange nicht der ariadne’sche Faden gefunden haben, um sich aus dem Labyrinthe der früheren BetrachtungsAveise herauszufinden. Aber auch jetzt sind diese Studien noch nicht allseitig vollendet. Erst Avenn diese Vollendung erreicht ist, Avird auch Alles, Avas sich auf jenes Centralgebirge von Europa bezieht in denjenigen Werken voll- ständig geordnet erscheinen, Avelche dem Unterrichte als Leitfaden bei Vorträgen geAvidmet sind. So Avie es ist, bleibt aber Grimm’s Werk eine höchst schätz- bare, wichtige Gabe für unsere, auf den montanistischen Lehranstalten heranzu- bildende jüngere Generation. Namentlich auch ist es als sehr schätzbar hervor- zuheben, dass Herr Director Gri m m viele Angaben aus seinen eigenen lang- jährigen Erfahrungen an den geeigneten Orten mit einbezogen hat. Aus der Correspondenz der geologischen Gesellschaft in London theilte Herr Director Haidinger mit, dass in der Jahressitzung derselben am IS. Februar 18S6 Sir W. E. Logan mit der Wollaston-Palladium-Medaille betheilt worden sei, namentlich für sein hohes Verdienst in der unter seiner Leitung vorgenom- menen geologischen Durchforschung von Canada, worüber die grosse geologische Karte auf der Pariser Ausstellung vorgelegt wurde. Den Barbetrag aus dem Wollaston’schen Stiftungscapitale erhielt Herr M. G. Deshayes in Paris für seine Avichtigen paläontologisehen Arbeiten, namentlich zur Unterstützung bei der Fortsetzung der Herausgabe seines grossen Werkes über die fossilen Mollusken des Pariser Beckens. Herr Director H a i d in g e r freute sich, an diese Mittheilung anzuknüpfen, Avenn die Nachricht auch einen weniger allgemein Avissenschaftlichen Anerkennungs- charakter besitzt, dass einem verehrten Freunde aus unserer nächsten Umgebung, Herrn Adolph Senoner, kürzlich die Auszeichnung einer Erinnerungsmedaille zugekommen sei. Sie wurde ihm von einem mit Recht hochverehrten Mitgliede unseres Allerhöchsten Kaiserhauses, Sr. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Grossherzog von Toscana durch den Director des physicalisch-naturhistorischen Museums in Florenz, Herrn Antinori, für Verdienste um dieses Museum zuerkannt. Aus den neu eröffneten Verbindungen mit wissenschaftlichen Vereinen legt Haidinger die zwei Bände der Denkschriften der kaiserlichen Gesellschaft der Naturwissenschaften von Cherbourg vor. Erst im Jahre 1832 durch die Herren Du Moncel, LeJolis und Liais gegründet, enthalten schon die beiden vor- gelegten Bände höchst werthvolle Beiträge und frische Zeichen der lebhaftesten Entwickelung. Ein anderer Band von der freien Gesellschaft für Ackerbau, Wissen- schaften und Künste der Eure zu Evreux Aveist in einem Verzeichnisse die franzö- sischen Vereine nach, nicht Aveniger als 83, mit Avelchen sie in Verbindung ist, ein schönes Bild des in jenem Lande so allseitig verbreiteten Avissenschaft- lichen Lebens. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 47 364 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Aber wir verweilen auch mit Freude auf dem Fortschritte in unserer nächsten Nachbarschaft. Von dem neugegründeten Verein für Naturkunde zu Pressburg, von dem k. k. Herrn Hofrath PJener und Herrn Dr. Kornhuber als Präses und Secretär gezeichnet, kam ein freundliches Dankschreiben für unsere letzte Sendung, zugleich mit dem Berichte der Vereinssitzung am 10., und der General- versammlung am IS. März. Herr Director Haidinger bezeichnet als viel zu schmeichelhaft die ihn seihst betreffenden freundlichen Worte, stimmt aber aus vollem Herzen dem schönen Entschlüsse bei, durch gemeinschaftliche Arbeit und gegenseitige Unterstützung das schöne Ziel wahren Fortschrittes zu verfolgen. Aus einem bezüglich der Bemerkungen in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt vom 11. März („Wiener Zeitung“ vom 16. März) von dem Herrn k. k. Sectionsrath Peter Turnier erhaltenen Schreiben tlieilt Herr Director Hai- dinger die Angabe mit, dass die „geologische Uebersicht der Berghaue der österreichischen Monarchie“ von den Herren v. Hauer und Foetterie, bis zu Herrn Tunner’s nach geschlossener Arbeit der Beurtheilungs- Commission in dieser Classe erfolgten Abreise von Paris nicht in der Ausstellung war und leider kein einziges Mitglied der Beurtheilungs -Commission von der Existenz dieses Buches damals etwas wusste. Herr Director Haidinger hatte geglaubt, voraus- setzen zu dürfen, dass diess allerdings der Fall gewesen wäre, da der Druck der „Uebersicht“ bereits im Monat Juni vollendet war (vergl. den Bericht der Wiener Zeitung vom 7. Juli 1865) und spricht nun sein Bedauern aus, dass dieses Werk, obwohl allseitig möglichst gefördert, wenigstens für den Zweck der Erleichterung der Uebersicht für die Beurtheilungs-Coinmission zu spät gekommen sei. Herr Dr. M. Hörne s legte ein neues Verzeichniss der in den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt befindlichen Doubletten von Tertiärversteine- rungen des Wiener Beckens vor. (Siehe dieses Heft Seite 333.) Schon im 1. Hefte des III. Jahrganges des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt (1832) Seite 221 ist ein Verzeichniss eingerückt, welches jene Arten enthält, die damals in den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt als Doubletten Vorlagen. Bei dem grossen Andrange und dem häufigen Begehren nach Sammlungen, das sich gleich nach Puhlication dieses Verzeichnisses kund gab (es wurden seit jener verhältnissmässig kurzen Zeit mehr als 200 Sammlun- gen an in- uud ausländische Museen und Unterrichtsanstalten abgegeben) ist es erklärlich, dass die Doubletten-Vorräthe zusehends abnahmen und von mehreren Arten, deren Bezug mit grösseren Schwierigkeiten verbunden ist, ein gänzlicher Mangel eintrat, während andere Arten durch die fortgesetzten Aufsammlungen sich in grösserer Anzahl anhäuften, so dass diese nun zur Vertheilung herange- zogen werden können. Diese Verhältnisse rechtfertigen um so mehr die Ausgabe eines neuen, wesentlich veränderten Verzeichnisses, da dem Museum der k. k. geologischen Reiehsanstalt für die Abgabe ihrer früheren Doubletten so reiche und werthvolle Sammlungen aus dem Auslande zuflossen, während die inländischen Unterrichts- anstalten, die das grösste Contingent der Betheilten ausmachen, mit einem schätz- baren Lehrmittel bereichert wurden, worüber von den um ihre Anstalten eifrigst bemühten Gymnasial- und Realschul-Directoren die lebhaftesten Dankesäusserun- gen vorliegen und zugleich in wissenschaftlicher Beziehung der Vortheil erreicht wurde, die mehr oder minder grössere Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Arten, wenigstens annähernd angeben zu können, was zur Beurtheilung des Cha- rakters der Fauna der einzelnen Schichten im Wiener Becken von hoher Wich- tigkeit ist. In diesem neuen Verzeichnisse sind auch jene Verbesserungen in der Namengebung angebracht, die sich bei der nun schon bedeutend vorgeschrittenen Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 365 Bearbeitung der fossilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien ergeben haben. Herr M. V. Lipoid machte eine Mittheilung über das Vorkommen der kry- stallinischen Schiefer- und Massengesteine im südöstlichen Theile von Kärnten. Als Fortsetzung der krystallinischen Schiefer des Koralpen-Gebirgsstockes am linken Drauufer treten krystallinische Schiefer auch am rechten Drauufer auf und setzen die Gebirge zwischen der Drau und Mies bei Guttenstein, Polana und Bleiburg zusammen. Der grösste Theil derselben besteht aus krystallinischem Thonschiefer (Thonglimmerschiefer), unter welchem östlich bei Guttenstein Gneisse und Glimmerschiefer zu Tage kommen. In dem Gneisse erscheinen bei Guttenstein Gänge von turmalinreichem Granit und in dem Urthonschiefer hei Prevali und St. Daniel Gänge von grauem Porphyr. Krystallinische Kalke, Am- phibolschiefer und grüne Schalsteinschiefer (Diabasschiefer) sind den Gneissen und Thonschiefern sehr untergeordnet eingelagert. Am südlichen Fusse des Kalkstein - Gebirgszuges , welcher im Süden das Hügel- und Flachland Unter-Kärntens vom Ursulaberge an über die hohe Petzen, den Obirberg u. s. w. hegränzt, erscheinen krystallinische Massen- und Schiefer- gesteine, welche von denen der Kor- und Saualpe wesentlich verschieden sind. Das Smrekouzgebirge an der steiermärkischen Gränze südlich von Schwar- zenbach besteht aus pyrogenen Gesteinen, deren eruptive und zwar vulcanische Natur durch vorfindige Basalte mit Olivin, durch Diorite, verschiedene Wacken, Tuffe und trachytähnliche Gesteine dargethan wird. Vom Javorigraben südöstlich von Schwarzenbach an bis zur Schaida im Ebriachgrahen westlich von Kappel erscheint in der Richtung von Ost nach West in einem kaum 500 — 1000 Klafter breiten Streifen in der Längenausdehnung von 5 Meilen ein grobkörniger Granit mit rothem Feldspath als ein eruptives Massengestein, dessen Empordringen frü- hestens in die Triasperiode fällt. Er geht an seiner nördlichen Begränzung in feinkörnigen amphibolreichen (syenitischen) Granit und dieser in Diorit über, welcher ihn an seiner ganzen Streichungsrichtung begleitet. An seiner südlichen Begränzung begleiten den Granit grösstentheils zunächst feinflasrige Gneisse und Glimmerschiefer und weiters sehr grobflasrige und grosskörnige Gneisse mit weissem Orthoklas und mit vieler Hornblende als Uebergemengtheil. Endlich findet man an der nördlichen Abdachung der Kalkgebirge der Ko- schutta, Seleniza, Stou , Vertatscha u. s. f., welche südlich von Zell im Winkel und von Windisch-Bleiberg die Gränze zwischen Kärnten und Krain bilden, an mehreren Puncten und zwar am Merslasattel, an der Dojak- und Meieralpe, am Loibel, am Erjauzasattel, an der Ogriss- und Matschacheralpe u. m. a. stets nur in geringer Ausdehnung pyrogene Gesteine, welche theils in den Gailthaler Schichten, grösstentheils in den alpinen Triaskalken, aber auch noch in den Dach- steinkalken zum Vorschein kommen. Es sind Diabase, Aphanite und D iaba s- Tuffe, deren Auftreten und Verhalten gegen die sie begränzenden Kalke ihren eruptiven Charakter erkennen lässt, und deren metamorphosirende Einwirkung auf das Nebengestein mehrfach beobachtet werden kann und ihre pyrogene Natur beweiset. Schliesslich wies Herr Lipoid daraufhin, welchen Einfluss die Eruptionen der eben genannten pyrogenen Gesteine auf die Hebung, Theilung und Richtung der alpinen Kalksteinformation im südöstlichen Kärnten genommen haben. Herr Joh. Jokely gab eine allgemeine Uebersicht über die Erzlagerstätten und die hierauf bezüglichen Bergbaue im böhmischen Antheile des Erzgebirges und der benachbarten Gebirgszüge, des Fichtelgebirges, Kaiserwaldes und der nördlichen Ausläufer des Böhmerwaldes. 366 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Was Verschiedenheit «nd Reichthum an Erzvorkommnissen anhelangt, ge- hört bekanntlich das Erzgebirge zu den hervorragendsten Gebirgszügen, nicht allein der Monarchie, sondern selbst des europäischen Continentes; Silbererze mit Nickel-, Wismuth-, Kobalt- und Uranerzen, ferner Blei-, Zinn-, Zink-, Kupfer-, Eisen- und Manganerze spielen hier die bedeutsamste Rolle; die grösste geolo- gische Bedeutung erlangen aber darunter die Zinnerze, indem mit Ausnahme von England bloss das Erzgebirge und das damit genetisch eng verbundene Karls- bader- und Fichtelgebirge sich durch Zinnerzführung auszeichnen; namentlich sind es die Zinngranite, welche mit diesem Erzvorkommen in nächster Beziehung stehen, da ihnen theils selbst Zinnerze accessorisch beibrechen, tlieils die Zinn- erzgänge nur in ihrem Bereiche sich edel erweisen, während sie darüber hinaus gewöhnlich taub sind, oder im Schiefergebirge entwickelt , sie nur an dessen Contactstellen mit dem Granit edel erscheinen. Welche bedeutende Verbreitung die Zinnerzformation in diesem Gebirgszuge besitzt, lässt sich am besten beur- theilen nach den ausgedehnten Tagverritzungen in den Gegenden von Fribus, Trinkseifen, Neudeck, Bäringen, Hengstererben, Seifen, Platten, Hirschenstand und Sauersack, wo die Zinnbergbaue bereits im 12. und 13. Jahrhundert in Auf- nahme kamen und ihre vollste Blüthe im 16. Jahrhundert erlangten. Seit dieser Zeit aber geriethen sie durch die darauf gefolgten Kriegsnöthen, vor Allem durch den dreissigjährigen Krieg, allmälig in Verfall, so dass gegenwärtig nur noch bei Hengstererben, Neuhammer, Sauersack und Hirschenstand Zinnzechen im Um- triebe stehen. — Nach dem Streichen und der gegenseitigen Beziehung machen sich bei den Zinnerzgängen besonders zwei Gangsysteme bemerkbar, und es sind die stehenden und flachen in der Regel die durchsetzten, als die älteren, die Morgen- und Spathgänge als die relativ jüngeren oder durchsetzenden Gänge zu bezeichnen. In mehreren Gegenden werden diese noch von Spathgängen oder Stehenden durchsetzt, welche jedoch meist unedel oder taub sind. Von grösserer Bedeutuug für den erzgebirgischen Bergbau als die Zinnerz- lagerstätten sind gegenwärtig die combinirten Silber-, Nickel-, Wismuth-, Kobalt- und Uranerzgänge, namentlich des Joachimsthaler Bergrevieres, wo seit Anfang des 16. Jahrhunderts bis auf die Gegenwart der Bergbau fast in ununterbro- chenem Betriebe gestanden und , voraussichtlich noch auf Jahrhunderte hin, bei den adelsreichen und zum Theil noch unverritzten Gängen sich in voller Blüthe erhalten wird, was in Hinblick auf die sonst höchst mangelhaften Erwerbsquellen des sterilen Berglandes demselben auch nur zum grössten Segen gereichen kann. — Die Gänge dieses Gangsystemes , die sowohl im Glimmerschiefer als im Ur- thonschiefer aufsetzen und ausser dem Joachimsthaler Erzdistricte noch bei Seifen, Goldenhöhe, Jungenhengst, Platten, Ziegenschlacht undAbertham in der Blüthen- periode des erzgebirgischen Bergbaues abgebaut wurden, an letzterem Orte aber seit jüngster Zeit der Bau wieder in Aufnahme begriffen ist, sind bekannterweise noch im ganzen sächsichen Erzgebirge verbreitet. Es lassen sich hier, ebenso wie bei den Zinnerzgängen , hauptsächlich zwei Ganggruppen unterscheiden : Mitternachts- oder durchsetzte und Morgen- oder durchsetzende Gänge. Im Joa- chimsthaler Reviere sind seit Alters her etwa 130 Erzgänge aufgeschlossen. In dem von der Eibenstock- Neudecker Granitpartie westlich befindlichen Schiefergebiete sind die Silbererzgänge nur untergeordnet, dagegen wird es charakterisirt durch Kupfer- und Bleierze, von welchen die ersteren im Urthon- schiefer entwickelt, bei Graslitz, namentlich am Eibenberg, Schwederberg und Grünberg vor Zeiten zu einem ausgedehnten Bergbau Veranlassung gaben. — Der wichtigste Bleibergbau des Erzgebirges ist gegenwärtig jener der k. k. ver- einigten Theresia- und Andreas -Zeche des Bleistadt- Prünlaser Reviers. Die Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 367 Gänge, im Glimmerschiefer nahe an seinem Contacte mit dem Urthonschiefer aufsetzend, sind auch hier Mitternachts- und Morgengänge und führen nebst Blei- glanz noch Pyrit, Zinkblende, Weiss- und Braunbleierz, früher auch Grünbleierz. Ueberdiess sind im Bereiche des Glimmerschiefers Bleizechen noch bei Harten- berg, Horn, Pichelberg, Liebenau und Berg im Betriebe. Die im Urthonschiefer vorkommenden Bleierzgänge sind , wie unter andern bei Graslitz und Silberbach, wegen ihrer geringeren absoluten Erzführung von minderer Bedeutung. Mit Grünsteinen und körnigen Kalksteinen treten unter eigenen Verband - Verhältnissen bei Goldenhöhe im Urthonschiefer bis über eine Klafter mächtige Lager von Zinkblende mit Magneteisenerz, Zinnstein, Eisen- und Kupferkies auf, welche in nächster Beziehung stehen zu den ähnlichen Vorkommen von Breiten- brunn und Rittersgrün in Sachsen und worunter vorzüglich die Zinkblende ihrer beispiellosen Mächtigkeit wegen bestimmt sein dürfte in Zukunft einen lohnenden bergbaulichen Betriebszweig in’s Leben zu rufen. Das Vorkommen von Magneteisenerz bei Neudeck, welches im Bereiche des Granites in einer eklogitartigen Gangmasse einbricht, hat mit der früheren Bil- dung in mancher Beziehung einige Analogie. Es sind bisher zwei in Stunde 11 bis 12 streichende Gänge bekannt, worauf die Gnade-Gottes- und die Heiligen- Dreikönig-Zeche baut; bei ersterer hat das Magneteisenerz im Mittel eine Mäch- tigkeit von 5, stellenweise bis 7 Klaftern. — Die Hieronymus-Zeche hei Hoch- ofen baut auf Rotheisenerz , welches bis zu einer Klafter Mächtigkeit in Qnarz- und Hornsteingängen vorkommt, die, nach verschiedenen Richtungen streichend, ebenfalls in einem eklogitartigen Gesteine aufsetzen. Mit Amphibolgesteinen, zum Theil Grünsteinen in Verbindung erscheint Rotheisenerz noch im Glimmerschiefer und wird an der Eisernekrone-Zeche bei Bäringen, und an der Antoni-Zeche bei Joachimsthal gewonnen. Ein eigenes System von Eisenerzgängen bilden die zahlreichen Quarz- und Hornsteingänge, welche sowohl den Granit als die krystallinischen Schiefer nahezu in südnördlieher Richtung durchsetzen und wahrscheinlich den jüngsten Erzgang- bildungen des Erzgebirges angehören. Sie werden theils durch die vorzügliche Beschaffenheit des darin einbrechenden Erzes (Rotheisenstein, rolher Glaskopf, Eisenglanz), theils durch ihre Mächtigkeit, welche oft 12 Klafter erreicht, und ihre bedeutende horizontale Erstreckung von besonderer bergmännischer Bedeu- tung. Mehrere solche Gänge vereinigen sich zu Gangzügen, worunter böhmiseher- seits die wichtigsten: der Irrgänger Zug, der Henneberg -Plattener und der Buchschachteier Zug. Sie setzen noch weiterhin in Sachsen fort und es erreichen namentlich die zwei ersteren eine Längenerstreckung von 4% — 5 Meilen. Nebst Rotheisenerz führen diese Gänge noch Manganerze (Pyrolusit, seltener Polianit und Psilomelan), welche auf einigen Gängen vorwiegen oder darin auch aus- schliesslich Vorkommen und wie an der Theresien-Zeche bei Platten einen er- tragsreichen Bau bedingen. Im böhmischen Antheile des Fichtelgebirges und im Kaiserwalde ist die Erz- führung im Vergleiche zum Erzgebirge minder bedeutungsvoll. Ergiebige Gold-, Silber- und Zinnbergbaue bestanden im Fichtelgebirge nur in Bayern bei Gold- kronach, Wunsiedel u. a. 0. Böhmischerseits fanden sich Spuren von Gold bei Grün und in jüngster Zeit hatte man einige Silbererzgänge bei Neuberg und Steinböhl aufgefunden, ohne sie aber weiter auszurichten. Zinnerze wurden einst bei Oberreuth abgebaut und bei Ober-Schönbach bestand im Bereiche des Ur- thonschiefers im 16. Jahrhundert ein Abbau auf Zinnober. Jetzt werden nur Brauneisensteine bei Wies und Unter-Pilmersreuth gewonnen, welche lagerförmig im Urthonschiefer auftreten. 368 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Im Kaiserwalde gingen im 16. Jahrhundert hei Schönficht Baue auf Silber- erze und bei Schönlind und Steinbach auf Bleierze um. Gegenwärtig besteht auf die letzteren ein nur wenig ausgedehnter Bau bei Reichenbach, wo Bleiglanz mit Pyrit und Zinkblende in einigen in Stunde 3 und Stunde 9 streichenden Quarz- gängen einbricht, ferner ein Ausrichtungsbau auf Rotheisenerze bei Schönficht. An der Josephi-Zeche auf dem Glatzherge bei Königswart wurden Zinnerze, unter ähnlichen Verhältnissen im Granit entwickelt wie im Erzgebirge, noch vor 2 Jahren und vor einiger Zeit bei Königswart Kobalt- und Manganerze gewonnen. Verhältnissmässig am ungünstigsten ist der gegenwärtige Stand des Berg- baues im Gebirgsantheile des Böhmerwaldes. Hier werden jetzt nur Kupfererze bei Dreihacken, Bleiglanz an der Stockzeche bei Neumetternich und Brauneisensteine bei Schanz abgebaut. Im 16. Jahrhundert bestand aber ein ausgedehnter Gold- bergbau hei Alt-Albenreuth und Baue auf Silber-, Kobalterze und Graphit waren an mehreren Orten im Umtriebe. Schon nach diesen flüchtigen Andeutungen über die Erzführung lässt sich einigermassen der Erzreichthum der angeführten Gebirgszüge, namentlich aber des Erzgebirges ermessen, und wenn dessen ungeachtet der Bergbau seit seinem Erliegen sich nicht wieder zu seinem früheren Glanze emporschwingen konnte, so beruht diess wohl nicht in der Erschöpfung der Erzmittel durch die alten Baue, sondern in manchen Verhältnissen, welche bisher hemmend auf die Entwickelung des Bergbaues gewirkt, so wie auch nicht minder in dem Mangel an Bergbaulust. Diese aber neu zu beleben und dadurch den Bergbau wieder in neuen Aufschwung zu bringen, theils durch Neuangrifife des noch unverritzten Gebirges, theils durch die Wiederaufnahme der alten Silber- und Zinnzechen, welche von den Alten zumeist nur in den oberen Teufen betrieben wurden, in den tieferen noch reiche Anbrüche in Aussicht stellen, ist nicht allein vom national - ökonomischen Standpuncte aus wünschenswerth, um den Metallreichthum des Landes wo möglich zu erhöhen, sondern eine Förderung des Bergbaues wird auch insbesondere für die hilfsbedürf- tige Bevölkerung des Erzgebirges von Tag zu Tag eine dringendere Lebensfrage. Denn im unfruchtbaren Hochlande fast aller Erwerbsquellen bar, kann naturgemäss, da doch dieses Landesgebiet selbst zum typischen Erzlande geschaffen, nur durch einen neuen Aufschwung des Bergbaues der bedrängten Bevölkerung die er- wünschte Hilfe zu Theil werden. Herr Dr Ferdinand Hochstetter gibt zum Schlüsse seiner „geognostischen Studien aus dem Böhmerwalde“ (im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt) eine Zusammenstellung sämmtlicher in der ganzen Ausdehnung des Ge- birges, so weit es Böhmen angehört, bestimmten Höhenpuncte. Es sind im Ganzen 608 Puncte, welche Herr Dr. Hochstetter in den Jahren 1853 und 1854 baro- metrisch bestimmte. Die Berechnung geschah mit Hilfe der eorrespondirenden Barometerbeobachtungen an der k. k. Sternwarte zu Prag. Zur Vergleichung sind in das Höhenverzeichniss auch die von früheren Beobachtern , namentlich von David und Kreil barometrisch bestimmten Puncte aufgenommen, so wie die trigonometrischen Messungen des k. k. Generalstabes, so weit diese auf den Karten veröffentlicht sind. Die Höhen sind geographisch geordnet von Süd nach Ost nach einzelnen durch orographische Verhältnisse natürlich sich ergebenden Gebirgsgruppen. Zum Schlüsse sind in einem Anhänge dem allgemeinen Höhen- verzeichnisse noch einige Auszüge beigegeben, z. B. die Reihenfolge der höchsten Böhmerwaldberge bis zu 3400 Fuss Meereshöhe. Als Hauptgipfel bezeichnete Dr. Hochstetter den Arber 4604 Fuss (auf bayerischer Seite), Rachel 4580 Fuss (Bayer.), Plöckelstein 4351 Fuss, Lusen 4331 Fuss (Bayer.), Platten- hausenberg 4312 Fuss, Kubany 4294 Fuss, Morberg 4264 Fuss, Seewandberg Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 369 4239 Fuss, Mittagsberg 4213 Fuss, Dreisesselberg 41 16 Fuss, Osser 4030 Fuss, Antigel 3949 Fuss, Reischeiberg 3883 Fuss, grosser Chumberg 3732 Fuss, Fuchswiese 3720 Fuss, Libin 3446 Fuss, Schüninger 3416 Fuss. Dann die Höhe der Böhmerwaldseen : Schwarzer See bei Deschenitz 3732 Fuss, Lakasee 3369 Fuss, Stubenbacher See 3332 Fuss, Plöckelsteinsee 3349 Fuss, Stachelsee 3331 Fuss, Teufelsee 3133 Fuss, grosser Arbersee 2931 Fuss. Drittens sind die 9 Hauptgebirgspässe aufgezäblt, der höchste Pass mit 3038 beim Forstbause von Kubohütten ist der, über welchen die Poststrasse von Winterberg nach Kuschwarda führt. Durch die tiefste Gebirgseinsenkung an der Landesgränze zwischen Neu- markt und Eschelkamm mit 1419 Fuss, welche den südlichen Böhmerwald vom nördlichen trennt, geht die Strasse von Klattau nach Regensburg. Viertens sind die Niveau- Verhältnisse der Moldau auf ihrem Laufe durch den Böhmerwald zusammengestellt: der Ursprung am Schwarzberg hei Aussergefield 3388 Fuss, der Austritt aus dem Böhmerwalde in die Ebene von Budweis 1199 Fuss, ihr Einfluss in die Elbe hei Melnik 438 Fuss; zuletzt sind einige pflanzen-geogra- phische Notizen gegeben: z. B. das Ende der Buchenregion in einer Höhe von 3643 Fuss, das des Ahorn mit 3837 Fuss, der Tannenregion mit 3873 Fuss, der Fichte mit 4200 Fuss. Herr F. Foetterle legte eine Mittheilung über die Lagerungsverhältnisse der spatheisensteinführenden Schiefer nördlich von Jauerburg in Oberkrain vor, welche der k. k. Professor an der Montanlehranstalt in Leoben Herr F. Sprung eingeschickt hatte; derselbe hatte als Verweser der Freiherrn v. Zois’schen Eisenwerke in Jauerburg bis zum Jahre 1849 mit besonderem Erfolge die geolo- gischen Verhältnisse dieser Gegend studirt, und grösstentheils seinen hier ge- machten Erfahrungen , wie sie in dem von Herrn A. v. Morlot in dem ersten Bande des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt veröffentlichten Auf- sätze gegeben sind, ist es zuzuschreiben, dass es Herrn Dr. K. Peters, der im vergangenen Sommer in dieser Gegend die geologische Aufnahme für die k. k. geologische Reichsanstalt ausführte, gelang, die Untersuchung hier mit Erfolg durchzuführen. In dem vorgelegten Aufsatze hat Herr Spru ng einige seiner Erfahrungen bei Jauerburg datail lirter angegeben, um sie für spätere Beobach- tungen nutzbringend zu machen. Die von ihm beobachteten Lagerungsverhältnisse stimmen mit den von Herrn Dr. K. Peters beobachteten in der Hauptsache über- ein. In dem Durchschnitte von Jauerburg bis an die Kotschna treten zu unterst die Gailthaler Schichten (Steinkohlenformation) auf, welche Herr Sprung als untersten Kalk und Schiefer und als mittleren Kalk bezeichnet; diese werden überlagert von verscbiedengefärbten Schiefern, die in ihrer oberen Abtheilung Spatheisensteinlager führen, welche Gegenstand des Bergbaues sind; sie enthalten in zahlreicher Menge eine auch in den Raibler Schichten häufig auftretende Bivalve, die Isocar dia carintliiaca Bouc, wornach diese Schiefer der oberen Trias an- gehören dürften. Den Kamm des Gebirges nehmen die Kalke der Hallstätter Schichten ein. Sitzung am 8. April 1856. Herr M. V. Lipoid sprach über das Vorkommen von Bleierzen im südöst- lichen Theile Kärntens, welche in mehr als 30 verschiedenen Bergbauen aufge- schlossen sind und einen Hauptzweig der dortigen Industrie bilden. Das Auftreten der Bleierze ist an die alpinen Kalksteine gebunden, aber man findet sie, ausser in den Jura-Kalksteinen, in allen secundären Formationen, welche die Kalkalpen Südost-Kärntens zusammensetzen. In den oberen Gailthaler Kalken (Steinkohlenformation) ist eine Bleierzlagerstätte mit Zinkblende nächst 370 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. der Hube im Ramnitschniggraben bei Eisenkappel im Aufschlüsse begriffen. In den Guttensteiner Kalken (untere Trias) geben die ßleibergbaue von Topla und der Oswaldi-Grube bei Schwarzenbach um, und sind in denselben an meh- reren anderen Puneten (Mala Sucha bei Windisch-Feistritz, Floriantsehiggraben bei Schwarzenbach) Bleierzausbisse bekannt. Der bei weitem grösste Theil der Bleibergbaue in dem langen Gebirgszuge vom Ursula-Berge an der steiermärkischen Gränze über den Petzen- und Obir-Berg bis Windiscli-Bleiberg befindet sich in den Hallstätter Kalken (obere Triasformation), daher auch die wichtigsten Bleibergbaue, wie die tieferen Gruben in Windiscli-Bleiberg, die Bleibergbaue an den Gehängen des Obir, in der Zauchen, des Petzengebirges, von Mies, Jan- kouz u. s. f. , in diese Gruppe gehören. In den Dachsteinkalken (untere Liasformation) endlich befinden sich die höheren Gruben des Windisch-Bleiberger Bleierzreviers und der Bleibergbau am grossen Obir (Oisterz), so wie auch in dieser Formation an mehreren anderen Stellen Spuren von Bleierzen bekannt sind. Nur in den Guttensteiner Kalken ist das Auftreten der Bleierze ein gang- artiges, und die Gänge werden durch zusitzende Kreuzklüfte veredelt. In allen übrigen Formationen treten die Bleierze in wahren Lagern auf, welche sich als förmliche Kalksteinschichten, mit mehr oder minder Bleiglanz eingesprengt, dar- stellen. Diese Lager, oder diese erzführenden Kalksteinschichten, deren Mächtig- keit oft auf viele Klafter anwächst, werden in den Hallstätter Kalken fast durch- gehends entweder unmittelbar oder in geringer Entfernung von schwarzen theils sandigen Schiefern und petrefactenreichen Knollenkalken überlagert, welche ver- möge ihrer Petrefactenfiihrung den Bleiberger (Cassianer) Schichten entsprechen. Durch diese Auflagerung ist zu ferneren Schurfversuchen ein wichtiger Finger- zeig an die Hand gegeben, indem man im Liegenden der bezeichneten Bleiberger Schichten mit vieler Wahrscheinlichkeit die erzführenden Kalksteinschichten an- zufahren hoffen darf. Auch die Bleierzlager in der Trias- und Liasformation werden durch Klüfte oder Gebirgsspalten, welche die Kalksteinseliichten durch- setzen, insoferne veredelt, dass in diesen Spaltenräumeu der grösste Erzadel und die reichsten Stufferze gefunden werden. Da diese Klüfte oder mit Erzen ausge- füllten Spaltenräume in der Tliat die Gebirgsschichten durchkreuzen, so erhielten dieselben den Namen von Gängen und gaben zu der Annahme die Veranlassung, dass das Auftreten der Bleierze in diesem Gebirgszuge ein gangartiges sei. Viel- fache Beobachtungen haben jedoch Herrn Lipoid die Ueberzeugung verschafft, dass die ursprünglichen Bleierzlagerstätten nur die oberwähnten erzführenden Kalkschichten oder Lager sind, und dass die sogenannten Gänge einer viel spä- teren rein mechanischen und noch immer fortschreitenden Bildung ihren Ursprung verdanken. Diese Gangbildung bestellt darin, dass durch die nach Klüften oder Gebirgsspalten eindringenden Atmosphärilien und Wasser eine Auf- lösung und Zerstörung der Kalkschichten, somit auch der erzführenden Lager, welche sie durchsetzen, erfolgt. Dadurch werden die in dem erzführenden Lager eingesprengten Bleiglanzkörner, Nester und Putzen, welche der Zerstörung nicht wie der Kalkstein unterliegen, lose und füllen, oft allein, oft gemengt mit noch nicht aufgelösten Kalksteinstücken, oder auch nur mit okrigem Schlamm die unter der erzführenden Kalksteinschichte befindliche Spalte und zwar stets in abgerundeten Körnern oder wenigstens mit abgestumpften Ecken aus. Wohin der auflösende Strom leichter vordrang, dort erfolgte die Ausfüllung des durch Aus- waschung entstandenen leeren Raumes mit den Ueberresten von Bleierz, Kalk und Schlamm, daher ein sackähnliches Niedergehen solcher erzreichen Spalten nicht selten ist. Da, wie bemerkt, in diesen Spalten oder Gängen die Bleierze concentrirter sind, indem der Kalkstein, in welchem sie in der ursprünglichen Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 371 Lagerstatt eingesprengt waren, aufgelöst oder zu Schlamm zerrieben und grössten- theils weggeschwemmt wurde, während der Bleiglanz zurückblieb, und da der Abbau in diesen ausgefüllten Spalten ein viel billigerer ist, so kann sich aller- dings der letztere rentiren, während der Abbau der ursprünglichen Lagerstätten nicht immer lohnend ist, indem sie häufig blos arme Pochgänge liefern. Indessen sind auch die ursprünglichen Erzlager bisweilen sehr wohl abbauwürdig, wie z. B. am Oisterz, und sollen wenigstens immer als Leitfaden bei weiteren Auf- schlüssen dienen. — Herr Lipoid wies daraufhin, von welch grosser Wichtig- keit die klare Vorstellung des eben bezeiehneten Bleierzvorkommens für den Bleibergbau in Südost-Kärnten sein und welche grosse Anzahl von fruchtlosen Untersuchungsbauen man sich ersparen hätte können, wenn man diese Vorstellung gehabt und angewendet hätte. Zum Schlüsse erwähnte Herr Lipoid noch des Vorkommens von Vanadin- Bleierz in der Zauchen (Adolphsgrube), von Weiss- und Gelbbleierz in den Gruben nächst Schwarzenbach und von Gyps im Oswaldibau bei Schwarzenbach, am Jankouz, Feistritzbau, u. m. a. Herr Karl Ritter v. Hauer theilte die Analysen von zwei Cementen mit. Das erstere wird seit einiger Zeit in Frankreich fabricirt und ist für dieses Land so wie für Oesterreich patentirt. Dieses Cement hat wegen seiner Festigkeit und ausserordentlich bindenden Kraft eine bedeutende Berühmtheit erlangt. Es iiber- trifft in diesen Eigenschaften selbst die so sehr geschätzten Roman- und Portland- Cemente. Die Untersuchung, welche durch Herrn Ludwig Ferientsik im Labo- ratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt ausgeführt wurde, ergab in 100 Theilen: 17-13 Kieselerde, 5-76 Thonerde mit wenig Eisenoxyd, 33-76 Kalkerde, 7-13 Magnesia und Alkalien und 16-20 Kohlensäure und Wasser. Auffällig ist in dieser Zusammensetzung die verhältnissmässig geringe Menge der Kieselerde. Die Menge der Alkalien ist beträchtlich. Die besonders guten Eigenschaften dieses Cementes dürften übrigens nebst der chemischen Zusammensetzung insbesondere der mechanischen Zubereitung, so wie der sehr sorgfältigen Mengung der Bestand- teile, dem richtigen Brande etc. zuzuschreiben sein. Die zweite von Herrn v. Hauer untersuchte Probe rührt aus der Fabrik des Herrn Pobisch her, welche vor zwei Jahren nächst Nussdorf an der Donau gebaut wurde. Auch dieses Cement gehört unter die vorzüglicheren Sorten. Es enthält in 100 Theilen: 24-0 Kieselerde, 3-3 Thonerde und Eisenoxyd, 41-1 Kalk- erde, 4-0 Magnesia und Alkalien und 23-3 Kohlensäure und Wasser. Herr Dr. Ferdinand Hochstetter bespricht die geologischen Verhältnisse der Umgegend von Edeleny bei Miskolcz in Ungarn, am Südrand der Karpathen, wohin er im Frühjahr 1853, veranlasst durch die freundliche Einladung des Herrn Reich, Fabrikbesitzers zu Edeleny, eine Reise unternommen *)• Herr F. Foetterle zeigte ein Braunkohlenmuster aus der Andreaszeche bei Rosenthal, nordöstlich von Teplitz, vor, welches von dem Besitzer Herrn J. Tittrich zur Untersuchung eingesendet wurde. Das Kohlenflötz wurde hier in neun Schächten in einer Tiefe von 3 bis 19 Klaftern erreicht und durch 3 bis 5 Klafter durchgeteuft, ohne das Liegendgestein des Flötzes erreicht zu haben. Die Lage dieses Kohlenwerkes, bestehend aus neun Grubenfeldmassen, wird durch die nahe liegende nach Sachsen führende Strasse, ferner durch die Nähe der Elbe und der Eisenbahn begünstigt. Die Kohle gehört zu den besseren Lignitkohlen J) Eine bezügliche ausführlichere Mittheilung wird in dem nächsten Hefte dieses Jahrbuches erscheinen. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgaug 1856. II. 48 372 Silzungun der k. L geologischen Reichsanstalt. und enthält in 100 Theilen 6-8 Percent Asche. 14-6 Centner dieser Kohle sind das Aequivalent für eine Klafter 30zi3lligen Fichtenholzes. Als Nachtrag zu seiner in der Sitzung vom 4. März 1. .1. gemachten Mitthei- lung über die Gewinnung von Asphalt aus den bituminösen Schiefern und Kalk- steinen zu Seefeld in Tirol und über die bisherige Production des dortigen Asphalt- werkes theilte Herr F. Foetterle die Resultate der Analysen einiger Asphalt- steine mit, welche von dem gegenwärtigen Pfannhausverwalter zu Hall, Herrn A. v. Kray nag, ausgeführt und der k. k. geologischen Reichsanstalt zugeschickt wurden. Hiernach enthält der Asphaltstein von Raggenklan 7-71 Procent und der Ochsenregerle 7-28 Procent an in Alkohol, Aether und Terpentin löslichen Harzen. Ein bituminöser Schiefer von Seefeld enthielt 13-01 Procent an Bitumen und 80-13 Procent kohlensaure Kalkerde. Ein sogenannter rother, fetter Asphalt- stein gab bei der Destillation 143 Procent Steinöl; ein schwarzer, fetter Asphalt- stein hingegen 20 Procent Steinöl. Herr v. Kray nag hatte auch die bei dem Werke aus dem Steinöl erzeugte Naphta einer Elementar-Analyse unterworfen. Dieselbe hatte ein specifisches Gewicht von 0-847 und enthielt in 100 Theilen 80 73 Kohlenstoff, 11-07 Wasserstoff und 8-19 Sauerstoff. Sitzung am 15. April 1856. In der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am 8. Jänner d. J. hatte der k. k. Bergrath Herr Fr. Ritter v. Hauer eine wichtige Abhandlung des hoch- verdienten Forschers Herrn J. Barrande vorgelegt: „Ueber einige neue Fossi- lien aus der Umgebung von Rokitzan im südlichen Becken Mittel-Böhmens.“ Die Abhandluug war in französischer Sprache geschrieben und ist in ihrer deutschen Uebersetzung für unser Jahrbuch bestimmt. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes und der Trefflichkeit der Behandlung desselben schien es uns aber wünschens- werth, dass auch das Original, und zwar in dem Bulletin Societe geologique de France veröffentlicht werden sollte. Herr Director Ha i ding er wandte sich zu diesem Zwecke an den Präsidenten derselben, gegenwärtig den berühmten Paläon- tologen Herrn Deshayes. Allein die Geschäftsordnung der Gesellschaft ver- langt, dass keine Abhandlungen aufgenommen werden, die anderwärts veröffent- licht sind. Nichtsdestoweniger wurde in dem gegenwärtigen Falle, als Ausnahme aber, einstimmig beschlossen, diese Abhandlung dennoch aufzunehmen. Die Mit- theilungen über dieses erfreuliche Ergebniss sowohl von Herrn Deshayes als von Herrn Barrande glaubte Haidinger in der heutigen Sitzung vorlegen zu sollen, als eines Beweises der freundlichen, zuvorkommenden Stimmung, welche auch für uns und unsere Arbeiten in jenem classischen Mittelpuncte geologischer Forschung waltet. Ueber unsere Wiener paläontologischen Publicationen sagt dieser grosse Kenner, Herr Deshayes, in seinem Briefe: „Sie sind zu einem Grade von Vollkommenheit gelangt, dass ich sie meinen Freunden oft als Muster bezeichne, welchen man folgen, und welches man nachahmen sollte“. Herr F. Foetterle machte eine Mittheilung über die Lagerungsverhältnisse der Steinkohlenformation (Gailthaler Schichten) und der Triasgebilde in dem südwestlichen Theile von Kärnten, den er im vergangenen Sommer geologisch aufgenommen hatte und der sich von Paternion und Weissbriach im Norden bis an die venetianische und istrianer Gränze im Süden und von Kirchbach im Westen bis Arnoldstein und Ratschach im Osten erstreckt. Durch den parallel dem Ge- birgsstreichen von Westen nach Osten fliessenden Gailfluss wird das ganze Gebiet gleichsam in zwei Abtheilungen, eine nördliche und eine südliche, getheill, in denen zwar die gleichen Formationen, jedoch unter verschiedenen Verhältnissen Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, 373 auftreten. Nördlich der Gail treten die Gailthaler Schichten nur zwischen der windischen Höhe und dem Nötschgraben auf. Ein sehr schmaler Streifen von lichtem, krystalliniseh aussehenden Kalkstein trennt von dem Glimmerschiefer die durch ihren Reichthum von Kohlenkalk-Versteinerungen bekannten Schiefer im Nötschgraben, welche von einem groben Quarzconglomerat, wahrscheinlich dem Verrucano, im Erlachgraben und auf der windischen Höhe bedeckt werden. Di ese werden dann von den Werfener Schiefern und dem Guttensteiner Kalke, als den untersten Triasbildungen überlagert; am Nordabhange gegen die Drau lagern diese beiden Glieder unmittelbar auf dem Glimmerschiefer, sie werden vom grauen Kalkstein und Dolomit bedeckt, in welchen mehrere Mergelschieferschichten ein- gelagertsind, diese führen namentlich in Bleiberg die ITalobia Lorfimcli, Ammonites floridus. Am. Johannis Austritte ; eine dieser Mergelschieferschichten wird von einer Kalkschichte überlagert, die sich durch zahllose Versteinerungen der in den Triasschichten von St. Cassian vorkommenden Formen auszeichnet. Die Lage- rungsverhältnisse, wie sie in dem Kotfiergraben bei Rubland ersichtlich sind, machen es unzweifelhaft, dass dieser Complex von Kalkstein, Dolomit und Schiefern von dem Dachsteinkalke, der in Bleiberg die Bleierze führt, überlagert wird. In der von dem Gailflusse südlich gelegenen Abtheilung sind in dem Gebirgs- zuge zwischen dem Gail- und dem Canalthale die Gailthaler Schichten sehr mächtig vertreten und bestehen hier aus drei Gliedern; dem Glimmerschiefer, der hin und wieder am Rande des Gailthaies sichtbar wird, ist als unterstes Glied ein sehr dünngesehichteter weisser Kalkstein von krystal linischein Anseben aufgelagert, bei Windisch-Feistritz geht er in Dolomit über; diesen bedeckt ein mächtiger Schieferzug mit Kohlenkalkpetrefacten, der in seinen obersten Schichten in Sand- stein und Conglomerat übergeht und von einem dunkelgrauen ebenfalls Versteine- rungen führenden Kohlenkalk überlagert wird. An dem südlichen Abhange werden diese Gailthaler Schichten von dem Werfener Schiefer und Guttensteiner Kalk und von Hallstätter Kalk und Dolomit bedeckt. Am südlichen Gehänge des Canal- thales hat eine der vorigen parallele Hebung die älteren Schichten bis an die Werfener Schiefer entblösst, welche in einem ununterbrochenen Zuge vom Pon- tebbagraben bis Weissenfels sichtbar sind. Diesen folgen dann in südlicher Rich- tung gegen die kärntnerische Gränze der Guttensteiner Kalk und Hallstätter Kalk meist dolomitisch, der bei Raibl Bleierze führt; hier wird der letztere Kalk von einem bituminösen dünngeschichteten Kalkschiefer bedeckt, der zahlreiche Fisch- und Pflanzenabdrücke, so wie einige Crustaceen, Gasteropoden und Ammoniten- fossilien führt; ihn überlagert eine Mergelschichte, die reich an der Cryptinu Raibelianu Boue ist, hierauf folgen Mergelschiefer und sandige und mergelige Kalksteine, die sehr viele Versteinerungen führen, worunter die Cypriccirdia an- tiqua, Nucultt Bosthorni, Isocardia carintliiaca und andere an St. Cassian erin- nernde Formen. Ganz gleiche Schichten mit den analogen Fossilien und unter gleichen Lagerungsverhältnissen werden von Curioni und Omboni aus dem Lombardischen beschrieben; hier wie dort werden sie von regelmässig gelagerten Bänken von durch die Dachsteinbivalve charakterisirten Dachsteinkalk-Dolomit bedeckt. Herr F. Foetterle bezeichnet diesen petrefactenreichen Schichten- complex, der hier das trennende Glied zwischen dem Hallstätter und dem Dach- steinkalke bildet, mit dem Namen der Raibler Schichten, während er die mit den Hallstätter Kalken so innig verbundenen Schichten von Bleiberg und im Kofflergraben mit den St. Cassianer Versteinerungen die Bleiberger Schichten nennt. Herr Ferd. v. Lidl machte eine Mittheilung über die geognostischen Ver- hältnisse der Umgebung von Lubenz im südlichen Theile des Saazer Kreises in 4S 374 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Böhmen. Nachdem derselbe auf den Zusammenhang der Oberflächen-Gestaltung des Terrains mit dessen geognostischer Zusammensetzung aufmerksam gemacht hatte, ging er auf die Erklärung der einzelnen Formationen über. Die krystal- 1 i n i s c h e n Schiefer bestehen aus dem Gneisse bei Buchau, dem Glimmerschiefer, der von Maria-Stock und Luditz sich bis in das nördlich liegende Basaltgebirge erstreckt, und an welchen sich in übereinstimmender Auflagerung die Thonschiefer anschliessen ; diese werden wieder von den silurischen Schiefern überlagert. Von der S t ein k ohl en fo r m a t i o n ist nur der westliche Theil jener grossen Kohlenmulde, die sich fast von der Moldau angefangen, nämlich von Wotwowitz, über Buschtiehrad, Brandeisl, Kladno, Rakonitz und Lubna erstreckt, in dem Auf- nahmsgebiete vorhanden. Dieser westliche Theil der Mulde ist aber noch nicht hinreichend aufgeschlossen und nur am Rande der Mulde sind einige Bergbaue eröffnet, so bei Lubna, Petrowitz u. s. w. Ausser diesen sind noch Hangend-Flötze bei Herrendorf und Konowa. Letztere sind unmittelbar von dem Rothliegenden bedeckt. Das R o t h 1 i ege n de besteht hauptsächlich aus zwei Gliedern, einem weissen glimmerreichen Sandstein und rothen Letten, die oft weclisellagern. Fossile Baumstämme charakterisiren diese Formation auch hier, während der Kupfergehalt, welcher dem Rothliegenden sonst eigen ist, hier fast ganz mangelt. Die Kreideformation nimmt nur ein sehr kleines Gebiet ein, sie besteht bloss aus unterer Kreide, nämlich dem Quadersandstein, der aus mehreren Gliedern zusammengesetzt ist; sie ist ausgezeichnet reich an Versteinerungen. Die tertiäre Formation kann man in zwei Abtheilungen bringen, in eine obere und untere; die obere besteht aus Sand und Sandsteinen, die untere aus Mergel, Thonen und mächtigen Braunkohlenflötzen. Die Basalte bilden hier nicht jene kühnen Berg- formen, wie wir sie sonst zu sehen gewohnt sind, sondern sie sind meist bis auf die Hälfte des Berges und auch höher durch Basalttuff und Sandsteine bedeckt. Herr M. V. Lipoid berichtete über das Auftreten der Gailthaler Schichten und der alpinen Triasformation im südöstlichen Theile Kärntens, welchen er im letzten Sommer geologisch aufnahm. Ueber den krystallinisehen Schiefer- und Massengesteinen erscheint daselbst zunächst ein System von Thonschiefern, Sandsteinen, Quarz-Conglomeraten und Kalksteinen, welches denNamen „Gailthal er Schichten“ erhielt. Die tieferen Schichten dieses Systems, bestehend aus verschieden gefärbten Schiefern, Sand- steinen und Kalksteinen, hat in diesem Terrain bisher keine Versteinerungen ge- boten, daher dessen Alter unbestimmt bleibt. Herr Lipoid spricht die Möglichkeit aus, dass dasselbe die Grauwackenformation repräsentire. Die höheren Schichten des Systems dagegen, ebenfalls aus meist grauen Schiefern, Sandsteinen und Kalk- steinen, nebstdem aus Quarz-Conglomeraten bestehend, führen Versteinerungen, welche nach L. de Koninek’s Bestimmung der Bergkalk- oder Steinkohlen- formation angehören. Die Gailthaler Schichten treten im Norden der kärntnerischen Kalkalpen nur nördlich von Miesdorf zu Tage, sind aber im Süden der Kalkalpen, besonders im Veilachthaie sehr verbreitet. Die unteren Gailthaler Schiefer werden in der Regel von Diabasen (Schalsteinschiefern) begleitet. Die oberen Gailthaler Kalke führen Quecksilbererze in der Kotschna bei Vellach. Die Triasformation wird in dem bezeichneten Terrain sowohl durch die unteren alpinen Triasschichten, nämlich durch die rothen Sandsteine der Werfener Schichten und durch die schwarzen Kalke und Dolomite der G.uttensteiner Schichten, als auch durch die oberen alpinen Triasschichten, nämlich durch die Kalke der Hallstätter Schichten und durch die Muschelkalke, Sandsteine und schwarzen Schiefer der Cassianer (Bleiberger) Schichten vertreten. Das Vorkommen aller dieser Schichten ist durch die charakteristischen Versteinerungen derselben ausser Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 375 Zweifel gesetzt. Herr Lipoid hat zahlreiche neue Fundorte derselben ange- troffen und ausgebeutet. Die Werfener und Guttensteiner Schichten bilden ausgedehnte Züge am nördlichen Fusse des Koschutta- und Seleniza-Gebirges, sind dagegen in dem öst- lichen Theile des Gebietes nur an einzelnen Puncten zu Tage gekommen. Im Waidischthale, im Suchagraben und im Oswaldibau bei Schwarzenbach führen sie Gypslager. Die Hallstätter Kalke besitzen allenthalben in den Kalkalpen Südost- Kärntens die grösste Verbreitung und Mächtigkeit, während die Cassianer (Blei- berger) Schichten, denselben überall auflagernd, zunächst den Dachsteinkalken auftreten und hier somit die höchsten Schichten der alpinen Trias bilden. Die Cassianer Schichten mit ihrem Petrefactenreichthum finden sich vorzugsweise im Obir- und Petzen-Gebirge und nördlich von Schwarzenbach verbreitet. Herr F. Foetterle legte die geologische Uebersichtskarte von Belgien und den angränzenden Ländertheilen von Herrn Andreas Dumont vor, welche die k. k. geologische Reichsanstalt durch das hohe k. k. Ministerium des Innern von der belgischen Regierung zum Geschenke erhalten hat. Die Karte stellt eine Reduction der grossen geologischen Karte von Belgien in 8 Blättern von Herrn A. D u m o nt, welche Herr Bergrath v. H auer in der Sitzung vom 18. Jänner 1853 vorgelegt hat, vor; sie enthält beinahe alle auf dieser angegebenen Details. Der Farbendruck, in der kaiserlichen Staatsdruckerei in Paris ausgeführt, ist von solch einer Vollkommenheit, wie sie bei geologischen Karten noch nicht dagewesen ist. Herr F. Foetterle legte einige Muster einer mit dem Namen „Wiener Marmor“ bezeichneten künstlichen Steinmasse vor, welche er der freundlichen Mittheilung des Erzeugers derselben, Herrn F. J. Mur mann, verdankt. Diese Steinmasse zeichnet sich durch ihre Festigkeit und Leichtigkeit, so wie dadurch aus, dass sie weder durch Wasser noch Luft zersetzt und von Säuren nicht ange- griffen wird; auch die gewöhnliche atmosphärische Hitze und Kälte üben auf sie keinen Einfluss aus. Die Grundlage ihrer Mischung ist Schwefel; durch Beimen- gung verschiedener anderer Bestandtheile zu der geschmolzenen Masse lässt sich ein sehr verschiedenartiges Aussehen und auch die Herrichtung zu der verschie- denartigsten Verwendung erzielen. Da die Masse so fest ist, dass sie einen schönen Schliff und Politur annimmt, so ist sie auch zur Darstellung von Luxus-Gegen- ständen verwendbar. Es wurden Stücke von Zimmer- und Küchenboden-Platten, Schleif- und Wetzsteinen, Trottoir-Steine u. s. w. vorgezeigt. Da diese Masse von Feuchtigkeit nicht angegriffen wird, so dürften sich die Platten zur Verklei- dung in feuchten Wohnungen sehr eignen. Die Möglichkeit des Gusses grosser Platten erweitert die Verwendbarkeit. In Paris wird dieses Material bereits mit Erfolg vielseitig verwendet; der Preis, der in Paris dafür bezahlt wird (nach der Mittheilung des Herrn F. J. Murmann für einen Quadrat-Meter [1444 Quadrat- Zoll] von 2 fl. 24 kr. bis 4 fl.), lässt erwarten, dass die Kosten sich auch hier nicht viel höher stellen würden. Die Möglichkeit der Isolirung der Telegraphen- dräthe durch diese künstliche Masse dürfte sie auch zu unterirdischen Telegraphen- Röhrenleitungen vorzüglich tauglich machen. Schliesslich gab Herr F. Foetterle die betrübende Nachricht von dem am 14. erfolgten Ableben des k. k. Steierdorfer Bergverwaltungs-Adjuncten Herrn Johann Kud eruatsch, der in letzterer Zeit sich zur Erholung seiner geschwächten Gesundheit in Wien aufhielt, jedoch zuletzt einer längeren schmerzlichen Krank- heit unterlag. Herr Johann Kudernatsch hatte als Mitglied der k. k. geologischen Reichsanstalt von ihrer Entstehung an den lebhaftesten und erfolgreichsten Antheil an ihren Arbeiten genommen. Im Jahre 1850 führte er die Uebersichtsarbeiten an der österreichisch - steiermärkischen Gränze, im Jahre 1851 die Detail- 376 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Aufnahmen in der Gegend von Lunz und im Jahre 1852 im Hausruckkreise und im Innviertel aus. Die hierüber in den Jahrbüchern der Anstalt verülfentlichten Berichte zeigen die geistreiche Auffassung der schwierigen Verhältnisse. Doch schon im Jahre 1852 hinderte ihn eine schwere Krankheit, die damals begonnene Aufgabe ganz zu Ende zu führen, und der in Folge dessen geschwächte Gesund- heitszustand zwang ihn, die zu anstrengende Beschäftigung aufzugeben und seine frühere Stellung als k. k. Bergverwaltungs-Adjunct zu Sfeierdorf im Banat wieder einzunehmen, wo er bis Deeembor 1855 verblieb, nachdem er noch zuvor in der Gegend von Teplitz in Böhmen im Aufträge des k. k. Ministeriums für Landes- cultur und Bergwesen, gemeinschaftlich mit dem k. k. Bergmeister Hr. F. Schott, sehr wichtige und erfolgreiche Untersuchungsarbeiten ausgeführt hatte. Doch auch im Banat setzte er seine geologischen Studien fort, und gewiss gehören die Resultate dieser letzteren zu den besten geologischen Arbeiten, die wir über ein- zelne Theile der Monarchie besitzen. Sein so früh erfolgter Tod ist nicht nur ein herber Verlust für Alle, die ihn kannten, da er stets die allgemeinste Achtung genoss, sondern ist auch ein grosser Verlust für die Wissenschaft, die an ihm einen sehr eifrigen und geistreichen Forscher verliert. Sitzung am 22. April 1856. Herr Director Haidinger legte das erste Heft des amtlichen Hauptwerkes vor: „Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1855 nach den Arbeiten und Materialien der österreichischen Bericht- erstatter und Jury-Mitglieder im Aufträge des k. k. Ministeriums für Handel, Gewerbe und ötfentliche Bauten“ herausgegeben unter der Redaction von Karl Nohack, welches die k. k. geologische Reichsanstalt dem hochverehrten General- Berichterstatter selbst verdankt. Es bezieht sich, wie die in der Sitzung vom 11. März erwähnte Schrift des k. k. Herrn Sectionsrathes Peter Tunner, auf die erste Classe, Rohproducte des Mineralreiches, Bergbau, Hüttenwesen, nur ist gerade, wie es von Herrn Dr. Freiherrn v. Reden schon damals hervorgehoben wurde, hier ein Gesannntbericht gegeben, zu welchem die speciellen Berichte mehrerer einzelner Berichterstatter als Quellen dienten, hier die der Herren k. k. Sectionsräthe Rittinger und Tunner, aber nicht ohne aus einem allgemeinen Gesichtspuncte benützt und von dem Herrn General-Berichterstatter ergänzt zu werden. Herr Director Haidinger, indem er dem Herrn Hauptredacteur hier seine volle Anerkennung für den Geist der Darstellung sowohl als die grosse Reichhaltigkeit der einzelnen Angaben darbringt, wollte wie an jenem Orte nur desjenigen Abschnittes besonders gedenken, welcher die ausgestellten geolo- gischen Karten betrifft. Schon der Eingang des Berichtes zeigt die hohe Achtung, welche den Ergebnissen geologischer Forschungen gezollt wird: „Die ungemeine Wichtigkeit allgemeiner wie specieller geologischer Karten sowohl für den Berg- bau, wie auch für andere Industriezweige, namentlich für die Land- und Forst- wirthschaft, findet immer mehr Anerkennung, wovon besonders die grossartige Unterstützung zeugt, welche diesen Arbeiten von Seiten der meisten Staatsregie- rungen in neuerer Zeit gewährt wird“. Entsprechend diesem Grundsätze sind den Leistungen für Frankreich, Belgien, England, Preussen, Canada, Australien, auch unsere österreichischen Karten angereiht, die der k. k. geologischen Reichsanstalt, die von Herrn J. Scheda und des geognostisch-montanistischen Vereines in Tirol, und darüber in Kürze das Wichtigste mitgetheilt, so wie man gerne einen wissenschaftlichen Bericht aufgefasst sieht. Auch der Herren v. Hauer und Foetterle „geologische Uebersicht der Bergbaue der österreichischen Monarchie“, welche von dem k. k. Centralcomite in Wien in deutscher und französicher Sprache Sitzungen der k. k. geologischen llcichsanslalt. 377 herausgegeben war, ist nicht vergessen. Sehr dem Zwecke entsprechend hebt Herr Noback die durch den Farbendruck ermöglichte Preisermässigung der geologi- schen Uebersichtskarte von Frankreich und des dadurch in fünf Jahren erzielten Absatzes von mehr als 3000 Exemplaren hervor. Aber es gehört mehr als der blosse Farbendruck dazu, man muss auch die Verkaufspreise der leichteren Er- zeugung entsprechend hinlänglich beschränken, wie diess bei jener Karte zu 31/» Francs in der That der Fall ist. Gerne würde auch von Seite der k. k. geologi- schen Reichsanstalt zu einem derartigen Unternehmen für unser Oesterreich die Hand geboten werden. Sehr dankenswerth ist übrigens auch die Beigabe der Ver- zeichnisse der Mitglieder der Beurtheilungscommission und der Zuerkennungen des internationalen Preisgerichtes an österreichische Aussteller und Mitarbeiter in der ersten Classe. Herr Otto Freiherr v. Hingenau berichtete, als Ergebniss seiner im ver- flossenen Herbste unternommenen Excursionen, über die Beschaffenheit der Gesteine aus der nächsten Umgebung des bekannten Badeortes Luhatschowifz in Mähren, 33/4 Meilen östlich von Hradisch gelegen, dessen Heilquellen öfter schon, in jüngster Zeit durch Herrn Dr. v. Ferstl beschrieben und analysirt wurden. Die vorherrschende Gesteinsart ist, wie bereits aus Herrn Albin Heinrich’s Angaben in „Wolny’s mährischen Topographie“ und Herrn Fr. v. Hauer’s Berichten im 4. Bande des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt Seite 193 bekannt, der sogenannte Wiener oder Karpathen-Sandstein. Wichtig aber ist die eigentümliche Veränderung, welche dieses Gestein an einigen Stellen dieser Gegend, und zwar meistens in der Nähe von Quellen, erlitten hat und wodurch es eine gewisse Härte und Festigkeit erlangt, welche für Bauzwecke manchen Vortheil bietet. Die auffallendste und durch einen Steinbruch am besten entblösste Localität ist unmittelbar in der Nähe des Badeortes oberhalb des Louisen-Brunnens in etwa 702 Fuss Seehöhe. Eben so zeigt die nächste Nähe des Bades auch um die anderen Brunnen bis auf eine ziemliche Entfernung dieselbe Aenderung. Exemplare wurden der Versammlung vorgelegt. Freiherr v. Hingenau verfolgte dieses Vorkommen eine kleine halbe Stunde nördlich vom Badehause bis gegen Poslowitz und Unter -Lhota, doch beide genannten Orte fallen nicht mehr in das Gebiet der umgeänderten Sandsteine, sondern zeigen wieder den gewöhnlichen Wiener Sandstein, der bei Poslowitz selbst plattenförmige Felsen und schieferige blätterige Zwischenschichten aufweist. Diese kommen überhaupt in den ziemlich häufigen Wasserrissen an Tag, welche jedoch den unveränderten Sandstein mehr durchfurchen als die veränderten härteren Partien desselben. Nordwestlich von Poslowitz geht allmälig der Sandstein wieder in jenes veränderte Aussehen über und von Prodlisko bis Prowodow hält dieses an. Bei Prodlisko befindet sich eine Schwefelquelle und eine noch nicht analysirte aber anscheinend schwache Mineralquelle sprudelt bei Prowodow am Abhange Malenisko und gab durch ihre Wirkungen Anlass zu einer von den Bewohnern der Umgebung häufig besuchten Wallfahrtskirche. Gegenüber dem Kirchenhügel, nur durch ein schmales von Prowodow gegen Prodlisko südlich laufendes Thal getrennt, ist der weithin sichtbare Teufelstein, ein Felsstück, das in abenteuerlicher Form aus einem bewachsenen Berge herausragt und aus einem grobkörnigen ebenfalls veränderten, theilweise roth gefärbten Sandstein besteht und zahlreiche kleine Vertiefungen an der Aussenseite hat. Südlich vom Bade Luhatschowifz um Prezkowitz, Boikowitz, Ruditz herrscht unveränderter Sandstein, von Wasserrissen gefurcht, und dort finden sich auch jene eigenthündichen Wulste, die schon lange im Wiener Sand- stein in Nieder-Oesterreich und Ungarn bekannt waren und Aehnlichkeit mit Chelonicr-Fährten haben. Nördlich vom Bade sind sie selten. 378 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Herr Prof. E. Hornig gibt Nachricht über das Verfahren, dessen man sich in Nantes zur Controle des künstlichen Düngstoffes bedient. Nantes ist schon seit längerer Zeit einer der wichtigsten Plätze für den Handel mit Düngstoffen, nament- lich mit Knochenkohle. Bei dem Umstande, dass häufige Verfälschungen der Knochenkohle durch Torf vorkamen, wurde es wünschenswerth , den Werth der Waare durch ein einfaches chemisches Verfahren zu prüfen und den Verkauf der- selben unter die Aufsicht der öffentlichen Behörden zu stellen. Es wurde daher ein Departements-Laboratorium eingerichtet und von Herrn Bobierre, dem Vorstande desselben, eine eigene sehr zweckmässige Methode eingeführt, welche die Ausführung von 500 bis 600 Dünger-Analysen jährlich möglich macht und eine für den Zweck vollkommen hinreichende Bestimmung des Percentgehaltes an phosphorsaurem Kalk, Stickstoff und Ammoniak gibt. Jeder Verkäufer hat nun an der Thüre seines Magazins oder auf den einzelnen Haufen des Düngers, der aus den verschiedensten Theilen von Frankreich und selbst aus Hamburg, Amster- dam, Venedig, St. Petersburg, London in ganzen Schiffsladungen nach Nantes gebracht wird, eine Tafel aufzustecken, welche den Namen des Düngers und die Resultate der im Departements-Laboratorium unentgeltlich davon ausgeführten Analysen trägt. Durch diese Controle und das in Folge derselben steigende Ver- trauen der Landwirthe hat der Umsatz der Waare einen grossen Aufschwung genommen. Herr Dr. J. Grailich tlieilt eine Methode mit, mit Hilfe der bekannten Neu- mann-Mill ergehen Projection auch solche Krystalle zu bestimmen, welche sich der gewöhnlichen vorläufig allgemeinen Entwickelung der Combinations- und Zonen Verhältnisse durch Kleinheit und Verzerrtheit der Dimensionen und rudi- mentären Zustand der Flächen und Kanten entziehen. Das ganze Verfahren beruht darauf, dass gleichzeitig mit der Messung die Zonenentwickelung durchgeführt und aus dem durch Beobachtung also festgestellten Bilde erst die stereometrische Figur abgeleitet wird; also umgekehrt, wie beim gewöhnlichen Verfahren. Auf diese Weise wurde eine Reihe von Salzen gemessen, die hei jeder anderen Be- stimmungsweise sehr erhebliche Schwierigkeiten boten; z. B. einige der von Herrn Karl Ritter v. Hauer dargestellten vanadinsauren Präparate. Das Verfahren empfiehlt sich aber auch für wohlausgebildete Krystalle, da hierbei von vornherein jede theoretische Ansicht über das Krystallsystem abgelehnt und bloss das that- sächliche des Zonenzusammenhanges aufgesucht wird; bei einiger Uebung liest man aus den M ill er- Ne um an n’schen Bildern besser als aus irgend einer parallelperspectiviscben Projection alle Verhältnisse der Dimensionen ab, und Berechnung und Anschauung finden gleichmässig bequeme und sichere Anhalts- puncte. Herr Dr. Grailich hat sich diese Methode eben im Verlaufe zahlreicherer Messungen herausgehildet. Herr M. V. Lipoid legte acht geologische Durchschnitte vor, welche der- selbe über das in den Jahren 1854 und 1855 bereiste Terrain von Ost-Kärnten entworfen hatte. (Dieselben sind in diesem Hefte der Jahrbücher veröffentlicht.) Herr Eduard Suess berichtete über eine ihm zur Bestimmung anvertraute Sammlung von Versteinerungen aus den bayerischen Alpen, welche von Herrn Bergmeister C. W. Gümbel in München, einem der thätigsten und eifrigsten Durchforscher dieses Theiles des Alpengebietes, zur Vergleichung an Herrn Berg- rath Fr. v. Hauer eingesendet worden waren. Da einige der erlangten Resultate auch für unsere Arbeiten nicht ohne Interesse sein dürften, so theilte Herr Suess ein Verzeichniss des Wesentlichsten mit. 1. Trias, a. Zugspitzwand. Weisse Kalke, zum Theile „Riesen-Oolifhe“, um den bezeichnenden Ausdruck des Herrn Es eher zu gebrauchen; an den Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 379 Aussenflächen mit zahlreichen kleinen Fragmenten ausgewitterter Versteinerungen bedeckt, ähnlich wie an manchen Stellen zwischen Neuberg und Mürzsteg im nördlichen Steiermark. Orthoceras sp., sehr klein. Kleine Globosen in Menge, darunter vermuthlieh Ammonites subumbilicatus. Natica pseudospirata ? Orb. f subspirata Miinst.), Monotis salinaria Schloth. sp. in zahlreichen Bruchstücken. Ein nicht näher bestimmbarer, scharf gefalteter Braehiopode? und sehr viele Crinoidenreste, durchaus schlecht erhalten. b. Gras eck. Schwarzer Knollenkalk mit glänzenden , thonigen Ablösungs- flächen, etwa wie bei Bludenz in Vorarlberg, enthält Halobia Lommeli Wissm. in ausserordentlich . grossen Exemplaren. c. Wetters tei n. Schwarze, dünnblätterige Schiefer, ganz den gleich- alten Schiefern von Bleiberg in Kärnten ähnlich, umschliessen zahlreiche, glänzende Exemplare der Halobia Lommeli. 2. Juraformation. Unterer Lias, Kössener Schichten. Diese behalten durch'ganz Bayern und bis nach Vorarlberg und wohl bis an's Stockhorn dieselbe Fauna und auch petrographisch denselben Charakter hei; selbst am Süd-Abhange der Alpen treten sie fast mit denselben Kennzeichen wieder auf. Die Sendung des Herrn Güm bei enthielt nur wenigeStücke aus dem Algäu, und zwar Tereb. gregaria lh. von Hindelang und T. gregaria und Spiriferina Miinstcri Dav. von der Pahnwand; ich ergreife jedoch diese Gelegenheit, um einige Worte über Terebratula gregaria, eine der häufigsten und verbreitetsten Versteinerungen dieser Schichten, zu sagen. Erst nachdem ich (im VII. Bande der Denkschriften der kais. Akademie) die Beschreibung dieser Art veröffentlicht hatte, fiel mir ein merkwürdiges Kennzeichen auf, durch welches sich dieselbe leicht von ihren Verwandten in jüngeren Ablagerungen unterscheiden lässt. Es besteht diess in einer schmalen, deutlichen, mittelständigen Längsfurche, welche sich auf dem Abgusse der grösseren Klappe auf der Höhe des mittleren, durch die Biplication erzeugten Sattels mit grosser Beständigkeit zeigt. Die Aussenfläche der Klappe verräth diese Furche auf keinerlei Weise. Herr Escher v. d. Lintli in Zürich hat die Güte gehabt, mir eine bedeutende Anzahl von Versteinerungen aus dem westlicheren Theile unserer Alpen mitzutheilen; ich habe mit Hilfe dieses Kenn- zeichens nun T. gregaria an allen folgenden Orten erkannt: Helenen-Thai und Siegenfeld hei Baden, Enzesfeld, Umgebung von Piesting, Walleg, Mandlinger Wand, Kitzberg bei Pernitz, südlich vom Frohberge bei Waidmannsfeld, Süd-Abhang des Fadnerkogels bei Buchberg, Bürger-Alpe bei Maria-Zell, Schwarzenbrunn im Schwarzenbachthale, Baukengraben (Steyer, süd- südwestlich), Schobergraben bei Adneth, Küssen, Wössener Kienberg, Umgegend von Garmisch (Lahnewies-Graben u. s. w.), Palmwand und Branderach im Algäu, Hornbach (Retterschwang), Kamm zwischen Rothenbrunn und dem Huttier Thale, Stallehr bei Bludenz, Scesa Plana, Wuhr bei Campocaschg (oh. Engadein), Süd- Ufer des Luganer See’s, im Tobel bei Bene unweit Porlezza, nördlich von Adrara San Rocco (Val Seriana). Oberer Lias, Hierlatzer Schichten. Ausser den so gleichförmig ausgebrciteteu Ablagerungen, die wir eben erwähnt haben, gibt es auch andere, welche durch ihr sparsames und äusserst zerstreutes Auftreten sich auszeichnen. Die höheren Liasbildungen sind in der Regel durch rothe, ammonitenführende Kalke (die Adnether Schichten) von Wien bis an den Rhein hin vertreten, denen sich namentlich gegen Westen hin lichtgraue Kalke, meist mit schönem musch- ligen Bruche, die sogenannten Fleckenmergel, beigesellen. An einigen Stellen K, k. geologische ReichsanstaH. 7. Jahrgang 1856. 11. 49 380 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. jedoch, z. B. am Dachstein-Gebirge und am Grimming im Ennsthale lagern un- mittelbar auf dem Dachstein-Kalke reine weisse, hin und wieder auch lichtroth gefärbte Kalke, welche ausserordentlich reich an Versteinerungen des oberen Lias sind, insbesondere an Gasteropoden und Braehiopoden, welche in den Adnether Schichten stets Seltenheiten sind. Es scheinen in diesem Augenblicke noch nicht genug Daten vorzuliegen, um entscheiden zu können, ob diese Kalke eine eigene Abtheilung des Lias bilden, oder ob sie nur eine locale Abänderung der Adnether Schichten seien. Vorläufig sind sie unter dem Namen der Hierlatzer Schichten ausgeschieden worden; so viele Arten sie nun auch mit den rothen Ammoniten- Kalken gemein haben mögen, scheint ihr Wiederauftauchen an mehreren Puncten Bayerns doch wieder für ihre strengere Aussonderung zu sprechen. Die Stücke, welche Herr Gümbel von Hindelang im Algäu einsandte, stimmen in Bezug auf das Gestein, wie in Bezug auf die Petrefacten vollkommen mit den Vorkommnissen vom Hierlatz überein; es fanden sich hier: Avicula Sinemuriensis d'Orb., Terebratula punctata Sow. , Tcrebratula Lycetti? Dav., Rhynchonella obtusifrons Sss. Ein zweites Vorkommen dieser Schichten in Bayern findet man in Schlag- in tweit, neue Untersuchungen p. 339. Sie müssen sorgfältig von den sehr ähn- lichen, aber jüngeren Kalken von Vils, Windischgarsten u. s. w. unterschieden werden. Kreideformation. Aus dieser hat Herr Gümbel nur zwei Stücke von Radiolites Neocomiensis d'Orb. aus weissgrauem Kalke, zwischen Andelsbuch und Bezau (Vorarlberg) eingeschickt. So viele Eigenthümlichkeiten die Juraformation in den Alpen den ausser- alpinen Bildungen gegenüber auch bieten mag, so scheinen sich diese Eigen- thümlichkeiten doch fast im ganzen Bereiche der Alpen gleich zu bleiben. Um so lehrreicher und fruchtbarer ist daher die unmittelbare Vergleichung entfernterer alpiner Vorkommnisse; indem man diese Suite des Herrn Gümbel betrachtet, weiss man nicht ob die Ausdauer mit welcher sie gesammelt oder die Liberalität mit der sie mitgetheilt wurde, grössere Anerkennung verdienen. Herr Johann Jokely besprach die Lagerungsverhältnisse des Egerer und zum Theil des Falkenau-Elbogner Tertiärbeckens in Böhmen. Das Egerland, ein flachhügeliges Gebiet, das im Mittel 1400 Fuss über dem Meere gelegen und von den benachbarten, stellenweise bis über 3000 Fuss an- steigenden, höheren Gebirgszügen wallförmig begränzt wird, besteht aus Absätzen eines grösseren Binnensees, welcher in der Neogenzeit die schon ursprünglich hier bestandene Gebirgsmulde iiberfluthet, so wie ähnliche Gewässer auch die weiter östlich längs der Eger befindliche Depression ausfüllten. Die aus Sand, Schotter, Thon, Schieferthon, quarzigen, meist eisenschüssigen Sandsteinen und Conglomeraten bestehenden, von Herrn Prof. Dr. A. E. Reuss in den Abhand- lungen der k. k. geologischen Reichsanstalt aber bereits näher geschilderten Gebilde dieses, im Ganzen 3’3 Meilen langen und y2 — 2 Meilen breiten Beckens lagern darin muldenförmig, indem die Schichten von den Rändern gegen die Mitte desselben allerwärts, wenn auch meist nur sanft, einfallen. Sandsteine und Con- glomerate bilden das liegendste Glied, worüber diebraunkohlenführenden Schichten, namentlich die Schieferthone folgen. Weiter nach oben erscheinen Cyprisschiefer und Cyprismergel , mit Einlagerungen von mergeligem Kalkstein, und enthalten nebst Cypris angusta Reuss, noch Fischreste, Insectentheile, Süsswasserschnecken und Pflanzenreste. Sie gehören der oberen Abtheilung des Beckens an und bilden als Absätze mein- stagnirender Wasser gleichsam kleinere Mulden für sich. Die grösste Verbreitung erlangen sie zwischen Franzensbad und Trebendorf, wo auch Sitzungen der k, k, geologischen Reichsanstalt, 381 zahlreiche Kalksteinbrüche bestehen. — Abbaue auf Braunkohlen (Moorkohle oder Lignit) sind gegenwärtig im Gange bei Königsberg und bei Neukirchen , wo im „Stock“ der unteren Abtheilung des zweiten Flötzes noch vor kurzer Zeit der Melanchym, ein brennbares Erdharz, in l/% — 1 Fuss mächtigen Nestern vorge- kommen; ferner Ausrichtungsbaue bei Steinhof. Eger, Tannenberg und Rathsam. Ausser den in früheren Zeiten an mehreren Orten längs den Rändern des Beckens gewonnenen Braunkohlen fanden sich jüngst geringmächtige Flötze noch weiter gegen das Innere desselben bei Klingen, Tipessenreuth, Lapitzfeld und Förba. — Als oberstes Glied erscheint, insbesondere im südlichen Theiie des Beckens, eine ziemlich mächtige Ablagerung von mehr minder compactem Sand mit thonigen Lagen, einschliessend 1 Fuss bis 1 Klafter mächtige Mügeln und Flötze von Brauneisenstein und thonigem Sphärosiderit, welche derzeit bei Konradsgrün, Gross- und Klein-Schuttüber abgebaut werden. Zu dieser Abtheilung wären auch die plastischen Thone zu rechnen, welche man bei Klingen, Wildstein und Neu- Kinsberg gewinnt. Ausser diesen Gebilden sind hier noch entschieden jüngere oder nach-tertiäre Ablagerungen verbreitet, welche, aus Lehm mit mehr weniger Gerollen und aus Sand oder Schotter bestehend, und die Gehänge fast aller grösseren Thäler, wie des Eger-, Wondreb-, Fleissenthales u. a., stellenweise weit bis an die Hügelrücken hinauf bedeckend, theils während des raschen Rückzuges der Gewässer bei Entleerung dieses Beckens, theils erst später während oder nach der Thalbildung zum Absätze gelangten, und sonach älteren Alluvien, wenn nicht Diluvialgebilden selbst angehören. — Torfmoore, von 1 bis 12 Klafter Mächtigkeit, überziehen fast allenthalben die Thalniederungen ; darunter erlangen aber, namentlich in baineologischer Beziehung, eine besondere Wichtigkeit die von den verschiedenartigsten Mineralsubstanzen imprägnirten und von einer grossen Anzahl heilkräftiger Mineralquellen durchströmten Moore von Franzensbad und der Soos. Nur durch einen ganz schmalen Glimmerschieferrücken, zwischen Maria- Culm und Unter-Schossenreuth, vom Egerbecken geschieden, breitet sich östlich davon in der thalförmigen Einsenkung, zwischen dem Karlsbader und dem Erz- gebirge, des Falkenau-Elbogner, ebenfalls tertiäre Süsswasserbecken aus, — wovon 'jedoch hier nur dessen westlicher Theil in Betracht kommt. Die Gliederung dieses Beckens in eine jüngere und relativ ältere Abtheilung rechtfertigen sowohl die Lagerungsverhältnisse beider, als auch ihre von einander einigermaassen ab- weichende petrographische Beschaffenheit. Das ältere oder untere Glied , mit steilerem Schichteneinfall, besteht zu unterst aus Quarzconglomeraten und pflanzen- führenden Sandsteinen, darüber aus einer Wechselfolge, hauptsächlich von Sanderi und pyritreichen Thonen, aus welchen an einigen Orten Alaun (Boden) und Schwefelsäure (Haberspirk, Davidsthal) erzeugt wird. Sie führen bis zu 16 Klafter mächtige Flötze einer zumeist ausgezeichneten Braunkohle (Glanzkohle), welche man ausser den letztgenannten Orten noch bei Reichenau, Littengrün und Lauter- bach abbaut. — Die obere Abtheilung, der unteren hier gleichsam muldenförmig eingelagert, zeigt eine flächere bis schwebende Schichtenlage und sind für sie bezeichnend dünnblätterige Schieferthone, welche jenen des Egerbeckens völlig analog sind, so wie überhaupt auch dieses ganze obere Glied mit den Gebilden des Egerbeckens, womit es einst zwischen Königsberg und Maria-Culm auch in Ver- bindung gestanden, einer und derselben Bildungszeit, oder der nachbasaltischen Periode, angehört. — Braunkohlen, bis zu 7 Klafter mächtig, jedoch von schlech- terer Beschaffenheit (Moorkohle, Lignit), sind auch hier entwickelt und werden gegenwärtig gewonnen bei Falkenau, Löwenhof, Zwodau, Haselbach, Bukwa und südlich von Haberspirk. Bei dieser Abtheilung sind noch bemerkenswert!! die Erd- 49 382 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. brande zu Jaspis von den verschiedenartigsten Farben und zu Erdschlacken ge- brannte Sehieferthone, worunter der eine in der Gegend von Zieditz und Maier- höfen, der andere bei Haberspirk befindlich ist. Herr Dr. Ferdinand Hochstetter bespricht die geologischen Verhältnisse bei Mafienbad in Böhmen. Im Thalkessel von Marienbad am südlichen Fusse des Kaiserwaldes begegnen sieb drei Gebirgsglieder, Gneiss, Hornblendegesteine und Granit. Gneiss tritt hauptsächlich westlich auf im Darnwald und Schneidrang, Hornblendegestein als Amphibolschiefer, Amphibolit und Eklogit und in zahlreichen anderen Varietäten , denen zum Theil besondere Namen gegeben wurden, wie „Hamelicit“ von v. Klip st ein, südlich und östlich am Hamelikaberg und auf der Höbe des Mühlbergs, Granit nimmt die Mitte des Thalkessels ein zu beiden Seiten des Schneidbaches (Mühlberg, Steinhau und Jägerhausberg). Dieser Granit, als südlichster Ausläufer der grossen eruptiven Granitmasse des Kaiserwaldes, hat bei Marienbad ebenso wie im ganzen Karlsbader Gebirge längs seiner Begränzung mit krystallinischen Schiefern störend eingewirkt auf die Lagerungsverhältnisse dieser Schiefer, die er theils in Bruchstücken eingeschlossen enthält, theils in grosse lose Schollen zertrümmert an seiner Oberfläche trägt. Daraus erklären sich die verwirrten Verhältnisse hauptsächlich nördlich von Marienbad an den Gehängen des Kaiserwaldes, die früheren Beobachtern zu den verschiedenartigsten Erklärungen und Auffassungen Veranlassung gegeben. So ist die Serpentinmasse des Filzh Übels nichts anderes als ein durch die Graniteruption von dem mächtigen Serpentingebirge zwischen Einsiedel und Sangerberg losgerissenes Stück, ganz ebenso wie die einzelnen Serpentinkuppen auf dem Plateau des Gebirges zwischen Sangerberg, Neudorf und Lauterbach. Diese Serpentin-Felsmassen liegen lose als abgerissene Theile jenes mächtigen primitiven Serpenlinlagers auf dem Granitplateau, und sind keineswegs wie Leopold v. Buch annahm, selbstständige eruptive Massen auf der Gränze von Granit und Schiefer hervorgebrochen. Unter- geordnet treten im porphyrartigen Granit bei Marienbad zahlreiche Gänge klein- und grosskörnigen Granits auf, so wie Quarz und Hornsteingänge mit Rotheisen- stein und Manganerzen (beim Jägerhaus), die jedoch in keinerlei Beziehung zu den Mineralquellen stehen. Sitzung am 30. April 1856. Herr Bergrath Franz v. Hauer gab einen allgemeinen Bericht über die Resultate einer Untersuchungsreise, die er in Gesellschaft des Herrn Ritter von Zepharovich im Monate April nach der Roman-Banater Militärgränze unter- nommen hatte. Veranlasst wurde die Reise durch einen Bericht des k. k. Majors in der Armee Herrn Waniek über neue Funde von Eisenerzen und Kohlen in der bezeichneten Gegend, die von solcher Wichtigkeit schienen, dass die k. k. geologische Reichsanstalt, mit Genehmigung des hohen k. k. Ministeriums des Innern, die vorläufige Untersuchung der Gegend anordnete. Die Reisenden begaben sich von Basiasch an der Donau über Oravitza, Dog- naeska nach Karansebes, besuchten die schönen, den Herren Hoffmann gehö- rigen Montanwerke in Ruszberg und untersuchten dann, auf das Kräftigste unter- stützt durch die Anordnungen, welche der k. k. Oberst Herr Wey mann getroffen hatte, und begleitet von Herrn Wan i ek selbst die von demselben entdeckten Fundpuncte von Erzen und Kohlen entlang der Strasse, die von Karansebes nach Mehadia führt. Durch das Vorkommen reicher Eisensteine ist namentlich die Umgegend von Illova südöstlich von Karansebes und die von Armenisch südlich von Karansebes Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 383 ausgezeichnet. Am ersteren Orte finden sich Rotheisensteine mit einem Gehalte bis über 30 pCt. Eisen in jüngerem Kalksteine, der dem Gneiss aufgelagert ist, und nach einzelnen Findlingen zu urtheilen auch im Gneiss selbst, am letzteren zeigen sich schöne Magneteisensteine lagerförmig eingeschlossen in Glimmer- schiefer und Hornblendeschiefer, die von mächtigen Pegmatitgüngen durchsetzt werden. Eine andere sehr mächtige Masse eines in den reicheren Stücken eben- falls bis 50 pCt. haltenden Eisensteines findet sich hei Globureu nördlich von Mehadia. Sie bildet ein Lager von 4 bis 5 Klafter Mächtigkeit, das am steilen Abhange des Gebirges von der Sohle des Thaies bis auf die Höhe hinauf zu Tage geht. Alle diese und noch viele andere Fundpuncte sind bisher nur am Ausge- henden bekannt und noch nicht durch bergmännische Arbeiten aufgeschlossen. Bevor es möglich wäre, an eine wirkliche Etablirung von Eisenwerken zu denken, müssten Schürfungs- und Aufschliessungsarbeiten eingeleitet werden, denen man aber allerdings einen günstigen Erfolg mit aller Wahrscheinlichkeit in Aussicht stellen könnte. Sie erscheinen für Unternehmungslustige um so einladender, wenn man bedenkt, dass der Roman-Banater Gränz-Regimentsbezirk gegen 360,000 Joch Waldungen enthält, die bisher zum grössten Tlieile völlig unbenutzt sind, und dass z. B. die Lagerstätte von Globureu kaum eine Stunde von der trefflichen Hauptstrasse und nur etwa 3 bis 4 Meilen von der Donau entfernt ist. Was die Ablagerungen von fossilem Brennstoff betrifft, so ist auch damit das Land reichlich gesegnet. Die Tertiärablagerungen, die eine Bucht von Norden herein bis in die Gegend des Teregovaer Schlüssels machen , und die überdiess grosse Becken im Almasch-Thale und nördlich von Mehadia bis Teregova zu bilden, enthalten an zahlreichen Puncten mächtige Flötze von Lignit- und Braun- kohlen, die freilich im gegenwärtigen Augenblicke noch keine Verwendung zu- lassen, gewiss aber einen grossen Schatz für eine spätere Zukunft bilden. Auf die Braunkohle von Mehadia bat Herr Major Wa n iek einen Bau zu eröffnen begonnen, und bereits eine kleine Quantität derselben zu Versuchen über ihre Verwendbar- keit zur Heizung der Dampfboote nach Orsowa gesendet. Einer älteren Formation gehören die Schwarzkohlen an, die bei Ruszberg von den Herren Hoffmann abgebaut und bei dem Betriebe der Puddlingswerke verwendet werden. Sie liegen in einem Sandsteine, der von zahlreichen Porphyr- Eruptionen durchbrochen wird und der, wie sich aus einigen Pflanzenresten ergibt, die er enthält, der Kreideformation angehört. Namentlich enthält er Reste von Pandaneen, ganz ähnlich jenen, welche von Herrn Prof. Dr. v. Ettingshausen in den die Kohle begleitenden Mergelschiefern der Gosauformation in der neuen Welt bei Wiener-Neustadt nachgewiesen wurden. Wohl das wichtigste Gebilde aber für die Schürfungen nach älterer Schwarz- kohle ist der Zug von Sandsteinen und Schiefern, der von Bersaszka an der Donau in nordöstlicher Richtung über Mehadia bis in das Fönischthal östlich von Arme- nisch fortsetzt. Bei Bersaszka wird in diesem Zuge auf Kohlen gebaut. Nord- westlich von Orsowa wurden darin nach glaubwürdigen Nachrichten an mehreren Stellen Kohlen gefunden; im Fönischthal selbst endlich zeigt sich der Ausbiss eines etwa einen Fuss mächtigen Flötzes einer festen anthrazitähnlichen Schwarz- kohle. Herr D. Stur legte die Karte vor, die er nach den Aufnahmen der k. k. geologischen Reichsanstalt entworfen hat und die unter dem Titel: Geolo- gische Ueber sichtskarte der neogen-tertiären. Diluvial- und Allu- vial-Ab la gerungen im Gebiete der nordöstlichen Alpen, — mit Farbendruck von Reifenstein und Rösch, bei Artaria et Comp, in Wien im April 1856 erschien. 384 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. Die Karle gibt eine genaue Uebersicht der jüngeren Ablagerungen im Gebiete der nordöstlichen Alpen. Im tertiären Terrain sind der Leithakalk und die Süss- wasser-Bildungen, ferner die Lignite und eigentliche Braunkohlen besonders aus- geschieden; im Diluvium ist das Terrassen-Diluvium , der Löss, die erratischen Blöcke und die Moränen ersichtlich gemacht. Ueberdiess sind die Schichten- störungen der tertiären Gebilde und die bekannt gewordenen nach-tertiären Spalten eingezeichnet. Die Karte wurde einer Abhandlung zu Grunde gelegt, die unter dem Titel: Ueber die Ablagerungen des Neogen, Diluvium und Alluvium im Gebiete der nordöstlichen Alpen und i h r e r U m g e b u n g , in den Sit- zungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (ßd. XVI, S. 477) erschienen ist. Im ersten Theile dieser Abhandlung hat Herr D. Stur eine Zusammen- stellung der bekannt gewordenen Beobachtungen über die Vorkommnisse der Ablagerungen der nordöstlichen Alpen gegeben. Theils bei dieser Zusammen- stellung, theils bei seinen Begehungen der Alpen, haben die merkwürdigen, höchst auffallenden Verhältnisse, unter welchen die hieher gehörigen Ablagerungen Vor- kommen, seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und er versuchte es, wie vor ihm A. v. Morlot, diese sich so häufig scheinbar widersprechenden Erschei- nungen auf dem Wege der Theorie an einander zu reihen und ihre Entsfehungs- weise anzugeben und zu erklären. Die ßesultate dieser Untersuschungen sind nun folgende: 1. Da ss nach der Ablagerung der eocenen Gebilde eine Erhebung der Alpen erfolgt sei, die von grossartigen mechanischen Schichtenstörungen und der Bildung der Querthäler der Alpen begleitet war. 2. Dass nach der Ablagerung des Tegels eine erste Senkung, nach der Ablagerung des Sandes eine zweite mit bedeutender Senkung der Alpen erfolgt sei. 3. Dass endlich nach der Ablagerung des Schotters der Alpen und der Ebene eine zweite grossartige Hebung der Alpen stattfand, die im Gegensätze zu der ersten weniger tumultuarisch vor sich gegangen war. Die Ablagerungen des Tegels, des Sandes, des Schotters und die diesen entsprechenden Ablagerungen im Inneren der Alpen, ferner die Ablagerungen des Diluviums ausser und in den Alpen, sind als die Folgen dieser Niveau-Verände- rungen der Alpen und des sie umgebenden tertiären Meeres zu betrachten. Die zwei nach einander erfolgten Erhebungen der Alpen können durchaus nicht identificirt werden. Denn wenn auch die Aufrichtung der Schichten der Schweizer Molasse zu einladend ist anzunehmen, dass die grossartigen mechani- schen Schichtenstörungen der Alpen (fächerförmige Schichtenstellung) gleich- zeitig seien mit der Aufrichtung dieser Molasse, dass also nur Eine grosse nach- tertiäre Erhebung der Alpen stattgefunden hatte, so Avidersprechen dieser Annahme vollkommen die Verhältnisse, unter welchen die Ablagerungen des Neogen in unserem Gebiete der nordöstlichen Alpen Vorkommen. Wir haben auch hier die fächerförmige Schichtenstellung, auch hier überlagert der Glimmerschiefer den Alpenkalk (den Lias bei Lienz), auch hier fällt der Wiener Sandstein durch- aus nach Süd, den Alpenkalk scheinbar unterteufend, auch hier fallen die Num- muliten-Sandsteine unter den Hippuritenkalk und doch sind die, an diese Gebilde unmittelbar stossenden Ablagerungen des Neogen ganz horizontal gelagert, also nicht gestört, und die einzelnen hin und wieder vorkommenden schwachen Auf- richtungen der Neogenschichten können nicht mit den grossartigen, beinahe aus- nahmslosen Schichtenstörungen der älteren Gebilde identificirt werden. Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 383 Wenn man andererseits von den wenigen auffallenden Scliiclitenstörungen und verticalen Dislocationen der neogenen Gebilde im Osten durch das Lavantthal, Drauthal und Ennsthal nach West fortschreitet und Schritt für Schritt beobachten kann, wie sowohl die Schichtenstörungen als auch die verticalen Dislocationen der neogenen Gebilde um so mehr wachsen und an Bedeutung gewinnen, je mehr man sich dem Westen nähert, so wird man zu der Annahme geführt, dass dieselbe zweite Hebung der Alpen, die in unserem Gebiete im Osten nur sehr unbedeu- tende, im Westen viel bedeutendere Störungen der Niveauverhältnisse der Alpen erzeugt hatten, ausserhalb unseres Terrains noch weiter im Westen gross- artige Folgen nach sich ziehen konnte, — so dass man die zweite von Herrn D. Stur angenommene nach-tertiäre Erhebung der Alpen mit der Aufrichtung der Schichten der Schweizer Molasse zu identiliciren geneigt wäre. Obwohl nun für die zwei Erhebungen der Alpen grössere Beweggründe sprechen als für die zwei dazwischen fallenden Senkungen, die wegen der vielen, durch die zwei Erhebungen erzeugten Störungen der Niveau-Verhältnisse viel schwieriger nachzuweisen sind, so wird die Annahme derselben um so mehr wahr- scheinlicher, als ähnliche Schwankungen der Erdkruste auch an anderen Orten, namentlich in Amerika (nach brieflichen Mittheilungen des Herrn Dana an den Herrn k. k. Sectionsrath W. Haidinger) nachgewiesen sind. Herr D. Stur suchte ferner durch diese Untersuchungen deutlichere Umrisse und Vorstellungen von dem Wachsthume der Form und Ausdehnung des Alpen- Continentes zu erzielen, und ein Bild von den Zuständen der Alpen in der neogen- tertiären und Diluvial-Epoche zu bekommen. Je genauer und der Natur entsprechender die Vorstellungen von den früheren Zuständen der Alpen sind , desto grösser und unabsehbarer ist der daraus zu ziehende Nutzen für die Pflanzengeographie und die Entwickelungsgeschichte der Pflanzenwelt der Alpen überhaupt. Einen Versuch dieser Art habe Herr Stur in seiner Abhandlung: Ueber den Einfluss des Bodens auf die Verkei- lung der Pflanzen — die in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften eben erscheint, niedergelegt. Abgesehen von allen diesen theoretischen Betrachtungen stellt Herrn Stur’s Karte nebst dem, dass sie als eine bequeme und vorzügliche Reisekarte gebraucht werden kann, eine genaue geologische Uebersichtskarte der jüngeren Ablage- rungen vor. Herr Fr. Foetterle machte eine Mittheilung über die Steinkohlenablage- rungen bei Jaworzno im Grossherzogthume Krakau, welche er vor Kurzem kennen zu lernen Gelegenheit hatte. In diesem zwischen Galizien, Preussisch-Schlesien und Russisch-Polen gelegenen westlichsten Tlieile des Krakauer Gebietes bildet die Steinkohlenformation die tiefste bekannte Formation; in der Ebene ist sie überall oft nur mit mehrere Klafter mächtigem Flugsand bedeckt, während die- selbe auf den erhöhten Puncten von Muschelkalk und Muschelkalkdolomit bedeckt wird, welche letztere gleichsam Inseln in dem weiten Sandmeere bilden; sie sind durch die Einlagerungen von Galmei und Brauneisenstein vielseitig aufgeschlossen. Die Steinkohlenformation hier ist mit der im benachbarten Preussisch-Schlesien bekannten zahlreiche Kohlenflötze einschliessenden in unmittelbarer Verbindung und nimmt einen bis jetzt bekannten Flächenraum von mehr als 10 Quadratmeilen ein. Sie besteht aus Schieferthon und Sandstein, in denen überall zahlreiche meist abbauwürdige Steinkohlenflötze theils aufgeschlossen, theils erschürft wurden. Bloss zwischen Dombrowa und Jaworzno auf einer Breite von etwa 4000 Klaftern sind bereits mehr als 14 Flötze von 2(4 Fuss bis über 3 Klafter Mächtigkeit be- kannt. Die Lagerung derselben ist überall eine sehr regelmässige; sie streichen 386 Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. gegen Nordost und verflachen südöstlich unter einem Winkel von 3 bis 10 Grad. In Niedzielisko baut das Aerar auf vier verschiedenen Flötzen mit einer Mächtigkeit von 80 bis 120 Zoll, und einer Gesammt-Mächtigkeit von 5 Klafter und la/3 Fuss. Die einzelnen Flötze sind durch taube Zwischenmittel von 5 bis 11 Klafter von einander getrennt. Bei Jaworzno sind durch Bergbau 7 verschiedene Flötze von 40 bis 240 Zoll Mächtigkeit und einer Gesammt-Mächtigkeit von 10 Klafter 5 Fuss bekannt. Die grösste Entfernung zweier Flötze von einander beträgt hier bei 20 Klafter. Eine eben in der Ausführung begriffene Eisenbahn verbindet Jaworzno und Niedzielisko mit der Hauptbahn bei Szczakowa. Ein eben so grosser Kohlenreichthum mag an den bis jetzt noch unaufgeschlossenen Puncten dieses Terrains vorhanden sein, und es ist jetzt schon an der ungemein grossen Wich- tigkeit dieses Terrains sowohl für die galizischen wie für daran anstossende Eisen- bahnlinien nicht zu zweifeln. Herr F. Foetterle legte die nunmehr von der k. k. geologischen Reichs- anstalt vollendete geologische Karte des Herzogthums Kärnten in dem Maassstahe von 2000 Klafter auf einen Zoll zur Ansicht vor. Die ganze Karte besteht aus 14 Blättern der k. k. Generalstabs-Karte des Königreiches Illyrien, nach den Detail- aufnahmen der Anstalt colorirt, an welchen sich die Herren M. V. Lipoid, F. Foetterle, D. Stur und Dr. K. Peters in den Jahren 1834 und 1833 betheiligten. Es sind auf derselben 36 verschiedene Gesteinsarten nach der bisher an der Anstalt üblichen Formationseintheilung unterschieden. Von den im Laufe des Monates April theils im Tausche, theils als Ge- schenke eingegangenen Druckschriften, welche vorgezeigt wurden, hob Herr F. Foetterle hervor die „geognostische Uebersichtskarte von Deutschland, der Schweiz und den angränzenden Ländertheilen“ , zusammengestellt und bearbeitet von Heinrich B ach, herausgegeben in Justus Perthes geographischer Anstalt in Gotha. Diese sowohl in technischer wie in wissenschaftlicher Beziehung gewiss so meisterhaft gelungene Karte, auf der wir auch die neueren Resultate geolo- gischer Forschungen in Oesterreich in einer sehr gelungenen Combination wieder- finden, wurde bereits früher schon einer Versammlung der hiesigen geographischen Gesellschaft von Herrn Bergrath v. Hauer so wie in der „Wiener Zeitung“ vom 29. März 1. J. auf das Ausführlichste und Anerkennendste besprochen. Sie besteht aus 9 Blättern und zeigt 64 verschiedene Gesteinsarten an. — Vom mittelrheinischen geologischen Vereine wurde die von demselben vor Kurzem herausgegebene Section Giessen der geologischen Specialkarte des Grossherzogthums Hessen im Maasse von y50000 eingesendet; dieselbe ist von dem leider seitdem verstorbenen Professor Dr. E. Dicffenbach bearbeitet und schliesst sich in der trefflichen Ausführung an die früheren ausgezeichneten Arbeiten des Verfassers auf dem Felde der Geologie an. Das von den Brüdern Herren Dr. Guido und Dr. Fridolin Sandberger zu Wiesbaden schon seit längerer Zeit herausgegebene Werk : „die Versteinerungen des rheinischen Schichtensystemes in Nassau“ hat nun durch die Veröffentlichung der letzten Abtheilung des Textes, in einem Quartbande, der vorgelegt Avurde, seine Vollendung erreicht. Die Anerkennung, die diesem Werke durch die Ver- leihung des disponiblen Betrages aus der Wollaston-Stiftung an die Herren Ver- fasser von der geologischen Gesellschaft in London zu Th eil Avurde, bezeugt zur Genüge die hiedurch für die Wissenschaft geAvonnenen ausgezeichneten Leistungen. — Von Herrn Ed. Suess erhielt die Anstalt das erst vor Kurzem bei C. Gerold erschienene Werk: „Classification der Brachiopoden von Thomas Davidson“, unter MitAvirkung des Verfassers und mehrerer anderer Freunde deustch bear- beitet und mit einigen neuen Zusätzen versehen von Ed. Suess, mit 5 lithogra- Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 387 phirten Tafeln und 61 in den Text gedruckten Figuren. Die wichtigen Resultate wissenschaftlicher Forschung, welche in der engdischen Herausgabe des Werkes „Classification der Brachiopoden von Thomas Davids on“ niedergelegt sind, machten eine deutsche Bearbeitung desselben sehr wünschenswerth, der sieb Herr Ed. Suess, durch seine Studien und Leistungen in dieser Abtheiiung hiezu am meisten befähigt, mit besonderem Erfolge unterzog. Zahlreiche neuere meist von ihm selbst gemachte Beobachtungen, zum Theil an Material aus unseren eigenen Arbeiten in Oesterreich, sind darin aufgenommen und verleihen dem Werke eine noch grössere Bedeutung. Herr Fr. Foetterle zeigte ferner einige Muster von Steinkohle vor, welche der Vorstand des k. k. Bergamtes zu Ostrau, k. k. Bergrath Herr Fidler, an die k. k. geologische Reichsanstalt eingesendet hatte. Die Kohlenmuster zeichnen sich dadurch aus, dass sie zahlreiche Drusenräume zeigen, deren Wände mit aus- krystallisirtem Kalkspathe bekleidet sind. Schliesslich theilte Herr Fr. Foetterle den von dem k. k. Ministerium des Innern genehmigten Plan mit, nach welchem im Laufe dieses Sommers die Auf- nahmsarbeiten der k. k. geologischen Reichsanstalt ausgeführt werden. Im Anschlüsse an die vorjährigen Aufnahmen wird im nordwestlichen Böhmen das Gebiet der Generalstabs-Karten Nr. 6 Umgebung von Saaz und Nr. 7 Umge- bung von Leitmeritz mit einem Flächenraume von nahe 75 Quadrat-Meilen zur Aufnahme gelangen und von Herrn Dr. Hochstetter als Chef-Geologen und Herrn J. Jokely als Hilfsgeologen ausgeführt werden. In südlicher Richtung in den Südalpen schliesst sich an die vorjährige Aufnahme in Kärnten das Gebiet des Isonzo in Istrien und der Save in Krain an, welches bis an das Wippachthal, bis Adelsberg, längs dem Laibach- und dem Savefluss bis an die steiermärkische Gränze von den Herren M. V. Lipoid als Chef-Geologen und D. Stur als Hilfs- geologen ausgeführt wird. Analog den bei Beginn der Untersuchungen von der k. k. geologischen Reichs- anstalt ausgeführten Arbeiten zur allgemeinen Orientirung in den nordöstlichen Alpen begeben sich die Herren Fr. v. Hauer und Fr. Foetterle nach der Lom- bardie und Venedig. Durch einen Theil des Sommers begleitet ersteren Herr V. v. Zepharo- vich, letzteren Herr Heinrich Wolf als Hilfsgeologe. Abgesondert von diesen Arbeiten erschien es wünschenswerth , geologische Detail-Aufnahmsarbeiten auch in Ungarn zu beginnen; und Herr Dr. K. Peters, gegenwärtig Professor der Mineralogie an der Pesther Universität, wird die Auf- nahme des zwischen Ofen, Gran und dem Plattensee gelegenen Gebirges für die k. k. geologische Reichsanstalt ausführen. Herr Foetterle sprach nun im Namen des Herrn Directors W. Haidinger säinmtlichen hochverehrten Herren seinen Dank aus, die durch ihre Theilnahme oder Mitwirkung bei den Sitzungen ihr Interesse für die Arbeiten der Anstalt an den Tag legten, und zeigte an, dass die Sitzungen nunmehr für den kommenden Sommer abgeschlossen sind und am 11. November 1. J. wieder beginnen werden. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. II. 50 388 XII. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden. Vom 1. April bis 30. Juni 1856. Abzeichnungen. Karl Kuczkiewicz, Salinen-Berg-Inspections-Adjunct zu Wieliczka, erhielt von Sr. k. k. Apostolischen Majestät das goldene Verdienstkreuz für sein auf- opferndes Einwirken zur Bewältigung des Grubenbrandes in Bochnia. Karl Gussmann, Oberbergamts-Assessor bei derBerg- und Forst-Direction in Gratz, und Karl v. Ott, Assessor bei der Berg-Direction zu Oravitza , bei ihrer Verset- zung in den Bubestand erhielten den Titel eines Bergrathes. Mittelst Erlasses des k. k. Finanz-Ministeriums: Alois Bouthillier, Actuar des Bezirksamtes in Hall, zum prov. Berg-Com- missär II. Classe in Bleiberg. Adolph Kopetzky, Markscheider der Berghauptmannschaft in Kommotau, zum prov. Berg-Commissär II. Classe in Mies. FranzWin h ofer, Berghauptmannscbafts-Praktikant beim Finanz-Ministerium, zum prov. Markscheider bei der Berghauptmannschaft in Kommotau. Franz Frendl v. Königshulden, Markscheider bei der prov. Berghaupt- mannschaft in Zalathna und Beisitzer der bestehenden siebenbürgischen Provinzial- Berggerichte, zum 1. Berg-Commissär daselbst. Eduard Orth m ay er, Markscheider des Bergamtes inDognacska, zum 2. Berg- Commissär in Vöröspatak. Franz v. Kolosväry, 1. Adjunct des Bergamtes in Steyerdorf, zum Mark- scheider in Zalathna. Michael W en etsckek, stipend. Bergwesens-Candidat, zum k. k. Berg- Praktikanten. Gottfried Freiherr v. Sternbach, Bergpraktikant bei der k. k. Berg- und Salinen-Direction in Hall, zum einstweiligen Schichtenmeister beim k. k. Berg- und Hüttenamte zu Brixlegg. Julius Kitter v. Hauer, k. k. Bergpraktikant beim Oberverwesamte Mariazell, zur Dienstleistung beim k. k. Finanz-Ministerium. Eduard Hof ovsky, k. k. Bergpraktikant beim Bergamte Mährisch-Ostrau, zur Dienstleistung heim k. k. Oberverwesamte Mariazell. Gustav Wehrle, Berghauptmannschafts-Praktikant in Wiener-Neustadt, zur Dienstleistung beim k. k. Finanz-Ministerium. Joseph Veres, stip. Bergwesens-Candidat bei der Abrudbänyaer k. k. Berg- Verwaltung, zum k. k. Bergwesenspraktikanten. Leonhart Be inhart, absolv. Techniker, zum prov. Assistenten der Civil- baukunde und des Zeichnungs-Unterrichtes an der k. k. Berg- und Forst-Akademie in Schemnitz. Franz Spät, stip. ord. Bergzögling, zur Dienstleistung bei der Meersaline zu Stagno. Rudolph Mehes, Bergpraktikant, zum Assistenten für Chemie und Hütten- kunde bei der Forst- und Berg-Akademie in Schemnitz. Verzeichniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behörden. 389 Heinrich Wunderlich, Schichtmeister in Weywanow, zum 3. Bergge- schwornen bei dem Bergamte in Pribram. Joseph Alhinski, Gruben- und Baurechnungsführer bei der Salinen-Berg- Verwaltung zu Bochnia, zum Schichtenmeister in Wieliczka. Anton Hauch, prov. Professor an der Berg- und Forst-Akademie in Schemnitz, zum Werksverwalter in Maluszina. Ladislaus Sptawinski, Materialamtsdiener in Wieliczka, und Anton Prechal, Salinen - Cassenamtsbote, zu Cassenamtsdienern der k. k. Berg- und Salinen-Direction zu Wieliczka. Leo Schreiter und Wenzel Roth, Bergwesens-Candidaten, als Bergpraktikanten in den Staats- dienst aufgenommen. Johann Waltschisko, Münzwerkmeister in Kremnitz, zum Miinzamts- zu- gleich Bergverwaltungs- und Forst-Casse-Controlor daselbst. Joseph Jan eso, Cameral-Einnehmeramtsschreiber in Hradek, zum Zeug- schreiber bei dem Bergamte zu Felsöbanya. Maxmilian Knoll, control. Amtsschreiber bei der Eisenwerks-Verwaltung in Pillersee, zum Ingrossisten bei der referirenden Reclinungsabtheilung der Berg- und Salinen-Direction in Hall. Johann Labres, 2. Official, zum i., und Johann Katzer, 3. Official, zum 2. bei der referirenden Reclinungsabtheilung der Eisenwerks-Direction in Eisenerz. Richard Weinzirl, Rechnungs-Official der bestandenen Banater Berg- direction, zum 3. Officialen bei der referirenden Reclinungsabtheilung der Eisen- werks-Direction in Eisenerz. Adolph Balas, Markscheider der prov. Berghauptmannschaft in Schemnitz, zum Berg-Commissär zugleich Markscheider der prov. Berghauptmannschaft in Nagybänya. Wilhelm Reuss, Berghauptmannschafts - Praktikant in Klagenfurt, zum Marktscheider bei der prov. Berghauptmannschaft in Pilsen. Franz Ott, Assistent der Montan-Lehranstalt in Pribram, zum 3. Bergge- schwornen bei dem Hauptwerke daselbst. Joseph Ernst Lenger, Bergschalfers-Adjunct und Markscheider in Kremnitz, zum Bergschaden daselbst. Andreas Hrencsik, 1. Schichtmeisters -Adjunct in Kremnitz, zum Berg- schalfers-Adjuncten daselbst. August Ferschi n, Schichtmeister und suppl. Concipist der Berg-, Forst- und Güter-Direction in Schemnitz, zum Finanz-Concipisten III. Classe in prov. Eigenschaft in Gross- Ward ein. Maxmilian Lill v. Lilienbach, Ministerial-Concipist im Finanz-Ministerium, zum General-Land- und Hauptmünzprobirer in Wien. Andreas Reditsch, Banater Directions-Kanzlist, zum Kanzlisten bei dem Inspectorats-Oberamte in Nagybanya. Joseph Z g r z e b ny, Controlor des Land-Münzprobiramtes in Brünn, zum Zeug- schaffers-Controlor bei dem Hauptmünzamte. Ansgetreten. Karl Nie mezyk, Bergwerks-Candidat der k. k. Eisenwerks-Direction zu Eisenerz, zur k. k. priv. österr. Staatseisenbahngesellschaft als Unter-Ingenieur beim Steinkohlenwerke in Steierdorf. August Veszely, k. k. Oberbiberstollner Schichtenmeister. SO 390 Verzeichnss der Veränderungen im Personalstande der k. k, Montan-Behörden. Eduard Horzowsky, k. k. Bergpraktikant. Gustav Ertl, Controlor der bestandenen k. k. Banater Berg-Direction. llebersctzungeu. Anton Benedek, Grubenofficial in Vizakna, nach Decsakna. Joseph Schiestl, Bergmeister in Aussee, in gleicher Stelle am Dürnberg in Hallein. In Ruhestand versetzt. Karl Wokur ka. Berg- und Salinen-Director in Wieliczka. XIII. Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen. Vom 1. April bis 30. Juni 1856. Erlass des Finanzministeriums vom 4. April 1836, über die Abgränzung des unmittelbaren Amtsgebietes der Berghauptmannschaft in Zalathna und der Amts- bezirke der exponirteri Bergcommissäre derselben, mit Rücksicht auf die neue politisch-gerichtliche Organisirung von Siebenbürgen. Um das bisherige unmittelbare Amtsgebiet der Berghauptmannschaft in Zalathna, dann die Amtsbezirke der exponirten Bergcommissäre derselben, mit der neuen politisch-gerichtlichen Organisirung des Grossfürstenthumes Sieben- bürgen (Reichs-Gesetz-BIatt, LI. Stück, Nr. 141, Jahrgang 1834) in Ueberein- stimmung zu bringen, wird in Gemässheit der Allerhöchsten Entschliessung vom 8. Jänner 1833 (Reichs-Gesetz-BIatt Nr. 31) Nachstehendes verfügt: 1. Der Berghauptmannschaft für das Grossfürstenthum Siebenbürgen in Zalathna unterstehen die exponirten Bergcommissäre in Kapnikbänya, Rodna, Nagyäg und Verespatak. 2. Zum Amtsbezirke des exponirten Bergcommissärs in Kapnikbänya gehören die beiden Kreise Dees und Szilägy-Somlyö und zu jenem des exponirten Bergcommissärs in Rodna die zwei Kreise Bistritz und Udvärhely. 3. Der Amtsbezirk des exponirten Bergcommissärs in Nagyäg umfasst den Kreis Broos, mit Ausnahme der politischen Amtsbezirke Halmägy und Körösbänya; der Amtsbezirk des exponirten Bergcommissärs in Verespatak fällt mit den Gränzen des politischen Amtsbezirkes Abrudbänya des Kreises Karlsburg zu- sammen. 4. Der übrige Theil des Kreises Karlsburg und die zwei politischen Amts- bezirke Halmägy und Körösbänya des Kreises Broos, dann die Kreise Hermann- stadt, Kronstadt, Maros-Varsahely und Klausenburg bilden das unmittelbare Amts- gebiet der Berghauptmannschaft in Zalathna. 3. Diese Abgränzung der Amtsgebiete der Berghauptmannschaft in Zalathna und ihrer vier exponirten Bergcommissäre hat mit 1. Juni 1836 in Wirksamkeit zu treten, mit welchem Tage die übrigen hier nicht namentlich aufgeführten exponirten Bergcommissariate in Siebenbürgen ihre Wirksamkeit einstellen werden. Freiherr von Brack, m. p. (Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrg. 1856, XIV. Stück, Nr. 48.) Verordnung des Finanzministeriums vom 20. Mai 1836, wirksam für Böhmen, Mähren und Schlesien, womit die provisorische Bergzehent-Entschädigung der Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen. 391 ehemaligen Grundherren unmittelbar verfügt und den aufgestellten Bergzehent- Entschädigungs-Commissionen die Durchführung der definitiven Bergzehent- Entschädigung übertragen wird. Um die Durchführung der, den vormals bergzehentberechtigten Grundherren in Böhmen, Mähren und Schlesien im Allerhöchsten Patente vom 11. Juli 1830 (Kr. 267 des Beichs-Gesetz-Blattes) zugesicherten Entschädigung zu verein- fachenund zubeschleunigen, werden nachstehende mitAllerhöchster Entscliliessung vom 13. Mai 1836 Allergnädigst genehmigte Verfügungen getroffen: 1. Vom 1. Februar 1836 an, ist den ehemaligen Grundherren in Böhmen, Mähren und Schlesien die von denselben kraft der früheren Landesverfassungen bezogene und in Folge des Patentes vom 11. Juli 1830 an den Staatsschatz über- gegangene Bergfrohne, bis zur Ermittlung der definitiven Schadloshaltung in dem- jenigen Betrage auszufolgen, in welchem dieselbe nach Massgabe der bestehenden Vorschriften über Bergwerks-Abgaben in die landesfürstlichen Cassen eingeflossen sein wird. Von diesem Betrage sind jedoch 10% an Einhebungskosten für den Staats- schatz in Abzug zu bringen. 2. Die Ausfolgung der bar eingegangenen Bergfrohne tritt nur von solchen Bergbauen ein, von welchen die ehemaligen Grundherren bis zur Erscheinung des Patentes vom 11. Juli 1830 den Bergzehent zu Beeilt hatten, und findet nicht mehr Statt, sobald diese Bergbaue in das landesfürstliche Freie gefallen, oder die grundherrlichen Rechte an einen Besitznachfolger übergegangen sind, der nach den früheren Gesetzen zum Bezüge des Bergzehentes nicht berechtiget gewesen wäre. Frohngebühren von Bergbauen, welche nach dem Patente vom 11. Juli 1830 verliehen wurden, sind von der Ausfolgung an die ehemaligen Grundherren aus- geschlossen. 3. Die Berghauptmannschaften sind verpflichtet, längstens 8 Wochen nach Ablauf eines jeden Quartals, die auf jeden einzelnen der ehemaligen bergzehent- befugten Grundherren entfallenden Beträge der eingeflossenen Bergfrohne zu ermitteln, bei der Berghauptmannschaftscasse zur Zahlung anzuweisen, und hievon die betheiligten ehemaligen Grundherren zu verständigen. 4. Für die seit dem 1. August 1850 bis Ende Jänner 1856 in den Staats- schatz eingeflossene, früher von den ehemaligen Grundherren bezogene Bergfrohne haben dieselben bis zur erfolgten definitiven Schadloshaltung gegen Abrechnung der hierauf bereits erhaltenen Abschlagszahlungen, Anspruch auf verhältniss- mässige Vorschüsse, welche die in den ■§§. 1 und 2 festgestellte Ausmass nicht überschreiten dürfen. Diese Vorschüsse sind bei den Berghauptmannschaften anzusuchen und von den Bergzehent-Entschädigungs-Commissionen zu bewilligen. 5. Unabhängig von diesen einstweiligen Massregeln ist die Aufgabe der definitiven Bergzehent-Entschädigung durch die zur Ermittlung der provisorischen Entschädigung aufgestellte Landescommission, ohne Verzug zu Ende zu führen. 6. Alle mit den gegenwärtigen nicht übereinstimmenden Bestimmungen der Ministerial-Verordnung vom 6. Februar 1853 (Nr. 28 des Reichs-Gesetz-Blattes) treten ausser Wirksamkeit. Freiherr von Bruck, m. p. (Reiehsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich, Jahrg. 1856, XXIII. Stück, Nr. 85.) 392 XIV. Verzeichnis der von dem k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten verliehenen Privilegien. Vom 1. April bis 30. Juni 1856. Dem Johann Christoph Endris, Privatier in Wien, Erzeugung von Eisen und Stahl ; dann Eisenbahnschienen, Eisenbahnräder. Dem J. A. Gechter, Handelsmann, durch J. F. H. Hemberger, Priviligien- Inhaber in Wien, Brennmateriale aus Harz, Pech, Theer etc. Dem Johann Minat und Johann Payer, Sehlossergesellen in Wien, Gesimse, Verzierungen und Möbeln aus glatten oder durchbrochenen Metallblechen. Dem Ludwig J a s p e r, Maschinenfabrikanten in Wien, Göppel ohne Zahnräder. Dem Joseph Müller, Ingenieur in Prag, Walzenpresse mit Vor- und Nach- presssystem zur Gewinnung der Säfte von vegetabilischen Stoffen. Dem Karl Gustav Kern, in Wien, Verbesserung seiner priv. Stein-Pappe. Der k. k. priv. Willersdorfer Blechfabriks-Actiengesellschaft , durch Franz Eder, in Wien, Fabrication verzinkter Eisenbleche. Dem Robert Schmidt, Ingenieur, und Julius Pfit zenreuter, Kaufmann in Berlin, durch Dr. A. E. Weide], in Wien, Schreibmaschinen. Dem Georg v. Winiwarter, Fabriksgesellschafter in Wien, feuersichere Bedachung. Dem Hermann Fritz Weber, zu Butschowitz in Mähren, Leim für das Schlichten der Kette hei Schafwollerzeugnissen. Dem Thomas Stregzeg, Privat in Ottakring, Stiefelabsätze von Gusseisen. Dem Friedrich William Mowbray, Ingenieur zu Schiplay in England, durch Dr. Franz Wertfein, k. k. Notar in Wien, Weberstühle zum Weben von Tep- pichen u. a. wollenen Zeugen. Dem Anton v. Sibrik, k. k. Oberlieutenant in Raab, Nähmaschine. Dem Joseph Grünwald, Official des k. k. Landgerichtes zu Prag, Thon- röhren für Leitung von Leuchtgas etc., Erzeugung von Gas von Braun- und Stein- kohlen, Torf oder Holz; dann Fuhrwerk-Construction durch Menschenti'itt in Bewegung gesetzt. Dem Georg Schwab, Privilegiums-Inhaber in Wien, Fenster, Thören etc. von Eisenröhren. Dem Ignaz Schiffer und Ferdinand Lehner, Besitzer einer Fabrik mous- sirender Getränke in Wien, Ratfinirung fetter Stoffe. Dem Louis Swogetinsky, Gesellschafter der Maschinenfabrikanten Rusta n et Comp, in Karolinenthal bei Prag, Rübsöl-Presscylinder. Dem Franz Schmid sen., Müller zu Schwechat bei Wien, Weizen-Wasch- Apparat. Dem Adolph Pleischl, k. k. Regierungsrath, Prof., und Adolph PleischFs Sohn, Architekt in Wien, Emailirung Yon Eisen und Eisenblech. Dem Kaspar Feyfar, Techniker in Prag, Dreschmaschine. Dem Ludwig Gavioli, Musikmeister in Wien, durch Leopold Willen- berg, Handelsmann in Wien, neues musicalisches Instrument, genannt Claviaccord. Dem Karl Eder, Chef einer Druckfabrik in Penzing bei Wien, schafwollene Deckenfransen. Verzeichntes der Privilegien. 393 Dem Stephan Peter Proust, Gendarmen zu Orleans in Frankreich, durch Georg Märkl, Privatbeamten in Wien, Vorrichtung zum Einölen der Achsen, „Systeme graissage-hydrosyphoide“. Dem Diodor Fr an cett i, von Intra in Sardinien, durch Karl Franeetti, Handelsmann in Mailand, Waschkessel. Dem Dr. Wenzel Porth und Emil Porth, Kupferwerkbesitzer bei Starken- bach und Rochlitz in Böhmen, Schlämmung von Kupfererzen. Dem Leopold Pueher, Zahnarzt in Gratz, Verwendung unbrauchbar gewor- dener Pflanzenfasern. Dem Karl Ga n glof f, Oberförster in Zadoly bei Rothritschitz in Böhmen, Schindelmaschine. Dem August Co mm ich au, Agent zu Obersdorf in Sachsen, durch Dr. G. J. Gross, Secretär der Handelskammer in Reichenberg, Feuerungsmethode zur Ersparung an Brennmateriale durch Rauch- und Gasverbrennung. Dem Heinrich Stuart, Fabrikanten zu Cambrai in Frankreich, durch A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Aufbewahrung der Getreide. Dem Dominik Beck, Fabrikanten zu Elboeuf in Frankreich, durch A. Hein- rich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Tuchfrisir-Maschine. Dem Nos d’Argence (Pierre), Fabrikanten in Paris, durch J. F. H. Hemberger in Wien, Raub- und Appretir-Maschinen. Dem Anton Luraschi, in Mailand, Billard-Mantinells. Dem Nikolaus Pisani, Civil-Ingenieur in Venedig, Maschine zur Enthülsung des Reisses. Dem Franz Sajno, Mechaniker in Mailand, Zapfenlager. Dem Victor Joseph Lebel und Jean Fourniol, zu Paris, durch A. Hein- rich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, typographische Presse zum gleich- zeitigen Drucken in mehreren Farben. Dem Napoleon Neron, Civil-Ingenieur in Paris, durch Dr. Franz Jünger, Gerichts-Advocaten in Wien, Schusswaffen-Verbesserung. Dem Anton Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, mechanische Webestühle. Dem Louis Joseph Richard, Fabriksdirector zu Tirlemont in Belgien, durch Georg Märkl in Wien, Zuckerfabrication. Dem Felix Minasowicz, Ingenieur, Mechaniker zu Stanislau, transportabler Dampfkessel. Dem Franz Poduschka, Mechaniker in Wien, Gasbereitung aus Torf und Braunkohle. Dem Johann Rugger, Fabrikanten zu Würflingen in der Schweiz, durch A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Maschine zum Aufwinden und Zwirnen der baumwollenen und anderen Vorgespinnste (banc ä canuettes). Dem Kaspar Schöll, Spängler in Pesth, Herstellung von wasserdichten und durch Hitze nicht zerstörbaren Koch- und anderen Hausgeräthen mittelst des sogenannten Wasser- und Feuer-Kitts. Dem Johann Giergel, Kartenmaler in Pesth, Spielkarten Erzeugung. Dem Johann Gustav de Coninck, Kaufmann zu Havre in Frankreich, durch A. Heinrich in Wien, Getreide-Speicher. Den Gebrüdern Jakson Petin Gaudet und Comp., Fabrikanten zu Rive de Gier in Frankreich, durch A. Heinrich in Wien, Walzen für runde cylindrische und nicht cylindrische Stücke, dann Anwendung des gegossenen Stahlbleches. Dem Franz Teofil Moison, Mechaniker zu Mong in Frankreich, durch A. Heinrich in Wien, neues Regular-System für jede Triebkraft. 394 Verzeichniss der Privilegien. Dem Franz Seraphin Bausenwein, Beamter der Alt-Ofener Schiffswerfte in Ofen, willkürliche Hebung und Senkung von Schiffen. Dem Johann Peter Ludwig Florimund Datichy, Mechaniker in Paris, durch A. Heinrich in Wien, Apparate zum Leeren der Abtrittgruben. Dem Joseph Schulhof, Bauunternehmer zu Oravitza, Moritz Perle s, Pro- ductenhändler, und Franz Chris mar, Privat zu Pesth, eiserne Schwungräder neuer Construction. Dem Gottlieb Fried. Aug. Quidde, Privat in Berlin, durch Georg Märkl, Privatbeamten in Wien, eigentümliche Vorrichtung zur Fortbewegung von Schiffen, Kähnen etc. Dem Georg Swoboda, Weber, und Franz Kö tt, Gärtner in Wien, Maschine um scheu gewordene Pferde aufzuhalten. Dem Charles Low, Privatier zu Bodoven Dolgelly in England, durch J.F.H. Hembergerin Wien, Abscheidung des Goldes von den verbundenen Erzen. Dem Joseph Schmeer, Kupferschmiedmeister in Neutitschein, Trommeln. Dem Anton Girardoni, Director der k. k. priv. Baumwoll-Spinnfabrik zu Ginselsdorf, Krämpeln. Dem Sigmund Fl och. Privat in Wien, künstlicher Marmor. Dem Joseph Dögel mann, Holzgalanteriewaaren-Erzeuger in Wien, Holz- schnitt-Mosaik. Dem Johann Woglech, Tischler, und Karl Rammharter, Lebkuchen- Erzeuger in Wien, Wasch-Reinigungs-Maschine. Dem Dr. Robert Hermann Ro hatzech, aus Freiberg in Sachsen, durch A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Erz-Aufbereitung. Dem Joseph Wetternek, Civil-Ingenieur in Wien, Schiffe ohne Ruder- räder oder Schrauben zu treiben. Dem Cyprien Marie Tessie duMotay, Chemiker, und dem Jean Jaques Fontaine, Kaufmann in Paris, durch G. Märkl, Privatbeamten in Wien, Eisen in Raffinir- und Puddlings-Oefen zu läutern. Dem Dionys Marassich, Civil-Ingenieur, und Daniel Heindörffer, Ma- schinenfabrikanten in Wien, Moteur hydraulique. Dem Franz Alphons Thero ulde, Schiffsrheder zu Greneville in Frank- reich, durch A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Minerali- sation animalischer Substanzen. Dem Lorenz Bauer, Spängler in Wien, Photographie-Apparat. Dem J. F. H. Hemherger, Privatbeamten in Wien, Leder-Fabrication. Dem Heinrich Seufert, Commercial-Maschinentischler in Wien, Spindel- laden am Bandmacherstuhl. Dem Julian Galletzkv, Schlosser in Wien, elastische Betten. Dem Peter Armand le Comte de Fonta i ne -Mo reau, in Paris, durch G. Märkl, Privatbeamten in Wien, Jacquardstühle. Dem Adolph Zempliner, Goldarbeiter in Wien, elastische Ketten aus Gold, Silber u. a. Metallen. Dem Adolph Sc holler, Schafwollwaaren-Fabrikanten in Brünn, Filz-Erzeu- gung zu Dachbedeckung, Schiffsbekleidung etc. Dem Joseph Kennedy, Rentier aus Philadelphia, durch A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, elektromagnetischer Druck-Telegraph. Dem A. Heinrich, Secretär des Gewerbe-Vereines in Wien, Schreib- und Zeichnen-Copir-Apparat mit dazu gehöriger Schreibfeder sammt Stiel. Dem Thomas Charles Casturod und Thomas Whidley, Fabrikanten zu Bradfort in England, durch Dr. Joseph Neumann, Hof- und Gerichts-Advocaten Verzeichntes der Privilegien. 395 in Wien, Maschinen zur Zubereitung und Kämmung von Wolle u. a. Faser- substanzen. Dem Franz Dunker, Buchhändler, und Aron David Bernstein, Schriftsteller in Berlin, durch Georg Mark! in Wien, Instrument für elektrische Telegraphen, s. g. „Depeschen-Vertheiler“. Dem Franz Meray, Leiter der Rechnungs-Abtheilung der k. k. Steuer- districts-Commission in Kaschau, Oefen-Construction. Dem Lorenz Radi, Tischlermeister zu Murano, calcedonähnliche Glaspasta. Dem Wenzel Skrivan, Seidenhutverfertiger zu Pesth, Hut-Erzeugung. Dem Joachim Magri, in Mantua, Apparat zum Enthülsen und Reinigen des Reisses. Dem Johann Parger, Wichsfabrikant in Wien, s. g. „Indigo- Oelglanz- Lackwichs“. Dem Jakob Horowitz, Mechaniker, und Alois Kramer, Maschinenschlosser in Wien, Construction der Coaks- und Steinkohlen-Heizöfen. Dem Aiois Quenzer und Sohn, Huthändler in Pesth, Filzlnit-Erzeugung. Dem Eduard Müller und Karl Demuth, Fabriksbesitzer in Wien, Gas- beleuchtungs-Bestandtheile. Dem Christian Weiland, Tischlerwerkzeug-Verfertiger in Wien, Tischler- werkzeuge aus Gusseisen. Dem Joseph Söller in Wien, s. g. „Wiener Politur-Fussboden-Wichs“. Dem Peter Armand Comte de Fo n taine-Mo r ea u, in Paris, durch G. M ä rk I in Wien, Bremsvorrichtung bei Eisenbahnzügen. Dem Vincenz Schmitzer, Kaufmann in Prag, Seife-Erzeugung. Dem Ferdinand Laass, Eisenhüttenbeamten in Wiener-Neustadt, Roheisen- Erzeugung. Dem Louis Bolm ida, Banquier zu Turin, durch J. F. H. Hembe rger in Wien, Verbesserung an den elektrischen Webestühlen des Bonnei li’schen Systems. Dem August Neuburger, Lampenfabrikanten in Paris, durch G. Mär kl in Wien, Erzeugung von Oel aus bisher nicht benützten Pflanzengattungen. Dem Robert Johanny, Ingenieur zu Fünfhaus bei Wien, Verbesserung der Wäschrollen. Dem Karl Voelkett, Tuchappreteur in Reichenberg, Decatir-Maschine. Dem Wilhelm Samuel Dobbs, Mechaniker in Pesth, Maschine zum Hobeln der Zündhölzchen. Dem Melchior Kletschka, Mechaniker zu St. Veit an der Triesting in Nieder-Oesterreich, Erzeugung von Hafteln aus Kupfer, Messing und Eisendrath. Dem Mauritius Belli und Constantin Galimberti, Kaufleute zu Mailand, künstlicher Marmor. Dem Joseph Kr afft, Graveur zu Penig in Sachsen, durch Dr. K. Joseph Kreutzberg in Prag, Graveurarbeiten. Dem Joseph Mo rave tz, Techniker in Wien, Pressen. Dem Friedrich Paget, in Wien, Verbesserung an Rohrstoss- und Nuthstoss- Maschinen, s. g. „Sharp-Furnival-ßatho-Maschinen- System“. Dem Med. Dr. Johann Bapt. Boucherie, in Paris, durch Fr. Kr enter, Ingenieur in Wien, Bewahrung des Holzes vor Fäulniss. Dem Johann Ursus, Gutsbesitzer zu Prag, mineralischer Dünger. Dem Arsenius August Olivier, Civil-Ingenieur in Paris, durch G. Märkl in Wien, Verfahren Rohseide zu haspeln. Dem Friedrich von Exter, Leiter der Xilographie in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, Xilographie. K. U. zoologische Reirhsanstalt. 7. Jahrgang 18.16. II. q j 396 Verzeichntes der Privilegien. Dem Job. Bapt. Paganini, Advocaten in Genua, durch Karl Bencd. Stratta, Sprachmeister in Triest, Dampfschiff-Construction. Dem Joseph Schulhof, Bauunternehmer zuOravitza, Moritz Perl es, Pro- ductenhändler, und Franz Chrismar, Privat inPesth, eiserne Schwungräder aus einem Stücke. Dem Ernst Graf von Coronini, in Wien, pneumatische Kallee-Mi Ich- Maschine. XV. Verzeiehniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. Vom 1. April bis 30. Juni 1856. Agram. K. k. Ackerba u-Gesellschaft. Gospodarski List, Nr. 13 — 27 de 1S5G. Berlin. Königl. preussisches Handelsministerium. Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in dem preussischen Staate, herausge- geben von B. v. Car na 11, IV, 1. „ Königl. Akademie der Wissenschaften. Abhandlungen aus dem Jahre 1854. 1. Suppl.-Heft, 1856. — Monatsberichte Juli bis December 1855. „ Deutsche geologische Gesellschaft. Zeitschrift, VII, 4. „ Gesellschaft für Erdkunde. Zeitschrift für allgemeine Erdkunde, VI, 3, 4. Bonn. Natur histo rischer Ver ei n. Verhandlungen, XIII. Jahrg., Bogen 1 — 4. Brennecke, Dr. Willi. Ileinr., Director der städtischen Realschule in Posen. Die Lehre von der Wärme und Luft. 1842. — Memoire relatif ä la theorie des nomhres. 1840. — Die Erlernung der französischen Sprache. 1849. — Einige Sätze aus den Anfangsgründen der Zahlenlehre. 1855. — Die Be- rührungs-Aufgabe für den Kreis und die Kugel. 1853. — Trigonometrie. 1856. Brockhaus, Buchhändler in Leipzig. Allgemeine Bibliographie, April, Mai 1856. Brünn. K. k. mährisch-schlesische Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues u. s. w. Mittheilungen, Nr. 13 — 26 de 1856. „ Werner-Verein. Fünfter Jahresbericht 1855. Clausthal. Naturwissenschaftlicher Verein „Maja“. Mittheilungen, Heft 1 . Dannstadt. Mittel rheinisch-geologisch erVerein. Geologische Special- karte des Grossherzogthums Hessen etc. Section Giessen, von Dr. Ernest. Dieffenbach. 1856. — Sitzungs-Protokolle VIII. Ddo. 6. April 1856. Dcniidolf , Fürst Anatol, in Wien. Observations meteorologiques faites a Nijnc- Taguilsk (M. Ural.), Gouvernement Perm. 1854. Dresden. Gymnasium zum heiligen Kreuz. Programm 1855, 1856. „ Gesellschaft „Isis“. Allgemeine deutsche naturhistorische Zeitung, Nr. 12 de 1855, Nr. 2, 3 de 1856. Diinkcr, Wilhelm, Dr., Professor an der grossherzoglichen Universität in Marburg. Palaeontographica IV, 4, 5. — Commentatio de septiferis gencre Mytilaceo- rum et de Dreisseniis. Krdninnn, Axel, Professor an der königl. Universität Stockholm. Utö Jernmalms- fälf i Stockholms Län 1856. Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 397 Erdiuaun, 0. L., und Werther, G., in Leipzig. Journal für praktische Chemie, Nr. 5—8 de 1856. St. Etienne. Societe de l’industrie minerale. Bulletin, Tab. I, Livr. 2, 3 de 1855. Florenz. K. k. natu rhis torisch es und physica lisch es Museum. Ricer- ehe statistiehe sul Granducato di Toscana, raccolte ed ordinale da Alt. Zucca gni - Orlandi-ui. 1 — IV, 1S48 — 1854. — Elevazione sopra il livello del inare delie principali eminenze e luoghi piü importanti doll a Tos- cana determinata trigonometricainente da Inghiranni. 1841. Frankfurt a. M. Physikalischer Verein. Jahresbericht für 1854/55. „ Senkenb er gische n a t u r f o r s c h e n d e G e s e 1 1 s c h a f t. Schädel abnormer Form in geometrischer Abbildung nebst Darstellung einiger Entwickelungs -Zustände der Deckknochen. Von Dr. J. Ch. G. Lucae. 1855. Frauenfeld, Georg, Custos-Adjunct im k. k. Hof-Naturalien-Cabinete in Wien. Die Gattung Carychium. — Naturhistorische Fragmente, gesammelt auf einer Reise am rothen Meere im Frühjahre 1855. — Ueber eine neue Fliegen- gattung: Raymondia aus der Familie der Coriaceen. Freyburg i. Br. G e s e 1 1 s c h a ft f ü r B e f ö r d e r u n g d e r N a turvvissenschafte n Bericht, November Nr. 12 de 1855. Eenf. Societe de physique et d’h istoire uaturells. Memoires XIV, I. Eöttingen. Koni gl. Gesellschaft der Wissenschaften. Nachrichten, vom Jahre 1855. Eratz. Kaiserl. königl. Landwirthschafts-Gesellschaft. Wochenblatt, Nr. 11— 17 de 1856. „ Direction der technischen Lehranstalten. 4. Jahresbericht über die st. st. Ober-Realschule. 1855. — 44. Jahresbericht des st. st. Joan- neums. 1855. — Personalstand und Vorlesungen an den st. technischen Lehranstalten 1855/56. Erotc, C. Freiherr von, königl. Oberbergrath a. D. in Hannover. Ueber Zweck, Bedeutung und Anordnung mineralogischer Sammlungen nach den Lager- stätten, insbesondere über die derartige, der hiesigen naturhistorischen Gesellschaft übergebene, und in dem neuen Museum für Kunst und Wissen- schaft zu Hannover mit aufgestellte Sammlung. 1856. Euggcnbergcr, J. M., k. k. Hauptmann in Wien. Studien nach der Natur, 1) am Wasser. — Austria Nr. 218 de 1855. (Die Regelung fliessender Gewässer.) Eümbcl, K. W., königl. Bergmeister in München. Der Grünten, eine geognostische Skizze. 1856. Eumprccht, Prof, in Berlin. Neuere Literatur: Landwirtschaftlich - statistischer Atlas des europäischen Russlands u. s. w. Hall. Verein zur Beförderung montanistischer Zwecke in Tirol und Vorarlberg. P. Heigl. Der Bergbau am Kogl. — v. Kappeller. Relation über die im Jahre 1854 fortgesetzten Versuche mit theilweiser Gichtung von lufttrockenem Torf anstatt Holzkohle beim Pillerseer Hochofen. — v. Kappeller. Das kaiserl. königl. und ein Drittel mitgewerkschaftliche Eisenwerk Pillersee. — v. Lasser. Ueber die Herstellung, respective Ver- stärkung der Radwelle des Garnsteiner Pochwerkes der k. k. Berg- und Hütten-Verwaltung in Klausen. — Pacher. Darstellung einiger Wasser- Räder-Verhältnisse bei der k. k. Berg-, Hütten- und Hammer-Verwaltung Jenbach. 1854. — Sennhofer. Versuche und die daraus hervorgegan- genen Erfahrungen bei der Aufbereitung der güldischen Zeuge in Zell. — 51 398 Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt emgelangten Bücher, Karten u. s. w. Trinker. Das Vorkommen von Kohle in der älteren Formation der Tiroler Alpen. Halle. Naturforsche nde Gesellschaft. Abhandlungen, 111, 3, 4 de 1883. „ Natur wissen sch a ft 1 i c h e r V e r e i n f ü r S a c h s e n und T h ü r i n g e n. Zeitschrift für die gesammten Naturwissenschaften, V, VI de 1833. — Bericht über die bisherige Thätigkeit und den gegenwärtigen Stand des naturwissenschaftlichen Vereines etc. Hannover. Ar chit ek ten- u n d I n gen ieur -Verein. 11, 1; dann Namen- und Sachregister zu dem Notizblatte, 1 — 111. Hausmann, J. Fr. L., geheimer Hofrath, Professor in Göttingen. lieber die durch Molecularbewegungen in starren leblosen Körpern bewirkten Formverän- derungen. 1835. Heidelberg. Universität. Jahrbücher der Literatur, Februar, März 1856. v. Helmersen, G., kaiserl. russischer Oberst in St. Petersburg. Bemerkungen über die naturhistorischen, iusbesonders die geognostisch-hydrographisehen Ver- hältnisse der Steppe zwischen den Flüssen Or und Turgai, Kumak und Syr-Darja, von A. Nöschel. Mit einem Vorworte und Bemerkungen von G. v. Helmersen, 1854. — Ueber das langsame Emporsteigen der Ufer des baltischen Meeres und die Wirkung der Wellen und des Eises auf dieselben. Huyssen, August, in Berlin. Die Sooiquellen des westphälischen Kreidegebirges, ihr Vorkommen und muthmasslicher Ursprung. Berlin 1856. Jugler, königl. Ober-Bergrath in Hannover. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover, 1852/5. — Statuten dieser Gesellschaft, 1855. Karmarsch, Karl, Director der polytechnischen Schule zu Hannover. Beitrag zur Technik des Münzwesens. 1856. hlagenfnrt. K. k. Landwirthschafts-Gesellschaft. Mittheilungen, Nr. 4 — 5, de 1856. Königsberg. Königl. Un iversität. Amtliches Verzeichniss des Personals und der Studirenden für das Sommer-Semester 1856. Koristka, Karl, k. k. Professor in Prag. Ueber einige neue Forschungen im Ge- biete der Geographie. 1856. Lemberg. K. k. Ackerbau-Gesellschaft. Rozprawy c. k. Gal. Towarzystwa Gospodarskiego XIII. Leonhard, K. C., und Bronn, H. G., Professoren in Heidelberg. Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. w. Nr. 1, 2 de 1856. London. Geological Society. The Quarterly Journal. Nr. 44 de 1855, Mauz’ sehe Buchhandlung in Wien. Oesterreiehisehe Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Red. v. 0. Freiherrn v. Hingenau. Wien 1856, Nr. 11 — 25 de 1856. IHtihlhansen. Societe industrielle. Bulletin, Nr. 133. München. Königl. Akademie d e r Wi s s en s ch a fte n. Annalen der Stern- warte, VIII. — Ueber die Gliederung der Bevölkerung des Königreichs Bayern. Von Dr. Fr. H. W. Hermann, 1855. Ueber die Fortschritte der Mineralogie seit Haüy. Von Dr. von Ko bell. München 1832. — Vergleichende Betrachtungen über die Mannigfaltigkeit in der organischen und unorganischen Natur. Von Dr. von Ko bell. München 1836. — Denkrede auf Franz von Paula von Schrank. Von Dr. C. Fr. Pli. von Martius. München 1836. — Denkrede auf Heinrich Friedrich Link. Von Dr. C. Fr. Ph. von Martius. München 1851. — Wegweiser für die Besucher des königlichen botanischen Gartens in München , nebst Verzeichntes der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. vv. 399 einem Verzeichnisse der in demselben vorhandenen Pflanzengattungen. Von Dr. C. Fr. Ph. von Martius. München 1852. — Versuche und Beobachtungen zur näheren Kenntuiss der Z am b o n i’schen trockenen Säule. Von Julius Conr. von Yelin. München 1820. — Ueber den am 30. April 1822 erfolgten merkwürdigen Blitzschlag auf dem Kirch- thurine zu Rossstall im Rezartkreise. Von Dr. Julius Conr. von Yelin. München 1823. — Ueber Magnetismus und Elektricität als identische und Urkräfte. Von Dr. Julius Conr. von Yelin. München 1818. — Ueber den gegenwärtigen Zustand der mineralogischen Sammlungen der königl. Akademie der Wissenschaften nebst vorhergehender geschichtlicher Dar- stellung von ihrem Entstehen an bis zum gegenwärtigen Zeitpuncte. Von Joseph Petzl. München 1814. — Rede über das Zahlengesetz in den Wirbeln des Menschen. Non Oken. München 1828. — Ueber den gegenseitigen Einfluss der Chemie und Mineralogie. Von Dr. Job. Nep. Fuchs. München 1824. — Ueber das Schiessen gegen heranziehende Donner- und Hagelgewitter. Von Max. Imhof. München 1811. • — Ueber den Astrios-Edelstein des Cajus Plinius II. Von J. M. Giithe. München 1810. — Versuch einer meteorologischen Beschreibung des hohen Peissen- berges. Von Alb. Schwaiger. München. — Die Ordnungen, Familien und Gattungen der Reptilien als Prodrom einer Naturgeschichte derselben. Von Mich. Oppel. München 1811. — Von den Fortschritten und dem Nutzen des Studiums der Mineralogie, besonders in Rücksicht auf den Bergbau. Von Freih. v. Schütz. München 1797. — Die deutschen, ins- besondere die bayerischen und österreichischen Salzwerke zunächst im Mittelalter. Von J. E. Ritter v. Ko c h - S te r nf el d. München 1836. — Ueber die Vegetationsgruppen in Bayern. Von Dr. J. G. Zuccarini. München 1833. — Ueber die Einheit im Bauplane der Erdveste. Von Dr. G. H. v. Schubert. München 1835. — Ueber die Natur, Veränderungen und Dauer unserer Sonne. Von Dr. Job. Leonh. Späth. München 1835. — Gedäehtnissrede auf den verstorbenen kön. Oberbergrath Joseph von Baader. Von Dr. Thad. Siber. München 1836. - — Ueber Telegraphie, insbesondere durch galvanische Kräfte. VonDr.C. A. Steinheil. München 1838. — - Rede über den sogenannten Hehrrauch, welcher im Jahre 1783 nicht nur in Bayern sondern in ganz Europa erschienen. Von Fr. X. Epp. München 1787. — Die Physik als Kunst. Von Job. W. Ritter. München 1806. • — Das chemische LaboratoVium des k. General-Conservatoriums der wissenschaftlichen Sammlungen des Staates in München. Von Prof. Dr. A. Vogel jun. München 1851. — Ueber die Nebelflecken. Von Dr. J. La- mont. München 1837. — Die Geologie in ihrem Verhältnisse zu den übrigen Naturwissenschaften. Von Dr. C. Schafhäutl. München 1843. — Ueber die Gebirgsformationen in den dermaligen churpfalzbayer. Staaten. Von Matth. Flurl. München 1805. — Liste der in der deutschen Flora enthaltenen Gefässpflanzen, zunächst nach Koch’s „Flora germanica et helvetica“ Behufs der botanischen Untersuchung von Bayern zusammen- gestellt. München 1850. — Astronomische Beobachtungen, angestellt auf der k. Sternwarte zu Bogenhausen von J. Soldner. 1820/44,1. — XVI. München 1834/47. — Gelehrte Anzeigen, l. — XXIII, XLI. München 1 835/46, 1855. — Der churpfalzbayerischen Akademie der Wissenschaften in München Anzeige an das Publicum von den Gegenständen der Witterungslehre. München 1781. — Berichte über die Arbeiten der mathem.-physical. Classe. Vom September 1807 bis 181 1. — Physicalische Abhandlungen. München 400 Verzeichniss der an die lc. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 1803/1806. — Magnetische Ortsbestimmungen an verschiedenen Puncten des Königreichs Bayern und an einigen auswärtigen Stationen. V on Dr. J. Lamont. 1. Th. München 1854. — Beobachtungen des meteorologischen Observatoriums auf dem hohen Peissenberge. Von 1792 — 1850. Von |)r. J. Lamont. München 1851. — Denkschriften! — -VII, IX. 1808/1824. München 1809/1825. — Abhandlungen l — VII. München 1832/1855. Noback, Karl, Redacteur des Berichtes über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung in Paris 1855, in Wien. Bericht 1. Heft. Paris. 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Vernansal de Villencuve, Joseph, in Mailand. Memoria teorico pratica della col- tura del riso. Milano 1855. Villa, Anton und Johann Bapt., in Mailand. Le epoclie geologiche, 1856. — ICatilli. 1842. — Intorno alla malattia delle viti. 1855. — Utilitä dei boschi mon- tani nella Lombardia. 1847. — Necessitä dei boschi nella Lombardia. 1856. — Catalogo dei Molluschi della Lombardia. 1844. — Nota delle specie da aggiugnersi. 1853. — Dispositio systematica conchyliarum terrestrium et fluviatilium. 1841. — Notizie intorno al genere Melania. 1855. — Intorno all’ Helix frigid a. 1854. — Catalogo dei Coleotteri della Lombardia. 1844. Coleoptera Europeae dupleta in collectione Villa. 1833 — 38. — Degli Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 401 insetti carnivori adoperati a distruggere le specie dannose all’agricoltura. 1845. — Osservazioni entomologiche durante l'ecclisse del 9. Ott. 1847. — Note su alcuni insetti osservati nel periodo delTeccIisse dell' 8. Lug). 1842. — Notizie intorno agli insetti dannosi. I. Le locuste. — Le Cetonie, 1856. — Comparsa periodica delle efimere in Brianza. 1847. Weeber, Heinrich C., k. k. Forst-Inspector in Brünn. Verhandlungen der Forst- Section für Mähren und Schlesien. 3. und 4. Heft, vom Jahre 1853 — 55. Wien. K. k. Ministerium des Innern. Beichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. X. — XXVII. Stück. — Berg- und hüttenmännisches Jahrbuch der k. k. Montan-Lehranstalten zu Leoben und Pribram auf das Jahr 1855. V. Band (als Fortsetzung des Jahrbuches der k. k. Montan-Lehranstalt zu Leoben). Redigirt von Johann Grimm. 1856. ,, K. k. Handels-Ministerium. Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1855, im Aufträge des k. k. Handels-Ministeriums von Karl No back. 1. 2. Heft. — Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik, IV, 4. und 5. Heft. „ Kaiserliche Akademie der Wissenschaften. Denkschriften der mathem.-naturwiss. Classe XI. — Sitzungsberichte der mathem.-naturwiss. Classe XIX, 2, XX, 1; der philos.-histor. Classe XVIII, 2, XIX, 1, 2, XX, 1. — - Notizenblatt Nr. 4—14 de 1856. — Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen XVI, 1. - — Fontes rerum austriacarum XII, 2. „ K. k. Centralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus. Uebersicht der Witterung in Oesterreich im Jahre 1855. Entworfen von A. U. Burkhardt. ,, Doctoren -Collegium der medic ini s c hen Facultät. Oesterr. Zeitschrift für praktische Heilkunde. Redigirt von Dr. J. J. Knolz und Dr. G. Preyss. I. Jahrg. 1855; II. Jahrg. 1856, Nr. 1 — 26. „ Zoologisch-botanischer Verein. Verhandlungen V, 1855. — Bericht über die österreichische Literatur der Zoologie, Botanik und Paläontologie aus den Jahren 1850 — 53. „ Oesterreich. Ingenieur-Verein. Zeitschrift, Nr. 3 — -10,1856. ,, Nieder -Oesterreichischer Gewerbe- Verein. Verhandlungen, 3. und 4. Heft, 1855. — Namen und Sachregister zu der Zeitschrift und den Verhandlungen, 1849 — 56. — Katalog der Bibliothek, 1. Supplement-Heft. 1855. Würzbtirg. Pbysieal.-medici nisoho Gesellschaft. Verhandlungen, VI, 3. Idrianer 402 XVL Verzeiehniss der mit Ende Juni d. J. loco Wien. Prag, T ries t und P e s t h bestandenen Bergwerks-Produeten- Versehleisspreise. (In Conventions-Münze 20 Gulden-Fuss.) Wien Prag | Triest Pesth Der Centner. n. k. fl. k. | fl. k. fl. k. Äntimomum crudum, Magurkaer 12 48 13 54 15 30 12 18 SSIlei. Bleiberger, ordinär 16 16 16 30 „ hart, Pribramer 13 40 12 40 „ weich, „ 15 40 14 40 „ „ Kremnitzer, Zsarnoviczer undSeheinnitzer 15 30 » » Nagybänyaer 15 30 „ hart, Neusohler 13 30 „ weich, „ 15 30 Esehel und Smaiten in Fässern ä 36» Pf. FFF.E 14 16 FF E 10 24 12 24 F.E 7 12 9 12 m.e 5 30 7 30 13 7 15 O.E.S. (Stückeschel) 4 48 6 48 mütte. böhmische, rothe 15 15 14 20 13 43 grüne 14 45 13 50 15 15 15 20 grüne 14 30 SS ! ockeii'- Kupfer, Agordoer 71 „ Schmölnitzer 66 Kupfer in Platten, Schmölnitzer neuer Form ...... 64 „ ., alter Form 64 65 10 66 64 „ ., Neusohler 64 66 64 „ „ ., Felsöbiinvaer 63 30 Gusskupfer in Ziegelform, Neusohler 1 63 in eingekerbten Platten „ Kupfer. Rosetten-, Agordoer. 68 ,. „ Rezbänyaer 65 „ „ Olfenbanyaer 63 62 30 „ „ Zalathnaer (Verbleiungs-) 62 30 „ Spleissen-, Felsöbänyaer 61 30 „ -Bleche, Neusohler, bis 36 W. Zoll Breite. . 71 18 „ getieftes dctto 75 18 in flachen runden Böden detto 72 18 Bandkupfer, Neusohler 66 •- ( HuecksiBkei* in Kistein und Lageln 103 106 30 103 105 30 c ) „ „ schmiedeisernen Flaschen 106 ’C ] „ „ gusseisernen Flaschen 103 — ( „ im Kleinen pr. Pfund 1 10 1 10 1 10 1 10 jjuceksiiket', Zalathnaer in Lageln 103 . Scheiriewasser, doppeltes 19 Schwefel in Tafeln, Iladobojer 7 15 „ „ Stangen 7 45 -BlÜthe 11 . • . „ Szwoszovicer in Stangen 6 45 . l'raiigcli) (Uranoxyd-Natron) pr. Pf 9 9 . 9 9 Vitriol, blauer. Ilauptmünzamts 28 30 „ „ Kremnitzer 28 30 28 30 Verzeichniss der Bergwerks-Producten-Verschleisspreise. 403 Wien Prag Triest Pesth Der Centner. ii. k. fl. k. fl. k. fl. k. Vitriol» blauer, Sehmölnitzer 27 „ „ Venediger 27 „ grüner Agordoerin Fassein ä 100 Pf. 2 54 „ „ „ „ Fässern mit circa 1 100 Pf. 2 24 Vitriolöl» weisses eoncentrirtes 7 45 Zinn, feines Sehlaggenwalder 82 81 Zinnober, ganzer 125 126 30 123 125 30 „ gemahlener 132 133 30 130 132 30 „ nach chinesischer Art in Kistein 140 141 30 138 140 30 „ » „ „ „ Lageln 132 133 30 130 132 30 Preisnachlässe» Bei Abnahme von SO — 100 Ctr, böhm. Glätte auf Einmal 1 u/0 „ 100-200 „ „ „ „ „ 2 % „ 200 und darüber „ „ „ „ 3 °/0 Bei 500 fl. und darüber, entweder dreimonatlich a dato Wechsel mit 3 Wechselverpfl. auf ein Wiener gutes Handlungshaus lautend, oder Barzahlung gegen 1% Sconto. K. Ic. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang lS5ß. II. 52 . ■ ■ . ' . ■ # JAHRBUCH DER KAISERLICH - KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEM REICHSANSTALT. 1856. VII. JAHRGANG. NR0 3. JULI. AUGUST. SEPTEMBER. WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATS - DRUCKEREI. BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES. III. Vierteljahr. 7. Jahrgang 1856. JAHRBUCH DER KAIS. KÖN. GEOLOGISCHEN REICHS-ANSTALT. I. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Moll und Gail in der Umgehung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. Von Dionys Stur. (Mit drei lithographirten Tafeln.) Die Resultate meiner Untersuchungen in den Jahren 1854 und 1855 stellte ich im Folgenden zusammen. Es schien mir vorteilhaft, beide Theile, wovon der eine schon Ende April 1855 niedergeschrieben war, unvermischt neben einander folgen zu lassen. Beide hängen wie das in denselben besprochene Terrain innigst zusammen und bilden die Fortsetzung meiner früheren Abhandlungen. Die zum ersten Theile gehörigen Durchschnitte I — IX sind in dem Maass- stabe der Tiroler und Kärntner Generalstabs-Karten , der Zoll = 2000 Klafter ge- zeichnet, für die übrigen zum zweiten Theile gehörigen habe ich den Maassstab der italienischen Generalstabs-Karten, der Zoll == 1200 Klafter beibehalten. Das Längen- und Höhenmaass ist in allen Durchschnitten das natürliche. I. Das Drau-, Isel-, Moll- und Gail-Thal in der Umgebung von Lienz. 1854. Vorbemerkungen. Im Sommer 1854 erhielt ich von der Direction der k. k. geologischen Reichsanstalt in der Section IV ein Terrain zur Bearbeitung, in dessen Mittelpunct Lienz in Tirol liegt. Auf diese Weise bin ich in den Stand gesetzt worden, die Untersuchungen des Sommers 1853, worüber eine Arbeit vorliegt !), fortzusetzen. Ich hatte nämlich die Gegenden des südlichen Abhanges der Centralkette bis nach Pregratten, Windisch-Matrey, Döllach, Flattach und Ober- Vellach eben aufgenommen, und sollte nun meine Untersuchungen von da bis an die Drau zwischen Sillian und Greifenburg ausdehnen. Das Gailthal, das noch in dieser Beziehung ganz unbekannt war, zog mich gewaltig an, und ich konnte nicht widerstehen, auch dieses, obwohl es in meiner mir gestellten Aufgabe nicht einbegriffen war, geologisch aufzunehmen. Das Resultat meiner Arbeit im Sommer 1854 ist also die geologische Karte des Gailthaies und desKartitsch-Baches von Reissach und Grafendorf (im Gailthale) westlich bis Sillian ; des Drauthales von Sillian abwärts bis Greifenburg; des Isel-, Tefferecken- und Kaiser Thaies , und der Moll von Döllach abwärts bis Ober- *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsansfalt, V, Seite 818: Geologische Beschaffenheit der Central-Alpen. K. k. geologische Heichsanstalt. 7. Jahrgang' ISäfi. III. 33 406 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Vellaeh, d. i. die geologisch colorirte Generalstabs-Karte : Umgebungen von Lienz, mit einem bedeutenden Theile der Umgebungen von Toblach und Brunecken (in Tirol) und Umgebungen von Ober-Drauburg (in Kärnten). In diesem angegebenen Terrain lassen sich vier geologische Gebirgsgruppen wohl unterscheiden. Vor allem ist die eigentümliche, den höchsten Kamm der Centralkette einnehmende Gebirgsgruppe des Centralgneisses und dessen Schiefer hülle zu nennen. An diese reihen sich südlich an und herr- schen bis an die Drau herab die Gebirge, die einzig und allein aus dem der alt-krystallinischen Formation angehörigen Glimmerschiefer be- stehen. Das Gebirge, welches sich zwischen der Drau und der Gail im unter- suchten Terrain erhebt, das Lienzer Gebirge, ist von den beiden erwähnten ganz verschieden. Hier finden wir die Alpenwelt im Kleinen; alles beinahe, was die Alpen, die Centralkette mit ihren Nebenketten, an Gesteinen, an Pracht und Grossartigkeit aufzuweisen haben, treffen wir hier auf einen kleinen Raum zu- sammengedrängt. Von dieser interessanten Gebirgsgruppe durch die Gail abge- schnitten, ist im sü dl i che n Gebirge des Gailthaies die dem südlichen Abhänge der Centralkette angehörige Kohlenformation ausgebreitet. Die drei letzteren Gruppen: das Gebirge der Kohlenformation, das Lienzer Ge- birge und der breite Glimmerschieferzug sind auch orographisch auf eine ausgezeich- nete Weise von einander getrennt. Die Kohlenformation wird von dem Lienzer Ge- birge durch die Einsenkung der Gail abgetrennt. Die Gruppe der Lienzer Gebirge steht zwischen der Einsenkung der Drau und der Gail, und ist auf diese Weise von dem nördlich von der Drau sich ausbreitenden Glimmerschiefergebirge gesondert. Dagegen finden wir gar keine solche markirte Gränze zwischen den Gebilden des Central-Gneisses und dem Glimmerschiefer, obwohl diese beiden Gruppen petrographisch von einander ganz verschieden sind. Die Gränze zwischen diesen beiden Gebilden läuft grösstentheils über Gebirgsrücken, ohne dass man mit Sicherheit voraus zu bestimmen vermöchte, wo man sie zu suchen habe. Die Geographischen Gränzen der drei von einander deutlich getrennten Gebirgs-Gruppen sind aber durchaus nicht zugleich die geologischen Gränzen derselben. So weiss man von der Kohlenformation, dass sie bei Bleiberg auch nördlich von der Gail vorkommt; der Glimmerschiefer der Lienzer Gebirge geht zwischen Mauthen und Maria Lukau auch südlich von der Gail. Die verschiedenen Kalke des Lienzer Gebirges findet man auch nördlich von der Drau, so südlich bei Pannberg im Pusterthale, in der Umgebung von Ober-Drauburg, Rittersdorf und Dellach, wie man auch wieder den Gneiss und Glimmerschiefer des grossen Glimmerschieferzuges bei Jungbrunn auch südlich von der Drau findet. Doch sind die angegebenen Vorkommnisse der Gesteine ausser den oro- graphischen Gränzen ihrer Gruppen im Verhältnisse zu ihren Gruppen ver- schwindend klein. Diess scheint anzuzeigen, dass die geologischen Gränzen, d. h. die orographischen Gränzen der Vorzeit, eine Veränderung erlitten haben, bevor sie ihre Form der Jetztzeit angenommen haben. Während wir annehmen müssen, dass die Einsenkung der Drau zwischen Sillian und Greifenburg in der Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 407 Vorzeit von West nach Ost streichend einen schwachen nach Norden convexen Bogen bildete, müssen wir jetzt ebenso die Fortsetzung des Drauthales zwischen Greifenburg und Lienz im Iselthale, die des Drauthales von Sillian bis Lienz im Möllthale (Iselberg, Stall, Fragant) suchen. Nach diesen Vorbemerkungen sollen nun die vier angedeuteten Gruppen gesondert abgehandelt werden. A. Central-Oneiss und dessen Schieferhülle. Zur Petrograp hie des Centralgneisses *) habe ich Folgendes nach- zutragen. Man hat schon vielseitig daran gedacht, ein sicheres Mittel aufzufinden, mit- telst welchem man im Stande wäre, den Ccntralgneiss von anderen Gneissen sicher zu unterscheiden, indem man oft in die Lage kommt, von Blöcken, die ausserhalb des Gebietes des Centralgneisses und seiner Hülle liegend gefunden werden, bestimmen zu müssen, ob sie dem Centralgneisse angehören oder nicht. Man hat durch die genaue Bestimmung des Feldspathes, des Glimmers u. s. w. dieses Ziel zu er- reichen gesucht. Aber alle diese Merkmale haben sich als unsicher und nicht all- gemein geltend erwiesen. Das Merkmal, nach welchem ich den Centralgneiss von anderen Gneissen unterscheide , ist sehr einfach ; ich will es nicht als allgemein geltend aufstellen, aber bemerken muss ich, dass es mir in allen bis jetzt vorgekommenen Fällen als ein leichtes Unterscheidungsmittel gedient hat. In der oft blendend weissen Quarzfeldspathmasse des Centralgneisses ist der Glimmer allermeist nur in sehr kleinen, kaum mehr als J/4 Quadratlinie betragen- den Blättchen eingestreut. Kommt der Glimmer in grösseren Anhäufungen vor, so sind diese gezogen und zerrissen, und erweisen sich bei der Untersuchung mit der Loupe aus ganz kleinen, nicht zusammenhängenden Blättchen bestehend, die denen, die man zerstreut in der Quarzfeldspathmasse antrifft, ganz gleich sind. Diese Zusammensetzung der Anhäufungen des Glimmers wird besonders an solchen Varietäten des Centralgneisses leicht erkennbar, in welchen der schwarze Glimmer mit weissem gemengt vorkommt. Der Glimmer des Centralgneisses erscheint niemals in regelmässig begränz- ten Blättchen, d. h. Krystalltafeln , wie man solche in der Masse eines jeden andern noch so feinkörnigen Gneisses findet, sondern er bildet immer nur ein feinschuppiges Aggregat von unregelmässig begränzten Blättchen. Den bereits gegebenen L age r ungs ve rhä ltn i ss e n des Central- gneisses und dessen Schieferhülle8) muss ich noch Folgendes beifügen: Der Centralgneiss und die Schieferhülle wurden schon im vorigen Jahre zum grössten Theile aufgenommen; für den Sommer 1854 blieb nur die Bearbeitung der Gränzen der Schieferhülle gegen das Gebirge des alten Glimmerschiefers übrig. *) L. c. Seite 826. 2) L. c. Seite 839. 53 408 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Die orographisch nur wenig oder gar nicht markirte Gränze der Gebilde des Centralgneisses gegen den Glimmerschieferzug läuft von Fragant im Möllthale in das kleine Fragantthal, über den Makerni-Spitz nördlich vom Sadnigkogl zur hinteren Asten, von da nach Stampfen im oberen Möllthale. Von Stampfen streicht diese Gränze in nordwestlicher Richtung in den Graden-Bach ober dem Wasser- fall „Jungfern-Sprung“ (südlich von Heiligenblut) vorbei in die Gössnitz, auf den Kaarberg, zwischen dem Kaiser und Peischlacher Thörl (südlich vom Glöck- ner), vom Kaarberg in südwestlicher Richtung nach Lessach im Kaiser Thale und von da immer in rein westlicher Richtung aber mit wenigen Einbiegungen nach Seblas (südlich von Windisch-Matrey) zur Mulitzalpe (südlich von Welzelach bei Pregratten) und von da immer an der Gräte des die Wasserscheide zwischen dem Pregrattner und Tefferecker Thale bildenden Gebirges auf den Raukofel, auf das Trojaner Thörl, nördlich an der Gross-Korspitz vorbei zu den Jocherhaus- Alpen und zu dem Klammel-See in den letzten Verzweigungen des Tefferecker Thaies. Diese Gränze ist aber geologisch sehr gut markirt, indem sie von einem ununterbrochenen Zuge eines den Gebilden des Centralgneisses angehörigen Chloritschiefers gebildet wird. Der Chloritschiefer ist in den unteren Schichten des Zuges dem gewöhnlichen Chloritschiefer *) gleich. In der Asten führt derselbe Pistazit. In den oberen Schichten übergeht dieser Chloritschiefer in reine Quarz- schiefer, in denen man ausser dem Quarze nur noch kleine zerstreute oder ge- häufte Glimmerblättchen bemerkt. Am Trojaner Thörl im Gebiete des, Tefferecker Thaies findet man einen aus diesen Quarzschiefern durch Aufnahme von vielem weissen und wenigem grünen Glimmer entstandenen Glimmerschiefer, der auch an vielen anderen Puncten in den Gebilden des Centralgneisses beobachtet wurde. In dem östlichen Theile des Chloritschieferzuges von Fragant bis W. Matrey tre- ten gar keine besonderen Einlagerungen auf. Erst bei der Mulitzalpe und westlich davon in den Gegenden südlich von Pregratten tritt in diesen Chlorit- und Quarz- schiefern Serpentin in Begleitung von körnigem Kalk auf. Ein ununterbrochenes Lager von Serpentin tritt namentlich zwischen der Mulitzalpe und dem Trojaner Thörl auf. Diese Serpentinschichte wird von körnigen Kalkschichten begleitet, bei der Mulitzalpe, dann auf den östlichen Abhängen des Zobernitzer Thaies (an beiden Orten den Serpentin unterlagernd) und am Trojaner Thörl (überlagernd), wo überdiess dieser Kalk in Dolomit und besonders häufig in Rauchwacken um- gewandelt ist. Oestlich vom Uebergange am Trojaner Thörl tritt nördlich von dem angegebenen Serpentinlager ein Serpentin stockförmig auf. Derselbe wird von einem weissen körnigen Kalke in zwei Theile getheilt. — Noch weiter westlich tritt in dem Chloritschieferzuge der weisse körnige Kalk allein, ohne vom Serpen- tin begleitet zu sein, auf, namentlich bei den Alpenhütten im Joeherhaus und an der Schwarzen-Spitz nordwestlich vom Klammel-See. Im ganzen Verlaufe dieses Chloritschiefer-Gränzzuges fallen die Schichten desselben nach Süden. Nördlich unter dem Chloritschiefer folgt in der ganzen !) L. c. Seite 830, 831. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Garnia im venetianisehen Gebiete. 409 Erstreckung desselben ein Kalkglimmerschieferzug *). Südlich von diesem be- sprochenen Zuge des Chloritschiefers, also überlagernd , findet man gar keine den Gebilden des Centralgneisses angehörige Gesteine, einen einzigen unbedeu- tenden und auch bis jetzt nicht ganz klar gewordenen Fall ausgenommen, wo man südlich von den Jocherhaus-Alpen im Tefferecker Tliale eine ganz geringe Partie von Kalkglimmerschiefer südlich vom Chloritschiefer findet. Diesen Fall ausgenommen, wird der die Centralgneissgebilde abgränzende Chloritschiefer von Glimmerschiefer-Schichten des grossen Glimmerschieferzuges überlagert. B. Der grosse Glimmerscliieferzug. Der Glimmerschieferzug nimmt im betrachteten Gebiete ein ausgebreitetes Terrain, nämlich den ganzen zwischen den Gebilden des Centralgneisses und der Drau befindlichen Raum ein. Ihm gehören daher folgende Gebirge an: Das nördlich vom Pusterthale liegende, von der Drau, der Isel und dem Tefferecker Thale eingeschlossene Gebirge des Pfannhorn, Deggenhorn, Bockstein und Rotli- stein; dann der Hoch-Gall, die Gross-Korspitz , das Rockhorn, der Tefferecker Kogel nördlich vom Tefferecker Thale; das von der Isel und dem Kaiser Thale eingeschlossene Gebirge des Rottenkogel; das von der Möll umflossene Gebirge des Sadnig- und Laitenkogels; das nördlich von Lienz gelegene Gebirge der Schleinitz, des Hoch-Schober und Gössnitz und das zwischen der Möll und Drau liegende Gebirge des Wildhornkopfes, des Sandfeldkogels und des Kreuz-Eckes. In meiner Arbeit über die Centralalpen* * 3) habe ich die Gesteine dieser Gruppe: den Gneiss, Glimmerschiefer, die Hornblendegesteine und den körni- gen Kalk, beschrieben. Eines bisher aus dieser Gruppe nicht bekannten Gesteines, eines porphyrischen Hornblende-Granites, muss hier noch Erwähnung geschehen. Ein sehr ähnliches Gestein aus dem Böhmerwalde beschrieb Hr. Dr. Hochstetter unter dem Namen eines porphyrähnlichen Granites 3). Ich habe es auf einem be- schränkten Raume bei St. Johann im Iselthale beobachtet, wo es gangartig im Glimmerschiefer auftritt. Lagerungsverhältnisse. Der hier abzuhandelnde Glimmerschieferzug ist als die Fortsetzung des Glimmerschiefers, den ich im Gebirge südlich von der Enns untersucht habe, zu betrachten4). Die Lagerungsverhältnisse des Glimmer- schieferzuges nördlich von der Drau sind dieselben wie die im Ennsthale, nur mit dem Unterschiede, dass hier nördlich von der Drau die Einlagerungen des Gneisses, des körnigen Kalkes und der Hornblendegesteine nur sehr selten und auch nur in sehr geringen Quantitäten Vorkommen, während diese im Enns- th'aler alt-krystallinischen Gebirge ausserordentlich häufig und ausgedehnt sind, wie diess auch am besten bei der aufmerksameren Vergleichung der Durch- 4) L. c. Seite 841 u. f. 3) L. c. Seite 824. 3) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, V. Seite 47 und 50. *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, IV. Seite 462 und V. 836, Tat'. I, 410 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, schnitte des Ennsthaler Gebirges Q mit den beigegebenen des abzuhandelnden Gebirges einleuchtet. Die mächtigste Einlagerung von Gneiss in unserem Glimmerschieferzuge ist die des Hoch-Gall (westlich im Tefferecker Thale). Es ist diess ein fein- körniges Gemenge aus weissem Quarz, Feldspath und schwarzem Glimmer. Der Gebirgsstock des Hoch-Gall besteht aus diesem Gneisse. Vom Hoch-Gall zieht sich der Gneiss, der da seine grösste Mächtigkeit besitzt, auf den beiden Abhän- gen des Tefferecker Thaies anstehend, bis St. Jakob. Von hier zieht er, an Mächtigkeit immer geringer werdend, den südlichen Abhang des Thaies ver- lassend, auf dem nördlichen Abhange bis nach St. Veit. Hier Übertritt er wieder auf den südlichen Abhang des Thaies und zieht dann als ein sehr schmaler unbedeutender Zug in östlicher Richtung in das Michel-, Grünalpen-, und Michel- bacher Thal, kommt nördlich von Sehleiten in das Iselthal herab und verschwin- det dann auf den westlichen Abhängen des Rohrkogels im Glimmerschiefer ganz. Als Fortsetzung dieses Zuges kann noch das Vorkommen des Gneisses südlich von der Hofalpe im Devantthale betrachtet werden. Im Gebirgsstocke des Hoch- Gall fallen die Schichten des Gneisses nach Norden unter 20 — 30 Grad. Der Glimmerschiefer des Rosshorns im Stalleralpen-Thale fällt vom Gneisse weg und überlagert weiter östlich am Lapesbach den auf dem südlichen Abhange des Tefferecker Thaies nach Süden fallenden Gneiss. Dagegen fällt der Gneiss am nördlichen Abhange des Thaies vom Eingänge in das Patschthal über St. Jakob bis St. Veit nach Norden und wird von dem darüber liegenden Glimmerschiefer überlagert. Oestlich von St. Veit tritt der Gneiss als ein schwaches Lager im Glimmerschiefer auf und fällt mit dem Glimmerschiefer nach Süden. Ein zweites Gneisslager im Glimmerschiefer ist bei der Lienzer Klause, dessen Fortsetzung auch noch östlich bei Amlach am Triestacher See ansteht. Auf dem linken Ufer der Drau, also bei Pannberg, Rurgfried bis Lessach fallen die Schichten dieses Gneisses nach Norden. Die Fortsetzung desselben bei Am- lach fällt dagegen nach Süden und unterteuft den Alpenkalk daselbst. Ausser diesen zwei erwähnten Vorkommnissen des Gneisses kommen nur ganz unbedeutende Einlagerungen desselben im Glimmerschiefer auf der Speich- gruben-Spitze bei Lessach im Kaiser Thale, in der Asten, in der Roka südlich von Fragant und am Wildhorn nördlich von Ober-Drauburg vor. Der Gneiss auf der Speichgruben-Spitze fällt nach Süden. Das Gneiss-Vorkommen in der Asten (im Möllthale) ist sehr interressant, weil der Glimmerschiefer, der hier von der Asten und der Möll eingeschlossen ist und in dem der Gneiss eingelaget vor- kommt, einen Fächer bildet, in welchem der Gneiss senkrecht zu stehen kommt. Der nördliche Theil des Fächers fällt nach Süden und überlagert den, die Glänze des Centralgneisses bildenden Chloritschiefer; am Eingänge in das Asten-Thal ist der südliche nach Norden flach fallende Theil des Fächers. (Siehe Fig. 1 .) *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, V. Tat. I. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 41 1 Der Gneiss in der Roka wird von einem Spatheisensteine füh- renden, körnigen Kalk überlagert und fällt nach Süden. Der Gneiss des Wildhorns ist am wenigsten aus- gedehnt und fallt nach A Ausfluss der Asten in die Moll. W Wetschken-Kogel. S Uehergang- nach Sagritz. K Südlicher Abhang- des Sauris-Kog-els. Norden. * Glimmerschiefer. 2 Gneiss. 3 Chloritschiefer. Im betrachteten Gebiete des grossen Glimmerschieferzuges sind die Horn- blendegesteine ausserordentlich selten. Auf der Schleinitz und im Devantthale in der Umgebung von Lienz sind sie angetrolfen worden , und zwar südlich an der Schleinitz - Spitze und auf der Feldwebelalpe kommt Hornblendeschiefer im Glimmerschiefer eingelagert vor mit einem südlichen Einfallen. Südöst- lich davon , am Eingänge in das Devantthal , stehen ebenfalls zwei wenig mächtige Einlagerungen von geringer Ausdehnung an. Die Lagerung der letz- teren ist dadurch interessant, dass gerade an dieser Stelle der Glimmerschiefer ebenfalls einen Fächer bildet (D. VI). Die südlichere Hornblendeschiefer- Einla- gerung fällt nach Norden, die nördlichere nach Süden, und der sie trennende Glimmerschiefer steht auf dem Kopfe. Ausser diesen Fällen habe ich nur noch am Ausgange des Villgrattner Thaies nordöstlich von Sillian eine noch geringere Einlagerung von nach Osten fallendem Hornblendeschiefer im Glimmerschiefer beobachten können. c An Einlagerungen von Kalk ist der Glimmerschieferzug im Gebiete der Drau zwischen Sillian und Greifenburg ebenfalls bedeutend ärmer als diess in den Ennsthaler Gebirgen der Fall ist. Im westlichen Theile des Gebietes kommt der Kalk nur so gering mächtig vor, dass seine einzelnen Vorkommnisse kaum einen Flächenraum von 2 — 3 Quadratklafter einnehmen. So sind namentlich die Vor- kommnisse am Nietzenkogel an der Schober- und Wasserbeil-Spitze bei Gassen und St. Veit am nördlichen Abhange, im Grünalpen-Thale, an der VVeissenwand und im Michelbacher Thale am südlichen Abhange des Tefferecker Thaies ausser- ordentlich klein und auf den Karten wegen ihrer geringen Ausdehnung in ihrer wahren Grösse gar nicht angebbar. Alle diese Vorkommnisse sind als linsen- förmige Einlagerungen im Glimmerschiefer zu betrachten. Der körnige Kalk in der Roka, dessen Vorkommen mit dem Gneisse bereits Erwähnung geschehen, ist ebenso gering mächtig; daher ist auch wenig Hoffnung vorhanden, dass die in demselben in unregelmässigen Trümmern auftretenden Spatheisensteine lange anhalten und einen ausgebreiteteren Rergbau lohnen würden. Von den drei im Ennsthale beobachteten und unterschiedenen Glimmer- schiefer-Varietäten treten nur zwei im bearbeiteten Gebiete des Glimmerschiefer- zuges auf, und zwar der Thonglimmerschiefer und der feste Glimmerschiefer; der Fissur 1. K $. 412 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, (sei. Granaten-Glimmerschiefer tritt liier nirgends in einer auffallenden Weise auf. Ueber die Gruppirung dieser Glimmerschiefer lässt sich im Allgemeinen sagen, dass der Thonglimmerschiefer an und längs der Drau auftritt, während der feste Glimmerschiefer die Partien zwischen dem Thonglimmerschiefer und den Gebilden des Centralgneisses ausfüllt. Im Thonglimmerschiefer findet man nördlich an der Drau zwischen Sillian und Mitterwald chloritische Schiefer eingelagert, ganz analog wie man es im Ennsthale beobachtet ‘). Im festen Glimmer- schiefer treten auch hier wie im Ennsthale und im Lungau 2) die Schwefelkies- lager auf, so namentlich östlich bei Ausser- Viilgratten in bedeutender Mächtigkeit. Die Schichtenstellung des grossen Glimmerschieferzuges ist am einfachsten auf dem Durchschnitte V dargestellt. Dieser Durchschnitt stellt nämlich den Bau der nördlich von Lienz liegenden Gebirge der Schleinitz, des Hoch-Schober und der Gössnitz dar, welche im Norden durch die Gebilde des Centralgneisses, im Osten durch die Müll und den Iselsberg, im Westen durch die Isel und im Süden durch die Drau begränzt sind. Dieser Gebirgsstock besteht für sich. Alle Thäler desselben gehen von der höchsten Erhebung des Schobers und der Gössnitz nach allen Richtungen strahlenförmig aus einander. Im ganzen Gebirgsstocke existirt kein denselben beherrschendes und abtheilendes Längsthal, und die Schichten dieses Gebirgsstockes bilden auch nur einen einzigen Fächer. Die senkrecht stehenden Schichten des Fächers kommen aber nicht zugleich in das Centrum des Gebirgsstockes zu stehen, sondern im südlichen Theile ausserhalb des Centrums desselben, am Ausgange des Devantthales, wo sie, gut entblösst, auf eine ausser- ordentlich deutliche Weise beobachtet werden können. Von hier nach Norden legen sich die Schichten des Glimmerschiefers mehr und mehr, und überlagern unter einem Winkel von 20 — 30 Graden die Gebilde des Centralgneisses. Am Petzeck (Durchschnitt VI) sind die Schichten beinahe ganz horizontal. Südlich vom Centrum des Fächers legen sich die Schichten immer mehr und mehr nach Süden, wie man diess am linken Drau-Ufer von Devant abwärts bis Ober-Drau- burg deutlich beobachten kann, und überlagern dann unter einem Winkel von 20 — 30 Graden die Alpenkalke des Lienzer Gebirges, wie man diess ebenfalls auf eine ausgezeichnete Weise bei Sirnmerlach (Durchschnitt VII), östlich und nördlich von Ober-Drauburg, dann auch bei Jungbrunn (Durchschnitt VI) beobachten kann. Ganz analoge Verhältnisse des Glimmerschieferzuges gibt der Durchschnitt III, obwohl derselbe durch zwei gesonderte Gebirge des Glimmerschiefers: durch das des Pusterthaies (böses Weibele) und des Hoch-Scbobers (Kreuzspitz) ge- zogen ist. Die Schichtenstellung beider Gebirge ergänzt sich gegenseitig zu einem einzigen Fächer, der hier ebenfalls sehr excentrisch ist. Nördlich lagert der Fächer auf dem Centralgneisse, und im südlichen Theile auf den Alpenkalken. In der That sind aber auch diese Gebirge nicht durch ein Längsthal, sondern durch das Querthal der Isel von einander getrennt. D Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt IV, Seite 462. ~) L. c. V, Seite 836. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im vcnetianisehen Gebiete. 41 3 Ein Miniatur-Bild der eben beschriebenen Lagerungsverhältnisse des Hoch- Schober-Gebirges stellt das Astner Gebirge dar (Eig. 1), welches nördlich von Centralgneiss-Gebilden, westlich von der Moll, und südlich und östlich vom Astner Bache eingeschlossen ist. Dieses so abgeschlossene Glimmerschiefer-Gebirge bildet ebenfalls einen Fächer, wie schon bei der Beschreibung des Gneisses dieser Gegend gesagt wurde. Ganz anders findet man dagegen die Schichtenstellung im grossen Glimmer- schieferzuge in denjenigen Gegenden, in welchen irgend ein Längsthal die Mäch- tigkeit des Zuges durchsetzt und dieselbe so zu sagen in zwei oder mehrere parallel laufende Theile abtheilt (siehe Durchschnitt I, 11 und VIII). Diess ist im bearbeiteten Gebiete sowohl im Westen als auch im Osten des eben betrachteten Gebirges der Schleinitz und Gössnitz der Fall. Im Westen durchzieht die ganze Mächtigkeit des grossen Glimmerschiefer- zuges, von Sillian und Abfaltersbach nördlich bis an die südliche Wasserscheide des Pregrattner und Virgner Thaies, ein bedeutendes Längsthal, das Tefierecker Thal. Die den Gebirgsbau dieser Gegend darstellenden Durchschnitte sind I und II. Wir finden hier den Glimmerschieferzug in zwei durch die Schichtenstellung wesentlich von einander verschiedene Partien geschieden; in eine nördlich und eine südlich vom Tefierecker Thale befindliche. Die südlibhe Partie zwischen dem Tefierecker Thale und der Drau bildet für sieb einen Fächer (Durchschnitt I und II), dessen senkrecht stehende Schichten auch excentrisch gestellt sind, so wie wir diess im Gebirgsstocke der Schleinitz und Gössnitz ebenfalls angetrofien haben. An der Drau fallen die Schichten nach Norden und überlagern den Glimmerschieferzug des Gailthales (worauf St. Oswald steht), in dem hier der Alpenkalk des Lienzer Gebirges fehlt. Im Durchschnitt II im Gebiete der Wurz-Alpe tritt eine Art von Verdopplung des Fächers auf, die in dem dortigen beinahe ganz kahlen Gebirge sehr leicht zu beobachten ist, sich aber sowohl nach Westen als nach Osten verliert und als eine locale Erscheinung zu befrachten ist. Die nördlich vom Tefierecker Thale liegende Partie des Glimmerschieferzuges (Durchschnitt I, II) besitzt eine beinahe horizontale Schichtenstellung. Die Schichten schweben; im Tefierecker Thale fallen sie nach Norden unter IS bis 30 Grad, und auf der südlichen Wasserscheide des Virgner-Pregrattner Thaies fallen sie nach Süden und überlagern den Centralgneiss. Die Schichten der süd- lichen und nördlichen Partie stossen im Tefierecker Thale an einander, und fallen unter gleichen Winkeln von einander ab. Oestlich vom Gebirgsstocke des Hochschober und der Gössnitz, von Ober- Drauburg bis an den Sadnigkogel, finden wir ebenfalls in der Mächtigkeit des Glimmerschieferzuges die Möll von Winklern herab bis Wöllatratten als Längs- thal auftreten. Der Durchschnitt VIII versinnlicht den Gebirgsbau dieser Gegend. Der Glimmerschieferzug wird hier durch die Möll ebenfalls in zwei durch die Schichtenstellung wesentlich von einander verschiedene Partien getrennt. Die südliche zwischen der Möll und der Drau (Durchschnitt VIII) bildet einen Fächer K. k. gpologisphp Rpichsanstalt. 7. Jahrgang1 ISjG. III. 54 414 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, für sich, dessen senkrechte Schichten beinahe im Centrum des Gebirges am Wild- hornkopf zu stehen kommen (Durchschnitt VII, VIII). Im Möllthale fallen sie nach Süden, im Drauthale aber nach Norden und überlagern unter einem Winkel von 20 — 30 Graden die in der Einleitung erwähnten nördlich von der Drau vor- kommenden kleinen Partien des Alpenkalkes der Lienzer Gebirge, wie diess im Durchschnitte VII versinnlicht ist. In der nördlichen, zwischen der Moll und den Gebilden des Centralgneisses befindlichen Partie des Glimmerschiefers schweben die Schichten ganz auf die- selbe Weise, wie wir diess nördlich im Tefferecker Thale gesehen haben. Die Schichten fallen an der Moll nach Norden und überlagern andererseits den Central- gneiss. Die beiden Partien des Glimmerschieferzuges stossen im Möllthale an einander und fallen unter gleichen Winkeln von einander ab. — Der Melen-Bach, ein für die kleine eben betrachtete, zwischen Fragant, Winklern und Stampfen liegende Gebirgspartie nicht unbedeutendes Längsthal, dessen Fortsetzung gegen Fragant man im Klenitzen-Bache suchen muss, war doch im Stande, eine, wenn auch kleine Modification im Baue dieser Gegend hervorzubringen. Wir finden durch denselben die schwebende Partie des Glimmerschieferzuges in zwei Theile getheilt, in den des Kolmitzen-Thores, und in den des Sadnigkogels (Durchschnitt VIII). Die Schichten beider stossen im Melen-Bache an einander, und fallen von einander ab. Verbindet man die wirklich beobachteten senkrechten Schichten der Fächer im besprochenen Gebiete des Glimmerschieferzuges mit einander, so bekommt man eine Linie, die vielfach wellenförmig gebogen von West nach Ost streicht. Sie zieht von Ausser-Villgratten angefangen, südlich hei der Wurz-Alpe vorbei nach St. Justin im Burgerthaie, über Asling, Penzendorf und Dörfla auf das Pannberger Joch, von da zum Schloss Bruck bei Lienz herab, dann beim Ausgange des Devant- Thales vorbei über den Iselsberg, auf den Wildhornkopf, Griederkogel, und endlich in die Thalsohle des Teichel-Baches, wo durch das Auftreten des Teichel-Thaies, eines bedeutenden Längsthaies dieser Gegend, der fächerförmigen Stellung der Schichten des Glimmerschieferzuges ein Ziel gesetzt wird. C. Das Lienzer Gebirge. Unter dieser Benennung verstehe ich das von der Drau und Gail einge- schlossene, südwestlich, südlich und südöstlich von Lienz gelegene Gebirge in seiner von mir untersuchten Erstreckung von Sillian bis an den Reisskofel nördlich von Reissach und Grafendorf im Gailthale. Dieses Gebirge besitzt die Form eines ausserordentlich stumpfen Keiles, dessen stumpfe Spitze den Oeffnungen des Devant- und Isel-Thales bei Lienz gegenübersteht, dessen Keil flächen die Drau zwischen Lienz und Greifenberg östlich, Lienz und Sillian westlich bildet, und dessen Basis die Gail darstellt. Sowohl die äusserste stumpfe Spitze als auch die Basis wird von alt-krystallinischen Gesteinen gebildet. Das zwischen diesen be- findliche Terrain besteht aus Gebilden der Trias- und Lias-Formation, so zwar, dass man im Allgemeinen sagen kann, dass diese Gebilde um so älter sind, als sie Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venezianischen Gebiete. 4t 5 der alt-krystallinischen Basis dieses Gebirges näher stehen, und um so jünger gefunden werden, je mehr sie sich der krystallinischen Spitze des Keiles bei Lienz nähern. So wie die Basis, streichen die Schichten dieser Gebilde im All- gemeinen von Westen nach Osten und fallen auch im Allgemeinen nach Norden. Die Reihenfolge der Schichten in diesem Gebirge von unten nach oben ist folgende : Glimmerschiefer, Porphyr, bunter Sandstein (Mergel und Conglomerat), Guttensteiner Kalk und dessen Dolomit, lichtgrauer oder weisser ungeschichteter Halobien- oder Hallstätter Dolomit, lichtgrauer oder dunkler geschichteter Dach- stein-Dolomit, nur selten der Kalk desselben, schwarze bituminöse Schiefer mit Sandstein-Schichten (Lias-Sandstein), schwarze Kalke mit vielen Gervillien, darauf eine wenig mächtige Lage von grauem dickgeschichteten Kalke mit der Dachstein- bivalve, graue Mergel (Amaltheen-Mergel, Flecken-Mergel) mit Ammoniten, rothe Mergel (Adnether Schichten) mit Ammoniten, dolomitischer grauer Kalk. a. Glimmerschiefer. Der Glimmerschiefer des Gaiithales ist von dem des grossen Glimmerschieferzuges petrographisch nicht verschieden. Die tiefsten Schichten, namentlich nördlich bei Tilliach in Tirol, sind dem festen Glimmer- schiefer im Enns-Thale und nördlich von der Drau ganz gleich. Ganz wie an anderen Orten tritt in diesem festen Glimmerschiefer der Feldspath sparsam ein- gestreut vor, und bildet stellenweise Gesteine, die man als Gneiss anzusprechen genöthiget ist. Bei Morrosch nordwestlich von Mauthen treten in diesem Glimmer- schiefer häufige Granaten auf. Dagegen kommen in den oberen Partien des Gail- thaler Glimmerschieferzuges graue und grünliche Thonglimmerschiefer vor, namentlich im Graben bei Dellach (im Gailthale) und beim Tupfbade nordöstlich von Maria-Lukau. Hornblendeschiefer ist hei Höfling in diesem Glimmerschiefer eingelagert. Von körnigem Kalk findet man bei M. Lukau eine Spur. Bei Tilliach kommen auch die dem festen Glimmerschiefer eigenthümlichcn Schwefelkies führenden Glimmerschieferschichten vor, begleitet von stark graphitischen Glimmerschiefern. — Nördlich bei Leufling zwischen Dellach und Grafendorf kommen in dem Gailthaler Glimmersehieferzuge dünne, kaum einige Zolle mächtige Einlagerungen von zum Theil verwitterten Spatheisensteinen vor. Die Versuche, dieselben bergmännisch zu gewinnen, wurden sehr bald aufgelassen. Der diese Spatheisensteine begleitende Glimmerschiefer ist sehr quarzreich und enthält weissen und lichtbraunen Glimmer. Noch muss erwähnt werden, dass in dem Gailthaler Glimmerschieferzuge der weisse Glimmer durchaus nicht selten ist; so namentlich besteht das in der Tiefe der Gail bei Sittmoos nördlich anstehende Gestein aus wenig Quarz, viel weissem und wenig schwarzem Glimmer. Der Glimmerschiefer bildet einen schmalen, von Westen nach Osten streichen- den Zug, der sich von Sillian über Tilliach, M. Lukau, St. Jakob, Kötschach und Reissach fortzieht, und hier aus dem untersuchten Gebiete heraustretend weiter nach Osten streicht. Der feste Glimmerschiefer tritt nur bei Tilliach auf. b ) Rother Porphyr. In einer rothen, braunrothen oder chocoladebraunen Grundmasse sind Krystalle von schmutzig weissem undurchsichtigen Feldspath 54 * 413 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thaler der Drau, Ise!, (Orthoklas) und schwarze, braune und dunkelgrüne Glimmerblättchen porphyr- artig eingewachsen. In den rothen und braunen Varietäten tritt der Feldspath häufiger auf. Quarz konnte darin nur selten gefunden werden. In der Porphyr- masse trifft man häufig eingeschlossene Stücke von Glimmerschiefer, um welche rundherum die Grundmasse gelblich roth, also bedeutend lichter gefärbt ist. Die unteren Lagen sind dunkler gefärbt als die oberen. Der rothe Porphyr tritt nur auf einzelnen wenig ausgedehnten Stellen in der Gegend von M. Lukau auf ; so namentlich am Eckerkogel südlich im Lotter und am Sattel westlich von Tupfbad. c. Bunter S and stein. Die ältesten Gesteine dieser Gruppe sind dunkel- rothe, seidenglänzende, mürbe, dünnschiefrige Mergel. In der rothen Masse derselben erkennt man nur einige Glimmerblättchen. Diese Mergel sind in ihrer ganzen Mächtigkeit scheinbar von Pflanzenresten, stengelartigen Röhren, die aber alle mit derselben Mergelmasse erfüllt sind, durchzogen. An manchen Stellen, nament- lich bei Kötschach nördlich, treten diese Röhren in einer solchen Menge auf, dass das Gestein wie ein ungeheurer unregelmässig geflochtener Zopf aussieht und in einer Mächtigkeit bis 2 Fuss ganz allein aus diesen stengelartigen Dingen besteht. Ueber die wirkliche Natur dieser Röhren lässt sich vorläufig gar nichts sagen. Ueber den Mergelschichten, deren Mächtigkeit kaum mehr als zwei Klafter betragen kann, liegen bis 20 Klafter mächtige Conglomeratmassen. In einer rothen, nur in geringer Quantität vorhandenen Mergelmasse treten sehr häufig Körner von Quarz, 1 Linie bis faustgross auf. Die grösseren Quarzstücke sind besser abge- rundet als die kleinen. Diese Conglomeratgesteine sind sehr fest, beinahe kry- stallinisch; Glimmerblättchen sind der Mergelmasse häufig eingemengt. Stellen- weise und meist in der oberen Etage dieser Conglomerate treten grosse Gerolle des rothen Porphyrs auf, so namentlich bei Dobra nördlich von Kötschach, am Reisskofel nördlich von Reissach, dann beim Tupfbad nördlich von M. Lukau. Beim Bleihaus nördlich von Kötschach treten in diesen Conglomeraten feinkörnige Sandsteine auf, die aus Quarz, Feldspath (weiss und rosenroth) und Glimmer bestehen, schmutzig gell) gefärbt, sehr fest sind, und beinahe ein krystallinisches Gestein bilden. Braune, von Eisenoxydhydrat gefärbte Puncte treten in demselben zerstreut auf. — An der äusseren Spitze des Keiles des Lienzer Gebirges, am Tristacher See treten auch bunte Sandsteine und Schiefer auf. Die Schiefer sind roth und denen gleich, die im bunten Sandsteine in dem nördlichen Kalkalpenzuge einge- lagert sind. Die Sandsteine sind grau und schiefrig, denen beim Bleihause im Gailthale ähnlich. Dort wo diese Gesteine mit dem Glimmerschiefer in nahe Berüh- rung treten, wie am Tristacher See heim „sinkenden Schloss“, sind sie in ein glimmerschieferartiges Gestein umgewandelt, welches nur noch durch die stellen- weise auftretende rothe Färbung desselben an die bunten Sandsteine erinnert. Die bunten Sandsteine bilden einen schmalen Zug, der sich nördlich an den Gailthaler Glimmerschieferzug anschliesst und von Abfaltersbach südlich ange- fangen am Spitzenstein und Breitenstein, an der Demler-Höhe und dem Eckerkogel südlich vorbei, über die Alpen im Lotter und über den Sattel nach Tupfbad, von 4 i 7 Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. da über* Assing und die Rauth-Alpe zum Bleihause fortzieht. Hier theiit sich der bunte Sandsteinzug in zwei beinahe parallele Züge, die durch den Glimmer- schiefer von einander getrennt sind. Der südliche Zug zieht von Dobra über Lanz und Buchach bis nach Dellach, wo er verschwindet; der nördliche bildet dagegen die Fortsetzung des Hauptzuges, und zieht durch den Pfarner-Graben, nördlich am Goldberge vorbei, an die südlichen Abhänge des Pieisskofels und ausser dem untersuchten Terrain weiter nach Osten fort. Südlich von Lienz kommen die bunten Sandsteine am Triestacker See beim „sinkenden Schlosse“ vor. Ausser diesen ist noch ein Vorkommen der bunten Sandsteine von sehr geringer Ausdehnung bei Simmerlach östlich von Ober-Drauburg zu erwähnen. d) Gutten steiner Schichten, schwarzer Kalk, Muschelkalk. Die hierher gehörigen schwarzen Kalke und Dolomite derselben sind im Lienzer Gebirge mächtig entwickelt. Die Kalke sind schwarz, dünngeschichtet, von Kalk- spathadern durchzogen, an manchen Stellen sind sie papierdünnschiefrig, genau so wie diese Kalke in den nordöstlichen Alpen gefunden werden. Die Dolomite sind dunkelgrau, dicht, nur selten von hohlen Räumen durchzogen. Das Auftreten derselben im Gailthale ist um so wichtiger, weil hier in diesen Kalken Versteine- rungen aufgefunden wurden, die sie mit andern ausser den Alpen vorkommendeu Kalken zu parallelisiren erlauben. Auf der Müssen nordwestlich von Kötschach im Gailthale kommen in dem dünngeschichteten schwarzen Kalke dickere bis 1 Fuss mächtige Schichten dieses Kalkes vor, die ganz voll von Versteinerungen sind. Dieser Kalk ist aber so fest und mit den Versteinerungen so innig verwachsen, dass es nicht möglich ist, diese jrus demselben herauszuschlagen; man muss suchen, sie herausgewittert zu finden. Unter den herausgewitterten Versteinerungen konnte die Rhynchonella decurtata sp. Girard 1 ) , die im Muschelkalke von Oberschlesien und Italien vor- kommt, von Herrn E. Suess sicher bestimmt werden. Nebst vielen andern un- bestimmbaren Durchschnitten trifft man auch einen herausgewitterten Encrinites liliiformis. Ausserdem kommt noch ein zweiter Encrinit, zweierlei ganz kleine Posydonomien und vor der Hand unbestimmte Reste von Fischen vor. Auf der Müssen und am Gailberg südlich von Ober-Drauburg sind die die Fischreste enthal- tenden Kalke stark bituminös. Im Inneren des Kalkes dieser versteinerungs- führenden Schichten sieht man nur die Encriniten, so namentlich auf der Jauken nordöstlich von Kötschach und auf der Müssen selbst. Ausser diesen findet man auf der Jauken auch noch korallenähnliche Durchschnitte. Das Auftreten dieser Kalke mit echten Muschelkalk-Versteinerungen im Gailthale ist ganz dem bei der Reissalpe bei Lilienfeld identisch. Dieser Fund gibt eine abermalige Bestätigung der Ansicht, dass die Gutten- steiner Schichten wirklicher Muschelkalk sind. Der schwarze Kalk bildet ebenfalls einen Zug, der mit den beiden angege- benen Zügen des Glimmerschiefers und der bunten Sandsteine parallel läuft. Im *) Dunker und Meyer, Palaeontographica, I, S. 286, Tab. XXXIV, Fig. 9 — 12. 4 1 8 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, isel, Westen des Gebietes ist die Mächtigkeit dieses Zuges eine geringere. Der Rauh- kofe! südlich von Abfaltersbach, der Spitzenstein, die Demler-Höhe und der Ecker- kogel gehören dem Zuge des schwarzen Kalkes an. Von Tupfbad östlich läuft die nördliche Gränze des schwarzen Kalkes dem Lorenzer Bache nach bis Birkach. In dieser Gegend nimmt der schwarze Kalkzug eine bedeutende Breite ein, nämlich von der Müssen bis nach Ober-Drauburg; und im Osten bildet der schwarze Kalk den ganzen Gebirgszug von der Jauken und dem Beisskofel bis an die Drau. Südlich wird der schwarze Kalkzug von dem bunten Sandsteine begränzt. Der kleine südlichere bunte Sandsteinzug zwischen Dobra und Dellach wird auch von einem schmalen schwarzen Kalkzuge begleitet. Nördlich von der Drau kommt überdiess der schwarze Kalk nördlich bei Ober-Drauburg, südlich bei Mörtschach und bei Glatschach in der Umgebung von Rittersdorf und bei Dellach vor. Auf der Jauken sind die Schichten des schwarzen Kalkes in Dolomit und Rauchwacken verwandelt; in diesen letzteren tritt der Bleiglanz sparsam auf. Ganz dasselbe ist der Fall auch bei Glatschach östlich von Dellach im Drauthale. Der Kalk beim Bleihaus, dann der kleine Kalkzug bei Buchach südöstlich vom Bleihaus ist dolomitisch, stellenweise aber ganz in Dolomit umgewandelt. Ebenso ist der schwarze Kalk am Eckerkogel, auf der Demler-Höhe und weiter westlich im westlichen Theile des Lienzer Gebirges dolomitisch. In der Umgebung von Stein östlich von Ober-Drauburg ist der schwarze Kalk ganz in Dolomit umgewandelt. Von da hinauf am nördlichen Abhange bis nahezu an die Spitze der Jauken und von da westlich ist der schwarze Kalk ganz so entwickelt wie auf der Müssen, wo die Muschelkalk-Versteinerungen gefunden wurden; dickere Lagen bis 3 Zoll wechseln mit papierdünnen ab bei vielfach gewundener Schichtung. Die nördlich von der Drau liegenden Theile des schwarzen Kalkes sind alle dolomitisch. e) Halobien- oder Hallstätter Dolomit. Ein auf der verwitterten Oberfläche schmutzig-weisser, auf der frischen Bruchfläche lichtgrauer Dolomit, manchmal mit rosenroth gefärbten Flecken und Adern , ist das Melier gehörige Gestein. Stellenweise trifft man in demselben dünne, 1 Zoll mächtige Lagen von einem grauen mürben Sandstein, in dem an anderen Orten, wie am Tragel im Ennsthale, die Halobia Lommelii Wissrn. l) gefunden wurde. Im Grossen erscheint dieser Dolomit ungeschichtet, nur hin und wieder glaubt man, eben an Orten wo die Sandsteine vorhanden sind , eine Schichtung zu erkennen. Dieser Dolomit bildet im Lienzer Gebirge einen Zug, der sich an den des schwarzen Kalkes nörd- lich anschliesst, mit ihm parallel läuft und von ihm gänzlich abgegränzt wird. Wenn auch an Mächtigkeit dem Zuge des schwarzen Kalkes gleich, ist die Er- streckung von West nach Ost des Dolomitzuges eine bedeutend geringere. Der Zug fängt bei Abfaltersbach im Pusterthale an und zieht von da über Feuer am Bühel über das Hoch-Kreuz und die Kerschbaumer Alpe auf den Lasertzkogel, ') L. e. IV, Seite 475. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 419 die Unholde und in die Drau zwischen Birkach undNörsach herab; setzt über die Drau, um bei Zwickenberg und Rosenberg nördlich von Oher-Drauburg schon aufzuhören. f) Dachsteinkalk und dessen geschichteter Dolomit. Der Kalk tritt im Lienzer Gebirge als solcher nur selten auf und ist allemal dolomi- tisch; gewöhnlich trifft man den Dolomit an, in dem noch die charakteristische Schichtung des Dachsteinkalkes wohlerhalten ist. In einer südlich vom Rauhkofel (südlich von Lienz) zwischen die Adnether und Kössener Schichten eingelagerten Schichte des Dachsteinkalkes kommt die Dachsteinbivalve in einer bedeutenden Grösse sehr häufig vor. Der Dachsteinkalk und dessen Dolomit bilden einen mächtigen aber noch weniger ausgedehnten Zug als es bei dem Halobiendolomite der Fall war. Der Zug desselben schliesst sich an den Zug des Holobiendolomites an und beginnt bei Mitterwald, zieht über den Spitzkofel, den Bloskofel, Sandspitz und Hoch-Eck und findet an der Drau südlich von Lavant sein Ende. Die oben erwähnte, zwi- schen den Kössener und Adnether Schichten eingelagerte Schichte des Dachstein- kalkes, ist nur zwischen dem Gallizen-Bache und dem Jungbrunner Bächlein aus- gedehnt. (j) Schwarze bituminöse Schiefer. Dünngeschichtete Lagen von dunkelgrauem Mergelkalk und schwarzen bituminösen Mergelschiefern mit einzel- nen Schichten von feinkörnigen grauen Sandsteinen bilden einen Schichten- complex. Die dünne Schichtung, die überall auftretende wellenförmige Biegung der Schichten und der Bitumengehalt zeichnet sie vor allen andern aus. Von Versteinerungen ausser einem Fucoiden habe ich in denselben nichts gefunden. Diese Schiefer bilden einen den Dachsteinkalk begleitenden schmalen Zug, der sich von Mitterwald östlich angefangen über die niederen, sich an die Wände des Dachsteinkalkes terrassenförmig anlehnenden südlichen Abhänge des Puster- thaies südlich vom Lienzer Rauhkofel durch bis nach Lavant fortzieht. Ausser- dem kommen diese Schiefer auch bei Abfaltersbach und östlich in einer schmalen, zwischen dem schwarzen Kalke und dem Halobiendolomite eingeschlossenen Einsenkung vor. Südlich am Riegenkofel, nördlich von Liesing im Gailthale kom- men sie ebenfalls vor, aber nur wenig ausgedehnt. h) Kössener Schichten. Es sind diess die bekannten dunkel gefärbten, an der verwitterten Oberfläche eine Unzahl von Durchschnitten , die den darin vorkommenden Versteinerungen angehören , zeigenden, gewöhnlich Gervillien führenden Kalke. Ausser der Gervittia inflata Schcifh. wurde noch die Avicula Escheri Merlan und Plicatula iutusstriata Emmr. aufgefunden. Diese Kalke treten im Lienzer Gebirge nur sehr geringmächtig auf. Kaum übersteigt ihre Mächtigkeit einige Klafter. Sie begleiten die schwarzen bituminö- sen Schiefer auf ihrer Erstreckung und sind hauptsächlich im Gamsgraben süd- lich von der Au im Pusterthale, dann südlich vom Lienzer Rauhkofel und südlich am Riegenkofel nördlich von Liesing im Gailthale beobachtet worden. 420 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel. i) Adnether Schichten. Hierher zähle ich die rothen Mergel mit Adnether Versteinerungen und die mit ihnen in inniger Verbindung stehenden grauen Flecken- oder Amaltheen-Mergel. Aus den rothen Mergeln habe ich den Nautilus intermedius Soiv. und den Ammoniteg radians Schloth. nebst andern nicht sicher bestimmbaren Ammoniten- und Belemniten-Resten gesammelt. In den Flecken-Mergeln kommt ausser dem A. raricostatus Zieth. der A. brevispina Sow. und A. abnormis Hauer vor. Diese Mergel bilden einen Zug, der sich nördlich an die bituminösen Schie- fer und die Kössener Schichten anschliesst und dieselben von Mitterwald angefan- gen bis Lavant begleitet. Die Hauptmasse des Zuges bilden aber die grauen Flecken-Mergel; die rothen Mergel dagegen treten nur stellenweise auf, nament- lich bei der Lienzer Klause, am Zusammenflüsse der beiden Gallizen-Bäche und am Riegenkofel im Gailthale. Zu bemerken ist noch, dass die y2" — 1" dicken Schichten der grauen Flecken-Mergel mit ganz dünnen schwarzen Schiefern wechsellagern, die den bituminösen Schiefern ganz gleich sind. Bei der Lienzer Klause im Gallizen-Bache, auf dem Wege zur Kerschbaumer Alpe fand ich in den Flecken-Mergeln ein glimmerscliieferartiges Gestein anstehend. Es mag wohl aus den hie und da in den Flecken-Mergeln erscheinenden Sandsteinen durch Metamor- phose entstanden sein. k) Am Ra uh ko fei bei Lienz und von da östlich bis nach Lavant steht ein dunkel grau er, weissgeaderter dolomitischer, sich in unregelmässige Stücke beim Schlagen zersplitternder Kalk an. Von Versteinerungen konnte gar nichts in demselben entdeckt werden. Die Lagerungsverhältnisse der eben beschriebenen Gebilde des Lienzer Gebirges sind auf den Durchschnitten II — VIII dargestellt; im Allgemeinen streichen die Schichten von Ost nach West und fallen nach Norden. Im östlichen Theile des Gailthales von Mauthen abwärts, wo man den Glim- merschiefer nur nördlich von der Gail findet, fallen auch die Schichten desselben nur nach Nord, unter 40 — 70 Grad. Zwischen Dobra und Dellach nördlich von St. Daniel stehen die Schichten beinahe senkrecht und der vom Hauptzuge des bunten Sandsteines sich abtrennende (Durchschnitt VIII) südlichere Zug, und der ihn begleitende Zug des schwarzen in Dolomit umgewandelten Kalkes erscheinen als im Glimmerschiefer regelmässig eingelagert. Doch ist zu bemerken, dass der Glimmerschiefer südlich vom bunten Sandstein deutlich unter den letzteren fällt; nördlich vom bunten Sandstein stehen die Schichten des Glimmerschiefers senk- recht oder wenn auch nur wenig unter den bunten Sandstein fallend. Doch gibt es auch Stellen, namentlich nördlich von Lanz, wo der Glimmerschiefer den bunten Sandstein überlagert. Weiter westlich, beim Bleihaus, sind aber die Lagerungs- verhältnisse von der Art, dass man einsehen muss, dass diese eben angegebene Einlagerung des bunten Sandsteines im Glimmerschiefer nicht normal und nur scheinbar ist. Westlich von Mauthen im „Lessach-Thale“ bildet die Gail nicht mehr die südliche Gränze des Glimmerschiefers, indem derselbe auch südlich von der Gail, Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 421 wenn auch nur in bedeutend geringerer Mächtigkeit, auftritt. Der hier nördlich von der Gail liegende Theil fällt so wie im östlichen Gailthale ohne Ausnahme nach Norden, der südlich über die Gail tretende fällt nach Süden; und die Richtung der Gail zeigt im Allgemeinen auch die Richtung des Rruches der Glimmerschiefer- Schichten an. Von dem nördlich von der Gail im Lessach-Thale befindlichen Glimmerschiefer ist nur noch zu bemerken, dass die Schichten je nördlicher sie liegen um so steiler auch aufgerichtet sind und an ihrem nördlichen Rande, am bunten Sandstein, häufig ganz senkrecht stehen. Aus dieser Stellung der Schichten des Glimmerschiefers folgt die grössten- theils steile Aufrichtung der Schichten des nördlich auf den Glimmerschieferzug folgenden und denselben überlagernden bunten Sandsteinzuges. Gewöhnlich beträgt die Neigung der Schichten des bunten Sandsteines mehr als 45 Grad, im westlichen Theile des Gailthales grösstentheils 80 Grade und darüber. Reim Rleihaus nördlich von Kötschach (Durchschnitt VII) ist im bunten Sandsteine ein Rruch vorhanden, von welchem südlich der bunte Sandstein nach Süden und nördlich nach Norden fällt. Zwischen den nach Süden fallenden und den südlich davon den Glimmerschiefer überlagernden ist ein schmaler Zug ues dolo- mitischen schwarzen Kalkes aufgelagert und eingekeilt (siehe Durchschnitt VII). In der Fortsetzung dieses Rruches nach Osten tritt auch der Glimmerschiefer noch einmal zu Tage und trennt auf diese Weise den Zug des bunten Sandsteines in zwei Züge, wovon dann der südliche (Durchschnitt VIII) als im Glimmerschiefer eingelagert erscheint. Der Porphyr des Gailthales tritt zwischen dem Glimmerschiefer und dem bunten Sandsteine auf. Im Tupfbache westlich vom Tupfbade (nördlich von M. Lukau) kann man ganz deutlich die Lagerungs Verhältnisse des Porphyrs studiren (Durchschnitt IV). Man findet da im Thonglimmerschiefer eine bis 2 Klafter mächtige Einlagerung von Hornblendeschiefer; über diesem liegt beiläufig ebenso mächtig der Thon- glimmerschiefer, und auf diesem ist dann der Porphyr aufgelagert. Die Glimmer- schieferstücke, die im Porphyr zerstreut Vorkommen, sind lagenweise vertheilt und machen dass der Porphyr hier als ein geschichtetes Gestein auftritt. Lagen von lichter und dunkler gefärbtem Porphyr sind hier häufig zu beobachten. Die lichteren Lagen bestehen aus einer rothgelben lichten, dem Hornstein ähnlichen Masse, ohne porphyrartig eingewachsenen Krystallen. Die ganz dunkeln Lagen haben auch nur wenig Feldspath. Dagegen tritt der Feldspath in den braunrothen sehr häufig auf, aber nur in sehr kleinen bis 2 Linien grossen Krystallen. Die Mächtigkeit des Porphyrs, so weit er hier aufgedeckt ist, wird kaum mehr als 6 — 10 Klafter betragen. Ueber dem Porphyr folgen nun die seidenglänzenden Mergel mit den stengelartigen Röhren, und weiter oben die Conglomerate mit den Porphyr- geröllen. Die Folgerung aus diesen Daten liegt auf der Hand: dass nämlich der bunte Sandstein, unmittelbar nach der Eruption der Porphyre abgelagert, seine rothe K. k. g-oolog-isehe Reiclisanstalt. 7. Jahrgang- 1S56. III- 422 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Färbung nur dem Porphyr zu verdanken habe. Dass der Porphyr nicht späterer Entstehung ist, beweisen die Porphyr-Conglomerate des bunten Sandsteines. Die Lagerungsverhältnisse des schwarzen Kalkes sind in der westlichen Hälfte des betrachteten Gebietes verschieden von den Lagerungsverhältnissen der östlichen Partie. Vom Eckerkogel und der Demler-Höhe westlich lagert der schwarze Kalk regelmässig auf dem bunten Sandsteine (Durchschnitt III, IV und V ), fällt in seiner ganzen Mächtigkeit nach Norden und unterteuft die weiter nördlich folgenden Gebilde. Von Gailberg und dem Gailberggraben östlich stellen sich die Lagerungs- verhältnisse ganz anders dar. Im Gailthale überlagert der schwarze Kalk den bunten Sandstein und fällt nach Norden (Durchschnitt VII — IX); auf dem südlichen Abhange des Drau-Thales dagegen fällt der schwarze Kalk durchaus nach Süden (Durchschnitt VII, VIII), so namentlich am Gailberge und am südlichen Abhange der Jauken. Nördlich von der Drau bei Dellach stellen sich die Schichten des schwarzen Kalkes senkrecht auf und fallen weiter nördlich, dann hei Glatschach, Mörtschach und Simmerlach nach Norden und unterteufen sammt dem geringen Vorkommen des bunten Sandsteines bei Simrnerlach den grossen Glimmerschiefer- zug (Durchschnitt VII). Der Halobiendolomit und der Dachsteinkalk lagern am schwarzen Kalk und fallen nach Norden; von Ober-Drauhurg, wo über der Drau eine geringe Partie von Halobiendolomit auftritt, bis nach Abfaltershach herrschen diese Lagerungsver- hältnisse. Nur am Eisenschuss (Durchschnitt IV) und in der Umgehung ist eine Ausnahme vorhanden; man trifft da die Schichten auch nach Süden fallend. Sie stellen sich aber bald senkrecht auf und fallen dann abermals nach Norden, die jüngeren Gebilde unterteufend. Mit einem steilen, 3000 Fuss messenden Absturz fallen die Schichten des Dachsteinkalkes und dessen Dolomits in ihrer ganzen Erstreckung von dem 8000 Fuss Meereshöhe erreichenden Kamm des Spitzkofels herab gegen die Drau (Durchschnitt IV). An diese Wände lehnen sich niedere terrassenartige Abhänge an (Durchschnitt IV), die aus den jüngeren Gebilden des Lienzer Gebirges bestehen. Es sind diess die schwarzen bituminösen Schiefer, die Kössener und Adnether Schichten. Im Grossen betrachtet fallen sie nach Norden und unterteufen den Glimmerschiefer (Durchschnitt III, IV und VI). Der Dachsteinkalk mit der Dachsteinbivalve und den Korallen, südlich vom Rauhkofel bei Lienz (Durch- schnitt V), ist zwischen den Kössener und Adnether Schichten eingelagert. Wir haben schon von den vielen Windungen der Schichten gesprochen, welche man in den schwarzen bituminösen Schiefern beobachten kann. Auch muss hier erwähnt werden, dass die Flecken-Mergel und Adnether Schichten ausser- ordentlich gestörte Lagerung besitzen. Diess kann man am besten in einem Stein- bruche, der zur Gewinnung der Adnether Schichten als Marmore zur Pflasterung der Kirche zu Lienz hei der Lienzer Klause südwestlich von Lienz angelegt ist, beobachten. In einer Höhe von beiläufig 20 Klafter über dem Spiegel der Drau bearbeitete man als ich dort gewesen, eine Partie des Marmors, dessen Schichten nach Norden fallen unter 45 Grad. Oberhalb dieser Stelle, beiläufig 2 Klafter Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 423 höher stehen die Schichten der Mergel (mit Ammonites radians ) und der Marmore fast horizontal, aber deutlich nach Süden fallend an. Ueber diesen nach Süden geneigten Stellen trifft man wieder Schichten, die alle nach Norden fallen. Aber auf dem Steige von der Drau bis zum Steinbruche fallen alle Schichten nach Süden unter 20 — 30 Grad. Wenn man nach diesen gemachten Beobachtungen in der Höhe die steil aufgerichteten, beinahe senkrechten Schichtendes Spitzkofels und die kahle Wand desselben ansiebt, die aus einer einzigen Schichte gebildet wird, so wird es klar, dass die Schichten der Adnether Mergel und der bituminösen Schiefer alle in älteren geologischen Zeiten die nun kahlen Schichten des Spitz- kofler Dachsteindolomits bedeckten, und nach der stattgefundenen Aufrichtung an diesen Schichten herabgerutscht sind und durch diesen Fall ihre verworrene Lagerung erhielten. Für diese Annahme spricht namentlich die schon besprochene, zwischen dem Halobiendolomite und dem schwarzen Kalke eingekeilte Partie der schwarzen bituminösen Schiefer bei Abfaltersbach; ferner auch die südlich am Riegenkogel im Gailthale mit ihren von der Umgebung ganz abnormen Lagerungsverhältnissen. Auch bei Ober-Drauburg ist ein gleicher verlorener Posten dieser bituminösen Schiefer und Mergel. Alle diese Fälle deuten auf eine gewaltsame Trennung des früheren Zusammenhanges dieser Schichten. Aus dieser Terrasse der Kössener und Adnether Schichten erhebt sich abermals der aus dolomitischen Liaskalk bestehende Rauhkofel zu einer bedeutenden Höhe, um mit der Triestacher Wand steil gegen den Triestacher See abzufallen. Die Schichten des Rauhkofels fallen auf seinem südlichen Abhänge (Durchschnitt V) deutlich nach Norden, an der Triestacher Wand ist dagegen das südliche Einfallen zu beobachten. Zum Schlüsse muss ich noch die merkwürdigen Lagerungsverhältnisse der äussersten Spitze des Lienzer Gebirges nördlich am Triestacher See (Durch- schnitt V) näher beleuchten, wo die älteren im Gailthale lagernden Gebilde des schwarzen Kalkes und bunten Sandsteines mit den Gebilden des grossen Glim- merschieferzuges, Glimmerschiefer und Gneiss, im Zusammenhänge Vorkommen. Leider muss ich bemerken, dass die Generalstabs-Karten dieser Gegend ausser- ordentlich unvollkommen sind und die Terrainverhältnisse dieser interessanten Partie nicht treu darstellen. Ueberdiess macht das überall in Menge liegende Alluvium und die Ablagerungen des tertiären Schotters die Beobachtung der fol- genden Verhältnisse sehr schwierig. — - Nördlich vom Triestacher See heim „sin- kenden Schloss“ stehen bunte Sandsteine steil nach Norden fallend an. Nördlich vom kleinen Triestacher See steht der schwarze Kalk an, ebenfalls aber noch steiler nach Norden fallend und den bunten Sandstein überlagernd. Nördlich von diesem schwarzen Kalk, südlich von Triestach, steht Gneiss nach Süden fallend und den schwarzen Kalk deutlich unterteufend an. Oestlieh am grossen Triestacher See und von da bis an das Alluvium der Drau steht der Glimmerschiefer an, und zwar am Triestacher See nach Norden (also die Kalke des Lienzer Gebirges über- lagernd), an der Drau weiter nördlich deutlich nach Süden fallend. Südlich von 424 Diouys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Iscl, Triestach kann man deutlich die Ueberlagerung des Gneisses durch den Glimmer- schiefer sehen. Zieht man nun an einer Stelle einen Durchschnitt, wo sich diese vier Gesteinsarten gegenseitig berühren, so bekommt man den Durchschnitt V (zwischen der Drau und demTriestacherSee), wo diese Gebilde einen vollständigen Fächer bilden, in dem der bunte Sandstein nach Norden und derGneiss nach Süden fallen, die Schichten des schwarzen Kalkes und des Glimmerschiefers aber nahezu senkrecht stehen. Die Linie dieses Fächers, von sehr geringer Ausdehnung, läuft von Westen nach Osten, und man trifft in der That weiter östlich (westlich hei Jungbrunn) im Glimmerschiefer die fächerförmige Schichtenstellung. (Oestlich von Jungbrunn fällt der Glimmerschiefer durchaus nach Norden und überlagert den Rauhkotier Zug des dolomitischen Liaskalkes.) D. Die fiohlenforniatlon südlich von der Gail. Petrographie. Die Kohlenformation besteht im Gailthale aus Schiefern und Kalken. a) Schi efer. Längs der Gail westlich von Nostra und Niedergail (west- lich von St. Jakob) angefangen über Moos und Rauh (südlich von M. Lukau) bis nach Hollbrucken im Drauthale zieht ein mächtiger Zug von schwarzen, hin und wieder violetten, manchmal glänzenden Thonschiefern. Sie sind die ältesten der Kohlenformation dieser Gegend, und ihre Mächtigkeit beträgt an 1000 Fuss. ln denselben wurden bei Moos und dann ausserhalb des untersuchten Terrains bei Tröpelach südlich Pflanzenreste, die denen der Stangalpe gleich sind, gefunden. Die Pflanzenreste sind in dieser Gegend so selten , dass es ein glücklicher Zufall ist, wenn man einen Farrenwedel findet. An die schwarzen oder violetten pflanzenführenden Schiefer reihen sich südlich graue, grünlichgelbe, selten grüne Schiefer mit okerigen , gelbgefärbten Stellen an. Ihre Mächtigkeit beträgt auch an manchen Stellen 6—800 Fuss. In diesen Schiefern fand ich zwischen dem Oharnach und dem Hohen-Trieb in einer Höhe von 7 — 8000 Fuss Versteinerungen führende Schichten. „Wegen der verhältnissmässig schlechten ') Erhaltungsweise der Fossilien Hessen sich nur folgende Arten mit einiger Sicherheit bestimmen. Spirifer Mosquensis Fisch, sp., Reizia radialis Phill. sp., Ort Ins eximia Eichic, sp., Productus semireticulatus Mart, sp., doch deutet das Vorkommen vieler Reste von Schalen aus den Geschlechtern Avicula, Spirifer Ina, Spirigera, Strophomena , Productus, Chonetes u. s. w., dann Rruchstücke von Trilobiten und viele Polyparien auf einen Reichthum von Petrefaeten, der einer weiteren Ausbeutung wohl würdig wäre. Alles bisher an dem angegebenen Fundorte Gefundene und Erkannte entspricht, so wie die bei Rleiberg gefundenen Versteinerungen der Kohlenformation.“ ’) Schriftliche Mittheilung des Herrn E. Suess. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 425 In dieser Gruppe wechselt die petrographisclie Beschaffenheit der Gesteine ausserordentlich im Gegentheile von der gleichmässigeren unteren Gruppe. Bei der Skernitzen-Alpe im Kronhofer Graben südlich von St. Daniel kommen in den okerigen Schiefern rothbraune, manchen Schiefern des bunten Sandsteines ganz ähnliche Sandsteine vor mit Gesteinen, die man als metamorphische ansprechen muss. Namentlich kommen hier Schichten von sehr weichen dioritischen Gesteinen, wechsellagernd mit grauen aus Feldspath, Quarz und wenig Chlorit bestehenden, dann mit rothgelben, aus Feldspath und Quarz zusammengesetzten krystallinischen sandsteinartigen Gesteinen vor. Auf dem Uebergange (Barmbot) zwischen Rosskor und Gamsfleck südlich von Tilliach kommen violette Gesteine vor, in welchen der Chlorit sehr häufig auftritt. Verhältnisse, denen ähnlich, die auch in der Formation der Stangalpe von Dr. Peters gefunden wurden ?). In der obersten Partie der okerigen Schiefer, kaum 2 — 3 Klafter unter der Stelle, wo sie vom Kohlenkalk überlagert werden, treten eisenhaltige Kalkschiclvten auf, in denen auf der Plecken östlich von der Valentiner Alpe, dann bei der Würm- lacher Alpe südlich von Würmlach (bei Mauthen) bis jetzt unbestimmte Ortho- ceratiten in ungeheuerer Menge Vorkommen, und so zu sagen das ganze Gestein bilden. Weiter östlich zwischen Oharnach und dem Hohen-Trieb erscheinen die- selben Kalkeinlagerungen in geringer Mächtigkeit von 3 — 4 Zoll, ohne Eisengehalt, und nur Crinoiden führend. Weiter westlich dagegen sind dieselben Kalkeinlage- rungen ganz in krystallinischen Kalk umgewandelt und führen Krystalle von Schwefelkies, wie am Sonnstein im Frohner Thale und im Lukauer Thale. bj Kalke. Ueber den Producten- Schiefern liegt beim Tilliacher auf der Plecken ein schwarzer klingender Kalkschiefer mit einigen kleinen Crinoiden- Stielen. Ueber diesen folgt eine mächtige Lage von rothen, gelblichen und grauen dünngeschichteten Marmoren. Ueber diesen lagert am Pollinig ein schwarzer oder dunkelgrauer gut geschichteter, in seinen oberen Schichten dolomitischer Kalk. Auf der Plecken am Zillakofel lagert aber über den dünngeschichteten rothen, gelben und grauen Marmoren ein lichtgrauer ungeschichteter Kalk. Aus dem unteren Kalkschiefer ist ausser den Crinoiden gar nichts bekannt geworden. Der obere ungeschichtete Kalk enthält vorläufig unbestimmte Spiri- feren (die denen des Bergkalkes sehr ähnlich sind), eine Koralle und Encriniten- Stilglieder in Menge. In der Gegend südlich, südwestlich und westlich von Mauthen, in der Umge- bung des Plerge, des Kollinkofel und Pollinig treten die hier erwähnten Kalke massenhaft auf. Ihre Mächtigkeit zum Beispiel am Kollinkofel und Plerge beträgt wenigstens 4000 Fuss (Plecken ist 3832 Fuss, Kollinkofel höher als der 7467 Fuss hohe Pollinig). Gegen Osten zertheilt sich diese Kohlenkalkmasse in einzelne Züge. So zieht vom Kollinkofel ein Kalkzug über den Pail bis an den Hohen-Trieb; vom *) L. c. VI, Seite 526. 426 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, (sei, Pollinig aus ziehen zwei Züge gegen Osten; der südliche über die Zöllner-Höhe, Gundersheimer und Buchacker Alpe zur unteren Buchacher Alpe und weiter östlich ausserhalb des untersuchten Terrains; der nördliche Zug des Pollinig zieht südlich an der Würmlacher Alpe vorbei auf die Gratzer Alpe und bei Nöbling in die Drau herab. Von der Aehacher Alpe zieht ebenfalls über den Ohamach ein Kalkzug, der sich aveiter im Südosten mit dem Zuge des Pail verbindet. Die übrige Masse des vom Pollinig östlich gelegenen Gebirges südlich von der Gail besteht aus Schiefern, und zwar näher der Gail aus schwarzen Thonschiefern, in denen bei Tröpelach Pflanzen-Abdrücke Vorkommen, die denen der Stangalpe gleich sind ; südlich am Gränzgebirge dagegen aus den okerigen Schiefern, in welchen am Hohen-Trieb und Oharnach die oben angegebenen Bleiberger Ver- steinerungen der Kohlenformation aufgefunden wurden. In dem vom Plerge westlich liegenden Gebirge herrschen die Schiefer, im nördlicheren der Gail näheren Gebirge die schwarzen Pflanzenschiefer, und im südlicheren an der italienischen Gränze die okerigen Schiefer; die Kalke treten nur sehr vereinzelt, meist nur an der südlichen Wasserscheide des Gailthales auf, so am Hochweissstein , am Rosskoor-Spitz und an der Königswand im Eisenreith. Doch sind die Kalke nicht überall versteinerungsführend und sind auch, obwohl einem und demselben Zuge angehörig, petrographisch nicht gleich. Die rothen und gelben Marmore sind in rothe oder gelbliche krystallinische Kalke häufig verändert; das thonige Bindemittel der Marmore wird in den körnigen Kalken zu grünlichem Talk, weissem und braunem Glimmer. Die schwarzen dichten Kalkschiefer mit Crinoiden, dann die schwarzen Kalke werden als fein- körnige krystallinische Kalke im Eisenreith angetroffen; die grauen ungeschich- teten Kalke trifft man zum Beispiele im Eisenreith in weisse zuckerartige Kalke und am Hochweissstein in graue fein-krystallinische Kalke umgewandelt. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Kalke, je weniger sie mit den Schiefern in Berührung stehen, auch ihre ursprüngliche Beschaffenheit und ihre Versteinerun- gen besser erhalten haben; dort aber, wo sie mit den Schiefern in häufige Berüh- rung gebracht sind, beides verloren haben. Die Lagerungsverhältnisse der Kohlenformation im Gailthale sind in den Durchschnitten I — V, VII — IX dargestellt. Am einfachsten gelagert sind die Gebilde derselben in der Umgebung des Plerge (Durchschnitt V). Auf den Schiefern, in deren obersten Schichten die Eisensteine mit den Orthoceratiten erscheinen, lagern die Kalke: schwarze Kalkschiefer, rothe, gelbe und graue Marmore, dann ungeschichtete graue Kalke. Die Schichten beider liegen im Allgemeinen horizontal. Sowohl nach Osten als nach Westen von dieser Stelle ist der Bau des Kohlengebirges ein verwickelter. Schon am Pollinig (Durchs. VII) sieht man die Gebilde derart durchein- ander geworfen, dass hier von der regelmässigeren Lagerung des Plerge (D. V) keine Spur mehr zu finden ist. Zwischen dem Pail und den Pollinig ist ein Bruch der Schichten zu beobachten; nördlich von diesem Bruch fallen die (südlich vom Kalke des Pail überlagerten) Schiefer-Schichten zuerst nach Norden (unter Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 427 4ö Grad) und stellen sich weiter in nördlicher Richtung ganz senkrecht auf, so dass der schwarze Kalk des Pollinig einen Fächer bilden muss. Weiter nördlich überlagert aber der rothe Marmor des nördlichen Abhanges des Pollinig ganz normal die Schiefer, die sich vom Tilliacher im Plecken -Thale angefangen über den Krieghof und Gratzhof bis nach Nöbling ziehen. Dieser Schieferzug wird aber wieder vom schwarzen Kalkschiefer südöstlich vom Lamprecht unter- lagert. Dass aber diese Unterlagerung nur eine scheinbare ist, kann man sich Figur 2, P Plecken-Bach. 1 Kohlenkalk (schwarzer Kalkschiefer). 2 Kohlenschiefer. östlich vom Lamprecht auf dem rechten Ufer des Plecken -Thaies sehr gut überzeugen (Fig. 2). Man s^lit nämlich von der Strasse aus an einer Wand des rechten Thal- abhanges die Schichten des schwar- zen Kalkschiefers der Art gebogen und gebrochen, dass sie einerseits nach Süden, andererseits nach Nor- den fallen und mit ihren Köpfen unter einem Winkel von 30 bis 40 Graden zusammen stossen. Die von diesem Bruche südlichen Schichten unter- teufen den Schieferzug, die nördlich liegenden des Kalkschiefers richten sich dagegen auf und man findet sie gleich südlich bei Mauthen auf dem Kopfe stehen (D. VII). Die Schichten am Pollinig bilden einen vollständigen Fächer. Weiter östlich am Hohen-Trieb und der Zöllner-Höhe ist die Stellung der Kalk- und Schiefer-Schichten eine noch verwickeltere. Der rothe Marmor des Hohen-Trieb (D. VIII) mit Orthoceratiten, überlagert die okerigen Schiefer bei der Skernitzen-Alpe, in denen nicht nur die Eisensteine mit den Orthoceratiten, sondern auch Producten und Spirifer-Arten in Menge Vorkommen. Diese Schiefer liegen aber auf dem rotlien Marmor der Zöllner-Höhe. Dieser überlagert seiner- seits die okerigen Schiefer nördlich von der Zöllner-Höhe. Diesen Schiefer unter- teuft abermals ein rother Marmor, indem er unter 43 Grad nach Süden fällt. Endlich kommt ein Zug von schwarzen pflanzenführenden' Schiefern, in wel- chem die Schieferschichten nördlich vom Gratzhof nach Süden und südlich vom Gratzhof entschieden nach Norden fallen. Die hier im Durchschnitte VIII dargestell- ten Lagerungsverhältnisse der Kohlenformation wurden sowohl in der Richtung des Durchschnittes auf der Höhe des Gebirges als auch im westlich davon liegen- den Kronhofer Graben beobachtet, wo man die Schichten auf 2300 — 3030 Fuss Höhe beinahe ganz entblösst beobachten und daher auch den Durchschnitt in der gegebenen Weise mit Recht zeichnen konnte. Noch weiter östlich am Oharnach (D. IX) lagert der rothe Marmor mit Orthoceratiten auf den okerigen, Versteinerungen führenden Schiefern und fällt nach Süden. Nördlich vom Oharnach fallen gleich die Schiefer nach Norden, und bei der Ober-Buchacher Alpe steht der rothe Marmor senkrecht. Der darauf folgende Schiefer fällt nach Norden und unterlagert schwarze Kalkschiefer mit 428 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Crinoiden, diese werden aber wieder von schwarzen Pflanzenschiefern überlagert, die am Kalke nach Norden, bei Gandersheim an der Gail aber nach Süden fallen, also einen Fächer bilden. Hier wiederholen sich beinahe ganz die am Pollinig (D. VII) gegebenen Lagerungsverhältnisse , nur mit dem Unterschiede, dass hier auch der an der Gail vorkommende Schiefer noch einen vollständigen kleinen Fächer bildet, folglich in diesem Theile des Kohlengebirges zwei Fächer auftreten. Westlich von der Kalkmasse des Plerge herrschen, wie schon gesagt wurde, die Schiefer. Sie treten zwischen dem Hochweisssteine und Moos südlich von M. Lukau (D. IV) in einer bedeutenden Mächtigkeit auf; südlich die okerigen Schiefer, nördlich die schwarzen pflanzenführenden Schiefer. Die Schichten fallen durch- aus nach Süden und der körnige weisse Kalk des Hochweisssteins lagert regelmäs- sig auf den Schiefern. In diese regelmässige Lagerung der Schiefer stellen sich die im Durchschnitte III und II dargestellten Unregelmässigkeiten ein, die im Durchschnitte I deutlich hervortreten. Der Kalk des Monte Silvella lagert auf den okerigen nach Süden fallenden Schiefern des Monte Furnione, diese stellen sich im Schusterthale senk- recht auf, fallen weiter nördlich nach Norden und bilden zwischen dem Schu- sterthale und dem Drauthal einen Fächer, in welchem der feinkörnige Kalkschiefer (den schwarzen Kalkschiefern mit Crinoiden entsprechend) in den schwarzen pflanzenführenden Schiefern eingelagert erscheint. Hiermit ist aber die Kohlenformation des Hohen-Trieb, Kollinkofel, Hoch- weissstein, M. Silvella und M. Furnione noch nicht vollständig bekannt, indem bedeutende Theile davon, die im venetianischen Gebiete liegen, noch zu unter- suchen, sind. (Siehe im II. Theile die Fortsetzung.) E. Die Lagcrungsvcrkältnisse der vier Gruppen. In meiner Abhandlung über die Central-Alpen *) habe ich bereits gesagt, dass die Gebilde des Centralgneisses durch die Schichten des Glimmerschiefer- zuges vom Katschberge im Lungau angefangen westlich bis in die Gegenden des Hoch-Gall und des Venedigers überlagert werden, wie diess auch in den Durch- schnitten I— III, V und VII dargestellt ist. Dieser Ueberlagerung gegenüber habe ich daselbst aufmerksam gemacht auf die Ueberlagerung der Gebilde des Central- gneisses im Norden unmittelbar von den der Trias angehörigen Radstädter- Tauern-Gebilden, ohne einen inzwischen gelagerten, gleich breiten und gleich bedeutenden Glimmerschieferzug. Auch konnte ich wegen Mangel an gemachten Beobachtungen daselbst nur andeuten, dass der grosse Glimmerschieferzug (im Gegensätze zur Ueberlagerung der Gebilde des Centralgneisses im Norden) an seinem südlichen Rande die Kalke des Lienzer Gebirges ebenfalls überlagert. Nun bin ich im Stande, diese Ueberlagerung im Detail anzugeben. Im Durch- ’ ) L. o. V, S. 846, Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 429 schnitt VII ist die Ueberlagerung des nördlich von der Drau vorkommenden Alpenkalkes dargestellt. Im Graben nördlich von Simmerlach bei Ober-Drauburg sieht man den bunten Sandstein und den darüber liegenden schwarzen Kalk ganz deutlich nach Norden fallen und den nach Norden fallenden Thonglimmerschiefer dieser Gegend unterteufen. Im Graben, der sich von Ober-Drauburg nordwestlich hinauf zieht, kann man sehen, wie der Thonglimmerschiefer auf dem nach Norden unter 15 — 20 Grad fallenden Halobiendolomit ganz conform lagert. Die kleine über der Drau südlich von Pannberg vorkommende Partie der nach Norden unter 45 Grad fallenden Flecken-Mergeln und Kössener Schichten wird von dem nach Norden fallenden Glimmerschiefer gleichmässig überlagert. Aber nicht nur die geringeren nördlich von der Drau befindlichen Vor- kommnisse des Alpenkalkes werden vom Glimmerschiefer überlagert, auch südlich von der Drau ist diess der Fall. Das auffallendste Beispiel ist jedenfalls die Ueberlagerung, die man auf dem Wege von Jungbrunn nach Lavant beobachten kann (Durchschnitt VI). Im ersten Drittel des Weges sieht man den Glimmer- schiefer nach Norden unter 30 — 40 Grad einfallen, dann erscheint der dolomi- tische Liaskalkzug des Rauchkofels, dann die Adnether Schichten und die schwarzen bituminösen Schiefer, die alle nach Norden um so mehr einfallen, je weiter südlich sie zu liegen kommen. Aus den Lagerungsverhältnissen der äussersten Spitze des Lienzer Gebirges, die im Durchschnitt V zwischen dem Triestacher See und der Drau dargestellt und in dem Capitel über das Lienzer Gebirge genau beschrieben sind — aus diesem einzigen längs der Drau von Sillian bis Greifenburg vorgekommenen Falle lässt sich schliessen, dass die Ueberlagerung des Alpenkalkes der Lienzer Gebirge durch den Glimmerschiefer eine abnorme ist. Am südlichen Rande des Glimmer- schiefers ist es freilich nicht nothwendig, auf diesen einzigen Fall ein Gewicht zu legen, indem man in den Versteinerungen des Lienzer Gebirges Sicherheit genug gefunden hat, zu behaupten, dass die Ueberlagerung des Alpenkalkes durch den Glimmerschiefer eine abnorme ist. Sehr nothwendig ist es aber gewesen, dieses Verhältniss hier auseinander zu setzen, um dadurch zu beweisen, dass auch auf die Ueberlagerung des Centralgneisses durch den Glimmerschiefer an dem nördlichen Rande des grossen Glimmerschieferzuges ebenfalls gar kein Gewicht zu legen ist. Der aus der dor- tigen Lagerung gefasste Schluss, dass der Centralgneiss und dessen Schiefer- hülle älter ist als der Glimmmerschiefer des grossen Zuges, wäre daher eben so falsch und absurd, wie der ganz analoge aus derselben Lagerung folgende, dass der Alpenkalk des Lienzer Gebirges älter sei als der Glimmerschiefer. Daher haben die wenigen beobachteten und in meiner Abhandlung i) an- gegebenen Fälle, wo die Gebilde des Centralgneisses das altkrystallinische Gebirge überlagern , für die Altersbestimmuug dieser Gebilde genau denselben grossen Werth gegenüber der häufig beobachteten umgekehrten Lagerung, welchen man ‘) L. c. V, Seite 847. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III, 56 430 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, mittelst der Paläontologie den beobachteten Lagerungs-Verhältnissen des Alpen- kalkes und des Glimmerschiefers nördlich am Triestaeher See (D. V) gegenüber der häufig beobachteten Ueberlagerung des Alpenkalkes durch den Glimmerschiefer beimessen muss. Ferner muss ich hier noch einmal erwähnen, dass der zunächst an der Drau liegende Theil des grossen Glimmerschieferzuges aus Thonglimmerschiefer be- steht. Der Thonglimmerschiefer wurde aber immer als der jüngste des altkrystal- linischen Gebirges gefunden und betrachtet. Nun ist aber gerade der Thonglim- merschiefer der den Alpenkalk überlagernde Theil des Glimmerschieferzuges. Aus diesem Hesse sich schon folgern, dass nördlich an der Drau eine Ueberkippung der Schichten stattfand, die die Fächer des Glimmerschiefers erzeugte. Dafür spricht insbesondere auch der direct beobachtete Fall (D. II) , dass der Thon- glimmerschiefer des grossen Zuges auf dem Thonglimmerschiefer des Gailthaler Zuges (in der Umgebung von Oswald im Drauthale, wo der Alpenkalk bereits ganz fehlt) liegt. Die zu diesen Thatsachen gehörigen Anknüpfungspuncte in den Gebilden des Centralgneisses und nördlich davon sind noch nicht von jeder Unsicherheit befreit, klar und deutlich hervorgetreten. Es wären daher auch alle in dieser Hinsicht gemachten Bemerkungen voreilig und unreif. Der grosse Glimmerschieferzug überlagert also die Gebilde des Lienzer Ge- birges in der That durchaus, wenn auch auf eine abnorme Weise. Weiter westlich, dort wo sich das Lienzer Gebirge ganz ausgekeilt hat, und der grosse Glimmerschieferzug unmittelbar an die aus dem Gebiete des Gailthaies ins Drau-Gebiet herüber streichende Kohlenformation anstosst, fallen die Schich- ten des Glimmerschiefers nach Norden , die der Kohlenformation nach Süden. Weitere Daten in dieser Hinsicht sind weiter westlich im Drau-Thale, westlich von Sillian, zu sammeln. Sehr einfach sind die Verhältnisse, unter welchen das Lienzer Gebirge und die Kohlenformation im Gailthale an einander stossen. Im östlichen Theile, wo beide durch die breiten Alluvionen von einander getrennt sind, fallen die Schichten des Gailthaler Glimmerschieferzuges nach Norden und die der Kohlenformation nach Süden. Dagegen dort, wo im Lessach-Thale (westlichem Gailthale) der Glimmerschiefer auch südlich von der Gail erscheint, fällt der letztere nach Süden, und die Schichten der Kohlenformation überlagern denselben ganz normal. Das Auffallendste in der Lagerung dieser Gebilde im Gailthale ist aber jeden- falls die Thatsache, dass südlich auf dem Gailthaler Glimmerschieferzug unmittelbar die Kohlenformation lagert, während nördlich der Glimmerschiefer des Gailthales unmittelbar von Porphyren und bunten Sandsteinen überlagert wird. Bei der fächerförmigen Stellung der Schichten in den Centralalpen scheinen die Einsenkungen der Drau und der Salzach eine wichtige Rolle zu spielen. Auf den meiner Arbeit über die Centralalpen beigegebenen J) Durchschnitten VIII, IX, ') L. c. V, Seite 818. Möll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 431 XI, XVI a, XVI a, XVII sieht man, dass am nördlichen Abhänge der Centralalpen der Salza die fächerförmig gestellten Schichten ganz nahe südlich an der Salza zu treffen sind. Ganz dasselbe sieht man auch auf den der vorliegenden Arbeit beige- legten Durchschnitten I — III, V — VIII, indem man auch hier die senkrechten Schichten des Glimmerschiefer-Fächers ganz nahe (nördlich) an der Drau auf- gestellt sieht. Diese Fächer, der südlich an der Salza und der nördlich an der Drau, sind vollkommen ausgebildet und lassen sich auf weite Strecken verfolgen, ja sogar mit einer gezogenen Linie versinnlichen, wie ich diess eben mit dem Fächer an der Drau versuchen konnte. In den nördlich von der Salza und südlich von der Drau liegenden Gegenden treten ebenfalls fächerförmige Schichtenstellungen auf, doch scheinen diese unvollständiger zu sein, lassen sich auf längere Strecken im Streichen der Schichten nicht verfolgen und es ist mir auch nicht gelungen eine bildliche Darstellung derselben zu erzielen. Dass aber das Auftreten dieser un- regelmässigen wenig ausgedehnten Fächer nördlich von der Salza und südlich von der Drau ein symmetrisches ist, kann man sich am besten auf den zu meiner Arbeit über die Centralalpen gehörigen Durchschnitten X, XVII, dann auf den dieser Arbeit beigelegten Durchschnitten I, II, VII, VIII undIX am besten überzeugen. Ferner kann ich nicht unerwähnt lassen, dass sich südlich vom Glöckner, also von einem Gebirge in welchem keine Centralgneissmasse besteht, und welches nur aus der Schieferhülle des Centralgneisses zusammengesetzt ist — dass sich südlich vom Glöckner-Gebirge im Gebiete der Kohlenformation am Plerge im Gailthale (Durchschnitt V) die grösste Regelmässigkeit in der Aufeinander- folge der Schichten findet. Westlich und östlich davon, also gerade in südlicher Richtung von den Centralgneissmassen des Venedigers (im Westen) und des Hoch- narr und Ankogels (im Osten), findet man dagegen auch in der Kohlenformation die kleinen wenig ausgedehnten Schichten-Fächer. Diese Anordnung scheint auf eine ganz symmetrische Weise in dem Gebiete nördlich von der Salza aufzutreten, indem auch hier im Osten und Westen gegenüber den eben genannten Central- gneissmassen fächerförmige Schichtenstellungen beobachtet werden, während dem Glöckner gegenüber diess nicht der Fall ist. II. Die Carnia und das Comelico im venetianischen Gebiete. 1355. Vorbemerkungen. Im Sommer 1835 war ich mit der geologischen Auf- nahme einiger Gegenden im nördlichsten Tlieile des venetianischen Königreiches beschäftiget, die unmittelbar südlich vom Gailthale befindlich sind. Namentlich wurde das Comelico mit dem Hauptorte Campolungo, welches das nördlichste Quellgebiet des Piave in sich begreift, untersucht; ferner wurde das sogenannte Karnthal, Carnia der Italiener, mU der Hauptstadt Tolmezzo begangen. Das Comelico begreift in sich die Thäler: Comelico superiore mit den Hauptorten Padola und Dosoledo. Dieses Thal ist zugleich als die Fortsetzung des Sexten-Thales in Tirol zu betrachten, mit dem es gleich breit ist, gleiche Streichungsrichtung besitzt und nur durch einen Sattel, der 3169 Fuss Meereshöhe besitzt, getrennt ist. 56a 432 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, [sei, Valle Digone, ein von Norden nach Süden laufendes schmales, beinahe ganz unbewohntes Thal. Valle Visdende, ein kesselförmig erweitertes, an Alpenweiden und schönen Waldungen reiches, nur im Sommer bewohntes Hochthal, dessen Thalboden 41 16 Fuss Meereshöhe besitzt. Sa pp ad a mit einem ziemlich breiten 4000 Fuss Meereshöhe zählenden Thalboden (von Deutschen bewohnt), ein Längsthal, mittelst welchem die Wasser- gebiete des Piave und des Tagliamento sehr innig verbunden sind. Valle Frisone, ein von Süden nach Norden laufendes, schmales, nur im Sommer bewohntes Thal, welches die Verbindung zwischen Comelico und Canale S. Canziano herstellt. Diese fünf Hauptthäler münden in eine kesselförmig erweiterte, 2900 Fuss Meereshöhe besitzende Thalmulde, die man Comelico inferiore nennt, mit den Orten S. Pietro, Campolungo, S. Nieolo und Candide. Die so vereinigten Gewässer des obersten Piave verlassen das Comelico durch eine enge, von Nordost nach Südost laufende Gebirgsspalte, um nach Vereinigung mit dem von Auronzo herab- eilenden F. Anziei ihren Lauf nach Süden fortzusetzen. Die Carnia besteht aus einem grossen Längsthaie und mehreren Quer- thälern. Das grosse Längsthal, in welchem sich Resiutta, Tolmezzo, Villa, Soechieve, Ampezzo, Forni di sotto und Forni di sopra befindet, wird im westlichen Theile Ca naleSocc hieve, im östlichen Valle del Ferro genannt, und verläuft, wenn man von einigen unwesentlichen Biegungen abstrahirt, von Westen nach Osten. Zwischen Portis, Amaro und Cavazzo besitzt das Längsthal der Carnia die ge- ringste Meereshöhe, beiläufig 1000 Fuss; von hier, der tiefsten Stelle desselben, steigt nach West die Thalsohle des Canale Soechieve langsam an, so dass sie bei Mäuria auf der Wasserscheide zwischen der Piave und dem Tagliamento 4141 Fuss Meereshöhe erreicht. Die Valle del Ferro steigt ihrerseits aus der Gegend von Amaro nach Osten langsam an, spaltet sich bei Resiutta in zwei nahe neben einander laufende Längsthäler : in den Canale della Resia und Canale di Raccolana , und die Thalsohlen derselben erreichen auf ihren Wasserscheiden nach Raibl und Flitsch auch wenigstens die Meereshöhe von der westlichen Wasserscheide bei Mauria. Die Breite des grossen Längsthaies der Carnia ist sehr veränderlich. Im östlichen Theile bei Resiutta gleicht die Valle del Ferro mehr einer schmalen Gebirgsspalte, einer tiefen Schlucht, die sich erst im Inneren des Resia- und Rac- colana-Thales erweitert. Zwischen Cavazzo, Tolmezzo und Villa beträgt die Breite des Thaies über 3000 Klafter. Auf die beträdSitliche Verengung des Thaies bei Villa folgt abermals eine ausgebreitete Thalmulde, in der sich die Orte Ampezzo, Soechieve, Preone, Enemonzo und Raveo befinden. Auf die Verengung des Thaies zwischen dem M. Tenizza und M. Pelois folgt die Mulde von Pignarossa, auf die Enge von Chiusa die Mulde von Forni di sotto , und diese letztere hängt durch die Enge von Avoli mit der breiten Thalmulde von Forni di sopra zusammen. Von Möll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venezianischen Gebiete. 433 da verläuft sich unser betrachtetes Längsthal als ein schmales Thal bis auf die Wasserscheide von Mauria. Die Verbindung dieser Thalmulden ist eine zweifache. Erstens werden sie durch den F. Tagliamento, der sie wenn auch grösstentheils excentrisch durch- fliesst, mit einander verbunden. Eine zweite Verbindung wird durch die Strasse hergestellt. Diese beiden Verbindungslinien verfolgen unabhängig von einander jede für sich ihren eigenen Lauf. Im östlichen Theile bis Villa herauf ist diese Eigenthümlichkeit nicht so auffallend. Von Villa aufwärts (nach Westen) läuft die Strasse anfangs in gleicher Richtung mit dem Tagliamento bis nach Socchieve; von hier wendet sich die Strasse rechts (nordwestlich) über Midiis, um nach Ampezzo zu gelangen; der Lauf des Tagliamento zwischen Trentesimo und Soc- chieve folgt einer tiefen, schmalen, zwischen Monte Pelois und M. Resto befind- lichen, und nach Südwesten streichenden Schlucht. Von Ampezzo (1800 Fuss) verfolgt die Strasse eine südwestliche Richtung und muss den 2743 Fuss hohen Pass östlich von Pignarossa überschreiten um in die Mulde von Pignarossa zu ge- langen. Dagegen wendet bei Trentesimo die Schlucht des Tagliamento ihren Lauf nach Nordwesten. Beide Verbindungslinien werden in der Enge der Chiusa ver- einigt, wo die Strasse an einer Wand hoch über dem Tagliamento fortläuft um sich abermals bei S. Lorenzo von dem Rinnsal des Tagliamento zu entfernen. Nachdem sie durch die Thalmulde von Forni di sotto getrennt, die Strasse rechts, der Tagliamento links, durchgelaufen sind, vereinigt sie wieder die Enge bei Avoli; dann treten sie noch einmal in der Mulde von Forni di sopra aus einander, um endlich vereinigt bis auf die Wasserscheide hei Mauria zu bleiben. Die Strasse muss daher auf ihrem Laufe von Villa bis auf die Mauria folgende Pässe überschreiten : 1. den zwischen Socchieve und Midiis, 2. den zwischen Ampezzo und Pignarossa (der bedeutendste nach Nr. 5), 3. den zwischen Forni di sotto und Avoli, 4. den zwischen Avoli und Andrazza, und 3. endlich den Mauria-Pass. Eine andere Linie der Strasse ist nicht annehmbar, indem sie z. B. nach dem Laufe des Tagliamento durch ganz unbevölkerte wilde Gegenden ziehen müsste und ihren Zweck dann jedenfalls verfehlen würde. Trotz diesen Schwierigkeiten ist diese Strasse auf eine so ausgezeichnete und zweckmässige Weise gebaut undausgeführt, dass sie in der besseren Jahres- zeit mit Leichtigkeit befahren wird. Nur in der Enge bei Chiusa östlich bei Forni di sotto ist sie zur Zeit starker Schneefälle wegen Lawinen-Gefahr nur mit grösster Vorsicht zu benutzen. In dieses Längsthal nun, welches von Süden her keine bedeutenden Zuflüsse empfängt, und dessen südliche Wasserscheide von den unmittelbar sie südlich umgebenden Gebirgen gebildet wird, münden vom Norden her um so bedeutendere Flüsse. 434 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Im Osten bei Raccolana mündet in unser Längsthal die Fella, die vom Bom- basch-Graben angefangen gerade nach Süden läuft. Bei Resiutta mündet die von Norden nach Süden herablaufende Valle di Moggio, bei Tolmezzo der ebenfalls nach Süden streichende Canale di S. Pietro und dessen Fluss der F. But, nach- dem er den von Nordostnord herablaufenden Canale d'Incarojo, F. Chiarso genannt, aufgenommen; endlich bei Villa der Canale di Gorto oder F. Degano. Alle diese genannten, in das grosse Längsthal der Carnia einmündenden , von Norden nach Süden herablaufenden Canäle = Thäler sind so zu sagen parallel unter einander, und ihre Streichungsrichtung steht senkreckt auf der Streichungsrichtung des Längsthaies. Nördlich vom grossen Längsthaie der Carnia lässt sich über Campo, Prato, Comeglians, Ravacsletto. Paluzza, Treppo und Paularo eine zweite, mit dem grossen Längsthaie parallele längsthalförmige Einsenkung beobachten, welche die vom Norden herablaufenden Querthäler unter einander verbindet. Diese Verbindung ist zwar durchaus nicht eine genau horizontal verlaufende, sie ist aber dadurch ausserordentlich gut markirt, dass die Querthäler der Carnia, wenn sie an anderen Stellen durch Gebirge und Gehirgsgräten von mehr als SOOO Fuss Meereshöhe getrennt sind, an der Stelle der Längseinsenkung durch sehr niedere, kaum 1000 Fuss über den Thalsohlen der Querthäler erhobene, sehr niedere Sättel unter einander verbunden werden. So hat der Sattel bei Ravacsletto zwischen Come- glians (1720 Fuss Meereshöhe) und Paluzza (1916 Fuss Meereshöhe) nur 2318 Fuss, der bei Ligosullo, zwischen Paluzza (1916 Fuss Meereshöhe) und Paularo (2081 Fuss Meereshöhe) 2329 Fuss Meereshöhe. Trotzdem, dass diese Längseinsenkung durch die dazwischen befindlichen Sättel mehr verwischt erscheint, wird ihre Richtung durch die in derselben lau- fenden Bäche sehr genau markirt, und man muss den Verlauf des Canale Canziano, den T. Margo, T. Gladega, T. Pontaba (bei Treppo), T. Terica, als einer und derselben Linie angehörig betrachten. Verfolgt man den Verlauf dieser Streichungslinie des grossen Längsthaies der Carnia über den Rio Pradulina nach Pontafel und weiter nach Osten, so wird es einleuchtend, dass unsere längsthalförmige Einsenkung der Carnia als die Fort- setzung des grossen Längsthaies, in welchem Pontafel, Malborghetto, Tarvis, Rat- schach, Wurzen u. s. w. liegen, betrachtet werden müsse, welches letztere Längs- thal mit dem grossen Längsthaie der Carnia durch die Fella verbunden wird. Nun muss ich noch der letzten Endungen der Querthäler der Carnia mit einigen Worten gedenken. Diese von Norden nach Süden streichenden Querthäler der Carnia enden nicht, wie man es erwarten würde, an dem die Wasserscheide bil- denden Gailthaler Gebirge, mit einem letzten schwachen gleichfalls nach Norden gerichteten Ausläufer, sie enden vielmehr in einer längsthalförmigen von Westen nach Osten gerichteten Einsenkung, die zweien entgegengesetzt zusammenlaufen- den Bächen ihre Entstehung gibt. So verläuft die Richtung des Canale d’Incarojo (Fig. 3) bis zu der Enge zwischen dem Monte Germula undM.DimonenachNorden, weiter im Norden ausserhalb der Enge öffnet sich eine Längseinsenkung, die einer- Moll lind Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 43 5 seits dem von Osten nach Westen laufenden Rio di Lanza, anderer- seits dem von Westen nach Osten gerichteten T. Cercaveso ihre Ent- stehung gibt, deren Lauf gerade senkrecht steht auf den des Canale d’Incarojo. Ganz auf dieselbe Weise bildet eine von Osten nach Westen laufende Einsenkung den Ursprung der übrigen Querthäler, wie: die Einsenkung hei Zapi und Costa Landri den Ursprung der Valle di iVloggio, die Einsenkung von Timau den Ursprung des Canale di S. Pietro, die Einsenkung südlich am Monte Creta Verde den Ursprung des Canale di Gorto. Und auch in Comelico entspringt der Piave-Fluss in zwei solchen Längseinsen- kungen, wie in der Valle Visdende und Valle Digone. Verbindet man nun auf eine zweckmässige Weise auch diese mehr isolirt auftretenden Längseinsenkungen durchLinien untereinander, sobekommtman dann die Linie einer dritten Längseinsenkung, welche vom Rio Lanza (im Canale d’ In- carojo) angefangen über Timau, Collina, Forni Avoltri und Sappada nach Comlico inferiore und Comelico superiore nach Westen, — dann einer vierten, welche vom Sexten-Thale zwischen Monte Quaterna und Frugnoni nach Pian Molla, Valle Visdende, am Monte Creta Verde vorbei, über die Wolayer Alpe und Valentine!' Alpe (Gailthal) auf die Plecken und noch weiter östlich läuft. Doch sind diese zwei kleineren, zwischen dem Gailthale und den Längseinsenkungen der Carnia befindlichen Einsenkungen durchaus nicht auf eine so ausgezeichnete Weise ent- wickelt wie die vorher genannten. Noch erübrigt zu erwähnen des isolirten kurzen kesselförmigen Längsthaies von Sauris nördlich von Ampezzo, welches durch das Querthal des T. Lumiei mit dem grossen Längsthaie der Carnia in Verbindung gesetzt wird. Es ist diess ein tiefer Kessel, ringsherum von hohen 6000 Fuss Meereshöhe und darüber zählenden Gebirgen eingeschlossen, und wird von Deutschen bewohnt, die, obwohl durch italienische Völkerschaften nach allen Richtungen isolirt, ihre, wenn auch sehr rohe, deutsche Sprache erhalten haben. Die Gewässer des Kessels, in dem sich die Orte Maina, Latteis, Sauris di sotto und Sauris di sopra befinden, fliessen durch eine sehr enge nach Süden gerichtete Schlucht, die, zwischen dem Monte Veltri und Monte Nauleni laufend, sich bei Socchieve als T. Lumiei mit dem Tagliamento verbindet. Die Verbindung dieses Kesselthales mit dem zunächst gelegenen Ampezzo (della Carnia) ist eine zweifache. Die eine, gefahrvoll, geht durch die schmale Schlucht des T. Lumiei nach Latteis, Maina und Sauris, und ist den grössten Theil des Jahres, bald wegen Hochwasser, bald wegen Gebirgs- stürze, bald wegen Lawinen, ganz ungangbar. Die andere, zwar sicher aber mühsam, geht über Monte Pura, und wird von den Bewohnern von Maina und Figur 3. j Canale d’Incarojo. C T. Cercaveso. L Rio di Lanza. 436 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, Sauris ausschliesslich, von den Latteisern grösstentheils benützt. Die Bewohner des Sauris di sopra (4284 Fuss Meereshöbe) müssen daher über Sauris di sotto (3816 Fuss) und Maina zur Brücke des T. Lumiei südlich bei Maina (2807 Fuss) herab gehen; von da den Monte Pura (4662 Fuss) ersteigen, um endlicli über den steilen Pfad nach Ampezzo (1800 Fuss) herab zu gelangen. Ausser den Bücken der Maulthiere, Esel und Menschen kennen die Sauriser keine anderen Transportmittel. Die Wohnungen der Sauriser zeichnen sich durch Reinlichkeit vor allen der Umgebung aus. Dort wo die Richtungen der Thäler, das Nordsüd-Streichen der Querthäler dann das Westost-Streichen der Längsthäler, die ausgesprochene Regelmässigkeit besitzen, haben auch die von den Thälern eingeschlossenen Gebirgsstöcke auf- fallend regelmässige Begränzungen. So ist der vom Canale di Gorto und Canale di S. Pietro eingeschlossene, zwischen Ravascletto und Villa ausgedehnte Gebirgs- stock des Monte Arvenis (6263 Fuss Meereshöhe) nahezu regelmässig viereckig. Ganz so geformt finden wir das Gebirge des M. Paularo nördlich von Paluzza, das des Monte Cadino hei Forni Avoltri, des Monte Rinaldo nördlich von Sappada, des Monte Zovo und Sasso Lungerino in Comelico. Weniger regelmässig erscheint uns das Gebirge der Creta Grauzaria und Monte Mariana, u. s. w. Die Gewässer des grossen Längsthaies wie auch der Querthäler fliessen nun der tiefsten Stelle des Längsthaies der Carnia, in der Gegend von Amaro, zu. Sie müssten sich nothwendigerweise hier ansammeln und einen grossen See bilden, wenn ihnen durch das grosse Querthal des Tagliamento, bei Portis Venzone und Ospidaletto ein Abzug nicht gestattet wäre. Dem grossen Längsthaie der Carnia und dem Gailthale ganz parallel, also von Westen nach Osten, verläuft endlich die Wasserscheide dieser beiden Thäler. Die von Querthälern und Längsthälern auf eine so auffallend regelmässige Weise durchschnittenen Gebirge des Comelico und der Carnia in dem von mir untersuchten Terrain bestehen aus Gesteinen dreier Formationen : der Kohlen- formation, der Triasformation und der Liasformation. Die Ko lilen formation bildet die Wasserscheide des zu besprechenden Terrains gegen das Gailthal, und ist zugleich als Fortsetzung der im südlichen Gebirge des Gailthaies vorkommenden Kohlenformation zu betrachten. Im öst- lichen Theile unseres Terrains reicht die Kohlenformation vom Gailthaler Gränzgehirge bis zu der grossen Längseinsenkung der Carnia, also bis nach Paularo, Paluzza, Ravascletto und Comeglians herab, und bildet daher sammt der dem Gailthale angehörigen Partie einen Zug, dessen Breite über zwei Meilen beträgt. Im westlichen Theile des Terrains ist die Begränzung der Kohlenformation nicht so einfach angebbar, indem hier die Trias- und Kohlen- Gebilde im innige- ren Zusammenhänge stehen und vielseitig in einander greifen. Die südliche Gränze der Kohlenformation im westlichen Theile des Terrains läuft, von Come- glians dem Canale di Gorto nach aufwärts folgend, bis Forni Avoltri, von da um den Monte Vas östlich vorbei durch den Rio Bordaglia und Rio Avanza nach Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 437 Valle Visdende und Comelico inferiore, von da durch das Thal Comelico supe- riore in das Sexten-Thal und Pusterthal in Tirol. Südlich an die Kohlenformation, dieselbe überlagernd, reihen sich die Gebilde der Triasformation an. Im westlichen Theile reicht letztere bis auf die südliche Wasserscheide des Canale Socchieve; im östlichen Theile zieht ihre südliche Gränze vom südlichen Fusse des Monte Verzegniss nach Cavazzo, von da nach Tolmezzo, Illeggio, über den Monte Pala, Monte Sernio nach Dosdola im Valle di Moggio, endlich über den Monte Vualt und Monte Zucco di Boor nach Dogna herab (bereits ausserhalb unseres Terrains). Ganz im äussersten Südosten der Carnia, am Monte Verzegniss, M. Facit, M. Festa, M. Marianna, M. Sernio und Greta Grauzaria, M. Vualt, M. Zucco di Boor und am M. Plauris, treten endlich die Dachsteinkalke, die Triasformation überlagernd, auf. Wir sehen, dass die geologischen Gränzen der, das betrachtete Gebirge der Carnia und des Comelico zusammsetzenden Formationen in gar keinem Zusammen- hänge stehen mit der Gebirgs- und Thalbildung dieser Gegenden. Während die geologischen Gränzen eigenthümlichen Gesetzen folgen, ist die Thalbildung, unabhängig von der Beschaffenheit der Gesteine und der Formationen, ebenfalls nach ganz eigenthümlichen und sehr merkwürdigen Gesetzen erfolgt. Durch die Nichtübereinstimmung der geologischen Gränzen mit der Gebirgs- und Thalbildung in diesem Terrain, sind wir in die Lage gesetzt, nicht nach Gebirgsgruppen, sondern nach Formationen unser zu besprechendes Terrain behandeln zu müssen. A. Die Kohlenforination der Carnia und des Comelico. (Fortsetzung der Kohlenformation des südlichen Gailthaler Gebirges, I. Theil , D.) Die Verbreitung der Kohlenformation in diesem Terrain haben wir bereits angegeben. So wie im Gailthale besteht sie auch hier der Hauptmasse nach aus sehr mächtig entwickelten Schiefern und weniger mächtigen, auch weniger ausgedehnten Kalken. Unter den Schiefern walten vor allen andern vor die schwarzen, hin und wieder violetten, selten pflanzenführende Schiefer. Die Hauptmasse des breiten Zuges der Kohlenformation besteht aus denselben. So sind sie namentlich östlich von Rigolato mächtig entwickelt und bilden die Hauptmasse des Monte Crostis- Gebirges. In diesem wurden auch aus den Schiefern bei Collina nördlich von Rigolato einige Pflanzenreste gesammelt. Ebenso vorwaltend treten sie in der Gegend nördlich von Paluzza und Paularo auf, wo ebenfalls im Rio Tamai am Monte Germula einige Pflanzenreste vorgekommen sind. Im Comelico inferiore sind sie ebenfalls die vonvaltendsten. Im westlichen Theile unseres Gebietes übergehen diese Schiefer nicht selten in sehr feinkörnige, schiefrige, sandsteinartige Gesteine. K. k. geologische Rciciisanstalt. 7. Jahrgang KS5G. III. 57 438 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse (lei Thälcr der Drau, Isel, Die okerigen Schiefer, die auf dem Gailthaler Gebirge versteinerungs- führend auftreten, sind nur in sehr untergeordneter Weise und nirgends so deutlich entwickelt. Am Monte Zovo nördlich von Comelico inferiore, dann auf der Croda Bianca nordöstlich von Forni Avoltri wurden sie beobachtet, doch konnte es nicht gelin- gen auch die Versteinerungen in denselben aufzufinden (siehe im I. Theile). Grüne und braunrothe, den bunten Sandsteinen ähnliche Schiefer, die man im Gailthale südlich vom Stallenkofel zwischen dem Niedergailer und Vulayer Tliale beobachtet bat, treten auf dem Monte Flcons und Creta Verde nordöstlich vom Monte Paralba auf. Östlich von Rigolato, von Givigliano angefangen östlich über den Monte Crostis , Vetta Grassolina und Monte di Terzo, dann nördlich von Paluzza und Paularo, vom M. Paularo nach Osten über die Costa Robbia und südlich von R. Tamai, ziehen in den schwarzen Kohleuschiefern eingelagerte eigenthüm- liche Gesteine, die man noch am besten mit den Schalsteinen (Blatter- steinen), die im Nassau'scheu Vorkommen, vergleichen könnte *)• In einer röthlieh- braunen, matten, dichten Grundmasse sind zahlreiche runde, hirsekorn- bis erbsengrosse, meist grün überzogene Kalkspathkörner eingestreut. Ein grünes chlorit- oder grünerdeartiges Mineral tritt theils in der Grundmasse stellenweise auf, theils überzieht es die Kalkspathkörner. Wenn in der rothbraunen Grundmasse die Kalkspathkörner seltener auftreten, so sind sie gewöhnlich grösser und roth gefärbt. Dieser Blatterstein geht einerseits in ein rothes breecienartiges Schiefer- gestein über, in dem Trümmer und Adern von weissem Kalk sehr häufig auftreten, andererseits übergeht er in ein grünes breecienartiges massigeres Gestein, in welchem der rothe Blatterstein in Trümmern eingeschlossen ist. In der grünen Grundmasse treten in diesem Falle beinahe ausschliesslich runde Feldspathkörner auf, während die Trümmer des rothen Blattersteines Kalkspath- körner enthalten. Endlich geht dieses Gestein in ein rein grünes schiefriges kalkhaltiges Gestein über, in welchem man bloss Körner von Feldspath antrifft. Wie schon oben gesagt wurde, scheinen diese Gesteine den schwarzen Kohlen- schiefern eingelagert zu sein, und machen mit diesen die Schichtungsstellung mit. Am Monte Crostis und M. di Terzo treten die rothen Blattersteine vorwal- tend auf, während die grünen auf der Costa Robbia und südlich vom Rio Tamai mächtiger auftreten. Ob diese Gesteine den Kohlenschiefern wirklich eingelagert sind (was das wahrscheinlichste zu sein scheint) oder einen Lagergang bilden, oder ob sie als durch die Porphyre oder Diabase metamorphosirte Gesteine zu betrachten sind, muss vorläufig unentschieden belassen werden. Noch muss ich einer Breccie gedenken, die in den Kohlenschiefern eingelagert bei Sega südlich von Timau nördlich von Paluzza vorkommt. Sie r) Siehe Naumanns Geognosie, Bd. I, Seite 597, 599 und 705. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 439 besteht aus Stücken von einem schwarzen Hornstein, die durch schwarze Schiefer- masse zusammengebacken sind. Schwefelkieskrystalle, über ya Zoll gross, trifft man nicht selten darin. Die Härte und Zähigkeit dieses Gesteins ist eine ausser- ordentlich grosse. Die Kalke der Kohlenformation nehmen die Gräte des Gailthaler Gebirges oder den centralen Th eil des Zuges der Kohlenformation vorwaltend ein. Im Westen zieht gerade an der Wasserscheide vom Monte Frugnoni (Fur- nione im Kartisch) über M. Silvella, Eisenreith und Königswand bis in das Tilli- acher Rosskoor, und auf den Monte Palumbino in der Valle Visdende ein schmaler Zug von meist halbkrystallinischen verschiedenfärbigen zuckerartigen Kalken. Vom Hochweissstein (Pietra Bianca) im Gailthale über den Monte Catena, M. Paralba, M. Avanza bis auf den M. Volaja und M. Canale reicht ein ununter- brochener Kohlenkalkzug, in welchem in der Umgebung des M. Paralba halb- krystallinische und dichte Kalke, am M. Volaja, Croda Bianca und M. Canale dichte graue Kalke, am M. Canale mit vielen Versteinerungen, die der Kohlen- formation entsprechen, Vorkommen. Am Monte Coglians, von dem des M. Canale nur durch einen schmalen Riss getrennt, fängt wieder ein neuer Kohlenkalkzug an, und reicht über Pizzo Collina (Kollinkofel), M. Croce (Pass Plecken), M. Pal (auf dem Pail), Pizzo di Timau Scarniss und M. Dimone bis auf den Monte Germula. In diesem Kohlenkalkzug wurden am M. Coglians, bei C. Collinetta und auf der Plecken in einem grauen Kalke Korallen, am nordwestlichen Abbange des Germula im Rio di Lanza in einem dunkelgrauen Kalke Crinoiden und Producten, und am Monte Scarniss (Hohen-Trieb), dann auf dem M. Germula rothe Marmore mit Orthoceratiten auf- gefunden. Ausserdem kommt noch zwischen Rigolato und Forni Avoltri auf dem rech- ten Ufer des Canale di Gorto ein schmaler Kohlenkalkzug vor, der in dieser Ge- gend die Kohlenformation von der Trias trennt, wovon die isolirten Vorkommnisse bei Frasenetto, Sigiletto und an der Croda Bianca als Fortsetzung zu betrachten sind. L a g eru n gs Verhältnisse. In den Durchschnitten X — XII sind die La- gerungsverhältnisse der Kohlenformalion im Comelico dargestellt. Man sieht da an allen Puncten die Schichten nur wenig geneigt. An dem Gailthaler Gebirge stehen die Schichten horizontal, und von da weiter nach abwärts stellt sich ein schwaches aber deutliches Fallen nach Norden ein im Gegentheile zu dem nördlich davon im Gailthale herrschenden südlichen Einfallen (D. III und IV). Der Koh- lenkalk des M. Frugnoni und des M. Palumbino überlagert die Schiefer der Koh- lenformation. In den Durchschnitten XIII — XX sind die Lagerungsverhältnisse derKohlen- formation in der Carnia dargestellt. In der Gegend von M. Paralba (D. XIII und D. IV) herrschen noch ganz ähnliche Lagerungsverhältnisse wie in Comelico. Verwickelter wird die Schichtenstellung in der Gegend zwischen Rigolato, Forni Avoltri, M. Canale und Coglians, und M. Crostis (D. XIV — XV, und vergl. 440 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau. Isel, D. V). Arn einfachsten und normal ist die Schichtenstellung dieser Gegend im Durchschnitte XV (und vergl. D. V) dargestellt. Die Schichten liegen hier von der Gail angefangen bis in die Längseinsenkung der Carnia bei Ravascletto beinahe ganz horinzontal, fallen im Gailthale mehr nach Süden und im Karnthale nach Norden. In der Umgebung von Rigolato ist die Schichtenstellung, wahrscheinlich in Folge der Umbiegung des Querthaies di Gorto aus der rein nördlichen in eine nord- westliche Richtung, eine mehr gestörte. Hier fallen zwar auch (D. XIV) am M. Coglians die Kohlenschiefer bis in die Gegend des M. Gola unter den Kohlen- kalk des M. Coglians, aber im Thälchen Piumbs fallen die Schichten der Schiefer plötzlich nach Süden und unterteufen mit dem sie überlagernden und ebenfalls nach Süden fallenden Kohlenkalke bei Rigolato die daselbst vorkommenden Trias- gebilde. Aber noch verworrener werden die Lagerungsverhältnisse der Kohlenforma- tion östlich vom M. Croce (Pass Plecken) D. XVI — XVIII (vergl. D. VII — IX). Wie im Gailthale, so auch in der Carnia sind in der bezeichneten Gegend nur steilere Schichten - Aufrichtungen . Ueberwerfungen und Ueberkippungen der Kohlengebilde anzutreffen. So sind die mehr horizontalen Schichten des M. Crostis am Monte di Terzo (D. XVI) und südlich herab steil (über 45 Grad) geneigt und fallen nach Süden, während die Schichten des Kohlenkalkes am Monte Pal ganz analog wie am Pol- linig einen Fächer bilden. Und obwohl am Hohen-Trieb (M. Scarniss) im Gegensätze zu den weiter nördlich im Gailthale herrschenden Ueberkippungen der Schichten (D. XVII und D. VIII) eine mehr horizontale Lagerung der Kohlenschiefer und Kalke auftritt, so sind gleich südlich davon am Monte Nevis und Costa Robbia die Kohlenschiefer um so steiler aufgerichtet und fallen nach Süden, die Triasgebilde unterteufend. In der Umgebung des M. Germula D. XVIII (vergl. D. IX) erreicht aber die Ueberkippung der Schichten eine so grosse Bedeutung, dass der ganze Zug der Kohlenformation einen einzigen (in mehrere kleinere Fachen zerfallenen) Fächer zu bilden scheint, dessen südlichste Schichten im T. Terica, östlich von Paularo sogar die bunten Sandsteine der dortigen Trias überlagernd, auftreten. Trotzdem müssen, sowohl für die Gailthaler als auch für die Karrithaler Kohlenformation die Lagerungsverhältnisse am Plerge, M. Coglians und M. Crostis als normal betrachtet werden. Dort aber wo die Kohlenschiefer (zu unterst die schwarzen pflanzenführenden, darüber die okerigen productenführenden Schie- fer) die untere, die Kohlenkalke die obere Etage unserer Kohlenformation bilden, und dort, wo sie in dem hier betrachteten Terrain wechsellagernd Vorkommen, ist diese Lagerung als abnorm in Folge der später erfolgten Schichten-Stellung entstanden zu betrachten. B. Die Trias der Carnia und des Coinelic«. Auf eine eigenthümliche Weise sind die Gebilde der Trias in dem Gebiete der Carnia und des anstossenden Comelico entwickelt. Die ausserordentliche 6000 Fuss Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 44 1 übersteigende Mächtigkeit dieser Ablagerungen, die so häufig wechselnde petrograpbische Verschiedenheit derselben in einem und demselben Horizonte, die oft ganz gleiche petrographisclie Beschaffenheit der Ablagerungen verschie- dener über einander liegender Schichten, das Vorwalten bald der Sandsteinbildung, bald der Kalkablagerungen an verschiedenen Orten und das gegenseitige Ersetzen derselben, erschweren die Darstellung und klare Auffassung dieser so wichtigen und sehr interessanten Verhältnisse, unter denen die Triasformation dieser Ge- genden auftritt. Es ist daher nothwendig, dass wir die drei Abtheilungen der Trias, den bunten Sandstein, den Muschelkalk und den Keuper, jede einzeln näher ins Auge fassen, die Gesteine und Versteinerungen dei’selben einzeln behandeln, bevor wir die allgemeineren Lagerungsverhältnisse dieser Horizonte besprechen 1). 1. Bunter Sandstein. In dieser Abtheilung sind die Sandsteinbildungen vor den Kalkablagerungen deutlich vorwaltend. Die Sandsteine sind gewöhnlich braunroth, bald grobkörnig, bald fein- körnig, endlich in Schiefer übergehend. Nicht selten wechseln diese Sandsteine mit untergeordneten Schichten von grau gefärbten Sandsteinen, wie im Bio Major nördlich von Lauco, im Bio Furioso bei Cludinico, und am Ausgange des Rio Ramesont, nördlich von Raveo, ferner am Col Trondo in Comelico inferiore, die in allen diesen Fällen Kohlen- spuren, und bei Cludinico, wo sie mächtiger entwickelt sind, sogar eine 3 Fuss mächtige Kohlenschichte enthalten. An einzelnen Puncten wurden im Gebiete der bunten Sandsteine Porphyr- Sandsteine, aus kleinen zum Theil eckigen Bruchstücken von Porphyr und Quarz bestehende , braunrothe grobkörnige Sandsteine beobachtet , die gut geschichtet dem bunten Sandsteine eingelagert sind : bei Chiasis, östlich von Raveo, im Rio Malon bei Cludinico und am Ausgange des Rio Marodia, südlich vom Monte Clapsavon, westlich von Forni di sotto. Diese Porphyr-Sandsteine entsprechen gewiss den Porphyr-Conglomeraten des Gailthaies. Den bunten Sandsteinen sehr untergeordnet sind die Einlagerungen von Kalk. Gewöhnlich sind die grauen dichten Kalke des bunten Sandsteines schiefrig und durch das häufige Auftreten von kleinen weissen Glimmerblättchen ausgezeichnet. Die Kalkschichten enthalten gewöhnlich in Menge die Naticella costaia Miinst. nebst einigen anderen nicht bestimmbaren Steinkernen, so namentlich in Comelico am Torondo, am nördlichen Abhange des Sasso Lungerino, bei Prato im Canale S. Canziano und an vielen anderen Puncten. Die bunten Sandsteine enthalten in den mehr schiefrigen Varietäten, nament- lich in Comelico und westlich bei Pesariis im Canale S. Canziano: Cei'atites sp. ?, Myacites Fassaensis Wissm., ’) Man vergleiche: v. Sehaurofh, Reeoaro, Sifzungsber. d. k. Akad. d.W. math.-naturw. CI Bd. XVII, III, 48i. 442 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, [sei, Naticella costata Münst., Halobia Lommeli Wissm ., Avicnlen und andere unbestimmbare Steinkerne. In den grauen und Porphyr - Sandsteinen wurden keine Versteinerungen beobachtet. 2. Muschelkalk, grauer oder weisser Kalk und Guttensteiner Sch i eilten. Die hieher gehörigen Gesteine sind zum grössten Theile Kalke, Dolomite oder Rauchwacken, nur selten sind es hornsteinartige oder aphanitische Schiefer: die Kalke sind lichtgrau bis schwarz, dünn bis mächtig geschichtet; die Schiefer sind grünlichgrau, grau bis schwarz gefärbt. In Comelico folgen unmittelbar über die bunten Sandsteine grünlich- graue, hornsteinartige aph anitische Schiefer; 2 — 3 Fuss mächtige Schichten derselben wechseln ab mit ganz dünnen kaum 1 Linie dicken. Das Gestein der dickeren Schichten ist ausserordentlich zähe und fest; die dünn- schiefrigen enthalten in grosser Menge, und bestehen vielmehr aus Ilalobia Lommeli, und eben so häufig führen sie schlecht erhaltene Reste von Pflanzen. Die aphanitischen Schiefer übergehen nach oben in ganz schwarze d ii n n- geschichtete Schiefer, die genau so wie die vorigen die Halobia Lommeli und Pflanzenreste, ferner zusammengedrückte kleine Ammoniten, wahrscheinlich A. Aon Mimst., in Menge enthalten. Die schwarzen Schiefer wechsellagern im Hangenden mit schwarzen Kalkschichten, deren Mächtigkeit kaum über 2 Zoll beträgt. Noch weiter im Hangenden werden die schwarzen Kalkschichten bis 3 Zoll dick und vorherr- schend, indem die schwarzen Thonschiefer nur mehr schwache Zwischenmittel zwischen den einzelnen Kalkschichten bilden, so dass endlich der Schiefer ganz zurücktritt und der schwarze Kalk (nach meiner Ansicht Gu tt en stei n er Kalk) ganz charakteristisch vorherrschend wird. An Stellen , wo die Mächtigkeit des Guttensteiner Kalkes eine grössere, be- deutendere wird, ist die petrographische Beschaffenheit desselben grossen Ver- änderungen unterwerfen. Er wird bald grau und lichtgrau, bald rotli (wie die Hallstätter Kalke) und scheint in diesem Falle bloss aus kleinen, kaum 3 Linien grossen Gasteropoden zu bestehen, dessen unbestimmbare Steinkerne man nur äusserst selten, dagegen die Durchschnitte derselben gewöhnlich auf der ver- witterten Oberfläche desselben beobachten kann, so dass das Gestein manchmal eine ausgezeichnet oolithische Structur zu besitzen scheint. Nicht selten nimmt der schwarze Kalk Sandkörner (Quarzkörner) auf und übergeht in einen rothen oder grauen sehr kalkigen Sandstein. Er enthält in allen diesen Fällen myacitenartige unbestimmbare Musehelreste, viele Durchschnitte von Versteinerungen und aus- gewittert den Encrinites liliiforniis. Der Guttensteiner Kalk übergeht besonders im Längsthaie der Carnia, wo der Muschelkalk eine ausserordentliche Mächtigkeit besitzt, in einen grauen, licht- Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 443 grauen bis weissen Kalk, der vor dem Guttensteiner Kalk ausserordentlich vor- herrschend auftritt, 2 — 3000 Fuss Mächtigkeit erreicht und in diesem Falle namentlich am Monte Tinizza bei Ampezzo (della Carnia) Terebratula vulgaris Schloth., Pecten sp.? (sowohl die Muschel als auch das Gestein scheinbar ganz iden- tisch mit dem von Sasso della Margeritha im Yal Imperina), Halobia Lommeli Wissm., Encrinites liliiformis Sclilotli. und noch mehrere zum Theil sehr gut erhaltene aber wahrscheinlich neue Arten von Pecten, Avicula, Myophoria u. s. w. enthält. Der graue Muschelkalk übergeht nach oben in einen dunkelgrauen bis schwarzen Kalk, der in 3 — 4 Zoll dicken Schichten mit bis 1 Fuss mächtigen grauen M e rgel sc h i ch ten wechsellagert, in welchem letzteren , namentlich nordwestlich von Cludinico zwischen Raveo und Coneglians im Canale Gorto, hart an der Strasse, sehr häufig die Cryptina Raibeliana Boue vorkommt, ohne hier von anderen Versteinerungen begleitet zu sein. Nach oben verlieren sich die Mergelschichten und werden von schwarzen Schiefern ersetzt, in welchen letzteren hin und wieder Reste von Pflanzen und Fischen Vorkommen. Endlich verlieren sich die Zwischenschichten von Schiefer, und der petrographisch echte Guttensteinerkalk wird vorherrschend. Nicht selten ist der Muschelkalk in seiner ganzen Mächtigkeit in Dolomit, sehr häufig in Rauchwacken umgewandelt. Mächtige, gut geschichtete Gypslagen bezeichnen den Gränzhorizont zwischen dem bunten Sandsteine und dem Muschelkalk. 3. Keuper Sandstein und Hallstätter Kalk. In dieser Abtheilung herrscht stellenweise eine Sandsteinbildung, stellen- weise eine Kalkbildung vor; diese zwei ersetzen sich gegenseitig als Aequivalente und wechseln dort, wo sie beide zugleich auftreten, mit einander. Die Sandsteine und Schiefer sind petrographisch von den bunten Sandsteinen nicht zu unterscheiden, sie wechsellagern nicht selten mit grauen Mergeln und Kalkschichten, die den Kalken mit Naticella costata vollkommen gleichen. Im Allgemeinen lässt sich nur bemerken, dass die Keupersandsteine und Schiefer gewöhnlich dünner geschichtet, und nicht so stark und grell braun- roth gefärbt sind wie die bunten Sandsteine. Sie besitzen häufiger eine graurothe oder graue Farbe, und zeigen viel seltener grelle Färbung. Auch brausen sie mit Säuren viel stärker als die bunten Sandsteine. Bis jetzt gelang es nur, eine noch unbenannte, von Herrn Bergrath Franz Ritter v. Hauer (in den Denkschriften der kais. Akademie der Wissenschaften Bd. II, Taf. XX, Fig. 9) bereits abgebildete Muschel in diesen Keupersandsteinen und Schiefern zu entdecken. Die hieher gehörigen Hallstätter Kalke sind lichtgrau bis dunkelgrau, dick- geschichtet oder, was häufiger ist, ganz ohne Schichtung, 2 — 3000 Fuss mächtig; 444 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, nicht selten sind sie dolomitisch oder ganz in Dolomite umgewandelt. Sie enthalten, wenn auch nur selten, rothe Hallstätter Marmore eingelagert, die am Monte Clapsavon bei Forni di sotto westlich von Ampezzo Ammonites Aon Mimst., Ammonites Jonnnis Austritte Klipst., Ammonites tornatus Quenst., Orthoceras alveolare Quenst., Orthoceras dubium Hauer geliefert haben. An anderen Orten sind die hieher gehörigen Dolomite dünnschiefrig, wie am Monte Arvenis, wo sie sich von den Dolomiten des schwarzen Kalkes nur schwer oder gar nicht unterscheiden lassen. In der ganzen Mächtigkeit dieser Kalke sind, ausser in den Hallstätter rothen Marmoren, die Versteinerungen äusserst sparsam vertheilt. Es gelang, am nörd- lichen Abhange des Monte Tudajo in Comelico in dem grauen dolomitischen Hall- stätter Kalk eine >/2 Zoll grosse Natica in einigen Exemplaren anzutreffen. Ferner wurde im Hallstätter Kalke des Monte Cadino nördlich von Cima in Sappada, dann des Monte Siara südlich von Sappada die Halobia Lommeli gefunden. 4. Krystallinische Silicatgesteine der Triasformation. Bevor wir weiter zu der Darstellung der Lagerungsverhältnisse der Trias schreiten, ist es nothwendig, noch früher auf einige krystallinische Silicatgesteine aufmerksam zu machen, die im Gebiete der Triasformation auftreten, und auf die Ablagerung der Triasgebilde einen unverkennbaren Einfluss übten. Hieher gehört vor allem der rothe Porphyr, der zwar nur ausserhalb des von mir begangenen Terrains der Carnia im Osten auftritt, hier aber genau die- selbe Rolle spielt wie im Gailthale (siehe I. Theil, Porphyr). Dass derselbe gewiss vor der Ablagerung der bunten Sandsteine zum Vorscheine gekommen und nicht Ursache der Verwerfungen ist, die in seiner Nähe häufig beobachtet werden, — dass der Porphyr ferner auf die Ablagerungen des bunten Sandsteines einen grossen Einfluss ausgeübt batte, mögen die bekannt gewordenen Vorkommnisse von Porphyr-Sandsteinen hinlänglich beweisen, — welche letztere durch bedeutende Landstrecken weit entfernt sind von den bekannt gewordenen Por- phyren bei Raibl und bei Agordo. Ebenso wichtig sind die verschiedenen Grünsteine, Diabase, Diabas- Porph yre, mit denen die Pi etra verde der Italiener und die verschiedenartigen Aphanitschiefer in inniger Verbindung auftreten. Obwohl es nicht gelingen konnte, den Diabas als solchen in dem von mir begangenem Terrain zu bestimmen, so glaube ich doch die Grünsteine dieser Gegend dem Diabas und nicht dem Diorit zuzählen zu müssen, da ausgesprochene Diabas-Porphyre im Gebiete der Trias an anderen Orten der venetianischen und Tiroler Alpen Vorkommen. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 445- Ein derartiges Vorkommen von feinkörnigem bisweilen porphyrartigem Diabas ist bei Rigolato bekannt geworden. Dieses Gestein bildet liier einen ausser- ordentlich mächtigen Lagergang, der beiläufig in der Mitte der Mächtigkeit des bunten Sandsteines nach Südwest fällt. Im Gebiete dieses Diabas-Lagerganges wurden gar keine Einwirkungen dieses Gesteines auf den durchgesetzten bunten Sandstein wahrgenommen. Ein ganz analoges aber unbedeutendes und beinahe ganz unaufgedecktes Vorkommen desselben Gesteines wurde bei Sostasio westlich von Comeglians im Canale S. Canziano beobachtet. Wichtiger ist das Vorkommen der Grünsteine in dem Längsthaie von Sappada, in der Umgebung von Cima angefangen nach Westen bis in die Gegend der Berge M. Terza grande und Terza piccola. Es ist zwar dem Beobachter nicht gestattet, einen tieferen Blick in das Innere dieses Längsthaies zu machen, indem das ganze Terrain theils von tertiärem Schotter, theils von mächtig ausgebildeten Alluvionen, theils von der Vegetation beinahe gänzlich bedeckt und unzugänglich gemacht ist. Dennoch aber senkt sich von Cima nach Osten der Rio d' aqua buona so plötzlich in die Tiefe, dass dadurch wenn auch nur die obere Partie der Grünsteine dieser Gegend aufgedeckt ist. Und zwar ist die Gegend am Zusammenflüsse des Rio Gheu mit dem Rio d’ aqua buona als diejenige zu betrachten, in welcher diese Gesteine am tiefsten aufgeschlossen sind. Trotzdem sind die hier erreichbaren Grünsteine nicht so ausgesprochen krvstallinisch wie die bei Rigolato. Sie besitzen ein porphyrartiges Aussehen, sind grünlich-grau gefärbt, mit dunkelgrünen bis ganz schwarzen Flecken, halbkry- stallinisch, schieferartig, nicht massig zu nennen, auch nicht deutlich geschichtet; man möchte sie unausgebildeten Diabasporphyr nennen. Die weiter nach oben hinauf folgenden Gesteine werden schiefriger und feinkörniger, ihre Farbe wird bläulich-grün und man sieht vor sich die Pietra verde der Italiener. Noch weiter hinauf nach oben werden die aphanitischen Schiefer deutlich schiefrig, schwarz- grau, und undeutliche Pflanzenreste werden in denselben bemerkbar. Endlich wird das Gestein kalkhältig, dunkelschwarzgrauer bis schwarzer Aphanitschiefer und enthält die Halobia Lommeli und unbestimmbare Pflanzenreste in Menge. Je weiter man sich nach Norden, Süden, Osten oder Westen aus dem Längs- thaie von Sappada entfernt, desto mehr verschwinden die Spuren der Einwirkung der Grünsteine auf die Gesteine des bunten Sandsteines und des Muschelkalkes, so dass man schon bei Forni Avoltri, im westlichen Theile des Canale S. Canziano im Comelico und am östlichen Abhange des Monte Paralba keine Spur der Grün- steine zu entdecken vermag. Vertheilnng der Triasgesteine im Gebiete. Längs dem nördlichen Ufer des Längsthaies der Carnia sind die bunten Sandsteine und der Muschelkalk besonders mächtig entwickelt. Namentlich er- reicht hier der Muschelkalk als grauer Kalk mit Terebratula vulgaris Schloth. u. s. w. eine Mächtigkeit von 2 — 3000 Fuss, während der bunte Sandstein weniger K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 446 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, gut entwickelt am Fusse der Musclielkalkwände dieser Gegend auftritt. Bedeutend geringere Mächtigkeit besitzt der bunte Sandstein und Muschelkalk in der längs- thalförmigen Einsenkung der Carnia bei Prato, Ravascletto und Paularo, in welchem der Muschelkalk beinahe ausschliesslich als Rauchwacke auftritt. Die obere Partie des Gebirgszuges zwischen dem Längsthaie und der längsthalförmigen Einsenkung der Carnia wird beinahe ausschliesslich von Keuperschiefern und Sandsteinen ge- bildet, die im Westen zwischen Forni di sotto und Forni di sopra bis in den Canale Socchieve herahreichen, und daselbst von Hallstätter Kalken am Monte Clapsavon und seiner Umgebung überlagert werden. Ausserdem kommen in diesem Zuge am Monte Arvenis, M. Cucco und Terzadia, und am östlichen Ufer des Canale d1 In- carojo Hallstätter Kalke vor. Dagegen nördlich von der längsthalförmigen Einsenkung, also gerade in der Umgebung der Grünsteine von Sappada, sind die Hallstätter Kalke vor Allem vor- herrschend, indem daselbst beinahe gar keine Keupersandsteine Vorkommen, und der Muschelkalk und bunte Sandstein nur auf eine sehr untergeordnete Weise entwickelt sind. Lagernngsverhiiltnisse. Die allgemeine Aufeinanderfolge der Schichtenist folgende: Der auf der Kohlenformation unmittelbar aufgelagerte bunte Sandstein wird vom Muschelkalk an allen Orten des Terrains überlagert. In den Gegenden wo der Keupersandstein ohne den Hallstätter Kalk entwickelt ist, lagert derselbe auf dem Muschelkalk; wo der Hallstätter Kalk (ohne dem Keupersandstein) auftritt, überlagert dieser eben- falls unmittelbar den Muschelkalk. Dagegen an Orten, wo sowohl der Keuper- sandstein als auch der Hallstätter Kalk zugleich vorkommt, lagert der Keuper- sandstein auf dem Muschelkalk, und der Hallstätter Kalk auf dem Keupersandstein. Um nun auch in’s Einzelne diese so wichtigen Verhältnisse der Triasforma- tion genauer auseinander setzen zu können, wollen wir die dieser Arbeit beigege- benen Durchschnitte X — XX genauer ins Auge fassen. Der Durchschnitt X stellt die Lagerungsverhältnisse der Triasformation im Comelico superiore dar. Auf den Schiefern der Kohlenformation lagert der bunte Sandstein, auf diesem der schwarze Kalk, und über diesem der Dolomit des Hallstätter Kalkes. Der bunte Sandstein des Comelico superiore ist sehr grell braunroth gefärbt. Die unteren Schichten desselben bilden braunrothe seiden- glänzende Mergel, über welchen Sandsteine und Conglomerate folgen. Die letzteren enthalten kleine und mitunter bis 1 Fuss im Durchmesser messende Gerolle von rothem Porphyr, so dass hier die Masse des bunten Sandsteines genauso zusammengesetzt und geschichtet erscheint wie im Gailthale bei Kötschach und an anderen Orten. Der Gyp s ist im Comelico superiore sehr häufig anzutreffen, und zwar in den obersten Schichten des bunten Sandsteines, am M. Croce und südlich von Dosoledo bei S. Anna. An letzterem Orte neben der Kapelle verschwindet ein kleiner Bach unter dem dortigen Gyps in eine in ihrer Ausdehnung mir unbekannt gebliebene Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 447 Höhle. Nicht weit davon in südlicher Richtung befindet sich ein tiefer See, der Lago di Selva, und die ganze Umgehung des Cima Castello hat äussert häufig vor- kommende (mitunter auch bis 10 und IS Klafter tiefe) trichterförmige Vertie- fungen aufzuweisen. Es ist wahrscheinlich, dass sie alle zusammen die Ausdeh- nung einer unterirdischen Höhle bezeichnen, die ehemals durch Gyps ausgefüllt war, nun aber in Folge von Auswaschungen des Gypses durch unterirdische Ge- wässer entstanden ist und langsam einbricht. Auch der schwarze Kalk ist hier ganz so entwickelt wie ich ihn im Gailthale auf der Müssen beobachtete, dickere Schichten wechseln mit papier- dünnen ab, die dickeren enhalten hin und wieder Encrinites liliiformis und eine Unzahl von Durchschnitten von flachen Zweischalern, auch einigen Gasteropoden, dass ich in Folge der Aehnlichkeit dieses Gesteines mit den die Terebratida trigonella Schloth. führenden Muschelkalken der Südalpen, diese letztere hier finden zu müssen glaubte. Das Gestein ist jedoch auch hier wie im Gailthale auf der Müssen so ausserordentlich fest, dass, was man an den ausgewitterten Durch- schnitten nicht erkennen kann, man umsonst aus dem Gesteine herauszuschlagen sich bemüht. Ueber dem schwarzen Kalke folgen nach oben noch einmal sandige und mer- gelige Schichten, die man jedenfalls als eine Andeutung der Keupersandsteine betrachten muss ; sie gehen aber nach abwärts so unmerklich in die schwarzen Kalke, nach oben in den ober denselben gelagerten Hallstätter Dolomit über, dass da eine Ausscheidung derselben sehr willkürlich erscheinen müsste. Im nördlichen Th eile des Durchschnittes XI befindet sich die triassische Gebirgsmasse des Sasso Lungerino dargestellt. Die drei Glieder der Triasformation folgen auch hier regelmässig über einander. In dem obersten Theile der bunten Sandsteine tritt hier der Gyps auf, darunter wechseln die Kalke, mit Naticella costatci, häufig mit buntem Sandstein ab. Der Guttensteiner Kalk ist nur geringmächtig. Der Hallstätter Kalk ist dolomitisch. Bei weitem interessanter ist die Situation dieser Gebirgsmasse. Sie ist als ein vorgeschobener Posten der triassischen Gebirge des Monte Rinaldo und M. Terza piccola zu betrachten, der mit der grösseren Masse der Triasformation nur durch einen schmalen Zug vom bunten Sandsteine am Col della Senlinella zusammenhängt, sich weiter im Nord- osten ausbreitet und sich da als eine Reihe von Schichten, die in einer selbststän- digen breiten, aus den Gebilden der Kohlenformation gebildeten Mulde abgelagert wurden, darstellt. Noch auffallender ist aber die gegenwärtige Stellung dieser ehemaligen triassischen Mulde auf einem Gebirgsrücken zwischen zwei sehr bedeutenden Thälern: der Valle Didogne und der kesselförmigen Valle Visdende, ohne dass die bedeutenden Vertiefungen von den Triasgebilden ausgefüllt wären. Diess zum Beweise, dass die Bildung dieser Thäler erst später erfolgen musste, und dass die gegenwärtige Configuration der Oberfläche der Erde im Gebiete der Alpen ganz verschieden ist von der der Triasperiode. Ueberdiess zeigt auch noch die verhältissmässig sehr geringe Mächtigkeit dieser Schichten, dass sie am Rande des triassischen Meeres abgelagert wurden. Da ferner die bunten Sandsteine S89 448 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, des Monte Palumbino wie auch die andern Gebilde der Trias die höchste Gräte des Gailthaler Kohlengebirges nicht erreichen, scheint dadurch angedeutet zu sein, dass eben dieses Gebirge von dem triassisehen Meere nie ganz überschwemmt worden war. Im südlichen Theile des XI. Durchschnittes ist die Lagerung der Trias in den südlich von Comelieo inferiore gelegenen Gebirgen dargestellt. Doch erlaubt die üppige Vegetation dieser Gegenden in der Durchschnittslinie keine Detailbeobachtungen anzustellen. Dagegen sind dieselben Schichten längs des Piave-Durchbruches in der Gegend des Col Trondo durch die neuen Strassen- bauten ausserordentlich gut aufgeschlossen. Am Zusammenflüsse des Rio Mauria mit dem Piave stehen bunte Sand- steine und Conglomerate an. Auf diese folgt eine 2 — 300 Klafter mächtige Reihen- folge von bunten Sandsteinen und Mergeln, in deren beiläufiger Mitte grau gefärbte Sandsteine mit Kohlenbröckeln und sehr undeutlichen Pflanzenresten eingelagert sind. Nun folgt ein Wechsellager von bunten Schiefern und Kalken mit Naticella costata, SO — 60 Klafter mächtig, worauf abermals bunte Schiefer und Sandsteine folgen. Am rechten Ufer des Val Grande, und zwar nördlich an dessen Mündung in den Piave hören auf einmal die bunten Sandsteine und die bunte Färbung der Gesteine überhaupt ganz auf, indem die bunten Sandsteine von aphanitischen Schiefern überlagert werden, deren obere Schichten sehr häufig die Halobia Lommeli enthalten. Nachdem diese Gebilde beiläufig die Mächtigkeit von 8 bis 10 Klafter erlangt haben, werden sie dunkler, kalkhaltig und am linken Ufer des Val Grande ganz in der Tiefe des Piave sieht man schon schwarzen Kalk mit schwarzen Schiefern wechsellagern, und kaum als kurz darauf der echte Guttensteiner Kalk 3 — 4 Fuss mächtig ansteht, wird er auch schon von dem dolomitischen Hallstätter Kalke (mit Natica ) des M. Tudajo, M. Col und M. Cornon bedeckt. Wie innig die aphanitischen Schiefer mit der Pietra verde und den Grün- steinen von Sappada verwandt sind, haben wir im Früheren gesehen. Sie müssen uns daher bei der Altersbestimmung des Diabases und Diabasporphyrs dieser Gegenden als sichere Anhaltspuncte dienen. Da wir aber hier auf eine ausge- zeichnete Weise in dem eben angegebenen Durchschnitte gesehen haben, dass erst auf eine mächtige Ablagerung von bunten Sandsteinen die aphanitischen Halobien-Schiefer folgen, dass ferner diese von Guttensteiner Kalken überlagert werden, so muss auch die Eruption der Diabasporphyre und die Entstehung der aphanitischen Gesteine der Pietra verde in Sappada nach der Ablagerung des bunten Sandsteines erfolgt sein. Der Diabas-Lagergang bei Rigolato wäre als ein intrusiver, mit den Sappadaner Grünsteinen gleichzeitiger zu betrachten. Nun kommen wir zum Durchschnitte XII. Am Monte Curie zwischen Val Visdende und Comelieo inferiore, gerade an der Verbindungsstelle des Gebirges des Sasso Lungerino mit dem übrigen Sappadaner Triasgebirge tritt unsere Durchschnittslinie in die Triasgebilde und durchschneidet dieselben über den M. Terza grande und Terza piccola bis auf den M. Tiersine nördlich von Forni di sotto. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 449 Von M. Curie abwärts bis Val Campo im Canale S. Canziano sind die Lage- rungsverhältnisse des Sappadaner Gebirges gegeben. Die bunten Sandsteine treten nur sehr selten auf und in untergeordneter Mächtigkeit. Ebenso sind die Halobien- Schichten und der Guttensteiner Kalk nur sehr geringmächtig. Dagegen beträgt die Mächtigkeit der Hallstätter Kalke 2 — 3000 Fuss. Nur die Halobien-Schichten treten in dem Gebirge des Eulenkofels an dessen südlichem Fusse in einer eigen- thümlichen Weise auf, indem sie hier nicht als aphanitische Schiefer, sondern als schwarze, glimmerige, viel Kalkerde enthaltende Schiefer gleich unmittelbar über den bunten Sandsteinen anstehen, und namentlich in Guttensteiner Kalk über- gehen. Von Val Campo nach Süden bis am M. Tiersine hinauf sehen wir die Keupersandsteine von Hallstätter Kalken überlagert. Die Keupersandsteine über- gehen unmerklich in graue und schwarze Mergelkalke, diese in schwarzen gut geschichteten Kalk, und dieser endlich in grauen beinahe ganz ungeschichteten, stellenweise dolomitischen Hallstätter Kalk. Die Durchschnittslinie XIII geht durch den interessantesten Theil des Sappadaner Gebirges, nämlich über Cima, wo die Grünsteine von Sappada am tiefsten aufgeschlossen sind. Im Thale Bosso d’Avanza steht der charakteristische bunte Sandstein an, Mergel und Sandsteine und Conglomerate, alle grell braunroth gefärbt. Ueber diesen folgt auf dem nördlichen Abhange des Monte Cadino Guttensteiner Kalk, der hier mächtiger als gewöhnlich entwickelt ist und in seiner petrographischen Beschaffenheit häufigem Wechsel unterworfen wird. Hier trifft man nebst dem echten Guttensteiner Kalk grauen und lichtgrauen, dann rothen scheinbar oolithische Structur besitzenden Kalk. In den oberen Schichten wird derselbe sandig und mergelig, übergeht nach oben in rothe und graue Sandsteine, die nur geringe Mächtigkeit erlangen , und endlich in grauen Hallstätter Kalk des M. Cadino , der durch das Vorkommen der Halobia Lommeli charakterisirt ist. Also auch hier am nördlichen Abhange des Monte Cadino scheint durch die über dem Guttensteiner Kalke unmittelbar folgenden Sandsteine der Keuper- sandstein angedeutet zu sein, obwohl ich an dessen südlichem Abhange diese Schichten nirgends auftreten sah. Auf dem südlichen Abhange dieses Berges folgt nämlich unter dem Hallstätter Kalke unmittelbar der Guttensteiner Kalk des M. Pescata, der namentlich am rechten Ufer der Valle Sesis bei Cretta und Puicher in Sappada ganz deutlich ausgesprochen ist. Unter dem Guttensteiner Kalke folgen unmittelbar bei Cretta, Puicher und Cima die schwarzgrauen, grünlichgrauen, grünen und porphyrartig gefleckten aphanitischen Schiefer, die unmittelbar an der Gränze gegen den schwarzen Kalk bis hinab in die grünen Schichten die Halobia Lommeli und Pflanzenreste enthalten. Ganz dieselben Verhältnisse lassen sich von Cima südlich auf den Monte Siara beobachten. Auf den Grünsteinen bei Cima lagern weiter östlich im Rio d’aqua buona zuerst schwarze Schiefer mit einer Unzahl von Halobia Lommeli und Ammonit es Aon Münst.?, die in Guttensteiner Kalk übergehen, und von dem Hallstätter Kalke des M. Siara überlagert werden, in welchem letzteren auch eine Halobia Lommeli gefunden wurde. 4S0 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel. Dagegen ist das Vorkommen der Triasgebilde im Canale S. Canziano bedeu- tend abweichend von dem eben abgehandelten in Sappada. Schon der Muschelkalk, der über den Grünsteinen von Sappada vorkommt, und von dem Hallstätter Kalke des M. Siara überlagert wird, tritt im Canale S. Canziano als Rauchwacke auf, wird vom echten bunten Sandsteine unterlagert, und man findet an der Gränze dieser beiden Gebilde ein bedeutendes Gypslager, das an vielen Puncten im Canale S. Canziano zu Tage bricht. Die Rauchwacke des Muschelkalkes wird am linken Ufer vom Hallstätter Kalke des M. Siara überlagert ; am rechten Ufer des Canale S. Canziano sieht man über den Rauchwacken unmittelbar die Keupersandsteine in einer Mächtigkeit von 2 — 3000 Fuss über die Vinadia-Alpe bis auf den M. Pieltinis folgen. Die Lagerung ist beiderseits des Thaies von S. Canziano ausserordentlich deutlich, und auch der plötzliche petrographische Gesteinswechsel, des Hallstätter Kalkes einerseits, des Keupersandsteins andererseits, wird weniger auffallend, wenn man im Osten der Durchschnittslinie den Sattel zwischen dem Monte Talm und M. Tuglia untersucht hat, wo man namentlich am östlichen Ausläufer desM. Tuglia deutlich beobachten kann, wie über dem schwarzen Kalke noch einmal gelbe, sandige, den Keupersandsteinen entsprechende Mergel und Schiefer folgen, und erst dann der graue Hallstätter Kalk herrschend wird. Südlich vom Monte Pieltinis herab nach Sauris herrscht dieselbe Lagerung wie im S. Canziano, nur mit dem Unterschiede, dass der unter den Keupersand- steinen folgende Muschelkalk hier nur bei Sauris di sotto in Rauchwacke ver- wandelt ist, sonst aber als echter Guttensteiner Kalk auftritt, eine mächtige Schichte von lichtgrauem Kalk eingelagert enthält, und von Gyps, Conglomeraten, Sand- steinen und grell braunrothen Mergeln des bunten Sandsteines unterlagert wird. Abgesehen von der Verwerfungsspalte in T. Lumiei, haben wir südlich von Sauris über M. Tinizza nach Pignarossa und Ampezzo herab zuerst bunten Sand- stein, in welchem nicht selten Porphyrsandsteine auftreten; dieser wird vom Guttensteiner Kalke und dem lichtgrauen (dem schwarzen Kalke in Sauris einge- lagerten) Kalke überdeckt. Dieser letztere nimmt aber je weiter nach Süden an Mächtigkeit und Bedeutung zu, wird am Monte Tinizza 2 — 3000 Fuss mächtig, enthält daselbst Terebratula vulgaris, Pectcn, Halobia u. s. w. Je mächtiger der graue Muschelkalk wird, desto mehr wird der Guttensteiner Kalk zurückgedrängt, so dass man denselben zwischen Ampezzo und Forni die sotto nur auf einer ge- ringen Stelle bei Chiusa beobachten kann, wo er beinahe mit senkrecht aufge- richteten Schichten anstehend erscheint. Dieser graue Muschelkalk des M. Tinizza wird im Westen von Keupersand- steinen am Monte Priva, und von Hallstätter Kalken des Monte Clapsavon über- lagert, wovon im Durchschnitte XX. Südlich von den tertiären Conglomeraten der Pignarossa tritt Dolomit des Guttensteiner Kalkes nach Norden fallend auf, dessen Bedeutung bis jetzt nicht klar aufgefasst werden konnte. Die im Durchschnitte XIV dax-gestellten Lagerungsverhältnisse des zwischen Canale Socchieve und Canale S. Canziano gelegenen Gebirges des Monte Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 451 Pizzo Maggiore sind ganz analog den eben erläuterten. Auf dem bunten Sandsteine liegt bei Ampezzo der graue Muschelkalk bis auf den M. Pil hinauf; dieser wird endlich von Keupersandsteinen des M. Pizzo Maggiore überlagert. Im Canale S. Can- ziano ist wieder der Muschelkalk in Rauchwacken verwandelt, und zwischen diesem und dem darunter folgenden bunten Sandstein ist der Gyps in beträchtlicher Mächtigkeit eingelagert. Von Canale S. Canziano auf den M. Talm übergehen die Rauchwacken in Guttensteiner Kalk, unter welchem die bunten Sandsteine mit dem intrusiven Diabasporphyrgang folgen. Südlich von Ampezzo herrscht der Dolomit des Guttensteiner Kalkes genau so wie südlich von Pignarossa. Im Durchschnitte XV sind die Schichtungsverhältnisse des kohlenfüh- renden bunten Sandsteines bei Cludinico, des kohlenführenden Guttensteiner Kalkes bei Raveo und der Vorkommnisse der Mergel mit Cryptina Raibeliana Boue dargestellt. Bei Raveo im Canale Gorto liegt unmittelbar über dem bunten Sandsteine mit Gypseinlagerungen ein nach allen Richtungen durch bunte Sandsteine isolirter Kalkhügel. Seine Schichtung ist vielfach gewunden und man beobachtet auf der südlichen nach Raveo gekehrten Seite grauen Kalk, auf dem nördlichen Abhange aber schwarzen echten Guttensteiner Kalk. Zwischen den einzelnen Schichten dieses Kalkes, die gewöhnlich 3 Zoll im Durchmesser besitzen, sind 2 — 3 Zoll dicke Kohlenschichten eingelagert, die durch die vielfachen Biegungen des Kalkes oft zusammengeschoben erscheinen. Die auf diese Art zusammengeschobenen Kohlenhaufen (Fig. 4) haben oft eine Mächtigkeit bis 1 Fuss und haben Schür- fungen auf diese Kohle veranlasst. Südlich Figur 4. von Raveo steht ein ähnlicher isolirter, aber bedeutend ausgedehnter Kalkberg, der durchaus aus grauen Muschelkalk (dem des M. Tinizza gleich) besteht, stellen- s weise von Gyps unterteuft wird und auch s am bunten Sandstein lagert. Gegenüber s = schwarzer Kain, von Raveo auf dem linken Ufer des Canale K = Kohlc- di Gorto steht im Gebiete des Rio Malon bunter Sandstein an, in dem man unmittelbar an der Strasse einige Schichten von Porphyrsandsteinen beobachten kann. Auf diesem lagert ungeschichteter grauer Muschelkalk, eine Wand bildend, in deren halber Höhe beiläufig dunklere Schichten von geringer Ausdehnung auf- treten, die aus bituminösem schwarzen Kalk und grossen, in der Masse des Kalkes eingeschlossenen eckigen Kohlenstücken bestehen. Die Kohle ist der gewöhn- lichen Holzkohle täuschend ähnlich. Der bituminöse Kalk enthält tiberdiess kleine, verdrückte, und unbestimmbare Steinkerne einer Natica oder Tornatella. Der graue Muschelkalk enthält Encrinites liliiformis und zeigt Durchschnitte von ver- schiedenen Gasteropoden und Bivalven (denen des M. Tinizza gleich). Auf dem grauen Muschelkalke westlich von Cludinico lagert ein Complex aus wechsellagernden Mergel- und Kalkschichten, der längs der Strasse ausserordentlich 452 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, gut aufgedeckt ist. Die Kalkscliichten sind 3 — 4 Zoll mächtig, dunkelgrau bis schwarz (dem Guttensteiner Kalke ganz gleich), manchmal Hornsteinkugeln ent- haltend. Die Mergel sind schwarzgrau (in der Farbe den aphanitischen Halobien- schiefern ganz gleich), bis 1 Fuss mächtig und enthalten hart an der Strasse ziemlich häufig die Cryptina Raibeliana. An der Stelle wo der Rio Furioso in den Canale di Gorto mündet, hört dieser Kalkschichten-Complex unter steilem Einfallen ganz auf und wird von denAHuvionen des Rio Furioso bedeckt. Im Thale des Rio Furioso, das einer Verwerfung der Schichten seine Entstehung verdankt, stehen nun wieder bunte Sandsteine an ; zu unterst graue Sandsteine mit einer 2 — 3 Fuss mächtigen Kohlenschichte, darüber bunte Sandsteine mit den einzelnen Schichten der Porphyrsandsteine. Auf diesen lagert bei Amboluzza der graue Muschelkalk, und dieser wird wieder beim Kreuz südlich von Ovaro an der Strasse von dem Guttensteiner Kalke und den Mergeln mit Cryptina überlagert, was man weniger gut im Thale Furioso selbst, besser an der Strasse nach Ovaro beobachten kann. Die Gebilde des Rio Furioso werden nun von den Keupersandsteinen des Monte Arvenis überlagert. Aber gleich bei Ovaro sind die dem Muschelkalke entsprechenden Schichten des Rio Furioso in Rauchwacken umgewandelt, und ziehen von da in den T. Flaur und in die längstbal- förmige Einsenkung der Carnia bis nach Ravascletto, wo sie von einem mächtigen Gypslager unterteuft sind. Den eben erläuterten ganz analoge Lagerungsverhältnisse sind im XVI. Durchschnitte, der von Zavello und Ravascletto über den Monte Arvenis nach Villa zieht, dargestellt. Bei Villa im Canale Socchieve ragt eine 1000 Fuss hohe Wand von grauem Muschelkalk (dem des M. Tinizza gleich) über den Alluvionen des Tagliamento empor. Bei Lauco stehen bunte Sandsteine an, wovon die tiefsten Schichten häufig grau sind und Spuren von Kohlen und Pflanzenreste führen. Ueber diesen lagert der graue Muschelkalk des Monte Talchia , der die Fortsetzung desjenigen grauen Muschelkalkes bildet, in welchem man bei Cludinico die eckigen Kohlen- stücke eingeschlossen gefunden. Nördlich vom M. Talchia im T. Dogniaga folgen auf den grauen Muschelkalk vielfach verbogene ,1 — 2 Zoll mächtige Schichten von schwarzem Kalk und schwarzen Schiefern , die mit einander wechsellagern und viele zertrümmerte Pflanzen- und Fischreste enthalten. Auf diese Gebilde, die einerseits mit denen bei Cludinico und Ovaro (mit der Cryptina ) Zusammen- hängen , andererseits aber bis nach Vinajo und weiter östlich fortsetzen , im T. Dogniaga aber am mächtigsten entwickelt sind, folgen nach oben noch Gutten- steiner Kalk südlich bei Chinfani und südlich am M. Claupa, und über diesen folgen die Keupersandsteine des Monte Arvenis, die ihrerseits wieder am M. Arvenis von einem dünngeschichteten grauen Dolomit, am M. Tamai aber von echtem Hall- stätter Kalk überdeckt werden. Weiter nördlich bei Zovello tritt der Muschelkalk als Rauchwacke unter den Keupersandsteinen hervor und wird von bunten Sandsteinen und Mergeln unter- lagert. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im vcnetianischen Gebiete. 4b3 Je weiter wir auf diese Weise von Westen nach Osten fortschreiten, verengt sich das Terrain der triassischen Gebilde immer mehr und mehr, indem die in Siidosten auftretenden liassischen Ablagerungen zu dem Zuge der Kohlenformation näher rücken und die Ausdehnung der Triasgesteine auf einen kleineren Raum einschränken. Im Durchschnitte XVII ist nur zwischen der Valle Lonza und Ligo- sullo die Triasformation ausgedehnt. Bei Ligosullo wird die Rauchwacke von dem unterlagernden bunten Sandstein durch ein sehr mächtiges Gypslager getrennt. Ueberlagert wird die Rauchwacke von Keupersandsteinen und diese von den Hall- stätter Kalken des M. Tersadia und M. Cucco. Die Gebirgspartie zwischen dem Canale d’Incarojo und der Valle Lonza ist durch eine Verwerfungsspalte des T. Chiarso von der Gebirgsmasse des M. Tersadia getrennt, und. besteht zu unterst aus grauen Keupersandsteinen, in denen auf einzelnen Puncten geringmächtige Schichten von Gyps beobachtet wurden, und aus Hallstätter Kalken, die grau sind, denen des M. Cucco gleichen und am linken Ufer der Valle Lonza dolomi- tisch sind. Im Durchschnitte XVIII zeigt die Lagerung der Trias nicht mehr jene Regelmässigkeit ihrer Schichtenstellung wie im westlichen Theile des Terrains. Wir sehen den bunten Sandstein des T. Terica von den Kohlenschiefern über- lagert, die Schichten des im Süden folgenden schwarzen Kalkes senkrecht stehen, und erst weiter nach Süden legen sich die darauf folgenden Schichten des Keuper- sandsteines und des Hallstätter Dolomits (eines eigenthümlichen lichtgrauen dünn- geschichteten Dolomits, der dem am M. Arvenis gleich ist) mehr und mehr, indem sie die Schichten der Liaskalke unterteufen. Die bisher erläuterten Durchschnitte, abgesehen von einigen unwesentlichen Biegungen, ziehen von Norden nach Süden herab , und kreuzen auf diese Weise die von Westen nach Osten streichenden Schichtenzüge. Zur Vervollständigung der Darstellung der Lagerungsverhältnisse der Triasformation in der Carnia glaube ich auch noch zwei von Westen nach Osten laufende Durchschnitte beifügen zu müssen, deren Erläuterung noch folgen möge. Auf dem bunten Sandsteine von Maina in Sauris, im Durchschnitte XIX, folgt nach Osten der Guttensteiner Kalk und der in diesem eingelagerte graue Muschelkalk (des M. Tinizza), und dieser wird von Schichten mit Cryptina und dann von Keupersandsteinen überlagert. Bei der Besteigung des Pizzo Maggiore hatte ich Gelegenheit gehabt, vielfach zu beobachten wie der graue Muschelkalk nach oben in die Mergel und Kalkschichten mit Cryptina Raibliana übergeht, wie diese Schichten nach oben mergelig und sandig werden und ohne irgend einer markirten Abgränzung von d-en Keupersandsteinen überlagert werden. Andererseits wird der die bunten Sandsteine und Mergel von Maina in Westen überlagernde graue Muschelkalk des Monte Tinizza (auf dessem südlichen Abhänge die oben angedeuteten Versteinerungen gefunden wurden) von Keupersandsteinen am M. Priva bedeckt, und über diesen lagern sich die Hallstätter Kalke des M, Clapsavon und M. Lagna (mit Ammonites Aon, A. Joannis Austriue u. s. w.), K. k. geologische Reichsanslalt. 7. Jahrgang lSöG. III. JJQ 454 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, indem sie, wie auch am M. Tiersine, durch Gesteinsübergänge mit den Keupersand- steinen in innigster Verbindung stehen. Am westlichen Fusse des M. Lagua im Rio Tollina bei Forni di sopra kommt (wahrscheinlich) in Folge einer Verwer- fungsspalte der bunte Sandstein zum Vorscheine, und scheint weiter oben den Hallstätter Kalk des M. Lagna zu überlagern. Dieser bunte Sandstein w ird vom schwarzen Kalke des M. Simone überlagert; an der Gränze beider tritt in der Thalsohle des Tagliamento Gyps auf. Am rechten Ufer desTagliamento haben wir ebenfalls bunten Sandstein, Gyps und Dolomit (des schwarzen Kalkes?), der mit dem am M. Resto (Durchschnitt XIII und XIV) innigst zusammenhängt. Der Durchschnitt XX läuft parallel mit dem grossen Längsthaie der Carnia und zwar nördlich vom Tagliamento. Man sieht den die Tiefe des Thaies zwischen Colza und Ampezzo einnehmenden bunten Sandstein und Gyps von tertiärem Conglomerat und Schotter bedeckt. Ueber dem bunten Sandstein folgen von Ampezzo nach Westen die übrigen Glieder der Trias, deren Lagerungs- verhältnisse hier auf eine grossartige und deutliche Weise entblösst sind. Vom Monte Lagna nach Westen kommen aber schon Störungen vor, die man durch Verwerfungsspalten zu erklären suchen muss, wrenn man nicht annehmen zu müssen gezwungen sein will, dass über dem Hallstätter Kalke des M. Lagna noch einmal ein überlagernder Keupersandstein und Hallstätter Kalk folge. Trotzdem muss ich es aber bekennen, dass die Störungen in der Gegend von Forni di sopra häufig zu sein scheinen, und ich diese Gegend nicht von der Art gefunden habe, dass man hier die Erklärung der Ursache dieser Störungen hoffen dürfte Jedenfalls ist das Weitere darüber im Gebiete des Piave zu suchen. Im östlichen Tlieile des Durchschnittes, von Lauco nach Osten bis in den R. Tolmezzo, folgen in derselben Ordnung die Schichten wie sie von Ampezzo nach Westen gelagert sind. Ueber dem bunten Sandstein der Muschelkalk, von dem F. Degano bis zum F. But, zwischen diesem und dem Rio Tolmezzo über dem Muschelkalk der Keupersandstein und der Hallstätter Kalk des Monte Strabut, so dass man die Symmetrie des östlichen Theiles gegen den westlichen nicht verkennen kann. Die Resultate aus dieser Untersuchung der Triasgebilde der Garriia lassen sich in Folgendem zusammenfässen. 1. Dass die Werfener Schiefer sowohl des Gailthaies als auch der Carnia dem bunten Sandsteine wirklich entsprechen, indem sowohl im Gailthale wie auch in der Carnia über denselben der echte Muschelkalk, Guttensteinerkalk, gelagert ist und erst über diesem das Gebilde folgt, was den Keupersandsteinen parallel zu stellen ist. 2. Die Ilalobia Lommeli Wissm. ist durch die ganze Trias vom bunten Sand- stein bis in den Hallstätter Kalk verbreitet, aber ihr vorherrschendes massenhaftes Auftreten fällt jedenfalls in die untersten Lagen des Muschelkalkes. 3. Die Mergel mit Cryptina Raibliana entsprechen den oberen Schichten des Muschelkalkes. Ob aber diese Schichten den eigentlichen Raibler Schichten, wo nehst der Cryptina eine Menge anderer Versteinerungen auftritt, gleich zu Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 4SS stellen sind (woran ich nicht zweifle), muss erst in der Folge nachgewiesen werden. 4. Auf die Ablagerung des Muschelkalkes folgte eine allgemeine Ablagerung von Saudsteingebilden (Keupersandsteine), die je nach der Localität früher oder später in eine Kalkbildung (Hallstätter Kalk) überging. Mit der Ablagerung des Hallstätter Kalkes endigte die Triasformation. Sowohl die Keupersandsteine als auch die diese überlagernden Hallstätter Kalke müssen der Trias beigerechnet werden, indem die für die Trias der Alpen so bezeichnenden Arten, Ammonites Aon Miinst. und Halobia Lommeli Wissm., auch noch in den Hallstätter Kalken Vorkommen. 5. Aus dem letzteren Puncte folgt ferner, dass auch alle die Dolomite, die gewöhnlich ungeschichtet sind und nur stellenweise dünne Lagen von mürben grauen Sandsteinen enthalten, in welchen letzteren am Tragi di eHalobia Lommeli gefunden wurde *)> den Hallstätter Kalken zu parallelisiren sind (= Halobien- Dolomit, = Hallstätter Dolomit). 6. Die Gypse kommen zwar immer an der Gränze zwischen dem bunten Sandstein und den Guttensteiner Kalken vor, jedoch sind sie bald dem bunten Sand- steine als ungeschichtete Gypse einverleibt (Col della Sentinella, Raveo, Colza und Esemon) oder entsprechen als gut geschichtete Gypse dem Guttensteiner Kalk (die Gypsvorkommnisse in der längsthalförmigen Einsenkung bei Prato, Comeglians, Paluzza und Paularo). In dem Falle, wo die Gypse gut geschichtet erscheinen, tritt der Muschelkalk als Rauchwackenkalk auf. In der Valle Lonza bei Illeggio nordöstlich von Tolmezzo kommen auch in den Keupersandsteinen Gypse vor. 7. Der Ausbruch der r o t h e n Porphyre hat vor der Ablagerung der Trias- gebilde stattfinden müssen, indem Stücke davon als Gerolle und Sandkörner in den Conglomeraten und Sandsteinen der bunten Sandsteinschichten Vorkommen. Der Ausbruch der Diabase, wenigstens in unserem Terrain, fällt, nach der Abla- gerung des bunten Sandsteines, mit der Ablagerung der unteren Schichten des Muschelkalkes zusammen. C. Lias. Hieher gehört der im Südosten der Carnia massenhaft auftretende lichtgraue, gelblichgraue oder ganz weisse Kalk mit der Dachsteinbivalve , der nicht selten dolomitisch oder ganz in Dolomit umgewandelt ist. Am M. Verzegniss kommt in den lichtgrauen Schichten mit der Dachsteinbivalve auch die in den Kössener Schichten der Nordalpen und des Lienzer Gebirges auftretende Plicatula intus- striata Emmr. in grosser Menge vor. Auch habe ich daselbst rothe Kalke mit Crinoiden, wahrscheinlich Hierlatz-Schichten, herumliegen gesehen, ohne über ihre Lagerung Beobachtungen angestellt oder charakteristische Versteinerungen in denselben gefunden zu haben. Es scheint aber, dass sie mit den Dachsteinkalken 1 ) L. c. IV, Seite 4-75. 59 4S6 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, Isel, innig Zusammenhängen, und eine höhere Etage als die Schichten mit der Plicatuln intusstriata bilden, indem die rothen Kalkblöcke bedeutend höher über dem Vorkommen der Plicatula berumliegen. Die Lias-Gebilde lagern in den Gegenden, in welchen sie in Carnia auf- treten, conform über den Hallstätter Kalken, so dass man namentlich an Stellen, wo sowohl die letzteren als auch die Dachsteinkalke als Dolomite auftreten , über ihre Begränzungen im Zweifel bleiben muss. Die Lagerungsverhältnisse dieser Gebilde sind in den Durchschnitten XV — XVII und XX dargestellt. D. Lagerung der drei Formationen in Carnia. Auf den Gebilden der Kohlenformation lagert die Trias (Durchschnitt XIV). Bei dieser Ueberlagerung ist als sehr wichtig hervorzuheben die gegenseitige Unabhängigkeit der Schichtenstellung dieser beiden Formationen. Im Durchschnitte X in Comelico superiore, dann im Durchschnitt XI in Comelico inferiore und am Sasso Lungerino siebt man beinahe ausschliesslich die Kohlenschiefer nach Norden fallen, während die nach Süden schwach geneigten oder horizontalen Schichten der Trias über die Schichtenköpfe der Koblengebilde aufgelagert sind, d. h. die Schichten der Kohlenformation mussten vor der Abla- gerung der Trias aus ihrer horizontalen Lage gebracht worden sein. In denselben Durchschnitten, ferner im Durchschnitte XIII, XV, XVII ist die Anlagerung der Trias an die (der Triasepoehe angehörigen Insel-) Gebirge der Kohlenformation, trotz der später erfolgten Schichtenstörungen, noch sehr auffallend ausgesprochen, so dass man anzunehmen gezwungen ist, dass der Zug des Gail- thaler Gränzgebirges seit der Triasepoche trocken gelegen ist. Für diese Annahme sprechen insbesondere die beinahe ganz isolirten triassischen Ablagerungen des Sasso Lungerino, die in einer ehemaligen Meeresbucht des triassischen Festlandes abgelagert sind. Wie am Plerge und in dessen Umgebung im Gailthale in südlicher Richtung vom Glöckner ungestörte Lagerungsverhältnisse beobachtet wurden, herrschen sie auf diese Weise noch weiter nach Süden in den Gebirgen der Carnia (Durch- schnitt XIV und XV). Wie dagegen im Gailthale westlich vom Pollinig, also südlich von den Central - Gneissmassen des Hoclinarr und Ankogels, grösste Schichtenstörungen, Aufrichtungen und Ueberkippungen (fächerförmige Schich- tenstellung) herrschen, so wurden sie auch noch in dem Gebirge der Carnia bei Timau am M. Pal (Durchschnitt XVI), am Monte Germula und in der Umgebung von Paularo (Durchschnitt XVIII) beobachtet. Südlich von der Central-Gneissmasse des Venedigers sind auch im Gailthale fächerförmige Schichtenstellungen beobachtet worden, doch sind sie hier nicht so deutlich ausgesprochen wie in den Gegenden südlich von den zwei nahe neben einander vorkommenden Central-Gneissinassen des Hochnarrs und Ankogels. Nur mehr schwache Spuren dieser Schichtenstörungen haben sich bis nach Comelico superiore bei Dosoledo, Padola und Candide fortgepflanzt, wo die bunten Sand- steine in senkrecht stehenden Schichten an die Kohlenschiefer anstossen. Moll und Gail in der Umgebung: von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 41) t Auf die Gebilde der Triasformation folgen im Südosten der Carnia die lias- sisehen Ablagerungen. Bei weitem von grösserem Interesse ist aber die Thatsaehe, dass der grösste Theil der triassischen Ablagerungen der Carnia von den Ablage- rungen des Lias unbedeckt geblieben ist. Es musste daher nach der Ablagerung der Trias ein grosser Theil der Carnia trocken gelegt worden sein, in Folge dessen in diesem Gebiete keine dem Lias entsprechende Ablagerungen erfolgen konnten. D:e Thatsaehe ferner, dass die Hallstätter Kalke und Halobiendolomite der Carnia von den Dolomiten der Dachsteinkalke nicht bedeckt sind, berechtigt uns an andern Orten, wo diese beiden als Dolomite über einander Vorkommen, und durch keine deutlich markirte Gränze von einander getrennt sind, sie doch, wie diess bisher vermöge der deutlichen Schichtung des Dachsteindolomites geschehen, zu unterscheiden, den einen in die Trias, den anderen in den Lias zu versetzen. Das grosse Längsthal und die längsthalförmige Einsenkung der Carnia haben durchaus nicht einen so grossen Einfluss auf die Stellung der Schichten ausgeübt, wie wir diess in der Einsenkung der Drau und der Salza gesehen haben. Und wenn wir auch gegenüber des Monte Verzegniss - Gebirges in der Gegend nördlich bei Villa und bei Raves vielfache Störungen und Verwerfungen der Schichten wahrnehmen, so ist doch zum grössten Theile im ganzen Gebiete des Längsthaies nichts Auffallendes in der Schichtenstellung der Gebilde wahr- zunehmen. E. Tertiäre und jüngere Gebilde. Die tertiären Ablagerungen bestehen aus Gerollen und Conglomeraten. Die Gerolle nehmen immer ein höheres Niveau ein, die Conglomerate füllen immer mehr die Tiefe der Thalsohlen aus. Die Verbreitung der tertiären Ablagerungen in Carnia ist grösstentheils abhängig von der Gebirgs- und Thalbildung dieser Gegend. Man findet diese Ablagerungen in allen Längs- und Querthälern der Carnia, und auf Abhängen bis zu 3000 Fuss Meereshöhe. Von Diluvial-Terrassen kommt in Carnia gar nichts vor. Höchst merkwürdig ist das Vorkommen von zerstreut herumliegenden Gneiss- blöcken im Canale Socchieve südlich von Ampezzo, 420 Fuss über der Thalsohle des Tagliamento. Es sind diess Blöcke mit 3 — 4 Fuss im Durchmesser, von Nicht- centralgneiss, Nichtgeschiebe, auf der Oberfläche bloss abgewittert, die ober- flächlich auf dem Dolomit des schwarzen Kalkes bei Laveona, Cavallaria und nörd- lich von Priuso, im Gebirge des M. Pelois (3346 Fuss Meereshöhe) südlich von Ampezzo , drei an der Zahl, ganz vereinzelt Vorkommen. Ich glaube , dass man das Vorkommen dieser Blöcke in einer ganz gneisslosen Gegend und Umgegend durch keine der Theorien über die erratischen Vorkommnisse hinlänglich zu erklären vermag! Ausserordentlich ausgedehnt und auf eine den Ackerbau ganz vernichtende Weise sind die Alluvialablagerungen in der Carnia entwickelt. Man sieht da nur ausgedehnte, von einem Abhänge der Thäler zum andern reichende Schotterfelder, 458 Dionys Stur. Die geologischen Verhältnisse der Thäler der Drau, [sei, die sich alle Jahre wieder erneuern. Am meisten entwickelt sind sie im Gebiete des Canale di S. Pietro, dann bei Tolmezzo und Amaro. Bei Arta im Gebiete der Alluvionen des Canale di S. Pietro bricht eine wasser- reiche Schwefelquelle hervor, die besonders bei Trink-Curen angewendet wird. F. Fragmente zur Eatwickelungsgeschichte des im I. und II. Theile betrachteten Terrains. 1. Der Centralgneiss ist jünger als der Glimmerschiefer, trotzdem dass er von diesem überlagert wird, genau so, wie auch die liassischen Gebilde des Lienzer Gebirges jünger sind als der sie überlagernde Glimmerschiefer. Wollte man den Centralgneiss älter als den Glimmerschiefer annehmen, so müsste der Glimmerschiefer des grossen Zuges nach der Lagerung bei der Lienzer Klause und bei Ober-Drauburg dem Jura oder der Kreide entsprechen. 2. Die eigentliche fächerförmige Stellung der Schichten wurde in dem von mir untersuchten Gebiete im Centralgneisse nie beobachtet, dagegen aber häufig im Glimmerschiefer, in den Kohlen-, Trias- und Lias-Gebilden. Ja auch die eocenen Sandsteine und Mergel am Siidrande der Alpen (bei Serravalle) zeigen senkrechte Aufrichtungen und unterteufeu die Kreidegebilde. Folglich steht diese Schichtenstellung mit der Bildung der Centralgneisse in gar keiner Verbindung; sie musste viel später, erst nach der Ablagerung der eocenen Gebilde erfolgen, und es scheint gleichgültig bei der Bildung der Fächer zu sein, welchem Gesteine und welcher Formation die Schichten angehören, die aufgerichtet wurden. 3. Doch scheint wirklich das Centrum der fächerbildenden mechanischen Kraft in dem von mir untersuchten Gebiete in der Centralkette, namentlich aber in den Centralgneissen gelegen zu sein, indem die Fächer beinahe symmetrisch auf beiden Seiten der Centralgneisse vertheilt sind. Die Thatsache, dass am Plerge und weiter in der Richtung südlich vom Glöckner, wo kein Centralgneiss vor- kommt, die Schichten weniger gestört erscheinen, scheint zu beweisen, dass sich die von den Centralgneissen ausgehende mechanische Kraft vorzüglich in der Richtung senkrecht auf den Verlauf der Centralkette geäussert und fortge- pflanzt hat. 4. Auf den altkrystallinischen Glimmerschiefer folgen in den betrachteten Gebieten unmittelbar die Ablagerungen der Kohlenformation , und auf diese unmittelbar der bunte Sandstein und die übrigen Triasgebilde. Auffallend ist aber jedenfalls, dass nördlich von der Gail unmittelbar auf dem Glimmerschiefer der bunte Sandstein lagert. Daraus folgt, dass das Glimmerschiefergebirge des Gailthaies zwischen Hermagor, Sillian und Lienz zur Zeit der Ablagerung der Kohlengebilde ein Festland bilden musste. 5. In der Carnia ist deutlich zu sehen, wie die Triasgebilde an die Gebilde der Kohlenformation angelagert sind. Es musste daher das Gailthaler Kohlen- gebirge zur Zeit der Ablagerung der Triasgebilde aus dem triassischen Meere emporgeragt haben, wie im Gegentheile das Gailthaler Glimmerschiefergebirge tiefer gesunken und vom triassischen Meere iiberfluthet gewesen sein musste. D. Star. Cfo\ofti*rhf Btfehafffnhrit drr rinocbunjf Taf I / .V >r Otoekner K /X Jahrbuch der k.k.aeologischen Rcich*anstaUATIBd.3.Hcff. 1856. Iti-M .'•.**uircäst« 1855. /TA/urmsp/Ax r/ Sntn'rtr «A $!i " •' 7/77 \ St/fft/. SA? r> 7>////ie/ntr7t, 4/tOS j ,/tl Pr fertig f 7’rija/t ff ) j'.J/Ofl ■ fiiaicaauO. ' '"'Zf/P' 3/S?' \ •i/oVr — . J-.r wv/:x .r ao'/r x .r /s* rr. 5 BeffunScaglpfel Ga// bei ffe/Aeraun / 6X0 • ~rTTPWi /,/ //" r~ “T .f .y/7'’/^r A7//e DaxtuiAa 7'rislri/x/Aiti t Ste/nArack Stein ,ibu- 0.i>. Orte* metx | AJ/J/ ' /.ftM (a.PrtpiuXreJ ^ rt/S S/J/n/li„rtlml i x**. / \\ ■' « r// htt Hu/AmatA /OeJl/usepff) Graisr/t oytJ ' ßerlen v.fi’aafc 770/A J'/n l.sns/ein. 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A.A/tAA I /Älterer Aii/7- 7 »7 ) \ifr//le//7esr 1 GuAle/isAei/i er j uet/ere/i 7 Trias: ./• -<0 0 ir 1 jr~7r7r T~J7oii‘ Seeland- Steiner Alpen '=^=4^, ifa^i X 6. s'4> ' ~ \*. M tut Alt “S ****** xr£v l=Z . i ■7^« J's/s/ter n. / - JC /blffen von Jtes‘7 ffeffe/t (7s7 . | /AGerer /!/ MIO %// M/rr/rA. u .Vom/7 4/ J\m/7.ttem ] eitlerer .t’<7n>/f er ~1 Terassm ■7Ai7u/iiitsn 7/> 7e0m J/a/Äslee/s. 7.''/l/7 7i'7a/'fer -- 7 /TZo/7 7/e/r * 7t as/ff e . 1 iJolomt/ Atetleu/ef Art T/GAirriunffahen 7/ei77lu,ffff I Allt/o/jusn Jalirburh d« k k. {fpulo^isrlirn Rticlisaaistalt 4 Htlt. I8S1. f> Mar Grolfjfufh* Hurhaflnthnt irr 1'mjtVbunjf von I,i in4 4*r ( irmj T*f I / .WSilo'l/0 Pi*/ er Th nt , .. / 1 'S-'r:" / < g f Jm Jlr ”r r /' ' * M*mJ***.l Tr/Yrr+tkrm Fiat fr 5 s r , . , ? ‘ r 1 • '•./*»' .»• rm,t,r TA«/ |:V V \ ’ "'*,r Vrta+ /.in,* ’r O ’ ‘ _\M FL X. *■/ n Sr h .. o- * C X ■1 . *• / / lltrfi Xpit K Im Mn. ihn rhu/ U” i.uHiih r,.,.fn,.r/> K .m^n. 0niln v/;,.:v^v\ /WC.7W ■ .. t “ ;.,.V 1 A s “ , , •*"" A,!,. -v //orhrrlt 17 //or/trek r: .teA/eimH >/> /VV«vA'/, f. ' „ «r ' •*' $\nu"r” & >>//;• « ^ - “Sv* r iiüii. r.UA.rn K*,r : ■'-* ß® * -wv. . . • . ;,v % V Omnd/nAsia. r -' Jmmkrm B. A'itrrAnfAfr.i , /Amrfc /? / I t.iyin-m Aayf Schüfe tar i« MM Fl. ha/mmiti/m T%,r ti0.mer Schiefe*" Strlf Vf. ■ Al. Zir+mMz t r a t //me** JahrhurK irr kJr_teolo2«sch«> RndiianitilÜUiSLHrft. I&S6. Moll und Gail in der Umgebung von Lienz, ferner der Carnia im venetianischen Gebiete. 459 6. Da in einem Theile der Carnia, dann im Lienzer Gebirge über den trias- sischen Ablagerungen unmittelbar die Gebilde des Lias in regelmässiger Lagerung folgen, in dem grösstenTheileCarnias aber die triassischen Ablagerungen von keiner der jüngeren Formationen (bis Eocen herab) bedeckt erscheinen, folgt daraus, dass diese Gegenden mit der Ablagerung der Hallstätter Kalke trocken gelegen sind und erst nach der Entstehung der Querthäler vom tertiären Sand- und Schottermeere bedeckt wurden. Es sind diess ganz analoge Verhältnisse, wie die am Radstädter Tauern beobachteten, und hängen gewiss auch mit der Entstehung des Centralgneisses innigst zusammen. 7. Unmittelbar vor der Ablagerung der Trias mussten die Eruptionen der rothen Porphyre der Alpen stattgefunden haben. Die Diabase und Diabas-Porphyre haben das Ende der bunten Sandsteinablagerung und den Anfang der Muschel- kalkbildungen bedingt. Durch die Entstehung des Centralgneisses wurde die Ablagerung der Trias beendigt und die neuen Verhältnisse der Lias- und Jura- Ablagerungen erzeugt. Die mechanischen Störungen in der Schichtenstellung der alpinen Gebirgsmassen mussten zu Ende der Ablagerungen des Eocen stattfinden. 8. Da die neogenen Conglomerate durchaus ein niedrigeres Niveau einneh- men als die Gerolle, so sind auch in diesem Theile der Alpen die zwei zur neogenen Zeit stattgehabten Senkungen der Alpen aufs Deutlichste bemerklich gemacht. Dagegen haben die nach-tertiären Spalten : des Tagliamento zwischen Venzone und Portis, des Piave westlich von Sappad'a und südwestlich von Comelico, wie die übrigen in den nordöstlichen Alpen beobachteten *) nach-tertiären Spalten ganz gleiche Bedeutung. II. Barometrische Höhenmessungen aus dem Gebiete der obersten Drau in der Umgebung von Lienz und aus dem oberen Gebiete des Piave und des Tagliamento. Von I). Stur und F. Keil. ln den Jahren 1853 und 1854 war D. Stur mit der geologischen Aufnahme der Umgebung von Lienz beschäftiget. Dieses Terrain umfasst das Wassergebiet der Gail von Raissaeh aufwärts über Tilliach bis zur Drau bei Sillian, das Wasser- gebiet der Drau von Sillian abwärts bis Greifenburg; das Wassergebiet der Isel: Tefferecken, Pregratten, Kais, und das Wassergebiet der Moll von Ober- Vellach aufwärts. Im Sommer 1855 beging D. Stur im oberen Piave-Gebiet das Comelico und das Wassergebiet des Tagliamento in der Carnia. Wie jeder der Geologen der k. k. geolog. Reichsanstalt, war auch D. Stur jeden Sommer hindurch mit einem guten, mit dem Normalbarometer genau verglichenen Kapeller’schen *) Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Band XVI, Seite SJG. 460 D. Stur u. F. Keil. Barometrische Höhenmessungen aus dem Gebiete der obersten Drau Heber-Barometer versehen, und zwar im Jahre 1853 mit dem Barometer Nr. 12, im Jahre 1854 mit Nr. 9 und im Jahre 1855 mit Nr. 5 der k. k. geolo- gischen Reichsanstalt. Sie hatten durch die Reise nicht den mindesten Schaden gelitten. Bei seinen geologischen Begehungen trug D. Stur das Barometer jedes- mal mit, und war somit in der Lage die meisten interessanten Puncte messen zu können. Es versteht sieh von selbst, dass hei den Beobachtungen die grösste Sorgfalt angewendet wurde. An den meisten Orten konnten wiederholte Beob- achtungen angestellt werden; so in Heiligenblut 33, in Windisch-Matrey 25, in Pregratten 15, in Kötschach 18 u. s. w. Wo indess nur eine Beobachtung möglich war, wurde stets die Dauer derselben so weit verlängert, bis das Quecksilber in der Barometerröhre nahezu die Temperatur der Luft zeigte. Zu den correspondirenden Beobachtungen schien Lienz um so geeigneter, als es beinahe im Centrum des Gebietes liegt, und dort eine meteorologische Station besteht, an der F. Keil beobachtet. Wir begnügten uns hiebei nicht mit den vorschriftsmässigen drei Beobachtungsstunden, sondern es wurde, besonders an Tagen mit nur halbwegs schönem Wetter, Luftdruck und Temperatur von Stunde zu Stunde aufgezeichnet. Wir müssen hier auch besonders hervorheben, dass die gegenseitigen Instrumente genau verglichen und das Gefäss- Barometer, das F. Keil benützt, nach dem Kapeller’schen Heber-Barometer corrigirt wurde. Sämmtliclie Höhenberechnungen wurden von F. Keil nach der Gauss- schen Formel mit Zuziehung der Hilfstabellen, wie sie in La Lande’s logar. trigon. Tafeln, Leipzig 1827, Seite 251 enthalten sind, ausgeführt. Die Correction für die Polhöhe schien uns hier, wo die gemessenen Orte und die correspondirende Station in gleichem Breitegrade liegen, unnöthig und wurde nicht beobachtet. Wo mehrere Beobachtungen von einem gemessenen Orte vorigen, wurde nicht aus dem Mittel aller Beobachtungen und dem correspondirenden Mittel von Lienz die Höhe berechnet, sondern wir zogen es vor, aus der Reihe der Beobachtungen jene Tage auszuwählen, an denen der Gang des Luftdruckes an beiden Stationen ein normaler und möglichst übereinstimmender war; wir glauben daran wohlgethan zu haben. Die Seehöhe von Lienz selbst wurde berechnet ein Mal aus dem Mittel des Luftdruckes und der Temperatur des Jahres 1853, ein zweites Mal aus denselben Mitteln im Monate Juli 1854 von Lienz und den nächst stehenden Stationen, und sie stellte sich aus der Differenz zwischen Lienz und Venedig. „ » „ Triest . . auf 2058 Wiener Fuss „ 2057 Mailand . . St. Jakob . Ob. Vellach Klagenfurt 2057 2057 2053 2049 zwischen Lienz und dem adriatischen Meere (B. 337'"4, T. 10 24) ist sie auf 2056 Wiener Fuss berechnet. Wir glaubten daher die Erhebung von Lienz über dem Spiegel des adriatischen Meeres mit 2057 Wiener Fuss annehmen zu müssen. in der Umgebung von Lienz und aus dem oberen Gebiete des Piave und des Tagliamento.. 461 Einige wenige Höhen im Tefferecken- und Gailthale sind nach den corre- spondirenden Beobachtungen von Klagenfurt und St. Jakob im Gailthale berechnet, und wir sagen hiemit Herrn J. Prettner in Klagenfurt, der uns die betreffenden Beobachtungen freundlichst mittheilte, unsern wärmsten Dank. Die Aufeinanderfolge der gemessenen Puncte wurde nach den Hauptthälern des Gebietes geordnet. Im Thale aufwärts wandernd finden sich jene Puncte, die nicht in der Thalsohle selbst liegen, rechts und links bei dem Orte, dem sie zunächst stehen. Die Umstände, die wir eben entwickelten und die für barometrische Höhen- messungen nur glückliche genannt werden können, gestatten uns hoffen zu dürfen, dass unsere kleine Arbeit so genau und richtig gefunden werde, als es Arbeiten dieser Art überhaupt sein können. Hauptthal der DBAU. Wiener Fuss. 1. Ober-Drauburg, d. Post, im 1. Stock 1910 2. „ südl., Kötschacherberg, Ueber- gang nach Kötschach, Wasser- scheide zwischen Drau u. Gail; tertiäre Ablagerungen 3038 3. Lienz, Apotheke, Locale d. meteoro- logischen Beobachtungen .... 2037 4. „ östlich, Iselberg, Schutzengel- Kirche, obere Gränze der Wallnuss; tertiäre Ab- lagerungen 3442 5. „ „ Mauthhaus am Uebergange nach Winklern, Wasser- scheide zwischen Drau und Moll ; tertiäre Ablagerungen 3684 6. „ „ Plautz , höchster Bauer; tertiäre Ablagerungen .... 4146 7. „ nordöstlich, Devantthal , Kreuz südl. von der Hofalpe, erste Thalstufe ; Glimmerschiefer 5249 8. „ „ Umgebungen der Hofalpe, zweite Thalstufe; Glimmer- schiefer 5744 9. „ „ Moräne nördlich der Hof- alpe, dritte Thalstufe; Glimmerschiefer 6242 „ nördlich, Schleinitz-Stock. 10. „ „ Gerl -Bauer; tertiäre Ab- lagerungen 3707 11. „ „ Ranacher- Bauer, tertiäre Ablagerungen 3784 12. „ „ oberes Ende des Ober- Lienzer alluvialen Schutt- kegels im Helenenthale . . . 4183 13. „ „ Jagerbrunn unter d. Jäger- Alpe, Temp. 3?3 R 4853 14. „ „ Jäger-Alpe, Hütte; Glim- merschiefer 5340 15. „ „ Fasehing - Alpe, Hütte; Glimmerschiefer 5245 16. „ „ Lackenboden, obere Baum- grenze am Siidabhange der Schleinitz; Glimmerschiefer 5806 K. h. g-oologiselio Rpiehsnnstnlt. 7. Jahrgang IM Wiener Fuss. 17. Lienz, nördlich, Steinernes Mandl, am Zetterfeld; Glimmer- schiefer 6894 18. „ „ Neualpel-See, Umgebung; Glimmerschiefer 7670 19. „ „ Schleinitz, Pyramide; Glim- merschiefer 9176 20. „ westl., Schöneck, obere Baum- gränze , am Nordabhange des Schlossberges; Glim- merschiefer 6270 21. „ südlich, Triestacher See , Fiir- stenbründl, Temp. 5°4 R. . 2441 22. „ „ Rauchkofel ; Liaskalk .... 4170 23. „ „ Steinhütte im Kerschbaumer Thale, obere Gränze der Buche; Dolomit 4721 24. „ „ Kerschbaumer Alpe, Hütte; Dolomit. Quelle, Temp. 3?1 R 5592 25. „ „ Laserz-Bründel, am Laserz- Thörl. Temp. 192 R 6840 26. „ „ Laserz-Thörl , Uebergang von der Kerschbaumer Alpe in dieLaserz-Alpe; Dolomit 7112 27. „ „ Zoche, Uebergang von der Kerschbaumer Alpe nach Tupfbad; Dolomit 7130 28. Lukkauer Brücke, im Pustertbale, Niveau der Drau 2460 29. „ nördl. Pannberg, Kirche ; Höhe der tertiären Ablagerung. . 4161 30. „ „ Böses Weibele; Glimmer- schiefer 7969 31. „ südlich, Leisacher Alpe, Ueber- gang nach Lukkau, Wasser- scheide zwischen Drau u. Gail. Quelle, Temp. 392 R.; Dolomit 5430 32. In der Au, Wirthshaus, 1. Stock. . 2601 33. „ nördlich, Zakowarka Alpe, östl. vom Monzal-Berge im Vil- ferner Thale ; Glimmer- schiefer 6394 34. „ „ Monzal-Berg im Vilferner Thale; Glimmerschiefer. . . 8393 60 462 D. Stur u. F. Keil. Barometrische Ilnhenmessnngen aus dem Gebiete der obersten Drau Wiener Fass. 35. Mitterwald, Kirchlein 2752 36. „ nördlich, St. Virgein; tertiärer Lehm (Tegel) 4334 37. „ „ Ebene, westlich v. Reisserer Kogel i.BurgerThale ; Höhe der tertiären Ablagerungen 5145 38. „ „ Bocksteinscharte , Ueber- gang vom Burger-Thal ins Grünalpen-Thal; Glimmer- schiefer 7168 39. „ „ Bockstein -Berg; Glimmer- schiefer 8896 40. Abfaltersbach, Niveau der Drau . . 3172 41. „ nördlich Abfaltern, tiefster Bauer; tertiäre Ablagerung . . 3618 42. Dassenbach, Wirthshaus, im 1. St. 3359 43. „ nördlich, Tessenberg, Kirche; tertiäre Ablagerung 4277 44. „ südlich, Hollbrucken , Kirche; tertiäre Ablagerung 4401 45. „ „ Hollbrucker Thörl, Ueber- gang aus dem Hollbrucker Thale ins Sexten - Thal; Kohlenschiefer 7566 46. ,, „ Hollbrucker Eck. nördlich vom Hollbrucker Thörl; Kohlenschiefer 8008 47. Panzendorf , Villgratten - Brücke, Zusammenfluss des Villgratten- Baches und der Drau 3353 48. „ nördl. Villgratten-Thal, Ausser Villgratten, Zusammenfluss des Winkel- u. Villgratten- Baches; Glimmerschiefer. 4004 49. „ „ Lackenkammern, Alpen im Winkel - Thale ; Glimmer- schiefer 5698 50. „ „ Villpaner Lenke, Uebergang aus dem Villpaner Thale ins Aneit-Thal; Glimmer- schiefer 8112 51. „ „ Inner -Villgratten , Kirche; Alluvium 4363 52. Sillian, Post, 1. Stock 3450 53. Innichen, Apotheke 3682 54. Drau-Quelle am Doblacher Feld . . 3800 Thal der IS EL. (3.) Lienz 2057 55. Aineth , Wirthshaus, zu ebener Erde 2229 56. „ nördlich, Gwabl, Mittermayr, obere Gränze des Mais . . . 3144 57. „ „ Alkas, Niggler, oberster Bauer; tertiäre Ablagerung 4538 (30.) „ südlich Böses Weibele; Glim- merschiefer 7969 58. St. Johann im Walde, Brücke über der Isel 2278 59. „ nördlich, Leibnig, Kirchlein; tertiäre Ablagerungen .... 3866 60. „ „ Leibniger Alpe , Hütte ; Glimmerschiefer 5660 Wiener Fass. 61. St. Johann im Walde, nördlich. Schoberlacke, südlich vom Hoch - Schober; Glimmer- schiefer 8170 62. ,. Hoch-Sehober; Firn 10546 63. „ süd 1., Michlbach, oberer Bauer: tertiäre Ablagerungen .... 3840 64. „ „ Dinzel-Alpe, Hütte im Michl- bach-Thale ; Glimmerschief. 5214 65. „ „ Marenwalder Alpe, obere Baumgränze, Quelle, Temp. 2 8R.; Glimmerschiefer.. 6124 66. „ ,. Weisse Wand; Glimmer- schiefer 7592 67. Peischlager Brücke, Zusammenfluss des Kaiser Baches u. der Isel . 2390 68. ,. nördlich, Kaiser Thal, Kais. unterer V/irth, 1. Stock . . 4051 69. ,. „ Kaiser Alpen, nördlich im Tauern-Thale; Gneiss.... 5064 70. „ „ auf der Stiege, Kreuz, Pass zu den Kaiser Alpen; Kalk- glimmerschiefer 5699 71. „ „ Kaiser Thörl, Uebergang nach W. Matrey; Kalk- glimmerschiefer 6931 72. ,. „ Ganaz-Berg, nördlich vom Kaiser Thörl; Serpentin.. 8225 73. ,, „ Botten - Kogel , Pyramide südlich vom Kaiser Thörl: Glimmerschiefer 8733 (153. )„ „ Gross -Glöckner, nördlich von Kais : 12018 74. Tefferecker Brücke, Zusammen- fluss des Tefferecker Baches und der Isel 2405 75. „ westl., Tefferecken-Thal, Hopf- garten. Wirthshaus 3499 (38.) „ „ Hopfgarten, südlich Bock- steinscharte 7168 (39.) „ „ Hopfgarten, südl. Bockstein 8896 76. „ „ Mauthhausrinne , Glimmer- schiefer 3918 77. „ „ St. Jakob, Wirthshaus, 2. St. 4388 78. „ „ „ nördlich Trojaner Alpe, untere 5931 79. ,, „ „ nördlich Trojaner Alpe, obere 6280 80. „ „ „ nördlich Trojaner Thörl, Kreuz, Uebergang in den Grossbach und nach Pregratten; Serpentin. 8191 81. „ „ Brücke zur Staller Alpe überd. Tefferecker Bach 4962 82. „ „ „ südlich , Oberer See im Staller Alpen - Thale, Wasserscheide, Ueber- gang nach Antholz .... 6485 83. „ „ Brücke zur Patscher Alpe überd. Tefferecker Bach 5191 84. ,, „ „ westlich, ebener Theil des Patsch-Thaies unter dem Hoch-Gall; Gneiss 6040 in der Umgebung von Lienz und aus dem oberen Gebiete des Piave und des Tagliamcnto. 46o Wiener Fuss. 8ö, Tefferecker Brücke, westl., Teffe- reeker Thal , Jocherhaus- Alpen am Bach 6307 86. „ Joeherhaus-Kirchlein; kör- niger Kalk 6366 87. „ „ das Hörnli , Spitze in den Jocherhaus-Alpen 8694 88. Moosbrücke, nördlieli v. der Hneben, Niveau der Isel 2482 89. Windiseh-Matrey , Gasthaus des Reiters, 1. Stock 3027 90. „ westlich, Calvarien - Kapelle; tertiäre Conglomerate 3370 91. „ südlich. Zunig-Alpe; Höhe der tertiären Ablagerung 3867 92. „ „ Zunig-Spitze, Kreuz; Glim- merschiefer 8692 (73.) „ südöstlich, Rottenkogel , Pyra- mide ; Glimmerschiefer 8733 (71.) ,, östlich, Kaiser Thörl; Kalkglim- merschiefer 6931 (72.) ,, „ Ganaz-Berg 8223 93. „ nordöstlich, Weissenstein; kör- niger Kalk 3236 94. „ „ Kögele, vor der Bretter- wand ; Kalkglimmerschiefer 7673 93. „ „ Bretterwand-Spitze, Kreuz; Kalkglimmerschiefer 9033 96. „ nördlich, Tauernthal , Proseck- Kapelle; tertiäreAblagerung 3430 97. „ „ Kapelle bei Landschützen, südlich von Grueb ; tertiäre Ablagerung 3463 98. „ „ Tauernbaus 4667 99. „ „ lnner-Gschlüss, Alpenhütte 3229 100. „ „ höchster Baum am Kees, im Gschlöss 6464 101. „ „ Lobben - Thörl , zwischen Gschlöss und Frossnitz . . . 8828 102. Virgen, Kirche; tertiäre Ablage- rungen 3683 1 03. Pregratten, Pfarrhof ; tert. Ablager. 4009 104. Islitzer Kirchlein ; Kalkglimmer- schiefer 4137 103. „ nördlich, Kreuz im Iselbach, südlich der Ochsnerhütte; Kalkglimmerschiefer 6198 106. ,, „ Gletscher im Iselbach, tief- ster Punct 6640 107. „ westl. vom Hohen Zaun, Stelle, wo bei der Besteigung des Venedigers die Fusseisen und das Gepäck gelassen werden. .10063 108. „ Sattel zwischen dem Venediger und Hohen-Zaun ; Firn 10799 109. „ Gross-Venediger 11473 110. Ströden-Alpe, Hütte 4333 111. Bobel-Alpe, Hütte 4693 (80.) „ südl. Trojaner Thörl 8191 Thal der MOLL. 112. Ober-Vellach, Gasthaus, 1. Stock 2083 113. Fragant, Wirthshaus, im 1. Stock 2218 Wiener Fuss. 114. Möllbrücke nördl. von Wöllatratten 2278 113. „ östl. von Stall 2363 116. Stall, Kirche; tert. Ablagerungen 2639 117. Möllbrücke nördl. von Lainach . . . 2464 118. Winklern , Aichenegg’s Gasthaus, 2. Stock; tert. Ablagerungen. . 3011 119. „ südlich Badam Iselsberg; Glim- merschiefer 3674 (3). „ „ Mauthhaus, Wasserscheide 3684 120. „ „ Wildhorn, Pyramide; Gneiss 7907 121. „ „ Möllbrücke, nördlich von Winklern 2737 122. „ „ Möllbrücke bei S. Maria. . . 2807 123. Mörtschach , Kirche 3014 124. „ nordöstlich Asten, vordere Häu- ser amAusgange desAstner Thaies; tertiäre Ablage- rungen 3973 123. ,. „ Asten, hintere Häuser; ter- tiäre Ablagerungen 5288 126. Döllach, Ortner’s Gasthaus, 1. Stock 3181 127. „ östl., Zusammenfluss der beiden Zirknitzbäche 4846 128. Möllbrücke „Grabenbrücke“, bei Putschal , nördlich von Döllach. . . 3244 129. Judenbrücke am Jungfernsprung . 3374 130. In der Au südlich von Pock- horn 3410 131. Poekhorn, Kirche 3440 132. „ nordöstlich , die Fleiss , der Pocher daselbst 5515 133. ,. „ unteres Ende des Fleiss- gletschers, östl. vom Pocher, mittleres unterstes Thor, zu- gleich die höchste Baum- gränzein der kleinen Fleiss; Gneiss 7129 134. „ „ Zimmer-See, Knappenstube; Gneiss 7759 135. „ „ Bergbau in der Fleiss; Kees. 8207 136. „ „ Gejadtroghöbe, zwischen d. kleinen und grossen Fleiss; Glimmerschiefer 9466 137. Zlapp am Bache; Serpentin 3824 138. Möllbrücke unter Heiligenblut. . . . 3844 139. Heiligenblut, Wirthsh., Glockner- stube im 1. Sock 4016 140. „ nördlich, Mariahilf-Kapelle am Heiligenbluter Tauern; ter- tiäre Ablagerungen 5047 141. „ „ Kreuz am Kasereck, nord- östl. der Mariahilf-Kapelle ; Kalkglimmerschiefer 5827 142. „ „ Hochthor, Kreuz, Ueber- gang nach Rauris ; Glimmer- schiefer 8076 143. „ südwestlich, Gössnitz- Alpen; Glimmerschiefer 5252 144. Briccius-Kapelle ; Serpentin 5067 145. Johannshütte auf der Gamsgrube; Kalkglimmerschiefer 7688 1 16- Unterer Burgstall, Fuss desselben; Kalkglimmerschiefer 7885 60 464 D. Stur u. F. Keil. Barometrische ilöhenmessuiigen aus dem Uebiete der obersten Drau Wiener Fuss. 147. Oberer Burgstall, Fuss desselben; Kalkglimmerschiefer 7991 148. „ „ siidl. , Leiter Alpe, die Ka- serin; Kalkglimmerschiefer 6402 149. „ „ Salmshütte, Ruine am Fusse des. Leiterkeeses 8468 150. „ „ Hohenwarth-Scharte , Firn. 10056 151. „ „ Adlersruhe;Chloritschiefer 1 093 1 152. Gross-Glockner, erste Spitze .... 11972 153. „ „ zweite Spitze . .12018 Thal der GAIL. 154. Kötschaeh , Gail - Brücke nach Mauthen 2164 155. „ Wirthshaus beim Lanzer, 1. Stock 2183 156. „ nordöstlich, Knappenhaus über Goldenstein; höchste ter- tiäre Ablagerungen ...... 4309 157. „ „ unterster Bleibergbau auf der Jauken, zugleich Was- serscheide zur Kötschacher Alpe; schwarzer Kalk .... 5289 158. „ „ Jauken, westliche Spitze; schwarzer Kalk 7039 (2.) „ nördlich, Kötschacher Berg, Pass 3038 159. „ nordwestlich, auf der Röd, Kreuz; bunter Sandstein 4070 160. „ westlich, im Kreuth; Höhe der tertiären Ablagerungen 3646 161. „ südwestlich, Kreuzberg, Spitze nächst der Mauthner Alpe; Dolomit 5543 162. „ südlich, Flecken , Wirthshaus ; tertiäre Ablagerungen .... 3832 163. „ „ auf der Plecken, Pass, Was- scheide zwischen Gail und Tagliamento; Kohlenkalk. . 4182 164. „ „ Pollinik, Pyramide; Dolomit. 7467 165. St. Jakob, Wirthshausflur; tertiäre Ablagerungen 2966 166. Liesing, Niveau der Gail; Glim- merschiefer 2864 167. „ Wirthshaus des Solcher, 1. Stock; tertiäre Ablagerung . . . 3283 168. „ nördl., Hügel nordöstlich von Assing 5931 169. „ „ Lumkofel, ebenda; schwar- zer Kalk 7193 170. „ südl., Niedergail; Tegel- und Sandablagerung 3473 171. „ „ Uebergang (zwischen dem Stallenkofl und Kesselkofi) von der Niedergailer Alpe zur Wolayer-Alpe; Kohlen- schiefer 6514 172. Maria-Lukkau , Niveau der Gail ; Glimmerschiefer 3461 173. „ Wirthshaus beim Bäeken, 1. Stock; tertiäre Ablagerung. . . 3620 174. „ südl., Frohn, Kirchlein; tertiäre Ablagerungen 4116 Wiener Fuss. 175. Maria-Lukkau, südlich, Lukkauer Böden, beim Anfänge des Wasserfalls; höchste Höhe der tertiären Ablagerungen 6302 176. „ „ Sattel zwischen Niederlumer und Hochspitz, Uebergang vom Lukkauer in das Froli- ner Thal; Kohlenschiefer. . 6923 177. „ nördl., im Lotter, Alpenhütte; bunter Sandstein 4273 (31.) „ „ Leissacher Alpe 5430 178. Tilliach , Niveau der Gail 4231 179. „ unteres Wirthshaus; Alluvial- Schuttkegel 4583 180. „ östl., Rais, Bauer am Gemeinde- Graben ; höchste tertiäre Ab- lagerungen 4837 181. „ südlich, Pass Barmbot im Tilli— acher Thale, Uebergang am Bretterweg, Wasserscheide zwischen Gail und Piave ; Kohlenschiefer 6623 182. „ „ Pass Rosseck (Rosskaar- Thörl) , zweiter Uebergang im Tilliacher Thale; Kohlen- kalk und Kohlenschiefer. . . 7459 183. In der Innerst, Kirche 4592 184. Wasserscheide zwischen der Gail und Kartitsch , am Bache ; ter- tiäre Ablagerungen mit Torf bedeckt. . 4832 185. Höchster Punet der Strasse an dieser Wasserscheide; tertiäre Ablagerungen 4974 PIAYE-Gebiet. 186. Capo di Ponte, südlich, Lago di S. Croee 1147 187. „ „ S. Croee, Wirthshaus, 2. Stock 1263 188. „ „ Pass bei S. Croeo, Wasser- scheide zwischen Piave und Livenza ; Hippuritenkalk .. 1590 189. „ „ Lago Morto 841 190. „ „ Serravalle, Wirthshaus zum Kaiser, 2. Stock 478 191. Longarone, Post-Wirthshaus, 1. St. 1505 192. Perarolo, Wirthshaus, 2. Stock. . . 1757 193. Pieve di Cadore, Kirche 2717 194. Cainpolungo, 1. Stock 2986 195. „ östlich, Cima, Wasserscheide zwischen Piave und Taglia- mento 4087 196. „ nordöstlich, Brücke am Zusam- menflüsse d. Valle Visdende und Piave 3225 197. „ „ Valle Visdende; tertiäre Ab- lagerungen 4116 198. „ nördlich, Valle Digone, Pian Molla; tertiäre Ablagerung 4979 199. „ nordwestlich, Strassenbrüeke zwischen Dosoledo und Pa- dola, Höhe dieser beiden in der Umgebung von Lienz und aus dem oberen Gebiete des Piave und des Tagliamento. 4-6S Wiener Fuss. und der tertiären Ablage- rungen bei Candide 3760 260. Campolungo, nordwestl., Wasser- scheide zwischen Comelico sup. und Sexten , Kreuz- berg, höchster Punct der Strasse 3169 201. „ westlich, Wasserscheide zwi- schen Auronzo und Come- lieo sup. , höchster Punct der Strasse am M. Zovo. . . 4734 TAGLIAMENTO-Gebiet. 202. Resiutta, Post-Wirthshaus 1. Stock 1044 203. Tolmezzo , gegenüber der Post, 2. Stock 1032 204. „ nördl.,Paluzza,Wirthshaus,2.St. 1916 203. „ „ „ östl., Wasserscheide nach Paularo . . . . 3229 206. „ „ „ „ Germula , Alpen- hütte 3096 207. „ „ „ „ Paularo, Brücke . 2081 208. „ „ „ südöstlich, Sattel zwischen M. Cucco und M. Tersadia. . . 4363 209. „ „ „ westl. Ravascletto, Wasserscheide nach Comeglians 2318 210. „ „ „ nordwestlich, Sattel zwischen R. Sgalivai undChiavola,Ueber- gang am M. di Terzo 5838 211. Villa, Wirthshaus zum Löwen, 1. Stock 1152 212. „ nordöstlich Lauco , Kirche, Nussbaum 2192 213. „ „ Vinajo, Kirche; tertiäre Ab- lagerungen 2632 214. „ „ Wasserscheide bei Chinfani ; tertiäre Ablagerungen .... 3743 215. „ „ Monte Arvenis 6263 „ nördlich im Canale di Gorto (Degano) 216. „ Comeglians, Districtshaus, 2. St. 1720 (209) „ „ östlich Ravascletto, Wasser- scheide nach Paluzza 2318 (215),, „ südöstlich Monte Arvenis. . 6263 217. „ „ westlich Brücke am Aus- gange des Canale S:Can- ziano 1672 218. „ „ „ Brücke vor Osais b. Pieria 2148 219. „ „ „ Pesariis in Canale S.Can- ziano, Kirche 2322 220. „ „ „ Brücke westl. von Possal 2673 221. „ Rigolato, Brücke an derStrasse südlich von Givigliano .... 2309 222. „ „ westl. Gremoglia; tertiäre Ablagerungen 4124 223. „ „ „ Sattel zwischen M. Talm und M. Tuglia 5100 Wiener Fuss. 224. Villa, Rigolato, nördlich Collina, Kirche 3745 225. „ „ „ Tertiäre Ablagerungen östlich von Collina am M. Canale 4086 226. „ Forni Avoltri 2791 227. „ „ östlich Frasenetto, Kirche. 3398 228. „ „ nordöstlich Croda Bianca. . 7139 229. „ „ „ Sattel zwischen Croda Bianca und M. Vas 5626 230. „ „ nördl. Kapelle am Ausflüsse der Avanza 3367 231. „ „ „ die letzten Bäume nördl. am M. Cadenis und M. Avanza 5581 232. „ „ „ Giogo Veranis, Ueber- gang nach M. Lukkau . . 7252 (195) „ „ westlich Cima 4087 233. „ nordwestl. Kirche übcrRaveo; tertiäre Ablagerungen .... 2260 234. „ „ tertiäre Ablagerungen am M. Avedriegno 3556 235. „ „ Alpenhütte Avedriegno . . . 4826 236. „ „ Pizzo Maggiore 6578 237. Pala, Niveau des Tagliamento .... 1623 238. „ nordöstlich Uebergang zwisch. Priuso und Lunis 2044 239. „ nördlich Ampezzo, Wirthshaus, 1. Stock 1800 240. „ „ „ nordwestl. Torr. Lumiei an der Klause südl. von Maina in Sauris 2807 241. „ „ „ „ Sauris di sotto, Kirche 3816 242. „ „ „ „ Sauris di sopra , Kirche 4284 243. „ „ „ „ Monte Pura, Ueber- gang nach Sauris . . 4562 244. „ „ „ W. Forcella, Pass nach Tramonti 3624 245. „ „ „ „ Sattel zwischen M. Cianeul u. M. Pelois, südlich v. M. Tinizza 3546 246. „ „ „ „ Wasserschd. Pigna- rossa an der Strasse von Ampezzo nach Forni 2743 247. Forni di sotto 2439 248. S. Antonio, Kapelle westlich von Forni di sotto 2651 249. Cella, Kirche bei Forni di sopra.. 2759 250. „ nordöstlich Clapsavon 7807 251. „ nördlich in der Tolline; tertiäre Ablagerungen 3512 252. „ „ Kreuz am Monte Tiersine, höchste Gränze des Waldes 6259 253. Letzte Brücke im Thale von Forni unterhalb Poasso 3077 254. Mauria , Kapelle, Wasserscheide zwischen Tagliamento und Piave.. 4141 466 Ferdinand HochsteKer. Ueber die bachschieferlager des III. lieber die Dachschieferlager des Ziegenrück berge s bei Rabehstein im Egerer Kreise in Böhmen. Von I)r. Ferdinand Höchst etter. Mitgetheilt in der Sitzung der k. k. geologischen Reichsaustalt am 11. November 1S5G. Iru Herbste 1855 auf einer Uebersielitsreise in dem von Herrn v. Lid i als Mitglied der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt während des Sommers 1855 geognostisch aufgenommenen Terrain hatte ich zum ersten Male Gelegenheit, die Dachschieferbrüche hei Rahenstein zu besuchen. Mein Tagebuch von damals enthält die Stelle : „Bei Rahenstein am Ziegenruckberge Dachschieferbrüche, welche bei der guten Qualität des Schiefers und der wahrscheinlich sehr bedeutenden Mächtigkeit der Schieferlager in grossartigerem Maassstahe betrieben werden könnten.“ Diess war der Eindruck eines ersten flüchtigen Besuches. Da ward mir im Frühjahre 1856 durch Se. Excellenz den Herrn Leopold Grafen von Lazanzky, Statthalter von Mähren, im Namen seines Bruders des Herrn Procop Grafen v. Lazanzky, des Besitzers der Herrschaft Chiesch, zu welcher jene Schieferbrüche gehören, der ehrenvolle Auftrag zu Theil, die Dachschieferlager des Ziegenruckherges einer genauen geognostischen Untersuchung zu unterwerfen, und ein Gutachten abzugehen über die Qualität des Dachschiefers, sowie über die Mächtigkeit, Ausdehnung und Bauwürdigkeit der Schieferlager. Gleichzeitig mit mir war Herr Baron v. Ca llot, derzeit Sections-Ingenieur der böhmischen West- Balm, rühmlichst bekannt besonders als Scliieferbruch- Ingenieur *) , berufen worden, um den bereits im Kleinen begonnenen Schieferbruchbetrieb in Augen- schein zu nehmen, und im Falle der Bauwürdigkeit der Schieferlager die Höhe der zum nachhaltigen und einträglichen Betriebe in grösserem Maassstahe erforderlichen Geldkräfte auszumitteln und für den Abbau die der geognostischen Lage des Schiefers, sowie der Oertlichkeit am zweckmässigsten entsprechenden Betriebspläne zu entwerfen. Als Resultat dieser gemeinschaftlichen geognostischen und techni- schen Untersuchungen liegt nun zu Händen des Herrn Procop Grafen von Lazanzky eine umfassende Denkschrift vor, mit zahlreichen Profil-, Situations- und Bauplänen, mit Kostenüberschlägen, Betriebsreglements u. s. w. Aus dieser, zumal im technischen Tlieile von Herrn Baron von Callot bis in alle Details ausgearbeiteten Denkschrift geht, aber nicht mehr als Eindruck eines flüchtigen Besuches, sondern als endgiltiges Resultat der sorgfältigsten Unter- ') Vrgl. Karl Baron v. Callot: Ueber Dachschiefererzeugung mit besonderer Rücksicht auf die Schieferbrüche in k. k. Schlesien und Mähren. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt, I. Jahrgang, Seile 436. Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 467 suchungen undBerechnungenhervor, dass in de r österreichischen Monarchie noch kein Dac h schiefer läge r bekannt ist, welches mit der vorzüglichen Qualität des Materials eine für Anlage von Schieferbrüchen in grossartigem Maassstabe als Taghaue so vortheilhafte Gestaltung der Oberfläche und der geognostischen Verhältnisse verbände, wie die Dach schieferlager im Ziegen ruck bei Rabenstei n. Indem ich mir daher die Hauptresultate dieser Untersuchungen mitzutheilen erlaube, möchte ich einerseits einen weiteren Beitrag zur Kenntniss des während des Sommers 1855 von der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen aufgenommenen Terrains liefern, andererseits aber Gesellschaften und Industrielle auf die Möglichkeit eines in national-ökonomischer Hinsicht höchst verdienstvollen und industriell gewiss gewinnbringenden Unternehmens aufmerksam machen. 1. Geognostische Verhältnisse der Gegend. Die Schieferhruch-Districte bei Manetin und Rabenstein gehören einem weit ausgedehnten Gebiete von Urthonschiefer an, welcher als oberstes Glied der krystallinischen Schiefer (Gneiss, Hornblendeschiefer und Glimmer schiefer an) der südöstlichen Abdachung des Karlsbader Granitgebirges eine von Südsüdwest nach Nordnordost streichende, 3 Meilen breite Zone bildet und weiter südöstlich von den Grauwackenschiefern des silurischen Systems überlagert wird. Grosse Theile dieser Thonschieferzone sind von jüngern Formationen bedeckt, von Steinkohlenformation und Rothliegendem bei Netschetin, Manetin, Modschidl, Schelles u. s. w., andere Theile sind von Granit (nordöstlich von Rabenstein hei Neuhof, Tyss u. s. w.) und von Basalt (Chlumberg, Wladarzberg u. s. w.) durch- brochen. Bei Chiesch aber und von da südlich über Rahenstein bis in die Gegend von Plass zu beiden Seiten des Stfela-Baches tritt der Thonschiefer in einem eine Meile breiten Zuge unmittelbar an die Oberfläche und ist in dem tiefen, felsigen Thaleinriss der Stfela gut aufgeschlossen. Rabenstein selbst liegt ziemlich in der Mitte der ganzen Thonschieferzone, eben so weit entfernt einerseits von der Gränzlinie des Glimmerschiefers westlich bei Luditz, wie andererseits von der Gränze des Grauwackenschiefers bei Kralowitz östlich. Diese mittlere Region des Thonschiefers aber ist im Allgemeinen immer die günstigste für das Vorkommen von ebenflächig geschichteten Schiefern mit so fein- körniger homogener Grundmasse, dass sie sich zu Dachschiefern eignen, während in der Nähe der Glimmerschiefergränze die Schiefer durch Aufnahme von Quarz- linsen und von Glimmerschuppen, überhaupt durch eine mehr krystal linisclie Beschaffenheit, so wie durch eine weniger regelmässige unebene Schichtung, in der Nähe der Grauwackenschiefer dagegen durch gröberes Korn, durch grösseren Quarzgehalt und sehr häufig auch durch Aufnahme von leicht verwitterbarem 466 Ferdinand Hochsteller. Ueber die Dachschieferlager des HL Ueber die Dachschieferlager des Ziegenruckherges hei Habenstein im Egerer Kreise in Böhmen. Von Dr. Ferdinand Höchst etter. Mitgetheilt io der Sitzung der k. k. geologischen Reichsanstalt am ii. November 1S56. Im Herbste 18SB auf einer Uebersichtsreise in dem von Herrn v. Lidl als Mitglied der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt während des Sommers 18ho geognostisch aufgenommenen Terrain hatte ich zum ersten Male Gelegenheit, die Dachschieferbrüche hei Rahenstein zu besuchen. Mein Tagebuch von damals enthält die Stelle : „Bei Rahenstein am Ziegenruckberge Dachschieferbrüche, welche bei der guten Qualität des Schiefers und der wahrscheinlich sehr bedeutenden Mächtigkeit der Schieferlager in grossartigerem Maassstabe betrieben werden könnten.“ Diess war der Eindruck eines ersten flüchtigen Besuches. Da ward mir im Frühjahre 1866 durch Se. Excellenz den Herrn Leopold Grafen von Lazanzky, Statthalter von Mähren, im Namen seines Bruders des Herrn Procop Grafen v. Lazanzky, des Besitzers der Herrschaft Chiesch, zu welcher jene Schieferbrüche gehören, der ehrenvolle Auftrag zu Theil, die Dachschieferlager des Ziegenruckherges einer genauen geognostischen Untersuchung zu unterwerfen, und ein Gutachten abzugeben über die Qualität des Dachschiefers, sowie über die Mächtigkeit, Ausdehnung und Bauwürdigkeit der Schieferlager. Gleichzeitig mit mir war Herr Baron v. Callot, derzeit Sections-Ingenieur der böhmischen West- Balm, rühmlichst bekannt besonders als Schieferbruch - Ingenieur *) , berufen worden, um den bereits im Kleinen begonnenen Schieferbruchbeti'ieb in Augen- schein zu nehmen, und im Falle der Bauwürdigkeit der Schieferlager die Höhe der zum nachhaltigen und einträglichen Betriebe in grösserem Maassstabe erforderlichen Geldkräfte auszumitteln und für den Abbau die der geognostischen Lage des Schiefers, sowie der Oertlichkeit am zweckmässigsten entsprechenden Betriebspläne zu entwerfen. Als Resultat dieser gemeinschaftlichen geognostischen und techni- schen Untersuchungen liegt nun zu Händen des Herrn Pro cop Grafen von Lazanzky eine umfassende Denkschrift vor, mit zahlreichen Profil-, Situations- und Bauplänen, mit Kostenüberschlägen, Betriebsreglements u. s. w. Aus dieser, zumal im technischen Theile von Herrn Baron von Callot bis in alle Details ausgearbeiteten Denkschrift geht, aber nicht mehr als Eindruck eines flüchtigen Besuches, sondern als endgültiges Resultat der sorgfältigsten Unter- 1 ) Vrgl. Karl Baron v. Callot: Ueber Dachschiefererzeugung mit besonderer Rücksicht auf die Schieferbrüche in k. k. Schlesien und Mähren. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt, I. Jahrgang, Seite 436. Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 467 suchungen und Berechnungen hervor, dass in der österreichischen Monarchie noch kein Dach schieferlager bekannt ist, welches mit der vorzüglichen Qualität des Materials eine für Anlage von Schieferbrüchen in grossartigem Maassstabe als Taghaue so vortheilhafte Gestaltung d er Ob er fläch e und der geognostischen Verhältnisse verbände, wie die Dach schieferlager im Ziegen ruck bei Rabenstein. Indem ich mir daher die Hauptresultate dieser Untersuchungen mitzutheilen erlaube, möchte ich einerseits einen weiteren Beitrag zur Kenntniss des während des Sommers 185S von der I. Section der k. k. geologischen Reichsanstalt in Böhmen aufgenommenen Terrains liefern, andererseits aber Gesellschaften und Industrielle auf die Möglichkeit eines in national-ökonomischer Hinsicht höchst verdienstvollen und industriell gewiss gewinnbringenden Unternehmens aufmerksam machen. 1. Geognostische Verhältnisse der Gegend. Die Schieferbruch-Districte bei Manetin und Rabenstein gehören einem weit ausgedehnten Gebiete von Urthonschiefer an, welcher als oberstes Glied der krystallinischen Schiefer (Gneiss, Hornblendeschiefer und Glimmer schiefer an) der südöstlichen Abdachung des Karlsbader Granitgebirges eine von Südsüdwest nach Nordnordost streichende, 3 Meilen breite Zone bildet und weiter südöstlich von den Grauwackenschiefern des silurischen Systems überlagert wird. Grosse Theile dieser Thonschieferzone sind von jüngern Formationen bedeckt, von Steinkohlenformation und Rotldiegendem bei Netschetin, Manetin, Modschidl, Schelles u. s. w., andere Theile sind von Granit (nordöstlich von Rabenstein bei Neuhof, Tyss u. s. w.) und von Basalt (Chlumberg, Wladarzberg u. s. w.) durch- brochen. Bei Chiesch aber und von da südlich über Rabenstein bis in die Gegend von Plass zu beiden Seiten des Stfela-Baches tritt der Thonschiefer in einem eine Meile breiten Zuge unmittelbar an die Oberfläche und ist in dem tiefen, felsigen Thaleinriss der Stfela gut aufgeschlossen. Rabenstein selbst liegt ziemlich in der Mitte der ganzen Thonschieferzone, eben so weit entfernt einerseits von der Gränzlinie des Glimmerschiefers westlich bei Luditz, wie andererseits von der Gränze des Grauwackenschiefers bei Kralowitz östlich. Diese mittlere Region des Thonschiefers aber ist im Allgemeinen immer die günstigste für das Vorkommen von ebenflächig geschichteten Schiefern mit so fein- körniger homogener Grundmasse, dass sie sich zu Dachschiefern eignen, während in der Nähe der Glimmerschiefergränze die Schiefer durch Aufnahme von Quarz- linsen und von Glimmerschuppen, überhaupt durch eine mehr krystallinische Beschaffenheit, so wie durch eine weniger regelmässige unebene Schichtung, in der Nähe der Grauwackenschiefer dagegen durch gröberes Korn, durch grösseren Quarzgehalt und sehr häufig auch durch Aufnahme von leicht verwitterbarem 468 Ferdinand Hochstetter. Ueber die Dachschiel'erlager des Schwefelkies alle jene Eigenschaften wieder verlieren, welche dieselben für Dachschiefer geeignet machen. Die Verhältnisse in der Gegend von Rabenstein entsprechen in dieser Beziehung ganz den Verhältnissen des Lössnitzer Schieferbruch -Districtes im sächsischen Erzgebirge. 2. Die verschiedenen Varietäten von Thonschiefer in der näheren und weiteren Umgegend von Rabenstein. Das Thonschiefergebirge bei Rabenstein besteht nach seinem Gesteins- charakter selbst wieder aus verschiedenen Arten von Thonschiefer, die nicht alle gleich geeignet sind zur Dachschiefererzeugung, und die daher, wo es sich darum handelt, nur Dachschiefer von guter Qualität zu gewinnen, von einander unter- schieden werden müssen, um nur die Lager wirklich guten abbauwürdigen Dach- schiefers und deren Mächtigkeit ausfindig machen zu können. Die Felsmassen zu beiden Seiten des Stfela- Baches bei Rabenstein bestehen zum grössten Theile: a) aus einem gemeinen Thonschiefer von lichtgrauer, auch gelblich- grauer, seltener blaugrauer Farbe und feinkörniger krystallinischer matt glänzender Grundmasse, die je nach dem kleineren oder grösseren Gehalt von fein einge- sprengtem Quarz bald weicher, bald härter ist, und darnach leichter oder schwerer verwittert. Häufige, schmale Streifen von weissem derbem Quarz, auch dicke Wülste oder linsenförmige Massen, seltener eigentliche Quarzgänge bewirken eine unregelmässige mehr oder minder gewundene Schichtung. Dieser Thon- schiefer lässt sich daher nicht dünn und ebenflächig spalten, sondern bricht meistens in dicken unregelmässigen Bänken. Er ist zur Darstellung von Dachschiefer unbrauchbar und wird nur als Baustein gebrochen; an der Gebirgsoberfläche bleiben bei der Abwitterung des Gesteines die weissen Quarze in zahlreichen Brocken , bisweilen auch ansehnlichen Blöcken lose übrig. Neben diesem Hauptgestein treten noch andere Varietäten von Thonschie- fern auf. b) Das Gestein, welches die Steinbrucharbeiter von Rabenstein „Kies stein“ nennen. Es ist diess ein blaugrauer oder gelblichgrauer, sehr harter und fester quarziger Thonschiefer, dessen Grundmasse der Quarz in ganz feinen Theilen beigemengt ist. Dieses Gestein ist ebenfalls als Dachschiefer ganz unbrauchbar, bricht aber gewöhnlich in sehr ebenflächigen Platten von 1 bis 6 Zoll Dicke, welche als solche rechtwinkelig behauen zu den mannigfaltigsten Zwecken trefflich verwendet werden können. Da diese „Kiessteine“ stellenweise zwischen den Dachschiefer- lagern verkommen, und bei deren Ausbeute mitgebrochen werden müssen, so ist ihre Zurichtung zu solchen Platten immerhin noch von Nutzen, indem sie als Nebcnproduct bei der öachschiefererzeugung verwerthet werden können. Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 469 c) eine dritte Varietät ist ein matt seidenglänzender feingefäitelter grünlich- bis gelblichgrauer Thonschiefer, der häufig in ein deutlich glimmeriges Gestein übergeht. Diese Schiefer sind zum Theil ziemlich ebenflächig geschichtet und lassen sich in Platten spalten, die als Dachschiefer benützt werden können. Sie haben jedoch weder die für Dachschiefer gewöhnlich gewünschte Farbe, noch die gehörige Dauerhaftigkeit, sondern blättern ab, verwittern leicht, und überziehen sich daher auf den Dächern schnell mit Moos. Solche Dachschiefer von geringer Qualität sind die Schiefer, welche in den Brüchen bei Manetin gewonnen werden. Bei Rabenstein selbst kommen sie nur ganz untergeordnet vor. cl) Besser verwendbar als Dachschiefer ist die Varietät, welche in den Schie- ferbrüchen bei Brdo unweit Manetin gebrochen wird. Es ist diess ein blaugrauer sehr ebenflächig geschichteter Thonschiefer von feinem aber immer noch deut- lichem Korn, der leicht spaltbar ist und von grosser Dauerhaftigkeit. In Folge einer sehr regelmässig nach zwei verschiedenen Richtungen verlaufenden Zerklüftung ist dieser Thonschiefer häufig in rhomboedrische Stücke zerspalten. Das rechte Gehänge des Wiesenbaches bei Brdo besteht bei dem dort ange- legten Schieferbruche auf grosse Strecken Thal auf- und abwärts ganz aus solchem körnigen aber leicht spaltbaren Thonschiefer und liefert in dem dortigen Bruche ein zur Dachbedeckung immerhin ganz taugliches Material. e) Als eigentlicher Dach schiefer von guter Q u al ität kann aber nur der blaugraue Thonschiefer von feinstem Korn mit durchaus homogener Grund- masse, vollkommen ebenflächiger Schichtung und leichter Spaltbarkeit bezeichnet werden. Er findet sich in zahlreichen Lagern oder Schichten von verschiedener Stärke und Erstreckung zwischen dem gemeinen Thonschiefer a) eingeschaltet. Die mächtigsten Dachschieferlager treten zu beiden Seiten der Sti-ela bei Rabenstein selbst auf, am rechten Ufer in den Felsmassen, auf welchen das Städtchen steht, am linken Ufer im Ziegenruckberge. In der weiteren Umgebung von Rabenstein sind, wiewohl manche Versuche darauf gemacht wurden, keine ergiebigen Lager bekannt. Da an den Felsmassen des rechten Strela-Ufers, beziehungsweise in dem Schieferbruche hinter der Kirche und dem Schloss, wegen der Gebäude der Stadt Rabenstein eine grössere Ausbeute von Dachschiefer nicht möglich ist, so bleibt die Haupt-Localität für Dachschiefer immer der am linken Ufer gelegene zur Herrschaft Chiesch gehörige Ziegenruckberg, an dessen Gehängen auch bis jetzt der Hauptbruch auf Dachschiefer betrieben wurde. 3. Die Dachschieferlager im 7dcgenruckberge bei itnbenstein. Das beigegebene Profil (Seite 470) des Ziegenruckberges möge die näheren Verhältnisse der einzelnen Gesteinsschichten dieses Berges nach ihrer Lage und Mächtigkeit veranschaulichen, so weit sich diese Verhältnisse durch eine genaue Begehung des Berges nach den verschiedensten Richtungen, durch Beobachtungen an den zu Tage ausgehenden Felsmassen und Schichtenlagen, so wie durch die K. k, geologiafchf üeichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. () J 472 Ferdinand Ilochstetter. Lebc-r die Dachschicferiagcr des Bestätigung obiger Annahme von 20 Klafter Mächtigkeit für das Lager dienen. Bei der Regelmässigkeit der Lagerung der Schichten im ganzen Ziegenruckberge lässt sich aber mit voller Sicherheit annehmen, dass das Lager sich auch von hier noch weiter nördlich mit gleicher Mächtigkeit und gleicher Beschaffenheit fortsetzt durch die Waldstrecken bis zum Richtersgrund. 2. Das westliche Lager oder das Holzberglager. Ein zweites mächtiges Dachschieferlager streicht ungefähr 60 Klafter westlich vom Haupt- lager. Die Schichten dieses Lagers waren bis jetzt auf der dem Städtchen Rabenstein zu gelegenen Seite des Berges nicht enthlösst, sondern nur rück- wärts am Holzberge in einem kleinen Schieferbruche und zwar nur ganz ober- flächlich in einer Mächtigkeit von 2 bis 3 Klaftern. Da der Bruch hier an dem steil abfallenden Bergabhange, welcher mit dem Streichen der Schichten nahezu parallel geht, eine sehr ungünstige Lage hat, und bei tieferem Aushau der Schichten unterirdisch geführt werden müsste, so wurde das Lager in seinem weiteren süd- lichen Streichen durch die Waldstrecke Adlersbrand bis zur Stfela herab verfolgt. Auf dieser ganzen Strecke zeigen sich dieselben ebenflächig geschichteten spaltbaren Dachschiefer wie im Holzberg in zahlreichen an die Oberfläche her- vortretenden Schichtenköpfen , so wie in den Einschnitten der Wege. Auf der Höhe des Bergabhanges wurde das Lager durch den Schürf Nr. 2 blossgelegt, der schon 1 Fuss unter der Oberfläche auf guten spaltbaren Dachschiefer kam. Auch dieses Lager hat in jedem Falle eine weit grössere Mächtigkeit als bis jetzt im Holzbergbruche aufgeschlossen wurde. Ich schätze die Mächtigkeit nach den Beobachtungen, welche sich an der Oberfläche machen Hessen, zu 18 Klafter. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese beiden schönen und mächtigen Dachschieferlager, wie im Süden über die Stadt Rabenstein, wo sie an mehre- ren Stellen aufgeschlossen sind, so auch nördlich über den Richtersgrund durch das Jabloner Thal, über die Brettsäge bis Walkowa und Kratzin fortsetzen. Jedoch dürften nirgends in der Gegend der nördlichen so wie der südlichen Fortsetzung der Lager so günstige Terrainverhältnisse zum Abbau derselben gefunden werden, wie im Ziegenruck. c) Qualität des Dach sc hiefers. Die Qualität des Dachschiefers vom Ziegenruckberge kann durchaus nur als vorzüglich gut bezeichnet werden. Die Schiefer besitzen eine grosse Festigkeit , ein gleichförmig dichtes und feines Korn, eine dunkelgraublaue gleichförmige Farbe *), glatte Oberfläche und sind in ihrer Masse ganz frei von jeder Beimischung von Schwefelkies oder Kalk. Nach angestellten Versuchen saugen dieselben in 24 Stunden noch lange nicht yi00 ihres absoluten Gewichtes an Wasser ein. Eine Probe gab 0-36 Procent Gewichtszunahme, eine zweite (P42 Procent. In anhaltender Glühhitze blättert sich der Schiefer nur ab, springt aber nicht. Die Rabensteiner Dachschiefer l) Kaum merklich lichter als die bekannten Dachschiefer von Dürstenhof in Schlesien. Ziegenruckberges bei Rabenstein ira Egerer Kreise in Böhmen. 473 lassen sich gut „lochen“. Eine entscheidende Probe für ihre Dauerhaftigkeit gibt das Dach der Kirche zu Joachimsthal, das, mit solchem Schiefer gedeckt, schon seit 30 Jahren ohne Reperaturen aushält. Die den beschriebenen Lagern aus den bisher betriebenen Brüchen entnom- menen Proben lassen sich daher, was Schönheit der Farbe, Spaltbarkeit in möglichst dünne Platten und Dauerhaftigkeit anbelangt, unbedingt den schönsten Dachschiefern der österreichischen Monarchie, den schlesischen und mährischen, an die Seite stellen. In Böhmen sind bessere Dachschiefersorten nirgends bekannt. Auch ausländischen Schiefern gegenüber halten die Schiefer des Ziegenruck den Vergleich aus. Sie übertreffen an Dauerhaftigkeit bei weitem die weichen Schiefer des Thüringer Waldes von Lehesten im Herzogthume Meiningen, sowie die sächsischen Schiefer von Lössnitz und Affaltern, und können in dieser Beziehung auch mit den englischen und französischen Schiefern vollkommen concurriren. Dass die bisherigen Proben nicht auch die äussere Schönheit und dünne Spaltbarkeit dieser letzteren Sorten erreichen, liegt zum Theil weniger in der natürlichen Qualität des Schiefers , als in dessen unvollkommener Gewinnung und Bearbeitung. Die Erfahrung lehrt , dass der Dachschiefer in grösserer Tiefe, wo er die volle Bergfeuchtigkeit besitzt, auch leichter spaltbar ist; und dann gehören zur Erzeugung möglichst dünner Platten auch die geeigneten Spaltwerkzeuge. Bisher aber wurde der Schiefer bei Rabenstein nur ganz an der Oberfläche gebrochen, und die Spaltwerkzeuge, wie sie in Anwendung sind, erscheinen als durchaus unvollkommen. Herr Baron v. Ca llot hat desshalb bereits neue Spaltwerkzeuge nach fran- zösischen Mustern anfertigen lassen und damit aus den bis jetzt nur oberflächlich gewonnenen Schieferfelsen bereits Dachschiefer von yi0 Zoll oder iy4 Linie Dicke mit beiderseits vollkommen gleichen und ebenen Flächen herausgespalten. Werden dazu bei grösserem Steinbruchbetriebe seinerzeit die Schiefer auch aus grösserer Tiefe gebrochen, so steht zu erwarten , dass die Rabensteiner Schiefer selbst mit den englischen und französischen in jeder Beziehung concurrenzfähig werden. d) D as Dachschiefer vermögen auf dem Hauptlager und Holz- berglager. Aus der Längenerstreckung des Hauptlagers vom linken Stfela-Ufer bis an den Thalweg im Richtersgrund mit 490 Wiener Klafter, aus der Mächtigkeit dieses Lagers von 20 Klafter ergibt sich mit Rücksicht auf das Höhenprofil des Ziegenruckberges Q nach jener Richtung, und mit Abzug von 2-3 Klafter für die Dicke der Erdschichte und des an der Oberfläche unbrauchbaren Felsens nach den Berechnungen des Herrn Baron v. Callot der körperliche Inhalt der Gesteinsmasse des Hauptlagers über dem Wasserspiegel der Stf ela = 410,317 Kubikklafter. Ebenso ergibt sich der körperliche Inhalt des Holzberglagers in seiner Erstreckung von der herrschaftlichen Gränze im Adlersbrand bis zur Stfela mit 223 Klafter = 133,443 Kubikklafter. *) Der höchste Punct liegt 62*S28 Klafter über dem Wasserspiegel der Stfela. 474 Ferdinand Hochsfelter. Ueber die Dachschieferlager des In jeder Tiefe von 20 Klafter unter dem Wasserspiegel der Strela ent- hält aber das Hauptlager 196,000 Kubikklafter Gestein, das Holzberglager 81,000 Kubikklafter Gestein. Bei der Berechnung des Dacbschiefervermögens nach dem Flächeninhalte der zu gewinnenden Schiefer darf jedoch nicht die ganze in jenen Lagern enthal- tene Gesteinsmasse in Beclmung gebracht werden, vielmehr treten verschiedene Nebenumstände ein, welche die Ergiebigkeit des Lagers vermindern. Solche Nebenumstände sind folgende: 1. Es ist nie die ganze Gesteinmasse des Lagers gleich guter Schiefer, vielmehr treten ähnlich wie bei Ivohlenflötzen unbrauchbare Zwischenmittel auf. Diese Zwischenmittel bestehen auf dem Hauptlager hauptsächlich aus den soge- nannten „Kies st einen“. 2. Uebersetzende Gänge und Gangklüfte, die gewöhnlich mit zer- setztem Thonschiefer und Letten ausgefüllt sind, und in deren Nachbarschaft der Schiefer ebenfalls zersetzt, zerblättert und zerklüftet ist, und daher nicht brauchbar. 3. Quarz knoten, welche eine solche Biegung und Krümmung der umge- benden Schieferlager veranlassen, dass sich ebene Tafeln nicht gewinnen lassen. 4. Die sogenannten „Schnitte“, das sind ganz dünne, auf dem Hauptlager gewöhnlich mit krystallinischem Kalkspathe erfüllte Klüfte, welche die Schiefer- schichten nach verschiedenen Bichtungen quer durchscheiden und beim Brechen und Spalten des Schiefers eine Zerklüftung desselben in kleine rhomboedrische Stücke und Tafeln veranlassen. Diese Kalkspathschnitte kommen bei den weichsten und spalt- barsten Schiefern gerade am häufigsten vor, und Platten, welche von solchen nahe neben einander liegenden, oft kaum sichtbaren Klüften durchzogen sind, eignen sich daher nicht zur Erzeugung von grösseren Chablonen-Tafeln, sondern gehen in der Kegel nur kleine Schuppen; jedoch ist zu erwarten, dass diese Kalkspath- klüfte und diese rhomboedrische Zerklüftung, die sowohl auf dem Hauptlager, wie namentlich auf dem Holzberglager in den nur ganz oberflächlich entblössten Schichten die Ergiebigkeit bedeutend beeinträchtigen, in grösserer Tiefe sich mehr und mehr verlieren. Jetzt schon stehen in dem innersten, von der Oberfläche am weitesten ent- fernten Theil des Hauptbruches ganze Platten an von 1 bis 4 Quadratklafter Fläche, aus denen sich Cbablonen-Schiefer in allen Grössen und Formen von 7 bis IS oder 18 Zoll im Quadrat erzeugen lassen. 5. Endlich geht hei der Steinbrucharbeit selbst immer ein gewisser Theil durch Zertrümmerung und Zerstückelung verloren. Jedoch wird dieser Verlust durch die vortreffliche Bruchmethode des „Unterspitzens“ und der Anlage der Bohrlöcher von oben hinein genau zwischen die Schieferschichten auf ein Minimum reducirt. Wie viel guter Dachschiefer dem Flächeninhalte nach sich nun mit Rücksicht auf alle diese die Ergiebigkeit der Lager vermindernde Nebenumstände aus 1 Kubik- klafter Gestein gewinnen lässt, ferner wie sich das Procentverhältniss der verschiedenen Sorten und Formen von Dachschiefer gestaltet, darüber kann mit Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 475 Sicherheit erst die Erfahrung belehren, nachdem der Bruch schon längere Zeit in geregeltem Betriebe steht und über diesen genaue Aufschreibungen und Rech- nungen geführt werden. Aus den Brüchen bei Rabenstein stehen darüber keine Resultate und Angaben zu Gebote. Jedenfalls aber scheint die Ergiebigkeit eine sehr geringe gewesen zu sein, jedoch nicht in Folge der schlechten Qualität des Schieferfelsens, sondern lediglich in Folge einer Verwüstung und Zersplitterung des Schiefermaterials durch starke Querschüsse in die jeweilige Sohle des Bruches, in Folge schlechter Spalt- werkzeuge und besonders in Folge des Umstandes, dass die Erzeugung der Schiefer nach dem Gewichte, anstatt nach der Fläche accordirt wurde. Wir nehmen zur Berechnung des Dachschiefervermögens ein Minimum an, wie es sich aus den Erfahrungen in den schlesischen Schieferbrüchen bei Dürstenhof und in den sächsischen bei Lössnitz *) ergab, deren Verhältnisse mit denen in Rabenstein am meisten übereinstimmen. Wie nehmen an, dass unter den ungün- stigsten Verhältnissen nur 10 Procent oder yi0 der ganzen Gesteinsmasse als wirklicher Dachschiefer in den gebräuchlichen Formen sich gewinnen lasse, wäh- rend 9/jo als Schutt- und Bausteine abfallen, und hoffen, dass bei zweckmässigem Betriebe die Ergiebigkeit sich auf y8, */7 vielleicht bis y5 steigern könne 2). Nach den langjährigen Erfahrungen des Herrn Baron v. Callot gibt yi0 Kubikklafter vollkommen nutzbaren Dachschiefers: 23-907 Quadratklafter Quadrat- und Rautensteine, 0-202 Hunderte französische Schuppen, 14-663 Schock kleine Schuppen, 0-610 Quadratklafter Pflaster- und Plattensteine. Setzt man 2 Schock Schuppen gleich dem Inhalte und Wert he einer Quadrat- klafter, so ergibt sich ein Ertrag von 32-058 Quadratklafter Schiefer verschiedener Sorten per Kubikklafter, oder in runder Summe: als Minimum aus einer Kubik- klafter Gestein lassen sich gewinnen 30 Quadratklafter D ach schiefer. Darnach ergibt sich die Quantität des aus der Summe des körperlichen Inhaltes obiger Lager über dem Niveau des Stfela-Baches aus 563-762 Kubik- klafter Schieferfelsen gewinnbaren Dachschiefers — 16.912,860 Quadratklafter, ein Reichthum, der bei einer jährlichen Erzeugung von 100,000 Quadratklafter, welche einen Betrieb der Brüche in grossem Maassstahe voraussetzt, in einem Zeiträume von 169 Jahren erst erschöpft wäre. e) Abbau. Als die zweckmässigste und am wenigsten kostspielige Abbau- methode dieser reichen Dachschieferlager schlägt Herr Baron v. Callot den Abbau zu Tage in „Strossen“ vor, wie er in Frankreich und England, wenn es anders nach den geognostischen Verhältnissen möglich ist. als die vortheil- ’) Vrgl. Müller: „Ueber die Dachschieferbrüehe in der Gegend von Lössnitz“. Im Frey- berger Jahrbuche für den Berg- und Hüitenmann 1854, Seite 215 und 221. ') In den englischen Scliieferbrüclien bei Rangor in Nord-Wales beträgt die durchschnitt- liche Ergiebigkeit 50 Procent. 476 Ferdinand Ilochstette-r. Ueber die Dachschieferlager des hafteste Methode im Gange ist i). denn gerade für diese Abbaumethode sind die geognostischen Lagerungsverhältnisse im Ziegenruckberge, wie wir schon oben auseinander gesetzt haben (vgl. S. 469), ganz besonders günstig. Der einzige Vorzug, welchen der unterirdische Abbau vor dem Tagbaue behauptet, dass der Betrieb durch die Witterungsverhältnisse weniger gestört wird, verschwindet vor den Nachtheilen der grösseren Anlagekosten und der längeren Zeit, welche erforderlich ist das Anlage- und Betriebscapital zur Bentirung zu bringen. Der Abbau zu Tage bringt überdiess den grossen Vortheil mit sich, die Menge der Erzeugung, nach Maassgabe des Absatzes und Bedarfes in jedem Augenblicke bis zu jedem Quantum potenciren zu können, sowie auch die verschiedenen Schiefersorten, die sich auf den Schieferlagern immerhin ergeben werden, zur Disposition zu haben, indem man, sobald der Bruch eine gewisse Tiefe und Breite erreicht hat, auf den verschiedenen „Strossen“ oder Etagen des Bruches sämmtliche Schieferschichten entblösst hat. Solche „Strossen“ werden 9 Fuss hoch, im Liegenden 1 Klafter breit, im Hangenden aber lJ/2 Klafter breit angelegt mit einem Gefälle von */48 oder 1 */2 Zoll auf die Currentklafter, und terrassenförmig mit entsprechender Erweiterung des Bruches von oben nach unten immer tiefer geführt. Ein solcher Schiefer- brueh hat daher ein Profil, wie es Fig. 2 zeigt. Es ist jedoch hier der Ort nicht. in die weiteren Details über den zweckmässigsten Betrieb des Abbaues und die Erzeugung der einzelnen Dachschiefersorten einzugehen. Eben so wenig können Berechnungen über den reellen Werth der Dachschieferlager, Kostenüberschläge und Ertragsberechnungen hier Platz finden. Alles diess findet sich in der oben angeführten Denkschrift von Herrn Baron von C a 1 1 o t tlieils nach seinen eigenen langjährigen Erfahrungen, theils nach den sichersten Daten über den Betrieb fremdländischer Schieferbrüche mit einer seltenen Umsicht und Genauigkeit so ausführlich entwickelt und nach allen Richtungen hin durch Pläne, Tabellen, Reglements u. s. w. beleuchtet, dass jene Denkschrift in der That als ein Handbuch über Anlage und Betrieb von Dachschieferbrüchen überhaupt gelten kann und eine Veröffentlichung derselben in ihrem ganzen Umfange von grossem Interesse wäre. Ich muss mich hier beschränken, in einigen Sehlussbemerkungen nur noch einige Hauptresultate hervorzuheben. *) Vrgl. Cambes: „Handbuch der Bergbaukunst“, I, Seite 160 — 182. Büret: „Ange- wandte Geognosie“, Seite 221 — 228. Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 477 Schlussbemerkungeu. Aus den dargestellten Verhältnissen ergibt sich das Resultat, dass im Ziegen- ruckberge bei Rabenstein zwei mächtige, weit fortstreichende abbauwürdige Lager von Dachschiefer mit sehr guter Qualität auftreten, deren Inhalt an gewinnbarem Dachschiefer selbst eine grossartige Gewinnung auf mehr als 100 Jahre deckt. Die geognostischen Lagerungsverhältnisse , sowie die Terrainverhältnisse über- haupt sind für eine Anlage von Schieferbrüchen in grossem Maasstabe so günstig als es sich nur wünschen lässt, d. h. alle durch die Natur gegebenen Verhältnisse hei Raben stein sind überhaupt der Art, dass sie zur Anlage von grossen Dachschieferbrüchen nur ermuthigen können. Wenn der bisherige, seit einigen Jahren bestehende Betrieb zweier unbe- deutender mit ganz geringen Capitalien dotirter Brüche auf diesen Lagern zu keinem auch nur erträglichen Resultate geführt hat, so trägt daran einzig und allein die Art und Weise dieses Betriebes die Schuld. Unrichtig gewählte Angriffspuncte, Raubbau statt regelmässigen Abbaues, mit zweckwidrigen Bruch- methoden, unvollko-mmenen Spaltwerkzeugen und in Folge dessen mit einer über- mässigen Verschleuderung des Materials, „Centnerwirthschaft“ anstatt einer Erzeugung von Klaftersteinen (Chahlonenschiefern) , ungeübte Arbeiter u. s. w. — alles das sind Umstände, welche den Ruin jedes Schieferbruchunternehmens nach sich ziehen müssen, und welche in den bisherigen Schieferbriiehen im Ziegen- ruckberge sowohl, wie in der weiteren Umgegend von Rabenstein in den mannig- faltigsten Variationen angetrolfen werden. Das sind Uebelstände, ganz so wie sie Müller (a. a. 0. S. 224) auch von den sächsischen Schieferbrüchen bei Lössnitz schildert. Und wenn die meisten in Oesterreich (Ungarn, Krain, Tirol, Mähren, Schlesien und Böhmen) bisher angefangenen Schieferbruchunternehmungen zu keinem glänzenden Resultate geführt haben, so ist diess weder dem Mangel an Reichhaltigkeit der österreichischen Schieferlager, noch der minderen Qualität dieser Schiefer, oder gar der Ertragslosigkeit dieser Industrie überhaupt zuzu- schreiben, sondern gewiss mehr oder weniger solchen Uebelständen und über- haupt dem Mangel an Intelligenz und Capitalien, welche solchen Unternehmungen bisher zugewendet wurden. Auch in Frankreich haben dieselben Verhältnisse stattgefunden und bestehen zum Theil noch. Man kennt kein Beispiel, dass die kleinen Schieferbrucheigen- thümer in Anjou, in der Bretagne, Normandie oder Champagne, wo dergleichen Brüche betrieben werden, glänzende Geschäfte gemacht hätten, obgleich sie auf denselben Schieferlagern bauen, aus welchen die grossen Schieferbrüche ihren überreichen Ertrag ziehen. Wie glänzend sind dagegen die Resultate solcher grosser Unternehmungen! Bei Angers (Dep. Maine et Loire) trifft man Schiefer- brüche durch Actiengesellschaften betrieben mit Anlagecapitalien von 3 bis 600,000 Frcs. Einige dieser Schieferbrüche haben ihre Capitalien in 8 bis 10 Jahren amortisirt, und bringen gegenwärtig einen reinen Gewinn von 40,000 bis K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 185G. Hl. ß2 478 Ferdinand Hochstetter. Ueber die Dachschieferlager des 60.000 Frcs. und mehr. Der einzige Schieferbruch Grands carreaux, vielleicht der merkwürdigste in der Welt, weil er in einer Tiefe von 102 Metres in grossen Weitungen von 48 Metres Breite und 60 — 80 Metres Länge, mit Gas beleuchtet, betrieben wird, erzeugt jetzt jährlich 30 Millionen Dachschiefer im Werthe von 3 — 400,000 Frcs. (vgl. Müller a. a. 0. S. 221). Als einer der glänzendsten Erfolge des industriellen Unternehmungsgeistes erscheint der berühmte englische Schieferbruch von Llandegai in Nord-Wales. 6 engl. Meilen von Bangor. Der Bruch wurde gegen das Ende der 20er Jahre dieses Jahrhunderts von Lord Penrhyn mit einem Anlagscapitale von 170,000 St. L. begonnen, und gleicht jetzt einem Krater, dessen mittlerer Durchmesser auf etwa 6 — 7000 Fuss zu schätzen ist mit einer senkrechten Höhe von 440 Fuss. Im Jahre 1847 waren in diesem Bruche durchschnittlich 2630 Arbeiter und 200 Pferde beschäftigt, und dem Erben des Lords, Herrn Pen na nt, bringt er schon seit lange eine jährliche Bente von 30,000 St. L. (vgl. Müller a. a. 0. S. 223). Aber wir wollen nicht an die Grossartigkeit solcher Unternehmungen denken, nehmen wir uns nur Beispiele aus grösserer Nähe, von ähnlicheren Verhältnissen. Baron v. Oallot führt in der bezeichneten Denkschrift an, dass die Landes- regierung von Meiningen, ihren Vortheil beachtend, dem Schieferbruche Lehesten über 60,000 fl. zuwendete und durch einen geregelten rationellen Betrieb bereits im zweiten Betriebsjahre einen Reingewinn von 12,000 fl., d. i. 20°/,, erzielte. In Sachsen aber, wo nach dem Berichte des Herrn Bergamtsassessors Müll er bisher ganz ähnliche Uebelstände, wie hei Rahenstein, einer Entwickelung der Schieferbruchindustrie im Wege standen, bildet sich gegenwärtig in Folge jenes auf Grundlage genauer geognostischer Untersuchungen hasirten Berichtes zu Freiberg eine Actiengesellschaft mit einem Capitale von 400,000 Thalern zur Ausbeutung der Schieferbrüche hei Lössnitz. Im Programme dieser Gesellschaft wird eine Dividende von 33%% präliminirt. Das sind Beispiele, die uns dienen können, um so mehr, als die natürlichen Verhältnisse bei Rabenstein in mancher Beziehung entschieden günstiger sind als in den genannten Schieferbruehdistricten *). Herr Baron v. Callot berechnet, dass hei einer jährlichen Erzeugung von 30.000 Quadratklafter Dachschiefer aus 1670 Kubikklafter Gestein mittelst 153 Arbeitern und einem Instructions-, Anlage- und Betriebscapitale zusammen von 60.000 fl. C. M. mit Rücksicht auf Amortisation des Instructions- und Anlage- capitales eine jährliche Dividende auf das Betriebscapital von 31% in den ersten Jahren, steigend bis auf 60% in den späteren Jahren möglich sei. Diese Ver- hältnisse würden aber in steigender Progression noch günstiger sein , je gross- artiger der Betrieb in Angriff genommen wird, je höher man die jährliche Erzeu- gung potenzirt, und je grössere Geldkräfte dabei in Anwendung gebracht werden. ‘) Die Schieferseilichten bei Lössnitz z. B. fallen mit 40—65 Grad ein, ein Verhältniss , das. abgesehen von der Qualität der Schiefer (vrgl. Seite 24), für den Abbau jedenfalls un- günstiger ist als das Einfallen von 80—85 Grad bei Rabenstein. Ziegenruckberges bei Rabenstein im Egerer Kreise in Böhmen. 479 Nach den natürlichen Verhältnissen des Ziegenruckberges würde mit Hülfe eines Capitals von 500,000 fl. C. M. selbst eine jährliche Erzeugung von 500,000 Quadratklafter Dachschiefer möglich sein; dazu wären 1600 Arbeiter nothwendig, und die Dachschieferlager in 34 Jahren bis auf das Niveau der Stfela abgebaut. Mögen diese Resultate der gewissenhaftesten, auf alle Verhältnisse Rücksicht nehmenden Berechnungen des Herrn Baron v. C a 1 1 o t besonders die böhmische Industrie ermuntern, sich der sächsischen auch in dieser Beziehung concurrenz- fähig zu zeigen. Wenn Rabenstein auch zu keinem Bangor werden wird, so wird es wenigstens in österreichischen Landen mit den Schiefern von Bangor concur- riren können. !¥. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. Von Johann Jokely. (Specialbericht über einen Tlieil der Arbeiten der I. Section der k. k. geologischen Reichs- anstalt im Jahre 18S5.) Krystallinische Massen- und Schiefergesteine. Das mir von der Direction der k. k. geologischen Reichsanstalt zur Aufnahme zugewiesene Terrain im Egerer Kreise erstreckt sich von der bayerischen und sächsischen Gränze ostwärts bis in die Gegend von Königswart, Falkenau , Neu- dek und Joachimsthal, und umfasst ein Landesgebiet, das grösstentheils auf den k. k. Generalstabs-Specialkarten (in dem Maasse von 2000 Klaftern auf einen Zoll) Nr. 5 und 11 oder Umgebungen von Neudek, Karlsbad und Eger dargestellt ist. Seiner geologischen Beschaffenheit nach besteht dieses Gebiet aus zwei Hauptgebirgsgruppen, den ältesten oder krystallinischen Gebilden, wozu hier Granit. Amphibolschiefer, Gneiss, Glimmerschiefer und Urthonschiefer gehören, und aus Süsswasserablagerungen, welche erst in relativ jüngster Zeit, der Neogenperiode, zur Entwickelung gelangten. Die ersteren setzen die vier, eben in diesem Theile Böhmens sich vereinigenden Hauptgebirgszüge, die nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes, den Kaiser- wald (Karlsbader Gebirge), das Erzgebirge und Fichtelgebirge zusammen, während die dazwischen befindliche Einsenkung des Egerlandes und des Falkenau-Elbo- gener Beckens ein Sehichtencomplex der mannigfaltigsten tertiären Süsswasser- gebilde ausfüllt. Das Egerer Becken, gleichsam die orographische Hauptscheide dieser je zwei diametral einander entgegengesetzten Hauptgebirgszüge, wird von diesen, als geschlossenem Gebirgskranz, derart umfasst, dass die nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes die südliche, der Kaiserwald die östliche, und das Erz- und Fichtel- gebirge die nördliche und westliche Begränzung desselben bilden. 62* 480 Johann Jokely. In diesem Gebirgswalle , der vom Egerland orographisch wohl scharf geschieden, verlaufen die benachbarten Gebirgszüge durch ein mehr minder flach- welliges Hochland doch so allmiilig in einander, dass eine orographische Gränze, wie namentlich zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Böhmerwaldes und dem Karlsbader Gebirge oder dem Fichtelgebirge, und zwischen diesem und dem Erzgebirge im Allgemeinen nur schwierig zu bestimmen ist. Scharf hingegen wird das Karlsbader Gebirge vom Erzgebirge in diesem Theile geschieden durch das Falkenau-Elbogener Becken, welches bei einem im Mittel 1000 Fuss tieferen Niveau, parallel zu deren Hauptgebirgsaxen und hauptsächlich der Richtung der Eger folgend, sich zwischen beiden hinzieht. Von den angeführten Gebirgsarten erscheint der Granit in drei Partien ent- wickelt. Im Kaiserwalde und im fichtelgebirgischen Antheile bildet er den centralen Gebirgsstock, mit dessen Längenaxe zugleich die Gebirgs- und Erhebungsaxe derselben zusammenfällt, und die krystallinischen Schiefer von ihm allseits abfallen. Andere Verhältnisse bietet dagegen der Granit des Erzgebirges. Dieser, wenn- gleich unterhalb der Tertiärgebilde des Falkenau-Elbogener Beckens mit dem Granite des Karlsbader (Kaiserwald-) Gebirges unmittelbar zusammenhängend, nimmt in seinem Verlaufe solch eine Richtung, dass er sowohl die Hauptstreichungs- richtung der Schiefergebilde, als auch die Hauptgebirgsaxe des Erzgebirges fast der Quere nach durchsetzt, und daher auf die Hauptschichtenstellung der erzgebirgischen Schiefergebilde auch einen nur untergeordneten Einfluss ausübt. Nach diesen nur flüchtig angedeuteten Umrissen sollen im Nachfolgenden die geologischen Verhältnisse dieser Gebirgszüge, soweit sie nämlich in das Aufnahms- gebiet hereinreichen, näher betrachtet werden, — und zwar jede Gebirgsgruppe für sich, während die Süsswassergebilde des Egerer und Falkenau-Elbogener Beckens den Gegenstand einer abgesonderten Beschreibung zu bilden bestimmt sind. Die nordwestlichen Ausläufer des Böhnierwaldes. Der breite, langgestreckte Rücken des Tillen Q, an dessen westlichem Abfalle die böhmisch-bayerische Gränze verläuft, gewährt über die nächsten Umgebungen nicht bloss landschaftlich ein Bild von unvergleichlichem Reize, wo sich rechts der Kaiserwald aus dem flachhügeligen Egerlande jähe bis zu seinen höchsten Puncten erhebt, links das Fichtelgebirge in einer sanft gewellten Linie sich west- wärts hinzieht und in weiterer Ferne zwischen beiden aus der Egerer Ebene mit allmälig ansteigenden Vorbergen die ansehnliche Kette des Erzgebirges empor- taucht, — sondern auch topographisch ist von da aus der benachbarte Gebirgstheil gleichsam als Originalblatt vor den Blicken des Beschauers aufgerollt. An den nordnordöstlich verlaufenden Gebirgsstock des Tillen, woran noch der Lindenberg als sein äusserster Ausläufer in Norden sich anschliesst, reihen sich östlich nahezu bei gleichem Verlaufe die relativ niedereren und flach- welligen Bergzüge von Grafengrün und Neumetternich. Weiter nördlich gegen den So auf der Generalstabskarte bezeichnet; sonst auch Dillen genannt. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 481 granitischen Centralstock des Kaisenvaldes hin nehmen diese allmälig eine mehl- östliche, dem YVonschathale parallele Richtung an, bis sie in der Gegend von Schanz, wo längs des Altbachthales die orographische Gränze zwischen diesem Gebirgszuge lind dem Kaiserwalde und Marienbader Gebirge verläuft, entspre- chend der Richtung jener Gränze, fast in Südosten sich umbiegen. Westlich vom Gebirgsstock des Tillen breitet sich das terrassenförmig abfallende und mehr coupirte Terrain des Urthonschiefers aus, dessen niedere Bergzüge von jenem Gebirgsmassiv im Ganzen mehr radial auslaufen über die Gegenden von Palitz und Alt-Albenreut , bei nur geringer Höhenabnahme, bis gegen Konradsgrün, Ober-Losau, Taubrath und Alt-Kinsberg. Weiter von da senkt sich wieder terrassenförmig das Terrain und sondert sich von jenem als das flachhügelige Gebiet des Egerlandes. Verbreitung und petrograpkiscke Beschaffenheit der einzelnen Gebirgsarten. Die Hauptgebirgsarten oder Formationsglieder dieses Gebirgszuges sind Gneiss, Glimmerschiefer und Urthonschiefer mit einigen untergeordneten Bestand- rriassen, wozu, nebst den Erzlagerstätten, hier hauptsächlich Granit, körniger Kalk- stein, Quarzfels und die vulcanischen Gebilde des Eisenbühls zu rechnen wären. Gneiss. Von dem durch Herrn Dr. Ferdinand H och s tet ter *) im vorigen Sommer aufgenommenen Gebiet erstreckt sich der Gneiss des Böhmerwaldes von Dreihacken nordwärts in das heurige Aufnahmsterrain über die Umgebung von Neumetternich und Tannenweg bis Altwasser, Haselhof und Schanz, wo er theils an den Granit, theils an die Amphibolschiefer des Kaiserwaldes sich anlehnt, und da durch eine, nahe von Westen in Osten verlaufende Linie begränzt wird. Seine westliche Gränze gegen den Glimmerschiefer des Tillen, welche aber vermöge der Gesteins- übergänge nur beiläufig als solche angegeben werden kann , hat von Altwasser an, dann westlich bei Tannenweg und Hohlstein vorbei, bis an die Landesgränze im Planer Wald eine Richtung fast genau von Norden in Süden. Petrographisch ist der Gneiss hier dem weiter im Süden verbreiteten voll- kommen ähnlich. Abweichungen, die sich in seiner Structur oder mineralogischen Zusammensetzung zeigen, trifft man meist nur in seiner Berührung mit Quarzitei) oder Granit. Hier wird er feldspathreich und stellenweise schwindet die Parallel- structur seiner Bestandteile. Solch eine dem Granit-Gneiss genäherte Abände- rung trifft man namentlich bei Hohlstein, wo sie in einer schroffen, ruinenähnlichen Felspartie die nächste Gegend weit überragt. Bemerkenswerth ist diese Abände- rung noch dadurch, dass sie in Nestern oder kleineren Stöcken Massen von voll- kommen granitartiger Beschaffenheit nach allen Seiten hin umschliesst, die wieder dichter und feinkörniger Quarz umhüllt und sie fast völlig vom Gneisse scheidet. Gran at ist sowohl bei dieser Abänderung, als auch im Allgemeinen bei dem Gneiss ') Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt 185o, IV. Heft, Seite 749- 482 Johann Jokely. dieser Gegend, namentlich gegen das Glimmerschiefergebirge zu, ein nicht seltener accessorischer Gemengtheil. An diesen Orten findet sich auch nicht selten Anda- lusit in kleinen Krystallen ein. Als untergeordnete Bildungen treten auf im Gneiss an mehreren Stellen Quar- zite und Quarzitschiefer, so namentlich im Norden von Klein-Siehdichfür, im Westen von Neumetternich, im Norden von Tannenweg und Hackenhäuser und im Westen von Schanz. Der Quarzit bildet eine Art von Lagern, welche dem Gneiss, seinem Streichen parallel, eingeschaltet sind; die Schichten des Gneisses aber, zwischen welchem und den massigen Quarziten als vermittelndes Glied meist Quarzitschiefer auftreten, fallen an beiden Seiten der Lager antiklin ab, wodurch das Gneissgebirge im Grossen eine wellenförmige Structur erlangt, die sich auch auf mehrere Schichtensättel und Mulden zurückführen lässt. Ausser den körnig-krystallinischen Quarziten ist hier noch Quarzfels nam- haft zu machen, der in zwei ziemlich mächtigen Gängen im Gneiss aufsetzt. Der eine, zwischen Prommenhof und Hinterkotten beginnend, erstreckt sich, bei nahe nördlicher Richtung, bis Schanz und istbemerkenswerth durch die zahlreichen Ame- thyste, welche darin in Drusen Vorkommen. Der andere Quarzgang beginnt nicht ferne nördlich bei Dreihacken und verläuft ebenfalls bei nördlichem Streichen, westlich bei Neumetternich vorbei, nahe bis zum Wonschathaie. Beide Quarz- vorkommen, wie auch nicht selten die Quarzite, werden von graphitischen Schiefern begleitet, welche, da sie stellenweise Graphit in grösseren Nestern und Putzen enthalten, auch schon Gegenstand bergmännischer Durchkuttung waren. Glimmer schiefe r. Westlich von der angedeuteten Gneissgränze folgt eine Zone von, dem Glim- merschiefer petrographisch mehr minder genäherten Schiefergebilden, welche die Gegend von Grafengrün, Mayersgrün, Zeidlweid und Ulrichsgrün einnehmen und zwischen den südöstlichen Häusern von Konradsgrün und Altwasser vom Granite des Kaiserwaldes, zwischen dem ersteren Orte aber und ungefähr Ulrichs- grün durch eine nahezu in Südwest verlaufende Linie von dem sich daran weiter nordwestlich anschliessenden Urthonschiefer begränzt werden. Am ausgezeichnetsten entwickelt ist der Glimmerschiefer am Tillen- J) und Lindenberge, wo er sich auch durch die grosse Anzahl von Granaten auszeichnet, die darin stellenweise so massenhaft angehäuft sind, dass man sie vor Zeiten, wie unter anderen beim sogenannten Granatenbrünnlein am Tillen , schachtmässig zu gewinnen sich veranlasst fand. An den anderen Orten , namentlich gegen den Gneiss oder Granit und den Urthonschiefer zu, wird der Glimmerschiefer durch Aufnahme von grösseren Mengen von Feldspath oder durch eine feinkörnig- *) Ueber den Glimmerschiefer des Tillen gibt Herr Dr. Ferdinand Hochstetter a. a. 0. Seite 765 auch einige Bemerkungen, so wie über die Lagerungsverhältnisse dieses Gebirgstheiles. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 483 schuppige Structur theiis dem Gneisse, theils dem Urthonschiefer mehr minder ähnlich, wo sich überhaupt auch selbst eine Wechsellagerung mit beiden sehr häufig zeigt. Unter den accessorischen Bestandmassen des Glimmerschiefers spielt Quarz eine wichtige Rolle. Er bildet darin theils mehr minder mächtige Lagen und Nester, theils durchzieht er ihn in unzähligen Adern und Gängen gleich einem Netzwerk. Die Farben des Quarzes sind milchweiss, graulichblau, grünlich-, röthlich- und gelblichgrau. Oft bildet er vollkommen krystallisirte Aggregate von büschelförmi- ger oder strahliger Anordnung der Krystallindividuen. Gewöhnlich wittern solche Putzen und Nester leicht aus dem sie einhüllenden Glimmerschiefer heraus und finden sich dann als Blöcke oft in grosser Anzahl an der Oberfläche zerstreut. Solche Blöcke, namentlich wenn der Quarz von reinerer Beschaffenheit ist, werden gesammelt und bei der Grafengrüner Glashütte verwendet. Mineralogisch interessant sind diese Quarzausscheidungen des Tillenberges durch das bekannte Vorkommen des Andalusits, dessen Muttergestein sie eigent- lich bilden. Der Quarz, welcher theils einzelne Krystalle von Andalusit umhüllt, theils auch krystallinische Aggregate desselben cementartig verkittet, ist selten ganz rein. Gewöhnlich führt er nebst Tu r m a 1 in noch weissen Glimmer und Chlorit1), welche sich namentlich an jenen Stellen häufig einfinden, wo der Andalusit in grösserem oder geringerem Grade der Umwandlung anheim fiel. Die Andalusitkrystalle, von der gewöhnlichen Gestalt 00P.0P, auch mit Poo, sind von verschiedener Grösse. Neben solchen von einigen Linien Länge , finden sich vollkommen ausgebildete Krystalle von 3 — 4 Zoll Länge und s/4 — 1 Zoll Breite, und bruchstücksweise auch Prismenflächen von 2i/z Zoll Breite, welcher eine Länge von etwa 6 — 7 Zoll entsprechen würde. Häufig sind die Krystalle gebogen, auch entzwei gebrochen, die Zwischenräume aber durch das quarzige Cement auf’s genaueste ausgefüllt. Nicht selten bildet das Cement auch weisser Glimmer, dessen einzelne Schuppen oder Lamellen in diesem Falle zu o P eine parallele Lage besitzen, und so gegen die Hauptaxe des Krystalls senkrecht stehen. Die Krystalle sind der genannten Grundmasse ohne Ordnung eingestreut, unter allen Richtungen gegen einander geneigt, und wenn zahlreich vorhanden, so verfliessen sie völlig mit einander, oder wirkten störend auf ihre gegenseitige vollkommene Ausbildung. Solche Störungen dürften auch dort Statt gefunden haben, wo der Quarz unregelmässig begränzte krystallinische Partien von Andalusit, man möchte sagen, zu einer breccienähnlichen Masse verkittet. Ausser dem Andalusit kommt ferner im Glimmerschiefer an mehreren Orten auch eineAbänderung von Cyanit vor, welche dem Buchholzit noch am nächsten stehen dürfte. Gewöhnlich von mehr minder deutlich körnig-krystallinischem Quarz eingehüllt, bildet er bis handbreite und einige Linien dicke Lamellen von fasriger Structur und graulich- bis grünlichweissen, seltener bräunlichen Farben. l) Nach G ii m b e 1 soll auch Amphibol und K i b d e 1 op h a n im Glimmerschiefer des Tillen aecessorisch einbrechen. 484 .Johann Jokely. Diese Lamellen sind einem rindenförmigen Ueberzuge oft täuschend ähnlich. Der Buchholzit scheint hauptsächlich an den Gränzen der Quarzausscheidungen gegen den Glimmerschiefer oder innerhalb nur geringmächtiger Quarzlagen vorzu- kommen, und wird gewöhnlich von weissem und einem graulichgrünen chlorit- artigen Glimmer begleitet, die ihn fast immer auch als dünne schuppige Aggregate überkleiden. Er kommt zumeist für sich allein vor und nur selten in Begleitung von Andalusit. Ausser am Tillen findet man ihn auch an mehreren Orten zwischen Mayersgrün und Ober-Sandau. Nebst dem so häufigen Vorkommen der Andalusite, wird der Tillen noch bemerkenswerth durch die Pseudomorp hos en, die hier ein specksteinartiges Mineral nach Andalusit bildet. Oberflächlich mehr minder umgewandelt zeigt sich übrigens der Andalusit schon an den meisten Puncten, namentlich aber dann, wenn der ihn einschliessende Quarz von grösseren Mengen Glimmers begleitet wird. Hier wird auch der Andalusit von feinschuppigem Glimmer überzogen, besitzt ein matteres Ansehen, ist grünlichgrau nüancirt, und seine Spaltbarkeit pj~ur p mehr weniger unvollkommen; die Umwandlung ist hier im ersten Stadium begriffen. Bei weiterer Umwandlung greift der, dieselbe gleichsam einleitende, Glimmer tiefer in den Krystallkörper ein. erscheint dabei aber selbst in eine mehr Speckstein- oder talkartige Masse umgewandelt, bis diese völlig überhand nimmt und als eine mehr weniger dicke Kruste (Fig. 1, a) den im Inneren noch einiger- massen frisch erhaltenen Theil des Andalusitkrystalls überzieht. Quarzit und Quarzitschiefer. — - Noch häufiger als beim Gneiss erscheinen im Bereiche des Glimmerschiefers theils massige, theils schiefrige Quarzite. Auch hier bilden sie Lagermassen oder, wie es scheint, auch schichtenförmige Gebirgsglieder , die dem Grundgebirge dem Streichen und Fallen nach gleichförmig eingeschaltet sind. Sie erscheinen vorherrschend gelb- lich-, graulich-weiss bis ganz weiss, und gehen durch Aufnahme grösserer Mengen von Glimmer unmerklich in Glimmerschiefer über. So wie beim Gneiss, nehmen sie in der Begel auch hier die höheren Puncte des Terrains ein, was nebst ihrer schwierigeren Verwitterbarkeit auch durch die Art ihres Auftretens bedingt wird, indem ihr Vorkommen fast allenthalben mit den unten zu erwähnenden Sattel- bildungen im Zusammenhänge steht. Körniger Kalkstein. Westlich bei Grafengrün ist im Bereiche des hier mehr weniger feldspathreichen Glimmerschiefers ein nicht unbedeutendes Kalk- steinlager entwickelt. Es bildet in seiner horizontalen Ausdehnung einen gegen Südosten schwach gekrümmten Bogen von etwa 2S0 Klafter Länge. Im nördlichen Theile des Lagers ist das Streichen Stunde 2, welches sich bis zum südwestlichen Theile desselben bis in Stunde S — 6 umbiegt. Im nördlichen Theile ist die Neigung unter 30 — 3S Grad in Ostsüdost, im mittleren unter SO — 60 Grad in Südost und im südwestlichen noch steiler, unter 80 Grad in Südsüdost bis Süd. Der Kalkstein ist grau bis graulichweiss, vollkommen krystallinisch. An accesso- rischen Gemengtheilen führt er, nebst Glimmer, Graphitschuppen und Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 485 Pyritkörnern, auch Quarz, der ihn stellenweise aderförmig durchzieht. Kluft- räumewerden durch einen bräunlichen Kalksinter ausgefiillt. Das Hangende und Liegende des Kalksteinlagers bilden sehr quarzreiche, stellenweise graphitische Schiefer, die aber weiter allmälig in Glimmerschiefer übergehen, dessen Streichen und Verflächen mit jenem des Kalklagers nahezu übereinstimmt. Urthonschiefer. Die Gränzen des Urthonschiefers gegen den Glimmerschiefer sind namentlich in orographischer Beziehung viel schärfer ausgeprägt als zwischen dem letzteren und dem Gneiss. Allein auch petrographisch treten zwischen jenen Formations- gliedern die Gegensätze in der Structur, so wie auch bezüglich ihrer Zusammen- setzung schneller hervor als bei diesen, wenn sich auch gleich dort Schwankungen in dieser Beziehung stellenweise bemerkbar machen. Wie bereits erwähnt, senkt sich nordwestlich vom Gebirgsstock des Tillen terrassenförmig das Terrain und erscheint da als das Gebiet des Urthonschiefers, der, ein niederes Bergland ein- nehmend, nordöstlich bis Konradsgrün und Avestlich weiterhin nach Bayern fort- setzt. Nördlich gränzt er an die Tertiärgebilde des Egerer Beckens, und wird gegen diese durch eine Linie begränzt, welche ungefähr von Konradsgrün über Ober-Losau, Taubrath, den Kirchenberg (nordwestlich bei Gosel), und längs des östlichen Gehänges vom Loreftoberge, bei Alt-Kinsberg, bis zum Wondrebthale verläuft, das sich als orographische Scheide zwischen den nordwestlichen Aus- läufern des Böhmerwaldes und dem Fichtelgebirge betrachten lässt. In petrographischer Beziehung bietet der Urthonschiefer eine grosse Mannig- faltigkeit von Gesteinsabänderungen , welche aber leicht unter zwei Gruppen zu bi'ingen sind: eine deutlich und vollkommen krystallinische, die ein Mittelglied zwischen eigentlichen, dünnschiefrigen Thon- oder Dachschiefern und Glimmerschiefern bildet, und hier kurzweg als Phyllit benannt werden soll, und eine zweite, Avelehe sich den eben genannten Dach schiefem nähert oder stellernveise, doch in diesem Gebirgstheil nur an wenigen Orten, auch als solcher entwickelt ist. Diese Unterscheidung, wenn schon petrographisch durch- führbar, erlangt namentlich auch in stratigraphischer Hinsicht eine Bedeutung, indem jede dieser Hauptabänderungen an eine ganz gewisse Gebirgszone gebunden ist. Phyllite. Der Farbe, Structur und scheinbar auch der mineralischen Zu- sammensetzung nach sind diese Schiefer höchst verschieden. Sie haben graulich-, gelblichweisse, grünlichgraue, graue bis schwärzlichgraue, oder in zersetztem Zustande rothbraune bis ziegelrothe Farben. Im Wesentlichen dürfen diese Schiefer mit den Urthonschiefern der Ober-Pfalz, die Herr C. W. Gümbel *) einer Analyse 0 Geognostisehe Verhältnisse der Ober-Pfalz. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang tS’iG. III. 63 486 Johann Jokely. unterzogen hat, eine gleiche Zusammensetzung besitzen, bestehend aus einem feinschuppigen, meist deutlich unterscheidbaren chloritartigen Mineral, einem Thonerde-Siiieat, welches in zarten seidenglänzenden Schüppchen auftritt, und nach jener Analyse einem chiastolitartigen Minerale entsprechen würde, und aus Quarz, wozu sich noch ein fa hl unit ähnlich es Mineral und auch Feldspath in geringen Mengen zugesellt. An vielen Orten enthalten die Phyllite in nicht unbedeutender Menge ein sehr zartschuppiges weisses Mineral, welches stellen- weise glimmerartig ist, oft aber mit Paragonit oder Damourit eine grosse Aehnlichkeit besitzt und die Ablösungs- oder Structursflächen des Gesteins als eine höchst dünne Membran überzieht. Durch Beimengung von weissem oder bräunlichem Glimmer erhält der Phyllit eine glimmerschieferartige Beschaffenheit (Glimmer- Phyllit), was namentlich an der Gränze der Formation gegen den Glimmerschiefer zu Statt findet. An mehreren Orten besitzt der Phyllit eine ausgezeichnete Spaltbarkeit , so dass man ihn, wie bei Konradsgrün, in grossen Platten bricht, die zu architekto- nischen Zwecken, zu Sockeln, Gesimsen u. dgl., verwendet werden. Aus den gleichförmig gemengten Phylliten entwickeln sich durch Ausschei- dungen grösserer fleckenförmiger Partien von einem chlorit- und chiastolit- artigen, auch fahl unitähnlichen Mineral die Fleckschiefer. Nebst diesen enthalten sie noch eingestreute Krystalle von Chiastolith, Turmalin und Hornblende, seltener Körner von Magneteisenerz. An vielen Orten treten bei diesen Schiefern die fleckenförmigen Partien zurück, dagegen führen sie grössere bis l1/^ Zoll lange und J/8 — % Zoll breite Krystalle von Stau- rolith, die aber selten ganz unversehrt und frisch erhalten sind, und nur ihre Abdrücke an den feinschuppigen, seidenglänzenden Spaltungsflächen zum Vor- schein gelangen, ln den meisten Fällen sind diese Eindrücke durch eine Kruste von Eisenoxydhyrat überzogen oder damit ausgefüllt. In nahem Zusammenhänge steht mit diesen Fleckschiefern eine andere Ab- änderung der Phyllite, die Knoten schiefer. Im Allgemeinen lassen sich diese bloss als eine Modification der Fleckschiefer betrachten, indem hier die erwähnten Mineral-Aggregate, statt zu Flecken vereint zu sein, in Linsen oder Knoten ausge- schieden sind; und nur insoferne macht sich bei ihnen ein Unterschied bemerkbar, als auch die Grundmasse derselben einen grösseren Antheil an dem fahlunit- ähnlichen Minerale besitzt und sie überdiess auch bisweilen Granaten führen, die jenen gänzlich zu fehlen scheinen. Die dachschieferartige Abänderung des Urthonsehiefers unterscheidet sich von den Phylliten durch ihre mikro- oder kryptokrystallinische und dem mehr Erdigen genäherte Beschaffenheit, in Verbindung mit einer höchst dünnen Spalt- barkeit. Wenn auch diese Abänderung petrographisch von der vorhergehenden in mancher Beziehung abweicht, was jedoch bloss in den verschiedenen Structurs- verhältnissen beruht, so dürfte sie in ihrer mineralischen und chemischen Zusammen- setzung mit den deutlich krystallinischen Phylliten doch der Hauptsache nach übereinstimmen. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 487 Was die Verbreitung der angeführten Abänderungen anbelangt, so nehmen die deutlich krystallinischen bei weitem den grössten Raum ein, während die dachschieferartige Abänderung bloss auf die Gegend von Alt-Kinsherg und auf eine, vom Tertiären umschlossene Partie, bei Unter-Losau, beschränkt ist. Unter den Phylliten sind wieder die Fleck- und Knoten-Phyllite an die unmittelbare Nachbarschaft des Glimmerschiefers gebunden, hier einen breiten Streifen bildend, der sich von Alt- Albenreut über Palitz bis Konradsgrün hinzieht. An diese sehliesst sich weiter nordwestwärts der homogene Phyllit an, die Gegend von Ober-Losau, Taubrath und Gosel einnehmend, und erst bei Alt-Kinsberg, wie eben erwähnt, folgt der dünnschiefrige Thonschiefer. Als untergeordnete Bestandmassen sind, ausser Quarz, im Urtlionschiefer nur Quarzitschiefer entwickelt, und auch diese erscheinen hier in viel geringerer Verbreitung, als die ähnlichen Gebilde im Bereiche des Glimmerschiefers oder Gneisses. Sie sind hauptsächlich an die Gränzen gegen den Glimmerschiefer oder Granit gebunden, wie im Nordosten von Ulrichsgrün und im Nordwesten von Ober-Sandau. Als geringmächtige Einlagerungen im Urtlionschiefer finden sie sich im Südosten von Ober-Losau und im Südosten von Taubrath u. a. Accessorisch führen sie stellenweise Turmalin, Feldspath, Pyrit und Magneteisen. Quarz ist in gangförmigen oder aderförmigen Verzweigungen, nicht selten auch nesterweise im Urtlionschiefer entwickelt und enthält an manchen Orten nicht unbedeutende Ausscheidungen von Manganerz. lagernngsvcrhältnisse. Gneiss. — Wie schon oben angedeutet, gestaltet sich das Gaeissgebirge im Grossen zu einem wellenförmig gekrümmten Gebirgsbau, welcher durch einen Complex von Schichtensätteln und Mulden hervorgerufen wird. Diesen Sattel- bildungen scheinen hauptsächlich die grösseren Quarzitlager zu Grunde zu liegen, denen sich die Schichten des Gneisses, von ihnen nach beiden Seiten hin antiklin abfallend, anlagern. Solcher Hauptsättel oder Sattellinien lassen sich ungefähr vier erkennen. Zwei fallen nahezu mit den angeführten zwei Quarzgängen, dem einen zwischen Klein-Siehdichfür und Schanz, dem anderen bei Neumetternich, zusam- men, die dritte verläuft überHohlstein — diese drei mit nahe nördlicher bisnord- östlicher Richtung — und die vierte über den Bergrücken nördlich von Hacken- häuser — mit östlichem Verlaufe und parallel der Gneiss- Granitgränze des Kaiser- waldes. In der Nähe dieser Sattellinien ist die Schichtenstellung meist steil, 60 — 80 Grad, in dem zwischen je zwei solchen Sätteln befindlichen Tlieile aber die Neigung geringer, 35 Grad und darunter. Dass in der Nähe der Sattellinien die Schichten steil abfallen und hier nicht, wie bei den Sattelbildungen des Glim- merschiefers, eine dem Horizontalen genäherte Lage annehmen, dürfte in der erfolgten Zerstörung der obersten Theile dieser Sättel beruhen Q. 1 ) Im N ichstehenden ist das Streichen und Verflachen der auf den Gebirgsbau bezüglichen wichtigeren Punete aufgeführt (siehe die folgende Seite). 63* 488 Johann Jokely. Nach dem ungleichen Verlaufe, welchen die letzterwähnte Sattellinie in Bezug der ersteren drei besitzt, folgt es, dass sie mit diesen in irgend einem Puncte convergiren müsse. Diess erfolgt nun auch ungefähr in der Gegend von Schanz, in jener Gegend nämlich, wo die orographische Scheide zwischen den Ausläufern des Böhmerwaldes und dem Kaiserwald-(Karlsbader) Gebirge am deutlichsten her- vortritt. Hier befindet sich nun auch der Knotenpunct, wo die östlichen Schichten- linien des Kaiserwaldes mit den anfangs nördlich verlaufenden, dann aber allmälig eine östliche Richtung annehmenden Schichtenlinien des Böhmerwaldes Zusam- mentreffen. Glimmerschiefer. Ganz dieselben Verhältnisse des Gebirgsbaues , wie der Gneiss, bietet auch der Glimmerschiefer. An den Hauptschichtensattel des Tillenberges reihen sich östlich und westlich einige Nebensättel an, oder es laufen solche, namentlich im nördlichen Theile, von jenem radial aus, wo sie aber, ab- weichend von der sonst nahe nördlichen Richtung, einen, der Hauptstreichungs- richtung des Kaiserwaldes entsprechenden, Verlauf in Osten nehmen. Die Sattel- linie des Tillen verläuft, bei einem Streichen in Stunde 1 — 2, von Neu-Mugl über den Rücken des Berges, dann über die Ruhstatt bis zum Lindenberg. Von dem höchsten Punct des Tillenrücken verzweigen sich zwei Sättel über die Berg- gruppe zwischen Mayersgrün und Oedhäuser, wovon wieder zwei kleine Sättel mit mehr östlichem Verlaufe über den Egerbil und den niederen Bergzug im Süden von Ober-Sandau sich lostrennen. Von den anderen Sattellinien verläuft die eine, östlich vom Tillen, über den Waldflur-Wald, die Gegend von Grafengrün und östlich von Mayersgrün bis Altwasser, sich hier von der anfangs nordnord- östlichen Richtung auch bis in die östliche umbiegend. Ein anderer Schichten- sattel endlich scheint von dem Rücken des Lochhäuslocher Waldes gegen den Bildraumberg, parallel der Gneiss-Glimmerschiefergränze, zu verlaufen. Die gegebene Richtung der Sattellinien ist auch vollkommen die des Strei- chens vom Glimmerschiefer. Belangend die Schichtenstellung, so ist die Neigung der Schichten in der Regel an den Bergrücken, worüber die Sattellinie verläuft, am geringsten, ja an den meisten Puncten. wie am Tillen, auf der Ruhstatt (im Westen von Oedhäuser), auf dem Rücken imNordwesten von Mayersgrün u. a. a. 0. fast ganz schwebend, während zu beiden Seiten der Sattellinie die Schichten Streichen ^ Fallen Stunde Grad Richtung Zwischen Klein-Siehdichfür und Schanz, bei den 2 Teichen Im W. vom alten Pochwerk, 0. von Neumetternieh Bei der Stockzeche, 0. von Neumetternich Im W. bei Neumetternich Bei Hohlstein, WNW. von Dreihacken Südlich bei Hackenhäuser Im N. von Tannenweg, am Nordgehänge des Bergzuges. . . Südlich bei Altwasser Beim Haselhof, NW. von Schanz N. von Schanz, am Westgehänge des Berges 12—1 20 0. 12—1 60 W. 11— 12 45 0. 12- 1 40—50 0. u. W. 2— 3 80 NW. 3— 4 45 SO. 5—6 70 N. 4— 6 60—70 S. 4—6 60 5—6 S. s. s. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 489 anfangs mit geringerer, dann immer grösserer Neigung antiklin abfailen, bis sie in dem zwischen je zwei solchen Schichtensätteln befindlichen, mulden- förmigen Theile abermals eine weniger steilere, jedoch selten ganz schwebende, Lage annehmen J). Ein Durchschnitt (Fig. 2), über Neumetternich, Grafengrün und den Tillen, wird die bisher betrachteten Lagerungsverhältnisse am deutlichsten versinnlichen. Gross- Neumetternich. Siehdichfür. W. Glimmerschiefer. Gneiss. O. Lrthonsehiefer. Die Lagerungsverhältnisse des Urthonschiefers sind bei weitem einfacher wie beim Glimmerschiefer und Gneiss. Conform seinem Gränz- verlaufe ist das Streichen vorherrschend in Stunde 4 — und nur im östlichen Theile bei Konradsgrün wendet es sich bis in Stunde 7. Die Schichten fallen constant vom Glimmerschiefer weg, in Nordnordwest bis Nord, und in der Regel unter sehr steiler Neigung von 60 — 70 Grad. Einige Abweichungen in der Fallrichtung zeigen sich bei Boden, im Bereiche der weiter unten aufzu- führenden vulcanischen Gebilde des Rehberges. In der Gegend von Alt-Kinsberg, wo die dachschieferartige Abänderung des Urthonschiefers verbreitet ist, nehmen die Schichten allmälig eine steilere, bis saigere Stellung an, oder besitzen bei steiler Neigung stellenweise ein Abfallen bald in Südsüdost, bald in Nordnord- west, bis sie nicht nördlich von der Wondreb, in der Gegend von Wies und 1) Streichungs- und Fällrichtung des Glimmerschiefers: Streichen Fallen Stunde Grad Richtung Am Südabfalle des Bildraumherges 3 60 NW. Südlich hei Grafengrün, bei der alten Bleizeche 11 — 12 70 0. Südlich bei Mayersgrün 11 — 1 20 — 30 0. NW. von Mayersgrün 12 — 2 10 — 20 0. 0. von Oedhäuser, am rechten Thalgehänge 4 35 NW. W. von Mayersgrün (am Bergrücken) 3 — 4 schwebend NW. von Grafengrün 12 — 1 15 — 20 0. Am östlichem Abfalle des Dillen, WNW. von Grafengrün. . 1—3 20 — 30 SO. Am höchsten Punct des Dillen 1 — 2 fast schwebend NO. von Neu-Mugl, am Südabfalle des Dillen 3 — 4 35 SO. Weiter westlich von da 12 — 1 38 0. Bei der Rumpel-Mühle, bei Neu-Mugl . . , 12 30 W. Am westlichen Abfalle des Dillen 2 — 4 4 — 6 NW. Am nordwestlichen Abfalle des Dillen, im 0. v. Ulrichsgrün 3 — 4 20 — 25 NW. Auf der Ruhstatt, W. von Oedhäuser 2 — 3 30 NW. W. von Zeidlweid 3 — 4 36 NW. Am nördlichen Abfalle des Lindenberges 4 — 5 60 — 70 NNW. Am südöstlichen Abfalle des Lindenberges 3 — 4 70 SO. 490 Johann Jokely. Unter- Pilmersreul, in dem, bereits dem Fichtelgebirge angebörigen, Gebirgs- theile ein entschieden südliches Verflachen annehmen (s. unten Fig. 6) *). Zwischen dem Urthonschiefer und Glimmerschiefer herrscht in Bezug der Lagerungsverhältnisse die grösste Uebereinstimmung. Einige Abweichungen, die stellenweise zwischen dem Streichen beider sich zu erkennen geben, namentlich in der Gegend von Zeidlweid und Konradsgrün, wo der Glimmerschiefer zwischen Stunde 3 — 4 streicht, während der Urthonschiefer ein Streichen in Stunde 5 — 6 besitzt, sind nur locale Erscheinungen, wahrscheinlich durch die störenden Ein- flüsse des Kaiserwald- Granites hervorgerufen, und daher auf die bezeichneten allgemeinen Verhältnisse der Lagerung von keinem wesentlichen Einfluss. Viel- mehr ergibt es sich aus dem Bisherigen, dass so wie auf den Gneiss in gleich- förmiger Ueberlagerung der Glimmerschiefer folgt, ebenso der Urthonschiefer diesen gleichförmig überlagert, abschliessend die Reihe der hier entwickelten Urgebirgstrias. Ganggranite. ln diesem Gebirgstheile treten Ganggranite, welche petrographisch mit den ähnlichen Gebilden anderer Localitäten vollkommen übereinstimmen , nur sporadisch auf. Man tindet sie hauptsächlich im Bereiche des Gneisses, jedoch allerwärts nur bruchstücksweise ; so am rechten Thalgehänge südlich beim Kiesel- hof, im Südosten von Altwasser, hier mit Turmalin, im Süden von der Wonscher Mühle, am südlichen Abfalle des Bildraumberges, bei Grafengrün in der Nähe des Kalksteinlagers, und vereinzelte Fragmente auch am Rücken des Tillen. Gebirgsgranit. Ausser den eben erwähnten Ganggraniten erscheint sowohl im Bereiche des Gneisses, als auch des Glimmerschiefers in inselförmigen Partien eine andere Granitart, welche mit den weiter unten aufzuführenden Gebirgsgraniten des Kaiserwaldes eine ganz analoge Beschaffenheit besitzt. Diese Granitpartien sind offenbar apophysenartige Ausläufer einer, in der Tiefe vorhandenen, ausgedehnten Granitmasse, von der es sich jedoch nicht bestimmen lässt, ob sie mit den Graniten des Kaiserwaldes, oder der benachbarten Granitpartie der nördlichen x) Streichen und Fallen des Urthonsehiefers. Streichen Fallen Stunde Grad Richtung- Im NW. von Ulrichsgrün 4—5 63 NNW. Im S. von Konradsgrün, im Steinbrueh 5—6 40-65 N. Am südlichen Ende von Palitz 70—80 N. Im SW. von Ober-Losau 70 N. Im 0. von Alt-Albenreut 70-80 N. Zwischen Alt-Albenreut und Gosel 4-5 60 NNW. An der schwarzen Erde, N. bei Boden 4—5 60 SSO. Am Schlossberge vom Alt-Kinsberg ....... 4—5 80-90 schwankend- Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 491 Ausläufer des Böhmerwaldes, welche nordwärts bis über die Gegend von Hinter- hacken sich erstreckt, in unmittelbarem Zusammenhänge steht. Diesen Granit trifft man im Wonschathaie, im Norden und Westen von der Bleischmelze bei Tannenweg, in demselben Thale weiter westlich , im Osten hei Grafengrün , an beiden Gehängen, ferner am westlichen Abhange des Bildraumberges und im Thale von Hohlstein. In ganz kleinen Partien heisst er noch an mehreren Berg- rücken zu Tage aus, so im Nordwesten und Südosten von Neumetternich, west- lich von Hohlstein, in einigen Partien im Waldflurwald und im Südsüdwesten von Grafengrün. Erzlagerstätten und Bergbane. Gold. — Im Bereiche des Urthonschiefers setzen, wie oben erwähnt, zahl- reiche Quarzgänge auf, in welchen, nebst anderen Erzen, auch Gold mit einbricht. Auf dieses bestand, nach den vorhandenen Ueberlieferungen, im XVI. Jahrhundert unter dem Kurfürsten Friedrich III. in der Gegend von Alt- Albenreut ein nicht unbedeutender Bergbau. Nach einer Rechnung des dortigen Bergmeisters Anselm Ruellein vom Jahre 1574 wurden während der drei letzten Quartale an Gold, welches 22 Karat fein hielt, 9 Mark 10 Loth und 1 Quentchen geliefert. Um das Jahr 1595 war der Bergbau schon ziemlich im Gedränge, die bald darauf ausge- brochenen Kriegsunruhen mögen aber das volle Ende dieses Werkes herbeige- führt haben. Seit dieser Zeit wurde der Bau zeitweise wieder in Angriff genom- men, doch immer nur von unvermögenden Gewerken, daher man auch damals keinen bedeutenderen Ertrag mehr erzielte. — Nebst diesem Baue sollen um Alt- Albenreut einst auch Goldseifen bestanden haben *). Blei- und Kupfererze. — Ausser den oben erwähnten mächtigeren Quarzgängen bei Neumetternich und Klein-Siehdichfür wird der Gneiss noch von zahlreichen geringmächtigen Quarzgängen durchsetzt, die, nebst nesterweise ausgeschiedenem Graphit, an manchen Orten auch Bleiglanz, Kupfer- und Arsen- kies und Zinkblende führen, nicht selten auch von Silbererzen begleitet. Bleiglanz und Kupferkies sind vorherrschend, worunter der letztere in der Gegend von Dreihacken einst einen nicht unbedeutenden bergbaulichen Betrieb ins Leben rief. Auf Bleiglanz baut gegenwärtig die Stockzeche im Osten von Neu- metternich. Der Bleiglanz bricht mit den genannten Erzen in 2 — 3 Fuss mäch- tigen, angeblich in Stunde 5 — 6 streichenden und 50 — 60 Grad in Norden fallenden Quarzgängen. Das Nebengestein ist quarzreicher Gneiss, der in Stunde 11 — 12 streicht und unter 45 — 50 Grad in Osten verflächt. Auf ähnliche Gänge wurden Versuchsbaue noch eingeleitet im Südosten von dem alten Pochwerk (im Norden von Klein-Siehdichfür), hier angeblich auch auf Silbererze, dann west- lich von den nördlichen Häusern von Neumetternich und an der Bärenzeche , am Ruhberg (westlich von Neumetternich). ') Math. Flurl: Beschreibung der Gebirge von Bayern und der oberen Pfalz. 1792. Seite 389 und 390. 492 Johann .Jokely. Auch im Bereiche des Glimmerschiefers treten Quarzgänge auf, die sowohl Bleiglanz als Kupfererze führen, und mit den vorgenannten wohl nur einem und demselben Gangsysteme angehören. Bleiglanz wurde hier früher südlich von Mayersgrün abgebaut. Der im Ganzen nicht sehr erfolgreiche Bau ist aber schon seit dem Jahre 1815 völlig aufgelassen. Auch südlich bei Grafen- grün, am rechten Thalgehänge, hat man einen hier schon in früheren Zeiten bestandenen Bau auf Bleiglanz aufzunehmen gesucht, betreibt ihn aber gegen- wärtig nur zeitweise. Spuren eines einstigen Bleibergbaues finden sich noch am Bildraumberge. Vor nicht langer Zeit wurde westlich bei der Glashütte von Grafengrün ein Versuchsbau, den man aber bald wieder aufgelassen, auf Kupfererze eingeleitet, welche aus Kupferkies, seltener aus Kupferpecherz und Malachit bestehen, und in Nestern und Drusen oder auch nur in körnigen Partien in einem, nahe 1 Klafter mächtigen Quarzgang Vorkommen. Er heisst an der angeführten Stelle auch zu Tage aus, streicht in Stunde 3 — 4 und fällt in Südosten. Kobalterze. — Einem anderen Gangsysteme, als die Blei- und Kupfer- erzgänge, scheinen die Kobalterze führenden Quarzgänge anzugehören, die sowohl im Glimmerschiefer als auch im Urthonschiefer aufsetzen. Das Erz, welches man in Südwesten bei Mayersgrün und bei Taubrath gewonnen hatte, war Kobalt- manganerz. Ueber die Verhältnisse der Baue und der Lagerung konnte hier nichts Näheres in Erfahrung gebracht werden, da die Baue bereits vor SO — 60 Jahren aufgelassen wurden; ebenso wenig Hessen sich verlässliche Nachrichten sammeln, oh in diesem Gebirgstheile nicht auch an anderen Localitäten noch Kobalterze Vorkommen. Sollten übrigens die Kobalterzgänge, wahrscheinlich im Zusammen- hänge mit noch anderen Erzen, auch eine grössere Verbreitung besitzen, als es den Anschein hat, so dürften sie dennoch hier im Allgemeinen für den Bergbau von geringerer Bedeutung sein, als die Blei- und Kupfererzgänge. Brauneisenstein. — Im Bereiche des Gneisses hat man vor einigen Jahren im Südosten von Hackenhäuser Brauneisenstein stollenmässig gewonnen, wo er in 1 — 5 Fuss mächtigen, mit Quarz gemengten Lagen dem Nebenstein parallel eingelagert ist, ferner durch Schachtabteufen zwischen Hackenhäuser und Altwasser, am rechten Gehänge des dortigen Thaies. Gegenwärtig, doch nur zeitweise, wird ein nur wenig ausgedehnter Bau auf Brauneisenstein bei der Wonscher Mühle betrieben. Das Erz, mehr weniger von Quarz imprägnirt oder von Quarzadern durchzogen, bildet bis 3 Fuss mächtige Putzen in einem an Feldspath stellenweise reichhaltigen Quarzitschiefer. Dieser ist an der Oberfläche bis auf 6 oder 7 Fuss Tiefe in eine lehmige Grusmasse aufgelöst, welche ebenfalls Nester und Lagen von Brauneisenstein enthält, jedoch von mehr erdiger, ocheriger Beschaffenheit. Im Urthonschiefer hatte man vor Avenigen Jahren im Westen von Säuerlingshammer (nordwestlich von Ulrichsgrün) versuchsweise auch auf Braun- eisenstein eingeschlagen, oder vielmehr einen einst hier bestandenen Bau auf dieses Erz wieder aufzunehmen gesucht, aber ohne besonderen Erfolg. Zur Kenuiniss der geologischen ßeschaflen heit des Egerer Kreises in Böhmen. 493 Vnlcanische Gebilde des Rehberges und des Eisenbühls bei Boden. Bereits Goethe wurde bei Gelegenheit eines Ausfluges von Eger nach Alt- Albenreut und Boden im Jahre 1823 >) auf die hier befindlichen vulcanischen Gebilde aufmerksam. Ausführlich wurden sie aber erst später beschrieben durch Dr. A. E. Reuss in dessen vortrefflicher Darstellung der ge ognosti sehen Verhältnisse des Egerer Bezirkes und des Ascher Gebietes in Böhmen (Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1832, 1. Band, I. Abtheilung, Seite 42 ff.) und erhielten auch durch ihn erst ihre richtige geo- logische Deutung. An die hier gegebene Schilderung der vulcanischen Gebilde, die Schlaekerunassen des Eisenhühls, der sich unmittelbar am östlichen Ende von Boden als Aufschüttungskegel in Form eines kleinen konischen Hügels erhebt, und die davon weiter nördlich verbreiteten Tuffmassen des Rehherges und der schwarzen Erde , mit den zahlreich darin vorkommenden vulcanischen Bomben und Lapilli, und die Lagerungsverhältnisse, lassen sich kaum einige neuere Beobachtungen hinzufügen. Uebersichtshalber möge hier nur das Wesentlichste hervorgehoben werden, wobei in Bezug der näheren Details auf die genannte Abhandlung zu verweisen ist. Das Grundgebirge, worauf die vulcanischen Erzeugnisse aullagern, bildet, wie es bereits aus dem Vorhergehenden bekannt ist, Phyllit, oder die deutlich krystallinische Abänderung des Urthonschiefers , von graulich- oder gelblich- weisser Farbe, welcher durch eingestreute grössere Schuppen von Glimmer hie und da auch ein glimmerschieferartiges Ansehen erhält. Die Schichten desselben, fast constant in Stunde 3 streichend, fallen am nördlichen und westlichen Theile des Rehberges, so wie auch westlich bei Boden, unter 73 — 80 Grad in Nordnord- westen und nur am östlichen Theile, wie auch im Westen von Alt-Albenreut, an dem äussersteri Nordabfalle des Berges , zeigt sich hiervon eine Abweichung, indem die Schichten bei gleich steiler Stellung in Südsüdost abfallen, stellenweise wohl auch ganz saiger stehen. Diese Abweichungen sind jedoch nur auf ganz kurze Strecken bemerkbar, und scheinen durch die Structur des Gebirges selbst bedingt zu sein, weniger durch die störenden Einflüsse der vulcanischen Gebilde. Im Rehberg und der sich ihm östlich anschliessenden schwarzen Erde steigt der Phyllit zu einem breiten von Westen in Osten gestreckten Rücken , welcher zum grössten Theil, von der Thaleinsenkung von Boden an bis Alt-Albenreut, von mehr weniger deutlich geschichtetem Aschentuff bedeckt ist, worin stellenweise eine Unzahl von vulcanischen Bomben, Lapillis, Schlackenstücken und Phyllit- fragmenten eingeschlossen sind. An diese Tuffe, die namentlich bei Alt-Albenreut in 3 — 3V2 Klafter und darüber mächtigen Lagen blossgelegt sind, schliesst sich südlich, bereits in der Thalniederung, der etwa 80 Fuss hohe und mehreres darüber im Durchmesser haltende Schlackenkegel des Eisenbühls an, bestehend aus lose zusammengehäuften Schlackenstücken, die von der Grösse einer Nuss bis zur Kopfgrösse variiren. Dass diese Schlackenmassen, die man wohl auch jetzt ') Sämmtliehe Werke 1840, 40. Band, Seite 288. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 64 494 Juhaiiu Jokely. noch mehrseits als künstliche Erzeugnisse , als Hochofenschlacken anzusehen ge- neigt ist und damit einen Brunnen verschüttet haben will, der einst an der Stelle des Eisenbühls bestanden haben soll, unzweifelhaft vulcanischen Ursprunges sind, beweisen nebst den mächtigen Aschenanhäufungen mit den vulcanischen Bomben, hauptsächlich auch die zahlreichen Olivinkörner, die sich in den Blasenräumen fast jedes Schlackenstückchens vorlinden. Solche Zweifel können wohl nur daraus hervorgehen, dass dieser unansehnliche Schlackenkegel, zumal da man eben dahin die Eruptionsspalte zu verlegen genöthigt ist, nur schwer in Wechselbeziehung gebracht werden kann mit den davon ziemlich entfernt abgelagerten Tuff- und Aschenmassen. In dieser Beziehung wäre die beste Erklärung mit Dr. Reuss in der Annahme zu finden, dass die schwereren Schlackenmassen unmittelbar an der Eruptionsstelle niederfielen und sich hier zu einem Schlackenkegel anhäuften, die leichteren Aschenmassen hingegen, getragen von einem während der Eruption wehendem Süd -Winde, weiter nordwärts geführt und dort auch abgelagert wurden. Ob aber bei dem Absätze der Tuffschichten jede Mitwirkung von Ge- wässern völlig ausgeschlossen war, namentlich jener des Egerer Beckens, dessen Ablagerungen , wenn auch in unmittelbarer Nähe befindlich , so doch gegen- wärtig in keinem nachweisbaren Zusammenhänge mit den vulcanischen Gebilden stehen, lässt sich kaum mit Bestimmtheit entscheiden, und so sind auch gar keine Anhaltspuncte geboten zur Beurtheilung ihres relativen Alters. Torfmoore. Fast alle Thalniederungen dieses Gebirgszuges überzieht Torf, und erlangt stellenweise eine nicht unbedeutende Mächtigkeit, selten aber ist er von solcher Beschaffenheit, dass er mit Vortheil gewonnen werden könnte. Nicht minder häufig, jedoch von geringerer Mächtigkeit, findet er sich auch an den höheren Berg- lehnen, so am Bildraumberg , im Waldflurwald (Bärenloh) , im Planlohwald und an zahlreichen Stellen des Dillenberges und seiner Ausläufer. Der Kaiserwald oder die westlichen Ausläufer des Karlsbader Gebirges. Der hier in Betrachtung zu ziehende Gebirgstheil oder der Kaiserwald mit seinen nördlichen Dependenzen, dem Gebirge von Kirchenbirg und Steinbach, bildet die westlichen Ausläufer des Karlsbader Gebirges. Dieser Gebirgscomplex wird im Südwesten und Westen durch die Einsenkung von Schanz und Unter- Sandau und das Egerland, im Norden durch das Falkenau-Elbogener flachhügelige Tertiärland von den benachbarten Gebirgszügen, den nordwestlichen Ausläufern des Böhmerwaldes und dem Erzgebirge, zum Theil ganz scharf orographisch ge- schieden und erhebt sich, namentlich vom Egerlande aus, jähe bis zu den höchsten Kuppen, worunter der J u d e n h a u , die G 1 a t z e , der S c h a fb e r g , S t e i n r a t h- berg als die bedeutendsten Höhenpuncte erscheinen, und das nicht nur für den Kaiserwald allein, sondern auch für den ganzen Gebirgszug, welcher, von da an gegen Osten allmälig abdachend, weiter den relativ etwas niedereren Gebirgstheil der Tepl-Karlsbader Gegend einnimmt. Zur Kennlniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen, 49S Das Kaiserwaldgebirge, ein breites, von zahlreichen Schluchten und Wasser- rissen durchfurchtes , nahezu von Westen nach Osten gestrecktes Joch bildend, entsendet zahlreiche Nebenjoche nach Südosten und Norden, während es selbst östlich durch das Glatzer und Perlsberger Pievier mit den Höhen von Einsiedl, Sangerberg und Lauterbach und durch diese mit dem centralen Gebirgsstock von Karlsbad unmittelbar zusammenhängt. Eines dieser Nebenjoche trennt sich vom Glatzberge los und verläuft in Ost- südost bis zum Filz h übelwald, wo es sich westlich gegen das Ausehathal senkt, während ein Zweig davon als Marienloh-, Rehknock- und Darnwald nahezu in südlicher Richtung, zwischen jenem Thale und dem Altthale (bei Schanz), noch weiter über Marienbad fortsetzt. Der nördliche Theil dieser Gebirgsgruppe, welcher von dem Hauptjoche des Kaiserwaldes bei sanfter Abdachung sich nord- und westwärts bis zum Falkenauer Becken, zum Theil auch bis über die Eger hinweg und zum Egerlande ausdehnt, wird durch die Thaleinschnitte des Kneiselbaches , des Gross- und Klein-Liebau- baches ebenfalls in mehrere Nebenjoche getheilt. Das eine von diesen, zwischen dem Gross-Liebaubache und Lobsbache, bildet den Zankwald und verläuft gegen Frohnau, Ebmeth und Steinbach, mit dem Dürrnberg, Knockberg und seinen Ausläufern, als den bedeutenderen Höbenpuncten. Ein zweites Nebenjoch, zwischen dem Gross- und Klein -Liebaubache , nimmt den Stock des Wöhr- berges (bei Wöhr) ein, wovon sich Ausläufer verzweigen gegen Schönlind, Tiefengrün und Liebau. Endlich ein drittes Nebenjoch mit dem Stein bock- berg, bei Schönlind, und den Arbersberg, bei Miltigau. senkt sich mit eini- gen seiner Verzweigungen westwärts bis zum Egerlande hinab. An die zwei letz- teren schliesst sich nordwestlich die relativ viel niedrigere Berggruppe des Ur- thonschiefers der Gegend von Königsberg an, mit dem Ko grauberg und den Höhen des Steinbaeher Revieres, wozu auch noch die Berggruppe von Maria-Kulm mit dem Mariahilf-Berg, von der Eger nördlich, zu rechnen, die ebenso in geologischer als in Geographischer Beziehung noch diesem Gebirgszuge angehört. So wie schon petrographisch dieser Gebirgstheil eine nicht geringe Mannig- faltigkeit von Gesteinsarten bietet, so zeigt er auch in seiner Oberflächengestaltung einen grossen Wechsel an Formen. Diess wird aber hauptsächlich bedingt durch die abnormen Verhältnisse des Gebirgsbaues, die bedeutenden Störungen, welche die Schiefergebilde durch den sie unterteufenden Granit erlitten. Durch ihn zertrümmert, vielfach verworfen oder auch von ihm überdeckt, bilden sie darin Fragmente und Schollen von den verschiedensten Dimensionen, gleichsam wie in einen Teig eingeknettet und in verschiedenen Richtungen daraus hervorragend, oder sie erscheinen in mehr minder ausgedehnten Lappen als Decken dem darunter ausbeissenden Granit aufgesetzt. Hieraus ergibt sich eine seltsame Combination von Bergformen, die nur aus solch einem unregelmässigen Zu- sammenvorkommen von Gebirgsarten hervorgehen kann , wie diess eben hier der Fall, ln den Thälern zeigen sich schroff abfallende Granitgehänge, theils mit sanft gewellten oder ganz flachen Schieferrücken, theils aus Granifmassen hervorragende 496 -Johann Jokelv. Grate zerborstener Schieferschollen, oder es enthält der plateauförmig geebnete Tlieil einer mehr zusammenhängenden Schieferhülle einzelne aufgesetzte Granit- kuppen, nicht selten umsäumt von einem Trümmerkranz oft kolossaler Blöcke. Besonders auffällig zeigen sich diese Verhältnisse an den einstigen Schiefer- gränzen, so wie in den tief durchnagten Thälern des Gross- und Klein-Liebau- und des Kneiselhaches , und üherdiess gewahrt man groteske Granitfelspartien in den meisten kleineren Thaleinschnitten, die den Granit an den zahlreichsten Stellen durchfurchen, wie bei Königswart, Amonsgrün, Markusgrün. Verbreitung und pctrographische Beschaffenheit der einzelnen Gebirgsarten. An den granitischen Centralstock des Kaiserwaldes lehnt sich nördlich hei Perlsberg zunächst Amphibolschiefer an, worauf eine schmale Zone von Gneiss um Schönficht und Schönlind folgt, dann Glimmerschiefer, welcher den ganzen nördlichen Gebirgstheil bis zur Falkenauer Ebene einnimmt. Am westlichen Gebirgsabfalle, zieht sich, terrassenförmig gegen das Egerland hin sich senkend, ein wenig ausgebreiteter Zug niederer flachwelliger Berge von Teschau an über Königsberg bis Maria-Kulm, die IJrthon schiefer zusammensetzt. Am Südabfalle findet sich dieselbe Reihenfolge der Gebirgsarten wie am nördlichen. Zunächst dem Granite Am phi b ol schi efer, zwischen Königswart und Marienbad, dann in der Gegend von Schanz und Altwasser Gneiss, welcher weiter in Süd- westen vom Glimmerschiefer des Dillenstockes überlagert wird, und endlich bei Konradsgrün und Leimbruck die südliche Fortsetzung des Urthonschiefers von Königsberg. Sämmtliche Schiefergebilde dieses Gebirgszuges , zunächst aber die des südlichen Abfalles, schliessen sich dem Gneiss- und Glimmerschiefer- gebiet der nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes in der Weise innig an, dass man sie nur als die unmittelbare Fortsetzung derselben ansehen muss. In geo- gnostischer Beziehung würde man daher vergebens eine Gränze zwischen den beiden Gebirgszügen suchen, weil es in der That auch keine gibt, wohl aber eine orographische, die durch die geologischen Verhältnisse, den Gebirgsbau und die relative Altersverschiedenheit dieser Gebirgszüge bedingt ist. Bevor diese Verhältnisse specieller nachgewiesen werden, mögen hier vorerst die Angaben über die petrographische Beschaffenheit der einzelnen Gebirgsglieder und ihrer untergeordneten Bestandmassen Platz greifen. Granit. Der centrale Gebirgsstoek dieses Zuges, im engeren Sinne der Kaiserwald, besteht, wie bereits erwähnt, aus Granit. Bei dieser ganzen Granitmasse lassen sich petrographisch insbesondere zwei Hauptabänderungen unterscheiden: Ge- birgsgranit und Zinngranit. Der erstere bildet das eigentliche Grund- gebirge, der letztere dagegen darin in der Regel stockförmige Massen und ist besonders dadurch ausgezeichnet, dass er sowohl selbst Zinnerze führt, als auch Zinnerzgänge in ihm aufsetzen. G eb i rg sg r an i t. — Im Allgemeinen ist dieser Granit charakterisirt durch seine mittel- bis grobkörnige Structur, und erscheint theils mit, theils ohne Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 497 porphyrartig eingestreuten Orthoklaszwillingen. Sonach lassen sich auch zweierlei Abänderungen unterscheiden, die jedoch in diesem Gebirgstheile nirgend so scharf gesondert sind, oder es sind vielmehr die Aufschlüsse nicht derart, dass sich gewisse Zonen derselben ganz genau nachweisen Hessen. An mehreren Orten macht sich in dieser Beziehung die Erscheinung bemerkbar, dass während der unregel- mässig grobkörnige Granit die tieferen Gebirgstheile einnimmt, der porphyrartige, von jenem rings umgeben, an den Höhenpuncten, den Bergrücken oder Kuppen zu Tage tritt; so unter anderen am Judenhau, am Arbersberg, am Schafberg, in der Gegend von Perlsberg und Amonsgrün, zum Theil auf dem Glatzberge und auch beim Schloss Königswart. Diese Verhältnisse erinnern an das stockförmige Auftreten einer Granitabänderung innerhalb der anderen, wie es insbesondere im Granitgebiete des mittleren Böhmens so häufig zur Erscheinung gelangt. Die Farben des Granites sind vorherrschend licht, röthlich-, gelblichweiss, bis weiss, was durch das Vorwiegen des ebenso gefärbten Feldspathes bedingt ist. Dieser ist Orthoklas (Oligoklas, oder sonst ein triklinoedrischer Feldspath scheint ganz zu fehlen) im unregelmässig grobkörnigen, seltener kleinkörnigen Gemenge mit krystallinischem Quarz und Glimmer. Der letztere hat vor- herrschend eine dunkle, meist tombackbraune, seltener eine Aveisse Farbe und ist in der Regel der untergeordnetste Bestandtheil. Durch Verwitterung verändert sich die Farbe des Gesteins; sie wird verschieden braunroth , der Glimmer grünlich nüancirt, Avobei sich, namentlich bei der porphyrartigen Abänderung, die Grundmasse in eine weiche kaolinartige Masse umgewandelt zeigt, aus welcher sich die Quarzkörner, besonders aber die OrthoklaszAvillinge, in noch vollkommen gut und frisch erhaltenem Zustande leicht auslösen lassen. An accessorischen Gemengtheilen enthält der Granit ein graulich-grünes chloritartiges Mineral. stellenA\reise in grösseren Tafeln, selten Titan it in Körnern, und hie und da knollige Ausscheidungen eines grünlichen stein markähnlichen Minerals. Nicht selten findet sich bei dem bereits mehr Aveniger angegriffenen Gesteine in kleinen unregelmässig begränzten Tafeln ein glimmerartig sich blätterndes Mineral von grünlichbrauner bis grünlichschwarzer Farbe, Avelches vermöge seines röth- lichen Striches wesentlich aus Eisenoxyd bestehen und ein Urmvandlungsproduct von Glimmer sein dürfte. Kleine Nester von Mangan und dendritische Ausscheidungen auf den Kluftflächen sind nicht seltene Erscheinungen. Die Absonderungsformen des Granites bieten hier keine besonders auffallenden Erscheinungen. Die ellipsoidische oder kugelige Absonderung ist selten, häufiger die unregelmässig blockförmige, am häufigsten die dickplattenförmige. Grosse und mitunter seltsam gestaltete Blöcke sind namentlich um Schloss Königswart verbreitet, avo im Parke auf solch einem Block eine ganz niedliche Gloriette steht. An den Granitplatten lässt sich an AÜelen Puncten eine ganz deutliche Streichungs- und Fallrichtung erkennen. So beob- achtet man an ihnen zwischen den ZAvei Avestlichen Teichen im KönigSAvarter Schlosspark ein Streichen Stunde S mit 60 — 90 Grad Fallen in Nordnord westen ; beim Israelitenfricdhofe bei Amonsgriin ein Streichen Stunde 1 und ein Fallen 498 Johann Jokely. unter 60 — 65 Grad in Ostsüdosten; westlich vom Lehnhof (nördlich von Unter- Sandau) ein Streichen Stunde 11 — 12 bei einem Fallen unter 10—20 Grad in Westen; am Arbersberg (im Westen von Miltigau) ein Streichen Stunde 6 und ein Fallen 35 — 40 Grad in Norden; am Schafberge sind die Platten fast schwebend. Nach diesen, wenn auch unzulänglichen Beobachtungen scheint es, als wenn die Platten im Allgemeinen, je entfernter von der Centralaxe des Granitstockes, eine um so steilere Stellung und dabei eine nahezu parallele Richtung mit den Gränzlinien dieser Granitpartie annehmen würden, während sie sich gegen die Mitte derselben hin, wie am Schafberge, mehr der horizontalen Lage näherten. Zinngranit. — Das Auftreten der Zinngranite, welche, wie bereits an- gedeutet. insbesondere durch ihre Zinnerzführung sich auszeichnen, ist nicht allein in bergmännischer Beziehung von Wichtigkeit, sondern sie erlangen auch in geologischer Hinsicht in soferne ein besonderes Interesse, als sie eben wegen ihrer Zinnerzführung unter allen Graniten des europäischen Continents, mit Ausnahme jener des, mit diesem Gebirgszuge genetisch eng verwandten, Erz- und Fichtelgebirges, in ihrer Art einzig und allein dastehen. Das wesentliche Merkmal dieses Granites ist die klein- bis feinkörnige Structur im Gegensätze zu der mittel- bis grobkörnigen des Gebirgsgranites, das Vorherrschen des Feldspatiies, welcher theils Orthoklas, theils Oligoklas ist, von welchen auch namentlich der erstere im Gestein porphyrartig eingestreute Zwillinge bildet, und das fast ausschliessliche Vorhandensein von lichtem, röthlich-, gelblich-, auch grünlich weissem und, wie es scheint, in den meisten Fällen I i th io nh äl tigern Glimmer. Dieser und der graulichweisse bis weisse Quarz, als der vierte Bestandtheil, wechseln in ihren relativen Mengen mannig- fach ab, werden aber niemals so überwiegend, dass ihnen darin der Feldspath nachstünde. Accessorisch führen sie vorherrschend Cassiterit (Zinnstein), Turmalin und Talk, in kleinen derben Partien oder den letzteren auch in kleinschuppigen Aggregaten. Ihrer Verbreitung nach scheinen im Kaiserwalde die Zinngranite, im Ver- gleich zum Erzgebirge, eine mehr untergeordnete Rolle zu spielen, und lassen sich am verlässlichsten auch nur auf dem Glatzberge und in seiner nächsten Umgebung nachweisen, wo sie durch Bergbau aufgeschlossen wurden. Ueber das nähere Verhalten der Zinngranite zu den sie einschliessenden Gebirgsgraniten , so wie über die Charakteristik der Zinnerzgänge folgen speeiellere Nachweisungen bei den ähnlichen Gebilden des Erzgebirges, worauf hiermit auch hingewiesen wird. Von Gang bil dun gen sind, nebst den Erzgängen, im Bereiche des Granites noch Granit- und Quarzgänge entwickelt. An den ersteren ist der Kaiser- wald auffälligerweise arm und unter diesen ist auch hauptsächlich nur die pegma- titartige Abänderung, theils mit, theils ohne Turmalin, vorherrschend, während feinkörniger Granit untergeordneter und vorzugsweise an den Granit-Schiefer- gränzen auftritt , meist in geringmächtigen, nach verschiedenen Richtungen hin streichenden Gängen. Zur kenuüiiss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 499 Häufiger setzen im Gebirgsgranit Gänge von Quarz auf mit aceessoriscli beibrechendem Turmali n, Mangan- und Rotbeise nerz; stellenweise ist er auch als Hornstein, oder durch Aufnahme von Bruchstücken des Nebengesteins als eine Art Breccie (Quarzbrockenfels) entwickelt *). Am meisten bemerkenswerth ist der bereits von Herrn Professor Dr. Reuss beschriebene Quarzgang der Gegend von Unter-Sandau * * 3). In einer ziemlich schroffen Felspartie steht der Quarzfels zuerst bei Altwasser an, dicht an der Granit-Gneissgränze, wo er in einem ausgedehnten Bruch schon seit einer langen Reihe von Jahren als Strassensch otter gebrochen wird. Von da setzt er in nahe nordwestlicher Richtung über den Kreuzberg (bei Unter-Sandau) bis Leimbruck fort, scheint sich aber im Osten von Konradsgrün in zwei Trume zu zerschlagen von denen der eine bei einer nahe nördlichen Richtung bis zum ersteren Orte, der andere bei nordwestlichem Verlaufe gegen Konradsgrün seine Richtung nimmt. Ob die zahlreichen Quarzfragmente, die man im Bereiche des Urthonschiefers im Nordosten bei Leimbruck vorfindet, dem ersteren Trume angehören oder vom Ur- thonschiefer herstammen, lässt sich mit Gewissheit nicht entscheiden. In soferne hat aber die erstere Annahme einige Wahrscheinlichkeit für sich, als sich dieser Quarzgang hier nicht völlig auszukeilen, sondern weiterhin unterhalb des Tertiären zu verstrecken scheint, und jenes Quarzvorkommen von Seeberg und Haslau wohl mit gutem Grunde als seine nordwestliche Fortsetzung zu be- trachten ist. Amphibolschiefer. Diese im Allgemeinen dickschiefrigen, stellenweise auch dem Massigen ge- näherten, seltener dünnschiefrigen Gesteine bestehen aus einer sehr feinkörnig- blättrigen bis dichten Amphibolgrund masse, in der Regel mit einem Anthei! eines kleinschuppigen, grünlichgrauen gl immer artige nMineralsundFel d spath, worin gewöhnlich grünlichgrauer Amphibol in einzelnen Krystallen oder auch in erbsengrossen Körnern Feldspat h (wahrscheinlich 0 1 i g o k 1 a s) eingesprengt ist. An den Gränzen gegen Granit oder Gneiss erlangen sie durch Aufnahmen grösserer Mengen von Feldspath eine gneiss artige Beschaffenheit und gehen durch dieses Mittelglied in den sie überlagernden Gneiss über, mit dem sie über- haupt auch in geologischer Beziehung ein innig zusammenhängendes Gebirgsganze bilden. Als Uebergemengtheile führen sie in Partien und in aderförmigen Verzwei- gungen oder als Ueberzüge an Kluftflächen Granat und Pistazit, theils derb, theils krystallisirt, ferner Körner von Pyrit und in Spuren Magneteisenerz. ') In der fürstlich Metternich’schen Sammlung zu Schloss Königswart findet sich ein eiförmig gerundetes, etwa 3 Zoll im Durchmesser haltendes, gesehiebeähnliches Gesteins- stück, bestehend aus gelhlichweissem dichten Quarz, durchzogen von fleisehrothen horn- steinartigen Lagen, dem man wegen seiner eigenen Zeichnung den Namen S ch i nk en- stein beilegte. Es soll von der Gegend von Schönficht herstammen; es konnte jedoch weder da noch sonst irgendwo ein ähnliches Quarzgebilde wieder aufgefunden werden. 3) Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, I. Band, Seite 30. 500 Johann Jokely. Die Amphibolschiefer sind sowohl an der Siid-, als an der Nordseite des Granit- stockes, an den sie sich unmittelbar anlehnen, entwickelt; an beiden Orten haben sie jedoch eine nur geringe Verbreitung und erscheinen bloss als die westlichen Ausläufer jener ausgedehnten Amphibolitzone, welche im Osten insbesondere den mittleren Tfieil des Karlsbader Gebirges einnimmt. Die südliche Partie beginnt am Südabfalle des Glatzberges und setzt hier den plateauförmigen Theil, welcher die Mauthwiese heisst, zusammen, und ist gegen den Granit durch eine vom Jägerhause gegen das Königswarter Bade- baus nahe in Südwesten verlaufende Linie begränzt. Von da zieht sich dei- Amphibolschiefer südwärts nahe bis zum Haselhof und Schanz hinab, von wo er sich schon ausserhalb des Aufnahmsgebietes, über die Gegend von Marien- bad, Royau, Einsiedl, Schönthal u. s. w. weiterhin ostwärts ausdehnt. Gering- mächtige Einlagerungen bildet Amphibolschiefer im Gneiss noch im Südwesten vom Haselhof und bei der isolirten Gneisspartie zwischen Königswart und Amonsgrün und tritt überdiess auch an seiner angedeuteten südlichen Gränze auf gute Strecken hin mit Gneiss in Wechsellagerung. Auch gegen den Granit der Glatze geht er in gneissartige Gebilde über, aus welchen sich wieder stellenweise, wie auch auf der Mauthwiese, dunkle, bisweilen dichte quarzreiche graphitische Schiefer entwickeln. Im nördlichen Theile nimmt der Amphibolschiefer die Gegend von Ueber- Piockendorf und Perlsberg ein, von wo er sich, wie bereits erwähnt, ostwärts, doch meist nur in grösseren oder geringeren isolirten, von Granit umhüllten Schollen weiter über das Aufnahmsgebiet hinaus verfolgen lässt. Sowohl hier als auch im südlichen Theile tritt zwischen den mehr minder zusammenhangsloseu Schollen, welche diese Schiefergebilde auch da, nament- lich in der unmittelbaren Nähe des Gebirgsgranites bilden, dieser an den meisten Stellen zu Tage. Und die zahlreichen Bruchstücke von feinkörnigem Ganggranit, die man an mehreren Orten, so unter anderen an Blössberge, im Osten von Königswart, im Bereiche dieser Schiefer vorfindet, deuten auf ein nicht seltenes Vorkommen auch dieser Bildung hin. Gneiss. Von der ausgedehnten Gneissregion der Gegend von Schlaggenwald, Frohnau und Lobs reicht an der Nordabdachung dieses Gebirges ins Aufnahms- gebiet, so Avie von den Amphibolschiefern, ein nur schmaler Streifen von Gneiss herein, über Steinbach, Schönlind bis Schönficht, bei letzterem Orte unmittelbar an Granit gränzend. Und auch an der südlichen Gebirgsabdachung gehört, nebst einem isolirten Gneisslappen zwischen Königswart und Amonsgrün und einem anderen kleineren unmittelbar beim Königswarter Badehaus, bloss eine Avenig breite Gneisszone, zwischen Königswart und Schanz, zum Kaisenvald, indem das Gneiss-Glimmerschiefergebiet südlich von dem Altbache und dem Thale von Altwasser orographisch, Avie diess gelegentlich heiworgehoben Avurde, bereits den nordwestlichen Ausläufern des Böhmerwaldes angehört. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 501 In petrographischer Beziehung hat der Gneiss höchst schwankende Charaktere, und diess hauptsächlich aus dein Grunde, weil er hier theils in unmittelbarer Berührung steht mit den Amphibolschiefern oder dem Granit, theils zwischen Granit und Glimmerschiefer keilförmig eingreift, wie an der nörd- lichen Gebirgsabdachung, und daher auch in seiner Beschaffenheit sich entweder den Amphibolschiefern oder dem Glimmerschiefer nähert, im Contacte mit dem Granite aber stellenweise auch eine graphit schiefer artige Beschaffenheit annimmt. Accessorisch führt der Gneiss Granaten, dann mehr minder zahlreich eingestreute, aber stets nur sehr kleine Krystalle von Andalusit, und in filzartig verworrenen Aggregaten ein dem Faserkiesel (Fibrolith) ähn- liches Mineral. Beide sind jedoch meist in ein feinschuppiges glimmerartiges Mineral umgewandelt. Graphitschiefer, mehr weniger dünnspaltig, quarzreich, sehr feinkörnig bis krypto-krystallinisch, hie und da thonschieferähnlich, finden sich als schich- tenförmige Einlagerungen im Gneiss an mehreren Orten, so bei Schönficht (am Steinbockberge), südlich beim Haselhof und nördlich bei Schanz, ferner bei der isolirten Gneisspartie im Osten von Amonsgrün und an der Gränze der Amphi- bolschiefer gegen den Granit auf der Mautlnviese (am südlichen Abhange des Glatzberges) , wo sie zum Theil eine dickplattenförmige Absonderung besitzen, und so in den hier zerstreuten und stellenweise nicht unbedeutenden Blöcken als ein fast massiges Gestein erscheinen. Als Uebergemengtheil enthalten sie nicht selten Andalusit, doch ist er auch hier gewöhnlich in eine graulichweisse oder gelbliehweisse glimmerartige Substanz umgewandelt. Körniger Kalkstein. — Westlich bei Reichenbach (nördlich von Schön- lind), an der linken Seite des Gross-Liebaubaches, ist körniger Kalkstein, dem Anscheine nach in Form eines Lagers, dem Gneiss dicht an der auf der Karte ver- zeichneten Glimmersehiefer-Gränze eingeschaltet. Er ist 4 bis 5 Klafter mächtig und übereinstimmend mit dem Nebengestein streicht er in St. 3 und fällt unter 70 — 80 Grad in Nordwesten. Nach den Lagerungsverhältnissen zu schliessen, scheint dieses Kalkvorkommen mit dem hier entwickelten Bleiglanz führenden Gängen in einer ganz nahen Wechselbeziehung zu stehen. Ganggranite durchsetzen den Gneiss, namentlich an seiner Gränze gegen den Granit an zahlreichen Stellen. Am meisten sind sie verbreitet in der Gegend von Steinbach, Ebmeth, Reichenbach und Schönlind, hie und da bei Schanz, und im Osten von Königswart. Eine röthlichgelbe felsitische Abänderung mit Feldspath- und Quarzkörnern findet sich im Osten von Wöhr, hier jedoch bereits im Bereiche des Glimmerschiefers. Die Streichungs- und Fallrichtung dieser Gänge lässt sich leider nirgend genügend beobachten. An einigen Orten scheint es als wenn sie mit der Gneissgränze ein nahezu paralleles Streichen besässen. Glimmerschief er. Der zwischen der bezeichneten Gneisszone und dem Falkenauer Becken befindliche Theil des nördlichen Gebirgsabfalles besteht aus Glimmerschiefer, K. k. geologische Heichsanstalt. 7. Jahrgang 1 815 6- 111. (35 •lohitnn Jokely. 502 und zwar die Umgebungen von Schönbrunn, Wöhr, Tiefengrün, Kirchenbirg, Ruditzgriin und Prösau. Allein so wie der Gneiss und Amphibolschiefer, wird auch der Glimmerschiefer, wie Eingangs im Allgemeinen schon erwähnt, an den zahlreichsten Stellen vom Granit unterbrochen, oder vielmehr er bildet darin mehr minder ausgedehnte und isolirte Schollen, die Iheils im Granit stecken, tlieils ihm deckenförmig aufsitzen, und er sowohl dazwischen, wie darunter, besonders an lieferen Puncten, in Thaleinschnitten und Wasserrissen zum Vor- schein gelangt. Indem er so allerwärts in sehr nahem (Jontacte mit dem Granite steht, zeigt er nun auch petrographisch die grössten Schwankungen zwischen eigentlichem Glimmerschiefer und Gneiss, und ist nur an sehr wenigen Puncten in der Weise charakterisirt, wie z. B. am Tillen oder im Erzgebirge. Auch ist er meist mehr dickschiefrig, seltener feinkörnigschuppig und dünnschiefrig, führt vorherr- schend schwarzbraunen, nur ausnahmsweise ausschliesslich ganz weissen Glimmer, wie im Westen von Kloben, hei der hier zungenförmig in das Tertiäre eingrei- fenden Partie. Nicht selten vertritt den Glimmer ein grünliches chlor it- oder auch talkartiges Mineral. Eine wichtige Rolle spielt hei diesen Glimmer- schiefern, so wie beim Gneiss, das dem Fibrolith (Faserkiesel, Buchholzit) ähnliche Mineral von gelblichweissen bis ganz weissen Farben, welches namentlich an den Spaltungsflächen deutlich zum Vorschein gelangt. AVenn es in überwie- gender Menge auflritt, so bildet es ein filzartig verworrenes Aggregat, welches die Spaltungsflächen in dünnen Lagen überzieht, und der dunkle Glimmer darin nur in einzeln zerstreuten Schuppen vorkommt, oder hei sehr feinschuppiger Ent- wickelung darin fleckenweise vertheilt ist. Der Quarz ist bei dieser Abänderung theils in kleinen Körnern entwickelt, tlieils in der Gesteinsmasse so fein ein- gesprengt, dass man ihn nur schwierig mit freiem Auge unterscheidet. Durch Beimengungen grösserer Mengen von Feldspat!) resultiren gneissartige Abän- derungen, hei welchen nicht selten der Glimmer, weiss und dunkel zugleich von Farbe, zu grösseren fleckenweise vertheilten Partien gruppirt ist, und so das Gestein einige Aehnlichkeit erlangt mit manchen Abänderungen der Fleck- schiefer. Accessorisch führt der Glimmerschiefer hauptsächlich Granaten, an einigen Orten, wie bei Mühlpeint, Schönficht und Ruditzgriin, in ziemlich grosser Anzahl, seltener, und meist nur in ganz kleinen Krystallen, Andalusit; ferner Amphibol und Turmalin, letzteren besonders im Quarz, welcher das Gestein in Adern und Lagen durchzieht oder darin auch nesterweise vorkommt. Quarzitschiefer sind hier von geringer Verbreitung und finden sich einigermassen in grösserer Mächtigkeit an einigen Orten als Gränzglied gegen den Gneiss, wie zwischen Reichenbach und Kirchenbirg, in der Nähe des Granites im Osten bei Wöhr u. a. 0. Als Quarzite entwickelt, bilden sie geringmächtige Ein- lagerungen im Westen von Schönlind, im Osten von Wöhr, bei Schönbrunn, im Osten von Tiefengrün. Ein graues bis blaulichschwarzes grei senartiges Gestein trifft man in Fragmenten im Osten bei Ruditzgrün und im Osten von Arnitzgrün. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 503 Urthonschiefer. Das niedere ßergland, welches sich von Königsberg östlich bis Dassnitz, Perglas und Golddorf, nordwärts über Maria-Kulm und Reissengrün bis zum Fal- kenauer Tertiärbecken erstreckt, setzt Urthonschiefer zusammen. Dieser flach- wellige, theilweise plateauförmig geebnete Theil, der nur zwischen Königsberg und Dassnitz durch die Eger und in der Gegend von Golddorf durch den Gross- und Klein-Liebaubach tiefer eingefurcht ist, erhebt sich als östlicher Uferwall des Egerer Tertiärbeckens und gleichsam als erste Terrasse dieses Gebirgszuges (im Mittel von 1650 Fuss), worüber weiter im Südosten der Glimmerschiefer als zweite Terrasse (bis über 2300 Fuss) emporsteigt, und dieser wieder beherrscht wird von den Höhen des granitischen Centralstockes (von 3084 Fuss Kuppenhöhe). Von der erwähnten Urthonschieferpartie der Gegend von Königsberg ver- läuft ein schmaler Urthonschieferstreifen über Ebersfeld, Mülln und Krottensee bis Teschau, — westlich an das Tertiäre gränzend, östlich aber vom Glimmerschiefer begränzt. In der Gegend von Miltigau auf eine kurze Strecke von Granit unter- brochen, oder vielmehr hier zerstört und von Gewässern fortgeführt, erscheint der Urthonschiefer wieder hei Leimbruck und Konradsgriin, am Gamil- und Baierberg, hier ebenfalls einen nur ganz schmalen Streifen bildend, und lehnt sich östlich unmittelbar an den Granit des Kaiserwaldes, westlich aber bildet ebenfalls das Tertiäre, bezugsweise der Alt-(Leim-)bach seine Gränze. Ueber das Altbachthal setzt er noch weiter süd- und südwestwärts fort gegen Palitz, gehört hier aber, nach dem Obigen, bereits den nordwestlichen Ausläufern des Böhmer- waldes an. Bei der nördlichen Partie verläuft seine östliche Gränze gegen den Glimmer- schiefer, in nahezu gerader Linie, von den östlichen Häusern von Teschau, beinahe in nördlicher Richtung zwischen Liebau und Mülln, dann beim Jägerhaus (in Osten hei Golddorf) vorbei gegen das Spiegelwirthshaus. Ziemlich regelmässig ist auch der Gränzverlauf gegen das Tertiäre. Bei Teschau bildet hier auf eine Strecke der Krottenbach die Gränze, welche dann östlich bei Krottensee vorbei über Mülln und den östlichen Theil von Steinhof bis Königsberg verläuft. Zwischen dem letzteren Orte und Perglas greift das Tertiäre sowohl des Egerer als des Falke- nauer Beckens buchtförmig ziemlich tief in den Urthonschiefer ein, dieser hingegen bildet an beiden Orten, wie östlich von Schaben und am Königsberger Schloss- berge, kleine inselförmige Partien im Tertiären. Von dem nördlichen Theile der Stadt Königsberg nimmt die Gränze ihren Verlauf, bereits am linken Egerufer, entlang des südwestlichen und westlichen Gehänges vom Maria-Hilfberg bis zum Leibitschbach (nördlich bei Katzengrün), von wo sie sich dann ostwärts wendet, und da, zwischen Rauenkulm und Unter-Schossenreuth, zugleich an der orogra- phischen Scheide des Karlsbader und Erzgebirges, als nördliche Gränzlinie des Urthonschiefers bis zum Falkenauer Tertiärbecken verläuft, das nun bei einer mehr minder unregelmässigen, zum Theil längs des Rauscherbaches verlaufenden, Linie bis in die Gegend östlich von Reissengrün an den Urthonschiefer südlich (55 4 •lohann Jokely. 504 gränzt. Oestlich von Maria-Kulm lehnt sich der letztere an die hier isolirte Glimmerschieferpartie, davon durch eine Linie begränzt, welche eine fast süd- östliche Richtung über Dassnitz bis zum Egerthale nimmt Q. Seiner petrographisch e n Beschaffenheit nach ist der Urthonschiefer hier vollkommen krystalliniscb und überhaupt in jeder Beziehung analog jener Abänderung, die weiter im Südwesten, im Gebirgsantheile des Böhmerwaldes, alsPhyllit bezeichnet worden ist. Durch lamellare Ueberzüge der Structur- flächen von weissen und durch lagenweis eingestreuten Schuppen von dunkeln Glimmer wird er stellenweise dem Glimmerschiefer in einzelnen Haudstiicken bis zum Verwechseln ähnlich. Eines der nicht unwesentlichen Unterscheidungs- merkmale des Phyllit ist aber theils sein viel geringeres specitisches Gewicht, theils seine grössere Weichheit an den Bruch- und Spaltungsflächen, wesshalb er der Zersetzung, Verwitterung auch sehr leicht unterliegt. So ist er in Thal- einschnitten und namentlich an den Gränzen des Egerer und Falkenauer Tertiär- beckens mehr minder vollkommen zu einer ochergelben oder gelbliehrothen tho- nigen Masse aufgelöst, während der Glimmerschiefer an solchen Stellen nur in eine glimmerig-sandige, mehr weniger lose Grusmasse zerfällt. Die fleck- oder knotenschieferartige Abänderung des Phyllit lässt sich auch hier an der Formationsgränze beobachten, ist jedoch im Allgemeinen seltener als bei dem zuerst betrachteten Gebirgszuge. Häufiger dagegen sind feinschuppige, weisse Phyllite mit zahlreichen, oft über 2 Zoll langen Krystallen von Stau rolith, die jedoch meist zersetzt sind, oder auch gänzlich zerstört und dann nur die von Eisenoxydhydrat überkleideten Eindrücke ihr einstiges Vorhandensein verrathen. Man findet sie häufig bei Tesehau und Krottensee. Eine eigenthümliche Abänderung der Phyllite geht hier hervor durch Beimengung grösserer Mengen von T urmal i n. Die höchst zarten bis mikroskopisch kleinen Krystalle desselben, oft mit feinen Schuppen schwärzlichbraunen Glimmers innigst gemegt, bilden körnig-stengelige Aggregate, welche lagenweise mit lichterer, gräulich-, grünlich-, gelblichweisser Phyllitsubstanz wechseln und so dem Gestein im Querbruche eine höchst zierliche dünne Streifung verleihen. Bei grösserem Turmalingehalt könnte man diese Abänderung auch als Turmalinschiefer be- zeichnen. Oestlich von Krottensee wird diese Abänderung, da sie im Grossen eine mehr dickplattenförmige Absonderung besitzt, als Baustein gebrochen. Ausser Quarzausscheidungen unter verschiedenen Formen, findet sich als untergeordnetes Glied des Urthonschiefers am Gamilberge (bei Konradsgrün) noch ein geringmächtiges Lager von feinkörnigem A m p h i b o 1 i t (Amphibolschie- fer), welches dem Phyllit gleichförmig eingeschaltet sein dürfte. *) Auf den bisher bekannt gewordenen geognostischen Karten ist der Urthonschiefer am Westabfalle dieses Gebirges mit dem Glimmerschiefer vereint worden, was wohl nur wegen der schwankenden petrographischen Beschaffenheit des ersteren erfolgen mochte. Dass aber seine Trennung von Glimmerschiefer nothwendig erfolgen musste, dafür sprechen vor Allem seine weiter unten näher zu befrachtenden Lagerungs-Verhaltnisse. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 505 Iiagerungsverhiiltnisse. Wenn man von dem granitischen Centralstock des Kaiserwaldes seinen Weg nordwärts über Rockendorf, Wöhr, Kirchenbirg, Ruditzgrün bis zu den Tertiär- gebilden des Falkenauer Flachlandes, oder überhaupt nach einer welch immer Richtung in dem zwischen dem genannten Gebirgsstock und dem Egerthale befindlichen Gebirgstheil einschlägt, so gelangt man auf dem buntesten Wechsel von Amphiboischiefer-, Gneiss- und Glimmerschieferschichten und Granit, indem dieser, wie bereits Eingangs berührt, an den zahlreichsten Stellen diese Schiefern unterbricht, theils sie unterteufend und dann an den tieferen Puncten zu Tage tretend, theils ihnen aufgesetzt und sie in kuppigen Anschwellungen überragend; — kurz, es erscheint diess ganze Schiefergebiet als eine durch Granit nach allen Richtungen hin zersprengte Decke, wovon später noch ein grosser Theil durch Gewässer fortgeführt wurde und hauptsächlich das Material zu den benachbarten Tertiärschichten lieferte, der rückständige aber nunmehr bloss in isolirten Fetzen oder Fragmenten dem Granit aufsitzt. Wenn in vielen Theilen Böhmens die Verhältnisse der Lagerung gegen die eruptive Natur des Granits Zweifel erheben lassen, ja wie im südlichen und mitt- leren Böhmen man ihm diese schlechterdings abzusprechen geneigt wird , so ist hingegen hier sein Auftreten von solch überweisenden Erscheinungen begleitet, dass man über sein Empordringen, überhaupt die Erhebung des Karlsbader Gebir- ges durch ihn die vollste Ueberzeugung erlangt. Denn nebst den berührten Er- scheinungen sprechen dafür noch die namhaften Störungen, welche die Schiefer- gebilde erlitten. Schieferschollen von wechselnden Dimensionen liegen theils nahe horizontal als emporgehobene Bruchstücke auf den Granitrücken, theils schiessen sie, mehr weniger von Granit umschlossen, bald nach dieser, bald nach jener Richtung unter den verschiedensten Neigungswinkeln ein , als eingezwängte Schollen zwischen emporgedrungenem Granitteig. Dass bei so bewandten Umständen bezüglich der Lagerungsverhältnisse der Schiefergebilde nur wenig sichere Anhaltspuncte geboten sind, wird leicht erklär- lich. Und in dieser Hinsicht können nur die ausgedehnteren oder noch im Zu- sammenhänge stehenden grösseren Schieferpartien einige Aufschlüsse gewähren, die, von den störenden Einwirkungen des Granites weniger stark betroffen, noch einigermassen auf eine ursprüngliche Schichtenstellung schliessen lassen. Unter solchen Verhältnissen findet man nun bei der nördlichen Schiefer- zone eine vorherrschende Fallrichtung in Norden, wobei die Schiefer, vom Granit unterteuft, allseit von ihm abfallen. So heim Amphibol schiefer, zwischen Rockendorf und Perlsberg, ein Fallen unter 60 — 65 Grad in Nordwestnord, bei einem Streichen in Stunde 4 — 5. Nahe dasselbe Streichen und Vertlächen zeigt der ihn überlagernde Gneiss zwischen Schönficht und Unter-Perlsberg. Zwischen Schönlind und Steinbach, wo der Gneiss einen Aussprung in den Glimmerschiefer macht (vergl. unten Fig. 3), streicht der Gneiss an der südwestlichen Gränze, im Osten hei Schönlind, in Stunde 7 — 8 und fällt unter 50 Grad in Siidwestsüd, unter- 506 Johann Jokely. teufend den hier ihm buchtförmig eingelagerten Glimmerschiefer. An der nord- westlichen Gränze hingegen, zwischen Reichenbach und Steinbach, wendet sich, übereinstimmend mit dem Gränzverlaufe, die Streichungsrichtung in Stunde 2 — 3, wobei die Schichten, ebenfalls den Glimmerschiefer unterteufend, unter 60 bis 80 Grad in Nordwesten verflachen. Also auch hier fallen die Schichten des Gneisses vom Granit weg und zwar von jener Granitpartie, die als mächtige Apophyse von dem Hauptgranitstock des Karlsbader Gebirges gegen Elbogen und dann südwärts gegen Lauterbach ausspringt. Der Glimmerschiefer, hier im Allgemeinen an den ßerührungsstellen mit dem Gneiss geringeren Störungen unterworfen, überlagert diesen überall gleich- förmig. Sein Streichen steht demnach auch im Einklänge mit seinem und des Gneisses Gränzverlaufe. In der Gegend nördlich von Schönficht und Wöhr ist das Streichen zwischen Stunde 5 — 6, mit nördlichem Fallen. Zwischen Unter-Perlsberg und Schönlind, in der bereits erwähnten Einbuchtung, streicht er bei letzterem Orte in Stunde 5 — 6 und fällt in Süden, während er weiter nord- wärts in der Gegend von Kirchenbirg, Steinbach und Prösau, gleich wie der Gneiss, in Stunde 2 — 4 streicht und in Westnordwest bis Nordwestnord verflacht. Im übrigen Theile bis zum Urthonschiefer, und zwar in der Gegend von Schönbrunn, Krainhof, Arnitzgrün und Ruditzgrün, erscheint, abgesehen auch hier von den localen Störungen, das herrschende Streichen wie das vorhergehende in Stunde 2 — 4 bei einem Fallen in Westnordwest bis Nord westnord »)• *) Streichen und Verflachen des Gneisses. Streichen FaHen Stunde Grad Richtung Bei Ueber-Iiockendorf (Aniphibolschiefer ) 4 — 3 60 NNW. Bei Schönfielt t, und im Orte selbst 4 50 — 60 NNW. Zwischen Rockendorf und Unter-Perlsberg 5 — 6 60 — 70 N. Int 0. von Schönlind 7 — 8 50 — 60 SSW. Beim Dreifichtenhof und im SO. bei Reichenbach 3 50 — 60 NM'. Bei den Grundhäusern, im W. bei Reichenbach 3 — 4 80 NW. Im SO. bei Steinbach 2 — 3 70 WNW. Streichen und Fallen des Glimmerschiefers. Im 0. und N. von Schönficht 5 — 6 70 — 85 N. Im 0. bei Wöhr 6 85 schwankend Im N. von Schönbrnnn 4 10 — 20 NNW. Im NO, von Krainhof, auf der rechten Seite des Gross- Liebaubaches 2 — 4 30 — 35 NM'. Am nördlichen Ende von Arnitzgrün 2 — 3 30 NM . Im S. von Kirchenbirg 2 — 3 60 NW. Im N. von Reichenbach 3 — 4 60 NM'. Am südl. Gehänge des Dürrnberges (SMr. v. Steinbach) .. 2 — 4 64 NW. In Steinbach 2 — 3 70 NW. Am Knockberg (W. bei Steinbach) t — 2 64 WNW. Im S. von Prösau 2 — 3 60 NW. Zur kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. S07 Ganz analoge Lagerungsverhältnisse bieten die Schiefergebilde am süd- lich e n Abfa 1 le des Kaisenvaldes. Auch hier, wie oben angeführt, folgt un- mittelbar auf Granit, östlich von Königswart, Amphib o 1 s ch i e fer, bei dem man, wenn auch die mangelhaften Aufschlüsse selten die Schichtenstellung desselben genügend beurtheilen lassen, ebenfalls ein Abfallen vom Granit anzunehmen be- rechtigt ist; darauf in gleichförmiger Ueberlagerung Gneiss bei einem Streichen (zwischen Haselhof und Schanz) in Stunde 5 — 6 und einem Fallen unter 60 bis 80 Grad in Süden. Von da zieht er sich westlich bis über Altwasser und leimt sich, schon von der Gegend von Haselhof angefangen, unmittelbar an den Granit, ohne dass er von diesen, wie weiter östlich, durch Amphibolschiefer getrennt wäre. (Vergl. unten Fig. 3.) Eine kleine isolirte Gneisspartie, zumTheil aus dunklen graphitischen Schie- fern bestehend, nimmt, bei einem Streichen in Stunde 7 und 60 Grad Fallen in Südsüdwesten, die nächste Umgebung im Südosten von Amonsgrün ein, einen rückständigen Theil jener Schieferhülle bildend, die einst wahrscheinlich den jetzt terrassenförmig abgestuften Theil des Granitgebirges, von der Gegend von Königswart bis Unter-Sandau überlagert hatte, späterhin aber durch Gewässer, hauptsächlich jene, welche das Egerer Süsswasserbassin speisten, bis auf die genannte Scholle fortgeführt ward. Von Altwasser über Ober-Sandau bis nahe zu Konradsgrün ist Glimmer- schiefer verbreitet, welcher hier ebenfalls unmittelbar von Granit begränzt wird, streng genommen aber, da er jenseits der angegebenen orographischen Scheide, welche in diesem Theile nahezu mit der Granitgränze zusammenfällt, befindlich ist, bereits den Ausläufern des Böhmerwaldes angehört. Seine Lagerungsver- hältnisse weichen hier von den bisher als normal gedeuteten wesentlich ab. Ent- lang seiner Gränze, namentlich aber zwischen Ober-Sandau und Altwasser, hat er nämlich, bei einem Streichen in Stunde 5 — 7, ein Fallen in Nordnordwesten bis Nordnordosten, also ein gegen den Granit gerichtetes, wornach es auch den Anschein erlangt, als wenn er denselben unterteufte. Dieses Verhältniss lässt sich jedoch ein- fach durch den wellenförmigen Gebirgsbau des Glimmerschiefers erklären. Bei der Beschreibung des Glimmerschiefers vom Tillen geschah Erwähnung jenes Schichten- sattels, der sich vom Hauptschichtensattel des Tillen nordostwärts auszweigt und Streichen Fallen Stunde Grad Richtung Im W. bei Sehönlind, an der rechten Seite des Gross- Liebaubaches 4 — 6 60 — 70 SOS. Bei den Waldhäusern (SO. von Sehönlind) 4 — ä BO SOS. Abweichende Schiehtenstellung des Glimmerschiefers. Im 0. bei Schönbrunn b — 7 IS — 20 S. Im SO. von der Haider Mühle (N. von Schönbrunn) 8—10 io SW. Im W. von Arnitzgrün 12 13 W. Am nördlichen Ende von Arnitzgrün 10 Id ONO. Im 0. von Wöhr 6 80 S. 508 Johann Jokely. weiter bei fast östlicher Richtung über den Egerbil bis in die Gegend von Alt- wasser verläuft. Nördlich von dieser Sattellinie, oder gegen die Granit-Glimmer- schiefergränze zu, fallen nun die Schichten dieses Sattels unter 30 — 40 Grad in Norden. Unmittelbar an der genannten Gränze werden sie aber fast schwebend, so dass diese gerade in die Mitte der einst geschlossen gewesenen Schichten- mulde fällt, von welcher gegenwärtig nur noch der südliche Muldenflügel vor- handen ist , bezugsweise der eben genannte nördliche Theil des Schichtensattels vom Egerbil und seiner westlichen Dependenzen; der nördliche Muldenflügel mit südlichem Schichtenahfalle lag dagegen einst jenem Theile des Granites auf, der jetzt, wie bereits oben erwähnt, entblösst von dieser Schieferhülle, als niederes Hügelland die Gegend zwischen Unter-Sandau und Schloss Königswart einnimmt, gleichsam als erste Terrasse des, erst weiter nördlich zu seinen bedeutenderen Höhen ansteigenden Granitgebirges. (Fig. 3.) Nach dem Vorhergehenden lässt sich nun die Ueberlagerung des Granites durch die Schiefergebilde sowohl an der nördlichen als südlichen Abdachung des Kaiserwaldes als entschiedene Thatsache angeben. Der ganze Schichtencomplex an der nördlichen Seite des centralen Figur 3. Granitstockes bis zum Urthonschiefer- gebirge und dem Falkenauer Tertiär- hecken fällt vom Granite des Kaiser- waldes, und zwar vorherrschend in Norden, von der bezeichneten zwischen Elbogen und Lauterbach südwärts ein- springenden Apophyse aber in Nord- westen ab , während an der südlichen Seite Gneiss und Glimmerschiefer, mit Einschluss der Amphiholschiefer, eben- falls vom Granit wegfallend, in Süden bis Südwestsüden geneigt sind. Betrachtet man noch die Gränze zwischen Gneiss und Glimmerschiefer an beiden Seiten des centralen Granit- stockes, so findet man, dass sie am südlichen Abfalle fast genau eine nörd- liche Richtung besitzt, und denkt man sie sich nordwärts verlängert, so trifft sie genau mit der Gneiss - Glimmer- schiefergränze am nördlichen Gebirgs- abfall zusammen, welche wieder ihrer- seits, bei einer nur geringen östlichen Auslenkung bei Perlsberg, von Schön- lind und Reichenbach bis zum Ter- tiären bei Prösau ebenfalls in einer 1 Granit. 2 Amphibolschiefer. 3 Gneiss. 4 Glimmerschiefer. 5 Urthouschiefer. 6 Tertiärgebilde, E des Egerer, F des Falkenauer Beckens. I Kloben. II Maria-Kulm. III Schaben. IV Ruditzgrüu. V Kir- cbenbirg. VI Spiegel-Wirthshaus. VII Schönlind. VIII Königs- berg. IX Ebersfeld. X Krottensee. XI Miltigau. XII Konrads- grün. XIII Unter-Sandau. XIV Kreuzkirehel. XV Schloss Königs- wart. XVI Königswart. XVII Glatzberg. XVIII Judenhauberg.. XIX Steinbach. XX Reichenbach. XXI Unter-Perlsberg. XXII Schönficht. XXIII Ober-Sandau. XXIV Mayersgrün. XXV Alt- wasser. XXVI. Schanz. Zur Keunfniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 509 nahezu nördlichen Richtung tortsetzt (Fig. 3). Diesem nach correspondirt die letztere Schieferzone entschieden mit jener des Siidabfalles oder vielmehr mit den Schiefern des Böhmerwaldes. Und es standen einst auch beide unzweifelhaft mit einander in Verbindung, eine zusammenhängende, unmittelbar vom Böhmerwalde her über diesen Gebirgstheil hinweg noch weit ins Erzgebirg reichende, Schiefer- hiille bildend, die hier, so wie im Karlsbader Gebirge erst später durch den emporgedrungenen Granit durchbrochen und die Schichten, namentlich im Kaiser- walde, zur Axe des Gebirges und somit auch zu der des centralen Granitstockes parallel aufgegerichtet worden sind. Zur näheren Beleuchtung dieser Verhältnisse mögen beistehende Profile (Fig. 4 und 5) dienen. Figur 4. Durchschnitt nach AA'. S. a Granit. a b Amphibolschiefer. <1. c Gneiss. d Glimmerschiefer, f Tertiärgebilde des Falkenauer Beckens. Figur 5. Durchschnitt nach BB'. Wesentlich verschieden von den eben angegebenen Lagerungsverhältnissen des Gneisses und Glimmerschiefers sind die des Ur thonschiefer s. Bei dem, zwischen Maria -Kulm und Miltigau längs des westlichen Gebirgsabfalles sich hinziehenden, Urthonschieferstreifen (s. oben Fig. 3) fallen die Schichten, bei einem zwischen Stunde 4 — 8 wechselnden Streichen, in Südsüdosten bis Süd- südwesten, also völlig entgegengesetzt dem Hauptverflächen des Glimmer- schiefers. Eine Ausnahme zeigt hiervon die Gegend von Maria-Kulm, wo die Schichten theils nahezu schwebend sind, theils in Nordnordosten gegen den Glimmerschiefer des Erzgebirges einfallen. Diess dürfte aber hier bloss in der wellig gekrümmten Structur desselben beruhen; denn weiter nördlich in der Nähe des Glimmerschiefers, im Südosten von Unter-Schossenreuth, nehmen die Schich- ten wieder eine südliche Fallrichtung an. Dieses Streichen und Fallen besitzt er auch in der Gegend von Leimbruck und Konradsgrün, hier unter mehr weniger K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 00 S10 ■Johann Jokely. spitzem Winkel östlich gegen den Granit absetzend. Am Baierberg, östlich bei Konradsgrün, und von da weiter südwärts, schon an der linken Seite des Alt- baches, nehmen hingegen die Schichten eine entgegengesetzte, nördliche Fall- richtung an , und indem sie hier bereits dem Gebirgsantheile des Böhmerwaldes angehören, überlagern sie, nach dem Obigen, ganz gleichförmig den Glimmer- schiefer des Tillenstockes *). Während nun in diesem Theile eine Ueberlagerung des Glimmerschiefers wirklich Statt findet, so ist diess hingegen, nach dem eben Gesagten, nicht der Fall im nördlichen Theile. Denn hier verquert die Streichungs- richtung des Urthonschiefers jene des Glimmerschiefers unter mehr minder spitzem Winkel, oder wenn sie auch damit nahe zusammenfällt, so verflächen die Schich- ten des ersteren doch entgegengesetzt in Süden. Diese Erscheinungen, welche bezüglich der Schichtenstellung des Glimmer- schiefers wohl manche schwer zu deutende Abnormitäten bieten, im Allgemeinen aber in den Störungen beruhen dürften, die der Granit hervorgerufen, stehen sonst in Hinblick auf die Lagerungsverhältnisse des Urthonschiefers in den Ge- birgstheilen des Böhmerwaldes und Fichtelgebirges mit diesen in vollkommenem Einklänge. Denn dieser schmale Urthonschieferstreifen lässt sich nur als die öst- liche Ausrandung jener Urthonschiefermulde ansehen, die zwischen diesen drei Gebirgszügen entwickelt ist, in ihrer tiefsten, wahrscheinlich schon ursprünglich bestandenen Depression aber, dem jetzigen Egerlande, von tertiären Süsswasser- gebilden überdeckt erscheint. Erzlagerstätten und ßergbaue. Silbererze. — Nach vorhandenen Ueberlieferungen bestand einst bei Schönficht auf dieses Erz, welches noch mit Wismuth, Kobalt- und Kupfer- *) Streichen und Fallen des Urthonschiefers. Streichen Fallen Stunde Grad Richtung Bei Maria-Kulm 7—8 0-25 NNO. Bei Schloss Perglas Zwischen Schaben und der Schwarz-Mühle (isolirte Urthon- 6 75—80 s. schieferpartie) Bei der Spinnfabrik, NO. von Königsberg, am rechten 3—4 60 % SO. Thalgehänge 5—6 65 s. Bei der Kapelle der 14 Nothhelfer, NO. bei Königsberg .. . 7—8 60 SSW. Im 0. von Königsberg, am Westgehänge des Kograuberges .7—8 60 SSW. Im 0. von Krottensee, im Steinbrech 6—7 50—60 s. Im SO. von Krottensee 60 so. Im NO. von Teschau 5—6 59 s. Im N. von Leimbruck 5 60-70 SSO. Bei den nördlichen Häusern von Konradsgrün 6-7 40 s. Am Baierberg, 0. bei Konradsgrün 5-6 40 N. Im S. von Konradsgrün, im Sapert’schen Steinbruch 5—6 40-60 N. Zwischen Konradsgrün und Ober-Losau 7 50 NNO- Im SW. von Ober-Losau 6 70 N. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 51 1 erzen vorgekommen, ein Abbau. Dieses Bergwerk wird, nach Sternberg 1). in der Bergfreiheitsurkunde König Ferdinand’s I. vom 3. Juni 1550 ein neu er- standenes Bergwerk genannt, das wahrscheinlich schon vor dem Jahre 1545 von dem Grafen Schlick eröffnet worden ist. Es scheint aber nie, der vielen Spuren von Bergbau ungeachtet, von besonderem Ertrage gewesen zu sein, da, ausser einigen Angaben über nicht bedeutende Silberablieferungen , gar keine weiteren Nachrichten darüber bekannt sind. Ungefähr vor 10 Jahren hatte man versucht den Bau wieder aufzunehmen, jedoch wegen Mangel an Erzanbrüchen und wohl auch unzureichender Geldmittel wegen wurde das Unternehmen bald wieder aufgelassen. Nicht günstiger war auch ein Versuchshau, den man jüngst bei Krainhof, ebenfalls auf Silbererze, angestellt, da man bloss Spuren von Bleiglanz und Arsen- kies fand. Angeblich sollen Quarzgänge mit Bleiglanz und Arsenkies, stellen- weise mit Uranerzen (wahrscheinlich auch mit Silber-, Kobalt- u. a. Erzen) an mehreren Orten dieser Gegend im Glimmerschiefer aufsetzen. Spuren von Silbererzen zeigen sich noch im Urthonschiefer , worauf man vor etwa 10 Jahren nördlich bei Königsberg auch versuchsweise einen Stollen eingetrieben. Die angefahrenen Quarzgänge waren aber zu wenig edel, als dass ein Weiterbetrieb sich gelohnt hätte. Im Westen von Dassnitz, an der Eger, ebenfalls im Bereiche des Urthonschiefers, wurde aber während der Aufnahms- zeit von Seite des Herrn Kraus ein Bau auf Silbererze geführt mittelst zweier schon in früheren Zeiten aufgenommener Stollen. Bleierze. — Bei Reichenbach, im Osten von Königsberg, besteht gegen- wärtig ein Abbau auf Bleierze, der schon zu Anfang des vorigen Jahrhunderts im Gange war und nach den Tagverritzungen zu schliessen eine nicht unbedeutende Ausdehnung haben mochte. Gegenwärtig baut man nur zwei Gänge ab, welche dicht an den Coutactstellen des Glimmerschiefers mit Gneiss aufsetzen und wovon der eine, % — 1 '/3 Fuss mächtig, in Stunde 3 streicht und unter 70 — 80 Grad in Nordwesten verflächt. Der andere, jenen in der durchfahrenen Stollen- länge kreuzend, streicht in Stunde 9 und fällt unter 80—87 Grad in Südwesten: seine Mächtigkeit beträgt 2 Fuss. Das Erz, Ble iglanz mit Pyrit und Zink- blende, bricht in einer aus Quarz, seltener aus Kalkspath oder einem dichten felsitischen Gestein bestehenden Gangmasse. Ausser diesen Ilauptgäugen gibt es noch mehrere geringmächtigere, zumeist aber taube Gänge, welche namentlich den ersten Gang an zahlreichen Stellen durchsetzen und auch verwerfen. Diese streichen vorherrschend in Stunde 11 — 12. Das Nebengestein (Glimmerschiefer) hat hier ein Streichen in Stunde 3 — 4 und ein Fallen unter 60—75 Grad in Nordwesten. Man baut mittelst eines Stollens, dessen Mundloch beim nordwestlichen Ende des Ortes an der Thalsohle eingetrieben ist. Der Stollen hat eine Länge von 1 ) Umrisse einer Geschichte der böhmischen Bergwerke, I. Band, i. Abtheilung, Seite 309. 66 * 512 Johann Jokely . 112 Klafter 10% Zoll und ste Iit am Ende seiner Verstreckung durch ein Ueber- sichbrechen von 6 Klafter 3 Fuss mit einem 14 Klafter 5 Fuss langen Laufe in Verbindung, worüber wieder ein Uebersichbrechen, bisher bis auf 5 Klafter, ein- getrieben wurde. Vor nicht langer Zeit bat man beim Dreifichte nhof und bei der soge- nannten Frosch mii ble (südwestlich von Reichenbach) ebenfalls auf Bleiglanz gebaut, welche Baue, so wie die von Steinbach und Schönlind (an welch’ letzteren Orten man auch Silbererze gewonnen haben soll), sich von früheren Zeiten datiren, worüber aber alle verlässlichen Nachrichten fehlen. Zinnerze. — Am nordöstlichen Abhange des Glatzberges , im Nordosten von Königswart, war noch vor zwei Jahren die Josephi -Zinnzeche in Betrieb, welche mit grösserem oder geringerem Ertrag schon seit längerer Zeit bevor baute. Die zahlreichen Pingen undHalden um Ober-Perlsberg stammen wahrscheinlich auch von früheren Zinnzechen her. Auf Kupfererze soll man angeblich bei Leimbruck, in Nordwesten von Unter-Sandau im Urthonschiefer vor einigen Jahren einen Versuchsbau eingeleitet haben, mittelst eines Stollens im Thale und eines Schachtes am östlichen Ende des Ortes, jedoch ohne günstigem Erfolg % Nicht viel erfolgreicher war auch der Versuch, den man in der Kreim. im Südostosten von Königswart, auf Kobaltmanganerz, und an einigen Stellen bei Königswart auf Mangan, welche beide in Quarzgängen einbrechen, angestellt. Roth eisens tein. — Veranlasst durch die rothe Färbung des Grundes, hat man vor ungefähr 3 Jahren etwas unterhalb der Grundmühle (im Süden von Schönficht) an der linken Seite des Kneiselbaches einen Stollen auf Rotheisen- stein eingetrieben und bereits auf 85 Klafter verstreckt. Der bisher angefahrene Gang ist gegen 3 Fuss mächtig, streicht Stunde 10 — 11 und fällt unter 70 Grad in Westsüdwesten. Er besteht aus Quarz, rothem Letten und rothem Thoneisenstein mit Nestern von rothem Glaskopf und Knollen von dichtem Manganerz. Dieser Gang wird noch von anderen weniger mächtigen Gängen begleitet, auf welche weiter östlich früher stollenmässig auch ein Versuchshau betrieben ward. Im Südosten vom oberen Hammer, bei Unter-Perlsberg, soll man vor einiger Zeit ebenfalls Rotheisensteine gewonnen haben. Basalt. Den ganzen, plateauförmig geebneten Rücken des Glatzberges, im Nordosten von Königswart, oder die Glatzwiese, nimmt Basalt ein, offenbar eine ausge- dehnte, dem Granit aufgesetzte Platte bildend. In Felsmassen anstehend findet man *) Nach Dr. A. E. Reuss a. a. 0. S. 7 soll hier auch ein Versuchsbau auf Silbererze unter- nommen worden sein. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. S13 ihn liier nirgends, sondern nur in zerstreuten, meist ellipsoidischen Blöcken, welche auch an den Gehängen weit hinab verbreitet sind. Der Basalt ist mikrokrystallinisch bis dicht, massig, graulichschwarz und führt ziemlich häufig Olivin, theils in kleinen Körnern, theils auch in bis faustgrossen Nestern. Seltener sind darin porphyrartig eingestreute Krystalle oder körnig- blättrige Partien von Augit. Nebst dieser, mehr minder dichten und homogenen Abänderung mit muschligem Bruch, trifft man noch eine andere von kleinkugeliger oder oolithischer Structur. Die einzelnen Kügelchen, meist nur von der Grösse eines Hirsekornes oder einer Erbse, sind durch ein basaltiges Gement, welches übrigens petrographisch mit der Kugelmasse vollkommen übereinstimmt, innig verbunden und damit gewöhnlich so verflösst, dass diese Concretionen selten scharf contourirt erscheinen. Diese Abänderung hat lichtere, graue oder gelhlichgraue Farben und führt Olivin und Augit seltener als die andere, um so häufiger dagegen Magneteisenerz. Nicht selten zeigt sich bei ihr eine Andeutung zur schiefrigen Structur, womit auch eine plattenförmige Absonderung in Verbindung steht. Ein anderes Basaltvorkommen bietet die Gegend zwischen Kloben und Dassnitz. Nordöstlich von letzterem Orte ist am Nordgehänge des Stampfberges der Basalt in einem Steinbruche gut aufgeschlossen. Er bildet hier dem Anscheine nach eine stockförmige Masse im Glimmerschiefer und wird stellenweise von einer 2 — 4 Fuss mächtigen Lage dunkler Schiefer bedeckt; unmittelbar zu Tage aus- gehend trifft man ihn , jedoch nur bruchstückweise , noch am Steingübl südöstlich vom Steinbruche, ln zwei anderen isolirten, aber vom Tertiären begränzten Partien steht der Basalt ferner hei Kloben an, wo er nordwestlich beim Orte einen unansehnlichen Hügel bildet, der sich dem hohen Staudenberg anlehnt, dann in einem nordöstlich davon befindlichen Graben, wo früher auch ein Schotterbruch bestanden hat. Diese oberflächlich isolirten Partien stehen in der Tiefe ohne Zweifel mit einander im Zusammenhänge. In dem genannten Bruche am Stampfberge bildet der Basalt fächerförmig angeordnete Säulen, welche durch eine concentrisch-schalige Structur sich wieder in ellipsoidische Theile absondern. Die einzelnen Kugeln oder die sich nicht weiter schalig absondernden inneren Kerne variiren von Nussgrösse bis zu 4 Fuss im Durchmesser haltenden Massen, welche, wenn sie sich loslösen aus ihrer Um- hüllung, an der Oberfläche als gerundete, äusserst schwer verwitterbare Blöcke zerstreut umherliegen. Der Basalt ist mehr weniger dicht und führt nebst Mag- net eisen auch K al ksp ath k ö me r, seltener A ugit und Ol ivi n. Bei Kloben ist letzterer viel häufiger und auch nesterweise ausgeschieden. Torfmoor e. Ausgebreitete Torfablagerungen, hier allgemein „Gesäer“ genannt, sind in diesem Gebirgstheile an den zahlreichsten Stellen, namentlich aber auf den Hochflächen des Kaiserwaldes entwickelt, wo dem Stagniren atmosphärischer Wässer und dadurch einem üppigen Gedeihen von Moos- und Sumpfgewächsen 514 ■Johann .Jokely. günstige Verhältnise geboten sind : ferner an den sanfteren Lehnen des Judenhau-, Glatz-, Schaf- und Steinrathherges. Auch die Thalniederungen um Königswart, Unter - Sandau , Miltigau, Schönlind u. a. überzieht Torf stellenweise in nicht unbedeutender Mächtigkeit, doch selten ist er so beschaffen, dass ersieh zur Gewinnung eignete. Säuerlinge. Im Kaiserwalde entquillen dem Granit sowohl als den krystallinischen Schiefern kohlensäurehaltige Wasser an vielen Orten. In grösster Anzahl finden sie sich in der Umgebung von Königswart, wo man über 20 Quellen kennt. Einige davon werden hier zum Baden benützt, die anderen dienen zum gewöhnlichen Gebrauche, meist zu Trinkwasser. Zu den namhafteren hei Königs wart wären zu rechnen: 2 im Königswarter Badhause, 1 im Orte selbst, 1 auf der Wiese gegen Haselhof. 1 in der Kreim (beim Thiergarten), 1 auf der Seebiler Wiese (westlich vom Thiergarten), 2 bei Neu-Zahring, 1 an der hohen Treu; ferner einige bei Amonsgrün, wovon sich eine Quelle unmittelbar am nördlichen Ende des Ortes befindet. Bei Markusgrün sind zwei Säuerlinge, der eine am südlichen Ende des Dorfes, der andere im Kneiselthale. Diese sämmtlich im Bereiche des Gra- nites. — Im Glimmerschiefer ist ein Säuerling nördlich hei Zeidlweid bekannt. Bei K o nr ad s grü n entspringen theils im Bereiche des, Urthonschiefers , theils dicht an seiner Gränze gegen das Tertiäre ausser 4 bedeutenderen Quellen noch einige weniger benützte. Auch bei Leimbruck, am rechten Thalgehänge, steht ein Säuerling in Gebrauch. Endlich der stark eisenhaltige Säuerling hei dem Säuerling ha m me r, im Süd westen von Palitz , dieser schon im Gebirgsantheile des Böhmerwaldes , entspringt ebenfalls im Urthonschiefer und erfreut sich seines guten Geschmackes halber eines sehr zahlreichen Zuspruches. Die nordöstlichen Ausläufer des Fichtelgebirges. Jener Gebirgstheil, welcher das Egerer Tertiärland von seinem nördlichsten Rande, hei Watzkenreuth, südwärts bis zur Wondreb, bei Altkinsberg, wallförmig an der Westseite begränzt, bildet die nordöstlichen Ausläufer des Fichtelge- birges. Der centrale, granitische Gebirgsstock, zwischen Fleissen und Markhausen unmittelbar aus dem Tertiären des Egerlandes emportauchend, erhebt sich darüber ziemlich jähe zu den Höhen von Schnecken und Wildstein, worunter die bedeutendsten der Zitterdäl- '), Vogelherd-, Störeiberg, und der voigtländische Kapelberg (2412 Fuss), weiter südlich der Plattenberg (2100 Fuss) bei Lieben- stein a), erlangt aber erst bayrischer Seits in den Gipfeln des Schneeberges *) So im Volksmunde gang und gebe. a) Vergl. F. X. M. Zippe: Sommers Topographie des Elbogener Kreises, Seite XI. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. g 1 5 (3250 Pariser Fuss), Ochsenkopfes (3135 Pariser Fuss) und der Kösseine, westlich und südlich von Wunsiedel, seine ansehnlichsten Höhenpuncte ')• An diesen im Ganzen mehr hochflächigen, nur in den genannten Höhen etwas kuppig angeschwellten, centralen Gehirgsstock reihen sich böhmischer Seits nörd- lich die langgestreckten, davon hauptsächlich radial auslaufenden Gneiss-Glimmer- schiefer-Bergziige des Bärendorfer-Haues, Elster- und Donichwaldes , an die sich nördlich und nordwestlich die Bergziige von Asch, Niederreuth und Neuberg anschliessen, wo der Hainberg (2412 Fuss), Kaplan-, Kegel- und Lercheubergum Asch, der Wachtberg bei Oberreuth, der Leiten-, Platten-, Hungers- und Fin- kenberg, um Grün und Neuberg, als die bedeutenderen Höhenpuncte erscheinen, und theilweise einige benachbarten Theile des Granitgebirges an Höhe auch über- ragen. Im äussersten nordwestlichen Theile des Aschergebietes sinken die aus Urthonschiefer bestehenden, vorherrschend von Südwesten in Nordosten ver- streckten Bergzüge zu einem relativ viel niedrigeren Niveau herab und erreichen in den flach-gewellten Bücken des Bossbachherges bei Bossbach, des Kühnleithen-, Pfaffen- und Höllenwaldes, im Gehäng- und Schildernberg, um Mähring und Schildern, nur einigermassen noch höhere Puncte. Auch östlich von dem voigtländischen Landestheile lehnt sich nördlich an die Granithöhen des Hinter - Schnecken- Waldes, terrassenförmig davon abfallend, das Glimmerschiefer-, dann weiter das Urthonschiefergebirge , welches letztere, ein niederes, von zahlreichen Bächen durchfurchtes Bergland bildend, über die Gegend von Fleissen bis Schönbach noch als fichtelgebirgischer Antheil verläuft. Am südlichen Abfalle des Fichtelgebirges erscheint, nur auf eine geringe Strecke durch die Thaleinsenkung der Eger, zwischen Mühlbach und Fischern, vom Grariitstock geschieden, der östlich verlaufende, aus Urthonschiefer bestehende Bergzug des Buch-, Soos- und Culmwaldes mit dem Grünberg (2016 Fuss), St. Annaberg (1872 Fuss) 3) und Ober-Kunreulher Berg, an welchen sich im Norden und Nordosten an der linken Seite des Egerflusses der Kammerwald mit der Wolfsgrube, der Kammerbühl, der Spittelberg und Galgenberg bei Eger anreihen, im Süden aber hei allmäliger Abdachung der Rödlhöhe hei Unter-Pilmersreuth, weiter der Heiligenkreuz-Wald und zwischen Wies und Schioppenhof noch der basaltische, gegen die Wondreb südlich abfallende Bergrücken sich anschliesst. Diese letzten Ausläufer des Fichtelgebirges, die hie und da, wie bei Gehag, Non- nenhof, Schlada und Reissig, als schmale Zungen mehr weniger tief ins Tertiäre hineinreichen, nehmen allmäiig an Höhe derart ab, dass sie mit den tertiären Hügelzügen des Egerlandes ganz innig verschmelzen. Dieser, zwischen der *) Kurze Uebersieht der auf Section XX der geognostischen Karte des Königreichs Sachsen u. s. w. dargestellten Gebirgsverhältnisse. J) Zippe a. a. 0. Seite X. 516 Johann .lokely. Wondreb und Eger befindliche Gebirgstbeil bildet gleichsam ein Vor- oder vielmehr eine Art von Mittelgebirg zwischen dem Fichtelgebirge und den nord- westlichen Ausläufern des Böhmerwaldes. Fasst man diesen Gebirgstbeil als orographisches Ganze noch einmal über- sichtlich ins Auge, so erscheint der genannte granitische Centralstock schon böh- mischer Seits als ein Gebirgsmassiv von relativ grösster mittlerer Erhebung, an das nördlich, abgesehen von einzelnen, dem Granit nahe gleichkommenden, oder ihn auch überragenden Höhenpuncten , das allmälig sich abdachende Gebiet des Glimmerschiefers und daran weiter jenes des Urthonschiefers sich anreiht, als unmittelbare Fortsetzung dieser in Sachsen und Bayern weithin ausgebreiteten Formationen. In der Gegend von Schönbach und Kirchberg trifft der Urthon- schiefer des Fichtelgebirges mit jenem des Erzgebirges zusammen und bildet da ein hochwelliges Bergland, welches sich orographisch nirgend scharf von dem ähnlich gestalteten Gebirgsantheile des Erzgebirges sondert, und daher sich hier nur annäherungsweise eine orographische Gränze bestimmen lässt. Am deutlichsten ist sie weiter südlich durch die Einsenkung des Egerlandes angedeutet, und weiter nordwärts würde sie nun auch am füglichsten in jene Gegend zu versetzen sein, wohin die nördliche Fortsetzung der Muldenlinie oder vielmehr des Fleissenthales, der tiefsten Depression des Egerer Beckens, fällt, und zwar in das Schönbachthal, hei Schönbach, bis zur Landesgränze hinauf und von da sächsischer Seits in die Gegend von Wernsgrün und Neukirchen, dann weiter in das Flössbach- und Elsterthal. Aehnlicher Weise wie an der nördlichen Seite des Centralstockes schliesst sich auch an der Südseite desselben, an mittlerer Höhe jedoch rascher abneh- mend, zunächst das Joch des Grün- und Annaberges an , dem sich südwärts bis zum Wondrehflusse parallel noch einige niederere Bergzüge anreihen. Jenseits dieses Flusses steigt der Urthonsehiefer im St. Lorettoberge, bei Alt-Kinsberg, zu einem etwas höheren Niveau an, senkt sich aber gegen Gosel ein wenig, um dann weiter im Südosten bis zum Gebirgsstocke des Tillen allmälig sich wieder zu erheben. Die orographische Scheide zwischen dem Fichtelgebirge und den nordwestlichen Ausläufern des Böhmer waldes, wenn im Allgemeinen auch hier nicht völlig scharf ausgeprägt, fiele nun, wie es bereits durch Herrn Professor F. X. M. Zippe *) und auch oben schon ausgesprochen wurde, nahezu mit dem Wondrebthale zusammen. Dieses wieder ist über einer grossen Gebirgsspalte gelegen, die durch die Basalteruptionen entstanden und wie diess auch Herrn Dr. Ferd. Hochstetter a. a. 0. bemerkt, vom Egerland über das Waldsassische bis zum mittelfränkischen Jura verläuft und , so wie in ihrer weiteren östlichen Fortsetzung, längs dem südlichen Erzgebirgsrande, in den unteren Egerbecken , stellenweise auch da von Tertiär- und Diluvialgebilden ausgefüllt wird. f) A. a. 0. Seite X. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 517 Verbreitung und petrographische Beschaffenheit der Gebirgsarten. Von den Gebirgsarten dieses Gebirgszuges wären zuerst der Granit, dann die krystallinischen Schiefer, Gneiss, Glimmerschiefer und Urthonschiefer mit ihren untergeordneten Bildungen und zuletzt die Basalte, die vulcanischen Gebilde des Kammerbühls und die Torfablagerungen zu betrachten. Gran i t. Wie bereits erwähnt, setzt Granit den Centralstock des Fichtelgebirges zu- sammen und erstreckt sich, indem er zwischen Fleissen und Fischern, unmittelbar von den Tertiärgebilden des Egerer Beckens begränzt, darüber sich ziemlich steil erhebt, über Haslau, Liebenstein und Vorder-Himmelreich böhmischer Seits, dann weiter in südwestlicher Richtung, bei nahe gleich bleibender ßreiten- erstreckung von etwa l'/oMeilen, in Bayern über Thierstein bis Weissenstadt, hier auf eine Strecke südwärts einbiegend und den Rudolphstein , den Schneeberg und den Ochsenkopf zusammensetzend, wendet er sich dann wieder ostwärts gegen Alexandersbad und bildet da die pittoresken Felsgruppen der Kösseine und Luisenburg. Die Längenerstreckung dieser Granitpartie beträgt nun von Wild- stein bis zum äussersten westlichen Rande bei Fichfelberg in Bayern ungefähr 6 Meilen J). Seinen Relief-Formen nach bietet hier der Granit keine besunders bemerkens- werthen Erscheinungen. Die zumeist flachgewellte Hochebene, die er bildet, wird nur an wenigen Orten durch auffälligere Protuberanzen unterbrochen, wie unter anderen den Plattenberg bei Liebenstein, den Riedersberg bei Hirschfeld, und gewöhnlich sind es Thaleinschnitte, wie die des Grasbaches bei Liebenstein, des Höllenbaches und Holzberger Wassers und anderer Bäche um Lindau, Haslau, Rommersreuth, welche, mehr minder tief das Gebirge durchfurchend, einige Ab- wechslung in der Oberflächenbeschaffenheit desselben hervorrufen. Am anmuthigsten gestalten sich noch die Granitpartien in der Gegend von Wildstein und Schnecken, wo der Störei-, Zitterdäl- und Vogelherdberg mit ihren scharfen Contouren steil aus dem flachen Hügellande des Egerlandes emportauchen und häufig von isolirten Felsgruppen oder grösseren Blöcken an ihrem Fusse umsäumt sind. Einen schönen Anblick gewährt auch der zum Theil granitische Hohenberg in Bayern, dicht an der Landesgränze , mit seinem schroffen Abfall gegen die Eger und am entgegen- gesetzten Ufer der kuppelförmig sich erhebende Gehängberg, über den weiter nordwärts wieder der basaltgekrönte Plattenberg bei Liebenstein als breiter mar- kirter Rücken emporsteigt. Solch eine groteske Anhäufung von Riesenblöcken und so pittoreske Felsgruppen wie die Luisenburg, der Haberstein, oder solch 1) Geognostische Karte des Königreiches Sachsen und der angrenzenden Länder-Abthei- lungen. — Kurze Uebersicht der auf Seetion XX der geognostischen Karte des König- reiches Sachsen u. s. w. dargestellten Gebirgsverhiiltnisse. K. h. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 67 318 Johann Jokelv. eine unvergleichliche Fernsicht wie die Kösseine und der Ochsenkopf, bei Wun- siedel in Bayern, hietet das Granitgebirge dieser Gegend freilich nicht, wie denn überhaupt auch jener Gebirgstheil in Bezug seiner Grossartigkeit und Eigen- thümlichkeit kaum irgendwo seines Gleichen finden dürfte. Petrographisch stimmt der Granit (Gebirgsgranit) dieses Gebirgszuges mit jenem des Kaiserwaldes so ziemlich überein. Auch hier gibt es hauptsächlich zwei Abänderungen, eine mittel- bis grobkörnige') und eine porphyr- artige Abänderung. Bei beiden bildet Orthoklas den vorherrschenden Bestandteil, nach diesen kommt in der Regel Quarz und dann Glimmer, von dunklen sowohl als lichten Farben. Am häufigsten und hie und da auch für sich allein erscheint der weisse Glimmer, und eigentümlicherweise eben in jenem Tbeile des Granitgebietes, der, dem Egerer Tertiärbecken zunächst befindlich, die von den Wässern dieses Sees einst bespülten Ufer gebildet hat. Oligoklas lässt sich nur selten erkennen und dürfte an den meisten Orten auch gänzlich fehlen. — Accesso risch erscheint T u r ma 1 i n und G r a n a t. Jede der beiden Abänderungen ist an eine bestimmte Zone gebunden. Der gewöhnliche Granit ohne Einsprenglingen nimmt den nördlichen Theil des Granit- gebietes ein, die Umgebungen von Schnecken, Wildstein, Rossenreuth, Yoiters- reuth, Ottengrün, die Gegend östlich von Haslau, dann jene von Rommersreuth, Steingrün und die Gegend südlich von Vorder-Himmelreich und Neuenbrand, der porphyrartige Granit dagegen den von diesem südlich befindlichen Gebirgs- theil und zwar die Gegend von Seichenreuth , Lindau, Halbgebäud , Liebenstein, Eichelberg und Tobiesenreuth. Beide Abänderungen gehen theils durch allmälige Aufnahme oder allmäliges Verschwinden der Orthoklas-Einsprenglinge so unmerk- lich in einander über, dass eine gegenseitige Gränze nirgends scharf hervortritt, und es sich sonach auch nicht mit der geringsten Wahrscheinlichkeit auf eine relative Altersverschiedenheit der beiden Abänderungen schliessen lässt. Die Absonderungsformen des Granites bieten keine besonders bemerkens- vverthe Erscheinungen. Die mehr minder dickplattenförmige Absonderung ist hier die gewöhnliche und man trifft, an den Thalgehängen ausbeissend, theils schwebende, theils unter verschiedenem Winkel geneigte Granitplatten, ohne dass sich diese Erscheinung da auf eine concentrisch-schalige Structur des Granitstockes zurückführen Hesse, wie sich diess häufig in Bayern zeigen soll. Nicht selten ist ferner die unregelmässig blockförmige Absonderung, und hierzu liefert unter andern ein Beispiel der sogenannte Schüsselstein 2) bei Neuenbrand. ') Dr. A. E. Beuss benennt sie a. a. 0. Normalgranit. a) So benannt nach einer coneaven, schüsselförmigen Aushölung an seiner oberen Seite, woraus, wie die Sage geht, nach einer Schlacht die Sieger ihr Mahl eingenommen haben sollen. Gegenwärtig ist dieser etwa 5 Fuss lange und 3'/2 Fuss hohe Block der bayrisch- böhmische Grenzstein Nr. 38. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 519 Zinngranite lassen sich im böhmischen Antheil des Fichtelgebirges un- sicherer nachvveisen als im Kaiserwalde und im Allgemeinen dürften sie hier auch viel untergeordneter Vorkommen als in Bayern. Spuren von Zinnbergbauen fanden sich im Bereiche des Granites nirgends. Egeranschiefer. — Unter dem Namen Egeranschiefer führt Herr Pr. A. E. Reu ss (a. a. 0. S. 26 f.) ein eigenthümlich combinirtes schiefriges Ge- stein an, welches nördlich bei Haslau, anscheinend lagerförmig im Gebirgsgranit vorkommt. Ueber die petrographische Beschaffenheit dieses Gesteines enthält die genannte Abhandlung detaillirie Angaben, daher hier, bei Hinweisung auf die- selbe, nur der Hauptcharakter desselben bezeichnet werden soll. Von Farbe licht, gelblich-, grünlich-weiss, auch gelb oder bräunlich, besteht dieses meist dünnschiefrige Gestein hauptsächlich aus einem klein- bis feinkörnigen Gemenge von Kalkspath, einem sahl itartige n Mineral, T r ein o 1 i th und Gli mm er, die je nach ihren verschiedenen Structur- und Mengenverhältnissen dem Gesteine ein verschiedenes Ansehen ertheilen. Nebst diesen, gleichsam den Hauptbestand- theilen, führt das Gestein accessorisch noch Egeran, Granat, Quarz, Peri- klin, Opal, von weissen bis wachsgelben Farben, und Pyrit. Sie bilden ge- wöhnlich Nester oder lagenförmige Ausscheidungen zwischen den Structurflächen des Gesteines. Diese Schiefer, welche das rechte, von der liaslauer Mühle bis zum alten Schiesshause Burgstall benannte, Thalgehänge einnehmen, streichen zwischen Stunde 1 — 11, bei einem steilen zwischen 65 — 90 Grad schwankenden Fallen in Westen, wornach sie einen sanft gegen Osten gekrümmten Bogen bilden. Im Liegenden der Schiefer erscheint ein grobkörniger, flasriger Granit-Gneiss. von ähnlicher Beschaffenheit, wie er sich an den Gränzen des Granites gegen Glimmerschiefer als Contacterscheinung zeigt. Am südlichen Theile des Lagers tritt feinkörniger Granit auf, der, wie es scheint, zwischen den Schiefern und dem porphyrartigen Granit aufsetzt, und eine Art Stockscheider bildet. Am linken Thalgeliänge finden sich ausser Fragmenten dieser Schiefer, oder der ihnen accessorisch beibrechenden Minerale, jene nirgend anstehend , sondern es ist hier hauptsächlich porphyrartiger Granit verbreitet, der sich nordwärts bis ungefähr zur Hälfte der Erstreckung dieser Schiefer an beiden Thalgehängen hinzieht: weiter nördlich, wie bei der Schafhütte, ist aber der gewöhnliche mittel- körnige Gebirgsgranit verbreitet. Betrachtet inan die Gränze der beiden Granit- abänderungen, wie sie auf der Karte annäherungsweise verzeichnet wurde, so erlangt es den Anschein, als wenn diese Schiefer gerade an der Gränze des porphyrartigen Granites gegen den mittelkörnigen entwickelt wären und hier eine Art Lagermasse, von etwa 300 Klafter Länge, bilden würden. Der grösste Theil dieser Gesteinsmasse wurde aber unzweifelhaft bei Bildung dieses Thaies zerstört, so dass gegenwärtig nur der östliche Theil derselben noch rückständig ist. Ob jedoch dieses Gestein im Ganzen eine selbstständige Bildung sei, oder ob es, wie es manche Umstände in Hinblick auf andere Loealitäten nicht unwahr- scheinlich machen, mit einem Kalksteinlager, welches nun aber gänzlich fort- geführt ist, in näherer Beziehung gestanden, wo dann diese schieferartigen fi7 * 520 Johann Jokelv. Gebilde gleichsam als Liegendschiehten desselben zu betrachten wären, lässt sich jetzt mit Gewissheit nicht mehr entscheiden. G n e i s s. An den Gränzen des Granites, oder vielmehr zwischen diesem und dem Glimmerschiefer, ist eine mehr weniger breite Zone von gneissartigen Gesteinen entwickelt, welche man ihrer eigenen petrographischen Beschaffenheit wegen weniger für eine selbstständige, als vielmehr für eine Contactbildung des letz- teren anzusehen geneigt wird. Am meisten verbreitet sind diese Gesteine längs der nördlichen Granit-Glimmerschiefergränze, wo sie von Fleissen westwärts über das sächsische Voigtland, dann im Aschergebiet über den Donich- und Elsterwald, und von da über Hinter-Himmelreich und Nassengruh bis zur bayerischen Gränze zu verfolgen sind. Untergeordneter zeigen sie sich am südlichen Gebirgsabfalle, indem sie hier einen nur ganz schmalen, westwärts gekrümmten Streifen in der Umgebung von Seeberg bilden, der sich südwärts über Trogau nahe bis zum Sorg-Meierhof und ostwärts gegen Ober-Lohma hinzieht, und hier unmittelbar von den Tertiärgebilden des Egerer Beckens begränzt wird. Sie bestehen meist aus einem mehr minder grosskörnigen Gemenge von Feldspath und Quarz, worin dunkler und weisser Glimmer in Flasern oder länglichen Flecken oder Streifen ausgeschieden ist. Seiner petrographischen Beschaffenheit nach nähert sich das Gestein am meisten den Granit-Gneissen anderer Localitäten. Stellenweise führt es auch Turmalin, in kleinen Säulen, den Structurfläehen parallel eingestreut. In der unmittelbaren Nähe des Granites erscheint es häufig sehr glimmerreich und durch ausgeschiedene grössere Feldspath- und Quarzlinsen als Augengneiss entwickelt. Durch das allmälige | Schwinden der Parallelstructur der Bestandtheile gehen endlich Abänderungen hervor, welche petrographisch den Gebirgsgraniten fast vollkommen ähnlich sind. Ein mehr glimmerschieferartiger, körnig-schuppiger Gneiss findet sich im Bereiche des Granites, wo er, nordwestlich von Liebenstein am nordöstlichen Abfalle des Schellenberges, eine isolirte, wenig ausgedehnte, und ohne Zweifel von den übrigen Schiefern losgerissene Partie bildet. Nördlich von dieser Partie, und ebenfalls inmitten des Granites, trifft man im Süden von den 3 Lohteichen, am rechten Thalgehänge, zahlreiche Bruch- stücke eines diori tartigen Gesteines, welches aber, da stark zersetzt, die Bestandtheile nur undeutlich erkennen lässt. G 1 i m m e r s c h i e f e r. Eine weit grössere Verbreitung, als die gneissartigen Gebilde, besitzt in die- sem Gebiete der Glimmerschiefer; doch auch er ist am verbreitetsten in der vom Granite nördlich befindlichen Schieferzone, wo er die Umgebung von Asch nörd- lich bis Schildern, Neuberg und Grün einnimmt, sich von da über die Gegend von Ober- und Unter-Brambach . in Sachsen, wieder nach Böhmen hereinzieht Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 521 und in Form eines ganz schmalen Streifens über Fleissen bis Ermesgrün und Watzkenreuth fortsetzt. An der südlichen Abdachung Hesse sich etwa die Schiefer- partie an der linken Seite der Eger, zwischen Fischern und Tobiesenreuth, als Glimmerschiefer betrachten; doch ist das Gestein an mehreren Puncten , wie bei Hohenberg, was auch Gumprecht1) bemerkt, in unmittelbarer Nähe des Granits thonschieferartig , und dieselben Verhältnisse zeigen sich auch zum Theil bei jener Schieferpartie, welche die Gegend von Schlada, Reisig und des Kammer- bühls einnimmt, wo der Glimmerschiefer an vielen Stellen in Phyllit übergeht oder mit ihm wechsellagert. Bei Stein und Eger ist aber das Gestein schon voll- kommen als Urthonschiefer entwickelt. Die Gränze zwischen diesem und dem Glimmerschiefer, wenngleich sie auch hier weder orographisch, noch durch die Lagerungsverhältnisse scharf bezeichnet ist, Hesse sich ungefähr durch eine Linie angeben, welche nahezu parallel mit der Eger vom Kammerhof über Zettendorf. Pirk , Rathsam gegen Fischern verläuft. Seiner petrographischen Beschaffenheit nach besitzt der Glimmerschiefer im Allgemeinen einen schwankenden Charakter. Grossschuppige und granat- führende Abänderungen finden sich verhältnissmässig nur an wenigen Orten, wie am Hainberge und Lerchenberge bei Asch, bei Niederreuth, Steingrub, Fleissen, Ermesgrün, Neuberg, Krugsreuth ; häufiger dagegen sind solche, bei denen der Glimmer in zarten Schuppen entwickelt, oder dünne, lamellare Ueberzüge an den Structur- und Spaltungsflächen bildet, ähnlicherweise wie bei manchen Abände- rungen des Phyllites. Er hat meist graue, lichtgraue, graulichgrüne, seltener grünlichweisse bis ganz weisse Farben. Im zersetzten Zustande nimmt das Gestein oft gelbliche, braune bis ziegelrothe Farben an und erscheint stellenweise, wie bei Försterhäuser (bei Asch) in eine blaulichgraue thonige Masse umgewan- delt, welche man, wie auch an diesem Orte, zur Ziegelbereitung verwendet. Acessorisch führt der Glimmerschiefer Chloritschuppen, Turmalin und namentlich an seinen Gränzen gegen den Urthonschiefer, zahlreiche hirse- bis erbsengrosse Körner von einem gelblichweissen , feldspathigen Materiale, welches gleichsam die Granaten anderer Localitäten vertritt. Quarzreiche Abänderungen trifft man an vielen Orten und aus diesen ent- wickeln sich häufig Quarzitschiefer, wie bei Steinböhl, am Finkenberge in der Gegend von Eilfhausen, bei Thonbrunn und Fuchshäuser (nördlich von Fleissen); allerwärts nahezu an den Gränzen gegen den Urthonschiefer. Ausser mehr minder mächtigen Lagen, Nestern und Gängen von Quarz enthält der Glimmerschiefer als untergeordnetes Glied noch ein Lager körnigen Kalkstein es im Südwesten von Oberreuth, ganz dicht an der auf der Karte verzeichneten Gneiss-Glimmerschiefergränze. Er streicht in Stunde 5 — 6 und fällt unter 30 — 3S Graden im Norden, völlig übereinstimmend mit dem Glimmer- schiefer. ') Beiträge zur prognostischen Kenntniss einiger Theile Sachsens und Böhmens. Seite 21S. S22 Johann Jokely. Urthonschiefer. An den beiden Gebirgsabfällen folgt auf Glimmerschiefer die Formation des Urthonschiefers , welcher unter den Schiefergebilden des böhmischen Fichtel- gebirges bei weitem die grösste Verbreitung besitzt. Er nimmt an der nördlichen Gebirgsabdachung den nördlichen und nordwestlichen Theil des Aschergebietes und zwar die Gegend von Schildern, Mähring, Friedersreuth, Ziegenrück, Gott- mansgrün, Rossbach bis Krugsreuth und Grün ein und wird gegen den Glimmer- schiefer, jedoch nur annäherungsweise, da beide durch Uebergänge aufs innigste mit einander verbunden sind, durch eine Linie hegränzt, welche vom Ansage- posten Neuhausen, an der bayerischen Gränze, in nordost-nördlicher Richtung über Aengerl , dann nördlich hei Steinhöhl vorbei hei östlicher Richtung längs des südlichen Abhanges von Hungersberg gegen Krugsreuth und, von da sich in Osten wendend , eine Strecke entlang dem Thale von Giirth weiter hin nach Sachsen fortsetzt; in der Gegend von Fleissen aber bildet auf eine Strecke der Hannabach die Gränze, die sich dann weiter in Nordosten gegen YVatzkenreuth wendet und hei östlicher Richtung bis zum Tertiären verläuft. An der südlichen Abdachung nimmt der Urthonschiefer den flachwelligen Gebirgstheil zwischen der Eger und der Wondreb ein, bis wohin er nur, wie diess Eingangs schon hervorgehoben wurde , dem Fichtelgebirge angehört. An vielen Stellen greift der Urthonschiefer an seiner östlichen Gränze zungenförmig ziem- lich tief ein in das Tertiäre des Egerbeckens, oder erscheint, wie am nordwest- lichen Theile der Stadt Eger, östlich bei der Schifferthor -Vorstadt, (an der Chaussee), am Gansbühl, beim Wirthshause zum grünen Baum (südlich bei Eger). bei Unter-Lindau, fernerzwischen Pirk und Schlada, im Kammerwald (bei Kammer- dorf) und bei Rathsam in einzelnen vom Tertiären rings begränzten oder davon entblössten Partien. An mehreren Orten verläuft das Tertiäre auch bis über die Landesgränze, wie bei Rathsam und Mühlbach, und zwischen Wies und Schön- lind, wodurch böhmischer Seits der Urthonschiefer in mehr minder ausgedehnte, vom Tertiären begränzte halbinselförmige Partien zertheilt erscheint. Petrographisch zeigt der Urthonschiefer in diesem Gebirgszuge ganz die- selbe Beschaffenheit wie in den bisher betrachteten Gebirgstheilen. Die deutlich k rvstal 1 i nisclie Abänderung, oder der Phyllit, hält sich auch hier überall an die Gränzen gegen den Glimmerschiefer, in den er durch Aufnahme grösserer Mengen von Glimmer auch unmerklich übergeht, daher die beiderseitige Gränz- bestimmung stets nur schwierig erfolgen kann. In der nördlichen Schieferzone ist er hauptsächlich verbreitet in der Gegend von Schildern, Eilfhausen, Thonbrunn, Krugsreuth, Dürngrün und Unter-Schönbach, in der südlichen bei Pirk, Zetten- dorf, Stein, Eger, Ober- und Unter-Kunreuth bis Unter-Pilmersreuth, während den übrigen Theil des Urthonschiefergebirges beiderseits die homogene, dünn- schieferige und seidenglänzende, hie und da dem Dachschiefer genäherte Abänderung einnimmt. Fleckschiefer, stellenweise in der Nachbarschaft des Zur Kenntaiss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 323 Glimmerschiefers auch hier entwickelt, sind jedoch im Allgemeinen seltener als in den zwei vorhergehenden Gebirgszügen. Quarzgänge treten minder häufig auf als im Glimmerschiefer. Man findet sie insbesondere bei Unter-Lindau, am Grünberge, bei Stein und Spittelhof, theils die Schichten des Urthonschiefers unter verschiedenen Winkeln verquerend, theils auch mit der Streichungsrichtung derselben nahezu parallel verlaufend. LageruiigsverhäHuisse. Ebenso wie der Granit des Kaiserwaldes, übt auch der centrale Granitstock des Fichtelgebirges auf die Schichtenstellung der Schiefergebilde einen wesent- lichen Einfluss aus. Gneiss, Glimmer- und Urthonschiefer, den Granit mantel- förmig umhüllend, fallen nach allen Seiten von ihm antiklin ab , daher auch ihr Hauptstreichen zwischen Stunde 4 — 6 mit dem Granitstocke oder seiner Längen- axe parallel verläuft. Diess zeigt sich namentlich bei der ganzen südlichen Schieferzone und nur in unmittelbarer Nähe des Granites finden einige Ab- weichungen davon Statt; so bei Seeberg der Gneiss, wo er, einen halbkreis- förmigen Bogen bildend, zwischen Seeberg und Trogau in Stunde 2, am Seeberger Schlossberge in Stunde 3 und weiter östlich in Stunde 4—5 streicht und unter 56 bis 85 Grad in Ostsüdost bis Südsüdost verflacht; ferner der Gl immer schiefer bei Markhausen, der ebenfalls in Stunde 2 bis 3 streicht und unter 45 bis 75 Grad in Südosten fällt. Diese Schichtenstellung steht jedoch auch hier mit den Gränzverhältnissen des Granites im Zusammenhänge. Wirkliche Abweichungen in der Schichtenstellung, das ist ein entgegengesetztes, gegen den Granit zu gerichtetes Einfallen der Schichten, wie es sich stellenweise bei Markhausen und östlich von Tobiesenreuth an den Gränzen der hier tief eingreifenden Tertiär - gebilde des Egerbeckens zeigt, scheint durch spätere Verwerfungen oder Rutschungen hervorgerufen worden zu sein. In dem Mittelgebirge zwischen der Eger und Wondreb ist das Hauptstreichen, bezugsweise des Urthonschiefers, zwischen Stunde 4 bis 5 bei einem Fallen in Südsüdosten. In Bezug des Neigungswinkels der Schichten macht sich hier der Umstand bemerkbar, dass sie eine urn so steilere Stellung annehmen, je mehr man sich dem Wondrebthale nähert. Hier stehen die Schichten entweder ganz saiger oder sie fallen zwischen 80 bis 90 Grad bald in Süden bald in Norden ein, während dem sie, so wie weiter nördlich auch südlich, hier aber bereits im Gebirgsantheile des Böhmerwaldes, allmälig eine minder steilere Fallrichtung erlangen, dabei aber bei ihrem nördlichen Einfallen gegen die Schieferzone des Fichtelgebirges eine Synkline Stellung einnehmen *). Nach diesen einander zufallenden Schichten- *) Streichungs- und Fällrichtung des Glimmerschiefers: Streichen Fallen Stunde Grad Richtung Südlich bei Schlada 4 30 — 60 SSO. Im NO. von Zettendort', an der Wolfsgrube 3 36 SSO. 524 Johann Jokely. zonen wird nun unverkennbar der muldenförmige Bau des Urthonschiefers, der zwischen den drei Gebirgszügen, dem Fichtelgebirge, Kaiserwald und den nord- westlichen Ausläufern des Böhmerwaldes, zur Entwickelung gelangt ist und hier gleichsam einen seitlichen Muldenflügel des ausgedehnten Urthonschiefergebirges der Oberpfalz bildet. Autfällig ist jedoch dabei der Umstand, dass eben in der Mitte der Mulde, in der Nähe des Woridrebthales, wohin auch die orographische Gränze fällt, die Schichten, wie oben erwähnt, am steilsten aufgerichtet sind, und da sie bei synklinern Einfallen von da nach beiden Seiten hin allmälig eine geringere Neigung annehmen, so erhält diesem nach das Urthonsehiefergebirge hier im Ganzen eine fächerförmige Gestaltung (s. weiter unten Fig. 6 ). In der nördlichen Schieferzone zeigt der Gneiss zunächst dem Granite ein mit seinen Gränzen vollkommen übereinstimmendes Streichen , und zwar im westlichen Theile in Stunde 5 bis 6, mit 30 bis 65 Grad Fallen in Norden, im östlichen bei Fleissen in Stunde 7 bis 8, mit 70 bis 80 Grad Fallen in Nordnordosten. In gleichförmiger Ueberlagerung folgt darauf der Glimmer- schiefer bei ganz demselben Streichen und Verflächen. Abweichungen hiervon zeigen sich nur weiter nördlich in der Nachbarschaft des Urthonschiefers, namentlich an seiner nordwestlichen Gränze in der Gegend von Neuhausen und Eilfhausen, wo er jedoch, entsprechend seiner Gränze gegen den Urthonsehiefer, in Stunde 3 bis 4 streicht und unter 25 bis 30 Grad in Nordwesten verflacht. In der Gegend von Neuberg und Grün wendet sich, so wie seine Gränze, auch die Streichungsrichtung in Stunde 4 bis 6 oder Stunde 7 bis 9, wobei die Schichten unter 30 bis 40 Grad in Nordnordwesten oder Nordosten einfallen. Die letztere Streichungs- und Fallrichtung lässt sich auch in der Gegend zwischen Fleissen und Ermesgrün beobachten. Der Neigungswinkel der Schichten, in der Nähe der gneissartigen Gebilde zwischen 50 bis 60 Grad schwankend, wird gegen den Urthonsehiefer zu allmälig geringer, so dass er, wie aus dem Obigen ersichtlich, bis zu 25 Grad herabsinkt '). Streichen und Verflachen des Urthonschiefers: Streichen hallen Stunde Grad Richtung Im 0. bei Stein und am südl. Abhange des Spittelberges . . 4—5 50—60 SSO. Im 0. bei Eger, im Steinbruch neben der Chaussee 5 50-60 SSO. Im 0. von Kreuzenstein, an der Chaussee, W. von Eger. . . . 6 50—60 S. Am St. Anna- und Grünberg, im W. von Eger o — 6 60 s. Bei Boden, SO. von Ober-Pilmersreuth 5 60 SSO. Im S. von Unter-Pilmersreuth 5 64 SSO. In SW. von Schioppenhof 5 75 SSO. Im N. bei Alt-Kinsberg, an der linken Seite des Muglbaches 4 75—90 SSO. Am Schlossberg von Alt-Kinsberg und am Nordgehänge des St. Loretto-Berges 4—5 80-90 schwankend. *) Streichen und Verflächen des Glimmerschiefers: Am südwestlichen Gehänge des Lerchenberges, in SO. von Asch 4 SO NNW. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen*. 525 Ganz dieselben Lagerungsverhältnisse, wie sie der Glimmerschiefer bietet, machen sich auch beim U r th o nschie fer bemerkbar. Bei einem seinen Gränzen parallelen Streichen, und allerwärts vom Glimmerschiefer abfallend, stellt er zu diesem auch an der nördlichen Gebirgsabdachung im Verhältnisse der gleich- förmigen Ueberlagerung. Und zwar zunächst der nordwestlichen Gränze des Glimmerschiefers, in der Gegend von Schildern und Mähring bis Friedersreuth, besitzt er ein Streichen zwischen Stunde 2 bis 3 mit nordwestlichem Fallen. Weiter nördlich um Thonhrunn, Rossbach, bis an die voigtländische Gränze wendet sich, so wie beim Glimmerschiefer, auch bei ihm das Streichen bis in Stunde 6 bis 7 mit nördlichem Verflachen. Bei Watzkenreuth und Ober-Schönbach lässt sich, wenn gleich stellenweise, wie bei letzterem Orte, einige Abweichungen Statt finden, die sich jedoch auf eine wellig-gekrümmte Structur des Urthon- schiefers zurückführen lassen, das Streichen in Stunde 6 bis 9 mit nördlichem bis nordöstlichem Fallen als das herrschende angeben *). Um die besprochenen Lagerungsverhältnisse der Schiefergebilde, so wie auch den Zusammenhang des Fichtelgebirges mit dem benachbarten Gebirgszuge der nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes deutlicher ersichtlich zu machen, dazu diene beistehendes Profil (s. folgende Seite Fig. 6). Zieht man die Lagerungsverhältnisse des Fichtelgebirges, vor allem aber die Zinnerzführung des Granites in Betracht, so wird man, ebenso wie im Kaiser- wald, berechtigt, auch hier den Granit als eine eruptive Bildung zu betrachten und zugleich seine Entstehung , so wie die durch ihn erfolgte Erhebung beider Streichen Ballen Stunde Grad Richtung Ara Kaplanberg, im W. hei Asch 4 5 20—40 NNW. Am Hainberg, NO. von Asch 40 NNW. Beim Ansageposten Neuhausen, W. von Schönbach . . 2—3 30—40 NW. Bei Eilfhausen und beim Sarg-Meierhofe . . 3—4 25-30 NW. Im 0. bei Neuberg, an der linken Seite des Baches .. 6 7 30 N. Im W. bei Krugsreuth 34 NO. Im N. bei Fleissen und bei den Fuchshäusern ..7 8 30-45 NNO. Im W. und SO. bei Ermesgrün . . 8 -9 40—45 NO. *) Streichungs- und Fallrichtung des Ur thonschiefe rs: Zwischen Schildern und Aengerl 3 54 NW. Am Gehängberg, N. bei Schildern 2 —3 64 NW. Zwischen Thonbrunn und Rossbach 5 —6 46 N. Im W. bei Grün 7 42 NNO, Am Plattenberg, 0. von Grün 5 —6 15—20 N. Im NO. bei Dürrngrün, W. von Ober-Schönbach 8 -9 35 NO. Im W. bei Ober-Schönbach, auf der Strasse nach Dürrngrün 8 50 NNO. Von hier etwas westlicher 3 -4 20 NW. Von hier noch westlicher 6 30 N. Zwischen Ober-Schönbach und dem Schlosse 8- -9 46 NO. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 68 326 Johann Jokely. Gebirgszüge, da er, wie es alle Umstände höchst wahrscheinlich machen, in der Tiefe mit den Graniten des Kaiserwaldes (Karls- bader Gebirges) znsammenhängt , wohl nur für den ßildungsact einer und derselben Epoche anzusehen. Ganggranite. Die Ganggranite treten sowohl im Granit- als im Schiefergebirge auf, ain häufigsten sind sie jedoch im ersteren entwickelt. Auch hier erscheinen sie hauptsächlich unter zwei Modificationen, als eine feinkörnige und pegma- t i t a r t i g e Abänderung. Beide sind nebst ihrer Structur von den stellenweise theils klein- bis feinkörnigen , theils grob- körnigen Gebirgsgraniten durch ihren grösseren 0 1 i g o k 1 a s gehalt und durch das Vorherrschen oder bisweilen auch aus- schliessliche Vorhandensein von weissem Glimmer unterschieden. Glimmer fehlt aber bei einigen Abänderungen auch gänzlich, wird dagegen durch Turma- lin vertreten, wodurch auch hier, sowie an anderen Localitäten Böhmens, ausser den zwei gewöhnlichen Abänderungen des Ganggranites, noch Turmalingra- nite sich unterscheiden Hessen. Diese letztere Abänderung zeichnet sich bis- weilen auch durch Granatführung aus, wodurch sie sich petrographisch einiger- massen den Granuliten nähert. Am häufigsten findet sich die feinkör- nige Abänderung in der Gegend zwischen Liebenstein und Tobiesenreuth , wo sie im porphyrartigen Gebirgsgranite in zahl- reichen, wie es scheint zwischen Stunde 3 — 6 streichenden Gängen aufsetzt, diese aber wieder von Pegmatitgängen , die zwischen Stunde 12 — 3 streichen, durchsetzt werden. Auch in der nächsten Umgebung von Liebenstein, bei Seichen- Figur 6. Zur Kenntniss der geologischen Beschatl'enheit des Egerer Kreises in Böhmen. 527 reuth, Halbgebäud und am Riedersberg trifft man den feinkörnigen Ganggranit in mehr minder zahlreichen Gängen im porphyrartigen Granit. Im gewöhnlichen unregelmässig grobkörnigen Gebirgsgranite ist das Auftreten des feinkörnigen sowohl, als des pegmatitartigen Ganggranites noch viel häutiger als im porphyr- artigen. Man findet sie in sehr zahlreichen Gängen in der Gegend von Hagen- grün, Voitersreuth, Ottengrün, Haslau, Rommersreuth, im Gärberhau-Walde und im Neuenbrand-Revier *). Das Streichen und Fallen dieser Gänge lässt sich, da man die Gesteinsart meist nur in losen zerstreuten Bruchstücken vorfindet, selten genau bestimmen; es scheint jedoch, dass in den meisten Fällen der feinkörnige Granit ein mehr nördliches Streichen mit westlichem Fallen, der Pegmatit hingegen ein dem Oestlichen genähertes Streichen mit nördlichem Fallen besitzt. An einigen Orten, wie zwischen Markhausen und Tobiesenreuth, ferner bei Steingrün u. a., kommt eine grosskörnige Granitabänderung vor mit zahlreich eingestreuten Granaten und körnigen Partien von Turmalin, welche petrographisch eine Art Mittelglied zwischen Pegmatit und Gebirgsgranit einnimmt. Ueber das Auftreten dieser Abänderung boten sich nirgend ganz verlässliche Anhaltspuncte ; doch scheint es, dass sie, so wie der Pegmatit, im Gebirgsgranite ebenfalls gang- förmig auftritt. Im Granit-Gneisse, so wie auch an manchen Orten im Glimmerschiefer, namentlich aber an den Gränzen gegen den Gebirgsgranit, setzen oft zahlreiche Gänge theils der feinkörnigen, theils der grobkörnigen Abänderung auf, so namentlich zwischen Markhausen und Tobiesenreuth, bei Seeberg, hier in mehreren Gängen am Schlossberg, dann im Nord westen von Ober -Lohma und stellenweise in der nördlichen Granit-Gneisszone , im Bärendorfer Hau und im Donichwald. Nicht selten wird der feldspathige Bestandtheil , insbesondere bei der grob- körnigen Abänderung in der Weise vorherrschend , dass das Gestein gleichsam als eine individualisirte Feldspathmasse erscheint. Diese ist häufig stark zersetzt (caolinisirt) , und wahrscheinlich wurde der hier einst bestandene Bau auf Porzellanerde, zwischen Fischern und Liebenstein, auf einen solchen zersetzten Pegmatitgang betrieben. Quarzgänge. Ausser den bereits oben erwähnten gering mächtigen Quarzgängen, welche sowohl im Granit-, als im Schiefergebirge aufsetzen, ist hier noch eines mächtigen Quarzganges zu gedenken, welcher, nach seinem Verlaufe zu schliessen und wie es bereits Herr Professor Dr. Reuss3) hervorgehoben, wahrscheinlich die nord- *) Das Vorkommen dieses Ganggranites an mehreren der genannten Orte hat Dr. A. E. Reuss u. a. 0. Seite 23 ff. näher beschrieben. 2) Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, I. Band, I. Abtheilung, Seite 30. 68’ 328 Johann Jokely. westliche Fortsetzung jenes Quarzganges bildet, der im Kaiserwalde, wie oben erwähnt, in der Gegend von Unter -Sandau entwickelt ist. Im Fichtelgebirge erscheint er gleich an der Tertiärgränze bei Seeberg, von wo er, auf eine kurze Strecke im Granit-Gneisse, weiter aber im Granite fortsetzend, in nordwest- nördlicher Richtung, bei Seeberg nördlich vorbei über den Gaisberg bis zum Calvarienberge bei Haslau sich verfolgen lässt, an mehreren Orten auch in schroffen Felspartien emporragend. Zwischen Haslau und den Ziegelhütten scheint sich der Gang zu verdrücken, tritt aber in der angedeuteten Richtung von da an wieder zu Tage und bildet einen etwa ISO Klafter hohen und über 800 Klafter langen Rücken, welcher mit seinen zackigen Contouren in auffälligem Contraste steht zu den benachbarten flachgewellten und viel niedrigeren Granithügeln. Von da , jedoch wie gewöhnlich nur in mehr minder grossen Rlöcken und Bruch- stücken, verfolgt man ihn über die Gegend von Vorder-Himmelreich bis Nassen- grub, an welch letzterem Orte er in den Granit-Gneiss übersetzt, weiter aber im Glimmerschiefer fortsetzt. Hier tritt er wieder zu Tage bei Försterhäuser, an der westlichen Seite der Chaussee, und verläuft von da, diese verquerend, bis zum südlichen Ende von Asch. — In der Gegend nördlich von der Stadt lässt sich, wenigstens über Tag, dieser Quarzgang nicht weiter verfolgen. Aber bei Schön- bach und Soldatenhäuser, ferner im Südosten von Sehwarzenloh und bei Stein- geröll sind zahlreiche Blöcke von Quarzfels zerstreut und beim Abdecker im Südosten vom Sorg-Meierhofe findet sich Quarz in einer Felspartie auch anstehend, wo er in dicke Platten abgesondert ist, die bei einem Fallen in Südwesten ein Streichen zwischen Stunde 9 — 10 besitzen, also ziemlich übereinstimmend mit dem Verlaufe des obigen Ganges. Gehören die Quarzvorkommen dieser Gegenden wirklich der Fortsetzung dieses Quarzganges an, was sich auch mit vieler Wahr- scheinlichkeit annehmen lässt, so würde er sich in diesem Falle in 3 Trumme zerschlagen, von denen der eine gegen den Abdecker im Südosten von Sorg, der andere über Steinböhi und Steingeröll und der dritte westlich bei Schönbach vorüber gegen die Soldatenhäuser verlaufen würde. Hier scheinen sie sich aber auszukeilen und nicht weiter in den Urthonschiefer fortzusetzen. ln der Nähe dieses Hauptganges treten noch geringmächtige, gleichsam Nebengänge auf, die ihn begleiten, und zwar hauptsächlich im Glimmerschiefer; so bei Rommersreuth und im Nordosten von Hinter-Hirnmelreich. Auch dürfte hieher gehören der Gö thestein *), ein isolirter Quarzfels, etwa 3/4 Stunden im Nord- westnorden von Haslau, an der Chausee nach Hof. Nach den zahlreichen Blöcken zu schliessen, setzt ein nicht unbedeutender Quarzgang noch im Granit auf bei Schnecken, südlich von Fleissen. ') Zu Ehren Göthe’s so benannt, da er während seiner Ausflüge von Franzensbad und Eger oft an dieser Stelle geweilt. Der Fels trägt eine hierauf bezügliche Gedenktafel, errichtet im Jahre 1846 durch die regierende Grossherzogin von Sachsen - Weimar- Eisenach Maria Paulowna, geborene Grossfürstin von Russland. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 529 Erzlagerstätten nnd Bergbane. Nur wenige Gebirgsgegenden gibt es in Deutschland , welche in Bezug auf Erzvorkommen so mythenreich wären wie das Fichtelgebirge. Jeder bedeutendere Berg war hier der Sitz eines Gnomenreiches , wo die aufgespeicherten Schätze Berggeister und Kobolde sorgsam bewachten und nur Auserwählten zeitweise einen Antheil davon verliehen, während dem die meisten Schatzgräber ihren heim- tückischen Künsten verfielen, indem sie, — um nur einer unter so vielen anderen Sagen zu gedenken — angelangt an jene Stellen, wo ihnen von Ferne her, meist aus dem Halbdunkel der Grotten, der lockende Schimmer des Goldes entgegen- strahlte, hier, da es bei ihrem Nahen allmälig dahinschwand, nichts weiter vor- fanden, als starren, werthlosen Fels und darauf nur dünne Lagen von unansehn- lichen Moospflänzchen '}• Dass die Erzführung des Fichtelgebirges in derThat eine nicht unbedeutende sei, wenn auch eben nicht indemMaasse als imErzgebirge, diess beweisen dieNach- richten über die hier einst bestandenen Seifenwerke und Bergbaue auf edle sowohl, als unedle Metalle und Erze, so wie die noch jetzt im Betriebe stehenden Baue in Bayern. Im Bereiche des Granites bestehen da, wie bei Weissen stadt und Wun- siedel, Zinnbergbaue, die namentlich im 1 6. Jahrhunderte blühten. Die Schiefer- gebilde waren wichtig durch Gold-, Silber-, Antimon-, Kupfer-, Arsen- und Eisen- erz führende Gänge, welche, um nur einige Orte zu erwähnen, hei Goldkronach schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts, hei Weidenberg, Naila, Dürren- weide u. a. im 15. Jahrhunderte mit bedeutendem Ertrage abgebaut wurden. Im Bereiche der Schiefergebilde finden sicli an mehreren Flüssen und Bächen Spuren einstiger Gold- und Zinnseifen, wie am Main, der Saale, Untreu, Regnitz u. a., die zum Theil sogar von den Zeiten der Wenden herstammen sollen * * 3). In geringerer Verbreitung und spurenweise sind die genannten Erze auch böhmischer Seits zu finden. So ausgedehnte Baue darauf, wie in Bayern, scheinen hier jedoch nirgend bestanden zu haben, wenigstens fehlen hierüber alle näheren Nachrichten. Gold. — Die Einschicht Goldbründl, im Norden von Grün, dicht an der sächsischen Gränze, soll ihren Namen von einer daselbst im Bereiche des Ur- thonschiefers befindlichen Quelle erhalten haben. Welche einst reichlich Gold- körner führte. ' ) Goldmoos, Schistostega Osmnndacea IV. und M. (Oynmostomum pennatum LJ. Unter gewissen Bichtungen und bei gehöriger Entfernung angesehen leuchtet dieses Moos im Dunkel der Felsspalten oder kleinerer Grotten, die durch übereinander gestürzte Granit- blöcke, wie an der Duisenburg bei Alexandersbad in Bayern, gebildet werden, mit einem eigentümlichen grünlich nüancirten Gold- oder Bronzeglanz. 3) Dr. Aug. Goldfuss und Dr. Gustav Bischof: Physicalisch- statistische Beschreibung des Fichtelgebirges, I. Theil, Seite 184 ff. Johann Jokely. 530 Silber und Blei. — Am Hungersberge bei Neuberg brechen im Quarz, welcher in Gängen den Glimmerschiefer dicht an seiner Gränze gegen den Urthon- schiefer durchsetzt, Silbererze mit Bleiglanz ein. die man unter ähnlichen Verhält- nissen, angeblich auch im Osten von Stei nböhl aufgefunden hatte. Bisher wurden sie nicht weiter ausgerichtet. Zinn. — Am sogenannten Zinn berge, zwischen Oberreuth und Werners- reuth, sollen die hier im Bereiche des Glimmerschiefers befindlichen Pingen- und Haldenzüge von einem einst bestandenen aber nur wenig ausgedehnten Zinnberg- baue herstammen. Der Zinnbach, welcher nördlich von Schildern entspringt und in nördlicher Richtung über Friedersreuth nach Bayern fortsetzt, dürfte auch seine Benennung von den, da einst wahrscheinlich bestandenen, Zinnseifen herleiten. Zinnober. — Ueber den einst bei Ober-Schönbach (nordöstl. von Fleissen) auf Zinnober betriebenen Bau gibt Graf K. Sternberg ’) folgende historische Daten: „Es hatte sich eine Gewerkschaft zusammengefunden, die in alten ver- lassenen Stollen Zinjiober entdeckte, wie er in Böhmen an mehreren Orten, aber nirgends ausgiebig, mit Eisensteinen vorzukommen pflegt, und war um eine Berg- freiheit eingekommen, um auf den Gruben und Stollen Mariä Verkündigung und Dreikönig bei Schönbach auf Quecksilber zu bauen, welche ihr auch mit sechs- jähriger Zehentfreiheit am 1. März 1563 ertheilt wurde. Es waren damals 50 Centner Quecksilber erobert und die Gewerke hofften in demselben Jahre noch 20 — 30 Centner zu machen. — Dieser Bergbau muss nicht weiter fortgesetzt worden sein, da indem Verkaufsbriefe über die beiden freien Steinlehen Königs- berg und Schönbach von dem Jahre 1597 von dem Quecksilber keine Erwähnung geschieht.“ Brauneisensteine. — Gegenwärtig bestehen im böhmischen Antheile des Fichtelgebirges Abbaue auf Brauneisensteine nur bei Wies und Unter- Pi 1 m e r s r e u t h. Bei ersterem Orte, etwa eine Viertelstunde davon westlich, wird das Erz mittelst eines Hauptschachtes, von welchem mehrere Strecken in Norden und Osten getrieben sind, gewonnen. Es kommt in 1 bis 9 Fuss mächtigen Lagen, auch Nestern im Urthonschiefer vor, die ihm seinem Streichen und Fallen nach gleichförmig eingelagert sind. Das Nebengestein ist in deren Nähe mehr weniger zersetzt oder stellenweise von Eisenoxydhydrat so imprägnirt, dass es zum Theil schwartenweise auch gewonnen und an die Hütten abgeliefert wird 1 2). Die Ver- breitung des Eisensteines scheint in dieser Gegend nicht unbedeutend zu sein, denn schon in früheren Zeiten hatte man hier an mehreren Orten nicht unbeträcht- liche Anbrüche und auch bayerischer Seils lieferten die Schurfversuche der jüng- sten Zeit an einigen Puncten günstige Resultate. Stark eisenschüssige Lagen von 1 ) Umrisse einer Geschichte der böhmischen Bergwerke, I. Band, I. Abtheilung, Seite 3t 0. 2) Die wöchentliche Erzeugung an Eisenstein beträgt angeblich 45 — 50 Centner. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. 331 Urthonschiefer trifft man iiberdiess noch an vielen anderen Orten, namentlich gegen die Gränzen des Tertiären, wo sich möglicherweise in grösserer Teufe hie und da auch ähnliche Lagerstätten vorfinden können. Bei Unter-Pilmersreuth ist der Brauneisenstein, wo er südlich vom Orte vom Tage aus zeitweise gegraben wird, unter ähnlichen Verhältnissen wie am obigen Orte innerhalb des Urthonschiefers entwickelt, nur ist hier seine Mäch- tigkeit geringer. Im Bereiche des Glimmerschiefers hat man vor mehreren Jahren Braun- eisensteine auch bei Fleissen am Eisenberge gewonnen, wo er mit Quarzgängen in Verbindung steht. Aehnliche eisenerzführende Quarzgänge setzen an mehreren Orten auch im Granite auf und wurden unter andern bei Halbgebäud (im Norden von Liebenstein) noch vor nicht langer Zeit abgebaut. Basalt. Im böhmischen Antheile des Fichtelgebirges findet sich Basalt an drei Loca- litäten, gleichsam so viele Gruppen bildend, die sich jenen auf bayerischer Seite unmittelbar anschliessen, im Allgemeinen aber als die westlichsten Vorposten jenes ausgedehnten centralen Basaltgebietes erscheinen, welches weiter östlich das Duppau-Liesener Gebirge zusammensetzt. Die eine oder mittlere dieser Gruppen ist im Bereiche des Granites in der Gegend von Liebenstein verbreitet und besteht aus mehreren isolirten Basalt- partien. Die ausgebreitetste darunter nimmt den Rücken des Plattenberges ein. Anstehend trifft man den Basat nur am südwestlichen Abfalle des Berges, wo er in mehr minder mächtige , fünf- oder sechsseitige Säulen abgesondert ist, die theils senkrecht stehen, theils radial gegen die Mitte des Berges geneigt sind. Am linken Thalgehänge, nordöstlich beim Schlosse Liebenstein , setzt in dem dortigen Fichtenwäldchen Basalt einen kleinen Hügelrücken zusammen und bruch- stückweise findet man ihn von da weiter in Nordostnorden am hoben Bühl, wo er in der Tiefe auch in bedeutenderer Mächtigkeit vorhanden sein dürfte, ferner in gangförmigen Verzweigungen beim Schlosse selbst, wo man ihn bei Gelegen- heit einer Grabung durchfahren hat. Zwei kleine Basaltpartien trifft man ferner bei Tobiesenreuth. Die eine beginnt etwa 80 Schritte westlich von dem westlichsten Hause des Ortes und zieht sich von da nordwärts bis auf eine Erstreckung von ungefähr 180 Klafter bei einer halb so viel betragenden Breite, und nimmt zwei kleine flache Hiigelriicken ein, von denen der südliche „an der Lärmenstange“ heisst. Von dieser etwa 100 Schritte weiter im Nordnordwest gelangt man auf die zweite Partie, die, von noch geringerer Ausdehnung, ebenfalls einen ganz kleinen Hügelrücken zusammen- setzt. Eine geringe Basaltpartie zeigt sich endlich noch am südlichen Fusse des Riedersberges, westlich bei Halbgebäud. — Sämmtliche Basaltpartien sind im Bereiche des porphyrartigen Granites befindlich; über das Verhalten des Basaltes zum Granit sind jedoch, da ersterer meist nur in Blöcken umherliegt, nirgend 332 Johann Jokely. genügende Aufschlüsse zu erlangen. Diese Basaltvorkommen schliessen sich jener Basaltgruppe an , welche weiter westlich in Bayern in der Gegend von Dieters- grün und Thierstein auftritt. Die zweite Basaltgruppe, im Bereiche des Glimmerschiefers entwickelt, nimmt die Gegend bei Oberreuth ein. In anstehenden Felsmassen lässt sich der Basalt auch hier nicht beobachten, sondern man verfolgt ihn nur in Blöcken von dem linken Gehänge des Böthenthales (südlich von Oberreuth) bis zu dem pla- teauförmigen Theil in Südosten vom Orte. Nach der Vertheilung der Blöcke zu schliessen, scheint er hier zwei isolirte Partien zu bilden. An diese schliesst sich im Osten eine dritte Partie an, bei welcher der Basalt im Nordwesten von Schnecken, dicht an der Gränze des dortigen Fichtenwaldes, eine flache, dem Granit aufgesetzte Kuppe einnimmt. Die dritte und ausgedehnteste Gruppe ist endlich jene zwischen Wies und Alt-Kinsberg. Der Basalt erscheint hier in drei isolirten Partien, von denen die kleinste nördlich bei Unter-Wildenhof einen sanft gerundeten, vom Tertiären rings begränzten Hügelrücken einnimmt. Durch einen Bruch aufgeschlossen, zeigt hier der Basalt eine dick-plattenförrnige, hie und da auch eine säulenförmige Abson- derung. Auch unmittelbar beim Meierhofe tritt der Basalt zu Tage, wo man ihn eine kurze Zeit hindurch als Strassenschotter gebrochen. Die andere Basallpartie nimmt den ganzen flachen Hiigelzug zwischen Unter-Wildenhof und Schioppenhot ein und erstreckt sich westwärts über die sogenannte „Platte“ und den „Mühl- acker“ nahe bis zum Thale, welchem entlang die bayerische Gränze verläuft, und ostwärts bis zur Wondreb, wo sie die erste grosse nördliche Krümmung macht. Im Wondrebthale bei Schioppenhof und Schönlind gelangt der Urthonschiefer, unter der unzweifelhaft plattenförmigen Masse des Basaltes, an mehreren Stellen zum Vorschein; da er aber hier fast überall in eine lehmige Grusmasse zersetzt ist, so lassen sich seine Lagerungsverhältnisse nicht genügend beurtheilen. Allem Anscheine nach dürfte er jedoch in seiner normalen Schichtenstellung (Streichen Stunde 4 — 3, Fallen in Südsüdosten) keine wesentliche Störung durch den Basalt erlitten haben. An seinem nördlichen Theile bei Unter-Wildenhof und Gregerhof, wird der Basalt von diluvialem Lehm, Sand oder Schotter begränzt und stellenweise davon auch überlagert. Auf der rechten Seite der Wondreb senkt sich der Basalt, der hier eine dritte Partie bildet, die aber früher mit der anderen ohne Zweifel im Zusammenhänge gestanden, fast bis ins Thal hinab von dem höheren Bergrücken, welcher z. Th. das „Fichtenstück“ und der „Verhau“ genannt wird. Von dem letzteren, einem ziemlich steil gegen die Wondreb abfallenden Gehänge, lässt sich der Basalt in zahlreichen Blöcken , wie er denn hier überall nur in solchen vorzußndeu ist, noch auf eine Strecke in dem niederen, zwischen der Wondreb und dem Mugl- thale befindlichen Theile ostwärts verfolgen. — Wie die erstere, reiht sich auch diese Basaltgruppe den Basaltvorkommen von Bayern an, zunächst aber jenen, welche in nicht unbedeutender Ausdehnung in der Gegend zwischen Bedwitz und Rommersreuth verbreitet sind. Zur Kenntniss der geologischen Beschafl'enheit des Egerer Kreises in Böhmen. 533 Anlangend seine petrographische Beschaffenheit, ist der Basalt an allen diesen Puncten schwarzgrau bis schwarz, mikro-krystallinisch bis dicht und führt fast allerorts mehr minder zahlreich eingestreute kleine Körner von Olivin und Magneteisenerz. Bei Tobiesenreuth und Oberreuth ist er polarisch-magne- tisch. An ersterem Orte findet sich auch eine andere Abänderung, welche eine schwärzlich-grüne Farbe und eine deutlich körnige Structur besitzt, dabei statt Olivin Au gitkrystalle und Körner von Magnete isenerz und Pyrit führt. In welcher Beziehung diese Abänderung zu der andern gemeinen steht, lässt sich nicht beurtheilen, da man hier den Basalt eben nur in losen Blöcken antrifft. Vulcanische Gebilde des Kammerbühls *). Seit mehr als einem halben Jahrhunderte ist der Kammerbühl, ein erlosche- ner Vulcan bei Franzensbad, Gegenstand der vielfachsten Erörterungen und mannigfaltigsten Deutungen gewesen. An diese zum Theil ausführlichen und gründlichen Beschreibungen des Kammerbührs '-) schliesst sich neuester Zeit eine Darstellung desselben von Dr. A. E. Reuss * * 3) an, welche ihrer Vollständig- keit halber hier ein weiteres Eingehen in die Beschreibung dieser Gebilde über- flüssig macht. Zu bemerken wäre hier nur etwa bezüglich der Zeitperiode der Eruption, namentlich der Ablagerung der geschichteten Schlackenmassen am öst- lichen Theile des Bühls, dass diese, indem man mit einem Schachtabteufen, au der Sohle des Zwergloches, unter einer etwa 2 Klafter mächtigen Schlacken- schichte noch thonigen und glimmerigen Sand, der ohne Zweifel tertiären Ur- sprungs ist, in nicht unbedeutender Mächtigkeit angefahren, wohl erst nach Abla- gerung der Tertiärgebilde des Egerbeckens abgesetzt sein mochten, — die ganze Schlackenanhäufung also nach-tertiär sei. Und somit fiele nun auch die Voraus- setzung einer Mitwirkung von Gewässern dieser Periode bei der Ablagerung der Schlackenschichten, wie es von einigen Seiten angenommen ward, von selbst weg. Wohl aber unterliegt es keinem Zweifel, dass, als die diluvialen Gewässer die Schotter- und Lehmmassen in den Thälern ablagerten und zur Thalbildung selbst vieles beitrugen, auch Theile dieser Schlackenrnassen hinwegführten, und der Kammerbühl so erst seine jetzige Gestalt erhielt. Inwieferne die vulcanischen Gebilde des Kammerbühls sowohl als des Eisenbühls bei Boden, die beide als isolirte Erscheinungen Böhmens nur mit den rheinischen Vulcanen zu vergleichen, mit den benachbarten Basalten in Verbin- dung zu bringen sind, lässt sich wohl nur wenig entscheiden. Dass sie aber mit *) Auf der Specialkarte des k. k. General-Quartiermeisterstabes heisst es Kammer bil. s) Dr. A. A. Pal liardi gibt in seiner Beschreibung „Der Kammerbühl ein Vulcan bei Kaiser Franzensbad“ Eger 1848, eine Uebersicht der hierauf bezüglichen Literatur vom Jahre 1773 bis 1844. 3) Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt, I. Band, 1. Abtheilung 1852, Seite 34 — 42. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 69 o34 J. Jokely. Zur Kenntniss der geologischen Beschaffenheit des Egerer Kreises in Böhmen. diesen nicht ausser aller Wechselbeziehung stehen, darauf deuten schon hin die basaltischen Gebilde des Kammerbühls. Vielleicht Hessen sich beide Yulcane am besten als die letzten Symptome jener Reaction des Innern gegen die äussere Erdkruste betrachten, welche von den Basalten in der mittel-tertiären Epoche eingeleitet wurde, durch sie aber gleichsam zum Abschlüsse gebracht worden ist. T o r f m o o r e. Ausgebreitete Torfablagerungen sind auch im Fichtelgebirge sehr häutige Vorkommnisse. In grösserer oder geringerer Mächtigkeit fast allenthalben in den Thälern oder an sumpfigen Hochflächen entwickelt, sind die Moore doch am meisten an der nördlichen Gebirgsabdachung verbreitet, wo sie, namentlich in der Gegend von Neuenbrand, Nassengrub, im Elster- und Donichwald, bei Himmel- reich, Wernersreuth, Oberreuth und zwischen Fleissen, Steingrub und Ermes- grün fast jedes Thälchen und oft weit hinauf beide Gehänge überziehen und an zahlreichen Orten durch Stiche gewonnen werden. Die ausgedehntesten Torf- stiche bestehen in der Gegend von Mähring, namentlich im Zinnthale, ferner im Moosbruck-, Langenau- und Kühnleiten-Wald, so wie auch um Rossbach und Friedersreuth. Säuerlinge. Die bekannteren Säuerlinge entquillen hier dem Glimmerschiefer und werden nur als Trinkwasser benützt. Bei Asch sind zwei bekannt; einer befindet sich in der Stadt, in der Rosmaringasse, der andere im Wiesenthale beim Orte, ln Niederreuth hat man auch einen Säuerling , dann einen bei Grün. Mehrere Säuerlinge finden sich im Bereiche des Torfes, so im R o h rba chtha le , süd- östlich bei Fuchshäuser und westlich von Steingrub, dann im Fleissenthale, bei der Kohl m üble, ferner auf der Wiese nordöstlich bei Fleissen; hier ist er besonders reich an Eisengehalt und seines angenehmen Geschmackes wegen in der Gegend sehr beliebt. (Die Fortsetzung dieses Berichtes, die geologischen Verhältnisse des Erzgebirges in sich begreifend, folgt in einem der nächsten Hefte dieses Jahrbuches.) 535 V. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. Von l)r. Friedrich Rolle. (Als dritte bis achte Abtheilung der Abhandlung im 7. .lahrgange, Seite 219 des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt.) Zur Veröffentlichung mitgetheilt von der Direction des geognostisch- montanistischen Vereines für Steiermark. III. Tertiärgebirge im Allgemeinen. Fast die ganze östliche Hälfte des begangenen Gebietes in einer Breite von 5 — 6 Stunden und einer Länge von etwa 10 Stunden nehmen jüngere, durch häufige und stellenweise reichliche Petrefactenführung ausgezeichnete Tertiär- schichten von grosser Mächtigkeit ein. Sie entsprechen dem Horizonte des Wiener Beckens und der oberen Abtheilung des Mainzer Beckens; tiefere tertiäre Schichten, namentlich schon solche vom Alter der unteren Abtheilung des Mainzer Beckens, fehlen. Es sind vorherrschend lockere Gebilde, weiche, meist blaugraue Schiefer- thone und Schiefermergel, ferner Sand, Schotter und Lehm; doch kommen auch wohl einzelne feste Lager von Sandstein , Conglomerat und petrefactenreichem Kalkstein vor (Leithakalk), letzterer erreicht selbst stellenweise eine beträcht- liche Mächtigkeit und bildet ansehnliche Bergkuppen. Den westlichen Rand dieser jüngeren Formation bildet längs einer Linie von Voitsberg über Ligist, Stainz, Landsberg und Schwanberg bis Eibiswald der gegen das niedere Hügelland ziemlich markirt absetzende Ostabfall der Hirsch- egger, Landsberger und Schwanberger Alpen. Im Norden sind es die Kalkstein- gebirge von Voitsberg, Stiwoll und Plankenwart und der Höhenzug des Pia wutsch, welche abgränzen und zugleich noch für drei verschieden grosse Einbuchten Raum lassen, in welche die Tertiärschichten mit ihren Lignitlagerstätten sich hereinziehen. — Im Süden legt sich von Eibiswald her nach Marburg zu wohl auch ein ansehnlicher Damm älterer Gesteine vor (Radi, Remschnig und Posruk). indessen es scheint, dass jene Gewässer der tertiären Epoche, welche die Ab- lagerungen von Gratz und Voitsberg an bis Eibiswald erzeugten, diesen Damm überschritten. Sie treten wenigstens in nahe Beziehung zu denen des Missling- thales und denen der Lavant, und es lässt sich um so mehr ein ehemaliger un- mittelbarer Zusammenhang annehmen, als ohnehin, wie später noch näher erör- tert werden soll, in der Gegend beiderseits der Drau die Tertiärschichten durch- gängig in gestörter Lagerung erscheinen und mithin auch verbindende Partien 69* 536 Friedrich Rolle. Die terliiiren und diluvialen Ablagerungen in der des Gebildes in einer der Ablagerung folgenden Zeit leicht zerstört und "'eg- geschwemmt worden sein mögen. Weit geöffnet aber erscheint das tertiäre Gebiet gegen Osten zu, wo es über die Mur hinaus sich fortsetzt und weiterhin dann mit dem grossen ungarischen Tertiärlande zusammengeht. Indessen findet doch auch gegen Osten ein theil- weiser Verschluss Statt. Es bildet nämlich der von den nördlich gelegenen Ge- birgsmassen her nach Süden streichende Zug des Plawutsch mit dem inselartig aus den tertiären Gebilden aufsteigenden vielästigen Rücken des Sausais eine Art von unzusammenhängendem Damm. Das ehemalige Tertiärmeer dürfte, wenn auch nicht ganz, doch grösstentheils diese in Osten vorliegenden Partien älteren Ge- birges überragt haben. Dessenungeachtet zeigt sich der Verlauf des Plawutsch und des Sausais von einem sehr wesentlichen Einfluss auf die Natur der zu beiden Seiten abgelagerten Gebilde. Die zwischen dem östlichen Fusse der Alpen und dem Sausal vorhandenen Tertiärgebilde weichen mehrfach in ihrer Facies ab von jenen östlich des Sausais; so fehlen namentlich Leithakalk und Cerithien- schichten, indem der Leithakalk erst auf dem Ostabhange des Sausais sich anlegt, die Cerithienschichten aber ganz fehlen und überhaupt erst jenseits der Mur erscheinen. Eintheilung der Tertiärschichten. — Es lassen sich auf der West- seite der Mur drei oder vier Hauptgruppen mit Leichtigkeit unterscheiden. In- dessen treten diese sehr von einander getrennt auf; an sicheren Ueberlagerungen ist grosser Mangel und scharfe Gränzen sind auch in sofern nicht zu ziehen, als zwischen gut cliarakterisirte Partien je zweier der Gruppen gewöhnlich breite Zonen des Gebildes sich einschalten, welche der deutlichen Charaktere entbehren. Hierzu kommt denn nun auch noch die aus der Verschiedenheit der Ablagerungs- weise der einzelnen Schichtengruppen hervorgehende Abweichung der organischen Einschlüsse. So wird es denn schwer, sich über die gegenseitigen Altersbezie- hungen unter den gedachten drei oder vier Hauptgruppen mit Bestimmtheit zu entscheiden. Im Allgemeinen aber scheint es sich herauszustellen, dass dieselben theils eine blosse abweichende Facies einer gleichzeitigen Ablagerung, theils auch wohl wirkliche, aber im Alter nur unwesentlich von einander abweichende Unter- abtheilungen darstellen. Es sind zunächst folgende drei Gruppen zu unterscheiden: 1. Die Braunkohlen führende Süsswasserbildung von Köflach, Voitsberg. Mantscha, Strassgang u. s. w. Man kann diese Schichten, um eine kurze Benen- nung zu erhalten, als Pia nor ben-Sehiehten bezeichnen. 2. Die versteinerungsreiche mergelig- und thonig-sandige Meeresformation ! von St. Florian, Stainz, Pöls u. s. w. Diese wird man im Gegensatz zu den bra- 1 kischen Cerithienschichten sehr passend Tu rr it eilen -S ch ichten nennen können. 3. Der Leithakalk und Leithategel von VVildon, St. Nikolai, Ehrenhausen u. s. w. Den ganzen Norden nimmt eine kohlenführende und zwar stellenweise unge- mein kohlenreiche Süsswasserbildung ein. Hierher gehört vor Allem die Bucht Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 537 von Köflach und Voitsberg, die Bucht von Stiwoll und St. Oswald, die Bucht von Büchein und Thal. Es sind Schichten von blaugrauem Lehm oder Tegel mit Lignitflötzen, mergelige Süsswasserkalke mit Land- und Sumpfconchylien, ferner — und zwar meist als Hangendes — Massen von Sand und Schotter und stellen- weise auch rothe, durch sogenannte „hohle Geschiebe“ charakterisirte Kalkcon- glomerate. Das schon von Herrn Professor Un ge r (1843) kurz charakterisirte sogenannte Beiner Becken, dessen Schalthierreste Herr J. Gobanz im Jahre 1854 in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften beschrieb, gehört derselben Ablagerung an, und nach dem, was Herr Dr. Andrä im Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 5. Jahrgang 1854, III. Vierteljahr, Seite 529, über die kohlenführenden Tegelgebilde berichtet, welche sich im Nordosten von Gratz am Fusse des Schöckels vorbei über Maria-Trost nach Kleinsemmering, Mortansch und Weitz zu erstrecken und ebenfalls stellenweise Reste von Binnen- schalthieren einsehliessen, glaube ich auch diese als identisch mit der Voits- berger und Reiner Süsswasserbildung beanspruchen zu dürfen. Es würde sich damit also für einen ansehnlichen Theil des Nordrandes der grossen mittelsteieri- schen Tertiärablagerung eine breite Zone von kohlenführenden Süsswassergebilden heraussteilen. Eine solche littorale Zone von Süsswassergebilden erinnert nun sehr an einen ansehnlichen flachen Küstenstrich des tertiären Meeres mit seichten, von einem hinreichenden Zuflusse süsser Binnenwasser gespeisten Lagunen. Dann müssten natürlich gewisse Meeresabsätze des inneren Tertiär-Reviers sich als gleichzeitige Bildung nachweisen lassen. — Nach Süden zu ist keine feste Gränze zu bestimmen. Mächtige Sand- und Schottermassen werden herrschend; organische Einschlüsse sucht man vergeblich darin und so gelangt man, ohne unterwegs etwas die Frage Entscheidendes nachweisen zu können, bis gegen Stainz und Wildon zu, wo man dann unversehens in einer rein marinen Formation sich erblickt. Eine thonig-sandige Meeresablagerung, reich an Muscheln und Schnecken, mit denen der marinen Sand- und Tegelschichten des Wiener Beckens (Steinabrunn, Enzesfeld, Gainfahren u. s. w.), denen der Suhapenninen-Gegend von Oberitalien (Castel Arquato, Asti, Nizza u. s. w.) und denen mehrerer Gegenden Frankreichs übereinstimmend ‘j» nimmt die ganze mittlere Gegend vom Sausal an bis zu dem Ostabfall der Alpen bei Stainz und Landsberg ein. Die Orte Pichling bei Stainz, Kregg, St. Joseph, Hirzenbiichel und Wildon dürften so ziemlich die Nordgränze bezeichnen; nach Süden zu erstreckt sich das Terrain bis zur Sulm. — Blaue, ') Das Altersverhältniss der mittelsteirisclien Tertiärschichten scheint zuerst Herr A. Boue richtig festgestellt zu haben; er erklärte sie im 3. Bande seines „Journal de Geologie“, Paris 1831, für ein Aequivalent der Subapenninen-Bildung. Um eben diese Zeit hielten die Herren Sedgwick und Murchison, verleitet durch einige wenige Petrefacten-Bestim- rnungen , einen Theil der mittelsteirisclien Tertiärschichten (nämlich das Eibiswalder Kohlengebirge und die versteinerungsreichen Mergel beim Kreuzpeter) noch für Abla- gerungen vom Alter des Pariser Grobkalkes und des London-Thones. Es war diese letz- tere Deutung ganz verfehlt, und sie bedarf heut zu Tage weiter keiner Erörterung mehr. 538 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der meist etwas sandige, bald mehr thonige, bald mehr mergelige Tegel, und grauer, an der Luft gelb werdender Sand , welche Gesteine von Kohlen nie mehr als ge- ringe Spuren, niemals bauwürdige Lager enthalten, setzen diese ganze Bildung zusammen. Der Marktflecken St. Florian ist als Mittelpunct derselben zu be- zeichnen. Auf der anderen Murseite ist eine dieser entsprechende Ablagerung mit den gleichen Meerespelrefacten nicht zu entdecken; schon der aus Ueber- gangsschiefern bestehende Rücken des Sausais bildet, wie bereits angedeutet, ihre Ostgränze. Eine ebenfalls petrefactenreiclie, aber vorherrschend kalkige Meeresablage- rung ist die des Leithakalks mit seinen Nulliporen- und Korallen-Bänken, seinen Conglomeraten, grauen sandigen Schiefermergeln und grauen mergeligen Sand- steinen. Dieser Schichtenverband bindet sich zunächst an den Sausal und zieht mit ihm einige Stunden weit von Norden nach Süden. Bei Wildon kommt der Zug aus dem östlichen Murgebiete herüber und verläuft über Dexenberg, St. Nikolai. Afiflenz, Gamlitz, Ehrenhausen und den Platsch gegen Mureck zu. Wir hätten demnach, im Grossen aufgefasst, hier eine bogenförmige, dem Rande des älteren Gebirges in 3 — 4stiindiger Entfernung einigermassen gleichlaufende Zone. Es bietet dieses Verhältniss eine gewisse Aehnlichkeit mit den noch heute in Bildung begriffenen Korallenriffen, die in tropischen Meeren dem Ufer von Continent oder Inseln gleichlaufend sich ansetzen. Doch sind die felsbauenden Sternkorallen in den Leithakalken des Sausais verhältnissmässig sparsam vorhanden und nur ganz local in dem Grade selbstständig entwickelt und dicht angehäuft, wie es von jenen Riffen der heutigen Meere berichtet wird. Mehr felsbildend treten im Leithakalke eigentlich die Nulliporen auf. Die fossilreiclien Tegelschichten von St. Florian und die Leithakalke des nahen Sausais sind im Allgemeinen als verschiedene Facies von ziemlich der gleichen Ablagerung anzusehen. Man kann zwar an einigen Stellen den Leithakalk dem Tegel aufgelagert sehen und demnach als die jüngere Schicht erkennen, doch ist der Unterschied im geologischen Alter jedenfalls nur ein geringer. Der Haupt- grund der Abweichungen zwischen der St. Florianer Tegelbildung und dem Leitha- kalke des Sausais ist vielmehr in einer Verschiedenheit der Ablagerungsverhält- nisse beider Schichtenpartien zu erblicken. An diese drei Hauptgruppen, die in dem untersuchten Theile von Mittel- steiermark hervortreten, schliesst sich gegen Süden zu noch eine vierte Gruppe au, das Glanzkohlen führende Süsswassergebilde von Eibiswald, Wies, Arnfels und Grossklein, auf der Ostseite der Mur dann noch eine fünfte, nämlich die petre- factenreichen brakisehen Cerithienschichten. Die marine Tegel- und Sandbildung von St. Florian gränzt nämlich wie nach Norden so auch nach Süden wieder an eine kohlenführende Süsswasserbildung an. Die südliche Ablagerung nimmt den ganzen südwestlichen Winkel des Terrains ein, welchen die Schwanberger Alpen einerseits und die von diesen der Drau entlang nach Osten ziehenden Höhen andererseits zwischen sich frei lassen. Ihr gehören die wichtigen Glanzkohlen-Lagerstälten von Eibiswald und Wies an. liegend zwischen Gratz, Köflach, Schwauberg und Ehrenhausen in Steiermark. 539 Blaugraue und bräunliehgraue Tegelschiefer, Sand, Sandsteine und grobe Urfels- congloinerate sind hier die herrschenden Gesteine. Die organischen Einschlüsse bestehen in Flusswasserconchylien, kleinen Ostracoden, Blattabdrücken, endlich ziemlich zahlreichen Wirbelthierresten. Identische Arten aus dieser südlichen Süsswasserbildung mit Fossilien der oben erörterten nördlichen Ablagerung sind mir in diesem Augenblicke noch nicht bekannt und müssen jedenfalls nur sparsam vorhanden sein. Es erklärt sich diess leicht daraus, dass die erstere eine Fluss- wasserfauna, die letztere aber mehr eine Sumpffauna beherbergt. Uebrigens ist jedenfalls das Alter dieser verschiedenen Schichten, wenn überhaupt nachweisbare Altersunterschiede bestehen, nichtsehr von einander entfernt und hält sich sicher- lich innerhalb der Gränzen der Wiener Tertiärformation. — Eine allgemein ver- breitete Ansicht, die zunächst von der mineralogischen Beschaffenheit der Gesteine, namentlich aber dem Grade der Umwandlung der Kohle ausgeht, deutet die Eibis- walder und Wieser Kohlen als älter Avie die von Köflach und Voitsberg. So sieht man auch in dem von den Herren Sedgwick und Murchison gegebenen Profile *)die Eibiswalder Schichten als die tiefsten und als deren Hangendes zunächst den Tegel von St. Florian und weiterhin den Leithakalk dargestellt. Die Voitsberg-Köflacher Kohlenbildung haben die beiden englischen Geologen nicht in ihr Profil hineinge- zogen, gedenken ihrer aber anhangsweise im Text als eines nach ihrer Ansicht viel jüngeren Gebildes. — Auf diese Ansichten der beiden englichen Geologen ist jeden- falls kein allzugrosses GeAvicht zu legen. Die Abfassung ihrer Arbeit fällt noch in eine Periode der Wissenschaft, wo man noch viel zu sehr geneigt war, Verschieden- heiten zweier Ablagerungen durchaus auf Rechnung eines abweichenden Alters zu setzen und zu wenig die Möglichkeit in Rechnung brachte, dass gleichzeitig, aber unter Einfluss abweichender Localverhältnisse entstandene Absätze ganz andere Gesteine und ganz von einander abAveichende organische Einschlüsse bieten können. Von den Cerithienschichten endlich, welche Herr Dr. Andrä so aus- gezeichnet auf der östlichen Murseite zu Hartberg, Gleisdorf, Gleichenberg, St. Anna u. s. av. antraf, war auf der ganzen Westseite nichts zu entdecken. Sie sind eine entschieden brakische Ablagerung, unter anderen Umständen als der korallen- und nulliporenreiche echt marine Leithakalk abgelagert und den organi- schen Einschlüssen nach aufs leichteste von diesem zu unterscheiden. Was ihr Altersverhältriiss betrifft, so dürften sie, wenigstens in so weit die im Wiener Ter- tiärbecken beobachteten Lagerungsverhältnisse auf die im mittleren Steiermark schliessen lassen, wohl als zu den jüngeren Schichten des Gebildes gehörig, jünger als die meerischen Tegel und Leithakalke anzusehen sein. So haben sie auch schon die Herren Sedgwick und Murchison gedeutet. Sehr zu wünschen wäre eine Feststellung der Beziehung der Cerithien- schichten zu der lignitführenden Süsswasserbildung von Voifsberg, Rein, Strass- gang und Kleinsemmering. Erstere dürften auch wohl hier die jüngeren Schichten sein (?). *) Transactions of the London geological society 183i, Taf. 36, Fig. 16. 340 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Oberflächengestaltung desTertiärgebietes. Die tertiären Schich- ten bilden zu beiden Seiten der Mur vom Fusse der Alpen bei Voitsberg, Lands- berg und Schwanberg an weithin in Osten ein Hügelland mit einer endlosen Ab- wechslung von langen einförmigen Hügelwellen, zwischen denen bald breite und flache Thalsohlen, bald schmale, jäh eingeschnittene Schluchten verlaufen. Die Anhöhen sind oft, besonders wo die Thaleinrisse schmal bleiben, von ziemlich steilen Gehängen eingefasst, erreichen aber nur einige hundert (höchstens 4 oder 300) Fuss über den angränzenden Thalsohlen. Die grösste Meereshöhe mag etwa 1300, sicher nicht über 1600 Wiener Fuss betragen. Die Höhe dieser Rücken entspricht dem eigentlichen anfänglichen Landes- niveau, welches erst seit Ablagerung der Schichten aus dem Meere der Tertiärzeit in mannigfacher Weise durch die zerstörende Einwirkung der noch heute messenden Bäche und Flüsse erniedrigt worden ist. (Es ist diess nicht bloss eine rein theore- tische Bemerkung; sie hat auch eine gewisse praktische Seite, nämlich in Bezug auf die hin und wieder immer noch stattfindenden Kohlenschürfe an ganz unge- eigneten Stellen. Der im Allgemeinen ganz richtige Satz, dass man im mittel- steiermärkischen Tertiärlande Kohlenlager am Fusse von Gebirgen suchen solle, ist mitunter fälschlich auch auf den Fuss jener ein paar hundert Fuss hoch an- steigenden Tertiärrücken angewendet worden. Auf diese aber kann er gar keine Anwendung finden, denn sie sind ja blosse Auswaschungsformen und viel später entstanden als die Ablagerung von Kohlenmassen Statt hatte !) Höher als die Ober- fläche der höheren Wellen des Terrains beträgt, reichen tertiäre Gebilde am ganzen Rande der Schwanberger und Landsberger Alpen und des Sausais auch nicht empor; nur gegen Süden zu am Radi-, Remschnig- und Posruckgebirge treten andere Verhältnisse ein; die Schichten zeigen sich hier durch spätere Gebirgs- erhebungen gestört und man findet sie daher in andere Niveau-Verhältnisse. Wirft man einen Blick auf die General-Quartiermeister-Stabskarten der Ge- gend, so erkennt man alsbald, dass die Thalrichtung im Tertiärlande vorwiegend nach einigen wenigen Linien Statt hat. Die Richtungen von Westen nach Osten und von Norden nach Süden sind entschieden herrschend und treten theils geson- dert auf, theils verschmelzen sie mit einander zu einer dritten , die von Nordwest nach Südost geht. Es ist also unverkennbar die allgemeine Abdachung des Landes, welche den Thälern die Richtung verlieh, indem sie den Gewässern, welche die- selben ausspülten, jenen Weg vorzeichnete. Ein weiteres in die Augen fallendes Verhältniss ist der Verlauf der kleineren Seitengräben, welche die zwischen den grösseren Thälern hin ziehen den Tertiär- höhen durchfurchen. Auch sie gehen vorwiegend wieder nach Süden oder Südosten hinab; die Folge davon ist, dass die Wasserscheide zwischen je zweien der ■ grösseren Thäler weit in Norden bis dicht an die angränzende nördliche Thalsohle geschoben erscheint. So z. B. sehr auffallend in dem von dem Stainzbache und der Lassnitz eingeschlossenen Gebiete zwischen Stainz, Landsberg und Wohls- dorf. Die Seitengräben, die aus diesem Gebiete kommen, verlaufen alle in Süd- osten zur Lassnitz und die Wasserscheide, dicht an das Stainzer Thal gerückt, Gegend zwischen G'ralz, Köflach, Sehwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 541 sendet kaum einen einzigen Seitengraben der Stainz zu. Die beiden von der Gleinz getrennten Höhenzüge zwischen St. Florian und Gleinstätten lassen wieder ganz dasselbe wahrnehmen. Selbst die aus den Tertiärgebilden hervorragende Masse der festen Ueber- gangsschiefer des Sausais hat der allgemeinen Richtung der Erosion Folge geleistet und dieThäler ganz vorwiegend in Südost hinab gesendet. Fast allein nur der von Nordosten in Südwesten ziehende Hauptrücken des Gebirges, auf wel- chem Harachegg liegt, erhält sich unabhängig und bringt vorübergebend bei Meierhof eine in Südwesten gehende Thalbildung mit sich. In geringer Entfer- nung beiderseits von dem Hauptrücken aber sieht man schon wieder die allge- meine südöstliche Thalrichtung hervortreten. Man muss wohl daraus folgern, dass auch die Thalbildung im Uebergangsschiefergebirge des Sausais, da sie der im Tertiärlande so sehr entspricht, eine sehr spät — respective erst nach Ablage- rung der Tertiärschichten — entstandeneist und dass sie ebenfalls durchaus nur ein Werk der langsam, aber stätig wirksamen Erosion sein kann. Zu den bemerkenswerthen Erscheinungen in dem betreffenden Gebiete gehören auch die an einigen Puncten zu beobachtenden sogenanntenFlussdurch- brüche, wo die Flüsse anstatt in dem niederen und leicht auszuspülenden Tegel-, Sand- und Schotterterrain sich ihr Bett zu graben, unerwartet die viel schwerer zerstörbaren Felsmassen der älteren Formationen in engen Thalschluchten durchbrechen und dabei mehr oder minder beträchtliche Stücke derselben ab- schneiden. So die Kainach in der wilden Felsschlucht der Krems unterhalb Voits- berg, dann zwischen Krottendorf und St. Johann unweit Ligist und die Sulm am südlichen Fusse des Sausais zwischen Gleinstätten und Leibnitz. Ein ähnliches Verhältniss findet auch beim unteren Laufe der Gössnitz Statt. In vielen Schriften, namentlich aber älteren, wie z. B. J. d'Omalius d’Halloy, „Observations sur l’origine des vallees in Bo u e’s Journ. de Geologie II, pag. 399 — wird als unzweifelhaft angenommen, dass in solchen Fällen die Gewässer gewaltsam entstandenen Gebirgsspalten gefolgt sind. Die Möglichkeit einer solchen Entstehungsweise ist kaum zu bezweifeln , aber die Annahme ist keineswegs immer nöthig. Bedenkt man, dass die Thal-Erosion eines Flusses — in unserem Terrain also zumal die der Kainach und die der Sulm — in einer, sehr von der Jetztzeit entlegenen Epoche, als die ursprüngliche Ablagerungsoberfläche der Tertiär- schichten noch unangegriflen bestand, und also auch in einem das des heutigen Thaies um mehrere hundert Fuss überschreitenden Niveau begann und dass daher damals auch ein grosser Theil der seither durch die Erosion ans Tageslicht gelangten älteren Gesteine noch bis zu dem damaligen Niveau unter Tertiär- schichten bedeckt lag, so liegt der Schluss sehr nahe, dass auch ohne gewaltsame Vorgänge solche Durchbrüche vor sich gehen konnten. Das von den Alpen zur Mur binabgehende Gewässer durchnagte an den Stellen , wohin es die damalige allgemeine Oberflächengestaltung des Landes verwies, das feste Gestein, das ihm im Wege lag, eben so gut als das lockere. Nur blieb die Auswaschung beim K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 542 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluviale» Ablagerungen in der festeren Gestein mehr auf die allernächste Umgebung beschränkt, das Gestein wich nur da, wo es direct angenagt oder wo es durch Untergrabung des Gleich- gewichtes beraubt wurde, es entstanden auf diese Weise enge, an Zerreissungs- spalten erinnernde, nacktfelsige Thalschluchten, wogegen in lockerem bewegli- cherem Gebilde durch das stets fortwährende Nachrutschen der Gehänge breite, ebensöhlige Weitungen entstehen konnten. Nehmen wir z. B. den Durchbruch der Sulm am Burgstallkogel, südlich vom Schlosse Ottersbach. Die Spitze dieser aus Uebergangsschiefer und Kalkstein bestehenden Kuppe hat 1459 Wiener Fuss Meereshöhe und etwa 550 Fuss Höhe über der jetzigen Sohle des Sulmthales. In gerader Linie von dieser Bergspitze, eine halbe Stunde weit im Norden, hat der Südabfall des Sausais ungefähr die gleiche Meereshöhe und steigt dann weiterhin im Norden über St. Theresien hin noch mehrere hundert Fuss höher an. Die Breite der dazwischen liegenden, von Bachschotter und Lehm ausgeebneten Sulmthalsohle mag etwa den vierten Theil jener Horizontalentfernung ausmachen. — Nun aber die Tertiärschichten. Sie erreichen am Burgstallkogel eine Meereshöhe von ungefähr 1250 Fuss; wahr- scheinlich reichten sie ursprünglich noch zu höherem Niveau, vielleicht selbst über die Bergspitze hinaus; nehmen wir indessen jene Meereshöhe von 1250 Fuss als die alte, ehedem die ganze Gegend einnehmende Ablagerungsfläche der Tertiärschichten an , so ragen der Burgstallkogel und das gegenüber liegende Gehänge des Sausais nur noch zwei oder dreihundert Fuss darüber als sanft- geformtes, kuppiges Gebirge hervor. Denken wir uns in jene frühe Epoche zurück- versetzt, als das ganze Landesniveau in dieser Gegend noch jene grössere Meereshöhe hatte, so haben wir keinen Anlass mehr, einen seither geschehenen, gewaltsamen Durchbruch hier annehmen zu müssen. Die Sulm nahm vielmehr einfach desshalb ihren Weg zwischen Sausal und Burgstallkogel, weil das tlial- aufwärts gelegene Tertiärgebiet nach seiner allgemeinen Abdachung ihr diesen Weg anwies. Seitdem und zwar ganz allmälig erfolgte dann die 's = Durchnagung der Felsmassen. Dass wenigstens unsere heutigen Ströme und Bäche in der, seit Ablagerung der obersten Tertiär- schichten verflossenen Zeit im Stande waren , wirklich eine solche Partie Schiefergebirg zu durchnagen , glaube ich hin- länglich durch die Thatsache erweisen zu können, dass die Thäler des Sausais, wie oben schon erwähnt, ganz gleichen Verlauf wie die des Tertiärgebildes ein- halten, also auch gleicher Entstehung mit ihnen sein müssen. Etwas weiter thalabwärts am Matteisberge und Nestelberge und dann am Sekkauer Berge ist das Sulmthal zwischen den Schieferbergen noch viel schmaler, steiler und felsiger eingenagt; das spaltenähnliche Aussehen des Thaies scheint a Uebergjangs-Thonsehiefer. b Uebergangs-Kalk. c Tertiär- schichten. (1 Bachsehotter und Lehm. Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 543 noch so frisch lind ursprünglich, als wäre seine Aufreissung erst ganz vor Kurzem geschehen. Indessen ist auch für diese beiden anderen Thalengen derSulm meiner Meinung nach eben so wenig eine Annahme gewaltsamer Zerreissung der Fels- massen nothwendig. Die noch heute langsam und allmälig fortwirkenden Kräfte reichen noch ganz zur Erklärung des Vorganges aus. Man muss sich nur erinnern, dass die Niveauverhältnisse, als die Thal-Erosion begann, andere als die derma- ligen waren. IY. Rohlenführende Süsswasserablagcrung von Rein, Strassgang, Yoitsberg u. s. w. Um den Kalkstein - Höhenzug des Pia wutsch lagern sich beiderseits, besonders aber auf der Westseite, entschiedene tertiäre Süsswasserschichten an; versteinerungsführende Thone, Mergel und Kalksteine mit Braunkohlenflötzen. Wegen ihres besonderen Reichthumes an Schalen einiger Planorben-Arten habe ich sie oben schon als „Pia norben-Schi chte n“ bezeichnet. Hierhin gehören vor allen Dingen die Schichten des sogenannten Reiner Beckens. Ich kenne es zur Zeit noch nicht aus eigener Ansicht und verweise daher auf die Mittheilungen, welche die Herren Dr. K. Peters und J. Gobanz in den Sitzungsberichten der mathem.-naturw. Classe der k. Akad. der Wissen- schaften, Jahrgang 1854, Bd. XIII, Seite 180 darüber gemacht haben. Ich kann dasselbe indessen nur in Bezug auf seine jetzige, durch die fortdauernde Aus- waschung der lockeren Tertiärgebilde bedingte Isolirung als ein „Becken“ aner- kennen. Es ist vielmehr ein blosser Theil jener grösseren , zusammenhängenden, westöstlichen Zone von Süsswasserschichten , die dem Rande des Tertiärmeeres angehören und von Kötlach und Voitsberg an über Gratz und Maria Trost sich bis nach Mortansch und Waitz zu verfolgen lassen. Dagegen fällt das etwa vier Stunden südöstlich von dem vorigen gelegene ganz gleiche Vorkommen von Strassgang in das Gebiet der geognostischen Auf- nahmen des Sommers 1854. Das Uebergangskalk-Gebirge macht zwischen St. Martin und Strassgang eine ziemlich ansehnliche, nach Osten zu offene, über eine Viertelstunde Länge erreichende, sanftgerundete Einbuchtung. Ein flacliwelliges, aus Lehm, Thon und Kalkmergel bestehendes Terrain nimmt diese Bucht ein und bildet gegen die im Osten angränzende, ganz gleich- förmige Schotterebene des Gratzer Feldes einen deutlichen, terrassenartigen Absatz. Herrschende Bedeckung ist in einigen Fussen Mächtigkeit ein bräunlich- gelber, ziemlich bildsamer Lehm. Gleich westlich von Strassgang besteht darauf eine Ziegelbrennerei. Dieser Lehm zieht sich rund am Rande der Uebergangs- kalk-Höhen herum und steigt in einer einen oder mehrere Fuss betragenden Dicke an deren Abhängen bergan. Die meisten Entblössungen des sanftwelligen Ter- rains der Einbuchtung, Fahrwege und Bachrinnen lassen nur diesen Lehm sichtbar werden. Gut eharakterisirte Tertiärschichten geben aber stellenweise auch zu Tage ans und sind ferner durch Schürfen wiederholt blossgelegt worden. Auf der nörd- 544 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der liehen Seite der Bucht, im Südwesten von der Kirche St. Martin sieht man an einem Vicinalwege einen Süsswasserkalk zu Tage ausgehen. Es sind knollige, löcherige Gesteinsbrocken von gelbbräunlicher Färbung, theils erdig und locker, theils auch von Kieselmasse durchdrungen, alsdann fester und in ebenen Flächen bre- chend. Sie enthalten einige wenige Süsswasserschnecken, namentlich Clausilia f/randis Klein. — Etwas mehr südöstlich im vorderen Tlieile der kleinen Bucht wurde in den letzten Jahren ein Kohlenschurf unternommen. Man hat dabei einen mehrere Klafter tiefen Schacht abgeteuft; er durchfuhr zunächst den gelben Lehm. Aus grösserer Tiefe sieht man auf den Halden etwas Braunkohle ausge- fördert, dann schwarzbraunen, kohligen Schieferthon und festen, mehr oder min- der von Kieselmasse durchdrungenen Süsswasserkalk. Der Kalkstein ist ziemlich reich an wohlerhaltenen Süsswasserpetrefacten. Von Schalthierresten kommen folgende Arten vor: 1. Helix plicat eil a Reuss und mehrere andere ITelix- Arten, 2. Papa qaadridentata Klein, 3. Clausilia f/randis Klein, 4. Achatina porrecta Gobanz, 3. Planorbis pseudo-ammonius Voltz, 6. Planorbis applänatus Thomä, 1. Planorbis nitidiformis Gobanz. Diese Schneckcnarten sind meist in zahlreichen Exemplaren zu bemerken, nur Achatina porrecta Gob. hat sich bis jetzt bloss in einem einzigen Exemplare gefunden. Es kommen auch verkieselte Pflanzenreste vor; namentlich fand ich feder- kieldicke, wurzelartige Tlieile von bisweilen sehr deutlich strahligem Querschnitt. Herr Professor Dr. Unger hat dieselben in Untersuchung genommen und wird das Ergebniss demnächst veröffentlichen. Ich verdanke seiner gütigen Mitthei- lung die Notiz, dass er die zu Strassgang vorkommenden Pflanzenreste als Arundo Goepperti Heer, Typhaeloipum lacustre Ung. und Nymphaeu Blandu- siae Ung, bestimmt hat. Schon in früheren Jahren hat man in der Strassganger Bucht nach Kohlen geschürft. In der Sammlung des Joanneums zu Gratz sah ich ein Stück hellgrauen erdigen Mergel mit zahlreichen Exemplaren der Litorinella acuta Al. Braun oder einer verwandten Art. Das Stück soll aus einem alten Schürfe in der Gemeinde Webling (St. Martin) und aus dem Anfänge der zwanziger Jahre stammen. Der Angabe nach kommt es in zwei Klafter Tiefe vor und bildet hier eine 1 bis 2 Zoll starke Schichte. — Seihst gesehen habe ich an Ort und Stelle nichts von Lito- rinellen; es ist aber wohl möglich, dass man auch brakische Tegellagen hier in der Tiefe schon hat. Ueberschreitet man den geringen Kalkrücken, der im Hintergründe derStrass- gangerTertiär-Einbuchtung den Buchkogel vomFlorianiberge trennt, so trifft man jenseits desselben, unweit Mantscha, wieder eben solche Braunkohlen führende Terliärsehichten mit Fossilien des Reiner Beckens. Gegend zwischen Gratz, Kiifkch, Schwanberg nnd Ehrenhausen in Steiermark. 545 Im Jahre 1854 wurde hier ein Hoffnungsbau betrieben, der indessen seither geruht zu haben scheint. Ich sah auf den Halden einen festen , schwarzbraunen Lignit gefördert, auf dem Querbrucbe glänzend, auf dem Längsbruche aber noch ganz holzig, ferner blaugraue und braune Schieferthone und Mergel mit Resten von Land- und . Süsswasserschalthieren von einer freilich sehr üblen Erhaltung. Zu erkennen waren : 1. Planorbis, anscheinend die beiden gewöhnlichen Arten P. pseudo-ammo - nius Voltz und P. applanatus Thomä, 2. Helix, eine oder mehrere Arten, 3. Clausilia grandis Klein ; letztere Art hier häufig und sicher erkennbar. Eine Menge kleiner Aufschlüsse von blaugrauem Tegel , geringen Kolilen- flötzen und Süsswasserkalken schliessen sich demnächst noch gegen Norden und Nordwesten zu an und lassen durch ihre meist sehr grosse Uebereinstimnuing kaum einen Zweifel darüber, dass sie alle zu einer und derselben Ablagerung gehören. Auch die reieheBraunkohlen-Niederlage der Voitsberg-Köflacher Bucht reiht diesem Gebiete sich deutlich an, zeigt indessen in ihrer Zusammensetzung und in Bezug auf Petrefactenführung einige Abweichung von den östlicheren Partien. Wendet man sich von dem Kohlenschurfe hei Mantscha dem Zuge der Kalk- steinhöhen entlang in Norden, so erreicht man nach einer halben Stunde an der von Gratz nach Steinbergen führenden Landstrasse in der „die Haselau“ genannten Gegend, wo die Strasse den starken Winkel gegen Süden zu macht, wieder einen vor Kurzem begonnenen, aber bereits auch schon wieder verlassenen Kohlen- schurf. Auf der Halde sah ich blaugrauen, lockeren Tegel und etwas theils holzigen, theils schieferig geblätterten Lignit; auch Spuren von Süsswasserschalthieren waren wieder wahrzunehmen, worunter Planorbis applanatus Thomä in ganz sicher erkennbaren Exemplaren. — Geht man wieder weiter in Norden bis zu der auffallenden kleinen Thalschlucht, welche, die Kalksteinhöhen unversehens durch- brechend, den von Oberbüchel kommenden Bach ins Göstinger Thal leitet, so sieht man gerade an der Stelle, wo der Bach aus dem flachhügeligen Tertiärlande in das Uebergangskalk-Gebiet eintritt, dicht am Wege einen in Knollen abge- sonderten mergeligen, gelblich-bräunlichen Süsswasserkalk mitjVersteinerungen zu Tage ausgehen. Planorbis pseudo-ammonius Voltz, Planorbis nitidiformis Gol). und Limnaeus sp. sind darunter zu erkennen. Von da weiter in Norden und Nordwesten den Höhen entlang gehend, lassen sich dieselben Schichten dann wiederholt noch am Fusse des älteren Gebirges bei Büchel und Winkel beobachten und scheinen den ganzen nördlichen Theil dieser in die hohen Kalkberge des Hebergangsgebildes einschneidenden Bucht einzunehmen. Im Südwesten von da, beim Dörfchen Waldstein oder Waitsdorf, unweit vom neuen Schlosse Thal trifft man am Fusse des gegen Steinbergen zu verlaufenden Kalkstein-Rückens einen gelben bildsamen Letten, der an mehreren Stellen Fossilien führt. Ich sah darin , etwas im Süden vom Dorfe, eine dunkle, etwas 546 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der kohlehaltige fossilreiche Schichte aufgeschürft. Es waren hier flachgedrückte Lignit-Partien zu linden, zahlreiche C/tam-Früchte, zumTheile sehr wohlerhalten, welche Herr Professor Un g er untersucht und für eine neue Art erkannt hat (Chara Rollei Unger) dann einzelne zerdrückte Carpolithen anderer Art (denen der Wetterauer Braunkohle zu vergleichen), endlich undeutliche Bruchstücke von Schalthieren und zerstreute Reste von Fischen. Die Schalthiere sind theils ver- kalkt, theils durch Schwefelkies vererzt; es scheinen die gewöhnlichen zwei oder drei Planorbis- Arten der Reiner Schichten zu sein. — Denselben gelben Letten mit Lagen von Branden und mit Süsswasserconchylien hat man in dem Hohlwege, der von dem Dörfchen im Osten nach Plankenwart zu führt; Planorbis pseudo-ammonius Voltz , P. applanatus Thomii und P. nitidiformis Gab. waren hier deutlich zu erkennen. Aus Braunkohle von Schloss Thal hei Gratz beschreibt auch Prof. Unger ein fossiles Holz : Klipsteinia medullaris Ung. (Familie der Aurantiaeeen). Unger: „Genera et species plant, foss. Vindobonae 1850, pag. 448. Von da im Westen und Südwesten lassen sich Entblössungen von Tegel mit Kohlen- und Kalk- oder Mergelsteinlagern noch an zahlreichen Stellen wahr- nehmen, indessen das Vorkommen von Schalthierresten in solchen beginnt nun spärlicher zu werden und zuletzt sich ganz zu verlieren. Zu St. Oswald, eine starke Stunde westlich vom Schlosse Thal, sieht man an den Abhängen der Hügelwellen allenthalben graue Tegel mit Spuren von Kohlen- lagern und zahlreichen Schichten von Kalkmergel zu Tage ausgehen. So am Abhange südlich von St. Oswald gegen Kränbach; der Fahrweg ent- blösst hier einen mehrfachen Wechsel von festem, weisslichgrauem oder grünlich- grauem, bröcklich-knolligem lyalkmergel und blaugrauem, mageremTegel in Lagen von je drei bis vier oder mehreren Klaftern Mächtigkeit. Nach Kohlen ist an mehreren Stellen hei St. Oswald geschürft worden. An der einen Stelle, die ich besuchte, liegt die Kohle ziemlich hoch am Abhänge und scheint im Hangenden jenes Wechsels von lockerem Tegel und festem Steinmergel aufzutreten. Die oberste Lage der Anhöhen bildet allenthalben Schotter und Sand; die Kohle ist gewöhnlicher Lignit. Von Schalthierresten war nichts zu bemerken. — Aehnliche Spuren von Kohlenschichten sollen auch hei Stallhofen und hei Stiwoll Anlass zu vergeblichen Schürfen gegeben haben. Dieselbe mehrfache Wechsellagerung von Tegel mit Lagen von festem, knol- ligem Steinmergel traf ich am Abhange gegen den Liebochgraben im Südwesten von St. Oswald, wo der Fahrweg wieder gute Entblössungen liefert, dann eben so auch wieder an dem correspondirenden Gehänge desselben Grabens unweit von *) Herr Professor Unger theilte mir folgende Diagnose mit: Chur a Rollei Ung. Ch. fructu elliptico. infra truncato (O S4 mm. longo , 0-76 mm. lato) valvis spiralibus a latere visis 7 concavis, eommissura cristatis, hast intime conducatis, apice ahsc/ue vermein terminatis. — Terra lignitum ad castellnm Tha l propeGraeeinm Stiriae. Gegend zwischen Gratz, Köllach, Schwanberg und Ehrenbausen in Steiermark. 547 St. Bartholomä, wo die Tegel- und Mergelschichten auf dem Sandsteine der Kreideformation auflagern. Ich sah sie hier im Bette einer zum Liebochthale hinabgehenden kleinen steilen Wasserrinne in der Nähe vom sogenannten Pöschel-Schiössel schöner als an irgend einer anderen Stelle der Gegend entblösst. Die festen Kalkmergel an den eben aufgeführten Puncten haben ganz das Ansehen von Süsswasserschichten und kommen sicherlich in marinen Tegeln niemals so vor; indessen sind mir keine Reste von Süsswasserschalthieren darin bemerkbar geworden. Ich habe sie noch ziemlich weit in Süden hinab hie und da gesehen, so am Wege von der Badecker Kapelle nach Dobelbad und zu Pirkhof; dies sind aber auch die entlegensten Puncte, wo deren noch zu finden sind. Weiter hinab gegen Süden zu werden die marinen Tegel herrschend. Das westlichste Vorkommen ist beim Rull-Bauer auf der Anhöhe zwischen Stallhofen und Voitsberg; in dem Voitsberg - Köflacher Kohlen - Revier kommt nichts Derartiges vor. Die Schütter- und Sandablagerung. Mächtige Massen von einem sicher noch zum Tertiärgebirge gehörigen Schotter und Sand überdecken den grössten Theil der eben betrachteten Gegend vom Pia wutsch an im Westen bis St. Oswald, Stiwolf und Voitsberg und zum Fusse der Ligister Gneiss- und Glimmerschiefergebirge und von da im Süden bis Grösssöding, Lieboch und Weitendorf unweit Wildon. Es ist diess ein schöner und fruchtbarer Strich Landes, reich an schönen Waldungen, Wiesen und Weingärten, aber in geognostischer Beziehung ein wenig erbauliches Revier. Das ganze Terrain zeigt eine grosse Zahl langer, einförmiger Hügelwellen, entstanden durch den Lauf der vielen zur Kainach mündenden Bäche und vielfach wieder durch deren zahlreiche Seitenzuflüsse innoch schmalere Höhengrate zerspalten. Hauptsächlich sind es diese der jüngsten geologischen Periode angehörigen Thalausspülungen, welche die unter den Schotter- und Sandmassen liegenden tieferen Schichten, die eben beschriebenen Thone, Mergel und Kalksteine, hervorschauen lassen und so etwas mehr Abwechslung in den geognostischen Charakter der Gegend bringen. Die Höhenunterschiede zwischenBerg undThal betragen gewöhnlich 300, 400 auch wohl 500Fuss. Dabei sind die Gehänge der Höhengrate oft ansehnlich steil, namentlich wo kleine, nur vorübergehend stärker anschwellende Bäche sich ein- genagt haben. Die Thäler der Hauptbäche sind breiter ausgeschnitten und zeigen meist ansehnliche, ebensöhlige Wiesengründe. Die obere Partie der Hügel bedeckt bald ein grober Geröllschotter , bald ein hellgrauer, an der Luft ocheriggelb werdender thoniger Sand; es wechselt dieser letztere bald mit Lagen von Schotter, bald mit dünnen Tegelschichten. Der Schotter führt in der Regel stark gerundete, mässig grosse, seltener die Grösse eines Hühnereies überschreitende Gerolle. Sie liegen in einem gröblichen, mit ocherig-lehmiger Masse gemischten Sand, der an den der Luft ausgesetzten Partien sich bräunlichgelb färbt; oder es wechseln Lagen gröberer Gerolle mit S48 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der solchen von mehr oder minder feinem Sande. Es linden sich vorwaltend weisse Quarzgerölle, demnächst auch solche von Gneiss oder anderen krystallinischen Felsarten, dann ausgezeichneter schwarzer Kieselschiefer von ebenem homogenen Bruch und ein von diesem nur wenig abweichender rother Eisenkiesel. Nach organischen Resten sucht man allenthalben in diesem Revier vergeblich und die geognostischeThätigkeit bleibt daher immer sehr unergiebig. Am meisten Wahrscheinlichkeit hat die Annahme, dass die Schotter- und Sandmassen aus süssen oder höchstens etwa aus brakischen Gewässern abgelagert wurden. — Die Sammlung des Joanneums zuGratz besitzt einen Mahlzahn von Rhinoceros ticlio- rhinus Cuv., der in der Nähe von Steinbergen, also noch in unserem Schotter- terrain soll gefunden worden sein; so viel sich aus rein geognostischen Beobachtungen schliessen lässt, muss indessen unser Schotter doch noch ober- tertiär sein und bezweifle ich die Abstammung des erwähnten Fossils aus dem- selben. Schon die blossen, so eben abgehandelten, rein geognostischen Charaktere des tertiären Schotters genügen zur Unterscheidung von ähnlichen Ablagerungen der Diluvialepoche. Der Tertiärschotter mit seinen vorwiegenden wohlgerundeten Quarzgeröllen und seinem nie ganz fehlenden schwarzen Kieselschiefer , seinem in der Regel mässig groben, oder doch mittlerem Korne und seinem öfteren, schichtenweisen Wechseln mit Sand- oder Tegel-Zwischenlagen deutet auf eine sehr anhaltende, allmälige Ausführung aus dem nicht sehr weit entlegenen krystallinischen und Uebergangsgebirge, auch wohl auf Zerstörung der aus fast dem gleichen Materiale gebildeten Conglomerate der Kreideformation in der oberen Kainach-Gegend. Ein nur mässig bewegtes Binnengewässer führte diese Trümmer an die flachen Küsten des Tertiärmeeres und gestattete eine schichtenweise Ablagerung. Die Gebirge der Uebergangsformation lieferten vorwiegend das Materiale, die lockeren Thonschieferstücke wurden beim allmäligen und langsamen Transporte zerrieben und wurden zu Sand und Tegel; fast nur der weisse Quarz und der Kieselschiefer verblieben und bilden nun zusammen mit bald mehr bald minder Gneiss-, Granit- und Hornblendefels-Geröllen die gröberen Einschlüsse der Ablagerung. Der Tertiärschotter wurde also innerhalb sehr langer Zeiträume aus einem nicht sehr ausgedehnten Flussgebiete nach Massgabe der allmälig fortschreitenden Degradation der Gebirge — bevor noch die gewaltigen Thal-Erosionen, wie wir sie jetzt die anstossenden Gebirgsgegenden zerspalten sehen, vor sich gegangen — erzeugt und von mässig stark bewegtem, strömendem Wasser über ein aus- gedehntes flaches Terrain in einer um mehrere hundert Fuss das Niveau des Diluvialschotters der Mur überschreitenden Ebene ausgebreitet. Jene Charaktere und Merkmale des Tertiärschotters sind in dem unter- suchten Theile Steiermarks sehr bestimmt ausgesprochen und genügen durchge- hends zur Unterscheidung tertiärer von diluvialen Schotterabsätzen. Der Diluvial- schotter von Obersteier und der des Gratzer Feldes zeigen ganz andere Merkmale, worüber weiter unten in der achten Abthejlung noch ein Näheres. Gegend zwischen Gratz, Köflaeh, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. R49 Die tertiären Conglomerate. Inden letzten Jahren oft zur Sprache gekommen und namentlich von Hrn. A. v. Morlot von vielen Puncten Steier- marks beschrieben, sind jene festen, meist rötblich gefärbten Kalkconglomerate, welche die Erscheinung der sogenannten „hohlen Gerolle“ zeigen. Sie gehören in der nördlichen Partie des begangenen Theiles von Mittel-Steiermark zu den häufigen Erscheinungen; ich kann sie überhaupt nur als besondere, durch ört- liche Einflüsse bedingte Modification des eben erörterten Tertiärschotters auf- fassen. Ich beobachtete solche Kalkconglomerate am Fusse oder den Abhängen der aus Uebergangskalk oder aus Uebergangsdolomit bestehenden Ränder des Tertiär- terrains, nie auf anderen Gesteinen aufgelagert. So zu Plankenwart und auf beiden Abdachungen des Lercheck’s bei Stiwoll. Herr Dr. Peters hat eben dieselbe Bildung bei Rein, Herr Dr. Andrä an den Steinbergen beobachtet. Geht man vom Schlosse Plankenwart in Süden die Strasse hinunter, so hat man am Abhange der Kalksteinhöhe beim Wirthshause (Gern. Olkenbach) ein Ausgehendes von rothem , festem Kalkconglomerate , welches ausgezeichnete „hohle Gerolle“ erkennen lässt. Das Bindemittel ist eisenschüssig-mergelig und unrein hellroth; es liegen darin weissliche Kalk- und Dolomitstücke, und zwar abgerundete echte Stromgerölle, kein blosser Haldenschutt. Zum Theil sind diese Gerolle an der der Luft ausgesetzten Gesteinsoberfläche ausgewittert und haben Hohlräume hinterlassen, indess das rötbliche, feste Kalkcement, wahrscheinlich in Folge eines Kieselsäure- Gehaltes, noch unverändert der Luft Widerstand leistet. Schlägt man ein Stück Conglomerat entzwei, so brechen die meisten Ein- schlüsse ohne sich zu lösen; andere aber erscheinen in Zersetzung begriffen, pulverig, und wie es scheint von der Gebirgsfeuchtigkeit schon halb aufgelöst. Man bemerkt im Cement auch Hohlräume, von aufgelösten Gerollen herrührend und später wieder mit kleinen Kalkspathkrystallen ausgekleidet. — Das Conglo- merat geht hier ein paar Klafter weit zu Tage aus, darüber liegt ein eisenschüs- siger, fast blutrother, feinsandiger Lehm. — Dasselbe Kalkconglomerat traf ich wiederum am Gehänge der Kalkhöhen, als ich von dem eben betrachteten Puncte aus in Osten ins Erzenbachthal überstieg. Das Conglomerat entfernt sich nie weit von den Kalksteinbergen; es zeigt sich dann alsbald anstatt desselben der gewöhnliche lose Schotter. An beiden Abhängen des ansehnlichen Kalkstein- und Dolomitzuges der Gemeinde Lercheck lagert sich das Conglomerat wieder in ausgedehnten Massen an. Es bildet zahlreiche plumpe, blockartig abgerundete Ausgehende und lässt zum Theile eine Absonderung in dicke, grobe Bänke erkennen. Es umschliesst echte, wallnuss- bis eigrosse Flussgerölle, und zwar vorwaltend Kalkstein- und Dolomit- stücke, dann weissen Quarz und etwas schwarzen Kieselschiefer, also ganz die gewöhnlichen Bestandtheile des Tertiärschotters, nur mit dem Unterschiede, dass die von dem höheren Kalk- und Dolomitrücken herstammenden Geschiebe hier gegen die anderen vorwiegen und die Kalkcementirung bedingen. Stellenweise bildet dieses Conglomerat den ganzen Abhang des Lerchecks vom Rande des K. k. geologische Reiobsauslalt. 7. Jahrgang l8i)G, If[, 7 J Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der SSO Rückens an bis zur Thalsolile, so die Abdachung gegen den Liebochgraben etw as oberhalb von Stiwoll. Es erzeugt hier einen steilen, rauhfelsigen, öfter terrassen- artig abgesetzten Abfall, überdeckt von zahlreichen, aus dem Gesteine aus- gewitterten Gerollen, ganz ähnlich wie das Kalkconglomerat des Wöltzthales in Obersteier. Bei Stiwoll unterliegt es gar keinem Bedenken, dass das Conglomerat weiter nichts ist als der gewöhnliche, nur vorübergehend an Kalkgeröllen besonders reiche und von erhärteter, kalkiger Zw'ischenmasse erfüllte Tertiär- schotter, denn ihm correspondirt, bloss durch den Lauf des Liebochbaches abgetrennt, auf der anderen Thalseite der Schotter von der gewöhnlichen Art, weicher den langen, schmalen Höhengrat von Stiwoll nach St. Oswald und Planken- wart zusammensetzt und lignitführenden Tegel zum Liegenden hat. Aehnliche Conglomerate mit hohlen Gerollen kommen auch schon in älteren Gebilden vor, so in dem zur Kreide gehörigen Sandsteine des Hochtregist, nördlich von Voitsherg. Das bei Rein an den Gehängen der Kalksteinhöhen auftretende rothe Conglomerat hat Hr. v. Morlot als miocen angenommen, Hr. Dr. Peters als mög- licherweise zur Kreide gehörig; ich möchte wohl ersterer Meinung beistimmen. Das von Hrn. Dr. An drä beschriebene rothe Kalkconglomerat von Fladnitz bei Pas- sail auf der östlichen Murseite nördlich von Gratz wird wohl auch hierher gehören, obwohl Hr. Dr. An drä von da keine sogenannten „hohlen Geschiebe“ anführt. — Dagegen die Kalkbreccie, welche am Abhange eines Kalksteinberges zu Kothbüchel in der Einöd, eine Stunde südwestlich von Gratz auftritt, halte ich für ganz anderer Natur. Herr Dr. Andrä hat diesen jedenfalls merkwürdigen Punct zuerst gefunden und eine Zeichnung davon gegeben. Ich besuchte die Stelle ebenfalls, halte das Gebilde aber für eine recente Halden-Breccie. Es besteht aus groben, eckigen Kalksteinstücken, welche durch ein unreines, lehmig-mergeliges Mittel fest verbunden erscheinen. Das bindende Mittel ist meist spärlich vorhanden, es bleiben daher zahlreiche Höhlungen zwischen den Kalksteinbrocken, deren Wände dann drüsig-stalaktitische Kalküberzüge bekleiden. Abgerundete Flussgerölle sind nicht beigemengt. — Am Fusse der Kalksteinberge von Lankowitz bei Köflaeh fand ich eben solche, fest erhärtete Halden -Breccien in namhaften Partien, so besonders im Westen vom Kloster. Diese sind ganz sicher recenter Entstehung. Das Braunkohlenbecken von Köflaeh und Voitsberg. Die Ein- bucht der Höhen des älteren Gebirges, in welcher das Städtchen Voitsberg, der Markt Köflaeh, das Pfarrdorf Lankowitz und noch eine namhafte Zahl kleinerer Ortschaften nahe zusammen liegen, ist bekannt als das beträchtlichste und nach- haltigste Kohlenterrain Steiermarks nächst jenem an der unteren San, wichtig besonders wegen der günstigen Lage in der Nähe der Landeshauptstadt und hin- reichend nachhaltig, um das Project einer besonderen, von da nach Gratz zu führenden Eisenbahn zur Ausführung kommen zu lassen. Die Kohle gehört zwar zu den im Allgemeinen minder geschätzten, holzartigen Braunkohlen und wurde lange der Glanzkohle von Eibiswald, Leoben undFohnsdorf nachgesetzt, indessen hat sie in neueren Jahren doch in manchen wichtigen Fächern der Industrie, vor- züglich aber solchen des Eisenhüttenwesens, zu denen man sie zuvor kaum für Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. SSI tauglich erachtete , vortheilhafte Anwendung gefunden und damit wesentlich an Werth gewonnen. Die ganze Einbucht hat noch nicht ganz dreiviertel Quadratmeilen Flächen- inhalt, indessen wurden durch das Zusammentreffen besonders günstiger Um- stände zur Tertiärepoche die Treibholzmassen der Gebirgswässer in einer solchen Massenhaftigkeit darin niedergelegt, dass trotz der schon ziemlich bedeutenden Fördermenge, zu welcher die bergmännische Gewinnung im Laufe der letzten Jahrzehende sich emporgeschwungen , dennoch die unterirdischen Vorräthe noch Brennstoff für eine fast unabsehbare Reihe von Jahren zu bieten im Stande sein werden. Die umschliessenden Höhen der Bucht sind vor allem die bald kurzen und pralligen, bald mehr gedehnten Kuppen und Rücken des Uebergangskalkes und Dolomites, welcher von Lankowitz bis Köflach und Biber und von Pichling bis Voitsberg die Ränder bildet, an verschiedenen Stellen im ebenen Thalgrunde der Graden bei hinreichendem Tiefgehen der bergmännischen Arbeiten als Sohle des Kohlengebildes gefunden ward, endlich auch auf der nördlichen Seite der Graden in ansehnlichen Höhen noch inselartig aus der tertiären Decke hervorsteigt. — Unmittelbar angelagert an die sanfteren , gedehnteren Höhen der krystallinischen Schiefer erscheint das kohlenführende Gebilde zwischen Lankowitz und Puchbach, ferner an den Teichen nahe im Süden von Voitsberg. Die zur Kreide gehörigen sogenannten Wiener Sandsteine der oberen Kainach, ein sehr gebirgiges, von tiefen Schluchten durchfurchtes Terrain zusammeusetzend , bilden die nördliche Begränzung des fraglichen Terrains. Nur gegen Osten zu communicirte die Bucht durch einen von den Kalkhöhen von Voitsberg und den Sandsteinmassen des Hochtregist eingefassten Ausgang mit jenen Gewässern, welche die Tegel-, Schotter- und Sandmassen der Gegend von Ligist, Grosssöding, St. Oswald u. s. w. absetzten und vermittelst dieser dann mit dem offenen Meere. Es musste diese Köflach- Voitsherger Bucht auch in jener Zeit schon die bedeutende Zuströmung' von Wasser in sich aufnehmen, welche noch jetzt die ringsum von den Gebirgen herab in sie sich ergiessenden ansehnlichen Bäche Kainach, Graden und Gössnitz 4) ihr zuführen. Mächtige Treibholzmassen müssen von den Alpengehängen herab während langer Zeiträume von jenen Gebirgswässern hereingeschwemmt und in der ruhigen Bucht unter dem Schutze der nach drei Seiten zu ansteigenden Höhen des älteren Gebirges abgelagert worden sein, um den Holzreichthum der damaligen Gebirgswälder uns in Form mächtiger geschlossener Kohlenlager hinterlassen zu können. O Die Gössnitz, durch ein tief eingenagtes Thal aus den Stub -Alpen herabkommcnd, erreicht bei Puchbach das Voitsberg-Köflacher Tertiärgebirge, ergiesst sieh indessen heut zu Tage nicht in diese Bucht, sondern nagt sicli abermals in ein tiefes und enges Bett zwischen Gneiss- und Glimmerschiefer- Gebirgen ein; diese untere Strecke des Gössnitzthales gehört meiner Ansicht nach durchaus zu den jüngeren, erst nach Ablagerung der obertertiären Gebilde vor sieh gegangenen Erosionen. 71 SS2 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Das Becken, obschon wie bemerkt, sicher mit dem Meere in naher Verbin- dung stehend, muss von süssem oder mindestens sehr brakischem (schwach- salzigem) Gewässer erfüllt gewesen sein; der fortwährende Zufluss der süssen Binnengewässer musste hiezu führen. Die unter diesen Verhältnissen abgelagerten Gesteine sind hauptsächlich blaugrauer oder gelber, lehmiger, nicht geschichteter Tegel und dunkelbrauner, meist noch die ganze Holztextur zeigender Lignit, ferner auch hie und da etwas Schieferthon, thoniger, glimmerführender Sand und gröblicher Schotter. Letzterer kommt hauptsächlich nur im östlichen Theile des Kohlenreviers hei Oberndorf und Klein-Kainach in Betracht, wo er als eine mehrere hundert Fuss mächtige Masse im Hangenden der kohlenführenden Schichten auftritt. Es ist ganz der- selbe grobe Tertiärschotter mit Sandlagen, wie er bei St. Oswald, Stiwoll, Gross- söding u. s. w. herrschend erscheint und es kann angenommen werden, dass er in gleicher Weise ursprünglich auch über die ganze Voitsberg-Köflacher Bucht verbreitet war, hier aber während der Diluvial- und Alluvialzeit wieder ausgespült wurde. Organische Einschlüsse sind ausser den zu Braunkohle umgewandelten Holzmassen auffallender Weise in dem ganzen Gebilde eine grosse Seltenheit. Schalthier- oder Wirbelthierreste sind, wie es scheint, bisher noch von Nie- manden hier beobachtet worden. Aber auch an bestimmbaren Pflanzenresten ist Mangel. Nur an zwei Puncten gelang es mir, deren nachzuweisen. Auf der Halde einer der Gruben südlich von Köflach (Georgen-Bau) war ich so glücklich, Stücke einer schiefrigen Kohle zu entdecken, die von Blattresten sich ganz erfüllt zeigte und heim Ahspalten fast einer jeden weiteren Schieferlamelle auch neue Blattabdrücke lieferte. Alle Einschlüsse dieser Schieferkohle gehören der gleichen Species an. Herr Prof. Dr. Unger hat sie untersucht und die Pterin pennaeformis Heer darin erkannt, eine Farnspecies, welche sonst nur am hohen Rhonen im Molassegebiete der Schweiz vorkommt. Die Flora dieses letzteren Fundortes hat viele Arten mit Parschlug und einige mit Leoben, Fohnsdorf, Arnfels u. s. w. gemeinsam , wodurch denn mittelbar auch die Voitsberg- Köflacher Schichten in ihren Altersbeziehungen denen der letztgenannten Fund- orte genähert werden. Eine Viertelstunde nördlich von Voitsberg am Wege zum Hofbauer auf der rechten Seite des Voitsberger Baches ist der andere Punct. Man sieht hier aus i einem alten Schachte einen feinerdigen, leichten, sehr lockeren, an der Luft zerbröckelnden, papierdünnen Schieferthon von in frischem Zustande bräunlich- grauer, nach längerem Liegen an der Luft aber hellrauchgrauer Farbe zu Tage gefördert; er bildet wahrscheinlich hier das Hangende des Kohlenlagers. Das i äussere Ansehen der Masse erinnerte mich schon auf den ersten Blick an | manche Infusorienerden. Es zeigten sich in der That auch beim Untersuchen derselben unter 100- bis 200facher Vergrösserung darin zahlreiche Spon- giolithen oder Kieselnadeln aus dem inneren Gewebe von Süsswasser- schwämmen. Kieselpanzerige Infusorien dürften neben diesen Spongio litlien wohl Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhansen in Steiermark. SS3 auch nicht fehlen, doch vermochte ich wenigstens von grösseren Formen solcher nichts aufzufinden. Was die verkohlten Holzmassen selbst betrifft, so hat Hr. Prof. Unger einige Stücke mikroskopisch untersucht, indess das Holzgefüge durch die stattgehabte Zusammenpressung derselben meistens zu sehr verändert gefunden, um noch zur specifisehen Bestimmung sich zu eignen. Näher bestimmt wurde von diesen Hölzern nur Pence Hoeclliana Ung. (Chlor, protog. Seite 26, Taf. 10, Fig. 1 — 4), eine zu Voitsberg, zu Adelwang in Oesterreich, Altsattel in Böhmen und Lemberg in Galizien vorkommende Art. Professor Unger erhielt das Exemplar, ein Stück halb in Braunkohle umgewan- deltes, halb verkieseltes Holz von Hrn. Dr. jur. Hödl aus der damals diesem, jetzt Sr. k. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Johann gehörigen Grube zu Untergraden, nordwestlich von Voitsberg, wo dasselbe in dem das Hangende der Braunkohle bildenden bläulichen Thone vorkam. Diess sind denn auch die einzigen, bis jetzt bekannten Vorkommen bestimm- barer Fossilien in einer so ausgezeichneten Kohlenahlagerung. Wenden wir uns nun zur Lagerung, Mächtigkeit und Beschaffenheit der Kohle in dem betreffenden Gebiete. Für diesen Theil meiner Arbeit verdanke ich sehr wesentliche Mittheilungen Herrn Wudich, Oberverweser der Sr. k. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge Johann gehörigen Eisenhämmer und Kohlengruben bei Köflach. Von älteren Arbeiten konnte ich hauptsächlich nur die von Herrn Professor Sprung in Tunner’s Jahrbuch der Vordernberger montanistischen Lehranstalt I. ßd., Gratz 1842, Seite 80 benutzen. Die ganze, gegen eine halbe Quadratmeile einnehmende Fläche des Tertiär- gebildes in der Einbucht der älteren Gebirge ist im Allgemeinen als ein ein- ziges grosses Kohlenflötz aufzufassen. Indessen ändert diesesLager öfter ab; es verdrückt und verliert sich stellenweise und wächst dafür an anderen Puncten wieder mächtig an, in welchem Falle es dann gewöhnlich durch taube Zwischenschichten von Tegel oder Sand in Unterabtheilungen gesondert erscheint. Die Lagerung der Schichten ist im Allgemeinen als söhlig oder schwach wel- lenförmig und daher als wesentlich noch ganz ungestört zu betrachten. Doch kommen auch an den Rändern des Beckens, hauptsächlich in der westlichen Partie der Bucht zu Lankowitz und Piberstein, wo das Flötz mit einer muldenförmigen Biegung und einem ganz rechtsinnigen Fallen sich am Saume des älteren Gebir- ges herumzieht, stärker einfallende Schichten von 30 und inehr Graden vor. So sieht man das zu Lankowitz unmittelbar unter dem Dorfe selbst gelegene Stück des Flöfzes sich ganz regelmässig und rechtsinnig von dem älteren Gebirge her gegen das Innere der Bucht abdachen. Die Schichten legen sich aber dabei dem Fallen nach immer flacher, bis sie dann so gut wie söhlig erscheinen. Eben so ist es im Elisabethstollen zu Piberstein, wo das Flötz unter 20 bis 2ö Gradengegen das Innere der Bucht sich abdacht. — Uebrigens kommen örtlich auch im Innern der Bucht geringe Mulden- und Sattelbildungen vor, so zu Pichling; sie bleiben indess für die Auffassung des Ganzen unwesentlich. 554 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Man hat die Kohle am frühesten an den Rändern des Thalbeckens bei Lan- kowitz und bei Voitsberg entdeckt, wo das Flötz zum Tlieile unmittelbar zu Tage ausstreicht, später hat man sie auch in dem llach welligen Terrain, welches die tiefen Einbuchten der Kalksteinhöhen bei Schaflos und Rosenthal erfüllt, kennen gelernt und in Abbau genommen; endlich ist sie dann noch durch Bohr- versuche in den letzten Jahren unter gleicher Güte und Bauwürdigkeit auch in der ebenen Thalsohle bei Ober- und Unter-Graden nachgewiesen, hier indessen einstweilen noch nicht in Abbau genommen worden. Ueber die das Kohlenlager einschliessenden Schichten ist über Tag im All- gemeinen wenig Befriedigendes zu sehen. Die lockeren Tegellagen sind an der Oberfläche meist in graugelben Lehm umgewandelt und man w7eiss in der Regel nicht, wo man darin eine noch an ursprünglicher Stätte befindliche, nur etwas durch die atmosphärischen Einflüsse veränderte Tertiärbildung und wo man einen durch Regen wasser u. s. w. von andern Puncten her zusammengeschwemmten Lehm darin erkennen soll. Auch die gewöhnlichen bergmännischen Arbeiten lassen im Allgemeinen vom Dach und der Sohle des Flötzes wenig sichtbar werden. Bei der grossen, dem rationellen und reinen Abbau mehrfache Schwierigkeiten bietenden Mächtigkeit der Kohlenmassen, der gebrächen Beschaffenheit des Daches und der oft geringen Reinheit der tieferen Lagen der Kohle, lässt man meist in Sohle und Firste ansehnliche Massen von Kohle stehen. Man sieht die Baue daher meist durchaus in der Kohle selbst angesetzt, ohne dass Dach oder Sohle berührt werden. Nach der von Herrn Sp run g gegebenen Nachricht, fand man an einigen Puncten, wo das Dach durchfahren wurde (wie z. B. im Theresienstollen zu Piberstein und im Wetterschachte eines Mitterdorfer Baues), dasselbe aus abwech- selnden Thon- und Sandschichten zusammengesetzt. Das Liegende der Kohle ist theils unmittelbar das ältere Gebirge, namentlich der Kalkstein oder Dolomit der Uebergangsformation, theils eine dünne Unterlage von grauem oder blauem Thon odereine thonige an Glimmerblättchen reiche Sandmasse, bald locker, bald zu festem Sandstein erhärtet. Letzteres Gestein wird namentlich von Sprung als tiefste Schichte des Kohlengebildes angegeben; indess beruht diess vielleicht auf i einer Verwechslung mit dem der Kreideformation angehörigen Sandsteine, der von Biber an bis Kleinkainach den Rand des Kohlengebildes darstellt. Das Kohlenlager mag durchschnittlich eine Mächtigkeit von 8 — 10 Klaftern an reiner Kohle erreichen. An einzelnen Stellen aber ist es, zumal die minder reine, und die Gewinnung nicht lohnende Kohle mitgerechnet, noch bedeutend mächtiger. So erreicht es namentlich zu Piberstein die Gesammtmäch- tigkeit von 20 Klaftern. Von ihnen ist aber der obere Theil des Lagers mit 15 Klafter Mächtigkeit allein reine, bauwürdige Kohle. Diese obere Masse wird durch vier Schichten von ziemlich festem, sandigem Letten und Schiefer thon, jede von x/z bis 1 Fuss Mächtigkeit abgetheilt. Darunter liegen noch fünf Klafter von einer unreinen, sandigen Kohle, welche nicht brauchbar ist. Im Rosenthal hat der Ritter von Pittoni’sche Hauptschacht das Flötz in einer Mächtigkeit von 18 Klafter von durchgängig bauwürdiger Kohle durchfahren. — In den Voits- Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. S55 berger und Oberdörfer Gruben wird das Flötz durch eine bei acht Fuss mäch- tige Lehmlage in zweiTheile getheilt; die obere Hälfte ist etwa sechs Klafter, die untere sieben Klafter mächtig. Zu Lankowitz ist die Mächtigkeit geringer; sie beträgt hier nur 21/a höchstens 3 Klafter an reiner Kohle, darunter liegtSand mit noch mehreren schwachen und schlechten Kohlenflötzen. Diese Angaben sind zum Theile Sp rung’s mehrgedachtem Aufsatze entnommen. In neuerer Zeit hat man auch viele Bohrversuche behufs Aufschliessung neuer Kohlenfelder im Innern des Beckens vorgenommen, so namentlich in der YViesen- ebene zwischen Köflach und Untergraden, wo im Aufträge von Sr. kaiserl. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Jo h ann unter der Leitung des Herrn Oberverwesers Wudicli an einer grösseren Anzahl von Stellen gebohrt wurde. Man hat durch diese Bohrarbeiten, welche zu Aufschlüssen bedeutender bauwür- diger Kohlenmassen führten, denn auch hinreichend Kenntniss über die Zusammen- setzung des Kohlengebildes in dem angegebenen Reviere erhalten. Es zeigte sich zufolge den von Herrn Wudicli gültigst mir mitgeth eilten Nachrichten die Kohle hier in der Mehrzahl der Fälle nur 3 bis 4 Klafter tief. Dammerde und Schotter liegen immer darüber, in anderen Fällen aber ausserdem auch noch mehr oder minder beträchtliche Lagen von einem gewöhnlich blau- grauen oder auch wohl gelben, dann stellenweise auch sogenannte „Branden“ einschliessenden Lehm. Wird dieser Lehm mächtig, so liegt dann die Kohle tiefer, nämlich beiläufig 5 bis 10 Klafter unter Tags. Das oberste Glied ist die Damm er de, die in den Wiesen in einer Mäch- tigkeit von einigen Fuss bis zu einer Klafter erscheint. Darunter liegt ein Schotter, aus mässig groben Gerollen bestehend und von einem bis zu vier und ein halb Fuss Mächtigkeit wechselnd. Er liegt nur in dem ebenen Haupt- thale zu beiden Seiten des Gradenbaches und fehlt in den höher gelegenen Kohlenpartien von Rosenthal, Schaflos, Pichling u. s. w., wird also wohl ein viel jüngeres, zu der Braunkohle nicht in näherem Bezüge stehendes Gebilde sein. Dann kommt man auf blaugrauen Lehm, der von ein halb Klafter bis zu acht und neun Klaftern hat. Unter ihm liegt zum Theile nochmals Lehm mit Branden, das heisst mit Lagen von Kohlenletten und von gering mächtigen Kohlenpartien ; er erscheint von vier bis zu zwölf Klafter mächtig. Mit dem blauen Lehm kommt auch gelber vor. Nach den Wahrnehmungen von Herrn Wudicli liegt der gelbe Lehm nicht stets zu oberst über dem blauen, sondern bei einigen Bohrungen lag ein blauer Lehm sicher über gelbem. Der blaue Lehm war bindender, der gelbe dagegen lockerer und sandiger. Der für die Tagwasser leichter durchdringbare gelbe Lehm mag also wohl durch eine anogene Veränderung seine jetzige Beschaffenheit erhalten haben. Ist die Lehmlage mächtig, so erreicht man nun erst in fünf bis zehn oder mehr Klafter Tiefe die eigentliche Masse der Kohle. Sie hat hier 1 — 10 Klafter Mächtigkeit, an einzelnen Stellen auch wohl noch mehr, denn sie wurde nicht überall durchfahren. Es wurden mehrere Bohrlöcher verlassen, als sie die Kohle in 4 bis 5 Klafter an bauwürdiger Mächtigkeit aufgeschlossen hatten. b5G Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Gewöhnlich — und namentlich da wo die Kohle mächtig wird — zeigt sie sich durch blaugrauen Lehm in besondere Lager abgesondert. Diese Lehmzwischen- lager in der Kohle sind gewöhnlich nur von geringer Bedeutung, können aber auch bis zu 4 und 5 Klafter Mächtigkeit anwachsen. Der Uebergangskalk, auf welchem die Kohle hieraufliegt, wurde nur mit einem der in der Wiesenebene angesetzten Bohrlöcher erreicht und lag hier 21 Klafter tief. Die übrigen Boh- rungen wurden früher eingestellt. Es scheint aus den bei diesen Bohrungen gewonnenen Wahrnehmungen hervorzugehen, dass die Kohle in der Ebene des Gradenthales eine unregelmässig wellenförmige Oberfläche einhält und dass der blaue Lehm die Vertiefungen ausfüllt, welche sich einstellen, sobald das Kohlenlager sich entweder mehr in die Tiefe senkt oder in geringerer Mächtigkeit abgelagert ist. Schotter und Dammerde sind jünger und eine von der Kohlenbildung ganz unabhängige spätere Anschwemmung, welche ziemlich gleichförmig die ganze obere Schichte der Niederung an der Graden bildet. Nach Ablagerung der Kohle und der dazu gehörigen blauen Lehm- oder Tegelmassen scheinen überhaupt beträchtliche Annagungen und Wegsehwem- mungen eines Theiles der Tertiärbildung Statt gehabt zu haben. Wahrscheinlich lag selbst, wie schon bemerkt wurde, ursprünglich über die ganze Kohlen- und Tegelbildung eine mehrere hundert Fuss mächtige Masse von Schotter ausge- breitet, die in der Folge wieder weggeschwemmt wurde. — Interessante Auf- schlüsse gibt in dieser Beziehung namentlich der Georgi-Tagbau südlich Ivöflach. Die Kohle steigt hier am Abhange der Pichlinger Kalkhöhe etwas über die Köilacher Thalsohle empor und hat nur eine geringe Lehmdecke auf sich, so dass sie durch Tagbau gewonnen werden kann. Es zeigt sich denn hier deutlich, dass die Kohle starke Wegführungen erlitten hat und ihre Lücken darnach von Lehm ausgefüllt wurden. Die Kohle liegt söhlig in schwach wellenförmig gebogenen Schichten. Sie zeigt, wo die Zerstörung eingewirkt hat, Wände von 1 bis 2Klafter Höhe. Der darüber ausgebreitete Lehm ist gelbgrau, locker, theils mehr feinsandig glimmerig, theils mit eingemengten gröberen Sandkörnern und Gerollen. An anderen Stellen in demselben Theile der Bucht sieht man in der Ober- fläche des Kohlenlagers trichterförmige Vertiefungen von mehreren Fussen Umfang und ein paar Fuss Tiefe eingefressen. Auch diess lässt wieder erkennen, dass das Flötz lange Zeit nach der ersten Ablagerung, als es bereits die jetzige minera- Georgen-Bau südlich von Köflach. Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. logische Beschaffenheit besass, von einem äusseren Agens — muthmasslich einem stark fliessenden Wasser, welches stellenweise Strudel oder Fälle bildete — zum Theile zerstört wurde und dass hier also der bedeckende Lehm einer viel spätem Epoche als die Kohle angehören muss. Was nun die unmittelbare Beschaffenheit und die technische Verwendbarkeit unserer Kohle betrifft, so ist sie, wie oben im Allgemeinen schon bemerkt worden, meist ein schwarzbrauner Lignit von mehr oder minder deutlich holziger Textur, welcher theils wohlerhaltene Stammstücke, theils eine mehr erdige, aus allerlei undeutlichen und stark zusammengedrückten Pflanzenresten verschieden gemengte zähe, glanzlose, zum Theile schiefrige Masse darstellt. Hie und da zeigt sich auch etwas schwarzbraune, dichte Kohle von glasartigem, stark glänzendem, muscheligem Bruche, doch nur mehr örtlich. In grösseren Massen der Luft aus- gesetzt, besonders an heissen Sommertagen, verbreitet die Kohle einen sehr durchdringenden, fast ätherartigen, brenzlichen Geruch. Eine von Herrn Professor Schrott er ausgeführte Analyse von einem solchen Lignite aus der Voitsberger Gegend findet man in der steiermärkischen Zeit- schrift, neue Folge 1. Jahrg., 2. Heft, Seite 67 und daraus entlehnt in des verstorbenen Bergrath Czjzek's „Erläuterungen zur geogn. Karte der Umge- bungen Wiens“ 1849, Seite 57. — Eine Reihe Analysen von einer grossen Anzahl Proben von Ligniten aus den Gruben von Voitsberg, Tregist, Mitterdorf, Rosen- thal u. s. w. wurde in neuerer Zeit von Herrn Karl Ritter v. Hauer ausgeführt und von Hrn. Bergrath Foetterle in der Sitzung der k. k. geol. Reichsanstalt vom 6. November 1855 mitgetheilt. Diesen Analysen nach zeichnet sich die Kohle durch einen meist sehr geringen Aschengehalt und durch gänzlichen Mangel von Schwefel aus und erweist sich dadurch als einer der besseren, zu zahlreichen technischen Verwendungen geeigneten mineralischen Brennstoffe des Landes. Die Beschaffenheit der Kohle bleibt sich übrigens, wie auch schon oben angedeutet wurde, nicht im ganzen Gebiete vollkommen gleich. Namentlich sind im Allgemeinen die oberen Lagen des Flötzes die reinsten; im Liegenden hat man häufig eine durch Sand und Letten stark verunreinigte Kohle, die nicht gewonnen wird. Zur Selbstentzündung ist die Kohle allen vorliegenden Erfahrungen zu Folge wenig geneigt. Auf Haufen gesetztes Kohlenklein pflegt sich wohl etwas zu erhitzen, ohne aber zur Selbstentzündung zu gelangen. Von einer, die Kohle durchdringenden Schwefelkieseinmengung ist auch im Allgemeinen nichts zu bemerken. Nach Herrn Sprung soll stellenweise, jedoch selten und nur in den überhaupt minder guten und meist von der Gewinnung ausgeschlossenen untersten Lagen des Flötzes Schwefelkies in grösseren Stücken vorgekommen sein. Einiges wissenschaftliche Interesse bieten zwei andere unserer Kohle ange- hörende Mineralien-Vorkommen. Es fand sich nämlich vor Kurzem in der Kohle der Ritter v. Pittoni’schen Grube im Rosenthal, südöstlich von Köflach, Sphärosiderit in ganz kleinen, hirsekorngrossen Kügelchen, die theils einzeln, theils zu zwei oder mehreren K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 72 558 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der verwachsen, sich in die Fasermasse desLignits eingedrungen zeigen und sich leicht wieder daraus ablösen. Schwefelkies ist nicht damit vergesellschaftet. Das Ganze kam mitten im Kohlentlötze in etwa 13 bis 14 Klafter Teufe hin und wieder in kleineren Partien vor. — (Eine ähnliche Einmengung von Sphärosideritkügelchen im Lignit hat man in ziemlich beträchtlichen Mengen im niederrheinischen Braun- kohlengebirge zu Friesdorf bei Bonn gefunden.) Im Lignite derselben Grube im Bosenthal, in etwas geringerer Tiefe als der Sphärosiderit, fand sich auch ein krystallisirtes Kohlenwasserstoff- Mineral. Es bildet kleine, graulichweisse, blättrige und körnige Partien, schmilzt beim Er- hitzen, verdampft dann mit schwach-aromatischem Gerüche und brennt mit leuch- tender, russabsetzender Flamme. Es fand sich, und zwar zum Theile auf dem Querbruche, in einer dunkeln, sehr festen, ausgezeichnet holzartigen Braunkohle. Herr Dr. Kenngott hat diess durch Herrn Bitter v. Pittoni ihm mitgetheilte Mineral näher untersucht und für Hartit, eine dem Scheererit verwandte, bisher nur von Oberhart bei Gloggnitz, wo sie ebenfalls in der Braunkohle erscheint, bekannt gewesene Species erkannt. (Vergl. Sitzung der k. k. geol. Reichsanstalt vom 12. Februar 1856.) Die bergmännische Gewinnung der Voitsberg-Köflaeher Kohle begann in den letzten Jahrzehenden des verflossenen Jahrhunderts, und zwar zuerst zu Oberndorf bei Voitsberg und zu Lankowitz; ein wichtiges Moment für dieselbe war demnächst die Errichtung der Oberndorfer Glashütte, auf welcher man zu Anfang dieses Jahrhunderts die ersten Versuche einer Anwendung der Braunkohle auf die Glasmacherei anstellte. Indessen blieb die Gewinnung eine verhältniss- mässig immer noch sehr unbeträchtliche; erst mit den dreissiger Jahren stieg sie bedeutender. Von Jahr zu Jahr nahm von da an auch die Verwendbarkeit der Braunkohle zu, namentlich aber ihre Bedeutung für das Eisenhüttenwesen. Man hat lange Zeit die Voitsberg-Köflaeher Kohle als an Güte und Brauch- barkeit der Eibiswalder, Leobener und anderen Glanzkohlen Steiermarks weit nachgestellt und sie zu einer Menge von technischen Verwendungsarten als nicht geeignet betrachtet. Indessen hat das Eisenhüttengewerbe seither eine Menge dieser Schwierigkeiten überwunden und von der Voitsberg-Köflaeher Kohle aus- gedehnteren Gebrauch zu machen gelernt. Bei dieser vermehrten Anwendbarkeit machte denn nunmehr ein Hauptvorzug derselben, den sie gegenüber den meisten steierischen Glanzkohlen besitzt, nämlich ihre vollkommen schwefelfreie Beschaf- fenheit in erhöhtem Grade sich geltend und lässt sie nun ihrerseits zu technischen Processen sich eignen, zu welchen die, wenn auch sonst bessere und an Heiz- kraft reichere, aber bei den meisten. Flötzen mehr oder minder schwefelhaltige Glanzkohle nicht taugt. So erlangte denn in den letztverflossenen Jahrzehenden die Gewinnung einen Betrag, der einigermassen im Verhältnisse zu der ungeheuren Ausdehnung des in Wirklichkeit vorhandenen Kohlenschatzes steht. Mehr als dreissig ver- schiedene Gewerken bauen jetzt in dem Voitsberg-Köflaeher Revier zu Voitsberg, Oberndorf, Tregist, Rosenthal, Schaflos, Köflach, Pichling, LankoAvitz u. s.w. und Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg' und Ehrenhausen in Steiermark. S59 von diesen Unternehmungen stehen dermalen mehr als zwei Drittel in reicher Ausbeute, indessen sicher bei einem Theile der minder in Betrieb gekommenen Baue es nur der bis dahin noch zu gering verbliebene Absatz der Kohle ist, was dem Flor der Grube noch im Wege steht; das Eisenhüttenwesen ist zwar in dieser, für seine Entfaltung so günstig beschaffenen Gegend in raschem Anwachsen begriffen, indessen deckt der Ertrag der dermalen in Abbau genommenen kleinen Theile des Lagers einstweilen weitaus noch den heutigen Bedarf. Das Zustande- kommen der seit einer Reihe von Jahren projectirten und unterm 26. August 1856 Allerhöchst coneessionirten Locornotivbahn von Gratz nach Voitsberg und Köflach dürfte demnächst den Kohlenbergbau zu einem noch weit beträchtlicheren Auf- blühen führen und einen fortwährenden Absatz der gewonnenen Kohle an die Südbahn und das fabrikreiche Gratz vermitteln. In Erwartung eines solchen demnächstigen grösseren Aufschwunges des Köflach-Voitsberger Bergbaues geschah denn namentlich die in den letzten Jahren geschehene Erbohrung bedeutender bauwürdiger Kohlenfelder im ebenen Haupt- thale. Ihre Gewinnung würde grossentheils wegen der niederen, dem Zudrange der Tagewasser ausgesetzten Lage mehr Mühe und Kosten erheischen , als der dermalige in den höher gelegenen Theilen des Lagers noch durch Stollen oder selbst offen über Tag ausgeführte Ahbau nöthig macht. Jene neu erschürften Flötzpartien dürften daher wohl noch längere Zeit unberührt im Schoosse der Erde ruhen bleiben, bis die erwarteten günstigeren Absatzverhältnisse eintreten, welche auch das in Angriffnehmen dieser Felder zweckmässig werden erscheinen lassen. Ueber den eigentlichen Betrag des vorhandenen Kohlenreichthums ist es schwer, sich eine genaue Rechnung abzulegen, indem man aus bergmännischen Rücksichten, z. B. um die unter dem Flötze gespannten Wasser zu vermeiden, zur Zeit nur an verhältnissmässig wenig Puncten die ganze Mächtigkeit der Kohle aufgeschlossen hat. Herr F. F oetterle hat eine solche Berechnung mitgetheilt, bei welcher angenommen ist, das ganze Kohlenbecken beherberge ein einziges gleichmässiges Flötz von bloss 6 Klaftern Mächtigkeit und etwa eine Drittel- Quadratmeile Flächenausdehnung. Es berechnet sich daraus eine Kohlenmenge von nicht weniger als 3,400.000,000 Centner. Jedenfalls also ist es sicher nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, dass nicht bloss bei dem jetzigen , sondern auch einem noch bedeutend über das jetzige Maass gesteigerten Abbau selbst nach Verlauf vieler Jahrhunderte noch kein Mangel an Kohle sein wird. Die dermalige Gewinnung beträgt nämlich, zufolge des in dem vierten Berichte des geognostisch-montanistischen Vereines für Steiermark veröffent- lichten bergamtlichen Ausweises noch nicht mehr als 350,990 Centner imWerthe von 33,717 Gulden Conv. -Münze. Erklärung der Durchschnitte. Auf der beifolgenden Tafel habe ich vier Durchschnitte durch das Gebiet der zwischen Gratz und Köflach abgelagerten kohlenführenden Süsswasserformation zusammengestellt. Die beiden ersteren derselben gehen von West in Ost und zwar schliessen dieselben ziemlich an • 72 * 560 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der einander an, Nr. 1 als östliches, Nr. 2 als westliches Stück. Die zwei anderen gehen quer durch den zweiten, welchen sie, Nr. 3 bei Kowald, Nr. 4 bei Schaflos, durchschneiden. Der Maassstab ist der natürliche, nur ist zur deutlicheren Darstellung der minder mächtigeren Formationsglieder die Höhe um ein geringes vermehrt worden. Diese Profile geben zugleich auch ein Bild von den Lagerungsverhältnissen der krystallinischen und Uebergangsgebilden derselben Gegend, wie sie in der ersten und zweiten Abtheilung dieses Aufsatzes dargestellt wurden. Gegend zwischen Gratz, Köflaeh, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 561 V. Das meerische Sand- und Tegel-Gebilde. Eine theils thonige oder mergelige, theils sandige Meeresablagerung, reich an Schichten mit Muscheln und Schnecken, oder mit Pflanzenresten, aber an Kohlen arm, und bauwürdige Kohlenlager wahrscheinlich überhaupt gar nicht führend, nimmt in etwa 4 Stunden Länge und eben so viel Breite die ganze Mitte des untersuchten Tertiärgebietes ein. Sie lehnt sich im Westen bei Stainz, Landsberg und Schwanberg unmittelbar an den Ostabfall der Alpen an, im Osten aber längs einer Linie über Grötsch, Molitsch, Waldschach, Distelhof und Ottersbach an die Uebergangsschiefer-Höhen des Sausais *)• Die Gränzen gegen Norden und gegen Süden sind nicht genau bestimmbar, indem hier Zonen von Tertiärgebiet sich einschalten, welche die meerische Sand- und Tegelbildung mit den im Norden und den im Süden vorliegenden Süsswassergebilden in Verbindung bringen, ohne dass eine feste Gränze hervortritt. Gegen Norden zu, als Gränze gegen die von Schotter überlagerten kohlenführenden Süsswassertegel, kann man im Allgemeinen den Lauf der Kainach von Ligist und Mooskirchen an bis zu ihrer Mündung in die Mur bei Wildon annehmen. Indessen kommt doch südlich der Kainach zu Pirkhof (zwischen Teipl-Bach und Zirknitz-Bach) noch einmal jener schon beschriebene, knollig abgesonderte Steinmergel im Tegel vor, den ich in der oberen (nördlichen) Gegend so oft fand und der ein Süsswasser- oder Brak- wassergebilde sein muss, da er in echt marinen Tegeln nie vorkommt. Indessen wäre dann zu Pirkhof auch sicher die südlichste Partie der Brak- und Süss- wasserbildung, denn näher gegen Stainz und gegen Wildon zu stellen sich schon entschiedene Meeres- Absätze mit meerischen Schalthierresten dar (Teipl, Pichling, Kregg, Hirzenbichel). ln gleicher Weise wie gegen Norden ist auch nach Süden zu eine feste Gränze gegen die Süsswassergebilde nicht aufzufinden. Der Lauf der Sulm von Schwanberg bis Gleinstätten kann annähernd als Gränze angenommen werden, doch verläuft auch hier wieder eine Zone fossilfreier Tertiärgebilde; so beträgt von Hasreith, wo noch Meeresschalthiere Vorkommen, bis zur Grube „Kalkgrub“ bei Limberg, wo die ersten kohlenführenden Süsswasserschichten wieder beginnen, die Entfernung zwei Stunden; eben so weit ist von Fantsch bis Gross- klein, ersteres wieder ein Fundort von meerischen, letzteres ein solcher von Süsswasser-F ossilien. Von den Leithakalk-Bildungen wird der marine Tegel der mittleren Gegend grösstentheils durch den Rücken des Sausal-Gebirges getrennt; eine unmittelbare Berührung findet nur auf der von Wildon über Dexenberg, Grötsch und St. Nikolai ziehenden Linie (Nordost in Südwest) Statt; es überlagern liier die Leithakalke J) Diese Gegend zwischen Koralpe und Sausal und weiter in Süden hinab bis Eibiswald und Ar n f e 1 s heisst auch „d e r deutsche Boden“ im Gegensätze zu den Windischen Büheln und dem ebenfalls schon vorherrschend von Winden bewohnten Badei-. Remschnicr- 7 P und Posruk-Gebirge. 562 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der deutlich den marinen Sand und Tegel, was aus den weiter zu gebenden Durch- schnitten mit Sicherheit hervorgeht. In der auf diese Weise abgegränzten mittleren Gegend zwischen Koralpe und Sausal, Kainach und Sulm, liegen die Schichten vorherschend söhlig oder doch so flach, dast man Mühe hat, die Richtung des Verflächens zu bestimmen. Die ganze Gegend ist als eine noch fast vollkommen ungestört verbliebene Schichtenmasse zu bezeichnen, in deren Gebiet die seit Ablagerung der obersten Tertiärgebilde in den Ostalpen stattgehabten Hebungserscheinungen keine auffallenden Spuren, namentlich keine Schichtenaufrichtungen, hinterliessen. — Indessen ist doch wohl für die ganze mittelsteierische Tertiär-Ablagerung über- haupt ein sanftes Verflächen in Osten anzunehmen. Die Herren Sedgwick und Murchison haben meines Wissens diess zuerst ermittelt. Auch das Ansteigen tertiärer Gebilde an den Gehängen des aus dem Tertiär- gebiete hervorragenden älteren Gebirges ist gering und beträgt nur 4 — 500Fuss Thalhöhe; nicht mehr als durchgängig in derselben Gegend das Ansteigen der Tertiäranhöhen überhaupt über die Sohle der dazwischen eingenagten heutigen Thalsohlen erreicht. Südlich der Sulm, jenseits von Schwanberg, Gleinstätten und Grossklein werden die Verhältnisse dann anders; statt söhliger oder flacher wird das Auf- treten stärker verflachender Schichten Regel, die Tertiärschichten erreichen von da an denn auch grössere Meereshöhen. Auf dieses Gebiet werde ich in einem späteren Aufsatze noch genauer eingehen. Die vorkommenden Gesteine sind Tegel , Sand und Schotter. Häufig ist ein grauer, an der Luft gelb werdender Sand, meist von ziemlich feinem Korn, stellenweise auch wohl gröber werdend und einen Uebergang in Schotter dar- stellend. Eigentlicher grober Tertiärschotter wie jener der nördlichen Gegend bei Voitsberg, St. Oswald, Dobelbad u. s. w. erscheint nur auf der Strecke zwischen Preding und Hengsberg. Fester erhärtete Schichten, also Sandsteine und Con- glomerate, erscheinen nur sparsam und gering mächtig. — Der Tegel ist blau- grau, bald mehr thonig, bald mehr mergelig, oft auch sandhaltig. Er geht einer- seits in weichen, bildsamen Thon, andererseits in halberhärtete Gesteine, ziem- lich feste Schieferthone und Molassen (hier „Opok“ genannt) über; als Baustein ist indessen doch keines dieser Tegel-Gesteine verwendbar. Man findet im Tegel häufig dünne Schnürchen von dichter schwarzer Glanzkohle, bis 1 Zoll stark, auch wohl stellenweise etwas mächtiger werdend. Sie haben häufig genug schon zu fruchtlosen Schürfen Anlass gegeben. Es lässt sich — wenigstens für das untersuchte Terrain — durchführen, dass in allen Schichten , welche entschiedene Meeres - Fossilien beherbergen , bauwürdige Kohlenlager fehlen. Nach meiner Ansicht sind es Treibholzmassen, welche durch die alten Binnenströme von den Schwanberger Alpen herabgeführt wurden, was unseren Kohlen ihre Entstehung gab. An geschützten Gebirgswinkeln, wo das eingeführte süsse Wasser die Oberhand gewinnen konnte, erzeugten sich Kohlen- lager. An minder geschützten Stellen aber — namentlich also am Fusse der fast Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 563 geradlinig, ohne bedeutende Vorsprünge und Buchten zu bilden, von Ligist über Stainz, Landsberg und Schwanberg ziehenden Gneissgebirge — waren die Verhältnisse einer Ansammlung der Holzmassen nicht in gleichem Grade günstig. Die von den Wildbächen ins Meer herabgeflössten Treibholzmassen vertheilten sich und erzeugten jene schmalen , kaum einige Zoll erreichenden Kohlen- schnürchen, die so oft den schurflustigen Bergmann in dieser Gegend irre leiten. Zwischen Schwanberg und Landsberg möchte am ersten noch etwas von Kohlen zu finden sein; bei Stainz, wo echt marine Schichten dicht an das Gebirge heran rücken, sicherlich nicht; eher vielleicht wieder in der Ligister Gegend. Bei St. Florian waren bisher alle Schürfe im Gebiete des Meeres -Tegels vergeblich, ebenso bei Hengsberg, wo das k. k. Aerar bohren liess, dessgleichen zu Pols, wo Hr. Verweser Je r e p p schürfte, und bei Dexenberg sah ich am Abhange des Spiegelkogels einen Schürfstollen, der eine in blaugrauem, sandigem Tegel aufsetzende, 1 — 2 Zoll starke Lage Glanzkohle verfolgt und eben so wenigErfolg verspricht. Gegend von Stainz, Preding und Hengsberg. Das ganze Gebiet zwischen der Kainach und der Stainz von Mooskirchen und Stainz an bis Preding und Hengsberg, besteht der Hauptsache nach aus Tegel und lockerem Sande, wozu noch der zwischen Preding und Hengsberg herrschende grobe Schotter und hie und da an den Gehängen und in den ebenen Thalsohlen eine Decke von recentem — oder zum Theile vielleicht auch älterem — Lehm kommt. Eine Stunde östlich von Hengsberg lagert sich dann auf die Sand- und Tegelbildung der Leithakalk auf. Auf dem Wege von Mooskirchen nach Stainz, so wie auf dem von Lieboch nach Stainz traf ich wiederholt den Sand über dem Tegel gelagert; ev bildet den oberen Theil der Anhöhen, an den Abhängen aber geht der Tegel zu Tag aus. Der Sand nimmt hier also dieselbe Stelle ein, welche in der nördlichen Gegend der Schotter einnimmt. Der Tegel ist blaugrau, oder, was besonders bei den der Atmosphäre länger schon ausgesetzten Partien der Fall ist, bräunlichgrau; meist ist er mager und etwas mit feinem Sand und Glimmerschüppchen gemengt, an anderen Stellen hat man mehr einen bildsamen weichen Thon, wieder an anderen einen halbharten, milden, glimmerführenden Schieferthon. — Der Sand isttheils sehr fein, theils auch gröblicher und dann oft von rauhem, scharf anzufühlendem Korn. Gewöhnlich ist er etwas thonig und eisenschüssig; frisch entblösst erscheint er daher gewöhnlich hellgrau und wird dann an der Luft später ochergelb. In der Regel liegen auch viele feine Glimmerblättchen darin und das Ganze stellt sich überhaupt als Zerstörungsproduct von krystallinischen Schiefern des nahen Koralpen-Gebirges dar. Wo grössere Gerolle darin liegen, erkennt man übrigens auch oft noch jenen schwarzen Kieselschiefer, der für denSchotter der nördlichen Gegend so bezeichnend ist und der auch hier als aus Norden herbeigeführt gelten muss. Spuren von Braunkohlen kommen hie und da vor. So zeigt sich namentlich ein geringes, allem Anscheine nach ganz unbauwürdiges Kohlenflötz bei Lannach 564 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der (an der Strasse von Topelbad nach Stainz), wo es an der Gränze des Tegels gegen den darauf liegenden Sand erscheint. Im Dorfe Lannach stellt blaugrauer, lockerer Tegel mit Lignit-Einschlüssen an; etwas höher am Gehänge erscheint lockerer, gelber Sand von gröblichem Korne, zum Theile mit pfefferkorn- bis baselnussgrossen Geschieben. Von Lannach in Osten gegen Weinzierl zu, sah ich, der Gränze von Tegel und Sand entlang gehend, drei Schurf-Stollen angesetzt. Es war eine schwarze, tlieils glänzende und dichte, theils mehr holzartige Kohle gefördert, der ganze Schurfversuch schien indessen bereits wieder aufgelassen worden zu sein. Von Schaltbierresten war auf den Halden nichts zu sehen. Des Vorkommens von knollig abgesondertem Steinmergel zu Pirkhof zwischen Mooskirchen und Stainz gedachte ich schon; dieser Mergel scheint in wenigstens 1 Klafter Mächtigkeit eine Lage im blaugrauen, mageren Tegel darzustellen und stimmt mit den Steinmergellagen des Süsswassertegels der nördlichen Gegend noch ganz überein. Indessen beginnen in höchstens einstündiger Entfernung von dieser Stelle schon die ganz sicher marinen, durch Meeresschalthiere charakte- risirten Partien der Sand- und Tegelbildung, die von da bis zur Sulm herrscht. Aus der Gegend von Teipl habe ich prachtvolle Austern, massenweise zusammensitzend, gesehen , darunter fussgrosse Exemplare der langen , flachen OstrealongirostrisLam., sowie auch von einer kleineren und höheren rundlichen Art. Sie sollen im Sande Vorkommen und auf den Feldern ausgewittert liegen. Ich habe diese Gegend einige Male durchkreuzt, indessen leider die richtige Stelle verfehlt. Selbst nachgewiesen aber habe ich solche Fundstätten mariner Mollusken etwas weiter südlich von da zu Pichling und zu Kregg. Zu Pichling, dicht an einem der südlichsten Häuser am Abhange gegen das Stainzthai, führt die Landstrasse über eine in blaugrauem, etwas schiefrigem Tegel eingelagerte, geringmächtige Schichte von fester, grauer, kalkiger Molasse voll Meeresschalthiere. Eine Turritella herrscht vor (Turritella Partschi Rolle n. sp.; die Diagnose wird weiter unten gegeben werden). Neben ihr zeigen sich Cardium Deshayesi Payr., kleine Austern u. s. w. Am anderen Abhange der Pichlinger Anhöhe gegen die Zirknitz zu, sah ich im Tegel eine Lage von mildem, schwarzgrauem, glimmerigem Schieferthone mit Spuren von Pflanzenresten. Am Stainzer Schlossberge hat man wieder Schichten mit Meeresconchylien und andere mit Blattabdrücken. Am Fusse des Berges, dicht an den nördlichsten Häusern des Marktes, steht blaugrauer, schieferiger Tegel an ; er ist entschieden marin, ich sah ein Cardium und andere Zweischaler darin. — Ein paar Klafter höher oben am Berge sah ich eine mindestens ein paar Fuss mächtige Lage von weisslichem, sehr reinem und mildem Schieferthone. Er ist kalkfrei, lässt sich mit dem Messer schneiden, erhärtet so ziemlich an der Luft, gibt mit Wasser fein zerrieben eine bildsame Masse und könnte wohl irgend welche Verwendung finden. — Ich fand Blattabdrücke darin. In den Wiesen am Fusse des Stainzer Schlossberges hat ein Schürf nach Kohlen stattgefunden. Er blieb resultatlos. Stainz ist derjenige Punct des Terrains Gegend zwischen Gratz, Kotlach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. überhaupt, wo entschiedene Meeresschichten am nächsten an den Fuss des krystallinischen Gebirges herantreten, was, wenn die früher schon von mir erörterte Ansicht über die Ablagerungsweise der Kohlen in dem untersuchten Terrain begründet ist, an sich schon für diesen Punct die Aussicht auf Kohlen- erschiirfung benimmt. Günstiger scheint mir für solche Versuche die Gegend zwischen Landsberg und Schwanberg; es sind mir hier wenigstens keine Meeres- versteinerungen vorgekommen und die kohlenführenden Schichten von Eibiswald, Steieregg und Kalkgrub liegen ganz nahe. Nordöstlich von Stainz, wo der Fahrweg von der Stainzer Anhöhe herab gegen das Lemsitzthal zu sich senkt, sah ich gleich neben dem Wege eine ziemlich reine klüftig-zerbröckelnde weisse Walkererde, vielleicht 1 Fuss oder etwas mehr mächtig, anstehen. Von Lannach in Süden über Oisnitz und St. Joseph bis zur Stainzer Thal- sohle hat man fast nichts als lockeren, gelben, thonigen Sand von bald sehr feinem, bald etwas gröberem Korn. Er bildet ziemlich ansehnliche Hügelwellen mit oft steilen Gehängen und von tiefen, schmalen Thalsohlen unterbrochen. Nur auf dem Höhengrate der Gemeinde Kregg, eine starke Stunde in Nordosten von Stainz, (zwischen Fuchs und Kreitbauer) traf ich eine bräunlichgraue erhärtete molassenartige Tegelmasse ; sie enthält viele Meeresmollusken als ockerfarbene Steinkerne; Lutraria convexa Soio. war allein von ihnen bestimmbar. Weiter östlich in der Gegend von Pöls herrschen im Grunde der Thäler blaugraue Tegel, meist in Form von festen Schieferthonen oder Molassen, stellenweise auch als lockere, bildsame Lehm-Massen. Den oberen Theil der Anhöhen aber bildet auch hier wieder lockerer, feiner, thoniger, meist graulich- gelber Sand. Er bleibt dann von da an über Komberg in Osten herrschend, bis der Wildoner Leithakalk sich im Hangenden einstellt. Ein wichtiger Petrefacten-Fundort in diesem Sandgebiete ist Hirzenbichel, eine Viertelstunde westlich von Pöls. — Es zeigen sich hier im Sande Zwischen- lagen von einem kalkreichen Molassen-Sandsteine, der zum Theile hinreichend fest ist, um als Baustein zu dienen, und von grauem Tegelschiefer, beide hie und da mit Schichten voll Meeresmollusken. Der Tegel enthält: 1. Area diluvii Lamk., 2. Cardium sp., 3. Bucinum sp. u. a. A.; der feste Molassen-Sandstein aber: 1. Panopaea Faujasi Men. (P. Menardi Desli.) in Exemplaren von Y» Fuss Länge; zwar nur als Steinkern erhalten, indessen doch ganz mit den als P. Faujasi bezeichneten Exemplaren aus dem Wienerbecken (Prinzendorf u. a. 0.) übereinstimmend, 2. Corbula revoluta Brocchi, 3. Cardium Deshayesi Payr., 4. Area diluvii Lam., 5. Venus plicata Gmel., ferner viele Turritella-Keme, Conus- Arten u. s. w. Diess ist noch über zwei Stunden weit von der Gränze der Sandmassen gegen K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. III. 73 566 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der den Wildoner Leithakalk. Schalthierreste sah ich auf dieser Strecke nicht mehr, wohl aber hat man ganz nahe im Liegenden des Leithakalkes und unzweifelhaft denselben unterteufend, blätterführende Schichten von sandigem Tegel. So sah ich in einem Hohlwege östlich über Kelsdorf, nicht weit vom Schlosse Freibichel, einen grauen und röthlichgrauen , feinsandigen Schieferthon, dessen Schichtungsflächen stellenweise dicht von Pflanzenabdrücken bedeckt erscheinen. Es sind Dikotyledonenblätter und sparsam auch schilfartige Reste. Sehr genau entspricht diesem blätterführenden sandigen Tegel eine andere solche Schichte auf der Nordseite der Anhöhe und zwar dicht an der Landstrasse zwischen Wildon und Schloss Schvvarzenegg. Eine ähnliche schieferige Sandthon- masse, bald mehr mit vorherrschendem thonigen, bald mehr mit sandigem Bestandtheil, führt hier in einigen Schichten schöne Blattabdrücke in Menge. Hier fand sich neben Blättern auch eine deutlich erhaltene Blüthe. Zwischen zwei blätterführenden Schichten liegt hier auch eine solche mit vielen flachgedrückten Knollen von schaligem Thoneisenstein. Im Hangenden der thonig-sandigen Masse überhaupt zeigt sich eine Bank von gröblichem Sandstein und darauf als unge- wöhnlich mächtige Partie der Leithakalk. Hierüber denn noch Näheres in der sechsten Abtheilung dieses Aufsatzes. Zwischen Preding und Hengsberg herrscht, wie schon bemerkt wurde, ein grober Tertiärschotter. Er enthält Gerölle bis zu Ei- und Faustgrösse, darunter auch solche von schwarzem Kieselschiefer und entspricht ganz dem in der Gegend zwischen Gratz und Voitsberg herrschenden Schotter. Gegen Norden gränzt diese Schotterpartie an Sand. Schon Komberg, gleich nördlich von Hengsberg, ruht auf einer gelbgrauen, nur wenig erhärteten, thonig-sandigen Masse. Sand und Schotter scheinen sich hier wieder zu vertreten; wie man ersteren hei Pöls auf Tegel ruhen sieht, so letzteren bei Preding. Die Thaleinschnitte um Preding entblössen feinsandigen, grauen Schieferthon in söhligen Schichten; er führt stellenweise Pflanzenabdrücke. Mineralquelle zu Hengsberg. Im Südwesten von Hengsberg beim Kreisdorfer (Bauer) trifft man in der Thalsohle am Fusse der Hengsberger Schotteranhöhe eine bis dahin noch nicht näher untersuchte, indessen durch die Art und Weise, wie sie ans Tageslicht getreten ist, jedenfalls merkwürdige Mineralquelle. Sie ist nämlich erst seit wenigen Jahren vorhanden und fand nur zufällig durch eine zur Zeit der ärarischen Kohlenschürfen angestellte Bohrung ihren Weg an die Erdoberfläche. Die Bohrung soll, wie mir berichtet wurde, 25 — 30 Klafter Tiefe erreicht haben. Die neue Quelle, welche hierdurch bestimmt wurde ans Tageslicht zu treten , blieb anfangs unbemerkt. Im trockenen Sommer 1851 aber beobachtete der nahe dabei wohnende Bauer Kreisdorfer, dass das Vieh die an der Stelle des alten Bohrversuches aufgestiegene Quelle entdeckt hatte und häufig besuchte. Durch ihn gelangte die Kenntniss davon an Herrn Dr. med. Unger zu St. Florian, welcher zuerst die neue Quelle als eine salzhaltige Mineralquelle sicher constatirte und dem auch ich die erste Nachricht davon verdanke. Gegend zwischen Gratz, Kotlach, Sehwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 567 Seither hat der Bauer Kreis clor f er, auf dessen Grund die Quelle liegt, dieselbe nothdürftig fassen lassen und eine Bretterhütte darüber errichtet. Das Wasser der Quelle schmeckt schwach salzig und etwas säuerlich und ist ziemlich angenehm zu trinken. Uebrigens ist der Wasserzufluss gering und die Quelle zur Zeit nur nothdürftig gefasst, das Wasser daher trüb und unsauber. Von ein zu zwei Minuten sieht man Gasblasen hervortreten, sonst ist der Spiegel unbewegt. Besser gefasst würde das Wasser sicher kohlensäurereicher, klarer und wohlschmeckender sein. Die Temperatur fand ich bei zwei in verschiedener Jahreszeit gemachten Besuchen ziemlich übereinstimmend zu ungefähr 12 Grad Reaum. Eine nähere Untersuchung dieser auf so eigenthümliche Weise zum Durch- bruche gelangten Mineralquelle durch einen Chemiker wäre sehr zu wünschen. Das Wasser soll leicht abführen und wird hin und wieder in der nächsten Umgebung als Hausmittel getrunken. DieQuelle scheint wohl aus dem Tegel hervorzutreten, welcher das Liegende des Tertiärschotters bildet. Doch dürfte auch der Uebergangsschiefer hier noch ganz nabe der Oberfläche liegen. Gegend von St. Florian (Gross-Florian). Das von der Stainz und der Lassnitz eingeschlossene Stück Land, also zwischen Stainz, Landsberg und Wohlsdorf, gehört wieder zu den geognostisch minder ergiebigen Strecken der Gegend; man erblickt nichts als Tegel, hie und da mit etwas Sand oder Schotter und dabei noch auf grosse Strecken hin, namentlich auf dem südlichen Abhange von St. Florian bis Wohlsdorf, dick mit Lehm überdeckt, der die geognostische Erforschung des Gebietes denn so gut wie ganz aufhebt. Versteinerungen fand ich nur auf dem Tomberge, zwischen Stainz und Rassach, wo man an der Land- strasse in einer Thongrube einen, zu graugelbem, bildsamem Thone verwitterten Tegel sieht. Es kommen einige Reste mariner Zweischaler darin vor; die Kalk- schalen derselben sind ausgewittert. Bestimmen konnte ich keinen derselben. Ganz anderes Interesse hat durch ihren Reichthum an versteinerungs- führenden Schichten die Gegend zwischen der Lassnitz und der Sulm und zwar zeigen sich diese fossilreichen Partien erst in anderthalb- bis zweistündiger Entfernung vom Fusse der Schwanberger Alpen-, ziehen sich dagegen in Osten bis dicht an den Rand der Schieferanhöhen des Sausais. Beginnen wir mit der westlichen Hälfte des betreffenden, von der Lassnitz im Norden, der Sulm im Süden eingefassten Gebietes. Die ganze Partie zwischen Landsberg und Schwanberg, also am Fusse der Gneissmasse der Alpen, zeigt überwiegend lockeren Sand und Schotter, hie und da auch wohl einzelne Bänke von Sandstein oder Conglomerat. Der Sand herrscht vor, ganz in ähnlicher Weise wie jener zu Oisnitz, St. Joseph und anderen Orten zwischen der Kainach und der Stainz, bildet auch eben solche Anhöhen, welche ziemlich steil abfallen. Möglich, dass auch hier der Sand im Liegenden Tegel hat, doch sind mir für diese Strecke keine sicheren Beweise davon zu Gesichte gekommen. In der breiten Niederung, welche von Leibenfeld, 73 * 568 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der unweit Landsberg gegen Sehwanberg zu sieh senkt und beiderseits von Sand- Anhöhen eingefasst wird, sieht man vielen Lehm. Muthmasslich rührt dieser Lehm von verwitterten Tegelmassen her, aber einen wirklichen Tegel, wie er sonst in unserer Gegend herrscht, sah ich nicht entblösst. — Versteinerungen fehlen. Ich möchte diese ganze Partie am Fusse des Gebirges wieder für brakisch halten. Der nahe Anschluss an die in Süden angränzende Eibiswalder kohlen- reiche Süsswasserformation ist Anlass genug zu dieser Muthmassung. Doch hat man zwischen Schwanberg und Landsberg noch keine Kohlenlager entdeckt, vielleicht auch überhaupt noch gar nicht gesucht. Erst bei Hasreith (in Süd-Südwest von St. Florian), also fast zwei Stunden vom Fusse des krystallinischen Gebirges entfernt, zeigen sich die ersten meerisehen Fossilien und zwar am häufigsten Austern und Balanen. Sand- und Tegellager wechseln in diesem Theile des Terrains so oft mit einander ab, dass man, zumal bei dem ewigen Abwechseln von Höhen und Thäleru, keinen rechten Ueberblick über das Ganze erhalten kann. Weiter westlich, ungefähr von der Linie zwischen St. Florian und Kleinstätten an, werden dann die Tegelmassen durchaus vorherrschend, was bis zum Rande des sogenannten „hoben Sausais“ anhält, der dann die Gränze gegen die Leithakalk-Region bildet. Die Sand- und Schotterablagerungen am Fusse der Schwanberger Alpen sind entschiedene Litoralgebilde. Sie zeigen wiederholt die Ausprägung des Wellenschlages, so z. B. am Fahrwege von Schwanberg nach Holleneck, wo man am Abhange nahe unter dem Schlosse eine lockere, feinsandig-thonige Masse mit geringen Schichten gröberer Gerolle wechseln sieht. Letztere keilen sich so kurz und rasch aus, dass man allen Grund hat, eine unter dem Einflüsse des Wellenschlages abgelagerte Litoralbildung zu sehen. Ein anderer in dieser Beziehung zu erörternder Punct ist die auf dem Gneiss- gebirge der Gemeinde Aichegg ruhende Schotter- und Sandablagerung am Wege von Schwanberg zur Bergkirche St. Wolfgang. Den linken — nordöstlichen — Rand der Mündung des Stullmegg-Baehes aus dem Gneisse ins Tertiärgebiet bildet ein ziemlich langer, schmaler Rücken , der gegen die Niederung zu rasch abfällt, sehr gleichförmig aber in Nord west gegen St. Wolfgang zu ansteigt. An dem steilen Abhange dieses Rückens werden Gneissmassen sichtbar, die ebenere Oberfläche dagegen überdeckt tertiärer Sand und Schotter. Es ist eine Art halb- harter Sandmolasse von grauer, an der Luft bräunlichgelb werdender Färb e. Nuss- bis faustgrosse, woblgerundete Gerölle von Gneiss u. s. w. liegen darin. An einer Entblössung in einem Hohlwege ist die Schichtung deutlich wellen- förmig gebogen. Es wechseln hier Lagen grober bis nussgrosser Gerölle mit feinerem, ocherigem Sande, ganz wieder in der Weise, dass man deutlich daran die Wirkungen des Wellenschlages an einer untiefen Stelle erkennt. Demnächst steigt dann der Rücken plötzlich rascher an und der Gneiss taucht wieder hervor, um von da an dann herrschend zu bleiben. Als der westlichste, am wenigsten weit von dem Fusse der Schwanberger Alpen entfernte, petrefaetenführende Punct der Gegend zwischen der Lassnitz 569 Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. und der Sulm wurde oben schon Hasreith genannt, ein auf einer kleinen Anhöhe gelegenes Dorf, eine halbe Stunde von St. Florian. Die tiefste Schichtenent- blössung hat man in der Sohle des Gleinzthales in einer Sandgrube neben dem Fahrwege. Es ist ein gröblicher Sand, fast eher ein Schotter zu nennen, in dem einzelne geringmächtige Zwischenschichten von graulichem Tegelschieferthon und merkwürdige, schichtenweise vertheilte, feste Sandstein -Concretionen erscheinen. Letztere gleichen flachgedrückten Würsten oder Säcken und sind am Ende abgerundet. Die Gerolle werden einzeln bis wallnussgross. Es zeigt sich unter ihnen auch wieder der für die tertiären Sand- und Schotterlager Mittel - Steiermarks überhaupt so bezeichnende schwarze Kieselschiefer. Doch erreichen die Geschiebe desselben bei der grossen Entfernung von den anstehenden Massen hier nur Erbsen- oder höchstens Haselnussgrösse. In diesem Sand- und Schotterlager erscheinen Schichten mit Pflanzenabdrücken; ferner einzelne Meeres-Fossilien. Es sind namentlich Baianus- Gehäuse, dann Exemplare einer grossen, flachen Auster, der Ostrea longirostris Lam. ähnlich, aber breiter und von ihr wohl verschieden. Endlich fand sich auch ein einzelner Gasteropode, in dem Herr Dr. Hörn es die Marginella auris leporis Brocc. erkannte, eine auch im oberösterreichischen Becken (zu O(tnang) vorkommende Suhapenninen- Species. Höher oben sieht man thonig-sandige Schichten, bald mehr Sand, bald mehr Tegel. — Wie man das Gleiche erreicht hat, befindet man sich in festem, rein thonigem, blaugrauem Tegel. Im Dorfe selbst aber folgt zu oberst noch eine Decke, ein paar Klafter stark, von grobem Sande mit Sandsteinconcretionen, ganz ein eben solches Gebilde, wie das am Fusse des Berges. — Die ganze Höhe des hier entwickelten Profiles von dem Gleinz -Bach an bis zum Dorfe beträgt nur ungefähr 180 Fuss. Alle Schichten liegen so gut wie ganz söhlig. Von Hasreith auf der anderen Seite gegen Süden zu hinab zeigen sich wieder ähnliche, bald mehr thonige, bald mehr sandige Schichten im Wechsel mit einander , was so bleibt bis man das Sulmthal erreicht. — Versteinerungen sah ich indessen nur noch an einer Stelle nahe im Süden von Hasreith, wo in einer grauen, fast sandsteinartig erhärteten Molasse eine Tellina und die Ancillaria glandiformis Law. zu erkennen waren. Eine der fossilen Pflanzenarten der Hasreither Schichten hat Herr Prof. Unger in seiner Chloris protogaea unter dem Namen Getonia anthnlithus abgebildet und beschrieben. Etwa eine .Stunde von Hasreith weiter in Westen werden dann die Tegel immer mehr vorherrschend und bieten nun vielfache Fundstätten von Meeres- Fossilien, so in der Guglitz, bei Lassenberg , beim Kreuzpeter, beim Schlosse Waldschach u. s. w. , welche Puncte unten alle noch einzeln erörtert werden sollen. Schotter- und Sandlager erscheinen hier nur noch in unbedeutender Verbreitung, meist in geringen, dem Tegel untergeordneten Bänken, nur am Fahrwege zwischen St. Andrä und Brunngraben deutlich im Hangenden desselben. Diess hält so an bis zum Schieferrücken des „hohen Sausais“, der die Tegel- S70 Friedrich Rolle. Pie tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Ablagerung begränzt. Jenseits desselben scliliesst sich dann das Leithakalk- gebiet an, in welchem zwar mit dem Kalk als Zwischenschichten oder als Liegendes auch wieder Tegelpartien Vorkommen, aber mit anderen paläonto- logischen Charakteren. So wären wir denn zu dem fossilreichen Terrain von St. Florian ') gelangt. Es hat ungefähr die Grösse von einer halben Quadratmeile oder etwas mehr: St. Florian liegt am nordwestlichen Eck dieses Bezirkes, St. Andrä ungefähr in der Mitte. Blaugraue Tegel, meist feinsandig und mager, bald als ziemlich fester wohlgeschichteter mergeliger Schieferthon sich darstellend, bald unter Einfluss von Wasser und Luft zu mehr oder minder erweichter, lehmartiger Masse mngewandelt, herrschen hier allenthalben vor. Die Lagerung ist horizontal oder doch sehr flach. Häufig ist das Erscheinen unbedeutender, höchstens ein paar Zoll starker Schnürchen von Glanzkohle; es ist wiederholt auf solchen Kohlen- spuren geschürft worden, doch stets ohne irgend welchen Erfolg. Die vorkommenden Versteinerungen sind zahlreich und interessant. An einer Menge von Puncten enthalten die blauen Mergel- und Thonmassen Dikotyledonen- blätter und Reste von Meeresthieren. Es sind besonders Schalthierreste, hie und da kommen aber auch Fischreste und Crustaceen vor. Die Pflanzenabdrücke erscheinen meist in besonderen dünnen Schichten, deren Ablösungsflächen von ihnen bedeckt sind. Man findet sie gewöhnlich wo einzelne feinsandige Zwischen- schichten im Tegel aufsetzen. Hin und wieder kommen Pflanzenabdrücke aber auch in einer und derselben Schichte mit Meeresschalthieren vor. Alle beobachteten Muschel- und Schneckenarten treten so ziemlich zu einer und derselben Fauna zusammen. Die Vorkommnisse von den verschiedenen Fundstätten weichen wohl hin und wieder etwas, doch nicht wesentlich von einander ab. Einzelne Species erscheinen oder treten zurück ; eine Anzahl leitender Formen aber pflegt allen Fundstätten gemeinsam zu sein und man wird wenig irren, wenn man, ohne weitere Unterabtheilungen zu statuiren, alle zusammen als Glieder einer und derselben Ablagerung ansieht. Als Hauptfundort dieser Fossilien ist die Guglitz bei St. Florian zu bezeichnen. Die Fahrstrasse von der Hofmühle unweit St. Florian nach Michel- gleinz durchschneidet dieses fossilreiche Terrain, zwei wichtige Fundorte, der beim Plirsch (Bauer) und der beim Kegel-Bauer, liegen, der erstere westlich, der letztere östlich von jener Strasse. Beim Plirsch findet man einen conchylienreichen Tegel an ein paar Stellen durch Hohlwege u. dgl. blossgelegt. Es ist wieder der gewöhnliche lockere, magere, blaugraue Tegel, es liegen aber auch Bänke von gröblichem, zum Theile halberhärtetem Sand darin, der ebenfalls Versteinerungen führt. Gasteropoderi, 1) Vielfache Unterstützung hei der Untersuchung dieser Gegend und dem Ausbeuten ihrer Petrefacten-Fundsliitten verdanke ich Hi n. Dr. Med. Unger zu St. Florian. Durch ihn wurde ich auf manche interressante Lacalitiit aufmerksam gemacht, z. B. die Vorkommen zu Fantsch und zu Hasreith. liegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 571 worunter drei Turritella- Arten ( T. Partschi Rolle, T. Hörnest Rolle und T. gradata Menke ), ferner Buccinum mutabile Linn., Buccinum miocenicum Miclit., Ancillaria glandiformis Lam., Natica compressa Lam. und Neritina picta Fer. sind besonders häufig. An einer der Entblössungen traf ich eine Sand- schiehte mit grossen, nicht näher bestimmbaren Austern. Dieses letztere Vorkommen ist ausgezeichnet durch das zahlreiche Erscheinen von Fistulanen, welche man beim Zerschlagen der Austernschalen in derem Inneren und zwar in der den Fistulanen eigenen Stellung — quer zur Fläche der Austern — eingebohrt findet. Beim Kegel-Bauer ist es ein Hohlweg, dicht unter dem Hause, der eine bräunlichgraue, feinsandige, halberhärtete Tegelmasse entblösst. — Turritella Partschi Rolle, Cerithium lignitarum Eicliw. , Buccinum mutabile IJnne, Pleurotoma Jouanneti Dem., Natica millepunctata Lam., Natica Josephinia Risso, Area diluvii Lam., Venus plicata Gmelin, Venus Ungeri Rolle, Modiola Taurinensis Miclit. sind hier besonders häufig und wohlerhalten, im Ansehen sehr nahe an die Fossilien von Baden bei Wien erinnernd. Bemerkenswerth ist auch das zahlreiche Erscheinen von Krebsresten in eben derselben Tegel-Ent- blössung beim Kegel-Bauer. ■ Die Landstrasse, welche von der Hofmühle nach Michelgleinz führt, entblösst wiederholt fossilienführende Stellen. Bemerkenswert!) ist von ihnen die am südlichen Abhange, wo die Strasse rasch in jenen Seitengraben der Gleinz sich senkt, an dessen Mündung der Ort Michelgleinz liegt. Es zeigt sich hier blau- grauer, magerer, halbharter Tegel. Ich fand neben einigen der gewöhnlichen, mehrfach schon genannten Arten auch die Aporrhais pes pelecani Linn. sp., die sonst in dieser Gegend mir nicht zu Gesicht gekommen ist. Mehrere hier vor- kommende Zweischaler waren noch nicht zu bestimmen. Eine gute Entblössurig einer versteinerungsführenden Tegelpartie zeigt sich ferner nahe westlich von Lassenberg, am Abhange dicht über der Thalsoble der Lassnitz; Cerithium lignitarum Eicliw., Buccinum mutabile Linne, Buccinum miocenicum Miclit., Cardium Deshuyesi Payr., Corbula revoluta Brocchi u.s. w. kommen vor. Austern erscheinen hie und da, ohne von anderen Schalthieren begleitet zu werden, bankweise in dünnen sandigen Zwischenschichten des Tegels, so z. B. am Abhange überm Pury (Bauer) südlich von St. Florian, wo Ostrea longirostris Lam. in hübschen Exemplaren von V2 bis 3/4 Fuss Länge vorkommt. Ich fasse die verschiedenen, an den eben betrachteten Fundorten zwischen der Lassnitz und der Gleinz vorgekommenen Arten zu einer einzigen Liste zusammen, sowohl wegen der Nähe der Fundorte als auch wegen der sehr grossen Uehereinstiminung der Arten. Einen Theil der Bestimmungen verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Hörn es. Im Ganzen beläuft sich die Zahl der von den verschiedenen Puncten der Guglitz und von Lassenberg mir bekannt gewordenen Arten auf etwa vier und vierzig, worunter über die Hälfte Gastero- poden sind. Sorgfältige Ausbeutung der Schichten und vollständige Bestimmung der Arten würde übrigens diese Liste noch beträchtlich anwachsen machen. 572 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Atdaserungen in der Von Acephalen kommen vor : 1. Clnvagella sp. (cfr. Clavagella coronata De sh. ). 2. Solecurtus sp. ? 3. Fistulana sp. in Austern eingebohrt, 4. Venus Ungeri Rolle n. sp. Eine queroval-kreisförmige, massig gewölbte, sehr dünnschalige und zerbrechliche, bis gegen t Zoll grosse Art. Die Schale zeigt ZAv ölf oder mehr starke, nicht sehr regelmässige concentrische Falten, die noch auf dem Steinkerne sichtbar sind; sie werden von minder breiten, etwas schärfer geschnittenen Furchen getrennt. Falten, so wie Furchen bedecken noch feine, dicht gedrängte, concentrische Linien , die bald mehr bald minder stark ausgesprochen sind. Das Schloss ist im Verhältnisse zur dünnen Beschaffenheit der übrigen Schale ziemlich stark entwickelt. Diese Art ist beim Kegel-Bauer ziemlich häufig. 5. Venus plicata Gmelin, 6. Venus vetula Bast., 7. Lucina divaricata Lam., hier nur sparsam, 8. Lutraria convexa Sow., 9. Cardium Deshayesi Payr., meist häufig, 10. Corbula revoluta Brocclii, sehr zahlreich, 11. Modiola Taurinensis (Bonclli) Micht., 12. Area diluvii Lam., sehr zahlreich, 13. Pecten sp., kleine, strahligfaltige Art, 14. Pinna sp., grosse Art (beim Kegel-Bauer). 15. Ostrea longirostris Lam., 16. Ostrea sp., kleinere Art mit gefalteter Unterschale und ungefalteter, concentrisch-blätteriger Oberschale, ähnlich Ostrea edulis Linne oder Ostrea cymbularis Mimst. Zahlreicher noch sind die Gasteropoden vertreten, so namentlich durch: 17. Nerita (Neritina) picta Fer. in mehreren Abänderungen mit wohl- erhaltener Färbung der Schale, 18. Sigaretus sp., selten, 19. Natica Josephinia Risso (N. olla Serr.J, 20. Nation millepunctata Lam., 21. Natica compressa Lam., 22. Turritella gradata Menke (T. terebralis Lam. in Hörn es Verz. der Fossilreste des Wienerbeckens), 23. Turritella Partschi Rolle n. sp. Eine der T. vindobonensis Partsch (T. turris Bast.) ähnliche Art mit schlank zugespitztem Gehäuse, welches bei 1 '/a Zoll Länge 13 bis 14 gewölbte, stark querstreifige Umgänge zeigt. Auf jeden Umgang kommen sechs ungleich starke Querstreifen, von welchen einer auf der Mitte des Umganges als abgerundeter, ziemlich starker Kiel vor den übrigen hervortritt. Ueber diesem Kiele liegen noch dreiStreifen, unter ihm noch zwei, von welchen letzteren aber der unterste je vom nächstfolgenden späteren Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 573 Umgänge mehr oder minder verdeckt wird. Am schwächsten sind die zwei obersten Streifen. Ausserdem zeigt die Schale noch weitere sehr feine, meist nur unter der Loupe wahrnehmbare Querstreifchen und eine gleichfalls nur sehr schwach ausgesprochene Anwachsstreifung. — Die Charaktere bleiben bei dieser an den verschiedenen Stellen in der Guglitz meist zahlreichen Art sich sehr gleich. Sie kommtauch in Kärnthen vor, wo sie Herr Lipoid aus den Schichten beim Fröhlig-Bauer unweit Lavamünd sammelte. 24. Turritetla Hoernesi Rolle n. sp. Gehäuse schlank zugespitzt, mit ziemlich ebenen, an den Nähten nur gering eingezogenen, stark quergestreiften Umgängen, der T. vermicularis Brocchi und der T. Riepeli Partsch ähnlich, aber durch schlankere Form und andere Streifung verschieden. Auf jeden Umgang kommen vier starke, scharfe Querstreifen, von denen die beiden mittleren am stärksten sind, der unterste aber von der nächstfolgenden Windung verdeckt wird. In den Zwischenräumen der Streifen zeigen sich noch je 2 bis 5 sehr feine, aber trotzdem sehr scharf gezeichnete Querlinien; die Anwachsstreifung istnoch feiner und meist nur unter der Loupe wahrnehmbar. Es ist die sparsamste der drei Arten; sie kommt besonders nur beim Plirsch in der Guglitz vor. Auch bei dieser Art zeigen alle beobachteten Exemplare sehr constante Charaktere. 25. Cerithium lignitarum Eichiv., meist häufig. 26. Cerithium papaveraceum Bast. ( C . tricinctum Duj. nicht Brocchi) und zwar die Varietät mit anfangs je drei, auf den späteren Umgängen vier Knotenreihen; nur in einem Exemplare beobachtet, von Herrn Dr. Moritz Hör n es bestimmt. 27. Cerithium Theocliscum Rolle. Eine mit Cerithium disjunctum Soiv. (C. convexum Eichiv.), welche letztere Art den brakischen Cerithienschichten von Wiesen u. a. 0. im Wienerbecken und von Totterfeld u. s. w. in Steiermark eigen ist, nahe verwandte Form, die indessen durch feinere Sculptur der Schale und zumal durch regelmässiger und schärfer gezeichnete Querfalten sich auszeichnet. Ganz entschieden weichen die oberen Umgänge beider Arten ab, die späteren sind schon ähnlicher. Ich möchte eher eine eigene Art hier annehmen, als eine blosse durch andere Meereswasserbeschaflenheit bedingte Abart der brakischen Art C. disjunctum Sow. Die Gestalt ist schlank thurmförmig, die Länge etwa das Dreifache der Breite, die Windungen sind fast eben, an den Nähten aber durch ziemlich starke Einschnitte getrennt, quer- und längsgefaltet. Die Querfalten sind drei an der Zahl, sie sind breit, wenig erhaben, aber sehr scharf abgegränzt. Die mittlere von den dreien ist etwas schmäler als beide äussere. Es verlaufen darüber auf jeder Windung ungefähr 10 oder 12 Längsfalten, welche knotenförmige Verdickungen der Querfalten erzeugen. Die Unterseite der letzten Windung zeigt ausserdem noch 4 bis 5 regelmässige, scharf abgegränzte Querfalten. Auf den oberen Windungen bleibt von ihnen immer die obere in der Nabt noch deutlich sichtbar. Die zwei untersten Querfalten sind kurz und nur schwach ausgedrückt. Breite, ebene Zwischenräume verlaufen zwischen den Querfalten. K. k. geologische Reichsanstalt, 7. Jahrgang 1S5C. III, 74 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der 374 Die Anwachsstreifung ist ziemlich stark ausgedrückt und namentlich in Zwischen- räumen zwischen den Querfalten schon mit blossem Auge erkennbar. Der Speciesname bezieht sichauf das Vorkommen im sogenannten „deutschen Boden “ (Deutsch im Latein des frühen Mittelalters : Theodiscus). 28. Ceritliium Moravicum Humes. 29. Ceritliium granulinum Bonelli. Eine der Arten aus jener Gruppe, zu welcher C. Bronni Partseh, C. crenatum De fr. und C. minutum Serr. gehören. Sie zeigt gleich letzteren Arten dicht unter der Naht eine gekerbte Binde, unterscheidet sich aber in der übrigen Beschaffenheit der Sculptur, durch welche diese Art ein noch mehr stachelig-wulstiges Ansehen als jene erhält. C. granu- linum Bon. stammt von Tortona in Italien und scheint im Wienerbecken zu fehlen. Die Bestimmung geschah durch Herrn Dr. Hörn es nach italienischen Original-Exemplaren. 30. Ceritliium mitrale Eichw. ( C. pictum Bast. rar.). Hier nur einzeln. Näheres über diese Form weiter unten. Auch bei ihr ist es zweifelhaft, ob man eine eigene Art oder eine Varietät von einer sonst den brakischen Cerithienschieh- ten eigenen Art vor sich hat. 31. Buccinum mutabile Linne, sehr häufig. 32. Buccinum miocenicum Miclit. 33. Buccinum reticulatum Linne. 34. Murex sublavatus Bast. 33. Pleurotoma Jouanneti Desmoul. 36. Pleurotoma ramosa Bast. 37. Pleurotoma crispata Jan., selten. 38. Fusus crispus Bors., selten. 39. Aporrhais ( Rostellaria ) pes pelecani Linn., sp. selten. 40. Äncillaria glancliformis Ldfn. 41. Conus fusco-cingulatus Bronn. 42. Cypraea pyrum Gmelin. Eine Menge kleiner Schneckchen, verschiedenen Geschlechtern angehörend, 1 — 2 Linien gross, trifft man ausserdem noch beim Ausschlemmen des Tegels neben jungen Individuen der oben aufgeführten Arten als Rückstand. Ich habe nicht Zeit gefunden auch mit diesen ganz kleinen Fossilien mich befassen zu können. Von anderen Fossilien kommen endlich noch Krebsreste vor, die noch nicht näher bestimmt sind und Pflasterzähne von Fischen, Phyllodus umbonatus Minist. Südlich und südöstlich von dem Gleinz-Bach kommen im Tegel theils noch Entblössungen vor, die den eben betrachteten in der Guglitz (nördlich von der Gleinz) nach ihrem fossilen Einschlüsse ganz gleich stehen, theils auch mehr oder minder auffallende Abweichungen bieten. Auch hier herrscht noch immer der Tegel. Nur nordöstlich von St. Andrä, am Fahrwege nach der Gemeinde Brunngraben, sieht man auf eine ziemlich grosse Strecke hin einen gröblichen, etwas zusammenhängenden Sand durch Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 575 Gruben auf 2 — 3 Klafter Mächtigkeit entblösst; er ist in der Tiefe hell- grau , gegen Tag zu in den der Luft ausgesetzten Partien aber ocherfarben. In diese halberhärteten Sandmasse liegen schichtenweise eingestreut grosse flachgedrückte Massen von festem Sandstein. Sie erreichen bis zu 10 und IS Fuss Länge, 3 bis 4 Fuss Breite und 1 bis l1/ a Fuss Dicke. Die ganze Sandmasse ist wohl ein Hangendes des Tegels. — Bei St. Andrä erscheint wieder fester blaugrauer, molassenartig erhärteter Tegel mit Meeresconchylien, wie Area diluvii Lam. u. s. w. — Ebenso erscheint weiter in Nordwest kaum in viertelstündiger Entfernung von dem Uebergangsgebirge des Hochsausais beim Bauernhause Gödl, Gemeinde Brunngraben, am Fahrwege aus der Gleinz nach Harachegg wieder der blaue Tegel mit Exemplaren der bereits öfter genannten Schalthierarten, namentlich grossen Austern (0. longirostris Lam.) , Turritellen u. s. w. Diess scheint bei der grossen Nähe des älteren Gebirges wohl des Hervorhebens werth. Das höchste Niveau, welches die Tertiärgebilde hier erreichen, mag höchstens etwa 1300 bis 1400 Wr. Fuss Meereshöhe sein, daraus steigt der höchste Punct der Uebergangsschiefer -Masse , der Temel - Kogel (Temer-Kogel), noch um mehrere hundert Fuss hervor (2067 Fuss A). Ein wichtiger Petrefacten-Fundort, nordöstlich von der oben betrachteten Gegend, ist der beim Kreuz-Peter (VVirthshaus) am südöstlichen Gehänge des Gleinzthales; die Herren Sedgwick und Murchison haben denselben bereits entdeckt und eine kleine Liste von den vorkommenden Arten mitgetheilt. — Es führt hier aus dem Gleinzthale eine Fahrstrasse in Süden bergan gegen St. Andrä, Harachegg u. s. w. Sie entblösst schon in wenigen Klaftern Höhe über der Thalsohle einen festen, blaugrauen, molassenartigen Tegel voll Meeres-Fossilien. Das Gestein erinnert auf den ersten Anblick etwas an die versteinerungsreiche Meeres -Molasse von St. Gallen in der Schweiz. Der Erhaltungszustand der Exemplare ist leidlich gut. Es fanden sich hier: 1. Lucina divaricata Lam., 2. Lucina columbella Lam., 3. Solen sp., lange, schmale Art, 4. Vemis Cngeri Rolle, 3. Lutraria convexa Sow., 6. Cardium Deshayesi Payr., 7. Area diluvii Lam., 8. Cerithium mitrale Eichiv. (C. pictum Bast, rar), 9. Cerithium lignitarum Eichw., 10. Murex sublavatus Bast., 11. Conus sp. DieAcephalen herrschen sowohl an Menge der Arten als auch der Individuen vor; es kann ihnen auch noch: 12. Venus vetnla Rast, angeschlossen werden. Die Herren Sedgwick und Murchison fanden diese Art wenigstens hier und ich bezweifle die Richtigkeit dieser Bestimmung nicht, da ich dieselbe Art, wiewohl nur in ganz kleinen 74* 576 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Exemplaren unter den beim Kegel-Bauer in der Guglitz vorkommenden Fossilien erkannt habe. Sedgwickund Mu rchison bringen eine Liste von 10 Arten, die sie beim Kreuz-Peter gesammelt haben und die ihnen Herr J. Sowerby bestimmte. Dieser glaubte besonders Formen des Pariser Grobkalkes und des London-Thones darin zu erkennen, eine Parallelisirung, die beut zu Tage wohl Niemand mehr versuchen wird. Die Sowerby'sche Liste enthält drei Arten, welche mit oben mitgetbeilten übereinstimmen , nämlich die Lutraria convexa Sow., welche gerade von dieser Localität als neue Species aufgeführt und auf Taf. 39, Figur 1 des dritten Bandes der „geological transactions “ abgebildet wurde, ferner Venus vetula Bast, und das von mir als C. mitrale Eichw. aufgeführte C. thiarn des Pariser Grobkalkes. Weiter führt .1. Sowerby noch sieben andere Arten aus den Kreuzpeter-Mergeln an, wovon noch drei mit Vorkommnissen aus dem Grobkalke und London-Thon identificirt werden, deren Bezeichnung ich daher nicht wiederhole. In der gleichen Schichte wie beim Kreuz-Peter, aber etwas näher gegen Neudorf zu, fand ich ferner noch ein Exemplar der dickfaltigen Pyrula reticulata Lam, (P. clathrntn Lam.). In ähnlicher Weise wie der Fundort beim Kreuz-Peter ist noch ein anderes Vorkommen, nämlich zu Fantsch, südwestlich von St. Andrä, durch ein starkes Ueberwiegen der Acephalen ausgezeichnet. Die Gemeinde Fantsch erstreckt sich über einen langen, schmalen, gegen Südosten zu verlaufenden Höhengrat. Die Petrefaeten-Fundstätte befindet sich gleich neben dem Kreuze am Fahrwege, eine halbe Stunde oberhalb von Dörnach; man sieht hier eine versteinerungs- reiche Partie von blaugrauer, ziemlich fester Tegel-Molasse entblösst. Es ist eine charakteristische Acephalcnschicht, in welcher nur sehr sparsam auch einzelne Exemplare von Gasteropoden Vorkommen. Es fanden sich hier: 1. Lutraria convexa Soio. in sehr grosser Zahl, 2. Area nodulosa Brocchi, ebenfalls hier sehr häufig, 3. Venus Ungeri Rolle, 4. Cardium Beshaycsi Payr., 5. Modiola Taurinensis Mich., 6. Cerithium liynitarum Eichw.; ausserdem noch eine ziemlich grosse Zahl anderer noch nicht näher bestimmter Zweischaler. Der Erhaltungszustand der Fossilien in solchen festeren molasseartigen Schichten unseres Tegels ist auch nicht immer der beste ; man bekommt gewöhnlich nur Steinkerne. Eine Viertelstunde nordöstlich von da — so viel mir schien, etwas im Liegenden der vorigen Schichte — - traf ich einen festen , bräunlichgrauen Schieferthon voll Abdrücke völlig ausgewitterter Schalthiere; sie rühren vor- wiegend von Gasteropoden und zwar von Cerithium mitrale Eichw. her, mit welcher Art nur einige wenige Zweischaler noch Vorkommen. Eben eine solche cerithienreiche Schichte, auf den ersten Anschein abweichend von allen übrigen vorher dargestellten, erscheint auch noch beim Schlosse Waldschach, eine halbe Stunde nordöstlich vom Kreuz-Peter. — - Die Gegend zwischen Gratz, Koflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. S 77 Schichte findet man entblösst an der Westseite des oberen (südlichen) der drei Waldschacher Teiche; das Gestein ist ein hellblaugrauer, feinsandiger, im frischen Zustande halbharter Schieferthon; es kommen darin in sehr gut erhaltenem Zustande folgende Conchylien vor: 1. Cerithium mitrale Eicliw. (Cerithium tliiara Grat., C. pictum Bast. var.J, hier in sehr grosser, alle anderen Arten überwiegender Menge. Es ist eine in unserer marinen Tegelablagerung überhaupt oft vorkommende, aber in diesen Schichten sich sehr constant bleibende Form des sonst so sehr abän- dernden C. pictum Bast, und zwar zeigt sie auf jeder Windung fünf oder etwas mehr Querreifen. Der oberste derselben, gleich unter der Naht besteht aus einer Reihe dicker, gerundeter Knoten, die übrigen sind einfache erhabene Querreifen, der zweite und dritte Reifen zeigen bisweilen noch Andeutungen von Knötchen; die tieferen Reifen sind stets einfach, erscheinen bisweilen aber noch von feinen Zwischenlinien getrennt. Der nächstfolgende Umgang lässt immer nur die zwei oder drei obersten Reifen frei. Sonst variirt diese Form nicht und ich würde nicht wagen, sie dem viel veränderlicheren C. pictum Bast, anzuschliessen, wenn nicht die Untersuchungen des Herrn Dr. Hörn es gezeigt hätten, dass auch im Wienerhecken die Varietäten dieser Art zum Theil nach den Localitäten sich vertheilt zeigen, und z. ß* Exemplare vom Triebitzer Tunnel (Mähren) nicht von solchen von Waldschach ab weichen. — Die für die brakischen Cerithienschichten so bezeichnende Form mit zwei oder drei starken Knotenreihen fehlt bei Waldschach, so wie bei St. Florian und an den anderen Entblössungen jedenfalls vollkommen. 2. Cerithium Moravicum Hörnes, ebenfalls noch ziemlich häufig, 3. Cerithium granulinum Bonelli, 4. Cerithium lignitarum Eicliw.. 5. Turritella gradata Menke, fi. Natica compressa Lam., 7. Pleurotoma Jouanneti Desmoul., 8. Pleurotoma semimarginata Lam., 9. Area diluvii Lam. Auf den ersten Anblick glaubt man beim Untersuchen der Fauna dieser Localität etwas von der der übrigen Puucte der Gegend ganz Abweichendes vor sich zu haben, so sehr fällt das Vorwiegen der Cerithien auf. Indessen erkennt man, wie die vorstehende Liste zeigt, beim näheren Untersuchen neben den Cerithien noch einzelne Exemplare anderer Arten, ganz denen der Guglitz und der übrigen Fundorte der Gegend entsprechend. — Die brakischen Cerithien- schichten von Pöllau, Hartberg, Gleichenberg u. s. w„ sind also doch nicht damit zu verwechseln; mit diesen letzteren hat Waldschach, abgesehen von der zweifelhaften Form C. mitrale , wohl keine einzige Art gemeinsam. Auf der Anhöhe zwischen dem Waldschacher Teiche und Neudorf, ein paar Klafter im Hangenden von der cerithienreichen Schichte fand ich blaugraue Molasse mit den sonst gewöhnlichen Arten, und zwar besonders mit Acephalen, 578 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der wie Curdiüm Dcshayesi Payr., Area difavii Lam. u. s. w. , also wieder ganz die gleiche Schichte wie heim Kreuz-Peter. Vergleicht man nun die Fossilien aller dieser verschiedenen Fundorte zwischen Lassnitz und Sulm, so ergibt sich, dass man alle, bei der grossen Uebereinstimmung der Arten, wohl auf eine und dieselbe Ablagerung beziehen darf und also die Verschiedenheiten, welche die einzelnen Fundorte bieten, durch abweichende Art des Ablagerungsvorganges, nicht durch Altersunterschiede erklärt werden müssen. Bemerkenswerth sind in dieser Beziehung: 1. Das verhältnissmässige Vorwiegen der canalmiindigen Schnecken (sog. Zoophagen) in der Guglitz, 2. das der Cerithien zu Waldschach und in der liegenden Schichte von Fantsch, 3. die Häufigkeit der Acephalen und zwar aus der Abtheilung der Dimyarier in der oberen Schichte von Fantsch und in der beim Kreuz-Peter, 4. das Erscheinen der Austernbänke, die an mehreren Stellen und gewöhnlich ohne Begleitung anderer Meeresbewohner Vorkommen. Es sind diess Verschiedenheiten, die bloss mit der Tiefe der Gewässer, die die Ablagerung erzeugten, mit der Natur des Meeresbodens u. s. w. Zusammenhängen. Gemeinsam allen erörterten Fundorten aber ist der völlige Mangel von Echinodermen, Anthozoen und Bryozoen. Ihr Gebiet ist die Leithakalk-Region. Es scheint also, dass der Schieferhöhenzug des Sausais eine Gränze bildet zwischen dem rein marinen Gewässer, welches den Leithakalk absetzte, und einem schon etwas mehr brakischen, welches die Gegend zwischen Sausal und Koralpe einnahm. Die Fauna der St. Florianen Gegend überhaupt entspricht offenbar jener der marinen Tegel- und Sandschichten des Wienerbeckens; namentlich scheint nahe Uebereinstimmung mit der Fauna von Gainfähren , Steinabrunn, Enzesfeld u. s. w. zu bestehen. Die mit dem Wienerbecken gemeinsamen Arten der Florianen Gegend kommen wenigstens an den genannten Fundorten desselben vorzugsweise vor. Manche Arten bleiben freilich auch örtlich beschränkt. — Die Badener Schichten des Wienerbeckens liegen etwas tiefer. Einen neuen Beleg hiefür liefern die Verhältnisse der tertiären Meeresschichten des Lavantthales in Kärnthen, über welche Herr Lipoid in der Sitzung der k. k. g. Reichsanstalt vom 12. December 1854 berichtete. (Vgl. Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt, V. Jahrg. 1854, Seite 889.) Die tiefsten Tertiärschichten in dem Lavantthale, unmittelbar auf krystallinischen Schiefern aufruhend, sind blaugraue Thone und Mergel mit Braunkohlen. Herr Lipoid hat darin 13 Arten Meeresconchylien gesammelt, welche nach Herrn Dr. Moritz Hörn es’ Bestimmung Badener Arten sind; von diesen dreizehn sind nur zwei mit den meerischen Tegel- und Sandschichten der St. Florianer Gegend gemeinsam. Es folgt darauf als nächst höhere Schichte Sand und Sandstein; sechs Species werden aus dieser höheren Schichte aufgeführt, alle sechs aber sind gemeinsam mit der St. Florianer Tertiärfauna. Es sind diess: Buccinum mutabile Linn., Natica millepunctata Lam., Natica Josephinia Risso, Pleurotoma Jouanneti Bast., Cerithium pictum Bast., Lucina scopulorum Bast. Eine siebente Species von derselben Localität Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 579 (Fröhlig-Bauer nördlich von Lavainiind) ist in Herrn Lipoid s Verzeichniss nur als Turritella sp. angegeben; ich kann hinzufügen, dass es dieselbe Art ist. welche ich unter den Florianer Fossilien als Turritella Partschi n. sp. beschrieb. Diese Parallele trägt denn noch ganz wesentlich zur Feststellung der Altersver- hältnisse der mittel-steierischen Tertiärschichten bei. Die Pflanzenreste der Gegend von St. Florian sind leider bis dahin erst wenig untersucht. Herr Prof. Unger beschreibt in der „Chloris protogaea“ und in „Genera et sp e cies plantar um fossilium. Vindobonae 18S0“ aus der Gegend von St. Florian folgende drei Arten : Ceanotlius tiliaefolius Unger, eine Art, welche ausserdem noch zu Bilin in Böhmen und nach Prof. Heer auch an dem „hohen Rhonen“ in der Schweiz fossil erscheint, ferner Populus serrata Unger und Getonia antholithus Ung. Letztere Art stammt, wie schon oben angegeben wurde, vom Hasreither Berge. Tegel- und Sandstein sc luchten von Grötsch und Dexen- berg. Wie schon oben bemerkt wurde, gränzt das Sand- und Tegelgebilde auf der von Wiidon über Bexenberg, Grötsch und St. Nikolai ziehenden Linie (Nordost in Südwest) an die Leithakalk-Region. Es überlagert dabei der Leitha- kalk deutlich den marinen Sand und Tegel, und zwar bei Wiidon mit scharfer Gränze, bei Grötsch und Dexenberg unter öfterem Abwechseln der Schichten. Zu Grötsch befindet man sich amFusse der nördlichsten Schieferanhöhe des Sausais. Blauer Tegel bildet hier die tiefste Tertiärschichte; er wird von Sand überlagert. Leithakalk und foraminiferenreicher gelber Tegel schieben sich dann bankweise dazwischen ein und so gelangt man allmälig aus dem Bereiche der bis dahin geschilderten Sand- und Tegelbildung in die des Leithakalkes. Das unterste Glied, der blaugraue Tegel erscheint nordöstlich von Grötsch am Fusse des Spiegelkogels. In einem versteckten, schmalen Grabeneinschnitte desselben besteht jener Schürf auf eine unbedeutende Spur von Glanzkohle, dessen ich schon früher gedachte. Sonstige organische Reste sah ich hier keine. Geht man von da weiter in Ost dem Fusse der Anhöhen entlang, so erreicht man da, wo die Lassnitz sich in einem kleinen Bogen nach Süden wendet, eine in fort- währendem Herabrutschen begriffene Entblössung desselben Tegels. Die Lassnitz bespült diese Wand unmittelbar und der Zugang scheint nicht immer leicht zu sein. Ich fand hier im Tegel Zwischenschichten von festem, grauem, feinkörnigem Sandsteinschiefer mit zahlreichen und zum Tlieil sehr wohlerhaltenen Blatt- abdrücken. Dieser Punct verdient von allen pflanzenführenden Tegelschichten der Gegend am ersten eine speciellere Ausbeutung, da das Gestein fest ist und die Blattabdrücke hier nicht, wie es so oft sonst hei denen in lockerem Tegelschiefer der Fall ist, schon vom geringsten unvorsichtigen Anfassen beschädigt werden. Das Hangende dieses kohlen- und pflanzenführenden Tegels ist Sand mit mehreren Lagern, welche Meeresschalthiere enthalten. Ich sah schöne Verstei- nerungen, theils in einer ziemlich fest erhärteten, hellgrauen, feinsandigen Molasse, theils in weisslichgrauem, festem, kalkigem Sandsteine, welche aus einer der kleinen Schluchten des Dexenberges, da, wo man Schloss Freibichel Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der 380 gegenüber in Nord bat, stammen sollen. Es waren darin: Turritella Partschi Rolle, Cyfherea leonina Bast. ( Lacina leonina Ag), Lucina columbella Law., Lucina (livaricata Lam., Area diluvii Lam. und andere Arten zu bemerken. Ich selbst habe leider diese Stelle verfehlt, sonst würde die Ausbeute wohl reichlicher ausgefallen sein. Einen ziemlich viel Aufschluss gewährenden Durchschnitt gewann ich dagegen von Grötsch aus in Osten bergan steigend. Als tiefste Schichten, indess allem Anscheine nach doch im Hangenden des blaugrauen Tegels, sieht man hier theils einen Schotter von erbsengrossem Korn, partienweise auch zu Conglomerät erhärtet, theils einen feinen und graugelben, thonigen Sand. Beim Pfarr-Weinzel liegt darin eine an Meeresschalthieren reiche, molassenartig erhärtete Schichte. Sie führt: 1. Lucina columbella Lam., hier sehr vorwaltend, 2. Lucina scopulorum ( Brogn .) Bast.. 3. Lucina divaricata Lam., 4. Trochus patulus Rrocchi, 3. Cerithium minutum Serr., die bauchige Varietät, wie sie zu Pützleins- dorf im Wienerhecken vorkommt, 6. Cerithium mitrale Eichw., 1. Turritella Partschi Rolle und 8. Zähne von Fischen (Phyllodus umbonatus Minist.). Auch eine noch nicht näher bestimmte Art der so seltenen Acephalen- Gattung Myadora Gray kommt hier vor. Ein paar Klafter über dieser Muschelschichte erscheint die erste Leithakalk- Partie als feste geschlossene Bank von gelbgrauem, an Nulliporen reichem Kalksteine, hier nur ein paar Fuss mächtig, darauf hellgrauer, halbharter Mergel, 2 his 3 Klafter mächtig entblösst, mit Ampliistegina Haueri dl Orb., Rotalia Akneriana d'Orb. u. s. w. Diess ist beim Hause des Fleischhacker-Weinzel. Die nächste Strecke des Gehänges ist bedeckt. Weiter oben taucht dann aber nochmals ein lockerer, gelber, thoniger Sand hervor, der eine dritte verstei- nerungsführende Schichte führt. Es zeigt sich hier eine kleine Astarte in sehr zahlreichen Exemplaren, nebstdem eine kleine Auster mit gefalteter Unterschale und einige Gasteropoden , worunter Neritina picta Fer. Diess ist gleich unter dem Hause des Spill-Weinzel. Hier ist man nahe an dem Gipfel des Hügels; er besteht noch ganz aus demselben lockeren, graugelben, feinen Sand. Auch weiter südöstlich von da bleibt der lockere , feine Sand herrschend. In dem Hohlwege halbwegs zwischen Grötsch und dem Schlosse Flamberg oder Flamhof führt derselbe wieder Versteinerungen. Lucina divaricata Lam. ist hier besonders vorherrschend ; ferner zeigen sich Trochus patulus Brocc. und die lange, schmale Ostrea longirostris Lam., die hier wieder Fuss Länge und mehr erreicht. Das Terrain bildet in dieser Gegend lange, schmale in Südost hinab gegen das Leibnitzer Feld zu sich senkende Höhengrate. Demnächst weiter wird Tegel herrschend und zwar mit starker, sandiger Beimischung, offenbar als Gegend zwischen Gralz, Köllach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 581 das Liegende des Sandes. Beim Schlosse Flamberg erreicht man dann auch wieder eine kleine Leithakalk-Partie. Die Sandahlagerungen in diesem Theile des Terrains, wo die reine Sand- und Tegelbildung in die des Leithakalks verläuft, sind besonders durch das Vor- herrschen von Lucina columbella Lam., Lucinci divaricata Lam. und Troclius patulus Brocc. bezeichnet. Erstere zwei Species kommen im Tegel der Gegend von St. Florian nur sparsam, die letztere meines Wissens gar nicht vor. VI. Leitha-Gebilde. Es sind fossilreiche, mehr oder minder feste, hellgefärbte Kalksteine, grobe, meist an Kalksteingeröllen reiche Conglomerate mit kalkigem Cemente, auch wohl lockere Schottermassen, welche mit einzelnen, fester erhärteten Zwischen- schichten wechseln, endlich graue, sandige Mergel, die bald mehr die Natur eines Tegels haben, bald mehr eine Molasse oder einen mergeligen Sandstein darstellen. Diese Schichten ziehen in einer breiten Zone von Wildon, wo sie ein verhältnissmässig ganz ansehnliches Kalkgebirge, den Wildoner Berg und den Buchkogel, für sich allein zusammensetzen , in Süden hinab über Dexenberg, St. Nikolai, Ehrenhausen und Spielfeld zum Platschgebirge, dessen höchste Kuppen wieder der Leithakalk bildet. Dem schliesst sich dann noch auf dem östlichen Mur-Ufer der Leithakalk von Afframberg gegenüber von Wildon an, der bis dahin noch nicht näher untersucht worden ist. Von der Plafschspitze bei St. Egydi aberscheinen dieselben gegen Mureck fortzustreichen. Vom Schlosse Ober-Mureck citirt Dr. Andrä (Jahrbuch der k. k. geol. Beichsanstalt, 6. Jahrgang 185h, II. Vierteljahr, Seite 265) echte Leithakalk-Fossilien. Von dem Tegel- und Sandgebilde der Gegend von St. Florian trennt den Leithakalk der Uebergangsschieferzug des Sausais ; der Leithakalk legt sich erst au dessen Ostabhang an und fehlt auf der Westseite vollkommen. Im Grossen betrachtet stellt sich somit der Leithakalk als eine bogenförmige Zone dar, welche, an den inselförmig hervorragenden Zug des eben genannten Gebirges anschliessend , dem Rande des die steierische Tertiärbucht begränzenden ehemaligen Festlandes in zwei- bis dreistündiger Entfernung deutlich gleichläuft. Die Aehnlichkeit dieses Leithakalk-Zuges mit einem grossartigen Korallen-Riffe wurde bei der Schilderung der Tertiärgebilde überhaupt schon hervor- gehoben. Was das Altersverhältniss betrifft, so ist der Leithakalk nebst den ihm angehörenden Conglomerat- und Tegelmassen im Allgemeinen als eine blosse abweichende Facies der Sand- und Tegelbildung von St. Florian anzusehen. Doch mag wohl um einen geringen Grad der Leithakalk jüngerer Bildung sein, wofür wenigstens einige wirklich vorhandene Lagerungsverhältnisse sprechen. Gleich alt mit dem Leithakalke dürften jedenfalls die Sandlager beiFlamberg mit Troclius K. k.- geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 185G. III. 75 582 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der patulus Brocc. u. s. w. sein, da sie mit einzelnen Leithakalk-Bänken enge verbanden erscheinen. Nur sehr wenige Arten von Versteinerungen sind dem Leithakalke und dem Tegel von St. Florian gemeinsam; sogar die Tegelschichten des Leitha- gebildes haben mit letzterem wenig oder nichts Gemeinsames. Man muss diess auf Rechnung abweichender Localverhältnisse bringen , die in den tertiären Meereswassern, welche westlich und östlich des Sausais Absätze bildeten, herrschend waren. Westlich des Sausais war das Meerwasser wohl durch die einmündenden Bäche und Flüsse der Koralpe schon etwas weniges ausgesüsst, östlich davon aber hinreichend salzig, um jene Masse von Korallen u. s. w., welche den Leithakalk charakterisiren, beherbergen zu können. Die organischen Einschlüsse des Leithakalkes und der ihm beigeordneten Mergel- und Trümmergesteine erregen schon durch ihre blosse Arten- und Individuenzahl vielfältiges Interesse, noch mehr aber durch die oft sehr grosse Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit der Fauna an den einzelnen Fundorten. Man braucht in der That in diesem Gebiete oft nur ein paar Klafter weiter zu gehen, um wieder ganz andere und unerwartete Funde an Versteinerungen zu machen. Es ist diess ganz die Eigentümlichkeit einer Uferbildung von einem rein salzigen, noch nicht durch einmündende Binnenströme verdünnten Meeres- wasser, als welche der Leithakalk und seine Begleiter nach ihren Fossilien im Gegensätze zu dem Tegel von St. Florian und zu den brakischen Cerithien- schichten bestimmt sich zu erkennen geben. Etwas verschieden sind die organischen Einschlüsse von Leithakalk, Conglomerat und Tegel. Der Leithakalk zeigt diesen Einschlüssen nach besonders dreierlei Facies, die freilich keine festen Gränzen einhalten, aber doch an zahlreichen Puncten mit sehr gleichbleibenden Charakteren sich wiederholen. Das häufigste Vorkommen ist der Null ip oren-Leithakalk. Das ganze Gestein besteht gewöhnlich vorwaltend aus jener knollig-ästigen Nullipore, welche Herr Prof. Dr. R eus s in seiner Abhandlung über die fossilen Polyparien des Wienerbeckens unter der Benennung Nullipora ramosissima beschrieben und abgebildet hat. (Haidinger's naturwissensch. Abhandlungen II. Band, Seite 29, Taf. III, Fig. 10 und 11). Die Herren Sedgwick und Murchison sahen darin eine blosse knollige Kalkconcretion ( concretionary limestone) . Ebenso glaubt Herr Sectionsrath Haidinger annehmen zu müssen, dass wohl die allermeisten Varietäten der Nullipora ramosissima des Leithakalkes weiter nichts als unorganische Massen von staudenförmiger Structur sind. (Haidinger’s Berichte über die Mittheilungen von Freunden derNaturwiss. IV. Band, Wien 1848, Seite 442 — 445.) In neuerer Zeit hat Herr Professor Dr. Unger die Unter- suchung wieder neu aufgenommen und seinerseits die Nulliporen dem Pflanzen- reiche zugewiesen. Er bemerkt auf Seite 369 seiner neuen „Anatomie und Physiologie der Pflanzen, 1855“, dass einige Meeresalgen (wie die sogenannten C o r a 1 1 i n e n) durch die Menge der im Innern ihrer Zellen abgelagerten Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 583 unorganischen Substanz ein, dem Pflanzenreiche sonst durchaus fremdes korallen- artiges Ansehen erlangen , daher sie denn auch lange Zeit in der That für Korallen galten und im Systeme des Thierreichs aufgezählt wurden. Zu diesen gleichsam während ihres Lebens schon versteinernden Meeresalgen gehört nach Prof. Unger’s neuesten Untersuchungen denn auch die Nullipora ramosissima Reuss, eine der häufigsten Versteinerungen des tertiären Leithakalkes und zugleich auch noch ein Bewohner unserer heutigen Meeresküsten (z. B. zu Bergen in Norwegen). Es gelang ihm nach Entfernung des kohlensauren Kalkes vermittelst Salzsäure an Exemplaren der lebenden Art die pflanzliche Natur sicher nach- zuweisen; ebenso auch durch Untersuchung dünner angeschliffener Blättchen an fossilen Exemplaren aus dem Leithakalke. So viel aus der Art des Vorkommens und der Vergesellschaftung mit andern Organismen sich im Allgemeinen schliessen lässt, möchte ich jedenfalls der Deutung der Nulliporen als organischen Körper, gleichviel ob zum Thier- oder zum Pflanzenreiche gehörig, den Vorzug geben. Die Nulliporen - Leithakalke bilden meist mächtige Bänke von festem geschlossenem Gestein; doch kommen auch öfter in mehr lockeren, mergeligen Schichten die Nulliporen-Knollen zahlreich vor und pflegen aus solchen dann recht hübsch auszuwittern. Spondylus crassicosta Lam., Pecten tatissimus Defr., Ostrea, Clypeaster, Phyllodus- Zähne u. s. w. sind die charakteristischen Begleiter der Nulliporen. Einzelne Lagen dieser Art Leithakalk, wie namentlich zu Wildon und St. Nikolai führen ferner zahlreiche, meist zu den Canaliferen (Zoophagen) gehörende Schnecken, die übrigens grösstentheils in unserem Leithakalke sehr schlecht erhalten zu sein pflegen. Seltener zeigt sich in dieser Gesellschaft auch einmal eine vereinzelte Sternkoralle. Gelbe und graue lockere Thone und Mergel wechseln gewöhnlich mit den festen Kalkbänken und wimmeln von Foraminiferen, besonders den linsenförmigen ungefähr 1 Linie grossen, leicht kenntlichen Amphisteginen ( Amphi st egina Haueri d'Orb.) — Bryozoen, Echinoiden-Stacheln , kleine Ostracoden-Schalen und allerlei andere kleine Fossilien pflegen dann auch noch mit vorzukommen. Es ist mir, wenn ich eine solche versteinerungsreiche Schichte mit den zier- lichsten kleinen Resten der urweltlichen Meeresbewohner neu aufgefunden, mehr als einmal schwer geworden, nach einer kurzen Orientirung mich von der Stelle wieder trennen zu müssen. Jeder dieser Fundorte verdient eigentlich seine besondere sorgfältige Ausbeutung. Mit ganz anderen Charakteren erscheint die Antlio zoen-Facies. Hier besteht die gesammte Gesteinsmasse aus den elegant gezeichneten Formen der Sternkorallen. Man hat hier geradezu fossile Korallenriffe vor sich, ganz denen vergleichbar, die noch heute im Australmeere den Küsten der Inseln und des Continents entlang sich hinziehen. Wo diese Sternkorallen herrschen, sieht man nicht leicht eine Nullipore oder auch nur eine jener oben genannten Schal- thierarten , welche die Nulliporenbänke gemeiniglich zu bevölkern pflegen. 7o * S84 Friedrich Rolle. Pie tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Sternkorallen und Nulliporen gehören verschiedenen Meeresstrand-Zonen an; die Nulliporen bewohnen noch heut zu Tage in unseren Meeren eine höhere, dem Wasserspiegel nähere Zone als die Anthozoen. Indessen, einige andere Fossilien erscheinen statt der vorigen in unserer zweiten Facies des Leithakalkes. Grosse Austern, oft von zahlreichen Lithodomen und anderen derartigen Bohrmnscheln zernagt und einige wenige andere Zweischaler, wie Lucina columbella Lam. gesellen sich den Sternkorallen bei. Gasteropoden dürften fehlen. Was die Arten der Anthozoen selbst betrifft, so ist davon bis jetzt nur Astrea composita Rems in Haidinger's naturwissensch. Ahhandl. II. Theil. Seite 24, Taf. IV, Fig. 6 beschrieben und abgebildet, die übrigen Arten noch nicht ermittelt. Auch ist der Erhaltungszustand gewöhnlich nicht der beste. Eine dritte Facies ist die der Bryozoen Sie ist die seltenere am Sausal und am Platsch und hauptsächlich nur an der Kochmühle hei Ehrenhausen und an einer kleinen Stelle im Grubthale bei Gamlitz mir zu Gesichte gekommen. Die feinen, zierlichen Stämmchen der Escharen, die netzförmigen, flächenhaften Gebilde der Beteporen u. s. w. herrschen hier vor Allem vor und finden sich meist in überaus grosser Zahl der Individuen vergesellschaftet. Austern, Pecten- Arten, Brachiopoden , Echinoiden, Crustaceen. Serpeln u. dgl. begleiten die Bryozoen. Dagegen fehlen hier die Anthozoen. Nulliporen und Gasteropoden so gut wie vollständig. Alle diese Verschiedenheiten im Charaktei der Fauna an verschiedenen Pü'ncten der Leithakalk-Ablagerungen begründen indessen doch keine weiteren Gegensätze in der übrigen Natur des Gebildes. Nur die Mächtigkeit scheint noch im Zusammenhänge damit zu stehen. Die mächtigsten Massen des Leithakalkes bestehen aus dem Nulliporengebilde, so namentlich fast die ganze Masse des Buchkogels, des Wildoner Berges und des Platsehes. Gegen diese bedeutende Massenentwicklung ist die Ausdehnung und Mächtigkeit der Anthozoen- und der Bryozoen-Schichten verschwindend klein. Wenden wir uns nun zu den sandigen und mergeligen Schichten der Leithakalk-Region, den tieferen Partien dieser Abtheilung. Das Leithakalk-Conglomerat enthält imGanzen nur wenigFossilien. Zwischen Gamlitz und Ehrenhausen führt es besonders Conus- Arten oder andere Meeres- schnecken und an einer einzelnen Stelle auch Krebsscheren. Ganz anders ist die Fauna der grauen, feinsandigen Mergel, welche im Liegenden des Leithakalkes auftretend, sich mit sehr gleich bleibendem Charakter der Einschlüsse von den Anhöhen bei Wagna unweit Leibnitz über Spielfeld und St. Kunigund bis Marburg verfolgen lassen, wo der Drau-Fluss diese Ablagerung begränzt. - — Pecten cristatus Bronn, mehrere Echinoiden aus der Familie der Spatangiden sind hier bezeichnend und in keiner anderen Schichte unserer mittel-steierischen Tertiärformation habe ich sonst eine dieser Arten wieder- gefunden. Krebsreste , zum Theile ausgezeichnet schöne zollgrosse Scheren und Kopfbrustschilder, von denen in der im Joanneum zu Gratz aufgestellten Samm- lung des geognostiscb-montanistischen Vereines Exemplare niedergelegt sind. Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. öSä entdeckte ich unweit Spielfeld am Fusse der Leithakalkmassen des Platsches. Bis Marburg ziehen sich diese Schichten fort, aber meist sehr arm an grösseren und bestimmbaren Fossilien. Ich selbst fand namentlich gegen Marburg zu nur undeutliche, kaum bestimmbare Exemplare von Zweisehalern und Seeigeln. Herr Dionys Stur aber war hei seiner Durchreise durch diese Gegend so glücklich, ganz nahe beiMarburg deren in etwas besserem Erhaltungszustände zu entdecken. Ich erkannte darunter namentlich wieder den oben schon gedachten Pecten cristatus Bronn, der auch zu Spielfeld und Gamlitz bezeichnend auffritt. Eine grosse Mannigfaltigkeit an merkwürdigen Fossilresten aber schliesst uns hier noch das Mikroskop auf. Es zeichnen sich nämlich die betreffenden Mergel - Schichten im Liegenden des Leithakalkes durch das Vorkommen ungemein vieler Foramini- feren-Arten aus , von welchen nur einzelne hinreichend gross sind , um mit unbewaffnetem Auge aufgefunden werden zu können. Es sind nach Herrn Prof. Reu ss1 Untersuchung Arten, die sonst dem Leithakalke zustehen, wie namentlich Orbulina unioersa tVOrb. . Globigerina trilobata Reims, Globigerina bilobata d'Orb. u. s. vv. Wir befrachten nun das Auftreten dieser Leithakalk-Gebilde an den einzelnen Localitäten, mit dem nördlichsten Vorkommen Wildon beginnend und von da in Süden bis gegen den Platsch zu fortschreitend. Leithakalk von Wildon. In der ganzen Gegend überhaupt am ausge- zeichnetsten entwickelt und zugleich auch stellenweise sehr schön entblösst, erscheint der Leithakalk zu Wildon. wo er eine ziemlich ansehnliche Höhengruppe, ein Kalksfeingebirg im Kleinen ganz mit den gewöhnlichen Umrissen eines solchen, darstellt. Das Gratzer Feld mit seiner ebenen Diluvialschotter- Ausfüllung hängt hier nur durch einen schmalen Streifen Thalsohle mit dem Leibnitzer Feld zusammen, die Anhöhen des Leithakalkes treten beiderseits nahe zum Flusse heran; auf dem linken Ufer der Afframherg unweit Weissenegg, auf dem rechten der Wildoner Schlossberg und der breite, eine Art Hochplateau darstellende Buchkogel. Markl Ruine Es bestehen diese Anhöhen der Hauptmasse nach aus festem, meist gelblich - weissem, in dicken Bänken brechendem Nulliporen-Leithakalk, der auf Sand und Tegel aufruht. Beide Wildoner Kuppen, der steile gerundet-kegeligeSchlossberg. dessen Scheitel die Ruinen des alten Schlosses Oherwildon trägt, und der breite tafelförmige, nach allen Seiten zu rasch abfallende Buchkogel sind bewaldet, werden aber durch eine breite flachwellige, von Wiesen und Feldern einge- nommene Einsenkung von einander getrennt, welche muldenförmig gegen Osten 586 Friedrich Rolle. Die tertiären lind diluvialen Ablagerungen in der zu sich abdacht. Es fehlt in dieser Zwischenstrecke anEntblössungen; wenigstens konnte ich nichts anderes als gewöhnlichen mageren graugelben Lehm hier wahrnehmen, der gegen 1 Klafter tief entblösst liegt; wahrscheinlich ist man aber hier schon im Bereiche der, den Kalk unterteufenden thonigen und sandigen Schichten. Von den beiden Kalkstein-Kuppen erreicht der Buchkogel eine Meereshöhe von 1749 Wr. Fuss, was einer Erhebung von ungefähr 850 Fuss über die Sohle des nahen Murthaies gleich kommt. Was die Lagerung der Schichten betrifft , so glaube ich mit Sicherheit für das Ganze ein sanftes Einfallen in Osten annehmen zu können. Ein solches ist hei den darunter liegenden thonig-sandigen Schichten von Komberg, Kelsdorf u. s. w. deutlich vorhanden und scheint überhaupt die vorwiegende Lagerungs- weise in dieser ganzen Gegend zu sein. Was die Lagerung des Leithakalkes selbst betrifft, so traf ich sie sehr abändernd, ich sah an mehreren Stellen ziemlich stark, nämlich von 15 — 20 Grad geneigte Schichten, doch war in der Richtung des Fallens sonst wenig Uebereinstimmendes zu bemerken. Vieles dürfte hier rein örtlich sein und von blossen Verrutschungen der festen Kalk- steinmassen auf ihrer lockeren, thonig-sandigen Basis herrühren. Die Herren Sedgwick und Murch i son geben die Lagerung der Schichten zu Wildon ausdrücklich als horizontal an. Indessen dürfte die ganze Schichtenmasse wohl unter flachem Winkel gegen Osten abfallen. Auf der Höhe zwischen Schloss Schwarzenegg und Schloss Freibiehel liegt wenigstens die Auflagerungsfläche des Kalkes auf den Sand- und Tegelschichfen entschieden höher als östlich von da hei Wildon und Margarethen, wo man den Kalk bis in die Tiefe des Murthaies sich hinabziehen sieht. In Betracht dieser Lagerungsweise und desHöhenunterschiedes von 850 Fuss zwischen der Spitze des Buchkogels und der Sohle des Murthaies hei Wildon, kann man die Mächtigkeit des Leithakalkes hier auf mindestens 500 bis 600 Fuss veranschlagen. Im Verhältnisse zu einer so grossen Mächtigkeit ist die Oberflächenaus- dehnung unserer Wildoner Leithakalk-Partie sehr gering und erinnert gewisser- massen an das, was man in Gebirgen älterer Formation, zumal bei stark gestörten Schichten oder sonst undeutlicher Lagerungsweise als „stockförmiges“ Auftreten bezeichnet. Nach drei Seiten zu sind es die Flüsse, welche diese mächtige Leithakalkmasse isoliren, die Mur in Ost, die Kainach in Nord, die Lassnitz in Süd. Nur im Westen hängt die Kalkpartie mit dem aus thonig-sandiger Masse bestehenden Rücken von Komberg zusammen ; nach dieser Welfgegend zu schneidet der Leithakalk an und für sich plötzlich ab. Nähert man sich von Westen her der Wildoner Leithakalkmasse, so hat man von Hengsberg und Komberg an fortwährend einen breiten sanften Höhen- rücken mit Entblössungen thonig-sandiger Gesteine, bald gelbgrauem, feinem thonigen Sand, bald auch einzelnen geringen Schichten von bildsamem, hell- grauem Schiefertbone. Die Lagerung ist ein sanftes Verflächen in Ost. So kommt Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. S87 man bis zu dem Bauernhause Bockmann auf der Höhe des Rückens am Wege von Freibichel nach Schvvarzenegg. Hier ist man an der Gränze der Sand- und Tegelgebilde gegen den Leithakalk und zwar erscheint gerade an dieser Gränze ein mehrere Klafter mächtiges Lager von lockerem Sandsteine, auf welchen dann der Leithakalk folgt, um von da an — nur noch durch einzelne Zwischenlagen von Mergel unterbrochen — bis zum Gipfel des Buchkogels herrschend zu bleiben. Beim Bockmann siebt man theils einen ziemlich festen grauen schieferigen Sandstein, theils einen lockeren hellgrauen Sand von gröblichem, hirsegrossem, rauh anzufühlendem Korn. Dieselbe Schichte sah ich wieder nördlich von da, unweit vom Hause des Schaffer-Simmerl; auch hier ist es wieder vveisslichgrauer gröblicher Sand und Sandstein; endlich sieht man sie auch noch am Fahrwege zwischen Wildon und Schwarzenegg dicht an der Kainach als massigen hell- grauen gröblichen Sandstein von ein paar Klafter Mächtigkeit anstehen. Es führt dieses Sand- und Sandsteinlager eine Reihe von sehr reinen und klaren kühlen Quellen, was schliessen lässt, dass auf der ganzen Erstreckung der Tegel allenthalben gleich darunter liegen wird und als wasserdichte Sohle hier figurirt. Das Sandsteinlager selbst ist versteinerungsleer. Die gleich darunter gelegenen Massen von Tegel und Sandthon führen aber zwischen Kelsdorf und Freibichel und zwischen Wildon und Schwarzenegg eine oder mehrere an Blattabdrücken reiche Schichten, welche beiden Fundstätten früher schon dar- gestellt wurden. Auf dem Leithakalke sowohl des Wildoner Berges als des Buchkogels bestehen ausgedehnte Steinbrüche. Ich besuchte namentlich den ziemlich ausgedehnten Steinbruch gleich oberhalb von St. Margarethen. Man sieht hier den Kalkstein auf 5 bis 6 Klafter Höhe schön entblösst; er bildet an dieser Stelle dicke, 1 bis 2 und mehr Fuss messende Schichten, welche mit 15 — 20 Grad in Westen — also dem vorherrschenden Verflächen des Gebietes überhaupt entgegen — sich einsenken. Darauf liegt in ungefähr ebenso hoher Entblössung hier ein Lager von hellgrauem, glimmerführendem, etwas thonigem Sande. Der Kalkstein stellt grösstentheils eine dichte geschlossene Masse voll Nulliporen dar. Doch kommt auch eine Schichte von lockerem gelblichen Mergel vor, die ganz von zum Theil sehr schön erhaltenen Schalen des Pecten oper- cularis Lam. erfüllt ist. Von anderen Versteinerungen habe ich aus eben diesem Steinbruche noch zu erwähnen: 2. Venus Brogniarti Payr., 3. Schalen einer kleinen Austern- Art, 4. Bruchstücke eines grossen Pecten , 5. Kerne von Pectunculus, 6. Cidariten-Bruchstücke. Endlich auch Fischzähne und zwar: 8. eine Lamna- Art, die gewöhnlich als L. elegans Ag. bezeichnet wird, und 9. ein runder, sehr flacher Pflasterzahn ( Sphaerodus cingulatus Münst.). 588 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Audi die Steinbrüche am Wildoner Berge liefern mancherlei Versteinerungen wiewohl meist nur als übel erhaltene Steinkerne. In den Nulliporenschichten kommen hier vereinzelte Sternkorallen vor, dann auch manche Bryozoen-Arten, Amphistegina Huueri d'Orb. und andere Foraminiferen, ferner Aeephalen, ( Ostrea , Lucina, Venericardia , Pectunculus u. a.) und Gasteropoden ( Cassis texta Bronn, Rissoa cochlearella Bast., einige Conus- Arten , eine kleine Bulla- Art u. s. w.). Am Buchkogel, nur weniges in Westen unter dem Gipfel, traf ich in einem ansehnlichen Steinbruche wieder denselben dichten und in 2 — 3 Fuss mächtige Schichten gesonderten nulliporenführenden Kalkstein; die Schichten lagern hier durchschnittlich Stunde 4>/3, 15 — 20 Grad in Nordwest. Ausser Nulliporen kommen hie und da einzelne Asträen vor, ferner die gewöhnliche grosse Pecten- Art des Leithakalkes (Pecten latissimus Defr.) , einige Bohrmuscheln und ein paar Gasteropoden-Arten, worunter Kerne, welche auf Trochus agglutinans Lam. deuten. Vom unteren Abhänge des Buchkogels erhielt ich endlich auch durch einen meiner Bekannten noch Spondylus crassicosta Lam. Im Ganzen genommen, sind alle diese Entblössungen von Nulliporenkalk dichte geschlossene Massen, die nicht sonderlich viel an Fossilien und auch dann nur selten in erfreulichem Erhaltungszustände liefern. Ein günstigeres Feld für den sammelnden Paläontologen bieten denn aber an vielen Puncten in der unteren Abtheilung der Wildoner Leithakalkmasse die hier mit dem Kalkstein wechselnden Bänke von lockerem, thonigem Mergel. Es sind diese Zwischen- schichten bald nur ein paar Fuss, bald auch einige Klafter mächtig und sie wimmeln gewöhnlich von w'ohlerhaltenen , aber kleinen und meist nur mit bewaffnetem Auge bestimmbaren Meeresfossilien, die man durch Schlämmen der Thon- oder Mergelmasse leicht in grosser Menge gewinnen kann. In einer solchen, der liegendsten Partie des Leithakalkes ungehörigen, höchstens eine Klafter mächtigen, thonig-sandigen Lage am Fusse des Buch- kogels ganz nahe in Westen von St. Margarethen, bemerkte ich neben Nulliporen, einzelnen Bryozoen und der fast nie fehlenden Amphistegina Hauer i d'Orb. noch andere ziemlich grosse Foraminiferen, Bruchstücke von Cidariten und Exemplare der schönen, knotenförmig verschlungenen Serpula corruguta Goldf. Eine Probe von einer anderen Entblössung einer solchen Mergellage, ebenfalls aus den tiefsten Schichten des Leithakalkes, gleich oberhalb vom Schlosse Freibichel, wurde von Herrn Professor Reuss untersucht. Die Masse ergab sich besonders reich an Foraminiferen und zwar an Arten, die für den Leithakalk Steiermarks, Nieder-Oesterreichs, Mährens u. s. w. überhaupt schon als leitend bekannt sind. Von ihnen sind : Amphistegina Huueri d'Orb. und Polystomella crispa Lam. in ungemeiner Menge vorhanden. Häufig sind auch Orbulina universa d'Orb., Polymorpliina digitalis d'Orb. und Rotalia Dutem- plei d'Orb. Damit zeigte sich ferner noch ein Dutzend anderer mehr vereinzelt erscheinender Foramiuiferen-Arten vergesellschaftet, die man in einem, früher Gegend zwischen Gratz, Köflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 589 von mir veröffentlichten Aufsatze aufgeführt findet1 2). Von Ostrakoden fanden sich zwei Arten, Cythere deformis Reuss und Cythere punctata v. Miinst., davon die erstere ziemlich häufig. Bryozoen sind ebenfalls nur sparsam vertreten, Idmonea subcancellata d' Orb., Eschara costata Reuss u. a. A. kommen hin und wieder vor. Häufig sind Bruchstücke einer Pecten- Art, einzelne Klappen von Balanen-Gehäusen und kleine dicht granulirte Cidariten-Stacheln. — Auch ein kleiner Brachiopode kommt vor, die Argiope pusilla Eichw. sp. ( Terebratula pusilla Eichte.), eine Art, welche Forbes später auch als Argiope cistelhda im lebenden Zustande aus dem Aegeischen Meere beschrieben hat. Die Bestimmung dieser Art verdanke ich Herrn E. Suess. Leithakalk von Dexenberg. Von dein Wildoner Kalkgebirge nur durch das Lassnitzthal getrennt, erscheint im Südwesten von da der Leithakalk auf der von der Lassnitz nach drei Seiten hin umflossenen Anhöhe von Dexenberg in einer Meereshöhe von etwa 1200 Wr. Fuss oder etwas mehr als 300 Fuss über dem angränzenden Theile des Murthaies. Hier ist denn aber der Leithakalk bei weitem nicht in der Massenhaftigkeit entwickelt, wie er zu Wildon sich zeigt; die lockeren mergeligen und sandigen Schichten wiegen mehr vor. An Menge und Mannigfaltigkeit der organischen Einschlüsse dagegen steht diese Dexenberger Partie der Wildoner durchaus nicht nach. Blaugrauer Tegel und mergeliger oder thoniger lockerer Sand mit Meeres- schaltliieren bilden, wie früher schon dargestellt wurde, die Basis des Berges; auf der Höhe desselben und amSüdostabhange aber traf ich versteinerungsreichen Leithakalk mit Foraminiferen-Mergeln wechselnd. Südwestlich vom Dorfe sieht man auf blaugrauem, schiefrigem Tegel einen gelbgrauen, halbharten mergeligen Leithakalk, der in horizontalen Schichten mit lehmartigem, gelbgrauem Mergel wechselt. Die Kalk- und Mergelmasse führt Nulliporen, Ampbistegiuen , Peclen- Arten u. s. w. Die hängendste Schichte scheint ein thoniger graugelber Sand zu sein, der bei Dexenberg sehr verbreitet ist und in dem ich dicht am Orte eine Schichte mit Blattabdrücken fand. Von Dexenberg in Südosten gegen Langg hinab gehend, kommt man zunächst an Steinbrüche, in denen ein sehr versteinerungsreicher Leithakalk blossgelegt erscheint; er führt Nulliporen, Amphistegina Haueri d'Orb. und andere Foraminiferen - Arten, ebenso Bryozoen und Ostrakoden 3) , ferner einzelne bohnenförmige Pflasterzähne von Fischen (Plcyllodus umbonatus Miinst.), kleine Cidariten-Stacheln, Austern, Pecten latissimus Defr., P. sarmenticius Goldf. und mehrere andere Pecten- Arten, einen Turbo ; endlich auch zwei Brachiopoden, eine zo'llgrosse glatte biplicate Terebratel und die kleine Argiope *) F. Rolle, „Uelter einige neue Vorkommen von Foraminiferen, Bryozoen und Ostrakoden in den tertiären Ablagerungen Steiermarks“, Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt, 6. Jahrgang 1855, II. Heft, Seite 351. 2) Herr Professor Reuss hat diese bestimmt. Vergleiche Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 6. Jahrgang 1855, 11. Vierteljahr, Seite 357. K. k. geologische ReichsaustaU. 7. Jahrgang 1856. III. 590 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der decollata Chemnitz sp. Weiter gegen Langg zu hinab sah ich noch Tegel- und Leithakalkbänke wechseln. Von Dexenberg in Osten gegen Gross-Stangersdorf zu hinabgehend, sieht man anfangs noch sandige Massen herrschen, dann traf ich eine 1 — 2 Klafter mächtige Lage von lockerem, graugelbem Mergel mit Pecten- Schalen , Amphi- steginen und anderen grösseren Foraminiferen-Arten ; von da an bis zur Lassnitz herrschte blaugrauer Tegel. In diesem sah ich am Fusse des Berges — nur noch ein geringes über der Flussebene — eine ungefähr */3 Klafter mächtige Lage von festem Sandsteine, festem mergeligen Kalksteine und einer 3 — 4 Zoll, auch etwas mehr betragenden Schichte von thonigem Sphärosiderit , ein Vor- kommen, welches eine nähere bergmännische Untersuchung wohl verdiente. Leithakalk von Flamhof. Bei Beschreibung der durch Trochus patulus Brocc., Lucina columbella Lam. u. s. w. bezeichneten Sandschichten, südöstlich von Grötsch, gedachte ich bereits des Vorkommens einer kleinen isolirten Partie Leithakalk heim Schlosse Flamhof oder Flamberg. Es ist die Nulliporen-Facies, bröckliges, knolliges Gestein; ich fand darin an Versteinerungen Pecten latissimus Defr., eine Lucina sp., Austern, Bohrmuscheln, ferner die glatte, biplicate Terebratel u. s. w. Sonst zeigen sich auf den langen, gegen Südost verlaufenden Höhengraten dieser Gegend nur thonigsandige Schichten, welche ausser Foraminiferen selten etwas von Versteinerungen liefern. Nur an einer einzigen Stelle, nicht weit in Norden, oberhalb Flamhof traf ich in einem Ausbiss von blaugrauem, schieferigem Tegel Bruchstücke der schönen , regel- mässig quadratisch gegitterten Pyrula geometra Bors. Leit ha kalk von St. Nikolai, Neurath und Muggenau. Ein mehrfach unterbrochener, im Ganzen etwa zwei Stunden langer Streifen von festem Leithakalk zieht sich am Ostabhange des von Uebergangsschiefern gebildeten Hauptrückens des Sausais in der Bichtung von Nordnordwest in Süd- südost von St. Nikolai bis zu dein früher schon beschriebenen Durchbruche der Sulm durch das Schiefergebirge. Der Leithakalk liegt hier meist auf dem festen Fels des älteren Gebirges unmittelbar auf und stellt oft Korallenriffe dar; die Mächtigkeit ist im Ganzen genommen nicht sehr bedeutend. Die Localität St. Nikolai bietet besonderes Interesse, sowohl wegen der hier ausgezeichnet; klar ausgesprochenen schildförmigen Anlagerung des Leitha- kalkes am Ostabhange des Schiefergebirges, als auch des Reichthums seiner Fauna. Am Fusse der kleinen Anhöhe, auf welcher das Dorf steht, ist Uebergangs- schiefer entblösst. Geht man vom Dorfe ein paar Schritte weit in Nordwest bergan, so findet man anfangs noch im Chausseegraben eine kleine Partie von festem blaugrauen Tegel entblösst, welcher einige Meeresconchylien führt (Ceritliium lignitarum Eichw. und eine grosse Auster, vermutlich die Ostrea longirostris Lam.), dann bleibt auf eine ziemliche Strecke hin wieder hellgrauer Thonschiefer entblösst; er wird aber weiter oben am Gehänge von den tertiären Gebilden abermals überdeckt. Hegend zwischen Grafz, Köflach, Schvvanberg und Ehrenhausen in Steiermark. g9| Ein Steinbruch zeigt eine schöne Entblössung dieser tertiären Bedeckung. Zu unterst sieht man noch denüebergangsschiefer entblösst. Darauf liegt 1 Klafter mächtig eine lockere, gelbgraue Lehm- und Schottermasse. Feinsandiger Lehm wechselt schichtenweise mit einem Schotter, der erbsen- bis haselnussgrosse Gerolle einschliesst; es ist theils Brauneisenstein, theils gewöhnlicher weisser Quarz. Nun folgt — in dem Steinbruche nur gegen 1 Klafter mächtig entblösst — der Leithakalk, und zwar die Anthozoen-Schiehte desselben, ein gelbgrauer, theils dichter und fester, theils lockerer Kalkstein. Das Gestein ist durchaus erfüllt von grossen, durch Kalkspath versteinerten Asträen; mit diesen erscheinen auch grosse dickschalige Austern, der Ostrea cullifera Lam. ähnlich oder identisch, in grosser Menge. Andere Fossilien bemerkt man in dieser versteinerten Korallen- und Austernbank nur sparsam; es sind einige felshohrende Acephalen, unter denen Lithodomus lithophagus Linne sich befindet, ferner die Lucina columbella Lam. Hie und da ist auch wohl eine Auster mit Balanen-Gehäusen u. dgl. bedeckt. Es fehlen hier durchaus die Nulliporen, Amphisteginen u. s. w. Sie erscheinen höher oben am Abhange; an der Stelle, wo ich die Asträen-Bank beobachtete, waren ursprünglich wohl auch Nulliporenbänke als Hangendes auf- gelagert; verschwanden indess hier durch Einfluss der Verwitterung und Annagung. Der Leithakalk bleibt nämlich von da bergan zu herrschend bis zur Höhe des Grates halbwegs St. Nikolai und Waldschach, der Nikolai -Berg genannt, ein paar hundert Fuss hoch über beiden Orten. Hier oben aber hat man eine ganz andere Facies des Gebildes. Anthozoen siebt man nur noch vereinzelt. Die Nulliporen sind statt ihrer in gleicherweise herrschend geworden. Mit denselben erscheinen zahlreiche, zum Theile sehr wohl erhaltene, zum Theile freilich auch kaum erkennbare Reste von Schalthieren und anderen Meeresfossilien; so von Acephalen namentlich der grosse, knotig-grobrippige Pecten, der für den Leithakalk unserer Gegend überhaupt so sehr bezeichnend ist ( P . latissimus Defr.), ferner Spondylus crassicosta Lam. und andere Arten; von Gastero- poden bemerkte ich die kleine, zierlich gerippte Rissoa cochlearella Bast., dann Ceritliium minutum Serr. und zahlreiche schwer bestimmbare Steinkerne grösserer Arten, wie Conus sp., Cypraea sp., Cassis texta Bronn (?) u. s. w. Die Echinodermen liefern drei Arten von Echinoiden, einen nicht näher bestimmten aus der Familie der Spatangiden nnd zwei Clypeaster- Arten, Clypeaster grojuli- florus Bronn excl. synon. (C. crassus Ag.) und Clypeaster crassicostatus Ag., erstere Art nur vereinzelt, letztere, die durch die grössere Dünne des randlichen Körpertheils von C. grandiflorus Bronn abweicht, in sehr grosser Zahl der Exemplare und in meist gutem Erhaltungszustände. Bryozoen und Foraminiferen fehlen natürlich auch nicht, am meisten fällt wieder die in fast allen mergeligen Partien der Nulliporen-Schichten gemeine Amphistegina Haueri d'Orb. in die Augen. Auch Fischzähne kommen wieder einzeln vor (Pliyllodus umbonatus Miinst.). Der Leithakalk bleibt nur bis zur Höhe des Nikolai-Berges herrschend. Auf der Westseite hinabsteigend , verliert man ihn alsbald und geräth wieder in das 76* 392 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Gebiet des Uebergangsschiefers, wie denn überhaupt das ganze Westgehänge des Sausais keinen Leithakalk bat. Zur vollkommenen Versinnlichung der Lagerungsweise des Leitbakalkes bei St. Nikolai möge denn die hier gegebene Zeichnung noch beitragen. Die punctirte bar nur ein einzelner durch seine Gesteinsfestigkeit und seine solide Unterlage von der Erosion verschont gebliebener Fetzen, welcher zusammen mit den der- malen ebenso isolirten Partien zu Dexenherg, Flamlmf u. a. 0. ehedem eine und dieselbe zusammenhängende Ablagerung bildete. Durch diesen Durchschnitt wird es denn auch klar erwiesen, dass der zu St. Nikolai anstehende Tegel mit grossen Austern und Cerithiwn lif/nitarnm Eichw. im Liegenden des Leitbakalkes auftritt. An keinem anderen Pnncte der Gegend habe ich sonst noch eine durch die St. Florianer Arten bezeichnete Tegelschichte in so naher Beziehung zum Leitha- kalke auftreten sehen. Von St. Nikolai, dem Ostabhange des Sausal-Scbieferrückens weiter entlang in Südsüdost gebend, trifft man auf dem Höhengrate von Neurath und Muggenan (zwischen dem Muggenauer und dem Gauitseh-Bache) den Leithakalk noch in ansehnlicher Ausdehnung den Thonschiefer des Uebergangsgebirges bedeckend. Es bestehen einige grosse Steinbrüche darauf, in welchen man ein, zu gewöhn- lichen Steinbauerarbeiten zum Theile sehr brauchbares Gestein gewinnt. In einem der Steinbrüche sab ich auch Kalkconglomerat, aus welchem Mühlsteine gearbeitet werden. Von Versteinerungen traf ich nicht viel Besonderes. Das Gestein scheint meistens der Sternkorallen-Faeies zu entsprechen. Hie und da, doch im Ganzen spärlich, sah ich einige Asträen, ferner Reste von Cidnris und Clypeaster, Austern, Balanen ( Baianus steZlaris Brocchi) u. s. w. Ganz und gar fehlen dann aber die Nulliporen und Amphisteginen , auch von Bryozoen war nichts zu sehen. Auch hier, gleichwie zu St. Nikolai bat man den Leithakalk nur auf der Höhe des Grates; den Fuss desselben aber bildet der Uebergangsschiefer. Erst die in einer späteren Epoche vor sieh gegangene Erosion der Sulm, welche von Kleinstätten bis Leibnitz zwischen den südlichen Vorhügeln des Sausais hindurch sich ihren Weg bahnen musste, entblösste die aus dem älteren Gesteine bestehende Grundlage des Gebirges und unterbrach den ursprünglichen Zusam- menhang der zumTheile in mehreren hundert Fuss Höhe über den heutigen Fluss- Thalsohlen abgelagerten Decke von Leithakalk, Conglomerat, Mergel u. s. w. L ei th a s ch ichten von Grottenhofen, Frauenberg und Aflenz- Wo die Sulm aus ihrer Thalenge hervor ins breite, ebene Diluvialschotter-Feld Linie über dem Thal deutet die ursprünglich in der Richtung gegen Süden und Osten viel grössere Verbreitung der Leithakalkmasse an; das noch vorhandene Stück Leithakalk bei b ist offen- xrw. a liebergang.i-TIionschiefer. I» Leithakalk, e Lehm- und Sehotterlager. «1 Blaugrauer Tegel. so. Gegend zwischen Gratz, Koflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 593 der Mur ausmündet, hat man an dem Abhange und auf der Höhe der Thonschiefer- Rücken mehrere Entblössungen von theils kalkigen oder mergeligen, theils sandigen Schichten des Leithagebildes. Eine merkwürdige Schichte fand ich namentlich auf der Nordseite der Sulm am Wege zwischen Unter-Tilmitsch und dem alten Schloss Grottenhofen entblösst, ungefähr da, wo man auf dem linken Ufer der Lassnitz Kaindorf gegenüber hat. Es ist in einem Steinbruche etwas weniges in Nordosten von Grottenhofen an einer bewaldeten und nur zufällig mir bekannt gewordenen Stelle am Ostabhange einer Thonschiefer-Kuppe. Man steigt ein wenig bergan; erst zeigt sich nur eine klafterhohe Decke von gelbem Lehm, dann ein festes, conglomeratisches Gestein, auf welchem ein Steinbruch betrieben wird. Es ist eine grobkörnige, kalkige Sandsteinmasse von grauer Färbung, wie es scheint, meist aus Thon- schiefer-Grus entstanden, fast massig, ohne deutliche Schichtenabsonderung. Es finden sich in diesem Trümmergesteine zahllose, fast durch die ganze Gesteins- masse verbreitete Foraminiferen von ungewöhnlicher Grösse, Heterosteginen von % bis »/, Zoll, fast ohne Begleitung anderer Fossilien. Es scheint Heterostegina Pusclii Reuss zu sein. Exemplare davon hat Herr Prof. Dr. Reuss in Prag erhalten, doch ist die Bestimmung der Species, da der Erhaltungszustand nicht der beste ist, nicht ganz sicher. Andere Partien von Conglomerat und von nulli- porenführendem Leithakalke hat man etwas weiter südlich von da unterhalb von Grottenhofen, auch hier als Anlagerung am Thonschiefergebirge. Auf der Südseite der Sulm besteht der Sekkauer Schlossberg noch ganz aus Thonsehiefer; der etwas höhere Frauenberg aber zeigt schon eine Auflagerung von meerischem Sand und Sandsteine; tertiäre Schichten bleiben von da an, ohne dass ältere Gesteine daraus hervorschauen, bis über den Platsch hinaus herrschend. Die kleine Kuppe, welche Dorf und Kirche Frauenberg trägt, besteht aus festem, kalkhaltigem, bräunlichgrauem Sandstein, der beim Verwittern vermöge seines Eisengehaltes unrein gelbroth beschlägt. Hie und da sieht man darin einzelne Meeresfossilien, auch scheinen am Rande des steilen Abfalles gegen Ost Schichten von nulliporenführendem Leithakalke und Corigloinerate vorzukommen. Von Frauenberg in Nord hinab gegen Schloss Sekkau kommt man aus dem eisen- schüssig-kalkigen Sandsteine unmittelbar auf Thonsehiefer; in Südost hinab aber gelangt man aus dem Sandstein-Gebiet in das eines hellgrauen, halbharten Tegels, welcher Spatangiden führt und offenbar das Liegende des Sand- steines ist. Es ergibt sich daraus der beifolgende Durch- schnitt. Vom Frauenberge an bis Gemeinde Die Die Die Muggenau. Sulm. Frauenberg. Sulm. Leibnitz. Mur. da, wo man Schloss Wagna a Uebergangsthonsehiefpr. b Leithakalk. e Tegel, e Sandstein, f Diluvialschotter des Murthaies. gegenüber hat, besteht der Abfall der Höhen nach Osten gegen die Sulm zu aus hellgrauem, feinsandigem bald mehr bald minder erhärtetem Tegel. Er führt fast an allen Entblössungen Reste von Spatangiden, bald ganze Gehäuse, 394 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der bald einzelne Asseln. Es sind also die Schieliten von Spielfeld, St. Aegydi und Marburg. Auf der Anhöhe zwischen Frauenberg und Aflenz erscheint dann nochmal eine Partie Leithakalk und zwar in Form einer ausgezeichneten Sternkorallen- Bank. Es ist ein dichter, fester Kalkstein, ganz erfüllt von schönen grossen Sternkorallen; manche Blöcke würden behauen und angeschliffen einen stattlichen Korallen-Marmor darstellen. Dieses Gestein ist auf eine ziemlich weite Strecke hin anstehend zu sehen: andere Versteinerungen als Sternkorallen sind nur sparsam zu bemerken, Nulliporen gar nicht. Das Liegende scheint derselbe Kalk- sandstein wie zu Frauenberg zu sein. Leithakalk von ganz anderer Beschaffenheit steht zu Aflenz am linken Gehänge des Aflenzer Baches an. Es ist hier ein fast rein weisses, sehr gleich- förmiges tuffartiges Gestein von lockerem feinen Korne. Frisch gebrochen ist es weich und lässt sich durch Sägen und Meissein bearbeiten; an der Luft wird es dann härter. Es wird in weitläufigen, sauber ausgehauenen Bauen unterirdisch gewonnen, man verfertigt schöne Thür- und Fensterstöcke, Tröge u. s. w. daraus. Von da ziehen sich längs der Sulm und der Mur noch Schichten von Leitha- kalk mit Nulliporen bis nach Ehrenhausen hin. Zwischen Wagna und Betznei liegt eine Strecke weit gelblichgrauer Sand mit knolligen, zum Tlieil ein paar Fuss mächtigen Concretionen von festem Kalksandstein darauf; hin und wieder sieht man einige Meeresschalthierreste darin. Eine genauere Untersuchung der Strecke zwischen Frauenberg und Ehrenhausen möchte wohl auch noch Anlass zu manchen interessanten Querschnitten geben ; mir ging in Betracht der überhaupt so vielfältigen Ausbeute des für den Sommer 1834 mir zugewiesenen Reviers die nöthige Zeit ab, um ganz so ins Einzelne Alles verfolgen zu können, wie ich selbst wohl gewünscht hätte. Ich schliesse denn also hier mit dem Tertiärgebilde ab. VII. Basalt von Weitendorf bei Wildon. Interessant durch ihr ganz vereinzeltes Auftreten auf derwestlichen Murseite, gegen 8 Stunden entfernt von der nächsten Partie des Gleichenberger vulcanischen Gebietes, erscheint eine kleine Basaltkuppe unweit von Weitendorf, gar nicht weit von der Kainach, deren Thalsohle dieselbe ganz beträchtlich verschmälern hilft. Dieses Vorkommen ist schon lange bekannt. Professor Anker gab bereits eine kurzeNotiz darüber in seinem Aufsatze : „Bemerkungen über die vulcanischen Gegenden Steiermarks“ in B ou e’s „Journal de geologie“ I, Paris 1830, Seite 136 bis 138. Auch die Herren Sedgwick undMurchison machen eine Erwähnung, endlich auch Herr A. v. Morl ot in seinen „Erläuterungen zur geol. Uebersichts- Karte der nordöstlichen Alpen“ Wien 1847, Seite 136. Es ist eine niedere, wenig ausgedehnte, sanft und gleichförmig zugerundete Kuppe, welche gegen die Ebene des Kainach-Thales zu aus der das nördliche Gehänge bildenden Tertiärschotter-Anhöhe hervortritt und ganz das Ansehen Gegend zwischen Gcatz, Köllach, Schwanherg und Ehrenliausen in Steiermark. o9o einer erst durch die Thal-Erosion aus der Tertiärbedeckung frei gewordenen Masse hat. Gegen die Kainach zu wird das Gestein durch einen ansehnlichen Steinbrueh entblösst. Es ist darin im Grossen in dicke, aufrecht stehende, übrigens sonst ziemlich unregelmässig gestaltete Säulen abgesondert. Weitere Aufschlüsse habe ich nicht gefunden und vermag über die Beziehungen zu den angränzenden Tertiärgebilden daher auch nichts Näheres anzugeben. Das Gestein ist ein mässig feinkörniger, schwärzlichgrauer, sehr fester Basalt. Von Olivin ist nichts zu sehen. Das Gestein schliesst sich mehr an die durch Kalk- und Sphärosideritdrusen bezeichneten feinkörnigen Dolerite als an den charakteristischen, olivinhaltigen Basalt an. Hin und wieder findet man auch darin sehr schöne stalaktitische Drusen von Kalkspath, Aragonit, Chalcedon und Bergkrystall; Anker vergleicht diese Drusen mit solchen aus dem vulcanischen Terrain Islands. In einer solchen von mir gesammelten, jetzt in der Gratzer Sammlung aufbewahrten Druse bemerkt man, als unterste Lage auf dem Basalt aufsitzend, einen halbkugelig traubigen Ueberzug von feinfaserigem Aragonit in abwechselnd weissen und dunkleren Schichten. Darauf sitzt entweder weisser, körniger Kalkspath oder graulichweisser Quarz und zwar letzterer in zahlreichen, rabenkieldicken, >/a — 1 Zoll langen, aussen von kleinen Krystallen bedeckten Stalaktiten. Auf diesen drüsigen Stalaktiten des Quarzes sitzen dann zum Theil noch grosse, weisse Kalkspath-Rhomboeder auf. — Chalcedon zeigt sich in kleinen Partien zwischen dem Aragonit und dem krystallisirten Quarze eingeschaltet und erscheint auch für sich in anderen Partien des Gesteins in besonderen Hohl- räurnen ausgeschieden. Die Altersfolge der einzelnen Absätze ist: 1. zunächst auf dem Basalt faseriger Aragonit, dann 2. Chalcedon, 3. krystallisirter Quarz, und 4. Kalkspath. Unter der Tertiär- und Diluvial-Bedeckung dürfte der Basalt jedenfalls eine grössere Verbreitung besitzen. Diess bemerkte Anker schon und fügt bei, dass er auch unweit Lebring am Ufer der Mur Spuren von einem Basaltvorkommen beobachtet habe. Diese ein oder zwei Basalt-Partien wären also die entlegensten, westlichsten Puncte des ungarisch-steirischen Eruptionsgebietes, doch kann man wohl auch das noch 12 — 13 Stunden weiter südwestlich, mitten zwischen hohen Urgebirgs- massen isolirte Basalt- Vorkommen von St. Paul in der Lavant (Kärnthen) hier in Erinnerung bringen. Was die Mi n eralqu eilen unserer Gegend betrifft , so ist bezüglich ihres muthmasslichen Zusammenhanges mit den Basalt-Gebilden zu berücksichtigen, dass deren an mehreren Stellen zwischen der Mur und dem Koralpen-Zuge und andere jenseits desselben in der Lavant auftreten. Früher schon erörtert wurden die Mineralquellen zu Stainz, Topelbad und Hengsberg; hier sei denn auch anhangsweise noch der von Grosssulz gedacht, die ich nicht selbst besuchte, sondern nur aus Dr. Kopetzky’s „Uebersieht der Mineral- wasser und einfachen Mineralien Steiermark’s, Gratz 18SS“ kenne. Der Ort 596 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der Grosssulz liegt etwa zwei Stunden nördlich von Wildon in der Diluvialschotter- Ebene des Gratzer Feldes; es sollen nach Kopetzky nicht weniger als sieben Quellen dort sein. VIII. Diluvialschotter. Die jüngsten vorgeschichtlichen, allgemein als „diluvial“ betrachteten Gerölle-Ablagerungen der Mur bedecken bekanntlich im Gratzer und imLeibnitzer Felde ansehnliche Strecken Landes, welche meist bis zu unbekannter Tiefe aus ihnen bestehen und nur auf einige (4 — 5) Klafter Mächtigkeit von dem jetzigen Laufe des Flusses und seiner Nebenflüsse blossgelegt werden. Die Verhältnisse, unter denen diese Schottermassen hier auftreten, sind sehr einfach und bilden einen auffallenden Gegensatz zu denen der entsprechenden Ablagerungen von Obersteier. Es sind blosseAbsätze des Flusses selbst, Gerölle- Massen, welche er aus den Gebirgen seines oberen Laufes herabführte. Mittel- Steiermark hat nur wenig dazu beigetragen und es fehlen einigermassen beträcht- liche Schotterlager so gut wie vollständig allen aus den Gebirgen der Gratzer Gegend und Unter-Steiermarks zur Mur mündenden Seitenthälern. Das Grat zer Feld ist eine zu beiden Seiten der Mur von Nord in Süden ziehende und etwa sieben Stunden Länge erreichende Ebene, die nur wenig über dem Spiegel der Mur erhaben liegt und eine Meereshöhe von 900 — 1100, also durchschnittlich etwa 1000 Wiener Fuss einhält. Der Flächeninhalt dieser Ebene beträgt gegen 3 Quadratineilen. Ansehnliche, malerisch geformte Höhen- züge von Kalksteinen und Schiefern der Uebergangsbildung begränzen im Norden und in dem nördlichen Theile eine Strecke weit auch zu beiden Seiten das ebene Feld, in welches bei Gösting, wie aus einer hohen, schmalen Felsengasse hervor die Mur eintritt. Von Gratz an breitet sich bald die Ebene beiderseits des Flusses mehr und mehr aus und erreicht bei Premstätten und Hausmannstätten mit einer starken Stunde ihre grösste Breite. Den Rahmen bilden hier langgezogene sanft- wellige Hügelreihen von Schotter und Sand tertiärer Formation. Weiter thal- abwärts in Südsüdost hinab verschmälert sich das Feld wieder und erreicht bei Wildon sein Ende. Der Wildoner Schlossberg und der Buchkogel von Westen, der Afframberg von Osten her mit ihren festen Leithakalkmassen nahe zur Mur herantretend, verengen die Murebene zu einem schmalen Streifen und trennen das Gratzer von dem weiter thalabwärts folgenden ganz ähnlichen Leibnitzer Felde. Der Diluvialschotter, zum Theile unter einer ein paar Fuss mächtigen Lehm- oder Dammerde-Bedeckung, erfüllt dieses breite Becken zu beiden Seiten des : Flusses mit horizontaler Lagerung und genau correspondirendem Niveau, ohne dass an den Rändern der Ablagerung ein höheres Ansteigen derselben wahrzu- nehmen ist, wohl aber zeigen sich gegen den Fluss zu kleine, höchstens ein paar Klafter betragende terassenförmige Absätze der Ebene, wie bei Karlau und von da weiter hinab zu, was die Schraffirung der General -Quartiermeisterstabs -Karte deutlich wiedergibt. Gegend zwischen Gratz, Köflaeh, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. 597 Der Schotter des Gratzer Feldes, wie man ihn um Gratz herum, gegen Eggenberg und Strassgang zu u. a. 0. häufig genug in Gruben aufgeschlossen sieht, zeigt sich von dem Tertiärschotter des umgebenden Hügellandes ungemein verschieden. Dieser, der so vielen schwarzen Kieselschiefer und sonst fast nur Gerolle von Quarz, seltener von Gneiss u. s. w. führt und um Gratz umher meist ein mittleres oder selbst feines Korn hat — Gerolle von der Grösse eines Hühnereies oder mehr pflegen meist nur sparsam darin zu liegen — deutet auf eine sehr langdauernde, allmälige Hereinführung von Gerollen hauptsächlich aus dem nicht sehr entlegenen Uebergangsgebirge oberhalb Gratz. Ganz anders der Schotter im Gratzer Felde. Hier liegen , in gröblichen Sand eingebettet, aber ganz unregelmässig durcheinander -- seltener mit Andeutung schichtenweiser Vertheilung der feineren und gröberen Theile — zahllose ei- bis faustgrosse und wohl noch grössere Gerolle, von meist vollkommener Abrundung. Es zeigen sich in buntem Gemische Quarz, weisser, körniger Kalk, grauer Uebergangskalk und Dolomit, Gneiss, Granit, Hornblendeschiefer u. a., aber vergeblich sucht man nach Stücken jenes schwarzen Kieselschiefers, der im Tertiärschotter allenthalben so in die Augen fällt. Er ist hier gegen die überwiegende Masse von Gerollen, die das krystallinische Schiefergebirge geliefert hat, bis zum Verschwinden zurückgedrängt. Die Gerolle des Diluvialschotters stammen sicher von einem viel ausgedehnteren Gebiete her als die tertiären Gerülle. Sie wurden innerhalb einer kürzeren Periode und von einem reissenderen Gewässer herabgeführt. Dem Gratzer Felde schiiesst sich in Südsüdost thalabwärts das Leibnitzer Feld an; es hat eine etwas geringere, durchschnittlich 800 — OOOFuss betragende Meereshölie, ist aber sonst ganz wie das Gratzer Feld beschaffen. An seinem Westrande als Gränze gegen die Thonschiefer, Leithakalk- und Tegelmassen des Sausais, zieht sich der Lauf der Lassnitz und der der Sulm hin. Die beiden Flüsse erscheinen in die Diluvialschottermasse ziemlich eingesenkt, so namentlich zwischen Tilmitsch und Leibnitz, wo der Schotter mehrere Klafter hoch direct über der Lassnitz in nackten Wänden ansteht. Die von den Gebirgen Mittel-Steiermarks her zum Gratzer und Leibnitzer Felde mündenden Seitenthäler führen auffallender Weise wenig oder gar keinen Diluvialschotter; eine Erscheinung, die grell absticht gegen die in Ober- Steiennark herrschenden Verhältnisse. Das einzige, was noch einigermassen eine Analogie bietet, beschränkt sich auf folgendes Wenige. Bei den Bohrungen, welche in der Thalsohle der Graden bei Köflaeh auf die in mehreren Klaftern Tiefe unter der Oberfläche gelegenen Tegel- und Braun- kohlenschichten betrieben wurden, fand man unter einer, höchstens i Klafter mächtigen Decke von Lehm oder Dammerde eine bis 4 oder 5 Fuss mächtige Lage von Gebirgsschotter aus inässig groben Gerollen bestehend und unter diesem erst die sicher tertiären Schichten mit dem Kohlenflötze. Dieser Schotter fand sich nur im Gebiete der ebenen Thalsohle, er folgt nicht dem Tertiärgebilde, wo dieses aus der Thalsohle hervorsteigt und an den sanften Gehängen der älteren Gebirge sich allmälig bergan zieht; er überschreitet sein Niveau nicht K. l<. geologische Reichsaustalt. 7. Jahrgang; 1856- III, 77 598 Friedrich Rulle, liie tertiären und diluvialen Ablagerungen in der und ist daher wohl als ein diluvialer oder alt-alluvialer Sehotterausguss des, von dem Stubalpenzug herab in die Köflacher Tertiärbucht mündenden Gradenbaches zu betrachten. In geringen Partien sieht man auch solche Schotterablagerungen an den Mündungen der bedeutenderen Gräben der Landsberger und Schwanberger Alpen, wo dieselben aus dem Gneissgebirge hervor, in das nieder gelegene tertiäre Gebiet ausmünden. So sieht man bei Stainz, gleich vor dem Markte nach Süd west zu, den blauen Tegel bedeckt von einer 4 — 5 Fuss hoben Lage von grobem Gebirgsschotter ; es sind flache, plattenförmige, etwas abgerundete Stücke des Gneisses der nahen Alpen, gemengt mit kleineren Gesteinstrümmern. Es ist sicher ein früherer Absatz des hier aus dem Gebirge hervortretenden starken Stainzer Baches. Aehnliches bemerkt man an der Ausmiindung der niederen Lassnitz zwischen Schloss und Markt Landsberg, fernerzuSchwanberg, wo nahe beisammen die Schwarz-Sulm und der Stullmegg-Bacb aus dem hohen Gebirge hervor in die Niederung sich ergiessen. Am deutlichsten von diesen Ablagerungen ist die letzt- genannte bei Schwanberg; sie stellt sogar eine Art ebener Terrasse von 1 — 2 Klafter Höhe dar. Es ist auch hier grober Flussschotter, aus faustgrossen, zum Theil auch grösseren, flachen, aber stark abgerundeten Gerollen des im nahen Gebirge herrschenden gut geschichteten Gneisses bestehend. Offenbar ist es ein diluvialer — oder alt-alluvialer — Schotter-Erguss des Wildbaches; an einen tertiären Schotter ist hier nicht zu denken. Weiter unten im Sulm-Thale hat man noch andere Schotter-Partien zu St. Martin und zu Kleinstätten. An ersterem Puncte sah ich eine 3 — 4 Fuss mächtige Lage von grobem Flussgerölle, ganz dem von Schwanberg gleich, welche auf tertiärem Schotter zu ruhen schien. Das Ganze bildet eine unansehnliche Anhöhe , ein paar Klafter über dem Bette des Stullmegg-Baches. Diess ist Alles, was ich von Schotter-Ergüssen, aus dem Zuge der Stilb- und der Koralpe stammend, wahrgenommen habe; gewiss eine ungemein geringe Entwicklung der Diluvialbildung, die in den Thälern von Obersteier in so gross- artiger Ausdehnung und Mächtigkeit erscheint. Vergebens sucht man im Innern oder an der Mündung der tiefen Gräben der Graden, Gössnitz, Stainz, Lassnitz, Sulm u. s. w. nach jenen mächtigen, steil abstürzenden Terrassenwänden des Schotters, wie sie au den Mündungen der Seitengräben an der oberen Mur so allgemein verbreitet und charakteristisch entwickelt auftreten. Vergebens sucht man auf den flachen Rändern der Höhen, welche über jenen Gräben ansteigen, nach solcher massenhaften und ausgedehnten Schotterbedeckung, wie man sie in Obersteier fast allenthalben antrifft, wenn man aus einer der tief eingerissenen Thalsohlen gegen das Gehänge emporsteigt. Von dem allen ist mir in den Alpen Mittel- Steiermarks nichts vorgekommen. Es sind diess Erscheinungen und Gegensätze, die eine Erklärung erheischen. Der Gegensatz zwischen dem Tertiärschotter der Gratzer Gegend und dem Diluvialschotter des Gratzer und Leibnitzer Feldes deutet auf die Entstehung der fiegenfl zwischen Gratz, h'üflach, Schvvanberg und Ehrenhausen in Steiermark, o99 tiefen Thalschluchten des Gebirges in der auf die Ablagerung der Tertiärschichten gefolgten Epoche; jener andere Gegensatz aber, den die aus dem Koralpenzuge hervortretenden Wildgräben in Bezug auf Schotterführung zu den Haupt- und Seitenthälern von Obersteier bieten, weist auf Einfluss bedeutender Gletscher- massen im letzteren Landestheile hin. Dass die Entstehung der tief eingerissenen Thäler und Wildschluchten unserer Gebirge erst nach Ablagerung der Tertiärgebilde vor sich gegangen ist, darüber ist man sowohl in den Alpen als auch in anderen Gegenden so ziemlich einig Q, nur die Art und Weise wie es geschehen, wird von verschiedenen Geologen je nachMassgabe ihrer anderweitigen geologischen Theorien verschieden dargestellt. Das jüngste Glied der Tertiärgebilde der Gratzer Gegend, der durch Kiesel- schiefer-Gerölle charakterisirte Tertiärschotter wurde noch vor Entstehung der gewaltigen Wildgräben, welche in der oberen Murgegend die Massen der Gebirge so tief durchfurchen, abgelagert. Das Material, aus welchem er entstand, deutet auf eine Zuführung der Gerolle aus den zunächst angränzenden Gebirgen , der Koralpe, Stubalpe und namentlich den Kalk- und Schiefergebirgen der Ueber- gangsformation nördlich von Gratz, endlich auch aus dem Gosau-Sandsteine im Kainach- und Graden-Gebiete. Ein so ausgebildetes und ausgedehntes System von tief in das Gebirgsinnere einschneidenden Seiten- und Nebenthälern wie das heutige der Mur, mündete sicher nicht zur Gratzer tertiären Meeresbucht. Nach Ablagerung des tertiären Schotters aber müssen bedeutende Aenderungen ein- getreten sein. Eine flüchtige Untersuchung unseres Diluvialschotters zeigt schon, dass seine Gerolle fast, alle von den Gesteinen des entfernteren höheren Gebirges herstammen und von den Finthen der Mur und ihrer Nebenflüsse herabgebracht und hier in der breiten, beckenartigen Ausweitung des Thaies, wie zumal im Gratzer und im Leibnitzer Felde, abgelagert worden sind. Sie entsprechen dem ganzen oberen Mur-Gebiete und dem der Mürz. Proben von den Felsarten der an den unmittelbaren Rändern der Ebene ansteigenden Gebirge fehlen entweder, oder treten doch mindestens sehr zurück gegen jene entfernterer Fundstätten. Als ihre Ablagerung vor sich ging, existirten also schon die tiefen Thalein- schnitte, welche die Hochgebirge von Obersteier zerschlitzen und der fort- dauernden heftigen Annagung durch die mit starkem Gefälle sie durchströmenden Bergwasser aussetzen. Es existirte schon das enge felsige Querthal, durch das die Mur von Bruck bis zum Gratzer Felde sich durchbricht, oder es begann Thal-Erosion und Schotter-Ablagerung zugleich und dauerte zusammen fort während der Diluvialepoche. Jene continentale Erhebung, welche der ferneren Ablagerung tertiärer Schichten in den Ostalpen ein Ziel setzte, scheint es gewesen zu sein, welche *) Man vergleiche z.B. C. v. Oeynhausen, Erläuterungen zur geognostisch-geographischen Karte der Umgegend des Laacher Sees. Berlin 1847. — H. v. Dechen. Geognostische Beschreibung des Siebengebirges am Rhein. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande und Westphalens. Neunter Jahrgang. Bonn 1852. 77* 600 Friedrich Rolle. Die tertiären und diluvialen Ablagerungen in der zur Erosion der tiefen Gebirgsschluchten theils durch das grössere Gefälle, das sie den Strömen ertheilte, theils auch durch unmittelbare Spaltenbildung den ersten Anstoss gab und von da an dauerte die Tieferlegung derselben ziemlich allgemein, wenn auch nicht überall in gleichem Grade, bis auf unsere Tage fort. Die meisten Geologen sind einig darin, dass überhaupt an der Gränze zwischen Tertiär- und Diluvial-Ablagerungen die Haupterhebung der Alpen über das Meer stattfand. In Mittel-Steiermark, von der Sulm an in Norden zu, geschah diese Erhebung durchgängig in einfachster Weise; keine Schichtenstörungen erfolgten, und namentlich fand zwischen dem Niveau des Tertiär-Gebietes von St. Florian und dem Gneissgebirge der Koralpe keine nachweisbare Veränderung Statt. Das steirische Oberland aber mag um einige hundert oder höchstens um 1000 Fuss höher als die mittleren und unteren Landestheile gehoben worden sein. — Hiermit erhielt der obere Lauf der Mur auf einmal ein stärkeres Gefälle, die tiefe Einnagung des Flusses in sein heutiges Bett, namentlich auf der queren Strecke zwischen Bruck und Gratz , begann und einmal eingeleitet, setzte sich diese Erosion den Seitengräben nach und vielfach sich gabelnd, immer weiter ins Innere des Hochgebirges fort. Sie dauerte an jeder Thalstrecke so lange bis der Gefälle-Unterschied gegen die nächst tiefere Strecke annähernd sich aus- geglichen; von da an konnte die betreffende Thalstrecke nur noch in die Breite, nicht mehr in die Tiefe amvachsen. Vordem waren die Thäler flach und breit; hie und da im Gebirge, wo die Erosion anderen Verlauf genommen, sieht man noch einzelne Spuren solcher alter, sanft geformter Thäler. Manche der tiefen Thäler des Gebirges mögen wohl einer Spaltung der Felsmassen bei den Gebirgs- erhebungen ihre Entstehung danken, Indessen kommen meines Wissens Thäler. die nicht bloss der Erosion, sondern zunächst der Gebirgsbildung ihren Ursprung danken, eben so allgemein mit sanften Auswitterungsformen, als auch in Gestalt spaltenartiger Schluchten vor. Hierüber sind die Acten derzeit noch nicht geschlossen. Wenden wir uns nun zu unserem zweiten, der Erklärung bedürftigen Punete, dem auffallenden Fehlen oder mindestens sehr spärlichen Vorhandensein von Diluvialschotter-Ablagerungen in den Alpen Mittel-Steiermarks. Die bedeutenden Schotter-Massen des Gratzer und Leibnitzer Feldes sind ein blosser Ausguss der gewaltigen Gebirgs-Annagungen , die in den obersten gebirgigen Theilen des Flussgebietes, also in den Brücker Alpen, Judenburger Alpen u. s. w. Statt hatten. Die am Gratzer und Leibnitzer Felde in wenigen Stunden Entfernung vorbeiziehenden Landsberger und Schwanberger Alpen aber nehmen, wie oben erörtert wurde, nur höchst unbedeutenden Antheil an jener Schottererzeugung, trotzdem, dass auch sie mächtige Bergmassen von 4000, 5000, 6000 und mehr Fuss Meereshöhe und durchfurcht von zahlreichen, tiefen und felsigen Gräben darstellen. Was ist es nun, was diesen Gegensatz erzeugte? Es müssen irgendwelche Verhältnisse geherrscht haben, es muss irgend eine Kraft wirksam gewesen sein, welche in der Zwischenzeit nach Ablagerung der Tertiärschichten und vor Beginn 601 Gegend zwischen Gratz, Koflach, Schwanberg und Ehrenhausen in Steiermark. unserer jetzigen historischen Epoche Obersteier in eine ausgedehnte Erzeugungs- stätte von Schotter umwandelte. Diese Verhältnisse, diese Kraft waren in der Tertiärepoche nicht vorhanden, sie waren es in den Gebirgen des mittleren Landes überhaupt in keiner Epoche; sie müssen endlich auch im Oberlande noch vor unserer geschichtlichen Zeit stark in den Hintergrund getreten sein. Ich glaube man wird zur Beantwortung dieser Fragen wohl zu der Annahme einer, während der Diluvialzeit wesentlich bedeutenderen Entwickelung der Gletschermassen in Obersteier seine Zuflucht nehmen müssen. Freilich haben die eine Zeit lang in der geologischen Literatur so gangbaren Gletscher-Theorien hei den Geologen, welche im Laufe der letzten Jahre die nordöstlichen Alpen untersuchten , im Allgemeinen nur sehr wenig Anklang gefunden und von wirklichen Beweisen einer wesentlich grösseren Ausdehnung derselben ist in diesem letzten Zeiträume nur sehr wenig mehr vorgebracht worden. Indessen ist die Ansicht, wie sie von den Geologen der nordöstlichen Alpen zumal Herr von Morlot verfocht, dass nämlich auf das subtropische Klima der Tertiärepoche plötzlich ein dem jetzt herrschenden unserer Gegenden sehr nahe kommendes oder auch wohl noch mehr nasskaltes folgte, dass der Wasserreichthum unserer Ströme damals ein grösserer war als der heutige, ihr Anwachsen ein wilderes u. s. w., immer noch in Geltung geblieben. Die Wirbelthier- und Schalthierreste des Lösses erweisen das Herrschen eines kühlen Klimas während des Diluviums zu sehr mit Bestimmtheit. Indessen, der blosse Eintritt eines kühleren Klimas an der Stelle eines subtropischen genügt noch nicht, um die grossartige Schotter-Erzeugung von Obersteier zu erklären. Wäre es bloss diess gewesen, so hätte auch unser Koralpengehirg daran gleichen Antheil nehmen müssen. Auch die blosse Erosion der liefen Thäler allein war es nicht. Denn die Koralpe hat, wie schon bemerkt, tiefe Thalschluchten , die sicher erst nach Ablagerung der Tertiärgebilde von den noch heute fliessenden Bächen ausgenagt wurden, und doch liefert sie fast gar keine Schotter- ablagerungen. Es müssen hier noch andere, in Obersteier stark ausgesprochene Momente im Spiele gewesen sein. Wie ich in einem früheren Aufsatze schon darlegte, möchte ich wohl für Annahme einer, durch das vorübergehende kühlere Klima hervorgerufenen grösseren Entwickelung der Gletscher in Obersteier mich entscheiden; hierdurch dürfte sich wenigstens ein Theil der betreffenden Verhältnisse erklären lassen. L ehm - A b I a g e r un g en, Die meisten breiten Flussthäler und Thalbecken im tertiären Gebiete Mittel-Steiermarks zeigen bei der Entblössung durch die tiefer sich einnagenden Wasser, oder bei Nachgrabungen ein paar Klafter mächtige Lehmmassen, so das Kainach-, Stainz-, Lassnitz- und Sulmthal. Die sanften, nach Südost zu sich abdachenden Gehänge, welche den linken Rand dieser Thäler darstellen, zeigen oft auf grosse Strecken hin auch nichts anderes anstehend, als eben solchen Lehm. So namentlich ein Theil des rechten Gehänges des Stainzthaies zwischen Stainz und Preding und das rechte Gehänge des Lassnitzthales unterhalb St. Florian. 602 Friedrich Rolle. Die tertiärpn und diluvialen Iblagerungeii u. s. w. Es ist ein gewöhnlicher gelbgrauer magerer Lehm, ohne Spur von Schichtung, welcher zu zahlreichen Ziegelbrennereien das Material liefert. Versteinerungen sind meines Wissens noch nie in solchem Lehm vorgekommen; man wird daher wenig riskiren, wenn man ihn geradezu als Alluvium bezeichnet. Lössconchylien dürften überhaupt durch das ganze Flussgebiet der Mur allenthalben im Lehm fehlen. In den breiten, flachen Wiesenthälern derKainach, Stainz, Lassnitz u. s. w. hat man selbst eine noch fortdauernde Erhöhung der Thalsohle anzunehmen. Das Thal pflegt bei starkem Ansclnvellen des Flusses in manchen Jahren eine Zeit J lang unter Wasser gesetzt zu sein. Zuführung von Lehm- und Darnmerde kann dabei stattfinden und dergestalt die Thalsohle sich erhöhen. So fand in der That Herr Dr. Med. Unger zu St. Florian bei Ausgrabung von römischen Hausgrund- lagen im Lassnitz-Thale unweit von St. Florian, dass eine stellenweise Boden- erhöhung von 2 — 3 Fuss in den anderthalbtausend Jahren, welche seit der Zeit der römischen Ansiedlung verflossen, stattgefunden. Nicht so leicht zu erklären, als die eben erörterten Vorkommen von Lehm ist jenes, das als eine mehrere Fuss mächtige Anlagerung an sanft abgedachten Stellen desPlawutscb und der anderen Kalksteinhöben, welche gegen Nordwesten den Rand des Gratzer Feldes bilden, erscheint. Der Lehm ist am Fusse dieser Kalk- steingebirge in beträchtlicher Ausdehnung abgelagert und trennt dieselben von der Schotterablagerung des Gratzer Feldes. Einwärts gegen letzteres zu verliert sich dann die Lehmmasse, wobei sie sich als Decke des Schotters zeigt, bergan zu aber erhebt sie sich an sanften Stellen des Kalksteinzuges ein- oder ein paar hundert Fuss hoch über die Ebene. Professor Hlubek hat auf das Auffallende dieser Lagerungsweise in seinem Werke „Die Landwirthschaft des Herzogthums Steiermark“, Gratz 1846, auf Seite 12 hingewiesen. Es scheint, dass dieser Lehm zumeist als Residuum tertiärer Tegel zu deuten ist, welche ehedem am ganzen Rande der Kalksteinhöhen anlagerten und deren Ueberreste durch Regenwasser u. s. w. herabgeführt, jetzt am Fusse derselben als Decke des Diluvialschotters fortwährend sich ausdehnen. Man vergleiche meine im vierten Theile dieser Arbeit gegebene Darstellung des Vorkommens von Tegel und Lehm in der vom Kalksteingebirge frei gelassenen Einbucht zu Strassgang unweit Gratz : auch hier deuten die Verhältnisse, unter denen der Lehm vorkommt, darauf him dass er eine Art regenerirter Tegel ist. 603 VI. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. Von Karl Ritter von Hauer. 1) Mineralwasser von Stubitza in Croatien. Zur Untersuchung eingesendet von der dortigen k. k. Bezirksverwaltung. Es wurde das Wasser von zwei der dort zum Badegebrauche in Verwendung kommenden Quellen eingesendet. Nr. I. Stub-'tzer Mineralquelle. Nr. II. Schlammquelle. Qualitative Untersuchung, Das Wasser beider Quellen ist klar, färb- und geruchlos. Der Geschmack ist weich, kaum merklich salzig. Es reagirt weder sauer noch alkalisch; sehr concentrirt schwach alkalisch. Das specifische Gewicht von Nr. I ist = 1 '00042, von Nr. II = D00044 bei 19° C. Die Temperatur der Quelle Nr. I ist am Ur- sprünge 58-7° C., jene der zweiten Quelle etwas niedriger. Das Wasser beider Quellen enthält: Chlor, Schwefelsäure, Kohlensäure, Kieselerde, Kali, Natron, Kalk, Magnesia, Eisenoxydul, Thonerde und organische Substanzen. Quantitative Analyse. Es wurden gefunden in: Quelle I. Quelle II. > In 10U00 Gramm In 16 Unzen In 10000 Gramm In 16 Unzen Gramme Grane Gramme Grane Chloriiatrium O- 136 0-119 0-214 0-163 Schwefelsaures Kali 0-260 0-199 0-256 0 196 „ Natron 0101 0-077 0-417 0-320 Schwefelsaurer Kalk 0-410 0-314 0-349 0-268 Schwefelsäure Magnesia 0-513 0-394 0-438 0-336 Kohlensaures Natron 0-379 0-291 0 112 0-086 Zweifach kohlensaurer Kalk 2-016 1-548 2-092 1-606 Zweifach kohlensaure Magnesia 0-739 0-567 0 972 0-746 Thonerde Eisenoxydul | 0-029 0 022 0-013 0-009 Kieselerde 0-366 0-281 0-359 0-275 Organische Stoffe Spur Spur Spur Spur Freie Kohlensäure 0-427 0-327 0-616 0 473 2) Schwarzer Thon aus der Dulce bei Aussig, von Herrn Dr. Ferd. Hoch st etter. Zur Untersuchung übergeben 604 Karl Ritter v. Hauer. In 100 Theilen des lufttrockenen Materiales wurden gefunden Wasser 190 Kohle 6-1 Kieselerde . . . 47-4 Thonerde .... 25-2 Kalkerde .... 1-5 Talkerde .... 0# 5 99-7 3) Steinkohlen aus der Umgegend von Laibach. Zur Untersuchung ein- gesendet von der Berghaugesellschaft zu Knappausche hei Laibach. 1. Aus dein Ausbisse des Zeyerflötzes ; Hangendtheil. 9 ^ * 99 99 99 99 99 99 3. „ „ „ „ „ Mitteltheil. 4 99 99 99 99 99 99 K ** • 99 99 99 99 99 99 6 • 5* 55 55 * 5. 7 1 • 55 55 55 55 _ 5* 8. Mittelkern eines Ausbisses. Q 55 55 55 10. Vom Saveflötze aus 30 Klafter Tiefe. 1 1 * 1 • 99 99 99 99 99 99 Liegendtheil. Nr. Wasser in Asche in Reducirte Gewichts- Aequivalent einer 100 Theilen 100 Theilen theile Blei Wärme-Einheiten Klafter 30” weichen Holzes in Cöntner 1. 5-9 6-5 22-40 5062 10-3 2. 5-7 11-9 18-90 4271 12-2 3. 10-4 2-2 21-50 4859 10-8 4. 92 60 20-00 4520 11-6 5. 7-9 2-0 21-70 4904 10-7 6. 4-9 8-2 20-80 4700 11 - 1 7. 7-0 8-7 21-10 4768 11-0 8. 6-7 2-6 22-10 4994 10-5 9. 6-3 20 18-10 4090 13-8 10. 6-0 9-9 18-70 4226 12-4 11. 51 1-6 21-70 4904 10-7 4) Anthrazit von der Kronalpe bei Pontafel nächst Tarvis in Kärnten. Zur Untersuchung eingesendet vom Güterdirector Herrn J. Kiehaupt. Wasser in 100 Theilen Asche in 100 Theilen Cokes in 100 Theilen Reducirte Gewichts-Theile Blei. IS 4-4 561 27 35 Wärme-Einheiten 6181 Aequivalent einer Klafter 30" weichen Holzes . 8-4 5) Eisensteine von der Uggowitzer Alpe bei Tarvis in Kärnthen. Zur Un- tersuchung eingesendet von demselben. 1. 100 Theile gaben 44 • 8 Theile Roheisen. 2. 3. 34-8 24-0 6) 3 Torfmuster von Franzdorf. Zur Untersuchung eingesendet von Herrn Ignaz Walland. Arbeiten in dem chemischen Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt. 605 1. Schichte Nr. 2; 2. Schichte Nr. 4; 3. Schichte Nr. 4, 2 Klafter 1 Fuss mächtig. i. 2. 3. Aschengehalt in 100 Theilen 3-4 4-3 5 3 Reducirte Gevviehts-Theile Blei . . . . 15-00 14 20 13-45 Wärme-Einheiten 3390 3209 3039 Aequivalent einer Klafter 30 'weichen Holzes in Centner 15 5 16‘3 17-2 7) Mineralien von Ischl. Zur Untersuchung übergeben vom Herrn Sections- rath Wilhelm Hai ding er. I. Ein orangefarbes , derbes, halb durchsichtiges Mineral, auf Anhydrit aufsitzend. In 100 Theilen wurden gefunden: Chlor 1-12 102 Schwefelsäure.... 46 -55 46-77 Magnesia 12-23 12-83 12-44 Natron 16-05 Eisenoxyd 0-28 Wasser 23-10 23-08 99-33 Ein anderes sehr reines Stück ergab folgende Resultate: Chlor 0-31 Schwefelsäure 47 61 47-78 Magnesia.... 12‘09 12-15 Natron 18-00 Eisenoxyd ... 0 ■ 08 Wasser 21-49 21-50 21-51 99-58 Das specifische Gewicht wurde = 2-251 gefunden. Diese Zusammensetzung entspricht der Formel : Na 0 . S03 -f MgO S03 + 4 HO. Das Mineral ist daher identisch mit dem von John aufgestellten Blödit. II. Mit dem eben angeführten Minerale fanden sich farblose, auch röthlich gefärbte durchsichtige Massen, deren Analyse die Zusammensetzung des Löweites ergab. 100 Theile enthielten : Schwefelsäure 52-53 Magnesia . ... 14-31 Natron 18-58 Wasser 14-80 Eisenoxyd Chlornatrium jspuren 100-22 Nähere Angaben über diese beiden Mineralien werden vom Herrn Sections- rath Haidinger für die Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften vorbereitet. 8) Bleiglanz von Wisowitz. Zur Untersuchung eingesendet von Hrn. Woitek. Die eingesendete Probe ergab in 100 Theilen einen Gehalt von 0-25 Pro- cent Silber. 9) Portland -Cemente. Zur Untersuchung eingesendet >on Herrn Themas Sc ho en. K. k. geologische Roichsanstalt 7. Jahrgang 183R« 111 78 606 Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarlen, Petrefacten u. s. w. I. Von K night, Bevans und Storge. II. Von Bobins. In 100 Theilen wurden gefunden: Kieselerde . Thonerde . . Eisenoxyd . Kalkerde . . Talkerde . . Kali Natron .... Kohlensäure Wasser . . . 23-48 22-45 7-96 9-G9 61-38 59-51 1-19 1-21 3-00 3-20 0-60 0-81 1-88 1-77 99-49 98-64 VII. Verzeichniss der an die k. k. geologische Reichsanstalt gelangten Einsendungen von Mineralien, Gehirgsarten, Petrefacten u. s. w. Vom I. April bis 30. September 1856. 1) 23. April. 1 Kistchen, 10 Pfund. Von dem Vorstande des k. k. Berg- amtes zu Mähr.-Ostrau, Herrn Bergverwalter Leopold Fiedler. Grosse Schaustücke von Schwarzkohle, durchzogen von zahlreichen Hohl- räumen, deren Wände mit kleinen Kalkspath-Krystallqr. bekleidet sind. 2) 23. April. 1 Kiste, 39 Pfund. Von Herrn Joseph Wala, k. k. Berg- meister zu St. Benigna. Eisenkieselpisolith von St. Benigna, von welchem zuerst von dem Director der k. k. Montan-Lehranstalt in Pfibram, Herrn J. Grimm, eingesendet wurde und worüber Herr Director W. Hai ding er in der Sitzung am 4. März 1. J. berichtete, zugleich mit einer Nachricht über das Vorkommen desselben. Der reichste Fund- ort liegt zwischen St. Benigna und Straschitz, an der südwestlichen Abdachung des Berges Hrbek, und es dürfte daselbst der Eisenkieselpisolith im engsten Zusam- menhänge mit den hier auftretenden Rotheisensteinlagern, welche stellenweise in Eisenglanz übergehen, bis jetzt aber noch nicht Gegenstand des Bergbaues sind, stehen. Einige Schürfarbeiten , welche Herr Bergmeister Wala daselbst einzu- leiten gedenkt, werden über die gegenseitigen Verhältnisse nähere Aufschlüsse geben. Die genannte Sendung enthielt ferner schöne Stücke von einem neuen, durch Herrn Wala jüngst aufgefundenen Vorkommen von Wavellit aus dem Rotheisensteinlager unterhalb des Dorfes Zajecow nordöstlich von St. Benigna, woselbst er theils auf Klüften, theils in kleinen Drusenräumen erscheint; dann Versteinerungen aus den Grauwackenschiefern von Kwain, Hrbek und Ginec, ein neues fossiles Harz aus der Schwarzkohle von Brandeisl und Sphärosiderit aus der Steinkohlenformation zwischen Wejwanow und Lang-Lhota. Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, Cebirgsarten, Pefrefaeten u. s. w. 607 An einem späteren Datum traf von Herrn Wala noch eine zweite Sendung mit 225 Pfund von Eisenkieselpisolith ein. 3) 28. April. 1 Kiste, 71 Pfund. Von Herrn Georg Raufer, Thonwaaren- fabrikanten und Grubenbesitzer in Laibach. Piauzit vom Berge Chum bei Tiiffer in neuerer Zeit in der Braunkohle daselbst vorgekommen. Herr Raufer entsprach durch die reichliche Sendung dem von Seite der Anstalt gestellten Ansuchen, um mit diesem interessanten fossilen Harze die Mineralogen und Chemiker der 32. deutschen Naturforscher- Versammlung in Wien betheilen zu können. Für den gleichen Zweck waren die Sendungen Nr. 11, 13, 19, 20 und 21 bestimmt. 4) 30. April. 1 Kiste, 145 Pfund. Von Herrn Maximilian Ritter v. Hantken, fürstlich serbischen Markscheider in Maidanpek. Ammoniten aus den jurassischen (Klaus-) Schichten von Swinitza, im illyrisch-banater Gränzregiments-Bezirke, die reiche Ausbeute einer im Interesse der k. k. geologischen Reichsanstalt von dem Einsender unternommenen Excur- sion. Die zahlreiche Suite enthielt vorzügliche Exemplare von Avimonites tatricus, A. heterophyllus u. m. a. 5) Im Laufe des Monates April mehrere Sendungen, die Sammlungen auf der Reise der Herren Fr. Ritter v. Hauer, k. k. Bergrath, und V. Ritter v. Zeph arovieh in das Banat und die k. k. Banater Militärgränze. Nebst Gebirgs- arteri und Petrefacten sind reichlich darunter vertreten: Suiten aus verschiedenen Erzrevieren, so die Eisen- und Bleierze, welche die Gruben zu Ruszkitza nächst Ruszkberg liefern, nebst mannigfaltigen, sie begleitenden Mineralien, darunter der schöne Allophan , Cerussit, Pyromorphit und Hemimorphit, als Seltenheit auch Brochantit u. a., ferner Hämatit und Siderit aus den reichen, gegenwärtig noch unbenützten Lagerstätten bei Illova südlich von Karansebes und bei Globureu nördlich von Mehadia, die den Grestener Schichten angehörige Sandsteinformation bei Drenkova und Bersaska an der Donau, welche eine cokebare Schwarzkohle mit dem Aequivalente von 10 und 9 Centnern gleich einer Klafter 30zölligen Fichten- holzes enthält, endlich die Eisen- und Kupfererze, welche im Oravicza-Mare- thale bei Dolnja Ljupkova unter ähnlichen Verhältnissen, wie weiter nördlich im Banate auftreten. 6) 9. Mai. 1 Kiste, 100 Pfund. Von den Herren A. und G. Villa in Mailand. Petrefacten aus der Lombardie, insbesondere aus den verschiedenen, von den beiden Herren Villa in der Brianza unterschiedenen Etagen der Kreide- formation, darunter Hippurites orcjanisans, H. bioculatus, H. sulcatus, Torna- tella gigantea aus dem Conglomerate von Sirone, Inoceramen und Fucoiden aus den Kalk-Mergelschichten von Breno, Zoophicos Villa Massolongo und Z. brian- teus Villa aus den grauen und rothen Kalkmergeln von Tregolo und Centemero, eine Retepora und Nemertilites aus den sandigen Kalkschichten von Casletto am Lago di Pusiano u. m. a. 7) 21. Mai. 1 Kiste, 45 Pfund. Von Herrn G. Kury, Agenten der k. k. priv. Dampfschifffahrts-Gesellschaft in Neil-Beese. 608 Verzeichnis der Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefaeten u. s. w. * Fragment eines grossen Schädels von Elephas primigenius, welches daselbst von Fischern in der Theiss aufgefunden wurde. 8) 24. Mai. 1 Packet, 6 Pfund. Von Herrn Otto Bischof, Vicepräsidenten der Handelskammer in Pilsen. Gediegen Kupfer in sehr zarten Anflügen auf den Kluftflächen des Vitriol- schiefers aus dem Baue zu Hromitz. Dieses Vorkommen zeigt sich nur im südwestlichen Theile des dortigen Abraumes und meist nur in der Sohle desselben; der Vitriolschiefer selbst ist mehr weniger kupferhältig. Ferner Blattabdrücke und der Hohlraum von einem grossen Coniferen-Zapfen an einem Stücke Sandstein aus der Altsattler Braunkohlenformation. 9) 26. Mai. 1 Kiste. 192 Pfund. Von Herrn August Marx, Berg-Ingenieur in Bonn. Ein prachtvoller Mastodon - Stosszalui , nach der äusseren Krümmung gemessen 7 Fuss 5 Zoll lang, am unteren Ende t Fuss 5 Zoll im Umfange, nebst einem vollkommen erhaltenen Unterkiefer mit den Backenzähnen desselben Thieres. Herr Marx hatte diese Beste während seines Aufenthaltes in Sibirien acquirirt und dieselben als Geschenk der Anstalt gewidmet. 10) 2. Juni. 1 Kiste, 70 Pfund. Von Herrn Joseph Griessler in Gratz. Musterstücke der schönen Braunkohle aus den Bergwerken von Eibiswald, Steyeregg bei Schwanberg, Schönegg, Tambach und Jagernigg bei Wies, als Geschenk für das Museum, zum Theil zur Untersuchung auf deren Heizkraft bestimmt. 11) 4. Juni. 4 Kisten mit hohlen Geschieben im Leithakalke von Loretto im Leithagebirge, eingesammelt im Aufträge der k. k. geologischen Reichsanstalt durch Herrn Heinrich Wolf. 12) 20. Juni. 1 Kiste, 180 Pfund. Von Herrn Eduard Kl eszczynski, Ingenieur der k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn. Ein über 3 Fuss langes und bei 2 Fuss breites Stück eines Lepulodendron- Stammes, welches in dem Kohlenschieferder First eines abgebauten Steinkohlen- pfeilers in der Alberti-Zeehe zu Hruschau sich fand. Dasselbe ist ein Bruchstück eines grossen Stammes, welcher nach einer, von Herrn W. Drastich ange- fertigten Zeichnung sich in einer Länge von 2 Klafter S Fuss, unten 2 Fuss, oben 1 Fuss breit, an der genannten Stelle zeigte, aber im Ganzen bei aller angewandten Vorsicht nicht erhalten werden konnte. Ganz nahe dem oberen Ende des Stammes theilte sich fast rechtwinkelig ein 6 Fuss langer Ast ab, welcher daselbst 1 Fuss mass und sich an dem oberen Ende, wo sich noch zwei Seitenäste, deren einer gegabelt, abtheilten, auf 2 Zoll in der Breite ver- schmälerte. 13) 23. Juni. 1 Kiste, 21 Pfund. Von Herrn Karl Reissacher, k. k. Bergverwalter in Böckstein. Gesteine von dem neuen Quellenstollen-Betriebe in Wildbad Gastein, darunter verschiedene Gneissvarietäten, schiefriger Quarz von den Gängen in der Nähe der Heilquellen, ein sehr schönes Vorkommen von weissem Kalksinter Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Petrefaeten u. s. w. 609 auf Gneiss und die merkwürdige eisen- und manganhaltige Substanz, vom Herrn Sectionsrath Haidinger „Reissacherit“ genannt, ein Absatz der neuen Gasteiner Quelle. Von letzterem wurde durch Herrn Reissacher am 6. September noch eine grössere Partie eingesendet. 14) 1. Juli. 1 Kiste, 25 Pfund. Von Herrn Fridolin Niuny, Bergwerks- besitzer in Montan-Szaszka. Musterstücke der bei Neu-Moldova und Szaszka auftretendenManganerze und der dieselben begleitenden Gebirgsarten. Die Manganerze, meist derber Psilo- melan, finden sich daselbst unter den gleichen geognostisehen Verhältnissen wie die Kupfererzlagerstätten hier und anderorts im Banate, an oder nächst der Contactstelle zwischen Syenit und Kalkstein, in unregelmässigen Stöcken und Putzen oft von bedeutender Mächtigkeit, entweder im Kalkstein oder in der derben Granatmasse, welche zwischen letzterem und dem Syenite auftritt. Ferner Schwarzkohle und dieselbe begleitender Sandstein von Ogaschu Sinzceriscb an den obersten Aesten des Oravicza mare- Baches im Ljupkova- Thale, schon jenseits der Gränze der Illyrisch-banater, mit der Roman-banater Militärgränze. 15) 12. Juli. 1 Kistchen, 14 Pfund. Von der k. k. Berg- und Forstdirection zu Schemnitz. Gebirgsarten als Belegstücke zu einer Mittheilung des Herrn P. Kuncz, Assistenten für Mineralogie und Geognosie an der k. k. Berg- und Forstakademie zu Schemnitz, „über die geognostisch-bergmännischen Verhältnisse des Krikehajer Braunkohlenbeckens im Barser Comitate Ungarns“. Die Tertiärgebilde, aus Sandstein und Thon mit Braunkohlenflötzen bestehend, erfüllen daselbst einen von Trachytkuppen eingesehlossenen Kessel. Schon seit längerer Zeit bekannt, wurde die Braunkohle erst vor einigen Jahren bergmännisch in Angriff” genommen. In einem Stollen auf dem rechten Thalgehänge wurde ein Flötz, 8 — 9 Fuss mächtig, unter 15 Grad nach Süden einfallend, angefahren. Ein zweites, tieferes Flötz wurde auf demselben Thalgehänge in 26 Fuss Tiefe erbohrt, dasselbe wurde aber durch ein späteres Empordringen von Trachyt in seiner Lagerung gestört und fällt nun östlich ein. Am linken Gehänge beschränken sich die Arbeiten auf einen 8 Klafter tiefen Schacht, in welchem in der vierten Klafter ebenfalls ein Flötz erreicht wurde, wahrscheinlich die Fortsetzung des oberen Flötzes am rechten Gehänge. Die Braunkohle ist theils lignitartig, theils schwarz und pechartig. Letztere wies nach der Untersuchung des Herrn Professors Balling in Prag einen Aschengehalt von nur 1 Percent und einen Wassergehalt von 65 Percent nach; 10 Centner derselben sind äquivalent 1 Klafter 30zölligen Fichtenholzes. Der mit der Kohle wechsellagernde trachytische Sandstein enthält Reste von Schilfstämmen und Dikotyledonen-Blätter. 16) 17. Juli. 1 Kiste, 39 Pfund. Von Herrn Aloys Mies bach, Bergwerks- besitzer in Wien. Ein Oberkiefer-Fragment von Acerothermm incisivum Kaup. mit theilweise erhaltenen Backen- und Schneidezähnen, nebst anderen Knochenstücken in dem Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, fiebirgsarten, Petrefacten u. s. w. G 10 9 Klafter mächtigen Braunkohlenflötze zu Hart nächst Gloggnitz im Monate Juli 1. J. in einer Teufe von 23 Klaftern angefahren (Emil-Schacht). Ein Unterkiefer- Fragment, derselben Thierspecies angehörig, an derselben Localität im Jahre 1843 vorgekommen, bewahrt das k. k. mineralogische Cabinet. Ausser den oben genannten Stücken enthielt das von Herrn Mi es hach der Anstalt dargebrachte Geschenk ein Schaustück von Braunkohle, auf welcher Hartit und eine schwarze, theerartige Masse auflag, welche letztere erst später nach der Förderung des Stückes hervortrat. 17) 17. Juli. Von Herrn Joseph Miksch, Bergbau-Inspector in Pilsen. Sphärosiderit-Kugeln , innen zerborsten, auf den Kluftflächen mit' Gruppen sehr kleiner netter Krystalle von schwarzer Blende besetzt, ein neues Vorkommen vom weissen Berge bei Pilsen aus sibirischen Schiefern. Ferner eine Suite der schönen, von Hrn.Prof. Dr. Reuss beschriebenen Pseudomorphosen von Smithsonit (Zinkspath) nach Calcit in der Form des stumpfen Rhomboeders (y, R) mit gering entwickelten Flächen des hexagonalen Prisma, auf den im Granit auftre- tenden Erzgängen zu Merklin in der Johanni-Zeche vorgekommen. 18) 6. August. Von Herrn Theobald Zollikofer, in Vergiate am Lago maggiore. Eine Suite wohlerhaltener Versteinerungen aus den Trias- und Lias- Schichten der lombardischen Alpen in der Val Brembana, Seriana und Cavallina. 19) 8. August. 1 Kiste, 228 Pfund. Von Herrn Robert Doms, Fabriks- besitzer in Lemberg. Ausgeschmolzener Ozokerit von ßoryslaw, nebst sehr werthvollen Nachrichten über das Vorkommen desselben. Bei Boryslaw selbst ist gegenwärtig der Bergbau zur Gewinnung von Bergtheer eingestellt. Es zeigten sich hier nämlich gegen andere Localitäten die Verhältnisse minder günstig, indem die mit Bergöl durchdrungenen Thonschichten zu bindend sind, um ihnen dasselbe auf einen weiteren Umkreis durch Schächte entziehen zu können, nach einiger Zeit erschöpfen sich dieselben gänzlich; daher graben auch die Bauern der dortigen Gegend ihre Brunnen zur Gewinnung des Bergöls in der Entfernung von wenigen Klaftern. In der den Kar- pathen vorliegenden Ebene beginnen hei Boryslaw die bergölhaltigen Thonschichten nur wenige Fuss unter der Oberfläche, sie erreichen ihre stärkste Imprägnirung zwischen der 6. und 8. Klafter, dann nimmt die Ergiebigkeit wieder ab bis zur 14. Klafter, in welcher Tiefe ein fetter Salzthon auftritt, der hei dem Mangel an Zerklüftung das Bergöl nicht mehr durchdringen lässt. Die mit Bergöl impräg- nirten Thonschichten schliessen stellenweise Nester von Ozokerit ein, welche zum Theile von schon wachsgelber Farbe, ausgebildete Steinsalzwürfel enthalten. Aus einem 7 Klafter tiefen Schachte wurden bei 130 Kuh. -Fuss Erdaushebung etwa 400 Pfund Ozokerit gewonnen, in anderen benachbarten Schächten fand er sich hingegen nicht. Auch in den zur Bergölgewinnung gegrabenen Brunnen zeigte sich der Ozokerit nur stellenweise. 20) 13. August. 1 Kiste, 158 Plünd. Von Herrn Joseph Brunner, in Bruck an der Mur. Verzeichnis der Einsendungen von Mineralien, G.ebirgsarten, Petrefactcn u. s. w. 611 Magnesit von St. Kathrein bei Bruck, in grossen, schönen Stücken. Herr Brunner hat nun begonnen, denselben technisch zu benützen, und zwar vorläufig auf die einfachste Art, indem der Magnesit wie Kalkstein gebrannt und so in den Handel gebracht wird. Ferner wird diese gebrannte Magnesia zu feuerfesten Hochofenziegeln geformt, endlich sind auch Vorkehrungen zur Erzeugung von Bittersalz getroffen worden. Ferner enthielt die Sendung Spatheisenstein von dem in Tragöss neu entdeckten Lager des Herrn Franz Fischer; es ist acht Fuss am Ausgehenden mächtig, streicht nach Stunde IT und fällt unter 45 Grad nach Norden, in dem violetten Grauwackenschiefer in einer Höhe von etwa 180 Klaftern über der Thalsohle in Tragöss. Noch um etwa 70 Klafter höher verflächt der Alpenkalk in der sogenannten Trienchtling auf die gleiche Weise nach Norden. 21) 18. August. 3 Kisten, 374 Pfund. Von der k. k. Salinen-Verwaltung in Aussee. Dopplerit aus dem Torfstiche in der äusseren Kainisch bei Aussee. 22) 4. September. 3 Kisten, 370 Pfund. Von dem Vorstande der k. k. ßanater Bergdirection zu Oravicza, Herrn Bergdirector Friedrich Beitz. Eine Suite wahrer Prachtstücke der schönen Mineralvorkommen auf den Banater Erzlagerstätten, als Geschenk für das Museum der Anstalt. Vorzüglich verdienen Erwähnung von Neu-Moldova aus dem Agnesstollen im Benedicter- gebirge mehrere ausgezeichnete Calcit-Krystalle, nebst den nächst der Druse angefahrenen Gesteinsarten, eines der Skalenoeder nur an einem Ende, wo es aufgewachsen war, minder vollkommen, misst in der Höhe 12 Zoll; ebenfalls aus dem Benedictergehirge Aragonit, äusserst zarte, nadelförmige, spiessige Indi- viduen, büschelig und halbkugelförmig gruppirt, Drusenräume in einer Kalkstein- breccie auskleidend, ein sehr schönes Vorkommen; ein grosses Exemplar einer Druse von Chabasit mit einzelnen aufgestreuten Häufchen von Desmin-Kryställchen auf Syenit; die schönen apfelgrünen Flussoktoeder zum Theil mit Bergkrystall- rinden bedeckt in Drusenräumen eines Hornsteines vom Gelbichgebirge, an einem Stücke auch ein kleines Hexaeder, die so selten sich hier finden; von Szaszka ein seltenes Vorkommen von Kupferkies mit gross- und klein-nierförmi- ger, meist glänzender, dunkel angelaufener Oberfläche, grossentheils durch eine dünne Calcitdrusen-Rinde bedeckt, aus welcher stellenweise einzelne Kieswarzen frei vorragen, aus einer grossen Druse in der derben Granat-Gangmasse; ferner eine Calcitdruse, worin die Rhomboeder von der Grösse einiger Linien bis zu 3 Zoll Seite anwachsen, von Braunspath zart überrindet; von Czildova das Zusammenvorkommen von Wollastonit, Granat und blauem Calcit im sogenannten Temeschergebirge, an der Contactstelle eines bei 30 Klafter mächtigen Syenit- ganges in Kalkstein, beiderseits über 3 Klafter mächtig entwickelt; von Oravicza Gold aus der Elisabethgrube auf Gängen im Thonschiefer vorkommend; Calcit- druse kleiner, graulichweisser Krystalle i/i R. oo R. auf einer Lage von späthigem Calcit über der Granat-Gangmasse, endlich von Dognaczka Amphibol in grossen, strahlig zusammengesetzten Massen und graulichweisser bis dunkel- 612 Verzeichniss der Einsendungen von Mineralien, Gebirgsarten, Pelref'aclen u. s. \v. brauner Calcit, vollkommene grosse Spaltungsstücke gebend. Ferner lagen der Sendung bei: schöne Pflanzenfossilien aus den die Schwarzkohle begleitenden Schiefern von Steyerdorf, Reschitza und Szekul. 23) 12. September. 1 Kiste, 40 Pfund. Von Herrn Franz Ha user, Stadt- Steinmetzmeister in Wien. Ansehnliche Reste eines Dinotheriumsehädels, welche unlängst mitten im Leithakalke in dem Steinbruche des Herrn Granofsky bei Breitenbrunn am Neusiedler See aufgefunden wurden, als Geschenk für die Anstalt. 24) Herr J. Poppelack, Architekt in Feldsberg, sandte zu wiederholten Malen im Ganzen 85 Pfund: Tertiärversteinerungen aus der Gegend von Steina- brunn in Mähren, welche von der Anstalt angekauft wurden. 25) Von den mit der Landesaufnahme beschäftigten Geologen trafen in dem genannten Zeiträume zahlreiche Einsendungen von Gebirgsarten und Petre- facten ein. Von der ersten Section in Böhmen, den Herren Dr. Ferdinand Hoch- stetter und Johann Jokely, Sendungen aus der Umgegend von Joachims- thal, Schlackenwerth, Pressnitz, Klösterle, Karlsbad, Bilin, Saatz, Kaaden, Aussig, Teplitz u. s. w. (Gesammtgewicht 1467 Pfund.) Von der zweiten Section in Krain, den Herren M. V. Lipoid, k. k. Berg- rath, und Dionys Stur, aus der Gegend von Oher-Laibach, Laak, Loitsch, Adelsberg Idria, Prewald, Wippach, Krainburg, Wöltschach u s. w. (Gesammtgewicht 1232 Pfund.) Von der dritten Section in der Provinz Venedig, den Herren Franz Foet- terle, k. k. Bergrath, und Heinrich Wolf, von Agordo, Recoaro, Belluno, vom Monte Bolca, von Verona, Riva, Gemona, Clauzetto, Vicenza u. s. w. (Gesammt- gewicht 709 Pfund.) Von der vierten Section in der Provinz Mailand, von Herrn k. k. Bergrath Franz Ritter v. Hauer, aus der Val Trompia, Val Sassina, Val Camonica, Valtellina u. s. w. (Gesammtgewicht 360 Pfund.) VIII. Verzeiehniss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Mo nta n-B ehörden . Vom 1. Juli bis 30. September 1856. Mittelst Allerhöchster Ent sch lies s u ng Sr. k. k. Apostolischen M a j e s t ä t. Joseph St ad 1 er, k. k. Bergrath und provisorischer Directions-Vorstand des Eisenerzer Eisenwerkes, zum Director mit den systemisirten Genüssen daselbst. Franz Ritter v. Schwind, Bergrath und Salinen-Referent bei der Berg-, Salinen- und Forstdirection in Salzburg, zum Berg- und Salinen-Director in Hall. Verzeichniss der Veränderungen im Personalslande der k. k. Monlan-Behörden. 613 Rudolph Feistmantel, verfügbarer Ministerialrath des Ministeriums für Landescultur und Bergwesen , zum statusmässigen Ministerialrathe im Finanz- Ministerium. Johann Freiherr v. Geramb, Hofkammerrath und Marmaroser Cameral- Administrator, zum Berg- und Salinendirector in Wieliczka. Karl von Scheu chenstuel , Sectionschef im k. k. Finanz-Ministerium, in Anerkennung seiner Verdienste um das Montanwesen, erhielt den Orden der eisernen Krone II. Classe. Joseph Hampe, Seclionsrath und Bergwerks-Producten-Verschleissdirector, bei Versetzung desselben in den wohlverdienten Ruhestand, erhielt in Anerken- nung seiner vieljährigen treuen und ausgezeichneten Dienstleistung den Orden der eisernen Krone III. Classe. Anton Stockl, Berggerichts-Assessor in Schmöllnitz , erhielt bei seiner Versetzung in den Ruhestand, in Berücksichtigung seiner langen und eifrigen Dienstleistung, den Titel eines Bergrathes. Mittelst Erlasses des k. k. Finanz-Ministeriums: Johann Lindner, erster Berg-Commissär der Berghauptmannschaft in Leoben, zum Berghauptmanne und Vorstand der provisorischen Berghauptmann- schaft in Laibach. Julius de Adda, Bergwesens-Praktikant, zum Oherbiberstollner Schmieden- schaffer. Leopold Engel, Amtsschreiber bei der Salinen-Verwaltung in Hallstatt, zum Cassa-Controlor daselbst. Adolph Ott, Bergwesens-Praktikant, zum Gruben- und Bau-Rechnungs- führer bei der Salinenverwaltung in Bochnia. Johann v. Salomon, Concipist bei der Berg-, Forst- und Güter-Direction in Schemnitz, zum Directionssecretär, und Eugen v. Heit, provisorischer Concipist, zum Directions - Concipisten daselbst. Daniel Lanyi, controlirender Wagmeister in Ronaszek, und Alexander de Adda, controlirender Wagmeister in Szlatina, zu prov. Salz- gruben-Rechnungsführern. Bartholomäus Korn a, zweiter Rechnungs-Official bei dem Berg-Oberamte in Pribram, zum ersten, und Anton Mark, Ingrossist bei der dortigen Rechnungs-Abtheilung, zum zweiten Rechnungs-Official daselbst. Alfred Dörfler, Bergpraktikant, zum controlirenden Amtsschreiberbei dem Berg- und Hütteuamte in Klausen. Karl Kuczkie wicz, Salinen-Berg-Inspectionsadjunct in Wieliczka, zum Bergrath und Salinen-Bergverwalter in Bochnia. Wilhelm Edler v. Hubert, Controlor der Bergwerksproducten-Hauptfactorie bei der Bergwerksproductcn-Verschleiss-Direction, zum ersten Casse-Official, und Joseph F ra u en d orfer, Directions-Official daselbst, zum zweiten Cassa- Officiale. Franz Sand bock, provisorischer Verwalter bei dem Salzversebleiss- Magazinsarnte in Gmunden, zum Verwalter, Johann Aistleitner, provisorischer Controlor daselbst, zum Controlor, Johann Exei, provisorischer Official daselbst, zum ersten, und Johann Schmal nauer. provisorischer Official. zum zweiten Official, Matthias Engel, und K. k. geologische Reiehsaustalt, 7, Jahrgang 1851», 1 1 f 79 614 Verzeichnss der Veränderungen im Personalstande der k. k. Montan-Behürden. Paul Spiessberger, provisorische Assistenten daselbst, zu wirklichen Assistenten. Alois Buchgraber, provisorischer Verwalter bei dem Salzverschleiss- Magazinsamte in Aussee, Cajetan Pot sch, provisorischer Controlor, Franz Spiessberger, provisorischer Official, Anton W i c kb o ff, Avelin Wal dherr , Franz Weilharter, provisorische Assistenten, alle in den wirklichen Status befördert. Franz Klock, und Josopli Loos, provisorische Cassa-Officialen bei der Salzverschleiss-Casse in Gmunden, in definitive Eigenschaft versetzt. Ludwig Szinowicz, Bergrath der Berg- und Salinen - Direction in Wieliczka, zum Bergrathe und referirenden Vorstande der Rechnungs-Ahtheilung der Salinen- und Forsl direction in Gmunden. Alexander Rohorska, Rechnungs-Official der Münz- und Bergwesens- Hofbuchhaltung, zum Bergrathe und Vorstand der Rechnungs-Ahtheilung bei der Berg- und Salinendirection in Hall. Anton Kuntzi, Hüttenprobirer und suhst. Hauptprobirer hei der Berg-, Forst- und Güter-Direction in Scheinnitz, zum Hauptprobirer. Rudolph Sehre der, erster Hüttengegenhändler und leitender Amalga- mations - Rechnungsführer in Schmölnitz , zum Silberhiittengegenhändler in Neusohl. Karl Ernst, Praktikant der Münzdirection in Venedig, zum Prohirer bei dem Garantieamte in Cremona. Sebastian S trimer, controlirender Amtsschreiher in Klausen zum zweiten provisorischen Schichtmeister. Franz Wei Iharter, Assistent bei dem Salzversclileiss-Magazinsamte in Aussee, zum controlirenden Materialschreiber daselbst. Franz Zatoschil, Unterarzt, zum Werksarztein Toplitza. Stephan Ma rk o , provisorischer Hütten-Controlor in Lend, zum Hütten- gegenhändler hei der Kupferhütte in Tajova. Johann Schubert, Assistent an derBerg- und Forstakademie in Scheinnitz, zum Assistenten für die Lehrkanzel des Bergwesens an der montanistischen Lehranstalt in Pfibram. Anton Pacher, Bergrath und Hüttenverwalter in Jenbach, zum Berg- und Hüttenwesens-Referenten bei der Berg- und Salinen-Direction in Hall. Karl Hye, Hauptcassier, und Joseph Ki en es b e rge r, Controlor hei der Salinen- und Forstdirections-, zugleich Salzverschleiss-Casse in Gmunden, dann Franz Ehrmann v. Falkenau, erster Controlor, und Johann Panfy, zweiter Controlor bei der Salinen-, zugleich Salzverschleiss- Casse in Aussee, wurden definitiv in ihrer bisherigen Diensteseigenschaft bestätigt. Ubald Blaschlca, Bergpraktikant bei dem Salzgrubenamte zu Thorda, zum Gruben-Officiale bei dem Salzgrubenamte zu Vizakna. Uebersetzungen. Philipp Kirnbauer, erster Bergcommissär der Berghaupfmannschaft in Steyr, nach Leoben, Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen. 615 Karl Mur anyi, Werksarzt bei der Berg- und Hüttenverwaltung in Offen- banya, nach Parajd. v. Hohendorf, k. k. Berg-Commissär in Schlau, nach Kontotau. Borufka, k. k. Berg-Commissär zu Komotau, nach Schlan. Kautny, k. k. Praktikant, von der Pilsener zur Pfibramer Bezirkshaupt- mannschaft. Franz Homayer, Bergrath und Vorstand der Bechnungs-Abtheilung bei der Berg- und Salinen-Direction in Hall, nach Wieliczka. In Ruhestand versetzt: Wilhelm von Mauchs, Cassa-Venvalter der k. k. Berg-, Forst- und Güter- direction zu Schemnitz. Joseph Ritter von Ferro, Ministerialrath im Finanz-Ministerium, unter Bezeugung Allerhöchster Zufriedenheit mit der langjährigen treuen und erspriess- lichen Dienstleistung desselben. IX. Auf das Montanwesen bezügliche Erlässe und Verordnungen. Vom 1. Juli bis 30. September 1856. Verordnung des Finanz-Ministeriums vom 5. Juli 1856, betreffend die Erhebung des Berg-Commissariates in Laibach zu einer Berghauptmannschaft für Krain und das Küstenland. In Erwägung des lebhaften Aufschwunges der Montan-Industrie im Herzog- thume Krain und der als Folge davon fortan zunehmenden Geschäfte des Berg- Commissariates in Laibach als Expositur der provisorischen Berghauptmannschft in Klagenfurt, findet sich das Finanz-Ministerium bestimmt, in Gemässheit der Allerhöchsten Entschliessung vom 8. Jänner 1855 (Reichsgesetzblatt XIV. Stück, Nr. 51), Nachstehendes provisorisch zu verfügen: 1. Das Berg-Commissariat in Laibach wird zu einer selbstständigen Berg- hauptmannschaft für das Herzogthum Krain, die gefürstete Grafschaft Görz und Gradiska, die Markgrafschaft Istrien, dann der Stadt Triest mit ihrem Gebiete erhoben und hierdurch das Amtsgebiet der Berghauptmannschaft in Klagenfurt auf das Herzogthum Kärnten beschränkt. 2. Die Berghauptmannschaft in Laibach wird in allen Angelegenheiten, welche den Bergbau im Küstenlande betreffen, der Statthalterei in Triest, in allen übrigen Beziehungen aber der Landes-Regierung in Laibach als Oberbehörden unterstehen. 3. Die Wirksamkeit der Berghauptmannschaft in Laibach beginnt am 1. August 1856, mit welchem Tage die Einflussnahme der Berghauptmannschaft in Klagenfurt auf die Bergbau-Angelegenheiten des Herzogthums Krain und des Küstenlandes aufhören wird. 4. Die Cassegeschäfte und die Rechnungsführung der Berghauptmannschaft in Laibach werden bis zum Schlüsse des 1. J. 1856 noch von dem Gold- und Silbereinlösungs-, dann Punzirungsamte in Klagenfurt besorg!. Mit 1. Nov. 1856 Verzeichniss 6. HL 80 (522 Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelanglen Bücher, Karten u. s. w. Guggenbergcr, J. M., k. k. Hauptmann, in Wien. Studien nach der Natur, 1) am Wasser (Ueberschwemmungen und deren Verhütung). Giimbel, Th., Rector und Lehrer der Naturgeschichte an der Gewerbschule zu Landau. Momente zur Ergründung des Wesens der Trauben- und Kartoffel- krankheit u. s. \v. 1854. Hannover. Architekten- und Ingenieur-Verein. Zeitschrift, II, Heft 2. „ Gewerbe-Verein. Mittheilungen, Nr. 3 de 1856. narlem. K. holl.Gesellschaft d e r W i s s e n s c h a f t e n. Extrait du programme pour l'anneel856. — Natuurkundige Verhandelingen. XI, 2 St. Heckei, Joh. Jak., Custos am kais. kön. Naturalien-Cabinet in Wien. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oesterreichs, sammt Atlas. Heidelberg. Grossherz. Universität. Heidelberger Jahrbücher der Literatur. April — August 1856. Hermannstadt. Siebenb. Verein für Naturwissenschaften. Verhandlungen und Mittheilungen, Nr. 1 — 6 de 1856. „ A. C. Gymnasium. Programm für 1855/56. „ K. k. kath. Gymnasium. Programm und Jahresbericht für 1856. Hochstetter, Dr., Ferd., Geologe der k. k. geologischen Reichsanstalt. Karlsbad, seine geognostischen Verhältnisse und seine Quellen. Karlsbad 1856. — Der Sauerbrunnen zu Bilin in Böhmen. 1845. Hörnes, Dr. Moriz, Vorstand und Custos am k. k. Mineralien-Cabinet in Wien. Ueber Gasteropoden aus der Trias der Alpen. Iglau. K. k. Gymnasium. Programm 1853 — 1856. Jicjn. K. k. Gymnasium. Programm 1851 — 1856. Innsbruck. K. k. Gymnasium. Programm 1856. Karlstadt. K. k. Unter -Gymnasium. Jahresbericht 1855, 1856. Karmarsch, Karl, Director der k. polytechnischen Schule in Hannover. Die poly- technische Schule zu Hannover, 2. Autl. 1856. Rasehau. K. k. kath. Gymnasium. Programm 1856. Kerl, Bruno, k. hannover’scher Hüttenmeister und Lehrer an der k. Bergschule in Clausthal. Th. Bedemann’s Anleitung zur berg- und hüttenmännischen Probirkunst, 2. Aufl., 1. Lief. Kerner, Dr. Ant., k. k. Professor in Ofen. Beitrag zur physicalischen Geographie von Ofen. 1856. Recskemet. Helv. evang. Gymnasium. Programm 1855, 1856. Kesmark. Evang. Gy m nasium. Programm 1856. Rcszthcly. Kath. Gymnasinrn. Programm 1852 — 1854, 1856. Kiel. Universität. Schriften aus dem Jahre 1854, 1855. Klagenfurt. K. k. Staatsgymnasium. Programm 1851 — 1856. „ K. k. Landwirthschafts-Gesellschaft. Mittheilungen über Gegen- stände der Landwirthschaft und Industrie Kärntens, Jahrg. 1849, Nr. 10 de 1850, Nr. 10, 12 de 1851, Nr. 12 de 1853, Nr. 10, 12 de 1854, Nr. 6— 8 de 1856. „ K. k. Ober-Realschule. 4. Jahresbericht 1856. Klattau. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1854 — 1856. Klausenbnrg. K. k. Gymnasium. Programm 1855, 1856. Königgriitz. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1851 — 1856. Königsberg. Königl.Universität. Verzeichniss der im Winter-Halbjahre 1856/57 zu haltenden Vorlesungen. Kopenhagen. Königl. Akademie der Wissenschaften. — Skrifter IV, 1, — Oversigf 1855. Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. w. 623 Krakau. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 185b, 1856. Krems. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1855, 1856. Kremsier. K. k. Ob er-Gy m n a siu m. Programm 1855, 1856. Kremsmünster. K. k. Gymnasium. Programm 1851, 1852. 1856. Laibach. K. k. Ober-Gymnasium. Jahresbericht 1851 — 1856. Leipzig. Redaction der illustrirten Zeitung. Nr. 651 de 1856 dieser Zeitung. Leitomischl. K. k. Ober-Gymnasium. Jahresbericht 1853 — 1856. Lemberg. K. k. a ka d. S taa ts- Gym n as i u m. Programm 1850 — 1856. v. Leonhard, Dr. K. C., Professor, geheimer Rath, in Heidelberg. Neues Jahrbuch für Mineralogie u. s. \v. 3., 4. Heft de 1856. Linz. K. k. Ober-Realschule. Jahresbericht 1856. „ Museum Francisco-Carolinum. XVI. Bericht. London. Geological Society. The 0uarterly Journal, Nr. 46, Mai 1856. „ R. geographical Society. Proeeedings, April and Mai 1856. Ludwig, Rudolph, kurfürstl. hess. Salinen -Inspector und Rade- Verwalter zu Nauheim. Das kohlensaure Gas in den Soolsprudeln von Nauheim und Kissingen und die von ihm abhängenden Erscheinungen. 1856. Mailand. K. k. Institut der Wissenschaften. Giornale Hft. 9 und 10, 45 und 46. — Memorie V. „ K. k. Lycea 1-Gym nasium di Porta nuova. Atti 1852 — 1856. Manganotti, Dr. Anton, Professor in Verona. Collettore dell' Adige 1851 — 1855. Mantua. K. k. Ly ceal-Gymnasium. Programma 1856. Mauz, Friedrich, Buchhändler in Wien. Oesterreichisehe Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Red. v. 0. Freiherrn v. Hingenau. Nr. 26 — 39 de 1856. Marburg. K. k. Gymnasium. Programm 1851 — 1856. Massalongo, Dr. Ahr., Professor in Verona. Studii paleontologici. Verona 1856. — Flora dei terreni terziarii di Novale nel Vicentino, descritta da R. de Visiani ed Ahr. Massalongo. Torino 1856. Mediasch. A. C. Gymnasium. Programm 1853 — 1856. Menge, A., in Danzig. Lebenszeichen vorweltlicher im Bernstein eingeschlossener Thiere. Meran. K. k. Gymnasium. Programm 1851 — 1856. Moscau. Kaiserl. Gesellschaft der Naturforscher. Rapport sur la seance extraordinaire solenelle du 28. Dec. 1855 a l’occasion du jubile semi-seculaire. • — Bulletin, Nr. 1, 2 de 1856. Mühlhansen. Societe industrielle. Bulletin, Nr. 134, 135. Nainias, Dr. Hyac., Primararzt im allgemeinen Krankenhause zu Venedig. Espe- rienze chimiche su tluidi di persone, che usarono internamente preparazioni di Iodio. 1852. — Su la parte che spetta alla medicina negli studi e negli uffici dell1 Istituto. 1856. Nardo, Dr. Joh. Dom., in Venedig. Sul potere aggregatore del ferro e sulla formazione del cosi detto Caranto nell’ adriatico bacino, osservazioni chimico-geologiche. 1856. Neapel. Accademia Pontoniana. Atti V, f. 1 — 5; VI, f. 1 — 4; VII, f. 1; VIII, f. 1 , 2. 1846 — 1854. — Agli scienziati del 7. eongresso dono. — Alla memoria di Franc. M. Avellino. — Rendiconti 1853 — 1854. „ Koni gl. Akademie der Wissenschaften. Rendiconto Julii- December 1853 — 1855. — Memoria sullo incendio vesuviano del mese di Maggio 1855 fatta dai soej Guarini, Palmieri e Scacchi 1855. Oedenburg, Evang. Gymn a s ium. Programm 1855, 1856. 80* (524 Verzeichniss der an die k. k. geolog. Kcichsaiislalt eipgelangten Bücher, karten u. s. w. Ofen. K. k. 0 ber- Real s c h ul e. Jahresbericht 1850. „ K. k. kathol. Gymnasium. Jahresbericht 1856. Olmütz. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1856. Omboni, Johann, Professor in Mailand. Sullo stato geologico dell1 Italia. 1856. Padua. K. k. Akademie d er Wisse nschaften. Rivista periodica, Vol. IV, f. 9, 1855/56. Paris. Societe geologique de France. Bulletin XII. f. 61 — 65; XIII, f. 8—19. — Liste des membres 1856. Pavia. K. k. L yce al - Gy m n asi u m. Programma 1856. Perthes, Just., in Gotha. Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie, von Dr. A. Peter mann. 1856, V, VI. Pesth. Geologische G e se 1 1 sc ha ft. Arbeiten. Redig. von J. v. Ko väts. 1856. „ K. k. 0 ber-Gy mn a s i um. Programm 1850. „ Handels- und Gewerbekammer. Statistische Arbeiten, II. Heft. Gran. St. Petersburg. Kais, geographische Gesellschaft. Der nördliche Ural und das Küstengebirge Pac-Choi. 2 Bände sammt Karte. — 3aimcun HMnpaTopcKaro pyccuaro reorpaHuecKaro ooii^ecxBa. I — X. 1849/55. — CöopHHK'b cxaTHCTHMecKHX'L cßb^bHifi o Poccin. 1851, 1854. Philadelphia. Fr an k I i n- Ins ti tut . Journal, Mai, Juni 1856. Pilsen. K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1856. Pirona, Dr. Julius, Professor am k. k. Lyceal-Gymnasinm in Udine. Lettere geo- logiche sul Friuli. Pozega. K. k. Gymna sium. Programm 1856. Prag. Natur wissens ch aftli c h er V er ei n „Lotos“. Zeitschrift, März bis August 1856. „ K. k. Sternwarte. Magnetische und meteorologische Beobachtungen zu Prag. XIV, XV. 1853. 1854. „ K. k. Altstädter Gymnasium. Programm 1856. „ K. k. Kleinseitn er Gymnasium. Programm 1856. „ K. k. patriotisch -ökonomische Gesellschaft. Centralblatt für die gesammte Landescultur, dann Wochenblatt für Land-, Forst- und Haus- wirthschaft, Nr. 2, 3, 11, 37 — 40 de 1856. „ K. k. b ö hm i s ch e Ober-Realschule. Jahresbericht für 1856. Pressburg. K. k. kathol. Gymnasium. Programm 1854 — 1856. Prestel, Dr. M. A. Fr., Oberlehrer am Gymnasium in Emden. Die geometrische Heuristik. I. Die geometrischen Oerter nebst 128 Aufgaben zur Uebung. — Die Gestalten der Individuen der anorganischen Natur als Glieder eines Ganzen u. s. w., 1. Lief. 1842. Przemysl. K. k. Ober -Gymnasium. Jahresbericht 1856. Raab. K. k. Gymnasium. Programm 1856. Rakonitz. K. k. Ober-Realschule. Programm 1856. Regensburg. Zoologisch-mineralogischer Verein. Correspondenzblatt, XIX, 1855. — Abhandlungen, VI. Heft. „ K. botanische Gesellschaft. Flora, Nr. 13—24 de 1856. Reichenberg. K. k. R eal sc hu le. 5. Jahresbericht 1856. Riedl v. Leuenstern, in Wien. Zur Lehre der Körperwinkel. — Metodo per trovare 4 radici reali oppure imaginarie di una equazione numerica etc. Roma 1855. Rom. Accademia ponificia de'nuovi Lincei. Atti, Anno VI, Sess. 2 — 5 del 1853. Rostock. Mecklenb. p a tri oti scher Verein. Landwirtschaftliche Annalen. XI. 2. Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingelangten Bücher, Karten u. s. vv. 62 ö Roveredo. K. k. Ober-Gymnasium. Programma 1855, 1856. Salomon, Director der Redaction des „Journal des mines et des charbonnages“ in Paris. Nr. 21 dieses Journals. Salzburg. K. k. Gymnasium. Programm 1851 — - 1853, 1855, 1856. Schässburg. Evangelisches Gymnasium. Programm für 1855/56. Schemnitz. K. k. kathol. Gymn asium. Jahresbericht 1854, 1S55. „ K. k. kathol. 0 b er - Gy m nasium. Jahresbericht 1856. Sismonda, Dr. Eugen, Professor in Turin. Note sur leterrain nummulitique superieur du Dego, des Carcare etc. dans l'Apennin ligurien. Skofitz, Dr. Alex, in Wien. Oesterr. botanisches Wochenblatt, 1 855. Soudrio. K. k. Gymnasium. Programm 1856. Stuhlweissenburg. Cister cienser 0 b er- Gyrnnasi um. Bericht für 1856. „ Realschule. Programm 1856. Sturz, J. D., General-Consul der kais. hrasil. Regierung in Dresden. Mappa geolo- gica d’America do Sol. Stuttgart. Naturwissenschaftlicher Verein. Württembergische natur- wissenschaftliche Jahreshefte, 12. Jahrg., 2. Heft. Swallow, G. C., Professor und Reichs-Geolog in Jefferson. The first and second annual reports of the geological Snrvey of Missouri. 1855. Szarvas. K. k. Gymnasium. Programm 1855, 1856. Szathmar. K. k. kathol Gymnasium. Programm 1856. Tcinesvilr. K. k. kathol. Gymnasium. Programm 1855, 1856. Teschen. K. k. evang. Gymnasium. Programm 1856. Treviso. Bis chö fl. Lyce al-G y m n as i u m. Programma 1855, 1856. Trient. K. k. Lyceal-Gymnasium. Programma 1856. Trier. Gesellschaft für nützliche Forschungen. Jahresbericht vom Jahre 1855. Trinks, Ferdinand, k. Estens. Artillerie-Major in Ebenzweyer. Genesis des Traunsees (im Gmondner Wochenbl. Nr. 28, 34 de 1855). Triest. K. k. Gymnasium. Programm 1850 — 1854, 1856. Troppau. K. k. Ober-Gymnasium. Programm 1856. Tyrnau. K. k. kathol. Gymnasium. Programm 1852 — 1856. Venedig. K. k. Institut der Wissenschaften. Memorie VI. — Atti Serie III., T. I., Disp. 7, 8. Vincovce. K. k. kathol. Staats-Gymnasium. Programm 1854 — 1856. Waitzen. Kathol. Un t er- Gy mna si u m. Jahresbericht für 1856. Weeber, H. C., k. k. Forst-Inspector in Brünn. Verhandlungen der Forst-Section für Mähren und Schlesien, Heft 1, 2, 3 de 1856. Wien. K. k. Ministerium des Innern. Bibliographisch-statistische Uebersicht der Literatur des österr. Kaiserstaates vom Jahre 1853. Erster Bericht von Dr. C. W urzbach v. Tannenberg. 2. Aufl. 1856. — Reichsgesetz- blatt für das Kaiserthum Oesterreich Nr. 28 — 40 de 1856. „ K. k. Handels-Ministerium. Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1855. Von Karl Noback. 3. Heft. „ Kais. Akademie der Wissenschaften. Sitzungsberichte, der math.- naturw. Classe. XX. Bd. , 2., 3. Heft. — Fontes rerurn austriacarum. 2. Abth., XI. Bd., I. Th. — Notizenblatt. Nr. 15—18 de 1856. » K. k. Central - Anstalt für Meteorologie und Erdmagne- tismus. Uebersicht der Witterung, Gang der Wärme und des Luftdruckes, Gang der Feuchtigkeit und des Ozongehaltes der Luft im Jänner bis April 1856. — Jahrbücher, IV. Jahrgang 1852, 026 Verzeichniss der Bergwerks-Producten-Verschleisspreise. Wien. Doctor en - Collegium der medicin. Facultät. Oesterr. Zeitschrift für praktische Heilkunde. Redig. von Dr. J. J. Knolz undDr. G. Preuss. Nr. 27 — 40 de 1856. — VI. Jahresbericht über die wissenschaftlichen Leistungen 1855/56. » K. k. Ober-Realschule in der Vorstadt Landstrasse. Programm 1856. „ K. k. L a nd wirths ch a fts - Gesells chaft. Allgemeine land- und forstwirtschaftliche Zeitung. Redig. von Prof. Dr. Arenstein. Nr. 25 — 39 de 1856. „ K. k. G a rt e n bau - Ges e llschaft. Verzeichniss der Ausstellung im Jahre 1855 und 1856. — Statuten und Reglement. — Verzeichniss der Mitglieder. „ Oesterr. Ingeni eur- Ve r ein. Zeitschrift, Nr. 11 — 16 de 1856. Wiesbaden. Verein für Naturkunde. 1855. — Ueber Hoplistis punctuosus Ew. und H. punctatus n. sp. von C. L. Kirsch bau Würzburg. Physical. me die. Gesellschaft. Verhandlungen, VII, 1. „ Kreis-Comite des landwirths chaftlichen Vereines. Gemein- nützige Wochenschrift, Nr. 1 — 35 de 1856. Zara. K. k. Gymnasium. Programma 1856. Zengg. K. k. Mi 1 i tärg r än z - 0 b er-Gy in n asi u m. Programm 1855, 1856. Znaim. K. k. Gymnasium. Programm 1852 — 1856. ZoIIikofer, T., in St. Gallen. Geologie des environs de Sesto Calende. 1856. XIL Verzeiehniss der mit Ende September d. J. loco Wien, Prag, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks- Produeten-Versehleisspreise. ( In Conventions-Münze 20 Gulden-Fuss.) Wien | Prag | Triest | Pesth Der Centner. fl. k. i n- k. 1 A- 1 k- 1 A- |k. Antimoniimt erudnm, Magurkuer 13 30 14 36 Blei, Bleiberger, ordinär 17 17 „ hart, Pribramer 14 40 13 40 , „ weich, „ 16 40 15 40 . . „ „ Kremnitzer, Zsarnoviczer und Schemnitzcr 16 30 » „ Nagybanyaer 16 10 . 15 30 „ hart, Neusohler 14 50 „ weich, „ 16 30 Eschel und Smalten in Fässern ä 365 Pf. FFF.E 14 16 FF.E 10 24 12 24 F.E 7 12 9 12 M.E 5 30 7 30 O.E 15 7 15 O.E.S. (Stückeschel) 4 48 6 48 dlätte, böhmische, rothe 16 45 15 50 17 15 » » grüne 16 15 15 20 16 45 „ n. Ungar., rothe • 16 50 » ,, grüne 1 16 20 Idrianer Verzeichniss der Bergwerks-I’roducten-Verschleisspreise. 627 Der Centner. BIocken-Kupfer, Agordoer „ „ Schmölnitzer Kupfer in Platten, Schmölnitzer neuer Form „ „ „ „ alter Form. „ „ „ Neusohler . . „ „ „ Felsöbänyaer „ Rosetten-, Agordoer... „ „ Rezbänyaer . „ „ Offenbanyaer „ „ Zalathnaer (Verbleiungs-) „ Spleissen-, Felsöbanyaer „ -Bleche, Neusohler, bis 36 W. Zoll Breite „ getieftes detto .... „ in flachen runden Böden detto. . . . Bandkupfer. Neusohler 1 Quecksilber in Kistein und Lageln „ „ schmiedeisernen Flaschen „ „ gusseisernen Flaschen . . . „ im Kleinen pr. Pfund „ Zalathnaer in Lageln „ Schmölnitzer in Lageln Scheidewasser, doppeltes. . Schwefel in Tafeln, Radobojer » » Stangen „ -ßlüthe „ Szwoszovicer in Stangen . . Urangelb (Uranoxyd-Natron) pr. Pf. Vitriol, blauer, Hauptmünzamts „ „ Kremnitzer „ „ Venediger „ grüner Agordoer in Fassein ä 100 Pf. „ „ „ „ Fässern mit circa 1 Vitriolöl, weisses concentrirtes Kinn, feines Schlaggenwalder Kinnober, ganzer „ gemahlener „ nach chinesischer Art in Kistein . „ im Kleinen per Pfund „ nach chinesischer Art in Lageln . 100 Pf Wien Prag Triest Pesth fl. k. fl. k. fl. k. fl. |k. 81 76 . 74 , 74 73 10 76 74 74 . 76 74 73 72 30 78 , 74 . 72 71 30 71 30 70 30 82 18 86 18 83 18 81 102 103 30 100 102 30 103 . 102 1 7 1 8 1 6 1 8 102 102 30 . 98 30 19 6 43 7 13 10 10 30 6 43 9 9 . 9 9 28 30 # 28 30 28 30 27 27 . . . 2 34 . . 2 24 7 43 . # . 83 . 84 120 121 30 118 120 30 127 128 30 123 127 30 133 136 30 133 133 30 1 21 1 22 1 20 1 21 127 128 30 123 127 30 Preisnachlässe. Bei Abnahme von 30— 100 Ctr. höhm. Glätte auf Einmal 1% „ 100-200 „ „ „ „ „ 2% „ 200 und darüber „ „ „ „ 3% Bei 300 fl. und darüber, entweder dreimonatlich a dato Wechsel mit 3 Wechselverpfl. auf ein Wiener gutes Handlungshaus lautend, oder Barzahlung gegen l°/0 Sconto. ' . - ■ JAHRBUCH DER KAISERLICH - KÖNIGLICHEN GEOLOGISCHEN REICHSANSTALT. 1856. VII. JAHRGANG. NR0 4. OCTOBER. NOVEMBER. DECEMBER. WIEN. AUS DER K. K. HOF- UND STAATS - DRUCKEREI. BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES. ' ' IV. Vierteljahr. 7. Jahrgang 1856. JAHRBUCH DER KAIS. KÖN. GEOLOGISCHEN REICHS-ANSTALT. I. Bericht *) über die geologische Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. Von Dr. Karl Peters. (Mit einer lithographirten Tafel.) 2. Die Karavankenkette. Im Eingänge der ersten Abtheilung dieses Berichtes habe ich die Gränzen des mir zur Aufnahme übertragenen Gebietes im Allgemeinen bezeichnet. Die Karavanken , ein Name, der sich eigentlich nur auf den östlichen Theil des zwischen der Drau und Save liegenden Gebirges bezieht, ohne eine scharfe Gränze nach Westen, kenne ich in ihrer ganzen Breite vom Meridian 31° 19' 40", welcher das Gebirge 800 Klafter westlich von Arnoldstein und 1200 Klafter westlich von Batschach quer durchschneidet, bis zum Meridian 31° 44' 20", der die Drau nächst der Mündung des Rosenbaches, die Save 600 Klafter östlich von Sava bei Assling trifft, weiter im Osten nur den Südabhang derselben sammt all den Gebirgsmassen, welche damit in Verbindung stehen, bis an die Gränze von Steiermark. Obwohl nicht mehr ganz Neuling in der Untersuchung unserer Alpen , war ich doch nicht selten beunruhigt durch die Schwierigkeiten , welche dieses Gebirge mit seinen uralten und neuen Schichtenstörungen, seinen selbst petro- graphisch schlecht charakterisirten Schichten dem Beobachter entgegensetzt. Der erwähnte Umstand, dass ich nur die südliche Seite des am meisten compli- cirten Stückes kennen lernte, war nicht geeignet, mich zu ermuthigen. Um so grösser war meine Freude, als ich mich nach der Heimkehr überzeugte, dass ich in befriedigender Uebereinstimmung mit den Ansichten meines Chefs, der die nördliche Hälfte bearbeitete, grossentheils das Richtige getroffen hatte. Wenn sich nichts desto weniger einige kleine Irrthümer in Karte und Text sollten eingeschlichen haben, so hat daran wohl zumeist der Uebelstand Schuld, dass ich letzteren fern von Wien, auf mein Tagebuch und brieflicheVerständigung angewiesen, niederschreibe. Die allgemeine topographische Uebersicht darf ich in wenige Worte fassen. Ein Blick auf dieGeneral-Quartiermeisterstabs-Karte und die zahlreichen trigono- metrischen und barometrischen Höhenbestimmungen, unter welchen wenige *) Fortsetzung des Aufsatzes im Jahrbuehe der k. k. geologischen Reichsanstalt, Jahrgang 1856, I. Heft, Seite 67. K k. geologische Ueichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 8t 630 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische orographisch und geologisch interessante Puncte vermisst werden dürften, zeigt uns, dass die Karavankenkette , sehr schmal und einfach in Westen (zwischen Ratschach und Arnoldstein beträgt ihre Breite genau 3000 Klafter), gegen Osten beträchtlich an Breite gewinnt und dem entsprechend eine mehr und mehr compli- cirte Gliederung annimmt, mit grösseren Schwankungen ihrer Höhenpuncte. Betrachten wir sie nun auch von Westen gegen Osten fortschreitend, indem wir die orographischen Einzelnheiten mit der Darstellung der Haupt- lagerungsverhältnisse verbinden. Doch vorher wird eine kurze Beschreib u ng der Schichten in diesem Gebirge und seiner nächsten Umgebung, auch giltig für den ganzen Triglavstock und was ich sonst von den südlichen Kalkalpen kennen gelernt habe *), am Platze sein. 1. Das krystallini sehe Grundgebirge, welches an den Gailthal- gehängen noch um den Nötschgraben eine ansehnliche Höhe erreicht, ist in diesem Theile der Karavanken gänzlich in die Tiefe gesunken. Nur an der Mündung des Feistritzgrabens südöstlich von Federaun und südwestlich von Malestig, in einem der kleinen Quergräben, welche die Kette an der Nordseite durch- furchen, zeigte sich eine winzige Partie von grünem Amphibolschiefer, ohne Zweifel als oberste Schichte des Glimmerschiefer-Complexes, der anderwärts von den ausgedehnten Schottermassen älterer und jüngerer Entstehung bedeckt wird. Weiter östlich, nächst Längdorf zwischen Oberwinkel und demRosenbache steht unter den tertiären Schottermassen in einem scharf eingerissenen Graben auch der glänzende graue Thonschiefer an, mit etlichen kleinen Lagern von krystallinischem Kalk (Verfl. in Süd unter 15 Grad), derselbe, der nördlich von der Drau um den Wörther und Ossiacher See über dem Glimmerschiefer so mächtig entwickelt ist. Da die festen Gebirgsmassen , welche theils unter dem Diluvialschotter, theils als selbstständige Hügel und Berggruppen längs der Drau zwischen dem Faaker See (Bogenfeld) und dem Turiawalde erscheinen, schon der nächst höheren Schichte, dem Kohlenkalke (Dolomit), angehören, so erblicken wir in diesem krystallinischen Thonschiefer hart am Fusse des Gebirges noch ein Zeichen der grossen Verwerfung-, welche das Drauthal vor der Abla- gerung der tertiären Schotter- und Conglomeratmassen, wahrscheinlich auch vor der Bildung des lignitführenden Süsswassertegels von Ober-Penken , Buchheim und Latschach vorgezeichnet hat. 2. Die Steinko hl en forma tion (Gailthaler Schichten). a) Der Kohlenkalk (unterer Kohlenkalk). Ein in verschiedenen Nüancen grauer Kalk, der zumeist vollkommen, stellen- weise sehr dünn geschichtet ist, auch wohl kleine Lager von schwarzem, diinn- blättrigem Thonschiefer enthält, bildet in ziemlich gleicher Mächtigkeit von 300 bis 500 Fuss den nördlichen Fuss des Gebirges um Arnoldstein bis gegen Malestig. In den dunklen Abänderungen hat er mit dem Kalk der Guttensteiner Schichten viel Aehnlichkeit, in sehr lichten Abänderungen , welche hie und da i) Deren Beschreibung folgt unter Nr. 3. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 031 sogar eine sehr feinkörnig kristallinische Beschaffenheit annehmen , gleicht er dem Gesteine viel jüngerer Formationen, wie z. B. manchem Dachsteinkalk. In gänzlicher Ermangelung von Versteinei’ungen wäre die Formations- bestimmung unmöglich, wenn nicht allenthalben die Lagerung dieses Kalkes unter den Kohlenschiefern und Sandsteinen genügenden Aufschluss gäbe. Oestlich von Malestig, um Finkenstein. Latschach, zwischen Bogenfeld und Rossegg an der Drau und in den kleinen Partien, die bei Oberwinkel und Läng- dorf aus dem tertiären Schotter hervortreten, ist das Gestein stark dolomitisch, grösstentheils in einen lichtgrauen, stark bröckligen Dolomit umgewandelt. In Verbindung mit diesem Dolomit fand ich bei St. Canzian (nächst Malestig) und an der Ruine Finkenstein einen dolomitischen Breccienkalk, der trotz seiner stark verblassten Farben mit gewissen Breccienkalken der Trias eine trügerische Aehnlichkeit hat. Durch die Beziehungen dieser Schichte zu den nächst höheren, sind die im vorigen Jahre nur hypothetisch als Kohlenkalk bestimmten isolirten Kalk- und Dolomitmassen nördlich von der Drau, welche zwischen St. Ilgen und Föderlach hart an den Fluss herantreten, als solcher erwiesen *). Die besprochenen zwei Schichten, das krystallinische Gebirge und der untere Kohlenkalk, welche nur so wenig zur Bildung des Gebirges beitragen und auf welche wir nicht wieder zurückkommen werden, wollte ich gleich hier abfertigen, bei den folgenden beschränke ich mich auf die allgemeinste Charakteristik. b. Schiefer und Sandstein (Conglomerat). Graue bis schwarze, matte oder wenig glänzende, meist dünnblättrige Thon- schiefer wechseln mit sandigen Gesteinen, welche sich in den verschiedensten Varietäten nach Farbe und Grösse des Kornes darstellen, von einem sehr fein- körnigen grauen oder bräunlichen Sandstein bis zu blendend weissen Quarz- conglomeraten mit rein kieseligem Bindemittel. Die groben Conglomerate sind selten und in meinem Gebiete auf den Kamen vrh nordöstlich von Wurzen, auf eine und die andere Stelle bei Jauerburg ') Ebenso gewiss ist es nun , dass der krystallinische Thonschiefer (Urthonsehiefer) von Mittelkiirnten wirklich als das oberste Glied des krystallinischen Gebirges aufgefasst werden muss, welches vom eigentlichen Glimmerschiefer allerdings nicht überall scharf getrennt ist, von den Schiefern der Steinkohlcnformation aber in der Regel durch die besprochene Kalkschichte geschieden wird. Musste ich im vorigen Jahre in Betreff der Steinkohlenformation im obersten Gurkgebiet der metamorphistischen Ansicht eine indirecte Concession machen, weil ich die Südgränze der Formation in Ermanglung eben dieser Kalksehiehte nicht scharf zu ziehen vermochte, so bin ich jetzt, nachdem ich meinen Urthonsehiefer und die normalen Verhältnisse der alpinen Steinkohlenformation südlich von der Drau genauer, und beide neben einander kennen gelernt habe, vollkommen davon überzeugt, dass jene Gränze in der That bestehen muss und ziemlich in der Weise wie ich sie gezogen habe. — Für die Existenz einer anderen paläozoischen Formation als der genannten im Gebiete der Drau und Save ist nun alle Wahrscheinlichkeit geschwunden, man müsste denn nur den Urthonsehiefer sammt einem Theile des Glimmerschiefers dafür nehmen wollen. 81 632 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische (Karnervellach) und die nordöstliche Umgebung von Neumarktl (Teufelsbrücke bis gegen die Schenkova Pianina) beschränkt, wo sie überall als mehr oder weniger mächtige Lagermassen im Thonschiefer auftreten. Ihre Aehnlichkeit mit dem Conglomerate der Stangalpe und der übrigen Hochalpen des Gurkgebietes ist auffallend. Die Schiefer und Sandsteine haben wir überall im buntesten Wechsel. Nicht uninteressant ist das Vorkommen von mehr krystallinischen Varietäten, welche besonders bei grünerFarbe manchem Urthonschiefer gleichen, inmitten der ganz matten Schiefer und Sandsteine, ohne irgend eine sichtliche Veranlassung zu Metamorphosen. Eine seltene Erscheinung sind braunrothe Schiefer. Die Mächtigkeit dieser Schichte wechselt am Nordabhange der Karavanken zwischen mindestens 2000, ja 2300 bis zu wenigen hundert Fuss. Sehr bedeutend ist sie wieder im östlichen Theile um Seeland und am Südgehänge nördlich von Assling und Jauerburg, wo sie mit gewissen Triasschichten in eine überaus schwierig zu lösende Verbindung tritt. Wer unmittelbar von Bleiberg an die Karavankenkette kommt, kann nicht in Zweifel sein, dass die erwähnten Gebilde hier identisch seien mit den dortigen petrefactenreichen Schichten, deren Fauna de Köninck so eben untersucht und mit der von Vise in Parallele gebracht hat. Für die Nordseite des Gebirges muss ich auch von jenen den Beweis für die Richtigkeit der Auffassung dieser Schiefer und Sandsteine entlehnen, denn es istmir da kein bestimmbares Petrefact vorgekommen. Im äussersten Osten jedoch bietet die Schenkova Pianina (Schenk- alpe) zwischen Seeland und dem Ostende des Kossuttakammes, am Südgehänge die von Sprung aufgefundene Stelle im Lepeinagraben nördlich von Jauerburg mit recht wohl erhaltenen Thierresten, unter denen Productus punctatus Mart, sp., Fenestrella plebeia M'Coy und Poteriocrinus sp. bei weitem vorherrschen. Unter den minder gut erhaltenen kleinen Brachiopoden konnte ich noch Productus Cora d'Orb. erkennen, den de Köninck auch von Bleiberg beschreibt. Pflanzenreste fehlen merkwürdigerweise ganz und gar, während die Stang- alpenschiefer davon erfüllt sind, ohne eine Spur von thierischen Petrefacten. In dieser Schichte treten stellenweise massige Gesteine auf, welche sich, wenn sie hinreichend deutliche Gemengtheile haben, als Diorit charak- terisiren, insbesondere bei Neumarktl in Krain am westlichen Gehänge. Lipoid hat diesen Diorit an der Nordseite des Leoblpasses und an mehreren anderen Orten beobachtet und sich von den abnormen Lagerungsverhältnissen derselben I überzeugt. Mir lag kein instructiver Fall vor und ich weiss nur zu sagen, dass sich zwischen den dioritisehen Gesteinen und den normalen Schiefern unserer Steinkohlenformation ein allmäliger Uebergang herstellt; höchst wahrscheinlich sind alle diese Dioritmassen als eruptive Gebilde gleichzeitig mit jenen, welche ich im vorigen Jahre im Keutschachthale, bei Feldkirchen, am hohen Käser u. s. w. antraf *) und haben wesentlich zu den gewaltigen Störungen beigetragen. *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1835, III. Band, Seite 523 und 531. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Gnrzer Gebiete im Jahre 1855. 6 3 3 welche unsere Steinkohlenformation für sich allein — vor Ablagerung der Trias erfahren hat. c) Der obere Kohlenkalk. Mit dieser Schichte hat es folgendes Bewandtniss : Ausser einigen nicht bedeutenden Kalklagern , welche noch in die vorabgehandelte Schichte gehören, fand ich zunächst im westlichen Theile der Karavanken (hei Ratschach und Wurzen) einen mächtigen Complex von Kalkschichten zwischen den Kohlen- schiefern und den trefflichen rothen Werfener Schichten. Gewohnt, diese letz- teren als die unterste Triasschichte unmittelbar auf den Schiefern irgend einer alten Formation anzutreffen, nahm ich sie auch hier als maassgebend und zog die neue Zwischenschichte von Kalk zur Steinkohlenformation, auf deren Schiefer sie unmittelbar und mit wechsellagernden Uebergängen folgt. Foetterle verfuhr um Tarvis in gleicher Weise und so setzten wir den Namen „oberer Kohlenkalk“ in Gebrauch, ohne einen Beweis für die Richtigkeit dieser Bestimmung zu haben. Die später zu beschreibenden Lagerungsverhältnisse, welche seihst bei sehr beträchtlichen Störungen diesen Kalk doch immer an der bezeichneten Stelle finden Hessen (oder, wo die Werfener Schichten auf kurze Strecken ausblieben, zwischen den Schiefern der Kohlenformation und den petrographisch charakteri- sirten Guttensteiner Kalken), so wie der Umstand, dass jener hei Abnahme der Schichte b an Mächtigkeit fast in demselben Maasse gewinnt, erhoben jene Vermuthung beinahe zur völligen Ueberzeugung, welche selbst durch die gleich zu erwähnenden Zweifel über die allgemeine Giltigkeit unserer Triasschichten- folge nicht mehr erschüttert wurde. Endlich ergab die Untersuchung des See- lander Gebietes, dass der fragliche Kalk, der hier bald sehr mächtig, bald wieder von Schiefern (den petrefactenführenden der Schenkova Planina) zum grossen Theil ersetzt wird, mit einem weissen Quarzconglomerat zusammenhängt, wie wir es nur in der Steinkohlenformation angetroffen haben, und dass eine sehr ausge- zeichnete Versteinerung, die unter demNamen: sweta dusicka (heiliges Geistlein) bekannt e Rliynclionella pentatoma Fischer, welche uns durch die Güte des Herrn Franz v. Rosthorn schon längst von da bekannt war, gerade ihm (Nordseite des Seeberges) angehört. In petrographischer Beziehung ist diese Schichte sehr veränderlich. Bald ein sehr wohlgeschichteter dichter, grauer bis schwarzer Kalk, dem selbst die Kalkspathadern nicht fehlen um ihn dem Guttensteiner Kalke ähnlich zu machen, bald bräunlich, bald splittrig brechend und in verschiedenen Nüancen licht gefärbt, zum grossen Theil aber und in vielen Partien des Gebirges stark dolo- mitisch. Ja stundenweit trifft man nur einen sehr lichten, beinahe weissen, stark bröckligen Dolomit (südlich von Malestig, Faak und Rosenbach an der Nordseite, — an der ganzen Südseite von Wald zwischen Kronau und Längenfeld über Jauerburg, Vigaun und Neumarktl bis in die Kanker). Das charakteristische Ansehen dieses Dolomites, welcherwohl untergeordnet auch mehr dunkle Massen mit einer Spur von Schichtung (z. B. westlich von 634 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Vigaun), stellenweise auch ganz zuckerkörnig massive Partien (uni den Belca- graben westlich von Längenfeld) enthält, erleichtert sogar an dem überaus complicirten Südgehänge die Auffassung der Lagerungsverhältnisse und fristet den Zusammenhang bis normale Schichtenfolgen wieder feste Anhaltspuncte gewähren. Südlich von Rosenbach und gegen Maria-Elend , wahrscheinlich auch noch weiter östlich in Herrn Lipold's Terrain folgt über dem Dolomit noch eine Lage von dünngeschichtetem dunklem Kalke und dann erst die hier stark verpressten, ja stellenweise ganz ausgehenden Werfener Schiefer. Ob nun diese letzterwähnte nicht sehr mächtige Kalkschichte der Steinkohlenformation oder vielleicht richtiger der Trias zugezählt werden soll, darüber liegen keine entscheidenden Beobach- tungen vor. Die Mächtigkeit der ganzen Schichte c muss nach der bedeutenden Höhe und Breite ihrer Massen zu schliessen (wie des Dobrse vrh westlich, der Kokau- nica und des Storsic östlich von Neumarktl) im Maximo gewiss 2000 — 2500 Fuss betragen. So viel aber auch nur im bezeichneten Theile der Südseite, wo der „obere Kohlenkalk“ eine ganze, von der Hauptmasse des Gebirges abgetrennte Parallel- kette ausmacht 1). 3. Trias. Die bekannte Schichtenfolge in den Nordalpen : a) Werfener, b ) Guttensteiner, c) Hallstätter Schichten, hat in den Südalpen eine, man darf sagen, treffliche Bestätigung erhalten. Dass untervölligveränderten Verhältnissen nichtvöllige Identität zu erwarten war, versteht sich. Die beiden ersteren — untere Trias — sind nicht wohl trennbar mit einander verbunden, bald sandig, bald schiefrig oder kalkig, mit j denselben Petrefacten, die wir aus den nördlichen Alpen kennen. Auch die in den Nordalpen nach der classischen Localität bei Hallstatt benannte obere Trias- schichte ist nicht überall scharf von ihnen geschieden, petrographisch um so weniger, als die Gebilde, welche die von Bleiberg, Raibl, in meinem Gebiete von Jauerburg u. a.O. bekannt gewordenen Thierreste enthalten, zumeist schieferiger Natur sind. Die Schichtenfolge die ich in dem von mir untersuchten Theile der Karavanken | und den benachbarten südlichen Kalkalpen beobachtet habe, ist folgende: a) Werfener Schiefer und Breccien, b) Guttensteiner Kalk, oder ein, denselben vertretendes Kalk- und Schiefergebilde, *) Nach den neuesten Beobachtungen des Herrn Lipoid (1856) scheint es, dass der Storsic I und dessen vom Kankerbache durchbrochene Fortsetzung nicht bloss aus den die Kohlen- i schiefer unmittelbar überlagernden Schichten bestehen, sondern dass jüngere Kalke, sogar Dachsteinkalk, freilich ohne Zwischenlagerung von Werfener Schichten, mit ihm verbunden sind. Peters, im September 1856. in unbestimmter Wechsel- lagerung als untere Trias, häufig gypsführend. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 635 = Bleiberg, = St. Cassian. c) Kalkschichten mit dunklen Schiefern, d) graue, oder lebhaft gefärbte Kalke, zum Theile Breccien, oft Hornstein führend, e) die Schichten von Raibl, f) eine dieselben überlagernde Kalkschichte von sehr veränderlicher Beschaffenheit und Mächtigkeit, zumeist aber eine beträchtliche Dolomitschichte, welche die c — f umfassende obere Trias von den Dachsteinschichten (unterer Lias) trennt. Ad a. In einem Complexe von mergelig-sandigen Schiefern und dünnge- schichteten dunklen (oft braungrauen) Kalken und Kalkschiefern verrathen die seiten fehlenden rothen und grünen Schiefer, wie sie in den Nordalpen herrschen, schon von weitem die Werfener Schichten. Naticella costata, Myacites f'assa- ensis (dieser seltener), Myophoria sp. (Pischenzathal) u. a. erweisen die stratigraphische Gleichheit. Wo diese fehlen, bietet zum mindesten das Vorkommen von Gypslagern bei minder klaren Lagerungsverhältnissen einen guten Anhalts- punct. Die Lagerungsverhältnisse dieser Schichten sind nun freilich hier nicht so augenfällig wie in den Nordalpen, weil sie viel seltener in und zunächst dem Hauptthale, sondern zumeist höher an den Gehängen, eingepresst zwischen den benachbarten Schichten, auftreten, streckenweise wohl ganz auszubleiben scheinen, oder weil sie bei wiederholter Parallelspaltung des Gebirges nach der Länge mit den Schichten der Steinkohlenformation derart eomplicirt sind , dass man alle Mühe hat, die einzelnen Beobachtungspuncte zu verbinden. Zudem sind sie sehr wenig aufgeschlossen. Nicht selten verräth sie nur die Anwesenheit einer kleinen, sanft geneigten Alpwiese zwischen steilen Gehängen oder der lehmige Boden in Gegenden, wo eine Verwechslung mit Kohlenschiefern nicht zu befürchten steht. Eigenthümlich ist in einem Theile der Karavanken das Vorkommen von sehr ausgezeichneten Breccien mit rothem, sandig-mergeligem oder kalkigem Binde- mittel, welche entweder in die Schiefer eingelagert sind oder sie — sogar mit auffallender Zunahme an Mächtigkeit — ganz vertreten. Die eckigen Fragmente dieser Breccien bestehen aus verschiedentlich grauen oder gelblichen dichten Kalkvarietäten, die keinem der benachbarten Gesteine gleichen, rühren also von kalkigen Ablagerungen her, welche gleich wieder zertrümmert wurden und in ihrer mergelig-sandigen Hülle eine Beschaffenheit, verschieden von den etwa noch im Ganzen erhaltenen Schichten, angenommen haben. Sie herrschen bei Längenfeld und Assling, am Südgehänge des Stou und an einigen Puncten nördlich und nordöstlich von Neumarktl. Wo das Cement minder deutlich sandig, sondern kalkig ist, lässt sich die Breccie kaum unterscheiden von manchen Gesteinen, welche bei Thörl und um Tarvis getrennt von den bunten Schiefern entstehen und welche Fo etter le zu der oberen Trias gezogen hat. Ich getraue mich nicht zu entscheiden, ob diese Aehnlichkeit eine zufällige ist, oder ob beide wirklich gleichzeitig sind und dort sammt den zwischengelagerten Kalkmassen , welche das Ansehen des 636 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Guttensteiner Kalkes haben, wie in meinem Falle, wo sie direct mit den bunten Schiefern und minder bedeutenden Kalklagern in Verbindung stehen, als untere Trias zusammengefasst werden sollen. Qua rzconglome rate mit rotbem Bindemittel und minder grobem Korne fand ich stellenweise mit jenen Breccien, häufiger aber für sich in den bunten Schiefern (ostnordöstlich vonKarnervellacb bei Jauerburg, um den Feistritzgraben nordöstlich von Neumarktl u. a. 0.). Häufige Begleiter der Werfener Schichten sind rothe und braune , auch grünliche und gelbgraue Porphyre. Schon mehrere Beobachter vor uns, ins- besondere v. Morlot haben ihnen viele Aufmerksamkeit gewidmet und letz- terer kam zu der Ansicht, dass sie metamorphische Gebilde aus den bunten Schiefern selbst seien. Ich habe diese Porphyre zwar nicht wie Foetterle auch ausserhalb den Werfener Schichten beobachtet und unter Verhältnissen, welche ihre eruptive Natur ausser Zweifel setzen, doch fand ich noch weniger Gründe für Morlot's Ansicht. Das massige Gestein erscheint entweder in den Schiefern oder zwischen ihnen und dem Dolomite des oberen Kohlenkalkes (nordöstlich nächst Vigaun) in der Form von Lagerstöcken, deren Grösse sehr verschieden ist. Manche konnte ich nur wenige Klafter weit verfolgen, andere, wie der Stock von grünem Porphyr nördlich vom Storsic zwischen Neumarktl und Seeland und die grosse Masse welche das Kankerthal durchschneidet, sind mehr als eine Viertelmeile lang. Als reines Lager im Schiefer habe ich den Porphyr nirgends angetroffen, wenngleich stellenweise eine auffallende Plattung des Gesteines mit der Schichtung des benachbarten Schiefers nahezu übereinstimmt. Der rothe kommt am häufigsten vor, zumeist in kleinen Massen, doch ist er einer genaueren petrographischen Betrachtung nicht wohl zugänglich. Eine lichtgraue Varietät, welche ich in einem wüsten Graben zwischen der Einschichte Na plasu (nördlich von Neumarktl) und dem Begunsca- (Boguschizza-) Thale als Umhüllung einer wenig entblössten Masse von rothem Porphyre fand, zeigt eine dichte, feldstein- artige Grundmasse, die winzige klare, wie mir scheint orthoklastische Feldspath- körnchen und ziemlich viele Quarzkörner enthält. Ihr sehr ähnlich, sind die in verschiedenen Nüancen grauen Porphyre des Kankergebietes, der grünlich-graue Porphyr aber, nördlich von Storsic besteht aus einem dichten Felsit, der keine Quarz- und nur wenige weisse Feldspathkörnchen enthält. Ebenda kommt unter- geordnet im vorigen ein Porphyr mit rothbrauner Grundmasse, zahlreichen Quarz- und Feldspathkörnern, und einem, grossentheils in eine chloritische Masse umgewandelten, dunklen Gemengtheil, Amphibol (?) vor. Ausser diesen Porphyren habe ich in den Werfener Schichten kein feld- t spathluhrendes Gestein angetroffen, wie etwa in den grünen Schiefern der Steinkohlenformation um den Eisenhut die vollkommen geschichteten und lager- förmig auftretenden dioritischen Schiefer, habe mich auch von petrographischen Uebergängen zwischen den Porphyren und den sie umhüllenden bunten Schiefern *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1849, II. Heft, S. 256 u. a. 0. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzcr Gebiete im Jahre 1855. 637 nicht recht überzeugen können; bin desshalb der Ansicht, dass jene ein erup- tives Gebilde sind, welches nicht lange nach Ablagerung der Schiefer in sie eindrang, ohne gewaltige Störungen in den Lagerungsverhältnissen hervorzu- bringen. Von einem wesentlichen Einflüsse dieser Porphyre auf die gegenwärtige Gestaltung des Gebirges kann wohl kaum die Rede sein. Sie verhielten sich bei den grossen Erhebungen eben so passiv wie die Schiefer, in denen sie stecken. Ad b — d. Den Complex von Kalkschichten, welche über den bunten Schiefern und ihren untergeordneten Bestandmassen liegen, nennen wir die Gu tt e nstei ne r Schichten, insbesondere, wenn sie aus ziemlich dünn- geschichteten , dunkeln Kalken bestehen , stellenweise mit kleinen Lagern von schwarzgrauen und schwarzen Schiefern (Kalkschiefer oder Thonschiefer), oder von Gyps. Gar sehr befriedigt sind wir, wenn über denselben dann Mergel- schiefer und Kalklager mit Halobia Lommeli, Am. Aon., Jarbas u. a. folgen, wie im Bleiberger Revier und an mehreren Puncten der Nordalpen, oder lichtgraue und bunte Kalke, welche petrographiseh und durch ein oder das andere Petrefact sich mit den Hallstätter Schichten in Parallele bringen lassen. Diese Befriedigung ist mir nun in meifier Karavankenkette sehr selten zu Theil geworden, weil die oberen Triasschichten da abscheulich schlecht eharakterisirt sind und die Kalk- schichten vom Ansehen der Guttensteiner sehr wetterwendisch auftreten , doch muss ich im Ganzen anerkennen, dass wenn auch die Gesetze der Schichtenfolgen sich hier kaum entwickeln lassen, die bereits erkannten sich ohne theoretische Gewaltthat auf die Natur anwenden Hessen. Das ist ja eben der grosse Vorthei! systematischer und officieller Aufnahmsarbeiten , dass auch die minder instruc- tiven Gebiete, denen der vom Orte der Beobachtung unabhängige Privatgelehrte unwillig den Rücken wendet, daran müssen. Einige wenige instructive Puncte ermöglichen einem Beobachter die geologische Darstellung eines umfangreichen Terrains, welches ohne die nöthigende Verbindlichkeit unbekannt geblieben wäre. Die Guttensteiner Schichten erkannte ich aus allen ihren petrographischen Eigentümlichkeiten am, nordwestlichen und südwestlichen Gehänge des Mittags- kofels (Jepa, südöstlich von Latschach und südsüdöstlich von Villach), wo sie auf der Jepaalpe und im Belcagraben unmittelbar auf demDolomit des oberen Kohlen- kalkes etwa 600 Fuss mächtig liegen. Die schwarzen Schiefer walten hier über den Kalk vor und zu oberst führt der letztere viel Hornstein. Die Felspyramide der Jepa bildet ein ganz lichter Dolomit, der sichtlich aus einem weissen, roth- geaderten Kalke entstanden ist und seine Schichtung deutlich bewahrt hat. Seine Mächtigkeit beträgt etwa 2000 Fuss. War es nun zweifelhaft, ob dieser Dolomit ganz der oberen Trias, oder zum Theile schon dem Lias (Dachsteinkalk) ange- höre, so entschied fürs erstere das Vorkommen der anderwärts den Hallstätter Schichten eigenen Chemnitzia Rostliorni Hörnes unweit vom Gipfel des Berges. Tief in den Gräben, aus welchen die Zuflüsse des Rosenbaches entspringen, Hessen sich auch die Werfener Schichten wieder finden und auf diese Art war für den ganzen Gehirgskamm und den Nordabhang die Unterscheidung der K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. x 32 638 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Guttensteiner und Hallstätter Schichten möglich geworden, so sonderbare petro- graphische Erscheinungen letztere auch im nicht dolomitischen Zustande weiter- hin zeigten. In den Gräben bei Karner-Vellach an der Südseite sind die Gutten- steiner Schichten besonders schön entwickelt, sie haben liier sogar dieselben Rauchwacken, denen wir in den Nordalpen so häufig begegnen. Zudem gibt es auch sehr ausgezeichnete, durch Versteinerungen charakterisirte Werfener Schichten. Beides war wohl unumgänglich nothwendig, wenn nicht bedeutsame Fehler begangen werden sollten, denn sämmtliche Schichten von einem Theile der Hallstätter an bis einschliesslich des oberen Kohlenkalkes befinden sich hier in umgestürzter Lagerung. Dagegen fehlen die Guttensteiner Schichten unweit östlich von Karner-Vellach ganz und gar, sind schwach entwickelt am Südgehänge des Stou und erst am Fusse der Begunsca und gegen den Leobelpass werden sie wieder sehr mächtig. Die Hallstätter Schichten oder, sagen wir lieber, der obere Trias- kalk ist wohl meist lichtgrau und bunt gezeichnet, oft mit einer Andeutung von grob oolitischer Structur, zumeist aber intensiv grau , und als solcher voll von Hornsteinmassen, die nicht sowohl kugelige Knollen als unregelmässig eingesprengte Stücke oder kleine Bänke bilden (Südabhang der Kossutta, Begunsca, des Stou, der Beusca u. s. w.). Manchmal trifft man die Kieselmasse ganz fein im Kalke vertheilt, so dass sie erst durch die Verwitterung oder das Funkengeben des Hammers bemerkbar wird, während ausserhalb der Karawanken in dem grossen Kalkmassiv östlich vom Triglavstock mitten im dünngeschichteten roth und grau gefärbten Kalke mehrere Fuss mächtige Bänke von Hornstein und Jaspis vorzukommen pflegen. Verschiedene Grade von Dolomitisation geben allen diesen Varietäten wieder ein mehr oder weniger fremdartiges Ansehen. Von organischen Resten erinnere ich mich nur auf unbestimmbare Poly- parienreste und einige Spuren jener spitz-konischen, innen hohlen Kieselnadeln, welche einzeln oder sternförmig zusammenhängend zu Millionen manche dunkel- graue Kalkschichten der Ausseer Alpen erfüllen. Ad e. Die an wohlerhaltenen, leider aber durchaus neuen Molluskenspecies so reichen Schichten von Raibel, deren genauere Erforschung Herr Foetterle übernommen hat, sind an der Südseite der Karavanken in der mehrfach interessanten Umgebung von Jauerburg auf eine ganz eigenthümliehe Weise vertreten. Ein Coinplex von sandigen und mergeligen Gesteinen unterteuft einen schwarzen Schiefer, der mehrere Lagen von dunkelgrauem Kalk mit Kalk- spathadern, Spatheisensteinmassen, stellenweise auch Kohle führt, und manchem Schiefer der Steinkohlenformation sehr ähnlich sieht, aber weit entfernt, Versteinerungen dieser Formation zu besitzen, einige Schalenreste aufweist, die, wenn nicht der Halobia Lommeli selbst, doch einer ihr nächst verwandten Art angehören. Eine der tieferen Schichten des Complexes (Sandstein) hat schlecht erhaltene Pflanzenreste, die auch nichts mit der Steinkohlenflora gemein haben und eine noch tiefere Mergelschichte ist erfüllt von zwei Musch elspecies ( Cypri- l Aufnahme in Kärnten, Krain und dem GBrzer Gebiete im Jahre 1855. 639 cardia ?), die eben so zahlreich in den Raibler Schichten am Thörl u. s. w. Vor- kommen. Diese muss ich als maassgebend betrachten und die ganze Schichten- reihe, welche ihres Erzgehaltes wegen vielfach aufgeschlossen und untersucht ist, den Raibler Schichten vorläufig parallelisiren in Erwartung der Resultate von Foetterle's Untersuchung. Die Lagerungsverhältnisse sind in der ganzen Ausdehnung dieser Schichte nördlich von Assling und Jauerburg überaus schwierig und unklar, denn einerseits liegt sie auf der Steinkohlenformation zum Tlieil in Reriihrung mit älteren Triasschichten, andererseits aber (östlich) tritt sie ununterbrochen am Gehänge der Beusea in die höheren Teufen des oberen Trias- kalkes über, wo denn auch ihre richtige Stelle sein wird. Weiter unten werde ich eine ausführliche Reschreibung davon geben, wesshalb ich mich hier auf wenige Worte beschränke. Dergleichen schwarze Schiefer wie der Spatheisenstein führende von Assling (Sava) und Jauerhurg kommen, obgleich ohne Versteinerungen, noch an mehreren Puncten des Gebirges vor, so am Südgehänge der Begunsca, wo sie Manganerze (Braunstein) enthalten , im Sattel zwischen der Selenica und dem Sredne vrh — Begunsca (Schie-Planina) u. a. 0. Die schwarzen Schiefer der berühmten Cerna prst (Schwarzenberg) südlich von Feistritz in der Wocheim entsprechen ihnen genau. So gibt es denn in der oberen Trias der Südalpen, wohin wir jene Schiefer als eine Einlagerung in vorbeschriebenen Hornsteinkalk ja doch rechnen müssen, mancherlei locale Gebilde, die sie von dem schlecht- weg Hallstätter Schichten genannten Triasgliede der Nordalpen unterscheiden. Auch wird es gut sein, gleich hier zu bemerken, wie beträchtlich die Störungen gewesen sein müssen, welche die Steinkohlenformation vor Ablagerung der Trias in diesem Theile der Alpen bereits erlitten hatte, damit sich so verschiedene Schichten der letzteren bald auf den „oberen Kohlenkalk“, bald unmittelbar auf die Schieferund Sandsteine ablagern konnten und wie verschieden der petro- graphische Habitus derselben ausfallen konnte, je nachdem der „obere Kohlen- kalk“ oder die Kohlenschiefer und Sandsteine das Materiale zu ihrer Bildung lieferten. Ad f- ist nichts weiter zu bemerken, als dass es über den schwarzen Schiefern — resp. den Raibler Schichten von Jauerburg — noch eine Kalk- schichte von einigen hundert Fuss Mächtigkeit gibt, welche sich vom Liegenden jener nicht wesentlich unterscheidet und sie trennt, vom Dachsteinkalk, der in der Karavankenketle ohne die vorerwähnte mächtige Zwischenlage von Dolomit erscheint. 4. Lias. a) Die Dachstein-Schichten sind in meinem Abschnitte der Kara- vanken die einzigen aus dieser Gruppe. Auch sie konnte ich erst in der östlichen Hälfte des Gebirges nachweisen, wo sie auf der höheren Kocna, nördlich von Jauerburg beginnen und über die Beusca, den Stou und die Selenica, so wie am Sredne vrh und der Begunsca bis in die Nähe des Leobelpasses fortsetzen. Jenseits desselben bilden sie den langen und einförmigen Kamm der Kossutta und 82 * 640 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische im äussersten Südosten die Gipfelmassen des grossen Gebirgsstockes, der als triplex confinium von Kärnten . Krain und Steiermark unter dem Namen: See- länder, Steiner und Sulzbacher Alpen bekannt und demTriglavstocke ganz analog ist, aber ausnahmsweise in Verbindung blieb mit der nördlichen Kelle und ihren alten Schichten. Die Dachstein-Schichten zeigen hier allenthalben die mindeste Abweichung von denen der Nordalpen. Wo sie nicht stark dolomitisirt sind, was freilich nur selten der Fall ist, lindet man im weissen oder lichtgrauen Kalke leicht ein und das andere Exemplar von Megalodon triqueten. So am höheren Kocnakamme, an der Nordseite des Stou und der Kossutfa (L i p old). Ohne zwischen ihnen und den höchsten Triaskalken, welche, wie gesagt, unter und über den Raibler Schichten der Beusca intensiv grau und mit Hornstein versehen sind, eine scharfe Gränze ziehen zu können, merkt man doch bald an der lichten Farbe des Gesteines und dem Mangel an kieseligen Einschlüssen, dass man sich bereits auf Dachsteinkalk und Dolomit befindet, erkennt wohl auch bei guter Beleuchtung am schroffen Gebirge schon von weitem die beiläufige Gränze selbst da, wo sich die Schiefer des oberen Triaskalkes nicht mehr ausnehmen lassen, durch die ziemlich voll- kommene gleichmässige Schichtung, welche dem Dachsteinkalke trotz seiner Dolomitisation fast nirgends fehlt. In der Karavankenkette und den Seeländer Alpen habe ich weder am Gesteine etwas Bemerkenswerthes, noch ausser der genannten Bivalve gut erhaltene Ver- steinerungen gefunden; vom Triglavstocke gibt es in dieser Beziehung mehr zu berichten. Auch fehlen da b) die oberen Li a s s c h i ch ten nicht, welche, wie Herr Lipoid uns vor Kurzem mittheilte, erst im nordöstlichen Theile der Karavanken wieder Vorkommen. 6. Von jurassischen oder Kreide - Gebilden habe ich keine Spur bemerkt. 6. Ueber t e rti är e Ablagerungen Folgendes: In dem zu Ober-Krain gehörigen Theile des Savebeckens sind eocene Schichten mit zahlreichen Versteinerungen am Fusse des grossen Kalkplateaus Jelouca nächst den Orten Polsica, Kerschdorf und Ausise zwischen Krainburg und Radmannsdorf schon seit langer Zeit durch Necker de Saussure und Boue, neuerlich durch v. Morlot *) bekannt geworden. Auch neogen marine Schichten tauchen in der Gegend zwischen Laibach, Krainburg und Stein an mehreren Puncten aus den eben so mächtigen als Aveit verbreiteten Diluvial- Ahlagerungen auf. Eine genaue Untersuchung derselben wird von meinem Nach- folger auf diesem interessanten Terrain, welches nicht mehr im Bereiche meiner i diesjährigen Aufnahmen lag, vorgenommen werden. Was das Gebirge im Norden des Beckens anbelangt, so hat es weder von neogenen, noch was wahrschein- licher wäre, von eocenen Schichten etwas aufzuweisen. Nur das Hügelland, *) .Tahrbnch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1849, III. Heft, S. 398. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im .fahre 1855. 641 welches sich zwischen Vigaun, Ottok und Neumarktl, Laufen, weiter Östlich zwischen Neumarktl, Dupplach und Höflein an der Kanker mit einer durchschnitt- lichen Höhe von 200 bis 300 Fuss über der Diluvialebene am Fusse des Gebirges hinzieht, besteht ausser mächtigen Lehmablagerungen , welche der jüngeren Diluvialzeit angehören (dem Löss analog sind), zum grossen Theil aus lehmig- mergeligen und sandigen Massen — leider ohne Versteinerungen — welche sicher nicht diluvial, wahrscheinlich neogen sind. Diese letzteren bedecken ein sehr räthselhaftes Grundgebirge, aus dessen Zersetzungsproducten sie meiner Meinung nach zumeist entstanden sind und welches selbst wieder ein sedimentäres Gebilde aus Detritus von Thonschiefer und dioritischen Gesteinen ist. Es ist diess der weit und breit bekannte Werkstein von Mittel- undOber-Krain, ein zum Theil lichtgrünes, sandiges, zum Theile von innig beigemengten Thonschiefertheilchen dunkles, grün geflammtes Gestein von beinahe schiefriger Textur. In manchen Varietäten verdiente es denNamen „regenerirter Thonschiefer“. Herr v. Morlot hat auf seiner Krainer Reise, welche in dieselbe Periode fällt, in der er mancherlei alte Schichten für metamorphosirte Eocenablagerungen hielt — eine Meinung, die er später selbst zurücknahm — auch dieses Gestein, das er in einem der Steinbrüche bei Ottok kennen lernte, sammt allem was darum und darüber ist, für eocen erklärt. Lässt sich in Ermangelung jeder Spur von organischen Resten auch kein directer Gegenbeweis führen, so hat diese Annahme doch nicht viel Wahrscheinlichkeit. Das Gestein ist eben, wie eine genauere Betrachtung zeigt, kein metamorphisches , sondern ein schlechthin klastisches, welches sein fremd- artiges Ansehen nur dem Materiale verdankt, aus dem es entstanden. Und der- gleichen Gesteine aus grünlichem Thonschiefer-Detritus können jeder beliebigen Formation angehören. DieLagerungsverhältnisse geben darüber keinen Aufschluss, denn zunächst am Gebirge — dem Dolomit des oberen Kohlenkalkes — stehen seine mächtigen Schichten nahezu senkrecht, weiter landeinwärts fallen sie sehr unregelmässig, bald nach Norden, bald nach Süden. Anfangs glaubte ich es den Werfener Schichten zuweisen zu sollen, später aber, als ich in diesem rätsel- haften und überdiess sehr wenig aufgeschlossenen Terrain südlich von Neumarktl oberhalb Pristava eine anstehende Masse desselben Diorits fand, der nächst Neumarktl und an anderen Orten nur innerhalb der Kohlensehiefer auftritt, hielt ich es für wahrscheinlicher, dass er eben dieser, der mittleren Schichte unserer Steinkohlenformation angehört. Und mit dieser Ansicht übergebe ich den Gegen- stand meinen Herren Collegen, die es in der südlichen Nachbarschaft gewiss wieder mit solchen Gesteinen zu thun haben und auch die von mir untersuchte Strecke noch einmal besuchen werden (). Die muthmasslich neogenen Ablagerungen in diesem Hügellande, zum Theile graue, mürbe Sandsteine, zum Theile sandig-lehmige Mergel und darüber Schotter *) Die neuesten Untersuchungen in den Südalpen haben gezeigt, dass die pietra verde der italienischen Geologen, mit dem besprochenen Gesteine eine beachtenswerthe Aehnlichkeit hat. (September 1856) 642 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische sind ganz und gar nicht instructiv; deutlicher werden sie wohl gegen Stein und Krainburg zu entwickelt sein, wo sie, so viel ich im Vorbeieilen bemerkte, auch in den Flussthälern unter dem Diluvium zum Vorschein kommen. Am nördlichen Fusse des Gebirges haben wir den südlichen Flügel des lignitführenden Süs s wa s ser t e gel s, den ich im vorigen Jahre bei Ober- Penken >) näher untersuchte, nächst den Ortschaften Birg und Buchheim, süd- westlich von Rossegg und bei Latschach. Der Tegel und der mit ihm unbeständig wechselnde Sand, beide mit schwachen Lignitspuren, liegen zum Theile auf dem Dolomite des (unteren) Kohlenkalkes z. Th. (bei Buchheim) auf einem Thonschiefer, von dem es zweifelhaft ist, ob er dem kristallinischen oder dem Steinkohlen- gebirge angehört. Bedeckt wird diese Ablagerung von mächtigen Schotter- und Conglomeratmassen, welche gleich ihnen die unmittelbare Fortsetzung der bereits ausführlich beschriebenen Schichten des Turiawaldes und der Satlnitz sind, einerseits selbstständige Berge ausmachen, anderseits sich als eine convexe Böschung von beträchtlicher Höhe und Breite am Gebirgsrande hinziehen. Die Meereshöhe derselben beträgt im Mittel 2400 Fuss, das ist 800 Fuss über dem Terrassendiluvium des Rosenthaies und mehr als 1000 Fuss über dem Drau- spiegel bei Rossegg. Zerstreut fand ich den Schotter in viel bedeutenderen Höhen, worüber unten ein Mehreres. Ueber den Gebirgssch otter, der nicht nur an den Rändern, sondern auch tief in den Quergräben des Gebirges hier wie anderwärts, stellenweise recht massenhaft vorkommt, habe ich meine Ansichten schon wiederholt ausge- sprochen. Dass er auf den Karavanken bei weitem nicht jene erstaunliche Höhe erreicht wie in den Gebirgen nördlich von der Drau und um den Dobrac, wurde bereits im ersten Theile dieses Berichtes erwähnt. Die Annahme, dass der thalausfüllende Schotter, der um Tarvis , oberhalb Neumarktl u. a. O. die schönsten Terrassenformen zeigt, tertiär sei, halte ich hier für eben so wenig gerechtfertiget als in anderen Gegenden, denn sie hebt jede consequente Unter- scheidung zwischen Diluvial- und Tertiärablagerungen auf. Dass Hrn. v. Mo rl o t's Beweisführung für die tertiäre Natur des thalausfüllenden Schotters und die Existenz eines iiberflulhenden Miocenmeeres durch gewisse Beobachtungen in der j Wochein (Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt 1, 3, Seite 395 u. f.) nicht stich- hältig ist, weil ein sehr wesentlicher Umstand dabei übersehen wurde, die nicht j conforme (horizontale) Lagerung des Schotters auf den ziemlich steil gehobenen tertiären Schichten, werde ich im dritten Abschnitte meines I Berichtes besprechen. 7. Ueber die Diluvial-Ablager ungen habe ich im Allgemeinen nichts ji zu sagen, als dass ich auf der Karte jene Schottermassen, welche wohl ursprünglich älter sind als das Terrassendiluvium und Zusammenhängen mit den *) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1855, TIF. Heft, Seite 562 und 565. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 643 vorerwähnten Conglomeraten, jedoch offenbar durch Diluvialströmungen nivellirt uud in Terrassenform gebracht wurden, mit der für das Terrassendiluvium bestimmten Farbe colorirt habe, so z. B. die Dobravahügel südlich von Villach. Wo ihre feste Grundlage, das Conglomerat, zu Tage ansteht — nächst dem Faaker See — ist es gebührendermassen angedeutet worden. Erzvorkommen: Eisenspath: Bergbau Lepeina, nördlich von Jauerhurg, Gewerkschaft in Jauerburg. — In den oberen Triasschiefern (Raibler Schichten). Bergbau der Gewerkschaft inSava, nördlich vonAssling, nordöstlich von der Ortschaft Planina (Alpen). (In denselben Schichten.) Bergbau Beusca, am Südgehänge des gleichnamigen Rückens, nördlich von Moste, Jauerburger Gewerkschaft. (In denselben Schichten.) Mehrere Berghaue am Siidgehänge der Begunsca, nördlich von Vigaun. Die vorgenannten und mehrere kleinere Gewerkschaften von Neumarktl, Steinbüchel und Kropp (in dem unteren Lager der oberen Triasschiefer). Manganerze (Braunstein, eine Art von Waad u. A.): Bergbau Bukla, am östlichen Gehänge der Beusca, nördlich von Karner- Vellach, Gewerkschaft inSava. In den oberen Triasschiefern (Raibler Schichten). Mehrere Bergbaue am Südgehänge der Begunsca , nördlich von Vigaun, Gewerkschaften wie oben. In dem oberen Lager der oberen Triasschiefer. Edle Mejal 1 e: Silbererze (silberhaltige Schwefelmetalle): Schürf am Krabanz, südlich von Mallestig (Kärnten). Eine Gewerkschaft von Raibel, im Kohlenkalke. Gern is chte Erze, goldhaltig: Bergbau Kommenda. Kommendaalpe, westlich von Seeland, eine Klagen- furter Gewerkschaft. Kupferkies. Schürf am nordwestlichen Gehänge des Stegunek-Berges, nordöstlich von Neumarktl. — In Process. Beide letzteren im Kohlenschiefer. Zinnober. Schürf im Pototschniggraben nächst St. Anna am Leobel, Gewerkschaft in Klagenfurt. ln den Guttensteiner Schichten. Gyps. Die bedeutenderen Lager im Abbau begriffen: Zwischen Längenfeld und Na Hrusce (Birnbaum). Im Preschniggraben, östlich von Längenfeld, nordwestlich nächst Assling. Nächst dem Bauernhöfe Zawersnik, nördlich von Neumarktl. Sämmtlich in den Werfener Schichten. Kohle: Triaskohle: St. Annastollen des Eisenspath-Bergbaues der Gewerkschaft in Sava (wie oben). Spuren von derselben nächst dem Eisenspath-Bergbaue Lepeina. Tertiäre Braunkohle: Lignit. Aufgelassene Schürfe bei Latschach und Birg (Kärnten). Blosse Mügeln im Süsswassertegel. 644 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Zwischen Arno Idstein und Wurzen (Profil 1 und II) bilden die alten Schichten - — die Steinkolilenformation mit ihren Schiefern und Sandsteinen, welche gerade hier am mächtigsten entwickelt sind — ein sanftes Gebirge mit den Gipfelhöhen von 4557 Fuss (NaPec) und 5234Fuss (Kamen vrh), zwischen welchen ein tiefer Sattel (3304 Fuss) den Frachtenverkehr zwischen der oberen Drau und dem Savegebiete ermöglicht. Die älteste Kalketage, der Kohlenkalk erscheint nur am nördlichen Fusse steil nach Süden einfallend als niedrige Grundmauer des Gebirges, sehr geeignet, die leichter zerstörbaren Schiefer und Sandsteinschichten zu tragen. Das alte Kloster Arnoldstein steht auf einem iso- lirten Kohlenkalkfelsen, der bei 1867 Fuss Meereshöhe den Spiegel der Gail um 215 Fuss überragte. Einige kleinere Felsmassen sehen aus dem Alluvium der Gailitz hervor und als Grundlage des langgestreckten Hügels von tertiärem (?) Schotter zwischen dem sumpfigen Alluvialboden nächst Arnoldstein und den mit Schutt vom Dobratsch überstürzten Alluvien der Gail erscheint auch der Kohlen- kalk, aber mit nordöstlichem Verflächen. Ueberhaupt ist das Gebirge trotz seinem regelmässigen Einfallen nach Süden im Einzelnen vielfach zerrüttet, wie diess eine kleine Partie von Wer- fener Schichten zeigt, die nächst Arnoldstein in den Kohlenkalk eingekeilt ist und deren Schiefer mit ihm gegen Süden einschiessen. Wäre dieser ganz abnorm daliegende Brocken nicht so klein und das Lagerungsverhältniss der Steinkohlenformation im Uebrigen nicht sehr deutlich, so hätte er einen fatalen Irrthum veranlassen können. Der Schiefer co mp lex, welchen ich dreimal durchquert habe, zwischen der Kopa und Arnoldstein, durch den bei Pöckau mündenden Graben und den Hauptsattel gegen Wurzen, endlich drittens zwischen dem Kamen vrh und der Vosca, durch den Feistritz- undKorpitschgraben, besteht zu unterst aus dunkel- grauen, zum Theile sandigen, zumTheile thonschieferartigen, zu einer schwarzen schmierigen Masse verwitternden Schiefern, welche noch einzelne Kalklager enthalten. Darüber folgen sehr dünnblättrige, fettig glänzende Thonschiefer, welche grau oder schwarz, stellenweise auch wohl grünlich und manchem Urthonschiefer ähnlich sind. In den höheren Schichten nehmen sie eine sandige Beschaffenheit an und werden endlich zu grauem, mitunter ziemlich grob- körnigem Sandstein, der am Südgehänge des Kamen vrh sogar in ein grobes Quarzconglomerat übergeht. Um den Pecberg und im Korpitschgraben ist ihre Lagerung sehr regelmässig, das Verflächen rein südlich oder Stunde 13, im ersten Durchschnitte unter einem Winkel von nur 10 Grad, im letzteren viel steiler, doch an den Gehängen des Wurzener Sattels, den man von Arnoldstein aus durch eine kleine Längenscharte im Kohlenkalke und durch den Pöckauer Graben erreicht, schwanken die Schichten ohne Regel hin und her und erlangen erst am südlichen Abfalle gegen Wurzen ihr normales Verflächen nach Süden. Diese Schiefer und Sandsteine geben einen ausgezeichnet guten Waldboden, der bei guter Bewirthschaftung einen vortrefflichen Ertrag liefern müsste. Ist Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 645 jedoch ein steiles Gehänge einmal ganz entblösst, wie diess leider an einigen Stellen der Fall ist, dann bleibt der Boden für immer verwüstet. Erst am südlichen — nur westlich vom Pecherg schon am nördlichen — Gehänge folgt die nächst höhere Kalkschichte, welche wir als oberen Kohlen- kalk bezeichnen, entweder kleine Seitenklippen bildend, wie die Kopa , nord- westlich von Ratschach , wo von Süden her eine locale Rückstauung stattfand, oder im ganz allmäligen Uebergange des rundlichen Kammes in ein steiler absätziges Gehänge, wo ihre Lagerung der des Schiefercomplexes conform blieb. Es ist diess ein bräunlicher oder dunkelgrauer, schön geschichteter Kalk, der zwischen Arnoldstein und Wurzen nicht über 400Fuss mächtig ist, weiter gegen Osten aber, schon am Südgehänge des Kamen vrh, bedeutend zunimmt. Im ganzen oberen Savethale von Ratschach bis Wald und früher noch Avestlich vom Pec haben wir die untersten Triasschichten in sehr verein- zelten Partien, stellenweise nur winzige Ueberreste davon diesem Kalke auf- gelagert. Die Werfener Schichten sind hier unverkennbar und fallen durch die rothe Farbe, welche wenigstens einzelne von ihnen haben, an Blossen des Gehänges schon von weitem ins Auge. An manchen Stellen aber muss man sie mühsam suchen, wie z. B. in dem von Schotter erfüllten Graben bei Ratschach, wo der Bach nur auf einer kurzen Strecke in das anstehende Gebirge einschneidet, da aber glücklicherweise gerade die Auflagerungsgränze der Werfener Schiefer — rothe und braune Mergel und gelbbraune Kalkschiefer — auf dem „oberen Kohlen- kalk“ trifft. Ob nun aber diese Schiefer wirklich als die unterste Triasschichte aufzufassen sind, oder ob vielmehr eiuTheil des sogenannten oberen Kohlenkalkes mit zur Trias gehört, dürfte schwer zu entscheiden sein. Mir ist sogar letzteres wahrscheinlich, weil gleich oberhalb Wurzen an der Poststrasse im Kalke, der etwas tiefer liegt als die rothen Schiefer, nordwestlich vom Orte (an der alten, vermeintlichen Römerstrasse) einige Petrefacte Vorkommen (Natica- Arten?), die allerdings nicht recht bestimmbar sind, aber ganz triassiscb aussehen und durch- aus nichts gemein haben mit den Thierresten, die wir aus unserer Kohlen- formation kennen. Der auf die Werfener Schiefer folgende dunkle (Guttensteiner) Kalk ist westlich vom Pec, wo jene eine Mächtigkeit von etwa 300 Fuss erreichen, in einer ziemlich bedeutenden Masse erhalten; bei Wurzen zeigt sich nur eine winzige Partie an der alten Strasse, und weiter östlich gar nichts mehr, denn da haben selbst die Werfener Schichten nur geringe Spuren zurückgelassen. Der „tertiäre“ Schotter ist in diesem Abschnitte des Gebirges besonders massenhaft abgelagert. Am nördlichen Abhange begünstigten die auf dem unteren Kohlenkalke sehr natürlich angebrachten Gehängestufen seine Erhaltung. Die Stufe von Seitschach ist niedrig, hat wenig über 2100 Fuss Seehöhe und ist auch stark von Berg- wässern bearbeitet, Krainberg aber und die weiter östlich folgenden bis in die Gegend von Faak halten recht genau das Niveau von 3000 Fuss Meereshöhe. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 83 646 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Uebrigens gibt es nicht bloss auf ihnen, sondern auch auf den minder hohen Stufen ausgiebige Schotterablagerungen. Am Wurzener Sattel (3304 Fuss) sind letztere nicht auffallend, doch hinreichend deutlich, erscheinen auch im nahezu gleichen Niveau nördlich von Kronau. Bei Ratschach reichen sie am Gehänge als massenhafte Ablagerung bis zur Seehöhe von 3397 Fuss und im hintersten Grunde des Grabens noch höher. Den Sattel zwischen der Kopa und dem Pec fand ich 4147 Fuss hoch , und zahlreiche Geschiebe und Geschiebeblöcke von Triaskalken darauf. So wie der Ratschacher Graben ganz erfüllt ist von Schotter, so ist auch das Gehänge, ja selbst der Kamm südwestlich vom Pec, westlich von der Kopa, davon bedeckt. Sieht man sich nach der Natur der Geschiebe um , so erkennt man darunter nur Gesteine der Trias und der Kohlenformation, — der lichte Lias- (Dachstein-) Kalk fehlt gänzlich , so wie auch jede Spur von krystalli- nischen Gesteinen. Es müssen also die Strömungen, welche ihn abgesetzt haben, von Nordwesten aus dem Gebiete der Gail, in Bezug auf das Gebirge zwischen Arnoldstein und Ratschach zunächst von Norden her gekommen sein. Auch fällt das Niveau der Gehängestufen, respective der massenhaften Schotterbänke nahezu parallel mit der Savethalsohle. Die Stufe nördlich von Wald hat nur mehr 2919 Fuss Meereshöhe. Die Ablagerungen zwischen dem Belcagraben und Län- genfeld sind noch viel niedriger. Dass diese Gehängestufen hei nicht allzu geringer Breite und einer Erhebung von 600 bis 800 Fuss über die Thalsohle einen bedeutenden Einfluss auf die Vegetations- und Culturverhältnisse nehmen, ist im Vorhinein einleuchtend. In der That fand ich auf ihnen die besten Ackergründe, das üppigste Gedeihen der Culturgewächse unter dem Schutze der steil emporsteigenden Gehänge, während in der Thalsohle selbst auf dem Alluvialschotter, der zum grössten Theile aus den jüngeren Kalken des südlichen Gebirges besteht, sich nur eine sehr magere Humusschichte gebildet hat, die überdiess den Verwüstungen ausgesetzt ist, welche die in den Kalkalpen entspringenden Bäche alljährlich anrichten. Darum ist die nach der verticalen Erhebung bemessene Grundsteuer im oberen Saye- thale ganz unrichtig und unbillig vertheilt. Sehr bedeutende Schotterablagerungen, zum Theile feste Conglomerat- massen, haben wir auch in der Niederung, wo sie rundliche Böschungen , auch wohl terrassenartige Ueberreste einer ehemaligen Thalausfüllung bilden. In manchen derselben blieb die Lagerung nicht ganz ungestört, wie z. B. in der langgestreckten Schotter- und Conglomeratbarre zwischen Ober- Wurzen und Kronau, deren Bänke unter einem Winkel von 20 Graden gegen Stunde 19 ein- || fallen , welcher Umstand auf nicht unbedeutende Bodenschwankungen in den : jüngsten Epochen, wären es auch nur locale Senkungen, schliessen lässt. Ein eigentliches Terrassendiluvium, wie wir es aufzufassen gewohnt j sind, gibt es im Gailthale von Pöckau (östlich von Arnoldstein) an, avo sowohl Schotter als Lehmablagerungen längs der ganzen Gebirgskette hinziehen, unter den Schuttkegeln und Halden vor der Mündung der Quergräben. Es sind diess Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 647 sämmtlich niedrige Terrassen von höchstens 40 bis SO Fuss Höhe über der jetzigen Thalsohle, welche einerseits an das höhere Draudiluvium hei Villach sich anschliessen, andererseits über Malestig und Faak bei Bogenfeld und in genau östlicher Richtung über Unter-Ferlach, Gorintschach , die Inselberge der Drau umsehliessen und sich mit dem Terrassendiluvium des mittleren Drauthales identificiren. Es scheint, dass der hohe Drau-Diluvialstrom das tertiäre Conglo- merat der Dobrava bis zu einer Meereshöhe von 1900 Fuss überfluthet hat, bei Föderaun aber vom Gailthale abgeschlossen war, dass demnach der Gailstrom zur Zeit des Terrassendiluviums mit weniger hoch gehenden Wogen in gerade östlicher Richtung abfloss und zwischen den Inselbergen aus Dolomit und tertiärem Conglomerate und der Gebirgskette sich mit jenem südlich von Rossegg vereinigte. Im obersten Savethale haben wir kein eigentliches Terrassendiluvium, wenigstens keine Ablagerungen , welche von denen der höheren Gehängestufen sich mit einiger Sicherheit scheiden Hessen, es beginnt erst bei Längenfeld und Moistrana und zeigt da, welchen Stand im engen Theile des Thaies der Strom hatte, der in dessen beckenartiger Erweiterung zusammen mit der Raduna, Savica (Wocheiner Save) und den nördlichen Zuflüssen die überaus mächtigen Schotter- massen ablagerte, in welche die heutigen Wasserläufe mit 4 bis 5 schmalen Stufen immer schärfer sich eingeschnitten haben. Doch darüber am Schlüsse ein Weiteres; jetzt wenden wir uns wieder zum Gebirge selbst, zunächst zu dem Theile: Zwischen Malestig, Faak, Rosenbach im Drauthale und Wald, Längenfeld, Assling an der Save (Profil III, IV und IV a). Oestlich vom Kamen vrh wird der Gebirgskamm schroffer, die Gipfelhöhe, um viel mehr aber die Kammhöbe nehmen zu (Vosca 3479 Fuss und der Sattel zwischen dem Kamen vrh und dem Voscagipfel 4805 Fuss), endlich erscheinen felsig kahle Gipfelmassen, nur durch seichte Scharten von einander getrennt (Ostra , Graisca 5725 Fuss, Scharte östlich von der Graisca 6284 Fuss), die schon von weitem eine bedeutende Veränderung in der geologischen Beschaf- fenheit des Gebirges wahrnehmen lassen. Der Charakter des Schiefersandstein- gebirges geht über in den der Kalkalpen, welchen der schroffe Nordabhang der Karavankenkette vom Mittagskofel (Jepa) an bis weithin östlich in die Gegend von Bleiburg beibehält. Der Anblick der Kette zwischen Faak und Maria-Elend von irgend einem höheren Puncte des nördlichen Drauufers, z. B. von St. Georgen am Sternberge aus, ist in der That prachtvoll, zumal in Abendbeleuchtung und, wenn nicht so grossartig wie das Bild der nördlichen Kalkalpen an der Salzach und Saale, doch lieblicher als dieses durch den wohlthuenden Uebergang, den bewaldete Stufen zwischen der Niederung und den gewaltigen Kalkwänden mit ihren Gipfelpyramiden Herstellen. Diese selbst schliessen sich nicht mit einem Male zu einer starren Masse an einander, sondern zwischen der Graisca und Jepa (6692' Pr. 6812' Ps.) bleibt eine ziemlich breite und tiefeLücke (Sattel zwischen dem Kropina- und Belcagraben, 4458 Fuss), die Jepcaalpe, und östlich von der 83 s 648 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Jepa, die als Hauptgipfel am meisten gegen Norden vorspringt und die mit ihr verbundenen KämmeRedesca undPleveunea (der niederste Punct zwischen beiden 6103 Fuss) zum Theile verdeckt, gibt es wieder eine Unterbrechung und so eine ganze Reihe von Sätteln und Gipfeln (Pleveunca ungefähr 6250 Fuss, der Sattel zwischen ihr und der 5917 Fuss hohen Rosca oder Roschizza 5088 Fuss, der nächste Sattel, der letztere vom Hahnenkamm scheidet 4960 Fuss; der schärfere Einschnitt zwischen dem Hahnenkamm und der Golica 4694 Fuss; die Golica 5782 Fuss; von ihr aus ein wellenförmig sinkender Kamm zum Kocna- passe 4530 Fuss), bis an den Kamm der Kocna, mit dem die mehr geradlinigen, mauerähnlichen Formen beginnen. Der Geognost weiss diese eigenthümliche Gebirgsform auf den ersten Blick zu deuten, insbesondere wenn er die so deutlich ausgesprochene Schichtung der höheren Kalkmassen beachtet, welche fast allenthalben gegen Osten einfallen. Alle diese Gipfelmassen, so oft sie sich wiederholen mögen, sind Fragmente eines und desselben Schichtencomplexes der dem älteren Gebirge aufge- lagert ist. Wer die Verhältnisse der Nordalpen im Sinne hat, wird durch diese Erscheinung allerdings überrascht, er findet sein „Grauwackengebirge“ mit dem einfachen langgestreckten Rücken hier nicht in gleicher Weise entwickelt, denn abgesehen davon, dass es hier einer anderen alten Formation angehört, findet er was dort zu den Ausnahmen zählte, die Auflagerung jüngerer Formationen, hier als Regel. Und doch ist die Karavankenkette der getreue Repräsentant des nördlichen Grauwackenzuges, erst südlich jenseits der Save steigen hinter ihr die eigentlichen normalen Kalkalpen auf. Betrachten wir unser Stück nun etwas genauer: Der S ch i e fer-S a nd s t ein complex der Steinkohlenformation wird östlich vom Kamen vrh stets schmächtiger. Der kleine Feistritz- und der Susagraben südlich von Techenting, die Gräben Worasica, Rosiea und Kropina südlich von Faak und Latschach durchschneiden diese Schichten, je weiter östlich in um so geringerer Mächtigkeit, bis sie nächst dem letztgenannten wohl nicht ganz verschwinden aber dem Auge entzogen werden durch den Tertiärschotter, der sich unter dem Schutze der Vorberge aus Kohlenkalk (Dolomit) als breite, ! terrassenai’tige Böschung erhalten konnte. An der Südseite erscheinen sie nun gar nicht mehr, erst bei Birnbaum (Na Hrusce) und Assling bekommen wir es mit ihnen wieder zu thun. Dafür macht sich die nächst höhere Kalkschichte, der „obere Kohlen- kalk“ um so breiter. Kaum 600 Klafter südöstlich von Kamen vrh (Profil II) hat er schon den Gebirgskamm erreicht (Vfl. Stunde 10, 40 Grade), bildet dann den Voscagipfel, und immer tiefer und tiefer herab an der Nordseite steigen die Köpfe seiner quer über das Gebirge sich legenden Schichten. Das südliche j Verflachen bleibt anfangs auch am Südabhange constant, bei Wald fallen aber die Schichten bereits unter kleinen Winkeln gegen Norden und Nordosten, viel entschiedener und theilweise schon recht steil im Belcagraben (Profil III). Zugleich Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 649 wird der Kalk, der bisher durchaus wohlgeschichtet war und grau oder bräunlich grau, stark dolomitisch. Im Kropinagraben haben wir zu oberst einen ausgezeichneten bröckligen, beinahe weissen Dolomit und östlich vom Belcabach, in der Gegend von Längen- feld, macht derselbe die ganze Etage aus und bildet recht schroffe Felsmassen, dieDrobola und Bela Pec (weisser Felsen, Profil IV). An der ganzen Südseite und vom Woraunicagraben an auch an der Nordseite, haben wir es mit gar keiner anderen Gesteinsart mehr zu thun, jenen dünngeschichteten, dunkelgrauen Kalk zwischen dem Rosenbach und Maria-Elend ausgenommen, von welchem ich bereits gesagt habe, dass er möglicherweise zur Trias gehört, obgleich er die rothen Schiefer unterteuft. Diese petrographische Einförmigkeit lernt man am Südge- hänge gar hoch schätzen , wenn man aus der verhältnissmässig einfachen Gegend von Längenfeld in das Gebiet von Assling-Sava und Jauerburg kommt. Da musste ich lange umherirren, ehe ich zu einer plausiblen Auffassung der Schichten gelangte. Dieses schwierige Terrain werde ich dann besonders beschreiben. Jetzt zu den Tria sg e bilden, deren obere Abtheilung Kalk und Dolomit den wesentlichsten Antheil hat an der Zusammensetzung jener schroffen Kamm- und Gipfelmassen. Als ich sie auf meiner ersten Excursion von Faak über die Jepca auf die Jepa und nach Längenfeld durchquerte, war ich nicht wenig überrascht, über dem weissen Dolomite (des „oberenKohlenkalkes“) unmittelbar schwarzeScliiefer und darauf braune oder schwarze Kalke mit Hornstein zu finden, welche mit südöstlichem und östlichem Verflächen unter 30 Graden vom Jepcasattel bis an die schroffen Kalk- und Dolomitpartien der Jepa reichen , eben so weit wie die Jepcaalpe. Von rothen Schiefern keine Spur, eben so wenig im Belcagraben als zwischen Wald und der Graisca, wo sich die schwarzen Schiefer und Kalke in derselben Ordnung wiederholten. Und doch waren diese nicht zu verkennen als unsere Guttensteiner Schichten. Das Bedenken wurde bald gelöst als ich das Gebirge von Rosenbach her untersuchte. In allen Seitengräben dieses fächer- förmig ausgebreiteten Bachgebietes, den Priwandgraben ausgenommen , traf ich die Werfener Schichten zwischen dem Dolomite des „oberenKohlenkalkes“ oder dem Kalklager, was zunächst darauf folgt, und den Guttensteiner Schichten, welche hier minder schiefrig sind wie an der Westseite der Jepa, dafür als diinngeschichteter schwarzer oder dunkelgrauer Kalk mit Kalkspathadern petro- graphisch um so besser charakterisirt. Im eigentlichen Rosenbachgraben, durch den der innerste Kessel des Jopa- Pleveuncastockes ausmündet, sind sie wohl zumeist durch Schutt bedeckt, doch geben einige alte Gypsgruben genügenden Aufschluss. Im Cernawodagraben, der durch eine sehr enge Spalte mit dem ersteren eommunicirt, sieht man sie sehr deutlich unter einem Winkel von GO Graden nach Süden einfallen, wenn man an der richtigen Stelle den Fussweg verlässt und in den Graben hinabklettert oder von dessen Mündung eine Viertelstunde weit im Bache aufwärts watet, wie ich es im übergrossen Eifer des Suchens gethan habe. 650 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Die Schiefer sind hier zu unterst gelblich braun, höher roth und im Ganzen etwa 60 Fuss mächtig. Trotz dem wie es scheint vollkommenen Ausgehen der Schichte im Priwandgraben ist sie doch zwischen ihm und dem Gradisgraben wieder ziemlich mächtig, erreicht im letzteren sogar mehr als 100 Fuss und setzt an Mächtigkeit zunehmend, nun weiter gegen Osten fort. Am südlichen Gehänge vermisste ich die rothen Schiefer an ihrer normalen Stelle viel schwerer und wäre wohl an der ganzen Auffassung der Schichtenfolge irre geworden, wenn der besprochene weisse Dolomit nicht gar so eonstant und der Guttensteiner Kalk darüber nicht hinreichend charakteristisch wäre. Der erstere steigt hier beträchtlich hoch am Gehänge hinan. Zwischen Längenfeld und der Pleveunca bestimmte ich die Formationsgränze mit 4005 Fuss Meeres- höhe, zwischen der Rosca und der Golica (Profil IV u ) erreicht sie beinahe die Sättel, die 4960 und 4694 Fuss hoch sind. Doch eben da, südlich vom Hahnen- kamme, treten glücklicherweise die rothen Schiefer mit kleinen Kalklagern wieder zu Tage, versteht sich mit nördlichem Yerflächen (unter einem Winkel von 20 bis 30 Graden). Alle petrographischen Einzelheiten und die hunderte von Lagerungs- richtungen hier anzugeben, welche die Guttensteiner Schichten einhalten, möchte wohl überflüssig sein, es genügt in letzterer Beziehung zu bemerken , dass sie trotz einzelnen Schichtenstörungen allenthalben concentrisch unter die Gipfel- massen einfallen, welche der obere Triaskalk und Dolomit bildet. Versteinerungen fand ich am Roscasattel nächst der Pleveunca: Eine Cardium- artige Muschel, die nicht näher bestimmt werden konnte. Auf die Werfener Schichten muss ich noch einmal zurückkommen, nicht in Bezug auf ihre Lagerung am Gebirgskamme, die ich so eben besprochen habe, sondern hinsichtlich ihres sehr merkwürdigen Vorkommens im unteren Theile des südlichen Gehänges, wo sie zwischen dem Belcabach und der Ortschaft Birnbaum so wie in der Gegend von Assling-Jauerburg eine beträchtliche Ausdehnung erlangen. Der weisse Dolomit der obersten Steinkohlenetage fällt imBelcagraben steil nach Norden unter die Guttensteiner Schichten ein. Weiter gegen Längenfeld, wo er stark hervorragende Felsmassen bildet, die Planica und die vorerwähnten Drohola und Bela Pec stellt er sich ganz senkrecht, und so viel man an dem ganz zerklüfteten Gesteine wahrnehmen kann, fällt er an der Nordgränze etwas gegen Norden, an der Siidgränze unter 80 Graden nach Süden. Deutlicher, auch minder steil wird dieses letztere Verflachen an den wenig dolomitisirten dunkel- grauen Schichten, die in der unmittelbaren Fortsetzung der Bela Pec gegen Osten auf den Alpenweiden Za Vakatorot zwischen dem Dolomit des höheren Gehänges und einem mächtigen Complexe von rothen und grünlich-grauen Schiefern liegen. Diese Schiefer enthalten einzelne Schichten von schwarzem Kalk, die auch über Längenfeld vorbeistreichen, im Preschniggraben auch reichliche Gypslager und haben alle Charaktere der Werfener Schichten, sogar die Steinkerne des Myacites fassaensis, welche, so wenig deutlich sie auch sein mögen, für diese Etage doch eben so bezeichnend sind, als anderwärts wohl- Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 651 erhaltene Versteinerungen. Oberhalb Längenfeld haben wir wieder Gyps in ziemlich mächtigen obgleich sehr verunreinigten Massen und unmittelbar unter ihnen kommt westlich vom Dorfe gegen den Belcabach zu der weisse Dolomit wieder zum Vorschein. In diesem Bereiche steht zwischen der kleinen unteren und der grossen höheren Dolomitpartie jenes Brecciengestein mit roth sandigem oder kalkigem Bindemittel an, welches wir Eingangs beschrieben haben. Es lehnt sich als eine hei 800 Fuss mächtige, undeutlich geschichtete Masse an den Dolomit der Drobola und Bela Pec, liegt auf den Längenfelder Gypslagern und keilt sich im östlichen Streichen sehr stumpf in den Werfener Schiefern aus, um nach kurzer Unterbrechung unter ganz denselben Verhältnissen beiAssling (Profil IV «) wieder zu beginnen. Es kann somit nicht zweifelhaft sein, dass es den Werfener Schichten selbst angehört. Eben so einleuchtend ist es, dass die oberste Schichte der Kohlenformation, der weisse Dolomit, in der ältesten Triaszeit hier eine Wasserscheide bildete, an der sich südlich mächtige Bänke und Schichten von groben klastischen Gesteinen und den mergeligen oder sandigen Schiefern anlagerten, während dieselben nördlich davon nur stellenweise und nirgends mächtig hereinragten, sondern vielmehr der nächst jüngeren Schichte, dem Guttensteiner Kalke den Platz frei Hessen. Die Kohlenformation hatte also schon vor Abla- • gerung der unteren Triasschiefer bedeutende Schichtenstö- rungen erlitten. Gilt dies aber in Bezug auf die Werfener und Guttensteiner Schichten, so kann es auch für jüngere Abtheilungen der Trias gelten und es darf uns nicht allzu sehr befremden, wenn wir dergleichen unmittelbar auf der Steinkohlenformation, hier auf dem obersten Dolomite derselben, dort auf ihren Schiefern und Sandsteinen antreffen. Nur im Besitze obiger Erfahrung und unter dieser Voraussetzung war ich im Stande in die wirren Lagerungsverhältnisse nördlich von Assling und Jauer- burg einigen Sinn zu bringen. Doch davon später. Hier einige Worte über den Gyps von Längenfeld und Birnbaum. Im Preschniggraben liegt der Gyps zum Theile rein lagerförmig, zum Theil als unregelmässige Masse in den grauen und rotlien Schiefern. Er ist mitunter sehr rein weiss und ganz fein zerreiblich, zum grösseren Theile mit grüngrauen Schieferblättern untermischt. Anders verhält er sich nächst Längenfeld und Birnbaum. Zwischen dem Preschniggraben und dem letztgenannten Orte liegen graue und röthliche Wer- fener Schiefer auf dem weissen oder lichtgrauen Dolomite, der auch hier wieder in der Thalsohle zu Tage tritt und ausnahmsweise seine Schichtung ziemlich gut bewahrt hat. Ein mehrere Klafter mächtiges Gypslager — seine ganze Mächtig- keit kennt man noch nicht — streicht etwa 100 Fuss über der Thalsohle nach Stunde 5 und verflächt steil nordwestlich , so dass es in seiner östlichen Ver- längerung von dem kleinen Graben, der westlich von Birnbaum tief in’s Gehänge einschneidet, getroffen werden muss. Dringt man in demselben aufwärts, so erhält man ein recht instructives Detailprofil. Die Schichten des Dolomites fallen 652 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische steil links nach Stunde 22, rechts nach Stunde 2 bis 3; weiter aufwärts aber sieht man dieselben gerade entgegengesetzt, im Allgemeinen südlich herein- schiessen und zwischen beiden eingekeilt die Werfener Schichten, so dass sie die Grabensohle nicht ganz erreichen. Das Gypslager selbst streicht nicht so weit. Dieser Gyps ist kleinkörnig und ziemlish intensiv grau, weder von Schiefer- blättern noch von grösseren Massen der benachbarten Schichten unterbrochen, dafür aber ist er ganz und gar voll von kleinen Dolomitbrocken und erdig-thonigen Massen. Auch zeigt er auf Klüften und kleinen Sprüngen eine weisse Ausblühung, die schon durch den Geschmack einen reichlichen Gehalt von schwefelsaurer Magnesia verräth. Da nun dieser Gyps als Düngemittel sehr geschätzt ist und über Krainburg ziemlich weit verführt wird , habe ich eine Probe zur Pausch- analyse übergehen, als deren Resultat Herr Karl R. v. Hauer Folgendes bekannt machte: In Säuren unlöslich 12-6 In Säuren lösliche Kieselerde, Thonerde und Eisenoxyd B-3 Schwefelsäure Kalkerde 42 '3 Kohlensäure Kalkerde 12*8 Schwefelsäure Magnesia 14-4 Wasser 12-6 100-0 Regeben wir uns nun zurück auf den Kamm des Gebirges. Wie es mit der oberen Trias im grössten Theile der westlichen Kara- vanken bestellt ist, wissen wir bereits (vgl. oben 3 ad b — d ). An manchen Stellen ist die Gränze zwischen den Guttensteiner Schichten und dem oberen Triaskalke eine ziemlich scharfe, so im ganzen Umfange des Mittagkofels, wo sich der petrographische Charakter beider innerhalb weniger Klafter ganz und gar verändert. An anderen Orten ist der Uebergang ein sehr allmäliger, wie auf der Rosca in den östlich folgenden Gipfeln, welche aus einem ziemlich intensiv grauen Kalke bestehen, der Hornstein führt wie der bei weitem tiefer liegende, den wir als Guttensteiner Kalk bezeichneten und der eben so deutlich geschichtet ist in 6 bis 10 Zoll mächtige Bänke. Ueberhaupt wird man die Rosca, den Hahnenkamm und die Golica als die unterste Abtheilung des oberen Triaskalkes ansprechen müssen, wenn sie wirklich schon dazu gehören, was nach der rela- tiven Mächtigkeit der Guttensteiner Schichten wahrscheinlich ist. An der Pleveunca , welche von der Dolomitisation grossentheils verschont blieb, und deren Schichten mit denen der Jepa unmittelbar Zusammenhängen, findet man schöne rothe und gelb gezeichnete Kalke, die allerdings vollkommen das Ansehen von Hallstätter Kalk haben, dessgleichen auch an der Graisca , wo noch breccienartig gefleckte und wirkliche Breccienkalke dazu kommen. In allen diesen Kalk- und Dolomitpyramiden fallen die Schichten vorherr- schend gegen Osten unter Winkeln von 20 bis 40 Graden, an der Nordseite gegen Südost, an der Südseite gegen Nordost; nur an der Golica, deren obere Schichten in einer seichten Mulde des Guttensteiner Kalkes ruhen, herrscht die rein südliche und nördliche Richtung, wie das nicht anders sein kann , da sie ja Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 653 ohne eine durchgreifende Lücke in den höheren Kocnakamm fortsetzen. An allen ist der südwestliche Abhang sanfter als der nordöstliche, besonders an den kleinen östlichen Gipfeln springt dieser Gegensatz grell ins Auge. Nördlich und nordöstlich sind sie ganz scharf abgerissen und haben Wände, die unter Winkeln von 50 bis 75 Graden viele hundert Fuss tief absetzen, während ihre Südseite von recht behaglichen Alpenwiesen bedeckt ist. Von tertiären Ablagerungen habe ich nichts wahrgenommen, selbst der zerstreute Schotter scheint am Nordabhange die Höhe von 3500 Fuss nicht zu überschreiten. Das Gebiet von Assling Sava und Jauerburg, die Kocna und Be usc a (Profil IV a, V und V d). Ich habe die besonderen Schwierigkeiten dieser Partie schon oben ange- deutet, wo von den alten Störungen der Steinkohlenformation die Rede war. Es vereinigt sich eben hier die Unklarheit der Lagerungsverhältnisse mit einer ungewöhnlichen petrographischen Beschaffenheit gewisser durch Petrefacte charakterisirter Schichten, die wir bereits unter 3 ad e als die Schichten von Raibel kennen gelernt haben. Der Dolomit des „o b er e n Koh 1 e nkalk es“ setzt von Birnbaum her über Assling zu unterst am Gehänge gegen Jauerburg fort, wo er wieder eine grössere Mächtigkeit erlangt und um vieles höher gehoben ist. Seine Gesteins- beschaffenheit blieb sich glücklicherweise auch hier ganz gleich , so dass man die ganze Dolomitmasse, welche das Querthal nördlich von Jauerburg durchsetzt, trotz der Auflagerung einzelner Partien der unteren Trias bis hoch an die beider- seitigen Gehänge, als ein Continuum zu erkennen vermag. Ganz in der Sohle dieses Querthaies (Lepeina), eine halbe Stunde oberhalb Jauerburg, tritt ein ziemlich stark glänzender, grauer T h o ns chi e fer unter dem Dolomite hervor, der die oben genannten Petrefacten der Steinkohlenformation enthält (2125 Fuss, d. i. etwa 470 Fuss über dem Diluvium von Jauerburg). Nach einer kurzen Unterbrechung taucht er höher im Thale, jedoch nur am westlichen Gehängewieder auf und bildet, fortan gegenNorden und Westen sich ausbreitend die Hauptmasse des ganzen Siidabhanges der Kocna-Golica, in welchen das viel breitere Querthal von Alpen (Planina) eingeschnitten ist. Mit dem Schiefer wechseln häufig braune Sandsteine und nördlich von der Ortschaft Alpen so wie auch im Lepeinagraben nördlich von dem Pristavahofe enthält er Lagermassen von einem groben Quarzconglomerate. In dieser ganzen Ausbreitung trifft man einzelne Dolomit- und Kalkmassen, theils über dem Schiefer, theils als Lager in demselben an, welche mit dem typischen Dolomite des „oberen Kohlenkalkes“ mehr oder weniger übereinstimmen und von denen die ersteren offenbar kleine Reste dieser mächtigen Schichte sind *). In der That ist in den höher gelegenen *) Nach neueren Mittheilungen hat Herr Professor F. Sprung in einem dieser Kalke, „im Steinbruche gegenüber der Pfarrkirche Alpen“ einen Productus gefunden, wodurch unsere Annahme eine erfreuliche Bestätigung erhält. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 84 654 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Partien beider Querthäler nur wenig davon übrig geblieben, denn die Dolomit- masse, welche die hervorragendste Stufe im Lepeinagraben bildet (Meierei Pristava 3019Fuss Peters, 3144 FussMo rl ot) und den sich empordrängenden Thonscbiefer gegen Nordosten überlagernd abgränzt, ist verschwindend gering gegen die mächtigen Dolomitwände nächst Jauerburg. Aehnlich verhalten sich die „unteren Triasschichten“. Unmittelbar über Assling und Sava erbebt sieb die rothe Breccie mit den sie begleitenden Schiefern als ansehnliche Felsmasse über dem Dolomit, der noch am westlichen Gehänge des Lepeinagrabens einzelne Ueberreste davon, insbesondere von rothen Schiefern trägt, am höheren Kocnagehänge aber zeigte sich von den Werfener Schichten nur eine winzige Spur um den grossen Sertnik, einer Kuppe des Kammes zwischen den obersten Lepeina- und Planinagräben. Dafür haben die Guttensteiner Schichten, die unmittelbare Fortsetzung des dunkelgrauen Kalkes von der Golica, einen wesentlichen Antheil an der Bildung des Kocnakammes, ja sie erreichen beinahe den tiefsten Sattel desselben (4330 Fuss), der von der Ziganiealpe in die Velka Sucha hinüber führt. Im obersten Grunde des Lepeinagrabens, von wo man gegen die höchsten Stellen der Kocna und zur Beusca aufsteigt, sind beide Etagen, die rothen Schiefer und der dunkle Kalk, ganz unterbrochen; erst weiter südöstlich gegen die Gräben von Karner-Vellach stellen sie sich wieder ein mit allen petrogra- phischen und paläontologischen Charakteren (die Schiefer führen Naticella costata, Avicula Venetiana und Myacites fassaensis) , befinden sich aber da in einer umgestürzten Lage, so dass sie einen Theil des weissen Dolomites, östlich nächst Karner-Vellach scheinbar unterteufen. Diese Umstürzung ist Folge einer localen Hebung, welche östlich vom Dorfe wieder eine umfangreiche Partie von Kohlenschiefer mit seinen Kalk- und Conglomeratlagern emporbrachte. Wenn man aus den Gräben von Karner Vellach gegen den Beuscakamm hinaufklettert, so durchquert man alle Schichten des Gebirges (Profil IV a) — zuerst die umgestürzten Triasgebilde, dann eine normal liegende, d. h. nord- östlich einschiessende Abtheilung der Guttensteiner Schichten, darüber endlich den lichtgrauen, stellenweise röthlichen Kalk mit Hornstein, welchen wir allent- halben als oberen Triaskalk verzeichnet haben. In demselben lagert eine mäch- tige Schichte von schiefrigen und sandigen Gesteinen mit Lagerstöcken von Kalk und Eisenspath , welche Schichte am ganzen Gehänge der Beusca vom Lepeina- tbale aus über den sogenannten Stamerach und die Ronie bis gegen den Abhang des Stou fortsetzt und allenthalben theils Einsattlungen, theils eine ziemlich breite Gehängestufe bedingt. Durch den Bergbau Beusca (3598 Fuss) der Jauerburger Gewerkschaft ist dieselbe mehrfach aufgeschlossen und zeigt folgendes Schichtenverhältniss. Im Caroli- Stollen trifft man unter dem Schutte eine mehrere Klafter mächtige Schichte von einem sehr lichtgrauen, stellenweise sandigen Mergelschiefer mit einzelnen rothbraunen, mergeligen Einlagerungen, welcher steil nach Norden (Nordost) einfällt. Darüber folgt ein, mindestens 25 Klafter mächtiger Complex von dunkelgrauem bis schwarzem dünnblätterigem Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 655 Schiefer, von grauem, mehr oder weniger groben Sandsteine („Skribak“), von schwarzem Kalke („Schnürlkalk“), welcher letztere durch und durch von feinen Kalkspathadern durchzogen ist und von kleinkörnigem oder dichten Eisenspath, der in unregelmässigen kleinen Lagermassen ziemlich nahe der Hangendgränze des ganzen Complexes vorkommt. Die oberste Schichte von schwarzem Schiefer bedeckt ein dolomitischer bräunlicher Kalk („die Gangplatte“), der bisher nirgend durchgeschlagen wurde, weil sich in seiner Fortsetzung am Tage keine Spur mehr von Eisenspath zeigt. Im Caroli-Zubau ändert sich die Schichtenfolge nur in so ferne, als über dem lichtgrauen Mergelschiefer ein Lager von „Schnürlkalk“ , dann ein mehr- facher Wechsel von grauem, rothen und schwarzen Schiefer, hierauf erst der schwarze Hauptlagerschiefer erscheint. Einige hundert Fuss über den Berghäusern befindet sich im grauen, horn- steinführenden Kalke wieder ein kleines Lager von schwarzem Schiefer, welches nur insoferne interessant ist, als es jeden Zweifel über die wirkliche Einlagerung des beschriebenen Schichtencomplexes in unserem Triaskalke aufhebt, wenn man nachBefahrung derBergbaue noch überhaupt daran zweifeln unddie erzführenden Schichten für abnorm eingestülpt halten könnte. Der oberste Theil des Beuscakammes besteht aus lichtgrauem, etwas dolo- mitischem Dachsteinkalke, dessen Schichten im Kleinen ziemlich stark zerrüttet sind, zwischen nördlichem und südlichem Verflachen hin und her- schwanken. Eine umfangreiche Masse dieses Kalkes muss sich vor Ende der letzten Hebung des Gebirges vom Kamme losgelöst haben und auf das südliche Gehänge herabgestürzt sein, wo sie gegenwärtig zwischen Karner Vellach und der Stufe Bonie in einer Ausdehnung von 800 und 400 Klaftern zum Theile auf den erwähnten Kohlenschiefern, zum Theile auf den unteren und mittleren Trias- schichten liegt. Der glückliche Fund eines guten Exemplares der Dachsteinbivalve liess auch diesen Kalk gleich richtig erkennen und verhinderte einen Irrthum, der an einer so schwierigen Stelle zu üblen Folgen hätte führen können. Ich habe die eisenspathführenden Schiefer zuerst am Gehänge der Beusca beschrieben, weil ihre Lagerungsverhältnisse daselbst am deutlichsten aufge- schlossen sind. Im Lepeina- und Planina-Thale unterliegt die Auffassung derselben viel grös- seren Schwierigkeiten, denn die Schichten ruhen hier auf der Steinkohlenformation und überdiess zum grössten Theil auf den Schiefern und Sandsteinen, von denen sie petrographisch nicht leicht zu unterscheiden sind (Profil IV a). Die Aehnlich- keit beider ist so gross, insbesondere in den schwarzen Schiefern und ihren Kalk- lagern, dass ich die erzführenden Triasschichten in der Umgebung von Alpen (Planina) anfangs für Steinkohlengebilde nahm, bis mir die Versteinerungen, die jene im Lepeina-Thale führen, bekannt wurden. Wenn man übrigens bedenkt, dass die genannten Triasablagerungen ihr anorganisches Material zumeist aus den Schiefern, Conglomeraten und Kalken der Steinkohlenformation bezogen haben, wird man die Aehnlichkeit der Gesteine begreiflich finden. 84* 656 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Ich habe vorhin bemerkt, dass im oberen Lepeina-Thale die durch ihre Pro- ducten , Spiriferen und andere Versteinerungen charakterisirten Steinkohlen- schiefer von einer Dolomitmasse überlagert werden, welche die Thalstufe des Pristava-Hofes bildet. Unter der mächtigen Decke von Schutt und tertiärem Schotter, welche überall, wo Schiefer das vorherrschende Grundgebirge aus- macht, die geognostische Untersuchung bedeutend erschwert, kann man den Ver- lauf dieser Dolomitmasse quer über das Thal freilich nicht überall wahrnehmen, doch hart am Bache sieht man die Bänke nahezu senkrecht nach Stunde 8 vor- beistreichen. Nördlich von Pristava (Profil V) stehen aber noch einmal graue Schiefer- und Sandsteine an, welche ein beträchtliches Lager von dem groben Quarzcon- glomerate enthalten, welches in der mittleren Etage der Steinkohlenformation so gewöhnlich ist. Noch weiter nördlich und höher im Thale , welches hier bereits in einzelne Gräben zerfährt, trifft man einen grauen Mergelschiefer, der mit fein- körnigem Sandstein wechselt und gegen Norden einfällt unter einem Winkel von 15 — 20 Grad. In einem der Gräben südöstlich vom Bergbau Lepeina enthält derselbe die erwähnte cypricardienartige Muschel , welche wir vom Thörl bei Piaibel als eine häufige Versteinerung der „Raibler Schichten“ längst kennen. Da nun diese Schichten , welche Stellung sie auch in der Folge definitiv erhalten werden, gewiss einer mittlerenFormation, wahrscheinlich der oberen Triasabthei- lung angehören, konnte ich den fraglichen Mergelschiefer nicht mehr als eine Steinkohlenschichte betrachten, eben so wenig als eine junge — etwa eocene — Ablagerung, wozu ich , ohne die Beusca gesehen zu haben, durch die Lagerungs- verhältnisse hätte veranlasst werden können. Ueber dem Mergelschiefer mit der Cypricardia (?) folgt in concordanter Lagerung mit mehr und mehr steilem Einfällen gegen Norden (Stunde 23 — 2): a) dunkelgrauerMergelsehiefer mit kleinen Nestern von glänzend schwarzer bröckeliger Kohle; b ) feinkörniger bräunlich-grauer Sandstein mit unbestimmbaren Pflanzen- resten ; c) feiner lichtgrauer Sandstein, stellenweise voll mikroskopischer Thon- schieferschüppchen ; d) derselbe weisse und rothbraune Mergelschiefer in unbeständigem Wechsel, , den wir schon von der Beusca her kennen; e) der schwarze Lagerschiefer mit „Schniirlkalk“ und Eisenspath. Die Erz- I lager befinden sich hier näher am Liegenden der Schichten. Die Gesammtmächtigkeit beträgt ungefähr 150 Klafter, die des Lagerschie- fers allein beinahe 80 Klafter. Die Schichten a und b liegen frei zu Tage, c — e sind durch den Bergbau Lepeina (3347 Fuss Meereshöhe) sehr befriedigend aufgeschlossen. Ueber dem Lagerschiefer, der zu oberst unter 70 — 80 Grad nach Stunde 2 einschiesst, steht allenthalben ein lichtgrauer, ziemlich gut geschichteter Kalk an, der freilich nicht genau mit dem von der Beusca nächst dem Bergbaue überein- Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 657 stimmt, wohl aber mit den Kalkschichten, welche östlich vom Lepeina-Thale (in der Bukla) die Fortsetzung des Schiefersandsteincomplexes am Stammerach u.a. 0. überlagern. Diese letzteren führen — allem Anscheine nach gangartig — einen stark manganhaltigen Brauneisenstein, welcher von der Gewerkschaft Sava zeit- weilig abgebaut wird. Westlich vom Bergbau Lepeina und dem naheliegenden Sandsteinbruch, der die Schichte b entblösst hat, gibt es sehr wenig Aufschlüsse. Erst am Kamm zwi- schen dem Lepeina- und dem Planina-Thale zeigt ein ähnlicher Steinbruch, der Gewerkschaft Sava gehörig, denselben Sandstein mit dem Verflachen Stunde 23 unter 55 Grad. Weiterhin folgen am Südabhange der Kocna-Golica im Bogen die Bergbaue derselben Gewerkschaft, welche sämmtlich im schwarzen Lagerschiefer umgehen und zumTheil die Ausbeutung eines steil in demselben steckenden Lager- stockes von feinkörnigem Spatheisenstein bezwecken, zum Theil die mit dem Schnürlkalk einbrechenden kleinen Erzmittel aufsuchen. Der Lagerschiefer wech- selt auch hier mit verschiedenen Sandsteinvarietäten, welche stellenweise ein ziemlich grobes Korn annehmen. Eine derselben zeichnet sich durch eine beson- ders schöne Schichtung und ihren Reichthum an Glimmerschüppchen aus, wodurch sie das Ansehen einer feinkörnig-schieferigen Grauwacke erhält. Interessant ist das Vorkommen von ziemlich bedeutenden Kohlenmassen im schwarzen Schiefer, der sich auch stellenweise stark bituminös zeigt. Im St. Anna- Stollen hat man eine 9 Schuh mächtige, ganz regelmässig eingelagerte Masse von einer schönen glänzend schwarzen Kohle durchfahren, welche bei einiger Ver- breitung den Abbau reichlich lohnen müsste, wenngleich die Qualität des Brenn- stoffes keine vorzügliche ist *). Aus demselben Stollen wurden mir später auch einige Versteinerungen mit- getheilt, die allerdings nicht genau bestimmbar sind, aber gewiss mehr an Trias- reste als an die Steinkohlenformation erinnern. Unter mehreren Muscheln ist eine der Halobia Lommeli Wissm. sehr ähnlich. Die Lagerung dieses Schiefercomplexes ist hier geradezu entgegengesetzt der in der Lepeina beobachteten. Die Schichten fallen sowohl im St. Anna-Stollen, welcher am weitesten nach Westen liegt, als in Joh. Nepomuk und Valentin ziem- lich steil nach Süden und scheinen eingekeilt zu sein im lichtgrauen Dolomit des „oberen Kohlenkalks“, der südlich und nördlich von den Bergbauen ansteht. Das westliche Ende des ganzen Schieferzuges aber liegt wieder mit nördlichem Ver- flachen auf dem groben Quarzconglomerat und den damit in Verbindung stehenden grauen thonschieferartigen Gesteinen der Steinkohlenformation. *) Die im Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt vorgenommene Untersuchung ergab: Asche in 100 Theilen 14 -G Wasser in 100 Theilen 2-0 Reducirte Gewichts-Theile Blei 26 -SO Wärme-Einheiten S989 Aequivalent einer Klafter 30" weichen Holzes in Ctnr. . . 8‘7 Die Kohle ist nicht backend. 658 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische In Anbetracht solcher Schwierigkeiten müssen wir froh sein, durch die in der Lepeina vorkommende Muschel einen Anhaltspunct zur Bestimmung der For- mation, und an der Beusca die normalen Lagerungsverhältnisse derselben gewonnen zu haben. Ohne die allenthalben zerstreuten Berghaue wäre es geradezu unmög- lich gewesen, die Lagerung des ganzen Gebildes aufzufassen, und ich hin desshalb den Herren Werksbeamten vonSava und , Tauerburg, L eite, Senitza undT unner, zu grossem Danke verpflichtet für ihre freundliche Unterstützung. Die grösste Anerkennung aber gebührt dem Vorgänger Senitza’s, Herrn Prof. F. Sprung, der die beiden Fundorte von Versteinerungen entdeckt und Herrn v. Morlot in die Lage versetzt hat, schon im Jahre 1850 über die geologischen Verhältnisse der Gebirgskette zwischen Jauerburg und Suetsehach eine sehr treffende Notiz mitzutheilen Q. Auf die Einzelheiten dieses Aufsatzes, die durch das Vorstehende theils bestätigt, theils berichtigt werden, kann ich liier nicht eingehen, nur der Erzführung der besprochenen Schichten will ich noch im Kurzen gedenken, v. Morlot hat (Seite 405) einige specielle Fälle des Erzvorkommens angegeben. Diese gehören zu den seltenen Ausnahmen. Als Regel gilt nur, dass der Eisen- spath ausschliesslich in dem schwarzen Schiefer („Lagerschiefer“), bisweilen in Verbindung mit den Kalklagern derselben (Schnürlkalk) vorkommt. Die grösste bekannte Masse, der Erzstock von Job. Nepomuk und Valentin, nordöstlich von der Ortschaft Planina (Alpen), steht steil ganz und gar im Schiefer, ohne mit den Kalklagern in Berührung zu kommen. In den höchsten Teufen, wo er die grösste Mächtigkeit hatte, ist er seit uralter Zeit gänzlich verhaut, in den mittleren Hori- zonten haut man ihn gegenwärtig ah und schätzt seine Mächtigkeit auf 3 — 5 Klaf- tern, wobei jedoch allerlei Zwischenmittel von Schiefer nicht in Abzug gebracht sind; in der Tiefe findet man keine Spur mehr davon. Ebendaselbst sind auch die Schnürlkalklager erzführend, derart, dass der Eisenspath in Kalk eingesprengt und mit demselben untrennbar verbunden ist. Einzelne Massen erreichen eine abbauwürdige Mächtigkeit. Ferner kommen auch kleine Eisenspathlinsen mit Quarz vereinzelt im schwarzen Schiefer vor. In der Lepeina herrschen ganz ähnliche Verhältnisse. Der Schnürlkalk bildet einige 1 — 6 Klafter mächtige Lager oder vielmehr Lagerlinsen , und das Erz bricht theils in ihm , theils im schwarzen Schiefer. Eine und die andere solche Eisenspathlinse vertaubt sich im grauen oder schwarzen Kalkstein. Da sich, wie schon oben bemerkt Avurde, die Erzführung mehr an die Liegendgränze des Lagerschiefers hält, werden die Hauptschläge nahe derselben geführt und, je nachdem sich Erzspuren zeigen, Querschläge gegen das Hangende zu getrieben. Das umgekehrte Verhältniss hat sich an der Beusca gezeigt , avo der Eisenspath zwar nicht mächtiger, doch minder versprengt näher der Hangendgränze liegt. ’) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1849, III. Heft, Seite 399 u. f. Neuerlich hat Herr Professor Sprung an die k. k. geologischen Reichsanstalt eine geologische Skizze der Umgebung von Jauerburg eingesendet, in der ich zu meinem grossen Vergnügen seine Ansichten mit unserer Auffassung im Wesentlichen übereinstimmend finde. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 659 Was v. Morlot über die Beschaffenheit des Eisenspathes sagt, habe ich irr allen Bergbauen bestätigt gefunden. Er ist in der That von dem Eisenspath der steiermärkischen und Salzburgischen Grauwacke, so wie von dem Friesach- Hüttenberger wesentlich verschieden und auf den ersten Blick von einem gemei- nen gelbgrauen Dolomit kaum zu unterscheiden. Hie und da kommen wohl auch krystallinisch - kleinkörnige Massen vor, in denen man mittelst der Loupe die gekrümmten Bhomboeder deutlich zu erkennen vermag. In Joh. Nepomuk ist die- selbe stellenweise aschgrau anstatt gelblich-grau gefärbt oder durch den Wechsel von dünnen Lagen beider Varietäten schön gebändert. Nirgends aber hat man eine Umwandlung in Brauneisenstein beobachtet. Die im k. k. Hauptmünzprobiramte vor mehreren Jahren angestellten Ana- lysen haben ergeben: Eisenspath von Johann Nepomuk, Gelblicher (Weisserz). Grauer (Grauerz). Eisenoxydul.. 54- i — 42 % Eisen, 39-6 = 30-8 % Eisen. Kalkerde 1*5 3*3 Bittererde 3-6 4- 2 Manganoxydul .... Spuren 0*8 Kohlensäure 38 • 9 31 • 6 Kieselsäure 0*2 17 • 2 Kohlige Substanz . — 2*2 Häufige Begleiter des Eisenspathes sind Bleiglanz und Blende. Erstem* findet sich bisweilen dicht (als Bleischweif), häufiger aber grobkörnig in bis faustgrossen Massen mitten im Eisenspath und scheint in den obersten Teufen des Erzstockes von Joh. Nepomuk sehr reichlich vorgekommen zu sein , da die Alten einzig und allein darauf ihren Bau betrieben haben. Gegenwärtig gewinnt man auf allen Strecken zusammen durchschnittlich etwa 80 — 100 Centner im Jahre. Die Zinkblende bricht viel seltener, stets mit dem Bieiglanz in Verbin- dung. Von Schwefeleisen sind die Erze allenthalben frei, obgleich im schwarzen Schiefer (besonders in der Lepeina) rothbraune thonige Knollen sehr häufig Vor- kommen, von denen manche einen Eisenkieskern haben. Schliesslich muss ich noch des „tertiären“ Schotters gedenken, der in beiden Thälern, Planina und Lepeina, wohl nicht sehr mächtig, aber ziemlich aus- gedehnt vorkommt. So weit im ersteren Thale beiderseits, in der Lepeina west- lich die Gehänge aus Schiefer und Sandstein bestehen, fand der Schotter hinrei- chend breite Flächen, um trotz der atmosphärischen Einwirkungen erhalten zu bleiben. Jedwede Stufe des Gehänges ist damit bedeckt, und sowohl das suc- cessive Ansteigen der Ablagerungen, als die petrographische Beschaffenheit der Geschiebe lassen kaum einen Zweifel übrig, dass diese Schotterbänke durch die vom Golica- und Kocnakamm herabstürzenden Gewässer abgesetzt wurden und die Höhe der jeweiligen Sohle des Querthaies anzeigen. Bei Hochenthal, nord- westlich von Assling, geht die Querthalablagerung ungefähr 500 Fuss über der gegenwärtigen Thalsohle (1720 Fuss bei Assling) in die Hauptthalablagerung über, von der sich auch oberhalb Birnbaum eine kleine Spur erhalten hat. Die 660 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische höchste Ablagerung, welche aber zumeist aus Detritus des unmittelbaren Grund- gebirges besteht und nur wenig Schotter vom Gebirgskamme empfangen hat, fand ich am westlichen Lepeinagehänge westnordwestlich vom Pristavahofe 3513 Fuss hoch. Zwischen Jauerburg und Vigaun (Profil VI, VI a, VII) zeigt der Südabhang der Gebirgskette, welche hier den steilsten Abfall und zugleich ihren höchsten Gipfel, den Stou (7064 A) bildet, viel einfachere Lagerungsverhältnisse als in dem vorbeschriebenen Stücke. Selbst die grössere Mannigfaltigkeit der Gebirgsformen nördlich von Vigaun ist weniger der Ausdruck complicirter Stö- rungen, als vielmehr das Ergehniss mehrfacher Parallelspalten, welche durch die Auswaschung der leichter zerstörbaren Schichtenzüge zu kleinen Längenthälern mit tief eingeschnittenen Sätteln dazwischen vertieft wurden. Die unterste dieser Spalten befindet sich gerade in der Verlängerung des oberen Savethaies und schneidet den Dolomit des oberen „Ko bien kalk s“ in zwei Tlieile, wovon der eine den Fuss des Stou, der andere einen scharfkan- tigen Rücken bildet, der ostsüdöstlicb vom Dorfe Moste jenem sich vorlegt und je weiter nach Osten um so höher ansteigt bis er im Dobre vrh, östlich von Vigaun, die Meereshöhe von 4563 Fuss, d. i. beinahe 3000 Fuss über dem mitt- leren Diluvialniveau, erreicht. Doch dringt diese Spalte nur in einer geringen Erstreckung ganz in die Tiefe , um als Savorsnicgrahen den Selenieabach aufzu- nehmen und zur Save zu geleiten, die eben bei Moste nach Süden ausbricht und ihren Verlauf durch die weite oberkrainer Tertiär- und Diluvialbucht nimmt. Weiter östlich fällt sie mit dem Zuge derWerfener Schichten zusammen, die durch ihre starke Depression zwischen dem vorderen Dolomitzuge und dem ziemlich steilen Gehänge des Begunsca- (Boguschizza-) Kammes sich schon von weitem bemerklich machen. Der Sattel westlich von dem bei Vigaun quer durchbrechenden Begunscabache (Profil VI u ) hat ungefähr 3000 Fuss (im Mittel) Meereshöhe, der östliche Sattel hinter dem Dobre vrh (Profil VII) 4041 Fuss. Die oberste Spalte beginnt östlich vom Stou , lässt nächst der Sieplanina einen 5290 Fuss hohen Sattel zurück, der den Selenicakamm (in maximo 6676 Fuss A) vom Sredne vrh und der Begunsca (6506 Fuss A) trennt, und trifft I tief einschneidend bei St. Anna (3214 Fuss) die Querspalte des Leobelthales, so wie sie nächst dem Stou sich mit dem queren Selenicagraben in eine doppelarmige Verbindung gesetzt hat. Die obere Selenicaalpe liegt 4111 Fuss, die untere, bereits tief im Graben, nur 2847 Fuss hoch. So wie in der unteren Spalte die Werfener Schichten, so sind es im westlichen Tlieile der oberen die schwarzen Schiefer und Sandsteine der oberen Trias, die Raibel - Jauerburger Schichten, welche zu Tage treten und ihre Entstehung gewissermassen bedingten, nur sind sie zum grössten Tlieile von Alluvien- und Gehängeschutt bedeckt. Oestlich bei St. Anna haben wir wieder die rothen Triasschiefer. Die kleinen Längenspalten zwischen jenen beiden grösseren bilden nur kurze Gräben und sind von geringen Schichtenstörungen begleitet, derart, dass die Fall- Aufnahme in Kärnten, kram und dem Görzcr Gebiete im Jahre 1855. 661 ricbtungen der correspondirenden Schichten einander unter nahezu rechten Win- keln kreuzen, wie diess in den Alpen überhaupt so häufig beobachtet wird. Nach dem, was ich so eben und im allgemeinen Theil über die einzelnen Schichten gesagt habe, bleibt mir hier nicht viel zur Karte und zu den Profilen zu bemerken. Genau südlich von den Stougipfeln herrscht in den Wer f e ne r Schichten die Breccie, im übrigen der rothe Schiefer, der in dem vom Beuscabergbau nach Moste herabsinkenden Graben ein Gypslager, zwischen dem Selenica- und Begunsca- graben nebst zahlreichen kleinen Kalklagern etwas Quarzitschiefer und rothen oder grüngrauen Porphyr enthält. Letztere sind nur sehr undeutlich aufge- schlossen. Der grösseren Porphyrmassen zwischen dem Begunsca- und Leobel- thale wurde schon Eingangs gedacht. Ein Seitenarm des Zuges der Werfener Schichten setzt am Gehänge der Begunsca unterhalb der Prevolealpe in den Pototschniggraben fort und verschwindet dort zwischen den dunklen dünn- geschichteten GuttensteinerKalken, die an derNordseite des Grabens etwas Zinnober eingesprengt führen. Ich will gleich hier bemerken , dass dieses Erz, worauf einige Schürfungen angestellt wurden, nach meinen und Herrn Lipold’s Beobachtungen keine namhafte Ausbeute verspricht; interessant ist aber, dass der Zinnober mitten in der Kalkmasse von körnigem Gyps begleitet wird. Der untere Triaskalk , den wir natürlich nur in so fern er petrographisch charakterisirt ist, als Guttensteiner Schichten ansprechen konnten, verhält sich auch in diesem Theile der Kette als ein sehr wenig beständiges Glied. So aus- gezeichnet er in den Gräben von Karner-Vellach entwickelt war, liess er sich doch schon bei Moste nicht mehr blicken, und am Haidukfelsen folgt auf die dünne Schichte von rothem Werfener Schiefer, welche den weissen Dolomit (des „oberen Kohlenkalks“) überlagert, ein sehr lichtgrauer, beinahe weisser Kalk mit einer Andeutung von oolitischer Structur, wie sie stellenweise, besonders im Triglav- stock und in der Wochein (Na Sei, östlich von Feistritz) den oberen Triaskalken eigen ist. Im Selenicagraben aber liegen die schwarzen oder dunkelgrauen Gutten- steiner Kalkschichten wieder richtig über dem x'othen Schiefer und im östlichen Umfange der Begunsca erlangen sie eine sehr bedeutende Mächtigkeit. Sie sind daselbst allerdings nur zum Theil charakteristisch, doch im Ganzen durch ihre Lagerungsverhältnisse zu den Schiefern als unterer Triaskalk erwiesen. Der obere Triaskalk wurde hier nach denselben Grundsätzen abge- gränzt, wie an der Kocna und Beusca, in so ferne nicht die Dolomitisation alle petrographischen Charaktere verwischt hat. Sein Gehalt an Hornstein, auch wohl der eigenthümliche splitterige Bruch oder die späthige Beschaffenheit des mit- unter intensiv rothen Kalkes (südwestlicher Theil der Begunsca) entschied über die sonst unkenntlichen Partien gleicher Lagerung. Wie an der Beusca enthält er auch am Südabhange der Begunsca die dunklen Schiefer- und Sandsteine, von denen man hier zwei deutliche, obgleich weniger mächtige Züge unterscheidet (Profil VI «). Der untere Zug streicht mit nördlichem (im Westen mit nordnord- östlichem) Verflachen ungefähr nach Stunde 5 und wird durch eine Reihe kleiner K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 35 662 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Bergbaue bezeichnet. Es kommen nämlich in diesem, bei 10 Klaftern mächtigen Schiefer Spatheisensteinnester vor wie an der Beusca, doch ist der derbe Eisen- spath hier minder kleinkörnig und weniger dolomitähnlich. Der obere Zug, welcher um etwa 300Fuss höher und vom unteren durch einen wohlgeschichteten lichtgrauen, reichlich von Calcitadern und kleinen Hornsteinmassen durchsetzten Kalk getrennt, in derselben Richtung fortstreicht, hat bei weitem weniger regel- mässige Lagerungsverhältnisse, die wieder nur stellenweise durch einige Berg- baue aufgeschlossen sind. Im Allgemeinen scheint das Schieferlager wohl mit nördlichem Verflachen normal im oberen Triaskalke zu stecken, doch gerade über der Polzachaalpe (Ferdinand-Unterbau im unteren Schieferzuge 3878 Fuss; Floriani-Unterbau im oberen Schieferzuge 4191 Fuss) in den Gruben der Jauerburger Gewerkschaft, findet das Umgekehrte Statt. Der Schiefer fällt unter 12 Grad in Süden ein, Avas kaum anders als durch eine örtliche Schichtenstörung in Folge des Ein- brechens eines Hohlraumes im Kalke erklärt Averden dürfte. Die nächst östlichen Gruben (Sava) liegen etwa 60 Fuss höher als Floriani, die Aveiteren Avieder tiefer, die noch ferneren aber (GeAverkschaften von Stein- büchl, Krapp u. s. av.) fanden den Schiefer in einer viel beträchtlicheren Höhe. Ob dieses Sclnvanken in Venverfungen oder in ursprünglichen Niveauunter- schieden des Liegendgebirges seinen Grund hat, lässt sich in Ermangelung genügender Aufschlüsse nicht entscheiden. Das Gestein so wie die Erzführung beider Schieferlager, des unteren und des oberen sind Avesentlich verschieden. Während das erstere aus dem geAvöhnlichen sclnvarzen Schiefer besteht und Avie bemerkt Eisenspath enthält, ist der obere Schiefer braun , zumeist erdig, zer- klüftet in unregelmässige Stücke und führt ausschliesslich Braunerze, das heisst Braunstein, Avadähnliehe und unreine erdige Massen mit einem grösseren oder geringeren Gehalt von Mangan und Eisenoxyd. Nur stellemveise nimmt letzteres so zu, dass dieses Erz die Eigenschaften eines gewöhnlichen Limonites erlangt. Diese im Gehalte also unbeständige und vom Tauben oft scliAver zu unterschei- dendeErzmasse verhält sich rein lagerartig, doch mit bedeutenden Sclnvankungen in der Mächtigkeit. Einmal 2 Klafter mächtig vertaubt sie stellemveise mit Zunahme der Schiefermitfel in unbeträchtliche Schnüre, würde also den Bergbau kaum lohnen, Avenn sie nicht gar leicht zu erbauen Aväre und die Manganerze von da für die Jauerburger und Savaer Gewerkschaft, die ihr Eisen vorzüglich auf Stahlwaaren verarbeiten, einen grossen Werth hätten. Eine Probe festen, ziemlich reinen Erzes von limonitartiger (?) Beschaffenheit (gesehen habe ich dieselbe nicht), Avurde im k. k. Haupt - Münzprobiramte untersucht und gab in 100 Theilen: Manganoxyd 73*0 Eisenoxyd 0-6 Thonerde 2-2 Kohlensäuren Kalk 2-1 Kieselsäure 10*1 Wasser 10-2 98-2 Aufnahme in Kärnten, Krain und dein uörzer Gebiete iin Jahre 1855. 663 Eine andere, von Hrn. Löwe für Wad erklärte Probe: Manganoxyd 45 • 3 Eisenoxyd 11*2 Kohlensäuren Kalk 8‘4 Magnesia 4-2 Kieselsäure 15 • 5 Wasser 14 • 8 98-2 Bemerkenswerth ist noch , dass der braune Schiefer (Floriani-Unterbau) Schnüre von demselben grüngrauen Jaspis enthält, der in den Hallstätter Schichten in der Umgehung des Triglavstockes (z. B. bei Grabze an der Raduna, westlich von Veldes) sehr häufig und in beträchtlichen Lagermassen vorkommt — Pietra verde — . Die Schieferpartie nördlich von der Begunsca um die Schie- planina scheint zwischen den schroffen Dolomitmassen der Selenica und des Sredne vrh durch eine kleine Verwerfung eingeklemmt und etwas emporgepresst zu sein, und mag wohl mit dem unteren Schieferzuge vom Südahhange der Begunsca correspondiren (Profil VI a). Ich fand hier denselben schwarzen Schiefer, jedoch mit sehr viel dünnen Schichten von dunkelgrauem Kalk und bräunlichgrauem Sandstein. Am west- lichen Ende der Längenspalte stehen diese Schichten senkrecht, östlich aber, wo sich die Spalte zur oberen Selenicaalpe erweitert, gewahrt man, noch bevor die Schuttmassen Alles verdecken, das Einfallen unter einem Winkel von 40 Grad, nach Stunde 10, d. i. unter den Dolomit des Sredne vrh und der Begunsca, während der nördlich aufgelagerte Dolomit (der oberen Trias) zwischen der Selenicaalpe und St. Anna am Leobl unter einem geringeren Winkel in Nord- westen verflächt. Ueber den Dachsteinkalk des ganzen Stückes ist nichts Besonderes zu sagen, als dass er zur Noth durch die Bivalve und Spuren von anderen Schalen- resten charakterisirt, zumeist gut geschichtet, allenthalben den Gebirgskamm bildet. Seine Schichten zeigen viele Störungen im Einzelnen, die sich zumTheile als Folgen von Kesselstürzen deutlich genug kund geben. Mehrere Dolinen fand ich z. B. am höchsten Kammplateau der Kocna und um den Stou. In dem nun zu betrachtenden Abschnitte zwischen dem Leobelthale einerseits und dem Seeländer Kessel mit dem Kankerthaie anderer- seits (Profile VIII und IX) , nimmt der südliche Gebirgsabhang beständig an Breite zu und die Erscheinung von secundären Längenspalten wird um Vieles deutlicher. Letztere bilden hier zwei mässig steile und nicht sehr schmale Thäler, die durch eine kurze Querspalte mit der Mündung des Leobelthales bei Neu- marktl in Verbindung treten. Die südliche Spalte, das Thal von St. Katharina, welche im grössten Theile ihres Verlaufes die unteren Triasgebilde vom Dolomit des oberen Kohlenkalkes trennt, setzt über den 4S36 Fuss hohen Sattel nördlich vom Storsic als Resica- graben zur Kanker fort, indem sie ihren Charakter als reine Längenspalte auf- gibt. Die nördliche, das Feistritzthal, endet kürzer und fasst die von Kossutta- 85* 664 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische kämm und von der breiten Umrandung des Seeländer Gebietes gegen Südwest abrinnenden Gewässei*. Der vordere Bergrücken , der sich zwischen dem St. Katharinathale und dem tertiären Hügellande der grossen Bucht als ein scharfer, durch Schroffheit der Formen ausgezeichneter Grat erhebt, besteht lediglich aus den sehr steil stehenden Bänken des obgenannten weissen Dolomites, der zwischen den Steinkohlenschiefern und den Werfener Schichten gelagert ist und hier eine sehr bedeutende Mächtigkeit erlangt. Die Gipfelpuncte Kokaunica und Storsic überragen bei weitem den Dobrse vrh bei Vigaun (der Storsic A? ungefähr 6500 Fuss), ja selbst die Kammhöhe des Grats dürfte im westlichen Theile eine Meereshöhe von mehr als 5000 Fuss haben. Die völlig senkrechte Stellung der Dolomitbänke herrscht am ganzen Gebirgskamm, am Sattel, im Norden von Storsic , so wie am westlichen Ende (oberhalb Pristava) und am östlichen Ende oberhalb der Kirche von Kanker. Am Fusse fallen sie verschieden, doch immer sehr steil, östlich nächst Neumarktl in Süden, nördlich von Kanker in Norden (Stunde 22 — 23), nördlich von Höflein aber, wo ein minder dolomitisches, sehr gut geschichtetes Gestein ansteht, wieder in Süden. Der Bergrücken hat somit einen zum Theile fächei'förmigen , zum Theile giebelförmigen Bau mit beiderseits aus der senkrechten Stellung abfallenden Schichten, und man dürfte sich kaum täuschen, wenn man in der Tiefe, entspre- chend der Axe des Gebirges einen oder mehrere grosse Dioritstöcke annimmt, welche diese Lagerungsform in der ältesten Zeit hervorbrachten. Um den Vei-einigungspunct der Thäler (der Bäche 1530 Fuss), den sehr naturgemäss der durch seine Eisenindustrie ehemals blühende Ort Neumarktl einnimmt, treten allenthalben die S tein k o h le ns c h i efe r und Sandsteine unter dem Dolomite zu Tage, lassen sich auch */a Stunde weit im Leoblthale aufwärts verfolgen und setzen am nördlichen Fusse des Dolomitrückens, ja selbst am rechten Gehänge des Katharinathaies stellenweise fort. Thierische Verstei- nerungen enthalten sie nicht, dafür in ihren sandigen Varietäten ziemlich häufige, leider nicht bestimmbare Pflanzenreste. Ein klein wenig westlich von Neumarktl (oberhalb der Fahi-sti’asse nach Vigaun) steckt in dem Schiefer eine Dioritmasse, von allerlei quarzreichen und zum Theile etwas Feldspath führenden grüngrauen Schiefern („Dioritschiefer“) umgeben. Der Hauptgebirgsrücken, die ungemein einförmige Kossutta mit ihrem ganz schroffen nördlichen und wenig steil geneigten , grossentheils mit Graswuchs bedeckten Südabfall entspricht in ihrer geologis chen Beschaffenheit vollkommen den früher beschriebenen Kammpartien, nur dass die älteren Schichten an ihr viel höher hinaufsteigen. Ilwe Höhenpuncte liegen an beiden Enden, der westliche mit ungefähr 6500, der östliche mit 6618 Fuss A Meereshöhe. Einen der tieferen Einschnitte nördlich von der Kofcaalpe bestimmte ich auf 6178 Fuss, die Kofca- alpe selbst (unterer Triaskalk) liegt 4749 Fuss, die Schenkalpe am östlichen Ende (Auflagerung von etwas Kohlenkalk mit Quarzconglomerat auf Kohlen- Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 665 schiefer) 4729 Fuss. Das Feistritzthal hat in der Mitte des Quersttickes an der Teufelsbrücke (einer Klamm im oberen Kohlenkalke) 1960, beim Hofe Primucice 2366, an seinem Ende beim Hofe Mestacka 2630 Fuss. Die zwischen dem Feistritz- und St. Katharinathale befindliche Bergmasse stellt einen breiten, von Quergräben vielfach durchfurchten Rücken dar, welcher über die Feistritz mit den vomLeoblthale durchsetzten Mittelbergen correspondirt und östlich mit seinem höchsten felsigen Gipfel, dem 5347 Fuss A hohen Stegunek, in die Umrandung des Seeländer Beckens übergeht. Seine Plattform, westlich vom Koinscaberge (ungefähr 5100 Fuss) ist 4896 Fuss über dem Meere, Uskova Planina , die Einschnitte Östlich vom genannten Berge sind niedriger. Den Sattel nordöstlich vom Stegunek fand ich 4648 Fuss hoch und von ihm aus setzt die Wasserscheide, bald von schroffen felsigen Massen des oberen Kohlen- kalkes, bald von bewaldeten Rücken aus Kohlenschiefer und Sandstein gebildet, mit geringen Höhenunterschieden bis zur Schenkalpe fort. Diese ganze, grossentheils bewaldete Bergmasse, so wie der aus dem Feistritzthale sich erhebende Fuss der Kossutta< bestehen aus einem sonderbaren Gewirre von Schichten oder vielmehr von Schichtenzügen (denn glücklicher- weise haben sie eine ausgiebige Erstreckung), unter welchen wir keinem jüngeren Gebirgsgliede, sondern nur den Steinkohlen- und unteren Triasgebilden begegnen. Die Entwickelung derselben ergab sich aus der Beobachtung mehrerer instructiver Puncte und unter der schon früher gewonnenen, auch hier bestätigten Ueberzeugung, dass die Steinkohlenformation schon vor Ablagerung der Trias beträchtliche Störungen erfahren hat. So ist der ganze Vorderzug der Kokounica und des Storsic ein uraltes Gebirge, welches, wenn auch nicht so hoch wie gegenwärtig, das Triasniveau überragt haben muss und die Schichte, aus der er besteht — der obere Kohlenkalk — ist da, wo die Trias, zunächst die Werfener Schichten, sich ablagerten, grossentheils zerstört worden, auch der späteren Dolomitisation nur zum kleinen Theil ausgesetzt gewesen. Während die jungen Erhebungen, durch welche die östlichen Alpen ihre Gestalt bekamen, diesen vorderen Dolomitzug in Masse in Bewegung setzten, haben sie den vorher wenig oder gar nicht gestörten Complex der unteren Trias und der durch sie nivellirten Steinkohlengebilde zusammengefaltet, ohne dass die starren, sie überlagernden Kalkschichten der oberen Trias und der Dach- stein-Etage mit in die Faltung gezogen wurden, sondern in ihren Ueherresten als Kamm- und Gipfelmassen, Kossutta- und Seeland -Steiner -Alpen, stehen blieben. Der Diorit der Kohlenschiefer mag mit jenen ältesten Störungen im ursäch- lichen Zusammenhänge stehen, die Porphyre der Werfener Schichten dürften schon vor der oberen Trias emporgekommen sein und sind vielleicht Ursache von der so ungleichförmigen Vertheilung der Guttensteiner und nächst jüngeren Schichten; bei den späteren Erhebungen aber verhielten sich beide völlig passiv wie diess Boue längst behauptet hat. Sehen wir uns nun nach den Einzelheiten dieses complicirten Terrains um. 666 Lr. Karl Peters. Bericht über die geologische Im unteren Theile des Leobelthales herrscht sowohl in dem nur am rechten Gehänge durchaus dolomitischen oberen Kohlenkalke, als in den ihn hand- greiflich unterteufenden Schiefern und Sandsteinen ein südliches und südwestliches Verflächen; höher verflachen die Kalkschichten sehr steil in Norden und Osten, unter eine ausgebreitete und mächtige Decke von Werfener Schichten, den bekannten rothen Schiefern und Breccien, welche in Correspondenz mit denen des westlichen Längsgrabens hei Na Plasu einen grossen Theil des östlichen Gehänges ausmachen und zwischen 2 Partien von Kohlenkalk eingekeilt gegen den Feistritzbach fortsetzen. Beim Bauernhöfe Kauer, nördlich von Neumarktl erreichen sie die Kammhöhe (zwischen dem Leobel- und Feistritzthale) von 3438 Fuss. Bei dem am diesseitigen Gehänge etwas tiefer liegenden Bauernhöfe Zaversnik enthalten sie ein ziemlich ausgiebiges Gypslager (mit Dolomit, Ver- flachen in Westen, 20 bis 30 Grad). In der oberen Hälfte des Katharinathaies aber liegen dieselben Schichten unmittelbar auf grauem Sandsteine und Schiefer der Steinkohlenformation, der etwa 200 Fuss hoch am nördlichen Gehänge hinanreicht. Gegen den Koinsca- berg aufsteigend, noch deutlicher aber am Feistritzbach durchquert man sie mit einzelnen Lagern von dunkelgrauem und bräunlichem Kalkschiefer (auf der Karte als Guttensteiner Kalk bezeichnet), zwischen der Einmündung des Baches von St. Katharina und der Teufelshriicke. An letzterem, sowohl landschaftlich als geologisch interessanten Puncte schiesst die 500 bis 600 Fuss mächtige Masse von lichtgrauem, etwas dolomitischem Kohlenkalk, in deren Spalte sich der Bach eine tiefe Klamm mit überhängenden Wänden gebahnt hat, steil unter die Werfener Schichten ein (nach Süden), nur die höchsten Kalkschichten zeigen ein Verflächen unter 20 bis 30 Graden nach Nordnordosten. Oberhalb der Klamm betritt man ein merkwürdiges Quarzeonglomerat, in dem erbsen- bis nussgrosse Geschiebe von milchweissem Quarz in einem feinkörnigen , gleichfalls weissen Quarzcement eingebettet sind und mit welchem einzelne dünne Lagen von einem glänzend grauen Thonschiefer wechseln. Dieses Conglomerat, welches derart nur der mittleren Kohlen-Etage anzugehören pflegt, fällt richtig unter den Kalk nach Süden, weiter oben aber nach Norden ein, unter dessen viel weniger mächtige Fortsetzung die als ein lichtgrauer, brüchiger Dolomit an der Umbeu- gung des Feistritzbaches beiderseits ansteht. Weiter gegen Norden zur Kossutta aufsteigend, kommt man noch einmal auf Werfener Schichten, die jenen Dolomit i überlagern und nach Norden einfallen. Auf sie folgt nun eine mächtige Etage von sehr gut geschichteten, aber petrographisch nicht ausgezeichneten Kalk — i Guttensteiner Schichten? — der im Lcoblthale von Na plasu an bis gegen St. i Anna und über den Bababerg als unterste Schichte des Kossuttagebirges ansteht, 1 zwischen dem Feistritzbach aber und der Kof'caalpe noch einmal durch steil stehende Werfener Schichten unterbrochen wird. Erst an der Kofca und den ihr entsprechenden Höhen trifft man den grauen Hornsteinkalk (obere Trias), der zum Theile Spuren von oolithischer Structur zeigt. In einer tiefen Schlucht südöstlich von der Kofca (Dozanka-Alpe) stehen unter den Werfener Schichten Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im .Jahre 1855. 6 6 7 sogar die schwarzen Schiefer und Sandsteine an, die wir allenthalben als Stein- kohlengebilde kennen gelernt haben. Dieselben Schichten setzen unter ganz ähnlichen Lagerungsverhältnissen gegen Osten fort. Der Kalk von der Teufelsbrücke steht im Zusammenhänge mit dem des Koinscagipfels, obgleich er hier unter kleinem Winkel nach Norden einfällt und von den Werfener Schichten des Katharinathaies scheinbar unterteuft wird. Das weisse Quarzconglomerat ist nördlich davon auch wieder zu finden, nur wird es von schwarzem Kohlenschiefer an Masse überwogen. Der über- lagernde Kohlenkalk (Dolomit) ist jedoch ausgegangen und man trifft über jenem unmittelbar die rothen Schiefer und Breccien, welche von dünngeschichtetem unterem Triaskalk bedeckt Averden. Dieser letztere bildet oberhalb Primusice, wo der Bach nicht mehr so tief einschneidet, beide Gehänge des Feistritzthaies, stellt sich gegen die Kernicaalpe aufwärts sehr steil, mehrere Male sogar senkrecht und im Liegenden desselben wiederholt sich von den Werfener Schichten an derselbe Schichtencomplex von der Dozankaalpe, dessen Kohlen- kalk sich durch einige organische Spuren identificirt mit den versteinerungs- reichen Schichten der Schenkalpe. Gegen den Rand des Seeländer Beckens ändern sich die Lagerungsrich- tungen einigermassen und vereinfacht sich das Ganze durch das Ausbleiben der Guttensteiner Schichten des Feistritzthaies. Die Schichtenzüge schwenken gleichsam zu beiden Seiten — südlich und nördlich auf, um sich dem concen- trischen Bau jenes Beckens anzufügen. Nördlich vom Stegunekberge und in ihm selbst haben wir ein nordöstliches Streichen (seine Kalkschichten streichen Stunde 2 senkrecht), südlich davon ein südwestliches. Aus dem Katharinathale herauf kommt diese Schwenkung durch eine Doppelkrümmung der Werfener Schichten zu Stande, indem sie aus dem Einfallen nach Norden in ein östliches Verflachen übergehen, sich aber zugleich um den Vorsprung des Storsic herumdrücken müssen. Hart am Dolomite des Kohlenkalkes nördlich von diesem Gipfel steckt ein kleiner Stock von rothem Porphyr in ihnen und weiter östlich eine sehr umfängliche, wie es scheint spitz- elliptische Masse von einem grüngrauen Porphyre (Profil IX), dessen Platten an der Einmündung des kleinen Hochkessels Podstorsic in denRekagraben (2979 Fuss) senkrecht nach Stunde 9 streichen wie der angränzende Schiefer. Endlich müssen wir noch der Verhältnisse an der Schenkalpe in Kürze gedenken, da sie von wesentlichem Einfluss waren auf die Deutung der einzelnen Schichten dieses Gebietes. Wenn man aus dem weiten Thalkessel „zu den Trogern“ nordwestlich von Seeland, der bereits dem Vellacher Gebiete (Stromgebiet der Drau) angehört, gegen die Kossutta aufsteigt, befindet man sich bis nahe die Wasserscheide des Feistritzbaches auf grauem, zum Theile sandigem Steinkohlenschiefer, der im Allgemeinen nach Süden und Westen unter den oberen Kohlenkalk des Virneg Grintouc, der Kurca pec und der anderen kleinen Kammpartien einfällt, welche das Neumarktier Revier umsäumen. 668 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Nahe am eigentlichen Fusse der Kossutta ist der Gebirgsrand etw as nieder und gegen Westen hereingedrückt und es hat sich da im Bereiche des oberen Kohlenkalkes eine kleine kesselartige Stufe gebildet, das ist die Schenkalpe. Bevor man sie noch völlig erreicht, gewahrt man im dunkelgrauen bis schwarzen Kohlenschiefer einzelne gleich gefärbte Kalkbänke. Diese Kalkbänke und der ihnen anheftende Schiefer sind voll von Petrefacten: Encriniten und Brachio- poden identisch mit jenen von Jauerburg, auch kleinen Schnecken. An der Oberfläche, so tief sich eben mit Hämmern arbeiten liess, sind sie nicht gut erhalten, nur der nirgends fehlende Productus punctatus konnte mit Sicherheit nachgewiesen werden; wer aber mit grösserem Apparate hier arbeiten wollte, würde gewiss eine reiche Ausbeute machen. — Südlich von den Alphütten ragt aus dem mächtigen Trümmerhaufen des Alpenbodens der Band der hier stark verschmälerten oberen Kohlenkalkschichten als eine ISO bis 200 Fuss hohe Felsmasse empor. Der Kalk ist lichtgrau, splittrig und führt gleichfalls Encri- niten. Was aber besonders interessant ist, er wechsellagert mit Bänken des- selben Quarzconglomerates, das wir von der Teufelsbrücke her kennen. Ihre weisse Farbe macht, dass man sie aus der Ferne von dem Kalke kaum unter- scheidet. Diese Schichte umfasst mit ihren obersten Abtheilungen den Kessel der Alpe und scheint weiter nördlich ganz verdrückt zu sein oder sich gar auszu- keilen. Ueber ihr liegen petrographiseh recht wohl kenntlich die rotlien Schiefer und die Breccie der Werfener Schichten in einer Mächtigkeit von ungefähr ISO Fuss, und darauf ein sehr ausgezeichneter Guttensteiner Kalk, der ein für uns neues Petrefact, eine dickstämmige Koralle enthält. Seine trefflichen Charak- tere zeigt er jedoch nur in der kleinen Partie, welche sich um die Schenkalpe gegen Südwesten erstreckt; wie er an den Fuss der jäh aufsteigenden Kalk- massen der Kossutta tritt, wird er dolomitisch und verschmilzt mit dem oberen Triaskalke derselben zu einem sehr brüchigen lichten Dolomite. Erst in der Tiefe südlich von der Kernicaalpe, hart auf den Werfener Schiefern, welche sich als rother Faden von der Höhe der Wasserscheide in die Quer- gräben des Feistritzgebietes herüber ziehen, fand ich ihn wieder ziemlich aus- gezeichnet. Die geologischen Verhältnisse des Leobithaies sind aus der Karte genug ersichtlich, um einer Erklärung nicht zu bedürfen. Die Thalsohle, welche bei Na Plasu die Meereshöhe von 2074 Fuss hat (d. i. 644 Fuss über der Verei- nigung der Bäche beiNeumarktl), steigt bei derKircheSt.Annabis auf3214Fuss, von wo das steile Ansteigen zu der im Kamme des Gebirges künstlich vertieften Scharte beginnt, durch welche die' Poststrasse passirt. Meine Messung daselbst ergab genau dieselbe Höhe, welche Prettner fand, 4286 Fuss. Um St. Anna, wo die früher erwähnte Längenspalte von der Selenica und ein steiler Graben vom Uebergange der Baba (6060 Fuss Prettner) in die Kossutta einmünden, stehen allenthalben die Werfener Schichten an, die unter den (Guttensteiner) Kalk der Selenica, Begunsca und Baba einschiessen, höher gegen den Pass aber Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 669 unter vielfach gestörten Lagerungsverhältnissen von den Windungen der Post- strasse durchschnitten werden. Die Kalkmassen, welche am Kamm selbst anstehen — ein bräunlicher dolo- mitischer, vielfach zerklüfteter Kalk und Kalkschiefer — gehören nach Lipold’s Beobachtungen dem „oberen Kohlenkalke“ an, dessen sonderbar spitzige Erhe- bung von einem an der Nordseite ersichtlichen Dioritstock herrühren soll. Ich nahm sie noch für Triasschichten, d. i. für Kalklager aus den rothen Schiefern, die an und für sich, so wie durch ihre Verbindung mit den eigentümlichen rothen Breceien als Werfener Schichten hinreichend charakterisirt, wenn gleich sehr unklar gelagert sind. Da diese Kalkschichten steil nach Süden hereinfallen, während die Schiefer zum Theil mit entgegengesetztem Verflächen an ihnen abstossen, so ist es mir ganz wahrscheinlich, dass dieser „obere Kohlenkalk“ als Biff in den untersten Triasschichten steckte, später mit ihnen emporgehoben wurde und, durch ihre leichtere Zerstörbarkeit blossgelegt, den niedrigsten, zugleich zur Anlage einer Hoch - Gehirgsstrasse am meisten geeigneten Punct darbot. Von den höheren Schichten der Kossutta ist nicht viel zu berichten. Ich habe weder im oberen Triaskalke, noch in dem (hypothetischen) Dachsteinkalke Petrefacten gesehen ; in der Avestlichen Hälfte hat uns die Dolo- mitisation auch die petrographischen Kennzeichen entzogen. Die Verzeichnung einer jedenfalls wenig mächtigen Kammschichte von Dachsteinkalk gründet sich theils auf die Analogie mit den Avestlichen Abschnitten des Gebirges, theils auf eine Beobachtung Lipold’s, der an der Nordseite an entsprechender Stelle deutliche Spuren von Megalodus- Schalen bemerkt hat *). Der untere Theil der drei zusammenmündenden Thäler enthält ausgiebige S e hot ter a bl ag e r u nge n , die insbesondere im Katharinathale deutliche Reste einer ehemaligen Thalausfüllung sind. Die Kirche St. Katharina steht in einer Meereshöhe von 2128 Fuss auf solchem Schotter, auch die höheren Gehängestufen zeigen Spuren davon, Im Feistritz- und Leoblthale aber bildet er mässige Terrassen zu beiden Seiten, Avelche erst bei Neumarktl das Rinnsal um 140 bis 160 Fuss überragen. Jedenfalls eorrespondirt dieser Schotter mit den höheren Gehängeablagerungen des Südrandes und der Vorhügel , nicht mit dem ebenen Diluvium, das gleich unter der Enge von Neumarktl als 40 bis 60 Fuss hohe Terrasse beginnt und unmittelbar ins freie Feld hinaus fortsetzt. Nach den Schwierigkeiten des Reviers von Neumarktl , dessen geologische Verhältnisse ich so eben flüchtig skizzirt habe, bietet uns das einfach gebaute Seeländer Becken einen angenehmen Erholungspunct (Profil IX und X). Es ist auch in landschaftlicher Beziehung eine der schönsten Partien unserer ’) Boue erwähnt eines Fundes von Ammoniten, den Herr von Rosthorn im Kordagraben an der Kossutta gemacht haben soll. Ich habe mich vergeblich nach einem Graben dieses Namens erkundigt. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 86 670 [lr. Karl Peters. Bericht über die geologische Alpen. In keinem anderen vereinigen sieh ähnliche Zustände zu einem gleich lieblichen und doch so grossartigen Bilde. Im Norden ein enger Halbkreis von bewaldetem Gebirge aus den milden Schiefern der Steinkohlenformation, denen zwei Gipfelpyramiden des oberen Kohlenkalkes aufgesetzt sind, der Seeberg und der Virneg Grintouc, und deren Anmuth es wesentlich zu Statten kommt, dass sie selbst einzelne Kalklager ent- halten, die ihre rundlichen Formen eoupiren. Südlich eine, nur auf der Karte geradlinig scheinende reiche Schichtenreihe von oberen Kohlenkalk bis ein- schliesslich des unteren (vielleicht oberen?) Lias, die zu einem mächtigen Kalk- alpenstock— Seeländer Kocna — staffelförmig aufgethürmt ist. Dazu einen freund- lichen, anbaufähigen Alluvialboden, dessen völlig ebener Theil bei 300 Joch Fläche ausmacht, ein längst vorhistorisches Seebecken, in das der Strom der Frühlingswässer von der Kocna zweiarmig sich ergossen hat und dessen Ausgang im Südwesten sich eng und im jähen Falle durch die älteren Schichten zur tiefen Querspalte des Kankerthaies hindurchwindet. Die gewaltigen Wasserfälle ober- und unterhalb muss man sich nun freilich hinzudenken, doch hat auch bezüglich des Wassers die Natur hier mehr gethan als in anderen Theilen der Südalpen. Der Sernicabach bricht in dem östlichen Arm von Seeland, längst bevor er das eigentliche Becken erreicht, aus dem Schutte heraus und eilt munter im Bogen durch das Wiesenland, das ihm von den nördlichen Bergen allenthalben kleine Wässerchen zuführt. In der Ausmündung des Kessels, deren Binnsal bis zur Vereinigung mit dem Rekagraben (21 61 Fuss) durchschnittlich ein Gefälle von y13 hat, macht er schon ein vernehmliches Gebrause, und die Blöcke, die er mit sich geführt hat, zeigen dass er bei Hochwasser noch was Tüchtiges vermag. Läge unser Seeland in der Schweiz oder auch nur im Salzburgischen, so stünde da längst ein behagliches Gasthaus; in dem einsamen südöstlichen Winkel von Kärnten ist daran nicht zu denken. Wir können dem Reisenden, der auf einer Rundfahrt durch das so schöne und wenig gekannte Oberkrain und Kärnten hier verweilen möchte, nur ein ziemlich unbequemes Unterkommen versprechen. Doch den Geologen wird die Einsicht in die besonders instructiven Lagerungs- verhältnisse, den Touristen der Anblick der Kocna in der Abend- oder Mond- beleuchtung für das bischen Ungemach gewiss entschädigen. Da eine Uebersicht der geologischen Verhältnisse vom Thalhoden aus i (2746 Fuss bei St. Andreas) nicht wohl möglich ist, empfehle ich zu diesem Ende die Ersteigung des Seeberggipfels (5446 Fuss A) oder des Virneg Grintouc (5215 Fuss A, 5204 Ps.), die beide nicht sehr beschwerlich sind. Vom letzteren überblickt man auch einen grossen Theil des Neumarktier Gebietes und die gegen i Norden vorliegenden Kärntner Gebirge. Die Schichten der Kocna (ihr höchster Gipfel, der Grintouc — zu deutsch der Grantige, Mürrische — hat die Meereshöhe 8086 Fuss A) treten so deutlich hervor, dass der mit unserer Schichtenfolge Vertraute sie schon aus der Ferne mit ziemlicher Sicherheit zu bestimmen vermag. Der Kalk zu unterst. Aufnahme in Kärnten , Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 671 dessen Bänke wir steil in Süden und Südosten einschiessen sehen, ziemlich schroff, doch meist bewaldet, kann nicht leicht ein anderer sein als unser soge- nannter oberer Kohlenkalk, derselbe, aus dem der Virneg Grintouc besteht, denn nördlich vomGolen vrh am Ostrande haben wir ja dasContinuum der Kohlen- schiefer als rundliches Waldgebirge, von dem dieser Kalk in Süden abfällt. Die Einsattlung, die darauf im ganzen Nordumfange der Kocna folgt, unge- fähr 1400 bis 1300 Fuss über der Beckensohle (gemessen in dem mittleren Abschnitte 4184 Fuss) darf man ohne Gefahr zu irren den Werfener Schichten zuschreihen und den Kalk oder Dolomit, der sich darüber strebepfeilerartig erhebt um die in steilen Wänden aufgebrochenen Gipfelmassen zu tragen, gehört den Guttensteiner Schichten an. An Ort und Stelle kann man sich überzeugen, dass er auch die für diese Schichten beinahe charakteristischen grosszelligen Rauchwacken enthält, so wie die Werfener Schichten von rothen und braunen Porphyren durchschwärmt sind, deren Bruchstücke allenthalben umherliegen. Gegen Westen sinken die älteren Schichten in die Tiefe und setzen über das Kankerthal fort, wo man die rothen Schiefer oberhalb der „sieben Brünnen“ ziemlich hoch am westlichen Gehänge (in einer Meereshöhe von 2749 Fuss) wieder antrifft und bis in den Rekagraben verfolgen kann. Sie verschmälern sich hier bedeutend , um nördlich davon wieder an Mächtigkeit gewinnend die halbinselförmig sich abzweigende Partie von unterem Triaskalke undKalkschiefer zu umsäumen, welche der Rekagraben mitten durchschneidet. Diese Schiefer, allenthalben petrographisch charakterisirt und normal gelagert, trennen den oberen Kohlenkalk des Stegunekberges von den minder schroffen und hohen Gipfeln des unteren Triaskalkes , unter welchen nördlich von der Reka der Medvedniak (Bärenberg) und südlich der Kosi vrh und der Stare zu nennen sind. Zwischen den beiden ersteren sind die Guttensteiner Schichten, trotzdem dass sie beiderseits vom Rekabach abfallen, auffallend tief versenkt (Profil IX). Erst nächst der früher erwähnten Porphyrmasse unterhalb der Podstorsicalpe kommen die Werfener Schichten in einer Meereshöhe von ungefähr 2600 Fuss am Reka- bache wieder zu Tage. Diese letztbeschriebenen Verhältnisse kann man freilich vom Verneg Grin- touc aus nicht deutlich genug erkennen, dazu bedarf es eine ziemlich sorgfäl- tigere Begehung der Gehänge und Gräben, doch dass die Triasschichten um die schroffen Kohlenkalkmassen des Storsic und seiner Fortsetzung in den Malv Grintouc gegen Südosten umbeugen, das zeigt sich in der Oberflächengestaltung schon von weitem. Eben so klar übersieht man die nördliche Umgebung bis an den steilen Kamm der Kossutta und überzeugt sich, dass die ganze weite Thalung östlich von derselben „in den Trogern“ aus Kohlenschiefer besteht, die am Fusse der Kossutta gegen Westen in Nordwesten einfallen unter den aus Kohlenkalk gebil- deten westlichen Felsrand des Beckens, den wir schon früher besprochen haben. Der Nordabsturz der Seelander Kocna ist nicht leicht zu ersteigen. Um ihre Gipfel zu erreichen, muss man sich an die mildere Südseite halten, wo die . 86* 672 Di. Karl Peters. Bericht über die geologische unter 20 bis 30 Graden in Süden geneigten Schichten ziemlich weit aufwärts mit Vegetation bedeckt sind. Instructiv hinsichtlich der Unterscheidung der jüngeren Etagen ist aber keiner von beiden Wegen. Das Gebirge ist von oberst zu unterst ungemein stark dolomitisch. Selbst in den Guttensteiner Schichten sieht man sich vergeblich nach einem dunkelfarbigen Gesteine um , das seinen Ursprung aus dem dünngeschichteten unteren Triaskalk verriethe. Der Dolomit i derselben ist zumeist lichtbräunlich grau in mächtige Bänke geschieden, die im Ganzen etwa 800 bis iOOO Fuss ausmachen dürften. Darüber folgt in einer Meereshöhe von mehr als 4000 Fuss ein zumeist ganz ungeschichteter gelbgrauer stark dolomitischer Kalk, der wohl Spuren von Versteinerungen, aber sehr wenig gut erhaltene Reste enthält. Ich bemerkte darin eine ziemlich grosse Chemnitzia, wohl eine derselben Arten, die Lipoid an der Petzen in Kärnten entdeckte, und durch einen besonderen Glücksfall das vortrefflich erhaltene Exemplar, das Hörn es als Chemnitzia Pctersi Hörnes beschreiben wird. Die Mächtigkeit dieser Etage, in so ferne man in Ermangelung charakte- ristischer Schichten — wie der von Raibl in manchen Theilen der südlichen Kalkalpenkette — ihre Hangendgränze beiläufig ziehen kann, beträgt etwas über 1200 Fuss. Unserer Schichtenfolge nach müssen wir sie als oberen Triaskalk verzeichnen. Sie bildet die hohen Stufen und kleinen, zum Theile von ewigem Schnee erfüllten Mulden des Nordabhanges, deren eine, nordöstlich von Grintoue, nordwestlich vom Skuta vrh ich S673 Fuss über dem Meere fand. Auch gehören ihr die für Bergsteiger gangbaren Einschnitte an , durch die man ins Vellach- gebiet hinüber gelangen kann. An dieser Wasserscheide heben sich alle Schichten des Gebirges, so dass der am besten prakticable Einriss nahe der Hangendgränze na Krizich schon die Meereshöhe von 6399 Fuss hat. Noch 900 bis 1000 Fuss höher, aber im östlichen Theile völlig unersteiglich , zieht der Hauptkamm des Gebirges von der Mrslahora (kalter Berg) über die Skuta zu den Gipfeln Grintoue und Kocna. Diese Kammmasse besteht wieder aus einem ausgezeichneten, doch ziemlich deutlich geschichteten (Verflachen in Süden unter 30 bis 40 Grad) beinahe weissen Dolomit. Man erkennt darin die von feinen Kiesellagen gebänderten Bänke, die im Triglavstocke den Dachstein-Schichten eigenthümlich sind, findet I auch wohl stellenweise Spuren von kleinen Schnecken und Bivalven. Die Dach- steinmuschel zu entdecken, war ich nicht so glücklich. Nichts desto weniger ist es kaum zu bezweifeln, dass die ganze Kammmasse den Dachstein-Schichten angehört. Ob vom oberen Lias etwas hier vorkommt, bleibt in Frage, denn bei der hochgradigen Dolomitisation dürften organische i Reste zu oberst wohl schwerlich erhalten sein. Wie schon früher bemerkt, stimmt die Seelander Kocna (Steineralpen) in allen ihren Verhältnissen mit der südlichen Kalkalpenkette (um den Triglav, Manhart u. s. w.) überein, ist ein von ihr losgerissener und ausnamsweise mit dem älteren Gebirge in Verbindung gebliebener Theil. Viel weniger innig ist ihre petrographische Verwandtschaft mit den gleich alten Schichten des Kammes der Aufnahme in Kärnten, Kram und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 6 73 Hauptwasserscheide, mit der Kossutta zum Beispiel. Hier die Guttensteiner Schichten, ein mächtig geschichteter, bräunlich grauer Dolomit, dort ein diinn- geschichteter Kalk und Kalkschiefer, die obere Trias hier eine kolossale Kalk- bank ohne die Spur von kieselführenden Gesteinen, dort ein viel weniger mäch- tiger Complex von grauen und braunen Kalkschichten mit ausgezeichneten Horn- steinmassen. So gewaltige Unterschiede zwischen so nahe benachbarten und auf völlig gleicher Unterlage — den Werfener Schichten — ruhenden Gebilden sind in der That höchst merkwürdig und ein neuer Grund dafür , dass wir auf die bedeutenden Unebenheiten ihres Grundgebirges, ja wohl auch auf die Bodenschwankungen während ihrer Ablagerung ein hohes Gewicht legen müssen. Bevor ich das Seelander Becken verlasse, muss ich noch eines Erzvor- kommens in den Kohlenschiefern gedenken , das seiner Zeit kühne Hoffnungen erregte, worauf auch jetzt noch mit Eifer betriebene Hoffnungsbaue umgehen. Durch den letztwestlichen Graben des Seelander Gebietes gelangt man zwischen den theils südlich , theils nördlich verflächenden Kohlenschiefern und Sandsteinen an einer mächtigen Kalktuffbildung vorüber zu einigen Ein- schichten und Frühalpen, von denen eine die Commendaalpe. Hier hat ein unermüdlicher Schürfer der k. k. Major Herr G. Loschan im Jahre 1852 die Spuren eines alten Bergbaues und in demselben Erze entdeckt, welche vom k. k. Landesmünzprobiramte in Klagenfurt untersucht, sich als ein Gemenge von silberhaltigem Bleiglanze, Antimonverbindungen und Zinkblende erwiesen und einen beträchtlichen Gehalt an Silber nebst etwas Gold ergaben *). Gewohnt, alle metallischen Mineralvorkommen der Gegend als Gangbildungen aufzufassen, hat man auch dieses Erz für einen Gang angesehen und mit ziemlich weit entlegenen Ausbissen in Verbindung bringen wollen. Diess ist irrig. Das Erz tritt lagerförmig auf in dem Stunde 5 bis 6 streichenden und nördlich unter 60 bis 80 Grad verflächenden schwarzgrauen sehr fetten Schiefer und hält sich vorzüglich an gewisse gelbgraue, talkartig anzu- fühlende Schiefermassen, die als Lagerbänder oder auch nur als Mügeln in ersterem liegen. Stellenweise herrscht der Bleiglanz, stellenweise die Blende vor , an anderen Orten Eisenkies und Kupferkies , sämmtlich sehr kleinkörnig. Die Quantität, in der das Erz auf diesen Schichten einbrechen dürfte, lässt sich nach der gegenwärtigen Sachlage (25. September 1855) nicht im entfern- testen beurtheilen. Man hat Massen von ya bis 1 Schub Mächtigkeit zu Tage gefördert, die vorhandenen Anbrüche sind sehr unbedeutend , können sich aber, da von einem regelmässigen Lager eben so wenig als von einem Gange die Bede ist, bald wieder bessern, kurz es bleibt den Hoffnungen hier ein sehr weiter Spielraum. *) Vergl. die Zeitschrift Carinthia 1854. Nr. 51. 674 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische In demselben schwarzgrauen Schiefer, eben so nabe der Hangendgränze — am oberen Kohlenkalke — ist nordwestlich vom Stegunekberge (an der Neumarktler Seite) ein Vorkommen von Kupferkies erschürft worden. Ich habe den Schürf nicht zugänglich gefunden und mich nur auf der Halde überzeugt, dass das Erz mit Quarz, derbem weissem Baryt und einem von Kupfersalzen schön bläulichgrün gefärbten dünnfaserigen Aragonit einbricht. Durch das Kankerthal gelangen wir nun wieder in die Oberkrainer Niederung. Dieses Thal ist in seinem oberen und unteren Drittheile eine vollkommene Querspalte, nur in der Mitte, wo es die jüngsten Schichten seiner nächsten Umgebung — den Guttensteiner Kalk — durchschneidet, fallen dieselben beiderseits ins Gebirge. Aber auch diess findet nur an einigen wenigen Orten Statt, entsprechend der Wendung, welche diese Schichten machen müssen um ihren Platz am südwestlichen Gehänge der Kocna zu behaupten. Die frischen Entblössungen, welche die durch das Kankerthal über Seeland und in die Vellach nach Völkermarkt geführte Strasse hervorgebracht hat, zeigen, dass die Dolomitisation hier nicht überall bis in die tiefsten Schichten des Guttensteiner Kalkes gedrungen ist. Auch im oberen Kohlenkalke gibt es am oberen Ende des Thaies einzelne Schichten von dunkelgrauem bis schwarzem Kalke, der Spuren von organischen Resten (Korallen und Bivalven) enthält. Im unteren Theile aber, um die Ortschaft (Mauth) Kanker, herrscht allenthalben derselbe weisse und lichtgraue Dolomit aus dem die Kokaunica und der Storsic bestehen. Die Schichten desselben streichen nach Stunde 5, zum Theile senkrecht, zum Theile nördlich einfallend unter die Etage der unteren Triasschiefer, welche übrigens hier durch eine mächtige Porphyrmasse beinahe ganz verdrängt sind. — - Im Saplotnikgraben und dem gegenüberliegenden östlichen Gehänge des Kankerthaies, ungefähr in der Mitte seiner Länge, kommen die rotlien und grünen Schiefer, so wie die grauen Kalkschiefer der Werfener Schichten unter dem Guttensteiner Kalke zum Vor- scheine, werden aber alsbald durch braune und grünlichgraue, meist ausge- zeichnet geplattete Porphyre ersetzt, die wieder in ein halb sandiges, halb porphyrartiges gelblichbraunes Gestein übergehen, welches scharfkantige Brocken von Kalk und Kalkschiefer enthält. Dasselbe, nur mit einer mehr dichten, feld- steinartigen Grundmasse, steht am Eingänge in den weiter südlich einmündenden Suchadomiggraben in Wechsellagerung mit grauem und braunem, mergeligem Schiefer und kleinen Kalklagern an. Südlich davon herrschen diese Schiefer noch eine Strecke weit, worauf eine bei 600 Klafter mächtige Masse von grüngrauem Porphyr folgt, die bis an die Gränze des oberen Kohlenkalkes anhält. Ob sie ibm unmittelbar aufliegt, konnte ich vom Thale aus nicht ermitteln. Es ist diess der- selbe Porphyr, der an der Podstorsicalpe mitten in den Werfener Schiefern steckt. Seine Platten fallen wie der Kohlenkalk nach Stunde 23 unter SO bis 60 Grad. Leider konnte ich der vorgeschrittenen Jahreszeit und der herrschenden Nebel wegen diese Gebilde nicht weiter nach Osten auf den Südabhang der Steiner Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 67S Alpen verfolgen. Die Untersuchung desselben wird erst im nächsten Sommer vorgenommen werden und es wird sich zeigen, ob sich diePorphyrmasse in einer ihrer Mächtigkeit entsprechenden Ausdehnung nach Osten erstreckt *). Auch über die muthmasslich neogenen Sand- und Sandsteinschichten zwischen Vigaun, Ottok und Höflein wird die Umgegend von Stein, welche entschiedene Neogenschichten enthält, Aufschluss geben , vermuthlich auch über das räthselhafte Grundgebirge derselben, v. Morlot’s metamorphosirte Eocen- schichten. Ueberreste der vermuthlich tertiären Th a 1 a u sfül lu n g, zum Theile Schotter, zum Theile eine fest verkittete Kalkbreccie, gibt es nur im untersten Theile des Kankerthaies, wo sie das enge Rinnsal um mehrere hundert Fuss überragen. Minder hoch als deutliche Stufenablagerungen begleiten sie den Kankerbach in seinem schwach abfallenden Längenstück zwischen Kanker (1628 Fuss?) und Höflein (am Bache 1617 Fuss). Neue Höheubestimmiingen zwischen Gail, Dran nnd Save, nach barometrischen Messungen von K. Peters in Correspondenz mit den meteorologischen Stationen Klagenfurt (1387’3) und Laibach (867 Fuss) berechnet von Herrn Heinrich Wolf. Ort Arnoldstein, Klosterbof Höchste Sehotterablagerung, SW. vom Na Pec, S. von Arnoldstein Schotlerbarre zwischen Weissenfels und dem Ursprung der Save Wurzener Sattel, Poststrasse Formation Isolirter Kohlenkalk- Felsen Auf Kohlenschiefer . . Tertiärer (?) Schotter 99 Ober-Wurzen, Posthaus (1. Stock) Sattel, SO. vom Kamen vrh, N. von Kronau Kronau, nächst dem Bezirksamte Wald (Ruete), 0. von Kronau (um ungefähr 50 Fuss zu niedrig) Mitterberg, Gehängestufe nördlich von Wald Mündung des Belcabaches in die Save, 0. v. Wald Graisca Sattel Felsen von St. Canzian (Kapelle), S. von Mallestig Müllnern, Gewerkschaft am Seebach, W. von Faak Dobravahöhe, S. von Tschinomitsch , S. v. Villach Dobrava, zwischen Faak und Maria Gail Schutt Oberer Kohlenkalk . . Alluvium n Tertiärer Schotter. . . Alluvium Oberer Triaskalk. . . . Unterer Kohlenkalk. . Alluvium Tert. Schotter unter dem Diluvialniveau 99 K. K. (K. IL. K. iL. K. K. L. L. L. L. K. K. K. K. K. Seehöhe in Wiener Fuss s Peters Andere 1867 4147 2672 2730 3304 2778 2699 4805 2515 2347 2610 2919 Mrl.* 2) 2150 5284 2441 1666 1869 1925 *) Herr Lipoid hat gefunden , dass das von mir im Ganzen als oberer Kohlenkalk verzeichnete Gebirge um Kanker, westlich davon auch Dachsteinkalk enthalte, es müssen demnach zwischen Neumarktl und Kanker sich zu dem dolomitischen Kalk, welcher dem Kohlenschiefer aufliegt, Kalke der jüngeren For- mationen, ohne Zwischenlager der Werfener Schichten gesellen. (November 1856.) 2) Mrl. = v. Morlot; Pr. = Prettner; A Messungen des k. k. Katasters. 676 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische 0 r t Faaker See Dorf Faak, Brauhaus (1. Stock) Uebergang zwischen Ledenitzen und St. Martin, 0. von Faak Ruine Finkenstein, S. von Faak Gehiingestufe nächst dem Kropinagraben , S. von Faak Jepca Sattel, S. von Faak Die kleine Jepa, 0. von diesem Sattel Die grosse Jepa (Mittagskofel) Formationsgränze am südwestlichen Abhange Formation Seehöhe in Wiener Fus: Peters Andere Alluvium Tertiäres Conglomerat Unterer Kohlenkalk. . 1709 1717 1880 2592 2612 P Tertiärer Schotter. . . Guttenstein. Schicht. auf ober. Kohlenkalk Oberer Triaskalk. . . . 99 . • . • K. K. K. K. 2920 4558 5712 6818 6692 P desselben Kamm der Redesca, SO. von der Jepa Formationsgränze am südl. Abhange desselben . . . Längenfeld, Gasthaus von Zelesnik, Hof Mündung des Presnikbaches in die Save Assling, Posthaus (1. Stock) Sattel zwisch. der Pleveunea u. Rosca (Roschizza) Rosca Gipfel Sattel zwischen der Rosca und dem Hahnenkamm. Sattel zwischen dem Hahnenkamm und der Golica Gipfel der Golica Kamm, östlich davon Rosenhach, Gewerkschaft am Rosenbach Oberer Triaskalk auf den Guttensteiner Schichten Oberer Triaskalk. . . . Guttenstein. Schicht, auf dem Dolomit des ober. Kohlenkalkes Gehängeschutt auf Diluvium Alluvium 99 Guttenstein. Schicht. Oberer Triaskalk. . . . Guttenstein. Schicht. 99 Oberer Triaskalk. . . . » * * * * Alluvium auf tertiären Schotter K. K. K. L. L. L. iü: L. {k. L. {k K. K. 4221 6103 4005 2045 1934 1734 5088 4917 5918 4949 4960 4694 5766 5802 5438 6009 P 5782 4 5116 P' 1808 Diluvialterrasse zwischen Leschach und Feistritz am Rosenbach Tertiäre Terrasse zwischen Rosenbaeh (SO.) und dem Gradisch-Graben Höchster Tertiärschottcr ebenda, weiter südlich. . Diluvialer Schotter . . Tertiärer Schotter . . Tert. Schotter auf dem oberen Kohlenkalke K. K. K. 1629 2347 3460 Formationsgränze am westlichen Fusse der Jepa im Rosenbachgraben Kocnasattel, N. von Jauerburg Höchster Punct der Kocna, NNO. von Jauerburg . St. Annastollen, N. von Planina (Alpen) Berghaus der Gruben von Sava, S. von den Kocna Berghaus in der Lepeina, N. von Jauerburg Berghaus am Südabhange der ßeusea Pristava-Meierei im Lepeinathale, N. v. Jauerburg Höhere Gehängestufen, W. davon Hangend der Gutten- steiner Schichten. . Oberer Triaskalk. . . . Dachsteinkalk Oberer Triaskalk. . . . 99 99 .... 99 99 ...» Tertiäre Thalstufe auf oberen Kohlenkalk . Tertiärer Schotter auf Steinkohlenschief. K. K. K. L. L. L. L. L. L. 4166 4530 5986 3128 3702 3347 3598 3019 3513 3144M. Steinkohlenschiefer im unteren Lepeinathale, N. nächst Jauerburg Nordrand der grossen Oberkrainer Diluvialebene nächst Sabresnic Savefluss an der Brücke zwischen Lees u. Veldes . Petrefactenfundort . . L. Diluvialschotter Alluvium L. L. 2125 1652 1332 Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 677 Ort Formation Correspon- direntle Station Seehöhe in Wiener Fuss Peters Andere Savefluss an d. Einmündung d. Saviea (Wocheiner (L. 1276 Save) Alluvium |k. \ \ !l(\ »K (U Vergleiche: Lees, Kirchthurmspitze ( — 50 Fuss) auf Diluvium \ Kßfl A Radmannsdorf, Kirchenpflaster 1559 A Höhere Terrasse, S. von Ottok gegen Bressiach an der Poststrasse Diluvium L. 1539 Steinbruch im Graben, OSO. von Ottok Alluvium auf grünem Schiefer (Stein- kohlenformation?) . L. 1382 Steinmetzhaus bei Ottok (SSO.) Höchstes Diluvium. . . L. 1535 Kuppe in Hügelland, OSO. von Vigaun Tertiär-Schotter auf Steinkohlenschiefer L. 1930 Formationsgränze am Südabhange des Stou Hangend d. Werfener Schichten L. 3845 Untere Selenica-AIpe am Selenicabache Geneigtes Alluvium. . L. 2847 Obere Selenica-Alpe, NO. von der vorigen Schutt auf den oberen Triasschichten. . . . L. 4111 Einsattelung zwischen dem Selenicakamm und dem Sredne vrcli, N. von der Letzteren Obere Triasschichten L. 5290 Ferdinand - Unterbaustollen , Jauerburger -Eisen- spathgruben am Südabhange der Begunsca . . . 33 33 L. 3878 Berghaus am Floriani - Unterbau; Jauerburger Manganerzgruben, ebenda 33 33 L. 4191 Zunächst unterhalb der Prevole - Alpe, NNO. von Vigaun Werfener Schichten . L. 2939 j Sattel zwischen dem Begunsca- und Leobelthal, NO. von Vigaun, W. von Na plasu 33 33 L. 4041 rSuppan jLeobelpass, Poststrasse Oberer Kohlenkalk JL. 4275 4361 (nach Lipoid) .... (K. 4286 4286 Pr. Kirche St. Anna am Südabhange des Leobel Schutt auf Werfener [u. A. Schiefer L. 3214 Ortschaft Na plasu im Leobelthaie Oberes Alluvium .... L. 2074 Neumarktl, Posthaus, 1. Stock (auf den Bach Diluvialniveau L. 1561 SifiGrp.rsdorf, S. von Neumarktl Diluvialebene L. 1438 Hügel ONO. von Ober-Duplach Steinkohlenschiefer ? Eocen? L. 1618 Hügel näher gegen Gorice Steinkohlenschiefer ? Eocen ? L. 1568 Dorf Gorice Alluvium L. 1473 Gehängestufe zwischen Pristava und Goisd , SO. von Neumarktl Tertiär. Schotter auf oberen Kohlenkalk. L. 2411 ffcufelsbrücke, NO. von Neumarktl Kohlenkalk und Con- glomerat L. 1969 Alluvium L. 2366 Schutt L. 2630 [Bauernhof Kauer , 0. von Feistritzbach, N. von Neumarktl Werfener Schichten. . L. 3438 Kofca-Alpe, nördlich davon am Südabhange der Kossutta Formationsgränze vom unteren u. oberen Triaskalke L. 4749 Tiefster Punet im Kossuttakamme, NNO. von der Kofca-Alpe Daehsteinkalk (?) . . . L. 6178 Kirche St. Katharina, ONO. von Neumarktl Tertiärer Schotter. . . L. 2128 Uskova-Alpe, NO. von St. Katharina, W. nächst der Koinsca Oberer Kohlenkalk . . L. 4896 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 87 678 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische 0 r t Formation -.'C o ST e Seehöhe in Wiener Fu: Peters Anderj Sattel N. von Storsie Rekabach, unterhalb der Podstorsicalpe Sattel, ONO. vom Stegunekberge , SO. von der Feuca-Alpe Schenk- Alpe am südöstlichen Abhange d. Kossutta- Kammes Commenda-Alpe, Unterbausohle, W. von Seeland Virneg Grintoue, NW. von Seeland Kuppe zwischen Unter-Seeland und dem Virneg Grintoue , N. von der Pfarrkirche Seebergsattel, Strasse zwisch. Seeland u. Vellach Seeland, Kirche St. Andreas Stufe am nördlichen Gehänge der Seelander Kocna, S. von St. Andreas Mulden mit ausdauerndem Schnee am Nordabhange der Seelander Kocna, NO. von Grintoue, NNW. vom Skutagipfel Einsattlung Na Krisich zwischen dem Seelander und Vellacher Absturz Einmündung des Reccabaches in die Kanker Gehängestufe, W. von den „Sieben Brünnen“ im Kankerthal Mauth im Kankerthale (Ortschaft Kanker) Kankerbach bei Höflein J) Ebene N. von Höflein Hügelzug zwischen Höflein und Ober - Vellach (Strasse nach Gorice) Gehänge von Basel Werfener Schichten Porphyr derselben . Steinkohlenschiefer . Schutt auf Stein- kohlenschiefer . . Steinkohlenschiefer . Oberer Kohlenkalk . Steinkohlenschiefer Ebenes Alluvium . . . Werfener Schichten Oberer Triaskalk. Dachst.-Dolomit Steiler Schutt und Kohlenkalk. . . Werfener Schichten Beginn des oberen Alluviums . . . , Der Austritt in die Diluvialebene. Randterrasse Diluvium Löss (?) Schutt neben (unter) Tertiär - Schotter und diluvial. Lehm L. L. L. L. L. |K. |L. L. fL- \K. L. L. 4536 2979 4648 4729 2975 5204 5221 3793 3759 3812-8 2746 4184 5473 6399 2161 2749 1628 1617 1645 1740 1947 5215 38121 3. Die Kalkalpen südlich von der Save. Ich habe zu wiederholten Malen in diesem Berichte angedeutet, dass die eigentliche Kalkalpenkette in Krain erst an dem Hauptzweige der Save beginnt, wenn gleich die Karavanken als Stellvertreter des Uebergangsgebirges der Nordalpen — im Gegensätze zu demselben — mächtige Bruchstücke der jün- geren Schichten (der Kalkalpenformationen) tragen. Das älteste Gebilde in dem der Karavankenkette zugekehrten Theile der südlichen Kalkalpen sind wie in den Nordalpen die unteren Triasschiefer oder Werfener Schichten; doch weil die mittleren und jüngeren Formationen hier nicht wie im Norden von dem älteren Gebirge durch einen einfachen Bruch scharf *) Die Differenz zwischen dieser und der vorigen Bestimmung ist um etwa 30 Fuss zu gering. Aufnahme in Kärnten, Kram und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 679 geschieden sind, die Werfener Schichten auch keineswegs regelmässig am Fusse der Kalkalpen anstehen, ist die Auffassung der einzelnen Schichten, so wie des Gebirgsbaues im Grossen hier ungleich schwieriger. Die genannten Triassehiefer , die am Südgehänge der Karavanken der oberen Kalkschichte der Steinkohlenformation (unserem sogenannten oberen Kohlenkalke) in einzelnen Partien aufsitzen, tauchen im Kalkgebirge südlich von der Save hie und da mitten aus den zur Save mündenden Querthälern auf, auch der sie begleitende — stellenweise, wie es scheint sie vertretende — Muschelkalk ist an einzelnen Orten durch überraschend jähe Aufbrüche in das Niveau und die Nachbarschaft der Liasschichten gebracht. Zu diesen Schwierigkeiten gesellt sich noch eine überaus starke und durch- greifende Dolomitisation, und mit ihr eine Armuth an Versteinerungen, eine Schroffheit und Zerrissenheit des Gebirges, wie wir sie in den Nordalpen kaum irgendwo antreffen. Anderseits bieten die weitausgedehnten Plattformen mit ihren zahllosen, von Krummholz oder Wald bedeckten Kesseln so wenig Auf- schlüsse, dass der Geologe Tage lang wandern kann ohne über die Lage und den Wechsel der Schichten ins Klare zu kommen. Der Mangel an leicht verwitterbaren Gesteinen in grösserer Ausdehnung wie die Mergel und Sandsteine der unteren und oberen Kreide es sind, die im Schoosse der nördlichen Kalkalpen zahlreiche schöne Almen bilden, bedingt hier eine eigenthümlich karge Alpenwirthschaft die den geologischen Aufnahmsarbeiten äusserst ungünstig ist. In den winzigen Hütten der Schaf- und Ziegenhirten findet der wandernde Geologe, der drei bis vier Tage im Hochgebirge verweilen muss, ein so übles Nachtlager, dass er die gute Stimmung leicht verliert, wenn nicht glückliche Funde, ein günstiger Fortgang der Arbeit sie aufrecht erhalten. Meine diessjährige Untersuchung der Südalpen, die einen der mächtigsten Abschnitte, den Stock des Triglav (sic) mit seiner Fortsetzung bis zum Mangert einerseits, bis in die Oberkrainer Ebene andererseits zum Gegenstand hatte, möge desshalb nur als eine Voruntersuchung angesehen werden und die Dürf- tigkeit ihrer Ergebnisse Entschuldigung finden. Ein besonderer Uebelstand, der die Vernachlässigung einiger bedeutungsvoller Puncte zur Folge hatte, lag darin dass ich die dem Laibacher Landesmuseum einverleibte geologische Sammlung des weiland Baron Sig. v. Zois, des würdigen Arbeitsgenossen Hacquet’s erst nach Beendigung der Wanderungen kennen lernte, auch dann erst den Rath kundiger Männer, insbesondere des Custos Herrn Deschmann einholen konnte. Während ich diess niederschreibe, ist mein geehrter Freund Stur mit der Fortsetzung meiner Arbeit beschäftigt und wird auf meine Wege zurückkommend manches von mir Uebersehene nachholen. Ich will es hier nicht versuchen , den landschaftlichen Charakter dieser Alpen zu schildern. Man muss ihre Wände von dem Kamme der Karavanken aus sehen, muss von der schwindelnden Höhe ihrer Gipfel in dieThäler und Schluchten blicken und über sie hin das Auge schweifen lassen bis an den fernsten Horizont im Süden, den das adriatische Meer und die Ebene der Küstenflüsse abschliesst, 87® G80 Dr. Kar! Peters. Bericht über die geologische um sich von der Grossartigkeit dieser Gebirge einen Begriff zu machen. Eine kurze Beschreibung vermag ihn nicht zu geben. Ich will desshalb nur einige ihrer Eigenthümlichkeiten , die sie von den nördlichen Kalkalpen unterscheiden, kurz andeuten. Wer gewöhnt an die lieblichen Seen, an die grossartigen Wasserfalle von Oberösterreich und Salzburg, an die schönen Gipfelprofile des Dachsteinstockes oder des bayrischen Hochlandes plötzlich in die Südalpen versetzt würde und meinte im Gebiete der Save Aehnliehes zu finden, der würde sich unangenehm enttäuscht sehen. Hier gibt es wenig oder nichts von all dem. Die Gebirgsmasse ist kolossal, schroff, voll von barocken, arm an schönen Formen. Das belebende Element, das fliessende Wasser fehlt den meisten ihrer Querthäler, deren Bäche erst tief, manche gar erst an der Mündung ins Hauptthal aus breiter, mit blendend weissem Kalkschutte erfüllter Thalsohle hervorbrechen. Selbst die wenigen Seen, von denen der Wocheiner einige Aehnlichkeit mit dem See von Hallstatt hat, sind nicht glücklich gelegen, denn malerische Gewände, aufge- thürmte Massen und Gletscher im Hintergründe fehlen ihnen gänzlich. Nirgends findet man See und Gebirge zu einem schönen Bilde vereinigt. Die nächste Umgebung der Becken ist, wie z. B. an dem sonst recht anmuthigen See von Veldes geradezu hässlich, indem die kleinen Dolomitberge in den wunderlichsten Formen wie abgeschlagene Riesennasen umherliegen. Nichts desto weniger möchte ich die des bayerischen Hochlandes übersatten Landschaftsmaler und einen guten Theil der dort sich drängenden Touristen nach Oberkrain führen, damit sie eine für sie neue Kalkalpenwelt kennen lernen. Wer Lust an mühsamen und ein bischen gefährlichen Gipfelbesteigungen hat, der muss unbedingt hieher kommen. Spitze Nadeln und scheinbar haarscharfe Grate gibt es in Menge, die den Mutli und die Zähigkeit des Wanderers herausfordern. Ich habe deren vier bestiegen, die Ponza und den Prisnig (Prisang 8100 Fuss), südwestlich und südlich von Kronau, einen Gipfel in der Nähe des Zemir südlich von Längenfeld und den dreiköpfigen Riesen der Julischen Alpen, den Triglav, dessen mittlerer Kopf 8505 Fuss, der Gipfel aber 9037 Fuss hoch über der Meeresfläche emporragt, der geringeren nicht zu gedenken. In geolo- gischer Beziehung fand ich keinen dieser Gipfel sonderlich interessant und es I scheint, dass ich meine Wahl unglücklich getroffen hatte, denn der Spick und die • Kukova Spitza südöstlich von Kronau dürften wohl aus petrefactenführenden Kalken bestehen, wie herabgefallene Blöcke andeuten. Der Fernsicht wegen braucht man nicht die höchsten Puncte aufzusuchen; selbst den Triglav, der den ganzen Süden beherrscht, ersetzt der leicht zu ersteigende nur 5826 Fuss hohe Schwarzenberg (Cerna prst) südlich von Feistritz in der Wochein. Derselbe bietet sogar den Vortheil einer prächtigen Ansicht des schönsten Gebirgskessels der südöstlichen Alpen, des viel berühmten Wocheiner Thaies. Mit den Höhenbestimmungen steht es hier noch ziemlich schlecht, indem bei den trigonometrischen Arbeiten bei weitem nicht alle orographisch interes- santen Puncte vorgenommen wurden. Man wählte eben Gipfel, auf die sich Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 681 einiges Holzwerk zur Errichtung der Pyramide schaffen liess und vernachlässigte andere, die mit einem Fehler um wenige Fuss sich ohne Pyramide hätten messen lassen. Uebrigens liesse sich das Relief ohne weitere Messungen an Ort und Stelle recht genau plastisch darstellen, da die meisten Gipfel nur zwischen 7500 und 8300 Fuss schwanken und ihre Höhendifferenzen sich von geeigneten Puncten aus leicht abschätzen lassen. Eine merkwürdige Erscheinung sind die weitläufigen Plateaus mit ihren zahllosen kleinen Kesseln südlich und westlich vom Triglav. Sie hätten auf den Namen „steinernes Meer“ einen richtigeren Anspruch als jene bekannte Alpen- partie zwischen Berchtesgaden und Saalfelden in den Nordalpen. Das eine dieser Plateaus zwischen der Wochein und dem oberen Isonzogebiet hat sich in seiner ganzen Masse durch Brüche mit ansehnlichen Verwerfungen von dem umrandenden Gebirgsgrat losgelöst, das andere, die Pokluka zwischen der vorderen Wochein und der Raduna (Rothwein), welches nur 4300 Fuss mittlere Meereshöhe hat (Profil IV) , scheint gleichfalls vom letzten hohen Gebirgsgrat an der Krma mit einem Bruche abgesunken zu sein. Die Pokluka *) ist durch ihreBohnerze und die, wie ich glaube, mit der Ablagerung der letzteren gleichzeitige Schotterbedeckung interessant. (Bohnerze haben sich auch in den Kesseln des ersteren Plateaus blicken lassen.) Südlich von der Savica reiht sich daran noch die der Pokluka in jeder Beziehung entsprechende Jelouca. Diese beiden müssen ehemals herrlich bewaldet gewesen sein. Jetzt ist der grösste Theil des Waldes verwüstet, woran nicht, wie in anderen Gegenden die Industrie, viel- mehr eine sonderbare Anarchie in den Besitzverhältnissen und Nutzungsrechten die Schuld trägt. Ueber diese Zustände ausführlicher zu sprechen, haben wir vielleicht an einem anderen Orte Gelegenheit. Ueberschauen wir nun die geologischen Verhältnisse. Ein Blick auf die Profile I bis IV zeigt, dass die Schichten — abgesehen von einzelnen Störungen — im Allgemeinen von Norden nach Süden einfallen und dass zugleich längs der Save das ganze Gebirge von Westen gegen Osten in die Tiefe gesunken ist, ausgenommen einen Theil des südöstlichen Randes, wo die ältesten Gebilde nächst dem Veldeser See wieder auftauchen. So ist das innere Wocheiner Becken und das obere Isonzothal (so wie die oberen Thäler von Flitsch im Gebiete der Koritnica — irrig Coritenza — ) ganz und gar in Dachsteinkalk eingeschnitten , während Kalke, welche ich ihrer Stellung und relativen Mächtigkeit nach für obere Trias nehme, den grössten Theil des Gebirges zwischen der Krma, Save und äusseren Wochein bilden, somit auch die vorerwähnten Plateaus Pokluka und Jelouca. Die Werfener Schichten — um mit den ältesten zu beginnen — habe ich gegenüber von Ratschach am Fusse der Ponza, — hier zum Theile von Schotter und Schutt bedeckt (Profil I) — am westlichen Gehänge des Pisenca- thales (Profil II), am Eingänge des Martulkagrabens nächst Wald (Ruete) an der *) Ich gebrauche den Namen eines Theiles für das Ganze. 682 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Save und westlich vom Veldeser See (in der Schlucht gegen Vellach) ange- troffen. An den ersten drei Puncten sind es rothe und grünlichgraue Schiefer, welche namentlich im Pisencathale die gewöhnlichen Versteinerungen — auch die in anderen Gegenden der Alpen vorkommende Myophoria enthalten. Eben da stecken auch kleine Stöcke von rothbraunem Porphyr in ihnen. Am See von Veldes dagegen tauchen die rothen Breccien von Assling (vergl. Profil IV a ) wieder auf, unter dunkelgrauem Kalkschiefer und dünngeschichtetem Kalk mit den eigenthümlichen Wülsten und Buckeln, welche die Guttensteiner Schichten der Südalpen mit dem deutschen Muschelkalke gemein haben. Bei Ratschach fallen die Schichten einfach gegen Süden ein und erreichen eine geringe Höhe über der Thalsohle; im nächstbenachbarten Pisencathale aber sind sie in grösserer Ausdehnung durch eine locale Erhebung domartig aufgewölbt (Profil II) und ringsum von dünngeschichtetem dunkelgrauem Kalke überlagert. Diese Erhebung trifft sondei*barer Weise die Mitte des Querthaies, während am Eingänge desselben bei Kronau von den Werfener Schichten keine Spur zu finden ist. Erst weiter einwärts in der Pisenca zeigen sie sich auch am östlichen Gehänge unter dem mächtigen Gehängeschutt. Die besprochene ungewöhnliche Erscheinung gibt sich schon an den Gehängen des Planicathales südlich von Ratschach kund, wo die den Werfener Schichten zunächst aufge- lagerten Kalke bald mit südlichem, bald mit nördlichem Verflächen hin und her- schwanken, und correspondirt vollkommen mit ähnlichen Erhebungen in den benachbarten Querthälern, welche Herr Foetterle untersucht hat. Bei Wald sind sie am Eingänge des vorgenannten Grabens, durch den eine kleine Mulde am Fusse des Spik und der Kukova Spitza ausmündet, entblösst und schiessen wieder regelmässig in Süden ein. Weit entfernt von diesen Puncten glaubte ich die Werfener Schichten auch in der Wochein wieder gefunden zu haben, östlich von Feistritz unter dem Hügel Na Sei, wo die Gräben von Deutschgereuth einmünden. Wenigstens nahm ich einige schlecht entblösste mergelige Schichten von rother Farbe dafür. Herr Stur ist seither über diese Stelle zu einer anderen Ansicht gelangt, die er uns nebst vielen interessanten Beobachtungen über die Wocheiner Gebilde demnächst mittheilen wird. Der Kalk , der am Na Sei von den rothen Schichten abfällt (Stunde 4 bis 6, 40 bis 60 Grad), ist allerdings weiss oder lichtgrau und einiger- massen oolitisch, hat mit den gewöhnlichen Guttensteiner Schichten nicht die mindeste Aehnlichkeit, wurde desshalh auch von mir als oberer Triaskalk betrachtet, doch nahm ich um so weniger Anstoss daran, als östlich von Jauer- burg (am Haiduckfelsen) derselbe Kalk den ausgezeichnetsten Werfener Schiefern mit Gypslagern unmittelbar aufliegt. Mit der Unterscheidungder Guttensteiner Schic liten hat man in diesen Gebirgen überhaupt seine besonderen Schwierigkeiten. Ausser den vorerwähnten Orten habe ich nur am Fusse des Vitramc bei Unter-Wurzen und am Fusse des Vrtac- kem vrh, westlich von Moistrana, einen dünngeschichteten schwarzen Kalk an der Stelle bemerkt, welche die unteren Triasschichten nothwendig einnehmen müssen. Aufnahme in Kärnten, Krain und dem GSrzer Gebiete im Jahre 1855. 6 8 3 Im Uebrigen fand ich nur einen mehr oder weniger dolomitischen, zumeist sehr licht gefärbten Kalk. Vornehmlich sind da zwei Varietäten zu unterscheiden, die unbeständig mit einander wechseln. Die eine ist ein dichter, weisser Dolomit, die andere ein breccienartiges, aus weissen und grauen Dolomittrümmern zusammengesetztes Gestein, dessen feinkörniges Bindemittel gleichfalls im hohen Grade dolomitisch ist. An verwit- terten Stücken überzeugt man sich, dass unter den Trümmerchen auch wirkliche Geschiebe darin Vorkommen. Diese beiden Dolomitabänderungen stehen allenthalben an der Save und im unteren Theile der Querthäler an und sind, wo der schwarze Kalk vorkommt, mit ihm in der innigsten Verbindung, in der Regel ohne deutliche Schichtung ihm aufgelagert. Die Formen des Dolomits sind plump, bilden, wo sie über die Waldregion emporragen, strebepfeilerartige Felsen, welche zunächst einen etwas deutlicher geschichteten, zumeist dolomitischen Kalk tragen, über welchem sich die ausge- zeichnet geschichteten Gipfel erheben. Ich will gleich hier bemerken, dass wir diesen letzteren an mehreren Puncten als Dachsteinkalk erkannt, die mittleren Schichten aber zur oberen Trias gezogen haben. Eine Abgränzung der unteren von der oberen Trias ist in diesem Gebirge ganz unmöglich. Nach vielen vergeblichen Versuchen musste ich mich mit einer nach der relativen Mächtigkeit beider Etagen beiläufig — vielleicht etwas zu hoch — angenommenen Gränze begnügen. Verhältnisse, Avie wir sie an der Drau und in der Umgebung von Bleiberg kennen gelernt haben, fand ich nur an einer Stelle, dem vorerwähnten Martulkagraben, wieder. Hier liegt auf den Werfener Schichten ein wohlgeschichteter dunkelgrauer oder schwarzer Kalk, im Ganzen etwa 800 Fuss mächtig, der einzelne Lager von gleichgefärbtem Mergelschiefer enthält. Einzelne Blöcke davon auf den höheren Stufen der Mulde enthielten zahlreiche kleine Schnecken, welche ich trotz ihres schlechten Erhaltungszustandes für sichere St. Cassianer Species halte. Darüber erst liegt der mächtig geschichtete dolomitische Kalk, den ich in der Pisenca, Planica u. s. w. als oberen Triaskalk verzeichnet habe. Der- selbe hat uns bisher leider gar keine Versteinerungen geliefert, einige Encriniten ausgenommen, die stellenweise, z. B. südöstlich von Assling, dem Gesteine ein späthiges Ansehen geben. Ich müsste mich da in weitläufigen petrographischen Einzelheiten ergehen, wollte ich alles hierüber Beobachtete mittheilen. Das brächte wenig Nutzen. Erwähnenswerth ist nur, dass in dem durch die Raduna von der Pokluka getrennten Kalkmassiv zwischen Assling und Ober-Göriach der lichte, unvoll- kommen geschichtete Kalk einzelne Lager von dunkelgrauem oder bräunlichem Kalkschiefer enthält, die ich bisher ausser der Trias- in keiner alpinen Formation 684 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische angetroffen habe. Sie stehen auf der Höhe des Gebirges südlich von der 4093 Fuss hohen Mesakla, viel ausgezeichneter aber am Radunabache bei Grabze undKernica nächst Ober-Göriach an. Hier lagert ein dünngeschichteter, stellenweise bunt gefärbter Kalk, der nördlich (nordwestlich) einfällt und einzelne Lager ent- hält von jenem aus den Südalpen vielbekannten grünen oder grüngrauen kiesel- erdereichen Gesteine mit muschlig-splittrigem Bruche, welches — eine Varietät der pietra verde — wenn nicht ausschliesslich, doch vorzugsweise der Trias eigen ist. Ganz ähnliche Vorkommnisse trifft man auch am rechten Radunaufer am Fusse der Pokluka. Am südlichen Fusse des Plateaus, in derWochein nächst Mitterdorf, Jereka und Neuming liegen unter ähnlichem, meist dunkelgrauem Kalk und Kalkschiefer ansehnliche Partien von einem dunkelgrauen Mergelschiefer, der mit grauem und bräunlichem Sandstein wechselt, wie diess schon v. Mor lot beobachtet hat. Leider enthalten diese Gebilde keine organischen Reste, nur in dem Sandsteine nächst Brod, westlich von Feistritz, der, zwischen den Kalkmassen Rudenza und Saunica, sie unterteufend, einen niedrigen Sattel bildet, glaube ich dieselben Bactrillien ähnlichen Mikroskopica wahrgenommen zu haben, die an der Drau bei Bleiberg Vorkommen. Der Kalk, der bei Mitterdorf über dem grauen Kalkschiefer folgt und die ganze Höhe bis Rudnapole ausmacht, ist lichtgrau bis weiss, manchmal roth gezeichnet und voll von Hornsteinausscheidungen, ganz so wie der über den Raibler Schichten an der Beusca hei Jauerburg. Dieserwegen habe ich das ganze Plateau für obere Trias genommen (Profd IV), wenn gleich auf der Höhe, wo es sehr wenig Aufschlüsse gibt, noch andere Schichten hinzutreten können. Sehr merkwürdige Verhältnisse müssen zwischen Jereka und Kopriunik herrschen, denn von da stammen Ammoniten, welche wahrscheinlich dem oberen Lias angehören Q. Und doch steht unweit davon, nördlich von der Ortschaft Goriuse wieder derselbe Hornsteinkalk an wie bei Mitterdorf, enthält auch ganze Quarzitlager, wie am Gipfel Na cerne kremene. Wie dem auch sei, ich kann jene Beobachtung mit der meinigen nur dadurch vereinbaren, dass ich annehme, der hier in noch unbekannter Verbreitung vorkommende obere Liaskalk sei ohne Dachsteinkalk unmittelbar auf Triasschichten gelagert. Ein höchst merkwürdiges Vorkommen, welches ich erst im Laibacher Museum kennen lernte und welches seither Stur an Ort und Stelle untersucht hat, ist der Triaskalkschiefer zwischen der Konsica-Alpe und dem Tocs, einem aus Dachsteinkalk bestehenden Gipfel südöstlich vom Triglav. Er enthält Ceratites Cassianus, Naticella costata , einen Turbo , vielleicht Turbo rectecostatus Hauer und andere unzweifelhafte Triasversteinerungen. Derselbe muss durch eine ganz spitz -konische Erhebung mit einigen Brüchen und Ueberstürzungen empor- — ') Herr Stur hat selbst unweit Kopriunik in einem röthlichen Kalk den A. fimbnatus gefunden. Aufnahme in harnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 685 gekommen sein, denn seine natürliche Stellung ist zum mindesten nicht über dem vorbesagten Schiefer-Sandsteincomplex. An der Cerna prst, südlich von Feistritz in der Wochein, gibt es mitten in einem lichtgrauen nicht vollkommen geschichteten Kalk, von dem ein an Korallen und undeutlichen Schneckenresten ziemlich reicherKalk (Dachsteinkalk?) südlich abfällt, einige kleine Lager von schwarzem dünnblätterigen Mergelschiefer. Eines derselben steckt ganz steil mitten im Gipfel des Berges. Da mir dergleichen Schiefer nur in der Trias bekannt waren, betrachtete ich auch diese Schichten, welche nach M o rl o t ‘) unmittelbar auf dem bewussten Hornsteinkalke liegen, als obere Trias, Herr Stur aber zieht sie in Folge einesFundes von Megalodus- Resten im Kalk zu den Dachsteinschichten. Die echten Raibler Schichten habeich in meinem Gebiete vergeblich gesucht. Ich verfolgte sie in der westlichen Nachbarschaft, im Weissenfelser Thale am Fusse des Manhart bis an den westlichen Abfall der Ponza. Dort habe ich sie verloren und nur in der Mala Pisenca eine kleine Spur davon wieder gefunden. Jedenfalls sind sie dort in nur sehr geringer Mächtigkeit und Aus- dehnung vorhanden. Der Horizont aber, den sie im Weissenfelser Thale bezeichnen, wurde massgebend für die weitere Trennung der Trias- und Lias- (Dachstein-) Schichten, welche letztere erst im Gebiete der Pisenca und in dem vom Uratathale durchschnittenen Gebirge durch Reste des Megalodus triqueter charakterisirt sind. Der Dachsteinkalk ist allenthalben ausgezeichnet geschichtet. Zu Tausenden sieht man vom Savethale aus, oder besser von einem höheren Puncte des nördlichen Gehänges die 1 bis '3 Fuss mächtigen Schichten an den Gipfeln unter einem Winkel von 20 bis 25 Graden gegen Süden einfallen , und trifft sie constant in derselben Lage im obersten Isonzothale wieder (Profil I bis III). Nur im Triglavstocke haben offenbar mehrere Verwerfungen eine Störung in diese Regelmässigkeit gebracht. Der Kplk ist hier wie in den Nordalpen sehr selten anders als lichtgrau oder weiss, nur etwas Eigenthiimliches hat er: in gewissen Schichten äusserst feine, papierdünne Kiesellagen , von deren Anwesenheit man sich durch einen Strich mit dem Hammer quer über die Schichte leicht überzeugt, die auch an verwit- terten Stellen deutlich vorspringen. Ob ein Theil der also im Kalke ausgeschie- denen Kieselerde mit in Lösung geht oder nicht, ist meines Wissens noch nicht untersucht worden. Diese Kieselbeimengung hat das Gestein auch im dolomiti- schen Zustande, so dass der Hammer an manchem ausgezeichneten Dolomit dieser Schichten Funken gibt. Ich habe , ausser kümmerlichen Auswitterungen von Megalodus , kleinen Schnecken und Korallen, nur an einer Stelle besser erhaltene Versteinerungen gefunden, das ist an dem Steilabfalle des Zemir ins Uratathal. Eine der unter 0 Ueber die geologischen Verhältnisse von Oberkräin. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt, 1. Jahrgang, III. Heft, Seite 389. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1836. III. §3 686 Dr. Kar! Peters. Bericht über die geologische 20 bis 30 Grad in Süden einfallenden Schichten enthält Gervillia inflata Sclifh., Cardium austriacum Hauer nebst einer grossen schiefen Avicula mit concen- trischen Streifen, einem Pecten und anderen nicht bestimmbaren Resten. Wir haben also hier eine unzweifelhafte Parallele unserer Kössener Schichten. Das Gestein, welches dieMuscheln enthält, ist ein ganz weisser Kalk, sehr ähnlich dem Aviculakalke von Unken im Salzburgischen. Am Isonzo steht unter dem vorzüglich geschichteten Dachsteinkalk ein mehr massiger, weisser, stellenweise hunter Kalk an, den ich vom Dachsteinkalke vorläufig nicht getrennt habe, den aber Herr Stur, weitläufigeren Beobachtungen zu Folge als Triasschichte ansprechen dürfte. Sehr ausgezeichnet ist der Dachsteinkalk in der hinteren Wocliein, wo er das ganze Seebecken umfasst. Die besten Megalodus- Reste fand ich da im Sucha- graben südwestlich vom See (Profil III). Was nun die Ad net her und Hie r latz-Schichten anbelangt, so muss ich gestehen, dass ich sie leider nirgends anstehend fand. Die Anwesenheit der ersteren an einem kleinen See, zwischen dem Ticercakamme und dem Uogu, südwestlich vom Triglav, einer Stelle, von der ich kaum 1/z Stunde entfernt vorbei kam, erfuhr ich erst in Laibach. Seither hat Herr Stur die Localität besucht und wird darüber Auskunft geben. Die Hierl a t z-Schichten glaube ich am Gipfel des Spick und der Kukova Spitza gefunden zu haben, wenigstens traf ich in einem weissen Kalke, der von dort in die Martulkamulde herabgestürzt sein muss, wohlerhaltene Terebrateln, die mit denen vom Hierlatz viele Aehnlichkeit haben. Herr Suess getraute sich aber nicht sie ohne weiters mit Hierlatz-Species zu identificiren, so bleibt die Sache in suspenso. Die Annahme, dass der Triglavgipfel oberer Liaskalk sei, ist nur darauf begründet, dass die Gipfelpyramide selbst über dem Dachsteinkalke steht. Das Gestein, ein grau und roth gezeichneter, zum Theile breccienartiger Kalk, gibt keinen Anhaltspunct, und von Versteinerungen habe ich trotz des eifrigsten Suchens keine Spur entdeckt. Da aber möglicherweise zwischen der Gipfel- pyramide und der Plattform des Triglavstockes eine oder mehrere Verwerfungen durchsetzen, kann ich mir über die Formation des Gipfels kein Urtheil bilden. Ich habe weder zwischen der Krmaalpe, deren Umgebung aus Dachsteinkalk besteht, und dem kleinen Triglav, noch zwischen Bel pole und den Gipfeln ein Petrefact bemerkt. Südlich von Bel pole steht sicherer Dachsteinkalk an , doch am nördlichen Bande dieses offenbar durch Einsturz entstandenen Kessels soll Herr Stur die Triasschichten von derKonsica nachgewiesen haben. Ausser diesen gehört gewiss die ganze 'Umgebung, sowohl am Lukniasattel als in der Tiefe des Sadenza- grabens bei Looch am Isonzo dem Dachsteinkalke an. Andeutungen von oberem Jura hat Keiner von uns bemerkt. Ich erwähne noch eines eigenthiimlichen, aus allerlei Kalken zusammen- gesetzten Brecciengesteines, welches ich in einigen ganz isolirten Massen, Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 687 augenscheinlich jüngerer Entstehung, beobachtete. Eine derselben bildet zwischen der Krinaalpe und der nach Bel pole überführenden Scharte (Südost vomTriglav) gerade in der höchsten Mulde einige Felsen, die wie Ueberreste eines Amphi- theaters dastehen ; eine andere fand ich am südlichen Abhange des Prisang nächst der Prisangalpe (nördlich von St. Maria in der Trenta); eine dritte ober- halb der Zapotokalpe gegen den Werewicasattel, wieder in der obersten Mulde der hinteren Trenta. An allen drei Orten liegt das Gestein auf Dachsteinkalk. — Nun erkennt darin Herr Stu r die Conglomerat- und Brecciengesteine der oberen Kreide, die er bei seinen letztjährigen Arbeiten 1856 in weiter Ausdehnung studirt hat und ich freue mich sehr darüber, dass diese über 5000 Fuss hoch liegenden Ueber- reste alter Ufergebilde nicht als Tertiärablagerungen fungiren müssen. Unter den tertiären Schichten sind die der Wochein gewiss die meist interessanten. Am südlichen Gehänge des Kessels nächst Feistritz zieht eine bei 2300 Fuss (700 Fuss über der Thalsohle) hohe Terrasse hin, die von Morlot viel besprochene Terrasse von Raune (Profil IV). Dieselbe besteht zu unterst aus Sandstein und sandigem Thone, die mit einander wechsellagernd allenthalben unter 30 bis 40 Grad nach Süden (gegen das Grundgebirge) einfallen, zu oberst aus einer mächtigen Ablagerung von Kalkschotter. Ein ähnlicher Sandstein, aus dem Pflanzenreste schon seit längerer Zeit bekannt sind (vergl. Morlot a. a. O. Seite 396), steht südöstlich von Althammer an. Kürzlich hat Herr Stur dieselben Pflanzenreste auch südwestlich von Feistritz gefunden. Viel weiter westlich am Eingänge des sogenannten Suchagrabens (südlich von der Einschichte, Ribtscheulas) , brachte ein alter Schürf einen grauen Tegel mit Cerithium margarituceum Lam. zu Tage, wie Herr v. Morlot dies sehr richtig angibt. Ringsum liegt auch an dieser Stelle Schotter, ja derselbe steigt freilich nicht mehr als ausgiebige Bank, wohl aber zerstreut bis zu einer Meereshöhe von 3290 Fuss empor. Auf diese Terrassenbildung hat nun Herr v. Morlot ein hohes Gewicht gelegt und Schlüsse über das Alter der Schotterterrassen in den Alpenthälern daraus gezogen, die meiner Meinung nach irrig sind, vermuthlich desshalb, weil er übersah, dass die tertiären (oligocenen?) Schichten gehoben sind. Der Schotter zwischen dem Wocheiner See und Deutschgereuth (Terrasse von Raune) hat mit den darunter anstehenden Tertiärschichten eben so wenig zu schaffen, als ob er auf Trias oder Steinkohlenschiefern läge , und ich glaube, die Ansicht, dass er überall in unseren Alpen eine Ablagerung der jüngsten Tertiärzeit sei, findet in der Wochein zum Mindesten keine Bestätigung. Herr Stur wird uns über diese Tertiärgebilde ein Näheres mittheilen. Ein Sand, der muthmasslich tertiär ist, kommt auch bei Laase nächst Ober-Göriach, nordwestlich von Veldes vor und an der Raduna weiter nördlich. Unterhalb ihres Falles hat die Raduna auch einen mergeligen Thon aufgespült, in dem man durch Nachgraben vielleicht organische Reste finden könnte. 88° 688 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Alle diese Ablagerungen werden bedeckt und bei weitem überragt von Schotter und stellen-weise von lockerem Conglomerate. Ihre Verbreitung muss die Karte ersichtlich machen, über die petro- graphischen Verhältnisse und das Alter weiss ich nichts Merkwürdiges zu berichten. Am meisten Bedeutung erlangt der Schotter auf der Poklnka, d. h. auf dem ganzen über 4000 Fuss hohen Plateau zwischen der Wochein und dem Radunathale, dessen Kesselmulden er ausfüllt. Dieses Plateau, so wie die Jelouca ist seit alter Zeit bekannt als Fundstätte von Bohnerz. Dasselbe versorgt nicht nur die Hütten von Feistritz und der Wochein sondern auch die im Urzustände der Eisenindustrie verharrenden Nagel- schmieden von Steinbichl, Kropp u. s. av. Herr v. Morlot hat das Bobnerzvorkommen in den zahllosen schlottartigen Klüften des Kalkes vortrefflich beschrieben; ich habe nur wenige Worte beizu- fügen (vergl. v. Morlot im Jahrhuche der k. k. geologischen Reichsanstalt I, 3, Seite 305 u. f.). Die Entstehung des Bohnerzes, dessen Geschiebe in maximo die Grösse einer Faust erreichen, aus Markasit ist ausser Zweifel. Ich habe die schönsten Pseudomorphosen von Limonit nach Markasit gesammelt, sowohl aus den bohn- erzführenden Klüften als auch aus Gangklüften in der Nachbarschaft, z. B. am Ozebnik, nördlich vom Ursprung der Savica, wo der Markasit sich ursprünglich gebildet und an Ort und Stelle in Limonit umgewandelt hat. Die Krystallform ist eine seltene Combination, in welcher eine rhombische Pyramide und die Basis- fläche vorherrscht. Abgesehen von diesen Gangklüften ist die ursprüngliche Hauptlagerstätte der zu Brauneisen umgewandelten und abgerollten Eisenkiesknollen sehr -wahr- scheinlich der Schiefer meiner Triasschichten, der hier in derselben Weise wie die Schiefer der Raibler Schichten bei Jauerburg dergleichen Knollen enthält. Freilich können nicht die heut zu Tage anstehenden, sondern nur vorlängst zer- störte Lager die Bohnerze geliefert haben. Als mineralische Begleiter des Bohnerzes kenne ich ausser Kalkschutt und Kalkgeschieben nur kleine Kieselgeschiebe. Diese aber sind, xvie ich mich durch aufmerksame Untersuchung der Halden und in der Sammlung des Laibacher Museums überzeugt habe, nicht milchweisser Quarz, sondern zumeist Hornstein und dichter graulicher Quarz, wie er am Cerne kremene bei Goriuse als Lager im Kalk ansteht. Dieser Begleiter stammt also gewiss nicht von ferne her. Ein merkwürdiges Vorkommen lernte ich zuerst im Laibacher Museum kennen. In der Grube Podrozoram fand Baron S. v. Zois in der 12. Lachter des Schlottes mitten im ßobnerzschutte 2 Eckzähne von Ursus spelaeus und Fragmente von Unterkieferzähnen eines Hörner tragenden Thieres. Auch aus der Grube Pohauc bei Goriuse werden dort einige Reste von Bärenzähnen aufbe- wahrt. — Alten Sammlungen nicht allzu viel vertrauend, hätte ich dieses Vor- kommen nicht sonderlich beachtet, doch so eben erhalte ich vom Herrn Berg- verwalter Senitza aus Jauerburg einige ausgezeichnete Zähne von Ursus Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre lö55. 689 spelaeus und einen sehr starken Mittelfussknochen eines Rindes, welche sämmtlich bei Goriuse in einer Tiefe von mehr als 40 Fuss im Bohnenerzlehm gefunden wurden. Wollte man auch glauben, dass konische Zähne nach Ausfüllung der Kluft sich successive in den Lehm oder Schutt eingesenkt hätten, so wird man doch zugeben müssen, dass ein langer Röhrenknochen, dessen Apophysen vollständig erhalten sind, nur gleichzeitig mit dem Bohnerze konnte abgelagert werden. Die Zeit, in der die im Kalk bestehenden Klüfte und Schläuche mit Schutt, *Bohnerz und anderen Dingen erfüllt wurden, fällt somit in die Diluvial- periode. Damit will ich aber nicht geradezu behaupten, dass der Transport der Bohnerze und des Schotters, welcher die Plateaux bedeckt, kurz die Herbei- schaffung sämmtlichen Materiales zu diesen Ausfüllungen in derselben Zeit Statt gefunden habe. Die Frage darüber kann nur mit der über die Ablagerungszeit des Hochgebirgsschotters überhaupt gelöst werden, und ich glaube dieselbe trotz der trefflichen Arbeiten meines geehrten Freundes Stur noch für eine offene erklären zu müssen. Was die von Morlot hervorgehobene Ausschliesslichkeit des ßohnerz- vorkommens im nicht dolomitischen Kalk anbelangt, so mussich bestätigen, dass der Kalk am ganzen Plateau zu oberst von der Dolomitisation verschont geblieben ist, vermutblich weil die eigentümliche Lagerung der Schichte schon vor der im benachbarten Hochgebirge sehr weit gediehenen Umwandlung zu Stande kam, muss aber hiezu bemerken, dass Bohnerze in unseren Alpen auch im dolomi- tischen Gesteine Vorkommen, z. B. am Dobrac bei Bleiberg. Ausser den Plateaux südöstlich vom Triglav hat man ßohnerz auch bei St. Katharina nördlich von Veldes entdeckt, doch nur in geringer, nicht bauwürdiger Menge. Das Terrassendiluvium ist im Innern der oherkrainer Alpen sehr wenig entwickelt. In der Enge des oberen Savethaies konnten sich keine irgend bedeu- tenden Terrassen bilden; erst von Jauerburg an, wo die Save in das oherkrainer Becken austritt, beginnt die Diluvialablagerung, das ganze Becken erfüllend (Profil V und VI). Das Niveau derselben sinkt vom Nordrande gegen den Südrand um hundert und einige Fuss. Das anfangs bei Jauerburg einfache und kaum 100 Fuss tiefe Flussbett sinkt bei Radmannsdorf schon 280 Fuss unter das Diluvialniveau und fünf bis sechs verschieden breite und hohe Terrassen bezeichnen den mannigfach gekrümmten Flusslauf früherer Zeiten. Diese enorme Diluvialablagerung besteht fast ganz aus Schotter; nur an wenigen Stellen hat sich etwas Lehm darüber ausgebreitet. An der Savica gibt es zwischen dem Wocheiner See und Feistritz eine niedrige Terrasse. Ausserdem in den kleinen Erweiterungen des Engthaies zwischen der Wochein und Veldes einige Ueberreste ehemaliger Ausfüllung mit Schotter. 690 Dr. Karl Peters. Bericht über die geologische Von Gletscherbildungen ist nur die kleine Firnmasse zu erwähnen, welche nördlich unter der Gipfelpyramide des Triglav liegt und mit einem, mehrere Klafter mächtigen Rande über den schroffen Wänden ins Uratathal abstürzt. So schliesse ich denn diesen Bericht, dessen dritte Abtheilung allzu flüchtig niedergeschrieben wurde, mit dem Wunsche, dass recht viele Geologen und Naturfreunde die grossartigen Oberkrainer Alpen besuchen und in diesen Blättern so wie in v. Mo rl ot’s Schriften eine Orientirung über die geologischen Ver- hältnisse finden mögen, deren genauere Durchforschung wir von ihnen erwarten. Nene Hölienkestimmungen in den Kalkalpen südlich von der Save, nach barometrischen Messungen von Herrn Dr. Karl Peters in Correspondenz mit den meteorologischen Stationen Klagenfurt (1387-3 Fuss) und Laibach (867 Fuss), berechnet von Herrn Heinrich Wolf. Ort Formation Correspon- dirende Station Seehöhe in Wiener Fu Peters Andei Alluvium L. 3157 Untere Trias 4822 Dachsteinkalk auf Trias-Dolomit . . . — 5066 Dachsteinkalk — 7755 — 8100 Kreideconglomerat (?) auf Dachsteinkalk - 5048 — 2955 Schutt — 2176 Schotter auf Trias- kalk — 2882 Schotter L. 2630 Alluvium L. 2461 „ (Schutt) . . . L. 3092 L. 3100 Dachsteinkalk L. 6523 L. 7387 Liaskalk L. 8505-2 (L. 8935-3 9037 5J k 9006-3 Dachsteinkalk L. 5141 » L. 6291 L. 6106 Alluvialboden L. 5236 2186 Seespiegel — 1654-4 l Dachsteinkalk : — 2480 im Dachsteinkalke . . . 4461 4936 » 99 # * * Hinterster Thalgrund in der Pisenca, S. v. Kronau (2515 Fuss) Höhe der Werfener Schichten am westlichen Gehänge des Pisencathales Worsecsattel zwischen der Pisenca und Trenta. . . Prisnig (Prisang) nächst dem Gipfel „ der Gipfel nach beiläufiger Schätzung Prisangalpe, S. vom vorigen Ursprung des Isonzo Kirche St. Maria in der Trenta Untere Mulde im Martulkagraben, S. vom Walde an der Save Terrasse zwischen Moistrana und dem Krmathale. Thalboden der Krma Hinterster Thalgrund der Krma Hinterster Thalgrund im Kot, S. von Moistrana . . Die Hölle, Hochmulde SW. vom vorigen Mittlere Höhe des Triglavstockes nächst dem Bogunste vrh, NO. von Triglavgipfel Triglav, mittlerer Kopf „ Gipfel Krma- Alpe Sattel zwischen der Krma - Alpe und Belpole nächst dem Triglav Sattel zwischen der Krma - Alpe und Belpole nächst dem Tocs Belpole-Alpe Hinterster Thalgrund des Mosnica- Grabens, N. von Althammer, Wochein Wocheiner See (Mittel aus 5 Messungen) Ursprung der Savica See nächst der Dedenpole-Alpe, NO. v. Ursprünge der Savica Bergbau Ozebnik, N. vom Ursprünge der Savica. . 9 i Jdlirbuili >tri k k £rilsjtufh't Hrirbiuillali 4 Hr fl ll«l Aufnahme in Kärnten, Krain und dem Görzer Gebiete im Jahre 1855. 691 Ort Formation Correspon- dirende Station Seehöhe in Wiener Fuss Peters Andere Kessel (mit Bohnerz) nächst, 0. von Wogatin (6327 A) im Dachsteinkalke. . . — 5019 Kessel, Alpe Na Kraja, weiter südöstlich — 4691 Kessel Willanska Planina, tiefster Punct der Gegend 55 55 * • * — 4585 Skarbinasattel, Uebergang aus der Wochein nach Flitsch — 6021 Sohle der Spalte ONO. vom Skarbinasattel — 5024 Im Suchagraben, S. v. Ribtscheulas a, Wocheiner See L. 3290 n n r> 55 w « n Tegel mit Cerimium margaritaceum. — 1805 Terra«*? Hnhrava, SW. von Feistritz 1841 Ortschaft Raune, Terrasse Schotter auf tertiären Sandstein — 2252 2370 Mrl. Arn Gehänge der Cerna gora, S. von Feistritz. . . . Schotterhöhe — 2881 Alpe. Za Liscam, S. von Feistritz Triaskalk 4151 Cerna prst, Gipfel, S. von Feistritz 55 5790 5826 A Alpe Cerna gora, ONO. davon Schwarze Triasschief. — 4069 Feistritz in Her Wochein, Schlosshof Alluvium 1513 1670 Mrl. Sattel zwischen der Rudenza und Sehaunica, NW. von Feistritz Triasschiefer u. Sand- stein — 2627 Gehängestufe Na Siek, N. v. Mitterdorf (Wochein) Schotter auf Trias- kalk — 3507 Schutt * t » 1917 2003 Mrl. AlluvialhoHon 3071 3217 Mrl. iGoriusehe, Berghaus Schotter auf Trias- kalk (?) — 2912 3121 Mrl. Gipfel Na Cerne kremene, N. von Goriusche Triaskalk mit Quarzit — 3945 Rudna pole, N. von Mitterdorf Bohnerzlagerstätten . — 4152 Umrandung des Alpkessels Kiek, SSO. v. Moistrana Triaskalk (?) — 4790 4791 A Höhe des Mesaklaplateaus, SSVV. von Assling . . . 55 L. 2902 Ortschaft Unter-Laase bei Ober-Göriach Schotter auf Trias- dolomit L. 1971 L 2011 RaH^na hH Grahzc nächst Oher-Göriach L 1444 See von Veldes (Mittel aus vielen Messungen) . . . Seespiegel L. u.K. 1503 L. 1845 1839 A Ortschaft Ttnhrava. SSO. von Jauerhurg Diliivialtcrrassc 1756 Höhe des Absturzes der Pollana (Thaleinschnitt mit Strasse), S. von Jauerhurg Triaskalk (??) — 1891 Terrasse, SSO. von Wodeschitz am rechten Ufer Diluvium 1517 Felder , S. von Bredaeh , am rechten Ufer der Savica Schotter auf Trias- kalk — 1819 Hiigelrüeken, NO. von Leibnitz, NW. v. Steinbüchl — 1686 Thalsohle zwischen Leibnitz und Steinbüchl Alluvium 1445 692 II. Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny bei Miskolcz in Ungarn, am Südrande der Karpathen. Von Dr. Ferdinand Hoch st etter. Herr Reich, Mitbesitzer der Zuckerfabrik zu Edeleny (Firma: „Sehöller .und Reich“), batte mich im Frühjahre 1866 freundlichst zu einem Besuche ein- geladen, um die geologischen Verhältnisse der Umgegend von Edeleny, und besonders die dort vorkommenden Braunkohlen - Ablagerungen zu untersuchen. Ich unternahm die Reise Mitte April 1866, und konnte bei einem Aufenthalte von 14 Tagen an meine Excursionen in die nächste Umgegend von Edeleny auch noch einen weiteren Ausflug in die südlichsten Gebirgzüge der Karpathen anknüpfen, nördlich über Torna zu der berühmten Karpathenhöhle bei Agtelek. Zusammenhängendere Beobachtungen waren mir freilich nur in der nächsten Umgegend von Edeleny selbst 1 bis 2 Stunden im Umkreise möglich. Bei den weiteren Ausflügen, die ich nur theilweise zu Fusse machte, sind es nur vereinzelte Puncte, über die ich einige Notizen geben kann. Von so unbekannten Gegenden aber, glaube ich, müssen auch einzelne Notizen für denjenigen von Interesse sein, der später mit Müsse diese Gegenden durchstreifen wird. Den Herren Reich und Sehöller aber fühle ich mich zum grössten Danke verpflichtet für die überaus freundliche Aufnahme, die ich hei ihnen fand und für ihre kräftige Unterstützung bei meinen geognostischen Excursionen. Topographische Lage. Edeleny, im Borsoder Comitate, y4 Stunde südlich von Borsod, 3 deutsche Meilen nördlich von Miskolcz, liegt an derBoldva. Mit einem Laufe von Norden nach Süden aus den Karpathen kommend, tritt die Boldva bei Edeleny ein in das breite Flussthal des Sajo und vereinigt sich mit diesem eine Stunde südlich von Edeleny hei St. Peter. Nur ganz niedrige Hügelzüge trennen das Sajothal von dem östlicher gelegenen Thale des Flusses Nagy Hernad und nachdem der Sajo auch diesen Fluss noch aufgenommen bei Onod, ergiesst sie sich bald darauf südlich vom Tokayer Berg in die Theiss. Edeleny liegt daher in einer Gegend, wo Gebirg und Ebene allmälig in einander verschmelzen. Die Theissebene einerseits zieht sich in den flachen und breiten Thalmulden der Sajo und der Boldva herein bis in diese Gegend, während andererseits die Karpathen ihre äussersten südlichen Ausläufer in niedrigen Hügelketten in die Ebene entsenden. Von den höheren Puncten der Gegend geniesst man daher eine überraschende Aussicht, südlich in die unab- sehbare Ebene, nördlich thürmen sich Bergketten über Bergketten mit weithin sichtbaren schroffen Felswänden terrassenförmig immer höher und höher über Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 693 einander bis zu den schneebedeckten Häuptern der Tatra im fernsten Hintergründe. Oestlich bildet der Trachytzug der Hegyallya den Horizont mit dem Tokayerberg, als dem am weitesten in die Ebene vorgeschobenen Vorposten. Südwestlich aber ragen aus niedrigem Hügellande die einzelnen Bergrücken des Neograder Gebirges hervor, das Bükk-Gebirge und die Matra. Die anmuthige Gegend, ihre grössere Bevölkerung und bessere Cultur, als man sie in anderen ähnlichen Gegenden Ungarns findet, erinnert ganz an heimath- liche deutsche Gegenden. Die Weincultur begleitet die Hügel des Sajothales und des Boldvathales hinauf bis in die Gegend von Bima Szombath und Torna. Ueppige Wiesen begleiten den Lauf der Flüsse, tmd auf dem fruchtbaren Alluvial- Boden der weiten Thäler und der flachen Tertiär-Hügel gedeihen vortrefflich Weizen, Korn, Hafer, Mais, Hanf und Runkelrüben. In den Wäldern machen Zerreichen (Quercus austriaca), welche in Folge von Stichen der Cynips gallicis in die Eichelschale die „Knoppern“ liefern, und Buchen den Hauptbestand aus. Der Stapelplatz aber für diese Producte des Gebirges und der Ebene, wo beide ausgetauscht werden, ist die Stadt Miskolcz, ein sehr wichtiger Handels- ort, dem, wenn ihm erst durch Eisenbahnen die rechten Communicationsmittel geboten sein werden, eine blühende Zukunft bevorsteht. Geognostische Beschaffenheit. Den topographischen und orographischen Verhältnissen entsprechen die geologischen. In der Ebene und in den Flussthälern Alluvionen, in dem Hügellande zwischen Ebene und Gebirg Diluvium und Tertiärbildungen, in den Bergketten der Karpathen ältere primäre und secundäre Formationen. Nur an wenigen Puncten tritt das ältere Grundgebirge auch im tertiären Hügellande zu Tage. Das Alluvial gebiet der Boldva ist bei Edeleny ziemlich ausgedehnt, da die Gegend häufigen Ueherschwemmungen ausgesetzt ist, jedoch mehr durch Rückstauung als durch Wildwasser, weil der Fall des Flusses gerade hier, an der Gränze von Gebirge und Ebene, aufhört. Die Dammerde, ungefähr 3 — 4 Fuss mächtig, ist ein humöser Lehmboden, nahe dem Flusslauf ein humöser Sandboden. Unter der Dammerde fand man bei der Zuckerfabrik zuerst 1 — 2 Klafter Lehm, dann 2 — 3 Fuss Schotter und endlich einen bläulichen sehr festen Thon. Das Diluvium bildet zu beiden Seiten des Flussthaies am Fusse der Tertiärhügel oft weit ausgedehnte, sehr deutlich ausgesprochene Terrassen, z. B. die breite Terrasse, auf der der obere Meierhof bei Edeleny steht; zu unterst liegen hier Schotterbänke und darüber ein eisenschüssiger Lehm mit einzelnen Schotterstücken. Diese Diluvial-Ablagerungen ziehen sich von da bis tief in das Thal Nagy vögy hinein und überdecken den Tegel, dessen Lignitflötze hier abgebaut werden. Die Ziegelei bei der Kohlengrube beniitzt den Diluvial-Lehm. Gleich am ersten Tage meines Aufenthalts in Edeleny ward mir auch ein ansehnliches Bruch- stück eines Stosszahnes von Eleplias primigenius gebracht, das bei einem Ein- bruch im Kohlenbau, durch den der Diluvial-Lehm in die Strecke einbrach, zum Vorschein kam. Wie hier, so gehören wohl allenthalben rings um Edeleny herum K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang iSi>6. IV. 39 694 Dr. Ferdinand Hochstetter. die eisenschüssigen Lehmmassen und die Schotterbänke, welche am Fusse der höheren Hügel ausgezeichnete Terrassen bilden und die niedrigeren Hügel ganz überdecken, dem Diluvium an. Neogene Tertiärbildungen. Schon aus der topographischen Lage von Edeleny geht hervor, dass man sich hier in den nördlichen Ufergegenden des Ter- tiärmeeres befindet, das gleichzeitig mit dem neogenen Tertiärmeere des Wiener- beckens und mit diesem in Zusammenhang das weite ungarische Becken überfluthete. Wo daher das Alluvium der Flüsse so wie die mächtigen Schotter- und Lehmab- lagerungen der Diluvialzeit nicht die älteren Schichten bedecken, da treten allent- halben in der Umgegend von Edeleny neogene Bildungen zu Tage. Aus ihnen sind alle die niedrigen flachgerundeten Hügelzüge zusammengesetzt, welche zwischen dem Sajo-, Boldva- und Hernadthale, in der Gegend, wo diese Flüsse sich ver- einigen, die südlichsten Ausläufer der Karpathen in die Theissebene bilden, Hiigel- ztige von höchsten 400- — 600 Fuss Höhe über der Thalsohle, die sich ganz unmerk- lich in die unabsehbare Ebene verlieren. Nördlich von Edeleny lagern sich die Tertiärbildungen an das ältere Grundgebirge der Karpathen an , östlich jenseits des Thaies der grossen Hernad (Nagy Hernad) bildet der Trachytzug der Hegyallya (= unter den Bergen oder Bergniederung), der im Tokayerberg an derTheiss sein südliches Ende erreicht, einen weithin sichtbaren Horizont , westlich und süd- westlich aber erheben sich aus dem weit ausgedehnten tertiären Hügelland, insel- artig der ältere Gebirgsstock des Biikkgebirges, zwischen Dios Györ und Apäth- falva (nördlich Erlau), und weiter hin die Traehytmassen der Matra. Nur an weni- gen Puncten tritt auch schon unmittelbar hei Edeleny selbst das ältere Grund- gebirge unter den Tertiärablagerungen zu Tage. Die Nähe des einstigen Festlandes der Karpathen einerseits und die gewaltigen Traehytmassen andererseits, die östlich und westlich ganze Gebirgs- züge bilden, und wenn man aus der äusseren Form einiger Bergkuppen am rechten Sajoufer westlich von Edeleny einen Schluss ziehen darf, in einzelnen Partien selbst wenige Stunden entfernt von Edeleny auftreten mögen, bedingen den Charakter der Tertiärahlagerungen. Man hat es bei Edeleny, wenigstens so weit meine Beobachtungen reichen, nirgends mit rein marinen Schichten des offenen Meeres zu thun, sondern mit Uferbildungen, charakterisirt durch Austernbänke, und mit Brackwasserschichten. Die Süsswasserströme, welche in der Vorzeit von den Karpathen herab in das Tertiärmeer einflossen, brachten Massen von Treibholz mit, das sich an den Ufern in ruhigen Meeresbuchten ablagerte und hier Lignitflötze zwischen den Brak- wasserschichten bildete. Am Schlüsse der neogenen Tertiärperiode endlich brachen die Trachyte hervor, und ungeheure Schlammassen bedeckten in Folge dieser Eruption in Form von Bimssteintuffen und Conglomeraten weithin am Südrande der Karpathen alle tertiären Ablagerungen. Solche Bimsstein-Conglomerate und Tuffe, durch deren lockere san- dige Massen sich Flüsse und Bäche ihr Bett leicht bis auf den darunter liegenden Tegel einfressen können, bilden nun der Hauptmasse nach rings um Edeleny herum Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 695 alle Hügel. Bei St. Peter erreichen die Tuffschichten eine Mächtigkeit von 120 Wiener Fuss. Ueber den Tuffschichten lagert gewöhnlich noch Sand und dann Diluvial-Schotter und Lehm , darunter aber die eigentlichen neogenen Schichten, ein bläulicher und grünlicher Tegel mit Lignitflötzen und Brackwasser- conchylien. Die Tuffschichten gehen daher den besten Horizont ah, um so mehr, als man ihr Vorhandensein schon in ziemlicher Entfernung erkennt, und sieh darnach orientiren kann. Da sie nämlich auf Thon lagern, so sind an den Gehängen der Hügel Abrutschungen und kleine Bergstürze sehr häufig, durch welche die Tuff- schichten in weithin sichtbaren weissen Felswänden entblösst erscheinen, z. B. in den Borsoder Weinbergen, oder wo solche natürliche Entblössungen fehlen, da sind sie künstlich entblösst, da sie sich ganz besonders zur Anlage von Wein- kellern eignen. Allenthalben an den Hügeln hei St. Peter, bei Czäszta nordwestlich von Edeleny, im „Mogyoros“ hei Edeleny, zwischen Borsod und Szendrö nördlich von Edeleny sind die Weinkeller in Form von niederen stollenartigen Löchern im Bimssteintuff, der sich äusserst leicht bearbeiten lässt und ohne Ausmauerung hält, ausgegraben. Da jedes Kellerloch bei seinem Eingänge gewöhnlich ein kleines Kellerhaus vorgebaut hat, oder wenigstens ein kleines Dach, wenn auch nur aus Reisig geflochten, so nehmen sich solche Weinkeller-Colonien von der Ferne wie Miniaturdörfer aus, die über den Dörfern im Thale an den Hügeln liegen. Auch ganze Wohnungen armer Familien findet man in dieser Art im Bimssteintuff aus- gehauen. Zu niedrigen Mauern, die keine grosse Last tragen müssen, kann dieses Bimsstein-Conglomerat selbst als Baustein verwendet werden. Man findet desshalb da und dort, z. B. bei St. Peter und beim Dorfe Boldva südlich von Edeleny, auch Steinbrüche darin angelegt. Am schönsten und grossartigsten durch Weinkeller-Colonien und Steinbrüche aufgeschlossen sind die Bimsstein - Conglomerate und Tuffe bei St. Peter südlich Edeleny am rechten Sajoufer (Fig. 1). Zu unterst an dem Hügel durch Wasser- risse tief ausgerissen, liegt Sand mit einzelnen Lagen festeren Sandsteins und mit Mergelschieferschich- pi,,. j ten , die undeutliche Steinbrüche Weinkeller St. Peter Muschelabdrücke zei- gen, darüber dann mit einer Mächtigkeit von ungefähr 20 Klaftern das Bimsstein-Conglo- merat. Die einzelnen Bimssteinstücke, die in einen feinen Quarz und i. Sand und Sandstein. 2. Mergelschiefer. 3. Schotter. 4. Lehm. 5. Bimsstein- schwarzen glimmer- congiomerat. führenden, gelblichweissen Bimsstein und Staub eingebacken sind, erreichen hier eine Grösse von 1 — 2 Fuss Durchmesser und bilden am Bergabhange aus dem zu losem Sand und Staub leicht zerfallenden, Gestein knotige Hervorragungen. Der 89* . 696 Dr. Ferdinand Hochstetten Bimsstein seihst ist graulichweiss und tlieils ganz rein, schneeweiss, seidenglänzend, theils enthält er viele schwarze Glimmerblättchen und Quarzkörner, bisweilen auch in vollkommenen Dihexaedern ausgehildete Quarzkrystalle. Seltener findet man neben Bimssteinstücken in den Tuffen auch einzelne Trachytstücke oder Bruchstücke anderer Gehirgsarten. Die Terrassen am Bergabhange sind bedeckt von grobem Schotter aus allerlei Karpathengestein, aus Kalken, Grünsteinen und hauptsächlich verschiedenen Trachyten; zu oberst auf dem Hügel liegt Lehm. Sämmtliche Schichten liegen horizontal über einander. In den Steinbrüchen beim Dorfe Boldva gegenüber am linken Sajo- und Boldvaufer hat man folgende Aufschlüsse von oben nach unten: 1. Lössartiger Lehm, 2 Fuss. 2. Grober Sch otter mit viel Quarzgeröll, 2 — 3 Klafter. 3. Loser Quarz und Bimssteinsand, 2 — 4 Klafter, zum Theile eisen- schüssig mit Brauneisenstein -Geoden, mit einzelnen festeren Sandstein- und Mergelbänken, welche Pflanzenreste und verkieselte Hölzer führen. Charakteri- stisch sind einzelne Schichten durch eigenthümliche Mergelkugeln von Haselnuss- bis Wallnussgrösse, entschiedene Concretionsmassen. Schon in dieser Sandlage kommen auch einzelne Schichten mit kleinen abgerollten Bimssteinstücken vor. Der eigentliche Bimssteinschutt liegt aber tiefer. 4. Bimssteintuff und Conglomerat ist in den Steinbrüchen 3 — 4 Klftr. mächtig aufgeschlossen, deutlich horizontal geschichtet in Bänken von y8 bis 2 — 3 Fuss Mächtigkeit, abwechselnd lichtweiss und eisenschüssig-gelb, auch mit einzelnen Brauneisenstein -Geoden. Schmale Adern eines kreideartigen Kalkes (weiss, erdig) durchziehen die Klüfte des Gesteins. Ganz ähnlich sind die Verhältnisse bei den Weinbergen des Dorfes Czäszta nordwestlich von Edeleny. Die Bimsstein - Conglomerate lagern hier über einem lignitführenden Tegel, der viel Gyps enthält. Ueber dem Bimssteinschutte sind wie bei Boldva mächtige Lager von losem Quarzsande und ganz feinem Bimssteinstaube mit einzelnen kleinen runden Bimssteinstücken. In dem losen Sande aber finden sich wieder einzelne festere eisenschüssige Sandsteinlagen mit den eigenthümlichen Mergelkugeln. Also auch hier wieder über dem Bimssteinschutte eine Mergelkugel- bildung. In dem losen aber deutlich geschichteten Sande beobachtet man ausserdem eine dünne Schicht ganz reinen weissen Thons, und eine 2 Zoll mächtige, von Eisenoxyd intensiv roth gefärbte thonige Sandlage. Das Ganze ist auf der Höhe wieder bedeckt von Diluvial-Schotter und Lehm. Ebenso sind die Lagerungs- verhältnisse am linken Gehänge des Thaies, in dem der Kohlenbau von Edeleny liegt, bei Mogyoros, sowie an den Hügeln am linken Boldvaufer an der Strasse nach Szendrö, allenthalben mächtige Bimssteinschuttmassen, über Tegel, und selbst wieder überlagert von Sand- und Sandsteinschichten. Fragt man noch nach der Bildung dieses mächtigen und weit ausgebreiteten Bimssteinschuttes, bestehend aus mehr oder weniger zermalmten und zerriebenen Brocken von Bimsstein, hauptsächlich dann von Trachyt und anderen Gehirgsarten (Kalken, Grünsteinen u. s. w.), gebunden durch feinen weissen Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 697 Bimssteinsand, so kann man sagen: es ist ein unter wesentlicher Mitwirkung des Wassers gebildetes Trümmergestein, dessen Material wohl grösstentheils durch lose Auswürflinge geliefert wird, welche als Birnsstein-Lapilli, als Bimssteinsand und Staub auf dem Meeresgründe zum Absatz gelangten. Ueber die unter dem Bimssteintutf liegenden tertiären Schichten habe ich die einzigen sicheren Aufschlüsse durch den in dem Thale Nagy vögy (= grosses Thal) nördlich von Edeleny gelegenen, zur Zuckerfabrik gehörigen Kohlen hau. Das Thal ist bis auf die unter den Tuffen liegenden Sande und Mergelschiefer ausgerissen und zum Theile mit Diluvium erfüllt. Von der Thalsohle an erreichen die Schächte eine Tiefe von 7 Klaftern (Figur 2). Der Durchschnitt von oben nach unten ist folgender : Fig. 2. Schacht i. Kalkstein, älteres Grundgebirge- 2. Austernbank. 3. Tegel mit Brackwasser-Conchylien. 4. Tegel mit Lignitflötzen. 5. Sand. 6. Bimssteintuff. 7. Diluvialschotter und Lehm. 1. Zu oberst Diluvialschotter und Lehm. 2. Ein feiner Tertiärsand und ein grünlicher Letten ohne Muscheln. 3. Erstes Lignitflötz, 1 Fuss mächtig, ist zumTheil weggespült im Bach- einrisse. 4. Bituminöser Tegel, schwarz, spiegelklüftig, 1 Fuss. 5. Zweites Lignitflötz, 3 Fuss mächtig. 6. Ein 2 Zoll mächtiges Zwischenmittel von weissem, sandigem Mergel mit Pflanzenresten und Schwefelkies, das, so weit die Kohlen bis jetzt aufgeschlossen, ganz regelmässig anhält. 7. Drittes Lignitflötz, 2 Fuss mächtig, sehr fest. 8. Bituminöser Tegel mit Pflanzenresten und einer Helix, wahrscheinlich Helix argillacea Fer., 1 Fuss. 9. Viertes Lignitflötz, 1 Fuss mächtig. 10. Bituminöser Tegel mit Helix- Resten. 11. Grünlicher Letten, der sich in der Sohle stark aufbläht, ohne Muscheln, spiegelklüftig. Darunter liegt bisweilen noch 3 Fuss unter dem 4. Flötz ein 12. Fünftes Lignitflötz von 3 — 6 Zoll Mächtigkeit. Die Flötze II, III und IV mit einer Gesammtmächtigkeit von 1 Bergklafter, werden abgebaut und daraus jährlich 100 — 130,000 Centner Braunkohlen gewonnen. Die Kohle selbst ist eine Lignit kohle von geringer Qualität, mit deutlicher Holzstructur, stark verunreinigt durch Schwefelkies. Auf Kluftflächen wittert Gyps in kleinen Krystallen aus. Die Analyse des Herrn Dr. Sonnen- schein in Berlin ergab in 1000 Theilen: 698 Dr. Ferdinand Hochstetter. 214 Wasser (entweicht bei 120°), 152 fixe Bestandteile, 634 organische Bestandteile. 1ÖÖÖ Analyse der Asche : 36-01 Kieselsäure, 23-07 Thonerde, 5-05 Eisenoxyd, 15-62 Kalk, 3-64 Magnesia, 1-13 Manganoxydul, 2-38 Kali, 0- 38 Natron, 12-35 Schwefelsäure, 1- 55 Chlor. 101-18 Elementar-Analyse der organischen Bestan'dtheile: Kohlenstoff .... 53*85 Wasserstoff.... 4-21 Sauerstoff 41-94 Stickstoff Spuren 100-00 Analyse der Asche, welche beim Verbrennen der Kohle in den Ziegelöfen auf dem Roste zurückbleibt: 27-72 Kieselsäure, 19-36 Thonerde, 15*62 Eisenoxyd, 15-63 Schwefelsäure, 12-80 Kalk, 1-16 Magnesia, 0- 29 Manganoxydul, 1- 35 Kali, 0-43 Natron, 6-02 Wasser und verbrennbare Substanzen. jOO-38 Analyse der Asche aus den Aschenfängen der Dampfkessel in der Zucker- fabrik (eine feine röthliche Asche) : 29-17 Kieselsäure, 17-78 Thonerde, 16-09 Eisenoxyd, 12-72 Kalkerde, 1-80 Magnesia, 0-45 Manganoxydul, 0-87 Kali, 0-48 Natron, 12-45 Schwefelsäure, Spuren Chlor, 0-51 Wasser und brennbare Substanzen. 92-32 Die Flötze setzen rechts und links vom Bache mit fast horizontaler Lagerung (von beiden Seiten nur flach dem Bache zufallend) unter den Bimssteintuflen, die mit einer Mächtigkeit von 4 — 5 Klafter anstehen, fort, und sind am rechten Bachufer bis auf 50 Klafter Entfernung vom Bache aufgeschlossen. Nördlich setzen sie nach einer Verwerfung um 1 Klafter in die Tiefe wahrscheinlich weit fort, südlich aber gegen Edeleny erreichen sie bald ein Ende und keilen sich aus. Beim Niedersenken eines Brunnens, etwa 20 Klafter südlich vom Hauptschachte, traf man die Lignitflötze nicht mehr an, sondern nur den grünlichen Letten in ihrem Liegenden und darunter in der 4ten Klafter einen grauliehweissen festen Tegel mit sehr viel Conchylien, hauptsächlich Buccinum baccatum Bast., Cardium Vindobonense Partsch, Venus gregaria Partscli, Phasianella, Trochus und andere kleine Gasteropoden, im Ganzen ungefähr 15 Species, alles Brack- wassermuscheln, charakteristisch für den oberen Tegel des Wiener Beckens und des polnischen Beckens, parallel den sogenannten Cerithienschichten dieser Becken. Tiefere Schichten sind nicht aufgeschlossen, fehlen auch wahrschein- lich ganz, denn wenige Schritte weiter südlich steht im Bache schon der Kalk des Grundgebirges an, und am linken Bachufer im Walde sind ganz in der Nähe die Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 699 Kalksteinbrüehe, die ich später beschreiben werde. Ein kleiner Waldbach aber spült hier zahllose Bruchstücke einer grossen Auster, wahrscheinlich Ostreu lon- girostris Lam., aus. Man ist also hier bereits an dem Ufer der Bucht, in dem Meerwasser gemischt mit dem aus dem Gebirg einfliessenden Flusswasser ein Brackwasserbecken bildete , in welchem von den Ufergegenden und aus dem Gebirge zusammgeschwemmte Holzmassen die Lignitflötze bildeten. Ich führe kurz noch an, was ich sonst von tertiären Ablagerungen kennen lernte. Bei dem Dorf Mucsony am linken Sajoufer südwestlich von Edeleny tritt rechts an dem Wege, der nach Disznosd Horvath führt, unter Diluvialscbotter und Lehm an einer niedrigen Terrasse eine sandige Mergelbank zu Tage, ganz erfüllt von Steinkernen von Venus und Cardium (darunter Cardium plicatuni Eichw. deutlich) und von riesigen Austern, Ostrea longirostris Lam. Die Austern sind hier so zahllos und von solchen Dimensionen, dass sie in dem Dorfe als Mauerstein zu niedrigem Gemäuer benützt werden. Die Austernbank lässt sich verfolgen bis nach Horvath auf 1 Stunde Weges. Bei Hangacz, östlich von Edeleny, liegen über blauem Tegel mächtige Schichten losen Sandes mit einzelnen Lagen festeren Sandsteins, und in diesem Sande kalkige Knollen, oft von der bizarrsten Form, die aus lauter zusammenge- backenen Muscheln bestehen. Auch Schichten mit Paludina concinna Sow. und Paludina Sattleri Partsch kommen vor, letztere bezeichnend für die oberen Con- gerienschichten (über den Cerithienschichten liegend), die beiTibäny am Plattensee neben dieser Paludina die Congeria triangularis Partsch führen, von der dort die sogenannten „Ziegenklauen“, die Schlossreste der Muschel, abstammen. Endlich fand ich nördlich von Szendrö, da wo aus den Felsmassen am rechten ßoldvaufer eine warme Quelle mit 14° R., constant im Sommer und Winter emporquillt, grosse Blöcke eines gelblichen Süsswasserkalkes mit Cyclostoma, Helix, Planorbis und Clausilia. Fassen wir das Bisherige zusammen, so ergibt sich für die neogenen Tertiär- schichten in der Umgegend von Edeleny folgender allgemeine Durchschnitt von oben nach unten: Diluvial-Schotter und Lehm : 1. Loser Quarzsand und einzelne Bänke festeren Sandsteins, zum Theile glimmerig, mit Mergelkugeln und einzelnen abgerollten Bimssteinstiicken , auch feiner Bimssteinsand. 2. Bimsstein-Tuff und Conglomerat, an einzelnen Puncten über 100 Fuss mächtig. 3. Loser Quarzsand mit Sandstein- und Mergelschiefer-Schichten. 4. Grünlich-blauer Tegel mit Ligniten, Helix- Arten sparsam. 5. Tegel mit Brackwasser-Conchylien: Cardium plicatum, C. Vindobonense, Venus gregaria, Buccinum buccatum u. s. w. ; Austernbänke. Entsprechend dem oberen Tegel des Wiener Beckens, den Cerithienschichten. Darunter sollten nun , wenn die Schichtenfolge der des Wiener Beckens entspricht, Tegel- und Sandschichten mit Meeres -Conchylien folgen, und unter 700 Dr. Ferdinand Hochstetter. diesen, wenn die Schiehtenfolge, wie sie von Czjzek angegeben ist, die richtige ist, ein zweites kohlenführendes Schichtensystem mit einer älteren guten Braun- kohle von dunkelbrauner, auch ganz schwarzer Farbe und glänzendem muschligen Bruch. Die obere jüngere Braunkohle, die Lignite von Edeleny, entsprechen den Ligniten des Wiener Beckens, wie sie bei Solenau in Niederösterreich, bei Hart unweit Gloggnitz und vielleicht auch den mächtigen Flötzen, welche im Kainach- thaie in Steiermark (Voitsberg und Küflach) abgebaut werden. Der älteren Braun- kohle gehören die Flötze an, die man im Wiener Becken an den Abhängen und Ausläufern des Rosaliengebirges aufgefunden, ebenso nach Czjzek die mächtigen Kohlenflötze von Leoben. Bruck an der Mur, Judenburg in Steiermark u. s. w. Dieser älteren Braunkohle würden auch die Kohlen von Komorn und Gran in Ungarn und wahrscheinlich die meisten Kohlen, welche am Fusse des Bakonywaldes aufgedeckt sind, entsprechen, ebenso die Kohlen am nördlichen Fusse des Bükk- gebirges bei Varkony, Uppony u. s. w. Auch in der Gegend von Edeleny und Miskolcz dürften diese älteren Braunkohlen aufzufinden sein, vielleicht gehört das 4 — 5 Fuss mächtige Kohlenflötz bei Csenik unweit Miskolcz hierher. Das lässt sich jedenfalls mit Sicherheit sagen, dass diese Gegend am Südrande der Karpathen noch reich an unaufgedeckten Kohlenschätzen ist, nicht bloss an Lig- niten, sondern wahrscheinlich auch an tiefer liegenden guten Braunkohlen. Für die nächste Umgegend von Edeleny kann als Norm dienen: die Versuche da anzu- stellen, avo in flachen Bachthälern unter den BimssteintufFen ein blauer oder grün- licher Tegel zum Vorschein kommt und in der Nähe des Grundgebirges hervortritt. Primäre und secundäre Formationsglieder. Der nächste Punct bei Edeleny, avo das Grundgebirge zu Tage tritt, ist am rechten Boldvaufer beim Schüttboden, und von da an der Boldva aufwärts bis nach Borsod, am Fusse der Diluvialterrasse, auf der der obere Meierhof steht. Es sind hier echte krystal- linische Thonschiefer (Urthonschiefer) , seidenglänzend, z. Th. graphitisch, Avechsellagernd mit chloritischen und glimmerigen Schichten und besonders mit einem dünnschiefrigen, kleinkörnigen, krystallinischen Kalk, der durch Glimmer, Chlorit und Sclnvefelkies sehr verunreinigt ist, daher zum Brennen Avenig geeignet erscheint, dagegen einen brauchbaren Mauerstein liefert. Im sogenannten Kispinczer Steinbruche beim Schüttboden streichen die Schichten nach Stunde 11 bis 12 und fallen mit SS Grad in Westen; Aveiter hinauf an der Boldva beobachtete ich Stunde 3 — 4 mit einem Fallen in NordAvesten; an dem isolirten Hügel in Borsod, auf dem ein Theil des Dorfes mit der Kirche steht, der ebenfalls aus Urthonschiefer, Graphitschiefer und krystallinischem Kalk besteht, dasselbe Streichen und Fallen. Diess sind jedenfalls die ältesten Schichten, die in der Gegend von Edeleny sich beobachten lassen, Schichten, Avelche entschieden noch den krystallinischen Schiefern zugezählt werden müssen. Ganz anderer Art sind die Kalksteinbrüche südwestlich bei dem Dorfe j Czäszta, so wie der Kalksteinbruch im Walde rechts vom Wege nach dem Koldenbau, und der nördlich vom Kohlenwerk gelegene sogenannte Szokombaer Kalkbruch. Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 701 In dem kleinen Bachtliale hinter dem Dorfe Czaszta, nordwestlich von Edeleny, treten unter einem sehr diinnsehiefrigen, glimmerreichen, feinkörnigen, tertiären Sandsteine mit einzelnen Mergelschieferlagen , der seinerseits wieder von Diluvialschotter und Lehm bedeckt ist, lichte gelblichweisse Kalke hervor, theils plumpe Felsenkalke (wohl dolomitisch), ohne Schichtung, drüsig aus- gewittert, zum Theil roth gefärbt und von vielen Quarzadern durchzogen, theils gut geschichtete, stenglich sich absondernde Kalkschiefer mit einem Strei- chen nach Stunde 4 und einem Einfallen von 60 Grad in Nordwesten, welche mit sehr dünnschiefrigen, asbestartig-fasrig und stenglich verwitternden grauen Kalk - Thonschiefern wechsellagern. Diese Kalke sind feinkörnig, fast dicht, und erinnern durch ihren ganzen Habitus sehr auffallend an die halbkrystal- linischen dünngeschichteten weissen Kalke, welche im Gailthale, in den Südalpen den Glimmerschiefer und Urthonschiefer überlagernd, als unterstes Glied einem Lagercomplex von Kalken und Schiefern angehören, die nach den darin gefundenen Versteinerungen zur Kohl enkalkformation gerechnet werden. Für diese Parallelisirung sprechen noch eine Reihe weiterer Beobachtungen. Im Walde rechts vom Wege nach dem Kohlenbau , und ebenso nördlich vom Kohlenwerke im sogenannten Szokombaer Steinbruch stehen dichte, grau- oder blauschwarze Kalke an, mit weissen Kalkspathadern und weissen, sehr fein- körnig-krystallinischen Flecken. Schwefelkies ist in kleinen Theilen eingesprengt. In Handstücken sind diese Kalke nicht zu unterscheiden von südalpinen echten Kohlenkalken. Auch finden sich darin , wiewohl sparsam, die charakteristischen späthigen Stielglieder von Encriniten. Die Kalke sind deutlich geschichtet und lagern mit einem Streichen nach Stunde 3 — 4 und einem Einfallen von 45 Grad in Nordwesten zwischen sehr verwitterten grauen , weissen und rothen , eben- flächigen und dünngeschichteten Thonschiefern. Die Kalke und Schiefer, welche hier nur stellenweise unter der Tertiär- bedeckung zu Tage treten, bilden in ihrem nordöstlichen Fortstreichen nördlich von Edeleny ganze Bergzüge zu beiden Seiten der Boldva und deren felsige Gehänge. Verfolgen wir nun die Boldva von Edeleny aus nördlich in die Karpathen. Der letzte aus Bimssteintuffen bestehende tertiäre Hügel am linken Boldvaufer ist der, auf welchem das Weinberghaus von Berzeviczy steht, mit einer herr- lichen Aussicht. Am nördlichen Fusse dieses Hügels in der Bachschlucht vor Szendrö Lad stehen bereits Kalkschiefer an (Stunde 4 — 5 mit einem Fallen von 60 Grad in Nordwesten). Von hier an verengt sich auch das Boldvathal plötzlich zwischen steilen Felswänden. Die nächst höhere Bergterrasse nördlich von jenem Weinberghause besteht schon ganz aus Kalk. Gelblichweisse, dichte bis zuckerkörnige, sehr klüftige plumpe Kalke wechsellagern mit grauen, Urthon- schiefer ähnlichen Schiefern. Dieser Complex von Schiefern und Kalken scheint mir identisch zu sein mit den Kalken bei Czaszta, in deren Streichen sie liegen. Nördlich von Szendrö Lad werden die Kalke graublau, wie im Szokombaer Steinbruche, das Streichen fortwährend zwischen Stunde 3 und 4, das Fallen aber theils nordwestlich, theils südöstlich, doch vorherrschend nordwestlich. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. V. 90 702 Dr. Ferdinand Hochstetter. Unmittelbar vor dem Markte Szendrö ist am linken Boldvaufer an der Strasse ein Steinbrueh in dunkelbraunschwarzen Schiefern, die fast wie Dachschiefer aussehen; in Szendrö selbst stehen aber wieder dichte, gelblichweisse Kalke fast massig an. Vom Markte Szendrö bis über Szalonna hinaus erweitert sich das Boldvathal zu einer breiten sumpfigen Thalmulde; die niedrigen Hügel rechts und links scheinen wieder tertiär zu sein. Bei Szalonna führt die Strasse vom linken Ufer ans rechte, und bald beginnen wieder Felsen von massigen, in grosse Blöcke zerklüfteten lichten Kalken, die zwischen Szalonna und Perkupa mit grauen Thonschiefern wechsellagern. Zwischen diesen Schiefern, eine kleine halbe Stunde vor Perkupa, da wo die Strasse unmittelbar ober der Boldva durch Felsen gehauen ist, kommt ein merkwürdiges Gestein vor. Die Hauptmasse ist ein ganz dichter grauer Kalk, breccienartig wie aus lauter einzelnen Stücken zusammengesetzt; darin liegen sehr zahlreich eckige Stücke eines gelbbraunen Kalkes, andere zahlreiche kleine Partien erscheinen als Kalkspath, ganz von der Art wie Encrinitenglieder, ohne dass ich mich jedoch von solchen wirklich hätte überzeugen können. Und in dieser Kalkbreccie ist ausserdem viel weisser Feldspath, dicht, mit erdigem Bruch, in unregelmässigen Körnern, grünlicher Talk, wie Bruchstücke von Talkschiefer, und endlich rother Jaspis in einzelnen Bruchstücken eingewachsen. So hat das Gestein ein sehr buntscheckiges Ansehen; ist aber ausserordentlich zäh und fest, theils ganz massig und in scharfkantige rhomboidische Blöcke zerklüftet, wie ein Porphyr, theils mehr schiefrig. Es bildet dicke linsenförmige Lager- massen in grauen Thonschiefern, in welchen ich hier Fucoiden fand. Am meisten erinnert diese Feldspath -Talk -Kalkbreccie von Perkupa an ein Gestein vom Toppenkar im Liegenden des Radstädter Tauernkalkes, das Herr Dr. Peters beschrieben (vergl. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- anstalt 1854, IV, S. 814). Bei Perkupa sollen Baue auf Brauneisenstein bestehen. Nördlich von Perkupa beginnt nun ein anderes Schichtensystem. Gelbe, rothe und schwarze Kalke wechseln mit gelben, rothen und grünen glimmerigen Mergelschiefern, in denen man, wenn es mir auch nicht gelang auch nur eine bezeichnende Versteinerung aufzufinden, doch leicht die echten We r fe n e r Schiefer der österreichischen Alpen erkennt, die dem deutschen bunten Sandsteine entsprechen. An den Hügeln südlich bei Sziläs bedingt das leicht zerbröckelnde Gestein gegenüber den steil aufsteigenden Kalkwänden charakteristische rundere Formen und flachere Gehänge. Tief durchfurcht von Wasserrissen, stehen hier die grünen und rothen Mergelschiefer an. Bei Sziläs fand ich auch Stücke eines ganz schwarzen grossblättrigen Kalkspathes mit krummschaligen Spaltungsflächen. Diese Werfener Schiefer scheinen einen von Südwesten nach Nordosten streichenden Zug zu bilden, parallel mit dem Thale des Josvabaches und der Boldva, die bei Sziläs in die nordöstliche Richtung umbiegt. Nördlich von diesen beiden Tliälern, die gleiche Richtung haben, erheben sich schroffe, steile graue Kalkwände. Bei Szen im Josvathale sind Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeleny. 703 es lichtgraue, dünngeschichtete, wellige Kalke, welche von Westen nach Osten streichen und nördlich einfallen, und ganz an echten Muschelkalk erinnern, wohl die Guttensteiner Kalke der Alpen. Nördlich von Szen wechsellagern diese dünngeschichteten Kalke wieder mit rothen und grünen Mergelschiefern. Alte Gypsbrüche, eine Stunde nordwestlich von Szen am Jablonczaer Hotter, beweisen auch das Vorkommen von Gypslagern in diesen Schiefern, vollkommen über- einstimmend mit dem Gypsvorkommen in den Werfener Schiefern der Alpen. Erst über diesen Complex von Mergelschiefern und dünngeschichteten Kalken lagern, immer höhere Gebirgsterrassen bildend, massigere Kalke, die eigent- lichen Höh len kalke der Südkarpathen. Es sind dichte, marmorartige Kalke von lichter Farbe, welche vielleicht den Hallstätter Kalken der Alpen (oberer Muschelkalk) entsprechen. Diese Kalke bilden den schroff abfallenden Gebirgs- zug, der sich nördlich von Torna längs der Tornavicza südwestlich bis nach Agtelek zieht und hier mit dem Kalk- und Schieferzuge zwischen dem Torna- vicza- und Boldvathale vereinigt. Beide Thäler sind ausgezeichnete Längsthäler. Charakteristisch ist, dass die Gehänge gegen Süden steil und ganz kahl sind, nur sterile schroffe Felswände zeigen , während die Gehänge gegen Norden weniger steil und mit üppiger Waldvegetation bedeckt sind. Tiefe Felsschluchten, auf den Plateaux unzählige trichterförmige Einsenkungen, grossartige Höhlenbildungen erinnern an die „Dollinen“ und Höhlen des Karstes. Der ganze Kalkgebirgszug hat ein ausgezeichnet karstartiges Gepräge !). Weit und breit berühmt als grossartige Naturmerkwürdigkeit, als sogenannte „Ungarische Schweiz“ ist die Szadellöer Schlucht (auf den ungarischen Karten meist als Höhle bezeichnet), eine Stunde nordwestlich von Torna, eine tiefe enge Felsschlucht mit senkrechten Kalkwänden, durch die ein kleiner Bach sich stürzt. Vor dem Eingänge in die enge Schlucht liegt das kleine Dorf Szadellö. Anfangs breiter, wird die Schlucht, je weiter man auf der steil ansteigenden Bach- sohle hinaufsteigt, enger und enger. An einzelnen Puncten verengt sie sich bis auf 2 — 3 Klafter und senkrecht wohl 4 — 600 Fuss oder noch mehr steigen die Kalkfelsen auf, bald schroffe überhängende Wände, bald spitze Felszacken, immer neue und bizarrere Formen dem Anblicke darbietend, so oft man in den Krüm- mungen des Baches um die coulissenartig vorspringenden Felsmassen umbiegt. Die Schlucht soll eine Stunde lang sein, und an ihrem Ende eine Mühle stehen, in der man zur Sommerszeit Erfrischungen bekommt. Meinen Begleitern und mir machte ein eisigkalter Luftstrom, der von den Schnee- und Eismassen im Hinter- gründe her durch die Schlucht zog, das Vordringen bis ans Ende unmöglich. Einzelne isolirte Hügel , welche in der Thalsohle der Tornavicza liegen, bestehen aus Gebirgssehutt, der sich in grossen Massen da angehäuft, wo solche Schluchten aus dem Kalkgebirge in das Thal münden. Bei Görgo zwischen Torna und Almas soll ein Kalktuff Vorkommen, welcher als Baustein gewonnen wird. ') Der Karstkalk ist jedoch ein viel jüngerer Kalk, ein Kreidekalk. 90 704 Dr. Ferdinand Hochstetter. In der südwestlichen Fortsetzung des Kalkgebirgszuges bei Szegliget liegt eine berühmte Dolline, „Szoroskö“ (enger Stein), ein tiefes Felsloch, in dem sich das ganze Jahr hindurch Eis erhalten soll. Ich sah nur von der Ferne die schroff aufsteigenden Felsmassen, konnte aber den Punct selbst nicht besuchen; denn mein weiteres Ziel von Almas aus, wo wir am frühen Morgen aufbrachen, war die Agteleker Höhle, die wir nach langer mühseliger Irrfahrt über den Gebirgszug zwischen Jabloncza und Josafo endlich gegen Abend erreichten. Die Höhle bei Agtelek. Agtelek ist ein kleines Dorf auf dem kalkigen Gebirgsplafeau gelegen, das sich von da hauptsächlich mit seinem karstartigen Charakter weit ausbreitet, meist von Kalkbauern bewohnt, die ihren guten Kalk weithin verführen. Der Eingang zur Höhle liegt feine kleine Viertelstunde westlich vom Orte unter einer 60 Fuss hohen senkrechten Kalkwand , der Kalk ist dicht, lichtgrau in dicke Bänke zerklüftet, ohne deutliche Schichtung. Vor dem Eingänge der Höhle liegt ein kleines Wasserbecken, das, wenn es im Frühjahre sich bis zu einer gewissen Höhe anfüllt, dann, ähnlich wie der berühmte Zirknitzer See, plötzlich innerhalb 24 Stunden unterirdisch ganz ausfliessen soll. Der Eingang in die Höhle seihst ist sehr enge, erweitert sich aber bald. Rechts vom Eingänge liegt neben einem kleinen durch die Höhle fliessenden Wasser eine Lehmterrasse schwach übersintert, so dass man die Sinterkruste leicht durchschlagen kann. Der Lehm ist wohl voller Knochen, doch scheinen diese durchaus recent zu sein, Hirschen, Rehen und Füchsen anzugehören. Die Höhle zieht sich in ihrer Haupt- richtung nach Nordosten gegen Josafo zu, und mag etwa eine Stunde lang sein, hat aber viele und weit verzweigte Seitenarme, so dass man wohl Tage lang darin herum wandern kann, wenn man alle Löcher durchkriechen will. Das Wasser, welches durchfliesst, kommt bei Josafo wieder zum Vorschein. Die einzelnen Theile haben, wie in den Karsthöhlen, besondere Namen; als „Rauchfang“ ist gleich am Eingänge eine grosse konische Erweiterung in der Höhlendecke bezeichnet. Links gelangt man durch eine niedrige Oefinung in einen Seitenarm, in die „Fledermaushöhle“. Millionen von Fledermäusen (Miniopterus SchreibersiQ bedecken in dichten „Ketten“ die Decke und haben unter sich über dem Stein- gerölle durch ihre Excremente klaftermächtige Schichten von guanoartigen Massen gebildet. Auf den Haupttheil der Höhle folgen der „grosse und kleine Saal“, dann die „Landtafel“, ein grosser ebenflächiger Felsblock, der von der Decke herab- gestürzt ist. Erst tiefer hinein beginnen die Tropfsteinbildungen als wellenförmige Bildungen am Boden, als Stalagmiten und Stalaktiten: „Blumengarten“, „Königs- quelle“, „Nepomuk“, „Johannes“, „Altar“, „Brillantfels“, „Wollsack“, „Bienen- stock“, „Vorhang“, „Synagoge“, „Dianatempel“. Am schönsten sind die Tropf- steinbildungen in einer Seitenhöhle im „Paradies“. Ein niedriger Höhlenarm führt links zuerst an einem kleinen Wasser hin, dann kommt man durch ein sehr enges Loch in die „Vorhalle“ mit hübschen Stalagmiten und dann in einen ziemlich grossen Raum, das „Paradies“, mit sehr schönen Stalaktiten und Stalagmiten: „Adam“, „Eva“, „Baum der Erkenntniss“, „Adams Fusstritt“, „Abels und Kains Altar“, „Esaus Stab“, „herabgestürzte Orgel“; dieses „Paradies“ erinnert sehr Ueber die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Edeldny. 705 an den „Calvarienberg“ der Adelsberger Grotte im Karste. Doch steht die Agte- leker Höhle dieser berühmten Karsthöhle an Schönheit der Tropfsteinbildungen weit nach, namentlich ist vieles abgeschlagen und alles durch Fackelrauch ange- schwärzt; dagegen kann sich diese grösste Karpathenhöhle an Ausdehnung wohl messen mit der Adelsberger Grotte. Auf der Rückfahrt von Agtelek nach Edeleny konnte ich nichts beobachten, da ich sie bei Nacht machte. Wenn ich es gewagt habe, eine Ansicht über die Formationen auszusprechen, der die verschiedenen Kalkzüge der Südkarpathen angehören dürften, trotz der wenigen Beobachtungen, die ich machen konnte, und trotz des gänzlichen Mangels leitender Petrefacten, so muss ich es auch noch wagen folgendes Ideal-Profil zu geben (Fig. 3), welches die Lagerungsverhältnisse aus der Tertiärgegend von 1. Diluvium und Tertiärg-ebilde (Neogen). 2. Urthonscliiefer (mit krystall. Kalk). 3. Steinkohlenformation? (Kohlenkalk, wie in den Südalpen). 4. Bunter Sandstein und Muschelkalk (Werfenerschiefer und Guttensteinerkalk der Alpen). 5. Oberer Muschelkalk? (Hallstätterkalk der Alpen) mit Höhlen. Edeleny in SO. bis zu den Höhlenkalken von Agtelek in NW. veranschaulichen soll. Auf diesem Profile ist die Bestimmung von 3 und von 5 am unsichersten. Sofern aber 3 entschieden auf Urthonscliiefer auflagert, und von entschiedenen Werfener Schiefern überlagert wird, so hat die Deutung des dazwischen liegenden Schichten- complexes 3 als Steinkohlenformation allerdings einigen Grund, um so mehr, als man weiss, dass nördlich von der Agteleker Höhlenkalkformation in der Gegend von Rosenau und Dobschau krystallinischen Schiefern auflagernd ech t er K ohlen- kalk auftritt, mit zahlreichen charakteristischen Versteinerungen, die erst kürzlich aus jener Gegend an die k. k. geologische Reichsanstalt eingesendet wurden. Kohlenkalk tritt also entschieden in den Südkarpathen auf, ebenso wie in den Südalpen, und dann ist immerhin der muldenförmige Bau, wie ihn das Profil zeigt, in den südlichen Gebirgsketten möglich, so dass jede For- mation in einer äusseren und inneren Zone auftritt. Wo aber südlich die Gränze zwischen Kohlenkalk und buntem Sandsteine ist, das wage ich nicht zu bestimmen. Und besonders habe ich für die Schiefer, Kalke und das eigentümliche Brecciengestein hei Perkupa keinerlei Grund, dieselben in die Steinkohlenforma- tion oder in den bunten Sandstein zu setzen. Ebenso entsprechen die Agteleker Kalke möglicherweise den Dachsteinkalken der Alpen und gehören zum Lias. Alles das müssen spätere umfassendere Beobachtungen entscheiden, die in diesen interessanten, bis jetzt ganz undurchforschten Gegenden die schönsten und lehrreichsten Resultate versprechen. 706 III. Höhenmessungen in der Gegend von Murau, Oberwölz und Neumarkt in Ober -Steiermark. Von Dr. Friedrich Rolle. (Mit einer lithographirten Tafel.) Zur Veröffentlichung mitgetheilt von der Direction des geognostisch- montanistischen Vereines für Steiermark. Die hier aufgeführten Höhenmessungen gründen sieh auf eine Anzahl von etwa hundert während der geognostischen Aufnahme der Gegend im Sommer 1853 gemachter Barometer -Beobachtungen; sie betreffen grösstentheils Orte, welche auf der Section VII der General-Quartiermeister-Stabs-Karte von Steier- mark und Illyrien (Umgebungen von Murau, Oberwölz und Neu markt) sich verzeichnet finden; einige wenige nur fallen auf die in Süden anstossenden Sectionen XI und XII. Die meisten zählen zum Flussgebiete der oberen Mur, der kleinere Theil zu dem der Drau, endlich eine einzige (St. Ni ko lai) zu dem der Enns. Es wurden diese Messungen mit einem Kapeller 'sehen Barometer ausge- führt; als correspondirende Beobachtungen aber konnten die vom Herrn Joseph Bücher besorgten Aufzeichnungen des meteorologischen Observatoriums der Universität zu Gr atz benutzt werden. Die Meereshöhe dieses Observatoriums wurde, wie schon früher von Morlot, zu 1180 Wiener Fuss über dem Spiegel des adriatischen Meeres angenommen. Die Berechnungen aber, und zwar unter Berücksichtigung des bleibenden Unterschieds im Gange der beiden Barometer, wurden in Wien von Herrn Heinrich Wolf ausgeführt. Was nun den Grad der Genauigkeit der so gewonnenen Höhen-Angaben be- trifft, so ist er wenigstens im Allgemeinen ein befriedigender und zur Beurtei- lung der Landesconfiguration und der geognostischen Verhältnisse ausreichend. Am genauesten stimmen mit den trigonometrischen und den von andern Beobach- tern angestellten barometrischen Höhenbestimmungen die von Puncten in 4000 bis 5000 und mehr Fuss Meereshöhe; minder genau sind die in den Thalsohlen von nur 2000 bis 3000 Fuss angestellten ausgefallen. Zur Erleichterung der Uebersicht sind in der hier folgenden Tabelle denn auch noch die in das betreffende Gebiet gehörenden älteren Höhenmessungen aus dem S enon er 'sehen Verzeichniss (Jahrbuch der k. k. geologischen Reichs- Anstalt, II. Jahrgang 1831, S. 64) und aus Sehmidl’s „das Kaiserthum Oesterreich, erster Band, dritter Theil, Herzogthum Steiei’mark,“ Stuttgart 1839, hier nochmals wiederholt, so wie auch einige inzwischen noch durch die Herren Lipoid, Prettner und Weidmann ausgeführten Messungen beigefügt. Die von der trigonometrischen Katastral - Landesvermessung herrührenden wurden, wie gewöhnlich durch ein beigesetztes a bezeichnet. Dr. Friedr. Rolle. Höhenmessungen in der Gegend von Murau, Obervvölz und Neumarkt. 707 Ortsangabe Meereshöhe in Wiener Fuss Geognostisehe Bemerkungen Rolle 1853 ältere Messungen A. 1. Predlitz, Wirthshaus (Flur) .... Höhenme 2955-4 ssungen im Murth ale. Thalsohle der Mur, einige Klafter a. Spiegel der Mur an d. steierisch- salzburgischen Gränze zwischen Kendelbruek und Predlitz 2. Murau, Posthaus (Flur) . Mittel , 3. Unzmarkt, Posthaus (Flur) .... Mitttel a. Spiegel der Mur bei Unzmarkt '2526-6) 12560-0 (2584-4 |2501-2 k2434-4j 2521-3 (2356-1 2299-5 (2315-8 2323-8 2197-6 2764 Lipoid. 2632 Göth. 2299 Karsten. 2281-8 Kreil. über dem Flussspiegel. Glimmerschiefer, darüber Diluvial- schotter. Thalsohle, einige Klafter üb. d. Mur. Graue und grüne semikrystallinische Uebergangsschiefer m. Kalkstein- lagern; darüber Diluvial-Schotter. Thalsohle; etwa 16 Klafter üb. dem Flussspiegel. Glimmerschiefer u. Diluvialschotter. B. Gegend südlich der Mur. a. Gegend von Turrach. 4. Turrach, Eisenhütte (Flur). Mittel . . . 5. Turrach-See, südl. von Turrach an der steierisch-kärntnerischen Gränze 6. Stangnock (Stangalpe), südwestl. von Turrach an der steierisch- kärntnerischen Gränze 7. Königstuhl (Kahrlnock), höchst. Gipfel d. Stangalp-Gruppe süd- westlich von Turrach an dem Zusammentreffen der kärnt- nerischen, salzburgischen und steiermärkischen Gränze 8. Oberer Boden (Kahrfläcbe) des Werehzirmach-Thales zwischen Stangnock, Königsstuhl und Woadlnock 9. Oberer Kupferbau , Tagbau auf ein Rohwand- und Spatheisen- steinlager in d. Gegend „Winkel“ südlich von Turrach 10. Eisenhut, südöstl. von Turrach . 11. Bedner-Hütte (Perner-Hütte) im Wildanger-Graben (Mini-Grab.) am nordöstl. Fusse d. Eisenhuts. (4015-0 (3952-2 3983-6 5584-2 7143-0 4165 Vest. 5572 Prettner. 7140 Erzh. Rainer [u. Liechtenstern. 7579 Vest. 7375 Schaubach. 5202-4 Gränze der krystallinischen Schiefer gegen d. grünen u. grauen Ueber- gangsschiefer und die zur Stein- kohlenformation gehörigen Grau- wacken-Conglomerate. Schiefer u. Conglomerat der Stein- kohlenformation. Conglomerat d. Steinkohlenformat, und Schiefer mit Pflanzenresten. Conglomerat und Schiefer. Dessgleichen. Dessgleichen. Thonsehiefer. Thonschiefer. 708 Dr. Friedrich Rolle. Ortsangabe Meereshöhe in Wiener Fuss Rolle 1853 ältere Messungen Geognostische Bemerkungen 12. Wildanger-Hütte (Ollach-Hütte) zwischen Bedner Hütte und der oberen Paal-Gegend 13. Krautwald - Hütte , am linken Gehänge des oberen Paal- grabens 5440-5 4794-4 Kalklager an derGränze von Thon schiefer gej und Gneiss. schiefer gegen Glimmerschiefei Glimmerschiefer. b. Gegend von St. Lambrecht. 14. St. Lambrecht, Stift (Flur) . . . . Mittel 15. Lassnitz, westl. v. St. Lambrecht, Wirthshaus (Flur) 16. Grebenzen (Grewenzen), südöst- lich von St. Lambrecht (Gipfel). a. Baumgränze an der Westseite der Grebenzen 17. Auerling - See , südlich von St. Lambrecht 18. Kuhalpe an d. steierisch-kärnt- nerischen Gränze a. Baumgränze an der Nordwest- seite der Kuhalpe 19. Oberberg, südlich von Murau (Gipfel) 20. Frauenalpe, südwestl. v. Murau, an d. steierisch -kärntnerischen Gränze (3231-2) 13226-5) 3228-8 3185-0 3178 Kreil. 5901-8 A 5751-3 4157-0 5602-0 56240 A 5518-6 5689-5 6324-5 A Graue u. grüne semikrystallinisch Uebergangsschiefer. Dessgleichen. Körniger Kalkstein der grauen um grünen Schiefer. Grüne Schiefer. Dessgleichen. Dessgleichen. Dessgleichen. c. Gegend von Neumarkt und Mühlen. 21. St. Marein, gleich unterhalb von Neumarkt1) und nui-i weniges tiefer; Bräuhaus (Flur) 22. Adendorf, höchste Stelle der Teufenbach-Neumarkter Land- strasse unweit von Adendorf . . . 23. Steinschloss (Ruine Stein), bei Teufenbach 24. Furtner Teich, nordwestlich von Neumarkt 25. Zeitschach, Wirthshaus (Flur). . Mittel ... 26. Auf d. Singer-Eck (beim Singer- Bauer), Anhöhe zwischen Paisch und Greuth 27. Ruinezu See (am westl. Fusseder Seethalalpen) östl. von Neumarkt Mittel 2514-0 2920-6 3729- 0 2799-0 (3267-5) (3190-0) 3228-7 3730- 2 (3549-2) (3632-6) 3590-9 Grüner Schiefer; darüber Diluviaj Schotter. Dessgleichen. Grüner Schiefer. Dessgleichen. Grüner Schiefer mit ansehnlich' Diluvialschotter-Bedeckung. Grüner Schiefer mit Lagern v Go sau. S I TertiärbiUbtfigcw Sr- — I Gonglomerat Tertiär an Diluvium/ ^ 1 Neubildungen T2 Bergsturz, Ebtnhof Jahrbuch der kkgeolo gischen Reichsanstalt VII Bd. 4ill MMEHLIMG KOMUTETOMG KO- PIIHCA rOPHBIXTi MIUKEIIEPOBTi 1853 (8—12) 1854, 1855, 1856 (1—5). Philadelphia. Fran klin- Institute. Journal, Januar — April 1856. Vol. 61, Nr. 361—364. Pisek, K. k. Gymnasium. Jahresbericht 1851 — 1856. Verzeichniss der an die k. k. geolog. Reichsanstalt eingeengten Bücher, Karten u. s. w. 863 Prag. K. k. p atriotis ch - ökonomisc lie Gesellschaft. Centralblatt für die gesammte Landescultur, dann Wochenblatt für Land-, Forst- und Haus- wirthschaft, Nr. 41 — 51 de 1856. „ K. k. Altstädter Gymnasium. Programm 1853 — 1856. „ Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos“. Zeitschrift, November, December 1855, September 1856. Freiherr von Reden, Dr. F. W. , in Wien. Return relative to the geological survey (Great Britain and Ireland), together with Skeleton maps corresponding in Scale and the colours used with the maps of 1855 to show the Progress of the Survey to March 1856. Regensbarg. K. botanische Gesellschaft. Flora, Nr. 21 — 41 de 1856. — Botanische Erinnerungen von Wien aus den Septembertagen 1856. „ Zoologisch-mineralogischer Verein. Correspondenzblatt , Vli. 1853. — Abhandlungen, IV. 1854. — Monographie der europäischen Sylvien, von H. Graf von der Mühle, mit Atlas 1856. Rostock. Mecklenb. patriotischer Verein. Landwirtschaftliche Annalen, XI, 2. Abth. 2. Heft. Rovigo. Accademia dei Concordi. Sülle inemorie presenfate negli anni 1847. 1851—1853. Soleirol, Professor in Metz. Essai de Classification des suites monetaires byzantines, Stanislau. K. k. Gymnasium. Jahresbericht für 1856. Stiehler, Aug. Willi., Regierungsrath, Präsident der naturwissensehaftl. Vereine in Blankenburg und Wernigerode. Die Vorwelt als Kunststotfquelle für Damen. 1856. — Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern der Grafschaft Wer- nigerode, vom J. 1074 — 1855. Von Chr. Fr. Kesslin. 1856. — Uebersicht der Gebirgsformationen der Erde. Von Dr C. F. Ja sc he. 1843. — Berichte des naturwissenschaftlichen Vereines des Harzes für 1840/46. 1856. Stur, Dionys, in Wien. Notiz über die geologische Uebersiehtskarte der neogen- tertiären, diluvialen und alluvialen Ablagerungen im Gebiete der nord- östlichen Alpen u. s. w. 1856. — lieber den Einfluss des Bodens auf die Verteilung der Pflanzen u. s. w. 1856. Szegedin. K. k. Gymnasium. Programm 1856. Stobitza. K. k. Bezirksamt. Physisch- chemische Untersuchung der Mineral- quellen von Stubitza in Croatien. 1820. v. Tchibatcheff, Peter, in Paris, Asie mineure. Description physique, stastistique et archeologique de cette contree. II. Climatologie et Zoologie. 1856. Terquein, 0. , in Metz. Paleontologie de l’etage inferieur de la formation liasique de la province de Louxemburg et de Hettange, Dep. de la Moselle. 1855. Teschen. K. k. kath. Gymnasium. Programm 1850 — 1856. Venedig. K. k. Ly ceal-Gymnasium. Programma 1852 — 1856. Vernansal de Villeneuve Joseph, in Mailand. Cenni fisiologici sui terreni in colti- vazione. Milano 1856. Verona. Acc ade mia d’agricoltura, commercio ed arti. Memorie XXX, XXXI, XXXII. 1854/55. Villa, Anton, in Mailand. Intorno a tre opere di Malacologia del Sign. Drouet di Troyer. Milano 1856. — Le cavalette o locuste. — Armi antiche trovate nella torba di Bosisio. — Le farfalle. Weeber, H. C., k. k. Forst-Inspector in Brünn. Verhandlungen der Forst-Section für Mähren und Schlesien. Jahrg. 1856. Wien. K. k. Mi nisterium des Innern. Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich, St. 41. — 54. de 1856. HO0 864 Verzeichniss der an die k. k. ge'olog. Heichsansfalt eingelangten Bücher, karten u. s. w. Wien. K. k. Handels-Ministerium. Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik. IV. Jahrg. 4. Heft. — Bericht über die allgemeine Agrieultur- und Industrie- Ausstellung zu Paris im Jahre 1835 u. s. w. Red. von C. Noback. IV. „ Kaiserliche Akademie der Wissenschaften. Denkschriften. Philos. -histor. Classe VII. — Sitzungsberichte der math.-naturw. Classe. XXI, 1, 2; — der philos.-histor. Classe XX, 2, 3; XXI, 1,2. — Register zu den zweiten 10 Bänden der Sitzungsberichte — XI — XX — beider Classen. „ K. k. Central - Anstalt für Meteorologie und Erdmagne- tismus. Uebersicht der Witterung, Gang der Wärme und des Luftdruckes, der Feuchtigkeit etc. im Mai, Juni 1856. „ K. k. a k a d emi s c h e s G y m n as i u m. Jahresbericht 1851 — 1856. „ K. k. Ober-Gymnasium zu d e n S ch o tt e n. Jahresbericht für 1856. „ Communal - Ober - Realschule in der Vorstadt Wieden. 1. Jahres- bericht 1856. „ Doctoren-Collegium der medicin. Facultät. Oesterr. Zeitschrift für praktische Heilkunde. Redig. von Dr. J. J. Knolz undDr. G. Preyss. Nr. 42—52 de 1856. „ K.k. Landwirthschafts-Gesellschaft. Allgemeine Land- und forst- wirthschaftliche Zeitung. Red. v. Prof. Dr. Arenstein. Nr. 40 — 52 de 1856. „ Oesterr. Ingenieur-Verein. Zeitschrift, Nr. 17 — 20. „ Gewerbe- Verein, Verhandlungen 1, 2 de 1856. Würzburg. Physical. medicin. Gesellschaft. Verhandlungen VII, 2. XVII. Verzeichniss der mit Ende September d. J. ioeo Wien, Prag, Triest und Pesth bestandenen Bergwerks- Producten-V erschleisspreise. (In Conventions-Münze 20 Gulden-Fuss.) Wien l'rag Triest Pesth Der Centner. fl. k. fl. k. fl. k. fl. k. Antimonlum crudum, Magurkaer 13 30 14 36 BMei, Bleiberger, ordinär 17 17 . „ hart, Pribramer 14 40 13 40 . , » weich, „ 16 40 15 40 • . . „ „ Kremnitzer, Zsarnoviezer und Sehemnitzer 16 30 „ „ Nagybänyaer 16 10 15 30 „ hart, Neusohler 14 50 „ weich, „ . . . 16 30 Eschel und Smalten in Fässern ä 365 Pf. FFF.E 14 . 16 , FF.E 10 24 12 24 F.E. 7 12 9 12 M.E 5 30 7 30 O.E 5 15 7 15 O.E.S. (Stückeschel) 4 48 6 48 Glätte, böhmische, rothe 16 45 15 50 • . 17 15 » » grüne 16 15 15 20 . . 16 45 „ n. ungar., rothe . , . . 16 50 » grüne.. • 16 20 Idrianer Verzeicliniss der Bergwerks-l’roducten-Verschleisspreise. 86ö Der Centner. Blocken-Kupfer, Agordoer „ „ Schmölnitzer Kupfer in Platten, Schmölnitzer neuer Form » „ „ alter Form „ „ „ Neusohler „ „ „ Felsöbanyaer „ „ „ Schmölnitzer „ Rosetten-, Agordoer „ „ Rezbänyaer „ „ Oft'enbanyaer „ „ Zalathnaer (Verbleiungs-) . . . . „ Spleissen-, Felsöbanyaer „ -Bleche, Neusohler, bis 36 W. Zoll Breite. „ getieftes detto „ in flachen runden Böden detto Bandkupfer, Neusohler i Quecksilber in Kistein und Lageln „ „ schmiedeisernen Flaschen „ „ gusseisernen Flaschen „ im Kleinen pr. Pfund „ Schmölnitzer in Lageln „ Zalathnaer in Lageln Scheidewasser, doppeltes Schwefel in Tafeln, Radobojer „ „ Stangen „ -Blüthe „ Szwoszovicer in Stangen Urangelb (Uranoxyd-Natron) pr. Pf. Vitriol, blauer, Hauptmünzamts „ „ Kremnitz er „ „ Karlsburger „ „ Venediger „ grüner Agordoer in Fassein ä 100 Pf. „ „ „ „ Fässern mit circa 1100 Pf. Vitriolöl, weisses concentrirtes Zinn, feines Schlaggenwalder Zinnober, ganzer „ gemahlener „ nach chinesischer Art in Kistein „ im Kleinen per Pfund „ nach chinesischer Art in Lageln Wien | Prag | Triest | Pesth fl. |k. 1 1 k. fl. |k. fl. |k. 81 76 74 74 75 10 76 74 74 76 74 73 72 30 73 78 • • 74 ' 72 71 30 71 30 70 30 82 18 86 18 83 18 81 102 103 30 100 102 30 . 103 . 102 . 1 7 1 8 1 6 1 8 98 30 102 102 30 19 6 45 . 7 15 . 10 10 30 . 6 45 . 9 9 9 9 28 30 . 28 30 28 30 27 27 27 . 2 o4 2 24 7 45 . 82 . 81 . . 120 121 30 118 120 30 127 128 30 125 127 30 135 136 30 133 135 30 1 21 1 22 1 20 1 21 127 128 30 125 • 127 30 Preisnachlässe« Bei Abnahme von SO — 100 Ctr. böhm. Glätte auf Einmal 1 % „ 100-200 „ „ „ „ „ 2°/0 „ 200 und darüber „ „ „ „ 3% Bei 500 fl. und darüber, entweder dreimonatlich a dato Wechsel mit 3 Wechselverpfl. auf ein Wiener gutes Handlungshaus lautend, oder Barzahlung gegen 1% Sconto. 866 Personen-, Orts- und Sach-Register des 7. Jahrganges des Jahrbuches der k. k. geologischen Reichsanstalt. Von August Fi*. Grafen Mar sc hall. Die Benennungen von B eh ö rd e n , A n s t a 1 1 e n , Aemtern und Ve r e in e u linden sich im Personen- Register. Den Namen weniger bekannter Orte und Gegenden ist die Benennung des Landes oder Bezirkes, in welchem sie liegen, in einer Klammer beigefügt. Ortsnamen, die zugleich als Bezeich- nung von Formationen oder geologischen Gruppen dienen, z. B. „Rossfelder Schichten“, „Werfener Schiefer“ u. dgl. sind im Sach-Register zu suchen. I. Personeii-Register. A. Ackerbau-Gesellschaft d. StaatesWis- consin (Nord-Amerika) 794. A ic h h o rn (S.) Beschreibung der Mineralien- sammlung des Gratzer Joanneums 185. A 1 1 o u e z (Cl.).Nachrichten über das Kupfer- gebiet am Lake Superior 785. Andrae (Dr.). Geologische Untersuchungen in Steiermark 222, 241, 535, 537, 539, 549, 550, 581. Anker. Ammoniten in der Gratzer Gegend 241. „ Drusen im Basalt von Wildon 595. „ Butil im Quarz von Osterwitz 231. Armand. Probirung von Erdharzen und erd- harzigen Gemengen 759. BE. Bach (Alex. Freiherr v.). Besuch in der k. k. geolog. Reichsanstalt 819. „ (H.). Geognostische Karte v. Deutsch- land 386. B a 1 1 i n g. Braunkohle v. Krikehaj , technische Probe 609. Barrande (J.). Gliederung der mittelböhmi- sehen Silur-Gebilde 99. „ Silur-Petrefacte v. Rokitzan 162, 355, 372. Baumert (Prof.). Hartit 93, 94. Bayerische Akademie der Wissen- schaften. Vollständige Sammlung der ,. Abhandlungen“ und „Denkschriften“ 825. Becher. Karlsbader Sprudel 204. Beer (A. K.). Lehrbuch der Markscheide- kunst 840. Benczur (J.). Cement-Fabrik zu Eperies 757. Bergamo (Industrie - Gesellschaft zu). Bau- steine auf der Pariser Ausstellung 749 und 750, 752. Beust (Frhr. v.). Gang-Systeme 179 u. 180. Beyrich (Dr.). Geologische Arbeiten in Böhmen 816. B illau det. Encriniten und Cidariten des obern Alpenkalkes 729. Bischo ff (0.). Gediegen Kupfer von Hromitz 608. Boue (A.). Durchbruch der Mur bei St. Ru- precht 49. „ Orthoceratiten von Gratz 242. Boussingault. Chemische Zusammen- setzung des Bergtheeres 745, 746. Brücke (W.). Feldspath-Krystalle in Gyps- Abgüssen 835. Brunner (Jos.). Magnesit von St. Kathrein 610 und 611. C. Callot (Frhr. v.). Abbau des Rabensteiner Dachschiefers 466, 473, 475, 478. Canaval (J. L.). Geognosie von Kärnthen 333, „ Krystallinische Schiefer südlich von der Drau 342. Ca ss (General). Untersuchung des Kupfer- gebietes am Lake Superior 785. Personen-Register. 867 Cherbourg (Gesellschaft der Naturwissen- schaften zu) 363. Co Hins (E. H.). Eisenwerk zu Marquette (Nord-Amerika) 779. Coli o mb (E.). Schotter-Ergiisse der Vogesen 62. Cotta (B.). Betheilung mit dem k. k. Franz Josephs-Orden 197. Cristofoli (A.). Fabrik von künstlichem Marmor zu Padua 737. Czjzek (J.). Barometrische Höhenmes- sungen im mittleren Böhmen 133. „ Barometrische Höhenmessungen im Pil- sener Kreise 273. D. Daffield (G.). Meteorologische Verhältnisse zu Detroit (Nord- Amerika) 773 und 77 V. Dal Ion (CI.). Ebbe und Fluth des Huron- Sees 783. D ana (J. D.). Geologische Mittheilungen aus Nord-Amerika 199. „ Hartit und Piauzit 93. D a v i ds o n (Th.). Classification der Brachio- poden 386. Deäk. Cement-Fabrik zu Ofen 737. Dechen (v.). Geognostische Karte von Deutschland 824. „ Geognostische Karte von Rheinland- Westphalen 198. Delesse. Bau -Materialien auf der Pariser Ausstellung 747. „ Probe für Erdharze und erdharzige Ge- menge 739. Demidoff (Fürst A.). Zoologische Preis- Aufgabe 169. Deshayes. Betheilung aus dem Wollaston- Preisfonde 363. „ Einrückung v. Ba rrande’s Abhandlung in das „ Bulletin de la Societe geolo- gif/ue de France 372. Doms (Roh.). Ozokerit 610. Doppler (T.). Proben von Salzburger Mar- mor und Serpentin auf der Pariser Ausstellung 749, 732. Douglas (S. H.). Analyse des Trinkwassers von Detroit (Nord-Amerika) 773. Dumas. Artesischer Brunnen von Passy 206. Dumont. Geologische Karte von Belgien 375 E. Ebner (Frhr. v.). Zündung mittels Reibungs- Eiektricität 828. Eh rl i eh (K.). Fossile Cetaceen der Umgebung von Linz 163. Eiclnvald(E. v.). Sammlung seiner Werke für die geologische Reichsanstalt 852. Emmrich (H.). Geologie der östlichen Um- gebung von Trient 836. Escherv. d.Linth. Flysch-Gesteinev. Vor- arlberg 17. „ Jura-Petrefacte am Höllbach-Tobel 19. Esc her v. d. Linth. Petrefacte des oberen Alpen-Sehiefers 35. „ Petrefacte der westlichen Alpen 379. Everett. Erster Ansiedler zu Marquette (Nord-Amerika) 773. F. Feilhammer (Fr). Mährische Marmor-Sor- ten auf der Pariser Ausstellung 752. F erientsik(L.).Analyseeines französischen Cements 371. Fischer (Fr.). Spath-Eisenstein von Tragöss 611. Fischer v. Wald heim (A.). Semisäcular- Feier der kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau 182. Foetterle (Fr.). Asphaltwerk zu Seefeld 196, 372. „ B a c h’s (H.) geognostischeUebersichts- karte von Deutschland 386. „ Beor’s Lehrbuch der Markscheide- kunst 840. „ Barometr. Höhenmessungen im west- lichen Mähren 298, 301. „ Braunkohle von Rosenthal 371. „ Dumas’ Bericht über den artesischen Brunnen von Passy 206. „ Dumont’s geologische Karte von Bel- gien 375. „ Erhebungen in den Querthälern des Planica-Thales 682. „ Geologische Aufnahme im südwestlichen und westlichen Mähren 183, 840. „ „ „ im Venetianischen 850. „ „ Karte von Kärnthen 386. „ Guggenberger’sche sparende Gas- brenner 169. „ Inhalts-Berechnung der Köflach-Voits- berger Kohlenflötze 559. „ Irischer Riesenhirseh 161. „ Kalkspath in Steinkohlen von Ostrau 387. „ Kudernatsch’s (Joh.) Ableben 375. „ Lignitflötz von Neudegg 842. „ Murmann’s künstlicher Marmor 375. „ Rothliegendes im westlichen Mähren 840. „ Sch m i d b u rg’s (Frhrn. v.) Werk über physicalische Terrainlehre 172. „ Schichten um Tarvis 633, 635. „ Spath-Eisenstein führende Schiefer bei Jauerburg 369. „ Steinkohlen- und Trias-Gebilde im süd- westlichen Kärnthen 372. „ Steinkohlen von Jaworzno 385. „ Vallach’s Bericht über eine Gang- verwerfung zu Zinnwald 172. „ Zerrenner’s Schrift über die metal- lurgische Gasfeuerung in Oesterreich 173. Foster. Berichte über die metallführenden Gebiete am Lake Superior (Nord-Ame- rika) 776, 784, 786, 787. I’ersonen-Registei. 868 Frankreich (Geologische Gesellschaft von). Aufnahme von Barrand e’s Arbeit über die Petrefacte von Rokitzan 372. Friese. „Die österreichische Bergwerks-Pro- duetion“ 846. Fröhlich (E. K.). Mineralquellen von Kra- pina 841. Ci« Gei ni tz (H. B.). Werk über die Steinkohleu- Formation im Königreiche Sachsen 829. G e o I o g i s c h e R e i c h s a n s t a 1 1 (k. k.). Ar- beiten im Laboratorium 152, 360, 603, 805. „ Aufnahms - Arbeiten für den Sommer 1856 387. „ Correspondenten 161, 198. „ Einsendungen für die Bibliothek 212. 396, 620, 852, 859. „ „ für das Museum 159,607, 810. „ Geologische Uebersicht der Bergbaue der österreichischen Monarchie 364, 846. „ Karte von Kärnthen 386. „ Preis -Medaille 1. Classe der Pariser Ausstellung 182. „ (Schreiben A. v. Humboldt’s über die) 834. „ Sitzungen 161, 362, 814. G e r a r di (B.). Mineralien aus dem Bresciani- schen auf der Pariser Ausstellung 751. Giebel (C.). „Inseeten und Spinnen der Vor- welt“ 821. Girtler (Dr.). Analyse der Braunkohle von Hrastowetz 152. Göppert (R.)- Künstliche Darstellung der Steinkohlen-Formation 832. Götti (H.). Analyse des Karlsbader Spru- delwassers 202 und 203. Gossleth. Wasserleitungs-Röhren ausKalk- stein 752. Grailich (J.). Krystallbestimmung mittels der Neu m ann - Mi 1 1 e r’schen Projec- tion 378. Granofsky. Schädel von Dinotherium 612. Gras (Sc.) Schotter-Ergüsse in den West- Alpen 62. Graverae t. Gründer der Collins-Eisen- werke (Nord-Amerika) 779. Griffith (S. M.). Erbauer der Mississippi- Kettenbrücke zu St. Anthony 802. Grimm (Joh.). Eisen-Pisolith 160, 193 und 194, 606. „ „Grundzüge der Geognosie für Berg- männer“ 362. „ Höhenmessungen im Pilsener Kreis 163. Groi. Steinkohlen-Schichten von Chotieschau 262. G roul (J. R.)Vorsteher der Kupfer-Schmelz- werke zu Detroit (Nord-Amerika) 772. G ü m b e 1 (C. W.). Amphibol undKibdelophan im Glimmerschiefer des Dillen-Berges 483 Anmerkung. „ Beitrag zurgeognostischenKenntniss von Vorarlberg und des nordwestl. Tirol 1. Guggenberger (.1. M.). Sparende Gas- brenner 169. Gumprecht (T. E.). Conglomerate von Woltusch 119. „ Thonschieferartiger Glimmerschiefer zunächst am Granit 521. Iff. Hühner (W.). Neues System, Kupfer und andere Metalle aus den Erzen zu gewin- nen 827. Haidinger (K.). Säcular-Gedächtniss 833. Haidinger (W.). Amtlicher Bericht über die Pariser Ausstellung von 1855 376. „ Aufnahmeder B a rra nde’schen Denk- schrift in das „ Bulletin de la Societe geolofiif/ue de France “ 372. „ Auszeichnung der Herren Deshayes, Sir E. W. L o g a n und S e n o n e r 363. „ Correspondenten der k. k. geologischen Reiehsanstalt 161, 198. „ Professor Cotta mit dem k. ö. Franz Joseph-Orden ausgezeichnet 197. „ Dana’s geologische Mittheilungen aus Nord-Amerika 199. „ v. Dechen’sche Karte von Rheinland- Westphalen 198. „ „ „ von Deutschland 824. „ Eisen-Pisolith 193 und 194. „ Eröffnung der Sitzung der k. k. geolog. Reichsanstalt für 1856 — 57 814. „ Erwählung zum auswärtigen Mitglied der „ London Royal Society“ 829. ,. Geographische Vertheilung der Borsäure und der, diese enthaltenden Mineralien 181. „ Gesellschaft der Naturforscher zu Mos- kau 182. „ „ „ Naturwissenschaften zu Cher- bourg 363. „ Grimm’s „Grundzüge der Geognosie für Bergmänner“ 362. „ Al. v. Humboldt’s Schreiben über die geolog. Reichsanstalt 834. „ Joachimsthaler montanistischer Verein 187 und 188. „ NaturwissenschaftlicherVereinzu Press- burg 183, 187, 364. „ Professor Naumann’s Arbeit über den sächsischen Granulit 834. „ Nulliporen-Kalk 582. „ Pariser Preis-Medaille für die geologi- sche Reichsanstalt 182. „ Paterait 196. „ Piauzit und Hartit 92, 93, 94, 95. „ Polarisations-Erscheinungen am vesu- vischen Glimmer 822. „ Tun ner’s Bericht über die Pariser Aus- stellung 198, 364, 376. „ Wagner’sche wissenschaftliche Stif- tung zu Philadelphia 199 und 200. „ v. Wurzbach’s „Bibliographisch-stati- stische Uebersicht der Literatur des österreichischen Kaiserstaates“ 183. Personen-Kegister. 869 Handels- Ministerium (k. k.).Industrial- Privilegien 209, 392, 616, 836. H a n t k e n (M. R. v.). Ammoniten von Swinitza 607. Hauer (Franz R. v.). A i c h h o r n’s Beschrei- bung der Mineralien- Sammlung des Gratzer Joanneums 183. „ Ranater Petrefacte 844. „ Barrande’s Arbeit über die Fossilien von Rokitzan 162. „ Cephalopoden von Tratzberg 729. „ Clymenia laevigata 241. „ E h r 1 i c b’s „Beitrag zur Paläontologie und Geegnosie Ober-Oesterreichs und Salzburgs“ 163. „ Gyps von Längenfeld 181, 652. „ de K o n i n e k’s geologische Nachrichten aus England 184. „ Lias- Cephalopoden der nordöstlichen Alpen 826. „ Neue Art Nautilus aus demAchen-Thale 733. „ Petrefacte von Sternberg in Mecklen- burg 839. „ Reisebericht über die Roman-Banater Militärgränze 382- Hauer (Karl R. v.). Apparat zur Bestimmung der Löslichkeit von Salzen in höherer Temperatur 186. „ Arbeiten im Laboratorium der k. k. geologischen Reichsanstalt 151, 360, 603, 805. „ Braunkohle von Lupinyak und Dolchi 739 und 740. „ Grünerde von Kaaden, Analj'se 845. „ Lignit vonPeklenicza, technische Probe 743. „ Nussdorfer Cement, Analyse 371. „ Paterai't von Joachimsthal, Anal. 193 und 196. „ Porzellanerde von Rene, Analyse 129. „ Stubitza (Mineralquellen von) 838. „ Thonerde-Präparate, deren Gewinnung 166. Hausmann(G. Hr.). Abhandlung über Mole- cular -Bewegungen in starren leblosen Körpern 825. He ekel (J.). Akademische Abhandlung über fossile Fische 827. Heer(Osw.). Fossile Insecter. von Radoboj 831. Heinrich (A.). Gewinnung des Kupfers und anderer Metalle aus den Erzen 827. Heinrich (Alb.) Proben von mährischem Marmor und Talkschiefer auf der Pari- ser Ausstellung 749, 751. H e 1 d r e i c h (Th. v.). Fossilien von Kalamaki 173. Helmersen (v.). Hebung der Küsten des Baltischer! Meeres 821. „ Geologische und geodätische Arbeiten in Russland 822. Henry (Alex.) Kupfer-Bergbau am Lake Superior 785. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. Hinge nau (0. Frhr. v.). Braunkohlen-Lager des Hausruck-Waldes 164, 174. „ Geognosie von Luhatschowitz 377. ., Vogl’s Schrift über die secund. Gebilde in den Joachimsthaler Erzgängen 837. „ Werner-Verein zu Brünn 200. Hl a si w etz (H.). Erdharz im Gosau-Thon 736 Anmerkung. „ Rauchwacke des Höttinger Grabens, Analyse 725. Hlubek (Prof.). Lehm -Ablagerungen am Rande des Gratzer-Feldes 602. Hochstetter (Ferd.). Aragonit im Basalt- tuff und Silberanbrüehe von Joachims- thal 166. „ Beust’sche Gang-Systeme 179 und 180. „ Braunkohlen und Basalte von Falkenau und Ellbogen 185. „ Dachschiefer des Ziegenruck-Bergs 466. „ Duppauer Basalt-Gebirg 194 und 195. „ Geologische Arbeiten der I. Section in Böhmen während des Sommers 1855.316. „ Geolog. Verhältnisse von Edeleny 692'. „ Geologische Verhältnisse von Marien- bad 382. „ Granulit 766, 834. „ Höhenverhältnisse des Böhmerwaldes 135, 368. „ Karlsbader Quellen 202 u. 203, 825. „ Literatur über den Böhmerwald 150. „ Pyropführende Ablagerungen im böhm. Mittelgebirge 844. „ Dr. Stolz’ s handschriftlicher Nachlass über die Mineralogie und Geologie von Böhmen 842. „ Vegetations- Verhältnisse des Böhmer- waldes 149. Hörn es (Mor.). Ceritläum pictum 577. „ Cliemnitzia Petersi 672. „ Congeria triangularis 40. „ Fossile Mollusken des Wiener Tertiär- Beckens 188, 833. „ Marginella Auris leporis 569. „ Naticae von Tratzberg 729. „ Sammlung von tertiären Petrefacten des Wiener Beckens 353, 364. „ Subfossile Seethiere von Kalamaki 173. „ Tertiäre Meeres-Petrefacte aus Steier- mark 571, 577, 578. Hohenegger (L.). Barometrische Höhen- messungen in den Sudeten 279. „ Eisenkiesel-Pisolith in Hypersthenit 193 und 194. Holzer (F.). Strassen -Nivellements in den Sudeten 295. Hornig (E.). Controlirung des künstlichen Düngers zu Nantes 378. Houghton (Dr.). Kupfergebiet v. Michigan (Nord-Amerika) 785 und 786. Hiilsse (Prof.). Geinitz’s Werk über die sächsische Steinkohlen-Formation 829. Humboldt (A. v.). Schreiben in Betreff der k. k. geologischen Reichsanstalt 834. 111 870 Pcrsonen-Register. J. Jac kson (C. F.). Aufnahme des Kupfer- Gebietes am Lake Superior 786. John (Forstmeister). Vegetations- Gränzen im Böhmerwalde 149. Jo hast on (W.R.). Zähigkeit verschiedener Eisensorten 780. Jokely (Joh.). Erz-Lagerstätten und Berg- baue im nordwestl. Böhmen 363 und 366. „ Geognostische Aufnahme in Böhmen während des Sommers 1853. 317. „ Geologische Beschaffenheit des Egerer Kreises 479. „ Grünerde von Kaaden 845. „ Tertiäres Becken von Eger u. Falkenau 380. „ Verhältniss des mittelböhmischen Ur- Thonschiefers zum Granit 103 und 106. Jones (Rup.). Posidonomyen 852. Jungmann (Frz.). Serpentin von Smoli- wetz 110. K. Karsten (G.). Sendung von Mineralien. Gebirgsarten undPetrefacten 159u. 160. Katzer. Petrefacte von Rokitzan 356. Keil (F.). Barometrische Höhenmessungen an der Drau, um Lienz, an der Piave und am Tagliamento 459, 460. Kenngott (G. A.). Piauzit u. Hartit 91. „ „Resultate mineralogisch. Forschungen für das Jahr 1854“ 162. K i n d. Artesischer Brunnen von Passy 206. Kleszczynski (Ed.). Pi-ibramer Hiitten- proeess 171. „ Pfibramer Niveau - Verhältnisse und Wasserwirtschaft 177. „ Stamm-Bruchstiick von Lepidodendron 608. K n a p p. Alte Bergbaue im Gebiete von Minnesota 784. Kokscharow (N. v.). Magnesia-Glimmer vom Vesuv 822. Köninck (de). Geologische Mittheilungen aus England und Schottland 184. Kopetzky (Dr.). Mineralquellen von Gross- Sulz 595 und 596. Koristka (K.). Höhenmessungen in den Sudeten, den Bieskiden und im west- lichen Mähren 279. Kornhuber (Dr.), Gründer des naturwissen- schaftlisehen Vereines zu Pressburg 364. Kraynag (Dr. v.). Seefelder Asphaltsteine, Analyse 372. Krennthaler. Gyps auf der Pariser Aus- stellung 759. Kudernatsch (Johann). Lebensabriss 375 und 376. Kuncz (P-). Braunkohlen-Becken v. Krikehaj 609. K u r i. Knochen-Breccie in einem aufgelassenen Grubenbau 79 Anmerkung. K u r y (G.). Fragment eines Elephanten- Schädels 608, 841. L. Lang. Tert. Petrefacte aus Ungarn. 813. Leim b ach (G.). Dachschiefer von Walfers- dorf auf der Pariser Ausstellung 748. Li dl (Ferd. v.). Geologische Verhältnisse von Lubenz 373. „ Steinkohlen - Formation des Pilsener Kreises 249. Lipoid (M. V.). Alpiner Lias und Jura im südöstlichen Kärnthen 193. „ Bleierze im südöstlichen Kärnthen 369. „ Eiseulager im Jasloer Kreise 836. „ Erz-Lagerstätten von Tergove 848. „ Gailthaler Schichten und alpine Trias im südöstlichen Kärnthen 374. „ Geologie des Sulzbach-Thales 169. „ Geognostische Durchschnitte aus dem östlichen Kärnthen 332. „ Geognostische Karte von Idria 838. „ Höhenmessungen im südöstl. Kärnthen 346. „ Krystallinische Schiefer und Massen- gesteine im südwestlichen Kärnthen 365. „ Megalodus in dem Krainer Dachstein- Kalk 640. „ Rudisten-Kalk von Idria 839. „ Tertiäres und Diluvium im südöstlichen Kärnthen 175. „ Tertiäre Meeres-Schiehten des Lavant- Thales 578. Löwe (Alex.). Plastischer Thon von Krapina 740. Logan (Sir E. W.). ßetheilung mit der Wollaston-Palladium-Medaille 363. Long (Major). Untersuchung des Kupfer- gebietes am Lake Superior (Nord- Amerika) 785. Loschan (G.). Erze der Comenda-Alpe 673. Ludwig (Rud.). Gasentwickelung der Sool- quellen von Nauheim u. Kissingen 828- Lukas (Dr.). Erdbeben 165. VI. Mac Adam (J.). Skelet des Riesenhirsehes im Museum zu Belfast 161. Magistris (A.). Gesteins- Sprengung mit- telst Reibungs-EIektricität 828. Majer (Prof.). Eocen- und Nummuliten-Pe- trefacte aus Stuhlweissenburg 814. Markus (S.). Thermo-Lysimeter 186. Marsden (St..). Entdecker der Blei-Lager- stätten vonGalena (Nord-Amerika) 794. Marx (Aug.). Stosszahn von Mastodon 608. Meyer (H. v.). Ichthyosaurus v. Schleimser Joch 731. „ „Zur Fauna der Vorwelt“ 852. Miesbach (AL). Hartit auf Braunkohle 610. „ Oberkiefer v. Acerotherium incisivurn 609 und 610. Ministerium des Innern (Königl. sächs.). Uebersendung von Werken an die k. k. geologische Reichsanstalt 829. Mi k sch. Pflanzen im Kohlen-Sandsteine von Lochotin 267. Personen-Register. 871 Miksch. Zinkblende im Sphiirosiderit 610. M ont a n -B ehö r d e n (Personalstands-Ver- änderungen der k. k.) 207, 388, 612, 833. Morlot (A. v.). Bobnerze in Kiirnthen und Krain 688, 689. „ Erz-Lagerstätten bei Lepeina und Pla- nina 638, 639. „ Geologische Forschungen in Steiermark 220, 223, 227, 236, 238, 330. „ Geologische Wahrnehmungen in Ober- Krain 640, 641, 673, 683. „ Nach-tertiäre Erkaltungs - Periode 601. „ Porphyre der Werfener Schichten 636. „ Schotter-Ablagerungen an der oberen Mur 47, 48, 49, 31, 66. „ Terrasse von Raune 687. „ Tertiäre Gebilde von Steiermark 39. „ Wiener Sandstein von Kainach 220. Moskau (Kais. Gesellschaft derNaturforscher zu) 182. Murchison (Sir R. J.). Geologische Unter- suchungen in Mittel - Steiermark 219, 242. „ Mittel -steierische Tertiär - Schichten 337 Anmerk., 539, 362, 575, 586. „ Nulliporen-Kalk 582. Mur mann (F. J.). Künstlicher Marmor 373. TV. Naumann (C. F.). Sächsischer Granulit 766, 834. Nendtvich (C. M.). Bergtheer von Pekle- nicza 742 Anmerk., 743 und 744, 745, 746. N i u n y (Frid.). Manganerze von Neu-Moldova und Szaszka 609. No back (K.). Bericht über die Pariser Aus- stellung von 1855. 376. Nöggerath (Dr.). Thermen von Burtscheid 244. O. Olexik (Dr.). Vergleichende Barometer- Beobachtungen zu Brünn 301. Omalius d’ Halloy. Zerreissungs - Thäler 541. Orsini (A.). Sendung von Petrefacten 160. Owen (D. D.). Blei-Gebiet am Lake Superior (Nord-Amerika) 796, 799. P. Panfilli. Braunkohle von Judendorf 43, 45. Partsch (P.) Nekrolog 815. Pa tera (Ad.). Neues Mineral von Joachims- thal 195. Patten (R-). Eisenbahn zwischen St. Paul und Lake Superior 804. Peters (K.). Barometr. Höhenmessungen in Kärnthen und Krain 675, 690. „ Eisenführende Schiefer von Jauerburg 369. „ Geologie von Deutsch-Bleiberg 67. „ Geologische Aufnahme in Kärnthen, Krain und dem Görzer Gebiete 629. Peters (K.). Gyps von Längenfeld 181. „ Tertiäre Kalk-Conglomerate 549, 550. Pellegrini (G.). Marmore und Kalksteine aus dem Veronesischen 513. Pfeiffinger (.1. v.). Gement - Fabrik zu Eperies 757. Pichler (Adolph). Zur Geognosie der nord- östlichen Kalkalpen Tirols 717, 851. Pittoni (R. v.). Hartit von Rosenthal 558. „ Piauzit von Tüft'er 91, 92, 95. Plener (Hofrath). Gründung des Vereines für Naturkunde zu Pressburg 364. Porth (E.). Schaustufe von Quarz in Mela- phyr 810. Präge rGesellschaftzur Ermunterung des Gewerbfleisses. Eisenbroder Schiefer auf der Pariser Ausstellung 749. Prettner (Bergrath). Höhenbestimmungen in Kärnthen und Krain 346, 668. R. Ragazzoni (J.). Brescianer Marmor auf der Pariser Ausstellung 751. „ Nummuliten -Schichten am Garda-See 844. Rath (Direetor). Banater Petrefacte 844. Raufer (G.). Piauzit von Tülfer 91, 607. Reden (Freiherr v.). Statistik der österrei- chischen Bergwerks -Production 846. Reich. Geognost. Aufnahme von Edelenv 692. R ei s s a eh e r (K.). Quellenstollen in Wild- bad-Gastein 307, 608.. Reitz (Fr.). Mineralien aus dem Banate 611. Renard (Dr.). Semisäcular-Feier der kais. Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau 182. Reu ss (A. E.). Egeran-Schiefer 519. „ Foraminiferen von Freibichel 588. „ Geologie des westlichen Mährens 840. „ Gliederung des oberen Braunkohlen- Beckens von Eger 327. „ Petrefacte der Gegend vonRokitzan 355. „ Quarzgänge im Egerer Kreise 527. „ Vulcanische Gebilde im Egerer Kreise 493, 533. Richthofen (F. Freiherr v.). Geognosie des südlichen Tirols 841. Rolle (Fr.). Barometrische Höhenmessungen • in Steiermark 169, 706. „ Braunkohlen -Gebilde von Rottenmann, Judendorf und St. Oswald u. Schotter- Ablagerungen an der oberen Mur 39. „ Geologie der Gegend zwischen Gratz. Obdach, Hohenmauth und Marburg 219. „ MeerischerSand und Tegel v. St. Florian 192. „ Tertiäre und diluviale Ablagerungen in Mittel-Steiermark 535. Rollmann (W.). Optische Untersuchung der Belemniten 830. Rose (G). Geologische Arbeiten in Böhmen 816. 111 • 872 Personen-Register. Rosthorn (Frz.v.). Amphibolhältiger Gneiss (sogenannter „Syenit“) 342. „ Mineralogie und Geognosie v. Kärnthen 333, 335. Rothschild (Freiherr v.). Asphalt- und Cement-Fabrik zu Giudeeea 756. 760. S. Saint-Julien (Graf). Lignit -Rergbaue im Hausruck-Walde 174. Sandberger (G. u. Fr.). „Versteinerungen des rheinischen Schichtensystems in Nassau“ 386. Sandri. Gyps u. Anhydrit von Lovere 753. „ Marmor-Sorten aus den italienischen Alpen 750. Sartori (F.). Höhlen im Kalkgebirge von Lankowitz 249. Schaf häutl (Prof.). Liassiseher Marmor 8. S chef c zi k (A.). Fette Oele auf der Ober- fläche der Flüsse 95. Schmidburg (R. Freiherr v.). Werk über vergleichende Terrainlehre 172. Schröckenstein (Fr.). Gosau - Gesteine und Petrefacte aus der „Neuen Welt“ bei Wiener-Neustadt 161. Sch übler (G.). Versuche in Bohrlöchern des Steinsalz-Gebirges 830. Schulze, Vorsteher der freiherrlich Roth- schild’schen Asphalt- und Cement- Fabrik zu Giudeeea 756, 760. Sedgwick. Geologische Wahrnehmungen in Steiermark 219, 537 Anmerkung, 539, 562, 575, 576, 582, 586, 594. Sedlaczek (Jos.). Hand - Mikroskop mit Flüssigkeits-Linse 97. Senft (Prof.). Mineralien, Gebirgsarten und Petrefacte aus dem Thüringer- Wald, 811. Senitza. Eisenführende Schiefer von Jauer- burg und Sava 658. „ Zähne des Höhlenbären im Krainer Bohnerz 688 und 689. Senoner (Ad.), ßetheilung mit einer Ehren- Medaille 363. „ Villa’sches Museum zu Mailand 763. Shaw (E. G.). Alter Bergbau in Isle Royale (Nord-Amerika) 784. „ Bleihandel mit den Indianern am Lake Superior 798. Simony (Fr.). Gletscherspuren am Rad- städter Tauern 48. Smyth (Piazzi). Astronomische Beobachtun- gen auf Teneriffa 829. Smyth (W. H.). Schreiben an Director Haidinger 830. S o w e r b y (J.). Tertiär-Mollusken des Gleinz- Thales 576. Spiske (K.). Fohusdorfer Kohlenschichten 44. Sprung (J.). Eisenspath des Jauerburger Schiefers 369, 658. „ Voitsberger Braunkohle 554, 557. Squier. Alterthümer am Lake Superior 783. Sternberg (Graf K.). Steinkohlen-Flora von Radnitz 272. Stolz (Joh.). Handschriftlicher Nachlass und Sammlung, betreffend die Mineralogie und Geognosie von Teplitz 842. Storch (A.). Kalk von Cisknu, Analyse 112. Strass er. Magnetkies von Amras 719. Studer. Jüngere Eoeen-Gebilde in Vorarl- berg 36. Stur (D.). Dachstein-Schichten der Cerna prst 685. „ Geologische Verhältnisse der Carnia und des Comelico 178, 431. „ Geologische Verhältnisse der Umgebung von Lienz und der Carnia 405. „ Höhenmessungen an den obersten Ge- bieten der Drau, des Piave und des Tagliamento 459. „ Neogen-tertiäre, Diluvial- und Alluvial- Ablagerungen im nordöstlichen Gebiete der Alpen (Karte der) 383 und 384. „ Tertiärer Sandstein mit Pflanzenresten bei Feistritz 687. „ Triassiseher Kalkschiefer der Ronsica- Alpe 684. Suess (Ed.). Argiope pusilla 589. „ D a vi ds o n's Classification der Brachio- poden 386 und 387. „ Jura-Petrefacte von Au 19. „ Petrefacte aus den bayerischen Alpen 378 und 379. Swallow (G. C.). Geologische Aufnahme des Staates Missouri 822. T. Tchihatschef (P. v.). Reisewerk über Klein-Asien 821. Thun (L. Graf). Besuch in der k. k. geolog. Reichsanstalt 819. Thurlie (Ph). Entdecker der Eisenlager bei Marquette (Nord-Amerika) 778. Toscana (Grossherzog v.) k. H. Betheilung Senoner’s mit einer Ehren -Medaille 363. Trinker (J.). Asphaltwerk zu Seefeld 196. Tunner (P.). Bericht über den montanisti- schen und metallurgischen Theil der Pariser Ausstellung 198, 364, 375. U. Unger (Dr.). Mineralquelle von Hengsberg 566. „ (Prof.). Chara Rollei 546 Anmerkung. „ Erhöhung des Bodens in historischer Zeit 602. „ Geologie der Umgebung von Gratz 220, 234, 236. „ Getonia Antholithus 569. „ Klipsteinia medullaris 546. „ Pence Hödliana 553. „ Tertiäre Kohle vom Voitsberg 552. „ Tertiäres Becken von Rein 537. „ Thermen von Dobelbad 244. „ VerkieseltesHolz der Zirbelkiefer 65, 66. Personen-Register. V. Val lach (G.). Verwerfung' des Gellnaucr Zinnganges 172. Villa (A. u. G.). Kreide-Petrefacte aus der Lombardie 607. „ Naturhistorisehes Museum zu Mailand 763. Vogl (Jos. H.). Pateraütvon Joachimsthal 195. „ Secundure Gebilde auf den Joachims- tbaler Erzgängen 837. Vukotinovic (L. v.). Bergtheer im Mosla- winer Gebirge 746 Anmerkung. „ Sauerquelle von Jamniea 201. W. Wade (Major). Zähigkeit verschiedener Eisen- sorten 780. Wagner (Prof.). Wissenschaftliche Lehr- anstalt zu Philadelphia 199 und 200. Wala (Jos.). Eisen-Pisolith 606. Walther (Bergrath). Reicher Silberanbruch von Joachimsthal 166. Waniek (Major). Eisenstein und Kohlen der Roman-Banater Militärgränze 382. Weiss (Chr. S.). Nekrolog 815. Wetherill (Ch. Al.). Kupfer- und Bleige- biet im nordwestlichen Theile der Ver- einigten Staaten 771. Whitney. Bericht über die metallführenden Gebiete am Lake Superior (Nord-Ame- rika) 776, 784, 786. Wiener kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften (EilfterBand der Denkschriften der) 826. Winter (K.). Tragbarer elektrischer Rei- bungs-Apparat 828. Wlangali (Obristlieutenant). Reise in die Kirgisen-Steppen 821. W od i czka. Piauzit von TütTer 91. Wolf (H.). Geologische Aufnahme im süd- westlichen Mähren 183. „ Höhenmessungen bei Deutsch-Bleiberg 89 und 90. 873 Wolf (H.). Höhenmessungen in Kärnthen und Krain 675, 690. „ Höhenmessungen im westlichen Mähren 298, 301. „ Höhenmessungen in Ober - Steiermark 706. Wudich (Oberverweser). Braunkohle von Voitsberg 553. Wurzbach v. Tannenberg (K.). „Biblio- graphisch-statistische Uebersicht der österreichisch. Literatur im Jahre 1854“ 183. 25. Z e p h a r o v i c h (V. R. v.). Braunkohle und Bergtheer in Croatien 738. „ Eisenstein und Kohlen der Roman-Bana- ter Miltärgrenze 382, 607. „ Geognosie der Gegend von Jamniea 201 . „ Geognosie der Lombardie 843. „ Geognosie der Ufer des Plattensees 196 und 197. „ Höhenmessungen in Böhmen 133, 163. „ K I e s z c z y n s k i’s Beschreibung des Hüttenprocesses, der Aufbereitung u. s. w. von Pribram 171, 177. „ Silur- Formation von Klattau, Prestitz und Rozmital 99. „ Sprengung mittels Reibungs- Elektrici- tät 828. Zer renne r(K.). Metallurgische Gasfeuerung in Oesterreich 173. „ Torflager bei Laibach 200. Zippe (Fr.). Conglomerat von Woltusch 120. „ Orographische Scheidelinie zwischen Böhmerwald und Fichtelgebirge 516. Zois (Frhr. S. v.). Säugethier- Reste im Krainer Bohnerz 688. Zollikofer (Th.). Geologie der Lombardie 830. „ Trias- und Lias-Petrefacte aus der Lom- bardie 608. II. Orts-Register. A. A ar - H or n (Vorarlberg). Verwerfung des Do- lomits 1 1. Ab falters-Bach (Kärnthen). Bunter Sand- stein auf Glimmerschiefer 416. „ Halobien-Dolomit 418, 422. „ Schwarze bituminöse Schiefer 419, 423. Aehenkirch (Tirol). Dolomit 727 Profil. Achen-See (Tirol). Dolomit 726. „ Vormalige Ausdehnung 738. Achen -Thal (Tirol). Fauna der Kössener Schichten 731. „ Erratische Blöcke des Diluviums 737. „ „ „ Gervillien-Schichten 731. „ Petrefacte der Adnether Schichten 733. Achen - Thal (Tirol). Petrefacte des Apty- chen-Kalkes 734. Achsel kopf-Berg (Tirol). Tertiäres Con- glomerat 737. „ Unterer Alpenkalk 721 Profil. Ackern (Tirol). Neocom-Mergel 735. Adendorf (Steiermark). Terrassen-Diluvium 59, 60. „ Wasserscheide zwischen der Mur und Drau 714. Adneth (Salzburg). Madreporen - Marmor 752. Afflenz (Steiermark). Leitha -Kalk 538, 592, 594. Affrnm-Berg (Steiermark). Leitha-Kalk 581. 874 Orts- Register. Agtelek (Ungarn). Höhle im Kalkgebirge 704. Aichegg (Steiermark). Tertiärer Sehotter und Sand aut’ Gneiss 36$. Algüu. Analogie der Ammergauer Wetz- schiefer 38. „ Hierlatz-Schiehten 380. „ Kössener Schichten 379. „ Schiefergesteine 27, 28, 33, 36, 38. Alexandersbad (Bayern). Granit 5i7. Almas (Ungarn). Kalktuff 703. Almejur (Vorarlberg). Spath-Eisenstein im Algüu-Schiefer 28. Alpen (bayrische). Petrefacte 378, 379. „ (italienische). Marmor-Sorten auf der Pariser Ausstellung 750. „ (nordöstliche). Karte der neogenen, diluvialen und alluvialen Ablagerungen 383 und 384. „ (nordöstliche). Lias-Cephalopoden 826. Alpen (Ortschaft in Krain). Quarz-Conglo- merat des oberen Kohlenkalkes 633. „ siehe auch „Planina“. Alt-Albe nreuth (Böhmen). Aufrichtung der Phyllit-Sehichten 493, 326 Profil. „ Bergbaue (aufgelassene) 368, 491. „ Fleck- und Knoten-Phyllite 487. „ Vulcanischer Tuff 493. A Ithammer (Krain). Tertiärer pflanzen- führender Sandstein 687. Althofen (Kärnthen). Eocene Schichten 333. A lt-Kinsberg (Böhmen). Basalt 332. „ Dachschieferartiger Ur - Thonschiefer 487, 489, 526 Profil. „ Grunze des Ur-Thonschiefers gegen ter- tiäre Schichten 485. Alt-Rozmital (Böhmen). Hydraulischer Kalk 129. Alt-Smoliwetz (Böhmen). Serpentin an Amphibol-Schiefer gränzend 110. Alt-Mörbitz (Sachsen). Hebung der devo- nischen Grauwacken - Schiefer durch Granulit 768, 769. Altstadt (k. k. Schlesien). Höhenmessungen 283. Altwasser (Böhmen). Braun - Eisenstein 492. „ Gang-Granit mit Turmalin 490. „ Glimmerschiefer 507. „ Quarzfels 322, 499. „ Sattellinie des Glimmerschiefers 488. Ainaro (Venedig). Zusammenfluss der Ge- wässer der Carnia 436. „ Alluvialer Schotter 458. Amlach (Tirol). Gneiss im Glimmerschiefer 410. Amonsgrün (Böhmen). Gneiss 500. „ Graphit-Schiefer SOI. „ Porphyrartiger und Platten-Granit 497, 498, 509 Profil. „ Sauerquelle 514. Ampas (Tirol). Kalk im Thon - Glimmer- schiefer 719. Ampels-Bach (Tirol). Lilhodendron - Kalk 730 Profil. „ Choiidritcs 734. „ Neocom-Mergcl mit Fucus 733. „ Rhynchonella pedata 733. „ Schichten-Verbiegung 735. Ampezzo (Venet.). Gneiss in erratischen Blöcken 457. „ Guttensteiner Kalk 443, 450, 431. „ Hallstätter Kalk 444. „ Längsthal von Sauris 435. Ampfer stein -Berg (Tirol). M et amorph o- sirte Guttensteiner Kalke 718. Amr a s (Tirol). Magnetkies in Thon-Glimmer- schiefer 719. Andelsbuch (Vorarlberg). Dunkle Schie- fer mit glauconitischen Gesteinen 20. Angel- Fluss (Böhmen). Alluvium 130. „ Alte Goldwäsche 131. „ Schiefer der silurisehen Abtheilung B 114, 115. Angenofen (Steiermark). Gneiss 229. Angern (Böhmen). Ur-Thonschiefer 321. Angers (Frankreich). Schieferbrüche 477 und 478. Arbers-Berg (Böhmen). Porphvrartiger Granit 497, 498, 309 Profil. Armenisch (Militärgränze). Eisenstein- Lager 382 und 383. Ar nitzgrün (Böhmen). Glimmerschiefer 506, 509 Profil. Arno Id stein (Krain). Oberer Kohlenkalk 645. „ Trias- und Steinkohlen - Gebilde 372. 644. Arnsdorf (Sachs.). Granulit 768. Arta (Venet.). Schwefelquelle 458. Arzel (Tirol). Tertiäres Conglomerat 737. Arzler -Sc harte (Tirol). Oberer Alpen- kalk 729. Asch (Böhmen). Glimmerschiefer 520, 321 , 526 Profil. „ Quarzgang 528. „ Sauerquellen 534. „ Ur-Thonschiefer 515. A s s 1 i n g (Krain). Breccien der T rias 635, 682. „ Kalkschiefer der Trias 683. „ Lagerungs-Verhältnisse der Trias 639. „ Schiefer-Sandstein der Kohlenschichten 648. „ Schwarze Schiefer mit Spath-Eisenstein 639, 643. „ Steinkohle, technische Probe 159. „ Steinkohlen-Kalk 649, 653. „ Untere Trias 654. „ Werfener Schichten 650. Asten (Tirol). Glimmerschiefer in Fächer- schichten 413. Aste n-ßach (Kärnthen). Gneiss in fächer- förmig geschichtetem Glimmerschiefer 410, 411 Profil, 413. Au (Vorarlberg). Jura-Petrefacte 19. Augezd (Böhmen). Schiefrige Grauwacke der silurisehen Abtheilung ß 117. Orts-Register. 875 Ausse r-B I e i b e r g (Kärnthen). Erzgänge 87. „ Stinkkalk im Hangenden des Lager- schiefers 7ö. Ausser-Villgraten (Tirol). Lager von Schwefelkies im Glimmerschiefer 412. Aussig (Böhmen). Schwarzer Thon, Ana- lyse 693 und 604. Ausise (Krain). Eocene Gebilde 640. B. Baba-Berg (Kärnthen). Guttensteiner (?) Kalk 666. B a b i a-G ora-Berg(k.k. Schlesien). Höhen- messungen 287. Bad en-Tha! (Kärnthen). Guttensteiner und Werfener Petrefacte 339. Bären -Bad (Tirol). Gyps mit Rauchwacke und Dolomit 725. Bärenberg (Kärnthen). Unterer Trias- Kalk 671. Baiersdorf (Steiermark). Crinoiden-Kalk 239, 240. B al assa-Gy arma th (Ungarn). Lignit, tech- nische Probe 809. Banat. Kalksteine, Analyse 154. „ Petrefacte des Neocoms, des Muschel- kalkes und der Hallstätter Schichten 844. Bangor (Nord-Wales). Schieferbrüche 478. Barm bot (Kärnthen). Violette Steinkohlen- Schiefer mit Chlorit 425. Basili-Alm (Tirol). Zahn eines Sauriers 733. Bayerdorf (Steiermark). Thalbildung 60. Bedecowcina (Croatien). Plastischer Thon 740. B egu nsca - Thal (Kärnthen). Dachstein- Schichten 639. „ Guttensteiner Schichten 638, 661. „ Gyps im rothen Werfener Schiefer 661. „ Quarz - Conglomerate der Werfener Schichten 636. „ Rother Kalk der oberen Trias 661. „ Schwarze Schiefer mit Manganerzei) 639, 643. „ Spath-Eisenstein der Raibler Schichten 643. „ Werfener Schichten 660. Bela Pec (Kärnthen). Kohlen-Dolomit 649, 650. Belca-Graben (Krain). Guttensteiner Schichten 637. „ Dolomit 634 und 635, 649. 651. „ Oberer Kohlenkalk in stehenden Schich- ten 648 und 649, 650. „ Werfener Schichten 650. Belfast (Irland). Skelet des Riesenhirsches 161. Belgien (Dumont’s geologische Karte von) 375. Bellevue bei Karlsbad. Porphyr im Granit 322. Bel Pole (Kärnthen). Breccien-Gestein 686 und 687. Bergamo (Provinz). Bausteine auf der Pariser Ausstellung 749 und 750, 752. Ber n h a r ds-T h a I (Vorarlberg). Gervillien-, Dachstein- und Adnether Schichten 34. Berszaszka (Militärgränze). Schwarz- kohle 383. Berzeviczy (Ungarn). Bimsstein-Tuff 701. Beusca-Gebirg (Kärnthen). Dachstein- Schichten 639, 655. „ Raibler Schichten mit Cypricardia 638 und 639. „ Spath-Eisenstein 643, 655, 658. „ Untere Trias 654. Bezau (Vorarlberg). Galtsandstein 20. „ Radiolites Neocomiensis 380. Bezdiekau (Böhmen). Streichen und Fallen des Thonschiefers der silurischen Ab- theilung A 104. Bi e ski d en-Gebir g (k.k. Schlesien). Höhen- messungen 279, 293. Bildraum-Berg (Böhmen). Bleierze iin Glimmerschiefer 492. „ Gebirgs-Granit 491. „ Glimmerschiefer 489. „ Torfmoore 494. B inneck (Tirol). Gosau-Schichten 735. Bi ns- Alm (Tirol). Aptychen-Kalk 734. Birg (Kärnthen). Süsswasser - Tegel mit Lignit 642, 643. Birkach (Kärnthen). Halohien-Dolomit 419. Birnbaum (Kärnthen). Dolomit des oberen Kohlenkalkes 653. „ Gyps der Werfener Schichten 643, 651. „ Schiefer- Sandstein der Kohlenforma- tion 648. „ Werfener Schichten 650. Blaser -Bach (Tirol). Aptychen-Kalk 734. B 1 a t n a (Böhmen). Alluviale Ebene 131, 132. „ Alte Goldwäschen 132. Blattnitz (Böhmen). Equisetiten im Kohlen- sandstein 262. Bleib erg: siehe „Deutsch-Bleiberg“. Blei haus (Kärnthen). Conglomerat und bunter Sandstein 416. „ Dolomitischer Kalk 418. „ Schichtenbrueh im buntenSandstein42i . Blöss-Berg (Böhmen). Gang-Granit mit Amphibol-Schiefer 500. Biowitz (Böhmen). Schiefrige Grauwacke 118. ,, Thon- und Grauwacken-Schiefer wech- sellagernd 117. Bludenz (Vorarlberg). Schiefer ohne Fuco- iden im Flysch 16. BlumserJoch ( Tirol). Ausgelaugter Salz- stock 725. 726. „ Oberer Alpenkalk 729. Bock mann (Steiermark). Tertiärer Sand- stein und Sand 587. Boden (Böhmen). Vulcanische Gebilde 493. Bodendorf (Steiermark). Thal-Enge des oberen Mur-Thales 49. Bodonos (Croat ). Sand mit Bergtheer 742 Anmerk. 876 Ürts-Register. Böhmen. Arbeiten der I. Section während des Sommers 1855. 316. „ Bergzehents-Entschädigung für die vor- mals Berechtigten 390 und 391. „ (mittleres). Silurische Petrefacte 355. „ (nordwestliches). Geologische Ueber- sicht 318. Böhmer wald. Erz-Lagerstätten 323, 368. „ Gebirgspässe 148, 369. „ Höhenverhältnisse 135, 137, 368. „ Höchste Spitzen 148, 368. „ Literatur 150. „ Pflanzengeographische Gränzlinien 149, 369. „ Seen 148, 369. Böhmisch-Ei s e nb e r g. Dachschiefer 748. Bogenfeld (Kärnthen). Dolomit der Kohlen- Formation 631. „ Terrassen-Diluvium 647. Boguschizza: siehe „Begunsca-Thal“. Boldva, Dorf (Ungarn). Bimsstein -Tuff 695, 696. Boldva-Fluss (Ungarn). Alluvium und Diluvium an dessen Ufern 693. „ Lauf desselben bei Edeleny 692. „ Primäre und secundäre Gesteine an dessen Ufern 700, 701. Böigen (Vorarlberg). Blöcke von Urgestei- nen im Flysch-Conglomerat 14. Borsod (Ungarn). Bimsstein- Conglomerate und Tuffe 695. „ Ur-Thonschiefer 700. Boryslaw (Galizien). Ozokerit und Berg- theer 610. Bosso d’Avanza (Venet.). Bunter Sandstein 449. Bracak (Croatien). Plastischer Thon 740. Brandeisl (Böhmen). Neues fossiles Harz 606. Brandenberg (Tirol). Erratische Blöcke des Diluviums 737. „ Neocom-Mergel mit Ammoniten 735. „ Terrassen-Diluvium 735. Brandenberger Ache (Tirol). Oberer Alpenkalk 729. „ Schichten der Gosau-Gesteine 735. Brandjoch-Berg (Tirol). Oberer Alpen- kalk 720 Profil, 726 Profil, 729. Branisehauer-Berg (Böhmen). Phonolith 330. Bras (Böhmen). Aufrechtstehender Stamm im Bänderthon 273 und 274. „ Sphärosiderit 265. „ Steinkohlen-Becken 270. Brazza (Dalmatien). Asphalthältiges Ge- stein 761. Brdo (Böhmen). Dachschiefer 469. Bregenzer Wald (Vorarlberg). Geologi- sches Profil 1. Breitenbach (Tirol). Gosau - Sandsteine 736. Breitenbrunn (Ungarn).DtMO^/teri«r«612. Breslau. Profil zur Erläuterung der Stein- kohlen-Formation 832. Brescia (Provinz). Marmor-Sorten 751. Breznitz (Böhmen). Granit zwischen Ur- und Silur-Thonschiefer 105. Brocken - Hof (Tirol). Grüner Thon -Glim- merschiefer 719. Brod (Krain). Sandstein mit Bactrillien 684. Brunn-Graben (Steiermark). Tegel mit Austern 575. „ Tertiärer Sand 574 und 575. Buch ach (Kärnthen). Dolomitischer Kalk 418. „ Steinkohien-Kalk 426, 427. Buchau (Tirol). Dolomit 726. Buchbach-Graben (Steiermark). Seaphit 221. Buchboden (Vorarlberg). Bother Monotis- Kalk in Bruchstücken 19. Buch heim (Kärnthen). Süsswasser-Tegel mit Lignit 642. Buch -Kogel (Steiermark). Leitha -Kalk 585 Profil, 586. „ Uebergangs-Gebirg 238. „ „ -Petrefacte 240. B ü c h e 1 n (Steiermark). Kohlenführende Ter- tiär-Gebilde 537. Bükk-Gebirg (Ungarn). Erhebung über das tertiäre Hügelland 694. Bukla (Kärnthen). Manganerze der obcrn Trias 643. Burgberg (Vorarlberg). Grüner Exogyren- Sandstein 25. Burgstall-Kogel (Steiermark). Ueber- gangs-Kalk 246, 542 Profil. C. Cal I en berg(Sachsen). Fleck- oder Garben- Schiefer 769. Canal-Thal (Görz). Gailthaler Schichten 373. „ Gneiss in zerstreuten Blöcken 457. C anale Gorto (Venet.). Kohlenführender Kalk 451 Profil. ,, Schwarzer Muschelkalk 443. Canale S. Canziano (Venet.). Rauch- wacke 451. „ Trias 450. Canale di S. Pietro (Venet.). Alluvialer Schotter 458. Canale Soechieve (Venet.). Theil des Carnia-Thales 432. Candide (Venet.). Störungen des bunten Sandsteines 456. Canisfluh (Vorarlberg). Gränze zwischen Flysch und Kreide 15. „ Kalk des obern Neocom 19. Carnia (Venet.). Geognostische Beschaffen- heit 178, 179, 431. „ Guttensteiner Kalk 442 und 443. „ Kohlen-Formation 436. „ Lias 455. „ Topographie 432. „ Trias 440, 445. C e c o w i t z (Böhmen). Aphanit mit Thonsehie- ferdersilurisehen Abtheilungil 113, 127. Orts-Register. §7? Cerkow-ßerg (Böhmen). Höhenmessungen 145. Cerna prst (Kärnthen). Daehstein-Kalk (?) 685. „ Schwarze Schiefer 639, 685. Cerna w oda-Graben (Kärnthen). Trias- sische Schichten 649. Gerne Kremeiie (Krain). Quarzit im Horn- stein-Kalk 684, 688. Chalupky (Böhmen). Feldspathreiche Schiefer der silurischen Abtheilung A 108. Cherbourg (Frankreich). Gesellschaft der Naturwissenschaften 363. Cheylawa-Wald (Böhmen). Bergbau auf Eisen 126. „ Kieselschiefer 124, 126. Chiasis (Venet.). Porphyr-Sandstein 441. Chiavenna (Lombardie). Topfstein 749. Chlomek (Böhmen). Gneiss-Gebiet 104. Chomle (Böhmen). Schichtenfolge der Koh- lenmulde 269. „ Steinkohlen-Petrefaete 250. Chotischau (Böhmen). Kohlenschichten auf Granit 253. „ Kohlen-Sandstein 256. „ Reihenfolge der kohlenfiihrenden Schichten 261. „ Steinkerne fossiler Stämme 265. „ Steinkohlen-Letten 258. Christlass -See (Vorarlberg) Spröder Kalk mit Terebrateln 26. Chum-Berg (Steiermark). Piauzit 607. Cilly (Steiermark). Braunkohle, technische Probe 157. Cima (Venet). Grünstem 445. Cima Castello (Venet.). Trichterförmige Vertiefungen im bunten Sandstein 447. Cischkau (Böhmen). Kalk mit Braun- Eisenstein in Thonschiefer der siluri- schen Abtheilung A 112, 124. „ Wellige Thonschiefer mit Quarz 113. Cludinico (Venet.). Kohlen im bunten Sandstein 441. „ Porphyr-Sandstein 441. „ Schwarzer Muschelkalk 443, 451 und 452. Collinsville (Nord-Amerika). Eisenwerke 779. Colza (Venet.). Bunter Sandstein mit Gvps 454, 455. City of Superior (Nord- Amerika). Neu gegründete Stadt 781. Co m e 1 i co (Venet.). Geognostische Beschaf- fenheit 178, 179, 431. „ Guttensteiner Schichten 442. „ Gyps 446 und 447. „ Kohlen-Formation 436. „ Topographie 431 und 432. „ Trias 440. Costa Robbia (Venet.). Blatterstein 438. „ Steil aufgerichtete Kohlenschiefer 440. Cretta (Venet.). Guttensteiner Kalk und Halobien-Sehiefer 449. Croatien. Braunkohlen, technische Probe 159. „ Eisenerze, Gehalt an Eisen 153. „ Meerschaumartiges Mineral, Analyse 158. Croda bianea (Venet.). Kohlenkalk 439. „ Okerige Steinkohlen-Schiefer 438. Czaszta (Ungarn). Bimsstein-Tuff 695. „ Tertiärer Sandstein auf Kohlen- (?) Kalk 701. Czerni Vrch (Kärnthen). Rother Kalk mit Ammoniten und Brachiopoden 335 und 336. Cziklova (Banat). Mineralien 611. Dal aas (Vorarlberg). Gyps und luckiger Dolomit 17, 18. Dalmatien. Asphalthältige Gesteine 761. Darowa (Böhmen). Steinkohlen -Formation 271. Dassnitz (Böhmen). Basalt 513. Del lach (Kärnthen). Schwarzer Kalk 418, 420, 422. „ Thon-Glimmerschiefer 415. Demler-Höhe (Kärnthen). Dolomitischer schwarzer Kalk 418, 422. Detroit (Nord-Amerika). Adam’s Dampf- Sägemühle 773, „ Kupferhütten 772. „ Meteorologische Verhältnisse 773 und 774. „ Wasserwerke 773. Deutsch-Bleiberg (Kärnthen). Durch- schnitt des Erzberges 77, 80. „ Erzführung 87. „ Geologische Beschaffenheit 67, 77, 88. „ Höhenbestimmungen 89. „ Petrefacte des Lagerschiefers 84. „ Procluctus Cora 632. Deutsch - Gereuth (Krain). Schotter- Terrasse 687. „ Werfener Schichten 682. Deutschland (H. Bach’s geologische Uebersichts-Karte von) 386. „ (v. Dechen’s geologische Karte von) 824. Devant-Thal (Tirol). Amphibolite im Glim- merschiefer 411. „ Fächerförmige Schichtung des Glim- merschiefers 412. Dexenberg (Steiermark). Leitha-Schichten 581, 589. „ Tertiärer Sand und Tegel 579 und 580. Didamspitz-Berg (Vorarlberg). Sewer- Kalk und Inoceramen-Schiefer 1 Profil. Dillen-Berg (Böhmen). Aeussere Beschaf- fenheit 480. „ Buchholzit 484. „ Gang-Granit 490. „ Glimmerschiefer 482, 488, 489 Profil, 510, 526 Profil. „ Höllenmessungen 145. „ Pseudomorphosen nach Andalusit 484. 112 K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. 878 Orts-Register. Dillen-Berg (Böhmen). Quarz mit Anda- lusit 483. „ Torfmoore 494. Disznosd Horvath (Ungarn). Tertiäre Sandmergel mit Austern 699. Dobel-Bad (Steiermark). Geologische Be- schaffenheit 243. „ Mineralquelle 244. Dobra (Kürnthen). Conglomerate des bun- ten Sandsteins 416, 420. „ Schwarzer Kalk 418. Dobrac-Berg (Kürnthen). Bohnerze 689. „ Dachstein-Kalk 74. „ Dolomit 71, 72. „ Eneriniten, Korallen und Schnecken 72. „ Geologischer Bau 69, 76 Profil. „ Guttensteiner Schichten 69. „ Obere Trias 70. „ Terrassen -Diluvium 76 Profil, 83, 86. Dobfan (Böhmen). Schichten der Stein- kohlen-Mulde 261. „ Steinkohle mit Kalk überzogen 239. „ Steinkohlen-Sandstein 236. Dobrawitze r Berg (Böhmen). Säulenför- miger Basalt 330. Dobrawy-Wald (Böhmen). Braun-Eisen- stein 125. Dobrse Vrch (Kürnthen). Oberer Kohlen- kalk 635, 660. Dognaezka (Banat). Mineralien 611 und 612. Dolehi (Croatien). Braunkohle 739, 740. Doll anka-ßach (Böhmen). Kreide-Gebilde 327. Dominicaner -Wald (Böhmen). Stein- kohlen-Conglomerate 259. Donau. Oehlschichten auf deren Oberfläche 97. Donich-Wald (Böhmen). Gneiss 520. „ Granit in Gängen 527. Do rnb irn (Vorarlberg). Caprotinen-Kalk 21. „ Flysch 15. „ Neocom-Schichten 20. Dosoledo (Venet). Gyps im bunten Sand- stein 446. „ Schichtenstörungen der seeundären Ge- bilde 455. Dozanka-Alpe (Kürnthen). Schwarze Schiefer unter Werfener Schichten 666 und 667. Drau (Höhenbestimmungen zwischen Gail, Save und) 675. D r a u -T h a 1. Höhenbestimmungen 347. „ Terrassen-Diluvium 85, 333 und 334. „ Trias-Gebilde 69, 70, 76 Profil. D reifi c ht e n-Hof (Böhmen). Bau auf Blei- glanz 312. Dreihacken (Böhmen). Bleiglanz und Kupferkies 491. „ Quarzgang im Gneiss 482. Dreikreuz-Berg (Böhmen). Normal-Gra- nit 106. Drcnkowa (Militärgränze). Schwarzkohle der Grestener Schichten 607. Drobola (Kürnthen). Dolomit des obern Kohlenkalkes 649, 650. Druskovecz (Croat.). Braunkohle 739, 741. D u 1 c e (Böhmen). Schwarzer Thon, Analyse 603 und 604. D u p p a u (Böhmen). Basaltisches Gebirg 194, 329. Dupplach (Kärnthen). Neogene Gesteine 641. E. Eben (Tirol). Gyps mit Rauchwacke und Dolomit 725. „ Tertiärer Sandstein 737. Ebenwald (Kärnthen). Dolomit 76 Profil. Ebriach - Graben (Kärnth.). Guttensteiner und Werfener Schichten 339. Ecker-Kogel (Tirol). Rother Porphyr 416. „ Schwarzer Kalk auf buntem Sandstein 422. Edeleny (Ungarn). Geologische Beschaffen- heit der Umgebung 692. „ Schichtenfolge 699- Edelschrot (Steiermark). Alter Bergbau auf Gold 236. Eger (Böhmen). Ur-Thonschiefer 425. Egerer-Kreis. Braunkohlen-Becken 327, 328, 329. „ Geognostische Aufnahme 167. „ Geologische Beschaffenheit 479. „ Torfmoore 332. Ehaeker-Berg (Böhmen). Basalt 330. Ehrenhausen (Steiermark). Bryozoen- Schichten 584. „ Leitha-Kalk 538, 581, 584, 594. „ Tertiäre u. diluviale Ablagerungen 533, 536. Eichel-Berg (Böhmen). Granit 518. E i eh wa 1 d (Böhmen). Braunkohle, technische Probe 807. Eilfhausen (Böhmen). Phyllit 522. „ Schiefriger Quarzit in Glimmerschiefer 521. Ein öd (Steiermarkt). Terrassen Dilurium 51. Einöd -Bad (Steiermark). Plastischer Lehm 45. Eisen brod ( Böhmen). Dachschiefer 749. E i s e n b ü h 1 (Böhmen). Ausgebrannter Vulean 331, 493. Eisenhut-Berg (Steiermark). Steinkohlen- Conglomerat und Schiefer 715. Eisenkap p el (Kärnthen). Gailthaler Schich- ten 340. „ Hallstätter Petrefacte 339 Eisenreith (Kärnthen). Kohienkalke 426. Elbingen -Alp (Vorarlberg). Algäu-Schie- fer auf Dolomit 27, 28, Profil. „ Bunter Sandstein 416. „ Gervillien- Schichten, Dachstein- und Adnether Kalk 34. „ Zerklüfteter rother Hornstein 34. Ellbogen (Böhmen). Basaltische Ausbrüche 185. Orts-Register. 879 Ellbogen (Böhmen). Braunkohlen-Forma- tion 185, 380. Elster-Wald (Böhmen). Gneiss 520. Eng- Alpe (Tirol). Aptyehen-Kalk 734. Engelhaus (Böhmen). Phonolith 331. England. Zweierlei Faunen der Kohlen-For- mation 184. Enns-Fluss. Höhenmessungen in dessen Gebiet 713. Eperies (Ung.). Benczur-Pfeiffinger- sehe Cement-Fabrik 757. „ Hydraulischer Mergel, Analyse 808. Erzavee (Croatien). Braunkohlen - Flötz 739. Ermesgrün (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Torfmoore 534. Ernstthal (Böhmen). Quarz gangförmig in Melaphyr 810. Erzgebirg (Böhmisches). Erzführende La- gerstätten 323, 366. „ Krystallinisches Gebirg 318. „ Torfmoore 332. Eselsberger-Graben (Steiermark). Dilu- viales Kalk-Conglomerat 54. Esemon (Venet.). Gvps 455. Etzendorf (Steiermark). Körniger Kalk 231. Euben-Thal (Tirol). Halobien-Kalk 729. Eulenkofel (Kärnthen). Halobien-Schichten 449. Europa. Beust’sche Erz-Zonen 180. F.vreux (F rankreich). Wissenschaftliche Ge- sellschaft 363. F. F a a k (Kärnthen). Dolomit des obern Kohlen- kalkes 638. „ Gebirgsgestaltung 647. „ Terrassen-Diluvium 647. Falkenau (Böhmen). Basalt 185, 186. „ Braunkohlen-Becken 185, 186, 328. 380. Fa 11 -Bach (Tirol). Adnether Schiefer 732. „ Dolomit 726. „ Gervillien-Schicbten 731. „ -Joch (Tirol). Oberer Alpenkalk 726 Profil. F a n t s c h (Steiermark). Acephalen derTegel- Molasse 576, 578. „ Cerithien-Sehichten 578. Farmer-Bauer (Steiermark). Krystallini- scher Kalk 231. Federaun (Kärnthen). Amphibol-Schiefer 630. Feister -Graben (Steiermark). Alter Was- serlauf 52. Feistritz (Krain). Terrassen-Diluvium 689. „ Tertiäre Sandsteine mit Pflanzenresten 687. Feist ritz- Graben (Kärnthen). Amphibol- Schiefer 630. • „ Quarz-Conglomerat 636. „ Schiefer-Sandstein der Kohlenformation 648. „ Werlener Schichten 644. Feldkirch (Vorarlberg). Kreideschichten 21. Feldwebel-Alpe (Tirol). Amphibol-Schie- fer in Glimmerschiefer 411. Feuer am Bühel (Tirol). Halobien - Dolo- mit 418. Feuers tädt-B er g (Vorarlberg). Flyseh mit Chondriten 1 Profil, 2. Fichtel-Berg (Bayern). Westliches Ende des Granites 517. Fichtel-Gebirg (Böhmisches). Erzfüh- rung 323, 367. „ Krystallinische Gesteine 318. Filzen -Wildalm (Tirol). Neocom-Mergel 735. Filzhübel (Böhmen). Serpentin 382. F i 1 z - M o o s (Tirol). Torflager in einer Mulde des Neoeom 730 Profil. Finkenstein (Kärnthen). Dolomitischer Kohlenkalk 631. Fire-Berg (Tirol). Unterer Dolomit 33 Profil. Fischern (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Granit 517. Fladungs-Bergbau (Kärnthen). Hallstät- ter Kalke 339 F 1 a m b e r g (Steiermark). Leitha-Kalk 590. „ Sand des Leitha-Kalkes 580 und 581. F 1 a m h o f siehe „F 1 a m b e r g“. Fleischhacker-Weinzel (Steiermark). Nulliporen-Kalk 580. F 1 e i s s e n (Böhmen). Braun-Eisenstein 531 . „ Glimmerschiefer 521. „ Granit 517. „ Sauerquelle 534. „ Torfmoor 534. „ Ur-Thonschiet'er 522. Fl in sb erg (Pr. Schlesien). Verwerfung der „ Glimmerschiefer-Zone 770. Flitsch (Görz). Dachstein-Kalk 681. Flöhau (Böhmen). Rothliegendes 326. Försterhau s er (Böhmen). Zersetzter Glim- merschiefer 521. Fohnsdorf (Steiermark). Braunkohlen- Schichten 41, 44. „ RotheSchichte im Liegendem der Braun- kohle 42. Folla (Lombardie). Sepia aus subapennini- schen Mergel. 844. F o r m a r i n (Voralberg). Gervillien-Schiehten 18. ForniAvoltri. Kohlenschichten 439 und 440. Forni di Sopra (Venet.). Störungen der triassischen Schichten 454. „ Thalmulde 433. „ d i S o 1 1 o (Venet.). Porphyr-Sandstein 441. „ Rother Hallstätter Marmor 444. „ Thalmulde 433. FornoBut (Venet.). Triassische Schichten 454. „ Degano (Venet..). Triassische Schich- ten 454. 112" 880 Orts-Register. Fragenstein (Tirol). Mergel des untern Alpenkalkes 724. Frankreich. Cement, Analyse 371. „ Gepresster Torf, technische Probe 136. „ Schieferbrüche 477. Fr an zdorf. Torf, technische Probe 604 und 603. Franzensbad (Böhmen). Glimmerschiefer 321. „ Mergel und Schiefer mit Cyprideen 380 und 381. „ Mineral-Moor 332, 381. Frauenberg (Steiermark). Leitha-Schich- ten 592, 593 Profil. „ Leitha -Schichten mit Stern- Korallen 594. Frauhütt-Berg(Tiröl). Oberer Alpenkalk 721 Profil, 724. Frei bach- Graben (Kärnthen). Gutten- steiner Schichten 339. „ Höhenbestimmungen 349. „ Rother Jura-Kalk 335. Freibiehel (Steiermark). Leitha-Kalk auf Sand und Tegel 586. „ Mergel im Liegenden des Leitha-Kalkes 588. „ Tertiärer Schieferthon mit Abdrücken von Pflanzen 566. Freiland (Steiermark). Eklogitartiger Gab- bro 233 und 234. „ Knolliger Gneiss 230. Freschen-Alpe (Vorarlberg). Caprotinen Kalk und Neocom 21, 22 Profil. Fresing (Steiermark). Graphit im Ueber- gangs-Schiefer 246. Friedersreuth (Böhmen). Ur-Thonschie- fer 525, 526 Profil. Fr ö h 1 i c h-B a u e r (Kärnth.). Neogene Turri- tella 334. 572 und 573. Frosch- Mühle (Böhmen). Bau auf Blei- glanz 512. Fuchshäuser (Böhmen). Quarzit-Schiefer 521. Füred (Ungarn). Werfner Schichten und Muschelkalk 197. Fürstenwart (Steiermark). Korallen-Kalk 238. G. Gacht-Pass (Vorarlberg). Weisser Vilser Kalk über dunklen und bunten Schiefern 32. „ Spitze (Vorarlberg). Lithodendron- Kalk 33. Gärberhau -W a 1 d (Böhmen). Gang-Granit 527. Gail-Berg (Kärnthen). Bituminöser Kalk mit Fischresten 417. „ Schwarzer Kalk 422. Gail -Thal (Tirol u. Kärnthen). Geologische Beschaffenheit in der Umgebung von Lienz 405. „ Glimmerschiefer 415. „ Höhenhestimmungen 464, 675. Gail-Thal (Tirol und Kärnthen). Kohlen- Formation 424. „ Schutt aufWerfener und Guttensteiner Schichten 76 Profil, 85. „ Trias- u. Guttensteiner Schichten 373. „ Zusammentreffen der Kohlen-Formation mit dem Lienzer Gebirge 430. Gais-Berg (Steiermark). Crinoiden-Kalk 239 und 240. „ Uebergangs-Gebirge 238. Gaisfeld (Steiermark). Tertiärer Schotter auf Glimmerschiefer 235. Gais-Horn (Vorarlberg). Dolomit mit Gervillien-, Dachstein- und Adnether Schichten 35. Galena (Nord-Amerika). Hauptort des Blei- Gebietes am Lake Superior 794. Gallizen-Bach (Tirol). Adnether Flecken- mergel 420. „ Dachstein-Kalk zwischen Adnether und Kössener Schichten 419. „ Glimmerschiefer- ähnliches Gestein im Fleckenmergel 420. Gamil-Berg (Böhmen). Urthonschiefer 503, 504. Gamlitz (Strmk.). Bryozoen-Schichten 584. „ Conglomerat d. Leitha-Kalkesmit Conus 584. „ Leitha-Kalk 538. „ Pecten cristatus 585. Gams (Steiermark). Gneiss 229. Gams fl eck (Kärnthen). Violette Gesteine mit Chlorit 425. Gams-Graben (Tirol). Kössener Kalke 419. Ganteck (Vorarlb.). Dünnbänkige schwarze Kalke des Flysches 18. „ Grossluckiger Dolomit 16. Ga st ein. Serpentin 749. „ siehe „Wi 1 d b ad - Gas t ei n“. Ga varno (Venet.). Majolica (dichter Kalk- stein) 751. Ga wory (Böhmen). Thonschiefer mit Nadeln von Amphibol 108. Gay a (Mähr.). Braun-Eisenstein, Analyse 805. Gbel (Böhmen). Braun-Eisenstein im Thon- schiefer der silur. Abtheilung B 125. G eis- Alp e (Vorarlb.). Alpen-Grünstein 26. „ Datolith 26. Genschel-Alpe (Vorarlberg). Gervillien- Schiehten mit Dachstein-Kalk 29, 37. Genseh el-Tobel (Vorarlberg). Flysch und flyschälmliehe Gesteine 29. „ Rothgestreifter Dolomit 29. Giudecca bei Venedig. Asphalt- u. Cement- Fabrik des Freiherrn, v. Rothschild 756, 760, 762. Gindrin-Berg (Böhmen). Kieselschiefer auf schiefrigem Quarzit 122. Glatschach (Kärnthen). Schwarzer Kalk 418, 422. Glatz-Berg (Böhmen). Amphibol-Schiefer 500. „ Basalt 512 und 513. „ Bergbau auf Zinn 512. Orts-Register. 881 Glatz-Berg (Böhmen). Granit 497, 509 Profil. „ Torf 514. Glatze (Böhmen). Gneissartiger Amphibol- Schiefer 500. Gloggnitz (Nied.-Oesterr.). Steinkohle, technische Probe 809. Gleinstätten (Steiermark). Steil abfallende Tertiärschichten 562. Gleirsch-Thai (Tirol). Geschichteter Dolo- mit 727. „ Kalkstein mit Concretionen 727. Globureu (Militär - Gränze). Eisenerze, Gehalt 155. „ Lagerungs-Verhältnisse 383. Gödl-Bauer (Steiermark). Blauer Tegel mif O^trAPn Görgö (Ungarn). Kalktuff 703 und 704. Görschitz -Graben (Steierm). Tertiärer Lehm 45. Görz (Gebiet v.). Geolog. Aufnahme 629. Gössnitz (Tirol). Glimmerschiefergebirge 412. Gössn itz - Bach (Steiermark). Erosions- Thal, 551 Anmerkung, 560 Profile. „ Gneiss und Glimmerschiefer 234. „ Turmalin und Granat 226. GöstingerThal (Steiermark). Uebergangs- Petrefacte 239. Göth estein (Böhmen). Quarzfels 528. Gold-Bach (Böhmen). Kreidegebilde 327. Goldbrün dl (Böhmen). Alte Goldseifen 529. Golddorf (Böhmen). Erzgänge im Ur- Thonschiefer 324, 367. Goldenhöhe (Böhmen). Erzgänge im Ur- Thonschiefer 324, 367. Golica-Berg (Kärnthen). Guttensteiner Kalk 654. „ Schotterbänke 659. Golling-Graben (Steiermark). Schotter- Ablagerungen 54. Gomba (Ungarn). Ackererden, Analyse 361. Gorintschach (Kärnthen). Terrassen- Diluvium 647. „ Torfmoor 334. Goriuse (Krain). Fussknochen eines Rindes im Bohnerz 689. „ Kalk mit Hornstein 684, 688. „ Zähne des Höhlenbären im Bohnerz 688. Gorna-Berg (Kärnthen). Rudisten -Kalk- stein 193, 335. Go sau. Geologische Identität mit der Kain- ach 221. Gosel (Böhmen). Gränze zwischen Ur-Thon- schiefer und tertiären Gebilden 485. „ Phyllite 487, 526 Profil. Go spie (Militärgr.). Steinkohle, technische Probe 360. Go ttm a n sgr ü n (Böhmen). Ur-Thonsebiefer 522. Gottowitz (Böhmen). Hangendtlötze der Pilsener Kohlenmulde 259. Go uze (Steiermark). Braunkohle, tech- nische Probe 805, 807. Grabze (Kärnthen). Jaspis 663. Graden (Steiermark). Uebergangs-Gebilde auf Urschiefern 248. „ Uebergangs-Kalk und Dolomit 248. Graden-Bach (Steiermark). Diluvialer Schotter auf tertiären Schichten 597. Grafendorf (Kärnthen). Spath-Eisenstein in Glimmerschiefer 415. Grafengrün (Böhmen). Alter Bau aufBlei- glanz 492. „ Gang- und Gebirgsgranit 490, 491. „ Körniger Kalk in Glimmerschiefer 484. „ Kupfererze im Quarz 492. „ Sattellinie des Glimmerschiefers 488. 489 Profil. Graseck (Bayern). Schwarzer Knollenkalk mit Halobien 379. Grate n-Bergl (Tirol). Asphalt im untern Alpenkalk 723. Gratz , Mineralien-Sammlung des Joanneums 185. „ Petrefacte in den Pflastersteinen 242. „ Tertiäre und diluviale Gebilde 535. „ Uebergangs-Gesteine 238. GratzerFeld. Diluvialer Schotter 596, 602. Gratzhof (Kärnthen). Roth'er Marmor auf Kohlenschiefer 427. „ Schwarze pflanzenführende Schief. 427. Gr eb enze n-G eb i rg (Steiermark). Höhe der Uebergangs-Schiefer 714. Gregerhof- (Böhmen). Diluvium auf und neben Basalt 532. Greiner-Wald (Ober-Oesterreich). Höhen- messungen 137. Gr eisenegg (Steiermark). Uebergangs- Quarzit 248. Greuth (Steiermark). Diluvialer Schotter 64. Grintouz-Berg (Kärnthen). Geschichteter Dolomit 670,672. „ siehe auch „Virneg Grintouz“. Grodischtz-Berg (k.k. Schlesien). Höhen- messungen 286. Grötsch (Steiermark). Meer- Sand und Tegel 561, 579. Grossau (Nieder- Oesterr.). Schvvarzkohle, technische Probe 808. Gross-Florian: siehe „St. Florian“. Grossklein (Steiermark). Steil abfallende Tertiär-Schichten 562. Gross -Oeding (Steiermark). Tertiärer Schotter und Sand 547. „ -Petro witz (Böhmen). Glimmerreiche Schiefer der silur. Abtheilung A , 107. „ -Siehd ich für (Böhmen). Schichtung des Gneisses 489 Profil. „ Stangersdorf (Steiermark). Ter- tiärer Mergel mit Pecten und Forami- niferen 590. „ -Sulz (Steiermark). Mineralquelle 595 und 596. „ -Tur rach -See (Kärnthen). Dolomi- tischer Kalkstein, Analyse 153. Gr Ottenhofen (Steiermark). Aphanitisches Uebergangs-Gestein 247. 882 Orts-Register. Grottenhofen (Steiermark). Tertiäres Conglomerat mit Foraminiferen 247, 593. Grub-Thal (Steierm.). Bryozoen-Schiehten 584. Grün (Böhmen). Glimmerschiefer 521,524. „ Sauerquelle 534. „ Strahlstein mit Oligoklas in amphiboli- schen Gesteinen 320. „ Ur-Thonschiefer 321, 522. Grün-Berg (Böhmen). Quarzgänge im Ur- Thonschiefer 523. G r ü n t e n (Vorarlberg). Galt-Sandstein mit Caprotinen- und Inoceramen-Kalk 24, 25 Profil. Gr u nd - Mühl e (Böhmen). Roth-Eisensteine 512. Gschür-Graben (Tirol). Muschelmarmor mit Ammoniten 727. „ Rauchwacke u. Carditen-Sandstein 725. Guggitz (Steiermark). Tertiäre Meeres- Petrefacte 569, 570. Gundersdorf (Steiermark). Amphibol- Gestein im Gneiss 232. Gundersheim (Krnth.). Schwarze Pflanzen- schiefer in fächerförm. Lagerung 428. Guntenhang-ßerg (Vorarlb.). Geflammte graue Schiefer 20. Gutseh (Böhmen). Hangendflötz der Pilsener Kohlenmulde 259. Guttaring (Krnth.). Eocen-Schichten 335. G yps i-Tob e 1 (Vorarlb.). Gyps in schwarzen Schiefern mit Hornstein 11. H. H a b - A 1 p e (Steiermark). Eklogitartiger Am- phibolit 231, 232. Haberspirk (Böhmen). Erdbrände 329. „ Schieferthone mit Pflanzen und Insecten 328. Haberstein-Berg (Böhmen). Granit 517. Hackenhäuser (Böhmen). Braun-Eisen- stein 492. „ Quarzit mit Gneiss 482. Ha gengrün (Böhmen). Granitgänge 527. „ Tertiäre Kalk-Breccie 675. Hahnenkamm-Berg (Kärnth.). Schotter- bänke 659. „ Unterste Lage d. oberen Triaskalkes 652. Haiduk-Felsen (Kärnthen). Oberster Trias- Kalk 682. „ Rother Werfener Schiefer auf Kohlen- Dolomit 660. Hajecek-Berg (Oesterreich. - Schlesien. ) Höhenmessungen 281, 282. Hain-Berg (Böhmen). Glimmerschiefer 521. Hainersdorf (Sachsen). Thonschiefer in der Nähe von Grariulit 768. Halbgebäud (Böhmen). Basalt 531. „ Eisenführende Quarzgänge 531. „ Granit-Gänge im Granit 527. Hall (Tirol). Fahlerz- Schliche. Gehalt an Kupfer 158. „ Salzberg 722. Hall-Thal (Tirol). Dolomit und Carditen- Schichten 725: Hamelika-Berg (Böhm.). Hamelicit 320, 382. Hangäcs (Ungarn). Tertiäre Schichten 699. Har rach egg (Steiermark). Sericitähnlicher Schiefer 243. Hart (Nieder - Oesterreich). Acerotherium incisivum 610. H a s e 1 a u (Steiermark). Lignitführender Süsswasser-Tegel 545. Hasel-Hof (Böhmen). Amphibol-Schiefer 500, 507. „ Gneiss 507. „ Graphit-Schiefer 501. Haslau (Böhmen). Egeran- Schiefer 168, 320, 519. „ Granit 517, 518, 526 Profil, 527. „ Quarzgang 528. Hasreith (Steiermark). Tertiäre Absätze mit Austern und Balanen 568, 568. Hau srn c k-Wa 1 d (Ob.-Oesterreieh). Braun- kohlen-Ablagerungen 164. 174. Hei derer (Tirol). Gosau - Conglomerate 736 und 737. Heiligen- Geist (Kärnthen). Schotter- Ablagerungen 86. Heili gen-Wasser (Tirol). Thon-Glimmer- schiefer 720, 721 Profil. Heiligenkreuz (Böhmen). Ur-Thonschiefer 526 Profil. Heiligenstall (Steiermark). Glimmer- schiefer 234. Hengsberg (Steiermark). Leitha-Gebilde 586. „ Mineralquelle 564. „ Tertiärer Schotter 562, 563, 566. „ Uebergangs-Schiefer 243. Hengstberg (Böhmen). Kieselsehiefer 120. H er msdorf (Sachsen). Granulit im Granit 770. Hessen (Dieffenbach’s geologische Karte des Grossherzogthums) 386. Heu-Berg (Tirol). Gosau-Schichten 737, Hindelang (Vorarlberg). Analzim u. Stilbit im AIpen-Melaphyre 26. „ Gyps mit Hornstein 32. „ Hierlatz-Petrefacte 380. „ Kössener Brachiopoden 379. „ Verrucano 37. Hinte rau-Thal (Tirol). Geschichteter Dolomit 727. Hinter bad (Vorarlberg). Gränze des Fly- sches 15. Hinterburg (Steiermark). Diluviales Kalk- Conglomerat 55. Hi nt er- Hirn melr eich (Böhmen). Gneiss 520. Hinter ko tten (Böhm.). Quarzit im Gneiss 482. Hirschau (Vorarlberg). Galt-Sandstein auf Caprotinen-Kalk 19. Hirschberg-Joch (Vorarlberg). Oberer Neocom-Kalk 19. Orts-Register. S83 Hirsch egg (Steiermark). Amphibol-Gestein in Gneiss übergehend 227. „ Geologische Beschaffenheit 226. Hirschegger Alpen (Steiermark). Glim- merschiefer 228, 235. „ Krystallinisehes Gebirge 223. Hirzenbüchel (Steiermark). Tertiäre Meeresabsätze 537, 561. „ Tertiäre Petrefacte 565. Hnadschower Bach (Böhmen). Hügel von alten Seifenwerken 132. Hnimetz (Böhmen). Schiehtenfolge der Kohlenmulde 262. „ Steinkohlen-Letten 258. Hoeh-Aelpele (Vorarlberg). Flysch 14. Hoch b erg (Vorarlberg). Hornstein (rother) der Algäu-Sehiefer 10. H o e h e c k (Kärnthen). Dachstein - Kalk 419. Hochenfe ld (Steierm.). Abnormes Streichen des Gneisses 229. Hohenthal (Kärnthen). Thalbildung 659. Hoch-Gall (Tirol). Gneiss im Glimmer- schiefer 410, 428. Hoch-Schober (Tirol). Fächerförmig ge- schichteter Glimmerschiefer 412. Hochstrasse (Steiermark). Platten-Gneiss 235. Hoch-Tragist (Steiermark). Kreide-Con- glomerate mit hohlen Geschieben 550. „ Kreide-Petrefacte 221. Ho c h -We is s s t ei n (Kärnthen). Krystalli- nischer Kalk im Steinkohlen-Schiefer 426, 428, 439. Höflein (Kärnth.). Dolomit zwiseh. Kohlen- und Werfener Schichten 664. Höfling (Tirol). Amphibol - Schiefer im Glimmerschiefer 415. Höll-Tobel (Vorarlberg). Alpen-Melaphyr 26. Hötting (Tirol). Gneisstrümmer in einem erratischen Gneissblock 738. Höttinger-Graben (Tirol). Schwarzer Mergel mit Rauchwaeke 721 Profil, 723. „ Rauchwaeke mit Bruchstücken von Mergel und unterem Alpenkalk 725. Hof -Alpe (Tirol). Gneiss im Glimmer- schiefer 410. „ -Bauer (Steiermark). Hängend-Schie- fer der Voitsberger Kohle 552. „ -Mühle (Steiermark). Tertiär. Mergel und Thon mit organischen Resten 570, 571. Hohe Egge (Böhmen). Basalt 330. Hohenberg (Bayern). Granit 517. Hohenems (Vorarlberg). Caprotinen -Kalk in umgestürzter Lagerung 21. Hohenfreschen-Alpe (Vorarlberg). Ca- protinen-Kalk 21, 22 Profil. Hohenifer (Vorarlberg). Caprotinen-Kalk 5. „ Karrenfelder 5. Hohenstadt (Oesterreichisch - Schlesien). Höhenmessungen 281. Hohen-Trieb (Kärnthen). Crinoiden-Kalk in Steinkohlen - Schiefern 425, 426, 427. „ Orthoeeratiten-Marmor 427, 439, 440. „ siehe auch „M o n t e S c ar ni s s“. Hohlstein (Böhmen). Gebirgs-Granit 491. „ Granit-Gneiss 481. „ Quarzit im Gneisse 487. Holz-Berg (Böhmen). Dachschiefer 472, 473. Hopfneben (Vorarlberg). Gervillien-Kalk 8. „ Schieferthon, Kieselkalk und Dolomit 7. Hornbach-Thal (Vorarlberg). Algäu- Sehiefer mit Dolomit 34. Hrastowetz (Steiermark). Braunkohle, technische Probe 152. Hromitz (Böhmen). Gediegen Kupfer auf Vitriolschiefer 608. H r u sc h a u (Böhmen). Stamm von Lepido- dendron 608. Hungerburg (Tirol). Diluvium auf ter- tiärem Conglomerat 737. Hunds-Kogel bei Wien. Gesteins-Spren- gung mittelst Reibungs - Elektricität 828'. • Hungersberg (Böhmen). Erzführende Quarzgänge 530. „ Ur-Thonschiefer 522. Huron -See (Nord - Amerika). Ebbe und Fluth 783. Hu ss 1- Hof (Tirol). Thon -Glimmerschiefer 718. ,9. Jablonczaer Hotter (Ungarn). Gyps im Guttensteiner Kalk 703. Jablunkau (K. k. Schlesien). Höhen- messungen 289. Jackson-Berg (Nord - Amerika). Eisen- lager 775 und 776, 777. Jägerswald (Vorarlberg). Neocom-Schieh- ten 21. J a 1 o w z i n (Böhmen). Kohlen - Sandstein 254. „ Schichtenfolge der Kohlenmulde 264. Jamnitza (Croatien). Sauerwasser 201. Janowitz (Mähren). Höhenmessungen 290. Jasienca (Galizien). Lignit, technische Probe 809. Jasloer Kreis (Galizien). Geologische Beschaffenheit 836. Ja u er bürg (Krain). Conglomerat der Koh- lenschichten 631 und 632. „ Dolomit des obern Kohlenkalkes 653. „ Kohlen-Dolomit 633. „ Quarz-Conglomerat d. Werfener Schich- ten 634. „ Raibler Schichten 638, 839. „ Schiefer mit Lagern von Spath-Eisen- stein 369, 639. „ Schiefer und Sandsteine der Kohlen- Formation 632. „ Terrassen-Diluvium 689. „ Werfener Schichten 650, 660. 884 Orfs-Rcgisfer. Jauken (Kärnth.). Dolomitisirter schwarzer Kalk 418, 422. Jaun-Thal (Kärnthen). Höhenmessungen 350. „ Terrassen-Diluvium 333. „ Tertiäre Gebilde 173, 176, 334. Javori-Graben (Kärnthen). Eruptiver Granit 363. Jaworzno (Gebiet v. Krakau). Steinkohlen- Ablagerung 385. Idria (Krain). Geologischer Bau der Um- gebung 838. Jelouca-Berg (Kärnthen). Bohnerze 688. „ Eocene Schichten 640. ,1 e n b a c h (Tirol). Bunter Sandstein in Blöcken 722. „ Mergel des untern Alpenkalkes 724. „ Vormaliger Abfluss des Achen -Sees 738. Jepa (Kärnthen). Guttensteiner Schichten 637, 647. „ Kalk und Dolomit 649. „ Siehe auch „Mittagskofel“. Je re ka (Krain). Triassische Schichten und liassische Ammoniten 684. • Jessenig-Bauer (Kärnthen). Dunkle Kössener Kalke 336. Ifer-Alpe (Vorarlberg). Schiefer und Kalk des Neocoms 4, 7 Profil. Igels (Tirol). Thon -Glimmerschiefer 207, 721 Profil. „ Siehe auch „Hohenifer“. Ill-Thal (Vorarlberg). Fucoiden-Flysch 35. „ Obere Alpen -Schiefer zwischen Verru- cano und Dolomit 35. „ Schiefer des Keupers 16, 35, 36. „ Urgebirgs-Blöcke 15 und 16. llleggio (im Venetianischen). Gyps im Keuper 455. 111 er -Thal (Vorarlberg). Geognostisches Profil 25. „ Kreideschichten zwischen Flysch 7. Illevnicza (Croatien). Braunkohlen 739. Illova (Militär-Gränze). Lager von Eisen- steinen 382, 607. Imberger Horn (Vorarlberg). Unterer Dolomit auf Keuper-Schiefer 25, 36. Innsbruck. Thon - Glimmerschiefer 718, 720 Profil. „ Tertiäres Conglomerat 737. Joachimsthal (Böhmen). Paterai't 195 und 196. „ Reicher Silber-Anbruch 166. „ Secundäre Gebilde auf den Erzgängen 837. Joche rhaus-Alpen (Tirol). Kalk -Glim- merschiefer 409. Jö gart- Berg (Kärnthen). Crinoiden-Kalke mit Cephalopoden 335. „ Kössener Schichten 193. Josafö (Ungarn). Fortsetzung der Agteleker Höhle 704. I p o 1 y - S ä g (Ungarn). Leithakalk-Petrefaete 813. Ischl. Blödit und Löweit, Analyse 605. Isel-Thal (Tirol). Amphibolischer Granit gangartig in Glimmerschiefer 409. „ Höhenbestimmungen 462. Isle-Royale (Nord-Amerika ). Alte Kupfer- baue 784. Isonzo-Thal (oberes). Dachstein -Kalk 687, 685, 686. „ Hochebene 681. „ Triassischer (?) bunter Kalk 686. Judendorf (Steiermark). Braunkohlen- Gebilde 39, 42. Judenhau (Böhmen). Gebirgs- Granit 497. „ Torf 514. Juifen-Berg (Tirol). Aptychen-Schichten 734. „ Neocom-Mergel 735. „ Petrefacte der Adnether Schichten 732. Jungbrunn (Kärnthen). Fächerförmig ge- schichteter Glimmerschiefer 424. „ Glimmerschiefer auf Alpenkalk 429. Jungbrunner Bächlein (Kärnthen). Dachstein-Kalk 419. Jungfernsprung (Kärnthen). Grenze zwi- schen Central - Gneiss und Glimmer- schiefer 408. J ung-Smolinowetz (Böhmen). Serpentin und Amphibolit 110 und 111. K. Kaaden (Böhmen). Grünerde 845. Kadutsch (Kärnthen). Dachstein-Kalk 76 Profil, 81. „ Diluvialer Schotter 86. Kärnthen Geologische Aufnahme 629. ,, Geologische Karte 386. „ (östliches). Geologische Durchschnitte 332 „ (südöstliches). Bleierze 369 und 370. „ „ Diluvium und tertiäre Absätze 175. „ (südöstliches). Gervillien und Trias- Schichten 374. „ (südöstliches). Höhenmessungen 346. n n Krystallinische Schie- fer und Massengesteine 365 „ (südöstliches). Lias- und Jura- Gebilde 193. „ (südwestliches). Gailthaler Schichten und Trias 372. K a h r e c k (Vorarlberg). Gervillien-Schichten 34. Kain ach (Steiermark). Diluvialer Lehm 601. „ Erhöhung der Thalsohle 602. „ Quarziger Glimmerschiefer 234. „ Scaphiten und Rudisten 236. „ Wasser-Durchbruch 541. „ Wiener Sandstein auf Uebergangs-Ge- birg 236. Kaindorf (Steiermark). Tertiäres Conglo- merat mit Foraminiferen 593. Kainz (Steiermark). Kalk im krystallinischen Schiefer 227. Orts-Register. 885 Kaiser-Joch (Vorarlberg). Algäu-Schiefer 28. „ Gervillien-Sehichten 28. Kaiser-Klause (Tirol). Neocom - Mergel 735. Kaiser-Wald (Böhmen). Erzführung 367, 368, 510. „ Geognostische Beschaft'enheit 167, 494. „ Granit 496. Kalamaki (Griechenland). Subfossile Mol- lusken 173. Kaltenbrunner Riegel (Kärnthen). Dach- stein-Kalk 73, 76 Profil. Kamen vrh (Kärnthen). Oberer Kohlenkaik 645, 648. „ Werfener Schiefer und Conglomerat644. Kammerbühl (Böhmen). Ausgebrannter Vulcan 331, 533. „ Phyllitartiger Glimmerschiefer 521. Kammerdorf beiEger. Tertiäre Ablagerun- gen auf Glimmerschiefer 526 Profil. Kamme r-Wald bei Eger. Ur-Thonschiefer 522, 526 Profil. Kanker-Bach (Kärnthen). Oberer Kohlen- kalk 633, 664. Kanker-Thal (Kärnthen). Neogene Gebilde 648. „ Porphyr 636. „ Tertiäre Kalk-Breccie 675. „ Thalbildung 663, 674. „ Weisser Dolomit 674. „ Werfener Schichten 634 Anmerkung, 674. Kapnikbanya (Siebenbürgen). Amtsbezirk des Berg-Commissariats 390. Karawanken-Gebirg (Kärnthen). Ge- birgsschotter 642. „ Geognostische Beschaffenheit 629, 634 und 635. Karlau (Steiermark). Diluvial - Terrassen 596. Karlsbad (Böhmen). Basalt 329. „ Erz - Lagerstätten im krystallinischen Gebirg 323, 510. „ (Dr. Ho chstetter’s Schriftüber) 825. „ Mineralquellen 202 und 203, 332. Karlsbader Gebirg (Böhmen). Geologi- scher Bau 167, 494. „ Höhenverhältnisse 147. „ Porphyr 322. „ Serpentin 322. „ Torfmoore 332. „ Ur-Thonschiefer 321 und 322. Karlsp i tz-B erg (Vorarlberg). Dolomit 34. Karner- V eilach (Kärnthen). Conglomerat der Kohlen-Formation 631 und 632. „ Guttensteiner Schichten 638. „ Mangan-Erze 643. „ Quarz-Conglomerat 636. „ AVerfener Schiefer 654. Karpa then (südliche). Höhlenkalk 703. „ Kalkziige 705. Kas-Bach (Tirol). Bunter Sandstein in Blöcken 722. K. k. geologische Reichsanslalt. 7. Jahrgang. 1856. IV. Kassenau (Böhmen). Reihenfolge der Koh- lenschichten 263. Katharina-Thal (Kärnthen). Doppelte Krümmung der AVerfenerSchichten 667. » „ Schotterlagen 669. Katharinendorf (Böhmen). Torfmoor 332. Katsch (Steiermark). Thal der Mur 715. Katsch-Berg (Salzburg). Glimmerschiefer auf Central-Gneiss 428. Katsch - Graben (Steiermark). Eisen- schüssiger tertiärer Lehm 42. „ Schotter des Diluviums 51. Kauer (Kärnthen). AVerfener Schichten 666. Kbel (Böhmen). Thon- und Grauwacken- Sehiefer der sibirischen Abtheilung B 116, 117. Keewenaw Point (Nord-Amerika). Ku- pfergruben 786. K e g e 1 - A 1 m (Tirol). Dolomit 727 Profil. Kegel-Bauer (Steiermark). Meeres-Tegel 571. Keller berge r Riegel (Kärnthen). Stö- rung der obern Trias 71. Kelsdorf (Steiermark). Tertiäre Pflanzen- reste 566, 587. Kemencze (Ungarn). Leithakalk-Petrefacte 813. Kernica (Krain). Untere Trias 684. Kerschbuch-Hof (Tirol). Unterer Alpen- kalk 724. Kerschdorf (Krain). Eoeene Schichten 640. Kessler-Alpe (Vorarlberg). Neocom, Ca- protinen-Kakk, Galt-Sandstein und Ino- ceramen-Sehiefer 4 Profil. Kiesel-Hof (Böhmen). Gang-Granit 490. Kirchbach (Kärnthen). Gailthaler- und Trias-Schichten 372. Kirchen birg (Böhmen). Glimmerschiefer 506, 509 Profil. „ Quarzschiefer 502. Kir chen-Joch (Tirol). Alte Muhren (Mo- ränen) 738. „ Rauchwacke • und Carditen- Sandstein 725. Kissingen (Bayern). Kohlensaures Gas der Soolquellen 828. Klamm-Bach (Tirol). Aptychen-Schiehten 734. Klammel-See (Tirol). Körniger Kalk im Chloritschiefer 408. Klattau (Böhmen). Höhenmessungen 133. „ Silur-Formation 99. Klaus- AVald (Tirol). Aptychen-Kalk 734. Klein-Asien (v. T c h i h a t c h e f ’s AVerk über) 821. Klein-Schüttüber (Böhmen). Eisenerze 381. Klein-Sichdiehfür (Böhmen). Blei- und Kupfererze 491. „ Quarzit im Gneiss 482, 487. Klenovecz (Croatien). Braunkohlen 739. Kloben (Böhmen). Basalt 513. „ Glimmerschiefer mit weisscm Glimmer 502. 113 886 Orts-Register. Kloster (Böhmen). Feldspathreiche Schie- fer der silurischen Abtheilung A 107 und 108. Kloster-Thal (Vorarlberg). Geognosti- sches Profil 1. , „ Oberer Alpen-Schiefer zwischen Verru- cano und Dolomit 35. Klug-Bauer (Steiermark). Körniger Kalk im Gneiss 231. Knobel-Berg (Steiermark). Tegel auf Gosau-Schichten 560 Profil. Koch - Mühle (Steiermark). Bryozoen- Schiehten 584. K o e n a - G e b i r g (Krain). Dachstein -Schich- ten 639. „ Einsenkungen im Dachstein-Kalk 663. „ Guttensteiner Schichten 654. „ Megalodon triqueter 640. „ Quecksilber im obern Gailthaler Kalk 374. „ Schichtenbau 670 und 671. „ Untere Trias 652. „ AVeisser Dolomit 672. „ Werfener Schichten 671. „ siehe auch „Seeländer Ko cna“. K öfl ach (Steiermark). ßraunkohlen-Schieh- ten 536, 550, 560 Profile. „ Diluvialer Gebirgssehotter 597. „ Kalk und Dolomit 248. „ Kalk-Breccie 550. „ Lehm auf Braunkohle 556 Profil. „ Lignit, technische Probe 159. „ Tertiäre und diluviale Gebilde 535, 537. „ Uebergangs-Gebirg 247. Königsberg (Böhmen). Moorkohle und Lignit 381. Königs wart (Böhmen). Amphibol-Schiefer 500. „ Bergbau auf Mangan 512. „ Erdbrände 329. Königs wart (Böhmen). Gang-Granit 501. „ Gneiss 500. „ Granit 497, 508. „ Sauerquellen 514. i „ Torf 514. Kötschach (Kärnthen). Rhvnchonellen- Kalk 417. „ Röhrenmergel d. bunten Sandsteins 416. „ Sehichtenbruch des bunten Sandsteins 421. Kofca-Alpe (Kärnthen). Schwarze Schiefer und Sandsteine unter den Werfener Schichten 666 und 667. Kof fl er-Grabe n (Kärnthen). Dachstein- Kalk auf Cassianer Schichten 373. Kogl (Tirol). Kalk-Breccie des bunten Sand- steines 722. K oh Ibach (Steierm.). Braunkohlen -Muhle 560 Profil. Kohl-Mühle (Böhmen). Sauerquelle 534. K o i n s c a-ß erg (Krnth.). Werfener Schichten 666. Kokaunitza-Berg (Kärnthen). Oberer Kohlenkalk 634. Kokaunitza-Berg (Kärnthen). Weisser Dolomit 664. Kokorzow (Böhmen). Hangendflötze der Pilsener Steinkohlen-Mulde 259. Kollinkofel (Kärnthen). Kohlenkalk 425 und 426, 439. „ siehe auch „P i zz o Co 1 1 i n a“. Kollnitzer Meierhof (Krnth.). Basalt 344. Ko mb erg (Steiermark). Tertiäre Meeres- gebilde 566. Komenda-Alpe (Kärnthen). Goldhaltige Erze 643, 673. „ Kalktuffe 673. Konowa (Böhmen). Unterer Quader auf Rothliegendem 326. Kon radsgrün (Böhmen). Eisenerze 381. „ Phyllit 486, 487. „ Quarzgang 499. „ Sauerquellen 514. „ Ur-Thonschiefer 485, 489, 490, 503. „ Ur-Thonschiefer mit Amphibolit 504. Konsica (Krain). Trias 684, 686. Kopriunek (Krain). Ammoniten des oberen Lias 684. Kor-Al pe (Steiermark). Kalk-, Amphibol- und Eklogit-Einlagerungen 342. „ Krystallinische Gesteine 225, 341. „ Orographie 223, 224. „ Quarzit mit Cyanit 231. „ Schotterströme 598. Koritnitza-Thal (Krain). Dachstein- Kalk 681. Korpitsch-Graben (Kärnthen). Werfener Schiefer 644. Kossuta-Gebirg (Kärnthen). Dachstein- Schichten 639 und 640, 669. „ Diabas 343 und 344. „ Guttensteiner Schichten 666. „ Höhenpuncte 664. „ Megalodon triqueter 640. „ Oberer Trias-Kalk 669. „ Petrefacte 632. „ Störung der Kohlen»- und unteren Trias- Schichten 665. K oszte ler Geb i rg (Croatien). Braunkohle 738. Koth-Al pe (Tirol). Lithodendren-Kalk in Blöcken 732. Kothbüchel (Steierm.). Kalk-Breccie 550. Kottiken (Böhmen). Porzellanerde 259. „ Steinkohlen-Sandstein 254, 256. „ Verkieselte Holzstämme 266. Kovesnock (Kärnthen). Daehstein-Kalk 73. Kowald (Steiermark). Braunkohlen-Tegel auf krystallinischem Schiefer 560 Profil. „ Thonschieferartig. Glimmerschiefer 234. Krabanz (Kärnthen). Silbererze 643. Kränbach (Steierm.). Tegel u. Mergel 546. Krain. Berghauptmannschaft 615. „ Geologische Aufnahme 629. „ Höhenbestimmungen 352, 675, 690. „ Werfener und Guttensteiner Schichten 375. K r a i n b u r g (Krain). Eocene Schichten 640. Orts-Register. 887 Krakaudorf (Steiermark). Diluvialer Lehm und Grus 52. „ Einsenkungen 71G. „ Höhenbestimmungen 710. Kranawitter Klamm (Tirol). Unterer Alpenkalk 724. Kranzeck (Vorarlberg). GrüneNummulilen- Schichten auf grauen Mergeln 23. Krapina (Croatien). Braunkohle 738, 739. „ Mineralquelle 841. Krapp (Kärnth.). Bau auf Spath-Eisenstein 662. Krap p-Feld (Kärnth ). Terrassen-Diluvium 333. Kr egg (Steiermark). Gränze der tertiären Ablagerungen 537. „ Molassenartiger Meeres-Tegel 565. Krems (Steiermark). Durchbruch der Kain- ach 541. „ Glimmerschiefer 234. Kren (Vorarlberg). Oberer Algäu-Schiefer mit Aptychen 31, 36. Kreuth (Kärnth.). Werfener Schichten 69. Kreuz -Berg (Böhmen). Quarzgang 499. Kreuz-Peter (Steierm.). Tertiäre Meeres- Petrefaete 569, 575, 576, 578. Kriegern (Böhmen). Erzführung 511. „ Rothliegendes 326. „ Ur-Thonschiefer 503. Krikehaj (Ungn.). Braunkohlen-Beeken 609. Krma-Alpe (Krain). Kalk-Breccie 687. K r o n -A 1 p e (Krain). Anthracit, Analyse 604. Kronau (Krain). Oberer Kohlenkalk 633. „ Tertiärer Schotter 646. KronhoferGraben (Kärnlhen). Sandsteine und Schiefer der Kohlenformation 425. Kropina (Krain). Kohlen-Dolomit 649. „ Schiefer-Sandstein der Kohlen-Forma- tion 648. Krottendorf (Steiermark). Durchbruch der Kainach 541. „ Uebergangs-Dolomit 238. Krudum-Berg (Böhmen). Zug von Quarz- fels 322. Krugsreuth (Böhmen). Glimmerschiefer 521, 522. Kr um au (Böhmen). Granulit 767. Krumbach (Vorarlb.). Gervillien-Sehichten und Dachstein-Kalk 29. Krumm- Bach (Tirol). Gosau - Schichten 737. Krumpnussbaum (Nieder - Oesterreich). Porzellanerde u. Braunkohle, Anal. 158. Kubany-Berg (Böhmen). Höhenmessungen 141. K ü hba ch (Vorarlberg). Gervillien-Sehichten und Dachstein-Kalk 31 Profil. Künisches Gebirge (Böhmen). Höhen- messungen 143. Künzlesspi tz-Berg (Vorarlb.). Unterer Dolomit 12 Profil. Küstenland. Berghauptmannschaft 61 5. K u h - A I p e (Steiermark). Uebergangs- Schiefcr 714. Kukowa-Spiza (Krain). Hierlatz-Schieh- ten 686. „ Werfener Schichten 682. Kulpa-Thal (Croatien). Sauerquellen 201 und 202. Kunreuth (Böhmen). Phyllit 522. Sj. Laase (Krain). Tertiärer Sand 687. L a ch o t e n - B er g (Böhmen). Steinkohlen- Conglomerat 259. Längdorf (Kärnth.). Dolomitischer Kohlen- kalk 631. Längenfeld (Krain). Dolomit des obern Kohlenkalkes 633, 650. „ Gypslager 181, 643, 651. „ Triassische Breccien 635. Lafatsch (Tirol). Oberer Alpenkalk mit Chemnitzia 729. Laibach (Krain). Berghauptmannschaft für Krain und Küstenland 615. „ Roth-Eisenstein, Eisengehalt 806. „ Steinkohlen, Analyse 604. „ Torflager 200. Lampsen - Joch (Tirol). Vormalige Er- streckung des Achen-Sees 738. Landeck (Böhmen). Porphyr im Gebiete des Amphibolits 322. Landl (Tirol). Ammoniten und Belemniten des Neocoms 735. Landsberg (Steiermark). Gneiss 229, 230. „ Hochgebirgs-Schotter 598. „ Tertiäre Ablagerungen neben Ur- und Uebergangs-Schiefer 237 Profil, 540. Landsberger Alpen (Steierm.). Krystal- linisches Gebirge 223, 228, 237 Profil. „ Saum von tertiären Gebilden 540, 567. Langg (Steiermark). Leitha-Kalk 589. „ Süsswasser-Tegel mit Lignit 642, 643. Lang-Lhota (Böhmen). Sphärosiderit in Braunkohle 606. Lanko witz (Steiermark). Braunkohlen-Flötz 553. „ Gränze des Köflacher Braunkohlen- Beckens 551. „ Halden-Breecie 550. Lanserköpfe (Tirol). Kalkschiefer in Thon- Glimmerschiefer 719, 721 Profil. Lanz (Tirol). Bunter Sandstein 417. L an nach (Steiermark). Tertiäre Kohle 563 und 564. „ Tertiärer Sand 565. Lassenberg (Steiermark). Tegel 569, 571. Lassnitz (Steiermark). Thal der Mur 716. L as s ni tz - B ac h (Steiermark). Diluvialer Schotter 57. „ Lehm-Ablagerungen 601, 602. Latschach (Kärnth.). Dolomitischer Kohlen- kalk 631. „ Guttensteiner Schichten 637. Latterns er Thal (Vorarlberg). Flysch und Neocom 15. Lauretta (Ungarn). Hohle Geschiebe im Leitha-Kalk 157. 113 888 Orts-Register. Lava nt (Kärnthen). Dachstein-Kalk 419. „ Glimmerschiefer auf Alpenkalk 429. „ Schwarze erdharzige Schiefer 419. L avant -Thal (Kärnthen). Neogene Ge- bilde 334. Lehring (Steiermark). Basalt 593. Lech-Thal (Vorarlberg). Algäu - Schiefer mit rothem und schwarzem Kalk und Gervillien-Schichten 11, 12 Profil, 27. „ Dolomit und gypsführenderThon 18,27. „ Vilser Kalk 30, 33 Profil. Ledetz (Böhmen). Graue Letten u. Sehiefer- thone der Kohlenschichten 257. Lehesten (Sachsen-Meiningen). Schiefer- brüche 478. Leibitseh-Baeh (Böhmen). Ur-Thonsehie- fer 503. Leibnitz (Steierm.). Durchbruch der Sulm 541, 593 Profil. Leibnitzer Feld (Steiermark). Tertiäre Gebilde auf Uebergangs-Schiefer 247. Leimbruck (Böhmen). Alter Bau auf Kupfer 512. „ Quarzstücke im Thonschiefer 499. „ Sauerquelle 514. L ei n ba ch-To b e 1 (Vorarlberg). Schiefer- thon mit Kieselkalk und Hornstein 33. Leletitz (Böhmen). Dioritartige Schiefer der silurischen Abtheilung A. 108. „ Silurisehe Ahtheilung A 102. Lemsi-tz -Thal (Steiermark). Walkererde 565. Lend (Salzburg). Serpentin 749. Leobl-Pass (Kärnth.).Dachstein-Schichten 639. „ Guttensteiner Schichten 638. Leo bl -Thal (Kärnthen). Geologische Be- schaffenheit 663, 668. „ Schotter-Terrassen 669. „ Steinkohlen - Schiefer und Sandsteine 664. Leonroth (Steierm.). Glimmerschiefer 234. Lepeina-Graben (Krain). Cypricardia 656. „ Eisenspath 643, 657, 658. „ Kohlen-Dolomit 654. „ Petrefacte der Kohlenschichten 632. „ Quarz-Conglomerat 653. „ Tertiärer Schotter 659. „ Thonschiefer unter Dolomit 653. „ Werfener Schiefer 654, 655. L er c h e ck (Steiermark). Tertiäre Kalk-Con- glomerate 549. „ Uebergangs-Kalk 241, 242. Lessach-Thal (Kärnth.). Glimmerschiefer 420 und 421 . Leufling (Tirol). Spath-Eisenstein im Glim- merschiefer 415. Leutschdorf (Steiermark). Periodische Quelle 171. Li haken (Böhmen). Schiefrige Grauwacke 117. Lichtenegg (Steiermark). Kuppen von Schiefergebirg in tert. Gebilden 243. Lieh au -Bach (Böhmen). Glimmerschiefer 509 Profil. Lieben stein (Böhmen). Basalt 331. „ Granit 517, 318. Liebnitz (Steierm.). Tertiäre Ablagerungen auf Uebergangs-Schiefer 237 Profil. Liebach (Steiermark). Tertiärer Schotter und Sand 547, 560. Lieboritz (Bhm.). Kreide-Pelrefacte 327. Liebstein (Böhmen). Quarzit 122. Lienz (Tirol). Geologische Verhältnisse der Umgegend 403, 415. „ Höhenmessungen 459. Lienzer Klause (Tirol). Rother Adnether Mergel 420. „ Schichtenstörung d. AdnetherSchichten 422. Liescha (Kärnthen). Tertiäre Ablagerungen mit Braunkohle 176. Ligist (Steiermark). Durchbruch der Kain- ach 541. „ Glimmerschiefer 233, 234, 235. Ligosullo (Venet.). Gyps zwischen Rauch- wacke und buntem Sandstein 453. Lilin (Böhmen). Steinkohlen-Sandstein 256. „ Steinkohlen- Hangendflötze 259. Limb erg (Steierm.). Kohlenführende Süss- wasser-Schiehten 561. Linden-Berg (Böhmen). Glimmerschiefer mit Granaten 482. Linz. Fossile Cetaceen 163. Lip pitzbach (Kärnthen). Kalktuff 334. Littitz (Böhmen). Alaunschiefer 258. „ Steinkohlen-Sandstein 256, 260. Lizum (Tirol). Glimmerschiefer mit Anda- lusit, Staurolith und Turmalin 720. Llandegai (Wales). Sehieferbriiche 478. Lobs (Böhmen). Gneiss 320, 300. Lobs d orf (Sachsen). Granulit als Gang im Glimmerschiefer 770. L o ch h ä u s er Wal d (Böhmen). Sattellinie des Glimmerschiefers 488. L o c h o tin-B er g (Böhmen). Fossile Stämme 265. „ Kugliger Sandstein 254, 255. „ Steinkohlen-Conglomerat 256. „ Steinkohlen-Sandstein 254. Lossnitz (Sachsen). Schieferbrüehe 478. Loh -Teiche (Böhmen). Diorit im Granit 520. Loibach (Kärnthen). Braunkohlen-Sehieh- ten 176. Loibel-Baeh (Krain). Höhenbestimmungen 348 und 349. „ -Thal (Krain). Crinoiden-Kalk 340. L o m b a r di e. Petrefacte 607. „ Geologische Untersuchung 843. „ Quaternäre Gebilde 830. Looch (Krain). Dachstein-Kalk 686. L o o g b a ch-T o b e 1 (Vorarlb.). Wetzschiefer mit Aptychen 36. Los au (Böhmen). Phyllite 487. L o s s i n (Böhmen). Schichtenfolge d. Kohlen- gebirges 262. Orts-Register. 889 Lossin (Böhmen). Steinkohlen-Gebilde auf silur. Schiefern 261. Lotter (Böhmen). Bunter Sandstein 416. „ Rother Porphyr 416. L o ver e (Venet.). Alluvialer Tuff 752. „ Anhydrit und Gyps 753. Lubenz (Böhmen). Geologische Verhält- nisse 373, 374. „ Rothliegendes 326. Ludeseh (Vorarlberg). Flysch 15, 16. Luditz (Böhmen). Glimmerschiefer 321. Lugo s (Ungarn). Sand m. Bergtheer getränkt 742 Anmerkung. Luh atscho witz (Mähr.). Geologische Ver- hältnisse 377. Luisenburg (Bayern). Felsgruppen von Granit 517. „ Goldmoos ( Schistostega osmundacea) 529 Anmerkung. Luknia - Sattel (Krain). Dachstein -Kalk 686. Lu p y n i ak (Croatien). Braunkohle 158, 738, 739. Luschan (Böhmen). Aphanit der silurischen Abtheilung B 127 und 128. Lutzmannsdorf (Steiermark). Diluvialer Schotter 49 und 50. m. Madison (Nord-Amerika). Hauptstadt des Staates Wisconsin 792, 793. „ Universität und wissenschaftliche An- stalten 793, 794. M ähre n. Dachschiefer 748. „ Entschädigung der vormaligen Grund- herren für den Bergzehent 390 und 391. „ Marmor-Sorten 751, 752. „ (südwestliches). Geologische Aufnahme 183. „ (südwestliches). Serpentin 184. „ (westliches). Höhenmessungen 279, 298, 301. „ (westliches) Rothliegendes. 840. M ä h r i n g (Böhmen). Urthonschiefer 523, 525. „ Torfmoore 534. Mährisch-Ostrau. Höhenmessungen 284. •■Mailand. A. und J. B. Vil 1 a’s naturhistori- sches Museum 763. Maina (Venet.). Bunte Sandsteine und Mer- gel 453. Mainhardsdorf (Steierm.). Isolirter Hügel von diluvialem Kalk-Conglomerat 54. Mala-Pisenca (Krain). Raibler Schichten 685. Mala Sucha (Kärnthen). Bleierze in der unteren Trias 370. Male sitz (Böhmen). Sandstein der Pilsener Kohlenschichten 257. M a 1 es ti g (Kärnthen). Dolomit 631, 633. „ Krystallinisches Gestein und Kohlen- kalk 630, 631. „ Terrassen-Diluvium 647. Malikowetz-Teich (Böhmen). Aufrecht- stehende fossile Baumstämme 273. Mamos-Berg (Tirol). Aptychen-Kalk 734, 735. Manetin (Böhmen). Daehschiefer 467, 469. Mantau (Böhmen). Sphärosiderit 275. Mantscha (Steierm.). Braunkohlen führende Tertiär-Schichten 544. Marburg (Steiermark). Sandiger Mergel im Liegendem des Leitha-Kalkes 584. „ Tegel mit Eehiniten 594. Maria-Culm (Böhmen). Schieferrücken zwi- schen dem Egerer und Ellbogner Koh- lenbecken 381, 502, 504, 509. Maria-Elend (Kärnthen). Kalk zwischen Steinkohlen- und Werfener Schichten 634. Mariahof (Steiermark). Spuren vorweltli- cher Wasserfälle 60. Mafia-Lukau (Tirol). Körniger Kalk im Glimmerschiefer 415. „ Kohlenschiefer 428. „ Rother Porphyr im Glimmerschiefer 416, 421. Maria-Schnee (Steiermark). Diluvialer Schotter 560 Profil. Maria-Stock (Böhmen). Glimmerschiefer zwischen Amphibolit und Ur-Thonschie- fer 321. Marienbad (Böhmen). Eklogit 320. „ Geologische Beschaffenheit 382. „ Mineral-Moor 332. „ Trümmer krystallinischer Schiefer im Granit 320. Markhausen (Böhmen). Gang-Granit 527. „ Pegmatitartiger Granit 527. Markusgrün (Böhmen). Granit 509 Profil. „ Sauerbrunnen 514. Marmaros (Ungarn). Berg- und Saiinen- Direction 855. Maroul (Vorarlberg). Rother Adnether Kalk 16. M a r q u e 1 1 e (Nord-Amerika). Eisenhahn 777. „ Lager von Eisenglanz 775. „ Nutzbare Mineralien 780. Martins- Bühel (Tirol). Knollenkalk 723. Martins-Wand (Tirol). Thonig-cjuarziges Schiefergestein 723. „ Unterer Alpenkalk 723. Mart ul ka-Gr a b e n (Krain). Obere und untere Trias 683. „ Werfener Schichten 681. Maschau (Böhmen). Aragonit im Basalt- Tuff 166. Master-Berg (Böhmen). Thoniger Sand- stein unter Quarzit 128. Mattels-Berg (Steiermark). Erosions-Thal der Sulm 542 und 543. „ Roth-Eisenstein in Uebergangs-Schie- fer 246. Maurach (Tirol). Guttensteiner Kalke und Mergel 724. Mauthen (Kärnthen). Orthoceratiten-Schie- fer 425. „ Schichtenstellung des Glimmerschiefers 420. 890 Orts-Register. M a u th en (Kärnthen). Schwarzer dolomiti- scher Kohlenkalk 425. M au th- Wiese (Böhmen). Amphibol- Schiefer 500, 509 Profil. „ Graphit-Schiefer 501. Maycrhol d-Graben (Kärnthen). Dunkle Kalke der Kössener Schichten 193, 336. Mayersgrün (Böhmen). Alter Bergbau auf Bleiglanz 492. „ Cyanit im Glimmerschiefer 484. „ Kobalt-Manganerz 492. „ Sattellinie des Glimmerschiefers 488, 509 Profil. M e d w e d n i a k , siehe „B ä r e n b e r g“. Meiiadia (Militär- Gränze). Braun- und Schwarzkohle 383. Meierhof (Steiermark). Thon mit Ouarz- körnern 246 und 247. Meier im Berg (Steiermark). Diluvialer Schotter 62. Melen-Bach (Kärnthen). Durchschneidung des Glimmerschiefer-Zuges 414. Mel lau (Vorarlberg). Caprotinen-Kalk mit grünem Galt-Sandstein 19. „ Flysch-Gesteine 16. „ Neocom-Schichten 20. Mer kl in (Böhmen). Reihenfolge der Schich- ten 267. „ Steinkohlen-ßecken 266. „ Zinkspath pseudomorph nach Kalkspath 610. Mesalka (Krain). Triassische Kalkschiefer 684. Metla (Böhmen). Alluviale Fläche 130. Michelgleinz (Steiermark). Tertiäre Petrefacte 571. Micholup (Böhmen). Petrefacte des Exo- gyren- und Pläner-Sandsteines 327. M i e c h o 1 u p (Böhmen). Feldspathrcieher Schiefer der sibirischen Abtheilung A 108. Mi e ein (Böhmen). Glimmerreiche Schiefer der sibirischen Abtheilung A 107. „ Grünstein der sibirischen Abtheilung B 127. Miercin (Böhmen). Streichen und Verflä- chen des sibirischen Thonschiefers 103. „ Thonschiefer (gewundener) mit dünnen Lagen von Quarz 113. Mies (Böhmen). Ur-Thonsehiefer an Schiefer der sibirischen Abtheilung B grunzend 105. Mies-Fluss (Kärnthen). Verlauf 346, 350. M ies-Thal (Kärnthen). Neogene Conglome- rate 334. „ Porphyr im krystallinischen Thonschie- fer 345. Mikloska (Croatien). Bergtheer 746 Anm. Miltigau (Böhmen). Torf514. „ Unterbrechung des Ur-Tbonschiefers durch Granit 503. Milwaukee (Nord-Amerika). Bauart der Stadt 792. Minnesota (Nord-Amerika). Kupfergewin- nung 786 und 7S7. „ Zunahme der Stadt 800. Mir ösehau (Böhmen). Steinkohlen-ßecken 272. Miskolcz (Ungarn). Aeltere Braunkohle 700. Missdorf (Kärnthen). Jura-Kalk und Kreide- schichten 335. „ Lignitführende Tertiär-Sandsteine 176. Missouri (Staat). Geologische Aufnahme 822. Mittagskofel (Kärnthen). Guttensteiner Schichten 637, 652. „ Kalk-Alpen 647. „ siehe auch „ J e p a “. Mittagsspitz-Berg (Vorarlberg). Gränze zwischen Flysch und Kreide 15. Mittelberg-Thal (Vorarlberg). Chon- driten-Schiefer 27. Mittelgebirg (Böhmisches). Pyropfüh- rende Ablagerungen 844. M i 1 1 e 1 1 ä n d i s c h e s M e e r , dessen Ausdeh- nung in der Neogen-Periode 173. Mitterdorf (Krain). Kalk mit Hornstein 684. „ Mergel- und Kalk-Schiefer 684. „ Silbererze 643. Mitte rwald (Tirol). Adnether Fleckenmer- gel 420. „ Dachstein-Kalk 419. „ Schwarze bituminöse Schiefer 419. Mittrowitz (Böhmen). Alter Silber-Berg- bau im Kieselschiefer 129. „ Braun-Eisenstein im Thonschiefer der silurisehen Abtheilung B 124, 125. M ö 1 1 - T h a 1 (Kärnthen). Höhenbestimmungen 463. „ (tirolisches). Glimmerschiefer 414. M ör t sc hach (Kärnthen). Schwarzer Kalk 418, 422. Mogyoros (Ungarn). Bimsstein -Tuff und Conglomerat 696. Moistrana (Krain). Schwarzer Gutten- steiner Kalk 682 und 683. Moldau-Fluss (Böhmen). Gefäll vom Ur- sprung bis zum Einfluss in die Elbe 149, 369. Mol it sch (Steiermark). Kuppen von Ueber- gangs-Gebihlen im tertiären Gebiet 243. „ Tertiäre Meeresgebilde 561. Monte Arvenis (Venet.). Hallstätter Dolo- mite 444. „ Cadino (Venet.). Guttensteiner Kalk 449. „ Halobia Lommeli 444. „ Canale (Venet.). Kohlenkalk 439. „ Kohlenschichten 439 und 440. „ Catena (Venet.). Kohlenkalk 439. „ Clapsavon (Venet.). Hallstätter Kalk 444, 446, 450, 453. „ Porphyr-Sandsteine des Trias 441. „ Coglians (Venet.). Kohlensehiehten 439. Orts-Register. 891 Monte Cr oce, siehe „PI ecken.“ „ Chrostis. Kohlenschichten 439. „ Schalsteinartige Gesteine im schwarzen Kohleuschiefer 438. „ Curie (Venet). Durchschnitt der Trias 448. „ Fleons (Venet.). Braunrothe Kohlen- schiefer 438. „ Furnione (Tirol). Kohlenkalk 439. „ Okerige Kohlensehiefer 428. „ Germula (Venet.). Fächerstellung der Kohlenschichten 440. „ Rotlier Marmor mit Orthoceratiten 439. „ Lagna (Venet.). Hallstätter Kalke mit Ammoniten 453. „ Nevis (Venet.). Steile Kohlenschichten die Trias unterteufend 440. „ Pal (Venet.). Fächerförmige Schich- tung des Kohlenkalks 440. „ „ siehe auch „Pail.“ „ Paluinbino (Venet.). Kohlenkalk 439. „ Pil (Venet.). Grauer Muschelkalk auf buntem Sandstein 451. „ Pizzo maggiore (Venet.). Keuper- Sandstein auf Muschelkalk 451. „ Priva (Venet.). Keuper Sandstein auf grauem Muschelkalk 450, 453. „ Pr omina (Dalmatien). Asphaltliältiges Gestein 761. „ Scarniss, siehe „Hoher Trieb“. „ Siara (Venet.). Hallstätter Kalk auf Guttensteiner Kalk 449. „ Silvella (Tirol). Kohlenkalk 428. „ Talchia (Venet.). Verbogene schwarze Kalke und Schiefer mit Fischen und Pflanzen 452. „ Talm (Venet.). Rauchwacken in Gut- tensteiner Kalk übergehend 451. „ Tiersone (Venet.). Hallstätter Kalk in Keuper-Sandstein übergehend 454. „ Tinizza (Venet.). Guttensteiner Kalk 443, 450, 453. „ T u d aj o (Ven et.).Natica im Hallstätter Dolomit 444. „ Verzegniss (Venet.). Kalksteine mit Plicatula intus striata 455. „ Z o v o (Venet.). Okerige Kohlenschiefer 438. Moos (Kärnthen). Steinkohlen-Schiefer 424, 428. M ooskirchen (Steiermark). Tertiärer Sand auf Tegel 563. Mo rawka (Mähren). Höhenmessungen 292. Morrosch (Tirol). Glimmerschiefer mit Granaten 415. Moschtüz (Böhm). Steinkohlen-Becken 271. Mo Slawin er Ge birg (Croatien). Berg- theer 746 Anmerkung. Mosser (Steiermark). Meereshöhe der Mo- lasse 715. Moste (Kärnthen). Dolomit des obern Koh- lenkalks 660. Moti-Bauer (Steiermark). Tertiäre Ge- bilde 42. Mötsch idl (Böhmen). Dachschiefer 467. Mrsla hora (Görz). Weisser Dolomit 672. Mucsony (Ungarn). Tertiärer Mergel mit Austern 699. Mühl (Vorarlberg). Rothe Hornsteine des Adnether Kalkes 33. Mühlauer Graben (Tirol). Dolomit 725. „ Unterer Alpenkalk 723. Mühlbach (Böhmen). Tertiäres inUr-Thon- sehiefer eingreifend 522. „ (Vorarlberg). Kreidegesteine 15. Mühlen (Steiermark). Diluvium und älteres Alluvium 63, 64, 65. „ Höhenmessungen 708, 713. Mühl-Graben (Tirol). Gasteropoden-Thon mit Erdharz 736. „ Gosau-Kalk 736. Mühlpeint (Böhmen). Glimmerschiefer mit Granaten 502. Mülln (Böhmen). Ur- Thonschiefer 503. Muggenau (Steiermark). Leitha-Kalk 590, 592, 593 Profil. „ Tertiäre Schichten auf Uebergangs- Schiefern 247, 592, 593 Profil. Mulitz-Alpe (Tirol). Serpentin und Kalk im Chlorit- und Quarz-Schiefer 408. Mur-Fluss (Steiermark). Abgränzung des Leitha-Kalkes 586. „ „ Erstreckung in vorgeschichtlicher Zeit 47. „ „ Schotter-Ablagerungen in dessen oberen Gebiet 39, 46. „ „ Wasserscheide gegen die Drau 74. „ -Thal (Steiermark). Gegenwärtige Beschaffenheit 49. „ „ Höhenverhältnisse 706, 707, 710, 715, 716. „ „ Vorweltliche Gletscher 48. Mur au Anthracit-Kohle , technische Probe 807. „ (Steiermark). Diluviales Geröll 57. „ Höhenbestimmungen 706, 710. „ Sehuttkegel 52 M ur e ck (Steiermark). Leitha-Kalk 538, 581 . Müssen (Kärnthen). Bituminöser Kalk mit Fischresten 417. „ Schwarzer Encriniten-Kalk 417, 418. Myscowa (Galizien). Lager von Eisenerzen 836. 1\. Na Buci-Berg (Böhmen). Porphyrartiger und löcheriger Grünstein 127. Na cerneKremene (Kärnth.). Triassischer Kalk mit Hornstein u. Quarzit 684, 688. Nagyäg (Siebenbürgen). Amtsbezirk des Berg-Commissariats 390. Nagy-Bänya (Siebenbürgen). Amtsbezirk des Berg-Commissärs 390. Nagy vögy (Ung.). Diluviale Ablagerungen 693. „ Tertiäre Kohle 697 Profil. Nahoran (Böhm.). Feinkörniger Sandstein- Quarzit 118. 892 Orts-Register. Na Hrusee, siehe „Birnbaum“. N a Li s k a e h -B e r g (Böhmen). Grünsteine an Rer Gränze des Granits 127. Nantes. Controlle der künstlichen Düng- stofte 378. Na plasu (Kärnthen). Guttensteiner Kalk „ 666. „ Porphyr der Trias 636. „ Werfener Schichten 666. N a Sei (Kärnthen). Oberer Trias-Kalk 661. „ Werfener Schichten 682. Na slaty (Böhmen). Alter Goldbergbau in Thonschiefer und Quarzit 122 und 123. Nassau (Sandberger’s Werk über diePetre- facte d. rheinischen Sehichten-Systems in) 386. Nassengrub (Böhmen). Gneiss 520. „ Granit-Gneiss 526 Profil. Nauheim (Kurhessen). Kohlensaures Gas der Soolsprudel 828. Nechanitz (Böhmen). Feuerfester Thon 128. Nembro (Venet.). Majolica (dichter Kalk- stein) 751. Ne p o m uk (Böhmen). Braun-Eisenstein in Thonschiefer 124. „ Thonschiefer der sibirischen Abtliei- lung A 105. Nessel wang-Thal (Tirol). Flysch 30. Neswacil (Böhmen). Grobkörnige Grau- wacke und Quarz-Conglomerat 120. Netsc hetin (Böhmen). Säulenförmiger Ba- salt 330. Neu - Beese (Croat). Elephas primir/enius 607 und 608. Neuberg (Böhmen). Erzführende Quarz- gänge 530. „ Glimmerschiefer 521. Neudeck (Böhmen). Magnet - Eisenstein 324, 367. „ (Steiermark). Tertiärer Lehm 45. N eudegg (Krain). Lignitflötz 842. Neudorf (Böhmen). Strahlstein - Schiefer mit Oligoklas 320. „ (Steiermark). Molasse 577 und 578. Neuenbrand -Revier (Böhmen). Granit- gänge in Granit 527. „ Granit, blockförmig abgesondert 518. Neugedein (Böhmen). Amphibolite zwi- schen Ur- und silurischen Thonschie- fern 105. Neu-Gradiska (Croatien). Bergtheer 746 Anmerkung. Neu hof (Böhmen). Thonschiefer von Granit durchbrochen 467. Neu k i r ch e n (Böhmen). Braunkohlen 381. Neu - Lengbach (Nieder - Oesterreich). Hydraulischer Kalk, Analyse 156. N e um a r k t (Steiermark). Diluvial-Schotter auf tertiärem Sand 59 Profil, 60. „ Diluvial-Schotter in einer Thal-Auswei- tung 63. „ Einsenkung im Gebiet der Uebergangs- Schiefer 715. Neumarkt (Steiermark). Höhenmessungen 706, 708. „ Tertiärer Quarzsand 43. Neumarktl (Krain). Conglomerate ii. Do- lomit der Kohlen-Formation 632, 633. „ Eoeene Gebilde 641. „ Gyps 643. „ Kupferkies 643. „ Porphyr der Trias 636. „ Quarz-Conglomerat der Trias 636. „ Schotter-Terrassen 642. „ Triassische Breccien 635. Neumetternich (Böhmen). Gebirgs-Gra- nit 491. „ Gneiss 320. 489 Profil. „ Quarzit im Gneiss 482, 487. Neu-Moldova (Banat). Manganerze 609. „ Mineralien 611. Neurath (Steiermark). Leitha-Kalk 590. 592. ,, Syenitartiges Amphibol-Gestein 232. „ Tertiäre Gebilde aufüebergangs-Schie- fer 247. Neustadtl (Mähren). Porphyrartiger Gra- nit 183. Newotnik (Böhmen). Glimmerreicher Schiefer der silurischen Abtheilung A 107. „ Kalk in Thonschiefer 111. Nieder-Auerswald (Sachsen). Granulit keilförmig in Schiefergestein 770. Niedergail (Kärnthen). Steinkohlen-Schie- fer 424. Niederreuth (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Sauerquelle 534. Nieder- Wölz (Steiermark). Terrassen- Diluvium 53 und 54. Nikolai-Berg (Steiermark). Leitha-Kalk auf Uebergangs-Thonschiefer 591, 592 Profil. Nir sch an (Böhmen). Calamiten 273. „ Rother Letten der Steinkohlen-Schieh- ten 258. „ Sphärosiderit 275. „ Talk als Ueberzug auf Schieferkohle 259. Nisslhals (Tirol). Adnether Schichten 732. Nöbling (Kärnthen). Steinkohlen-Kalk 426, 427. Nörsach (Kärnthen). Halobien-Dolomit 419. Nötseh-Graben (Kärnthen). Krystallin. Gesteine 630. „ Untere Trias 69. N o r d - A m e r i k a. Geolog. Hebungs-Perioden nach Professor Dana 199. „ Kupfer- und Bleigebiet im Nord-Westen 771. Nostra (Kärnthen). Steinkohlen - Schiefer 424. Nooska (Croatien). Bergtheer 746 Anmerk. Nüziders (Vorarlb.). Schiefer mit dunklem Kalk und Dolomit 16. Nussdo rf bei Wien. Cement371. Orts-Register. 893 O. 0 b d a ch (Steierm.). Amphibolitim Gneiss227. Ober-Aubaeh (Tirol). Aptychen - Kalk 730 Profil, 734. „ Reste von Sauriern im Megalodus-Kalk 731. Ober-Authal (Tirol). Aptychen-Kalk 734. „ Rother Kalkschiefer 734. „ Vormalige Erstreckung des Achen- Sees 738. Zahn eines Sauriers 733. Ober-Berg (Steiermark). Uebergangs- Schiefer 714. Oberb erger Grabe n (Steiermark). Dilu- vialer Sehotter auf Uebergangs-Sehie- fer 64. Ober-Brambaeb (Böhmen). Glimmer- schiefer 320. „ -Bucha eher Alpe (Kärnthen). Ro- ther Orthoeeratiten-Marmor 427. Oberbüchel (Steiermark). Tertiärer Süss- wasser-Kalk 343. Oberdorf (Steiermark). Lehm auf Ueber- gangs-Sehiefer 63. „ Uebergangs-Dolomit mit chloritischem Schiefer 249. Ober- Drau bürg (Kärnthen). Halobien- Dolomit 422. „ Längsthal im Glimmersehiefer413. „ Schwarzer Kalk 418. „ -G Sri ach (Krain). Tertiärer (?) Sand 687. „ Triassiseher Kalkschiefer 683 und 684. „ -K u nreuth (Böhmen). Phyllit 322. „ -Lohma (Böhmen). Gneiss 520. Obermadele (Vorarlberg). Oberer Dolomit auf Algäu-Schiefer 27, 28 Profil. Ober-Nezditz (Böhmen). Thonschiefer der silurischen Abtheilung B 117. Ober-Penken (Kärnthen). Süsswasser- Tegel mit Lignit 642. „ -Perlsberg (Böhmen). Alter Bau auf Zinn 512. Ober reu th (Böhmen). Basalt 332, 533, „ Körniger Kalk im Glimmerschiefer 521. „ Torf 534. „ Zinn -Bergbau (alter) 530. Ober-Sandau (Böhmen). Buchholzit 484. „ Glimmerschiefer 507. „ Quarzit im Ur-Thonschiefer 487. „ -Schönbach (Böhmen). Alter Bau auf Zinnober 367. „ Welliger Ur-Thonschiefen 525. „ Zinnober-Bergbau (alter) 530. „ -Schütt (Kärnthen). Gyps 69. „ Schwarzer Guttensteiner Kalk 69. Obersdorf (Vorarlberg). Flysch und fl ysch- ähnlicher Schiefer 25. Ober-Toschanowitz (Oestr. Schlesien). Höhenmessungen 290. „ -Wildon (Steierm.). Leitha-Kalk 585 Profil. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1856. IV. Ober-Winkel (Kärntheu). Dolomitischer Kohlenkalk 631. ' „ -Wölz (Steiermark). Diluviales Kalk- Conglomerat 54, 55, 56. „ Höhenmessungen 706, 711. „ Verlauf des Mur-Thales 716. „ -Wurzen (Kärnthen). Damm v. Schot- ter und Conglomerat 646. Obeznitz (Böhmen). Eisenkiesel - Pisolith 194. Obir-Berg (Kärnthen). Megalodus-Kalk auf Cassianer Schichten 337. Oedschloss (Böhmen). Baumstämme in Basalt-Conglomeraten 331. „ Säulenförmiger Basalt 330. Oesterreich (Kaiserstaat). Bau-Materia- lien auf der Pariser -Ausstellung von 1855 747. „ Metallurgische Gasfeuerung 173. „ Statistik der fossilen Brennstoffe 846, 847. Ofen. Deak’s Cement-Fabrik 757. Offenbach (Steiermark). Tertiäres Kalk- Conglomerat 549. O g-T h a I (Vorarlberg). Kalk mit Gervillien und Spiriferen 26 Oha mach (Kärnthen). Kohlenkalk mit Encriniten 425. „ Okerige Kohlenschiefer 426. „ Orthoeeratiten-Marmor 427. O h rb i I (Böhmen). Säulenförmiger Basalt330 Olsa-Thal (Kärnthen). Diluvial -Schotter 59 Profil. Ontonagon (Nord - Amerika). Alte Werk- zeuge und Waffen aus Kupfer 783 und 784. „ Bergbau auf Kupfer 772, 773, 785. „ Zunahme der Stadt 791 und 792. O r a vi c z a (Banat). Mineralien 611. Orlau (Oestr.-Schlesien). Höhenmessungen 286. Oroszlavje (Croat.). Plastischer Thon 740. Orsowa (Militär-Gränze). Schwarzkohle 383. Oslawan (Mähren). Schmiedekohle, teph- nische Probe 159. Osser-Berg (Böhmen). Höhenmessungen 137. Ossiacher-See (Kärnthen). Ur-Thon- schiefer 630. Osterwitz (Steiermark). Quarz mit Rutil und Apatit 231. Ostrau (Mähren). Kalkspath - Drusen in Steinkohlen 387. Ostrawitz (Mähren). Höhenmessungen 291. Oswald (Kärnthen). Thon - Glimmerschiefer 430. Ottengrün (Böhmen). Gang-Granit 527. „ Granit 518. Ottersbach (Steiermark). Durchbruch des Sulm-Flusses 542 Profil. „ Meerischer Sand und Tegel 561. Ottok (Krain). Neogene Schichten 641. Ozebnik-Berg (Krain). Markasit in Limo- nit verwandelt 688. 114 894 Orts-Register. I*. Pack (Steiermark). Kalk mit Grammatit in Gneiss 228. Padola (Venet.). Schichtenstörungen der secundären Gebilde 456. Padua. Cristofoli’s Fabrik von künstlichem Marmor 757. Pail (Kärnthen). Bruch der Steinkohlen- Sclii chten 426 und 427, 440. „ Kohlenkalk 439, 440. „ siehe auch „Mo nt e Pil“. Palic-See (Banat). Wasser, Analyse 360 und 361. Palm- Wand (Vorarlberg). Brachiopoden der Kössener Schichten 379. Paluzza (Venet.). Blatterstein 438. „ Gyps 455. „ Hornstein - ßreceie mit Schwefelkiesen 438 und 439. Pannberg (Kärnthen). Glimmerschiefer auf Kössener Schichten 429. Pari s. Agricultur- und Industrie-Ausstellung von 1855 182, 198, 364, 376. „ Bau - Materialien des Österreich. Kaiser- staates auf der Ausstellung 1855 747. Pasberg -Bauer (Kärnthen). Crinoiden- Kalk 340. P a.te r n i o n (Kärnthen). Gailthaler und Trias- Schichten 372. „ Guttensteiner Kalk auf Werfener Schich- ten 69. Patscherkofel (Tirol). Thon- Glimmer- schiefer mit Granaten 720, 721 Profil. Paudrim-Berg (Böhmen). Kieselschiefer auf Granit 124. Paularo (Venet.). Blatterstein 438. „ Gyps 455. „ Trias-Gebilde 446. „ Trias -Sandstein auf Kohlenschichten 440. Pec-Berg (Kärnth.). Guttensteiner Kalk 645. „ Schotter 646. „ Unterste Trias 645. „ Werfner Schiefer 644. Peklenicza (Croatien). Bergtheer 738,741, 746 Anm. „ Chemische Untersuchung 743, 744. „ Bergtheer (plastischer) 744, 745, 746. Perchau (Steiermark). Wasserscheide zwi- schen Mur und Drau 714. Perglas (Böhmen). Ur-Thonschiefer 503. Perkupp a (Ungarn). Feldstein-Talk-Kalk- Breccie 702. Perlsberg (Böhmen). Amphibol-Schiefer 500, 505. „ Gneiss auf Amphibol-Schiefer 505. Pertisau (Tirol). Dolomit des untern Alpen- „ kalkes in aufgerichteten Schichten 725 und 726. „ Gyps in Dolomit des untern Alpenkalkes 725. Pesarii (Venet). Petrefacte des bunten Sand- steins 441 und 442. Pesth. Preise der Bergproducte 217, 402, 626, 864. Peterbube (Kärnthen). Crinoiden -Kalk 340. Pete rsberger-Al pe (Vorarlbg.). Rother Marmor unter Algäu-Schiefer 34. Petneu (Tirol). Geognostisches Profil von Rattenberg her 23. P e tz e 1 (Steiermark). Zinkerze, Probe 807. Pfonser-Joeh (Tirol). Aptychen - Kalk 730. Profil 731, 734. „ Neocom-Mergel 735. Pfrim-Berg (Tirol). Metamophische Mer- gelschiefer mit Carditen 718. Pfnonter-Berg (Tirol ). Wetzschiefer 35 und 36. Piave-Fluss (Venet). Höhenbestimmungen 450, 464. Pichling (Steiermark). Gränze des terti- ären Gebietes 537. „ Tertiäre Meeresgebilde, ä61, 564. „ Uebergangs-Kalk und Dolomit 248. Pietra b i an ca, siehe „H o c h we i ss stein“. Pietra verde (Venet.). Aphanitische Schie- fer 448. Pignarossa (Venet.). Trias-Gesteine 450- Pilsen (Böhmen). Sphärosiderit 610. „ Steinkohlen-Becken 251, 273, 275. „ Steinkohlen-Flora 264. „ Kre is (Böhmen). Barometrische Höhen- messungen 163, 275. „ Steinkohlen-Formation 249. Pinowitz (Böhmen). Felsit-Sehiefer der silurisehen Abtheilung A mit Gängen von Granit 109. Pink (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Phyllit 522. Pirkhof (Steiermark). Tertiärer Knollen- mergel 564. Pisarowina (Croatien). Sauerquelle 201. Pisenca (Krain). Megalodus triqueter 685. Pizza-Collina, siehe „Kollinkofe 1“. P i z z o m a g gi or e (Venet.). Muschelkalk in Keuper übergehend 453. Planica (Kärnthen). Dolomit des obersten Kohlenkalkes 650. PI an in a (Krain). Eisenspath 643, 657. „ Quarz-Conglomerat 653. „ Steinkohlen-Schiefer 653. „ Tertiärer Schotter 659. „ Werfener Schichten 655. PI an in a, siehe auch „A I p en“ (Ortschaft). Planken wart (Steiermark). Planorben- Schichten 546. „ Tertiäres Conglomerat mit hohlen Ge- schieben 549. PI an sk er Gebirge (Böhmen). Höhen- messungen 138. Platsch-Berg (Steiermark). Bryozoen- Schichten 584. „ Leitha-Gebilde 538, 581. Platten (Böhmen). Manganerze mit Roth- Eisenstein 367. Q- O, Orts-Register. 895 Plawutsch-Berg (Steiermark). Kalkstein- Gebirge 237, 238, 560 Profil. „ Organische Reste 239. „ Planorben-Schichten 543, 560 Profil. P lecken (Kärnthen). Eisenhaltiger Kohlen- kalk 425, 439. „ Gyps im bunten Sandstein 446. „ Schwarzer Kalkschiefer 425, 439. „ Störung der Kohlenschichten 427 Prof., 440. „ siehe auch „M o nt e Cr o e e“. Plemenschina (Croatien). Braunkohle 739, 741. ler ge (Kärnthen). Kohlenschiefer 426. 1 e sc h ai tz- B er g (Steiermark). Diluviale Schutthalden 51. PI e ve u nc a - B erg (Kärnthen). Gebirgsform 648. „ Kalk der oberen Trias 652. Plirsch (Steiermark). Muschel-Tegel 570, 573. Plöekenstein-Berg (Böhmen). Höhen- messungen 137. Podersam (Böhmen). Braunkohlen-Gebilde auf Rothliegendem 326. Podhora-Berg (Böhmen). Uebergang von silurischem Thonschiefer in Granit 109. Podhorze (Galizien), Lignit, technische Probe 809. Podrozoram (Krain). Zähne von Höhlen- bären 688. Podstorsic - Alpe (Kärnthen). Porphyr der Trias 636, 671, 674. Pöckau (Kärnth.). Terrassen-Diluviuin 646. Pöl lauer Bach (Steiermark.). Diluviale Schotterwände 53. Pö I s (Steiermark). Tertiäre Meeresgebilde 536, 565. „ -Thal (Steiermark). Kegel von dilu- vialem Schutt 56. P ö s c h e 1 - S e h I össel (Steiermark). Tegel und Mergel 546 und 547. Po haue (Krain). Zähne von Höhlenbären 688. Po h of (Böhmen). Aphanit-Schiefer der silur. Abtheilung ß 128. Pokluka (Krain). Tertiärer Schotter 688. P o 1 1 i n i g (Kärnthen). Dolomitischer Kohlen- kalk 425, 427. „ Kohlenschiefer 426. Polsica (Krain). Eocene Schichten 640. Polzacha-Alpe (Kärnthen). Störung des oberen Triaskalkes 662. Pontafel (Kärnthen). Anthracit, Anal. 604. P o n z a-B erg (Krain). Raibler Schichten 685. „ Werfener Schichten 681. P or to - Ma n d o 1 e r (Dalmatien). Asphalt- hältiges Gestein 761. Poslowitz (Mähren). Umgeänderter Wiener- Sandstein 377. Posruck-Gebirg (Steiermark). Störungen der tertiären Schichten 540. Potottschnigg-Graben (Krnth.). Schurf- bau auf Zinnober 643. Pradlo (Böhmen). Kieselschiefer und Thon- schiefer 124. Prag. Preise der Bergproducte 217, 402, 626, 864. Prato (Venet.). Gyps 455. „ Trias-Gebilde 446. Preber-Graben (Steiermark). Ehemaliger Wasserlauf 53. Preberspitz (Steiermark). Krysfallinisehe Schiefer 714. Preding (Steierm.). Grober tertiärer Schot- ter 562, 566. „ Meerischer Sand und Tegel 563. Predlitz (Steiermark). Diluviale Absätze im Gebiete der obern Mur 46 Predon ig (Kärnth.). Rother Kalk mit Ammo- niten 335. Pregartten (Tirol). Serpentin und Kalk in Quarz- und Chlorit-Schiefer 408. Pf eschin (Böhmen). Feuerfester Thon 128. „ Thoniger Sandstein unter Quarzit 128 „ Verwitterter Granit in Gängen 130. „ Verwitterter Thonschiefer 129. Preschnigg-Graben (Kärnth.). Werfener Schichten mit Gyps 650. Presch itzen (Kärnthen). Kalktuff 334. Pressburg. Verein für Naturkunde 364. Pfestitz (Böhmen). Barometrische Höhen- messungen 134. „ Silur-Gebilde 99, 128. Pf ibram (Böhmen). Metallurg. Prucesse 171. „ Niveau-Verhältnisse 177. „ Wasserwirtschaft, 177. Prisang-Alpe (Krain). Breceie 687. Prislin (Croatien). Braunkohle 738, 739. „ Eisenkies in der Braunkohle 739. Pristawa - Hof (Krain). Quarzeonglomerat 653, 656. „ Senkrecht stehender Dolomit 664. „ Tertiärer Schotter 660. Procewil (Böhmen). Feldspathreiche Silur- Schiefer mit porphyrartigem Granit 108 Prodi isko (Mähren). Mineralquellen 377. Pro sau (Böhmen). Glimmerschiefer 502, 506. Prohomuth-Berg (Böhmen). Trachyt 331. Prommenhof (Böhmen). Quarzgang im Gneiss 482. Proster-Baeh (Steiermark). Diluvialer Schotter 57. Przischow (Böhmen). Basalte der Stein- kohlen-Formation 260. Ptin-Berg (Böhmen). Eisenschüssiger Quarz 122. Puchbach (Strmk.). Glimmerschiefer 234. „ Uebergangs-Schiefer u. Quarzfels 248. Puchs (Steiermark). Diluvialer Schotter auf Uebergangs-Kalk u. Schiefer 59 Profil. P ui eher (Venet.)). Aphanitische Schiefer unter Guttensteiner Kalk 449. Pury-Bauer( Steiermark). Austernbänke im Tegel 571. Puster-Thal (Tirol). Glimmerschiefer 412. Putkovecz (Croatien). Braunkohle 739. 741. 114 896 Orts-Register. R. Rabenstein (Böhmen). Dachschiefer 466, 467, 470 Profil. „ Schieferbrüche 476. Radl-Gebirge (Steiermark). Hebung von tertiiiren Ablagerungen 540. Radiowitz (Böhmen). Rothe Steinkohlen- Letten 258. „ Rother Thon-Eisenstein 275. „ Schichtenfolge der Kohlenmulde 262. Radmannsdorf (Krain). Eocene Schichten 640. Radnitz (Böhmen). Steinkohlen-Flora 251, 272, 273, 274. „ Steinkohlen-Mulde 268, 274. „ Steinkohlen, technische Probe 275. Radoboj (Croatien). Fossile Inseeten 831. Radstädter Tauern (Salzburg). Spuren vorweltlicher Gletscher 48. R a d u n a-B a c h (Krain) Tertiärer Thon 687. Radwan (Ungarn). Thonmergel, Analyse 810. Ra galt (Vorarlberg). Dunkle Schiefer des Flysches 16. R ak o ni tz (Böhmen). Steinkohle, technische Probe 152. Ra nten-Fluss (Steierm.). Diluvium 51, 52. Ranten-Graben (Steiermark). Schotter- Terrasse 50. Raths am (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Ur-Thonschiefer 522. Ratschack (Kärnthen). Kohlen- und Trias- Schichten 373, 633. „ Tertiärer Schotter 646. „ Unterste Trias 645. „ Werfener Schichten 682. R atschin er T eich (Böhmen). Steinkohlen- Sehichten auf sibirischen Schiefern 260. R a t s ch ü tz (Böhmen). Gruppen von Sand- stein-Felsen 257. Rauenkulm (Böhm.). Ur-Thonschiefer 503. Rauh (Kärnthen). Thonschiefer der Kohlen- Formation 424. Ra uh k o fe 1. (Tirol). Adnether Mergel 420. „ Dachstein-Kalk 419, 422. „ Dolomitischer Adnether Kalk 420. „ Kössener Schichten 419. „ Lias-Kalk (dolomitischer) 422, 429 „ Schwarze bituminöse Schiefer 419. Raune (Krain). Schotter-Terrasse 687. Ravascletto(Venet.). Kohlenschi eilten 440. „ Muschelkalk und bunter Sandstein 446. „ Muschelkalk über Gyps 45 1 Profil. Raveo (Venet.). Gyps 455. „ Porphyr-Sandstein 441. Rech berg (Kärnth.). Megalodon-Kalk 337. Reh-Berg (Böhmen). Vulcanischer Tu fl' und Asche auf Phyllit 493. R eich e n b a e h (Böhmen). Bleierze 511. „ Gang- Granit 501. „ Granit 509 Profil. „ Körniger Kalk 501. ,. Quarzit-Schiefer 502. Rein (Steiermark). Tertiäres Becken 537, 539, 543. R e i s c h a (Tirol). Oberer Alpenkalk 729. Reissengrün (Böhmen). Ur-Thonschiefer 503. Remschnig-Gebi rg (Steiermark). Hebung von tertiären Ablagerungen 540. R e t te n-B er g (Vorarlberg) Profil bis Petneu 23. Retznei (Steiermark). Tertiärer Sand mit Kalk-Concretionen 594. Reutte (Tirol). Schwarze Mergel unter Lithodendren - Kalk mit Terebrateln 33 Profil. „ Weisser Kalk 33. Ribinza-Bach (Kärnthen). Diorit 343. Ribisch-Berg Kärnthen. Rother jurassi- scher Kalk 336. Riegenkofel (Kärnthen). Kössener Schich- ten 419. Rietzein (Vorarlberg). Flysch und flysch- ähnliche Schiefer 30. Rigolato (Venet.). Blattersteine irn Kohlen- schiefer 438. „ Kohlenkalk 439. „ Störung der Kohlenschichten 439 und 440. Rinn egg (Steiermark). Molasse 715. „ Tertiäre Schichten mit Braunkohle 41. Rio d’Acqua b u o n a (Venet.). Grünstein 445. „ Furioso (Venet.). Bunter Sandstein 441, 452. „ Ghe u (Venet.). Grünstein 445. „ d i L a n z a (Venet.). Einmündung in den Canal d’Incarajo 435. ,, „ (Venet.). Kohienkalk 439. „ Major (Venelian.). Bunter Sandstein 441. „ M a r a d i a (Venet.). Porphyr-Sandstein 441. „ Mauria (Venet.). Bunter Sandstein und Conglomerat 448. „ Ramedont (Venet.). Bunter Sandstein 441. „ Tamai (Venet.). Grüne Blattersteine 438. Rippelsbach (Steiermark). Roth - Eisen- stein im Uebergangs-Schiefer 246. Riss (Tirol). Chemnitzien 729. „ Geschichteter Dolomit 727. Rockendorf (Böhmen). Amphibol-Schiefer 505, 509 Profil. Rockland (Nord-Amerika). Alte Bergbaue auf Kupfer 787. Röthelstein-Berg (Vorarlberg). Nuinmu- litenfels mit Nagelfluh und Inoeerainen- Mergel 23 Profil. Röthen-Thal (Böhmen). Basalt 532. Rohrbach-Thal (Bölnn.). Sauerquelle 534. Roka (Tirol). Körniger Kalk im Gneiss 411. Rokitzan (Böhmen). Petrefacte im Quarzite der sibirischen Abtheilung D 162, 355, 373. Orts-Register. 897 Roman-Banater Militärgränze. Eisen- steine und fossile Brennstoffe 382 u. 383. Romniersreuth (Böhmen). Granit 518. „ Pegmatitiseher Gang-Granit 527. Rosenbach (Kärnthen). Dunkler Kalk- schiefer 649. „ Kohlen-Dolomit 633, 634. „ Trias-Schichten 649. Rosenheim (Bayern). Braunkohle, techni- sche Probe 809. Rosen-Kogel (Steiermark). Körniger Kalk 231. „ Syenitartiger Amphibolit 232. Rosenthal (Böhmen). Braunkohle 153, 371. „ (Steiermark). Hartit 91, 93, 558. „ Sphiirosiderit 557. Rosica-Graben (Kärnthen). Schiefer- Sandstein der Kohlen-Formation 648. „ Thalbildung 663. Rossbach (Böhmen). Ur-Thonschiefer 522. Ross egg (Kärnthen). Dolomitischer Kohlen- kalk 631. „ Süsswasser - Tegel mit Braunkohle 642. Rossenreuth (Böhmen). Granit 518. R o s sk o or-S p itz (Kärnthen). Kohlenkalke '426. Rothenfels (Steiermark). Diluviales Con- glomerat 54 und 55. Rothe Wand (Kärnthen). Ammonit aus der Abtheilung der Globosi 73. Rothholz (Tirol). Unterer Alpenkalk 723. Rothhorn-Berg (Vorarlberg). Lias- Schichten 1 Profil. „ Rother Hornstein des oberen Algäu- Schiefers 10. Rothplatten-Grabel (Vorarlberg). Alpen-Melaphyr 26. Rothwand-Berg (Vorarlberg). Lias- Schichten 1 Profil. „ Rothe Schichten der Algäu - Schiefer 17 Profil, 18. Rottenraa nn (Steiermark). Braunkohlen- Gebilde 39. „ Erhebungsthal 716. „ Tertiäre Ablagerungen 40 Plan, 41, 42. R o u s i n o w (Böhmen). Grunze zwischen sibi- rischem Thonschiefer, Kohlenschiehten und Rothliegendem 327. R o z el au (Bhm.). Quarzit-Conglomerate 119. Rozmital (Böhmen). Granit im Gebiete des Quarzites 121. „ Höhenmessungen 133. „ Quarzgebilde der silurisehen Abtheilung B 120. „ Quarzit-Conglomerate 119. „ Streichen und Verflächen der Schiefer der silurisehen Abtheilung B 116. Ruilig (Böhmen). Rothliegendes 326. Ru d itz (Mähren). Wiener-Sandstein 377. Ruditzgrün (Böhmen). Glimmerschiefer 502, 506. „ Greisen 502. Rudnapole (Kärnthen). Hornsteinführender Kalk 684. Ruh - Bauer (Strmk.). Tertiärer Mergel 547. Ruh-Berg (Böhmen). Bau auf Bleiglanz 491. Rumermur (Tirol). Dolomit in Säulen 725. Ruprechtseck (Steiermark). Krystallini- scher Schiefer 714. Ruskberg (Banat). Schwarzkohle 383. „ Spath-Eisenstein, Analyse 362. Russland. Neueste geologische und geo- graphische Untersuchungen 821 u. 822. R zink au (Böhmen). Normal-Granit 106. S. Sachsen (Königreich). Granulite 766, 834. „ Steinkohlen-Formation 329. Sachsen bürg (Sachsen). Thonschiefer bei Granulit 768. Sack (Kärnthen). Guttensteiner Dolomit auf Werfener Schiefer 69. Sadenza -Graben (Krain). Daehstein- Ivalk 686- Sadnig- Kogel (Kärnthen). Glimmerschie- fer 413. Säuerlings-Hammer (Böhmen). Braun- Eisenstein im Ur-Thonschiefer 492. „ Sauerquelle 514. Salzburg (Herzogthum). Marmorsorten 752. „ Serpentin 749. Salztratten (Kärnthen). Lagersehiefer mit bituminösem Kalk 77. S a n d a u , siehe „Ober - und Unter-Sa n- d a u“. Sandspitz-Berg (Tirol). Dachstein-Kalk 419. St. And rä (Steiermark). Meeriseher Tegel 575, St. Anna (Krain). Dolomit der obern Trias 663. „ (Steiermark). Cerithien-Schichten 539. „ (Venet.). Gyps der Trias 446. St. Anthony (Nord-Amerika). Holzschlä- gereien und Sägwerke 801. „ Kettenbrücke 801 und 802. St. Benigna (Böhmen). Eisenkiesel-Piso- lith 194, 606. St. Canzian (Kärnthen). Dolomitischer Breccien-Kalk d. Kohlen-Formation 631 . St. Claire (Nord-Amerika). Baggerungs- Arbeiten 774. St. D aniel (Kärnthen). Saiger stehende Adncther Schichten 420. „ Sandsteine im okerigen Kohlenschiefer 425. St. Florian (Steiermark). Tertiäre Mee- res - Ablagerungen und deren Fauna 536, 538, 567, 578. „ Pflanzenreste 579. St. Georgen (Steiermark). Terrassen- Diluvium 51. „ Tertiärer Quarzsand 43. St. Jak ob -lim Tbal (Steierm.). Ueber- gangs-Kalk 239. St. Ilgen (Kärnthen). Kohlenkalk 631. 898 Orts-Register. St. Johann (Steiermark). Durchbruch der Kainach 541. „ Glimmerschiefer 235. „ im Is e I - Th al (Tirol). Amphibol-Gra- nit im Glimmerschiefer 409. „ am Tauern (Steiermark). Höhenbe- stimmungen 711. St. Joseph am Tauern (Steiermark)i Tertiäre Meeresgebilde 537. 565 570. St. Katharina (Kärnthen). Guttensteiner Kalkschiefer 666. St. Kath r ei n (Steierm.). Magnesit 611. St. Kunigund (Steiermark). Liegend- Mergel des Leitha-Kalkes 584. St. Lambrecht (Steiermark). Höhenbe- stimmungen 708. „ Thal der Mur 716. St. Margarethen (Steiermark). Sand auf Leitha-Kalk 585. „ Thonig-sandige Schichten im Liegendem des Leitha-Kalkes 588. St. Maria in Greffenburg (Steiermark). Knollen-Gneiss mit Turmalin 230. „ -Kitz ek (Steiermark). Kalk in Ueber- gangs-Sehiefer 245. „ in d e r Tr enta (Krain). Breccien-Ge- stein 687. St. Martin (Krain). Süsswasser-Kalk 544. St Nikolai (Steiermark). Leitha-Kalk 538, 583, 590, 592 Pro61. „ Ostreen - Tegel unter dem Leitha-Kalk 593. S t.Oswa 1 d (Steierm.). Braunkohlen-Gehilde 39, 43. „ ob Stainz (Steierm.). Eklogitartiger Amphibolit 231 uud 232. St. Pancraz (Steiermark). Diluviales Kalk- Conglomerat 55. St. Paul (Nord-Amerika). Zunahme d. Stadt 804. „ (Kärnthen). Basalt 344. „ in der La van t (Kärnthen). Basalt im hohen Urgebirge 595. St. Peter (Steiermark). Einsenkung des Bodens 716. „ (Ungarn). Bimsstein-Tuff 695 Profil. „ -Alpe (Strmk.). Glimmerschiefer 235. „ -Fluss (Nord-Amerika). Indianer- stämme in dessen Gebiet 802, 803. S t. Ruprecht (Steiermark). Thalenge der Mur 49. St. Theresien (Steierm.). Ostreen -Tegel unter dem Leitha-Kalk 593. „ Uebergangs-Thonschiefer 542. St. Wolf gang (Steiermark). Tertiärer Sand und Schotter 568. Sann-Fluss (Krnth.). Höhenmessungen 352. Saplotnik-Graben (Kärnthen). Werfener Schiefer und Porphyr 674. Sap pada (Venet.). Diabas-Porphyr 445, 448. „ Halobien-Kalk 444. Saska (Banat). Steinmark, Analyse 362. Sa sso Lungerino (Venet.). Triassische Schichten 447. Satteins (Vorarlberg). Kreide und Flysch i 5. Sattel es (Böhmen). Süsswasser-Kalk in Basalt-Tuff 331. S a u a 1 p e n- Ge b i rg (Kärnthen). Krystalli- nische Schiefer 341. „ Kristallinische Kalke. Amphibolite und Ekiogite 342. Sauenstein (Krain). Thon. Analyse 154. Sauerbrunn-Graben (Strmk.). Krystalli- nische Schiefer 229. „ Kalk in Gneiss 231. Sault Ste. Marie (Nord- Amerika). Schiff- fahrts-Canal 774. Sauris (Venet.). Längsthal 435. „ di sotto (Venet.) Rauehwacke des Guttensteiner Kalkes 450. Sausal-Gebirg (Steiermark). Durchbruch der Sulm 541. „ Kalk im Gneiss 231. „ Roth-Eisenstein in Uebergangs-Schie- fer 246. „ Tertiäre Ablagerungen 222, 537, 538, 568, 584. „ Uebergangs-Gesteine 244, 541. Sava (Krain). Rothe Breecie der unteren Trias 654. „ Schwarze Schiefer mit Eisenspath 639. 643. „ siehe auch „Assling“. Save-Fluss (Geologischer Bau der Kalk- alpen südlich vom) 678. „ (Höhenbestimmungen in den Kalkalpen südlich vom) 690. „ (Höhenbestimmungen zwischen der Gail, Drau und) 675. Savica-Bach (Krain). Diluviale Terrasse 689. Schaf-Berg (Vorarlberg). Algäu-Schiefer mit rothem Hornstein 13 Profil. Schafkopf-Berg (Tirol). Aptychen-Kalk in aufgerichteten Schichten 734. Schaf los (Steiermark). Gneiss 234. „ Tegel und Braunkohle auf Uebergangs- Kalk 560 Profil. S c h a i d a (Krnth.). Grobkörniger Granit 365 „ Kalke mit Guttensteiner und Werfener Petrefacten 339. Schallwald (Vorarlberg). Geognostisches Profil 30. Schanz (Böhmen). Amphibol-Schiefer 500, 507. „ Gang-Granit im Gneiss 501. „ Gneiss 509 Profil. „ Graphit-Schiefer 501. „ Quarzit mit Amethyst im Gneiss 482, 487. Scharnitz-Pass (Tirol). Dolomit im Lie- gendem des oberen Alpenkalkes 727. „ Petrefacte des oberen Alpenkalkes 729. Sch a tz 1 ar (Böhmen). Steinkohle, technische Probe 156. Scheifling (Steierm.). Diluviale Schotter- Ergüsse 61, 62. Orts-Register. 899 Schellen-Berg (Böhmen). Körnig-schup- piger Gneiss S20. Scheites (Böhmen). Ur-Thonschiefer 467. Schenk-Alpe (Kärnthen). Kohlenkalk mit Encriniten und Brachiopoden 668. „ Schiefer und Sandsteine der Kohlen- Formation 632, 633, 667. Schenkowa-Planina, siehe „Schenk- Alpe“. Schärding (Ober -Oesterreich). Mergel, Analyse 153. Schieplanina-Alpe (Kärnth.). Werfener Schiefer 663. Schildern (Böhmen). Alte Zinnseifen 530. „ Glimmerschiefer 520, 525. „ Phyllit 522. „ Ur-Thonschiefer 522, 525. Schi ltenstei n - Berg (Tirol). Neocom-- Mergel 735. Sc hin kau (Böhmen). Gränze der Silur- Schichten gegen den Granit 106. „ Quarzit und Kieselschiefer 123 u. 124. Schitter (Steiermark). Aufsteigen der Molasse 715. Schla ckenwerth (Böhmen). Baumstämme im Basalt-Conglomerat 195. Schlada (Böhmen). Glimmerschiefer-Zug 321, 521. „ Torfmoore 332. „ Ur-Thonschiefer 522. Schlaggenwald (Böhmen). Glimrner- Diorit 322. „ Gneiss im Granit 320. „ Verwerfung eines Zinnganges 172. Schlapolt-Berg (Vorarlberg). Flysch und flysehähnliche Gesteine 30. Schleims er Joch (Tirol). Reste v. Ichthyo- saurus in den Kössener Schichten 731. S ch 1 ei n i tz - Spitz e (Tirol). Amphibol- Schiefer im Glimmerschiefer 411, 412. Schlesien. Thon, Analyse 154, 155. „ (Preussisch-). Schwarzkohle des H e i n t z e’schen Werkes, technische Probe 809. Sch Topp enhof (Böhmen). Basalt 532. Schloss-Thal (Steierm.). Tert. plastischer Letten 545, 546, 560 Profil. Schlott (Kärnthen). Neogene Pflanzenreste 334. Schlüsselstein (Böhmen). Blockförmig abgesonderter Granit 518. Schnecken (Böhmen). Basalt 532. „ Granit 528. „ Quarzgang im Granit 528. Schnepfau (Vorarlberg). Caprotinen-Kalk unter Galt-Sandstein 19. Schöckel-Berg (Steiermark). Kohlen- führender Tegel 537. Sch öder (Strmk.). Eingerissenes Thal 716. „ Höhenmessungen 710. „ 'Tertiäres Conglomerat 41 und 42 Schöder winkel (Strmk.). Fossile Zirbel- kiefer 65, 66. „ Kalktuff 65, 66. Schömitzstein (Böhmen). Phonolith 331. Schönbaeh (Böhmen). Quarzblöcke 528. Schönberg (k. k. Schlesien). Höhenmes- sungen 282. Schönbrunn (Böhmen). Glimmerschiefer 502, 509 Profil. „ Quarzit 502. Schöneb ach (Vorarlb.). Neoeom-Schich- ten 19. Schönfeld (Böhmen). Glimmer-Diorit 322. „ Gneiss im Granit 320. Schön ficht (Böhmen). AlterJJergbau 511, „ Glimmerschiefer 502, 505. „ Gneiss 500, 504. „ Graphit-Schiefer 501. Schönhof (k. k. Schlesien). Höhenbestim- mungen 285. Schönleiten - Joch (Tirol). Dolomit 730 Profil. Schönlind (Böhmen). Alter Bergbau 512. „ Basalt 532. „ Gang-Granit im Gneiss 501. „ Glimmerschiefer 506, 509 Profil. „ Gneiss 500, 504. „ Roth-Eisenstein 512. „ Tertiäres in Ur-Thonschiefer eingrei- fend 522. Schöttl-Graben (Steiermark). Alte Thal- sohle mit Diluvial-Schotter 54. Scholastiea-Wirthshaus (Tirol). Er- ratische Blöcke des Diluviums 737. Schopernau (Vorarlberg). Flysch aut Kreideschichten 6, 15. Schottland (südliches). Alter rother Sandstein 184. Schottwien (Steierm.). Krennthalers Gypswerke 759. Schröcken (Vorarlberg). Schwarze Kalke und Schiefer 7, 8. S ch ro fe n -B erg (Vorarlberg). Unterste Neocom-Schichten 22. Schuster-Thal (Tirol). Senkrechte Koh- lenschiefer 428. Schwamm-Berg (Böhmen). Basalt in Säu- len 330. Schwanberg (Steiermark). Diluvialer Schotter 598. „ Krystallinisches Gebirg 223, 228. „ Tertiäre und diluviale Gebilde 535, 538, 540, 567. Schwarze Sulm (Steiermark). Gneiss- Glimmerschiefer 230. Schwarzenbach (Kärnthen). Bleierzeiin Guttensteiner Kalk 370. „ Grobkörniger Granit 365. „ Gyps in den Werfener Schichten 375. Sch war zenegg (Steiermark). Leitha-Kalk auf Sand und Tegel 586. „ Tertiärer sandiger Thon mit Pflanzen- Abdrücken 566. Sch warzenloh (Böhmen). Quarz in Blöcken 528. Sch warzen- Spitz (Tirol). Kalk im Zuge des Chlorit-Schiefers 408. 900 Orts-fiegister. Sohwarzwasser-Thal (Vorarlberg). AI- gäu-Schiefer unter Dolomit 34. „ Flysch auf Kreideschichten 7 Profil. „ Rother Adnether Marmor 11. Seekauer Schlossberg (Steiermark). Uebergangs-Schiefer 247. S e d 1 i s c h t (Böhmen). Grünstein und Am- phibolit der sibirischen Abtheil. A 127. See (Steiermark). Diluvialer Schotter aus Uebergangs-Schiefer 64, 65. Seeberg (Böhmen). Glimmerschiefer 321. „ Gneiss 520, 526 Profil, 527. „ Quarzgang 528. Seefeld (Tirol). Asphalt-Fabrieation 196, 372. „ Bituminöse Schiefer 728. Seehüpfel (Vorarlberg). Rother Kalk unter Algäu-Schiefern 12. Seekor - Berg (Tirol). Dolomit 730 Profil. Seeländer Alpen (Kärnthen). Beschaffen- heit der Oberfläche 670. „ Dachstein - Schichten 640, 665, 670. „ siehe auch „K o c n a - G e b i r g“. Seeland (Kärnthen). Petrefacte des Koh- lenkalkes 632. „ Porphyr der Trias 636. S e et h a I -A 1 p e n (Steiermark). Höhenbe- stimmungen 709. Sefer-Spitz (Tirol). Vilser Kalk 31 Profil, 32. Seichenreu th (Böhmen). Granit 518. Seile (Tirol). Metamorphischer Guttenstei- ner Kalk 718. Selen itza-Gebirg (Kärnthen). Gutten- steiner u. Werfener Schichten 375,661. Selenitza-Graben (Kärnthen). Dolomit 663. Seltsch (Böhmen). Verkieselte Hölzer mit Anflug von Malachit im Bothliegendem 326. Seitschach (Krain). Tertiärer Schotter 645. Sei va-S ee (Venet.). Höhlen und Trichter im bunten Sandstein 447. Senetz (Böhmen). Alaunschiefer 258. Seriös (Tirol). Metamorphische Guttenstei- ner Kalke 718. Ser rav alle (Venet.). Aufgerichtete eoeene Gebilde 458. Sertnik-Berg (Kärnthen). Werfener Schichten 654. Seyersberg (Steiermark). Uebergangs- Kalk 240, 241. Sibirien. Stosszahn von Mastodon 6 08. Sibratsgföll (Vorarlberg). Galt-Sandstein auf Caprotinen-Kalk 3. „ Gewundene Schieferthone und Kiesel- kalk 1 Profil, 2. Sillian (Tirol). Amphibol-Schiefer in Glim- merschiefer 411 . „ Chloritische Schiefer in Thon-Glimmer- schiefer 412. Simmerlach (Kärnthen). Bunter Sandstein 417, 429. Sitna-Berg (Böhmen). Steinkohlen-Con- glomerat 259. Sittmoos (Kärnthen). Quarzreicher Glim- merschiefer 415. Skau'py (Böhmen). Steinkohlen-Becken 272. Skernitzen-Alp e (Kärnthen). Sandstein in okerigem Kohlenschiefer 425. Skocitz (Böhmen). Verwitterter Granit 129 und 130. „ Verwitterter Thonschiefer 129. Skomelno-Berg (Böhmen). Reihenfolge der Kohlensehichten 269. Skuta (Kärnthen). Weisser Dolomit 672. Smedrow (Böhmen). Grauwacke der silu- nischen Abtheilung B 118. Smrekouz-Gebirg (Kärnthen). Basalt 344. „ Eruptive Gesteine 365. Sölker Scharte (Steiermark). Krystalli- nische Schiefer 714. Solstein -Berg (Tirol). Chemnitzien 729. „ Erratische Blöcke des Diluviums 737. „ Oberer Alpenkalk 721 Profil, 729. Sonnenwend -Joch (Tirol). Hierlatz- Schichten 733 und 734. „ Lifhodendren-Kalk u. Aptychen-Schie- fer 732. Soo s (Böhmen). Mineralmoor 381. Sostasio (Venet.). Diabas-Porphyr 445. Speik-Kogel (Steiermark). Aeussere Ge- staltung 224. Spiegel -Kogel (Steiermark). Molasse 579 und 580. Spielfeld (Steiermark). Leitha - Gebilde 581. „ Mergel im Liegendem des Leitha-Kalkes 584. ,, Spatangen-Sehichten 594. Spiel mannsau (Vorarlberg). Lias-Schich- ten 27, 28 Profil. Spick-Berg (Krain). Hierlatz - Schichten 686. „ Werfener Schichten 682. Spittelhof (Böhmen). Quarzgänge im Ur- Thonschiefer 523. Spitz -Berg (Böhmen). Trachyt 331. Spitzkofel (Kärnthen). Dachstein -Kalk 419, 422. Spuller S e e (Vorarlberg). Rother Adne- ther Marmor und Megalodon-Kalk 13 Profil. Srb (Böhmen). Wellige Schiefer der siluri- schen Abtheilung A 107. Srdne vrh (Krain). Dachstein - Schichten 639. „ Dolomit 663. Staab (Böhmen). Granit zwischen Ur- und silurisehem Thonschiefer 105. „ Kohlenführende Schichten auf Granit 253. Sta delbach-Grabe n (Kärnthen). Kalke der obern Trias 70. Stadl-Berg (Böhmen). Steinkohlen-Con- glomerat 259. ' Orts-Register. 901 Stainz (Steiermark). Diluvialer Lehm und Schotter 598, 601, 602. „ Gneiss in Platten 230. „ Krystallinisches Gebirg 229. „ Mineralquelle 233. „ Tertiäre Meeres-Gebilde 221, 336, 337, 363. Stamme rach (Kärnthen). Braun -Eisen- stein in Schiefer-Sandstein 635. S t a m pf- B er g (Böhmen). Basalt 313. Sta m pfen (Kärnthen). Gränzen zwischen Central-Gneiss u. Glimmerschiefer 408. Staner Joch (Tirol). Dolomit und Rauch- wacke des untern Alpenkalkes 725. Sta ng-Alp e (Kärnthen). Anthracit, tech- nische Probe 162. Stangnock (Kärnthen). Kohlenschiefer und deren Conglomerate 715. Stanislau (Galizien) Berggerichtsbarkeit 616. Stanzerkopf-ßerg (Tirol). Profil 23. Stanzer Thal (Tirol). Obere Alpenschie- fer zwischen Verrucano undDolomit 33. „ Profil bis zum Retten-Berg 23. ., Rothe kalkige Thonschiefer auf Glim- merschiefer 29. Starc-ßerg (Kärnthen). Unterer Trias- Kalk 671. S t a rz I a eh - T o b e I (Vorarlberg). Kreide und Nummuliten-Sehiehten 23. Staufenspi tz -Berg (Vorarlberg). Ca- protinen-Kalk und Galt-Sandstein 15 Profil. S t e gun ek - B e r g (Kärnthen). Höhenver- hältnisse 663. „ Kupferkies 673, 674. „ Schichtenbau 667. Steiermar k, Braunkohlen, technische Probe 157, 806 und 807. „ (Mittel-). Geologischer Bau 225. Stein (Böhmen). Phyllit 522. „ Quarzgänge 523. „ (Krain). Dolomitisirter schwarzer Kalk 418. Stein-Berg (Tirol), Chemnitzia 729. Steinberge (Steiermark). Uebergangs- Gehirg 240 und 241. „ Kalk 241, 560 Profil. „ Petrefacte 139, 241, 242. „ Zahn von Rhiuoceros tichorhinus 548. Steinböhl (Böhmen). Quarzit-Schiefer 421. 526 Profil. „ Silber- und Blei-Erze 530. Steinbüchel (Krain). Bau auf Spath- Eisenstein 662. Steiner Alpen (Kärnthen). Dachstein- Schichten 640. „ Störung der Kohlen- und unteren Trias- Schichten 665. „ siehe auch „Seeländer Alpen“ und „Ko cn a - Geb i r g“. Steinernes Mandl (Tirol). Aptychen- Schiefer 732. Stein geröll (Böhm.). Quarz in Blöcken 528. K. k. geolog'ischo Rcichsanstalt. 7. Jahrgang; 1S56. IV. Steingrub (Böhmen). Glimmerschiefer 521. Steingrün (Böhmen). Pegmatit-Granit mit Turmalin und Granaten 527. Ste in rath- Berg (Böhmen). Torf 514. Stein rotte n - Berg (Böhmen). Steinkoh- len-Conglomerat 259 St e rn b e r g (Mecklenburg). Oligocene Pe- trefacte 839 und 840. Stitto w (Böhm.). Schiefrige Grauwacke 1 18. Stiwoll (Steiermark). Tertiäre Siisswasser- Gcbilde 537, 547. „ Kalk-Conglomerate 549, 550. „ Uehergangs-Gebirg 240 und 241. „ „ -Kalk 242. „ „ -Petrefacte 239. Störel-Berg (Böhmen). Granit 517. Storsic-Berg (Kärnthen). Oberer Kohlen- kalk und dessen Dolomit 634, 664. „ Porphyr 636. Stou-Gebirg (Kärnthen). Breccien der Werfener Schichten 635. „ Dachstein-Schichten 639. „ Diabas im Kalkgebirg 343. „ Dolomit des obern Kohlenkalkes 660. „ Einsenkungen im Daehstein-Kalk 663. „ Megalodon triqueter 640. Straschitz (Böhmen). Eisenkiesel-Pisolith 606. Strass gang (Steiermark). Lignitführende Süsswasser-Gebilde 539. Strazo witz (Mähren). Eisenstein, Analyse 807. Stre begeinka (Böhmen). Thon- und Grau- wacken-Schiefer der silurischen Abthei- lung B 117. Strela-Bach (Böhmen). Thonschiefer 468, 470 Profil. Stub-Alpe (Steiermark). Krystallinischer Kalk 227. Stubitza (Croatien). Mineralquellen 603, 838. Stuhlweissenburg (Ungarn). Eocene Petrefacte 814. . Subers-Alpe (Vorarlberg). Neoeom und Caprotinen-Kalk 6. „ Fisch 6. „ Inoceramen-Sehiefer 6. Sucha-Graben (Kärnthen). Gyps. „ Megalodoti des Dachsteins 686. „ Tegel mit Cerithien 687. Suchad omig-Gi’aben (Kärnthen). Por- phyr der Werfener Schichten 674. Sud eten-Gebirg Höhenmessungen 279, 293, 295. SukofinerWald (Böhmen). Roth-Eisen- stein in silurischem Thonschiefer 126. Sulm-Bach (Steiermark). Durchbruch am Burgstall-Kogel 542 Profil. „ bei Leibnitz 541, 543 Profil. „ Gneissartiger Glimmerschiefer 230. „ Gränze der tertiären Meercs-Ahlage- rungen 561. „ Lehm-Ablagerungen 601. „ Uebergangs-Schiefer 245. 113 902 Orts-Register. Sulzbach-Thal (Steiermark). Topogra- phie 169 und 170. Sulzbaeher Alpen (Kärnthen). Dachstein- Schichten 640. S u p eri o r - Ci tv (Nord-Amerika). Grün- dung und Zunahme 781. „ „ Hafen 783. „ -See (Nord-Amerika). Ebbe und Flutli 783. „ „ Kupfer-Bergbau 785. „ „ siehe auch „Minnesota“, „St. Anthony“ u. s. w. S u p p e n s p i tz - B er g (Vorarlberg). Unte- rer Dolomit 12 Profil. S war kau (Böhmen). Grauwacke der silu- rischen Abtheilung B 118. S w in a (Böhmen). Steinkohlen-Becken 271. Swinitza (Militär-Gränze). Ammoniten der jurassischen (Klaus-) Schichten 607. Szadellö (Ungarn). Schlucht im Höhlenkalk 703. Szalonna (Ungarn). Kalk mit Thonschiefer wechsellagernd 702. Szaszka (Banat). Kupferkies mit Kalkspath 611. „ Mangan-Erze 609. Szen (Ungarn). Guttensteiner Kalk undMer- gelschiefer 703. „ Gyps 703. Szendrö (Ungarn). Siisswasser-Kalk 699. „ Lad (Ungarn). Dunkle Schiefer 702. „ Kalk 701, 702. Sziläs (Ungarn). Schwarzer Kalkspath im Werfener Schiefer 702 Szokomba (Ungarn). Kalk 701. Szoroskö (Ungarn). Einsenkung im Kalk- gebirg 704. Szu tla-Bac h (Croatien). Braunkohlen füh- rendes Tertiär-Gebirg 738. T. Tab or (Croatien). Braunkohle 738, 740. Tagdiamento-Fluss (Venet.). Höhenbe- stimmungen 459, 465. T a i n a c h (Kärnthen). Torf 334. Tannen weg (Böhmen). Quarzit im Gneiss 482. Tarvis (Kärnthen). Anthracit, technische Probe 604. „ Eisenstein, technische Probe 604. „ Schotter-Terrassen 642. Tataros (Croatien). Sand mit Bergtheer ge- tränkt 742 Anmerkung. Taubrath (Böhmen). Kobalt-Erze 492. „ Phyllit 487. „ Quarzsehiefer 487. Tauchen dorf (Steierm.). Diluvialer Schot- ter 64. Tay a- Graben (Steiermark). Terrassen- Diluvium 57. Techenting (Kärnthen). Schiefer-Sand- stein der Kohlen-Formation 648. Teffe recken- Thal (Tirol). Fächerför- mige Schichtung d.Glimmerschiefer413. Teigitsch-Bach (Steiermark). Amphibolit in Gneiss 227. „ Glimmerschiefer 234, 560 Profil. Teinitzl (Böhmen). Verkieseltes Holz 266. Teipel (Steiermark.) Tertiäre Meeres-Ab- sätze 561, 564. Temel-Kogel (Steiermark). Tertiäre Ge- bilde im Uebergangs-Sehiefer 575. Temel-Kogel (Steiermark). Körniger Kalk im halbkrystallinischen Schiefer 243. Teneriffa. Piazzi Smvth’s astronomische Beobachtungen 829. Tepler Gebirg (Böhmen). Amphibolische Gesteine 320. Teplitz (wissenschaftlichen Nachlass des Dr. Stolz betreffend) 842 und 843. Tergove (Croatische Militär-Gränze). Erz- Lagerstätten 848 und 849. Teschau (Böhmen). Ur-Thonschiefer 503. Tescheditz (Böhmen). Säulenförmiger Ba- salt 330. Te sehen. Höhenmessungen 286, 289. Teska-Bach (Böhm.). Pflanzenreiche Schie- ferthone 329. Teufelsbrüeke (Kärnthen). Guttensteiner Kalkschiefer 666, 667. ,, Kohlen-Conglomerat 632, 668. Teufelsstein (Mähren). Fels von rothem Sandstein 377. Teufenbach (Steiermark). Richtung des Mur-Thales 715, 716. „ Terrassen Diluvium 59, Profil 60. Thal (Steiermark). Fossile Pflanzen 546. „ Tertiäre Siisswasser- Gebilde 536 und 537, 545 und 546, 560 Profil. Thann heimer Thal (Tirol). Geognosti- scher Durchschnitt 31. „ Rothe und griine Schiefer mit Horn- stein 32. Th au er (Tirol). Erzhältiger Thon des untern Alpenkalkes 723. „ Guttensteiner Kalk u. Mergel in Wech- sellagerung 424. Thaurer-Alpe (Tirol). Rauchwacke auf buntem Sandstein 722. T heu sing (Böhmen). Glimmerschiefer zwi- schen Amphibolit und Gneiss 321. Thierbach (Sachsen). Granulit keilförmig im Schiefergestein 770. Thiersee (Tirol). Aptychus imbricatns 734. „ Gervillien-Sehichten 731. „ Mittlerer Alpenkalk 734. Thierstein (Bayern). Granit 517. Thonbrunn (Böhmen). Phyllit 522. „ Quarzit-Schiefer 521. „ Ur-Thonschiefer 525. Thüringer AVald. Mineralien, Gebirgs- arten und Petrefaete 811, 812. Ticerka-Kamm (Krain). Adnether Schich- ten 686. Tiefen bach (Vorarlberg). FlysehaufNum- muliten-Schichten 25. Tihäny (Ungarn). Iserin, Analyse 154. „ Tertiäre Gebilde 197. Orts-Register. 903 Tillen-Berg, siehe „D i 1 1 en- B erg“. Tilliaeh (Tirol). Glimmerschiefer 415. „ Violette Gesteine mit Chlorit 425. Tirol (zur Geognosie der nordöstlichen Kalkalpen von) 717, 851. „ (südliches). Geologische Beschaffenheit 841. Tirschheim (Sachsen). Granulit-Gänge in Glimmerschiefer 770. To bi es enr ei t h (Böhmen). Basalt 531, 533. „ Gang-Granit 526, 527. „ Glimmerschiefer 521. „ Granit 518. Töcs (Krain). Petrefacte des Triassisehen Kalkschiefers 684. Topel-Bad, siehe „Do bl - Ba d“. Töpplitsch (Kärnthen). Bactryllien-Schich- ten 70. „ Dolomit in Megalodon-Kalk übergehend 71. T o 1 m ezz o (Venet.). Diluvialer Schotter 458. Tombach (Steiermark). Pechkohle, tech- nische Probe 807. Toppenkar (Salzburg). Kalk - Breccien- gestein 702. Torna (Ungarn). Gebirgsschutt 704. „ Hallstatter Kalk 702. T r a g is t-G r a b en (Steiermark). Ueber- gangs-Dolomit 249. Trattner (Steierm.). krystallinische Schie- fer mit Granat und Turmalin 226. T r a tz b e rg (Tirol). Kalkstein in abgerollten Blöcken 729, 851. Trebendorf (Böhmen). Tertiäre Schiefer und Mergel mit Cyprideen 308. T regist (Steiermark). Tertiärer Schotter 560 Profil. Tremschin-Berg (Böhmen). Quarzit der silur. Abtheilung B 116. Trepath (Böhmen). Grobkörniger Granit der silur. Abtheilung B 121. Trient (geologische Beschaffenheit der Ge- gend östlich von) 836. Triest, Preise der Bergwerks-Producte 217. 402, 626, 864. Triglav-Gebirg (Krain). Breccienartiger Kalk des Gipfels 686. „ Firn-Masse 690. „ Grünlicher Jaspis der Hallstätter Schich- ten 663. „ Guttensteiner Kalk 661. „ Kieselbänke im Kalk 672 „ Schichtenbau 640. Tristacher See (Tirol). Alpenkalk von Glimmerschiefer überlagert 429. „ Bunter Sandslein 416, 417, 423. „ Dolomitischer Lias-Kalk 423. Trogern (Kärnthen). Grauer Steinkohlen- Sehiefer 667. Tröpelach (Kärnthen). Pflanzenreste 424. Trogau (Böhmen). Gneiss 520. Trojane r-Törl (Krain). Glimmerschiefer ' 408. „ Serpentin 408. Trop pau. Höhenmessungen 284. Trze s k o vvi f z (Böhmen). Löss mit Suceineen 332. Tschemin (Böhmen). Verkieseltes Holz 266. Ts chemoschna (Böhmen). Kohlen -Sand- stein 256. „ Schichtenfolge der Kohlenmulde 264. Tsehernembl (Krain). Eisenerze, tech- nische Probe 153. „ Kohlen, techn. Probe 152. Tschistay (Böhmen). Gränze des Thon- schiefers gegen Rothliegendes und Koh- lengebilde 360. Tuchorzitz (Böhmen). Löss mit Suceineen 332. Tüffer (Steiermark). Piauzit 91. Tu I - B e r g (k. k. Schlesien). Höhenmessung 286. Tuft-Bach (Tirol). Porphyr im krystalli- nischen Schiefer 421. „ Bad (Tirol). Conglomerafe des bunten Sandsteines 416. „ Rother Porphyr 416. „ Thon-Giimmerschiefer 415. Turrach (Steiermark). Diluvialer Schotter in Terrassen 715. „ Höhenmessungen 707. „ Steinkohlen- Schichten 715. Tuschkau (Böhmen). Kohlenschichten auf Granit 253. U. Uebersachsen (Vorarlberg). Caprotinen- Kalk. 15. Uggo wi tze r - A 1 p e (Kärnthen). Eisensteine, technische Probe 604. Ungner-Baeh (Vorarlberg). Flysch 15. Unholde (Kärnthen). Halobien-Dolomit 41 9. Ulrichsgrün (Böhmen). Ur- Thonschiefer am Glimmerschiefer 526 Pro6l. U Mlegna (Böhmen). Kieselschiefer mit Thonschiefer 123. Unnütz-Berg (Tirol). Oberer Alpenkalk und Dolomit 727, Profil 729. Unter- Au th a 1 (Tirol). Vormalige Erstreck- ung des Achen-Sees 738. „ -Bram hach (Sachsen). Glimmerschie- fer 520. „ -Fe rl ach (Kärnth.). Terrassen-Dilu- vium 647. „ -Graben (Steiermark). Tertiäre Kohle 554. „ „ Uebergangs-Dolomit 249. „ -Innthal (Tirol). Diluviale Terrassen 737. „ -Kunreuth (Böhmen). Phyllit 522. „ -Lindau (Böhm.). Ur-Thonschiefer in tertiäre Gebilde eingreifend 522. „ „ Ur-Thonschiefer mitQuarzgängen 523. Unterort (Kärnthen). Braunnkohle im Tegel 176. Unter-Perlsberg (Böhmen).' Alter Berg- bau auf Eisen 512. 115 904 Orts-Register. Unter-Perlsberg. Glimmerschiefer 506. „ „ Gneiss u. Amphibol-Schiefer »04. „ -Petzen (Kärnthen). Kalk mit Hall- stätter Petrefacten 339. „ -Pilm ersr euth(Böhm.). Braun-Eisen- stein S30, 531. „ „ Phyllit 522, 526 Profil. „ -Sandau (Böhmen). Granit 509 Profil. „ „ Quarzgang 528. „ „ Torf 514. „ -Sehönbach (Böhmen). Phyllit 522. „ - S c h oss e nr eu th (Böhm.). Sehiefer- rücken zwischen den Egerer und Koh- lenbecken 381, 503, 509. „ -Tilmisch (Steiermark). Tertiär-Con- glomerat mit Foraminiferen 593. „ „ Uebergangs-Schiefer 249. „ -W i 1 d e n h o f (Böhmen). Basalt 532. „ -Wurzen (Kärnthen). Guttensteiner Schichten 682 und 683. U n tersb er g bei Salzburg. Marmor 752. Unzmarkt (Steiermark). Diluviale Absätze im Gebiete der obern Mur 46, 51. „ Höhenmessungen 711 und 712, 713. „ Richtung des Mur-Thales 715, 716. „ Tertiärer Lehm 45. Uogo-Berg (Krain). Adnether Schichten 686. Urata - Thal (Krain). Gletseherfirn 690. „ Megalodon-Kalk 685, 686. Uslawa-Bach (Böhmen). Trennungslinie zwischen den silurischen Abtheilungen A und B 101. „ Silurische Abtheilung B 115. „ Alte Goldwäschen 232. Ustron (k. k. Schlesien). Höhenmessungen. 288. V. V ak a t o rt (Kärnthen). Kohlen-Dolomit unter Werfener Schiefern 650. Val Camonica (Venet.). Alabaster 751. „ Dolomit 752. „ Gyps und Anhydrit 753. Val Grande (Venet.). Bunte Sandsteine von aphanitisehen Schiefern überlagert 448. „ Schwarze Kalke und Schiefer in Wech- sellagerung 448. Val den (Steiermark). Braunkohle 43. Valentiner Al pe (Kärnthen). Eisenhalti- ger Kalk in Steinkohlen-Schiefer 425. Valle del Ferro (Venet.). Grosses Längs- thal der Carnia 432. Valle Lonza (Venet.). Gyps im Keuper- Sandstein 455. Veldes (Krain). Bohnerz 689. „ Schotter 689. „ Tertiärer Sand 687. VeldeserSee (Krain). Rothe Breccien 682. „ Werfener Schichten 682. Velka S u ch a -G r a b e n (Kärnthen). Hall- stätter Schichten 338. „ Werfener und Guttensteiner Petrefacte 339. Vel I a c h (Krain). Werfener Schiefer 682. „ -Fluss (Krain). Verlauf 346, 349. „ -Thal (Krain). Gailthaler Schichten 340, 374. Venedig. Rothschild'sche Cement-Fabrik 756. Venctianischem (Kalksteine und Dolomite aus dem), Analyse 810. „ (Uebersicht der geologischen Verhält- nisse im) 850. Verespatak (Siebenbürgen). Amtsbezirk des Berg-Commissariates 390. Vergor az (Dalmatien). Asphalthältiges Ge- stein 761 Verona (Provinz). Kalksteine zu baulichen Zwecken 752. „ Marmor-Sorten und deren Gewinnung 750, 751. Vesuv (Magnesia-Glimmer vom) 822. Vetta Grassolina (Venetianischer). Schäl- stein in schwarzen Kohlenschiefern 438. Vezza (Venet.). Weisser Marmor 750. Vieenza (Provinz). Braunkohlen, technische Probe 809. Vigaun (Krain). Eisenspath 643. „ Neogene Gebilde 640. „ Oberer Kohlenkalk 633, 660. „ Porphyr 636. Villa (Venet.). Grauer Muschelkalk 452. Villach (Kärnthen). Diluvium der Drau 647. „ Guttensteiner Schichten 637. Villacher Alpe (Kärnthen). Guttensteiner und Werfener Schichten 69. „ Oberer Trias-Kalk 76 Profil. „ Röthlicher Dolomit 73. Vils (Tirol). Profil gegen das Thannheimer Thal 31. „ Weisse und hellrothe Terebratel-Kalke über Algäu-Schiefer 33. „ Wetzschiefer mit Aptychen 38. Vintl-Alm (Tirol). Störung des bunten Sandsteines 721, 722. Vingener Pregartten - Thal (Tirol). Glimmerschiefer auf Central - Gneiss 413. Virneg Grintouc (Kärnthen). Oberer Kohlenkalk 670. Vitra mc-Berg (Krain). Schwarzer Kalk- schiefer 682. Vogelseifen (k. k. Schlesien). Höhenmes- sungen 283. Voitersreuth (Böhmen). Granit 518. „ Granitgänge in Granit 527. Voitsberg (Steiermark). Durchbruch des Kainaeh-Flusses 541. „ Glimmerschiefer 233, 236. „ Lignite, Analyse 557. „ Tertiäre kohlenführende Ablagerungen 537, 539, 540, 550, 560 Profil. „ Tertiärer Schotter und Sand 547. „ Tremolit in Dolomit 249. „ Uebergangs-Kalk und Dolomit 248. „ „ -Schiefer 247. Orts-Register. 905 Vomp (Tirol). Staurolith in erratischen Blö- cken von Thon-Glimmerschiefer 720. Vomper-Thal (Tirol). Unterer Alpenkalk 726 Profil, 727. Vorarlberg (Beiträge zur geognostisehen Kenntniss von) 1. V or d e r-Hi mm e I r e i eh (Böhmen). Granit 518, 526 Profil. „ -Hornbach (Vorarlberg). Dolomit 34. Vornasser- Spitz (Vorarlberg). Rother Ammoniten-Kalk 13 Profil. Vosca (Krain). Werfener Schiefer 644, 647. Vrtacken vrh (Krain). Schwarzer Kalk 682. Vu cja Jama (Croatien). Braunkohle 739. W. Waeykow (Böhmen). Diorite der silurischen Abtheilung A 108. „ Schiefer der silurischen Abtheilung A 102, 104. Wagna (Steiermark). Sand und Kalk-Con- cretionen 594. „ Tegel mit Spatangiden 593 und 594. Waidisch -Graben (Kärnthen). Diorit 343. „ Gyps in Werfener und Guttensteiner Schichten 375. „ Höhenmessungen 349. „ Rother Porphyr 345. Waitsdorf (Steiermark). Siehe „Wald- s t e i n.“ Wald (Krain). Dolomit des obern Kohlenkal- kes 633. „ Werfener Schichten 681 und 682. Waldenburg (Sachsen). Fleck- oder Gar~ ben-Schiefer 769. Waldflur-Wald (Böhmen). Granit 491. „ Torfmoor 494. Waldschach (Steiermark). Cerithien- Schichten 576 und 577, 578. „ Meerischer Sand und Tegel 561, 569. „ Molasse 577 und 578. Wald stein (Steiermark). Tertiäre Letten 545 und 546. Waltersbach-Graben (Steiermark). Tertiärer Lehm 45. Wa 1 te rs dorf (Mähren). Dachschiefer 748. Waltsch (Böhmen). Süsswasser-Kalk mit Fisch -Abdrücken in basaltischem Tuff 331. Warnblick (Steiermark). Körniger Kalk mit Glimmer 231. „ Krystallinisclie Schiefer, deren wech- selndes Streichen und Fallen 229. „ Quarzfels 231. Watzkenreuth (Böhmen). Welliger Ur- Thonschiefer 525. Wechsel bürg (Sachsen). Fleck- oder Garberi-Schiefer 769. Weierburg! (Tirol). Tertiäre Gebilde 737. Weiler (Vorarlberg). Inoceramen- Schiefer 21 Weinzierl (Steiermark). Kohle in tertiären Meeres-Absätzen 564. Weisse Wand (Tirol). Erosionen des Inns 737. Weissenbach (Tirol). Dolomit 34. „ Gyps- und Pflanzen - Schiefer 32, 33 Profil 36. „ Schwarzer Plattenkalk unter Dolomit 32. „ -Alm (Tirol). Dunkler Mergel des untern Alpenkalks 724. „ -Graben. Terrassen-Diluvium 76 Profil 85. Weissenfelser- Thal (Krain). Raibler Schichten 685. Weissensta dt (Bayern). Granit 517. Weisskirch (Mähren). Höhenmessungen 293. Weitendorf (Steiermark). Basalt 594. „ Tertiärer Schotter und Sand 547. „ Uebergangs-Schiefer 243. Wejwanow (Böhmen). Neues Erdharz 606. Welker -Hütte (Steiermark). Körniger Kalk in Gneiss 227. Welky Les (Böhmen). Aphanit hei Quarzit 128. „ SchwarzerKieselschieferder silurischen Abtheilung B 122. Welli- Tobel (Vorarlberg). Schwarzer Plattenkalk 13 Profil 14. Werewika Sattel (Krain). Breccie 687. Wernersreuth (Böhmen). Alter Zinn- Bergbau 539. „ Torf 534. Wetschken-Kogel (Tirol). Gneiss in fächerförmig geschichtetem Glimmer- schiefer 411 Profil. Wetterstein (Bayern). Schwarze Halo- bien-Schiefer 379. Wibner Jo eh (Tirol). Erratische Blöcke des Diluviums 737. Widderstein (Vorarlberg). Flysch mit Fucoiden 35. „ Rothgestreifter Dolomit 29. Wielki Stozek-Berg (k. k. Schlesien) Höhenmessungen 289. Wien (Hörne s’s tertiäre Univalven des Beckens von) 188, 833, 834. „ Preise der Bergwerks-Producte 217, 402, 626, 864. „ (Sammlung von Petrefacten aus dem Tertiär-Becken von) 353. Wies (Böhmen). Basalt 532. „ Braun-Eisenstein 530. „ (Steiermark). Tertiäre Süsswasser- Gebilde mit Glanzkohle 538. Wiesen au (Kärnthen). Neogene Pflanzen 334 und 335. Wiesthal (Salzburg). Marmor 752. W i I dbad-Gas tein. Neuer -Quellenstollen und Gebirgsarten daraus 307, 608. Wilden-Berg (Vorarlberg). Dolomit auf oberstem Algäu-Schiefer 26. 906 Orts-Register. Wildhorn-Berg (Tirol). Gneiss im Glim- merschiefer 410. „ -Tobel (Vorarlberg). Neoeom- und Caprotinen-Kalk 24. Wildon (Steiermark). Basalt 594. „ Leitha-Schichten 222, 536, 581, 585 Profil. „ Nulliporen-Petrefacte 588. „ Sandthon mit Abdrücken von Blättern 566. „ Tertiäre und diluviale Ablagerungen 537, 538. Wildstein (Böhmen). Granit 518. Wilkischen (Böhmen). Calamiten 273. „ Crustaceen des Kohlen-Schieferthones 250. „ Rother Steinkohlen-Letten 258. „ Schielitenfolge der Kohlenmulde 262. „ Störungen der Kohlenflötze 263. Wil tau (Tirol). Spath-Eisenstein im Thon- Glimmerschiefer 719. „ Thon-Glimmerschiefer des untern Al- penkalkes 719, 720, 721 Profil. W i n d h a g (Tirol). Oberer Dolomit 30 Profil. Winterstau d en-B erg (Vorarlberg). Geo- gnostischer Durchschnitt 3. Wisconsin (Nord-Amerika). Ackerbau- Gesellschaft 794. „ siehe auch „M adi s o n“ und „Galen a“. Wiskau (Böhmen). Hangendflötze der Steinkohlen-Mulde 259. „ Steinkohlen-Letten 258. „ Verkieseltes Holz 266. Wisowitz (Mähren). Bleiglanz, Silber- probe 605. Wissingbach (Nieder-Oesterreich). Kalk- und Talkhältiges Mineral. Analyse 155. Wlad arz-B e rg (Böhmen). Basalt im Ge- biete des Thonschiefers 467. Wobora (Böhmen). Feuerfester Thon 128. Wocek-Mühle (Böhmen). Porphyr in sibi- rischem Thonschiefer 325. W o c h e i n (Krain). Dachstein-Kalk 681, 686. „ Guttensteiner Kalk 661. „ Mergelschiefer mit Bactrillien 684. „ Schotter-Terrassen 687, 689. „ Schwarze Schiefer der obern Trias 639. „ Werfener Schichten 682. Wöbling (Steiermark). Mergel mit Litto- rinella 544. Wohr (Böhmen). Glimmerschiefer 502, 505, 506. „ Quarzit 502. W öl z- Thal (Steiermark). Diluviale Abla- gerungen 53, 54, 55. Wörgl (Tirol). Asphalt im untern Alpen- kalk 723. Wörther See (Kärnth.). Thonschiefer 630. Wohreled (Böhmen). Silurische Schiefer der Abtheilung B 114. Wolenitz (Böhmen). Diorite der siluri— sehen Abtheilung A 108. Wolfsegg (Ober - Oesterreich). Braun- kohle 164. Wo I tu sch (Böhmen). Granit 121. „ Silurisehes Quarzit-Conglomerat 119. W(o ndreb - Fluss (Böhmen). Basalt 532. „ Gränze zwischen Ur-Thonschiefer und tertiären Ablagerungen 485. „ Ur-Thonschiefer 489. Wonscher Mühle (Böhmen). Braun- Eisenstein 492. „ Gang-Granit 490. Woraunica-Gra b en (Kärnthen). Stein- kohlen-Formation 648, 649. Wosawsky-Aulehle-Berg (Böhmen). Kieselschiefer und Thonschiefer 123. Wosei (Böhmen). Thonporphyr-Gang in Thonschiefer 109. „ Uebergang von Granit in Thonschiefer 109. Wosobow (Böhmen). Kieselschiefer der silurischen Abtheilung B 124. Wossek (Böhmen). Quarzit-Strassen mit Petrefacten der silurischen Abtheilung D 162. Wostretitz (Böhmen). Uebergang von Thonschiefer in Granit 108. Wscherau (Böhmen). Schichtenfolge der Kohlenmulde 263, 264. „ Steinkohle mit Talk überzogen 259. W sehe wil (Böhmen). Schiefer der siluri- schen Abtheilung A 102, 104. Württemberg. Versuche über chemische Vorgänge in Bohrlöchern des Steinsalz- Gebirgs 830. Wur z en (Krain). Guttensteiner Kalk 645. „ Kohlen-Conglomerat 631 und 632. „ Oberer Kohlenkalk 633, 645. „ Werfener Schichten 644, 645. 25. Zabok (Croatien). Plastischer Thon 740. Zahroby (Böhmen). Rother Granit in Gneiss übergehend 108. ,, Silurische Abtheilung A 102. Zajecow (Böhmen). Wawellit 606. Zalathna (Siebenbürgen). Amtsgebiet der Berghauptmannschaft 390. Za ms (Tirol). Thon-Glimmerschiefer 718, 721. Zapotok-Alpe (Krain). Breccien-Gestein 687. Zawersnik (Kärnthen). Gyps der Werfe- ner Schichten 643, 666. Za wiese hiner Bach (Böhmen). Ueber- gang von rothem Granit in Gneiss 109. Z diar (Böhmen). Braun-Eisenstein im Kiesel- schiefer der Ignazi-Zeehe 126. „ Thon- und Grauwacken-Schiefer der silurischen Abtheilung B 117, 118. Zebernik-Berg (Ungarn). Eisenerze, Zuschläge und Schlacken , Analysen 806. Zeidlweid (Böhmen). Sauerquelle 514. Zeitschach (Steiermark). Diluviales Kalk- geröll 61. „ Diluvialer Schotter 714, 715. Orts-Register. 907 Z e 1 i er - Mi tt erwi n kel (Kärnthen). Hall- stätter Kalke 338. „ -Th al (Kärnthen). Rother Porphyr in Blöcken 343. Ze mir -Berg (Krain). Petrefaete des Dachstein-Kalkes 683 und 686. Zemm-Alm (Tirol). Dichter Kalk im Ap- tychen-Kalk 734. „ -.1 o ch (Tirol). Aptychen-Kalk 734. „ Gervillien-Sehichten 731. „ Neocom-Mergel 733. Zetten dort (Böhmen). Glimmerschiefer 521. „ Phyllit 522. Zettlitz (Böhmen). Porzellanerde 229. Zeyring (Steierm.). Tertiäre Schichten 43. „ Thal der Mur 716. Zieditz (Böhmen). Erdbrände 329. Ziegenruck-Berc (Böhmen). Dachschie- fer 466, 469, 470 Profil 522. Z i g ö 1 er-Ko g ei (Steiermark). Höhlen im Kalkgebirg 249. Z i 1 1 a k o f e 1 (Kärnthen). Kohlenkalk 425. Zirl (Tirol). Unterer Alpenkalk 744. Zirler Klani (Tirol). Oolith des untern Al- penkalkes 728. „ Turritella 728. „ Mä d er (Tirol). Erratische Blöcke des Diluviums 737. Zi ti n-H o f (Böhmen). Uriinstein der siluri- schen Abtheilung 127. Zitterdäl-Berg (Böhmen). Granitfelsen 517. Zober nitzer Thal (Tirol). Serpentin mit körnigem Kalk 409. Zöptau (k. k. Schlesien). Höhenmessungen 283. „ Talksehiefcr 749. Zöllner Höhe (Kärnthen). Schiefer und Kalk der Kohlen-Formation 427. Zovel lo (Venet.). Rauchwaeke des Muschel- kalkes 452. Zugspitz-Berg (Bayern). Trias-Schich- ten 378 und 379. Zwetban (Böhmen). Baumstämme im Ba- salt-Conglomerat 195, 331. Zwick enberg (Kärnthen). Hallstätter Do- lomit 419. III. Sach-Register. Aeanthodes pedestris 831 Anmerkung. Acephalen-Schichten (tertiäre) in Mittel Steiermark 572, 575, 578. Acer trilöb'atum 335. Ac e r o t h erium incisivum 609-und 610. Achatina porreeta 544. Acidaspis Buchi 357. Ackerbau-Gesellschaft, des Staates Wisconsin (Nord-Amerika) 794. Ackererde aus Ungarn, Analyse 361. Acocephalus crassiusculus 832 Anmerkung. Actaeonella eoniea 737. „ elliptiea 737. „ Lamarcki 737. „ ohtusa 737. „ Renauxiana 733, 737. Actien der Kupfer-Gewerkschaften am Lake Superior 790, 791. Ade orbis (fossile) des Wiener Beckens 191. Adnether-Kalk (rother) in Vorarlberg u. im nordwestlichen Tirol 1 Profil, 11, 12, 13, 17 Profil, 23 Profil, 27, 28 Profil, 31 Profil, 35, 37. „ -Schichten des Aehen-Thales 733. „ „ bei Lienz 420, 423. „ „ auf LitRodendren-Kalk 730 Profil. „ „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 730 Profil 731 u. 732, 733. „ „ südwestlich vom Triglav 686. „ „ (gebogene) in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 730 Profil. A egl i n a prisca 357. Agnoa colorata 831. Agnostus tardus 357, 338. Agrion coloratuin 831 Anmerkung. Agromyza protogaea 832 Anmerkung. Ahorns (Verbreitungs-Gränze des) im Böh- menvalde 149. Alabaster aus den italienischen Alpen 730. Alaun-Erde im Falkenau - Egerer Braun- kohlen-Becken 328. „ -Schiefer des Pilsener Kohlenbeckens 238. Alber eke (Tertiärer Kalkstein) aus dem Veronesisehem 731. Al gäu-Sehiefer 1 Profil, 9, 12, 13, 17, 23 Profil 34, 33, 38. A 1 1 u vi a 1 - S ch o tt er der Carnia 457 und 458. Alluvium am Achen-See 738. „ des Boldva-Flusses 693. „ in der Gegend von Klattau 130. „ im Gebiete der nordöstlichen Alpen 383, 384. „ im östlichen Kärnthen 333, 334. „ im nördlichen Theil des Venetianischen 179, 457. „ (älteres) an der obern Mur 46. Alpen-Kalk vom Glimmerschiefer überla- gert 429. „ (mittlerer) in den nordöstlichen Kalk- alpen Tirols 734. „ (oberer) des Falljochs und der Brand- spitz 726 Profil. „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 729. „ des Solstein-Berges 721 Profil. 908 Sach-Register. Alluvium des Unnütz-Berges 727 Profil. „ (unterer auf Neoeom und Apfychen- Schiehten 735. „ (unterer) in den nordöstlichen Kalk- alpen Tirols 722, 726 Profil. „ Lias (Dol omit des) 37. „ M e 1 a p h y r 21, 26, 30 Profil 33. „ Schiefer (unterer) 1 Profil, 23, 30 Profil, 33, 36. Alterl hümer aus dem Kupferbezirk am Lake Superior 783, 784, 787. Amethyst im Quarzfels des Egerer Kreises 482. Ammoniten-Kalk (Liassischer) der Lom- bardie 844. „ (rother) auf Jura-Schichten 831. „ siehe „A d n et h er-K alk“ (rother) und „L i a s - K a 1 k“. „ des obern Lias von Jereka und Kopri- unek 684. „ (vermeintliche) des Uebergangs-Kalkes von Steinbergen 241. Ammonites abnormis 420. „ Amaltheus 10, 27, 33, 37. „ Aon 179, 338, 339, 444, 449, 433, 637, 729, 842. „ Beudanti 20, 24. „ binodosus 724. „ biplex 19. „ brevispina 420. „ ceratitoides 733. „ Coneybeari 37, 733. „ eonvolutus 19. „ Didayi 735. „ eximius 733. „ fimbriatus 37, 732, 733. „ floridus 67, 72 Anmerkung, 78, 83, 84, 338, 373. „ galeiformis 839. „ Gaytani 339. „ Grasianus 735. „ heterophyllus 8. 37, 607, 732, 733. „ Jarbas 67, 84. 339, 637, 729, 839. „ Joannis Austriae 67, 72 Anmerkung, 84, 179, 338, 339, 373, 444, 453, 727. ,, Kudernatscbi 333. „ Lamberti 19. „ Lipoldi 335. „ mammillatus 20. „ radians 10, 18. 27, 30, 31, 33, 36, 37, 420, 423. „ raricostatus 27, 420, 733. „ respondens 729. „ Rhotomagensis 326. „ subumbilicatus 338. „ Tatricus 335, 607, 732, 733. „ tornatu s 444. „ Turneri 8. „ undato-costatus 733. „ Valdani 10, 35. „ Zignodianus 19, 335. A m p h i b o 1 von Dognaezka 611. „ in Glimmerschiefer des Kaiserwaldes 502. Amphibol im Gneiss und Glimmerschiefer des östlichen Kärnthens 342. „ nesterweise im Grünstein-Aphanit 113. „ in triassischem Porphyr 636. „ in Ur-Thonschiefer des Egerer Kreises 486. Amphibol-Gestein zu Braun -Eisenstein zersetzt 323. „ in Eklogit übergehend 231 und 232. „ im Gneissgebirg von llirschegg 227, 228. „ im Karlsbader und Tepler Gebirg 320. „ im südwestlichen Mähren 184. „ (eruptives) von Marquctte 777, 778 Profil. „ ( Pistazif führendes) als Blöcke im Flyseh 15 und 16. „ (syenitisches) im Gneiss 232. „ siehe auch „Apjianit“ „Diorit“ „Grünstein“ „Syenit“ „Trapp“ u. dgl. Amphibol-Scliiefer von Böhm. -Eisenberg 748. „ im Glimmerschiefer bei Lienz 411. „ im Glimmerschiefer des Karawanken- G'ebirges 630. „ in Gneiss übergehend 300. „ auf Granit 496, 499, 303, 507, 508, 509. „ im Phyllite des Kaiserwaldes 504. „ zwischen Serpentin 111. Amphion Lindaueri 357. Amphistegina Haueri 580, 583, 588, 589, 591. Analzim vom Rothplatten-Grahen 26. Ananchytes ovata 2 1 . „ im Diphya-Kalk von Trient 836. Anatifa Bohemica 357, 358. A nci 1 lar ia glandiformis 353, 569, 571 , 574. Andalusit des Dillen-Berges 167, 483, 484. „ im Glimmerschiefer des Kaiserwaldes 502. „ im Glimmerschiefer von Lizum 720. „ im Gneiss des Kaiserwaldes 502. Andromeda protogaea 335. Anhydrit von Lovere 753. Anno Iaria der Pilsener Kohlenschiehten 265. Anomalon meeolepis 831 Anmerkung. Ansiedelungen (Entfernungs-Tabelle der) am Lake Superior 781. 782. Anthomyia atavina 832 Anmerkung. „ latipennis 832 Anmerkung. „ Morio 832 Anmerkung. Anthozoen-Schichten des mittel steier- märkischen Leitha-Kalkes 583, 591. Anthracit der Kron-Alpe, Analyse 132. „ der Stang-Alpe, Analyse 604. „ Kohle von Murau, techn. Probe 807. Apatit im Quarz 231. A p h a n it mit Amphibol-Ausscheidungen 113. „ im südwest). Böhmen 127, 128. „ im südöstl. Kärnthen 365. „ -Schiefer (triassischer) von Carnia und Comelico 445, 448, 449. Sach-Register. 909 Aphis macrostyla 832 Anm. „ Morloti 832 Anm. „ palleseens 832 Anm. Aphrophora spumifera 832 Anm. Aporhais pes Pelecani 571, 574. Aptychen im Diphya-Kalk von Trient 836. „ -Kalk bei Achenkirchen 727 Profil. „ auf Adnether Schichten 720 Profil, 732, 734. „ auf unterem Alpen-Kalk und Flecken- Mergel 726 Profil. „ in zusammengebogenen Schichten 735. „ (dunkelgrauer) mit Hornstein 734. „ (rother schiefriger) im Ober-Authal 731. Aptychus alpinus 35, 36. „ depressus 336. „ imbricatus 734. „ lamellosus 336. „ latus 336. „ recte costatus 743. „ striato-punctatus 844. „ undulo-costatus 336. „ in den Ammergauer Wetzschiefern 3i. Aragonit im Basalt-Tuff von Maschau 166. „ von Wildon 595. „ (grüner) mit Kupferkies und Baryt 875. A r a n e i t e s Radobojanus 832 Anmerkung. A rc a barbata 355 „ Diluvii 192, 193, 355. 565, 571, 673, 575, 577, 578, 580. „ Noae 355. „ nodulosa 355, 576. „ pectinata 355. A r g i o p e Cistellula 589. „ pusilla 589, Arsenikkies im Quarz des Thon-Glim- merschiefers 719. A r u n d o Goepperti 544. Asche der Lignite von Edeleny, Analyse 698. Aschen tu ff (vulcaniseher) des Reh-Berges 439. A s i I u s bicolor 832 Anmerkung. Asphalt imKalk des Stadelbach-Grabens 70. „ Fabrik zu Giudecca 760, 762. „ „ zu Seefeld 196, 372. „ - Ge st e i n e aus Dalmatien 762. Astraea eomposita 584. „ porosa 240. „ im Gosau-Sandstein 736. Astraeen-Kalk im Ober-Authale 730. „ (tertiärer) 591, 592, 594. Augen- Gneiss in der Nähe von Granit 520. Augit im Basalte des böhmischen Fichtel- Gebirges 533. „ im Basalte des Kaiserwaldes 513. Ausstellung (Pariser) vom 1855 364, 376, 747. Austernbänke (tertiäre) von Edeleny 697, 699. „ von Hasreith 568, 569. „ von St. Florian 571, 578. „ von Teipl 564. K. k. geologischo Reichsaastalt. 7. Jahrgang 1856. JV> Avicula Albertii 339. „ bidorsata 84. „ Escheri 26, 419, 730, 731. „ inaequiradiata 731. „ Sinemuriensis 380, „ speeiosa 37, 336. „ sp. incerta 84, „ venetiana 340, 654. „ im Kohlenschiefer südlich von der Gail 424. B. B a ctri 11 i en im Sandstein von Brod 684. „ -Schichten von Deutsch-Bleiberg 70, 71, 88. Bactrillium Meriani 35. „ Schmidii 35. Baculites baculoides 20. Balanen im tertiären Sand und Tegel von Hasreith 568, 569. Baianus stellaris 593. Baryt mit Kupferkies vom Stegunek 674. Basalt in fächerförmig gestellten schalig abgesonderten Säulen 513. „ im Glimmerschiefer des böhmischen Fichtel-Gebirges 532. „ auf Granit im Egerer Kreise 513. „ im Karawanken-Gebirge 641. „ Kolilen-Sandstein in Bruchstücken ein schliessend 260. „ bei Lubenz 374. „ nördlich und südlich der Drau in Kärn- then 344, 345, 365. „ im Gebiet des porphyrartigen Granits des Fichtel-Gebirges 531. „ im Südvvesten des böhmischen Mittel- gebirges 329. „ stockförmig im Glimmerschiefer 513. „ von Tertiärem umgeben im böhmischen Fichtel-Gebirge 532. „ im Vicentinischen 851. „ von Wies und Unter-Pilmersreuth 530. „ bei Wildon 594. „ (nordwestlich-böhmischer) dessen Ver- hältniss zu den Braunkohlen-Gebilden 185 und 186, 328, 331. „ (plattenförmiger) auf Ur-Tbonscliiefer 532. „ -Conglomerat, Baumstämme ein- sehliessend 195, 331. „ -Gebirge bei Duppau 194 u. 1 95, 329. „ -T u f f mit Grünerde 845. „ vonMaschau mit Aragonit-Nestern 166. „ auf Rothliegendem 326. „ mit Süsswasser-Kalk 331. Bauholz-Industrie im Gebiet von Minne- sota 801. B a u - M at e r i a 1 i e n des Österreich. Kaiser- staates auf der Pariser Ausstellung 747. „ (künstliche) deren chemische und tech- nische Prüfung 753. Baumstämme im Basalt 195, 331. Belemnit der Adnether Schichten am Fall- Bach 732, 733. 116 910 Sach-Register. B e I e in ni t e n (R o 1 1 in a n n’s optische Unter- suchung der) 830 und 831. B e I e m n it e s brevis 8, 10, 35. „ digitalis 35. „ dilatatus 735. „ minimus 24. „ semi canaliculatus 735. „ semihastatus 19. „ subfusiformis 20, ßellerophon bilobatus 357. „ nitidus 357. Benzin, dessen Anwendung zur Analyse erdharziger Gemenge 759. Bergbau im böhmischen Erz- und Fichtel- Gebirge und den angränzenden Gebirgen 365 und 366, 529. „ im krystallinischen Gebirge des Egerer Kreises 491, 510. „ im Karawanken-Gebirge 541. Bergbaue (Spuren alter) in der Umgebung des Lake Superior 783, 784, 787. Bergbaues (Niveau-Verhältnisse und Was- serwirthschaft des Pribramer) 177. „ siehe auch unter den Namen der betref- fenden Metalle. Berg-Commissariate zu Zalathna 390. „ -H au p t m an n s c h a f t zu Zalathna 390. „ -Kry stall im Basalt von Wildon 595. „ -Producte (Preise der) 217, 402, 626, 864. „ Salinen-, Forst- und Güter- Direction in der Marmaros 855. „ -The er von Boryslaw 610. „ von Peklenicza 741. „ im Sand von Bodonos und Tataros 742 Anmerkung. „ (plastischer) Analyse 744, 745, 746. Biancone des Neocoms im Venetianischen 851. Bibio enterodelus 832 Anmerkung. „ 6rmus 832 Anmerkung. „ fusiformis 832 Anmerkung. „ giganteus 831, 832 Anmerkung. „ gracilis 832 Anmerkung. „ inerassatus 832 Anmerkung. „ linearis 832 Anmerkung. „ maculosus 832 Anmerkung. „ Morio 832 Anmerkung. Bibiopsis brevicollis 832 Anmerkung. „ maculata 832 Anmerkung. „ Murchisoni 832 Anmerkung. „ sp. incerta 831. Bimsstein-Conglomerate und Tuffe bei Edeleny 694, 695 Profil, 696, 699. Bison-Jagden der Sioux-Indianer 803. Bittersalz aus Gyps auswitternd 32. B i v a 1 v e n im dunklen Kalk des Kanker-Thaies 674. Blätter von Dikotyledonen in tertiärem Schieferthon 566. „ von Dikotyledonen in dem trachytischen Sandstein der ßraunkohlen-Flötze von Krikehaj 609. Blei-Ausfuhr am Lake Superior 800. „ -Bergbau am Lake Superior (Nord- Amerika) 797, 798, 799. „ -Erze im böhmischen Fichtelgebirge 530. „ „an der Contactstelle von Gneiss und Glimmerschiefer bei Reichen- bach 511, 512. „ -Gänge von Ausser-Bleiberg 78. 87, 89. „ -Gebiet im nordwestlichen Theil der Vereinigten Staaten 771, 792, 795- „ -Gewinnung (metallurgische) zu Pribram 171. „ -Glanz im Glimmerschiefer des böh- mischen Erzgebirges 324. „ im Gneiss und Glimmerschiefer des Egerer Kreises 491, 492, 531. „ am Lake Superior 794, 796, 797. „ in der Rauchwacke der Jauken 419. „ im Zinn-Granit des Karlsbader Gebir- ges 323, 368. „ -Hü 1 1 e n w erk e am LakeSuperior 795. „ -Lagerstätten in den Hallstätter Schichten von Kärnthen 339. „ im südöstlichen Kärnthen 369 und 370. Blöcke (erratische) bei Deutsch-Bleiberg 89. „ des Diluviums in den nordöstlichen Kalk- alpen Tirols 737, 738. „ siehe auch „Diluvium“. B 1 ö d i t von Ischl, Analyse 605. Blüthe (Abdruck einer) in tertiärem Schie- ferthon 566. B o h n e r z am Dobrac 88. „ von Pokluka 688, 689. „ pseudomorph nach Markasit und Limo- nit 688. „ mit Resten von Säugthieren 688, 689. Bohr -Vorrichtung zum Brunnen von Passy 206 und 207. Bomben (vulcanische) des Reh-Berges bei Eger 493, 494. Boraxsäure (geologische Vertheilung der) 181. Brach iopoden im schwarzen Encriniten- Kalk des Gais-Berges 239. „ (Davidson’s Classification der) von C. Suess deutsch bearbeitet 386. „ (silurische) von Rokitzan 357, 359. „ Kalk des Kossuta-Gebirges 668. „ (dolomitisirter) ober Kreuth 72. Brackwasser - Absätze (tertiäre) bei Edeleny 694, 699. „ siehe auch „Cerithien-Schich- ten“. ßraconites (fossiler) v. Radoboj 831 Anm. Brandschiefer mit Schuppen von Fischen 326. Braun-Eisenstein v. Gaja, Analyse 805. „ als Geröll im tertiären Schotter 591. „ lagerförmig im Ur- Thonschiefer 367. „ mit Quarz im Gneisse des EgererKreises 492. Sach-Register. 911 Braun-Eisenstei n der siluriselien Abthei- lung B 122, 124. „ von Strazowitz 807, 808. „ in Thonschiefer mit Kalk 112. „ von Zebernik, Analyse 806. „ siehe auch „Eisen-Erze“. Braun-Erze im schwarzen Schiefer von Sava 662. Braunkohlen aus dem böhmischen Erz- gebirge, technische Probe 153. „ aus Croatien, technische Probe 158, 159. „ von Eichwald, technische Probe 807. „ von Fohnsdorf 44. „ von Gouze, technische Probe 805, 807. „ von Köfiach und Voitsberg, äussere und chemische Beschaffenheit 557. „ von Krikehaj 609. ,, von Krummnussbaum, technische Probe 158. „ von Oslowan, technische Probe 159. „ von Pressburg, technische Probe 155 und 156. „ zwischen Priszlin und Krapina 738, 740. „ von Rosenheim, technische Probe 808, 809. „ von Rosenthal 371. „ aus Steiermark, technische Probe 152, 157. „ von Tsehernembl, technische Probe 152. „ aus d. Vicentinischen, technische Probe 809. „ von Zeyring 44. „ (lignitartige) von Peklenicza 743. „ (schiefrige) v. Köfiach, mit Abdrücken von Blättern 552. „ -Ablagerungen von Stein 543. „ -B e cken von Erzen 327. „ von Falkenau und Ellbogen 185, 328. 380. „ -Becken von Köfiach und Voitsberg 550, 553, 554, 555, 556 Profile, 560 Profile, 597. „ -Flötze der Roman -Banater Militär- gränze 383. „ -Lager im Hausruck-Walde 164, 174. „ „ von Unterort 176. „ siehe auch „Brennstoffe (fossile),“ „Lignit“ und „T erti är-K ohle“. Br ec eien (als Bausteine verwendbare) aus den italienischen Alpen 751. „ (rothe) der unteren Trias 654. „ der Werfener Schiefer 635. „ Kalk der unteren Kohlenschichten 631. B r enthu s tertiarius 831. Brennstoffe (Production fossiler) im öster- reichischen Kaiserstaate im Jahre 1855 847, 848. Brunnen (artesischer) in der Ebene von Passy 206. Bryozoen im Caprotinen-Kalk 24. „ (tertiäre) in Mittel - Steiermark 584, 588, 589. Buchen-Region im Böhmerwalde 149. Buchbolzit im Glimmerschiefer von Eger 483, 502. B uccinum baecatum 698, 699. „ duplicatum 353. „ miocenieum 571, 574. „ mutabile 571, 574, 578. „ reticulatum 574. „ sp. 565. Bythoscopus melanoneurus 832 Anmerk, C. Calamiten der Pilsener Kohlenmulde 265. „ des Radnitzer Kohlenbeckens 273, 274. Calomopora Gothlandica 240. „ sp. am Buchkogel 240. Calcit, siehe „Kal ksp a th“. Callipteris conferta 840. Cal y mene Arago 357, 358. „ pulehra 357. Calyptraea chinensis 354. Cancellaria inermis 353. Caprotina ammonia 20, 24. „ grypboides 20. Caprotinen-Kalk in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 1 Profil, 3,4 Profil, 5, 15 Profil, 19, 20, 21, 22 Profile, 38. Cardita crenata 728. Carditen-Kalk paläontologisch den Ger- villien-Schiehten ähnlich 731. „ -Sandstein (Uebergang von Raueh- wacken in) 725. „ -Schichten in den nordöstl. Kalkalpen Tirols 725, 726 Profil, 727 Profil, 728. C ardium austriaeum 37. „ Deshayesi 192, 355, 564, 565, 572, 575, 576, 578. „ Hillanum 327. „ plicatum 699. „ sp. 564, 565, 650. „ triquetrum 67. „ vindobonense 355, 698, 699. C a r p i n u s (neogene) 334. Cassianer Schichten, siehe „St. Cas- sian-Schic h t e n“. Cassis Saburon 353. „ texta 591. Ceanothus tiliaefolius 579. Cemente, Analyse 153, 155, 371, 605 und 606, „ chemische und technische Probe 753, 754, 755. „ von Eperies 737. „ von Giudecca 756, 762. „ von Ofen 757. „ von Padua 757. „ auf der Pariser Ausstellung 756. Ce n tra 1-Gnei ss der Umgegend von Lienz 407, 429, 430, 458, 459. C e p h al o p o d en aus der Lias der nordöst- lichen Alpen 826. „ (silurische) von Rokitzan 357, 358. Ceratites Cassianus 339, 684, 839. „ sp. 441. 1 16 ’5 912 Saih-Register. Cercopis Charpentieri 832 Anmerkung „ fasciata 832 Anmerkung. „ Haidingeri 832 Anmerkung. „ lariceolata 832 Anmerkung. „ pallida 832. Ce rithien (fossile) des Wiener Beckens 188, 189. „ -Schichten der Mittelmeer -Länder 174. „ „ am östlichen Ufer der Mur 339. „ „ des Wiener Beckens 189. C e r i t h i u m articulatum 737. „ Bronni 334. „ convexum 373. „ disjunctum 354, 573. „ Duboisi 353. granulinum 574, 377. „ lignitarum 353, 571, 573, 575, 576, 577, 590, 592. „ margaritaeeum 687. „ minutum 353, 581, 591. „ mitrale 574, 575, 576, 577, 581. „ moravicum 574. „ papaveraceum 353, 573. „ pictum 354, 574, 575, 577, 578. „ scabrum 354. „ Theodiscum 573. „ Tiara 576, 577. „ tricinctum 573. „ vulgatum 353. Cervus megaceros, siehe „R i e s e n h i r s c h“. Cetaceen im tertiären Sand von Linz 163. C ha b a si t mit Desmin von Neu-Moldova 61 1. Chalcedon im Basalt von Weitendorf 595. Chara Rollei 546. Ch emnitzia Beyrichi 735, 736. „ Petersi 672. „ Rosthorni 72, 637, 729. C h en opus pes Pelicani 353. Chi astolith im Phyllit des Egerer Kreises 486. Chlorit aus zersetztem Amphibol im Porphyr der Werfener Schichten 636. „ im Glimmerschiefer den Glimmer er- setzend 502, 521. „ Haupt-Bestandlheil des Topfsteines von Chiavenna 749. „ im Quarz des Tillen-Berges 483. „ im Thon -Glimmerschiefer der Tiroler Kalkalpen 719. „ in violetten Gesteinen der Kohlen- For- mation 425. „ (tafelförmiger) im Granite des Kaiser- waldes 497. „ -Schiefer im Eisen-Gebiete von Mar- quette (Nord-Amerika) 776 Profil, „ „ im Central-Gneiss um Lienz 408, 409. Chondrites intricatus 2, 16, 25, 29, 36. „ latus 9, 10, 27, 35. „ minimus 9, 19,27,35. „ Targionii 2, 25, 29, 36. C h onetes Buchiana 340. „ sp. 424. Chrom-Eisenstein im Serpentin von Smo- linowetz 110. Chrysomela Haidingeri 831 Anmerkung. „ Ungeri 831 Anmerkung. Chrysotil im Serpentin v. Smolino wetz 1 1 0. Cicad ellites nigriventris 832 Anmerkung. C i d a r i s dorsata 728. „ similis 727. Cidariten im Leitha-Kalk 588, 592. Clausilia grandis 544. „ sp. 699. Clav ege 11a coronata (?) 572. Clymenia laevigata 241. Clymenien mit Crinoi'den von Steinbergen 241. „ derüebergangs-Gesteine bei Gratz 239. Clypeaster crassicostatus 591. „ crassus 591. „ grandiflorus 591, 813. „ sp. 583, 592. C o I u m b e 1 1 a curta 353. Conger i a subglobosa 355. „ triangularis 39, 40, 699. Con gerie n am Ufer des Platten-Sees 197. „ Kalk 39. Conglomerat des bunten Sandsteins bei Lienz 416, 421. „ mit Grünstein wechselnd, der Rockland- Grube (Nord-Amerika) 787. „ der Kohlenschichten von Chomle und Merklin 267, 269. „ des Leitha-Kalkes 584 „ der Pilsener Steinkohlen-Mulde 259. „ des Rothliegenden im nordwestlichen Böhmen 326. „ d. Rothliegenden im Thüringer-Wald 811. „ (basaltisches) von Duppau 331. „ ( braunro thes) d. bunten Sandsteines449. „ (diluviales) im Gail-Thale 85. „ „ bei Oberwölz 53, 54, 56. „ (eisenschüssiges) im Braunkohlen-Be- cken von Eger 327, 381. „ (miocenes rothes) von Rein 550. „ (neogenes) der Carnia und des Come- lico 457, 459. „ (neogenes) in Krain 688. „ (quarziges) zwischen Landsberg und Schwanberg 567. „ „ der Werfener Schichten 666, 667. „ (rothes) von Fladnitz und Passail 550. „ (tertiäres) in Bänke gesondert 549, 567. „ „ der Carnia und des Comelico 179. „ „ im Drau-Thale 175. „ „ mit hohlen Geschieben 537, 549. 550. „ „ mit Letten wechselnd, bei Inns- bruck 737. „ „ bei Rottenmann 41. „ (tuffartiges) alluvialen Ursprungs 752. „ siehe auch „Bas a lt- K a I k- Q u a rz“ u. s. w. „Conglomerat“ „Cres- p o n e“ „S a n d st ein (bunter)“ „Rot h- li egendes“ und dgl. Sach-Register. 913 C on i f e r e n -S t ä m m e (verkieselte) der Pilsener Kohlenmulde 266. Conularia sp. 357. Conus im Congloinerate des Leitha -Kalkes 584. „ Dujardini 353. „ fusco-cingulatus 353. „ Mercatii 353. „ sp. 575, 588, 591. „ ventricosus 353. Corallinen (Kalk absondernde) 582, 583. Corbula revoluta 354, 565, 571, 572. Cordai'tes der Pilsener Kohlenmulde 265. Crassatella dissita 354. Crepidula ovata 357. „ unguiformis 354. Crespone (tuffartiges Alluvial - Conglome- rat) von Lovere 752. Crinoiden mit Korallen im Uebergangs- Kalk der Gratzer Gegend 238, 239. „ im oolith. Kalk und Dolomit 33. „ -Grauwacke von St. Oswald 242, 243. „ -Kalk der Gailthaler Schichten 340, 425. „ „ der Kossuta 668. „ „am Monte Germula 439. „ „ von Steinbergen 241 „ „ siehe auch „K o h I e n -K a lk“. Crustaceen (silur.) von Rokitzan 357, 358. „ (tertiäre) im blauen Mergel von St. Florian 570. „ (Verwandtschaft der Posidonomyen zu den) 852. Cry p ti na Rabeliana 373, 443, 452, 453, 454. Cyanit in Quarzfels 231,483. Cyathocrinites pinnatus 240. Cyathophyllen von St Oswald 243. Cyclophthalmus in den Kohlenschichten von Chomle 250. Cyclopteris der PilsenerKohlenmulde 265. Cyclostoma sp. 699. Cydnopsis scutellaris 832 Anmerkung. tertiaria 832 Anmerkung. Cypraea pyrum 353. „ sp. 591. Cypricardia antiqua 373. „ sp. 656. Cy p ris- S eh i efer desBraunkohlen-Beekens von Eger 227, 380. Cystidea sp. 357, 359. Cythere deformis 585. „ punctata 585. Cytherea Deshayesiana 354. „ leonina 580. „ pedemontana 345. Cytherine prunella 357. P. Dachse hiefer v. Böhmiseh-Eisenberg 748. „ des Ziegenruck-Berges 466, 469, 470 Profil, 471, 472. „ des Ziegenruck-Berges, dessen Ergie- bigkeit 473, 475. Daehsehiefer des Ziegenruek-Berges, Plan zu dessen Abbau 475, 476. „ (glimmeriger) von Eisenberg 748. „ (mährischer und schlesischer) 748. „ Gewinnung in Deutschland, Frank- reich und England 477, 478. Dachstein-Dolomit in der Carnia und im Comelico 457, „ „ im südwestlichen Kärnthen 373. „ „ bei Lienz 419, 422, 429. „ „ im Venetianischen 851. „ -Kalk des Bleiberger Erzberges 68, 73, 74, 76, 77 Profil, 78, 80 Pro- fil, 81, 89. „ „ am Dobrac 74. „ „ im südöstlichen Kärnthen 193. „ „ von Idria 839. „ „ mit Korallen und Schnecken 685. „ „ der Sulzbacher Alpen 171. „ „ über Trias in der Carnia 179. „ „ am Gipfel des Triglav 684. „ „ in Vorarlberg und nordwestlichen Tirol 1 Profil, 8, 12, 13, 23, 28, 30, 31 Profil, 37. „ „ (bleiführender) in Kärnthen 370. „ „ (bunter) am Tsonzo 686. „ „ (dolomitischer) des Beucsa-Ge- birges 655. „ „ (geschichteter) im Süden der Save 685, 686. „ -Schichtendes Karawanken-Gebir- ges 639. „ „ im östlichen Kärnthen 336. „ „ mit kieseligen Lagen 672. „ „ siehe auch „Megalod us -Kalk“. Dalmanites atavus 351. Damourit im Phy Hit desBöhmerwaldes 486. Dampf- Sägemühle zu Detroit 773. Datolith im Alpen-Melaphyr 26. Decken schiefer von Deutsch-Bleiberg78. D e n t a 1 i u m badense 354. „ Bouei 354. Desmin von Neu-Moldova 611. Devon-Schichten (Marmore der mähri- schen) 751. „ in Mittel-Steiermark 220. „ des Plawutseh-Gebirges 239. Diabas in der Carnia und im Comelico 444, 445, 448, 459. „ im östlichen Kärnthen 343, 365, 374. „ -Porphyr (unausgebildeter) 445. Dil u via 1 - Ab 1 ager ungen im Gebiete der nordöstlichen Alpen 381, 382. „ -Blöcke am Solstein und im Achen- Thal 737, 738. „ „ siehe auch, ,B 1 öc k e (erratische)“. „ -B ohnerz in Ivrain 688, 689. „ -Conglomerat im Kohlenbecken von Merklin 267. „ -L eh m an der Boldva 693, 695 Profil, 696 Profil. „ „ in Mittel-Steiermark 601, 602. „ -Schotter an der Boldva 693,695 Profil, 696 Profil. 914 Sach-Register. Diluvial - Schotter dos Gratzer Feldes 596, 599. „ „ an der Mur 560 Prpfil, 585 Profil, 593 Profil, 596. „ „ bei Zeitschach 715. „ -Terrassen in der Ebene von Kärn- then 333 und 334. „ „ im Feistritz- und Leobl-Thale 669. „ „ im Gail-Thale 646 und 647. „ „ in den Karawanken 642, 643. „ „ an der Save in Unter-Krain 689. „ „ von Turrach 715. „ „ im Unter-Innthal 737. Diluvium an der Boldva bei Edeleny 693. „ bei Deutseh-Bleiberg 85, 86. „ auf Glimmerschiefer 52. „ im südöstlichen Kiirntben 175. „ auf Kohlenschicliten 251, 267. „ im Gebiete der obern Mur 46, 49. „ zwischen Teufenbach und Neumarkt 59 Profil. „ siehe auch „Schotter“ und „Ter ros- sen - Di 1 u vi um“. Dinotherium aus dem Leitha-Kalk am Neusiedler-See 612. Diorit mit Basalt im Smrekoutz-Gebirge 337, 367. „ in Granit übergehend 365. „ im Kohlenschiefer südlich von der Gail 425, 632, 665, 669. „ in Stöcken bei Deutsch-Bleiberg 88. „ im Venetianischen 851. „ (geschichteter) in der Nähe von Gail- thaler Schichten 343. „ (nachtriassischer) im östlichen Kärn- then 343, 365. „ (zersetzter) im Granit 520. „ -Porphyr der silurischen Abtheilung A in Böhmen 108. „ -Schiefer der silurischen Abtheilung A in Böhmen 108. „ siehe auch „Grünstein“, „Trapp“ und Aehnliehes. Dipterites obsoleta 832 Anmerkung. Dolomit über Algäu-Schiefer 35. „ als unterstes Glied des Alpen-Lias 37. „ des Dachstein - Kalkes am Bleiberger Erzberg 73, 76, 77 Profil, 80 Profil, 81, 82, 83, 88, 89. „ des Dachstein-Kalkes im südwestlichen Kärnthen 373. „ des Gailthaler (untern Kohlen-) Kalkes 373, 631. „ der Guttensteiner Schichten in der Carnia und im Comelico 179. „ der Guttensteiner Schichten am Dobrac 69, 71, 72. „ mit Gyps 666. „ der Hallstätter Schichten bei Lienz 418. „ der Hallstätter Schichten der Carnia und des Comelico 446, 447, 455, 457. „ des Muschelkalkes der Carnia und des Comelico 443. Dolomit des obern Alpenkalkes in den nord- östlichen Kalkalpen von Tirol 730 Profil. „ des obern Kohlenkalkes in Kärnthen und Krain 649, 650, 651, 653, 667, 674. „ auf den Sandsteinen und Schiefern der Steinkohlen-Formation 664. „ des schwarzen Guttensteiner Kalkes 418, 422. „ der Trias am Mittagskofel 649, 650. „ zwischen Trias (obere Abtheilung) und Dachstein-Kalk 635. „ desUebergangs-Kalkes in Mittel-Steier- mark 248. „ des untern Alpenkalkes in den nordöst- lichen Kalkalpen von Tirol 725, 726 Profil, 727 Profil. „ aus dem Venetianischem, Analyse 810. „ auf dem Zechstein des Thüringer Wal- des 812. „ zu Bauten verwendbarer der Provinz Bergamo 752. „ (dichter weisser) südlich der Save 683. „ (gehobener) am Schrofen 11. „ (geschichteter) des Dachstein -Kalkes 419. „ (geschichteter) an der Seriös und Seile 718. „ (grossluckiger) des Keupers 16, 17, 18, 29. „ (Guttensteiner) der Seeländer Kocna 671, 672. „ (kleinklüftiger) bei Gratz 438. „ (oberer) in Vorarlberg und nordwest- lichen Tirol 28, 30 Profile, 38. „ (rother) der Villacher Alpen 73, 76 Profil. „ rothgestreifter) über Flyseh 29. „ (Spaltung im) 660. „ (unterer) in Vorarlberg und nordwest- lichen Tirol 1 Profil, 12,13, 17 Profile, 18, 23, 25, 26, 28, 30, 31 Profile. „ (weisser) des obern Kohlenkalkes 633, 634, 664. „ (weisser Guttensteiner) am Gipfel des Mittagskofels 637. „ (verwitterter) in Mittel-Steiermark 249. „ -Breccie am südlichen Ufer der Save 683. „ siehe auch „Kalkstein“ (dolomiti- scher) und bei den einzelnen Formatio- nen als „We rfe n e r“, „T r i a s“, „Gut- tensteiner“, „Hallstätter“ u. dgl. Dolomitisation der Kalke in den Alpen südlich der Save 678. Donax Brocchii 354. Dorc atherium Naui 221. D rift -P er io d e in Nord - Amerika 199. Dünger (Controle des künstlichen) zu Nan- tes 378. El. Ebbe und Fluth auf dem Huron-See (Nord- Amerika 783. Echinodermen (silurische) von Rokitzan 357. Sach-Register. 915 Egeran-Sehiefer im nordwestlichen Böh- men 322, 519. Eisen (Tragkraft verschiedener Sorten von) 778, 780. E i s e n - B a h n am Lake Superior 804, 805. Eisen-Glanz (eruptiver) im Chlorit-Schie- fer v. Marquette (Nord-Amerika) 775, 776, 777. „ „ (eruptiver) im Staate Missouri 823. „ - Ki es, siehe „ Sch we felkies“. „ -Kiesel (erbsensteinartiger) 194,606. „ -Spath mit Kalk im obern Trias-Kalk 654. „ „ in der Karawanken-Kette 643. „ „ von Ruskberg, Analyse 362. „ »im schwarzen Schiefer von Jau- erburg und Lepeina 369, 657, 658, 659. „ „ von Tergove 850. „ „ von Tragöss 611. „ „ (zu Oker zersetzter) im Thon- Glimmerschiefer 719. „ -Steine von Croatien u.Tschernembl, Gehalt an Roheisen 153. „ „ im Jasloer Kreise 836. „ „ in den Kohlenschichten des Pilse- ner Kreises 259. „ „ von Kraina, Gehalt an Roheisen 159. „ „ aus der Militär-Grenze, Gehalt an Roheisen 155. „ „ im nordwestlichen Theil der Ver- einigten Staaten von Nord-Ame- rika 775. „ „ der Uggovitzer Alpe, Eisengehalt 604. „ „ siehe auch unter den speciell. Be- nennungen, als„Eisen-Spath“, „Braun-Roth-Thon-Eisen- s t e i n ,“ „B o h n e r z“, „S p h ä r o- siderit“ und ähnlichen. Eisenwerke von Eureka (Nord-Amerika) 778. „ von Collinsville (Nord-Amerika) 779. Eishöhle bei Agtelek 704. Eklogit in Amphibol-Gestein übergehend 231 und 232. „ in Gabbro übergehend 232. „ von Marienbad und Tepl 320. „ im östlichen Kärnthen 342. EI e p h as primigenius 693. Encriniten im untern Alpenkalk 724. „ -Ka 1k des Dobrac 71, 72. „ „ von Edeleny 701. „ „ siehe auch „C r i n o I d e n - K a 1 k“ und „Steinkohlen-Kalk“. „ „ -Marmor der Adnether- Schichten 732. Encrinites liliiformis 417,442,443,451, 729, 844. „ (silurischer) von Rokitzan 357, 359. Entfernungs-Tabelle der neuen Ansie- delungen am Lake superior781 und 782. Eocen - Gebilde von Althofen und Gutta- ring 335. „ „ in Ober-Ivrain 640. „ „ (jüngere) in den Vorarlberg- Tirolisehen Alpen 36. „ „ (von M o r 1 o t’s metamorphosirte) 641, 675. „ -Petrefacte v. Stuhlweissenburg814. „ „ siehe auch : „Tertiär-Ge- bilde“. E p h i a 1 1 e s primigenius 831 Anmerkung. E qu i setiten der Kohle im Pilsener Kreise 265. Erdbeben im Jahre 1855 165. Erdbründeim Falkenau-Ellbogner Braun- kohlen-Becken 186. Erdharz zu baulichen Zwecken auf der Pariser Ausstellung 759, 762. „ technische Prüfung 759, 760. „ -K itt von Giudecca 762. „ siehe auch „Asphalt“. Erosions-Thäler der Gössnitz 551 An- merkung. „ der Kainach u. derSuim 541, 542, 592. „ der Mur in ihrem obern Lauf 600. „ in Ober-Steiermark 716. „ im Sausal-Gebirg 245. „ des untern Inns in Tirol 737. „ siehe auch „Fluss-Durchbrüche“ und „Thal bi 1 düng“. Eruptiv-Gesteine im östlichen Kärnthen 343, 344, 365. „ „ in den Trias der Carnia und des Comelico 448, 459. „ -Gran ulite in Sachsen 771, 835. „ siehe auch „Porphyr“, und andere Eruptiv-Gesteine. E rz-Aufbereitu ng in Pribram 178. „ -Gänge des Bleiberger Erzberges 87, 88, 89. „ -Lagerstätten bei Bleiberg 87, 88, 89. „ „ im böhmisch. Fichtel-Gebirge 529. „ „ in der Karawanken-Kette 643. „ „ im Karlsbader Gebirge 510. „ „ im krystallinischen Gebirge des nordwestlichen Böhmens 323, 365 und 366, 491. „ „ im Seeländer Gebirge 637. „ „ von Tergove 848 und 849. Erz-Zonen (Beust’sche) in Europa 180. Eschara costata 589. E s t h e r i a, nach R. J o n e s zu den Crustaceen gehörig 852. Eumolpus firmus 831 Anmerkung. Eurypterus im Kohlen-Schieferthon von Wilkischen 250. E x o g y r a Columba 24, 38, 327. „ haliotoidea 327. Exo g y ren-Grü ns an d bei Grünten 25 Pro- fil, 28. „ -Sandstein im nordwestlichen Böh- men 326. Explanaria Astroi'tes 355. ETCfQ 916 Sach-Register. F. Fächer -Schichtung des Glimmerschiefers im obersten Moll- und Drau-Thale 413 und 414. 424, 430. 431. „ des Gneisses und Glimmerschiefers im Möll-Thale 410, 411 Profil. „ der Kohlenschiefer und des bunten Sandsteines im Comelico 456. „ der Steinkohlen-Gebilde am Monte Ger- mula 440. „ (Centrum der) im Gebiete des Central- Gneisses 458. siehe auch „S c h i e h t e n -Fä c h e r.“ us Deucalionis 334. lerz (Schiefer von) aus Tirol, Kupfer- gehalt 158. F a h 1 u n i t im Phyllit 486. F as er kiese 1 im Gneiss- und Glimmer- schiefer 502. „ siehe auch „B u c h h o I z i t“. Feldspath augenförmig in gestreiftem Gneiss 229. „ in dünnen Lagen im Glimmerschiefer 227, 235. „ -K ry st alle in Gypsabgüssen 835. „ -Talk-Kalk-Breccie von Per- kupa 702. Felsit-Schicfer der silurischen Abthei- lung ,4 108. Fenestella im Zechstein des Thüringer Waldes 812. Fibrolith, siehe „Faserkiesel“. Fichte (Vegetations-Gränze dc-r) im Böh- merwald 150. Fische (H e c k e l’s akademsiche Denkschrift über fossile) 827. Fischen (Reste von) im Basalt-Tuff von Waltsch 331. „ im bituminösen Kalkschiefer von Raibl 373. „ im schwarzen Guttensteiner Kalk 417, 452. „ im Tegel von St. Florian 570. „ (Schuppen von) im Brandschiefer des böhmischen Rcthliegenden 326. Fisch-Schiefer von Seefeld 728. F is tu 1 an a sp. 572. Flechten der Kalk-Gesteine 4. „ der Kiesel-Gesteine 6. Flecken-Mergel am Schrofen 22. „ -Schiefer im Ur- Thonschiefer des nordwestlichen Böhmens 321, 486, 522. „ -Schiefer von Weehselburg 769. F 1 ed ermäuse in der Agteleker Höhle 704. Flora der Steinkohlen-Schichten von Pilsen 264, 265. „ von Radnitz 272, 273, 274. Fluss-Durchbrüche im Tertiär-Gebiet von Mittel-Steiermark 541, 542 Profil, 600. Flysch mit Intricaten 15, 21, 25 Profile, 26, 36. „ mit Nummuliten 36. Flysch im Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 6, 7 Profil, 12 Profil, 14, 15, 25 Profile, 29, 30 Profil, 35. Foraminiferen im Leitha-Kalk v. Mittel- Steiermark 583, 589. Formica aeuminata 832 Anmerkung. „ aemula 832 Anmerkung. „ atavina 832 Anmerkung. „ fragilis 832 Anmerkung. „ Freyeri 832 Anmerkung. „ globularis 832 Anmerkung. „ heraelea 831 Anmerkung. „ Imhoffi 832 Anmerkung. „ indurata 832 Anmerkung. „ Lavateri 832 Anmerkung. „ lignitum 832 Anmerkung. „ longaeva 832 Anmerkung. „ longipennis 832 Anmerkung. „ maeroeephala 832. „ minutula 832 Anmerkung. „ obesa 832 Anmerkung. „ oblita 832 Anmerkung. „ obliterata 832 Anmerkung. obscura 832 Anmerkung. „ obvoluta 832 Anmerkung. „ ocelia 832 Anmerkung. „ ophthalmica 832 Anmerkung. „ pinguicula 831 Anmerkung. „ pinguis 832. „ pumila 832 Anmerkung. „ Redtenbacheri 832 Anmerkung. „ Ungeri 832 Anmerkung. Fuco'iden in derSteinkohle von Wiskau265. F u c o i d e s granulatus 27. Fusus Burdigalensis 353. „ longirostris 353. „ Puschi 353. „ Valenciennesi 353. „ virgineus 353. G. Gabbro in Eklogit übergehend 232. Gailthaler Kalk in Dolomit übergehend 373. „ „ mit Quecksilber-Erzen 374. „ „ (oberer bleiführender) im südöst- lichen Kärnthen 369 und 370. „ „ (weisser) bei Czäszta 374. „ -Schichten im östlichen u. südlichen Kärnthen 340. 372, 373, 374. „ „ (Altersverschiedenheit der oberen und unteren) 340, 341, 374. „ „ (Crinoi'den-Kalk der) 340. „ „ (erzführende) bei Tergove 849. „ -Sc hiefer (Eisenspath führende von Jauerburg 369. „ „ siehe auch „Steinkohlen- Formation“ und „Steinkoh- len-Schichten“. Galt in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 1, 3, 4 Profil, 38. „ - G rünsand in Vorarlberg 20. „ -Sandstein von Grünten 25 Profile. „ am Hohen Freschen 22 Profil. o o Sach-Register. 917 Galt-Sandstein 4 Profil. an der Kessler - Alpe „ „ unter Sewer-Kalk 20. „ „ am Staufen-Spitz 13 Profil. „ »am Winterstauden-Berg 3 Profil. „ „ (grüner) auf Caprotinen-Kalk 26. „ „ (Melaphyr ähnlicher) 21. Gang-Gesteine secundärer Bildung der Joachimsthaler Erz-Lagerstätten 837. „ aus dem Thüringer Wald 811. Gang-Granit im Gneiss 490, 301. „ im nordwestlichen Böhmen 319, 490. „ mit Turmalin im Gneiss 490. „ (feinkörniger) 498, 326. „ imBereich von Amphibol-Schiefern 300. „ (felsitartiger) 301. „ (pegmatitischer) 498, 326. Garbenschie fer von Wechselburg 769. Gas-Spar-Brenner (Gu ggenberger’- scher) 169. Gasteropoden (silurische) von Rokitzan 337, 339. „ -Kalk (schwarzer) der Guttensteiner Schichten in der Carnia 442. „ „ in hellfarbigen Kalk übergehend 443. „ -S a n d von St. Florian 370 und 371. „ -Thon (erdharziger) der Gosau- Schichten 736. Ge birgs-Gra nit im böhmischen Fichtel- Gebirg 318, 326 Profil. „ im Kaiserwalde 497. „ im nordwestlichen Böhmen 319, 490. „ (pegmatitischer) 327. „ -Schotter siehe „Hochgebirgs- Schot ter“. Gerberei der Indianer am St. Peter-Flusse 804. Geröll (diluviales) im Gebiete der obern Mur 46, 52, 57. „ siehe auch „Diluvium“ und „Ter- rassen-Diluviu m“. Gervillia inflata 26, 37,336, 419, 726,731. Gervillien-Schichten in den nordöstli- chen Kalkalpen Tirols 726, 729, 730 Profil, 731. „ in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 1, 12, 13, 17, 23, 28, 30, 31 Pro- file, 34, 37, 38. Geschichte des Staats Wisconsin 793. G e sc h i e b e (hohle) aus dem Leitha-Kalk von Lauretta, Analyse 157. „ in tertiär. Kalk-Conglomeraten 537, 549. Getonia antholithus 579. Glanzkohle (tertiäre) im Falkenau-El- bogner Becken 328. „ im meerischen Tegel 562, 563, 570. „ in Süsswasser- Ablagerungen 538. I auconit siehe „Grün-S andstein“. letscher (vorweltliche), deren Einfluss auf das Klima der steirischen Alpen 66. „ in der Lombardie 830. „ im Gebiete der obern Mur 48, 49. „ in Ober-Steiermark 601. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang 1836. IV. Glimmer im Egeran-Schiefer 519. „ vom Vesuv 824. „ im rothen Porphyr bei Lienz 416. „ (weisser) im Glimmerschiefer des Gail- Thaies bei Lienz 415. „ in verändertem Guttensteiner Kalk 718. „ mit zersetztem Andalusit 483. „ siehe auch „M a gn es i a- G 1 i m m e r“. „ -Basalt (mandelsteinartiger) mit Augit und Zeolith bei Duppau 330. „ -Diorit im nordwestlichen Böhmen 322. Glimm erschiefer Abgränzung gegen den Central-Gneiss der Alpen 408. „ auf Alpenkalk bei Lienz 429, 430. „ mit Bleiglanz in Gängen 324. „ im böhmischen Fichtel-Gebirge 520, 523, 524. „ des Christ-Berges 17 Profil. „ bei Dalaas 1 Profil. „ bei Deutsch-Bleiberg mit Stöcken von Diorit 88. „ mit eruptivem Granit in Kärnthen 365. „ in fächerförmigen Schichten 431. „ auf Gneiss 234. „ in Gneiss übergehend 234, 342, 483. „ des Kaiserwaldes 501, 506, 507, 508 Plan, 509 Profil. „ im Kor- und Sau-Alpen-Gebirge 341. „ bei Lienz 409, 412, 414, 415, 420, 428, 429, 430, 431 . „ Verhältniss zum bunten Sandstein 420, 421, 423. „ Verhältniss zum rothen Porphyr 421. „ von Ligist und Voitsberg 233. „ in Mittel-Steiermark 560 Profil. „ im nordwestlichen Böhmen 321. „ im Stanzer-Thale 23 Profil. „ im südwestlichen Mähren 184. „ am Teigitsch-Berge 228. „ (amphibolischer) südlich der Drau 342. „ (feldspathreicher) in gebogenen und faltigen Schichten 235. „ (graphitischer) 415. „ (metamorphischer) des bunten Sand- steines 416. „ quarzreicher mit Granaten 226. „ (seidenglänzender) von Eisenbrod 749. „ (weisser) des Central-Gneisses 408. „ siehe auch „Gneiss“, „Granat- Glimmerschiefer“, „Schiefer (krystallinische)“ , „Sericit“ und „Thon-G I immerschi efer“. Globi ge rina bilobata 585. „ trilobata 585. Gneiss der Alpen in Mittel-Steiermark 223. „ auf Amphibol-Schiefer 507. „ im böhmischen Fichtel-Gebirge 520, 524. „ mit eruptivem Granit in Kärnthen 365. „ im Glimmerschiefer am Hoch-Gall und in der Lienzer Klause 410. „ in Glimmerschiefer übergehend 223, 226, 230, 235. „ von Glimmerschiefer überlagert 234. 117 918 Sarh-Register. Gneiss mit Glimmerschiefer wechsel- lagernd 231, 342, 483. „ des Kaiserwaldes 300, 5Ö5, 306, 308 Plan, 309 Profil. „ im Kor- und Sau-Alpen-Gebirge 341. „ am neuen Quellenstollen zu Gastein 31 1, 313, 314 Profil. „ im nordwestlichen Böhmen 320, 481, 487, 489 Profil. „ senkrecht in Granit eingelagert 320. „ in senkrechten Schichten im Glimmer- schiefer 410, 411 Profil. „ mit streifiger Zeichnung der Schich- tungs-Flächen 229, 233. „ im südwestlichen Mähren 184. „ (Blöcke von) int Flysch 15 und 16. „ (erratische Blöcke von) im Canale So- chieve 457. „ (knolliger) 230. „ ( pegmatitischer) 230. „ (plattenförmiger) 228, 229, 235. „ (schiefriger) in erratischen Gneiss- blöcken eingeschlossen 738. „ (syenitähnlicher) südlich der Drau 342. „ siehe auch „Blöcke (erratische)“, „Glimmerschiefer“, „Schiefer (krystalinische)“. Gold in Erzen der Komenda-AIpe 673. „ -Bergbau im Ur-Thonschiefer bei Alt-Albenreut 491. „ „ (alter) zu Edelschrott 236. „ „ »im Fiehtel-Gebirge 367. „ - S e i f e n bei Alt-Albenreut 491. „ „ (alte) in der Gegend vonKlatlau, Prestiz und Rozmital 131. „ „ (alte) im Ur-Thonschiefer des böhmischen Erzgebirges 529. Goniatiten (vermeintliche) im Uebergangs- Kalk von Steinbergen 241. Gosau-Conglomerat in Blöcken 737. „ bei Idria 839. „ -Gestein e der Kainach 221. „ „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirol’s 735. „ -Kalk (bituminöser) 736. „ -Sandstein von Knobelberg 560 Profil 4. „ „ in Mühl-Graben 737. „ -Thon mit Erdharz 736. Grammatit im Gneiss 228. Granat im Egeran-Schiefer 519. „ im Eklogit 232. „ im Fleckschiefer 486. „ im Gang-Granit 526. „ im Gebirgs-Granit 526. „ im Glimmerschiefer 226, 415. „ im Gneiss 481 und 482. „ mit Wollastonitu. blauem Kalkspath 61 1. „ -Glimmerschiefer von Kowald 234, 248. „ „ von Morrosch 415. „ „ der nordwestlichen Ausläufer des Böhmerwaldes 482, 488, 489 Pro- file, 490. G r a n a t -G I i m m e rs ch i e fe r , siehe auch „Gneiss“, „Glimmerschiefer“, „Granit“ und Aehnliches. Granit im böhmischen Fiehtel-Gebirge 517, 518, 526 Profil. „ des Egerer Kreises 167, 319. „ mit Eisen- und Mangan-Erzen auf Quarz- und Hornstein-Gängen 367. „ und Gneiss in der Gegend von Klattau, Prestiz und Rozmital 100, 106. „ des Kaiserwaldes 508 Plan, 509 Profil. „ im nordwestlichen Böhmen 319, 366. „ im östlichen Kärnthen 343. „ im Quarzit vereinzelt vorkommend 121. „ mit senkrecht eingelagertem Gneiss 320. „ und Thonschiefer (Mittelglieder zwi- schen) 109. „ (blockförmiger) 497, 318. „ (concentrisch-schaliger) 518. „ (dickplattiger) 497. „ (eruptiver) im südöstl. Kärnthen 365 „ (erzführender) von Eibenstock und Neudeck 366. „ (kugelig abgesonderter) 497. » (porphyrartiger) im südwestlichen Mäh- ren 183. „ (rother) in Gneiss übergehend 109. „ (verwitterter) in Gängen 497. „ (zinnführender) des Karlsbader und böhmischen Erzgebirges 323, 324, 366, 498. „ sieheauch„Gang-Granit“, „Gneiss“, „Greisen“, „Pegmatit“ und „Zinn- Granit“. Granulit (sächsischer) 766, 770, 834 und 835. Graphit im Grauwacken-Schiefer der nord- östlichen Kalkalpen Tirols 719. „ im körnigen Kalk 484. „ im Uebergangs - Schiefer des Sausais 246. „ -S c h i ef e r im Gneiss des Kaiser waldes 501. „ „ des nordwestlichen Böhmens 320, 482. Grauwacke (schiefrige) der silur. Abthei- lung B 117. „ (verwitterbare) von St. Oswald 242 Grauwacken-Schiefer der silur. Abthei- lung B 116. „ (devonischer) von Alt-Mörbitz 769- „ (problematischer) in den nordöstlichen Kalkalpen Tirol’s 719, 720, 721 Profil. „ (Veränderung des Ur-Thonsehiefers in der Nähe der) 467. „ siehe auch „Devon-“ und „Silur- Gesteine“, „Phyllit“, „Thon- schiefer“ und „Uebergangs- S chiefer“. Greisen im Zinn-Granit des Karlsbader Ge- birges 323. „ (dunkler) im Kaiserwalde 502. Grestner - Schichten bei Idria 839. „ an der untern Donau 607. Sach-Register. 919 Griinerde von Kaden 845. Grün - Sandstein mit Exogyra Columba 24, 25, 35. Grünstein im Kupfergebiete von Nord- Amerika 787. „ mit Lagern von Zinkblende 367. „ im nordwestlichen Böhmen 322. „ im Sappada-Thale 445, 446, 448, 459. „ der silurisehen Abtheilung B 127. „ der Tirol-Vorarlberger Alpen 26. „ -Aphanit mit Schiefern der silur. Abtheilung A 113. „ siehe auch unter „Aphanit“, dann „Diabas“ und „Trapp“. Gr y llacris üngeri 832 Anmerkung. Gryphae a im Caprotinen-Kalk 5. Grvphäen-Sandstein im Uler-Thale 23 Profil. Guttensteiner Dolomit in denKalkalpen südlich der Save 683. „ „ bei Lienz 417, 418. 422. „ „ am Mittagskofel 637. n „ im östlichen Kärnthen 339, 347. „ Kalk in Dolomit umgewandelt 418. „ „ mit Encriniten, Rhynchonellen u. Fischen 417. n „ in gewundenen Schichten 451. „ „ unter Hallstätter Kalk 449. „ „am Mitagskofel 637. „ „ von Pec 645. „ „ in Vorarlberg und im nordwest- lichen Tirol 12, 13 Profile. „ (Bleilager im) des südöstlichen Kärnthens 370. „ „ (metamorphosirter) an der Seriös und Seile 718. „ „ (schwarzer) mit Adern von weissemKalkspath 339, 374, 418. „ „ (schwarzer) in der Carnia und im Comelico 442. „ „ (welliger) von Szen 702 und 703, 704 Profil. „ Schichten im Comelico und in der Carnia 179. „ „ bei Deutsch-Bleiberg 69, 76 Prof. 88. „ „ zwischen Jauerburg und Vigaun 661. „ „ bei Idria 839. „ „in den Kalkalpen südlich von der Save 682. „ „ des Kocna-Gebirges 654. „ „ bei Lienz 417. „ „ im östlichen Kärnthen 339. „ „ (Rauchwacke der) 638. „ „ (unterer Alpenkalk) in den nord- östlichen Kalkalpen Tirols 722, 723, 724, 726 Profil. „ „ (Versenkung der) zwischen Bä- renberg und Stare 671. „ „ siehe auch „T r i a s“. Gy p s im Comelico und in der Carnia 179, 446 und 447, 450, 455. „ bei Deutsch-Bleiberg 69. Gyps im Dolomit und in der Rauchwacke des untern Alpenkalkes 725. „ mit Hornstein und lüekigem Dolomit 1 1, 17, 18. „ im Karawanken-Gebirge 643, 649, 666. „ von Längenfeld 181, 651, 652. „ im Lignite von Edeleny 697. „ von Lovere 753. „ mit Pflanzenschiefern 32, 35. „ dessen Verwendung zur Zersetzung der Porzellanerde in hoher Temperatur 166. „ unter tertiärem Conglomerat 454. „ in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 1 Profil 11, 12, 18, 28, 30 Profil, 32, 33 Profil. „ in den Werfener Schiefern von Szen 703. „ des Zechsteins im Thüringer \Valde811. „ (angeblicher) von Scheibbs, Analyse 155. „ (geschichteter) zwischen buntem Sand- stein und Muschelkalk 443, 450, 453, 454, 455. „ (Kren n thaler’s gebrannter) 759. „ (trichterförmige Auswaschungen im) 447. „ siehe auch „Keuper“, „Trias“ und „Werfener Schichten“. II. Häfen für Kupfer-Ausfuhr am Lake Superior 791, 792. Hämatit von Marquette (Nord-Amerika). 778. Hängebrücke über den Mississippi bei St. Anthony 801 und 802. Halden-Breccie der Jetztzeit 550. Halianassa Collinii 163. H a 1 1 s tä tt er- D o 1 o m it im Comelico 446, 453, 455, 457. „ „ bei Lienz 418, 419, 422. „ -Kalk zwischen Alpenschiefer und Dolomit 36. „ „ im Comelico und in der Carnia 179, 443, 444, 446, 447, 448, 449, 450, 453, 454, 455, 457, 459. „ „ des Karawanken-Gebirges 638. „ „ im östlichen Kärnthen 338. „ „ im südöstlichen Kärnthen 375. „ „ der Süd-Karpathen 703, 705 Profil. „ „ (bleiführender) 339, 370. „ „ (roth und gelb gefärbter) 652. „ -Marmor (rother) mit Ammoniten 444. „ -Schichten (dolomitisirte) von Idria 839. „ -Schiefer (schwarze) auf Grünstein 429. Halobia Lommeli 16, 17, 35, 72 Anmerk., 84. 179, 338. 373, 379. 418, 440, 442, 445, 448. 449, 454, 455, 637, 638, 657, 739. 117* 920 Sach-Register. H a 1 o b i e n-D ol o ra i t identisch mit Hall- stätter Dolomit 455. „ „ bei Lienz 418, 419 422. „ -Kalk (grauer) von Monte Cadino und Monte Tinizza 449, 450, 453, 454. „ -Schiefer des Comelico 442, 448, 449, 454, 455. „ „ (glimmer- und kalkhaltige) 449. „ „ (schwarze) in Süd-Tirol 842. Ha melicit 382. Hand-Mikroskop mit Flüssigkeits - Linse 97. Harpactor gracilis 832 Anmerkung. Hartit von Rosenthal 92, 93, 558, 610. Harz im Thon der Gosau-Schiehten 736. Haselg e birg der unteren Alpenschiefer 35. Hebungs-Perioden in Nord-Amerika 199. Helix crystallina 66. „ inflata 176. „ plicatella 544. „ ruderata 66. „ sp. 544, 545. „ Steinheimensis 176, „ Turonensis 354. „ im Lignit von Edeleny 697, 699. „ im Süsswasser-Kalk von Brogyany 813. Helminthoida crassa 56. „ irregularis 36. „ im Flysch 16, 29. Hemerobius (fossiler) von Radoboj 831 Anmerkung. Heterogaster redivivus 832 Anmerkung. Het er o s te g i na Puschi 593. Hierlatz-Scbichten der bayrischen Alpen 379. „ am Sonnwend-Joch 733 und 734. „ am Spick und Kukowa-Spitza 636. Hippurites bioculatus 607. „ Cornu vaccinum 736. „ organisans 607. „ suleatus 607, 736. „ des Caprotinen-Kalkes 20. Hippuriten-Kalk im Venetianischen 851. Hochgebirgs-Schotter von Planina und Lepeina 659. „ im Feistritz- und Leobl-Thale 660. „ (diluvialer) in Mittel -Steiermark 598, 600. „ „ in Nieder-Kärnthen 334. „ „ im untern Inn-Thale 737. „ (tertiärer) im Gail-Thale 76 Profil, 85, 86, 87, 89. Höhenbestimmungen im Böhmerwaldel34. „ bei Deutsch-Bleiberg 89. „ an der Gasteiner Warmquelle 316. „ in den Kalkalpen südlich v. d. Save 690. „ in Krain 352. „ in Mähren und k. k. Schlesien 279, 298, 301. „ bei Murau, Ober-Wölz und Neumarkt 706, 707. „ an der obersten Drau, bei Lienz und an dem obern Gebiet der Piave und des Tagliamento 459. Höhenbestimmungen im Pilsener Kreise 163, 275. „ bei Pfestitz, Klattau und Rozmital 133 163. „ in den Sudeten und Bieskiden 281, 293, 295. „ im südwestlichen Kärnthen 347. „ (barometrische), dabei nöthige Vor- sichten 163. Höhle von Agtelek 704. Höhlen-Bär (Zähne vom) im Krainer Bohn- erz 688, 689. „ -Kalk der Süd -Karpathen 703,704, 705 Profil. Holzarten (verkohlte) von Voitsberg 553. „ (verkieselte) im Sandstein des Roth- liegenden 326. Holz-Eisenhahn der Sharon- und Cleve- land-Gewerksehaften (Nord - Amerika) 777. Hornstein als eisenführender Gang im Gra- nit 382. „ gangförmig im Gebirgs-Granit 499. „ in den Hallstätter Schichten der Kara- wanken-Kette 638, 640. „ im Kalk der obern Trias 652, 661, 666, 684. „ im schwarzen Guttensteiner Schiefer 637. „ (rother) zwischen Adnether Schichten und Aptychen-Kalk 730 Profil, 732, 734. „ „ im Flysch 8, 10, 12, 13 Profil, 34. „ (schwarzer) im Gyps 11. „ -Kalk mit Lagern von Quarzit 684. „ „ (oolithischer) 666. „ -Kugeln im schwarzen Guttensteiner Kalk 452. „ -Porphyr zwischen Glimmerschiefer und buntem Sandstein 421. „ -Trümmergestein (Breccie) in den Kohlenschiefern der Carnia und des Comelico 438 und 439. Hüttenprocess zu Pfibram 171. Hydrobius Ungeri 831 Anmerkung. I. Jaspis im braunen Schiefer des Floriani- Unterbaues bei Sava 663. „ in der Kalk-Breccie von Perkupa 702. „ mit Eisenglanz bei Marquette (Nord- Amerika) 776 Profil, 780. Ichthyosaurus (Wirbel von) in den Kössener Schichten des Achen -Thaies 731. Idmonea subcancellata 589. Idokras im körnigen Kalk von Warnblick 231. Ilex stenophylla 334. Illaenus Katzeri 357. In dustrial - Pri vi legi en 209, 392, 616, 856. Infusorien mit Kieselpanzer im tertiären Schieferthon 552 und 553. Sach-Register. 921 Inoceramen-Kalk 21, 25 Profil. „ -Mergel mit Nummuiiten - Schichten und Nagelfluh 23 Profil. „ -Schiefer inVorarlberg und im nord- westl. Tirol 1, 3, 4, 15, 23, 25 Profile. Inoceramus Cripsi 21, 24. „ Falgeri 10, 18, 31, 35. „ ventricosus 733. Insecten (fossile) von Radoboj 831. „ des Schieferthones der Egerer Braun- kohle 328. lntricaten.-Flyseh im Iller-Thale 15, 25 Profile, 36. Iserin von Tihany, Analyse 154. Isocardia carinthiaca 369,373. Jura-Gebilde der bayerischen Alpen 379. „ „ mit Ammoniten im östl. Kärnthen 335. „ „ in Vorarlberg und im nordwest- lichen Tirol 19, 38. „ „ (obere braune) bei Au 19. „ -Kalk (hellfarbiger) im östl. Kärnthen 336. „ „ (rother und weisser) im südöst- lichen Kärnthen 193, 335. 14. Kalk (hydraulischer) von Alt-Rozmital 129. „ „ von Fragenstein 724. „ „ von Neulengbach, Analyse 156. „ -Breccie der Jetztzeit 550. „ „ von Perkupa 700. „ „ (tertiäre) im Kanker-Thale 675. „ -Conglomerat der Kreide in Steier- mark 550. „ „ (diluviales) b.Oberwölz 54, 55,56. „ „ (rothes) mit hohlen Gerollen 549. „ „ (tertiäres) in Mittel - Steiermark 537, 549. „ -Glimmerschiefer im Tefferecken- Thale 409. „ - Knauer im Adnether Mergel am Fall- Bach 732. „ -Lager der Stub- und Kor-Alpe 225. „ -Schiefer mit Glimmer auf den Lan- serköpfen 719. „ „ (bituminöser) mit Pflanzen und Fischen auf Hallstätter Kalk 373. „ „ (bunter) mit Pietra verde 688. „ „ (Guttensteiner) mit Wülsten und Buckeln 682. „ „ (oberer triassischer) v. Neudegg 842. „ „ (stengelig abgesonderter) bei Czäszt.a 70t. „ „ (welliger) bei Szen 703. „ -Schotter (tertiärer) in derWocbein 687. „ -Sinter im krystallin. Kalkstein 485. Kalkspath im Basalte des Stampf- Berges 513. „ im Basalte von Weitendorf 595. „ im Diabas des östlichen Kärnthens 344. ,, im Dolomit des Dobrac 73. Kalkspath im Egeran-Schiefer 519. „ im schwarzen Guttensteiner Mergel 723. „ in der Steinkohle von Ostrau 387. Kalkstein aus dem Banat, Analyse 154. „ auf buntem Sandstein 720. „ mitEnci'initen amBleibergerErzberg71. „ imGlimmerschiefer zwischen Sillian und Greifenburg 411. „ der Gosau- Schichten an der Branden- berger Achen 736. „ mit Grammatit im Gneiss 228. „ mit Grünstein und Zinkblende 324. „ der Jura-Formation im östlichen Kärn- then 336. „ der obern Trias auf den Gipfeln und Kämmen d. Karawanken-Kette 649,650. „ der silurischen Abtheilung A in Böhmen 111, 112, 113. „ derSteinkohlen-Formation in derCarnia und im Comelico 439. „ aus dem Vicentinischen, Analyse 810. „ (asphaltischer) in Dalmatien 761. „ „ von Seefeld 196. „ „ im Stadelbach-Graben 70 und 71. „ (bituminöser) im Hangenden des Blei- berger Lagerschiefers 75, 77, 78. „ (bleiführender) in Nord-Amerika 796. „ „ im östlichen Kärnthen 339, 342. „ (zu Bauten verwendbarer) aus der Pro- vinz Bergamo 753. „ (dolomitischer) vom Gross - Turrach- See, Analyse 153. „ (dunkelgrauer jurassischer) am Hirsch- herg-Joeh 19. „ (dunkler) mit Adern von Kalkspath bei Czäszta 701. „ (dunkler dünngeschichteter) zwischen Kohlen-Dolomit und Werfener Schiefer 634, 645, 667. „ (erzführender) von Bleiberg 77, 80. „ (grauer fossilienloser) vom Rauhkofel 420. „ (Guttensteiner und Werfener) im öst- lichen Kärnthen 339. „ (körniger) mit Glimmer und Idokras im Gneiss 231. „ „ im nordwestlichen Böhmen 322. „ „ mit Serpentin in der Schieferhülle d. Central-Gneisses bei Lienz 408. „ (krystallinischer) im Glimmerschiefer 484, 521. „ „ im Gneiss 501. „ „ der Kor- und Sau-Alpe 342. „ (krystallinischer) der Steinkohlen- Schiehten 425, 428. „ (krystallinischer, dünnschiefriger) im Ur-Thonschiefer an der Boldva 700. „ (problematischer) der Kessler-Alpe 4. „ (schwarzer) mitUeberzug von Thon im Thal der Bregenzer Ach 7, 8. ,, (schwarzer plattiger) in Vorarlberg 13 Profil, 14, 17 Profil, 36. „ (weisser) der Gailthaler Schichten bei Czäszta 701. 922 Sach-Register. Kalkstein (weisser und liehtrother) mit Terebrateln im Vils- und Lech-Gebiet33. Kalktuff von Görgö 703. „ vom Sehöderwinkel 65. „ (tertiärer) bei Aflenz 594. „ siehe auch „Dolomit“, dann die Be- nennungen von Petrefacten („B rachio- poden-, Enerinite n-K a 1 k“ u. dgl.) und von Formationen und Gruppen („G u t te n st e i n e r , Hallstätter Kalk“ u. dgl.), auch unter „M a r m o r“. Kaolin, siehe „P o r z e 1 1 a n e r d e“. Karpathen-Sandstein mit Lagern von Eisenstein im Islaoer Kreise 836. „ (umgeänderter) bei Luhatschowitz 377. „ siehe aucJi „Wiener Sandstein“. Ka rrenfelder im Gebiete des Caprotinen- Kalkes 5, 6. Karst-Bildun ge n im Höhlenkalk d. Süd- 4 Karpathen 703. Kesselbildungen um dasTriglav-Gebirge 681. Kesselthal von Sauris 435. Keuper in Vorarlberg 16. „ -Sandstein der Carnia und des Co- melico 443, 449, 450, 453, 455. „ „in Vorarlberg 36. „ siehe auch „Trias“. Kiesel (Lager von) im Dachstein-Kalk des Triglav 673. „ -Pisolith (eisenhaltiger) 194. „ -Schiefer der silur. Abtheil. A u. B in Böhmen 121, 128. „ „ neben Thonschiefer 123. „ „ (Blöcke von) in zersetztem Thon- schiefer 123 , 125. „ „ (eisenhaltiger) 122, 126. „ „ (Gerolle von) in tertiärem Schot- ter 599. Klaus-Schichten von Swinitza (Ammo- niten der) 607. Klips teinia medullaris 546. Knochen in einer alten Zeche bei Bleiberg 79 Anmerkung. Knochenhöhle von Agtelek 704. Knollen (fossilienführende) der silurischen Abtheil. D ■ d. 1 bei Rokitzan 356, 359. „ -Gn ei ss mit Turmalin 230. „ -Kalk (geschichteter) an der Martins- wand 723. „ „ (schwarzer) mit Halobien von Grabeck 379. „ -Mergel (tertiärer) 564. K n ot e n s eh i e f e r im nordwestl. Böhmen 321, 486, 487, 504. „ der silur. Abtheilung A in Böhmen 107. „ siehe auch „Phyllit“. Ko balt-Manganerz im Glimmer- und Ur- Thonschiefer 492. Kösse n er Schichten in d. bayerischen Alpen 379. „ mit Gervillien bei Lienz 419. „ im östlichen Kärnthen 193, 335. „ siehe auch „Lias“. K o h 1 e n säu r e- G a s aus Bohrlöchern im Steinsalz-Gebirge 830. „ der Soolsprudel von Nauheim und Kis- singen 828. Kohlenschiefer von Tschernembl , Ana- lyse 152. „ siehe auch „B rau n ko hl e“, „L ig n i t“, „Steinkohle“ und die davon abgelei- teten Wörter. Korallen (dickstämmige) im Guttensteiner Kalk der Kossuta-Alpe668. „ - B ä n k e des mittelsteiermärk. Leitha- Kalkes 538. „ -Kalk am Brandjoch 729. „ „ am Gipfel des Pia wutsch 238, 241. „ „ (dunkler) des Kanker-Thaies 674. Krebsscheren im Leitha-Kalk 584. Kreide-Gon g 1 o m e r a t auf Dachstein-Kalk südlich der Save 686, 687. „ „ mit hohlen Gerollen 550. „ „ (rothes) 550. „ -Petrefa c t e aus der Lombardie 607. „ -Sc hiebt en in den bayerischen Alpen 380. „ „ bei Idria 839. „ „ bei Lubenz 374. „ „im nordwestl. Böhmen 326 u. 327 „ „im östlichen Kärnthen 335. „ „ in Vorarlberg und im nordwestl. Tirol 7 Profil, 19. „ „ siehe auch „Hipp u ri ten-“ und „R u d i s t e n -K a 1 k“. Kreuzschiefer des Bleiberger Erzberges 78, 79. Krystalle (Grailich’s Anwendung der Neu mann - Miller'schen Projection zur Bestimmung der) 378. Krystallinische Schiefer, siehe „Schiefer (krystallinische)“. Kupfer (gediegenes) von Hromitz608. „ „ in dem Kupferbezirk am Lake Su- perior 772, 784, 785, 786. „ -Bergbau der Ur-Einwohner am Lake Superior 784. „ „ (gegenwärtiger) inMinnesota772, 786, 787, 788. „ -Erze im Gneiss des Egerer Kreises 491. „ „ im Ur-Thonsehiefer bei Leimbruck 512. „ -Geräthe (alte) aus der Umgebung des Lake Superior 783, 784, 785. „ -Gewerkschaften (Stand d. Actien der nordamerikanischen) 790. „ - G e w i n n u n g im nordwestlichen Ge- biete d. Verein. Staaten 772, 785. „ „ (Hähner’s neue Methode der) 827. „ -Ki es am Stegunek-Berg 643. „ „ von Szaska 611. „ -Lage r von Tergove 849. „ -Schiefer im Thüringer Walde 812. „ -Verfrachtung am Lake Superior 790, 791. Sach-Register. 923 L.. Lachnus Bonneti 832 Anmerkung. Lagerschiefer des Bleiberger Erzberges 67, 68, 74, 73, 76, 78, 79, 80, 83, 84. Lamna elegans im Leitha-Kalk 587. L a p i 1 1 i am Reh-Berg 493. Lau rentian-H ebungs-Periode in Nord- Amerika 199. Lecanora polytropa 6 Anmerkung. „ rimosa 4. „ ventosa 6 Anmerkung. Lecidea eontigua 4. „ geographica 6 Anmerkung. Lehm längs der Eger und Wondreb 332. „ im neuen Gasteiner Quellenstollen 314 Profil. „ am Rande des Gratzer Feldes 602. „ im tertiären Gebiet von Mittel-Steier- mark 601. „ auf Uebergangs-Schiefer 63. „ des Voitsberg-Köflacher Lignit-Beckens 534. „ (diluvialer) im Gebiet der obern Mur 51, 52, 53, 63. „ (eisenschüssiger) über Diluvial-Schot- ter an der Boldva 693, 695 Profil, 696, 697 Profil, 699. „ (tegelartiger) bei Zeyring 45. Leitha-Kalk mit Anthozoen und Korallen 583. „ mit Bryozoen 584. „ von Dexenberg 589. „ von Flamhof 590. „ von Freibichel 588. „ von Grottenhofen 593. „ mit Krebsscheren 584. „ in Mittel -Steiermark 222, 538, 581, 592. „ von St. Nikolai 590, 592 Profil. „ des Sausal-Gebirges 247. „ mit Spatangiden 593. „ mit Stern-Korallen bei Aflenz 594. „ von Wildon 585 Profil, 586. „ (hohle Geschiebe aus dem), Analyse 147. Lepidodendreen der Radnitzer Kohlen- mulde 274. Lepidodendron von Wilkischen 265. Lepidoderma Imhofi 250. L ep i d o f I o i os von Dobran 265. Lepta ena sp. im Göstinger-Thale 239. „ „ im Kalk des Gais-Berges 240. Letten im Lignit-Becken von Edeleny 697. „ (grauer) der Pilsener Kohlenmulde 257, 258. „ (grüner) d. Steinkohlen-Schichten von Wilkischen 263 Profil. „ (rother) des Pilsener Kohlenbeckens 251, 258, 263 Profil. „ „ des Rothliegenden mit Sandstein wechselagernd 374. „ -Schiefer (sandiger) des Rothlie- genden im nordwestlichen Böhmen 326. Leutschit-Gestein (Fr. von Rosthorn’s s. g.) 345. Lias der Carnia und des Comelico 178, 179, 455, 457, 459. „ im Karawanken-Gebirge 639. „ der nordöstlichen Alpen (Cephalopoden aus dem) 836. „ im östlichen Kärnthen 336. „ im Seeländer Becken 670. „ im Süd-Tirol 842. „ (oberer) mit Ammoniten von Jereka u. Kopriunek 684. „ „ der bayerischen Alpen 379. „ (unterer) der ausser-alpinischen Ent- wicklung 37. „ „ der bayerischen Alpen 379. „ „ bei Deutseh-Bleiberg 89. „ -AIgäuschieferl2. „ -Kalk der Carnia 453, 457. „ „ von Keuper- Sandstein und Hall- stätter Kalk unterteuft 453. „ „ (dolomit.) des Rauhkofels 423. „ -Pflanzen von Steierdorf 844. „ siehe auch „Dachstein-Schich- ten“ und „Kössener Schichten“. L i b e 1 1 u 1 a concolor 831 Anmerkung. „ Freyeri 831. „ Hageni 831. Li ch as incola 357. Lignit von Balassa Gyarmät, Analyse 809. „ von Edeleny 697 Profil, 699, 700. „ von Edeleny, Analyse 698. „ des Falkenau-Elbogener Beckens 381. „ mit Hartit 558. „ des Hausruck-Waldes 164, 174. „ von Jasienca und Podhorze, Analyse 809. „ von Köflach und Voitsberg 550, 552, 553, 555, 556 Profile, 559, 560 Profile. „ von Köflach und Voitsberg, technische Probe 159. „ von Mantseha 545. „ von Neudegg 842. „ von Peklenitza, technische Probe 159. „ mit Sphärosiderit in kleinen Körnern 557 und 558. „ im Süsswasser-Tegel von Latschach u. Birg 643. „ „ von Penken 642. „ von Tschernembl, technische Probe 152. „ (schiefriger) mitBlätterahdrücken 552. „ siehe auch „Braunkohle“, „Tegel“ und „Tertiär-Gebilde“. L i ma gigantea 731. „ Haueriana 340. „ multicostata 327. „ sp. in Gailthaler Schichten des öst- lichen Kärnthens 340. Limnaeus sp. im Süsswasser- Kalk der Ha- selau 545. L i m n o b i a cingulata 832 Anmerkung, „ debilis 831, 832 Anmerkung. „ formosa 832 Anmerkung. „ tenuis 832. 924 Sach-Register. Lingu la at.tenuata 357. „ Jowensis 796. „ sulcata 357. Lithion-Glimmer im Zinn-Granit 498. Lithodomus lithophagus 591. Lithodendren-Kalk in Blöcken 732. „ „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 729, 730 Profile, 732. „ -Schichten von Schattwald 30 Profil, 38. Li tto ral - A b sät z e (tertiäre) bei Edeleny 694, 699. „ in Mittel-Steiermark 537, 568- „ siehe auch „B r a ck w as s e r - A b I ag e- rungen“und „C er it hi e n- S c h i ch- te n“. Löslichkeit der Salze bei höherer Tem- peratur (Apparat zur Bestimmung der) 186. Löwei't von Ischl, Analyse 605. Lom atia Swonteviti 334. Lucina Columbella 193, 354, 575, 580, 581, 584 591 „ divaricata 193, 354, 572, 575, 580, 581. „ lenticularis 327. „ leonina 193, 580 „ Scopulorum 580. „ sp. im Leitha-Kalk von Wildon 599. Lumachell vom Gschnür-Graben 727. Lutraria convexa 192, 572, 575, 576. Lygaeites pumilia 832 Anmerkung „ pusillas 832 Anmerkung. Lygaeus ventralis 832 Anmerkung IW. Mactra Podolica 354. Madreporen-M armor von Adneth 752. Magnesia-Kalk (Owen’s oberer u. unte- rer) des Bleibezirkes am Lake Superior 796. „ auf neuem rothen Sandstein am St. Croix-Flusse (Nord-Amerika) 805. Magnesit von St. Kathrein 61 1. Magnet-Eisen im Amphibol-Schiefer 184, 499. „ im Basalte des böhmischen Fichtel-Ge- birges 533. „ im Basalte der Glatz-Wiese 573. „ im Eklogit von Neudeck 324, 367. „ in Phyllit 486. „ im Quarzit-Schiefer 487. „ mit Zinkblende im Grünstein und körni- gen Kalk 367. „ -Kies im Thon-Glimmerschiefer 719. Malachit auf verkieseltem Holz des Rothlie- genden 326. M a 1 a c h i u s pallidus 831 Anmerkung. Mammu th (Schädel von) aus d. Theiss 841. Mangan-Erze von Neu-Moldova u. Szaszka 609. „ in den oberenLagen derobernTrias643. „ mit Roth-Eisenstein auf Gängen von Quarz und Hornstein 367, 499, 512. „ -Oxyd im Granite d. Kaiserwaldes 497. Mangan-S ehlamm (Reissacherit) aus dem neuen Quellenstollen von Wildbad-Ga- stein 312, 609. Manuscripte (mineralog. - geognostische) des Dr. Stolz 842 und 843. Mar gi ne 1 1 a auris Leporis 569. Markscheidekunst (Beer’s Lehrbuch der) 840. Marmor aus dem Brescianischen 751. „ aus den italienischen Alpen 751. „ des Kohlenkalkes südl. der Gail 425, 427. „ aus Mähren 751 , 752. „ aus Salzburg 752. „ (Adnether) 37, 423. „ (künstlicher) der Fabrik von A. Cri- stofoli 757. „ „ der Murm a n n’schen Fabrik 375. „ (rother) mit Orthoceratiten in der Car- nia und im Comelico 439. „ „ mit Orthoceratiten südlich der Gail 427. Massen -Gesteine (krystallinische) im Egerer Kreise 479. „ „ im östlichen Kärnthen 343, 365. Mastodon angustidens 221. „ (Stosszahn und Unterkiefer von) aus Sibirien 608. Meeres-Algen (kalk-aussondernde) 582 u. 583. „ -Fauna (Veränderungen der tertiären) 174. „ -Gebilde (tertiäre) in Mittel-Steier- mark 221, 537, 561. „ „ von St. Florian 538, 567, 568, 578. „ -Mollusken mit Pflanzenresten 570. „ „ siehe auch „T e rti ä r- S ch i c Il- ten“ und „Leitha-Kalk“. Megalodon triqueter 336, 337, 669, 685. 731. „ -Kalk 1 Profil, 8, 11, 12, 13, 17, 23 Profile, 37. „ „ von Deutsch-Bleiberg 67, 73, 76, 77 Profile, 78, 80 Profil, 81, 89. „ „ im südwestlichen Kärnthen 193. „ „ (oolithischer) 26. „ „ siehe auch „D ac h s te i n- K al k“. Melan chym von Neukirehen 381. Melania turrita 176- Melanopsis Bouei 354. „ impressa 354. „ Martiniana 354. „ Pichleri 735, 736. M e 1 a p h y r der Alpen 26, 30 Profil. M e I i a sp. der Adnether Schichten des Achen- Thales 733. Mergel mit Ammonites radians 423. „ der Algäu-Schiefer 9 „ des bunten Sandsteins bei Lienz 416. „ mit Cryptina Raibeliana 454. „ mit Cypricardien 638 und 639, 656. „ des Fiysches 16, 31. „ als Knollen im Diluvial-Lehm 63. „ im Liegenden des Leitha-Kalkes 584. Sach-Register. 925 Mergel des Neocoms in Vorarlberg 5. „ von Schärding, Analyse 153. „ des Vilser Kalkes 33. „ (bituminöser) der Adnether Schichten 732. „ (braunrother) des bunten Sandsteins 450. „ Foraminiferenhälfigc des Leitha-Kal- kes 583, 590. „ (hydraul.) von Eperies, Analyse 808. „ (kugeliger) im tertiären Sandstein 696. „ (rother Adnether) bei Lienz 420. „ (rother und brauner) zwischen oberem Kohlenkalk u. Werfener Schiefern 645. „ (sandiger) östlich vom Comer-See 844. „ (schwarzer) in griffelähnliche Stücke zerfallend 722. „ (schwarzer bituminöser) bei Lienz 419, 422. „ (seidenglänzender) mit stengligen Röhren 421. „ (tertiärer) mit Littorinella acuta 544. „ „ mit Pecten 590. „ (tertiärer kalkiger) mit knolligen Con- cretionen 546. „ (thoniger) der Gosau -Schichten mit Kohle 734. „ (triassischer) von Deutsch-Bleiberg 75. „ -Kalk (dunkelfärbiger) in Keuper- Sandstein übergehend 449. „ -Schiefer unter Bimsstein-Conglome- rat 695 Profil. „ „ der Werfener Schichten 69, 75. „ „ siehe auch „Kalk-, Sand-, Tertiär-, Thon-, Trias- M e rgel“ u. s. w. Metall - Gewinnung aus Erzen (Hühners neue Methode der) 827. Meteorologische Beobachtungen zu De- troit (Nord-Amerika) 774. Microiabis Sternbergi 250. Mikroskop mit Flüssigkeils-Linse 97. Minen-Zündung mittelst Reibungs-Elek- tricität 828. Mi n e ral (meerschaumähnliches) aus Croa- tien, Analyse 158. Mineralien aus dem Banat 611. „ -Sammlung des Gratzer Joanneums 185. „ „ des Dr. S to 1 z zu Teplitz 843. Mineralogie (F orschungen im Gebiete der) im Jahre 1854. 162. Mineral-Qu e Ile von Dobelbad 243. „ von Hengsberg 566. „ von Jamnitza 201. „ im neuen Quellenstollen von Wildbad- Gastein 307, 315. „ (heisse) von Krapina 841. „ von Stubitza 838. „ -Quellen von Karlsbad 203. „ „ bei Gross-Sulz 595 und 596. „ „ im nordwestlichen Böhmen 332. „ -Wässer (Karlsbader) deren Concen- trirung mittelst Kälte 206. K. k. geologische ReichsansUU. 7. Jahrgang iS5G. IV, Modiola sp. , in den Kössener Schichten des östlichen Kärnthens 336. „ Schafhäutli 37, 731. „ Taurinensis 571, 572, 575. Mörtel (technische Probe der zu Paris aus- gestellten) 757. Molasse von Rinegg 715. „ in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 1, 2. „ (feinsandige) im Hangenden des Tegels 579 und 580. . Molasse n-Sand stein (kalkiger) von Hir- zenbiehel 565. „ -Tegel mit Meer-Mollusken 565, 575, 577 und 578, 580. Molecular-Bewegungen in starren leb- losen Körpern (Hausmann’s Denk- schrift über) 825. Monodonta angulata 354. Monodontae des Wiener Beckens 191. Monotis salinaria 36, 379. Moorkohle desFalkenau-EllbognerBeckens 381. M,o r ä n e n (vorweltliche) in d.Lombardie 830. M ü hl sa n d im neuen Quellenstollenzu Wild- bad-Gastein 314 Profil. Mühlstein -Conglomerat vom Kaiser- Joch 29. „ -Kal ktu ff im Schöder-Winkel 65. Müns teria annulata 36. „ geniculata 36. Murex aquitanicus 353. „ craticulatus 353. „ erinaceus 353. „ sublavatus 574, 575. Muschel-Breccie im Guttensteiner Kalk 724, 727. „ -Kalk der Carnia und des Comelico 179, 442, 445, 450, 452, 453, 455, 459. „ „ in Dolomit und Rauchwacke um- gewandelt 443, 446, 452. „ „ mit Guttensteiner Schichten iden- tisch 417. „ „ auf Kohlensehichten bei Jaworzno 385. „ „ mit Lias-Schichten in gleichem Horizont 679. „ „ am Platten-See 197. „ -Marmor von Deutsch -Bleibcrg 68 Anmerkung, 75. „ „ siehe auch „L u m a c hei I“. Museum (naturhistorisches) der HH.A. und J. B. Villa zu Mailand 763. Mya ci tes Fassaensis 339, 441, 635, 654. Myadora sp. im Molassen-Tegel v. Grötsch 580. Mycetophila amoena 832 Anmerkung. „ antiqua 832 Anmerkung. „ Meigeniana 832 Anmerkung. „ pulchella 832 Anmerkung. Myophoria sp. im Kohlenschiefer des Pi- schenza-Thales 635. „ im Muschelkalk am Monte Tinizza 443. 118 1)26 Sach-Register. Myrmi ca bicolor 832 Anmerkung. „ concinna 832 Anmerkung. „ Jurinei 832 Anmerkung. „ pusilla 832 Anmerkung. „ tertiaria 842 Anmerkung. „ venusta 832 Anmerkung. N. N ag e I f 1 u li zwischen Inoceramen - Mergel und Nummuliten-Fels 23. „ (kalkige) im Thal der Bregenzer Ach 2. „ (tertiäre? quarzige) mit Sandstein- Cement 64. „ siehe auch „T e r t i ä r-C onglomerat“. Natica compressa 572, 577. „ Gaultina 20. „ compressa 572, 577. „ Josephinia 571, 572, 578. „ millepunctata 571, 572, 578. „ olla 572. „ pseudo-spirata 379. „ species 340, 448, 451, 645. „ subspirata 379. „ des obern Alpen-Kalkes im nordöst- lichen Tirol 729. N a t i c e 1 1 a eostata 339, 441 , 442, 447, 448 , 635, 654, 684, 841. Natural History Review (Zeitschrift) von Dublin 852. Nautilus intermedius 420, 733. „ semistriatus 732. „ sp. nova 732. Nemertilites sp. 607. Ne o co m - G e b i 1 d e in den nordöstlichen Kalkalpen von Tirol 730 Profil, 731, 734, 735. „ „ in Vorarlberg und im nordwest- lichen Tirol 1 Profil, 2, 4, 22, 23 Profil, 24, 25 Profil. „ „ (glaukonitische) 19, 20, 24. „ -Gr ü n s an d 20 „ -Kalk am Garda-See 851. „ -Mergel von Nonsberg 826. „ -Schichten (zusammengebogene) 730 Profil, 735. Neogen-Ablagerungen in Croatien 201. „ von Edeleny 694, 697, 699. „ im östlichen Kärnthen 334. „ im Gebiete der nordöstlichen Alpen 383, 384, 385. „ in Ober-Krain 641, 642. „ • (Fauna der europäischen) 174. „ siehe auch „T er t i är - G e b i 1 d e“. Nerinea Buchi 735, 737. „ Stazycii 844. Neri n een- Kalk v. Inwald und Rogoznik 844. Nerita conoidea 814. „ picta 572. „ Sehmiedeligna 814. „ in Braunkohlen-Mergel 39. N e r i t i n a picta 572, 580. Neuropteris der Pilsener Kohlenschichten 265. Niobe elongata 340. Nitidula Freyeri 831 Anmerkung. Niveau -Verhältnisse des Pribramer Bergbaues 177. Noctuites effossa 832 Anmerkung. „ Haidingeri 832 Anmerkung. Normal-Dolomit v. Achensee 726 u. 727. „ -Granit des Dreikreuz-Berges 106. N u cu I a bohemica 357. „ eomplanata 37. „ faba 84. „ major 357. „ nova species 84. „ obliqua 84. „ pseudospirata 379. „ Rosthorni 373. * sp? 337. „ subspirata 379. „ im Schieferthon des nordamerikanischen Bleigebietes 796. N u 1 1 i p o r a ramosissima 582, 583. Nulliporen-Leithakalk in Mittel- Steier- mark 582, 594. Nummuliten-Flyseh mit Hornstein und Fucoi'den 36. „ -G e b i I de in Vorarlberg und im nord- westlichen Tirol 22, 23 Profil, 24, 25 Profil. „ -Kalk in Vorarlberg und im nordwest- lichen Tirol 25 Profil. „ -Sand (grüner) 25 Profil, 36. „ -S c h i c fiten am Garda-See 844. „ -Schiefer (flyschähnlicher) 25 Profil. Nummulites placenta 23. „ polygyrata 23. „ Ramondi 23. „ spissa 23. Nymphaea Blandusiae 544. O. Odontopteris obtusiloba 840. Oedipoda Haidingeri 831. „ imperialis 831. „ longipennis 831. „ melanosticta 831. „ Partsehi 831 Anmerkung. „ pulchra 831 Anmerkung. „ Ungeri 831 Anmerkung. Oole (fette) auf der Oberfläche der Flüsse 95. Ogygia desiderata 357, 358. „ sola 358. Oligocen-Ablagerungen von Sternberg 839 und 840. 0 1 igo k 1 a s im Amphibol-Schiefer des Kaiser- waldes 499. . „ im Diabas des östlichen Kärnthens 344. „ im Gang-Granit des böhmischen Fichtel- Gebirges 526. „ im Granite des Kaiserwaldes 498. „ mit Strahlstein von Grün und Neudorf 320. Olivin im Basalt des böhmischen Fichte I- Gebirges 533. Sach-Register. 927 Olivin -Basalt von Duppau 330. „ „ des Glatz-Berges 313. „ „ des Reh -Berges und des Eisen- bühls 494. 0 m p h a 1 i a eonica 737. Oolithe der Bleiberger Schichten (Trias) 337. „ des untern Alpenkalkes in Tirol 728. „ (triassische) der Zugspitze 378. Oolithen-Kalk der obern Trias 661. Opal im Egeran-Sehiefer 319. Ophion tertiarius 831 Anmerkung. Orbulina universa 383, 588. Orthis crenistria 340. „ eximia 424. „ moesta 357. „ socialis 357. „ sp. 240. „ in der Grauwacke von St. Oswald 243. Orthoceras alveolare 444. „ bonum 357, 358. „ complexum 357, 358. „ depressum 729. „ dubium 444. „ elegans 94. „ exspectans 357, 358. „ primum 357 358. „ reguläre 242. „ reticulatuin 839. „ sp. von der Zugspitze 379. „ im rothen Adnether Marmor 37. Orthoceratiten von Steinbergen 239, 241. „ im Knollenkalk an der Martinswand 724. „ -Kalk der Würmlacher Alpe 423, 427. „ -Marmor (rother) 427, 439. Orthoklas - Granit des böhm. Fichtel- Gebirges 518. „ im Egerer Kreise 167. „ des Kaiserwaldes 497, 498. Ostracoden d. Leitha-Kalks v. Langg 589. Ostrea callifera 591. „ cymbularis 355, 572. „ Haidingeriana 727. „ longirostris 564, 569, 571, 372, 575, 580. 590, 699, 813. „ macroptera 5, 24. „ montis caprilis 724, 727. „ sp. von Gugglitz und Lassenberg 572. Ostreen des Nulliporen-Kalkes 583. „ s. auch „Austernbänke (fossile)“. Ostrya (Frucht einer) im Kärnthner Neo- gen-Gestein 334. Ovula gigantea 814. Oxyrhina Mantelli 327. Oxytelus sp. 831 Anmerkung. Ozokerit von Boryslaw 610. P. Pachyneura Morloti 831 Anmerkung. Pässe des Böhmerwaldes (Meereshöhe der) 148. Palaeoniscus im Zechstein des Thüringer Waldes 812. P a 1 1 a d i u m - M e d a i 1 1 e (W o 1 1 a s t o n’sehe) an Sir W. E. Logan ertheilt 363. Paludina concinna 699. „ Sattleri 699. Pandaneen der Sehwarzkohle von Steier- dorf #83. Panopaea Faujasi 561. „ Menardi 561. Paragonit im Phyllit 486. Parmelia conspersa 6 Anmerkung. Paterait von Joachimsthal 196. Pechkohle v. Tombach (techn. Probe) 807. Pecopteris der Pilsener Steinkohlen- Schichten 265. Pecten concentricus 340. „ cristatus 585. „ flabelli formis 355. „ Fuchsi 339. „ latissimus 583,588,589, 590,591,813 „ liasinus 335. „ opercularis 587. „ Partschianus 340. „ sarmentitius 335, 589. „ sp. in den Adnether Schichten d. Achen Thaies 733. „ „ in Kössener Schichten 335, 731. „ „ im Muschelkalk d. Monte Tinizza 443, 450. „ „ (tertiäre) 572, 587, 588, 589, 590. Pectunculus cor 355. „ pulvinatus 355. „ sp. im Leitha-Kalk von St. Margarethen 587, 589. „ sublaevis 32'}'. Pegmatit des Kaiserwaldes 498. „ zu Porzellanerde zersetzt 527. „ siehe auch „Granit (pegmatitischer)“. Peltis costata 831 Anmerkung. Pemmican (Bereitung des) bei den Sioux- Indianern 803. Pentacrinus propinquus 727. Pentamer us Knighti 239- „ sp. 239. Periklin im Egeran-Sehiefer 519. Personal -Veränderungen im Bergwesen 207, 388, 612, 853. Petrefacte aus dem Banat 844. Peuce Hödliane 533. Pfeile der Sioux-Indianer 804. Pflanzen der Banater Lias-Kohle 612. „ (tertiäre) von St. Florian 579. „ -Schiefer der Carnia und des Come- lico 437, 452. „ „ der Falkenau-Egerer Braunkohle 328. „ „ der Raibler Schichten 638. „ „ (schwarze) der Steinkohlen-Ge- bilde südlich der Gail 427, 428. „ „ (tertiäre) mit Thon - Eisenstein 566. Phalaenites crenata 832 Anmerkung. „ obsoleta 832 Anmerkung. Pholadomya sp. aus dem Leitha-Kalk von Ipoly-Säg 813. 118* T "0 928 Sach-Register. Phon ol ith bei Duppau 193, 330 und 331. „ -Gänge im Basalt 331. Phyllit im böhmischen Fichtel-Gebirge 322. „ des Kaiserwaldes 304. „ in den nordwestlichen Ausläufern des Böhmerwaldes 483, 486, 487. „ der sibirischen Abtheilung A 104. „ (Bruchstücke von) in vulcanischemTuff 493. „ siehe auch „Fleck-, Knoten- und Thon-Schiefe r“. Phyllodus umhonatus 374,380,589,391. „ (Zähne von) im Nulliporen-Kalk 583. Piauzit von Ttiffer 91. Picrolith im Serpentin v. Smolinowetz 111. Pietra verde 444, 448, 663. Pinna folium 335. „ nova species 335. „ sp. in den Kössener Schichten d. Achen- Thales 731. „ im Tegel von St. Florian 572. Pinus cembra, fossil im Kalktuff des Schö- derwinkels 65. Pista zit im Amphibol-Schiefer 499. „ im Diabas 344. „ im kupferführenden Trapp am Lake Su- perior 787. laeoparia Zippei 357,358, 359. läner-Sand stein im nordwestl. Böhmen 326, 327. Plano rhen-Schichten in Mittel - Steier- mark 536, 544, 546. „ im Süsswasser-Kalk von Brogyäni 813. Planorhis applanatus 544,545,646. „ nitidiformis 544, 546. „ pseudo-ammonius 544, 545, 546. Platten-Basalt, siehe „Basalt“. „ -Gneiss der Landsberger u. Schwan- berger Alpen 229. „ -Kalk (grauer u. weisser) bei Scbatt- wald 30 Profil. „ „ (schwarzer) Gypsthon unterteu- fend 32. „ „ (schwarzer) in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 13, 17 Profil, 28, 36. Pleuromya unioides 335. Pleurotoma asperulata 353. „ cataphracta 353. „ Coquandi 353. „ crispata 574. „ granulato-cincta 353. „ Jouanetti 571, 574, 577. „ obeliscus 353. „ ramosa 353, 574. „ rotata 353. „ semi-marginata 577. „ sp. der silurischen Abtheilung D 357. „ turricula 353. Pleurotomaria Blumi 84. „ subplieata 84. Plicatula intus-striata 419,455, 456,731. „ mytilina 355. Polymorphina digitalis 588. P o I y s t o-m c 1 1 a erispa 588. Ponera anthracina 832 Anmerkung. „ croatica 832 Anmerkung. „ elongatula 832 Anmerkung. „ fuliginosa 832 Anmerkung. „ livida 832 Anmerkung. „ lugubris 832 Anmerkung. ,, morio 832 Anmerkung. „ nitida 832 Anmerkung. „ Schmidti 832 Anmerkung. „ tenuis 832 Anmerkung. P o p u 1 u s serrata 570. Porphyr im alpinen Trias-Kalk von Neudeck 842. „ im böhmischen Erzgebirge 322. „ bei Lienz 415 und 416, 421, 422, 430. „ im Thüringer Walde 811. „ der Werfener Schichten in den Kalk- alpen südlich der Save 682. „ der Werfener Schichten in den Kara- wanken 636, 662, 671, 674. „ (augitischer) der obern Trias in Süd- Tirol 842. „ (grauer) mit eruptiven Gesteinen im östlichen Kärnthen 345. „ (plattenförmiger) unter Guttensteiner Kalk 674. „ (rother) als Gerolle im Conglomerat des bunten Sandsteines 416, 421, 422. „ „ der Trias in der Carnia und im Comelico 444, 448, 455, 459. „ „ in den AVerfener Sandsteinen des östlichen Kärnthens 345. „ -Sandstein (triassiseher) in der Carnia 450, 451. „ siehe auch „Q u a r z - , T h o n - u. s. w. P o r ph y r“. Portland-Oement, Analyse 605 und 606. Porzellanerde von Kottiken 259. „ von Krumpnussbaum, Analyse 158. „ aus zersetztem Pegmatit 527. „ von Zettlitz 186. „ (knollige) von Rene 129. „ (Zerlegung der) auf trockenem Wege durch Gyps 166. Posidonomya aurita 339, 841. „ Clarae 339, 340, 841. „ sp. im schwarzen Guttensteiner Kalk bei Lienz 417. Posidonomyen (Crustaceen-Charakter der, nach Rup. Jones) 852. Poteriocrinus sp. der Schenk-Alpe 632. Preise der Bergwerks -Producte 217, 403, 626, 864. Privilegien (industrielle)209, 392, 61 6, 856. Productus Cora 632. „ punctatus 632, 668. „ semi-reticulatus 424. „ sp. im Zechstein des Thüringer-Waldes 812. „ -Schiefer der Steinkohlen-Formation südlich der Gail 424. Proj ection (erweiterte Anwendung der Neumann -Miller’sehen) 378. Sach-Register. 929 Protomyia anthraeina 832 Anmerkung’. „ Bucklandi 832 Anmerkung. „ jucunda 832 Anmerkung. „ latipennis 832 Anmerkung. „ longa 832 Anmerkung. „ varicolor 832 Anmerkung. „ versicolor 831. Pseudomorphosen von Gyps nach Stein- salz 726. ,. von Speckstein nach Andalusit 484. „ von Zinkspath nach Kalkspath 610. Psilomelan von Neu-Moldova und Szaszka 609. „ siehe auch „Mangan-Erze“ und „Mangan-Oxyd“. P t e r i s pennaeformis 552. Pteropoden (silurische) von Rokitzan 3S7, 358. Pugiuneulus elegans 3S7. „ striatulus 357. „ teres 357, 358. P u p a dilucida 66. P y r a 1 i s Laharpiana 832 Anmerkung. Pyrit, siehe „Schwefelki es“. P y r o p im böhmischen Mittelgebirge 844. P y r u 1 a clathrata 576. „ Geometra 590. „ reticulata 576. „ rusticula 353. Q- Quader-Sandstein (unterer) im nord- westlichen Böhmen 326. Quar tär-G eb i 1 de im nordwestl. Böhm. 332. Quarz mit Amethyst imGneisse desBöhmer- waldes 482. „ mit Apatit von Oster witz 231. „ im Knollen -Gneiss von St. Maria in Gressenberg. 230. „ mit Turmalin und Andalusit im Glim- merschiefer des Dillen-Bergs 483, „ „ im Glimmerschiefer des Kaiser- waldes 502. „ (krystallisirter) im Basalte von Wei- tendorf 594. „ „ im grauen Porphyr des Thon- schiefers des Mies-Thales 345. „ (strahliger) zwischen Melaphyren ver- schiedenen Alters 810. „ -Conglomerat der mittleren Ab- theilung der Kohlen - Formation 656, 666, 667. „ -Gänge mit Eisenglanz im Chlorit- Schiefer von Marquette 776 Profil. „ „ mit Eisen- und Mangan-Erzen im krystall. Gestein des nordwest- lichen Böhmens 322, 367. „ im Granite des Kaiserwaldes 498, 499. „ mit Kobalt-Erzen im Ur-Thonschiefer 492. „ mit Turmalin, Mangan- und Roth-Eisen- stein 409, 512. „ im Ur-Thonschiefer des böhmischen Fichtel-Gebirges 523. Quarz-Gesteine (zu Bauten verwendbare) aus der Provinz Bergamo 749 und 750. „ „ (vermeintlich goldhaltige) von Marquette 780. „ -Glimmerschiefer im böhmischen Fichtel-Gebirge 521. „ -Porphyr im südlichen Tirol 841. „ -Schotter (diluvialer) des Gratzer Feldes 597. „ siehe auch „Quarzit“. Quarzit im Glimmerschiefer des Böhmer- waldes 487. „ im Glimmerschiefer des böhmischen Fichtel-Gebirges 521. „ im Glimmerschiefer des Kaiserwaldes 502. „ des Uebergangs-Gebirges vonVoitsberg und Köflach 247, 248. „ (erbsensteinartiger) 194. „ (körniger) der silurisehen Abtheilung 118. „ (grosse Züge von) im Granite des nordwestlichen Böhmens 322, 323, 527, 528. „ -Conglomerat der silurisehen Ab- theilung B 119, 120. „ „ (diluviales) im Steinkohlen-Be- cken von Merklin 267. „ -Etage I) des silurisehen Beckens von Mittel-Böhmen 360. „ - Fels bei Haslau (Göthe-Stein) 528. „ -Knollen mit Petrefacten aus der silurisehen Abtheilung ü 162, 356, 539. „ -Lager im Hornstein-Kalk von Goriuse 684. „ -Sandstein der silurisehen Abthei- lung B 118. „ -Schiefer im Gneiss des nordwest- lichen Böhmens 320, 482. „ „ mit Porphyr in den Werfener Schichten 661. „ „ im Ur-Thonschiefer des nord- westlichen Böhmens 321, 487. » „ (eisenführender) 122. „ „ (quaderförmig abgesonderter) 122. „ „ (siluriseher)derAbtheilungjB121. „ „ (zersetzter) mit Braun-Eisenstein 492. Quecksilber-Erze in den obern Gaillha- ler Kalken bei Vellach 374. Quelle (periodische) zwischen Leutschdorf und Sulzbach 171. Quellen-Stollen (neuer) zu Wildbad-Ga- stein 307. Quere us austriaca bei Edeleny 693. „ ulmifolia 335. 11. Radiolites neocomiensis 380. Raibler- Schichten zwischen Hallstätter und Dachstein-Kalk 373. „ bei Jauerbutg 638. 930 Sach-Register. Ran eil a marginata 353. Rauch wacke in Blöcken im Bette des Blumser-Baches 726. „ in Cai'diten-Sundstein übergehend 723. „ der Guttensteiner Schichten 638. „ auf Gyps und unter buntem Sandsteine 453. „ des Muschelkalkes in der Carnia 446, 450, 451, 452. „ zwischen oberem und unterem Alpen- kalk 711 Profil, 722. „ des untern Alpenkalks im nordöstlich. Tirol 725, 727 „ des unteren Alpenkalkes, Analyse 725. „ (gelbe) der Carditen-Schiehten 727. „ (grosszellige) derGuttensteiner Schich- ten 671. „ (Guttensteiner) mit Bleiglanz bei Lienz 418. „ „ in der Carnia und im Comelico 179, 443, 446, 451. „ siehe auch unter „Dolomit“ und unter den Namen der einzelnen Forma- tionen und Gesteins-Gruppen. R ed o n i a 162. „ b o he m i ca 357, 359. Reibu ngs-Elektri eitat (Gesteinsspren- gungen mittels) 828. R e i s s (wilder) der Indianer am Lake Superior 803. Reissacherit aus dem neuen Gasteiner Quellenstollen 312 und Anmerkung, 609. Retepora von Casletto 607. Re ti n- A s p h a 1 1 in der Steinkohle von Senetz 259. R e tzi a radialis 424. Rh inoceros incisivus 221. „ tiehorhinus 548. Rhipidia affinis 832 Anmerkung. „ extincta 832 Anmerkung. „ picta 832 Anmerkung. Rhynchonella deeurtata 417. „ fissicosta 37, 731. „ Hörnesi 38. „ obtusifrons 380. „ pedata 733. „ pentatoma 633. „ pleurodon 340. „ subrimosa 731, 732. „ siehe auch „Brachiopoden“ und Brachiopoden-Schichten“. R h y p u s maculatus 832 Anmerkung. R h y s s a antiqua 831. Ri bei ri a pholadiformis 162, 357, 358. R i e sen -Hi rsch (irländischer) 161. „ - O o 1 i t h e von der Zugspitze 378. Rissoa cochlearella 588, 591. „ Montagui 354. Rissoina decussata 354. „ pusilla 354. R ö h r e n- M er gel über Porphyr im Gail- Thale 421. Rogas radobojanus 831 Anmerkung. R o t a 1 i a Akneriana 580. „ Dutemplei 588. R o t h- E i s e ns t e i n im böhmischen Erz- gebirge 324. „ im chloritischen Schiefer 242. „ mit Hornstein im Granit 382. „ im Kaiserwalde 499. 512. „ im krystallinisehen Karlsbader-Gebirge 323. „ von Laibach, Eisengehalt 806. „ auf Quarz- und Hornstein - Gängen in krystallinisehen Gesteinen 367. „ im Thonschiefer von Grünberg 126. „ im Uebergangs-Schiefer 246. R o t h 1 i e ge n des im nordwestlichen Böh- men 326. „ des Thüringer-Waldes 812. „ im westlichen Mähren 840. Roth liegendem (Gränze zwischen Stein- kohlen-Formation und) im nordwest- lichen Böhmen 325. „ siehe auch „Sandstein (rother)“, „Con g 1 om e r at“ und Aehnliches. Ru disten der Kainach 236. „ in den Kalkschichlen des Gorna-Berges 335. „ des M o rl ot’schen Wiener-Sandsteines am Kreuzeck 221. „ -Kalk des Gorna-Berges 193. „ „ bei Idria 839. „ siehe auch „Kreide-Schichten“. Rutil in Quarz 231. S. Sä g e müh 1 e n am Lake Superior 773, 788, 801. Sahlit im Egeran-Schiefer 519. Salze (Apparat zur Bestimmung derLöslich- keit der) in höherer Temperatur 186. Salz stock (ausgelaugter) des Blumser Joches 725. St. C a s s i a n-S c h i ch t e n bei Deutsch-Blei- berg 77, 80 Profil, 88, 89. „ auf Hallstätter Kalk 375. „ bei Idria 839. „ der Karawanken-Kette 635. „ im südlichen Tirol 842. „ im südwestlichen Kärnlhen 373. „ auf Werfener Schichten im Martulka- Graben 683. „ (kalkige) imDolomit desünniitz-Berges 727. Sand mit Bergtheer getränkt imBiharer Co- mitat 742 Anmerkung. „ (diluvialer) mit Geröll wechselnd 52, 64. „ (diluvialer quarzig.) beiTeufenbach 59. „ (halberhärteter) in meerischem Tegel 570. „ (tertiärer) der Carnia und des Comelico 459. „ „ von Flamhof 580. „ „ von Hasreith 569. „ „ von Leitha-Kalk überlagert 585 Profil. Sach-Register. 931 Sand (tertiärer) mit Lucina und Trochus S81 . „ „ mit Meeres-Mullusken bei St. Flo- rian 192. „ „ in Mittel-Steiermark 547. „ „ von Ober-Göriaeh 687. „ „ mit Resten von Cetaeeen 162. „ „ von St. Florian 567. „ „ mit Schotteram Fusse d. Schwan- berger Alpen 568. „ „ auf Uebergangs-Schief. 59 Profil. „ „ unter vulcanischer Schlacke 533. „ -Ablagerungen (tert. meerische) in Mittel-Steiermark 561. „ siehe auch „T erti är-Geb ilde“ und „T ertiär-Sand“. Sandstein dem Glimmerschiefer ähnlich umgewandelt 416. „ mit Mergelsehiefer wechselnd, in der Wochein 684. „ der Pilsener Kohlenmulde 254, 255, 264 Profil, 265 Profil. „ (alter rother) in England und Schott- land, zur Steinkohlen-Formation gehö- rig 184. „ (brauner körniger) mit mikroskopischen Pflanzenresten 70. „ (bunter) der Carnia und des Cumelico 441, 444, 446. „ „ mit Gerollen von rothem Porphyr 455. „ „ der Guttensteiner Schichten im Comelico und in der Carnia 179. „ „ durch Gyps von Muschelkalk ge- trennt 451. „ „ um Lienz 416, 417. „ „ unter Rauchwacke in den nordöst- lichen Kalkalpen Tirols 722. „ (dioritischer) des Smrekouz-Gebirges 345. „ (gelbliehweisser) des Galt 6. „ (grauer) mit Keuper-Pflanzen im untern Alpenschiefer 36. „ (grauer pflanzenführender) des obern Alpensehiefers 35. „ (grüner) des Galt 2, 3 Profil. „ (kugeliger) der Pilsener Kohlenschich- ten 255, 257. „ (metamorphischer) südlich der obern Gail 425. „ (rother) in Vorarlberg und im nord- westlichen Tirol 1, 23 Profil. „ (tertiärer) bei Hasreith 569. „ „ mit Heterosteginen 593. „ „ von Hirzenbichel 565. „ „ mit Kohlenschnüren am Kirchen- joch 737. „ „ im Liegendem der Köflach-Voits- berger Kohlenflötze 550. „ „ im südöstlichen Kärnthen 176. „ „ auf Tegel 587, 593 Profil. „ „ bei Wagna und Retznei 594. » „ in der Wochein 687. „ (thoniger) am Quarzit in der sibirischen Abtheilung B 128. Sandstein (trachytischer) mit Braunkohle wechselnd 609. „ (triassiseher) der Carnia und des Co- melico 443. „ (unterster) des Egerer Braunkohlen- Beckens 327. „ -Coneretionen (tertiäre) bei Has- reith 569. „ -Quarzit mit Conglomeraten 114, 11 6, 118, 119. „ „ siehe auch unter den Namen der einzelnen Formationen, auch „Q u a d e r - S a n d s t e i n“. Sauer quelle von Hengsberg 566. „ von Jamnitza 201. „ von Stainz 233. Sauer quellen im böhmischen Fichte 1- Gebirge 534. „ im Kaiserwalde 514. Scagli a im Venetianischen 851. Scarites Haidingeri 831 Anmerkung. Schalstein der Kohlengesteine der Carnia und des Comelico 438. Schichten - Fächer in den Central-Alpen 430 und 431. des Central-Gneisses und seiner Schie- ferhülle 409 Profil. des Glimmerschiefers im Teffereeken- Thale 413. der Kohlenschichten in der Carnia und im Comelico 440. -Faltungen des Glimmerschiefers bei Ligist 235. „ der Steinkohlen - Gebilde südlich von der obern Gail 427. -Spaltung zwischen Jauerburg und Vigaun 660. -Störung des bunten Sandsteins und des Glimmerschiefers bei Lienz 421. „ in der Carnia und im Comelico x 456, 458. „ „ der Kohlengebilde in den Kara- wanken 651, 665. „ „ in den nordöstlichen Alpen wäh- rend der Tertiär - Periode 384, 385. „ -Verwerfung am Schrofen und bei Thannberg 11. Schichtungs-Flächen mit streifiger Zeichnung 229. „ siehe auch unter den einzelnen Forma- tionen. Schiefer (bituminöse) um Lienz 419, 422. „ „ bei Seefeld 738. „ (dunkle) der obern Trias in der Be- gunca 661, 663. „ (feldspathreiche) der silurischen Ab- theilung A 107. „ (glimmerreiche) der silurischen Ab- theilung A 106. „ (graue fleckige) auf Galt Sandstein 3. „ (halbkrystallinische) d. Sausal-Gebirgcs 243, 245. 932 Sach-Register. Schiefer (krystallinische) im Boldva-Thale 700, 705 Profil. „ im Egerer Kreise 478, 481, 487, 500, 505, 509 Profil, 520, 523, 526 Profil. „ der Hirschegger , Landsberger und Schwanberger Alpen 223, 237 Profil. „ bei Lubenz 374. „ im nordwestlichen Böhmen 320, 321. „ im östlichen Kärnthen 341, 342. „ im Rottenmanner Thale 40 Plan. „ im südwestlichen Mähren 183. „ (meergrüner) mit braunem Glimmer 719. „ (mergliger) der Trias bei Deutseh- Bleiberg 71, 78, 79. „ (okerige) der Steinkohlen-Formation südlich der Gail, in der Carnia und im Comelieo 425, 427, 438. „ (pflanzenführende) in der Nähe von Gyps 32. „ (schwarze) mit Eisenspath 639, 657. „ „ des Flysch 16, 25, 30 Profile. „ „ initHornstein-Concretionen 2, 1 1. „ „ mit Keuper-Pflanzen und Halobia Lommeli 16. „ (schwarze mergelige) desNeocom4,19. „ (tertiärer) mit Gasteropoden 576. „ (weisse) mit Seidenglanz am Seckauer Berge 247. Schiefer hülle des Central-Gneisses der nordöstlichen Alpen 407, 408, 409 Profil. Schieferkohle von Pilsen 258, 259. Schiefe rthon mit Chondriten 2, 9, 10, 16, 25. „ der Pilsener Kohlenschichten 357, 262 Profil, 263 Profil. „ (quarzige) mit Ammoniten über den Adnether Kalk 27. „ (rother u. grüner) des Sewer-Kalkes 2. „ (schwarzer) mit Kieselkalk 7. „ (tertiärer) mit Pflanzen inMittel-Steier- mark 566. „ „ mit Pflanzen und Insecten bei Falkenau 328, 381. „ „ bei Zeyring 43. Schiffscanal vom Sault St. Marie zum Lake Superior (Nord- Amerika) 775. Schilf im trachytischen Sandstein 609. Schistostega osmundacea (Goldmoos) 529 Anmerkung. Schlacken (vulcanische) am Eisenbühel 493. „ am Kammerbühel 533. Schlamm (mangan-eisenhältiger) des neuen Gasteiner Quellenstollens 312, 314 Prof. Schlier (Thonmergel) der Lignit-Formation im Hausruck-Walde 164, 175. Schnürl-Kalk von Beusca 654, 655, 656. Schotter (diluvialer) des Gratzer Feldes 596, 597. „ „ im Gebiete der obern Mur 46, 49, 54, 56, 62, 65. „ „ der Pokluka 681, 688. Schotter (tertiärer) im Gebiete der Kara- wanken 642, 645 u. 646, 652, 669. „ „ in Mittel-Steiermark 547. „ „ siehe auch „Diluvium“ und „Tertiär-Gebilde“. Schotter -Ergüsse im Mittel Steiermark 598, 599, 600, 601. „ in den Seitenthiilern (Gräben) der Alpen 62. „ siehe auch „H o c h g e b ir gs - S ch o t- ter“. Schutt-Ablagerungen am Dobrac 85. Schuttkegel im Gebiete der obern Mur 50. „ -Wände im Katsch- und Hinterburger Graben 52. „ „ am Pöllauer Bach 53. „ siehe auch „S eh o tter“. Sch wa rz kohle und Bleiglanz im Schiefer von Deutsch-Bleiberg 83 Anmerkung. „ der Grestener Schichten von Drenkowa 607. „ der Kreide-Formation im Banat 383. „ von Louisenglück, technische Probe 808. „ von Rosenheim, techn. Probe 808. Schwefelkies in Basalt von Tobiesenreuth 533. „ in der Breceie der Kohlenschiefer von Sega 439. „ im Egeran-Sehiefer 519. „ im Lignit von Köflaeh 557. „ im Thon des Falkenau -Egerer Braun- kohlen-Beckens 328. Sciara minutula 832 Anmerkung. Scyphia glomerata 20. Secundär-Bildun gen in den Gängen von Joachimsthal 837. Seen im Böhmerwalde (Meereshöhe der) 148. Sepia nova sp. aus dem Subapeninnen-Mer- gel bei Varese 844. Serpentin, Amphibol -Schiefer einschlies- send 111. „ im Diabas der Gailthaler Schichten 344. „ des Filzhübels bei Marienbad 382. „ von Gastein und Lend 749. „ im Karlsbader Gebirge 322. „ Muttergestein der böhmischen Pyrope 844. „ von Smolinowetz 110. „ im südwestlichen Mähren 184. Ser pul a corrugata 588. Se wer- Kalk in Vorarlberg und im nord- westlichen Tirol 1, 3 Profile, 6, 15 Profil, 23 Profil, 24, 38, 39. Si ga retus haliotoideus 354. „ sp. 572. Sigillaria in den Pilsener Kohlenschichten 265. Silber-Anbruch (reicher) von Joachims- thal 166. „ -Bergbau im böhmischen Fichtel- Ge- birge 530. Sach-Register. 933 Silber-Bergbau im Kaiserwalde 510, 511. „ -Erze an der Comenda-Alpe 6T8. „ „ im Kieselschiefer von Mitrowitz 129. „ -Hüttenprocess zu Pfibram 171. Silicat-Gesteine (krystallinische) der Trias in derCarnia u. dem Comelico 441. Silur-Formation bei Klattau, Pfestitz und Rozmital 99. „ im nordwestlichen Böhmen 324. „ -Gestein mit Petrefacten führenden Knollen bei Rokitzan 355. „ -Schiefer mit Sphürosiderit 610. Sinter (Karlsbader), dessen Bildungsweise 203. Skorpioniden (fossile) aus den Kohlen- schichten von Chomle 250. Smithsonit, siehe „Zinkspath“. Solecurtus sp. 572. Solen sp. in melassenartigem Tegel 575. Spatangus retusus 5. Spath-Ei s en st ei n, siehe „Eise n-Spath“. Speckstein pseudomorph nach Andalusit 484. Sphaerodus cingulatus 587. Sphürosiderit im Falkenau-Ellbogener Braunkohlen-Becken 381. „ der Pilsener Kohlenschichten 259. „ „ „ „ Gehalt an Eisen 275. „ mit Zinkblende in silurischen Schiefern 610. „ (körniger) im Lignit von Köflach 557 und 558. „ (thoniger) in Algäu-Scbiefer 10. „ siehe auch „E isen st ei n“ und„T h on- Eisenstein“. Sphenophyllum der Pilsener Kohlen- schichten 265. Sphenopteris der Pilsener Kohlenschich- ten 265. Spilit der Tirol-Vorarlberger Alpen 26. Spinne (fossile) aus den Kohlenschichten von Chomle 250. Spirifer bisulcatus 340. „ Fischerianus 340. „ glaber 340. „ Münsteri 26, 731. „ striatissimus 340. „ uncinatus 37. „ im Zechstein des Thüringer Waldes 812. Spiriferen-Schiefer im Süden der obern Gail 427. Spiriferina gregaria 338. „ Münsteri 379. Spirigera oxycolpos 731. „ siehe auch „Brachiopoden“. Spondylus crassicosta 583, 588, 591. „ obliquus 727. „ striatus 327. Sprudel -Ausbrüche (Vorschläge zur Verhütung der) 203, 205. Städte (neuentstehende) in der Umgebung des Lake Superior (Nord- Amerika) 775, 780, 791, 792, 793, 801. K. k. geologische Reichsanstalt. 7. Jahrgang. 1856. IV. Staurolith mit Turmalin und Andalusit im Thon -Glimmerschiefer des Patscher- kofels 720, 721 Profil. „ im weissen Phyllit des Kaiserwaldes 504. Steinkohle von Assling, technische Probe 159. „ aus der Banater Militär-Gränze, tech- nische Probe 156. „ von Gloggnitz, technische Probe 809. „ von Gospic, technische Probe 360. „ mit Kalkspath in Drusenräumen 387. „ von Laibach, technische Probe 604. „ des Pilsener Kreises, technische Probe 275. „ von Rakonitz, technische Probe 152. „ von Schatzlar, technische Probe 156. Steinkohlen-Abbau zu Chomle 271. „ -Becken von Bfas 271. „ „ von Chomle 268, 269. „ „ von Merklin 266, 267. „ „ von Miröschau 273. „ „ von Motschütz , Swina, Skaupy und Darowa 271. „ „ von Pilsen 251, 253, 254, 260, 261, 262, 263 Profil, 264 Profil. „ -Dolomit die Guttensteiner Schich- ten steil unterteufend 650. „ „ auf Thonschiefer 653. „ -Fl ora des Pilsener Beckens 265. „ „ von Radnitz 274. „ -Fo rmati o n derCarnia und desCome- lico 436, 437, 439, 453, 459. „ „ von Lubenz 374. „ „ im nordwestl. Böhmen 325. „ „ des Pilsener Kreises 349. „ „ „ „ „ (Entstehung und Ausbildung der) 273, 274. „ „ in Sachsen (Geinitz’s Darstel- lung der) 829. „ „ südlich der Gail 424, 427 Profil, 430, 431. „ „ im südwestlichen Kärnthen 372. „ „ (alter rother Sandstein als Grund- lage der) 184. „ „ (zweifache Fauna der) 184. „ -Gestein (violettes) mit Chlorit 425, 437. „ -Kalk der Carniaunddes Comelico 439. „ „ von Czäszta 701 , 705 Profil. „ „ der Karawanken-Kette 630, 633, 644, 645, 648, 649, 653, 666, 667, 669, 671, 674. „ „ im Süden der obern Gail 679. „ „ (oberer) des Kocna-Gebirges 671. „ -Sandstein der Karawanken 631. „ -Schichten auf Glimmerschiefer 88. „ „ bei Jaworzno 385. „ siehe auch „Gailthaler Schich- ten“. „ - S ch i ef er von Turrach 715. „ „ (erzführender) d. Comenda-Alpe 673. Steinmark (vermeintliches) von Szaszka, Analyse 362. 119 934 Sach- Register. Steinmergel (tert.) in knolligen Abson- derungen 564. Sternberger-Gestein (Petrefacte aus dem) 839. Sternkorallen - Schicht des Leitha-Kal- kes bei Aflenz 594. S ti gmar i a ficoides 265. S ti 1 bit im Alpen-Melaphyr 26. S ti lp n o si d e r it mit Braun-Eisenstein im Thonschiefer 125, 126. S t i n k k a 1 k von Deutseh-Bleiberg 75, 77, 78. S t ra s sen-Ni veil em e nts in den Sudeten und deren Ausläufern 295. Stringocephalus Burtir.i 239. Strophomena sp. im Uebergangs-Kalk des Gais-Berges 240. Subfossile Bildun g en vonKalamaki 173. Succinea oblonga 65. Succineen im Löss des nordwestlichen Böhmens 332. Süss wasser -Gebilde (kohlenführende) von Kötlach und Voitsberg 550, 560 Profile. „ „ von Rein 541. „ (tertiäre) mit Glanzkohle 538, 562, 563, 570. „ „ in Mittel-Steierm. 221, 536, 537. „ - K a 1 k (tertiärer) mit Planorben 545, 813. „ -Tegel (lignitführender) von Ober- Penken 642. Sumpf- Fauna (tertiäre) von Eibiswald und Wies 539. Syringodendron der Pilsener Kohle 265. S y r p h u s Frey eri 832 Anmerkung. „ fusiformis 832 Anmerkung. „ geminatuS 832 Anmerkung. „ Haidingen 832 Anmerkung. „ infumatus 832 Anmerkung. „ Morloti 832 Anmerkung. T. Tanne (Höhengränz-e der) im Böhmerwald 149, 150. Talk im Glimmerschiefer 502. „ im Thon-Glimmerschiefer 719. „ im Zinn-Granit 498. „ -Gestein von Chiavenna 749. „ -Schiefer in der Kalk- Breccie von Perkupa 702. „ „ von Zebernik, Analyse 806. Tegel mit Cerithium margaritaceum 687. „ von Grötsch und Dexenberg 579, 589. „ von Kötlach und Voitsberg 552, 556 Profil, 560 Profil. „ von Mantscha 545. „ von St. Nikolai 592 Profil. „ mit Spatangiden 593 und 594. „ im südöstlichen Kärnthen 176. „ bei Wildon 585 Profil. „ (bituminöser) mit Lignit bei Edeleny 697. „ (Braunkohlen führender) von Krapina 739. Tegel (conehvlienreicher) bei Edeleny 698 699. „ (erhärteter) der Molasse ähnlich 565, 576, 579. „ (meerischer) mit Glanzkohle 562, 563 570. „ „ in Mittel-Steiermark 561. „ (molluskenreicher) von St. Florian 192 538, 567, 574, 575, 578. Telephorus tertiarius 831 Anmerkung. Teil i na complanata 354. „ sp. in der Molasse von Hasreith 569. Terebellum eonoideum 814. Terebratula alata 327. „ antiplecta 38. „ ascia 30, 33, 38, 733. „ cornuta 37, 730, 731. „ deprcssa 5, 20, 24, 379. „ diphya 836. „ globata 19. „ gregaria 379. „ grestensis 836. „ lata 5. „ Lycetti 380. „ Pala 30, 33, 38. „ praelonga 20. „ punctata 380. „ pusilla 589, 590. „ pyriformis 731, 732, 836. „ Ramsaueri 338. „ sp. im Leitha-Kalk von Dexenberg 589. „ subrimosa 30. „ Tamarindus 5. „ trigonella 447. „ vulgaris 443, 445, 450, 724, 727. „ in der Grauwacke von St. Oswald 243. „ im Zeehstein des Thüringer Waldes 812. Termes croaticus 831 Anmerkung. „ giganteus 831. „ Hageni 831. „ Hartungi 831. „ obscurus 831 Anmerkung. „ pristinus 831 Anmerkung. „ procerus 831 Anmerkung. „ venosus 831. „ vetustus 831 Anmerkung. Terrasse (flach wellige) von Zeitschach 714. Terrassen-Diluvium bei Deutsch-Blei- berg 78 Profil, 85. „ im Gebiet d. Karawanken 642, 646, 647. „ im Gebiet der obern Mur 50, 51, 57, 59, 61, 62. „ von Raune 687. „ an der Save von Jauerburg abwärts 689. „ siehe auch „Diluvial-Terrassen“, „Diluvium“ und „Schotter“. Tertiär - Ablagerungen in Mittel- Steiermark 222, 223, 535, 536, 537, 540. „ „ in Mittel - Steiermark (Ober- flächen-Gestaltung der) 540. „ -Becken des Almas-Thaies 383. „ „ von Falkenau und Ellbogen 380, 508 Plan, 509 Profil, 526 Profil. Sach-Register. 93S T ertiiir - Conglomerate im Comelico und in der Carnia 179. -Gebilde um Edeleny 692, 696, 699, 705 Profil. „ in den Karawanken 640. „ „ auf krystallinischen und Ueber- gangs-Schiefern 237 Profil. „ „ von Liescha 176. „ „ im nördlichen Theil des Vene- tianischen (Carnia und Comelico) 457, 459. „ „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 737. „ „ im östlichen Kärnthen 334, 335. „ „ von Rottenmann, Judendorf und St. Oswald 39, 40 Plan, 42, 43. „ „ im südöstlichen Kärnthen 175. „ „ an den Ufern des mittelländischen Meeres 173, 174. „ „ in der Wochein 687. „ -Sand auf Uebergangs-Schiefer 59 Profil. „ „ unter vulcanischer Asche 533. ,, „ siehe auch „Leitha-Kalk“, „lolasse“, „Tegel“ und Aehnliches. Tettigonia antiqua 832 Anmerkung. „ debilis 832 Anmerkung. „ Morio 832 Anmerkung. Thalbildung in der Carnia und im Come- lico 432, 435, 436. „ in den mittel steirischen Alpen 224. „ zwischen Murau, Oberwölz und Neu- markt 715, 716. „ im Gebiete der nordöstlichen Alpen 383 und 384. „ im Sausal-Gehirge 245. „ im tertiären Gebiet von Mittel -Steier- mark 541, 542 Profil, 551 Anmerkung, 592, 600, 602. Thermen, s. „Mineralquellen (warme)“. Thermo-Ly simeter (Hau er’sches) 186. Thon der Gosau- Schichten mit Gastero- poden und Erdharz 736. „ von Sauenstein, Analyse 154. „ aus Schlesien, Analyse 154, 155. „ (fettglänzender) im untern Alpenkalk 723. „ (feuerfester) von Wobora 128. „ (plastischer) von Bedecowcina 740. „ „ im Braunkohlen-B ecken von Eger 327, 381. „ (schwarzer) zwischen Crinoiden -Kalk 33. „ „ von Aussig, Analyse 603. „ „ mit Exogyra columba im Ino- ceramen-Mergel 24. „ (weisser) in Bimsstein-Sand 696. „ -Eisenstein aus Croatien und Krain, Eisengehalt 153. „ „ im Karpathen - Sandstein von Myscowa 837. „ „ in tertiären Pflanzenschiefer 566. „ „ siehe auch „Sphärosiderit“. Thonerde - Präparate, deren Bereitung 166. T h o n - G 1 im m e r sch i e f e r bei Lienz 411 und 412, 415. „ „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 718, 721 Profil. „ „ mit Staurolith 720, 721 Profil. „ -Mergel von Radwan, Analyse 810. „ „ (Schlier) der Traunthaler Lignit- Lager 164, 175. i „ -Porphyr mit Glimmer als Gang im Thonsehiefer 109. „ -Sandstein an Quarzit 128. Thonschiefer unter dem Dolomit des obern Kohlenkalkes 653. „ im mittlern Kärnthen 631 Anmerkung. „ von Rabenstein 466, 470 Profil. „ der silurischen Abtheilung A in und mit krystallinischem Kalk 112, 113. „ der silurischen Abtheilung B mit Kiesel- schiefer 123. „ der silurischen Abtheilung B mit Braun- Eisenstein 124, 125, 126. „ (dünnblättriger) in Sandstein über- gehend 644. „ (feldspathreicher) der silurischen Ab- theilung A 107. „ (glimmerreicher) der silurischen Ab- theilung A 106. ,. (krvstallinischer) an der Boldva 700. 705 Profil. „ „ im östlichen Kärnthen 341. „ „ der silurischen Abtheilung A 99, 102, 104, 105. „ „ der silurischen Abtheilung B 99, 114, 116. „ (lockerer) von Kowald 232. „ (regenerirter) in Krain 641. „ (rother kalkiger) im Stanzer-Thal 29. „ (Verhältniss der sächsischen) zu den dortigen Granuliten 767, 768. „ (verwitterter) an der Boldva 711. „ siehe auch „Dachschiefer“, „Phyllit“ „Schiefer (krystalli- nische)“ und „Ur-Thon s ch ie fe r“ . Thonstein (gebrannter) im Basalte des Smrekouz 345. Tipula lineata 832 Anmerhung. „ maculipennis 832 Anmerkung. „ obtecta 832 Anmerkung. „ varia 832 Anmerkung. Titanit im Gebirgs-Granit des Kaiserwaldes 497. Töpfer thon bei Eger 327, 329. Topf st ein von Chiavenna 749. Torf im Egerer Kreise 494, 513, 534. „ von Franzdorf, Analyse 604 und 605. „ im nordwestlichen Böhmen 332. „ im Gebiete der silurischen Abtheilung A und B in Böhmen 133. „ (gepresster) aus Frankreich, technische Probe 157. „ -Lagers bei Laibach (Verwerthung des) 200. 119° 936 Sach-Register. Tornatella gigantea 607. „ sp. im bituminösen Kalk bei Raveo 431. Toxaster oblongus 20. Trachyt von Duppau 193. „ von Krikehaj 609. Trapp - Gestein des Kupfer-Bezirks am Lak'e Superior 786, 787, 789- „ am St. Croix-Fluss (Nord-Amerika) 803. Treibholz der Tertiär-Epoche 531, 562. Tremolit im Dolomit von Voitsberg 249. „ im Egeran-Sehiefer 519. Trias im Bleiberger Thale 74, 75, 76 Profil, 77, 78 Profil, 80, 81, 82, 88. „ in der Carnia und im Comelico 437, 440, 445, 446, 450, 454, 455, 456, 458. „ in den Kalkalpen südlich der Save 681, 683, 685. „ der Karawanken -Kette 643,645,652, 654, 660, 661, 665, 669, 679. „ in den nordöstlichen Kalkalpen Tirols 721. „ im östlichen Kärnthen 337. „ im südöstlichen Kärnthen 374. „ im südwestlichen Kärnthen 372 u. 373. „ (alpine) bei Idria 838 und 839. „ (obere) mit Augit- Porphyren in Süd- Tirol 842. „ „ am Dobrac 70. „ (unterste) am Dobrac 69. „ -Kalk der Carnia und des Comelico 441, 446, 449, 450, 451, 452, 453, 454. „ „ (alpiner) von Neudeck 842. „ „ (bleiführender) in Kärnthen 370. „ „ (dünngeschichteler) auf rothem Schiefer und Breceien 667, 672. „ -Kalkschiefer zwischen Konsica- Alpe und Tocs 684. „ -Mergel östlich vom Corner-See 844. „ -Sandstein (bunter) der Carnia und des Comelico 441, 446, 449, 450, 451, 452, 453, 454. „ -Schiefer (Eisenspath führende) in Ober-Krain 369. „ siehe auch „Bleiberger Schich- ten“ und „W erfener Sc hi ch te n“. Trichter an der Oberfläche des Köflacher Kohlenflötzes 556. Trilobiten (silurische) von Rokitzan 356, 357, 358. Tr i n u cl eu s Reussi 357. T r i t o n i u m affine 353. Troehi (fossile) des Wiener-Beckens 190, 191. Trochus agglutinans 588. „ patulus 354, 580, 581. „ Podolicus 354. „ Poppelacki 354. „ sp. im Tegel bei Edeleny 698. Trog us fusiformis 831 Anmerkung. T r ii m m er - G es t ei n im Dachstein-Kalk bei Bleiberg 78,80 Profil. Tu f f des Leitha-Kalkes bei Afflenz 594. Tue bi (fossile) des Wiener-Beckens 190. Turbinoiopsis sp.im Lieboch-Graben 243. Turbo rugosus 354. „ sp. im Leitha-Kalk von Dexenberg 589. Turmalin im Gang-Granit 490, 526. „ im Gebirgs-Granit 518. „ im Glimmerschiefer 521. „ im pegmatitischen Granit 527. „ im Phyllit 486. „ im Quarz des Dillen-Berges 483. „ auf Quarzgängen im Gebirgs-Granit 499. „ im Zinn-Granit 498. „ -Granit im böhmischen Fichtel-Ge- birge 526. „ -Schi ef er im Kaiserwalde 504. Tu rr i t e 1 1 a acuticosta 84. „ Archimedis 354. „ bicarinata 354. „ gradata 192, 354, 571, 572, 577. „ Hörnesi 192, 571, 563. „ hybrida 728. „ Partschi 192, 334, 564, 571, 572, 579, 580. „ Riepeli 354. „ sp. bei Hirzenbühel 565. „ terebralis 572. „ turris 354. „ vindobonensis 192. Turritellae (fossile) des Wiener-Beckens 189, 190. Turrite 1 len-Schich ten im Mittel-Stei- ermark 536, 564, 571. Typhaeloipum lacustre 546. U. Uebe 99 99 99 99 99 99 99 99 99 99 99 r> 99 99 99 99 99 99 99 rgangs-Dolomit v. Krottendorf258. „ in Mittel-Steiermark 248. „ mit Tremolit 249. „ von Voitsberg und Köflaeh 248, 249. „ (verwitterter) 240, 249. „ siehe auch „Dolomit“ -Gebirg mit diluvialem Lehm bedeckt 63. „ an Granit gränzend 106. „ in Mittel - Steiermark 236, 237 Profil, 238. „ in Rottenmanner-Thal 40 Plan. „ zwischen Teufenbach und Neu- markt 59 Durchschnitt. „ von Voitsberg und Köflaeh 247. -Gesteine an den Ufer der Sulm 542 Profil. „ (metomorph.) in Mittel-Steier- mark 229. „ siehe auch „Devon-“ und „Si- lur-Gesteine“ und „Grau- W il c k Gw. -Kalk bei Gratz 238, 239, 241, 242. „ mit Höhlungen 244, 249. „ von Lereheck und Stiwoll 242. „ des Sausal-Gebirges 246. „ von Steinbergen 241. „ von Voitsberg und Köflaeh 248, 554. Sach-Register. 937 Uebergang s-K a 1 k, siehe auch „Ka 1 k (kri- stallinischer)“ und „Grauwacken- Kalk“. „ -Petrefacte um Gratz 238, 239, 240, 241, 342. -S c h i e f e r als Bruchstücke im Diluvial- Schotter 64. „ „ (chloritisch-quarzige) auf Granat- Glimmerschiefer 248. „ „ (chloritisehe) 242 247. „ „ (eisenschüssige) 246. „ (halb-krystallinisehe) des Sausal- Gebirges 243, 245, 247. „ „ (Meereshöhe der) in Ober-Steier- mark 714. „ „ siehe auch „Grauwacken- Schiefer“, Glimmerschie- fer, „Phy 1 1 it“, „Thonschie- fer“ u. a. m. Ufer-Gebilde (neogene) bei Edeleny 694. „ (tertitire) am Fusse der Schwanberger Alpen 568. „ siehe auch„Austernbänke(fossile)“, „Brackwasser-Absätze“ und „Cerithien - Schichte n“. U m b i 1 i c a r i a vellea 6 Anmerkung. Universität des Staates Wisconsin (Nord- Amerika) 794. U ran-Erze auf Quarzgänger im Kaiserwald 511. Ur-Gest ei n (Blöcke von) im Flysch-Con- glomerat 14, 15 und 16. „ „ siehe auch „Blöcke (errati- sche)“ und unter den Namen der einzelnen Ur-Gesteinc. „ -T h o n s c h i e f e r am Boldva-Fluss 700. „ „ mit Braun - Eisenstein im böhmi- schen Fichtel-Gebirge 367. „ „ im Egerer Kreis 167. „ „ und Granulite in Sachsen 766, 767, 768, 770. „ „ des Kaiserwaldes 503, 508, 509. „ „ von Manetin und Rabenstein 467. „ „ in mittlern Kärnthen 631 Anmerk. „ „ der nordwestl. Ausläufer desBöh,- merwaldes 485 ,489, 490 Anmerk. „ „ in den nordöstlichen Ausläufern des Fichtel-Gebirges 521, 522, 523, 524, 525 526 Profil. „ „ der silurischen Abtheilung A 104, 105. „ „ im südwestlichen Böhmen 321. „ in das Tertiär-Becken von Eger eingreifend 522. „ „ mit Zinkblende in Lagern bei Goldenhöhe 367. „ „ (Gränze zwischen den Thonsehie- fern der silurischen Abtheilung B und dem) 324, 325. „ „ siehe auch „Dachs ch ief er“. Urceolaria cinerea 6 Anmerkung. Urgonien-Schichten in Vorarlberg und im nordwestlichen Tirol 38. „ siehe auch „Caprotinen-Kalk“. V. Vanadin-Bleierz in Kärnthen 371. Venerica rdia sp. 588. Venus Brocchi 355. „ Brongniarti 587. „ glabrata 355. „ gregaria 355, 698, 699. „ plicata 192 355, 565, 571. „ Ungeri 571, 572, 576. „ vetula 575, 576. „ (Steinkerne von) im tertären Mergel von Edeleny 699. Vermetus arenarius 354. Verrucano 8, 16, 17, 30 Profile, 373. V e s p a crabroniformis 831. Verzinnu ngs-Legirungen, Analyse 158. Vilser- Kalk in Vorarlberg und im nord- westlichen Tirol 30, 31 Profil, 35, 38. „ (weisser) über dunklen und bunten Schiefern 32, 33 Profil. Vivianit in den Torfmooren des nordwest- lichen Böhmens 332. V o g e 1 b e er- B a u m , dessen obere Vege- tations-Gränze im Böhmerwald 150. Volkmannia der Pilsener Kohlenmulde 265. Vul cane (alte) im Egerer Kreise 493, 533. VV. W alchia piniformis 840. Walker erde bei Stainz 565. Wasserleitungs-Röhren (Gossleth’- sche) aus Kalkstein 732 und 753. Wasserwerke zu Detroit (Nord- Amerika) 773. Wass erwirtschaft in Pribram 177. W a w e 1 1 i t in Roth-Eisenstein 606. Weiss-Bleierz von Schwarzenbach 371. Werfener Schichten, Abgränzung gegen Kohlenkalk 645. „ im Comelico und in der Carnia 179. „ bei Deutsch-Bleiberg 69, 76 Profil, 88. „ auf dolomitischem oberen Kohlenkalk 666, 668. „ bei Füred 197. „ bei Idria 839. „ in den Kalkalpen südlich von der Save 681 und 682. „ im Kanker-Thal 674. „ der Karawanken-Kette 634, 635. „ an der obern Save 645. „ im östlichen Kärnthen 339. „ bei Perkupa 702. „ im südwestlichen Kärnthen 373. „ in der Wochein 682. „ (Breccien der) 635, 661, 668. „ (gehobene) bei Ratschach 682. „ (Gyps der) 643, 650, 651. „ (Porphyre der) 636. „ (Spaltung der) zwischen Jauerburg und Vigaun 660. „ siehe auch „Trias“. Wetz schiefe r von Marqucttc (Nord- Amerika) 780. 938 Sach-llegister. Wetzschiefer (Stellvertreter der Ammer- gauer) im Algäu-Schiefer 31, 33, 33, 38. Wiederkäuers (Reste eines) in Krainer Bohnerz 688. Wiener-Sandstein bei Kainach 220 u. 221. „ (umgeänderter) bei Luhatschowitz 377. „ siebe auch „K arp a th en -S a n d s t ein“. W o 1 1 as t o ni t von Csiklova 611. W oodwardia Rösneriana 333. X. Xenophorae (fossile) des Wiener-Beckens 191, Vj. Zech stein des Thüringer-Waldes 812. Zeolith im Alpen-Melaphyr 26. „ im Basalt-Mandelstein v. Duppau 330. Zerr-Eiche hei Edeleny 693. Ziegelthon bei Unzmarkt 45. Zink-Blende mit Bleiglanz bei Reichen- bach 511. „ „ mit Bleiglanz im Bleigebiete von Nord-Amerika 795, 797. „ „ im Eisenspatb von Lepeina 659. „ „ im Sphärosiderit 613. „ „ (Lager von) mit Grünstein und körnigem Kalk 324. Zi nk-Erze von Lichten.vald, Zinkgehalt, 157, 807. „ -Oxyd (kohlensaures) in den Blei- gängen am Lake Superior 797. „ -Spath pseudomorph nach Kalkspath 610. Z in n -B e rg b au e (alte) im böhm. Fichtel- Gebirge 530. „ -Erze im böhm. Erzgebirge 323, 366. „ „im Karlsbader Gebirge 323, 366, 512. „ -Ganges (Verwerfung eines) bei Schlaggenwald 172. „ -G ran it des Kaiserwaldes 498. „ „ im nordwestlichen Böhmen 319, 366. „ „ siehe auch „Gra n it“. „ -Seifengebirg im nordwestlichen Böhmen 332. Zinnober -Bergbau (alter) im böhm. Fichtel-Gebirge 530. „ in den Guttensteiner Schichten am Pototschnigg-Graben 645. Zirbelkiefer (fossile) im Kalk-Tuff von Schöderwinkel 65. Z i z a n i a aquatica 803. Zoophieos Brianteus 607. „ Villae 607. Zwerglöcher 195. I $M$% >mßßM ?4 % \ • ,v V .;, •; ‘ \ '\ ' ' ’ ; ■ mu w. * SU s • 1 , in ;;>f -SS! 1111