.... "*< -I ■^Üfe «1»*'^«^^ "Jt:'«- — - ; • 19 Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gesamtgebiete der Agrikultur-Chemie. Neue Folge, IX. 1886. isj^wyoiik Der ganzen Reihe Neimimdzwanzigster Jahrgang. ßOTANICAL GARDEN Unter Mitwirkung von Dr. Dafert, I. Assistent der agrikultnrchem. Versuchsstation Popjielsdorf b. Bonn, Dr. E. A. Grete, Dirigent der landwirtsch. Versuchsstation Zürich, Dr. K. Hornberger, Docent der Kgl. Forstakademie Münden, Dr. Chr. Kellermann, Kgl. Reallehrer in Wunsiedel, Dr. C. Kraus, Kgl. Lehrer der Ackerbauschiüe Triesdorf'. Dr. J. Mayr- hofer, I. Assistent der Kgl. Untersuehungsanstalt Erlangen, Dr. E. v. Raum er, Assistent der Kgl. Untersuehungsanstalt Erlangen, Dr. E. Schulze, Professor am Polytechnikum Zürich, Dr. Br. Tacke, Assistent der agrikulturchem. Versuchsstation Poppeisdorf b. Bonn. Dr. W. Wolff, Oberlehrer am Realgrainasiiun und der Landwirtschaftsschule in Döbeln herausgegeben von Dr. A. Hilger, Professor der angewandten Chemie an der Universität Erlangen. BERLIN. Verlag von Paul Parey. YerlajshaniilDiig für LacdirirUchatt Cartenbao QEd rorstsum. 1887. Inhaltsverzeichnis. Boden. Referent: J. Mayrhofer. Seite Der Granit vmter dem Cambrium des hohen Venu, von A. v. Las sau Ix . 3 Chemische Untersuchungen der vom Ätna im Mai und Juni 1886 ausgeworfenen Stoffe, von L. Ricciardi 3 On some Quarz-Felsites and Augite-Granites from the Cheviot-District, von J. J. Harris Teall 4 Über die sogenannten Liparite und Sanidophn'e aus dem Siebengebirge, von A. V. Lassaulx , 4 tn^ergang von Dolerit in Homblendeschiefer, von J. J. H. Teall . . . . 4 Beitrag zur Kenntnis der Diabas-Mandelsteine, von E. Dathe 5 Über die Grauwacke von Eisenerz „Der Blasseneck-Gneifs", von H. v. Foul Ion 5 Memminger AJmerde, von Hans Vogel 6 Über die in Westpreufsen und dem westlichen Rufsland vorkommenden Phos- phoritknollen und ilire chemischen Bestandteile, von OttoHelm. . . 7 tjber das Vorkommen von Löfs im Kanton Bern, von E. v. Fellenberg . 7 Über Verwitterungsprodukte des Granites von der Luiseuburg im Fichtel- gebirge, von A. Hilger und K. Lampert 7 Verwitterungsvorgänge bei krj'stallinischen und Sedimentärgesteinen, von R. Schütze 9 Der Ortstein und ähnliche Sekundärbüdungen im Diluvium imd Alluvium, von Ramann 10 Beiträge zur Kenntnis des Alluvial -Bodens in den Niederlanden, von J. M. van Bemmelen 11 Die Zusammensetzung imd Bildung der sauren Böden im niederländischen AUm-ium, von J. M. van Bemmelen 12 Chemische Untersuchung einiger Gesteine und Bodenarten Württembergs, von E. Wolff 13 Ackererde und Untergrund von Franzenshütte (4 Werst nördl. von Dorpat). Ein Beitrag zur Kenntnis des Devondetritus des mittleren Embaeh, von C. Schmidt 14 Über die Zusammensetzung eines Weinbergsbodens von Saint- Andeol (Mün- dung der Rhone), von de Gasparin 16 Analysen nordamerikanischer Bodenproben, von EdgarRichards . . . 16 Untersuchungen über Bodenabsorption, von 0. Kellner 16 Quantitative Bestimmung einiger im Boden vorhandenen absorptiv gebimdenen Basen und Versuche über die Frage, ob die Pflanze nur gelöste und ab- sorbierte oder auch stärker gebundene, unlöslichere Nährstoffe aufnehmen kann, von 0. Kellner IT Über das Maximum an gebundenem Stickstoff, welches der Ackerboden der Atmosphäre zu entziehen vermag, von 0. Kellner 19 iTser das Verhalten des Harnstoffes im Ackerboden, von 0. Kellner . . 20 Direkte Bindung des atmosphärischen Stickstoffs durch thonige Bodenarten, von Berthelot 20 I* rv Inhaltsverzeichnis. Seite Über Bindung von Stickstoff in kultivierten Boden, von H. Joulie ... 21 Die Stickstoffanreicherang eines in Wiese liegenden Bodens, von P. P. D e h 4 r ain 21 Stickstoffquellen der Pflanzen, von Gilbert 21 Beobachtungen über die relative Menge und Bestimmung des Ammoniaks im Boden, von Berthelot imd Andre 22 Über die Bestimmung des im Boden enthaltenen Ammoniakstickstoffes und über die Menge des assimilierbaren Stickstoffes im unbearbeiteten Boden, von Anton Baumann 23 Über die Mikroben des Bodens, deren Nutzen für das Wachstum höherer Pflanzen, von E. Laurent 24 Über die in dem Erdboden lebenden Organismenformen, von Frank . . . 25 Über die chemischen Umsetzimgen im Boden unter dem Einflüsse kleiner Organismen, von Landolt 25 Über Umwandlimg von Ammoniak in Salpetersäure, von König . . . . 25 Untersuchungen über die niederen Pilze der Ackerkrume, von L. Adametz 25 Oxydation des Ammoniaks im Boden, von J. Uf feimann 25 Untersuch imgen über die Bildimg des Natronsalpeters im Boden, von A. Müntz 25 Üljer den Einflufs des Gipses auf die Nitrifikation, von Warington. . . 26 Bestimmung des organischen Kohlenstoffes in Bodenarten, welche freien Stick- stoff fixieren, von Berthelot 26 Eeduktion des Calciumsulfates durch verschiedene anaerobische Fermente, von Quantin 26 Über die durch Mikroorganismen bewirkte Reduktion u. Oxydation, von A. M ü n t z 27 Untersuchungen über die Zersetzung der organischen Substanzen, von E. Wollny 27 Über Wasserverdimstung aus dem Boden und den Pflanzen, von F. A. H. Marie Davy 28 Untersuchimgen über ilie Feuchtigkeits- imd Temperaturverhältnisse des "Bodens bei verschiedener Neigung des Terrains gegen den Horizont, von E. Wollny 29 Untersuchungen über den Einflufs der physikahschen Eigenschaften des Bo- dens auf dessen Gehalt an freier Kohlensäure, von E. Wollny . . . 30 Untersuchungen über die Wasserkapazität der Bodenarten, von E. Wollny . 31 Über Prüfung der Bodenarten auf Wasserkapazität und Durchlüftbarkeit, von Heinrich 32 Litteratur 33 Wasser. Referent: W. Wolf. 1. Trinkwasser. Über ein Trinkwasser mit T}-phusbacillus, von E. Geissler 34 Typhusbacillen in einem Trinkwasser der Stadt Mühlbeim a. Eh., von Moers 35 Der Keimgehalt brauchbarer Trink- und Nutzwässer, von G. Wolffhügel . 35 Verhalten verschiedener Bakterienarten im Trinkwasser, von Meade Bolton 35 Mikroorganismen im Münchener Trinkwasser, von Leone 36 Bakterioskopische Untersuchung der Brunnenwasser in Stettin, von Link . 36 Beiträge zur bakteriologischen Untersuchung natürlicher Gewässer, von Mar lapert-Neufville 39 Das Trinkwasser von Livorno, von Longi 42 Über die alkahsche Reaktion von Brunnenwasser, von OttoSchweissinger, C. Brunnemann, F. Muck 42 — 43 2. Mineralwasser. Chemische Untersuchung des Mineralwassers zu Langensalza, vonE. Reichardt 44 Analyse des Absatzes in dem Mineralwasser von Chabetout, von F. Thabuis 44 Mineralwasser von Chätel-Guyon, von Caraöre 44 Der Jamnicer alkalisch-muriatische Säuerling, von G. Janecek 44 Untersuchung des Kochbrimnens in Wiesbaden, von R. Fresenius . . . 45 Freies Jod in dem Mineralwasser von Woodhall Spa., von J. A. Wanklyn. 45 Analyse einiger Mineralwässer von Java, von St. Meunier 45 Inhaltsverzeichois. V Seite Bakterien iü schwefelhaltigen Wässern, von L. Olivier 46 Analyse der Mineralquellen der griechischen Inseln Aegina und Audros, von K. Danibergis 46 Intersuchuiiüoii, Vorhalten und Reinigung anderer Wässer, See-, Flufs-, Abwässer etc. Bromgehalt des Meerwassers, von E. Berglund 47 Beiträge zur Chemie des Meerwassers, von Axel Harn he rg 47 Seewasseranalyse von der Düne von Helgoland, von Xiederstadt . . . . 47 Chemische Untersuchung von Seewasserj^roben , von Adolf Kliemetschek und Jos. Sobieczky 47 tljer eine Salzquelle im Moorgehiet des Würpeflusses, von M. Fleischer . 47 l'ber die Bakterien im Mainwasser, von B. Rosen b er g 48 Ül)er das Grundwasser, von Renk ... 49 Analyse des Moldauwassers, von Fr. Stolba 49 Untersuchung des Grundwassers in Rom, von A. Celli u. F. Marius-Zuco 49 Bildung und Zersetzung vun Nitraten und Nitriten in Flufs- und Quell- wässern, von J. Munro 49 Reinigung des Wassers für die Textilindustrie, von Ernst v. Cochenhausen 49 Refuigung der Seine und Entwässerung von Paris 49 Verfahren zur Reinigvmg von Abwässern, von M. Nahnsen 50 Über Wasserreinigung durch Filtration von A. G. Salomon und V. de Vere Mathfw 50 Über die Reinigung der städtischen Abwässer, von Tidy 50 Die Reinigung der städtischen Abwässer zu Essen, von Wiebe .... 50 Über das Pasteur-Chamberland'sche Filter, von Finkelburg 50 Über Filtration von Wasser, von W. Hesse 50 Über Wasserfiltration im Grofsen, von Coccone 51 Anhang 51 Litteratur 52 Atmosphäre. Referent: R. Hornberger. Untersuchung über den Gehalt der atmosphärischen Niederschläge an Stick- stoffverbiudungen und über das Maximum an gebundenem Stickstoff, wel- ches der Ackerboden der Atmosphäre zu entziehen vermag, von 0. Kellner 52 Untersuchungen über den Sauerstoffgehalt der Waldluft, von E. Ebermayer 54 Über den Kohlensäuregehalt der Atmosphäre, von 0. Waltershof er . . 55 Die mittlere Regenmenge Deutschlands, von II. Töpfer 55 Ll)er die Entstehung des Tau's, von Aitken 55 Ülier Nebelbildung, von R. Helmholtz 56 Untersuchimgen über die durch die Hygroskopicität der Bodenarten bewirkte Wasserzufuhr, von J. S. Sikorski 56 Die Vorausbestimmimg des nächtlichen Temperaturminimums 57 Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land, von J. Hann 58 Temperaturunterschied zwischen Wald und Feld, von Th. Nördlinger . . 59 Einflufs der Wälder auf das Klima, von A. Woeikoff 59 Über den Einflufs der Wälder auf das Klima von Schweden, von H. E. Bamberg 60 Über den Einflufs des Waldes auf die kUmatische Temperatur, von J. Hann 60 Einflufs der Gebirgswaldungen auf die Vermehrung der Niederschlagsmengen, von Ander lind 60 Einflufs der Gebirge auf das Klima von Mitteldeutschland, von R. Assmann 61 Einflufs der Schneedecke auf die Temperatur der Luft, von R. Assmann . 61 Einflufs der Schneedecke auf Klima und Wetter, von A. Wojeikoff ... 61 Über die Ursache der zunehmenden Zahl der Bützschläge, von P. Andries 62 Die Blitzgefahr in der sächsischen Schweiz, von Joh. Freyberg . . . . 63 Litteratur 63 VI Inhaltsverzeichnis. Seite Die Pflanze. Asclieiiaualysen. Referent: C. Kraus. Asche japanischer Pflanzen, von 0. Kellner 65 Asche der Heidelbeere, von R. Hornberger 71 Asche der Wucherblume (Chr^-santhemiun segetum), von R. Heinrich . . 71 Asche der wilden Kartoffel von Paraguay, von E. Schmidt u. L. Richter 71 Asche von Lallemantia iberica, von L. Richter 72 Zusammensetzung von Sandwicke, von E. Schmid 72 Anbau und Zusammensetzung des Beinwell, von E. Schmid 73 Vegetation. Referent: C. Kraus. A. Samen, Keimung, Keimprüfung. Keimkraft der Rübenknäule, von P. Grassmann 73 Über die Keimungsverhältnisse von Raphanus, Raphanistrum, von F. S c h i n d 1 e r 74 Anthoxanthum Piielii Lecoq et Lamotte, von F. Nobbe 75 Ozon und Keimung, von A. Vogel 76 Die Samen von Brassica iberifolia, eine neue Verfälschimg des weifsen Senf- samens, von C. 0. Harz 76 Ein neues Fälschungsmittel des weifsen Senfes (durch indischen Raps), von H. Steffeck 76 Anatomie des Baumwollen- und Kopaksamens, von H. v. Bretfeld ... 76 Beschreibung der Samen von Lallemantia iberica, von L. Richter . . . 76 Über mikrochemische Prüfungen von Pflanzensamen auf Eiweifskörper, von T. Szymanski 76 Die einheitlichen Methoden der Österreich-ungarischen Samenkontrollstationen zur Wertbestimmung des Saatgutes 76 Die einheitUchen Methoden der Österreich-ungarischen Samenkontrollstationen zur Wertbestimmung des Saatgutes, von v. Wein zier 1 77 Samenknntrolle der Versuchsstelle zu Marburg im Jahre 1885 Neuer Keimapparat, von V. Th. Mager stein 76 B. Assimilation und Stoffwechsel. 3 Beiträge zur Kenntnis der Chlorophyllfunktion, von A. Nag am atz . . 78 Die Thätigkeit des Chlorophylls im ultravioletten Dunkel von G. Bonnier und L. Mangie • 78 Das Chlorophyll und die Reduktion der Kohlensäure durch die Gewässer, von C. Timiriazeff 79 Photometrische Untersuchungen über die Absorption des Lichts in den Assi- milationsorganen, von J. Reinke 79 Über Reduk-tion der Kohlensäure im pflanzlichen Organismus, von H. Putz 80 Über Büdung von Stärkekömem in den Laubblättem aus Zuckerarten, Man- nit \m<\ Glycerin, von A. Meyer 80 Über die Ungleichheiten in der Zusammensetzung der Gase in den Blättern, die sich in Luit befinden, von S. Peyron 81 Über die Atmung der Pflanzen, von G. Bonnier und L. Mangin ... 81 Untersuchungen über die Respiration der Blätter im Dunkeln, von P. P. Deherain und L. Maquenne 82 Beiträge zur Kenntnis des Sauerstoffbedürfnisses der Bakterien, von G. Liborius 82 tjher die Oxalsäure in der Pflanzenwelt, von Berthelot und Andre . . 83 Über die Bildimg der Oxalsäure in der Pflanzenwelt, von Berthelot u. Andre 84 Über die Absorption der Rübenwurzeln während des Wachstums, von H. Leplay 85 Über tlie Bedeutung der organischen Säuren für den Lebensprozefs der Pflan- zen, von 0. Warburg 86 Die Assimilation des Asparagins durch die Pflanze, von P. Baessler . . 86 Inhaltsverzeichnis, "VH Seite Ein Beitrag zur Kenntnis der Eiweifshildung in der Pflanze, von C 0. Müller 87 Über die Wärmemengen, welche von den Pflanzen abgegeben und aufgenom- men werden, von G. Bonn i er 88 Zur physiologischen Bedeutung des Gerbstoffs in den Pflanzen, von M. W e s- termaier 89 Über das Assimilationssystem, von G. Haber 1 an dt 89 C. Ernährung. Über Verteilung und Wanderung der Nitrate in den Geweben der Pflanzen, von G. Capus 89 Vber die Aufnahme von Ammoniak durch die Blätter, von C. N erger . . 90 Welche StickstoöqueDen stehen der Pflanze zu Gebote, von Hellriegel. . 90 Über die Sticksto^iuellen der Pflanzen, von H. Gilbert 91 Die Stickstofffrage vor, auf imd nach der Naturforscherversammlimg, von A. B. Frank 91 Die wesentlichen chemischen Elemente der Pflanzen, von Th. Jamieson . 91 Kritische Besprechung von de Vries „Plasmolytische Studien über die Wand der Vacuolen" von W. Pfeffer 91 D. Stoffbewegung. Zur Kenntnis der Verwendung der Kohlehydrate in den Pflanzen, von L. B r a s s e 92 Lösung der Stärke in den Blättern, von L. Brasse 92 Über das Verhalten von Stärke und Zucker in reifenden und trocknenden Tabaksblättern, von H. Müller-Thurgau 93 Untersuchungen über das Saftsteigen, von S. Seh wendener 94 E. Zusammensetzung in verschiedenen Entwiekelungsperioden. Chemiscli -physiologische Untersuchmigen über das Wachstum der Kartoffel- pfianze bei kleinerem und gröfserem Saatgut, von U. Kr eu ssler . . . 94 Über die Entwickelung der Zuckerrübe, von A. Girard 97 F. Verschiedenes. Das Zahlenverhältnis der Geschlechter, von F. Hey er 99 Das Waclistum der Lichttriebe der Kartoffelknollen unter dem Einflüsse der Bewurzelung, von C. Kraus 100 Über die Wirkung des durch eine Chininlösung gegangenen Ijchts auf die Blütenbildimg, von J. Sachs 100 Der Einflufs des Sonnenlichts auf die Lebensthätigkeit der Mkroorganismen, von E. Duclaux . . . . • 101 Über den Einflufs höherer Temperaturen auf die Fähigkeit des Holzes, den Transpirationsstrom zu leiten, von C. A. Weber 101 Über den Transpirationsstrom in abgeschnittenen Zweigen, von F. Darwin und Pt. W. Philipps 101 Über die Lnbibition des Holzes, von E. Godlewski 102 Die Transpiration der Pflanzen und ihre Einwirkung auf die Ausbildimg pflanzlicher Gewebe, von F. G. Kohl 102 Ein Transpirationsversuch, von L. Errera 102 Über die Wasserleitungsfähigkeit des Kernholzes, von C. Rohrbach . . . 102 Die Wasseraufnahme durch die Oberfläche oberirdischer Pflanzenteile, von K. Osterwald 102 Über die Austrocknungsfähigkeit der Pflanzen, von G. Schröder . . . . 102 Austrocknung von Pflanzen in wässerigen Salzlösungen, von A. Levallois . 103 Über die Ursache des Mark- und Blattturgors, von J. Böhm 103 Über den EinfiiiTs der Standortsverhältnisse auf die Struktur der Pflanzen, von R. Keller 103 Über normale Absonderung stickstoffhaltiger Stoffe aus Hefe- und Schimmel- pilzen, von U. Gayon imd E. Dubourg 103 Über einige biologisch-chemische Eigenschaften der Mikroorganismen, von A. Poehl 103 Vm Inhaltsverzeielmis. Seit» ii. Pflnnzcnkiiltur. a) Allgemeines. tTber die Beeinflussimg der Widerstandsfähigkeit der Kulturpflauzen gegen ungünstige Witterungsverhältnisse durch dieKulturmethofle, von E. Wollny 103 Über den Einfluls des spezifischen Gewichtes des Saatgutes auf das Produk- tionsvennögen der Kultur])flanzen, von E. Wollny 104 Bedeutung der Zucht neuer Kultun'arietäten und besseren Saatguts, sowie des Samen wechseis für die Landwirtschaft, von Calberla 105 Die schwedischen Bestrebungen auf dem Gebiete der Saatkornproduktion, von C Boysen 105 b) Getreide. Über die chemische Zusammensetzung imd physikahsche Beschaffenheit amerikanischer Cerealien, von Gl. Richards ou 105 Anbauversuch mit schwedischen Saatfrüchten in Weihenstephan, vonE. Lehner t 108 Anbauversuche mit schwetlischem Saatgetreide, von L. Just 109 Auswahl der Weizensorten von F. Schindler 109 Über den Klebergehalt des Weizens von F. Schindler 110 Anbau englischen Weizens in Österreich, von F. Schindler 110 Über fremde und einheimische Weizen Varietäten, von F. Schindler . . 111 Über den Wert versclüedener Weizensorten, von F. Heine 112 Anbauversuche mit Weizensorten aus Palästina, von Edler 113 Kreuzungsprodukte verschiedener Weizenvarietäten, von W. Rimpau . . 113 Kreuzung von Weizen und Roggen 113 Die Kultur verbesserter Weizensorten, von G. Millon 113 Die Weizenanbauversuche in Saint-Remy, von Cordier 113 Zur Qualitätsbeurteilung des Hafers, von W. Hoff meist er 113 Versuche über den Kulturwert verschiedener Hafervarietäten 1885, von 0. Beseler und M. Märcker 115 Anbau versuche von Hafersorten, von J. Kühn 116 Anbau versuche mit Hafer in Saint-Remy, von Cordier 117 Haferanbauversuche, von F. Heine 117 Anbau von Triumphhafer, von S. Angele 118 Zur Qualitätsbeufteilung der Gerste von W. Hoffmeister 118 Über das Verhältnis des Speizeugewichts einer Anzahl in Ostpreufsen ge- ernteter Gerstensorten, von Klien 119 Über mehlige und glasige Gerste, von Chr. Grönlund 119 Über beregnete und nicht beregnete Gerste, von Fr. Farsky 120 Gerstenanbauversuche mit Saatgut verschiedeneu Ursprungs, von M. Märcker 120 Litteratur über Gerste 122 Die Saatfruchtauslese auf nassem Wege, von J. Wolff 123 Konsenierung feuchter Kömer, von R. Sydow 123 Litteratur 128 c) Kartoffeln. Die wilde Kartoffel von Paraguay, von F. Nobbe 123 Über den Einfluls der Bodenart auf den Ertrag, Stärkegehalt und die Er- krankung verschiedener Kartoffelsorten, von G. Marek 123 Das Abwelken der Steckkartoffeln, von A. Leydhecker 126 Das Häufeln der Kartoffeln, von PaulGabler 128 Kartoffelanbau versuche, von 0. Cimbal 129 Vergleichende Anbauversuche mit verschiedenen Kartoffelsorten im Jahre 1885, von F. Heine 132 Kartoffelanbau versuche, von F. Janowsky 137 Über Kartoffelbau, von Liebscher 137 Die Kartoffel als Futterpflanze, von E. Pott 137 d) Rüben. Über Schofsrüben, von Fr. Herles 137 Das Aufsdiiefsen der Zuckerrüben - 140 Inhaltsverzeichnis. IX Seite Das Vereiüzelnen der Zuckerrüben, von H. Brie in 14() Elektrische Kulturversache bei Zuckerrüben, von Braune 140 Die Resultate der in Böhmen im Jahre 1885 aus<,'eführtcn Kultiirversuche mit verschiedenen Riibenvarietäten, von A. Nowuczek 141 Prüfimg österreichischer Rübeusamensorten, von E. v. Proskowetz jun. . 142 Vergleichender Anbau von acht Zuckerrübenvarietäten, von A. Petermann 142 Rübenanbauversuche in der Provinz Sachsen 188ü, von M. i\rä reker . . 143 Auswahl der Samenrüben von F. Kudelka 14ö Litteratur 145 e) Futterpflanzen. Futteranbauversuche in der Schweiz 1884/85 145 Anbauversuche mit verschiedenen Rotkleesaateu im Jahre 1884/85, von H Pateusen 149 Anbauversuche mit verschiedenen Kleesorten 152 Vergleichende Anbauversuche mit Sorghn und Mais, von Troschke . . 152 Futtermais und Sorghum als Grünfutter 153 Vergleichende Untersuchung von vier Lupinenarten, von Troschke . . . 153 Der amerikanische Wiesenschwingel, von F. G. Stehler 154 Samenmischimgen für ein- und mehrjährige Elleegrasfelder, von Neergard 155 Spergelsamen, von Möller-Holst 155 Symphytum as])ernmum als Futterpflanze, von E. Pott 157 Waguer'scher Futterbau, Mitteilung von Krocker 157 Die Sandwicke im Jahre 188G, von Schirm er 157 Kochia villosa, Chenopodium nitroriaceum, Atriplex nummularia als Futter- pflanzen 157 Der Besuch des Rotklees durch die Bienen, von C. Schachinger . . . 1.58 Weifser indischer Raps .... 158 Litteratur 158 f) Verschiedenes. Über Asclepias Cornuti imd die verwandten Alien (4 AbhandUmgen) , von G. Kassuer 158^ Winterlein, von A. Leydhecker 159 "Winterlein, von Hutter 159 Der Flachsbau in Frankreich, von G. Dangers 159 Versuche über Kultur und Verarbeitung des Flachses, von St rehl u. Fritze 159 Genista linomm, eine neue Gespinstpflanze, von Th. Magerste in . . . 159 Der Versuchsgarten des deutschen Hopfenbauvereins in Spalt, von C Kraus (Dritter Bericht.) KjO Beobachtungen über die Kultur des Hopfens im Jahre 1885 160 Der Sommerschnitt des Hopfens und seine Wirkung auf die Ertragsfähig- keit, von 0. Koch IGO Anbau von Teichrolir 160 Anbau der Quinoapflanze, von F. v. Thümen 160 Verschiedene Litteratur 161 Anhang-. Unkräuter. Vertilgimg von Wiesenunkräutern durch den Auftrieb von Schafen auf die Wiesen zur Winterzeit, von F. Alzer 161 Vertilgung des Scliachtelhalms 161 Vertilgimg der i.juecke 161 Vertilgung der Distel 161 Vertilgung des Huflattichs, der wilden Möhre u. dgl 161 Beschreibung und Vertilgung des Kleewürgers, von L. Just 162 Die Würger oder Sommerwurzpflanzen, von F. v. Thümen 162 X Inhaltsverzeichnis. Seite Pflaiizeiikraiikheiteu. Referent: Chr. Kellermann. A. Krankheiton durch tierische Parasiten. I. Reblaus. L e b e n s g e s c h i c h t e. Fortsetzung der bei der Erziehung der Rebläuse in Erihren erzielten Resul- tate, von P. Boiteau 162 Geographische Verbreitung. Deutschland (N essler) 162 Schweiz 163 Frankreich (Tisserandj 163 Kroatien 163 Ungarn 163 Portugal (Desclozeaux) 163 Australien 163 Sonstige neue Fundorte der Reblaus 163 — 164 Bekämpfung. Verordnung, betreffend die Ehifuhr und die Ausfuhr von Gewächsen u. s. w. des Wein- und Gartenbaues 164 Vorkehrungen im Bezirke Komeuburg gegen das Weiterschreiten der Reb- laus, von Jablanczv 164 Vortrag über die Erfahrungen mit amerikanischen Rebsorten, von H. Göthe 165 Vortrag über den dermahgen Stand der Reblausfrage, von Moritz . . . 165 Litteratur 165 — 167 n. Die übrigen Schmarotzertiere. Nematoden. Grenze der Lebenszähigkeit der Weizenälchen, von G. Penne tier . . . 167 Rübennematoden in Geti-eidefeldern, von Kriegesmann 167 Zur Vertilgung der Nematoden mittelst Fangpflanzen, von Hellriegel . 167 Älchenkrankheiten, von v. Thümen 167 Insekten. Rhynchoten. Die Erdlaus, Tvchea Phaseoli, eine neue Gefahr für den Kartoffelbau, von F. Karsch" 167 Diaspis pentagona, eine neue Krankheit des Maulbeerbaumes, von Cantoni 168 Noch ein neuer tierischer Kartoffelschädling, von v. Thümen 168 Auf zum Kample gegen die Blutlaus, von Göthe 168 Zur Bekämpfung der schädlichen Blutlaus, von Glaser 168 Vernichtung der Rosenschildlaus, von M. Scholtz 169 Hymenopteren. Abermals ein neuer Parasit der Rebenwurzeln, von F. v. Thümen . . . 169 Lepidopteren. Conchyhs epilinana in Böhmen, von Purghardt 169 Zygaenaraupe an Klee etc., von Besnard 169 Raupenvertilgung 169 Das Schwefeln als Mittel gegen den Heuwurm, v. J. Schlamp 169 Neues Mittel zur Bekämpfung der Tortrix uvana, von Artunovic . . . 169 Dipteren. Beiträge zur Kenntnis landwirtschaftlich schädlicher Tiere, von Ritzema Bos 170 Neues über zwei Getreide schädigende Fliegen, von v. Thümen . . . . 170 Inhaltsverzeichnis. XI Stite ijber die Verbeeriuifxen des Weizens durch Chlorops taeniopusMeig., von N o w i ck i 171 Kartoffelfäiüe durch Insektenlarven, von F. Cohn- Breslau 171 Mafsregeln gegen Cecidomyia destnictor 172 Coleopteren. Ein Mittel zur Bekämpfung des Luzemekäfers, von Vialla 172 Sitones griseus, von A. Hoff mann 173 Die Erdflohe und ihre Bekämpfung, von E. S. Zürn 173 Über zwei Arten der Blattkäfergattung Phratora als Schädlinge, von G.Joseph 173 Schaden durch Engerlinge im Rüsselsheimer Gemeindewald, von Klipstein 173 Vorschläge zur Vertilgung der Maikäfer imd dadurch der Engerlinge, von Cogho 173 Vertilgung des Rebstechers, von Bauer 174 Über den Dralitwurm, von Tyniecki 174 Vertilgimg des Kornkäfers, von E. Schultz 174 Anhang. Das Sapokarbol em Radikalmittel gegen die Blutlaus u. s. w., von K. G. Lutz 174 Das Einbeizen der Maissaat mit Petroleimi, von F. v. Thümen .... 174 Schutz der Saatbeete gegen Vögel, von Brill 175 Vernichtung der Insekten in Gewächshäusern, von Dybowski 175 Über das Vergiften schädlicher Insekten, von Nessler 175 Die dem Hopfen, den Cereahen und den Fruchtbäumen schädlichen Insekten von Louis Passy 175 Über Mäusevertilgimg, von Dr. Crampe 175 Schutz der Tanne gegen Rehverbifs, von Yelin 176 Schutz der Kulturen gegen Rehverbifs, von Schubert 177 Waldbeschädigungen durch die Eöthelmaus im AVinter 1885/80, vonBeling 177 Litteratur 177—179 B. Krankheiten durch pflanzliehe Parasiten. Bakterien. Über die Mosaikkrankheit des Tabaks, von A. Mayer 179 Die Krankheiten des Ohvenbaumes und die Tuberkulose insbesondere, von L. Savastano 181 Peronosporeen. Über das Auftreten der Peronospora im Jahre 1885, von v. Thümen . . 181 Peronospora-kranke Trauben aus der Umgebung von Monastero bei Afjuileja, von E. Rathay 181 Das Wiedererscheinen der Peronospora, von Giuseppe Cuboni .... 181 Einige Versuche der Bekämpfimg der Peronospora mit Kupfervitriol, von Graf de Latour 182 Über die Reduktion des Kupfersulfates bei der Woingärung, von H. Quantin 182 Über Kupfergehalt der Weine aus Weingärten, die zur Bekämpfimg der Perono- spora mit Kupfervitriol behandelt wurden, von Bolle 182 Behandlung des Weinstockes mit Kupfersalzen gegen den (falschen) Meltau, von Crolas und Raulin 183 Bericht über die in der kgl. Weinbauschule in Conegliano ausgeführten Ver- suche zur Bekämpfung der Peronospora, von Giuseppe Cuboni. . . 183 Anwendung von Schwefelkalium gegen Peronospora, von P. Hugounen(| . 184 Resultate der gegen den falschen Meltau und gegen die Tomaten- und Kar- toffelkrankheit gerichteten Behandlungen, von E, Prillieux • . . . 184 Praktische Behandlung des (falschen) Meltaues, von Desclozeaux . . . 185 Ein Bespritzungsapparat gegen Peronospora, von R. Dolenc 185 Das Kupfer in der Ernte von Reben, von (Javon und Millardet . . . 185 Verstäuber, beschrieben von L. de Sardriac 186 Die Vernichtimg der Peronospora, von H. de France 186 Peronospora infestans. Über das Jensen'sche Verfahren zur Besiegung der Kartoffelkrankheit, von F. Nobbe 186 TTT Inhaltsverzeichms. Seite Einflufs der Bodenart auf den Ertrag etc. verschiedener Kartoffelsorten, von G. Marek 187 Uredineen. Die Rostpilze der Rosa- und Rubusarten imd die auf ilmea vorkommenden Parasiten, von J. Müller 187 Roestelia caneellata, von Prillieux 189 Peridermium pini. von Cornu 190 Ustilagineen. Verluste beim Weizenanbau durch Kupferntriol als Schutzmittel gegen Schmier- brand, von P. Grafsmann 190 Zur Frage des Beizens von ^Yeizen mit Kupfervitriol, von Pin der . . . 191 Verschwendung der Salicylsäure gegen den Brand im Getreide, von Schröder- Nienburg 191 Ascomyceten. Über einige Skier otinien und Sklerotienkrankheiten, von A. deBary . . 191 Die Sklerotienkrankheit der Kartoffeln, von F. Cohn 196 Beiträge zur Eutwickelimgsgeschichte der Pyrenomyceten, von F. v. Tavel 196 Über Gnomonia erythrostoma, von B. Frank 196 Exoascus Aceris, von Linhardt 197 Über Alkoholgärung und Schleimflufs lebender Eichbäume, von Ludwig . 197 Eine neue Weizenkrankheit, von v. Thümen 198 Phoma uwola, von Prillieux 198 Eine neue Krankheit der Mandelbäume, von M. Cornu 198 Beitrag zur Kenntnis der Orchideenwurzelpilze, von W. Wahrlich . . . 198 Melasmia Empetri, von P. Magnus 199 Basidiomyceten. Über den Wurzelpilz des Weinstockes, von Sehnet zier. 199 Eine bisher wenig beachtete Weizenkrankheit, von F. v. Thümen . . . 199 Anhang. Kranke Trauben in den Rebpflanzungen der Vendee, von Prillieux. . . 199 Über die Melanose, von P. Viala und L. Ravaz 200 Beiträge zur Kenntnis der Krankheiten unserer Kulturpflanzen, von J.Eriksson 200 Pilze an Nadelhölzern, von Rostrup 202 Pilze auf Kulturj)flanzen, von Rostrup 202 Fusicladium pjTinum, von Schröter 202 Phoma Armeniacae, von v. Thümen 202 Wurzelfäule, von Mortillet 202 Flechtenvertilgimg, von M. Scholtz 203 Über eine neue Weizenkrankheit, von F. v. Thümen '. 203 Verwendung von Salicylsäure in der Landwirtschaft, der Reben- und Garten- kultur, von V. Thümen 203 Mafsregeln gegen schädliche Organismen 203 Litteratur 203—208 C. Krankheiten aas verschiedenen Ursachen. Untersuchungen über Schneebruchschaden, von Bühl er 208 Beschädigung der Kiefer durch Beimischung oder Unterbau von Buchen, von Walther 209 Untersuchungen über die Ursachen des Gummiflusses der Kirschbäume, von Tschaplowitz 209 Über Gelbfieckigkeit, von P. Sorauer 210 Untersuchungen über die Wirkung des Eisenoxyduls auf die Vegetation, von 0. Kellner 210 Die Räucherung der Reben gegen Frühjahrsfröste bei Freiburg i. Br. . . 210 Mittel gegen das Lagern des Getreides in Niederungen, von Rettich . . 211 Litteratur 211—212 Inhaltsverzeiclinis. XHI Seite Referent: E. A. Grete. I. Düngerbereitiui«: und Dihisrcranalyscn. Zusanimensetziui«; von Käseabfallen, von E. v. Wolff 212 üiingwert der Abfälle aus amerikauisdiem Baumwoll-Saraenmehl, vcin J. König 213 Düngwert des eingedickten Osmosewassers, von A. Gawalosky . . . . 213 Abwässer einer Poudrettefabrik, von A. Müller 213 Die Zusammensetzung einiger Meeresprodukte, die in Japan als Düngemittel verwendet werden, von 0. Kellner 213 Abwässer der Stärkefabrik Wittingen 213 Chemiscbe Zusammensetzung des Niederschlages in Absatzgruben einer Zucker- fabrik, V(in Farsky 213 Die Zusanmiensetzung einer pliosphathaltigen Erde von Bergstadtl, von Farsky 215 Cber Düngerverluste in kleineren Wirtschaften, von J. Spöttle . . . , 215 Über Kadaverdünger, von Toepelmann 215 ITber die Konservienmg des Stallmistes, von Hickethier und Holde fleifs 215 Beiträge zum Studium des Stalldüngers von A. Andoynand und Ed. Zacharewicz 217 Zusammensetzung von Superphosphatgips, von A. Petermann 219 Doppelsuperjihosphat imd Superphosphatgips, von P. Wagner . . . . 219 Super})hosphatgips-Einstreu, Mitt. von Schippau & Co 219 Neues über Düngerfabrikation, von Stutzer 219 Über den Wert der badischen Torfe als Streu- und Düngemittel, von J. Nefsler 219 II. Düngerwirkung-. Ein Düngungsversuch mit Thomasschlaeke bei Hafer, von H. Bieler jr. . 220 Düngimgsversuche auf Hochmoorboden, von M. Fleischer, A. Salfeld, F. G a a z , B. V. d. H e 1 1 e n 221 Rübendüngungsversuche pro 1885 in Hildesheim imd Göttingen, von Müller 223 Prüfung des Düngerwertes der Thomasschlacke, von Wrightson und Munru 223 Yergleichende Düngungsversuche mit Thomasschlacke und anderen Phos- phaten auf Moorboden 225 Düngungsversuche auf Wiesen 227 Düngimgsversuch mit verschiedenen Phosphaten und mit Chilisalpeter auf Niederungsmoor, von Plötz-D Ölungen 227 Vergleichende Düngungsversuche mit Thomasschlacke und anderen Phosphaten von Fittbogen 228 Vergleichende Düngungsversuche zu Roggen mit Thomasschlacke und anderen Phosphaten, von M. Sievert 231 Abhandlung über Thomasschlacke von Stutzer; desgl. von P. W a g n e r ; desgl. von H. v. Lieb ig; desgl. von H. u. E. Albert-Biebrich 231 Düngungsversuche zu Gerste imd Hafer mit verschiedenen Phosphaten von H. Sellschop-Lexow 231 Versuche über den Wert der Phosphorsäure in gemaMenen Thomasschlacken, von M. M ä r c k e r 232 DüngiuQgsversuche in Baden, von J. Nefsler . . 234 Phosphatdüngung in Hannover, von F. Brügmann 238 Düngungsversuche in Hohenheim, von Strebel 238 Gerstenanbauversuche, von Dr. Rehm u. a 238 Wirkimg der Kainitdüngimg, von Pirscher . 239 Düngungsversuche bei Kartoffeln von S c h r e w e und Dr. K 1 i e n . . . 239 Haferdüngung von T h u n 240 Zuckerrübendüngung, von A. N a u t i e r 240 Die Rentabilität der Kunstdüngung, von L ü d k e 240 Beispiel natürlicher Düngung durch vulkanische Asche, von Pue de Dome 240 Wirkung von Kunstdünger auf Geestland, von Scheidemann. . . . 241 Vergleichende Düngungsversuche mit Chihsalpeter und schwefessaurem Am- moniak, von V. Mager st ein 241 JJber Wirkimg von Chilisalpeter gegenüber den Ammoniaksalzen, von M ä r c k e r 241 XIV Inhaltsverzeichüis. Seite Über Handelsdünger, von J. vandenBerghe 247 Schwefelsäure als Düngemittel, von F r. F a r s k y 247 Wirkung des Eieselwassers bei Bewässerung von Wiesen, von J. K ö n i g . 248 III. Allgemeines. Vher die (Ammoniak-) konsernerenden Eigenschaften des Gipses und Konsorten, von Ad. Mayer 249 Neue Feststellung des Handelswertes der Phosphate, von P. Wagner . . 250 Über die finanziellen Ergebnisse der Stadtreinigung in 19 niederländischen Städten im Jahre 1884 251 Über das Verhältnis des Harnstoffs im Ackerboden, von 0. Kellner . . 251 Über Düngungsversuche, von P. Wagner 251 Zur Frage der Stickstoff düngung, von E. Wein 251 Wie können wir Eiimahmen und Ausgaben imseres Ackers ausgleichen, ohne zu künstlichen Düngemitteln zu greifen, von Adalb. Smolian . . . 251 Über das Liegenlassen des Stallmistes auf dem Felde, von M. Speck Frhr. V. Sternberg 251 Die Bedeutung der Kalisalze als Düngemittel, von W. Lobe 251 Eine neue Theorie der Düngung, von Lieb seh er- Jena 251 Litteratur 252 Pflanzeiiehemie. Eeferenten: A. v. Eaumer, A. Hilger. I. Fette. Waehsarten. Über die Oxydation der Öle, von Ach. Livache 252 Cholesterin in vegetabilischen Fetten, von Ed. He ekel und Fr. Schlagden- hauffen _ 253 Über einige Punkte in der Prüfung der Öle, von Leonard Archbutt . 253 Ergänzende Bemerkungen über die Methoden zur Prüfung der Öle, von AI fr. H. Allen 253 IL Kohlehydrate. Über die Einwirkung von Brom und Wasser auf Lävulose, von M. König 253 Über Reisstärke, von Livio Sostegni 253 Über Lävulose, von Alex. Herzfeld und Heinrich Winter .... 254 Über Maltode.xtrin, von Horace T. Brown 255 Über Zuckerarten in keimenden und nicht keimenden Cerealien, von C. 0. Sullivan 255 Über die Produkte der Oxydation des Mannit mit übermangansaurem Kah, von Fr. Iwig und 0. Hecht 255 Über die Bildung von Lävulinsäure, von C Weh m er und Tollens . . . 256 Über Einwirkung von Blausäure auf Dextrose, von Heinrich Kiliani . 256 Über das dextrinartige Kohlehydrat der Samen von Lupinus luteus, von E. Steiger 257 Über das Vorkommen von Raffino.se in der Gerste, von C. 0. Sullivan . 258 Über die E.xistenz der näheren Bestandteile de.s 3Iilchzuckers in den Pfianzen, von A. Müntz 258 Anilide der Galaktose und Lävulose, von Ssorokin 258 Untersuchungen von Melitose oder Raffinose aus Melasse, Baumwollsamen und Eukalyptus manna, von P. Kieschbiet und B. Tollens . . . 258 Saure Gärung der Glykose, von Boutroux 258 Über die Produkie der O.xydatinn des Mannit mit übermangansaurem Kah, von Fr. Iwig und 0. Hecht 259 Neue Gärung der Glukose, von Maumenc 259 Cyklamo.se, ein neuer Zucker, von Gustav Micha ud 259 Verbrennungs- und Bildungswänne von Zucker, Kohlehydraten luid verwandten mehrwertigen Alkoholen, von Berthelot und Vieille 259 lühaltsverzeichais. XV Seite Über die durch Inversion von Lichenin entstehende Zuckerart, von Peter Klason 259 Untersuchung über die Einwirkung verdünnter Säuren auf Traubenzucker und Fruchtzucker, von M. Conrad und M. Gut h zeit 259 Über die Zersetzung des Mih-hzuckers durch verdünnte Salzsäure, von M. Conrad und M. Guthzeit 260 Über Arabonsäure und die aus Lichenin entstehende Zuckerart. von R. W. B a u e r 261 Verwaudhuig der Ghikosen in Dextrine, von E. Geimaux und L. Lefovre 261 Zur Kenntnis der Kohlehydrate, von R. Wallach 261 Zur Kenntnis der Melitriose (Raftinose), von C. Scheibler 262 Über Mannit im Cambialsafte der Fichte, von J. Köhler 263 Zur Kenntnis der Kohlehydrate, von M. Honig und St. Schubert . . 263 Über Gärung der Cellulose mit Bildung von Methan und Kohlensäure, von Hoppe-Seyler 263 Über Arabinose." von Heinrich Kiliani 264 Die Anärobiose und die Gärung, von M. Nencki 265 Ül^er Raffinose (Melitose) und ihre quantitative Bestimmung, von R. C r e y d t 265 Glykose und die Verzuckerung des Stärkemehls, von L. Cuisiuier . . 266 Über den Zucker süfser Kartofleln, von Herm. MüUer-Thurgau .... 267 Studie über eine Inversion der Saccharodiose, von M. A. Ladureau . . 267 Über die Rohfaserbestimmung und das Holzgummi, von H. Hoffmeister. 267 Untersuchimgen über die Zucker, von Berthelot 267 in. Glyko.side. Bitterstoffe. Indifferente Stoffe. Studien über Quercetin und Derivate, von J. Herzig 268 Cyclamin imd seine Zersetzimgsprodukte, von A. Hilger 268 Wurmsamen und die quantitative Bestimmung des Santonins.von F. A. F 1 ü c k i g e r 268 Die Lösliehkeit des Salicins, von D. B. Dott 269 Die Bitterstoffe des Hopfens, von H. Bungen er 269 Untersuchungen über die Zusammensetzung des Karotins, von A. Arn au d 270 Über den Bitterstoff" der Kalmuswurzel, von Herm. Thoms 270 Vorkommen von Vanillin in der Asa födita, von E. Schmidt 270 Über die Zusammensetzung einiger Nektararten, von A. v. Planta . . . 271 Über das Danain, von Ed. Heckel und F. Schlagdenhanffen . . . 272 Über Pikrotroxin, von R. Palm 272 Über Digitalin. von R. Palm 272 IV. Gerbstoffe. Untersuchungen der Gerbsäuren der Cortex adstringens Brasiliensis und Siliqua Bablah, von Wilbuszewitcz 272 Neue Beiträge zur Bestimmung des Gerbstoffes, von H. R. Procter . . 273 Neue Gerbstoff bestimmungsmethode, von Hermann Dieudonnä . . . 273 V. Farbstoffe. Wirkungen des Chlorophylls aufserhalb der Pflanzenzelle auf Kohlensäure, von E. Reynard 273 Note über einige Bedingungen der Ent^vickelung und der Wirksamkeit des Chlorophylls, von F. H. Gilbert . . . ' 273 Studien über Chlorophyll, von Victor Jodiu 274 Chemische Untersuchungen über den Chlorophyllfarlistoff, von .T. Wollheira 274 Das XanthophyUhydrin, von L. Macchiati 274 VI. Eiweifsstoffe. Fermente. Neue Untersuchungen über die Proteinstoffe, von Paul Schützeuberger 274 Essigsaures Urano.xyd, ein Reagens auf Albuminstofte, von V. Kowalewsky 275 Untersuchungen über die Amidosäuren, welche bei der Zersetzung der Eiweifs- stoffe durch Salzsäure und durch Barytwasser eutstehf>n, von E. Schulze und F. Bosshard 275 Über die Bestimmung diastati.scher Wirkung, von J. R. Duggan . . . 275 Wirkung der Salicylsäuro auf Fermente, von A. B. Griffitlis . . . . 276 Zur Kenntnis der Malzpeptone, von F. Sczymanski 276 XVT Inhaltsverzeichnis. Seite Proteinsubstanzen im Milchsaft der Pflanzen, von J. E. Grreen . . . . 276 Über ein Cellulose bildendes Essigfermeut, von A, Brown 277 Studien über Diastase, von C. J. Lintner 277 Beitrag zur Kenntnis der EiweiTsbildung in den Pflanzen, von Karl Oskar Müller 278 VII. Alkaloide. Über Wrightin, von H. Warneeke 278 Über Couessin, von K. Polstorff und P. Schirmer 278 Note über Chininhydrat, von E. W. Fletsch er 279 Untersuchungen über Strychnin, von W. F. Lö bisch und P. Sehoo]) . . 279 Notizen über Cocain und seine Salze, von B. H. Paul 280 Beiträge zum Studium der Alk;doide, von OechsnerdeConinck . . . 280 Versuche zur Synthese des Coniins, von A. Ladenburg 280 Untersuchungen über das Papaverin IQ, von Guido Goldschmidt . . 280 Oxydatiousprodukte des Coniins, von J. Baum 281 Beiträge zur Kenntnis des Brucins, von A. Hanssen 281 Über krystallisiertes Akonitin, von C. F. Bender 282 Über die Chromate des Strychnins, von Fr. Ditzler 282 Über das Hopein, von A. Ladenburg 282 Zur Kenntnis des Morphins, von 0. Fischer imd E. v. Gerichten . . 282 Beobachtungen über die Natur imd die Eigenschaften der Alkaloide, von OechsnerdeConinck 283 Über den Alkaloidgehalt des Extractum Belladonna, von Herm. Kunz . 283 Neue Farbenreaktionen einiger Alkaloide, von W. Lenz 283 Noten über Cliininsulfat, von 0. Hesse 284 Die Gegenwart von Cinchonidin im Chininsulfat des Handels, von A. J. C o wl e y 284 Vorkommen des Andromedotoxins in verschiedeneu Ericaceen, von P. C. PI ag g e 284 Beiträge zur Kenntnis der Alkaloide des Aconitum Napellus, von Alex. Jürgens 284 Über eüien basischen Bestandteil des Pilokarpins in den Jaborandiblättern, von Erich Harnack 284 Über den Nachweis des Broms in den bromwasserstoffsauren Salzen einiger Alkaloide, sowie über eine Farbenreaktion des Chinins und Chinidins, von A. Weller ^ 285 Die Eeaktion des Atropins mit Merturosalzen, von Alfred W. Gerrar d . 285 Bemerkungen über Identifizierung von Alkaloiden und anderen krystaUisierten Körpern mit Hufe des Mikroskops, von A. P. Smith 285 Über Thebain, von W. C. Howard und W. Roser 285 Untersuchungen über Strjchnin, von W. F. Löbisch und P. Schoop . . 286 Notiz über die Alkoholate des Conchinins, von F. Mylius 286 Konstitution einiger ChinoUnderivate, von Zd. H. Skr aap \md Ph. Brunner 286 Über Hopein, von C. Leuken 286 Note über Chininhydrat, von Flückiger . 286 Note über Chininsulfat, von 0. Hesse 286 Über Pilokarpin und Jaborin, von Harely und Calmels 286 Über Piliganin, von Adrian 287 Zur Kenntnis des Dehydromorphins, von Jul. Donath 287 Zwei Morphinreaktionen, von Jul. Donath 287 Ober die A'itahsche Pteaktion zum Nachweise des Atropins, von E. Beckmann 288 Synthese der aktiven Coniine, von A. Ladenburg , . . 288 Über das spezifische Drehungs vermögen der Piperidinljasen, von A. Ladenburg 289 Reduktion des Nicotins, von A. Liebrecht 289 Über die bei Einwirkung von Brom auf Dimethylpiperidin entstehenden Ver- bindungen. Neue Synthese von Piperidmderivaten, von G. Merlin g . 289 Über die Alkaloide derJaborandiblätter, von Erich Harnack . . . . 289 Beitrag zum Studium der Alkaloide, von Oechsner de Coninek . . . 289 Zur Kenntnis des Pseudomorphins, von 0. Hesse 289 Über die China bieolor, von 0. Hesse 289 Spaltungen des Pilocarpins, von E. Hardy und G. Calmels 289 Beurteilung der Reaktion des Pilocarpins, von E. Hardy und G. Calmels 289 Über das Coffein, von ErnstSchraidt 289 Inhaltsverzeichnis. XVn Seite Zur Kenntnis der Picolinsäure und Nieotinsäuro, von E. Seyfferth . . 290 Zur Kenntnis der China-Alkaloide, von William J. Comstock und Wil- helm Königs 290 Untersuchungen über Papaverin, von Guido Goldschmidt 290 Über einige neue Salze des Pajiaverins, von R u d o 1 f J a h o d a . . . . 291 Zur Konstitution des Ciuchonins, von Zd. H. Skrauj) 291 Über das optische Drehungsvermögen der Piperidinbasen, von A. Ladenburg 291 Zur Kenntnis des Ecgonins, von C. E. Merck 291 Spezifisches Gewicht des krvstaUisierten Strychnin, von Thos. P. Plunt . 292 Über Zusammensetzung und Löslichkeit von Strychnincitrat , von Frank und H. Fischedick 292 Die optische Untersuchungsmethode für schwefelsaures Chinin, von David Hooper 292 Über das Verhalten des Morphins gegen Kaliumchromat, von Franz Ditzler 292 Ulexin, von A. W. Gerrard 292 Zur Kenntnis der Alkaloide der Berberideen, von 0. Hesse 292 Über Adonis cupaniana, von V. Cervello 293 Über Spartein, von E. Merck 293 Neue Methode zur Darstellung des Sparteins und seiner Salze, von A. Houde 293 Über Cuprein und Homochinin, von 0. Hesse 293 Über das Lupanüi, von Max Hagen 293 VI IL Ätherische Öle, Balsame, Harze, Tcrpcnc, Kampfer, Kohlenwasserstoffe. Beiträge zur Kenntnis des Carvacrols und seiner Derivate, von S. Lustig 293 Über einige Harzsäuren aus der Familie der Abictiueen, von T. Perrenoud 293 Über das Guttapercha ausBassiaParkii, von Ed. Heckel und Fr. Schlagden- hauffen 294 Neue Synthese eines inaktiven Borneols, von G. Bouchardat u. J. Lafont 294 Chemische Reaktionen zum Nachweise des Terpentinöls, von H. Hager . 294 Bemerkungen über russisches Terpentin und die Oxydation desselben durch atmosphärische Luft, von C. F. Kingzett 294 Bildung von einatomigen Alkoholen aus Terpentinöl, von G. Bouchardat und J. Lafont ._ 295 Über das ätherische Öl der Lindenblätter (Citrus Limetta), von F. Watts 295 Studie über einige Derivate des Menthols, von M. G. Arth 295 Einwirkung von Kali auf Harz, von Edmund J. Mills 295 Über das Vorkommen des gewöhnlichen C}tqo1s und eines aromatischen Kolüenwasserstoffes Cg Hi2 im Harzgeist, von WernerKelbe . . . 295 Untersuchungen über die Kampfergruppe, von L. Balbiano 295 Untersuchung einiger ätherischer Öle, von N. Waeber 295 Isomerie der Kamphole und Kampferarten, von Alb. Haller 295 Über einen Nitrokarapfer, von P. Cazeneuve 295 Über die ätherischen Öle HI, von J. H. Gladston 295 Über Phellandren, von L. Pesci 296 Untersuchungen über das linksdrehende Terpentinöl, von L. P e s c i u. C. B e t e 1 1 i 296 Über Einwirkung von Essigsäure auf Terpentinöl, von G. Bouchardat und J. Lafont 296 Zur Kenntnis der Terpene und der ätherischen Öle, von 0. Wallach . 297 IX. Aldehyde. Alkohole. Stickstofffreie Säuren. Phenole. Über Oxy von M. Sievert 342 Sonnenblumenblätter, j Sorghum, von Troschke , . . . • 343 Frischer Spörgel, von Munro 343 Sandwicke (Vicia viUosa), von Märcker 343 b) Heu, Stroh und Streu. Bambusa Kumasasa, von 0. Kellner 343 Butterblume (Ranunculus acris), j ^on W. H. Jordan 343 Hexen- (?) Gras (Triticum vulgare),) Grummet, von Dietrich 344 Haferstroh, von Märcker 344 Heu, von F. Schindler 345 „ „ B. Schulze 345 „ „ L. Broekema und A. Mayer 345 „ „ H. Weiske 345 „ „ C. A. Goessmaan 345 „ von Graben- und Eiesdfeldrändern, von 0. Kellner 345 „ „ wilden Grasländereiea (Hara), von 0. Kellner 346 Ordinäres Heu. Gemisch,) ^^^ j, j,_ ^add 346 Heu. Germges, J Dactylis glomerata, Eulalia iaponica, .^^ „ •' \, ' J von 0. Kellner 346 Lespedeza cyrtolifera, )) )i Lespedeza juncea, Panicum crus galh, Poljgola sibirica, Pueraria Thunbergiana, Senecio palmatus, Setaria viridis, Spörgelheu, von Munro 348 Thimotheeheu, •» mit etwas „Red-Top", J von W. H. Jordan 348 Timthee, ) Vicia cracca, von 0. Kellner 348 Wiesenheu, von Schrodt, Hansen und Henzold 348 Wiesenheu, von Dietrich 348 349 Bluet Jomt, von W. H. Jordan 349 Klee, von Troschke 349 Klee, von E. F. Ladd 349 Kleeheu, von A. Stutzer und H. Werner 349 „ „ Dietrich 349 Alsike Klee, von W. H. Jordan 349 Eoter lOee, ) -iir rr t i ocn Weifser Kl^e, ) ^''" ^- ^- J^"'^^'' ^^0 von 0. Kellner 347 Inhaltsverzeichnis. XXI Seite Bambus, "j Baumwolle, i kartoffol, J Batute, _ J von 0. Kellner 350 Die ■I von 0. K e 1 1 n e r 352 Eierkartoffc, Erbsenstroh, von Dietrich • . 350 Erdnufs, | Wintergerstenstroh, } von 0. Kellner 351 Haferstroh, Gerstenstroh, Haferstroh, Klee und Heu, J. von Dietrich 351 Haferstroll, J Haferstroh, von Schrodt, Hansen und Henzold 351 Hirse Hirsestroh, Keisstroh, Bergreisstroh, Sum})frcisstroh, ) Koggenstroh, von Dietrich 352 Sojabohne, \ Zucker Sorghum, > von 0. Kellner 353 Wicke, j Weizenstroh, von Dietrich • 353 Weifskraut (Leucanthemum nilgare), von W. H. J o r d a n 353 c) Wurzolgew«1chse. Geschälte Bambusschöfslinge,! von 0 K e 1 1 n e r 353 Batate | ConophoUus Konjak, \ Diosc^rea japonicabulbifera, I ^j^ Q ;g-^llj^^^ 354 Distel, j EierkartofFel, J Kartoffel, von C. A. Goessmann 354 Gekochte Kartoffel, von M. Sievert 354 Zuckerkartoffel, 1 Kürbis (Geschälte Frucht), > von 0. Kellner 355 Lotus, j Gelbe Kugelmangold^vurzel, von C. A. Goessmann 355 eSTM™""-^'""" '"' Rübchen (Karotten), von C. A. Goessmann 356 Rüben, von Schrodt, Hansen und Henzold 356 Futterrunkeln, von A. Stutzer und H. Werner 356 Kohlrübe, 1 von C. A. Goessmann 356 „Lane s miproved Zuckerrübe, | Mohrrübe, \ f\ -v ^^ qkc Stoppelrübe, J^^'^ O.Kellner 356 Zuckerrübe, von ('. A. G 0 e s s m a n n 357 Yamswurzel, von 0. Kellner 357 d) Korner und Frttchto. Japanischer Bambus, Bohne, Buffbohne, ^ von 0. K eil n e r 357 Camellia japonica, Dolichas cultratus, Dolichas umbellatus sem. alb. nigr., Dohchas umbellatus f. volubilis, Dolichas uniflorus, ) von 0. Kellner 358 Wintererbsen, Erdnufs, Gerste, von C 1. R i c h a r d s 0 n 358 XTCU Inhaltsverzeichnis. Seite Gerste, von Cl. Richardson 359 ). » » 360 Gerste, von E. Meissl, F. Strohmer und N. v. L o r e n z . . . . 360 Hafer, von Cl. Eichard son 360 „ V )) 361 Hafer (dünn gesäet), von Cl. Eichardson 362 Hafer (dick gesäet), von Cl. Eichardson 363 Hafer, von Cl. Eichardson 363 j) » )> OD» Japanischer Hafer, von 0. Kellner 364 Haferkörner, von Märcker 364 Japanische Hirse, von 0. Kellner 364 Japanische Zuckerhirse,\ ^^„ ^ t ^ 1 1 „ ^ ^ qck. T ^ . 1 TT <• } von U. Kellner 365 Japanischer Hopten, | Futterkorn, von E. F. Ladd 365 Vogel- oder Kitzkorn, von J. K ö n i g 365 Mais, von Cl. Eichardson 365 — 366 Mais, von B. Schulze 366 Unverletzte („Unbroken") Maiskörner, von W. H. J o r d a n 366 Japanischer Mais, von 0. Kellner 366 Mais (Com Fodder-Stover), \ n \ n o*?^ T ,. HT • } von C. A. Goessmann 366 Indian-Mais, | Eeinraais (Corn-Flint), von W. H. Jordan 367 Perj'lla ocymoides, von 0. Kellner 367 „Topover-Mais", Pearl MiUet (Penicülaria spicata), Pferdebohnen, \ von C. A. G o e s s m a n n . . , . 367 Apfel-Pomace, Ganze Äpfel, Eeis, ■» Eeis (italienischer), > von E. Meissl, F. Strohmer und N. v. Lorenz 368 Eeis (indischer), i Japanischer Bergreis, "j „ Klebreis, }> von 0. Ke llner 368 „ Sumpfreis,) Roggen, von C 1. E i c h a r d s 0 n 369—370 Sesam, \ Soja, > von 0. Sojabohne,) Kellner 371 von 0. Kellner 372 Soja hispida, von E. F. L a d d 371 Indischer Sonnenblumensamen, von M. S i e v e r t 371 Steinnüsse, von Loges 371 Theesamen, Torreya nucifera, Wachsbeerenfleisch, Japanischer Weizen, Weizen, Weizen, von E. F. Ladd 372 Weizen, von Cl. Richardson 373 — 375 Japanischer Taubenweizen, von 0. Kellner 375 e) Sauerfuttcr. Eingesäuerte Apfel treber, von C. A. Goessmann . . . . . . . . 375 Sauerflitter (aus Gras), von L. Broekema und J. M a y e r 376 Eingesäuertes Heu, von B.Schulze 376 Eingesäuerter Eotklee, von J. A. V ö 1 k e r 376 ,, „ „Märcker 377 Eingesäuerte Kartoffeln, von M. Sievert 377 Eingesäuerter Mais, von C. A. G o e s s m a n n 377 „ „ von C. Weigelt 377 Eingesäuerter Grünmais, von B. S c h u 1 z e 378 Inhaltsverzeichnis. XXIII Seite Eingesäuerter Grünnmis, vou Stefan v. Cselko 378 Gesäuertes Rübenkraut, von E. Meissl .... 3Y8 Eingesäuerter Spörgel, von M u n r o 378 Eingesäuerter und dann getrockneter Spörgel, von Munro 378 f) Zubereitete Futtermittel, gewerbliche Abfälle u. dgl. Baumwollsanienkuchen, von Schrodt, Hansen und 0. H e n z o 1 d . 378 Baumwollsamensaatmehl, von W. H. Jo r d a n 378 Baumwollsameumehl,J ^^^ j, p j^^j^^ 3^9 „ gekocht,! Erdnufskuchen, von A. Stutzer und H. W e r n e r 379 Erbsenmehl, von E. F. L a d d 37iJ Erdnufsschale, von J. König 379 Feinfutter, von E. H. J e n k i n s 379 Hominy-Mehl, von C. A. G 0 e s s m a n n 379 „ E. H. Jenkins 379 Fleisclimehl, von E. Meissl, F. Stroh mer und N. v. L 0 r e n z . . 380 „Continental-Food", von W, H. Jo r d an . . . . 380 Thorley's Futterküchen, von J, A. V ö 1 k e r 380 „Englisches Patentfutter", von W. H. J 0 r d a n 380 Gluten Feed, von E. H. J e n k i n s 380 Glutenmehl, von C. A. G 0 e s s m a n n 380 von E. F. L a d d 380 Middlings, von E. H. J e n k i n s 380 Gestofsener Hafer, von E. F. L a d d 381 HaferkafF, von A. Stutzer imd H. W e r n e r 381 Haferschrot, von Schrodt, Hansen und 0. Henzold 381 Kornmehl gedämpft,-) gekocht, S von E. F. L a d d 381 Kommehl, J Kornfutter, Hülsen, 1 „^„ u u t „ ,1 i 000 ITT 1 1 von E. Jb . L a d tl 08J „ Wurzeln,! Kraftfutter („Concentrated Feed"), von C. A. Goessmann 382 Kleberfutterbrot, von Blancke 382 Laktina, von J. Koenig 382 „ von W. Fleischmann 382 Leinsamenmehl, von E. F. L a d d 383 New Process Linseed Meal, von E. H. J e n k i n s 383 Maismehl, von O.A. Goessmann 383 von E. H, Jenkins 383 Maismehl (von Zahnraais), von W. H. J 0 r d a n 383 Steinmaismehl, von W. H. J 0 r d a n 383 Gelber Sweetmais, von C. A. G 0 e s s m a u n 383 „Self-Husking" Mais, Maiskolbenmehl, \ von C. A. Goessmann . . 384 Maisrückstände von der Stärkebereitung,' Mais- und Maiskolbenmehl,) iir tt t i oqa Maiskolben, 'J von W. H. J 0 r d a n 384 Enghsches Milch- und Mastpulver, von Grete 384 Milchpulver oder Milchsaline, von J. Koenig 384 Müllereierzeugnisse, von Gl. Richardson 385 ÖlnuXskuchen, von Br, Tacke 385 Pilze, von 0. Kellner 38(5 Reismehl, von Delbrück 386 „ „ Dietrich 386 Reisspreu, von 0. Kellner 386 Roggenkleie, von F. W. Dafert 386 „ „ C. A. Goessmann 387 „ E. H. Jenkins 387 Rübensclmitzel, von A. Stutzer und H. Werner 387 Getrocknete Getreidemaisschlempe, von M. Sievert 387 XXrV Inhaltsverzeichnis. Seite Sesamschrot aus entfetteten Samen, von Dietrich 387 Sorghummehl, von 0. Kellner 387 Stärkefutter, von E. R Ladd 387 Stärkeaussehufs, von E. F. Ladd 388 Steinnufssab fälle, von Logos 388 Wagnersches Siifsfutter, von Stutzer 388 Tofukuchen, von 0. Kellner 388 Getrocknete Treber, von Mohr (?) 388 Treberkleie, von K. Kruis 388 Süfse Äpfeltreber, von C. A. Goessmann 388 Biertreber (frisch), 1^^ g^g.^^j^^j^j^ ggg „ (trocken),/ Getrocknete Biertreber, von Dietrich 389 Malztreber, von M. Schwarz 389 Weizenkleie, von C. A. Goessmann 389 „ E. F. Ladd 390 „ „ Schrodt, Hansen und 0. Henzold 390 „ „ C. A. Goessmann 390 „ E. H. Jenkins 390 Weizenmiddlings, von C. A. Goessmann 390 Weizenspreu, von Dietrich 390 g-) Analysen und Untcrsuchung^cn unter Berücksichtigung einzelner Bestand- teile, schildlicher Bestandteile und Verfälschungen. Die schädlichen Eigenschaften des Sorghum, von Berthelot und Andre 391 Der Zuckergehalt einiger Ölkuchen, von G. Burkhardt 391 Zur Kenntnis der Zusammensetzung nicht ausgereifter Kartoffelknollen, von J. Hungerbühler 391 Gehalt der Weizenkleie an Eiweifs und Amidstickstoff, von E. H, Jenkins 391 Über das dextrinhaltige Kohlehydrat der Samen von Lupinus luteus, von E. Steiger 392 Entwickelung von Cyanwasserstoffsäure im Leinsamenmehlaufgufs , von J. Meyer und H. F. Meier ,392 Litteratur 392 h) V^erschiedcnes. Eine neue Art der Kartoffelvenvertung, von Brückner 392 Zur Verfälschung der Futtermittel, von C. B ö h m e r 392 Zusammensetzung qon Futterstoffen, von Dietrich 392 Über den Futterwert der Zuckermohrhirse, von W. Fersman u. F. Farsky 393 Analyse von Dari, einer indischen Hirsenart, von Fr. Farsky . . . 394 Über beregnete imd nicht beregnete Gerste, von F r. F a r s k y 394 Über ausgewachsene Gerste, von Fr, Farsky 395 Sägespäne und Cellulose als Viehfutter, von A. Frank 396 Über Erdnufskuchen, von Klein 396 Über unrationelle Verfütterung von Baumwollsaatkuchen, von G. K 1 i e n . 397 Eingehende Analyse der Steinnufs, von Loges 397 BaumwoUsaatmehl und seine Schädlichkeit, von W. v. N a t h u s i u s . . 397 Malzkeime-Fütterung, von W. Nossek 398 Quecke als Futtermittel, von Plehn 398 Biertreber als Schweinefutter, von Pott 398 Stachelginster als Futterpflanze, von E. P o 1 1 398 Über die Leistungen der botanischen Analyse bei der Wertschätzung der Heu- sorten, von F. S c h i n d 1 e r 398 Untersucliungen über die stickstoffhaltigen Bestandteile einiger Rauhfutter- stoffe, von E. Schulze, E. Steiger und E. B o s s a r d . . . , 899 Untersuchungsergebnisse von Futterstoffen aus der Versuchsstation in Danzig, von M. S i e v e r t 400 Über Futtermittel, von M. Speck v. Sternburg 401 Futtermaisbau, von C. M. S t ö c k e 1 401 Verfälschung von Futterstoffen, von A. Stutzer . 402 Inhaltsverzeichnis. XXV Verwendung der Rofskastanien zur Fiittorung, von Wcislce 402 Holzmehl als Futter, von Wendenburg .... 402 Fferdefuüerniifti'l ;ils Frsatz für Hafer 402 Verschiedene nicht referierte Abhandhuigen und Litteratur .... 402—403 B. Konservierung von Futterstoffen. a) Einsiiuorung:, Ein.sü(suiig u. dgl. 1. Allgemeines. Schwefelkohlenstott' boim Einmachen von Grünfutter, von E. A. G r e t e . 405 Über die in Rotbarasted ausgeführten Einsäuennigsversuche, von J. B. Law es und J. H. G i 1 b e r t 405 Mitteilungen aus dem landwirtschaftlichen Institut der Universität Breslau, von B. S c h u 1 z 0 406—408 Verschiedenes. Patente 409 2. Einmachen von verschiedenem Grünfutter. Einsäuerung von Grünmais, von B. S c h u 1 z e 409 Einmietimgsversucli mit Kartoffeln, von M. S i e v e r t 409 Über die Ergebnisse der Einsäuerung von Spürgel, von Munro .... 410 Stutlien über die Gärimg von Futtermais, von W e i g e 1 1 u. a 410 Die Bereitimg von präserviertem Grünfutter in Diemen 412 Futtermais für die Einsäuerung, von C. A. G o es s m an n 412 Versuche über Maiseinsäuerung, von C. A. G o e s s m a n n 412 Verschiedenes 412 3. Einmachen von Schnitzeln u. dgl. Aufbewahren von Rüben u. Kartoffeln in Prismen, von F.R.Marzy u. V. Valento 412 Einmieten von Rübenschnitzeln, von E. Pott nnd Vi seh er 413 Einmieten von Rübenschnitzeln, von E. Pott 413 4. Verschiedenes. Die Konservierimg von Biertrebem, von Fr. Farsky 413 „ „ „ „ von M. Schwarz 414 Konservierung feuchter Kömer, von R. Sydow 414 Einsüfsung der Futtermittel, von Wagner 414 Verschiedenes. Patente 414 — 415 C. Zubereitung von Futterstoffen. Notiz über Lupinenentbitterimg, von G. Baumert 415 Verschiedenes. Patente 415 — 416 b) Zubereitung, Verwertung von Schlempe, Trcber u. dgl. Über getrocknete Biertreber, „Treberkleie", von A. Ihl 417 Aufbewahrung von Diffusions-Rückständen der Zuckerfabriken von Karl Müller und L. B e h r e n s 417 Getrocknete Biertreber als Futter für Pferde, von Sattig 417 Über Sauerwasser in der Stärkefabrikation, von R. Schütze 417 Biertreber nach Theifsen's Patentverfahren getrocknet 418 Über Zwetschenschlempe, von E. Strohmer 418 Verschiedenes, Patente 418—419 B. Tierchemie. A. Bestandteile der Organe. a) Bestandteile der Knochen u. dgl. Verfahren zum Bleichen vom Knochenfett, von H. Krätzer 420 Trockenverfahren für Knochen während der Entfettung, von Friedr. Scltsom 420 b) Bestandteile des Blutes. Die neuen Blutkrystalle E. Danuenbergs, von KarlAmthor 420 Die Wirkung der Halogene auf das Hämin, von D. Axenfeld 420 XXVI Inlialtsverzeichnis, Seite Darstellung von Hämiukrj'stalle mittelst Brom- luul Jod-Salzen, von Eure Bikfalvi 420 Polari-spektroskopische Untersuchungen an Blutkrystalleu, von A. Ewald . 420 Zur Kenntnis der Blutgerinnung, von E. Freund' 420 Neue Untersuchungen über die Substanzen, welche das Hämoglobin in Met- hämoglobin umwandeln, von Georg esHaj'em 421 Über das Wesen der Blutgerinnung, von C. Holzmann 421 Über eine spektroskopische Methode zum Nachweis des Blutfarbstoffes, von A. Maschek 421 Venöse Hämoglobinsäure, von M. Nenki und N. Sieber 422 Über den chemischen Nachweis von gelöstem Blutfarbstoff im Harn, von C. Rosenthal 422 Über die Wirkung der diastatischen Fermente auf die Blutgerinnung, von G. Salvioli 422 Über Zucker im Blute mit Rücksicht auf Ernährung, von J. See gen . . 422 Verschiedenes. Patente 424 — 425 c) Bestandteile des 3Iag-ens und der Leber. Zur Methodik der Darstellung von Pepsinextrakten, von W. Podwyssozkijun. 425 Bemerkungen über einen dem Glykogen verwandten Körper in den Gregarinen, von 0. Bütschli 426 Über den Glykcgengehalt der Leber neugeborener Hunde, von B. Demant 426 Über einen neuen Bestandteil der Leber, von E. Drechsel 427 Über das Verhalten eer Gallensäuren zu Leim imd Leimpepton, von Fried- rich Emich 427 Die Mengenverhältnisse der Kohlehydrate in d. Menschenleber, von Kratschmer 427 Zur quantitativen Bestimmung des Glykogens, von R. Külz 428 Über die Fälhmg des Dextrins durch Eisen, von H. A. Landwehr . . . 429 Über den pathologischen Peptongehalt der Organe, von M. Miura . . . 429 Beiträge zur Physiologie des Glykogens, von W. F. Ruh mann . . . . 429 Zur Kenntnis der Gallensäuren, von C. Schotten 430 Studien über die Leber. L Eisengehalt der Leber, von St. Szcz. Zaleski 430 Litteratur 432 d) Bestandteile anderer Organe. Glykogengehalt verschiedener Organe im Coma diabeticum, von M. Abeles 432 Über basische Produkte in der Miesmuschel, von L. B rieger 432 Chemische Untersuchung der Nervensubstanz, von J. Chevalier. . . . 433 Über die Nitrate des Tier- und Pflanzenkörpers von W. G o s s e 1 s . . . . 433 Zur Kenntnis der Milchsäure im tierischen Organismus, von A. Hirschler 433 Beiträge zur Analyse der stickstoffhaltigen Substanzen des Tierkörpers, von A. Hirschler 433 Weitere Beiträge zur Chemie des Zellkerns, von A. Kossei 434 Fortgesetzte Untersuchungen über die Skeletine, von C. Fr. W. Krukenberg 435 Über Mucin aus der Sehne des Rindes, von W. F. Loebisch u. a. . . . 435 Zur chemischen Reaktion des Embryo, von K. Raske 436 Über die Bestimmung des Schmelzpunktes der Fette, von C. Reinhardt . 438 Zur Kenntnis des Giftes der Miesmuschel (M}'tilius edulis), von E. Salkowski 438 Über die Pigmente der Choroidea und Haare, von N. Sieb er 438 Beiträge zur Kenntnis der giftigen Miesmuscheln, von R. Virehow . . 439 Über die Nitrate des Tier- und Püanzenkürpors, von Th. Weyl und Citren 439 Die Lokalisation des Giftes in den Miesraust-heln, von M. Wolff . . . . 439 Verschiedenes. Litteratur. Patente 440 B. Über EiweifsatofiFe und Peptone, sowie Verwandtes, 1. Über Eiweifsstoffe. a) Allgemeines, Chemisches. Globuhn und Globulosen, von W. Kühne und R. H. Chittenden . . . 441 Über die Peptone, von W. Kühne und R. H. Chittenden 441 Zur Kenntnis der Eiweifsfäulnis, von E. Salkowski 442 Inhaltsverzeichnis. XXVII Seite Über Hühnereier mit durchsichtigem Eiweifs, von J. Tarchanoff . . . 442 Weitere Beiträge zur Frage von den Verscliiedenheiten zwischen dem Eier- eiweifs dos Nesthocker und Nestfiügler, von J. Tarchanoff .... 443 Untersuchungen über das Gerinnen des Eiweifses, von E. Varrene . . . 444 Litteratur 444 b) Analytisches. Zur Analyse der Peptone, von G. Bodliindor 445 Über die rnterschei(hing von Eiweifskörpern, Leim und Peptonen auf ka- pillarimetrisehom Wege, von G. Bodländer und J. Traube . . . . 445 c) Verschiedenes. Über den Einflufs der Kohlehydrate und einiger anderer Körper der Fett- säurereihe auf die Eiweifsfäulnis, von A. Hirsch 1er 446 Über den gelatmeartigen Zustand der EiweifsstofFe, von W. Michail ow und G. Chopin 446 Trennung des Globulins vom Albumin im Blutserum, von M i k h a i 1 o f f . 447 Litteratur 447—448 2. Peptone. Untersuchungen über die Hemialbumose unddasPropepton, von EobertHerth 448 Über die Fleischpeptone des Handels, von J. K ö n i g 449 Über Albumosen und Peptone, von W. K ü h n e 449 Über die Bedingungen, unter denen Pepton wieder in Eiweifsstoffe übergeht, von AV. Micha i low 4.50 Zur Kenntnis der Kasei'npeptone, von H. Thier fehler 450 Zur quantitativen Trennung des Eiweifses von Peptonen, von H. Weiske . 451 Über ein neues Peptonpräparat, von Theodor Weyl 451 Litteratur. Patente 451 — 452 3. Verschiedenes über Bestandteile der Org-ane, Nachweis derselben über Ptoraaine u. dg'l. Einige Beobachtungen über die Milzbrandbacillen, von A. Drymont. . . 452 Über das Vorkommen von ^Mikroorganismen im lebenden Gewebe gesunder Tiere, von G. Hauser 452 Über den Nachweis des Phenols im Tierkörper, von W. Jakobson . . . 453 Über Coccerin aus lebender Cochenille, von C. Liebermann 453 Zum Nachweis des Chloralhydrates in tierischen Flüssigkeiten, von Hilde- bert Baron Tiesenhausen 453 Verschiedenes, Litteratur, Patente 454 — 457 Über die vermein thchen Ptomaine der Cholera, von V. Oliver i . . . . 455 Über Alkaloide und Ptomaine, gewonnen aus Koch'scher Nährbouillon, welche zu verschiedenen Kulturen gedient hat, von Pouchet, Nicati u. Eietsch 456 C. Bestandteile der Sekrete und Exkrete. a) Harn. 1. Allgemeines. Die aromatischen Verbindungen im Harn bei Darmfäulnis, von E. Bau mann 457 Die Ausscheidung des Schwefels im Harn, von A. Heffter 458 Über den Niederschlag, welchen Pikrinsäure in normalem Harn erzeugt und über eine neue Keaktion des Krealinius, von M. Jaffe 460 Über Harnstofffermente, von W. Leube 461 Über die alkalische Harngärung, von W. Leube 461 Zur Lehre von der Harnsekretion, von J. Munk 461 Untersuchung über die Oxybuttersäure des diabetischen Harnes, von H. Wolpe 462 Über den Entstehungsort von Harnsäure im Tierkörper, von Alfred Baring 463 Verschiedenes 463 — 464 2. Analytisches. Nachweis von Gallenfarbstoff im Harn, von C. Deubner 464 Die Gärungsprobe zum (qualitativen Nachweis v. Zucker im Harn, von ]\I. E i n h o r n 464 XXVIU Inhaltsverzeichnis. Seite Eine neue Methode für die quantitative Bestimmung der Harnsäure, von John B. Haycraft 465 Unterscheidung von Chrysophansäure und Santoninfarbstoff im Harn, von G. Hoppe-Seyler 465 Zur Frage der Trypsinausscheidung durch den Harn nebst einer Methode zum Nachweis kleiner Trj-psinmengen, von H. Leo 466 Zur quantitativen Bestimmung des Zuckers und der sogenannten reduzierenden Substanzen im Harn mittelst Fehling" scher Lösung, von J. Munk . . 466 Verhalten des Allantoins bei der Bestimmimg des Harnstoffs im Urin ver- mittelst Natriumh}'pobromit, von P. Malerba 467 Experimentelle Beiträge zur quantitativen Oxalsäurebestimmung im Harn, von 0. Nickel 467 Ein neues Verfahren zur Bestimmung des Harnstoffs mit Hypobromitlauge, von E. Pflüger 467 Über Stickstoffbestimmung im menschlichen Harn, von E. Pflüger und K. Bohland 468 Harnstoffbestimmung im menschlichen Harn mit Bromlauge, von E. Pflüger und K. Bohland 468 Verbesserung der Harnstoff-Analyse von Bunsen, mit Berücksichtigung der stickstoffhaltigen Extraktivstoffe im menschUchen Harn, von E. Pflüger und K. Bohland 468 Über die Titration des Harnstoffes mittelst Bromlauge nach der Methode des Dr. H. J. Hamburger, von E. Pflüger und Friedrich Schenk 469 Über die Hamstoffbestimmung im menschlichen Harn nach der Methode von Kjiop-HiLfner, von E. Pflüger und F. Schenk 470 Prüfung der Harnstoffanalyse Hüfner's mit Hufe der von uns verbesserten Methode Bunsen's, von E. Pflüger und K. Bohland 470 Über ein neues Verfahren zur Bestimmung des Globulins im Harn und in serösen Flüssigkeiten, von JuliusPohl . , . . • 471 Über Eiweifs im normalen Harn, von KarlPosner 471 Notiz, die Nylander'sche Zuckerreaktion betreffend, von E. Salkowski . . 471 Über die (quantitative Bestimmimg der sogenannten reduzierenden Substanzen im Hani, von E. Salkowski 471 Über das Verhalten der Isaethionsäure im Organismus und den Nachweis der unterschwefligen Säure im Harn, von E. Salkowski 471 Über die (quantitative Bestimmung der Schwefelsäure und Ätherschwefelsäure im Harn, von E. Salkowski 472 Zur Kritik der Harnstoff bestimmung nach Plehn, von F. Schenk . , . 472 Über den Korrektionskoeffizienten bei Hüfner's Brommethode, von F. Schenk 473 Über Stickstoffbestimmung nach Varrentrapp, Will und Kjeldahl im Herbi- vorenham und in der Milch, von H. Weiske 473 Verschiedenes 473 — 475 3. Verschiedenes. Auffindung des Acetons in Flüssigkeiten, namentlich in einigen patholo- gischen Fällen, von P. Chautard 475 Über Mucin im Harn, von Heinrich Citron 475 Über Fermente im Harn, von F. Gehrig 476 Bestimmung der Darmfäulnis durch Ätherschwefelsäuren im Harn, von V, Morax 476 Notiz, den Bau der Harnsteine betreffend, von C. Posner 477 Über das Heteroxanthin, von G. Salomon 477 Zur Kenntnis der Hippursäurebildung, von H. Tappeiner 477 Verschiedenes, Litteratur 478—479 b) Andere Sekrete und Exkrete. 1. Gallo. Über die Veränderung d. Gallenabsonderung während des Fiebers, von G. Pi s e n t i 479 Über die normale Bildungsstätte des Gallenfarbstoffes, von H. Stern . . 479 Die verdauenden Eigenschaften der Galle unserer Haustiere, von Ellenberger und A. Hofmeister 479 Inhaltsverzeichnis. XXIX Seite 2. Verdauende Sekrete. Nachtrag ziir Arbeit von Leo, von F. Gehrig 479 Zur Frage: Ist ira Parotidonspeicliel ein Ferment vorgebildet vorhanden oder nicht? von H. Goldschraidt . . . 480 Zur Frage: Ist das Speichelferment ein vitales oder chemisches Ferment, von H. Goldschmidt 480 Bildung von Ammoniak bei der Pankreasverdauung von Fibrin, vouA. Hirschler 480 Über Ptyalin und Labferment im menschlichen Harn, von E. H o 1 o v o t s c hi n e r 480 Pepsinogeu und Pepsin, von .1. N. Langley und J. S. Edkins .... 481 Verschiedenes, Litteratur 482 3. Verschiedenes. Einiges über die Einwirkung des Speichels auf die Stärkekörnchen, von Ena. Bourquelot 482 Autikritische Bemerkungen über Drüsenfunktioneu, von P. Ehrlich . . . 482 Über das zeitliche Auftreten der Salzsäure im Magensaft, von E. Frerichs 483 Über einen Pilz im menschlichen Speichel, von M. Gallipi 483 Verschiedenes, Litteratur, Patent 483 — 484 D. Chemisch-physiologische Experimentaluntersuchungen. Therapeutische Anwendung des Benzoesäure -Sulfinids oder Fahlberg's Sac- charin, von V. Aducco imd A. Mofso 484 Über die Folgen der Exstirpation der Schilddrüse, von P. A 1 b e r t o u i u. G.F i z z o n i 484 Über die physiologischen Wirkungen des chlorwasserstoffsauren und brom- wasserstoftsauren Coniin auf den tierischen Organismus, von J. Archarow 484 Beiträge zur Kenntnis der Wirkung der gasförmigen Gifte, von J o h. B e 1 k y 484 Über die physiologische Wirkung des Paraldehyds, von Arpad Bockai . 484 Über das Vorkommen und die Wirkung des Cholins imd die Wirkungen der künstlichen Muscariue, vou E. Boehm 484 Die Wirkvmg des Alkohols, Bieres, Weines, des Borszcker Wassers, schwarzen Kaffees, Tabaks, Kochsalzes und des Alauns auf die Verdauung, von K. Bikfalvi 484 Der Magensaft bei akuter Phosphorvergiftung, von A. Cahu 485 Die Magenverdauung im Chlorhunger, von A. Cahn 485 Zuckerbildung in der Leber bei Gegenwart von Pepton, von R. Chittenden und K.Lambert 486 Über die diastatische Wirkung des Speichels und deren Modifikation durch verschiedene Bedingungen, vonR. H.Chittendenu. HerbertE.Sraith 486 Über den Eiuflufs des Strychnin und Curare auf den Glykogengehalt der Leber imd der Muskeln, von B. Demant 487 Das Schicksal des Morphins im Organismus, von J. Donath 487 Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff (und Dietrich) 487 Beiträge zur gerichtlichen Chemie, H., von G. Dragendorff 487 Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Verdauimg, von G. A. Ewald und J. Boas 488 Über die Blausäure, deren Wirkung als Antipyreticum etc., von Pröhner 488 Untersuchungen über den Stoffwechsel isolierter Organe. I. Ein Respirations- apparat für isolierte Organe, von M. v. Frey und M. Grub er . . . 488 n. Versuche über den Stoffwechsel des Muskels, von M. v. Frey. . . 488 Über die Veränderung verschiedener Quecksilberverbindungen im tierischen Organismus, von R. Fleischer und von Fürbringer 489 Über die Ausscheidimg des Kohlenoxydes nach unvollkommener Vergiftung, von N. Grohant 489 Pristley's Versuch mit Wassertieren und Wasserpflanzen wiederholt, von N. Grehant 489 Ein Beitrag zur Kenntnis der Einwirkung von Rakodylsäure auf den tie- rischen Körper, von John Marshall und Walter D. Green . . . 489 Über das Verhalten des Thiophens im Tierkörper, von A. Heffter . . . 489 Über die Wirkung des Rubidium- und Caesiumclüorids auf den quergestreiften Muskel des Frosches, von E. Harnack und Ed. Dietrich .... 489 XXX Inhaltsverzeichnis. Seite Über das Vorkommen von Mikroorganismen im lebenden Gewebe gesunder Tiere, von G. Hauser 489 Über den Einflufs von Glycerin, Zucker und Fett auf die Ausscheidung der Harnsäure beim Menschen, von J. Horbaczewski und F. Kanera . 490 Über physiologische und pathologische Lipacidurie, von E. v. Jak seh . . 490 Zur Kenntnis der "VVismutwirkung, von B. Israel 490 Über den Einflufs einiger Arzneimittel auf die künstliche Magenverdauung, von St. Klikowicz 490 Über die Entstehung der freien Salzsäure des Magensaftes, von H. A. Land wehr 491 Die physiologische Wirkung des Sulfofuchsins und des Öafranins, von P. Cazeneuve und E. Lepine 491 Eine neue Methode zur Bestimmung der Menge der abfliefsenden Lymphe, von S. W. Lewaschew 491 Physiologische Untersuchung des Acetophenons, von A. Mairetu.Combemale 491 t^ntersuchung über die therapeutische Wirkung des Urethans, von A. Mairet und Combemale 491 Über Tri Chloressigsäure und Trichlorbuttersäure, von H. Mayer . . . . 491 Untersuchung über eine toxische Wirkung der niederen Fettsäuren, von H.Mayer 492 Das rationelle Schlafen, von Meubi-Hilty 492 Über den Einflufs der Leberexstirpation auf den Stoff'wechsel, von 0. M i n k n w s k i 492 Versuche über den Einflufs der Temperatur auf die Eespiration des ruhenden Muskels, von M. Eubner 493 Über das Verhalten des sogenannten Saccharin im Organismus, von E. Sal- kowski 493 Kleinere Mitteihmgen, von E. Salkowski 494 Nachtrag zu 3. Hüfner'sche HamstofTbestimmung 495 Über die Entstehung der aromatischen Substanzen im Tierkörper, von E. Salkowski 495 Die Bildung des Harnstoffs in der Leber, von W. v. Schröder. . . . 495 Über das Kongorot als Eeagens auf freie Säure, von H. Schulz . . . 495 Über die Fähigkeit der Leber, Zucker aus Fett zu bilden, von J. Seegen 496 Die Ursache der giftigen Wirkung der chlorsauren Salze, von Stokvis . 496 Über die Glj'kuronsäurepaarungen im Organismus, von E. E. Sundvik . . 496 Die Einfühnmg von Arsen nach dem Tode, von Franks S. Suttou . . 497 über die Bildung von Glykuronsäure beim Hungertier, von H. Thierfelder 497 Verschiedenes, Litteratur 498 — 505 C. GesamtstofTwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. A. GesamtstofFwechsel. Über die Bedeutung der Amidsubstanzen für die tierische Ernährung, von P. Bahlmann 506 Verbrennungs- und Bildungswärme von Zucker, Kohlehydraten und verwandten mehrwertigen Alkoholen, von Berthelot und Vieille 506 Über die Verdaulichkeit von Nahrungsstofteu, von K. Bikfalvi . . . . 507 Über die Gröfse des Eiweifsumsatzes bei dem Menschen, von L. Bleibtreu und K. Bohland 507 Glykose, Glykogen und Glykogenbildung in ihrer Beziehung zur Wärmeent- wickelung und Arbeitsleistung im tierischen Organismus, von A. Chau- veau und Kaufmann 508 über eine neue direkte Bestimmungsmethode der tierischen Wärme, von Desplats 509 Über die Magenverdauung des Schweins, von Ellenberger u. Hofmeister 509 Über die Magen Verdauung des Pferdes, von Ellenberger 511 Physiologische Versuche über den Nährwert des Kemmerich'schen und Koch- schen Fleischpeptons, von Karl Genth und Emil Pfeiffer .... 512 Die Magen Verdauung des Pferdes, von H. G oldschmidt 512 Über Resorption im Dünndarm, von Gumilewski 513 Über Resoqjtion und Assimilation der Nährstoffe (2. Mitteilung), von F. Hofmeister 514 Inhaltsverzeichnis. XXXI Seite über die Bildung von Euxanthinsäure aus dem Euxanthon mit Hilfe des tierischen Orf^anismus, von St. v. Kostanecki 514 Versuche über Zuckerfiitterung an ^Mastschweinen auf der Versuchsstation Göttingcn-Wccnde, von F. Lehmann 515 über die Bildung von Milchsäure bei der Thätigkeit des Muskels und ihr weiteres Schicksal im Organismus, von W. Marcus 517 Untersuchungen über den Stoffwechsel des Schweines, von E. Meissl, F. Strohmer und N. v. Lorenz 518 Über Gärungsvorgänge im Verdauungstractus und die dabei betc'üigten Spaltpilze, von Miller 530 Über die Synthese des Fettes aus Fettsäuren im Organismus des Menschen, von 0. Minkowski 531 Die Fettbildung aus Kohlehydraten beim Hunde, von J. Munk . . . . 531 Die Bestimmung des Stickstoffs der Stolfwechselprodukte, von Th. Pfeiffer 532 Neue Versuche zum Vergleiche der natürlichen und künstlichen Verdauung stickstoffhaltiger Futterbestandteile, von Th. Pfeiffer 532 Fütterungsversucho mit Hammeln an der Versuchsstation Göttingen 1885, von Th. Pfeiffer und F. Lehmann 533— .548 Bestimmung isodynamer Mengen von Eiweifs und Fett, von M. Rubner . 548 Über die Fettbildung aus Kohlehydraten im Körper des Fleischfressers, von M. Rubner 548 Kalorimetrische Untersuchungen, von M. Rubner 548 Welche Temperaturen sind beim Genüsse warmer Speisen und Getränke zulässig und worin besteht die Schädigimg durch zu heifse Ingesta? von Fr. Späth 550 Über die Bildung von gasförmigem Stickstoff im tierischen Stoffwechsel unter dem Einflufs von Spaltpilzen, von Br. Tacke 551 Über den Einflufs der bitteren Mittel (Amara) auf die Verdauung und Assi- milation der Eiweifskörper, von M. Tscheizoff 551 Kommt der Cellulose eiweifssparende Wirkung bei der Ernährung der Her- bivoren zu? von H. Weiske, B. Schulze und E. Flechsig . . . 551 Versuche über die Wirkung von Alkoholaufnahme bei Herbivoren, von H. Weiske imd E. Flechsig 555 Über das Verhalten der EiweifsstofFe bei der Darmverdauung, von J. Wenz 556 Fütterungsversuche mit Zucker, von Arth. v. Werther 557 Verschiedenes 558 — 559 B. Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. Milch Surrogate bei der Aufzucht von Kälbern, von König 559 Laktiua, ein Pulver zur Herstellung einer Tränke für Kälber, von Th. Magerstein , . 560 Über Schlempefüttenmg, von Plehn-Lichtenthal 560 Schlempemauke, von A. Smilowski 560 Zwei- und dreimaliges Melken, von M. Schmöger 560 Fütterungsversuche mit Schnitzeln an Mlchkühen von A. Stutzer und H. Werner 561 Eine neue Viehmcfsmethode, von M. Wilkens 564 Die naturgemäfse Gesundheitspflege der Pferde, von Spohr 564 Holländer und Schweizer Vieh 564 Milch viehfüttenmg mit gedämpften Kartoffeln 564 Verschiedenes, Litteratur, Patente 565 — 567 Studien über die Eigenschaften des Wollhaares der grobwolligen Schaf- rassen, von W. Chludzinsky 567 Litteratur, Patente 569—570 Schweinemästung in Irland, von G. Dangers 570 Über die Verwertung der Kartoffeln bei Schweinemast, von Köster . . . 570 Über Magermilchverfütterung an Schweine, von J. Straufs 570 Fleischgewichtsermittelung bei lebenden Schweinen, von Wagner . . . 570 Fütterungsversuche mit gekochtem Weizen anSchweinen, von G.Zoeppritz jun. 570 Verschiedenes, Litteratur, Patente 571 Die Fütterung des Hausgeflügels mit eingegangenen Seidenraupen, von F. V. Thümen 571 IXXXn Inhaltsverzeichnis. Seite Litteratur , 571 Über einen praktischen Fütterungsversuch zur Vergleichung von Sauerheu mit gev.-öhnlichem Heu, von L. Broekema und A. Maj'er .... 572 Heikuig von Infektionskrankheiten (Vernichtung von Milzhrandbacillen im Organismus), von Emmerich 573 Ein Fütterungsversuch mit eingesäuertem Grünmais, von St. Cselko . . 574 Über Sublimat-Gh'ceringelatine als Deckmittel für Wunden, von Frick . . 574 Die Verdaulichkeit von Futterstoffen, von W. H. Jordan 575 Fütterungsversuche mit Malzkeimen, getrockneten Biertrebem und Reismehl nebst Heu, von J. Samek 575 Verfütterung brandigen Weizens, von F. v. Thümen 575 Untersuchungen über das Gesclüechtsverhältnis und die Ursachen der Ge- schlechtsbildung bei Haustieren, von M. Wilkens 575 Über nachteilige Fütterung von Baumwollsaatmehl 576 Torfstreu, von H. Bosker 576 Litteratur 577 D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. A. Bienenzucht. 4i) Honig. Untersuchung von Nektar, von A. v. Planta 578 Aräometer zur Bestimmung der Dichte des Honigs, von C. M. Schachinger 579 Verschiedenes. Litteratur 579 h) Wachs. Zusammensetzung und Analyse des Wachses, von 0. Hehner, Hübl, Diete- rich, Nafzer, F. Schwalb, H. Stürke, K. Labler, C. Lieber- mann, H Long 580 Über Asclepias cornuti und die verwandten Arten, von Georg Kassner . 580 Über Wachsfärbung, von A. v. Planta 580 Handpresse zur Erzeugung von künstlichen Wabenmittelwänden , von C. Schachinger . 580 Gewinnung des Wachses aus den Waben ohne Presse, von C. Schachinger 580 Die nichtsauren Bestandteile des Bienenwachses, von Fr. Schwalb . . . 581 Verschiedenes 581 «) Bau, Lebensweise u. dgl Gegen Faulbrut, von Bela Ambrosy 581 Der Isop als Honigpflanze, von F. Huck 581 Werden faulbrütige Stöcke durch ein honigreiches Jahr kuriert? von Klausmeyer 582 Abkürzung der Schwärmzeit, von Pollniann 582 Ursachen der Krebspest, von Rauber 582 Neue Untersuchungen über die Faulbrut der Bienen, von E. v. Thümen . 582 Einige Winke für Bienenzüchter nach Dzierzon's System, von C. M. Schach- inger 583 Behandlung ruhrkranker Bienenvölker, von C. Schachinger 583 Einfach- oder doppelwandige Bienenstöcke, von C. Schachinger . . . 583 Ameisen von Bienenstöcken abzuhalten 584 Verschiedenes. Litteratur 584 — 586 B. Fischzucht. Karjjfcnfütterungsversuche, von Klien 587 Lupinenfütt(;nmg an Karpfen, von Dierke 587 Über Erfahrungen und Erfolge in der Forellenzucht, von K. v. Po lenz . 587 Erfahrungen und Erfolge in der Forellenzucht, von L. L 588 Käse als Futter für Fische 588 Verschiedenes. Litteratur. Patente 588—589 Inlialtsverzeichüis. XXXITT Seite C. Seidenzucht. Chemische Untersucihungen über die Ernährung und Entwickelung des Sei- denspinners (Boiubyx Mori) II, von 0. Kellner, S. Kakizaki, M. Matsuoka imd T. Yoshii 589 Die Prüfung der Kokons auf ihren Seidengehalt 593 Litteratur 593 E. Milch, Butter, Käse. A. Milch. Eine Stuilie über die Fettkügelcheu der Milch, von S. M. Babcock . . 593 Über die neue Methode der Milchanalyse von Matthews A. Adams, nach vergleichenden Untersuchungen, von Fr. Bärtling 594 Neue Methode der Milchfettbestuumung von A. Cronander, von Sw. Müller 594 Die Milchgärprobe in Theorie und Praxis, von 0. Die tz seh 594 Versuche mit der dänischen Centrifuge (von Burmeister und Wain) und Be- trachtungen über die Entrahmimg der Milch durch Centrifugalkraft, von Fleischmann und J. Berendes 595 Versuche mit der Lefeldt'schen Centrifuge, Modell 1885, von W. Fleisch- mann und J. Boren des 595 Über einige vollständige Milchanalysen nach Lehmann's Methode, von W. Fleischmann 595 Analyse von Büffelmilch, von W. Fleischmann 59G Untersuchungen in der milchwirtschaftlichen Versuchsstation und dem Mol- kereiinstitute Kaden, von W. Fleischmann 596 Untersuchungen von Älilchaschen im Meiereünstitut Raden, von W. Fleisch- manu 597 Über Prof. J. Walter"s IVIilchgärprobe oder Methode und Apparat zur Er- kennung kranker Milch (Milchfehler), von NGerber 598 Zur Milchanalyse, von Halenke und Möslinger 598 Über die Veränderung, welche normale Kuhmilch beim Gefrieren erleidet, von 0. Henzold , 599 Ein neuer Molkerei- Apparat, von J. Hignette und R. Lege 599 Vorläufige Mitteilungen über Burmeister und Wain's Centrifugen als Emul- sionsapparate, von P. Holm 599 Analysen von Stallpn ibenmilch, von A. Klinger 600 Über Milchwein (Kefir), von Franz Kogelmann 602 Erleichterung des Molkereibetriebs bei Eismangel, von Labesius . . . 602 Inwieweit kann durch Ernährung und Haltung der Kühe die Milchproduktion beeinflufst werden? von C. Lehmann 603 Beiträge zur Physiologie der Milchbildung, von Lehmann 604 Über die Organismen der Milchsäuregärung und über schwarze Hefe, von G. Marpmann 605 Der Vakuumprozefs zum Entrahmen der Milch, von Muncey 605 Der Turbine-Separator (de Laval), von H. Nathorst 605 Prüfimg einiger Methoden zur Bestimmung der verscliiedenen Albuminoide der Kulimilch und des Einflusses der Fütterimg auf die relativen Mengen dieser Albuminoide, von S. W. Parr 605 Beitrag zu der Frage des Vorhandenseins von Salpetersäure imd salpetriger . Säure in der Milch und zum Nachweis einer Verdünnung der Milch durch Wasserzusatz, von M. S(;hrodt 605 Die Aufrahmung der Milch nach dem Cooley'schen Verfahren, von M. Schrodt und H. Hansen 606 Über Ersatz von Heu durch Haferschrot in dem Futter für Milchkühe, von Schrodt, Hansen und Henzold 606 Vergleichende Untersuchungen über einige neuere Methoden zur Fett- bestimmung der Milch, von Jul. Sebelieu 607 Über Kindermilch und Säuglings-Ernährung, von F. Soxhlet 609 Mitteilungen der Aylesbury-Dairy-Company in London, von P. Vieth. . . 619 Verbreitung ansteckender Krankheiten durch Milch, von P. Vieth . . . 611 Jahresbericht 1886. HI XXXIV Inhaltsverzeichnis. Seite Untersuchungen über die Einwirkung von frischen imd von getrockneten Biertrebern auf die Milchsekretion des Rindes, von B. Weitzmann . Gll Analyse von Kumys, von H. W. Wiley 612 Verbesserungen und eine neue Verwendung der Burmeister- undWain-Centrifuge 614. Dänischer Pasteurisierapparat für eatralimte Milch nach Doz. Fjord's System 614 Turbinen-Separator, von de Laval 614 Bittere Milch, von Dr. Liebscher 614 31ileh von kastrierten Kühen 615 Lüften der Milch 615 Verschiedenes, Litteratur, Patente 615 — 622 B. Butter. Tabelle zur Kontrolle der Butterausbeute beim Centrifugen verfahren , von M. Bühring 622 Über die Methoden der Butteranalyse, von H. B. Cornwall 622 Über das Eanzigwerden der Butter, von E. Duclaux 622 Das spezifische Gewicht des reinen Buttersaftes, von W. Fl ei seh mann . 622 Ansäuenmg des zum Verbuttern bestimmten Rahmes, von W. Fleischmann 623 Analyse von ungesalzener Butter aus Büffelmilch, von W. Fleischmann 623 Zur Butterprüfung, von H. Hager 623 Prüfung der Vasarhelgi'schen Entrahmimgs- und Buttermaschine, von J. J o i s t 623 Zum Säuren des Rahms, von Labesius 624 Eine Prüfimg auf die Farbe von gelben Rüben in der Butter, von R. W. Moore 624 Vorarbeiten zu neuen Methoden der Butterkontrolle, von A. Müller . . 654 Die Anwendung des Refraktometers in der Butteranalyse, von J. Skalweit 624 Butteruntersuchungen zwecks Erkennung der Milchbutter von anderen Fetten von S e 1 1 625 Beiträge zur Kenntnis der Milchbutter und der zu ihrem Ersätze in Anwen- dung gebrachten anderen Fette, von Seil 625 Beiträge zur Butteranalyse, von F. W. A. W o 1 1 626 Verschiedenes. Litteratur. Patente 626 — 629 C. Eäse. Zur Hebung der Käsefabrikation, von v. B r u c h h a u s e n 629 TjTotoxikon, ein Käsegift, von G. Dangers 629 Untersuchung von Käselab, von W. E u g 1 i n g 629 Die Anwendung verschiedener Labsorten in der Fabrikation von Limburger Käse, von v. K lenze und J. Keck 629 Analyse eines Käse aus Bolivia, von Sacc 630 Untersuchungen über die Fabrikation von Camembert-Käse, von M. Schrodt 630 Tyrotoxicon, seine Gegenwart in giftigem Eiscreme und seine Entdeckung in Milch, von V. C. Vaughan 631 Ein Ptomain aus giftigem Käse, von C. C. Vaughan 631 Käse vor Maden zu schützen 631 Verschiedenes. Patente 632 — 635 I. Pflanzenproduktion. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Referenten : J, Mayrhofer. W. Wolff. R. Hornberger. C. Kraus. Chr. Kellermann. E. A. Grete. E. v. Raumer. A. Hilger. JataroBbericht 1836. LIBRARY NEW YOUK BOTANICAL GARÜEN Boden. Eeferent: J. Mayiiiofer. Der Granit unter dem Camln-iuni des hohen Venn, von A. Granit. V. Lassaulx. 1) Verfasser besclireibt ein Granitvorkommen, als Unterlage der Schichten des rheinischen Scliiefergebirges, welches durch die Bahnlinie Aachen-Montjoie aufgesclilossen wnrde. Das Gestein ist ein feinkörniger, ziemlicli stark ver- änderter Granitit, wclclier, anfser den gewöhnlichen Bestandteilen, Chlorit, Epidot, Talk, Pyiit und Kaolin als Zersetzungsprodukte enthält, wozu walu-- scheinlich auch Rutil und Magnetit gehören dürften. (AnalysenvonF.H.Hatch.) I. frischestes Gestein. IE. zersetztes Gestein Kieselsäure . . 06,88 67,20 Thonerde . . . 17,89 19,10 Eisenoxyd. . . 3,75 2,84 Calciiunoxyd . . 1,44 Spur Magnesiumoxyd .1,53 1,34 Kanumox\^d . . 3,77 3,25 Natriumoxyd . . 3,55 3,10 Glühverlust . . 2,01 (1,93 Wasser) 4,07 (3,44 Wasser) Chemische Untersuchungen der vom Ätna im Mai und Juni vulkanische 18 86 ausgeworfenen Stoffe, von L. Ricciardi. 2) Kieselsäure . Clüor . . . Phosphorsäure Thonerde . . Eisenoxyd Q Eisenoxydul . ^ ]\Ianganoxydul "" Clu'omoxydiü (C: ^Kalk (CaO) . Magnesia (MgO) ^ KaH (Kg 0) . ^ Naü-on (Nag 0) Glühverlust . (P2O5) 0) Sand von Cibali 49,25 Spuren 1 22 16^16 3,21 10,32 0,22 0,09 9,94 4,96 1,17 2,64 1,12 Asche aus Cibali Asche aus Catane Lava vom neuen Ki'ater Monte terrore 49,27 0,92 15,13 3,72 10,28 0,31 0,06 9,85 3,81 1,94 4,53 0,35 49,33 48,45 1,07 0,88 15,45 15,42 3,41 2,36 10,12 13,10 0,36 0,42 0,08 0,13 10,03 11,12 3,56 4,87 1,78 0,91 4,49 2,93 0,41 0,17 ^) Verliandl. d. Natiirhistor. Ver. J. Eheinlaude und Westfalen. XXXI. (5). I. 1884. N. Jahrb. 1886, I. Eef. 52. 2) Compt. rend. 102, 1884, Berl. Ber. 1886, IXX. Kef. 718. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Quarzfeisit. J. J. Harris Teall (On some Quarz-Felsites and Augite- Granites froni tlie Cheviot-Disti'ict) ^) beschreibt als Quarzfeisite Gesteine, welche sich als Dykes in den PorphjTiten des Che%not-Distriktes finden und giebt die Ana- lyse derselben, welche von H. Waller ausgeführt ist: Kieselscäure 67,9 Thonerde 15,7 Eisenoxyd 3,0 Calciumoxyd 1,4 Magnesiumoxyd . . . . 1,5 Natriiimoxyd .... 1,5 Kaliumoxyd 5,6 Verlust 3,7 100,3 Trachyt. A. V. Lassaulx: über die sogenannten Liparite und Sanido- phyre aus dem Siebengebirge. 2) Diese grauen Liparite (I) von der Rosenau enthalten weder Quarz noch saures Glas und ist der hohe Kieselsäuregehalt derselben darauf ziu-ückzu- führen, dafs die Grundmasse aus einem innigen Gemenge von Chalcedon und Opal besteht, so dafs Verfasser dieselben als Süfswasserquarzit mit ein- gesprengten Resten von Trachji; auffafst. Eine zweite Varietät (11) des- selben Fimdortes ist ein Tracliyt mit Glimmer, wenig Hornblende, Titanit, Zirkon, dessen Grundmasse von weniger Opal luid Chalcedon dui-chtränlvt ist. (Nui- 18,91 ö/o in Kalilauge lösliche Kieselsäure gegen 34,58 ^/q in I.) Die von F. H. Hatch ausgeführten Anatysen ergeben nach Abzug dieser lös- lichen Kieselsäure ähnliche Zusammensetzimg der beiden Varietäten I n Kieselsäure (Si02) 69,45 02,63 Thonerde + Eisenoxyd (AlgOg + FegOg) 18,42 22,82 Calciumoxyd (CaO) 0,80 1,00 KaUumoxyd (K2O) 5,96 7,39 Natrimnoxyd (NagO) 4,97 6,16 Glühverlust 0,90 — Doierit. Übergang von Dolerit in Hornblendeschiefer, von J.J.H. Teall.^) Den arcliäischen Gneifs Nordwest-Schottlands diurchtlringen bei Scoiuie (Sutherlandssliii-e) mächtige Gänge eines basischen Eruptivgesteines, welches in zwei woM ausgeprägten Varietäten, eine, ein mäfsig grobkörniges kiy- staUinisches Gestein, von dem Verfasser als Dolerit (Diabas?), das andere als tj-pischer Hornblendeschiefer bezeichnet, welch beide trotz ihrer Ver- schiedenheit durch eine Reihe ganz imincrkhcher Übergänge zu einer geo- logischen Einlieit verbunden sind. Der Dolerit ist ein Diabas, er enthält als primäre Mineralgemengteile Plagioklas, Augit, Titaneisen imd Apatit, sekundäre Produkte sind wenig vorhanden, ein clüoritisches Mneral luid Hornblende. Der Hornblendeschiefer besteht vonviegend aus Hornblende, Quarz, Feldspat, Titaneisen, Sphen und Apatit. 1) Geol. Mag. Dec. III. Vol. n. No. 3, aus N. Jahrb. f. Min. 188G. I. 2. 254. ^ Sitz.-Ber. d. niedcrrh. Ges. f. Nat.- und Heüknnde in Bonn. 42. Jahrg. 1885, 119, aus N. Jahrb. I88Ö, Ref. 55. ») Quart. Journ. gool. Soc. XU. 2. 133, aus N. Jahrb. f. Mm. 1886, I. 58. Boden. Dolerit (Diabas Hornblendeschiefer Kieselsiiiu'c 47,45 o/o 49,78 Titansäure . . 1,47 , 2,22 Thonerdc . . 14,83 13^13 Eisenoxyd . . 2,47 4,35 Eisenoxydul . 14,71 11,71 Manganoxydiü — 0,27 Magnesimnoxyd 5,00 5,40 Calciumoxyd . 8,87 8,92 Natriumoxyd (Na^ lO) 2,97 2,39 KaHurnoxyd . 0,99 1,05 Wasser . . . 1,00 1,14 Kohlensäure . 0,36 0,10 100,12 % 100,46 1 3,086 3,111 Spezifisches Gewicht j bis bis J 3,106 3,122 Kenntnis der Diabas-Mandelsteine, i) ^iabas- E. Dathe: Beitrag zur Der umfangreichen Arbeit sei nm- die Analyse eines ilandelsteines vom Gallenberge bei Lobenstein entnommen Mandelatein, Kohlensaurer Kalk . 41,54 Kieselsäure .... 27,22 Titansäure .... 2,45 Thonerde .... 8,64 Eisenoxyd .... 1,38 Eisenoxydul . . . 8,88 Calcimnoxyd . . . 0,47 Magnesiumoxyd . . 2,29 Natriumoxyd . 0,09 Kaliumoxyd 3,02 Phosphorpentoxyd 0,449 "Wasser 3,68 Schwefelsäm-e (SO3) 0,10 100,809 Über die Grauwacko von Eisenerz, „Der Blasseneck-Gneifs",^) Grauwacke. von H. V. Foulion. Verfasser unterscheidet imter den Grauwacken des Eisenerzer Gebietes (Steiermark) petrograpliisch zwei Hauptgruppen, nämlich, in welchen deut- lich erkennbare Breccien vorkommen, imd solche, welche ein sandstein- ai-tiges Aussehen besitzen. Die ersteren bestellen aus Kalksteinen mit wenig Bindemittel, welch letztere sich bei der miki-oskopischen Untersuchung als Sericit erweist. In diesem schuppigen Aggregat (einzelne Gesteüisproben bestehen nur aus den- selben) liegen kleine Quarzkömer (1 — 3 mm), rhomboedrische Karbonate, 1) Jahrb. Kgl. preufs. geol. Landesanstalt f. 1883, aus N. Jahrb. f. Mn. 1886. I. 2. Heft. 235. 2) Verhandl. d. K. K. geol. E.-A. 188G. No. 3. 83. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, clocli haben niu* die ersten beiden genannten bei Eisenerz ergab: 65,38 % 2,48 „ 20,34 „ 0,71 „ 1,21 „ 0,44 „ 4,88 „ 4,56 „ 2,03% Kolüensäiire entsprechend. Memminger Almerde. Feldspat, Epidot und Eutil, Minerale eine Bedeutimg. Eine Gesteinsprobe aus der Radmer Kieselsäure . . . Eisenoxj^d . . . Thonerde . . . Magnesia . . . Kalk Natron .... KaH Glühverlust In verdünnter Salzsäui-e sind löslich: Eisenoxydul . . 1,79 %] Magnesia . . . 0,50 „ > Kalk 1,26 „ J Die Hauptmasse dieser Grauwacken besteht demnach aus Sericit, d, i. Kalighmmer in feinschuppiger Ausbildung, es sind dalier die Mehi'zald dieser Grauwacken als Sericitscliiefer zu bezeiclinen. Zm- zweiten Gruppe gehören die körnigen Grauwacken, es sind dies weifse bis tiefgrau- grüne flaserige Gesteine, die meist sclüecht scliiefern. In einer Art Gnindmasse, älmlich dem oben erwälmten Sericit, sind hanf- bis erbsengi'ofse Quarzkörnnr enthalten, die Grundmasse besteht vorwiegend aus Muscowitschüppchen neben Quarz und Feldspat, welch letzterer aufsei- ordentlich reich an Glimmereinschlüssen ist. I. Varietät aus dem hinteren Rotz, n, „ vom Himmelkogel, nördl. Yordernberff, Kieselsäure . Eisenoxvd . Thonerde Magnesia Kalk . . . Natron . Kali . . . Glühverlust . In Essigsäure sind davon Eisenoxydul 1,03 % | Kalk "^ 4,12 „ I (4 O/o gefimden). Die kömigen Grauwacken sind demnach teils als Gneifse, teils als Quarzite zu bezeiclinen und sclüägt Verfasser vor, die Gneifse als Blasseueck- Gneifse zu benennen. Nach Hans Vogel i) hat der im Liegenden der Wiesenmoore der südbayerischen Hocliebene öfters auftretende poröse Kalktuff, „Alm" ge- nannt, folgende cliemische Zusammensetzimg : Kohlensäure (COg) 41,060 Kalk (CaO) 50,307 Magnesia (MgO) 0,098 I. n. 58,92 0/, 59,00 o/o 94,38 o/o 6,14 „ 6,14 „ 0,03 „ 16,43 „ 16,40 „ 2,76 „ 2,59 „ 2,46 „ 0,06 „ 4,13 „ 4,12 „ — 2,43 „ 2,52 „ 0,16 „ 3,10 „ 2,94 „ 0,79 „ 5,78 „ 5,78 „ 0,36 „ löslich : 1 3,87 O/o Kohlensäure entsprechenc 1) Ber. d. naturh. Vereines Augsburg 188.5. N. Jahrb. f. M. 1886, IL 369. Boden. 7 Eisenoxyd + Thoncrcle (Feg Og + AJg O3) . 0,8G4 Kieselsäure (SiOg) ..." 0,250 Salze der Alkalien 0,51.3 Wasser 0,3GG Organische Substanz 5,00 Otto Holm 1): Über die in Westi)reul'sen und dem westlichen P'>o8pho"t- Rul'sland vorkommenden Pliosphoritknollen und ihre chemischen Bestandteile. Die chemisclie Zusammensetzung der aus drei verschiedenen Fundorten stammenden Phosphorite ist folgende: I. Carlsthal b. Stidim, 11. Neuschottlaud b. Danzig, m. Hohenstein b. Danzig. j tt ttj Kieselsäure und Sand . . 34,105 21,425 33,CG5 Kalk (CaO) 27,930 39,405 28,85G Magnesia (MgO) . . . 0,183 0,83G 0,341 Eisenoxyd (Feg O3) . . . 1,782 1,150 2,3GG Tlionerde (Alg O3) . . . 2,058 4,811 G,804 Kali (KgO) 0,459 0,740 0,327 Naü-on (Na^O) .... 0,459 0,888 0,388 Phosphorsäure (P.2O5) . . 22,G01 21,100 22,805 Schwefelsäure (SO3) . . 3,925 1,133 1,013 Kohlensäure (COg). . . 2,948 4,250 1,3G0 Wasser + organ. Substanz 3,530 3,950 2,120 Clüor (Gl) Spm- 0,011 Spur E. von Fellenberg: Über das Vorkommen von Löfs im Kan- ^'*^''^- ton Bern. 2) Zwischen Kosthofen imd Grofsaffbltern fand Verfasser eine ungefähr 3 m mächtige Löfsablagermig mit zaldreichen bis 8 cm gTol'sen Löfsmännchen. welche direkt auf unterer Süfswassermolasse liegt und von erratischem Ma- terial überlagert wird. Die chemische Analyse von E. v. Fellenberg ergab: Löfs Männchen Kieselsäiu-e G5,G 7,0 Thonerde 4,1 1,4 Eisenoxyd 8,8 5,2 Kalk ". 0,22 0,22 Magnesia 1,0 0,8 Kali (KgO) 2,1 0,9 Nati-on 1,5 0,1 G Kolilonsaurer Kalk . . . 14,8 83,2 Kolüensaure Magnesia . . 0,35 0,3 Gliüiverlust 1,2 0,5 99,G7 99,G8 Über A^erwitterungsprodnkte des Granites von der Luisen- Verwitterung, bürg im Fichtelgebirge. A. Hilger und K. Lampert^) untersuchten 3 Granitproben von der ^) Schrift d. naturforsch. Gesellsch. in Danzig N. F. VI. H. 2. 240 aus N. .Jahrb. f. M. 1886, U. 90. 2) IVIitteil. d. naturforsch. Ges. in Bern 1885. 1. aus N. Jahrb. f. M. 1886, 1. 2. 320. 3) Landw. Yersuchs-Stat. 1886. XXXTH, 161. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Luisenbiirg im Ficlitelgebirge, welche sich in verschieden fortgeschrittenem Zustande der Yer^^'itterung befanden. Probe I, die wenigst verwitterte Probe, bildet noch kompakte Gesteinsti-ünimer, zeigt aber gleichwohl im innersten Kern der gröfseren Stücke durch ausgeschiedene Eisenoxydmassen, sowie angewitterten Feldspat, den Begimi der Zersetzmig. Proben 11 imd m sind aus leicht zerreiblichem Granitgnü's genommen. Die optische Untersuchung liefs üi I noch Oligoklas erkennen, 11 imd m Avaren schon zu stark verwittert. Gesamt-Analj^sen. I n m Kieselsäiu'e Thonerde ....... Eisenoxj-d Eisenoxydul Magnesia Kalk . Kaliumoxyd (KgO) . . . Natriiunoxyd Wasser 68,27 5,80 3,90 4,46 0,21 8,62 5,32 4,70 0,08 66,33 17,42 1,00 2,36 Spm- 0,78 5,23 2,16 4,92 64,07 18,68 1,33 2,78 0,07 0,62 5,06 2,08 5,72 In Salzsäure sind davon löslich : 11,8 o/o 14,52 o/o 21,36 O/o Kieselsäure Thonerde Eisenoxyd Kalk Kaliumoxyd Natriumoxyd 0,07 6,33 3,45 0,46 0,52 0,97 0,12 8,78 3,71 .0,19 0,59 1,13 0,39 14,03 4,43 0,24 0,89 1,38 In Salzsäm'e unlöslich: 88,99 85,48 78,64 I . n . in . und weiters aus der I n m Diese analytischen Resultate entsprechen vollkommen der aus der mineralogisclien Zusammensetzung voraussehbaren Yeränderung, indem die Monoxyde in lösüche Form übergefühi-t, d. h. aus dem Gesteine ausgelaugt werden, wäln-end die Sesquioxyde (Eisenoxyd nur zum Teü) mit der Kiesel- säiu-e ziu'ückbleiben, welche hydi-atisch abgeschieden ebenfalls teilweise in Lüsimg geht. Dies geht deutlich hervor, wenn man die Menge der Sesqiü- ox}"de gleich 1 gesetzt, die Zusammensetzung der 3 Proben vergleicht, M02O3 MeO SiOg .... 1 4,3 14,0 .... 1 0,77 6,29 .... 1 0,72 5,62 Lüslichkeit der Kieselsäure in Natronlauge: 27,59 0/0 lösliche Kieselsäure • • 54,76 „ „ „ • . J-I-5-jU it 55 55 Obgleich Probe m am stärksten verwittert ist, so ist die Menge der löslichen Kieselsäiu-e doch eine geringere als in ü, welche Thatsache auch bei Behandlung des in Salzsäure imlöslichen Teiles der Proben mit Natron- lauge, abermals bestätigt w\u\lo. Verfasser erklären dies durch die An- Boden. 9 Wesenheit gi'()fserei" Mengen von Glimmer, welclicr der Zersetzung besser widersteht, inid finden in der völligen Abwesenheit der Jlagnosia in dem Salzsäiure löslichen Anteil des Materiales dafüi- einen Anhaltspiuikt, indem die Zersetzung gewissermalsen bei dem Glimmer eine Verlangsamung er- leidet und der Ersatz der weggefülu-ten löslichen Kieselsäure nicht rasch genug stattfinden kann. Indem Verfasser auf die Übereinstimmung der von ilmeu gcl'undenen Gesetzmäfsigkeit mit der von vielen anderen Forschem ausgesprochenen liinweisen, führen sie noch die Analysen von Lemberg i) und Sandberger 2) an, welche mit Gesteinen angestellt wmxlen, die reich an Nati'on waren, wie auch die Ai'beiten K. Müller's^), welche beweisen, dafs das Kaliiun der Feldsi)äte bei der VerAvitterung weit schwieriger entfernt wird als das Natrium. Eobert Schütze^) hat die von A. Hilger^) im Jalu-e 1875 be- verw-itte- gonnenen Versuche über Verwitterung fortgesetzt. Als Versuchsmaterial gäü^rbei dienten Stubensandstein vom Bm-gberg bei Erlangen, Personatussandstein krystanini- a. d. Jura, Hetzlas bei Erlangen, Jm-alcalk ebendaher und Glimmerschiefer Sedimentär- von Münzig bei Dresden, welche seit 1. Juni 1875 in abgewogenen Quan- ^^''''*""®°- titäten in Zinkkästen gefüllt im Universitätssclüofsgarten im Freien auf- gestellt waren. Als Eesultat der chemischen sowie mechanischen Analyse der ver- schiedenen Zerfalls- und UmwandlungsiDrodnkte (die zalüreiclien Details ge- statten kein kmv.es Referat) ist hervorzidieben, dafs der Personatussandstein den gröfsten Zerfall zeigt; ihm folgt der Stnbensandstein, der Glimmer- sclüefer imd schUefslich der Jurakalk, während umgekehrt, was die feineren Verwitterungsi^rodukte anbelangt (Schläniminehl), die Abnahme vom Glimmer- schiefer — Stubensandstein — ■ ziim Personatussandstein mid Jurakalk statt- findet. Die chemischen Veränderungen beridien im Auslaugen des Eisen- oxyduls aus dem Glimmerschiefer, einer Lockenmg der Sandsteincemente, Alkalien werden als Karbonate oder saure Silikate hinweggefülu't, Kalk wird reichlich gelöst, nicht allein durch Kohlensäm-e, sondern auch durch Sehwefelsäm-e und schweflige Säm-e. (Aus der Luft; von Erlangen und Umgebung.) Kalkphosphat wird in kurzer Zeit ausgewaschen. Infolge des Zerfalles der Sandsteinbindemittel entstehen die Hydrate der Sesquioxj^de des Eisens und Tlionerde und Hj'drosilikate mit starkem Absorptions- veimögen für Kali imd Kalk. Auffallend ist die innerhalb 8 Jahren eingeti'ctene Verändening der Sandsteine, indem die Bindemittel nahezu vollständig entfernt imd in ein wertvolles Bodenmaterial umgewandelt w^mtlen (Personatussandstein). Anders verhält sich der Glünmerschiefer, dessen mechanischer und chemischer Zer- fall nicht gleichmäfsig einherlaufen, da letzterer nur sehr langsam vor sich geht, wodurch dieser im Gegensatze zu den beiden Sandsteinen eine lang andauernde Quelle von Pflauzennährstoffen darstellt. 1) Z. d. geol. Gesollsch. 1870, 22. 360. 2) J. Mineral. 1808, 3!)0. 3) Tsehermak. Mittoil. 1877, 2ö. *) Inaug.-Dissert. Erlangen 1880. Berlin, Gebr. üngor. &) Landw. Jahrb. 1870, YUI. 1. Bleisand. 10 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Das Bindemittel des Personatus-Sandsteius ist eiii Tlionerde-Eisensilikat mit einem Alkalisilikat, Tlionerde und Eisenoxydhydrat nebst phosphor- saurem Kalk enthaltend. Das Bindemittel des Stubensandsteins besteht aus einem eisenarmen AlkaK- Kalk -Almniniimi- Silikat, dem gleichfalls kleine Mengen phosphor saurer Kalk beigemengt siiid. Im Verfolge der Verwitterungserscheinungen zeigt sich bei den beiden Sandsteinen (besonders Personatnssandstein) eine Am-eicherung an Thonerde, Kalk imd Nati-on in den Feinerden, was eine Bestätigung der wiederholt gemachten Beobachtimg der gi-öfseren Widerstandsfähigkeit der Kalisili- kate ist. Bezüglich des Glimmerschiefers findet Verfasser, dafs der Eisengehalt der verschiedenen Verwitterungsprodukte nm- geringen Schwankungen imter- worfen ist, dafs sich Thonerde imd Kalk am-eichern, wäla-end Magnesia, Alkalien gleich Schwefelsäure imd Phosphorsäure bei gleichzeitiger Hy- dratisierung ausgewaschen werden, wodm-ch ein thonig- glimmeriges Ver- witteningsprodukt hinterbleibt. Eine genaue Analyse des durch das Versuchsmaterial in den Zink- kästen dm-chgesickerten Regenwassers dient dem Verfasser als schätzenswerte Kontrolle seiner Untersuchungen. Ortsteinund Der Ortsteiu und. ähnliche Sekundärbildungen im Diluvium und Alluvium, von Eamann. i) Verfasser beschi-eibt die im Heidegebiet des norddeutschen Tieflandes häufig aufti-etenden geologischen Bildungen, Bleisand Tuid Ortstein genannt. Der erstere, ein weifs- bis tiefgrauer Sand, unter der Humusdecke liegend, der Ortstein, ein diu'ch Humus verkitteter Sand, Humussandstein. Aufser diesem gewöhnlichen, an der Luft leicht zerfallenden Ortstein führt Ver- fasser noch ein zweites Vorkommen an: hellerer Ortstein, der miter dem ersteren liegt, welchen er „imterer braimer Ortstein" nennt, und der chemisch mit dem gewölinlichen oberen Ortstein (auch Branderde, Fuchserde, Ahl etc.) übereinstimmend sich nur dmch geringeren Humusgehalt (selten über 4 %) und gröfsere Zälügkeit von diesem imterscheidet. Ein geologisches Profil der Heide (Oberförsterei Glashütte in Holstein) zeigt von oben nach unten folgende Lagerungsverliältnisse : Humusschicht, Bleisand, Dicker Ortstein (Branderde), Unterer hellbrauner Ortstein, Leinniger Sand, von welclien Schichten Verfasser mu- die in Salzsäm-e löslichen Stoffe näher bestimmte: (Siehe die Tabelle auf Seite 11.) Diese Zahlen beweisen, wie arm an Mineralsubstanzen, bez. Pflanzen- nährstoffen der Bleisand ist (gilt auch für Bleisande anderer Gegenden), wähi-end die imteren Scliichten daran reicher sind. Was die Entstehung dieser Bildungen anbelangt, so ist dieselbe auf allmäliliche Verwitterung bez. Auswaschung der oberen Schichten zurück- zuführen. Aufser den Mineralbestandtoilen entzielion die Tagwässer den olieren Bodenschichten auch die Humussubstanzen, welche dann später aus ilu-en wässrigen Lösungen dm'cli die in den tieferen Schichten in relativ gi'öfserer Menge vorhandenen Mineralsalze niedergesclilagen werden. Ver- fasser erinnert hier an die Selbsti-einigung der Flüsse, Abscheidimg der ') Jahrb. (1. Kg], preufs. Landesanst. f. 1885. Chem. Centr.-Bl. 188G, XVII. 509. Boden. 11 Von 100 Tl. Boden in HCl löslich : Humus- 1) scliicht %d.Bodens Bloisand /O Dicker Ortstein (ßranderde) % Unterer heiler br. Ortstein % Lehmiger Sand % Kali . . . 0,0091 0,0051 0,0081 0,0055 0,0327 Natron . . . 0,0031 0,0057 0,008G 0,0055 0,0088 Kalkerde . . 0,0284 0,0104 0,0152 0,0302 0,0360 Magnesia . . 0,0575 0,0023 0,0077 0,0341 0,0024 Manganoxydul 0,0038 0,0020 0,0029 0,0044 0,0092 Eisenoxyd . 0,0238 0,0028 0,0640 0,1466 0,5542 Thonerdo . 0,1048 0,0028 0,3340 0,8300 0,9520 Pliosphorsäuro 0,0503 0,0050 0,0254 0,0407 0,0377 Glüliverlust . 2.3,19 0,39 4,34 2,71 1,07 0,3414 0,0361 0,4638 ' 1,0070 1,6930 Sclilickmassen am Seeufer etc. Die Bildung imd Lagenmgsverhältnisse des Ortsteines imd dessen weitere ümAvandlungsprodukte, sowie die Ent- stehung von Neubildungen sind leicht verständlich. Der Ortstein bildet eine füi' Wasser schwer durclüässige Scliichte, finden aber die in demselben zirkidierenden "Wasser eine plötzüche Abflussöffnung, so kann eine Aus- Avaschung eintreten, es bilden sich in- und unterhalb der Ortsteinschicht wieder Bleisand und ist der einmal vorhanden, an den Eändern desselben wieder Ortstein. So erklären sich die eigentümlichen Bildungen, „Töpfe" genamit. Verfasser betont, dafs der aUmälüich lun sich gi-eifenden Ortstein- büdimg, welche nicht allein an die Heide gebunden ist, sondern überall vor sich gehen kann, wo die Bedingimgen dargeboten sind, nur durch sorgfältige Mafsregeln der Bodenkultiu-, vor allem Waldkultur, entgegen- gearbeitet werden kann. Beiträge zur Kenntnis des Alluvial-Bodens in den Nieder- landen, von Professor J. M. van Bemmelen. 2) Verfasser untersuchte den Boden der Polder, welche dem ehemaligen fi^u^fj^^" Ij abgenmgen wairden, und giebt eine Scliüdenmg des geologischen Baues derselben. Unter den stellenweise noch erhaltenen ursprünglichen Moor- scliichten liegt eine 1 — 3 m mächtige Schicht von blauem Klei (ältere Meeresablagerungen), welche nach imten in einen an koUensaiu-em Kalk reichen Sand übei-geht, der ident ist mit Dünensand. Die oberen Scliichten dieses Sandes sind häufig durch die Einwirkung des Moores ihres Kalkgehaltes beraubt. Über den Moorscliichten, die am Nordi-ande der Ij Polder mäch- tiger sind als am Südrande, wo sie auch steUenweiee felüen und bis nahe an die Bodenoberfläche ragen, hegt Seesclilick (neuere Meeresablagerung). Der Seesclilick, welcher von der Ziüdersee in das Ij gelangte, ist identisch mit dem Sclüick, welcher sich längs der holländischen Küste aus Seesclilick aus dem nieder- ^) Eingeäsebert und nach Art der Aschenanalysen behandelt. ^} Centr.-Bl. Agrik. 188G, XV. 723. Bijdragen tot de Kennis van de Alluvialen Boden in Nederland. Herausgegeben v. d. Kgl. Akademie d. Wissensch. zu Amster- dam. Amsterdam, Joh. Müller. 1886. 12 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Saure Boden des nierler- läiidischen Alluviums. Eliein, Maas, Scheide absetzt und durch den Grolfstrom mit der Flut in die Ziiidersee getiieben wird. Die Mächtigkeit dieser Ablagerung richtet sich nach der Mächtigkeit des Moores und der Stärke, die der Wasserstrom besals; je grölser diese, um so geringer und sandreicher die Ablagenmg. Die Zusammensetzung des Schlicks ermittelte Verfasser durch metho- disches Sclilemmen und successive Behandlimg mit Tersehiedenen Auf- schliefsmigsmittelu. Es enthält der schwere Seeschlick in runden Zahlen: 1. 40 — 50 o/q absclilemmbare, in reinem Wasser schwebende Teile, gTÖfstenteils Klei. Derselbe enthält neben etwas Humat ein diu-ch kon- zentrierte Salzsäm-e zersetzbares Silikat, worin 4 ^Iq Eisenoxj'dul imd Oxyd (niclit ganz an Eaeselsävu-e geb.) 6,7 „ Thonerde 0,5 o/^ Kalk 1,0 „ Kali 1,5 „ Magnesia 0,2 „ Naü-on und ein durch konzentiierte Schwefelsäui-e aufschliefsbares Thonerde- imd Thonerde - Kali - Silikat. 2. 25 — 30 % absclilemmbare, sieh in rehiem Wasser absetzende Stoffe, gröfstenteils aus scharfkantigem Grand (Kleisand) und einem dm-ch Schwefel- säure zersetzbaren Thonerde- Kali -Selikat bestehend. 3. 1 — 10 % eines Gemenges von Quarz imd unvei'witterten Seli- katen, gröfstenteils Thonerde- Kali -Nati'on- Silikate. 4. 10 ö/o kolüensauren Kalk imd Magnesia. 5. 0,17 % Phosphorsäiu'e (sehr konstant). G. 7,0 % Hmnus. 7. G,Oö/q Feuchtigkeit (im luftti'ockenen Material). Verfasser fand aufserdem im Sclilick, kiu-z nach der Trockenlegung, wo derselbe noch reich an Seewassersalzen war, 0,15 — 1,0 % Chlor, 0,1 — 0,5 o/o Schwefelsäm^e. Ferner enthält der Sclilick eine gröfsere Menge von Schwefel in Form von PjTit. Die Cliloride und Sidfate verschwinden zum gröfsten Teil schnell, der Pyiit ganz imd der kohlensaure Kalk erst nach langen Jahren, wenn die Sclilickablagenmg in Ackerland umgewandelt wird. (Nach früheren Untersuchungen des Verfassers wird in 22Y2 Jahren I^Iq kohlensaurer Kalk aus der obersten Schicht entfernt.) Der leichtere, sandreichere Sclilick ist ärmer an Humus, Zeolithen und Phosphorsäme. Der trockene schwere Sclilick nimmt etwa sein Gewicht an Wasser auf, der leichte SchKck besitzt eine geringere wasserhaltende Kraft. Die Zusammensetzung und Bildung der sauren Böden im niederländischen Alluvium, von Prof. J. M. van Bemmclen. ') Diese sam-e Böden, m den Marschen Gifterde, Maibolt, Pulvererde ge- naimt, aus Klei mid Darg (dies. Jahresber. 1883, 27) oder beiden bestehend, enthält Eisenvitriol und Gips, seine ünfnichtbarkcit kann durch Aufbringimg eines alkalischen ]\Iittels beseitigt werden. Da die an Details reiche Ar- beit ein kiu'zes Referat nicht erlaubt, so sei liier nm- auf die wichtigsten Pimkte liingewiesen. ^) Bijdraj^er tot de Kennis von den Alluvialen Boden in Nederlaud. Aus Ceiitr.- Bl. Agrik. 1886, XV. 795. Boden. 13 Im Klei, der mit Brakwasser in Berührung oder auf eine andere Weise gj^jishaltig geworden ist, findet bei Liiftabschlufs nnter dem redu- zierenden Einflufs verwesender Pflanzenreste die Bildung von Schwefeleiscn statt. (Siehe vorige Arbeit des Verfassers über die Zusammensetzung des Klei. (In allen Schlicklagen, welche vom Wasser bedeckt sind, besitzt der Sclüick eine von Schwefeleiscn horrülu'cnde schwarze Farbe und entwickelt mit schwachen Säuren Schwefclwasscrstoif. Dies beweist, dafs die PjTit- bildung erst infolge weiterer Einwii-kimg vor sich geht. Überall, wo Schlick auf Darg oder Moor sich abgesetzt hat, ist dem- nach die Bildimg des Pyrites zu erwarten. Die zweite Phase der Ent- stehung sam-cr Böden bildet die Oxydation des Pyi-its zu Sulfat, und zwar wird bei inigehindortem Luftzutritt neben schwefelsaurem Eisenoxyd aucli freie Schwefelsä\u'e entstehen, ^) imd da, wie Verfasser findet, das basische Sulfat in weit gröfserer Menge als das in Wasser lösliches vorhanden ist, so nimmt er an, dafs die freie Schwefelsäure diu-ch Zersetzung der Boden- bestaiidteile basisches Eisensidfat gebildet habe, findet aber dieselbe nicht genügende Mengen von Eisen vor, so bleibt wasserlösliche Sidfat vorhanden, dessen Entstehung Verfasser auf diese Weise oder durch Einwirkimg von Wasser auf das basische Sulfat erklären will. Grelangen aus den oberen Schichten Schwefelsäiu-e imd Sulfate in den Untergnmd, so kann, wenn genügende Menge von Neutralisationsmittel vorhanden waren, wieder Pyrit in nicht saiu'em Boden entstehen, der natürlich dabei sehr gipsreich ge- worden ist, so der blaue Klei unter den unteren Scliichten des Haar- lemermceres, es enstehen aber saure Böden, wenn die eben ei-wähnten Be- dingimgen nicht erfüllt worden sind. Chemische Untersuchung einiger G-esteine und Bodenarten Gesteineund Württembergs, von Prof. Dr. E. Wolf f. 2) ^vumear Anschliefsend an früher veröffentlichte Untersuchungen von Gesteinen, ^erps. welche unter dem Titel „Die wichtigeren Gesteine Württembergs, deren Venvitterimgsprodukte imd die daraus entstandenen Ackererden im Druck erschienen, bringt Verfasser weitere Untersuchungen und teilt die Gesamt- resultate seiner Anatysen, einheitlich berechnet und übersichtlich zusammen- gestellt, in der vorliegenden Scluift mit. Die umfangreiche Ai-beit (G7 Seiten) gestattet keinen km-zen Auszug, nicht des reichen Zalüenmateriales wegen, sondern vielmehi' da die aus- fülirlichen und eingehenden Erörterimgen der bei den einzelnen Gesteinen und Bodenarten erhaltenen Resiütate der chemischen wie auch mecha- nischen Analyse eine kurze Wiedergabe nicht ermöglichen; wir müssen daher auf die vortreffliche Arbeit selbst verweisen, und fülu-en nur die untersuchten Gesteins- und Bodenproben auf. 1. Boden des Buntsandsteins, 2. des oberen dolomitischen Hauptmuschelkalkes, .3. des grobkörnigen Lias- oder Gr}7)häenkalkes, 4. des Amaltlieenthones, 5. des Jiu-ensismergels, 6. des Personatussandsteins, 7. des Marmorkalkes, 8. des Krebsscherenkalkes (untere Ablagerungen), 9. dessen obere Scliichten imd 10. 6 Bodenproben aus dem .Areal der Gutswlrtscliaft Hohenheim. ') Siehe Fleischer: Die natürlichen Feinde der Eimpau "sehen Dammkultur. Dies. Jaliresber. 1885, 30. 2) Mitteilungen aus Hohenheim. Stuttgart 1887. Verlag Eugen Ulmer. 14 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ackererde und Unter- grund von Franzens- htttte. Ackererde und Untergrund von Franzenshütte (4 AVerst nördl. von Dorpat). Ein Beitrag zur Kenntnis des Devondetritus des mittleren Embach, von. Prof. Dr. C. Schmidt. ^) Verfasser entnahm als Parallele zu den Schwarzerden 2) Süd-Eufslands einem frisch geackerten Felde Erdproben: I. 0,08 m tief, hellbraun, kolüen- säurefrei, geglüht heUi'ot, 11. Übergang zmn Untergründe, 0,18 m tief, heUgelb, locker, geglüht hellerrot als I, Spiu-en KolilensäTU-e, lU. 200 Schiitt weiter aus gleicher Tiefe desselben Feldes, heUergelb, kolüensäurefrei, ge- glüht rötlich, heUer als I u. IT, IV. Untergnmd von lU, 0,38 m tief, kohlensäurefrei, hellrot, hart, erst durch längeres Kochen mit "Wasser er- Aveichend imd zum Brei zerfallend, geglüht ziegelrot, V. Untergrund von m u. IV, 1,35 m tief, hellrot, sehr hart, mit Säuren stark aufbrausend, erst diurch mehrstüiidiges Kochen mit "Wasser ziun sclilämmbaren Brei zerfallend. Diu-ch Infiltration der aus den oberen Sclüchten ausgelaugten Karbonate in der Tiefe nagelfluhartig verkitterter Grranit. detritus. Geglüht heller als IV. Die Bauschanalyse mit 33 % Flufssäure ergab: Von 1100— 1500 C. ent- weichendes Wasser Bei 150 0 C. gebund. Wasser und Humus . Mneralbestandteile . . KaU K2O .... Natron Nag 0 . • . . Kalk CaO .... Magnesia MgO . Manganoxyd Mn2 O3 . Eisenoxyd Flg O3 . . Thonerde Alg O3 . . Kohlensäure CO2 Phosphorsäm-e P2 O5 . Kieselsäure Si O2 In 33 ^Iq Flufssäm-e luilöS' lieh. Quarzrückst. Stickstoff N . . . . 100 Teile bei 150 « getr Humus -\- Wasser, ent- halten Stickstoff N . . I n in IV V 0,230 0,310 0,180 0,139 0,092 9,068 1,641 1,475 1,991 1,130 90,072 98,049 98,345 97,870 98,778 2,856 3,915 2,899 3,286 2,844 0,820 0,737 0,866 0,844 0,757 0,953 0,413 0,291 0,453 4,970 1,063 0,449 0,245 0,904 1,004 0,005 0,003 0,002 0,003 0,017 1,282 1,238 0,688 3,591 2,002 11,307 11,062 8,003 11,322 9,640 — 0,076 — — 4,224 0,138 0,043 0,032 0,071 0,097 56,655 38,031 32,947 54,298 43,855 14,993 42,082 52,372 23,101 29,308 0,3665 — — — — 4,041 — Die nach molu'stündigem Kochen mit Wasser und völligem Ei-weichen zu Brei geschlämmten Erden ergaben folgende Produkte. I n m IV a) Suspendierter Scldamm 28,43 23,50 37,12 29,07 b) Sand u. Grant (Sediment) kleiner als 1 cmm 25,55 58,58 53,02 53,02 c) Grant u. Kies, gröfser als 1 cmm . . 46,02 17,92 9,86 17,91 1) Sonderabdr. balt. Wochenschr. 1886, XXIV. No. 29. 2) Ebendas. 1880, 1881, 1885 u. dieser Jahresber. Boden. 15 Diese einzelnen Sclüämmprodukte sowohl als auch Probe I unterstellt Verfasser nach ausgeführter Bauschanalysc der fraktionierten Behandlung mit kochender konzentrierter Sclnvefolsäuro, 10 stündigem Kochen mit 10%, und 40 stündiges Digerieren mit kalter 1% Salzsäm-e. Verfasser fafst die erhaltenen Resultate im A^ergloiche mit den Schwarz- erden Süd -Rufslands in folgenden Sätzen zusammen: Die Humusschichte ist sehr dünn, sie überschreitet nicht die Grenze des obeiilücldichen Ptlügens, der oberfläclüiche Unterginmd ist bis 0,38 m Tiefe analog den Schwarzerden kohlensäurefrei, während die tiefen Untergruiid- schichten durch einen stark doloraitischen mangan- und eisenspathaltigen Kalk- sinter verkittet sind, welche Tutt'bildung als Resultat der Auslaugung der Ackerkrume durch die kohlensäurehaJtigcn Tagwässer etc. veranlafst wurde. In der Ackerkrume 0,08 m Tiefe ist der Kalk als imlösliches humus- saures Salz ziu-ückgehalten [1 Ca : 13 Humus], übereinstimmend mit den Schwarzerden, wie auch der Stickstoff'gehalt des Humus, dem der Schwarz- erden gleichgefunden wurde. Ei'>\'ähnenswert ist ferner die Thatsache, dafs der Thongehalt gleich tiefer Bodenschichten (II, IH) bedeutend variiert. Bezüglich des Gehaltes der Proben an Phosphorsäure ergiebt sich, dafs der der Krume I (0,08 m) durch Düngamg 3 — 4mal so grofs ist, als der der unteren Schichten (H, III), deren Gehalt diu-ch jalu-hundertelangem Export auf ein Minimum reduziert ist imd etwa V4 des dmx'hsclmittlicheii Phosphorsäuregehaltes der Schwarzerden beträgt. Die Phosphorsäiu-ozufuhi- dm-ch Düngung wird von den Jahresernten vollständig aufgebraucht, luid mu- jene Phosphorsäi;re , welche, durch Kohlensäiu-e in Lösung gebracht, dem Dünger entzogen wird, gelangt in den Untergrund (IV, V). Die aufgeschlämmten Hydrosilikate (IIa, IHa, IVa, Va) sind relativ zur Thonerde änner an Kali und Natron als die Sedimente und relativ zum Kali ärmer an Natron als diese (Hb, c, III b, c n. s. w.), wodurch hervor- geht, dafs die natrom-eichen Plagioklase widerstandsfähiger sind als der Orthoklas. Andererseits besitzen diese A^erwitterimgsprodukte (Ha, IHa u. s. w.) für Kali ein gröfseres Absorptionsvermögen als für Natron. Obgleich der UntergrimdscManun (Hla, IVa) kohlensäiu-efrei ist, ent- zieht demselben 1 % Salzsäure bedeutende Kalkmengen, woraus hervor- geht, dafs derselbe reich an leicht spaltbaren Zeolitlien (älmlich dem Lau- montit luid Leonhartit) ist. Aufser diesen Zeolithen enthält aber derselbe noch eine beti-ächtliche Menge von Hydrosilikaten, welche durch die 10%ige Salzsäure zerlegt werden, während durch die siedende konzentrierte Schwefel- säure voi-wiegend Thone (Thonerdehycbosilikate) in Lösung übergeführt wer- den. Zu bemerken ist auch der Umstand, daJs die Spaltbarkeit der Boden- Zeolithe durch die Temperatur der einwirkenden Säure viel stärker beein- flufst wird, als dm-ch Konzentration und Wirkungsdauer. Aus den zahbeichen Analj^sen der verschiedenen Spaltimgsprodukte geht hervor, dafs ähnlich den Schwarzerden die diu-ch kalte 1- und 5 ^/oige Salzsäure zersetzbaren Dorpater Bodenzeolithe relativ kali- imd nati-onreiclie Hydrosilikate imd die durch kalte sehr verdüimte Salzsäiu'e unverändeit gebliebenen, in 10%iger Salzsäure aber löslichen, kalireich, natronarm sind, während die niu" diu'ch konzentrierte kochende Schwefelsäm-e zersetz- baren Kali-, Magnesia- und Thonerde-Hydrosilikato darstellen. 16 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Weiubergs- boden. Analysen uordameri- kanischer Boden- proben. Boden- absorption. Über die Zusammensetzung eines Weinbergsbodens von Saint-Andeol (Mündung der Rhone) teilt de Gasparin i) folgendes mit: Kieselsäure und in Salzsäiu-e imlösl. Silikate 4.5,11% Calcimnkarbonat 42,05 „ Magnesiumkarbonat 0,73 „ Kali (Kg 0) 0,17,, Eisenoxyd (Flg O3) 5,42 „ Thonerde (Alg O3) 1,53 „ Wasser, gebmiden an Sesquioxj'de . . . . 1,45 „ Phorphorsäure 0,09 „ Organische Stoffe 3,4 G „ Der Kaligehalt dieses Bodens ist ein genügender, ebenso darf man diesen Boden nicht phosphorsäm-eann nemien, obwolü in anbeti'acht der Rebenkultiu" eine Zufuhr zu emj^felüen sein wird, welche aber nicht in Form von Superphosphat, wegen des hohen Kallügehaltes des Bodens, sondern als fein gemalilenes Phosphat geschehen soll. Ebenso düifte sich eine Vermehrung der organischen Substanz durch Anwendmig strohreichen Düngers empfelüen. Edgar Richards^) legt in einem Bericht an das Deimrtement of Agi'iciiltm-e der Vereinigten Staaten N. A. in ausfüluiicher Weise die üblichen Methoden der Bodenuntersuchung mit analytischen Details vor imd giebt sclüiefslich eine Zusammenstellung der von ihm ausgeführten Bodenanalysen, welche mit Material aus den verschiedenen Staaten der Union stammend (30 Proben) angestellt wm-den, bezüglich welcher wir auf das Original verweisen müssen. Untersuchungen über Bodenabsorption. Unter Mitwirkung von M. Ota ausgeführt von Di-. 0. Kellner. 3) Verfasser haben, in- dem sie die seiner Zeit von Pillitz (Zeitschr. f. anal. Chem. 1875, XIV. 55, 285) angegebene Methode ziir Bestimimuig der vollen Sättigungskapa- zität modifizieren, die Fragen zu beantworten gesucht, ob es einen Aus- sättigimgspimkt des Bodens für Basen giebt, und bei welchen Konzen- ti'ationen der Lösimgen dies eintritt, Avie auch, ob die Absorption von Kali und Natron (Ammoniak? d. Ref.) nach äquivalenten Verhältnissen statt- findet. Diese Untersuchimgen wurden mit 5 verscliiedenen Bodenarten, deren chemische wie auch mechanische Zusammensetzmig sie genau er- mittelten (im Original mitgeteilt), angestellt: 1. Ki-ume des ti-ockenen Feldes, vrükanischer Tuff, reich an leicht zer- setzbaren Doppelsüilcaten imd Hiunus. 2. Erde von demselben Felde, aus 3 m Tiefe, ebenfalls A'idkanische Asche, fast frei von organischer Substanz. 3. Boden (Ki-ume), lehmiger Sand. 4. Reifsfeldboden (Ki'ume), feinsandiger Alluviallehm. 5. Reifsfeldboden (Kimme), lehmiger Sand aus Granit entstanden. 1) Compt. rend. 1885. C. 932 aus Centr-Bl. Agrik. 1886, XV. 283. 2) Principles and Methods of soil analysis, by Edgar Eichards. Washington. Government printing Ofßce. 188G. 3) Mitteilung a. d. agrikulturchem. Lab. d. K. Japan, landw. Institutes. Tokio. Landw. Versucbsstat. 1886," XXXIÜ. 349. 2 3 4 5 0,G07 0,720 0,oG5 0,582 0,G18 0,7 U 0,5G2 0,586 0,019 0,7 IG 0,5G8 0,581 Boden. 1 7 Jlit diesen 5 Bodenarten wiederholten Yerfasser zunächst die Ver- suche von Pülitz mit Sahniaklösungen von 10, 15, 20, 25%. Die ana- lytischen Bestimmungen wurden mit dem von Wagner verbesserten Knop- schcn Azotomcter ausgefülu-t, und für 100 g wasserfreien Boden folgende Residtate beobachtet: ^ , . , , Ammoniak absorbiert in Gramm Salmiaklösimg ---; ; Boden 1 10 % 0,855 15 „ 0,897 20 „ 0,909 25 ., 0,907 — — — _ Es scheint demnacli thatsäclilich eine oberste Grenze der Absorption für Aimnoniak zu existieren, über welche liiiiaus Aveder weitere Zufuhr von Lösung noch Erhölmng der Konzentration eine Mehraufuahmo der Base bewüi-kon kann. Verfasser besprechen diese Resiütate im Zusammenhang mit der dm-cli die Analysen der Bodenarten festgestellten Qualität derselben und betonen, dafs nicht nm- die ]Menge der Zeolith- imd Hiuuussubstanzen allein die Absorptionsgröfse bceinflufst, sondern dafs dieselbe auch abhängig ist von der Gröfse der Oberfläche, mit welcher dieselben auf die zu absorbierenden Substanzen einzuwh-ken vermögen. Der Hiunus- und zeolitlu-eichste Boden I besitzt zwar das stärkste Absorptionsvermögen, doch ist die Differenz gegen in (arm an diesen Substanzen) im Verhältnis zu dem ünterscliied der chemischen Zusammensetzung sehr Idein, so dafs auch daraus wieder erheUt, dafs die chemische üntersuchimg allein keine genügenden Anlialtspunkte zm* Beurteilimg der Absorptionsfähigkeit giebt. "Was die Frage nach der Äquivalenz der Absorption des Kali und Ammoniak's aus neuti-alen Lösungen anbelangt, so bestätigen die Versuche der Verfasser die fi-üher von Pillitz (a. a. 0.) angegebenen Resiütate. Aus einer 25 % Clilorkaliumlösung fanden auf 100 g Avassorfreien Boden be- rechnet folgende Absorptionen statt: Boden 12 3 4 5 Absorbiert Kali (Kg 0) in Gramm . 2,483 1,700 1,940 1,524 1,583, für die oben gefundenen Ammoniakmengen bereclmen sich folgende äquivalente Mengen von KaK (Kg 0) in Graimn: 2,510 1,712 1,980 1,5G4 1,G10. Auf Grund der Übereinstimmung dieser beiden Reihen ist auszu- sprechen, dafs thatsäclilich die Absorption der beiden Basen nach äqui- valenten Verhältnissen erfolgt. Quantitative Bestimmung einiger im Boden vorhandenen Bestimmung absorptiv gebundenen Basen (Kali, Kalk, Magnesia) und Ver- '^"ie^'ten'" suche über die Frage, ob die Pflanze nur gelöste und absorbierte ßasen. oder auch stärker gebundene, unlöslichere Nährstoffe auf- nehmen kann. Unter Mtwirkung von S. Ishii, J. Kozai, M. Ota u. H. Toshida ausgeführt von Dr. 0. Kellner.^) Verfasser benutzen die von Dietrich (dies. Jahresber. I u. V.), Peters (ebendas. TU.) und Schulimacher (ebendas. X.) gemachten Beobachtungen über die Ein-v\ürkimg neutraler Ammoniaksalze auf absorbierte oder locker 1) Landw. Versuchsstat. 1886, XXXIU, 350, Jahresbericht 1886. \Q Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. gebundene Basen, lun zu einer quantitativen Bestimmung derselben zu ge- langen, indem sie die gesamte Menge einer absorbierten Base durch eine andere verdi'ängen. Tersuclie, aus den in der oben referierten Ai-beit zur Yerwendung gelangten mit Kali gesättigten 5 Bodenproben, das Kali mit kalter Sahuialdösimg zu exti'ahieren milslangen, doch erhielten Verfasser befriedigende Eesidtate, als sie 20 g Boden, 15 bis 20 mal mit jeweils 50 ccm einer kaltgesättigten Sahnialdösmig eine halbe Stimde lang auf dem "Wasserbade unter öfterem Umrüliren digerierten. Nach den oben angefülu-ten Versuchen hatten die 5 Bodenproben an Kali absorbiert: Boden 12 3 4 5 in Gramm 2,483 1,700 1,940 1,524 1,583 Dm-ch A^erdrängimg desselben mit Salmiaklösung erhielten sie 2,526, 1,727, 1,999, 1,568 und 1,623 g Kali, d. h. sie fanden mehr absorptiv gebundenes Kali, als dm-ch die Aussättigung aufgenommen wiu'de, was bei natürlichen Ackererden nicht überraschen kann imd weiters noch durch die dhekte Bestimmimg der im lU'sprünglichen Boden vorhandenen absor- bierten Kalimengen, welche den Dilferenzen ziemlich nahe kommend ge- fimden \\'m'den, liim-eichend erklärt wird. Weitere mit drei anderen Acker- erden angestellte Versuche ergaben abermals, dafs die mit Salmiaklösmig exü-ahierbaren Chlorkaliummengen nahezu dieselben sind, welche sich bei der Übersättigung der Bodenarten aus der Diiferenz der aufgegossenen mid abgeflossenen Cldorkaliummengen berechnen, so dafs liiermit nachgewiesen ist, dafs sich die Gesamtmenge des absorptiv gebundenen Kah durch Er- wännen mit kaltgesättig-ter Sahniaklösmig vollständig extralüeren läfst, dafs aber hiebei nur gelöstes oder absorbiertes Kali, nicht aber stärker gebun- denes (aus unverwitterten Silikaten etc.) in Lösung übergeführt wird. Bei Bodenarten, welche mit gebranntem KaDi unter AVasser cement- artig erhärten, wird nach der Aussättigung mit Kali dm-ch Salmiak nicht alles Kali extrahiert, ein Beweis, dafs bei solchen Böden das Kali mehr als absorptiv gebimden werden kann. Parallel Versuche zur Bestimmung der Kalk- und Magnesiamengen ergaben bislang noch keine entscheidenden Resultate. Anknüpfend hieran bringen Verfasser eine Mitteilmig über die oben in der Übersclu'ift angefülii-ten Frage, in welcher sie thatsäclilich den Be- weis dafür beibringen, dafs ihi-e Methode auch zm Bestimmung des absorptiv gebxmdenen Kalkes wie auch der Magnesia anwendbar ist. Durch emen Vegetationsversuch mit Erbsen stellten sie fest, dafs die Zunahme der Pflanzen an Kali, Kalk und auch Magnesia genau dem Vorlust des Bodens an diesen absorptiv gebundenen Basen entspricht. Kg 0 Ca 0 Mg 0 22 Pflanzen enthalten 0,1041 0,0417 0,0371 22 gekeimte Samen cntliielten . . 0.0449 0,0060 0,010 Zunahme der Pflanzen im ursprtinglichen Boden .... in demselben Boden nach der Ernte 0,0592 0,0357 0,0271 Absorptiv gebundeii KgO CaO MgO 0,2208 1,1235 0,4146 0,1612 1,0887 0,3948 Abnahme des Bodens 0,0596 0,0348 0,0198 Boden. 19 Es darf somit als erwiesen angesehen werden, dafs Kali und Kalk nur in absorptivem oder gelöstem Zustande zur Emülu-img der Erbsen- I»flanz(Mi lieitragen können, und dafs diese Basen aus schwerlöslichen Ver- l>induii!;on (wasserfreie Silikate etc.) durch die Wui-zoln nicht aufg-onommen worden. Über das Maximum an gebundenem Stickstoff, welches der Absorption Ackerboden der Atmosphäre zu entziehen vermag, von Dr. 0. sphärischen Kellner (Eef.), J. Sawano, T. Joskii und R. Makino. i) ^verbin-*' Da die Menge des gebimdenen Stickstoffs, Avelcher im Laufe eines düngen Jahres dui'ch die atmosjjhärischen Niedersclüäge zugeführt wird, wolü kaum ' 'Boden!" als wesentlicher Teil der Stickstoff- Nahrung der Kulturpflanzen betrachtet werden kann, abgesehen davon, ob die ganze Stickstoffzufulu- den Pflanzen nutzbar wird, da erstens die Ackerkrume für so aufserordentlich verdüniite Anunonialdösungen nur ein selir geringes Absorptionsvermögen besitzt imd andererseits bekanntlich das in den Untergrund sickernde Eegenwasser als Drainwasser melu' Stickstoff enthält als das Regenwasser, so suchten Ver- fasser die durch direkte Absorption des Bodens gebundenen Mengen atmo- sphärischer Stickstoffverbmdungen zu bestimmen. Der Ammoniakgehalt der Luft beträgt nach A. Levy 2,G7 mg, nach Fodor 3,46 mg 2:)ro 100 cbm; der Gehalt an Salpetersäiu-e imd salpetriger Säiure ist noch geringer. Die Absorption ward aber nach der Verfasser Annahme sehr gefördert, da durch fortwälu-ende Luftbew^egimg, sowie durch Erwärmimg imd Abkülilimg des Erdi-eiches ein fortwälu-ender Gasaustausch stattfindet. Da die für die Ab- sorption mafsgebenden Bedingmigen: Porosität, Feuchtigkeit, Hmnuskürper etc. in den Böden ungleich verteilt sind, so folgt, dafs die verschiedenen Bodenarten auch verschiedene Mengen absorbieren \verden. Bei Ausfülirung der Bestimmungen, w^obei die Ai'beiten P. Bretschneider's (dies. Jahresber. 1874, 5, 87) und R. Heinrich's (Gnmdlagen zur Beurteilung der Acker- la-ume 1882, 36), sowie Alex. Müller's (dies. Jahresber. IS, 1866) über diesen Gegenstand berücksichtigt wru'den, entsclilossen sich Verfasser ftti" das Müller'sche Verfahren, Anwendung von Sclnvefelsäm-e als Absorptions- niittel. Die Absorptionsgrüfse ist imabhängig von der Konzentration, abliängig von der Gröfse der Oberfläche. Die Bestimmung des Ammoniaks wurde durch Destillation der Schw^efelsäm-e mit gebrannter Magnesia ausgeführt. Aus ilu-en Versuchen geht hervor, dafs w^älu-end der wärmeren Jalu-es- zeit melu- Ammoniak absorbier-t würd, Avas mit älteren Beobachtungen im Emklange steht (dies. Jalu'csber. K F. UI, 1880, 88; imd ebendas. 1884, Vn, 77). Fiu- die Absorptionsgröfse der Salpetersäiu-e imd salpetrigen Säiu'e, als absorbierende Flüssigkeit, war eine 5 % ige Lösimg von kolüensaiu-em Kali angewendet worden, ergaben sich weniger regelmäfsige Beziehungen zur Temperatur. Im ganzen wiu'den dm^ch beide Absorptionsflüssigkeiten, pro Hektar Fläche berechnet, an Stickstoff aufgenommen: in Form von Ammoniak 11,78 kg „ „ „ salpetiiger Säm-e mid Salpotersäm-e 1,30 „ ■ T3;08~kir J) Landw. Jalirb. 1886, XV, 708. 2* 20 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Verhalten des Harn- stoffes im Ackerboden. Bindung des atmosphäri- schen Stick- Etoffs durch deu Boden. WOZU noch die durch die atmosphärischen Niedersclüäge iii den Boden ge- langten 2,64 kg gezählt werden müssen, so dafs die Gesamt-Stickstoffzufulu" pro Hektar imd Jahr ün Maximum auf 15,72 kg sich stellt. Weitere Untersuclumgen sollen über Abweichmigen von diesem Maxi- miun für verschiedene Bodenarten Aufschlufs geben (siehe auch „Atmo- sphäre" S. 52). Über das Verhalten des Harnstoffes im Ackerboden, von Dr. 0. Kellner, unter Mitwirkung von S. Ishii, Y. Kozai und H. Toshida.i) Die Versuche wiu-den zu dem Zwecke angestellt, um die Ursache des Unterschiedes m dem Verhalten der frischen und der verfaulten mensch- lichen Exla-emente als Düngemittel aufzuklären. Verfasser fanden, dafs es der Harnstoff ist, welcher von der Ackererde nicht absorbiert wird, und der, da der mensclüiche Harn ca. 2 % Harnstoff enthält, selbst nach er- folgter Verdünnmig noch iimner in liinreichend konzentrierter Lösung zu den "Wiu'zehi gelang-t und dadm-ch deren Wasseraufnahmevermögen bei gleich- zeitiger Anwesenheit von Salzen des Harns wesentlich beeinflufst. Es ist ja aus zahh-eichen Wasser kiütiuversuchen erwiesen, dafs 0,5 ^/gige Nähr- stofflösimgen bereits schädlich wii'ken, wie auch zu leicht lösliche Dünger in einem Boden von geringer Absorptionski-aft jene Störungen hervorrufen können, die als Verbrennen der Pflanzen bezeiclmet werden. Der Harnstoff A\ärd als solcher nicht von dem Ackerboden absorbiert, sondern bleibt in Lösung, imd erst das Produkt der Uuiwandlimg (diu'ch j\Iiki'oorganismen) tiitt in Wechsehvhkmig mit dem Boden. Die Umwand- lung zu Anunoniumkarbonat geht mu' in den oberen Bodenscliichten vor sich mid findet selbst in porösen Bodenarten mu" bis ca. 0,5 m statt. Da der wichtigste stickstoifi'eiche Bestandteil des frischen Harns im Boden eine Zeitlang in Lösung bleibt, so ist Grefalu' vorhanden, dafs er diu-ch Auslaugung der Vegetation entzogen wü-d. Die schädlichen Wirkimgen, welche bei Düngung mit frischen Exla'e- menten öfters beobachtet werden, erklären sich aus der Thatsache, dafs Hamstofflösungen die Diffusion des Wassers in die Wiu'zebi beeinträchtigen. Direkte Bindung des atmosphärischen Stickstoffs durch thonige Bodenarten, von Berthelot. ''^) Verfasser glaubt auf Grund seiner 2 Jalu'e hindm-ch mit verschiedenen Bodenarten ausgefühi-ten Versuche, che in 5 ParaUelversuchsreihen angeordnet waren und mehr als 500 analytische Daten lieferten, den Beweis geliefert zu haben, dafs eine direkte Bindimg des Luftstickstoffes dm'ch gewisse Böden stattfinden könne. Seine Versiichsreihen waren: 1. Aufbewalu'cn der Bodenproben im geschlossenen Zinuner, 2. auf einer Wiese luiter Schutzdach, 3. auf einem 28 m hohen Turm ohne Scliutzdach, 4. in hermetisch geschlossenen Flaschen, 5. Sterili- sieren des Bodens. Aulserdem wurden die Salpetersäure imd Ammoniakmengen, welche dm-ch den Regen oder durch Absorption in den Boden gelangen können, genau bestimmt. Es ergab sich in den 4 ersten Versuchsrcilion eine stetige Zu- 1) Landw. Jahrb. 1886, XV, 712. 2) Compt. rend. CI. 775; Centr.-Bl. Agrik. 188G, 94. Boden. 21 nähme des Stickstoffs, -während Versuchsreihe 5 in keinem der vielen Ver- suclie die mindeste Stickstoffznnahmo erkennen licfs. Verfasser scliliefst demnach, dafs die Ursache dieser Fälligkeit gewisser Thonböden in der Tjeliensthätigkeit der Mikroorganismen gesucht worden mufs. Die Menge des iixicrten Stickstoffs beträgt nach Verfasser in der Zeit von April bis Oktober (im Winter ist die Stickstoffbindung wenig bemerkbar) bei Thon- sandböden 15 — 25 kg pro Hektar, bei Kaolin 32 kg, für eine Dicke der Scliichte von 8 — 10 cm bereclmet. i) Es sind diese Zalilen nach Verfassers Angabe zu niedrig gehalten, da ja nach seinen Eeobachtmigen die Stick- stoffverbind\nig noch in ^/g m dicken Sclüchten dm-ch die ganze Masse mit gleicher Energie verläuft. Über Bindung von Stickstoff in kultivierten Boden, von H. Joulie.2) Verfasser hat diu'ch eine grofse Eeihe von Topf-Kulturversuchen nach- gewiesen, dafs in verschiedenen Boden, auch Sandböden, (nicht Thonböden allein, Borthelot) mit oder ohne Düngimg dm-ch den Pflanzenv\uichs eine Stickstoffmelu'ung eintritt, die zweifellos durch die Düngung befördert ■s^ird. Am günstigsten erwies sich das Mergeln, während die* Abwesenheit von Kali, Phosphorsäure imd vor allem die Anwendimg organischer Dünger (Stallmist, Blut) in diesem Falle ungünstig wirken. Die Stickstoffanreicherung eines in Wiese liegenden Bodens, von P. P. Deh^rain. 3) Boden, welcher mit Eüben und Mais bestanden war, enthielt am Sclüufs der Vegetationsperiode beträchtlich weniger Stickstoff als vorher, wälii'end derselbe Boden, mit Esparsette imd Gras besät, im Verlauf der öjälirigen Vorsuchsdauer, sowohl nach 3j ähriger Esparsette- als 2 jähriger "NMeseiikidtur eine Stickstoffanreicherung zeigt. Die Verarmung des Bodens während der Rüben- imd Maisperiode führt. Verfasser auf die durch die Be- arbeitimg veranlafste erhöhte Thätigkeit der Äliki-oorganismen und Oxydation zurück, wodurch eine grölsere Menge Stickstoffsubstanz löslich gemacht und als solche wohl auch ausgewaschen in den Untergrund gefülii-t wiu'de, während die nachfolgend gepflanzten tiefwiirzelnden Gräser etc. diese wieder aus dem Untergiamde heraufbrachten. Verfasser betont, dafs es imstatthaft sei, aus der Menge der diu-ch die Ernte ausgeführten Nälirbestandteile auf das Düngerbedürfnis eines Bodens zu schliefsen. Gilbert*) bespricht die neuesten Ergebnisse beti-effend die Stickstoff- queUen der Pflanzen, verweist auf frühere Beobachtimgen (d. Jahresber. 1885, 25) und die Ai'beiten Franks, welche dargethan haben, dafs Pilze stickstoffhaltige organische Stoffe des Bodens aufzimehmen vermögen imd stellt drei Punkte auf, deren Bearbeitmig diese interessante Frage zu lösen im Stande wäre: 1. Wird freier Stickstoff diu'ch Miki-oben aus dem Boden aufgenommen? (Berthelot.) Ref. weist auf die Thatsache hin, dafs pro Acre 2 3/^ m Tiefe ^) Diese StickstofFmengen , stellen ca. 0,4 % des von Gilbert anncähernd ge- schätzten Stickstoffgelialts des Bodens bis zu einer Tiefe von 2^/^ m dar. 2) Ann. af,Ton. 1886, XH, 5, Centr.-Bl. Agrik. 1886, XV, 511. 3) ibid. 17, Centr.-Bl. Agrik. 1886, XV. 436. *) Tageblatt der Naturf. Vers. Berlin 1886. Bindung vou Stick- stoff im kultivierten Boden. Stickstoff- anreich«- rimg des Bodens. Stickstoff- quellen der Pflanzen. 22 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. cü-ca 20 000 Pfimd Stickstoff in Form imlösliclier Verbindmigen nachge- wiesen sind. 2. Wii'd freier Stickstoff von den Pflanzen aufgenommen? (Ville mid andere.) 3. Existieren Stickstoffverbindmigen in dem Untergrunde, welche nicht von Gramineen imd anderen Pflanzen verweilet werden können, wolü aber diu-cli sam-e Ausscheidungen gewisser anderer Wm^zeln, den AYurzel- knötchen oder Pilzen? Ammoniak- Beobachtungen über die relative Menge imd Bestimmung Bestimmung, des Ammouiaks im Boden, von Berthelot und Andre. ^) Verfasser teilen als Ergebnis vieler Beobachtungen die von ihnen ge- fundene Thatsache mit, dafs bei Bestimmung des Ammoniaks ün Boden nach Schlösi ng bedeutende Verluste (bis zu ^/^ des Gehaltes) entstehen kömien, wenn die zu untersuchenden Proben vorher getroclaiet Averden, (110 0) dafs aber auch selbst beim Trocknen im kalten Valmum diese Verluste nicht ausgeschlossen seien. Die Höhe des Verlustes ist abhängig von der chemischen Beschaffenlieit des Bodens und der Zeitdauer des Trocknens, und es geht aus ihren Versuchen hervor, dafs, da bei Gartenerde, humosen kalkreichen Boden überhaupt der Verlust am gröfsten ist, wäh- rend er bei Thonböden (Kaolin) die Felilergrenzen nicht übersclireitet, die Ammoniakbestimmung im lu-sprünglichen , migetrockneten Boden ge- schehen mufs. Diese Beobachtungen führen Verfasser zu dem Sclilusse, dafs befeuch- teter Boden während seiner Austrocknung fortwährend Ammoniak ab- dimste, dafs daher der Boden kein spezifisches Absorptionsvennögen für Ammoniak besitze, sondern dafs zwischen dem Ammoniakgehalt des Bodens imd dem der Atmosphäre sich nur ein gewisses mobiles Gleichgewicht herstelle. Sie erklären diese Thatsache dadiu-ch, dafs in einem Boden, welcher neben Ammoniaksalzen auch die Karbonate der Alkalien oder alkalischen Erden enthält, sich immer Ammonkarboiiat bilde, welches in verdünnter Lösung einer fortwährenden Zersetzung imter Ammoniakabgabe imterliegt. Daher verlieren Kalkböden viel Ammoniak, während bei Thonböden kein nennenswerter Verlust eintritt. Th. Schlüsing2) bestreitet die eben angefüln-ten Folgerungen imd behauj)tet, dafs em trockener Boden so lange Ammoniak absorbiere, bis die Spannung des Ammoniaks im Boden gleich der des Luftammoniaks sei. Feuchte Böden thuen das in erhöhtem Mal'sc, da die Ammoniaks) )annung im Boden dm-ch die fortwälu-ende Umbildung des Ammoniaks zu Nitraten immer niedriger sein wird als die des Luftammoniaks. Er bemerkt weiter noch, dafs Berthelot ammonialcroiche Böden imtcrsuchte (0,077 — 0,118 g pro Kilogramm) und dafs selbst Ackererde mit gewöhnlichem Ammoniak- gehalt (0,005 — 0,020 pro Kilogramm) bei östündigcm Stehen über Schwefel- säure Ammoniak verlieren müssen. 3) ') Compt. rend. 102, 954. Chem. Centr.-Bl. 1886, XVII. 501. 2) Compt. rend. 102, 1001. Chem. Centr.-Bl. 188G XVII, 5()1. ^) Berthelot und Andre halten in einer Aveitercn Erwiderung ihre Ansichten aufrecht. Compt. rend. 102, 1089. Boden. 23 Über die l^osl itiinuinc,- dos im Boden eiithalteiuMi Ammoniak- Ammoniak- . ,r ■ •!■ L'i- ^ i. vf gelialt des Stickstoffes nnd über die Menge des assimilierbaii'n Stickstons Bodens, im unbearbeiteten Boden, von Anton Baumann, i) Bestimmung. Verfasser luiterzielit die bislang zm- Ammoniak -StickstotVltostimmung in Yorsclilag gebrachten \md angewendeten ]\Icthoden einer kritischen Be- arbeitimg, aus deren reichem Material wir hier niu- seine Folgerungen an- fühi-cn können. Bezüglich dei- Methode von Schlösing und Baussin- gault bemerkt er, dals 1. aus liumushaltigem Boden dm'ch Natronlauge in der Kälte fortwährend Ammoniak entAvickelt wird und dals 2. die Menge des entbundenen Ammoniaks aus mehi-eren Proben desselben Bodens bei gleicher Versuchsanstcllung die gleiche ist, gleichgültig ob die Nati-on- laugo 48 Stunden oder eine Woche einwirkt. 3. Mt Mag-nesia usta ausge- kochte humusreiche Böden geben mit Natronlauge behandelt innerhalb 48 Stimden noch erhebliche Mengen von Ammoniak ab, humusfreie nicht. 4. Das Schlösing 'sehe Verfahren liefert im A^ergleiche zur Destillations- methode bei humusarmen Bfklen, falls man die nach 48 Stunden gefmidene Stickstoffmenge in Beti-acht zieht, befriedigende Übereinstimmimg mit der Knop 'sehen Methode. 5. Da Immusreiche Böden mit Natronlauge fort- während Ammoniak entmckeln, wenn auch fertig gebildetes Ammoniak nicht vorhanden ist, so folgt, dafs solche Bodenarten nicht nach Schlösing untersucht werden können und dafs es unstatthaft ist, die Natronlauge länger als 48 Stunden einwirken zu lassen. Bezüglich der azotometrischen Methode folgert er aus seinen zalil- reichen Versuchen, dafs dieselbe füi' Sand- und Kalkböden gleich unrichtige Resultate liefert wie für Lehmböden ; dafs ferner die Kontraktion nur durch Humussubstanzen, nicht diu'ch Thonerde und Eisenoxyd veranlafst ist und mit steigendem Humusgehalt zunimmt (Verhalten des ausgeglühten Bodens) imd fafst das G-esamtergehnis seiner Versuche dahin zusammen, dafs die azotometrische in der von Knop angegebenen Form für Bodenanalysen imbrauchbar ist, da die hiermit erzielten Resultate keinen Anhaltepunkt über den Ammoniakgehalt des Bodens geben. Auch die Anwendung von Boraxlösung vennag die Kontraktion nicht zu verhindern, sondern niu- ab- zuschwächen. Da aber die azotometiische Methode durch die Schnelligkeit der Aus- führung und bei Abwesenheit der störenden Stickstoffverbindungen diu'ch ihre Genauigkeit grofse Vorzüge vor allen anderen Methoden besitzt, so bemülite sich Verfasser durch geeignete Abänderungen diese Methode den Zwecken der Bodenanalyse dienstbar zu machen. Er fand, dafs die besten Resultate erhalten werden, wenn man den salzsaiu-en Bodenauszug mit frisch gegirditcr Magnesia usta destilliert, das entwickelte Ammoniakgas vor jeder BeriUirung mit Kautschuk oder Kork geschützt dm-ch Schwefel- säure absorbieren läfst und dann das Ammoniak nach Neutralisation mit Magnesia usta azotometrisch bestimmt. Der Ammoniakgelialt des unbebauten Bodens ist ungleich in Biklon Ammoniak- . ' 1 o 1 gehalt. verschiedener Ai-t. LehmbiJden sind daran reicher als Kalk- und Sand- böden, doch sind in humusreichen SandbiJden organische Substanzen ent- halten, welche durch Natronlauiro in der Kälte rasch unter Ammoniak- 1) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIII. 24^ 24 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Salpeter- Säuregehalt. Einflufs der Mikroben auf (las Wachatum. abspaltimg zersetzt werden, obgleich der Gehalt des Bodens an vegetabilischen Substanzen keinen Einflufs auf den -wirklichen Aniinoniakgehalt ausübt. Die Animoniaknienge iii unbebauten und imgedüng-ten Boden scheint für die betrelfende Bodenart eine konstante Gröfse zu sein, sie nimmt mit der Tiefe des Bodens ab. Die Bestimmimg der Salpetersäm-e Avurde nach folgendem Verfahren ausgefülui; : 1000 g luftti-ockener Boden A\TU'den mit soviel Wasser Übergossen, dafs dessen Menge mit dem in dem Boden enthaltenen 2 1 betrug imd 48 Stmiden digeriert. Ln Filü-ate mit Brucin imd DiiDhenylamin qualitativ auf die Gegenwart, der Salpetersäm-e geprüft. Giebt Brucin direkt mit dem Filtrate eine Eeaktion oder nacli dem Konzentrieren desselben auf die Hälfte (Empfindlichkeit 1 : 100,000), so wendet Verfasser zm: Bestunmmig der Salpetersäm-e die Schlösing'sche Methode • an ; gelingt die Brucinreaktion nicht, so wird mit Diphenylaniin geprüft (Empfindlichkeit 1 : 1500000) imd fiLT den FaU, dafs damit keine StiliDetersäiu-e nachge%viesen werden kann, ist auch das Sclilösing'sche Verfalu-en nicht mehr anzuwenden. In diesem Falle wii-d das Filü-at (1 \) auf ca. 40 ccm eingedampft, imd weim mm die beiden Eeaktionen eintrafen, nach Zerstörmig der organischen Sub- stanzen mit Chamäleonlösung die Salpetersäure nach Marx-Tromsdorf mit Indigolösung titriert. Aus seinen Versuchen sclüiefst er, dafs die Menge der Nitrate in unbearbeiteten und unbebauten Böden eine minimale ist, und dafs die Salpeterproduktion in stark liimiosen Böden geringere ist als in humusannon. Am meisten Salpetersäure bildet sich im humusarmen Kalk- boden, weniger im Sand- imd Lehmboden. In unbearbeitetem und mit Waldpflanzen bewachsenem Boden konnte Verfasser keine Salpetersäure auffinden. Verfasser knüjDft hieran einige Bemerkungen über die Quellen der Stickstolfnalu'ung der Waldpflanzen imd betont die Thatsache, dafs in den so fnichtbaren Schwarzerden Eufslands oft nur Spuren von Ammoniak und Salpetersäm-e in kaum nachweisbarer Menge enthalten sind, während darin Substanzen nachgewiesen wiu'den, welche mit Natronlauge in der Kälte, als auch, wie Verfasser gefimden hat, bei zweistündigem Kochen mit sehr verdünnter Salzsäm-e Ammoniak abspalten, mitliin mit den Amidoverbin- dungen gi-ofse Ähnlichkeit besitzen. Die auf letzterem AVege erhaltenen Ammoniakmengen übertreffen um das Zehn- bis Zwanzigfache den \dvk- lichen Ammoniakgehalt des Bodens. Aufserdem können solche Verbindungen direkt von den Pflanzen aufgenommen werden, so dafs diesen ammoniak- älinlichen Körpei-n im Boden eine bei weitem gröfsere Eolle für- die direkte Ei-nähnmg der Gewächse zugeschrieben werden miifs. E. Laurent 1) über die Mikroben des Bodens, deren Nutzen für das Wachstum höherer Pflanzen. Verfasser glaubt durch Ernteversuche, angestellt 1. mit natürlichem Boden, 2. mit sterilisiertem Boden, welchem Boden -Bakterien beigemengt wm-den, 3. mit sterilisiertem Boden und 4. mit sterilisiertem Boden imter Zusatz von Düngesalzen, den Nachweis geliefert zu haben, dafs die niederen *) Ann. agron.; Journ. Pharmac. Chim. [5J 14. 327 — 328. Aus Cham. Centr.-Bl. 1886, XVII. 870. Boden. 25 Organismen in der That eine wichtige Rolle bei der Ernälmmg der Pflanzen spielen, indem sie die komplizierten Nährstoffe in einfachere, leicht assimilier- bare Verbindungen zerlegen, da die Knltiu-en 1, 2 und 4, sowolil was die Entsvickelung der Blüten, Blätter luid Früchte anbelangt, die des Versuches 3 um das 4- rosp. Bfacho übertreffen. Über die in dem Erdboden lebenden Organismenformen, ^) Mikro- - ' J organiemen. von Dr. Frank. Verfasser untersuchte humusreichen Kallcboden, himiosen Sandboden, Lehmboden (Marsch-) und Wiesenmoor imd fand aufser Hyphomyceten einen Spaltpilz in folgenden nacheinander auftretenden Zuständen: Leptotluix, Bacillus, Bacterium, bisweilen Zooglocabildung, sclüiofslicli keimfähige Sporen. Seine A^ersuche, ob diese Organismen die Nitrifikation im Boden veranlassen, fielen verneinend aus, denn in allen Fällen war es der Erd- boden (sterilisiert), der die SalpeterbihUmg veranlafste und nicht seine Mikroorganismen. AVeiter^) teilt Verfasser seine nach den üblichen Methoden zur Rein- kultiu- erhaltenen Resultate über die im Boden befindlichen Formen, die er näher beschreibt, mit luid wendet sich abermals gegen die von Schlösing und Müntz ausgesjDrochene Ansicht über die Nitiifikation, welche er nicht als einen biologischen, sondern anorganischen Prozefs ansieht, vergleichbar der Nitrikation diu'ch Platinmoor oder Ozon. Landolt^) „über die chemischen Umsetzimgen im Boden unter dem Einflüsse kleiner Organismen" spricht sich dahin aus, dafs die Salpeter- bildung bei vollständiger Sterilisiei'ung niemals eintrete, imd dafs von den fein vei-teilten Körpern mu* Platinschwarz solche Wirkung auszuüben vermöge. König*) weist darauf hin, dafs nicht nur Platinschwarz Ammoniak in Salpetersäure überzuführen vermöge, sondern dafs auch in ganz ver- dünnten Lösungen (0,7 pro Mille) Oxydation stattfinde, wenn dieselben auf grofse Flächen verteilt werden (Asbest, Filti-ieri:)apier). L. Adametz, Untersuchungen über die niederen Pilze der Püze der _, ' ^ Ackerkrume. Ackerkrume.^) J. Uffelmann*') bestreitet, dafs der Boden imstande sei, ohne Mit- Oxydation . . . des Ammo- wirlauig von Milcroben das Ammoniak zu oxydieren. Die im Boden ge- niaks im ftmdene salpetiige Säure kann aus der Luft absorbiert sein, ist dies aber Boden, nicht der Fall, so verdankt sie ihre Entstehung einem biologischen Prozefs und nicht einer einfachen Aktion des Liiftsauerstoffes. Untersuchungen über die Bildung des Natronsalpeters im saipeter- °_, ° ■"■ bildung im Boden, von A. Müntz.') Boden. Verfasser erklärt die grofsen Salpeterlager Südamerikas entstanden dm-ch Oxydation organischer stickstoffhaltiger Substanzen imter Mitwirkimg der nitrifizierenden Organismen, dm-ch naclilierige Umsetzung des so ge- bildeten Calciumnitrates mit dem Clilornatrium des Meerwassers flacher 1) Tagebl. d. Naturf.-Yers. Berlin 1886, 289—290. 2) ibid. 369—370. 3) ibid. 289. *) ibid. ^) Inaiig. -Dissert. Leipzig 1886. 6) Arcli. Hyg. 4, 82 aus Chem. Centr.-Bl. 1886, 312. 7) Compt. rend. 101, 1265, aus Chem. Centr.-Bl. 1886, XVII. u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XV. 363. 26 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Nitrifikation. Kohlenstoff- bestimmiing im Boden. Reduktion desCalcium- Bulfates. Sümpfe, Avoilm'cli sich Natriuiimitrat gebildet liat, welclies von dem Orte seiner Entstehung diurch Wasser weggeführt wm-de, denn überall, wo noch der Nitrifikationsprozefs vor sich geht, finden sich beträchtliche Mengen von Calciumphosphat als steter Begleiter des Nitrates imd als Zeuge des orga- nischen Ursj)rimges desselben. tiber den Einflufs des Gipses auf die Nitrifikation, von "Warington. *) Frühere Versuche des Verfassers hatten gezeigt, dafs geringe Mengen Alkalikarbonat (0,3 G 8 g pro Liter) \ne auch das bei der Zersetzung des Urins entstehende Ammoniiunkarbonat die Nitrifilvation aitfheben, während dieselbe bei Gegenwart anderer Alkalisalze selbst in konzentiierteren Lösun- gen noch fortsclu'eitet. Versuche mit Gips in dieser Eichtung angestellt ergaben, dafs selbst in Lösungen, welche 50 ^/^ Umi enthielten, bei Gips- zusatz Salpeterbildung stattfand, wälu'end ohne Gips selbst nach 151 Tagen in nur 15 ^/q Urin enthaltender Lösung keine Nitiifikation auftrat. Der Gips wird hierbei in Karbonat umgesetzt. Zu erwälmen ist, dafs Deherain diesen Einflufs des Gipses in seinen Versuchen nicht beobachten konnte, er betont aber, dafs in seinen Versuchen erhebliche Mengen von Ammon- karbonat niclit in beti'acht kommen. Bestimmung des organischen Kohlenstoffes in Bodenarten, welche freien Stickstoff fixieren, von Berthelot. ''^) Die früheren Untersuchungen des Verfassers über die dii-ekte Bindung des atmosphärischen Stickstoffs ergaben, dafs dieser Voi'gang dm-ch Orga- nismen vermittelt wird, deren Menge Verfasser dadiu'ch zu bestimmen sucht, dafs er den in denselben enthaltenen Kolilenstoff dm^ch Verbrennung der Erde mit Kupferoxyd ermittelt. Die Erde mufs vorher dm^cli Behan- deln mit Salzsäure von den Karbonaten befreit werden, diese Kohlensäm-e wird bestimmt, der Rückstand wiixl bis zum Verschwinden der Salzsäm-e- reaktion gewaschen, getrocknet und verbrannt. Der so gefundene Kohlen- stoff entspricht den in "Wasser und Säure unlöslichen organischen Verbin- dungen; die in "Wasser und Säure löslichen Kohlenstoff Verbindungen bestimmt Verfasser dadurch, dafs er nach der Zersetzung des Karbonats mit der berechneten Menge Salzsäure, den Rückstand eindampft und den durch Verbremiung mit Kupferoxyd gefundenen Gesamtkohlenstoff dem ersteren abzieht. Nach seinen" Bestimmungen enthält 1 kg Boden 1 — 2 g organische, den Organismen angehörende Substanz, welclie nach dem Verhältnis der gefundenen Kolilenstoffmengen zu dem Stickstoff in Form von Albuminoidcn und Kolüehydraten darin enthalten sein sollen. Quantin, 3) „Reduktion des Calciumsulfates tlurch verschie- dene anaerobische Fermente" glaubt, dafs das in der schwarzen Flüssig- keit der Düngerhaufen enthaltene Ferment, welches CeUulose unter Sumpf- gasentwäekelung spaltet (Deherain und Gayon), sowie auch das Butter- säurcferment des Bodens den scliwefclsauren Kalk direkt unter Schwefel- wasserstoff-Entwickelmig zersetzen, da naszierender Wasserstoff diese "Wirkung nicht auszuüben vermag. 1) Ann. agron. 188.5, XI. 557. Centr.-Bl. Agrik. 188G, XV. 365. 2) Compt. read. 102, 951—954, aus Chcm. Centr.-Bl. 1886, XVn. 460. 3) Ann. agron. ; Journ. Chera. Soc. 1886, 573. Chem. Centr.-Bl. 1886, XVII. 701. Botlen. 27 A. Müiitz^) beobachtete, dafs Mikroorganismen denjenigen älmlich, welclie Niü-atc zu reduzieren vermögen, und solche, welche Nitrifikation z\i bcAvirken im stände sind, auch Jodate reduzieren, Jodüre zu Jodaten und Bromiire zu Bromatou oxydieren. Clüorilre ergaben bis jetzt ein negatives Residtat. Untersuchungen über die Zersetzung der organisclien Sub- stanzen, von E. Wollny.2) Verfasser giebt eine schätzenswei'te Zusammenstellung der Litteratur über jene physiologisch -chemischen Zersetzungsvorgänge, welche wir Ver- wesung luid Fäidnis nennen luid zu deren näheren Kenntnis seine aul'ser- ordentlich zahh-eichcn wie giilndlichen Versuche beitragen soUen. Indem Verfasser die Menge der dm'ch Verwesung entwickelten Kohlensäui'o als Mafs der Intensität der Zersetzimg setzt, ist er im stände, die Verwesungs- vorgänge, angestellt mit derselben Substanz unter verschiedenen Umständen oder mit verschiedenen Substanzen unter gleichartigen Bedingimgen, miter einander direkt zu vergleichen; die günstigsten Verhältnisse füi' den Prozefs, die hemmenden Umstände imd den Grad der Verwesbarkeit einzelnei- oi'ga- nischer Köi-per direlct dm-ch Zahlen auszucbücken. So konstatiert er, dafs Sublimat, Th^rTnol etc. Tind andere als energische Antiseptica bekannten Steife die Ivolüensäm-eentwickelung nahezu vollständig aufheben, Avas übrigens auch dm'ch Erliitzen der betrelTenden in Zersetzimg begriffenen organischen Substanz auf 150 *^ C. erreicht werden könne. Die Details der umfangreichen Sclmft (107 Seiten) müssen im Original nachgesehen werden, Referent mufs sich auf die Anfzälilung der einzebien vom Verfasser betonten Thatsachen, die eine Bestätigung der von früheren Forschen gefundenen oder durch langjährige Erfaluamg ei'probten Beobach- tungen liefern, beschränken. Die Oxydation des Kolüenstoffs findet auch bei LuftabscUufs statt, doch findet Verfasser, dafs die Intensität anfänglich mit der Menge des zugeführten Sauerstoffes progressiv, von etw^a 8 % an aber in einem etwas schwächeren Grade wächst, dafs ferner die Intensität der Zersetzimg imter sonst gleichen Umständen im allgemeinen mit der Temperatiu- imd dem Feuchtigkeitsgrade der Substanz steigt luid fällt, wobei jedoch bemerkt werden mufs, dafs ein vollständig durclmäfster Boden die Oxydation be- deutend vermindeil. Es ist bekannt, dafs die Salpeterbildung, d. h. der Nitrifikation sprozefs, nur bei Gegenwart aUcalischer Basen fortschreitet (Salpeterplantagcn) ; Ver- fasser hat durch seine Versuche boAxiesen, dafs für die A^erwesungscrschei- nungen das Vorhandensein gewisser mineralischer Bestandteile dieselbe Rolle spielt, indem Proben, welchen durch Salzsäiu-e üu'e löslichen Aschenbestand- teüe entzogen waren, imgleich geringere Mengen von Kolüensäure ent- wackelten, als die ursprünglichen, da hierdurch den Milii-oorganismen die mineralischen Nälu-stoffe nicht mehr in demselben Mafse dargeboten A\au'den. Weitere Versuche bestätigen ferner die erfalmmgsgemäfs festgestellte Thatsache, dafs schwach alkahsche Losungou die Vei-Avesimg fördernd beein- flussen, wälu'end freie Mincralsäuren oder konzentriertere alkalische Lösimgen Fäulnis und Verwesung. 1) Centr.-Bl. Agrik. 188G, XV, 225. ^) Sonderabdruck aus Joura. Landw. 1886, XXXIV, 213. 28 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. hemmend aiif die Yerwesimgsvorgänge eimWi-ken. Anders verhalten sieh selbstverständlich tue Salze von Alkalien xmd aüvalischen Erden, "vvas aus dem einfachen Chemismus der Zersetzimgsvorgänge einleuchtet. Wähi-end die freien oder leicht neuti-alisierbaren Karbonate derselben auf die bereits im Gange befindliche Zersetzung eine günstige Wh-kung ausüben, werden sie in noch xmzersetzter Substanz die Lebensthätigkeit der ]\Iiki'oorganismen ungimstig beeinflussen, bezw. hemmen, -wie dies ja auch einzehie als Anti- septica bekamite Alkali- imd Erdallvalisalze zu tlnm vermögen, d. h. Avenn dieselben nicht in zu verdünnten Lösungen dargeboten werden (Gips, Sal- peter, deren VerAvendung als Konservienmgsmittel), yde auch weiters noch die als Zersetzungsprodukt entstandene Kolilensäure, falls dieselbe sich in der Bodenluft ansammelt, die Fimktionen der Organismen wesentlich zu beeinträchtigen vermag. "Was die relative Yerwesimgsfähigkeit der verscliiedenen organischen Substanzen anbelangt, so ist analog jeder Zersetzmigserscheiliung dieselbe von der ObeiflächengTöfse (Zerkleinenmg) abliängig, verscliiedene Substanzen verhalten sich in nachstehender Eeilienfolge : organische Bestandteile des Knochenmehls, Fleischmehl, Exla-emente des Hausgeflügels, Einstreit, Stall- mistsorten, Ledermehl, Hornmelil, Waldstreusorten, Sägemehl und Torf, woraus Verfasser den ge"v\äfs berechtigten Schlufs zieht, dafs die organischen Substanzen um so sch'W'ieriger verwesen, je weiter deren Zersetzung bereits vorgesclu'itten ist (ausgenommen jene künstlich konservierten Substanzen, wie Leder etc.). Analog dem Kohlenstoff verhält sieb auch der Stickstoff (Tuxen, dies. Jahresber. VILL, 1885, 39), so dafs der dm-ch chemische Bauschanalyse bestimmte Stickstoffgehalt, der Düngemittel organischen Ursprimgs etc. uns keinen Aid'schluls über die von den Pflanzen thatsäclilich assimilierbaren Stickstoffmengen giebt. Yersuclie über den Eiuflufs von Eiweifskörpern einerseits, wie antiseptisch whkenden Substanzen andererseits auf die Yer- wesung (pag. 295, imten), sowie die Beobachtung, dafs dm-ch Dämpfen des Materials die Verwesimg befördeii; wird, bringen, wie auch die über die Wärmeent\\^ckelung ausgesprochenen Ansichten und Versuche, nichts Neues. Bezüglich des Zerfalls der organischen Stoffe durch die Lebensthätig- keit niederer Organismen bei Luftabschlufs (Fäulnis genaimt), bei welcher nicht Oxydationsprodukte, sondern Eeduktionsprodukte residtieren, welche naturgemäfs nicht zu den von den Pflanzen direkt assimilierbaren Verbin- dungen gehören können, bemerkt Verfasser, dafs es im Interesse des prak- tischen Landwii-tes hege, durch zweckmäfsige Durchlüftung des Bodens etc. dafür Sorge zu ti-agen, dafs die in bestimmten Materialien eingeschlossenen Pflanzen nälu'stoffe entlialtenden Substanzen nicht in Fäiünis-, sondern in Verwesungsprodukte zerfallen. Wasser- Über Wasservcrdunstung aus dem Boden und den Pflanzen, Verdunstung. " von F. A. H. Marie Davy. i) Verfasser stellten ihre Versuche in Vegetationskästen an, welche mit wasserdichten "Wänden versehen waren und es ermöglichten, das ablaufende "Wasser zu messen, die Differenz des auffallenden und ablaufenden Wassers Fäulnis. 1) Joum. d'agric. prat. 1886, I, 857 aus Centr.-Bl. Agrik. 1886, XV, 653. Boden. 29 ergiebt das verdunstete Wasser. Sie fanden, dal's die A^crdunstung am Ideinsten ist bei nacktem Boden und zunimmt mit zunelunender Yegetations- docke (Gras, Bäume etc.). Verfasser machen darauf aufmerksam, dafs aus dem NiedcrsclüagsAvasser nicht die dm-ch Drains abzuführende Wassermenge sich bereclmen läfst. Untersuchungen über die Feuchtigkeits- und Temperatur- ^"«"chtig- '- o X keits- uud Verhältnisse des Bodens bei verschiedener Neigung des Terrains Temperatur- gegen den Horizont, von E. Wollny. i) des Kodens. Die Untersuchungen über die Feuchtigkeitsverhältnisse wunlen in der AV'eise angestellt, dafs (quadratische Holzkästen von 1 qm Grmidfläche imd 25 cm Tiefe in Abständen von 2 m im Freien, mitten auf dem Versuchs- felde genau nach Süden, exponiert -win-den. Ein Kasten war horizontal, die anderen verscliieden scliräg gestellt. Der Boden der Kästen war dm-ch- löchert, um dem vom Erdreicli nicht festgehaltenen Wasser Abzug zu ge- wähi-en. Zur Bestimmung des Wassergehaltes winden die Erdproben mittelst eines Erdbohrers aus der j\Iitte jedes Kastens bis auf 25 cm ausgehoben imd bei 105^0. bis zur Ge^vichtskonstanz getrocknet. Die vom Verfasser erhaltenen, grofse Übereinstimmung zeigenden Zalilen lassen erkennen, dafs ebenes Land feuchter ist als das geneigte, und dafs letzteres einen mn so geringeren Wassei'gehalt besitzt, je steiler die Lage des Tenains ist. Ebenso bestätigt Verfasser die Thatsache, dafs die Verdunstimg des Wassers im Boden abhängig ist von der Intensität der Erwärmimg desselben, welche bedingt ist dmch die Neigung der Bodenfläche gegen die Bcsti-alilung. Aufserdem findet Verfasser, dafs die diu-ch die Neigung des Terrains be- dingten Unterschiede in der Bodenfeuchtigkeit bei dem bebauten Lande stärker hervorti'eten als bei brachliegenden, und dafs die Bodenfeuchtigkeit in dem ebenen Lande gleichmäfsiger verteilt ist als im geneigten, dafs in letzterem der AVassergehalt des Erdreiches von oben nach unten zunimmt imd dafs die in dieser Beziehimg zwischen den höher und tiefer gelegenen Erdpartieen bestehenden Differenzen mn so gTöfser sind, je stärker geneigt die Fläche ist. Was die Temperatur des Bodens bei verschiedener Neigimg gegen den Horizont anbelangt, so kommt Verfasser auf Grimd seiner Versuche mit Lelmiboden, Tempera tm der obersten Schicht, welche in 10 imd 15 cm Tiefe, sovne mit humosen Kalksandboden, welche Versuchsreihen in ver- schiedenen Jahren wiederliolt wurden, zu folgenden Eesidtaten: 1. dafs der Boden während des Frülüings, Sommers xmd Herbstes sich im allgemeinen um so .stärker erwärmt, im kalten Winter sich in so höherem Grade abkülüt, je stärker das gegen Süden exponierte Land gegen den Horizont bis zu einem bestimmten Winkel geneigt ist; 2. dafs der Neigungswinkel , welcher bei südlichen Abdachungen das ]\Iaximum der Bodentemperatur bedingt, wälu'end der Monate Februar bis Aprü und August bis Oktober bei 48 ö, während Mai bis Juli bei 32 0, und zur Winterszeit bei 0 ^ gelegen ist; 3. dafs bei ausschliefslicher Berücksichtigung der Vegetationszeit (März bis Oktober) und derjenigen Hänge, welche die Acker- bez. Wiesen- 1) Forsch. Agr.-Phys. 1886, IX, 1. 30 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. kiütui" ermögliclien (ca. 30 ^ Neigung) der Boden um so wärmer, je stärker das südlich exponierte Terrain geneigt ist; 4. dafs die 2 xmd 3 charakterisierten Unterschiede in der Bodenerwär- mung im Frühjalu'e imd Herbst, sowie bei imgehinderter Bestralilung weit gröfser sind als im Sommer mid bei bewöllctem Himmel; 5. die Schwankungen der Bodentemperatur nehmen in dem Mafse zu als der Boden sich stärker erwärmt (siehe 3) ; G. dafs für den täglichen Gang der Bodentemperatm' die ad 2, 3, ge- schilderten Unterschiede am stärksten zm- Zeit des täglichen a\raxi- mums (4 — 6**), am schwächsten zur Zeit des tägHcheu JMinimums (8 — lO'^) hervortreten; 7. dafs der Schnee um so sclmeUer abschmilzt, je gxöfser der Winkel ist, den die Bodenfläclie mit dem Horizont bei südlicher Abdachimg bildet. Kohlen- Untersuchungen über den Einflufs der physikalischen des Bodens. Eigenschaften des Bodens auf dessen Gehalt an freier Kohlen- säure, von E. Wollny. 1) Verfasser hat die seiner Zeit ausgefülirten Untersuchimgen (Band HI, IV, V die Forschmigen etc.) wieder aufgenommen, um vornehmlich der Frage nach dem Einflufs der Neigimg des Terrains gegen den Horizont und Himmelsrichtimg, femer der Farbe -der Oberfläche imd des mecha- nischen Zustandes des Bodens, der verschiedenen Sclüchtung etc. auf den Kolüensäuregelialt der Grundluft näher zu treten. Er findet aus seinen Versuchen, dafs der Kolüen Säuregehalt der Boden- luft bei einer Neigamg des Ten-aiiis von 20 ^ sein Maximum erreicht, Avälu'end er bei 10^ oder 30 ^ verringert ist. Diese Thatsache findet diu'ch die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse (siolie oben) imd der da-, durch beeinflufsten Zersetzung humoser Bodenbestandteüe seine Erklärung, woraus wieder der Umstand erhellt, dafs die Lage der Bodenfläche gegen die Himmelsgegenden sich in ähnlicher "Weise bemerkbar machen düi-fte. Was den Einflufs der Farbe des Bodens 2) auf das Mafs der Kolüen- säureentv\dckelung in demselben anbelangl, so findet A'^erfasser, dafs es nicht die Farbe ist, welche diese Verhältnisse beeinflufst, sondern lediglich der Feuchtigkeitsgrad der Böden, so dafs ein heUer, feuchter Boden mehi- Kolüensäure zu entwickeln vermag, als ein trockener dimkler u. s. w. Die Bodenluft in Behäuflungsdämmen ist ärmer an Kolüensäure, als im ebenen Lande. Der Kolüensäiu-egehalt der Bodenluft ist abhängig von der Struktiu- des Bodens, feinkörnige Böden enthalten bei gleicher Menge organischer Stoife mehr Kolüensäm-e als grobkörnige, was so ziemlich vor- aussichtlich ist, da der Austritt der Bodenkolilensäiu'e in die Luft bei grob- kömiger Sti'uktm" leichter vor sich gehen mufs, als bei einem feinlcörnigen bei dichten Boden. Vei-f asser ist weiters noch in der Lage, die Beobachtungen Petten- kofers, Wolfhügels imd vieler anderer Forscher neuerchugs zu bestätigen. 1) Forsch. Apr.-Phys. 1886, IX, 1G5. 2) Die verschiedene Färbung wurde derart hergestellt, dafs auf den in Zink- kästen befindlichen Inimösen Kalksand, Marmorpulver gestreut wurde: weifser Boden, Kohlenpulver: dunkler Boden. Boden. 31 dals der Kolilonsiuirog-ohalt der Bndoiilnft mit doi- Tiefe der Bodenschicht zuiiinunt, welche Thatsuchc ilu'e Erklärung in dem Umstände findet, dals mit zunehmender Tiefe auch meist der "Widerstand wächst, welcher sich der Diffusion zAvischen Boden- imd atmospliärischor Luft entgeg-enstellt. G(4ten die eben angefülu'ten Beobaehtiuigcn für mi])edeckten Boden, so findet Verfasser für bedeckten Boden (Pflanzcnwuchs, Brach mid Stroh- docke), dafs der von lebenden Pflanzen beschattete Boden während der wärmeren Jahreszeit betiiichtlich geringere Mengen von Kohlensäure enthält, als der bracliliegende, \md dals dieser meder ärmer an Kohlensäiu-e ist, als der mit einer Decke abgestorbener Pflanzenteile versehene, welche im letzteren Falle mit der Dicke der Deckschicht zunimmt. Daran schliefst sieh folgerichtig die Thatsachc, dafs der Kohlensäiu'c- gehalt der Bodenluft in dorn ^lafse abnimmt, als die Dichte des Pflanzen- bestandes zunimmt, und dafs miter sonst gleichen Umständen derselbe um so kleiner ausfällt, je zeitiger die Saat vorgenommen wurde, andererseits sich aber erhöhen mufs, Avenn man die Ursachen der Vermindenmg des Kolüensäuregehaltes, z. B. üppiger Pflanzenwuchs etc. entfernt: Abmähen des Grases u. s. w. Aus alledem geht hervor, dafs die Menge der freien Kohlensäure im Boden keinen Mafsstab für die Intensität der organischen Prozesse noch der Menge der im Boden vorhandenen oi'ganischen Stoffe abgiebt. Untersuchungen über die Wasserkapnzität der Bodenarten, von E. Wollny. 1) Verfasser dehnt seine IVülioron Studien über diesen Gegenstand 2) nun aucli auf den Eiuflufs, welche äufsere Faktoren (Wärme, Frost), sowie die Beschaffenheit der tieferen Bodenschichten aiif die Wasserkapazität des Obergrimdes ausüben, aus imd gelangt zu folgenden Sclüüssen: 1. Die Wasserkapazität nimmt mit steigender Bodentemperatiu' ab luid dies in einem um so höheren Grade, je gröber die Bodenporen sind. Die Wasserkapazität der Böden wii'd dm-ch das Gefrieren des AVassers in denselben im allgemeinen vermindert, bei gi'obkömigen, sandreichon, hmnus- armen Böden ist diese Wirkimg eine vorübergehende, während bei zur Krümelbüdung neigenden (feinkörnigen, thonigen, hmmisreichen) Böden diese Veränderung eine dauernde ist, wobei jedoch bemerkt A\'erden mufs, ilafs bei dauernder Frostwirkung unter Umständen eine Erh()hung der Wasserkapazität der krümeligen Böden eintreten kann, wenn diu'ch Wechsel zwischen Frost luid Tauwetter eine weitere Zerkleinerung der Bodonteile veranlafst wird. Was den Einfliü"s des Untergrundes auf die Wasserkapazität anbelangt, so bestätigen die Versuche des A^erfassers die schon aus früheren Beobach- tungen zu ersclüiefsende Thatsache, dafs die AVasserkapazität grobkru-nigcr Böden dm*ch Untergrundschicliten, welclie das Wasser nur langsam leiten, beträchtlich erhöht wird, xmd zwar um. so mehr, je näher diese Schichten der Oberfläche liegen, dafs ein diu-clüässiger Untergiimd aber dieselbe bei einem grobkörnigen Boden herabsetzt, während derselbe auf die AVasser- kapazität feinkörniger Böden keinen nennenswerten Eiuflufs auszuüben vermag. Wasser- kapazität. 1) Forsch. Agr.-riivs. 188(), IX, 3(31. 2) Ebendas. 1885, VIII, 177 u. dieser Jaliresber. 1885, ATH, 36. 32 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Wasser- Über PrüfuiiiT der Bodenarten auf Wasserkapazität xmd kapazität ■,-,,.-, i ■ . tt • • i i\ und Durch- Diirchlüt tbarlceit, von Heinrich. ■^J lüftung. Indem Verfasser die Wichtigkeit der Bestimmimg der Wasserkapazität imd Dui'clüüftbarkeit für eine rationelle Wertschätzung der Bodenarten betont, giebt er die ]\Iethode an, Avelclie er zur Prüfmig der Bodenarten auf diese Eigenschaften benutzt. Die wh-ldiche Wasserliapazität, deren Bestiinniung nach den älteren Methoden eine luizulängliche ist, 2) ist nicht nur abhängig von der Mäch- tigkeit der Erdschicht, sondern auch von der Struktur des Bodens, der chemischen Zusaminensetzimg desselben (vorzugsweise Hmnusgehalt) , den Schichtiingsverhältnissen des Unterginindes, der Lage des Bodens gegen seine Umgebimg mid von der Tiefe des Grmidwasserstandes. Da mm allen diesen Verhältnissen bei Versuchen im Laboratorium natüi'licherweise nicht Eeclinung getragen werden kann, so hat Verfasser in richtiger Wüixligung dieser Umstände seine Versuche auf das Feld hinaus verlegt, und da dieselben von Bedeutung sind, so mufs im km-zen die Art der Versuchsanstellung erwähnt werden. Die Ackerlanune mrd bis zm' vollen Tiefe ausgehoben, dann ein unten offener Blechcylinder (20 cm D. imd 40 cm Höhe) eingesetzt, derselbe ringsum mit der ausge- hobenen Erde beschüttet imd sclüiefslich er selbst mit der zu untersuchen- den BJiime, welche mit Wasser angerülu-t diu'ch ein Sieb (4 Fäden pro 1 cm) in den hohlen Cylinder getiieben, angefüllt. Verfasser nimmt nach bestimmten Zeiten (2 X 24 Stunden nach Verlauf des über den Boden stehenden Wassers) mittelst eines konischen (imten engeren) Hohlbolu-ers Erdproben zur Wasserbestimnmng. Die in 1 1 Bodem-aum vorhandene Wassermenge (Gramm) bezeichnet er als AVasserdichte (d). Diese Wasserdichte wechselt nach seinen Versuchen zwischen 86 und 386. 86 g Wasser pro Liter Boden wurden beispielsweise auf Sandboden gefunden, der eine sogenannte Brandstelle im Acker bildete, 386 g Wasser besafs ein als Wiese benutzter Torfboden. Verfasser liefert an einer Reihe von Bestimmungen, deren Zuverlässigkeit durch Eniteversuche bestätigt wird, den Nachweis, dafs die von ihm eingeschlagene Methode zirr Bonitierimg der Böden auf richtigen Prinzipien beruht, worüber im Originale nachgesehen werden möge. Was die für das Pflanzen Wachstum nötige Wassemienge anbelangt, so betont A^erfasser die wichtige Thatsache, dafs die Pflanzen nicht sämt- liches in dem Boden befindliches Wasser sich anzueignen vermögen, imd er glaubt, gestützt auf zalüi-eiche Versuche, folgern zu düi-fen, dafs die Pflanzen denjenigen Wasserrest, der ungefähi* das 1 1/2 fache des soge- nannten hygi-oskopischen Wassers (h) beträgt, einem Boden nicht mehr entziehen können, so dafs bei einem solchen Wassergehalt die Pflanzen vertrocknen. Verfasser verweist auf die von ihm gegebene Formel zur Berechnung j ]x y^ 15 des für die Pflanzen verfügbaren Wassers (w). w = -— — k; wobei k = Krumentiefe des Ackerbodens in Ccntimctern ist. 1) Forsch. Agr.-Phys. 1886, JX, 259. 2) Ad. Mayer. Landw. Jahrb. 1874, 735. Boden. 33 Auf Grund dieser dargelegten Yerliältnisse lassen sich die Kidtur- ^\■el•te für verschiedene Bodenarten darstellen. Z. B. ein Boden, der unter den norddeutschen klimatischen A^erhältnissen weniger als 20 g Wasser auf 100 g Boden (Trockensubstanz) rosorvioi-t, ist von dein jeweiligen Kogenfall so sehr abhängig, dais er als luisiclierer Boden bezeichnet werden nuifs, wora\is liorvorgclit , dais die Idimatischcn Verhältnisse bei Boni- tienmgen notAvendig berücksichtigt worden müssen. Bezüglich der Durcldüftimgsfähigkeit der Bodenarten gilt annäliemd -Oycii- das über die der Wasserkapazität früher Gesag-te. Yerfasser fülu-t dieselbe gleichzeitig mit jener derart aus, dais er, bevor die Ackerknmie durch das Sieb in den Bleclicylinder eingebracht wird, eine 3Iossingröhro mit miuidstückartigcr Erweiterung auf den Untergrund aufstellt und ibdert. Erst dann wird der Boden in das Gefäfs geschwemmt. Vor Entnaluno der Proben ziu- Wasserbestimmung wird die Durclüüftbarkeit bestimmt, indem das Messingrolu' mit einem luftdicht gesclilossenen Mefscylinder in Verbin- dung gebracht wh'd, in welchen durcli Hebervorrichtung ein mit Quetsch- liahn rcgiüierbarer Wassersti'alil einfliefst. Dem Volum dos eingeflossenen Wassers (bei gleichem Dnick) mufs ein gleiches Luftvolmuen, in den Boden eingedrungen, entsprechen, der Druck, welcher ziu- ÜberA\indung des Wider- standes nötig ist, -vN^'d an einem mit dem Mefscylinder in Verbindimg stehenden Manometer gemessen. Nach seinen Versuchen zeigen die gewöhnliclicn Kidtiuböden eine leichte Diuclilüi'tbarkeit bereits bei 2 cm Wasserdruck und lassen mindestens 40 — CO ccm Luft liindurch, Böden, welche bei 20 cm Druck unter diesen Verhältnissen, nicht oder schwer dm-chlüftbar sind, taugen nicht mehi- ziun Ackerland. So gedeihen Zuckerrüben, Erbsen, Kartoffeln nicht melu' auf einem Boden, welcher bei 2 cm Überdruck nicht wenigstens 40 ccm Luft pro IMinute durcliläfst, wälu-end Hafer weniger anspruchsvoll ist. Li den bei 20 cm Druck nicht durchlüftbaren Böden wachsen niu- Schachtelhalme u. dergl. Litteratur. r. F. Hornstein: Kleines Lehrbuch der Mineralogie, Cassel-Berhn 1886, IV. Auflage. C. Rammelsberg: Handbuch der Mineralcbemie. Ergänzungsheft zur 2. Auflage. Leipzig 188(j. — Die chemische Natur der Blinerahen, systematisch zu- sammengestellt. Berlin 1886. C. Fr. Naumann: Elemente der Mineralogie. 12. Aufl. Bearbeitet von Fi-. Zirkel, W. Engelmann, Leipzig. A. V. Lasaulx : Einführung in die Gesteinslehre. Ein Leitfaden für den akademischen Unterricht und zum Selbststudium. Breslau 1886. G. Leonhard: Grundzüge der Geognosie und Geologie. IV. Aufl. besorgt durch E. Hörnes. Leipzig 1885, 1. Lief. A. Stelzner: Die Enhvickelung des petrographischen Unterrichtes in den letzten 50 Jahren. Festschrift der Isis in Dresden, 1885. Josef Zaffauk, Edler von Orion: Die Erdrinde und ihre Formen. Ein geographi- sches Nachschlagebuch in lexikalischer Anordnung nebst emen Thesaurus in 37 Sprachen. Wien, Pest und Leipzig, 1885. Hermann Credner: Die geologische Landesuutersuchung des Königreiches Sachsen. Von deren Direktor. Leipzig 1885. Mit einen Unterrichtskärtchen. H. Eck: Geogucistische Karte der weiteren Umgebung der Schwarzwaldbahn. Gegen- den von Haslach, Wolfach, Schütach, Schramberg, Königsfeld, St. Georgen, Triberg, Homberg, Elzach. 1 : 50000. Lahr 1884. Jahresbericht 1886. 3 34 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. E. Schuhmaclier: Erläuterungen zur geologischen Karte der Umgebung von Strafs- burg mit Berücksichtigung der agronomischen Verhältnisse. Herausgegeben V. d. Kommission für die geolog. Landes. -Unters, von Elsafs- Lothringen. 1883. Karte 1 : 25000. P. Platz: Geologische Skizze des Grofsherzogtums Baden, mit geol. Übersichtskarte. Karlsruhe 1886. Geologische Karte von Pi-eufsen und Thüringen. 1 : 25 000. Sektion Eisfeld, Meeder, Steinheid, Neustadt a. d. H., Spechtsbnmn u. Sonneberg. B. H. Proescholdt: Geologische und petrogi-aphische Beiträge zur Kenntnis der »Langen Ehön«. Jahrb. d. preufs. geol. Landesanstalt 1884. C. Ackermann: Eepertorium der landeskundlichen Litteratur f. d. Kgl. preufs. Regierungsbezirk Cassel. Festschrift des Vereines für Naturkunde zu Cassel. 1886. C. Chelius: Beiträge zur geologischen Karte d. Grofsherzogtums Hessen. Notizbl. d. Ver. f. Erdkunde zu Darmstadt und des mittelrh. geol. Ver. 1884. R. Lepsius: Die oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. Stuttgart 1885. Herm. Credner: Das sächsische Granulitgebirge und seine L^mgebung. Erläuterung zu der Ul^ersichtskarte des sächs. Granulitgebirges u. seiner Umgebung im Mafsstabe 1 : 100000 der natürl. Gröfse. Herausgegeb. v. Kgl. Finanz- Ministerium. Leipzig 1884. M. Hagen: Die geolog. Verhältnisse Nürnbergs. F. Bay berger: Geograph.-geolog. Stvulien a. d. Böhmerwalde. Gotha 1886. Beiträge zur geol. Karte der Schweiz. Herausgegeb. von der geol. Kommission d. Schweiz, naturf. Gesellschaft. 24. F. Schmidt: Blicke auf die Geologie von Estland imd Ösel. (Balt. Monatsschr. 1885, Bd. XXXn.) M. Neumavr: Die geograph. Verbreitung der Juraformation. Denkschr. d. Kaiserl. Akad. Wien 1885. (Referat darüber: Neues Jahrb. 1886, I. 446.) Sveriges Geologiska Undersöknig. Ser. C. No. 64 (Praktisch geol. Untersuchungen im nördl. Teile der Statthalterschaft Kalmar, Elfsborg und Dalsland. (Neues Jahrb. 1886, E, 45) weiter: Serie Ab. No. 7 Blatt Boras „ 9 „ Särö „ 10 ,, Kongsbacka. J. M. Zujorie: Geol. Übersicht des Königreichs Serbien. Wien 1886. Richard Küch: Beitrag zur Petrographie des west>afrikanischen Schiefergebirges. (Tschermak, mineral. Mitteü. VT. 93.) E. Doli: Die Mitwirkung der Verwitterung der Eisenkiese bei der HöhlenbUdung im Kalkgebirge. Separatabdr. No. 1 der Blätter für Höhlenkunde. Wien 1886. H. Grüner: Gewinnmig und Venvertung phosphorsäurehaltigcr Düngemittel. (Nach- richten a. d. Klub d. Landwirte zu Berlin 1885. Kommissionsverlag Paul Parey. Berlin, 8".) Ant. Schmied: Die Bodenlehre. Prag 1886. Ottomar Beyer. F. W. Dafert: Über das Wesen der Bodenkunde. Kritische Bemerkungen. Landw. Jahrb. 1886, XV. Wasser. Referent: W. Wolf. 1. Trinkwasser. über ein E. Gcissler 1) uiitersuchte das Wasser eines Brunnens aus einem mit°Typhu" Dorfc bcl Dresden, dessen Bewohner in einem Häuserkomplex, welche das baciUus. Wasser dieses Brunnens benutzen, wiederholt von schweren Typhusfällen heimgesucht wurden. Die chemische Untersuchung ergab folgende Resultate. 1) Pharm. Centr.-H. 27, 243 a. d. Chem. Centr.-Bl. 1886, 487. Wasser. 35 In 100 0(10 Teilen enthielt das Wasser: 30 Teile feste Bestandteile, 1,7 ,, organische Substanz, 2,1 „ Clüor, 8,3 „ Salpetersäure. Salpetrige Säure und Ammoniak war nicht nachweisbar. Nach diesem Befund würde man kaum Yeranlassvuig gehabt haben, this Wasser ernstlich 7.11 beanstanden, wenn sich nicht bei der mikrosko- pischen Untersuclumg lierausgesteUt hätte, dafs in dem Wasser stäbchen- förmige Bakterien entlialten waren. Johne imd Michael haben durch eingehendere nach Koch aus- gefülirte bakterioskopische Untersuchung dieses Wassers die überraschende Thatsache festgestellt, dafs das fragliche Wasser neben zahlreichen anderen Miki'oorganismen, auch den spezifischen Typhusbacillus entliielt. Der Bacillus wiu-de weiter auf Kartoffeln gezüchtet, wobei sein clia- rakteristisches Wachstinn zur Bestinunimg als Typhusbacillus ausschlag- gebend war. Weifse l^Iäuse, welche mit diesen Bacillen geimpft Aviuxlen, starben nach 10 bis 12 Stunden; aus ihren Organen liefsen sich abermals dieselben Bacillen in Eeinknltiu-en gewinnen. Ziu' Kontrolle wiuxlen noch Kultm-en von aus einer Typhusleiche stammenden Bacillen untersucht, welche völlig gleiche Resultate gaben. Der Verfasser meint, dafs dies das erste Mal wäre, dafs der Typhus- bacillus überhauj^t im Trinkwasser nachgewiesen worden ist. (In dieser Hin- sicht vergl. man die Ai-beit von L. Letzerich, d. Jalu'esber. 1884, 45. D. Ref.) Auch Moers 1) ^\^ll in einem Trinkwasser der Stadt Mülüheim Typhus- baciUen nachgewiesen haben. Gr. WolffhügeP) teilt Erfalirungen über den Keimgehalt brauch- barer Trink- imd Nutzwasser, sowie die Ergebnisse des Versuchs einer Sammelforschung mit, welche in dieser Beziehung vorgenommen worden ist. Der Hauptzweck solcher Untersuchungen soU dabei mit sein, Angaben darüber zu erhalten, w^e hoch die Anzahl der entwickelimgsfähigen Keime in guten, d. h. in solchen Wassern gefunden wird, welche erfahrungsgemäfs zu einer Beanstandung in gesundheitlicher Beziehimg keinen Anlafs geben. Meade Bolton^) veröffentlicht eine Arbeit über das Verhalten der verscliiedenen Bakterienarten im Trinkwasser. Nachdem der Verfasser im ersten Abschnitt die Methoden der bakterioskopischen Trinkwassenuiter- suchung beschrieben, bespricht er im zweiten Teile einige biologische Eigen- tiimliclikoiten der im Wasser vorkommenden Bakterien, wie das Wachstiun und die Vermehnmg derselben und stellt dann im dritten Abschnitt seiner Arbeit durch Versuche das Verhalten der einem Wasser künstlich zuge- fügten pathogener Bakterien fest. Wii- können liier nm^ die Folgenmgen kiu'z zur Mitteilung geben, zu denen der Verfasser durch seine Versuche gelangt ist. Die Zahl der Bakterien in einer Wasserprobe giebt in vielen FäUen weder fih- die chemische Beschaffenheit, noch für- den Grad der Veinm- Die Brunnen der Stadt Mühlheim am Bhein. Der Keim- gehalt brauchbarer Trink- und Nutzwässer. Verhalten verschie- dener Bak- terienarten im Trink- wasser. 1) Ergänzungsh. f. allg. Gesimdheitspfl. 1886, 11. 133. 2) Arb. a. d. Kaiserl. Gesundheitsamte I. S. 546 a. Chem. Ceutr.-Bl. 1886, 631. 3) Zeitschr. f. Hyg. 1886, 1. 76 a. Chem. Centr.-Bl. 1886, 732. 3* 36 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflconze, Dünger. Mikro- organismen im Mtinchener Trink- wasser. Bakteiio- Bkopische Unter. suchung der Brunnen- wasser in Stettin. reinigxuig, noch für die Infektionsgefalu- des Wassers sichere Anhaltepmikte, da die Anzahl der entwickelungstaliigen Bakterien in erster Linie immer von der Anwesenlieit der eigentlichen Wasserbakterien imd von den einer Vermelu'img derselben fördernden Bedingungen, als von der Temperatur des Wassers, dem Grade der Benutzimg luid von einer Reihe anderer variabler Faktoren abhängig ist. Die nähere Ermittelimg der Qualität der in einem Wasser gefundenen Bakterienarten gewälu-t vielleicht noch eher hj'gienisch verwertbare Resultate, als die Bestiuunimg der gesamten Bak- terienzahl. Um eine nachträgliche Yermeluamg der Wasserbakterieu zu vermeiden, sind bakteriologische Wasseruntersuchungen stets unmittelbar nach der Probe- nalime auszufidu-en, oder die Gefäfse sind von dem Moment dei' Entnahme an bei 0 ^ zu halten, jedoch auch nur für möglichst kurze Zeit. Dafs bisher in den Wassern nur vereinzelt patliogene Bakterien ge- funden A\Tii-den, ist leicht erkläi-lich, wenn man bedenkt, dafs dieselben meist mu' kiu-ze Zeit nach ilu-em Hineingelangen in den Brunnen einen einigermafseu erheblichen Bruchteil des ganzen dort vorhandenen Bakterien- gemenges ausmachen. Nm- in frischen Fällen wird daher Aussicht auf die Auffindimg der j^athogenen Bakterien vorhanden sein können und auch dann jedenfalls nur, wemi dm'ch geeignete Vorsichtsmafsregeln einer Yer- mehnmg der Wasserbakterien nach der Entnahme vorgebeugt wird. Bisher lagen schon infolge der Unlcenntnis dieser Felllerquelle die Chancen für einen direkten Nachweis von Ki'anklieitserregern im Wasser äiifserst imgünstig, imd es ist möglich, dafs es mit Hilfe unserer jetzigen Erfaluimgen und der nach diesen modifizierten Methode eher gelingen wird, die ätiologische Bedeutimg des Wassers für manche Infektionskrankheiten diu'ch direkte Beobachtimgen darzuthun. Leone 1) hat das Müu ebener städtische Leitimgswasser sowohl che- misch, als auch auf ]\Iila'oorganismen untersucht. Das Wasser war frei von Nitriten, Niti'aten imd Ammoniak, enthielt 284 mg Rückstand im Liter; zur Oxydation der organischen Substanzen im Wasser wurden 0,99 mg Sauerstoff gebraucht. Pro Cubikcentimeter enthielt das Wasser 5 Keime von Mikroorganismen. Nach 24 Stimden hatte sich die Anzahl auf 100, nach 2 Tagen auf 10 500, nach 3 Tagen auf 67 000, nach 4 Tagen auf 315 000 und nach 5 Tagen auf 1/2 Mülion im Cubikcentimeter vennehrt. Der Verfasser fand durch Versuche, dafs die Kolüensäiu-e im stände ist, eiae Yenninderimg der Mikroorganismen herbeizufülu-en. Link 2) hat eine gröfsere Anzahl Stettiner Brunnenwasser neuerdings sowohl chemisch als auch bakterioskopisch untersucht, in der Hoifnimg, hier- dm-ch in ge^^ässem Grade eine Gnmdlage für die Beurteilung der bakterio- skopischen Untersuchungsresidtate zu gewinnen. Zur besseren Orientierimg über die Resiütate und Schlufsfolgerungen des Verfassers geben wir aus seinen zahlreichen Untersuchimgen einige Untersuchungsergebnisse in der nachstehenden Tabelle wieder; bezüglich der anderen Resiütate vei-weisen wir auf das Original. ') Mediz. chir. Eundsch. 188G, 105 a. d. Cham. Centr.-BI. 1886, S. 486. ^) Arch. Pharm. 1886, S. 145. Wasser. 37 ^0. Bezeichnung, resp. L des Brunnens Ige Datum der Unter- suchung Härte- grade, deut- sche Zur Oxy- dation ver- braufh- tes Cha- meleon Sal- peter- säure ' 1 Sal- petrige Säure Ammo- niak Chlor Mikro- orga- nismen in 1 ccm Wasser in 100000 TeUen 9 L2 L8 19 20 23 29 33 38 44 Vor der Fi-aue kaserne . desgl. . . . desgl. . . . Ecke der Moltk Pülitzersti-afs desgl. . . . desgl. . . . ArtiU.-Kaserne, desgl. . . . desgl. . . . desgl. . . . Artill.-Kaseme, desgl. . . . desgl. . . . Friedrichsstrals desgl. . . . desgl. . . . desgl. . . . Unterer Roseng desgl. . . . desgl. . . . desgl. . . . desgl. . . . Ecke der Woll und Breitest desgl. . . . desgl. . . desgl. . . desgl. . . Lastadie No. 9 desgl. . . desgl. . . Schillerstraf se desgl. . . desgl. . . desgl. . . Posthof . . desgl. . . desgl. . . desgl. . . nth ^- 1 e . nö] sü e . ■^rt wel raü 3 or- md lU.. • en. 3er- 56 . 28. X. 85 18. XL 85 24. XI. 85 2. XI. 85 18. XI. 85 5.Xn.85 4. XL 85 12. XI. 85 17. XI. 85 17.Xn.85 4. XI. 85 27. XL 85 17.XIL85 4. XI. 85 12. XL 85 17. XL 85 17.Xn.85 11. XI. 85 17. XI. 85 28. XI. 85 i.xn.85 4.X[I.85 17. XI. 85 21. XI. 85 28. XI. 85 i.xn.85 4.Xn.85 14. XL 85 ii.xn.85 21.Xn.85 18. XI. 85 24. XI. 85 5.Xn.85 22.Xn.85 21. XL 85 io.xn.85 14.Xn.85 17.Xn.85 16,4 47,5 17,0 19,0 15,5 25,0 17,4 30,0 15,0 15,0 42,5 0,42 0,41 0,28 0,32 0,19 0,68 0,69 9,96^»- 0,64 für Eisen 0,40 0,51 3,7 0,5 21,3 ! 0,5 5,0 0,9 29,0 6,5 Spur 0 0 0,9 1 i 0 0 0 0 0 0 0,08 0 0 0 0,06 0 0 0 0 0 0 0,12 3,5 0 0 0,12 1 3,95 16,33 4,26 6,39 3,19 19,88 11,36 57,51 2,84 2,84 4,97 60 540 120 612 69 24 1800 2200 330 18 00 1080 295 2160 160 66 168 140 90 92 90 480 48 64 570 128 175 186 600 27 400 26000 9400 10800 11400 9100 120 36 15 12 etc. etc. etc. 38 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Die üi vorsteheiider Tabelle enthaltenen Zahlen über den Befund der ]\Iikroorganismen sind nach der seiner Zeit vom Kaiserlichen Gesundheits- amte mitgeteilten Methode ermittelt worden. Die chemische Untersuchung ist nach dem bekannten "Werke von Kubel-Tiemann durchgeführt, mid zwar die Härtebesti m m mig nach der ]\Ietliode von Clark, die Feststelhmg des Rediiktionsvermögens gegen übermangansaures Kalium nach Kubel- Tiemann imter 5 ^Minuten langem Kochen, die Bestimmung der Salpeter- säiu-e nach Marx, der salpetrigen Säm-e nach Trommsdorff, des Am- moniaks nach Frankland mid Armstrong und des Clüors mittelst 7io Nonnalsilberlösung. Als Hauptres;dtat, zu welchem der Verfasser gelangt ist, ei-giebt sich, dafs die chemischen Befunde der untersuchten "Wässer mit den Ergebnissen der bakterioskopischen Untersuchungen verglichen, keine regelmäfsigen Beziehungen erkennen lassen. Zaldi'eiche Brunnenwässer, welche dem chemischen Befunde nach als völlig frei von venmreinigenden jaucliigen Zuflüssen angesehen werden müssen und deren geringer Gehalt an Chlor, Salpetersäm^e etc. der Boden- beschaifenheit zuziischreiben ist, verbleiben zwar imierhalb des von Koch für gute "Wässer normierten Gehaltes an ]\Iiki'Oorganismen, resp. es ist dieser Gehalt nur imbedeutend überscluitten, dagegen entlialten andere, chemisch gleich gute "Wässer, imgleich gröfsere, zum Teil sogar, \\ie der in der Tabelle unter No. 38 verzeichnete Brmmen, selir erhebliche Mengen Balrterien. Ferner weisen die, ihi-em vennehiien Gelialt an Clüoriden und Nitraten nach als weniger rein zu erachtenden "Wässer, zum Teil ziemlich geringe, zmn Teil gröfsere Mengen entsvickelungsfähiger Keime auf, ohne dafs die chemischen Daten für diese Versclüedenheit einen Anlialt zu liefern vermögen imd schlief slich ergaben die vom chemischen Standpunkt aus imbedingt zu ver- werfenden "Wässer vielfach selir geringe Mengen von Bakterien, wälu-end auch bei dieser Serie AVässer, die stärker mit ]\Iiki"oorganismen dm-chsetzten, eine Gleichmäfsigkeit des chemischen imd bakterioskopischen Befundes nicht zutage ti-eten lassen. Zieht man die aus diesen Beobachtmigen sich ergebenden, den herrschen- den Anschauungen gegenüber auffallenden Thatsachen in Betracht und zwar, dafs einerseits chemisch gute, dii-ekten und indirekten animalischen Zuflüssen nicht zugängige Brumienwässer imter bisher mcht mit Sicherheit ermittelten Umständen nicht selten beti'ächtliche Mengen Mikroorganismen enthalteii und dafs andererseits chemisch sclilechte, durch jaucliige Zuflüsse zweifellos ver- unreinigte "Wässer häufig, imter ebenfalls noch nicht aufgeklärten Be- dingungen, sehr unbedeutende Mengen ziu' Entwickelung gelangende Bak- tei-ien aufweisen, sowie femer, dafs bei A\üederholten Untersuchungen der- selben Bnmnenwässer, wie aus der vorstehenden Tabelle zu ersehen, sich häufig erheliliche Schwankungen des Gehaltes an ]\Okroorganismen heraus- gestellt haben, welche Schwankimgen bei der permanent in starkem ]\Iafse im Brunnenwasser vor sich gehenden Yermchrung der Mila-oorganismeii schon durch nebensächliche Umstände, wie die stark vermehi-te oder aber entsprechend verminderte Inanspruchnahme .eines Brunnens einen aufser- gewöhnlichen Umfang erreichen können, — (solche und andere äufsere Umstände können allerdings auch von Einflufs werden auf den Gehalt an mineralischen Bestandteilen, Kalk, Salpetersäure, Clilor etc. eines Brunnen- Wasser. 39 Wassers luid es wäre interessant luicl für die gczo£?enen Schlufsfolgerungen des Verfassers meiner Meinung nach auch am Platze gewesen, wenn für jede Wasserprobe ein imd desselben Brumiens, deren Entnahme ja zu ver- scliiedencn Zeiten stattfand, nicht nur eine bakterioskopische, sondern auch eine chemische Untersuclnmg vorgenommen worden wäre. Der Ref.) — und cnvägt man aufserdem, dafs bei weitem die Melirzald, in der Regel wolü gar die Gesamtzalü der im Bnumonwasser enthaltenen Bakterien zweifelsolme völlig unschädlicher Natur ist imd dafs, wenn thatsäclilich eine Venmrcinigimg eines Wassers mit pathogenen Keimen stattgefimden hat, diese Keime im Bnmnenwasser im allgemeinen nicht nur die für ihre Vermehrung erforderlichen Verltintlnngen, so besonders eine der Körper- wärme cinigormafsen nalie kommende Tempora tru" imd eine hinreichende Konzentration des Nährmatcrials, nicht vorfinden werden, sondern dafs die- selben viebnelu- dm-ch die Über\\mcheriuig der andenveiten im AVasser ent- haltenen Bakterien häufig genug zugrunde gehen werden, so erscheint der Schlufs nicht mibcrechtigt, dafs die Beurteihmg des Wassers nach den Resultaten der bakterioskopischen, sich auf die Ermittelimg der Anzalil der vorliandenen entwickclungslahigen Miki"oorganismen beschränkende Unter- suclnmg, vielfach zu unzuti-eifenden, den chemischen ünters\ichungsbefimden diameti'al gegenüberstehenden Urteilen führen mufs. Der Versuch, die bakterioskopische Untersuclnmg als mafsgebendes Ivriterium füi' die Beurteilung eines Wassers liinstellen zu wollen, entbehrt liiernach zur Zeit noch der him-eichenden Begründung und man wird daher bis auf weiteres nach wie vor der chemischen Untersuchung die Ent- scheidimg hieniber belassen müssen. Man kann mit dem A^erfasser die Ansicht teilen, dafs die bakterio- skopische Wassermitersuchung für die Zukimft eine vielversprechende Er- gänzung der chemischen Untersuchung ist imd dafs es erst der weiteren Ausbildmig dieser Metliode, deren Endziel natm-gemäfs der bisher in der Regel mit negativem Erfolg versuchte Nacliweis pathogener Ai'ten von Alikroorganismen im Wasser sein mufs, vorbehalten bleiben mrd, dieser Untersuchungsart die aussclüaggebende Bedeutmig zu sichern; denn selbst- verständlich wird dm'ch das Auffinden eines einzigen Infektionskeimes die Gesimdheitgefälulichkeit mit gröfserer Sicherheit erwiesen werden können, als diirch den NachAveis starker chemischer (mineralischer oder organischer) Veriuireiiiigungen, deren schädliche Natm- nm- ausnahmsweise festgestellt werden kann. Robert Freihen- von Malapert-Neufville^) hat eine imifängliche ^taktfrio-"' Untersuclnmg über die Bakterienbefunde der Avichtigsten Quellen der städti- logischen sehen AVasserleitimg AViesbadens, sowäe einer Anzalü Mineralcpiellen zu suchung Sclüangenbad, Schwalbach, Soden i. T. imd Bad AVeilbach veröffentHcht. 'aSser!' AVir müssen bezüglich der Besclireibung der AIcthode, Avelche bei der Untersuclnmg befolgt worden ist, sowie hinsichtlich der Angabe über die Anzahl der in den einzelnen untersuchten AVässem angetroffenen Bakterien imd deren morphologische Beschi^eibimg, auf das Original verweisen und können nur aus den Sclüufsfolgermigen des A^erfassers das AYesentlichste zur Mitteilung geben. 1) Zeitschr. anal. Chem. 188G, S. 39. 40 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. You vornlierein müssen bei der Bem'teilimg eines "Wassers in Hin- blick auf dessen gesundlieitsgemäfse Beschaffenheit aus den Ergebnissen der bakteriologischen üntersiichnng A. die Menge, B. die Ai'ten der ermittelten Bakterien in Betracht gezogen werden. Was mm A. die Beurteilung der Wasser aus der Menge der gefundenen Bakterien anlangt, so können die in vorliegender Ai'beit imtersuchten Wasser in 4 Gruppen geordnet werden. Die erste Gruppe umfafst diejenigen Quellen, dei-en Wasser diu-ch fremde Einflüsse gar nicht oder mu' selu' Avenig zu leiden hat. Hierhin gehören die GebirgscpieUen der Wiesbadener Wasserleitimg imd von den Quellen des Schlangenbades diejenigen des oberen Km-hauses mid der Eömerbäder. Der bakteriologische Befimd ergab sich im Mttel von 14 Versuchen zu 2,5 Bakterien -Kolonieen aus 1 ccni Wasser, einer Zalü, welche gleich dem ]\Iittel der in den Kontrollversuchen olme Wasser erhaltenen Bakterien- Kolonieen ist. Man müfste demnach diese AVasser bakterienfrei nemien, wenn niclit besondere ermittelte Arten, — eine Fadenbakterie A des Verfassers — dafür sprächen, dafs sich in ilmen vereinzelt Bakterien vorfinden. Die zweite Kategorie wird dm-cli das Wasser aus der Tiefe des Sammelbehälters der Wiesbadener Wasserleitimg repräsentiert. Hier hatten die Bakterien Gelegenlieit, sich zu sedimentieren. Die ZaM der Bakterien- Kolonieen betrug hier 15. Die dritte Gruppe wii-d diuch diejenigen Wasser gebildet, welche an den Entnahmestellen natiu-gemäfs fremden Einflüssen in geringem Grade ausgesetzt sind. Solche Einflüsse sind: Berülmmg der Ausläufe mit den Händen, mit Gefäfsen u. dergi., Eintauchen von Triakgefäfsen, von Krügen in die Quellbassins beim Füllen u. s. w. Zu diesen Wassern gehören diejenigen der Hausleitimgen Wiesbadens, die Sclilangeniiuelle in Sclüangenbad , die MiiieraLpiellen in Schwalbach, Soden imd Weilbach. Die Wasser dieser Kategorie liefern als Mittel von 30 Versuchen aus 1 ccm Wasser 31 Bakterien -Kolonieen. Die vierte Gruppe der untersuchten Wässer wird gebildet aus der Schachtquelle imd der Marienquelle in Sclüangenbad. Erstere Quelle brachte aus 1 ccm Wasser 1200 Bakterien -Kolonieen zum Vorscliein. Diese ver- hältnismäfsig hohe Zalil der Bakterien ymi\\e durch den Befmid der Marien- quelle — des Auslaufes der Scliachtquelle — bestätigt, in der ebenfalls eine grofse Menge Bakterien gefimden ^v^uden. Nach dem Verfasser liegt für diesen Fall die Annahme nahe, dafs in den Stollen der Scliachtquelle Wasser von einer anderen SteUo zufliefst, was den relativ hohen Gehalt an Bakterien des AVassers der Schacht pieUe veriusacht. Der Befund der bakteriologischen Untersuchung der Wasser der Grup- pen 1 — 3 Vjcstätig-t die Thatsache, dafs Quellen, welche ans him-eichender Tiefe kommen, gut gefafst imd gegen den Einflufs von Atmosphärilien, Humusbestandteilen imd Abgängen tiei-ischer und menschlicher Herkimft ganz sicher ge- schützt sind, Wasser. 4 1 keine oder dneli nnr sehr wenige Bakterien enthalten; und dafs, wenn mau eine verhältuismälsig gi'olse Anzahl von Bakterien in einem Wasser -anti-ittt, tlies äulseren, fremden Einflüssen zugesehiiebeu werden muls. Man hat versucht, Grenzwerte für die in Wasser zulässigen Mengen von Bakterien festzustellen. So selir dies nun auch die Bcm-teilung eines Wassers aus dem bakteriologisclien Befunde ei-leichtoru A\iii'de, so wenig haben doch solche Zahlen Berechtigung, bevor dieselben nicht diu-ch viel- fache und in rcgelmäfsigen Zeitabschnitten wiederholte Versuche festgestellt worden siiul. Audi dih'ften solche Normen nach den verschiedenen Gegen- den zu modifizieren sein, indem man z. B. füi- Niederungen, in denen nur filtriertes Grundwasser zur Benutzung gelangen kann und füi- solche Gegen- den, denen Gebirgsquellwasser zugänglich ist, nicht denselben Mafsstab anlegen darf. Ein weiterer SchluTs des Verfassers ist der, zu dem Link (s. oben) ebenfalls diu-ch seine Untersuchungen gelangt ist, dafs ein Zusammen- hang zwischen der chemischen Zusammensetzung . der Wasser und der Menge der darin vorhandenen Bakterien sich bis jetzt noch nicht erkennen läfst. Zieht man B. bei der Beurteilung eines Wassers die ermittel- ten Arten der Bakterien in Beti-acht, so ist zunächst die Entscheidimg der Frage -wichtig: Sind die angeti-offenen Bakterien Avii-kliche Wasserbewohner? oder sind dieselben niu- dm-ch äufsere A^'erliältnisse in das Wasser liineingeraten TUid halten sie sich nm- vorübergehend in demselben auf? Da sich die spezielle Kenntnis, ob die gefimdenen Bakterien als vor- wiegend oder aussclüiefslich wasserbewohnend anzusehen sind imd welche nicht, noch keineswegs auf alle Bakterien, besonders die grofse Menge der Saprophyten erstreckt, so dürfte ein Urteil in diesem Sinne in der Regel noch nicht abgegeben werden können. Ein weiterer Gesichtspunkt, von welchem der Befund der bakterio- logischen Untersuchung eines Wassers zur Beurteilung desselben ins Auge gefafst werden mufs, ist derjenige: sind die gefundenen Bakterien pathogen? oder gehören sie zu denjenigen, die man bis jetzt als krankheitserregend erkannt hat, oder sind sie es nicht und was haben -vnr in letzterem Falle Kw einen Einflufs von ümen zu envarten? In der Regel mrd man pathogene Foi-men in Wasser nicht anti-elfen (s. die Resultate von L. Letzerich, d, Jalu-esber. 1884, S. 45 imd von A. Gautrelet, d. Jalu-esber. 1885, S. 43. Der Ref.); die gefmidenen Arten werden vlelmehi- solche sein, die man als saprophytische bezeichnet. Die Wirkimg der Lebensthätigkeit dieser Bakterien bestehen im all- gemeinen in der Umlagerung der Moleküle und Atomgi-uppen in anorgani- schen imd organischen Verbindungen, wie tlies u. a. gezeigt haben: Schlösing, Müntz und Wolluy bei den Nitrifikationsvorgängen im Boden; Müntz und Marcano bei der Bildung von Salpeterfeldern in tropi- schen Gegenden; Cohn bei der Reduktion von Sulfaten, sowie der Nitrate zu Nitriten, Ammoniak und gasförmigen Stickstoff; 42 Boden, Wasser, Atmospliäre, Pflanze, Dünger. Fitz und Hueppe bei der Buttersäuregärimg, Pasteur, Hueppe und Esche rieh bei der Milchsäm-egärung ; Rosenbach, Bien stock und Haus er bei der stinkenden Fäulnis; Duclaux und Hueppe bei der Lösimg von Albuminaten ohne stin- kende Fäiünis; Hueppe, "Wort mann iind Bien stock bei der Überfülu-ung der Stärke in Zucker; Leube und Graser bei der Hydratation von Harnstoff und Schröter imd Hueppe bei Pigmentbildimgen. Es ist demnach anzmielunen, dafs auch die speziell aus natürlichem "Wasser stammenden saprophytisclien Bakterien ähnliclie Zersetzungen, me die geschilderten bewirken. Einen Anhaltspimkt zm- allgemeinen Orientienmg hierüber bieten die Impfimgen von sterilisierter i\Iilch mit zu untersuchenden Bakterienspezies. Auch in dieser Eichtmig hat Verfasser Versuche angestellt, wobei sich er- geben hat, dafs einzelne Mikrokokken Gäi'imgs- imd verwandte Erschei- niuigen nicht bewirken, andere ]\Iilchsäuregärmig imd Peptonisienmg des Eiweifses hervorrufen. Wieder andere bemrken Verflüssigimg der Nähr- gelatine. Diesen Bakterien eine besondere Wichtigkeit bei der Beiu-teilung eines Wassers beizulegen, liegt kein Grund vor. Eine sehr wichtige Bak- terienart, der Typhus -Bacillus, verflüssigt die Gelatine z. B. niclit im ge- ringsten. Eine Beiu-teilung eines Wassers in Berücksichtigung der in demselben angetroffenen sapropliy tischen Bakterien kann mangels der uns bis jetzt noch fehlenden Kenntnis des physiologischen Verhaltens jeder einzelnen Bakterienart noch keine ganz erschöpfende sein. Dafs die saprophytischen Bakterien einen nachteiligen Einflufs auf die mensclüiche Gesundlieit dm'ch den Genufs von Wasser, welches selbst er- hebliche Mengen dieser Mla-oorganismen enthält, nicht ausüben, lelirt die Erfalunmg. Wenn zwar die bakteriologischen Untersuclumgen eines Wassers bei der Beurteihmg desselben im Hinblick auf seine gesundheitsgemäfse Be- schaffenheit schon jetzt wesentliclie Anhaltspunlite (besonders im Vergleich mit dem chemischen Befmide, der Ref.) bietet, so werden doch noch weiter fortgesetzte systematische Untersuchungen erst im stände sein, für die hygienische Bem^teilimg eines Wassers wiclitigere Aufsclüüsse zu bringen. Das Trink- Louffi^) hat das Trinlrwasser von Livorno mikroskopisch imtersucht Livorno. \md mit Zululfenahme von Kiüturversuchen zaliii-eiche Exemplare von Jlicrococcus prodigiosus, luteus u. violaceus, Bacterium termo u. lineola, Bacillus subtilis, Ascophora elegans, Aspergillus glaucus, Stmnphylium botryosum und Cladosporium herbarum nachgewiesen. Dessen luigeachtet liält der Verfasser das Wasser fiü- trinkbar, weil sich unter den gefun- denen Organismen keine solchen befinden, welclio füi' spezifisch gesvuid- heitsschädlich gelten, über die Otto Schwcissingcr 2) empfielilt gewöhnliche JodgaUäpfeltinktm- der Reaktion von Apotlicken als Sehr empfindliches Reagens auf alkalisch reagierende Sub- BruBnen- 1) L'Orosi, 1885, Ann. 8, No. 10, S. 337 a. Arcli. Pharm. 1886, S. 93. 2) Chcm. Centr.-Bl. 1885, 20, a. Zeitschr. anal. Chem. 188G, 99. "Wasser. 43 stanzen. 2 Tropfen dieser Tinktiu- geben niit 20 com Brunnenwasser eine rosenrote Fäi-bimg, die nach einiger Zeit wieder verscliwindet. Unter Bezugnalinie auf diese Mitteilung berichtet M. Petrowitscli^j, dafs er im Laufe der letzten Jahre melu- als 100 Bruimenwasser aus der ungarischen Landscliaft Batschka (Komitat Bacs) untei-sucht und bei allen olmc Ausnahme die alkalische Reaktion mit 2 — -3 Tropfen Rosolsäure ge- funden liabo. Auch dabei ersclüen die rosenrote Färbung, welche aber nicht ver- sch\\ündet. Selbst das Donau- und TheiTswasser aus der dortigen Gegend gaben dieselbe Reaktion. Das Reagens gab mit destilliertem Wasser die erwälmto Reaktion nicht. C. Brunnemann^) hat ein Glciclies in Bremen beobachtet; nach dem Verfasser veriiindert aber freie Kohlensäure tlio Reaktion. Desgleichen weist F. Muck 3) die grofse Empfindlichkeit der Rosol- säiu-e gegen verschiedene Wässer nach mid findet durch Versuche, dafs nicht nur ein geringer Gehalt an Natiiumkarbonat, sondern zu allermeist das in reinem Wasser von den alkalischen Erdkarbonaten am meisten lös- liche Magnesiumkarbonat die Rotfärbung diu-ch Rosolsäm-e herbeiführt. 3. Mineralwasser. E. Reichardt^) hat im Jahre 1885 das Schwefel wasser zu Langen- ^unter-^^ salza genau untersucht. Bezüglich der Einzelheiten der Untersuchimg und *"jj|^°^ f^^ der Berechmmgen müssen wir auf das Original a. a. 0. verweisen. Die wassers zu nachfolgende Tabelle enthält in der Rubrik 7 die Resiütate der Analyse ^"ifa?" des Langensalzaer Schwefehvassers und gleichzeitig eine Zusammenstellung der Gehalte einiger anderer derartiger Schwefelquellen, nach dem Verfasser gegeben. (Siehe die Tabelle airf S. 44.) Analyse des Absatzes in F. ThabuisS) hat den Absatz des Mneralwassers von Chabetout demMiuerai- ' Wasser von analysiert. cuabetout. Camere^) besclireibt die topograpliische und geologische Lage der Jünerai- Quellen des j^Iineral wassers von Chätel-Guyon imd teilt die von Deval chätei- imd Sardon ausgeführten Analysen der beiden mchtigsten Quellen mit. ^"y""- G. Janecek'^) veröffentlicht die Analyse eines in Kroatien vielge- jamidcer brauchten Wassers, einer nahe am Kiüpaflusse, in etwa 3 Meilen Ent- aikaiisch- fernung von Agram, zutage tretenden alkalisch mmiatischen Säuerlings- Säuerling. Quelle, welche viel Älinlichkeit mit der Ciüestinsquelle in Viehy hat. In 1000 Teilen fand der Verfasser: 2,7243 Natron (Nag 0) 0,0 G 75 KaU 0,0026 Lithion 1) Zeitschr. anal. Cliem. 1886, 200. 2) Chem. Zeit. 1886, 675. 3) J. Gasbel. etc. 1886, 159. *) Arch. Pharm. 1886, S. 11. 5) Comp. rend. 101, S. 1163. «) Joum. Pharm. Chim. 1886, XHI. 329. ^) Ead jugosl. akad. MI. 78, Agram. a. Chem. Centr.-Bl. 1886, 172. 44 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ^ :? 5^ 50: o ~ _• i-i t3 " 2.cn5 ?+ o a> B 2 hS S 2-0 o 2, 1=^ i^ - ^S^ =3 " - § wBB. M ;s er? fK ^' CT* M '^ G ^ S i_i CB p C? ^ 5' t^" ^j ^ ö w w - O C ff C? CD ^?7— ■ B S- P R n K P O^ CU^^ ^ ^ ^. ^ S hL rr\ rr. t-^ /-s C^ b-i ffS ^"^ ^ ?i 5 B 2 S &.^ ■P^ td P P &5 o 2 o o er? £^ £?". s <^ a SB SB. "^ ! 7^ B 5 B £. o p. I iij to ^3 -^i 00 c; 00 (XI H< o 01 a'^::: Er' ■ ' l'P 2 CR a> 3 CO 1— O CO H- ~a Ol c;ii I I 00 o CO o "o Ott- ►- I I tO I I o coo Cl Ol C5 I i ">-' I I "►-'"to oV- I I •»^ r f s=> CO CD CO CO '8 CO tf- Ol 0 ^] CO rf- 0 tf^ Ol I I t-l 05 ^ 0 0 *^ CO 0 1 I er. 00 1 1 OD ö Vi CO 0 0 Ol CO coi— -J Ol 0 1 Ci CO 1 CO C5 I-' 1 1 »—CO CO 0 to I-' "^coo^cocol I loiol lolco'^'^li^"^ o CO - H^^ c H 00 (_^ '^ S^ Ol p P ri crp r^ ,— ^ 0 H fi tJ' 5^ 00 ^ B CT. O' :d -J 2. I^ TO er Pi P- c* ^ cct-i w 0 p p ^ crq CO 3- O) 2 -a p • p, p- p Wasser. 45 2,9345 0,0367 0,0021 0,0001 0,2524 Calciumoxyd 0,0779 Magnesia 0,0001 Sü-ontian 0,00004 Barpiinoxyd 0,00950 Eisenoxydiü 0,00031 Manganoxydul 0,00272 Alnminiumoxyd 1,8572 gebundene Kolüensäure lialbgebundene und freie Koldensäxu'e Schwefelsäiu^e Phosphorsäm-e Salpetrige Säure 0,00009 Borsäui-e 0,02691 Kieselsäm-e 0,60577 Clilor 0,00024 Brom und 0,00052 Jod. E. Fresenius^) teilt die neuerdings bei der chemischen Untersuchung des Kochbrmmens in Wiesbaden erhaltenen Eesiütate mit mid vergleicht die Resultate mit denen, welche der Verfasser im Jalu-e 1849 erhalten hat. Es ergiebt sich daraus, dafs seit dieser Zeit die Menge der Hauptbestand- teile des Kochbrimnens, Chloralkalien, Sidiate etc. sich so gut als nicht verändert hat. Die Karbonate von Kalk luid Magnesia zeigen eine ganz geringe Abnahme. Diese Yerhältnisse lassen auf migemein gi-ofsaiüge mid gleichbleibende Entstehungsm-sachen des Brunnen wohl den Scldufs zu. J. A. Wanklyn 2) hat beobachtet, dafs das Wasser von Woodhall Spa., bei Lincoln, welches auf serordentlich reich an Jodiden und Bromiden ist, auch freies Jod enthält, imd zwar nicht blofs spurenweise, sondern soviel, dafs es braun gefärbt erscheint. Dm-ch ßcliütteln mit Schwefelkolüenstoff versch-windet diese Färbung und der Schwefelkolüenstoff färbt sich \Tiolett. St. Meunier^) hat die Mineralwasser von 3 Quellen imtersucht, welche in der Nähe von Kapouran bei Boghor im Bereiche von Süfswasserkalk- ablagenmgen zu tage treten, die grüne Quelle, die warme imd die Quelle der Plattform. Alle 3 Quellen liefern Wasser, was sehr reich an festen Bestandteilen, besonders an Clilorcalcium imd Cldonnagnesiiun ist. Die giiüie Quelle ent- hält pro Liter 15,87, die warme Quelle 27,0 imd die Quelle der Plattfonn pro Liter 28,70 g feste Bestandteile. Kolüensaurer Kalk fehlt ganz in den Wässern. Für die 3 Quellen ist die quantitative Zusammensetzimg fast die gleiche, und zwar besteht der Eückstand in 100 Teilen aus: 54,203 Chlorcalcium, 40,651 Chlormagnesirmi, 2,860 Cldornaü-iimi, 1,104 Clüorkalium, 1,924 in Wasser imlöslicher Eückstand. Unter- suchung des Kocii- bruaneus in Wiesbaden. Freies Jod in dem Mineral- wasser von Woodhall Spa. Analyse einiger Mineral- wässer von Java. 1) Journ. prakt. Chem. 1886, 35, S. 126, a. Chem. Centr.-Bl. 1887, 258. 2) Chem. News 1886, 300 a. Cliem. Centr.-Bl. 1886, 94. 3) Compt. rend. 1886, 103, S. 1205. 46 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Düuger. Bakterien in schwefel- haltigen Wässern. Analyse der Mineral- quellen der griechischen Inseln AeLJna und Aodros. Bei näherer Kenntnis der geologisclien Yerliältnisse liefse sicli leicht die Vermutung aussprechen, dafs unter diesen Schichten, dm-eh -welche die Quellen nach der Obei-fläche ihi-en Weg haben, ein den Stafsfiu-ter Salzen ähnliches Lager seinen Platz haben könnte. D. ßef. L. Olivieri) mit ersuchte die in kalten und Avarmen Schwefel wässern vorkommenden Mikroorganismen und fand in den Zellen derselben Schwefel- körnchen abgesetzt. Der Sclileim der warmen Schwefelquellen enthält nach dem Verfasser die ZeUenelemente der Leptothrix, welche Miki-oorganismen reduzierend auf die im Wasser enthaltenen Siüfate einwirken. K. Dambergis'^) hat im Auftrage der griechischen Eegierung die Analyse der Mineralquellen auf den griecliischen Inseln Aegina und Andres ausgeführt. Das Wasser der Insel Aegina entquült sprudelnd und klar am nord- östlichen Ufer der Insel, IV2 Stimden von der Stadt Aegina entfernt, aus den Spalten kalkhaltiger Felsen, im Meere und unweit am Ufer desselben etwa 1/2 m über dem Meeresspiegel. Die heilsamen Eigenschaften der Quelle müssen von alters her schon bekannt gewesen sein, vne die Aäelen in den umliegenden Felsen ein- gehauenen Badewannen bezeugen. Heutzutage wml das Wasser der Quellen gegen rheumatische, gichtische und skrofulöse Exsudate benutzt. Auf der Insel Andres befindet sich die QueUe des Mineralwassers im Dorfe ApöMa, 3/^ Stunden weit von der Stadt Andres. Dieses Wasser ist berühmt betreifs der Heüung von Hamkonkrementen, Nieren- imd Blasen- steinen. Im Liter enthält das Wasser von Aegina (A) imd das Wasser von Andres (B) die folgenden Bestandteile in Grammen: A B Natriumkarbonat 0,4240 0,012 046 Calciumkarbonat ...... 0,0850 0,08.3000 Magnesiumkarbonat .... 0,3439 0,025140 Ferrokarbonat 0,0016 — Kahmnclüorid 0,1945 0,009 586 Natrimnchlorid 8,4091 0,111990 Magnesiumclilorid 1,5468 — Magnesiumbromid 0,0305 — Calciumsulfat 1,2376 0,024 010 Thonerde 0,0020 0,006 000 Kieselsäure . . . .... 0,0160 0,014400 Sa. der festen Bestandteüe 12,2910 0,304 370 Kohlensäure der Bikarbonate . 0,41004 0,054 680 VöUig freie Kohlensäure . . 0,14150 0,015 640 Das Wasser von Aegina hatte eine Temperatur von 26 0 C. und bei 12 0 ein spez. Gewicht von 1,009 635; seine Reaktion war schwach alkalisch. Das Wasser von Andres hat eine mäfsige Temperatm-, angenehmen Geschmack; hat ein spez. Ge\vicht von 1,0001525 bei 14« C, ist von 1) Compt. rend. 18SG, Bd. 103, pag. 556 a. Ceutr.-Bl. Agrik. 188G, 2) Berl. Ber. 1886, Nr. 14, S. 2538. <22. Wasser. 47 schwacli alkalischer Reaktion und gleicht nacli der obigen Analyse dem AVassor von Eviau in der Schweiz. 3. Untersuchungen, Verhalten und Reinigung anderer Wässer, See-, Flufs-, Ahwässer etc. E. Berglundi) findet nach neuen Bestimmungen, dafs der Brom- gehalt des Meerwassers nach älteren Untersuchmigen im allgemeinen viel zu hoch angegeben wird. Nach des Verfassers Bestimmungen ergaben sicli im Dm-chschnitt etw^a 340 mg Brom auf je 100 g CMor. Der relative Bromgehalt des Meerwassers ist auf je 100 g Chlor überall ungefähr 'derselbe. Axel Ha mb er g 2) hat während der Expedition von A. E. Nordenskjöld nach Grönland 1883 Meerwasserproben gesammelt, und 1. die Verhältnisse zwischen den Sulfaten und Clüoriden festgestellt, 2. Untersuchimgen an- gestellt über das freie Stickstoffgas und die Kohlensäure im Meervvasser. Nieder Stadt 3) hat im Ansclüufs an verscliiedene Analysen Hambiu-ger Wässer die Analyse von Seewasser, welches an der Düne von Helgoland der Oberfläche entnommen A\au-de, mit folgenden Resultaten ausgeführt. 100 000 Teile Wasser enthalten: 3504 Teile Trockenrückstand, davon 2G72 438 42 156 10 Bromgehalt des Meer- wasaers. Beiträge zur Chemie des Meer- wassers. Seewasser- analyse von der Düne von Helgo- land. Clüornatrium, Chlorcalciimi, Calciimisiüfat, Magnesiumsulfat, Bromnatrium. Die Temperatur des AVassers betrug 15 ^ C., das spez. Gewicht 1,0258. Adolf Kliemetschek und Jos. Sobieczky*) veröffentlichen die Resultate der chemischen Untersuchimgen über die von Jan Mayen mit- gebrachten Seewasserproben, gesammelt von F. Fischer. M. Fleischer 5) berichtet über die chemische Zusammensetzung des Wassers eines Entwässerungsgrabens im Moore, welcher an einem kleinen Flufs, der Wörpe, sich hinzieht imd erhebliche Mengen von Eisenoxyd- sfililamm absetzt. Die Untersuchung dieses Wassers ergab folgende Resultate: In 100 000 Teilen AVasser sind enthalten: 147.5 Teile fester Rückstand, wovon 27,4 „ in Wasser unlöslich beim Eindampfen geworden, 120.06 „ lösKche Teüe, 13,0 „ freie Kohlensäure. Fih- cüe in 100 000 Teilen enthaltene Salzmasse bereclmet der Ver- fasser folgende Zusammensetzung: Chemische Unter- suchung von Seewasser- proben. Eine Salz- quelle im Moorgebift des WOrpe- flusses. 1) Berl. Ber. 1886, S. 2888 a. Arch. Pharm. 1886, S. 84. 2) Joum. prakt. Cliem. 188Ü, 33, S. 140 u. 433. 3) Eulenberfj, Vierteljahrsschr. f. ger. Med. 1886, K F. 44, S. 38G a. Chem. Centr.-Bl. 1886, 676. *) Sonderabdruck aus dein Werk: Die internationale Polarforscliuug i. J. 1882 bis 1883. Die Österr. Polarstation Jan Mayen, 1. Bd., 1886. 6) Centr.-Bl. Agrik. 1886, 352. ■wasser. 48 Boden, Wasser, Atinospliäre, Pflanze, Dünger. 96,07 Clüomatrium, 2,G9 Clüorkalium, 4,91 Chlorniagnesium, 14,84 Clüorcalcium, 1,89 Calciumsiüfat, 14,21 kohlensaures Calcium, 2,65 „ Magnesiiun, 8,35 ,, Eisenoxj'diü, 2,51 Ideselsaiires Calcium, 0,30 Kieselsäiu'e. Die Resultate der üntersuchimg- des "Wassers der Wörpe, sowie der "Wasser der der Quelle nahe gelegenen Gräben ergiebt beim Vergleich, dafs man es hier mit einer aus den üntergrundssclüchten des Moores herauf- dringendeu Quelle, kohlensaurer Eisen-Kochsalzquelle, zu thim hat, welche au der Stelle, wo sie aufgefmiden und imtersucht wm'de, jedenfalls bereits stark mit Tage- bez. AVörpewasser verdüimt ist. Bakteriin "^' E'^sonberg^) giebt eine ausführliche Charakteristik über die im Main- wälu'eud der "Winternionate (vom November bis März 1885) oberhalb und initerhalb der Stadt Wüi'zbm-g im Main vorkommenden Bakterienarten. Nach dem Verfasser führt das verhältnismäfsig reinere Flufswasser oberhalb der Stadt soavoIü die Gelatine vei-flüssigende als nicht verflüssigende Bacillen in relativ spärlicher Anzalil imd die Zahl der konstant vorkom- menden Arten ist eine beschränkte; dagegen sind hier die Kokken so sehr in der Tlberzalil, dafs sie den weniger zahlreichen Vertretern anderer Gat- timgen als die hauptsäclüichsten "Wasserbewohner aus der Familie der Spaltpilze gegenüber gestellt werden können. Unterhalb der Stadt "^ärd der Bakterienbefund dm'ch die Schmutz- wasser derselben nicht nm* quantitativ, sondern auch qualitativ derart alteriert, dafs eine grofse Anzahl von Ai-ten aus allen Gattimgen mit Ein- schlufs der Hefe- imd Scliimmelpilze neu hinzutritt und zweitens, dafs die Zalü der verflüssigenden Ai-ten und der die Gelatine nicht verflüssigenden Bacillen sich den Kokken gegenüber um ein bedeutendes erhöht. Der Verfasser glaubt aus seinen Versuchen eine ganz allgemeine Folgenmg ziehen zu dürfen, indem er sagt, dafs die meisten Stäbchen- bakterien imd die verflüssigenden Arten am besten mit einem leicht zer- setzhchen Nälu-material gedeihen; die Koklven dagegen, mid imter diesen hei-vorragend nm^ zwei Spezies, sind diejenigen, welche von Hmninsub- stanzen leben, die also dann noch ausdauern, wenn das für die übrigen Spaltpilze am besten passende, leicht zersetzliche Nälu-material verbraucht ist. Die Kokken sind also die eigentlichen Freiwasserbewolmer, die typischen Flufsbakterien, die andere Arten überdauern, weil sie dasjenige Nähiinaterial für sich beansi^nichen, das überall an den Orten der Zersetzmig organischen Materials ziüetzt noch vorliauden ist, die Huminsubstanzen. Im "Wasser der Flüsse fülu'en die örtlichen Vcrschicdoilieiten des Näluhodens zm' Be- günstigimg und überwiegenden Vennehrimg bestimmter Ai'ten von Mikro- organismen; es nehmen an dem Prozefs, den man als die „Selbstreinigimg K Arch. Hjg. 1886, V. 446. Wasser. 49 der Flüsse" bezeichnet, verschiedene Arten von Spaltpilzen und zwar in ganz eigenartiger Abwechselung teil. Renk^) bespricht das Grundwasser imd betont, dal's dasselbe und sein Stand isoliert von den anderen Bodenverhältnissen fiu- Pettenkofer so bedeutungslos ist, wie das Zifferblatt und der Zeiger einer Ulu" geti*ennt vom ülu-wcrke, zu dem sie gehören. Den Stand des Grundwassers hat Pettenkofer nur als einen deutlich sichtbaren Index für den zeitlichen Rh}i;hmus in der A\ifehianderfolgo und Dauer gewisser Befeuclitungszustände einer über dem Grundwasser liegenden Bodenschicht erwählt; es sei gleich- giltig, ob dieser Zeiger einige Fufs näher oder ferner der Obei-fläche hin imd her gehe. Die Ansicht, dal's das Hauptverkehrsmittel, durch welches Pilze aus tieferen Bodenscliichten an die Oberfläche imd zur A'erstäubung gelangen kömien, das kapillare Wasser, die Bodenfeuchtigkeit ist, ist von den Lokalisten, im Verein mit Pettenkofer, schon seit längerer Zeit veiii'eten. Fr. Stolba^) hat im Juni 1886 das Moldauwasser in Prag einer chemischen Untersuchimg unterworfen. Resultate a. a. 0. A. Celli imd F. Marius-Zuco^) beobachteten bei der Untersuchung des Grundwassers von Rom starke Salj^etersäurebildung imd wmxlen da- dm-ch veranlafst, zu ermitteln, welchen Miki'oorganismen diese Wh-kimg zu- zuschi'eiben sei. Die Verfasser fanden, dafs einzelne Keime (Bacillus supro- genus aquatilis, B. fluidificans, micrococcus luteus) nicht im stände sLiid, Salpeterbildung zu veranlassen. J. Munro*) setzt die frühere Untersuchung von Warrington fort, in welchen die Bedingimgen für den Übergang von Ammoniaksalzen mid stickstoffhaltigen organischen Substanzen der Flufs- imd Quellwässer in Salpetersäure imd umgekehrt ermittelt werden sollen. Ernst von Cochenhausen^) empfiehlt ziu- Reinigmig des Wassers mit Beriicksichtigung seiner Verwendimg in der Textilindustiie statt der Methoden von de Haen imd Bohlig die von Stingl verbesserte Wasser- reinigimgsmethode von Schulze. Die Kosten dieses Verfahrens sind ge- ringer, als diejenigen, welche durch die Anwendung der beiden ersteren Prozesse verursacht werden. Wenn ein Wasser freie Säuren enthält, so kann die Reinigung des- selben nur nach der Schulze -StingFschon Methode ausgeführt werden, da durch Anwendung der Methode von de Haen und Bohlig die Härte des Wassers in vielen Fällen erhöht wird. Das Centi-alblatt der Bauverwaltimg, No. 4, 188G enthält einen Artikel über die Rehiigung der Seine, speziell über die Entwässenmg von Paris. Dazu vergleiche man auch Humblot, das Sielnetz von Paris. (Les Egouts de Paris ä la fin de 1885. In 4^ avec fig. e. ]Ä. Paris, Choix.) 1) Kep. anal. Chem. 1885, S. 367 aus Arch. Pharm. 1885, S. 38. 2) Listy Chem. 11, 5, Prag, techn. Labor, a. Chem. Centr.-Bl. 1886, 94. 3) Berl. Ber. 1886, 818. *) Berl. Ber. 1886, 816, a. Chem. Sac. 1886, 632. ^) Programm der technischen Staatslehranstalten Chemnitz 1886, a. Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 779. Jahresbericht 1886. 4 Über das Grund- wasser. Analyse des Moldau- wassers. Unter- suchung.' des Grund- wassers in Rom. Bildung und Zersetzung von Nitraten und Nitriten in Flufs- und Quell- Wässern. Beinigung des Wassers für die Textil- industrie. Reinigung der Seine und Ent- wässerung von Paris. 50 Boden, Wasser, Atraospliäre, Pflanze, Dünger. Verfahren zur Eeini- guxig von Abwässern. Über "Wasser- reinigung durch Filtration. L'ber die Eehaudluug der Ab- wässer von Städten. Die Eeini- gung städtischer Abwässer zu Essen. DasPasteur- Chamber- land'sche Filter. t'ber Filtration vou Wasser. M. Naliusen^) hat eiii Verfalu-en der Reinigung von Abwässern sicli patentieren lassen, wobei die in den Abwässern gelöst enthaltenen stick- stoffhaltigen organischen oder unorganischen Yerbindimgen dm-ch gleich- zeitigen Zusatz von Aluminixun salzen , Kieselsäurehydrat und Kalk teils cliemisch, teils mechanisch niedergesclüagen werden. A. Gr. Salamon und V. de Vere Mathew^) veröffentlichen eine Ai'beit, in welcher die Verfasser nachweisen, dafs die mechanische Wii-kung der Filter bei der Abscheidung der IVIikroorganismen aus dem Wasser stets von einer chemischen Wirkung begleitet sei. Tidy3) liefert eine ausfülirliche Abhandlung über die Reinigung der städtischen Abwässer, aus der wdi* nm' entiiehmen, dafs der Verfasser als beste Reinigungsart füi- Abwässer die Behandlung derselben mit Kalk bis ziu" alkalischen Reaktion (nach Versuchen pro Liter Wasser 1,3 g Kalk) unter Zusatz von etwas Thonerdesalz empfielilt. In einem auf der Generalversammlung des Niederrheinischen Vereins f. öffentl. Gesundheitspflege gehaltenen Voi-ti'ag*) spricht sich Stadtbaumeister Wiebe mit Wärme für das Röckner-Rothe'sche System zur Reinigmig der Essener Abwässer aus. Nicht nur die Kosten des Betiiebes und des Reinigungsverfalu^ens nach dem Rö ckn er -Rothe' sehen System — (über dieses Verfaliren von Röckner-Rothe s. d. Jahresb. 1884, S. 71) — sollen sich, bei der Rei- nigiuig von 12 000 cbm Wasser täglich, mäfsig stellen, besonders, wenn der bei dem Verfaliren gewomiene Schlamm eine zweckmäfsige land^^'il■t- schaftliche Venvendung finden ANdrd, sondern es soll auch ein gereinig-tes Wasser gewonnen werden, welches sowohl in chemischer, als auch in bakteriologischer Beziehung den zu verlangenden Anforderungen vollkommen entspricht. In letzterer Bezielnmg vergl. man die bakteriologischen Untersuchungen der Essener Abwässer von M. Wahl. 5) Finkelburgß) besclu-eibt das Fast eur-Chamberland' sehe Füter (s. d. Jalu-esb. 1884, S. 69) und die äufserst günstigen Versuchsresultate, welche betreffs der Reinigimg, bez. zuverlässigen Unschädlichmachung jedes ü'gendwie mit Mila'oorganismen und Ki-anldieitskeimen infizierten Genufs- wassers, erzielt worden sind. W. Hesse ^) hat ebenfalls Filtrierversuche mit dem Chamberland- schen, sowie mit solchen ThonzeUen, welche die Firma Hüls mann in Altenbach bei Würzen liefert, angestellt. Ferner benutzte der Verfasser zu seinen Versuclien Asbestfilter. Während letztere das Wasser keimfrei filti'ierten, Avar dies bei den ThonzeUen, namenüich den Chamberland- 1) J. Gasbel. etc. 1886, 313. ^) Dingler's polyt. Journ. 1886, 178, i. Journ. cliera. sfic. 1886, 261, a. J. Gas- bel. etc. 1886, 760. 3) Journ. clicm soc. 1886, 344, a. Dingler's polvt. Journ. 1886, 854. *) Centr.-Bl. all- Gesundheitspfl. 1886, H. 1, S". 1. s) Centr.-Bl. allg. Gesundlieitspfl. 1886, H. 1, S. 18. «) Centr.-Bl. allg. Gesundheitspfl. 1886, S. 24. 7) Zeitschr. Hygiene 1886, 1, 178, a. Chem. Centr.-Bl. 1886, 777. Wasser- filtratioii im Wasser. 51 seilen keiiiesAvegs der Fall. Dies letztere Eesultat steht im 'Widersijnich mit dem von Finkelburg u. a. gelmidenen Thatsachen. Nach Coccone*) liefert die Wasserfiltratiou im Grofsen nur dann ein günstiges Eesidtat, wenn zu der mechanischen Wh-kung des Filtermaterials Grofsei sich noch eine chemische gesellt. Eine derartige Wii-kung wii'd nach dem A'erfasser diu-ch Eisenoxyd (in welcher Form? Hydroxyd? D. Ref.) in hohem Grade imd olme Über- gang von Eisen in das Wasser ausgeübt. Jlisclmngen von 1 Tl. feinem Eisenoxyd mit 2 Tln. Sand in einer Scliicht von 25 — 35 cm Dicke an- gewendet, haben sich vorzüglich bewähi-t imd sollen ein ziemlich unreines Wasser in ein so voiti-effhches und bakterienfreies Trinkwasser imigewandelt haben, dafs nach Zuckerzusatz imierhalb Monatsfrist sich keine Gärimgs- crscheinungen bemerldich machton, wälu-end eine mit dem imfiltrierten Wasser hergestellte Zuckerlösimg schon nach 48 Stunden in voller Gärung stand. Anhang. Über die Reinigimg von Wasser, von P. F. Frankland. (Jom-n. Soc. Chem. Ind. 1886, 4. G98, a. Chem. Centr.-Bl. 188C, 431.) Über Eiiu'ichtimgen zm- Reinigung gewerblicher Abfallwässer, von K. Mor gentern. (D. Ind.-Ztg. 1886, 27, S. 375.) Über die Flufs-, Quell- mid Pumpwässer von Hambiu-g, von Nieder- stadt. (Eulenberg, Vierteljahi-ssclu\ 1886, 379, a. Chem. Cenü\-Bl. 1886, 676.) Die wechselnde Zusammensetzung des Wassers der Nahe bei Bingen im Jalu-e 1885, von E. Egger. (Notizbl. d. Vereins f. Erdkunde 1886, 6. Heft.) Beiti-äge zu einer Hydrologie für die Provinz Eheinhessen, von E. Egger. (Notizbl. d. Vereins f. Erdkimdo 1886, 6. Heft.) Instruktion, nach welcher in Franki-eich die chemische Analyse der Trinkwässer fiu' che Städte und Kommiuien ausgeführt werden soU, von G. Pouchet. (Rev. d'Hygiene VH. 701, a. Chem. Cente.-Bl. 1886, 27.) Über die Vermelu'ung der Bakterien im Wasser, von G. Wolffhügel imd C. Riedel. (Ai^beiten a. d. Reichsgesimdlieitsamt I. 455.) Das Radbuzawasser in Pilsen, von Fr. Kundrät. (Listy chem. 10. 240, Pilsen, a. Chem. Centr.-ßl. 1886, 172.) Chemische Zusammensetzung des Niedersclüags, der sich bei der Reinigrmg der Ablaufwässer einer Zuckerfabrik mit Kalk büdet, von Fr. Farsky. (Cenü-.-Bl. Agrik. 1886, 436, a. d. V. Ber. d. Thätigkeit der landw. Versuchsstat. Tabor 1886, 20.) Untersuchimgen über den Gehalt der atmosphärischen Niederschläge an Stickstoffverbindmigen etc., von 0. Kellner, J. Sawano, T. Yoskii und R. Makino. (Landw. Jahi'b. 1886, XV. 701, a. Conü\-Bl. Agrik. 1886, 793.) ^) Ann. cliim. med. farra. 1885, Settembre, p. 175, a. Arch. d. Pharm. 1886, S. 177. 4* 52 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Studien über Trinkwasser nnd Typhus, von J. Kratter. (Graz 1886, Leuseimer und Lubensky, a. J. Grasbel. etc. 1886, 549.) Erfahi'ungen mid Yersuclie über die Verwendung von verzinkten Eisen- rohren für Wasserleitungen, von H. Bunte. (Referat der Verhandlimgen der XXVI. Jakresversammlmig des deutschen Vereins von Gras- und "Wasser- fachmännern in Eisenach 1886. J. Gasbel. etc. 1886, 61.) Litteratur. Ergebnisse der amtliehen Verhandhmgen über die Eeinigung der Abflufswässer , von E. von Lippmann. Berhn. Beilage der ,, Zeitschrift f. d. Eüben- und Zuckerindustrie des Deutschen Eeiches". Der Aachener Sattel und die aus demselben hervorbrechenden Thermalquellen, gr. 8^. Aachen, Mayer. Purification et emploi economique des eaux d'egout, p. Defosse. In S''. Paris, Dupont. Chemische Untersuchung der Schützenhofquelle zu Wiesbaden, von H. Fresenius, gr. 8''. Wiesbaden, Kreidel. Die Wasserversorgung Breslaus früher und jetzt und die Kanalisation von Breslau, von V. Schneider. Festschrift ziu- Versammlung des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. 1886. Breslau. Ergebnisse der mikroskopischen Untersuchung des Trinkwassers der Stadt Brunn, von Ezehak. gr. 8**. Brunn, Knauthe. Die Wasserversorgung der Stadt Wiesbaden in Gegenwart, Vergangenheit und Zu- kunft, von E. Winter. Wiesbaden, L. Schellenberg'sche Hof buchdruckerei. Zufulir gebundenen Stickstoffs aus der Atmosphäre an den Boden. Atmosphäre. Referent: R. Hornberger. Untersuchungen über den Gehalt der atmosphärischen Niederschläge an Stickstoffverbindungen imd über das Maximum an gebundenem Stickstoff, welches der Ackerboden der Atmo- sphäre zu entziehen vermag. Von 0. Kellner, J. Sawano, T. Yoskii und R. Makino. ^) Es wurde der Gelialt der atmosphärischen Niederschläge an gebim- denem Stickstoff zu Tokio in Japan bestimmt, welches Land eigenartige meteorologische Verhältnisse aiifweist, beim Monsimwechsel (Juni und Sep- tember) je eine 4 — 6wöchentliche Regenzeit hat, auch die übrige Zeit nicht regenarm ist. Die Salpetersäiu:ebestimmungen vom November 1883 bis incl. Oktober 1884, nach Schlösing-Tiemann ausgefülui;, ergaben in Summa pro Jalir bei 113 Regentagen, 1337,2 mm Niedersclüag, 13 o C. mittlerer Temperatm- 0,3285 mg Salpetersäiu-o (NgOg) pro Liter, 4392,4 g pro Hektar. Die im Jahresdiu-chschnitt gefundene Menge von 0,3285 mg pro Liter ist gering im Vergleich zu den anderwärts ermittelten Mengen: Rothamsted 0,463, Tisis 1,77, Florenz und VaUombrosa 1,03, Montsouris bei Paris 2,931 mg pro Liter. Die ausnehmend niedrige Zahl für Tokio erklärt sich 1) Landw. Jahrb. XV Bd. 1886, S. 701—711. Atmosphäre. 53 aus den grofson Niederschlägen, die oft mehrere Tage nnnnterbrochen an- halten und die Luft dergestalt von Nitraten iukI Nitriten befreien, dafs der am zweiten imd dritten Tage fallende Regen fast nichts melir davon ent- hält. Daher war auch wälu-end des Sommers die Salpetcrsäuremenge pro Liter geringer als im Winter (März bis August 0,227, September bis Fe- bruar 0,5G2 mg). Die absoluten Quantitäten waren in beiden Jahres- hälften fast gleicli. Die nach dem Nefsl er 'sehen Verfahren ausgeffihi'ton Ammoniakbestim- numgen (vom Januar 1885 bis 188C) ergaben im ganzen Jahr bei 13,10 c, mittlerer Temperatm-, 108 Regentagen, 1580 mm Regenhöhe 0,154 mg Ammoniak pro Liter, 2421 g pro Hektar. Je gi-öfser die Menge eines Niederschlags war, desto geringer war der Ammoniakgehalt pro Liter, im Sommer Avar er geringer als im Winter. Ein Vergleich mit Rothamsted ergiebt, dafs in dem relativen Ammoniakgehalt des Regens gleicher Stärke /Avisclion Rothamsted mid Tokio keine oder nur geringe Unterschiede be- stehen. Die gesamte Stickstoffmenge, die durch die Niedersclüäge im Laufe des Jahres einer Bodenfläche von 1 ha zugefilhii w^urde, betrug 2,644 kg, war also trotz der fast doppelten Regenliöhe beträchtlich geringer als in Rothamsted, avo sie (bei 876 mm Regenhölie) 3,592 kg ausmacht. Verfasser zieht aus den Ergebnissen folgende allgemeinere Sclilüsse: 1. Der Gehalt eines atmosphärischen Niedersclüags an Stickstoff Verbin- dungen hängt vor allem ab von der Intensität imd Dauer desselben: je gi'öfser die Litensität mid je länger die Dauer, desto geringer ist die Konzentration. 2. Selbst unter verscliiedenen klimatischen Bedingimgen bleibt sich die Konzenti-ation der Niederschläge gleicher Höhe im Dm'chschnitt einer gi"öfseren Anzahl von EäUen annähernd gleich. (Ausgenommen sind Sclmee, der bei gTofser Kälte gebildet wird, imd Niedersclüäge auf hohen Bergen.) 3. Das Verhältnis des Stickstoffs in Form von Ammoniak zu dem in Form von Salpeter- und salpeü'iger Säiu-e bleibt in den Niederschlägen selbst unter ziemlich verschiedenen klimatischen Verhältnissen selu' konstant. 4. Die jähiiiche Niedersclilagsmenge bietet gar kein Mals für die ab- solute einer gegebenen Fläche zugeführte Quantität gebundenen Stick- stoffs, sondern es kommt hierbei vor allem auf die Intensität und zeitliche Verteilung der einzelnen Niedersclüäge an. Da die Menge gebundenen Stickstoffs, welche im Laufe eines Jahres dem Boden durch atmosphärische Niedersclüäge zugefülu-t wird, wolü kaum einen wesentlichen Teü der Stickstoffnalunmg landwh'tschaftlicher Gewächse repräsentiert, AX'iu-den femer über die Maximalmengen gebundenen Stick- stoffs, welche der Ackerboden der Atmosphäre zu entziehen vermag, Be- obachtungen angestellt. 200 ccm einer 5prozentigen Schwefelsäurelösimg wnirden in einem Gefäfs von 26 cm Durchmesser 3 Monate lang, gegen Regen und Staubstüi-me geschützt, im Freien stehen gelassen und dann auf ilu-en Gehalt an Ammoniak imtersucht. In gleicher Weise diente ziu' Absorption der Salpeter- imd salpetrigen Säm-e eine öprozentige Lösimg von kohlensaurem Kali. Die Ergebnisse waren folgende: 54 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Sauerstoff- gehalt der Waldluft. Mittlere Tem2)eratur 3,90 C. 5,9 „ 19,5 „ 21,0 „ Ammoniak absorbiert pro Hektar 1,672 kg 3,604 ,, 3,943 „ 4,958 „ 1,934 „ Salpeter- imd salpetrige Säure absorbiert pro Hektar 1,304 kg 1,685 „ 0,824 „ 1,204 „ November 1884 bis Januar 1885 Febniar bis April (1885) . . . Mai bis Jiüi (1885) .... August bis Oktober (1885) . . November 1885 bis Januar 1886 Im ganzen Jahr 14,308 kg 5,017 kg Die Ammoniakabsorption war also in der wärmeren Jahreszeit be- deutender als in der kälteren. Im ganzen war Stickstoff absorbiert, auf 1 ha Fläche berechnet, in Form von Ammoniak 11,78 kg, in Form von Salpeter- und salpetriger Säm-e 1,30 kg, im ganzen 13,08 kg. Zählt man dazu noch den Stickstoff der atmosphärischen Niedersclüäge im Betrage von 2,64 kg. so ergiebt sich als Maximalzufuhr eine Menge von 15,72 kg gebimdenen Stickstoffs pro Jahr und Hektar. (Siehe auch „Boden" S. 17.) Untersuchungen über den Sauerstoffgehalt der "Waldluft, von E. Ebermayer. ^) Bei den im Spätsommer und Frühherbst an ca. 20 verschiedenen Oi-tliclikeiten Bayerns vorgenommenen Bestimmmigen des Sauerstoffgehalts von Waldluft und Freüandluft A\nirden gefunden : Im Walde Im Freien Im ]\Iittel . . . 20,78 Yol.-Proz. 20,82 Vol.-Proz. ,, Maximum . . 20,94 „ 21,00 „ „ :yiinimmn . . 20,61 „ 20,72 „ Die Bestimmungen sind nach der Linde mann 'sehen Phosphor- absorptionsmethode ausgefülirt mit einem Apparat, der im wesentlichen aus einer Mefsrühre (Hempel'sche Grasbürette) mid aus einem Absorptions- apparat (Hempel'sche Graspipette) besteht, welcher letztere mit Phos- phorstängelchen und Wasser beschickt ist. Die nicht unerheblichen Diffe- renzen der vorstehenden Maximal- und Minimalzahlen dfu'ften vorwiegend von kleinen dem Verfalu-en anhaftenden Feldern herrühren. — Luft, welche bei Sonnenschein imd Windstille unmittelbar über den Blättern entnommen war, zeigte sich zuweilen etwas saiierstoffreicher als Freiland- luft. Dagegen entliielt die Waldluft im Innern gesclüossener Bestände, entnommen zwischen Boden imd Kronendach, sein- häufig etwas weniger Sauerstoff als die Luft des Freilandes, wohl infolge des Sauerstoffver- brauchs bei der Verwesung der Waldbodendecke. Jedenfalls kann von einem irgend ins Gewicht fallenden liöheren Sauerstoffgehalt der Wald- luft keine Rede sein; dennoch besitzt sie im Vergleiche zm- Stadtluft diu'ch ihi-e Armut an Staub- und Kohleteilchen , Mikroorganismen etc., so wesentliche Vorzüge, dafs ilir nach wie vor eine hohe hygienische Bedeutung zukommt. 1) Forstw. Centr.-Bl, 8. Jahrg. 1886, S. 265—277. Durch Biederm. Centr.-Bl. 1886, Vm. S. 505. Atmosphäre. 00 Über den Kolilonsäurcgolialt der Atmosphriro, von 0. Wal- ^■^°^l2l^^ tCrS hofer. ^) der Atmo- Der Verfasser zieht ans allen einsclilägigen Untersnchnngen folgende *p'*'«- Sclilüsse : „Die Lnft der südlichen Halbkugel, besonders unter hohen Breite- graden, ist weniger reich an Kohlensäure als die nördliclic Halbkugel; in südlichen Gegeiulen überwiegt der Einfluls des Meeres in solc^hcm Grade, dals der Gehalt an Kolüensäm-e in der Nacht sich nicht merklicli ändert; ein Sinken der Temperatiu" des Meerwassers hat eine Abnahme des Kohleii- säuregehalts der Athiosphäre zm* Folge. Derselbe wechselt mit dem Breiten- grade überhaupt, mit der Beschaffenheit der Erdoberfläche, der Höhe über dem Boden, den Jahres- und Tageszeiten, den Niederschlägen und den Windrichtiuigen, und en-eicht nicht die durchschnittliche Höhe, welche man l)isher ffh- ihn ermittelt hatte." Die mittlere Regenmenge Deutschlands, planimetrisch bestimmt, ^^^^^^^^,^^ von H. Töpfer. 2) Die planimeh-ische Messmig der mittleren Eegenmengen Deutschlands nach der Regenkarte des Verfassers ergiebt, dafs von den 540 594 qkm des Deutschen Reiches angehören der Zone von 400— 500 mm Regenhöhe 29 469 qkm (etwa V20) Deutsch- lands. 500- 600- 700- 800- 1000- - 600 700 - 800 -1000 -1400 über 1400 210199 165 787 82 735 31095 18 721 2 618 ( 120) 'I20) 'I20) V20) Wird nmi den einzelnen aufeinanderfolgenden Gebieten eine mittlere Regenhöhe von 450, 550, 050, 750, 900, 1200, 1600 mm zugeteilt, so ergiebt sich eine jährliche Niederschlagsmenge von 353,305 cbkm und eine mittlere Niederschlagshöhe von 653,5 mm. Ü^ber die Entstehung des Tau's, von Aitken.3) Der Verfasser wendet sich gegen, die ziemlich allgemein angenommene Theorie der Taubildung, wonach der Tau aus den der Erdoberfläche be- nachbarten Luftschichten niedergeschlagen wird an Körpern, die imter den Taupunkt der Luftschichten abgekühlt sind, und sucht nachzuweisen, dafs der Tau in den meisten Fällen nicht aus der Atmosphäre, sondern aus dem Boden stammt. Während der Nacht angestellte Beobachtungen zeigten, dafs der Erdboden iii geringer Tiefe immer wärmer war als die angrenzende Luftmasse; man war also zu der Vermutung berechtigt, dafs, solange diese]- AVärmeüberschufs die Temperatur der Erdobei-fläche über dem Tau- })iuikt der Luft zu erlialten vermag, Dämpfe aus der feuchten Erde auf- steigen und am Gras sich als Tau kondensieren würden, dafs also der Tau nicht von der schon vorher in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit herrülireii könne. Um zu entscheiden, ob in Tau -Nächten Wasserdämpfe aus dem Boden aufsteigen, ^vlu•den angestrichene Metallti-ögo umgekelu-t auf einen Entstehung des Tau's. 1) Die Natur, 188G, 135. Durch Met. Zeitschr. III. 278. a) Met. Zeitschr. EI. 370. 3) Naturf. XIX. 188G, S. 93. 56 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Nebel- bildting. Hjgro- tkopische Wasser- zufuhr. Grasplatz gestellt. Die Innenseite derselben war jede Nacht mit Tavi be- legt imd das bedeckte Gras wav stets am nassesten. In manchen Nächten trat aiiTserhalb kein Tau auf; immer war die Menge des kondensierten AVassers im Innern gröfser als aufsen, wo die dem Boden entstiegenen Dämpfe zimi grofsen Teil durch Luftströmungen hinweggeführt werden, während dies bei dem imter den Trögen aufsteigenden Dampf nicht mög- lich ist. Von zwei Thermometern, wovon das eine auf der Grasfläche, das andere z-v\ischen den Halmen auf dem Erdboden standj zeigte das letztere in Nächten mit Tau stets 5 — 10*^ mehr als das erstere. Das Residtat einer solchen TemjDeratiu-differenz kamr niir darin bestehen, dafs der Wasser- dampf aus dem wäi-meren Boden in die darüber befindliche kältere Luft eindringt und ein Teil desselben bei der Berühinmg mit dem kalten Gras sich in Tropfen niedersclilägt. Gleichzeitig machte man Beobachtungen auf der freien Ackererde imd fand im allgemeinen, dafs in Nächten mit Tau der Grasboden immer, die freie Ackererde in den meisten Fällen Wasser- dämj)fe abgiebt, welche zum gröfsten Teil in die Luft übergehen imd nm" zum geringeren Teil an der stark abgekühlten Erdoberfläche sich kondensieren. Über Nebelbildung, von E. Helmholtz. i) Der Verfasser fand, dafs, um in vöUig dampfgesättigter Luft Nebel- bildung hervorzm'ufen, eine mefsbare Druckdepression (von 0,73 mm Queck- silberdi'uck bei 20 ^ C.) erforderlich ist, wodiu'ch der AVasserdampf \mi ^/gQQ seines Drucks übersättigt wird, mid erkläi-t dies damit, dafs der Sättigimgs- di-uck über konvex geki^ümmten Oberflächen, den Nebelkugeki, gröfser sei als über ebenen mid konkaven Flächen, und deshalb der Dampf um einen gewissen Beti'ag übersättigt Averden müsse, um Nebel zu bilden. Diese Übersättigung braucht jedoch, um die Nebelbüdmig einziüeiten, nicht sehr grofs zu sein, da die Nebelkugehr stets fester oder flüssiger Ansatzkeme bedürfen, und auch vorfinden, mid zwar in dem in der Atmosphäre immer vorhandenen, wenn auch imsichtbaren Staub. Verfasser hat in dampf- gesättigter Luft, welche mittelst Filti-ation diu'ch reine Watte vöUig von Staiib befreit wai", Depressionen bis zu einer halben Atmosphäre angewandt, wodurch zehnfache Übersättigung des Dampfes eintreten mufste, ohne dafs sich eine Spur von Nebehi zeigte. (Verfasser erinnert an die analoge, als „Siedeverzug" bekannte Erscheinmig.) Aus der Existenz der Wolken läfst sich mithin schliefsen, dafs überall in der Atmosphäre Staub schweben mufs, der jedenfalls von aufserordentlicher Feinheit ist. Solcher nebelbildeu- der imsichtbarer Staub läfst sich schon durch Glülien eines Platiudralits, ja selbst eines Glasstabs liei"vorbringen. Auch die bekannten Salmiaknebel bedürfen zu ihrer Bildung der An- satzkeme. Sind zwischen dem Ansatzkern und dem kondensierten Wasser chemische Ki-äfte wirksam, so erhält sicli der Nebel aucli dann, wenn die Luft nicht mehr völlig dampfgesättigt ist. Hierdurch wird die Hartnäcldg- keit und Dichte der Nebel in grofsen Städten mit vielen Rauch imd Säm-e- dämpfe erzeugenden Feuerstätten verständlich. Untersuchungen über die durch die Hygroskopicität der Bodenarten bewirkte Wasserzufuhr, von J. S. Sikorski. 2) 1) Naturw. Rundsch. 1, No. 0, pag. 69—71. 6) Forsch. Agr.-Phys. IX. 413-433. Durch Meteor. Zeitschr. IE. 263. Atmospliäre. 57 Als Endi-csultat ergicbt sich aus den uiufang-i'oiclieii Untersuchiingen dos Verfassers, dals die durch das Koiuh^nsationsvorinügcn seitens der Böden bewirkte "VVassorzui'uhr für die Vegetation ohne Bedeutung ist, weil 1. die- selbe im Vergleich zu dem Wasserbodürfnis der Pflanzen, resp. zu den atmosphärischen Niedersclüägen verschwindend klein ist und sich nur auf die obersten zu tage tretenden Bodenschichten (3 — 5 cm) erstreckt; 2. der Boden selten \md nur vorübergehend in einen solchen Zustand gerät, dafs er füi" die Kondensation von Wasserdampf geoigenschaftet wäre; 3. gerade in Trockenperioden, in welchen eine derartige Anfouclitung des Bodens, wenn überliaupt, einen Nutzen gewälu-en könnte, das Verdi chtmigsvermögen des Erdi-eichs infolge des niedrigen Feuchtigkeitsgehalts der Atmosphäre und der heiTSchenden hohen Temperatm' bedeutend vermindert ist, und unter solchen Verhältnissen von dem in der vorhergehenden Periode kon- densierten Wasser sogar beti-ächtliche Mengen verloren gehen. Die Vorausbestimmung des nächtlichen Temperaturmini- mums, i) Die Kenntnis der zu erwartenden niedi-igsten Nachttemperatm- ist na- mentlich in den Monaten April imd Mai von grofsem Wert. Man darf nicht erwarten, dafs in dieser Beziehmig die CentralsteUen für meteorologische Be- oljaehtungen allen Amorderimgen genügen können, da längst bekannt ist, dafs an Orten mit wenigen Meilen gegenseitiger Entferniuig sein verschiedene Nachtminima auftreten können imd auch in der Tliat meist auftreten. Was man wünschen mufs, sind daher km'ze Eegeln, welche auch den Laien in den Stand setzen, an der Hand einfacher Instnimente das nächtliche Temperatur- nünimiun mit grofser Wahi'sclieinlichlceit vorausbestimmen zu können. In dieser Hinsicht besitzen vdi- schon werts^olle Arbeiten von Lang in München und Kamm er mann in Genf, über welche Köi^pen zu- sammenfassend berichtet. Lang geht von dem einfachen Grundsatz aus: „Nachtfrost tritt nicht ein, wenn der Taupvmkt der Luft über 0^ liegt; Nachtfrost ist dagegen zu befürchten, Avenn der Tanpimkt imter den Ge- frierpimkt sinkt," imd giebt eine kleine Tabelle über diejenige Gröfse der Psychrometerdifferenz und der relativen Feiichtigkeit, welche bei verschie- denen Temperatm-en einem Taupunkt von 0 ^ (oder einer Dampfspannimg von 4,G mm) entspricht. Danach ist Nachtfrost zu ei-warten, wenn bei einer Temperatiu* von 140 120 100 80 60 4« 20 das feuchte Thermometer mit dem trockenen düferiert mindestens um 5,80 4,90 40 3,10 2,30 1,50 0,70 und die relative Feuchtigkeit höchstens beträgt 39 44 50 58 66 75 87 o/^. Dabei ist stillschweigend vorausgesetzt, dafs die Beobachtimg, welche man selbstverständlich in Nachmittags- oder nicht zu späten Abendstimden an- stellen Avird, auch fiu" die kältesten Nachtstimden Giltigkeit habe, und die Dampfspannung in dieser Zeit nicht wesentlichen Änderungen imterworfen sei. Eine nähere Prüfung dieser Voraussetzung hat aber ergeben, dafs der normale Taupimkt zm Zeit des nächtlichen Tempcratiu-minimums im all- Voraus- bestimmung des Tempe- raturmiui- muma. 1) Meteorol. Zeitschr. von Hanu u. Küppen 188G, m. S. 125. forscher XIX. Jahrg., No. 25, 262. Durch Natur- 58 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Temperatur- uuterschied zwischen Stadt und Land. gemeinen im ilai um 1 — 2^ niedriger ist als um 6 Uhr abends. Soll also aus Feuclitigkeitsbestimmimgen am Tage auf die Frostgefalu^ füi- die folgende Nacht gesclüossen werden, so mufs man auf diese Differenz Rücksicht nehmen. Drei weitere Methoden rülu-en von Kammermann her, der geftmden hat, dafs in ungefähr der Hälfte der Fälle das nächtliche ^linimum unter die am Abend bestimmte Temperatiu- des Taupiuilctes herabsinkt. In den sechs Monaten März bis August ist die tiefste Nachttemperatiu" dm-chsclmitt- lich fast genau gleich dem Taupimkt um 9^2 Uhr abends, in den übrigen Monaten erheblich tiefer als dieser. — Das zweite Verfahren beruht auf der Yoraussetzmig, dafs die zu erwartende Änderung nach 10 Ulu* abends bis zum Minimum proportional sei der Änderung vom Maximum bis 10 Ulir abends; für Grenf ist sie dm-chsclmittlich ^/^ der letzterwähnten Änderung. Beide Methoden, obwolü theoretisch gut begründet, leiden namentlich an dem Mangel der späten Beobachtungsstimde und des etwas komplizierten Verfahrens. Die dritte Methode ist zwar rein empmscher ISTatm-, wäre aber ilirer Einfachheit wegen die praktisch werfrv^ollste , falls sie sich bewähren sollte. Kammermann hat nämlich für Genf den Erfalu'ungssatz gefunden, dafs im ]VIittel die Differenz zAvisehen der Angabe des Thermometers mit der feuchten Kugel imd dem nächtlichen IVIinimum wälu-end des ganzen Jalires fast konstant bleibt (zwischen 3,1 und 4,3 O), wälu-end der Unter- schied zA\dschen der Lufttemperatm* imd dem nächtlichen Minimum be- deutenden Schwankungen unterliegt (z^vischen 4,3 und 9,4*^, beidemal für 1 Uhr mittags). Sobald man also im Besitz der nötigen Korrektion ist (füi' Genf im Mittel 4^), kann schon um 1 Ulu- nachmittags auf das zu erwai-tende nächtliche Minimum ebenso sicher geschlossen werden, wie wenn der Taupimkt um 10 Ulu* abends bestimmt worden wäre. Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land, von J. Hann.i) Die mittlere Temperatiu- ist mit seltenen Ausnahmen das ganze Jahr liindiu-ch in der Stadt höher als in deren Umgebimg auf dem Lande. Der Beti-ag dieses Temperatiu:überschusses ist sehr verschieden und schwankt von 1/2 bis 1 0 ; er ist weniger von der Gröfse der Stadt beeinflufst als von der nächsten Umgebimg der Beobaclitimgsstation. Bei sehr günstiger AufsteUimg der Thermometer in einer Stadt kann er im Jalu-esmittel bis imter ^/^ ^ herabsinken. Die jährliche Periode dieses Temperatunmterscliiedes ist nach den Ort- lichkeiten sein- verscliiedon und hängt von den Straldungseinflüssen ab, denen die Thennometer ausgesetzt sind. Einige Städte zeigen das Maximmn des "Wärmeüberschusses im Sommer, indem bei ihnen die Wärmereflexion der Mauern überwiegt, andere im Wintei', infolge der verminderten Aus- strahlung. Die Nähe der Thermometer an dicken Mauern auf deren Nord- seite kann zur Folge haben, dafs die mittlere Temperatur in der Stadt im Frühjalu" langsamer zu steigen, im Herbst langsamer zu sinken scheint als auf dem Lande, so dafs die Differenz zwischen Stadt- und Landtempe- ratiir im Frühjahr sich verringert, im Herbst wächst. Im allgemeinen ist der Lokaleinflufs der Städte imberechenbar imd wirkt deshalb ganz besonders störend auf die Bem-teilimg der wahren Temperatiu-verhältnissc. 1) Zeitschr. Met. von Hann XX. 12. Atmosphäre. 59 Im täglichen Gange der Temperatur ist die Art dieses Einflnsscs viel übereinstimmender, sofern fast ausnahmslos in den külilercn Tagesstimden der Temperaturunterschied am gröfsten, in der wännsten Tageszeit am kleinsten ist. Desgleichen sind die täglichen Temperatnrminima in der St0 "Ci^ ~CT ~CD ^ ~^ ^ ^ lo l»WOC0O00OCX)O o o o CD h- ihfi.h-'i— 'Cüo^ai— 'CO OtOOrf^rfi'COO-JI-i o p i— i CT! CO OQ ~h-i~^"cD~^'o^lo~^3~Ü1 CD üTcooeoociOtocj ^ qq w w ^ CD h-' o ^ OD "col» I— ' to CO 1-^ 00 00 CO o 5*^ J^ "oo'h* 00 CO O CO H-' CO rfi- LO CO oo tO CO CO C! £L 2 CD 53 to er N tSJ 1— ' H-* 00 ^ CJt 00 l-i ^ CD "co'üi o"tf^ |> pQ cn' CO CO to ;3. ■ g p O W O! H^ h^ P' Ä- 2^ tr !^ P- CD tr O O l-* to 00 B' ö nerde sphorsäur« wcfelsäure seisäure . or eine S] Jt^ JO -^-Pw ^ cd' 'bi'o CD CO • GQ CQ CO "-J tf^ CO •<1 ÜT er 2 o o 00 'bo'h-i >► CO 2. - - CO t 00 > }^ 00 h-^ CO W "üi > O^ CO ^ i»w ^ LO • CO Ci 00 C7I O • O CO ~co~o -<1 td o o pt X I tr I ~H-' ^ "co "bo *ä o OT o hp» S ~o"co'h-i~o H* CD h-» O s CD 02 3 ]5 ES] ■Td 2 tö 1 CJQ H» § 1 CD < o "oo T-O ~C5 "*>- »» *^ rf^ 00 O LO ^ (-1 tSO CO COOTl— 'h-i-^COCOt— 'O To ~co "o ~0 ~G0 ""^5 "Ci "ül "o OOCTIOOI-'OO'OCO H-' H-' CO CO h-'Otf^t-'t-'l— 'I— 'I— 'O ~h-'~tf^^i'bo~co~CH^'o"rf^ h-'OOOOLOtf^Oh-'-Jh-' _CO j 1— k CO 1— ' OT IT) LO o -vj o Pflanze. 71 Asche der Heidelbeere, von R. Hornberger. i) Trockcnsnb- ,/^?^^l'^®' stanz 9,53 "/q In lUOU Teilen Frischsubstanz 1,568 In 1000 Teilen Trockensubstanz KaH 16,39 Natron .... 1,48 Kalk 2,28 Magnesia . . . 1,75 Eisenoxyd . 0,32 Manganoxydiüoxyd 0,59 Phosphorsäm-e . . 4,99 Schwefelsäm-e . . 0,89 Kieselsäiu-e . . . 0,26 Reinasche . . . 28,71 0,141 0,217 0,167 6,030 0,056 0,475 0,085 0,025 2,736 In Prozenten der Eeinasche 57,11 5,10 7,96 6,11 1,12 2,05 17,38 3,11 0,89 Bei 10 Früchten joro Quadratdecimeter (eine mäfsige Ernte) würden pro Jahr nnd Helrtar ca. 5 kg Kali und 1,5 kg Phosphor säiu'e dem Boden entzogen. Asche der Wucherblume (Chrysanthemum segetum), von "^^u^^el-' R. Heinrich. 2) Yon der oberirdischen Pflanze entliielten: biume. KaU Natron Kalk Magnesia Eisenoxj'd u. Thonerde^) Schwefelsäure PhosphorsäiU'C Chlor Kieselsäm'e .... Kohlensäure u. Verlust 1000 Teile Trockensubstanz 19,22 10,39 8,23 6,47 11,14 5,30 8,88 6,11 1,86 36,46 1000 Teüe Reinasche 25,28 13,66 10,82 8,51 14,65 0,97 11,68 8,03 2,21 Hiervon ab füi' Cl. Rohasche ... Reinasche . . . , 113,88 1,38 101,81 1,81 100,00 .... 112,50 .... 70,04 O/o Es wird angenommen, dafs die untersuchte Pflanze sicli nur da ent- wickelt, wo der Boden kalkarm sei. Der betreff'ende Boden, auf welchem Chrysanthemmn ^vmcherte, enthielt 0,045 ^Jq Kalk in der luftti'ocknen Substanz. Asche der wilden Kartoffel von Paraguay, von E. Sclimid ,„'^*'^m®, imd L. Richter.*) Kartoffel. 1) Zeitschr. Forst- u. Jagdwesen 1886, 154. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 487. 2) Landw. Ann. Mecklenb. 1885, No. 24, S. 187. ^) Die Kohasche enthielt 14,3 o/o Sand, wahrscheinhch wurde hierdurch der hohe Gehalt an Eisenoxvd und Thonerde bedingt. *) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIII. 456. 72 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 100 Teile Eeinasche entlüelten : 2^3 FegO CaO MgO KgO P2O5 SO3 SiOo inollen Rhizome Sinir 2,90 3,23 11,20 4,81 3,50 69,33 51,92 12,G2 7,57 4,86 6,33 4,22 7,74 0,93 4,71 4,13 4,16 9,57 Asche von Lallemantia. Zusammen- setzung der Sandwich e. Cl Remasche in der Trockensubstanz Asche von Lallemantia iberica, von L. Richter, i) Proz. Zusammensetzung der Reinasclie (3,63 ^/q der Trockensubstanz). Fe2 03 2,63 CaO 9,94 MgO 10,72 KgO 44,32 NagO 0,99 P2O5 26,73 SO3 3,53 SiOa 0,97 Cl 0,17 Zusammensetzung von Sandwicke, von E. Schmid. 2) Die Pflanzen wuchsen üppig auf lehmigem Sandboden. Es entliielt: 8. vn Bei Beginn der Blüte 16. vn in voller Blüte 29. vn am Ende der Blüte Prisch- subst. % 84,78 4,24 3,14 0,53 4,22 4'56 1,67 Trocken- subst. % 27,86 20,64 3,45 27,72 29,97 11,00 Frisch- subst. "'0 81,00 3,91 3,44 0,69 6,18 6,53 1,69 Trocken- subst. % 20,58 18,10 3,65 32,51 34,35 8,91 die Frisch- die Trocken- substanz Substanz % % Wasser 85,19 — Protein 4,61 31,15 (davon reines Eiweifs) 3,54 23,94 Fett 0,63 4,23 Nfreie Extraktstoffe . 4,20 29,25 Holzfaser .... 3,89 26,26 Reinasche .... 1,49 10,11 Zusammensetzung der Asche der bei Beginn der Blüte geemteten Pflanzen Eisenoxyd u. Thoncrde . 3,13% Kalk 21,54 „ Magnesia 6,81 „ Kau 29,03 „ Natron 0,98 „ Phosphorsäm-e . . . . 11,50 „ Schwefelsäure . . . . 4,89 „ Kieselsäiu-e 8,66 „ Chlor u. Kolüensäui'c . . 13,46 „ 1) Landw. Versuchsst. 1886, XXXni. 456. 2) D. landw. Presse 1886, No. 7. Pflanze. 73 Anbau und Zusammensetzung des Beinwell, von E. Schmid. i) Nacli den Beobachtiuigen des Verfassers wm-de das Futter nur von einer Ziego angenommen. Im trockenen Zustande "wird das Beinwell am meisten verschmäht. Zusammensetzimg im 1. Schnitt (1 G.YI) 2. Sclmitt (1 G. ^T:I) S.Schmtt (IG.IX) frisch ti'ocken frisch trocken frisch trocken Wasser .... 86,92 — 88,10 — 87,95 — Protein .... 3,45 26,39 2,82 23,68 2,74 22,71 davon reines Eiweifs 2,87 21,97 2,57 21,61 2,39 19,88 Nfreie Extraktstoffe. 5,29 40,38 4,72 39,67 5,21 43,19 Holzfaser .... 1,71 13,04 1,67 14,02 1,63 13,53 Reinasche .... 2,21 16,93 2,31 19,44 2,18 18,10 Zusammensetzimg der Eeinasche des 1. Schnitts: Eisenoxyd mid Thonerde. 2,28 0/q Phosphorsäure. . . . 7,67% Kalk 17,74 „ Schwefelsäure .... 1,96 „ Magnesia 3)77 „ Kieselsäiu'c 17,00 „ Kali 36,42 „ Clüor imd Kolüensäiu-e . 11,40 „ Natron 1,76 „ Zusammen- setzung von BeinweU. Yegetation. Referent: C. Kraus. A. Samen, Keimung, Keimprüfung. Einflufs des Feuchtigkeitsgehalts der Rübenknäule auf die Keimkraft der Samen bei längerer Aufbewahrung, von P. Grass- m a n n. ^) Diu-ch Einschichtung zwischen feuchtes Fliefspapier wurden den Knäiden verscliiedene Wassergehalte (von 13,32 o/^ auf 18,20, 24,05, 29,91, 34,55 o/q) gegeben, die Proben in Gläsern luftdicht verschlossen, imd die Keimmig in je lOtägigen Zwischem-äumen festgestellt. 1. Keimprozent von je 100 Samen. Dauer de Einwir- Wasser gohalt 13,32 o/„ 18,20 % 24,05 7o 29,91 7o 34,55 % kung ' ■ ^ ^^ ry ^ ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ^agö keimt fault keimt fault keimt fault keimt fault keimt fault 10 ^ 87,85 4,51 85,79 5,46 84,08 7,92 82,83 10,21 20 85,79 4,67 84,65 5,64 83,07 8,31 80,79 13,39 30 85,24 4,93 83,26 6,36 80,53 12,27 72,57 18,40 40 [ 89,43 2,48 84,45 5,32 79,97 8,97 75,44 15,27 63,74 22,43 50 84,03 5,43 79,62 11,52 74,46 19,98 61,34 22,85 CO 82,25 8,55 74,19 13,53 72,36 20,62 59,02 26,30 70 ^ 82,08 9,05 68,82 21,00 62,89 26,64 46,23 33,34 Die Keimkraft nimmt also rapid ab 1) I). lanchv. Presse 1886, No. 7. 2) Österr. Kübenzuckerzeit. 1886, XXIY. (N. F. XY.) 734. Zeitschr. d. Ter. Eiibenzuckerind. 1886, 102 u. 725. Keimkraft der Rüben- knäule. 74 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, 2. Keimimgsenergie (in Prozenten auf je 100 Samen) d. li. Hervordi-ingen von Keimen iimerhalb der ersten 6 Tage: Dauer der Einwirkung Tage 10 ^ 20 30 40 50 60 70 Nicht zu lange Ein\\irknng höherer Feuchtigkeitsstiifen erhöht die Keimungsenergie, jedenfalls weil liierbei die QueUung des Keims schon beginnt. Bei den obigen Samen nahm bei länger hinaus fortgesetzter Prüfung das Keimprozent folgendermafsen ab : T-. j Wassergehalt Dauer der ^ Wassergehalt 13,32 o/o 18,20 o/c 24,05 % 29,91 % 34,55 o/o 79,85 76,52 74,22 65,35 78,87 63,20 68,19 72,53 76,14 62,14 67,00 71,17 81,91 69,82 62,24 37,74 25,53 68,75 44,33 29,21 19,43 65,75 34,91 25,70 10,04 65,71 21,14 16,99 7,77 ilinwir- 13,32 % 18,20 o/o 24,05 0/, 29,91 o/o 34. 350/0 Inmg ■■ " v ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- ge- Tage keimt fault keimt fault keimt fault keimt fault keimt fault 70 89,43 2,48 82,08 9,05 68,82 21,00 62,89 26,64 46,23 33,34 100 ^ 80,51 10,85 60,87 29,53 13.19 70,40 0 72,69 133 166 = 200 78,14 13,17 41,57 47,61 6 73,49 0 75,11 88,73 3,87 75.82 16,24 19,84 60,72 0 78,82 0 79,34 73,79 18,04 0 68,64 0 82,29 0 83,27 233 ; 72,58 19,72 0 72,58 0 83,76 0 89,84 Die Keimkraft nimmt erst stetig, dann plötzlich luiYerhältnismäfsig rasch ab. Aus obigem ergiebt sich der "Wert des gründlichen Austrocknens der Saat auf dem Felde imd ilu'er trockenen Aufbewalunmg. Keimung Über die Keimungsverhältnisse von Raphanus Raphanistrum, Kaphanus von F. Schindler, i) nistrum. Die Hedeiichsameu können jahrelang ohne Verlust der Keimfähigkeit im Boden liegen, tun gelegentlich infolge der Bodenbearbeitimg, Nieder- schlagsverhältnisse u. s. w. zur Keimung zu gelangen. An dieser Resistenz hat die Fruchthülle teil, welche den Samen bis zu seiner Keimimg fest mnschliefst. Sie ist knochenhart, prosenchymatisch, dadiu'ch ein wesent- licher Schutz gegen mechanische Eingriffe imd Insektenfrafs. Sie verliin- dert aber den Eintiitt von AVasser und das Aufquellen des Samens niclit, der aber gleichwohl oft lange Zeit nicht in Keimung übergeht. Die Keim- versuche fülirten zu folgenden Resiütaten: 1. Zwischen feuchtes Filti-ier- papier gebrachte Hedericlifrüchte keimten nm' zu einem germgen Prozent- satze (im lyiittel von 6 Proben ca. 23 o/q). Von den Fruchtschalen be- fi'cite Samen keimten rascher imd besser (im Mittel von 3 Proben zu ca. 51 ö/o). 2. In allen Fällen, wo der Versuch im Herbste begann, ergab sich im Verlaufe der Keimung eine deutliche Periodizität, man köimte bei gleich- bleibenden äiil'seren Bedingungen eine Frülijalu'S- und Herbstperiode imter- scheiden. 3. Hedericlifrüchte, in Blumentöpfen im Freien angebaut, keimten in der gleichen Zeit nur zu 8,G ^Jq im Mittel. 4. Früchte, welche über ') Österr. Landw. Wochenbl. 1886, No. 34. Pflanze. 75 Winter in einem Kompost gelagert hatten, keimten, im Frühjalir angebaut, rasclier imd reichliclier als solche, welche in gewöluilicher Erde oder z\vi- schen Filterpai^ier imtergebracht waren (im Mittel zu G7,5 ^Iq). 5. Solche, welche während des Winters in Irischem Schafmist aufbewalui wurden, hatten ilu-e Keimfähiglieit vollliommen verloren. — Das wiederliolte, völlige Austrocknen der im Keimbett liegenden Hederichsamen ^^irkt ungemein tordernd auf die Keimung ein. Anthoxanthum Puelii Locoq et Lamotte, von F. Nobbe. ^) tjfu°^''pyeiii Diese aus Sttdeiu'opa stanmiende einjährige Art war bis 18G0 in Deutsch- land imbekannt, hat sich aber jetzt durch den Samenhandel als Unkraut auf Ackerfeldern selix verbreitet. Der Samen wird massenliaft gesammelt und im Samenhandel verwendet. — Unterschiede zwischen A. odoratiun und Puelii: A. odoratum A. Puelii bis 60 cm hoch, kaum 30 cm hoch, dichter Stock aufrecliter Halme, Stock vei'ästelt mit verwirrten Hahnen, in allen Teilen feiner und dürftiger. Blätter sclimäler, relativ länger, Kispenähi-e dicht, gelbbräxmiich, Kispenälire lockerer, offener, lichter gefärbt, Farbe der Scheinfrüchte kräftig Scheinfrüchte lichter, melu- graubraun. Die braun. Farbeimuance variiert etwas. Das absolute Korngewicht beider ist ziemlich gleich, auch die Spelzenlänge. Die im lufttrockenen Zustande gekniete Granne der tiefsten Spelze hat einen starken, braunen, sclu-aubig gestreiften unteren und einen feineren, lichteren oberen Teil, die etwas küi'zere Granne der zweiten Spelze ist gerade. Länge der tiefsten Spelze (mm) bei mttei Max. Äün. A. odoratum . 7,38 9,30 5,20 A. Puelii . . 9,14 11,00 7,00 Granne der zweiten Spelze: A. odoratum . 4,50 5,60 3,40 A. Puelü . . 5,92 7,00 4,50 Die Spelzenlänge = 100 gesetzt stellte sich im Durchschnitt die Grannenlänge : imterer oberer Gesamt- Teü der Granne gramie bei A. odoratimi . 111,4 124,7 233,5 A. PueHi . . 138,5 160,3 292,3 Ein weiteres Hilfsmittel zm- Erkennung von A. Puelii ist die botani- sehe Analyse der in der Probe auftretenden Unkrautsamen u. dergl. (zer- di-oschene oder verkümmerte Roggenkörner, Kornblume, Windlialm, Feld- kamüle und andere Ackergewächse). Unter A. odoratiun finden sich dagegen Aira flexuosa, Luziü aalbida, campestris, IVIilium effusum, Festuca ovina u. s. w. — • Der relativ geringe Kiüturwert des Puel'schcn Ruchgrases erhellt aus dessen unbedeutender Massenbildimg und der niu- einjährigen Dauer, wenn es auch ebenso Cumarin enthält wie das echte Ruchgras. 1) D. landw. Presse 1886, No. 76. Zu vergl. auch ebenda No. 89. (Bemerkungen von H. Putensen.) 76 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ozon und Keimung. Methoden zur "Wert- bestimmung des Saat, guts. Ozon und Keiniiing, von A. Vogel, i) Yerscliiedene Samen wiutlen in eine stark niit Ozon beladene Luft unter den übrigen für die Keimnng günstigen Bedingungen gebracht. Das Ozon übte durchaus keinen nachteiligen Einflufs auf den Keimungsvorgang, ob einen fördernden, bleibt vorerst xmentscliieden. Die Samen von Brassica iberifolia, eine neue Verfälschung des weifsen Senfsamens, von C. 0. Harz. 2) Ein neues Fälschungsmittel des weifsen Senfs (durch in- dischen Raps), von H. Steffeck. 3) Anatomie des Baumwollen- und Kopaksamens, von H. v. Bret- feld.4) Beschreibung der Samen von Lallemantia iberica, von L. Richter. 5) Über mikrochemische Prüfungen von Pflanzensamen auf Eiweifskörper, von T. Szymanski.^) Die einheitlichen Methoden der österr.-ungar. Samenkon- trollstationen zur Wertbestimmung des Saatgutes. 7) Die einheitlichen Methoden der österr.-ungar. Samenkontroll- stationen zur AVertbestimmung des Saatgutes, von v. "Weinzierl.8) Die zur Keinnmg zu vei-wendenden Samen müssen einer Diu'chscluiitts- probe entnommen werden. Prinzipiell soU nur eine Keimprobe mit 200 Samen ausgeführt werden, bei schwer keimenden Samen aber eine doppelte. Von Insekten beschädigte Kömer und solche mit nur wenig verletzter Testa sind als gesimd anzusehen. Solche, deren Testa ringsiun aufgesprimgen ist, werden ebenso wäe zerbrochene zu den fremden Bestandteilen gerechnet. Befinden sich imter den Samen einzelne mit zweifelliafter Echtheit, so sind sie zu den identischen zu zälalen. Wenn bei Grassamen in den Ährchen nur ein Samenkorn vorhanden ist, so gilt das Ährchen als ein Samen; ent- hält es mehrere Samen, so ist es in so viele Teile zu zerlegen, als es Samen enthält. AVenn bei der Keimimg 1 — 2 Könier verloren gingen, so sind bei der Berechnimg der Keimfälügkeit blofs die ziu-ückgebliebenen Samen mafsgebend. — Als Keimbett wiu-den bestimmt: Filterimpier (porös, verhältnismäfsig dick), gesiebte Gartenerde, femkörniger und geglühter Quarzsand. Für die Melu^zalil der Samen ist das Filterpapier zu verwenden. Einzelne Samenarten, insbesondere zai^te Gräser, verlangen das natüi'liche Substrat, Erde, als Keimimgsmedium; der ausgeglühte Sand ist zweck- mäfsig für Zucker- imd Futterrüben. Vor der Exposition der Samen in den Keimapparat sollen aUe mit Ausnalmie der Gras-, Bh-ken- und Erlen- samen in Quell Wasser von ca. 15 — 20 ^ C. eingeweicht werden, Getreide- 1) Zeitschr. d. bayr. landw. Ver. 1886, März, S. 200. 2) Zeitschr. d. bayr. landw. Ver. 1886, 83-i. 3) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIU. 411. *) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIII. 472. 5) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIII. 455. 6) Landw. Versuchsst. 1886, XXXIII. 229. ^) Ergebnisse der I. Konferenz der Vorstände der österr.-ungar. Samenkontroll- stationen zu Budapest im Oktober 1885. Wiener landw. Zeit. 1886, No. 75. (Zu vergl. Mitt. d. k. ung. Ministeriums für Ackerbau, Industrie u. Handel, II. Jahrg., 2. u. 3. Heft. 8) Wiener landw. Zeit. 1886, No. 76. Pflanze. 77 imd Kleesamcn 12, Waldsamen 24 Stunden. Scliwer queUbare Samen (Ivlccsainen, Lnpinen, Wicken, Akazien u. dergi.) sollen vor dem Einweichen mit heilsem AVasser abgebrüht, Wickensamen mit Glaspapier abgerieben ■werden. Von den nach Beendigung des Keimprozesses nicht angequollenen Samen ist ein Drittel zu den keimfähigen zu rechnen. Als gekeimt werden diejenigen Samen beti-achtet, deren Eadicula 2 mm lang ist; solche, bei denen die Plumula ohne Eadicula ersclieint, haben als keimungsunfähig zu gelten. Die Keimfähigkeit wird im Versuchspi'otokolle in Zehntelprozenten, in dem Certifikate niu' in ganzen Zahlen angegeben. Die Keimfähigkeit des Futter- und ZuckeiTübensamei^s soll dm'ch 2 Zahlen ausgccb-ückt wer- den: die eine giebt die Zalü der gekeimten Knäiüe, die andere die der von 100 Knäulen erhaltenen Keime an. — Die Temperatur ist möglichst auf 18 — 20 0 C. zu halten, bei gewissen kloinen Samen (Poa, Alopecm-us, Agrostis, Anthoxanthimi, Helens, Alnus, Betula) ist die Temperatiu- täglich diu-ch etwa 6 Stimden auf ca. 28 ^ zu steigern. Als Dauer der Exposition Anuxle besclüossen: bei Geti-eidearten, Klee- und Kohlarten, Leindotter, Timothy gras 10, Eübonsamen, engl, imd franz. Eaygras 14, anderen Grä- sem 21, Samen von Nadel- imd Laubhölzern 28 Tage. — Die Latitude darf bei der Keimfälügkeit 5, bei der Eeinlieit 2 ^Jq (bei Grassamen 5 %) nicht übersteigen. — Der Gebrauchswert ist im Certifikate nicht anzugeben. — Die Thätigkeit der Samenkonti-ollstationen soll ausgedelmt werden: 1. auf botanische Heuanalysen, 2. niila-oskopische Untersuchimg landw. wichtiger vegetabilischer Eohstoffe, 3. Bestimmungen zweifelliafter Kultiu'- und schäd- licher ITnla-autpflanzen, 4. komplette Braugersteimtersuchimgen (Keimfähig- keit, Keimungsenergie, Korngewicht, Melüigkeit, Spelzengewicht). Samenkontrolle der Versuchsstelle zu Marburg im J. 1885.1) flf^'g^^^l. Von 53 Eotklecproben waren 19 seidehaltig und zwar meist selir kontroue. reich an Seide; Keimfähigkeit des Eotklees zwischen G8 und 88 ^/q. Die 15 Luzemeproben waren seidefi-ei; Keimfälügkeit ( 36—970/0. Die Gras Samen keimten zu: Lolium perenne . . 77- -91 o/q. „ itaücum . . 32 u 72 „ Holcus lanatus . 31 „ Agrostis stolonifera . 76 „ Avena elatior Dactylis glomerata . . 57 „ 80 „ . je 1 Probe. Festuca rabra . . . 41 „ Phleum pratense . . 98 „ Zweiter Bericht über die Thätigkeit der Grofsh. badisclien pflanzen- ]ihysiolog. Versuchsanstalt zu Kai-lsruhe im Jalu-e 1885. Von L. Just. Karlsnüie 1886. 72 S. Neuer Keimapparat, von V. Th. Magerstein. 2) Derselbe besteht aus einem flachen, cj^lindrischen Gefäfse aus Zimi- blech, 26 cm Dm-clmicsser, 6 cm Höhe. Dicht über dem Boden ist ein Zuflufsrohr, welches durch einen Kautschuksclüauch mit einem Wasser- behälter in Verbindung steht. 3 cm über dem Boden ist gegenüber diesem Keim- apparat ^) Landw. Zeit. u. Anzeiger. Cassel 1886, No. 16. 2) Österr. landw. Wochenbl. 1886, No. 5. Wiener landw. Zeit. 1886. No. 31. 78 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Zufliifs- ein Abflufsrolu-. 1 cm über dem Boden des Gefäfses sind Stützen, auf welchen ein 1 ^2 cm hohes Gefal's von Blech mit dm'clilöchertem Boden, 25 cm Diu'clmiesser, liegt. Der Boden dieses Blechs wii-d mit Spodiima bedeckt, darauf folgt die ^/^ cm hohe Keimplatte aus porösem Thon, mit 100 flachen A^ertiefimgen ziun Einlegen der Körner. In der Höhe des oberen Eandes der Keimplatte hat die Wand des äufseren Gefäfses Öff- nimgen zimi Eindringen der Luft. Obenauf liegt ein Blechdeckel, der in der jyiitte in einer Öffnung einen Kork in freier resp. mit Thermometer versehener Bohrung trägt. Neue Keimapparate, von M. HoUrung. i) ChlorophyU- funktion. ChlorophyU- thätiRkeit im ultra- violetteu Dunkel. B. Assimilation und Stoffwechsel. Beiträge zur Kenntnis der Chlorophyllfunktion, von A. Na- gamatz. ^) 1. Können Blätter von Landpflanzen unter "Wasser assimi- lieren? Die Blätter verhalten sich in kohlensäurehaltigem Wasser verschieden, je nachdem sie vom Wasser benetzt oder mit einer Luftschicht bedeckt bleiben. Die letzteren büden viel, die ersteren keine Stärke. 2. Hat das durch ein assimilierendes Blatt hindurchgegan- gene Licht noch die Kraft, in einem zweiten Blatt Assimilation zu bewirken? Die geringe Dicke der ClilorojDhylL führenden Scliichten in Blättern und anderen assimilierenden Organen, dann die Erfahi'ung, dafs das dm'cli reiae Clilorophylllösmig gegangene Licht nur* in selu' geringem Grade die Fähigkeit besitzt, die Blätter von Wasserpflanzen zm^ Sauerstoffausscheidmag zu vei-anlassen, läfst erwarten, dafs die gestellte Frage verneinend zu be- antworten seta wii-d; der dü-ekte Versuch ergiebt, dafs schon clilorophyU- haltige Gewebescliichten von weniger als 0,2 mm Dicke im stände sind, die Assimilationskraft der Sonnenstralilen vollständig zu erschöpfen. 3. Einflufs des Welkens auf die Stärkebildvmg durch Assi- milation. Gewelkte Blätter erzeugen keine Stärke. Die Thätigkeit des Chlorophylls im ultravioletten Dunkel, von G. Bonnier imd L. Mangie. 3) Die Verfasser prüften, ob die Thätigkeit des Chlorophylls auch im ultravioletten Dunkel, imter dem Eiaflusse der Absorption dieser Stralilen, vor sich geht. Die gTöfste Schwierigkeit stellen die Atmmigsersclieinungen im Dunkeln bei dieser Pritfmig entgegen, indem sie geeignet sind, die Thätigkeit des Chlorophylls zu verdecken. Nach den Untersuchungen der Verfasser ist das Verhältnis der ausgeatmeten Kolüensäm'e zum absorbierten Sauerstoff unabhängig von der Natur der die Pflanze treffenden Stralüen, wälirend lüervon die Thätigkeit des Chlorophylls unmittelbar abhängt. Tritt CO demnach eine Änderung ia dem Werte des Quotienten -— -^ im ultravioletten O2 1) Zeitschr. ges. Brauwesen, 1885, No. 5, 102. Centr.-Bl. Agrik. 188G, IX. 636. 2) Würzburger Diss. Würzburg 188G. 3) Compt. rend. 1886. CH. 123. Centr.-Bl. Agrik. ]886, XVI. 314. Pflanze. 79 Dimkel ein, so kann nian sclilielsen, dafs das Chlorophyll eine Thätigkoit äulsei-t, und zwar muls der Wert, da die Chlorophyllthätigkeit in Kolilen- säiu-ezersetzimg besteht, zunehmen. Die Versuche ergaben das letztere Resultat : im gewöhnlichen Dunkel im ultravioletten Dunkel Picea excelsa 0,73 Sarothamnus scoparius 0,GG Pinus silvestris 0,85 Erica cinerea 0,81 Hex aquifolimn 0,76 1,05 0,84 0,99 0,99 0,9G Hiernach würde auch ini ultravioletten Dunkel Clüorophyllthätigkeit vor sich gehen. Das Chlorophyll und die Reduktion der Kohlensäure durch die Gewächse, von C. Timiriazeff. i) Eine allcoholische Chlorophylllösung mit naszierendeni Wasserstoff vorsichtig behandelt liefert ein strohgelbes Reduktionsprodukt, wenn die Lösung dünn ist, und in konzentrierter Lösung ein braimrotes, das bei Lampenlicht rubinrot aussieht. Die reduzierte Substanz hat ein deutliches Spekti-imi, welches liauptsäclüich dm-ch die Abwesenheit des Bandes I im Rot charakterisiert ist. Dieses Band wurde bisher als unveränderliches Kennzeichen aller Derivate des Chlorophylls betrachtet. Eine andere Eigen- tümliclikeit dieses Spekti-ums ist eia breites Band an der Stelle des Bandes n und der beiden Intervalle zwischen den Absorptionsbändem I u. n und z^\^schen ni u. IV des Chlorophyllspektnmis. Die in Rede stehende Sub- stanz oxydiert sich an der Luft sehr sclmell und büdet wieder Chlorophyll. Offenbar hat man es mit einem Körper zu thun, der analog demjenigen ist, der in der Pflanze existieren mufs, da z. B. etiolierte Pflanzen sich niu' auf Kosten des Sauerstoffs der Luft gxün färben. Verfasser spricht ihn als ein Reduktionsprodiüvt des grünen Prinzips im Clilorophj^U an und nennt ilm Protophyllin. Dessen Lösung kann nur im zugesclmiolzenen Rohr aufbewalu't werden, aber auch darin färbt sie sich im Sonnenlicht rasch grün, wenn Kohlensäure zugegen ist, wälu-end im Dimkeln aufbe- walu't, die Farbe imd das charakteristische Spektiiun der Lösmig unver- ändert bleibt. Enthält das Rolu' Wasserstoff statt Kohlensäm-e, so ruft das Licht keine Änderimg hervor. Ob in jenem Falle die Oxydation auf Kosten der Kohlensäure stattfand, ist imgemfs, da das in der Röhi-e blei- bende Gas nicht imtersucht wurde. — Da eine Verändenmg imd zwar Oxydation des Clilorophylls sicli im Spekti'um dm'cli AufheUiuig der beiden InteiTaUe (zwischen den Bändern I u. IE u. m u. IV) zu erkennen giebt, so meüit Verfasser, dafs das Protophyllin den ' Unterschied zwischen dem Spektrum des fi-isch extraliierten und des dm'ch Oxydation veränderten CldoropliyUs verursacht. Denn gerade an der Stelle jener beiden Inter- valle hat das Protophyllin ein breites Absorptionsband, und dieses wüixle sich mit Zerstönmg oder Oxydation des ProtophyUins aufhellen. Photometrische Untersuchungen über die Absorption des Lichts in den Assimilationsorganen, von J. Reinke.2) Funktion des Chloro- phyUs. Absorption des Lichts iu den Assi- milations- orgauen. J) Compt. rencl. 188G, CH. 1886, 686; durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI, 375. 2) Bot. Zeit. 1886, No. 9—14. 80 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Beduktiou iler Kohlen säure in den Pflanzen. Die Abliandlimg bezieht sieh auf die Methoden der Bestimmung der Absorptionsspektren gefärbter Pflanzenteile luid giebt Beol\iehtimgen über derartige Spekti-en selbst. "Wir entnelimen liier der Abliandlimg die Vor- stellung, welche sich Verfasser vom Aufti-eten der Assimilationspigmente im lebenden Plasma imd deren Tliätigkeit im Assimilationsprozesse ge- bildet hat: Als Chlorophyll ist eine in den lebenden Clu'omatophoren enthaltene Verbindung von sehr hohem Molekulargewicht zu bezeicluien, ■welche aus einem farblosen, zu den Proteinkörpern zählenden und einem farbigen Atomkomplex besteht, die locker zusammenhängen. Der farbige Komplex gliedei't sich in einen grünen imd einen gelben Teil. Bei der Assimilation lagert sich CO3 Hg der Eiweifsgi-uppe in lockerer Bindung an. Die Atome der Eiweifsgnippe werden durch einfallendes Licht in Vibra- tionen versetzt, die zm' Zertrümmerung von CO3 Hg imd Ausscheidung von O2 füliren, die liiezu erforderliche Intensität aber erst durch die Absorption der Pigmentgruppen erhalten. Bei Abtötung der Zellen erleidet das Chloro- phyllmolekiü diux-h Zerfall in die farblose und in die farbige Atomgruppe eine Veränderimg. Älmlich könnten das Phäophj^ll (der braimen) imd das Rhodophyll (der roten Assünüationsorgane) aus einer Eiweifsgruppe und farbigen Bestandteilen zusammengesetzt sein. Über Reduktion der Kohlensäure im pflanzlichen Organis- mus, von H. Putz. 1) Verfasser stellt als Hyiiothese auf, dafs Kolüensäiu'e in der Zelle diu'ch elektrische Ströme, welche dm-ch Lichtwöi-kung entständen, auf indii-ektem "Wege zerlegt würde, nämlich Wasser imd Salze würden zersetzt, wähi-end der liierdui'ch gelieferte "Wasserstoif das reduzierende Agens bildete. Die mit Chlorophyll ausgestattete Zelle wäre als ein photoelektrisches System anzusprechen. Über Bildung von Stärkekörnern in den Laubblättern aus den¥iättern Zuckcrarten, Mannit und Glycerin, von A. Meyer. 2) arten u.°8.wl Nachdem von Böhm nachgewiesen war, dafs entstärkte Blätter auf Zuckerlösungen bestimmter Konzentration gelegt, den Zucker aufnehmen imd daraus Stärke bilden, imtersiichte Verfasser das Stärkebüdungsvermögen für versclüedene Stoffe. Von Blättern, die an der Pflanze durch andau- ernde Verdunkelimg entstärkt worden waren, wiu-den Flächenstücke von 4 bis 6 cm2 mit ilirer Oberseite auf die Lösungen aufgelegt und vor Licht und Staub geschützt bei 15 ^ stehen gelassen, nach einiger Zeit abgehoben und auf Stärke geprüft. Aus reinen Gtykosen (Dextrose, Läviüose, Galaktose) vermochten zwar nicht alle, aber doch einige der untersuchten Arten Stärke zu bilden. Fast alle Blätter bildeten auf einer zehniorozentigcn Lösung von Lävulose reiclüich, auf einer Lösung von Dextrose verliältnis- mäfsig wenig Stärke, niu- wenige Blätter erzeugten auf Galaktose Stärke. Diejenigen Pflanzen, in deren Zellen gewisse Zuckerarten vorkommen, zeigten sich auch besonders befähigt, aus diesen Stärke zu biklen. Auf Rohrzucker bildeten die meisten Blätter Stärke, \äelleicht hatte aber in diesen Fällen vor der Aufnalime des Rohrzuckers eine Inversion desselben stattgefunden. Blätter von Beta nelimen Rohrzucker als solchen auf. Die- Stärke- bildung in 1) Chem. Centr.-Bl. 1886, No. 41, durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XI. 791. 2) Bot. Zeit. 1886, No. 5, 6, 7, 8. Pflanze. 81 jenigon Blätter, welche aiif Rolu'zucker Stärke gebildet hatten, erzeugten keine Spur davon auf Lösimgen von Milchzucker. Auf Lösungen von Maltose bildeten Blätter von Beta und SjTinga nur Spuren von Stärke, während diese reichlich in Blattstücken von Dalüia entstand. Auf Raffinose entstand keine Spiu" Stärke. Die Blätter aller Oleaceon, von welchen be- kannt ist, dal's sie ^lannit enthalten, bildeten auf Lösungen von Mannit reichlich Stärke, wählend die Blätter anderer Ptlanzen stärkefrei blieben. Auf Diücit bildeten iiiu- die Blätter einer Pflanze reichlich Stärke. IVIit Er}i;lu'it wauxle kein positives Resultat erzielt, dagegen bildeten die Blätter weniger Kompositen mit Grlycerin Spuren von Stärke, reiclilich jene von Cacalia suaveolens. — In den Versuchen von E. Laurent bildete sich Stärke in stärkefreien Kartoffelsprossen, deren unteres Ende in Saccharose, Glykose mid Glyccrin tauchten; nicht in IjcJsungcn von Essigsäiu-e, Oxal- säure, WeinsäTU'e, Dextrin, Tannin. Über die Ungleichheiten in der Zusammensetzung der Gase zusammen- ° o '-' Setzung der in den Blättern, die sich in Luft befinden, von S. Peyron. ^) Gasein Es soUte die Zusammensetzung der im Parenchym imd in den Lücke]i blättern, der Blätter enthaltenen Luft ermittelt werden. Die jungen Blätter entliielten stets weniger freien Sauerstoff als die ausgewachsenen und diese weniger als etiolierte Blätter; dafür war um so mehr Kolilensäiu-e vorhanden. Blätter, die sich im Dunkeln befimden hatten, enthielten stets mein- Sauer- stoff als solche von Pflanzen, die sich im vollen Licht entwickelt hatten. Die Farbe der Blätter übt auf iliren Gasinhalt keinen Einilufs aus. — Es scheint am Tage zwei Zeiten zu geben, zu Avelchen der freie Sauerstoff im ]VIinimmn vorhanden ist imd wahrscheinlich die Thätigkeit des Proto- plasmas ein Maximum hat, morgens 8 bis 10 ülu- imd abends zwischen 4 luid 5^2 ^r- ^6^ Sauerstoff ist im Maximum vorhanden von 11 V2 ^is 3 Uhr, walu'scheinhch entsprechend der gröfsten Intensität des Tageslichts. Über die Atmung der Pflanzen, von G. Bonnier u. L. Man"-in.2) Atmung der ° ' o / pflanzen. Ein Hauptge%\'icht bei ihrer Untersuchung legten die Verfasser auf die Bearbeitimg der Frage, ob überhaupt mid unter Avelchen Bedingimgen zwischen dem Volumen des eingeatmeten Sauerstoffs und der ausgeatmeten Kolüensäiu-e ein bestimmtes Verhältnis herrscht. Die Versuche zeigten, CO2 dafs das Volumverhältnis 0 für dieselbe Pflanze in einem gegebenen Momente eine selir konstante Gröfse ist, welche bei sonst sich gleich- Ijleibenden anderen Bedingungen in sehr weiten Grenzen imverändert bleibt, in welchem Mengenverhältnisse auch die Gase in der Luft vorhanden sind. Ebenso wird mit verschiedener Höhe der Temperatm- zwischen 0 ^ imd 36^ C. das Verhältnis nicht geändert, ebenso ist es dasselbe, ob die Pflanzen im Dimkebi gehalten oder mit Licht verscliiedener Intensität beleuchtet werden. Dagegen variiert der Quotient bei derselben Pflanze mit der aU- mälilichen Entwickelimg. Wälu-end der Keimimg wird im allgemeinen ein gi'öfseres Volum Sauerstoff aufgenommen, als Kohlensäure ausgeatmet -«drd, später wird der Quotient allmälüich gröfser, zur Blütezeit en-eicht er sein Maximum, lun gegen den Herbst hin wieder abzmiehmen. Für Tabak z. B. 1) Compt. rend. 1885, CI. 1023; durch Centr.-Bl. Ägrik. 188G, XYl. 314. 2) Ann. nat. Bot. IL S. 4, durch Naturforscher 1886, No. 14. Jatureabericht 1886. 6 82 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Atmung der Blätter im Dunkelu. Sai'.erstoff- bedUrfnis der Bakterien. sind die entsprecliendeii Zahlen 0,58 im Frühjahr, 0,87 (füi' die Blätter), 0,92 (für die jiuigen Fi-üchte) im Sommer, 0,73 (für die Blätter) anfangs November. Bei Pflanzen mit immergrünen Blättern erreicht der Quotient sein Maximum im Frühjahr. — Mit dem Steigen der Temperatin whtl melu' Sauerstoff eingeatmet mid Kohlensäure abgegeben, wie bekannt, ohne dafs ein Temperatiu'optimum existiert, die Atmimg steigert sich bis zu dem Momente, wo durch zu hohe Temperatiu' der Tod der Pflanze eintiitt. Nimmt die Feuchtigkeit der umgebenden Luft zu, so steigex-t sich die Atmimg. Beleuchtiuig setzt die Atmung gegenüber der Dunkelheit herab, rot und gelb melir als blau und -sdolett. Untersuchungen über die Respiration der Blätter im Dun- keln, von P. P. Deherain und L. Maquenne. ^) Verfasser stellten sich zur Aufgabe, zur exakten Einnittehmg des Gras- wechsels der Pflanzen, des Verhältnisses zwischen absorbiertem Sauerstoff und abgegebener Kohlensäm-e, durch vorgängige genaue Pi-üfung der anzu- wendenden Methoden zu gelangen. IMit Ausbildung und Prüfung dieser beschäftigt sich die vorliegende Abhandlmig vorzugsweise, aufserdem ent- hält dieselbe zahlreiche kritische Ausfüluimgen gegen die Untersuchungen Co von Bonnier und Mangln, welche gleiclifalls das Verhältnis -— ^ zu er- mittehi versucht hatten. Die Verfasser benutzten 1. die Methode des luft- leeren Raums. Die Gase der Versuchsblätter werden bei Begiiin des Ver- suchs ausgepumpt ; nach dem Verweüen der Blätter in einem abgesperrten Luftv^olumen wird das Auspmnpen wiederholt und die Zusammensetzimg der dm'cli die Atmimg veränderten Luft bestimmt. 2. Die Kompensations- methode. Die Blätter befinden sich in einem Gasbeliälter, dem von Zeit zu Zeit Luftproben zur Analyse entnommen werden, wälirend von aufsen wieder normale Luft zum Ersatz des entzogenen Luftvolums eintreten kann. CO Die Verfasser geben die folgenden Sätze: 1. das Verhältnis — - ist unabhängig von der Dauer des Aufenthalts der Blätter im Dunkeln. 2. Es ist in selir weiten Grenzen imabhängig von dem Partiärdruck des Sauer- stoffs und der Kohlensäure in der umgebenden Atmosphäre. 3. Es wächst mit der Temperatiu-. Ln Mittel ergab sicli: Evonjinus europaeus Pinus silvestris Pinus austriaca Temperatur CO2 0, 350 1,20 1,07 350 1,05 0,92 350 Qo 1,0G 0,88 CO, 4. Das Verhältnis - ^ überschreitet gewülmlich die Einheit. O2 Beiträge zur Kenntnis des Sauerstoffbedürfnisses der Bak- terien, von G. Liborius. ^) Man kann inbezug auf das Sauerstoffbedüi'fuis unter den Bakterien drei Klassen untersclieiden : 1. Obligate AnaeroVjien, welche für alle Lebens- fimktionen auf die Abwesenheit von Sauerstofl' angewiesen sind. Einige 1) Ann. agron. 1886. XU. No. 4, 145. 2) Zeitschr. Hygiene. 188Ö, I. 115. Pflanze. 83 von diesen erregen Gänmg, andere vermehren sicli ohne Gärung. Sauer- stoffzufiihr sistiert alle Lebensäiü'sernngen dieser Bakterien. 2. Obligate Aerobien, welche unter allen Umständen reicher Sauerstotfzufiüir bedüifen. 3. Fakultative Anaerobien, die für gewölmlicli auf Sauerstoffzufuhr ange- ■svicscn sind, bei reichlichen Sauerstotfmengen am ki'äftigston vegetieren. Dieselben können auch bei vollständiger Sauerstoilentziolumg noch eine be- trächtliche Konsumtion des Nährmaterials imd eine bedeutende Vermelu'ung leisten, wenn auch bei Bcsclu-änkung des Sauerstoffzutritts eine Verlang- samung ilires Wachstimis eintritt. Über die Oxalsäure in der Pflanzenwelt, von Berthelot und Oxalsäure , in den Andre. ') pflanzen. Die Bestimmimg gesclüeht nach einer neuen Methode. 1. Chenopodimn Quinoa enthielt Oxalsäiu-e in Prozenten der Trocken- substanz (Saft nahezu neutral): 12. Juni 17. JuH löslich uülöslich zusammen lösHch milöslich zusammen "VVm'zel 0,98 1,80 2,78 1,00 0,45 1,45 Stengel . . . 0,88 2,76 3,64 0,53 3,16 3,69 Blätter. . . . 4,12 0,62 4,74 5,44 7,37 12,81 Blütenstand . . — — 4,29 4,56 2,42 6,98 Ganze Pflanze . 2,25 4,02 2,10 3,09 5,79 2. Amai-anthus caudatus am 18. Jmii: "Wiu'zel 0,61 3,65 3,76 Stengel . . . — 6,97 0,97 Blätter. . . . 0,53 5,86 6,39 Blütenstand . . 0,42 1,75 2,17 Ganze Pflanze . 0,35 5,51 5,86 In dieser Pflanze, welche zugleich Nitrate enthält, sind die letzteren anders verteilt als die Oxalate; die Nitrate sind im Stengel angehäuft. 3. Mesembrj^anthemiun am 18. Mai: gar nicht sauer; am 9. Jimi: ebenso; ain 8. Juli: Saft sauer. 9. Juni 8. Juli löslich unlöslich zusammen löslich unlöslich zusammen Wiurzel .... — — — 1,44 1,60 3,04 Stengel u. Blätter 7,89 1,61 9,48 — — — Stengel ... — — — 1,41 1,66 3,07 Blätter. ... — — — 5,91 3,33 9,24 Ganze Pflanze . — — — 4,37 1,99 6,36 Die Blätter bilden den Hauptsitz der freien Säure (Acidität in den Wurzeln 0, im Stengel 0,37%, in den Blättern 2,03 o/^.) 4. Rumex acetosa am 20. Jmii: Oxalsäure löslich unlöslich zusammen Wurzel Spm^ 4,25 4,25 Blattstiele und Nerven. 2,30 8,03 10,33 Blattflächen .... 6,70 5,37 12,07 Ganze Pflanze . . . 4,31 5,97 10,28 1) Compt. rend. 1885, CI. 354. Durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 261. 6* 84 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Acidität: Wiu-zelii 0,75. Blattstiele 5,78. Blattflächen 5,41. Dieser Säuretiti'e entspricht nicht dem der löslichen Oxalate und übeiii'ifft ihn in den AViu'zeln und Blattstielen. Dieser Umstand zeigt das Vorhandensein anderer Säiu-en, namentlich in den Blattstielen an. Oxalsäure Über die Bildung der Oxalsäure in der Pflanzenwelt, von 111 den Pflanzen. Bcrtlielot imd Andre. 1) Die Oxalsäiu'e wiuxle diu'ch alle Entwickelungszustände bei folgenden Pflanzen verfolgt: Chenopodium quinoa, Amaranthus caudatus, Mesembryan- themum cristallinum , Rmnex acetosa. Der Saft von Rimiex ist mu' stark sauer, jener von ilesembryanthemum ist besonders wässerig imd anfangs neutral, ^viY([ aber im Verlaufe der Vegetation sauer. In Chenopodium mid Amaranthus ist der Saft nicht oder nur schwach sauer. Ebenso ist die Verteilung der löslichen und milöslichen Oxalate in den genannten Pflanzen verschieden: die imlöslichen herrschen jederzeit und in allen Teilen von Amaranthus vor, während in Mesembryanthemum fast aUe Oxalsäm-e am Ende der Vegetation in löslicher Form vorhanden ist; bei allen 4 Pflanzen sind die Oxalate, aufserdem stets im Blatte im Überschufs vorhanden, wo sie sich zu bilden scheinen. Den speziellen Angaben entnehmen wir folgendes : 1. Eumex acetosa. Samen: 0,05 <^/q Oxalsäure in der Trockensubstanz. 5. Juni. Ein junger Sprofs entlüelt 5,1 % lösliche, 8,8 % unlösliche Oxalsäure (Oxalsäm^e ^/^ des Trockengewichts der Pflanze). 2G. Juni. Eine Pflanze enthielt 3,G8 % freie Säure, 4,31 % lösliche, 5,97 % TO"dösliche Oxalsäm^e (^/j,, des Trockengew. der Pflanze). In der Wiu'zel befinden sich fast nm' milösliche Oxalate, ebenso sehr vielfach in den Blattstielen. 27. September. Einige Stengel sind im Sommer geschofst. Ln IVIittel von 14 Pflanzen 1,G5 % Oxalsäure in löslicher, 1,51 % in unlös- licher Foim. Das absolute Gewicht der Oxalsäure ist aber noch immer gestiegen. Die Wurzeln enthalten fast nm' nocli unlösliche Oxalate, im Blattsaume mid noch mehr in den Stielen herrschen jetzt die Icisliclien vor. 20. Oktober. Der Stickstoff fand sich in den Blättern zu 4,17 *^/o der Trockensubstanz. Die reichliche Bildung stickstoffhaltiger Stoffe in den Blättern soll zur Bildung der Oxalsäm-e in Beziehung stehen. 2. Amaranthus caudatus. 18. Jmii (Hervorti'eten des Blütenstandes). Eine Pflanze enthielt 0,35 % lösliche mid 5,51 ^Jq der Trockensubstanz unlösliche Oxalsäiu'e. Die Nitrate und Oxalate sind in der Pflanze verscliieden verteilt. Im Stengel kommen ilire Mengen einander gleich, in den Blättern imd Blüten, wo die Nitrate verschwinden, sind die Oxalate stark vertreten. 24. Juli. Eine Pflanze enthielt 0,31 o/o lösHche imd 5,23 % iiiüös- liche Oxalsäure. Die Säure liat fast proportional dem Gewichte der Pflanze zugenommen. 17. September (Blüte sehr entwickelt). 0,28% lösliche, 4,38 ^/q un- lösliche Oxalsäure. Die Oxalsäure ist ein wenig vermindert. Wäh- 1) Compt. rend. 1886, CH. 995 u. 1043. Durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 544. Pflanze. reiicl der Blütezeit scheint die Oxalsäm-e aufzidiören, sich zu bilden, sie ist fast ganz in nnlösliclicr Form vorhanden und am stärlcsten in den Blättern vorti-etcn. 3. Chenopodium (|\iinoa. 18. Mai. Eine trockene Pflanze enthält 1,21% lösliche, 2,69% mi- lösliche Oxalsäure. 12. Jmii. Die Oxalsäure hat proportional dem Gewicht der Pflanze zugenommen, ist zur Hälfte als lösliches Salz vorlianden, aber sehr imgleich verteilt. Absolut am meisten findet sich im Blatte, daim folgen Stengel, Wurzeln, zuletzt die Blüten. Im Prozent-Gehalte unterscheiden sich diese Organe nicht viel von einander. Lös- liche Oxalate sind hauptsächlicli in den Blättern vertreten (7/g der Gesamtsäure) , wälu'end im Stengel mehr die unlöslichen (^j^ der Gesamtsäure) sich finden. Die Oxalsäm-e bildet sicli hauptsächlich im Blatte, wälu-end die Basen, welche wie der Kalk fähig sind, imlösliche Oxalate zu bilden, dm-ch die Wm-zel aus dem Boden in Form löslicher Salze gezogen werden und aUmählich in die verschiedenen Pflanzenteile dringen. 17. Jidi. Blütezeit. Die Oxalsäm-e ist auf nngefälu- das Fünf zigfache vermehrt, der Prozent- Gehalt hat um die Hälfte zugenommen. Die Wurzeln enthalten 1,45, die Stengel 3,69, die Blätter 12,81, die Blüten 6,98 ^Jq. Der Gehalt an löslichen Oxalaten steigt vom Stengel nach den Blättern und Blüten hin. 14. September. Blätter gelb, Stengel trocken, Frucht bildmig vorge- sclu'itten. Die saure Eeaktion ist nicht merkhch. Die Oxalsäure hat absolut und proz. abgenommen (0,84 ^Jq löshche, 2,84 % un- lösliche Oxalsäure). Absolut am meisten enthalten die Blüten, dami die Stengel, proz. am meisten die Blätter. Der Gehalt an unlöslichen Oxalaten ist stark vermehrt. 4. Mesembryanthemum cristaUinum. Aus dem Samen liefsen sich keine Oxalate abscheiden. 18. Mai. Acidität nicht bemerklich. 9. Juni. Acidität kaum morldich. 7,9 ^/q lösliche, 1,6 % unlösliche Oxalsäiu:e. 8. Juli. Saft der Stengel und Blätter, niclit der Wvu'zehi, sauer. Lös- liche Oxalsäm-e 4,4, mü()sliche 2,0 ^/q. In den Blättern vorxWegend löshclie Oxalate und freie Sänre. 23. September. Saftreaktion ebenso. Es sind fast nur noch lösliche Oxalate vorhanden. Über die Absorption der Rüben wurzeln während des Wachs- Absorption -TT T 1 i\ der Rübeu- tums, von H. Leplay. *) wurzein Verfasser behauptet, dafs die Oxalsäuren, apfelsauren und ander- YvaJhstumr weit igen organischsam-en Calcium- und Kaliumsalze der Rüben aus aufge- nommenen Karbonaten dieser Metalle dm-ch einen Reduktionsprozefs ent- ständen. Um dies zu erweisen, ^\nu'den Rüben in ausgeglühtem, mit Cal- ciundvarbonat imd -phosphat, sowie Calciumsidfat , gemischtem Sande er- 1) Öster. Kübenzuckerzeit. 188G, (XXIV.) N. F. XV. Oktoberh. S. 656. Auch Scheibler's Neue Zeitschr. Kübenzuckerind. 1886, (XVn.) S. 29. 86 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. zogen imd mit Kolüensäiu-e, Kalimn- imd Ammoninmbikarbonat, sowie Gips enthalteudem Wasser begossen. Der erwähnte Scliliifs ergiebt sieh für den Verfasser daraus, dafs diese Rüben eine gröfsere Menge organischer Säuren enthielten als Rüben, welche in nicht besonders vorbereitetem Kalk- boden gewachsen waren. Über die Bedeutung der organischen Säuren für den Lebens- prozefs der Pflanzen, von 0. Warburg, i) Assimilation Die Assimilation des Asparagins durch die Pflanze, von Asparagins. P. Baessler. ^) Jimge Maispflänzchen wwden in eine folgendermafsen zusammengesetzte Lösung gesetzt: 4 Mol. Clilorkalium 0,2960 1 „ Chlorcalciimi 0,1109 1 „ Tricalciumphosphat 0,3079 1 „ Magnesiumsulfat 0,1192 Monokaliumphosphat 0,1330 Eisenphosphat 0,0330 1,0000 Die Lösung erliielt einen Zusatz von 0,4 g Asparagin pro Liter. Die KontroUpflanzen vegetierten in Tharander Normallösung. Schon nach einem Tage ti-übte sich die asparaginhaltige Lösimg, es traten reichlich Bakterien auf, Ammoniakbildimg, später auch Schwefel- wasserstoff unter Abscheidimg von Schwefeleisen, trotz wiederholten Um- setzens gingen die Pflanzen sclüiefslich zu gründe, da es nicht mögLLcli war, die mit schleimartiger Substanz umhüllten Wurzeln nachhaltig zu reinigen. AVeitere Kiütiu-en mit mu' 0,2 g Asparagin pro Liter hatten erst besseren Erfolg, scliliefsKch stellten sich auch Mer Wurzelerla-ankungen ein imd die Pflanzen starben ab. Nach mikroskopischer Untersuchimg strotzten die jüngsten Blätter der erkrankten Pflanzen von Asparagin. Die Asparaginpflanzen hatten gegen- über den normalerzogenen Maispflanzen nur den zehnten Teil an Trocken- substanz imd sehr hohen Stickstoffgehalt. In Prozenten der Trockensub- stanz lieferten: . ■ „ at ™ i a Asparaginpflanzen Normalptlanzen 1. Reihe 2. Reihe 1. Reihe 2. Reihe Gesamtstickstoff 3,71 3,50 1,00 1,85 davon in Eiweifs 2,42 2,85 0,75 1,31 in Amidosäm-eamid ...0,1378 — — — in Amidsäure 0,1258 — — — Aus diesen Zalilen erheUt, dafs eine Verarbeitung des aufgenommenen Stickstoffs zu Eiweifs stattfand. Der Mifserfolg der Kultiu- ist nicht in der verabreichten Form des Stickstoffs, sondern in Nebcniunständen zu suchen. In einem weiteren Versuche ^vurde so verfahren, dafs Maispflanzen, welche längere Zeit in stickstofffreier Nährstofflösung von obiger Zusammen- setzung vei-weilt hatten, teils täglich mehrere Stunden in eine reine 1) Untersuchungen aus dem botan. Institut zu Tübingen Bd. El. H. 1, S. 53 — 150, Forsch. Agr.-Phys. Bd. IX. H. 3, S. 221, vergl. Jahresbericht 1885, S. 127. 2) Landw. Versuchsst. 1886, XXXUI. 231. Pflanze. 87 Asparagiiilösimg- (0,4 g- pro Liter) gota\iclit Avm'den, um dann nach Ab- spülen der Wurzeln in die stickstott'freie Lösung ziu'ück 7A1 gelangen, teils ebenso mit einer Lösung von Kaliunuiitrat in Berührung kamen. Der Erfolg dieses mehrfach modifizierton Verfalirens war ein günstiger. Am 27. August %vurden folgende Grüfsen gemessen (mm): Asparag'inpflajizen Salpeterpflanzon Pflanze 1 Pflanze 2 Pflanze 1 Pflanze 2 Höhe 305 380 400 480 T,^ j. 1 1 f lobend G 4 4 4 Blattzalü < ,.. . _ A o \ dürre 4 o 4 G Blattgi-Öfse 320:22 320:24 325:20 395:24 Wm-zcllänge, wälu-end der Ycr- suchsperiode gebüdet .... 320 170 200 270 Die seit der Einsctzmig neu gebildeten Blätter sind normal grün und sehr üppig. Zm- Zeit der Ernte (am 28. September) fand man: Asparaginpflanzen Salpeterpflanzen ' L 2. Mittel ' L 2. MitteT mm mm mm mm mm mm AVurzellänge, während der A^ersuchsperiode gebü- det 390 250 270 280 330 305 Höhe 370 480 425 380 540 4G0 Blattzahl , wälu-end der Versuchsperiode gebil- det 5 7 G 5 7 G Durchschnittl. Blattgröfse 320:22 320:24 320:23 325:20 393:25 359:23 Trocl-en f ^^'^"'^'^el . . - - 0,488 - - 0,451g selbst r^^®^^'"^^- T^^ • - - 2,497 - - 1,727,, ^ 1^ Ganze Pflanze — — 2,967 — — 2,178,, In Prozenten der Trockensubstanz produzierten innerhalb G3 Tagen: Mais])flanzen in . . „ o i j. ^ ^ . ,,., . Asparaginpflanzen Salpeterpflanzen Gesamtstickstoff . 1,85 1,37 1,G1 Eiweifsstickstoff . 1,31 1,23 1,27 Berücksichtigt man, dafs die Asparaginpflanzen mehr Trockensubstanz produziei-ten als die Salpeterpflanzen, so berechnet sich für erstere 40,6, für letztere 35,1 mgN. War der Stickstoffgehalt bei Beginn des Versuchs gleich, so hätten die Asparaginpflanzen 15,7 ^/qN mehr aufgenommen als die Salpeterpflanzen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Eiwoifsbildung in der Pflanze, von C. 0. Müller. 1) Die Resultate der Untersuchung geben die nachfolgend mitgeteilte Antwort auf die gestellten Fragen. L Ist das durch Lichtabschlufs in allen höheren Pflanzen hervorgerufene Asparagin ein Nebenprodukt des Stoffwechsels? Alle Pflanzen, auch die unter normalen Bedingimgen kein Asjiaragin finden 1) Landw. Versuchsst. 1886, XXXHI. 311-347. Eiweifs- bildung in der Pflanze. 88 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. lassen, zeigen beim Verdunkeln in ihren wachsenden Teilen Asparagin. Bei Lichtgegenwart nnd Anwesenheit von kolilensäm-ehaltiger Luft wird es in der Pflanze weiter verarbeitet, solange als das normale AVachstnm nicht merklich geschädigt worden ist. In ausgewachsenen Organen konnte Aspa- ragin mu* ausnalunsweise und dann nur in Spuren nachgewiesen werden. Ebenso "\\'ie die Phaneroganien scheinen sich auch lünsichthch Bildung imd Yerarbeitimg des Asparagins die niederen Chlorophyll führenden Pflanzen (Pteris) zu verlialten. — • Diese Versuche bestätigen, einmal, dafs alle Pflanzen der AsiDai'aginanhäidung fällig sind, dann, dafs das durch Verdunkelung gebildete Amid keinen pathologischen Charakter trägt. „Das durch Ver- dunkelung in der Pflanze angehäufte Asparagin wird unter normalen Ver- hältnissen im pflanzlichen Organismus verbraucht. Es ist daher nicht als ein Nebenprodukt des Stoffwechsels aufzufassen." n. Finden überhaujDt Beziehungen zwischen der Asparagin- bildung resp. Verarbeitung und dem Mangel resp. der Anwesen- heit von Kohlehydraten statt? Verdunkelt man junge Pflanzenteile, die in Verbindung mit der Mutterpflanze bleiben, und läfst die alten Or- gane ungestört assimilieren, so findet in ersteren eine Asparaginanhäutung statt. Dasselbe wird bei Lichtzutritt unter normalen Bedingungen im Stoff- wechsel wieder verbrauelit, solange als durch die Liclitentziehung das noiTuale Wachstum nicht merldich geschädigt wird. Ausgewachsene Organe lassen nm- ausnahmsweise Asparagin finden, wenn man sie längere Zeit im Dimkeln hält. „Asparagin häuft sich in den wachsenden Organen einer Pflanze an, wenn man dieselbe nur in jenen Teilen verdunkelt. Es ist deshalb die Annahme als falsch zurückzuweisen, dafs die Assimilations- prodnkte die Verarbeitung dieses Amids zu Eiweifsstoffen bedingen." m. Durch welche Prozesse wird in der Pflanze einerseits eine Asparaginverarbeitung herbeigeführt, und wodurch wird andererseits eine Anhäufung desselben verursacht? Alle Experi- mente zeigten, dafs sich in den wachsenden Teilen Asparagin ansammelt, wenn dieselben in einer kohlensäurefreien Luft gehalten werden. Ausge- wachsene Oi'gane liefsen imter denselben Umständen kein Asparagin finden. Das Licht spielt bei der Verarbeitmig und Anhäufung des Asparagins ebenso wenig eine RoUe wie die Anwesenheit oder der Mangel von Kolüeliych-aten. Ist es aber der Pflanze mögKch, zu assimilieren, so tiitt nicht nur kein Asparagin auf, sondern das vorhandene wiitl auch verarbeitet. „Der Assi- milationsprozefs als solcher, der Status nascendi der Kolüehydrate, führt die Verwendung des Asparagins zur Protoplasmabildung in der Pflanze herbei." rV Aus welchen in der Pflanze vorkommenden Verbindungen wird das Asparagin gebildet? A^erfasser vermutet, dafs es aus den assimi- lierten Kohlehydraten und den unorganischen Stickstoffverbindungen entsteht. Wärme- Über die Wärmemengen, welche von den Pflanzen abge- derPflanzen. geben uud aufgenommen werden, von Gr. Bonnier. ') Verfasser bediente sich zweier verschiedener Kalorimeter und führte seine Untersuchungen an folgenden Pflanzen aus: Erbse, Kichei'erbse, Mais, Weizen, Bolme, Feldbohne, Ricinus, Kresse, Brunnonkresse, Lupine, Ii-is, Richardia, Syringa, Robinia. Es ergab sich nach beiden Methoden über- 1) Compt. rend. 1880, CIL ; durch Biolog. Centralbl. 1886, VI. No. 13. Pflanze. 89 oiiistimmcml, ilals die in gleicher Zeit von einem gleichen Gewichte pflanz- lichen Gewebes abgegebenen Wärmemengen sehr verschieden sind, je nach dem Entwickclmigsznstand der Pflanze und des Pflanzenteils. Die Zalü der Kalorien geht im allgemeinen von einem Maximum zu einem Minimum über. Die höchsten ]\Iaxima findet man bei Begiim der Keimimg \md während der Blütezeit. Diese beiden Perioden fallen mit denjenigen der intensivsten Atmung zusammen, ohne dafs aber auf eine direkte Beziehung zwischen beiden Erscheinungen gesclilossen werden kann. Denn die aus- geschiedene A\'ärmemengo entspricht nicht derjenigen, welche die Yerbren- nung der vom Organismus verlorenen Kohle darstellen würde. Bei Beginn der Keimmig findet man die Zahl der abgegebenen Kalorien gi-öfser als diejenige sein würde, welche die Bildung der produzierten Kohlensäure ergeben hätte; am Ende der Keimung oder für einen erwachsenen beblät- terten Zweig läfst sich gerade das Entgegengesetzte konstatieren. Ebenso gaben aufi^'ebKihte Blüten imd reifende Früchte stets eine geringere Wärme- menge ab als diejenige, welche die Bildung der ausgeschiedenen Kohlen- säm-e ergeben hätte. Man kann annehmen, dafs, solange die Gewebe in der Yerzelu-img einer begi-enzten Keservestoffmenge begriffen sind, wie beim Beginn der Keimung, sich die durch die Umfonmmg der Reserve- stoffe erzaigte Wanne zu derjenigen addiert, welche die Bildung der Kohlen- säm-e erzeugt. Sind dagegen die betreffenden Gewebe im Begriffe, Reserve- stoffe zu bilden, wie bei den reifenden Früchten, dann subtrahiert sich die durch die Bildung dieser Substanzen absorbierte Kolüensäure von der diu'ch die Atmung frei gewordenen, und man mifst nm' die Differenz zwischen diesen beiden Quotienten. ZuT physiologischen Bedeutung des Gerbstoffs in den Pflan- zen, voi M. Westermaier. 1) Verfasser vei-ti-itt auf Grund seiner Untersuchungen über das Auftreten des Gerbstoffs in den Pflanzenzellen die Ansicht, der Gerbstoff müsse bei mazichen Pflanzen als Assimilationsprodukt betrachtet werden, und er be- wege sich von den assimilierenden Geweben zu den übrigen Pflanzenteilen. Über das Assimilationssystem, von G. Haberlandt. 2) C. Ernähning. Über Verteilung und Wanderung der Nitrate in den Ge- weben der Pflanzen, von G. Capus. 3) Die Niti-ate wm-den mikrochemisch dadm-ch in ihrem Auftreten ver- folgt, dafs Querschnitte in eine mit etsvas Salzsäme versetzte, dihme Lösimg von salzsaurem Cinchonamin gebracht wnuxlen. Letzteres giebt mit Niti-aten einen in Wasser unlöslichen Niedersclüag. In dieser Weise wm-den viele Pflanzen in ihren verscliiedenen Organen und Geweben geprüft. Reserve- nifrate enthielten (die durchschossen gecbuckten Arten besonders reichlich): Solanum tuberosum, Parietaria officinalis, Urtica dioica, Mercurialis annua, Blitimi Bonus Henricus, Finnaria officinalis, Tritismn repens, Beta, Physiolog. Bedeutung des Gerb- stoffs. Verteilung und Wande- rung der Nitrate in den Pflanzen. 1) Sitz.-Ber. Berliner Ak. Sitzung v. 3. Dez. 1885, Forsch. Agr.-Phvs. Bd. IX, H. 3, S. 217. a) Ber. (l. botan. Ges. 1886, IV. 206, Forsch. Agr.-Phys. IX. H. 4, S. 311. ») Anual. agron. 1886, XU. 24. 90 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dringer. Ammoniak- aufnahme durch die Blätter. Stickstoff- quellen der Pflanzen. Capsella Biu'sa pastoris, Lappa major, Sinapis alba, Reseda liiteola, Brassica oleracea, Ballota, Clienopodiiim , Cirsiuin, Matriearia, Dalilia, Spinacia oleracea, Amaranthus chlorostacliys und paniciüatus, Datiu'a stranionium, Solanum nigrum, Cucurbita melopepo, Diplotaxis, Boelimeria. Keine Nitrate im tlDerschufs enthielten: Senecio %'ulgaris, Foeniculum offi- cinale, Lactuca Scariola, Galiimi aparine, Syringa vulgaris, Beta maritima, Obione, Anchusa, Viola tricolor, Malva, Dianthus, Stellaria Holosteum, Rumex, Crepis, Phaseolus miütiflorus (etioliert), Althaea rosea, Vinca minor, Chrj^san- themum, Solanum villosum. Den Nitrate fülu-enden Pflanzen ist nach an- deren Autoren noch eine Anzahl von Arten beizulilgen. — Die Menge der Niti-ate wechselt je nach, der Entwickelungsstufe der Pflanzen; am meisten fijidet sich lau'z vor der Blüte. Die Versuche mit abgeschnittenen, in destilliertes Wasser gestellten Zweigen von Dahlia imd anderen Niti-ate speichernden Pflanzen beweisen, dafs bei Verlünderung der Aufnahme von Nitraten der VoiTat verbraucht wird, wenigstens wenn die Pflanze in voUer Vegetation sich befindet und alle Vorräte verarbeiten kann. Im etiolierten Zustande bereichern sich die Pflanzen an Nitraten, weü deren Aufnahme fortdauert, der Verbrauch, aber unterbleibt. — Das Vermögen, Nitrate zu speichern, ist eine Aii;eigenschaft, welche besonders Pflanzen zukommt, die auf nitratreichen Böden wachsen. Stengel von Senecio und Cluysanthemum, in eine Niti-atlösimg gebracht, absorbierten niemals einen Niti'atnberschufs, obwohl sie zu vegetieren foitfuhren. Ai-ten derselben Gattimg Können im Speicherungsvermögen abweichen. Niti'atführende Pflanzen erkennt man schon an ihrer Saftigkeit. Die Anhäufung gescliieht im Parenchym und kann nicht dm-ch den Transpirationsstrom be^^^.rkt sein; die Eigenschaft, Niti-ate zu speichern, gehört der lebenden Zelle an. Über die Aufnahme von Ammoniak durch die Blätter, von C. Nerger. i) Verfasser ist der Ansicht, dafs die Pflanzen der Luft Ammoniak ver- mittelst der Tautropfen entzögen, und dafs namentlich die sog. Stickstoff- sammler sich reichlich mit Tau belegen imd lange taufeucht bleiben. Nur ganz jimge Blätter vermögen aus Lösungen von kolüensam-em Ammoniak Ammoniak aufzunehmen. Es wurden Lösungen des genannten Salzes in verschiedener Stärke hergestellt und in diese die Blätter von Rübsenpflanzen getaucht, nach einer halben Stimde herausgenommen xmd der Stickstoft- gelialt der Lösungen bestimmt. „Die Aufnahme des Stickstoffs entspricht annähernd der Quadi-atwurzel aus dem Litergehalte der Lösung an kolüen- saurem Ammoniak, wie ich im Herbste in ganz gleicher Weise bei der Bolmenpflanze auch schon gefunden hatte . . . Dieser Satz (dafs die Aufnahme des Ammoniaks durch die Blätter der Quadi-atwm-zel aus dem Litergehalt der Lösimg an kolüensaurem Ammoniak proportional ist) gilt voraussicht- lich für alle Pflanzen, doch hat wahrsclioinlich jode Pflanzenart ilir spezi- fisches Aufnahmevermögen." Welche Stickstofl"tj[uellen stehen der Pflanze zu Gebote? von Hellriegel. 2) 1) D. landw. Presse 1886, No. 39. 2) Landw. Versuclisst. 188G, XXXIII. 464: „Kiu-zer Bericht über die 29. Sektion der 59. Versammlung deutsclier Naturforscher und Ärzte zu Berlin 1886." Pflanze. 91 Die Gramineen sind mit Bezug auf ilire Stickstoffnahrnng auf den Boden allein angewiesen. Die einzige Form, in der sie den Stickstoff a\if- nehmen, ist die der salpetersauren Salze. In dieser Form ist der Stick- stoff flu- die Gramineen direkt assimilierbar und seine Wirkung quantitativ, d. h. die Produktion stellt immer in geradem Verhältnis zu gegebener Menge Salpeterstickstoff'. Die Crucifercn, Chenopodiaceen und Polygoneen verhalten sich den Gramineen gleich. Die Papilionaceen sind mit dem Bezug der Stickstoffnahrung nicht auf den Boden angewiesen. Die Stickstoffquellen, welche die Atmosphäre bietet, köiinen allein schon genügen, dieselben zu einer noiTualen Entwickelung zu bringen. Es sind nicht die in der Luft vorhandenen geringen Mengen gebundenen Stickstoffs, welche die Emälirimg der Papilionaceen bewirken, sondern der elementare Stickstoff der Atmo- sphäre tritt hierbei in Mitwii'kung; imd zwar stehen mit der Assimilation desselben die sog. Leguminosenknöllchen in tlii-ekter Beziehung. Diese Knöll- clien imd AVachstiun der Papilionaceen in stickstofffreiem Boden lassen sich wiUkih-licli hervornifen durch Zusatz von geringen Mengen Kultm-boden und verhindern durch Aussclüufs von Mikroorganismen. Bei verschiedenen Pa- pilionaceenarten wirkt um- der Zusatz von gewissen Bodenarten Knöllchen bildend imd Wachstiun fth-dernd. Salpetersaure Salze werden zwar auch von den Papilionaceen assimiliert, ob aber eine ganz normale Entwickelung der Pflanzen allein mit Hilfe derselben möglich ist, erscheint noch fraglich. Über die Stickstoffquellen der Pflanzen, von H. Gilbert. ') Die Stickstofffrage vor, auf und nach der Naturforscher- Versammlung, von A. B. Frank. 2) Die wesentlichen chemischen Elemente der Pflanzen, von Th. Jamieson. 3) Verfasser stellte Versuche an, um zu erfaliren, ob von den folgenden 11 Elementen: Kolüenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor, Kalimn, Calcium, Magnesiiun, Schwefel, Clilor, Eisen nicht einige den Pflanzen entbelu'lich sein könnten. Schwefel, Calcium, Magnesimn sollen nach diesen Versuchen, wenigstens in den frülien Stadien des Wachstiuns, ohne Bedeutimg fih- die Pflanze sein. Kritische Besprechung von de Vries „Plasmolytische Studien über die Wand der Vacuolen". Nebst vorl. Mitteilimgen über Stoff- aufnalune. Von W. Pfeffer.^) Einige Anilinfarben werden in der Zelle aufgespeichert. Bring! man in eine Lösimg von Methylenblau (0,001 — 0,002%) z. B. Trianea bogo- tensis, so ist nach einigen Stunden der Zellsaft der Wurzelhaare tiefblau gefärbt, in den Zellen der Wiu'zelepidermis und im übrigen Wm-zelkörper sind blaue Körnchen ausgeschieden. Kleine Körnchen bilden sich auch in den Blättern dieser Pflanze, in der Wm-zel von Azolla, Euphorbia, Pej^lus u. s. w. In allen diesen Fällen bleibt das Protoplasma migefärbt und be- wahrt seine volle Lebensthätigkeit. Eine solche Anhäufmig von Methylen- *) Kurzer Bericht über die 29. Sektion der 59. Versammlnn^ deutscher Natur- forscher und Ärzte zu Berlin 1886. Landw. Versuchsst. 1886, XXXIIl. 466. 2) D. landw. Presse 1886, No. 97. 3) Chem. News. 1885, LH. 287. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 249. *) Botan. Zeit. 1886, No. 6. Die weseut- lichen chemischeu Elemente der Pflauzc. Stoffauf- uahme durch die Wurzeln. 92 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. blau kommt A-ielen, aber nicht allen Pflanzen zu. Dabei werden entweder präformierte Körnchen gefärbt, oder es entsteht mit ün Zellsaft gelösten Stoffen ein Niedersclilag oder eine lösHche Yerbindmig, die sich imter Um- ständen in Krystallen ausscheiden kami. — Beim Weiterwachsen der ge- färbten Objekte imd Vermelmmg der Zellen findet eine Yerteilung der Körnchen resp. gefärbten Lösimg auf die Tochterzellen statt. Andere Objekte entfärben sich allmählich. Auch aus den anderen Objekten läfst sich durch verschiedene IVIittel, z. B. verdünnte Citronensäure, der Farbstoff olme Schädigung des Lebens wieder entfernen. Zuckei- anhäufung in der Zuckerrübe. Lösung der Stärke in den Blättern. D. Stoffbewegung. Zur Kenntnis der Verwendung der Kohlehydrate in den Pflanzen, von L. Brasse.^) Um die Zuckeranhäufung in der Zuckerrübe zu erklären, stellt Ver- fasser folgende Hypothese auf. Der Zucker geht in der Rübe eine leicht zersetzbare Verbüidmig mit dem Protoplasma ein, wodurch er die Difiii- sionsfäliigkeit verhert. Diese Verbindung unterliegt den Gesetzen der Dissociation , analog dem Verlialten von schwefelsaurem Kalium oder Cal- cium bei Gegenwart von Wasser. Im Zustande des Gleichgewichts, wenn (in der Pflanze) weder Zucker gebildet noch verbraucht wird, häuft sich selber überall an, wo er die fragliche Verbindmig eingehen kann, es wird zwischen der Zuckerlösimg und der Verbindimg ein bestimmtes Verhältnis bestehen bleiben. Wird in den Blättern Zucker durch Assimilation ge- bildet, nimmt die Konzentration der Lösung liierdm-ch zu, so Avird mit dem Übersclneiten der zulässigen gelösten Zuckermenge der Überschufs in die Protoplasmaverbindung einti'eten, umgekelu't, weim Zucker z. B. zum Wachstmn verbraucht mid hierdurch die Lösung verdünnt wird, wu"d sich die Verbindung zersetzen, bis die frühere Zuckermenge, die Dissociations- tension, wieder hergestellt ist. Aus Rübenstücken in reinem Wasser müfste demnach Zucker austi^eten, in Zuckerlösmigen je nach deren Stärke von der Rübe Zucker aufgenommen oder aV)gegeben werden. Als Rübenstücke 24 Stimden in Zuckerlösungen verschiedener Konzentration verweilten, hatte die überstehende Lösimg an Zucker etwas zugenommen, wenn die Kon- zentration geringer war, sonst abgenommen. Lösung der Stärke in den Blättern, von L. Brasse. 2) Die Blätter enthalten ein diastatisches Ferment, welches unter ge-\vissen Bedingungen nicht verkleisterte Stärke in reduzierenden Zucker umzuwan- deln vermag. Bei 50° imd 57" tritt keine Verzuckeiimg ein, wolü aber bei 34° und 42°. Höherer als Atmosphärendruck scheint die Umbildung der nicht verkleisterten Stärke zu befördern. Die Menge der angewen- deten Stärke ist olme Einflufs auf die Litensität der Umbildung, nur wird die Gi-enze, welche eine Fimktion der Verdünnung ist, rascher erreicht; füg-t man Wasser zu, so setzt sich die Umbildung fort, der Zucker nimmt der Volum Vermehrung entsprechend zu. Deutlich crgiebt sich der Einflufs des bereits gebildeten Zuckers auf die Umbildung der übrigen Stärke, wenn 1) Ann. agron. 1886, XII. Forsch. Agr.-Phys. Bd. IX. H. 5, S. 399. 2) Ann. agron. 1886, XII. No. 4, S. 200. Pflanze. 93 der Zucker in dem Mafse seiner Bildimg durch Dialyse gleicli cntlbrnt ■wird: die Verzuckerung nimmt zu. Vhev das Ycrlialten von Stärke und Zucker in reifenden und trocknenden Tabaksblättern, von H. Müller-Tluirgau. i) Verfasser untersuchte, inwieweit fennentiei-te Rohtabake, wie sie im Handel vorkommen. Stärke enthalten, und ob zwischen Stärkegehalt und A^''ohlgeschmack , Aroma, A^erbrennlichkeit u. s. w^ ein Zusammenhang er- kennbar ist. Dann wurde geprüft, wie sich lebende Blätter am Stocke inbezug auf Stärkebildung und Stärkeverbrauch bei verscliiedencm Roife- zustand mid verschiedener Stellung an der Pflanze verhalten. Ebenso wm-de das Verhalten von Stärke und Zucker beim Trocknen des Tabaks einer experimentellen Prüfimg unterzogen. Wir berücksichtigen als in diesen Referatsabscluiitt fallend nur Punkt 1 und 2. 1. Das ^''erhalten der Stärke in reifenden Tabaksblättern. Die liier ausschlaggebenden Beobachtungen win-den in der tabak- bauenden Gegend bei Mamiheim angestellt. Ein vom Praktiker besonders berücksiclitigtes Zeichen der Eeife sind die heUere Farbe, welche das ganze Tabaksblatt amiimmt und die gelblichen Flecken, welche das ganze Blatt gelbgrün marmorieren. Diese Erscheinung beniht darauf, dafs sich in den Chlorophyllkchiieni die Stärke immer mehr anhäuft, so dafs dmch diese die Masse der Chlorophyllkörner endlich verdrängt wird. Die in der Nähe der Nen'en befincUichen Gewebe behalten die grüne Farbe am längsten. Die Untersuchung dreier imgieich reifer Blätter ergab, dafs die Tabaks- blätter mit zimehmender Reife immer stärkereicher werden. — Um zu prüfen, bis zu welchem Grade die Stärke wälu-end der Nacht aus dem Tabaksblatte versch\\dndet, trennte A^erfasser eines Abends an einigen Blät- tern die eine SeitenhäKte von der Mittehippe, die andere Hälfte am näch- sten Morgen ab und unterAvarf sie der Jodprobe. "Wälu-end der Nacht ver- schwindet niu" ein Teil der Stäi-ke, bei niederer Temperatiu* mu- ein ganz geringer, bei mittlerer (14°) bis zu 1/4 der vorhandenen. Ganz reife Tabaks- blätter sind am Morgen reich an Stärke. Es enthielten Oberfläche Trockensubstanz . Zucker in 100 g Trockensubstanz Zucker in 1 m^ Blatt- fläche .... Stärke in 100 g Trockensubstanz Stärke in 1 m^ Blatt- fläche 14,89 2 noch grüne Blätter 3 ziemlich reife Blätter 2 ganz reife Blätter 6 Uhr abends cm 2 463,5 7 Uhr morgens cm^ 442 6 Uhr abends cm 2 996,6 7 Uhr morgens cm 2 100,3 G Uhr abends cm 2 454 7 Uhr morgens cm 2 450 g 2,20 g 1,96 g 5,63 g 5,42 g 2,97 g 2,72 1,25 0,60 1,05 0,63 0,81 0,41 0,59 0,27 0,59 0,34 0,53 0,23 31,39 20,74 38,42 33,30 42,62 36,95 14,89 11,81 21,71 17,87 27,84 22,31 Verhalten von Stärke und Zucker iu reifenden und trock- nenden Tabak- blättern. 1) Landw. Jahrb. 1885, XIV. 465—484. 94 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Der hohe Stärkegehalt der reifenden Tabakpflanzen erklärt sich daraus, dafs der Blütengiplel ausgebrochen wird imd auch die Geizen sorgfältig entfernt werden. Durch den Einflufs der wachsenden Geizen vermindert sich der Stärkegelialt derjenigen Blätter, in deren Winkel sie wachsen. Aufser dem Reifezustand beeinflufst auch der Stand der Blätter an der Pflanze den Stäi'kegehalt ; dm-chschnittlich enthalten die unteren Blätter weniger Stärke als die höherstehenden. Die sog. Sandblätter imterscheiden sich durch verhältnismälsig hohen Zucker- und geringen Stärkegehalt we- sentlich von anderen reifen Blättern. 2. Das Verhalten der Kohlehydrate beim Trocknen der Tabaksblätter. Wälu-end des Trocknens verschwindet schon u\ den ersten Tagen die Hauptmasse der Stärke und sclüiefslich die letzte Spirr, wenn die Ver- dimstimg nicht zu rasch vor sich geht. Am Nachmittag geerntete Blätter entleeren sich ebenso vollständig ^\ie vormittags gebrochene. Frische reife Blätter enthalten verhältnismäfsig wenig Zucker, am meisten noch abends. Beim Trocknen nimmt derselbe am 20. Tage bedeutend zu, naclilier wieder ab. Zunächst wandelt sich die Stärke in den Blättern in Zucker um, dieser erleidet eine weitere Zersetzimg, zidetzt in Kolüensäm'e xaid Wasser, wenigstens geben die Blätter ganz bedeutende Mengen Kolilen- säiu-e aus und atmen anfangs normal. Der in abgebrochenen Blättern sich bildende Ziicker kami nicht wegwandern imd veranlafst eine erhöhte At- mimg, welche wieder zxxv Besclüeimigimg der Stärkeimiwandlung beiü'ägt. Im fertig geti'ockneten Tabak fand Verfasser regelmäfsig Zucker, in sclmell getrocknetem weniger als in langsam geti-ocknetem. Der anfänglich erhöhte Zuckergehalt stellt auch den Eippen mein" Zucker ziu' Verfügimg und zAvar wird dieser dort in Stärke verwandelt, die zuletzt wieder fast verschwindet. Der nach dem Trocknen in den Blättern vorhandene Zucker verschwindet beim Fennentationsprozefs vollständig, sowohl aus der Blattfläche als den Rippen; die Stärke scheint hierbei nicht angegTÜfen zu werden. — Wenn es gelänge, in einheimischen Tabaken, die nicht zu reich an Eiweifsstoifen sind, den Gehalt an Kohlehydraten so zu steigern, dafs ein gröfserer Teil von jenen beim Trocknen imd Fermentieren umgesetzt wird, so ■v\wde dies gut brennenden Tabak ergeben. Bei geringerer Blätterzalü an der Pflanze steigt der Stickstofi"gehalt. Die Geizen verbrauchen Eiweifsstoffe, aber auch Kolilehydrate. Bei der Ernte wird man weniger auf die Tageszeit Bedaclit zu nelimen haben, als vielmelu' auf die vorausgegangene Witterung, indem nach andauernd ti-übem Wetter gebrochene Tabake den nach somiiger Wit- tenmg geernteten nachstehen düi-fton. Untersuchungen über das Saftsteigen, von S. Schwendcner.i) Chemische Zusammen- setzung der Kartoffeln bei verschie- den grofsem Saatgut. E. Zusammensetzimg in Terscliiedenen Entwickelungsperioden. Chemisch-physiologische Untersuchungen über das Wachs- tum der Kartoffelpflanze bei kleinerem und gröfserem Saatgut, von U. Kreusler. ^) 1) Sitz.-Ber. d. k. preufs. Akad. d. Wiss. 8. Juli 1886. Forsch. Agr.-Phys. Bd. IX. H. 4, S. 308. 2) Landw. Jahrb. 18S0, S. 369—379. Pflanze. 95 Bei Gelegenlieit von Ycrsuchen über den Einflnfs der Auswahl und A^orbereitung der SetzldioUcn auf die Erträge wurde das Material zxw Ver- folgung der Stoffwandlungou während des Yerbrauclis der Reservestoffe, der Heranbiklung neuer KnoUen, so-wie des Waclistiuns der Kartoffclpflanzo über- hawpt gesammelt. Der Versuch geschah mit der Farinosa, von der Ideine und gi-öl'sero KnoUen auf fruchtbarem Lehm ausgelegt waren. Die Unter- suchimg Aviu-de in 4 Perioden vorgenommen: 1. einige Zeit nach dem Aufgehen, doch vor dem KnoUenansatze, am 3. Jimi; 2. am 9. Juli in der Blüteperiode; 3. am 7. August in der Fruchtreife; 4. am 10. September, bei bereits vei-trocknetem Laube imd grölstenteils reifen KnoUen. Als wichtigste Sclüüsse der lunfangreiciien Untersuclmng ergeben sich folgende. 1. Gröfsere (ca. 80 g schwere) und kleinere (ca. 40 g scliwere) KnoUen derselben Sorte zeigten ziu- Zeit der Aussaat bei gleichem spez. Gewicht auch sehr nahezu che gleiche Zusammensetzung, insbesondere gleiclien Prozentgehalt nicht nur an Trockensubstanz und Stärke, sondern auch an Aschenbestandteilen imd im Safte gelösten Substanzen. 2. Die in verscliiedenen Stadien der Ausscliöpfung wieder heraus- genommenen ]\Iutt er kn ollen werden immer wässeriger, teils weil Wasser aufgenonunen wh-d, teils die Trockensubstanz sich immer mehr (sclüiefs- Uch auf ca. 3 % des Frischgewichts) vermindert. Insbesonders wird die Stärke aufgebraucht. Reduzierender Zucker, welcher vor der Aussaat vollkommen felilt, findet sich in den auskeimenden Knollen bis zuletzt in merkUchen Mengen. Erst nach Inversion mittelst Säm-e auf Kupferlösung wirkende Substanzen waren im Saatgut wie in den mehr oder minder er- schöpften KnoUen jederzeit nachweisbar. Auch die stickstoffhaltigen Ver- bindimgen nelmien absolut wie proz. rasch ab. Ein ansehiUicher (ca. zwi- schen 20 bis 30 o/o) schwankender Teü des Gesamtstickstolfs entfäUt in aUen Perioden auf Nichteiw^eifs , wonmter sich Amide (Asparagin) stets nachweisen Uefsen. Niti-ate (kleine Spiu-en) fanden sich nur zeitweiUg, Das Verhältnis von Löslichem und UnlösUchem in der MutterkiioUe ver- scliiebt sich im Laufe der A^egetation selu" erhebUch. Der lösUche Anteü der Trockensubstanz nimmt anfängUch progressiv zu, schUefsUch bei fast voUständiger Erschöpfung der KnoUen, relativ wieder ab. Die Quote des lösUchen Eiweifses sinkt von Anfang kontinuierlich imd rasch. 3. Die Tochter-Knollen lassen bis zm- Reife folgendes erkennen. Anfangs sind sie sehr wässerig, mit fortschreitendem Wachstiun werden sie immer reicher an Trockensubstanz. Glykose entliielten die ganz jungen KnoUen in ansehnlicher Menge, die einigermafsen gereiften nicht mehi* in Spuren. Substanzen, welche erst nach Inversion durch Säm-en die Kupfer- lösimg reduzieren, waren in den ganz jungen KnoUen nur spärUch vor- handen, später treten sie melir in den Yorderginmd, um bei völUger Reife ganz zu verschwinden. Die Veränderungen des Stickstoffgehalts zeigen eigentümliche Unregelmäfsigkeiten, welche hauptsäclüich durch das Ver- halten der nichteiweifsartigen Stoffe bedingt scheinen. Der Prozentsatz des Nichteiweifsstickstoffs (bezogen auf den gesamten) zeigte sich in den ganz jungen Knollen (mit im Maximum ca. 40 *^/o) ziemlich genau so hoch wie in den gereiften; dazwisclien mid zwar zur Zeit des lebhaftesten Wachs- tums dagegen erheblicli vennindert. Der auf den Saft entfaUende Anteil organischer Substanz überhaupt ist bei den ganz jimgen KnoUen weitaus 96 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. am reichlichsten und (mit ca. 28 % des gesamten) etwa doppelt so hoch als bei den gereiften imd den SaatknoUen. Der ünterscliied erklärt sich durch die allmähliche Bildimg der Stärke aus löslichen Ivolüehydraten. Die Quote des dem Saft zugehörigen Stickstoffs mid zumal die Menge des als Eiweifs vorliandenen, ist iimgekelut anfänglich am geringsten imd vermelui; sich mit fortsclneitender Eeife. Von den Mineralstoffen fällt bei Mutter- wie bei Tochterknollen der sehr überwiegende Teil auf den Saft. 4. In den oberirdischen Organen nehmen, auf trockenes Gesamt- ki-aut prozentisch berechnet, Eohfaser imd stickstofffreie Extraktstoffe fort- während zu, Eohprotein und Eohfett ab. Eohprotein und Eohfett über- wiegen in den Blättern, Eohfaser in den Stengeln, bei den stickstofffreien Extraktstoffen sind die Abweichungen geringer. Die laanken Blätter sind von den gesunden hauptsäclilich dmch eine starke Verminderimg des Äther- extrakts verschieden. — Die Früchte sind ziemlich reich an Fett, sehr reich an stickstofffreien Extraktstoffen, an Protein, Eohfaser und Asche dem Ki'aute wesentlich nachstehend. — Das ganz junge Ki'aut der Kartoffel gehört zu den stickstoffi-eichsten Vegetationsprodukten (bis 7,5 % Stickstoff in der Trockensubstanz). Von dem Stickstoff fällt eine sehr erhebliche Quote auf Nichtproteüi imd Nitrate (im ganz jimgen Kraut etwa 3,5, in jimgen Stengeln fast 5 % der Trockensubstanz an Salpetersäure). Zm- Zeit der Blüte erreicht der Gehalt an Nichtproteinstickstoff beim Kraut mehr als 40, bei den Stengeln sogar 60 % der Gesamtmenge; ein Drittel liier- von, bei den Stengeln mehr als ch-ei Viertel entfallen auf Salpetersäure. Einige Wochen später zeigte sich der Salpetergehalt relativ imd absolut sehr stark vermindert, olme Zweifel durch Verwendimg des Salpeterstick- stoffs ziu' Bildung von Eiweifs. Dafs diese hauptsächlich in den Blättern vor sich gehen mufs, ist daraus zu entnehmen, dafs die Blätter stets sehr viel weniger Nitrate enthalten, als Stengel imd Wurzeln. Die sehr im- gleichartige und zeitweise erstaimlich grofse Anhäufimg von Niti'aten macht es walu-scheinlich, dafs diese Salpeter säm-e nicht ilu-er ganzen Menge nach von aufsen aufgenommen wurde, sondern zum Teil erst in der Pflanze sich büdete. 5. In den unterirdischen Organen (AVm'zeln und miterirdischen Stengelteilen) nimmt beim Heranwachsen das Eohprotein (relativ) rasch ab, etwas weniger Fett imd Asche, wälu-end sich Eohfaser selir stark, stick- stofffreie Extraktstoffe wenig vermehren. Die ganz jungen Wiu-zeln kom- men in der Zusammensetzung den jimgen, oberirdischen Stengeln sehr nahe; sie sind selir reich an Nitraten. In den Wurzeln war wie in den Stengeln der Salpetergehalt niu^ mehr sehr gering. Der Ertrag an KnoUen war bei dem gröfseren Saatgut zu allen Zeiten der gröfsere, namentlich im Anfange. Durch das gröfsere Saatgut wird auch das Wachstum der oberirdischen Organe beschleimigt. Die Veränderungen der gröfseren und kleineren ]\Iutterknollcn im Boden imterscheiden sich in der prozentischen Zusammensetzung nicht wesentlich von einander. Auch im Ausschöi^fungsgrade existieren keine wesentlichen Verschiedenheiten, doch werden die meisten Bestandteile bei der kleineren KnoUe relativ etwas stärker in Anspruch genommen. Im allgemeinen kann man folgern, dafs die Eeservestoffe des gi'ofseren Saatgutes absolut und relativ länger vor- halten, wenn auch beides nicht in dem Mafse, um die Ertragsüberlegenheit Pflanze. 97 erklärlich zu inaclien. Der Umstand, dal's die Pflanzen des grüfseren Saat- guts sclion vom Beginne ihres Wachstums und zu Zeiten, da die Reserve- stoffe beiderseitig nocli wenig vermindert erscheinen, selir entschieden das rijei-geAvächt behaupten, macht eine von Anfong schon kräftigere Veranlagimg der Knospen u. s. v,^ als Ursaclie der Ertragsüberlegenlioit äulserst wahr- scheinlich. Die sclnväclilicheron Töchter des kleineren Saatguts scheinen der KartotfeDcrankheit in stärkcrem Mafse \uiterworfeii , und dürfte daher auch von diesem Gesichtspunkte die "Walil nicht zu kleiner Saatknollen angezeigt sein. Für jede Kartoffelsorte existiert eine Grenze, über welche hinaus die Steigenuig der Gröfse des Saatguts sich nicht melu- rentiert. Im allgemeinen wiegt jedoch das Risiko eines zu grofsen Saatguts weit weniger scliwer als die Gefahren, denen man bei Anwendung zu kleiner Knollen den Erti-ag aussetzen würde. Über die Entwickehing der Zuckerrübe, von A. Girard. ^) Die in den Jalu-en 1884 imd 1885 ausgefülii'ten Untersuchungen uni- fafsten die Ernte und Gemchtsbestiminung der Rülienblätter (Stiel imd Spreite getrennt), des Stammes i) und des gesamten Wurzelwerks, die Messung der Oberfläche dieser Teile imd ilu-e chemische Analyse. Die Rüben, deren Wm-zeln wäiu'end eines Sommers bis 2,5 m in den Boden dringen und Seitenwiu-zebi von bis 1 m Länge entwickeln, wiu-den in gTofsen Behältern von 2 m Höhe, G m Breite und 13 m Länge gebaut. 1. Der Stamm. 2) Gewicht, trocken (g) . . . Oberfläche (cm^) .... Von 100 Gewichtsteilen der Pflanzen treffen auf den Stamm Proz. Zusammensetzung: Wasser (Saccharose! Glj-kose I ■ ' ■ Andere org. Stoffe Mineralbestandteil. Unlösl. ( Holzfaser . . . Stoffe I Mineralbestandteil. 0,12 17 6,8 89,1 1,45 3,17 1,81 1,30 4,10 3,40 0,38 I 0,26 1-5 (M* 1,3 42 10,7 119 15,1 j 24,8 0988 26,7 177 29,5 ,8188,58,85,11 4,49 5,40 8,98 GcAvichtszunahme, trocken (g) Gewichtszunahme d. Zuckers 1,21 0,5 1,16 1,25 3,27 0,25 9,4 4,5 bp Ö 47,5 69,2 246 280 38,9 45,7 88,7 314 52,0 84,26182,8782, 9,96 11,1711,30 0,93 1,13 1,13 0,98 3,58 0,27 16,0 10,5 3,44 0,23 0,83 1,20 3,70 0,23 1,10 0,95 3,93 0,22 21,2 I 21,3 I 21,5 14,5 1 14,6 1 14,0 101,6 352 57,3 7484 ,57 9,41 1,60 0,91 3,30 0,21 O 132,6'169,8 378 417 59,8 13,1 3,3 83, 10,41 1,46 1,06 3,49 0,19 63,3 3482 40 12,19 1,01 0,99 3,17 0,20 31,8 21,2 37,2 33,6 Aufser Wasser imd Zucker sind die verschiedenen Bestandteile wähi-end des gi'üfsten Teils der Yegetationszeit in fast imveränderlichem Verhältnis vei-ti-eteu. Das Verhältnis von Wasser und Zucker verändert sich zwar, die Summe dieser Bestandteile bleibt aber ziemlich konstant (94 % des 1565—1567; 1886, CHI. 1) Compt. rend. 1886, CH. 1324—1327; 1489—1492- 11 12— li; 159-162. Durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 683. 2) So heilst es im Referat; gemeint ist wohl der eigentliche fleischige Eüben- körper (Ilj-pokotyl -\- Pfahlwurzel), soweit letztere fleischig verdickt ist. Jahresbericht 1S8G. 7 Eat Wicke- lung der Zuckerrübe. 98 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. „Stamin"-Grewiclits). — Der Ziickergehalt veimelirt sich bis ziiletzt. Der einmal gebildete und im Eübenkörper aufgespeicherte Zucker hält sich darin unter allen Vegetation sbed in giuigen, er wiixl nicht z. B. nach längerem Eegen zur Bildung neuer Blätter verwendet. • — Im "Wachstiun der Eübe kann man drei Perioden unterscheiden: bis zum 15. Juli ist das Gewächs in der Entstehung und raschem "Wachstum begriffen, vom 15. Juli bis 24. August wird (las GeAvicht ziemlich konstant, dann folgt die letzte, herbstliche Periode, wähi-end welcher Gewichts- und Zuckervermehnmg noch bedeutender werden. 2. Pfahlwurzel und Würzelchen. Ö CD m Gewicht beider Teile, trok- ken (g) Oberfläche ((|cm) .... Länge der Pfahlwurzel (m) Von 100 Teilen der Pflanze treö"eu auf Pfahlwurzel und Würz eichen (g) . . . . 0,16 179 0,65 10,1 0,30 0,80 482 1110 1,0 4,8 1,3 2,4 0,99 1132 1,45 2,0 1,17 1190 1,80 1,80 1,35 1624 1,90 2,21 2,21 2716 2518 2,1 I 2,3 2,82 3,60 2500 2920 2,3 2,5 1,5 1 1.5 1,5 1.5 Proz. Zusammensetzung: Wasser (Saccharose \ . . Glykose | . . Andere org. Stoffe Mineralbestandteil. Holzfaser . . . MineralstofFe . . Dem Gewichte nach ganzen Pflanze aus, dagegen 3. Die Blätter. 90,2092,01 0,05 Löshche ^ ;--^ ►^ < tp ^ t-s i-s CQ o Oi in C5 o -i* 00 CO l-H Sorte a 2 ^ o &, 02 B i CO 0 Geldwert 100 kg Kör- ner =lßM 100 kg Spreu und Stroh = 2 ]\I ^ Ol IS] CO .2 bO B^ CD ^-^ kg kg ig M W tg 0, > 1. Neuseeländer . . . 2C09 4637 7246 510,18 36:64 51,20 342 115 2. Hallet's Canadischer 31 03 4899 8062 604,06 39:61 48,00 381 115 3. Ehönliafer . . . 3118 4691 7809 592,70 40:60 49,00 364 121 4. Schwedischer . . 3727 5205 8032 700,42 42:58 42,80 348 125 5. Triumph .... 2733 6311 9044 563,50 30:70 42,00 408 130 6. Beseler's .... 3Ü04 5665 9269 689,94 39:61 44,80 297 125 7. Gelber flandrischer . 3182 6115 9297 631,42 34:66 43,20 311 180 8. Bestehom's . . . 3667 5000 8667 686,72 42:58 47,60 319 125 9. Weifser sibirischer . 3120 5101 8320 604,46 38:62 50,80 361 115 10. Heusdorfer August . 3531 4Ö0G 8427 662,88 42:58 44,80 351 124 11. Böhm. Postemer 3548 5048 8596 668,44 41:59 42,80 290 122 Kulturwert verschiede- ner Hafer- varietäten. 1) Magdeb. Zeit. 1886, No. 69 und 79. 8* 116 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Die Witterung war der Entwickelimg des Hafers im allgemeinen nicht im- günstig. Neuseeländer \mä Eliönliafer hatten schwache Halme mid lagerten be- reits im Jimi stark. Stärkere Halme hatten HaUet's Canadischer, weifser sibiri- scher, Heusdorfer und Posterner Hafer, sie lagerten Anfang Juli. Bedeutend stärkeren Halm hatten Beseler's, schwedischer und Bestehoim's Hafer, bei ilmon ti-at Lagerung erst "Slitte Jidi infolge anhaltenden Regens ein. Die stärksten Halme hatten flandrischer und TriumpMiaf er. Letzterer ist ein „Strohi-enommist". Proz. Zusammensetzimg der Haferkörner a) des Saatgutes, b) der Ernte. (Die Nummern der Sorten wie oben). 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. Mittel Wasser . . ja) 15,0 b) 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 15,0 KoMaser . a) 12,4 b) 12,0 9,2 9,7 10,0 11,3 9,6 9,2 11,8 12,4 10,5 8,9 9,3 9,3 9,3 8,9 11,4 10,1 9,1 8,8 9,3 10,2 10,0 10,0 Asche . . . a) 3,7 Ib) 2,7 2,5 2,8 3,1 2,9 3,7 3,1 4,3 2,8 2,8 2,9 4,4 3,1 3,5 3,1 3,0 2,7 3,4 3,1 3,5 3,4 2,9 2,9 Fett . . . . .( a) 3,9 |b) 4,3 4,6 4,8 4,6 5,0 4,2 4,1 4,2 4,5 4,3 4,0 5,3 4,8 3,9 4,2 5,2 5,1 5,1 5,1 4,8 4,6 4,6 4,6 Eiweifs . . (a) 10,0 b) 12,4 10,5 10,7 12,1 10,4 10,0 10,8 12,8 11,1 8,7 11,1 9,3 10,5 9,9 10,5 8,7 11,1 8,9 9,8 8,5 9.9 10,8 10,8 Stickstofffr. Extraktst a) 55,1 . \ b) 53,6 58,1 57,0 55,3 55,5 57,5 57,8 52,0 54,2 58,7 58,1 56,8 57,2 58,4 58,5 57,0 56,0 58,5 58,2 58,7 56,9 56,7 56,7 Wie im Yorjalu-e wai'en im allgemeinen die pi ■oteinreichsten Yarie- täten die am wenigsten ei-tragreichen. Die ertragreichsten Varietäten hatten auch dm'chschnittlich die gröfsten Körner (die geringste Anzalil pro 10 g), es bedingt aber die höhere Korngrölse imd das gröfsere Kornge-vvicht nicht ausschliefslich den höheren Ertrag, sondern es wiu'de auch von den erü-ag- reicheren Varietäten eine gröfsere Körnerzahl pro Hektar produziert. — Die vergleichenden Berechnimgen des Nährgeldwertes der pro Hektar geemteten Nährstoffmengen u. s. w. erweisen, wie mchtig es ist, die besten Varietäten anzubauen, indem Merdm-ch wolü um ^3 höhere Ernten erzielt werden köimen. Haferaubau- Aubauversuche von Hafer Sorten, von J. Kühn. ^) Saatquanttun: 60 kg pro Hektar. 23,5 cm Drillweite. Boden: Dilmiallehm. Der Hafer kam in zweiter Tracht nach stark gedüngten Futterrüben. Angebaut -wnu-den: Triumph-, gemeiner weifser Rispen-, weifser canadischer Rispenhafer; Bese- ler's Hafer, Diett-ich's Hafer, brauner begrannter Falmenhafer. Ernte des weifsen canadischen und des Fahnenhafers am 11., der übrigen Sorten am 25. August. Ertrag pro ha Stroh > 0 ^H 3 ^ |2S Namen der Sorten imd Spreu Körner ^M 8> l"^W kg kg wie 100 : kg g kg 1. Triumphhafer von Metz 5 933 1 722 29,00 48 23,21 196,65 2. Canadischer Rispenhafer 5 446 2 904 53,33 523/, 31,60 346,37 3. Triumphhafer von Platz 6 235 1916 30,74 48 22,23 239,50 4. Beseler's Hafer . . . 5 869 3 075 52,39 45 29,76 299,50 5. Dieü-ich's „ . . . G439 3 066 47,62 46 Vs 28,28 301,69 6. Gemeiner Rispenhafer . 5 341 2 921 54,70 443/, 26,69 269,90 7. Falmenhafer .... 5 690 2 776 48,80 44 V2 24,05 309,80 1) Landw. Zeit. u. Anz. Cassel 1886, No. 22. Landw. 1886, No. 45. Pflanze. 117 Proz. Zusammensetzung der ^eernteten Haferkömer (W issergelialt überall 15%): Nummer der Sorte ■wie oben Protein Fett Nfreie Extrakt- stoffe Holzfaser Äsche 1. 11,42 4,24 55,42 11,15 2,77 2. 11,94 4,78 55,19 10,54 2,55 3. 12,50 4,13 53,29 12,41 2,72 4. 9,74 4,25 58,19 9,87 2,95 5. 9,74 4,07 58,24 9,95 2,90 6. 9,24 4,19 58,00 10,27 3,30 7. 11,1G 4,11 55,50 11,17 3,0G Entgegen der gewüludichen Regel hat No. 2 hohen Körnerertrag und hohen Proteingehalt. Der TriumiDlüiafer hat sich auch bei diesem Versuch als Körnerfrucht ungünstig verhalten. In anderen Yerhältnissen mag sich dies, nach anderweitigen Versuchen, besser vei'halten, auf keinen Fall darf er allgemein als eine der ertragTeichsten Sorten bezeichnet werden. Wegen der kräftigen Habnbildung luid des späteren Rispenausti-iebes ist er aber zu Futtergemenge weiirv'oU und zu diesem Zwecke zu empfehlen. Anbauversuche mit Hafer in Saint-Remy, von Cordier. ^) Die Herbstsaat des schwarzen Hafers von Colomnier ging dm-ch die Februarfröste aus. Man erntete auf einem sandigen Lehmboden (nach Kar- toftehi, Reihensaat am 23. März, der Winterhafer am 4. November) pro Hektar: Körner Eektoliter- Stroh i. (hl) Ge wicht (kg) LmtedaiuLu Schwarzer ungar. Hafer 69,82 45 5000 25. vn. Früher Hafer von Etampes 55,18 44 5000 14. , A. rousse com-onne . . 49,50 48 3125 27. , Canad. pedigree-Hafer . 44,44 50 4111 15. , A. Joanette ou de Chenailles 42,00 50 3500 19. , A. courte ou pied de mouche 41,86 43 3400 29. , Schwarz, tart. pedigree-Hafer 39,04 48 3625 27. , Belg. Winterhafer , . 38,50 50 2962 22. , Früher Hafer von Georg len 35,44 47 2500 15. , Kleiner nackter Hafer . 21,42 70 4375 29. , Grofser nackter Hafer . 18,75 72 2400 15. , Haferanbauversuch( 3, von F. H< 3ine. 2) Geemtet ^vurden pro Hektar in Ki Logramm : 1884 1885 Protein-Proi 1885 5. Protein pro Hektar kK Probsteier Anderbecker 4178 3638 10,63 386,6 Bestehorn's ameliore . 4404 4104 11,19 459,2 AVeifser dänischer . . 45 30 3790 11,31 428,6 A'erbess. schwedischer . 4812 4162 10,63 442,4 Französischer Proüfic . — 3294 11,75 386,2 Pringle's Trimnph . . — 3468 11,75 407,4 _') Joiun. agric. 1886 (XXI.) T. IL 13. Nov., No. 918, S. 790. '■') Mitget. von J. Märcker. Magdeb. Zeit. Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen 1880, No. 16. • 118 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Anbau von Triumph- )i afer. Qualitäts- beurteilung der Gerste. Anbau von Triumphliafer, von S. Angele. ^) Derselbe bestockt sich stärker als die übrigen Hafersorten, man braucht deshalb nur die Hälfte des Saatquantums und erzielt eine gröfsere Menge Stroh. Seine Reife tritt aber wesentlich später ein, der Samen war sehr leicht und enthielt wenig Melil. — In einem anderen Versuch wm^en die zahlreichen Bestockimgstriebe bei warmer, trockener Witterimg nur teilweise reif. Als der Anbau neuerdings geschah, war daneben gebauter Frühhafer schon reif, wäln-end der noch grüne Triumphliafer von Rost befallen wm'de und deshalb abgemäht werden mufste. Zur Qualitätsbeurteilung der Gerste, von W. Hoffmeister. 2) In derselben "Weise \äe der Hafer ■\\'urde eine gröfsere Zahl von Gersten- proben imtersucht. Entwickelung der Gerste auf reichem und gedüngtem Boden. 6 Ö 1000 Körner \viegen durch- schnittl. Durch- 1000 Körner wiegen Stickstoffgehalt in den gehalt an Stick- stoff grofse mitt- lere kleine klein- ste grofsen mitt- leren kleinen klein- sten g % g g g g 7o 0/ /o % 7o 1 38,3 2,34 48,5 40,0 27,6; 23,7 2,20 2,36 2,47 2,43 ungedüngt 2 38,G 2,40 49,0 32,2 20,3 — 2,38 2,39 2,66 — ebenso 3 35,87 2,34 50,7 33,8 21,4 — 2,20 2,35 2,60 — Cliilisalpeter 4 34,50 2,54 52,5 34,5 19,4 — 2,40 2,64 2,77 — Chilisalpeter 1 4- Super- phosphat 5 37,1 2,56 48,9 33,0 17,3 — 2,52 2,53 2,81 i - ! ebenso 6 34,5 1 2,67 1 49,5 33,6 19,1 — 2,56 2,75 2,85 -1 Chilisalpeter Bei starker Proteinentwickelung nimmt das Durchschnittsgewicht der Körner ab. Die annähernd gleich gi'ofsen Körner haben nicht gleichen Stick- stoffgehalt, derselbe wü-d diu'ch die Düngimg erhöht. Mit Abnahme der Komgröfse steigt der Proteingehalt. Entwickelung der Gerste auf anscheinend zu dürftigem Boden, (Siehe cUe TabeUe auf Seite 119.) Die grofsen Körner sind stickstoifreicher als die kleinen. Indessen wurden auch Proben untersucht, bei welchen die Unterschiede im Stickstoff- gehalte nach der Korngröfse unwesentlich oder ganz verscliAvunden waren. Eine weitere Tabelle führt für eine Reihe Gerstenproben, ausgesondert nach der Komgröfse, den Gehalt an Asche, an Phospliorsäure imd Stick- stoff auf. Der Aschegehalt nimmt im allgemeinen mit dem Proteingehalte zu und er ist meistens innerhalb derselben Sorte bei den Ideineren Körnern gröfser als bei den grofsen. Der Phosphorsäm-egehalt ist bei den stickstoff- ännsten Körnern ebenso hoch als bei den proteini'eichsten , er ist es auch innerhalb derselben Sorte bei den ärmeren Grofsen gegenüber den reicheren, *) Der Ratgeber in Feld, Stall und Haus. 2) Landw. Jahrb. 1886, XV. 865. 1886, AprU. Pflanze. 119 lüOO Körner wiegen Stickstofl'gehalt der nung grofse mittlere kleine kleinste grofsen mittleren kleinen kleinsten der Probe g g S g 7o % % 7o 1 54,8 40,9 32,G 2G,9 1,53 1,24 1,26 1,30 2 57,8 45,0 29,G — 1,59 1,38 1,35 — 3 43,8 35,4 21,1 — 1,79 1,59 1,40 — 4 59,4 49,32 30,05 — 2,08 1,85 1,85 — 5 48,2 36,3 21,5 -. _ 1,86 1,70 1,72 — • G 47,4 35,7 27,9 — 1,92 1,82 1,79 — 7 58,9 40,2 34,7 — 1,77 1,54 1,56 — Imperial- ! gerstc 8 49,1 37,1 25,2 1,86 1,67 1,61 — 9 G9,0 51,4 38,9 — 1,69 1,55 1,45 — Schwell. Gerste ja häufig noch etwas höher. Infolge dessen gestaltet sich das Yerhältnis der Phosphorsänre zum Stickstoff bei den stickstoffämisten weit enger als bei den reichsten, imd zwar wiederum sowohl iu Beziehung zu verschie- denen Sorten als auch zu verscliiedenen Gröfsen derselben Seilte. Über das Yerhältnis des Spelzengewichts einer Anzahl in Ostpreufsen geernteter Gerstensorten, von Klien. i) Bei 27 Gerstenproben schwankten die Spelzengemchtszalilen zwisclien 8 und 140/0; ^^ö geringste Menge hatte eine Chevalier-, die gröfste eine Wüitergerste. Varietät, Bestellung, Boden, Düngung üben auf das Speizon- gewicht grofsen Einflufs. Bei von einem Düngungsversuclie stammenden Proben fand sich, dafs die mit Superphosphat (mit imd olme Stickstoff) gedüngten Parzellen die gi-öfsten Spelzenmengen gaben, wähi-end die mit Präpipitat gedüngten Flächen spelzenärmere Gerste geliefert hatten. — Die spelzenreichen Sorten waren vom Brauer nicht gekauft worden. Über mehlige und glasige Gerste, von Chi\ Grönlund. 2) Bei der Umbildung des Gerstenkorns von der glasigen in die mehlige Form spielt nicht allein das Einweichen, sonderji auch anderes entschei- dend mit. 1. Gerstekultiu'en in einem Garten mit verschiedenen Düngestoffen gaben gleichmäi'sig eine stark glasige Frucht, woraus folgt, dafs andere Verhältnisse sich mit Eücksicht auf die Entwickehmg der meliligen Gei'ste weit mehr geltend machen als die Düngimgsverhältnisse. 2. Die stark glasige Fracht ist gleich nach der Ernte mn- wenig empfänglich für die Einwirkung der Feuchtigkeit bezüglich der Umbildung zu melüiger Gerste. Spelzon- gewicht von Gersteu. Mehlige und glasige Gerste. 1) Königsberger hrnd- und forstw. Zeit. 188(3, No. 24. Durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 647. 2) Zeitschr. ges. Brauw. 1886, No. 14 u. 15. Kef. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. GIG. 120 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Beregnete Gerste. Gersten- anbau- ▼ereuche. 3. Wenn, sie einige Zeit gelagert hat, ist sie weit geneigter, cliu'cli Einwii'kimg der Feuchtigkeit mehlig zu werden. 4. "Weniger stark glasige Gerste ans guten Malzgerstegegenden wurde, wenn sie gelbreif geei'ntet war, gar nicht oder in geringerem Grade inbezug auf die Meliligkeit verändert, falls sie gleich nach der Ernte in Wasser gelegt wiu'de. Wemi sie vor dem Eimveichen geti'ocknet ^viuxle, wurde sie dagegen selu' mehlig. Die voRreife Gerste wiuxle, Avenn gleich nach der Ernte in Wasser gelegt, weit melüiger als zuvor. 5. Verschiedener Weichegrad in Yerbindimg mit Trocknen bei höheren oder niederen Wäa-megi-aden gab verschiedene Resultate. Je höher der Wännegrad, mn so melu' Körner AAiutlen nielilig. 6. Die aufbewahrten Gersteproben ^vau'den nach 1- oder 2 jährigem Liegen an einem ti-ockenen Orte gar nicht oder nin sehr wenig inbezug auf die Meliligkeit umgebildet, wogegen sie dm'ch Liegen an einem feuchten Ort weit mehliger werden konnten, wenn sie es auch nicht immer wurden. 7. Gerste, welche kürzere Zeit der feuchten Luft ausgesetzt wiu-de, änderte sich gar nicht oder nur wenig diu*ch die Temperatiu: des Zimmers; weit melu' in einem Thermostat bei 25 ^ C. imd in hohem Grade, wenn sie 48 Stmiden der feuchten Luft ausgesetzt wmxle. 8. Viele Gründe sprechen dafür, dafs nicht nm- nach, sondern auch während der Ernte die Beschaffenlieit der Körner in Verbindung mit der Art des Trocknens die gröfste Bedeutimg rücksichtlich der Entwickelung von Mehlkömem hat. 9. Die verschiedene Eniteweise vdvö. nach solcher Richtimg auch von Bedeutimg sein können, ohne dafs man aber aUgemeingiltige Regeln auf- stellen kann. 10. Die Gerste kann auch, oluie dafs man sie nach der Ernte der Feuchtigkeit aussetzt, durch den Einflufs der Kulturverhältnisse selbst mehlig werden; allein weder die Beschaifenheit des Samenkorns, noch die Vor- fnicht u. s. w. können die klimatischen Verhältnisse übenvinden. 11. Die Menge der Proteinstoffe steht oft im umgekehrten Verhältnisse zum MeliligkeitsgTad. Von dieser Regel giebt es jedoch viele Ausnahmen. 12. Es ist noch nicht festgestellt, warum die mehlige Gerste fiu- die Brauer gröfseren Wert hat als die glasige. Über beregnete und nicht beregnete Gerste, von Fr. Farsky.^) Probsteier Gerste la^ 8 Tage lang bei regnerischem Wetter auf dem Acker ausgebreitet. Die Körner waren zum Teil g-ekeimt. Von den ge- simden Köniem keimten 98, von den beregneten 45%. Sowolil die Ei- weifsstoffe wie die Kohlehydrate unterhegen durch das Beregnen einer weit- gehenden Zersetzimg ; die Lösliclikeit der organischen Bestandteile des Gerste- koms nimmt dui'ch das Beregnen zu. Gerstenanbau versuche mit Saatgut verschiedenen Ur- sprungs, von M. Märcker. '^) ^) Fünfter Bericht über die Thätigkeit der landvv.-clieni. Versuchsstation in Tabor 1886, ö. 1—3. Durch Ratgeber in Fehl, Stadt und Haus 1886, September. 2) Bericht über die Resultate der Gerstenausstellung des Magdeburger Vereins für Landwirtschaft u. landw. Maschinenwesen am 22. Oktober 188G. Magdeb. Zeit. 1886, No. 513, 527, 537. Pflanze. 121 Im Jalu-e 188G Avm-den folgende Gersten angebaut: 1. Eine Gerste, gezüchtet von v. Trotha-Gäusefuilh von ausgezeichneter Qualität (Chevalier- nachzucht). 2. Sualgerstc, mit der Chcvaliergerste der Hauptsache nach übereinstimmend. 3. Dänische Gerste, Nachzuclit der vorjülnigen Original- saat. 4. Slovakischo Gerste. 5, Slovakische Landgerste, mild und sein: ertragreich. 6. Schottische Perlgersto. 7. Goldene Melonengerste, beides Züchtungen von Oakshott in England. — Der Anbau geschah an 18 Yer- suchsorten. Der Boden wai" überall milder Lehmboden, Vorfrucht Zucker- rübe, Düngiuig Superphosphat (18 Pfiuid wasserlösliche Phosphorsäiu-e pro Morgen) imd teils I/2 Ctr. Chihsalpoter, teüs ebensoviel schwefelsaures Ammoniak. Saatquantum 25 kg pro preuls. Morgen, Drülweite zwischen 7 luid 8 Zoll. Die Witterung war dem Wachstimi der Gerste im allge- meinen günstig. In der ersten Hälfte des Juli beschleunigte eine abnorm starke Hitze den Eintritt der Reife übermäfsig. Zusammensetzimg der Saatgersten. Protein Innere Beschaffenheit der Körner hl -Gewicht Sorten -Nr. % 9,2 7,6 9,7 9,3 9,7 8,6 9,4 glasig 32 30 32 2 26 4 44 mehhg 22 56 26 72 34 42 14 halbmehlig 4G 14 42 26 40 54 42 67,8 67,8 67,2 62,4 66,0 67,0 61,6 Sorten -Nr Im Mittel aller Versuche erntete man pro Hektar Küogi-anun Kömer Stroh 1. 2. 3. 4. 5. Maxim. Minim. 3716 1600 3588 1752 3704 1400 3446 1454 3670 1838 Körner : Stroh (incl. Spreu) 2772 2658 2609 2926 4006 3782 3220 1,43 1,51 1,51 1,45 1,10 Mittel Maxim. Minim. Mittel 2701 5032 2640 3850 6700 2658 4179 5540 2068 5282 2078 4440 1846 Abgesehen von No. 5, welche in quantitativer Beziehung keine Be- rücksichtigauig verdient, steht das einheimische Saatgut (No. 2) in den Er- ti'ägen hinter den ausländischen Varietäten diu-chaus nicht zurück. Nach dem Urteil der Preisrichter gruppieren sich die angebauten Varietäten folgendermafsen : 3. 4. Hochfein Fein a Fein Gut JVüttel Unter I\littel 1. 4 10 5. = -1.3= = 16 10] 3 9 9 6 6 5 12 17 10 9 20 Zalil der Proben 30 31 30 32 31 No. 1 steht obenan, dami folgt die Saalgerste. Saatgut hat in der Qualität das fremde geschlagen. 5 5 Das einheimische 122 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Litteratur über Gerste. Der mittlere Proteingehalt war: bei Gerste No. 1. 8,86% 2 8 77 „ 3. 8,78 „ „ 4. 8,74,, ,, o. o,yJ „ Die besten Gersten hatten: den geringsten das höchste Proteingehalt hl - Gewicht Das lil-GeA\'iclit 68,0 68,2 68,0 68,1 67,1 den geringsten Gehalt an glasigen Körnern glasig mehlig halbmehlig Hochfein a 7,C% Hoclifeüi G 9,6 kg Hochfein 5,1 36,0 58,9 Hoclifein 8,0,. Fein a 68,0 „ Fein 13,4 29,6 47,0 Fein 8,0 ., Fein 68,8 „ 7 * •^ ' ; ^ Gut 8,4 „ Gut 68,5 „ Gut 17,2 24,8 58,0 Mttel 8,9 „ Mittel 67,8 „ Mittel 22,5 20,8 46,7 Unter Mtt. 9,8 „ Unter Mitt. 66,3 „ Unter Mitt. 38,3 12,1 49,6 Es betiiig der mittlere Gehalt an glasigen mehligen halbmehligen Körnern Gerste No. 1. 23,1 23,2 53,7 „ 2. 21,9 22,3 55,8 „ 3. 20,9 22,8 56,3 „ 4. 18,2 22,4 59,4 „ 5. 25,9 18,2 55,9 Die Anwendimg von Chilisalpeter resp. schwefelsam-em Ammoniak gab folgende Eesultate (Eiixäge pro Hektar): pro Hektar 100 kg Chilisalpeter pro Hektar 100 kg schwefeis. Ammoniak Sorten- Körner Stroh Protein hl-Gew. Kürner Stroh Protein hl-Gew. No. kg kg % kg kg kg "/o kg 1. 2692 3933 8,88 67,9 2710 4024 8,83 68,0 2. 2788 3767 8,76 68,1 2756 3789 8,78 68,2 3. 2659 4265 8,80 67,8 2656 3774 8,73 68,1 4. 2604 4092 8,77 68,0 2G14 3381 8,71 68,2 5. 2594 3987 — — 2897 3059 — — Mttel 2739,4 3851,0 — — 2726,6 3743,2 — - — Ohne No. 5. 2685,8 3967,5 8,80 67,95 2684,0 3967,5 8,76 68,13 Die Differenz zu gmisten des Chilisalpeters ist verschwindend gering, Cliilisalpetergerste entliielt im Mittel 21,8, Ammoniakgerste 23,5 ^/q mehlige Körner; auch hinsichtlich der Feinheit tiberwog die letztere, die Differenzen sind aber germg, die Befürchtungen über die qualitätsschädigenden Wü-kungen des Cliilisalpeters bei mäfsigcr Gabe übei-trieben. Die Düngmig mit Phosphorsäure hatte nur bescheidene Wirkmig imd ilir Einflufs auf die Qualität war dementsprechend auch kein ausgesprochener. Die bei der ersten mährischen Gersten-Ausstellung prämiiex'- ten Gerstensorten, von A. Zoebl. i) Beurteilung von Braugerste, von E. Möller-Holst.2) 1) Allg. Brauer- und Hopfenzeit. 1887, No. 16. 2) Allg. Brauer- u. Hopfenzeit. 1886, No. 54. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 720. Pflanze. 123 Zur Beurteilung der Braugerste, von E. Möllcr-Holst. ^) Erste Untcrfränkisclie Gerste-AusstoUung in Würzburg. 2) Über Prüfung der Gerste auf Mehligkeit, von L. Aubry. 3) Wie erzielt man gute Braugerste? von C. Nerger.'*) Die Saatfruclitauslese auf nassem Wege, von J. Wolff. 5) Um die (spezifisch) scliwcrsten K()rncr zu bekommen, wird empfohlen, eine starke Salzlösimg (Viehsalz) zu machen, in welche ein steijibeschwerter Korb konuut. In diesen Avia-d die bereits bestgereinigte Saatfrucht geschüttet und das Schwimmenbleibende abgeschöpft. Die Samen werden nachher in Wasser abgewaschen imd getrocknet. Konservierung feuchter Körner, von K. Sydow. ß) Um das Yerderben nicht ti'ockeu geernteten Getreides zu verhindern, empfiehlt sich Einrichtmig von DarrA^orrichtimgen, wie solche auf den Gütern der nissischen Ostseeprovinzen verbreitet sind. Auch ausgewachsenes Ge- treide wird hierdiu-ch gut backfällig. Über den Einflufs der Ernte-, Dresch- und der Aufbewah- rungsmethode auf die Güte der Körnerfrüchte, von E. Wollny.^) Hackkultur des Getreides, von Rimpau. ^j Anleitung zum Getreidebau auf wissenschaftlicher und prak- tischer Grundlage, von A. Nowacki. ^) Die Kultur der Getreidearten mit Eücksicht auf Erfahrung und Wissenschaft, von E. WoUny. ^0) c) Kartoffeln. Die wilde Kartoffel von Paraguay, von F. Nobbe.^^) Die Pflanzen entwickelten ein merkwürdig starkes Stolonensystem (Rhizome erster Ordnung über 2 m lang) mid lieferten Knollen von 22,9 % Trockensubstanz imd 17,1 ^/q Stärke. Die KjioUen waren gekocht migeniefs- bar, glasigsclüeimig, solaninhaltig, noch nicht ausgereift. Im Gehalt an Wasser-, Roh- und Reinasche, Stärke, Fett und Stickstoffsubstanz imter- schieden sich die Knollen nicht wesentlich von dem durchschnittlichen Gehalte der kulti\ierten Sorten. Verfasser liefert auch eine ausfülu-liche morphologische Besclu-eibimg der Pflanze; zu welcher Species sie gehört, ist noch nicht entscliieden. Über den Einflufs der Bodenart auf den Ertrag, Stärke- gehalt und die Erkrankung verschiedener Kartoffelsorten, von G. Marek. 12) 1) Allg. Brauer- und Hopfenzeit. 1886, No. 54. 2) Allg. Brauer- und Hopfenzeit. 1886, No. 128. 3) Zeitschr. ges. Brauw. 1885, No. 4. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVI. 503. *) D. landw. Presse 1886, No. 99. 5) Landw. Ver.-Zeitschr. f. Hessen 1886, No. 9. 6) Fühling's landw. Zeit. 1886, 52. '') Zeitschr. d. bavr. landw. Ver. 1886, September — November. 8) Jahrb. der d. Landwirtschafts-Gesellschaft 1886, L 118. 9) Berlin 1886, bei Paul Parey. 10) Heidelberg 1887, bei C. Winter. 11) Landw. Versuclisst. 1886, XXXHL 447. 12) Fühling's landw. Zeit. 1886, H. 2, 3. Saat&ucht- aiiHlese auf uasecm Wege. Konser- vierung feuchter Körner. Wilde Kartoffel. Einflufs der Bodenart auf Ertrag u. 8. w. bei Kartoffel- sorten. 124 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Es \\iircleii Schächte von je 25 m Länge, 2,25 m Breite und 0,28 m Tiefe ausgehoben und 1. mit Lehmboden, 2, Sandboden, 3. Thonboden, 4. Moorboden, 5. Himiusboden gefüllt. Dazu kam G. ein IdiustKch her- gestellter kalkhaltiger Lehmboden. Ausgebaut wiu'den 46 Sorten. Die Residtate waren: 1. InbezugaufKnollengröfse. Ln Durchschnitte aller Sorten er- zeugte der kaUdialtige Lehm Knollen von 38 g „ Moorboden „ ?, 37 „ „ Thonboden „ -,36 „ „ Hiunusboden „ „33 „ „ Lehmboden „ „30 „ „ Sandboden „ »28 „ Jedoch erreichten die einzelnen Sorten teilweise auf verscliiedenen Boden- arten das gi'öfste Knollengewicht, die Melu-zald. auf dem gekalkten Lehm. 2. Inbezug auf die pro Staude gebildete Knollenzahl. Im Diu-chschnitt aller Sorten erzeugte pro Stock KnoUen auf Sandboden . Hiuniisboden Thonboden . Lehmboden . Moorboden . Kalklialt. Lehmboden 20 18 17 15 11 Die höchste EjioUenzahl erreichten die meisten Sorten auf Sandboden. 3. Inbezug auf den Ertrag. Im Dm-chschnitte aller Sorten waren die Erti'äge in DopiDelcentnern pro Hektar berechnet: ^ Thonboden .... 306,6 Hmnusboden . . . 296,1 Moorboden . . . . 291,0 Sandboden . . . . 276,5 Lehmboden. . . . 244,5 Kalkhalt. Lehmboden 210,0 Aber nicht alle Sorten erreichten ilu-e höchsten Erträge auf dem Thon- boden, ein grofser Ted gab vielmelu* am meisten auf Hmnus-, Moor- imd Sandboden. 4. Inbezug auf den Stärkemehlgehalt. Im Mittel aller Sorten markierte sich der Einflufs des Bodens in folgender Weise: Moorboden Sandboden Humusboden . Thonboden Lelimboden . Kalkhalt. Lelmi Ein Teil der Sorten en-eichte den höchsten Stärkemelügehalt auf dem Sand- boden, andere auf Hmnus-, Lelmi und kaUihaltigcm Lehmboden, etliche so- gar auf dem Thonboden. 4. Inbezug auf den Stärkeertrag pro Hektar gab Thonboden . . 45,78 Doppclcentuer Humusboden . 45,57 „ . . 15,4 7o . . 15,1,, . . 15,9,, . . 14,8,, • • 14,5,, • • 13,7 „ Pflanze. 125 Moorboden . . 45,3G Doppelccntner Sandboden . . 41,58 „ Lehmboden . . 3G,75 „ Kalkhalt. Lehm 30,03 Die meisten Sorten lieferten die gröfste Stärkemenge auf Moor-, Thmi- und Humusboden. 5. Inbezug auf die Zalil erkrankter Kartoffeln. Fiu- sämt- liche Sorten ergaben sich folgende Durchschnittszahlen für die Zahl der crla-ankten Kartoffeln : Lehmboden . . . 31,9 7o Thonboden . . . 36,1 „ Humusboden . . . 33,6 „ Kalkhalt. Lehm . . 33,2 „ Moorboden ... 26,1 „ Sandboden . . . 14,3 „ 6. Inbezug auf die Gewichtsprozente erkrankter Knollen. Nach dem Durchschnitt aller Sorten beti-ug die Erlo-ankungsziffer bei den einzelnen Bodenarten: Lehmboden . . . 31,1 7o Thonboden ... 28,6 „ Kalkhalt. Lehm . . 26,9 „ Hiunusboden . . . 26,4 „ Moorboden . . . 18,1 „ Sandboden . . . 10,4 „ Hieraus ergeben sich folgende allgemeinen Eesultate für die einzelnen Bodenarten : a) Für den Thonboden. Der Thonboden gab hohe Erträge an Knollen und an Stärkemehl, doch stand der Stärkemelilgehalt der auf ihm gewachsenen imd meist zm- Füttenmg geeigneten Kartoff ehi jenen von an- deren Bodenarten nach. A^on den angebauten 46 Sorten gaben die folgen- den 17 ihre höchsten Erträge auf Thonboden: Eichter's Imperator, E.'s lange weifse, R.'s vierzigknoüi go, Champion, Frühe Nassengrunder, Lippe'sche Rose, Daher 'sehe, Prima Donna, Red skin FloiubaU, Peru, The Farmer 's blush, Allvohol ^äolett, Anderssen, Sieberhäuser, Tliusnelda, späte Rosen — mit Ausnahme der Richter'schen Sorten Yor^^deg•end Futterkartoffeln. b) Für den Sandboden. Derselbe erzeug-te kleine, aber viele Kar- toffeln, er war l^esonders der Entmckelung der frülu-eifen imd der Speise- kartoffel günstig. Er förderte den Stärlonehlgehalt in den einzebien Sorten und ergab noch him-eichenden Ertrag an Stärke vom Hektar. Die Ge^vichts- I>rozente erkrankter Kartoffehi wai-en bei demselben selu^ niedrig. Hire relativ höchsten Erträge gaben auf dem Sand Blauäugige sächsische Bisquit, Gelb- fleischige Bisqiüt, Trophime, Richter's lange weifse, Improved peachblow, Englische, The farmers blush, Eos, Friihe Rosen; ilu-e höchsten Stärke- mengen Gelbschalige Bis(|uit, Fnilie Nassengnmder, Garnet - Chili , Gelb- fleisclüge Zwiebel, Auroiva. Sieberhäuser, Scluieeflocke. c) Für den Moorboden. Derselbe erzeugte grofsen Kartoffel- und guten Ej^oUenansatz mit hohen Erträgen. Er produzierte genügend stärke- reiche Kartoffeln und imterlag den Einflüssen der Erkranlamg 'nicht in so merkbarer "Weise wie der Lehm- und Thonboden. Die höchsten Erti'äge gaben 126 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Alkohol, Eichter's Schneerose, Magnum bonum, Achilles, Daber'sche, Frühe Yeriuoiit, Hertha, Aurora, Thi;snelda, Neue Lippe'sche luid Sclmeeflocke — teils Brenn-, teils Speisekartoffeln. d) Für den Lehmboden. Im allgemeinen hat dieser Boden nur rdedere ]\Iittelzalüen geliefert. e) Für den Humusboden. Dieser verhielt sich äluilich ^vie der Lehmboden. f) Für den kalkhaltigen Lehmboden. Die starke Kalkimg scheint keiner Sorte gut bekommen zu haben, der Diu'chschnittsertrag war auf diesem Boden am kleinsten. Im Mttel aller Bodenarten Lieferten 1. die gröfsten Knollen: Gamet-Chili 85 g, Eichter's Imperator, Späte Eosen 61, Neue Lippe'sche 49, AcliiUes, Degen's Bisquit 47, Lippe'- sche Eose, Eed skin Flom-ball 43, Gelbfleischige Zwiebel 42, Bi-eese's prolific 41, Magmun bonum 39, Sieberhäuser 38 g. 2. Die gröfste Knollenzahl pro Staude: Alkohol violette 31, Gelbe Eose 29, Alkohol, Eichter's 40 knollige. Frühe Nassengnmder 26, Troplüme, Peru, The Farmers blusli 25, Blaue Jenaer 24, Thusnelda 27, Champion 21, Eos 20. 3. Die höchsten Erträge pro Hektar in Doppelcentnern: Späte Eosen 409, Eed skin Floiu-baU, Eichter's Imperator 401, Peru 389, Frühe Nassengrunder 380, Alkohol 359, Eichter's 40knollige 352, Gelbe Eose 350, Eichter's lange weifse 348, Eos, Allcohol violette 343, Neue Lippe'sche 336, Garnet-Chili 329, Ceres 328. 4. Die höchsten Stärkegehaltsmengen: Alkohol 18,3%, Tro- plüme 17,6, Eichter's Edelstein und Lnperator 17,1, Champion 16,8, Gelbe Eose 16,7, Eichter's Schneerose, Eos 16,6, Anderssen 16,2, Daber'sche 16,1, Gelbfleischige Zwiebel 16,0, Sieberhäuser 15,9%. 5. Die höchsten Erträge an Stärke pro Hektar in Doppel- centnern: Eichter's Imperator 68,60, Alkohol 65,85, Gelbe Eose 58,52, Eos 57,06, Eed skin Floiu-baU 56,24, Degen's Bisquit 54,94, Späte Eose 53,60, Alkohol violette 53,55, Eichter's lange weiTse 52,21, Peru 51,45, Eichter's 40kiiomge 50,81, Champion 49,60. 6. Die geringsten Gewichtsmengen erkrankter Kartoffeln in Prozenten: Garnet-Chili 0,0, Mag-num boniun 0,5, Imperator 1,7, Gelbfleiscliige Zwiebel 1,7, Anderssen 3,0, Eed skin Flom-baU 3,3, Sieber- häuser 3,7, Eos 3,9, Improved plachblow 4,9, AcliiUes, 5,1, Peru 6,5. Das Abwelken der Steckkartoffeln, von A. Leydhecker. i) toffein. Zum Versuche diente eine Fläche von 16 a, welche im Vorjalire Sommerhabnfrüchte geti'agen hatte. Im Fi-ühjalu- wnirde mit StaUmist ge- düngt, das Feld in Kämme gelegt. Ausgelegt \\'ui'de am 5. Mai. Als Saatgut dienten 8 Sorten : 1. Schottische Champion. 2. Marmont. 3. Euphyllos. 4. Daber'sche. 5. Early Eose. 6. Blaue Eiesen. 7. Eed skin Flom-ball. 8. Eichter's Imperator. Von jeder Sorte Aviuxlen möglichst gleichschwere, mittelgrofse KnoUen ausgesucht, zur Hälfte kühl imd dimkel gelagei-t, ziu- Hälfte auf einem Schüttboden dünn ausgebreitet. Nach 7 Wochen Abwelken der Saatkar 1) ÖsteiT. landw. Wochenbl. 1886, No. 4 u. 5. Pflanze. 127 liattcu die Sorten im Durchschnitt 10,75 0/q au Gewicht verloren, beson- ders 1. (15,5 %), am wenigsten 2. (8,1 ^Jq). Bei keiner Sorte waren die Keime stärker angetrieben als bei den kühlgelagerten, frischgebliebenen Knollen. Entfernimg der Saatkämme 50, Höhe etwa 20 cm. Die KnoUen w^u-den 5 cm tief imd 32 cm entfernt untergebracht. — Bei eiiicni zweiten Versuche mit Sorte 1, 2, 4, 5 kam verschieden schAveres Saatgiit (grofse und ganz kleine Knollen) zur Anwendung. Die Hälfte dieser Knollen ver- weilte 50 Tage an einem warmen, luftigen Orte. Aussaat am G. Mai. Die anhaltend ti-ockene AVittermig nach dem Anbau hielt das Wachs- tum der Kartoffebi aufserordentlich zm-ück, besonders jene aus gewelktem Saatgut. Erst si)äter, als reicldichc Niederscliläge gefallen waren, ver- schwanden die Unterscliiede in der Krautbildung frischen imd welken Saat- guts. Ernte vom 2. bis 7. Oktober. Erträge (kg von ^/g a): 2. Saataait 11 2. bis 7. Oktober . Erträge (kg von 1/2 frisch. mittelschwer. To. der Sorte Grofse Knollen Kleine Knollen Zusammen. 1 G9,9 9,9 79,8 2 60,1 6,6 66,7 3 110,6 12,5 123,1 4 53,1 9,8 62,9 5 63,9 8,2 72,1 6 57,0 6,3 63,3 7 57,3 6,9 64,2 8 70,5 3,3 73,8 welk. mittelschwer. 1 84,0 10,5 94,5 2 64,8 6,3 71,1 3 123,6 18,3 141,9 4 53,1 9,9 63,0 5 68,2 4,2 72,4 6 61,2 9,6 70,8 7 60,6 7,8 68,4 8 72,0 6,3 78,3 Im Durchschnitte der 8 Sorten brachte somit das angewelkte Saatgut einen Mehrertrag von gTofse Knollen 5,64 kg, kleine „ 1,17 „ 6,81 kg. Das Abwellcou mrkte bei den verschiedenen Sorten verschieden aus- giebig. Der zweite Yersucli ergab in Kilogramm: 1. Saatgut grofs. No. der Sorte 1 2 4 5 CJrofse Knollen welk Kleine Knollen Zusammen Irisch frisch welk frisch welk 71,7 73,5 7,8 11,8 79,5 85,3 90,0 98,2 9,0 9,9 99,0 108,1 67,5 120,8 11,3 16,8 78,8 137,6 66,9 66,6 8,0 8,4 74,9 75,0 128 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 2. Saatgut Idein. No. Häufeln der Kartoffeln. der Sorte Grofse Knollen frisch welk Kleine Knollen frisch welk Zusammen frisch Avelk 1 58,6 68,4 13,6 7,5 72,2 75,9 2 54,5 72,2 10,2 10,0 64,7 82,2 4 63,9 63,9 11,1 21,6 75,0 85,5 5 54,0 64,8 6,6 6,9 60,6 71,7 Der Boden, auf dem der Yersucli stattfand, war frischer und etwas bindiger und nicht so freigelegen wie jener des ersten Versuchs. Das Häufeln der Kartoffeln, von Paul Gabler, i) 20 Knollen jeder Sorte, annähernd gleich gi-ofs und gleich schwer, wiu-den am 20. Mai ausgesetzt, je 10 Stöcke am 29. Jimi imd 20. Juli behackt und behäufelt, je 10 nur behackt. Fehlerhafte wm-den bei der Ernte nicht beobachtet. Ergebnisse: Kartoffel-Sorten. 1. 2. 3. 4. .5. 6. 7. 8. !). 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Imperator . . . Fürst Bismarck . Herknles . . . Paterson's Viktoria Seed Red Skin Flourball Magnum bonum . Aurora . . . . Schneeflocke . . Hertha .... Späte Rosen . . Richter's Elegante Eos Bovinia . . . . Champion . . . Bisquit . . . . behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unbehäufelt behäufelt unliehäufelt behäufelt unbehäufelt 1884 1885 8150,0 6900,0 8300.0 8100,0 9150.0 8250,0 5550,0 5100,0 6400,0 4750,0 5200,0 3750,0 4450,0 3750,0 3750,0 8400,0 3100,0 2500,0 5050,0 3250,0 2750,0 2650,0 3600,0 i 3600,0 + 18,1 + 2,4 + 10,8 + 8,2 + 34,7 + 38,6 + 18,6 + 10,3 + 24,0 + 55,3 + 3,7 0,0 3600,0 3250,0 3100,0 2300,0 3950,0 3900,0 2450,0 2950,0 1700,0 3000,0 4250,0 3950,0 5350,0 5700,0 4400,0 4300,0 3050,0 2050,0 5150,0 5100,0 1750,0 2200,0 4100,0 2200,0 3500,0 3400,0 6000,0 4700,0 5150,0 6050,0 3350,0 3400,0 Ertrag Mehr- jj ertrag i durch i Be- li in häufeln g + 10.7 + 34,7 + 1,2 - 8,2 -76,4 + 7,5 - 6,5 + 2,5 + 48,7 + 0,9 - 25,7 + 86,8 + 2,9 + 27,6 -17,4 - 1,4 Mehr- ertrag durch Be- häufeln /o 7400,0 5450,0 6900,0 6450,0 7400,0 5550,0 5300,0 4500,0 6450,0 5200,0 5100,0 4950,0 6000,0 6400,0 5300,0 5150,0 6350,0 5000,0 8500,0 7650,0 5300,0 5350,0 6250,0 5250,0 8300,0 6300,0 6100.0 6450,0 5800,0 5600,0 + 35,7 + 6,9 + 35,1 + 17,7 + 24,3 + 3,0 — 6,6 + 2,9 + 27,0 + 11,1 - 0,9 + 19,0 + 31,7 - 5,7 + 3,5 1) Georg. 1886, No. 3. Pflanze. 120 1883 1884 1885 Kartoffel-Sorten. Ertrag in g Mehr- ertrag durch Be- häufeln 7o Ertrag 1 in g Mehr- j i Mehr- ertrag p , ertrag durch ^^^^ durch Be- "1 j Be- häufeln 1 häufeln % 1 g % in Tii i- • 1- behäufelt 17. Blaue fnsche . . ^^^beliäufelt -.o -.TT -c 1^ • behäufelt 18. Weifse Danziger . ,„,y,,häufelt ,,. ., behäufelt !••• ^^"^-^ unbehäufelt 20. Früheste Sechs- behäufelt wochenkartofiel unbehäufelt --,1 /-, 1 1 1 behäufelt 21. Goldelse. . . . ,,^|,e|,äufelt 22. Schneeglöckchen . ^^^^ nn A j behäufelt 23. Anderssen . . . ^^^b^häufelt 24. Weifse späte Roseu I;'//;2;äufeit 3350,0 2800,0 3450,0 3450,0 4700,0 3900,0 2050,0 1450,0 3850,0 1 4300,0 3750,0 4250,0 2000,0 2100,0 5000,0 3850,0 + 16,0 0,0 + 20,5 + 41,3 — 11,6 -13,3 — 5,0 + 29,8 _ 5850,0 4100,0 6150,0 6150,0 4250,0 4200,0 5050,0 5900,0 6750,0 7150,0 5400,0 3450,0 4200,0 3250,0 + 42,6 0,0 + 1,1 — 16,8 — 5,9 + 56,5 + 29,2 Die einzelnen Sorten verhalten sich demnacli gegen Behäufeln ver- schieden, manche gaben stets Melu--, andere Mindererti-äge. Bei den Fntter- kartoffeln, weniger bei den Speisekartoffeln, treten die A^orzüge des Be- hänfelns am deutlichsten hervor. Verfasser meint, dies rühre vom "Wasser- . gehalte her, der bei ersteren gröfser sei; das Behäufeln wii'ke liier als Schutz gegen Fäulnis imd andere Erla-anlamg, nicht von der bewii-kten geringeren Feuchtigkeit des Erdi'eiclis an sich. Im Jahi-e 1883, welches nafs war, hatte bis auf einen Fall die den Boden austrocknende Behäufelung überall günstig gewirkt. 1884 war mehr trocken, die Behäufelung bewii'kte deshalb nm' 13mal Mehrgewicht, Imal Gleichgemacht, 8 mal Mnderge wicht. 1885 war feucht, nasser nur gegen den Herbst liin. Es ergab sich 15mal ]VIelirge\\acht, Imal Gleichgewicht, 5 mal ]\Iindergewicht durch das Häufeln. Die Ergebnisse sollen si^äter mit den Niedersclilägen der einzelneji Monate verglichen werden. Kartoffelanbauversuche, von 0. Cimbal. i) Kartoffei- ' ' anbau- Bei dem ti'ockenen Sommer 1885, welcher die Spätsorten wesentlich versuciie. benacliteilig-te, wiu'den auf lumiosem, gut kiütiviertem Lehm die folgenden Ei-ti'äce erzielt. 1) Landw. 1888, No. 16. Jahresbericht 1886. 130 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Name orgen nach 'S § ^ a g 'S § m a^ 2:2 fl ^£ 5 ?£.5 rtragp n Kno Cen Stärk nach rtrag ro Moi Pf 1 W «3 n Pi 1 2 3 4 5 *6 *7 8 *9 10 11 12 13 14 *15 *16 *17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 *27 28 29 30 31 32 *33 34 35 36 37 38 *39 40 Hermann .... Koniblimie .... Hero AnreKe Matador 174 von 81 (Paiüsen) . A.r. 1 9 von 1 882(Paiüsen) Cliarlotte A.R. 27 vonl882(Paiüsen) Amaranthe Odin Hortensie Eicliter's Inii)erator . Ajiderssen 162 von 1881 (Paiüsen) Tremont Wormleigliton's Sämling Improved Peacliblow . . Alkohol, violett . . . Rosalie Early Hammcrsmitli . . Alkohol Kleopati\a Blanka Guillet Hei-tlia 153 von 1881 (Paiüsen) Lippische Rose . . . Eos Gelbe Rose Richter's Schneerose . . Champion Clarks ]\Iamc crop . . Euphyllos Wliite Elefant .... Red-Skin-FlonrbaU . . Calico Gelbfleisch, säclis. Zwiebel Roche Weifsfleisch.sächs.Zwiebel 151,20 156 254 160 172,80 149,40 180 163,80 147,60 156,60 148,20 160,20 140,40 143,10 149,40 136,80 160 149,40 152,40 158,40 144 127,80 153 144 149,40 165,60 130,20 147,60 131,40 131,40 145,80 136,80 122,40 160,20 150,30 140 136,80 141,30 136,80 126 22,61 21,86 22,13 21,30 19,58 22,61 18,76 20,43 22,61 20,43 22,13 20,01 22,61 21,94 20,86 22,61 19,16 20,43 20,01 19,16 20,86 23,05 19,16 20,43 19,58 17,59 21,74 19,58 21,94 21,74 19,58 20,86 23,05 17,23 18,36 19,58 20,01 19,16 19,16 20,43 3418,632 3410,16 3408,02 3408 3383,424 3379,034 3376,8 3346,434 3337 3309,66 3279,666 3205,602 3174,444 3139,614 3116,448 3093,148 3065,60 3052,242 3049,524 3034,974 3003,84 2945,79 2931,48 2941,92 2025,252 2912,904 2895,768 2890,008 2882,916 2856,636 2854,764 2853,648 2821.32 2760,246 2759,508 2741,20 2737,368 2707,308 2621,088 2574,18 Bemerkmigen zu einzelnen Sorten HervoiTagende, sehr gut be- "wälirte Züch- timg. Ebenfalls "wie- der gut bewälirt. Noch weiter zu prüfen. Palst wahr- scheinlich für leichte Böden, zu Brennerei- zwecken. Massenkartoffel ersten Ranges. Beachtenswerte Neuzüchtimg. Wie 3. Wie 6. AVie 3. Wieder gut be- Avährt. Empfehlens- werte Sorte. Neuheiten. Pflanze. 131 Name Chardon Dabor Mai;imiu bomiin . Späte Aveilsc Rosen . Frühe Nassenginmder Cuzko Amerik. Magnmn bonum N. R. 9 von 1881 . . Gleason Pringle Giiesenliäger . . . . Aiu'oi'a Achilles St. Patric S 'S? 1«^ d S p ffi a p- o a J" -ä 85 von 80 . . . . Silberliant .... Gesundheit .... Schobnaster. . . . Van der Veer . Early Eose .... Brannschweiger Zncker Idaho Plentiful The farmers blnsli Janowky Matschlefs .... Peerlefs Adirondak .... WeltAvmider. T^'rian piu-jjle . Marzipankartoffel . Boston Market . . . Maikönigin .... Eichter's frühe Zwiebel Königin von Rumänien Telephone .... Eai'ly Maiflower . Rosy Morn .... *Early Simrise . . . Heinemann's Delicatefs Late beautis of Hebron Earlv Olüo .... 126 113,40 129,00 144 145,80 142,20 138,G0 118,80 120,G0 117,0 109,80 118,80 124,20 111,G0 99 100,80 108,0 104,40 115,20 117 100,20 114,30 95,50 93,00 107,10 04,50 97,20 90,90 97,20 84,00 72,00 85,50 77,40 72 74,70 75,00 04,80 07,50 71,10 06,00 79,20 08,40 20,43 22,01 19,58 17,59 17,23 17,59 17,97 20,80 20,43 20,80 22,13 19,58 17,97 19,58 21,74 21,30 19,58 19,58 17,59 17,05 18,36 10,88 20,22 20,43 17,59 19,58 18,76 20,01 18,30 18,30 20,80 17,23 18,30 19,10 18,30 17,59 20,01 18,30 17,23 18,30 15,37 17,59 !3 c ^ <^ a Bemerkungen zu einzelnen Sorten 2574,18 2503,974 2573,508 2532,96 2512,134 2501,298 2490,642 2478,168 2463,858 2440,62 2429,874 2320,104 2231,874 2185,128 2152,20 2147,04 2114,04 2044,152 2020,308 1994,85 1949,832 1929,384 1928,988 1912,248 1883,889 1850,31 1823,472 1818,909 1784,592 1553,250 1501,92 1473,105 1421,004 1379,52 1371,492 1329,804 1290,048 1239,3 1225,053 1222,770 1217,304 1203,156 76, 77 scheinen keinen beson- deren Wert zn liabcn. 80. GartenkartoffeL 132 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Kartoffel- aubau- versuche. Name *83 84 85 *86l 87' 88 *89 *90 *91 *92 *93 Stolz von Amerika Wlüte Staar . . Alpha .... Rubicimd . . . Dr. Stej^hau . . König von Rumänien Pm-ple and Gold . Early Hoiiscliald . Queen of tlie Valley Joseph Rigault. Harlequin . . . ä^ 1 c cä ä W^ W Ph 70,20 60,30 63 47,70 68,40 58,50 52,20 43,20 50,40 39,00 14,40 16,54 19,16 17,97 23,05 15,92 16,54 17,59 19,16 15,92 14,51 17,59 1161,108 1155,348 1132,11 1099,485 1088,928 967,59 918,198 827,712 802,368 574,596 253,296 Bemerkimgen zu einzelnen Sorten 83. Taugt nidhts. 89. Wie 80. 90. Vielleicht frühe Marktkartoffel. 91. Wie 83. 92. Wie 80. 93. Für die grofsen Kultin-en imge- eignet. — Die meisten übrigen Sorten sind erst noch weiter zu prüfende Neu- heiten. Vergleichende Anbauversuche mit verschiedenen Kartoffel- sorten im Jahre 18 85, von F. Heine. ^) Der Boden war nicht ganz normaler Zuckerrübenboden, aber solchem sehr nahekommend. Gedüngt war mit Stallmist imter Beigabe von Cliili- salpeter imd Doppelsuperj)hosphat. Die Eiti'äge, pro Morgen berechnet (die bisher auf Grund vieljälu'iger Versuche besten 12 Sorten sind mit 2 Stern- chen, die unter den 1883 zum erstenmale geprüften Sorten besonders her- von-agenden sind mit einem Sternchen bezeiclmet): No. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Namen der Sorten **Gelbe Rose **Richter's Imperator **Magnmn bonum .... Rosaüe **EuphyUos **Eos ^ Paiüsen's No. 39 von 1874 **Frühe Nassengrunder . *Amaranth Richter's lange weifse . . Knollen- Ertrag pro Morgen Pfd. 17 223 15 420 16 532 16 261 17 613 13 799 17 048 14 637 14 629 15 118 Stärkegehalt 7o stärkemenge pro Morgen Pfd. 21,04 23,08 21,46 20,91 18,99 24,05 19,21 22,12 21,78 20,78 3584 3559 3548 3400 3345 3319 3275 3238 3186 3142 1) D. landw. Presse 1886, No. 24 u. 25, auch Sachs, landw. Ver.-Zeitschr. 1886, No. 7, S. 167. Pflanze. 133 Paulsen's No. 31 von 1874 **Eichter's Sclmeerose . . . *Hermanii Schulmeister Richter's No. 17 von 1875 . Prima Domia Richter's No. 2G1 von 1877 Gamet Chili Hortensie Adirondack Sächsische Zwiebel . . . Silberhaut ^''^Lippische Rose **The farmers bhish . . Idaho Dabersche **Aiu'ora ^'■'Champion Weilse CaUao *Matador Rosa Elephant Hero Panlsen's No. 8 von 1874 . Acliüles **Alkohol Bm-bank's Seedling , . . Wlüte Star Bresee's prolific . . . . Indispensable "Wittersche Dauer . . . . Fürstenwalder Richter's No. 200 von 1876 Improved Peachblow . Granat Zborow Richter's No. 83 von 18GG . Sutton's reading hero . . . Pringle Richter's No. 422 von 1877 Redskin floui'ball . . . . ^Aiu-elie Leschen "Waschewer ...... 15 030 14 786 12597 14 096 14138 14 496 15 082 12 789 14 636 14 716 13 709 13 470 14 312 14 044 15 351 12 764 13 406 14 438 13 953 16 071 13 389 12 913 15 417 12 162 12 155 14 065 14 040 13 570 14 418 12 848 12 138 11877 12 386 12 823 14 104 14 234 11 756 12411 12 323 12 251 11607 11479 13 220 20,76 20,97 23,97 21,21 20,99 20,40 19,52 22,94 19,95 19,68 21,70 21,43 20,14 20,52 18,68 22,36 21,25 19,62 20,27 17,38 20,83 21,58 18,06 22,77 22,72 19,63 19,46 20,13 18,94 21,24 22,26 22,73 21,74 20,81 18,76 19,90 22,31 21,04 21,14 21,19 22,26 22,50 19,46 3120 3101 3020 2990 2968 2957 2944 2934 2920 2896 2888 2887 2882 2882 2868 2854 2849 2833 2828 2793 2789 2787 2784 2769 2762 2761 2732 2732 2731 2729 2702 2700 2693 2668 2646 2634 2623 2611 2605 2596 2584 2583 2573 134 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. No. Namen der Sorten Knollen- Ertrag Stärkegehalt Stärkemenge pro Morgen Morgen Pfd. 7o Pfd. 11827 21,71 2568 12 091 21,08 2549 13 415 18,91 2537 12 836 19,60 2516 12 575 19,71 2479 13 365 18,46 2467 12 032 20,43 2458 12 226 20,06 2453 11490 21,30 2447 11950 20,32 2428 10 477 23,10 2420 11 966 20,16 . 2412 12 667 18,51 2345 10 939 21,35 2335 10 890 21,13 2301 10 785 21,26 2293 11380 19,95 2270 10 789 20,94 2259 11394 19,76 2251 10 297 21,85 2250 11006 19,95 2196 10 682 20,43 2182 9 255 22,29 2063 10 529 19,09 2010 11 166 17,55 1960 9 645 20,27 1955 8 661 22,12 1916 9 612 19,56 1880 9 429 19,82 1809 8 645 19,51 1687 8 334 18,80 1567 8 944 16,96 1517 8 073 18,51 1494 7 258 18,12 1315 4 641 19,16 889 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. Paiilsen's No. 8 von 1880 . Richter's No. 130 von 1876 Early liouseholcl .... Bresee's prolific v. Eifxirt Extra eai'lj^ Vermont . Kuzko Frülie Rose St. Paü'ic Holborn's Favoinite Frülie Zucker Paiüsen's No. 50 von 1874 *Charlotte Richter's No. 295 von 1877 Winninger Dabersche . Odin Netz Hambui'ger Ellipse Paulsen's No. 17 von 1877 Richter's No. 14 von 1875 Trophime Frühe blaue Early beauty of Hebron . . Richter's No. 42 von 1876 . Foster's early Peachblow. Grampian Richter's No. 25 von 1876 . Kleopatra Bisquit Fürst Bismai"ck Howora Willarcl Reine des hatives .... Thal -Königin Vermont Champion . . . Nach den Erfalu-ungen des Verfassers bedarf es eines mindestens 4- jälu-igen Versuchsanbaues, um den Wei-t einer neuen Sorte dem älterer gegenüber sicher festzustellen. Auf Grund der längere Zeit festgesetzten Anbauversuche lassen sich die besseren Sorten in folgende Reilienfolge nach den Durchschnittszahlen ilirer Leistimgen bringen : Pflanze. 135 Namen der Sorten Prüfungs- Jahre Rosalie **Eos *Araarantli *Hermajin **Alkoliol **Richter's Imj)ei'ator **E\i])hyllos **Li2jpisclie Rose Richter's lange weil'se . . ** Aurora **Friihe Nassengiimdcr . **Gelbe Rose **Magmun boniun . . . . **Tlie farmers blusli Pmdsen's No. 39 von 1874 **Richter's Sclineerose . **Chamiiion Hortensie Prima Donna Paidsen's No. 31 von 1874 Kuzko Idaho Fürstenwalder *Matador Rosa Elephant Aelülles Richter's No. 17 von 1875 . Dabersehe Richter's No. 83 von 1876 . Paidsen's No. 8 von 1874 . Piingle Wittersclie Dauer . . . . Burbank's Seodling Lnproved Paechblow . Zborow Paidsen's Nr. 50 von 1874 Sächsische Zwiebel Indispensable Gamet Chili Troplünie Wlüto Star Silberhaut Leschen Frühe Rose Bresee's prolific . . . . 2 9 2 2 8 8 9 9 5 9 G 9 5 8 7 8 G 2 9 2 5 5 9 2 3 8 2 8 2 8 5 2 5 5 5 5 5 2 8 9 3 4 4 Reifezeit 1885 mittelspät spät spät sehr spät mittelfrüh spät mittelspät spät mittelspät spät mittelspät mittelspät spät mittelspät mittelspät mittelspät spät mittelspät mittelspät spät mittelspät mittelfrüli mittelsi^ät spät mittelspät spät mittelspät mittelspät mittelspät früh mittelfrüh früh ndttelfrüh mittelspät mittelfridi selu- spät mittelspät mittelspät mittelspät spät mittelspät ndttelfrüh friüi früh fi-üh 136 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. No. Namen der Sorten Prüfungs- Jahre Eeifezeit 1885 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 1877 1877 Eedskiu floiU'baU . *Am'elie Paiüsen's No. 17 von Granat Oclin *Cliarlotte Hero Extra eaiiy Vermont . Adii'ondack .... Sclnümeister "Waschewer .... AVeifse CaUao . Eicliter's No. 295 von Frühe Zucker Richter 's No. 261 von 1877 Howora Richter's No. 200 von 1876 Winninger Dabersche . Frühe blaue Early household .... St. Paü-ic Sutton's reading hero . . . Wülard ....... Richter's No. 422 von 1877 Netz Paiüsen's No. 8 von 1880 . Holborn's Favomite . . Richter's No. 14 von 1875. Hambui'ger Fih'st Bismarck Richter's No. 130 von 1876 Bresee's profilic von Ei-fm-t . Grampian Bisfj^uit EUipse Early beauty of Hebron . Richter's No. 42 von 1876 . Foster's early Peacliblow Kleopati'a Richter's No. 25 von 1876. Thal- Königin Reine des hätives .... Yermont Champion . . . mittelspät spät mittelspät spät mittelspät sehr spät spät früh mittelspät mittelsj)ät mittelspät friüi spät früh mittelspät mittelspät mittelfrüh mittelspät fr-üh ft-üh mittelfi-üh spät ftiüi spät ft'üh spät mittelfrüh sehi' fr-üh fr'üh spät spät früh mittelfrüh früh mittclspät mittelspät spät mittelfrüh spät früh mittelfrüh selu- früli sein- früh Am meisten emiofielüt Verfasser No. 2, 5, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 16, 17. Als Sorten, welche befriedigend holie Erträge geben und Pflanze. 137 gleichzeitig als Speise-, Brennerei- und Futterkartoffeln passen, nennt Yer- tasser No. G, 13, 16, 11, 12. Kartol'fclanbauversiiclie, von ¥. Janowsky. ^) Verfasser hat 49 Sorten nach dem Gülich'schen Verfahi-en angebaut und m-tcilt über die einzelnen Sorten Iblgcndermarscn. Yon den Speise- kai-totreln sind vorzugsweise zu eniplcklcn: Wcil'so i'undc Sechswochen, als l'riihe Speise- luul als selu' orti-agreicho Bronnerei- luid Futterkartofiel. Ilu' nalie kommen Magnuni bonum, Silberhaut, Goldelse, Frülie lange weifsc Sechs- wochen, Gelbe Rose, Frühe von Chicago, Richter's blaue Niere. Als Bi'cnn- kai'tolieln stehen bezüglich des Stärkeertrags, Dauerhaftigkeit und Widerstands- fälligkeit obenan: Frülie Nassengnmder, Frühe Rose, Sieberhäuser, Schnee- flocke, Alkohol, Trophiino, Champion, Ekirly Rose, Brownell's beauty. Für den Landwirt und den Bi'onner sind zu emi^felücn aufeinanderfolgend: Frühe Rose, Sieberhäuser, Hertha, Frülie Nassengrunder, Troi^liime, Champion, Alko- hol. Yon den Bremicreikartoffeln verdienen als Speisekartoffehi empfohlen zu werden: Frühe Rose, Early Rose, Champion; als Futterkartoffeln: Fnihe Nassengrmider, Frühe Rose, Hertha, Sieberhäuser, Schneeflocke. Als Futter- kartoffeln erweisen sich besonders wertvoll: Thusnelda, Achilles, AVliite Elephant, Hercules, Avelche zugleich für Brennereien wertvoll sind. Fafst man den landwirtschaftlichen, tecluiischen und den Wert als Speisekartoft'eln zugleich ins Auge, so dürfte die Reihenfolge sein: Frühe Rose, Weifse nmde Sechswochen, Sieberhäuser, Magnüm bonum, Hertha, Thusnelda, Achilles, Goldelse, Silberhaut, Trophime, Champion, Alkohol, Frülie lange weifse Sechswochen, White Elephant. Über Kartoffelbau, von Liebscher. 2) Die Kartoffel als Futterpflanze, von E. Pott. 3) Kartoffel- aubau- vtTHuche. d) Eüben. über Schofsrüben, von Fr. Herles.^) Die Ansichten über die Zusammensetzung der Schofsrüben sind sehr abweichend, teils soUen dieselben den gleichen Zuckergehalt besitzen wie nonnale Rüben, teils lüerin ziu'ückstehen und mehr Nichtzuckerstoffe ent- halten. Verfasser fülii-te seine üntersuchimgen im Jalire 1884 mid 1885 aus. Die Rüben ^\nirden zemeben, bei jeder Sorte der Brei gut diu-ch- einandergemischt imd je ein gleiches Gewicht des Breies auf einer starken Sphidelpresse ausgepreist, der Saft bei einzelnen Versuchen mit 3^/^ Kalk geschieden, saturiert und auf den Reinheitsquotienten untersucht. (Siehe die TabeUe auf Seite 138.) Um das „Mark" zu bestimmen, wurde der Rübenbrei ausgewaschen, erst mit kaltem, später mit lauwarmem, endlich mit heifsem Wasser mid nach Austi'ocknen bei 100 ^ C. gewogen. 1) Österr. landw. Wochenbl. 1885, No. 48. Centr.-Bl. Agrik. 1880, XVI. 193. 2) Jahrb. der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 188(3, I. 12G. ^) Zeitschr. d. bajr. landw. Ver. 188(5, November und Dezember. *) Öster. Eübenzuckerzeit. 188G, XXIV. N. F. XV, August^Septemberh. 618. — Auch Zeitschr. f. Zueker.-Iud. in Böhmen 1886, 458. Kuben. Schofs- rüben. 138 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ■ a> ■^ bc ö a CO .MS .-Sa its- nach -ation Eübe Durc Schnitts w 'S Sc Keinhe quotic Keinhe quotient derSatui Varietät 1. a)NonTiale 365 16,2 13,57 2,63 83,76 86,16 Elektoral b) Scliorsrübe 351 16,85 15,67 2,18 87,06 89,88 2. a) Normale 321 15,5 13,37 2,11 86,38 90,32 Deprez pere b) Scliofsrübe 332 16,7 14,30 2,40 85,62 89,74 3. a) Normale 242 18,6 15,81 2,79 85,00 88,69 Biendorf b) Scliofsrübe 276 17,7 15,60 2,10 88,13 90,92 4. a) Normale 631 15,2 12,48 2,75 81,90 — Betterave riebe rosa b) Scliofsrübe 576 14,3 12,18 2,12 85,17 — 5. a) Normale 371 15,3 12,15 3,15 79,41 — Imperial b) Scliofsrübe 400 16,6 13,56 3,04 81,09 — 6. a) Normale 393 17,0 13,95 3,15 82,05 86,52 Biendorf b) Schofsrübe 363 16,55 13,84 2,71 83,87 88,09 7, a) Normale 480 16,5 13,26 3,24 80,36 85,18 Imperial b) Schofsrübe 418 16,1 13,23 2,87 82,17 86,92 8. a) Normale 460 17,0 13,76 3,24 80,94 — Betterave riche rosa b) Schofsrübe 500 15,6 12,95 2,65 183,01 9. a) Normale 266 16,95| 14,05 2,90 ! 82,89 — Imperial b) Schofsrübe 270 16,80 13,94 2,66 83,37 — Grefunden wm-de: ^' s ö 1 Kübe Durch- schnittsgew Saccharome Polarisatio Differenz Keinheits quotient Mark in Proz. Saftgehalt Proz. 100 M. Varietät 1. a) Noi-male 382 16,2 13,14 3,06 81,11 3,59 96,41 Betterave riche rosa b) Scliofsmbe 342 14,3 11,90 2,40,83,21 3,12 96,88^ 2. a) Normale 406 16,3 13,14 3,1680,61 .3,10 96,90, ■)■> b) Schofsrübe 444 15,5 13,66 1,84'88,12 3,76 96,24 3. a) Normale ; 344 16,3 13,44 2,86 82,45 3,87 96,13 Biendorf b) Schofsrübe ! 358 17,5 15,02: 2,48'85,82 4,25 95,75 4. a) Normale 1,384 16,1 13,74' 2,30 85,34 4,10 95,90 Imperial b) Schofsrübe 432 16,6 14,36 2,24 8G,o0 3,80 90,20 Da man das Schofsen für den Zuckergehalt scliädlich hält, werden vielfach die Blütenstengel abgeschnitten in der ileinung, die Schofsrübe liiedm-ch ziu' A^erarbeitnng geeigneter zu machen, obwolü auch hierüber die Ansichten sehr geteilt sind. Verfasser fand: Pflanze. 189 1 1 o Rübe 'S tr 2 i s o risation 'erenz "a 'S en- '- 1 T • IT-. Kultur- Ivulturversuche mit verschiedenen Rübenvarietäten, von A. No- versuche, woczek. ') Zum Anbau kamen folgende Sorten: 1. Vilmorin blanche amelioree; 2. Yilmorin-Imperial, Kreuzung; 3. Imperial, weifs, verbesserte; 4. Y.-I., Ivl.- Wanzleben er; 5. BA. Blanche amelioree; 6. AB. Amel. blanche forme- conique; 7. BH. Hätive blanche; 8. RA. Amel. rose; 9. RH. Hative rose; 10. BB. La reine du Nord; 11. BA. Amel. Maiu-us Deutsch.; 12. AA. Rose de Brabant; 13. SpM. Specialität Mette; 14. A^J. Imperial, weifs, verbesserte; 15. VR. Imperial, verbesserte, mit Rosaanflug; 16. YV. Yil- morin blanche amel. — Bezugsort: 1 — 4 Braime-Biendorf; 5 — 9 Simon- Legrand in Bersee (Nord); 10—12 Maimis Deutsch in Paris; 13 — 16 Mette in Quedlinbui-g. Die folgenden sind teils imbekannter Abstammmig, teils Nachbau von Originalvarietäten: 17. Michowskj-'s Yilmorin blanche; 18. Quedlinbiu-ger (mit unbekannter Marke); 19. Bramie's Yilmorin blanche; 20. Braune's Kl.-Wanzlebener (die beiden letzteren Nachbau der Kaadener Zuckerfabrik). Die Yersuche fanden teils auf dem Yersuchsfelde in Kaadcn, teüs aufserhalb an verschiedenen Orten Bölimens statt. Die Witterimgs- verhältnisso wären wolil der Zuckerbildimg günstig gewesen, im Frühjahre fand aber wegen der geringen Niederschläge nur ein imvoUlvommener imd später Aufgang statt, was den Ertrag heruntersetzte. Die Nachzuchten bewährten sich sclilecht, indem sie in der Qualität gegen die Origiiialvarietäten zm'ückblieben. So gab z. B. die Originalsaat 22,1% Sacch., 18,8% Polar., 84,9% Quot, der Nachbau 20,7 „ „ 17,5 „ „ 84,4 „ „ imter den nämlichen Wachstumsbedingungen. Die Resultate der übrigen Yersuche beweisen die Wichtigkeit der Samenauswahl ebenfalls. AYir müssen bezüglich der Einzellieiten auf die tabellarischen Zusammenstellimgen des Originals verweisen. Die Resultate der im Jahre 188 6 in Böhmen ausg.eführten Kulturversuche mit verschiedenen Rübenvarietäten nebst einigen Reflexionen zur Frage der Rübensamenzucht, von A. Nowoczek.2) 1) Österr. Rübenzuckerzeit. 188G (XXIV.) N. F. XV. Januar-Heft, S. 1. 2) Österr. Rübenzuckerzeit. 1886 (XXIV.) N. F. XV. Nov.- und Dez.-Heft. 142 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Prüfung von Rübsamen- sorten. Zucker- rUben- anbau- versuche. Allgebaut wiu'den: 1. von Braune -Biendorf No. 1, 3,4 wie oben, dazu Vihnorin, Kl.-Wanzlebener Ki-euzung- ; 2. von Simon-LegTand, dieselben wie oben; 3. von Mette-Quedlinbrn-g 13, 14, 16 \\de oben; 4. drei Züch- tungen von Sclilickmann, Auleben; 5. Jirku's (Mähren) Birnbaumer; 6. Bren- stedt's (Schladeu) Elite; 7. Dippe's (Quedlinburg) Zuckerreichste; 8. Hro- matka's (Brunn) iloravia A und B; 9. Vilniorin blanche amel. Original; 10. Knauer's Mangold A und B, Elektoral, verbesserte weifse Imperial. — Bezüglich der Anbauergebnisse müssen wir wegen dei'en grofsen Umfang auf das Original verweisen und ims begnügen,' auf das umfassende Unternehmen in obigem hingewiesen zu haben. Prüfung österreichischer Rübensamensorten, von E. v. Pros- kowetz jun. i) Die an 8 Yersuchsorten angebauten 5 Sorten sollten beweisen, dafs auch im Inlande gute Rübensamensorten gezüchtet werden können, ferner sollte den Züchtern der betreifenden Sorten ein Fingerzeig gegeben werden, inwiefern ilu-e Züchtungen der Verbesserung bedüiftig seien. Die Yersuchs- resultate und Prüfimgen der Qualität der Rübenernteii sind im Original nachzusehen, da eine Wiedergabe an dieser Stelle unthunlich ist. Vergleichender Anbau von acht Zuckerrübenvarietäten, von A. Petermann. 2) Das Versuchsfeld war sandig thoniger Boden; auf Feld I waren un- gedüngte Bohnen, auf Feld 11 Zuckerrüben in Kunstdünger Vorfrucht. Ge- düngt wxuxle pro Hektar mit 400 kg CMlisalpeter und 800 kg Superphos- jiliat. Angebaut waren folgende Sorten: Amelioree Vilmorin (Vilmorin- Paris). Birnbaum (Jirku- Birnbaum, Moldau). Kalinofka (Wolkhoff-Kalinofka, Rufsland). Colletrose Despretz (Despretz-Templeuve, Frankreicli). Elektoral Knauer (Knauer-Gröbers, Proufsen). lOein-AVanzlebener Original (Rabethge & Giesecke- Klein- Wanzleben). Klein -Wanzleben er anielioivo (Dippe- Quedlinbiu'g). Imperial (Dippe - Quedlinburg). Erträge pro Hektar in Kilogramm. 1. 2. 3. 4. 5. 0. 7. 8. Feld I Feld II Feld I Feld n i Rüben Blätter Rüben Blätter Gehalt Rein- Zucker Gehalt Rein- Zucknr Vh an Saft heits- in der an Saft heits- in der CO 7o Quot. Rübe % Quot. Rübe 2 53 317 38 652 55 799 36506 96,0 81,2 12,70 95,4 81,7- 12,08 7 59086 27131 60 275 24317 95,5 81,7 11,77 94,9 81,3 12,05 8 54405 37598 53455 32252 95,1 82,6 12,10 94,5 83,0 13,26 1 47 846 27517 48390 27951 95,7 83,3 12,83 93,9 84,8 14,08 4 62 700 40 348 68512 — 96,9 79,3 10,29 95,4 82,1 11,35 6 55 060 48 659 53459 34696 95,7 83,4 12,06 95,2 84,8 13,63 3 50 658 30549 54417 30 344 94,2 82,2 12,55 94,7 84,0 12,88 5 56 641 25492 54201 25 728 93,8 81,2 12,12 94,7 80,5 11,21 1) Österr. Rübenzuckerzeit. 1886 (XXIV.) N. F. XV. Aug.;Sept.-Heft, S. 611. — «\.uch Mitt. des Vereins zur Förderung d.landw. Versuchswesens in Österreich, I.Heft 1886. ") Bull, de la stat. agi-icolo experiment. de l'otat ä Gembloux, No. 35, Januar 1886. Durch Centr.-Bl. Agrik. 1886, H. 11, S. 774. Pflanze. 143 Der Saftgehalt dov Rüben ist im allgemeinen zu 95 % anzunehmen, derselbe ist a])ei aus Kilben mit festerem Zellgewebe schwerer auszu- pressen. Sellist clor Kopf enthält wolil ebensoviel Saft wie die Rübe selbst. Riibenanbauversuche in der Provinz Sachsen 188G, von ^nbaü- M. Märcker. ^) Siebenter Bericht. v< .buche Die Yersuche waren gegen das A'orjahr erweitert, indem sich hieran 21 Yersuchsan steller beteiligten und 2G Proben Rübensaat geprüft wurden. Die Yermittelung der Rül)cnsamen und dessen Auswahl wm-de nicht den Züchtern überlassen, sondern der in Konkiu-renz zu stellende Samen miü'ste von einem gi-ofsen, gieichmäfsigen Posten von mindestens 100 Ctr. stammen imd ■\\iu-de von einer Yortrauonsperson entnommen. Angebaut A\'iu'den folgende Yaiietäten : A. Zuckerrüben von Yilmorin-Abstammung. 1. Gebr. Dippe's verbossei-te weifse zuckeiTeichsto Elite. 2. Yilmorin's blanche amelioree Original. 3. Grasshoif- Quedlinburg, Yilmorin Nachzucht. 4. Schäper-Rofsla, Barbarossa (Yilmorin Nachzucht). 5. Schreiber & Sohn-Hermgen, Yilmorin. G. Sclilitte & Co.-Aumühle, Yilmorin Nachzucht. 7. Hornimg & Co. -Frankenhausen, Yilmorin Nachzuclit. 8. Zuckerfabrik Körbisdorf, Yilmorin Nachzucht. B. Zuckerrüben Kl.-Wanzlebener Abstammung. 1. Kl.-AYanzlebener Origmal, ältere Zucht. 2. do., neuere Zucht. 3. Dippe's verbesserte Kl.-Wanzlebener Elite. 4. Grasshoif- Quedlinburg, Kl.-AVanzlebener. 5. Braime-Biendorf, verbesserte Kl.-\Vanzlebener. G. Sclireiber & Sohn -Heringen, Kl.-Wanzlebener. 7. Schütte & Co. - Aumttlüe, verbesserte Kl.-Wanzlebener. 8. Wilke-Gr.-Mölu"ingen, Altmärker Kl.-Wanzlebener. 9. Hornimg & Co.-Frankenhausen, Kl.-Wanzlebener. 10. Rabbethge- Einbeck, Kl.-Wanzlebener. 11. Weinschenk -Liükau, W.-Pr., Kl.-Wanzlebener. C. Yilmorin Kl.-Wanzlebener Kreuzung. 1. Braime-Biendorf, Yihnorin Ivl.-Wanzlebener Ej-euzimg. 2. Strandes -Zehringen, do. 8. Yibrans-Üffingen, do. D. Yerschiedene Yarietäten. 1. Yümorin Colletrose, Original. 2. Gebr. Mette -Quedlinburg, Spezialität. 3. do. verbesserte Aveifse Ln^ierial. 4. Strande's -Zehringen, verbesserte Glattblättrige. Als (Ivorrigierte) Älittelzahlen ergaben sich: ^) Magdeburger Zeit. 1886, No. 551 und 561. 144 Boden, "Wasser, Atmospliäre, Pflanze, Dünger. Ertrag pro Zucker in 0 Brix Vo Zucker Zucker pro Zuckergehalt Varietät Morgen der Eübe Quotient Morgen in der Rübe Ctr. 7o Ctr. Max. Min. AI 148,8 16,28 20,75 17,86 86,2 24,24 17,8 14,8 A2 151,7 15,59 20,10 17,05 85,5 24,19 17,6 14,4 A3 177,0 14,89 19,10 16,04 84,7 26,29 15,9 13,4 A4 144,5 15,93 20,35 17,39 85,8 23,12 18,1 14,9 A5 141,4 15,39 19,89 16,91 85,1 21,83 16,9 13,3 A6 147,2 16,45 20,39 17,77 87,6 24,30 18,0 15,4 A7 152,8 15,93 20,26 17,47 86,7 24,56 17,0 15,5 A8 163,9 16,06 20,44 17,39 85,6 26,29 17,4 15,4 Mttel 153,4 15,80 20,16 17,24 85,9 24,35 Bl 201,6 14,74 18,79 16,00 85,8 29,78 16,9 13,1 B2 189,4 15,38 19,02 16,39 86,6 29,10 17,5 14,7 B3 183,4 16,16 20,15 17,51 87,3 29,55 17,3 15,4 B4 179,0 14,29 18,36 15,36 84,2 25,55 15,3 12,9 B5 201,5 14,75 18,56 15,84 85,9 29,57 16,7 13,2 B6 205,3 14,89 18,68 15,96 86,0 30,86 16,5 13,3 B7 184,9 15,71 19,77 17,02 86,4 29,08 16,9 14,4 B8 209,5 14,34 18,54 16,05 84,4 30,09 15,7 13,0 B9 166,2 15,40 19,43 16,93 86,7 25,82 16,3 14,6 BIO 183,1 15,21 18,98 10,17 85,5 27,72 17,2 14,7 Bll 196,2 14,84 18,39 15,76 86,2 29,32 17,0 13,5 Mittel 190,9 15,06 18,97 16,27 85,9 28,77 Cl 197,9 15,28 19,19 16,35 86,1 30,06 17,1 13,9 C2 164,4 14,79 19,03 16,07 84,9 24,55 15,9 13,7 C3 174,4 13,81 18,14 14,92 83,5 24,01 14,9 13,1 Mttel 178,9 14,63 18,79 15,78 84,8 26,25 Dl 204,0 13,74 17,48 14,60 84,4 28,03 14,9 12,6 D2 198,1 14,98 18,96 16,30 86,9 29,66 16,0 13,6 D3 185,0 14,61 18,67 15,78 84,7 27,02 15,6 13,0 D4 193,3 14,29 18,51 15,44 83,6 27,79 15,9 13,7 Mttel 195,1 14,41 18,41 15,53 84,9 28,13 Diese Tabelle beweist, dafs die deutsclie Rttbensamenzüchtimg in den letzten Jahren eminente Fortscluitte gemacht hat. Eigentlich sclüechte Züchtxmgen existieren unter den zur Prüfimg gekommenen überhaui^t nicht. Wie in den frülieren Jalu'en "war der Eüiflufs von Samem-üben, welche man nach der Polarisation aussuchte, auf die Beschaffenlieit der Nach- kommen ein selu- bedeutender. Z. B. erntete man Pflanze. 145 b) Ctr. jjro Morgen 1 92,0 2UG,8 Zucker in der Kübe % 1G,5 14,4 Zucker im Saft % 17,8 ) 15,4 I Kl.-M'auzlobener a) b) 2U2,U 195,7 1G,0 15,3 17,3 16,G 1 I Vilinoriu blanche anu'lioree. a) 1G4,1 17,0 18,2 b) 1G3,4 1G,5 17,G a) sind die Ernten der A]>k")innilingc der zuckerreiclisten, b) jene der zuckerännerei\ Mutten-üben. Auswahl der Samenrüben, von F. Kndelka. i) Kleine Sclieiben von 1 — 2 cm Breite und Höhe von den reinge- waschenen "\\''urzelenden werden in eine Salzlösimg gelegt, deren Konzen- tration dem Zuchtmaterial derartig angepalst ist, dafs niu' ^/^ bis 1/5 aller Rüben luitersinkt. Je geringer das Prozent der als spezifisch schwerer abge- sonderten J^üben ist, desto gröfser der Unterschied im spezifischen Gewichte beider Rübengrup}>en, desto höher ist in den ausgelesenen Rüben die Polari- sation \md fast projjoi-tional mit dieser letzteren steigt der Reinhcitsr|Uotient. Zuckerrübenanbauversuche in Gröbers, von Knauer und P. Grassmann, mitgeteilt von M. Märcker. 2) Der Rübenbau, von F. Knauer. 3) Zu den Veröffentlichungen über Zuckerrüben-Samenzucht, von-G. Marek.*) Das Wichtigste über die Zuckerrübe und deren Kultui*, von H. Briem.5) 11., 12. u. 13. Fortsetzung. Essais sur ix^ielfj[ues varietes de betteraves, von A. Nantier.6) Relations entre la densite, la ricliesse et la purete des jus de betterave, von Pagnoul. '') Answahl der Samenrttbeu. Litteratur. e) Futterpflanzen. Futteranbauversuche in der Schweiz 1884/85. 8) Angesät ^^au■den auf besseren Bodenarten die folgenden ^lischimgen (pro Juchart): mit 4() % Zusclüag % kg I. Rotklee 100 11,20 IL 1. Rotidee 90 10,08 2. Ital. Raygi^s .... 10 2,80 m. 1. Rotklee 65 7,28 2. Ital. Raj'gi-as .... 35 9,80 1) Deutsche Zuckerindustrie 1886, No. 28, Centr.-Bl. Agrik. 188(), H. 10, S. 718. '^) Magdeb. Zeit. 188.5, No. 599, Centr.-Bl. Agrik. 1886, H. 3, S. 188. 3) 6. Aufl. Berlin 1886 bei P. Parey. *) Fühlings landw. Zeit. 1886, H. 1, S. 32. Kritische Erörterungen über ver- s<-lnedene einschlägige Publikationen. 5) Öster. Riibenzuckerzeit. 1886, (XXIV. N. F. XV.) März-, Juli- u. Oktoberheft. '') Ann. agron. 1886, T. XII. No. 4, S. 204. ') Ann. agron. 1886, T. XII. No. 5, S. 221. ^) Schweiz, landw. Zeitschr. 1886, Heft 3 u. 4. JaUreabericht 1886. 10 Futter. pflanz"!!. Futter- anbau- versuche. 146 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. r\^ Y. YI. vn. Ym. IX. mit 80% Zuschlag % kg 1. Rotklee 25 3,60 2. Bastardklee . . 25 2,25 3. Ital. Raygi-as . . 25 9,00 4. Engl. Raygras . 25 9,90 1. Rotklee . . . 10% 2,399 2. Bastardklee . . 16^/3 1,50 3. Weifsklee . . . 16 2/3 1,50 4. Franz. Ray gras . 16^/3 8,696 5. Ital. 16 2/3 5,997 6. Engl. 16 % 0,597 1. Rotklee . . . 12 1/2 1,80 2. Bastardklee . . 12 V2 1,125 3. Weilsklee . . . 12 V2 1,125 4. Luzerne . . . 12 V2 2,362 5. Franz. Ray gras . 12 V2 6,625 6. Ital. 12 V2 4,500 7. Engl. 12 1/2 4,950 8. Knaulgi*as . 12 V2 3,375 1. Rotidee . . . 12 V2 1,80 2. Bastardklee . . 12 V2 1,125 3. Weilsklee . . . 12 V2 1,125 4. Franz. Raygras . 12 V2 6,525 5. Ital. 12 V2 4,500 6. Engl. 12 V2 4,950 7. Knaulgras . . 12 V2 3,375 8. Timotheegras . 12^/2 1,462 1. Rotidee . . 11 1,584 2. Bastardklee . 11 0,990 3. Weifsklee . . 11 0,990 4. Franz. Raygras 11 5,742 5. Ital. 11 1,980 6. Engl. 11 2.178 7. Knaidgras . . 11 2,970 8. Timothee . . . 11 1,287 9. AViesenschwingel . 11 4,158 10. Goldhafer . . . 12 2,592 1. Rotklee . . . 11 1,584 2. Weifsklee . . 11 0,990 3. Bastardklee . 11 0,990 4. Franz. Ray gras . 11 2,871 5. Ital. „ . 11 1,980 6. Engl. . 11 2,178 7. Tiniothee . . . 11 0,643 8. Knaidgras . . . 11 2,970 9. Wiesenschwingel . 11 4,158 10. Goldhafer . . . 11 2,376 11. Wiesenfuchsschw anz . 12 2,052 Pflanze. 147 mit s;0 0/j^ Zusclilag X. 1. KotkloG . . 2. AVeil'sklco . . 3. Bastardklee . 4. Franz. Raygras 5. Ital. \, G. Engl. 7. Tiraothee . . 8. Knaulgi'as . 9. "Wiesenscliwingel 10. Goldlialer . . 1 1 . Fuclisschwanz 12. Kammgras . 13. AViesenrispengi'as . Auf der Fürstenalp (1782 m) wuchsen die Pflanzen im Saatjalire sehr schön, besonders Mischungen III u. TV. Über Winter gingen aber Rotklee, Luzerne und die Raygräser ganz oder fast ganz aus; Bastardklee hielt besser ans als Rotklee; "Weifskloo hatte sich ziemlich gi\t erhalten, ebenso Knaiü- gras. Timothoe, Goldhafer, Wiesenschwingel, Wiesenfuchsschwanz, Kamm- gras, AViesenrispengi-as hielten sich selir gut. Phleum, Poa imd Festuca sind aber auch die Naturgräser der Alpen in dieser Höhe. Der Ei-ti'ag der einzehien Parzellen war um so gröfser, je mehr die winterfesten Gräser überwogen. Man erhielt in Heu pro Juchart: % kg . 11 1,584 11 0,990 11 0,990 10 2,610 10 1,800 10 1,980 10 0,585 10 2,700 9 3,402 9 1,944 9 1,539 10 0,900 10 0,630 Mischung Ctr. Pfund Mischung Ctr. Pfund I — 90 YI 18 90 n 5 31 yn 25 02 m 6 57 Yin 28 26 i\ 9 63 IX 29 52 \ 8 37 X 36 36 Die abg( 3storbenen Pflanzen waren nicht eigentlich ausgewintert, son- dorn infolge der langlicgenden Schneedecke sozusag en ■\ -erhimgert. Die Pflanzen mit reicher Reservestoffablagerung in Rhizomen kamen dagegen gut durch den Winter. Zur Aussaat auf Alpen könnte sich etwa eine Misclumg von je 10 % Weifs- klee, Bastardklee, Rotklee, Timothee, Wiesenschwingel, Goldhafer, ÄViesen- fiichsschwanz, dichti-asiger Rolirschwingel , Fioiingras, Kammgras eignen. Bei den übrigen A^'ersuchen ergab sich als beste Mischung : 25.S A %'' Heuernte 1884 Heuernte 1885 3 5 6 £ Bodenart Zahl der Beste Zahl der Beste S "" rt Schnitte Mischung Schnitte Mischung 2 759 s' Lehmboden 2 n 2 DI 3 531 SE Sandig. Leliniboden 1 X — — 4 557 S „ zäh 1 n 3 n 6 570 NE Kiesboden — — 3 in 7 1234 E Sandig. Lehmboden 1 n — — 8 0 S 'P 1 n — — 9 430 SE Milder Lehmboden 1 XI u. yii 2 n 10 530 NE Lehmboden 2 IV 1 III 11 465 SE Schwerer Thonboden 2 n 1 n 10^ 148 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Von f" Erster Zwei- beiden Verhält- p c Schnitt ter Schnit- nis des a Heimat des 15. und Iß.Jimi Schnitt 3. Aug. ten zusam- zweiten Schnittes Bemerkungen über die Vegetation etc. fe5 p Klees ! 1 men pro Hektar zu dem Dpp.-Ctr. Dpp.-Ctr. Dpp.-Ctr. ersten 1 Sachsen 258 194 452 -250/0 Beim ersten Schnitt blühte etwa V3 der Pflanzen. Frei v. behaarten Pfl. 2 Schlesien I 240 180 420 -25 „ Blühte beim ersten Schnitt vollstän- dig. Frei von behaarten Pflanzen. 3 Mähren 205 164 369 -20„ Beim ersten Schnitt blühte etwa V3 der Pflanzen. Frei v. beliaarten Pfl. 4 Steiermark 172 149 321 — 14 „ Blühte wie No. 3. War etwas kürzer als die übrigen Sorten. Frei von behaarten Pflanzen. 5 Kanada 209 126 335 -40 „ Stengel und Blattstiele waren stark behaart. Ist nach der Weizonernte nicht so schnell nachgewachsen wie die übrigen Parzellen, blieb stets etwas kürzer und behielt immer eine etwas dunkel -trübere Farbe als die anderen Kleesorten. Beim ersten Schnitt stand etwa ^/- der Pflanzen in Blüte. ü Holstein 2G3 207 470 — 21 „ Blühte wie No. 3. Zeigte im Früh- jahr 1885 stets den üppigsten Stand; war jedoch nicht ganz gleichartig und auch mit einzelnen behaarten Pflanzen versehen. 7 Ungarn 241 172 413 — 28 „ Beim ersten Schnitt blühte die Hälfte der Pflanzen. Frei v. behaarten Pfl. 8 Amerika 222 164 386 ! - 26 „ 1 Ganz wie No. 5. Beim ersten Schnitt blühten etwa 2/3 der Pflanzen. 9 Rheinprovinz (angeblich) 187 200 387 + 7 „ Blühte wie No. 3. Mit einigen be- haarten Pflanzen versehen. 10 Böhmen 223 159 382 — 29 „ Blühte wie No. 3. Frei von be- haarten Pflanzen. 11 Schlesien U 206 154 360 — 25 „ Blühte beim ersten Schnitt vollstän- dig. Mit einzelnen behaarten Pflanzen versehen. 12 Kleegras (engl. Eaj'gras und schlesischer Klee) 195 43 238 — 78 „ Bei dem ersten Schnitt zu Anfang der vollen Blüte. Der Klee war sehr durch Raygras verdrängt worden, so dafs das Ganze etwa aus Vs Klee und ^/g Gras bestand; der Stand war dicht und normal. Im Frühjahr 1885 entwickelte sich das Gras etwas eher als der Klee, aber nicht sc früh als das italie- nische Raygras auf der Trillke. Zum Vergleich mit dem reinen Klee war eine Parzelle bis zum 15. Juni stellen geblieben ; der übrige ganze Schlag war bereits früher teils zum Grünfutter, teils zum Trocknen ab- gemäht worden. Der zweite Schnitt war arg durch Mäuse zerstört. Pflanze. 149 Kotklee- saaten. Anbauversuche }ii*it vcrschiodonon Eotkleesaaten im Jaliro ^"hfeVuYr 1884/85, von H. Patenscn. i) 1. Versuch auf tiofgTiindigoin Lehm. Sämtliclier Klco kam gut dm-cli den (günstigen) Winter. Erzielt wiuxlen folgende Erträge: (Siehe die Tabelle auf Seite 148.) Der Durchscluüttsortrag- der 11 Sorten ist HdO Cti zu diesem Durchschnitt haben ergeben in der Gesamternte ein Plus von holsteinischer SO Ctr. sächsicher 02 „ schlesischer I 30 „ imgarischer 23 „ ein Minus von rheinischer 3 „ amerilcanisclier 4 „ böhmischer 8 „ mährischer 21 „ schlesisclier II 30 „ kanadischer 55 „ steirisclier C9 „ Im A^'erhältnis im 2. Schnitt (Durchschnitts- ein Plus von ertrag 170 Cti\) holsteinischer 85 Ctr. rheinischer 30 „ sächsischer 24 „ schlesischer I 10 „ migarischer 2 „ ein Minus von mäJirischer G „ amerikanischer G „ böhmischer 11 „ sclüesi scher II IG „ steirisclier 21 „ kanadischer 44 „ 2. Versuch auf einem anderen Gute. Boden: mitteltiefgTÜndiger Lehm, etwas bergige Lage in einem gröfseren Thale. (Siehe die TabeUe auf S. 150 u. 151.) Im A^erhältnis zum Gesamtdm-chsclinittsertrage von 9 Parzellen (430 Ctr.) ergaben im 2. Schnitt (Diu-chschnittsertrag der nämlichen 9 Sorten 176 Ctr.) ein Plus von ein Plus von schlesischer I . . . 33 Ctr. Hildesheimer . . 19 Cü-. amerikanisclier . . . 31 7? französischer I . . 15 11 Bullenklee . . , . 10 11 französischer III . 10 11 französischer I 5 11 sclüesischer I . . 10 11 ein Minus von steirischer 5 11 Hildesheimer . i 11 amerikanischer . . 0 11 französischer III . . 13 11 schlesischer H . . 0 n steirischer . . . . IG 11 ein Minus von Hildesheimer No. 5 . 34 11 Hildesheimer No. 5 Cowgras . . 9 . 47 11 n Nach der Schätzung (am 19. September) eines eventuellen 3. Sclmitts hatten die 3 französischen Klees eine üppige Entwickelmig ; No. 2, 4 bis 7 hatten das Land fast ganz bedeckt; No. 9 war im Wachstum etwas zmfick; No. 8 war niclit üppig; No. 10 am weitesten zurück. 1) Milchzeit. 188G, No. 6 u. 7; auch Georg. 1886, No. 9 bis 11. 150 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Heimat des Klees ; Von Zwei- beiden ter I Schnit- Schnitt, ten 4.AiigJzusam- j men pro Hektar .-Ctr. Dpp.-Clr. Dpp.-Ctr. Erster äclinitt IG.Juni Verhält- nis des zweiten Schnittes zu dem ersten Bemerkungen über die Beschaffenheit der Saat und über die Vegetation* Frankreich I 244 Frankreich II Frankreich HI Hauptvereins- bezirk Hildesheim (Harber) Aus Hildes- heim bezogen Heimat ? Steiermark Schlesien I Amerika 285 168 191 176 435 344 231 228 229 233 277 186 417 195 423 167 181 186 176 396 414 463 461 -22 o/o + 6 „ -20 „ -14 „ 27 „ 33 „ 38 Bei der Aussat wurde die Qualität der Sorten geprüft und die Farbe mit I, das Korn mit H bezeich- net. I mittel, II gut. Qualität der Saat: I schlecht, II mittel. Die Saat war sehr schlecht gelaufen, so dafs der Klee selir lückenhaft stand. Nach und nach wurde das Land mehr bedeckt. Neben dem Klee wurden beim ersten Schnitt noch 33 Dpp.-Ctr. Klatschmohn (Papaver rhaeas) pro Hektar berechnet geerntet. Qualität der Saat: I gut, II gut. Alle drei französisch. Sorten waren hartstengelig und grofsblätterig, mit einigen behaarten Pflanzen vermischt. Bei dem ersten Schnitt blühte die Hälfte der Pflanzen. Qualität der Saat: nicht sehr gut gereinigt, weil nur zum eigenen Gebrauche bestimmt. Mit einigen behaarten Pflanzen versehen. Stand bei d. ersten Schnitt in voller Blüte. Qualität der Saat: I mittel, II gut. Frei von behaarten Pflanzen. Stand bei d. ersten Schnitt in voller Blüte. Qualität der Saat: I und II fein. Frei von behaarten Pflanzen. Beim ersten Schnitt blühten etwa ^/i Teile der Pflanzen. Qualität der Saat: I und II fein. Fi'ei von behaarten Pflanzen. Beim ersten Schnitt war etwa die Hälfte der Blüten entwickelt. Qualität der Saat: I und II nicht ganz so gut wie 7, aber doch mittel. Beim Mähen des Hafers und im Herbst 1884 war der Klee etwas gegen die übrigen Parzellen zurück. Sämtliche Stengel und Bhittsticle der Pflanzen sind be- haart. Die Behaarung ist nicht so stark als bei den in Einum angebauten amerikanischen Klee- sorten. Beim ersten Schnitt blüh- ten etwa ^/i Teile der Pflanzen. Im Frülijalir iiielt dieser Klee sich etwas in der Entwickelung zurück, er war etwas kürzer als die neben- stehenden Sorten. Pflanze. 151 Von II beiden '\ Verhält- nis des .Schnitt| ten | zweiten ° I Schnittes men | zu dem ersten , Erster I Zwei 'o \ -iii ter Schnit löchnitt L 1 •,. . ' 'Schnitt ten 16.J • ' pro Hektar Dpp.-Ctr. I Dpp.-Ctr. j Dpp.-Ctr, 9 Schlesien II 10 11 Cowpras oder Bullenklee (Trif. pr. perenne) Kleegras (italienisches ßavgras und Eotklee) 248 311 163 170 424 129 440 114 277 -290/0 59 30 „ Bemerkun<,'on über die Beschallenheit der Saat und über die Vegetation. Qualität der Saat: I und 11 gut. Frei von behaarten Pflanzen. Beim ersten Schnitt stand der Klee halb in Blüte. Qualität der Saat: I gelblich, II mittel, also feiner als der gewöhn- liche Rotklee. Beim ersten Sclmitt waren noch keine vollen Blüten vorhanden, entwickelten sich 2 — 3 "Wochen später als die übrigen Sorten. Frei von behaarten Pflan- zen. Der Klee war sehr üppig; andere Unterscheidungsmerkmale wurden nicht beobachtet. Die Stengel waren ebenso stark, wie beim schlesischen Klee. Qualität der Saat: gut. Das ita- lienische Raygras entwickelte sicli im Frühjahr wesentlich früher als der Klee. Zur Zeit des ersten Schnitts war das italienische Ray- gras in voller Blüte, es war schon recht hart geworden. Nur eine Versuchsparzelle war zum Ver- ■ gleich mit dem reinen Rotklee so lange stehen gelassen. Das übrige Kleegras auf dem Schlage war teils grün verfüttert, teils vor etwa acht Tagen zum Trocknen abge- mäht worden. Der Klee war fast ganz zwischen dem Grase ver- schwunden, trotzdem dieses nicht sehr dicht stand. Yon Versuch 1 entliielten in der Trockei isubstai Protein Fett % 0/ ;0 Rotidee No. 2 20,04 2,97 4 22,00 2,8.3 f) 19,97 3,03 G 19,12 3,00 7 18,66 2,90 10 20,00 2,97 Kleegras 14,46 2,29 VoiT Yersueh 2 No. 1 19,04 2.72 Cowgi'as 18,24 3,51 152 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Aubau- ■versuche mit ver- schiedenen Kleesorten. Anbau von Sorgho und Mais. Die Versuche bestätigen den zweifelhaften Wert des amerikanischen Klees, Avenn er auch im Nährwerte gegen deutschen nicht zurücksteht. Über die Widerstandsfälligkeit gegen Winterkälte geben die A^ersuche keinen Aufschlufs. — Das Cowgras hatte kerne bessere ReiDroduktionsfähigkeit als die übrigen Sorten imd entsprach überhaupt den seinem Rufe nach zu stellenden Anforderimgen nicht, so dafs der Benutzung desselben zu den bisher üblichen Zwecken (Wiesen und Weiden) wesentliche Bedenken ent- gegenstehen. Bemerkenswert sind die wesentlich geringeren Erträge des Kleegi'ases bei beiden A^ersuchen gegenüber Kleereinsaat. Das englische Raygras scheint wegen seiner späteren Entwickelung den Klee weniger zurückzuhalten als das italienische. Wenn auch auf kleeunsicheren Böden die Vorteile des Kleegrases nicht geleugnet werden können, so Avird es doch auf kleefähigen, gut laütivierten Böden besser sein, höchstens wenig Gras einzusäen. Anbauversuche mit verschiedenen Kleesorten, i) Amerikanischer Klee wurde bedeutend mein- befallen als sclüesischer, keine entscheidenden Unterschiede im Ei-ti-ag. An zwei anderen Orten da- gegen erliielt man pro Morgen von 1. 2. deutschem Klee . . . . 33 Ctr. amerikanischem Klee . . 21 „ italienischem 13 „ Bullenklee hielt sich sehr g-ut über AVinter. — namentlicli auf kalkarmen Böden leicht versagen; wegen seiner langsameren Entwickehmg wiixl in rauhei^em Klima ein zweiter Schnitt oft unmöglich. A^ergleichende Anbauversuche mit Sorgho und Mais, von Troschke.2) Ausgesät "wurde am 18. Mai badischer Oberländer-, amerikanischer Pferdezahnmais imd Sorghum saccharatum. Mitte Jimi ANiirden die Pflanzen verzogen, so dafs bei gleichmäfsigen Abständen auf 1 m^ je 20 Pflanzen sich befanden. Die Ernte erfolgte bei beghmender Blüte, Avelche beim Oberländer am 5. August, bei den anderen am 5. Oktober einti-at. Gleich- zeitig A\uu-den deutsche imd italienische Kolbenhirse ausgesät (pro m^ bei Panicmn gennanicum (Setaria germ.) 30, bei Setaria italica 33 Pflanzen- büschel zu 2 Pflanzen. Die Ernte erfolgte bei S. germanica bei beginnen- der Blüte am 18. Augiist, bei S. italica am 5. Oktober beim Erscheinen des Blütenstandes. Geemtet AVTirde an frischer Masse pro m^ (g) Badischer Mais Pferdezahnmais Sorgho S. germanica S. italica G7G0 9704 4500 3750 4488 AVassergehalt ^/q 84 86 ■ 67 75 78,5 Trockensubstanz (kg) 1,08 1,36 1,485 0,94 0,96 100 Teile enthalten: 16,34 Ctr. 8,73 „ 14,37 „ Amerikanischer Ivlee soll ^) Pomm. landw. Wochenschr. 1886, No. 1. 2) Landw. 188G, No. 9. Auch Pomm. landw. Wochenschr. 1886, No. 2. Pflanze. 153 Und. Mais Aiuerik. Mais S(ir''li Ital. Hirse Deutsfhe Kdlbenhirse Wasser . . . Koliaschc . . Rülif'asor . . Rolüett . . . Roliproteiii . Stickstofffreie Kxü-aktstotle fri8ch 84,00 (»,05 4,74 0,34 1,28 8,G9 tmckcn 5,90 29,G5 2,15 8,00 frisch 8ü,00 0,78 4,04 0,32 1,03 trocken 5,-GO 28,89 2,30 7,38 frisch 07,00 1,02 10,93 0,70 2,14 trocken frisch trocken frisctli trocken 4,91 33,13 2,12 0,49 78,5 2,4 0,4 0,5 2,0 11,4 29,8 2,5 9,5 75,0 2,9 8,5 0,0 2,4 11,7 54,2 2,3 9,0 10,2 40,8 10,0 42,2 54,25 7,83 55,83 17,01 53,35 Futtermais luul Sorghum als (Irünfuttor. A'erg'leicheucle Uutersuchuugon von vier Lupinenarten, von Trosclike.2) Es sollte untersucht ^vcrden, ob unter den Ai-ten der Gattiing Lupinus nicht solche wären, welche für die Zwecke der Gründiingung, die zm- Zeit häufigst gebauten Ai-ten (gelbe, blaue, weifse ostprcufsische) in irgend wel- cher Beziehung üljerti'ätbn. Im Sommer 1885 kamen zum Anbau die eben angegebenen Alten und dazu L. Crnikshanksii , welche durch besonders la-äftigen Wuclis hervon-ag-t. Jede der Yersuchsai-ten ^^^u•de in vier ver- schiedenen Vegetationsperioden (1. zur Zeit des Beginns der Blüte des Hauptstengels, 2. der voUen Blüte des Hauptstengels, 3. der vollen Blüte der Nebentriebe, 4. der vollen Ausbildung sämtlicher Hülsen) analysiert, nachdem zuvor eine Bestimmung der Gesamtmenge der von je 100 Pflaiizen produzierten oberirchsclien Trockensubstanz sattgefunden hatte. Je 100 Teile Trockensubstanz enthielten: Periode I. Reinasche Rohfaser Rolüett Protein Stickstofffreie Extraktstoöe . L. Cruik- shanksii Reinasche Rohfaser Rohfett Protein Stickstofffreie Extraktstoffe . Reinasclie Rollfaser Rohfett Protein Stickstofffreie Extraktstoffe . 0,57 20,30 3,99 22,00 41,02 Periode U. 5,84 28,81 3,57 21,18 40,00 Periode HI. 5,30 38,09 3,23 19,19 33,59 Gelbe L. 5,92 31,51 3,18 19,93 39,40 5,81 31,10 3,58 18,13 41,38 5,87 35,51 2,47 19,09 30,40 Weifse L. Blaue L. 7,13 29,79 3,00 17,79 38,00 6,79 31,97 2,94 15,79 42,51 0,82 31,53 3,22 15,01 43,42 7,74 20,87 3,33 20,88 41,48 0,41 30,00 3,01 17,99 41,99 0,10 31,10 2,89 10,09 43,10 Unter- suchung von Lupinen- arten. 1) Sachs. landw. Zeitschr. 1880, No. 7. '^) Pomm. landw. Ver.-Wochenschr. 188G, No. 20. 154 Amerik. Wiesen- scbwingel. Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Periode IV. Reinasclie RoMaser Eohfett . Protein Stickstofffreie Extraktstoffe L. Cruik- shanksii Gelbe L. Weifse L. Blaue L. 5,04 38,95 3,02 18,10 34,89 5,20 37, G7 1,77 17,15 38.21 5,78 37,24 1,80 15,78 39,40 5,38 32,62 2,34 16,94 42,72 Je 100 Pflanzen produzierten an ol »erirdisclier Trockensubstanz: Lupine Cruikshanksii Gelbe Lupine . "Weifse „ . . . Blaue Per. I. 435 g 440 „ 597 „ 254 „ Per. 11. 024 g 500 „ 875 „ 415 ., Per. m. Per. IV. 1944 g 139G „ 1141 „ 532 „ 3195 1884 1743 939 Bereclmet man aus diesen Tabellen die absoluten Mengen der in je 100 Pflanzen entlialtenen StickstoffsTibstanz und Mineralstoff'e — als für die Zwecke der Gründiüigung l:>esonders Aviclitig — so erhält man folgende Zahlen : Je 100 Pflanzen enthielten A. an stickstoffhaltiger Sulistanz (berechnet mit Eiweifs) Lupine Cruikshanksii Gelbe Lupine . Weifse „ . . . Blaue Per. I. Per. n. ! Per. in. Per. IV. B. 95,9 87,7 106,2 53,0 an Mineralstoff"en . . li 28,6 1 . . II 20,0 ' . . II 42,6 I • • :: 19,7 132,2 90,7 138,2 74,7 373,2 275,0 171,3 88,8 397,3 334,0 375,3 158,7 36,4 29,1 59,4 26,6 103,0 82,4 77,8 32,8 110,6 97,9 101,0 50,7 Lupine Cruikshanksii .... Gelbe Lupine Weifse Blaue , Die blaue Lupine steht in jeder Beziehung gegen die anderen Arten ziu-ück, die gelbe und Aveifse sind annähernd gleichwertig, das Maximum der Produktionsfähigkeit zeigte schliefslich L. Cruikshanksii. Dieselbe wird zu Anbauversuchen emi^fohlen, obwohl ihre lange Vegetationsdauer der Samengewimiung Schwiex'igkeiten bereiten könnte und die Pflanzen in der Jugend vielleicht empfindlicher gegen niedere Temperatiuren sind. Der amerikanische Wiesenschwingel, von F. G. Stehler.^) Derselbe ist dem Roste, besonders dem Kronenrost (Puccinia coronata), der namentlich im Hochsommer und im Herbste aTÜtritt-, sehr stark aus- gesetzt, wodiu-ch der Ertrag wesentlich herabgemindert wird. Infolgedessen gehen viele Pflanzen sehr bald ein und der Bestand wird lückenhaft. Der Ertrag ist nicht nur im Herbste, sondern auch im ersten Schnitte geringer ») Schweiz, landw. Zeitschr. 1886. (XIV.) H. 9. S. 445. Pflanze. i; als beim rheinischen Wiesenschwingel. Ans diesen GrüiKlr-n ist die Ver- wendung- von amerikanischem AViesenschwingel in Grasmischungen nicht nur nicht zu empfolüon. sondern es ist von der Aussaat desselben ab- zuraten. Samenmischungen l'ür ein- und melirjillirige Kleegrasfelder, von Neergard. ') (Siehe die Tabelle aiü" Seite 15G.) Spergelsamen, von Möller-Holst. 2) Der kleine Spergel hat kleinere, schwarze Samen imd wird etwa 4(» cm lang; dagegen Sp. u. maxima hat gröfsere graue Samen und wird 7.") cm lang. Die Samen des kleinen Spergels sind, oft vermischt mit wildem Spergel, leicht zu haben, vom Riesenspergel ist es dagegen schwer, guten keimfähigen Samen zu erhalten, weil man bisher wenig AVert auf die Zucht desselben gelegt hat. 1/2 kg enthält vom Riesenspergel 367 000, vom kleinen Saatspergel GIOOOO, vom wilden Sj)ergel 1160 00 Körner. 1(H)0 Körner wiegen 1,36 resp. 0,32 resp. 0,43 g. Im Jalu-e 1SS3 wiu'dcn von Sp. a. maxima zwei Proben ausgesät, von welchen Samen a dem 1,5 mm-, Samen b dem 1,25 mm-Sieb ent- nommen war. Man erntete vom Samen a Qual. 1,75mm Gew. v. 1000 Körner 2,06g in % 1,3] . „ „ „ ,, 1,50,, „ „51,0 1,5 1,25 1,12 34 'M 86,0% guten Samen, vom Samen li 7 ,4 % unentw. Samen, gual. 1,75mm Gew. v. 1000 Körner 2,00g in^ u,ll 15 13^ '>,S 5*77 5 1,25 1,00,, „ „48^91 ^/o guten Samen, 15,3 % unentw. Samen. Die Ernte von a ist in jeder Hinsicht besser als jene von b. Versuche mit verschieden grofsen Samen von Sp. sativa (1,25 \ind 1,00 mm) fülnten zum nämlichen Resultate, der gröfsere Samen lieferte wie in jeder Beziehung bessere Samenernte. Weiter wurde ausgesät vom Ernteprodukt des Samens a und b, von beiden guter Same (GnJfse 1,5 -f- 1,25 mm), der aber natürlich seiner Zusammensetzung entsi)rechend (siehe oben) bei a bessere Durclischnitts- ipialitüt hatte als bei b. Man erntete vom guten Samen der Nachzucht von a Qual. 1,75mm Gew. v. 1000 Köirner 1,57g in % 0,4] „ 1,50 „ „ „ „ „ 1,32,, „ „62,0 92,1 0/0 guten Samen, „ l,iiO „ ,, „ „ „ i,Uo „ ,, „_J,0 „ „ 1 25 lOUU Körner 2,0 g 1 '^1 V 11 ^1- ^ 11 1 0'^ 11 n -i.,'J-. „ %0,1] „ 24,3 [ 80,1 % guten Samen, „55,7j 1 7,4 % im entw. Samen. 1) Schlesw.-liolstein. landw. Woelienbl. 1886, No. 2. ^) Landw. 1886, No. 26. Samen- inischun,' fUr Klee- grasfelder. 156 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. CO B B Knaulgras (Dact. glom.) . Französ. Raygras . . . Wieson-Schwingel . . Hartblättrigor Scliwingol Wiesen-Fuchsschwanz Gem. Rispengras (P. triv.) *Wiesen-Risi)ongras . Acker-Trespe (Brom, arv.) Honiggras (Holcus lanat.) Rotklee Wcifsklee Schwed. Klee (Trif. hybr.) Hopfenklee (Med. Inp.) . Wundkloe (Anth. vuln.) . Engl. Raygras .... Ital. Raygivas .... Timotliee . . . . . 11 1— ' o g — . O CO CO CO 1 1 00 1 to to rf^ CO CO O OJ CO CD 2. 1— ' Od Ol 1 LO LO 1 1 1 LO CT CO 1— ' CO) '"'-^ 00 1 lO to i H- 1 '^ 1 CO to 1 o to dg ^3 lO 2 3 rl- "-< ^ et) CO 1 1 to H-' 1 1 CO CO >f^ to CO to 1 ^ to to 00 IT' « 1 B o CO to CO CO 1 1— ' CO l-O, tf^ CO 1— k 1 CO H-» 1 1— i to to o^ to c1- CO ^1 1 L\2 LO LO 1 1 O 1 rf^ o lO rf^ CO to 1 1 w 1 1 CO S^ " cc N tn o 1 1 1 1 i 1 1 1 1 1 '^ '^ 1 1 1 1 s C5 kräftig ^5 3ä CD CD cf5* CO fB 1 lO 1 1 1 1 1 LO 1 1 *- *^ 1 1 1 Im ~j leicht Q^ CT o 1 1 i 1 1 1 1 1 1 1 '^ °^- 1 S 1 1 1 <» kräftig CS ' OD o — V cr5 1x3 1 to 1 1 1 1 1 i^ 1 1 ^ ^ 1 IC 1 1 1 o leicht ^ S. Q -^ r Hilf cT' 3 cd" cö" g" <-♦- CD r-f- rn ^ ^ cn ^ - Et. ^' '^ CD CD CD lO lO 1 IC to CO CO Auf leiclitem tnul trockenem Boden nehme man statt des ital. Raygrases 2 — 3 Pfd. weidie Trespe. Die zweckmäfsigsto Zeit zum Nachsäen ist im Herbst, aber nicht nacli Mitte Sept.; sonst besser im Friilijahr! 5. p: Pflanze. 157 Ebenso hatte sicli in der Nachzucht der vcrscliiedcu grolsen Samen von Sp. sativa die Qualität der Ernte bei den guten Samen der kleineren Saat noch mehr verschlechtert mid die Zahl der unentwickelten Samen ver- grölsei-t. — Nur ein genaues Sortieren der Aussaat ist im stände, die gute Qualität des Spargelsamens zu erhalten und zn vermelu-en. Symphytum asperrimum als Futterpflanze, von E. Pott, i) A''erfasser führt aus, dafs dieser Ptlanzo ein hcrvoiTagendor Platz ge- bühre, von dem sie nur durch unbegründete Vorurteile abgehalten sei. Sie liefert selbst auf nicht klcefüliigen (sandigen und moorigen) Boden und ohne abnorm grofse Düngungen selu' hohe Erträge eines stickstotlreichen Futters, das allerdings sehr wasserreich ist. Die Pflanze ist aber gegen Trockenheit, Nässe und Frost -wenig empfindlich. Die Blätter werden von den meisten landwii'tschaftlichen Haiistieren gern aufgenommen. W a g n e r "scher F u 1 1 e r b a u. ^) Nach einer Mitteilung von Krocker erhält man in Westfalen pro Hektar in 3 Schnitten 140 — 180 Ctr. Heu. Auf dem kalkarmen, kalireichen Grauwackeboden des westfälischen Saitorlandes wurde folgende IVIischimg gesät : Trif. hybrid um ... .8 Pfd. „ repens .... .8 „ Lotus corniculatus . . 3 „ Medicago lupulina . . 3 „ Vicia cracca .... 2 „ Alopecurus pratensis . 3 „ Phleum pratense . . 3 „ • Festuca pratensis . . 3 „ Dactj'lis glomerata . . 4 „ Avena elatior .... 5 „ Lolium italicum . . . 3 „ Die Sandwicke im Jahre ISSG, von Schirmer. 3) Die im August imd September, allenfalls noch im Oktober gesäte Sand- wicke hat den Vorzug, Frühjahrssaat ist nur bei feuchten Böden zu em- pfelilen. Die zeitig bestellte Wicke wiutle cim-ch Schafe beweidet und ent- wickelte sich im Frülijahi- selu- schnell. Sie konnte schon Dklitte Mai als erstes Grünfutter VerW' endung finden. Kochia villosa, Chenopodium nitroriaceum, Atriplex num- niularia als Futterpflanzen.*) Nach Prillieux bedecken Arten verschiedener Chenopodeengattimgen in den Ebenen des südlichen Austi'aliens gi'ofse Flächen und bieten ein ausgezeicluietes Futter. Sie vegetieren auch bei gröfster Trockenheit. Im südlichen Frankreich (bei Antibes) imd in den salzhaltigen Gebieten der Insel Camargue gedeihen die genannten Pflanzen sehr gut, und man hofft in den salzdurchsclnvängerten Ebenen der Camargue ergieljige Schafweiden mit Hilfe dieser Pflanzen herstellen zu können. Diese Pflanzen i)assen viel- Symphytum asperrimum. 1) Wiener landw. Zeit. 1886, No. 92. 2) Landw. Yer.-Zeitschr. f. Hessen 1886. 3) Landw. 188G, No. 47. *) Östcrr. landw. Wochenblatt 1886, No. 26. Waßner- sclicr Futterbau. Saudwicke. Ver- schiedene Futter- pflauzen. 158 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Bieneu und Botklee. Ind. Kaps. Litteratur. Ver- schiedenes. Aaclepias. Asclepias. leicht auch für die Küsten von Isti'ien imd Dalinatien. die Heidegegenden ilitteldeutsclüands und für die nordischen Dünen. DerBesuch des Rotklees durch die Bienen, von C.Schachinger.') Es wird angegeben, dafs in diesem Jahre (188G) die zweite Mahd des Rotklees vorzugsweise viel Honig lieferte; infolge der Trockenheit blieben die Blütenröhren kürzer imd lüerdurch den Bienen zugänglich. Weifser indischer Raps. Dieser wird neuestens statt des zu Grünfutterzwecken sehr gefragten weifsen Senfs unter dem Namen „Gell)saat" angeboten und verkauft, tlher die Brauchbarkeit zu dem angegebenen Zwecke ist zur Zeit nichts bekaimt. Der Anbau von Zwischenfrüchten zur Futtergewinnung und G-ründüngung mit besonderer Berücksichtigung der stickstoff- sammelnden Pflanzen, von M. Märcker. 2) Die Kultur des Timotlieusgrases, von R. Finder. 3) b) Verschiedenes. Über Asclepias Cornuti und die verwandten Arten, von G. Kassner.*) Die Gewinnung der wertvollen Bastfaser ist erschwert dm-ch den Inhalt der Milchsaftgefäfse. Derselbe mufs daher vor der eigentlichen Röste ent- fernt werden, was durch Extraktion mit Benzin, Schwefelkolüenstoff u. dergl. geschehen kann luid sich deshalV) empfiehlt, weil im Extrakte sehr wertvolle Stoife, Wachs und Kautsclndc enthalten sind. Die Ausbeute an Kautschuk ist verschieden je nach den extrahierten Pflanzenteilen. Getrocknete Blätter gaben im Mai 0,15, im August 1,13, im September 1,61% gereinigtes Produkt. Das Wachs ist im Extrakt zu etwa 50 % enthalten. — Die Ver- arbeitung der Stengel auf Extrakt und Faser wird so zu erfolgen haben, dafs man erst durch Walzen die Holzkörper zerknickt und die Holzteüe entfernt. Zwei nahe verwandte Arten, Calotropis (Asclepias) gigantea und C. procera (C. Hamiltonii) werden in ilu-em Heimatslande Indien teils in der Volksmedizin, teüs zu technischen Zwecken verwendet; der Bast dient zm- Papierfabrikation, der eingetrocknete Milchsaft als Substitut der Guttapercha. Zur diesjährigen Kultur der Asclepias Cornuti, von G. Kass- ner. 5) Die Befruchtung der Asclepias Cornuti durch Insekten, von G. Kassner. 6) Der Blütenbau beweist, dafs eine Befruchtung niu- durch Insekten stattfinden kann. Aufser den Ameisen, welche sich ohne Vorteil für die Pflanze den Honig der Blüten zu Nutzen machen, werden dieselben von Bienen mid zwei Arten von Wespen oder Fliegen (?) besuclit, und durch diese die Befruchtung vermittelt. Verfasser sali Insekten, welche zwei Paar Pollinarien, je eines an einem Bein, lierumscldoj)pteii. Manclimal vermögen ') Österr. landw. Wochenblatt 1886, No. 44. ^) Jahrb. der d. Landwirtschafts-Gesellschaft 1886, I. 80. 3) Österr. landw. Wochenblatt 188G, No. 35, 36, 37. *) Landw. Versuchsst. lSb6, Bd. XXXIIL 241. 6) Landw. 188G, No. 60. 6) Landw. 1886, No. 73. Pflanze. 159 sie die PoUinaricii nicht hcrausziiroilsen, die Insekten vermögen sich nur mit Yerhist ihrer Beine wieder zu befreien. Ascleinas Cornuti, von G. Kassner. i) Über Asclepias syriaca.^) "NVinterlein, von A. Leydhecker. 3) Derselbe wird selten gebaut, obwohl nach den Erfalunngen in Kraiii und anderen Gegenden dessen Kultin- durchfülirbar wäre. Ani' dem Vei- suehsfelde der landw. Anstalt Tetschen-Liebwerd Avurden bei mehrjälu'igem Anbau folgende Erfahrungen gesammelt. Die Ansaat geschah Anfang Sep- tember. Vor Einti'itt des Winters war der Stand gut geschlossen, die Pthinzen kräftig entwickelt. Trotz einer Kälte von — 17^0. ohne Schnee- (U:'cke trat der Lein tadellos ins Frfihjalu- ein. Die Stengel des Winterleins waren stärker als die des Sommerleins. Die Blüte trat um 12 — 13 Tage früher ein als die des Rigaer, der Unterschied in der Reifezeit betinig mu- i) — 10 Tage. Die Faser war ziemlich hart und rauh, jener des Sommer- leins nachstehend. Winterlein, von Hutter.'^) Diese Varietät des gewölmlichen Leins (L. usitatissimum) miterscheidet sich von letzterem durch stärkere Bewurzelung, Verästelung und reicheren Samenansatz, was von der längeren Vegetationsdauer, aber auch von der Verdünnung des Standes durch Auswintern rülii-en dürfte. Winterlein könnte an SteUe der Rapssaat treten, eignet sich aber bei uns nicht ztu- Gewinnung fester, feinerer Faser, w^eil der hierzu nötige gleichmäfsige (liclite Bestand über den Winter imd das erste Frühjahr niclit erhalten bleibt. Auch ist er sehr unsicher mid entbehrlich, weil durclischnittlich der gewöhnliche Lein bessere Erträge giebt. Winterlein wird seit Jahren im gröfseren im Herzogtiun Ki-ain kidti viert. Der Flachsbau in Frankreich, von G. Dangers. 5) A^ersiiche über Kultur und Verarbeitung des Flachses, von Strehl und Fritze. 6) Genista linorum, eine neue Gespinstpflanze, von V. Th. Magerstein. 7) Diese Art liefert sehr zähe Faser, welche seit einigen Jahren zu Bind- i'aden, Stricken, Segeltucl^ aber auch selu^ feinen Geweben verarbeitet wird. Sie hat den Vorzug, durch Nässe viel weniger zu leiden als sonstige Pflanzenstoffe. Die holzigeii Abfälle, welche bei der FasergeAvinmnig er- lialten werden, eignen sich zur Cellulose- oder Papierfabrikation. Die Pflanze gedeiht auf sterilen, unfruchtbaren Böden und wahrscheinlich in den meisten Ländern Mitteleuropas. Da die Blüten sehr honigreich sind, eignet sich die Pflanze aucli sehr für die Zwecke der Bienenzucht. Winterlein. Genista liuoruui. 1) Wiener landw. Zeit. 1886, No. 8L 2) BuU. d. seanc. de la soc. nat. d'agric. de France 1885, No. 8, S. 532. 3) Österr. landw. Wochenblatt 188G, No. 32. *) Österr. landw. Wochenblatt 1880, No. 27. 5) Fühling's landw. Zeit. 1886 (XXXV.), H. 11, S. 651. 6) Landw. 1886. Centr.-Bl. Agrik. 1886, XVL 484 ') Österr. landw. Wochenblatt 1886, No. 48. IGO Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Hopfeu- Xiitteratur. ^nbau vou Teichrohr. Ver- schiedene liitteratur. Der Yersuclisgarten des deutschen Hopfenbaiivereins in Spalt, von C. Kraus. ^) Dritter Bericht. Beobachtungen über die Kultur des Hopfens im Jalire 1885.^) Der Sommerschnitt des Hopfens und seine Wirkung auf die Ertragsfähigkeit, von 0. Koch. 3) Zahlreiche Artikel zum Hopfenbau.*) Anbau von Teichrohr. 5) Da Eolu' zu verschiedenen Zwecken verbrauclit wird, kann sich dessen Anbau auf sumpfigen FLächen u. dergl. sehr wold. lolmen. Am einfachsten, aber auch imsichersten ist die Ansaat. Der Samen reift im November, ist meist taub und wird in Lehm geknetet, aus welchem man eigrofse Klumpen formt, die am Rande des Sumpfes ausgelegt werden, so dafs sie nur flach vom "Wasser bedeckt sind. Bei der Yermelu-ung dmch Stecklinge verwendet man im Jiuii gesclmittene junge Halme. Die sogenannte Bültenpflanzung (Verwendung einzelner, aus einer bereits vorhandenen Anlage ausgestochener Büschel von ungefälu- 0,05 m^) kann das ganze Frühjahr über geschehen, die Pflanzen wachsen gut an, entwickeln sich aber oft später selu' lang- sam. Am sichersten ist die Pflanzung von Rhizomen, welche in Stücke geschnitten werden, die man in bewegtem Wasser zu befestigen (Eudegen in Drainröhi'en, welche senkrecht in den Boden gesteckt werden) hat. Die Halme werden später nach dem Ufer zu umgelegt, damit sie sich bewurzeln und aus den Knoten neue Sprosse machen können. Besonders im ersten Jahre darf das Rohr erst im Spätherbste \md nicht zu tief abgeschnitten werden, damit das Wasser nicht In die holüen Halme dringt imd Fäulnis veranlafst. Anbau der Quinoapflanze, von F. v. Thümen. 6) Diese uralte Kiüturpflanze der Gebiete an der südamerikanischen West- küste könnte auch für rauhere imd hochgelegene Landstriche Europas sich eignen, wo G-eti'eide nicht mehr gebaut werden kann. Am häufigsten -wird in Südamerika die gemeine weifse Quinoa (Reismelde, Chilireis, jieruviani- sclier Spinat, Reisspinat, Anserine Quinoa blanc, White Quinoa) mit grofsen Blättern, melüig weifsbestäubt, angebaut. Die in Chili vielfach kultivierte rote Qumoa ist rot, ohne mehlige Bestäubung. Selten gebaut sind die schlitz- und lanzettblätü-ige Form. Anbau des Buchweizens, von F. v. Tliümon. ^j Anbauversuche mit Hülsenfrüchten, von E. Hamann. 8) Zuckergewinnung aus Sorgho und Mais, von Drummoud. 9) Bericht über die einsclüägigen Versuche in Amerika. ^) Sep.-Abdr., 31 S. Allgem. Brauer- und Hopfenzoit., Nüi'nberg 1880. 2) München, Th. Ackermann, 1887. Allgem. Brauer- und Hopfenzeit., Nürnberg 1886/87, 32 S. j) Allgem. Brauer- und Hopfenzeit. 188G, No. 119. '*) Allgem. Brauer- und Hopfenzeit., Nürnberg 188(J. 5) Landw. Centr.-Bl. Posen 188G, No. 17. '0 Wiener landw. Zeit. 188(J, No. 14. 7) Wiener landw. Zeit. 188(5, No. 10. 8) D. landw. Presse 1880, No. 11. ") Österr. Rübenzuckerzeit. 188G (XXIV.) N. F. XV. November-Heft, S. 730. Pflanze. IGl Der Weinstock und die Bodenfeuchtigkeit, von E. AVollny. i) Kulturversuche mit verschiedenen Gewächsen auf den Rie- selfeldern der Stadt Berlin. 2) Le topinaiiiliour au point de vu de la culturc et de la destillation, von 11. Tellier. 3) Anhang. Unkräuter. Vertilgung von Wiesenunkräutern durch den Auftriel) von Schafen auf die Wiesen zur Winterzeit, von F. Alzer. *) Viele Unkräuter ^verden vom Scliaf zur Winterzeit in Ermangelung besserer Pflanzen abgefi-essen und geschwächt oder ausgezogen. Klapper- topf (Hahnenkamm) wii'd diu'ch melirero Jalu-e hintereinander wiederholtes Beweiden im Frühjahr gi-fmdlich zerstört. Vertilgung des Schachtelhalms. 5) Entwässerung des Grundes. Gegen alle anderen Vertilgiuigsmetlioden ist das Unkraut unempfindlich. — Ein einfaches ]\Iittel zur Vertilgung auf Wiesen ist Bcstrouung im Herbst mit gesiebter Steinkohlcnasche, nötigen- falls wiederholt. Vertilgung der Quecke.^) Empfolüen wird, stark verfpieckte Felder nach der Getreideernte so- fort flacli zu scliälen luul Buchweizen, Raps oder Senf zu säen, welche nötigenfalls durch Düngung mit Guano oder Cliilisalpeter zu üppigem Wachs- tum gebraclit werden sollen. Die Saat benutzt man als Grünfiitter oder Gründüngiuig. Die Quecke geht unter der Beschattimg aus. Oder es Avlrd flach geschält und immer meder geeggt, sobald die Quecken aussclüagen. !Man kaiui auch die Austrielie durcli Schafweide beseitigen. Vor AVinter wird dann bei jeder Vertilgungsart zur vollen Tiefe gepflügi: und in rauher Furche liegen lassen. Vertilgung der Distel. '^J Ausstechen mit Disteleisen, Ausziehen mit eigenen Zangen, besonders im Frühjahre und nach Dm-chweichung des Bodens durch Regen, Umpflügen mit dem Rajolpfluge und darauffolgendes Herausziehen, Anbau mehrjähriger Kleearten, welche die Disteln ersticken oder dm-ch das wiederholte Ab- mähen deren Aussterben ermöglichen, Vertilgimg der Pflanzen an Sti-afsen, Wegen u. s. w. Seichtes Abschälen des Ackers mit daraiiffolgendem Eggen u. s. w. Auch Rapsbau, richtige Fruchtfolge mit ausgedehntem Haclcfrucht- bau imd Tiefkultur sind empfelüenswert. Vertilgung des Huflattichs, der wilden Möhre und dergl. 8) 1) Allgem. Weinzeit. 1886, No. 25, 27. 2) D. Gartenzeit. 1886, No. 10. Centr.-I]l. Agrik. 1886, H. 9, S. 645. 3) .Journ. d. fagric. 1886 (XXI.) T. II. Novembre, No. 918, S. 782. *) Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe 1886, No. 5, 5) Wiener landw. Zeit. 1886, No. 56. 6) Fiihling's landw. Zeit. 1886, Hft. 5, S. 305. 7) Landw. Zeit. Wetsfalen u. Lippe 1886, No. 3. 8) Östorr. landw. AVochenbl. 1886, No. 47. Jahresbericht 1886. 11 Anharg. Unkräuter. Wipsen- krüuter. Schachtel- halm. Quecke. Distel. Huflattich u. s. w. 162 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. "Würger. Man inaclie mit einem Eisen ein Loch in das Herz der Pflanzen nnd ti'äiifle Peti'oleiim ein. Beschreibung und A^ertilgung des Kleewürgers, von L. Just. *) Die Würger oder Sonimerwurzpflanzen, von F. v. Thünien. 2) Ver- mehrungs- fähigkeit auf un- geschlecht- licLem Wege. Deutschlaud, Püanzenkranklieiten. Eeferent: Clir. Kellermann. A. Krauklieiteii durch tierische Parasiten. I. Reblaus. Lebens geschieht 6. Boiteau, P., Fortsetzung der bei der Erziehung der Rebläuse in Röhren erzielten Resultate. 3) Der Yerfasser hat die 19. Generation auf ungesclüechtlichem AVege er- zogen, ohne dafs ein Rückgang in der Vermelu-ungsfähigkeit eingeti-eten ist. Auf dem JH. österreichischen WeinbaukongTefs in Bozen *) stellte Bolle die jedenfalls noch der Bestätigung bedürfende Behauptung auf, dafs es zweierlei geflfigelte Rebläuse gebe, die eine Fonn sei 0,7 mm, die andere 1 mm lang. Aus den Eiern der einen Form sollen nur Männchen, aus den Eiern der anderen Form nur "Weibchen hervorgehen. R Osler Aviderspricht dieser Behauptung. Geographische Verbreitung. Nessler, Die AYurzellaus in Lutterbach. 5) Die Reben, an welchen die Reblaus gefunden wmxle, waren vor 8 Jahren in Mülühausen gekauft worden und rülu-en walu-scheinüch von BoU- weiler her, avo die Reblaus bereits im Jalu-e 1876 nachgewiesen wiuxle. An 9 verschiedenen Stellen sind in Lutterbach 1400 Reben von der Wur- zellaus befallen. Bis Ende Juni 1886 wurden nach Veröffentlichung des Reichsamtes des Innern in der Gemarkung Ockenfels 55 infiziei-te Stöcke, bei Linz- hausen 1 infizierter Stock, im ganzen 6 verschiedene Ansiedelungen neu aufgefimden. ^) Bei Lolu'sdor'f wurden 8, 18 imd 2 infizierte Stöcke gefun- den. Bis zum 15. Juli wurden rechtsrheinisch 71, Unksrheiniscli 73 infi- zierte Stöcke entdeckt. Die Reblausherde in Rlieinpreufsen und im Elsafs. ^) Ein Verzeicluiis der vom 15. Jujxi bis Ende Juli 1886 neuaufgefun- denen Herde. 1) Karlsruhe 1886, 8. S., 1 Tafel. 2) Österr. landw. Wochenbl. 188(5, No. 38. •") Compt. rend. 1886. CIL 195. 4) Weinl. 1886, XVIII. 530. 5) Badener landw. Wochenbl. 1886, 251. 6) Weinl. 1886, XVIII. 367. 7) Weinb. 1886, HL 281. Pflanze. 1G3 Bis 4. Soptomber 1880 winden im Kanton Züi-ich 22 22G mit Rcb- Schwei«. lausen behaftete Stöcke aufgefunden. ') Im Jahre 1884 wurden im Kanton Neuehatel 1800 kranke Rebstöcke konstatiert, im Jahre 1885 aber 5200 Stöcke. Im Kanton Genf ist die Vermehrung noch gröfser. In den neu in- fizierten Gemeinden Yernier imd Confignon mufsten 36G3, bezw. 41871 Stöcke vernichtet werden. Die Gesamtzahl der im Kanton Genf gerodeten Stöcke belauft sich auf GOOOO gegen 30G51 im Jahre 1884.2) Nach T isser and's offiziellem Bericht 3) über die Phylloxera ^\iu'den Frankreich. diu-cli die Eeblaus seit dem Beginn ihres Auftretens in Frankreich bis zum Jahre 1885 melrr als eine Million Hektare Weinland vernichtet. Yor der Invasion hatte FranlaTich 2 503 000 ha, zu Anfang 188G ungefähr 2 000000. Durch Neuanpflanzinigcn Avurde der entstandene Yerlust demnach ziu' Hälfte wieder ausgeglichen. Das Unterwassersetzen wurde angewendet bei 24 339 ha, der Schwefelkohlenstoff bei 40 585 hä, die Sulfokarbonate bei 5227 ha; 75 2G2 ha sind mit amerikanischen Reben bepflanzt. Die AiTondissements Sancen-e (Cher), Bressuire (Deux-ScnTCs), Cholct (ilaine-et-Loire), Besanpon (Doubs), Gex (Ain), die Kantone Donnemarie und Montereau (Saine-et-Marne) wurden für phyUoxerieit erklärt.*) In Syi'mien nimmt die Reblaus rapid überhand. In der Gemeinde Kroatien. Ledince ist ^s? ^^ ^^^' Gemeinde Kamenitz ^/^ der sämtlichen Stöcke ab- gestorben. Infizierte Weingärten fanden sich ferner in den Gemeinden Rakovatz, Beocsin, Bukovatz, Slankamen, Beschka, Carlowitz. 5) In Kroatien sind von den 117 315 Joch Weinbergen gegeuAvärtig 58 82G Joch beckoht.6) Bis Ende 1884 wai-en in Ungarn 280 Gemeinden in 20, bis Ende 1885 Ungam. 409 Gemeinden in 38 gespen-ten Bezirken von der Reblaus verseucht.'^) Im Werschetzer Gebiet sind sämtliche Fhu-en befallen. 8) Im Ofener Gebirge breitet sich die Reblaus in erschreckender Weise aus. ^) Desclozeaux, Die Reblaus in Poi-tugal. lO) Portugal. In Portugal belief im Jalu-e 1885 sich das von der Reblaiis befallene Areal auf 18 000 ha, davon sind 2073 ha vollständig zerstört. Das Übel breitet sich von Jahr zu Jahr mehr aus. Auf der Insel Madeira sind 2500 ha ergriffen und 2000 ha voll- ständig zerstöi't. In Australien ti'itt die Reblaus iai der Provinz Geelou verheerend auf. Australien. Sonstige neue Fundorte der Reblaus: In Deutschland: Lutterbach bei Mülhausen di-ei neue Reblausherde entdeckt am 21. Juni, ii) 1) Weinl. 1886, XVni. 48ß. '^) Weinl. 1886, XVIII. 377. 3) Journ. agi-ic. par Barral 1886, I. 404-408. *) Journ. agric. par Barral 1886, I. 408. 5) Weinl. 1886, XVIII. 318. 6) Weinl. 1886, XVIII. 414. 7) Weinl. 1886, XVIII. 90. 8) Weinl. 1886, XVIII. 353. 9) Weinl. 1886, XVIII. 341. 10) Monit. vinic. 1886, XXXI. 290. ") Weinl. 1886, XVHI. 319. 11* 164 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Li den G-emarkimgen Liiizhauseii und Ockenfels des Kreises Neuwied imd in der Gemarkung Lolu-sdorf des Kreises Alu-weiler 27 Reblausherde.') Hagenlieiin im Oberelsafs unweit Basel. 2) Bei Cannstadt und Sclolofs Berg 3 Herde. 3) In der Schweiz: "Winkel, Eegensberg und Dielsdorf im Kanton Züiich.*) Founex im Kanton Waadt. ^) Höngg, Oberstrafs, Oberweningen, Schöflis- dorf*») im Kanton Zih-ich. Chancy, Dardagny, Rufsin, Bernex, Essertine, Chouilly, St. Julien, Myes bei Coppet, St. Blanc bei Auvernier im Kanton Genf. 7) In Steiermark: Kolos bei Pettau. 8) Samitscli. 9) In der Kapkolonie: In unmittelbarer Nähe der Kapstadt bei Mowbray und Rondeboseh ; bei ]VIoddergat. ^^) In Ungarn: Albertfalva im Pester Komitat, Förök Balint^^), Szerep im Biharer Komitat, Felsö-Nana im Heveser Komitat, 0"-Ker im Baeser Komitat, Kis-Taresa, Mogyorod und Yersec im Pester Komitat, Jobbägyi im Ne%'yrader Komitat ^2)^ Yaradia, Peczel im Pester Komitat, Feregyhäza und Fibiscli im Ai-ader Komitat. >3) In Algier: Unweit von Philippe^■ille am Eingang des Thaies von Saf- Saf.'*) Zeüfa.i5) Bekämpfung. Verordnung, betreffend die Einfuhr und die Ausfuhr von Gewächsen, sowie von sonstigen Gegenständen des Wein- und Gartenbaues.'^) § 1. Der örtliche Geltungsbereich der Verordnimgen vom 11. Fe- bruar 1873 (Reichs-Gesetzbl. S. 43) und vom 31. Oktober 1879 (Reichs- Gesetzbl. S. 303), sowie vom 4. Jidi 1883 (Reichs-Gesetzbl. S. 153) ist foi-tan dasjenige Gebiet, welches dm-ch das deutsche Zollgebiet und die aufserhalb der deutschen ZoUgi-enze belegenen Teile des Reichsgebietes gebildet wird. § 2. Gegenwärtige Yerorcbmng tiitt mit dem Tage ilu-er Verkün- digung in Ki'aft. Jablanczy, Vorkehnmgen im Bezirke Korneuburg gegen das "Weiter- schreiten der Reblaus.'^) Rebschiüen zm- Heranzucht amerikanischer Reben, sowie ein Versuchs- weingarten soU im Infektionsgebiet angelegt werden. 1) Weinl. 1886, XVUl. 319. 2) Weinl. 1886, XVm. 593. 3) Weinb. 1886, IH. 321. *) Weinl. 1886, XVEI. 332. 5) Weinl. 1886, XVm. 341. 6) Weinl. 1886, XVm. 449. ') Weinl. 1886, XYLU. 377. 8) Weinl. 1886, XVIII. 341. 9) Weinl. 1886, XVHI. 377. 10) W^einl. 1886, XVEI. 281. ") Weinl. 1886, XVIII. 367. 12) Weinl. 1886, XVIII. 486. 13) Weinl. 1886, XVIH. 332. 1*) Monit. vinic. 1886, XXXI. 178. 15) Monit. vinic. 1886, XXXI. 218. 16) Reichs-Gesetzbl. 1886, 191. 17) Weinl. 1880, XVIH. 39. Pflanze. 1G5 H. Göthe, Haben die Erfahrungen in Frankreicli die AVider- standsfähigkeit derjenigen amerikanischen Rebsorten, die als Pfropfnnterlage empfohlen werden, dargethan? Yorti-ag. ') Der Redner bespricht die mit den widerstandsfälligen Reben in Fi'ank- reich gemaclitcn günstigen Eriahrungen, sowie die Ursaclien der gröfseren Widerstandsfähigkeit dieser Sorten. Er giobt zu, dafs ungünstige Boden- verhältnisse, unpassendes Klima und maiigolhafte Kultnrverliältnisse die Widerstandsfähigkeit beeinti'ächtigen. Er liält es für notwendig, dafs auch bei uns Versuche mit wider- standsfähigen amerikanischen Reben angestellt werden. Moritz, lU»er den dormaligen Stand der Reblausfrage ins- besondere in Deutschland. Vortrag. 2) Der Redner begründet seine Ajischauung, dafs die bisherige Ai't des Vorgehens gegen die Phylloxera bei uns sich durchaus bewährt hat. Ferner erklärt er: „Etwaige jetzt schon versuchsweise bei \ms auszuführende An- pflanzungen ge])fropfter amerikanisclier Reben in den Weinbergen schliefsen eine grol'se Gefalu' der Verschleppung des Insektes in sich und sollten daher nicht gestattet werden." Litteratur. Andrade Corvo: Le virus de la tuberculose de la vigne et ses raicrobcs. — Bull. des söances de la soc. nat. d'agric. de Fi'ance. 45, Xo. 10. p. 697 — 704. Aussigny, L. d': Culture des vignes americaines et reconstitution des vignes de- truites dans le Rcrry. 8*^. 26, pp. et. planche. Issondun (Impr. Gaignault). Auvran, Frederic: Le Phylloxera. — 8". 24 pp. Alger (impr. Fontana e Co). Babo, Über die Herstellung veredelter Wurzelreben. — Weinl. 1886, XVIII. 25. — — Über das Auspflanzen von Weingärten mit amerikanischen Beben. — Weinl, 1886, XVIII. 13. — — Die Kesultate diesjähriger Versuche über das Veredeln von Schnittreben. — Weinl. 1886, XVm. 361. Bazille, G.: Les vignes de V Herault. Le Peronospora. — Joum. agr. par Barral 1886, 1, S. 938—939. — — La defense et la reconstitution des vignes. — Joum. agric. 1886, 21, 22, 480—492. Bericht über die Yerljreitung der Eeblaus in Österreich 1885. Veröff"entl. im Auf- tra<,^e des k. k. Ackerbauministeriums. 8°. 35 S. mit einer Karte. 1886. Wien k. k. Hof- u. Staatsdruckerei. Bericht über die Sitzunc: der Central-Commission für Keblausangelegenheiten in Wien. — Weinl. 1886, XVllI. 481. Cem Hopfen •^ ' -•■ ' etc. schad- bäumen schädlichen Insekten.*) Der Verfasser referiert über zwei von Charles AVliitehead in England tibai- den genannton Gegenstand herausgegebene Broschüren. liehe Insekten. Säugetiere. lisation de im Königreich Sachsen und die damit erzielten Erfolge.^) Dr. Crampe, Die Organisation des Mäusevertilgungswesens Mäuse- i- T c OD Vertilgung. 1) Allg. Forst- u. Jasfl-Zeit. 1886, LXII. 433. 2) Journ. agric. par Karral. 1886, XXI. (1) 623. 3) Badener lanihv. Woclienbl. 1886, 60. *) Bull, des seances de la soc. nat. d'agric. de France. 1886, XL VI. 220. 5) Landw. 1886, XXH, 149—155. 176 Boden, Wasser, Atraospliäre, Pflanze, Dünger. Die Oi'ganisation des ]\Iäiisevertilgungswesens in Sachsen kennzeiclmet sich cliu'ch folgende Eüuichtungen: 1. Es sind vorhanden Ortsverbände und Gemarkungsverbände. 2. Zu den Ortsverbänden gehören sämtliche Grundstücksinhaber einer \md derselben Gemeinde; zu den Gemarkungsverbänden eine gröfsere oder geringere Zalil von Gemeinden neigst den dazwischen liegenden und be- nachbarten Rittergütern luid exempten Gnindstücken. 3. Au der Spitze des Gemarkungs Verbandes steht ein seitens der Ge- meindevorsteher imd der Rittergutsbesitzer gewählter Vorstand. Derselbe befiehlt, zu welcher Zeit Mafsregeln gegen die Feldmäuse ergriffen werden sollen, beaufsichtigt die Ausführung imd liringt etwa vorkommende Contra- ventionen ziu' Strafe. 4. An der Spitze jedes Ortsverbandes steht der Orts- oder Gemeinde- vorsteher. Derselbe ist dem Gemarkungsvorstande untergeordnet und hat dessen Anordnungen zur Ausführung zu bringen. 5. Auf Anordnung des Gemarkungsvorstandes wird innerhalb des ganzen Verbandes, und zwar von sämtlichen hierzu gehörigen Gemeinden und Rittergütern, an einem und demselben Tage gegen die Feldmäuse vor- gegangen. 6. Die Vertilgung der Feldmäuse innerhalb der Orts verbände erfolgt auf Kosten der beteiligten Grimd Stücksinhaber luid nach Mafsgabe der Gröfse der Flächen ihrer Besitzungen. — Diese Eimichtungen haben sich in Sachsen nach Mitteilung v. Langs- dorff's ausgezeichnet bewährt. Wälu-end vor Organisation des Mäuse- vertilgungsverfahrens ein Mäuse;] ahr dem anderen folgte, war nach Einfüh- rung desselben das Land von Mäusen frei. Im Frülijalu^e 1885 unterliefs man die Vertügungsmafsregeln, da man keine Mäuse bemerkte. Die Folge war, dafs im Herbst Avieder eine grofse Zalü von Mäusen auftrat. Nun wül man es in keinem Frühjahr mehr unterlassen, die Mäuse nachdi-ück- lich zu verfolgen. Nach V. Langsdorff's Erfahrungen ist auf einen sicheren Erfolg nw dann zu rechnen, wenn gemeinschaftlich und gleichzeitig gegen die Feld- mäuse, sei es im Frühjahr oder im Herbst, vorgegangen wird. Man kann es den A^'erbänden überlassen, welche Mittel sie anwenden wollen. Im all- gemeinen führt Gift am sichersten und in kürzester Zeit zmn Ziele. Einen Patentmassenfänger füi' Feldmäuse liefert 0. Reufs, Branden- burg a. H. für 18, beziehungsweise 15 M. ^) Schutz der Yeliu, Schutz der Tanne gegen Rehverbifs.'^) '''^'Beife!^'^" Als Schutzmittel gegen das Abbeifsen der Gipfelknospen luid Triebe in den Tannenkulturen eignet sich das Bestreichen derselben mit Holzteer, welcher mit Terpentinöl verdünnt wird. Steinkohlenteer darf, weil er mit- unter die Pflanzen beschädigi, nicht angewendet werden. Selir empfelüenswert ist auch eine Mischung von 3 — 4 Teilen frischem Kulimist und 1 Teil alt abgelösclitem Kalk. Mit dieser Mischimg wird die Endknospe samt den umgebenden Seitenknospen eingehüllt. Durch die Käppchen, welche im Frühjahr leiclit durchbroehon werden, wird das Aus- 1) Österr. landw. Wochenbl. 1886, 12, S. 296. 2) Forstw. Centr.-Bl. 1886, Vin. 590. Pflanze. 177 Schutz gegen Reh- verbil's. ti'cibeu (1er Knospen ehvas vciv.ögoit uinl die Gef;ihr des Erfrierens der jungen Triebe verringert. Schubert, Schutz tlor Kulturen gegen Rehverbifs. ') Der Verfasser empfiehlt eine I\Iisclnuig aus 1 Teil Teer, 3 Teilen Kuhmist und 2 Teilen Jauche. Gegen das Fegen der Rehböcke wurde das Teeren elicnfalls mit Erfolg angewendet. Beling, Waldbeschädigungen duicli die Röthelmaus im Win- Rötiicimaus ter 1885/8G.''i) Von der R()tiielmaus Arvicola glareolus Sclu-eb. war es l»ishei' l)ekannt, daCs sie die Lärche, Schwarzkiefer, Aspe und einige forstlich wenig in- b('t rächt kommende Laublu'Uzer: nämlich Faulbaum, Salüweide, Trauben- hohnuler und Stechpalme beschädigt. Nach den von dem Verfasser im Frühjahre 186G gemachteii Beobachtungen benagt die Röthelmaus auch junge 1 — 2 m hohe Buchen. Stellenweise erstreckte sich der Frais bis 8;"3 cm am Stamme aufwärts. Gerade die stärksten Lohdeii waren am meisten mitgenommen. Zwischen die Buchen eingesprengte Hainbuchen und eine ebendaselbst stehende Eberesche waren ebenfalls bescliädigt. Auch bei der Hainbuche scheint die Röthelmaus gerade die ki-äftigsten Stämme zu bevorzugen. Dieselben waren oft bis ziu- Spitze vollständig enti'indet. "Während bei der Rotbuche die Seitenzweige nicht oder nm- an der Basis benagt waren, zeigten sich bei der Hainbuche tlie Zweige auf bald mehr, bald minder weite Entfernung benagt; letztjährige Seitentriebe waren nicht selten abgebissen worden, um foi-tgesclileppt zu werden. Da die Röthelmaus leicht in Fallen geht, so kann man den Beschä- digungen durch rechtzeitiges Wegfangen Einhalt thun. Zum Schutze der Obstbäume gegen Hasenfrafs empfiehlt Schreiter die Anwendung eines Gemenges aus Lehm, Kulimist, Kalk, ilistjauche und RindsgaUe. '^) SchutE tfogen Hasen. Litteratur. A. R: Der Getreidelaufkäfer (Zabrus gibbus Fab.) — Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 314—315. Aloi. A. : Di un nuovo insetto, dannoso alle viti, del genere Cecidomyia, scoperto nelle vi^ne della plana di Catania. — Atti deU' Accademia Gioenia di scienze naturali in Catania. Ser. III. Tome XIX. Catania. Babo: Der Birnknospenstecher. — Auf dem Lande. 1886, III. 169. Borbäs, Vince v. : Rügygubacs a tölgyön gyümölcsgubacs kepeben. — Eine Knospen- galle auf Eichen in Form einer FruchtgaUe. — Erdesz. Lapok. p. 744 — 748. Borgmann, Cheiraatobia Bnimata L. inid Boreata Hiibn. — Verhandlungen der XL— XIII. Vei'sammlung des Hessischen Forstvereins, p. 30, Hanau. Calloni, Larve di Cicidomyia siüla Viola odorata, con regolare fillodia dei fiori primaverile ed estivo. — Rendicondi del real. Istituto Lorabardo di scienze e lettere Milano. Ser. II. Vol. XIX. No. 4. D'un nouvel insecte uuisible aux ngnes du genre Cecydomyia decouvert dans les vignes de la plaine de Catane. — La Sicile vinicole. A. 1886. No. 13 u. 14. 1) Forstw. Centr.-Bl. 1886, VIH. 592. ^) Ibid. 1886, VLU. 461. '^) Fundgrube. Nach Fühhng's landw. Zeit. 1886, XXXV. 55. Jahresbericht 1886. 12 178 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Fiedler, K.: Über das Auftreten der Heuschreckensolnvärnie. — Wiener landw. Zeit. 36. Jahrg. No. 52, p. 395. Gaucher, K. : Die Blutlaus. Populäre Abhandlung über dieselbe, nebst Anführung der geeignetsten Schutzmittel und Angabe der besten, billigsten und wirk- samsten Vertilgungsverfahren. A. Jung 1886. Goethe, R. : Gegen die Blutlaus. — RegeFs Gartenflora. Heft 3. Hiller: Ist der Sperling ein nützlicher Vogel? Gartenflor. 1886, H. 16, p. 473 bis 476. W. Houghton and W. Phillips: On Aphis rumicis L., as a Pest on the Mangel- Wurzel Crops in Shropshire in the Autumn of 1885, and on a Fungus destructive of the same Aphis. — The Annais and Magazine of Natural History. No. 103. July. Izard, J. : Plus de cepages americains, ils meurentü! reconstitution de la vigne par les cepages fran(;ais. Carcassomie, imp. Parer. 14, p. 8. Klee, W. G. : The Woolly Aphis and its repression. — The Gardener's Chron. New. Ser. Vol. XXV. No. 651, p. 794. Kessler, H. F.: Weiterer Beitrag zur Kenntnis der Blutlaus, Schizoneura lanigera Hausm., und deren Vertilgung. — 8". 36 pp. Cassel (Ferd. Kessler). — — Notizen zur Lebensgeschichte der Rosenblattlaus, Aphis Rosae L. — 8". 11 pp. Cassel (Ferd. Kessler). — — Erwiderung auf die Kritik der Dr. Kessler'schen Beobachtungen an der Reb- laus. — Beilage zu Allg. Weinrevue. — Weiub. Kieffer, J. J. : Neue Beiträge zur Kenntnis der in Lothringen vorkommenden Phytop- tocecidien. — Zeitschr. für Naturwissenschaften. Halle, Bd. LVHI. N. F. Bd. IV. p. 579-589. Koch, F. W. : Der Heu- und Sauenvurm oder der einbindige Traubenwickler (Tortrix ambiguella) und dessen Bekämpfung. 2. Aufl. 8". 30 pp. u. 2 Tfn. Trier (H. Stephanus). Lichtenstein, J. : Les Pucerons : Monographie des aphidieus (Aphididae Pass., phytophtires Burm.) Partie I. Genera. 8°. 188 pp. 4 planches. Mont- pellier (Hamehn fröres). — — Monographie des pucerons du peuplier. 8°. 42 pp. et 4 planches col. Mont- pellier (Coulet), Paris (Bailiiere et fils). Low, Fr.: Beiträge zur Kenntnis der Helminthocecidien. — Verhandlungen Zoolog, botan. Gesellschaft, Wien 1885, S. 471—476. Ref. Botan. Centr.-Bl. 1886. 7. S. 107—108. — — Bemerkungen über Weyenbergh's Lasioptera Hieronvmi. — Verhandlungen der zoologisch-botan. Gesellsch. in Wien. Bd. XXXV. 1885, p. 511—514. Erschienen 1886. Osborn, H. : Note on Phytoptidae. Proceedings of the American Association for the Advancement of Science. Vol. 32. Minneapohs Meeting. August 1883. Salem 1884, S. 322. Ormerod, Eleanor A. : The Hessian Fly, Cecidomyia destructor, in Great Britain; being observations and illustrations from life, with means of protection and remedy, from the Department of Agriculture, JJ. S. A. 8". 25 pp. London (Simpkin). — — Report of observations of injurious Insects and common Farm Pests diiring the year 1885. With methods of prevention and remedy. IX. 8°. 108 pp. London (Simpkin). Planchon, J. E. : L' Eriueum sur les fleurs de la vigne. — Revue mycolog. VIII. p. 184. Puls, J. C. : Encore un ennemi des fraisiers. — Bulletin d"arborieulture, de flori- cnlture et de culture potagere. No. 7. Rolfe, R. A.: Acorn Galls. — The Gardener's Chron. New. Ser. Vol. XXVI. No. 656, p. 104, No. 658, p. 168. Sarrazin, F.: L'Anguillule du Ble. — Revue mycologique. T. VIII. p. 178. Scholtz, M.: Wie vertreibt man die weifse Schildlaus der Rose? — Regel's Garten- flora. Heft 21. Einige Schildlausarten. — Jahrbuch für Gartenkunde und Botanik. Heft 8/9, p. 263—267. Sprenger, C: Gryllotalpa vulgaris. — Gartenflora 1886, H. 18, p. 519—528. Pflanze. 179 Tasclieiibertf : Scluitz f::oj,'en die Blutlaus, wolltragende Rindenlaus (Sthizoneura lanij^era) an den Apfelbäumen. — Sachs, landw. Ver.-Zeitschr. 188(J, 43, S. 177—180. Tlieen, H. : Die Feinde des Landmanns aus der Welt der Säugetiere, Vögel, In- sekten, Würmer und Weichtiere. — Trakt. I.andw. 188G, 5. No. 39—44. Thomas, Fr. A. W. -. Suldener Phytoptocecidien. — Seji.-Abdr. aus Verhandl. der k. k. zool(ig.-b(itan. Ges. in Wien. 8", 14 pp. Wien. — — Über die SItiekenblattgalie von Yitis vinifera und ihre Unterscheidung von der Reblausgalle. — Entomolog. Nachrichten. Xll. No. 9, p. 129. Über Weinblattgallen. — Entomolog. Nachrichten. XII. No. 13, p. 199. F. V. Thümen: Die traubenfressenden Vögel. — Weinl. 188G, XYIII. 169. Trail, J. W. H. : A new gall-midge, Hormomvia Abrotani sp. n. — The Scottish Naturalist. New. Ser. Vol. II. p. 250.' AVachtl, F. A. : Zwei neue europäische Cecidomyiden. Ein Beitrag zur Kenntnis der gallenerzeugenden Insekten. — Wiener ent. Zeit. 1885, 4, S. 193 — 190. Ref. Botan. Centrlbl. 188(3, 7, S. 13. Wegener: Die Blutlaus, ihre Kennzeichen, ihr Leben, ilu'e Schädlichkeit und die Mittel zu ihrer Vernichtung. — Landw. Bl. Oldenburg. 1886, 34, S. 40—42; 51-53. Westwood, J. 0.: The Orange Coccus parasite. — The Gardener's Chron. New. Ser. Vol. XXVI. No. 070, p. 563. — — Galls on the roots of Orchids. The Gardener's Chron. New. Ser. Vol. 24. 1885, S. 84, Ref. Botan. Centrlbl. 1886, XXV. 371. B. Krankheiten durch pflanzliche Parasiten. Bakterien. A. Mayer, Über die Mosaikkrankheit des Tabaks.^) Mosaik- Iii den holländischen Provinzen Gelderland und Utrecht, in welchen des Tabaka. der Tabakbau in hoher Blüte steht, ti^itt seit Jalu'en eine Krankheit des Tabakes aiif, welche in folgender Weise zu kennzeichnen ist. An der auf das Feld versetzten jungen Pflanze entsteht Jiach 3 bis 5 "Wochen eine landkartenartige Färbung der Blattflächen von liell- und dun- kelgrün. An den dunklergefärbten Stellen zeigt das Blatt ein stärkeres Dickenwachstum ; infolge dessen entstehen unregelmäfsige A^'erbiegungen der Blattoberfläche. Endlich sterben die helleren und dünneren Partieen vor- zeitig ab. Ist ein Blatt der Pflanze erkrankt, so zeigen alle jüngeren Blätter der nämlichen Pflanze die Krankheit ebenfalls nur in einem ent- sprechend frülieren Stadiiun. Nicht selten trifft man mehrere kranke Pflanzen neben einander; oft aber wechseln gesunde imd kranke Pflanzen in der willkiu-lichsten Folge mit einander ab. Nie bildet eine kranke Pflanze einen Ansteckungsherd füi' ilu'e Umgebung. Yermiudonmg der Ernte, Unbrauchbarkoit der Blätter zur Cigarren- fabrikation wegen ihrer Kräuselung und Brüchigkeit und schlechter Brand sind die Nachteile, welche durch die Krankheit hervorgenilen werden. Die- selbe wird in Holland von den Praktikern als „Bunt" (bont), Rost (roest) oder als „Sclimutz" (vuil) bezeichnet. Der Verfasser schlägt vorläufig den Namen ,3[osaikkranklieit des Tabakes" vor. Die Frage nach der Ursache der Kranklieit, welche von den Praktikern in der verschiedensten AVeise beantwortet wird, erwies sich in diesem Falle als eine besonders schwierige. Eine Aschenanalyse der gesuiidon und der 1) Landw. Versuclisstat. 1880, XXXIL, 451. 12* 180 Boden, Wasser, Atmosphäre. Pflanze, Dünger. kranken . Blätter , sowie eine Analyse des tabakla-anken Bodens führte zu keinem Eesultate; die Abkunft der Samen er\vies sich als einilufslos. Es zeigte sieh, dafs die Krankheit immer wieder auf dem Lande erschien, auf welchem sie einmal aiifgetreten Avar, dagegen auf dem Lande, auf welcliem zum erstenmale Tabak gebaut ANiuxle, wegblieb. Nach Anguillulen oder sonstigen tierischen Parasiten, sowie nach Pilzen wiuxle vergeblich gesucht; dagegen stellte sich heraus, dafs der dm'ch Zer- reibung der Blätter erhaltene Saft von kranken Pflanzen ein sicherer In- fektionsstoff für gesunde Pflanzen ist. Mt Hilfe einer mit dem Saft ge- füllten Kapillarröhre, welche man in einen dicken Blattnerven eines älteren Blattes von oben her so einsticht, dafs sie haften bleibt, ohne auf der Unterseite des Blattes dm-chzudringen , läfst sich fast immer eine gesimde Pflanze zu schwerer Erkrankung bringen. ZA\äschen der Imi^fung und der ersten zweifellosen Erscheinung der Erkrankung verstrichen in der Regel 10 — 11 Tage, dann tritt die Erkrankung nicht an den geimpften Blättern, sondern an den jüngsten, zur Zeit der Impfung noch nicht entwickelten Blättern auf. Die Pflanze wird dann in allen üu'e]i jüngeren Teilen, die Blüte vielleicht ausgenommen, krank. Es gelang nicht, in dem ausgepreisten Safte einen bestimmten, die Krankheit hervorrufenden Organismus aufzufinden. Die aus dem Safte er- haltenen Bakterienkultm'en wirkten in keinem Falle infizierend, auch die mit verscliiedenen Bakterien und mit faulenden Stoffen vorgenommenen Impfungen waren erfolglos. Filtrierter Impfstoff wii-kte elienso, wie nicht filtiieiter; durch das Mikroskop liefs sich aber erkennen, dafs die im Saft vorhandenen kleinen Körperchen, von denen möglicherweise eine nicht bestimmter zu bezeich- nende Art die Fähigkeit hat, die Krankheit hervorzm'ufen, klein genug sind, um durch das Filtrierpapier liindm-ch zu gehen. Bei Anwendung doppelter Filter erhält man ein klares Filtrat, welches keine Ansteckungs- fahigkeit mehr besitzt. Sonach ist die an imd für sich unwahrscheinliche Möglichkeit der Ansteckung durch ein luigeformtes Ferment ausgesclüossen. Es gelang auch nicht, durch Füllung mit Alkohol und Wiederaufnalune mit Wasser ein Präparat zu erhalten, welches noch Infektionsfähigkeit besafs. Dauernde Erwärmung des Saftes auf 60 ^ beeinti-ächtigt die Infektions- fähigkeit nicht nachweisbar, erwärmt man auf 65 — 75^, so wird dieselbe geschwächt; melu'stündiges Erhitzen des Saftes auf 80 ^ tötet die An- steckimgsstoffe. Die gemachten Erfalirungen weisen darauf liin, dafs geformte Körper- chen und zwar Bakterien die Ansteckung veranlassen. Die nähere Kennt- nis von Form luid Leliensweise der beti-effenden Bakterien ist noch nicht erreicht. Die Verbreitung des Kranklieitsstoffes mufs in der Erde der Tabak- pflanzungen und i\Iistbeete gesucht werden, da bestimmte und namentlich bleibende Plantagen der Krankheit besonders ausgesetzt sind. Übrigens ist noch kein Fall konstatiert, dafs die Ki'ankheit mit der Erde übertragen wiutle. Tritt die Krankheit auf, so Avechsele man die Erde der Mistbeete und fülu'e auf den Tabakplantagen einen Fruchtweclisel ein. Die auf dem Felde stehenden kranken Pflanzen und die nach der Ernte auf dem Felde ver- PHanzo. 181 lilekannt, deren erwachsene Teile spontan von der Sklerotinia ergxiffen werden. Die Avenigen hoch- gradig empfänghchen Spezies stehen einander verwandtschaftlich sehr fern. Auff'ällig ist auch die grofse indiAäduelle und örtliche Yerscliieden- heit des BefaUenwerdens. So scheint die Topinambrn-la-ankheit bei Proskau in Schlesien häufig zu sein, wälu-end sie in der Gegend von Strafsbm-g voll- ständig felüt. Die Ursache dieser Erscheiniuigen sieht der A^erfasser nicht lediglich in der zufälligen Verbreitung des Pilzes, sondern auch in der individuell verscliiedenen Disposition für- die Angriffe desselben. Der Verfasser belegt diese Ansicht diu'ch entsprechende Versuche. Es giebt Spezies, welche im erwachsenen Zustande den Angriffen des Pilzes widerstehen, im Jugendzustand aber empfänglich sind. Der Haupt- grund der in Frage stehenden Umändermig ruid ungleichen Empfänglich- keit dih^fte in der Beschaffenheit der ZeUmembrauen zu suchen sein. Ver- holzte oder verkorkte Membranen werden von dem Enzym nicht angegriffen; aber auch bei krautigen Pflanzen zeigen sich Differenzen, welche auf eine verschiedene Beschaffenlieit nicht ziu'ückzufülu-en sind. Es scheint, dafs der verschiedene Wassergehalt der Membranen von Einflufs ist. Feuchte Lage erhöht die Disposition. Der Verfasser stellte Lifektionsversuche mit Mycelium an juugcn Pflanzen von Triticum vidgare, Mais und an Laub und ZAviebeln von Hya- cmthus Orientalis an. Das Mycel diingl von den Haftbüscheln aus leicht dm'ch die SpaltöfFiiimgen in die Blätter der geuamiten Gräser ein, ob auch auf anderem Wege, konnte nicht festgestellt Averden. Im Parenchym des infizierten Blattes A^erbreitet sich das Mycel reich verzAveigt und ki'äftig; die Erscheiniuigen gehen aber nicht Aveit über die infizierte Stelle liinaus, Avelche vei-ti'ocknet , Avährend die übrige Pflanze intakt bleibt. An den Blättern und saftigen ZAviebelschuppen der Hyacintho konnte nicht einmal immer ein Eindiingen des Mycels beobachtet Averden. TichomiroAv's Peziza Kaufmanniana auf Hanf ist aller Wahrschein- lichkeit nach mit Peziza Sclerotiorum identisch. Die im Bezirke Jelina und Ki-asnoie des Gouvernements Smolensk auftretende Krankheit fehlt in den vielen Hanffeldern der Rheinebene. Pflanze. 195 Die von Fi-aiik Lesclmobciie Sklcroticnkranldicit des Rapses ist mög- licherweise ebenfalls auf P. Sclerotionim zurückzul'üliren ; allein clic Be- obaelitungen Frank's sind ungenau, und es scheint, dafs die von Frank beobachteten Brotytisg-onidien , welche der P. Sclerotiorum fohlen, der P, Fuckeliana angehörten. Die auf Trifolium jiratonse, repens, incarnatuiu und hyliridiun para- sitiereiide Peziza ist der P. Sclerotiorum sehr ähnlich, aber dennoch strenge von ihr verscliieden. Die Äluiliclikeit bezieht sicli auf den fakiütativen Parasitismus, die Notwendigkeit saprophy tischer Anzucht fih' die parasitische Existenz, Enzym- imd Oxalsäure -Bildung und die Ai't der Zerstcirung des Wiit- gewebes. Ziu- Bildung von Haftbüschelii ist die Kleepeziza weniger geneigt, als V. Sclerotiorum. Auf der Oberfläche von Nährlösungen wächst das Myce- lium zu Häuten lieran. Die Kleepeziza vegetiert vorzugsweise im Innern der geeigneten Pflanzenkörper. Die H^nnenialfläche der Apothecien ist glatt ]conkav, wie ein Ulirglas imd entbehrt der centralen trichterigen Ver- tiefung. Die Ascosporen haben diu'chschnittlich die Länge von 18 fi bei ü /< Breite. Bei der Keimung im "Wasser werden an der Spitze der Keim- schläuche kugelige Körjiei'chen abgesondert von 2 — 3 jit Durchmesser. Setzt man Nährlösung zu, so tritt Mycelsclilauchbildung ein. Dm-ch reicliliche Spermatienbildung in Wasser ist die Kleepeziza sow^olil von P. Sclerotio- rum, als von P. Fuckeliana imterschieden. Sie stimmt in dieser Beziehung mit P. tuborosa und anderen Species überein. Keimfähige Gonidien wiuxlen 'an diesem Pilze nie gefmiden. Junge Sämlinge dikotyler Pflanzen ergreift und zerstört das Mycelium ebenfalls leiclit. Spontan ist der Pilz sicher m\v als Parasit des Klees bekannt. Direkte Infektion mit Ascosporen glückte dem Verfasser nicht. Nicht immer kommt es zur Bildung von Sklerotien. Von den vor- genommenen Infektionsversuchen gelang ein Teil, ein anderer schlug felil. Demnach herrscht aucli liier eine individuell ungleiche, Avohl durch Stand- orts-, bezw. Ernährungsverhältnisse bedingte Disposition für die Angriffe des Pilzes. Die Kleei^eziza stellt der auf Anemone nemorosa sclmiarotzenden Peziza liiberosa am nächsten; Infektionsversuche mit der Kleepeziza auf Anemone nemorosa ergaben aber stets ein negatives Resultat. Rutsti'ömia homocarpa auf den Rhizomem von Aegopodium und Antliiiscus silvestiis ist ebenfalls der Kleepeziza selu' ähnlich; die mit der letzteren an den genannten Pflan- zen angestellten Infektionsversuche waren aber ebenfalls erfolglos. Die von Hofmann nach Fries eigener Besclireibung gewälilte Be- zeichnung P. ciborioides Fries kann nicht richtig sein, da nach der ur- sprünglichen Beschreibung P. ciborioides keine Sklerotien bildende Form ist. Eriksson hat dem Pilz daher den neuen und i)assenden Namen Peziza, resp. Sclerotinia Trifolioruni gegeben. Nach AVakker wächst auf Crocus und Scilla eine Species, welche von P. Sclerotiorum sicher vei-schieden , der P. Trifolioruni dagegen sehr ähnlich ist. Die von dem Verfasser mit Hyacinthus und Crocus vorge- nommenen Infektionsversuche ergaben sämtHch ein negatives Resultat. 13* 190 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Sklerotien- krankheit der Kartoffeln. Gloeo- sporium nervi- seqnium. Gnomonia erythrosto- F. Cohu, Die Sklerotienkrankheit der Kartoffeln, i) Bei Scliarfeiiort in der Provinz Posen fanden sich in KartoiTelstengeln, welche schon im August abgestorben waren, Slderotien, Avelche wahrschein- lich der Peziza Sclerotiorum angehören. F. V. Tavel, Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Pyre- nomyceten. ^j Gloeosporium nerviseijuium (Fiick.) Sacc. bringt namentlich die Blätter junger Platanen häufig zum Absterben. An den infizierten Stellen zeigen sich gewölmlich an der Oberseite bei schwacher Yergröfserung braune oder schwarze Pusteln von rmidlicher oder länglicher Foiin. Die Zwischen- wände der Epidermiszellen sind zerstört, die Aulsenwand mit der Cuticula ist blasig emporgewölbt. Auf dem Grund der Blase findet sich ein fein- zelliges Pseudoparenchym, das Sti'oma, von w^elchem aus Hyphen in das Iimere des Blattes zerstörend eindringen. In die Höhlung der Blase wachsen zahlreiche Basidien, welche am Ende keulig anschwellen imd Sporen in grofser Masse absclmüren. Die letzteren sind einzellig, elliptisch oder bmiförmig, farblos, 9 — 14 |U lang und 5 — 6 fi breit. In Näludösmig oder in Wasser keimen die Sporen nach wenigen Stimden. Das daraus sich entwickelnde Mycel bildet in der Nähilösimg Gonidien, indem an den Imrzen ZeUen der dickereu Hyphen Ausstülpmigen entstehen. Gleichzeitig kömien auch aus jmigen Hyphen Basidien entstehen, welche Sporen absclmüi'en. Die auf jede der genamiten Arten entstandenen Sporen gleichen den auf den Blättern entstandenen. Infektionsversuche mit den Gonidien an Platanenblätteni waren vergeblich. Die auf abgestorbenen Zweigen, deren Blätter im vorausgegangenen Jahr von Gloeosporium befallen w^aren, auftretende Disciüa Platani (Peck.) Sacc. hängt möglicherweise mit Gloeosporium zusammen. Der Verfasser besclu'eibt diesen Pilz und das Ergebnis der mit demselben in Nährlösungen angestellten Versuche. Das gemeinschaftliche Auftreten der beiden ge- nannten Pilze, so^^ie die täuschende Älinlichkeit ilu^er Sporen läfst einen Zusammenhang vermuten; es liefs sich aber weder in der Natur, noch dm'ch Infektionen ein solcher nachweisen. Die Frage bleibt also noch eine offene. Die von dem Verfasser aufserdem besprochenen Pilzformen sind ledig- lich Saprop]i}i:en. B. Frank, Über Gnomonia erythrostoma, die Ursache einer jetzt heiTSchenden Blattkranklieit der Süfsku'schen im Altenlande, nebst Bemer- kungen über Infektion bei l)lattbewohnenden Ascomyceten der Bäiune über- haupt. 3) Zwischen Harburg luid Stade tritt seit 7 Jaliren eine die Kirschen- ernte vernichtende Epidemie auf. Die Blätter bekommen schon in der 2. Hälfte des Juni grofse gell)0 Flecke, die sich vergröfscrn mid vermehren. Die erkrankten Blätter sterben schon im Sommer, fallen aber im Herbste nicht ab, sondern sitzen bis in den nächsten Sommer liinein an den Zweigen. Die Früchte der erki-ankten Bäume gehen fi'fih zugrunde oder sie vcr- 1) D. landw. Presse 188G, XIU. 637. ^) Bot. Zeit. 1886, LIV. 825. Tfl. VH. 3) Ber. deutsch, botan. Ges. 1886, IV. 200. Pflanze. 197 krüppolii. Bei mehrjähriger Dauer der Kraukhoit wird der ganze Baum zum Absterben geliracht. In dem luingenbleibenden Laulte finden sicli die Perithecicn von Gnomonia erythrnstoma , welche im ■\[osopliyll nisten. Im Frülijalir ent- wickeln sich in jedem Ascus 8 eUijisoidische, einzellige, larlilose Sporen. Dieselben siiul sofort keimfähig. Sie werden aus der Mündi;ng des Porithecien- halses horvorgespritzt. Es tritt dies dann ein, wenn das reiclüich ange- fouchtete Blatt allmählich trocken wird. Die auf gesunde Kirschblätter oder junge Kirschen ejaculierten Sporen entwickeln eine kleine Ausstülpimg, die sich der Epidermis fest anprefst. Aus der Mitte der Ausstiil])ung dringt der Keimschlauch durcli die Aufsen- wand einer ElpidermiszeUe. Von der Epidermiszelle aus dringt er interceUidar weiter. Das Mj'cclium besteht aus sehr dicken, dm'ch einzelne Sclieidc- wände septierten, reich mit körnigem Protoplasma gefüllten Sclüäuchen. Auf der Unterseite des Blattes entstehen zerstreut stehende Spermo- gonien, welche langfadenförmige und scliwachgekrümmte Spermatien aus- stofsen. Die letzteren kopulieren mit den aus den Si^altüffnimgen büschel- förmig hervorgewachsenen Trichog^men. Diese Befruchtiuig hat die Bil- dung der Perithecicn zm- Folge. Z\u- Ausrottung der Ki'ankheit mufs das den Pilz enthaltende, an den Zweigen hängenbleibende alte Laub von den Bäumen vollständig abge- pflückt imd verbrannt werden. Gnomonia gehört zu den sog. einfachen P\i'cnomycoten , deren Peri- thecien ohne Sü'oma vereinzelt in der unveränderten BlattsTibstanz sitzen. Dieses von den übrigen blattbewohnenden Ascomyceten, insbesondere von dem so ähnlichen Polystigma abweichende Verhalten führt der Verfasser auf den Umstand zurück, dal's die von Gnomonia befallenen, frühzeitig abgestorbenen Blätter nicht abfallen, so dafs der Pilz das die Perithecicn nach dem Abfallen imd Verwesen der Blätter am Boden schützende Stroma nicht bedarf. Linhardt^) entdeckte auf dem tatarischen Ahorn in Ungarisch-Alten- burg einen bis dahin imbekannten Parasiten, welchem er den Namen Exoascus Aceris Linli. gab. Auf der nämlichen Wirtpflanze findet sich Aseomyces poh'sporus Sor., welchen Sorokin in Rufsland entdeckte. Ludwig, Über Alkoholgärung und Schleimflufs lebender Eich bäume, veriu'sacht durch eine neue Species der Exoascusgruppe und an^iebemiou einen neuen Nostoc.^) ^^"'°""- In der Umgegend von Greiz tritt an Eichen, seltener an Pajipeln und lUrken, eine alkoholische Gärung mit nachfolgendem Schleimflufs auf, durch welche die Rinde und zuweilen auch das Holz vernichtet wird. Der nach Bier riechende Schaum enthält einen Fadenpilz, dessen Zergliederungs- produkte die Gärung hervorrufen, der Seldeim aufserdem Saceharomyces- fornien und Leuconostoc. Der Fadenpilz zeigt eine sympodiale, meist einseitige Verzweigung. Der Pilz vermehrt sicli durch liasipotale Gonidienbildung oder duix-li Quer- Esoascns Aceris. Alkohol- gärung 1) Nach Anzeiger Land- u. Forstw. 1886, II. No. 23. 2) 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Ärzte. Botan. Centralbl. 1886, VII. 122-124. Ber. deutsch, botan. Ges. 18SG. IV. XVII. 198 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Gibellina cerealis. Phoma uvicola. Poljstigma iul»uin. Orchideen- wurzelpilze. Zergliederung des Mycels, durch innere Geminenbildung und durch Bildung verdickter- Zellen. Die Saccharomyceszelleii, Avelche wahrscheinlich von dem Fadenpilz abstammen, bilden Endosporen. Der Fadenpilz erzeugt auTserdem am Ende kürzerer oder längerer Äste verkehrt eiförmige Asci mit je 4 mützenförmigen Sporen von gelbbrauner Fai'be. Der A^erfasser nennt den Pilz Endomyces Magnusii. n. sj). Der Pilz des Schleimflusses Ijesteht aus kettenartig aneinander ge- reihten Kokken mit gallertigen HüUon. Der Verfasser bezeichnet den Pilz als Leuconostoc Lagerheimii. Zahlreiclie Insekten werden durch den aus- fliefsenden Saft angelockt. Dieselben übei-tragen die Krankheit auf frische Eindenveiietzungen. V. Tliümen, Eine neue Weizenkrankheit. ^) Der Verfasser berichtet, dafs Passerini in der Zeitscliiift des landw. A^ereines zu Parma eine neue Weizenkrankheit beschrieb. Im Bezirke von Vigatto zeigte sich seit 1883 an den Weizenhalmen ein weifslicher, später braun werdender Pilzüberzug, vom ersten Halmknoten ausgehend, auf den Blattscheiden und Blättern. Die infizierten Blätter gehen alsbald zugi-unde, während die Älu'e nicht zur Reife gelangt. Passerini erkannte in dem Püze einen noch nicht beschriebenen Ascomyceten, w^elchem er den Namen GibeUina cerealis gab. Prillieux teilt mit, 2) dafs Viala luid Ravaz in der Nähe von Ganges (Herault) Phoma uvicola, welche den schwarzen Rost der Amerikaner (blak- rot) hervorbringt, entdeckten. Das infizierte Terrain hat eine Ausdelmung von etwa 30 ha. M. Cornu, Eine neue Krankheit der Mandelbäume. 3) In den Departements Gard, HOrault, Var, A^aucluse, P^i-enees-Oiientales und Bouches- du -Rhone tiitt Polystigma fulvum Tul. auf Mandelbäumen sehr häufig auf. Süfse imd bittere Mandehi werden unterschiedslos be- fallen. Die durch den Püz auf den Blättern hervorgerufenen orangefarbenen Flecken nehmen die Hälfte der Oberfläche ein. Der Pilz veranlafst zweifel- los beträchtliche Ausfälle in der Ernte. W. Walirlich, Beitrag zur Kenntnis der Orchideenwurzel- pilze.4) In den Wurzeln der Orchideen i)arasitieren regelniäfsig Pilze, welche ihren AVirtpflanzen keinen nennenswerten Schaden zufügen. Die von verschiedenen Forschem im AVurzelparenchym beobachteten gelben Klumpen sind Haustorien, welche sj'jäter von Hyphen umsponnen werden. Die Fruktifikationsorgane sind Fusisporiumsporen von c^^lindrischer Form, 1 — 3 zellige, derbwandige Alegalosporen. An den feucht gelegten AViu'zeln zweier tropischer Orchideen, Amanda suavis und V. tricolor ent- standen Perithecien mit Ascosporen. Es scheint, dal's in den Orchideen verschiedene Pilzarten parasitieren, welche aber bei allen exotischen und einlieimischen Orchideen, welche untersucht wurden, zu der nämlichen Gruppe gehören. 1) Wiener landw. Zeit. 1886, XXXVI. 073. 2) Bull, des seances de la soc. nat. d'agr. de France 1886, XLVI. 147. 3) Joiirn. de ra^ric. 1886, XXI. (1.) 749. *) Butan. Zeit. 1886, LIV. 481—497. Pflanze. 199 Die in Yandawiuv.cln parasitiei'CiKlcii Pilze sind Nectriaai'ten. L»en in Yanda sua-sis vorkommenden Pi^Tonomyceton bezeichnet der Verfasser als Nectria Yandae, den in Vanda tricolor Yorkomnienden als Necüia Gorosh- ankiniana. Die Diagnosen der beiden einander sehr ähnlichen Pilze sind angegeben. P. ]\Iagnns, Melasinia Empetri, ein nener Parasit auf Enipetrum nigrum. ^) Im Angnst 1884 entdeckte der Yerf asser auf der Insel Wollin an diesjälu-igen Trieben von Empetrnm nigrum eine dm"ch einen Pilz hervor- gerufene Erkrankung. Der kranke Trieb ist verlängert, seine Blätter er- scl leinen Ideiner. Der Stamm ist von schwai-zen Pusteln (Pykniden) be- deckt, auf deren Iiuienwand Sterigmen entstehen, A\*elche kleine einzellige Conidien absclniiü-on. Es liegt die Yermutung nahe, dafs zur Melasmia Empetri eine Ilysteriacee als Ascusfnichtform gehört. Basidiomycetcn. Schnetzler, Über den AVurzelpilz des Weinstockes. 2) Hartig gegenüber, Avelcher in seiner Arbeit über den Wurzelpilz des ^^'einstockes die Ansicht ausspricht, Schnetzler habe sich dm-ch die Ähnlich- keit der Mycelformen verleiten lassen, Dematophora necatrix mit Agaricus melleus zu verwecliseln, weist der A^erfasser darauf hin, dafs Jean Duf'our sechs Fruchtträgor von Agai'icus melleus auf an der Wurzelkrankheit leiden- den Weim-eben des Kantons Zürich und in der Nähe des Kaiserstiihls auffand. F. V. Tliümen, Eine bisher "Avenig beachtete Weizenkrank- heit. 3) Sklorotium fulvum Tr., welches sich sein- häufig aiif Weizenblättern findet, entsteht niclit, wie man bisher annahm, auf abgestorbenen, sondern auf noch lebenden Weizenblättern. Die Sklerotien sind rundlich oder ellip- tiscli, zuweilen auf der Oberfläche runzelig, bräunlich rotgelb, im Innern weils; ihr Durchmesser beträgt etwa 1 mm. Im Herbst des nächsten Jahres wachsen zierliche, weifs gefärbte, in ilirem oberen Teile sich mehr- facli verzweigende Fäden ans den Slderotien empor, es entwickelt sich die Typhula graminum Karst. Oben an den Fäden entstehen rotgelbe Höckerchen, die Fi'uchtkörjjcr des Pilzes, welche zahlreiche Sporen abschni"iren. Anhang-. Prillieux, Kranke Trauben in den Rebpflanzungen der Yendee.*) Die erkrankten Beeren trugen eine grofse Zahl nngelarbter Concep- takeln. Im vertrockneten Zustande ward die Beeren ]ielll)ra\ui. Die aus den Conceptakeln hervorgegangenen Sporen waren ebenfalls braun. Das ]\Iycelinm war septiert, verzweigt und von dichtem Protojjlasma er- füllt. Der Pilz war zweifellos Coniotliyrium Diplodiella Sacc. In den Traubensticlen auch der nicht befallenen Beeren fand sich häufig das nämliche Mycelium und brachte die Stiele zum Yertrocknen und Melasmia Empetri. Agaricus meUeus am Wein- stock. Skleroliam fulvum. Conio- thyrium DiplodieUa. ') Ber. deutsch, botaii. Ges. 188(i, IV. 104. ^) Botan. Centralbb 188G, YLl. 274. -) Österr. landw. Wc.clienbb 1886, XII. 17.5. *) Uorapt. rcnd. 188(i, CHI. 052. Weitil. 188(i, XYIII. .579. 200 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Septoria ampellua. Kranklieiten der Kultur- I flanzm. die Beeren zum Abfalleii. Fi'uelitkörper des Pilzes fanden sich an den Stielen nicht. Die Krankheit war von Spegazzini in Oberitalien ent- deckt nnd auch von Viala und Ravaz im Departement der Isire auf- gefunden -worden. Der Verfasser ist überzeugt, dafs vielfach das Ab- fallen der Traubenbeeren nicht, wie man geAvöhnlich annimmt, auf die Wirkung der Sonnenhitze, sondern auf die Anwesenlieit dieses Pilzes zu- rückzufühi'en ist. P. Yiala und L. Ravaz, Über die ^Melanose, eine Krankheit des Weinstocks. ^) Die Melanose ist seit langer Zeit in Carolina und Texas bekannt ; in Eiu'opa wmxle sie mit wilden amerikanischen Reben eingeführt. Der Schaden, "welchen die Krankheit hervorbringt, ist ein geringfügiger. Die erla'anktcn Blätter zeigen anfänglich selu" kleine, hellbraune Flecken, welche sich langsam ausbreiten imd sich tief brami färben. Ihre Gestalt ist eine unregelmäfsige , ihr Durchmesser beträgt 2 bis 5 mm, höchstens 1 cm. Scliliefslich werden die Flecken schwarz mid die befallenen Ge- webepartieen sterben ab. Im Sejitember und Oktober bemerkt man auf den Flecken kleine, tief braungefäi-bte P^^kniden, deren Scheitel weifs bestäubt ersclieint. Der weifse Staub wird aus den im Innern der Pykniden entstandenen 2 f.i breiten imd 40 bis GO fi langen Sporen gebildet. Dieselben sind gekrümmt, mit 3 bis 4 Scheidewänden versehen und enden in eine Art von Stiel. Die Verfasser halten den Pilz für identisch mit der von Berkeley und Curtis anf Vitis vulpina beobachteten, aber nicht genau genug be- schriebenen vSeptoria ampelina. Die Sj:>oren des Pilzes bringen auf gesunde Blätter der Riparia sauvage übertragen, i-egelmäfsig die Melanose hervor. Die lüankheit findet sich auf den Varietäten und Hybriden der A^itis riparia und Vitis rupestris. Ausnahmsweise kommt sie auch auf Vitis vinifera vor. Auf den Zweigen xmd Früchten wmxle sie voii den Ver- fassern niemals beobachtet. .1. Eriksson, Beiträge zur Kenntnis der Krankheiten unserer Kulturj^flanzen. 2) Bei Pajala nördlich von Harapanda in Schweden wurde Heterodera radicicola C. Müll, als Schädiger in den Gerstenpflanzen beobachtet. An TimothygTasT)lättern trat im Juli 1883 auf dem Experimontal- felde der schwedisclien Landbauakademie Rufstau auf, welcher wahrschein- lich durch Scolicotrichum graniinis hervorgenifen wuitlo. Eine ähnliche Blattfleckenkrankheit trat an derselben Lokalität am Hafer auf luul bo- wü'kte das frühzeitige Absterben der Haferblätter. Plu-agmidium subcoiücium Wint. ist in der Umgegend von Stockholm häufig und bewhlvt mitimter das Abstorbon ganzer Kultui-on. Der Ver- fasser hält es für wahrscheinlich, dafs das Mycel im Stamme überwintert. Haft vergleiche übrigens die einschlägigen Bcobachtuugcn Miiller's auf Seite 187 dieses Berichtes. •) Cornjit. reiid. 188(i, CHI. 70G. ^) Medolelamlen fran Kongl. Landtbniks-Akademicns Experimcntalfält, No. 1, S. 1, Stockholm 1885. — Nach des Verf. Kelerat Bot. Centralbl. 188ü, VII. 335. Pflanze. 201 Der Rosenmehltau (Spliaerothcca pannosa "NVallr. Lev.) tritt in Schweden seit der Mitte der 40er Jahre auf. Der Verfasser vermutet, dal's die Perithecien niclit die einzige Überwintenmgsform des Pilzes sind, son- dern dafs dersellie auch ein saprophytisehes liefepil/.ähuliches Stadium 1)0- sitzt. Der Weifsdorn-^rehltau (Podns})hära Oxyacantliae) venvüstet in der Um- gegend von Stockhohn "Weilsdornptlanzen von 1 — 2, ja nocli von 4 Fufs lliilie. Die Perithecien werden vorzugsweise an den Blättern gebildet. Das Einsammeln mid Verbrennen der befallenen Blätter diufte zu em- pfelüen sein. Uncinula Aceris Sacc. befällt junge Blätter von Acer platanoides auf der Ober- und Unterseite, Uncinula Tulasnii Fuck. ältere Blätter derselben Pflanze auf der Oberseite. Aji Verbena hybrida wurde von dem Verfasser bei Rosendal eine nur im Gonidienstadium aul'tiotoudo Fonn, Microsphära fcrruginea Eriksson, beobachtet. Im Jahre 1882 fand sich an dei'selben Örtlichkeit eine ebenfalls luu- Gonidien führende I^ilzfonn auf Hyssopus officinalis, Oidiuni Hyssopi Eriksson. An Ericaai-ten tritt eine andere nur Gonidien bildende Pilzform auf, Oidiuui ericinum Eriksson n. sj)., welche häufig das Absterben der Pflanzen veranlafst. Oidium Chrysanthemi Rab. tritt bei Stockholm an den in Gewächs- häusern kultivierten Chrysanthemum indicum auf. Perithecien wui'den bis- her vergeblich gesucht. Der Pilz scheint ein saprophytisehes Stadium zu besitzen. Eine an Acacia Lophantha auftretende Mehltauform, welche Perithecien in gröfster Menge entwickelt, ist der Erysiphe Martii Lev. als forma Acaciae Erikss. nov. forma beizuzälilen. Das Rosenasteroma ti'at im Jalu-e 1884 bei Stockholm in sehr be- denklicher Weise auf. Einzehie, von dem Verfasser namentlich aufgeführte Sorten wurden stärker, andere weniger stark befallen. Als verheerende Krankheit tritt in Schweden der Blattschorf, Fusi- (ladium dondriticum (Wallr.) Fuckel, an Blättern und Früchten des Apfel- baumes auf. Der Birnenschoi'f, Fusidadium i)}Tinum Fuck., kommt bei Stockholm seltener vor, als der Ai:)felschorf. Der Verfasser schildert eingehend das Auftreten der beiden Krankheiten. Auf den Kirschenfrüchten tritt seit dem Sommer 1884 bei Stockliolm ein I'ilz auf, welcher die Blätter imd Stämme nicht befällt. Der Verfasser hält es für richtiger, den Pilz nicht zu Acrosporium Bon., wie dies Raben- horst that, sondern zu Fusieladium zu rechnen imd bezeichnet denselben als Fusieladium Cerasi Enckss. Xyloma Mespili De Cand. richtete an Birnwildlingon im Sommer lsS4 bei Roseiulal grofsen Schaden an. An M}Ttus communis laurifolia tritt ein blat1 bewohnender Pilz besonders im Sommer auf; derselbe erzeugt auf der Blattunterseite Gonidien tilgende Zweige. Die Gonidien sind gekrümmt, rotgelb, 3—6 zellig, 60—100 ^i lang und 2—4 /t breit. Der Verfasser bezeichnet den Pilz als Cercospora ]\Iyrti n. spec. 202 Boden, Wasser, Atmospliäre,- Pflanze, Dünger. Tilze an Nadel- hölzern. Pilze auf Kultur- 3)flanzen Fusicladium liyriuum. Phoma Armeniacae. Wurze'fäule. Rostrup, Berichte über Untersuchungen, auf Veranlassimg des Finanzministeriums 1884 und 1885 unternommen, betreffend die Angriffe von Schmarotzerpilzen auf Koniferen, speziell der Yerschiedenen Pinusarten in allen Staatswäldern Jütlands 1885. (Dänisch.)^) Im Distiikte Eandböl wurden junge Eottamien durch Nectria Cucur- bitula zum Absterben gebracht. Die Balsamtanne im Distrikt Palsgaard war von Trametes radi- ciperda angegriffen. Telephora laciniata erstickte an mehreren Orten junge, unter Tannen herangewachsene Buchen. Im Distrikt Silkeborg waren die Pinusarten mit Ausnahme von P. austi"iaca von Caeoma pinitorquura angegriffen. Lophodermium pinastri ist die Ursache der Erkrankung von Pinus austriaca. Die Krankheit beginnt in den Si)itzen der Äste. Eostrup, E., Übersicht über die 18 85 eingetroffenen An- fragen, Krankheiten bei Kulturpflanzen betreffend. Kjöbenhavn. 1886. 2) Bei Kopenhagen erkrankten Gerstenpflanzen Ende Juni. Die kranken Pflanzen blieben niedi'iger als die gesunden, die Blätter Avaren bleich, weifs- lich gestreift. Die Pflanzen welkten, ohne Früchte zu entmckeln. Diu-ch die Spaltöffnungen waren Pilzlij-j^hen hervorgetreten, von welcher jede eine verhältnismäfsig grofse, hellgelbe, ungleich zweikammerige Gronidie trug. Der Verfasser bezeichnet den Pilz als Scolecoti'ichum Hordei n. sp. Auf norwegischen Kleepflanzen Aviuxle eine Typhiüa, auf Kartoffel- pflanzen eine noch näher zu untersuchende Rhizoctonia aufgefunden. Schröter entdeckte die Überwinterungsform von Fusicladium ji^Tinum, welches die schwarzen Flecken auf der Birnschale erzeugt und die Blätter der Birnen zum vorzeitigen Abfallen bringt, und berichtete darüber in der Dezembersitzung (1885) der Sektion für Obst- und Grartenbau in Breslau, •'^j V. Thümen, Ein bisher unbeschriebener Schädling der Apri- kosen (Marillen)-Früchte.*) Auf der Oberfläche zeigen sich anfänglich weifse, später hellbraungraue, tief eingesenkte Flecken von 1 mm bis 1,5 cm Durchmesser. Die Frucht- schale ist in eine papierdünne Haut umgeAvandelt. Auf den Flecken finden sich fast kugelige, schwärzte Perithecien mit pseudoparenchymatischer Hülle. Im Innern finden sich zalilreiche Ideine, ovale oder kurz ellipsoidische, einzellige, hellgraue oder bräunliche Sporen von 2 — 3 mm Länge und 0,9 bis 1,4 mm Breite. Der Verfasser nennt den neuen Parasiten Plioma Armeniacae. Mortillet, Die verleumdete Wurzclfäule. ^) Der Verfasser sucht den Nachweis zu fiiliren, daCs die gefürchtete Wurzelfäule, als deren Ursache von vielen l^ösleria hypogaea angesehen werde, keineswegs als eine besondere Krankheit des Woinstockes anzusehen ist, sondern dafs die auf abgestorbenen Rebenwurzeln vorkommenden Pilze ') Nach Botan. Centrlbl. 188G, VII. 105. 2) Nach Botan. Centrlbl. 188G. VII, 106. 3) Nach Garteiiflora 18SG, XXXV. 93. *) Österr. landw. Woc-honbl. 188(j, 2(j2. ö) Journ. agric. par ßarral 1886, II. 384. 455. G59. Pflanze. 203 Icdiglicli Saiirophytcn sind. Der Yeifasser macht besonders darauf auf- merksam, dafs die sog. Wurzelfiuüe regelmiifsig an den dm-cli die Reblaus zum Absterben gebrachten Rebon^\n^rzeln auftiitt. Übrigens geht der Verfasser offenbar zu weit, wenn er die Existenz l)arasitischor Pilze auf Eebeiiwurzeln überhaupt leugnet; zugegeben mag werden, dafs die Sache sich in vielen Fällen so verhält, wie er sie schildert. ^) Zur Vertilgung der Flechten auf Fnichtsti-äuchern und Obstbäumen emj^fiehlt M. Scholtz die Anwendung einer Oxtüsäurelosung. 2) Fr. V. Thümen, Über eine neue Krankheit des Weizens, hervoi'- genifen durcli ein gleichzeitiges Auftreten mehrerer parasitischer Pilze. 2) Die Ai-beit ist lediglich ein Referat über Untersuchungen Morini's, welclier an AVeizonptlanzen in der Umgebung Bolognas das gleichzeitige Aufti-eten von 11 parasitischen (? d. Ref.) Pilzen beobachtet hat. V. Thümen, ßie Verwendung der Salicylsäure in der Land- wirtschaft, der Reben- und Gartenkultur. ■^) Der Verfasser macht auf das bereits von Schröder-Nienburg em- pfolüene Verfalu-en aufmerksam, eine Salicylsäurelösimg zum Einbeizen des Saatgutes behufs Verhütung des Auftretens der Brandpilze anzuwenden. Eine gesättigte alkoliolische Lösung soll mit dem zehnfachen Wassercpiantum verdfinnt werden. Die Beizflüssigkeit mufs haudhoch über dem Getreide im Botticli stehen. Durch fleifsiges Umrühren sind die einzelnen Körnern anhaftenden Luftblasen zu entfernen. Gegen Peronospora viticola, sowie gegen das Rosen-Asteroma wendete der Verfasser Salicylsäm-elösungen mit Erfolg an. Der französische Minister für Ackerbau erliefs verschiedene Ausschreiben, durch welche Spezialausstellungen für Instrumente, die sich zur Bökämjjfung von dem Ackerbau und speziell dem Weinbau schädlichen Pilzen Tuid In- sekten eignen, angeordnet mid Preise ausgesetzt werden. 5) Flechtea- vortilgung. Weizeu- kraukheit. Salicylsäure alH He- kämpfimgs- mittel. Mafsregeln gegea schädliche Organismen. Litteratur. Allescher, A. : Verzeichnis in Südbayern boobaclitcter Pilze. Ein Beitrag zur Kennt- nis der bayerischen Pilzflora. (9. Ber. d. bot. Yer. Landshut 18SG, p. 1 — 400.) D'Arbois de Jubainville, A.: Le Peronospora viticola dans les Vosges. — Eevue mycologiiiue. YIII. p. IGO. Arcangeli, G. : Osservazioni sopra alcune viti esotiche e sopra nna nuova forma di Peronospora. — Processi Verbali dolla Societa Toscaua di Scienze natural!. 1885. S. 181—183. Eef. Bot. Centr.-Bl. 188G. 7. S. 261. — — Sopra la malattia delF olivo, detta vol _i;arraente rogna. — Istituto botanico della r. universita di Pisa. Ricerche e lavori. I. Arthur, J. C: Ilistory and biology of ])ear blij^ht. — Extrait frora the Proceedings üf the Philadelphia Academy of Natural Sciences, p. 322 — 341, Philadelphia. Azzi, Em.: Piclazione sul congresso internazionale per apparecchi anticrittogamici, tenutosi a Conegliano veneto, il 12 niarzo 8". lü. pp. Angelo Lodigiano (tip. Bezzonico). ^) Vergleiche diesen Jahresbericht. Neue Fulgo. VI. 190. 2) Gartcnflor. 188(J, GOT. 8) Fühlinf,'-s landw. Zeit. 188G, XXXV 367. *) Fühlings landw. Zeit. 188G, XXXV. 206. 5) Journ. agric. i)ar Barral 1886, I. 432. 471. 204 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Baccarini, P.: La Peronospora viticola uel Settentrione d'Italia. — Malpighia. I. p. 56. Barclay, A. : Ona Uredinee affecting the Himalavan Spnice-fir, Abies Smithiana. 80, 11 pp. Calcutta. Beck, G. : Über Ustilago Maydis. — Sep.-Abdr. aus Verhandlungen der zoologisch- botau. Gcsellsch. in Wien 1885. 8« p. Wien 1886. — — Über Ustilago Maydis. — Sep.-Abdr. aus Verhandlungen der zoologisch-botan. Gesellscliaft in Wien 1885. S". 1 p. Wien 1886. Beschreibung und Vertilgung des Kleewürgers. Im Auftrage des Grofsh. Ministeriums des Innern, herausgegeben v. d. Grofsh. badischeu pflanzenpliysiologischen Versuchsstation. Mit 1 Tafel. Karlsruhe. Bolle, G. e F. de Thümen: Contribuzioni allo studio dei funglii del Litorale Austriaco con speciale riguardo a quelli che vegetano sulle pianto utili. — Rivista Italiana di Science Naturali e loro applicazioni. Anno I. Fase. III. 1885. Braschi, A. : Della Peronospora viticola e dei mezzi per combatterla. 8°. 31 jip. Siena (tip. Lunghetti.) Briosi, G. : Esperienze per combattere la Peronospora dolla vite, esseguite nell" anno. 1885. 80. 180 pp. Milano. Briinchorst, J. : Über Wurzelanschwellungen von Alnus und den Elaeagnaceen. Mit Tafeln. (Untersuchungen aus dem botan. Institut zu Tübingen. Bd. II. Heft 1.) C a n d e 0 , A. : Interessante istruzione ai contadini per dare il latte di calce contro la Peronospora e l'Oidium (crittogama), 80. 8 pp. Padova (tip. del Seminario). Cantoni, Gaetano: La Peronospora; osservazioni e rimedi. — Rendiconti R. Isti- tuto Lombarde di Scienze e Lottere. Ser. IL Vol. XIX. Fase. 2. — — La Peronos])ora viticola; osservazioni e rimedi. — Rendiconti del r. Istituto lombardo di scinze e lettere. (Milano.) Serie 11. Vol. XIX. No. 2. — — La Peronospora viticola. — Rendiconti del Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere. XIX. 1/2. — — La Peronospora delle viti, danni che arreca, e come combatterla. — 80. 19 pp. Milano. (tip. del Patronato). Carpene: Fra i litiganti la Peronospora gode. — Rivista di viticoltura e di enologia, Conegliano X. No. 9. Cettolini, Santo: Peronospora e calce. — Rivista di viticoltura. 1886, X. 481. — — La Peronospora viticola: monografia. 2e edizione. 8o. 44 pp. Milano. — — Dei Polverizzatori. — Rivista di viticoltura 1886, X. 354. — — Le pompe alla prova. — Rivista di viticoltura. 1886, X. 513. — — Nuovi esperimenti sulF azione della calce. — Rivista di viticoltura. 1886, X. 6Ü9. — — Un nuovo nemico della vite. — Rivista di viticoltura et enologia. X. No. 1/2. Cerletti, G. B.: Quanto costa il trattamento al latte di calce. — Rivista di viti- coltura. 1886, X. 376. — — Cura della Peronospora delle viti. — Atti della reale Accademia dei Lincei. Roma. Anno 283, Ser. IV. Rendiconti. Vol. IL Fase. 13, p. 535. — — II latte di calce applicato a combattere la Peronospora della vite. — Atti della reale Accademia dei Lincei. Anno 283, Ser. IV. Rendiconti. Vol. 11. Fase. 4, p. 95. Champin Aim.: Une tournee viticole dans le Medoc et un remödo contre le perono- spora. Journ. agric. ])ar Barral 1886, 21, 22, 773—779. Chatelanat: Le Mildew. — Compte rendu des travaux presentes h la 69. Session de la Societe Helvetique des sciences ä Geneve. Chavee-Leroy: A propos du Peronospora. — Journ. de Micrographie. No. 10. Cooke, M. C: Rust, Sraut. Mildew, aud Mould: an introduction to the study of microscopic Fungi. 5th edition revised and enlargud. 80. 260 jip. London (W. H. Allen). Comes, 0.: Sulla melata o manna e sul modo di combatterla: memoria. Portici, stab. tip. A. Trani. 9, ]). 8. — Estr. dall' Annuario della r. scuola sup. d'agricoltura in Portici. Vol. V. Fase. 2. — — Sulla gommosi dei Fichi. 43, p. 8. — Ristampa dal vol. XVII del Nuovo Gioniale Botanico Italiano. — — Istruzioni pratiche ])cr riconoscere e per combattere la Peronosj)ora della vite ed altri malaimi della vite, degli agrumi, dell' ulivo etc. — L'Agricoltura Meridionale. Anno IX. p. 17. Pflanze. 205 Co nie s, 0.: La raloc o la Peronospora dol.'a vitc. — Agricultura Meridionalc. IX. No. 8, p. 113. Concorso intemazioiuüo per apparecchi anticritto gamici ed insetticidi in Conegliano. — Rivista di viticoltura. 188G, X. 115. 142. 161. Corsi, Arnaldo: La difesa contro la Peronospora viticola; ospciienzi, resultati e considerazioni. 8°. 18 pp. Sesto Florentino. (tip. Casini.) Corvo, A. : Le virus de la tuberculose de la vigne et ses microbea. — Bulletin des seances de la soc. nat. d'a -8 z. <ü ?. 'rt CD C tß M O c-i t« :cB Cß U O ^ S "ü t-t o :=; ö o PQ rfj p H n: c O o 1 .° - So s ^ •4-> '3 » 3 £ o Tt 5 2 0" rO ^ OQ Gesarat- mehrertrag m .5 Jahren nach einmaliger Düngung naidg pnn qoi^g ^ 1 1-1 t^ t>- CO CM O O I> laujoj bß 1 O CO CM (M (M T-l O Ol ' CO CO I-H Ol 00 CO I— 1 es bß bß § 3 II naidg pun qoj;g bß 1 r^ QC CO T-i CO l^ lO oc ' 1-H latuoj ^ ; ko o (M o 1 iH M 00 lO £ ^a o bß a o "SS a> o naidg pnn \\oi%<^ bß 00 CO -^ C5 [^ 00 Ol cn CM C5 o 00 crs janjo^ bß 00 CO -rj« O CO 1-H CM CO '=J^ !>• C^ t^ t^ I-H CO 00 1—1 a Ol bü bß o Nachwirkung der Düngung naidg pun qoj^jg bß 1 I>- O '^ 00 CO lO - T-H O CM tH 00 O 1—1 1—1 1—1 Geerntet pro Morgen najdg pun qoxijg bß (M 00 Oi CM CO O ^ CO O lO C^ C^ CO CO laujoj bß o CO T-H (M CO O Ci CO ^ CO ■T^ ■^^ '^^ "^ O 00 00 1-H (D CO u 'S Mehrertrag infolge der Düngung naidg pon qoj;g bß 1 CO C5 O C^ i-( C^ CM C^l (M 1—1 jaujoj ^ , C5 O O 1— 1 CO r^ t^ t^ ' 1-1 i-H o ^ cf a o SS najdg pun qoJig bß 00 1—1 -^ CO 00 in CO O CO ^ t^ CO in in jaujoj bß (M CO "cdH -^ CO ^^ ^^ L.- ^^ ^ ^ CO CO ! f o iH P< bß 1 a 3 bß JtJ0;S3IDi;g 1 in lo 1 g -.5 :^apidiz^jj 1 1 «=> 1 ^ 1 1 CO 1 CO aqoij -80[iaSSBAV 1 O 1 O 1 1 CO 1 CO 1 j 9t{I8I8t pnsia^^ 1-1 Ol CO '* in bß bO ti fln Ch CO (D O) o o o i-, ö t^ 238 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. dün^tu^^Vn Düngungsversuche mit verschiedenen Phosphaten in Han- Haimover. nover, vou F. Brügmaun. ^) Yon den zalüreichen Einzelversuchen mögen hier nur die Ergebnisse Platz finden, soweit sie die relative "Wirksamkeit einzelner Phosphate auf verschiedenen Bodenarten betreffen: I. Versuche zu Hafer. Auf gekalktem oder gemergeltem Lehmboden oder lehmigem Sande erwies sich die Anwendimg von Superphosphat bedeutend vorteilhafter als die von Eisenpräzipitat, ein Resultat, welches Beigabe anderer Nälirstoffe nicht zu ändern vennochte, nm- in einem Falle war das Präzipitat dem Superphosphat über- legen, ohne dafs der verwendete Boden anders zu klassifizieren gewesen wäre. Auf einem gekalkten oder gemergelten, trocknen, gelben Geestlehmboden zeigten sich Superphosphate und Kalkpräzipitat annähernd gleich wirksam. n. Versuche zu Erbsen. In einem Versuche er^^^es sich Eisenpräzipitat dem Superphosphat und auch dem Stallmist in der Wirkmig bedeutend überlegen. Beiden Phos- phaten waren Beidüngungen von Stickstoff und Kali gegeben. In einem zweiten wirkten Superphosphat und Knoclienmelü günstiger als Eisenpräzipitat. In einem dritten zeigte StaUmist die höchste Wii-kung und KaUv- präzipitat übertraf das Superphosphat. III. Versuche auf Moorwiesen. Die 4 angeführten Versuche sind zwar höchst mangelhaft angelegt, lassen aber in den Residtaten doch den Schlufs zu, dafs Thomassclilacke mit .80 kg Phosphorsäure jiro ^/^ ha mit grofsem Vorteil die übrigen Phosphate auf fraghchem Boden ersetzen kann. Li 3 FäUen wirkte es besser als Superphosphat, Eisenphosphat und Kalkpräzipitat und nur in einem Versuch stand es den übrigen Düngungen nach. Düngungsversuche in Hohenheim, von Strebel. 2) Eine Fläche von 3 a 82,G8 qm erhielt 1883 40 kg Fäkalguano (mit 3,8 kg Phosphorsäure, 2 kg Stickstoff und 0,8 kg Kali) zu Kartoffeln und brachte gegen ungcdüngt einen solchen Mehreiirag, dafs die Düngungs- kosten nahezu schon im ersten Jalu-e gedeckt waren. Der dm-ch Nach- wirkung erzielte Mehrertrag in den folgenden beiden Jalu-en bei Sommer- Emmer imd Milton-Hafer war also fast vollständig Reingewinn. Ein Maikäferdünger mit 1,5 % Phosphorsäure, 1,5 ^/^ Kali und 10 o/^ Stickstoff rentierte dagegen zu Kartoffehi im ersten Jalu-e nicht, wenn auch durch die Düngung ein Mehrertrag erzielt -wurde. Erwähnenswert ist noch, dafs auf einer 4,8 a grofsen Parzelle 20 kg Thomassclilacke zu Hafer 16 kg Körner imd 36 kg Sti'oh melir erzeugten als auf der ungedüngten. Gerstenanbauversuche, von Dr. Rehm u. a. 3) Aus den Resultaten einer grofsen Anzahl von Einzelversuchen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: ') Hann. land- u. forstw. Zeit. 1880, p. 51, 71, 89 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 154. 2) Württemb. landw. Wochenbl. 1886, p. 05 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 297. 3) AUg. Brauer- und Hopfenzeit. 1886, p. 345 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 367 Düngungs- verauche in Hoheuheim. Gersten- anbau- Tersuche. Dünger. 239 1. Nach gilt gedüngien Hackfrüc;litoii liefert Gerste mittlere Erträge von oft feiner Qualität. Die rascher wachsende Frankengerste ist gegen Sommerdiirre empfindlicher als Chevaliergerste. Sehr starke Düngimg, be- sonders mit stickstoffreichen Diingern vemngert die Qualität. 2. "Wälu-end reine StickstolTdüngnng die Quantität auf Kosten der Qualität erhöht, reine Phosphatdünger zwar die Qualität vei-bessert, aber nicht die Quantität vermehrt, erzeugt eine Düngung von 20 kg Stickstoff pro Hektar mit 40 kg wasserlöslicher oder 60 kg bodenlöslicher Phos- phorsäure reiclüichste Ernte ohne die Qualität zu verschlechtern. Über die AVirkungen der Kainitdüngung in Welna, von Pirscher. ^) Im allgemeinen zeigte sicli Kainitzufuhr zu dem humosen, saiu'en, feuch- ten Sandboden, wie er in einer Reihe von Versuchen verwendet wiu'de, von gün- stiger Wirkung, weniger sicher war der Erfolg auf leichtem, ti'ocknen Sandboden. Düngungsversuche bei Kartoffeln, von Schrewe undDr.Klien.2) Dungungs o a ' _ / versuche bi Auf einem in guter Kiütur befindlichen, diu'clüässigen Sandboden, der Kartoffeln im Yorjalu-e Roggen geti-agen hatte, wiuxlen 6 Parzellen in der aus folgen- der Tabelle ersichtlichen Weise gedüngt imd mit roten Kartoffeln bepflanzt. Der Erfolg war folgender: Wirkung der Kainit- düngung. Ph u n ff u n £: Y4 Cti'. Chilisalpeter pro Morgen breit übergesti'. Y4 Cti-. Cliilisalpeter pro Mrg. als Handdung an jede Kartoffel Ungedüngt ^2 Cti\ Chilisalpeter, 1/2 Ctr. Superphosphat pro Mrg. als Handdung */2 Ctr. Superphosph. pro Mrg. breit übergestr. 4 Fuder Stallmist im Winter gefahi-en Ertrag pro Morgen an grofsen und kleinen Kartoffeln 43,75 Ctr. 22,50 „ gr. kl. 66,25 Cü-. 45,50 Cü\ 23,50 „ gr. kl. 69,00 Ctr. 43,00 Cü\ gr. 23,25 „ kl. 66,25 Ctrl 46,00 Ctr. gr. 26,80 „ kl. 72,80 Ctr. 42,50 Ctr. gi\ 23,70 „ kl. 66,20 Cü\ 43,80 Ctr. gl-. 23,70 „ kl. 67,50 Ctr. Mm 28,4 78,4 30,7 65,7 32,5 60,3 20,6 76,2 37,5 87,7 26,5 86,0 tS] <1> 02 1,1160 1,1150 1,1167 1,1140 1,1125 1,1115 28,12 27,77 28,53 27,14 27,93 27,66 1,1170|29,92 1,114027,73 l,1096j27,06 1,1025 25,85 1,1070 1,1030 27,70 26,87 22,15 22,25 21,30 .5 '^ 1,293 0,973 1,229 0,841 1,326 1,190 22,36 1,658 6,918 20,55 19,70 1,266 1,016 1,830 0.900 1) Landw. Centr.-Bl. Posen 1885, p. 41 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 149. 2) Königsberger landw. u. forstw. Zeit. 1886, p. 14 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 160. 240 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Hafer- düDguug. Zucker- riiben- düngung. JSatürlicho Düngung. Hinsichtlich der Quantität nnd Qualität der Ernte wirkte Cliilisalpeter und Superphosi^liat in gTöfserer Gabe entschieden am günstigsten, wälu-end Stallinistdüngung offenbar den Stärkegehalt herabgedrückt hatte. Beide Düngimgsarten produzierten indes die proteini'eichsten grofsen Kartoffeln, wäh- rend die kleinen auffallend proteinärmer (um ca. die Hälfte) waren imd zwar in weit grölserem Verhältnis, als dies bei den übrigen Parzellen der Fall war. Düngungsversuch zu Hafer auf Marschboden von Thun. ^) Auf einem längere Zeit ungedüngten Felde erhielt man im ]\Iittel von 3 Parzellen folgende Erträge an Hafer: Ernte pro Hektar in kg Korn 1558 Stroh 2833 Spreu 153 Kosten der Düngung 0 1432 2175 2817 4313 5073 150 167 242 37,0 M 40,0 77,0 I. Ohne Düngung im ^Mittel. n. 334 kg Knochensuperphos- phat mit 47— 50 kg wasser- lösliclier Phosphorsäm-e und 1,7 kg Stickstoff . . . HI. 166,7 kg Chilisalpeter mit 25 kg Stickstoff . . . IV. Knochensuperphosphat nebst Chilisalpeter mit 47— 50 kg Phosphorsäm-e und 27 kg Stickstoff 2677 Die geringe Menge Stickstoff im Knochenmehl auf Parzelle 11 war nicht imstande, den Erü-ag irgendwie zu erhöhen, obwohl offenbar auf Parzelle HI und FV Stickstoff (allerdings in gTÖfseren Portionen) von be- deutender AVirkung war. Das Resultat dürfte wohl auf die Schwerlöslichkeit des Stickstoffs im KnochenmeM zurückzufülu-en sein. Superphosphatdüngung bei Zuckerrüben von A. Naiatier. 2) In dem reichen Boden, ^vie er den Versuchen diente, der 35 000 kg Stalldünger pro Hektar als Herbstdüngimg erhalten hatte, konnten tue an- gewandten Mengen an Stickstoff (75 kg pro Hektar) imd Phosphorsäm-e (75 kg und 150 kg pro Hektar) zu einer bedeutenden Wirkimg nicht mehr kommen. Am günstigsten stellte sich noch der Ertrag nach Chüi- salpeter, wälirend Phosphorsäure offenbar wirkungslos blieb. Zur Düngung der Weinberge.^) Die Kalidüngung der Äcker und Wiesen."^) Über Düngungsversuche zii Hafer. ^) Die Rentabilität der Kunstdüngung, von Lüdke. ^) Beispiel natürlicher Düngung durch vulkanische Asche vom Pue de Dome.'') 1) Landw. Zeit. f. d. Regierungsbezirk Stade 1886, No. 21. 2) Journ. d'agric. prat. 1886, p. 198 u. Centr.-BI. Agrik. 1886, p. 742. 3) Rhein preuis. landw. Zeitschr. 1886, No. 44. 4) Ibid. 1880, No. 43. 5) Zeitschr. d. landw. Vereins f. Rheinpreufsen N. F. 1886, p. 203 u. Centr.- BI. Agrik. 1886, p. 642. 6) Landw. Ver.-Zeitschr. f. Hessen 1886, p. 226 u. Centr.-BI. Agrik. 1886, p. 643. 7) Landwirt 1886, p. 89 u. Centr.-BI. Agrik. 1886, p. 712. Dünger. 241 Der diu-cli ^Vin(le foitgotragoiioii und durcli atmosphärisclie Nieder- scliläge dem Boden zugeführten, staubiTirmigen, viükauisclicn Asche verdankt die Liniagne in der Auvergne ihre grol'se Fruchtbarkeit. Die Asclie, von der etwa 1000 kg pro Hektar jährlich niederfallen, ist reich an Kalk, Kali und Phosphorsäure. Wirkung von Kunstdünger auf Geestland, von Scheidcmaiin. ^) Vergleichende Düngungsversuche mit Chilisalpeter und schwefelsaurem Ammoniak, von V. Magerstein. 2) Zu Hafer imd Gerste ^\^u'de auf Sandboden pro Hektar mit 200 kg Cliili- salpeter und auf den Vergleich sparzellen mit 300 kg Ammonsulfat gedüngt. Man erntete folgende Mengen, pro Hektar berechnet: Ungedüngt . Mit Chili sali:)eter ^lit Ammonsulfat G e r Körner hl 18,28 2G,41 23,74 s t e Stroh KU -Ctr. 15,85 24,50 24,62 Für die Körnerproduktion erwies sich H a f Körner hl 28,47 38,72 35,41 demnach eine e r Stroh Kil.-Ctr. 27,50 39,80 48,45 Düngung mit Chilisalpeter günstiger als eine solche mit Ammonsiüfat, während bezüg- lich des Sti-ohertrages besonders beim Hafer dem Ammonsidiat der Vorzug gegeben werden mufste. Auffallend verscMeden war der Aschengehalt des Sti-ohes nach den einzelnen Düngungen. In Prozenten betinig derselbe beim Sti-oh von nach ungedüngt nach Chilisalpeter nach Ammonsulfat Gerste. . . . G,G05 6,151 5,205 Hafer .... 10,016 8,123 6,861 Über die AVirkung des Chilisalpeters, von V. Magerstein. 3) Vei-fasser suchte die Wirkung einer Kopfdüngung luid einer Grimd- tlüngrmg mit Chili salpeter auf einem in mittlerer Kraft stehenden Boden bei Kartotfehi, Gerste und Hafer festzustellen. Bei Kai-toffeln und beim Hafer erwies sich die Kopfdüngiuig der Boden- düngung ganz bedeutend überlegen, nach dem Verfasser aus dem Grimde, weil bei Düngung nach ersterer Methode der Salpeter den Pflanzen wm'zeln länger zu Gebote stand, der Stickstoff daher besser ausgenutzt werden konnte, als wenn derselbe von Anfang an in tiefere Bodenscliichten gebracht wii'd. Bei Gerste dagegen Avirkte die Kopfdüngung weniger gut als Grand- el üngung, weil sich in der oberen Bodenschicht eine für die Gerstenpflanze zu konzentrierte Salpeterlösung angesammelt haben kann, da die atmo- sphärischen Niederschläge nicht bedeutend gewesen Avaren. Über die AVirksamkeit des Chilisalpeters gegenüber den Ammoniaksalzen nach eigenen Versuchen und solchen vonLaAves und Gilbert in Rothamstedt, von Märcker.'^) In einem frühern Artikel ^) liat der Verfasser zwar die Überlegenheit der DUngUDg mit Chili - salpeter. Chilisalpeter und Ammonium- salz. 1) Hann. land- u. forstw. Zeit. 188G, p. 792 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 786. 2) Österr. landw. Wochenhl. 188G, p. 191 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 583. 3) Ö.sterr. landw. Wochenbl. 1886, p. 142 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 581. *) Magdeburger Zeit. IHSfi, No. 31 u. 175 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 233 u. 448. ^) S. diesen Jahresbericht 1885, p. 285. Jahresbericht 1886. 16 242 Bodeu, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Wirkimg des Cliilisalpeters über die des scliwefelsaureii Ammoniaks nach- gewiesen, zugleich aber auch betont, dafs es nur eine Kostenfrage sei, wel- ches der beiden Düngemittel jeweils zu wälüen sei. Entsj^rechend billigeres Ammonsiüfat könne teureren Chilisalpeter vorteilhaft ersetzen. Da nun im laufenden Jalu-e in der That der Preis des Ammonsulfats erheblich gesunken ist, so dafs die Frage erhöhte Bedeutung gewonnen hat, giebt Verfasser eine Übersiclit der Resultate der bezüglichen Versuche aus den letzten Jahren, um zu zeigen, wde hoch der A^"irkungswert beider stickstoffhaltiger Salze zu veransclilagen sei. Bei allen folgenden Versuchen wurden gleiche Mengen Stickstoff' im Ammoniaksalz imd Chili salpeter im Herbst gegeben : 1. Versuche mit Weizen. Düngung mit: Körner Pfd. pro Morg. 0.2 fi* '^ es ^ S CJ O fe R -s B OD-tJ u Stroh und Spreu 0.3i CO Emersleben 1881- Gröst Mahndorf Vitzenburg "Wengelsdorf Emersleben 1882- •82 -83 Eivetts bearded . ,, „ ohne Phosphors. . „ 1883—84 Rivetts bearded . „ „ Browicks red . Rivetts bearded ohne Phosphorsäure . Emersleben 1883 — 84 Browicks red ohne Phosphorsäiu-e Malmdorf 1883 — 84 Shiriff Square head . „ „ Rivetts bearded . . „ „ Sliiriff Square head ohne Pliosphorsäure :Malmdorf 1883—84 Rivetts bearded . . Emersleben 1884 — 85 Shiriff sfpuTre head „ „ Shiriff Square liead ohne Phosphorsäure :\lahndorf 1884—85 Rivetts bearded . . „ „ Rivetts bearded ohne Phosphorsäui*e 1437 1110 1405 1173 1532 18G2 1737 1780 1341 1738 138G 1118 1452 1285 1330 1692 1762 1509 1396 1655 1265 1903 1563 1621 2050 1908 2127 1709 2137 1679 1524 1758 1634 1816 1924 1959 1624 1750 Büttel Ohne Stickstoff Mehi-emte pro Morgen Verhältnis der Mehreiti-äge dm-ch gleich starke N-düngung ca 1474 1721 1214 2013 1626 1848 1915 1837 2212 1650 2187 1804 1542 2095 1607 1986 1918 1866 1761 1741 2223 2136 1845 1525 2381 2478 2473 3610 3040 22781 2655 2351 2292 1805 3076 2610 2142 4495 4363 4353 17691818 14741474 — 295 344 3,5 31904393 20623086 27683902 2275 2540 3291 3518 2601 2694 2729 2378 2977 2290 3280 2165 2463 5180 4400 4841 4895 2888 4285 3536 2943 3694 3804 3981 3466 4144 3736 3524 3429 39403669 3365 2575 790 3 3489 2575 914 :3,49 Dünger. 243 Folglich sind gleielnvertig dorn Wirkimgswert nach 17,9 Pfd. Stickstoff in ^j^ Ch-. schwefelsaurem Ammoniak und 15, .5 „ ,, in 1 ,, Chilisalpeter ersteres Quantum steht aber im Preis etwa '/g niedriger als das äqui- valente Quantiun Chilisalpetor. 2. Versuche mit Gerste (ausgeführt 1883—1884). Grunddüngung 20 Pfund Phosphorsäure. Kömer Stroh und Spreu Ohne Stick- stoff 200 kg Chili- salpeter 150 kg schwefeis. Ammoniak ' Ohne • Stick- 1 Stoff ! 1 200 kg Chili- salpeter 150 kg schwefeis. Ammoniak kg pro ha kg pro ha kg pro ha kg pro ha kg pro ha kg pro ha Ebersroda 2340 2950 2846 2740 3256 2928 Zöbigker . 2358 3010 3300 3066 4470 4142 Eptingen . 2248 2824 2512 2746 3578 3056 Gröst . 3784 4160 4216 4160 5654 4442 Zingst 2448 2660 2660 2880 3404 3542 Körbisdorf- Bäumchen . 2038 2970 2472 2408 4246 3186 Frankleben . 2356 3120 2988 2920 2480 3820 Netzschkau . 2620 2940 2940 3232 3698 3418 Bedra . 2274 2660 3262 2188 2728 2284 iüttel ■2496 3026 2922 2927 3924 3422 Melu-emte pro ha — 530 426 — 997 495 Verliältnis der Melrr- ertrage starker bei gleich Stickstoff- düngimg t — 3,74 3 — 6,04 3 Auch bei diesem Yerhältnis erscheint die Anwendung des Animon- sulfats noch rentabel. Bei einem anderen Versuche ^\^lrde durch schwefelsaures Ammoniak ein Mehrertrag von 459,5 kg pro Hektar „ Chihsalpeter ein solcher von 514,0 „ „ „ erzielt, also ein Verhältnis von 3 : 3,36, während die Preise sich verhalten ^vie 3 : 4. Düngimg mit schwefelsaurem Ammoniak statt mit Chilisalpeter ist demnach noch lohnend. 3. Versuche mit Zuckerrüben. Hier zeigte der Clühsalpeter eine bedeutend höhere Leistungsfähigkeit dem schwefelsam-en Ammoniak gegenüber, als dem Preisunterschiede entspricht. 4. Versuche mit Kartoffeln. Die durch Clülisalpeter imd schwefelsam-es Ammoniak erzielten Mehr- eiträge verhielten sich wie 3,43 : 3, als keine Beidüngimg mit Phosphor- säiure oder Stalldünger stattfand. 16* 244 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Bei Phospliorsäm-e - Ziifxilu' jeclocli leisteten gleiche Stickstoffmengen beider Salze nahezu das Gleiche, so dafs zu Kartoffeln Ammonsuperphos- phate Avolü zu empfelilen sind. Zu vermeiden dagegen ist eine Beigabe animoniakhaltiges Dünginittel zu Stalldünger, da mit derselben schlechte Erfahrungen gemaclit wurden. Zur Beki'äftigung der vorstehend angegebenen Kesultate führt Ver- fasser noch die von Lawes und G-ilbert bei Gerste auf schwerem Lehm- boden erhaltenen Zalüen an, die das ]\littel der ßesultate zweier je 16 Jalu-e langer Yersuchsperioden bilden: Gersten-Körner Stroh und Streu Kilogr. pro Hektar Kilogr. pro Hektar o O CO es -u cocjo b CO -.OC30 es J3 Ohne Stickstoff. 1. Ohne ^Nßnei-aldüngung . . . 1230 856 1043 1539 990 1265 2. 440 kg Superphosphat pro ha 1603 1136 1370 1775 1115 1445 3. Sulfate von KaH, Naü'on und Magnesia 1397 940 1170 1618 1005 1312 4. " Wie 3 imd 440 kg Superphosph. 1736 1151 1444 1900 1143 1547 Büttel 1492 1021 1257 1708 1076 1392 224 kg Ammoniaksalze. 1. ' 1938 1658 i798 2403 1884 2144 2. 3. > ^Mineraldüngimg wie oben l 2851 2088 2522 1921 2687 3580 2005 2669 2763 2167 3172 2418 4. 2826 2619 2723 3627 3140 3384 Mittel 2426 2180 2303 13070 2489 2780 298 kg Cliilisalpeter. 1. 2200 1780 1990 2826 2214 2520 2. 3. > Mineraldüngung wie oben • 2940 2203 2631 1875 2786 2039 3910 3094 3109 2418 3510 2756 4. . 2977 2671 2824 4193 3313 3753 Mittel 2580 2239 2410 3506 2746 3155 Mehr gegen imged. diu'ch Cliiü- salpeter 1088 1218 1153 1798 1688 1743 Mehr gegen unged. durch Ammo- niaksalze 934 1159 1046 1362 1413 1388 Mehr durch Chilisalpeter als diu'ch Ammcniaksalze 154 59 107 436 265 355 Verhültiiis dos Mehrertrages durch Chilisalpeter (100) zu dem des 1 ^mmoniaksalzes 85,88 95,16 90,74 75,76 83,71 79,64 Fem er Versuche von Völcker in AVoburn; Dünger. 245 Ertrag an Gersten -Könicru, Kilogr. jn-o Hektar. Ohne Mineraldüngung Älineraldüngung Mineral- düngung 4 02 00 a ja o 224 kg Am- raoniaksalze 308 kg Chili- salpeter ohne Stick- stoff 224 kg Am- moniaksalze o CO S na 00 5 2 ic =H CD ^ 5 1877 12G3 2121 1603 1086 2334 1990 3233 3006 1878 1220 2089 1829 1361 2074 2404 2905 2764 1879 917 1533 1178 702 1676 1598 1609 2073 1880 1568 2303 2625 1290 2966 2876 2839 2495 1881 1843 2500 2723 1825 2560 3001 2995 3180 1882 1740 2586 2905 1347 2901 3052 3087 3855 1883 1613 3009 3036 1648 3150 3305 3776 3494 1884 1963 3145 3143 1923 3339 3559 3723 3335 Mttel 1516 2411 2380 1398 2625 2723 3028 3026 Mekrerti-ag der Stick- stoffdiingimg . . — 895 864 — 1227 1325 1630 1628 Verhältnis des Mehr- ei-ti-ags diu-cli Chili- 1 salpeter (100) zu dem durch Ammo- ' niaksalz . . . . — 103,6 1 ! 91,85 — 100,1 1 — Stroh und Spreu, Kilogr. pro Hektar. 1877 1575 2950 2416 1428 3201 2808 4424 4033 1878 1803 2959 2986 1946 3646 3621 4788 4903 1879 1529 2272 2188 1268 2704 2634 2916 3403 1880 1921 2670 3329 1745 3397 3983 3874 4540 1881 1927 2661 3069 1800 2885 3684 3390 3906 1882 2524 3700 3963 1971 4249 4543 6386 6131 188.3 2044 3802 4645 2187 4078 5479 4058 6260 1884 2205 3295 3588 2067 3476 4650 4986 6008 ]HitteI 1941 3039 3273 1802 3430 3925 4353 4898 Jlehrertrag der Stick- Stoffdüngung — 1098 1332 — 1632 2123 2551 3090 Verhältnis des Mehr- ertrags durch Chili- j| Salpeter (100) zu dem durch Ammo-|| niaksalz — 82,4 — — 76,9 — 82,4 — Die Versuchsergebnisse auf beiden Feldern stehen also im voUen Ein- klang mit den in Halle betreff der Kömerernten gemachten Erfaluimgen, dafs nämlich die Wii-kung des Ammoniakstickstoffes etv\-a 80 — 90% der- jenigen des Salpeterstickstoffes beti-äg-t. 246 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Für Strohprodiiktion ist indes der ChiHsalpeter dem Aniinoiiialvsalze überlegen. Bei Kartoffeln erzielten Lawes und Gilbert dm-cli Ammoniakstick- stoff eine höhere Ernte als diu'ch die gleiche Menge Salpeterstickstoff. Sie ernteten im Jlittel von 9 Jahren: Ohne Stickstoff Kilogr. Kartoffeln pro Hekt. 448 kg Ammoniaksalze Kilogr. Kartoffeln pro Hekt. 616 kg Chilisalpeter Kilogr. Kartoffeln pro Hekt. Summa kranke gesmide Summa kranke gesunde Summa kranke gesunde 10563 403 10160 19035 1 1371 17664 18692 1 1649 17043 Bei Weizen erliielten Lawes luid Gilbert ebenfalls Zahlen, die mit den für Gerste gewonnenen gut übereinstimmen, nämlich: Verhältnis der Durch Düngung mit 96,3 kg Stickstoff pro Hektar . • F / K ■ 1 ^ ■ nu-T 1 j. Ammoniaksalzes in Ammoniaksalz in Lhilisalpeter DT 1 t = 100 gesetzt Weizenkörner . 2167,2 kg 2447,2 kg 88,56% Sü'oh imd Spreu 4392,6 „ 5489,1 „ 80,02 „ Endlich fanden Dehfeyain und Porion bei 2 Weizensorten und Ver- wendung der Stickstoffdünger im Frühjahr folgende Resultate: Körner Stroh Kilogr. pro Hekt. Kilogr. pro Hekt. f ungedüngt 3695 5950 Blaringham l mit 300 kg Ammoniaksulfat 4850 8700 [ „ 300 „ Cliihsalpeter . 4750 9250 r ungedüngt 4070 7000 Wardreque's | mit 300 kg Ammoniaksulfat 4250 8600 [ „ 300 „ Chilisalpeter . 4225 8600 Aus diesen Ergebnissen zieht Verfasser folgende Schlüsse: 1. Die angeblich nachteilige Wirkung der Ammoniaksalze ist vor- läufig unbe^Wesen und tritt keinenfalls unter normalen Bodenverhältnissen liervor. 2. Die Ammoniaksalze eignen sich hauptsäclilich für die Diuigung des kalkreichen, sorgfältig kultivierten Lehmboden; in diesem haben wir aber keine Veranlassung, ihre Wii'kung für die meisten Feldfrüchte als unsicher anzusehen. 3. Eine Ausnalime liiervon bilden die Futterrüben und Zuckerrüben, für welche die Ammoniaksalze nicht die geeignete Form der Stickstoff- düngung darstellen. 4. Der Cliilisalpeter erzeugt bei Winterweizen, Gerste und vielleiclit auch Kai'toffeln etwas höhere Körner- und KnoUenerträge als die Ammoniak- salze, wenn gleiche Stickstoffmengen beider Dimgomittel angewendet werden, indessen ist die bei den vorliegenden zahlreichen Versuclien beobachtete Differenz (10 — 15 '7o) niclit sehr grofs. 5. Die Ammoniaksalze wirken, wie alle Düngemittel, beim Felilen des betreifenden Nälirstotfs im Boden proportional der Menge, in welcher sie angewendet werden. Dünjrer. 247 G. Durch eine relativ stärkere Stickstoffgabe in den Ammoniaksalzen darf man daher filr die oben genamiten Feldfrüclite dieselben Erträge er- warten, als dnrch eine relativ kleinere Cliilisaliietergabe. 7. Wenn der Stickstotf in den Ammoniaksalzen seinem geringeren Wirkungswerte entsprecliend billiger ist, als im Chilisalpeter, darf man auf einen guten finanziollon Erfolg einer unter diesen A^erhältnissen billigeren Gabe von Ammoniaksalzen rechnen, wenn man im Yerlüiltnis mehr Am- nioniaksalze anwendet, als Chilisalpeter. 8. Dieser Fall liegt jedenfalls vor, wenn der Ammoniakstickstoff um ein Viertel billiger ist, als der Chilisalpeterstickstoff. Der Strohertrag der Gerste wurde bei den vorliegenden Versuchen durch Chilisalpcter relativ mehr erhöht als dm"ch Ammr)niaksalze. Sind Handelsdünger uirtorzubringen oder obenauf zu streuen, von J. van den Berghe. ') Verfasser hat auf leichtem Sandboden mit Kartoffeln einen Versuch angestellt, nm die Wirkung einer oberflächlichen Düngung im Vergleich zu einer tiefei'cn (22 cm tief) kennen zu lernen. Er erhielt folgende Eesultate: Art der Düngung pro 1 a No. der Par- zelle Anwendungs- weise des Düngers 10 1 I oberflächlicli I 22 cm tief oberfläclilich ! 22 cm tief I oberflächlich i 22 cm tief Ertrag pro Hektar kg 9825 30070 33040 80300 31820 26047 29690 Stärke 19,9 15,4 16,2 15,6 16,2 18,6 20,1 Mehrer- trag durch üntorbrin- gen des Düngers 9,9 % 4,7 10.1 Schwefel- üngedüngt 625 g Ammoniakstickstoff 589 g Phosphorsäure . . .jl! 9 1568 g Kaü . . . . 626- g Salpeterstickstoff 589 g Phosphorsäure . 1568 g Kali .... 625 g Ammoniakstickstoff' . l\ 589 g Phosphorsäure . . . (jj Das Unterbringen des Düngers hatte also günstig auf Quantität wie auf Qualität der Ernte ge\\'irkt. Schwefelsäure als Düngemittel, von Fi\ Farsky. 2) Verfasser hat Erde mit Schwefelsäm-e zu einem Kompost verarbeitet und Düng^eLfttei. denselben zur Düngung verwendet. Eine andere ParzeUe erhielt die gleiche Menge nicht behandelter Erde, andere wurden niu- mit Scliwefelsäure be- spi-engt und einzelne endlich wurden nm' mit denjenigen Mengen Wasser be- sprengt, Avie sie in den verwendeten Schwefelsäuremengen enthalten waren. In allen Fällen war die AVii-kung der Schwefelsäure äufserst gering bei der Komposterde, imi so geringer, je mehr Schwefelsäure vorhanden war. Dii-ekte Behandlung des Bodens mit Schw^efelsäure markte etwas besser; die Erträge Avaren relativ um so höher, je verdünntere Säure an- gewendet war. Demnach wäre von einer Scliwefelsäui-edüngung abzuraten. 1) Landb. Cour. 1885, p. 185 u. Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 240. 2) 5. Ber. über d. Thätigkeit der landw. ehem. Versuchsstation Tabor 1886, p. 17 n. Centr.-Bl. Agr. 1880, p. 453. 248 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze. Dünger. In einem Berichte über die Resultate der Anwendung von Kainit für Wiesen stellt Märeker folgende Sätze auf i) : 1. Die Anwendung des Kainits war in der grofsen Mehrzahl aller Fälle auf AViesen von günstigen Erfolgen liegleitet, besonders auf sandigen, toi-figen, moorigen, anmoorigen "Wiesen tuid auch noch auf lehmigen Sandwiesen. 2. Dagegen wurde kein Erfolg erzielt auf kallcarmen, lehmigen Sand- •wiesen imd auf nährstoffreichen Marsch-sWesen. 3. Über die Erti-agserhöhungen wird berichtet, dafs das geerntete Heu- quantum in mehreren Fällen nielu' als das Doppelte gegen früher beti'ug. 4. In einigen Fällen wurde zwar der Heu ertrag nicht erhöht, aber eine günstige "Wirkimg auf den zweiten Schnitt ausgeübt. 5. In 9 Fällen Avird über eine wesentliche Qualitätsverbesserung der Gräser teils dm-ch das Aufti'eten besserer Gräser, teils von Kleearten berichtet. 6. Mehrfach wird das Verschwinden des Mooses durch die Anwen- dung des Kainits hervorgehoben. 7. In den meisten Fällen -win-den 100 — 175 kg Kaiiiit angewendet und zwar fast immer mit gutem Erfolge, dagegen blieb der Erfolg bei Anwen- dung von 50 kg imd von mehr als 200 kg pro Morgen mehrfach aus. 8. Am sichersten ti'at die Wii-kung des Kainits aivf Wiesen hervor, wenn derselbe in den Monaten November und Februar angewendet wurde. Bei der Anwendung im Oktober, im !März und April A\irrden dagegen melu-fach ^Vlifserfolge beobachtet. 9. Auf die Zeit der Reife der Gräser erstrecken sich zu wenig Beob- achtimgen, um zu sicheren Schlüssen Veranlassung zu geben. 10. In mehreren FäUen wm'den gute Erfolge der Anwendimg von Kainit niu' bei gleichzeitiger Darreichung von Phosphaten beobachtet. Über- haupt ist die Anwendung von Phosphaten neben dem Kainit nach den vor- liegenden Berichten ziemlich weit verbreitet imd offenbar von grofsem Nutzen. Wirkung AVirkuug des Rieselwassers bei der Bewässerung der Wiesen, des Eieael- . ° 07 waasers. VOU J. König. ^) Die auf verscliiedenen Rieselwiesen seit G Jahren von der Versuchs- station Münster erhaltenen Versuchsresultate lassen bis jetzt folgende Sclilüsse zu: 1. Die prozentische Aljnahme der Wassermenge liei einer Berieselung ist um so gröfser, je geringer die aufgeleiteten AVassermengen sind ; gleiche Flächen verlieren dagegen unter sonst denselben Verhältnissen annähernd gleiche absolute Mengen Wasser, mag ilmen viel oder wenig (^/^ normal) Wasser zugeführt werden, wenn nui- so viel, dafs die Wiesen sich stets im wassergesättigten Zustande befinden. 2. Ein AVasser wird um so melu' ausgenutzt, je geringer die auf- geleiteten AVassermengen sind; die absolute Ausnutzung, d. h. die absolute ziu- Resorption gelangende Alenge Nährstoffe ist füi- gleiche Flächen unter sonst denselben Verhältnissen annähernd gleich, mag den Fläclien viel oder wenig AVasser zugeffdu-t werden. Aus dem Grunde kann ein AVasser um so häufiger benutzt werden, je besser es ist, imd umgekelu-t sind, um gleiche ') Bericht im Auftrag der deutchen Landw. Gesellschaft erstattet nach Fühling's Landw. Zeit. 1886, p. 6.31. 2) Kheinpreufs. landw. Zeitschr. 1886, No. 48 nach Landw. Jahrbücher. Dünger. 249 Düng-orwirkungcn zu erzielen, um so gröfscre 'Wassermengeu erforderlicli, je geringhaltiger ein Wasser ist. 3. Da ein Wasser um so mehr an mineralischen Düngstoifen verliert, je ärmer der Boden daran ist, so kann ein Wasser auf magerem, armen Hoden nicht so Jiäufig mit demselben A^ortoil zur Wiederbenutzung ge- langen, als auf gutem, nährfäliigem Boden. 4. Die düngende Wirkung, d. h. die Abgabe von Mineralstotfen be- ruht nicht so selu- auf einer Absorption diu'ch den Boden, als auf einer direkten Ai;fnahme dm"ch die Pflanzen je nach Bedürfnis; dieselbe ist um so stärker, je Icbliafter das Wachstum der Pflanzen ist. 5. Die düngende Wirkiuig des Rieselwassers kommt jedoch nicht in erster Linie inbetracht, sondern vielmehr die bodenreinigende, oxydierende und entsäuernde Wirkung. ü. Das Yinzent'sche System, d. h. die einfache Hang- und Kücken- bau - Riesehmg , ist dort am Platze, wo man gröfsere Wassermengen zur Verfügung hat imd der Untergrund liim-eichend dm-clüassend ist; als eine mittlere hierzu erforderliche Wassernienge kann man 100 1 pro Hektar und Sekunde aimehmen. 7. Hat man weniger Wasser zur Verfügung, etwa 10 — 70 1 pro Hektar und Sekimde, so kann man die oxydierende Wirkung des Wassers durch Drainage imterstützen. 8. Die Petersen'sche Drainage (mit vielen Ventilen) ist da am Platze, wo CS gilt, mit den geringsten Mengen Wasser einen Effekt zu erzielen, oder wo man wegen zu starken Gefälles ein rasches Verscliwinden des AVassors in den drainierten Uutergnuid befürchten mufs, oder wo bei geringen Wasser- mengeu ein sehr saiu-er Boden vorhanden ist, bei Avelchem die entsäurende (oxydierende) Wirkung des Wassers dm-ch abwechselndes Anfeuchten und Ab- lassen des Wassers, d. h. dm-ch Luftzuführmig unterstützt werden mufs. 9. Disponiert man über mein- Wasser, etwa 20 — 30 1 pro Hektar und Sekunde, und ist das Gefälle ein mäfsiges, so kann man zweckmäfsig von der Abel'schen Drainage (nämlich mit einem einzigen Ventilkasten etc. für eine gi-öisere Fläche statt melu-erer) GeVjrancli machen ; sie hat noch den Vorzug, dafs sich das Wasser ganz allmälüich erst auf einen Fufs, dann auf 2 etc. abstellen läfst imd nicht auf einmal wie bei Petersen, wodurch nicht selten infolge des auf einmal wii-kenden starken Dnickes der Wassersäule von 4 — 5 Fufs ein WegspiUen von feinen Bodenteilchen luid eine Versandung der Drainrölu-en bedingt ist. 10. Sind noch gröfsere Wassermengen, etwa 50 — 70 1 pro Hektar und Sekunde vorhanden, mid hat man ferner nur ein geringes Gefälle imd kann die Drains tief genug legen, so dafs ein Wegspülen des Bodens durch die Drains nicht zu befürchten ist, so kann man die Drainage ruhig wie im Acker legen, d. h. ohne irgend einen Ventilkasten anzubringen. 3. Allgemeines. Über die (Ammoniak-) konservierenden Eigenschaften des Ammoniak- Gipses und Konsorten, von Ad. Mayer. ^) vierende Kigen- schaften von Gips. Bei Anstellung von Versuchen über die Fähigkeit des Gipses im Ver- 1) Journ. Landw. 1886, Bd. XXXIV. pag. IGT. 250 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. gleich, mit anderen cähnlich wirkenden Stoffen, im Dünger Ammoniak zn binden, ist Verfasser zu folgenden, die fragliehen Vorgänge genauer wieder- gebenden Resultaten gelangt : 1. Füi' die Konservierung des Ammoniaks in der Jauche ist die Zufügung von einer diesem Ammoniak äquivalenten Menge Gips jedenfalls ungenügend, gleichiviel ob dieser Gips als Lösung oder als Pulver zugesetzt wurde. 2. Der Gips, der dem Dünger behufs Konservierung des Amiiioniaks beigefügt wird, mufs sich in äufserst feiner Verteilmig befinden. 3. Den Gips der geti-ennt aufbewahrten Jauche beizumischen ist weniger zxi empfehlen, als denselben gut zwischen dem festen Miste zu verteilen, und die Jauche mit diesem wiederholt in Berülu-ung zu bringen. 4. EisenWtriol ist in kleineren Mengen als der Gips ein noch ent- schiedeneres Ammoniakkonservierungsmittel. 5. Schwefelsaures Kali, schwefelsaure Magnesia, Doppelsalze aus beiden imd andere Salze, die mit verdünnten Ammoniaklösungen keine unlöslichen Abscheidungen bilden, haben kern sehr erhebliches. Ammoniak konservieren- der Praxis des Vermögen. Dieses zuletzt angeführte Resultat, steht wenigstens soweit es die Magnesiasalze betrifft, nicl\t im Einklänge mit den Ei-gebnissen der ünter- suchmigen von Morgen ^), doch waren die von diesem eingehaltenen Ver- such sbedingungen vollständig abweichend und nicht den Verbältnissen in der Praxis angepafst. Im Gegensatz zu den von Joulie erhaltenen Resultaten,^) der unter ganz abnormen Verhältnissen arbeitete xmd Stickstoffsverluste im Stallmist bis zu 1/5 des Gesamtstickstoffes nach^\äes, die sich nach Zusatz von 1 1/4 ^/o Gips zum feuchten Miste sogar bis zu 1/3 des Gesamtstickstofls steigerten, wies Verfasser nach, dafs Gips imd ähnliches allerdings zur Bindung des Stickstoffs im Stallmist gut geeignet ist. Er fand: Stickstoff als Stickstoff Ammoniak Im m^sprimglichem Miste 0,4.3 ''/o 0,081% Im Mist nach Y2 J^hi'e o^^iie Beimengung 0,22 „ 0,025 „ Mt 1/2 % Gips 0,28 „ 0,060 „ Mit 11/2% Gips 0,43,, 0,050,, Mit 3/^% Eisemütriol ....... 0,33 „ 0,030 „ Neue Fest- Vereinbarungen zwischen süddeutschen Versuchsstationen BteUung des ~ Handels- und Düngcrfirmeu über eine neue Grundlage zur Feststellung Phosphat" des Handelswertes der Superphosphate und präzipitierten Phos- phate, von P. Wagner.^) Verfasser hat durch Dttngimgs - Versuche den relativeii Wirkungswert verschiedener Phospliate des Handels festgestellt und gefunden, dafs, die Wirkimg der wasserlöslichen Phosphorsäure = 100 gesetzt, die Phosphorsäure im Bicaleiumphospliat ebenfalls die Wirkung 100 zeigte die im Tricalciumphosphat dagegen 75 ^/q die im ausgewaschenen Dop])elsuperphosphat und Phosphoritsuperphospliat 70 0/o> ') Landw. Versuchsst. Bd. 27, p. 183. 2) Jahresber. f. Agrikulturch. 1884, p. 298. 3) Chera. Zeit. 188G, No. 1—3; nach Centn -Bl. Agrik. I88ö, p. 96; nach Landw. Ver.-Zeitschr. f. Hessen 1886, No. 2; nach Fortschritt 188G. Dünger. ' 251 YerfasRor suelite nun ein Lösungsmittel für dieso „lösliche", d. h. der ■wasseiifislielien gleichwertigen Phosphorsäiu-e imd fand ein solches in einer saiu-en Amnioncitratlösung, die man durch Auflösen von 150 g Citronen- säiu-e, Neutralisation mit Ammoniak, Zusatz von 10 g Citi-onenScäure und Verdünnen der Lösimg auf 5 1 erhält. Mit dieser Mischung untersucht gaben die erwähnten Düngemittel folgende Weile: Gehalt an „löslicher" Phos- analyt. Befund phorsäurc nach dem Resid- tate der Düngungsversuche Bicalciumphosphat 29,3 30, G Tricaleiumphosphat 19,1 18,0 (?) Ausgewaschenes Doppelsuperphosphat 10,9 17,9 „ Phosphoritsuporph. . 3,3 3,0 Phosphoritmehl 0,G 0,1 Die ziemlich gute (itereinstimmung dieser Zahlen veranlafste die Ver- suchsttationen Bonn, Darmstadt, Speier, Wiesbaden, die Methode für Unter- suchung aUer Superphosphate zu acceptieren. Für Thomaspräzipitate waren indes die analytisch erhaltenen Resultate nicht bi-auchbar. Über die finanziellen Ergebnisse der Stadtreinigung in 19 niederländischen Städten im Jahre 1884. i) Über das Verhalten des Harnstoffs im Ackerboden, von 0. Kellner. 2) Wie sind Düngungsversuche auszuführen, von P. Wagner. 3) Zur Stickstoffdüngungsfrage, von E. Wein.*) AVie können wir Einnahmen und Ausgaben unsers Ackers ausgleichen, ohne zu künstlichen, aus dem Auslande impor- tierten Düngemitteln zu greifen, von Adalb. Smolian.^) Gewinnung und Verwertimg der Fäkalien durch Torfstreu. Über das Liegenlassen des Stallmistes auf dem Felde im gebreiteten Zustande, von M.Speck Frhr. v. Sternberg. 6) Die Bedeutung der Kalisalze als Düngmittel, von W. Lobe. 7) Eine neue Theorie der Düngung, von Liebscher- Jena.») "^Düngung" Verfasser fafst im Gegensatz zu der Ansicht, dafs die Kulturpflanzen für die einzelnen Nährstoffe ein verschieden starkes Aneignungsvermögen besitzen, oder dafs dieselben den einen aus dem Vorrat des Bodens, den anderen aus der Düngnmg ziehen, die Eesultate seiner Beobachtungen in folgende Sätze zusammen: Das Diuigerbedürfnis der Kulturpflanzen ist abhängig, nicht niu' von dem Verliältnis zwischen dem Stoffgehalte des Bodens und der Ernte, sondern aufserdem von dem zeitlichen A^erlaufe der Stoffaufnahme und der •juantitativen AusbiLUnig des Wurzelsj^stems wälirend derselben. A\'ahr- 1) Landbauw., Courant 1885. p. 214; nach Centr.-Bl. Agrik. 188(5, p. 284. 2) Landw. Jahrb. 1886, p. 712; nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, p. 812. :^) Landw. Ver.-Zeitschr. f. Hessen 1886, No. 47. *) Zeitschr. d. bayr. landw. Ver. 1886, p. 406. 5) Fühling's landw. Zeit. 1886, p. 641 u. 718. «) Fühling's landw. Zeit. 1886, p. 723. 7) FühUng's landw. Zeit. 1886, p. 659. S) Scächs. landw. Zeitschr. 1886, No. 33; nach den Sitz. Ber. der Jenaischen Gesellschaft f. Medizin u. Naturwissenschaft 1886. 252 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. sclieinlicli erscheint es, dafs aiiTserdem noch die "Wiu'zelausscheidung-en, also auch das Lösungsvermögen der Wurzehi verschiedener Pflanzen Verscliieden- heiten aufweisen, deren Berücksichtigung aber bisher noch nicht mög- lich ist. Litteratur. Annual report of the Maine fertilizer coutrol and Agric. experiment Station. 1885 — 86. W. H. Jordan.) Augusta 1886. Memoranda of the origin, plan and results of the fuld and othar erperiments etc. at Kothamsted 1886. Methods of analysis of commercial fertilizers. Proceedings of the third annual Con- vention of the association of officiel agric. Cherinits. Washington 1886. Neuffer, K. H. : Langjährige Erfahnmgen im Düngerwesen und Katschläge für die Zukunft. Pick, S.: Die künstlichen Düngraittel. Darstellung der Fabrikation des Knochen-, Hom-, Blut-, Fleisch -Melils, des Kalidünger, des schwefelsauren Ammo- niaks, der verschiedenen Arten Superphosphate, der Poudrette etc. Ein Handbuch für Fabrikanten künstlicher Düngemittel, Landwirte, Zucker- fabrikanten, Gewerbetreibende, Kaufieute. Mt 25 Abbildungen. 2te ver- besserte und vermehrte Auflage 1886. A. Hartleben, Wien. Kesults of experiments at Kothamsted on the growth of barley etc. by J. H. Gilbert. Sep. aus „Agricultural students' gazette". Neue Folge. Vol. HI. T. 1. Annual report of the Connecticut agric. experim. Station 1885. New Haven 1886. Stutzer, A. : Der Chilisalpeter, seine Bedeutung und Anwendung als Düngemittel. Gekrönte Preisschrift. Third annual report of the state agric. experim. Station at Amherst, Mafs. 1885. Boston 1886. Wagner, P. : Der Chilisalpeter, seine Bedeutung imd Anwendung als Düngraittel. Eine preisgekrönte Schrift, auf Grundlage der Arbeiten des Preisrichter- komites, sowie imter teilweiser Berücksichtigung der gleichfalls prämiierten Konkurrenzschrift von Prof. A. Damseaux in Gembloux bearbeitet und herausgegeben. Berlin. P. Parey. 1886. — — Einige praktisch wichtige Düngungsfragen unter Berücksichtigung neuer Forschungsergebnisse. Sechste veränderte und vermehrte Auflage. Berlin. 1886. Paul Parev. Pflanzenchemie. Referenten: E. v. Raumer, A. Hilger. I. Fette. Wachsarten. Oxydation Über die Oxydation der Öle, von Ach. Livache. i) der Oie. -g^ -vnu-den verschiedene einti'ocknende und nicht eintrocknende Öle mit fein verteiltem Blei und Manganniti-at geschüttelt, dekantiert imd dann mit Bleioxyd geschüttelt. Eine dünne Scliicht so behandelten Leinöles wiu-de in kurzer Zeit fest. Die unlöslichen Fettsäm-en wurden durch Auf- nahme von Sauerstoff teilweise in lösliche verwandelt, wobei diese Zer- setzung im Laufe der Zeit wuchs inid die komplexen Säiu-en in einfachere zerfielen. Die nicht trocknenden Öle zeigton bei dieser Behandlung nach zweijährigem Stellen merklich dasselbe Aussehen und die nämliche Zu- 1) Compt. rend. 102, 1167—1170. Pflanzenohemie. 253 sammcn Setzung, vdc sio einige trocknende Ole nach einem Jahre in fest- gewordenein Znstande zeigten. Diese Uniwandhmg der nicht ti'oclmenden Ole kann eventuell beschleunigt werden. Über die Anwesenheit des Cholesterins in einigen neuen, vege- tabilischen Fetten, von Ed. Heckel und Fr. Schlagdenhauffen. 1) Die Anwesenheit von Cholesterm in einigen Samenölen (von Gj^nor- ardia odorata Roxb., Giulandina Bonducella Flom., Caesalpinia Bonducella Roxb. und Abnis precatorius Lam.), ferner in den Fett- und Wachsarten der Blätter von Erythroxylum hypericifolium Lam. wurde durch eine Mischung von Schwefelsäure und Chloroform mit Eisenclilorid dm-ch die eintretende Rotfärbung nachgewiesen. 'Über einige Punkte in der Prüfung der Öle, von Leonard Archbutt. 2) Die Ai'beit besteht in einer kritischen Prüfung der älteren imd neueren Methoden zur Untersnchimg der Öle. Ergänzende Bemerkungen über die Methoden zur Prüfung der Öle, von Alfred H. Allen. 3) Cholesterin in vegeta- biliBcben Fetten. II. Kohlehydrate. von Brom und Wasser auf Lävulose, Einwirkuag von Brom auf Lävulose. Über die Einwirkun von M. Honig.*) Kiliani beol)aclitete, dafs Lä\-idose beim Behandeln mit Silberoxyd dieselben Oxydationsprodukte Kefert, die seinerzeit von Hlasiwetz mul Hab er mann bei der Einwirkung von Clüor, AVasser und Silberoxyd er- halten A\'Tu-den. Es war daher zu vermuten, dafs das Halogen und Wasser nur primäre Produkte bildeten, während erst das Süberoxyd die End- produkte lieferte. Zur Konstatierimg dieser Ansicht wurden je 50 g Lävu- lose in 300 ccm Wasser mit 50 g Brom unter öfterem Umschütteln zwei bis drei Wochen stehen gelassen, durch einen Luftstrom das Brom ent- fernt, die Flüssigkeit mit kolilensaiuem Baryt gesättigt und abfiltriert. Aus dem Filtrate wurden sodann mit Alkohol Barytsalze gefällt, deren Analyse auf vorwiegende Büdung von Trioxybuttersäm^e schliefsen Ibissen. Eine Bildimg von Ameisensäure und Glykolsäme in nennenswerter Weise konnte Honig nicht beobachten. Über Reisstärke. Über das Verhältnis derselben zu der bei der Konversion gebildeten Menge Dextrose. Über die Zusam- mensetzung der Amyllocellulose und ein in derselben gefun- denes Fett, von Livio Sostegni. 5) Die Angaben verschiedener Autoren über die Mengen der bei der Konversion der Stärke gebildeten Dextrose sind im ganzen selu' schwankende. Während Salomon fiü- Reisstärke das Yerhältnis von 93,5 Stärke zu 100 Zucker angiebt, findet der Verfasser als Dm'chschnitt einer gröfseren Reihe 1) Compt. rend. 102, 1317—1:319. ^) Journ. ehem. soc. Ind. V. 303 — 312. 2) Journ. ehem. soc. Ind. V. 282—283. 4) Berl. Ber. XIX. 171. *) Gaz. chim. XV. 1885, 37G— 384. Reisstärke. 254 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. von Versuchen 93,2 zu 100. Zur Gewdnnung der Amyloeellulose, welche nach Nägel i zusammen- mit der Granulöse die Stärke bildet, schlägt Sostegni folgenden Weg ein. Die Stärke wird etwa 6 — 8 Stunden mit einprozentiger Salzsäiu-e, bei einer Temperatur von 80 — 85 ^ behandelt, bis Jod keine Blauiarbmig mehr giebt. Die imzersetzt gebliebene weifse, flockige Masse wii-d daim auf ein Asbestfilter gebracht, mit siedendem Wasser aus- gewaschen imd bei 100 — 110^ geü^ocknet imd gewogen. Ist die so ge- wonnene Cellulose nicht völlig trocken, so riecht sie bald ranzig. Dieser Geruch rührt von eiaem mit Äther extrahierbaren, sich leicht zersetzenden weifsen Fett her, welches aus der lu-sprünglichen Stärke nicht gewonnen werden kann. Dieses Fett zeigt einen Schmelzpunkt von 47 — 48^, wird es jedoch mit alkoholischem Kali verseift und aus dieser Seife mit Schwefel- säure wieder abgeschieden, so schmilzt es bei 50 — 51^. Die Analyse dieses Fettes, das bis zu 15 — 20% der mit Äther behandelten Masse be- trägt, erM^eist, dafs dasselbe gi'öfstenteils aus FettsäTU"en besteht. Da es bis jetzt zweifelhaft ist, ob derartige fette Substanzen üiren Ursprung aus der Stärke ableiten, oder aus der Cellulose, oder aber aus diese begleitenden Substanzen, glaubt der Verfasser, dafs die Gewinnung derselben aus der Am ylocelhdose , besonders in physiologischer Bezielumg von AVichtigkeit ist. Die nach der Ätherextraktion übrigbleibende Masse ist im trockenen Zustande dunkel gefärbt, enthält 1 — 2 ^/^ Asche, löst sich beim Erwärmen in zweiprozentige Kalilauge imd hefert mit verdünnten Säiu-en behandelt, Zucker im Verhältnis von 98,5 Celliüose zu 100 Zucker. Über Läviilose, von Alex. Herzfeld und Heinrich Winter.') Nach einem früheren Versuche wurde konstatiert, dafs Lävulose bei der Oxydation mittelst Quecksilberoxyd und Barjirwasser der Hauptmenge nach in normale Trioxybuttersäiu-e verwandelt "ward. Wird Lävidose mit- telst Brom oxj'diert, so wird ebenfalls Trioxybuttersäm-e gebildet, jedoch in gei'inger Menge. Die freie Trioxybuttersäure ist rechtsdrehend. Spezifische Drehmig der Lä\nilose. Die spezifische Drelumg der krystal- lisierten Lävulose wurde bereits früher 2) dm-ch die A^'erfasser bestimmt. Es wurde in-tümlich angenommen, dafs der damals gefundene Wert mit dem aus dem Drehimgsvermögen des Invertzuckers und der Glukose berechneten über- einstimme. Erst später wiu'de gefunden, dafs der beobachtete Wert füi* « (D) (= — 69 . 24 : p = q) gegenüber dem berechneten « (D) = — 90,18 viel zu niedrig sei. Die Annahme, es habe vielleicht bei der Untersuchmig ein Entwässerungsprodukt vorgelegen, wiu'de durch vorsichtige Wiederholung des Versuclis als inig dargelegt. Die dm-ch Krystallisation aus absolutem Alliohol gewonnene Lävulose besitzt demnach die Zusammensetzung Cg Hjg Og imd lenkt in wässriger Lösung bei der angegebenen Konzentration imd Temperatur den polarisierten Lichtstrahl um a (D) = — 7 1,4 ^ ab. Es wurden erhalten: A. p = 20,071 t = 200 « (D) = — 71,48 B. p = 20,197 t = 200 a (D) = — 71,43. 1) Berl. Her. XIX. 1886, 390-395. ''') Zeitschr. d. Ver. Rübenzuckerind. 1884, 430. Pflanzenchemie. 255 In alkoliolischer Lcksung (absoluten Alkohol) hat Winter eine bedeu- tende Depression des Drehungsvennügens der Lävulose gefunden. Die untersuchte Liuidose war aus Inulin dai-gestellt worden. Bei der Polarisation einer aus Li vertz ucker gewonnenen Lä\idose -wT-u-den für a (D) nur die niedrigen Werte von 45,13 0 resp. 40,18 ^ gefunden. Entweder ist es also nicht möglich, mittelst absoluten Alkohols ein Gemenge von Glukose nnd Ljüiilose völlig zu trennen, oder der Linkozucker des Invert- zuckers zeigt ein niedrigeres Drcliungsvermögon als der des Liiüins. Winter hat aus krystallisierter wie niclit krystaUisiertcr Lävulose ein Kalksalz dargestellt, das die Znsammensetzung Cg Hjg Og . Ca 0 . H2 0 hat. In absolutem Alkohol suspendiert löst sich das Kalksalz beim Einleiten von HCl-Gas xmd fällt nach einiger Zeit ein weifser Niederschlag aus, der walu-scheinlich einen Äther der Lävulose vorstellt. von Horace T. Brown. Entgegnung au Über Maltodextrin, Herrn A. Herzfeld. •) Über die Zuckerarten in keimenden und nicht keimenden zuckeiarten ^ m Cerealien. Cerealien, von C. 0. SuUivan. 2) Die in Malz und Gerste enthaltenen Mengen Zucker nach den ver- schiedenen Zuckerai'ten betragen in Prozenten der Trockensubstanz : Gerste I Malz Gerste 11 Malz Eolu-zucker . . . 0,9 4,5 1,39 4,5 Maltose . . Dextrose . . :;!■•' 1,2 3,1 1 0,62 1,98 1,57 Lävulose . . 0,2 0,71 Diese Zuckerarten A\'iu-den aus den Cerealien diu'ch Extraktion mittelst Alkohol bei einer Temperatur von 40 ^ erhalten. Über die Produkte der Oxydation des Mannit mit über- mangansaurem Kali, von Fr. Iwig und 0. Hecht. 3) Bei der Oxydation des Mannit mit übennangansaurem Kali in alka- lisclier Lösung entstehen: Kohlensäure, Ameisensäure, Oxalsäm-e, Weinsäm-e imd Erythritsäm'e. Die Spaltimg des Mannitmoleküls findet sonach an der in der Formel angedeuteten Stelle statt: CH2OH — CHOH I — CHOH — CHOH — CHOH — CHgOH. Der eine Teil wird zu Oxalsäure, der andere zu Erytlu'itsäure oxj'diert, welch letztere einer weiteren Oxj^dation zu Weinsäure, Oxalsäm-e, Ameisen- säure etc. etc. miterliegt, da die gewonnene Menge Er}i:liiitsäure immer eine verhältnismäfsig geringe war. Die Verfasser fanden, \de seinerzeit Lanip arter, eine für die Formel C4H8O5 um zwei H-Atome geringere Menge Wasserstoff, wodurch sie zur Yermutimg kamen, die Erythritsäure sei eine Aldehydsäiu-e mit der Fonnel C^JIqO^^ wofür auch die reduzierenden Eigenschaften derselben sprechen wüi'den, welche die der Erythritsäm-e zunächst verwandten Glukonsäure und Laktonsäuro nicht besitzen. Oxydation vou Maunit. 1) Berl. Ber. XIX. 1886. 433—433. 2) Chem. Soc. 1886, I. 58—70. 3) Berl. Ber. XIX. 1886, 468—473. 25G Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger, liävulin- säuxe. Dextrose. Über die Bildung von Lävulinsäure ans verschiedenen Stoffen und ihre Benutzung zur Erkennung von Kohlehydraten, von C. Wehmer und Tollens. ^) Vm die Meinung von Kent und Tollens, dafs mu- die eigentlichen Kolilehj'drate beim Kochen mit verdiinnter Salz- oder Schwefelsäm-e Liunüin- säm-e liefern , genauer zu prüfen , wurden 17 — 18 verschiedene Stoffe auf diese "Weise behandelt imd hierbei Residtate erhalten, Avelche diese Ansicht bestätigen und zugleich konstatiert, dafs die eigenthchen Proteinstoffe im Gegensatz zu Chondrin kerne diu-ch Salzsäure isolierbaren KoMehydrat- gi'uppen enthalten. Die Gegenwart von Lä\T^ilinsäui-e wmxle dm"ch die Dar- stellimg des charakteristischen Silberlävidates aus den Reaktionsflüssigkeiten festgestellt. Über die Einwirkung der Blausäure auf Dextrose, von Hein- rich Kiliani. 2) Über die Konstitution der Dextrose sind gegenwärtig drei verschiedene Anschauungen vorhanden. Nach Baeyer und Fittig ist die Dextrose das Aldehyd des Mannits CH20H(CH0H)4CH0. Y. Meyer hat in anbetracht, dafs Dextrose die für Aldehyde charakteristische Reaktion mit fuchsin- schwefliger Säm-e nicht giebt, dieselbe als Ketonalalkohol betrachtet. Tollens hält die Dexti'ose für das Anhydi'id des siebensäiurigen Alko- hols CH2 0H(CHOH)4CH < Qg, ^vie Baeyer und Fittig, doch glaubt er, dafs die beiden an der Anliydritbildung beteilig-ten Hydronyle an zwei verscliiedenen Kohlenstoffatomen sich befinden, während nach Baeyer die- ' selben an einem Kohlenstoffatom haften. Dm-ch letztere Anschauimg wird die Frage nach der Konstitution der Dextrose sehr kompliziert, da nach derselben 5 unter sich verschiedene Anhydi-ide abgeleitet werden können. Der Verfasser stellt nun 3 Fi-agen auf: 1. Ist die Dextrose ein Ketonalalkohol oder ein Anliydrid des sieben- säiu-igen Alkohols? AVenn letzteres der FaU ist: 2. Ist der Anhydiidsauerstoff mit einem oder mehreren Kohlenstoffatomen verbunden, d. h. ist der Zucker ein Aldehyd oder nicht? .3. Welche Kolilenstoffatome sind durch jenen Sauerstoff mit einander verbimden ? Durch Behandeln der Dextrose mit Blausäure glaubt derselbe am besten entscheiden zu können, ob ein Ketonalkohol oder ein Anhydrid voi'liogt. Im ersteren FaUe müfste eine Verl)indung mit nicht normaler KohlenstQff'kctte entstehen, während ein in Frage kommendes Anhydi-id eine Verbindung mit normaler Kette liefern würde. Bei diesem VersTiche mit Blausäure erliielt Verfasser wirldich das Ammonsalz einer Hexaoxyheptylsäure CeHisOß + CNH -f 2II2O = C^HjgOgNH^. Das Ammonsalz der Hexaoxyheptylsäure wurde mit Barythydrat bis zum Verschwinden des Ammoniakgcruehes auf dem Wasserbade eingedampft und der Baryt durch Schwefelsäure entfernt. Das Filti-at wm-de bis zm- ') Berl. Ber. XIX. 1886, 707—708. 2) Berl. Ber. XIX. 1887, 767—772 und 1128—1130. Pflanzenchemie. 257 Siniplvonsistcnz eingedampft imd mit Alknliol ausgeschüttelt. Ans der Alko- hollösiing kiystallisierte eine neutral reagierende Substanz, die sich leicht in AVasser, schwer in Alkohol, in Äther nicht löste, deren Zusammen- setzimg der Formel C7H12O7 entspricht. Mit Metalloxyden oder Karbonaten entstehen leicht Salze, deren Zusammensetzung beweist, dals der oben ge- fundene Körper ein Lakton der Hexaox^dieptylsäure ist. Es Avm-de fi"ir das Kalksalz die Formel (C7Hi3 08)2Ca gefunden. Durch kochende, konzentrierte Jodwasserstoffsäure wurde die Hexaoxy- heptylscäure leicht zu einem Heptolakton i-eduziert, jedoch war die Hälfte der Substanz zu der entsprechenden Heptylsäure reduziert Worden. Obwohl dies Yerhalten nach den früher l)ei den Saccharinen und der Glukonsäure gemachten Erfahrungen nicht vorlierzusehen war, hatte es für die Beant- wortung der Konstitutionsfrage insofern grolse Bedeutung, als die Heptyl- säm'c leiclit zu identifizieren war und sich sowohl in ilu'en Salzen, wie in freiem Zustande ganz so verhielt me die noinnale Heptylsäme. Durch diese mitgeteilten Thatsachen ist die Dextrosekarbonsäure (Hexa- oxyheptj^lsäiu'e) iin zweifelhaft als normale Hexaoxjiieptylsäure charakterisiert tmd glaubt der Verfasser, seiner frülieren Erch'terung gemäfs bemesen zu haben, dafs die Dextrose nicht als Ketonalkohol betrachtet werden darf. "Weiterhin soll das gewonnene Heptolakton noch mit dem synthetisch dargestellten normalen Lakton verglichen werdeii, sovne imtersucht werden, ob der Dexti'ose die von Baeyer-Fittig aufgestellte Aldehydformel oder eine der Ansicht von Tollens entsprechende Fonnel zukommt. Über das dextrinartige Kohlehvdrat der Samen von Lupinus Kohlehydrat . '=' - -t lu Lupmus intens, von K Steiger.') luteus. Die von Ad. Baeyer und von Eichhorn in den Lupinensamen nach- ge\\'iesene, in verdümitem Alkohol lösliche dextiinartige Substanz -vv^u-de von Steiger rein dargestellt mid näher untersucht. Sie stellt über Schwefel- säure geti-ocknet ein weifses hygroskopisches Pulver dar, das in Wasser in allen Yerhältnissen löslich ist. In heifsem "Weingeist löst es sich nach Mafsgabe des "Wassergehaltes, unlöslich ist dasselbe in absolutem Alkohol und Äther. Die Zusammensetzung entsi^richt der Formel CeHjQ05. Für eine 10 ^/oige Lösung wiu-de eine Rechtsdrehung («)D = -f- 148,7 bei der Polarisation gefunden. Dm-ch Diastase wird es nicht verändert. Diu'ch Kochen mit starker Salpetersäure wurde Schleimsäiu-e erhalten. Älit ver- dümiter Salz- oder Schwefelsäure gekocht liefert es nicht Glykose, sondern einen Zucker, der mit der Galaktose aus Milchzucker identiscli ist. Dieser AATU'de kr^-stallisiert erhalten und durch üutersuchimg der Phen^-lhydi-acin- verbindung, des Drehungsvermögens imd der durch Brom entstehenden Oxydationsprodukte identifiziert. Aus Pflanzen \\nnxlen bisher Kolüehydrate, die mit Säuren behandelt Galaktose geben, niu' wenige isoliert. Es gehört hierher das von A. Müntz aus Lnzernensamon dargestellte ..la galactine" genannte, das von R. "W. Bauer in Agai'-Agar gefundene und ein von A. Meyer ans den "Wurzeln von Silcne Aiilgaris gewonnenes „Laktorin" genanntes. Letzteres unterscheidet sich von dem durch Steiger erhaltenen Kohle- hydrat durch seine Krystallisationsfähigkeit nach längerem- Kochen mit ') Berl. Ber. XIX. 827—830. JaUrosbericht 18S6. 17 258 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Baffiuose. Milch- zucker. Saure Garung der Glykose. 80 ♦^/Qigeui Allvohol iind diircli seine Spaltung bei der Inversion in Galaktose nnd eine nicht näher gekaimte optisch inaktive Zuckerart. Yerfasser sclüägt fiu- das von Müntz erhaltene Produkt den Namen „a-Galaktan" und für sein eigenes „^5-Galaktan"- vor. Über das Yorkommen von Raffinose in der Gerste, von C. 0. SullivanJ) Diu'ch Entraktion der Gerste niit Alkohol luid A^ ersetzen des kon- zenti'ierten, alkoholischen Entraktes mit wenig Äther erhält man eine kiy- stallisierte Zuckerart, die mit Raffuiose identisch ist. Über die Existenz der näheren Bestandteile des Milch- zuckers in den Pflanzen, von A. Müntz. ^) Die beiden Bestandteile des Milchzuckers, Glukose mid Galaktose, die vielleicht zimi Aufbau des Milchzuckers im Tierkörper benutzt werden, kommen in der Pflanze vor. Die Glukose ist entweder als solche, oder in Form von Stärke und CeUulose in derselben vorlianden, während Galaktose aiis arabischem Gummi, aus allen anderen Gummisorten wie auch aus Pflanzenschleimen und Pektinstoffen durch Behandeln mit verdünnter Schwefelsäm-e erhalten werden. Nähere Bestandteile des Milchzuckers in den Pflanzen, von A. Müntz. 3) Die Stofl"e, aus denen Galaktose erhalten werden kann (Gummiarten, Schleimstoffe etc.), sind in der Pflanzenwelt sehr weit verbreitet. Sie fin- den sich in Geti'eidesorten, Obst, Wiu'zel- luid Knollengewächsen, Hülse- früchten, Gemüsen mid VieMutter. Anilide der Galaktose und Lävulose, von Ssorokin. 4) Untersuchungen von Melitose oder Raffinose aus Melasse, Baumwollsamen und Eukalyptus manna, von P. Rieschbiet und B. Tollens.5) Das ausführliche Referat über diese Arbeit ist bereits in diesem Be- richt Ym. 1885, 300 — 301 enthalten, hinzuzufügen ist mu-, dafs ToUens dm'ch Yersuche feststellte, dafs Eukalyptusmelitose ebenso wie Melasse- raffinose vollständig vergärten und beide Köi-per folglich identisch sind. Über eine saure Gärung der Glykose, von Boutroux. 6) Der von dem Yerfasser auf melu-eren Blüten und Früchten gefundene ]\Iikrokokkus oblongus ruft in einer Lösung von Glukose in Hefe^-asser, bei Gegenwart von überschüssiger Ki-eide eine Bildung von Kalksalzkiy- stallen hervor, die in einer Lösung von Saccharose nicht entstehen. Auf das Kalksalz der Zymoglukonsäure wirkt das Ferment in gleicher Weise. Die aus dem Cadmiumsalz gewonnene freie Säure stellt einen in "Wasser wid Alkohol leicht löslichen Sirup dar, der sich schon bei geringer Er- wärmimg, wie auch durch einen Überschufs an Alkali braun färbt und dm-ch Ammoniak schwarz wird. Der Körper reduziert Fehling'sche 1) Chem. Soo. I. 1886. 70—74. 2) Compt. rend. 102. 024-027. 3) Compt. rend. 102. 681— (i84. *) Joum. d. russ. phvs. chem. Gesellsch. 1886. I. 129 — 132. ö) Ann. 232. 169— 2Ö5. 6) Compt. rend. 102. 924—927. Pflanzenchoiuie. 250 Lösung, sowie Silbeiiüsung. Verfasser nennt diese Säm-e Oxyglukonsäme, sie ist isomer mit der von Maumene dargestellton Hemi j^insäure, aber nicht identisch mit ilir. t'ber die Produkte der Oxydation des Mannit mit über- mangansaurem Kali, von Fr. Iwig und 0. Hecht. ') Über eine saure Gärung der Glukose, von Maumene. 2) Nach Boutroux's Ai-beit über die saure Gärung der Ghikose, soll die Oxyglukon säure sich von der Hemij)insäm-c dadurch luiterscheiden, dafs erstere mit Bloiacetat einen flockigen Niederschlag gebe. Maumene giebt nun an, dal's Hemipinsäure denselben Niedersclüag giebt imd beide Säuren daher identisch seien. Cyklamose, ein neuer Zucker, von Gustav Michaud. 3) Aus Cyklamen Em-opaeum wiuxle eine Zuckerart gewonnen, die mit ^•erdünnter Schwefelsäure invertiert wird. Das Drehimgsvermögen desselben beträgt — 15,15*^ und wird durch verdünnte Salzsäiu-e auf 66,54^ ge- steigert. Die Zusammensetzung desselben soll durch die Formel Cj2H22 0jj Cyklamose. Verbrennungs- und Bildungswärme von Zucker, Kohle- liydraten und verwandten mehrwertigen Alkoholen, von Berthelot und Yieille.4) Über die durch Inversion von Lichenin entstehende Zueker- art, von Peter Klason. ^) Vor kiu-zer Zeit hat E. W. Bauer (Journ. f. prakt. Cliem. 1886, 40) gezeigt, dafs durch Inversion von Lichenin Dextrose entsteht. K lasen macht darauf aufmerksam, dafs er schon vor acht Jalu-en dasselbe gezeigt liat. (Lunds Fysiografiska SäUskaps ^Minnesskiift 1878, S. Gl.) Untersuchungen über die Einwirkung verdünnter Säuren auf Traubenzucker und Fruchtzucker, von M. Conrad imd M. Guthzeit. «) Teilens un^l A. v. Grote gelang-ten in ihrer ersten Abhandlung über die Darstellung der Lävulinsäure zu dem Eesultate, dafs Dexti*ose ebenso wie Lä%'nlose beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäiu-e Lämlinsäure, je- doch in sehr geringer Menge giebt. Beim Kochen mit Salzsäm-e ist die Ausbeute zwar etwas gröfser, aber immer noch sehr gering. Bei genauerer Priifimg haben jedoch die Verfasser gefunden, dafs dies zwar für die Behandlung des Eolu'zuckers mit verdünnter Schwefel- säure, jedoch nicht füi- die mit Salzsäm-e gilt. Nach der Formel CgHigO^ = CgHgOg + CHgOa + HgO müfsten 100 Teüe Rolu-zucker, Avelchc 52,6 Teile LäAiilose enthalten, 33,89 Teile Acetopropionsäm-e liefern, was auch bei der Behandlung des Rolu-zuckers mit Salzsäiu'e thatsäclilich an- nähernd der FaU war, es schwankte die Menge der Lävulinsäure zwischen 33,6 imd 35,0 g und wiu-de also ein geringer Überschufs derselben der 1) Berl. Ber. XIX. 1886. 1561. 2) Compt. rend. 102, 1038—1039. 3) Chem. News. 53. 232. *) Compt. rend. 102. 1284. 5) Berl. Ber. XIX. 1888. 2541. 6) Berl. Ber. XIX, 1886. 2569—2574. Einwirkung verdünnter Säuren auf Trauben- zucker, Frucht- zucker, Milch- zucker. 17^ 260 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Zersetzung der Dextrose ziizuschreibeii sein. Bei genauer Untersuchung wiu'den jedoch Resultate erhalten, welche mit der obigen Annahme nicht stimmten. Es wnn-den die 20 g Rolu'zucker entsprechenden Mengen Dextrose und Lä^1^1ose 17 Stimden mit derselben Quantität Schwefelscäm-e und Wasser erliitzt, Avie in einer früheren Arbeit angegeben, das Resultat war in Prozenten Rohrzucker ausgech'ttckt : Huminsubstanzen Dextrose Acetopropionsäure Ameisensäure Dexti-ose 52,6 . . 0,83 43,70 2,78 1,21 Lävulose 52,6 . . 13,78 — 16,78 6,46 Rohrzucker 100 = 14,61 43,70 19,56 7^67 Dieses Resultat stimmt ziemlich gut mit dem früher bei der Spaltung von Rohrzucker mit verdünnter Schwefelsäure erhaltenem überein. Bei der Behandlung von Dextrose und Lävulose in demselben Yer- hältnis ^^^e oben mit verdünnter Salzsäure, war das Resultat jedoch ein ganz anderes. Es ergab sich auch hier wieder auf 100 Teile Rolirzucker gleich 52,6 Dextrose und 52,6 Lävulose imigerecluiet : Humin- unveränderte Acetopropion- Ameisen- substanz Dextrose säure säure Dexü-ose 52,6 g Uefern . . 4,76 14,52 15,53 6,51 Läviüose 52,6 g „ . . 10,65 — 16,28 8,78 Rohrzucker 100 g liefern . 15,41 14,52 34,81 15,29 Das erhaltene Quantum Ameisensäure imd Acetopropionsäm-e entspricht also auch hier dem bei der Behandlimg von Rolu'zucker mit derselben Salzsäuremenge gefimdenen. Die gröfsere Menge Ameisensäiu-e imd Aceto- propionsäm'e riüirt jedoch von dem verschiedenen Verhalten der Dextrose gegen Salzsäm-e her, welche von 7 — 8 <^/oiger Schwefelsäm-e nur wenig angegriffen wird, mit 8 — lO^/^igev Salzsäm-e aber nicht viel weniger Aceto- propionsäm^e liefert als Lä\^üose. Der Versuch von Tollens mit Dexti'ose imd konzentrierter Salzsäiu-e wiu-de von den Verfassern ebenfalls angestellt xmd konnten dieselben auf diese Weise aus Dextrose überliaupt keine Aceto- propionsäiu-e erhalten, während die Dextrose fast völlig zerstört wurde. Konzentrierte Salzsäure wirkt also ganz anders auf Dextrose ein als ver- dümite. Über die Zersetzung des Milchzuckers durch verdünnte Salzsäure, von M. Conrad und M. Guthzeit. ^) Bei der Behandlung von IVIüchzucker mit 9 — lO^/^iger Salzsäure 17 Stunden lang am Rückflufskühler im Kochsalzbade A\^n'den erhalten für 100 Teile Avasserfreien Milchzucker: Huminsubstanzen GalaktoirT* De.xtrcse -acetopropionsäure Ameisensäure 18,03 ' ' 27,70 ' 31,20 12,13 Die Verfasser geben als Übersicht über das Verhalten äquivalenter Mengen verschiedener Zuckerarten bei 17 stündigem Erhitzen mit 9 — 10- ^^/ßiger Salzsäure folgende Zalüen an: 1) Berl. Ber. XIX. 1886. 2575—2576. Pflanzencliemie. 2G1 Humin- unveränderte Substanzen Glvkosen 18,9 20,G Aceto)>ropion- säure 33,2 Ameisen- säure 13,8 29,0 33,2 31,2 31,1 39,6 28,4 12,4 12,1 13,1 17,6 10,8 4,2 100 Rohrzucker liofeni. HJO [Milchzucker (wasserfrei) liefern 18,0 105 Dexti'ose liefern . . . 9,5 105 IJä^•ulose liefern . . . 21,3 105 Galaktose liefern . . . 16,8 105 Arabinose liefern . . . 43,0 Über die Arabonsäure und die aus Lichenin entstehende Zuckerart, von R W. Bauer, i) Um Arabinose zu erhalten wurde lufttrockener Kirschgummi mit 1,5 bis 2 Teilen 3,7 o/Q_iger Schwefelsäure 4 Stunden lang auf 100 <> erhitzt. Das Produkt wurde mit Calcium- und Baryumkarbonat versetzt, eingedampft und mit Alkohol cxü-ahiert. Nach Entfernung des Alkoliols und zweimaligem Umkiystallisiercn aus Wasser zeigte die 10%ige Lösung die Drehung (ß)D = + 104,2 f*. Zur Darstellung der Arabonsäiu-e wurden 10 Teile Arabi7iose mit 55 Teilen Wasser und 20 Teilen Brom 36 Stimden unter öfterem Umschütteln behandelt, das überschüssige Brom diu-ch Erwärmen entfernt imd durch Bleioyydhydrat das Bleisalz der Arabonsäm^e darge- stellt. Die spezifische Drehung der AraVtonsäure ist — 67,3 0, der Schmelzpmikt 89 0. Von der Glukonsäure unterscheidet sich die Arabou- säiu-e durch ihre Löslichkeitsverhältnisse des Cadmimnsalzes. Das Verhalten des Lichenins aus isländischem Moose bei der Inversion mit Schwefelsäure ergiebt die Zugehörigkeit desselben zu der Dextrose liefernden Gnippe. Verwandlung der Glukosen in Dextrine, von E. Geimaux und L. Lefevre. 2) Man läfst Glukose in 8 Teilen Salzsäm-e (d == 1,026), diese Lösung wird im A^acuum destilliert, der ziuiickbleibende Sii'up wh-d in Wasser ge- löst mid mit Alkohol von 90" gefällt. Die abfiltrierte Fällung wird in wässeriger Lösung mit Tierkolüc entfärbt, worauf beim Verdimsten der Lösung ini Vacumn ein Gummi zurückbleibt, der zu einer durchsichtigen Haut einti-ocknet, die sich pulvern läfst. Reduktionski-aft luid Drehimgs- vermögen dieses Dextrins variiert mit der Anzahl der Fällungen, denen es untenvorfen A\ard. Zur Kenntnis der Kohlehydrate, von E. Wallach.3) Extraliiert man die Knollen von Lis Pseud-Acorus mit kaltem Wasser, lallt die Lösung mit basischem Bleiacetat, entfernt das Blei im Filtrat mit Schwefelwasserstoff und verjagt letzteren durch einen Luftsti'om, so erhält man durch Fällen mit Alkohol einen Niederschlag, der durch wiederholtes Lr,son in Wasser mid Fällen mit Alkohol gereinigt wird. Das so erhaltene, blendend weifse Produkt hat die Zusammensetzung C6Hjq05 + H^ 0. Dieses Kohlehyib'at wird vom Verfasser Inisin genannt, es di-eht stärlcer links als Liulin, reduziert Felüing'sche Lösung selbst beim Kochen nicht und AWrd dm-ch verdünnte Säiu'en in einen Zucker (wahrscheinlich Lävu- 1) Joura. Chem. XXXIV. 46—50. 2) Compt. reud. 103, 14G— 149. 3) Ann. 234, 364-375. Arabon- säure. Glukose in Dextrin, Kohle- hydrate. 262 Boden. Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. lose) Ten\*andelt. Mit Jod giebt es keine Färbung, mit Jodwasserstoffsäiire zeigt es heftige Reaktion und zersetzt sich bei 100 <* mit Salzsäure imter Bildung von Lä%-ulinsäm-e. Von Inulin unterscheidet es sicli durch gröfseres Drehungsvermögen, dm'ch die Unfähigkeit doppeltbrechende Sphärokrystalle zu bilden und diu-ch viermal gröl'sere Löslichkeit in Wasser. Meiitriose. Beitrag zur Kenntnis der Melitriose (Raffinose), deren Nachweis und qualitative Bestimmung neben Rohrzucker, von C. Scheibler. 1) Der im Jahre 187G von Loiseau in den Rübenmelassen entdeckten Raffinose wm-de von diesem Forscher die richtige Formel Cjg H32 Oje + 5 Hg 0 beigelegt. Im Jahre 1883 entdeckte nun Böhm in den BaiuuwoUsamen eine Zuckei'art, welche er Gossj^ose nannte mid von welcher bald darauf Ritthausen nacliAväes, dafs sie mit der von Johnston- imd von Berthe- lot aus der Eucalyptus Manna dargestellten Meli tose identisch und wie diese nach der Fonnel CigHggOu + SHgO zusammengesetzt sei. Im Jahre 1885 zeigte dann T ollen s, dafs man es in der Raffinose Loiseau's und der Mehtose Ritthausen 's mit einer und derselben Zuckerart zu thun habe; er entscliied sich aber auf Gi^und seiner Analysen und besonders wegen einer nach der Formel CiglTgiNaOu zusammengesetzten Nati-ium- verbindmig zunächst füi' die ältere Formel der Melitose Cj2H22 0u + SH^O. Verfasser schlägt vor, nachdem die Identität dieser verschiedenen Zucker- arten nachgewiesen, die bisherigen Namen aufzugeben imd den Namen „Melitriose" für dieselben zu acceptieren. Der "Wassergehalt der Melitriose wm-de vom A'erfasser als der Formel CjgHgg Ojg + 5H2 0 entsprechend gefunden. Die entwässerte Melitriose schmilzt bei 118 — 119^ mid ist selu- hygroskopisch. Da die Melitriose in "Wasser ^iel leichter löslich ist als der Rohrzucker, findet sie sich vor- ■wdegend in der Melasse. Nur die Produkte der Melasseverarbeitimg nacli dem Monostrontiumverfalu'en sind frei von Melitriose, da dieselben bei ge- wöhnlicher Temporatiu' mit Strontium keine lui- oder schwer-lösliche Ver- bindung eingeht. Die Melitriose haltenden Rohrzucker sind an dem eigentümlichen KiystaUliabitus leicht zu erkennen und werden mit Recht pro Centner um 1 — 2 M niedriger bezahlt, da die Melitriose weit stärker als Rohi'zucker di-eht und die nach Polarisation gekauften Zucker daher den angegebenen Zuckergehalt in diesem Falle nicht besitzen. Aufserdem geht die Melitriose bei der Raffination in die Raffineriesh-upe über, da sie leichter löslich ist, imd liefern derartige Zucker eine weit geringere Aus- beute. Verfasser giel^t im Methylalkohol ein Lösungsmittel an, das zur Trennimg von Melitriose von Rohrzucker geeignet ist. 100 ccm Methyl- alkohol lösen bei gewülinlicher Temperatur OYg g Melitriose und nur 0,4 g Rolii-zucker. Sättigt man ^Methylalkohol mit reinem Rohrzucker und be- stimmt das Di-ehungsvermögen dieser Lösung, behandelt darauf melitriose- lialtenden Zucker mit dieser Lösung und polarisiert von neuem, so kann man aus dieser Differenz den Melitriosegehalt eines Zuckers berechnen. Der melitriosehaltende Zucker mufs vorher getrocknet werden, da sonst die Lösungsfälligkeit filr Rohrzucker ebenfalls zunimmt. Um diese Methode brauchbar zu machen, müssen nocli verscliiedene Untersuclumgen angestellt 1) Berl. Ber. XIX. 1880, 2868-2874. Pflanzcncliemie. 2G3 lind evontuell Korrcktionstaliolloii aufgostellt worden, deren Ausführnng sich Verfcissor noeli vorbeliält. Über Mannit im Caniliialsafte der Ficlito, von .T. Kölilor. M . ^'*"'V' Aiis dem Cambialsaite der Jiclite wurde neben einenr gelljüelir-n safte. Pulver, das aus Manganoxydul, Magnesia und Oxalsäure bestand, Mannit isoliert. In der Mutterlauge ■desselben scheint dem starken Reduktions- vernir)gen nach Traubenzucker vorlianden zu sein, der durch Spaltimg des Coniferins entstehen dih'fte. Die Nitroverbindung des i\Iannits zeigte nach längerem Troclaien einen Schmelzpunkt von 11 (J — 120^ und erstarrte nach dem Erkalten krystallinisch. Zur Kenntnis der Kohlehydrate, von M. Honig u. St. Schubert. 2) Verlasser stellten aus Stärke, Cellulose und Traubenzucker Dexti-ine d. h. Körper von der Formel CeHioOs dar. Es wiu-den auf je 1 g'Kolüe- hydrat 2 cct. konzentrierte Schwefelsäure genommen imd bei versclüedenen Temperaturen ^1^ Stunde lang stehen gelassen. Die Masse -woirde sodann veiTieben und in die 8 — 1 0 fache Menge absoluten Alkohol gegossen. Das Filtrat hiervon wiu-de 24 Stunden sich überlassen und darauf die zur Ab- scheidung gelangten Äthersäuren auf Papierfilter mit absolutem Alkohol ge- waschen. Zur völligen Entsäuerung wurden dieselben 1 — 2 Stuiiden am Kückflufskülüer mit absolutem Alkoliol gekocht und aufbewahrt. Die Resultate dieser Untersuchungen Averden von den Yerfassern in Tabellen mitgeteilt. Vei-fasser halten die aus den 3 Kohlehydraten ent- stehenden End- Dextrine für identisch. Über Gärung der Cellulose mit Bildung von Methan und Ceiiuiose- T 1 1 •• TT o 1 1\ Karuug. Kohlensaure, von Hoppe-Seyler.«') Dafs die in feuchten Böden aufti-etende Entwickelung von brennbaren Gasen durch Gärung hervorgerufen wird, kami durch die Unterbrechung dieser Entwickelung mittelst antiseptischer Substanzen, wie durch Erhitzen auf GOO bewiesen werden. Diese Gase enthalten trotz der unvermeidlichen Diffusion in der Regel mein- als 50 o/q Methan. Li Gasproben aus dem Boden eines kleinen Hafens bei Wasserburg am Bodensee, am 11. September 1884 entnommen, wurden gefimden: Kohlensäm-e 0,0 resp. 1,1%, Methan 61,17 resp. 69,44 O/q, Wasserstoff 10,67 resp. 9,05%, Stickstotf 28,10 resp. 20,41 %. In Proben aus sumpfigem Wasser mit Sphagnum und Torfbildung am Wasserburger Bülü am 27. September entnommen: Kolüen- säiu-e 1,00 resp. 4,14%, Methan 66,45 resp. 53,17%, AVasserstoff 9,17 resp. 4,44%, Stickstoff 23,38 resp. 38,35%. Die Gase waren frei von Sauerstoff; der Boden, aus dem sie sieh entwickelten, enthielt Schwefel- eisen und reduzierte Indigkarmin. Die Gasentwickelung ist abhängig von der Temperatur, über 18" ist sie lebhaft, unter 8 bis 10" sistiert sie. Sie findet sicli nicht in der Tiefe des Bodensees, wo die Temperatur auch im Sommer sehr niedrig ist. Am 6. September 1885 wurde sie bis 8 m Tiefe im Bodenschlamm konstatiert, am 8. Oktober nm- bis 6 m Tiefe, während das darüberstehende Wasser 12,4 bis 12,8" zeigte. Bei 100 m Tiefe betrug die Temperatur des Wassers zwischen Wasserburg und Ror- i) Monatsh. Cliem. VII. 410-415. ^') Monatsh. Chem. VII. 4J5-483. (Mit 1 Tafel.) 3) Zeitschr. pliys. Cheiu. X. 201—217. 401-440. 264 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 'scliacli imter 5**, wälu'end an der Obeiüäche 19*' gemessen wm-de. Im Sclüamm von 100 m Tiefe wiutlen keine lebenden Organismen gefunden. Der Erdboden entlüelt liier Calciiunlcarbonat 20,43^/^, Magnesiumkarbonat 2,31 o/(), Ferrokarbonat 0,67%, kein Schwefeleisen. AVird Sclüamm, wel- cher vegetabilische Eeste enthält, in einen Kolben gebracht luid das ent- wickelte Gas aufgefangen, so konstatiert man bei geeigneter Tempeiatm- jahrelang wälu-ende Gasentwickelung ; der Stickstoff, welcher aus der Luft stammt, verschwindet aus dem Gemenge, und neben Methan und Wasser- stoff ent-sx-ickelt sich reiclüich Kolilensäiu-e , welche im Freien dm-ch Dif- fusion und die Assimilation seitens der Pflanzen schnell vermindert wird. Die CeUiüosegärung wird durch die Thätigkeit des Bacillus amylo- bacten hervorgerufen. Die Versuche A\T.u'den mit Papier und Flufsschlanun angestellt. Verfasser konnte nm' Methan und Kohlensäure als Gärungs- produkte fuiden, Wasserstoff war nicht nachzuweisen, ebensoweng h-gend welche erhebliche Mengen anderer Nebenprodukte, während von Tieghem und Tapp einen beträchtliche Mengen organischer Säuren bei der Methau- gärmig aufti-eteji sahen. Eiu Zusammenliang dieser Gärung mit dem Prozefs der Büdung von Huminsubstanzen, Torf, Braunkohle liefs sich nicht erkennen. Der relative Gehalt an Kohlensäm-e in den Gärungsgasen nimmt auf Kosten des Methan zu, wenn der Sauerstoff der Luft Zutritt hat, wenn chlorophyUhaltige Algen zugegen sind und das Sonnenlicht nicht abgehalten wird imd schliefslich , wenn reduzierbare Stoffe (Eisenoxyd -Manganoxyde- Sulfate) im Gärungsgemisch vorhanden sind. Bei einem Vei'such unter Zusatz von Calcimnsidfat und Eisenoxyd wurde ersteres ziun Teil zu Karbonat verwandelt, letzteres zum Ted. in Sulfür verwandelt. Der Kolüensäuregehalt des entwickelten Gases betiiig hierbei das Zehnfache des Methans, während sonst die Mengen beider Gase ziemlich die gleichen waren. Arabü.oae. Über Arabiuose, von Heinrich Kiliani. i) Im Anschlufs an die Arbeiten über Läviüose und Deatrose und ilu^e d\u-ch Einwirkung von Blausäm-e entstehenden Cyanhydrine bringt Ver- fasser eine Abhandlung über Arabinose. Die aus Ai-abinose dm-ch Behan- deln mit Brom entstehende Aj-abonsäm-e hat nach den Untersuchungen und Analysen des Calciumsalzes nicht die Zusammensetzung CgHiQOg, sondern CsHjqOq. Es ist daher die Ai-abonsäure eine Tetraoxy valeriansäm-e , was aUeixlings mit den von Bauer mitgeteilten Analysen ]iicht stimmt. Ver- fasser vennutet, dafs Bauer nicht che freie Sä;u-e, sondern deren Lakton analysiert habe. Auch die Analyse des Barnunsalzes der Ai'abonsäure spricht dafih-, dafs sie nicht eine Tetraoxycapronsäure, sondern eine Tetra- oxyvaleriansäiu'e ist. Beim Behandeln einer wässerigen Lösung von Arabinose mit 60 bis TOprozentigcr Blausäure scheiden sich nach ca. 8 Tagen weifse Ki-ystaUe al), welche nach Entfernung der Flüssigkeit beim Kochen mit Wasser oder Alkalilüsung reichlich Ammoniak entwickeln. In heilser Salzsäure gelöst geben dieselben mit Platinchlorid einen stai-ken Niederschlag von Platin- salmiak. Fehling'sche Lösung vermögen sie nicht zu i-eduzieren. Die 1) Berl. Ber. 3029—3036. Pflanzenchemie. 265 Krystalle sind in Alkohol imd Ätlier unlöslich, schwer löslich in kaltem, leicht in hoilsem Wasser. Die Eigenschaften dieses Körpers charakterisieren demselben als das Amid der Ai-abinosekarbonsäure. 0,2945 g der über Schwefelsäm-e getrockneten Krystalle lieferten 0,399G g Kolileiisüure und 0,1827 g Wasser. Berechnet für C7II15O7N Gefunden C 37,33 37,00 H G,6G 6,89 Löfst man dieses Amid in heifsem Barytwasser, dampft bis zum Verschwin- den des Ammoniakgeruches ein und entfernt den Baryt durch Schwefel- säm-e unter Zusatz von etlichen Tropfen Salzsäure, so laystallisiert bei ent- sprechender Konzentration ein Körper von der Zusammensetzung C^H^gO^ aus, der also das Lakton der Arabinosekarbonsäure repräsentiert. Bcrcclmet für C7H12O7 Gefunden C 40,38 40,41 H 5,77 5,00 Von der Dexti'osekarbonsäure unterscheidet sich die Arabinosekarbonsäure durch ihre Krystallisationsfähigkeit und dm-ch die Unfäliigkeit bei der Reduktion mit Jodwasserstoff eine normale Heptylsäure zu liefern. Die von dem Amide der Ai-abinosekarbonsäure abfiltrierte Flüssigkeit enthält hauptsächlich das Animoniaksalz dieser Säm-e. Durch Zersetzen mit Bar3i;wasser und Entfernen des Barytes durch . Schwefelsäiu-e erhält man nach dem Eindampfen ebenfalls das laystallisierte Lakton der Arabinose- karbonsäm-e, so dafs die Trennung des Amides von der Mutterlauge über- flüssig erscheint mid man das gesamte Reaktionsgemisch sofort mit Barji:- wasser zersetzen kami. Die Anärobiose und die Gärung, von M. Nencki. ') Über die Raffinose oder Melitose und ihre quantitative Be- stimmung, von R. Creydt. 2) Verfasser giebt als vorläufige Mitteilung aus einer demnächst zu ver- öffentlichenden Arbeit folgende Residtate: Man kann die Raffinose auf zweierlei Ai-t (piantitativ bestimmen: 1. Durcli Polarisation imd Inversion und Berechnung nach unten folgenden Formeln. 2. Durch Oxydation mit Salpetersäure und gewichtsanaMische Be- stimmimg der hierbei aus der Raffinose entstehenden Schleimsäm-e. Quantitative Bestimmung der Kaffinose. I. Polarisatlons- und Inversionsmethode. Es wurde die von Reiciiardt und Rittmann ausgearbeitete Methode der Melasseuntersuchung angewendet, ausgenommen kleine Abweichungen, die später mitgeteilt werden sollen. Bei Anwendung von 5 com kon- zenti-ierter Salzsäure von 38%. HCl auf 100 ccm fand Verfasser für je 100 Grade oder Skalenteile des Schmidt mid Hänsch'schen Halb- schattenapparatos, Avolclier reiner Rohrzucker oder reine Raffinose vor der Inversion zeigten, nachdem die Inversion ausgeführt war: fiu- Rohrzucker — 32,0" bei 20" C. „ Raffinose . — 50,7" bei 20" C. 1) Arch. exper. Pathol. XXI. 299-308. 2) Berl. Ber. XIX. 1886, 3115—3119. 266 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Bei Gemengen von Raffinose und Rohrzucker wurden natürlich inter- mediäre Zahlen erhalten. Aus diesen intermediären Zahlen kann man durch Kombination mit den für reinen Rohrzucker und reine Raffinose gefundenen "Werten den Gehalt an den beiden Zuckerarten ermitteln. Zu diesem Zwecke beobachtet man : Direkte Polai-isation = A. Polarisation bei 20" C. nach der Inversion = B. Diiferenz beider Bestimmungen (Polarisationsverminderung) == C. Auf diese Gröfsen wendet man die folgenden Formeln an, deren Berecli- nung und Erläuterung später genau angegeben wird, man erhält so den Pi'ozentgehalt an Rolirzucker oder Z \;nd an Raffinose oder R: C — 0,493 A A — Z ^ ^ 0,827 ^ - ~lW 2. Schleimsäure -Methode. Durch fremde polarisierende Stoffe ^\^rd die quantitative Bestimmimg der Raffinose durcli Oxydation zu Sclüeimsäure und Ermittelung dieser letzteren auf gewichtsanalytischem Wege nicht beliindert. Ein gewogenes Quantum der zu untersuchenden Substanz, in dem stets ziemhcli nahe an 5 g Trockensubstanz enthalten sein müssen, wird mit 60 ccm konzeuti'ierter Salpetersäure vom spezifischen Gewiclit 1,15 zu- sammengebracht imd. im Wasserbade bis auf Vs seines Volumens (Volum von Substanz -{- Säure) eingedampft. Hierdurch ist sämtliche vorhandene Raffinose zu Sclüeimsäiu'e oxydiert. Nach dem Erkalten fügt man ein bestimmtes Quantum Wasser hinzu, um die aus dem Zucker etc. entstan- dene Oxalsäure am AuskrystaUisiei'en zu hindern, aufserdem befördert man das Ausfallen der Sclüeimsäure diu'ch Einrüliren eines gewogenen Quan- tums Schleimsäure. Nach einer gewissen Zeitdauer ist die aus Raffuiose entstandene Schleimsäiu-e mit der hinzugefügten ausgefallen, und man kann dieselbe auf einem verlier gewogenen Filter sammeln. Nachdem man durch entsprechendes Auswaschen die dem Niedersclilage anhaftenden Verun- reinigungen entfernt hat, trocknet man. Zieht man nach dem AVägen die Menge der zugefügten Schleimsäure ab, so kann man aus der gefundenen Schleimsäiire die Raffinose bis auf 0,3 ö/o genau berechnen. Diese Methode ist in allen FäUen anwendbar, da die einzige Substanz in der Melasse, welche aufserdem Sclüeimsäure zu liefern imstande ist, das Lävulan von Lippmanii nur selten und in minimalen Mengen vorkommt. Creydt hat eine emph-ische Tabelle ausgearbeitet, welche erlaubt, aus der gefundenen Sclüeimsäiu-emenge die vorhanden gewesene Raffinose zu ei-mittebi. Die Formel der Raffinose ist nach den Untersuchungen des Verfassers 03gHe4 032 + lOHgO. verzucke- j)[q Glvkose uud die Verzuckerung des Stärkemehls, von rung des ... Stärkemehls. L. Cuisinicr. ^) Wenn man aUe Einwirkungen der organisierten Fermente verhindert, und zerkleinertes, in Wasser verrfüirtes Malz einer niedrigeren als der Ver- kleisterungstemperatur aussetzt, so bemerkt man, dafs eine wirkliche Ver- 1) La Sucrerie indigöne XXVII. No. 9. Pflanzenfhemie. 267 flüssigung des Stärkemehls stattfindet, und dafs, wenn diese nach einiger Zeit vollendet ist, der Saft bei der Untersuchung ausschliefslich Dexti-ose oder Traubenzucker enthält. Bei diesem Versuche findet die Verflüssigung erheblich langsamer statt, als wenn die Stärke voi-her in Kleister ver- wandelt worden war, aber sie ist dagegen viel energiseliei-. Eljonso ver- hält sich bei gleicher Beliandlung nicht gckeimtes Geti'eide. Da nun die Diastase Stärke in Maltose und Dextrin verwandelt, ist eine genügende Erklärung für diesen Vorgang auf Grund der bekannten Eigenschaften der Malzdiastase nicht möglich. Verfasser schliefst daher auf das Vorlianden- sein eines Zuckerfermentes, der Glj'kose, in dem ungekeimten Getreide, so^^^e auf die Entstehtuig einer verflüssigenden Diastase, der jVlaltose, beim Keimen. Verfasser beobachtete aufserdem, dafs Stärkekleister durch bei- gemischtes ■Maismehl nur eine geringe Verzuckerung erfährt, dafs Ijei Zu- satz von viel Malz eine rasche Verzuckerung unter vorzugsweiser Bildung von Dextrin und Maltose, bei geringem Malzzusatz dagegen eine langsamere Verzuckenmg unter fast ausschliefslicher Bikhuig von Dextrose eintritt. Diese Versuche beweisen, dafs man nui" wenig Malz anwenden darf, wenn man eine Umwandlung in Traubenzucker erreichen will, dafs aber diese UmwantUung sowolil mit rohem, als mit verkleistertem Stärkemehl erreiclit werden kann. Über die Natur des in süfsen Kartoffeln sich vorfindenden ^"*=''®'" '\®' Kartoffel. Zuckers, von Herm. Müller-Thurgau. ^) In den süfsen Kai'toffeln findet sich neben Glykose Rolirzucker. Die Umwandlung der Stärke in Zucker ^^^rd bei den Kartoffeln nicht durch ein Fennent bewirkt; gegen das Vorhandensein von Diastase sprechen schon die entstehenden Produkte Glykose und Rohrzucker. Der Rohi'zucker scheint bei dem Prozesse des Süf s werden s der Kartoffeln bei 0 ^ ein tJber- gangsprodukt aus der Stärke ziu" Glykose zu bilden. Studie über eine Inversion der Saccharodiose, von M. A. Ladureau. 2j Über die Rohfaserbestimmung und das Holzgummi, von H. Hoffmeister. 3) Untersuchungen über die Zucker, von Berthelot.*) Verfasser fand in einer reinen Invertzuckerlösung Kiystallgruppen, deren Zusammensetziuig der Formel Ci2Hj20j2 entsprach. Gegen Feli- ling's Lösung verhielten sie sich etwa wie Glykose und zeigten sich mit Hefe völlig vergärungsfähig. Das Rotationsvermögen (a) D = 32,2 ^ ist also nur etwa halb so grofs als das der gewöhnlichen Glykose imd würde dasselbe auf eine Verbindung von 1 Teil Lävulose mit 5 Teilen Glykose scliliefsen lassen. Diu-ch Lösimgsmittel wird die Verbindung bereits ge- spalten. Eine weitere derartige Verbindung von Zuckerarten erhielt Ver- fasser aus BaumwoUsamenkuchen, indem er versuchte, Raffinose aus den- selben mittelst Alkoliol zu exti'ahieren. Die aus diesem Exti'akt erhaltenen Krystalle zeigten eine für Melitose sprechende Zusammensetzung. Die 1) Landw. Jahrb. XIV. 909. 2) La Sucrerie indigi^'ne XXVI. 477. 3) Landw. Versuchsstat. XXXIII. 147—152. *) Compt. read. 108, 533-537. 268 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Substanz -war nur etwa ziu' Hälfte vergärungsfäliig-, wälu-end eine Flüssig- keit hiuterblieb, die Eukalyn enthielt. Die so gewonnene Melitose stellt also eine Yerbindimg zweier zuckerartiger Körper vor, von denen nur einer durch Hefe in Gärmig versetzt werden kann. ]\Iit Saccharose kann diese Substanz jedoch nicht verglichen werden^ da sie niit siedendem Alkohol in Raffinose und Eukal^Tii gespalten ^\'ird. Während die Eaffinose aus dieser Lösung wieder auskiystallisiert, bleibt das Eukaljni in der Mutterlauge ziu-ück. Wird zu wenig oder zu starker Alkohol angewendet, so scheidet sich ein Sirup aus, in dem das Eukalyn vorheiTScht. Wird dieser Sirup mit 90prozentigem Alkohol behandelt, so löst er sich anfänglich nicht, später entwickeln sich aber Krystalle mid die ganze Masse erleidet allmälüich dieselbe Umwandlung. Die Melitose Avie ihr Spaltungsprodukt die Rafllnose ist demnach im Pflanzenreiche selir weit verbreitet und entsteht durch Verbindung einer wahren Saccharose, der Eaffinose, nait einem nicht gäningsfähigen Kolüe- hydi-at, dem Eukalyn; jedoch sind beide nicht so fest verbmiden ^vie die Glykosen in den sonstigen Saccharosen. III. Glykoside. Bitterstoffe. Indifferente Stoffe. Quercetiu. Stildien Über Quercetin und seine Derivate, von J. Herzig, ^j Verfasser bezweifelt die Richtigkeit der Quercetinformel, kann jedoch aus seinen bislierigen Resiütaten noch keine allen Thatsachen entsprechende neue Formel aufstellen. Bei der Darstellung von Dibromquercitrin nach dem Verfalu"en von Li eher mann und Hamburger konnte er nie ein völlig imzersetztes Quercitrinprodukt erhalten, er hatte viehnelir im Filti'ate stets Zucker, was aiif eine teilweise Spaltung des Produktes hinweist. Quercetin zerfällt diu'ch 8 — 10 stündiges Kochen mit 50 Teilen Alkohol und 5 Teilen Kali in Plüorogiucin und Protocatechusäm-e. Gelegentlich der Darstellung des Quercitrins bemerkt Verfasser, dafs Essigsäiu-e, mcht Schwefelwasserstoff zersetzend auf selbiges einwirken. Cyciamin. Cj^clamiii uud sciue Zersetzungsprodukte, von A. Hilger. 2) Läfst man auf Cyclamiretin schmelzendes Kali einwirken, so erhält man ein Öl, dessen Analyse 85—86 «o Kohlenstoff, 11,2— 11,3 % Wasser- stoff und 2,2 — 3,2 ^/q Sauerstoff ergab. Aiifserdem wurde ein Harz ge- wonnen , dem die Formel C5 H^ O2 zukommt. Löst man den Rückstand der Kalisclimelze in angesäuertem Wasser, so erhält man bei der Destil- lation Buttersäure und Ameisensäm'e. Santonin. Wurmsamcu und die quantitative Bestimmung des Santo- nins, von F. A. Flückiger. 3) Auf 5 Teile des Rohmateriales werden 1 Teil gelöscliter Kalk und ein Uberschufs von Weingeist (spez. Gewicht 0,935) genommen und das Ge- misch 2 Stunden lang gekocht. Nach dem Erkalten wird die Flüssigkeit abgegossen und der Rückstand zwei bis dreimal auf dieselbe Art l^chandelt. Die vereinigten Auszüge werden vom Alkohol befreit und die Flüssigkeit 0 Mouatsh. Chem. 6, 863-883. '■') Arch. Pharm. (3), 23, 831—882. 3) Arch. Pharm. XIU. 1—11. Pflanzenchemie. 2G9 in der Kälte mit Kolilcnsäurc gesättigt. Nach dem Alisitzen wird filtvicrt imd das Filti'at ziu- Trockne eingedampft. Der Rückstand wird mit Tier- kohle und AVeingeist von obiger Konzentration angerieben, die Masse in einen Kolben gebraclit und mit Weingeist digeriert.. Nach dem Abfiltrieren imd Verjagen des Alkohols krystallisiert das Santonin in einigen Stimden aus der Flüssigkeit aus. Die Löslichkeit des Salicins, von D. B. Dott.i) sa.\\cia. Dott stellt die Löslichkeit des Salicins in Wasser bei verschiedenen Temperaturen, wie folgt, fest: Temperatiu- 0 o. Ein Teil Salicin ist löslich in 34,74 Teilen Wasser. V -n T> V ■)■) "^^t^^ V » 5) 51 51 15 11 -t^i'*'-' 55 55 28 10 55 51 51 15 55 •^05-'-'-» „ 5, 21 0 55 55 15 11 51 -^■'-1^ 55 55 55 55 Ti 11 -n Xl.yJ „ „ 0 0 55 55 1') 11 15 ^5^ 55 ^^ 11 ■>■) 55 55 51 '1" TI 15 55 55 15 V 11 "1'-' ■)■) ■)■> 15 51 11 11 15 '^5'^ 55 55 2 12 15 55 55 55 55 -J,-"--^ 55 55 55 55 51 51 15 ^yJl. 55 55 1 2t 51 11 15 55 55 -»■5-J'J 55 15 117 55 15 55 11 55 -^5-^ ' 1^ ^f 57 15 51 55 55 'J5OO 55 55 Die Bitterstoffe des Hopfens, von H. Bungener. 2) Hopfeu. Vennischt man Hopfenmelü mit leichtem Peti'oläther zu einem flüs- sigen Brei und läfst ihn unter öfterem Umschütteln 24 Stunden stehen, so erhält man eine tief braune Lösung. Dieselbe wird abfilti'iert, der Petrol- äther abdestiUiert imd die zurückbleibende, zähe, fast schwarze Flüssigkeit, die nach dem Erkalten krystallinisch wiixl, mit etwas Ligroin angerührt und aiif Leinwand abgesaugt. Durch Wiederholung dieser Operation erhält man schbefslich eine fast farblose KrystaUmasse, welche Verfasser Lupiüinsäure nennt. Das auf diese Weise dargestellte Präparat enthält noch eine fettige Verunreinigung, welche durch Lösen in warmem Alkohol mid Entfernung des beim Erkalten zuerst sich ausscheidenden Fettes beseitigt w^erden kann. Die Lupidinsäm'e kry- stallisiert in schönen Prismen, sclunilzt bei 92 — 9S^, löst sich leicht in Alkohol, Äther, Benzol, Clüoroform, Schwefelkohlenstoff und im Hopfenöl. Im Hopfemnehl ist sie zwischen 5 und 10 ^/q enthalten. Bisher konnte nm* das Kupfersalz der Lupulinsäiu'e krystallinisch er- lialten werden. Nach der Analyse kommt der Lupulinsäm-e die Formel Ammoniakali sehe Silberlösung ^\ärd dm'ch die Säm'e leicht reduziert. Die Säm-e oxydiert sich selir leicht an der Luft zu einer harzigen Masse, welche sairren Charakter zeigt imd gleich der Lupiüinsäm^e Reaktionen giebt, welche auf ein Aldehyd hinweisen. In wässeriger oder allvoholischer GO 110 150 29 0 48 0 56 0 590 C5,5 0 750 82,5 0 88 0 90 0 950 102 0 1) Pharm. Joura. III. 021—622. 2) Bull. soc. chim. XLV. 487-496. 270 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Lösung ■wird dieselbe durch kaustiselies Kali, wie die ursprüngliche Säure in A'aleriansäiu-e , flüchtige Öle und harzige Substanzen zerlegt. Durch Kochen mit ^Yasser imter Diu-clileiten eines Luftstromes färbt sich die Liipulinsäm'e gelb und giebt dem Wasser einen bitteren Geschmack, die- selbe Eigenschaft zeigt die dui'ch Oxydation an der Luft entstandene harzige Masse. Dieses Verhalten, so^^'ie die Thatsache, dafs der Hopfen stets neben der Lupulinsäure das aus derselben entstellende Harz enthält, spricht dafür, dafs die Lupulinsäure den Bitterstoff des Hopfens liefert. Bei wiederholtem Auskochen von Hopfen mit Wasser enthält man im zweiten und den folgenden Abgüssen stets die Harzsubstanz, die aus der Luj)idinsäure entsteht. Durch Versetzen der Bienvürze mit 0,003 ^/q des Lupulinsäureharzes wird die Milchsäuregärung in derselben verliiiidei't. Der imangenehme Geruch alten Hopfens soll nach Verfasser von der, aus der Zersetzung der Lupulinsäure entstehenden Valeriansäiu-e herrülu'en. Karotin. Untersuchungen über die Zusammensetzung des Karotins, seine chemische Natur und Formel, von A. Arnaud. i) Die Untersuchung des Karotins ergab, dafs dasselbe sich in Lösung an der Luft sein- leicht oxj^diert, bei 72 stündigem Erliitzen auf 70 ^ unter Sauerstoftaufnalime in eine feste, ziegebote Masse übergeht, welche nicht kiystaUisiert und leicht in Alkohol, schwer in Schwefelkohlenstoff löslich ist. In frischem Zustande is das Karotin sauerstofffrei und giebt in Benzol gelöst mit wenig Jod eine gi'üne, kupferglänzende Krystallmasse von der Zusammensetzung C26H33J2. Dieser Körper, Karoten genannt, hat also die Zusammensetzung C2ß H33 imd das Karotin Husemann's ist eine Sauerstoffverbindung des Karotens. Karoten krystallisiert in metallglän- zenden rhombischen Prismen, welche im auffallenden Lichte blau, im dui-ch- faUenden orangerot sind. Es nimmt leicht Sauerstoff und Halogene auf, wii'd von Schwefelsäm-e miter Blaufärbung gelöst und zersetzt sich im Vacuum bei einer Temperatiir von über 300 0. Über den Bitterstoff der Kalmuswurzel, von Herrn. Thoms. 2) Neben ätherischen Ölen, einem AVeicliliarz und Stärke enthält das Ehizom von Acorus Calamus einen Bitterstoff, das Acorin mid ein Alkaloid Kalamin. Das Acorin, von der Zusammensetzung CggHeQOg, spaltet mit verdünnten Säuren oder Alkalien im Wasserstoffsti'om, sowie nüt Fermenten Zucker ab imd ätherisches Kahnusöl nach der Gleichung C36HgoOe = 3 Cjo H16 "1~ C'e Hj2 Oq. Das Acorin oxydiert sich leicht wntev Sauer- stoffaiifnahme luid Wasserabspaltung zu Acoretin, einem indifferenten Harze, dem die Formel Cgp Hgg O7 zukommt und welches identisch ist mit dem in der Wm-zel gefundenen Weicliliarze. Die Angabe Faust's, der in der Kalmus^^^.lrzel enthaltene Bitterstoff sei ein stickstoft'haltiges Glykosid, ist daher nicht richtig und scheint Faust den Bitterstoff' durch das Alltaloid Kalamin venuu-einigt verarbeitet zu haben. Vanillin. Über das Vorkommen von Vanillin in der Asa fötida, von E. Schmidt. 3) Kalmua- bitter. i) Compt. rend. 102, 1119—1122. ^) Arcli. Pharm. XXIV. 4(36—481. 3) Arch. Pharm. XXIV. 534-Ö.S5. PHaiizencheruie. 271 Extrahiort man Asa fütida mit Atlier, schüttelt den Auszug mit Xa- triimibisultitlösuiig luid versetzt diese Lösung mit Schwetelsäm-e, vorjagt die schweflige Säm-e imd extrahiert von neuem mit Ätlier, so erhält man nach dem Abdestillieren des Athei-s Eohvanillin. Die Ausbeute ist jedoch nur selu' gering. Über die Zusammensetzung einiger Nektararten, von A. von Planta. 1) Gaston Bon nie r hat getimden, dals die Mengen von Eohrzucker und Glykosen im Nektar und den Nektargefafsen bei verscliiedenen Pflanzen xxnd auch bei ein mid derselben Pflanze von dem Aiter der Organe ab- hängig ist und dals letztere mit zTinehmendem Alter ebenfalls zunelunen. Der Wassergehalt der Nektarsorten schwankt zwischen 00 und 8.5 o/^ und eiTcicht bei Fritillaria imperialis 93,4 o/^. Der Nektar von Protea meUil'era wird in der Kapstadt zmn Sirup eingedickt imd verkauft. Verfasser imtersuchte eine Probe davon und fand in demselben ca. 73 o/o Trockensubstanz mit 70 o/q Glykose und 1,3 o/q Rohrzucker. Bei der Polarisation ergab sich ein Vorwiegen der Läviüose. Die Dextrose ■\\nu:'de krystallisiert erhalten imd diu-ch ihr spezifisches Drehungsvermögen a D = 4" 52,30, sowie dm-ch die Bildung von Zuckersäure und von Glykonsäure von Kiliani identifiziert. Destilliert man den Sirup, so erhält man einen zimi Teil als weifsen Anflug sich absetzenden Körper, der Silberlösung in der Wärme reduziert. Der Aschegehalt des Sinips beti-ug 1,06 ^/q imd enthielt 1,04 Phosplior- säm-e, 7,85 Clilor und 15,0 Teile Kali. Erwärmt man uneingedampften Proteanektar in verlöteten Blechbüchsen 2 Stunden auf die Temperatm- des kochenden Wassers, so reagiert derselbe sauer, ohne Ameisensäure zu ent- halten, ebensowenig me obiger Sirup. Er reduzierte wie Bignonianektar Fehling'sche Lösimg schon in der Kälte imd hatte wie alle untersuchten Nektararten keine stickstoffhaltigen Substanzen in Lösung. Er zeigte wie der Bignonianektar Linksdrehung. Die Zusammensetzung dieser Nektar- arten war folgende: X- , , Trocken- Hektar von , ^^^^^^^^^ 1 1 Im Nektar In der Trockensubstanz m ^ Rohr- ^^y^''^ Zucker Glykose ■^^^^. Asche Bignonia. . . 15,30 O/o Protea . . . 17,66 „ Hoya .... 40,77 „ 14,84 0/0 17,06 „ 4,99 „ 0,43 0/0 35,65 „ 97,000/0 2,850/0 96,60 „ — 12,24 „ 87,44 „ 3,00 0/0 1,43 „ Der Nektar von Hoya zeigte starke Eechtsdi'ehung, was durch seine Zusammensetzung erklärlich ist. Extrahiert man frische Blüten von Rhododendron hirsutiim mit Wasser, neuti-aKsiert mit Soda imd behandelt mit Bleizucker und Schwefelwasser- stoff, so erhält Verfasser für" 215 g derselben 1,34 g Glukose. 641,5 g Blüten von Robinia \äscosa lieferten 0,357 g Glukose. Rohi- zucker konnte nicht nachgewiesen werden. 1) Zeitschr. phys. Chem. X. 227—24; 272 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. über das Danain, von Ed. Heckel und F. Schlagdenliauffen. i) Verfasser isoliei'ten ans der Wnrzel von Danais fragrans ein Glykosid, das sie Danain nannten. Dasselbe spaltet sich in Zncker mid Danaidin nach der Formel: Danain Danaidin Über Ausscheidung des Pikrotoxins aus seinen Lösungen, von R. Palm. 2) Piki-otoxin kami durch Schütteln mit frisch gefälltem Bleioxyd seinen Lösungen völlig entzogen weixlen. Ebenso verhalten sich Digitalin und Solanin. Zu unterscheiden sind dieselben leicht durch die Farbenreaktionen, welche iln-e Bleiverbindungen mit konzentiierter ScliAvefelsäure zeigen. Piki'otoxin zeigt dabei eine gelbe, gelbrote, schliefslich violetti-ote Färbung. Digitalin färbt sich fleischfarben, durch Bromzusatz smaragdgrün. Solanin dagegen wird diuikel rehfarben, auf Zuckerzusatz violett und schliefslich blau. Über eine Methode der Aiisscheidung und quantitativen Bestimmung des Digitaleins und Digitins, von R. Palm. 3) Der Avässerige Auszug des Krautes ^ard mit Tierkolüe entfärbt und mit Bleiacetat gefällt. Das Filti'at liievon wird mit Bleiessig luid alkoho- lischem Ammoniak versetzt, wobei sich die Gl^^koside der Digitalis ab- scheiden. Die mit Wasser angerfllu'te Fällung wird mit Sch-vyefelwasserstoff zer- setzt, wobei das Digitalehi in Lösung geht, während das Digitalin und Digitin sich im Bleisulfidniederschlage befindet. Aus diesem Rückstand wird mittelst Chloroform das Digitalin, durch Alkohol das Digitin entzogen. Da Solanin und Pikrotoxin ebenfalls durch Bleiessig und alkoholisches Ammoniak gefällt werden, giebt Verfasser folgende ünterscheidungs- reaktionen an: Der schleimige Piki'otoxinbleiniedersclüag färbt sich mit konzenti-ierter Schwefelsäure safrangelb. Der gelatinöse Digitaünniedersclilag wird durch konzentrierter Schwefelsäure fleischfarbig bis hellrehfarben. Die sandige Solaninbleifällung mrd dm-ch konzentrierte Schwefelsäure dunkekehfarben. Diese Ausfüllimg des Digitalins imd beifolgende Unter Scheidungsreaktionen lassen dasselbe auch in Vergiftungsfällen erkennen. IT. Gerbstoffe. Gerbstoffe. Untersuchungen der Gerbsäi;ren der Cortex adstringens Brasiliensis und Siliqua Bablah, von V. Wilbuszewitcz. ■*) Die cortex adstringens Brasiliensis enthält zweierlei Gerbsäuren, eine schwer- und eine leichtlösliche. Die Anal^^sen derselben ergaben für erstere die Formel C20H24O7. Nach der Löwenthal'schen Methode entsprach 1 g KMuO^ = 1,305 g Gerbsäure. Mit Kalihydrat geschmolzen lieferten sie Protocatechusäure, beim Erhitzen mit verdünnter Schwefelsäure wurde Ellagsäure und Gallussäure erhalten. ^) Compt. rond. 101. 1885. 955—957. 2) Zeitschr. anal. Chem. XXIV. 556—559. 3) Russ. pharm. Zeitschr. 24. 562 — 563. *) Russ. pharm. Zeitschr, XXV. 1-6, 17-23, 33—39. Pflanzenchemie. 273 Siliqna Bablah, die Fnuiit von Acacia Bamlmlah, enthielt 12,12 O/^j Gerbsäm-e. Die fünf .ans derselben Frnclit dargestellten Gerbsänren waren von verschiedener Znsanimensetznnq'. ihre Gewinnung ist im Original ansfiUu'lich besehrieben. Neue Beiträge zur Be^tininning des Gerbstoffes, von II. R. Procter. ') Die Arbeit ist eine Ki-itik der A^'orschhäge zm- Verbesserung des Löwen- tliaTsclien Verfahrens. Neue Gerbstoffbestimmungsmethode, von Hermann Dieu- donne. '^) Verfasser schlägt eine aräometrische Bestimmung des Gerbstoffes vor. Zu diesem Zweck wird, das Gerbmaterial fein zerrieben, viermal ausgekocht und ausgej^refst und dann auf ^2 ^ gebracht. Das spezifische Gewiclit dieser Lösung wird mit einer Beaume'sclien Spindel, welche ein Grad in 100 Teile geteilt zeig-t, bestimmt. Darauf Avird eine bestimmte Menge der Lösung mit Hautpulver geschüttelt und das spezifische Gewicht der so von Gerbstoff befreiten Lösung bestimmt. Verfasser sclüägt cUe Noi-mal- temperatiu" von 22 <^ ziu' Ausführung dieser Bestimmungen vor imd hat eine Tabelle zum Ablesen der Gerbstoffmengen bei verscliiedenem spezifischen Gewicht ausgearbeitet. Um das Hautpulver auf seine Reinheit zu prüfen, genügt es, von zwei gleichen Mengen derselben die eine sorgfältig zu waschen mid. zu pressen und dann beide Paiüeen, die trockene luid die gewaschene, je in eine gleiche Menge konzenti'ierter, überschüssiger Gerb- stofflösung zu bringen imd der Lösung, welche das trockene Piüver ent- hält, die Gewichtsmenge Wasser zuzusetzen, die in dem gewaschenen Pulver zm-ückgeblieben war. Nach eintägigem Stehen imter Schütteln, Abpressen und Abfilti'ieren müssen beide Lösungen die gleichen Grade zeigen. y. Farbstoffe. AVirkungen des Chlorophylls aufserhalb der Pflanzenzelle Cbiorophyii. auf Kohlensäure, von E. Reynard. 3) Extrahiert man zenü ebene Lattichblätter mit Wasser und filtiüert, so erhält man eine ClilorophyUlösung, welche imter Luftabschlufs, im Sonnen- licht Coiipier'sches Blau, das mit hyclroschwefligsaurem Natrium entfärbt Aviu'de, wieder bläut. Im Dunkeln tritt die Bläuimg nicht ein, Avodurch die Kohlensäure reduzierende Wirkung des Clüorophylls auch aufserhalb der Pflanzenzelle bewiesen ist. Befreit man Clilorophyll diu-ch Lösen in Alkohol oder Äther vom Protoplasma imd trägt diese Lösimg auf reine CeUiüose auf, so ist dieses Präparat ebenfalls im stände, entfärbtes Coupiers Blau wieder zu färben. Note über einige Bedingungen der Entwickelung und der Wirksamkeit des Chlorophylls, von F. H. Gilbert.'*) 1) Journ. Soc. Chera. Ind. V. 79—82. 2) Chem. Zeit. 1886, 1067. 3) Compt. rend. 10 1. 1293—1295. *) Chem. Vers. 263. JahresbeTicbt 1886. 18 274 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Düuger. Verfasser weist einen Zusammenhang' zwisclien dem Stickstoffgelialt der Blätter und deren Eeichtmn an Chlorophyll nach. Stickstoffreichere Blätter zeigen einen gröfseren ClilorophyUgehalt als stickstoffärmere. So haben z. B. Legiiminosenblätter einen höheren ChlorophyUgehalt als Gra- mineen. Studien über das Chlorophyll, von Victor Jodin. ^) Chemische Untersuchungen über den Chlorophyllfarbstoff, Yon J. Wollheim. 2) Verfasser weist nach, dafs das Hansen'sche „ReinchlorophyU" ein unreines Alkaliclilorophyll ist, welches einen konstanten Aschengehalt, aus kolüensaurem Nati-on bestehend, enthält. Ebenso enthält das nach Sachsse gewonnene Chlorophyll natriumhaltige Asche, wälu-end das nach Tschirch aus ClüorophyUan imd Zinkstaub gewomiene Präparat Zinkox^^d enthält. An die Ai'beiten von Tschirch anknüpfend, hat A^erfasser ein ClilorophyU- l^räparat mittelst Ammoniakalkohol erhalten, das das reine Blattspektiiun zeigt. Nach den Erfährimgen, die Verfasser bei der Darstellung der Calcium- chlorophyllverbindung machte, ist Eisen kein notwendiger Bestandteil der Clüorophyllgruppe. Die Pliyllocyaninsäure, das diu'ch Behandebi von Chloro- l^liyllan mit Salzsäure und nachheriges Ausfällen erhaltene Chlorophyll- derivat, glaubt Verfasser unter Modifikation der von Tschirch gegebenen Darstellungsweise absolut rein gewonnen zu haben. Dieselbe ist aschen- frei, enthält daher absolut kein Eisen. Das Xanthophyllhydrin. Vorläufige Mitteilung von L. Mac- chiati. 3) Bei der Gewinnung von ChlorophyUen nach Hoppe-Seyler aus den Blättern von Evonymus japonicus erlüelt Verfasser ein gelb gefärbtes Wasch- wasser, aus welchem nach dem Eindampfen gelbe KrystaUe sich ausscliieden, welche weder in Alkohol noch Äther imd Benzol, wenig in Glj'^cerin, sehr leicht in Wasser löslich waren. Verfasser stellte mit anderen Pflanzen den Versuch an imd konnte dieselben KiystaUe dabei g■e^^'innen. Lu Spektro- skoj) zeigi die reine Lösimg einen Absorptionsstreifen zwischen Fund G. VI. Eiweifsstoffe. Fermente. Protejn- Ncue Untersuchungen über die Proteinstoffe, von Paul Stoffe. n J Schützenberger.'*) Behandelt man koaguliertes Eiweifs mit Baryt, so erhält man ein im- krystallisierbares Zersetzimgsprodukt, Leucein (C4H7NO2). Aus diesem Leucein lassen sich zwei Körper darstellen, von denen der eine den Cha- rakter einer starken Säiu-e zeigt, Proteinsäui-e , welche in Alkohol löslich imd nicht kiystaUinisch ist (C8H14N2O5). Diese Säure ist einbasisch mid liefeil ein gummiartiges Bai'j'tsalz. Der andere Körper ist von süfsem Ge- schmack, reagiert neutral imd ist in AVasser und kaltem Alkohol löslich, Glukoprotein (C8HjeN2 04). Ei- ist undeutlicli krystallinisch. Das Leucein 1) Compt. rend. 102. 264—267. 2) Tagebl. d. Naturf.-Vers. Berlin 1886, 195-197. 3) Gazz. chim. XVE. 1886, 231—234. *) Compt. rend. 101, 1267—1270. Pflanzenchemie. 275 selbst scheint eine ätlierartigo Yerbinduiig dieser beiden Körper zu sein nach der Formel : CgHi^N^Os + CgHieNgO^ - R,0 = 4(C,H7N02) = CißHagN^Og. Ein Molekül Leuce'in -würde sicli dann unter Wasseraustiütt verbinden: 1. mit einem Molekül Oxamid, 2. mit einem Molekül Leucin und 3. mit einem Molekül Amidovaleriansäm-e. Es würde dann die Formel des Albu- mins C29n4gN8 0io sein, oder ein Multiplum. Durch Baryt -wiü'de das- selbe in CßHißNOg Leucin -\- CgHjj NO2 Amidovaleriansäure + ^^8^14-^2 ^5 Proteinsäure -f- CgHj 6^204 Glrdvoprotein -{- C2H2O4 -\- 2NH3 zerlegt wer- den imter Eintritt von 7 Hg 0. Quantitative Versuche sprechen für diese Auf- fassung. Essigsaures Uranoxyd, ein Reagens auf Albuminstoffe, von V. K 0 w a 1 e w s k y . i) Mit essigsaiu'em Uranoxyd können Eiweifsmengen bis zu 0,019% noch deutlich nachgewiesen werden. Der dm-ch dieses Reagens entstehende gelbe Niederschlag enthält bei geringem Überschuls der Uranlösung sämt- liches Eiweifs (luid eignet sich daher auch eventuell zu einer quantitativen Bestimmmig desselben). Untersuchungen über die Amidosäuren, welche bei der Zer- setzung der Eiweifsstoffe durch Salzsäure und durch Baryt- wasserentstehen, von E. Schulze und E. Bosshard. 2. Abhand- Imig. 2) Verfasser haben an ihre früheren Versuche anschUefsend die Bedingmigen untersucht, unter denen bei der Zersetzimg der Eiweifsstoffe inaktive Amido- säuren entstehen, sodann geprüft, ob aus diesen inaktiven Produkten durch Einwirkung von Pilzen nach der schon von Pasteur und neuerdings von J. Lewko witsch angegebenen Art aktive Isomere erhalten werden können. Die A'^ersuche über die erste Frage wurden mit Leucin angestellt; es gelang, das geA\'ölinliche optisch aktive Leucin dm'ch Erhitzen mit Baryt- wasser unter Druck optisch inaktiv zu machen. Das so gewonnene Leucin war schwer löslich in Wasser, 1 Teil löste sich bei 21 ^ in 102,2 Teilen "Wasser (21,5*^ in 102,5 Teilen). Erhitzen des aktiven Leucins mit Wasser in zugeschlossenem Rohr auf 170 — 180*^ hatte keinen Einflufs auf das Drehimgsvermögen. Amidosäiu-en können nach A. Michael imd J. Wing3) auch durch Erlützen mit Salzsäure auf 170 — 180 ^ optisch unwirksam ge- macht werden. Es folg! aus diesen Ergebnissen, dafs die beim Erhitzen der Eiweifs- stoffe mit Baiytsvasser auf 150 — 160^ gebildeten Amidosäuren oj) tisch im- wirksam werden müssen. Über die Bestimmung diastatischer Wirkung, von J. R. Dug- fia8t'a«rch°r gan.*) Wirkung. Wird eine mit Diastase versetzte Stärkelösimg auch niu- ganz schwach alkalisch gemacht, so nimmt die Wirkung der Diastase bedeutend ab. ^) Zeitschr. anal. Chem. 24, 551—556. 2) Zeitschr. phvs. Chem. 1880, 10, S. 134, ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 567. D. Ref. ^) Berl. Ber. 1886, 17, S. 2984. *) Amer. Chem. Journ. 7, 306. 18* 276 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Wirkung der Salicji- säuTe auf Fermente. Malz- peptone. Milchsaft der Pflanzen. Verfasser versetzte 1000 000 Teile Stärkeldeister mit 20 Teilen Natron- liydrat und beobachtete dabei ein Zurückgehen der diastatischen Wirkung auf 26 o/o der in neutralem Stärkekleister beobachteten. Stärkere Alkaliscenz hebt die diastatische Wh-kung ganz auf. Ein Zusatz von 0,003 % Schwefelsäure verlangsamt ebenfalls die "Wir- kimg. Die Menge der umgewandelten Stärke wächst proportional der Zeit der Einwirkimg der Diastase und nimmt erst dann ab, wenn ^/g der Stärke verzuckert ist. 5 ccm einer Malzlösung erzeugten in derselben Zeit imd unter gleichen Bedingimgen 4,7 mal so ^äel Maltose, als 1 ccm Malzlösung. Bei gröfserer Steigerung des Malzexti'aktzusatzes war jedoch die Umwandlimgsfähigkeit nicht mehr propoiüonal steigend, so verwandelten 7 ccm nur das 5 — Sfache. Chemische und mikroskopische Studien über die Wirkung der Salicylsäure auf Fermente, von A. B. Griffiths. ') Verfasser hat beobachtet, dafs Salicylsäiu-elösimgen lebende Hefe nicht angreifen, wälu-end tote Hefen von derselben gelöst werden. Ki-ankheits- fermente werden durch Salicylsäure zerstört, da dieselbe aiif die Zellwand dieser Fermente einwirkt. Es scheint daher die Zellwand letzterer von der der Hefe verschieden zu sein. Die antiseptische Wii'kung der Sahcjdsäiu'e in krankem Bier erklärt sich Meraus. Salicylsäiu-e wirkt in Mengen, die die in der Abhandlung erwälmten weit übersteigen, nicht giftig. Zur Kenntnis der Malzpeptone, von F. Sczymanski. 2) Fibrinpepton wie Malzpepton kömien von den Eiweifskörpern durch Kupferoxydhydrat getrennt werden, da beide diu^ch dasselbe nicht gefällt werden, sondern vielmehr in neutraler, wässeriger Lösimg das Kupferoxyd- hydrat zu lösen vermögen. Die Angaben von Griefsmayer (Beii. Ber. X. 617) über die Ver- schiedenheit des Fibrinpeptons und Malzpeptons werden diu'cli die Eesiütate Sczymanski's ^vid erlegt, da beide in ihren Eigenschaften übereinstimmen. Das Malzpepton wie das Fibrinpepton ist optisch aktiv, beide zeigen die Biuretreaktion und werden durch Natriumsulfat imd Essigsäiu^e nicht nieder- gesclüagen. Proteinsubstanzen im Milchsaft der Pflanzen, von J. R. Green. 3) Es gelangten eine gi'öfsere Anzalü von Pflanzeimiilchsäften ziu- Unter- suchimg auf Peptone und peptonähnlicho Körper. In all diesen Säften wurde ein dialysiei'barer, peptonähnlicher Körper gefunden, der aus saurer und neutraler Lösung diu'ch MagnesiumsiiLfat gefällt Avird, aus verdünnter wässeriger Lösung diu'ch Kolüensäiu-e. Die Biuretreaktion gab derselbe nicht, durch Pepsin wiu'de er in wahres Pepton verwandelt. Im Milchsaft von Lactuca wurde ein Körper gefimden, der grofse Älmlichkeit mit der von Vines beschriebenen Hemialbuminose und der Phytalbuminose von Martin zeigte. Diese Substanz unterscheidet sich von der Hemialbuminose und Phytalbuminose nur dadurch, dafs sie die Biuretreaktion nicht giebt. In den Säften von Mimusops wurde Albumose, in Brosinum Albumin, in Manihot Globulin nachgewiesen. 1) Chem. News. 53. 28—29. 2) Landw. Versuchsst. XXXU. 389—394. 3) Proc. Royal Soc. XL. 28—39. Pflanzenchemie. 277 Über ein Cellulose bildendes Essigferment, von A. Brown, i) Verfasser hält die Essigmutter füi- spezifisch verschieden von Bacterium aceti. Roingezüchtet erscheint dieselbe als aus Stäbchen von 2 (.i Länge aneinandergereiht, in eine zähe, struktuiiose, durchsiclitige Membran ein- gehilUt, welche ihrem Yerlialten nach ans Cellulose besteht. Verfasser nennt dieses Ferment daher Bacterium xylinum. Dasselbe bildet aus Dexti-ose, Mannit und Lämlose Cellulose. Stärke und Rolu-zucker vermag es nicht zm- Bildung von Cellulose zu benutzen. Aufserdem setzt es Alkohol in Essigsäure, Dextrose in Ghikonsäure mid Mannit in Lä\'ulose tun, wie Bacterium aceti. Studien über Diastase, von C. J. Lintner.2) Dm-ch Füllen der Diastase nach dem Erhitzen auf 70 o wird die Wirk- samkeit des Enzians beträchtlich geschwächt. Auch dm-ch Extraktion mit Glycerin nach Wittich wird ein Präparat gewonnen, das dem mit Koch- salz aus dem Malzextrakt angefällten und durch Auswaschen mit Alkohol und Äther gereinigten, weit nachsteht. Verfasser empfiehlt daher folgendes Verfahren. Ein Teil Gersten- grünmalz oder abgesiebtes Lultmalz wird mit 2 — 4 Teilen 20procentigem Alkohol 24 Stimden digeriert und der alifiltriei-te Extrakt mit dem 21/2- fachen Vohim absoluten Alkohols gefällt. Der abfiltrierte Niederschlag wird in einer Reibschale mit absolutem Alkohol veiTieben, abfiltriert, mit Äther verrieben, nochmals filtriert und schliefslich über Schwefelsäm-e getrocknet. Das so erhaltene Pulver wird nur schwer von AVasser benetzt imd mufs daher vor der Vei-Avendmig mit Wasser angerieben werden. Die beste Rei- nigimg der Diastase \xxr6. diu-ch wiederholtes Fällen derselben mit Alkohol erreicht imd aufserdem durch Dialyse, durch welche allein der hohe Aschen- gehalt derselbeii vermindert werden kann. Die Reinigimg der Rohdiastase diu'ch Bleiessig nach Löew ist zu verwerfen, da das durch Bleiessig nicht gefällte nur noch ein Viertel der ursprünglichen Wirksamkeit besitzt. Das Fermentierungsvermögen der Diastase steigt mit dem Stickstoftgehalt der- selben. Die Analyse der aschefreien Diastase ergab folgende Zahlen, denen die andei-en Fermente zur Seite gesetzt sind: Diastase (Lintner) Pankreasferment (Hüfner) Invertin (Barth, Donath) Emulsin (BuU) Mit Ausnahme der für Pepton charakteristischen Biureti-eaktion sind die Reaktionen der Diastase mit den Eiweifsreaktionen fast identisch, unter- scheiden sich aber durch die mit Guajaktinktur und Wasserstoffhj^^eroxyd auftretende Blaufärbimg. Der blaue Farbstoff ist in Äther, Benzol, Chloroform, Schwefelkohlen- stoff leicht löslich. Lab, Speichel, Pepsin imd Invertin geben diese Re- aktion nicht. Dieselbe Behandlimg, welche die Fermentationsfähigkeit der Diastase zerstört, nämlich Kochen derselben, oder Versetzen mit Alkali oder Säuren CellulOBe- büdendes Ferment. 46,66 C. 7,35 H. 10,42 N. 1,12 S, 46,57 „ "i.^'i 1, 14,95 „ 0,95 „ 43,90 „ 8,40 „ 9,50 „ 0,60 „ 43,5 „ 7.0 „ 11,6 „ 1,3 „ Diastase. ') Chem. Soc. 1886, I. 432—439. 2) Journ. pract. Chem. XXXIV. 378—394. 278 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. vernichtet auch, die Fähigkeit, mit Guajaktiiiktur zu i*eagieren. Diese Re- aktion ist geeignet, cüe geringsten Mengen von Diastase nachzuweisen. Ein Beitrag zur Kenntnis der Eiweifsbilduug in den Pflan- zen, von Karl Oskar ]\Iüller. i) YII. Alkaloide. Wrightin. Über Wrightiu, von H. Warnecke. 2) Das sclion im Jalire 1864 von Stenhause aus dem Samen der ost- indischen ApocjTiacee Wrightia antidysenterica isolierte Alkaloid Wrightin hatte im Jalu-e 18G5 von Prof. Haines (der dasselbe Conessin nannte) die Formel C26H21NO oder C25H22NO erhalten. Warnecke hat dasselbe neuerdings aus den entfetteten Samen gewonnen, indem er den salzsauren, alkoholischen Exü-akt mit Wasser digei-ierte und das Filtrat mit Ammoniak fäUte. Nach dem Trocknen war dieser Niederschlag gröfstenteils in Peü'ol- äther löslich. Nach Entfernung des Peü'oläthers wurde in Alkohol gelöst und diese Lösung bis zm* Opalescenz mit Wasser versetzt, fast sogleich bildeten sich seidenghänzende farblose Nadeln. Das reine Wrightin sclmieckt bitter, krystaUisiert wasserfrei und schmilzt bei 122*^ C. Mit Säm-en bildet es gut krystaUisierende Salze. Es sublimiert zum Teil imzersetzt. In AVasser ist es schwer löslich, leicht dagegen in Alkohol, Äther, Clüoroform, Petroläther u. s. w. Das Platin- doppelsalz ergab 26,42 ^/q Platin. Nach mehreren Analj'sen ergab es 80,54 — 80,70% C. und 11,4 bis 11,46 *^/o H., 8,47—8,49% N. Die Gröfse des Molekfüs beträgt demnach 163,45 imd die Formel wäre CjiHjgN. Ber. für (CiiHi8NHCl)2 PtCl^ Gefunden C22H38N2CI6 541,58 = 73,60 00,00 o/o Pt 194,30 = 26,40 26,42 „ 735,88 = 100,00 Ber. für CjiHjgN Gefunden I. U. 80,444 80,54 80,70% 10,997 11,46 11,40 „ 8,559 8,47 8,49 „ Cn 131,07 = Hl 8 18,00 = N 14,01 = 163,68 = 100,000 100,47 100.59 0/0 Das AVrightin ist somit das erste sauerstofffreie, feste, natiu'lich vor- kommende Alkaloid. Verfasser giebt zum Schlüsse eine Reihe von Speziai- reaktionen des Wrightin an. Conessin. Über Coucssin, von K. Polstorf f imd P. Schirmer. 3) Das Conessin ist identisch mit der von Haines im Jahre 1858 dar- gestellten Base aus der ostindischen Conessirinde, der Rinde von Wrightia antidj-senterica, ebenso dtirfte das von Stenhouse 1864 aus dem Samen 1) Landw. Versuchst. XXXIH. 311—347. 2) Berl. Ber. XIX. 1880, 60—62. 3) Berl. Ber. XIX. 1886, 78—85. Pflanzenchemie. 279 von "Wi'ightia antiilysenterica dargestellte Wrightin mit dieser Base iden- tisch sein. Die Darstellung aus der Rinde ist scliwierig und die Ausbeute ge- ring. So gaben 23 kg der Rinde 30 g Conessin. Die Formel des Conessins ist C12H20N, Schmelzpunkt 121,5 ^ (vergl. voriges Referat über Wrightin). Die Analyse der über Schwefelsäure geti"Ockneten Base ergab: I II i?f'"^^^" Ber. fürC,H,oN C 80,79 80,74 — 80,89% H 11,64 11,48 — 11,24 „' N — — 7,98 7,87 „ Verfasser stellten eine Anzahl Conessinsalze , sowie das Methylcones- sinjodid und Methylconessinhydroxyd dar, welch letzteres jedoch nicht in einer für die Analyse geeigneten Form erhalten werden konnte. Note über Chininhydrat, von F. W. Fletscher. i) Fletsch er weist durch Versuche nach, dafs das lufttrockene Chinin, das diu'ch Lösimg in Äther imd Verdunsten des letzteren erhalten wiixl, nicht wie bisher angenommen, drei ^Eoleküle Krystallwasser enthält, sondern nur eines. Untersuchungen über Strychnin, von W. F. Löbisch und P. Schoop. 2) Es wiu'den dargestellt : Nitrostrychnin-, Amidostrychnin-, Bromsti'ychnin- imd Strychninmonosulfosäure. Nitrostrychnin C2iH2i(N02)N2 O2 erhält man diu'ch Eintragen von 25 g Strychninnitrat in 250 g englische Schwefelsäure. Das Eintragen miifs portionenweise geschehen, da sich die Mischung nicht über 20 ^ er- wäi-men daif. Nach Stägigem Stehen der Mischimg giefst man dieselbe in 2 1 Wasser und neutralisiert mit Ammoniak. Es entsteht ein gelber Niedersclüag , der nach dem Abfiltrieren imd Auswaschen aus verdünntem Alkohol umkrystaUisiert wird und farblose bis hellgelbe Blättclien bildet. Das Nitrostrychnin zeigt die Reaktion des Strychnms mit Kaliumbiehroniat und Schwefelsäure nicht. Es bildet gut krystallisierende Sfilze, schmilzt bei 225 0 \md löst sich leicht in Benzol, Schwefelkolüenstoff, Alkohol, Altlc- hyd, Äther und sehr leicht in Aceton. Löst man die Nitrobase in konzentiierter Salzsäure und giebt AVasser und Stanniol zu, so bildet sich nach 12 Stunden Amidostrychnin C21H21 (NH2)N2 02, das nach Entfernen des Zimis mit Schwefelwasserstoff durch Ammoniak in dünnen Nadeln gefällt wird. Dieses giebt die Strychnin- roaktion ebenfalls nicht, färbt sich aber mit verdünnter Schwefelsäure und Kaliumbiclu'omat- rein blau. Es schmilzt bei 275 0 und. siedet bei 5 nun Druck bei ca. 280 0. Giebt man zu einer Lösimg von 8,5 g Nitrostrychnin in 300 ccm siedendem Alkohol 10 g Kali in 20 ccm Alkohol imd destilliei-t ca. 2/^ des Alkohol ab, so scheiden sich nibim-ote Nadeln ab, die in "Wasser ge- löst mit Kolilensäure Xanthostryclmol bilden, das mit Nitrostiychnin isomer ist. 1) Pharm. Journ. UI. 385. 2) Monatsh. f. Chem. 6. 844-862. 280 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Cocain. Papaveriij. Löst man 10 g Stiyclmin in 100 g englischer Schwefelsäure imd giebt in Schwefelsäure aufgesclüämintes Brom 10 g allmählicli zu, so fällt Ammoniak, nachdem die ]\Iischung in ^/a 1 Wasser gegossen wurde, Brom- strj'chnin aus, das aus 50 ^/q AUvohol umkrystallisiert wird. Durch Einti-agen von 20 g ti'ocknen Stryclminsulfates in 120 g rau- chende, gekülüte Schwefelsäure, welche 20% Anhydrid enthält, entsteht nach 4 Tagen Stryclmimnonosulfosäiu-e, welche die Stiycluiinreaktion eben- falls nicht mehr- zeigt. Diese Sulfosäure wurde als Baryumsalz isoliert. Über die toxischen Wii'kungen dieser Strychninderivate siehe das Original. Notizen über Cocain und seine Salze, von B. H. Paul. Die Löslichkeit des Cocains in Wasser ist 1 : 1300. Durch Eindampfen der wässrigen Lösimg erfälut das Cocain eine teilweise Zersetzung, indem sich wahrscheinlich Ecgonin bildet. Beiträge zum Studium der Alkaloide; über die Untersuchung und Bestimmung der Basen der Pyridin- und Chinolinreihe, von Oechsner de Coninck. i) Versuche zur Synthese des Coniins, von A. Ladenburg. ^j Bei der Ein^virkung von Paraldehyd auf «-Picolin bei hoher Temperatiu- (250 0) erhält man ein in Wasser schwerlösliches Öl, von einem an Cony- rin erinnernden Geruch, dessen Siedepunkt zwischen 190 — 195^ liegt. Die bei der Analyse erhaltenen Zalilen stimmen annähernd auf die Formel eines Allylpyridins. Die bei der Reduktion dieses Körpers erlialtene Base \\n.u-de in das Clüorhydi'at übergefülu't , das ein weifses, kiy staUinisches , luftbeständiges Salz bildet. Um das in diesem Salze vermutete «-Propylpiperidin abzu- scheiden, wurde das Jodcadmiumdoppelsalz desselben dargestellt. Dieses Salz scheidet sich ölig ab und erstarrt bald zumal auf Zusatz eines KrystaU- fragmentes des Coniindoppelsalzes. Die Kiystalle desselben sind denen des Coniinsalzes sehr ähnlicli und haben denselben Schmelzpunkt 117 — 118** wie dieses. Die Analj^se gab mit der Formel (CgHjyNHJja CdJ2 genügend stim- mende Zahlen, auf welche Formel auch das aus Coniin dargestellte Präparat stimmt. Die aus den Mutterlaugen der zweiten luid dritten KrystaLLisation regenerierte Base besitzt grofse Ähnlichkeit mit dem Coniin sowolil in seinem Geruch und seiner Löslichkeit in AA^asser als auch in verschiedenen Reaktionen. Es ist dem Verfasser hiermit also gehmgen, eine dem Coniin selir nahestehende Base synthetisch darzustellen, deren völlige Identität mit dem Coniin dmch Wiederholung des Versuches entscliieden werden soll. Untersuchungen über das Papaverin III, von Guido Gold- schmidt. 3) Bei der Oxydation des Papaverins mittelst Chamäleon entsteht ein neuer basischer Körper, welchem man den Namen Papaveraldin gegeben 1) Bull. soc. chim. XLIV. 617—623. 2) Berl. Ber. XIX. 1886. 439-441. 3) Monatsh. Cbem, VI. 954—975. Pflanzenchemie. 281 hat, da er die Gruppe COII enthält. Die Darstellung dieses Kölners wird auf folgende "Weise durchgefiilu't. 25 g ganz reines Papaverin werden in soviel Seliwefelsäm-e gelöst als zm- Bildung des sauren Sulfates nötig ist, diese Lösimg wird auf 1 1 verdünnt und mit 22%iger Chamäleonlösung versetzt bis nach längei-eni Stehen keine Entfärbung mehr eintritt. Der Überschufs an Chamäleon wü-d mit schwefliger Säure entfärbt, die Flüssig- keit abfiltricit und mit kaltem Wasser dei' Niederschlag ausgewaschen, den man dann mit Alkohol extrahiert. Die alkoliolische Lösung wird sodann soweit eingedampft bis KrystaUausscheidimg beginnt, worauf man sie er- kalten läfst, es scheiden sich hierbei etwa 13 g Papaveraldin als gelbes Krystallpiüver ab. Das Papaveraldin ist m Wasser imlöslich, löst sich in kohlensaurem Alkali, in heilsem Eisessig und in nicht zu verdünnten 3Iineralsäuren, aus letzteren fäUt es bei starker Yerdünnimg Avieder aus. In Alkohol, Äther und LigToin ist es wenig, besser in Benzol und am leichtesten in Cldoroform löslich. Konzentrieii;e Scliwefelsäure färbt es fem-ig gelbrot, Axelche Farbe beim Erwärmen in bordeauxi-ot und schliefs- lich dunkelviolett übergeht. Aufser dieser Base wurden als Oxydationsprodukte Dimethoxylcinchonin- säure C12 ^n NO4, « - Pyridintrikarbonsäm-e Cg H5 NOg , Yeratrumsäure C9H10O4, Meconin CiqHjqO^, Hemypinsäure CjoHjoOg und Oxalsäure erhalten. Die Dimethoxylcinchoninsäure C12H11 NO4 bildet gelbliche Nadeln, die bei 200 — 205 9 schmelzen imd mit Salzsäure wie mit Platinclüorid krystaUi- sierte Salze geben. Sie ist in Alkohol und in heifsem Wasser löslich. Diese Säiu-e enthält zwei Methoxylgruppen und kann in Chinolin über- gefülu-t werden, woher sie ihren Namen erhielt. Bei der Einwü"kung von Jodwasserstoff nach der Z ei sei' sehen Me- thode *) wiu'den vier Methoxylgruppen im Papaverin nachgewiesen, es liinter- bleibt das Jodhj^drat einer tetrahydroxylierten Base CjeHj3 NO4H.J. Mit schmelzendem Kali destilliert Dimethj'lliomobrenzcatechin Cg Hj 2 O2 imd Methylamin, wälu-end aus der Schmelze nach dem Ansäiiern Protocatechu- säure, etAvas Oxalsäm-e und Spuren einer schwerlöslichen Säure mit Äther extrahiert Avmxlen. Papaverinsäure enthält 2 Methoxyle. Mit Phenyl- hydrazinchlorhydrat und Natriumacetat in alkoholischer Lösung erwärmt, giebt Papaverinsäm-e eine hellgelbe Phenylhydrazinverbindung CigHjgNOe : Cg Hg N2, wodurch das Vorhandensein einer AldehydgTuppe bestätigt wiixl. Verfasser giebt nach diesen Umsetzmigen das Schema zu einer Formel des Papaverins : Oxydationsprodukte des Coniins, von J. Baum. 2) Beiträge zur Kenntnis des Brucins, von A. Haussen.^) Die bisher dargestellten Nitrosubstitutionsprodukte des Benzins eigneten sich wegen ilirer Unbeständigkeit weder ziu' Analyse noch zur Darstellung der Amidokörpei'. Haussen erhielt nun durch direkte Nitiierung des Jod- methylbenzins in absolutem Alkohol suspendiert mit konzentrierter Salpeter- säure ein salpetersaures Salz des Mononitrobnizins in goldglänzenden Na- 1) Monatsh. Chera. \l. 989—996. 2) Berl. Ber. XJX. 1886, 500. 3) Berl. Ber. XK. 1886, 520. 282 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Akonitiu. Hop ein. Morphin. dein krystallisiert. Die Yerliindung ist in Alkohol und Äther schwer, leicht in Wasser löslich. Zur Analyse wurde das Platindoj^pelsalz verwendet. Die Niti'obase selbst wurde mittelst kohlensauren Nati'ons aus dem salpetersaiu-en Salz abgeschieden. Die Überfülirung der Niti'obase in die Amidoverbindung wurde mittelst Zinn und verdünnter Salzsäure in der Siedehitze zuwege gebracht. Die Analyse dieser Verbindung ergab die Formel C23H25 (NH2)N2 04 3 HCl für das salzsam'e Amidobruzin. Charakteristisch für das Amidobruzin sind: 1. Eisenchlorid färbt dasselbe anfangs grün, später braun. 2. Sehr verdünntes Kaliumchromat ruft eine der Strychnim-eaktion sehi' ähiüiche violette Färbung hervor. 3. In konzentrierter Salpetersäure IrJst sich dasselbe mit gelber Farbe, die dmx'h Zimiclüorür karmoisinrot wird. Über krystallisiertes Akonitin, von C. F. Bender, i) Um reines Akonitin zu erhalten wird der eingedampfte, alkoholische Exü^akt von Harz und Fetten befi-eit, mit reinem Bikarbonat versetzt xmd mit Äther ausgeschüttelt. Nach dem Ansäuern und Eeinigen des Salzes mit Blutkohle wird die Base frei gemacht und das Bromsalz derselben dargestellt. Nach melu'nialigem Umkrystallisieren des Bromsalzes wird die Base -wdeder mit Magnesia abgeschieden mid aus Äther durch Verflüchtigen desselben krystallinisch gew^onnen. Über die Chromate des Strychnins, von Fr. Ditzler.^) Über das Hopein, von A. Ladenburg. 3) Die Unterscheidungsreaktionen, welche Dr. W. Williamson zwischen dem Morpliin und dem Hopein, einem aus dem wilden, amerikanischen Hopfen isolierten Alkaloid, gefunden hat, köimen mit dem reinen Alkaloid nicht erhalten werden. Es zeigt vielmehr das Hopein ganz dieselben Reaktionen als das Morpliin und wiu'de seine Formel ebenfalls mit der Mori^hinformel Ci7 HjgNOgHgO übereinstimmend befunden. Das von Wil- liamson untersuchte Präparat war nicht rein, es enthielt eine andere von ^lorphin ganz verscliiedene Base. Zur Kenntnis des Morphins, von 0. Fischer imd E. v. Gerich- ten. *) Um stickstofffreie Spaltungsprodukte des Morpliins zu erhalten, bedient man sich der Hofmann' sehen Methode, Avelche auf der Zerlegbarkeit der Ammoniumbasen mittelst Wärme beruht. 0. Hesse hat auf diese Weise aus Acetylmethyhnorphimetin dm-ch Erhitzen auf 120 0 emen stickstoff- freien Körper erhalten. Verfasser haben durch Erliitzen von Morphimethin und Methylmorpln- mothin mit Essigsäureanhydrid neue stickstofffreie Spaltimgskörper des Morphins erhalten imd zugleicli eijie einfache Methode gefunden, zu diesen zu gelangen. 1) Phai-m. Centr.-H. XXVI. 433. •^) Areh. Pharm. Xin. 10.5—109. 3) Berl. Per. XIX. 1886, 783—785. *) Berl. Ber. XIX. 1886, 792—794. Pflanzenchemie. 283 Kocht man Morpliinjodmothylat mit EssigsiUireanhydricl, so orliält man eine Diacotylverbindung des Jodmethylats, welclie mit feinzeiTielionom Silber- aeetat in heifser Lösung behandelt wird. Nacli dem Abfiltrieren von dem gebildeten Jodsilber und Erhitzen auf 180 ^ in Röhren giefst man das Produkt in kaltes Wasser, wobei ein dunkelflockiger Niedersclüag sich aus- scheidet. Dieser wird mit warmem Äther extrahiert, wodurcli man einen nach dem Verdunsten des Äthers in weifscn Nadeln krystallisierenden Körper erhält, dem die Formel Ci8lli4 0^ zukommt. Aus diesem Körper können durch alkoholisches Ammoniak zwei Acetylgi'upi)cn abgespalten werden und man erhält einen Körper von der Zusammensetzimg Ci4Hjq02, von der Zusammensetzung und den Eigenscliaften eines Dioxyplienantrens, das jedoch mit dem Grabe 'sehen Phenanthrenhydrocliinon nicht identisch ist. Codeinjodmcthylat giebt auf dieselbe Weise behandelt einen Körper von der Zusammensetzung Cj^Hj^Og, welcher ebenfalls ein Acetj'ldcrivat ist und beim Behandeln mit alkoholischem Ammoniak ein Phenol liefert, das der Monomethyläther des oben beschriebenen Körpers Cj^ Hjq O2 zu sein scheint. Beobachtungen über die Natur und die Eigenschaften der Alkaloide, von Ochsner de Coninck. ^) Über den Alkaloidgehalt des Extraktum Belladonnae, von B^nadonna. Herrn. Kunz. 2) Da Verfasser die Gegenwart von Cholin in diesem Extrakt nachwies, kaim die Mayer' sehe Methode, das Alkaloid desselben aus der wässrigen Lösung mit Queeksilberjodidkalimn auszufüllen, zur quantitativen Bestim- mung dieses Alkaloides weiterliin nicht mehr in Anwendung kommen. In Alkalien imd Alkalilvarbonaten ist das Atropin löslich, so dafs auch diese Reagentien nicht in betracht kommen. Andere bei der Ausscheidimg von Alkaloiden angewandte Methoden sind ebenfalls wegen der gleichzeitigen Reaktionsfähigkeit des Cholins nicht anwendbar. Verfasser giebt daher folgendes Verfaln-en als das bi-auchbarste an. Der Exti'akt wird mit dem gleichen Gewicht Wasser gelöst imd darauf mit dem zehnfachen Volum 96- prozentigem Alkoliol versetzt. Nachdem der Niederschlag sich abgesetzt, wird filtriert und der Niedersclüag 4 — 5 mal auf dieselbe Weise behandelt. Als in Alkohol unlöslich bleiben 14 — 34 ^/q des Extraktes zurück. Dieses Alkoholfiltiat wird bei 50 — CO ^ im Vacuum destilliert und der Rückstand mit Kahumkarbonat alkalisch gemacht. Durch Ausschütteln mit Äther wird darauf das Alkaloid gewonnen, die letzten Spm^en werden mit Chloroform entzogen, der Äther bei 40 ^, das Chloroform bei 50 ^ unter Einleiten von Wasserstoff verjagt. Um die letzten Spuren von Fett und Clüorophyll zu entfernen, wird das gewonnene Produkt mit durch Schwefelsäm-e schwach angesäuertes Wasser ausgezogen. Diese Lösung wöi-d wieder eingedampft und nach Zusatz von Ammoniak mit Clüorofoi-m das Alkaloid dai'aus extraliiert. Neue Farbenreaktionen einiger Alkaloide, von W. Lenz.^) Beim Schmelzen mit Ätzkali geben Cliinin und Cliinidin eine intensiv grasgrüne, Cinchonin imd Cinchonidin eine blaugi-üne, Cocain eine grün- 1) Bull. sor. chim. 45. 131-141. 2) Arch. Pharm. (3), XXIII. 701—707. =») Zeitschr. anal. Chem. XXV. 29. 284 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Akonitnm- alkaloide. Pilokarpin. Hellgelbe, beim weiteren Erliitzeii bläiüiclie imd zuletzt selimutzig rosen- rote Fcärbimg. Noten über Chininsulfat, von 0. Hesse. *) Die Gegenwart von Cinclionidin im Cliininsulfat des Han- dels, von A. J. Cowley. ^) Vorkommen des Andromedotoxins in verschiedenen Erica- ceen, von P. C. Plagge, ä) Das Andromedotoxin, über welches Verfasser schon frülier berichtete, wiu-de von demselben in vielen Ericaceen gefimden: 1. in den Blättern und dem Holze von Andromeda Japonica Thumlj.; 2. den Blättern und jimgen Zweigen von Andromeda polifolia L.; 3. den Blättern und Blumen von Catesbaei; 4. den Blättern und jmigen Zweigen der Calyculata L.; 5. der Andromeda polifolia angustifolia ; 6. den Blättern imd Blumen von Azalea indica L. imd 7. des Rhododendi'on maximimi L. Beiträge zur Kenntnis der Alkaloide des Aconitum Napellus, von Alex. Jürgens.*) Die Ai-beit enthält zimächst eine ausfüluiiche Besclu-eibung des vom Verfasser eingeschlagenen Weges zur Reindarstellung des Akonitins. Es -wTn-de das bromwasserstoffsaiu-e Akonitin, das Clilorhydrat desselben, das Jodid imd das salpetersaui-e Salz analysiert. Die Analyse dieser Salze, so- wie die Zusammensetzung des Golddoppelchlorides führten zu der Formel ^33^47^012 niit dem Molekularge^\^cht 649. Das Akonitin krystallisiert wasserfrei, das Mittel der Schmelzpunktbestimmungen war 1 7 9 0. Die Lös- lichkeit des Akonitins ist am gröfsten in Benzol imd Clilorofonn. Das Chlorhydrat zeigt die spez. Drehung («) D = 35,89 für das darin ent- haltene Alkaloid 37,91 ^ berechnet. Die Farbenreaktionen mit Phosphor- säiu-e, Schwefelsäure und Zucker, Phosphormolybdänsä\ire und Ammoniak werden in dem Handelsakonitin durch einen dunkell)raunen, harzähiüichen Körper hen^orgerufen, der die Eeindarstellung des Akonitin erschwert, sie finden sich bei dem reinen Präparate nicht. Die Erkennung der reinen Base unter dem Mikroskop beruht auf der Schwerlöslichkeit des Jodsalzes in "Wasser bei Gegenwart von Jodkalium. Man löst etwas Akonitin auf einem Ulii-schälcheu in einem Tropfen essigsäurehaltigen Wassers und giebt etwas Jodkalium zu. Es scheiden sich schon bei ^/2 mg der Base deut- liche plattenförmige Krystalle aus. Es A\iu"den zwei amorphe Akonitbasen isoliert, die sich durch ilu- Lösungsvermögen in Äther und Chloroform unter- scheiden. Über einen basischen Bestandteil des Pilokarpins in den Jaborandiblättern, von Erich Harnack. 5) Das aus den Jaborandiblättern gewonnene dritte Alkaloid giebt in wässeriger Lösung mit Goldclüorid keinen Niederschlag, während das Pilo- karpin gefällt wird. Verfasser nennt dasselbe Pilokarpidin. Pilokarpin wie 1) Pharm. Journ. IH. 818-819. 2) Pharm. Journ. III. 797. 3) Arch. Pharm. XXUI. 905-917. *) Russ. pharm. Zeitschr. XXIV. 721—725, 745—752, 762—769, 778—785, 794—800. 5) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, 417—419. Pflanzenchemie. 285 Pilokarpidin vovwandoln sich leicht in eine amorphe atropinaitigc Base, welche mit dem Namen Jaboridin belegt "win'do. Sie scheint identisch mit der aus Piper Jaborandi gewonnenen, Jaborandin genannten Base nnd mit dem von Chastaing aus Pilokarpin mittelst rauchender Salpetersäure er- haltenen Oxj'dationsprodukt. Die Formel des Pilokarpidin unterscheidet sich von der des Nikotin durch einen Mehrgehalt von 2 Atomen Sauerstoff, das Pilokarpin ist ein metliyliertes Pilokarpidin CuIIißN2 02. Die phj-siologische Wirkung des Pilokarpin imd Pilokarpidin ist gleich. Über den Nachweis des Broms in den bromwasserstoff sauren Salzen einiger Alkaloide, sowie über eine Farbenreaktion des Chinins und Chinidins, von A. Weiler.^) Die Reaktion des Atropins mit Merkurosalzen, von Alfred W. Gerrard.2) Aus der Lösung von Merkm-osalzen "wü'd durch Ati'opin Quecksilber- oxydul abgescliieden. Bemerkungen über Identifizierung von Alkaloiden und an- deren krytallisierten Körpern mit Hilfe des Mikroskops, von A. P. Smith. 3) Über Thebain, von W. C. Howard mid W. Roser. 4) In einer früheren Arbeit hat Howard die Charakterisierimg. des Thebains als tertiäre Base und die Spaltimg desselben unter Einwirkung von konzenü'ierter Clilor- oder BroniAvasserstoffsäiu-e nach einer der folgen- den Gleichimgen festgestellt : ^) 1. C19H21NO3 + HCl = C17H17NO3 + C2H5CI Thebain MorpliothebaisL 2. C19H21NO3 4- 2 HCl = C17H17NO3 + 2CH3CI. Eine quantitative Bestimmimg des bei der Einwirkung von Jodwasser- stoffsäure auf Thebain entstehenden Jodalltyls nach der Methode von Z eis sei 6) beweist, dals jene Reaktion im Sinne der zweiten obigen Gleichung statt- fmdet. Es ist daher das Thebain als Dimethyläther des Morphothebains anzusehen. Dafs das Morphothebain, Avir das Thebain eine tertiäre Base ist, wiu-de durch seine Fähigkeit, mit Alkyllialogenen zu Ammoniumsalzen zusammen- zutreten, bewiesen. Verfasser stellten das Morphothebainmetliyljodid, das Morph othcbainätliyljodid und das Morphothebainbenzylchlorid dar. Ein bedeutsamer Unterscliied des Thebains vom Morpliin resp. Codein zeigt sich darin, dafs das Thebain sich schon nach Anlageiimg eines Alkyl- jodides spaltet, w^ährend aus dem Codein das Methylmorphimethin dargestellt werden mufs und erst die aus diesem entstehende Ammoniakbase der Spal- tung unterliegt. Diu-ch die Spaltungsvorgänge der aliphatischen Ammonium hydroxyde imter Einwirkung von Wanne, deren Kenntnis aus den Untersuchungen 1) Arch. Phann. Xm. 161—166. 2) Phann. Joum. IH. 762. 3) Analyt. 1886, 81. *) Berl. Ber. XIX. I886, 1596—1604. 5) Berl. Ber. XVH. 527. 6) Zeissel, Mon. f. Chem. VI. 989. 286 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Strj-chnin. Pilokarpiu uad Jaborin. A. W. Hofmanu's herrührt, werden die Verfasser zu dem Sclüusse ge- fiüu-t, dafs die Basen, bei welchen eine zweimalige Addition eines Jodalkyles notwendig ist, \im zu einem Ammoniumhydi-oxyd zu gelangen, welches beim Erllitzen zerfällt, ein zweiwertiges Radikal an Stickstoff gebunden einen Ivolilenstoff-Stickstoöi-ing enthalten. Da sich nun das Thebain schon nach Anlagerung eines Alkyljodides so leicht spaltet, kann man umgekehrt sclüiefsen, dafs in diesem der Stickstoff nicht in einem Ring gebimden ist, es wäre daim nicht als Pyridinderivat aufzufassen. Untersuchungen über Strychnin. Abhandlung von W. F. Lö- biscli imd P. Schoop. i) Es Anu'den von den Verfassern dargestellt Xanthostryclmol aus Nitro- strychiün mit alkoholischer Kalilauge. Aus dem Xanthostryclmol wurde mit verdünnter Salzsäiu-e luid Stanniol Amidosti-ychnin gewonnen, das mit Essigsäiu-eanliydi-id Acetylamidostiychnin gab, C21H21N2O2NHC2H3O -f- H2 0. Mit verdünnter Salzsäure kann aus dem Xanthostiwchnol das Nitro- strychnin wieder goAvonnen werden, wobei eine einfache Wasserabspaltung stattfindet. Erhitzt man 30 g Stryclmin mit ebenso viel Natriimialkoholat in 150 ccm absolutem Alkohol eine Stunde auf dem Wasserbade, giebt zur Lösimg 50 ccm Wasser, verjag-t den Alkohol imd leitet in das in Wasser gelöste Produkt Kohlensäm-e, so erhält man einen schwach gelben Niederschlag. Dieser Niederschlag besteht aus einem Stiychninhydi'at, das Verfasser Stryclmol nennen. Es giebt mit doppeltchromsam-em Kali und Schwefelsäure nicht melu- die Strychninrealction , wird aber mit Schwefel- und Salpetersäm-e intensiv karminrot. Durch Erhitzen kann dem Strychuol das Wasser nicht wieder entzogen werden, wohl aber durch Kochen mit verdimnten Säxu-en oder durch konzentrierte Schwefelsäure in der Kälte. Strychnol wird leichter als Stiyclinin oxydiert und reduziert ammoniakalische Silberlösung. Durch Erhitzen mit wässeriger Kalilauge ^^ärd Stryclmin nicht in Strj^clmol verwandelt. Diu'ch vierstündiges Erhitzen mit 10 ccm kon- zentrierter Schwefelsäiu-e imd 10 ccm Wasser bei 100 ^ ^mrde eine bei 270 ö schmelzende, diu"ch vierstündiges Erhitzen mit 20 Teilen 25 0/oiger Salzsäm-e bei 100 ^ eine bei 272 <> schmelzende Base gewonnen. Notiz über die Alkoholate des Conchinins, von F. Mylius.^j Konstitution einiger Chinolinderivate, von Zd. H. Skraap imd Ph. Brunner. 3) Über Hope'in, von C. Leuken. 4^) Note über Chininhydrat, von Flückiger. 5) Note über Chininhydrat, von 0. Hesse. ß) Note über Chininsulfat, von 0. Hesse. '^) Über Pilokarpin und Jaborin, von Harely und Calmels.^) ') Monatsschr. f. Chem. Vn. 75—94. a) Berl. Ber. XIX. 1886, 1773—1776. 3) Monatsh. Chem. VH, 139—157. *) Pharm. Journ. X. 553. 5) Pharm. Journ. XVI. 897. 6) Pharm. Journ. XVI. 937. 7) Pharm. Journ. XVI. 1025. 8) Compt. rend. 102, 1116—1119 und 1251—1254. Pflanzenchemie. 287 Die Analvse zalürcichor Ycrliiiiduiig-en dos Pilokarpins veranlafste die 1 o-, n • V T.^ ^ (C5H4N) t'i — CCH3 — N(CH3)3 Verfasser, dem Püokarpiii die Formel "■ ^ * ' ' COO '' zu geben. Die Beweise ITir die Berechtigimg dieser Konstitutionsfonncl, sowie die Syntliese des Pilokarpins sollen in einer s]iäteren Abhandlung veröffentlicht werden. Behandelt man Pilokarpidin mit rauchender Salz- oder Sali)otersäuro , so entsteht Pilokai-pin CionuN2N2. Das von Chas- taing dabei gefundene Jaborandin Parodi's C1ÜH12N2O2 konnten Ver- fasser nicht erhalten. Auch beim Kochen mit verdünnter Salzsäure durch 48 Stimden oder mit Wasser, sowie beim 24 stündigen Erhitzen für sich auf 120^ giebt Pilokarpin Pilokarpidin. Die Metallsalze des Pilokarpidins sind denen des Pilokarpins ähnlich. Jaborin wm-de aus Pilokarpin auf folgende "Weise erhalten. Das Pilokarpin A\au"de bei 50 ^ getrocknet und dann sofort auf 150 ^ erhitzt. Es entwich hierbei Triniethylamin. Beim weiteren Erhitzen auf 175 ^ hinterbleibt eine Masse, die mit Wasser luid Barytlösiuig behandelt beim Ausschütteln mit Äther an denselben Jaborin abgiebt, wähi-end in der ßarytlösimg Pilokai-pidin und Jaborinsäure ge- funden wurden. Das Jaborin ist in Wasser imlöslich luid bildet eine braime, eintrocknende firnifsartige Masse, welche beim Kochen mit starker Salzsäure oder Kahlange Pilokarpidin giebt. Es wiu'den verschiedene Salze des Ja- borins dargestellt. Die Alkalisalze der Jaborinsäure sind in Wasser und Alkohol löslich, sie wü-d dm-ch kochende Salzsäm^e oder Alkali in Pilo- kai'pidin imd /^-Pyridin- «-milchsüure gespalten. L^ber Piliganin, das Alkaloid einer brasilianischen Lycopo- i'jiiganiu. diacee, von Adrian, i) Eine brasilianische Lycopodiacee, wahrscheinlich Lycopodium Saus- sm-ns, enthält ein äufserst giftiges Alkaloid, das als Brechpm-giermittel wirkt. Die Pflanze, Piligan genannt, wird mit Wasser extrahiert, das Exti-akt ein- gedampft und mit Alkohol ausgezogen, die Lösimg mit Bleiacetat gefällt, filtiiert und das Filtrat mit Kalk vom Bleiüberschufs befreit. Nach dem Ansäuern mit Weinsäure wird A^eder filtriert und das Füti'at eingedampft. Der Rückstand Avii'd mit Wasser und etAvas Soda aiifgenommen und mit Chloroform geschüttelt. Aus der Clüoroformlösung wii'd das Piliganin dm-ch Verdimsten des Chloroforms als eine weiche, helbgelbe Masse erhalten. Zur Kenntnis des Dehydromorphins (Oxydimosphins, von Jul. Donath. 2) Das Dehydromorphin CnHiyOgN wird beim Erhitzen nait wenig Schwefelsäm-e schön blaugrün, beim Verdünnen mit Wasser rosenrot, auf Zusatz von Salpetersäm-e , salpetriger Säure, oder NatriuinlijTpochlorid tief- violett. In den Reaktionen mit Eisenclilorid , Salpetersäure, Fröhde's Reagens und Jodsäm-e stimmt es mit Morphin überein. Das Dehydromorphin wird weder von Naüiumamalgam , noch von Zink oder Zinn und Salzsäure zu Morpliin reduziert. Zwei Morphinreaktionen, von Jul. Donath.3) Donath giebt eine Ergänzung der Tattersall'schen Reaktion mit 1) Compt. rend. 102, 1322—1323. 2) Journ. prakt. Cliem. XXXIII. 559—562. 3) Journ. prakt. Cbeui. XXXIII. 5G3— 564. 288 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Atropin. Syntbesevon Coniiu. Schwefelsäure und Kaliiunarsenat an. Eine Variation der Yitali'schen Eeaktion besteht daiin, dafs er Morphin mit 8 Tropfen Schwefelsäm-e ver- reibt und einen Tropfen einer Lösiuig von i Teil Kaliumclüorat auf 50 Teile Schwefelscäure zusetzt. Morphin zeigt liierbei eine schön grüne Färbung mit schwach rosenrotem E?and, wälu-end Deliydromorphin sich braungrün färbt. Über die Yitalische Reaktion zum Nachweise des Atropins, von E. Beckmann. 1) Oxydiert man Atropin mit starker Salpetersäm^e mid versetzt es darauf mit alkoholischer Kalilauge, so tritt eine intensiv \äolette Färbimg auf, die bald in Kirsclu'ot übergeht und darauf verblafst (Vitalische Reaktion). Eine ganz älmliche Reaktion zeigt das Verati^in, nur tritt dieselbe nicht so rasch und intensiv auf und ist in der Nuance etwas verschieden von der Atropini-eaktion. Eine sichere Erkennung des Atropins ist daher nur dann möglich, wenn vorher die Abwesenheit von Veratiin konstatiert ist. Sichere Unterscheidimgsmerkmale beider Alkaloide sind jedoch folgende. IHit einem Nitrit imd wässeriger Kalilauge giebt Ati'oi^in eine rotviolette, A^'eraüin aber eine gelbe Färbung. j\Iit einer Mischung gleicher Volumina von Eisessig und Schwefelsäm'e geben Ati'opin xmd Veratrin bräimliche, gi'iüi fluoreszierende Flüssigkeiten. Beim Erliitzen bleibt die Ati-opinlösung bis zur Bräunung farblos, während die Veratrinlösung von farblos dm-ch intensives Kirsclu'ot in Braim übergeht. Ati'opin giebt mit Salzsäiu'e gekockt keine rote Lösung, wie Veratrin und eine Mischung von Atrophi und Zucker wird nicht wie A^erati'in grün und blau, sondern gelb und braun. Synthese der aktiven Coniine, von A. Ladenburg. 2) Verfasser wiederholte seine früheren Versuche zm^ Synthese der aktiven Coniine in gxöfserem Maafsstabe imd kam dabei zu folgenden Resultaten. Nachdem durch Einwirkimg von Paraldehyd auf a-Picolin im zugeschmol- zenen Rolire bei 250 — 260^ Allj^lypridin dai'gesteUt war, wurde dasselbe durch Reduktion mit alkoholischem Natiium bei Siedetemperatiu- in «-Propyl- piperidin übergeführt. Diese Base nun stimmt in fast allen Eigenschaften mit dem Conün überein imd darf wohl als chemisch identisch mit dem- selben betrachtet werden. Um jedoch ganz sicher zu sein, stellte Ver- fasser aus den «-Propylpiperidin das Conyrin her, das mit dem aus Coniin gewonnenen Conyrin Avieder in allen Punkten übereinstimmte. Es winde auch die physiologische Wü-kimg des « - Propjdpiperidins geprüft und ebenfalls mit der des Coniins identisch gefunden. Das a - Propj-lpiperidin scheint jedoch physikalisch isomer mit dem Coniin zu sein, da ersteres optisch inaktiv ist, während letzteres eine Rechtsdrehimg zeigt. Der Versuch, das «-Propylpiperidin durch Penicülium glaucum in seine beiden optisch aktiven Isomeren zu spalten, mifslang. Da nun nach Pasteur Löslichkeitsimterschiede von rechts- und links- weinsauren Salzen optisch aktiver Körper vorhanden sind, so wurde diese Eigenschaft zm Trennung der beiden Prop^dpiperidine benutzt imd dabei zwei verschiedene Körper erhalten. Die aus dem rechtsweinsauren «-Propjd- piperidin wieder gewonnene Base zeigte auch physikalisch genau dieselben 1) Arch. Pharm. XXIV. 481—484. ^ Berl. Ber. XIX. 1886, 2578-2583. Pflanzenchemie. 289 Eigenschaften wie das Coniin, wodurch die völlige Identität des Coniins mit dem rechtsdrehenden «-Propylpiperidin erwiesen ist. Aus der Mutterlauge der reclitsweinsauren «-Propylpiporidiiikry stalle A\iu'de mittelst des Jndcadmiumsalzcs die linksdrehende Base gewonnen uml so auch das Linksconiin in fast reinem Zustande isoliert. Über das spezifische Drehungsvermögen der Piperidinbaseu, von A. Ladenburg. ^) Reduktion des Nicotins, von A. Liebrecht. 2) Über die bei Einwirkung von Brom auf Dimethylpiperidin entstehenden Verbindungen. Neue Synthese von Piperidinderi- vaten, von Gr. Merling.-"*) Über die Alkaloide der Jaborandiblätter, von Erich Harnack.^^) Die einfachen Salze des Pilocarpidin sind sehr leicht löslich, das schön krj'stallisierende Platindoppelsalz ist imlöslicli in Alkohol, löslich in sieden- dem AVasser. Das Jaboridin, welches beim Eindampfen in saiu-er Lösung aus dem Pilocai-pindin entsteht, wie das Jaborin aus dem Pilocarpin, bildet ein Gold- iind ein Platindoppelsalz, letzteres ist amorph. AYie die mit Unter- stützung von A. Plettner ausgeführten Yersuche lehrten, wirkt Pilocarpi- din schwächer giftig als Pilocarpin, Jaboridin schwächer als Jaborin. Beitrag zum Studium der Alkaloide, von Oechsner de Coninck.'^) Zur Kenntnis des Pseudomorphins, von 0. Hesse. ß) Donath hatte den Namen Dehydromorphin vorgesclüagen, Verfasser empfiehlt jedoch den Namen Pseudomorphin beiziibehalten und stellt einige geschichtliche Angaben Donath's über das Pseudomorpliin richtig, llit dem gleichen Ge\^'icht Rolu-zucker gemischt und mit reiner Schwefelsäure versetzt, giebt dasselbe eine dimkelgrüne , ins Braimgrüne übergehende Lösung, mit eisenoxT^ilhaltiger Säure eine schöne blaue, dann intensiv dimkel- grüne Lösmig. Über die China bicolor, von 0. Hesse. '^) Chinin, Concliinin, Cinchonin, überhaupt die Alkaloide der echten Chinarinde, sind nach wiederholter Untersuchung des Verfassers in der China bicolor nicht vorhanden. Spaltungen des Pilocarpins, von E. Hardy und G. Calmels. 8) Beurteilung der Reaktion des Pilocarpins, von E. Hardy mid G. Calmels.9) Über das Coffein, von Ernst Schmidt. lO) Verhalten des Coffeinmetliylliydroxyd bei erhöhter Temperatur. Das Coffeinmethylhydroxyd C8H10N4Ö2 CH3OH + Hg 0 büdet farblose feder- 1) Berl. Ber. XIX. 188G, 2584. 2) Ebenda 2587. ' 3) Berl. Ber. XIX. 1886, 2628—2632. *) Arch. exper. Pathol. H. 439-445. 5) Compt. rend. 103, 62—63. 6) Ann. 234, 253—256. ') Ann. 234, 380—384. 8) Compt. rend. 102, 1562—1564. 3) Compt. rend. 103, 277—281. iO) Arch. Pharm. XXPV^ 522—528. Jahresbericht 1886- JaboraDcli- blatter. Pseudo- morpbin. Coffein. 19 290 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. China- Alkaloide. Papaverin. artig gruppierte Nadeln, ist leicht löslich in Wasser, Alkohol und Chloro- form und schmilzt bei 137 — -1380 im entwässerten Zustande, bei 90 — dl^ in wasserhaltigem Zustande. Bis gegen 170^ erhitzt erleidet die Base keine Zersetzung, bei 200 — 220 ^ entsteht mrter Auftreten eines schwachen Methj'lamingeruches und Hinterlassung von wenig Rückstand Coffein. Eme ganz ähnliche Zersetzung erleidet die Base bei der trockenen Destillation im Wasserstoff Strom. Das Coffei'nmethylhydroxyd liefert aber, abweichend von den anderen quaternären Ammoniiunbasen, bei der trockenen Destillation kein Methylkofteiin. ObAvolü in den Destillationsprodukten IMethylalkohol nicht gefunden wiirde, so dürfte unter Berücksichtigung des Verhaltens des Coffeinmethyljodids und Chlorids beim Erhitzen, doch die Spaltung im wesentlichen nach der Gleichung C3HJQN4 02C Hg OH = C8H2QN4O2 + CHg OH verlaufen sein. Die Bildimg von Methylamin mid Cholestrophan wurde auf secundäre Prozesse, vielleicht auch auf eine Zersetzung von intermediär gebildeten Methylcoifein zurückzufülu-en sein. Zur Kenntnis der Picolinsäure und Nicotinsäure, von E. Seyfferth.i) Zur Kenntnis der China-Alkaloide, von William J. Comstock und Wilhelm Königs. 2) Verfasser versuchten die Chinal»asen durch successive Behandlung mit Brom, Fünffaclichlorphosphor und alkoholischem Kali in weniger stark hy- drierte Verbindungen überziifülu'en, von deren genauerem Studium vielleicht weitere Aufsclüüsse über die Konstitution dieser Basen zu er-warten ist. Das Cinchonin kann in einem Gemisch von Clüoroform und Alkohol in „Cinchonindibromid" Ci9H22Br2N2 0 übergeführt werden, welches beim Kochen mit alkoholischem Kali zwei Moleküle Bromwasserstoftsäm-e ab- spaltet und „Dehydrocinchonin" Ci9H2oISr2 0 liefert. Dm-ch Behandehi des Dehydrocinclionins mit Fünffachclüorphosphor wm-de DehydrocinchonincMorid imd durch Kochen dieses Körpers mit aDcohohschem Kali „Dehydi'ocinchen" C19H18N2 erhalten. Dieselbe Base C19H18N2 bildet sich auch, wenn man Cinchen C19H20N2 zuerst in Chloroformlösung bromiert und das entstandene Cinchendibromid mit alkoholischem Kali erhitzt. Sie läl'st sich also auf folgenden beiden Wegen erhalten: C19H22N2O Cinchonin. Ci9 H21 N2 Cl Cinchoninchlorid, C19H20N2 Cinchen, Ci9 H20 Bri2 N2 Cinchendibromid, Ci9 H22 Br2 N2 0 Cinchonindibromid, Ci9 H20 N2 0 Dehydrocinchonin, Ci9 H22 N2 Cl Dehych'ocinchoninchlorid, Ci9 H18 H2 Deliydrocinclien. Die ausführliche Beschi-eibung der Reaktionen und der entstandenen Körper siehe im Original. Untersuchungen über Papaverin, von Guido Goldschmiedt. 3) Oxydiert man verdümite schwefelsam-e Lösung von Papaverin (34 g in 2 1) mit 15 g Permanganat in lV2Pi'oz. Lösung in der Kälte und setzt dann noch 35 g einer 2proz. Chamäleonlösung zu, so erhält man, nach 1) Journ. prakt. Chem. XXXIV. 241—263. 2) Berl. Ber. XIX. 1886, 2853—2859. 3) Monatsh. Chem. VU. 485—505. Pflanzenclienüe. 291 Entfemuiig des Mangaiinieclersclilages durch Lüsoii in schwefliger Säure einen Rückstand von 18,5 g Papaveraldin. Verfasser stellten eine Anzahl Papaveraklinvcrhindungen dar, deren Charakterisierung im Original zu finden ist. Durch kiu-z andauerndos Schmelzen von Papaverin mit Kalihydrat wurde dasselbe in A^eratrumsäure luul geringe Giengen Dimethoxylchinolin gespalten. Versetzt man die stark verdünnte, salzsaure Lösimg von Papaverin mit etwa der doppelten Menge Zinn und erwärmt aiif dem Wasserbade bis das Metall gelöst ist, so erhält man ein Zinndoppolsalz, das nach dem Entzinnen mit Schwefelwasserstoff ein Reduktionsprodukt dos Papaverins, das Tetrahydropapaverin, C20H25NO4 liefert. Über einige neue Salze des Papaverins, von Rudolf Jahoda. i) Zur Bestätigung der Formel C2oH2iN04 für das Papaverin hat Ver- fasser folgende Salze dargestellt und untersucht. Das neutrale, bernstein- saiu-e Salz: C20H21NO4C4H6O4; benzoesamus Salz: C20H21NO4. C7H6O2; Salieylat: C20H21NO4 . C7H6O3. Das Jodsalz C20H21NO4HJ giebt das Quecksilberdoppelsalz (C2oH2iN04HJ)2HgJ2. Das Cadmiumchloriddoi)pelsalz (C2oH2iN04HCl)2CdCl2 ist isomorph mit dem Zinkchloriddoppelsalz. Aufser- dem M-iu'de dargestellt das Clilorbromcadmiumdoppelsalz (C2oH2iN04HCl)2Cd Br2, das Chlorjodcadmiumsalz (C2oH2iN04HCl)2CdJ2 und das Chlorjodzinksak (C2oH2iON4HCl)2ZmJ2. Zur Konstitution des Cinchonins, von Zd. H. Skraup.2) Cinchonin. Bischof imd Bach kamen in ilirer Arbeit über Hydropyrocinchou- säure zu Schlüssen, welche im Widerspruche zu den vom Verfasser ge- fimdenen Thatsachen, bei der Untersuchung der syrupösen Oxydations- produkte des Cliinins und Cinchonins stehen. Über das optische Drehungsvermögen der Piperidinbasen, n., von A. Ladenburg. 3) Zur Kenntnis des Ecgonins, von C. E. Merck.*) Ecgonin. Destilliert man Ecgonin mit trockenem Barythydi-at, so geht eine flüch- tige Base über, deren Platinsalz die Formel des Methylaminplatinclüorides zukommt. Da das Tropin bei derselben Behandlung ebenfalls Methylamin abscheidet, scheint die Verwandtschaft des Ecgonins mit dem Tropin da- durch bestätigt zu sein. Erhitzt man salzsaures Ecgonin mit Fünffachchlorphosphor imd Chloro- form im zugeschmolzenen Rohr 10 Sümden lang auf 100 0, so kann durch Ausschütteln der Chloroformlösung mit Wasser, nachdem die Phosphorsäiu-e imd Salzsäm-e aus der wässerigen Lösimg durch Süberoxyd entfernt und die wässerige Lösung eingeengt A\iirde, eine Base gewonnen werden, die sich von Ecgonin durch IVlindergehalt von 1 Molekül Wasser unterscheidet. Die Ivrystallisierte Base konnte bis jetzt noch nicht rein erhalten werden. Das Goldsalz derselben ergab für dieselbe bei der Analyse die Formel C9H13NO2. ') Monatsh. Chera. TU. .506—516. 2) Monatsh. Cliem. VII. 517-518. 3) Berl. Ber. XIX. 1886, 2975—2977. *) Berl. Ber. XIX. 1886, 3002—3003. 19' 292 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Ulexiu. Berberie- Alkaloide. Spezifisches Grewiclit des krystallisierteii Strychniu, von Thos. P. Bluut. 1) In einer Lösung von Bleisubaeetat vom spezifischen Gewicht 1,13 bleibt ein Kiystall von Stiychnin suspendiert. Es ist dalier das spezifische Gewicht des Stiychnins ebenfalls 1,13. Über die Zusanamensetzung und Löslichkeit von Strychnin- citrat, von Frank und H. Fischedick. 2) Strychnin giebt nüt Citi'onensäiu'e zwei saure Salze, deren eines mit 4, das andere mit 2 Molekülen "Wasser krystallisiei-t. Die optische üntersuchungsmethode für schwefelsaures Chinin, von David Hooper. 3) über das Verhalten des Morphins gegen Kaliumchromat, von Franz Ditzler.'*) Ein Versuch, das Morphin als Cliromat quantitativ zu bestimmen, mifslang, wegen der leichten Oxydationsfähigkeit desselben auch durch die gebimdene Clii'omsäiu*e. Wiixl Morplünlösuug mit einem Überschufs von Kaliiunchromat ge- schüttelt, so fällt vorzugSAveise Morphin aus, wähi^end diu-ch langsamem Zusatz von Kaliumclu'omatlösimg zu Morphinlösimg Morphinchromat abge- schieden -«drd. Ulexin, eine neue Base aus Ulex Europaeus, von A. W. Gerrard.^) Zm- Entfernung des Fettes extrahiert man den Samen mit Äther, darauf wird er mit Alkohol behandelt. Nach dem Verdunsten des Alkohols liinterbleibt ein Exü'akt, den man mit "Wasser auskocht und die mit Ajnmo- niak versetzte, wässerige Lösung mit Chloroform ausscliüttelt. Die so er- haltene Base löst sich leicht in Wasser und giebt mit Säm-en gut krystalli- sierende Salze. Zur Kenntnis der Alkaloide der Berberideen, von 0. Hesse.^) Li der "Wurzel von Berberis Aiügaris sind aufser dem Berberidin noch mindestens 4 Alkaloide enthalten. Aus der Mutterlauge des salzsauren Berberidin gewinnt man das Oxyacanthin diu'ch FäUung mit Sodalösung und Ausschütteln des Niedersclüages mit Äther. Es gehen Merbei jedoch noch zwei andere Alkaloide in Lösung, während ein viertes in dem Nieder- schlage zurückbleiVit. Das Oxyacanthin kami rein erhalten werden, wenn man den Eück- stand des Ätherexti-aktes in Essigsäm-e löst imd mit Glaubersalz das Oxya- cantliinsulfat ausfällt. Aus der Mutterlauge wird mit salpetersa\u-em Nati-ium das Berbaminniü'at gefäUt, in dessen Mutterlauge noch eine basische Partie gelöst blieb, die Verfasser noch nicht näher untersuchte. Verfasser ver- ändert nach seinen neueren Untersuchungen die Formel des Oxyacanthins von Cj9H2iN03 in CjgHjgNOy, avozu ihn hauptsächlich die Zusammen- setzmig des Chlorhydrates bestimmte. 1) Pharm. Joum. Trans. 1880, 62. 2) Pharm. Journ. Trans. 1886, 17L 3) Pharm. Joum. Trans. 1886, 61. *) Arch. Pharm. XXIV. 701—705. 5) Pharm. Joum, Trans. 1886. «) Berl. Ber. XIX. 1886, 3190-3194. Pflaiizencbemie. 293 Wird die alkoholische Lösung des Oxyaeanthins niit Kalihydrat er- wäi-mt, so geht dasselbe in /y-Oxyacanthin übei-. Über Adonis ciipaniana, von Y. Corvello. ') Aus Adonis cupaniana kann dasselbe Alkaloi'd „Adonidiu", wie aus Adonis yemalis gewoimen werden. Dassellie stellt eine amorphe, farblose Substanz von bitterem Geschmack dar und zeigt älinliche Wii-kung wie Digitalin. Über Spartein, von E. Merck. 2) Spartein, C15 Hgß N2 ist eine an der Luft sieh rasch verändernde Fliissigkeit, weshalb für den Handel meist das schwefelsaure Salz dai'ge- stellt wird, das auch vorzugsweise in der Medizin Verwendung findet. Dasselbe wirkt auf das Centralnervensystem und fühi"t bei gi'ofsen Dosen den Tod herbei. Die Pflanze wurde schon früher als Yolksheilmittel be- nutzt, geriet jedoch später in Vergessenheit und erst in neuester Zeit ^\■ird dieselbe wieder als Heilmittel benutzt. Neue Methode zur Darstellung des Sparteins und seiner Salze, von A. Houde. 3) Über Cuprein und Homochinin, von 0. Hesse. ■^) Das Homochinin ist nach dem Verfasser kein besonderes Alkaloi'd, sondern eine Verbindung von gleichen Molekülen Cuj)rein und Clünin, aus welchen Bestandteilen es demselben gelang das Homochinin wieder dar- zustellen. Über das Lupanin, von Max Hagen. 5) Dieser Körper, C15H25N2O findet sich als einziges Alkaloid in den Samen der blauen Lupine (lupinus angustifolius). Adonidiu. Spartein. Cuprelu. Lupanin. yill. Ätherische Öle, Balsame, Harze, Terpene, Kampfer, Kohlenwasserstoffe. Beiträge zur Kenntnis des Carvacrols und seiner Derivate, von S. Lustig. 6) Über einige Harzsäuren aus der Familie der Abictineen, Harzsäureuu von T. Perrenoud. ^) Es konnten aus verschiedenen Harzsorten niu" zwei Harzsäuren, Abie- tinsäiu-e und Pimarsäure gewonnen werden. Die Abietinsäure zeigte den Schmelzpunkt 1G5 *', die Pimarsäure 148". Beide entsprechen ilu-er Zu- sammensetzung nacli der Formel C10H14O, doch mufs diese Formel für die Pimarsäure vierfach genonunen werden, da ein saures Ammoniaksalz C'4,) H55 (NH^) O4 dargestellt wimle. Das Wurzelharz der Kiefern, sowie das amerikanische Colophonium enthalten Abietinsäure, wälu'end im Stamm- harz Pimarsäure enthalten ist. ') Oazz. clum. Ital. XIV. 49.3. 2) Pliarin. Centr.-H. XXYII. 10(J. 3) Journ. Pharm. Chim. XIII. 39-41. *) Ann. Chem. 2.30. 5.5—73. 5) Ann. Chem. 230, 367—384. 6) Berl. Ber. XIX. 18SG, 11—18. 7) Chem. Zeit. IX. 1590—1591. 294 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Borneol. Terpentiuöl. Über das Guttapercha aus Bassia (Butvropermum) Parkii, Gr.' Don und seine ehem. Zusammensetzung, von Ed. Heckel u. Fr. Schlagdenhauffen. 1) Es ist dem gewöhnlichen Guttapercha nahezu gleich, giebt jedoch an Peti'oläther, Schwefeläther, Terpentin und siedende Essigsäiu'e weniger ab als letzteres. Über eine neue Synthese eines inaktiven Borneols, von G. Bouchardat und J. Lafont. ''^) Aus Tereben Cio Hig wird durch Erliitzen mit 1 V2 Teilen Eisessig auf 100 *^ ein Produkt erlialten, das mit Wasser und einem geringen Über- schufs von Ätzkali geschüttelt eine bei 215'^ siedende Fraktion liefert, welche dem Borneolacetat C10H16C2H4O2 gleich ist. Dieses Borneolacetat ist optisch inaktiv imd wird durch alkoholisches Kali beim Erhitzen auf 100° wälu-end 10 Stunden in Kaliumacetat und inaktives Borneol zerlegt. Letzteres sublimiert leicht über 100*^, schmilzt bei 185,5 — 190*^ und liefert bei der Oxydation mit Salpetersäure einen inaktiven Kampfer CjoHieO. Behandelt man dasselbe 12 Stunden lang mit 15 Teilen gesättigter Salz- säure bei 100°, so erhält man ein fettes Clüorhydi-at GioHieHCl. Ghemische Reaktionen zum Nachw^eise des TerjDentinöles, von H. Hager. 3) Bei der Einwii-kung der öle auf eine ]\Iischung von Terpentinöl und Guajakharz ergaben sich drei Möglichkeiten. 1. Die Öle sind zur Ozonbildung geeignete „Ozonoprothymölo". 2. Sie regen das Terpentinöl im Kontakt mit Guajakharz zm* Ozon- bildung an, „stimulatorische Öle". 3. Sie verhalten sich gegen Terpentinöl mit Guajakliarz indifferent ,,adiaphorische Öle". Um tUese Eigenschaften der zu untersuchenden Öle zu prüfen giebt man in zwei Reagenscylinder je eine Messerspitze voll frisch gemahlenes Guajakharz und 10 — 20 Tropfen absoluten Alkohol, sowie einen K\ibik- centimeter des auf Terpentinöl zu prüfenden Öles. In den einen Cylinder B werden nun 4 — 5 Tropfen Terpentinöl gebracht und zu beiden Cylindern noch je 1 ccm Benzol zm- Verdünnung aufgekocht. Ist das Öl ein stimulatorisches und frei von Terpentinöl, so wird in dem mit Terpentinöl versetzten Cylinder Blaufärbung eintreten, in dem anderen nicht. Ist es ein indifferentes, adiaphorisches, so bleiben beide Cylinder imgefärltt und tritt erst auf Zusatz eines stimulatorischen Öles (Citronenöl, Spieköl) in dem Cylinder B Blaufärbung ein, nicht aber in dem anderen, wenn das Öl frei von Terpentinöl ist. Bemerkungen über russisches Terpentin und die Oxydlation desselben durch atmosphärische Luft, von C. F. Kingzett.*) Dm'ch eine grofse Anzahl von Untersuchungen stellt Verfasser das optische Drehungs vermögen der im Handel vorkommenden russischen Terpen- tinsorten fest. ') Compt. rend. 101, lOGiJ— 1071. ^) Compt. rend. 102, 171—173. 3) Pharm. Centr.-H. XXVI. 430—432. *) Journ. ehem. soe. Ind. V. 7—10. Pflanzenchemie. 295 Die Oxydationsfilliigkeit dersollicn ^^•il'^l durch Bestimmung des absor- Itierten Sauerstoffes und der dabei erzeugten Mengen von Wasserstoffsuper- oxyd angegeben. Bildung von einatomigen Alkoliolon aus Terpentinöl, von Cr. Bouehardat und .1. Lafont. ') Über das ätherische Öl der Liiidenbl-ltter (Citrus Limetta). Vorl. Mitteilung von F. Watts. 2) Aus den fraktionierten Destillationen des ätherischen Öles der Lindcn- lilätter wiu'den erhalten: 1. ein gegen polarisiertes Licht inaktiver Kolüen- wasserstoff, der sich mit Chlorwasserstoff zu einem krystallisierten Hydro- clüorid verbindet und mit Eisenchlorid die Ribau'sche Farbenreaktiou giebt; 2. ein Keton, das bei der Oxydation mit Chromsäm-e Essigsäure und Pelargonsäure liefert, dalier ein Methylnonylketon zu sehx scliciut; 3. ein Kolophen. Studie über einige Derivate des Menthols, von M. G. Artli.^) Das Resultat der eingehenden üntei'suchungen des Menthols inid seiner Derivate führt den A'erfasser zu dem Schlufs, dafs das Menthol ein Alkohol ist, welcher dem Kamplml zur Seite gestellt werden mufs. Einwirkung von Kali auf Harz, von Edmund J. Mills.*) Über das Vorkommen des gewöhnlichen Cymols und eines aromatischen Kohlenwasserstoffes C9H12 im Harzgeist, von Wer- ner Kelbe. 5) Untersuchungen über die Kampfergruppe, von L. Balbiano. 6) Untersuchung einiger ätherischer Öle, von N. Waeber. ^) Die Arbeit enthält eine tabellarische Übersicht von 21 ätherischen ()len inbezug auf ihre Löslichkeit in Alkohol, iln- Refraktionsvermögen und die Farbenreaktionen , welche sie bei der Einwirkung verschiedener Rea- gentien zeigen. Isomerie der Kamphole und Kampferarten, von Alb. Haller. ^) Über einen Nitrokampfer und über dessen salz- und äther- artige Verbindungen, von P. Cazeneuve. ^) Isomerie der Kamphole und Kamplierarten, Baldriankamphol, von Alb. Haller. 10) Über die ätherischen Öle. HI. Spezifisches Brechungs- und Kamphole i o und Dispersionsvermögen, von J. H. Gladston.^*) Kamiifer. Schon früher Muuxlen zahlreiche Beobachtimgen über die optischen Konstanten der Kohlenwasserstoffe aus den ätherischen Ölen angestellt. Ver- 1) Compt. rend. 102, 433—43.5. 2) Chem. Soc. I. 188(J, 316-317. 3) Ann. chini. phys. VII. 433-499. *) Journ. Soc. Chem. Ind. V. 221—223. °) Kerl. Ber. XIX. 188(), 1969—1970. «) Gazz. chira. XVI. 132—139. ') Russ. pharm. Zeitschr. XXV. p. 401. 8) Compt. rend. 103. 64- GG. *j Compt. rend. 103, 275 — 277. 10) Compt. rend. 103, 151-153. 11) .Journ. cliem. soc. XLIX. 18SG, G09. 296 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. PheUandien Links- dreliendes Teriientinül. fasser ergänzte dieselben und stellte sie in folgeiider Tal)elle zusammen, um Selilüsse über die Konstitution der einzelnen Gruppen derselben daraus ziehen zu können. Sj)ezifisches :-— : — --: ' — ;■ ^ Doppelte Kohlenstoff- Ketraktions- Dispensions- binduno'eu • vermögen vermögen Cymhydren .... 0,543 0,0246 keine Mentlien 0,548 0,0313 eine Die Terpene .... 0,537 0,0295 „ Terebenthen .... 0,537 0,0294 „ Kamphen 0,528 0,0269 ,, Die Cedrene .... 0^538 0,0296 „ Die Citrene .... 0,551 0,0334 zwei Isoterebenthen . . . 0,552 0,0337 Cautchen 0,554 0,0366 Cynien 0,560 0,0400 drei Isopren 0,592 0,0470 vier Über das Phellandren, Terp en der Essenz von Phellandrium afjuaticum, von L. Pesci. ^) Das Pliellandren ist in den Samen von Phellandrium acjuaticum bis zu 2,5 o/q enthalten. Es bildet eine farblose Flüssigkeit mit Greraniumgeruch luid hat die Zusammensetzung CioHig. Mit Salzsäure bildet es ein Mono- und Dichlorhydrat und geht bei längerem Kochen in Diphellandi^en über. Mit Kaliumniü'at und Schwefelsäure giebt es die Verbindung CxoHi6NON02, das diu'ch naseierenden Wasserstoff zu Phellandrendiamin C10H20N2 redu- ziei't wird, durch Ammoniak in ISTitrophellandren imd einen Körper mit sam-en Eigenschaften verwandelt wird. Letzterer hat die Zusammensetzung C10H17N3O4 und wird dm'ch Eisessig in C10H16N2O3 zerlegt. Mit sieden- der Salzsäure wird er unter Bildung von Hydroxylamin zersetzt, es hat NO daher wahrsclieinlich die Konstitution CioHig < ^r. = NOH. IN U2 Verfasser fülu't noch eine ReUie Verl>indungen des Phellandrens und ihrer Eigenschaften auf. Untersuchimgen über das linksdrehende Terpentinöl, von L. Pesci und C. Betelli.2) Verfasser erhielten durch Beliandeln des Tei-pentinöles mit salpetriger Säiu-e ein grünes Öl, das neben unzersetztem Terpentin Niü'oterpentin C10H15NO2 entliielt. Letzteres wiu'de als ein gelbes, nicht unzersetzt destillier bares Öl abgeschieden, das mit nascierendem Wasserstoff in Amido- tor])entin verwandelt wurde. Durch Jodmethyl wii-d Trimethjdterpentyl- ammonium in perlmutterglänzenden Blättchen erhalten. Über die Einwirkung von Essigsäure auf Terpentinöl, von G. Bouchardat und J. La fönt. 3) Mit Essigsäure bildet das Terpentinöl schon in der Kälte Monoacetate, welche zwei verschiedenen Reihen anffeliören. Das nicht in die Verbindung ^) Gazz. chim. XVI. 1886, 225—230. 2) Gazz. cliim. XVI. 337—347. 3) Compt. rend. 102, 318-321. Pflanzenchemie. 297 einti'ctendo Terijentinöl ■wird in zwei Kolilonwasscrstofle C2oHiß gespalten, von denen der eine einwertig imd dem Terebenthcn analog, der andere zweiwertiges oder aktives Terpentinöl ist. Zur Kenntnis der Terpene und der ätherischen Öle, von 0. Wallacli. 1) IX. Aldehyde. Alkohole. Stickstofffreie Säuren. Phenole. Über die Oxvdation der Olein- und der Elaulinsüure mittelst 'Oxydation der Kaliumpermanganates in alkalischer Lösung, von A. Saytzew. 2) oieiasäure. Bei der unmittelharcn Oxydation der Oleinsäure mit der gleichen Menge von Kaliumpermanganat Avmxle dem Filtrate mittelst Äther eine Säure entzogen, die nach mohnnaligom Umkrystallisieren aus hcifscm Alko- hol in glänzenden Blättchen kiystallisicrte , imd der Azelaiusäm-e C^llj^ (C00H)2 entsprach. Sie sclmülzt bei 108 0. Bei der Oxydation mit Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung lieferte die Olei'nsäm'e ein Produkt, das in i-hom bischen Täfelchen krystallisierte und den Schmelzpunkt 136,5^ zeigte. Durch die Analyse und die Eigen- schaften der Salze dieses Produktes wurde dasselbe als Dioxystearinsäure *^ 17-^33(011)2 COOH erkannt. Mit Jodwasserstoff wurde sie in die Jodstearin- säure C28H35JO2, welche durch rauchende Salzsäure und Zink Stearinsäure lieferte, übergeführt. Overbeck hat bereits aus der Oleinsäure mittelst Brom eine Dioxystearinsäure dargestellt, die er Isodiox^'stearin säure nannte, luid welche nach Saj^tzew mit seiner Dioxystearinsäm-e identisch ist. Audi ans Elaidinsäure wurde durch Oxydation in alkalischer Lösimg mittelst Kaliumpermanganat eine Dioxystearinsäiu-e erhalten, die sich je- doch von obiger diu-ch ihren Schmelzpunkt 99 — 100^ und ilii-e bedeutend gTöfsere Löslichkeit in AUcohol und Äther unterschied. Der Umstand, dafs die beiden Säuren, Oleinsäure und Elaidinsäure, bei ihrer Oxydation mittelst Kaliumpermanganat zwei isomere Dioxystearinsäuren liefern, gehört zu den wenigen sicher festgestellten Thatsachen, die für die Jomerie beider Säuren sprechen. Über einige Derivate des Phloroygliicins, von J. Herzig.'*) Über Ehamnin und Rhamnetin, von J. Herzig.*) Bei der Zersetzung des Rhamnetins wurde vielfach Phloroghicin und Protocatechiisäure erhalten, es ist daher die Fonnel desselben nicht C12H8O5, sondern es mufs dieselbe verdoppelt werden. Liebermann imd Hör mann geben für die Acetylrhamnetinverbindung auf 12 C ZAvei Acetylniijleküle an, während Verfasser durch seine Untersuchungen feststellt, dafs auf 24 C sechs Acetylmoleküle kommen, die Formel desselben also C2.iHgOiQ(C2 H3 0)6 ist. über das Vorkommen von Methylalkohol in den Produkten ^^fVi •^ alkouol der wässerigen Destillation der Pflanzen, von Maquenne. ^) in Pflanzen. 1) Lieb. Ann. 2.30, 225—272. 2) Journ. d. russ. phvs. cliem. Gesellsch. 1885. (L) 417 — 435. 3) Monatsh. Chera. VI. 884-888. *) Monatsh. Chem. VI. 889-890. 5) Conipt. rend. 101. 1ÜG7— 10G9. 298 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. ^larpienne fand bei der Destillation %-ieler Pflanzenarten mit Wasser im Destillat nicht unbedeutende Mengen von Methylalkohol. Ob dieser als solcher in den Pflanzen schon vor der Destillation enthalten ist, oder ob derselbe erst bei der Destillation entsteht, bleibt weiteren Untersnclumgen ziu- Konstatierung vorbehalten, jugion. Über das Juglon, von Aug. Bernthsen und Aug. Semper. i) Die Verfasser haben schon früher nachgcAAiesen, dafs das Jugion ein Oxjmaphtocliinon ist und isoiner mit dem bereits bekannten Oxy-«-naphto- chinon. Diu-ch die Bildung der Diniti'ooxyphtalsäm-e aus Jugion bei der Oxydation desselben mittelst Salpetersäure wurde gezeigt, dafs die beiden Chinonsauerstoffatome nicht mit demselben Benzolkern verlxmden sind, wie das Hydroxyl dieses Körpers. Verfasser bezeiclmen diese Säure als Juglonsäm-e, deren Ammoniaksalz besitzt die Formel C6HOH(N02)2(COONH4)2. Da Mylius die Voraussetzung, das Jugion leite sich von dem «-Naphto- chinon ab, ausführlich nachge'vv'iesen , so blieben nur noch zwei Möglich- keiten für dessen Konstitxition. Entweder ist dasselbe ein a-Oxy-a-naplito- chinon oder ein /:/- Oxy - « - naphtochinon. Für ersteres spricht schon das Entstehen von Salicylsäm-e imd Metaoxybenzoesäiu'e aus dem Jugion beim Schmelzen mit Kau. Ein weiterer Beweis flu- diese Konstruktion ist die von den Verfassern dargestellte Juglonsäure aus der «-Oxyphtalsäure. Bei der Niti'iermig der «-Oxyphtalsäure mittelst Salpetersäure und teilweisen Neuti-alisierung dieses Produktes mittelst Kalilauge scheitlet sich ein gelbes Kalisalz in rhombischen Blättchen ab, welches dem aus der Juglonsäure dargestellten saurem Kali- salz im Aussehen \md Verhalten völlig gleicht. Die Analyse bestätigte die Identität mit dem saiu-en juglonsam-en Kali. Die zu diesen Versuchen angewendete «-Oxyphtalsäure ist nach den Vorschriften von 0. Miller imter Anwendimg einiger Verbesserungen dargestellt worden. Die Konstniktionsformel des Jugions entspricht daher dem Schema: COH CO CioHßOa CH CO An diese Arbeit schliefsen sich noch einige Ergänzimgen früherer Mit- teilimgen über Jugion und Juglonsäure an. Über die Identität von Regianin und Jugion, von T. L. Phipson.2) Verfasser konstatiert, dafs sein aus grünen Wallnufsschaleu erhaltenes Produkt, das er mit dem Namen Regianin belegte, identisch ist mit dem 1) Berl. Ber. XIX. 1886. 164—170. 2) Chem. News 52. 39. Pflanzenchemie. 299 von Vogel und Reischan er entdeckton Juglon und schlägt den Namen Regianon oder Regianol für letzteres vor. Über einige Derivate des Erytlirits und die Formine der mehrbasischen Alkohole, von M. A. Henninger. ') Über die chemische Struktur des Safrols, von Th. Poleck. ^j safroi. Mit Bezugnahme auf eine in Poleck's Laboratorium von J. Schiff ausgefülu-te Untersuchung des Safrols (Berl. Ber. XVII. 1935 — 1940), in welcher die Ansicht ausgesprochen war, das Safroi sei ein Parametliyl- propylbenzol in welchem die noch vier vorhandenen Wasserstoffe des Benzol- kernes durch zwei Sauerstoffatome vertreten seien, konstatiert Verfasser, nachdem er eine in Tokio von J. F. Eijkmann gefertigte Arbeit „über die Bestandteile von Illicium religiosum" zu Händen bekam, dafs das von Eijkmann gefiuidene Sliikimol identisch mit dem Safroi ist. Das von Eijkmann durch Oxydation mit Kaliumpennanganat erhaltene Pro- dukt, Piperonylsäure, wird ebenfalls auf diesem Vlege aus dem Safroi erlialten imd wurde von Schiff früher entAveder übersehen, oder nicht erhalten. Es kann demnach die früher angenommene Struktur des Safrols nicht aufrecht erhalten werden, sondern es ist dasselbe, wie das von Eijkmann gefundene Shikimols ein Methylenäther des diliydroxylierten Allylbenzols C,H3Jo>™^. (CA Über die Einwirkung von Schwefelsäure auf Oleinsäure, oieinsäu von A. Ssabanejew. 3) Bei der EinAWrknng von Schwefelsäure auf Oleinsäure werden zwei Reaktionsprodukte erhalten, deren emes in Wasser lösHch, das andere un- löslich ist. Der in Wasser unlösliche Teil wintle mittelst Äther in ein flüssiges und festes Produkt gescliieden. Das feste Produkt ist Oxysteaiinsäiu'e, was durch die dargestellten Salze und den Aethylester, wie dm-ch das Ver- halten gegen Jod nach Hübl's Verfaliren bestätigt wurde. Mit feuchtem Phosphorti'ijodid A\nu-de daraus Jodstearinsäure erhalten, die dann Stearinsäm-e gab. Das flüssige in ätherischer Lösung erhaltene Produkt wurde \säeder in einen in Alkohol leicht und schwer löslichen Teil geschieden, von denen ersterer sich als ein Gemisch von Oxystearin- säure mit nicht in Reaktion geti-etener Oleinsäure, letzterer als Oxystearin- säureanhydrid sich erwies. Die in Wasser löslichen Produkte ti-übten sich schon l>eim Stehen an der Luft und winxlen diu-ch Salzsäure beim Erwäi-men in freie Schwefel- säure und ein in Wasser unlösliches Fett zeiiegt. Diese unlösliche Sclücht bestand aus Oxystearinsäure, Oxystearinsüureanliydrid und flüssiger Olein- säure. Das mit Barjnmiclüorid dai'gestellte Salz gal» in Avässeriger Lösung mit essigsaurem Kupfer einen hellblauen Niedersclüag von der Zusammen- setzung 2 (Ci8H33 0HS03 02Cu)Cu(OH)2 -f 3 Hg 0. 1) Ann. chim. phvs. VII. 209—233. 2) Berl. Ber. XIX. 1886. 1094-1098. 2) Joum. (]. riiss. phys. ehem. Gesellsch. I. 1885. 35 — 49 u. 87 — 99. 300 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Nach. HübTs Methode nahm die mit Salzsäm-e abgeschiedene freie Sälire kein Jod auf. Beim Erwärmen mit Salzsäure zerfiel sie in Schwefel- säure luid Oxystearinsäure. Verfasser hält sie demnach für eine Sulfooxy- stearinsäiu-e C17H33 0H(S03H)C00H. Synthese der Methylatroi)asäure, von A. Oglialoro. ^) Über Isozuckersäure, vonFerd. Tiemann und Rud. Haarmann. 2) Über den Abbau der Myristinsäure bis zur Laurinsäure, von E. Lutz. 3) Das verarbeitete M;si'istin wmxle durch Extraktion mit Äther aus den Früchten von Mj^istica Sminamensis gewonnen. Die MjTistinsäure selbst durch Verseifen des Mj^ristins mit alkoholischem Kali nach dem Krafft'schen Verfahren dargestellt. Nach häufigem ümkrystallisieren aus lieifsem, verdünn- tem Alkoliol erhält man tlie Säure als weifse, seideglänzende KiystaUmasse^ die bei 54 ^ schmilzt, imlöslich in Wasser und leicht löslich in Äther ist. Durch Herstellen des Myristinsäureäth^däthers und Erhitzen desselben mit SOprozentiger, wässeriger Ammoniakflüssigkeit im geschlossenen Grlas- rolir auf 220 — 230 ^ ^\^irde das Myristinamid gewonnen. Die Ausbeute beti'ug etwa 50 °/o der angewandten Substanz. Das Myristinsäureamid wiuxle nun fein zerrieben und 50 g desselben mit 36 g Brom in einer PorzeUanschale gemischt. Auf Zusatz von 10 7o Nati'onlauge wiu-de beim Ei-wärmen auf dem Wasserbad die Masse unter Volumvergröfserung in eine sclileimige, schneeweifse Masse übergefülu't. Diu'ch Ansäuren mit Salzsäure, Filtrieren und Abpressen erhält man den Myristintridecylharnstoff, welcher durch Alkohol von dem noch unversetzt gebliebenen MjTistinamid ge- trennt A^^rd. Aus diesem Harnstoff wiu-de das Tridecylamin durch Zersetzen mit Ätzkali und Destillieren aus Retorten ohne Külüer gewonnen. COC"SSp''S''^+3KHO = Ci3H27NH2+CuH2tK02 + Iv2C03 + NH3 MjTistintridecylharnstofi' Tridecylamin Das Tridecylamin, dessen Reinheit diu-ch Darstellung und Analyse vieler Verländungen konstatiert war, wurde sodann durch Brom und Natron- lauge in das Tridecylnitril übergeführt. Das Nitril C12H25CN ist ein wasserhelles, aromatisch riechendes Öl, das in AVasser unl(")slich, aber leicht löslich in Alkohol und Äther ist. Die Überführung des Nitrils in das Amid bietet keine Schwierigkeit. 5 g reines Tridecj^lnitril werden mit der gleichen Menge konzentrierter Schwefelsäure gemischt imter Abkühlung. Nach 24 Stunden giefst man die Mischimg in einen grofsen Überschufs kalten Wassers ein, wobei sich sofort das neue Amid fast schneeweifs abscheidet. C12H25CN + H2O = C12H25...CONH2 Nitril Amid Mit der Herstellung dieses Amides ist der Abl.»au von der 14. bis zur 13. Reihe durchgefülu't. Um von der 13. in die 12. Reihe zu ge- langen, benutzt man dieselV>en Reaktionen und stellt also, vom Tridecyl- amid ausgehend, folgende Körper dar: 1) Gazz. chim. XV. 1885. 514— 51(). ^) Berl. Ber. XIX. 188(3. 1257—1281. ^) Berl. Ber. 188(3, XIX. 1433—1441. Pflanzenchemie. 301 TridecYlduodeGylliarnstoff, C 0 < !J |! ^'^ !['^ ^ Duodecylamiii, C12 H25 N Hg '^ '^ Duodcc-ybütril, Cn H23 C N Uuodecylamid, C , 1 H23 C 0 N Hg. Aus dem Ictztei'cn wurde dann die Säiu-e der zwüli'ten Reihe gewonnen. Verfasser teilt daiui noch die Eigenschaften der Körper dieser Reihe mit. Über die Gärung der Citronensäure, von Francis Watts. ^) Über die Bildung der Oxalsäure in den Pflanzen. Studie OxaUäure- tiber Rumex acetosa, von Berthelot und Andre. ''*) Die Mengen der Oxalsäure wechseln mit den verschiedenen Wachs- tumsstadien. Bei Rumex acetosa nahmen, nach den Untersuchungen der Verfasser, vom S. — 2G. Juni die absoluten Mengen der Oxalsäure um ^7 zu und vermehrten sich ebenfalls noch vom 26. Juni bis 27. September. Den gröfsten Reichtum an Oxalsäm-c zeigten die Blätter, welche zugleich selu' reich an Eiweifsstoöen gefunden wurden. Nitrate sind in den Blättern nicht vorhanden. Die Oxalsäure scheint daher ein unvollständiges Re- duktion sprodukt der von den Blättern aufgenommenen Kohlensäm-e zu sein. Da die Pflanzen fiir ein Volumen absorbierter Kohlen säiure ein Volmnen Sauerstoff ausatmen, so mnfs bei der BihUuig der Oxalsäure aus dem Reduktionsprodukt CHgO, nach der Gleiclumg 2CH2O + 2H2O = C2O4H2 4r 6H, soviel Wasserstoff frei werden, dafs dadurch Verbindungen , erzeugt werden, welche wasserstoffreicher als die Kohlehydi-ate sind. Diese A^erbindungen sind die Eiweifsstoffe, deren gefundene Menge thatsächlich mit der gebildeten Oxalsäui-e harmouiert. Über die Bildung der Oxalsäure in den Pflanzen. Verschie- dene Pflanzen, von Berthelot und Andre. 3) Zur Kenntnis der ümbelliferons, von W. Will und P. Beck. 4) umbeiii- Die Beziehungen zwischen Umbelliferon und Cumarin sind durch eine Reihe von Arbeiten aufgeklärt. Dtu'cIi das Studium der Bromprodukte der ümbelliferons sowie der isomeren Dimethyl- luid Diäthylumbellsäuren soll die Kenntnis dieser Beziehungen niu" vervollständigt werden. Neben der stabilen, höher schmelzenden /:?- Dimethylmnbellsäiu'e kann eine wenig beständige, niediiger schmelzende «-DimethylumbeUsäure dar- gestellt werden. Verfasser giebt eine verbesserte Methode der Darstellung der «-Säiu-e an. Von dieser Säm-e stellte er das «-Umbelliferondimethyl- äthersam-e Barymn (CiiHa04)2Ba + 2H2O und das Calciimisalz dar und analysierte dieselben. Aus dem Umbelliferonäthyläther lassen sich, wie aus dem entsprechenden Methyläther zwei isomere Säuren gewimien, die «- und /j - Umbelliferondiäthyläthersäure. /OH: H.CO ^.CH: CH.COOH CgHs — 0 ■ CßHs — 0 C2H5 ^OCaHö ' ^OCaHs Umbelliferonäthyläther Umbelliferondiäthyläthersäm-e EiuAvirkung von Brom auf die UmbeUiferonalkyläther. ') Journ. Soc. Chem. Ind. V. 215—218. 2) Compt. rend. 102, 995— lüOl. 8) Compt. rend. 102, 1043—1049. *) Berl. Ber. XIX. 1886, 1777—1786. 302 Boden, ^yassser, Atmosplicäre, Pflanze. Dünger. Entsprecliend den ans Cumai-in entstehenden Bromverbindiuigen diu-ch Einwirknng von Brom anf in Sehwefelkolüenstoff gelöstes Cumarin, lassen sich auch aus den Unibelliferonäthern analoge Yerbindungen auf dieselbe "Weise geA\'innen. ^^CH:CBrCO Der Monobromumbelliferonmethvläther CgHs — 0 bildet "\OCH3 ein in Wasser unlösliches, in heifsem Alkohol und in Äther lösliches Pro- dukt, das beim Erhitzen einen eumarinäliiüichen Geruch giebt. Trägt man das fein zerriebene Bromjjrodukt in überschüssige siedende, konzenti'ierte alkoholische Kalilauge, so erhält man luiter heftiger Reaktion die p-Me- ^/CH:C.COOH thoxYcmnarilsäure C6H3 — 0 --'' "^OCHs Diese Säure addiert leicht 2 Atome Wasserstoff, wenn man dieselbe in verdünnter Sodalösung mit Natrimnamalgam längere Zeit stehen läfst. Die angesäuerte Lösung -wird sodann mit Äther ausgeschüttelt imd die ätherische Lösung verdunstet. Man erhält so die Methox^diycb'ocumarilsäure, deren Silbersalz beim Erliitzen im Kolilensäuresti'om ein überdestillierendes Öl, das ]iIethoxycumaron liefert. Auf gleiche Weise wie die vorstehenden Yerbindungen wii-d der Mono- bromumbelliferonäthyläther, die Äthoxycumarilsäure und Äthoxyhydrocumaril- säure erhalten. Verfasser stellte aufserdem den Dibromuml)elliferonätliyläther und Dibromumbelliferonmethyläther dar. Durch diese Untersuchmigen ist nachge"\\desen , dafs den UmbeUi- feronmethyläther, sowie der Aetlfyläther wahi'e Cumarine sind, da dieselben bei der Einwii-kimg von Alkaliallvoholäther mid Jodalkylen wie das Cumarin zwei isomere Säuren liefern. Beim Behandeln mit Brom entstehen dem «-Monobromcumarin Perkins völlig entsprechende Verbindungen, aus denen durch Bromwasserstoffentziehung Cumarilsäuren erhalten werden. Diese Cumarilsäuren addieren leicht zwei Atome Wasserstoff und spalten miter ge- eigneten Beding-ungen Kolüensäm-e ab, wobei sie stjTolartige Körper liefenr : Cumarone von der Zusammensetzung: C TT • CIT CgH4 < Q "^ , die in Alkalien luilöslich, also keine Phenole sind, Algensäure. Über die Algensäuro und ihre A^erbindungen, von E. C. C. Stanford.!) Natrium, Kalium, Lithium, Ammonium mid Magnesium geben mit der Algensäure Salze von der Zusammensetzimg C76H77R5N2O22, wälu'end der Algensäiu'O selbst die Formel C76lIgQN2N22 zukommt. Auffallonderweise zeigen diese Salze, ti'Otz des Üboi-schusses an Metall, saure Reaktion. Nicht weniger merkwüixlig ist die Konstitution der dm-ch Doppelzersetzung aus den Alkalisalzen erhaltenen Salze der alkalischen Erden imd Schwermetalle, n denen die Formel C76H77R3N2O11 zidcommt. Viele dieser Salze lösen sich in Ammoniak und geben in dieser Lösmig nach dem Eindampfen glänzende, 1) Joum. Soc. Chem. Ind. 1886, 218. Pflanzencliemie. 303 Jeivasäurc Chelidon- aäure. Avassei-diohte , firnisartige Überzüge. Algensaures Ammoniak, sowae algen- saurc Alkalien vereinigen sich mit Schellack. Erstcres Salz giebt mit dem dritten Teil seines Gewichtes Schellack, nach dem Eindampfen eine in "Wasser lösliche, zähe Haut, die durch verdünnte Salzsäure luilöslieli wird imd Platten von grolser Zähigkeit und Biegsamkeit biklet. Kritik der direkten Methoden zur Bestimmung der Wein- säure in Weinhefen und Weinsteinen, von A. Bornträger. ^) Über dfb Jervasäure, ein neues Vorkommen der Chelidon- säure, von E. Schmidt. 2) Verfasser konstatiert auf Grund einer Reihe eingeliender Unter- suchungen, dafs die Jervasäure identisch ist mit der Clielidonsäure. Da die Jerva- oder Clielidonsäure bislier nur in einer Pflanzenart der Papaver- aceen bekannt war, ist es von Interesse, dafs dieselbe auch in einer monocotylen AVurzel der Veratreen, der Nie^s^\1U'z gefimden -sAiu-de. Über Chelidoninsäure, eine Säure aus dem Kraute von Cheli- donium majus, von Ernst Schmidt. 2) Die von Zwenger aus Chelidonium majus isolierte Säure, welche derselbe Chelidoninsäure nannte, ist identiscli mit Äthylenberu steinsäure. Über die Propionsäure, von Ad. Renard.*) Notiz über die Calciumsalze der Äpfelsäure, von Fr. Iwig Äpfelsäure und 0. Hecht. 5) Da über den Krystallwassergehalt der äpfelsauren Salze Avidersprechende Angaben existieren, teilen A'erfasser mit, dafs das saure, äpfelsaure Calcimn mit 6 Molekülen Wasser kiystallisiert. Der Wassergehalt ist nicht direkt zu bestimmen, da beim Erwärmen konstantes Gewicht nicht zu erreichen ist. Das neuti-ale Salz laystallisiert bei gewöhnlicher Temperatiu' mit 3 H2O, aus warmer Lösung hält es jedoch nur 1 — 2 Moleküle Wasser. Das basische Salz scheidet sich als kleisterartige Masse ab, wenn man ein Molekül Kalk zu einer dünnen Kalkmilch anriihrt imd mit einer Lösmig von 1/2 Molekül Äpfelsäure versetzt. Verfasser geben aufserdem Versuche über die Löslichkeit der verschiedenen Salze an. Die optischen Eigenschaften der Äpfel- und Weinsäure, von Louis Bell. 6) Notizen über die Äpfelsäuren verschiedenen Ursprunges, von Ernst Schmidt.'^) Über das Vorkommen der Augelikasäure in der Sumbul- wurzel, von Ernst Schmidt. 8) Die Angelilcasäure ist nicht als solche in der Sumbulwurzel vorhanden, sondern wird dm'ch Spaltmig einer anderen Verbindung aus derselben ge- wonnen. Diese Verbindung kann mittelst Petroläther den Wiu-zeln ent- Angelika- aäure. ^) Zeitschr. anal. Chem. XXV, 327- 2) Arch. Pharm. XXIV. 513-522. 3) Arch. Pharm. XXIV. 531—524. *) Corapt. rend. 103, 157—159. ö) Ann. 233, 106-172. 6) Chem. News 53, 294. 7) Arch. Pliarm. XXIV. 535—539. 8) Arch. Pharm. XXIV. 528—531. -359. 304 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Hanf Öl- säure. Leinülsäure. Erucasäure und Brassidin- säure. zogen werden. Ziigieicli mit der Angelikasäure scheint ihr Isomeres die Methylkrotonsäure in der Wurzel enthtalten zu sein. Untersuchung über die Hanfülsäure, von Bauer imd K. Ha- znra.^) Die Hanfülsäiu-e hat die Formel C16H28O2, sie addiert 4 Brom und zerfällt mit Kali geschmolzen in MjTistinsäure, Essigsäure und Ameisen- säm-e, zugleich entsteht etwas Azelainsäure, weshalb ilu" Verfasser die Kon- stitutionsformel CH2 : C . C14H2GO2 geben. Oxydiert man die Hanfölsäure mit Pennanganat, mit Braunstein und Schwefelsäure, oder mit Wasserstoff- superoxj^d, so erhält man Azelainsäm-e. In alkalischer Lösung mit Kahum- permanganat vermischt imd 12 Stunden bei 0^ stehen gelassen, liefert die Ilanfölsäure neben Butter- und Azelainsäiu-e eine wasserunlösliche Säure. Befreit man dieselbe dm-ch Extrahieren mit Äther von unveränderter Hanf- ölsäure und zerlegt den ätherunlöslichen Rückstand mit der 2000 fachen Wassermenge durch Kochen, so erhält man einen bei 133 ^ schmelzenden, Avasseiimlöslichen Körper und eine bei 160^ schmelzende, schwerlösKche Säure. Diese Säure wiu'de Sati\T.nsäure C35H62O11 genannt und bildet in Eisessig lösliche, seideglänzende Nädelchen, die in Alkohol schweiiöslich, in Scliwefelkohlenstoff, Benzol mid Jodoform unlöslich sind. Das Kalium- salz C32H6oOiiK2 hat 1 Molekül, das Natriumsalz CagHeoGnNag 2 Mole- küle KiystaUwasser. Der wasserunlösliche Körper hat die Zusammensetzung C32 H62 ' '9 . Über Leinölsäure, von Karl Peters.^) Um Zersetzungen zu vermeiden wiutle das Bar;\nimsalz der Leinöl- säiu-e nm' einmal aus Äther tmilaystaUisiert, dann in kaltem Äther gelöst und dann mit verdünnter Säure zersetzt. Die so gewonnene Säure zeigt die Zusammensetzimg C18H32O2 nicht C16H28O2. Digeriert inan diese Leinölsäure 8 — 10 Stunden mit Jodwasserstoffsäure imd rotem Phosphor bei 200 — 210 0, so erhält man nach Entfernung des Jods eine bei 69^ schmelzende Säure, welche mit Stearinsäure C18H36O2 übereinstimmt. Diese Reaktion sowohl, als auch der Bar}i;gehalt des Bar^nimsalzes dieser Säiu-e spricht für die Formel C18H32O2. Über einige Derivate der Erucasäure und Brassidinsäure, von C. L. Reimer mid W. Will. Erucasäure stellen die Verfasser sich rein dar dm-ch Verseifen von Rüböl mit alkoholischem Kali, Zersetzen der Seife nach dem Verjagen des Alkohols durch Schwofelsäure, Trennen der Fettsäuren mittelst des Scheide- tricliters und Lösen derselben in der di-eifachen Menge 95 "/o Alkohol. Kühlt man diese Lösung auf 0** ab, so scheidet sich nach kurzer Zeit die Enikasäure in schönen KrystaUen ab. Brassidinsäure C22H42O2 wird aus Erucasäure durch Erhitzen mit verdünnter Salpetersäiu-e l^is zum Schmelzen und Einti-agen von etwas Natriumnitrit gewonnen. Die Brassidinsäure ist bei gewöhnlicher Temperatm- in Alkoliol schon sclnver löslicli und kann daher durch zweimaliges Um- kiystallisieren des Reaktionsproduktes aus Alkohol rein erlialten werden. 1) Monatsh. Chem. VII. 216—229. 2) Monatsh. Chem. VII. 552—555. Pfianzenchemie. 305 Behandelt man 100 Teile Rüböl mit 5 Teilen Salpetersäure vom spez. Gew. 1,2 imd 1 Teil Natrimnniti'it, so erstaiTt die Masse nach 24 Stunden kiy Stallini seh. Nachdem die Salpetersäure dm"ch Wasser entfernt ist, löst man die Masse mit Ätlier und kühlt unter O** ab. Es scheiden sich hier- bei reichliche Giengen Ideiner Krystalle ab, welche in gereinigtem Zustande bei der Analyse die Formel des Tribrassidins ergaben. Das Trierucin konnte so nicht gewonnen werden, dagegen wurde Dierucin gewonnen, indem der gelblichweise talgartige Satz, der in Rübölfässem sich öfters findet, wiederholt in Äther gelöst und mit Alkohol ausgeschieden wurde. Die Analyse ergab, dafs in der so erhaltenen Masse das Diglycerid der Enica säure vorlag. Durch Bcliandeln des Dierucins mit Salpetersäure und Natriumnitrit in der oben angegebeiien Weise erhält man das Dibrassidin. Die Äthyläther der Erucasäure wie der ßrassidinsäiu-e werden dm-cli Einleiten von Salzsäure in die alkoholische Lösung der Säm-en erhalten. Sie scheiden sich als ölige Scliicht ab imd werden mittelst Scheidetrichtcr von der alkoholischen Flüssigkeit geti-emit. Die Anhych-ide der Säuren können durch Einwirken von Phosphoiti-ichlorid auf Erukasäure und Bras- sidinsäure erhalten werden. Auf Zusatz von Alkohol zu der erkalteten ölförmigen Masse scheidet sich ein nur in gi-ofsem Überschufs von siedendem Alkohol lösliches Öl ab, dessen Eigenschaften \md Analyse ergaben, dafs dasselbe das Anhydrid der betreifenden Säuren ist. Das Anhydrid der Brassidinsäure kann aus Alkohol in glänzenden Tafeln erhalten werden. Leitet man in die ätherische Lösung der Anhydride Ammoniakgas imter guter Kühlimg ein, so erstan-t die Masse zu einem Krystallbrei, der im wesentlichen aus den Amiden der betreffenden Säuren besteht. Wie die Amide, so lassen sich auch die Anilide aus den Anhydriden oder den Säuren durch Kochen mit Anilin leicht darstellen. Durch Destillation der Kalksalze der Eruca- und Brassidinsäure wurden weiter die Ketone der Säm'en gewonnen. Einwirkung von Quecksilberoxyd in alkalischer Lösung auf ^^^lycerin. Glycerin, von E. Börnstein. i) Bei der Behandhmg von Glycerin mit Quecksüberoxyd und Barji;- hydrat tiitt eine Einwirkung nur langsam und schwierig ein imd steht überhaupt bald wieder stül, ohne die gesamte Menge des Glycerins in Mitleidenschaft zu ziehen. Erhitzt man die wässerige Glycerinlösimg zum Sieden und trägt dann Barythycbat und Quecksilberoxyd ein, so beginnt die Reaktion erst, wenn die Flüssigkeit stark konzenti'iert imd mit Baryt- hydi-at nahezu gesättigt ist. Man giebt dann so lange noch Quecksilber- oxyd imd Bars'thydrat hinzu, als ersteres noch seine Farbe ändert. Nach beendigter Reaktion wird filtriert, mit Kolüensäm-e gefällt mid auf dem Wasserbade konzentriert. Durch Behandeln mit starkem Alkohol ^vird aus der dickflüssigen Masse das unzersetzte Glycerin entfernt. Der Rückstand besteht aus glycerinsaurem Baiyiun, aus welchem dm-ch Zersetzen mit Schwefelsä\u-e die freie Glycerinsäure erhalten wii-d. Das dargestellte Cal- ciumsalz ergab die Formel (0311504)2 Ca + 2H2O. Die Ausbeute beti-ägt 1) Zeitschr. d. Ver. Rübenzuckerind. XXTTT. 45—46. Jahresbericht 1886. 20 306 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. 43,4 Teile Säure- auf 100 Teile Glycerin, was immerhin ein günstigeres Resultat ist, als das bei der sonst üblichen Darstellungsmethode erzielte. Über die Bestimmung der Essigsäure in Flüssigkeiten, welche organische Stoffe enthalten, mittelst der Destillation, von H. "VV. Wiley. 1) Amido- 8äuren. Harnaäure- derivate in den Pflanzen. X. stickstoffhaltige Säuren, Amide, HarnstoffderiTate. Ein Nachtrag zu den Untersuchungen über die Amidosäuren, welche bei der Zersetzung der Eiweifsstoffe durch Salzsäure und durch Barywasser entstehen, von E. Schulze.''^) Durch Barytwasser erhält man aus Konglutin eine Glutaminsäure, welche sich von der von F. Becke beschriebenen krystallographisch nicht luiterscheidet, jedoch ist letztere optisch aktiv, wähi'end erstere inaktiv ist. Die Polarisation Avm-de mit einer Lösung von Glutaminsävu-e in 8 ^/oiger Salzsäiu-e vorgenommen. Mit Salzsäiu*e liefert das Kongiutin Asparagin- säm-e, deren Kupfersalz der Formel C4H5NO4CU -j- 4'/2H2 0 entsi)richt. Zur Kenntnis des Vorkommens von Allantoin, Asparagin, Hyponanthin und Guanin in den Pflanzen, von E. Schulze und E. Bosshard. 3) Dafs der Asparagingehalt junger Triebe von Holzgewächsen besonders dann stark zmiimnit, wenn dieselben sich an abgeschnittenen, in Wasser kulti Werten Zweigen ent^Wckeln, hat bereits J. Borochin nachgelesen.^) Schulze und Barbieri fanden Asj)aragin in den auf diese Art gezogenen Trieben von Platanus orientalis, Acer pseudoplatanus, Acer campestre, Be- tula alba, Fagus silvatica, Tilia parvifolia, Populus nigra und Yitis vhiifera. In den Rinden am Baume selbst gewachsener junger Zweige von Platanus fand sich im Oktober ebenfalls Asparagin. Für die Ansicht Borodin's, dafs bei cüesen in Wasser wachsenden Zweigen das Asparagin infolge Zerfalles der Eiweifsstoffe und mangels an stickstofffreien Substanzen ziu* Regeneriermig des Eiweifses entstehe, geben A^erfasser Belege bei. Die grünen Teile junger Gras- imd Haferpflanzen lieferten kein As- paragin, Rotklee nm^ 0,25 g pro Kilogramm, steckte man jedoch die ab- geschnittenen Pflanzen mit den Stengelenden in Wasser und liefs sie eine Woche im dunkeln Zimmer stehen, so lieferten sie reiclilich Asparagin. (900 g Haferpflanzen lieferten 3,1 g, 800 g Rotklee 1,7 g Asparagin.) Nach der Methode von Sachsse (Kochen mit Salzsäm-e) wurde aus Hafer Ammo- niak gewonnen, das ein Anwachsen des Asparagins von 0,816% ^^^^ 9)10 °/o berechnen liefs. Allantoin A\nu'de nicht gefunden. Andererseits zeigten diese Pflanzen eine Abnahme der Proteinstofi'e, wenn sie 8 Tage in Wasser weiter kulti^^ert Avuixlen, gegenüber den gleich nach der Ernte getrockneten. Allan- toin wurde in den in Wasser gezogenen Trieben von Platanen neben As- paragin gefunden. Ersteres ist auch in den nonnal gewachsenen Platanen- blättem nachgewdesen worden. E1)enso fand sich Allantoin in den in Wasser 1) Amer. Chem. Journ. VII. 417—424. 2) Zeitschr. phys. Chem. IX. 253—259. 3) Zeitschr. phys. Chem. XL 420—444. *) Bot. Zeit. 1878, p. 804. Pflanzencheraie. 307 gewachsenen Trieben von Acer i^seiidciplatanus und Acer campestre, wie in den Rinden von Aesculus liippocastanum und Acer pseudoplatanus. Geringe Mengen von Allantoin entziehen sich wegen der mangelhaften Reaktion auf dasselbe dem Nachweise. Das Verfahren zum Nachweise dieses Körpers war folgendes. Die zer- kleinei-ten Pflanzoutoilo wiu-den mit heifsem Wasser exti'ahiert, die Avässerige Lösung mit Bleiessig gefällt und das Filtrat hiervon mit Quecksilberoxyd- niti'at ersetzt. Der liierbei entstandene Niederschlag wmtle abfiltriert, mit kaltem Wasser gewaschen mrd in Wasser verteilt mit Schwefelwasserstoff behandelt. Nach Entfernung des SchwefeLpiecksilbers wm-de die Lösung mit Ammoniak neutralisiert und nacli dem Eindampfen auskrystallisiert. Es können sich in dieser LfJsung Asparagin, Grlutamiu, Allantoin, Hypoxanthin, Guanin und Tyrosin Viefinden. Das Asparagin wurde in wässeriger Lösung mit Kupt'eroxydhydrat gefällt, wobei sich nach dem Erkalten eine Aspara- ginkupfei-vei'bindimg ausscheidet, welche abfiltriert imd mit heifsem Wasser gewaschen wiixl. Aus dem mit Schwefelwasserstoff entkupferten Filtrat kiystaUisiert das Allantoin aus. Bei Anwesenheit gröfserer Asparaginmengen kann das AUantoin nicht mittelst Silbernitrat und Ammoniak gefällt werden. Xanthinkörper konnten in den Quecksilberniti-atniederschlägen meist konstatiert werden. Ob Xantliin selbst vorhanden war, komite nicht er- mittelt werden, vielleicht wurde es durch die Bleifällung schon entfernt, meist wmdc Hypoxanthin und Guanin gefunden. Die Xanthinkörper wmtlen aus Lupinenkeimen, Kürbiskeimen, jungen Kartoffeln, Zuckemiben, den Trieben von Alioni mid Platanen, in jimgem Gras, Rotklee, Hafer mid Wickenpflanzen erhalten. Aufserdem fanden Ver- fasser einen neuen stickstoffi-eichen Körper in den Queeksilberniederschlägen der wässerigen Exti-akte junger Rotklee- und Wickenpflanzen. Zur Kenntnis der stickstoffhaltigen Bestandteile der Kürbis- keimlinge, von E. Schulze. 1) Li den Kotyledonen wie in den Axenorganen etiolierter Kürbiskeim- linge finden sich Glutamin, Asparagin, Leucin, Tyrosin, Vernin, Xantliin- körper, Ammoniaksalze, Nitrate und geringe Mengen Peptone. Wälu-end Glutamin nur in den Axenorganen vorkommt, ist das Asparagin imd Vernin auf die Kotyledonen beschränkt. Das Vernin wird wie das Asparagin dm'cli salpetersaures Quecksilber- oxyd gefällt, von den AsparaginkrystaUen wird das amorph abgeschiedene Vernin dm-ch Schlemmen getremit. Ein neues Asparagin, von A. Piutti. 2) Asparagin. Aufser dem gewöhnlichen, linksdrehenden Asparagin war bis heute keine weitere Modifikation desselben bekannt, obwolil schon Rammeisberg "wie Pasteur auf die Wahrscheinlichkeit der Existenz eines entsprechenden, rechtsdrehenden Asparagins aufmerksam machten. Verfasser hat sich mm Asparagin in sehr grofsen Mengen aus 6500 kg Wickenkeimen dargestellt und fand in den Mutterlaugen der gewonnenen 20 kg Roliasparagin etwa 100 g rechtsdrehender Asparaginkiy stalle, deren Kiystalle nach den vor- 1) Journ. prakt. Chem. XIX. 1886, 1691—1695. 2) Berl. Ber. XIX. 1886, 1691-1695. 308 Boden, ^Yasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. liegenden Messungen das YoUkoinmene Spiegelbild zu den linksdrehenden Asparaginkiystallen sind, und deren optische Eigenschaften dieselben sind, niu- in umgekelu-ter Ordnung. Um mm die Frage zu entscheiden, ob diese beiden ]\[odifilvationen, welche in ihrer Elementarzusammensetzimg völlig gleich sind, etwa isomere Verbindungen sind, -«nirden eine Anzahl analoger A^erbindungen beider Körper dargestellt. Es zeigten sich diese Verbindmigen in ihrem Krystall- habitus wie in ihi'em chemischen Verhalten vöUig gleich. Waren jedoch die wässerigen Lösungen derselben optisch aktiv, so zeigten beide Reihen dasselbe Drehmigsvermögen, jedoch in entgegengesetztem Siime. Einige Stimden im Bronzedigestor mit 2 Molekülen wässeriger Salzsäure auf 170 — ISO*' erlützt geben beide Asparagine inaktive Asparaginsäure von gleichem Verhalten, welche mit der von Dessaignes aus saiu:'em apfelsaiu-em Ammoniak dargestellten inaktiven Asparaginsäm-e identisch ist. Eine Mischung der aus rechts- und links-drehendem Asparagin dar- gestellten Asparaginsäm'en zu gleichen Molekülen liefert ebenfalls Krystalle einer inaktiven Asparaginsäure, welche auch nach mehi-maligem Unkrj'stal- lisiei-en iln-e Liaktivität beibehält. Spaltmigsversuche mit den beiden inak- tiven Säuren wm-den bisher noch nicht vorgenommen. Mit den beiden Asparaginen gelang ein ZusammenkiystaUisieren nicht. Die Lösungen zu gleichen Molekülen waren natürlich inaktiv, beim Ver- dunsten schieden sich jedoch beide Asparagine immer wieder getrennt ab. Da nmi beide Asi^aragine, auch bei verscliiedener Konstitution gleiche Asparaginsäuren liefern müssen: CONH2 CONH2 COOH CH2 imd CHNH2 = CHNH2 1 I I CHNH2 CH2 CH2 1 1 1 COOH COOH COOH Asparagin Asparaginsäure so könnte man aus der Thatsache, dafs die aus beiden Asparaginen ent- stehenden, gleich konstituierten Asparaginsäuren sich zu inaktiver Aspai'a- ginsäure vereinigen, wähi-end diese Fähigkeit den Asparaginen selbst mangelt, schliefsen, dafs beide Asparagine eine verschiedene Konstitution im Sinne der angegebenen Fonnel besitzen, wofür auch der verschiedene Geschmack beider Modifikationen sprechen würde. Im Ansclilufs an die von Piutti in den Berliner Berichten mitge- teilten Arbeit über ein neues Asparagin verbreitet sich Pasteur etwa ^vie folgt über die wahrscheinliche Ursache der Geschmacksverscliiedenheit beider Asparagine: wie zwei imsymmetrische entgegengesetzt drehende Körper mit inaktiven Substanzen zu inaktiven, äufserst ähnlichen, ja identischen Ver- bindungen zusammenti-eten , während die nämlichen beiden Körper mit anderen unsymmetrischen, entgegengesetzt di'ehenden Stoffen zu durchaus von einander verschiedenen Verbindungen sich vereinigen, so krmnte man annehmen, dafs bei der Sinnenwahi-nehmung die Nervensubstanz selber die Rolle des anderen aktiven asymmetrischen Stoffes spielt und auf diese "Weise einmal den süfsen, das andere Mal den fast faden Geschmack ver- ursacht. Pflanzenchemie. 309 XI. Untersuchungen von Pflanzen, Orj^anen derselben. Bestandteile der Pflanzenzelle. Über die chemische Zusammensetzung' der Blütenstaubasche der Kiefer, von S. Przybytek rmd A. Famintzin. ^) Der Blütenstaub der Kiefer verliert beim Trocknen bei 100 — lOö'' 6,79 7o i-ind hinterläfst nach Abzug des Sandes der Kohle und Kohlensäure 3,30 o/o Asche. Der Stickstoffgehalt des Blütenstaubes l)eü'ägt 2,40 %. Die Zusammensetzung der Asche war folgende: Kaliumoxyd — Natriumoxyd — Kalk — Magnesia — Eisen u. Thonerde 35,23 ' — 3,G2 ^ — 0,88 — 7,00 — 5,30 Phosphorsäure (Pg O5) — Schwefelsäure (SO3) — Chlor — auiserdem Spm-en 29,86 — 14,83 ' — 0,99 von Mangan. Beiträge zur Kenntnis der Hutpilze in chemischer und toxi- cologischer Beziehung, von E. Böhm.-) Ziu- Untersuchung kamen Boletus luridus mid Amanita pautherina. Beide enthalten etwas Cholin und ersterer geringe Mengen, letzterer reich- licher eine giftige Base, welche dieselben Wirkungen zeigt wie das im Fliegenschwamm vorkommende Muskarin. Zuerst wurden die Pilze mit Äther, darauf mit 90 % Weingeist extrahiert. Ln Ätherextrakt wurde ein Cholesterin ähnlicher Körper gefunden von der Formel C26H44O. Aufserdem ein braunes Harz, verseif bares Fett imd ätherisches Öl. Der mit Alkohol extrahierte Teil wurde in Wasser aufge- nommen; die wässerige Lösung von den ausgeschiedenen Mamiitlay stallen abgegossen imd mit Bleiessig gefällt. Der Bleiniederschlag abfiltriert imd mit Wasser und Weingeist ge- waschen, mit Schwefelsäure zersetzt imd mit Äther aufgenommen. Aus der ätherischen Lösung krystallisierten beim Verdunsten prachtvoll bordeaux- rote Prismen aus, welche aus AVasser umkrystallisiert wurden. Diese zeigten den Charakter einer schwachen Säiu-e, welche Verfasser Luiidussäure namite. Sie lösen sich in Wasser mit gelbrotei- Farbe und geben der Epidermis dauernd eine gelbe Färbung. Aus der FäUung mit Kupferacetat kann die Säure nicht wieder erhalten werden. Femclilorid färbt die verdünnte Lösung purpiu'violett. Die Luridussäure scheint den Phenolen nahe zu stehen. Bei 155" fängt dieselbe zu schmelzen an und ist bei 170'' ganz flüssig, wol)ei weifse KiystaUe, wahrscheinlich Bernsteinsäure, sublimieren. Subkutane Einspritzungen von 0,2 g sind ohne Wirkung auf Hunde. Die vom Bleiniedersclüag aVifiltrierte Lösung ^\-urde mit Tierkohle ge- scliüttelt und mit konzonti'ierter Kaliummercurijodidlösung mit UV>erscluils von Mercurijodid gefällt. Der erhaltene Niederschlag wurde entweder nach Schmiedeberg, oder einfach durch VeiTciben mit frisch gefälltem, feuchtem Silberoxyd zersetzt, die erhaltene Lösimg mit Salzsäure neuti-alisiert, mit Schwefelwasserstoff behandelt und bei mäfsiger Wärme eingedampft. Dm-ch UmkrystaUisieren aus absolutem Alkohol wiu'den die gescliiedenen Chlor- hydi-ate der Basen gereinigt. Sie bestanden vorwiegend aus Cholin, welches Blutenstaub der Kiefer. Hutpilze, ^) Journ. russ. phvs. ehem. Ges. I. 18S5, 371—373. 2) Arch. exper. Path. XIX. GO-86. Sennes blätter 310 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. durch Oxj^dation der Platinsalze mit Salpetersäure zu Muskarin oxydiert ■wTU'de. AuXser Cholin fand sich eine Base von der Wirkung des Muskarin. Auf ähnliche Weise Avurde aus Amanita i:)antherina die Pantherinus- säure erlialten. In Geruch und Geschmack älinelt sie der Luridussäm-e, ist jedoch nacli ilu'en Eeaktionen von dieser verschieden. Bericht über Asche von Holz und anderen Waldprodukten, von R. Romanis. ^) Es kamen verscliiedene Aschen von Holzarten aus Britisch-Birma zur Analyse. Während die Kernholzasche einen gi'ofsen Reichtum an Kalk zeigte, war die Splintholzasclie vorzüglich reich an Kali und Phosphorsäm-e. Über den wirksamen Bestandteil der Sennesblätter, von Rolph Stockmann. 2) Der Stickstoff- und Schwefelgehalt, den Kubly in der Kathartinsäure der Sennesblätter gefunden hat, rüln-t nach Stockmann von Verum-eini- gimgen lier. Stockmami gewann seine Säm^e auf folgende Weise. Die Sennesblätter des Handels, foHa sennae spiriüx exti-acta, wnn-deu mit ver- dünnter Schwefelsäm-e angesäuert und mit kaltem, dann mit warmem Alkohol extraliiert. Dieser Exü-akt wmxle mit Baryumhydratlösmig gefällt, der mit Wasser gewaschene Xiedersclüag in Wasser suspendiert mit Kohlensäiu-e Vjehandelt. Der Niederschlag liefei'te nach dem Zersetzen mit Schwefelsäure eine dxmkelgelbe Lösung, welche nach dem Filtrieren mit Äther ausge- schüttelt und mit Bleioxyd alkalisch gemacht wmxle. Nach dem Filtrieren A\iu-de mit Alkohol und Äther bis zum Entstehen eines ziemlichen Nieder- sclüages versetzt. Das Filti-at Mervon wurde mit einer gröfseren Menge Alkohol und Äther versetzt imd das so gefäUte kathartinsaure Blei mit Alkohol gewaschen und über Schwefelsäm-e geü'ocknet. Das Bai"3i;salz whxl auf ähnliche Weise erhalten. Die neutralen Salze werden dm-ch Wasser in sam-e imd basische Salze gespalten. Beim Kochen mit verdünnten Mineralsäuren wird eine Feidingslösung reduzierende Zuckerart abgespalten, welche nicht gärungsfähig ist. Löst man das andere Spaltungsj)rodukt in Natiiumkarbonat imd fällt mit Salzsäure wieder aus, so erhält man mit Äther daraus eine gelbe in Alkalien mit roter Farbe lösliche Substanz, welche ein Anthracenderivat zu sein scheint. Nacli den Ansichten des Veifassers scliliefst sich die Kathartin- säiu-e daher den Farlistoffglykosiden an, welche sich in der Rhabarberwurzel und der Faulbaumrüide finden. Atropa. Über einige neue Bestandteile der Atropa Belladonna, von Hermann Kunz. 3) Neben den eigentlichen Belladonna und Hyoskyamusalkaloiden findet sich das in Wasser lösliche Bilineurin oder Cholin C5H15NO2 in Atropa Belladonna wie in Hyoskyamus vor. Diu-ch die in allen Teilen von Ati-opa Belladonna vorkommende CluysatroiDasäure, C12H10O5, wird die Fluorescenz der alkalischen Lösungen des Exti'actum Belladonna bewirkt. Aufserdem findet sich im genannten Exti'akt Leukatropasäiire, C17H22O5, und Bern- steinsäure. ^) Chem. News. 235. 2) Arch. exper. Patbol. XIX. 117—126. =5) Arch. Pharm. (3) XXIII. 721—735. Pflanzoncheraie. 311 Untersuchungen der Blätter von Ilydrangoa TlnnOioruii Hyeeren mit Wasser auf, schüttelt mit Chloroform aus und verjagt das Cliloroform, so erhält man eine aus Wasser in gelblichweifsen Nadeln krystaEisierende Substanz, welche mit der von Kunz im Belladonnaextrakt gefundenen Clu-ysatropasäure identisch ist. Über abnorme Abscheidung stickstoffhaltiger Stoffe aus Hefen- und Schimmelpilzen, von M. Gayon und E. Duborg. 2) Über die wirksamen Bestandteile von Asclepias currassavica, Asclepias incarnata und Vincetoxicum officinale, von Chr. G-ram.3) Um das in Asclepias currassavica enthaltene Asclepin zu erhalten, extrahiert Yei'f asser die oberiixlischen Teile dieser Pflanze mit 80 7oigem Alkohol. Nach Verjagen des Alkoholes wird der Eückstand mit heifsem Wasser ausgezogen vmd mit Bleiessig und Ammoniak die wässerige Lösmig gefällt. Nach dem Filtrieren wird durch Schwefelwasserstoff das Blei ent- fernt und mit Äther ausgeschüttelt. Hierauf wäscht man den Äther mit sam-em, alkalischem und reinem Wasser und löst nach Verjagen des Äthers den Rückstand in Alkohol, extraliieii; wieder mit heifsem Wasser und schüttelt die wässerige Lösmig mit Äther aus. Die gelbe, amorphe, harz- aitige Masse, die man so erhält, ist das von Hamack „Asclepiadin" ge- nannte Glykosid, welches identisch ist mit Feneulle's Asclepin. Gram's Asclepiadin "«ard aus der mit Äther ausgeschüttelten wässerigen Flüssigkeit durch Fällen mit Gerbsäiu-e und Ammoniak erhalten. Die weitere Behandlung des Niederschlages siehe im Original. Das Asclepiadin geht leicht in das weniger wirksame Asclepin über. Aus Radix vincetoxici wurde das Asclepiadin dm-ch Auskochen mit Wasser, Neuti-alisieren mit Bleiessig und Ausfällen mit Bleiessig und Am- moniak gewonnen. Das Filtrat ^^a^rde weiter wie oben behandelt. Kon- zentrierte Lösungen dieses Gl^^korides werden mit Bleiessig mid Ammoniak gefällt, während Asclepinlösungen fast gar nicht dadurch gefällt werden. Das „Asclepin'- von Keith and Co. aus A. tuberosa enthält Asclepia- din, Asclepin und Asclepion. Über den giftigen Bestandteil der efsbaren Morchel (Hel- rella esculenta), von R. Böhm und E. Külz. *) Verfasser isoliei-ten aus der Morchel die HelveUssäure , welche die Giftigkeit derselben bedingt. Die Säure selbst hat nach der Analj^se die ^) Arcb. Pharm. XIII. 155-158. 2) Compt. rend. 102. 1)78-980. 3) Arch. experim. Pathol. XIX. 389—402. *) Ai-ch. experim. Pathol. XIX. 403—414. Schillcrstoff von Atropa. Asclepias. Morchel. 314 Boden, "Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Zusammensetzimg C12H20O7. Die Abhandlimg enthält eine aiisfühi-liche Be- selireibiing der Gewinnung und Reinigung der Helvellasäure. Die Lösungen der Sälire reduzieren alkaliselie Kupferlösung nicht. Durch Neutralisation der wässerigen Lösung mit Barythydrat, Konzentrieren durch Eindampfen und Vorsetzen mit Alkohol erhält man ein floclriges Barytsalz, dessen Ana- lyse die Zusammensetzimg CigHigBaOy ergab. Durch siedendes Wasser wird den Morcheln das Gift ebenfalls entzogen. Über das Fisetin, den Farbstoff des Fisetholzes, von Jakob Schmidt. ^) Die eingehende Untersuchung des Fisetins hat ergeben, dafs das Fisetin nicht identisch ist mit Quercetin, dafs entgegen der früheren Ansicht im Fi setholz neben dem gelben Farbstoff weder ein roter, noch ein brauner Farbstoff enthalten ist; dafs viehnehi' die Reaktionen, aus denen man auf das Vorhandensein eines roten und braunen Farbstoffes sclüofs, von einer Gerbsäure, wahi-scheinlich Sumachgerbsäure, herrülu^en. Es findet sich näm- lich der gelbe Farbstoff — das Fisetin — in Form seines Glykosides an Gerbsäm-e gebunden vor, die durch Säiu-en und Alkalien aufserordentlich leicht abgespalten wird und durch ihi-e bekannte Veränderlichkeit an der Luft bald braime Oyxdationsprodukte liefert, welche sich in Alkalien imd Ammoniak mit dunlder Farbe lösen, kurz alle Erscheinimgen bedingen, die man der Anwesenheit eines roten Farbstoffes zuschrieb. Gerade die An- wesenheit der Gerhsäiu'e und der braunen Oxydationsprodukte, Avelche dem Farbstoffe so aufserordentlich fest haften imd die Reindarstelliuig desselben so sehr erschweren, mögen Grund davon gewesen sein, weshalb einige Chemiker, die sich früher mit der Untersu.chung des Fisetholzfarbstoffes beschäftigt haben, dieselbe ohne Erfolg aufgegeben haben. Die Elementar- analyse des vom Verfasser rein dargestellten Fisetins ergab die Formel C23H16O9. Aus der Aufnahme von 6 Acetylgruppen diu-ch das Fisetin- molekül schliefst Verfasser auf das Vorhandensein von 6 OH- Gruppen. Da es weder diu'ch Einwirkung von freiem Hydroxylamin, noch durch die des Clüorhydrates gelang, ein stickstoffhaltiges Produkt zu erhalten, so scheint das Vorhandensein einer Aldehyd- oder Ketongruppe ausgeschlossen zu sein. Ein Versuch, das Fisetin mit Hilfe von Alkohol und Salzsäure- gas zu esterifizieren, ergab ein negatives Resultat, was für das Felüen einer Karboxylgruppe sprechen würde. Verfasser stellte aufserdem das Hexoben- zoyMsetin C23H10O9 (C6H5CO)6, das Hexaäthylfisetin C23H10O9 (C2H5)g und das Hexamethylfisetin C23HioOy (CH3)g dar. Die Analyse des Fisetinnatriums ergab die Fähigkeit des Fisetins, zwei Natriumatome zu binden, seine For- mel ist daher C23Hi409Na2. Beim Schmelzen des Fisetins mit Kali wurde Phloroglucin und in reichlicher Menge Protokatechusäure erhalten. Nati^iumamalgam wirkt in alkalisclier Lösimg ähnlich wie schmelzendes Kali, das Fisetin wird dabei in Phloroglucin und Protokatechusäm-e gespalten. In saurer Lösung bildet sich mit Natriumamalgam ein in Alkohol mit roter Farbe löslicher Körper, der mit Bleizucker eine grüne Fällung giebt. Dieser Körper, der sich an der Luft leicht oxydiert, besonders in alkalischer Lösung unter Rückbildung von Fisetin, koimte nicht krystallisiert erhalten werdea. 1) Berl. Ber. XIX. 1886, 1734—1749. Pflanzenchemie. 315 Notiz über einen Bestandteil der "Wurzel von Paeonia Mou- Paeonia. tan, von W. Will. ») Die aus der fein gestofsenen AVurzel von Paeonia Montan mit Wasser- dämpfen überdestillierte, aromatische Substanz ist identiscli mit dem von I'rof. Xagai aus Japan als Peonol beschriebenen Körper. Nagai hat das- selbe als aromatisches Keton identifiziert, welchem die Zusammensetzung /COCH3 CßHg — OH zukommt. Es liefert bei der Methylisicrung und darauf \OCH3 folgender Oxydation /:^-Dimctliylrosorcylsä\u'e, bei dem Schmelzen mit Kali- liydrat /i-Resorcylsäure. Ferner wurde aus dem acetylierten Peonol Para- mothoxysalicylsäure dargestellt. Das entmethylierte Peonol ist identisch mit dem von Nencki und Sieber aus dem Resorcin dargestellten Dioxyaceto- plienon. IJber die Anwesenheit des Cholesterins in der Karotte; Cholesterin. Untersuchungen über diesen unmittelbaren Bestandteil von A. . Arnaud. ^) Husemann besclrrieb einen Körper, den er aus den Karotten gewann und Hydrokarotin nannte. Nach Arnaud ist dieser Körper ein mit etwas Karoten verunreinigtes, pflanzliches Cholesterin C26H44O. Dieses Cholesterin ist identisch mit dem von Hesse beschiiebenen Phytosterin. 2) Es schmilzt zum Untersclüed von dem tierischen Cholesterin (Schmelzpunkt 145 °) bei 136,5". Es ist in Wasser unlöslich, in kaltem Alkohol wenig, leicht in heifsem Alkohol, in Äther, SchwefelkoiilenstofF, Chloroform, Ligro'in imd Ölen löslich. Aus dem Alkohol krystaUisiert es mit 1 Molekül Wasser, aus den anderen Lösungsmitteln wasserfrei. Von verdünnten Säuren und heifsen Laugen wird es nicht zersetzt. Es ist optisch aktiv, und zwar dreht es links. Zur Kenntnis der Sojabohne, von J. Stingl imd Th. Morawski.*) Sojabohne. Das in der Sojabohne vorhandene diastatische Ferment überti-ifft in- bezug auf reduzierende Kraft alle anderen Fermente der bisher bekannten Früchte. Während das Ferment des Cerstenmalzes in seiner zuckerbüden- den Wirkung abnimmt mit dem Abnehmen der angewendeten Malzmenge, vermag die Sojabolme auch in ganz geringer Quantität zugesetzt etwa ^/g des zersetzten Stärkemehls in Zucker zu verwandeln, während 1/3 in Dexti'in vei'wandelt "ward. Der Dexti'ingehalt der Sojabolme ist sehr gering, die früher für Dextrin gehaltenen Stoffe bestehen aus einem Gemenge von Zuckerarten, welche leicht vergären imd etwa zu 12 "/o in der Bolme ent- halten sind. Die Lupinen, welche ebenfalls etwas Stärkemelil enthalten, scheinen jedoch kein verzuckerndes Enzym zu besitzen. Über einige in der Wurzel von Hydrastis canadensis ent- Hydrastis. haltene Pflanzenstoffe, von M. Freund imd W. Will. &) Bei Untersuchung der Wurzel von Hycbastis canadensis fand Perrius, dafs neben Berberin nocli ein anderes Alkaloi'd in demselben vorhanden 1) Berl. Ber. XIX. 1886, 1776—1777. 2) Compt. rend. 102, 1319—1322. 3) Lieb. Ann. 211. *) Monatsh. Chera. VII. 176—190. 5) Berl. Ber. XIX. 1886, 2797—2803. 316 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. sei, welchem er den Namen „Hydrastin" beilegte. Malila stellte für dasselbe später die Formel C22H23NO6 auf. Verfasser fanden, dafs diese Base in Clüoroformlösimg stark links, in salzsam*er Lösung dagegen rechts di-eht. Mit Kahnmpennanganat behandelt liefert diese Base eine Säure von der Zusammensetzimg CX0H10O5, Avelche ihi*er Formel nach sowohl, wie in ihrem ganzen Verhalten identisch ist mit der Opiansäui-e. Dm-ch verdünnte Salpetersäm-e bei 50 — 60*' Ei-^'ärmung entsteht erstens kiy- stallinisch sich ausscheidende Opiansäui-e, während zweitens im Filti-at dm-ch konzenti'ierte Kalilauge eine neue Base gefällt Aviitl, welche den Sclmielzp)imkt 115^ besitzt und in ilirem Verhalten dem Kotarnin sehr ähn- lich ist. Diese dm-ch Salpetersäure beA\irkte Spaltimg des Hydi-astins ist der durch dieselbe Säure bewirkten Spaltimg des Narkotins, einem Opiiun- alkaloid, sehr ähnlich. Beide Liefern Opiansäiu-e und Kotarnin, resp. eine dem Kotarnin sehr älmliche Base. Auch das Verhalten des Hydi-astins gegen Kaliliydi-at dokumentiert die Venvandtschaft desselben mit dem Narkotin. Aufserdem zeig-t Narkotin in Clüoroformlösimg ebenfalls Linksdrehung, wäh- rend es in saurer Lösung rechts di-eht. Verfasser konnten aufserdem noch eiuen neuü-alen, stickstoiffreien Körper aus Hydi-astis canadensis isolieren. Vollständigere ]\Iitteilimgen über alle diese Verbindungen hoffen dieselben in nächster Zeit liefern zu können. Weitere Beiträge zur Chemie des Zellkerns, von A. Kossei. ') ^""^°" Über das Vorkommen von Vernin im Blütenstaub von Co- rylus avellana und Pinus silvestris, von E. Schulze imd A. von Planta. 2). Der über Schwefelsäure geti-ocknete Pollen von Corylus enthält 4,8 ^/q Stickstoff, während der von Pinus silvestris nur 2,6 °/o Stickstoff' hat. Der Eohrzuckergehalt beträgt 14,7 resp. 11,24 o/o- Aus 1300 g Haselpollen wurde 1 g Vernin, aus den KiefernpoUen weniger erhalten. Den Reaktionen des Vemins ist noch seine FäUbarkeit durch PhosphorwoKramsäiu-e imd Salzsäure zuzufügen. Untersuchungen der Blätter von Podophyllum peltatum, Lin., von Benjamin F. Charter. S) Über die Curcumawurzel und ihre färbende Substanz, von C. J. S. Thompson. 4) Askiepiaa. Über Asklcpias Cornuti und die verwandten Arten, von Georg Kassner. 5) Die syrische Seidenpflanze „Asklepias Cornuti" enthält neben Wachs imd Harz beträchtliche Mengen von Kautschuk. Exti-ahiert man die Pflanze mit Benzin, so bekommt man einen Exti-akt, der zu 50 *'/o Pflanzenwachs, 20—25 % Kautschidi und 30—35 % CldorophyU und Farbstoffe entiiält. Um den Kautschuk rein zu erhalten, kocht man den Extrakt mit Alkohol und Laugen aus, dmch welche das Wachs abgeschieden und die Farbstoffe ') Zeitschr. phvs. Chem. X. 248— 2G4. -) Zeitschr. phys. Chem. X. 326—330. 2) Pharm. Journ. Trans. 1886, 105. *) Pharm. Journ. Trans. 1886, 120. 6) Landw. Yersuchsst. XXXffl. 241—245. Pflanzenchemie. 317 gelöst werden. Das Verhalten des Kautschuks ist dasselbe wie des ge- wr)hnlichen Kautschuks, er lülst sich z. B. vulkanisieren. Der Kautseluilv'gehalt schwankt in den verschiedenen Monaten, er betnig im Mai 0,15 "/o, im August 0,13%, im September 1,61%. Das Wachs der Pflanze ist dem Bienenwachs sehr ähnlich, hat jedoch einen etsvas höheren Sclimelzpimkt zwischen 70 — SO**. Über die chemischen Betandteile des Polyporus officinalis, Poiyporus. von J. Schmieder. ^) In der Asche, welche zu 0,08-1 °/o vorhanden ist, wiu-den sehr reich- liche Mengen der Phosphate des Calciums imd Magnesiums gefunden. Bei der Destillation mit Kalkmilch entwickelte die Substanz Methylamin. Der Stickstoffgchalt des Pilzes beti'ug 0,917%. Um die Bestandteile des Aga- ricus näher bestimmen zu können, miterwarf Verfasser denselben der Extrak- tion 1. mit Petroläther (nicht über 45*^ siedend), 2. mit Alkohol, 3. mit Wasser, 4. mit Kalilauge und 5. mit Salzsäure. In dem Petrolätherextrakt ^v^u•de ein Weichharz von der Fonucl Ci5H2o04 und ein Fett gefimden. Aus diesem Fett kiystallisierte beim Stehen ein Körper, Agarikol vom Vei-fasser genannt, von der Zusammen- setzung C10H15OH, der beim Erhitzen mit PhosphorpentasuMd den Körper C10H15SH und (CioHx5)2S, mit Salpetersäure oxydiert Oxalsäure lieferte. Aufserdem enthielt dieses Fett Cholesterin, Cetylalkohol, zwei feste Kohlen- wasserstoffe C29H54 und C22H46, einen Alkohol CgHigO, eine harzartige Substanz CnHigO, eine Fettsäure von der Formel C14H24O2 und eine der Rizinusölsäiu'e isomere, wenn nicht gar identische Fettsäm-e von der Formel C18H34O3, deren Magnesium- und Silbersalz analysiert wurde. Der wässerige Extrakt enthielt Glykose, oxalsam-es Eisen (?), Bernsteinsäure, Phosphor- säiu-e, Äpfelsäm-e und Gerbsäure. Im Auszuge mit Salzsäure w^ude eine Säiu-e gefimden, welche in ZwiUingskrystallen sich ausschied, deren Bleisalz 81,09 % Blei enthielt. Eine nähere Untersuclumg war ihrer geringen Ausbeute wegen nicht mög- lich. Mit Alkohol \saude ein Harz exti-alüert (a-Harz), das A\ieder in zwei verscliiedene Harze, ein dunkleres von der Formel C15H24O4 imd ein helleres C17H28O3 geschieden werden konnte. Zweitens ein „/?-Harz" C14H22O3, Agaricussäiu'e, Ci4H27(OH)(COOH)2. H2O, deren Anhydi'id Ci4H26(C00H)2, Äther C14H27 (OH) (COOC2H5)2. HgO imd Acetyl Verbindung Ci4H27 0C2H30(C00H)2 beschrieben werden. Drittens ein y-Harz C14H22O3, das beim Erliitzen einen sublimierbaren Körper, C14H20O2 lieferte. Scliliefslich ein J-Harz von der Formel C12H22O4. Im alkalischen Extrakt wmxle ein eiweifsartiger Körper gefunden. Als Rückstand hinterblieb Cellulose. Über den Milchsaft einiger Euphorbiaceen, von G. Henke. 2) Verfasser imternahm eine genaue quantitative Untersuchimg des Milch- saftes von Euphorbia resinifera Berg (I) imd der Euphorbia Cattimandoo W. Elliot (II). Er fand in 100 Teilen dieser Milchsäfte: Milchsaft der Euphorbia. 1) Arch. Pharm. XXIV. 641—667. 2) Arch. Pharm. XXIV 229—258. 318 Boden, Wasser, Atmosphäre, Pflanze, Dünger. Himbeersaft Lecithin. I n Eiiphorbon 34,60 35,00 Iii Äther lösliches Harz 26,95 27,40 In Äther iiiüösliches Harz 14,25 13,70 Kautschuk 1,10 1,50 Äpfelsäiu'e 1,50 1,15 ilit Alkohol fällbares Gummi und Salze 8,10 7,60 Mit Alkohol nicht fällbares Griunmi und Salze . . . 12,39 12,15 In Ammoniak lösliche Salze und organische Substanzen 1,20 1,50 In diesen wie in allen Milchsäften der 19 anderen untersuchten Euphor- biaceen A\nirde das Euphorbon gefunden, sowie Äpfelsäui-e fast ausschliefs- licli als Calciumsalz und Stärke. Ebenso wiutle in allen den Ai-ten, in welchen dara\if geprüft wm-de, kautschukähnliche Körper und scharfe Harze gefunden. Eiiphorbia resinifera wie Cattimandoo zeigen in ilu-er quanti- tativen Zusammensetzung ziemliche Übereinstimmung, wälu'end die anderen Euphorbiaarten mehr oder minder davon abweichen. Das durch Extraktion mit Petroläther aus dem Milchsaft gewonnene Euphorbon zeigt die Zu- sammensetzung C20H36O. Es schmilzt zmschen 67 und 68'^ und zeigt in 20prozentiger Clüoroformlösung das spezifische Drehungsvermögen («) D = -f- 15*^ 88. IVIit Pliosphorsäureanhydrid erliitzt liefert das EujDhor- bon normales Hephtan imd Xylol und geringe Quantitäten anderer Kohlen- wasserstoffe. Über den Himbeersaft, von A. Pabst. ') Die Analyse ergab im Mittel 99,5 g bei 100° getrockneten Extrakt und 3,9 g Asche von alkalischer Reaktion. Der Saft reagiert sauer und enthält Äpfelsäure und Citronensäure. Ziicker wurde pro Liter 71,4 g ge- fimden, die Drehung der Polarisationsebene betrug — 14', dui'ch Inversion wm-de hieran nichts verändert, was für die Zusammensetzung des Zuckers aus reiner Lävulose und Glykose spricht. Anwesenheit von Lecithin in den Pflanzen, von Ed. Heckel und Fr. Schlagdenhauffen. 2) Der Nachweis des Lecithins wm-de durch die Bestimmung seiner Spaltimgsprodukte Phosphorsäm-e und Glycerin gefühi-t. Da die gefimdenen Mengen Lecithin zu gering waren, konnte das diitte Produkt Cholin nicht nachgewiesen werden. Verfasser fanden Lecitliin im Samen von Jequirity, schwarzem und weifsem Senf, Ai-acliides, Bockshorn und im Fett von Phiy- nium Beaumitzii, Globularia Alypum L. und Cassia occidentalis. 1) Bull. soc. chim. XLIV. 363—366. ä) Compt. rend. 103, 388—390. n. Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. Referent: E. Schulze. AgrikulturcliemisGlie Untersudiungsmetliodeii. Eeferent: E. Schulze. Über eine neue ^Icthode zur Bestimmung der löslichen Methodezur Phosphorsäure in Sui)erphospliaten, von A. Emmerling. i) Bestimmung Das neue Verfuhren, welches zu der von Mollenda vorgesclüagenen liehen Phös- Bestimminigsniethode in cntlerntcr Beziolunig stellt, beruht auf folgendem pi^o'^sa-ure. Prinzip : Versetzt man Superphospliatlüsung mit einem TJberschufs von Clüorcalcium \md tix)j)felt dann Natronlauge zu, so fällt die Phosphorsäure fast vollständig als Tricalcimnphosphat aus, obwohl die Lösimg anfangs noch sauer reagiert. Demnach lassen sich Superpliosphatlösungen sehr an- nähernd genau mit Normalnatronlauge titrieren, wenn gleichzeitig die zum Neutralisieren der freien Säure erforderliche Natronmenge ermittelt und alt- gezogen wird; und zwar erfordert nach der vom Verfasser aufgestellten Gleichung ein Mol. P2O5 zur Fällung 4 Mol. Na OH. Als Indikator ver- wendet man Phenolphtalein. Die Violettfärbung tritt in dem Moment ein, wo alle Phosphorsäure als Tripliosi)hat gefällt ist. Die freie Säure Ijestimmt man diu'ch einen besonderen Versuch, wobei Methylorange als Indikator dient. Beim Titrieren einer Superphosphatlösung mit Natronlauge entsteht jedoch ein kleiner Felüer dadurcli, dafs neben Triphosphat eine geringe Menge von Biphosphat sich ausscheidet imd infolge davon etwas weniger Natron gebraucht wird, als der vom A^erfasser gegebenen Gleichung ent- spricht. Es liefs sich vermuten, dafs dieser Fehler von der wälu-end des Titiierens vorherrschenden sam-en Reaktion hemilu-te und sich vermeiden liefs, wenn die Flüssigkeit wälu'end des Versuchs alkalisch reagierte. Der Verfasser kelule daher das Verfalu'en in der Weise um, dafs er die Mischung von Superphosphat imd Chlorcalcium zu einer diu'ch Phenolplitalem rot ge- färbten abgemessenen Menge Normalnatronlauge hinzuti'öpfelt , somit auch die Entfärlmng der Flüssigkeit als Endreaktion beti-achtet. Ziu- Ausfülirung des Verfalu'ens bedarf man folgende Lösungen: 1. Eine Nati'onlösung, von welcher 1 ccm anzeigt ca. 0,005 g P2O5, berechnet nach dem Verhältnis 4NaOH:P2 05. 2. Eine Clüorcalciumlösung, welche be- reitet wird durch Auflösen von ca. 200 g Chlorcalcium sicc. pur. in 1 1 "Wasser. Die Lösung, welche alkalisch reagiert, mufs aufs sorgfältigste neuti-aUsiert werden. Man ermittelt die zum Neuü-alisieren von 100 ccm erforderliche Menge Normaisalzsätu-e durch Titi-ieren, und neutralisiert dem- entsprechend den Rest von 900 ccm. .3. Plienolphtalein in Weingeist (1 : 500 j als Indikator. 4. Methylorange als Indikator; eine Ideine Menge wird in "Wasser gelöst bis dieses tieforangegelb, und filtriert. Die Ausfühi-ung der Methode gestaltet sich nun folgendermafsen : 200 ccm der in gewöhnlicher Weise bereiteten Superphosphatlösmig werden ') Landw. Versuclisstat. XXII. 429. JahroBbericbt 1886. 21 322 Agrikulturchemische Untersiichungsmethoden. mit 50 ccm der Clilorctolciumlüsimg gut gemischt. Mit dieser ^lisclmng füllt man eine Bürette, eine zweite mit Normalnatronlauge. Von der letz- teren werden je nach der Stärke des Superphosphats 20, 10 oder 5 ccm in ein Bechei'glas abgemessen. Man fügt hierauf etwas destilliertes AVasser imd 2 ccm Phenolphtalein hinzu; daim läfst man die Superphosphatchlorcalcium- lösung ziemlich rasch zufliefsen, bis man die erste Absclnvächung des Farbentons beobacliten kann. Dann läfst man vorsichtiger imd zuletzt nur je 2 — 4 Tropfen zufliefsen, bis die Rötung vollkommen verschwindet. (Die Ermittelung des richtigen Endpunktes erfordert einige Übung.) In derselben '^^'eise wird ein zweiter Versuch ausgefülu-t, wobei man sich der Grenze der Earbenwandlung rasch annähert. Sodann mifst man dieselbe Anzahl Kubikcentimeter der Superi)hosj)hat- chlorcalciummischmig, welche die letzten Versuche ergaben, noch einmal ab, verdünnt mit etwas Wasser, fügt 4 — 6 Tropfen der Methylorangelösung hinzu und titriert mit Normalnatronlauge vorsichtig und zuletzt tropfenweise, bis jeder rötliche Ton verschwunden und der gelben oder orangegelben Färbung gewichen ist. Zieht man von der Natxonmenge, welche beim Titrieren mit PhenoljDlitalein angewendet wurde, die Anzalü Kiibikcentimeter ab, welche im zweiten Versuch mit Methylorange verbraucht wiu-den, so esgiebt sich, wieviel Nati-on erforderlich war, um die Phosphoi'säm-e als Triphosphat auszufällen; daraus läfst sich die Quantität der Phos2)horsäm'e berechnen. Es darf als ein Vorzug der neiien Methode bczeichi\et werden, dafs sie auch bei eisenhaltigen Superphosphaten ohne weitei'e Vorbereitung branchbar ist. Allerdings war die Differenz hier verglichen mit Bestim- mungen nach der Uran- oder Molybdän-Methode ein wenig gröfser als bei andei'cm Material. Neue Eine neue Methode zur Feststellung des Handelswertes der Methode zur r< i i ^ -r» ■\tr i\ i-eststeuung Supcrphosphatc, von P. Wagner. 1) ' wertes Ifer' ^^^' ^"©'^f^sser beiu-teüt den Handelswert der Superphosphate nach superpiios- ilu'eni Gehalt an „löslicher" Phosphorsäure, worunter er die Summe von * ^^^' wasserlöslicher Phosphorsäm'C und des der wasserlöslichen gleichwertigen Anteils von gefällter oder zurückgegangener Phosj)h'orsä\u'e versteht. Zm* Bestimnnmg dieser „löslichen" Phosphorsäiure giebt Wagner folgende Vorschrift : 5 g Superphosphat werden mit verdünnter Citratlösmig unter Ab- sclilämmen fein gerieben und in eine Halbliter - Flasche gespült. Die Jlischimg w^ii'd mit verdünnter Citratlösung bis zur Marke aufgefüllt, ca. 18 Stunden unter öfterem Umschütteln bei Zimmertemperatur stehen gelassen und filtriert. 50 ccm des Filtrats werden mit so viel Molybdänlösung versetzt, dafs auf je 1 mg P2O5 nicht weniger als 1 ccm Molyl)dänlösung kommt und dieser Mischung wii-d so viel konzentrierte Ammonniti-atlösung (s. u.) zu- gefügt, als das A^oliunen der ]\Iischung, di\ädiert dui'ch 4, beträgt. Nach ca. 20 Minuten langem Stehen im Wasserbade und erfolgter AbküUimg wird filtriert, der Nicdersclilag mit verdünnter Ammonnitratlösiuig (s. u.) ausgewaschen, mit 2 Y2 prozentiger Ammoniakflüssigkeit vom durchstochenen Filter zurück in das Bechergias gespült. Das Filter wird gut nachgewaschen. 1) Chem. Zeit. X, 1, 19 u. 37; sowie Zeitschr. anal. Chem. XXV, 272. Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. 323 \md in die ainmoniakalischo Lösung werclcn 20 ccm Magncsiamixtur unter beständigem Rühren eingeti-öpfelt. Nach ca. 1 Stunde wird filtriert, der Niederschlag mit 2%igem Ammoniak ausgewaschen, geti'ocknet und geglüht. Für die Darstellung der erforderlichen Lösungen giebt Wagner folgende Vorsclu-iftcn : 1. Konzentrierte Citratlösung. 150 g Citronensäure werden in eine Literflasche gebracht, in Wasser gelöst und mit Ammoniak neutralisiert. Der neutralisierten Lösung werden 10 g Citronensäure zugefügt, dann wird bis ziu' ilarke mit Wasser verdünnt. 2. Verdünnte Citratlösung. 1 Volumen konzentrierte Citratlösung wird mit 2 Volumen Wasser verdünnt. 3. Konzentrierte Ammonnitratlösimg. 750 g Ammonnitrat werden in Wasser gelöst. Die Lösung wird auf 1 1 verdünnt. 4. Verdüimte Ammonnitratlösung. 100 g Ammonnitrat werden in Wasser gelöst. Die Lösung wird auf 1 1 verdünnt. 5. Molybdänlösung. 150 g molybdänsam-es Ammoniak werden in Wasser gelöst. Die Lösung wird auf 1 1 verdünnt und in 1 1 Salper- säure von 1,2 spez. Gewicht gegossen. G. Magnesiamixtur. 110 g krystaUisiertes reines Clilormagnesium und 140 g Chlorammonium worden in 700 ccm Ammoniakflüssigkeit (von S^/o Ammoniakgehalt) mid 1300 ccm Wasser gelöst. Auf einer im November 1885 zu Mainz abgehaltenen Versammlung, auf welcher' die Versuchsstationen Bonn, Darmstadt, Speyer imd AViesbaden, sowie 18 gröfsero Düngerfabriken vertreten waren, wurde eine Kommission zur Prüfung des im A^'orstehenden beschiiebenen Verfalirens ernannt. Aus den in 11 verschiedenen Laboratorien ausgeführten Kontrollanalysen ergab sich, dafs bei Untersuchimg von Doppelsuperphosphat und Phosphorit- superphosphat die bei Bestimmimg der „löslichen" Phosphorsäure nach dem Wagner'sehen Verfahren erhaltenen Differenzen im Mittel niu' um 0,06% gröfser waren, als bei Bestimmimg der wasserlöslichen Phosphorsäiu-e. Auf Grund des Kommissionsberichtes wurde daher in einer zweiten Versammlung von den oben genannten Versuchsstationen imd den in der Versammlung vertretenen Düngerfu-men besclilossen, künftig die Wagner'sche Methode bei der Untersuchung der Superphosphate anzuwenden. Über eine Ursache von Differenzen bei Superphosphat- analysen, von A. Metger und A. Emmerling. ^) Veranlafst diu'ch einen auf der Versuchsstation Kiel bei Analyse eines Superphosphats vorgekommenen Differenzfalls stellten die Verfasser einige Versuche darüber an, ob bei Bestimmung der löslichen Phosphor- säiue durch Abweichungen von der Hallenser Vorscluift inbeti-eff der Vor- behandlung der Superphosphatproben die Resultate beeinflufst werden. Sie fanden, dafs durch stärkeren Druck beim Aju'eiben der Proben mit Wasser das Resultat etwas erhöht Aviirde (es trat eine Differenz von 0,4 °/o auf). Starkes anhaltendes Schüttehi der in Wasser aufgeschlemraten Probe hatte denselben oder noch gröfseren Effekt. Endlich zeigte sich, dafs bei einer relativ niedrigen Temperatur des Lösimgswassers im Vergleich mit einem bei Zimmei-temperatm- vorgenommenen Versuch etwas weniger Phosphor- Ursache von Differeuzen bei Kupfer- phosphat- Analysen. 1) Chem. Zeit. X. 527. 21- 324 Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. Fällung der Phosphor- säure als Ammonium- Magnesium- Phosphat bei Gegen- wart von Ammon- citrat. Bestimmung der Phos- phorsäure in Thomas- echlacken. säiu-e in Lösung ging. Demnacli lassen sich übereinstimmende Resultate mu- erhalten, wenn man bei Behandlung der Proben ganz gleichmäfsig verfälui;. Die Verfasser halten es demgemäl's für wünschenswert, dal's die Hallenser Yorscliiift, wenn mügUch noch etwas schärfer präzisiert werde, um das Aufti-eten von Diiferenzen, Avelche in einer ungleichen Behandlung' der Proben ihi-en Gnmd haben, möglichst zu beschränken. Über die Fällung der Phosphorsäure als phosphorsaure Ammonmagnesia bei Gegenwart von Citratammon, von C. Mohr, i) Der Verfasser macht einige Bemerkungen über die direkte FäUimg der in Citratammon gelösten Phosphorsäure durch Magnesia, welche in Belgien und Frankreich als Normalmetliode der Gehaltsbestimmungen in Superphosphaten imd sogar in Rohphosphaten geliraucht wird. Er zeigt durch eine Reilie von Bestimnumgen , dafs die Belaauptung Joulie's, es sei die phosphorsam'e Ammonmagnesia bei Gegenwart von Citratammon imlöslicher als in reinem Ammoniak, unrichtig ist (m. vergl. jedocli auch diesen Jahresbericht, 1885, S. 378). Die haujjtsäclilichste Fehlerquelle obigen Verfalu-ens beruht auf dem Umstände, dafs die wasserlösliche und die zurückgegangene Phosphorsäm^e in einer Operation bestimmt werden sollen. Die wasserlösliche Phosphorsäm-e läfst sich viel besser und sicherer ohne Beigabe von Citratammon bestimmen. Der Verfasser teilt dann mit, wie nach seiner Meinimg die Bestimmung am besten ausgeführt wird. Bestimmung der Phosphorsäure in Thomasschlacken, von C. B r u n n e m a n n. ''^) Man erliitzt 10 g Scilla cke in einem Becherglas eine halbe Stunde lang mit 10 ccm Schwefelsäure, 50 ccm Salzsäm-e und 20 ccm Salpeter- säm-e. Die erkaltete L()Simg spült man in einen Literkolben, bringt etwas Salzsäm-e hinzu, um vorhandenen Gips beim nachherigen Verdümien mit Wasser in Lösung zu halten imd füllt bis ziu- Marke auf. Nach melu'- maligem ümschüttehi läfst man absetzen; dann dampft man 50 oder 60 ccm der vom Bodensatz abgegossenen klaren Flüssigkeit in einer PorzeUanschale ein, bis die Salzsäure und die Salpetersäure fast abgeraucht sind. Man neutralisiert nun die freie Schwefelsäm-e mit verdüimtem Ammoniak (1 : 5), dampft bis ziu- Trockne im Wasserbade ein imd erliitzt nachher noch eine halbe Stimde lang im Luftbade auf 110 <^, um die Kieselsäure imlöslich zu machen. Sodaim zieht man mit Salpetersäm-e aus und bestimmt in der Lösung die Phosphorsäure nach der Molybdänmethode. Zur Bestimmung der Phosphorsäure in den Thomasschlacken, von J. Klein. 3) Wenn man bei der Phosphorsäiu-ebestimmung in den Thomasschlacken die letzteren mit stai'k oxydierenden Agentien behandelt, so kann man wegen des Vorhandenseins von Eisenphosphoret zu hohe Resultate erhalten. Nach den Versuchen des Verfassers empfielolt es sich, die Thomassclüacke mit Salzsäure zu exti-ahieren ; doch ist es erforderlich, die Flüssiglceit eine genügende Zeit lang im lebhaften Sieden zu erhalten. Der Verfasser giebt 1) Chem. Zeit. X. 675. 2) Chem. Centr.-Bl. 1886, 170, nach Polyt. Journ. 358, 181. 8) Chem. Zeit. X., 721. Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. 325 folp^endc Yorselirift : 10 ,1; SuLstanz "wonlen in einem Kolben von ea. 300 ccm Inlialt mit etwa l^O eem Salzsäure von der g-ew(ilinlichen Konzenti-ation digeriei-t, der Inhalt mit anfg-esetztem Trichter direkt über der Flamme auf dem Drahtnetz allmählich zum Sieden gebracht und bei mögiiclist mäCsiger Flamme eine reicliliche Stimde im lebhaften Kochen erhalten. Die noch heiise Lösimg -wii-d alsdann mit Wasser verdünnt und in bekannter Weise wciterbohandelt. Über die licstiiumuiig der Phospliorsäure in Sclilacken, bezvv. neben Eisen und Thonorde, von B. Kossmann. ^) Zur Phospliorsäurebcstimmung, von F. Beute. 2) zur phos- ^ ^^ ' phorsaure- Yerfasser machte anliU'slicli einer Phosphatanalyse die Beobachtung, bestimmuug dafs man zu niedrige Resultate erliält, wenn die mit molybdänsaurem Am- moniak bezw. Magnesiamixtur versetzten Lösungen nur drei bis vier Stim- den stellen bleiben, statt dafs man ihnen zur Bildung der Niederschläge, wie es früher üblich war, 12 — 24 Stunden Zeit läl'st. Bestimmung der Pliosphorsäure in den Handelsprodukten, von H. Toulie. 3) Zur Bestimmung der Pliosphorsäure, von M. E. Aubin.'*) Metliods of analysis of commercial fertiliziers. Proceedings of tlie tliird annual Convention of the association of official agricultural chemists, august 26 and 27, 1886. Washington: govern- ment printing office. 1886. Über die Austreibung des Ammoniaks durch andere Basen und über seine Bestimmung. Über diesen Gegenstand haben Bertlielot luid Andre 5) Versuche an- gestellt. Nach denselben wird aus Doppelsalzen das Ammoniak durch Magnesia und bisweilen auch diu'cli Kalk nur langsam und schwierig ausgetrieben. Aus Ammoniummagnesiumphosphat wurde selbst bei lOQO das Ammoniak nur partiell crlialten. Doppelsalze von Salmiak mit Chlormagnesium oder Chlor- zink wurden in der Kälte nur sehr langsam zersetzt. Durch kalte verdünnte Natronlauge wurden diese Doppelsalze sowie Ammoniummagnesiumphosj)liat stetig aber langsam zerlegt. Bei 100 ^ wii-kte Nati-onlauge langsamer, bei Gegenwart von Magiiesium salze als wenn nur reiner Salmiak vorlag. Ycranlafst durch die IVIitteilungen von Bertlielot und Andre hat auch Th. Schlösing^) über diese Frage Yersuche angestellt. Er fand, dafs allerdings die Austreibimg des Ammoniaks aus Salmiak beim Kochen mit ]\Iagnesiamilcli durch die gleichzeitige Anwesenheit von Clüorcalcium und Clilormagnesium verlangsamt wird, dal's man aber doch aus Ammonium- magnesiumsulfat imd -Chlorid, Ammoniumzinksulfat und -Chlorid und Am- monium kupfersulfat alles Ammoniak durch ^^^ stündiges Kochen sowohl mit Kali [unter Zusatz von der zur Bindung des Zinks resp. Kupfers nötigen Menge Schwefelnatrium) wie mit Magnesia austreiben kann. Zur EestimmuDg des Ammoniaks 1) Chem. Zeit. X. 52. ^) Rep. anal. Chem. (i, 617—18. 3) Chera. Centr.-Bl. 1886, 171, nach Ann. agron. XL, 97. *) Zeitschr. anal. C'heiu. XXV. 593, nach nionit. scient. (3. serle) 15, 849. 5| Berl. Ber. Ref. 19, 713, nach Compt. rend. 10:5, 184—188. 6) Berl. Ber. 714, nach Compt. rend. 103, 227—230, sowie 301—303. 326 Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. Zur Kjeldahl- schen Methode der Stickstoff- bestimmuug. Yeranlafst durch Schlösing's Versuche heben Berthelot und Andre in einer anderen Mitteihmg^) hervor, dafs auch sie nur behauptet haben, es bestehe ein verlangsamender Einflufs von Kalk-, Magnesia- und Zink- salzen auf die Austi-eibung des Ammoniaks dm-ch Natron und Kalk und es könne dasselbe unter den nämlichen Bedingungen, unter denen diese Basen vollständige Austreibimg bewirken, dm-ch Magnesia nicht voll- ständig ausgetrieben werden. Über die Bestimmung der Salpetersäure als Ammoniak, von E. Reichardt.2) Bei der Bestimmimg der Salpetersäure oder salpetrigen Säure als Am- moniak, durch Einwirkung von Alkali, Zink und Eisen in weingeistiger Lösung erhält man wie nach der S chlö sing- Tie mann 'sehen Methode richtige Resultate. Um beim ersteren Verfahren den Übolstand zu besei- tigen, welcher der Bestimmung durch den Gehalt des angewendeten Ätz- kali an Salpeter erwachsen kann, schmilzt der Verfasser das betreffende Ätzkali unter Hinzufügen von etwas Zinkpiüver so lange, bis die Brucin- probe kein Nitrat mehr anzeigt. In kurzer Zeit ist dies der Fall und das Alkali kann sofort mit Zink und Eisen versetzt zur quantitativen Bestim- mmig der Salpetersäure dienen. — Über Azotometrie und Azotometer, von W. Knop.3) Der Verfasser beschi-eibt einige Verbessenmgen , welche er an den von iluu konstruierten Azotometer angebracht hat und giebt Vorschriften füi- die Benutzung des verbesserten Apparates. Die allgemeine Anwendbarkeit der Kjehldahl'schen Stick- stoffbestimmungsmethode, von C. Arnold.'*) Zum Zwecke der Prüfung der von v. Asboth vorgesclilagenen Modi- fikation der Kjeld ah 1 'sehen Methode führt der Verfasser eine gröfsere Zahl von Stickstoff bestimmungen aus. Um eine rasche und vollständige Zersetzung der organisclien Substanz in den zur Analyse angewandten Substanzprobeu herbeizuführen, wird der Säuremischung (20 ccm konz. Schwefelsäure, welche 20— 25^/^ P2 O5 enthält) 0,5 g wasserfreies Kupfcr- sulfat und 1 g metallisches Quecksilber zugesetzt. Auf diese Weise liefer- ten Substanzen, welche nach sechsstündigem Kochen mit Schwefelsäure nur rotbraun wiu'den (wie z. B. die Benzoesäure), schon nach halbstündiger Kochdauer eine hellblaugrüne Flüssigkeit. Die vom Verfasser gewonnenen Resultate golicn dahin, dafs bei Gegen- wart von Benzoesäure, Zucker, Quecksilber und Kuj)fcrsulfat die Kjel- dahl'sche Methode auch für Nitrate, Nitro- und Cyanverbindungen anwend- bar ist und dafs bei allen nacli Kjeld ahl bestimmbaren Verbindungen eine Oxydation mit Kaliumpermanganat nicht nötig ist, wenn so lange ge- kocht wird, bis die Flüssigkeit in der Wärme blangrün, beim Erkalten farblos erscheint, was bei Anwesenheit von Quecksilber und Kupfer ver- hältnismäfsig rasch stattfindet. Man kann sicli immerhin von der genügen- den Oxydation derart überzeugen, dafs man der heii'sen Mischung einige 1) Berl. Ber. 714, nach Compt. rend. 103, 299. 2) Arch. Pharm. (3) 24, 789. 3) Zeitschr. anal. Chera. XXV, S. 301. *j Arch. Pharm. (3) U, 785—793, sowie Chera. Centr.-Bl. XVH, 337. Agrikulturchemische rntersuchungsmethoden. 327 Krifiiclioii Kaliumpermanganat znsotzt, dioselben müssen genügen, die Flüssig- keit »lanornd violett oder grün zn färben. "Was die Anst'ülirung der Methode anbelangt, so voi-schliefst der Ver- fasser das Kochk(ilbclion , in welchem die Substanz mit Schwefelsäure ge- kocht -wii-d, mit einem in der Glitte bancliig aufgeblasenen Reagiercylinder. Um ein Hinüberreifsen von Natronlauge a\is dem DestillierkollDen in die A'orlage zu vorhindern, wendet der Verfasser den nebenstehend ab- gebildeten Anfsatz a (Fig. 1) an; derselbe wird nach Verfassers Angaben bei Dr. Robert Müller in Berlin angefertigt. — Zur Bestimmung des Stickstoffs nach der Methode Kjel- dahl's, von Karl Ulscli. ^) Der Verfasser hat Versuche darüber angestellt, inwieweit sich die oxydierende Wirkung der Schwefelsäure durch metallisches Platin und Platinchlorid vergröfsern lasse. "Waren die Resultate mit metallischem Platin (Platiiunolir) Aveniger befriedigend, so wurde dagegen durch Zusatz von Platinclüoridlösimg eine Wh-kung erzielt, welche die des Kupferoxyds bedeutend übertraf. Am raschesten erfolgt die Zersetzung bei gleichzeitiger Anwendung von Kupferoxyd und Platinchlorid. Kupferoxyd hat sich neben l'latinchlorid angewendet als das wirksamste Metalloxyd erAviesen. Quecksilberoxyd zeigt sich neben Platinchlorid nicht wirksamer. Auf Grund von zaldreichen Versuchen kann das folgende A^'erfalu'en als das vorteilhafteste em- pfolüen werden. Man bringt die Substanz mit 20 ccm des Säiu-egemisches (200 g P2O5 in 1 1 reiner konzentrierter Schwefelsäui*e) zusammen, setzt 0,05 g Kupferoxyd und fünf Tropfen einer Platinclüoridl()Sung zu, welche 0,04 g Platin in 1 ccm entiiält. Der Verfasser zersetzt die Substanz in Erlcnmeyer'schenKölbchen von lilO — 200 ccm Inhalt; dieselben werden auf ein Drahtnetz senkrecht gestellt und mit der Flamme eines gewöhnlichen Brenners erliitzt. Die Flüssigkeit bedeckt in dünner Schicht den flachen Boden des Kölbchcns. Das bei Beginn des Erliitzens meist eintretende Schäumen ist weniger lieftig und geht rascher vorüber als bei Verwendung von Rundkölbchen. Um Verluste durch A>rspritzen zu vei-meiden, werden, nach dem Vorgang von Krens 1er 2), die Mündungen der Kölbchen mit gestielten Glaskugeln bedeckt. Man erhitzt anfangs sehr schwach; dies ist für die Abscheidung des Platins in möglichst fein verteilter und wirksamer Form wesentlich; all- Fig. 1. 1) Chem. Centr.-BI. 188C, nach Zeitschr. ges. Bnunv. 1886, p. 81. 2) Zeitschr. anal. Chem. XXIV, 393. 328 Agrikidturcheniisclie Unters uchimgsmethoden. mälüicli wird die Hitze bis zum lebliaften Sieden der Flüssigkeit gesteigert. Die Zersetzung erfolgt sehr rascli und kann als beendigt angesehen werden, wenn die Flüssigkeit eine rein grüne, nicht gelbgrüne Farbe angenommen hat. Die Oxydation mit Kaliumpermanganat soll gänzlich imterlassen wer- den, da der Verfasser, wie Wilfarth, der Ansicht ist, dafs durch die- selbe unter Umständen Animoniakverluste lierbeigeführt Averden könnten. AVas die chemische Wirkung des vom Verfasser verwendeten Platins betrifft, so ist dieselbe offenbar in dem Momente am gröfsten, wo das metallische Platin in feinster Verteilung abgescliieden wii-d; denn wenn man nach beendigter Zersetzung die Flüssigkeit von dem abgeschiedenen Platin abgiefst, dieses in dem Kölbchen wäscht und troclmet und nun die gleiche Menge der betreffenden Substanz unter sonst gleichen Bedingungen ^äe vorher, nur unter Beniitzung des schon gebrauchten Platins statt neuer Platinelüoridlösimg, in dem Kölbchen behandelt, so ist die Zersetzungsdauer eine bedeutend gröfsere. Es soU hier nicht unterlassen werden darauf liinzuweisen , dafs man die Menge des Platinchlorids nicht zu grofs zu nelunen braucht; das Maximum der Wirkimg Avü'd schon durch eine äufserst geringe Menge Platin erreicht; 15 Tropfen der Platinlösung üben kaum einen stärkeren Effekt als fimf Tropfen. Die Anwendung von Platin clilorid ändert au der gewöhnlichen Aus- führung der Methode nichts. Man entleert den Inlialt des Kölbchens mit Ausnahme des Platins, welches zuletzt leicht in ein besonderes Gefäfs ge- spült und gesammelt werden kann, in den Destillationskolben imd destil- liert nach dem Übersättigen mit Natronlauge etc. Die vom Verfasser angeführten Beleganalysen zeigen, dafs bei Anwen- dung von Platinelüorid, in der oben beschriebenen Weise, unter erhebliclier Verkürzung der Kochdauer zuverlässige Resultate erhalten werden können. Es empfielüt sich daher, nach den bis jetzt vom Verfasser gemachten Erfalirungen Platinelüorid mid Kupfei'oxyd bei der Kjeldahl'schen Stick- stoffbestimmung anzuwenden, namentlich im Hinblick auf die beträchtliche Zeitersparnis, die Entbelniichkeit des Oxydierens mit Kaliumpermanganat und auf die zufriedenstellende Genauigkeit der erzielten Resultate. — Zur Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl's Methode, von Arthur Rindeil und F. Hannin. ') Nach den Mitteilimgen der Verfasser reicht das von Pfeiffer imd Lehmann*^) emi)fohlene Rohr nicht hin, wälnend der Destillation alles Natron zurückzuhalten ; wenigstens bei rascher Destillation wanden immer einige Zehntel Kubikcentimeter Säure abgestumpft. Bei den Versuchen mit dem Sicherheitsrolu- nach Pfeiffer und Leh- mann wurden die Perlen übemiäfsig befeuchtet dm-ch kondensiertes Wasser, welches bei seiner Verdampfung wiederum spritzte. Die Verfasser suchten deshalb die Perlen relativ trocken zu lialten durch Einsetzen des Perlenrohres in ein weiteres, vom Dampfe durchströmtes Rohr. Hinlängliche Sicherheit resultiert, wenn die Perlen mindestens 8 cm hoch aufgeschichtet werden. ') Zeitschr. anal. Chem. XXV, 155. ^) Zeitschr. anal. Cliem. XXIV, 388. Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. 329 Beistehende Figur (Fig. 2) giebt die von den A^'erfasscrn gcljranch des Rohres. Das Mantch-olir liat etwa 25 mm Dm-climcsser; das unten mit einem Näpfclion von Dralitnotz versclilosseno Peiicnrohr ist 10 — 12 mm Aveit. Für die Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl's Me- thode empfehlen H. P. Armsby und T. G. Short i) den durch die nebenstehende Skizze (Fig. 3 u. 4) veranschaulicliten Apparat, welcher insbesondere insofern becpiem ist, als er -während Aus- führung der Operation nur wenig Aufmerksamkeit erheischt. Das Gefäfs a, welches luigefähr 1 1 fassen soll, ist mit einem Kautschuk- stopfen versclüossen, durch welchen di-ei Röhren hindnrch gehen. Die Röhre b, welche dicht über dem Boden der Flasche a endigt, dient zur Entleermig der letzteren nach beendigter Destillation. Als Entwickehmgsrohr dient c; dasselbe steht mit einem Kühlrolu- in Verbindung. Oben ist c offen; die Öffnimg ist mit einem Kaut- schukstopfen gesclüossen , durch welchen das Trichterrohr d. liin- durch geht ; letzteres mündet dicht über dem Boden der Flasche a. Der ringförmige Raum, welcher zwischen dieser Röhre imd dem verengten Teil von c bleibt, ist mit Gllasperlen gefüllt, um zu ver- hüten, dafs beim Kochen Alkali mechanisch mit übergerissen wird. An das untere Ende des Külüi-olu-s ist eine Glasröhre angefügt, welche in die vorgeschlagene titrierte Säm-e eintaucht. Um ein Zu- liicksteigen der Säm-e unmöglich zu machen, ist in die dritte Dm-ch- bolinmg des Kautschukstopfens, welcher das Gefäfs a verschliefst, das in Figur II dargestellte Quecksilberventil eingefügt. In welcher dasselbe v^-irkt, ist ohne nähere Beschreibmig verständlich. Über allgemeinere Anwendung der Kjeldahl'schen Methode der Sticktoff- bestimmung, von A. v. Asboth. 2) Um der Kjeldahl'schen Methode allge- meinere Anwendbarkeit zu geben, hat der Ver- fasser an derselben einige Modifikationen an- gebracht. Bei der Analyse von Cyanverbin- dmigen, Nitrobenzol, Azobenzol und ähnlichen Substanzen setzt er Rohrzucker, bei salpeter- haltigon Substanzen dagegen Benzoesäure (als einen leicht zu nitrierenden Körper) zu. Der Verfasser verfälu-t im übrigen nach der Wil- farth'schen Modifikation, in der Weise je- doch, dafs er das Kaliumpermanganat bei Be- endigung der Reaktion in der Regel weg- läfst; nur bei schwer zerstörbaren Körpern wen- det er dasselbe an. Dem bei der Destillation der ammoniakhaltigen Flüssigkeit vorkommen- den Stofson hilft er dadm-ch ab, dafs er statt reiner Nati-onlauge ein Gemisch von Nati-onlauge te Form SSI 008» ' f 0 0, ß. "'"^ £2J r^ N l'ig. 2. Weise ^) American Chemical Journal, Vol. VIII, No. 5. 2) Chem. Centr.-Bl. 1886, 161. l'ig. 3. Fig.4. 330 Agrikulturcbemische TJntersucliungsmethoden. Anwendung der Kjeldahl. sehen Methode auf Kitrate. Bestimmung des Stick- stoffs in salpeter- haltigeu DtlDgern. und Seigiiettsalzlösung anwendet, in welcher das Kupferoxyd und Mangan- oxyd gelöst bleiben. Der Verfasser fand, dafs bei Anbringung der von ihm vorgeschlagenen Modifikationen das Verfaliren für alle stickstoffhaltigen Körper mit Aus- nahme der zur Gruppe des Pyridms und Cliinolins gehörenden, mehr oder weniger genaue Eesultate liefert. So erhielt er z. B. sehr gute Resultate bei Nitrobenzol, Azobenzol und Trinitrophenol, ebenfalls bei C^'an Verbin- dungen. Bei Salpeter zeigte sich eine gröfsere Differenz, welche aber nicht mehr als 0,339 ^/^ betrug. Bei leicht flüchtigen Substanzen wendet der Verfasser eine Sicherheitsrölire an, welche auf den Kolben aufgesetzt wü-d. Der A'^erfasser spricht scliliefslich folgende Sätze aus: 1. Ein Zusatz von Zucker ist dann zu empfehlen, wenn in der zu analysierenden organischen Substanz der Stickstoff als Oxyd oder in der Cyangruppe vorkommt. 2. Bei den Nitraten läfst sich mit gutem Erfolg ein Zusatz von Benzoesäure ver- wenden; nm' mufs man bei der Endi-eaktion zur Oxydation der schwer zerstörl)aren Benzo(>säiu-e Kaliumpermanganat zusetzen. 3. Das unveränderte Kjeldahl-AVilfarth'sche Yerfalu'en Avird bei schwer zerstörbaren Sub- stanzen, z. B. bei Alkaloiden angewendet. Die Bestimmung des Stickstoffs in Nitraten nach der Kjel- dahl'schen Methode, von M. Jodlbauer. i) Bekanntlich sind schon verschiedene Yersuche gemaclit worden, die Kjeldahl'sche Methode der Stickstoff bestimmung auch für Nitrate anwend- bar zu machen, so z. B. von Asboth. Nach dem von letzterem vorge- sclüagenen Verfahren (Zusatz von Benzoesäure beim Erliitzen der nitrat- haltigen Substanz mit Schwefelsäure) erhielt der Verfasser jedoch für Kali- salpeter in den meisten Fällen beti'ächtlich zu niediige Resultate. Weit bessere Ergebnisse wurden erhalten, als statt der Benzoesäure das leichter zu nitrierende Phenol und daneben als Reduktionsmittel (zur Überführung der Niti'ogi-uppe in eine N Hg -Gruppe) Zinkstaub zugesetzt Avurde. Auf Grund seiner Versuche empfielüt der Verfasser folgendes Verfalu-en: 0,2 — 0,5 g Kalisalpeter oder die entsprechende Menge einer anderen salpetersauren Ver- bindung werden mit 20 ccm konzentrierter Schwefelsäure und 2,5 ccm Phenolschwefelsäure (letztere erhalten durch Auflösen von 50 g Phenol in konzenti'ierter Schwefelsäure zu 100 ccm Gesamtflüssigkeit), dann mit 2 — 3 g Zinkstaub imd 5 Tropfen einer Platinchloridlösung versetzt, welche 0,04 g Platin in 1 ccm enthält. Nach etwa vierstündiger, in bekannter Weise vor- zunehmender Erhitzung ist die Flüssigkeit farblos und für die Weiterbehand- lung und Destillation geeignet. Bei Anwendung eines Gemisches von kon- zentrierter Schwefelsäure und Phosphorsäureanhydrid (200 g Pliosphorsäure- anhydrid auf 1 1 konzentrierte Schwefelsäure) ist die Zersetzung schon nach zwei Stunden beendigt; doch werden die Zersctzungskölbchen durch die Phosphorsäure stark angegriffen iind in Ivurzer Zeit unbrauchbar. Nach diesem Verfalu-en erhielt der Verfasser für reinen Kalisalpeter in 21 Versuchen statt der theoretischen Menge (13,86 % N.) 13,72—13,85 % N. Zur Bestimmung des Stickstoffs in salpcterhaltigen Düngerii, von R. Reit man. 2) 1) Chem. Centr.-ßl. 1886, 433. 2) Repert. analyt. Chem. V. 261, im Auszug Berl. Ber. XIX. 371. Agrikulturchemische üntersuchungsmethoden. 331 Ulli in salpeterhaltigcn Düngern die Stickstoffmenge zu bestimmen, welche in organischen Verbindimgen und in Ammoniak vorhanden ist, ver- fährt der Verfasser folgendcrmafscn : 1 g Substanz wird in einem flachen Staniolschälchen mit 3 ccni 50 ^/oigor Schwefelsäure Übergossen, mit einem Glasstäbchen umgerührt und im Trockenschrank 3 — 4 Stunden lang bei 60 — 80^ stehen gelassen; sodann erliitzt man noch eine Stimde lang auf 120 — 130 0. Den Eückstand verwendet man zur Stickstoff bcstimmung nach Kjeldahl oder nach Will-A"arrentrap. Verfälirt man nach ersterer Me- thode, so bringt man das Sehälchen in einen Kolben, übergiefst mit kon- zentrierter Schwefelsäure und erhitzt, wobei das Zimi oxydiert und die Scliwefolsäiu-e reduziert wird; man verfährt dann weiter nach bekannter Vorschrift. Will man nach AVill-Varrentrap arbeiten, so bringt man in das Staniolschälchen nach Austreibung der Salpetersäure in oben beschrie- bener Weise ein piüvi-iges Gemisch von Gips und Marmor und rülirt gut durcli; man erhält so eiric harte Masse, welche leicht herauszulösen mid zu pulverisieren ist. Das z\irückgebliebene Staniolschälchen bestreut man mit Natronkalk, biegt es zusammen mid bringt es gleichfalls in die Ver- brenmmgsröhre liinein. Den Salpeterstickstoff bestimmt man entweder nach Schlösing (nach Wagner's Modifikation) oder durch Red\iktion zu Ammoniak nach Sie wert. Zur Bestimmung des im Dünger vorhandenen Ammoniaks treibt man letz- teres durch Erwärmen mit Kalkmilch aus. Hat mau Dünger zu analysieren, welche bei Gegenwart organischer Substanzen nur etwa ^'2 ^/q Salpeterstickstoff enthalten, so kann man nach Kjeldahl arbeiten; es empfielüt sich aber, der zum Aufschliefsen dienen- den Schwefelsäure ^/2 ^/q Öl zuzusetzen. Infolge dieses Zusatzes findet eine langsame Entwickelung von schwefüger Säm-e statt, welche die geringe Menge Salpeterstickstoff in Ammoniak überführt. Apparat zur volumetrischen Stickstoffbestimmung, von A. vSonnenschein. i) Ein neuer Absorptionsapparat für Kohlensäure-Bestim- mungen, von T. Strohmer. 2) Bestimmung der in Verdauungsflüssigkeiten unlöslichen ^er*S'ver? Stickstoffverbindungen, von A. Stutzer. 3) dauungs- Auf Grund seiner neuesten Untersuchungen giebt der Verfasser für die uniöfiichen Ermittelung der unverdaulichen stickstoffhaltigen Bestandteile der Nahrungs- luid Futtcnnittcl, zur Ergänzung früherer Mitteilungen, folgende Vorschriften. 1. Herstellung eines für die Verdauung wirksamen Pankreas-Auszuges. Vom Fett möglichst befreites Rinds -Pankreas wird in einer Fleisch- hackmaschinc zerkleinert, mit Sand gut zerrieben und die zerriebene Masse 24 — 36 Stunden lang an der Luft liegen gelassen. Sodann mischt man die zerriebene Masse in einer Reibschale mit Kalkwasser und Glycerin, läfst die ]yiiscliung unter bis weiligem Umrülu'en 4 — 0 Tage laug stehen, prefst Stickstoff- verbiu- dungen. 1) Zeitsehr. anal. Chem. XXV. 371. 2) Zeitsehr. anal. Chem. XXV. 32. ^) Nach einer vom Verfasser an die Versuchsstationen et(!. versendeten gedruckten Mitteüung. 332 Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. das Unlösliche ab und filh-iert die Flüssigkeit zunächst durch ein lockeres, schnell durclüassendes Filter. Auf je 1000 g \u'sprüngKches fettfreies Einds- Panki'cas nehme man 2 1 Kalkwasser und 2 1 Grlycerin. Die nach dieser Vorschrift liergestellte Flüssigkeit bleibt lange Zeit luiverändert wirksam. 2. Der Yerdauungs-Versuch. a) Die Vorbereitung. Von voluminösen Futtermitteln (Hou, Stroh u. dergl.) -mvü. genau 1 g, von Aveniger voluminösen Futtermitteln werden 2 g genau abgewogen, die abgewogene Substanz in eine aus Filtrierpapier gefertigte Papierhülse gebracht, welche Tinten mittelst Bindfaden fest zu- gebunden ist. Man bringt die Papierhülse nun in den Äther-Extraktions- Apparat imd extraliiert 5 — G Stimden. ünterläfst man das Entfetten, so hat man bei der späteren Verdauung mit alkalischem Bauchspeichel aufser- ordentliche Schwierigkeiten beti-etfs der Filti-ation, indem die teilweise ver- dauten, teilweise verseiften Fette der Untersuchungssubstanz die Poren des Füters verstopfen iind die Filtration eine übermäfsig lange Zeit in Anspruch nimmt. Nach geschehener Extraktion wird die Papierhülse aus dem Extraktions- apparat herausgenommen, getrocknet, geöffnet imd kann der Inhalt der Hülse mit Hilfe eines Messers oder Federfahne ohne irgend welche Verluste in ein Becherglas von i/g 1 Eauminlialt entleert werden. b) Die Magen- V er djauung. Die zu untersuchende entfettete Substanz "svird mit ^/^ 1 Magensaft übergössen,^) w^elcher dm-ch möglichst dichtes Papier filtriert sein mufs, imd 12 Stunden lang auf -}- 40^ C. erwärmt, indem man gleichzeitig und zwar in Zwischenräumen von ungefähr 1 Stunde je 2^/2 ccm 10<^/oige Salzsäure (jedesmal also 0,1% HCl) imter Umrühren hinzufügt, bis der Gehalt der Flüssigkeit an HCl auf 1 0/q gestiegen ist. Wir beginnen in der Eegel früh morgens mit dem Erwärmen, löschen abends die Flammen und filtrieren am anderen Morgen. In dem mit "Wasser ausgewaschenen Eückstande kann der Stickstoff direkt bestimmt werden, falls man zu wissen -v^äinscht, wieviel Stickstoff mu- durch Magen- saft verdaulich ist. Anderenfalls verwendet man den ausgewaschenen In- halt des Filters im feuchten Zustande sofort zur Verdauung mit Bauch- speichel. c) D i e B a u c h s p e i c h e 1 - V e r d a u u n g. Zur Herstellun g der alkali sehen Verdauungsflüssigkeit werden 100 ccm des Pankreas- Auszuges mit 200 ccm "Wasser und 100 ccm einer Sodalösimg, welche pro Liter 10 g wasser- freies kohlensaures Natron enthält, zusammengemischt. Man läfst diese Mischimg im "Wasserboden bei -f-40'^ C. ungefähr 2 Stunden lang stehen und entfernt die erfolgte geringe flockige Ausscheidung durch Filtrieren der Flüssigkeit, welclie nun zum Gebrauch fertig ist und beim längeren Erwärmen an -|- 40^ völlig klar und unverändert Ijleibt. Die flockige Ausscheidung erfolg-t bei frischem Panla'cas-Extrakt viel langsamer als bei solchem, der mindestens 8 Tage alt ist. Bisher habe ich keine Versuche darüber ausgeführt, ob dieser verdünnte alkalische Pankreas- Auszug längere Zeit ohne Beeinti-äclitigimg seiner fei-mentativen "Wirkung aufljewalu't wer- den kann. Ich möchte dies bezweifeln und habe bei meinen Versuchen ') Journ. Landw. 29. Bd., S. 478. Agrikulturchemische Untersuchungsmetboden. 333 von der verdüniitiMi allcalischcn Flüssig-keit stets nur soviel hergestellt, wie in einem Tage voniussiehtlicli verl »raucht werden wird. Da die 3Iügiiehkcit niclit ausgosclilossen ist, dnfs das Optimum der Pankreas- Verdauung durch vorstehend angegebene Flüssigkeit nicht erreicht werden kömite, indem vielleicht gewisse Proteinstofte zur möglichst voll- ständigen Verdauung etwas mehr Alkali oder andererseits etwas mehr von dem Vei-dauungsferment nc'ttig haben, hielt ich es ftu- zweckmäfsig, nebenbei stets 2 Kontrollversuche in der Weise auszufülircn , dal's ich eine zweite Verdauungsilüssigkeit herstellte aus 200 Teilen Pankreas- Auszug, 100 Teilen obiger Sodalösung \md 100 Teilen Wasser imd endlicli eine dritte Flüssig- keit aus 100 Teilen Pankreas -Auszug, 200 Teilen Sodalösung und 100 Teilen Wasser; es beti-ägt demnach: der Gehalt an Pankreas-Extrakt Soda Bei der Normallösimg 25 % Vi ^/o Bei KontroUversuch 1 ")0 ,, V4 11 5? 1) 2 2o „ I2 T, Die Ausführmig des Verdauungsversuchs geschieht in folgender Weise : Die durch Magensaft unlöslich gebliebenen Anteile der Futtermittel werden samt dem Filter in ein Bechergias gebracht imd mit 100 ccm der verdünnten alkalischen Verdauimgsflüssigkeit Übergossen. Die Dauer der EinA\drlmng bei -f- 40^ C. ist auf 6 Stunden zu bemessen, während wel- cher Zeit die Flüssigkeit bisweilen umgerührt Avird. Zum Schlufs wird filtriert, mit Wasser gut ausgewaschen, das Filter nebst Iiüialt vollständig getrocknet und der Stickstoff nach Methode Kjeldahl bestimmt. Es ist nicht erforderlich, dafs die Zeitdauer von G Stunden ganz genau einge- halten wird. In der Regel ist das Oi^timum der Verdauung schon sehr früh eingetj'eten. Zum Filti'ieren der Pepsin- Verdauung benutzen wir schnell filtrierendes Papier von Schleicher & Schüll No. 589, 11 cm Durch- messer, zum Filtrieren der Pankreas -Verdauvmg Papier von 12^2 cm Dm-chniesser. Der Stickstoffgehalt dieses Papiers ist selbstverständlich bei Berechnung der Analysen in Abzug zu bringen. Derselbe beträgt in der Regel 0,0005 — 0,00015 g pro Filter. Ich bestelle ausdrücklich lockeres, schnell filtrierendes Papier, mit welchem die Filti'ation in kurzer Zeit be- wirkt weixlen kann, ohne dafs es nötig ist, eine Saugpumpe zu Hilfe zu nehmen. Über die Methoden, welche zur qantitativen Bestimmung der stickstoffhaltigen Pflanzenbestandteile verwendbar sind, von E. Schulze. ^) In der vorliegenden Abhandlung, welche an frühere Publikationen sich anscliliefst , giebt der AVrfasser einen Überblick über die Mctlioden, ver- mittelst deren man einige stickstoffhaltige Pflanzenbestandteile bestimmen und die Verteilung des Gesamtstickstoffs auf die verschiedenen Stoffgruppen ermitteln kann. Zur quantitativen Trennung des Eiweifses von Peptonen, von H. Weiske. 2) Durch eine Reihe von Bestimmimgcn hat der Verfasser nachgCAviesen, dafs bei Ausfällimg von Eiweil'sstoffen mittelst Kupferoxydhydrat, Bleioxyd- Über die Methodeu zur Bestimmung stickstoff- haUiger Pflauzen- bestandteile. Zur quanti- tativen Trennung des Ei- weifses von den Pejitonea, 1) Landw. Versuchsst. XXXm. 124. 2) Landw. Versuchsst. XXXTTT. 147. 334 Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden. Zur Roh- faaer- bestimmung. hydrat oder essigsaurem Eisenoxyd gleichzeitig vorhandene Peptone-Fällung nicht vollständig entgehen. Von denselben wird ein um so gröfserer Teil niedergeschlagen, je mehr Metalloxyd man bei Darstellung der Eiweifsnieder- sclüäge angewendet hat. Für die Bemteilung der Genauigkeit, welche man bei Ermittelung des Eiweifsstickstotfs nach der Methode von Stutzer oder nach älmhchem Yerfalu-en erreichen kann, ist obige Thatsache zu beachten. Zur Rohfaserbestimmung, von W. Hofmeister, i) In einer Reüie von Substanzen bestimmte der Verfasser die Holzfaser teils nach der gewöhnlichen Eohfaser-Methode, teils nach einem Verfahren, welches dem von F. Schulze zur Cellulosebestimmung angegebenen älm- lich ist. Dasselbe besteht in folgendem: Eine abgewogene Probe der zu- vor entfetteten möglichst fein zeniebenen Substanz wii-d in einer verschliefs- baren Flasche mit 30 ^/o Salzsäure von 1,05 spezifischem Gewicht über- gössen, mit so^äel chlorsam-em Kah versetzt als sich im Yerlauf der Reaktion löst, bei gewölmlicher Zimmertemperatur (17,5—20 0 C.) verschlossen stehen gelassen, und von Zeit zu Zeit tüchtig dm-chgeschüttelt. Meist ist nach 24 Sümden die Reaktion vollendet, d. h. die Substanz hat sich dm-ch alle Teüe hellgelb gefärbt ; in einigen Fällen dauert es länger, bis dieser Punkt erreicht ist. Bei stärkehaltigen Stoffen giebt das Nichteintreten der Jod- reaktion in einem ausgewaschenen Teilchen der Masse noch einen besonderen Anhaltspunkt. Man verdüimt nun mit AVasser, bringt avis Filter und wäscht, erst mit kaltem, dann mit heifsem Wasser aus. Der Filterinhalt wird in einen Kolben gebracht und mit verdünntem Ammoniak 1 — 2 Stunden lang im Wasserbade digeriert, dann bringt man wieder aufs Filter und wäscht mit Wasser, Alkohol imd Äther aus. Der Verfasser erhielt so folgende Resrdtate: Gehalt an Holzfaser Bestimmt mit Bestimmt mit chlors. Kali, verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure Ammoniak u. Natronlauge Rübkiichen 11,00 11,70 Hanfkuchen 22,6 23,82 Desgl 29,7 33,8 Rübkuchen 13,90 13,8 Hanfkuchen 27,1 25,5 Schleicher'sches Filtrierpapier. 99,5 83,9 Wicken 21,3 37,7 sog. amerik. Herdeufutter . . 15,2 6,3 Pferdekot 46,7 36,7 Sonnenbhmienkuchen . . . 15,8 10,2 Weizenkleie 18,01 8,2 Kleie 20,6 9,21 Desgl 22,6 11,9 Desgl 18,1 8,2 Palmkuchen 38,5 17,7 Desgl 44,6 14,5 Desgl 48,0 14,7 Hafer 16,7 10,8 1) Landw. Versuchsst. XXXm. 153. Agrikiilturchemische TJntorsucliungsmethoden. 335 'Wie aus vorstehenden Zahlen zu ersehen ist, wurden bei einigen Substanzen nach beiden Methoden annähernd dieselljen Kesultate erlialten, in anderen Fällen aber zeigten sich sehr grolso DilTeicnzen und zAvar wurde nach der ersten Methode weit nielu* Holzfaser gefunden. Dies deutet daraiif hin, dal's bei Ausführung der gewöhnlichen Rohfaserbestimmungs- methode Stoffe aufgelöst werden, welclie bei der ersteren Methode mit der Cellulose bestimmt Averden, und vielleicht als solche anzusprechen sind. Nach weiteren A^'ersuchen des Verfassers enthalten viele näher untersuchten Substanzen wahrsclicinlicli einen Körper, welcher mit dem sog. Ilolzgummi identisch ist. Analvsen der Junghol/.region von Pinus svlvestris und Salix „ ^"'■,., pentandra nebst einem Bcitraga zur Methodik der Pflanzen- cierPflanzen analyse, von A. Wicler.i) ^''''^*''- Der Verfasser hat Analysen der Jungholzregion der in der Überschrift genannten Bäume, ferner auch der Rinde, des SpKntholzes und des Kern- holzes von Pinus sylvestris ausgeführt. Dabei wui-den vorzugsweise folgende Stoffe berücksichtigt: Eiweifskörper, Fett, Harze, Pektinstoffe (IVIetarabin- säure), Holzgummi, Lignin (nikrustierende Substanzen), Cellulose, Asche. Die Methoden, nach denen der A'erfasser arbeitete, w^aren nicht neu, sondern schon von anderen angewendet. An die I^Iitteüung der von ihm erhaltenen Resultate knüpft der Verfasser eine diu-ch Aveitere analytische Bestimmungen iUusti-ierte Kritik jener Methoden, welche in mehrfacher Beziehimg interes- sant ist, aber im Auszuge nicht wiedergegeben werden kami. Besonders bemerkensAvert erscheint uns das, was der Verfasser über die EiuAvirkung der als Extraktionsmittel verwendeten Nati'onlauge auf die Bestandteile der GcAvebe und über die Avahrscheinhchen Bezielnmgen von Cellulose, Holz- gummi und Metarabinsäure zu einander sagt. Die A'on F. Schulze an- gegebene Methode der Cellulosebestimmimg hält der Verfasser auf Grund der von ihm soAvie von anderen erhaltenen Resultaten für ungenau luid nicht imter allen Umständen brauchbar. Über die SchA\äerigkeiten, Avelche die Analyse der Pflanzenmenibran darbietet, äufseii sich der Verfasser am Sclüufs seiner Arbeit folgender- mafsen : „Es sind hauptsächlich zAvei Umstände , av eiche die Bearbeitung dieses Gebietes aufserordentlich erscliAveren; die organische Natiu' der zu untersuchenden Substanzen und die gCAvaltige Schwierigkeit für dieselben charakteristische Lösungsmittel zu finden. Ich habe darauf hinweisen kömien, dal's durch Aufspeichenmg eines Lösimgsmittels z. B. von Natron- lauge (in den GeAveben) die Resultate der Analyse fehlerhaft av erden, dafs die Wirksamkeit eines Lösungsmittels durch das vorhergehende beeinflufst werden kann. Aus dem Organisiertsein der Substanzen ergiebt sich ferner, dafs verschiedene GcAvebe verschieden leicht angegriffen Averden, ja dafs bei gleicher chemischer Zusammensetzung infolge der Anordnung der ein- zelnen Teile sich verschiedene Residtate ergeben müssen. Endlich legen die angeführten und meine eigenen Analysen den Gedanken nahe, dafs Avegen der chemischen und physikalischen Differenzen im Aufbau für jedes einzelne GcAvebe ein bestimmter Gang der Analyse herausgcl'unden Averden mufs." Ein bedeutender Fortscluitt in der Membrananalyse ist nach An- 1) Landw. Versuchsst. 33, S. 307. 336 Agrikulturchemische Uiitersuchungsmethodeii. über das Trocknen von Fetten. Stickstoff- bestimmung im Herbi- vorenharu und in der Milch. sieht des Verfassers erst zu erwarten, wenn die Kenntnis der inbetraclit kommenden Pflanzenstoife wesentlicli gefördei-t ist. Über das Trocknen von Fetten, von A. Sonnenschein.^) Der Verfasser bringt den, das zu wägende Fett enthaltenden Kolben auf ein Wasserbad imd saugt einen Strom ti-ockner Luft hindurch. Letztere tritt durch eine Glasröhre ein, welche in das geschmolzene Fett eintaucht imd mit dem Kolben gewogen wird. Über die Endreaktion beim Titrieren mit Fehling'scher Lö- sung, von E. Beckmann. 2) Über Stickstoffbestimmungen nach Varrentrap- Will und Kjeldahl im Herbivorenharn und in der Milch, von H. Weiske.^) Nach den vom Verfasser gemachten Mitteilungen erhält man im Herbivorenharn nach dem Kj eldahl'schen Verf airren sehr befriedigende Resultate, welche mit den nach der bisher üblichen Varrentrap-Will- schen Methode gewonnenen meist gut übereinstimmen. Li der Milch erhält man nach Kjeldahl's Methode stets etsvas höhere imd wohl zweifellos richtigere Stickstoffwerte, als nach der Methode von Varrentrap-Will. Die Bestimmung des Stickstoffs der Stoffwechselprodukte, von Th. Pfeiffer. 4) In betreff des Inhalts dieser Abhandlung vergleiche man den später folgenden Abschnitt über Tierchemie. Über die Titration des Harnstoffs mittelst Bromlange, nach der von Hamburger angegebenen Methode, von E. Pflüger und F. Schenk. 5) Zur Bestimmung des Harnstoffs mit ßromlauge, von E. Salkowski. 6) i) Zeitschr. anal. Chem. XXV. 372. 2) Zeitschr. anal. Chem. XXV. 529. 3) Landw. Versuchsst. XXXHI. 305. *) Zeitschr. phys. Chem. X. 5G1. ^) Zeitsch. anal. Chem. XXV. 280; nach Archiv für die gesamte Physiologie 73, 309. 6) Zeitschr. phys. Chem. X. 110. III. Tierproduktion. Eeferenten : F. W. Dafert. Br. Tacke. Jahresbericht 1886. 22 A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. A. Analysen. a) Srünfutter. ÖTüufutter. IS -|2 C^J ) Frischer Grrünmais. 76,97 I 2,96 I 0,88] 10,87 | 6,23 | 2,09 | Stefan v. Cselkö. 5) 1) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, S. 174; ref. nach Centr.- BI. Agrik. 1886, IG, S. 101. Die Bedeutung der Perioden siebe in Anra. 6) S. 340. Die kleine Lupine taugt von allen Lupinenvarietäten am wenigsten. D. 2) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, S. 174; ref. nach Centr.- Bl. Agrik. 1886. 16, S. 101. Die Bedeutung der Perioden siehe in Anm. ^) auf S. 340. Die gelbe Lupine nimmt inbezug auf ihren Wert unter den vom Yerfasser untersuchten Arten den zweiten Kang ein (vergl. oben). D. ^) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, S. 174; ref. nach Centr.- Bl. Agrik. 1886. 16, S. 101. Die Bedeutung der Perioden siehe in Anm. 6) auf S. 340. Die weifse Lupine überflügelte in der ersten Zeit die übrigen Sorten (vergl. oben), dann bleibt sie aber wohl infolge geringer Verästelung zurück. D. *) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, No. 2, S. 20 ; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 407. Von vergleichenden Anbauversuchen mit Sorgho und Mohär stammend. Probe 1 ist badischer, Probe 2 amerikanischer Pferdezahnmais. Die Aussaat erfolgte insgesamt am 18. Mai 1885 und wurden Mitte Juni die Pflanzen der drei erstgenannten Arten in der Weise verzogen, dafs pro Quadratmeter je 20 Pflanzen (bei Pan. germ. 30 und bei Pan. ital. 33 Pflanzenbüscliel) (siehe folgende Seite Anm. ^) — bei gleichraäfsigen Abständen von einander — stehen bleiben. Die Ernte erfolgte bei Probe 1 am 5. August, bei Probe 2 am 5. Oktober. An Trocken- substanz wurden pro Quadratmeter erzeugt: 1,08 kg, bezw. 1,36 kg. D. ^) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 275. Über den näheren Zweck dieser Ana- lyse vergl. man w. u. diesen Jahresbericht und Band. D. 342 Tierproduktion. Wasser o ^ ^x w « Analytiker Stickstoff G r ü n m a i s. Trockens. 1,335 2,527 Nicht b(gtimiiil 27,125 9,006 1,270 3,756 55 25,094 9,234 1,282 2,679 75 28,450 8,539 C. Weigelt 1) Stickstoff Grünmais. Trockens.| 1,348 j 3,480 ;Nichtbestinmit|28,149j 5,313 1 C. Weigelt. i) Grünmais. 83,17 !l,30 |0,31 | 7,78 | 6,05 1 1,39 | B. Schulze. 2) Paniciim germanicum. 75,00 |2,70 |0,60 | 10,00 | 8,50 1 2,90 ] Troschke.3) Panicum. italicum. 78,50 |2,00 |0,50 | 10,20 | 6,40 1 2,40 | Trosclike.'*) Sandliizerne (Medicago media). !Trockens.| 16,26 I 2,59 | 50,31 |21,27 | 9,57 | C. A. Goessmanu.5) Sonnenblumen Stengel. 7,84 i 9,8010,68 1 34,77 |33,85 1 13,06 Sonnenblumenfruchtkörbe. 12,88 111,7213,26 1 40,59 | 7,49 1 24,06 [ M. Sievert.6) Sonnenblumenblätter. 16,00 I 3,5011,00 135,40 |40,00 | 4,10 ^) Aus: „Studien über die Gärung von Futtermais". Vergl. diesen Jahresbericht und Band w. u. D. 2) Landw. 188G, 22, S. 339; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 96. Zweck und Bedeutung der Analyse wird aus dem w. u. in diesem Jahresbericht und Band stehenden Referate ersichtlich. Der Gehalt an Amidstickstoff betrug 0,07 %. D. 3) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, No. 2, S. 20; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 407. Siehe den Ursprung und Zwek dieser Analysen in Anm. *) auf S. 341 dieses Jahresberichtes und Bandes. Die Ernte erfolgte am 18. August 1885. An Trockensubstanz wurde pro Quadratmeter erzeugt: 0,94 kg. D. *) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1886, No. 2, S. 20; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 407. Siehe den Ursprung und Zweck dieser Analj'sen in Anm. *) auf S. 341 dieses Jahresberichtes und Bandes. Die Ernte erfolgte am 5. Oktober 1885 (beim Erscheinen des Blutenstandes). An Trockensubstanz wurde pro Quadratmeter erzeugt : 0,96 kg. D. *) Nach freundhchst eingesandtem: Third annual Report of tlie Board of Control of the State Agricidtural Experiment Station at Araherst. Mafs. 1885. Boston 1886, S. 71. In Amherst 1884 gebaut und in der Blüte geschnitten. Der Wassergehalt betrug (bei 100 o C. bestimmt) 8,80 "/o- c) Westpreufs. landw. Mitt. 1886, 9, S. 93 ff. ; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 137. Der Futterwert des untersuchten Materials ist gering. Das Stroh der Sonnenblume kann vielleicht etwas besser als Rapsstroh sein, neigt aber sehr zum Schimmeln. Eine Verfütterung im grünen Zustande setzte der grofsen Härte wegen erst eine bestimmte Behandlung (Quetschung u. dergl.) voraus. D. A. Futtermittel, Analysen, Konserviening und Zubereitung. 343 Wasser % 5n o ^ 3 o % O o P^ Analytiker i G7,00 II 81,43 Sorghum. I 2,14|0,70 I 17, Gl I 10,93 1 1,G2 I Troschke.J) Eiweifs Frischer Spörgel. I 1,82 11,092)18,593)1 4,96|2,11*)| Munro.5) Sandwicke (Vicia villosa). Reinasche 85,19 84,78 81,00 4,G1 0,G3 4,20 3,89 3,54 4,24 0,53 4,22 4,5G 3,14 3,91 0,69 G,18 G,53 3,44 i Märcker.' b) Heu, Stroh und Streu. Bambiisa Kumasasa. Beiaasche llTrockens.1 11, GO 14,05 j 41,70 | 33,50 | 9,15 | 0. Kellner. 7) Butterblume (Raniuiculus acris). 11 3,82 110,25 15,54 | 43,89 | 38,10 | 8,40 i W. H. Jordan.») Hexen- (?) Gras (Triticmn vulgare). 11 G,25 I 8,75 12,94 | 41,11 | 34,48 | G,37 | W. H. Jordan. 9) ^) Wochenschr. d. Pommerschen ökon. Gesellsch. 1880, No. 2, S. 20; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 407. Siehe den Ursprung und Zweck dieser Analysen in Anm. *) auf S. 341 dieses Jahresberichtes und Bandes. Die Ernte erfolgte am 5. Oktober 1885. An Trockensubstanz wurde pro Quadratmeter erzeugt: 1,485 kg. D. 2) Davon 0,79 7o Pflanzenfett und 0,30 7o andere Extraktivstoffe. ^) Stärke, Pflanzenfasern etc. *) Davon in Wasser löslich 0,99 %. ^) Die ursprüngliche Quelle soll sein : Österr. landw. Wochenbl. 188G, S. 208. Hier ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 789. D. 6) Magdeb. Zeit. 188G, No. nicht angegeben; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 241; daselbst nach Landw. Presse 1886, 13, No. 7. Die analysierte Pflanze wächst im nördlichen Deutsclüand wild imd liefert selbst in schlechtester Lage ge- nügende Erträge. Kalkdüngung scheint nützlich, Stickstoffdüngung ohne Einflufs zu sein. Probe 1 ist am 8. Juli, Probe 2 am 16. Juli und Probe 3 am 29. Juli 1885 gesclmitten worden. Gebaut wurden sie in Halle auf lehmig- sandigem Mittelboden. Sie gediehen üppig. Die Analyse zeigt, dafs die Sandwicke eine der ausgezeichnetsten Futterpflanzen ist, die sogar die anderen Viciaarten in mancher Beziehung übertrifft (man vergl. König-Dietrich's diesbezügliche Angaben). Der Gehalt an reinem Ei- weifs war 3,540/0, 3,14% bezw. 3,44 o/q- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitf. d. d. Gesellsch. f. Natur- und Yölkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. In Japan gewachsen, woher auch der Name Kumasasa stammt. Der Eiweifsstickstoffgehalt betrug 1,513 7o- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertilizer Control and Agricultural Experiment Station 1885/6. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Gleich nach der Blütezeit geschnitten. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertihzer Control and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Geschnitten am 13. Juli 1885. Nahe der Blüte. D. Heu, Stroh und Streu. 344 Tierproduktion. Wasser % -§ « 1 o CO Cß >< % % <"nW % % Analytiker II 7,98 115,371 II 8,68 120,001 IITrockeiis.|l 2,551 l|Trockens.| 11,44 liTrockens.! 4,69 llTrockens.1 10,16 II 14,12 I 6,81 Roter Klee. 4,28 1 37,82 1 26,841 7,79 1 W. H. Jordan. ») Weifser Klee. 5,80 138,21120,261 7,05 | W. H. Jordan. a) Bambus. Beinasche 2,24 137,93 1 41,09 116,191 0. Kellner. 3) Batute. Reinasche 6,60 1 46,63 129,041 6,281 0. Kellner.*) Baumwolle. Keinaache 3,55 121,54159,72110,891 0. Kellner. 5) Eierkartoffel. Beiuasche 3,36 144,52132,101 9,86 1 0. Kellner. 6) Erbsenstroh. 1,66 137,54135,281 4,59 1 Dietrich. 7) ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Eeport of the Maine Fertilizer Control and Agricultural Experiment Station 1885/86 , Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Geschnitten am 13. Juli 1885. Nahe der Blüte. D. ^) Nach freundlichst eingesandten: Annual Report of the Maine Fertilizer Control and Agricultural Experiment Station 1885 — 86, S. 51. Die Art der Unter- suchung ist angegeben. In voUer Blüte geschnitten. Zweite Mahd. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. Gewachsen in Japan. Daselbst Sasa genannt und vornehmlich die Laubwälder bewohnend. Der Eiweifsstickstoffgehalt ist 0,408 o/o. D. *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. Gewachsen in Japan und daselbst Satzumaimo genannt. Grüne Eanken und Blätter bei der Ernte. Der Wassergehalt beträgt 85,39 "/o, der an Eiweifsstickstoff 0,483 7o- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. Gewachsen in Japan und daselbst Wata geheifsen. Die analysierte Probe waren Stengel, fast ohne Blätter, bei der Ernte. Ihr Wassergehalt betrug im grünen Zustande 66,76%, der Eiweifsstickstoff- gehalt 0,44 7o- !>• ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. Gewachsen in Japan und daselbst Nasu genannt. Der Wassergehalt im grünen Zustande betrug 20,80 ''/o, der an Ei- weifsstickstoff 0 918''/ . D. ') Hess. Landw!-Zeit. u. Anz. 1886, 8, S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 151, S. 571. Die Probe war nicht unkrautfrei. Sie ist auf sandigem schiefrigen Diluvialgerölle, flachgründigem Boden mit kalksteinhaltigem Untergrunde nach frischer Mistdüngung gewachsen. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 351 ^' Asche Stickstoff X 6,25 -*J 5:i ^ Ol s 1 Sticksto freie xtrak-tst c2 ü 00 % %W % % Analytiker IlTrockens. II 13,11 llTrockens.1 IITrockens.l II 15,00 Erdnufs. Beinasche 1G,00 I 4,27 150,011 20,111 7,05 1 0. Kellner, i) Gerstenstroh. 5,25 I 1,77 |36,2G 138,671 4,58 1 Dietrich. 2) "Wintergersten Stroh. Beinasche 5,00 I 1,44136,52148,961 8,08 1 0. Kellner. 3) Haferstroh. Roinasche 6,30 i 2,29 137,37 146,521 7,52 | 0. Kellner.*) Haferstroh, Klee und Heu. 7,58 I 2,66128,62128,321 7,62 1 Dietrich. 5) 13,20 13,75 10,83 3,25 3,20 H aferst roh. 1,76 37,36 36,31 8,05 1,28 36,73 36,14 9,10 I Dietrich. 6) Haferstroh. Roh- Bein- prote'in protein ') 7,20 5,68 2,14 34,16 39,98 5,33 Schrodt, Hansen und 0. Henzold.S) ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Yölkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. Gewachsen in Japan. Daselbst To- jinmame genannt. Der Wassergehalt im grünen Zustand beträgt 77,10*^/0, der an Eiweifsstickstoff ist l,96 0/o. D. 2) Hess. Landw.-Zeit. u. Anz. 1886, 8. S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 571. Auf diluvialem Sandboden nach leichter Stallmist- und Pferdedüngung gewachsen. D. 3) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gewachsen. Daselbst Mugi genannt. Der Gehalt an Eiweil'sstickstofF beträgt 0,736 \. D. *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. i88(j, 3. S. 205. Probe ist in Japan gewachsen. Der heimatliche Name heilst : Karasumugi. D. 5) Hess. Landw.-Zeit. u. Anz. 1886, 8. S. 227 u. 244; ref, nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 571. Nähere Angaben fehlen in der Quelle. D. 6) Hess. Landw.-Zeit. u. Anz. 1886, 8. S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 571. Probe 1 ist auf diluvialem Sandboden nach Koggen, welcher schwache Chihsalpeterdüngung erhalten hatte, Probe 2 auf sandigem, tiefgründigen Lehmboden nach Weizen mit Chilisalpeterdüngung gewachsen. D. ^) Nach Stutzer bestimmt. «) Milchzeit. 1886, 15. S. 442. Daselbst nach Schlesw.-holstein. landw. Wochenbl. 1886, No. 20 u. 21. Nähere Angaben fehlen in der Quelle. D. 352 Tierproduktion. 1-1 ® G5 ,1^ © s Wasser ^ cd" .0 ^■§^ 0. Kellner. 3) 3 6,65 3,60 41,31 41,28 7,15 4 7,47 1,73 35,56 44,07 11,17 «Trockens.| 6,75 1 2,16 IlTrockens.l 5,50 1 II 12,22 I 3,00 1,94 1,75 Bergreisstroh. Reinasche 132,14140,35118,601 0. Kellner. *) Siimpfreisstroh. Beinasche 141,54 132,42 118,571 0. Kellner. 5) Roggenstroh. 139,91138,76! 4,361 Dietrich. 6) ') Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. Gewachsen in Japan. Daselbst Hiye genannt. Der Wassergehalt beträgt 16,45 ^/o, der an Eiweifsstickstoff 0,732 %. Am Orte der Herkunft nur ausnahmsweise feldraäfsig gebaut. D. 2) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Yölkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gewachsen. Die Sorten sind: Panicum miliaceum (,,Kibi"), crus corvi (,,Hiye") und italicum („Awa"). Der Wassergehalt betrug in Probe 2: 15,88 0/0, in Probe 3: 15,26%. Der Eiweifsstick- stofTgehalt eben darin: 1,59 7o und 0,766%. D. ^) Nach freundhchst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886. 3. S. 205. Sämtliche Proben in Japan gewaclisen. 1 u. 2 sind Sumpfreisstroh (Uruchi), 3 u. 4 Bergreisstroh (Okabo). Der Wassergehalt betrug: 10,27%, 14,06%, 11,69% u. 18,30%, der an Eiweifsstickstoif 0,722 «/o, 0,565%, 0,840% u. 0,711 o/q- ß- *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gewachsen und dort Okabo genannt. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gewachsen und dort Uruchi genannt. D. «) Hess. Land w.- Zeit. u. Anz. 1886, 8. S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 571. Auf diluvialem Sandboden nach Erbsen in frischer Düngung gewachsen. D. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 353 Wasser ^>o ■a Ä •^x « OJ % o/o o/oC^ 4^ 0) -c P5 -s1 «/o % Analytiker Sojabohne. Remasche IlTrockens.l 18,111 3,07 | 31,23 | 39,10 1 8,43 | 0. Kellner. i) Zuckersorghnm. Reiuasche IlTrockens.l 14,54 I 2,4G I 37,31 1 36,30 | 9,39 | 0. Kellner. 2) Weizenstroh. l! 12,57 1 2,20 1 1,1.6 i 40,68 i 38,86 | 4,73 | Dietrich. 3) W ICKe. Reinasclie ||Trockens.| 16,40 I 2,60 | 45,49 | 31,76 | 3,84 | 0. Kellner. *) AVeifs kraut (Leucanthemum vulgare). II 4,25 I 8,25 I 3,83 1 43,97 1 33,20 1 6,50 1 W. H. Jordan.-'^) IlTrockens.l 25,12 Trockens, c) Wurzelgewächse. Geschälte Bambusscliöl'slinge. Reinascbe 2,49 1 51,57 111,60 1 9,22 1 0. Kellner. 6) Batate. Andere Stärke stickstofff. Eztraktst. Bein- asche 4,12 3,00 ; 78,59 9,80 2,74 1,75 5,40 1,06 67,77 19,90 3,57 2,30 5,70 1,16 81,27 3,78 8,09 0. Kellner. 7) ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 505. Gewachsen in Japan. Daselbst Klari- mame genannt. Wassergehalt: 13,67%, Eiweifsstiekstoffgehalt 2,18%. Trotz der Güte dieses Erzeugnisses wird es am Orte der Herkunft nur höchst selten gebaut. Der Grund hierfür liegt — wie bei vielen anderen seltsam erscheinenden japanischen Gepflogenheiten — in dem dortzulande üblichen viehlosen Wirtschaftsbetrieb, der die immittelbai-e Verwendung vieler Pflanzen zu Düngezwecken in vielen I'ällcn geraten erscheinen läfst. D. 2) Nach freundhchst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 8. S. 205. Gewachsen in Japan und daselbst Rozoku genannt. Der Wassergehalt im grünen Zustande beträgt 46,48 %, der an EiweifsstickstoQ' 2,043 7o- D- 3) Hess. Landw. Zeit. 1886, 8. S. 227 u.244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 541. Auf sandigem Lehmboden nach frischem Mistdünger gewachsen. D. *) Nach freundl. eingesandtem Sonderabdruck ans: Mitt. d. d. Gesellsch. f-Natur- u. Yölkerk. Ostasiens. 188G, 3. S. 205. Gewachsen in Japan. Daselbst Kusafuji genannt. Der Wassergehalt beträgt 17,64 %, der an Eiweifsstickstoff ist nicht bestimmt. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Eeport of thc Maine Fertilizer Control and Agricultural Experiment Station 1885/6. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Gleich nach der Blütezeit geschnitten. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan zum Teil mit Hilfe von Dünger gebaut und Take-no-ko genannt. Die untersuchte Probe entliielt 91,37% Wasser und 1,22 % Eiweifsstickstoff. D. '^) Nach freuudliclist eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut. Daselbst heifst Jahresbericht 1886. 23 Wurzel- gewächse. 354 Tierproduktion. s s 3 J5 Wasser •JX m Stickstoff- # freie Extraktstoffe 1 Asche »0 Ai lalytiker Conophollus Konjak. IJTrockens.l 12,50 Reiiiasche 0,98 1 78,43 1 3,6.7 14,42 Dioscorea jai^onica bulbife ra. 0. Kellner.^) ||Trockens.| 5,02 Keiuaajlie 7,80182,22 1 3,861 1,10 1 0. Kellner.2) 1 2 Trockens. 12,34 14,33 0,49 76,54 0,82 71,63 Distel. Reinasclie 7,47 ! 3,16 9,63 1 3,59 1 ^ . Kellner. 3) Kartoffel. 1 „ 13,56 0,83 79,00 1,98 4,63 c. A. Groess- mann.*) IITrockens.l 11,04 Eierkartoffel. Eeinasche 1 1,09 1 62,81 1 17,52 i 5,94 Gekochte Kartoffeln. 0. Kellner. 5) il 74,86 1 2,20 1 1,76 stärke 118,99 1 0,57 Asche Sand 1 1,1110,07 Zucker 10,41 |M. Sievert.^) sie Satsuma imo und wird sowohl als Nahrungsmittel als auch zur Stärkeerzeugung benutzt. Der Wassergehalt war: 64,27%, 65,56% u. 75,01 7o- -^^ Eiweirsstickstoff Avar vorhanden in Probe 1: 0,46, in Probe 3: 0,61^/0. 1 ist die weifsileischige, 2 die gelbfleischige, 3 die frühreife Sorte. D, ') Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und daselbst Kon- nyaku genannt. Dient zur Bereitung einer gelatinösen zähen Speise (Konnyaku). Der Wassergehalt betrug 91,76%, der an Eiweifsstickstoff 0,42%. '^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Yolkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und Kashiu imo genannt. Als Nahrungsmittel in Verwendung. Wassergehalt 81,10%. D. 3) Nach freundUchst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und daselbst Gobo genannt. Der Gehalt an Wasser in den untersuchten Proben betrug 73,93 ^i^ und 73,68 o/o. D. *) Nach freundlichst eingesandtem : Third Annual Report of the Board of Control of tlie State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 1886, S. 74. Knochenmehl und Kaliumraagnesiumsulfat- Düngung (die Mengen stehen in der Quelle). Varietät: Beautv of Heliron. Gebaut in Amherst. Der Feuchtigkeits- gehalt betrug (bei 100« C. bestimmt) am 24. Juli 79,39, am 5. August 79,36, am 27. August 80,61 und endlich zur Zeit der Analyse 78,05 o/q. Zeit des Anbaues: 27. April 1885. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und Nasü genannt. Der Wassergehalt betrug 93,47%, der an Eiweifsstickstoff 1,40 "/q. D. 6) Westpreufs. landw. Mitt. 1886, 9. S. 103; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 790. D. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 355 s a Wasser 1 Stickstoff X 0,25 1 Stickstoff- freie Ktraktstoffe. a> 09 o £ 'S CO «1 Analytiker °/o o/n % %< W »0 o/o Zuckerkartoffeln. Reinasche 1 2 Trockous. 10,81 9,9G 0,91 1,03 80,24 80,77 3,G3 3,87 4,41 4,37 }"■ Kellner.^) IfTrockens.! 1G,77 IJTrockens.l 7,75 IlTrockens.l 12,84 ||Trockens.| 21,2G 1 IITrockens. 2 „ 21,G9 13,39 Kürbis. (Geschälte Frucht.) Reiuascbe 2,28 165,17 1 7,27 1 8,9G | 0. Kellner. 2) Lotus. Reinascbe 1,44178,59 1 7,10 I 5,03 | 0. Kellner. 3) Grelbe KugelmangokUvurzel. 0,73 171,52 1 7,08 1 7,83| C. A. Goessmann.*) Pfeilkraut. Reinasche 1,G7 169,211 3,55 1 4,31 | 0. Kellner. 5) 1,06 1,06 54,44 67,15 Rettig. Reinasche 13,63] 9,18 h ^ ^ ,, ,, 11,78 I 6,62 |) ^- Kellner.^) *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut. Daselbst heilst sie Sato imo. Der Gehalt an Wasser betrug 80,65 u. 81,71 "/o- Die Frucht ist keines- wegs sehr süfs ; sie^ dient als menschhches Nahrungsmittel. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut. Daselbst Tonasu genannt. Der Wassergehalt betrug 93,27%, der an Eiweifsstickstoff' 1,12 7o- D- ^) Nach freundhchst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1S86, 3. S. 205. In Japan (zum Teil feldmäfsig) ge- baut. Daselbst Hasu genannt. Der Wassergehalt betrug 85,84 7o) ^^er an Eiweifs- stickstoff 0,83 7o- D- *) Nach freundlichst eingesandtem : Third Aunual Keport of the Board of Control of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 1886, S. 77. Über den Boden, auf dem sie wachsen, liegt eine klare Angabe nicht vor. Man vergleiche die Analysen auf S. 356 und 357 dieses Jahresberichtes und Bandes von demselben Autor, sowie die dazu gehörigen Anmerkungen ^), ^) und ^). D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan (zum TeU feldmäfsig) ge- baut. Daselbst Kuwai genannt. Der Wassergehalt betrug 66,86 %, der an Eiweifs- stickstoff 2,78 o/^. D. '') Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und Daikon genannt. Wird bis 3 kg schwer. Nacli vorangegangenem Trocknen pökelt man ihn mit Keis- kleie und Salzwasser. Der Wassergehalt war 94,36 u. 93,45 %, der an Eiweifsstick- stoff 1,68 u. 1,41%. D. 23* 356 Tierproduktion. Wasser Stickstoff X6,25 ^ W %W Analytiker Trockens. » 91,36 86,20 ||Trockens.i IlTrockens.l IlTrockens.j llTrockens.1 16,13 15,75 9,63 Eübchen. (Karotten.) 1 0,58 72,79 6,45 1 0,61 73,60 5,77 3,94 73,96 7,55 3,85 |i . 4,27 1 4,92 C. A. Goess- mann.^) Koh- Eein- protel'n protein Rüben. 0,71 0,55 0,06 6,22 0,83 Futterrunkeln. 0,98 0,07 11,08 0,83 , I Sclirodt, Hansen 0,83 0,821 ^^ O.Henzold.3) 0,82 A. Stutzer und H. Werner.*) Kohlrübe. 9,67 I 1,74 170,62 110,12 1 7,85 IC.A.Goessmann.S) Mohrrübe. Keinasohe 13,66 I 3,42 I 69,87 | 4,66 I 8,39 | 0. Kellner. e) Stoppelrübe. Remasche 21,00 1 0,95 I 55,17 113,47 1 9,41 | 0. Kellner. ') „Lane's improved" Zuckerrübe. 17,44 I 0,83 1 72,89 I 5,27 | 3,57 |C.A.Goessniann.8) 1) Nach freundlichst eingesandtem : Third Annual Report of the Board of Contro of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 1886, S. 79. Der Feuchtigkeitsgehalt betrug (bei 100" C. bestimmt) 91,77 7o- Nähere An- gaben fehlen. D. 2) Nach freundlichst eingesandtem: Third Annual Report of the Board of Con- trol of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 1880, S. 80. Nähere Bezeichnung: „Carrots (Danvers)". Gebaut in Amherst 1885. Der Gehalt an Feuchtigkeit betrug (bei 100» C. bestimmt) 87,48 7o- ü. 8) Milchzeit. 1886, 15. S. 442. Daselbst nach Schlesw.-holst. landw. Wochenbl. 1886, No. 20 u. 21. Nähere Angaben fehlen in der Quelle. D. *) Rheinpreufs. landw. Zoitschr. 1886, No. 2., S. 171; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 465. Der Gehalt an verdaulichem Eiweifs betrug 0,45%, an verdau- hchen Kohlehydraten 11,13 7o und endlich an verdaulichem Fett 0,07 o/q. D. 5) Nach" freundlichst eingesandtem: Third Annual Report of the Board of Con- trol of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 1886, S. 79. Nähere Angaben über die Anbauverhältnisse fehlen. Der Zuckergehalt (polarimctrisch bestimmt) betrug 0,47%, die Feuchtigkeit (bei 100» C.) 88,27%. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. GeseUsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut und daselbst Ninjin genannt. Der Wassergehalt beträgt 96,78 %, tlcr ''»n Eiweifsstickstoff 0,93 "/q. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesollscli. f. Natur- und Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. In Japan gebaut. Daselbst Kabura genannt. Der Wassergehalt beträgt 93,00 0/0, der an Eiweifsstickstoff 1,89 "/q- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station, Bidletin No. 22. Oktober 1886, S. 8. Feuchtigkeit (bei 100 » C. bestimmt) 83,57 "/q. Die Rüben waren auf gutem Boden in Amherst gewachsen und von guter Beschaffenheit, D. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 357 — to ^ IH — - s Wasser rS «o" 2 StiokstofF- froie CO =5 'S Analytiker 1 |x o Extraktstotfe o « 1 • ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus : Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. Gebaut in Japan, wo sie Hatosasage heifst, feldmäfsig kultiviert und ähnlich wie die Sojabohne verwendet wird (siehe S. 353 Anm. 0 dieses Jahresber. u. Bandes). Der Gehalt an Wasser in der unter- suchten Probe war 12,90%, der an Eiweifsstickstoff 6,72%. D. *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. Gebaut in Japan. Der Gehalt an Feuchtigkeit war 14,42 »/o- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3. S. 205. Gebaut in Japan, wo sie Nankiumame heifst, recht gut gedeiht und aiifser dem Samen noch eine reiche Ernte eines sehr guten Heues giebt (die Zusammensetzung desselben siehe ö. 351 dieses Jahresber. u. Bandes). Die analysierte Probe war geschält. Der Wassergehalt betrug 15,61 "/q. jD. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Third Report on the Chemical Coraposition and Physical Properties of Americaine Cereals Wheat, Oats, Barley and Eye. Washing- ton 1886. S. 71. D. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 859 -> 1 £ s "Wasser "0 -^" freie « "S a 12; ix "o Extraktstoffe ■< Analytiker % % % % % % 0,58 12,89 2,77 71,41 3,84 2,51 0,50 10,15 2,33 75,14 2,89 2,99 G,77 11,03 2,65 73,59 3,50 2,40 G,27 11,90 2.06 72,89 3,83 3,05 G,G8 10,28 2,G4 72,95 4,19 3,25 6,27 12,46 2,72 72,34 3,42 2,79 5,95 10,42 3,13 73,28 3,99 3,23 G,37 12,38 2,67 71,84 3,06 3,08 7,05 11,45 2,63 71,87 4,05 2,95 7,29 10,39 2,81 72,87 4,01 2,G3 G,27 12,5G 2,71 71,37 4,01 3,08 Cl. Richarcl- 7,58 12,25 2,70 71,12 3,35 3,00 son. 5,81 13,02 2,77 71,75 3,66 2,99 6,37 9,80 2,56 75,17 3,48 2,02 6,85 10,33 2,45 73,62 4,10 2,05 6,00 8,75 2,37 75,73 4,25 2,90 7,70 10,50 2,53 72,99 2,88 3,40 G,26 9,63 2,63 74,30 4,28 2,90 5,95 12,25 2,98 70,97 4,35 3,50 6,23 10,33 2,38 74,23 3,91 2,92 5,80 9,05 2,74 74,86 4,25 3,30 6,70 11,55 2,52 74,03 3,00 2,20 8,15 13,30 2,87 68,99 3,92 2,77 Grerste. j: .o -•; 6,52 5,69 6,44 6,37 7,60 7,58 0,95 7,39 G,25 0,20 e,50 6,55 4,53 0,00 2x o 4,25 8,35 2,00 7,71 3,18 8,55 2,75 5,82 3,70 9,37 2,70 7,12 4,79 9,91 2,73 8,73 2,85 8,00 2,09 5,97 4,38 7,87 2,80 8,30 3,07 7,08 2,00 0,01 3,41 7.44 2,48 0,93 3,01 7,49 2,40 0,21 2,8G 5,89 2,71 5,38 4,23 8,37 2,05 7,79 4,02 8,00 2,75 7,00 3,42 5,08 2,72 7,44 3,95 8,13 2,74 7,21 p 3 3,00 3,48 3,92 4,04 00,40 02,98 00,29 50,30 3,58 [64,24 02,72 3,14 3,80 3,40 3,40 3,00 3,40 65,32 62,37 63,52 60,72 01,58 00,57 ') Nach freundliclist and Physical Properties of ton 1886. S. 76. D. 3,42 03,^ 3,70 01,32 eingesandtem: Tliird Eeport on American Cereals, Wheat, Oats, 3,37 3,08 -w 4,37 3,18 3,43 2,97 3,88 2,59 3,57 1,50 3,35 3,00 3,13 2,64 3,73 2,45 4,05 3,07 4,00 2,78 3,48 2,40 4,15 2,90 4,48 4,43 3,75 3,20 f Cl. Richard- son. 1) the Chemical Composition Barley and Rye. Washing- 360 Tierproduktion. Wasser % % Sc So % % w p^ % Asche Analytiker 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2G 27 28 29 30 Grerste. 8,46 1 11,551 2,71173,011 1,82 1 2,45 | Cl. Richardson. i) (jerSte. Reinasche Sand E. Meifsl, 13,85 9,56 0,80 05,96 6,77 2,19 0,87 } F. Strohmer und N. V. Lorenz. 2) 6,93 6,84 7,07 6,98 6,79 7,38 6,71 7,19 7,06 6,33 6,54 7,52 7,46 7,42 7,10 6,76 7,11 8,05 6,19 7,27 7,16 7,01 7,11 7,42 6,74 8,44 7,01 5,94 6,63 6,64 Haf 31'. a) 14,31 8,14 67,09 1,38 14,30 8,22 67,10 1,37 14,47 8,02 66,88 1,37 14,49 7,91 67,06 1,37 14,29 8,23 67,22 1,35 13,61 8,54 66,96 1,28 13,01 8,87 67,78 1,53 14,18 8,55 66,40 1,77 15,69 8,36 65,27 1,32 15,62 8,06 66,15 1,34 13,56 8,06 68,07 1,47 12,08 8,71 68,66 1,01 14,41 8,02 66,53 1,44 15,31 7,14 66,55 1,29 15,37 8,00 65,85 1,32 16,09 8,32 65,39 1,19 14,00 7,74 67,61 1,19 15,28 7,82 65,69 1,24 14,59 7,64 67,69 1,55 13,27 7,45 68,46 1,49 13,03 7,91 68,33 1,30 14,78 8,02 66,72 1,44 15,58 8,35 65,54 1,51 14,29 7,98 66,64 1,51 14,28 8,1 G C7,39 1,28 12,66 9,18 66,23 1,29 14,87 7,91 66,39 1,40 16,60 7,75 66,09 1,35 15,49 7,93 66,03 1,49 17,24 7,51 64,86 1,46 Körner. 2,15 2,17 2,19 2,19 2 12 2^23 2,10 1,91 2,30 2,00 2,30 2,02 2,14 2,29 2,36 2,25 2,35 1,92 2,34 2,06 2 27 2^03 1,91 2,16 2,25 2,20 2,36 2 27 2^43 2,29 Cl. Richardson. 3) and ton and ton ^) Nach freundlichst eingesandtem: Third Eeport on the Chemical Composition Physical Properties of American Cereals, Wheat, Oats, Barloy and Eye. Washing- 1886. S. 81. Stammort nicht angegeben. D. 2) Zeitschr. Biol. 188G, N. F. 4. S. G3; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 167. D. 3) Nach freundlichst eingesandtem: Third Eeport on the Chemical Composition Physical Properties of American Cereals, Wheat, Oats, Earley and Eye. Washing- 1886. S. 42. D. A. Futtennittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 3G1 Wasser % 5e ^ O lO M '^ o w /o o,„ W /o Analytiker G,84 7,07 7,34 G,81 G,15 G,03 G,40 7,41 8,12 5,80 7,1 G G,OG G,G7 G,80 G,83 G,82 G,8G 7,08 5,22 4,73 4,89 4,99 5,71 4,57 5,1G 4,00 4,88 4,15 5,98 5,00 4,73 2,90 4,28 4,51 4,51 4,80 7,01 3,71 5,24 5,25 4,10 4,72 12,92 13,17 15,05 14,13 14,13 14,18 14,53 14,00 13,94 14,79 13,80 15,23 12,43 13,83 13,31 10,7G 12,8G 12,15 8,27 8,48 7,80 8,09 8,54 8,49 8,42 7,8 G 8,09 7,92 8,71 7,80 8,49 9,72 9,GG 9,28 8,38 9,40 G8,28 G8,19 G5,97 G7,33 G7,G5 G7,85 G7,55 G7,48 G6,55 G7,59 G7,08 G7,50 G8,30 G6,21 6G,1G G9,9G G7,77 07,90 1,G3 1,00 1,74 1,42 1,35 1,37 1,16 1,28 1,17 1,78 1,21 1,10 1,72 1,17 1,73 1,51 1,78 1,71 b) Hüllen 2,48 Unbe- 68,83 17,88 2,64 stimmt 70,35 17,50 2,48 5) 68,52 18,42 2,44 ■n 67,88 18,30 9 r-,4 » 69,20 17,15 1 2,03 V 68,80 18,35 1,84 )) 67,87 19,15 1,75 V 65,99 23,36 2,69 V 68,19 19,62 2,50 ■>: 71,08 18,08 2,57 T> 67,40 19,35 2,28 11 73,12 15,10 2,86 11 71,54 16,44 3,15 11 G8,46 19,19 2,33 11 69,92 19,47 2,60 11 69,05 17,84 2,02 11 68,36 19,67 2,45 11 68,17 19,38 2,81 11 64,90 18,43 2,01 11 70,22 17,48 2,28 11 67,28 18,77 2,10 11 67,04 19,18 2,10 11 68,40 17,60 2,98 '1 69,85 16,22 2,00 2,09 2,10 2 '^2 2 28 2,'o8 1,94 1,97 2,13 1,12 2,04 2,31 2,39 2,27 2,31 1,67 2,35 1,76 5,59 4,78 5,69 6,39 5,40 6,25 5,98 4,30 4,62 4,19 4,70 4,50 4,43 6,30 4,00 6,00 5,44 5,20 6,85 6,58 6,43 6,43 7,80 6,23 Cl. Ricliarclsou. 362 Tierproduktion. |s toff- e toffe CO a Wasser ^ CO tS OD •-; «: J2 ü a |x 1 Stic] fr xtrak o CO < Analytiker % % % "/oW % % 25 5,40 2,28 Unbe- 66,50 18,12 7,70 26 7,40 2,89 stimmt 68,04 18.38 6,99 27 4,20 3,50 55 66,24 20,94 5,12 28 4,08 2,75 55 69,77 19,03 4,37 29 4,03 2,36 55 69,85 19,16 4,60 30 5,02 2,80 55 70,48 15,78 5,92 31 4,23 2,73 5? 73,47 13,93 5,64 32 10,80 3,15 55 60,87 20,18 5,00 33 6,88 2,27 55 66,61 18,24 6,00 34 5,53 2,57 55 69,51 17,28 5,13 . Cl. Richardson. 35 4,86 2,28 55 74,44 15,51 2,19 36 9,72 2,19 55 65,68 17,43 4,98 37 5,30 2,28 55 07,95 17,19 7,28 38 10,30 2,19 55 63,38 19,23 4,90 39 6,00 2,98 55 69,08 16,80 5,14 40 4,06 1,75 55 71,01 15,96 7,22 41 4,17 2,36 55 66,82 20,03 6,62 42 5,20 1,93 55 67,37 18,34 7,16 43 5,12 1,75 55 68,37 19,96 4,80 44 4,20 1,75 55 71,63 16,40 6,02 Hafer (dünn gesäet). a) Körner. 15 «/o 10,5 4,3 60,0 11,1 3,7 ange- 7,7 2,9 50,4 8,6 3,0 nommen 9,5 3,7 58,6 10,1 3,3 (?) Spreu. 5,9 42,8 24,9 15,1 ebenso 4,3 ■ — 40,4 23,1 13,0 5,1 — 417 34,1 14,1 y) Stroh. 2,0 — 89,2 43,2 6,2 ebenso 1,4 — 33,7 38,9 5,7 1,7 — 37,3 40,1 6,0 I Meistbetrag Mindestbetrag Mittel Meistbetrag ]\[indestbetrag Mittel Meistbetrag Mindestbetrag Mittel A. Richard- son. 1) *) Nach freundlichst eingesandtem : Tliird Ecport on the Chemical Composition and Physical Properties of American Cereals, Wheat, Oats, Barley and Rye. Washing- ton 1886, S. 50. Die angeführten Zahlen sinil Mittelwerte aus 12 bezw. 6 Versuclis- reihen. Bei der Dünnsaat wurden 44 kg, bei der Dicksaat 76 kg pro Hektar gesäet. Die Düngung geschah mit weciiselnden Mengen von Chilisalpeter, Superpliosphat und von beiden zusammen, einmal wurde überhaupt kein Düngemittel angewandt. D. A. Fiittennittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 363 s o !p -4-9 o Stickstoff- o OD <» s Wasser OD " -- 1 freie .2 ü E s ix o Extraktstoffe 1 < Analytiker % % % % % »/o Hafer (dick gesäet). «) Kömer. a 10,3 4,0 60,0 10,4 3,3 Meistbetrag »o a S 7,5 3,1 58,0 9,2 3,2 Mindestbetrag c h'^s 9,0 3,7 59,3 9,9 3,3 Älittel o ß) Spreu. t3 ei 1 5,3 1 — 43,8 24,8 14,4 Meistbetrag ebenso 4,4 — 41,4 23,5 13,1 JMiiidestbetrag •- 1 1 4,6 — ! 43,5 34,0 13,9 Mttel P^ y) Stroh. 6 1,6 1 1 39,0 40,4 5,6 Meistbetrag ebenso 1,2 — i 37,9 38,9 5,2 Mindestbetrag 1,4 — 1 38,3 39,9 5,4 Mittel f Hafer. II ^ OB K ) 6,34 1,42 16,62 6,28 3,82 54,92 1,60 2,03 6,99 2,71 12,55 6,39 3,78 56,17 1,23 2,43 6,78 2,78 16,66 0,10 3,42 53,69 1,10 2,07 6,77 (?) 14,53 6,52 3,60 56,25 1,25 2,20 7,00 1,15 17,05 5,43 3,42 54,31 1,46 2,06 6,13 2,31 12,57 0,43 3,48 56,64 1,51 2,35 8,75 2,70 9,20 0,50 3,86 56,08 1,29 2,15 6,95 1,83 17,42 6,69 3,58 52,59 1,57 1,00 ^) Nach freundlifhst eingesandtem: Third Report on the Chemical Composition and Physical Properties of American Cereals, Wheat, Oats, Barley and Eye. Wa- shington 1886, S. 76. Wie man sieht zum Teil schon oben mitgeteilt. Die hier ausgeführten eingehenderen Analysen soUen einen Vergleich mit den älteren des Weizens gestatten. D. 364 Tierproduktion. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Je iä -»J Cl. Ricliardson. 33 7,16 11,20 2,09 75,87 1,68 2,05 34 8,12 12,08 2,01 74,39 1,45 1,95 35 9,15 11,20 2,32 78,43 1,80 2,10 36 8,79 9,80 2,81 76,30 1,75 1,84 37 8,42 12,08 1,99 78,31 1,95 2,25 38 8,65 11,73 2,55 77, 9 1,68 2,10 • 39 8,24 12,78 2,68 72,70 1,55 2,05 40 8,41 18,48 2,86 72,01 1,79 1,95 41 7,84 14,70 2,34 71,49 1,63 2,00 42 9,33 18,80 2,50 71,30 1,64 1,93 43 7,52 11,38 2,16 75,34 1,80 2,80 44 8,13 11,90 2,51 74,51 1,30 1,65 45 8,43 14,58 2,80 70,79 1,40 2,05 46 8,48 12,25 2,21 74,81 1,80 1,45 47 7,94 12,60 2,78 78,08 1,70 2,00 48 7,74 10,85 1,97 76,89 1,55 1,50 49 7,66 10,50 1,84 75,62 1,93 1,95 50 7,46 10,85 2,38 76,01 1,25 2,05 51 8,28 11,20 2,03 75,54 1,85 1,60 52 7,53 10,50 2,42 76,57 1,48 1,50 53 7,69 14,00 1,90 72,96 1,85 2,10 A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 375 ! *3 0) t5 03 Stickstoff- 1 s a "Wasser Stickstoff X 6,25 Rohfett icksto freie iktsto 1 'S CO -«1 1 S ^ X rt e8 a % % "'o % ^ % »/o <1 80,6 2,0 S au er f litt er (aus Gras). 0,8 7,0 6,5 2,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Eiweifs Amide Jl Trockens. 9,57 1,56' 5' 10,94 1,81! 51 10,25 2,49! :i 11,94 1,19 ■}■) 10,94 1,62 ?5 9,57 1,43 55 11,50 1,81 55 13,32 2,56 55 14,37 2,19 55 13,75 1,19 Amide Eingesäuertes Heu. 4,06 3,41 4,00 3,57 2,81 4,62 3,82 3,83 3,54 3,03 Eingesäuerter Rotklee. Lösliche Kohle- Unlösl. ^.^''''■5*®' Verdaul. Unverd. Amide, Chloro- Essigs. Milcbs. 50,14 26,79 7,88 ^ 43,94 30,89 9,01 45,64 26,96 10,21 45,27 26,78 11,25 45,22 29,10 10,31 49,67 27,02 7,69 44,49 29,11 9,27 44,52 23,24 12,53 43,57 22,52 13,81 42,94 26,83 12,26 J (78,39)3) 0,56 8,97 jhyHetc. 17,68 24,85 32,48 9,44 2,04 3,98 X (79,17) 2,11 8,40 17,09 25,40 30,77 9,65 0,91 5,67 (78,30) 2,26 7,79 20,09 25,39 28,34 9,36 2,86 3,91 (76,24) 1,30 7,62 21,93 24,96 28,28 8,92 2,36 4,63 (76,49) 2,13 7,77 19,91 26,07 28,50 8,89 3,23 3,57 (73,86) 3,36 7,38 22,86 25,08 24,77 9,90 2,41 4,24 (73,88) 2,87 6,70 22,97 27,03 24,89 9,84 2,68 3,02 (73,82) 2 14 8,37 24,48 24,64 25,48 9,01 2,79 3,09 f 1) Vgl. diesen Jahresbericht und Band w. u. Der Gehalt an organischen Säuren, welcher aufserdem bestimmt wurde, betrug 1,1 "/o- T. ^) Journ. f. Landw. 1886, 34, S. 193. •■') Die anderen Zahlen beziehen sich auf die Trockensubstanz. *) Experiments on Ensilage, conducted at Rothamsted; Season 1884—85. By Sir J. B. Lawes, Bart., LL. D., F. R. S., and J. H. Gilbert, LL. D., F. R. S. London 1886, S. 21; nach freundlichst eingesandtem Original. Hier geniige die Angabe, dafs Probe 1—3 und 4—8 fortlaufende Säurungsstufen vorstellen und dafs die erste und zweite Rotkleeernte eingesäuert worden war. Die Zahlen 1—3 gehören dieser, die Werte 4—8 jener an. Bei 1—3 ist als Tiefe 4 Fui's, bei 4 u. 5 4 Fufs 2 Zoll, bei 6 u. 7 werden 4 Fufs, endUch bei 8 5 Fufs angegeben. Die Probeentnahme erfolgte am 13., 18. u. 30. Dezember 1884, dann am 17. u. 23. Januar, am 6. u. 17. Februar und am 12. März. Von der Asche waren löslich (auf die Trockensubstanz bezogen): 5,92 o/o, 6,58 7o, 5,90 7o, 6,10%, 5,96 o/«, 7,19 "/o, «,47% u. 6,03 %• A. Futtermittel, Analysen, Kunscrvieruiig und Zubereitung. 377 C a Wasser Stickstoff X6,25 1 1 Stickstoff- freie xtraktstoffe CO o Asche Analytiker % % - % %w % % 1») lufttr. 6,84 15,50 4,48 41,00 25,20 6,98 trock. — j 16,63 4,81 44,03 [27,04 7,49 2 2) hifttr. 6,96 16,50 Itrock. — 17,74 5,14 5,53 39,24 i 24,50 42,14126,35 7,66 8,24 ' Märkcr. 4) 3 3) trock. — 16,94 5,42! 42,90 i 25,90 8,84 frisch 72,72 14,62 4,48 1 11,70 7,07 2,41 Eingesäuerte Ka Stärke 76,92 76,09 76,35 75,90 Trockens. rtoffeln. Asche Sand Freie Säure 1,76 4,73 13,69 0,60 1,19 0.06 1,05 1,94 5,15 14,86 0,62 1,10 0,08 0,95 2,03 4,81 14,28 0,56 1,11 0,06 0,80 2,08 5,24 14,31 0,60 1,13 0,06 0.68 [ M. Sie- ( vert.6) 7,37 8,27 II Trockens. I 7,82 Stickstoff Eingesäuerter 3,84 1 65,15 20,481 3,15165,69 17,67 1 Eingesäuerter 3,49 I 65,45 1 19,08 I Eingesäuerter Trockens. 1,112 4,035 Niclit 31,056 1,190 2,648 be- 33,910 1,236 1,956 stimmt 34,237 1,314 8,731 " 27,318 1,531 8,165 11 25,817^ 1,476 7,667 11 28,393 1,483 5,696 11 28,792 Mais. 3,16 5,22 Mais. 4,19 Mais. 6,086 6,416 6,235 9,003 8,962 10,514 12,298 |} C. A. Goess- A. Goess- mann.7) C. Weigelt.8) ^) Eotkleegras, Mitte August 1884 eingestampft, Probe Weibnachten 1884 ge- nommen. Säure als Milchsäure 3,42% der lufttr. Substanz. 3,67 „ „ trock. ^) Geraengfutter, am 1. Jimi 1885 eingestampft, herausgenommen am 17. Juli 1885. Säure = IVIilcbsäure 3,16% der lufttr. Substanz. 3,40 „ „ trock. ^) Gemengfutter, am 12. Juli 1885 eingemacht, herausgenommen am 4. September. Säure = Milchsäure 3,05% der trock. Substanz. 0,83 „ „ frisch. „ T. *) Vgl. diesen Jabresbericlit und Band w. u. 5) Westpr. landw. Mitt. 1886, 9, S. 103; ref. n. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 790. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Massachusetts State Agricultural Experi- ment Station. Bulletin, No. 21, June 1886, S. 5 u. 6. Die erste Probe befand sich 6 Monate, die zweite 7 Monate im Einsäurer. Die höchste beobachtete Temperatur war 47 «C. bezw. 3072" C. Der Gehalt an Feuchtigkeit betrug (bei 100« C. bestimmt) 78,05% bezw. 76,90 7o- D- ^) Nach freundlichst eingesandtem: Massachusetts State Agricultural Experi- ment Station. Bulletin, No. 22, Oktober, 1886. S. 7. Feuchtigkeit (bei 100 »C. be- stimmt) 77,48''/o. 6 Monate im Silo gewesen. Die Zusammensetzung des angewandten Maises siehe diesen Jahresbericht und Band S. 366. D. ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 410. D. 378 Tierproduktion. Wasser % ix J! 5; 0 J p^ % Analytiker 11,23 78,85 II 11,78 1 14,62 II 8,44 118,69 II 10,77 1 11,51 II 10,36 113,50 1 II 8,86 1 29,12 1 IJTrockens.l 35,31 1 II 8,25 130,161 Fleischmelil. 7,49 1 0,56 1 — I 1,87 E. Meissl, F. Strolimer und N. V. Lorenz. 1) „Continental-Food". 3,96 160,951 4,831 3,86 | W. H. Jordan. 2) Thorlej^^'s Futterküchen. 5,73 1 53,72 I 7,23 | 6,19 | J. A. Völcker.3) Futtermehl. _.. , . _, Stickstonf. Stärke Extraktst. • 6xkl StftTk.6 8,86 1 42,53 I 7,76 I 8,06 1 10,51 1 ?*) „Englisches Patentfutter." 3,30 I 67,23 I 3,02 | 2,69 | W. H. Jordan. 5) Gluten Feed. 6,24153,91! 0,86 1 1,01 1 E. H. Jenkins. 6) Glutenmehl. 9,34 I 52,86 1 1,731 0,76 | C. A. Goessmann.7) Glutenmehl. 5,16152,791 2,78] 0,86 1 E. F. Ladd.S) Middlinffs. . E. H. Jenkins.9) 1 10,23 19,18 4,57 59,16 3,28 3,58 2 13,00 17,94 4,91 53,02 7,04. 4,09 3 12,73 17,63 4,20 57,38 4,31 3,75 4 13,68 18,19 3,15 60,95 1,90 2,13 J 1) Zeitschr. Biol. 1886, N.F.4, S.63; ref. nach Centr.-Bl.Agrik. 188G, 15. S.1G7. D. 2) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of the Maine Fertilizer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 1886. S, 53. Dieses Futter- mittel ist offenbar ein Gemenge von Weizenkleie und Middlings. D. ^) The Fanuer and the Chamber of Agriculture Journal 1886. No. vom 31. Mai d. J.; ref. nach Milchzeit. 1886, 15. S. 425. Das untersuchte Futtermittel ist nicht viel wert, wenn man es vom Standpunkte des Preises betrachtet. D. .*) Chem. Zeit. 188G, 10. S. 23. Es ist nicht ersichtlich, wer der Analytiker ist. Das untersuchte Präparat wird von Gerh. Lange in Osterholz in den Handel gebracht. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of the Maine Fertilizer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 188G, S. 53. Dieses Futtermittel dürfte hauptsächlich aus Maismehl und Middlings bestehen. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of the Connecticut Agri- cultural Experiment Station for 1885. New-Haven 188G, S. 42. D. '^) Massachusetts State Agric. Exp. Stat. 1886. 8) Amer. Chem. Journ. 188G, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 188G, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 32,87 "/o Roheiweifs verdaut. Das Präparat stammt von der American Glucose Cie. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Connecticut Agri- cidtural Experiment Station for 1885. New-Haven 1886, S. 36. Die Proben 2—4 A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 381 -1-3 ff- offe ä o .2 o ^ -^ cä ,£3 s U § Stick fre xtrak < % %P==3 o/o % Analytiker 10,09 12,89 11,G3 5,57 G-cstofscncr Hafer. I 4,49 1 53,98 I 1G,57 | Haferkaff. 3,60 I 40,48 I 28,06 i 13,00 3,241 E. F. Ladd.») A. Stutzer und H. Werner. 2) ^?^' ^f\"%. llafersckrot. protein protein 3) 13,47 ! 10,53! 9,74! 5,97157,401 9,38 II 15,80 1 9,99 Komm eh 1, gedämpft 1 1,49167,42! 3,88 II 12,21 1 9,88 Kornraehl, gekocht. i 3,85 169,77 1 2,90 II 12,21 1 10,86 Kornmehl. 1 5,06168,23 1 2,24 II 8,01 1 9,09 Kornmehl, gekocht. 1 3,52 175,80! 2,27 II 15,80 1 10,31 Kornmehl. 1 3,62 167,641 1,58 11 8,01 1 9,61 Kornmehl, 1 4,98173,80! 2,14 q of- I Schrodt, Hansen '" |u. 0. Henzold.4) 1,571 E. F. Ladd.5) 1,391 E. F. Ladd.6) 2,401 E. F. Ladd.7) 1,311 E. F. Ladd.8) 1,051 E. F. Ladd.9) 1,471 E. F. Ladd.iO) stammen von Sommerweizen. Verdaulich von 100 Teilen Eiweifs: ?, 88,8, 89,7 und 90,7 Teile. D. 1) Amer. Chem. Joum. 1886, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 11,87 % Eohprotein verdaut. D. 2) Eheinpreufs. landw. Zeitschr. 1886, No. 2. S. 171; ref. Ceutr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 465. Verdauhch waren: 2,22 «/q Eiweifs, 32,70 o/o Kohlehydrate und 1,91 o/o Fett. Der Zweck dieser Analyse ist w. u. in diesem Jahresber. u. Band zu ersehen. D. ^) Nach Stutzer bestimmt. *) Slilchzeit. 1886, 15. S. 442. Daselbst nach Schlesw.-holstein. landw. Wochenbl. 1886, No. 20 u. 21. IsTähere Angaben fehlen in meiner Quelle. Der Zweck der Analvse ist w. u. in diesem Jahresber. u. Band ersichtlich. D. "5) Amer. Chem. .Journ. 1880, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 11,81 % Eohprotein verdaut. D. «) Amer. Chem. Journ. 188G, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 11,25% Eohprotein verdaut. D. 7) Amer. Chem. Journ. 188G, 8, S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 12,37 "/q Eohprotein verdaut. D. ö) Amer. Chem. Journ. 1886, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 9,87 "/^ Eohprotein verdaut. D. 9) Amer. Chem. Journ. 1886, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 12,25 "/o Eohprotein verdaut. D. 10) Amer. Chem. Journ. 1880, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 10,41 o/^ Eohprotein verdaut. D. 382 Tierproduktion. 1 s Wasser 5a o ^ ^ C£> ü t ® ' ->J 5c SC ^ 'S 00 •■- CO 1 1 >2*| u 1 1 -§ % o/o Analytiker Kornfutter, Hülsen. 6,12 7,04 ] 7,53104,55! 3,26 1 1,50 1 E. F. Ladd.i) Kornfutter, Wm-zeln. 1 8,55 1 9,85 111,21162,911 5,76 1 1,92 | E. F. Ladd.2) Kraftfutter („Concentrated Feed"). 1 10,65 1 13,90 i 4,30 147,36 1 9,31 1 14,48 1 C. A. Goessmann. 3) Kleberfutterbrot. 1 11,54 1 45,37 3,33 29,05 3,95 6,76 1 2 10,16 144,18 1,34 35,79 3,86 4,67 \ Blancke.4) 3 9,50 148,12 2,05 35,33 5,00 J Laktina. II 11,10 115,08 1 3,23166,27 1 2,15 1 2,17 1 J. Koenig.5) Laktina. II 12,22 110,27 1 3,43 162,00 1 3,03 1 3,05 1 W. Fleischmann.^) 1) Amer. Chem. Joum. 1886, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-BI. 1886, 17. S 524. Durch Pepsinlösung wurden 7,50 7o Rohprotein verdaut. D. 2) Amer. Chem. Joum. 1886, 8. S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 524. Durch Pepsinlösung wurden 10,75 7o Rohprotein verdaut. D. 3) Nach freundlichst eingesandtem: Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No, 20. Mav 1886, S. 6. Die Verkaufsmarke ist: „The concentrated Feed Company, Boston, Mass." Enthält noch (vielleicht 10 o/o) gewöhnliches Salz. Der Preis ist hoch. Der Wert ist mäfsig. D. *) Hildesh. land- u. forstw. Ver.-Bl. 1886, 25. S. 114 und Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe 1886, 43. S. 2; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 460. „Kleberfutter- brot" ist ein Gemenge von Kleber mit Kleie, zu Futterbrot verbacken. Dasselbe ist trocken und kann nicht in feuchten Räumen aufbewahrt werden. Es wird gemahlen als feines Schrot in den Handel gebracht. Analyse 1 und 2 ist von der Versuchs- station Münster, Analyse 3 von Reichardt in Herford ausgeführt. Der Preis des neuen Kraftfuttermittels ist gering. Bei der Verfütterung an Schweme, Kühe, Ge- flügel u. s. w. sind durchweg gute Resultate erzielt worden. D. 5) Landw. Zeit. Westf. u. Lippe 1886, 43. S. 95 u. 105; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 710. Siehe die Anmerkung vorher. Das Urteil des Verfassers ist mit dem W. Fleischmann's völlig übereinstimmend. Unter anderm sagt er: „Der Landwirt kommt viel billiger und besser weg, wenn er statt dieser überteuren Surrogate die eigens erzielte natürliche Kuhmilch verfüttert." Koenig erklärt das Präparat für ein Gemenge von Cerealien-, Lein- und Leguminosenmehl mit irgend welchen aromatischen Droguen. D. ") „Mecklenburger Annalen" (wohl Landw. Ann. Mecklenb.?) ohne nähere An- gabe; ref.' Sachs, landw. Zeitschr. 1886, 34. S. 101; hier nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 461. Dieses vegetabilische Futtermittel wird von der Firma Grofswendt & Blunk in den Handel gebracht und soll „ein vollständiges Ersatzmittel der Mutter- milch für Källier und andere junge Tiere sein". Es wird als Tränke verabreicht. Die untersuchte Probe war ein feines gelblichgraues Pulver von süfslichem mehligem Ge- schmack und angenehm aromatischem Geruch. Die Analyse mit der Zungenprobe lassen den Zusatz von Leguminosenmehl vermuten. Der Preis der „Lactine" ist viel zu hoch. Ohne Nährsalzzugabe ist es überhaupt nicht imstande, Muttermilch zu er- A. Futtermittel, Analysen, Konser\'ierung und Zubereitung. 383 1 s a 3 Wasser 5? MS ^x Stickstoff- freie xtrakstoffe Rohfaser -»1 A n a 1 y t ker % % % «/oW % o/o_ Leinsamenmoll 1. 8,07 21,71 8,20 34,38 12,31 5,33 8,55 1 32,35 i 2,13 38,13 13,77 5,07 E. F. Ladd.i) 12,70 i 33,25 IlTrockens.l 11,43 New Procefs Linsecd Moal. 3,64 137,19 1 8,08 1 5,14| E. H. Jenkins.''^) Maismehl. 4,27 180,08 1 2,GG| 1,56 1 C. A. Goessmann.3) Maismehl. ' E. H. Jenkins.4) 12,04 10,19 4,37 70,14 1,88 1,38 13,12 10,00 4,50 69.21 1,75 1,42 13,29 9,81 4,56 68,20 2,71 1,43 14,24 9,50 2,63 70,80 1,28 1,55 . 18,00 ! 10,00 20,95 I 9,44 II 18,25 1 8,25 1 liTrockens.l 12,61 1 Maismehl (von Zahnmais) 4,08 164,42 1 2,10 4,25 61,72 j 2,14 J'^^U W.H.Jordan. 5) Steinmaismehl. 4,16 I 66,03 I 1,86 i 1,45 | W. H. Jordan. 6) Gelber Sweetmais. 4,25|78,40i 2,581 2,16 | C. A. Goessmann.7) setzen. Ob die aromatischen Bestandteile vielleicht diätetische Wirkung äufsern, müfsten besondere Versuche entscheiden. Alle Zahlen sind von mir auf zwei Stellen gekürzt. U. 1) Amer. Chem. Journ. 188C, 8. S. 47; ref. nach Chera. Centr.-Bl. ISSG, 17. S. 527. Das Präparat ist bezeichnet: „alt. Prozefs". Durch Pepsinlösung wurden 34,5 bzw. 35,37 "/(, Rohproteln verdaut. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of the Connecticut Agricul- tural Experiment Station for 1885. New-Haven 1880, S. 42. ^) Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 22, Oktober 188G, S. 9. Feuchtigkeit (bei 100 » C. bestimmt) 12,62 0/0. D. *) Nach freundlichst eingesandtem: Aimual Report of the Connecticut Agricul- tural Exi)eriment Station for 1885. New-Haven 188G, S. 40. ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertilizer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 188G, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Vom ,, Westmais" (western corn). D. ^j Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertilizer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Die Probe stammt von Mais, der in Orono gewachsen ist. D. '') Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 21. Jime 1886, S. 8. Der Gelialt an Feuchtigkeit betrug 10,90 o/q (bei 100« C. bestimmt). Das Gewicht einer Ähre betrug durchschnittlich 70,16 g. Davon entfallen 81,8 % auf die Kerne. Gewachsen in Amherst. D. 384 Tierproduktion. Wasser o/o ta^ -u -S^„ "4D ,a •^x P^ M % % 1 Analytiker „Self-Husking"-Mais. 12,47 i 5,44 177,83 1 2,52 i 1,74 C. A. Goessmann. i) IlTroekens. llTrockens. II 12,60 II 21,50 BTrockens. II 16,1 1 11 12,52 Maiskolbenmelil (Com and Cob Meal). 9,85! 5,19|77,00| 6,32 1 1,64| C. A. Goessmann.2) Mais- und Maiskolbenmelil. 7,811 3,79 164,55 1 9,35 | 1,90 W. H. Jordan. 3) Maiskolben. 1,56 i 0,30 I 37,83 | 36,70 | 2,11 1 W. H. Jordan. *) Maisrückstcände von der Stärkebereitung. 22,41 i 10,17 1 58,98 I 7,54] 0,90 | C. A. Goessmann.5) Englisches Milch- und Mastpulver. 14,4 I 4,5 123,2 , 8,0 1 28,8 I Grete.6) Milchinilver oder Milsaline. 23,501 4,73 146,07 1 6,65 | 6,53 1 J. Koenig.7) ^) Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 22. Oktober 188G, S. 11. Feuchtigkeit (bei 100" C. be- stimmt) 12,10''/o. Die Probe stammt aus Amherst. D. 2) Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 21. June 1886, S. 8. Der Gehalt an Feuchtigkeit betrug 9,45% (bei 100° C. ermittelt). Aus einer Mülile bei Amherst. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertihzer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/86. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Die Probe stammt von Mais, der in Orono gebaut worden ist. D. *) Nach freundUchst eingesandtem : Annual Report of the Maine Fertilizer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/6. Augusta 1886, S. 51. Die Art der Untersuchung ist angegeben. Die Probe stammt von Mais, der in Orono gebaut worden ist. D. ^) Nach freundhchst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 22. Oktober 1886, S. 10. Feuchtigkeit (bei 100 " C. bestimmt) 57,04 "/fl. Stammt aus New-Bedford Mass. Unter geeigneten Vorsichtsmafsregeln für die Gesundheit der Tiere als Futterzusatz (vielleicht wie Treber) brauchbar. Auch der Aufbewahrung mufs grofse Sorgfalt zugewandt werden. D. 6) S(.|3^eJ2_ landw. Centr.-Bl. 1886, 5. S. 97; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 715. Der Gehalt des Präparates an Schwefel war 5,0%, der an Asche (reich an Antimon und Schwefel) 28,8 "/q. Der Wert ist etwas geringer als der von Roggen- Meie. Der Preis mehr als zehnmal so hocli. D. 7) Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe 1886, 43. S. 95 u. 105; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 710. Das untersuchte Präparat dient zu gleiclien Zwecken wie „Laktine". Es ist ein grünlichgelbes aromatisch riechendes Gemenge von Legumi- nosenmehl und Leinmehl mit sog. Milchpulver (pulvis vaccarum der Pharmacopoe) d. i. ein Gemenge von Focnum graecum. Altliaea, Enzian, Süfsholz etc. Der Preis beträgt 45 M pro Centner. Der Wert ist 8— 10 M, wie die Analyse lehrt. Kuhmilch in jeder Form enthält bilhgere und leichter verdauliche Nälirstoffe. D. A. Futtermittel, Anah'sen, Konservierung; und Zubereitung. !S5 9,55 8,G8 9,15 9,30 8,18 9,40 7,60 8,45 8,18 11,40 11,43 11,03 8,88 10,75 9,60 8,70 11,35 11,25 11,30 10,85 11,50 11,42 11,90 11,02 10,60 12,48 9,30 ] 2,25 12,60 12,78 12,96 13,65 15,23 15,05 15,75 17,50 11,03 11,38 10,85 10,50 14,18 17,15 20,13 11,20 10,85 10,85 9,20 7,88 9,98 10,15 9,63 13,05 12,08 1,27 2 22 2^17 2,16 2,62 3,41 3,99 4,64 5,65 2,00 1,11 1,29 1,84 3,99 5,07 7,47 1,23 6,05 1,15 0,93 0,96 1,06 1,01 1,01 2,09 1,17 üUcreierzeu gnisso. 72,97 1,88 1,78 Ganzer Woizeu 72,67 1,93 1,90 Erstes Mahlprodukt 71,57 2,48 1,85 Zweites „ 71,19 2,26 2,13 Drittes 70,63 2,77 2,55 Viertes „ 63,81 4,00 4,15 Fünftes „ 62,56 5,60 5,20 Sechstes „ 58,28 6,60 6,30 Kleie 62,45 2,84 .3,38 „Sliip-stntt" Ol- shoi-ts'' 73,56 1,23 0,78 „Chop" 75.28 0,42 0,38 Feine Middlings 74,93 1,40 0,50 ^[ittlere Middlings 77,25 0,70 0,83 Grobe „ 67,09 1,69 2,30 „Genn middlings" " 6.3,22 1,86 3,10 „Tailings" von feinen ^liddlings befreit o 54,91 3,59 5,20 „Finished genn'' ' rt 75,39 0,40 0,43 „Reduction of tailings from third Midd- Imgs" 71,06 0,46 0,33 Fine niiddling floiu- O 75,91 0,40 0,38 Second grade flour 78,60 0,12 0,30 Flom- from coarse middlings 78,13 0,85 0,68 Flour from first break 76,89 0,22 0,43 Break flom- from se- cond, third, fourth, and fiftli break 76,34 0,25 0,35 Straight-grn do flom- 77,80 0,19 0,35 Patent flom- 72,29 0,52 0,85 Low-gi-ade tlour 73,75 0,20 0,32 Flour from third middlings Olnul'skuchen. 17,87 110,66 128,77 126,36 1 7,04 1 Br. Tacke. ') Nach freundlichst eingesandtem: Third Report on tlie Chemical Composition and Phvsical Properties of American Cereals, Wlieat, Oats Barley and Rje. Washington 1886, S. 78. Der Weizen stammt aus Kansas, ü. .Tahresbericht 1886. 25 386 Tierproduktion. S-l S B s !2i Wasser o P5 1 2 's; 00 < Analytiker »/o % o/o %w % % Pilze. Keinasche 1 Trockens. 14,48 4,05 65,66 8,86 6,Vö ' 2 77 17,54 2,85 59,92 15,86 3,83 3 77 15,37 2,33 63,17 15,68 3,45 > 0. Kellner. 1) 4 77 35,60 10,34 24,88 16,64 12,54 5 77 15,87 5,84 45,46 21,08 11,75 . Keismehl. 9,42 14,19 ! 16,06 1 Nicht bestimmt | Reismehl. Delbrück. 2) 1 10,94 12,62 12,23 52,01 4,51 7,69 2 10,40 10,06 7,24 52,32 10,47 9,51 3 9,59 9,81 8,30 46,89 15,80 9,61 1 4 — 11,06 9,35 — 10,59 — 5 — 10,06 8,78 — 11,94 — 6 10,03 10,06 8,28 51,06 12,42 8,15 Dietrich. 3) 7 10,58 11,31 11,70 44,28 11,30 10,77 8 11,70 10,31 9,55 60,73 2,06 5,05 9 10,65 12,62 14,28 41,61 12,49 8,35 10 10,38 12,06 8,05 52,08 8,64 8,79 11 14,16 5,75 2,81 53,63 16,32 7,33 Reissi^reii. Reinasche 1 Trockens. 4,56! 077 128,15 148,09 118,431 Roggenkleie. 0. Kellner.*) 1 11,78 1 17,29 1 4,18 1 52,93 8,27 1 5,55 1 F. W. Dafeit.5) ^) Nach freimdliclist eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens. 1886, 3, S. 205. SämtUche Proben in Japan ge- wachsen. 1 ist Agaricus sp. ind., 2 u. 3 Agaricus Sitake, 4 u. 5 wieder nicht be- stimmt. Die heimatUchen Namen sind: Matsutake, Shitake (2 u. 3), Shoro und Yenokitake, Probe 5 war an der Luft getrocknet. Der Wassergehalt war: 92,50 "/o, 13,49%, 14,12%. 91,6ß"/o u. 10,40%, der an Eiweifsstickstoff betrug: Bei Probe 1 1,190/0, bei Probe 2 1,96 7o und bei Probe 4 2,05 7o- Die Aschenanalysen von 1—4 stehen in diesem Jahresbericht und Band. Der Genufs von Pilzen ist in Japan sehr verbreitet. Shitake wird auch nach China ausgeführt. Die Champiguonkultur kennt man dagegen nicht. D. '■') Chem. Zeit. 1886, 10, S. 23. Das untersuchte Präparat wird von Gerh. Lange in Osterholz in den Handel gebracht. D. 3) Hessische landw. Zeit. u. Anz. 1880, 8, S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 1.5, S. 571. *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Yölkerk. Ostasiens. 1886, 3, S. 205. In Japan gewachsen, daselbst Uruchi genannt. Der Wassergelialt bstrug: 9,31%. D. 5) Privatmitteilung. Die Probe stammt aus einer Dampfmühle in Witten a. d. E. Der Stickstoff ist nach Kjeldahl bestimmt. D. Ä. Futtermittel, Analysen, Konserviening und Zubereitung. 387 -i-i toff- e toffe «3 o a Wasser J»C2 '^ 00 •-. cn =S A n a 1 y t i ker 3 o -51 ' o/o % % "/oW % % Roggenkleie. |Trockens.| 10,52 ! 3,03 I 73,5G I 3,46 I 3,43 IC.A.Goossmann.i) Roggenkleie. [j 12,31 1 1G,06 I 3,04 i 60,15 | 4,09 | 4,35 | E. H. Jenkins.») Rttbensclmitzel. 5,97 I 2,091 0,94(1 A. Stutzer und 6,10 I 2,28 1 1,34 I H. Werner. 3) 1 'I 90,05 I 0,81 2 89,10 1,07 0,12 0,09 Getrocknete Getreidemaisschlempe. li 13,04 113,611 6,341 56,10 | 6,15 1 4,76 1 M. Sievert.'') Sesamschrot aus entfetteten Samen. li 6,03 1 46,43; 2,40 1 26,36 | 7,71 1 10,80 | Dietrich. -"^j Sorghummehl (japanischer Herkunft). Andere Stärke stickstofff. Extraktst. Beiuasche II 14,40 i 7,611 3,41168,48 1 4,08 1 1,24 1 0,78 1 0. Kellner. 6) Stärkefutter. II 6,00 116,04 1 6,08 1 58,14 1 13,02 1 0,72 1 E. F. Ladd.^) ') Nach freundlichst eingesandtem: Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 21, June 1886, S. 9. Die Probe stammt aus Amherst. Der Feuchtigkeitsgehalt betrug (bei 90» C. bestimmt) 8,18 o/q. D. 2) Nach freundlichst eingesandtem : Annual Report of the Connecticut Agri- cultural Experiment Station for 1885. New-Haven 1886, S. 42. 3) Rheinpreufs. landw. Zeitschr. 1886, No. 2, S. 171; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 465. Die Sclmitzel wurden nahezu frisch, nicht abgeprefst, wohl aber gut abgetropft von der Zuckerfabrik Euskirchen bezogen. Die Schnitzel wurden 6 Wochen in Gruben von 1 m Tiefe fest eingetreten und mit einer (.iO cm starken Erdschicht bedeckt aufbewahrt. Probe 1 ist zu Beginn der Fütterung (siehe w. u. in diesem Jaliresbericlit und Band), Probe 2 am Ende entnommen. Wie viel Zeit währenddem verflossen, vermag ich aus meiner Quelle nicht zu ersehen. Es betrug die Menge an verdaulichem verdaulichem Eiweifs Kohlehydrat 0,81 o/o 8,06% 1,07 „ 8,38 „ *) Westpreufs. landw. Mitt. 1886, 9, S. 93 ff.; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 143. Das Präparat hatte einen angenehmen, säuerlichen Geschmack. D. 5) Hess. Landw. Zeit. u. Anz. 1886, 8, S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 571. Nähere Angaben fehlen in meiner Quelle. D. ^) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens 188ü, 3, S. 205. D. ') Amer. Chem. Journ. 1886, 8, S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 524. Das Präparat stammt von der American Glucose Cie. Durch Pepsinlösung wurden 12,50% Rohalbuminoide verdaut. D. 25* in Probe 1 in Probe 2 Säure 0,05% 0,16 „ verdaulichem Fett 0,12% 0,09 „ D. 388 Tierproduktion. Wasser % :S tickstoff- freie traktstoffe i™ Süfsheu 43,3 "/o» ^^ leicht verdaulichem Eiweifs im gewöhnlichen Heu 51,80/o, im Süfsheu 35,9%. T. *) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus: Mitt. d. d. Gesellsch. f. Natur- u. Völkerk. Ostasiens, 1886, 3, S. 205. Aus Japan stammend. Diese Rück- stände von der Bereitung des Tofu aus Sojabohnen werden nicht blofs zur Düngung, sondern auch als Viehfutter verwendet, ja sogar von der ärmeren Klasse der Be- völkerung genossen. Der Gehalt an Eiweifsstickstoff beträgt 4,127 "/q. 5) Wochenschr. f. Brauerei 1886, 3. S. 231; ref. nach Chem. Zeit. 1886, 10. S. 103 d. Rep. Die Treber sind mit dem Trebertrockenapparat getrocknet. Sie ent- hielten frisch 79,15 7o Wasser. I). «) Davon Stärke 23,83 O/^,. 7) Ber. d. österr. Gesellsch. z. Ford. d. chem. Ind. 1886, 8, S. 2; ref. nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 53 d. Rep. D. 8) Nach freundlichst eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 22, Oktober 1886, S. 12. A. Futtermittel, Anal^'sen, Konservierung und Zubereitung. 389 Ss «2 ^ ^ ^ 5 00 Oi s a Wasser 02 "c « Stickst( freie xtrakts c2 r/3 A 11 a 1 y t k e r % % »/o %^ % % 75,G0 74,89 77,78 16,95 7,49 7,63 7,30 7,92 7,66 8,52 7,48 7,65 7,86 4,56 5,04 5,05 17,87 25,20 19,76 19,11 Biertreber (frisch). 1,37 14,23 3,35 0,91 1,50 1.3,82 3,63 1,12 1,54 11,00 3,52 1,12 B. Wcitzmann.i) Getrocknete Biertreber. 6,59 141,69 6,17 1 — 1.3,841 3 3,0611 Biertreber (trocken). 7,25 I 46,97 7,90 I 45,44 13,98 15,56 m Dietrich.-) B. Weitzniaun.3) Malztreber. 22,75 0,21 41,74 16,94 5,06 ^ 22,40 7,41 41,21 16,68 4,38 23,10 6,40 34,07 21,60 5,17 19,95 6,39 39,24 22,32 4,58 21,00 6,45 40,21 20,49 4,37 23,10 7,06 35,83 21,52 4,84 19,50 8,24 40,22 20,88 3,30 ^ ||Trockens.! 17,86 I 4,75 Weizenkleie. 59,26111,49 1 6,64 I M. Schwarz.^) C. A. Goessmann.^) ^) Inaugural-Dissertation dos Verfassers, Halle 1886. (Siehe das Litteraturvei*- zeichnis w. u. in diesem Jahresbericht und Band.) Abgedruckt femer in den Be- richten des landw. Instituts der Universität Halle (Näheres ist nicht angegeben) und im Vereinsbl. des land- und forstwirtschaftlichen Hauptvereins Hannover 1886, 39, S. 173. Hier ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 188ö, 15, S. 469, Die Proben stammen aus der Rauchfues 'sehen Brauerei in Halle a. d. S. D. 2) Hessische landw. Zeit. u. Anz. 1886, 8, S, 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 571. Nähere Angaben fehlen in der Quelle. D. 3) Die Proben stammen aus der Th eisen 'sehen Trockenanstalt in München. Näheres siehe w. u. D. *) Amcrik. Bierbrauer ohne nähere Angabe; ref. Bierbrauer 1886, 17, S. 374; Centr.-Bl. 1886, 15, S. 564. Hier nach der letzten Quelle. In einer technischen, hier nicht zu berücksichtigenden Arbeit, betitelt: „Die Malzausbeute nach Laboratoriums- versucheu und im Grofsbetrieb." Bei Probe 1, 2, 4 und 5 war das Malz grob, bei 3 und 0 fein geschroten. Die Treber 1, 3, 4 und 6 sind ausgewaschen, die mit 2 und 5 bezeichneten niclit. Nummer 7 ist ein Gemisch aus den vorhergehenden (ein Treber aus einer Brauerei). Der Wassergehalt bezieht sich auf den lufttrockenen Zu- stand. Beiläufig bemerkt kommt Verfasser zu dem Schlüsse, dafs die gröfsere Aus- beute an Auszug bei den Laboratoriumsversuchen im Vergleich mit dem Grofsbetriebe durch die feinere Zerkleinerung des bei ersteren angewendeten Malzes erklärt werden mufs. D. ^) Nach freundlichst- eingesandtem : Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 22, Oktober 1886, S. 9. Feuchtigkeit (bei 100" C. bestimmt) 12,05''/o. Mittlere Qualität. D. 390 Tierproduktion. Wasser % 1? .S -P «/o« Analytiker 13,72 13,G9 "Weizenkleie. 2,8G I 53,09 1 10,52 G,12| E. F. Ladd.i) Weizenkleie. Eoh- Kein- proteln protel'u 2) 13,12 15,43 ;13,53| 4,50 54,32 7,67 4,90 Schrodt, Hansen und 0. Henzold.^) |iTrockens.| 17,86 AVeizenkleie. 14,75 159,26! 11,49 6,G4|C.A. Goessraann.") 11,41 15,50 13,20 15,56 13,57 14,93 12,27 15,44 12,31 15,12 7,38 16.69 12,08 17,75 13,35 16,50 rockens. 19,21 55 17,23 W eizenkleie. 3,99 53,87 8,88 6,35 Y 4,30 50,96 9,83 6,15 4,37 52,47 8,94 5,72 4,19 54,64 7,89 5,57 ■ 4,39 52,08 10,12 5,98 4,47 58,12 7,44 5.90 4,46 50,54 8,75 6,42 4,06 51,15 8,93 6,01 -' , E. H. Jenkins.5) AVeizenmiddlings. 4,26 1 72,64 j 1,40] 2,49 3,19 I 74,30 1 2,75 i 2,53 1} C. A. Groess- ') 15,33 3,81 "Weizenspreu. 1,02 I 44,39 i 22,91 1 11,94 | Dietrich. 7) 1) Amer. Chem. Joiirn. 188G, 8, S. 47; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 524. Durch Pepsiulösung Avurden 15,87 '•/o Eohalbuminoide verdaut. D. 2) Nach Stutzer bestimmt. 3) Milchzeit. 188G, 15, S. 442. Daselbst nach Schlesw.-holstein. landw. Wochenbl. 1886, No. 20 und 21. Nähere Angaben fehlen in meiner Quelle. Der Zweck der Ajialyse ist w. u. in diesem Jahresbericht und Band ersichtlich. D. *) Nach freundlichst eingesandtem : Tliird Annual Eeport of the Board of Con- trol of the State Agricultural Experiment at Amherst. Mass. 1885, Boston 1886, S. 22. Die hier angeführte Analyse gleicht sehr den Mittelwerten aus den im vorigen Jahresbericht S. 417 angeführten Zahlen. D. 6) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Eeport of the Connecticut Agricul- tural Experiment Station for 1885. New-Haven 1886, S. 3G. Die Proben 3—6 stammen von Sommerweizen, 7 — 8 von Winterweizen. Von Eiweifs waren verdaulich 83,0, 85,1, 81,2, 85,4, 81,8. 89,5, 85,6 und 85,20/o. I). 8) Nach freundlichst eingesandtem: Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 20, May 188G, S. 8. Die erste Probe stammt aus Bolton Mass., die zweite aus Barre Mass. D. 7) Hessische landw. Zeit. u. Anz. 1886, 8, S. 227 und 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 188G, 14, S. 571; nähere Angaben fehlen in meiner (Quelle. D. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung; und Zuhcreitung. 391 g) Analysen und Untersuchungen unter Berücksichtigung einzelner Bestandteile, schädlicher Bestandteile und Verfälschungen. Die scliädliclioii Kinonsclial'tcn des Sorglnim, von Bertlielot lind Andre. ^) Nicht auf den verdoiiicncn Zustand, sondern aul' den hohen Gehalt des Sorgliunis an salpetersaiu"en Salzen ist seine beobachtete schädliche Wii-kung bei der Yerfütterung zurückzuführen. "Während bereits GO g Kaliuninitrat stark harnti-eibend -wirken, beträgt die ]\Ionge desselben, nach Analysen von Meunier, in der Tagosfuttermonge der Kinder gar 172 g. Es ist daher ganz erklärlich, wenn sich bei so vergiftetem A'ieh ein un- natiuiicher Harndraiig mit tötlichem Ausgang eingestellt hat. Als bestes ^Mittel zui' Vermeidung derartiger Unziikömmlichkeiten dürfte sich emi)fehlen, die imteren besonders salpeterreichen Teile des Stengels nicht z\i verfüttern. Von Stickstoffdüngung zu Sorghum (und auch vielleicht zu Futtermais) mufs abgeraten werden. D. Der Zuckergehalt einiger Ölkuchen, von G. Burkliard.2) In Lein-, Raps-, Kokosnufs-, Neyer-, Kapock- und Palmkernkuchcn scheint wenig Glykose enthalten zu sein. Im Erdnufskuchen dagegen fand Verfasser ca. 4% eines höchstwahrscheinlich mit Rohrzucker identischen Zuckers. D. Zur Kenntnis der Zusammensetzung nicht ausgereifter Kartoffelknollcn, von J. Hungerbühler. 3) I. II. m. 23. Juni 30. Juni 7. Juli Trockensubstanz . . . 17,03 20,30 19,35 Gesamt-Stickstoff d . Trocken- substanz 1,27 1,50 1,44 Eiweifs-Stickstoffd. Trocken- substanz 0,901 0,960 0,845 Zucker olme Inversion in der Trockensubstanz . G,40 0,33' 0,72 Zucker mit Inversion in der Trockensubstanz . — 4,50 4,69 Stärke in dei- Trockensub- stanz 50,7 61,3 66,3 Analysen einzelner BeetandteUe etc. Sorghum. Nicht-Eiweifs-Stickstoff in der Trockensubstanz . 0,309 0,534 0,595 T. Gelialt der Weizenkleie an Eiweifs und Aniidstickstoff, von E. H. Jenkins.4) Zucker- gehalt von Ölkuchen. Zusammen- setzung unreifer Kartoffel- knollen. Stickstoff- gehalt der Weizenkleie. 1) So steht im Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 789. Als Quelle ist angegeben: „Landw. 1886, 22, No. 77, S. 473. Das. nach dem österr. landw. AVochenbl." Ich vermute, dafs sowohl Quellen als Namen unriclitig wiedergegeben sind. D. 2) Scheibler"s neue Zeitschr. f. Kübenz.-Ind. 1886, 17, 206; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 937. 3) Landw. Yersuchsst. 1886, 32, S. 381. *) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of tlie Connecticut Agricul- tural Experiment Station for 1885. New-Haven 188G, S. 39. Die Bestimmungen sind nach Stutzer ausgefiüirt. Die Proben sind, wie leicht zu ersehen, einige der bereits oben aufgeführten. 392 Tieqiroduktion. Es enthielten 3 Proben Kleie und 3 Proben Midcllings EiweiTsstick- stotf: 2,54, 2,00—2,04, 2,18—2,18, 2,63—2,54, 2,59—2,50, 2,59 bis .2,54%; Nicliteiweilsstickstolf daher: 0,30, 0,39—0,35, 0,46—0,46, 0,19 bis 0,28, 0,28—0,37, 0,32— 0,37 O/q. Im ]\Iittel sind in der AVeizenkleie also 87,6% des Gesamtstickstoffs als Eiweils vorhanden. D. Über das dextrinhaltige Kohlehydrat der Samen von Lupi- nns Intens, von E. Steiger, i) Entwickelnng von Cy an wasserst off säure im Leinsanien- mehlaufgufs, von J. Meyer nnd H. F. Meier. 2) Analysen (aber nicht eingehende! D. R.) verschiedener Feld- fr üchte. 3) Litteratur. über Leguminosen und Legumin-Cacao. Von C. Rauch. Magdeburg 1886. Kartoffel- ▼erwertuug. Ftitlermittel- yer- fäischung. Zusammen- sot/.iiug von Futter- Btotten. h) Verschiedenes. Eine neue Art der Kartoffelverwertung, von Brückner.*) Die Kartoffehi werden geschält und in 5 mm dicke Scheiben ge- schnitten. Diese schüttet man auf ein Sieb, taucht sie mit demselben 4 bis 5 Minuten in kochendes Wasser (3% Kochsalz enthaltend) und ti'ocknet sie niclit zu langsam bei 100 0 C. auf Darren. Man erhält so diu'ch- scheinende, weilse Scheiben, die unverändert jalu'clang aufbewahrt und zu beliebigen Zwecken verbraucht werden können. D. Zur A^'erfälschung der Futtermittel, von C. Böhmer. 5) Verfasser hat eine namentlich auf mikroskopiscliem Yerfalu-en beruhende Untersuchung angestellt, um Leinmelü und andere proteim'eiche Futterstoife auf Verfälschungen mit Erdnufsmelil oder -schalen, mit Reismelü sowie Baumwollsamen, Sesamsamen Tind Eapssamen zu prüfen und hat ilire charakteristischen mila-oskopischen Merkmale studiert. T. Die Zusammensetzung von Futterstoffen, welche im Jahre 1885 an der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Cassel untersucht wurden, von Dietrich. 6) Es wm'den analysiert: 1) Berl. Ber. 188G, 19, S. 827. 2) D. Am. Apoth. Zeit. 1885, 6, S. 554; ref. Chem. Zeit. 188(3, 10, S. 2, d. Rep. 3) Memoranda of the Origin, Plan, and Results of the Field and otlier Experi- ments, contucted on tlie Farm and in the Laboratory of Sir John Bennet Lawes. Bart. LL. 1)., F. RS., at Rothamsted, Herts; also a Statement of the Present and Previous CVopiiing etc.; of the Arablc Land not under Experiment. June 1886. London 1880 (gedr. bei "Wilhelm Clowcs & Söhne). *) Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 430; es fehlt daselbst der Vermerk, woher die Mitteilung genommen worden ist. Das Verfahren ist D. R.-P. (man vgl. w. u. in diesem Jahresbericht und Band). Venuuthch ist das Referat der Patentbeschreibung ent- nommen. 5) Landw. Jahrb. 1886, 15, S. 227. 6) Hess, landw. Zeit. u. Anz. 1886, 8, S. 227 u. 244; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 571. A. Futtermittel, Analvsen, Konservierung unil Zubereitung. 393 Darin Fett Protein Durch- schnitt Min. Max. Durch- schnitt Min. Max. 39 Proben B;iuiinvo]]^;a;itnn^lil . 14,3 9,8 17,G 43,3 39,8 48,7 10 IJauin-woUsaatkuclioii 13,55 9,3 18,3 43,8 40,1 45,6 39 Sesanilcuchcn . 14,1 9,4 17,7 37,4 34,6 41,1 1 < • Kapskuchon 9,6 7,4 11,4 33,6 30,3 36,8 u ilohiiknclion 10,3 6,2 15,0 37,3 25,6 39,8 41 Reisftittennehl . . 'j 2,8 18,9 1 5,7 17,8 D. Über (lou Futterwort der Zuckcnnolirliirso, von "W. FcrSnian und Fr. Farsky. ^) Bestandteile Zusammenstelliuig der Z.- Hirse aus der Eeihenentfernung (resp. Spätsaat) 20 cm 40 cm 60 cm 40 cm grün [trocken grün 1 trocken grün [trocken grün trocken Wasser Proteinstoffe .... Amide Salpetersäure .... Ammoniak Fette Fruchtzucker .... Rohrzucker Stärke und andere Ex- traktstoffe . . . Holzfaser Asche 81,50 1,52 0,36 0,14 0,03 0,38 2,31 0,93 5,18 6,01 1,64 8,22 1,99 0,74 0,15 2,04 12,50 5,04 27,99 32,47 8,86 82,10 2,56 0,12 0,19 0,03 0,46 1,55 1,18 4,85 5,45 1,51 14,35 0,72 1,06 0,20 2,30 8,69 6,63 27,11 30,48 8,46 83,10 2,55 0,08 0,19 0,03 0,44 1,25 1,46 4,58 4,93 1,39 15,10 0,51 1,10 0,21 2,60 7,38 8,62 27,13 29,15 8,20 83,00 2,67 0,10 0,19 0,04 0,37 1,44 1,08 4,57 5,35 1,19 15,70 0,60 1,14 0,23 2.15 8,49 6,37 26,90 31,41 7,01 Summa . . . 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 Das untersuelito Sorglium saccharatum Pers. sowie der zum Teil gieicli- zeitig damit geprüfte Mais ist auf dem Taborer Versuchsfeld (mit schwerem Thonboden und wenig durclüassendem Untergrund) gebaut worden. Es wm-do der Eiii'ag der beiden zu prüfenden Pflanzen vergieiclisweise fest- gestellt. Es zeigte sicli im allgemeinen, dafs der Mais als Futterpflanze den Yorzug verdient. Aus der chemischen Analyse der Zuckerhirse (siehe oben), welche unter Berücksichtigimg von E. AVollny's Arbeiten (diesen Jahresbericht 18S4) ausgeführt worden ist, sclilicfst Verfasser, dafs der Futterwert der Zuckermolu'hirse gröfser sei als der des Maises, voraus- gesetzt, dafs uns die bekannte chemische Zusanmiensetzung desselben als Gnmdlage dieses Vergleiches dienen dürfe; ferner, dafs die Zuckermohv- hirse bei der Reihenentfernung von 40 und 00 cm beinahe dieselbe che- mische und zwar vorteilhaftere Zusammensetzmig aufweist als bei dichterer Reihenweite (20 cm). "Weiters, dafs mit der wachsenden Roihenentfernung 1) Nacli freundlichst eingesandtem : 5. Bericht üb. d. Thätigkeit d. landw. ehem. Yersuchsst. Tabor. Elienda 1886, S. 12; auch in einer tschechischen Zeitschrift er- schienen; ref. Centr.-151. Agrik. 188G, 15, S. 463. Zucker- inohrliirse 394 Tierproduktion. Analyse von indischer Hirse (Dari). Beregnete und nicht beregnete Gerste. auch der Wasser-, Protein-, Fett- imd Rolu-zuckergehalt der Zuckermohr- hii'se sich vermehre. Endlich, dafs der Grehalt an anderen Bestandteilen (Aüiiden, Fruchtzucker, Eohfaser u. s. w.), s.OA\^e auch an Asche wälu-end- dem .in demselben ]\rafse abnimmt. Berücksiclitigt man jedoch neben der chemischen Zusammensetzimg die Erntemengen, so zeigt sich, dafs die Zuckermohrhii'se weder an Massenertrag, noch bezüglich der Nährstoffe an den Mais herankann. Am emiDfeldenswertesten ist bei dieser Pflanze übrigens immer eine Reihenentfernung von 40 cm. Die teilweise Nichtübereinstimmimg seiner Versuche mit den älteren E. WoUny's sieht Verfasser dm'ch eine neuer- liche Arbeit des ersteren (vgl. diesen Jalu-esbericht u. Band w. u.) 1 lehoben. D. Analyse von Dari, einer indischen Hirsenart, von Fr. Farsky. ^) Wasser 12,25 Rohprotein .... 10,45 Fett 2,78 N-freie Extraktstoffe . 70,22 Holzfaser 1,79 Asche 2,42 Über beregnete und nicht beregnete Gerste, von Fr, Farsky.2) Nicht beregnete Gerste Beregnete Gerste Wasser 12,34 % - \ 14,70 0/^ _ 0/^ Stickstoffhaltige Bestandteile 11,25,, 12,83,, 11,45,, 13,43,, Fett 1,98 „ 2,26 „ 1,G7 „ 1,9G „ Stickstofflose Exü-aktstoffe . GG,11 „ 75,42 „ G4,00 „ 75,08,, Holzfaser G,12 „ G,98 „ 5,72 „ G,71 „ Asche 2,20 „ 2,51 „ 2,40 „ 2,82 „ 100,00% 100,000/0 100,000/0 100,00% Kalimnoxyd 0,41 „ 0,47 „ 0,39 ,, 0,4G „ Phosphorsäure 0,70 „ 0,79 „ 0,70 „ 0,82 „ In 100 Teilen der untersuchten Gersteproben waren enthalten: Nicht beregnete Gerste Beregnete Gerste An gesamtem Stickstoff . 1,8000 oder = 100 1,8320 oder = 100 Stickstoff in Form von Salpetersäui-e . . . 0,0014 0,08 0/^ Spuren Stickstoff in Form von Ammoniak .... 0,0102 0,57 „ 0,0099 0,54% Stickstoff in Form von Amiden 0,0271 1,50 „ 0,36G4 20,00 „ Stickstoff in Fonn von löslichen Eiweifsstoffen 0,0813 4,52 „ 0,0507 2,77 „ Stickstoff in Form von un- löslichen Eiweifsstoffen 1,G800 03,33 „ 1,4050 7G,G9 „ "1,8000 100,00 % 1,8320 100,00 0/0 ^) Nach frenndlic^hst eingesandtem: 5. Bericht üb. d. Thätigkeit der hmdw. ehem. Versuchst. Tabor. Ebenda 1886, H. 16; ref. Centn -Bl. Agrik. 1886, 15, S. 489. Die untersuchte Frucht ist durch eine Samenhandhmg bezogen und soll aus Indien stammen. Anbau und Keimuugsversuche mifslangen. D. ^) Nach freundhchst eingesandtem : 5. Bericht üb. d. Thätigkcit der landw. ehem. Versuchsst. Tabor. Ebenda 1886, S. 1 ; auch „der böhm. Bierbrauer" 1883, S. 325 ; ref. Ceutr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 560. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung un) Landw. Versuchsst. 1886, 33, S. 89; ref. Centr.-BI. Agrik. 1886, 15, S. 828. Berl. Ber. 1880, 19, S. S4Ü; d. K. Chem. Zeit. 1886, S. 185. ^) Alle Zahlen beziehen sich auf die Trockensubstanz. 400 TierproduVtion. Uuter- suchuni; von Futter- stoffen. Qualitativ nachweisbar: Aspavagiu \ind Xantliiukörper (Hypoxaiithin?). In Probe I aacli Amidesäuren der Leucinreihe. 4. Hafer (Avena). Zwei Sorten aus der Umgebung von Zürich. Zeit des Schnittes: Probe I Ende Mai 1884, Probe II im Juni 1885. Sie wmxlen frisch verarbeitet und enthielten: I 11 % % Cxesamtstickstoff 4,12 2,29 Eiweifsstickstoff .8,51 2,03 Nichtei Weifsstickstoff 0,G1 0,26 Asparagin (und Glutamin?) .... 0,47 Spur Salpetersäm-e (N2 O5) 0,385 Spur Asparagin mu- in sehr geringer Menge nachweisbar (besonders in Probe 11). 5. Raj'gras (Lolium). Zwei Sorten atis der Umgebung von Zilrich. Zeit des Scluiitts: Anfang Mai 1884 und Mitte Juni 1885. Der erste Scluiitt mit Jauche gedüngt. Frisch imtersuclit. Die Zalüen sind: I n /O 0 Gesamtstickstoff 2,.85 3,G4 Eiweifsstickstoff 1,81 3,04 Nichteiweifsstickstotf 0,54 0,60 Asj)aragin (und Glutamin?) .... 0,47 0,71 Salpetersäm-e (Ng O5) Spur 0,74 AsiDai'agin liefs sich krystallinisch nicht abscheiden. Xantliinkorper waren eben nachweisbar. TjTOsin und Allantoin war nirgends zu füiden. Die erhaltenen Zahlen stimmen mit denen Kellner's') gut überein. Die Differenz zwischen dem Nichteiweifs imd dem Asparagin kann nicht als Zalü für die Menge der Xantliinkorper und Aniidosäm-en angesi^roche]! werden. Es können noch Peptone imd äluüiche bis jetzt miberücksichtigt gebliebene Körper zu- gegen sem. Die anderen in der genannton Aii)eit mitgeteilten Beobachtungen sind l)ereits besprochen Avorden. 2) D. Die Untersuchungsergebnisse von Futterstoffen aus der Ver- suchsstation in Danzig, von M. Sievert.3) Die im Jalu-e 1885 untersuchten Leinkuchen lieferten (mit Aus- sclüufs einiger abnorm zusammengesetzten Kuchen) die folgenden AVerte: Wasser Äsche Sand Fett Protein Rohfaser v,y,ij.ate Mittel .... 14,14 5,93 1,21 1.5,00 28,26 6,43 33,84 Maximum . . 15,60 8,70 2,20 22,00 32,99 7,65 36,57 ^linimum . . 11,60 4,75 0,3i) 9,20 21,88 5,00 26,70 An beti'ügerischen Zusätzen Avurden gefunden: in drei Fällen: 9, 14,7 und 17,1% Sand, „ je einem FaUe: 6,8 % Koclisalz, „ „ „ „ 2,4 % scharfkantige Quarzstücke, endlich einmal: in grofser Menge unvennahlene Unkrautsameu. 1) Centr.-Bl. Agrik. 1879, 8, S. 671. ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band av. 0. 3) WestpreuTs. laudw. Mitt. 1886, 9. S. 93 S. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 401 Die Untersuchung von ]?iUiku(lion ergab: Deutsehe Rübkuchen. Wasser Asche Sand Mittel . Maximum Minimum Mittel . Maximum Minimum 10,77 12,74 10,44 11,70 8,91 7,08 7,9G G,00 1,47 3,40 Protein llohfaser Kohle- hydrate 31,94 8,29 32,38 33,95 9,0G 34,42 30,89 7,51 31,13 30,3G 7,89 32,67 31,70 9,29 36,25 28,80 7,24 29,56 en. 29,36 7,88 31,71 33,07 8,15 33,23 24,50 7,30 30,71 Fett 9,10 10,82 8,16 Englische Rübkuchen. 7,43 2,06 9,16 7,82 5,00 10,50 6,70 0,44 7,94 Russisch-polnische Rüblmchen. Mittel .... 9,97 6,80 5,43 13,51 Maximum . . 11,50 8,1(1 15,70 21,38 Minimiuu . . 9,10 6,00 0,0<» 9,60 Die analysierten Er du ul'skuchen hatten folgende Zusammensetzung : Wasser Asche Sand Fett Protein Rohfaser Kohleh. Mittel 11.84 4,39 1,28 7,77 43,62 4,23 26,88 Maximmn 14,20 4,90 1,58 9,76 44,71 5,17 30,10 Minimum 10^20 4,05 0,94 6,32 42,68 3,20 24,69 Bezüglich der indischen Soiuienblmnenkuclien und der Sonnenblume selbst vgl. man das schon Mitgeteilte i), ebenso bezüglich der getrockneten Getreidemaisschlempe. D. Über den Wert des aufserhalb der cliemischen Kontrolle stehenden Gehaltes unserer Futtermittel an spezifisch wirken- den bzw. physiologisch wichtigen Eigenschaften, von M. Speck V. Sternburg. 2) A^erfasser gelang-t auf Grund verscliiedener Beobachümgen imd Be- trachtimgen zu dem Sclüusse, „dafs die bisweilen obwaltende grofse Diffe- renz zwischen Alarktpreis \uid berechnetem Geldwert der Futtermittel voll- ständig bereclitigt ist. Sie rülirt daher, dai's für praktische und wahre Beurteilung eines Futtermittels, sowie fiu- die dementsprechende Gestaltimg seines Marktpreises aufser dem verdaulichen Nährstoffgehalt noch der Grad der Sclunackhaftigkeit und Gedeilüichkeit, sowie gewisse physiologisch wich- tige oder spezifisch wertvolle Wirkungen nach irgend einer Hinsicht hin mal'sgcl)end sind." AUe chemischen Untersuchungen sind zwar höchst wertN-oll fiu- die relative Wertschätzimg der Kraftfuttermittel im allgemeinen, aber nicht imstande, in jedem Falle Aufschlufs über den wahren imd prak- tischen Wert eines Futtermittels zu geben. D. Futtermaisbau, von C. M. Stöckel.^) Yerfasser empfiehlt den Anbau des kleinen fn'ihen unganschen Maises zum Zwecke der Herstellung von Sauerfutter und Ijeschreiljt die in Ungarn gebräuchliche Ai-t des Einsäucrns, welche gute Ergebnisse liefert, des Näheren. T. ^) S. 387 dieses Jahresberichtes und Bandes. ^) Mecklenburg. Anz. 1886, No. 44. S. nicht angegeben; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 8.31. 3) Fühlings landw. Zeit. 1886, 35. Rep. S. 242; nach Georgine S. ?. Jahroabericht 1886. 26 Futter- mittel. Futtermais. 402 Tierproduktion. Ver- fälschung von Futter- stoffen. Kofs- kastanien- filtterung. Holzmehl. Pferde- futtermittel. Yerfälscliiing- von Futterstoffen, von A. Stutzer.^) Verfasser berichtet über einen Fall, avo Erdiuifskuclien von Diener & Co. in Marseille stark mit giftigen Rieinussamen versetzt war. Verwendung der Rosskastanien zur Fütterung, von Weiske.^) Frische Rosskastanien enthalten etwa 50,8 % Trockensubstanz, 6,4 % Proteinstofte, 1,4 o/^j Fett, 39 % stickstolffreie Extraktstoffe, 3 «/o Rohlaser und 1 ^Iq Jlineralstoffe. Das Nälirstoifverhältnis ist ähnlich wie in den Cerealienkürnern. Sie sind wesentlich proteinreiclier als Eicheln, sie ent- halten nach Knop einen den Appetit steigernden Stoff, daneben Gerbstotf und Bitterstoffe, die jedoch einer allgemeineren Verwendimg als Futter hinderlich sind. Das Fleisch der mit Kastanien gefütterten Tiere ist von guter Beschaifenheit ohne bitteren Beigeschmack; fiische Rosskastanien zu reiclilich verabreicht rufen Verdauungsstörungen lier\'or. Vorteilhafter ist es, sie zu darren und zu schroten, wodurch sie verdaiüicliei" imd schmack- hafter werden oder man kocht und dampft sie oder läfst sie 2 — 3 Tage mit AVasser auslaugen, Avodm-ch der unangenehme bittere Beigeschmack vermindert wird. Frisch sind sie nicht haltbar. T. Holzmehl als Futter, von AVendenburg. ^) Verfasser will durch Gärung Holzmehl derart umgewandelt haben, dafs es das Futterstroh zu ersetzen geeignet ist. T. Pferdefuttermittel als Ersatz für Hafer. 4) Es wird Mais, sodann Erdnul'skuchen in Form groben Schrotes als Zusatzfutter zu Hafer bei stark arbeitenden Pferden oder zu Rüben in arbeitsfreier Zeit empfolüen. Direktor Brummer empfiehlt als Winter- futter für- wenig arbeitende Pferde folgendes Futtergemenge: 2 kg Hafer Eiweifs 0,18 Kohlehvckate 0,8 CG Erdnufskuchen 0,30 Hafersti-ohhäcksel 0,07 gutes Heu 0,12 Rüben 0,05 0,75 5 2,5 5,5 0,72 0,094 2,250 0,950 0,500_ 4,600" Pf. bereclmet. T. Fett 0,094 0,056 0,035 0,015 0,010 0,210. Der Preis dieser Futtermisclimig ist zu 67 Turnips- Anbau, von Becker. 5) Reiskleie und Reisfuttermelil, von G. Belleville. ^) Die Anatomie des Baumwollen- und IvoiDacksamens Z-wecke der Konstruktion von Verfälschungsdiagnosen, V. Bretfeld.7) zum von 1) Milchzeit. 1886, 15. S. 239 nach Eheinpreufs. landw. Zeitschr. 27. März 1886, S. 2. 2) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. Eep. S. 698. Vgl. diesen Jahresber. 1885,8.409. 3) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. Eep. S. 117. *) Fiihling's landw. Zeit. 1886, 35. Eep. S. 312 und Mitteilungen über Land- wirtschaft, Gartenbau u. Hauswirtschaft 1886, S. ?. s) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. S. 377, nach Landw. Tierzucht 1886, No. 21',t, S. ?. 6) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. Eep. S. 248, nach Österr. landw. Wochenbl. 1886, S. ?. ') Vortrag, gehalten auf der 59. Versammlung deutscher Naturf. u. Ärzte zu Berhn, Tagebl. S. 437. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 403 Zur Prüfling kiiuflieher Futtermittel, von A. Emmerling.^j Baumwollsaatmchl, von Griersberg.^) Futterkräuter im Herbste für das Frühjahr, von Giersberg. 3) Getreidesjireii als Viehfutter, von Giersl)erg.'*) Der augenblickliche Preis der Nährstoffe, von J. König. ^) Der Ölkuchen als Kraftfutter, von W. Lobe. ^j Stachelginster als Futter für Pferde, von M. Maerckei'.^) Der Anbau von Stachelginster zum Zwecke der Pferdefüttenuig ist in jeder Hinsicht lohnend. Beiträge zur Kenntnis des Nährwertes einiger efsbaren Pilze, von Th. Mörner. 8) Das Baumwollsaatmehl als wertvolles Kraftfuttermittel, von Müller. 9) Das Hopfenlaub als Futtermittel, von E. Pott. ^°) Apparat zur schnelleren Prüfung der Gerste auf Mehlig- keit, von E. Printz.ii) Sogenannte Not- oder Hilfsfutterstoffe, von R. Rost.^^^ Sorghum (saccharatiun) als Futterpflanze, von Troschke.*^) AVertschätzung des amerikanischen Rotklees, von Troschke.^*) Kornradesamen als Futtermittel, von A. Witt.^^) Warnung vor der Fütterung mit Korm-ade. Bohnen als Futtermittel.^") Eicheln als Hühnerfutter. ^'^) Eichelfütterung soll sich bei Hühnern gut bewähren. Die im Herbst gesammelten Eicheln werden gedön-t und zu Mehl vermalüen. Man kami das Mehl im kleinen dem gewöhnlichen Futter feucht beimengen oder es zu kleinen Brötchen verarbeiten. T. 1) Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25. S. 449. 2) Fiihling's landw. Zeit. 1880, 35. Rep. S. 754, nach Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 621. 3) Wiener laudw. Zeit. 1886, 36. S. 537. ♦) Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 204. 5) Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe 1885, No. 40. S. 313; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 356. 6) Fühling's landw. Zeit. 1888, 35. S. 262. 7) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. Rep. S. 376, u. Landw. Centr.-Bl. S. ? nach Landw. 1886, S. ?. «) Zeitsclir. phvs. Chem. 1886, 10. S. 503. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 778. 9) Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 627. 10) Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 521. ") Zeitschr. d. bavr. landw. Ver. 1885, 75. S. 692; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 358. Rep. anal. Chem. 1886, 6. S. 353. 12) Fühliugs landw. Zeit. 1886, 35. S. 193. 13) Milchzeit. 1886, 15. S. 146. 1*) Fühliug's landw. Zeit. 1886, 35. Rep. S. 571. ") Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 4. 1«) Wiener landw. Zeit. 1886, 36. S. 121. ") Fühling's landw. Zeit. 1886, 35. Rep. S. 754 nach Österr. landw. Wochenbl. 1886, S, ? u. Zeitschr. f. Geflügel u. Singvögel. 26* Stachel- ginster. Korurade als Futter- pflauze. Eichela als Huhuer- futter. 404 Tierproduktion. Zusammen- setzung von Heu. Kraftfutter- mischung. Möhren als Pferdefutter. Gi'ünfuttergemenge. ^) Zusammensetzung von Heu unter verschiedenen Verhält- nissen. 2) Ein Referat über verschiedene Arbeiten, welche bereits besprochen wiuden. 3) D. Verwendung von Honigklee und Nachtviole als Futter und Gründüngungspflanze.*) Holzfuttermehl. 5) Inkarnatklee, ß) Kartoffeln und Futterrüben als Viehfutter, von Em. Z.'^) Einflufs der Kraftfiittermittel auf die Verbesserung des Stallmistes. 8) Kraftfuttermischungen. ^) Eine Besprechung der Veifälschungen käuflicher Kraftfuttermittel und der Axt ihi-er Erkennung. Möhren als Pferdefutter. ^O) Es wird empfolüen, dem Futter namentlich im Herbste, wo Kolikanfälle, Blinddarmverstopfimg etc. des öfteren vorkommen, Möhren beizugeben, welche sich als gutes Mittel gegen derartige Kranklieiten erprobt haben sollen. Ursprung und Wert verschiedener Ölkuchen. ^^) Steinnufsabfälle. ^^) Steinnufsahfälle als Futtermittel. ^3) "Wundklee (Anthyllis vulneraria), Empfehlung desselben als Futterpflanze, von W. M. i*) Litteratur. Recherches de chimie et de physiologie appliquees ä l'agriculture. Analyse des ma- tieres fertilisantes et aUmentaires von A. Petermann. 2. Aufl. Paris 1886. Die Kastanie und deren Verwendung. Meran 1886. 1) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35 Rep. S. 630; nach Rheinpreufs. landw. Zeitschr., S. 2. 2) Landw. Post 1885, S. 201; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 317. 3) Vgl. E. Mach und K. Po r tele diesen Jahresb. 1885, S. 440 und G. Fry ebenda, S. 429. *) Fulüing's landw. Zeit. 1886, 35 Rep. S. 762. 5) Milchzeit. 1886, 15, S. 535. 744. '^) Fühling's landw. Zeit. 1885, 35 Rep. S. 5G7; nach Landw. Zeit. u. Anzeig. 7) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 299. ») Fühling's landw. Zeit. 1886, 35 Rep. S. 502, 244; nach Landw. Zeit. West.- falen u. Lippe. 9) Fühhng's landw. Zeit. 1886, 35; Litteraturblatt, S. 371; nach Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe. '") Fühling's landw. Zeit. 1886, 35 Rep. S. 312; nach Kopenhagener Wochenschr. f. Landwirte 1886, S. ? ») Landw. Post 1885, S. 205; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 107. ") Milchzeit. 1886, 15, S. 425. ") Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 307. ") Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Rep. S. 249; nach Prager landw. Wochenbl. 1886, S. ? A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 405 Auleitung zur niikrosko])isclien Untersuchung der Kraftfuttermittel auf Verfälschungen und Verunreinigungen, von F. Benecke. Berlin 1886.') Die A'ernendung der Kraftfutterniittel, von Dr. J. Frey. Chur 1880. Das Fleischfuttormelil als willkommene Beihilfe bei der Ernälirung landwirtschaftlicher Nutztiere. Eine Zusammenstellung der dariilier aus der Praxis mitgeteilten Erfahrungen, von Dr. C. J. Eisbein, Direktor der landw. Winterschule zu Heddesdorf. Mit einer chromographischen Tafel. Berlin u. Neuwied 1886.^) B. Konservierung von Futterstoffen. a) Einsäuerung, Einsürsung u. dgl. 1. Allgemeines. Schwefelkohlenstoff beim Einmachen von Grünfutter, von E. A. Grete.3) Packt man Irisches Gras- oder Kleefutter miter Zusatz geringer Mengen von SchwefelkohlcnstolT ohne Pressung in Holzfässer, so kann man es 5 Monate lang den gi-öfsten Temperatm'schwank\mgen aussetzen, ohne dafs es verdiiiit. Es zeigt nach dieser Zeit kräftigen, sehr angenelunen Geruch und schöne Farbe. Die Struktiu- der Pflanze ist förmlich erhalten. Kühe nahmen es mit Gier auf. D. Über die in Kothamstcd ausgeführten Einsäucrungsversuche, von J. B. Lawes und J. H. Gilbert.*) Die Hauptergebnisse der umfangreichen Arbeit 5) lassen zunächst er- kennen, dafs thatsäclilich grün abgemähte Gewächse, welche in Silos ge- legt werden, einige Monate lang in einem zur Yerfütterimg geeigneten Zustande aufbewahrt werden können. Weiteres lelirten die Versuche der Verfasser z. T. in Übereinstimmimg mit den Angaben anderer 6), dafs bei der Säuerung etwas Stickstoff entweicht und während derselben Eiweifs in andere für die Ernälu-ung minder wertvolle Stoffe übergeht. Bis zu ein Zehntel der im Grünfutter entlialtencn nicht eiweifsartigen Nährstoffe kann durch das Einbringen in den Säiu-er verloren gehen. Dies ist der un- günstigste Kall. Verluste treten jedoch stets ein, wenn auch geringere. Neugebildet werden Nälirstoffe während der Säuerung nicht. Die Kühe fressen das Sauerfutter mit wenigen Ausnahmen ganz gern. Wenn auch von geringerem Wert als Rimkeküben, ist es doch — zumal mit anderem Futter vermischt — zur Fütterung sehr geeignet. Bei der Ochsenmast wirkte dasselbe mit Korn und Ölkuchen verabreicht genau wie Runkel- niben und Klee. Einsäue- rung etc. Schwefel- kohlenstoff bei der Kin- säueruug. 1) Rezens. Milchzeit. 1886, 15, S. 840. 2) Rezens. Fühling's landw. Zeit. 188G; Litteraturblatt, S. 55. 3) Schweiz, landw. Centr.-Bl. 1886, No. 1, S. 3; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 355. *) Experiments on Ensilage conducted at Rothanisted; Season 1884/85 by Sir J. B. Lawes Bart. LL. D., F. R. S., and J. H. Gilbert, LL. D., F. R. S. London 1886. Auch Agriciütural Gazett 1885, Nummern vom 27. April bis 10. August d. J. Siehe auch den Litteraturnachweis w. u. in diesem Jahresbericht und Band. Referate stehen: Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 755; lUustr. landw. Zeit 1886, S. nicht angegeben. *) Siehe S. 55 a. a. 0. 6) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 435. Ein- aäuerungs- versuche. 406 Tierproduktion. In der im Buchliandel erscliienenen Quelle finden sich in innfangreichen Zusammenstellungen die Zahlen, -welche zu den mitgeteilten Sclüüssen führten. Einige derselben stehen w. o. in diesem Jahx-esbericht und Band. Sie geben ein genaues Bild der Zusammensetzung. Im folgenden hebe ich (die stark gekürzte) Gegenüberstellung des in den Sämer Eingebrachten und des daraus Entnommenen hervor. Da es sich nm- um Vergleich handelt, ist die Umrechnung auf Kilogi-amm unterlassen worden, auch be- ziehen sich alle "Werte auf Ibs^). Wasser- menge und Substanz- Terlust beim EiDsäuern. Eingesetzt . Entnommen S ä u r e r 1 "Wasser 212,745 5,262 149,510 4,399 Asche Rohe Roh- Stickstoff- eiweifs | freie Stoffe 8,631137,680 7,923 36,638 Saurer 2 Rohe Wasser ' Asche : ^°^- istickstoff- enveifs freie Stoffe 130,61714,533 6,857! 42,952 121,861 4,420 6,318 38,342 yerlustin%ii 29,7 jl6,4 8,2 | 2,8 6,7 ;2,5 | 7,8 | 10,7 Der Unterschied in der Beschaffenheit der Milch von Milchkühen, welche mit Mangelwnrzel einerseits, andrerseits mit eingesäuertem "Wiesen- gras als Hauptfutter unter völlig gleichen Verhältnissen gefüttert wurden, lassen die folgenden Mittelwerte aus zahkeichen Beobachtungen erkennen: Bei Füttenmg von Sauerfutter Mangelwurzel Tagesmenge auf den Kopf 25,0 26,7 Spez. Gewicht bei 60« F. 1,0327 1,0341 Feste Bestandteile . . . 12,39 12,99 Butterfett 3,24 3,45 Aschenbestandteile ... 0,71 0,73 Die Berichterstattung über die anderen Einzelnheiteu des Buches geht über den Rahmen dieses Berichtes hinaus. D. Mitteilungen aus dem landwirtschaftlichen Institut der Universität Breslau. I. Studien über die Beziehungen der vorhandenen Wasser- mengen zu den Substanzverlusten beim Einsäuern von Vege- tabilien, von B. Schulze. 2) Verfasser bearbeitet die Frage nach der Beziehimg der vorhandenen Wassermenge zu den Substanzverlusten beim Einsäuern. Hierzu mufste die gleiche Substanz bei wechselndem Wassergehalt in gleicher Weise ein- gestampft und unter gleichen äufseren Bedingungen genau gleichlange Zeit der Säuerung überlassen werden. Als Material wurde Heu verwendet. Von der sehr sorgfältig gemischten Gesamtmenge wurden fünfmal je 50 Pfd. genau abgewogen, die eine Portion imverändert eingestampft, die 2. nach dem Zusatz von 10 Pfd., die 3. nach Zusatz von 25 Pfd., die 4. nach Zusatz von 50 Pfd., die 5. nach Zusatz von 100 Pfd. Wasser. Zum Be- feuchten wanxle gewöhnliches Flufswasser gebraucht. Das Benetzen geschah 1) 1 Ibs = 453,60 g. 2) Joum. f. Landw. 1886, 34, S. 187; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 98. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 407 nacli und nacli; nach sorgfältigor Miscliung- und 1 — 2 stündigem Lagern ■\vnrden die Proben cingestanii)t't und zwar in wasserdichte Fässer. Nach Einfülhing der Probe wurde bis 10 cm Häcksel darüber gedeckt, ein gut passender Holzdockel aiifgelegt und mit je 1 Ctr. belastet. Zugleich wm-don in 5 Glaskiausen je 1 Pfd. Heu mit genau den obigen Verhält- nissen entsprechenden Wassermengen eingefüllt (1. lufttrockenes Heu, 2. Heu -f- lOÖ ccm. Wasser, 3. Heu + 250 ccm Wasser, 4. Heu -j- i^OO ccm, 5. Heu -}- 1000 ccm Wasser) \md der Oberfläche entsprechend belastet (0 Pfd.). Das lufttrockene Heu, das in die Fässer gefüllt, enthielt im Mittel 80,38 ^Iq, das in die Glaskrausen gefüllte 87,09^/0 Trockensubstanz. Die Zusammen- setzung der Trockensubstanz war: Rohprotein 11% Stickstoff-CTCsamtmcnge 1 , 7 G o/q (100 o/^) „ im Eiweils») 1,51% (85,80%) : in Amiden 0,25 o/^ (14,20%) Amide 4,09 27,43 Ätherextrakt Kollfaser N-freie Stoffe 49,G6 Asche 7,82 2500 g Heu 500 g Heu enthalten also 2375,6 47,90 nfs 2038,7 41,11 le 336,9 6,79 883,2 17,81 5923,5 119,45 10 724,0 210,24 1 688,7 34,05 21 595,0 435,45 Die Säuerung dauerte 3 Monate, dann wurden die Fässer entleert, eine Diux'hschnittsjirobo entnommen mid anatysiert. Betreif des Befundes in den verschiedenen Fässern vergleiche man das Original. Die Differenz gegenüber dem Eingebrachten berechnete sich auf Grund der analjüschen Ergebnisse folgendermafseii : Differenz gegen Eingebrachtes: Trocken- substanz Wasser W Amide j Fett Eohfaser N-freie Extraktstoffe 2 1 < 7o °/o "/o 0/ /o % % 7o % Fafs I - 1,15 'h- 9,60 — 0,17 — 1,51 — 2,23 - 3,80 — 0,56 — 0.82 „ n — 15,33 -f- 3,70 — 1,88 — 1,78 — 29,40 — 4,65 — 25,08 — 2.45 „in — 20,90 + 0,09 — 14.12 -h 49,07 — 22,64 — 22,26 - 27,30 + 3.27 „IV — 19,12 i+ 2,22 — - 38,32 - 29,40 - 21,04 — 26,27 + 16,36 „ V — 15,62 — 3,04 — 2,22 — 12,38 — 42,03 — 10.49 — 23,17 + 11,25 Glaskrause I — 1,22 -f 13,63 — — 9,43 + 11,57 — 2,70 - 1,20 - 2.85 n — 18.32 -1-14.45 — 0,51 — 5,30 — 23.69 - 13,32 — 26,82 — 3.17 m — 35,31 4- 12,00 — 8.71 + 6,19 — 39,42 — 45,20 - 42,01 + 3.67 IV — 39,77 4- 7,38 - 8,32 — 15,46 - 47,84 -50,55 - 47,15 ^ 6,37 V — 30,48 + 1,71 — - 46,83 - 48,46 — 32,01 - 39,89 + 8,99 Eine Übereinstimmung der Veränderungen bei den beti-etts des Wasser- gehaltes gleichartigen Fässern und Glaskrausen ist nicht ersichtKch. Wasser und Asche nahmen in Fässern wie Gläsern zu, alle übrigen Stoffgruppen ^) Nach Stutzer bestimmt. 408 Tierproduktion. sowie die Trockensubstanz ab. Die Prozesse scheinen l)ei weitem ener- gischer in den Glaski-ansen zu verlaiifen, vielleicht weil die kleine Heu- menge in den Gläsern der Luft zugänglicher war. Die Yerändenmgen des lufttrocknen ohne Wasser eingedampften Heues sind so gering, dafs sie kaum aufserhalb der analytischen Felüergrenzen fallen. Über die A^'eränderungen der Eiweii'skörper wird die folgende Tabelle Aufsclüufs geben können. Die Zahlen geben den Prozentsatz, mit welcliem der Eiweifsstickstoff mid der Amidstickstoff an der Summe der gesamten Stickstolfinenge (= 100 gesetzt) beteiligt sind: Ursprüngl. ^^^^j ^^^^.^ jj Fafs HI Fafs lY Fafs V Heu Eiweifs-Stickstoff % 85,80 % 85,96 85,81 % % 77,73 90,95 87,00 Amid-Stickstoff 14,20 14,0-4 14,19 22,27 9,05 Glaskrause 12,94 I II ni IV V Eiweifs-Stickstoff 85,80 80,93 80,88 83,80 80,79 92,05 Amid-Stickstoff 14,20 12,07 13,02 10,14 13,21 7,95 Es ist mit Ausnahme der Gefafse III der Prozentgehalt an Eiweifs ein höherer geworden. Verfasser erldärt dies dadurch, dafs das Eiweifs diu'cli das Trocknen des Grases zu Heu in eine schwerer angreifbare Form übergegangen ist, als die leicht löslichen imd diiTundierenden Amide. er- innert auch an die Versuche von Bohrend mid Morgen^) über die Bil- dung eiweifsartiger Stoffe ans Amidverbindungen. Vorliegende Versuchs- ergebnisse sind nicht ohne weiteres auf die Gärungsvorgänge frischer Vege- tabilien zu übertragen, sondern thun nur den Einflufs der "Wassermenge auf die Zersetzungen und die Intensität derselben dar. und'^Sub- H. Studie über den Einflufs der Zeitdauer der Säuerung Stanzverlust j^^^f (jfg Substauz vcrlus 1 0 beim Einsäuern von Vegotabilien, von säuern. B. Schulze.^) Verfasser untersucht, ob die bei der Säuenmg eintretenden A^crluste auf irgend einem Pimkte aufhören und keine weitere Vergänmg melu' statt- findet, sodann ob die Veränderungen, welche einzelne Grujjpen der orga- nischen Substanz erfahren, auch bei längei-er Fortdauer der Gärung in dem- selben Sinne fortsclu'eiten. Als Material für die Einsäuerung diente wiederum trocknes Wiesenheu; dasselbe wiirde mit der Wassennenge versetzt, für welche die früheren A^ersuche cUe gröfsten Substanzverluste ergeben hatten (50 Pfd. Wasser und 50 Pfd. Heu). 0 Fässer wurden mit der Mischung gefüllt. Je eins davon wurde nach 2, 4, 0, 8, 10 und 12 Monaton ent- leert Tuid der Inhalt analysiei't. Bezüglich des Näheren sei auf das Ori- ginal verwiesen. Als Ei'gcbnis ist zu verzeichnen, dafs die bei der Ein- säuerung von Vegetabilicn eintretenden A^'erluste an organischer Substanz in den ersten Monaten am stärksten sind und dafs in späterer Zeit ein gewisser Ruhezustand eintritt, in welchem weitere Verluste nur noch in geringem Mafse eintreten. T. 0 Landw. Versuchsstat. 1877, 21, S. 171 d. Jahre^ber. 1879, S. 359. =*) Journ. Landw. 1880. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 409 Die Saiiorfutterbercit\ing und ilire Bedeutung- für den land- ■wirtscliaftlichen Betrieb, von Brummer. Experimente on Ensilage, conducted at Rothamsted; Season 18 84/8 5. Bj- Sir J. B. Lawes, Bart, LL. D., F. R. S., and J. H. Gilbert, LL. D., F. R. S., London (Ilarrison and Sons, St. ]\Iartin's Laue, Printers in Ordinary to Her Majesty.) 188G. Das Einsäuernngsverfahron vor dem englischen Parlament, von F. R. de la Trohonnais. i) Erfahrungen über Ensilage in Frankreich, von E. B.^) Ensilage (eingemachtes Futter) in England. (Schlafs.)^) Patent. Apparat zum Komprimieren von Sauerfutter, von Edward Patent. T hörn ton Blunt. ÖsteiT. P. vom 28. November 1885. Einmachen 2. Einmachen von verschiedenem Grünfutter. von Gruu- futttr. Einsäurung von Grünmais, von B. Schulze.*) Grunmais, Verfasser hat einen Einsäuenmgsversuch mit Grünmais ausgefülui;, um die schon oft behandelte Frage nach den Verlusten, die bei der Emsäuerung stattfinden, auch seinerseits exakt zu beantworten. Aus dem Vergleich der Analysonzahlen S. 342 imd S. 378 dieses Jalu-esberichtes und Bandes ersieht man, dafs die reinen Eiweifsstoffe mit 41,77 ^/q Verlust am stärksten in ^Mitleidenschaft gezogen wmxlen, während die Amide eine nicht unbedeu- tende Anreichening erfuhren. Verfasser erklärt sich fiu' beschränkte An- wendung des Einsäuerungsverfalu'ens und insbesondere für sorgfältige Ein- haltung der von Goffart gegebenen Versuchsvorsclrriften. D. Über einen Einmietungsversuch mit Kartoffeln, von M. Sie- verts) Daher 'sehe Kartoffeln wurden gekocht, sorgfältig zerldeinert und dann verschiedenartig eingemietet. Die Zusammensetzung der ursi^riuiglichen Probe S. 354 dieses Jahresberichtes und Bandes, die der verscliiedenen Arten des daraus gewonnenen Sauerfiitters S. 377 ebenda zu finden. Probe 1 Avar in einen leinenen Beutel, die übrigen in Glasflaschen eingebracht worden und zwar hatte Flasche 2 Pergamentpapierverschlufs, 3 war nm' zu ^/^ gefüllt und 4 mit Kautschukverschlufs versehen Avorden. Die Zeitdauer der Einsäuenuig war 5 i\Ionato. Die Trockensubstanzverluste stellen sich auf 8,2, 4,9, 5,9 und 4,1 %. Die an Stickstoffsubstanz auf 20, 11, 8, 5,8 ^Iq. Die letzteren stellten sich also um so gi'üfser, je fifeier der Saft- wechsel war, d. h. je leichter der Ablauf stattfinden konnte. Die Werte von Sand, Rohfaser xmä Asche können als unverändert betrachtet werden. Die Hauptmenge der verschwundenen Stärke ist in einen nicht näher be- 1) Jouni. agric. par Barral 1886, 21, H, S. 94. '■^) Fühling's landw. Zeit 1886, 35, S, 526. 586. ^) Milehzeit. 1886, 15, S. 53. «) Landwirt 1886. 22, S. 339; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1887, IG, S. 96. ö) Westpreufs. landw. Mitt. 1880, 9, S. 103; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 790. 410 Tierproduktioa. Einsäue- rung von Spörgel. kannten Exü*aktivstoff lungewaudelt worden, der durcli Kochen mit SäiU'en keinen Zncker liefert. D. Über die Ergebnisse der Einsäuernng von Spörgel, von Ximro. ^) Die Einsäueriingsversnclie Avurden in Glasröhren ansgeführt. Der frische Spörgel nnd das frische daraus gewonnene Sauerfutter aus der obersten Schicht liatten die S. 343 u. S. 378 dieses Jakresberichtes und Bandes mit- geteilte Zusammensetzung. Der Verlust an Trockensubstanz betinig 8,4 %, war also weit kleiner als bei Einsäuerung in Gruben. Bei der Untersuchung des Spörgellieus mid des geti'ockneten Sauerfutters A\iu'den die S. 348 und S. 378 niedergeleg-ten Zalilen erhalten. Aus den Aiialysen ist ersichtlich, dafs die rohe Pflanzenfaser gleich bleibt inid aueli nicht zmn Teil in eine verdaulichere Form übergeht, wie behauptet A\-urde. Der Gehalt an Fett ist gleichfalls unverändert. Zwei Drittteile der Eiweil'sstoffe sind ver- schwimden. Darin erblickt Verfasser den Aximden Pimkt des Einsäuerungs- verfahrens. 2) D. Studien über die Gärung von Futtermais, von C. Weigelt (Ref.), J. Gyiketta, 0. Saare, P. Hofferichter u. A. Wocke. 3) Die Verfasser benutzten zu ihren Säuerungsversuchen eine in der Quelle eingehend beschriebene Laboratorimns - Vorrichtung. Dieselbe bestand aus einem in Pappe eingehüllten, mit einer GummiiJatte (nebst 2 Abzug- roliren) versehenen und dami mit Sand überdeckten konischen Glascylinder. Sie alimte die natürlichen Verhältnissen am besten nach und lieferte stets vorzügliches Sauerfutter. Es sollte in erster Linie der EinfluXs der Luft auf die Säuerung wahrgenommen imd gleichzeitig die Menge der bei der Gärung geliildeten Kohlensäm-e bestimmt werden. Aus der Bestimnnnig der gebildeten Kohlensäm-emenge wurde nichts Bemerkenswertes in Er- falu-ung gebracht. Die oben*) niedergelegten Analysen von Grünmais und daraus bereitetem Sauerfutter stammen aus zwei Versuchsreihen mit 35 luid 196 Tage Säuenmgszeit. Wegen ungeeigneter Probenahme und der Schwie- rigkeit gleichförmiger Dm-clunischung läfst sich aus ihnen fih- die besondere Frage noch den Veränderungen der einzelnen Futterbestandteile ebenfalls nichts ersehen. Von besserem Erfolge begleitet war die Untersuchung der Säfte. Referent ging dabei von der Ansicht aus, dafs bei genügend langer Dauer der Emsäuerung zwisclien den einzelnen Teilen der vergorenen Masse im AVege der Diffussion ein Ausgleich der diffussionsfähigen , lös- lichen Stoffe vor sich gehen müsse. Es leuchtet ein, dafs dies, wenn that- säclüich zuti-effend, eine ganz brauchbare Grundlage für die Wahrnalime von Veränderungen abgeben könne. Voraussetzung ist natihlich eine auf mccha- >) Als ursprüngliche Quelle steht angegeben: Österr. landw. Wochenbl. 1886, S. 208; hier ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886. 15, S. 789. 2) Man vergleiche bezüglich dieser auffallend hohen Verlustbefiinde und des darauf ruhenden pessimistischen Urteils die zahlreichen Untersuchungen anderer Forscher über diesen Gegenstand, Insbesondere diesen Jahresbericht 1885, S. 437 oben. 1). R. °) Als selbständige Schrift: Strafsburg 1886 erschienen, Ursprünghch ein Vor- trag, gehalten in der Societe des sciences, agriculture et arts de la Basse -Alsace in der Oktobersitzung 1885 und erschienen in den Monatsheften dieser Gesellschaft 1886, Xo. 20, S. nicht angegeben. *) S. 342 dieses Jahresberichtes und Bandes. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 411 nischem "Wege bewirkte ähnliche Vermischung der Säfte bei dem grünen Futter. 1) Die Zusammensetzung des aus den beiden oben erwähnten Versuchs- reihen stammenden Maissäfte war I. Vorsuclisreihe (35 Tage). lOO tr feuchter Mais enthielt Lösliches: Saft von Grünmais ' 4,283 Sauemiais I 4,546 Sauermais 11 .... 4,472 (CO2 eingeleitet) [ Sauermais lU . . . . , 3,313 (filtrierte Luft eingeleitet) ' 0,508 I 0,646 0,666 I 0,645 0,120 I — 1,202 ' 0,228 1,21,5 0,242 0,0803 0,0945 0,0920 0,0492 0,1012 0,1019 — I 0,936 0,317 I 0,0715 j 0,0686 n. Versuchsreihe (196 Tage). Säure te Stickstoff rt-» SO 0 Saft von 0 tn ;' H So l! To Asch äa -ia Gerbst Gesamt a CO 'S Grünmais .... " 4.374 0,406 2,254 0,119 0,0034 0.0456 1 — Sauermais IV . . . 4,713 0,625 — 1,086 0,463 — 0,1149 0,0186 Sauemiais V . . . 4,731 0,666 — 1,173 0,394 — — — Sauermais VI . . . 3,546 0,688 — 0,866 0,635 — 0,1082 0,0146 (filtrierte Lvüt) Sauermais VII . . . 2,842 0,687 — 0,513 0,605 ■ — 0,0965 1 0,0129 (unfiltrierte Luft) Die Gesamtanalysen sind nach den Wecnder Methoden, der Zucker nach Fehling, der Gesamtsäm-egehalt titrimeti-isch ermittelt worden. Die Ziffer fiLr flüchtige Säm-e wurde diu'ch fünfmaliges Eindampfen von 100 cm Saft bis zur Hälfte imter jeweiligem Wiederanfüllen bis zur Marke, Titrieren und Umrechnen auf Milchsäiu-e gewonnen. Die Gerbstoifbestimmimg er- folgte nach Neubauer, eine Trennung der Stickstoff körpcr vcrsucliten die Verfasser nach Saclisse.^) Die Zusammenstellung lehrt, dafs IV u. A" eine genügende Überein- stimmung ergeben, um die Brauchbarkeit der Zalüen annelimen zu können. Es läfst sich aus den letzteren folgendes ableiten. 1. Wie immer auch die Gänmgsbcdingimgen gesfciltet werden, genügt eine vierwöchentliche Dauer des Versuches, imi den Zucker verschwinden zu machen. 2. Der Aschen- gehalt wird gesteigert. 3. Gärungen mit vermindertem normalem Sauer- stoffgehalt (Probe III) beziehungsweise ohne absichtlich bewirkten Luft- zutritt (Probe IV imd V), d. h. also thunlich normale Gärungen, wie sie ^) Wie die Verfasser diese zu bewirken suchten, berichtet die Quelle S. 10. -) Die Stutzer' sehe Methode ist damals noch nicht bekannt gewesen. 412 Tierproduktion. Grünfutter. Einsäue- rung von Mais. Einmachen von Schnitzeln u. s. w. — von der Tempei-at\u*eiiiühung abgesehen — in gut konstruierten Silos stattfinden, gaben ausgesprochene Milchsiuu-egärung neben wenn aucli relativ niedrigen Gehalten an Homologen der Essigsäure. 4) Sauerstoft- zutiitt steigert die letzteren erheblich, unter gleichzeitiger beträchtlicher Verniindenuig der nichtflüchtigen Säuren (IVIilchsäui'e), die also wohl wei- teren Oxydationen zum Opfer fallen, ebenso wie die leicht oxydierbaren Bestandteile (GerbstoiT). Der Einflufs unfiltrierter , d. h. mit mancherlei Gärungserregern, Fäidnissporen etc. beladener Luft bewirkte, wie aus den Daten der II. Yersuclisreihe (Probe YII) mizweifelhaft hervorgeht, die weit- gehendsten Eingriffe. Die Gesamtheit der löslichen organischen Substanzen (Trockensubstanz) ist wesentlich vermindert, die ]\Iilchsäure erreicht iliren niedrigsten Wert. Die Substanz zeigte dafür auch fauligen Geruch und mit blofsem Auge wahi-nehmbar, namentlich an der Lufteimnündungsstelle zahh'eiche Kolonieen von ^Mikroorganismen (Schimmel etc.). 5. Die Stick- stoffsubstanzen erleiden tief eingreifende Spaltungen. Was endlich die iDraktischen Sclüufsfolgenmgen aus den mitgeteilten Versuchen betrifft, so läfst sich endgültiges nacli der Verfasser Ansicht nicht sagen: Am wichtigsten erscheint die Herbeiführung möglichster Temperatur- erniedrigung zur Yermeidimg von Trockensubstanzverlust. D. Die Bereitung von präserviertem Grünfutter in Diemen.^) Der Verfasser beschreibt die von C. G. Johnson erfundene und pa- tentierte Presse zur Bereitung von präserviertom Grünfutter in Diemen, sowie die Anwendung derselben. Puttermais für die Einsäuerung, von C. A. Goessmann. 2) Versuche über Maiseinsäuerung, von C. A. Goessmann.^) Fortsetzung der im vorigen Jahre bei-eits erwähnten Ai-beit über den- selben Gegenstand. ^) Präserviertes Grünfutter in England, von P. Vieth.^) Über ein einfaches Verfahren Heu bezw. Grummet zu kon- servieren, von W. Wagner. ß) Studien über die Gärung von Futtermais. Ein Vortrag gehalten in der Societe des Sciences, Agiiculture et Arts de la Basse- Alsace (Oktobersitzmig 1885) von Dr. C. AVeigelt, Direktor der kaiserl. landw. Versuchsstation flu- Elsafs-Lothringen. Strafsburg ISSC^) 3. Einmachen von Schnitzeln u. dgl. AufbcAvahrung von Eüben und Kartoffeln in Prismen, von F. R. Marzy und V. Valento. 8) ») Milchzeit. 1886, 15, S. 753. 2) Nach freundlichst eingesandtem: Third Annual Raport of the Board of Control of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885. Boston 188G, S. 58. 2) Massachusetts State Agricultural Experiment Station. Bulletin No. 21, June 1886, S. 1. *) Vgl. diesen Jahresber. 1885, S. 441. 5) Milchzeit. 1836, lö, S. 312 und 330. 6) Magdeb. Zeit. 1886, No. vom 20. Okt. d. J.; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 35, S. 860. Vgl. auch diesen Jahresber. und Band S. 414. ') Siehe S. 410 dieses Jahresber. und Bandes. ^ Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 305. A, Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 413 Einmieten von Rübonschnitzeln, von E. Pott nncl Arischer. ^) Einmieten von Rübenschnitzcln, von E. Pott.^) 4. Verschiedenes. Die Konserviei'ung von Biertrcbcrn, von Fr. Farsky.') Verfasser kommt auf Grimd von Versuchen und Erwägungen eben- falls*) zu dem Sclüusse, dafs das Trocknen der Treber das einzige, wenn- gleich noch verbessorungsfcihige Konser\'ienmgsniittel für dieselben ist. Ich hebe die von ilini angefühi-ton Aiialysen hier hervor. Es wiu-den 11 kg Malz von G9% Extraktgehalt (luiter Bereitung von zwei Diclanaisclicn imd einem Nachgusse) zu 50 1 12,l<^/oiger Biorwüi'ze verarlieitet, wobei 11,75 kg Malztreber (samt Süisgallen) resultierten. Diese wurden diu'chgemischt luid eine Portion von 1821 g auf einer kleinen Poirier'schen Presse so lange unter Druck gestellt, als noch Flüssig- keit aus den Löchern des Prefsgehäuses hervorquoll. Hierdurch wurden 908 g = 49,SG% stark opalisierende Flüssigkeit und 913 g = 50,14 o/^ geprefste Malzti-eber gewomien. Beides Avurde analysiert und aus den Resul- taten naclistehende Übersicht zusammengestellt: Bestandteile. "Wasser I'rotei'nstoffe .... Fette Asche Holzfaser u. andere stick- stoffl. Organ. Substanzen Chemische Zusammensetzung von geprefsten Malz- trebern prozentisch absolut 59,89 7,29 1,00 1,90 546,82 66,53 9,13 17,31 prozentisch absolut ausgepreister Flüs- sigkeit 93,39 2,51 1,20 0,51 Die Flüs- sigkeit enthielt «/q der ursj)r. Bestandt. 848,07 22,70 10,90 4,54 29,92 273,21 2,39 21,79 60,8 25,5 54,4 20,8 7,4 Summa i 100,00 | 913,00 i| 100,00 | 908,00 Es ist also das Pressen offenbar höchst unbrauchbar. Bei 40*^ R. getrocknete Treber (System nicht genau bekannt) be- standen aus: Wasser 10,68 o^^ Proteinstoffe 21,55 „ Fette 5,34 „ Stickstofflose Exti-aktstoffe .... 41,71 „ Holzfaser 17,32 „ Asche . . 3,40 „ 100,00 % 1) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 425. 2) FühHng's landw. Zeit. 1886, 35, Rep. S. 5ß4; nach Wiener landw. Zeit. 1886, Ö. ?. 3) Xa(;h freundlichst emgesandtem 5. Ber. üb. d. Thätigkeit der landw. cliem. Versuchsst. Tabor, ebenda 188G, S. 25; auch in „der böhm. Bierbrauer" 1886 (?) 13 No. 8 u. 9; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 459. *) Siehe z. B. diesen Jahresber. und Band, S. 414. Ver- ecliiedenes. Konser- vierung von Biertrebern. 414 Tierproduktion. Konser- vieruDg von Biertrebe rn. Konser- vieruDg feuchter Körner. Einsüfsen von Futter- mitteln. Centril'iigierte Treber sind nicht analj'siert worden. Sie sollen ungefälir die Zusammensetzung der geprefsten aufweisen. D. Zur Konservierung der Biertreber, von M. Schwarz.^) Es ■\\-urde vom Verfasser dargethan, dafs von einer Entwertung der Treber durch das AViesenbrock'sche Trocknungsverfalu-en^) keine Eede ist imd dafs dieser Prozefs wohl der vorzüglichste sein dürfte, der zu diesen Zwecken angewandt werden kann. D. Konservierung feuchter Körner, von E. Sydow.^) Verfasser verweist auf die von v. Sievers konstruierten und in einer besonderen Broschüi-e beschriebenen Getreidedan'en , auf denen man gi-ofse Mengen feuchter Körner (1000 Sclifl.) in kurzer Zeit mit Aufwand von wenig Heizmaterial trocknen kann. Einsüfsung der Futtermittel, von Wagner.*) Verfasser hat dadiu"ch, dafs er stark abgewelkte Futterkräuter sehr fest einstampfte, ein süfseres Futter gewonnen, das fast keine Essig- und Butter- säiu-e enthielt und Milchsäiu-e nur zu einem Drittel der im normalen Sauer- mais vorhandenen Menge, ^j Ebenfalls war dasselbe frei von den stinken- den Fäidnisprodukten und wurde von den Tieren mit gTofser Gier ge- fressen. Prof. Maercker analysierte die Proben imd bezeichnet das Vei- fahren als einen grofsen Fortscluitt, obwolü der Name „süfse Ensilage" fih* dasselbe ebensowenig wie das vorher bekannt gewordene Fry'sche Ver- falu-en zutreffend ist. T. Zur Konservierung der Futtermittel, von C. Böhmer.'') Über einige antiseptisch wirkende Stoffe, Avelche zur Kon- servierung von Nahrungsmitteln dienen, von H. L. Sulmann imd E. E. Berry.7) Selbsterhitzung des Futters, Mitteilungen von P. Wesener, A. Oweczka, G. Amsüss, J. Spiegier. S) Patente. Verfahren zur Konservierung von Fleisch u. dgl., von Ma- thieu Closset. Österr. P. vom 22. August 1886. Belg. P. vom 18. Dez. 1885. Konservierung von Speisen und organischen Stoffen, von M. Closset. Belg. P. 72 445. Konservierung von Fleisch, von M. Closset. Belg. P. vom 18. Dez. 1885. ') Bierbrauer 1884, 15, S. 101, ebendaselbst nach dem „Amerik. Bierbrauer". Hier nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 355. 2) Amerik. Bierbrauer 1882, S. 58. 3) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35 Kep. S. 52 nach D. landw. Zeit. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Eep. S. 53 nach D. landw. Presse. Fühlmg's landw. Zeit. 1886, 35, Eep. S. 314. ^) Vgl. auch die Analyse d. Jahresber. und Bd. S. 388. 6) Fühling's landw. Zeit. 1886, 85, S. 2G9. 7) Chem. News 1886, 53, S. 130; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 73 d. Eep. 8) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 139. A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 415 Verfahren und Aitparat zum Konservieren von Mehlarten durcli Komprimieren nnter vorhergehender nnd gloichzoitiger Evakuierung-, von L. Decken. D. K.-P. 85 .S2G. Konservieren von Fleisch, von G. llolgate Pliiladelphia. E. P. 1550 vom 4. Febr. 1885. Verfahren zur Herst ellung von trocknem Kraftfutter aus Abfällen von Brauereien, Brennereien, Zucker- und Stärkefabriken, von H. Hencke & Co. Dan. P. vom 20. Aug. 1886. Neues Verfahren zur Konservierung organischer Stoffe, insbesondere von Nahrungsmitteln, von Tri])0uillet (t Husson. Franz. P. 172 GOT. Konservierung von Fleiscli, von C. Marchaud. Amcrik. P. 849 852. 1) Neuerungen in der Konservierung von Nalirungsmittel, von N. Muller. Engl. P. 7644. Eigentümliche Methode nnd Apparat zum Beizen von Fleisch unter hydraulischem Druck, von Joh. Nosek und Emil Wenta. Üsterr. P. vom 4. Dez. 1885. Neuerungen zur Konservierung von Cerealien, von Quarante und d'Escalone. Franz. (3) P. 174139. Komposition zur Konservierung von Nahrungsstoffen, von W. Radam. Amerik. P. 349 900. Konservierung von Nahrungsstoffen, von A. R. Roosen. Amerik. 1'. 350018. Verfahren zum Konservieren von rohem oder gekochtem Fleisch, von Rousseau & Cie. Dan. P. vom 10. Feb. 188G. Konservieren von tierischen und pflanzlichen Stoffen, von A. Th. AVedelin. Engl. P. 3494. Apparat zum Konservieren von Fleisch u. s. vv. mittelst anti- septischer Flüssigkeiten bez. Dämpfe. D. R.-P. 34 014. 1. Feb. 1885.2) C. Zubereituna: von Futterstoffen. Zubereitung Tou Futter- niittelu. Notiz Über Lupinenentbitterung, von Gr. Baumert. 5) Lupiueueut- Beitrag zm- Kläning der Lupinenentbitterungsfrage, in welchem aufser dem bis jetzt Bekannten, namentlich das über die giftigen Bestandteile Er- forschte besprochen wird. T. Die Zubereitung der Futtermittel für die landwirtschaft- lichen Haussäugetiere, von J. Brümmer-Aarau. Peptonisierte Futtermittel, von A. BrunL-i) Trocknen des Rotklees, von R. Gaudin und Griersberg. ^) bitterung. 1) Patentb. Chem. Zeit. 1886, S. 1309. 2) Patentb. Bor. d. d. ehem. Ges. 1886. 19, S. 156 d. K. 3) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 72. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 611. 5) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 383. 416 Tierproduktion. Über AVaserfiltration, von AV. Hesse. ^) Die entbitterte Lupine und ihre Bedeutung für die Zukunft, für alle Lupinen bauenden Gregenden, von R Simj)son. 188G. Graudenz. Ölkuclienbrecher. 2) Patente. Maschinen zum Einfüllen und Einpressen von Ölsamen u. dgl. in Prefsformen, von Brink ;md Hübner. D. R.-P. 35 778. Neuerungen im Präservieren von Nahrungsmitteln, von W. Mo. Donnell. Engl. P. 2191. Verfahren, um aus dem Abfall von Brennereien, Brauereien, Zucker- und Stärkefabriken trockenes Viehfutter herzustellen, sowie dazu dienende Apparate, von Heinrich Hencke & Co. Sclnved. P. vom 23. Juni 1885. Verfahren zum Entschälen von Mais, von "William Thomas Jebb. Österr. P. vom 22. Juni 1886. Neuerungen in der Behandlung und Nutzbarmachung der Rückstände von BaumwoUsamenül, von J. Longmore. Engl. P, 3030. Verfahren der Bearbeitung von Krausen- und Hopftrieb- schaum etc., von G. Noback imd W. (jintl. D. R.-P. 34 953. Verfahren, Kartoffeln und Rüben mit heifser Luft zu kochen, von Karl Pieper. D. R.-R. 3G 291.3) Verfahren zum Entbittern von Lupinen und anderen Früch- ten, von P. Soltsien. D. R.-P. 3G391.*) Verfahren und Apparat zum Trennen der fleischigen Be- standteile von den Fasern der Blätter der Pflanzen, von J. G. Stephens. Österr. P. vom 5. Juni 188G. Mühlen zum Zerkleinern von Mais und anderen Körnern u. s. Av., von W. H. Uhland. D. R.-P. 3G 250.5) Neuerungen an Ölpressen, von A. R. Villain Söhne & Cie. Franz. P. 171850. Verfahren zur Gewinnung von Kautschuk, Wachs, Fett, Farbstoffen, Futtermitteln und Pflanzenwolle aus Sonchus olera- ceus, Asclepias Syriaca und ähnlichen Pflanzen. D. R.-P. 34 334 vom 24. April 1885^. 6) 1) Zeitschr. f. Hvgieine, 1886, 1, ö. 178; ausführlich ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 777. 2) Milchzeit. 1886, 15, S. 395. =i) Patentb. Ber. d. d. chem. Ges. 1886, 19, S. 642. 4) Patentb. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 1304. Ber. d. d. chem. Ges. 1886, 19, S. 805 d. R. Vgl. auch Chem.-Techn. Centr.-Anz. 1885, S. ? Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 349. 5) Patenb. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 1243. 6) Patentb. Ber. d. d. chem. Ges. 1886, 18, S. 75. I A. Futtermittel, Analysen, Konservierung und Zubereitung. 417 Zubereitung, Verwertung von Schlempe, Treber u. dgl. Über getrocknete Biertreber, „Treberkleie", von A. Ilil.^) Karl Krtsclian in Pilsen stellt diese „Treberkleie" aus nassen Trebem durch einfaches Pressen mit Handpressen und Trocknen in einer Art Malzdarre bei 40 ^ C. her. Sie haben nach einer von K. Kruis aus- geführten Analyse die S. 388 dieses Jahresberichtes und Bandes verzeichnete Zusammensetzung-. Sie sind demnach ein gutes Futtennittel, das in der Heimat des Herstellers viel begehrt wird. 2) D. Über Aufbewahrung von Diffusions-Rückstünden der Zucker- fabriken und Versuche über die Vermeidung der dabei ent- stehenden Versuche, von Karl Müller und L. Behrens. 3) Na eil Märcker's Verfahren'*) T)ehandolte Schnitzel wm-den vom Ver- fasser eingemietet und zwar zum Teil in Tomien und zum Teil in Erde. Beide — nebenbei bemerkt ziuiächst nur orientierende — Versuche waren von gutem Erfolge begleitet. Die Schnitzel in der Tonne hatten nach 5 Monaten 2,02%, die in der Erde 9,9% ihres Grewichtes verloren. Das unter möglichst vollständigen Abschlufs der Luft hergestellte Futter hatte einen angenehmen säuerlichen Geruch und w\u-de vom Vieh gern gefressen. Es war die Hauptmasse. Dort, avo die Luft zukonnte, verdarben die Scluiitzel. LuftabscMufs ist sonach wesentlich. D. Getrocknete Biertreber als Futter für Pferde, von Sattig. 5) Nach den Versuchen und Erfahrungen des Verfassers eignen sich ge- troclcnete Biertreber selu- gut als billiges "Winterfutter für Pferde. Ai-beits- kraft und "Wohlbefinden der Tiere waren so gut wie bei der Ernähi-ung mit Hafer. Als tägliche Futtergabe -wmrden z.B. verabreicht: 2,5 kg Heu, 12,5 kg rohe Kartoffeln, 2,0 kg getrocknete Biertreber imd 0,5 kg Hafer. Ein andermal 2,5 kg Heu, 12,5 kg rohe Kartoffeln mid 2,5 kg getrocknete Biei-ü-eber oder 2,5 kg Heu, 12,5 kg Kartoffeln, 2,0 kg Treber und 0,5 kg Leinkuchen. Die Normalmenge war: 5,0 kg Heii mit 6,0 kg Hafer. D. Über Sauerwasser in der Stärkefabrikation, von R. Schütze. '^i Verfasser hat wälu-end eines Jalu'es die Abfallwässer der nach dem Sauerverfahren arbeitenden Halle'schen Stärkefabrik imtersucht. Die Er- gebnisse seiner Studien können nur zum Teil lüer Besprechung finden. Ebenso mufs bezüglich der analytischen Befunde, hygieinischen Bedenlien und mehr technischen Erwägmigen auf die Quelle verwiesen werden. Zur Gewinnung von gut verwendbaren Nebenprodultten aus den Sauer- wässern wurden dieselben mit Hilfe des Rückdampfes der Dampfmaschine auf 60 — 70 0 C. erhitzt luid dann so lange mit Kalkmilch versetzt, bis ein herausgenommener Tropfen Phenolphtaleinlösung eben rötet. Dann wird Zubereitung, Verwertung von Schlempe u. dergl. Biertreber. 1) Ber. d. österr. Ges. z. Förder. d. ehem. Ind. 1886, 8, S. 2; ref. nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 53. D. K. 2) Vgl. auch S. 413 dieses Jaliresberichtes und -Bandes. 3) Kann, land- u. forstw. Zeit. 1886, 39, S. 820; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 750. In meiner Quelle steht beharrhch statt ,,Vermeiduug" : „Ver- wendung". D. R. 4) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 424. 5) Landw. 1886, 22, S. 84; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 539. Milchzeit. 1886, 15, S. 185. c) Landw. Versuchsst. 1886, 33, S. 197; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 780. Jahresbericht 1886. 27 Aufbewah- rung von DiffuBiona- llUck- stiinden. Getrocknete Biertreber als Pferde- futter. Sauer- wasser. 418 Tierproduttion. Trocknen ■von Biertrebem. Zwetsohen- schlempe. dm-ch Sauei^'asser die alkalische Reaktion eben zerstört nnd nach einstündigem Absetzen die Flüssigkeit abgezogen. Der Idebereiche Niederschlag kann ent- weder passend geti-ocknet oder mit anderem Futter vermischt an Schweinen verfüttert werden. Die durch Fällung erzielte Menge ist ungefälu- G kg aivf 1 cbm Sauerwasser. D. Biertreber nach Theissen's Patentverfahren getrocknet. i) Theissen, Werth&Co.^) haben ein A^erfahren gefimden und paten- tieren lassen, bei welchem die Bierti-eber unter mäfsigen AVärmegraden schnell geti-ocknet werden, wobei dieselben aufser der Verminderung des Wassergehaltes um ungefälu- 68% keine Yerändermig inbezug auf Verdau- lichkeit imd Futterwert erleiden. Auf Grund der von Märcker und Wolff ausgefülu-ten Anah^sen berechnet sich der "Wert eines Centners zu 5,80 M bez. 5,95 M (1 Pfd. Protein = 20 Pf., fiü- die Extraktstoffe 4 Pf.) T. Über Zwetschkenschlempe, von E. Strohmer.3) Stickstoff- -p 1^ Nähr- "Wasser Protein Fett freie Ex- ^ ° " Asche stoff- traktivstoffe ' Verhältnis ZwetsclLkensclüempe*) 90,17 0,62 0,59 6,72 1,30 0,60 1 : 13,1 Getrocknete Biertreber, von J. Hofmann. 5) Experimentelle Beiträge zur Frage der Trocknung der Dif- fusionsrückstände der Zuckerfabriken, von Märcker. Berlin 1884.6) Trebertrockenapparat von Passburg, von Mohr. '^) Verarbeitung von Malz aus Silos, von Reinke.^) Die Rüben-Rückstände bei der Zuckerfabrikation als Mast- futter, von A. Schmitter. ä) Patente. Trockenapparat, von V. D. Anderson. Amer. P. 348 541. Trockenapparat, von E. Bach. D. R.-P. 35176. L. Brüggemann 's hydraulische Presse (zimi Entwässern von Rückständen, Absondern von Treber aus Wein, Auspressen von Rüben- sclinitzeLio) D. R.-P., Kl. 58, No. 36 564, 19. Januar 1886. Neues Verfahren zum Trocknen von Schlempe und Apparate hierzu, von Gebr. Burgdorf. Franz. P. 171 964. Österr. P. 12. Febr. 1886. 1) Fühliug's landw. Zeit. 1886, 35, S. 115. 2) Landw. Vereinsbl. für Oberfranken. 3) Wiener landw. Zeit. 1886, No. 2005, 17. März d. J., S. 162; nach einem freun das Ausziehen von Leber und Muskel mit siedendem AVasser oder das. Zerkochen mit Kali zweckmäfsiger ist. Hierzu waren zunächst melu-ere Voi'fragen zu erledigen. 1. Läfst sich reines Glykogen aus w^ässeriger Lösung dm-ch Fällen mit Allvohol ^vieder gewinnen? Es wurden bei sämtlichen A^ersuchen 2 % Glykogen zu wenig erhalten^ Bezüglich der Frage, ob längere Einwirkung der B r ü c k e'schen Eeagentien Fehler in der Glykogenbestimmung veranlassen, ergab sich übereinstim- mend aus den angestellten Versuchen, dafs im Verlauf von 24 Sümden wieder eine merkbare Einwii-kmig erfolgte, noch ein Verlust von Glykogen sich einstellte. Sodann wurde die Einwii-kung von Kali in der Wärme auf reine wässerige Glykogenlösung mitersucht. Li Übereinstimmung mit v. Vintschgan und Dietl^) fand der Verfasser, dafs das Glykogen eine Zersetzung erfähi-t imd ein dm'ch Alkohol schwerer fällbarer Körper ent- steht. Nach Brücke werden nach dem Zerkochen der Organe mit Kali die Eiweifskörper diu-ch Salzsäm-e und Kaliumquecksilberjodid gefällt. Ver- fasser untersucht, ob der Quecksüberalbuminatniederschlag durch längeres Auswaschen von Glykogen befreit w'erden kann- er findet, dafs unter seiner Versuchsbedingmig der Niedersclüag etwa 12 ^/q Glykogen so fest ziu'ück- hält, dafs es nicht durch fortgesetztes Auswaschen demselben entzogen werden kami. Weiter war die EinAvdi-kung von Kali auf eine W'ässerige Glykogenlösimg, der Eierklar zugefügt worden war, sow^ohl in der Kälte wie Wärme zu xmtersuchen. In beiden FäUen traten Verluste ein, welche den durch den Quecksilberalbuminatniederschlag her^'orgerufenen nahe stehen. Als letzte Vorfrage war zu beantworten, Avie sich die GlykogenfäUmig ge- staltet, wenn man Kalihydrat auf fein zerkleinertes Fleisch und zugefügtes Glykogen einwirken lasse. Es ergab sich, dafs das im Fleisch ursprünglich vorhandene Glykogen nach melir als Sstündigem Erhitzen mit 2 ^Jq iger Kali- lösung keine wesentliche Veränderung zeigt und dafs, wenn einer gi'öfseren Fleischmenge Glykogen in wässeriger Lösung zugefügt Avird, dasselbe durch die beschriebene Behandlimg nahezu vollständig wieder erhalten wii'd. Weder die Kalilauge noch der Quecksilberniedersclüag ruft somit einen beachtens- werten Verlust hervor. Es düi'fen die Ergebnisse, welche die Behandlung künstlicher Glykogenmiscliungen mit Eiw^eifs mittelst Kali liefert, nicht auf die Kalibehandlung glykogenhaltiger Organe tiberti*agen Averden. Es miüsten daher zum Entscheid der Frage, ob bei der Bestimmimg des Glykogens in den Organen das Kaliverfahren oder das Ausziehen mit Wasser zu em- pfehlen sei, vergleichende Bestimmungen ausgeführt werden. Diese ge- schahen in Leber und Muskeln. Die Versuche lehrten, dafs das Auf- schliefsen der Leber behufs quantitativer Bestimmung des Glykogens ent- schieden dem Ausziehen mit Wasser vorzuziehen ist. Bei der Extraktion des Glykogens aus dem Muskel mittelst Wasser beimtzte der Verfasser die Böhm'sche Methode (Dampftopf). Trotz der 1) Zeitschr. Biol. 1886, 22, N. F. 4, S. 161; Chem. Zeit. 1886, 72 d. Eep.; Berl. Ber. 1886, S. 625. 2) Pflüger's Aroh. 1876, 13, S. 253. B. Tierchemie. 429 energischen Extraktion blieben ansehnliche Mengen Glykogen im Floiscli- rückstand zurück, nach Anfschliefscn der Rüclcständo durch Kalilange ge- stalten sich die Ergebnisse sehr günstig. Es ^vül•de also auch hier die Bestimmmig des Glykogens dui'ch Kalilauge im allgemeinen vorzuziehen sein. Sollen neben dem Glj^kogen noch Substanzen bestimmt werden, •welche von Kalilauge angegriffen werden, so ist die Böhm'sche Methode als die weitaus beste zu cmpfolüen. Es ist zur Erreichung einer gröl'seren Schärfe jedoch durchweg nötig, den vieliach extralüerten imd zcrldoinerten Eleisclibrei noch nachträglich mit Kalilauge zu behandeln. Zum Sclüurs beschreibt der Verfasser ausfülu-lich die Bestimmung des Glykogens in Leber imd Muskel unter Benutzung des Kaliverfahrens. Über die Fällung des Dextrins durch Eisen, von ^i';"'^^? ^er " ' Dextrine. H. A. Landwehr.i) Verfasser hält gegen 0. Nasse^), welcher die Brauchbarkeit der Land- wehr'schen Methode (Eisenoxydhydratmethode) zm- Trenninig des Glyko- gens vom Dexti-in bestreitet, die Brauchbarkeit des Verfalirens aufrecht; er erklärt die Widersprüche zmschen seinen und Nasse's Befimden diu-ch die Versclücdenhcit des Glykogendextiins von dem geAvöhnlichen Dexti-in und schliefst sich der Ansicht Nasse's an, dafs die Verbindmig des Eisenoxyd- hydrates mit Glykogen keine chemische Einheit ist, sondern nur diu-ch mechanische Absorption entstanden. Über den pathologischen Peptongehalt der Organe, von M. Patho- -,.„ ^ ■ io o/ losischer MlUra."*) Pepton- Verfasser fand, dafs bei hochgi-adiger Phosphorvergiftimg die Leber ^o^^^gane" vom Kaninchen, welche sonst peptonfrei ist, 0,14 — 0,76 % Pepton ent- hält, dasselbe liefs sich auch in Herz imd Nieren nachw^eisen. Bei Puer- peralfieber fand Verfasser in der Leber 0,16 — 0,92, in der Milz 0,51 bis 0,64, im Herz 0,10—0,71, in der Niere in einem FaUe 0,12 o/o*). T. Beiträge zur Physiologie des Glykogens, von "W F. Röh- oiykogea. mann. 5) Die wesentlichen Ergebnisse der A^ersuche sind : Erhielt ein Kanin- chen neben Kohleliydraten Asparagin, Glykokoll oder Ammoniak, so findet sich in seiner Leber melu' Glykogen als in der desjenigen Tieres, Avelches kein Ammoniak enthalten hat. Der Gnmd dieser Erscheinimg kann nicht der sein, dafs vielleicht bei Gegenwart der Ammoniaksalze die Umwand- lung von Amyhun in Zucker diu-ch die diastatische Wirlamg des „Kohle- hydi'atbacillus'"^) schneller stattfindet als wenn sie fehlen, oder dafs Am- moniaksalze diu'ch Einwh'kung auf die resorbierenden Ei^ithelzellen die Resorption erleichtern, denn dann müfste nach des Verfassers Ansicht im Darme des KontroUtieres besonders in den lange dauernden Versuchen 1) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 321. 2) Pflüger's Arch. 27, S. 573. 3) Arch. pathol. Anat., 101, S. 316; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 499 d. E. *) ÄhnKche Ergebnisse hat Fischel (Arch. f. Gynilkrologie 1884, 24, S. 425) gefunden. 5) Pflüger's Arch. 1886, 29, S. 21; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 876 d. E.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 154 d. E. 6) Bienstock, Fortsch. d. Med.? vgl. diesen Jaliresber. 1884, 7, S. 635. 430 Tierproduktion. eine Anhäufung von Stärke im Darmkanal und als Folge davon abnorme Gänmgsersclieinungen, Gasentwickelung u. s. av. eintreten. Dies war nicht der Fall. Die Wirkung des Ammoniaks kommt also erst jenseits des Darmkanals im Organismus zur Geltung. Es bildete sich imter sonst gleichen Versuchsbedingungen Glj^kogen in absolut gröfseren Mengen in dem Orga- nismus, dem mehr Ammoniak zugefülu-t wurde, gleichgültig, ob als Ammo- niaksalze oder Asparagin oder Glykokoll. Verfasser vergleicht diese Er- gebnisse mit den Versuchen Weiske's über die Bedeutung des Aspara- gins für die Stoffwechsel der Herbiroren und hält es fiLr walu^scheinlich, dafs Ammoniaksalze eine ähnliche Eiweifs ersparende Wirkmig entfalten können. Der Asparagin soll nicht dadm-ch, dafs bei seinem Zerfall Spann- kräfte frei werden, den Stoffwechsel beeinflussen, sondern dadm'ch, dafs , aus ihm Ammoniak entsteht, welches der Organismus zu gewissen Syn- thesen nötig hat. Er stellt ziim Schlufs über die Bildung von Gtykogen imter der ]\IitA\Ti-kimg von Ammoniak folgende Hj^Dothese auf. Die resor- bierten Kolüehydrate ti-eten gleichzeitig mit dem Ammoniak in die Leber- zelle ein, werden ein Bestandteil des Protoplasmas und es entsteht eine vielleicht den Hyologenen oder Mucinen ähnliche Verbindung, welche, älm- lich wie jene durch Samten in ein Kolüehydrat imd Eiweifs zerfallen, in einen stickstoffhaltigen und stickstofffreien Paarung gespalten werden. Der stickstofffreie ist das Glykogen. Es führt dieses zu neuen Gesichts- punkten und Verfasser Avill ilu- eine allgemeinere Bedeutung für die che- mischen Vorgänge des pflanzlichen Avie tieiischen Organismus beigemessen Avissen, zumal bei ihrer Riclitigkeit sich zeigte, dafs das als Endprodukt des Stoffwechsels betrachtete Ammoniak eine neue Bedeutung für den Organis- mus gcAvinnt. T. GaUen- 2xir Kenntnis der Gallensäuren, von C. Schotten. i) Verfasser hat eine Untersuchung der mensclüichen Gallensäiu-e aus- gefülu-t, eimnal um die von Bayer für dieselbe aufgestellte Formel (Cig Hgg O4) aufs neue zu prüfen, dann um über die Anthropo-Cholalsäure und ihre Konstitution neuen Aufsclüufs zu erhalten. Für tue Cholalsäm^e des Rindes hat Bayer die Formel C24 H40 O5 aufgestellt. Als Avesentliches Ergebnis der Versuche des Verfassers ist zu verzeichnen, dafs die aus der menschlichen Galle in krystaUisiertem Zustand gewonnene Säure mit der Cholalsäm:e der RindergaUe identisch ist. Der Kolüenstoffgelialt der Salze sowie der amorphen Säm-e A\airde zu hoch gefimden. Dieses rührt nach den Versuchen des Verfassers von einer in der Galle neben Cliolalsäm-e vor- handenen kohlenstoffreicheren Säure her (A-ieUeicht Choleinsäm-e). Die Ver- schiedenheit seiner und der von Bayer gefundenen Zusammensetzung er- klärt er auf Grund seiner Erfahrungen durch Beimengung von kolüensau- j-em Baryt zu dem Baryumsalz der Cholalsäure, welches Bayer analysierte. In dem zAveiten Teile der Abliandlung werden ausführlichere Unter- suchungen über die Taiu-o-Cholalsäure mitgeteilt. T. ^^''"- Studien über die Leber. I. Eiscngolialt der Leber, von St. Szcz. Zaleski.2) 1) Zeitsclir. phys. Chera. 188G, 10, S. 175; ref. Bcrl. Ber. 1886, 19, 5763 d. R; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 75 d. E. 2) Chem. Zeit. 1886, 10, S. 808. B. Ticrcheraio. 431 Die Ergebnisse seiner ansfüiirliclien Untersuchung falst der Autor in folgenden Sätzen zusanunon: 1. Alle bis jetzt vorüll'entlichton Eisongchaltbestininuuigen in der Leber, weil sie a;ussclüierslich an bluthaltigen Organen gemacht sind, haben mu- einen relativen Wert. 2. Durcli genügende Diu'chspülung der Gefäl'se kann man die Leber vollständig vom Blute befreien. 3. Das geeignetste diesbezügiielie Yei'fahren bestellt in der Durch- spülung der Lebcrgofäl'se am lebenden Tiere. Die geeignetste Flüssig- keit ist 2,5 ^/q ige Kohrzuckerlösung. 4. Bei der makro- und mikroskopischen Untersuchung einer vollständig diu'chspülten Leber findet man im allgemeinen keine wesentlichen A^'ei'ändcrungon des Gewebes derselben. 5. Das Eisen ist ein konstanter und integiierender Bestandteil des Lebergewebes, seine Menge jedoch schwankt in sehr- breiten Grenzen. G. Es befindet sich in allen niorphotischen Bestandteilen des Leber- gewebes und zwar sowolü im Zellleibe wie im Zellkerne. 7. Sämtliclies Eisen der Leber befindet sich ausscliliefslich in orga- nischen Yerbindungen und zwar in verscliiedenen Albmninat- und Nukleoverbindunge]!. 8. In der EisennukleogTuppe befindet sich eine eigentümliche Eisen- verbindung, welche dadm-ch charakterisiert ist, dafs die Gegenwart des Eisens in derselben im Gegensatz zu allen andern Nukleo- verbindungen schon durch die unmittelbare Anwendung der Eisen- reagentien nachgewiesen werden kami. 9. Von der Gruppe der Eisenverbindimgen läfst sich eine, das Hepatin, isolieren. K). In den verschiedenen Yerbindungen ist das Eisen wenigstens in zwei, wahrscheinlich aber in drei Oxydationsstufen enthalten, von denen jedoch nur die Oxj-dverbindungen in allen Fällen ausnalims- los vorhanden sind, wähi'cnd die Oxydulverbindungeii nur in o2^/q aller Fälle vorkommen. 11. In 4=0 ^/q aller chemisch analysierten Fälle reicht die in der Leber ^'orhandene Phosphorsäm'e nicht aus, um die ganze Eisenmenge zu binden. 12. Bei einer Tierspezies scheint konstant die Eisenmenge, bei einer anderen die Phosphorsäuremenge zu überwiegen. 13. Die Menge der Trockensubstanz in der Leber schwankt, wie die des Eisens, in selu- breiten Grenzen. 14. Durch Kohlensäure fällbare Eiweifsstoffe sind in der Leber niclit vorhanden. 15. Die unmittelbare Anwendimg der Eeagentien auf kleine Gewebe- stücke, die makrochemische soUte immer vor der mila-ochemischen auf feinen Schnitten vorgenommen werden. IG. Eine momentane Berührung des Lebergewebes mit reinen benetzten Stahlinstvumenten, so Avie sie bei der übliclion Schnittanfertigungs- methode gegeben ist, beeinflufst nicht die mikrochemische Boaktinn. 17. Yon allen makrochemischen Eeaktionen ist die mit Rhodaukalium und Salzsäure die empfindlichste, doch wegen der Beliindeining der- 432 Tierproduktion. selben diu'cli grofse Salzsäuremengen nicht zAiverlässig. Arn zuver- lässigsten und aiicli fili- die mikroskopische Untersuchung am geeig- netsten sind die mit gelbem imd rotem Blutlaugensalz und Salz- säm'e. Am einfachsten ist die Reaktion mit Schwefelammonimn. 18. Die von Quinke imd seinen Schülern bei der Eisenuntersuclnuig in den Organen erlangten negativen Resultate verdienen als aus- schliefslich nur auf mikrochemischer Untersuchung benüiend, kein Vertrauen. 19. Da das Eisen, "svenn auch ein konstanter und integi'ierender Bestand- teil der Leber, doch grofsen quantitativen Schwankimgen schon im physiologischen Zustand unterliegt, so ist der von Quinke ein- gefülu-te Begriff der Siderosis pathologica ohne jede thatsäclüiche Begründung. T. Über die Cholsäure, von F. Mylius.^) Über Verbindung des Grlj^kogens nebst Bemerkungen über die mechanische Absorption, von 0. Nasse. 2) Bestandteile (j) Bestandteile anderer Organe. anderer Organe. Grljkogengelialt verschiedener Organe im Coma diabeticum, JehalWer VOU M. AbcleS.S) Organe bei j)gj, Yerfasser untersuchte die Organe in diabetischem Coma Ver- Coma o • -n 1 5 diabeticum. storbeuer viele Stimden nach dem Tode auf Glykogen mittelst Brücke s Methode. Das Gehh-n mufste öfters mit Äther ausgezogen werden, um reine Glykogenlösungen zu erhalten. Dieselben wurden nach Seegen's Angabe in zugeschmolzenen Rölu-en bei 100 — lOS^' dm"ch verdünnte Salz- säm^e invertieit und das Glykogen als Zucker bestimmt. In den Muskebi war kein Glykogen nacliAveisbar, dagegen deutlich in Milz, Pankreas und Nieren. Die^Leber lieferte 0,15G bez. 0,592 g. Das Gehü-n Ueferte 0,213 und 0,628 g Zucker aus Gl.ykogen, das normale Gehirn wmtle dagegen bei verscliiedenen Tieren frei von Gtykogen gefimden. Über basische Produkte in der Miesmuschel, von L. Brieger.^) 1. In dem wässerigen Rfickstand sowolil als im alkoholischen Auszug fanden sich in Alkohol unlösliche Nadeln, das Clilorhydivat einer ungiftigen luftlDOständigen Base von ammoiiiakalischem Geruch, die in Beziehung zm- Cholim-eihe steht. 2. Vermittelst Platinchlorid wurde eine sein- giftige Base in geringen Mengen niedergeschlagen, die bei subcutaner Injektion profuse Speichelseki'ction und erschöpfende Diarrhöen hervorruft. 3. Das spezifische curareartige Gift der Muschel wird durcli Plathi- clüorid nicht gefäUt, es wird nach AusfäUung der beiden erst- genannten Körper durch Goldclüorid niedergesclüagen. Die in Würfehi kiystaUisierende schwer frei von öligen Beimengimgen dar- Mies- jnuschel. 1) Berl. Ber. 1886, 19, S. 2000; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 197 d. Kep.; Berl. Ber. 1886, 19. S. 369 d. Eep. 2) P(]iifror-s Arfhiv 37, S. 582, ref. nach Berl. Ber. 1886, 19, S. 569 d. Kep. 3j Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 449; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 358 d. Eep. *) Deutsche med. Wochenschr. 1885, No. 53, S. 6; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 585 d. Eep. B. Tierchemie. 433 zustellende Gold verbind an t;- hatte einen Schniclzimiikt von 182^ und die Zusamniensetzmig Cg Hjß NOg AUCI4. Die freie Base hat einen widerlichen Geruch, der sich an der Luft bald verliert, indem sie ungiftig wii-d. Der Verfasser nennt sie Mytilotoxin. 4. Die durch Goldclüorid ölig gefällte Verbindung wird im Exsiccator langsam fest; die freie Base riecht ekelhaft, das Chlorliydrat tötete bei der Injektion Meersclnveinchen \uitor scliüttelfmstai'tigen Zuckungen. 5. Ein 31,71 o/^iges Gold enthaltendes aniorplios Goldsalz wurde nach dem Ausfällen in Wasser schwer löslich. G. Endlich wurde eine durch Phosphormolybdänsäure nicht fällbare fliichtige Base gewonnen. T. Chemische Untersuchung der Nervensubstanz, von J. Cheva- lier, i) Es \\airde die Substanz des Nervus iscliiadicus vom Menschen quan- titativ untersucht. Bezüglich der Einzelheiten der Untersuchung sei aiif die Quelle verwiesen. Als annähernde prozentische Zusammensetzung der weifsen Nervenfaser ergieht sicli die folgende: Cerebrin '. 11,30% Lecitliin 32,57 „ Cholesterin 12,22 „ Eiweifs 36,80 „ Neurilimm -j- andere Na OH lösliche Substanzen 4,04,, Neurokeratin 3,07 „ T. Über die Nitrate des Tier- und Pflanzenkörpers, von Th. Weyl (nach der Inaugural-Dissertation von W. Gössels.)^) Wie beim Hund ^^1u•de auch beim Menschen die Sali^etersäm'e des Harns nach Zufidu- von 1 — 3 g Kaliumnitrat nicht vermehrt gefunden. Bei einer Ente imd einem Huhn kamen von 1 bez. 5 g verfütterten Nitrates imgefähr 30% desselben in den Exkrementen "wieder zimi Vorscliein, etwa 70% AAiu'den umgCAvandelt. T. Zur Kenntnis der Milchsäure im tierischen Organismus, von A. Hirschler. 3) Das aus der Milz ^y\e aus den Milzdrüsen dargestellte Salz (Zinksalz) entsprach dem der Fleischmilchsäure. T. Beiträge zur Analyse der stickstoffhaltigen Substanzen des Tierkörpers, von A. Hirschler. ■^) Verfasser hat zunächst die Wirkmig der Phosphorsäm-e von neuem untersucht. Die Versuche wiu-den in der Weise angestellt, dafs das Ver- hältnis des Stickstoffs in den durcli Phosphorwolframsäurc nicht fällbaren Substanzen zu dem Gesamtstickstoff des Olijektes bestinunt -v^au'de. Die Stickstoff bestinunung wiu'de nach Kjeldahl ausgeführt. Es Awd zunächst die Frage entschieden, dafs die Gegenwart von Phosphorwolframsäiu'e die Norveii- substaiiz. Nitrate des Tier- und Pflanzen- kOrpers. Miiclisäure im tierischen Ori?aiiismu8. Stickstoff- lialtige Subetauzeu. 1) Zeitschr. pliys. Chem. 1886, 10, S. 97; rof. Berl. Ber. 1886, 19, S. 551 d. K«p.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 289. 2) Arch. pathol. Anat., Berlin 1886, 105, S. 187; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 70; vgl. ebd. 18, S. 34, 19, S. 410. Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 439. 3) Zeitschr. phvs. Chem. 1886/87, 11, S. 41. *) Zeitschr. phys. Chem. 1886/87, 11, S. 25. Jahreabericht 1886. 28 434 Tierjiroduktion. Ausführung der Stic]\stoft'l)estimniung nach Kjeldahl nicht beeinträchtigt, sodann der Nachweis geliefert, dafs das Pei)ton vollkonunen durch Schwefel- säm-e und Phosphorwoliramsäiu-e fällbar ist luid dafs bei i)ept.onhaltigen Lösungen durch Ausfällung der Peptone Leucin etc. nicht mit in den Nieder- schlag gerissen Averden, dafs also nach völliger Ausfällung der Peptone an- wesendes Leucin imd Asparagin nach der Kjeldahrschen Methode bestimmt werden kann. Verfasser geht sodann nacli diesen Vorarbeiten daran, zu mitersuchen, ob dm-ch die Pepsinverdaumig Amidosäuren entstehen imd kommt in Über- einstimmung mit Hoppe -Sey 1er zu dem Ergebnis, dafs aus Eiweifs durch Pepsin Leucin gebildet wird. Es werden dann melu'ere Peptonsorten des Handels einer Analyse in dieser Eichtimg luiterworfen, mit folgendem Ergebnis: Pepton von Kochs Kemmerich Witte Weyl Simon Gesamt N % .... 8,08 10,04 1,33 12,38 10,15 Davon nicht fäUbarer N o/^ 10,07 9,72 9,21 13,9 9,85 Endlich wird das Verfahren auf die Analj'se tierischer Organe an- gewMidet. Dasselbe erA^es sich auch hierfür als brauchbar und es wurde mit dessen Hilfe festgestellt, wieviel Stickstoff in der Hundeleber in Form von Hamstoft', Amidosäui-en und ähnlichen diu'ch Phosphorwolframsäm-e nicht fällbaren Substanzen entlialten ist, sowie dafs in gewissen Fällen typischer Phosphorvergiftung die Bildiuig von Amidosäm-en ganz felüt oder selu- gering ist. T. ciicmie des "Weitere Beiträge zur Chemie des Zellkerns, von A. Kossei. ') 1. über das Nuldein im Dotter des Hülmereis.^) Verfasser vergleicht die von Miescher^) im Dotter des Hülmereis gefundene und als Nuklei'n bezeichnete Substanz mit der des Zellkerns und findet, dafs dieselben chemisch verscliieden sind, weil sich aus beiden verschiedene Spaltungsprodukte durch Kochen init verdünnten Säuren bil- den. Es fehlen beim Dotternuklein die stickstoffreichen Basen, welche aus dem Kernnuklein stets entstehen. Das Dotternuklein ist dem der IVIilch selir ähnlich. Auch aus der gesamten Dotter des unbebrüteten Hühnereis sind die stickstoffreichen Basen nicht zu erhalten. Es sind daher die Nukleine in zwei chemisch und physiologisch geti'ennte Ab- teilungen zu sondern, das Nukloin des Zellkerns und das des Dotters und der Milch. 2. Über das Adenin. Verfasser hat bei Verarbeitung gröfserer Mengen von Pankreasdrüsen auf Hypoxanthin imd Guanin eine bisher unbekannte Base, das „Adenin", entdeckt und als Spaltungsprodukt des Nuklei'ns erkannt. Er beschreibt ausführlich die Darstellung desselljcn, seine Eigenschaften, Krystallform und Zusammensetzung (C5H4N4NH), seine Vei-bindungen, die Bildung von Zellkerns. 1) Zeitsclir. phys. Chem. 1886, 10, S. 248; Berl. Ber. 1886, 19, S. 316 d. R.; Ebenda S. 770 d. R. 2) Vorl. Mitteil, in d. Verh. d. phys. Gesellsch. zu Berlin 1884/85, S. 27. ^) Med. chem. Unters, herausg. v. Hoppe-Seyler, S. 502. *) Chem. Zeit. 1886, 10, S. 345. B. Tierchemie. 435 Hypnxanthin ans NuklcTn, die Bildung des Adonins ans Nuklein und die physiologischen Beziehungen des Adenins. Als wesentlich soll hieraus folgendes hervorgehoben werden. Analog wie Guanin C5H4N4ONH diu-ch salpetrige Säure in Xanthin C5H4N4OO (Strecker) umgewandelt wird, entsteht aus Adenin C5II4N4NH bei geeigneter Behandlung durcli salpeti'ige Säure Hypoxanthin Csl^NiO. Der Zusamnionhang des Adenin mit den Cyanverbindungen geht aulser aus der Formel, welche für das Adenm die- selbe prozentischo Zusammensetzung wie für die Blausäure ergiebt, auch daraus hervor, dafs Adenin dm-ch Erhitzen mit Kaliliydrat auf 200 •* direkt in Blausäiu-e übergeht, es entsteht reiclilich Cyankalium. Das Adenin ent- steht als Zwischenprodukt bei der Bildung von Hypoxanthin aus Nuklein. Aus der Entstehung des Adenins aus Nuldei'u folgt, dafs das Adenin in jeder entwickelungsfäliigen Zelle enthalten ist. Es gelang dem A^erfasser dasselbe aus verschiedenen zelleureicheu Tier- und Pflanzengeweben dar- zustellen, so auch aus Theeblätteni bezw. dem Exti-akte von Theeblättern. Im Fleischextrakt ist Adeniu gar nicht oder in geringer Menge ent- halten, wohl deshalb, weil das Muskelgewebe sehr arm an Zellkernen und an Nuklein ist. Bei der Zersetzung von Organen mit verdünnten Säuren wird niemals Adenin oder Guanin allein, sondern zugleicli Hypoxantlün und oft wenig Xantliin erhalten. Aus der Milz konnte Verfasser Hypoxanthin neben Adenin gewinnen. T. Fortgesetzte Untersuchungen über die Skeletine, von C. Fr. W. Krukenberg. ^) Als Skeletine bezeichnet Verfasser eine an dem Aufbau der Skelet- teüe wirbelloser Tiere beteiligte Gruppe von organischen stickstoffhaltigen aber schwefelfreien Substanzen, welche im Molekül 30 Kolüenstoffatome oder ein Multiplum davon enthalten. Sie haben mit den Eiweifsstoffen manche Eeaktionen gemein imd liefern Albuinosen und Peptone, aber nicht bei der Einwirkung proteolytischer Fermente. Verfasser beschreibt seine Studien liber diese Skeletine bei verschie- denen wirbellosen Tieren. Ich verweise auf diese unserem Fache femer liegenden Ausfühi-ungen. D. Über Mucin aus der Seime des Rindes, von W. F. Loebisch^), unter Mitwirkung von A. Loos und B. Köhnlein. Der Verfasser giel)t zmiächst die Gründe, welche ihn veranlassen, das Mucin für einen glykosidälmlichen Körper zu halten. Er verarbeitete in seinen Versuchen AcliiUessehnen vom Rinde; dieselben wiu'den fein zer- kleinert, 12 — 24 Stunden lang in kühlem Wasser gelassen und dann aus- gepreist. Dieses wurde mehnnals wiederholt, dann mit dem doppelten Gewicht lialbgesättigten Kalkwassers extrahiert (48 Stunden). Bei kiü-zerer Einwü-kimg wird dafs Mucin nicht vollständig extrahiert. Bei längerer Dauer wird zwar die Ausfällung durch Essigsäure verlangsamt, die Aus- beute jedoch nicht ven-ingert. lötägige Einwirkung von 1^/q Kalilauge verändert das Mucin nur teilweise; das Sehnemnucin zeigt sich demnach gegen Alkalien sehr "widerstandslahig , äluilich war nach Giacosa^) das 1) Zeitschr. Biol. 1880, 22, S. 241; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 626. '■^) Zeitschr. phys. Cham. 10, S. 40; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 496 d. R. ») Zeitschr. phvs. Chem. 1888, 7, S. 49. 28* Skeletine. Mucin. 436 Tieriiroduktion. Mucin aus der Eihidle des Frosches. Das Scluieckenmucin Hanimarsten's^) dagegen er-\\-ies sich als ziemlich unempfindlich. Ebenso ist das Sehnen- mucin widerstandsfähig gegen Säuren. Essigsäiu-e von 5 — 20 ^/o löst sehr geringe Mengen Sehnenmucin, verändert dasselbe jedoch nicht, Essigsäure von 50*^/o wirkt verändernd; ebenfalls ist 5 %ige Clüorwasserstoif säure ohne Ein\vii"kung, 20 ^/q ige löst unter Verändenmg, da beim Neuü-alisieren die Lösung sich ti-übt und durch Clüornatrium flockig gefäUt wird. Bei 110 ^ geti'ocknetes reines Sehnenmucin, welches mit Äthei'-Alkohol am Rüclcflufs- Idihler wochenlang erhitzt, luiter Alkohol lange Zeit aiifbewalu't imd in Wasser gekocht Avorden war, war ti'otzdem, wenn auch langsamer, in Kalk- ■wasser oder Nati-iumkarbonat (0,5%) löslich. Unlöslich wird es jedoch, wenn es mit der zur Neutralisation nötigen Menge Kaliumhydrat abgedampft, auf 110° erliitzt oder mit verdünnter Essigsäm-e auf den Wasserbade er- wärmt wh'd. Das Mucin reagiert sauer und bindet nach Loebisch 4,8*'/o Kalimn; Ammonium wird locker (2,5 *'/o) gebunden, so dafs es beim Trocknen entweicht. Verfasser fand folgende Zusammensetzung des Mucin: Kolüenstoff 48,30 «/o für die Formel 48,78% Wasserstoff 6,44 „ C160H256H32 0,50 „ Stickstoff 11,75,, SOgo 11,38,, Schwefel 0,81 „ bei-echnet 0,81 „ Ein Ersatz von 5 Atomen Wasserstoff durch Kalium würde 4,7 ®/o Kalium ausmachen. Durch Erliitzen mit Wasser im Papin'schen Topf gewann Verfasser aus dem Sehnenmucin ein dem von Landwehr er- haltenen älmliches Gummi. Der Formel C12H20O10 + 2 H2O entsprechend lieferte es bei der Analyse (nach dein Troclmen über Schwefelsäiu^e) 40,3 ''/o Kolilenstoff (ber. 40,0), 6,9% Wasserstoff (ber. 6,60); die Reaktion des- selben war sauer, Karbonate wurden von ihm zerlegt. Nach dem Erliitzen auf 120^^ bleibt es löslich, es Avird jedoch verzuckert. Der Verfasser ist der Ansicht, dafs das Mucin in den Geweben als Mucinogen (Hammarsten) enthalten ist und dafs die Verwandlung in typisches Mucin unter dem Einflufs der Alkalien ein „Hydratierungsprozefs" ist; ebenso die Verwand- lung des letzteren in einen albuminatälmlichen Körper; bei der Fällung durch Samten soll eine Anhydridbildung einti-eten. T. ^Re^\Ton^ Zur chemischeu Reaktion des Embryo, von K. Raske. ''^) des Embryo. 1. Übcr die chemische Zusammensetzung der Gewebsflüssigkeit (Ljonphe) des Embrj'o. Weil die vollständige Trennmig der Lymphe von den Geweben un- möglich ist, so ist zm- vollständigen Keimtnis der chemischen Zusammen- setzung der Gewebe die der Lymphe notwendig. Die Untersuchungen A\^irden an Rindsembryonen ausgefülu-t, aus denselben durch ein besondei'es Verfahren die Ljanphe gewonnen imd untersucht. In 100 Teilen cntlüelt dieselbe : ^) Pflüger's Arch. 1885, 36, S. 373, vgl. diesen Jahresbericiht (N. F.) 8, 1885, S. 503. 2) Zeitschr. phye. Chem. 1886, 10, S. 336; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 773 d. R.; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 480. In.-Diss. Berlia 1886. B. Tierchemie. 437 Wasser 94,398 Feste Stoffe 5,ß02 2,972 1,235 0,G75 0,613 0,107 II 94,489 5,511 1,961 2,054 0,062 0,014 0,060 0,720 0,040 in 100 Teilen: II Albumin In Wasser lösliclie Extrakt! vstotl'e . In Alkohol lösliche Extraktivstoffe Cholestearin . . . • Fett Lecithin Lr)'^liche Salze Unlösliche Salze Die besondere Bestimmung der Trockensubstanz crga1) I Wasser 94,650 1 94,277 Feste Stoffe 5,350 | 5,723 Aufsei'dem wurden mit der Lymphe qualitative Versuche angestellt; durch A^erdünnen der Lymjjhe mit grölseren Mengen Wassers, ebenso durcli Zusatz einiger Tropfen Essigsäure entsteht ein geringer Niedersclilag. Ein unter den Bedingungen der (piantitativen Analyse hergestellter wässeriger Extrakt zeigt keine Peptom-eaktion ; bei 54*^ traten in der Flüssigkeit kleine Flocken auf, bei 64 o koaagulierte sie. Es waren also wahrscheinlich ge- ringe Mengen von Globidinsubstanzen vorhanden, die Koagulationstempe- ratiu' von 64 ^ deutet auf Serumalbumin. Aufserdem waren Adenin und H^•poxanthin nachweisbar, Xantliin fehlte, Guanin wahrscheinlich auch. 2. Über die chemische Zusammensetzung des embrj'onalen Gehirns. Nach einer qualitativen Vorprüfung cfes Gehirns nach der von Pe- trowskyJ) angegebenen Methode, wodiu'ch die Abwesenheit von Cerebrin dargethan ^\^u•de, wurde die quantitative Untersuchung nach dem bei der Lyniplie eingesclüagenen Verfahren ausgefülu-t und lieferte folgende Werte: I. U. Länge des Embryo Länge des Embrj'o 62 cm Wasser 90,806 68 cm Summa der festen Bestandteile Eiweifssubstanzen .... In Alkohol lösl. Extraktivstoffe In Wasser lösl. Exti-aktivstoffe Cholestearin imd Fette . Lecithin Lösliche Salze Unlösliche Salze 0,110 Trockensubstanzbestimmung Wasser 90,75 90,99 Feste Substanz 9,25 9,01. Verfasser vergleicht seine Zalilen mit den von Petrowsky für die graue und weifse Gehirnsubstanz des erwachsenen Rindes gefundenen, In 100 Teilen 0,806 90,977 9,194 9,023 4,153 4,156 0,148 0,158 1,732 1,576 1,684 1,924 0,610 0,315 0,757 0,746 0,110 0,148 1) Pfliiger's Arch. 7, S. 367. 438 Tierproduktion. Schmelz- punkt der Fette. Gift der Mies- muscbel. woraus eine annäliernde Cbereinstimmung mit der grauen Substanz des Gehii-ns vom erwachsenen Einde hen'orgeht. T. Über die Bestimmung des Schmelzpunktes der Fette, von C. Reinhardt.!) Verfasser prüft die bekannten Methoden der Schmelzpunktbestimmung der Fette imd vergleicht die Ergebnisse. T. Zur Kenntnis des Giftes der Miesmuschel (Mytilus edidis), von E. Salkowski.2) Die in Willielmshaven gesammelten giftigen IMiesmuscheln geben das Gift an Alkohol, besonders an salzsauren, sowie an Wasser ab, so dafs die in Wasser gekochten Muscheln weit giftiger waren als die rohen. Das Gift wirkt schon in kleinen Dosen lähmend; es ist nicht flüchtig und kann auf 110^ erlützt werden oline merklich von seiner Wirkung einzubüfsen; durch Kochen mit Natriumkarbonat wird es zerstört. Es scheint keine in Alkohol lösliche Platinverbindung zu bilden. Giftige Muscheln aus Wangeroog lieferten einen stärker goldgelb gefärbten Alkoholauszug als imgiftige. T. Über die Pigmente der Choroidea und Haare, von N. Sieber. 3) Das durch Salzsäm-e exti-ahiorte Pigment des Ochsenauges enthält: Kohlenstoff 59,90 und 60,34% Wasserstoff 4,61 „ 5,02 „ Stickstoff 10,81 o/q Asche 2,15 „ ■ Es ist wenig löslich in Alkalien mid konzentrierten Mineralsäuren. Aus der salpetersauren Lösung wird es durch Wasser gefäUt. Das Pigment aus dem Schweineauge enthält: Kolüenstoff 58,64 % ^^'asserstoff 5,09 „ Das Pigment schwarzer Menschenhaare enthält: Kolüenstoff 57,19 % Wasserstoff 6,97 „ Schwefel 2,71 „ Asche • — Das aus einem Gemisch brauner imd schwarzer: Kohlenstoff 56,14% Wasserstoff 7,57 ?, Stickstoff 8,50 ,, Schwefel 4,10 ,, Asche 0,88 ,, Schwarze Rofshaare ergaben ein Pigment mit: Kolüenstoff 57,6 % Wasserstoff 4,2 „ Stickstoff 11,6 „ Schwefel 2,1 „ Sauerstoff 24,5 „ D. 1) Zeitschr. anal. Chera. 1886. 25, S. 11; Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 117. 2) Arch. pathol. Anat. 1885, 102, S. 578; ref. Chem. Centr.-BI. 1886, 17. S. 26 ; ref. Berl. Ber. 1886. 19, S. 584 d. R. 3) Arch. experim. Path. 1886, 20, S. 362; ref. Chem. Centn -Bl. 1886, 17, S. 938; Bferl. Ber. 1886, S. 608 d. R. B. Tierchemie. 439 Beiträge zur Kenntnis der giftigen Miesnnisclioln, von ^j^jj^^^" R. A'^irchow. ^) muschel. A^crfasscr fand in Gemeinschaft mit Hernies^j uiid in riiereinstimmimg mit Sclimidtmaun, dafs giftige Muscheln in reinem Seewasser sich inner- lialb vier Wochen vollkommen entgiften, und spricht sich mit F. E. Schulze, V. Martens, Moebius und Schneidergegen die Aiiistellung einer beson- deren giftigen Abart aus; seiner Ansicht nach sind die giftigen Muscheln in der Ernährung ziu'üclcgebliebone Individuen der gew()hnlichon Art. T. Über die Nitrate des Tier- und Pflanzenkör])ors, von Th. Nifat- df-s ^ ' Tier- und Weyl und Citren.^) pflauzeu- Im Mittel einer grofseu Zahl eigener und einiger fremder Beobachtungen ö'^p«"'»- enthält 1 1 menschlichen Harns 42,3 mg N2 O5. Bei einer von Magen- katan-h Genesenden und in zwei Fällen von Typhus Aviutle eine Vei-mehrung, bei drei Diabetikern eine A^erminderung der Nitratmengen iiu Harn beol)achtet. Der Hani des Hundes ist — auch nacli Fütterung von Chlorammonium u. dgl. — frei von Sali:)etersäure. Eingegebenes Kaliumniti-at wurde nur zum klein- sten Teil diu'ch die Nieren unzersetzt ausgeschieden. D. DieLokalisation des Griftesinden Miesmuscheln, vonM.Wolff.*) ^i^^. *'" Das Gift wurde zur Zeit der höchsten Giftigkeit (Mitte November bis muscUci. Anfang Dezember) ausschliefslich in der „Leber'' gefimden. Es wirkte heftiger bei subkutaner Injektion als vom klagen aus. Die Tiere verloren mit feuchtem Füefspapier umhüllt bei Aufhfh'en der Nähr ungs zufuhr ihre Giftigkeit in 3 Wochen. T. Die Herkunft des Pigmentes im Epithel, von Chr. Aeby. 5) Über die Farbstoffe melanotischer Sarkome, von J. Berdez luul M. Nencki. 0) Über die Bestimmung der absoluten Acidität der Flüssig- keiten im Organismus und über einige Erscheinungen, Avelche die Sättigung der Phosphorsäure betreffen, von Chr. Blarez. '') Zur Chemie der Netzhautstäbchen, von H. Dreser. ^) Die Nitrate des Tier- und Pflanzenkörpers, von Wilhelm Gosseis. J.-D. Berlin 188G. 3) Studien über Mucin und mucinähnliche Substanzen, von 0. Hammarsten. 'O) ^) Arch. pathol. Anat. 104, S. 161; ref. Berl. Ber. 188(5, 19, S. 586 d. R. ^) Vgl. auch diesen Jahresljerieht und Band S. 438. 3) Yirchow's Arch. path. Anat. 188G. 101. S. 175; ref. Med. Centr.- Bl. 1886, 23, S. 883; Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 142; vgl. diesen Jaiiresbericht und Band (N. F.), 8, 1885, S. 495; hier nach Chera. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 39; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 410 d. R.; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 533. *) Arch. pathid. Anat. 103, S. 187; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 584 d. R. 5) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 273; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 175 d. R. «) Arch. experim. Path. 1886, 26, S. 346; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 889; Berl. Ber. 1886, 19, S. 6U7 d. R. 7) Compt. rend. 1886, 103. S. 264; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 711. 8) Zeitschr. Biol. 22, S. 23; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 576 d. R. 9) Ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 805. '0) Vergl. diesen Jaiiresbericht (N. F.) 8. 1885, S. 503; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 405 d. R. 440 Tierproduktion. Die farbigen Derivate der Nebennierenchromogene, von C. Fr. Krukenberg. ^) Die angebliche Lösliclikeit des Chitins, von C. Fr. "W. Kru- kenberg. 2) Über die chemische Beschaffenheit der sog. Hornfäden von Muskeln und über die Zusammensetzung der karatinösen Hüllen um die Eier von Scyllium stellare, von C. Fr. W. Kruken- berg. 3) "Weitere Mitteilungen über die Hyalogene, von C. Fr. "W. Krukenberg.*) Über einen GeschAvulst aus (Quergestreiften Muskelfasern mit ungewöhnlichem Gehalt an Glykogen nebst Bemerkungen über das Glykogen in einigen fötalen Geweben, von F. Mar- chand. 5) Zur Kenntnis von den Farbstoffen der melanotischen Ge- schwülste, von K. A. H. Mörner. 6) Löslichkeit der Fettsäuren in absolutem Alkohol und kry- stallisierbarem Benzol, von Ch. Dubois imd L. Pade. 7) Beitrag zur Analyse der Fette, von Br. Eöse. 8) Untersuchungen über das Vorkommen von Keratin in der Säugetierschnecke, von H. Steinbrügge. 9) Die Ausdehnung des Gebietes der giftigen Miesmuscheln und der sonstigen giftigen Seetiere in AVilhelmshaven, von M. Wolf f. 10) Litteratur. über die Absori)ti(in von Alkaloiden in verschiedenen Organen des lebenden Tier- körpers, von S. Jufse witsch. Würzburg 1886. Patente. Verfahren zur Verseifung von Fettköriiern, von L. Riviere. Belg. P. 72 171, Engl. P. 2762. A^erfahren zum Raffinieren und Geruchlosmachen von Fetten, von Edgar Siddons Wilson. Ital. P. aus dorn III. Viertel des Jahres 1884. 1) Arch. pathol. Anat. 101, S. 542; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 500 d. E. '■^) Zeitschr. Biol. 1880, 22, S. 480; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 880 d. R. 3) Mitt. zoolog. Station zu Neapel 1885, 6, S. 293; Chem. Zeit. 1886. 10, S. 185 d. R. *) Zeitschr. Bio]. 1886, 22, S. 261; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 622. 5) Arch. pathol. Anat. 100, S. 42; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 175. ö) Zeitschr. phys. Chem. 1886/87, 11, S. m. 7) Bull. soc. chim. 144, 8. 189; ref. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 84. 8) Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 685. ») Zeitschr. Biol. 1885, 21, S. 631; ref. Berl. iier. 1886, 19, S. 459 d. R. 10) Arch. pathol. Anat. 104. S. 180; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 587 d. R. B. Tiercheinie. 441 B. Über Eiweifsstofte und reptone, sowie Verwandtes. I. über Eiweifsstoffe. a) Allgemeines, Chemisches. Globulin und Globulosen, von W. Kühne u. K. H. Chittendcn. ') Verfasser veröffentlichen den ersten Teil einer Untersuchung der näclisten Spaltuiigs])rodukto, Avelche aus den besser charakterisierten luid leineren Albumiustoffen durch die Einwirkung von Pepsin entstellen. Zu- näclist Avählten sie das Globulin, das aus Ochsenblutscruni nach der Ha nimarsten' sehen Methode gewonnen wurde. Betreffs der Trennung der verschiedenen Verdauungsprodukte des Globulins imd der Einzelheiten der ausfttlu'lichen Untersuchung mufs auf die Quelle verwiesen werden. Es soUen hier nur die Analysen der verschiedenen Globulosen in der Zu- sammenstellung Avie sie die Verfasser geben und im Vergleich mit Fibrin, einer Fibrinalbumose Tuid einer Hemialbiunose aus dem Harn eines Osteo- inalacischen Platz finden: Globulin Koagulat | aus ver- Proto- Deutero- Hetero- (lautem globulosc globulose globulose Globulin i Hemi- albumose aus Uarn (Osteo malacie) Hetero- ! albumose aus Fibrin Fibrin C H N S 0 i 51,14 52,03 51,57 51,52 52,10 ! 7,00 6,93 6,98 6,95 6,98 14,64 15,89 16,09 15,94 16,08 1,67 1,80 2,20 1,86 2,16 ; 25,55 23,35 23,16 23,73 22,68 52,13 6,83 16,55 (1,09?) 23,40 50,88 6,89 17,08 1,23 23,92 52,68 6,83 16,91 1,10 22,48 1) Zeitschr. Biob 1886, 22. N. F. 4, S. 409. ^) Zeitschr. Kiol. 1886, 22. N. F. 4, S. 422; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 271 d. R. 3) Zeitschr. Biol. 19, S. 159. Mweifa, Pepton. Kiweifs- stoffe. AUgemeiueu. Die Verfasser haben noch weitere Vei'suche über die digestiven Um- wandhmgsprodukto des Globulins bez. seiner Verdauungsprodukte, der Heteroglobulose und Protoglobidose mit Trypsin angestellt. Es erhellt aus denselben, dafs das Globulin wie das Fibrin mid andere Eiweifskörper bei der Pepsinverdauimg ziüetzt um- Stoffe der Antigi-uppe hinterlassen, Avelche dm'ch Pepsin wenngieicli auch langsam peptonisiei-t , jedoch nicht weiter gespalten werden. Über die Peptone von W. Kühne imd E. H. Chittendcn.''^) Verfasser nehmen, nachdem im schwefelsauren Ammoniak ein Büttel zum vollständigen Ausfällen der Albuniinosen gefunden worden ist, ilu'e früheren Versuche über die Zusammensetzimg der Peptone wieder auf. 3) Sie stellten sich die Aufgabe, aus den A^'erdauungsflüssigkeiteu die Peptone rein darzustellen. Bezüglich der Einzelheiten, der Trennungsmethode etc. der verschiedenen Peptone mufs auf die ausfühiliche Quelle verwiesen Averden. Wir geben hier die prozentische Zusammensetzimg. Die gefun- dene Asche bestand in allen Fällen aus Ca, wenig Na, K, Spuren von Ba imd Fe, Kohlensäure, Phosphorsäure und ScliAvefelsäure. Die folgen- den Werte AvoUen die Verfasser, da keine GeAvälu' vorhanden, dafs die Pejitone. 442 Tieri)roduktion. betreffenden Körper einheitliche und keine Gremengo sind, nur unter gröfster Reserve verstanden wissen. Ejweis- fäuluis. Hühner- ciweifs. Ampho- (Pepsin-) Peptone aus Fibrin Anti- (Tryps n-) Peptone A B b : C D E F i G H 1 1 Mucin- pepton ent- haltend mit gereinigtem Pepsin erlialten und mit Phosphor- wolfrarasäure gereinigt aus Fibrin dargestellt Drüsenpepton mit Äther mehr ge- reinigt mit Phos- phor- wolfram- säure ge- reinigt mit Phosphor- wolframsäure ge- reinigt c 44.53 1 48,75 48,47 ! 47,30 47,68 46,59 44,45 42,96 44,47 H 6,49; 7,21 7,02 6,73 7,03 6,69 7,17 7,26 7,15 N 16,73 16,26 16,86 16,83 16,68 18,28 17.06 17,08 17,94 S 0,72* 0,77 — 0,73 — 0,67 0,50 0,31 0,57 0 .31,53 1 27,01 28,41 ; — 27,77 30,82 1 31,67 29,87 Asche 8,11 1 3,22 "> 1 5 5,25 1 10,02 1 ' 3,67 5,54 1,93 1 2,07 Im letzten Teil wird die Spaltung der Peptone untersucht. Zur Kenntnis der Ei weilsfäulnis. III. Über die Bildung der nicht liydroxylierten aromatischen Säuren. Nachtrag von E. Salkowski. ^) Verfasser teilt ein Yerfaliren zur Trenmmg der Phenylessigsäure und Phenylpropionsäuren durch Überführen der Säm-en in die Zinksalze mit, welche sich auf die verschiedene Löslichkeit derselben gründet. Nälieres die Quelle. Sodann liefsen sich aus dorn inaktiven Leucin und aus der inaktiven Glutaminsäure leicht aktive Modifikationen herstellen, indem sie in wässe- riger Lösung der Einwirkung von Penicillium glaucmn ausgesetzt wurden. Bezüglich der Einzelheiten der Untersucliung vergleiche man das Original. Es geht aus denselljen hervor, dafs das gewölmliche, in salzsaurer Lösung nach rechts drehende Leucin in eine Modifikation von entgegengesetztem Drehungsvermögen verwandelt werden kann, indem man es zmiächst inaktiv macht und dann den Penicilliumpilz darauf einwirken läfst. Bei den mit Glutaminsäm-e angestellten Ycrsuchen drehte die diu-ch Einwirkung von Penicillium auf die inaktive Modifikation entstandene Glutaminsäure nach dem Umkrystallisieren sehr annähernd ebenso stark nach links, wie die gewöhnliche Glutaminsäure nach rechts. Die anderen Eigenschaften waren dieselljen, wie bei der rechts di-ehenden Glutaminsäure. T. Über Hühnereier mit durchsichtigem Eiweifs, von J. Tarclia- noff.2) 1) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 150; ref. Berl. Ber. 188(3, 19, S. 568. Chem. Zeit. 188G, 10. 2) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 470. 15. Tiorchemic. 4-43 Verfasser liat versucht, aus dem uonnalen Hühnereiweü's ein Ehveifs zu erlialten, das beim Koclieu ein durchsichtiges Koagulum wie das Tata- eiweils ') lieferte. Oline Anwendung cliemischer Hilfsmittel war dies iuim()g- lich. Verfasser schritt daher nach vielen Vorversuclien zu einer Behandlung der Eier mit Ätzallvalien (5% ige und 10% ige Kali- oder Natronlösungen). In diese Losungen wurden die luibescliädigten Eier mehrere Tage gelegt, dann nach dem Herausnehmen sorgfältig abgespült und das Eiweifs der- selben untersucht. Als Ergebnis ist zu verzeichnen, dafs verschiedene Mengen von Alkali w.älu'ond der verschiedenen Zeiträume bei der Einwirkung auf das unbeschädigte Hühnerei verschiedene Modifikationen des Eiweifses desselben entstehen lassen. Unter diesen hat eine, welche durch 10 %ige Kali- oder Nati'onla\ige bei 2- oder Stägiger Einwirkung entstellt, grofse äufs ere Ähnlichkeit mit dem durchsichtigen Tataeiweifs der Nestliocker. Diese glasartige ]\Iodifikation des Hühnereiweifses steht zudem nur wenig, was die Verdaulichkeit aiüangt, hinter dem Tataeiweifs zurück. T. Weitere Beiträge zur Frage von den Verschiedenheiten Nes^tfluchter- zwischen dem Eiereiweifs der Nesthocker und Nestflüchter, von i^iweifs. J. Tarchanoff. 2) Verfasser stellt eine vergleichende Untersuchiuig über das Eiweifs der Eier der Kornkrähe (Repräsentant des Tataeiweifs) und der Hühnereier an, namentlich um zu entscheiden, ob nicht das Marmoreiweifs luid die ün- diu-chsichtigkeit des Eiweifskoagulums der Nestflüchter durch das Vorhanden- sein dieses Lehmann'schen Eiweifses verursacht wird, ob die Eigenschaften dieses Koagulums mit Entfernung des Lehmann'schen Eiweifses aus dem Eiereiweifs nicht vollständig verändert werden. Genau bestimmte Mengen des Eiweifses der zu untersuchenden Eier ^\1U'den mit dem 10 — 15 — 20 — 25- fachen Volumen destillierten Wassers versetzt, das Gemenge sorgfältig ge- schüttelt und behufs Absetzen eine halbe bis ganze Stunde stehen gelassen. Danach wird dm-ch schwedisches Filtrierpapier filtriert und das Filtrat in flachen Tellern bei 30 — 35 ^ C. auf das lu'sprüngliche Volumen eingeengt (bezügl. unter der Luftpumpe). Teile hiervon wiirden gekocht. Das Hühner- eiweifs gab liierbei ein undurchsichtiges gewöhnliches Koagidum, das Tata- eiweifs der Konikrähen dagegen ein voUkommen durchsichtiges. Es ist also die Undurchsichtigkeit und marniorweifse Farbe des Koagulums des Hühner- eiweifses nicht von der Anwesenheit des Lehmann'schen Eiweifsos abhängig. Es mufs A-ielmehr dieses durch ein anderes Eiweifs verursacht werden. Dafs dieses wirldich der Fall, geht daraus hervor, dafs die Filtrate des Hüliner- eiweifs nach Abscheidung des Lehmann'schen Eiweifs nach dem Stehen an der Luft beim Kochen trübe werden, dafs dieses aber im Tataeiweifs der Nesthocker nie einti-itt. Verfasser imtersucht die Verschiedenheiten dieser Eiweifskörper in ihi-er Abhängigkeit von der alkalischen Reaktion der Flüssig- keiten, in ihrem Verhalten beim anhaltenden Kochen, bei Gegenwart von Essigsäure u. dergl. Sodann wird festgestellt, ob sich im Tataeiweifs der Nesthocker, das beim Bebrüten dem Hülmoreiweifs immer ähnlicher wird, das Lehmanii'sche Eiweifs bildet oder ob das Tataalbumin sich so ver- ändert, dafs es nach der Befreiung von Lehmann'schem Eiweifs sich 1) Vgl. diesen Jahresbericht 1884 (N. F.), 7, S. 404. 2) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 485. 444 Tierproduktion. äiifserlich wie das Hülinereiweifs verliält. Durcli den A^ersucli wurde das letztere gefunden. Durcli die Versuclie insgesanit wird die vom Verfasser schon früher bestcätigte Thatsache erhärtet, dafs das Tataeiweifs meist nur in den Eiern der Nesthocker sich findet, dafs die Eier der Nestflüchter kein Tataalbiunin enthalten. T. Gerinneu Untersuchungen über das Gerinnen des Eiweifses, von E. Eiweifses. ^ arcnuc. 1) Zu einer Lüsimg von Hühnerei weifs (700 — 800 ccni AVasser auf das Eiweifs eines Eies) wurden wachsende ^Mengen verschiedener Salze zugesetzt. Dm-ch 60 g Clüornatriumzusatz zu 1000 ccm Albuminlösung mrd die durch Trübung gekennzeiclmete Koagulation, Avelche sonst bei CO ^ eintritt, bis 78 0 hinausgeschoben. Die in Flocken sich äufsernde Gerinnung findet bei Zusatz von 20 g Clüoi-natiium erst bei 87 ^ statt, mein- Clüornatrium er- niedrigt die Gerinnungstemperatm'. Magnesiumsidfat, in kleinen Mengen zugesetzt, beschleunigt den Eintiitt der ersten Phase der Gerinnimg, ver- langsamt denselben bei gröfserem Znsatz. Kadmimnsnlfat (0,05 g), Uran- acetat (0,10 g), Kupfervitriol (0,09 g) und Hamstoffnitrat (0,03 g) auf 1000 ccm der Albuminlösung, bringen die erste Gerinnung schon in der Kälte hervor und erniedrigen bedeutend die Temperatm-, bei welcher die flockige Ausscheidung eintiitt. In geringem Grade beschleunigend wirken Bar^nimsalze, molybdänsaures Ammon und Brechweinstein, verzögernd Na- triunithiosulfat , Jodkalium und Natriumborat. 0,5 g arsensaures Natrium mid 0,1 g Quecksilberjodid, in Jodkalium gelöst, lassen das Gerinnen nicht zu, ebenso 0,001 g Eisenvitriol. 2,00 g Manganvitriol sind dagegen nur von schwach verzögernder Wirkung. Clilorsam-es Natrium scheint gänzlich oliiie Einflufs zu sein. T. Die reduzierend wirkenden Atomgrui^pon in den Eiweifs- stoffen, von C. Er. W. Krukenberg. 2) Über eine neue Eigenschaft der Produkte der regressiven Metamorphose der Eiweifskörper, von August Mauck I. -D. Dor- pat 188G. 3) Zur Kenntnis der Eiweifsfäulnis. EI. Über die Bildung der nicht hydroxylierten aromatischen Säuren, von E. Salkowski.*) Ein Nachtrag zu den Untersuchungen über Amidosäuren, welche bei der Zersetzung der Eiweifsstoffe durch Salzsäure und durch Barytwasser entstehen, von E. Schulze. 5) Über die Einwirkung von Natronkalk auf Eiweifskörper, von Leo Liebermann imd J. Toth. 6) 1) Bull. soc. chim. 45, S. 427; ref. Berl. Ber. 1880, 10, S. 35G d. E.; Chera. Centr.-Bl. 188(j, 17, S. "037. '■') Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 4G2; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 462 d. K. 3) Rezens. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 403. *) Zeitschr. phys. Chera. 9, S. 491, ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 310 d. R. 5) Zeitsclir. phys. Chem. 1885, 9, S. 253, ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 108 d. R. ^) Nacli irgend einer ungarischen (Quelle, hier nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 210 d. R. Daselbst nach Maly's Jahresber. Tierchem. 1885, Seite nicht ange- geben. B. Tierchemie. 445 b) Analytisches. )ittchea. Zur Analyse der Peptone, von Gr. liodländer. *) Peptoue. 5 — 10 g der zu untersueliendeii nickt getrockneten Substanz werden in etsva 300 ccni "Wasser, wenn nötig, in der Wärme golfist \ind mit ca. 5 com Essigsäure versetzt. Ein Niedersclüag von uidöslicliem Eiweils, der meistens noch Kiystalle von Erdi)li05i)hat enthält, wird auf einem gewogenen Filter gesammelt, mit heifsem Wasser gewaschen und nach dem Ti-ocknen gewogen. Der Rückstand, den er beim Veraschen giebt, ist von seinem Gewichte abziiziehen, um die Menge des unlöslichen Eiweifses zu erfahren. Nach dem A^ereinigen von Filtrat und Waschwasser wird die Flüssig- keit in zwei gleiche Teile geteilt; der eine in gelindei" Wärme mit Natrium- sulfat bis zur Sättigung versetzt, wodurch das lösliche Eiweifs bezw. das ei\t- sprechende Leimderivat abgesclüeden wird. Dieser als Pepton I bezeich- nete Körper wird auf gewogenem Filter gesammelt, mit Essigsäure ent- haltender gesättigter Natriumsulfatlösung gewaschen, getroclmet und gewogen, Filter und Niedersclüag, \\m die Menge des darin enthaltenen Natriumsul- fates zu ermitteln, verascht; etAva sich hierbei bildendes Natriiunsulüd ist durch Zusatz von etwas Schwefelsäure wieder in Natriumsidfat überzufülu-en, der Überschufs der Schwefelsäure diu:ch Glülien mit aschefreiem Ammonium- karbonat zu entfernen. Das um den Aschengehalt verminderte Gewicht des Nieder Scilla ges giebt die Mengo' der löslichen EiAveifs- und Leimstoife oder des Propeptons. Die zweite Häli'te der vom unlöslichen Eiweifs ab- filti'ierten Flüssiglccit wird in der Kälte bis ziu' Sättigung mit Anunonimn- sulfat versetzt. In der Wärme wird der Niederschlag klebrig und liaftet am Glase fest ; derselbe wird auf gewogenem Filter gesammelt, mit einer gesättigten Ammoniumsulfatlösung gewaschen, geti'oclmet imd gewogen, so- dann von neuem gelöst imd die Menge des in ihm enthaltenen Ammonium- sidfates diu-ch Fällung mit Baryumclilorid bestimmt. Wird die I\Ienge des- selben sowie die des Propeptons von dem genannten Niederschlag abgezogen, so erhält man die ]\Icnge des Mesopeptons. Bei Anwendung anderer Salze zm- FäUung des Propeptons ergeben sich andere Zahlen füi- Propepton mid Mesopepton, die Summe der beiden bleibt jedoch dieselbe und die Trenmmg derselben hat für praktische Zwecke geringere Bedeutung. T. Über die Unterscheidung von Eiweifskörpern, Leim und ^^^^^' Peptonen auf kapillarimetrischem Wege, von G. Bodländer und Pepton. J. Traube. 2) „Die Steighöhenniethode 3) ist für (He Untcrsuclumg der Eiwcilslösungen durchaus ungeeignet, einmal Aveil diu-ch Gerinnimg zu leicht die Röhi-en unbrauchbar gemacht wiu-den, dann aber vor allem, weil bei diesen Lösungen zu schnell die Benetzimg verloren ging, was ein beständiges Sinken der Steigliöhe zur Folge hatte." Die Verfasser haben sich daher der Tropfen- methode bedient, deren wissenschaftliche Begründimg sich in einer Ai-beit ^) Erfjänzungshcft Ccntr.-Bl. allg. Gesundheitspflege 1886, S. 186; rcf. Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 080; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 216 d. E. 2) Berl. Ber. 1886, 19, S. 1871; ref. Chem. Zeit. 10, 1886, S, 184 d. R.; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 892. ^) J. Trau 1)6 hat dieselbe beispielsweise zur Bestimmung des Fuselüls verwandt. Siehe diesen Jahresbericht. 44 G Tierproduktion. Ver- schiedenes. Einflufs der Kohle- hydrate auf die Eiweils- räulcis. Gelatine- artige Eiweifs- Btoffc. J. Traube's findet.^) Es genügt hier zu erwähnen, dals die •wichtigste Stütze derselben der Satz ist: „Die Eauminhalte der Tropfen, welche sich an den kleineren, horizontal gestellten, kreisförmigen Endflächen von Kapillar- röliren bilden, sind genan propoi-tional den Steighöhen im kapillaien Rohre." Die wesentlichste der zn den Versuchen benützten Vorrichtung ist eine geaichte Kugel mit angesetztem Haarrohr. Der gröfste Fehler in der Tropfen- zahl beti-ägt bei Wasser (natürlich unter gleichen Bedingungen) ^/^ Tropfen auf 50. Hühner albnmin beeinflufste die Menge der beim Ausfliefsen entstehenden Tropfen kaum, desgleichen Milchalbumin, Serumalbumin und Legumin. Bei Milchcasein und Konglutin fanden sich höhere AVei-te. Verfasser glauben dieselbe aber auf Rechnung von beigemenglem Fett setzen zu sollen. Vitellin und reiner Leim zeigten gleiclifalls keine ausgesprochenen Verschiedenheiten. Anders verhalten sich die Lösungen der Peptone. Es „zeigt sich namentlich bei den Eiweifspeptonen eine so erhebliche Vei-mindenmg des Tropfem-auminhaltes, dafs es auf diesem kapil- larimetrischem Wege leicht gelingt, die Peptone selir angenähert quanti- tativ neben Albumin, vielleicht auch anderen Eiweifskörpern (Legumin) \ind Leim zu bestimmen. Schon das Acidalbumin gleicht im Haarrohr den eigentlichen Peptonen und bewirkt in gelöstem Zustande eine erhebliche A^erminderung der Kapillaritätskonstante des Wassers." Die Lösungen der Leimpeptone zeigen in den geringeren Konzentrationen erhebhch niedrigere Wei-te, als die Losimgen der Eiweifspeptone, ein Umstand, der für die Unterscheidung beider Körperklassen vielleicht von Bedeutung werden kann. '''/ioo% ^^^' Eiweifspeptone bringen eine stärkere Erhöhimg der Tropf en- zalü hervor, als 2°/^ Alljumin. Es wird daher leicht möglich sein, bei- spielsweise im Harne recht genau auch bei Gegenwart von Albumin auf Pepton und zwar annähernd quantitativ zu prüfen, zumal der peptonfreie Harn nahezu die Kapillaritätskonstante des Wassers zeigt. D. c) Yerschiedenes, Über denEinflufs der Kohlehydrate und einiger andererK"oi'- per der Fettsäurereihe auf die Eiweifsfäulnis, von A. Hirschler. 2) Bei künstlichen Fäuhiisversuchen zeigte sich, dafs die Gegenwart von Rolu-zucker, Glycerin \md Stärke, sowie von milchsaurem Kalk das Auf- treten von aromatischen Fäulnisprodukten des Eiweifses vollkommen aus- schliefst. Dagegen war wirkungslos die Anwesenheit von Fett, apfelsa\u-em Kalk, weinsaurem Kalk, zitronensaurem Kalk; imd w^einsaurem Kali-Nati'on. Um z\i entscheiden, ob diese A^erhältnisse auch im Organismus obwalten, wurden Tierversuche angestellt, welche zu ganz ähnlichen Ergebnissen führ- ten. Als Mals der Eiweifszersetzung hat A^erfasser die Menge der gebildeton aromatischen Eiweifszerfallstoffe : Indol, Skatol, Phenol u. s. w. benützt. D. Über den gelatineartigen Zustand der Eiweifsstoffe, von W. Michailow und G. Chopin. 3) 1) .Journ. prakt. Chem. 188G, 34, S. 292. 2) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. .SOG; ref. Naturf. 1886, 88, S. 401; Eep. anal. Cham. 1886, 6, S. 506; Berl. Ber. 1886, 19, S. 772 d. K.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 126 d. K.; Centr.-Bl. Agrik. 1886, S. 674; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 581. 3) Journ. russ. phys. -chem. Ges. 1886 (1), S. 303; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 555 d. K.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 764. B. Tiercheruie. 447 Aus (Ion bis jetzt noch lürlit völlig abgosclilossoiion \>rsuclien ziehen die Veifasscr folgeiule Schlüsse: 1. Die Eiweilsstoffe können ebenso wie die ilmen verwandten leim- gebenden Substanzen im Gelatine-Zu stand erhalten werden. Es finden sich also die Eiweilsstotre noch in einem dritten Zustand, dem der Gelatine. 2. Diesen Zustand können annehmen die Albumine, Globuline, Acidalbumime, Alkalialbiunine und das Kasein, nicht die rej)tone, das weder durch Säuren noch Alkidien in Gelatine übergeht. 3. Durch den Widerstand der gela- tinösen Eiweilsstoffe gegen Fermente ist vielleicht die Uuveränderlichkeit der Gewebe und deren Elemente bei den Fermentprozessen der sog. Cellu- larverdaiuing bei den Wirbellosen und manche andei'C Metamorphose zu erklären. 4. Die polari metrischen Daten betreffs der geringen Rotations- läliigkeit der im Eiereiweil's vorgebildeten und künstlich kondensierten Gela- tine im Vergleich zu der Polarisation des flüssigen Eiweü's bestärkt die frühere Lehmann 'sehe, neuerdings von Gautier modifizierte Ansicht, dal's das Eiereiweil's, von den Globulinen abgesehen, ein Gemisch von zwei Albiuiiinen ist, einem kondensierten und einem nicht kondensierten, 5. Die Entwickelung der Gelatine beim Liegen und namentlich beim Bebrüten der Eier wird dm'ch Abnahme des Wassergehalts des Eiwcifses und Zunahme der Menge von Alkalien wahrscheinlich in Form von Karbonaten verur- sacht. G. Durch die Annahme, dafs das Eiereiweifs nicht niu- Globulin und Albumin, sondern die Gelatine sowohl des ersteren als auch des letz- teren enthält, erhalten alle bis jetzt zur Darstellung von reinem Eiweifs ausgearbeiteten Methoden eine ganz neue Beleuchtmig. Um reines Albumin zu gewiimen, mufs also nicht mu" Globulin, Salze und Basen, sondern auch die Gelatine entfernt werden. Wenn die organisierten Eiweilsstoffe der Gewebe nun in der That weder flüssige noch feste Eiweifsstofte sind, son- dern wie die künstlich erhaltene Gelatine zwischen beiden stehen, so ge- winnt die vergleichende Erforschimg der Verdaulichkeit lebender und toter Gewebe ein erhöhtes Literesse. Verfasser beschäftigen sich mit diesen Fragen. T. Trennung des Globulins vom Albumin im Blutserum, von voL^lobüuu Mikhailoff. 1) und „Die Methode bendit auf der Ubersättigimg der Flüssigkeit mit ge- pulvertem, krystallisiertem, schwefelsaurem Ammonium, wodurch sämtliche Albuminstoffe niedergeschlagen werden. Wenn sich der Niederschlag ab- gesetzt liat, wäscht man ihn mit einer übersättigten Lösung von schwefel- sam-em Ammonium aus, mn die anderen mineralischen Salze zu entfernen. ^Lan löst hierauf in möglichst wenig Wasser auf und dialysiert. Zu der zurückbleibenden Flüssigkeit wird Wasser gesetzt und filtriert. Alles Globulin ist gefällt und die Lösung enthält nur Albmnin." D. Über eine neue Eiweifsreaktion, von D. Asenfeld.^) Trefusia (natürliches Eisenalbuminat) bereitet von Cav. L. d'Emilio. A^on ebendemselben. Berlin 188G.3) Albumin. 1) Bull. soc. chim. 1886, 45, S. 252; ref. Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 227; Cheiu. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 540. Hier nach der letzten Quelle. '^) Vgl. diesen Jahresbericht (N. ¥.) 8, 1885, S. 466; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 186 d. K. 3) Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 889. 448 Tierproduktion. Untersuchungen über das Vorkommen von Eiweifs in der pflanzlichen Zellhaut nebst Bemerkungen über den mikrochemi- schen Nachweis der Eiweil'skörper, von ¥. Krasser, i) Über getrennte Bestimmung von Albumin und Globulin, von G. Kauder^) und von J. Pohl. 3) Über das Zustandekommen der Eiweifsreaktionen, von C. Fr. W. Krukenberg.*) Über den Einflufs der Temperatur auf die Filtration von Eiweilslösungen durch tierische Membranen, von A. Lewy.^) Trennung von Proteinstickstoff und Araidstickstoff in vege- tabilischen Substanzen, von A. Stutzer.^) Beobachtungen über den Nachweis von Albumin nach Mus- culus' Verfahren, von H. Trunier. '^) Analysen verschiedener Eiweifsstoffe, von Karl Ulsch. 8) 2. Peptone. Untersuchungen über die Hemialbumose und des Propepton, Propepton. von Robcrt Herth. ^) Die Hemialbiunose läfst sich durch die Einwirkung von küustlichem Magensaft auf Fibrin darstellen. Verfasser hält sie fiu" einen einheitlichen Körper. Die AusfäUbarkeit dm'cli Essigsäiu-e und Kochsalz beruht auf der Bildung einer in stärkeren Salzlösungen unlösliclien Säureverbindung, welche bei der Dialyse eine gewisse Menge Säure hartnäckig festhält. 3 ^/q Lösung von Essigsäiu'ehemialbumose mit 4,8 ^/q Essigsäure zeigte im AVikrschen Apparat eine Ablenkung von («)i = G9^. Die charakteristische Eigen- schaft der Chlornatrium - Säm"ehemialbumose , in heil'sem Wasser Idare Lösungen zu bilden, die sich beim Abkülüen wieder trüben, beridit auf der Beeinflussung der Löslichkeit der Säm'ehemialbumose diu'ch das Salz. Sie kommt weder der reinen wässerigen Lösung dieser letzteren, noch der Kochsalzlösung der reinen Hemialbumose zu. Reine Hemialbumose Aviuxle aus genau neuti-alisierton säurearmen Lösiuigen dadurch gefällt, dafs man entweder das beim Neutralisieren entstandene Salz diu-ch Dialyse beseitigte oder durch AVasserzusatz verdünnte, oder endlich dafs man die Lösung mit Chlornatriiun sättigt. Die Fällung ist nie ganz vollständig. Die Analyse verschiedener bei 110 — 115*^ C. getrockneter Präparate ergal) im Mittel: Peptone. Hemial- bumose, 1) Monath. Chem. 7, S. G73; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 110 d. E. 2) Arch. e-xper. Patliol. u. Pharmakol. 20, S. 411. 3) Ebenda S. 426. *) Sitzber. Jenaisch. Ges. f. Med. u. Naturw. 1885, S. nicht angegeben. 5) Zeitschr. phys. Chem. 9, S. .537; ref. Berl. Ber. 1886. 19, B. 453. 6) Report, analyt. Chem. 5. S. 162; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 185 d. E. 7) .Journ. Pharm. Chim. 1886, [6], 13, S. 499; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 116 d. R. 8) Zeitsch. ges. Brauw. 1886, S. 81; ref. Chem. Centi.-Bl. 1886, 17, S. 377. 9) Sitz. Ber. Wiener Ak., ül. A])t. , 1885, 90, S. 14; ref. Fortschr. d. Med, 1886, 3, S. 725; hier nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 22. B. Tierchernie. C: 52,30/ü N: 17,G „ H: G,8„ luul S: 1,23 „ 449 sowie Asclie : 0,7 — 1 „ Da diese Zahl mit den für Fibrin gewonnenen völlig übereinstimmt? lougnet Verfasser im Gegensatz zu Kühne imd Chittondcn*) jode Spal- tung oder "Wassoraufnalmie beim Übergang von Albuminstoü'c in Hemi- albumose. D. Über die Fleisclipeptone des Handels, von J. König. 2) Die vorliegende Ai'beit giebt eine hier nicht näher zu erörternde Über- sicht der bisher in den Handel gekommenen Fleisclipeptone und ihrer Darstellung, der Zusammensetzung derselben, S0A\'ie eine Ivi-itik ihres "Wertes. Li die Polemik Koch's-Kemmerich^) eingreifend, legt Verfasser dar, dafs man nicht wie Kochs*) den Schwefelgehalt der Fleisclipeptone der Berechnung der Eiweifspeptonmengen zugrimde legen darf. Derselbe ist nicht allein vom angewandten Fleisch, sondern auch von der Art der Fabrikation abhängig. Eher könnte zu dem gedachten Zwecke die pro- zentische Zusammensetzimg der Asche herangezogen werden. Als Hauptfelüer der bisher ausgefülirten Peptonanalysen ist der Mangel an übereinstimmenden Methoden zu betrachten. Bezüglich der anderen Mtteilungen ' des A^erfassers (Analysen ver- scliiedener Präparate, Gang der Untersuchung u. s. w.) beliebe man die Quelle zu Rate zu ziehen. D. Über Albumosen und Peptone, von W. Kühne. ^) Mit Hilfe von Ammoniumsulfat lassen sich Albumosen und Peptone (piantitativ trennen. Verfasser hat dieses neue Mittel zm- Untersuchung der im Handel vorkommenden sog. Peptone 6) benutzt und gefunden, dafs die meisten melu- oder weniger ausschliersHch aus Albumosen bestehen. Blofs das Sander's-Ezn'sche Präparat ist fast reines Antipepton, weil es mit Hilfe von Trypsin bereitet wird. Die Antipeptone '^) stehen ilu^en Reaktionen nach z\\ischen den Peptonen und Albumosen. Die bei den Icäuflichen Pe])tonen walu'zuiiehmende narkotisierende luid den Blutdruck lieraljsetzende A\'irkung kommt den Albumosen imd Peptonen zu. Die Ge- rinnung des Blutes verhindern niu- Heteroalbmnoso und Deuteroalbumose. Ptomaine können nach des Verfassers Ansicht ziu- Erkläriuig dieser Er- scheinimg nicht herangezogen werden. D. Fleiscli- peptone. Albumosen und Peptone. ') Vgl. S. 441 dieses .Jahresberichtes und Bandes. • 2) Arch. Hygiene 18S5, 8, S. 486; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 27. 3) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 470 ff. *) Ebenda S. 472. 5) Verh. d. nat. med. Ver. zu Heidelberg 1886, (N. F.) 3, S. 286; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 482. Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 242; Centr.-Bl. Agrik. 1886. 15, S. 788. Hier nach letzterer Quelle. Vgl. diesen Jahresbericht und Band, S. 441. '^) Siehe über dieselben z. B. S. 472, 473 dieses Jahresberichtes, 1885. ^) Siehe diesen Jahresbericht und Band, S. 442. Jahresbericht 1886. 29 450 Tierproduktion. Übergang von Pepton iu Eiweifä. Kastln- peptoue. Über die Beding-ungen, unter denen Pei:)tou Avieder in Ei- weil'sstoffe übergeht, von W. Michailow. i) Der Verfasser macht die vorläufige Mitteilung, dal's konzentrierte Peptoidösungen nach dem Alkalischmachen mid Stehenlassen bei Körper- Avärme Eiweifsstolfe teils vom Charakter der Globuline, teüs der Albumine enthalten. Beim Neuti-alisieren imd Ansäuern trüben sich solche Lösungen, beim Kochen gerinnen sie. T. Zur Kenntnis der Kaseinpeptone, von H. Thierfelder.^) Die Untersuchung befafst sich mit den dm-ch Einwirkung des Pepsins auf' Albuminate entstehenden Produkten.^) Ausgangsmaterial war Kasein, ein eigenes und ein von Merck bezogenes Präparat, zudem noch W e y 1- sches Kaseinpejiton (fi'ei von Fleischextrakt). Die einzelnen Verdauungs- produkte A\^u'den nach H o p p e - S e y 1 e r *) geti-eunt. Der durch Steinsalz erzeugte Niederschlag Av-ii'd als I. Propepton, der diu'ch Steinsalz \uid Salz- säiu'e entstandene als II. Propepton \uid die PhosphorwolframssäurefäUmig als Pepton bezeichnet. Es zeigte sich, dafs das I. Propepton sehi- leicht das 11. beim Fällen mitreifst, so dafs selbst 6 maliges Ausfällen das I. Propepton nicht von den Beimengungen befi-eite. Der diu-ch Salzsäure und Steinsalz fällbare Körper zeigte die Zusammensetzung des II. Propeptons. Das I. Propepton ist kein einlieitlicher Körper, sondern ein Gemenge, indem der Verfasser wie Kühne und Chitt enden bei dem I. Propepton aus Fibrin 3 verschiedene Körper unterscheidet. 1. Der bei dem Versuche, die KochsalzfäUmig in Wasser zu lösen, imgelöst bleibende Rückstand, welcher der Dysalbumose entspricht. 2. Der möglicherweise mit dem ersten identische, beim Erwärmen sich abscheidende und dann in Wasser unlösliche Körper, entsprechend der Heteroalbmnose. 3. Der in Wasser in allen A^erhältnissen bei jeder Temperatur lös- liche Teil, der seiner Qualität nach die beiden andern übertrilft; er ent- spricht der Protalbumose. Er besitzt die Fälligkeit, den 2. Körper in Lösung zu halten; dieses Gemenge besitzt die eigentümliche Eigenschaft, in der Wärme sich zu tiiiben und in der Kälte Avieder klar zu werden. Das zAveite Propepton erweist sich nach der Analyse von Präparaten verscliiedener Herkunft als ein einheitlicher Körper. Aus wässeriger Lösung wird er nicht vollständig dm^ch Kochsalz und Salzsäm-e gefäUt, die Fü- trate gaben stets noch mit Phosphorwolframsäure einen Niederschlag. Die Peptone gaben sämtlich mit FeiTOcyankahum und Essigsäure einen Nieder- sclüag, waren also keine reinen Substanzen. Verfasser hat zum Sclüul's die ilun bekamit gewordene Methode von Kühne und Chitt enden 5) (Anuno- niumsidlat) auf die von ihm dargestellten Peptone angewandt. Alle gaben eine FäUimg, das aus dem Weyl' sehen Präparat gewonnene eine ziemlich geringe. Verfasser ist noch mit diesen Untersuchungen beschäftigt. T. 1) Protokoll riiss. phys.-cliem. Gesellscb. 188G, (1) S. 391 ; ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 876 d. R; Chem. Zeit. 188G. 10, S. 1431. 2) Zeit. phvs. Chem. 188ü, 10, S. 576. 8) Vgl. diesen Jahresbericht und Band, S. 441, 442. *) Phys. u. path.-chem. Analyse. V. Aufl., S. 284. • *) Vgl. diesen Jahresbericht und Band, S. 441. B. Tierchenüo. 451 Zur quantitativen Trennung dos Eiwcifses von Peptonen, '^'■®°°'^°.k -.TT • von Eiweifg von iL vVeiske. 1) und Auf die Beobaclitung von F. Szymanski ''i) Bezug- nehmend, daJs in p«'p*°'»<'°- neutraler wässeriger Lösung Pepton durch Kupieroxydliydiat nicht gefällt ^\•il■d mu\ dieses Eeagens also zur quantitativen Trennung von Eiweifs und Pepton dienen könne, giebt A^erfasser auf Grund seiner Yersuche an, dafs bei der Eiweifsfällung durch Kochen mit MetaUoxydniederschlägen stets Pepton niedergerissen wird und zwar desto mein-, je gröl'ser der Nieder- sclilag imd die Menge des voi'handenen Peptons ist. Verwendet man statt Kupferoxydhydrat, Bleioxydliydrat, Ferriacetat, Metallösungen, welche wie Bleiacetat beim Kochen keinen Niederschlag geben, so wird voraussichtlich iccin Pepton gefällt, aber bei dem niclit zu vermeidenden Überschufs des luweil'sfäUungsmittels geht leiclit Eiweifs in Lösung, so dafs die Fällung desselben unvollständig ist. Der Verfasser ist mit weiteren A^'ersuchen dieser Eiclitung beschäftigt. T. Über ein neues Peptonpräparat, von Theodor Weyl. 3) i'opton. Das „Kasein -(Milch) -Pepton"^) Avird nicht aus Fleisch, sondern aus Milclikasein hergestellt. Es ist ein weifses Pulver, das sicli bereits in kaltem AVassei* löst. Um den schlecliten Geschmack zu verdecken, Avird es mit Fleischextrakt versetzt. Die ZuvSammcnsetzung ist: Wasser 3,87% Salze 12,G9'Vo Organische Stoffe 83,44 O/o Stickstoff in organisclien Stoffen 12,59 % Eiweifs Hemialbumose oder ähnliche Z^vischenprodukte . Pepton 68,440/0 Organische Stoffe ausschliefslich Eiweifs und Pepton . . 15,0 % D. über das Vorkommen von Pepton in bebrüteten Hühner- eiern, von W. Fischel. 5) Beiträge zur Geschiclite der Hemialbumose, von H. J. Ham- burger. ^) Kritische Bemerkungen über neuere Peptonpräparate des Handels, von Krukenberg. 7) > Spiu'en 1) Landw. Yersuchsst. 33, S. 147; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 855. 2) Eef. Berl. Ber. 188G, 19, S. 251 d. K. 3) Berl. klin. Wochenschr. 1886, 23, S. 236; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 410. *) Siehe auch die Patenthste S. 452 dieses Jahresberichtes und Bandes. Patent> Inhaber ist Merck. 6) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 471; Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 14; ref. Berl Ber. 1886, 19, S. 500 d. R.; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 153. 6) Recueil des Trav. Chim. des Pays. Bas. 1886, 5, S. 217; ref. Chem. Centr.-BL 1886, 17, S. 932. ^) Chem. Unters, wiss. Med. (nähere Angabe fehlt); ref. Fortschr. Med. 1886, 4, S. 496; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 731. 29* 452 Tierproduktion. Patente. P a t 6 11 t 61 Neuerungen in der Darstellung von Pepton aus Nukleo- proteinen, von E. Merck. Engl. P. 84G8. Verfahren zur Darstellung von Pepton aus Nukleoproteinen, von E. Merck. D. P. 35 724, Kl. 33, 6. Okt. 1855. i) Apparat und Verfahren zur ununterbrochenen Abscheidung des Albumins aus dem Fruchtwasser der Stärkefabriken und aus anderen Albuminlösungen, von M. Moll. D. R. P. 35 482. Neuerungen in der Darstellung von Blutalbumin, von v. Nordenfels. D. E. P. 37 955, Franz. P. 174 770. Ver- schiedenes über Bestandteile der Organe, Nachweis derselben u. s. w. Milzbrand- bacillen. Mikro- organismen in gesunden Geweben. f) Verschiedenes über Bestandteile der Organe, Nachweis derselben, über PtomaYne u. dgl. Einige Beobachtungen über die Milzbrandbacillen, von A. Dyrmont. 2) Der Verfasser hat auf Veranlassung von Nencki Milzbrandsporen imd ausgewachsene ]\Iiizbrandfäden, die in Koch 'scher Fleisch wasserpepton rein gezüchtet waren, analysiert. Die Sporen lieferten 1. in Alkohol und Äther lösliche Stoife 8,73 o/J, 2. in Alkohol, nicht in Äther löslich l,170/o, nur in Äther lösliche 0,03%, in Alkohol luilösliche anorganische Stoffe l,15°/o (die Gesamt- Asche ^^ird auf etwas mehr als 2% geschätzt). Der exti-aliierte Rückstand entliielt 12,44% Stickstoff. Die auf dieselbe "Weise behandelten Fäden gaben an Alkohol und Äther 7,8% ab (nach Abzug der Asche 7,1%), der Rückstand enthielt G,8% Stickstoff. Unter der Annahme, dafs derselbe ausscliliefslich dem von Nencki dargestellten Anthraxprotein 3) zukommt, bereclmet sich der Albumingehalt der Sporen auf 77,75%, der Fäden auf niu- 42,5 ^/q. Das aus der Nährlösung und den Sporen dargestellte Anthi-axprotein enthielt bei 110° getrocknet 52,1% Kolüenstoff, 6,820/o Wasserstoff, 16,2% Stickstoff. Salzsäm-e von 0,5% tötete die Milzbrand- fäden nicht, dagegen solche von 1 % ; die Sporen widerstehen dagegen einer 2% igen Säm-e. In einer Nälirlösung. welclie Gelatine, Traubenzucker, Pepton und Calciumkarl^onat entliielt, entstand durch die Müzbrandbacillen liei Bruttemperatm- keine Milchsäure, wolil etwas Bernsteinsäure. T. Über das Vorkommen von Mikroorganismen im lebenden Gewebe gesunder Tiere, von G. Häuser.'^) Der Verfasser findet in Übereinstimmmig mit der Mehi'zahl der früheren Versuchsergebnisse in den lebenden Geweben und Gewebesäften gesimder Tiere keine Fäulniserreger noch sonstige Bakterienarten. Die Zerfalls- Itrodukte, welche sich bei der spontanen Zersetzimg der Gewebe entwickeln, haben keine pathogenen Eigenschaften. Die Methodik des Verfassers schliefst sich der von Meifsner an. ^j T. 1) Patentbeschreibung Berl. Ber. 1886, 20, S. 520 d. R.; Chem. Zeit. 1886, 10, S, 701 u. 825. ^) Arch. exper. Pathol. 21, S. 309; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 848 d. E. 3) Berl. Ber. 17, S. 2605. *) Arch. e.xper. Pathol. 20, S. 162; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 461. ^) Deutsche Zeitschr. Chirurgie 1880, 13, S. 344. Hauser: Über Fäulnisbakterien und deren Beziehungen zur Septicaemie, Leipzig 1885. B. Tierchemio. 453 . Über den Nachweis des Phenols im Tierkürper, von "\V. Jakobson. 1) Fiu- denselben envies sich die Ausschüttelungsmethode, namentlicli mit Benzol und Äther geeignet; Benzol scheidet sich vollständig vom "Wasser ab und verdient daher den Vorzug, Der Nachweis gelingi in Eiwcils- gemischcn noch bei einer A'erdüiuiimg von 1 : 20 000, bei anderen Ge- mischen noch bei 1 : 100 000. Ziun Nachweis dient die Landolt'scho Probe (]\Iikroskopische Untcrsuclumg eines mit Bromdümpfen beliandelten Tropfens auf Tribromphenolbromkry stalle) , die Reaktion von Jakquemin, (gleiche Teile Chlorkallc und Natriumkarbonat werden mit Wasser ver- rieben und filtriert; 3 Tropfen farbloses Aniliai werden in 50 ccm Wasser gelöst. 5 — 10 Tropfen dieser Lösung werden }iiit einem halben Reagens- glas Wasser verdümit, mit Natriumln-pochloridlösung versetzt imd zu der ammoniakalisch gemachten Probe gebracht, bis ein deutlicli violetter oder braungelber Farbenton sich einstellt. Bei Gegenwart von Phenol wiixl dieser aUmälüich grün, bei einer geringeren Verdünnung der Phenollösung als 1:50 000 später blau), sowie die Millon'sche Probe (Rotfärbung beim Kochen mit Quecksilberoxydnitrat, das mit etwas rauchender Salpetersäure versetzt ist). In gefaulten Oi-ganen sind die Fäiünisprodukto dem Nach- weis selu" lünderlicli. T. Über Coccerin aus lebender Cochenille, von C. Lieber- mann. 2) Das von dem Verfasser früher in den Handelscochenillen aufgefundene eigentümliclie AVachs^) hat er auch auf dem mipräparierten lebenden In- sekt entdeckt. Der a\if den fleischigen, Scheiben- imd herzförmigen Teilen des Cactus (Opimtia coccinellifera) sich vorfindende schimmelartige Belag, imter dem man bei genauerer Betrachtung die regimgslosen weiblichen Cochenilleläuse erkennt, besteht aus fast volllvommen in Benzol löslichen feinen Wachsfäden imd Stückclien, die aus den Wachsdiiisen der Tiere hers'ortreten. Ein besonders deutlich erkennbares Büschel befindet sich meist am Hinterende des Abdomens. Auch die kleinen weifsen, eiförmigen, an der Spitze durchbolu-ten Coccons, aus welcher die männlichen Tierchen ausgeschlüpft waren, bestanden zu fast ^^^ aus reinem Cocceiin. T. Zum Nachweis des Chloralhj^drates in tierischen Flüs- sigkeiten, von Hildebert Baron Tiesenhausen.'*) Man kann zu diesem Zwecke die zur Auffindmig der Alkaloide die- nende Ausschüttelimgsmethode verwenden. Absoluter Äther nimmt sowohl bei saurer wie neutraler Reaktion das Chloralhydrat leicht auf, fast ebenso leicht Essigäther, nicht verwendbar sind Petroläther, Clüoroform und Benzin. Um 0,005 Chloralhydrat in 75 ccm Lösung nachzuweisen, genügt ein zwei- maliges Ausschfittcln mit x\ther. Von den Reaktionen des Chloralhydrats war die Isonitrilreaktion die empfindlichste, die noch Veoooo S erkennen Nachweis des Phenols im Tier- körpor. Coccerin. Nachweis von Chloral- hydrat in tierischen Flüssig- keiten. ^) Zeitschr. analyt. Chem. 1886, 25, S. 607, vgl. Litteraturübersicht dieses Jahresberichtes und Bandes w. u. 2) Berl. Ber. 188(3, 19, S. 328. 3) Berl. Ber. 1885, 18, S. 1975. *) Inaugiiral-Dissertation Dorpat 1885; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 606. 454 Tierproduktion, läfst. Dann folgt die Napthobeaktion von Lustgarten^), die zwar we- niger empfindlich als die erste, doch in zweifelhaften Fällen deshalb vor- gezogen zn werden verdient, weil sie nur, so\'iel bekannt ist, dem Chloro- form mid daher auch dem durch Alkali unter Clüoroformbildung sich zer- setzenden Chloral zukommt. Auf Grund der Versuche mit Speisebrei, Harn, Blut imd den Organen mit Chloroform vergifteter Tiere empfielüt der Ver- fasser die Ausschüttelung besonders für den Mageninhalt. Für die Unter- suchung des Bhites und Harns ist die Destillationsmethode vorzuziehen; letztere liefs Cliloral im Magen, Blut und Harn der damit vergifteten Tiere, jedoclx nicht in Hirn imd Lungen derselben auffinden. T. Über das Vorkommen von Cholesterin in der Mohrrübe, von A. Arnaud.2) Über das konstante Vorkommen von Bacterien in den Lymphfollikeln des Kaninchendarmes, von G. Bizzozero.3) Über die Griffe, av eiche normal im Organismus exi- stieren und insbesondere über die Giftigkeit des Harns, von C h. B 0 u c h a r d. ^) Über die Reaktion, welche Xanthin und Guanin mit Salpetersäure und Kali bzw. Baryt geben, von E. v. Brücke. ^) Über ei-n neues Kreatinin, das Äthylami doacetocya- midin, und über die Bildung der Kreatinine und Krea- t i n e , von E. D u v i 1 1 i e r. 6) Eine physikalische Eigen schaff des Triphenylgua- n i d i n s , von H. G i r a u d. ') "Wirkung von alkoholischem Kali auf Harnstoff, Sulfo- harnstoff und einige substituierte Harnstoffe, von Alb. Haller. 8) Über K r y p 1 0 m a i n e , von M. Hon d e. ^) Phenylhydrazin als Reagens auf Zucker in tieri- schen Flüssigkeiten, von R. v. Jaksch. ^'') Eine neue Reation auf Kreatinin, von M. Jaffe. ^^) Über die Derivate des Taurins. 2. Teil^^j^ yQji j "VV. James.^^) 1) Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 607. 2) Compt. rend. 1886, 102, S. 1319. * 3) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 801; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 462. ♦) Compt. rond. 1886, 102, S. 669 ff. u. 727 ff. ; ref. Ciiem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 409. 6) Sitz. Ber. Wienor Ak. vom 4. Nov. 1886; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 1431. «) Compt. rend. 1886, 103, S. 211; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 750. 7) Bull. soc. dum. 1886, 46, S. 508; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 933. 8) Compt. rend. 1886, 102, S. 974; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 105 d. Eep. Cliem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 423. 9) Rep. de Pharm. 1886, 2, S. 75; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 64 d. Rep.; i'O Vgl. diesen Jahresber. (N. F.) 8, 1885, S. 491; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 603. ^]) Ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 121. '-) Siehe diesen Jahresber. 1885. 1^) Journ. prakt. Chem. 1886, 34, S. 348; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, S. 668 niid Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 929; Sitz. Ber. Chem. Society vom 3. .Juni 1886; Clietn. Zeit. 1886, 10, S. 721. B. Tiorchemie. 455 IT her die Identität des K a d a v c r i n m i t de ra P e n t a- m 0 1 li y 1 e n d i a in i n , von A. L a d e n h u r g. *) tl b e r die B c d e u t u n g dos t i o r i 8 c h o n Cr u m m i s , von !!• A. La n d w e kr. 2) Über Choloidan- nnd P s cu d o ch o 1 o i d a n s ün r e , von P. L a t s c h i n 0 w. ■^) Über Isocholan- nnd Isobiliansäure, von P. Latscliinow.*) Beitrag zum f o r o n s i s c h - c li e m i s cli e n Nachweis des H y d r 0 c h i n 0 n s und A r b u t i n s im T i e r k ö r p e r , von Hugo Laureutz, J. D. Dorpat 1S8G. Die oll e m i s c li 0 Formel des Keratins der Wolle, von ' E. J. ilills.5} Über eine neue Methode z \i r Unterscheidung von Pflanzen- und Tier fasern, von Hans M o 1 i s c h. ^) Zur Kenntnis einiger cli o 1 i n a r t i g e r Verbindungen, von L a d i s 1 a u s N i e m i 1 o w i c z. '^) Über das Fett der Cochenille, von E. R a i m a n n. 8) U n t e r s u c li u n g e n über das Gl e 1 a t i n , von P. Schütze n- berge r. ^) Einige B e m e r k ii n g e n ü b e r zwei neue Z u c k e r r e a k- t i 0 n 0 n , von J. S e e g e n. ^^) Über die Beziehungen des Cholesterins zu den T e r- p e n e n u ]i d K a m p h e r a r t e n , von T h. W e y 1. ^^) Über die vermeintlichen P t o m a i n e der Cholera, von ^i^^°^^^"Jl^ Y. 01iveri.i2) Der Verfasser kommt auf Grund seiner Versuche zu folgenden Er- gebnissen: Weder die Kulturflüssigkeit der Cholerabacillen noch der Darm der Cholerakranken enthält fertig gebildete Ptomaine. Selbst verdünnte Säuren können ohne Anwendung von Wärme in Flüssigkeiten, welche Le- cithin- und ProtcTnsubstanzen enthalten, Basen entstehen lassen. Die von Pouchet^^j gewonnenen Ergebnisse erklären sich dm-cli die im Clüoro- 1) Berl. Ber. 1S86. 19. S. 2.585. 2) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 193. 3) Sitz. -Ber. Petersb. Ak. vom 3./15. April 188C; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 764. *) Russ. phys. Zeitschr. vom 1./13. Mai 1886; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 794. ^) Chem. Zeit. 1886, 10, S. 227, daselbst nach Sitz.-Ber. Chem. Socity vom 4. Februar 1886. «) Pulvt. Journ. 1886, 261, S. 135; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 830; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 452; Sitz.-Ber. Wien. Akad. vom 6. Mai 1886; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 610. 7) Monatsh. Chem. 1886, 7, S. 241 ; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886. 17, S. 760. 8) Monatsh. Chem. 1886, 6, S. 891; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 307; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 185 d. R.; vgl. diesen Jahresber. und Band S. 453 (Liebcrmann). 9) Compt. rend. 1886, 102, S. 1296: ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 555. lö) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 44; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 257 d. R. ") Arch. Anat. u. Physiol. phvs. Abt. 1886, S. 182; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 618. '2) Gazz. chim. 1886, 16, S. 256; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 876 d. R. 13) Compt. rend. 2. Sem. 1884, S. 847; 1. Sem. 1885, S. 220; Beil. Ber. 1886, 19, S. 876 d. R. 456 Tierproduktion. form entlialtenen bezgl. daraus gebildeten Säiu-en, sowie älmlich die von Villiers^), Nicati und R i e t s c h e. ^) Das Skatol der Exkremente, sow-ie der sich aus den Därmen ent\sTickebide Scliwefehvasserstofi" sind walirsclieinlicli Zersetzungsprodukte gewisser Bakterien des Tiinkwassers. T. und' * Über Alkaloide und Ptomaine, gewonnen aus Kocli- ptomaine. s c li 6 r N ä li r b 0 u i 1 1 0 u , w e 1 cli e zu verschiedenen Kulturen gedient hat, von P o u c h e t , Nicati und R i e t s c h. •'*) Neuere Versuche von Nicati und R i e t s c h bestätigen die Angaben Pouchets über das Vorkommen eines Ptomains, das sich in der Nälu- lösung der Reinkiütur Koch'sclier Kommabacillen findet und mit dem aus Dejektionen von Cholerakranken bereiteten identiscli ist. Die physiologi- schen Wirkimgen der isolierten Ptomaine xuid der entsprechenden Kultur- flüssigkeiten sind gleich und stimmen auch mit dem überein, \velclie nach Villiers das aus Choleraleichen gewonnene Gift zeigte. T. Über die bei der Fäulnis sich bildenden Alkaloide, die so- genannten Kadaveralkaloide und Ptomaine, von Bischof.^) Über Leukomaine, von A. Gautier. 5) Sur les alcaloides derives de la destruction bacterienne ou physiologique des tissus animaux: Ptomaines et Leucomaines, par A. Gautier. Paris 1886. 6) Ein Beitrag zur Erklärung des Entstehens der Ptomaine, von Ch. Gram. 7) Les alcaloides d'origine animale, von L. Hiigounenq. 8) Über den Nachweis von Alkaloiden, von Leo Liebermann. 9) Über alkaloidartige Körper im gesalzenen Störfleisch, von E. Lieventhal. 10) Über einige biologisch-chemische Eigenschaften der Mikro- organismen im allgemeinen und über die Bildung der Ptomaine durch die Cholerabacillen im besonderen, von Alexander Poehl. ") 1) Compt. rend. 1885, S. 91. '^) Journ. Pharm, et Chini. 1885, S. 385, 447. 3) Arch. Pharm. 1886, 14; ref. Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 113. *) Vortrag. Gehalten in der Hauptvera. d. prenfs. Medizinalbearatenver. Berlin, 25 — 26. Sept. 1885. Auch: D. med. Zeit. 1885, 6, S. 898; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 14. ö) Eef. über das Werk desselben Verfassers im Naturforscher 1886, 19, S. 241 ; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 569. Monit. scient. 1886, 531, S. 241. Berl. Ber. 1886, 19, S. 171 d. K. Journ. Pharm. Chira. 1886 (6), 13, S. 401. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 578, nach Sitz.-Ber. Soc. chim. de Paris 188G, 10, S. 71, 27. Nov. 1885. 6) Kez. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 494. 7) Arch. experira. Pathol. 20, S. 116; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 503 d. E. Rep. analyt. Chem. 1886, 6, S. 152; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 647; Ind.-Bl. 23, S. 147. 8) Paris 1886. 8) Nach irgend einer ungarischen Quelle. Hier nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 219 d. Rep. Daselbst nach Maly's Jahresber. f. Tierch. 1885, S. nicht angegeben. 10) Kufs. pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 571; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 209 d.Rep. 11) Berl. Ber. 1886, 19, ö. 1159; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 500; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 154 d. Rep. B. Tierehemie. 457 Studien iU)or das Verhalten der Ptomai'ne bei forensisch- chemischen Arbeiten, von K. Tamba. ') LitteratUr. Litteratur. rntersuchmigen über Ptomaine, von L. Brie g er. 3. Teil. Berlin 1886.*) Jaliresberi(;ht über die Fortschritte der Tierchemie für 1885, von E. Maly, und E. Andreasch. Wiesbaden 1886. Geschichthcho Entwickehing unserer Kenntnis der Ptomaine und verwandter Körper, von Dr. B. Wiebecke. Berlm 1886. Patente. ^''*''"*"- Neuerungen an Maschinen zum Pulvern und Trocknen von Blut u. s. w., von A. Forrest und W. Welsh. Engl. P. 11409. * Darstellung von Leim, von K. Upton. Amerik, P. 338 417. C. Bestaudteile der Sekrete und Exkrete. sokrcto und Exkrete. a) Harn. Harn. 1. Allgemeines. All- gemeines. Die aromatischen Verbindungen im Harn bei Darmfäulnis, Aroma- E-o a\ tische Ver- . Baumann. ^) bindungen Verfasser fafst die Ergebnisse seiner Versuche in folgende Sätze zu- ^"^ ^'*''°- rammen : 1. Aufser den bisher bekannten Ätherschwefelsäuren des Harns giebt es noch weitere Verbindungen derselben Kategorie, die als normale Hambestandteile zu bezeiclinen sind, deren organische Paarlinge je- doch noch imbekaimt sind. 2. Alle Ätherschwefelsäuren des Harns fleisclifressender Tiere entstehen imter normalen Verhältnissen im Organismus aus Substanzen, welche nur im Darm und ausscliliefslich diuxli die Fäiünis in demselben gebildet werden. 3. Die aromatischen Oxysäuren, Hjckoparakumarsäiu-e imd Paroxyphenyl- essigsäure, vielleicht die letztere allein, können aufser durch die nor- malen Fäulnisproduktc im Darm auch in den Gleweben gebildet werden. 4. Die im Harn fleisclifressender Tiere enthaltene Hippursäiu-e entstamnrt ausschliefslich den durch die Eiweifsfäuhiis gebildeten aromatischen Säm-en, deren Entstehung bei der Eiweil'sfäulnis von E. imd H. Sal- kowski nachgewiesen worden ist. 5. Die Kj^niu'säm'e stellt ein Umwandlungsprodukt der Eiweii'skörpcr und vielleicht verwandter Stoffe dar (Voit), dessen Bildimg im Orga- nismus des Hundes von den Fäulnisjjrozessen des Darms luiabhängig ist. T. 1) Eef. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 505. Inaug. Dissert. Erlangen 1886. 2) Berl. Bor. 1887, 2Ü, S. 67 d. E. •") Zeitschr. phvs. Chem. 1886, 10, S. 122; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 563 Chem. Zeit. 1886, lÖ, S. 284. 458 Tierproduktion. sci^idüng -^^^ Ausscheidung des Schwefels im Harn, von A. Heffter. i) d^s Verfasser hat neben dem Gesamtschwefel und der Schwefelsäure die im hLu.^ unterschweflige Säure bestimmt, um so zunächst einen Bestandteil des sog. „neutralen Schwefels" des Harns, dessen Trennung in eine leicht imd schwer oxydable Form er für nutzlos und willkürlich hält, zu l^estimmen. Die Versuche wm-dezi an gut abgerichteten Hunden, einige auch an Menschen angestellt, eiiunal bei verschiedener Ernälirung, dann bei Zusatz fremder, teils schwefelhaltiger, teils schwefelfreier Substanzen. Es wmxlen von dem gut gemischten Tagesharn in 6 Proben in je 3 Doppelanalj-sen bestimmt: 1. Der Gesamtschwefel diu-ch Eindampfen imter Zusatz von Natrium- karbonat, Schmelzen mit Kalimnniti-at, Lösen der Schmelze in verdünnter Salzsäure und nach A^ertreibung der Salpetersäiure dm-ch Fällung als Baryumsulfat. 2. Die unterschwefelige Säm-e dm'ch vorheriges Kochen und Ansäm-en mit Salzsäure, um die bei der Zersetzung fi-eiwerdende schwefelige Säm-e zu verjagen; dami "wn.u\le ^vie bei 1. verfahren. Die hier erhaltene Menge Barjumsulfat entsprach dem Gesamtschwefel, weniger dem Schwefel der verti-iebenen schwefeligon Säure. 3. Die Gesamtschwefelsäiu'e durch Kochen, Zusatz von Salzsäure und einige Zeit anhaltendes Kochen, wodm-ch die Ätherschwefelsäuren zerlegt werden. Es wm-de dann mit Clüorbarjn^un gefällt und weiter nach Sal- k 0 w s'k i 2) verfahren. A. Einflufs der Nahrung. 1. Ernährung mit Fleisch. Die Hunde wiu'den mit rohem Einderpansen gefüttert und erhielten, soviel sie verzelu'en wollten. Die Versuchsergebnisse zeigen, dafs die Produktion der verscliiedenen Verbindimgen des Schwefels ganz bedeutend je nach dem Individumn schwankt. Ein Hmid mit besonders hohem Gehalt von imter- schwefeliger Säure im Harn war ein älteres Tier. Auch bei den Versuchsmenschen, welche zwei Tage lang gebratenes Fleisch (ohne Zwiebel mid Senf) genossen, zeigten sich in der Auscheidmig des Schwefels individuelle Verscliiedenheiten und insofern von den bei Hunden gefundenen Eegebnissen eine Aliweicliung, als gar keine oder nur äufserst geringe Mengen unterschwefeliger Säure ausgeschieden werden. Sodann wurde beim Hmide untersucht, ob der Genufs von rohem oder ge- kochtem Fleisch einen Unterschied in der Produktion der unterschwefeligen Säure hervoiTufe. Der Versuchshimd wurde 5 Tage mit gekochtem Einder- pansen gefüttert. Die unterschwefelige Säure ist stark vermindert, die Schwefelsäm^e, sowie die imbekannten Schwefelverbhidungon gesteigert. Es fului;e dies zm- Vermutung, dafs die unterschwefelige Säm-e durch Bakterien im Dann gebildet wird. Es mufste, wemi dieses der Fall war, die Ein- fuhr von bakterienreichen" Gemischen die Menge der unterschwefeligen Same steigern. In der That war dieses bei einem Himde, der 2 Tage mit faidigem Pansen gefüttert -wnu-de, der Fall, die unbekannten Schwefel- verbindungen sind zu gunsten der Schwefelsäure und imterschwcfeligcn Säure stark vermindert. Vielleicht wird durch Fäiünis der Schwefel des Ei- ') Pflügers Arch. 1886, 38, S. 47G; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 5G0; Zeitschr. analyt. Chem. 1887, 2ß, S. 266; Chera. Zeit. 1886, 10, S. 582. ^) Salkowski und Leube, Die Lehre vom Harn. Berlin 1882, S. 175. B. Tierchemie. 459 Aveifses leichter der Oxydation zugänglich. Wichtig für das Verhältnis der nnterschwefeligen Säiu-e zu den unbekannten Schwefelverbindungen ist ein Versuch mit einem hungernden Hunde; erstere ist selir vermindert, fast versclnvTuiden, als. Sclnvefclsäui'e wird ebenso viel Scliwefel ausgeschieden, Avic bei den Fleischversuclion, es sind also die unbekannten Sclnvefelverbin- ■dungon die Quelle der untersclnvcfeligen Säiu-e. Wurden die Fäulnisvorgänge im Darm nicht durch vermelirtc Zufulu' von niederen Organismen, sondern durch Zusatz von leicht gärbarer Substanz (Stärkekleister) zu dem gewölm- lichon Futter gesteigert, so war als Zeichen starker Darmfäulnis der Indigo- gehalt des Harns bedeutend gesteigert, die unter seh wefel ige Säure wesent- lich auf Kosten der unbekannten Schwefelverbindinigon vormehrt, die Schwefelsäure fast unverändert. Rolu'zuckor rief keine gesteigerte Gärung hervor. 2. Ernährung mit Vegetabilien. Beim Menschen zeigte sich bei Ernälu-ung mit Brot (weifses oder gemischtes unter Zugabe von wenig Butter) ein mchi- oder weniger bedeutendes Fallen der Sclnvefelsäiu:'e im Vergleich zur Fleischkost, ferner tritt imterschwefelige Säm-e auf. Das- selbe zeigte sich bei Hunden in noch weit höherem Grade. Ob diese Steigerung der imterschwefeligen Säiu-e bei Brotnalirung dm-ch die ver- mehrten Gänmgsvorgänge im Darm oder durch eine eigenartige Bindung des Schwefels im pflanzlichen Eiweis hervorgerufen wird, sollte ein Ver- such mit Kleberfütterung Iclu-en (aus Weizenmelil hergestellt und mit Fett schwach angebraten). Auffallend ist, dafs diese Versuclie Aveit melir .Schwofolsäiu-e und weniger miterscliwcfelige Säure lieferten, als die Ver- suche mit Brotnahrung trotz der Älinlichkeit des Klebereiweifses mit dem im Brot enthaltenen, obw^ohl ersteres hier fast roh und stärkefrei gegeben wurde. Kleber unter Zusatz von Stärkekleister verfüttert, rief ein voll- ständiges Verschwinden der nnterschwefeligen Säure hervor. Im Darm war durch die Stärke keine vermehrte Gärung hervorgerufen worden. Zusatz von Fett zur Fleischkost läfst die imterschwefelige Säure fast vollständig verschwinden, die Schwefelsäure dagegen anwachsen. Bei Milchnaluimg produziert der Hund die "gleiche Menge Schwefelsäure, da- gegen ist die unterschwefelige Säiu-e verschwimden und der „unbekannte Schwefel" gewachsen. Bei den Versuchsmenschen blieb bei IMilchnalu-ung die Schwefelsäuremenge gleich der bei Fleischnahrung, untcrscliwcfohge Säure fehlte ebenfalls. Die verschiedenen Personen zeigen den früheren entsprechende Resultate. Bei Versuchen mit gemischter Kost an Menschen zeigt sich verglichen mit der Fleisclmahrung ein Anwachsen der nnter- schwefeligen Säm-e jedoch mit dem Unterscliiede , dafs bei dem einen die Schwefelsäure gleich der bei Fleischnahrung gefundenen Menge blieb, die unterscliwefelige Säure sich auf Kosten des „unbekannten Schwefels" bildet, bei dem anderen jedoch auf Kosten der Schwefelsäiu-e mehr imterschwefeMge Säure und Schwefel in imbokannten Verbindimgen vorhanden war. In dem zweiten llauptteil wird der Einflufs untersucht, welchen der Zusatz fremder, teüs schwefelli altiger, teüs schwefelfreier Substanzen auf die Schwefelausscheidimg im Harne übt. 1. Zusatz von Schwefel. Der resorbierte Schwefel (13 — 1S% des eingeführton) wii-d beim Menschen vollständig zu Schwefelsäm-e oxydiert. Beim Hunde dagegen werden nur 60 ^/q des aufgenommenen Schwefels 4G0 Tierproduktion. (19% <-^er eingefülirten Menge) in der Schwefelsäure, 40 7o i^i <^^ei' ^uiter- schwefeligen Säure ausgesclüeden. 2. Zusatz von Schwefelnatrium. Es liefs sieh mit Sicherheit der Schlnls ziehen, dafs 2/3 des im Schwefelnatrium enthaltenen Schwefels zu Schwefelsäiu'e oxydiert und als walii-scheinlich annehmen, dafs der Rest als unterschwefelige Säure ausgeschieden worden ist. 3. Zusatz von Siüfonsäin-e. Isätliion säure (als Natriumsalz gereicht) lies keine Schwefelsäm-evermelirung eintreten, wahrscheinlich wurde der gröfsere Teil (78 ''/o) als unterschwefelige Säure, der Rest in nicht be- stimmter Form (Isätliionsäiu-e ?) ausgeschieden. SalkoAvski^) fand diesem entgegen die Bildimg von Schwefelsäiu-e auch nacli subkutaner Einfulir von Isätliionsäure, bei Pflanzenfressern mehr als bei Fleischfressern. Unter- schwefelige Säiu'e wurde bei letzteren wie bei ersteren nur nach Einfulu* in den Magen gebildet. p- Phenolsulf onsäure (ebenfalls als Natriumsalz eingeführt) wurde zu 28 "/o ^Is Schwefelsäure mid zu 53% walu'scheinlich als unterschwefelige Säure, der Rest in unbekannter Verbindung ausgeschieden. Sulfanilsäiu-e gab folgendes Resultat: 26% wurden als Schwefelsäure imd wahrscheinlich 60 % ^^^ miterschwefelige Säiu-e, der Rest als imbekamite SchAvefelverbindung ausgeschieden. Gaben von Natriumbikarbonat vei*mehren deutlich die Schwefelsäure auf Kosten der unterschwefeligen Säure imd des imbekaimten Schwefels im Vergleich mit den Fleischversuchen mid zwar ist das Verhältnis des Schwefels der iinterschwefeligen Säure zu dem der imbekannten Sclnvefel- verbindungen annähernd gleich bei den Natriumbikarbonat und Fleisch- versuchen. Die Bildung der unterschwefeligen Säure ist jedenfalls auf die Gärungs- vorgänge im Darme zurückzufülu-en. T. Pikrinsäure- Über den Niederschlag, Avelchen Pikrinsäure in normalem schlag im Harn erzeugt und über eine neue Reaktion des Kreatinins, von M. Jaffe.2) A^rfasser hat die Erscheinungen, welche Pikrinsäure, die bisweüen Venvendung zum Nachweis von Eiweifsstoifen findet, im normalen Harn hervorruft, verfolgt. IMensclüicher Harn mit conz. wässeriger Piki'insäure- lösung versetzt, ist anfangs klar, scheidet aber in den nächsten Stunden einen spärlichen krj-stallinischen Niederschlag ab. Dieser entsteht schneller und in gi'ofserer Menge bei der Sättigung von Harn mit feingepulverter Pikrinsäure (1 g f. 150 com Harn) oder bei Zusatz einer alkoholischen Lösung der Säure (S^'o, 20 ccm auf 100 ccm Harn). Die nähere Unter- suchung dieses , Niederschlages lehrte, dafs derselbe aus Harnsäiue und einem Doppelsalz, aus pikiinsaurem Ki-eatinin und pikrinsaurem Kahum bestand. Harnsäure wird bei weitem vollständiger diuch Pikrinsäure als durch Salzsäure ausgefällt. Neben diesen Substanzen entliielt der Nieder- schlag noch geringe Mengen anderer Bestandteile, welche Verfasser noch Harn. ») Virchow's Arch. 187G, 6ß, S. ? 2) Zeitschr. phvs. Cheni. 1886, 10, S. 391; Naturf. 1886,' S. 468; Eep. anal. Chem. 188G, G, S. G14; Berl. lier. 1887, 20, S. 175 d. R.; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 122; Chem. Zeit. 1886, 10, ö. 813. B. Tierchemie. 461 niclit untersucht hat. Himdeharn zeigt gegen Pikrinsäure ein ähnliches Verhalten, jedoch fehlt die Plarnsäure im Niederschlag oder ist nur in Spuren vorhanden. Derselbe ist fast reines Kreatinin - Kiüiumpiki'at. Die Ivjauu-ensaiu-en Salze werden durch Pikrinsäure nicht zerlegt. Verfasser besclireibt sodann einige noch nicht bisher beschriebene Ver- bindiuigen des Kreatinins, das pikrinsauro und kjniurcnsaure Kreatinin und teilt eine neue Reaktion auf Kreatinin mit. lvi-oatininl()sung färbt sich mit etwas in Wasser gelöster Pikriusäm-e und einigen Tropfen verdünnter Kali- oder Nati'oiüauge intensiv rot. Die Reaktion soU sich von anderen wie der des Traubenzuckers mit Pikrinsäm-e etc. sicher unterscheiden lassen imd an EmpftndKchkeit der Weyl'schen nicht nachstehen. T. Über Harn Stoffferment, von W. L o u b e. *) Es gelingt nach des A^erfassors Versuchen nicht, ein harnstoffspaltendes Ferment von den die Harnstoifzerlegimg bewirkenden Pilzen zu trennen, woraus zu schliefsen, dafs die letzteren und nicht ein von ilmen geliefertes ungeformtes Ferment die Harnstoifumsetzung bedingen. D. Über die alkalische H a r n g ä r u n g , von W. L e u b e. 2) Von den Püzen des Urins bewirken nur einzelne die Zersetzung des Harns, während dieselbe auch hervorger\ifen werden kann durch Keime, die gar nicht im alkalisch gärenden Urin vorkommen. Es geht nicht an, Gä- rung des Urins imd Fäulnis zu identifizieren, weil Pilze, welche die stärlc- sten Fäulniserscheinungen lier vorbringen, sich bezüglich der Harnstoff- zersetzmig als unwirksam erwiesen. D. Zur Lehre von der H a r n s e k r e t i o n. Zur Lehre von den sekretorischen und synthetischen Prozessen in der Niere, sowie zur Theorie der Wirkung der Diuretica', von J. II unk. 3) Der Verfasser gewann nach dem Vorgang von A b e 1 e s ^) bei Durch- fühi'img von defibriniertem Blut diuch frisch dem Körper von Hunden entnommene überlebende Nieren aus dem Ureter eine neuti-ale oder schwacli alkalische Flüssigkeit mit den wesentlichen Eigenschaften des Harn. Die- selbe war ebenso wie in den Versuchen von Abel es reicher an. Harnstoff und Grlukose als das zur Durchfülu-img verwendete Blut bczgl. das Serum desselben; dasselbe Verhältnis fand sich für die stickstoffhaltigen durch Phosphorwolframsäure nicht fällbaren Exti-aktivstoffe , sowie für das Na- triiunchlorid, phosphat imd -suKat, welche dem Dmchspülungsblut in verschie- denen Mengen zugesetzt wiu-den. Der Stickstoff der Extraktivstoffe wT.u-de in einem Versuch nach Kjeldahl in dem „künstlichen Harn'' zu 0,2845 und 0,2C9 0/q bestimmt, wälu-end das mit Harnstoff versetzte Diuchspü- lungsblut nur 0,1217 % hatte. Der Gehalt des künstlichen Harns an Clüornatrium überstieg den des Blutes um 20 — 67%, der des Serums Avar nur um 30,4 — 39 % höher als beim Blut. Sulfat und Phosphat war 1) Sitz.-Ber. phys. med. Societ. Erlangen. 1886 (?), Heft 17; ref. D. med. Zeit. 1886, 7, S. 379; hier nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 459. 2) Sitz.-Ber. phvs. med. Societ. Erlangen. 1886, Heft 17; ref. D. med. Zeit. 1886, 7, S. 380; hier Wh Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 499. 3) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 481, 818; Arch. pathol. Anat. 107, S. 291; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 113 d. E. *) Sitz.-Ber. Wiener Akad. 1887, 3. S. 187. Harnstnff- fermeut. Alkalische Haru- gärung. Harn- sekretion. 462 Tiei*produktion. in der Nierenflüssigkeit lun 3G — 71 bzgi. 45 — 74 ^/o in Yergleicli zum Blute vermelirt. Es scheint sonach erAviesen zu sein, dafs diese Flüssig- keit, die aufserdem 0,02 — 0,9 % Eiweifs im Unterscliied von normalem Harn hat, ein Seki'et und kein Transsudat ist. Hierfür spricht auch die gesteigerte Bildimg dieser Flüssigkeit me des Harnes im intakten Tiere durch gewisse dim-etische Stoffe. (Abel es.) Der Verfasser stellte aus- führliche Versuche mit diuretisch wirkenden Stoffen an. Eein centi-ale Wii'kungen auf das Nervensystem und den EJreislauf übt nur Digitalis, alle die anderen der Prüfmig unterworfenen Dim-etica wkken auf die Niere selbst, sie erweitem die Gefälse imd beschlemiigen dadurch den Blutstrom, erregen vornehmKch aber die secernierenden Nierenepithelien und bewü-ken eine vermehrte Ausscheidung von Wasser imd festen Stoffen. Die stärkste Wü-kung übt in dieser Richtung Clilornatrium bei einer Konzentration von ca. 2*^/o im Blute, die Harnmenge ^vu:d dadurch auf das 8 — 15 fache gesteigert, dxu'ch Kaliumnitrat, Pilocarjjin und Coffein auf das Gfache; älmlich wirkt Glukose (3/4 °|o), Glycerm (1—1 1/2*^/0), Harnstoff (Vß'^lo), Chinin (0,04 o/^). Morphin (0,025%) mid Strj^chnin (0,04 7o) hemmen die Dim'ese. Dann konnte der Verfasser in der isolierten Niere die Büdimg von Hippiu-säure aus Benzoesäiu-e mid GlykokoU^) soAvie in geringerem Mafse die Bildung von Phenolschwefelsäure aus Phenol imd Nati-iiimsulfat 2) erreichen, wenn dieselbe mit einer dm'ch Wasserzusatz hergestellten Blutlösimg dm-chspült Avm-de; die Anwesenheit der Blutkörperchen ist für diese Prozesse nicht erforderlich. T. Oxjbutter- Untersuchung über die Oxybuttersäure des diabetischen ^^H^m."^ Harns, von H. Wolpe. 3) Der Verfasser imtersuchte unter Beihüfe von Naunyn imd Min- kowski bei Diabetikern, welche sich verschieden ernährton und zeitweise Natiiumkarbonat oder Salzsäure bezw. Phosphorsäure einnahmen, die Aus- scheidung von Zucker, Ammoniak, Oxybuttersäure imd Aceton. Die Oxy- buttersäiu-e wiu-de polarimetrisch bestimmt, *) das Aceton wiu-de durch Destillation mit Salzsäure aus dem Harn abgeschieden, mit Jodjodkalium und Natronlauge gefällt, das nach 24 Stimden abgeschiedene Jodoform über Schwefelsäure getrocknet und gewogen. Die Menge des ausgeschiedenen Ammoniaks wechselt selu', Catanische reine Fleischdiät steigert dieselbe, die Ausscheidung der Oxyl:)uttersäure wiu'de in einem Falle durch dieselbe von 5 auf 10 g täglich erhöht. Zwischen Ammoniak und Oxybuttersäure bestellt kein unveränderliches Verhältnis. Daneben treten noch andere Säiu'en, Diacetsäure, auf, welche die Schwankmigen des Ammoniaks crldären könnten. Störungen der harn- stoffbildenden Thätigkeit der Leber können nach v. Schröder ,5) Stadel- maun^j eine Vermelu'ung der Ammoniakausscheidimg veranlassen; A^er- fasser fand in solchem Zustande auch eine Vermelu'ung der flüchtigen ^) Vgl. Schraiedeberg u. Bunge, Arch. experim. PaÜiol. 6, S. 233 ; A. Hoffmaun ebendas. 7, S. 233; Kochs, Pflüger's Archiv 23, S. lül. ^) Baumann u. Christiani, Zeitschr. phys. Chem. 2, S. 350. 3) Arcli. experim. Pathol. 21, S, 138; ruf. Berl. Ber. 1886, 19, S. 784 d. ß. *) Berl. Bcr. 17, S. 534 d. R. (Külz) ebendas. (Minkowski) S. 535. 6) Arch. experim. Pathol. 15, S. 364. 8) D. Arch. klin. Med. 33, S. 326. B. Tierchemie. 463 Fettsäuren im Hain. Eiiilulir von Nati-iuiukarl)onat (die nacli Hallcr- vorden eine ausnahmsweise hohe Animoniakaussclieiduny liervorriet') be- wirkte nach den Versuchen des Verfassers regelmiUsig eine Vennindonmg, ja fast vollständiges Verschwinden der Ammoniakausfuhr. Nach Zufuhr von Säuren trat in manchen Fällen die entsprechende Ammoniakvermehrung ein, in anderen nicht, übereinstimmend mit den Beobachtungen von Stadelmann.^) Boti-effs der Bildung der Acetessigsäure teilt der Verfasser die der V. Jak 'sehen Theorie entgegengestellten Bedenken und nimmt mit Min- kowski an, dafs aus der Oxybuttersäiu-e Acetessigsäure und aus dieser Aceton entsteht. Die Quelle derselben sind auch nach des Verfassers An- siclit die Eiweilskörper. Z\\'ischen dem Acetessigsäure- und Oxybutter- säiu-cgchalt im Harn schien ein Parallelismus vorhanden zu sein ; das Aceton tiagegcn war in einzelnen FäUcn gerade bei einem niedrigen Gehalte an Oxybuttcrsäure in gröfseror I\Icnge vertreten und kam aucli ohne dieselbe im Harn vor. Verfasser ist geneigt, mit Stadelmann das diabetische Koma als Säureüberladung bezw. Alkalientziehung zu erklären, in einem Falle in den letzten Tagen vor Auffeeten desselben stieg bei fast imver- ändertem Ammoniakgehalt die Menge der Oxybuttcrsäure von 0,59 auf 1,49 o/o, während das durch Destillation gewinnbare Aceton von 0,24 auf 0,0 G % abnalun. Auch der niedrige Kohlensäuregehalt des venösen Blutes, welcher von Minkowski zu 19,5 % gegenüber 35% im normalen Falle bestimmt wurde, spricht für eine Sävueüberladung. T. Über den Entstehungsort von Harnsäure im Tierkörper, von Alfred Baring. 2) Die Harnsäure ist nicht zuerst im Blute vorhanden imd wird dami durch (lie Nieren abgesondert, sondern sie wii'd nach des Verfassers aus- gedehnten Versuchen von den Nierenzellen in Form von harnsam-em Ammo- niiun erzeugt. D. Über die Konsistenz des normalen Pferdeharns, von W.Eber. 3) Über 'das Vorkommen von flüchtigen Fettsäuren im Harn unter physiologischen und pathologischen Verhältnissen, von P. V. Jaksch.*) Über die Harnstoff zersetzenden Pilze im Urin, von W. Leube und E. Graser. 5) Über eine w^enig bekannte Harnstoffrj^uelle, von Th. Oliver. 6) Tierisches Gummi, ein normaler Bestandteil des mensch- lichen Harns, von H. A. Landwehr. '^) 1) D. Arch. Win. Med. 37, S. 580 u. 38, S. 302. 2) Vorgelegt der Roval Soeietv am 10. Juni 1886. Veröffentlicht: Chem. News. 1886, 53, S. 290; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 857; Berl. Ber. 1886, 19, S. 587 d. E.; Chem. Centr.-El. 1886, 17, S. 731. =*) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 561; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 111 d. R. *) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 481 ; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 780. 5) Sitz.-Ber. phvs. med. Soc. Erlangen. 1880, 17. Heft; ref. I). med. Zeit. 1886, 7, S. 380. 6) Brit. med. Joura. 1880, S. nicht angegeben; ref. Journ. Pharm. Chim. 1886 [5J, 14, S. 247; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 205 d. E. 7) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 482; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 568 d. E. 464 Tierproduktion. Gallen- faibstoS. Zucker. Zur Kenntnis des Pferdeliarns, von E. Salkowski. ^) Über Zucker im Harne bei Rolirzuckerfütterung, von J. Seegen. ^) 2. Analytisches. Nachweis von Gallenfarbstoff im Harn, von C. Deubner. 3) Der A^erfasser hat die zalüi-eichen Methoden zimi Nachweis der GaUen- farbstoife im Harn auf ihre Empfindlichkeit geprüft und verglichen. Ikte- rische Harne ^^^u'den unverdünnt oder mit Wasser verdünnt nach den An- gaben der folgenden Autoren geprüft: KrehbieH). Smith ^), Masset ^), Yitali^), Fleisch 8), ültzmann^), Gerhardt»«), Rosenbach"), Pen- zoldti2), PauPS), Hupperfi^), Hilgeri^), Salkowski^e), Hoppe-Sey- ler»^). Zudem wiu-de die Ausschüttelmig des Harns mit Chloroform und eine von Dragendorff angegebene Abänderung der Rosenbach 'sehen Methode verwendet, die darauf beruht, dafs einige Tropfen Harn auf eine poröse Thonplatte gebracht einen Fleck zm^ücldassen, der mit konzentrierter Sal- petersäure die bekannten Farbem-eaktionen giebt. Die besten Ergebnisse gaben die Hilger'sche und die niodiftzierte Rosenbach 'sehe Methode. Beide köimen mit sein- geringem Material in kiu'zer Zeit ausgeführt werden. T. Die Gärungsprobe zum qualitativen Nachweise von Zucker im Harn, von Max Einhorn.»^) Der Harn giebt günstigere Bedingungen für tlie Gärmig als Wasser. Zusätze von Salzen oder dergleichen bei der Gärprobe sind überflüssig. Wemi man gleiche Hefequantitäten nimmt, kann man mit der Gärprobe noch olme weiteres ^/io% Zucker nachweisen, dm'ch 10 ]\Iiuuten langes Kochen sogar 1/20 % • Beweisend füi- Zucker ist niu- eine melu' oder weniger 1) Eef. Berl. Ber. 1886, 19, S. 69 d. E.; vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 484. 2) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 486; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 58] d. E. 3) Inang.-Dissert. Dorpat 1885; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 458. *) Zeitschr. anal. Chem. 22, S. 627. 5) Ebendas. 16, S. 478. ß) Ebendas. 19, S. 255. 7) Jahresb. Tierchemie 1873, S. 149. 8) Zeitschr. anal. Chem. 15, S. 502. 9) Ebendas. 17, S. 523. 10) Ebendas. 21, S. 302. 11) Ebendas. 15, S. 501. 12) Ältere und neuere Harnproben. Jena 1884, S. 21. 13) Zeitschr. anal. Chem. 16, S. 132. 14) Quelle nicht angegeben. Die Methode besteht im Ausfällen des Harnes mit Kalkmilch, Ausziehen des Niederschlages mit schwefelsäurehaltigem Alkohol — Grün- färbung. 15) Zeitschr. anal. Chem. 15, S. 105. IG) Salkowski und Leube, Die Lehre vom Harn. 1882, S. 156. 17) Quelle nicht angegeben: Ausfällen mit Kalkmilch, Einleiten von Kohlensäure, Abfiltrieren des Niederschlages nach mehrstündigem Stehen, Verteilen in wenig Wasser, Zusatz von Essigsäure und Ausschütteln des Farbstoffs mit Chloroform. 18) Virchow's Arch. pathol. Anat. u. Physiol. 1886, 102, S. 264; ref. nach Chem. Centr.-El. 1886, 17, S. 44; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 603; Berl. Ber. 1886, 19, S. 502 d. E.; Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 95. B. Tiereliemie. 465 beträchtliche Differenz zwischen dem f,n-ülsorcii Gusvoluni des Untcrsuchiings- liarus zu dem kleinorcii Gasvohim des normalen, in genau dcrsclljen "Weise behandelten KontroUluirns. Der Nachweis von Kohlensäure oder von Alkohol bezw. Jodoform bildenden Substanz allein ist zm* Bestimmung des Zuckers ungenügend. Fällt man den Zucker nach E. Salkowski und Leube^) mit Kupferoxydhydrat, so gelingt es ebenfalls ^,'20% i^t Sicherheit nach- zuweisen. D. Eine neue Metliodo l'ür die ([uantitative Bestimmung der Harnsäure, von John B. Haycraft. 2) Zur Ausführung der Metliode sind folgende Lösungen notwendig: 1. Centinormales Schwefelcj'anammonimn. Man löst ungefähr 8 g der Krystalle in einem Liter "Wasser auf, stellt es auf eine decinormale Auf- lösung des Silbers imd verdiinnt die Ijösung 9 mal mit Wasser; ein Kubik- centimeter entspricht 0,00108 g Harnsäure. 2. Eine gesättigte Lösiuig von Eisenalaun. 3. Reine Sali^etersäure von 20 — 30°/o. Man verdünnt sie, siedet imd bewahrt sie vor Licht geschützt in einer geschwärzten Flasche auf. 4. Starke Ammoniakflüssigkeit. 5. Ammoniakalische Silberlösung. 5 g salpetersaures Sillier werden in 100 ccni Wasser gelöst, es Avird niu" so lange Ammoniakflüssigkeit hin- zugefügt, bis die Lösimg A\äeder klar mrd. Die Bestimmimg wii'd folgendermafsen ausgeführt: Man mifst 25 ccm Harn mit einer Pipette ab, giefst in ein kleines Becherglas und fügt etwa 1 g doppeltkoMensaiu-es Natrium hinzu, sowie 2 — 3 ccm Ammoniakflüssig- keit, die einen Niedersclüag von pliospliorsaurem Ammonium- Magnesium hervorruft. Werden dann 1 — 2 ccm der ammoniakalischen Silberlösung hinzugesetzt, so fällt die Harnsäure als Silbersalz nieder; der Niedersclüag wird auf einem Asbestfilter gesammelt und sorgfältig gewaschen, bis das ablaufende Wasser kerne Silberreaktion mehr zeigt. Das liarnsaure Salz wird dann in einigen Kubikcentimetern Salpetersäiu^e gelöst, das Filtei' gespült und das Silber in dieser Lösung nach Yolhard bestimmt. Zu dem Zwecke fügt man einige Tropfen Eisonalaunlösung liinzu und ti"öi)felt allmählich die centinonnale Lösimg von Schwefelcyanammonium hinein. Es entsteht ein Niederschlag und eine rötliche Färbung. Letztere verschwindet beim Unirüliren, sobald sie bleibt, ist die Titrierung zu Ende. Die Harn- säuremenge läfst sich leicht berechnen. Enthält der Harn Eiweifsstoffe, so sind dieselben vorher zu entfernen. Ist soviel Harnsäiu-e oder harnsaiu-es Salz vorhanden, dais der Harn tinibe Avird, so miifs der Harn vor An- stellung des Versuches verdünnt Averden. T. Unterscheidung von Chrysophansäure und Santoninfarb- stoff im Harn, von G. Hoppe-Seyler. 3) Nach Eingabe von Senna, Cluysarobin, Rhabarber und Santonin gehen gelbe Farbstoffe in den Harn über, die mit Alkalhi sich rot färben. Es Hanisäure- beBtimmuug. Chrysophan- säure, Sauto?iia- farbstoffe im Harn. 1) Die Lehre vom Harn, S. 223. 2) Zeitschr. anal. Chem. 1886. 25, S. 165; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 320 d. E.; Chem. Centr.-Bl. 18SG, 17, S. 891; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 298. 3) Berliner khn. Wochenschr. 1886, S. 436; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 267; Chem. Centr.-BI. 1886, 17, S. 747. Jahresbericht 1886. 30 466 Tierproduktion. handelt sich bei den ckei ersten nm Chrysophansäiu-e, dei- Santoninfarbstoff ist noch nicht bekannt. Der Verfasser empfielüt zur Unterscheidung den mit Natron alkalisch gemachten Harn mit Amylalkohol zu schütteln. Der Santoninfarbstoff, nicht aber die Clirysophansäm-e gehen in den Alkohol über. Der saure Santoninham giebt erst, nachdem er alkalisch gemaclit, dann mit Essigsäure angesäuert und längere Zeit gestanden hat, den gelben Farbstoff an Alkohol ab, wird aber von diesem an aUcalihaltiges Wasser abgegeben. Clirj'sophansäure entlialtende Harne geben auch bei saiu-er Reaktion den Fai-bstoff leicht an Amylalkohol ab; diesem wird er durch ammoniaklialtiges Wasser beim Schütteln entzogen. Auch durch das Speck- tralverhalten der diu-ch Alkali erzeugten roten Färbung ist die Unterschei- dung möglich. Die des Santoninharns zeigt einen breiten Absorptions- streifen, der Clu-ysophansäiu'e enthaltende Harn zeigt keinerlei charakte- listische Absorptionsverhältnisse. T. Tiypsin 2ur Frage der Trypsinausscheidung durch den Harn nebst einer Methode zum Nachweis kleiner Trypsinmengen, von H.Leo.') Verfasser wendet sich gegen die Gehrig 'sehen Versuche über Tiypsin- ausscheidung etc. im Harn. Seine wesentlichsten Eimvände sind die fol- genden: Mit Sodalösimg übergossenes Fibrin zeigt, entgegen der Behaup- timg Gehrig's, nach tagelangem Stehen bei Brutwärme Fäiüniserschei- nimgen, durch die FiVirin, freilich nur ein geringer Teil in Lösung geht. Sodann wendet sich Verfasser gegen die von G ehr ig angewendete All des Trypsinnachweises überhaupt, der weiter nichts darthue, als dafs im Harn ein durch Kochen bei 100° zerstörbares Agens vorhanden ist, dafs die Fähigkeit besitzt, den mit Magdalarot gefärbten Fibrinflocken einen Ted des Farbstoffs beim Brüten in Sodalösung zu entziehen, ohne dafs irgend- wie dadureli nachgewiesen werde, dafs dieses Agens Tiypsin sei. Den von Gehrig gefimdenen hemmenden Einflufs des Thymols auf die Fermentwirkung erklärt Verfasser durch die Hemmimg der Fäiünis durch Thymol in den Versuchen Gehrig's. Die Regelmäfsigkeit der Gehrig' sehen Versuchsergebnisse läfst Verfasser nicht als Beweis für die Richtigkeit derselben gelten. Derselbe stellt des weiteren Versuclie an, in welchen der hemmende Einflufs geringer Thyraolwirkimgen auf die Ferment- wirkung nochmals untersucht wird und zwar nach der von G ehr ig ange- wandten Methode, welche auf die tiypsinabsorbierende Fähigkeit des Fibrins sich gründet. Näheres vergleiche man im Original. Die Versuche, bei denen diu-ch eine verbesserte Methode der Verfasser in den Stand gesetzt war, Tiypsinmengen noch mit Sicherheit nachzuweisen, welche dem Trypsin- gehalt von einem Tropfen eines Glycerin-Pankreasextraktes auf ein Liter Wasser entsprechen, führte zu dem Ergebnis, dafs der Harn (mensclilichor Ham und Hundeliarn) wenn überhaupt, so jedenfalls weniger Tiypsin ent- hielt als einem Tropfen Pankreasextrakt a\if 1000 ccm Wasser entspricht. T. Zucker- Zur quantitativen Bestimmung des Zuckers und der sog. 'im*Harn?*'' reduzierenden Substanzen im Harn mittelst Fehling'scher Lösung, von J. Munk. 2) 1) Pflügers Arch. 1886, 39, S. 246; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 20 u. 22; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 479. 2) Arch. pathol. Anat. 105, 8. ü3; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 20 d. R, B. Tierchemie. 467 Der Verfasser filtriert das Titi-ationsgemiscli am Endo der Titrierung Tim die Entfärbung zu erkennen, und fügt demselben Calciumclüondlösiuig hinzu, luu ein klares kupferoxydfreies Filtrat zu erhalten. Von einer 15%igen Lösung wurden bei diabetischem Ham auf 10 com Fehling'scher Flüssigkeit 3 — 15 Tropfen venvcndet, bei normalem Ham 2 — 3 ccm, bei letzterem wurden 5 ccm Harn zugegeben und mit 0,5 % Zuckerlösimg zu Ende titriert. Die Menge der reduzierenden Substanzen im normalen Menschenharn wiirdc 0,1 G — 0,47%, im Mittel 0,3% Traubenzucker ent- sprechend gefunden. Der Verfasser übt Kritik an der Methode von Flückiger, Salkowski, AVorm-Müller und Hagen. Ein Hund von 11 kg, der sich im Stickstoffgieichgewicht befand, schied bei Fleisclmalnung täglich 0,37 bis 1,289, im ]\[ittel 0,802 g reduzierender Substanz (als Glukose berechnet) aus, bei kohleliydrathaltigcr Nalu-ung im Mittel 0,G82, bei Hunger 0,G72, die nach des Verfassers Ansicht wesentlich von zersetztem Eiweifs stam- men. T. Verhalten des Allantoins bei der Bestimmung des Harn- stoffs im Urin vermittelst Natriunihypobromit, von P. Malerba. ^) Der Verfasser liat gefunden, dals auch aus dem Allantoin ebenso wie aus der Harnsäiue die Hälfte des darin enthaltenen Stickstoffs dadurcli in Freiheit gesetet wird. T. Experimentelle B eiträge zur quantitativen Oxalsäurebestim- mung im Harn, von 0. Nickel. 2) Der Verfasser empfielüt das folgende Verfaliren: Der Ham wTi'd mit Ammoniak, Nati'onlauge oder Kalkmilch alkalisch gemacht ; die ausgefallenen Erdphosphate werden schnell abfiltriert, das Filtrat wiitl nach dem Ein- dampfen mit starkem Alkohol gefällt, wieder filtriert, nach 2tägigem Stehen mit Alkohol und Wasser ausgewaschen imd das Kaliumoxalat auf dem Filter in wenig heifser Salzsäiu-e gelöst, die Salzsäurelösmig macht man sodann alkalisch, sammelt den ausgefallenen oxalsam-en Kalk, trocknet, glüht und wägt als Ätzkalk. T. Ein neues Verfahren zur Bestimmung des Harnstoffs mit Hypobromitlauge, von E. Pflüger. 3) Verfasser hat unlängst in Gemeinschaft mit F. Schenk*) nachgewiesen, dafs zum Zwecke der Harnstoff bestimmung die Knop 'sehe Bromlauge nicht verdünnt werden darf, wenn man nach Hüfner's Methode die richtigen Werte erhalten -will. Da aber dann die Methode aufserordentlich kost- spielig wird, so hat Verfasser ein Verfaln-en ausgearbeitet, um mit einem ganz kleinen Volumen verdünnter Bromlauge dieselbe kräftige Wirkung wie mit grofser Menge konzentrierter Knop 'scher Lösimg zu erzielen. Ham lieferte nach 24 stündigem Stehen nach Hüfner's Methode immer melir Stickstoff als der frisch verarbeitete. Verfasser gründete hierauf eine Methode, in der die FermentwLrkimg diuch Ätznatron ersetzt wird. Vorliegende AUantoin. Verhalten gegen Bromlauge. Harnstoff- bestimmuug. 1) Gazz. chim. 1885, 15, S. 531; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 252 d. R. 2) Inaug. Diss. 1886, Berlin, Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 860; Eop. anal. Chem. 1886, 6, S. 706; Chem. Centr.-BI. 1886, 17, S. 860. =)) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 503; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 791 d. R.; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 117. *) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 325, vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 470. 30* 468 Tierproduktion. Arbeit befafst sich, zunächst mit den Vor versuchen, welche feststellen sollen, in-vNäeweit nach entsprechendem Zusatz von Nati'onlauge Harnstofflösungen mit verdünnter Bromlauge den richtigen Stickstoffgehalt liefern. Inbeh-eff der Einzelheiten und des für den vorliegenden Zweck konstruierten Appa- rates vergleiche man das Original. Das neue Verfalu-en erwies sich mit einem Beobachtrmgsfehler behaftet, der für Harnstoff lösungen von 0,25 ^/o bis 1 %, 3,6 bis 3,9 ^/q beträgt und demnach kleiner ist als bei Anwen- dung unverdünnter Lauge nach Hüfner ( — 4,2 O/^^). T. Stickstoff- Über eine Methode, den Stickstoffgehalt des menschlichen bestimmung ' '-' im Harn. Hames scliuell annäherungsweise zu bestimmen, von E. Pflüger und K. Bohland.1) Da es bei der Harnstoff bestimmung nach Bunsen oder Hüfner not- wendig ist, annähernd den Prozentgehalt des Harnes an Harnstoff zu kennen, ebenso dieses bei der von den Verfassern ausgearbeiteten Modifikation der Kjeldahl'schen Methode vorteilhaft erscheint, so sclüagen Verfasser für diesen Zweck folgendes Verfaliren vor: „Auf eine Glasplatte bringt man eine Reihe von dicken Tropfen, welche aus mit "Wasser angerührtem Bikarbonatbrei bestehen, mifst mit der Pipette 10 ccm Harn in das Becherglas und läfst aus einer Bürette je 2 resp. 1 ccm Lieb ig 'scher Quecksilberlösung einfliefsen, schwenkt um und bringt mit einem Glasstab einen Tropfen des Harns auf den Tropfen Bikarbonat- brei. Bleibt alles weifs, so fälui; man mit dem successiven Zusatz der Quecksilberlösung fort, bis die Mischung des Harntropfens mit dem Bikar- bonatbrei gelbe Farbe annimmt und diese bei dem Zerrüliren mit dem Glas- stab nicht mehr verschwindet, sondern bleibt. Dann liest man die Zalil der verbrauchten Kubikcentimeter Quecksilberlösung ab und multipliziert mit 0,04, um den Prozentgehalt des Harns an Stickstoff annähernd zu kennen." Es wird hierbei weder Clilor, Schwefelsäure noch Phosphorsäure aus- gefällt, nicht neutralisiert noch eine Korrektiu' eingeführt. Die in einer Tabelle zusammengestellten Ergebnisse beweisen die Brauchbarkeit des Verfahrens. T. Harnstoff- Bestimmung des Harnstoffs im menschlichen Harn mit Brom- bestimmuDg ^ im Harn, lauge, vou E. Pflügcr Und K. Bohland.2) Harn vmrde mit Phosphorwolframsäure und Salzsäure ausgefällt, nach 24 — 28 Stimden abfiltriert, mit Kalkpulver neuti-alisiert und abermals filtiiert. Ein Teil -wairde ziu- Analyse nach der von den Verfassern verbesserten Methode Bunsen 's 3), ein anderer Teü nach der neuen Brommethodo*) ana- lysiert, es ergab sich die voUe Brauchbarkeit der verbesserten Brommethode auch für den Harn. T. Bunsen's Verbesserung der Harnstoff-Analyse von Bunsen, mit Berück- anaiyae. sichtiguug der Stickstoffhaltigen Extraktivstoffe im mensch- lichen Harn, von E. Pflüger mid K. Bohland.^) 1) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 573; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 790 d. E. 2) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 143; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 117. 3) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 468, 469. *) Ebd. S. 468. 6) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 575; ref. Berl. Ber, 1886, 19, S. 790 d. R. B. Tierchemie. 4G9 Yerfasser stellen die Vorschriften für Ausfülimng der Methode, die sie anf Grund zahlreicher Versuche für gut befanden, folgenderart zusammen : Zuerst werden die Reagentien geprüft, 25 ccm Hanistoiflösung (2 — 4 %) -\- 2,5 ccm Salzsäure (spez. Gew. 1,124) -|- 25 ccm Phosphor^volframsäure werden in ein Kölbehen abgemessen und dasselbe mit einem Stöpsel luft- dicht geschlossen. Die Mischung mufs dauernd klar bleiben. Hierauf wird der Stickst offgchalt des Harns annähernd bestimmt,') um die ]\Ienge von Schwefelsäure, welche liei der Destillation zur Ammoniakbindüng vorgelegt ■werden mufs, annähernd berechnen zu können. Zur Anstellung des Vor- versuchs werden 10 ccm Harn imd 1 ccm Salzsäure in ein Becherglas abgemessen und so lange Phospliorwolframsäure hinzugefügt, bis eine filtrierte Probe bei erneutem Zusatz von PhosiDhorwolframsäurc 2 ]\Iin\iten klar bleibt. Eine später einti'etcndc Trübiuig ist nicht zu beachten. Aus einem auf Ausgufs sorgfältig gcaichten Kolben wurden 200 ccm Harn in emen gi-öfseren Kolben abgemessen, mit 20 ccm Salzsäiu-e (spez. Gcav. 1,124) versetzt, so- wie mit der nach dem Voi^versuch berechneten Menge Phosphorwolframsäure, der Kolben luftdicht gesclüossen .imd 24 Stimden stehen gelassen. Das Volum der Mischung war stets gleich dem der Summe der Volumina der einzelnen Bestandteile. Sodann wird dm-ch ein ti-ock-nes Filter filtriert und von dem Filtrat in einen geaichten Kolben 200 ccm abgemessen. Nach vollständigem Abti'opfen des Filters mifst man das Volmn des durch Phosphoi-wolframsäiu-e entstandeneu Niederschlags nach einem von den Verfassern gegebenen Ver- fahren. Der gut getrocknete Niederschlag wird in ein mit Peti-oleumäther teil- weise gefülltes kalibiiertes Eolu- gebracht imd die Volumvermehnmg beobachtet. Nach Ausfülu'ung dieser Volummessung bereclmet man die stattgehabte Kontraktion der Flüssigkeit. Der Felüer, welcher durch Aufserachtlassimg derselben hervorgerufen wird, ist nm selir klein. Die 200 ccm saiu-es Filtrat werden nun mit Kalkpulver (Ca [OHJg) zenieben, bis zum Eintritt deutlicher alkalischer Eeaktion imd dann in ein Kölbehen filtiiert. In älm- licher Weise wie oben wird nun konstatiert, ob durch Fällimgen und Salz- büdimgen das Volmnen der Flüssigkeit sich verändert hat und die nötige Korrektur eingeführt. Bei Vernaclüässigung derselben ist der Felüer im Mittel jedoch ebenfalls irrelevant. Das durch Kalk alkalische Filti-at -ward mit Chlorbaiyumlösimg, nach Salkowski, versetzt und nach dessen Vor- sclu-iften verfahren. 2) Das durch Erhitzen im zugeschmolzenen Rohr ge- bildete Ammoniak wird mit Mg 0 oder Na OH in Yio Schwefelsäiu-e destil- liert imd deren Überschufs mit JK, JO3K und Natriumhyposulfit bestimmt, sowie die Kohlcnsäm-e durch Auspumpen. Die Kohlensäm-e ergiebt stets ffir den Harnstoff" einen kleineren Wert als das Ammoniak. Man kann mit hinreichender Genauigkeit den Harnstoif aus dem Ammoniak bei Ab- zug von 3^/0 von dem erhaltenen Werte bestimmen. T. Über die Titration des Harnstoffes mittelst Bromlauge nach '"^Harnstofe* der Methode des Dr. H. J. Hamburger, von E. Pflüger mid Frie- mit srom- drich Schenk. 2) lauge. ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band, S. 468. 2) Zeitschr. phvs. Chem. 4, S. 54, 62. 3) Ptiüger's Arch. 1886, 37, S. 399; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 248; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 788 d. K. 470 Tierproduktion. Harnstoff- bostimmung. Httfner'B Harnstoff- bestimmuDg. Hamburger's Yerfahren giebt viel zu hohe Resiütate. Der Titer der Bromlauge verändert sich rasch und leicht. Die Felder werden ge- ringer, wenn man imter gewissen von dem Verfasser näher beschriebenen Umständen arbeitet. D. Über die Bestimmung des Harnstoffs im menschlichen Harne nach der Methode von Knop-Hüfner. Kritische Unter- suchung, von E. Pflüg er und F. Schenk, i) Die Untersucliung ergiebt, dafs die Knop-Hüfner 'sehe Methode ent- gegen der in neuen Lehi-büchern ausgesprochenen Ansicht nicht den vollen Stickstoffgehalt des Harnes lief eil; trotz der Hü fn er 'sehen Addition und des aus Ammoniaksalzen, Harnsäure, Kreatinin u. s. w. liinzukommenden Stickstoffs (im Mittel 7,5 % mit Schwankungen von 1,2— 12,1 7o)- Es lehrt die Untersuchung ferner, dafs neben dem Harnstoff im Harne eine viel gröfsere Menge stickstoffhaltiger Körper vorkommt als man anzu- nehmen gewohnt war. Diese vergröfsern den Hüfner' sehen Korrektions- koeffizienten. Bei Versuchen mit verdünnter Lauge ist ti'otz der Korrektur das Verhältnis des Harnstoffs zu den übrigen stickstoffhaltigen Körpern ein viel kleineres als die mit unverdünnter Lauge angestellte Analyse zeigte. Die wie gebräuchlich verdünnte Lauge giebt trotz KoiTcktur einen z\i nie- drigen "Wert füi- den Harnstoff, vielleicht dadurch hervorgerufen, dafs die verdünnte Lauge aus einer Lösung reinen Harnstoffs viel melir Stickstoff frei maclit als aus einer Lösung, welche wie der Harn neben Harnstoff noch andere Körper enthält. Verfasser bestreiten auf Gnmd dieser Ver- suche die Anwendbarkeit der Methode so lange, bis der Beweis geliefert ist, dafs der für den Harnstoff als solchen nach Hüfner ermittelte Wert nur einen irrelevanten Felder in sich trägt. T. Prüfung der Harnstoffanalyse Hüfner's mit Hilfe der von uns verbesserten Methode Bunsen's, von E. Pflüger und K. Boh- land.2) Verfasser prüfen, nachdem sie früher gefunden, dafs der Stickstoff- gehalt des mensclüichen Harnes nach Hüfner's Methode zu klein gefunden \vird, ob diese für den Harnstoff richtige Residtate giebt, wie das Jacoby beliauptet. Die Ergebnisse sind in 3 Tabellen zusammengestellt. Die erste ent- hält die z. T. von F. Schenk-'') ausgeführten Analysen mit verdünnter Knop- scher Lauge, die zweite die mit denselben Harnen ausgeführten Kolden- säureanalysen zur Ermittlimg des Hai-nstoffs nach der verbesserten Bunsen- schen Methode, die dritte eine vergleichende Zusammenstellung der wesent- lichen Resiütate aus Tabelle H imd HI. Sie lelu't, dafs die Hüfner 'sehe Methode sowie die Bunsen'sche bisweilen nicht befriedigende Resiütate liefern. Jedoch ändert sich mit wechselnder Beschaffenheit des Harnes der Beobachtungsfelüer und kann bis -\- 10 "/o steigen, ohne Ausnahme ist er positiv. Die Versuche Pflüger's und Schenk's beweisen, dafs der nach Hüfner für den Gesamtstickstoff gewonnene Wert stets negativ ist imd 1) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 325; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 789 d. K. 2) PHüger's Arch. 1886, 39, S. 1; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 468; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 790 d. R. ") Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 325; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 473. B. Tierchemie. 471 fast in der gleichen Grenze sclnvankt. Die Methode kann daher weder zur Bestimmung des Gesamtstit-k Stoffs nocli des Harnstoffs verwendet Avcrden, wenn Fehler von 10 % ausgcscldossen sein sollen. T. Über ein neues ^''erfahren zur Bestimmung des Globulins im Harn und in serösoi Flüssigkeiten, von Julius Pohl. ^) Verfasser empfiehlt zur quantitativen Bestimmung des Glob\ilins den mit Ammoniak bis zum Yersclnvinden der saueren Reaktion und dem gleichen Volum gesättigter Ammousulfatlösung versetzten Harn eine Stunde stehen zu lassen, den Niederschlag ai;f einem gewogenen Filter zu sammeln, mit halbgosättigter Ammonsulfatlösung auszuwasclien, bei HC zu trocknen, zu wägen und zu veraschen. D. Über EiAveifs im normalen Harn, von Karl Posner. ^) Nach des Verfassers A^crsuchen befindet sich in dem Niederschlage, welchen Alkohol imd Tannin im Harn erzeugen, ein Körper, welcher allen ausgeführten Reaktionen nacli mit dem Serumeiweifs übereinstimmt. D. Notiz, die Nylander'sche Ziickerreaktion betreffend, von E. Salkowski. 3) Nach Einnalmie von Rhabarber zeigt auch normaler Harn die Nylander- sche Reaktion, Infuse von Rhabarberwurzeln verhalten sich ebenso. T. Über die quantitative Bestimmung der sogenannten redu- zierenden Substanzen im Harn, von E. Salkowski.*) 5 com Harn werden mit ebensoviel Natronlauge vom spez. Gewicht 1,34 und 3 — 6 ccm 10 7o Kupfersulfatlüsung 5 Minuten lang gekocht, mit Wasser verdümit, mit Salzsäure, jedoch nicht zu stark, angesäuert, auf ca. 100 ccnv aufgefüllt luid mit einer verdihinten Lösung von Rhodan- kalium in möglichst geringem Überschufs gefällt; das ausgeschiedene Kupfcr- rhodanür wird nach 24 Stunden gesammelt, bei 115 « getrocknet und ge- wogen. GOT Teile dessellien ents[)rechen 180 Teilen wasserfreien Trauben- zuckers. In 4 Proben nonnalen Harns, deren spez. Gewicht zwischen 1014 und 1025 schwankte, fand der Verfasser ein Reduktionsvennögen , das einem scheinbaren Zuckergehalt von 0,254 — 0,59G^/o, im Mittel 0,408% entsprach, also etwa doppelt so grofs war als das nach Flückiger^) be- stimmte. T. Über das Verhalten der Isaethionsäure im Organismus und den Nachweis der unterschwefligen Säure im Harn, von E. Sal- kowski. ^) Verfasser hat früher Versuche mit Isaethionsäure ausgeführt, welche ein anderes Ergebnis wie cüe neuerdings von Hefftei''^) angestellten 1) Arch. experim. Pathol. 188(3, 20, ö. 42G; rcf. Berl. IJer. ISSG, 19, S. G12; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 861. 2) Virchow's Arch. pathol. Anat. 1886, 104, S. 497; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 730. 3) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 43.3; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 358, *) Ceutr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. IGl; ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 787; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 75 d. R. 6) Berl. Ber. 19, S. 113, d. R. c) Pilüger's Arch. 1886, 39, S. 209; ref. Zeitschr. analyt. Clicm. 1887, 26, S. 265. '') Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 358. Globulin. Xylander- sohe Ziickor- reaktioii. Redu- zierende SubstauzGQ im Haru. Verhalten der läaethion- säure. 472 Tierproduktion. lieferten. Nach Salkowski Avird beim Pflanzenfresser die Isaethionsäure als Natiiumsalz, gleichgültig ob in den Magen oder nnter die Haut gebracht, zum Teil zu SchAvefelsäm-e oxjxliert; nur bei der Einfuhi" in den Magen enthält der Harn gleichzeitig unterschweflige Säiu-e, die diu-ch Reduktion ün Dannkanal entsteht. Beim Hunde wü'd durch das Natriumsalz imier- Mch genommen die Schwefelsäm^e unverkennbar gesteigert, unterscliweflige Säiu-e wiutle nicht gefimden weder vor noch während der Isaethionsäure- füttenuig. Nach Heffter wird Schwefelsäure nicht gebildet imd Isaetliion- säure wahrscheinlicli zum gröfseren Teil als luiterschweflige Säm-e, zum kleineren Teü in unbekannter Form (Isaethionsäm^e) ausgeschieden. Sal- kowski hält diese Versuche Heffter 's vornehmlich aus dem Gnmde für nicht beweisend, dafs ohne Konti'olle des Eiweifszerfalles es nicht entschieden werden kann, ob die Schwefelsäiu-esteigenmg dm-ch Einfulu- der betreffenden Substanz oder dm-ch einen gesteigerten EiweifszerfaU hervo)"gerufen ist. Aus diesem Grunde wiederholt er auch seinen fi-üheren Versuch. Derselbe bestätigt betreffs der Schwefelsäm-e, zunächst im Gegensatz zu Heffter, nach der Einfuhr von Isaetliionsäure bei Eleischnalmmg, dafs etwa ^jio derselben zu Schwefelsäiu-e oxydiert wiu'den. Eine Steigerung des Eiweifs- zerfalles hatte nicht stattgefunden. Bezüglich der unterschwefligen Säiu'e, über deren Bestimmung man das Original vergleichen wolle, fand Salkowski abweichend von seinem fi'üheren Versuch eine vermehrte Ausscheidung. Verfasser bespricht dann noch weiter kritisch die Versuche Heffter 's, besonders die über das Vorkommen der unterschwefligen Säm-e im mensch- lichen Harn, und hält weitere Versuche für notwendig. Näheres die Quelle. T. Über die quantitative Bestimmung der Schwefelsäure und Ätherschwefelsäure im Harn, von E. Salkowski.*) Verfasser prüft die von Bau mann angegebene Methode der Bestim- mung der genannten Substanzen im Harn namentlich rücksichtlich der Zeit des Erhitzens, welche nach dem Ansäuern zur vollständigen Spaltmig der Ätherschwefelsäiu-en notwendig ist und dann rücksichtlich der Bedingungen, dui'ch welche eine möglichst vollständige Abscheidung des Baryumsiüfates en-eicht wüxl. Inbetreff' des ersten Punktes ergab sich, dafs man bei An- wendung von 10 ccm Salzsäure auf 100 ccm Harn sicher durch 15 Mi- nuten dauerndes Erhitzen auf freiem Feuer unter gelindem Sieden eine vollständige Spaltung der Ätherschwefelsäuren bewerkstelligt. Inbezug auf die Löslichkeit des Baryumsull'atcs im angesäuerten Harn fand er, dafs dieselbe zwar etwas gi'öfser ist, als die im Wasser von gleichem Salz- säm-egehalt, jedoch selbst bei hohem Salzsäm-egehalt so gering, dafs es Iceincn Zweck liatte zu versuchen, ob eine geringere Salzsäiu-emenge als 10 ccm auf 100 ccm Harn die vollständige Spaltung der Ätherschwefelsäm-e bewirken. T. Zur Kritik der Harnstoffbestimmung nach Plehn, von F. bestimmuDg, Sclieuk. ^) F. Plehn u. H. J. Hamburger haben versucht, aus dem Volumen der Bromlauge, welche zm* Oxydation des Hanistoffs erforderlich ist, den Hamstoligehalt einer Lösung zu bestimmen. Die Methode Hamburger's Bestimmung der Schwefel- säure und Äther- schwefel- säure. Plehn's Hamatoff- 1) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 346; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 775 d.E. 2) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 563; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 788 d. R. B. Tierchemie. 473 ist unlängst Iviitisch goitrüft Avordcn. i) Verfasser xinterziolit Plelm's Methode einer rrül'ung, bei der sich ergiebt, dais dieselbe zu grofse Werte für den llarnstolf liefert, dals im Harn sich also noch K()rper befinden, welche leichter als Harnstoff oder gleichzeitig mit ihm durcli Hypobromit oxydiert werden. Verschiedene Harne enthalten verschiedene Mengen dieser Körper, es folgt, dafs die Beobachtungsl'ehler auch verschieden sind, also kein Korrelctionskocffizient eingefiüirt werden kann; es kann auf diesem Wege demnach weder der Harnstoff noch der Gesamtstickstoff bestimmt worden. T. Über den Korrektionskoeffizienton bei Hüfner's Brommethode, von F. Schenk. 2) Dm-ch die Ai'beit wird das Ergebnis früherer vom Verfasser angestellter Untersuchungen 3) bestätigt, dafs Bromlaugen von verschiedener Konzen- tration verschiedene Werte füi- die Menge des im Harne enthaltenen Harnstoffs auch dann ergeben, wemi nach Hüfner die den verscliiedenen Konzenti-ationen der Bromlauge entsprechenden, dm-ch Versuche mit be- kannten L()Simgen reinen Harnstoffs gewonnenen Kon-ektiu-en berücksichtigt werden. Die dem walu-en Werte am nächsten kommende Konzenti-ation imd Kon-ektm- ist unbekaimt. T. Über Stickstoffbestimmimgen nach Varrentrapp, Will und Kjeldahl im Herbivorenharn und in der Milch, von H. Weiske.^) Verfasser berichtet über die Versuche, welche E. Flechsig und E. L. Krüger in seinem Auftrage ausgeführt haben, imi die Anwendbarkeit des Kjeldahl 'sehen Stickstoff bestimnnmgsverfahrens auch^) auf dem besonderen Gebiete der Harn- imd l^Iilchanalj^se darzuthun. Sie liefei'ten dm-chweg sehr günstige Zalüen, ganz in Übereinstimmung mit dem, was bereits Kreusler, sowie Pflüger imd seine Schüler, u. A,^) unter denselben oder älmlichen Verhältnissen gefunden haben, D. Über eine neue Form des Urometers, von Felix Bellamy. '^) Schätzung der Eiweifsmenge im Harn mittelst des Esbach- schen Albuminimeters, von J. E. Blomfield^) und P. Guttmann. 9) Über die Bestimmung des Stickstoffs und der Chloride im Hundeharn, von K. Bohland.^*^) Über eine neue Benützungsweise des Jodjodkaliums bei der Untersuchung auf Alkaloide und besonders auf Leukomaine im Harne, von Chibret und Izarn.^') HUfnet's Brom- methode. Stickstoff- bestimmung in Harn uud Milch. 1) Pflüger's Arch. 1886, 37, S. 309. 2) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 511; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 788 d. R. 3) Ebend. 1886. 38, S. 325. *) Landw. Versuchsst. 1886, 33, S. 305; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 266. ^) Über Prüfung desselben überhaupt siehe diesen Jahresbericht. 6) A. a. 0. 7) Journ. Pharm. Chira. 1886, [6], 13, S. 178; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 328; Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 602. «) Lancet 1886, S. 153; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 122. ") Berl. klin. Wochenschr. 1886, S. 117; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 122. 10) Ygl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 489; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 571 d. R. 11) Compt. rend. 1886, 102, S. 1172; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 514 d. R.; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 540. 474 Herproduktion. Apparate zur Bestimmmig des Harnstoffs mit unterbromig- saiirem Natron, von Ch. Doremus. ^) Zum Nachweis von Eiweifs im Harn, von P. Fürbringer.2) Über den Wert von Brücke's Methode der Entfernung der störenden Substanzen bei Bestimmung der Glukose im Urin, von E. M. Green. 3) Über eine Fehlerquelle bei Bestimmung des Harnstoffs nach der Hypobromitmethode mit dem Apparate von Rüssel und Weit, von W. D. Green.*) Über einige Indolderivate, von S. Hegel. 5) Notiz über die volumetrische Bestimmung des Gesamtstick- stoffs im Harn und in anderen Objekten aus dem Tierkörper, von J. Horbaczewski. 6) Über das Urethan in analytischer Beziehung und seinen Nachweis im Harn, von Georg Jacquemin. '^) Die Fehling'sche Lösung als Reagens zur Prüfung des Harns, von L. Jollj^Sj Über Azotometrie und Azotometer, von W. Knop. 5) Nachweis von Aceton im Harn, von Chautard, nebst Bemer- lamgen, von Lebel. ^^) Über die Gegenwart von Verdauungsfermenten im normalen und pathologischen menschlichen Urin, von Mya imd Belfanti.^^) Nachweis von Morphin im Harn, von Notta imd Lungan.^^^ Über einige, die Phosphate des Harns betreffende Verhält- nisse, von A. Ott.^^j Über das Verhältnis der Reaktion zur Bestimmung des Albu- mins und Globulins im Harn, von A. Ott.^*) ») Journ. of Americ. Chem. Soc, Vol. 7, No. 3, 1885; Arch. Pharm. [3], 23, S. 601; Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 143. 2) I). med. Wochenschr. 1885, S. 467; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 285. 3) Amerio. Chem. Journ. 8, S. 139; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 590 d. E. *) Americ. Chem. Journ. 8, S. 124; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 589 d. R.; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 267; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 892. 6) Ann. Chem. 1886, 232, S. 214; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 674. 6) Wiener med. Jahrb. 1886, S. 117; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 680; Med. Centr.-Bl. 1886, 24, S. 590; Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 117. 7) Compt. rend. 1886, 103, S. 205; ref. Journ. Pharm. Chim. 1886, [5], 14, S. 177; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 743. 8) Journ. Pharm. Chim. 1886, |6], 13, S.3S8; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S.411. 3) Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 501. 10) Sitz.-Ber. d. Soc. chim. de Paris, Sitz, vom 17. Nov. 1885; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 71. ") Gazz. degli ospitali 1886, 1, nach Centr.-Bl. f. klin. Med. 1886, No. 26, S. ?; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 575 ; vgl. diesen Jahresbericht und Band, S. 466, 479. 12) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 493; neuerdings ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 145. 13) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 482; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 494 d. R.; Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 279. 1*) Prager med. Wochenschr. 1886, No. 7, S. nicht angegeben ; ref. Med. Centr.-Bl. 1886, 29, S. 332; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 540. B. Tiercheraie. 475 Über die Bostimmung des Stickstoffs im menschlichen Harne, von E. Pflüger imd K. Bohland. i) Über den Multiplikator bei der Bestimmung des Zuckers im Harn nach Roberts, von Worm-Müller. 2) Zur Frage über das Vorkommen von Zucker im normalen Harn, von C. Schilder. 3) Über experimentell am Menschen zu erzeugende Albuminurie, von J. Schreiber.*) Über die Bestimmung der Nitrate im Harn, von Th. Wej'l \uk1 A. Meyer. 5) Über den Nachweis von Quecksilber im Harn, von A. Wolff mid J. Nega.6) Ältere und neuere Harnproben und ihr praktischer Wert, von F. Penzoldt.7) 2. Aufl. Jena 1886. 3. Verschiedenes. Auffindung des Acetons in Flüssigkeiten, namentlich in einigen pathologischen Fällen, von P. Chautard. 8) Um Aceton im Urin von Diabetikern nachzuweisen, empfiehlt der Ver- fasser eine Losung von 0,25 g Fuchsin in 500 g "Wasser, die durch schwefe- lige Säiu"e entfärbt worden ist. Hiervon genügen einige Tropfen, um in 15 — 20 ccm Urin die Reaktion hervorzurufen. Ist der Urin stark gefärbt oder der Acetongehalt gering, so werden 200 ccm. Urin langsam der Destillation imterworfen und die zuerst übergehenden 15 ccm auf Aceton untersucht. T. ITber Mucin im Harn, von Heinrich Citron. ^j In zersetzten und alkalisch gewordenen Urinen, bei Blasenkatarrh, findet sich ein durch Essigsäure fällbarer, im Überschusse des Fällungsmittels im- löslichor Körper, den Verfasser auf Grund seiner Reaktionen füi' einen Ei- weifs- bezw. Nukleinabkömmling (s. „Mucin") hält. Eine ähnliche Substanz kommt auch bei echter Albuminiu-ie vor oder in Urinen, die gewöhnliche Eiweilsstoffe gar nicht enthalten. D. Ver- schiedenes. Aceton. 1) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 188.5, S. 494; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 215 d. R. 2) Zeitschr. anal. Chein. 1886, 25, S. 281; nach Pflüger's Arch. 1885, 37, S. 479; ref. Berl. Ber. 188C, 19, S. 585. 3) Wiener med. Blätter 1886, No. 13, S. ?; [ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 121. *) Arch. e.xperim. Pathol. 20, S. 85; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 416 d. K; ebd. S. 173. 5) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 495; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 359 d. R. ß) Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 116: nach Deutsche med. Wochenschr. 1886, S. 256, 272; vcrgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 492; Monatsh. prakt. Dermatol. 1886, S. 270; Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 500; Cham. . Centr.-Bl. 1886, 17, S. 540. 7) Ebend. 8) Bull. soc. chim. 45, S. 83; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 185 d. R.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 40. 9) Ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 775. Mucin im Harn. 476 Tierproduktion. Fermente im Harn. Darm- fänlnis. Über Fermente im Harn, von F. Gehrig. ^) Verfasser fafst die Ergebnisse seiner Yersuclie wie folgt zusammen: 1. Der normale mensclüiclie Hai-n enthält zumeist Pepsin, Trypsin und diastatisches Ferment in wechselnden Mengen. 2. Der Einflufs der Nahnmgsaufnahme auf die absoluten und relativen Mengen der drurch den Hani ausgeschiedenen Fennente macht sich in der Weise geltend, dafs durch sie die Ausscheidimg des Pepsins imd Trj'psins während einiger Zeit vermindert, die des diastatischen Fermentes vermehrt wird, indem die Eiweilsfermente 3 — 4 St\inden nach der Mahlzeit ein ]\Iinimiun haben, das diastatische Fennent da- gegen ein Maximum zeigt. 3. Im nonnalen Hundeham finden sich alle 3 Fermente iimner in nach- weisbaren, das diastatische Ferment allerdings oft in sehr geringen Mengen. 4. Der relative imd absolute Gehalt desselben an allen 3 Fermenten ist am kleinsten einige Stimden nach der Füttenmg. 5. Der normale Kaninchenhai^n enthält bei reichlicher Nahnmgszufuhr stets kleine Mengen von Trypsin imd diastatischem Ferment, kein sicher nachweisbares Pepsin. G. Nach nicht allzu lange andauerndem Hungern enthält der Harn des Menschen, des Himdes und des Kaninchens alle 3 Fermente in reich- licher relativer und absoluter Menge. Zum Schlufs setzt Verfasser seine Stellimg zu den Versuchen Sahli's, sowie auf Gnmd von Versuchen seine Ansicht über die Art der Eintritte der Fennente in den Harn auseinander. Näheres vergleiche man im Ori- ginal. T. Bestimmung der Darmfäulnis durch die Ätherschwefelsäuren im Harn, von V. Morax. ^) Die Bestimmung der unter Umständen für die Diagnose Avichtigen DarmfäuLiis stützt sich nach des Verfassers Ausführungen am besten auf die der Ätherschwefelsäuren im Harn; durch Versuche wird gezeigt, wie diese Methode für eine genaue Kontrolle der Fäulnisprozesse im Darm zu verwerten ist. Verfasser hat dann zwei Bedingungen des Näheren unter- sucht, welche diese Prozesse beeinflussen, nämlich die Bedeutung einzelner Medikamente, über deren Fäuhiis verhindernde "Wirkung im Darmkanal noch keine Erfahnmgen vorliegen, sowie die Ab- und Zunahme der Fäulnis- 2irozesse im Darm imter dem Einflufs von Laxantien. Die Ätherschwefel- säuren wurden nach Baumann bestimmt. Es durften natürlich keine aro- matischen Verbindungen angewendet werden, welche in Ätherschwefelsäure liefernde Substanzen übergeführt werden. Die Versuche "wurden zunächst am Hmide mit Jodoform, salpetersaurem Wismut und Kalomel angestellt. Das erste wirkte, ^y\e die Abnahme der Ätherschwefelsäuren zeigt, stark antiseptisch, das Wismutsalz dagegen niclit. Dmch Kalomeldosen trat mit starken Dm-chfäUen eine erhebliche Abnahme der Darmfäiünis ein, die trotz erneuter Kalomelzufiüir wieder nacli Aufhören der Entleorungen stieg. 1) Pflüger's Arch. 1885, 38, S. 35; ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 573; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 466. '^) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 318; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 565. B. Tierchemie. 477 Heteroxan- thin. Die Versuche am Menschen wurden mit Ricinusöl und Kalomel an- gestellt. DiU'ch das crstere wm'den die Ätherschwcfelsäuren des Hanis ver- melui, d. h. also die Darmfa\ilnis verstärkt. Kalomel zeigte selbst bei Dosen von 0,75 g trotz starker abtulu'cnder "Wirkung gar keinen oder einen nur sehr geringen Einfliifs auf die DarmfiUÜJiis. D. Notiz, den Bau der Harnsteine betreffend, von C. Posner. ') Harnstein*. An frühere ]\[itteilungen anscliliefsend , ^) bestätigt der Verfasser die Beobachtungen Ebstein's über den Bau der Harnsteine und die in den- selben enthaltene organische Substanz. 3) Nach Auflösen des Hauptbestand- teils in geeigneten Lüsimgsmitteln bleiben feine harte Massen zurück, welche sich mit saiu'cr Jodjodlvaliumlösung intensiv gelb bis braim färben. T. Über das Heteroxanthin, von Gr. Salomon. ^) Verfasser hat im Menschenharn einen neuen Xanthinkörper aufgefimdcn und als Heteroxanthin bezeichnet. Die Formel desselben ist wahrscheinlich CgHßN^Og. Dasselbe ist sein- schwer löslich in kaltem, viel leichter in heifsem "Wasser, leicht in Ammoniak. Von salpetersaurem Silber wird es in salpetersaurer und ammoniakalischer Lösiuig gefällt; die Niedersclüäge lösen sich leicht beini Erwärmen, schwer in sein* verdünnter Salpetersäm'e, aus den Lösmigeu scheiden sich sehr gut ausgebildete tafeKörmige und pris- matische Kr3-stalle von salpetersaurem Silberheteroxanthin aus. Heteroxan- tliin wird gefäUt dm-ch essigsaures Kupferoxyd, Phosphorwolframsäm-e, Blei- essig imd Ammoniak, Sublimat und Platinchlorid. Das salzsam-e Salz ist ziemlich schwer löslich, mit Natron- oder Kalilauge bildet es wie das Paraxanthin schwer lösliche Verbindungen. Das Hetroxanthinnatron ver- flüchtigt sich beim Erhitzen oline zu schmelzen, imter Entwickelung ge- ringer Mengen Blausäm-e. Salpetersäm^e wirkt beim Eindampfen nicht ver- ändernd, bei der Weidel'schen Reaktion (Eindampfen mit Clüorwasser und Salpetersäm-e imd Einbringen in eine Ammouiakatmosphäre) giebt es eine schön rote, durch Nati'onlauge in Blau übergehende Färbung. Pikrinsäure fällt dasselbe (Unterschied von Paraxanthin). Im Menschenharn findet sich' nach Salomon's Schätzung 1 g Hypoxantlün auf 1000 1. T. Zur Kenntnis der Hippursäurebildung, von H. Tappeiner. ^) Verfasser bringt eine neue Bestätigung der von E. Salkowski auf Grund seiner Untersuchungen über den Pferdeharn erbrachten Beweises, dafs Hippm-säiu-e aus der dm-ch Eiweifsfäulnis im Darme entstehenden Hydrozimmetsäm-e (Phenylpropionsäure) entsteht, insoweit nicht dieselbe sich aus präformierten aromatischen Substanzen bildet. Es gelang dem Ver- fasser, aus dem Panseninhalt vom Rinde eine Säure zu gewinnen, deren Sclimelzpunkt sowie Silbersalz für ilu'e Identität mit Phonylpi'opionsäure sprach. Es ist somit erwiesen, dafs im Verdauungskanal der Wiederkäuer bei Heufüttcrmig Phenyli)ropionsäure vorkommt, welche an der Bildung der Hippm'säm-e des Rinderhai-nes teilnimmt. T. Hippur- säure. 1) Centr.-Bl. med. "VVissensch. 1885, S. 305; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 175 d. R. 2) Berl. khn. Wochens(;hr. 1884, No. 13, S. ?. 3) Die Natur und Behandlung der Harnsteine. Wiesbaden 1884. *) Berl. Ber. 1885, 18, S. 3406; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 457; Cham. Zeit. 1886, 10, S. 23 d. Kep. 6) Zeitschr. Biol. 1886, 22 (N. ¥.) 4, S. 236; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 566 d. E. 478 Tierproduktion. Das Aceton inbezug auf die Nierenveränderungen beim Diabetes, von P. Albertoni und Gr. Pisenti. i) Eine einfache Methode zur künstlichen Darstellung von Hippursäure und ähnlich zusammengesetzten Verbindungen, von J. Baum. 2) Über eine neue Doppelverbindung dos Harnstoffes, von Hugo Eckenroth. 3) Epilepsia acetonica, ein Beitrag zur Lehre von den Auto- intoxicationen, von R. v. Jaksch. *) ÜberCyanursäure,Di-undTrithiocyanursäure,vonP.Klason.5) Zur Frage der Glykosurie, von Kratschmer. 6) Einige Notizen über die Isolation eines löslichen Harn- stofffermentes aus Torula ureae, von A. Sheridan Lea. 7) Über die ammoniakalische Harngärung, von W. Leube. 8) Über die Grewinnung des Indols aus Derivaten des Ortho- toluidins, von J. Mauthner u. W, Suida. 5) Neue Versuche über Harngärungen, von A. Müller.'*') Über einige Erscheinungen am Harn nach Naphtalin- gebrauch, von F. Penzoldt. ") Über die Kondensation der Hippursäure mit Aldehvdon, von 0. Rebuffat.i2) Über die Entstehung des Acetons, von Gr. Rosenfeld. '^j Zur Kenntnis der Cystinurie, von Stadthagen. i*) Über die Grlykuronsäure, von H. Thierf eider. '^^ , Zur Pathologie der Zuckerharnruhr (Diabetes mellitus) und zur Eisenfrage, von Stanislaus Zaleski.'^) 0 Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 561; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 462 d. R. 2) Zeitschr. phys. Chem. 9, S. 465; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 307 d. R. 3) Arch. Pharm. 1886, [3], 24, S. 623; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 672. *) Zeitschr. klin. Med. 10, S. ?; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 781. 5) Journ. prakt. Chem. 38, S. 116; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 136 d. R. 6) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 257; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 787 d. R. 7) Journ. of physiol. 61, S. 136; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 359 d. R. ^) Arch. pathol. Anat. 100, S. 540; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 360 d. R.; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 461. '■») Monatsh. 1886, 7, S. 230; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 7, S. 674. 10) Landw. Versuchsst. 32, S. 271; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 257 d. R. 11) Arch. experim. Pathol. 1886, 21, S. 34; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 939. 12) Gazz. chim. 1886, 15, S. 531; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 62 d. Rep. 13) Med. Centr.-Bl. 24, S. 212; Centr.-Bl. 1885, S. 873; nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 430. 14) Arch. pathol. Anat. 100, S. 416; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 300 d. R.; vgl. diesen Jahresbericlit (N. F.) 8, 1885, S. 360. lö) Berl. Ber. 1886, 19, S. 3148. IG) Virchow's Arch. pathol. Anat. 1886, 104, S. 91; Berl. Ber. 18S6, 19, S. 786. B. Tiercheiuie. Litteratur. 479 Kcmpendiiira der Uroseniiotik, von Elliot Alexander Haswell. Wien 1886. i) Über Acetonurie und Diaceturie, von R v. Jaksch. Berlin 1885.2) Über Phenol, von Woldemar Jacobson. J. D. Dorpat 1885.3) Litteratur. bi Andere Sekrete und Exkrete. 1. Galle. Über die Veränderung der Gallenabsonderung während des Fiebers, von G. Pisenti. *) Hunde mit vollständiger Gallcnfistel zeigten eine bedeutende Vennin- derung der ausgeschiedenen Gallo, soavoIü bei septischem Fielier als auch bei Steigenmg der Körpei-temperatm- infolge gesteigerter Temperatur der Umgebung. In ersterem Falle waren zugleich die festen Stoffe der Galle relativ und absolut vennindert, in letzterem nur absolut und zwar in ge- ringem Grade. T. Über die normale Bildungsstätte des Gallenfarbstoffes, von H. Stern. 5) Durch Versuche an Tauben wurde vom Verfasser dargethan, dafs die Leber in der Regel als die einzige Bildungsstätte des Gallenfarbstoffs an- gesehen werden mufs. Es zeigte sich nämlich zunächst bei Unterbindxmg der Ductus choledocM das Aufti-eten von Ictenis. Nach weiterer vorge- nommener Unterbindung des Eekttmi oberhalb der Einmündung der Ureteren trat bereits in 1^/2 Stimden intensiv grüner Harn auf, der die Gallen- reaktion gab, wälu-end er die letztere in der Eegel nach Abbindung des Rektum allein nicht zeigt. Bei der Sektion war auch im Blutserum Gallen- farbstoff nacliAveisbar. Die Leber bot herdförmige Erweicluuigen dar mit Leukocyten an der Peripherie der Herde. Bei vollständiger Ausschaltimg der Leber aber trat kein Gallenfarbstoff im Ham auf. Einige ausnahms- weise gegenteiligen Befmide lassen sich auf eine stärkere Entwickelung der Vasa vasonun zurückführen, wie Verfasser darlegt. D. Die verdauenden Eigenschaften der Galle unserer Haus- tiere, von EUenbcrger u. A. Hofmeister. 6) 2. Verdauende Sekrete. Nachtrag zur Arbeit von Leo, von F. Gehrig. '^) Leo 8) hat gelegentlich der Untersuchung über das Schicksal des Pep- sins und Tiypsins im Organismus die von Sahli beobachtete Trypsin- wirkung bei den diesbezüglichen A^ersuchen auf Fäuhiiserscheinmigen zu- rückgeführt und das Vorkommen von Trypsin im Harn bestritten. Nach Gallcn- absoQderuug im Fieber. Biklun.asort des GaUen- faibstoffes. Verdauende Sekrete. Trypsin. ^) Rec. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 24; Rep. anal. Chein. 1886, 6, S. 70. 2) Berl. Ber. 1886, 19, S. 781 d. R. ^) Vgl. das Referat S. 453 dieses Jahresberichtes und Bandes. *) Arch. experiin. Pathol. 21, S. 219; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 878. 5) Arch. experim. Pathol. 1886, 19, S. 89; ref. Med. Centr.-Bl. 1886, 24, S. 309; hier nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 481. Auch als I. D. erschienen (Königsberg 1886); ref. Berl. Ber. 1886, 19, Ref. S. 39; Rep. d. anal. Chem. 1886, 6, S. 458. ß) Arch. wissensch. u. prakt. Tierheilk. 1886, 11, S. 391. 7) Pflüger's Arch. 1885, 38, S. 85. «) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 466; PÜüger's Arch. 1884, 87, S. 223 480 Tierproduktion. Parotiden- speicheL Speichel- ferment. Ammoniak- bildung bei Paukreas- verdauung. Ptyalin, Labferment. Zirfügung desinfizierender Substanzen (alkoholische Thymollösung) sei keine verdauende Wirkimg bemerkbar. Yerfasser wendet sich im Ansclüufs an seine früheren Versuche und auf Grrimd von Versuchen, welclie den Ein- flufs einer alkohohschen Thymollösimg auf Verdauungsvorgänge darthun sollen, gegen diese Ansicht und findet den liauptsäcMichsten Gnmd der negativen Ergebnisse Leo 's darin, dafs alkoliolische Thj^mollösung kleine Fermentin engen nicht zur Wii-kmig gelangan lasse. T. Zur Frage: Ist im Parotidenspeichel ein Ferment vorge- bildet vorhanden oder nicht? von H. Goldschmidt. ^) Verfasser fafst die hauptsäclüichsten Ergebnisse seiner noch nicht ab- geschlossenen Versuche dahin zusammen, dafs: 1. Im Parotidenspeichel des Pferdes in der Regel, niclit aber immer ein Ferment vorhanden ist, 2. dafs dieses Ferment erst nach einer — bis jetzt unbekannten Ein- wirkimg der atmosphärischen Luft diastatisch mrd, 3. dafs diese Einwh-kung der Luft eine Veränderung in der Zu- sammensetzung des Speichels bewirkt, 4. dafs diese A^eränderung nicht von der Einwii'kung des Sauerstoffes der Luft abhängig ist. T. Zur Frage: Ist das Speichelferment ein vitales oder chemi- sches Ferment, von H. Goldschmidt. ^) Verfasser hat zm* Beantwortung der Frage eine Reihe von Kultur- versuchen mit Speichel, Drüsenstücken und Drüsenextrakten angestellt, und glaubt annehmen zu können, dafs im Speichel (imd in der Speicheldrüse) imter besondern Verhältnissen ein vitales Ferment vorkommt, über dessen Natiu' und Lebensbedingungen die Versuche nichts ergeben. T. Bildung von Ammoniak bei der Pankreasverdauung von Fibrin, von A. Hirschler. ^) Bei der Pankreasverdauung von Eiweifs entsteht, wie Hoppe-Seyler aus dem geringen Stickstoffgehalt der bekannten Produkte folgert, Ammo- niak. Der Verfasser digerierte Fibrin mit wässerigem Pankreasexti'akt 4 Stunden lang bei 32 o. Diu'ch direkte Destillation des Gemisches erhält er aus 30 g Fibrin 0,0014 g Ammoniak, aus 50 g in 2 Versuchen je 0,0038, dm'ch die folgende Destillation mit gebrannter Magnesia 0,0104 bezw. 0,022 und 0,0213. Diese Zalüen wiu-den unter Abzug der Ammo- niakmengen, welche man aus der gleichen Menge Pankxeasexti-akt ohne Fibrin erhält, berechnet. T. Über Ptyalin und Labferment im menschlichen Harn, von E. Holovotschiner.*) Im normalen mensclilichen Harn kommt nach des Verfassers Ver- suchen ein Ferment vor, das dieselben Eigenschaften besitzt, ■wäe das Ptj^alüi des Mundspeichels und das Pankreatin. Unmittelbar nach der Nalirungs- 1) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 293; ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 771 d. R. 2) Zeitschr. phys. Chem. 188Ü, 10, S. 294. =*) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 302; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 772 d. R. ; Centr.-Bl. Agrik. 1886, S. 673. *) Virchow's Arch. pathol. Anat. 188G, 104, S. 42; ref. nach Chem. Centr,-Bl. 1886, 17, y. 327; Berl. Ber. 1886, 19, S. 575 d. R. B. Tierchemie. 481 aut'nalunc sinkt clor Fermentgehalt im llani, währeiul er 4 — G Stunden nach dem Essen wieder steigt. Auch im Harn von Personen, welche an Magen- und Dannkatarrh litten, fand sich dieses diastatische Fennent vor. Weiter zeigte sich, dals der normale Urin auch die Fähigkeit besitzt, frische, nicht gekochte Milch zu koagulieren. Es hat dies seinen Gnmd in der Gegenwart einer Art Labferment, dessen Mengeii ganz älmlich wie die des früher bes[)rochenen Fermentes scliwanken. Auch der patliologische Plarn ent- hält ein koagulierendes Ferment, jedoch von so unregelmäfsigem Charakter, dals Verfasser von jeder diesbezüglichen Schlufsfolgerung absieht. D. Pepsinogen und Pepsin, von J. N. Langlej'- und J. S. Edkins. i) ^^^^1°^^^''' Langley hat beobachtet, dafs Nati-iumkarbonat zu 0,5 0/^ das Pep- sinogen luu" langsam angreift, wälirond das Pepsin sclinell (in 15 Sekunden) fast ganz zerstört wird und er folgerte aus der Widerstandsfähigkeit wäs- seriger Magensclüeimhautinfuse gegen das Salz, dafs dieselbe neben Pep- sinogen keine nachweisbaren Mengen von Pepsin enthält. Durch vor- liegende Untersuchung wiixl dieses Ergebnis sowohl für den Hungerzustand als auch für die Zeit nach der Nalu'ungsaufnalime und nach der Injektion von Pepton in das Blut bestätigt. Sicher liel's sich das Fehlen von Pepsin in der reiclüich zj'mogenhaltigen Oesophagusschleimhaut des Frosches zeigen, die ein alkalisches Sela-et absondert; das Froschpepsin wird jedoch lang- samer ■ zerstört als das der Säugetiere. Albuminstoffe wirken der Zerstörung des Pepsins durch schwache Natiiumkarbonatlösung entgegen. Salzsäui-e von 0,1 % verwandelt das Pepsinogen der Katze in einer Minute in Pep- sin; ziemlieh Iteständig ist es in neutralen und alkalischen Lösungen, sehr beständig in Glycerin. Sauerstoff" ist entgegen den Befunden Podryssotz- kis^) ohne Ein^\^rkung, ein Kolüensäurestrom zerstört binnen einer Stmide fast alles Pepsinogen vom Frosche in wässeriger Lösimg, besonders schnell bei Gegenwart kleiner Mengen von Magnesiimisulfat (0,1 o/^), Essigsäure oder Nati-iumkarbonat. Peptoii (0,25 ^/o), Albumin imd Globulin verhindern die Zeretörung. Pepsin wird langsamer als Pepsinogen dm'cli Koldensäure zerstört imd wie dieses durch Albuminstoffe vor der Zerstörung bewahrt; sie zerfallen beide schnell dm-ch Envärmen der Lösungen auf 55 — 57^. Die Verfasser üben dann an der Schiff 'sehen 3) Theorie der „Ladung" des Magens durch peptogene Stoffe Kritik. Zur Pepsinbestimmung diente Grützner's Methode. T. Über die Spaltung der Säureester der Fettreihe und der aromatischen A^erbindungen im Organismus und durch das Pan- kreas, von Blank, Anna Panoff und M. Nencki.^:) Untersuchung käuflicher Pepsine, von Everett Coombs.^) Über das Schicksal des Pepsins und Trypsins im Organis- mus, von H. Leo. 6) 1) Journ. of phvsiology 7, S. 371; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 74. 2) Pflüger's Arch. 39, S. 62; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 73. 3) Arch. des scienc. phvs. et uat. N. P. 58, 76; Pflüger's Arch. 28, 15, S. 352, *) Arch. experim. Path. 1886, 20, S. 367; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886. 17, S. 945. 5) Journ. Pharm. Cliim. 1886, [6J, 13, S. 377; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 347. ^) Pflüger's Arch. 37, S. 223; ref. Berl. Ber. 188P, 19, S. 507; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 466, 479. Jahresbericht 1886. 31 482 Tierproduktion. Über den Einflufs des Kochsalzes auf die Acidität des Magensaftes, von AV. Leresche. ') Über das Yorkonimen von Pei^sin und Try2)sin im normalen menseblichen Harn, von "W. Sahli.2) Methode zur Bestimmung der relativen Pepsinmenge, von E. Schütz. 3) Zur Prüfung des Pankreatins, von Snow.*) Litteratur. LltteratUT. Vereinfachte Darstellung des Trypsius, von W. Kühne. Heidelberg, 1886. sciu^denes. 3. Verschiedenes. Y^nSpeVcbfi Einiges über die Einwirkung des Speichels auf die Stärke- auf starke, kornchen, von Em. Bourquelot.^) Die Granulöse der Stärkekörnchen wird vom Speichel bei 45 — 55 0 gelöst (Nägeli), die CeUiüose bleibt zimick. Da der Speichel erst auf die Stärke wirkt, nachdem sie sich luiter dem Einflufs von Wasser imd "Wärme hydi-atisiert hat, so scheint der Prozefs in 2 Phasen vor sicli zu gehen: 1. "Wasseraufnalmie, 2. Yerzuckenmg der hytlratisierten Stärke durch die im Speichel enthaltene Diastase. Der Verfasser liat ziu* weiteren' Klar- stellung 2 A''ersuclisreihen ausgefülu-t, indem er erstens ausgewaschene Stärke mit Wasser anrührte, eine bestimmte Zeit auf eine bestimmte Tem- peratuz' erwännte imd erkalten liefs, mit Speichel versetzte, „gären" Hefs und den entstandenen Zucker bestinmite; in der zweiten ^\^u•de die Stärke direkt mit Speichel behandelt, auf bestimmte Temperatur erwärmt und der Zuckergehalt bestimmt. Die Versuche führten zu folgenden Ergeb- nissen: Die hydratisierende Wirkung des Wassers fängt gegen 53 ^ an, wächst bis 74 ^ ziemlich imregelmäfsig und nimmt darüber hinaus nicht merklich zu. Speichel wirkt jedoch schon luiter 53 ^ ein. Bei der Tem- peratui-, bei welcher das Wasser hydratisierend wirkt, Avh'kt speiclielhaltiges Wasser stärker als Wasser imd Speichel bei aufeinanderfolgender Behand- lung; bei 58 0 ist der Erfolg in beiden Versuchsreihen ziemhch derselbe, über 58 0 liefert die erste Versuchsreihe höhere Werte. Es hat hiemach den Anschein, als ob das Speichelf ernient über 58 ^ teilweise zerstört oder abgeschwäclit wird, bei 71^ hat die Diastase ilu'e Wirksamkeit vollständig verloren. T. Antikritische Bemerkungen über Drüsenfunktionen, von Drüsen- funktion. P. Ehrlich. 6) J) Rev. M^d. de la Suisse Eomande 1884, S. 591 ; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 16. ^) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 483 ; ref. Berl. I'er. 1886, 19, S. 174. 2) Vgl. diesen Jaliresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 457; neuerdings ref, Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 283; Berl. Ber. 188G, 19, S. 402 d. R. *) New Idea (nälierc Angaben felüen); ref. Ärch. Pharm. 1886 [3], 24, S. 635; Chem. Ccntr.-Bl. 1886, 17, S. 744. 6) Compt. rend. 104, S. 71; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 109 d. R.; cbend. S. 143 d. R. 6) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 161 ; ref. Berl. Ber. 188(3, 19, S. 107 d. R. Pilz im SpeicheL B. Tierchemie. 483 Im Gegensatz zu Drosera) beobachtet der Verfasser, dafs Phenolphta- lei'n, Alizarin und Fluorescein, die nur in alkalischer Lösung reduziert werden können, -sveder in der alkaliseh reagierenden Leber noch in der Niere in Leukoprodukte übergeführt werden, dafs demnach die Nicliti-eduktion derselben in der Niere nichts für die saure Reaktion der dieselben abson- dernden Teile der Niere beweist. T. I^ber das zeitliche Auftreten der Salzsäure im Magensaft, Saizsaare ~ ' iBi Magen. von E. Frerichs.'-^) Bei dem Menschen und beim Hunde ist in der Regel schon 10 — 15 Minu- ten nach der Einfidu- von 200 — 500 ccm destillierten Wassers in den vorher leeren und säurefreien Magen Salzsäure nachweisbar (durch Methylviolett oder Rabuteau's Chininmethode). Die Abscheidung der Salzsäure scheint lokal besclu'änkt erfolgen zu k(Jnnen; die Zeit des Auftretens freier Säure im Filti-at des Mageninlialtes ist von der Ai-t und Menge der Nahrung ab- liängig, da der Filterrückstand zimächst Salzsäm-e bindet. T. Über einen Pilz im menschlichen Speichel, von M. Gallipi.3) Beschreibung der Entdeckung und des Aussehens einer neuen im mensclilichen Speichel vorkommenden Püzform, genannt Monilia sputicola Gallipi. D. Beitrag zur Kenntnis der niederen Organismen im Magen- inhalt, von \V. de Bary.*) Zur Histologie und Physiologie der Schleimsekretion, von W. Biedermann. 5) Über die Bestimmung der diastatischen Wirkung, von J. R. Duggan. ^) Über die Einwirkung von Salicylsäure auf Fermente, von A. B. Griffiths.7) Über Chyhirie, von F. Grimm. ^) Über die chemische Natur der vegetabilischen Diastase, von E. Hirschfeld. 9) Beobachtungen über Chylurie, von Armin Huber. i*^) LitteratUr. LiUeratur. Die Quellkraft der Ehodanate und die Quellung als Ursache ferment- artiger Reaktionen, von Dr. E. Mensel. Gera, 1886. ^^ 1) Berl. Ber. 1885, 18, S. 644. '^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S, 705; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 452. 3) Compt. rend. 1886, 102, S. 1186; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 791. *) Arch. experim. Pathol. 20, S. 243. ^) Vortrag, gehalten auf der 59. Vers, deutscher Naturforseher und Arzte zu BerUn, Tagebl. S. 202. 6) Anier. Chem. Jouru. 1886, 7, S. 306; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 344. 7) Chem. News 1886, 53, S. 28; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15. S. 359. 8) Arch. Chirurgie 32; ref. Berl. Ber. 18S7, 20, S. 73. s) i'lkiger's Arch. 1886. 39, S. 499. ") Arch. pathul. Anat. u. Phvsiol. 1886, 106, S. 126; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 890. ^1) Eef. Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 66. 31* 484 Tierproduktion. Patent. Gewinnung von reinen nicht organisierten Fermenten, von M. Blumentlial. Amer. P. 338 471. Chemigch- physio- logisclie Experimen- talunter- sucliungen. Schilddrüse. Coiiiin. Cholin. Wirkung von Alkohol u. s. w. auf die Verdauung. D. Chemisch-physiologische Experimcntaluntersuchimgeii. Therapeutische Anwendung des Benzoesäure-Sulfinids oder Fahlberg's Saccharin, von V. Aducco u. A. Molso. ^) Über die Folgen der Exstirpation der Schilddrüse, von P. Albertoni u. Gr. Fizzoni. 2) Nach Exstirpation der Schilddrüse, die bei Kaninchen gefahrlos, bei Hunden meist tötlich ist, treten neben anderem Dyspnoe, Krämpfe und Albuminmie auf, der Sauerstoffgehalt des arteriellen Blutes ist vermindert, operierte Himde hatten im Blute 8 — H % Sauerstoff, die normalen Tiere 17,8 o/o. T. Über die physiologischen Wirkungen des chlorwasserstoff- sauren und bromwasserstoffsaiiren Coniin auf den tierischen Organismus, von J. Archarow, 3) Beiträge zur Kenntnis der Wirkung der gasförmigen Gifte, von Johann Belky. *) Über die physiologische Wirkung des Paraldehyds, von Arpad Bockai. 5) Über das Vorkommen und die Wirkung des Cholins und die Wirkungen der künstlichen Muscarine, von R. Boehm. 6) Cholin kommt höchst wahrscheinlich in der Speisemorchel (HelveUa esculenta) vor, was Verfasser in Gemeinschaft mit E. Külz fand, ferner in Prefskuchen von Bamnwollsameu (die Analysen wimlen von R. Külz, die ki-ystallograpliischen Bestimmungen von Klein ausgeführt) imd in Bucheckern. Menschliche Placenten enthalten ebenfalls Cholin (43 Placenten 2,35 g Cholinhj^droclüorat.) Gaehtgens untersuchte die Wirkungen des vielfach als imgiftig be- zeichneten Cholins. Nach dem Verfasser rufen 0,025 — 0,1 g bei Fröschen allgemeine Paralyse hervor. Die curareähnliclie lähmende Wirkung teilt das Cholin mit dem künstlichen Muscarin, dieselbe ist bei letzterem aller- dings unvergleichlich stärker, dem natürlichen Muscarin fehlt sie. T. Die Wirkung des Alkohols, Bieres, Weines, des Borszeker Wassers, schwarzen Kaffees, Tabaks, Kochsalzes und des Alauns auf die Verdauung, von K. Bikfalvi. '') 1) Gazetta della Cliniclie de Torino 1886, No. 14 u. 15; ref. nach Centr.-Bl. Ägrik 1886 15, S. 853. Auch als Flugschrift in deutsclier Sprache erschienen. ^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 419; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 358 d.E. 3) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 369; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 847 d.E. *) Virchow's Arch. pathol. Anat. 1886, 106, S. 148; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 887; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 263 d. E. 5) D med. Zeit 1886, S. 130; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 622. 6) Arch. e.xperim. Pathol. 19, S. 87; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 37 d. E. 7) Med. Centr.-Bl. 1886, 24, S. 100; ref. Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 217; nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 215. B. Tierchemie. 485 .... Kach Yersuclien an sechs Hunden schwächt der Alkohol die Magenverdau\ing selbst in kleinen Dosen. Besonders auffallend ist der liemmonde Einfluis anf die Verdauung des Eiweiises. Auf die leimgobon- den Substanzen ist der Einflufs bedeutend geringer. . . . Das Bier vcrzrigert die Magonverdauung bei Hiniden bereits in kleinen Gaben. In bedeutendem Mafse tritt diese Erscheinung zu Tage, wenn gröfsere Mengen verabreicht werden. Bei der künstlichen Verdauimg konnte noch kein schädlicher Einflufs walirgenommen werden, wenn das Bier einen Vierteil der gesamten Flüssigkeit ausmachte. Mehr dieses Getränkes wirkte aber auch ungünstig. Roter und weilser "Wein befördert iji mäfsiger Menge (125 com auf 60 kg Körpergewicht) die Magonverdauung. Gröfsere Mengen verzögern sie. Auf die künstliche Pankreasverdaiumg wirken Weine stets hemmend. Borszeker Sauerwasser wdrkt wegen seines Kohlonsäuregehaltes gut. Schwarzer Kaffee begünstigt in kleinen Gaben (50 ccm auf GO kg Kürpergewicht) imd verzögert in gi-ofsen die Magenverdauung. . . . Der aus Cigarreu bereitete wässerige Auszug des Tabaks ist ohne auffallenden Einflufs auf die künstliche Magen- und Trypsinverdauung. Die Wirkung der Fermente: Pepsin, Ptyalin u. s. f. vernichtet selbst das Ni- kotin nicht. 0,5 ö/o Ko eil salz befördert die künstliche Magenverdauung, 1 ^Jq läfst sie unverändert, 2 ^/q wix-ken schon hindernd und 5 ^/q hemmen die Ver- dauung ganz. Die Wirkung des Labfermontes verzögern schon 1 ^/q Koch- salz. Auf die künstliche Tiypsinverdauung wirkt am günstigsten 1 ^Jq^ auf die Stärkeverdauung 10 7o Kochsalzgehalt. Alaun wü'kt verzögernd auf die natürliche Magen Verdauung. Auf die künstliche ist er erst bei Gegenwart von melii* als 2 "/o nachteilig imd bei 8 % heil mend. Auf das Labfennent dürfte sein Einflufs nicht be- deutend sein, wold aber stört er die Tiypsinverdauung und die Lösimg der Stärke durch Mimd- und Bauchspeichel. D. Der Magensaft bei akuter Phosphorvergiftung, von A. Cahn. ^) Verdauung. Die Magenverdauung im Chlorhunger, von A. Cahn. 2) Da die Degeneration der Magendrüsen, wie sie durch den Phosphor bewirkt wii'd, die Salzsäure- und Pepsinabscheidung nicht aufhebt, so stellte Verfasser Versuche darüber an, ob durch Entziehung der Chloride die Salzsäiu-ebildung aufgehoben, bezüglich vermindert wird. Die Versuche lehren, dafs dieses der Fall ist. Nach Aufhören der Sekretion tritt auch bei Reizung der Magenscldeimhaiit durch Pfeffer, diu'ch Nalu-ungszufulu' etc. keine ancke Säure auf. Bei starkem Chlormangel ist der ^lageninhalt neutral. Es spricht dieses gegen die Entstehung der Salzsäiu-e dm-ch eine im Magen statthabende Zersetzung der Chloride durch „intermediäre" Säuren. Die Ausscheidung des Pepsins erwies sicli als von der Säure- bildung unabhängig, eine Auslaugung desselben aus den Zellen dm-ch Salz- säure also unwalirscheinlich. Der Magen enthält auch bei vöUigem Mangel der Salzsäiu'e noch immer Clüoride, das Chlor kann nach den Versuchen 1) Zeitschr. phvs. Cheni. 1886, 10, S. 517; ref. Naturf. 1886, Xo. 47, S. 67; ref. Rep. anal. Chein. 1886, 6, S. 705. ■') Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 522. 486 Tierproduktion. nur an fixe Alkalien gebunden gewesen sein. Hört die Salzsäurebildung auf, so nimmt natürlich auch die Peptonisation des Eiweifses ein Ende. Jedoch kann der Magen noch längere Zeit auch das nicht verdaute Eiweifs in den Darm Aveiter schieben, yvo es diu-ch den Pankreassaft verdaut wird. Sobald überschüssige Clüoride in den Organismus kommen, beginnt reich- liche Salzsäui-esekretion im Magen. Die Säure, welche den Magendrüsen entstammt, ist einzig und allein Salzsäure. T. zncker- Zuckerbilduug in der Leber bei Gegenwart von Pepton, bildunp in , der Leber, vou R. Chittendeu und K. Lambert. ^) Die Verfasser wenden sich gegen die Ergebnisse der Versuche von Seegen 2). Sie thun dm-ch Versuche dar, dals unter dem Einflufs von Pepton wohl eine Vermehrung des Zuckers in der Leber einti-itt, dafs dieses aber nie unabhängig von dem Glykogengehalt stattfand. Bei Ver- mehrung des Zuckers trat immer eine entsprechende Abnahme des Glyko- gens ein. Ferner ist nach den Verfassern der Leberzucker kein reiner Traubenzucker, sondern ein Gemisch von Maltose und Dexü-ose. T. Speichel. Über die diastatische Wirkung des Speichels und deren Modifikation durch verschiedene Bedingungen, von R H. Chit- tenden, und Herbert E. Smith. 3) Die diastatische Wirkmig deg Speichels kann zur Bestimmimg des in ihm enthaltenen Fermentes dienen, wenn (Ue Verdünnung des Speichels in dem Gemenge 1 : 50 oder 1 : 100 ist. . . . Die diastatische Wirkmig des neutralisierten Speichels ist gröfser als die des normalen alkalischen. . . . Natriumkarbonat verzögert die diastatische Wirkung des Ptyalins im Ver- liältnis zu der Menge, in welchem es zugesetzt wird. . . . Die zerstörende Wii'kimg des Natiiumkarbonates wird diu"ch die Verdünnung des Speichels modifiziert. Sie ist um so gröfser, je stärker die Flüssigkeit verdünnt . ist. . . . Neuti-ale Peptone begünstigen die diastatische Wirkung des neu- tralen Speichels. . . . Die Gegenwart kleiner ]\[engen neuti-aler Peptone er- höht die diastatische Wirkimg des normalen alkalischen Speichels über die Wirkung des neuti-alisierten. . . . Peptone scheinen die zerstörende Wirkimg einer verdünnten Natriumkarbonatlösung auf das Ptyalin des Speichels zu verhüten. . . . Speichel, dessen Proteinsubstanz durch Säm-e gesättigt ist, scheint eine gröfsere verdauende Wirkung zu üben als der blofs neutrali- sierte, aufser, wenn das so vermutlich gebildete Acidprotein über einen gewissen Prozentgehalt hinabsteigt. Kleine Mengen von mit Säiue ge- sättigtem Pepton erhöhen die diastatische AVirkung des neutralisierten Speichels ebenfalls auf einen gewissen Punkt. Übersteigt aber der Prozent- gehalt des Acidproteins eine gewisse Grenze, so wird dadurch die diasta- tische Wirkung wieder vermindert. Der verzögernde Einflufs des Acid- proteins steht aufser Verhältnis zu seiner destruktiven Wirkung. . . . Die ^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 690; nach Stud. from the Lab. of phy- siol. ehem. Sheff. scient. school. of Yale College New-Haven 1885, ö. 141 ; ref. Centr.- BI. Agrik. 1887, 16, S. 42. 2) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 121, 132; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S.42; vgl. diesen Jahresbericht 1885 (N. F.) 8, S. 473. 3) Chem. News. 1886, 53, S. 109 ff., 122 ff., 137 ff., 147 ff. u. 173; die Titel der einzelnen Abschnitte stehen: Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 314. Das Eeferat der Ergebnisse S. 407; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 761 d. R. B. Tierchemie. 487 günstigste Bedingung i'ür die diastatisclic Einwirkung des Ptyalins scliciiit ein neutraler Zustand der Flüssigkeit, verbunden mit der Gegenwart von melir oder weniger Proteinsubstanz zu sein. Der Zusatz einer seki- kleinen Menge von Chlorwasserstoffsäure zu einer verdünnten Speichollösiuig scheint die Wirkung imter solchen Umständen noch zu erhülien. 0,003 ^/q freie Salzsäm-e liebt die Wirlamg dos Speichels auf Stärkemehl fast vollständig auf. Je gi'öfser der Gehalt an gesättigten Proteinen ist, desto gröfser ist die verzögernde Wirkung der freien Säure. Proteinsubstanz wii-kt auf die Akti\'ität des diastatischen Fermentes nicht blofs dm-ch ihi-e Verbindung mit Säm-en und Alkalien, sondern wahrscheinlich auch durch direkte Steige- rung der Fermentwirkung ein. D. Über den Einflufs des Strychnin und Curare auf den Gly- kogengehalt der Leber und der Muskeln, von B. Demant, i) Verfasser bestimmte bei Kaninchen die Änderungen im Glykogengehalt der Muskeln und der Leber durch Strychnin und Curarevergiftung. Zwei Tiere von möglichst gleichem Körpergewiclit wurden gleichmäfsig ernährt etc., das eine dann der Wirkung dos Giftes unterworfen, das andere gewöhn- lich durch Verbluten getötet imd beide auf ihren Glykogengehalt unter- sucht. Es geht aus den fünf ersten Versuchen hervor, dafs tödliche Strychnin- dosen in ziemlich kurzer Zeit fast das ganze Leber- und Muskelglykogen verschwinden lassen, ohne Diabetes hervorzurufen. Dieser rasche Glykogen- verbrauch läfst sich scheinbar leicht durch die heftigen Stryclminkrämpfe erklären. Um zu entscheiden, ob dieser Glykogengebrauch nur durch den Tetanus verursacht wird oder ob das Stiyclmin als solches die Wirkung ausgeübt, stellte Verfasser Versuche mit kleinen, nicht tödlichen Strychnin- mengen an, Avelche keinen Tetanus erzeugten. Auch diese nifeii eine be- deutende Verminderung des Glykogens heiTor, wenn auch nicht in so hohem Grade wie die töiUichen Dosen. Sodann wird Cm-are in cheser Richtung untersucht, und zwar an Tieren, A\'elclie niclit gchungei-t hatten. Auch Cm-are verm-sachte trotz vollkommener Muskehnihe eine rasche Verminderung des Leber- imd Muskelglykogens. Zugleich wiu-de Diabetes beobachtet. 2) Verfasser denkt an die Bildung eines Fermentes, das Glykogen spalten kann oder auch an die Mögliclikeit einer direkten Einwii-kung des Curare auf das Protoplasma der Zellen und dadm-ch hervorgerufene Glykogenverminderung. T. Das Schicksal des Morphins im Organismus, von J. Donath.^) Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff (und Dietrich). ^J Beiträge zur gerichtlichen Chemie, IT., von G. Dragendorff. 5) 1) Zeitschr. phvs. Chem. 1886, 10, S. 441; Naturf. 1886, S. 443; Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 664. 2) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, N. F., 8, S. 521. 3) Ptiü-er^s Arch. 1886, 38, S. 528; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 793 d. R.; Eep. anal. Chem. 1886, 6, S. 433; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 373; nach Sitz. kgl. Ungar. Akad. d. Wissensch. *) Vgl. die Litteraturübersicht w. u. in diesem Jahresbericht und Band. Ferner: Euss. Pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 290; auch ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 557. 6) Euss. Pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 305; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 589. strychnin, Curare, Glykogen- gehalt der Leber. 488 Tieii^roduktion. Verdauung. Respira- tions- apparat. Stoffwechsel des Muskels. Beiträge zur Physiologie und Pathologie der A'erdauuiig, von Gr. A. Ewald und J. Boas, i) Verfasser berichten im AnschluJ's an eine frühere Mitteilung über die Eiweifsverdauuug und Säurebildung im gesunden menschlichen Magen bei einer zrnn Erbrechen neigenden Person 2) über Yersuche, welche sie an- gestellt haben, um das Yei-lialten der K(")rper, der Stärkegi'uppe und der Fette in diesem Punkte zu prüfen. Es zeigte sich, dafs im Mageninhalt bei der Yerdammg von reiner Stärke schnell und reichlich freie Salzsäiu-e, daneben stets Pepsin, dagegen anscheinend niemals ^Milchsäure abgeschieden WTi-d. Die Speicheldiastase wirkt so lebhaft, dafs die diu'ch die Säm-ebildmig des Magens bedingte Hemmung der Yerzuckerimg nicht deutlich walu-nehm- bar wird. Setzt man dagegen zur Stärkenalmmg Säm-e zu, so tritt der Einflufs deutlich, aber je nach der Natur der Säure in verschieden hohem Grade hervor. Die Menge der gebildeten reduzierenden Substanz über- schreitet nie 0,5 ^/q. Sie nimmt im allgemeinen mit steigendem Säm-e- gehalt ab. — Weiter ergeben sich auch Beweisgi-ünde gegen die An- schauung, dafs- Pepsin und Salzsäiu-e in einer Yerbindung etwa als Chlor- pepsinwasser abgesondert werden. Ich verweise diesbezüglich auf das mir nicht zugängliclie Original. — Scliliefshch A\ärd noch berichtet: Bei der Magenverdauung von Stärke ^^il■d höchstwalu'scheinlich kein Traubenzucker, wohl aber Achroodextrin mid Maltose gebildet. Ein eingegebenes Kleister- ölgemisch (so steht in meiner Quelle. D. R.) verhinderte in der Regel die Abspaltung von freier Säm^e. Die sonstigen Ergebnisse der Yersuche ' über den Einflufs von Fett auf die Stärkeumwand Imig sind durch vorläufig nicht zu übersehende Umstände beeinflufst. D. Über die Blausäure, deren Wirkung als Antipyreticum etc., von Fröhner. 3) Untersuchungen über den Stoffwechsel isolierter Organe. I. Ein Respirationsapparat für isolierte Organe, von M. von Frey und M. Grub er.*) Die Verfasser haben die von Ludwig und Schmidt 5), sowie von Bunge und Schmiedeberg 6) zur künstlichen Dm-chblutimg überlebender tierischer Organe benutzten Apparate verbessert. In einer künstlichen Lunge wird das venös gewordene Blut arterialisiert und der Apparat ermöglicht es zugleich, den Gaswechsel der Organe und die Bildung fixer StoiTwechsel- produkte zu \mtersuchen. T. n. Yersuche über den Stoffwechsel des Muskels, von M. von Frey. 7) ') Virchow's Arch. 1886, 104, S. 275; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, (3), 17, S. 483; Berl. Ber. 1886, 19, S. 451 d. K; ebd. S. 843 d. R.; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 788; hier nach der letzten Quelle. 2) Siehe auch diesen Jahresbericht und Band S. 485. 3) Vortrag, gehalten auf der 59. Vers, deutscher Naturforscher und Ärzte zu Berlin, Tagebl. S. 168. *) Arch. Anat. u. Phvsiol., Phvs. Abt., 1885, S. 519; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 505 d. R. ") Arbeiten aus der physiologischen Anstalt zu Leipzig 1868, I. «) Arch. experim. Path." 6, S. 233. 7) Arch. Anat. u. Physiol., Phvsiol. Abt., 1885, S. 533; ref. Berl. Berl. 1886, 69, S. 505 d. R. B. Tierchemie. 489 Über die Ycrüiuloruiiir verschiedener Oiiecksilbcrvcrbin- Q"eckBiii)ir- , „ , Verbin- dungen im tierischen Organismus, von R. Fleischer') und von Für- aunKeu im bruiger. '^j '^ Ersterer liat die Frage untersucht, ob Ivalomel durcli verdünnte Clüor- natriunüösung zu Sublimat umgewandelt werden kann. Die \'eisuclie leliren, dal's auch bei Aussclüuls atmospliäri scher Luft und durcli geringe Mengen Chlornatriumlösung eine Zersetzung des Kalomels in Sublimat und Queck- silber stattfindet; in reinem "Wasser tritt sie nicht ein. Die Umwandlimg ist jedoch eine sehr langsame und so entstehen geringe Mengen von Sublimat; es trifft dieses mit der Erfahiamg überein, dal's die Wirkung des Kalomels im Körpei' eine sehr allmäliliche, milde und konstante ist. Salzsäure von 0,4 0/q zersetzt Ivalomel schon merklich , die Sublimatbildung wird dm'ch Wärme begünstigt. Fürbringer bearbeitete dieselbe Frage mit im wesentlichen gleichen Ergebnissen; es entsteht schon beim Trocknen feuchten Kalomels an der Luft ohne Anwesenheit von Clüornatrium Sublimat in geringen Mengen. Dem Kalomel entsprechend zersetzt sich Quecksilberjodür bei Gegenwart von Jodkaliumlüsmigen in Quecksilber und Jodid imter gleichzeitiger Bildung von Quecksilbcijodidjodkalium. Quecksilberoxyd bildet mit Chlornatrium Sublimat und Nati-onlauge, wodm'ch die Wirkung desselben im Körper ge- nügend erklärt wird. T. Über die Ausscheidung de.s Kohlenoxydes nach unvollkomme- ner A'ergiftung, von N. Grehant.^) Pristley's Versuch mit Wassertieren und Wasserpflanzen wiederholt, von N. Grehant. ^) Ein Beitrag zur Kenntnis der Einwirkung von Kakodylsäure auf den tierischen Körper, von John Marshall und Walter D.Green. ^) Über das Yerhalten des Thiophens im Tierkörper, von A. Heffter.6) Über die Wirkung des Rubidium- und Caesiumchlorids auf den quergestreiften Muskel des Frosches, von E. Harnack und Ed. Dietrich. 7) Über das Vorkommen von Mikroorganismen im lebenden Mikro- Gewebe gesunder Tiere, von G. Hauser. S) im lebenden „In dem lebenden Gewebe und den Gewebssäften gesunder Tiere sind '''"^be. keine Fäiüniserreger, noch sonstige Bakterienailen enthalten. Tierisches Ge- 1) D. med. Wddiensclir. 1885, No. 3G, S. 1; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 354 d. E. 2) Zeitschr. khn. Äled. 1884, 8, Heft ü, S. ?. 3) Compt. rend. 1886, 102, S. 825; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 357 d. K.; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 94 d. Rep. *) Compt. rend. 103, S. 418; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 796 d. R. 5) Amer. Chem. Journ. 1886, 8, S. 128; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 588 d. K.; ref. nach Chem. Centr.-BI. 1886, 17, S. 810. «) Püügers Arch. 1886, 39, S. 420. 7) Arch. experim. Pathol. 19, S. 153; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 171 d. R. ; Phüosophical traiisact. 1884. 1, S. 297. «) Arch. e.\p. Path. u. Pharmak. 1886, 20, S. 160; ref. Naturf. 1886, 19, S. 941; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 219; Berl. Ber. 1886, 19, S. 461 und Chem. Ccntr.-Bl. 1886, 17, S. 215. Hier nach der letzten Quelle. 490 Tierproduktion. Hamsäure- au8- scheiduDg. Einflute von Arznei- mitteln auf die Verdauung. Avebe erleidet bei jeglicher Femhaltimg von Spaltpilzkeimen, unter Zutritt der atmosphcärischen Luft, in Sauerstoff, Wasserstoff oder Kohlensäure, in "Wasser oder Nährlösung konserviert, eine ähnliche regressive Metamorphose wie Gewebe im lebenden Körper, welches infolge einfacher Ernährungs- störungen ohne Einwirkung von Bakterien dem lokalen Gewebetod (der Nekrose) verfällt. Die Zerfallsprodukte, welche bei der von jeglicher Bak- terienwirkung unabhängigen spontanen Zersetzung des Gewebes sich ent- wickeha, haben keine ki-ankheitscrregenden Eigenschaften." D. Über den Einflufs vonGlycerin, Zucker und Fett auf die Aus- scheidung der Harnsäure beim Menschen, von J. Horbaczewski imd F. Kanera. ^). Freies Glycerin, in den Organismus eingefiilu-t, vergrüfsert die Menge der gebildeten Harnsäure und — ähnlich wie bei Hunden — den Eiweils- Umsatz. Rohrzucker und wahrscheinlich aucli andere Kohlehydrate bedingen durch ihi-e eiweifsersparende Wirkung eine der letzteren proi^oilionale Ver- minderung der entstehenden Harnsäure. Diese Erscheinung wälirt so lange, als Rolirzucker eingenommen wird. Sofort nachdem dies unterbleibt, wird die ganze Harnsäuremenge, die infolge der Zuckerwirkung zur Ausscheidung nicht gelangte, vollständig ausgescliieden. Dann tritt erst wieder der nor- male Zustand ein. Die Neutralfette wirken ähnlich. Es tritt aber sofort nach dem Aus- setzen die normale Ausscheidung ein. Eine nachti-ägliche Harnsäureabgabe wie bei Rohrzuckerfütterung imterbleibt völlig. Die Verfasser ziehen aus diesen Beobachtungen Sclüüsse über das beste diätetische Verhalten von Kranken, die viel Harnsäure ausscheiden. Ich kaim auf dieselbe nur verweisen. D. Über physiologische und pathologische Lipacidurie, von R. V. Jaksch. 2) Zur Kenntnis der Wismutwirkung, von B. Israel. 3) Über den Einflufs einiger Arzneimittel auf die künstliche Magenverdauung, von St. Klikowicz.*) Als wesentlich sei folgendes hervorgelioben : Alkohol (5%) befördert bisweilen die Peptonisierung , bisweilen hemmt er dieselbe, zu 10 % henunt er dieselbe stets, zu 16 ^Iq verlündert er sie. Antipyrin war von 2 — 2,5 g ohne Wirkung, gx-öfsere Mengen verursachten eine beträchtliche Hemmung. Ohne Einflufs war Natriumarsenit. Bromkalium zu 0,5 g war olme erheljliclien Einflufs, zu 1,0 und 2,0 g hemmte es mäfsig, ebenso \\äi-kten Jodkalium, Chlornatrium und ähiüich Clüorkalium in gröfseren Dosen als 1,0 g hemmend, ebenso Cldoralhydrat. Quecksilberchlorür zu 0,,5_1,0 g hemmt wenig, Natriiunsalicylat (2,5—5 g) dagegen bedeutend. Kiystallisiertes Magnesiumsulfat und Natriumsulfat hemmten in Dosen von 1) Monatsh. Chem. 1880, 7, S. 105; ref. nach Chem. Centn- Bl. 1886, 17, S. 483; Berl. Ber. 1880. 19, S. 400 d. E. 2) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 536; Naturf. 41, S. 417; Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 613. 3) Inaug.-Dissert. Berlin 1884. *) Arch. pathol. Anat. 1886, 102, S. 300; ref. Berl. Ber. 1886,' 19, S. 512 d. E.; Chem. Centr.-Bl. 188G, 17, S. 41. B, Tierchemie. 491 ■2,5 bez. 2 g beträchtlich, überoinstimmeiul mit den Befunden von E. Pfeiffer.') Reduziertes Eisen (0,2 g), Eisonsulfat (1,0 g) und Eisenclüorid in geringer Menge behinderte die Verdauung in liolieni Grade. Eisenoxydiülactat (0,3, €,39 g) \nid Eisenoxj'dcitrat (0,5 g) beförderten, -wie es schien, in einigen FäUen die Peptonisation. 2) T. Über die Entstehung der freien Salzsäure des Magensaftes, von Herrn. Ad. LandAvehr. 3) Verfasser stellt über die Entstehung der freien Salzsäure des Magens folgende Hyiiothese auf: Aus dem Magenschloim wird durch ein Ferment, das die Magensclüeinüiaut liefert, Milclisäm-e gebildet. Bei Gegenwart dieser Säuren dissociiert aus den ChloraDvalien etwas Salzsäure, die durch die ein- geffdirten Eiweifskfh-per gebunden, also der Lösung entzogen wird. Das sich bildende milchsaure Natron wird resorbiert. Mit der Peptonisierung des Eiweifses kommt die Salzsäure wieder in Lösung und kann durch Resorption des Peptons vollständig frei werden, so dais der Magensaft jetzt Methj-lviolett bläut. D. Die physiologische* Wirkung des Sulfofuchsins und des Safranins, von P. Cazeneuve und R. Lcpine. ■*) Eine neue Methode zur Bestimmung der Menge der ab- fliefsenden Lymphe, von S. W. Lewasche w. 5) Neben der Beschreibung des Verfalu-ens, welches Verfasser anwandte und auf das ich — als zu femliegend — verweisen muXs, enthält die vor- liegende Arbeit Ergebnisse von Versuchen, bei denen es angewandt worden ist. Dieselben führten ziu- Erkenntnis der Thatsache, dafs die Stärke des Lymphstromes in regelmäfsiger Weise mit der Erweiterung und Verengung der peripherischen Blutgefäfse zu- imd abnimmt. Für die Annahme, dafs die Lymphbildung diu'ch sekretorische, unter dem Einflufs von Nerven stehende ZeUthätigkeit erfolgt, hat sich keine Stütze finden lassen. D. Physiologische Untersuchung des Acetophenons, von A. Mairet imd Combemale. ^) Untersuchung über die therapeutische AVirkung des Ure- thans, von A. Mairet und Combemale. 7) Über Trichloressigsäure und Trichlorbuttersäure, von H. Mayer. 8) *) Mitt. (1. aintl. Lebensmittel-Untersuchungsanstalt zu Wiesbaden 1883 — 1884, S. ?. 2) Im Widerspruch mit den Ergebnissen von Düsterhoff (Inaug. Dissert. Berlin 1882), denen zufolge das p]isenlactat und -Acetat die Peptonisation besonders hemmen. Der Ref. d. Berl. Ber. ist der Meinung, dafs die bei Zusatz von Eisensalzen und anderen Stoffen beobachtete Zunahme des Drehungsvermögens vielleicht durcli relative Zunahme der Hcmialbumosen, also durch Hemmung der Peptonisierung sicli erkläre. 3) Centr.-BI. me) Die Beziehungen des Gehirns zur Körperwärme und zum Fieber, von E. Aronsohn und J. Sachs. ^) Über Apnoe bei Kaltblütern und neugeborenen Säugetieren, von H. Aronson. ö) Die Ausmittelung der Alkaloide bei gerichtlich-chemischen Untersuchungen mit Bezug auf die neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Ptomainforschung, von H. Beckurts. 7) Über die anästhesierende Wirkung des Apomorphins, von Bergmeister imd E. Ludwig, ^j Über die Einwirkung des Äthers auf einige elektromoto- rische Erscheinungen an Muskeln und Nerven, von W. Bieder- mann.^) Über die Beziehung der physiologischen Wirkung der Alkali- metalle zu ihren chemischen Eigenschaften, von J. Blake. ^^j Über die physiologische Wirkung der Lithium-, Rubidium- und Kaliumsalze, von J. Blake. ^^) Beiträge zur Kenntnis der Hutpilze in chemischer und toxi- kologischer Beziehung, von R. Böhm. ^2) Chemische Studien über das Curare, von R. Böhm.^^) 1) Arch. experim. Pathol. u. Pharm. 1886, 21, S. 161; ref. nach Cliem. Centr.- Bl. 1886, 17, S. 777; Berl. Ber. 1886, 19, S. 778 d. E.; Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 567. 2) Arch. experim. Pathol. 20, S. 34. 3) Pfliiger's Arch. 1886, 38, S. 337; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 793 d. R. *) Arch. Anat. u. Physiol., physiol. Abteil. 1886, S. 321 ; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 79.Ö. 5) Pfliiger's Arch. 37, S. 232 ; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 509 d. R. «) Arcli. Anat. u. Physiol., physiol. Abteü. 1885, S. 267; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 413 d. R. '') Aus einem Vortrage auf der 15. Generalversammlung des deutschen Apotheker- vereins zu Düsseldorf 1886; ref. Pharm. Centr.-Bl. 1886, 27. S. 453; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 894. 8) Centr.-Bl. Therap. 1885, S. 193; ref. Pharm. Centralh. 1885, 26, S. 616 u. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 111. 9) Vortrag, gehalten auf der 59. Vers, deutscher Naturforscher und Arzte zu BerUn, Tagebl. S. 201. 10) Centr.-Bl. med. Wissensr-h. 1886, S. 97; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 578 d. R. 11) Compt. rend. 102, S. 128; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 107 d. R. 12) Arch. experim. Pathol. 19, S. 60; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 34 d. R. 1=*) Separatabdruck aus „Beiträge zur Physiologie", C. Ludwig zu seinem 70. Ge- burtstag gewidmet von seinen Schülern. Verlag F. C. W. Vogel, Leipzig; ref. Berl, Ber. 1887, 20, S. 143 d. R. B. Tierchemie. 499 Zur Frage über den Zusamiuenluiiig der physiologischen Wirkung mit den chemischen Eigenschaften der Alkalimetalle der ersten Gruppe von Mendeljeff, von S. Botkin. ^) Temperaturerniedrigende Wirkung des Morphins auf Tauben, von T. Lander Brunton und J. Theodor Casli. 2) Antifebrin, ein neues Fiebermittel, von A. Cahn und P. Hepp.3) Über die Giftigkeit der Cholerabacillen, von A. Catani. ■*) Über die Verteilung des Arseniks im menschlichen Körper, von R. H. Chittenden. 5) Über Gesetzmäfsigkeit in der Ortsveränderung der Sper- matozoen und in der A^ereinigung derselben mit dem Ei. I., von J. Dewitz.6) Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff und Woldemar Jakobson. IV. Über Phenol.''') Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff und Salomon Salomonowski. V. Über Myoctonin, 8) Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff xmd Herrn, von Rosen. VI. Über Lobeliaalkaloide. 9) Beiträge zur gerichtlichen Chemie, von G. Dragendorff und Edm. Blumenbach. VO. Über Thallin.io) Über Chloralhydrat, von G. Dragendorff und Hildebr. von Tiesenhausen. ^^) Zur biologischen Verwertung des Methylenblaus, von P. Ehrlich. 12) Zur Technik und Kritik der Bakterienmethode, von Th. W. Engelmann. ^^) Über den Einflufs des Alters auf die Wirkung des Strych- nins, von F. A. Falk. 1^) 1) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 849; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 578 d. K. ^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 241; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 787 d. K. =*) Centr.-Bl. klin. Med. 1886, No. 33; Pharm. Centralh. 1886, S. 415; Rep. anal. Chem. 1886, 96. S. 514. *) Tageblatt d. 59. Naturf. Vers. Berlin 1886, S. 380; ref. Rep. anal. Chom. 1886, 6, S. 583. ^) American Chemical Joiun. 5, S. 8; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1887, 26, S. 127. «) Ptiiiger's Arch. 1886, 38, S. 358. 7) Euss. pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 324; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 828. Vgl. auch die Litteraturübersicht S. 479 dieses Jahresberichtes und Bandes. «) Russ. pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 337; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 861. 9) Russ. pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 353; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 873. 10) Russ. pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 358; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 873. 11) Russ, pharm. Zeitschr. 1886, 25, S. 309; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 636. i'-ä) Centr.-Bh med. Wissensch. 1885, 113; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 70 d. E. 13) Ptiügcr's Arch. 1886, 38, S. 386. 1*) Püüger's Arch. 36, S. 285; Berl. Ber. 1886, 19, S. 265 d. E. 32* 500 Tierproduktion. Über einen vom Toluol derivierenden und Saccharin ge- nannten zuckerartigen Stoff, von E. Ferrand nnd L. Rouques. i) Über einige Wirkungen des Xunthins, des Caffeins und mehrerer mit ilmen verwandter Körper, von Wilhelm Filehne. 2) Neuere Versuche mit Einspritzung von Bakterien in das Blut, von Joseph Fodor. ^) Nervensystem und Wärmeproduktion, von L. Fredericq.'*) Über die physiologische Rolle des Lungengewebes und der Ausatmung der Kohlensäure, von L. G-arnier. 5) Über die allmähliche Einwirkung des Strychnins auf die Nervencentren, von H. Girard. 6) Experimentelle Untersuchung über die Physiologie der Darmsekretion, von A. Hanau. '^) Über die cumulative Wirkung des Digitalins und Helle- boreins, von W. von der Heide. ^) Untersuchungen über die Wirkungen des Q-iftes der Brillen- und der Klapperschlange, von Wilhelm Heidenschild. J. D. Dorpat 1886.9) Über die Wirkung des Nitroprussidnatriums, von L. Her- mann. 10) Über die Spaltung des Temperatursinnes in zwei gesonderte Sinne. Vorläufige Mtteilung, von A. Herzen. ^^) Wirkt ausgekochtes, völlig sauerstofffreies Wasser zer- setzend auf Oxyhämoglobin? von G-. Hüfner. ^^j Urethan, ein neues Hypnotikum, von R. von Jaksch. ^3) Neue Beobachtungen über die Arsenikesser in Steyermark, von B. Knappt*) (z. T. auch von E. Buchner imd N. Buchner). Über eine Grundwirkung von Giften auf die quergestreifte jVIuskelsubstanz, von A. J. Kunkel. ^^) ») Joum. Pharm. Chim. 1886, [6], 13, S. 602; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 748. 2) Arch. Anat. u. Phys., phvs. Abt. 18S6, S. 72; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 617; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 939. 3) Sitz. -Ber. ungar. Ak. Wissensch. Budapest v. 15. Juni 1886; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 793. *) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 291; ref. Berl. Berl. 1886, 19, S. 575 d. R. 5) Compt. rend. 1886, 103, S. 280; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 776. 6) Pflüger's Arch. 1886, .38, S. 548. 7) Zeitschr. Biol. 1886, 22, N. F. 4, S. 195. 8) Arch. exper. Path. 19, S. 127. 9) Eez. Chem Zeit. 1886, 10, S. 587. 10) Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 419. 11) Pflüger's Arch. 1885, 38, S. 93. 12) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 218. 13) Wiener med. Bl. 1885, S. nicht angegeben; ref. Med. Centr.-Bl. 1885, 23, S. 877; Chem. Oentr.-Bl. 1886, 17, S. 155. 1*) Erganzungsh. Centr.-Bl. allg. Gesundheitspfl. 1886, 2, S. 17; nach Chem. Centr.-Bl. 188G, 17, S. 217. 16) Pflüger's Arch. 36, S. 353; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 359 d. E. B. Tierchemie. 501 Anwendung von Cocain beim Kcuclihusten, von Labrie. ^) Zur Coffoinwirkung, von A. Langgaard. ''^) Experimentelle Studien über den Einflufs technisch und chemisch wichtiger Gase auf den Organismus, von K. B. Leh- mann. Habilitationsschrift München 1886.^) Fettbildung und Fetttransport bei Phosphorintoxikation, von H. Leo.*) Experimental- Untersuchungen über Quecksilber-Vergif- tung. Verletzungen der peripherischen Nerven bei derartigen A^ergiftungen, von M. Letulle. ^) Zur Wirkung der Mittelsalze, von G. Leubuscher. ß) Physiologische Wirkung dreier gelber Teerfarbstoffe beim Eingeben und Einspritzen, von P. Cazeneuve imd R. Lepino. 7) Über die physiologische Wirkung des sog. Saccharins, von J. Levinstein.8) Über die Bildung des Trypsin im Pankreas und über die Bedeutung der Bernard'schen Körnchen in seinen Zellen, von S. Lewaschew. 9) Über den Nachweis von Chloroform in Leichen, von Ch. Lüdeking.") Untersuchung über Malariainfektion, von E. Marchiafava und Celli. 11) Über die Physiopathologie des Fiebers und die Lehre der Antypyrese, von E. Maragliano.i^) Hypnon und Spartein sulfuricum, von E. Merck. i') Cannabinon, ein neues Hypnoticum, von E. Merck.i*) Über künstlichen Diabetes, von J. v. Mering.i^) 1) Journ. tle med. ile Paris 1880, S. nicht angegeben; ref. Journ. Pharm. Chim. 1886, [5], 14, S. 230; Chem. Zeit. ]88(J. 10, S. 205. 2) Berl. klin. Woclienschr. 188G, No. 16 u. 20; Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886 S. 513; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 113 d. K. 3) Eef. Chem. Centr.-Bl. 1880, 17, S. 782; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 1291. *) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 513, ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 308. 6) Compt. rend. 104, S. 74. 6) Arch. path. Anat. 104, S. 434; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 845 d. R. 7) Compt. rend. 101, S. 1167; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 33 d. R; vgl. diesen Jahresbericlit 1885 (N. F.) 8, S. 508. 8) Ji.urn. Soc. Chem. Ind.1886, S. 421 ; ref. Uingler's polvt. Journ. 1886, 67, S. 83. 9) PHügers Arch. 37, S. 32; ref. Berl. Ber. 1886, 119, S. 400 d. R. 10) Amer. Chem. Journ. 1886, 9, S. 358; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 257 d. R. 11) Fortschr. d. Med. 1885, No. 11, 24, S. ?; ref. Rep. anal. Chem. 1880, 6, S. 85. 12) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 817; ref. Berl. Ber. 1880, 19, S. 577 d. E. 13) Chem. Zeit. 1886, 10, S. 46 d. R. Nach Cirkularen des Verfassers; Russ. pham. Zeitschr. 1886, 25, ö. 202; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 526. 1*) Geschäftsbericht von E. Merk in Darmstadt vom Dezember 1885; ref Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 128. 15) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.), 8, 1885, S. 401 ; ref Berl. Ber. 1886, 19, S. 401 d. R. 502 Tierproduktion. Untersuchungen über die toxischen und therapeutischen Wir- kungen des Wismuts, von W. Steinfeld, mitgeteilt von H. Meyer, i) Bemerkung zur Lehre von den Atembewegungen, von F. Miescher-Rüsch.2) Das Methylal in chemischer und physiologischer Beziehung, von M. A. Nicot.3) Über den Icterus durch Polycholie und die Vorgänge in der Leber bei demselben, von 0. Minkowski mid B. Naunyn.*) Über den Verbleib der in den tierischen Organismus ein- geführten Baryumsalze, von S. Neumann. 5) Ein Wärmecentrum im Cerebrum, von J. Ott. ß) Über den Einflufs venöser Stauung auf die Menge des Harns, von J. Paneth. '^) Über die physiologische Wirkung des Paraldehyds, von A. Pockel.8) Maladie caussee par l'ergot des fourages, von M. Prillieux.^) Die Mitigation tierischer Krankheitsgifte und die Pasteur- schen Schutzimpfungen, von Pütz.*") Über die Reduktion des schwefelsauren Kalkes durch ge- wisse anaerobe Fermente, von M. Quantin.**) Über das Ozon, von E. de Renzi.*^) Über die toxische Wirkung der Alkalisalze, von Ch. Richet.*^) Einflufs des Nervensystems auf die Wärmebildung. Die Be- ziehungen des Grehirns zur Körperwärme und zum Fieber, von Ch. Richet.**) Das Menthol, ein Ersatz des Kokains zur Erzeugung lokaler Anaesthesie in Nase und Pharynx , von A. Rosenberg.*^) *) Arch. exper. Pathol. 20, S. 40; Dissertation Dorpat 1884. 2) Arch.Anat. u.Pliysiol. phys. Abt. 1885, S.355; ref. Berl.Ber. 1886,19, S.507 d.R. 3) Nouv. Reraed. 1886, 2, S. 458; rof. Chem. Zeit. 1886, S. 237 d. R. *) Arch. exper. Path. 1886, 21, S. 1; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 613. 5) VerRl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 516; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 459 d. K ^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 754; Amer. Journ. of nervous diseases, April 1884, S. ?; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 510 d. E. '') Pflüger's Arch. 1886, 39, S. 515. 8) D. Med.-Zeit. 1886, S. 130; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 622; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 513. 9) Journ. Agrie. par Barral 1886, 21, H, S. 73. '0) Fühlings landw. Zeit. 1886, 35, Rep. S. 374. Vortrag, geh. in der General- versammlung des Halleschcn landw. Vereins. 11) Ann. agron. 1886, 12, S. 80; ref. Naturw. Rundsoh. 18S6, 2, S. 167; Centr.- Bl. Agrik. 1886, 15, S. 568. *^) Arch. pathol. Anat. 104, S. 203; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 787. 13) Compt. rend. 102, S. 57, Forts.; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 106 d. R.; vgl. ebd. 1885, 18, S. 667 d. R. **) Compt. rend. 100, S. 1021; Pflüger's Arch. 37, S. 624; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 309 d. R. ") Arch. Pharm. 1885, S. 896; ref. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 25. B. Tierchemie. 503 Über das Gil't der Sclilaiigo und Fliege, von E. Uudock.^) i'ber therapcutiselio Anwendung des Salols, von H. Sahli.^) Über die Wirkung- der diastatisclicn Fermente auf die Blut- gorinnung, von Gr. Salvioli. 2) Sparteinsulfat, ein die Herzthätigkeit kräitigendes und re- gulierendes Mittel, von G. See.*) Zur UiHAvandlung des Peptons durch die Leber, von J. Seegen.^) Experimentelle Untersuchungen über die Starrheit von Leichnamen, von Brown-Sequard. ß) iUier einige pharmakognostische Verliältnisse der „Nux vomica", von Ed. Schär. 7) Zur Chemie und Physiologie der Floischpeptone, von C. Schmitt. 8j Beitrag zum forensisch-chemischen Nachweis des Resorcins und Brenzcatcchins im Tierkörper, von Joseph Schomacker. 9) Über die "Wirkung einiger Gifte auf Askariden, von W. v. Schroeder.io) Über die "Wirkung des Coffeins als Diureticum, von "W. v. Schroeder.^^) Zur Wirkung der Mercurialis perennis L., von Hugo Schulz. ^^^ Die AVirkung der Thallinsalze auf Fäulnis und Gärung, von H. Schulz. 13) Über die pharmakalogische Wirkung und die therapeutische Anwendung einiger Carbaminsäure-Ester, von 0. Schmiedeberg.^*) Pharmakologische Untersuchungen über das Atropin, Cocain und Caffein, von W. Skinner.^^) Über die Darstellung der Hämoglobinkrystalle mittelst Balsamen und einige verwandte Gewinnungs weisen, von E. Smreker imd 0. Zoth.ie) ') Chem. Zeit. 1886, 10, S. 219 d. R. mit dem Vermerk: „Nach Einsendung des "Verfassers." '■^) Corr.-Bl. Schweiz. Ärzte 1886, 16, S. nicht angegeben ; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 186 d. R. 3) Gentr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 913; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 23 d. R. *) Compt. rend. 101, 1046; ref. Berl. Ber. 1886, 19, Ref. S. 32. ö) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 473; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 580. «) Cnrapt. rend. 1886, 103, S. 622; ref. Chera. Zeit. 1886, 10, S. 235 d. R. '') Vortrag, gelialten auf der Naturforscherversammlung zu Strafsburg 1885; Arch. Pharm. 1885, [3] 23, S. 779. 8) Chem. Zeit., 9, 1670: ref. Berl. Ber. 1886, 19, Ref. S. 33. ^) Inaug.-Diss. Dorpat 1886. 10) Arch. experim. Pathol. 19, S. 290; ref. Berl. Ber. 1886. 19, S. 313 d. R. 11) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 465; Arch. experim. Path. 22, S, 39; ref. Berl. Ber. 1887. 20, S. 112 d. R. V2) Arch. experim. Path. 1886, 21, S. 88; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 617. 13) Centr.-Bl. med. \^■issensch. 1886, S. 118; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 579. 14) Arch. experim. Path. 20, S. 203; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 579 d. R. 15) Journ. Pharm. Chim. 1880, [5], 14, S. 270; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 887. 16) Sitz.-Ber. Wiener Ak., Sitz, vom 8. April 1886; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 192. 504 Tierproduktion. C' b e r die W i r k ii n g u n d die A n w e n d u n g d e s N a p li t a 1 i n s, von James Stewart. ) Die 15 li y s i 0 1 0 g i s c h e "Wirkung des B e n z o }" 1 - E c g o n i n s , von R. S 1 0 c k m a n 11. ^) Über die wirksamen Bestandteile der S e n n e s b 1 ä 1 1 e r , von R. S 1 0 c k m a n n. 3) Kalorimetrische Unter siicliungen. Sechste Abhandlung. Über den AVärmewert des Benzols, von F. Stohmann, P. Rodatz imd H. Herz b erg. *) Kalorimetrische Untersuchungen. Siebente Abhandlimg. Über den Wärmew^ert der Oxybenzole, von F. Stohmann, P. R 0 d a t z und H. H e r z b e r g , und achte Abhandlung. Über den AV ä r m e w e r t der Hydroxylgruppen in den 0 x y b e n z o 1 e n , von d e n s e 1 b e n. 5) Kalorimetrische Untersuchungen. Neunte Abhandlung. Über den "Wcärmewert der Homologen des Phenols, von F. Steh m a n n , P. R o d a t z und H. H e r z b e r g. 6) Entgegnung zu vorstehender Abhandlung'^) des Herrn Thomsen, von F. Stohmann. 8) Schlufswort zur Polemik mit Herrn Thomsen '*) von F. Stoh- mann.*") Einige Betrachtungen über Protei'nverdauun g, von A. Stutzer.") Das Yerhalten tertiärer Alkohole im Organismus, von H. Thierfelder.i2j Chemische Studien über die Entwicklung der Insekteneier, von A. Tichomiroff. *^) Über die Yerbrennungswärme des Benzols, von Julius Thomsen.i*) Replik an Herrn F. Stohmann*^), von Julius Thomsen.^ß) *) The Medical Herald 1885, S. nicht angegeben; ref. Zeitschr. österr. Apo- thekerver. 1885, S. 494; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 349. ^) Pharm. Journ. (3), 16, S. 897 ; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 463 d. R. 3) Arch. experim. Path., 19, S. 117; ref. Rep. anal. Chera. 1886, 6, S. 260. *) Journ. prakt. Chem. 1886 (N. F.) 33, S. 241; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 266. Die früheren Arbeiten siehe in diesem Jahresbericht 1885, S. 542 u. 552. 5) Journ. prakt. Chem. 1886, 33, S. 464; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 545. 6) Journ. prakt. Chem. 1886, 34, S. 311; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 898. ^) Dieselbe steht weiter unten auf dieser Seite. 8) Journ. prakt. Chem. 1886, 33, S. 568; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 547. ") Siehe das Vorstehende. 10) .Tourn. prakt. Chem. 1886, 34, S. 56. H) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 150. 12) Vgl diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S.519; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 311 d.R. 13) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 520; ref. Berl. Ber. 1886, 19 S. 315 d. R. 14) Journ. prakt. Chem. 1886, 33, S. 464 ; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 547. 16) Vgl. die oben stehenden Arbeiten. 15) Journ. prakt. Chem. 1886, 34, S. 55. B. Tierchemie. 505 AV'irkung der Cascara Sagrada auf die Absonderung der verdauenden Säfte, von M. Tscheizoff.*) T'ber die AVirkung des Thallins auf den tierischen Orga- nismus, von N. Tschistowitsch. '-^j Über die AVirkung des Urethans, von Edoardi Ughi. ^) Physiologisch -chemische Untersuchungen des Auges, von ^Micliel und Henry Wagner.^) Einige Beobachtungen über die Absonderung der Salze im Speichel, von M. Werther. 0) Über die Mengen der vom Wiederkäuer in den Entleerungen ausgeschiedenen flüchtigen Säuren, von H. Wilsing. ^) Saccharin. ') Mikroorganismen, deren Anteil am Leben der Pflanzen und der Tiere, von F. v. T. 8) Litteratur. Therapeutische Anwendung des Benzoesäure -Sulfiuids oder Fahlberg's Saccharin, von V. Aducco u. A. Mosso. Leipzig 1886.') Das Verhalten des Milchzuckers im tierischen Organismus, von W. Baring. (I. D.) Göttingen 1886. Experimentelle Prüfung der Bedeutung chemischer Eeizmittel für das Entstehen von Eiterung, von Franz Brewing. (I. D.) Berlin 1886. Das Verhalten des Aloin im Tierkörper, von Dietrich. (I. D.) Dorpat 1885. Beitrag zur Anwendung des Cocaib in der inneren Medizin, von E. Gohde. Er- langen 1886. Lehrbuch der Physiologie, von Prof. Dr. A. Gruenhagen. 7. Aufl. Hamburg u. Leipzig 1886.10) Beiträge zur Kasuistik der Kohlenoxydvergiftung , von Gerhard Grofs. (L D.) Berlin 1886. Beiträge zur Kenntnis des Wutcontagiums, von Andreas Högyes. n) Über ÖchwefelkohlenstofTvergiftungen, von Bruno Kaether. (I. D.) Berlin 1886.12) Über die künstliche Herstelhmg von Zwergbildung im Hühnerei, von Dr. H. Koch. Inaugural-Abhandlung. Stuttgart 1886. Butylchloral- und Chloralhvdrat als Antidote gegen Strychnin und Pikrotoxin, von Ernst Koch. (L D.) Berlin 1886.13) 1) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 520; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 175 d. R. ■'') Ccntr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 929; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 579. 3) Ann. di chira. 1886, S. 214; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 154 d. E. 4) Gräfe's Arch. Ophtalmfdog. 1886, 22, S. 155. 5) Pflüger's Arch. 1886, 38, S. 293. 6) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 551; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 459 d. E. ') Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 468. ^) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35; Litteraturbl. S. 373; nach Österr. landw. Wochenbl. 1886, S. ?. ^) Siehe S. 484 dieses Jahresberichtes und Bandes. 10) Eez. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 516. 11) Sitz.-Ber. ungar. Ak. Wis.sensch.; ref. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 373. 12) Eef. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 810. 13) Eef. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 811. Litteratur. SOG Tierproduktion. Experimentelle Untersuchungen über die Wirkung des Cocains und seiner Ersatz- mittel auf die GefäTse, von Hermann Krüger. (I. D.) Berlin 1886.^) Über das Verhalten des fötalen Blutes im Momente der Geburt, von Friedrich Krüger. (I. D.) Dorpat 1886.2) La toxicologie du cuivre, von N. Du Moulin. Brüssel 1886. Über Lobeliaalkaloide, von Herrn, v. Eosen. (I. D.) Dorpat 188G.**) Über Cocain und Cocainismus, von Seifert. Würzburg 1886.*) Über die Wirkung des Aluminiums und Berylliums auf den tierischen Organismus, von Paul Siem. (I. D.) Dorpat 1880. s) Versuche über die Wirkung des narkotischen Prinzips des Hopfens, von W. Th. Smith. '') Die physiologische und therapeutische Wirkung des SchwefelwasserstofFgases , von H. Stifft. Berlin 1886. Über Chloralhydrat, von Hildebr. v. Tiesenhausen.''') (I. D.) Dorpat 188.5. Gesamt- stoffwechsel, Ernährung, Fütterung, Pflege der Haustiere. Gesamt- stoffwechsel. Amid- substanzen. Ver- brennungs- wärme von Zucker u. 8. w. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. A. Gresamtstoifweclisel. Übei' die Bedeutung' der Aniidsubstanzeii für die tierische Ernährung, von P. Balilmann. ^} Asparagin vermindert beim Kaninchen, beim Hammel und bei der Gans den Eiweifsverlust beträchtlich, beim Hund und bei der Ratte ist es wirkungslos. TjTOsin, Tam-in und Guanidinsulfocj^inat, in geringen Gaben verabreicht, steigern den Eiweifszerfall mn ca. 168%, gegenüber den mit stickstofffreier Nalu'ung gefütterten Tieren. Wiu-de ein Teil des As- paragins durch Leucin ersetzt, so vermelui; sich der Stickstoffveiiust noch ein wenig. Versuche mit Fleischextrakt an jimgen Hunden ausgeführt zeigen, dafs die darin enthaltenen stickstoffhaltigen Stoffe weder den Ei- weifsvexiust zu beschränken, noch den Nälu-wert daneben gereichter stick- stofffreier Substanzen zu erhöhen vermögen. D. A^erbrennungs- und Bildungswärme von Zucker, Kohleliy- draten und verwandten mehrwertigen Alkoholen, von Berthelot und Vieille. ^) Die Yerfassor haben die Verbrennungswärmc folgender Verbindungen auf ein Formelgewicht bei konstantem Voluin bezogen, nach ilu-er Methode gemessen : ») Ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 486. 2) Rez. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 623. 8) Vgl. die Citate S. 499 dieses Jahresberichtes und Bandes. *) Rez. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 518. 5j Rez. Chom. Zeit. 1886, 10, S. 827. «) D. med. Zeit. 1885, 6, S. 877; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 41. ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 499. **) Vgl. das Litteraturverzeichnis w. u. in diesem Jahresbericht und Band, dann : Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886^ 24, S. 823; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 833. 9) Compt. rend. 102, S. 1284; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 477 d. R.; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 564. CßlluOe 782,2 Cal. CgHuOg 729,1 „ Ci2 1122^11 + H2O 1359,8 „ C12II22 ^11 1355,0 „ CeHioOs 681,8 „ CßHioOs 684,9 „ ^^e^ioOs 678,3 „ CfiHioOs 667,2 „ C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 507 Mannit . . Dulcit Cr. ]\Iilclizunker . Rohrzucker . CeUiüoso . . . Stärke . . . Inulin Dextrin . . Die Zahlen liegen alle zwischen der von Rechenberdt und Stoh- mann angegebenen Werten. ') T. Über die A^erdaulichkeit von Nahrungsstoffen, von K. Bik- verdauiich- falvi. '^j Nahrungs- Bei Yersuclien an Hunden stellte sich heraus, dafs die koUageneu Sub- Stoffen, stanzen, besonders diejenigen der Sehnen in bedeutend gröi'serer Menge durch den Magen verdaut werden, als die reinen Eiweifskörper. Er glaubt deshalb, dafs die Eiwcifsverdauung hauptsächlich vom Pankreassaft, tlie der kollagenen Stoffe aber dm-ch den Magensaft bewirkt wird. D. Über die Grrofse des Eiweifsumsatzes bei dem Menschen, umsatzbeim von L. Bleibtreu und K. Bohland.3) Menschen. Verfasser liefern zu den von E. Pflüger und K. Bohland veröffent- lichten Ergebnissen*) über den Stickstoff Umsatz melu-erer gesunder Personen, bei welchen die Werte beti'ächtlich niedriger waren, als man anzunelnnen pflegte, Ergänzimgen, indem sie den Eiweifsums-atz einer gröfseren Anzalil von Personen imtersuchten mit recht verschiedener Lebensweise, vornehm- lich solcher, welche eine beti-ächtliche Arbeit zu leisten hatten. In einigen FäUen wiu-de zudem der Eiweifsumsatz von in absoluter Bettruhe befind- lichen (leichten) clürm-gischen Patienten bestimmt, welche mit einer Aus- nahme jüe im Laufe ihrer BeliancUung gefiebert hatten. Der Stickstoff- umsatz wurde bestimmt diu-ch Messen des in 24 Stunden entleerten Harns und durch eine Stickstoffanalyse desselben nach der von E. Pflüger und K. Bohland ausgearbeiteten Modifikation des Kjeldahl'schen Verfahrens. Die Ergebnisse der umfangreichen Arbeit sind in einer Tabelle zu- sammengestellt, in welche auch die Werte der früheren 32 von E. Pflüg er und K. Bohland ausgeführten Bestimm! mgen einbezogen sind, um eine Mittelzalil aus möglichst vielen Versuchen zu gewiimen. Dieselbe stellt sich etwas höher als die von Pflüger imd Bohland gefundene, zum gröfsten Teil wolü wegen der hohen Umsatz werte der jungen arbeitenden und zugleich sich gut eraälirenden Personen. Der mittlere Eiweifsverbrauch der nur eine mäfsige Arbeit verrichtenden (als Ruhende im Protokoll auf- gefülu-t) stellt sich pro Tag auf 92,715 g; Pflüger mid Bohland fanden als Älittelzahl 81,7 g. Aus einer zweiten Tabelle, in welcher der Eiweifsumsatz arbeitender Personen zusammengestellt ist, geht hervor, dafs zunächst kein wesentlicher Unterschied in dem Eiweifsverbrauch im Sommer und Winter *) Vgl. auch diesen Jahresbericht und Band S. 504. 2) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. HG; ref. nach Chera. Zeit. 1886, 10, S. 75 d. E. 3) Pflüger's Arch. 1885, 38, S. 1. *) Ebendas. 1885, 36, S. 165; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 573 d. E. 508 Tierproduktion. besteht. Einzelne Individuen haben auffallendenveise für Ruhe und Ai-beit nahe übereinstimmende Zahlen. Die magerste imd kleinste Person hat den energischsten, die mit gröfstem Fettpolster den geringsten Stoffwechsel. Aus den Mittelzahlen, welche drei arbeitende Personen lieferten, folgt als allgemeines Mittel für den Eiweifsumsatz eines jungen kräftigen Individuums, das sich ausgiebig ernähi-t, pro Kilogramm und 24 Stunden 1,725 g als täglicher Eiweifsverbrauch, das mittlere Gewicht eines jungen Mannes zu 62 kg genommen 106,95 g Ei^veifs in naher Übereinstimmung mit der Mlttelzalü der Aj-beitertabelle (107,597 g). Als allgemeine Mittelzahl aus den Mitteln sämtlicher jmigen, keine besondere Ai'beit verrichtenden, sog. ruhenden Personen ergiebt sich 1,4297; der tägliche Eiweifsverbrauch be- rechnet sich sonach füi- ein junges mäfsig arbeitendes Indi\'iduum von mitt- lerem Körpergewicht zu 88,64 g Eiweifs nahe dem von- Pflüger und Bohland für junge xmd wolügenährte Individuen gefundenen (89,9 g). Aus den Mittelzalilen älterer Personen folgen ganz andere Werte ; bei zweien, die arbeiten mufsten, sich jedoch nicht gut nährten, ohne sich aber ganz abnorm sclüecht zu nähren, ergiebt sich als täglicher Eiweifsverbrauch 75,16 g. Zwei ältere ruhende Personen ergaben als Mittel für den Winter 1,225 g, 1,301 g Eiweifs, für den Sommer entsprechend 1,258 g, 1,726 g Eiweifs. Der gesteigerte Eiweifsverbrauch der letzteren im Sommer erldärt sich durch eine nicht unbedeutende wahrscheinlicli durch Fettsch^^'^^ld her- vorgerufene Gewichtsabnalune derselben ITir den Sommer. Der Eiweifsverbrauch der zu absoluter Bettruhe verm-teüten Individuen stellte sich auf 86,85 g täglich, eine Zahl, welche den Eiweifsverbrauch der Arbeiterklassen beträchtlich überschreitet und höchstwahrscheinlich von der füi- leichte Patienten stickstoffreicheren Spitalkost herrührt, zudem waren die Patienten jüngere Individuen. Den höchsten Eiweifsverbrauch 161,8 und 155,9g zeigte ein Patient, der abends häufiger bis 38,5 ^ C. fieberte. Den erhöhten Eiweifsumsatz bei der Ai'beit führen die Verfasser auf die Steigerung des Appetites durch die Arbeit zurück. Die Personen, welche die Grundzahlen für den Eiweifs- verbrauch des mittleren jungen Mannes lieferten, ernährten sich reichlich, besonders mit Fleisch, ebenso diejenigen, von denen die Zahlen für den Eiweifsverbrauch des mäfsig arbeitenden Mannes gewonnen wurden. Verfasser lialten die von ilmen gefundenen ]\Iittelzalüen keinesfalls zu niedrig, sondern vielmehr für die meisten Gesellschaftsklassen noch etwas zu hoch. T. Beziehung Glvkoso, Glykogen und Glykogenbildung in ihrer Beziehung von Glykose, - 7jo i/o • ■ • t r\ Glykogen zur Wärmecut wickeluug und Arbeitsleistung im tierischen (Jrga- ^"biiTung!^' nismus; I. Teil: Wärmeentwickelung in den ruhenden Organen; II. Teil: Wärmeentwickelung in den Organen während der Arbeit; in. und letzter Teil: Versuch einer genauen Bestimmung des Verhältnisses, in welchem die Verbrennung der Glykose zu jenen Erscheinungen beiträgt, von A. Chauveau, gemeinsam mit Kaufmann. ^) Beim Vergleichen des Blutes zweier Oi'gane, die normal eine selir \mgleiche wärmeentwäckelnde Thätigkcit liai)en, findet sich, dafs in dem 1) Compt. rend. 103, S. 974, 1057, 1153; ref. Eerl. Der. 1887, 2ü, S. 15 d. R. C. Gesamtstoffwechsol, Ernährung, Fütterunf,' und Pflege der Haustiere. 509 aktiveren Organe, in welclieni die organischen Verbrennungen lebhafter ver- lani'en, auch die Zerstörung der Glj'kose lebhafter vor sich geht. Die Oxy- dation derselben findet während des Überganges des arteriellen in venöses Blut statt. Die Wärmeent Wickelung ruhender und thätiger Organe lehrt, dais in arbeitenden Organen mehr Glykosc verbrannt wird als in ruhenden und zwar bcträclitlicli mein- in Muskeln als in Drüsen, die während ihrer Tliätigkeit eine geringere Steigerung der Verbrennung zeigen. Es bildet nach diesem die Glykose, die in der Leber beständig an das Blut abgegeben wird, das wesentliche Material für die im Körper statthabende Verbrennung, für die tierische Wärme und die Muskelarbeit, denn sie entnimmt dem Bhite den gröfsten Teil des in den Kapillaren absorbierton Saiierstoffs. Joder Einfhifs, welcher die Verbrennung bei'ührt, wirkt in gleicliem Sinne auf die Menge der in den Organen vei'l>rauchten Glykosc. Wärmeentwicke- lung und mechanische Ai-beit sind mit der Glykogenbildung und Glykose- verbrenn\uig so verknüpft, dafs die Leber mehr von jenen Substanzen an das Blut abgiebt, je thätiger die Organe sind. Bei andauerndem Hungerzustand, bei dem der Leber das zur Glykogenbüdung notwendige Material mangelt, verschwindet der Zucker im Blute, cUe Verbrennung hört auf, es tritt Er- kaltung und Tod ein. T. Über eine neue direkte Bestimmungsmethode der tierischen Bestimmung Wärme, von Desplats. ^) tierischen Das Prinzip des Verfalu'ens ist dasselbe wie bei Berthelot's Wasser- ^"°^' kalorimeter. Es wü'd zimächst ein Appai'at füi* kleinere Tiere konstruiert, betreffs dessen näherer Einrichtung man die Quelle vergleichen wolle. Als Ergebnis von Versuchen, bei denen die Tiere zuerst in reiner Luft atmeten, naclilier in Luft, die mit Kohlenox^-d gemischt war, sind die folgenden an- gegeben. Eine 150 g schwere Ratte entvs'ickelte während ^/g stündiger Versuchszeit: Kalorien Ausgeatmete C O2 Aufgenommener 0 0,785 in remer Luft Liü't + ööö CO 0>G30 Luft + — ' 500 CO 0,000 0,17 g 0,12 g 0,10 g 0,13 g 0,11 g 0,07 g Aus Versuchen an Vögeln scliliefst der Verfasser, dafs sie in der- selben Versuchszeit, auf gleiches Gewicht bezogen, dreimal mehr Wärme als die Säugetiei-e entwickeln und die Sauerstoffaufnahme und Kolüensäm'e- al)gabe auf das Dreifache gestiegen ist. Bei in obiger Weise vergifteten Tieren waren Wänuejiroduktion sowie Sauerstoffaufnahme \md Kohlensäm-e- cxhalation bedeutend vermindert. T. Über die Magenverdauung des Schweins, von Ellenberger luid H 0 f m e i s t e r. 2) Im Ansclüusse an eine ältere Mitteilung 3) berichten die Verfasser jetzt über Versuche, welche sie ausgefilhrt haben, um den Vorgang der nor- Magen- vcrdauung beim Schwein. 1) Corapt. rend. 102, S. 321; ref. Rep. anal. Chem. 1880, 6, S. 247. 2) Arch. wissensch. u. prakt. Tierlieilk. 18S6, 12, S. 126; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 838. ä) Vgl. diesen Jahresbericht 1886, S. 501. 510 Tierproduktion. malen Magenverdauimg beim Schwein aiifznkläi-en. Die Ergebnisse derselben lassen sich, wie folgt zusammenfassen: 1. Die Yerdai^img von Haferkörner im Magen dieses Tieres geht in zwei oder di'ei Abschnitten vor sich. In der amylolytischen Periode (wälirend der Malilzeit und bis zwei Stimden nach derselben) findet wesent- lich nur die Verdaiumg der Stärke, bezw. ihre Überfülu'ung in lösliche Stärke, Dextrin und Zucker statt. Gleichzeitig beginnt die ^^lilchsäm'egänmg, wodiu'ch ein Teil des Ziickers zersört wird. In 2 Stunden Yerdauungszeit sind 34 ^/o der unlöslichen Eiweifskörper in lösliche übergegangen. Die Sclüeimhaut der Kardia sacke des Schweinemagens scheidet durch ilu-e Drüsen ein schwach diastatisch wirkendes Fennent aus. Die Reaktion des Magen- inhaltes ist in diesem Abschnitt anfangs alkalisch, Avii-d aber bald sauer, ohne dafs dies die Amylolj'^se zu stören braucht, da Milchsäm-e diese Scäuenmg hervorruft. In der nmi folgenden gemischten Periode wird bereits in der Pylorushälfte Eiweifs verdaut. Sie dauert von der 3. bis zur 9. oder 12. Stimde. In den der Kardia nahe imd dorsal, also höher als die Be- legzeUregion gelegenen Partieen dauert die Amylolj'se nocli fort, während sie in den tiefer imd dem Pylorus nähergelegenen Teilen allmählich in die rein proteolytische Periode übergeht. Hierauf mufs naturgemäfs der diitte rein proteolytische Abschnitt folgen, doch erscheint es zweifelhaft, ob dies auch bei ti'ockener Körnerfütterung der Fall ist. 2. Die Versuche der Verfasser beweisen, dafs die in der sog. Kardia- hölile und dem kleinen Blindsack des Schweinemagens vorliandenen Drüsen an der Säureerzeugung sicherlich gar nicht und an der Pepsinbildung ent- weder nicht oder nur imbedeutend beteiligt sind. 3. Der Mageninhalt ist bei Körnerfütterung in der Regel ziemlich trocken, da er gewöhnlich mu- GO — 70 % AVasser enthält. 4. Der Mageninlialt reagiert aufser zu dem oben erwähnten Zeitpunkt immer sauer. 5. Der Magen des Schweines behält seinen Inhalt, wie sich ergab, noch lange Zeit (bis 3G Stimden) nach der Fütterung. 6. Die fi-ülieren A^orstellungen von einer kreisenden Bewegimg des Magens oder von einer gi-ündlichen Dmchknetung und Durchmischung des Mageninhaltes sind imzutreffend. Die zidetzt in den Magen gelangenden Futtermassen kommen an die Kardia zu liegen und werden allmählich durch das Nachkommende zum Pyloiiis vorgeschoben. 7. Der Sämegehalt des Schweinemagens scheint normaliter 0,3 % nicht zu übersteigen. Doch schwankt er von 0,002 — 0,05 ^Jq unmittelbar nach der Futteraufnahme bis zu 0,2 % in der Pylorushälfte luid 0,7 ^Jq in den Kardiasäcken. 8. Wie beim Pferde, ist Milchsäure lange vor der Salzsäure im Magen- inhalt nachweisbar. 9. An Fermenten fanden die Verfasser ein stärke- imd ein ei weif s- lösendes. Das erstere ist anfangs im ganzen Magen, später niu* links, das andere überhaupt erst in der zweiten Vcrdauungsstunde, und zwar zunächst nur in der Pylorushälfte, dann aber (nach ungefähr 8 Stimden) im ganzen Magen wii'ksam. 10. Die Ausgiebigkeit der Magenverdauung ist abhängig von der Menge und dem Aufeinanderfolgen der Mahlzeiten. Je gröfser die Futteraufnahme, C. Gesamtstoffwechsel, Erniihrnu«,', Fütterung und Pflege der Haustiere. 511 \im so länger mul's die amylolytische Periode gegenüber der proteolytischen verlängei-t werden. Ilu'o Wirksamkeit wird durch gründliches Kanen ti'ockener Nahnnigsmittel wesentlich gesteigert. Es hatten von ilrei Schweinen: in Stun den Verdaut bei einer Haferaufnahme ^0. Ei^v eifs Kohle livdrat von g 0/ g " % g 1 . IV2 47 50 245 44 860 2 3V2 42 53 250 52 750 3 4V2 3G GS 1G5 52 500 Weiter angestellte Beroeluumgen ergaben, dafs bis zur 12. Stimde bis 70 0/q des Eiweü'ses und GO "/o der Kohlehydrate verdaut worden Avaren. Es düi'fte aber die Menge der im Magen Avirklich löslich gemachten Ei- weiJskörper keine so grolse sein, da im Haier schon gelöste Eiweil'skörper enthalten sind. D. Über die Magenverdauung des Pferdes, von Ellenberger. i) v^dfuuäg Im Magen des Pferdes finden sich bei Haferverfütterimg auffallend beim Pferde, grofse Mengen Zucker (bis 150 g) und Milchsäure (bis 50 g), wälii-end im Hafer selbst nm- Spm-en von Zucker vorkommen. Der Schlufs, dafs der Speichel des Pferdes eine aufserordentlich starke diastatische Wirkimg habe, bestätig-t sich jedoch nicht, da die Untersuchung des gemischten Pferde- speichels in seiner Wü-kimg auf Stärke nicht annähernd die im Magen ge- fundene Zuckermenge erklärt. Die Untersuchung der einzelnen Speichelarten der Parotis, Subungualis u. s. w. liefs bei jeder derselben nur eiii ganz geringes Zuckerbildimgsvermögen erkennen; auch bei künstlicher Mischung der Speichelarten fehlt die unerklärlich hohe Wkkimg des Gesamtspeichels. Die Sclüeimhäute des Verdauungskanals bis zum Magen liefern ebenfalls kein diastatisches Ferment. Die grofse beobachtete diastatische Wii-kung niufs also auf ajidere Ursachen zurückzufüliren sein. Verfasser fand cUese in einem Pilz, der sich mit dem Speichel mischt und die Zuckerljüdiuig veranlafst. Indessen wächst derselbe sehi- langsam und zeigt, wenn man ilm künstlich der Stärke zumischt, gar keine Wirkimg. Es muTs also aufser- dem noch ein zuckerbildendes Ferment vorhanden sein; dasselbe war in Stärke imd Kleister nicht aufzufinden; es zeigte sich nur eine spiu-enweise Zuckerbüdung, wenn Hafer im Brütofen angesetzt wurde. Unter Versuchs- bedingiuigen dagegen, welche den bei der natürlichen Magenverdauimg heiTSchenden entsprechen, ergab sich, dafs 500 g Hafer mit GO % Wasser versetzt schon nach 1 1/2 Stunden 1 o/^ Zucker lieferten. Ein vorher durch Auswaschen von allen Verdauungssäften befreiter Magen wurde mit Hafer gefiült in warmes Wasser gelegt; der Inlialt hatte nach 2 — 3 Stunden 3 — 4 0/q Zucker; Hafer, der in eine ebenfalls in warmes Wasser gebrachte Harnblase gefüllt war, zeig-te dieselben Veränderungen. Die Stärkeverdauung wü'd demnach durch Fermente bewii-kt, welche im Hafer selbst enthalten sind. T. ^) Vortrag, gehalten auf der 59. Vers, deutscher Naturforscher und Ärzte. Tage- blatt S. 320. 512 Tierproduktion. Peptone. Plij siologiscliG A''ersuclie über den Nährwert des Kemmericli- sclien und Kocli'sehen Fleisclipeptons, von Karl Gentli und Emil Pfeiffer. ») Die Verfasser gelangen auf Grund von FüttenrngsversuclLen an Men- schen in dieser bereits wiederholt zur Besprechung gelangten ^) Sti-eitfrage zu den folgenden Sclüüssen: SowoM Kern nie rieh's als Koch's Präparat hat einen hohen Nährwert. Das erstgenannte leistete in den imtersuchten Fällen sowolil bei überschüssiger als bei ungenügender Ernährung mehr als das an zweiter SteUe angeführte, indem es dort einen gröfseren A;isatz, hier eine bedeutendere Verringerung des Stickstoffverlustes veranlafst. Bei der Bemessimg der Gröfse der zu reichenden Gaben beider Peptone müssen die individuellen Verhältnisse l)erücksichtigt werden. Bestimmte allgemeine Anschauungen werden von den Verfassern in dieser Hinsicht nicht auf- gestellt. D. Magen- Dig Magcnverdauung des Pferdes, von H. Goldschmidt. 3) Verdauung o o > / beim Pferde. Verfasser stellt die Eesultate seiner Untersuchungen m folgenden Sätzen zusammen : 1. Der Pferdemagen ist nicht fähig, zwischen verschiedenen Futter- arten zu wählen und besonders die am schwersten verdaulichen zurück- zuhalten. 2. Unter normalen Verhältnissen, d. li. wenn das Tier nicht hungert, wird der Magen nie leer, sondern enthält beim Zutiitt eines neuen Futters noch etwas von dem ziüetzt aufgenommenen. 3. Die Bewegmig des Futters im Pferdemagen ist die folgende: Vom Sclilundeingange aus bewegt sich dasselbe fächerartig nach aUen Rich- tungen zugleich also, was besonders hervorzuheben, auch nach rechts imd verscliiebt den alten Inhalt gegen die grofse Kurvation, imd da sich der Schlundsack rasch füllt und von hier aus der Druck gi'öfser wird, auch darmwärts. 4. Unter gewissen Umständen kann ein Teil des früher aufgenom- menen Futters von neuem vöUig eingekapselt werden. Dies trifft wahr- scheinlich dann ein, wenn zufällig bei hastigem Fressen und bei bedeu- tendem Festliegen alter Massen der Dnick des hinzukommenden Futters direkt in der Richtiuig der Sclilundeinmündung so stark ist, dafs ein Ab- sprengen eines Teiles des alten Inhaltes stattfindet; wenn das abgesprengte alte Futter dann noch dazu etwas nach links und nach oben gedrückt wird, vnrd es von dem neuen Futter, das sich vom Schlünde aus nach links und nach imten l^ewegt hat, auf der linken Seite umgeben. 5. Die Einteilung der Magenverdauung in 3 (oder 4) Perioden ist nur bedingungsweise berechtigt. Erstens ist jedenfalls der Ül)ergang der einen Periode in die andere ein aUmälilicher. An Ideinen begrenzten Stellen heiTscht z. B. auch anfangs Proteolyse. Weiter ist anzunelunen, dafs, wenn der Magen nicht leer ist, wie dieses wahrscheinlich normal bei der Futteraufnahme der Fall ist, rechterseits nocli die Verdauung des alten 1) Eef. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 73, 87 u. 104; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 220; vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 551. ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 503. 3) Zeitschr. phys. Chem, 1886, 10, S. 888; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1887, lü, S. 44. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 513 Inhalts stattfindet (Proteolyse), während links bereits das neu Aufgenom- mene verdaut Aviixl (erster Beginn der Amylose). Nach des Verfassers Ansicht hat die Verdauung des Futters folgenden Verlauf: a) Ein Teil dos Futters golit schon wiUu-end des Fressens in den Dünndarm über, Avird also nur Avcnig (aniylotisch) oder gar nicht im Magen verdaut. b) Ein anderer Teil wird sowolü stark amylotisch als i)roteol}i;iscli ver- daut, so das sich nach links in den Schlundsack mul von da weiter bewegende Futter. c) Ein dritter Teil des Futters wird in geringem Grade amylotiscli, vorzüglich aber proteolytisch im Magen verdaut, so das Futter, was sich vom Schlundeingange nacli rechts und nach unten gegen die Cm-vatiu'a major bewegt. 6. Haben die besprochenen Verhältnisse normalerweise statt, so läfst sich im Pferdemagen immer gleichzeitig folgendes finden: Im Saccus Oesophagus und der Curvatm-a minor entlang imd im eigentlichen Anti-mn pyloricmn Amylolyse, in der Fundusdrüsenregion nur Proteolyse. 7. Im Antrum pyloricum verschwindet die Salzsäurereaktion, an ilrre Stelle ti'itt Milchsäm-e. Es fijidet also schon eine Vorbereitimg füi- die Magenverdauimg im Antinun pyloricum diu'cli Abschwächung des Säure- gehaltes statt. T. Über Resorption im Dünndarm, von Gumilewski. i) ^m'nüuu" Verfasser stellt Studien über Darmresorption in nach der Thiry- darm. Vella' sehen Methode 2) isolierten Darm.schlingen an. Bezüglich der näheren Einzelheiten vergleiche man das Original, als wesentlich soll von den Er- gebnissen folgendes hervorgehoben werden. Ist e die in die Danuschlinge eingefüllte Flüssigkeit, d die Menge des während der Resorptionszeit secer- nierten Darmsaftes, e' die am Ende der Versucliszeit vorhandene Flüssig- keitsmenge, so ist die resorbierte Flüssigkeitsmenge r = e -}- d — e'. Um die Gröfse d zu ermitteln, wau-de festgestellt, ob in dem zu verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Bedingimgen secernierten Darmsaft Be- standteile von annähernd konstantem Prozentgehalt enthalten sind. Es zeigte sich, dafs das kolüensaure Nati-on im Dannsaft einen nahezu unver- änderlichen Wert zeigt. Der Durchsclmittsgehalt aus einer über 8 "Wochen sich erstreckenden Versuchszeit einnittelt, betrug bei einem Hunde 0,44 im IMittel. Diese Zahl kann dazu dienen, mit annähernder Sicherheit die Quantität d zu bei'echnen, welche am Ende eines jeden Resorptionsversuches in der aus der Darmschlinge entleerten Flüssigkeitsmenge e' enthalten ist, indem man den Gehalt an kolilensaurcm Natron darin ermittelt. Nach diesen Vorversuchen A\drd zunächst der Einflufs des Kochsalzes auf die Flüssigkeitsresorption untersucht mit folgenden Resultaten: Die Kapazität der Darmschlinge fih" Flüssigkeiten wächst bei den ein- zelnen aufeinander folgenden Versuchen, es kami dieses niu" an der Er- sclilaftimg der Muskulatur der Sclilinge bei dauernder Belastimg durch den Füllungsdruck liegen. Dem entsprechend nimmt die Menge der resorbierten 1) Pflüger's Arch. 188G, 39, S. 556. '^) Vella, Moleschott's Unterr. zur Naturl. 1882, 13, S. ?. Jahrosbericht i8S6. 33 514 Tierproduktion. Flüssigkeit in den aufeinander folgenden Yersuclien ohne Ausnahme zu; je mehr die Schleimhaut der Darmwand sieh durch Dehnung entfaltet, desto gröfser wii-d die resorbierende Fläche. Gleichzeitig mit der Resorption findet die Absonderung von Darmsaft aus den Li eher kühn 'sehen Drüsen statt; in der ans dem Darme nach jedem Yersucli entleerten Flüssigkeit findet sich jedenfalls aufser Eiweifs auch reichlich kohlensaures Nati^on. Die Absonderung ist in der 2. Stunde etwas gröfser als in der ersten, in der di'itten kamn gröfser, oft geringer als in der zweiten, die Eesorption steigt gleichzeitig. Letztere kann nicht diu-ch einfache Diff'usion, von Wasser gegen Blut etc. vor sich gehen, da dami Eesorption und Sekretion einander parallel gehen müfsten. Zusatz von Kochsalz (bis zu 0,25 ^/q) vergröfsert die Flüssigkeitsresorption. Wäre die Resorption eine Membrandiffusion, so müfste reines Wasser schneller resorbiert werden als Kochsalzlösung. Die Absonderimg von Darmsaft geht bei FüUung mit Yg — V4''/oiger Kochsalzlösimg schneller als bei FüUimg der Schlinge mit AVasser. Der Zusatz gröfserer Kochsalzmengen erniedrigt die Flüssig- keitsresorption; sie wird bei 0,G % bemerklich und bei 1% erheblich. Dagegen steigert sich die Absonderung des Darmsaftes bei 1 <^/q iger Lösung so selu', dafs die Flüssigkeitssela-etion gröfser wird als die Resorption. Die in die Schlingen eingeführten Kochsalzmengen nehmen bei allen Konzen- trationen der Lösung ab. Näher ergab sich, dafs aus einer Flüssigkeit mit 0,25 % Kochsalz Wasser in stärkerem Mafse resorbiert wird als jenem Gehalt entspricht; dafs aus einer Lösung von 0,G % Kochsalz Wasser und Kochsalz nahezu im gleichen Verhältnis wie in der Lösung aufgenommen wei'den, dafs dagegen aus einer einprozentigen Kochsalzlösung das Salz in gröfserer Menge aufgenommen wird, als dem Salzgehalt der Lösung ent- spricht. Bei den Versuchen über die Resorption des schwefelsaiu-en Natrons fand Verfasser, dafs eine Lösimg desselben von 0,125% fast gerade so schnell wie Wasser resorbiert wii-d. Eine gleichstarke Kochsalzlösung wird schneller aufgenommen. Auch 0,25 % Glaubersalzlösmig wird nicht viel schneller resorbiert. Verfasser vergleicht cUi-ekt die Geschwindigkeit gleich starker Kochsalz- und Glaubersalzlösmigen (0,125 — 0,25 %), der Vergleich fällt zu gunsten des Kochsalzes aus. Eine Glaubersalzlösung von 0,5 % wird viel langsamer als Wasser resoi'biert, tue absolute Menge des resorbierten Salzes wächst innerhalb der Grenzen mit der Konzentration der Lösungen. T. Resorption Über Resorptiou und Assimilation der Nährstoffe (2. Mit- und ABBimi- ■■■ latioii. teilimg), von F. Hofmeister, i) Es werden die anatomischen Verhältnisse des Lymphgewebes in der Dannwand, speziell des Katzendarms bescluieben und die Bedeutung der- selben, besonders der Lymphkörperchen für die Resorption der Nälii-stoffe besprochen. T. ^u'^a^tMii- Über die Bildung von Euxanthinsäure aus dem Euxanthon mit Hilfe des tierischen Organismus, von St. v. Kostanecki. 2) saure. 1) Arch. exper. Pathol. 1886, 20, S. 291; ref. Berl. Bcr. 1886, 19, S. 580 d. 11.; Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886, S. 211; Centr.-BI. Agrik. 1886, 15, S. 787; Clieiu. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 401; vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 512. 2) Berl. Ber. 1886, 19, S. 2918. fütterung. C. Gesaratstoffwechsel, Erniiliruiif^, Fütterung und Pflege der Haustiere. 515 Das EiLxaiitlioii nach Salzmann u. Wichelliaus, sowie Gracbo ii. Ebrard das Dioxydorivat dos Diphonylonketonoxyds ') geht im tierischen Organismus (Versuchstiere: Kaninchen, Eingabe: „innerlich") zum Teil in Euxanthinsäure über, -welche nach Spiegel 2) ein Glykm-onsäui-epaarling des Euxanthons ist, und als Magnesiumsalz die bekannte Malerfarbe Indischgelb vorstellt. Verfasser schlofs diese Reaktion aus den bekannten ähnlichen von Schmiedeberg 3), Lesnik imd Nencki*), Schmiedeberg und H. Meyer 5), Pellacani^), v. Mering') u. a. aufgefundenen. D. Versuche über Zuckerfüttorung an Mastschweinen auf der „^.'Jf^f- Versuchsstation Göttingen-Weende. Vorläufige j\Iitteihmg von F. Lehmann. 8) A^-fasser hat untersucht, in welchem Grade sich ein Zusatz von Zucker zu einem ki'äftigen Mastfutter bei Scliweinen durcli Lebendgowichts-Zu- nalime und Besclüeunigung der Mast verwertet. Versuchstiere waren G Schweine der grofsen Yorkshirerasse, durchsclinittüch 7 Monate alt und pro Stück 70 kg schwer. Die Futterration bestand aus Bolmenschrot, Gersten- schrot und Weizenkleie. Die Tiere wurden in 3 Abteilungen zu je 2 Stück verteilt, die eine erhielt obige Futtermischimg bis ziu- Sättigimg, die übrigen dieselbe Menge derselben Futtermischung, jedoch mit einer bestimmten Zu- lage von Zucker. Das Mehr an produziertem Lebendgewicht dieser letz- teren Abteihmg ist auf die "Wirkung des Zuckers zurückzufüliren. Die Tagesration flu- 2 Stück von 0,4G kg Bohnenschrot, 3,09 kg Gerstensclirot Tind 3,72 kg Weizenschale wiu-de, da sie sich als zu stark bemessen er- wies, um Vs oder I/4 gleichmäfsig vermindert. Der verfütterte Zucker Avar das sog. dritte Produkt mit 89,3 7o Zucker. Das Futter wiu-de mit bestimmten Wassennengen gemengt (zuerst mit 24 1, später 20 1 und end- lich 16 1), jeder Abteilung zudem 20 g Salz imd phosi^horsaurer Kalk gegeben. Der Verlauf des Versuches ergiebt sich aus der folgenden Zu- sammenstellimg. (Li der ersten Periode wui-de Abteilung IE zu einem an- dern Versuch venvendet, es wiu-de in dem Futter dieser Abteihmg ein Teil der Kolüehydi-ate der Weizenschalen dui-ch Zucker ersetzt. Es ergab sich, ^afs dem Zucker kein Vorzug vor den anderen Kolüehydraten ge- bührt, eine ausfülu-liche ^litteilung steht noch aus.) I. Versuchsperiode: 1. Februar bis 2. März (29 Tage). . Es wurde konsumiert in kg von: Bohnenschrot Gerstensclu'ot Weizenschalen Zucker Wasser 1 Abt. I . . . 12,04 81,39 97,71 — 572 Abt. lU . . . 12,04 81,39 97,71 18,34 5G4 Lebendgewichtszunahme in kg: Gewicht am: 1. Februar 2. März Zunahme Mehr als die Normalabteil. Abt. I . . . 145,50 190,65 45,15 — Abt. m . . . 141,40 195,82 54,42 9,27 1) Berl. Ber. 10, S. 1403; ebenda 15, S. 1677. 2) Berl. Ber. 15, S. 1964. 3) Arch. experim. Pathol. 14, S. 307. *) Berl. Ber. 19, S. 1534. 5) Zeitschr. phys. Chem. 3, S. 422. '^) Arch. experim., Pathol. et Pharmak. 17, 369. 7) Zeitschr. phys. Chera. 6, S. 480. 8) Haun. laud- und forstw. Zeit. 1886, No. 30, Sept. *^ 33* 516 Tierproduktion. In Abteilimg HI sind liiemacli durch 18,34 kg Zucker 9,27 kg, oder diu'cli 1 kg Zucker 0,505 kg Lebendgewicht produziert worden. n. A^ersuchsperiode: 9. März bis 4. Mai (56 Tage). Da es immerhin möglich war, dals ein Teil dieser Melu-zimalime an Lebendgewicht der Abteüimg III auf eine bessere Mastfähigkeit dieser zwei Tiere zu schieben war, so ^\^.lrden die Abteilimgen bei Beginn der zweiten Periode umgewechselt. Abteilung in ist lüernach m den beiden folgenden Perioden die Normalabteümig. Abteüimg I erhielt pro Tag 0,52 — 0,70, Abteilung IE die doppelte Menge, also 1,04 — .1,40 kg Zucker. Putterkonsum: Bolmensclii'ot Gerstenschr. "Weizenschalen Zucker Wasser Abt. m .... 21,86 146,74 176,82 — 988 Abt. I . . . . 21,86 146,74 176,82 37,12 988 Abt. n . . . . 21,86 146,74 176,82 74,24 988 Lebendgewichtszunahme: Gewicht am: 9. März 4. Mai Zmiahme Melu" als die Normalabteü. Abt. ni . . . 205,97 260,70 54,73 — Abt. I . . . 201,52 265,20 63,68 8,95 Abt. n . . . 199,17 276,70 77,53 22,80 Es sind demnach dm-ch Zucker produziert in: Abt. I dm^ch 37,12 kg Zucker 8,95 oder diu-ch 1 kg Zucker 0,241 Lebendg. Abtn „ 74,24 „ „ 22,80 „ „ 1 „ „ 0,307 „ m. Versuchsperiode: 6.— 19. Mai (13 Tage). Abteilimg m ist Nonnalabteilung , Abteilung I erhielt täglich eine Zuckerziüage von 0,70 kg, Abteilung II dagegen die vierfache Menge, 2,80 kg. Putterkonsum: Bohnenschrot Gerstenschr. "Weizenschalen Zucker "Wasser Abt. m . . . 4,81 32,11 38,74 — 208 Abt. I . . . 4,81 32,11 38,74 9,10 208 Abt. n . . . 4,81 32,11 38,74 36,40 * 208 Lebendgewichtszu nähme: Gewicht am: 6. Mai 19. Mai Zunahme Mehi- als die Normalabteil. Abt. m . . . 261,60 273,32 11,72 — Abt. I . . . 266,60 282,00 15,40 3,08 Abi. n . . . 278,20 303,00 24,80 13,08 Hiernach haben produziert: 9,10 kg Zucker 3,68 kg Lebendg., oder 1 kg Zucker = 0,404 kg Lebendg., 36,40 „ „ 13,08 „ „ „ 1 „ „ = 0,359 „ Zusammenstellung. I. Periode Abteilmig HI 1 kg Zucker = 0,505 kg Lebendg. n. „ „ II „ „ = 0,241 „ „ n 1 „ „ = 0,307 „ m. „ „ II „ „ = 0,404 „ „ „ 11 1 „ „ == 0,oo9 „ „ Im ganzen haben 175,20 kg Zucker 57,78 kg Lebendgewicht hervorgebracht oder: 1 kg Zucker = 0,330 kg Lebendgewicht. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 517 Aiif Gnmd dieser Zahlen stellt sich die Rentabilitätsrechuiing bei einem Preis von 31,G8 M jn-o 100 kg Zucker und 0,90 M pro 1 kg SchLachtgewicht für 1 Ctr. Zucker 111. Produkt auf 15,84 M, also er- heblich niedriger als nach Märeker, wonacli 1 kg Zucker 0,7 kg Lebend- gewicht produziert und 1 kg Lebendgewicht zu 1 M gerechnet sich die Verwertungszahl dos Zuckei-s auf 30,11 ^I Viorechnet. Verfasser hält nach verschiedenen Erwägungen seine Berechnung für die zuti^effonde. Bezüglich der Besclüeiuiig-ung der Mast diu-ch Zuckerfütterung ergiebt sich, dafs der Zucker ein ausgezeichnetes Mittel bietet, da er zur Futter- aufnahme reizt und das konzentrierteste stickstofffreie Futtermittel hier- für ist, das wir besitzen. Nach den ausgefülu'tcn Analysen der Futtermittel l)orechnet sicli imter Anwendung mittlerer Verdaiumgskoeffizienton nach "Wolff (Bolmen = Erb- sen ; "Weizenkleie = Eoggenldeie angenommen) die tägliche Aufnahme an verdaulichen Nälirstoffen der di-ei Abteilimgen in Kilogi-amm pro Stück zu: in: Protein Kohlehydrate Fett Abt. m (ohne Zucker) . . . 0,3284 1,4018 0,0582 Abt. I (0,35 kg Zucker) . . 0,3284 1,7143 0,0582 Abt. II (1,4 kg Zucker) . . 0,3284 2,G250 0,0582 oder 100 kg Lebendgewicht A\-iuxlen produziert durch Abt. m 72,850 310,970 12,918 Abt. I 55,442 289,420 9,830 Abt. II 34,428 278,030 G,105 Je mehr Futter also von den Tieren aufgenacamen wmxle, luu so ge- ringere Mengen an Nälu-stoifen waren nötig, inn 100 kg Lebendgewicht zu erzielen, imi so besser wurden die Nährstoffe „verwertet". Die kräftigste Mast ist die billigste. A'erfasser steUt, falls Rückvergütung der Zucker- steuer bei Verwendimg desselben füi- Viehfütterung eintritt, Versuche über Denaturierung desselben an und giebt als geeignetes Gemisch liierfür an s/g— 1/2 % Wermutpidver, V4 *^/o Rufs, 2—3 % Kochsalz. Verfasser giebt mit aUer Reserve für die Verwendung des Zuckers in der Praxis folgende Ratschläge: Man setze den Zucker vorläufig nur zu einem bewälirten Mastfutter zu, und soviel, als die Tiere, ohne gröfsere Rückstände zu lassen, verzelu-en. Die Menge kann zwischen 0,5 — 1,0 kg I)ro Tag und Stück schwanken; da nach den Versuchen des Verfassers noch 1,4 kg i)ro Tag und Stück sehr befriedigende Erfolge liefern, braucht man Avegen der Cberschi-eitung der oberen Grenze beti-effs der Rentabilität nicht ängstlich zu sein. Mineralstoffe mit dem Futter zuzusetzen (10 g Salz und phosphorsaurer Kalk), sowie Vorsicht im "Wasserkonsum ist viel- leicht zu empfehlen, bei starken Zuckerrationen IG — 20 1. T. Über die Bildung von Milchsäure bei der Thätigkeit des Muskels und ihr weiteres Schicksal im Organismus, von W. Marcus. ^) Verfasser imterwirft die Frage, ob bei der Thätigkeit der Muskels ^lilchsäure gebildet wird, einer erneuten experimentellen Prüfung. Ver- Milchsäure- bilduiig im thätigen Muskel. >) Pflüger's Aldi. 1886, 39, S. 425. 518 Tierproduktion. suchstier war der Frosch. Yerglicheii wiu-de die ruliende hintere Extre- mität der einen Seite mit der tetanisiorten der anderen und zwar nach Ausschaltung der Blutzirkiüation. Betreffs des Näheren vergleiche man das Original. Nach Beendigung der 1 — 2 Süuiden dauernden Tetanisierung wurden die unteren Extremitäten vom Rumpfe getrennt und auf Milch- säure und Glykogen untersucht, letzteres in Rücksicht auf die Untersuchung Böhm's über die Totenstan-e. Das Verfahren der Grlj^kogen- und Milchsäure- bestimmung wird eingehend bescluieben. Zmiächst geht aus den Versuchen hervor, dafs bei der Muskelthätigkeit (im Froschmuskel) Milchsäm-e gebildet wird. Verfasser hält die Verallgemeinerung dieses Befundes auf die Warm- blüter, namentlich auf Grund der Spiro'schen Versuche über die Steige- rung des Milchsäuregehaltes im Blute tatanisierter Kaninchen für berech- tigt. Bezüglich des Glykogens zeigt sich zwischen den Versuchen Böhm's und des Verfassers der fundamentale Unterschied, dafs bei der Toten- starre sowohl, wie bei der Thätigkeit die Menge der Milclisäure zunimmt, dagegen das Glj^kogen bei der Totenstarre unverändei-t bleibt, während es bei der Thätigkeit stets erheblich abnimmt. "Weiter prüfte Verfasser an seinen Versuchstieren die Ergebnisse der Minkowski'schen Versuche über die milchsäiu-evernichtende Thätigkeit der Leiter. Der Harn des ruhenden und des thätigen Frosches wurde auf Milchsäure untersucht, sodann nach der Exstirpation der Leber der Mlch- säiu-egehalt des Froschharnes mit dem nach Leberexstirpation und gleich- zeitiger Muskelthätigkeit verglichen. Die Bewegung der Tiere wurde dm'ch geringe Strychnindosen herbeigefülu-t, wodurch die Frösche in lange dau- ernde heftige Krämpfe verfielen. Zum Nachweis der Milclisäure diente bei diesen Versuchen die Methode von Uf feimann, welche sich auf das Ver- halten derselben zu Eisenclilorid gründet, i) In keinem einzigen Falle war im Ruheharn der Frösche Milchsäm-e nachweisbar, dagegen stets im Harne der thätigen bezgl. strychninisierten Frösche. Li anderen Versuchen wurde die Mlchsäure , wie auch in den ersten durch Darstellung charakteristischer Salze bestimmt. Sodann wm-de bei möglichst gleichen und unter gleiche Ernährungsbedingungen ge- brachten Fröschen die Leber extirpiert, die einen erhielten Strychnin, die anderen nicht. Der Harn Avmde bezgl. seines Milchsäuregehaltes verglichen. Es ergab sich, dafs der Harn der strychninisierten Frösche reicher an Milchsäure war als derjenige der ruhenden. Die Froschleber besitzt dem- nach ebenfalls die Fähigkeit, den einen oder vielmehr den bei weitem gröfsten Teil der durch Muskelthätigkeit gebildeten Milchsäiu-e zu zer- stören. Dafs, entgegen dem Befunde bei Säugetieren, in deren Harn auch nach des Verfassers Versuch nach angestrengter Muskelthätigkeit keine Milchsäure nachweisbar ist, beim Frosch ein kleiner Teil der Milchsäure in den Harn übergeht, erklärt der Verfasser durch die eigentümliche Gefäfs- anordnung beim Frosch. T. Stoffwechsel Untersuchungen über den Stoffwechsel des Schweines, von SchweLes. E. McisSl, F. Strohuicr und N. v. Lorenz. 2) 1) Arch. klini. Med. 8, S. ?. 2) Nach freundlichst eingesandtem Sonderabdruck aus Zeitschr. Biol. 1886, 22, S. 63; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 25, S. 167; Berl. Ber. 1887, 20, S. 16 d. E. C. Gesamtstoffweclisel, Ernälirung, Fütterung und Pflege der Haustiere. olO Die vorlicgoiulc Arbeit suclit in erster Linie die Frage naeli der bei der Ernährung des Sclnvcines vor sich gehenden Fleisch- und Fcttbildung zu beantworten. Es wurden daher sämtliche Einnahmen und Ausgaben der Tiere in bestimmten Zeitabsclinitten genau verfolgt. Zuerst unter- suchten die Verfasser den StotlNvechsel des Schweines bei einem Futter mit sehr weitem, mit mittlerem, dann mit möglichst engem Niiln-stoltVerhältnis und endlich im Ilungerzustand. Erst später, wenn die notwendigen Grund- lagen so gewonnen sein werden, sollen Stoffwechselversuche mit praktisch wichtigen Futtermischungen vorgenommen werden. Über einen Teil der Untersuchungen — die Bildung von Fett aus Kohleliydraten betreffend — ist bereits bericlitet worden. ') Audi die Besclu-eibung der Untersuchungs- metlioden ist schon älter. 2) Die Versuche über den Ernälu-ungsprozefs des Schweines wurden in den Jahren 1880 — 1881 begonnen, doch waren dies l)lois Fütterungs- und Axisnützungsversuche, hauptsächlich zu dem Bohufc angestellt, einige Vor- iVagen betreffs dei* zweckmäl'sigsten Anordnung der eigentlichen Versuche zu erledigen mid die besonders beim Experimentieren mit Schweinen so imumgänglich notwendigen Erfalu-ungen zu sammeln. Erst in den Jalu^en 1882—1884 kam der Eespirationsapparat in Verwendung. Zu den Ver- suchen dienten immer verschnittene männliche Scli weine und zwar im Jalu'e 1882 solche der grol'sen Yorkshire- Rasse, im Jahre 1884 solche unga- rischer Rasse (sog. Esseger). Die ersteren wurden im Alter von 2 Monaten angekauft und weiter aufgezogen, die letzteren im Alter von 1 Jahr er- worben. Zur Zeit, als alle diese Tiere zu Versuchszwecken benützt wur- den, standen sie im Alter von 14 — 18 Monaten. Je zwei wurden gewölin- lich gleichartig gefüttert, davon das eine zur Ausführung des Bilanz versiiches verwendet, das andere blofs zur Vergieichung der Lebendgewichtszmiahme mit dem ersten benützt. Auf diese Art hatte man go\\'isserniaisen eine Kontrolle des Bilanzversuches, da anzunehmen ist, dal's, wenn zwei Tiere vollkommen gleich gefüttert werden und ilire Lebendgew iclitszunahme die- selbe oder annähernd dieselbe ist, auch die Ernälirungsprozesse in beiden ziemlich gleich ablaufen. A. Versuche bei weitem Nährstoff-Verliältnisse. {^h : Nfr = 1 : 11,8—13,7.) L Versuchsreihe (Ri).3) Zu dieser diente ein Tier der Yorkshire-Rasse, das im Juli 1881 im Alter von zwei Monaten angekauft und vom 17. September 1881 bis 21. Juni 1882 mit anfänglich täglich 1 kg, später steigend bis zu 2 kg Gerstonschrot gefüttert wurde. A^om 22. Juni 1882 an wurde die Gerste teilweise dm-ch Reis ersetzt \md vom 2.5. Juni bis zum Schlüsse des Ver- suches täglich 2 kg Reis verfüttert. Die Analyse des letzteren ist bereits mitgeteilt.^) Unter Berücksich- tigung der hier nicht näher zu erürtondon Zusammensetzung des Kochsalzes und "Wassers stellen sich die aufgenommeneii Futtermengen und die damit verzelu'ten Bestandteile wie folgt : 1) Vgl. diesen Jalireshoridit 1883, N. F. (J, S. 420. 2) Ebendas. oder Sitz.-13er. Wiener Ak. 1883, S. V (JuHheft). 3) Abgekürzte Bezeichnung. *) Siehe S. 30 dieses Jahresberichtes und Bandes. 520 Tierproduktion. Datum Verzehrt In der verzehrten Substanz sind enthalten Gramm: Organ. Subst. Pro- tein Fett Stärke [Cellu- I lose Asche t N iNaCl 9. — 14. August 15. August Im ganzen DuTchschnittl. Hierzu noch ) täglich J pro Tag 2000 g Eeis 1905 g Keis 13905 g Keis 1986,4 g Eeis 10 1 Wasser 15 g Koclisalz 1986,4 g Reis 10 1 Wasser 15 g Kochsalz 1731,6 118,4 8,0 1649,4 112,8' 7,6 12039,0 823,2,55,6 1719,9 117,6 1719,9 117,6 7,94 7,94 1603,2 2,0 8,4 770,6 1527,0 1,9 8,0 734,0 11146,2 13,9 58,4 5357,6 1592,31 1,99 8,34 765,37 — 1,08 0,23 — 1592,31 1,99 9,65 765,37 18,8| 17,9 130,7 18,67 — 14,43 18,67,14,43 Die Xenge der täglielien Aussclieidungen des Sclnveines während des Ttägigen Yersuches in Kot, Harn nnd Respiration, sowie die Zusammen- setzung der beiden ersteren Produkte sind aus der naelistehenden Zusammen- stellung der Gesamtausscheidung ersichtlicli: Gramm Gramm Gramm Gramm Datum Kohlenstoff im Stickstoff im Asche im Na Gl im Kot 1 Harn JRespirat. Kot Harn Kot Harn Harn 9. August 16,20 11,71 — 2,53 11,63 4,17 4,79 14,76 10. „ 18,72 10,51 — 3,14 10,11 4,58 4,46 13,57 11. „ 8,58 10,21 -452.72 1,47 9.69 1.7(3 4,52 13,50 12. „ 0,00 12.19 — 0,00 11,96 1 0,00 4,51 13,94 13. „ 24,13 10,19 — 4,70 10,75 1 6,21 4,65 14,29 14. „ 0.00 11,60 453,81 0,00 10,04 0,00 4,99 14,83 15. „ 16,34 9,79 — ■ 2,96 9,05 2,93 3,82 12,07 Summa 83,97 76,21 — 14,90 73,22 20,65 j 31,74 97,02 Durchschnitt 12,00 10,89 453,260 2,13 10,46 2,95 4,53 13,86 Im ganzen ■ pro Tag 476,15 12 ,59 7, 48 13,86 Aus dem Vergleich der diu'schnittlichon täglichen Ehmahmen und Ausgaben gehen für den täglichen Umsatz und Ansatz folgende Werte liervor: Gramm Kohlenstoff Gramm Stickstoff Gramm Asche Gramm Na Gl Ein- Aus- ^ ange- nahme gäbe i setzt Ein- 1 Aus- ange- nahme gäbe i setzt Ein- 1 Aus- ange- nahmej gäbe ; setzt Ein- 1 Aus- 1 ange- nahme gäbe setzt 765,87 476,15 289,22 18,67 12,59 6,08 9,65 7,48 1 2,17 1 14,43 1 13,86 0,57 n. Versuchsreihe (Rn)- Es ■\\n.n-den Tiere imgarischer Rasse be- nutzt. Dieselben waren — angeblicii 15 Monate alt — Ende Juni 1884 angekauft worden, besafsen ein Lebendgewicht von G2 bez. G3 kg und 0 Die Belege für diese Angaben stehen in der Quelle. Das gilt aucli von den folgenden diesbezüglichen Zahlen. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Hausticrc. 521 erliicltcn von da ab als tägliches Futter je 2 kg Reis. Der Bilanzversnch mit dem einen Tiere dauerte vom 23. Juli 7 Uhi- früli bis zui- gleichen Stunde des 30. Juli. Das Lebendgewicht des Tieres stieg von 68,8 auf 73 kg, das des KontroUschweines von 71 auf 75 kg. Der verfütterte „hidische" Reis hatte die schon erwähnte Zusammensetzung. ^) An einzelnen FuttcrVtcstandtoilen wurden aufgenommen: 1 Verzehrt In der verzehrten Substanz sind enthalten Gramm: Datum Organ. Subst. Pro- tein Fett Stärke Cellu- lose C N Asche Na Gl 23. — 30. JuU im ganzen Durclischnittl Hierzu noch | täglich J pro Tag 14000 g Reis 2000 g Reis 101 Wasser 10 g Kochsalz 2000 g Reis 10 1 Wasser 10 g Kochsalz 12161,8 1729,6 1729,6 953,4 136,2 136,2 114,8 16,4 16,4 11026,4 1575,2 1575,2 12,6 1,8 1,8 5500,6 785,8 785,8 152,6 21,8 21,8 54,6 7,8 2,28 0,15 10,23 9,62 9,62 Davon v\iu-den ausgesc lüeden : Gramm Gramm Gramm Gramm Datum Kohlenstofl im Stickstoff im Asche im Na Gl im Kot Harn Respirat. Kot Harn Kot Harn Harn 23. JuU 1884 11,13 4,52 9,60 24. „ „ — — 413,3 — 8,87 — 4,50 10,04 25. „ „ — — — — 10,29 — 3,57 8,43 26. „ „ — — — — 10,54 — 4,31 9,34 27. „ „ — — — — , 10,98 — 3,55 8,74 28. „ „ — — 416,7 — 10,79 — 3,58 8,87 29. „ „ — — — — 9,21 — 3,92 9,37 Summa 137,41 83,96 — 26,03 71,81 28,44 27,95 64,38 Durchschnitt 19,63 11,99 415,0 3,72 10,20 4,06 ! 3,99 9,20 Im ganzen " i pro Tag 1 440,02 13 ,98 8, J5 1 Ö,20 Im Zusammenhalte mit den dm-chseluiittlichcn täglichen Einnahmen steUt sich bei diesem Versuche die Bilanz fole-endermafsen : Gramm Kohlenstoff Gramm Stickstoff Gramm Asche Gramm Na Gl Ein- Aus- ange- nahme gäbe setzt Ein- Aus- nahme gäbe ange- setzt Ein- nahme Aus- gabe ange- setzt Ein- Aus- nahme gäbe ange- setzt 785,80 446,62 339.2 21,80 13,98 7,82 10,23 8,05 2,18 9,62 9,20 0,42 B. Versuch bei mittlerem Nährstoff-Verhältnis (G). (Gerste Nh : Nfr = 1 : 7.) Dieser Versuch Avui-de mit einem Tier der Yorkshh-e- Rasse, das mit dem zum ersten Reisversuche verwendeten gleichzeitig an- gekauft A\iu-de und mit demselben gleichalterig war, angestellt. Dasselbe 1) Siehe die Anm. ') auf S. 520. 522 Tierproduktion. Fiitteruns: täsiicli 1- bekaiii während der ganzen Beobaclitungszeit blofs Gerstensclirot, nnd zwar vom 17. September 1881 bis zmn 22. Juni 1882 anfängiicli 1 leg, später bis zu 2 kg täglich. Yom 1. Juli 1882 ab, da in der letzten Woche dm-ch- sclinittlich 100 g lufttrockener Futterrückstand blieben, blol's 1900 g luft- trockene Grerste. Die Lebendgewichtsäuderung iind die verfütterten Grersten- mengen wälu'end des Yorversuches waren: Datum Lebendgewicht September 1881 34 kg 110 „ 112,5 kt 124,1 „ Der Versuch dauerte vom 1. August früh 7 Uhr bis zum G. August früli 7 Uhr. Wälu-end dieser Zeit stieg das Lebendgewicht des Tieres um 1,8 kg. Das Konti'oUtier nahm in derselben Zeit um 2 kg zu. Die Ana- lyse der verfütterten Gerste ist weiter oben zu finden. ^) Die Gesamtmengen der einzelnen Futterbestandteile und die pro Tag und durchschnittlich ver- zelu'ten sind naclistehend verzeichnet : 17. 21. Juni 1882 1. Jiüi 1882 1. Auffust 1882 -2 kg Gerste 1?" 1) 5) Datum Gramm 1 Gramm Kohlenstoff im i Stickstoff im Gramm Asche im Gramm Na Gl im Kot Harn Eespirat. Kot Harn Kot 1 Harn jl Harn 1. Aug. 1882 2. „ 3. „ 4. „ „ 5- „ Summa Durchschnittl. 188,28 136,66 189,72 206,65 206,41 927,72 185,54 12,60 13,61 14,14 15,07 12,77 68,19 13,64 379,98 370,78 375,13 9,45 7,05 9,60 1 10,60 10,72 47,42 9,48 13,01 '' 14,05 14,59 15,48 13,27 70,40 14,08 31,70 18,23 30,27 30,33 31,75 142,28 28,46 9,58 11,74 11,22 12,35 11,71 56,60 11,32 12,96 14,24 14,59 13,51 14,40 69,70 13,94 pro Tag im ganzen 574,31 23 ,56 39 78 13,94 ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 360. C. GesamtstofiFwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 523 Die durchschnittliclien täglichen Einnahmen, Ausgaben \uid der Körpcr- ansatz belaufen sich demnach beim Gerstenschwein : Gramm Kohlenstoff Gramm Stickstoff Gramm Asche Gramm NaCI Ein- 1 Aus- ange- nahme' gäbe setzt Ein- ; Aus- ange- nahme gäbe setzt Ein- nahme Aus- ange- gabe setzt Ein- nahme Aus- ange- gabe setzt 725,41 574,31 1 151,10' 29,01 23,56 5,45 42,83 39,78 3,05 14,43 13,94 0,49 C. Versuch bei engem Nährstoff- Verhältnisse (FL). (Nh : N-frei = 1 : 2,44.) Im Jahre 1882 versuchten wir es vergeblich, ein Tier der Yorkshire-Rasse während einer längeren Versuchsreihe bei einem Futter mit engem Nährstoffverliältnisse zu beobachten. Ein zweckentsprechendes Ge- misch von FIcischmcld und Kartoffelstärke, ebenso wie von Fleisclimehl und Reis, unter Zusatz von allen möglichen Kombinationen der felüenden Nährsalze verfing durchaus niclit; das einzige, endlich gefundene, war ein Gemisch von Reis, Fleischmelil und saiurer Molke. Zm- Durchführung des Bilanzversuches wurde dasjenige ungarische Schwein benutzt, welches früher zum zweiten Reisversuch gedient hatte. Vom 29. August ab erhielt dasselbe täglich 8 kg Molke, 750 g Reis imd 400 g Fleisclunelü. Der Versucli dauerte vom 8. Oktober 7 Ulir früh bis 15. Oktoljer 7 Uhr früh. Wälu-end der Zeit stieg das Lebendgewicht um 3,5 kg (bezw. 4,2 kg beim Konfrontier). Die Anal^'se des verfütterten Reises (italienischer Kochreis) und des Fleischmelils ist bereits mitgeteilt, i) Die Zusammensetzimg der Molke war: Wasser 93,79 % Milchzucker Protein 0,81 „ ^Vlilchsäure Fett 0,15 „ Reinasche Die pro Tag verabreichten Mengen der Futtermittel und der darin enthaltenen einzelnen Futterstoffe sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich. 4,340/0 0,35 „ 0,56 „ 1 Verzehrt S In der verzehrten Substanz sind enthalten Gramm: Organ. Subst. Protein Fett ^^ US ö ^ " ^ c N 1 NaCl .22 J= 8000 j j 1 i ^•'3: Molke : 452,0 (34,8 12,0 347,2 28,0 — 202,56 10,37 33,92 10,88 g^ 750EeisJ[ 631,4 56,7 6,6 567,0 — ; 1,10 281,33 9,11 4,0 - • -4.2 CO M 400 . s^ Fleisch- 1 j5^' 1 mehl 347,6 315,40 29,96 2,24 — — 188,60 50,46 7,48 i — 8000 ! 1 1 1 Molke !J II ^^Jo^^^'i 1431,0 436,9 48,56 916,44 28,00 1,10 672,49 69,94 45,40 10,88 Fleisch- | Ph mehl 1 1 1 ^) Vgl. S. 308 und 380 dieses Jahresberichtes und Bandes. 524 Tierproduktion. Die Gesamtansscheidungen des Schweines Avälu^end der FleischmeU- Reis- ]\Iolkenfütterung gestalten sich demnach ilu-er ermittelten Menge nach imd durchschnittlich pro Tag folgendermafsen : Datum Gramm Kohlenstoff Kot Harn Kespirat. Kot ' Harn Gramm Stickstoff Gramm Asche Gramm Na Gl Kot Harn Harn 8. Oktober 1884 9. 10. „ 11. 12. ;, 13. „ 14. „ Summa Durchschnittlich pro Tag im ganzen . . 81,50 11,64 407,0 — 411, .5 242,68 34.67 409,2 455,51 — 65,04 1 — 58,19 — 63,32 — 58,45 , — 61,22 1 61,61 59,59 11,62 427,42 1,66 61,06 62,72 36,41 35,84 38,38 36,77 85,12 37,54 37,75 258,26 36,89 Der tägliche Stoffumsatz und Ansatz ergiebt sich aus den gehend mitgeteilten Einzelwerten und beträg-t durchsclinittlich : 10,34 9,89 8,26 12,87 10.28 11,74 9,00 72,38 10,34 10,34 vorher- Gramm Gramm Kohlenstoff Stickstoff Gramm Asche Gramm Na Gl Ein- 1 Aus- ' ange- nahmei gäbe : setzt Ein- Aus- nahme gäbe ange- setzt Ein- Aus- ange- nahme gäbe setzt Ein- nahme Aus- 1 ange- gabe j setzt 672,49 455,51 j 216,98 69,94 j 62,72 7,22 45,40 41,43 3,97 10,88 10,34 0,54 D. Versuche bei Entziehung der Nahrung. Versuchsreihen bei Entziehung der Nalirung wmxlen bei zwei verschiedenen Tieren und zwar eine dreitägige und eine fünftägige beobachtet, beidemale an York- shire- Schweinen. Der erste Hungerversuch (Hi) folgte immittelbar dem ersten Reisversuch. Er begann am 17. August 1887 früli 7 Uhr. Das Tier erhielt da das letzte Futter. Die nächste Fütterimg fand dann am Sclilufs der Periode d. i. am 20. August statt. Das Lebendgewicht fiel um 6 kg. Kot wurde nicht abgegeben. ]\Iit Rücksicht auf den immittelbar vorhergegangenen Reisfütterungs- versuch ergiebt sich das Totalbild wie folgt: Datum Lebendgewicht Fütterung N im Harn C in der Kespiration -16. Aug. j 140-143,5 kg 17.1),, 1 — 18. l ' 144 kg 19. „ I - 20. 1) „ ' 138 kg 2 g Reis I 10,46 g 600 g „ , ] — 29,39 g 600 g Reis — 453,26 g 217,0 g 1) Um 7 Uhr früh. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 525 Die Gesamtausscheidung am 18. August betrug: Gramm Kohlenstoff Harn Respiration Gramm Stickstoff im Harn 7,51 217,0 Im ffaiizcu 224,51 9,80 9,90 Hauptsächlich in der Absicht, die CO2 -Produktion während des Hungerns bei Tag und bei Nacht getrennt zu ermitteln, sowie zur Ver- vollständigung des vorherigen Versuches winde noch ein zweiter imd zwar fünftägiger Hungerversuch (Hn) angestellt. Das dazu verwendete Tier hatte vorher Fleischniehl und Reis, in den letzten Tagen nur Reis erhalten. Der Versuch begann am 24. abends und währte bis zum 29. abends. In dieser ganzen Zeit winde blofs am fünften Hungertage etwas lauwarmes "Wasser aufgenommen. Kot wurde während der fünf Tage nicht abgesetzt. Harnausscheidungen fanden am 1., 2. und 5. Huiigertage statt. Mit dem Harn %\nu-den ausgescliieden : Datum Gramm Gramm Gramm Gramm Gramm Harnmenge Gesamt -N Kohlenstoff Asche NaCl 25. August 1882 3980 9,55 8,08 3,30 14,49 26. „ 2150 7,01 6,73 3,44 9,80 27. 1 Im ganzen 4700 20,31 15,09 9,07 1,88 28. f Durch- 29. J schiiittüch 1567 6,77 5,03 3,02 0,63 In der Respiration wurden gefimden : 25. Augaxst Tag . . . . 219,1 g 25. „ Nacht . . . 148,6 g 27. „ Nacht . . . 81,9 g 27. „ Tag .... 108,0 g Anschliefsend daran besprechen die Verfasser die Sclüüsse, welche aus ihren Beobaclitiuigen zu ziehen sind. Was zunäclist die tägliclien Kotmengen im frischen und ti'ockenen Zustande und die damit ausge- sclüedene oi'uanisfho Substanz in Prozent der Nahrung betrifft, betrug diesellDC : Kot Organische Substanz Versuch frisch trocken absol. g 0/0 Trocken- substanz Nahrung 1 Kot absol. g in 7o der Nahrung Rh G Fl 78,25 114,2 1680,6 64,1 24,71 40,1 377,1 25,1 31,6 35,1 22,4 39,9 1719,9 1729,6 1575,3 1431,0 21,8 36,0 348,6 20,6 1,3 2,1 22,1 1,4 526 Tierproduktion. Der Kot reagierte im fi-isclien Zustande gewölmlicli sclnvacli sauer und war besonders dort, wo dessen Menge gering war, ziemlich stark mit Sehleim überzogen. Stärke sowie Fleischfasern konnten im Reis- und Fleischmelükote nicht aufgefunden werden. Im Gerstenkote dagegen liefsen sich einzelne stark gequollene Stärkekörner mikroskopisch nachweisen. Auf- fallend am Kote war dessen Sandgelialt (in Säiiren luüösliclie Asche), der mitimter absohit melir beü-ug, als nach der Analyse in der Nahrung vor- handen gewesen sein soUte. Als unverdaut betrachten die A^erfassor mu' denjenigen Anteil der Nahrung, welcher thatsächlich den Organismus unverändert passiert hat. Alles übrige ziehen sie in den YerdauimgsiDrozefs ein. Yon diesem Gesichtspunkte aus wurden das Ätherextrakt imd die stickstoffhaltigen Substanzen des Kotes näher untersucht auf ilu'en Gehalt an unveränd eilen Nahrungsbestandteilen. Es zeigte sich, dafs in dem Ätherexü-akt des Kotes die Menge der freien Fettsäuren mehr als die Hälfte bis zwei Drittel ausmachte, während das Neutralfett blofs etwa ^/g bis ^/^ desselben beti-ug. Yon den stickstoffhaltigen Bestandteilen des Kotes entfielen auf das Eiwelfs ^j^ bis ^/g. Da die Futterstoffe Fettsä\u-en und nicht eiweifsartige stickstoffhaltige Stoffe nur in verschwindender Menge entlüelten, so liefs sich mit Hilfe der gefimdenen Zahlen bereclmen, ^\-ie viel im gewöhnlichen Sinne „verdaut" mid wieviel von der Nahrung im Organismus verändert worden war. Es wurden in Prozenten der Nah- nmgsbestandteile : Eeisversuch Fleischmehl- . . bersteversuch , I II versuch Yerändert Neutralfett . 93,1 93,3 61,0 98,4 Yerdaut Eohfett . . . 66,5 73,7 — 91,3 A^erändert Eiweifs . . — 85,8 76,7 98,1 A%-daut Rohprotein . . — 82,9 67,3 97,6 Es ist mithin überall melu" Fett im Körper verändert worden, als sich aus der Differenz des Nalmuigs- und Kotextraktes ergiebt. Der Unter- schied zwischen dem veränderten Eiweifs und dem verdauten Rohprotein jedoch kann niu- beim Gerstenkot erheblich genannt werden. Interessant ist noch ein Yergleich zwischen der natürlichen Yerdau- lichkeit im tierischen Organismus und der durch künstliche Yerdauung nach Stutzer ermittelten. Nach letzterer entlüelten die angewandten Fiittermittel imvordaulichen Stickstoff: Reis 0,21% oder 20% des Gesamt N Gerste 0,45 „ „ 30 „ „ „ ,, Fleischmelü 0,78 „ „ 6,4 „ „ „ „ Fl.-R.-Molke-Gemisch . . 0,05 „ „ 6,7 „ „ „ „ Diese Zahlen stimmen im allgemeinen besonders bei den rein vege- tabilischen Futtermitteln (Reis und Gerste) ziemlich annähernd mit den- jenigen, die sich aus der einfachen Differenz zwischen Futter und Kot beim Schweine ergeben. Harnabgabe fand gewöhnlich vier- bis fünfmal im Tage statt imd nur während des Hiuigerns wmxle der Harn sogar drei Tage zurückgehalten. Der Harn selbst war gewöhnlich gelblich gefärbt und klar; beim Stehen bildete sich häufig ein Sediment, hauptsächlich aus Schleim C. Gesamtstoifwechsel, Ernälirung, Fiitterurif^ und Pflege der Haustiere. 527 bestehoiul. Die Koalctioii des Hanies war selten ausgesprochen, ohne er- kennbare Kogehnät'sigkoit bald sehr scliAvacli saner oder alkalisch, bald neutral. Aul'ser Harnstoll" enthielt der Harn stets noch ziemlich erhebliche Mengen anderweitiger stickstoffhaltiger Substanzen. Unter den letzteren liefsen sich namentlich nach Reisfüttenmg Hippursäure, deren Menge nach gelegentlich vorgenommenen Bestimmungen 0,01 — 0,03 ^/^ betrug, und be- sonders nach der Fleischmehlfütterung und licim Hungoi-n Ilarnsäiu'O, diese jedoch blol's in Spuren nachweisen. Zur Betrachtung der gaslTtrmigen Ausscheidungen übergehend, bietet zunächst ein Vergleich der vom Schweine unter verschiedenen Verhältnissen ausgeschiedenen C02-Mengon und deren Beziehung zum LebendgCAvicht und dem verdauten C mit den bei anderen Tieren gefundenen einiges In- teresse. Bei den Schweinen fand man: pro Kilo: gr. Lebendgew. Lebendgew. C verdaut CO2 ausgesch. C verd. ' C O2 ausgesch. Ri 142 kg 753 g lGC2g 5,3 g- 11,7 g Rji 71 „ 7GG „ 1522 „ 10,8 „ 21,4 „ Cr 125 „ 540 „ 1375 ., 4,3 „ 11,0 „ Fl 104 „ CGI ., 1500 „ 6,4 „ 14,4 , Hl 144 „ 24- -48 St. — „ 79G „ 11 5,5 „ H„a 122 „ 12- -3G „ — „ 1348 ., T> 11,0 „ Hub 113,5 ,, 72- -9ß „ ~ . G96 „ ■ 1? G,l . Vergleicht man die Zalüen für die in der Respii-ation gefundenen Kohlensäuremengen bei anderen Tieren mit den von den Verfassern bei dem Schweine erhaltenen, so ergiebt sich, dafs letzteres pro Kilogramm Lebendgewicht die geringsten Mengen liefert. Ein erheblicher Einfluis der verscliiedenen Körpergi'öfse liefs sich nach den vorliegenden Beobaclitungcn bei den SchAveinen noch nicht erkennen, obwolü ein solcher zweifellos eljenso wie bei anderen Tieren bestehen wird, derselbe mufs aber in imseren Fällen diu-ch den verschiedenen Ernälu-imgs- zustand und individuelle Eigentümlichkeiten offenbar verdeckt worden sein, so dafs bei iinseren Schweinen scheinbar die COg -Abgabe blofs von der C-Einnahme allein abhängig war. Das Verliältnis zwischen aufgenommenem C und abgeschiedener CÜg ist in allen luiseren Versuclien so ziemlich dasselbe. Das halb so schwere Schwein Rn verzehrte ebensoviel Reis wie Ri, nahm also pro Kilogi-amm doppelt so A-iel C auf, und schied aber auch annähernd doppelt so viel CO2 ab als Ri. Von der erzeugten Kohlensäure entfielen bei normaler Füttcnmg auf die Taghälfte 54,5%, auf die Nachthälfte 45,5 o/^. Dafs aber die Fütte- rimg nicht das aUein Entscheidende für die verscliiedene COg -Ausscheidung des Schweines bei Tag und Nacht sein kann, sondern dafs dem Einflufs der Tageszeiten an und für sich, der gröfseren Nerven- imd Muskelthätig- keit während des Wachens etc. eine bedeutende Rolle hierbei zukommt, geht am schlagendsten aus den Respirationsversuchen im Hungerzustando hervor. Der erste derailige 24 stündige Respirationsversuch begann am Morgen, 12 Stunden nach der letzten Fütterung, hierbei ging also der Tag der Nacht voraus, die C Og - Ausscheidimg am Tage betrug 59,5%, in 528 Tierproduktion. der Naclit 40,5 ^/q; der zAveite Eespirationsversucli in dieser Reihe begann am Abend, 72 Stunden nach der letzten Fütternng, hier ging also lun- gekelu-t die Nacht dem Tag voi^ans, die C O2 - Ansscheidung war jedoch auch liier in der Nacht geringer (43 ^/q), als am darauffolgenden Tage (56,9 0/0). Rücksichtlich des EiweiTses ergiebt sich, dafs auch beim Schwein, in Übereinstimmuug mit den Erfahnmgen bei allen bis jetzt mit Tieren an- gestellten Ernährungsversuchen, die N-Ausscheidinig im Harn mit der Stick- stoffzufulu- in der Nahi-ung wächst, oder da der N im Harn das Mafs fin- den Eiweifszerfall im Organismus bildet, dafs der Eiweifsumsatz mit der Eiweifsaufnabme steigt. Diese Zusammenstellung zeigt, dafs die vom Schwein im Harn aus- geschiedenen N-]\Iengen, trotz der reichlichen Wasser- imd Kochsalzaufnahme, gegenüber anderen Tieren, selbst unter Berücksichtigung der verschiedenen Körpergröfse sehr klein zu nennen sind. Rechnet man die Einnahme an N, den Ansatz im Körper imd die Ausscheidung im Harn auf Eiweifs (N X 6,25) um, so erhält man füi- den täglichen Konsiun, Umsatz imd Ansatz absolut in Gramm und in Prozent der Eimiahme: Einnahme Um satz Ansa tz absolut 7o absolut 7o absolut 7o Ri 117,6 100,00 65,4 56,03 38,0 32,6 Rh 136,2 100,00 64,1 47,06 48,9 35,9 G 181,3 100,00 88,0 48,53 34,1 18,8 Fl 436,9 100,00 381,6 87,30 45,1 10,3 Hl — — 61,3 — — — — — 59,7 43,8 z — — 42,3 — — — F ür den Fettansatz berechnet sich i) : Eiweifs angesetzt C dem Eiweifs ent- sprechend C angesetzt C disponibel für Fett Fett an- gesetzt Eiweifs : Fett Ri . 38,00 g- 20,10 g 289,22 g 269,12 g 351,8 g 1 : 9,3 Rh . 48,88 ., 25,91 „ 339,20 „ 313,29 „ 409,5 „ 1:8,4 G . 34,06 ,. 18,05 „ 151,10 „ 133,05 „ 173,9 „ 1 :5,1 Fl . 45,13 „ 23,92 ,. 210,98 „ 193,06 „ 353,4 „ 1 :5,6 Die absoluten Mengen des angesetzten Eiweifses sind an und fiu' sich nicht grofs und schwanken in den einzelnen Versuchsreihen blofs zwischen 34 — 49 g; die angesetzten Fettmengen übertreffen die des Eiweifses imi das fünf- bis neunfache, sind also a1)Solut grofs, zeigen aber ziemlich be- deutende Schwankimgen, nämlich von 174 — 410 g pro Tag. Über die im Körper angesetzten Fettmengen giebt die folgende Zu- sammenstellung Aufschlufs. Angenommen ist hiebei nach Henneberg, dafs aus 100 g Eiweifs höchstens 51,39 g Fett entstehen können: 1) Vorausgesetzt, dafs das Eiweifs 16 7o N und 53 7o C, und das Schweinefett 76,5 7o C enthält. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 529 Fett Gramme: Konsumtion Produktion aus d. Nahrung aus Eiweifs aus Kohlehydraten im Kot im Körper angesetzt Ih . 7,94 33,ÜU 312,38 2,12 351,8 Rii. 1C),40 33,00 363,79 3,69 409,5 G . 15,17 45,22 148,35 34,84 173,9 Fl . 48,56 196,13 11,65 3,94 252,4 oder in Prozenten aiisgeclriickt: Ri . 2,30/0 9,50/0 88,30/0 0,6 0/0 99,40/0 Rn . 3,9 ., 7,8 „ 88,3 „ 0,9 „ 99,1 „ G . 7,3 -, 21,6 „ 71.1 V 16,7 „ 83,3 „ Fl . 18,9 ,, 76,5 „ 4,0 „ 1,6 „ 98,4 „ Ans Vorstehendem folgt, dafs selbst imter den ungilnstigsten Annahmen in den di-ei ersten Fällen, die weitaus überwiegende Menge des neiigebil- deten Fettes (71 — 88O/0) aus den Kolüeh^^draten entstanden sein muTste. Dom Eiweifs- und Fettansatz A\'ährend der Fütterung steht die Abgabe an diesen beiden während des Hungerns gegenüber. Es ergiebt sich aus der Vereinigung der Versuche mit 2 Tieren — imter der Amiahme, dafs aufser Eiweifs blofs Fett zersetzt wui-de — folgendes Verhältnis: Y , Hunger- Eiweifs C im C C dispon. Fett zeit zersetzt Eiweifs abgegeben für Fett zersetzt Hiia 12—36 St. 59,69 31,64 375,8 344,14 449,8 Hl 24—48 „ 61,25 32,46 224,5 192,1 251,0 Hiic 72—96 „ 42,31 22,42 194,9 172,5 225,5 Hieraus ist ersichtlich, dafs die Eiweifszersetzung mit dem Fort- schreiten des Hungers langsam abnimmt, im ganzen sich jedoch nicht sehr viel geringer gestaltet, als während der vorhergehenden Reisfütterimgs- periode. Die Zahlen für das Fett sind — \ne man annehmen darf — noch beeinflufst dm-ch die der Verdauung unterliegende Nahrung. Von der Reisfütterung mit einer Gesamtausscheidmig von 453 g C ausgehend, sinkt die C-Abgabe während der 12. — 36. Hungerstunde auf 376 g, wälirend der 24. — 48. auf 225 g, und scheint von da ab für einige Zeit, wenigstens bis zum 5. Himgertage, konstant zu bleiben. Daraus geht ■wieder hei'vor (besonders wenn man die oben mitgeteilten Daten für die 12 stündigen Perioden Ijerücksichtigt) , dafs der Verdauungsprozefs beim Seh^^'ein innerhall:» 24 Stunden nicht beendet ist, und zmn vollständigen Ab- lauf mindestens 36 braucht, sich aber andererseits nicht über die 48. Stimde hinaus ersti-eckt. Aiifser der C- und N-Abgabe im Hungerzustande wurde auch noch die gleichzeitige Ausscheidimg der wichtigsten Mineralstoffe im Harn verfolgt. Li Grammen wurde ausgeschieden: I n m III In allen 5 Tagen Im Durchsclm. Im Diu-chsclm. ganzen pro Tag ganzen pro Tag P205 . • 0,63 0,78 4,39 1,46 5,80 1,16 CaO . . 0,39 0,06 0,23 0,08 0,68 0,14 MgO . . 0,24 0,25 0,37 0,12 0,86 0,17 K2O . . 0,54 0,78 2,16 0,72 3,48 0,70 (SgOß) . . (1,01) (0,80) (0,33) (0,11) (2,14) 0,41 Jahresbericht 1886. 34 530 Tierproduktion. Bezüglich der Yerteilmig der Mineralstoffe auf Harn, und Kot zeigt sich, dafs mit Ausnahme des GersteuA-ersuches die Hauptmenge der Ge- samtasche, und ausnahmslos der AUcalien, diirch den Harn abging, wälirend mit dem Kote hauptsächlich die alkalischen Erden ausgeschieden wurden. Yen der Phosphorsäm^e "\\i\rde die überwiegende Menge beim Gerstenver- suche im Kote, beim Fleischmehlversuche im Hanie abgegeben. Bei den Reisversuchen dagegen verteilte sich dieselbe ziemlich gleich auf Kot und Harn. Zur Prüfung des beobachteten Körpergewiehtszuwachses berechnen die Verfasser den Stickstoff anstatt auf Eiweifs mit 16 7o N auf Fleisch von der mittleren Zusammensetzimg des Schweinefleisches mit 3,25 7o N um. Es ergiebt sich folgender Köx'pergewichtszuwachs : Ri Rn G Fl Fleisch . . . 187,1 240,6 167,7 222,2 Fett .... 351,8 409J>_ 173,9 252,4 berechnet . . 538,9 "öööj 341,0 T7'4,¥ gefimden . . 500,0 600,0 360,0 500,0 Differenz . . +38,9 -j^^Oj —18,4 -^2"5^ Schliefslich teilen die Verfasser die Schlachtresultate mit. Wie aus den von ihnen zusammengestellten Tabellen ersichtlich ist, waren sowolil die ganzen Tiere von normaler Beschaffenheit, als auch die Zusammen- setzung und Eigenschaften von Fleisch imd Fett den sonst gewöhnlich ge- fmidenen entsprechend. Das Fleisch der Reissau Avar, wie hier bemerkt werden mag, ziemlich geschmacklos, sah aber sonst am schönsten aus. Die übrigen Tiere lieferten Fleisch von vollständig befriedigendem Geschmack lind Aussehen. Das Fett des Reisschweines (I) hatte den höchsten Schmelz- pmikt, Avar also das festeste, das des FleischmelüscliAveines (III) dagegen das Aveichste. Wie es nach den Ergebnissen der StoffAvechselversuche zu erwarten stand, Avar das ReisschAvein das fetteste, liiei-auf folgte das Gersten- schwein und schliefsUch das magerste, das Fleischmelilschwein. Die Sclüacht- resiütate bestätigen also volllcommen die Resultate der Stoffwechselversuche, soAvolü in der Hinsicht, dafs überhaupt Fett und nicht etwa ii'gend etwas anderes abgelagert Avm-de, als auch bezüglich der relativen Mengen, die in jedem einzelnen Falle zum Ansatz gelangten. D. Gärungs- Über Gärungsv orgäugc im Verdauungstractus und die da- voreange im o o o -in verdauungs- bei beteiligten Spaltpilze, von Miller. ^j tractus; Verfasser hat unter den Mikroorganismen der Mundhölüe bis jetzt 25 Ai-ten, darunter 12 Kokken- xmd 13 Stäbchenformen nachgewiesen. 12 dieser Pilze fanden sich in den Darmentleenmgen, 8 im Magen wieder. Der reine Magensaft desinfiziert ziemlich kräftig. Es können aber trotzdem andere Organismeii in den Darm gelangen, denn einerseits gelangen die bei Anfang einer Mahlzeit verschluckten Pilze noch in einen neutral rea- gierenden Magen, aiidererseits sind sie oft in festen Teilen der Nahrung eingebettet luid Averden so der Wirkung des Magensaftes entzogen. Häufig auch — namentlich bei flüssiger Nalunmg — gehen die Substanzen eher 1) Mediz. Centr.-Bl. 1880, S. 407 ; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 572. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung inid Pflege der naustiere. 531 in den Darm über als die notwendige Menge Salzsäure ausgeschieden woi-den ist. Zu Beginn der ^Mahlzeit werden also Infektionen leichter vorkom- men, als mehrere Stunden nachlior. Milchsäuregärung kann im Magen an- halten, bis der Inhalt einen Säuregrad von 1,6 %o Salzsäure erreicht hat. Krankheiten beiordern dieselben durch Störung der Magensaftausscheidung. Viele Pilze des Yerdauungsschlauches rufen in Zuckerlösungen Milchsäiu-e- gärung, wenige Essig- und Buttersäuregänmg hervor. In 5 Fällen bildete sich reichlich Kohlensäure und Wasserstoif. Die Mehrzahl der untersuchten Ai'ten peptonisierten. Diastatische Wirkimg, war selten. D. Über die Synthese des Fettes aus Fettsäuren im Organis- mus des Menschen, von 0. Minkowski.^) Dem Verfasser gelang der Nachweis des Zustandekommens einer Syn- these von Fett aus Fettsäuren im Imieren des Organismus. Er verabreichte die im menschlichen Fett für gewöhnlich nicht vorkommende Erucasäure luul wies sie dann als Glycerid nach. D. Die F e 1 1 b il d u n g aus Kohlehydraten beim Hunde, von J. Munk.2) Die vorliegende Arbeit ergänzt die Untersuchungen Soxhlet's, B. Schul ze's, Tschirwinsky's i;. a. über die Fettbildung aus Kolüehj^draten bei Schweinen bezw. bei Gänsen. 3) Als Versuchstier wurde der in bezug auf die Stoffwechselprodukte dem Menschen am nächsten stehende Hund gewälüt. Nach Sltägiger Hungerkur zeigte sich vermehrte Harnstoffaus- scheidimg. Daraus schlol's Verfasser nach dem Beispiel Fr. Hofmann's auf gänzlichen Verbrauch des vorhandenen Körperfettes. Das Tier hatte am Ende der Himgerzeit bei 25,72 kg Körperge\\acht 81 7o abgenommen. A''on da ab erhielt es eine mögliclist eiweilsarme Nalu'ung*) mit stetig steigenden Mengen 5) eines Gemisches von Stärke Zucker zu gleichen Teilen. Die gereichte Nalirung wiu-de vollständig ver- zelu-t imd gut verdaut. Nach 25 Tagen wiu-de das Tier wegen einti-eten- der A'erdauiuigsstörungen getötet. Das Körpergewicht hatte um 3,34 kg zugenommen, woran sogar ein täglicher Fleischansatz von 36 g teil hatte. Die Sektion ergab, dafs fast überall ein mäfsiges Fettpolster abgelagert war. Der Gesamtfettgehalt betrug ca. 1070 g. Es kann angenommen werden, tlafs mindestens ^/lo davon wälu-end der A^'ersuchsfütterung neu gebildet worden sind. Zur Deckung dieses Fettansatzes standen zur Ver- fügimg das Nahrungsfett, das zersetzte Eiweils mid die Kolilehydrate. Setzt man überall den allenuigünstigsten Fall voraus, d. h. nimmt man an, dafs Synthoso von Fitt au8 Fett- säuren. Fettbildung aus Kohle- hydraten. ') Arch. experim. Pathol. u. Pharm. 1886, 21, S. 373; ref. Naturf. 1886, 19, S. 425 und Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 947. Vgl. auch J. Munk diesen Jahres- bericht 1885, S. 514. 2) Virchow's Arch. 1885, 101, S. 91; ref. Centr.-Bl. med. Wissensch. 1885, S. 855; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 748; hier nach letztgenannter Quelle. Der Keferent der letzteren verweist noch auf Maly's Jahresbericht Tierclieraio 1885, 15, S. 47; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 409 d. E. 3) Vgl. diesen Jahresbericht 1883, S. 420. *) Bestehend aus 200 g Fleisch und während 10 Tagen aufserdem 100 g Leim zur Eiweifsersparung. 6) 300-500 g. 34* 532 Tierproduktion. Stickstoff- bestimmung der Stoff- wechsel- produkte. Natürliclie und künstliche Verdauung. durch die beiden erstgeiiannteu Quellen zusammen 418 g bezw. 439 g Fett gebildet wurden^) imd dafs ferner aus dem verfütterten Leim 338,7 g bis 358,7 g desselben Stoffes entstanden sind, so bleibt noch immer ein Rest von 203 g bezw, 162 g Körperfett, welche durch die Kolüehydrate er- zeugt Avurden. Somit gilt für den Hund in diesem Punkte das, was auch für das Schwein imd die Gans Regel ist. D. Die Bestimmung des Stickstoffs der Stoffwechselprodukte, von Th. Pfeiffer. 2) Verfasser bringt auf Grund seiner A^ersuche ziu" Bestimmung des Stickstoffs der Stoffwechselprodukte folgende Methode in Yorsclilag: Vom frischen Kote werden gute Durchschnittsproben abgewogen, welche annähernd 1,5 — 2,0 g Trockensubstanz entsprechen. Dieselben werden mit 200 ccm Pepsinlösung (nach Stutzer aus der Schleimliaut von frischem Magen bereitet) bei Bluttemperatur 24 Stunden imter allmäh- lichem Zusatz von verdünnter Salzsäure, bis die Gesamtflüssigkeit 1 7o HCl enthält, digeriert, dann abfilti-iert, mit Wasser und ziüetzt mit Alkohol imd Äther ausgewaschen. Der Rückstand wird mit dem benutzten Filter ziu' Stickstoffbestimmung verwandt. Von dem gefimdenen Stickstoff ist der- jenige des Füters natürlich in Abzug zu bringen. Die solcher Gestalt ge- womienen Zalilen geben die in den Nahrungsresiduen enthaltenen Stick- stoffmengen an. Diese abgezogen von dem Gesamt -Kotstickstoff füliren zu den auf die Stoffwechselprodukte entfallenden Sticktoffmengen. Zur Be- rechnung der Verdauungskoeffizienten werden die auf die Nalirungsresiduen entfallenden Stickstoffmengen den aufgenommenen Gesamt- resp. Protein- Stickstoffinengen gegenübergestellt. Neue Versuche zum Vergleich der natürlichen und künst- lichen Verdauung stickstoffhaltiger Futterbestandteile, von Th. Pfeiffer. 3) Verfasser falst die Ergebnisse der Untersuchimg Avie folgt zusammen: 1. Bei einem Vergleiche zwischen der natürKchen Verdauung stick- stofflialtiger Futterljestandteile unter Berücksichtigung der Stoffwechselpro- dukte nach der von dem Verfasser in Vorsclilag gebrachten Methode mid der künstlichen Verdauung der betreffenden Futtermittel nach dem Stutzer- schen Verfahren mit Pepsin und Panki-eas ergab sich eine fast absolute Übereinstimmung. 2. ■\Iit Hilfe der Stutzer'schen Methode kann man daher die Ver- daulichkeit stickstoffhaltiger Futterbestandteile mit hinreichender Genauig- keit ermitteln. Sie liefert jedenfalls zutreffendere Resiütate wie das bisher übliche Verfahren, bei welchem die stickstoffhaltigen Stoff'wechselprodukte im Kote keine Berücksichtigung fanden. 3. Dem biologischen Experiment fäUt die Aufgabe zu, den beti'etenen Weg weiter zu verfolgen, um womöglich eine abscliliefsende, absolut sichere Genauigkeit zu erzielen. T. ^) Auf Grund der von Zuntz berichtigten Henne berg'schen Zahlen berech- net D. R. 2) Zeitschr. pliys. Chem. 1886, 10, S. 501. 3) Zeitschr. phys. Chem. 1887, 11, S. 1. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 533 Fütterungsversuche mit Hammeln an der Versuchsstation ^^""u^emit Göttingon 1885. II. Über Verdaulichkeit der bei den Mastver- Hammeln, suchen mit Hammeln verwandten Futtermittel, von Th. Pfeiffer und F. Lehmann, i) Verfasser stellton sic^h zunäclist, um eine möglichst l)estinunte Antwort auf die Frage nach der Verwertung des Zuckers bei der Mast von Hammeln 2) geben zu können, die Aufgabe, füi* die verwandten Futterrationen festzustellen, wie viel von denselben imd von ihren einzelnen Bestandteilen verdaut wird. Der Versuclisjilan war in Kürze folgender: Es wurden in Periode I die Verdaidiehkcitswcrte der ftü' die späteren Mastversuche mit Zucker in Aussicht genommenen Futtermischung bestimmt. Dieselbe bestand aus SGÜ g trockner Schnitzel, 320 g Wcizenschalen, 120 g Erdnufskuchen und 220 g gesclmittenem Heu. Sodann sollte die Verdaidichkeit der einzelnen Futter- mittel für- sich bestimmt werden. In Periode II geschah dieses für das Heu; die Periode HI sollte dieselbe für Schnitzeln ermitteln. Da jedoch bei ausschliofslicher Fütterung mit Schnitzeln Verdauungsstörungen eintreten, so ^\^n•den in Periode IV die Tiere mit einer Mischung von Heu und Sclmitzehi gefüttert, um nach Einführung des vorher ermittelten Verdau- ungskoeffizienten für das Heu den fiu" die Sclmitzeln diu'ch Rechnung zu finden. Vielleicht haben sich trotzdem etwas anomale Verhältnisse hier geltend gemacht. Lr Periode V war der Futtermischung Zucker zugesetzt. Fih- Ercbiufskuchen und "Wcizenschalen wurde die Verdaulichkeit nicht ermittelt, sondern für dieselben die von Wolff ermittelten Werte 3) ein- gestellt. Die Versuchstiere waren dieselben, welche sclion zu den mitge- teilten Versuchen gedient hatten; ebenso waren die Futtermittel dieselben, deren Zusammensetzimg hier folgt: Rohprotein (N X 0,25) Rohfett Rohfaser Mineralsubstanzen . Stickstofffr. Extraktstoffe Getrocknete Schnitzel 7o Weizen- schalen 7,38 0,81 20,53 10,69 60,59 17,19 5,38 9,00 6,00 62,43 Erdnufs- kuchen 52,50 8,37 5,41 5,89 27,83 Heu /o 10,28 2,41 30,37 7,47 49,47 11 100,00 I 100,00 I 100,00 I 100,00 Der zu Periode I verwendete Zucker (Krystallzucker mit 0,09 <)/q Mineralsubstanz) war aus der Zuckerfabrik Nörten. Bei den Mastversuchen fand das sog. dritte Produkt Verwendung. Die Versuchsordnung war wie friiher. Wasserverbrauch und Harnausscheidung wurden gemessen, im Harne keine weiteren Bestimmungen ausgofülirt. Periode I. Für die Ausnutzungsversuche wurden die Futterrationen vermindert, jedoch so, dafs das A^erhältnis der einzelnen Futtermittel unge- ändert bleiljt. 1) Journ. Landw. 1886, 34. S. 83; vgl. diesen Jahresbericht 1885, N. F. 8. S. 577; ref. Centr.-Bl. Agrik. 188(5, 1(5, S. 40. 2) Vgl. diesen Jaliresbericht und Kand S. 540. ^) Landw. Kalender von Mentzel und Lengerke. 534 Tierproduktion. Fiitten-ationen pro Tag und Stück. Art der Futtermittel Mast- abtei- lung g Vorliegende Periode I Hammel Hammel I II Verhältnis von Mast- abteilung I zu Periode I Hammel 1 1 Hammel II = l:x Periode II der ver- gleichenden Versuche über frische und ge- trocknete Schnitzel (Journ. 1885 S. 347) Hammel I jHammel 11 Getrocknete Sclmitzel Weizenschalen ErdniiTskuclien Heu . . 860 320 120 220 700 560 260 210 100 80 180 i 140 ! 0,814 \ 0,651 0,813 0,656 0,833 0,666 0,818 0,636 525 ' 420 375 300 125 . 100 250 200 Summa 1520 1240 \ 990 0,868 1 0,651 1275 1020 = 5 : 3,99 Bei Hammel U hat eine weitere Vennindermig der Futtermittel ent- sprechend den früheren Versuchen um ^/g stattgefunden. Pro Tag imd Stück erhielten die Tiere zudem 10 g Salz. Die eigentliche Versuchs- peiiode mit Aufsammlung des Kotes begann nach fünftägiger' Vorfütterimg (10. JuH). Das Gewicht der Tiere war 47,55 und 42,36 kg. Es folgen die Tabellen über den Trockensubstanzgehalt der verzelirten Futtermittel, den Gehalt der verzehrten Futtermittel an den einzelnen Be- standteilen über die Harn- und Kotproduktion, sowie den Gehalt des Kotes an den einzelnen Bestandteilen. Hieraus berecluien sich die Verdauungs- koeffizienten des Gesamtfutters wie folgt: Orga- nische Koh- i Roh- Roh- ;^^^"r^- N-freie j^^^^j^^^. Sub- protein ! fett 1 faser stanz stanz Stoffe ' '''^'^'''^ Hammel I. Im Futter aufgenom- men g .• . . 998,07 147,88 28,42 200,39 110,09 621,38 1108,16 Im Kot ausgeschie- den g . . . . 211,40 42,41 15,31 49,45 90,51 105,22 301,91 Differenz = verdaut g 786,67 106,46 13,11 150,94 19,58 516,16 806,25 Verdaut % . . 78,82 71,99 46,13 75,30 17,79 83,07 Hammel H. Im Futter aufgenom- men g . . . 804,45 122,45 23,41 159,88 89,85 498,71 894,30 Im Kot ausgeschie- den g ... 149,44 28,54 12,64 37,48 73,40 70,78 222,84 Differenz = verdaut g 65.5,01 93,91 10,77 122,40 16,45 427,93 671,46 Verdaut o/^ . . 81,42 76,69 46,01 76,58 18,31 85,81 — Jlittlcre A^erdauungs- koeffizienten 80,12 74,34 46,07 75,94 18,05 84,44 — C. Gesamtstoffwechsel, Ernälining. l'ütterunj^ und Pflege der Haustiere. 535 Die Zalüen zeigen mit Ausiiakinc des Rohproteins eine giite Über- einstimmung;. Für weitere Berechnungen sind die Durschnittszahlen zu- giimde gelegt. Der Vergleich der Yerdaiuuigskoeffizienten der früheren Versuche, bei denen die Futtermittel in anderem Verhältnis gereicht \\nu-den, mit denen dieser Periode (Xormaliieriode) stellt sich folgenderart : Orga- nische Roh- Sub- I proteia stanz Rohfett Roh- faser I Mineral- Sub- stanzen N-freie Extrakt- stoffe Periode I (frische Schnitzel) 77,41 72,90 55,39 ' 73,14 31,93 1 81,08 PeriodeII(getrockn. Schnitzel) 77,54 73,72 57,71 l 70,94 21,02 i 81,81 Norraalperiode .... 1 80,12 74,34 46,07 j 75,94 | 18,05 i 84,44 Es zeigt sich ein Einflufs der verschiedenen Futtcrmischim gen im wesentlichen nur beim Rohfett. Grund hierfür ist die Erhöhixng der Sclmitzeli-ation in der Normalperiode. Es wird nämlich, wie aus Fütte- nmgsversuchen mit reinen Schnitzeln imd mit Heu und Schnitzeln hervor- geht, dm'ch dieselbe eine ErhiUumg der Ausscheidung des Rohfettes hervor- genifen, die bei Fütterung mit reinen Schnitzeln l;)is zur doppelten Menge des verzehrten Rohfettes steigt. Periode 11 dient ziu' Ermittelung der A^erdaulichkeit des verfütterten Heus. Dasselbe war von mittlerer Güte und hatte einen Wassergehalt von 12,2%; für diesen umgereclmet ergab sich Wasser 12,2^/^, Rohprotein 9,030/0, Rollfett 2,120/0, Rohfaser 2G,CGO/o, Asche G,5GO/o, N-freie Extrakt- stojffe 43,430/0. Hammel 11 lünterliefs geringe FutteiTÜckstände, welche direkt vom vorgelegten Heu in Abzug gebracht ^v^uxlen; Hammel I dagegen liefs grüfsere Mengen luiverzelut, welche der Analyse unterworfen werden mufsten. Nach Berücksichtigung aller dieser Punkte erliielt: Hammel I üiglich 1200 g Heu mit 87,82 0/0 Trockensubstanz = 1053,84 g, „ n „ 949,2 „ „ „ 87,82 „ „ = 833,59 „ Das Gewicht der Tiere bei Beginn der Periode betrug 4G,13 und 43,55 kg. Es ergaben sich nach Eriuittelung derselben Daten, wie in der vorigen Periode folgende Werte für die Verdammgskoeffizienten der Periode H : (Siehe die TabeUe auf Seite 536.) Die verschieden grofse Futterration der beiden Tiere hat auch liier keinen wesentlichen Einflufs geübt. Es berechnet sich nacli Zugnmdelegung der mittleren Verdaumigskoeffizienten der Gehalt des Heus an verdaidichen Bestandteilen (auf die wasserhaltige Substanz bezogen) wie folgt: Wasser- gehalt 12,20/0, Rohprotein 5,46 o/q, Rollfett 0,72 o/^, Rolifaser 16,09 0/0, N-freie Exti-aktstoffe 27,53 o/q, in guter Übereinstimmung mit den Wölfi- schen Zahlen. Als tTbergangsfutter zur Periode Hl, in der die Tiere eine der Heu- nienge der Periode H gleiche Menge getroclaicter Schnitzel erhalten sollten, diente ein Gemisch von Heu und Schnitzel, bis die Tiere am Ende 1200 bez. 960 g Schnitzel erhielten. Es traten jedoch, auch nachdem die Ration vermindert war, Verdauungsstörungen ein, welche die vorzeitige Beendigung der Periode IH nötig machten, weshalb die Verfasser die Zalüen derselben mit Reserve lietrachtet wissen woUen. 536 Tierproduktion. Orga- nische Eoh- Eoh- 1 Eoh- Mineral- N-freie Summa Sub- stanz prote'in fett faser Sub- stanz Ji;xtralit-, Trocken- stoffe I Substanz Hammel I. Im Futter aufgenom- men g ... 928,80 104,13 24,12 302,88 76,15 497,67 1004,95 Im Kot aiisgeschie- 1 den g ... 364,40 48,87 15,97 118,90 51,49 180,66 415,89 Differenz = verdaut g 564,40 55,26 8,15| 183,98 24,66 317,01 589,06 Verdaut % . . 67,77 53,07 33,79 60,74 32,38 63,70 — Hammel H. Ln Futter aufgenom- 1 men g , . . 771,32 85,69 20,09 253,16 64,03 412,38 835.35 Im Kot ausgeschie- 1 den g ... 307,89 39,23 13,32 101,41 44,59 153,93 352,47 Differenz = verdaut g 463,43 46,46 6,77 151,75 19,44 258,45 482.87 Verdaut 0/^ . . 60,09 54,22 33,70 59,94 30,36 62,68 — Mittlere Yerdauungs- kot'ffizienten 60,43 53,64 33,74 60,34 31,37 63,19 — Berechnung der A'erdauungskoeffizienten für Periode III. Mine- ' ralsub- 1 stanzei N-fr. 1 Summa Eoh- protein Eohfett Eoh- l'aser Ex- trakt- stoffe Trocken- sub- stanz Hammel I. Im Futter aufgenommen g Im Kot ausgeschieden g Differenz = verdaut g Verdaut % Im Futter aufgenommen g Im Kot ausgeschieden g Differenz = verdaut g Verdaut o/^ IVIittlere Verdauungs- koeffizienten 35,99 19,55 16,44 45,68 3,95 9,07 (-5,12) (—129,62) 100,11 10,56 89,55 89,45 72,97 37,64 35,33 48,41 295,461508,48 52,74 242,72 82,15 Hammel H. 38,92 21,44 17,48 44,91 45,29 4,27 9,41 (-5,14) (—120,38) 108,26 12,30 95,90 88,58 77,81 40,26 37,55 48,26 319,51 60,04 259,47 81,21 (—125,00) 89,01 48,33 81,68 129,56 378,92 548,77 143,51 405,26 Auffallend ist liier, wie schon oben erwähnt, die Menge des im Kote ausgeschiedenen Rohfettes, der in Äther löslichen Substanzen. Diese müssen sich im Dann der Versuchstiere gcliildet haben und die stark saure Reak- tion des Darmes und sein Gcnich läfst auf freie Fettsäuren sclüiefsen. Eine ähnhche Beobachtung hat Meifsl gemacht. ^) 1) Zeitschr. Biol. 1885, S. 94, 95, 122. C. Gesamtstoifwechsel, Ernähning, Fütteran<,' und Pflege der Haustiere. 537 In Periode IV wird, weil Periode IH kein absolut sicheres Resultat betreffs der Yerdaulichkcit der Schnitzel ergeben hatte, dieselbe noch ein- mal nnter Beig-abo von Heu untersucht, dessen Verdauungskoüffizienteu dm'ch Periode II bestimmt sind. Die Ration bestand aus bei Hammel I Hammel H Schnitzel . . . GOO g 480 g Heu 400 „ 320 „ Salz 10 „ 10 „ Die A^orfüttcrung dauerte 5 Tage. Das Gewicht der Tiere betrug 4G,38 und 43,5 G kg. Mit den Futterrückständen wurde, wäe oben ange- geben, verfahren. Füi" Periode IV berechneten sich die Verdamingskoeffi- zienten Iblffendermafsen : Koh- protein Eohfett Koh- faser Mine- ralsub- stanzen N-fr. , Summa Ex- Trocken- trakt- 1 sub- stoffe stanz Hammel I. Im Futter aufgenommen g Im Kot ausgeschieden g Differenz = verdaut g Verdaut % Im Futter aufgenommen g Im Kot ausgeschieden g Differenz = verdaut g Verdaut % ^littlere A^erdauungs- koöffizienten 75,13 38,58 3C,55 48,65 12,71 16,90 ■ 4,19) 33,97j 215,16 G3,53 151,G3 70,47 95,28 79,84 15,44 16,31 Hammel H. 56,39 31,06 25,33 44,93 46,79 9,33 ,160,701 73,34 13,48 ! 46,34 59,68 (— 4,15)| 114,36 113,66 (—44,48)! 71,16 '18,63 495,14 '893,42 99,27 |298,12 395,871595,30 79,95 — 373,531673,29 77,50 1 228,06 296,031445,23 79,35 — (—38,73); 70,8117,431 79,60 Es werden auch hier im Kote mehr ätherlösliclie Substanzen ausge- schieden als im Futter aufgenommen, jedoch bei w^eitem woniger als in der vorhergehenden Periode. A"erdauungsst(jrungen waren nicht eingetreten, A^erfasser legen den A^erdauungskoeffizienten flu- das Eohfett, besonders auch denen der Meifsl'schen A^ersuche keinen besonderen AVert bei, halten jedocli die anderen Angaben im A^ergleich zu anderen auf dieselbe AVeise ermittelten A^erdauungskoeffizienten für ziemlich siclier. Stoffwechselpro- dukte wurden nicht berücksichtigt. Die Berechnung des auf die Sclmitzel entfallenden verdaulichen Anteils, bezüglich deren Einzelheiten man die Quelle vergleichen wolle, ergiebt im Alittel aus den in Periode IH fiu' beide Tiere mid dem in Periode lY für den Hammel I gefundenen Ver- dauungskoeffizienten — Rohfett \fird nicht berücksichtigt — folgende Werte: riode IH. Hammel I. 51 55 5, IV. „ n. „ I. Im Mittel A^erdauungskoeffizienten der Schnitzel. Rohprotein Eohfaser 45,68 89,45 44,91 88,58 44,62 79,89 45.07 85,97 N-freie .Extraktstoffft 82,15 81,21 88,62 83,99 538 Tierproduktion. Hiernach bereclmet sich der Gehalt der verfütterten geti'ockneten Scluützel an verdaulichen Bestandteilen bei einem mittleren Trocken- substanzgehalt von 88% zu: Eohprotein Rolifaser 2,930/0 15,58 0/q N-freie Extraktstoffe 44,79 0/, G0,32 % Diese Zalüen weichen von den von Wolff angegebenen imd den diu'ch künstliche Verdauung nach Stutzer von den Verfassern gefundenen erheblich ab. Verfasser führen dieses auf die Nichtberücksichtigung der Stoffwechselprodukte zm-ück. Setzt man die von Pfeiffer für Sclnveine ermittelten Zahlen ein, wonach auf 100 g vei-dauter Substanz 0,4 g Stick- stoff in StoftVechselprodidvten kommen, so ergiebt sich eine mit der künst- lichen Verdauimg genügend übereinstimmende Zahl (70 ^/q c^gs Rohproteius der Schnitzeln sind verdaulich). Verfasser benutzen jedoch die dm-ch den Tierversuch gewonnenen Zalüen, da die Stoffwechselprodukte auch in den frülieren Perioden unberücksichtigt blieben. Um für die beiden anderen Futtermittel (Weizenldeie und Erdnui'skuchen), deren Verdaulichkeitskoeffi- zienten nicht direkt durch den Tierversuch bestimmt sind, die den ange- stellten Mastversuchen zugrunde liegenden Angaben zu prüfen, berechnen Verfasser aus der Normalperiode I mit Hilfe der für Heu und Sclmitzcl gefimdenen Verdaumigskoeffizienteu einerseits, anderseits imter Zugrimde- legen der "Wo Iff sehen Zalüen fiu- Erdnufskuchen und "Weizenschalen, den verdaiüichen Anteü der einzelnen Futtermittel. Es miüste, wenn letztere auch fiu- diese Versuclie giütig waren, die Summe der auf diese Art be- reclmeten vexüauten Nährstoifmengen mit dem in der Normalperiode für die Futternüschung ermittelten Verdaiüichkeit des Gesamtfutters nahezu übereinstimmen. Es berechneii sich diese Zahlen imter der gemachten Voraussetzung folgendermafsen : Rohprotem S Rohfett N-freie Extraktstoffe Rohfaser (Kohlenhydrate) g ' g Hammel Heu . . . Schnitzel "Weizenschalen Erdnufskuchen Summa verdaiüich In "Wirklichkeit verdaut Heu Sclinitzel Erdnufskuchen . AVeizenschalen . . . Summa verdaulich In "Wirklichkeit verdaut 28,09 47,93 110,G6 319,03 110,47 0,77 I 24,50 G41,4o 607,10 21,8G I 37,28 88,54 255,23 0,69 I 21,78 89,22 514,60 550,33 C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 539 Es folgt hieraus, dals dio für Enlmifskucheu und Weizensclialen an- genommenen Verdauungskoöl'tizienton für diese Versuche Gültigkeit haben. In Periode V werden die Verdauungskoeffizienten der Futtermisclumg \nitor Hinzufügung von Zucker ermittelt. Neben den eigentlichen später ausgofülulcn Mastversuehen waren 2 Mastabteilimgen gebildet, in denen die Wirkiuig der Kolüehjxlrate (Zucker) bezüglich des Fettes (Erdnüsse) auf die Fettproduktion initersucht werden sollte. Infolgedessen Anu'de liier reiner KrystaUzueker und eine Futtermischung von anderer prozentischer Zu- sammensetzimg gefüttert als bei den Mast\'ersuchen. Verfasser rechtfertigen dieses durch das Ergebnis der Normalperiode und der fniheren Versuche mit frischen und getrockneten Schnitzeln, wo prozentische Verscliiedenheiten keinen erheblichen Einflufs auf die Verdaulichkeit des Gesamtfutters übteji. Die Vorfütterung dauerte G Tage. Die Tiere wogen zu Begimi des Versuches 47,68 imd 44,70 kg. Beide Tiere orliielten täglich gleiche Mengen mid verzelu'ten 450 g Schnitzel. 450 g Schnitzel mit SS,lGO/o = 396,73 g Ti ockensubst 75 „ Weizenschalen ., 85,03 „ = 62,77 „ 150 „ Erdnufsloichen „ 56,08 „ = 129,12 „ 180 „ Zucker „ 99,79 „ = 179,62 „ 150 „ Heu „ 88,75 „ = 133,13 „ 10 „ Salz — = 10,00 ,, 912,37 g Trockensubstanz Hinzu kommen bei Hammel I 2634 g Trinkwasser mit 3,27 g Trockensubstanz „ n 1487 „ „ „ 1,84 „ Bereclmung der A^erdauungskoeffizienten für Periode V. Organi- Mine- N-fr. Summa 1 Koh- Roh- ral- Rohfaser Extrakt- Trocken- Sub- , proteia fett sub- stoffe substanz 1 stanz 1 stanzen Im Futter aufgenom- men g . . . . Im Kot ausgeschie- den g . . . . Differenz = verdaut g Verdaut % . . . Im Futter aufgenom- men g . . . . Im Kot ausgeschie- den g . . . . Differenz = verdaut g Verdaut 'lo . ■ ■ Mittlere Verdauungs- koeffizienten . . Hammel I. 838,43 142,62 121,73 33,42 20,66 10,71 9,95 134,60 32,99 101,61 695,81 88,31 82,99 72,55 48,16j 75,49 Hammel 11. 77,21:561,44 915,64 57,18, 65,5o' 199,80 20,031495,94 715,84 25,94 88,331 — 838,43 134,94 703,49 83,91 121,73 28,35 93,38 76,71 20,66 134,60 10,83| 31,12 9,83' 103,48 47,58' 76,88 75,78 52,43 23,35 30,81 83,45 1 74,03 47,87 76,19 28,37 561,44 914,21 64,64 187,37 496,80 726,84 88,49 — 88,411 — 540 Tierproduktion. Zucker- fütterung. Werden nun wieder die gefmidenen A^erdanungskoeffizienten füi' Heu imd Schnitzel und die angenommenen für Erdnufskuclien luid Weizen- schalen einer Berechnimg der verdaidichen Anteile der einzelnen Futter- mittel der Periode Y zugTunde gelegt, so ergiebt sich pro Tag und Stück folgendes (Zucker als vollständig verdaut angenommen): Heu Schnitzel Erdnufskuclien Weizenschalen Zucker Summa verdaulich Hammel I und H haben im Mittel in Periode V pro Tag verdaut . Rohprotein g Rohfett Rohfaser N-fr. Extrakt- stotfe Kohlehydrate 7,34 13,23 61,62 9,40 91,59 90,87 1,08 9,26 2,78 13,12 9,90 24,39 1 41,62 70,01 I 201,92 1,21 35,25 31^25 — I 179,46 585,11 600,15 Für den Einflufs der SclmitzeKütterung auf die Rolifettausscheidimg gilt das oben Gesagte. Rohprotein mid Kohlehj^di-ate stimmen in der be- rechneten imd gefundenen verdaulichen Menge gut überein und beweisen ilie Zidässigkeit der den Mastversuchen zugrunde gelegten Amiahmen. Die getrockneten Schnitzel dagegen besitzen eine bedeutend geringere Verdau- lichkeit als man bisher annahm. T. Fütterungsversuche mit Hammeln an der landwirtschaft- lichen Versuchsstation Gröttingen 1885. HI. Mastversuche mit Zucker, von Th. Pfeiffer und F. Lehmann, i) Zweck der vorliegenden Versuche ist derselbe, welcher den Versuchen von Maerker^) imd von Werner**) zugrunde liegt, nämlich die Unter- suchung der Rentabilität der Zuckerfütterung. Der Versuchsplan ist jedoch ein anderer. Erstens soUte untersucht werden, ob kräftiges Mastfutter durch Znckerzusatz in Verbindung mit einer dem Nährstoffverhältnis ent- sprechenden Menge von stickstoffhaltigen Bestandteilen derart verstärkt werden kann, dafs die Mast infolgedessen schneller von statten geht, so dafs der Nutzen der Zuckerfüttenmg in der Abkürzung der Mastdauer zu suchen ist. Dann sollte untersucht werden, ob ein Teil der in Diffusions- rückständen, Weizenschalen etc. enthaltenen stickstofffreien Nährstoffe mit Vorteil durch Zucker ersetzt werden kann. Zu dem Ende ei-liielt Abtei- lung No. I ein ki'äftiges Mastfutter, bestehend aus getrocbieten Rüben- schnitzeln (Diffusionsnickständen), Weizensehalen (Schalenklcie), gestampftem Erdnufskuchen und Wiesonheu. Abteilimg No. 11 erliielt aufser diesem Futter ein aus Zucker imd Erdnufskuchen bestehendes (jemisch, das V5 ') Journ. Landw. 1886, 34, S. 121; ref. Chem. Zeit. 188G, S. 817; Landw. Tost 1886, S. 157. ^) Magdeburg. Zeit. 10. u. 17. Juni 1885, No. 2(3:5 u. 275. 3) D. landw. Presse vom 2G. u. 29. August 1885, No. 68 u. 69. C. Gesamtstoffwechsel, Emälirung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 541 des Zuckers an stickstoffhaltigen Nährstoffen entliielt. Abteilung IV erhielt dieselben Mengen wie Al)teilung I, ein gewisser Teil der doil in Form von Schnitzeln, "Weizenschalen und Eidnulskuchen verabreichten stickstofffreien Nährstoffe wird jedoch durch Zucker ersetzt. In Abteilung III A\au-de der Zucker der Abteilimg IV diu'ch eine äquivalente Menge Fett (geschälte Erd- nüsse) ersetzt. Es sollte diu-ch sie der Vergleich zwischen der Wirkung von Fett und von Kohlehydraten auf die Fettbildung geliefert Averden, worüber Verfasser später in einer anderen Ai-beit berichten werden. Die Versuchs- tiere liel'sen den Plaii jedocli nicht vollkommen zur Ausfülinmg kommen. Es waren 2jährige Hammel des sttdhannoverschen Landsclüages. Abteilung I imd n bestand aus je 4 Stück, Abteilung rn und FV aus zwei. Die mög- lichst gleichen Tiere wai'en von Sachverständigen einer Herde entnommen. Die Tiere wiu-den wie folgt in die Abteilimgen verteilt: No. der Tiere 1 Gewicht 1 am j 28. Januar kg Gewicht am 3. Februar kg Wollge- wicht am 28. Januar kg Bemerkungen. No. 1 No. 2 No. 7 No.l3 1 Zu dei j : 39,00 1 40,70 1 Ausnutzim^ 30. Jan. vor '1. Schlachten 38,40 41,07 jsversuche 2,820 2.400 n bestimmt. Zum Sclüachten ausgewählt luiter namentlicher Berücksichtigimg auf Übereinstimmung mit Abteilmig III imd IV. Simima 1 79,70 79,47 5,220 No. 15 No. 17 No. 18 No. 19 37,40 42,45 41,85 43,50 39,70 45,32 42,09 44,44 2,300 2,350 2,200 j 2,550 Summa 165,20 i:i 55 9,400 Durchschnittliches Gewicht 3. Februar pro Stück 42,9 kg. Abteilung H. No. 9 No. 12 No. 14 No. 16 41,65 42,12 38,82 44,20 42,90 44,10 41,12 45,86 2,800 ! 2,650 2,550 2,450 10,450 Summa 166,79 173,98 Dm-chschnittliches Gewicht am 3. Februar pro Stück 43,5 kg. No. 3 i| 40,90 I 41.2: No. 4 jl 38,72 I 40,30 Siimmall 79,621 81,57 A I3 1 e i 1 u n g III. 2,240 3,050 Durchschnittliches Gewicht 3. Februar pro Stück 40,8 kg. 5,290 I No. 5 No. 11 40,20 39,90 Summa || 80,10 40,20 42,24 Abteilung IV. 83,44 2,420 2.620 5,040 Dm-chschnittliches Gewicht 3. Februai' pro Stück 41,2 kg. 542 Tierproduktion. Die Fiittemischnng.Avar für Abteüimg I abgepafst und beü-ug- pro 100 kg Lebendgewicht 2,000 kg getrocknete Sclmitzel, 0,750 kg Weizen- schalen 0,250 kg Erdnufskuchen, 0,500 kg Heu. Diese Futtermengen haben folgende Zusanunensetznng: '■^ 2 'S ,S H CO 2,0 kg Schnitzel 0,75 „ Schalen 0,25 „ Erdnufs-' kiichen 0,50 „ Heu Summa 88,2 83,5 89,0 86,1 Rohprotein Eohfaser 1 N-fr. Extraktstoffe % 6,51 14,35 kg 0,130 0,108 % 18,11 7,52 46,73!0,117 4,81 8,85'0,044| 26,15 tg 0,362 0,056 0,012 0,131 /o 53,44 52,13 24,77 _M. Eohfett kg 1,069 0,391 0,062 42,59 0,213 0,71 4,49 7,45 2,07 11,73511 — 0,014 0,034 0,019 0,010 0,077 — 10,39911 — 10,561 Fik cüese Futtermischimg ergaben sich als Yerdauungskoefhzienten, Avelclie mit Hilfe der dm-ch die Ausnutzungsversuche gewonnenen Yer- dauungskoeffizienten i) berechnet wurden (Normalperiode) : Eohprotein Eohfaser N-fr. Extraktstoffe Eohfett 74,34% 75,94 7o 84,44% 46,07 7o Von obiger Ration sind demnach verdaut: 0,297 kg 0,426 kg 1,465 kg 0,035 X 2,5 1,978 kg. Das Nährstoffverhältnis ist 1 : 6,6. Auf das Anfangslebendgewicht der Abteilung I bezogen (43 kg pro Stück) betaig die wäkrend der ganzen Dauer des Versuches konstant bleil^ende Futtermenge pro Stück und Tag: Greti-ocknete Rübenschnitzel 0,860 kg Weizenschalen 0,320 „ Erdnufskuchen 0,120 „ Heu 0,220 „ Den vier Versuchstieren der Abteilung 11 wurde eine aus verscliie- denen Gründen während der A^ersuchszeit wechselnde Futtermischimg aus Zucker und Erdnufskuclien verabreicht: Zucker an den ersten 4 Versuchstagen 880 g ., „ folgenden 10 „ 500 „ " " 5) 7 „ 750 „ V » „ 6 „ 880 „ •■^ :i 11 23 .. 750 „ bis zum Schlufs der Versuche 1050 „ Der Zucker war das sog. dritte Produkt mit 83,9^0 Zucker. Abteilung IV bestand aus 2 Hammeln mit 82,4 kg Anfangsgewicht und erhält pro Tag: ^) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 532. ^) Mit Ausnahme des im Normalfutter der Abt. I enthaltenen Erdnufskuchen. Erdnufskuchen 2) 400 g 210 „ 320 „ 400 „ 320 „ 420 C. Gesamtstotlwechsel, Eniälirunf,', Fütterung und Pflege der Haustiere. 543 Trocken- substanz kg Verdauliche Stoffe Protein Kohle- hydrate kg Fett kg 1,230 kg Schnitzel .... 0,210 „ Weizensehalen . . 0,420 „ Erdmüskuchcn . . 0,400 „ Heu 0,490 „ Zucker .... 1,082 0,183 0,375 0,343 0,484 0,092 0,026 0,178 0,022 0,884 0,090 0,103 0,164 0,483 0,016 0,005 0,029 0,004 Summa 2,467 0,318 1,724 0,054 Demnach auf 100 kc; Lebende-. X f,o 3,00 0,386 1,859 2,092 I 0,065 X 2,5 22,55 Der Zucker war hier reiner Krj'staUzucker, da durch die Fragestellimg nach der AVirkung des Zuckers im Vergleich zu den übrigen stickstofffreien Nähr- stoffen das melu' oder weniger unreine sog. dritte Produkt nicht anwendbar war. Der KrystaUzucker entliielt 98,6 "/o Zucker, 1,3 "/o Wasser imd 0,1 % Asche. Verfasser geben einige Bemerkungen über die Art der Fütterung und die Stallorcbiimg. Der Verlauf der Fütterung, sowie der Erfolg derselben ist aus folgenden Tabellen ersichtlich: Abteihmg I. Vier Tiere. Anfangsgewicht 172 kg. Woche von — bis — 1885 Vorgelegtes Futter Wasser- ^^^ Kurz- (Misch-) Futter konsum i I Schnitzel { 1 i kg Weizen- schalen kg Erd- nufs- kucben kg Heu ge- schnit- ten Futterrückstände auf lufttrockene Masse berechnet Kurz- j futter I Heu kg I kg 4. Febr. bis 10. Febr. 11. „ 18. „ 25. „ 4. März 11. „ 18. „ 25. „ I.April 8. „ 15. „ 9 9 17. „ 24. „ 3. März 10. „ 17. „ 24. „ 31. „ 7. April 14. , 21. , 29. , 44,0 44,0 42,25 44,25 46,25 44,25 50,25 52,50 53,25 47,75 53,50 65,00 Summa |587,30 Ab Futterrückstände | A'crzehrt . Pro Stück verzehrt 146,83 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 24,080 27,520 8,960 3,360 6,160 0,030 8,960 3,360 6,160 0,160 8,960 3,360 6,160 0,020 8,960 3,360 6,160 0,130 8,960 3,360 6,160 0,100 8,960 3,360 6,160 0,798 8,960 3,360 6,160 0,655 8,960 3,360 6,160 0,465 8,960 3,360 6,160 0,293 8,960 3,360 6,160 1,749 8,960 3,360 6,160 2,948 10,240 3,840 7,040 6,786 0,370 0,790 0,200 0,260 0,620 1,640 1,910 0,995 1,540 1,525 1,490 2,425 292,400 7,844 108,800 4,749 40,800 1,209 74,800) 13,765! 14,134 13,765 284,5561 71,139 104,051 26,013 39,591 9,898 61,035|| 544 Tierproduktion. hi -d > er to 1— ' lO t-^ H-' to l-' H-^ 1 CD COO^CC^-'p^C0^-'^f^O^00^-'^l^ • ö CD 1 tc g HrJ S >s ^ ^ ^ S^ J-. ^ . „ . g < r1 rs p o £J 0 1—' 1 ^ CD 3 CO t-O h-' CO CO i-' h- ^ lO 1— ' H-A o 1 3- Ul 1-; 1-^ .J ,J *— ' 1 CS g e i p o o oc^>(^tf^oioiC7: CiS rf^ CÜ 00 ooioiott-^cscicicr'Ctocs o '^ •a CO CO o oooooooooooo p ? ß - ^5 £, «» CD •^^ uj '1 ^ ll 1 er: "o ~co "co lo ~tO "to lo O "h-^ ~H-^ ~^-' "O 1— ' "co ^ SIT' 05 o (—' ^1 ^irfi-tfi.tt^tfi^.^-va-^ii— '^joco 2^' l—k Ol o c^ t^ooooM'H-'i-'Ot-'toc; p 5» N^ CD -i::» c- c-t- . et O ta4 Ol H- ^ o •^ o N i« t— ' ^ ^00 c:^rf^t(^tf:^oiCiC500c:oo w X' CH5 5 crc; "T- CD , f •<] •s.» o rfi- ~bi C50000l-»1— 'i— '^-*^^f-'^^ -rn CO ''3^ ^1 to o OOOO00OC5C5OOC5O It ■ p o ri 5 Ol Ol o oooooooooooo CD O^ ? rf^ w _p Ol rfi' C5J^j'^J'^J~'5'^^i^i^i-^ ■^ fca *^ "cü 'H-i~CO~bi'H-'~bllo~^'colo)T-'Olo"üi crq ts p p h;^ ^o^oocootf^tF^c:^^^ S- " g- »f^ rf^rf^t-'OÜiOOOOOOO g- s a ^ CJ- 1 1 00 l-A g ~0 S-'S-'^^^S^^^^^^^ W er CD P P CD £- CO ~üi'co"o~to~c:n~bi"^~^"V^~coci OOOOOLOCOCOOXO^I er; CD p CD s- Ol CüOOOOOOOOOOO C+- CD C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 545 OOOOOOOOiQiOiOO lO •§ 3 w O CO O O OJ lO in; i.-J C5 [^ (M -^ OiO^CO-rf*COCOCM^(MCOl^ 1 rHOOOOOCOOOOO iO 1 s ;h ^ J OOOOOO lOOOOiO o ^ ^ .2 O lO CO CVI CM '^ , CY: CO L- Ol lO C5 Ot-iO^OO (MOOOO CO N U ccooooo ooooo lO ^ c oooooooooooo O lO lO w 3 -^ oooooooooooo O kO Tii r» o (M0O0O000O0OOOC»0O0OCO0O O OJ t^ eo K CO(MCMCVl(MCVl(N(M(MC>a(M(M ■^i* iO X '■^ CO Ol «H 'S JS oooooooooooo O Ol X ** -t-a oo o bC r^cocococorococo^ocococo O lO '^ 5>» CO "^ "^ "^ "^ "^ "^ "^ "^ "^ "^ "^ 'vt< o ^ »>• •+J b 3 COCOCCCOCOfOiTOCOCOCOCOOO 1—1 tH o c» 3 W •^ CO ^ f^ u CO 3 3 cB Ö O O O O O O O O O O O' o o o 1—1 o o — (» hü ^^ "'^ "*^ ^j^ ^f ^^ "^^ "^^ ^T^ "^'^ ''^ ^^ ^ lO X "^ -M 5 'Z crr_o^oci_o^o^oc^o_o_o_o O T-l ^ i>. fi. S t£ j^ rrf c\f oJ c>r cvT cvT c^i cvf CM^ !>f c^r c^r o o lO r» © 1 w ■* CO CO T- — © tJD 1 == S oooooooooooo O Ci y-' O ^H Qj QJ bD irr t^ L^ L— L^ 1^ L^ C^ t^ C^ l^ C^ Ol l>- t1< C^ )H 3 .2 'S T-M "^^ "'^ ^^ ''^ "^^ -^^ ^d" "^T "^p ^T "'^ CO 1— ( 1-1 ^ r^ o ^ S C^] 1 — 1 1— 1 1-H 1 — 1 i-H T— i 1— i T-H y—i 7—i 1 — 1 X CM 1— 1 1-1 > ^ 'S S3 oooooooooooo O t^ CO o COi-Hi-HrH'.-l^T-l^^rH^TH t^ i-H lO r- _-U tX) irrooococoocooooo CM t^ lO (N rH -i«; OXXGCXQOXXOOXOOX O O 5! w "o r—t O o ,o CO ^ iH A g Ou-^OiOOCOOiOOiOiO o . lO S> 3 ic t^ o Ol o lO o ir^ c^ t^ Ol c- lO 1 1 CM CO S •^ S CO Ci X I.^ O -^ -<* '-i '— ( '-H -^ "^ X 1 1 C5 ^ o CMCMOicvicocorocococococo CO 00 i-H 03 1 CS -g "^ "ä == - - -|h == - ^ Summa e . . . • "*" = s Ö 1>- "^ CC o" L^ '^ '-H I>^ 'i* T-i 00 'ö • -e « T-Hi-i(M T-H^CMCO »-ICM(M ö r-l O 1 °0 1 '-I OD ig CO • 'S CO ^ 3 > 3 -"^^^^-5=-"- CS 5 p S p N! ^ sh s d5T-ioÖlc5r-HOÖl6oJ -5 t-ItHC^ tHi-I(M tHCM -< Jahresbericht 1886. 35 54G Tierproduktion. crq 1— l 1 o Ol rf^ CO h-k CO CO I-* Ol tO LO O CO Oj Üt l-i o Cn »jx tO CO CO o t-^ C5 O ^3 o o to ^ h-^ o C» (M O O l:^ 30 '^ O OO t^ 1-H CO 1-H O O Ol 03 lO Ol » B ;?; N- '^ 1— 1 Ol 00 ^ » T-l ©COI^COOf-'-t'#'^XlOOO(M(Mfl kA (NC50CiOf*OlOI>-(MO(MiOOO O f-l O tH »S Q 5zi t>.T-lCOTHO»»OOOCOT-(i— lOOO C^ O CM O "* -# (N >?)< »o ; «n ooocoiootMi-iiocMoiooar^-os t^ CO C<1 ^ 1— t r^ClO^— IO©COOOC5-^0(MC505CO o o lo '^ «ö a »ft t^ o o^o5^i>. ^o_oq_TH^o^^i-i_o_o Ol CO C^ Ol w d o ^ ■-t (>r ^^ i-T o" o" cT o~ o" '^^ T-T i-T o" cT o ^ O 1-1 o «s lO »ft -< -2 (N OOOOOO-^GClOO-^iOO^— ICO 1-1 C5 O ö CO :^ f-H ■^l"— 100001— IOt-iCOCOi— lOOiC t^ CD CO 30 d »S lO lO X O t^ lO O 05^0^CO^CO^O_01 ^^ o^ o_ Ol^ » -u ^ »-r<>T~co~T-H"i-rwcrö~crco i— • i— i lo o c lO O oT ö~ GC lO o 1 -§ C5 OOOCOC^OCO (MlOOlOC2l>-(M ^ o o »— ' O-^O-^t^OO) |^t-icOtH(MO-^ Ol r- 1-1 i^ r» CO 1-1 00^ 00^ O CO_ 1 0_ 0_ 0_ ^^ CO^ rH_ o O 1-H i-^Ol w_ 1 00 o Ml ll -ii oT -^ 1-^ c^ ^ c^ -r-Tco'TH'i-ro'cro -d?" cT oT ö lO 'B t- OOOOOOO-^OOOCMlOCOOlOC o -^ '* -•. o ,Q i— ' OGCCOi-iO-^CO-^CMOOOOt-ICCiC- O lO CO *» »ft <1 WlC;(MOOOOOTi(OC5I>C5-<*050C O CM O Ol O O !2; •»t(M-<*rHooooocooi-iiOOc: CO o Ol o r» O 5« lO o • • " • * * ' 'S ci 'n^ r-J Ö ■ö « 2 «3 • • • -^ä ?5 TS ■ ■ -So CS « ^ • •« • ' '"^ r:i -*J «p-« o * ^ ■ ^ d =3 ^ 1 • « -^^ er . . OS ' o o >i s£ (3 ) 1 p tß 5^ ^ •" E , .t^ -g -S .-^ c i 3 s ^ 3 •- ; O o O :- H b4 t-:! "«* K cz 2 2 ° ^7 p ^ 2 § ^ 2 i_q Ph Q Ph r-, < c 1 i ^ 3 ä 1 .2 k 1 35" 548 Tierproduktion. Isodyname jyiengen von Fett und Eiweifs. Fettbildung aus Kohle- hydraten beim Fleisch- fresser. Kalori- metrieche Unter- Buchungen. Der Vergleich der Abteilung I und n läfst erkennen, dafs von einer Beschleunigmig der Mast dui-ch die Zucker -Er dnulskucliengabe niclit die Rede sein kann und der Vergleich zwischen Abteilung I vmd IV, daXs auch der Ersatz anderer stickstoiffreier Nährstoife (in Schnitzeln, Weizen- schalen, Erdnufskuchen) durcli Zucker keinen günstigen Einflufs auf die Lebendgewicht- Zunahme übt. Die angestellte Rentabilitätsrechnung lelirt, dafs auch bei den bis lieute niedrigsten Zuckerpreisen eine vorteilhafte Verwertung des von der Steuer befreiten Zuckers durch Masthammel nicht möglich ist. T. Bestimmung isodynamer Mengen von Eiweifs und Fett, von M. Rubner.i) Verfasser bestätigt auch für die Eiweifsstoffe das Gesetz der kalorischen IsodATiamie diu-ch den Tierversuch. Es vertreten sich 100 g Fett imd 227 g ti'ocknes Syntonin. Die direkte kalorimetrische Bestimmung ergab, dafs 100 g Fett 213 g Syntonin verti-eten. Verfasser zieht aus seinen Versuchen noch weitere Folgerimgen. Zmiächst beweisen sie, dafs imter dem Einflufs von Eiweifs eine Steigenmg der Wärmebildung eintiitt. Sie lieti'ägt sicher beim Sjmtonin weniger als 3% der Tageswärme. Der rela- tive Zuwachs der Wärmeproduktion ist an den verscliiedenen Versuchen derselbe. Die experimentell und theoretisch gefundenen isodynamen Werte weichen bei den Eiweifsköi-pem um etwas melir ab als bei den Kolüe- hydraten (4,3, 4,3, 5,6). Eine Abhängigkeit des täglichen Wärmeüber- schusses von der Zufuhr ist nicht erkemibar. Bei sehr lange andauernder Fütterung, wenn der Organismus mit dem zugefülirten Eiweifs sich ins Stickstoffgleichgewicht gesetzt hat, wird walu'scheinlich keine Steigenmg des täglichen Wäi-meüberschusses eintreten, es werden die isodynamen Werte der verscliiedenen imtersuchten Eiweifskörper nur 2,9 ^/q vom theoretischen Werte abweichen. Es zeigt sich durch die Übereinstimmung der kalorimetri- schen und der durch den Tierversuch gewonnenen Werte, wie vorteilhaft der tierische Organismus die ihm zugeführten Ki-aftqueUen ausnutzt. T. Über die Fettbildung aus Kohlehj^drateu im Körper des Fleischfressers, von M. Rubner. 2) Verfasser hat zur KlarsteUmig über die Fettbildimg aus Kohlehj^draten beim Fleischfresser Versuche am Himde ausgefühii:. Ergebnis derselben ist, dafs beim Hunde eine grofse Menge Kolüenstoff im Körper zurück- behalten und zur Fettbildimg verbraucht wurde. Verfasser sucht die Ver- schiedenheit seiner Versuchsergebnisse und der von Pettenkofer und Voit3) ebenfalls an einem (grofsen) Himde gewonnenen zu erklären. Aus der Berechnimg des Wärmewertes der eingeführten Nahnmg, der ausge- scliiedenen Stoffe etc. folgt, dafs Fett aus Kohlehydraten gebildet worden ist. T. Kalorimetrische Untersuchungen, von M. Rubner.*) Der Verfasser hat neue Bestimmungen der Verbrennungswärme der 1) Zeitschr. Biol. 1886, N. F., 4, S. 40; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 21 d. K. 2) Zeitschr. Biol. 1886, N. F., 4, S. 271; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 19 d.E. 3) Zeitschr. Biol. 1873, 9, S. 495. *) Zeitschr. Biol. 1885, 21. S. 250; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 455; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 504. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 549 ■wichtigsten Nalinmgsstoffe ausgeführt nach der Frankland-Stolimann- schen Metliode unter Ersatz der Verbrennungsröhren aus Platin durch Gh^s, Stickstoffhaltige Körper wurden nach Zusatz von Rohrzucker, Naphtalin, Stearinsäure der Untereuchung unterworfen, um nach Stohmann dui'ch Ei'höhung der Yerbrennungstemperatur die Bildung von Oxydationsprodukten des Stickstoffs zu vemngern; diese ganz zu verhüten war niclit möglich und es mufste daher die Menge derselben, die im Kaloriraeterwasser gelöst war, ennittelt imd die hieraus berechnete Korrektur eingesetzt werden. Salpetersäure und salpetrige Säure kamen in wechselnden Mengen vor, 18,1 0/^j des StickstofFgehaltes im Harnstoff "wairden oxydiert ; der korrigierte Wert der Verbrennungswärme betrug für 1 g 2523 bez. 2513 Cal. (auf nassem Wege bestinimt), wozu die Wäimetönung bei Einwirkung von Natriumhypobromit auf Harnstoff benutzt -wru-de; der für das Ammoniak erhaltene Verbrennmigswert im Sauerstoff (82 900 Cal. für 1 Mol.) wich erheblich von dem mittelst Hypobromit von Berthelot ^) (90 251 Cal.) und Rubner (91 866 Cal.) erhaltenen ab. Um den physiologischen Wärmewert der Eiweifskörper zu finden, ist es nicht zulässig, die Verbrennungswärme nach Mafs des daraus gebildeten Harnstoffes zu konigieren, da neben Harn- stoff noch andere stickstoffhaltige Zersetzungsprodukte des Eiweifses im Hani imd in den Fäces ausgescliieden werden, z. B. Kreatinin, KjTiurensäuron, Indoxyl-, Phenol- imd Ki-esolschwefelsäui-en. Muskelfleisch, das mit Wasser, Alkohol imd Äther exti-ahiert war (Zusammensetzung C 54,7, H 6,7, N 16,G *^/o), hat eine Verbrennungswärme von 5754 Cal. (auf aschefreie Substanz be- rechnet 5778) pro 1 g, diejenige der organischen Substanzen des Harns wurde zu 2706 Cal., die der Fäces zu 6852 Cal. ermittelt. Von der Ver- brennimgswänne des extrahierten Muskelfleisches sind sonach für die Abfall- stoffe des Harns 1094 Cal. zu subti-ahieren , für die Fäces 185, für die QueUimg der eingefülirten Substanz 29 und für die Lösung des Harnstoffs 22, so dafs der physiologische Nutzeffekt der Substanz sich auf höchstens 4424 Cal. pro 1 g berechnet. Fettfreies Fleisch gab einen Nutzeffekt von 4000 Cal. Die im Hungerzustand nach dem Schwimde des Fettes zer- fallende Körpersubstanz ist, wie der Verfasser nachweist, hauptsächlich Muskelsubstanz. Bei einem Kaninchen war das Verhältnis des im Hani ausgescWedenen Stickstoffs zu dem in Harn luid Lunge ausgeschiedenen Kohlenstoff in den drei letzten Lebenstagen gleich 1 : 3,30, also fast gleich dem Verhältnis von Stickstoff zu Kolilenstoff im Muskel (1 : 3,28). Die organischen Substanzen im Harne des Hungertieres gaben eine Ver- breimimgswärme von 3101 Cal., den physiologischen Nutzeffekt der im Himger zerfallenden Substanz bereclinet der Verfasser auf 3842 Cal. Hämo- globin vom Pferde hatte eine Verbrennungswärme von 5946 Cal., Schweine- fett (mit nahezu 50 ^/q Olein 9423 Cal. Beim Vergleich dieser AVerte mit den für den physiologischen Nutzeffekt der obigen Eiweifskörper er- haltenen erhellt, dafs das Fett, welches sich im Organismus aus Eiweifs bilden kann, höshstens 46,9 bez. 42,45 ^/q des letzteren beträgt (nach Henneberg 51,5 o/^). Der Verfasser stellt auf Grimd obiger Zalüen folgende Tabelle auf: *) Compt. rend. 1879, 89, S. 879. 550 Tierproduktion. 100 g Fett sind isodyuam mit Muskeleiweifs *) . 213 g . Glycerin . . . 219 „ (218)2) Stärke Rohrzucker . Muskelfleisch ]\Iilchzucker Citronensäure "Weinsäure . Der Verfasser kritisiert in 229 „ (228) 235 „ (237) 235 „ (208) 255 „ (255) 394 „ (391) 540 „ (537) Übereinstimmung mit Ludwig^) die Lavoisier'sche Berechnung des tierischen Ki-aftwechsels, sowie die Ver- suche, einen konstanten kalorischen Wert für die exspirierte Kohlensäure imd den eingeatmeten Sauerstoff festzusetzen. Eine annähernde Berechnung ist möglich, wenn eine genau bekannte Nahnmg nicht im Überschufs auf- genommen wird. Die bislang namentlich inbezug auf den Eiweifsgehalt der Nahnmg in dieser Richtimg ausgefülu-ten Berechnungen fufsen z. T. auf willkürlichen Annahmen, die Feliler werden nahezu vermieden, wenn für 1 g Eiweifs in den Zusammenstellimgen für mensclüiche Kost 4,1 Cal., für Fett 9,3, fih- Kohlehydi-at 4,1 Cal. als Wärmewert eingeführt werden. Es bereclmet sich dann auf Gnmd der Angaben von Playfair, Voit, Forster der "Wärmewert bei leichter körperlicher Arbeit zu 2631 Cal., bei mitt- lerer zu 3121, bei schwerer zu 3659 imd bei schwerster Arbeit zu 6086 bez. 5593 Cal. Die Schwankungen des Ki-aftwechsels in versclüedenen Lebensaltem werden hauptsäclilich dm-ch die Arbeitsleistrmg und Körper- gröfse venu-sacht. Die Beteiligung der einzelneu Nalunmgsstoffe am Kraft- wechsel berechnet Verfasser nach den vorliegenden Angaben für verschiedene Arbeitsleistimgen und Lebensalter wie folgt: Cal. aus Eiweifs Säugling .... 18,7 o/o Kind 16,6 „ Greis 17,4 „ Für Erwachsene bei leichter Ai'beit . . 19,2 „ mittlerer „ . .16,7 „ schwererer „ . . 18,8 „ schwerster „ . . 8,3 „ Hunger . . . . 12,1 „ Am Ende giebt Verfasser eine Vorsclu-ift zur Berechnimg einer Kost für bestimmte Arbeitsleistungen. T. JeTs"**" "\Velche Temperaturen sind beim Genüsse warmer Speisen und Getränke zulässig, und worin besteht die Schädigung durch zu heifse Ingesta? von Franz Späth.*) Für flüssige imd feste Speisen sind im allgemeinen Temperaturen von 40 — 45'' C. am zuträglichsten. Bei fester Nahnmg, die gekaut werden . aus Fett Cal. aus Kohlehydraten 52,9 0/y 28,4 O/o 31,7 „ 51,6 „ 21,8 „ 60,7 „ 29,8 „ 51,0 „ 16,3 „ 66,9 „ 17,9 „ 63,3 „ 38,7 „ 52,8 „ 87,9 „ — ^) Wasserlöslicher Teil. ^) Die eingeklammerten sind die Stohmann'schen Werte. 3) Lehrbuch d. Physiologie 2, S. 747. *) Arch. Hyg. 1886, 4, S. 68; ref. nach Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 314. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fiittenmg und Pflege der Haustiere. 551 nmJs, liegt clic Grenze der zulässigen Temperatur schon bei 55*^ C, bei Flüssigkeiten können Temperaturen von 60^, ja Q5^ C. noch erti-agen werden, wenn selir kleine Mengen genossen werden imd kühle Zukost (kaltes Brot od. dgl.) dazu genommen wird. D. Über die Bildung von gasförmigem Stickstoff im tierischen ^j*p^,t™ff^i^ Stoffwechsel unter dem Einflufs von Spaltpilzen, von Br. Tacke.^) tierischen Verfasser fand dm-ch Eespirationsversuche, welche an Kaninchen an- gestellt wiu-den, dafs dieselben meist eine geringe, jedoch die Fehlergrenzen überschreitende Menge Stickstoff ausatmeten, namentlich dann, wenn leb- hafte Gcärungsprozesse im Darme der Versuchstiere verliefen. Um ein Be- deutendes stiegen die Mengen des ausgeatmeten Stickstofl's, nacli der Ein- fuhr von Ammonimrmitrat imd -Nitrit. Der Grund dieser Erscheinung sind die Gärungsprozesse, diu-ch welche die eingefülu-ten Salze imter Freiwerden von Stickstoff zerlegt werden. Ziu* Begründung dieser Ansicht wurden unter verschiedenen Bedingungen Fäiünisversuclie angestellt in Eäumen, welche durch Glas und Quecksilber vollständig gescMossen und durch Aus- pumpen oder Ausspülen mit Sauerstoff, Kolüensäure, AVasserstoff vollständig frei von Stickstoff waren. Es waren die entwickelten Stickstoffmengen jedoch stets äufserst gering. Anders stellten sich die Ergebnisse, wenn niti'athaltige Substanzen der Fäulnis imterworfen wm'den. Geschabte Rüben lieferten ein Gas mit einem Stickstoffgehalt von 28,49%, Fleisch, das unter Zusatz von Nitrat faulte, ein Gas mit 15,69% Stickstoff neben 83,09^0 Wasserstoffgas und geringen Mengen Kohlenwasserstoff. Der Unterscliied zwischen den Ergebnissen der Fäulnis nitrati'eicher imd nitratfreier Substanzen ist auffallend genug imd gab Veranlassung, die Fäulnis der nitrathaltigen Substanzen weiter zu untersuchen. Fleisch, Klee, Mehl und Gemische der- selben wurden bei Luftzutiitt der Fäulnis unterworfen. Es liefs sich nach Eintritt der Fäulnis und längerer Dauer derselben salpetrige Säure nicht oder nm- in Spiu-en nachweisen. Wiuxle den gärenden Gemisclieu dann Salpeter zugesetzt, so war nacli kiu-zer Zeit Nitiit in reiclilicher Menge nachweisbar. Bei nicht zu grofsem Salpeterzusatz wuu-de in kiu-zer Zeit alle Salpetersäure reduziert. Geschabte Runkeküben lieferten neben salpetriger Säure grofse Mengen von Stickoxyd. Die Versuche stützen die Ansicht über die Ausscheidung von gasförmigem Stickstoff besonders nach der Ein- fulir von Nitraten und geben für die Erklärmig der Stickstoffverluste bei der Fäulnis neue Anhaltspunkte. D. Über den Einflufs der bitteren Mittel (Amara) auf die Ver- dauung und Assimilation der Eiweifskörper, von M. Tscheizoff. ^) Kommt der Cellulose eiweifssparende Wirkung bei der Er- Eiweiia- ■i ° sparende nährung der Herbivoren zu? von H. Weiske (Ref.), B. Schulze und wirkungder E. Flechsig. 3) ' c^"-^"«^- ^) Vortrag, gelialten auf der 59. Vers, deutscher Naturforscher imd Ärzte zu Berlin, Tagebl. S. 290; ref. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 585; vgl. König: Wie erhält der Landmann seinen Stickstoffbedarf? 1887, S. 71, IIG. . '^) Centr.-Bl. med. Wissensch. 1886. S. 401; ref. Berl. Ber. 188G, 19, S. 847 d. R. 3) Zeitschr. Biol. 1886, N. F. 4, S. 373; vorläufige Mitteilung über tlie Resul- tate des I.Teils dieser Untersuchung: Chcm. Centr.-Bl. 1884, No. 21, S. 385; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1880, 15, S. 746; Berl. Ber. 1886, 19. S. 878. 552 Tierproduktion. Um über die Bedeutung der Cellulose bei der Ernälirung der Herbi- voren einen bestimmten Anhalt zu gewinnen, zumal um zu pmfen, ob die- selbe eine dem Stärkemelü gleiche eiweifssparende "Wirlnmg besitzt, wiu-den Füttenuigsversuche an ausgewachsenen normalen SouthdoAvn-Meiino- Ham- meln angestellt. Der Yersuchsplan war folgender: Li einer ersten Periode erliielt das Versuchstier ein sehr eiweifsreiches , rolifaserfreies bez. sehr rolilaserannes Futter mit abnonn engem Nährstoif Verhältnis, in einer zweiten imd dritten Periode wiirde diesem Futter zuei*st eine bestimmte Menge Stärke, dann ein gleiches Quantum verdaulicher CeUulose unter Fortlassen der Stärke beigegeben, um so aus dem Stickstoffumsatz des Versuchstieres Schlüsse auf den Nährwexi; der CeUulose, verglichen mit dem der Stärke, ziehen zu können. Als celliüosereiches Futter diente Hafersti-oh, dessen Verdaulichkeit durch einen Vorversuch vorher ermittelt winde. Dieselbe ergiebt sich aus folgender Tabelle: Trocken- substanz Organi- sche Substanz Pi'otein 1 Äther- (NX 6,25)1 Extrakt Eohfaser N-freie Extrakt- stoffe Mineral- stoffe Futter Faeces Ver- daut 506,52 295,80 210,72 41,61% 466,15 264,00 202,15 43,37% 18,69 16,09 2,60 11,69 6,51 212,04 111,37 5,18 1100,67 223,73 130,03 40,37 31,80 93,70 8,57 13,91%' 44,31% 47,48%| 41,88% 21,23% Als eiweifsreiches Futter diente Bohnenschrot. Für dasselbe berech- nete sich die Verdaulichkeit wie folcrt: Trocken- ^'S^""'' Substanz ^^ ® Substanz Protein Äther- Extrakt Eohfaser N-freie Extrakt- stoffe Mineral- stoffe Futter Fäces Ver- daut 424,35 45,85 378,50 89,20% 409,03 39,97 309,06 90,21% 141,36 13,18 128,18 81,67% 6,49 2,58 3,91 60.25% 17,52 8,58 9,24 52,74% 243,66 15,93 227 73 93,05% 15,32 5,88 9,44 01,62 7o Die Stickstoffbilanz bereclmet sich für die Zeit der Bolmensclirot- fütterung (18. — 24. Februar) auf Grund der Harnmengen und Harnanalysen im Durchschnitt pro Tag wie folgt: Stickstoff im Futter aufgenommen 22,62 g „ in den Fäces ausgescliieden 2,11 g ,, im Harn 20,93 g Diffei'enz zwischen Aufnahme und Abgabe — 0,42 g Bei Aufnahme von 500 g Bohnenschrot täghch hatte das Versuchstier also noch geringe Mengen Körperstickstoffs verloren. In der U. Periode war für das Versuchstier neben dem bisherigen Futter noch eine bestimmte C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 553 Menge stickstofffreier Nahning (Zucker, Stärke) vorgesehen. Da das Tier walu'scheiulich infolge der wenig vohnninüsen, reizlosen Nalu-ung seine Freislust verlor, wurde ihm dami pro Tag 490 g ti'ooknes Bohnensclirot mit 85,0G 7o Trockensubtauz, tlancben 515 g hifttrocknes Haferstrohhäcksel mit 85,89 7o Trockonsubstaiiz und G g Kochsalz gegeben; diese Mischimg wurde gern gefressen, der Gehalt derselben an verdaiüiehem Protein war gleich dem in der früheren Periode, der an stickstofffreien Nährstoffen da- gegen erhöht. Siebentägige Vorfütterung genügte, um die Reste der vor- hergehenden Fütterungsperiode aus dem Tiere zu entfernen. Die Aufnahme imd Ausgabe stellt sicli in der zweiten Periode im Diu-chschnitt wie folgt : Trocken- substanz Organi- sche Substanz Protein Äther- extrakt Eohfaser N-freie Extrakt- stoffe Asche. Bohnen 416,79 Stroh 442,33 401,75 407,08 138,84 16,32 6,37 10,22 17,21 185,16 239,33 195,38 15,04 35,25 Summa 859,12 Fäces 308,34 808,83 269,86 155,16 32,78 16,59 7,99 202,37 98,76 434,71 130,33 50,29 38,48 Verdaut 550,78 64,12% 538,97 66,64% 122,38 78,87 7o 8,60 51,81% 103,61 51,25% 304,38 jll,81 70,02 %123,48% Aus der Bestimmung des Stickstoffs im Harn ergiebt sich, dafs sicli der Stickstoffumsatz infolge der Strohbeigabe bei gleichem Eiweilskonsum um 4,11 g täglich vermindert. Es fand also Eiweifsansatz im Tierkörper statt, wie aus nachstehender Bilanz erhellt: Stickstoff" aufgenommen im Futter (täglich) 24,82 g „ ausgeschieden in den Fäces 5,24 g ,j__ im Harn 16,82 g Differenz zwischen Aufnahme imd Abgabe -j- 2,76 g Die täglich -v-erfütterten 515 g Haferstroh enthielten 88 g verdaidiche Rohfaser und 82 g verdauliche stickstofffreie Extraktstoffe, also zusammen 170 g verdauliche stickstofffi-eie Substanz, welcher die gefimdene Vermin- denmg des Stickstoffsumsatzes zuzusclu-eiben ist. Es bleibt zu ermitteln, welche Wii-kung die gleiche Menge Stäi'ke auf den Stickstoffumsatz unter den gleichen Bedingimgen tlbte. Da die stickstofffreien Exti-aktstoffe, so- weit sie verdaut worden, denselben Wert wie die Stärke besitzen, so dih-fte sich, falls die Cellulose derselben eiweil'ssparenden Wert hat wie die Stärke, im Stickstoffumsatz nichts ändern, wenn statt 515 g Haferstroh 170 g Stärke, daneben die frühere Menge verdaiüichen Eiweifses verabreicht wurde. Dieses wurde in der dritten Versuchsperiode imtersucht. Der Hammel er- liielt täglich 500 g des früheren Bolmensclu-otes (Trockensubstanz 85,37%), daneben 180 g lufftti-ockno Stärke (Trockensubstanz 81,55 7o) mit 20 g- Zucker imd 6 g Kochsalz (Trockensubstanz 99,95 "/o). Die Zuckerbeigabe soUte das Futter schmackhafter maclien. Es bereclmeten sich für diese Periode folgende Verdammgskoeffizienten : 554 Tierproduktion' Trocken- substanz Organi- sche Substanz Protein Äther- extrakt Rohfaser N-freie Extrakt- stoffe Asche Bohnen Stärke -f- Zucker 426,85 106,79 411,45 166,79 142,18 6,53 17,63 245,11 166,79 15,40 Summa Fäces 593,64 57,46 578,24 50,00 142,18 17,03 6,53 3,14 17,63 10,01 411,90 19,82 15,40 7,46 Verdaut 536,18 90,32 7o 528,24 91,35 7o 125,15 88,02 «/o 3,39 7,62 51,9l7o43,227o 392,08 95,1 9 7o 7,94 51,567o Wasserkonsum , Harn und Harnstickstoff wiuxleu bestimmt. Bei un- gefähr gleichem Wassei-verbrauch wie in der vorhergehenden Fütterungs- periode ist die Harnmenge fast doppelt so grofs und trotzdem bei gleicher Eiweifszufidir der Stickstoff umsatz von 16,82 g auf 14,94 g, also um 1,88 g täglich vermindert. Es beweist dies, dals die pro Tag verfütterten 166,79 g trockene Stärke und Zucker eine bei weitem gröfsere eiweifs- sparende Wirkimg besitzen als die 88 g verdauliche Rohfaser und 82 g verdauliche Extraktstoffe des Haferstrohs in der vorhergehenden Periode. Die Bilanz berechnet sich in der IH. Periode folgendermafsen : Stickstoff aufgenommen im Futter 22,75 g ausgeschieden in den Fäces 2,72 g im Harn 14,94 g Differenz zwischen Aufnahme und Abgabe -|- 5,09 g. Bei der Aufnahme von 88 g verdaulicher Rolifaser imd 82 g ver- daulicher stickstofffreier Extraktstoffe des Haferstrohs betrag der Stickstotf- ansatz täglich 2,76 g, bei dem gleichen Verbrauch von verdaulichem Ei- weifs 166,79 g Stärke und Zucker 5,09 g. In einer vierten Periode er- hielt zur Konti'oUe das Versuchstier dasselbe Futter ^vie in der zweiten. Die Verdauungskoeffizienten stimmen mit denen der zweiten Periode nahe- zu überein, die Hamraenge ist bei etwas stärkerem Wasserkonsiun kaum halb so gTofs als in der vorliergelienden Periode bei Stärkemelilfüttermig. Der Stickstoffmnsatz ist nahezu auf die Höhe der zweiten Periode gestie- gen, in welcher dieselbe Haferstrohmenge neben dem Bolmenschrot gefüttert wurde. Der Eiweifsansatz ist auf 1,55 g täglich gesunken. Um zu prüfen, ob vielleicht nm- die sog. stickstofffreieii Extraktstoffe (welche ja meist Stärke sind) die eiweifssparende Wirkimg geübt, die ver- daute CeUulose überhaupt wirkungslos gewesen, erhielt in einer fünften Periode der Hammel täglich 500 g luftti-ocknes Bohnensclirot (85,34 7o Trockensubstanz), liierzu 90 g lufttrockene Stärke mit gleichem Trocken- substanzgehalt wie in der dritten Pei-iode und 10 g trockenen Zucker imter Beigabe von 0 g Kochsalz. Der Stickstoffumsatz gestaltet sich ähnlich wie bei der Haferstrolifütterung in der zweiten und vierten Periode, auch der Eiweifsansatz ist fast genau derselbe wie in der zweiten Periode, er be- ti-ägt pro Tag 2,89 g. Aus alle dem ziehen die Verfasser den Sclüufs, dafs entgegen den bisherigen Annalimen die CeUulose keine dem Stärkemelil und anderen verdauliclien Kohlehydraten analoge eiweifssparende Wirkimg besitzt. voren. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 555 Im zweiten Teil der Untersuchung befassen sich die Verfasser mit der V. Knicriem'schen Arbeit über die eiweifssparcnde "Wirkung der Cellulose, welche V. Knieriem auf Gnmd von Versuchen an Kaninchen behauptet. A'erfssscr stellen ebenfalls zm- Prüfung dieses Ergebnisses Versuche am Kaninchen an, aus denen in Üobereinstimn-nnig mit den Versuchen am Hammel hervorgeht, dafs die Beigabe von Rohfaser zu einem eiweifsreichen Futter in dem einen Falle den Eiweifsumsatz nicht vermindert, im zweiten vei-melu-t liat imd Verfasser halten das Ergebnis der Versuche am Hammel iiuch für das Kaninclien bestätigt. T. Versuche über die Wirkung von Alkoholaufnahme bei Herbi- ^^^'A^ikohoi voren, von H. Weiske (Ref.) und E. Flechsig, i) bei Herbi- Verfasser liefern weitere Beiti-äge zur Frage über die Wirkung des Alkohols auf die Ausnutzung des Futters, some den Stickstoffansatz vor- nehmlich bei Herbivoren. Versuclistier war ein Southdown-ilcrinohammel. Ham imd Kot wurden gesammelt. Als Futter wurde täglich 1000 g luft- trockenes Wiesenlieu in drei Portionen verabreicht. Die Zusammensetzung des verfütterten Heus war: Roliprotoin (N X G,25) = 14,69^0 5 Äther- exü-akt 4,98%, Rohfaser 2G,02 0/o, stickstofffreie Extraktstoffe 46,8.3%, Asche 7,48 %, Trockensubstanz im Mttel der 1. Füttenmgsperiode 83,15 %. Das Versuchstier erliielt aufserdem 6 g Kochsalz imd 1500 ccm Wasser. Der eigentliche Versuch begann nach 8tägiger Vorfütterung. Die erste Fütterungsperiode wurde ohne Alkoliolbeigabe ausgeführt. Die dm-chsclmittliche Aufnahme imd Ausgabe des Versuchstieres pro Tag wnd die Verdauungskocfftzienten des verfütterten Wiesenheus sind für diese Periode die folgenden: Trocken- Organ. -o i. ■■ Äther- t) ,/. N-freie .„„i,„ 1 . Q 1 j. Protein , , , Kohfaser -r, . , , , Asche Substanz öubstauz extrakt Lxtraktst. Wiesenheu g 831,50 709,31 122,15 41,41 216,35 389,40 62,19 Fäces „ 294,45 250,70 . 43,08 13,52 69,81 124,29 43,75 A^erdaut g . 537,05 518,61 79,07 27,89 146,54 265,11 18,44 % 64,59 67,54 64,73 67,35 67,73 68,08 29,65 Die diu-chschnittliche Stoffwechselbilanz stellt sicli auf Gnmd der Ham- und Kotanalysen wie folgt: Stickstoffaufnahmo im Futter . . . 19,54 g Stickstoff ausgcscliieden in Fäces 2) . 6,89 „ „ „ „ Harn . 8,49 „ Differenz -f~ ^A6 S In der zweiten Periode erhielt das Versuchstier zu seinem früheren Futter (Trockengehalt 85,05 o/^) statt 1500 ccm AVasser die gleiche Menge 5 o/o igen Alkohol täglich. Das Versuchstier war erst am 4. Tage durch allmähliches Steigern des Alkoholgehaltes der Flüssigkeit dazu zu bringen, 5 %ige Alkoliollüsung zu nehmen. Das Futter^ wmxle gut verzehrt, das Tier erscliien meist etwas scliläfrig und lag viel in seinem Stalle. Für die zweite Fütterungsporiode mit Alkoliolbeigabe ergaben sich füi" die Ver- dauunc-skoöffizientcn des Heus die folgenden Zahlen: 1) Journ. Landw. 18SG, 34, S. 153. 2) Die Zahlen für Harn und Fäces sind im Original verwechselt. D. R. 556 Tierproduktion. Trocken- Organ. p_„f„Yn Äther- ■R.i.f»-^- N-freie Asche Substanz Substanz ^^^^^^^ extrakt ^omaser E^t^^jj^gt^ Wiesenlieu g 850,50 786,88 124,94 42,35 221,30 398,29 63,62 Fäces „ 311,20 265,61 44,75 13,66 71,80 135,40 45,59 Yerdaut g^ . 539,30 521^27 8Öj9 28,69 149,50 262,89 18,03 „ % 63,15 66,25 64,18 67,75 67,56 66,00 28,34 Der Vergleich der luiter Alkoholbeigabe ermittelten Verdauungskoeffi- zienten mit denen der Periode I ergiebt folgende Werte: TTT- , Trocken- Organ. t>_ j. •• Äther- -n -ue N-freie . , Wiesenheu , , o v t Protein ri 4. i . Kohtaser -^ , , , , Asche Substanz Substanz Extrakt i^xtraktst. Ohne Alkohol- beigabe . 64,59 67,54 64,73 67,35 67,73 68,08 29,65 Mit Alkohol- beigabe . 63,15 66,25 64,18 67,75 67,56 66,00 28,34 Differenz -1-1,44 +1,29 +0,55 -0,40 +0,17 +2,08 +1,31 Es ergiebt sich liierans, dafs die Alkoholbeigabe zum Futter die Aus- nutzimg desselben nicht oder doch nur in unbedeutendem Mafse vermindert hat. Der Yergleich der Harnmengen dieser und der ersten Periode lehrt, dafs der Flüssigkeitsverbrauch und die Harnproduktion in der zweiten nur imbedeutend vermindert waren, dafs also der Alkohol nicht diuretisch ge- wirkt hat. Aufserdem ergiebt sich, dafs der Stickstoffumsatz wälu'end der Aufnahme fast unverändert ist, dafs also die vom Versuchstier in der an- gegebeneu Konzentration geAvonnene ALkohollösung, reiclilich 1 com abso- lutem Alkohol pro 1 kg Körpergewicht entsprechend, ohne bemerkbaren Eiu- flufs auf den Stickstoffumsatz bezüglich EiweifszerfaU geblieben ist. Dem- entsprechend blieb auch der Eiweifsansatz im Körper des Versuchstieres nahezu dem der ersten Periode gleich, wie folgende Stickstoff bilanz der zweiten Periode zeigt: Durchschnittlich pro Tag aufgenommen im Futter 19,99 g, „ „ „ „ in den Fäces 7,16 „ „ „ „ „ im Harn . ■ 8,43 „ Differenz + 4,40 g. Das Tier erhielt sodann, imi zu untersuchen, ob gröfsere Alkohol- gaben den Stickstoffimisatz beeinflussen, am 9. Dezember 1500 ccm Wasser mit 7,5 volumprozentigem Alkohol, am 10. und 11. Dezember die gleiche Menge Wasser mit 10 volumprozentigem Alkohol. Das Tier nahm die stärkere Alkohollösung widerwillig, seine Frefslust verminderte sich, so dafs die Versuche vor der Zeit abgebrochen werden mufsten. Die stärkere Alkoholbeigabe scheint den Stickstoffiunsatz zu steigern. Es folgen zum Schlufs die analytischen Belege. T. EiweiisBtoffe Über das Verhalten der Eiweifsstoffe bei der Darmverdau- bei Darm- t „^ ,. Verdauung, ^mg, VOn J. Weuz. 1) Verfasser kommt auf Grund der Kritik der zahlreichen über diesen Gegenstand vorliegenden Untersuchungen zu dem Schlüsse, dafs sich niu- 1) Zeitschr. Biol. 1886, 22, N. F. 4, S. 1; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 576. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterunj,' und Pflege der Haustiere. 557 dann entscheidende Resultate auf dem Gebiete der Darmeiweifsverdauung gewinnen lassen, wenn dieselben einmal nach einer Methode angestellt werden, bei der reiner, von fremden Enzymen freier Darmsaft verwandt wird oder falls dies unmöglich ist, doch die Mitwirkung der fremden En- zyme gekannt und in Rechnimg gestellt wird. Sodann mufs die Einwirkung organischer Fermente gänzlich ausgeschieden werden und endlich die durch die Fermente gebildeten Substanzen so bekannt sein, dafs sie getrennt werden können. Diesen Forderungen versuchte der Verfasser bei seinen neu angestellten A^orsuchen gerecht zu werden. Zur Gewinnung des Dann- saftes ben\itzte er unter den möglichsten Vorsichtsmafsregeln entweder die Extraktion der Darmschleimhaut oder die Thiry'sche Methode der künst- lichen Dannfistel. Betreffs der Trennimg der verscliiedenen Eiweifskörper fand Verfasser in dem schwefelsauren Ammoniak das Mittel zur Trennung der Peptone von Albumosen. In einigen Versuchen diente zur Trennung des Eiweifses der Verdaiiungsproben salzgesättigte Essigsäure und Pliosplior- säiu-e. Es ANiu'den Versuche mit Extrakten der Darmsclüeimliaut vom Hunde und Schweine imter den verschiedensten Bedmgungen (neutral und alkalisch) gemacht, sodami mit natiu-lichem Darmsaft aus Thiry'schen Fisteln. Es mufs bezüghch der Einzelheiten auf das Original verwiesen werden. Als Hauptergebnis ist zu verzeichnen, dafs der Darmsaft (wenigstens beim Himde und Schweine) nach den vorliegenden Versuchen keine energische A^er- wandlung der nächsten digestiven Spaltungsprodukte der Albumine in Pepton weder bei saurer, noch neuti-aler oder alkalischer Reaktion verursacht, welche mit der "Wirkung des Magen- oder Panki-eassaftes verghchen werden könnte. T. Fütterungsversuche mit Zucker, von Arth. v. "Werther. M „^i""^"' ^ ' ' fütteruBg. Des Verfassers ausfülu'liche , an Kaninchen angestellte Versuche er- gaben, dafs die Menge des in der Zeiteinheit resorbierten Zuckers von der Konzentration der Zuckerlösung al)hängt imd mit dieser im direkten Vei'- hältnisse ziuiimmt. Die Geschwindigkeit der Aufsaugimg wird progressiv vermindei-t, indem die in den Verdauimgsgängen vorhandene Zuckerlösung durch den endosmotischen Prozefs verdünnt wh-d. Drei Stunden nach der Eingabe der Zuckerlösimg konnte im Verdaiiungskanal nur Invertzucker konstatiert werden, so dafs also die Invertienmgsenergie der Verdauungs- agentien eine recht hohe ist . . . Selbst erhebliche Zuckerzufuhr thut bei Kaninchen weder der noi'malen EiAveifsverdauung erheblichen Eintrag, noch giebt sie zu Gärungen A^'eranlassung, hingegen findet sich die Menge der flüchtigen Säuren der Darmcontenta erheblich vermehrt . . . Bei Tieren, die eine so reichliche Menge Salzsäure nicht besitzen, z. B. bei Wiederkäuern, "wird hingegen die vermehrte Bildung flüchtiger Säuren schon bei geringer Zuckerzufuhr stattfinden und die Lösung des Celliüose diu'ch Vergärimg im Darm Avird unvollständiger werden. Dies erklärt die bei "Wieder- käuern von Märcker und Henneberg beobachtete Verdauungsdepression bei Zuckerfütterung, welche also bei diesen Tier Massen um-ationell er- scheint. D. 1) Zeitschr. Zucker-Ind. 1886, 36, S. 426; ref. nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 160. Vgl. die Litteraturübersicht w. u. in diesem Jahresbericht und Band. 558 Tierproduktion. Über die Anwendbarkeit der Kjeldalil'schen Methode der Stickstoffbestimmuug bei Stoffwechseluntersuchungen, von C. Arnold. ^) Über die Verdauung der Fette, von Em. Bourquelot. 2) Der Kreislauf der Säfte bei Tieren und Pflanzen, von Joseph Böhm. 3) IJher die Kraftvorräte der Nahrungsstoffe, von P. Dani- lewsky.4) Über die Verdaulichkeit des Weizenkorns, von Kirchner. 5) Über die Verwertung der Cellulose im tierischen Organis- mus, von Woldemar v. Knierim. 6) Es ist ein Referat dieser Arbeit nachzutragen. 7) D. Zusammensetzung und relative Verdaulichkeit von Futter- stoffen, von E. F. Ladd.8) Über eine eigentümliche Reaktionserscheinung in Beziehung zur Zellenthätigkeit, von 0. Liebreich. 9) Zur Lehre von der Resorption des Fettes, von H. A. Land- wehr. ^O) Über die Verbrennungswärme der Fettsäuren, von "W. Lu- ginin. 11) Die Verbrennungswärme einiger Amine, von IL A. Müller. 12] Zur Frage der Fettresorption, von J. Munk. ^^) Einflufs körperlicher Anstrengung auf Stickstoffabgabe, von W. North. 1*) Vergleichende Versiiche über die Verdaulichkeit von frischen und getrockneten Schnitzeln, von Th. Pfeiffer imd F. Lehmann. ^^) 1) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 454; ref. Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 454. 2) Journ. Pharm. Chim. [5], 12, S. 530; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 155. 3) Sonderabdruck aus den JVIitteil. d. Ver. z. Verbreit, naturw. Kenntnisse in Wien 1886, S. nicht angegeben. *) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 522; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 204 d R. 6) Landw. Post. 1886, S. 78; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17. S. 590. 6) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 529. ') Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 534. 8) \mer. Chem. Journ. 8, S. 47; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 401. 9) Tagebl. d. Naturf. Verf. z. BerUn 1886, S. 408; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 811. 10) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 531; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 258 d. K. 11) Compt. rend. 1886, 102, S. 1240; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 566. 12) Bull. soc. chim. 44, S. 608; ref. Berl. Ber. 1886. 19, S. 90 d. R. 13) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 402; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 402 d. R. 14) Proc. Roy. Soc. 39, S. 443; vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 516. 15) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 577; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 537; ^lüchzeit. 1886, 15, S. 393. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 559 Über die Gröl'so des Eiweifsumsatzes Lei dem Menschen, von E. Pflüger xrnd K. Bohland. ^) Über den Nährwert einiger Verdauungsprodukte des Ei- weil'ses, von S. Pollitzer. 2) Beiträge zur Lehre vom Kraftwechsel, von M. Kubner. 3) Über die Bedeutung der Cellulosegärung für die Ernährung der Tiere, von W. Henneberg und F. Stohmann. *) Über die Ausscheidung von gasförmigem Stickstoff , von Zuntz^) nach Versuchen von Tacke. Über den Nährwert der sogenannten Fleischpeptone, von N. Zuntz. 6) Untersuchung über den Einflufs einer Kokoskuchensorte auf den Gresundheitszustand von Kühen und auf die Beschaffen- heit der Milch. 7) Ichthyol und Resorcin als Repräsentanten der Gruppe redu- zierender Heilmittel, von Dr. P. G. Unna. Hambm'g imd Leipzig 188G.8) Über die Bedeutung der Amidsubstanzen für die tierische Ernährung, von P. Bahlmann (L D.) Erlangen 1885. ^) B. ErnHlirimi?, Fütterung und Pflege der Haustiere. Fuueruu"?^' Pflege der Milchsurrogate bei der Aufzucht von Kälbern, von König. ^0) Haustiere. Ein als Milchpiüver oder ,,iyiilsaline" in den Handel gebrachtes Surrogat ^liic^- t- ' D D Surrogate. hatte folgende Zusammensetzimg : AVasaer 12,52% Protein 23,50 „ Fett 4,37 „ Stickstofffreie Extraktstoffe . . . 4G,07 ,. Holzfaser G,65 „ Asche 6,53 „ 1) Tgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, S. 538; ref. Berl. Ber. 1886, 10, S. 217 cl. R. ; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 507. 2) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 538; ref. Rei). anal. Chem. 1886, 6, S. 469; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 508. 3) Sitz. -Ber. Münchener Ak. 1885, S. 452; ref. Naturforscher 1886, S. 114- Centr.-Bl. Agiik. 1886, 15, S. 601. *) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1885, S. 526 ; ref. Berl. Ber. 1886, 19 5. 458 d. R. 6) Arch. Anat. u. Phys.; PJiys. Abt. 1886, S. 560; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 551. «) Vgl. diesen Jahresbericht (N. F.) 8, 1886, 551 ; ref. Rep. anal. Chem. 1886 6, S. 457; Beri. Ber. 1886, 19, S. 509 d. R. ') ]\lilchzeit. 1886, 15, S. 410; n. d. Jahresber. der Milchw. Versuchsst. Kiel 1885, S. ?. 8) Eez. Chem. Zeit. 1886, 10, S. 767. **) Siehe S. 506 dieses Jahresberichtes und Bandes. 10) Milchzeit. 1886, 15, S. 351; Landw. Zeit. Westfalen und Lippe 19. März. 1886, S. ?. 560 Tierproduktion. Schlempe- fütterung. Schlempe- mauke. Melken der Kuhe. Es bestand aus einem Gemisch von Legnminosenmehl mit Leinmehl tmcl dem sog. Milchpiüver der Apotheker (Foenum graecum, Althaea, Gly- cyn'hiza und Gentiana). Im Vergleich mit natürUcher und abgerahmter Milch ist der Preis der ]\Iilsaline um das Fiinffache zu hoch. T. Laktina, ein Pulver zur Herstellung einer Tränke für Kälber, von Th. Magerste in. 1) Das von der Firma Gross wendt & Blunk in den Handel gebrachte vegetabilische Futtermittel „Laktina" soll ziun Ersatz der Kulimilch fiu- Kälber und andere junge Tiere dienen. Das graue Piüver wii'd mit Wasser ohne Klumpenbildung gemischt (50 g auf 1 1 Flüssigkeit) imd mit kochen- dem Wasser oder abgerahmter kochender Milch soweit verdünnt, dal's eine der Milch an Konsistenz gleiche Flüssigkeit entsteht, die 30 — 35^ warm den Kälbern verabreicht wird. 2) T. Über Schlempefütterung, von Plehn-Lichtenthal.3) Die schädlichen Wirkungen, welche der A^erfütterung von Kartoffel- sclilempe folgen soUen, sah Verfasser bei rationeller Fütterung sich nicht bethätigen. Zeitweise tritt die Schlempemauke auf, die aber auch bei Füt- terimg mit rohen Kartoifehi sich einstellt. Für die Bemessung der Futter- mengen ist der Gehalt der Schlempe zu berücksichtigen. Dieselbe verwertet sich höher bei Verabreichimg geringerer Mengen und es ist besser, bei Überschufs an Sclüempe auch Schafe und Pferde damit zu füttern, als die Gaben an Einder zu steigern. Verfasser teilt das Ergebnis seiner Sclüempe- fütterungsversuche an Mastvieh mit, bei der sich 100 1 Schlempe mit 35 Pf. vei-werteten, gegenüber einem Preis von 20 — 25 Pf. Das Verbot der Maisschlempefütterung hält Verfasser, sofern das nötige Beifutter ge- geben whxl, füi' imangebracht. T. Schlempemauke, von A. Smilowski. *) Verfasser teilt seine Erfalirung über das Auftreten imd die Heüimg der Schlempemauke mit. Er widerspricht auf Gnmd langjähriger Erfahrimg der Ansicht, dafs die Schlempe amerikanischer Kartoffelarten die Krankheit mehr fördere als die anderer einheimischer Arten. Als gutes Mittel gegen die Krankheit hat sich frische warme Schlempe mit eingeti-agenem, friscli- gebranntem, ungelöschtem Kalk bewährt, das warm aufgeti-agen wird. Nach dem Abreiben und Abbürsten am nächsten Tage A\ärd das Verfahren wieder- holt bis zum Verschwinden der Krankheit. Näheres lehrt che Quelle. T. Zwei- und dreimaliges Melken, von M. Schmöger.^) Um zu prüfen, ob bei di-eimaligem täglichem Melken mehr und bessere Milch erhalten wird als bei zweimaligem, hat Verfasser eine Versuchsreihe angestellt, bei welcher 2 stets gleiclmiäfsig gefütterte Kühe zunächst drei- mal, dann zweimal, endlich wieder dreimal täglich gemolken wurden. Die Milch von jedem Tage wird gewogen und der Fettgehalt derselben bestimmt. ^) Fühling s landw. Zeit. 1886, 35, S. 759 ; Kep. nach österrr. landw. Wochenbl. ; vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 565. ^) Vgl. bez. d. Zusammeusetz. etc. diesen Jahresbericht und Band S. 382. =») Milchzeit. 1886, 15, S. 813; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 16, S. 45. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 25, S. 121; Kep. n. Wiener landw. Zeit. ??; vgl. diesen Jahresbericht und Band diese Seite. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 58; Eep. nach D. aUg. Zeit. f. Landw. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 561 pro Tag I pro Tag' ermol- i ermol- kene Milch- menge kg kene Fett- menge kg Spez. Gewicht der Milch Gehalt , der ! Milch I an I Trocken- j Sub- stanz Gehalt der Milch an Fett Für Milch von 120/0 Trocken- substanz be- rechnet pro Tag 7o 0/ /o gemol- kene Milch- menge kg Gehalt der I Milch an Fett / 1. Periode 3 X Kuli ] 2. ,. 2 X h. ,, 3X r I.Periode 3 X '^ 2X ^3. „ 3 X U.Kuh 2. 9,30 8,47 9,32 10,93 8,70 9,49 0,271 0,258 0,29G 0,314 0,267 0,298 1,0297 1,0293 1,0301 1,0309 1,0297 1,03071 10,91 10,96 11,14 11,20 11,14 11.29 2,91 3,04 3,17 2,87 3,07 3,14 8,46 7,49 8,65 10,20 8,08 8,93 3,20 3,33 3,41 3,08 3,31 3,34 Die jedesmal gewonnenen Quantitäten Milch sind folgende (in Kilo- grammen) : Periode 1 Periode 2 Periode 3 3 mal 2 mal 3 mal morgens mittags abends morgens abends morgens mittags abends Kühl 4,13 2,65 2,52 4,25 4,23 3,95 2,79 2,59 Kuhn 4,48 3,49 2,96 4,34 4,35 3,98 2,92 2,59 Es wird also bei dreimaligem Melken täglich mein- Milch gewonnen als bei zweimaligem und ebenso melu' Butter. Das dreimal täglich ge- molkene Yieh miiTs aber auch reiclüicher ernährt werden, wenn es nicht leiden soll. Ob es ti'ächtigen Kühen nicht nachteilig ist, dreimal gemolken zu werden, ist noch festzustellen. T. Fütterungsversuche mit Schnitzeln an Milchkühe, von A. Stutzer und H. Werner, i) Der Zweck des Versuches war, den Wert der Diffusionsrückstände (Schnitzel) gegenüber dem der Futternmkeln fiu' die Milcherzeugung festzu- stellen. Es -wmrden liierzu frische, nicht nachgeprefste , jedoch gut abge- tropfte Sclmitzel aus der Zuckerfabrik Euskirchen verwendet, dieselben 6 AVochen in Gruben von 1 m Tiefe und 1 m Sohlen-, 1,2 m Bordbreite aufbewahrt, nachdem die fcsteingeti-etenen Schnitzeln mit einer etwa 60 cm starken Erdscliicht bedeckt worden waren. Frische Sclmitzeln sind bez. der Verwendung deshalb empfclilenswerter, weil sie noch keinen Nähi'stoffverlust erlitten haben imd die Molkereierzeugnisse nicht den xniangenelmien Bei- geschmack erhalten, welcher bei alten und schlecht auf bewaluten Sclmitzeln leicht vorkommt. Die Versuchstiere befanden sich in der mittleren Milch- periode und wiu'den zima Ausgleich der Schwankungen bei den einzelneu Tieren in Lebendgewicht luid Milchmenge zu je fiuif in 2 mögliclist gleiche Abteilungen geteüt. Das Lebendgewicht der Runkelrübenabteilung zu Be- ginn der Fütterung betrug 2355 kg, der Schnitzelabteilung 2370 kg, die 1) Eheinpreufs. landw. Zeitschr. 1886, N. F., 3, S. 171; Zeitschr. Zuckerind. 1886, 36, S. 744; Chem. Zeit. 1886, 10, S 218 d. E. Jahresbericht 1886. 36 562 Tierproduttion. Milclimeiige 48,50 bez. 50 1. Die Milohmengen \\'\u"den morgens, mittags und abends gemessen luid der Fettgehalt, melu-eremals auch der Trocken- substanzgehalt der ]VIilch bestimmt. Die Tiere wiu-den wöchentlich gewogen. Die Zusammensetzung der Schnitzel sowie der übrigen Futtermittel war folgende : Kleebeu ^•^^^^f- Belnm'^ Emie ^'f'' ^^^f^" ruukela ,,e^ Fütterung ^'''^'''' ^^^ 0/ 0/ 0/ 0/ 0/ 0/ /o /o /o /n /o /o Trockensubstanz . . . 79,19 13,80 9,95- 10,90 90,40 87,11 Wasser 20,81 86,20 90,05 89,10 9,G0 12,89 Fett 3,50 0,07 0,12 0,09 8,57 3,60 Stickstoft'haltige Stotte . 7,33 0,98 0,81 1,07 48,33 5.57 Stickstofffreie Stoffe . . 32,77 11,08 5,97 " 6,10 22,00 40,48 Eohfaser 29,69 0,83 2,09 2,28 4,90 28,06 Asche 5,90 0.82 0,94 1,34 6,60 13,00 Säuregehalt — — 0,05 0,16 — — Verdauliches Eiweils . . 4,17 0,45 0,81 1,07 44,05 2,22 Verdaiüiche Kolüehydi-ate 32,70 11,13 8,06 8,38 22,40 32,70 Verdauliches Fett . . . 1,91 0,07 0,12 0,09 7,39 1,91 Die Vorfütterung mv Gewölinung der Tiere an das Futter begann am 5. Januar und endete am 15. Januar. Während dieser elftägigen A^orfüt- terung win-den am Schlufs erzeugt von den Rimkelkühen 53 Cü\ Milch mit 3,27 "/o Fett und 12,527o Trockensubstanz Schnitzelkühen 50 „ „ .. 3,31 „ „ ,, 12,89 „ Das Lebendge^vächt der Runkelkühe betrug 2395 kg, das der Schnitzel- külie 2369 kg. Am 16. Januar begann der eigentliche Versuch und dauerte 21 Tage. Die Tiere erhielten während dieses Versuches auf 1000 kg Lebendgewicht folgendes: Eunkolrübenabteilung. -r, ., .. , , Trockensubst. Eiweifs Kohlehydrate Fett Futtermittel j^^ ^^ ^^ ^^^ j,^ Eimkeln 72 9,94 0,32 8,01 0,05 Heu 8 6,34 0,33 2,62 0,15 Haferkaff .... 6 5,23 0,13 2,46 0,09 Erdnufskuchen . . . 5 4,52 2,20 1,12 0,37 Nälu-stoffverhältnis 1 : 5,3 Sa. 26,03 2^98 14,21 0,66 Schnitzelal)teilung. „ j, ., , 1 1 Trockensubst. Eiweifs Kohlehydrat Fett Futtermittel kg ^^ ^^ ^^ ^^ Schnitzel .... 80 7,20 0,65 6,45 0,10 Heu 8 6,34 0,33 2,62 0,15 Haferkatr .... 9 7,84 0,20 3,69 0,13 Erdnufskuchen . . . 4 3,62 1,76 0,90 0,30 Nälu"stoff\-erhältnis 1 : 5,2 Sa. 25,00 2,94 3,66 0,68 so dafs die Gesamtmenge für jede Reilie entsprechend dem Lebendgewicht sich wie folgt stellte: C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 563 Runkelkühe Schnitzelkühe Lebendgewicht . 2 395 kg 2 309 kg Ruiikebi . . 172,440 „ — Schnitzel ■'^ 189,520 „ Kleeheu . . . . 19,100 ,. 18,952 „ Haferkaff . . . 14,370 „ 21,321 „ Erdnulökuehen . . 11,975 „ 9,476 „ Das Lebendgewicht der Versuchstiere blieb wälircnd der Yersuchs- dauer nahezu unverändert und als IVIittel aus 4 "Wägungon ergaben sich für die Runkeh-übenkillio 2394 kg, für die Schnitzelkühe 2364 kg. Die Fett- \md Troekensubstanzbestimmungen ergaben folgende Werte: Runkelkühe Schnitzelkühe - s S Morgen- Mittag- Abend- Durch- Morgen- Mittag- Abend- Durch- milch mUch milch schnitt milch milch milch schnitt 0/ 0/ /o /o Fettgehalt 2,08 3,40 3,76 3,16 2,68 3,80 3,26 3,06 Trocken- substanz 11,93 12,97 13,42 12,77 11,77 12,97 13,46 12,73 Die Butterfettproduktion berechnet sich hieraus und aus der IVIilch- menge folgenderart : Runkelkühe Schnitzelkühe Gemelkt Morgen- Mittag- Abend- Im Morgen- Mittag- Abend- Im pro 21 Tage müch milch milch ganzen milch milch milch ganzen Milchmenge in Liter 520,5 307,75 308,25 1136,5 576,75 234,25 293,5 1104,50 Fettinenge in kg 13,931 10,455 11,599 35,985 15,427 8,901 9,568 33,896 Während des Versuches liefs sich eine Zu- oder Abnahme des Lebend- gewichtes nicht feststellen, daher ist anzunehmen, dafs das Futter der Haupt- sache nach der ■Vlilcherzeugung gedient liat imd es produzieren die Rimkelkühe 1136,50 1 mich mit 35,9 kg Fett Schnitzelkühe 1104,50 1 I\Iilch mit 33,9 kg Fett. Mithin ist, da die Schnitzelkühe schon an imd für sich bei Beginn des Versuches einen Mindereiti-ag an Milch von dm"chschnittlich 1 1 pro Tag gegen die Rmikelkülie aufwiesen, das SchnitzeKutter als gleichwei-tig mit dem Runkelfutter zur Müchproduktion anzusehen, zumal weder die Milch, noch die daraus gewonnene Butter einen Beigeschmack zeigte; nur säuert beim Aufrahmen die Sclmitzelmilch frülier, doch stand die Schnitzelbntter in keiner Hinsicht lünter der Rübenbutter zm-ück. Der Preis der täg- liclien Futtergabe war für die verschiedenen Abteilimgen pro 1000 kg Lebendgewicht folgender : Runkelkühe: 72 kg Rimkeküben 100 kg ä 1 M = 0,72 M 8 „ Kleeheu „ a 6 „ = 0,48 „ 0 „ Haferkaff „ a 3 „ = 0,18 „ 5 „ Ei'dnufskuchen „ ä 15 „ = 0,75 ,, Ln ganzen: 2,18 M 36* 564 Tierproduttion. Schnitzelkühe: Vieh- messung. Holländer und Schweizer Vieh. Milchvieh- fütterung mit Kartoffeln. 80 kg Sclinitzel 100 kg ä Kleelieu Haferkaff Erdnufskiiclien 0,70 M = 0,56 M 6,00 „ = 0,48 „ 3,00 „ = 0,27 „ 15,00 „ = 0,60 „ Im ganzen: 1,91 M Es ergiebt sicli hieraus, dafs sich die tägliche Futtergabe bei Schnitzel- fütterung um 22 Pf. und pro Kopf (= 470 kg) um 10,34 Pf. billiger als bei Riibenfütterung stellt. Es wiu-den aber von fünf Schnitzelkühen 32 1 Milch und 2 kg Fett weniger erzeugt. Die Minderproduktion betrug dem- nach pro Kopf und Tag 0,30 1 Müch = 5 Pf. oder 20 g Fett bei Butter- bereitimg ebenfalls im "Weite von 5 Pf., während die Schnitzelfütterung pro Kopf und Tag 10,34 Pf. büliger zu stehen kam, demnach verbleiben noch zu gunsten der Schnitzelfütterung 5,34 Pf., wenn man überhaupt eine IVünderproduktion annelimen wiU. Diese der Sclinitzelfütterung günstigen Ergebnisse sind aber nur bei Yerwendung guter Sclmitzel, bei ausreichendem Raulifutter imd einer der Höhe der Milchproduktion entsprechenden rationellen Futtermischung zu erreichen. Treffen diese Voraussetzungen nicht zu imd werden insbesondere zu wässerige oder längere Zeit hindurch sclilecht aufbewahrte Schnitzel, die vielleicht schon eine faulige Zersetzung erfaliren haben, verfüttert, so wird das Ergebnis weniger günstig und geeignet sein, das Yorurteil gegen die Sclmitzelfütterung zu verstärken. T. Eine neue Viehmefsmethode, von M. Wilkens. ^) Verfasser berichtet über die Prüfung der von M. Matievic auf An- wendung eines Mefsbandes mit empirisch hergestellter Skala beruhenden Methode zm- Lebendgewichtsbestimmung des Viehes. Dasselbe erwies sich als brauchbar. T. Die naturgemäfse Gesundheitspflege der Pferde als Vorbeu- gung gegen Krankheiten, mit besonderer Berücksichtigung militärischer Verhältnisse nach 3Cjälmgen Erfalirungen, bearbeitet von Spohr, Hannover. Holländer und Schweizer Vieh.2) Eine vergleichende ZusammensteUimg von Butter- und Käsegew Innung aus der Mich vom Holländer, Schweizer und Allgäuer Vieh. T. Milchviehfütterung mit gedämpften Kartoffeln.^) In Pomnrritz wiu-den Fütterungsversuche mit Kartoffeln angestellt, welche folgende Ergebnisse lieferten: 1. Der Zustand, in welchem die Kartoffeln an das Rindvieh verab- reicht werden, ob roh oder gedämpft, hat bei einer Gabe von 12,5 kg pro Tag und Tier auf die Quantität der geheferten Milch keinen irgendwie hervortretenden Einflufs. 2. Dasselbe gilt von der Qualität der Milch. Sic wird durch die Fütterung mit rohen Kartoffeln weder ärmer an Fett, noch reicher durch Fütterung mit gedämpften. 3. Auch für den Fleischansatz war der Zustand der verabreichten Kartoffeln, ob roh oder gekocht, gleich- 1) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. CM. 2) Fühling's landw. Zeit. 1S8G, 35, licp. S. 116; nach D. landw. Zeit., S. ?. ') Fühling'B landw. Zeit. 1886, 35, Kep. S. 119; nach D. landw. Zeit. 1886, S. ?. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 5G5 gültig. Müchvieli sollte höchstens bis ziir Hälfte dos Nülu-stoftTaedarfes mit Kartoifebi gel'iittcrt worden, Jungvieh höchstens bis zu Vg des Nährstoff- bedarfos. Bei ^lilclivicli soll, wie man glaubt, die Fütterung der rolicn Kartoffeln eine Yennclirung des Älilcliquantums hervorrufen. Die so ge- wonnene j\Iilch ist jedoch sehr wässerig, auch die daraus gewoiuione Butter leicht von üblem Nachgeschmack; dieses wird jedoch vennieden, wenn die Kartoffeln vorher gehörig ausgelaugt sind vmd eiweifsreiches Beifutter ge- geben wird. Gekeimte Kartoffeln sind fast in allen Fällen schädlich imd Verwerfen wii-d häufig durch sie liervorgerufen ; diese schädliche AVirkimg ist jedenfalls auf den Solaningehalt der Keimlinge zimickzuführen, welche vor der Fütterimg zu entfernen sind. T. Über eine Futtermischung für Kälber (Farine lactee), vom Marquis von Saint Aignan.^) Über Kälbermast, von Albertus. 2) Fütterungsversuch mit getrockneten Biertrebern, von C. Arnold. 3) Diese Ai'beit ist infolge mangelnder Quellenangabe bereits im Jahres- bericht füi" 1885 referiert. 4) D. Yerfütterung der Kraftfuttermittel, von J. Aubrunner. 5) Bewegung melkender Kühe im Freien, von J. Back, R und J. H. Stadler. 6) Über den wirtschaftlichen Wert einiger Rotvieh-Eassen, von E. Bai er. 7) Alimentation rationelle du betail, von J. Crevat, 1885. Lyon.8) Mästen von Rindvieh mit Q-rünfutter, von St. v. Cselkö. ^) Die Provinzialtierschau zu Kiel am 25., 26. und 27. Jimi, von W. Gerland. 10) Fütterungsversuche mit Milchkühen, von C. A. Goefsmann.^^) Melkungsrcsultate beim Pinzgauer Yieh, von Hausei. ^2) Über die Verwendung des Zuckers bei Fütterung an Mast- ochsen und Jungvieh, von Holdefleifs. i^) 1) Joum. d'agric. prat. 1886, 2, S. nicht angegeben : ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 858. 2) Wiener Landw. Zeit. 1886, 36, S. 410. 3) Hann. land- u. forstw. Zeit. 1886, 39, S. 74 ; ref. Centr.-Bl. Agrik. 188G, 15, S.472. ♦) S. 568. 6) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 29. «) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 17. 7) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 566. 8) Rez. Milchzeit. 1886, 15, S. 118. 9) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S.' 131. 10) FühUng's landw. Zeit. 1886, 35, S. 892. 11) Nach freundlichst eingesandtem : Third Annual Report of the Board of Control of tbe State Agricultural Experiment Station at Amherst, Mass. 1885. Boston 1886, S. 10. Man vgl. auch diesen Jahresbericht 1885, S. 566. Es sind auch alle alten Analysen a. a. 0. noelimals veröffentlicht. D. '2) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 89. i'^) Schlesischer Landw. (ohne nähere Angabe) ; ref. Öster. Rübenzuckerzeit. 1885, (?), 23, S. 779; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 3U3; Milchzeit. 1886, 15, S. 6. 566 Tierproduktion. FtUterungsversuclie mit Rindern, von W. H. Jordan. ') Über Rübenfütterung bei Milchkühen', von H. Schroll. 2) Melkungsresultate bei Kuhländer Yieh, von Staudacher. 3) Yerfütterung von sülser Maische während der Betriebs- periode.*) LitteratuT. Litteräturi Les Races bovines au concours universel agricole de Paris en 1856 Etudes zootech- niques, von E. Baudement. Paris 1861 — 1862. Die Gesundheitspflege der landwirtschaftlichen Haussäugetiere, von C. Damann. IL Hälfte. Berlin. Die Natur des Milzbrand -Giftes,^) von Dr. A. Hoffa, Privatdozent und klinischer Assistent der chirurgischen Abteilung des Juliushospitals in Würzburg. Ostpreufsisches Herdbuch. Herausgegeben im Auftrage der Herdbuchgesellschaft zur Verbesserung des in Ostpreufsen gezüchteten Holländer Eindviehes durch deren Geschäftsführer G. Kreifs, 2. u. 3. Bd. BerUn 1884, 1885. Wert und Unwert der Schutzimpfungen gegen Tierseuchen, zumeist nach eigenen Kon- trollversuchen dargestellt, von Th. Kitt, Dozent der allg. Pathologie, Seuchenlehre etc. an der kgl. Tierarzneischule in München. Berlin 1886. Neue Viehmefskunst, von M. R. Prefsler. 3. Aufl. Tharand 1886. Das deutsche Viehseuchengesetz und die dazu erlassene Instruktion nach ihren wich- tigsten Bestimmungen für Landwirte und Tierbesitzer, besprochen nebst Beschreibung der einschlägUchen Krankheiten, von Dr. Schäfer. Darm- stadt 1886. Der praktische Züchter und die Grundzüge einer rationellen Viehwirtschaft, von 0. Schön fei d. 2. Aufl. Breslau 1886. Die Hindernisse der badischen Rindviehzucht imd deren Beseitigung; preisgekrönte Schrift, von J. Vaeth, Bezirkstierarzt. Karlsruhe 1886. Der Glan-Donnersberger Viehschlag in seiner „Heimat", von A. Frank, Distrikts- tierarzt. Kaiserslautem 1886.^) Die Viehwirtschaft und der milchwirtschaftliche Betrieb der milchwirtschaftlichen Versuchsstation zu Kiel für das Meiereijahr 1884/85.^) Stammbuch ostfriesischer Rindviehschläge. Herausgegeben vom Vorstand des Vereins ostfriesischer Stamm Viehzüchter. 2. Bd. Emden 1886.^) Baltisches Stammbuch edlen Eindviehes. Herausgegeben von der kaiserl. livländ. gemeinnützigen und ökonomischen^) Societät in Dorpat. Berlin-Dorpat 1885. Preufsische Statistik 77. Heft. Der Viehbesitzstand der Gehöfte im preuTs. Staate nach den Ergebnissen der Viehzählung vom 10. Januar 1883. Berlin. Patente. Patente. Apparat zur Behandlung von Häuten, von Bruandet. Franz. P. 172 215. Eine Vorrichtung, um den Tieren Nasenringe einzuziehen, von A. Baranius, Krossen bei Drahnsdorf. D. R. P. A. 1) Annual Report of the Maine fertilizer Control and Agricultural Experiment Station 1885/6. Augusta 1886, S. 73. 2) Milchzeit. 1886, 15, S. 555, 574. 3) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 50. *) Milchzeit. 1886, 15, S. 819. 6) Rez. Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 72; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 1390. 6) Rez. Milchzeit. 1886, 15, S. 518. 7) Milchzeit. 1886, 15, S. 656, 675. 8) Rez. Fühlings landw. Zeit. 1886, 35; Litterattirblatt No. 47. 9) Rez. Wiener Landwirtsch. Zeit. 1886, 36, S. 573. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. oG7 Neuerung an der Vorrichtung zum Entkoppeln des Viehes bei Feuersgefahr, von H. Küchler, Kl. Flottbeck. D. R. P. 1886. Vorrichtung, um den Ausrückhebel einer Entkoppelungs- vorrichtung für Vieli im Stalle von einer beliebigen Stelle aus zu bewegen, von F. Meyer und Schwaderbissen, Herford. D. R. P. Studien über die Eigenschaften des Wollhaares der grob- woiihaar. wolligen Schafrassen, von "W. Chludzinsky. ^) Verfasser gelangt im Laufe seiner ausführlichen Untei-suchung zu folgenden Sclüüssen. 1. Beim Vergleich der Merino -Wollsorten mit den Nichtmerinowoll- sorten überhaupt, d. h. mit den bis jetzt inbezug auf Feinheit imter- suchten Wollsorten der verschiedenen Nichtmerino-Rassen zeiclmen sich die ersteren durch gröfsere Feinlieit aus, sie sind 3 — 4 mal feiner als die gröbsten Sorten der Nicht-Merinowollsoilen. Dessen ungeachtet lassen sich von den fernsten Merinowollen bis zu den gi'öbsten AVoUsorten der Steppen- schafe alle dazwischen liegenden Feinheitsgrade bei den NichtmerinowoUen finden. 2. Unter den NichtmerinowoUen steht einzig die in Rufsland ge- womiene Tzigaiawolle inbezug auf Feinheit den Merinowollen am nächsten. 3. Das Unterhaar hat bei allen Rassen der Nichtmermoschafe eine Feinheit (20 — 30 ^t\ w^elche der Feinheit mittler Merinowolle zukommt. 4. Verfasser teilt die von ihm untersuchten Wollsorten bezüglich der Feinheit folgenderart ein: Sorten füi- Tucharbeiten. I. Elektoral Durchm. 12,5—20.3 n -25,4 n. Prima ni. Sekimda AI A. AI. A. B. Sekimda C. Tertia 20,3- 25,4- Rambouillet ( Tzigaiasche. -31,75 ., I Amerikanische. [ SouthdoA\'nsche. Soi'ten für Kammw^oUarbeiten, Durchm. 20,3 — 22,25 /t Rambouillet 22,25-25,4 „ 25,4 -26,66 „ D. Quarta 26,66—31,75,, 31,75—37,00,, 37 und melir ., Tzigaiasche 1. Sorte. ( Amerikanische aus ' Buenos- / Aires. y Southdo^^^lSchc. Oxfordshü-edoNNTische. WaUachische. Holsteinische. Schwarze Wolle der gemeinen lau'zschwänzigen Rasse. WoUsorten von Schafen des Fettsteifsschafes aus dem Bagdarschen Thale und des Schafes der Osetinen. ^) Landw. Versuchsst. 1886, 33, S. 11. 568 Tierproduktion. 5. Mit Ausnahme der Wolle vom gemeinen km'zscliwänzigen Schafe imd der Oxford sliiredo wuschen Wolle erlüelt Verfasser für alle WoUsorten mit Hilfe des D o 11 ond' sehen Eiuimeters eine Feinlieit, welche der durch das MiJa-oskop bestimmten nahe kam, sie war meistens jedoch niu- um 2 — 4 i-L geringer. Beim Messen einer gi'ofsen Anzahl von Haaren mit dem DoUond' scheu Eurimeter avüxI man ziemlich genaue Resultate er- halten. Im 2. Teil wird die Dehnbarkeit und Stärke untersucht mit folgenden Resultaten: 1. Die Grannenhaare der Nichtmerino -Wollsorten besitzen eine gröfsere absolute Stärke als die Merino -Wolle und im allgemeinen eme desto gröfsere, je gröber sie sind. 2. Die relative Stäi-ke dagegen ist bei einigen Nichtmerino- Wollsorten (Southdowns, Wallachische, Holsteinische, weifse gemeine kurzschwänzige Rasse) gröfser als bei Merino -WoUsorten. 3. Bei sehr groben WoUsorten ist die relative Stärke überhaupt kleiner als bei der Merino -WoUe. 4. Die Unterhaare aller untersuchten Schafrassen besitzen eine gröfsere sowolü absolute als relative Stärke als die Merino -WoUe, der angegebene Unterscliied ist jedoch nicht sehr grofs. 5. Die Delinbarkeit der Merino -WoUe ist dieselbe wie die eines Haares einer Nichtmerino -WoUsoii;e. Mit wenigen Ausualunen schwankt sie über- haupt bei allen WoUsorten zwischen 20 — 36%. G. Die Dehnbarkeit des Unterhaares bei den untersuchten WoUarten ist jedoch eine bedeutend gröfsere als die der Merino -WoUe und der Haare der Nichtmerino -AVoUsorten, da sie zwischen 41 — 46 ^/o schwankt. Betreffs der Elastizität führten die Versuche zu folgenden Ergebnissen: 1. Die Elastizität ist bei der Melu'zalü der untersuchten Nichtmerino- WoUsorten gröfser als die der Merino -WoUsorten. 2. Im aUgemeinen besitzen die gi'öberen WoUsorten eine gröfsere Elastizität (mit Ausnalime des Grannenhaares des Osetinen- Schafes). 3. Bei aUen Nichtmerino -WoUen besitzt das Unterhaar eine niu: wenig geringere Elastizität als die Haare derselben Sorte. 4. Die Elastizität der Grannenhaare der Nichtmerino -WoUsorten schwankt zwischen 50 — 60 %. EndUcli wird das gegenseitige Verhältnis zwischen den wichtigsten teclmischen Eigenschaften der Nichtmerino -WoUsorten untersucht. Es soll ermittelt werden ob zwischen der Feinheit, der Kräuselung, der relativen und absoluten Stärke der Dehnbarkeit und Elastizität ein bestimmter Zu- sammenhang Ijesteht. Es würde das Bestehen einer solchen Abhängigkeit von grofsem praktischen Werte sein. Die Versuche führten zu folgenden Schlüssen: 1. Feinheit und Kräuselung oder WeUung. Auch bei den Nichtmerino- WoUen hat die Feinheit einen gewissen Zusammenhang mit der Kräuselung. Jedocli läfst sich ebensowenig wie bei den Merino -WoUen bei den Nichtmerino- WoUsorten ein Gesetz über den Zusammenhang zwischen diesen beiden Eigenschaften aufsteUen. 2. Feinheit und Stärke. Gröbere Nichtmerino -WoUsorten besitzen eine gi'öfserc absolute Stärke, sie wächst mit dem Durchmesser des Haares. Die C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 569 relative Stärke der Nichtmerino-Wollsorten verhält sich umgekehrt, je feiner das Haar, desto gi-öfser die relative Stärke desselben. Die relative Stärke der Haare ist in hohem Grade auch von der Rasse abhängig; so zeigen sich durch die gi'öfste relative Stärke die Wollsorten der southdownschen und wallachischen Schafe mid die -weifse WoUe der gemeinen Hasse aus, und diese Rassen zeichnen sich wie bekamit auch durch starke Konstitution und Gesundheit aus. Feinlieit und Dehnbarkeit. Eine Abhängigkeit zwischen diesen war nicht zu ermitteln. Feinlieit und Elastizität. Zwischen diesen beiden Eigenschaften scheint bei den Niclitmcrino -Wollsorten ein gewisses Verhältnis zu bestehen. 1. Die kleinste Elastizität kommt der Merino -Wolle und dem Unter- haare, d. h, dem feineren Haare der Nichtmerino -WoUsorten zu. 2. Feinere Nichtmerino-Wollsorten (Durchmesser 26,G2 — 37,95 fi) be- sitzen eine geringere Elastizität (45,15 — 01,593 ^Iq) als die gröberen (Durch- messer 45,85—55,1 /<) Haai-e (55,328—72,429 O/o). Die grofste Elastizität (G0,898 und 72,429%) besitzen die gi-öbsten Wollsorten des Schafes aus dem Bagdarschen Thale und der Osetinen. Auch die Elastizität wird von der Rasse beeinflufst. Zwei Ausnahmen hebt Verfasser zimi Schlufs besonders hervor, für welche ilim eine genügende Erklämmg fehlt: 1. Das Vliefstichelliaar des Fettsteifsschafes imterscheidet sich sowolü seiner äufseren Form nach als auch diu-ch seine Eigenschaften stark von den Haaren der Nichtmerino -Wollen, es besitzt eine unbedeutende relative Stärke, eine sehr kleine Dehnbai'keit und geringe Elastizität. 2. Das Haar und Unterhaar des Schafes der Osetinen zeichnet sich mit den übrigen Nichtmerino-Wollsorten vei'glichen diu-cli geringere Dehn- barkeit mid Elastizität aus. T. Zusammensetzung des WoUschweifses vom Schaf, von A. Buisine^) (v, Buisini'?). 2) Litteratur. Untersuchungen über die in und auf dem Körper des gesunden Schafes vorkommenden niederen Pilze, von Ud. List. (I. U.) Leipzig 1886. Die Schafräude, von G. Schnei demühl. Eine gemeinverständliche Darstellung der Entstehung, Heilung, Feststellung und Tilgung derselben. 2. Aufl. Oster- wicck 1886. Die englischen Fleischschafrassen und ihre Verwendung in Deutschland, von M, A. Witte.^j Yerlagsort? Jahr? Patente. Neuerungen an Apparaten und Verfahren zur Behandlung von AVoile und ähnlichen Stoffen behufs Reinigung und Ge- winnung der Fette aus denselben, von A. B. 0. Connor u. J. H. Wilson. Engl. P. 3555. ») Compt. rend. 1886, 103, S. 66; ref. Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 761; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 716. 2) So steht im Centr.-Bl. Agrik. a. a. 0. a) Eez. Müchzeit. 1886, 15, S. 24. 570 Tierproduktion. Apparat zum Karbonisieren und Zersetzen von vegetabi- lischen Stoffen in Wolle, von J. P. Land und L. Ch. P. Ring. Engl. P. 2226. Abscheidung und Reinigung von Wollfett in Form einer Yerbindung von Fett und Wasser, genannt Lanolin, von der Fabrik chemischer Produkte, Aktien-Gesellschaft in Berlin. Belg. P. 7 11 03. Schweine- mast. Kartoffel- fütterung. Fütterung mit gekochtem Weizen, Schweinemästung in Irland, von Gr. Dangers.') Mitteilimg über die vorzugsweise geschäftlichen Erfalirimgen, welche Mr. Sunner, Dii-ektor der grolsen Specksalzwerke von Canham Brothers in Cork gemacht hat. T. Über die Verwertung der Kartoffeln bei Schweinemast, von Köster. 2) Des Verfassers Versuche sollten feststellen, wie hoch sich bei Schweine- mast die Kartoffeln unter Beigabe eines stickstoffreichen Futters verwerten können und ob eine derai-tige Fütterimg in der letzten Mastperiode noch ratsam imd rentabel sei. Es zeigte sich, dafs sich der Centner Kartoffeln mit 2,27 M ausscliliefslich Dünger bezahlt mache, wenn die gefütterten Schweine aus- gewaclisen sind. Es war mitliin ti-otz der gesunkenen Fleischpreise die Futtermisclnmg eine sehr rentable. Bei jüngeren Tieren erzielte Verfasser unter ähnlichen Fütterungsbedingungen sogar noch bessere Resultate. Hatte bei den früheren Versuchen die Zimalune füi" 100 Pfd. Anfangsgewicht imd Tag 0,77 Pfd. betragen, stellte sie sich liier auf 1,33 Pfd. Wenn den jmigen Schweinen mit dem Futter gleiclizeitig die z\u" Knochenaus- bildung nötigen Mengen Kalkphosphat verabreicht ^\ürden, könnte sich nach des Verfassers Ansicht möglicherweise sogar der Nutzen noch erhöhen. D. über Magermilchverfü'tterung an Schweine, von J. Straufs.^) Verfüttei-ung von Magermilch an Schweine hat sich bei Versuchen des Verfassers an 1 Monat alten Ferkeln besser gelolmt als Käsebereitung. Nach seiner Ansicht soll man die Schweine stets mit einem Lebendgewicht von 90 — 100 Pfd. verkaufen, weil sie sich bis zu dieser Körperschwere am raschesten entwickeln und das Futter daher am höchsten verwerten. D. Fleischgewichts-Ermittelung bei lebenden Schweinen, von Wagner.*) ]\Iitteihmg eines praktischen Verfalu-ens, das LebendgCAvicht nacli den Gröfsenmafsen der Tiere zu berechnen. T. Fütterungsversuche mit gekochtem Weizen an Schweinen, von G. Zoeppritz jun. 5) Die Futter\'erwert\mg ei'wies sich als so nutzbringend, dafs Verfasser das Verfahren für- die weiteste Anwendimg empfielüt. T. 1) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 553. 2) Landw. Zeit. Westfalen u. Lippe 1880, 43, S. 130; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 598; Milchzeit. 188(3, 15, S. 313. 3) Königsberger land- u. forstw. Zeit. 1886, 22, S. 169; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 643. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 629; nach Berl. Markth.-Zcit. 1886, S. ? 6) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 030; nach The bock of Pig und D. landw. Presse. S. 2. C. Gesamtstoffwechsel, Enicährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 571 Fütterungsversucho mit Schweinen, von C. A. Goefsmann. i) Diese Yersiiclie wurden bereits erwähnt. 2) Schweinemast. 3) Schweinemast nnd Zuclit.'*) LitteratUr. LUteratur. Die Zucht und Pflege des Schweines. Frei nach dem Französischen des Herrn E. Fischer und den besten deutschen Quellen bearbeitet, von J. A. Neyen, Luxemburg, 1886. &) Die mikroskopische Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen und Finnen, von Dr. C. Roller, Trier, 1886. Der Eotlauf der Schweine, seine Entstehung und Verhütung nach amtlichen Ermitte- lungen im Grofsherzogtum Baden, von Medizinalrat Dr. Lydtin in Karls- nüie und Dr. Schottelius, Prof. a. d. Univers. Freiburg. Mit 33 Tafeln. Wiesbaden, 1886.«) Deutsches Poland- China -Seh weine -Herdbuch, herausg. v. d. Vereinigung deutscher Poland-China-Schweine-Züchter, I. Bd. Oldenburg, 1886. Patent. Patent. Verfahren zum Hartmachen von Schweinefett u. s. w., von Enrico Comboni. Ital. P. aus dem 3. Viei-tel des Jahres 1885. Die Fütterung des Hausgeflügels mit eingegangenen Seiden- raupen, von F. V. Thümen. '^) Die Verfütterung eingegangener Seidenranpen ist ein gi'ober Unfug, dem von seifen der Polizei gesteuert werden soUte. Die Gesundheit der Tiere wh-d durch diese Ernälmmg gefäluxlet, das Fleisch sowolü Avie die Eier imschmackhaft. Die die Luft verpestenden Raupenkadaver sind ein- zugraben. D. Litteratar. Geflügelzucht-Kalender f. d. Jahr 1886, von C. Andresen, Kiel. Regeln für den Geflügelhof, von G. S. Bricka, aus dem Dänischen, von C. Andresen, Kiel. Der Hühnerhof, von Dr. Ed. Brinkmeier, 9. Aufl., Ilmenau, 1886.**) Wasser imd Ziergeflügel. Illustriertes Handbuch zur Beurteilung der Rassen und Schläge unseres Wasser- und Ziergeflügels, von J. Bungartz, 1886, ? Taubenrassen, von J. Bungartz. Illustriertes Handbuch zur Beurteilung der Rassen unserer Haustauben, Leipzig, 1886. Rationelle Geflügelzucht für die Züchter von Nutzgeflügel, besonders den Landmann, von W. Dackweiler. 2. Aufl. Düren, 1886. Seiden- raupen- verfütterung an Geflügel. ^) Nach freimdlichst eingesandtem: Third Annual Report of the Board of Con- trol of the State Agricultural Experiment Station at Amherst. Mass. 1885, Boston 1886, S. 23. 2) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 587. 3) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 762 d. Rep. ; nach D. allg. Zeit. Landw. 1886, S. ?. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 699; nach d. Landboten. 6) Rez. Fühling's landw. Zeit. 1886, 35; Litteraturbl. S. 36. 6) Rez. Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Litteraturbl. S. 31; Wiener landw. Zeit, 1886, 36, S. 634. 7) Österr. landw. Wochenbl. 1886, S. 150 ; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 857. 8) Rez. Wiener landw, Zeit. 1886, 36, S, 391. 572 Tierproduktion. Die Geflügelzucht nach ihrem jetzigen Standpunkt, von Dürigen. Berlin, 1886.^) Der Geflügel- und Fasanengarten mit einem zweckmäfsig eingerichteten Geflügelliause. Eine hurze praktische Einleitung zum Ausbrüten der Eier auf künstlichem Wege mid zu weiteren Benützungsarten der Eierbrütmaschine, von M. Fries. 2. Aufl., Stuttgart, 1886. Illustriertes Muster-Enten-Buch, von Dr. A. Maar. 2) Hamburg, 1886. Kalender der Geflügelfreunde, von G. Meyer, Minden. Die Krankheiten der Haustauben und ihre Heilung, von G. Prütz. Illustriertes Muster-Tauben-Buch, von G. Prütz.^) Zeitschrift für Ornithologie und praktische Geflügelzucht, von H. Eöhl, 5. Jahrg., 1886. Die Ente im Dienste der Land- und Volkswirtschaft sowie als Ziervogel, von M. J. Schuster. Ilmenau, 1886. Die Gans im Dienste der Land- und Volks wirtsckaft sowie als Ziervogel, von M. J. Schuster. 2. Aufl., Ilmenau, 1886. Das Wassergeflügel im Dienste der Land- und Volkswirtschaft etc., von M. J. Schuster. 2. Aufl., Bmenau, 1886. Die Hühnerzucht, ein Leitfaden für angehende Züchter, von J. Völschau 3. Aufl. Hamburg 1887.*) Über einen praktischen Fütterungsversuch zur Vergleichung von Sauerheu mit gewöhnlichem Heu, von L. Broekema und A. Mayer. 5) Verfasser stellen, um die in dieser Frage noch bestehende Unsicher- heit zu heben, einen direkten Vergleichsversuch zwischen Sauerfutter und Trockenfutter bezüglich des Futterwertes an. Der Ertrag eines Graslandes wurde in zwei gleichartige Hälften geteilt, die eine zur Sauerfutterbereitung, die andere zur Heugewinnung verwendet. Der Fütterungsversuch wurde an drei Kühen angestellt, so dafs in der ersten Periode eine gewisse Menge Heu, iu der folgenden eine Menge Saiierfutter, die von einer ebenso grofsen Menge Gras bereitet war, als zm Erzeugung des verfütterten Heus gebi-aucht worden war, in der dritten Periode wieder Heu wie in der ersten gegeben ^\^lrde. In allen drei Perioden wurde das Gewicht der Kühe, die Müch- menge und ihre Zusammensetzimg bestimmt, ß) In der ersten Periode er- lüelten die Versuchstiere 15 kg Heu und 2 Leinsaatkuchen, in der zweiten eine annähernd äquivalente Menge Sauerfutter (40 kg), in der dritten Periode das Futter der ersten. Die 3 Versuchstiere hatten frisch gekalbt. Die durch- schnittliche tägliche Müchmenge betrug bei den verschiedenen Futtersorten : Heu . . 22,2 1 21,2 1 15,4 Sauerfutter 22,0 „ 20,4 „ 15,2 Heu . . 20,8 ., 20,4 „ 14,5 Die dm-chschnittliche Zusammensetzimg der Müch war folgende: r, n Fett Trockensubstanz Spez. Gew. ^^ o, Heu . . ■ . 1,0301 2,7 ll',2 Sauerfutter . 1,0304 3,0 11,5 1) Rez. Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 260. 2) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 634. 3) Rez. Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 537. *) Milchzeit. 1886, 15, S. 711. ö) Landw. Versuchsstat. 1886, 32, S. 407. ^) Bezüglich der Analysen des Grases, Sauerfutters und Heus vgl. man diesen Jahresbericht und Band S. 339, 345, 376. C. Gesamtstoffwechsel, Ernähning, Füttenmg und Pflege der Haustiere. 573 Auf die Menge der Milch hat die Fttttcnmg mit Heu oder Sauerfutter keinen Einflufs geübt, die Zahlen zeigen vielmehr eine gleiehmäfsige Yer- mindening; der Fettgehalt der Milch bei Sauerfutter ist um 0,3% erhöht olme glcichzoitigo Vermehinxng der übrigen festen Bestandteile. Das Ge- ^\•icht der Tiere in den 3 Perioden zeigt, wie folgende Zalüen, sehi" be- deutende Unterschiede : Gewicht der Tiere als Durchschnitt mehrerer Wägungen. Zusammen Vor Beginn des Yorsuches kg 582 579 617 1778 Ende der Heiüuttcrung . . „ 593 583 623 1799 „ „ Saucrfütterimg . „ 576 555 600 1731 „ „ Heiüuttcrung. . „ 586 575 612 1773 Der Verlust beträgt wälu-end der Sauerfutterzeit insgesamt 68 kg. Pro Tag und Stück erhielten die Tiere an Nährstoffen: Eiweifs Fett Kohlehydrate 15 kg Heu und 2 Leinsaatkuchen . . 2,0 0,71 6,9 40 „ Sauerfuttcr und 2 Leinsaatkuchen 1,4 0,52 3,4 und wird der Gewichtsverlust hieraus erklärlich. Jedenfalls aber war, da bei so wasserhaltigem Futter in den Geweben melu' Wasser aufgespeichert wird, das bei Rückkehr zu nahrhafterem Futter sclmell in den ersten Tagen ^\-ieder abgegeben wii-d, der Gewichtsverlust noch gi-öfser und wird von den Verfassern auf mindestens 80 kg für die Tiere zusammen gescliätzt. Dieser Abmagerung steht ein Butterfettgewinn von 2,6 kg in 2 Wochen gegen- über. Der Vorteil der Heufütterung liegt also zutage. Verfasser knüpfen an diese Versuchsergebnisse weitere Erörterungen imd besprechen die Versuche von Bauduin ^), die nach ilu-er Interpretation mit den eben angestellten Versuchen Übereinstiimnimg zeigen. T. Heilung von Infektionskrankheiten (Vernichtimg von Milzbrand- bacillen im Organismus), von Emmerich. 2) Verfasser beobachtete, dafs Meerschweinchen, welche mit Erysipel- kokkcn-Reüikiütiu'en geimpft worden waren, ohne zugrunde zu gehen, die Injektion pathogener Bakterien verschiedener Art ertrugen. Die nach der Injektion getüdeten Tiere zeigten in iliren Organen Erysipolkokken, dagegen nicht die nachträglich infizierten Bakterien. Diese Versuche wurden in grofser Anznlil mit MilzbrandbaciUen ausgeführt, imd zwar folgender Art: 1. Vorimpfung mit Erysipolkokken und nachträgliche Infektion mit Mi 1z- brand; 2. gleichzeitige subkutane Injektion von Erysipelkoklvon mit Müz- Ijrandbacillen ; 3) Injektion von Müzbrandbacillen und nachträglich suli- kutano imd intravenöse Injektion von Erysipolkokken. Eine gleiche Anzalil von KontroUticren Avnirde zm' gleichen Zeit nur mit Milzbrandbacülen in- fiziert. Von 9 mit Erysipel verlier geimi)ften Tieren starben nm* 2 an Eiysipel, sämtliche 9 Milzltrandkontrolltiere erlagen der Injektion. Die Ver- suche, die ausgebrochene Müzbrandinfektion durch subkutane Erysipelkokken- Injektion zu heüen, ergaben ungünstigere Resultate, dm-ch intravenöse Li- jektion wurden günstige Erfolge erzielt, da von 10 derart behandelten 1) Maandbl. d. lioll. Maatsohappy 1885, Mai. 2) Vortras,^ gehalten auf der 51». Vorsamral. deutscher Naturf. und Arzte. Berl. Tagebl. No. 145; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 582. 574 Tierproduktion. Fütterungs- versuche mit Grtln- mais. Sublimat- Glycerin- fielatine. Tieren nur 4 starben. Die A'erniclitimg der Jlilzbrandbacillen im Körper- gewebe wird nicht diu-cli die Erysipelkokken bewii-kt, sondern durch die unter dem Einfluls derselben hocligradig entzündeten Körperzellen; vielleiclit gelingt auf gleichem "Wege die Heüimg anderer Infektionskrankheiten. T. Ein Fütterungsversucli mit eingesäuertem G-rünmais, von St. Cselkö. 1) Es wurde ein Füttenuigsversuch an Milchkülien mit nach Goffard's Methode eingesäuertem Gränmais hergestellt. Das verfütterte Sauerfutter enthielt nm* geringe ilengen flüchtiger Säm-en. 2) Dasselbe wmxle an Melk- kühe (Algäuer) verfüttert imd die ]\Iilchmenge , Fett und Säiu-egehalt der Älilch, Geschmack und Gewicht der Tiere festgestellt. Zur Beurteilung des Gescluuackes der JVIilch wurde das Urteil eines "Wiener ^yiilchhändlers ein- geholt. Die Tiere wurden zii je 5 in zwei möglichst gleiche Gnippen ver- teilt, wovon Gi-uppe I Sauerfutter erhielt, Gruppe II hauptsächlich Rüben. Der Versuch verlief in 4 Perioden, die erste lunfafste die letzten Tage der gewohnten Fütterung, die zweite die Zeit des Überganges ziu- vollen Sauerfutterration, die dritte die erste, die vierte Periode die zweite Hälfte der Zeit, in welcher die voUe Ration Sauermais gegeben -w^u-de. Die Yer- suchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusanmiengesteUt : Erste Gruppe Zweite Gruppe Periode 1 2 3 4 Dauer in Tagen 5 10 11 11 Täglicher Milch- ertrag l Säui-e- gehalt der Müch 0, Fett- gehalt der Milch % 4,74 4,59 4,54 4,53 42,50 43,37 40,70 40,72 '0 0,18 0,19 0,18 0,18 Täglicher Milch- ertrag 1 39,75 38,80 37,48 37,1 Säure- gehalt der Milch /o 0,16 0,17 0,17 0,17 Fett- gehalt der Milch /o 4,47 4,33 4,33 4,26 Es geht hieraus hers'or, dafs die Kühe (Gruppe I), welche eingesäuerten Grünmais erliielten, von Anfang an etwas mein- imd bessere Milch Lieferten als die anderen Versuchstiere. Bei allen ist ein aUmälüicher und ziemlich gleichmäfsiger Rückschritt in der Milchmenge und dem Fettgehalt der Milch sichtbar, der Säuregehalt der IVIilch bleibt nahezu unverändert, so dafs also der nach Goffard's Methode gewonnene Säiu-emais auf Milchmenge und Güte der Milch ebenso günstig w^irkt wie Rübenfütterung. Das Urteil des Sachverständigen über den Geschmack der gewonnenen ]\Iilch war ein gün- stiges. Das Gewicht der Versuchstiere hatte sich nicht geändert. T. Über Sublimat-Glyceringelatine als Deckmittel für "Wunden, von Fr ick. 3) Gewölinliche Speisegelatine whd einige Stunden mit 1 %igem Subli- matwasser gequellt, dami geschmolzen und mit 10 % Glycerin versetzt. Zimi Gebrauch wü-d die Masse über einer Spirituslampe gesclmiolzen und in düimer Scliicht mittelst eines Pinsels aufgeti-agen. Zu starkes Erhitzen ist zu vermeiden. Das Deckmittel hat den Vorzug, dafs es sich nicht zu- ^) Wiener landw. Zeit. 188G, 36, S. 275. ^) "Vgl. bezüglich der Zusammensetzung diesen Jahresbericht und Band S. 378. ^) Vortrag, gehalten auf der 59. Versamml. deutscher Naturf. und Ärzte. Berl. Tagebl. S. 330. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 575 59,3 42,1 52,0 65,7 47,6 91,5 86,1 29,4 94,2 87,7 sammenziolit, sehr elastisch ist, fest klebt iind zwar auch aiif behaarter und feuchter Haut und es ist deswegen dem Kollodium vorzuziehen. T. Die Verdaulichkeit von Futterstoffen, von W. H. Jordan, i) 1. Die Yerdauungskoeffizienten des Timotheeheus ^v^lrden für die S. 348 in ilirer Zusammensetzung aufgefüluiien Proben an ausgewachsenen Hammeln als Versuchstiere ermittelt. Die Durchschnittswerte aus 3 Fütte- rungsabschnitten sind : die organische Substanz . das Eiweifs die Rollfaser die stickstolffreicn Extraktstoffe . . das Fett 2. Ein Schwein (junger Eber) verdaute vom: Ganzen Mais Maismehl 0/ /o Organische Substanz . . 83,4 Eiweifs 68,7 Rollfaser 38,3 Stickstofffreie Extraktstoffe 88,8 Fett 45,6 Die Zusammensetzung der angewandten Futterstoffe ist S. 366, 383 zu ersehen. D. Fütterungsversuche mit Malzkeimen, getrockneten trcbern und Reismehl nebst Heu, von J. Samek. 2) Die an Milchvieh vorgenommenen Versuche zeigten, dafs bei gleichen Gaben die Malzkeime am günstigsten Avirkten. Dann folgten die getrock- neten Biei-ti-eber und scliliefslich das Reismehl. Die beiden erstgenannten Futtennittel erwiesen sich auch bei Absatzklübern recht günstig. D. Verfütterung brandigen Weizens, von F. v, Thttmen.3) Verfasser warnt vor der Verfütterung brandigen Weizens, der selbst nicht diu-ch sorgfältiges Waschen noch Sieben oder Schroten von den Pilz- sporen befreit imd als Futter tauglich gemacht werden kann. Niu- mehr- stündiges Sieben würde ilm unschädlich machen, ein Verfalu-en, das avoIü kaum Anwendimg finden wird. T. Untersuchungen über das Geschlechtsverhältnis und die Ursachen der Geschlechtsbildung bei Haustieren, von M. Wilkens.*) Die Ergebnisse seiner Untersuchimgen stellt Verfasser in folgenden Sclüufsfolgeningen zusammen : 1. Die Örtlichkeit (Boden und Klima) hat emen Einflufs auf das Gesclüechtsverhältnis imd die Geschlechtsbildung bei Haustieren, aber wahi-- scheinlich nm- dm-ch Vennittelung der Ernäluauig der Fnicht im :\Iutterleibe. Mais und Cobmehl % 76,6 75,7 28,5 83,6 82,0 367, Bier- 1) Nach freundlichst eingesandtem: Annual Report of the Maine fertihzer Con- trol and Agricultural Experiment Station 1885/6. Augusta 1886. S. 55. 2) Tiroler landw. Blätter 1885, S. 181; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 355. 3) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 11. *) Landw. Jahrb. 1886, 15, S. Gll; Müchzeit. 1866, 15, S. 639. Verdaulich- keit von Kutter- atoffeu. Verfütte- rung von brandigem Weizen. 576 Tierproduktion. 2. Das Gresclilechtsverliältnis und die Geschlechtsbildung der Haustiere ist abhängig von ihrer Rasse, aber niu- insofern diese in Beziehung steht zu einer bestimmten Örtlichkeit und zu dem dm'chsclinittlichen Ernäluimgs- zustand der ihr angehörenden Tiere. 3. Die Jahreszeiten, in denen die Haustiere erzeugt werden, haben einen Einflnfs auf deren Gesclüechtsverhältnis imd Gesclilechtsbildung. Die warme Jahreszeit begünstigt die mämiliche Gesclüechtsbildimg , die kalte Jahreszeit die weibliche; jene weil sie im allgemeinen die Frefslust der Haustiere herabsetzt, während die kalte Jalu-eszeit sie steigert. 4. Das Alter der männlichen Erzeuger hat keinen Einflufs auf das G-eschlechtsverhältnis imd die G-esclüechtsbildimg ilu-er Nachkommen. 5. Die gesclüechtliche Energie bezw. die geschlechtliche Beanspruchimg der mäimlichen Erzeuger haben keinen Einflufs auf das Gesclüechtsver- hältnis und die Gesclüechtsbildimg ihrer Nachkommen. Auch das Alter des Samens hat keinen Einflufs auf die Geschlechtsbüdung. 6. Das Alter der weiblichen Erzeuger beeinflufst das Gesclüechtsver- hältnis und die Gesclüechtsbildung ilu-er Früchte in der Weise, dafs im allgemeinen Erstlings- und junge Mütter verliältnismäfsig melir weibliche Früchte, alte Mütter verhältiüsmäfsig mehr mäniüiche Früchte erzeugen. Dieser Einflufs des Alters läfst sich darauf ziu-ückführen , dafs im allge- meinen jimge Mütter ilire Fnichte besser ernähren als alte. 7. Die Ernährung der Frucht im Mutterleibe beeinflufst die Ge- sclüechtsbildung derselben im aUgemeinen in der Weise, dafs die bessere Ernährung der Fnicht die Entstehung des weiblichen Gesclüechtes be- günstigt, die schlechtere Ernährung aber die Entstehung des männlichen Ge- schlechtes. 8. Neben dem Einfliüs der Ernäluimg auf die Gesclüechtsbildimg der Frucht müssen sich aber noch andere, bisher nicht erforschte Einflüsse geltend machen, weü ein imd derselbe weibliche Erzeuger im gleichen Ernährimgszustand nicht immer das gleiche Gesclüecht erzeugt. 9. Wegen dieser noch imbekannten Einflüsse ist die bestimmte Vor- aussage des Gesclüechtes bezw. die willkürliche Erzeugimg der Geschlechter unmöglich. Nm- mit Walu'scheinliclikeit läfst sich voraussagen, dafs junge und gut genährte Mütter verhältiüsmäfsig mehr weibliche Junge, alte imd sclüecht genährte Mütter verhältnismäfsig melu' männliche Junge gebären werden. T. Baumwoii- Über nachteilige Fütterung von Baumwollsaatmehl. ^) Es wLu-den auf einem Gute des Greü'swalder Kreises, imter Beobach- tung aller Vorsicht und bei Verabreichung kleiner Gaben, sowohl Schafe wie auch Rindvieh nüt Baumwollsaatmelü gefüttert. Dabei zeigte sich in vielen Fällen Erkrankimg imd Verreckung, merkwüixligerweise aber nur bei männlichen Tieren. 2) D. T orfstreu, von H. Bosker.3) 1) Jahresber. d. Baltischen Centralv. 1885; in Landw. Vercinsschr. d. Balt. Centralv. 1886, Aprilheft; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1880, 15, S. 71G. 2) Siehe diesen Jahresbericht und Band, S. 397. 3) Fühling's landw. Zeit. 1886, .35, Kep., S. 315; nach Vereinsbl. d. Land- und Forstw. Hauptv. Hannover, 1886, S. ?. C. Gesamtstoffwechsel, Ernährung, Fütterung und Pflege der Haustiere. 577 Füttorungsvcrsuch, von Plooiiiiis. ^) Desinfektion in Viehtransportwagen, von M. Rodaw.^) Über Verfütterung von Kartoffeln, von v. Tiedomann. 3) Verfütterung von Sclirot und Kapskuchen, von Yisclicr.*) Filtrieren trüben Trinkwassers zur Viehtränke, von L. L.^) Zur Fütterung mit Baumwollsaatmehl, ö) L'hygiene alimontaire, von Dujardin & Boaumctz, Paris 1886. Die Zubereitung der Futtermittel für die landwirtschaft- lichen Haussäugetiere, von Dr. J. Brummer, 1886, Aarau. ^) Die Gesundheitspflege der landwirtschaftlichen Haustiere, von Dr. C. Dammann, Medizinalrat und Professor, Direktor der kgl. Tierarzneischiile zu Hannover. 2. Hälfte, 1886, Berlin. 8) Forschungen auf dem Gebiete der Viehlialtung, von C. imd P. Petersen, Bremen. Untersuchung über das Geschlechtsverhältnis und die Ur- sachen der Geschlechtsbildung bei Haustieren, von Dr. M. Wil- kens, [Aus landw. Jalu'bücher] 1886, Berlin. 9) Unterricht im Ackerbau und der Viehzucht, von S. Koppe, von neuem dm-chgesehen von Dr. E. Wolff, Prof. a. d. landw. Akademie Hohenheim, 11. Aufl. 1886, Berlhi. lOj Statistisches Jahrbuch des k. k. Ackerbau-Ministeriums für 1883. 2. Heft: Produktionsmengen aus der Tierzucht, Lebend- gewicht von Rindern und Schafen etc. Wien. ^) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Rep., S. 566 ; nach Landw. Wochenblatt f. Schles wig-Hol stein . 2) Arch. Pharm. 1886, 6, S. 256; ref. Cliem. Zeit. 1886, 10, S. 748. 3) Chem. Zeit. 188(5, 10, S. 274; daselbst nach Generalvers. -Ber. d. Ver. d. Spiritusfabr. Deutschlands vom 21. Januar 1886. *) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 171. 6) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 260. 6) Milchzeit. 1886, 15, S. 313; nach Jahresbericht Balt. landw. Central-Ver. f. 1875; in Landw. Vereinsschr. 1. April 1886, S. ?. 7) Eez. von Dr. E. Pott in Wiener Landw. Zeit. 1886, S. 432. ^) Rez. von Dr. E. Pott in Wiener Landw. Zeit. 1886, S. 475; Joum. Landw. 1886, 34, S. 184. ") Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 575. 10) Rez. Wiener Landw. Zeit. 1886, 36, S. 122. Jahiesbericht 1886. 37 578 Tierproduktion. Houig. Zusammeu- setEuug von Nektar- Arteu. D, Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. A. Bienenzucht. a) Honig. Über die Zusammensetzung einiger Nektar-Arten, von A. V. Planta. 1) Yerl'asser untersuchte den Nektar von Protea mellifera, Bignonia radi- cans und Hoya carnosa. Aul'serdem fülirte er noch einige Bestimmungen in den nektarhaltigen Flüssigkeiten aus, die man durch Behandeln von Blüten mit destilliertem Wasser erhält. Ich stelle die in der Quelle mit- geteilten Zahlen ü. s. ^v. im Auszuge zusammen : 1. Nektar der Protea mellifera. Es "wurde sowohl der zur Blütezeit entnommene -wässerige Honigsaft, als am Feuer eingedickter Sirup unter- sucht. Letzterer bildet eine dunkelbraune Flüssigkeit von aromatischem, an Bananen erinnernden Greruch imd angenelmiem süfsen Geschmack. Das spez. Gewicht bei 15 ^ C. war 1,375. Die Reaktion war schwach sauer. Stickstoff felüt vöUig. 100 Teile des Syraps entlüelten: Trockensubstanz 4 3 , 1 7 7o davon Glykose 70,08 „ Rohrzucker 1,31 „ Asche 1,06 „ Die Asche bestand aus: Phosphorsäui'e 1,04 „ Schwefelsäiu-e 4,G4 „ Clüor 7,85 „ KaK 15,00 „ Die Probe war stark linksdrehend und ist also wolü reich an Levu- lose. Im ursprünglich erhaltenen Sirup waren ca. 12 °/o Traubenzucker krystalliiiisch ausgescliieden. Ameisensäure konnte nicht nachgewiesen werden. Frischer Proteanektar hatte ein spez. Gewicht von 1,077 — 1,078 imd imterscliied sich vom eingedickten Honigsaft niu- durch den Wasser- gehalt. Verfasser fand 17,66% Trockensubstanz und 17,06% Glykose. 2. Nektar von Hoya camosa. Die Probe wiirdo mittelst einer Glas- pipette den Blütenkelchen eines im Zimmer gezogenen Exemplares ent- nommen. Der Trockengehalt war 40,77 %. Es ist Rechtsdi-ehimg vor- handen. In der frischen Probe sind enthalten: Rolu'zucker 35,65 % Gl^xerin 4,99 „ Asche 0,105 „ Schon in der Kälte tritt Reduktion der Fehling'schen Lösung ein. 3. Nektar von Bignonia radicans. Wie der früher besprochene ge- wonnen. Dreht schwach links. Der frische Nektar entliielt 15,30 % Trocken- substanz. Darin : 1) Zeitschr. phvs. Chem. 1886, 10, S. 227; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 379; Berl. Ber. 1886, 19, S. 768 d. R; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 367. D, Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. .1^/9 Aräometer zur Bestimmung Glykose 14,84 ^/q Rohrzucker 0,437 „ Asche 3,0 „ Ach hier tritt sclion bei gewöhnlicher Temperatur Reduktion der Fehling'schen Lösung ein. 4. "Wässeriger Nektarauszug aus Rhododendron hirsutum. In 215 g Bh'iten waren 1,3461 g Glykose und kein Rolirzucker enthalten. 5. Wässeriger Nektarauszug aus Robinia viscosa. G41,5 g frisclie Bh"iton enthielten 0,3570 g Glykose und ebenfalls keinen Rolirzucker. 6. Wässeriger Nektarauszug aus Onobrychis sativa. 345 g Blüten- küpfchen entliielten 0,1358 g Glykose. Durch Vergleich dieser Werte mit den Angaben über Zusammensetzung des Honigs verschiedener Herkunft und ungleichen Alters ergiebt sich u. a. 1. dafs die Bienen einen beträchtlichen Teil vom Wasser des Nektars wegschaffen, wälu-end sie denselben in ihren Honigmagen aufbewahren und 2. dafs höchstwahrscheinlich bei der Honigbereitung der Rohrzucker des Nektars durch ein im Speichel der Bienen enthaltenes, dem Honig sich beimischendes Ferment nach imd nach invertiert wird. D. Aräometer zur Bestimmung der Dichte des Honigs, von C. M. Schachinger. ') Verfasser hat diu-ch H. Kapp eller in Wien ein Ai'äometer für Flüssig- des'^HÖuigB. keiten von 60 — 90% Zucker — innerhalb dieser Grenzen stehen alle Honigarten — anfertigen lassen imd damit Honig der verschiedensten Her- kunft imtersucht. Dieselben schwankten zwischen 74 — 86^, mu-eif aus- gesclüeuderter, noch sehr wässeriger Honig zeigte nur 65*^. T. Der Honig als Nahrung und Medizin. Vortrag, gehalten in der Sitzimg des Vogesenklubs zu BaiT am 7. Januar 1883 dm-ch J. Dennler. '^j Die Honigschleuder, von W. Günther. 2) Zur Honigprüfung, von 0. Hehner.*) Bienen-Honig und Bienen- Wachs, von A. v. Planta. 5) Über die chemische Zusammensetzung des Blütenstaubes der Haselstaude (Corylus avelana) und der gemeinen Kiefei-, von A. V. Planta. 6) Über das Vorkommen von Vernin im Blütenstaub von Cory- lus avelana und von Pinus sylvestris, von E. Schulze und A. v. Planta. 7) LitteratUTt Litteratm. Der Honig, dessen Bedeutung, Wert und Verwendung, von C. Th. Arnold, nebst einem Anhang: Die Bienenzucht, 1886. Ansbach.^ 1) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 573. 2) Ver.-Bl. westf.-rhein. Bienenzüchter 1886, 39, S. 109. 8) Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 101. *) Anaivst 1883, S. 217; ref. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 41. 6) Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 63. •6) Bienen-Zeit. 1885, 42, S. 73; vgl. diesen Jahresbericht 1885, N. F., 8, S. 363. 7) Zeitschr. phys. Chem. 1886, 10, S. 326; Chem. Zeit. 1886. 10. S. 126 d, E.; Chem. Centr.-Bl. 1886, S. 523. 8) Eez. Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 119. 37* 58(1 Tierproduktion. ■Wachs. Analyse des Wacbses. Asclepias Cornuti. Wachs- färbung. Künstliche Waben- mittelwände. Gewinnung des Wachses. Deutscher Honig, seine Gewinnung und Verwendung als Nahrungs- und Medizinal- Hilfsmittel, von H. Giihler, Oranienburg 1886.^) Der Honig und seine Verwendung im Haushalt, von C. M. Schachinger, Potten- brunn N.-Österreich, 1886.2) Honigbüchlein, von J. N. Scheel, Leutkirch. b) Wachs. Zusammensetzung und Analyse des Waclises^), vonO. Hehner*), Hüblö), Dietericliß), Nafzer^), F. Schwarb«), H. Stürke^), K. Lab- ler^*'), C. Liebermann^i), H. Long i2j_ Über Asclepias Cornuti und die verwandten Arten, von Georg Kassner. 13^ Enthält Angaben über den Grehalt der genannten Pflanzen an Pflanzen- wachs, Kautschuk u. s. w. und Erwägimgen über die Möglichkeit, dieselben mit Nutzen anzubauen und insbesondere in unserem Yaterlande zur Er- zeugimg von Kautschuk zu verwenden, i*) D. Über Wachsfärbung, von A. v. Planta. *5) Der Verfasser weist nach, dafs die Farbe des Wachses durch den Pollen imd nicht durch den Honig verursacht wird. T. Handpresse zur Erzeugung von künstlichen "Wabenmittel- wänden, von C. Schachinger.^^) Verfasser empfiehlt den Bienenzüchtern mittelst der käufhchen Hand- pressen (aus der galvanoplastischen Anstalt von B. Ei et sehe in Biberach, Baden) sich die Mittelwände aus selbsterzeugtem Bienenwachse herzustellen, lun sich namentlich gegen Fälschungen mit Wachssurrogaten zu schützen. T. Gewinnung des Wachses aus den Waben ohne Presse, von C. M. Schachinger. 17) Verfasser giebt ein neues Verfahren an, das Wachs auszulassen. Das auszuschmelzende Wachs wird m Kugeln geballt, in einen cylindrischen Topf gebracht, eine Handbreit vom oberen Rande desselben ein Netz oder Sieb befestigt, der ganze Topf mit Wasser gefüllt und erlützt. Das schmel- zende Wachs steigt durch das Sieb auf, die Unreinigkeiten imd Treber werden unter demselben zmiickgehalten. Um die kochende Masse umrülu-en 1) Rez. Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 236. 2) Rez. Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 119. 3) Analyst 8, S. ? *) Zeitschr. anal. Chem. 1886, 25, S. 441. 6) Dingler's polyt. Journ. 249, S. 338. 6) Geschäftsbericht d. Papier- u. Chem. Fabrik in Helfenberg 1884, S. 13 und 1885, S. ?. 7) Ann. Chem. 224, S. 225. ^) Inaugural-Dissertation, Stuttgart, 1884. «) Ann. Chem. 223, S. 283. 10) Rundschau 10, S. 289; Chem. Centr.-Bl. (3. F.) 15, S. 497. ") Berl. Ber. 28, S. 1975, 19, S. 328. i2j Pharn^acist; nach deutsch-amer. Apotheker-Zeit. 6, S. 209. 13) Landw. Versuchsst. 1886, 33, S. 241. ") Man vgl. desselben Verfassers Schrift: von Kautschuk möghch? Breslau, 1885. 16) Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 4. 16) Wiener landw. Zeit. 1884, 36, S. 555. ") Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 397. Ist in Deutschland eine Produktion D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 581 zu können, geht durch ein Loch in der Mitte des Siebes ein Quirl mit Handhabe. Zum Auskochen des Wachses darf nur Avoichcs sodafreies Wasser zur Verwendmig kommen, am bestoii Regen wasser. T. Die niclitsauroii Bestandteile des Bienenwachses, von Fr. Schwalb. 1) Die Zerlegung des Bienenwachses, welche ähnlich wie die von Stürke^) angegebene Zerlegung dos Carnaubawachscs ausgcffilul wurde, ergab, dafs neben (5,21%) liöheron Fcttsäiu-en Alkohole imd Kolücn Wasser- stoffe vorhanden waren. Es wurden aus den in Petroläther leichter lös- liclicn nielitsauren Bestandteilen 2 Kohlenwasserstofle mit den Schmelz- punkten 60,5 0 und 68 0 gewonnen, die wie es scheint, mit Krafft's Nor- mal-Heptacosan C27 1155 imd Normalhentiiacontan C31 Hg^ identisch sind. Aus den in Petroläther schwerer löslichen Anteilen liefsen sich abscheiden: 1. ein Alkohol (Sclmielzp. 85 0 — 85,5*'), welcher wahrscheinlich die Formel C30 He4 0 (nicht die von Brodie gegebene Cgp H6.2 0) hat; derselbe geht durch Erhitzen mit Nati'onkalk auf 300 ^ in eine Säure C31 Hgg 0 über; dieselbe krystallisiert in sternfönnigen Nadeln (Schmelzp. 88,5 ^ — 89'^). '^ Cer\-lalkohol C27 Hgg 0 oder C2g H54 0 ; aus demselben wurde eine Säure oder C27 H54 O2 ^26 -^52 ^2 ^^^ ^^^^^^ Schmelzpunkt 78,5 ^ gewonnen. 3. Ein Alkohol C25 H52 0 oder C24 Hjq 0, der eine Säm-e C25 H50 O2 (C24 H4g O2) mit dem Schmelzpunkt 75,5 ^ liefert. Analyse der Fette und Wachsarten, von Dr. R. Benedikt, Berlin, 1886.3) Der Wachsläuterungsapparat (Krauss und Krause, Heilbronn), von Ilgen.*) Die Zukunft der Wachsproduktion, von G. Kassner. ^) Das Wachs und seine technische Verwendung, von L. Sedna. Wien, Pest und Leipzig, 1886. ß) Nichtsanre Beblandteile- des IJienen- 'Wachses. c) Bau, Lebensweise u. dgl. Gegen P'aulbrut, von Baron Bela Ambrozy. 7) Der Verfasser hat gefunden, dafs eine Lösung von 0,20 Sublimat, corros. in 500 Teilen destillierten Wassers sich gut gegen die Faiübrat bewähi-t. Stock, Rilimen und Waben wurden damit gewaschen, die Bienen selbst mittelst eines Refraichem-s mit der Flüssigkeit bespritzt, sowie mit Honig, der Sublimat zugesetzt erhalten, gelüttert. T. Der Isop als Honigpflanze, von F. Huck. 8) Verfasser empfielüt den Anbau des Isops, weil er eine ausgezeichnete Honigpflanze und die Kultur desselben auch sehr- leicht ist. T. ») Ann. 235, S. 106; ref. Berl. Ber. 1886, 19, S. 746. 2) Berl. Ber. 1884, 17, S. 319 d. R. 8) Rez. Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 355. *) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 24. 5) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 347. «) Rez. Ver.-Bl. westf.-rhein. Bienenzüchter 1886, 36, S. 173; Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 118. 7) Bienen-Zeit. 1886, 42, S. 104. 8) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 369. Bau, Lebensweise der Bienen. Faulbrut. Isopanbaa^ 582 Tierproduktion. Faulbrut. Abkürzung der Schwärm- zeit. Krebspest. Faulbrut. "Werden faulbrütige Stöcke durch ein lionigreiclies Jahr kuriert? von Klausmeyer. i) Der Verfasser kommt entgegen den Ausführungen von Dennler^) zu folgenden Selüüssen: 1. Es handelte sich bei den beobachteten Fällen nicht um die bösartige, sondern die sog. „gutartige" Faiübrut. Diese kaim wolil einen grofsen Teil der Brut ergreifen, sie verschwindet jedoch von selbst, wenn besondere Umstände sie nicht zur bösartigen ausbilden. 2. Würde die antiseptische Kraft der Bienen dm-ch eine reiche Tracht 80 gestärkt, dafs die Brutpest dadurch verschwände, so würde ein starkes Yolk, dem man zur Zeit der höchsten Entwickelung eine faulbrütige Tafel einhängt, dieselbe binnen drei "Wochen mit gesunder Brut versehen. Die vom Verfasser angestellten Versuche hatten das entgegengesetzte Ergebnis, der gesunde Stock wiu-de auch faulbrütig. T. Über Abkürzung der Schwärmzeit, von Pollmann. 3) Auf das Abküi'zen der Schwärmzeit mufs schon im vorhergehenden Herbst Bedacht genommen werden. Die Bienenvölker müssen nicht allein stark sein, sondern auch stark eingewintert werden, andernfalls mufs das Gleichmachen der Völker im näclisten Frühjalu- nachgeholt werden. Es kann dieses geschehen durch Verstellen, indem man ein schwaches Volk auf die Stelle eines starken setzt. Dieses mufs ziu: Mittagszeit geschehen, es ist bei der grofsen Thätigkeit ein Kampf der Bienen nicht zu befüi-chten; weiter durcli Brutwaben imd zwar durch gedeckelte Waben von starken Völkern, die den schwachen ziu: Verstärkung eingehangen werden; es können auch ungedeckelte Waben verwendet werden, es mufs dann jedoch das zu verstärkende Volk kräftig genug sein, die imgedeckelte Brut ernähren mid erwärmen zu können. Endlich durch Überfüttern. Es geschieht dieses so, dafs man einem starken Bienenvolke gegen Abend ein Futtergeschirr mit verdünntem Honig in den Stock setzt; wenn es darauf von Bienen wimmelt, nimmt man Gefäfs samt Bienen heraus und setzt es in den zu verstärken- den Stock. Es entsteht, da die fremden Bienen sofort Honig mitbringen, selten ein Kampf. Die jungen im früheren Stock noch nicht ausgeflogenen Bienen werden bei dem neuen Volke als Verstärkung bleiben, die alten werden bald zum ursprünglichen Stock zm^ückkeliren. Das Verfahren ist oft zu wiederholen, bis das zu verstäi'kende A^olk stark genug ist. T. Über die Ursachen der Krebspest, von Rauber.'*) Der Verfasser hat durch seine Untersuchungen festgestellt, dafs die Krankheit weder diurch Krebsegel (Branchiobdella astaci), Diatomeen, Gre- garinen, Amöben noch dm-ch Spaltpilze, sondern durch eine Saprolegnia, der gefährlichste Feind der Fischzucht, verm-sacht wird. T. Neue Untersuchungen über die Faulbrut der Bienen, von E. V. Thümen. 5) Verfasser berichtet über die Untersuchungen zweier englischer Milcro- 1) Bienen-Zeit. 188G, 42, S. 88. ') Vgl. diesen Jahresberidit und Band S. 584.. 8) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 183. *) Berl. Ind.-Bl. 1885, S. 379; ref. Kep. anal. Chem. 1886, 6, S. 114. 6) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 275. D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 583 skopikor, E. Cliosiro Frank mul W. Watson Cheync über die Faiilbnit der Bienen. ^) Dieselben fanden in einem Spaltpilz, Bacillus alvei Frank et Cheyne, die Ursache der Krankheit. Die Leiber der toten Biencnlarven waren von ungeheuren Mengen dieser beweglichen langstäbchenförraigen Mikroben erfüllt. Zu Lebzeiten der Larven fand eine Sporenbildung nicht statt, diese trat aber alsbald nach dem Tode des Tieres ein (Dauersporen von länglich-ovaler Form). Die Weiterzüchtung der Spaltpilze gelang be- sonders gut auf Fleischaufgufsgelatine, die, wenn reichlicli Bacillen vor- handen waren, unter Verbreitung des charakteristischen Faulbrutgeniches sich verflüssigte. Unter 16 ^ hörte das Wachstum der Bacillen auf. Bienen- waben, welche mit IVIilch besprengt wurden, in welcher der fragliche Ba- cillus gezüchtet worden Avar, zeigten bald die Erscheinung der Faulbrut. Desgleichen wurde bei erwachsenen Bienen dm-ch Fütterung mit pilzhaltigen Stoffen die Krankheit hervorgerufen. Sclimeifsfliegen, welche sich mit den Pilzen infiziert hatten, starben nach 22 Stunden. Eine Maus und Meer- schweinchen gingen bei sublcutaner Injektion einer sporenhaltigen Kultiir zugmmde, die inneren Organe waren frei von Spaltpilzen, Haut imd Muskeln völlig nela'otisiert. T. Einige Winke für Bienenzüchter nach Dzierzon's System, Mobilbau. von C. M. Schachingei'. ^) Verfasser warnt vor mirichtiger Behandlung der Mobilbaustöcke, namentlich vor zu schmalen Bähmchen. Dieselben haben am besten eine Breite von 35 — 35,5 mm. Sodami ist auf das Einsetzen derselben in den Stock imd die Herstellung der Zwischenräume zwischen den einzelnen grofse Sorgfalt zu verwenden. Das Verwechseln der AVaben wirkt stets sehr schädlich. Wenn man mit dem Ausschleudern des Honigs wartet, bis der gröfste Teü der betreffenden Waben gedeckelt ist, so erzielt man einen viel besseren Honig als bei früherem Ausschleudern. T. Behandlung ruhrkranker Bienenvölker, von C. Schacliinger.3) -^^^'^^'"^'"^ Verfasser empfiehlt, an einem -wannen Fluglage die Wohnungen der krankheit. kranken Bienen von aufsen und innen gründlich mit wannem Wasser zu reinigen ohne das Volk zu sehr zu beunruhigen; aUes Scliimmlige imd Verdorbene wird daraus entfernt. Ist dieses geschehen, so erhalten die Bienen etAvas verdünnten Honig oder gekochtes Zuckerwasser, das ilmen bis zum Einti'itt der Tracht täglich in einem flachen Gefäfse in den Stock gesetzt wird. Als zweckmäfsig empfiehlt sich folgende Vonichtung zum Füttern und Tränken: Ein Glas mit flachem Bande wird mit der Flüssig- keit gefüllt und mit einem feinen Sieb zugedeckt. Wird das Ganze nun sclmeU umgestürzt so hält sich die Flüssigkeit im Glase, die Bienen können jedoch mittelst ihres Rüssels durch die Maschen des Siebes fahren und das Futter aufsaugen. Diese Vorrichtung wird entweder direkt über eine Öffnung des Bienenstockes gestülpt oder auf einen kleinen Rost, der den Bienen den Zuhitt unter das Sieb ermöglicht. T. Einfach- oder doppelwandige Bienenstöcke, von C. Schach- inger. *) ^) Journal der Londoner mikroskopischen Gesellschaft 1885, S. ? 2) Wiener Landw. Zeit.* I88ü, 36, S. 4G7. 3) Wiener Landw. Zeit. 1886, 36, S. 203. *) Wiener Landw. Zeit. 1886, 36, S. 647. Einfache urnl doppel- waudige Bienen- stöcke. 584 Tierproduktion. Schutz der Bienen gegen Ameisen. Verfasser hält, falls die "Wände der Bienenstöcke vor Regen und Schnee gesichert werden, die einfachen für ausreicliend ; sonst kann man durch wanne Unihülliuigen nachhelfen. Die doppelwandigen haben den Nachteil, dal's sich z^^äschen den "Wänden Ungeziefer (Ameisen, Motten) einnistet, das dann schwer zu vertreiben ist. T. Ameisen von Bienenstöcken abzjahalten. ^) Das Standbrett, auf welchem die Stöcke stehen, wird mit Karbolwasser abgewaschen, die Ameisennester in der Nähe des Bienenhauses werden durch siedendes "Wasser zerstört. T. Bienenwohnungen, von S. und F. Bauer. 2) Die Bienenwirtschaft in Österreichisch- Schlesien, von J. F. Ben da. 3) Der "Wert der Salweide (Salix cai)rea) in der Bienenzucht, von Th. Brandt.*) Die Bienenzucht in Rufsland, von E. 0. Cech. 5) Über Tränken der Bienen im AVinter, von P, Clausen. 6) Yerhütung der Ruhrkrankheit durch Einwinterung der Bienen mit Krystallzucker, von Dathe. '') Über Faulbrut, von Dennler. 8) Zur Bienenweide. Dipsacus fullonum L. Kardendistel, von H. Ecke. 9) Ein Beweis für die Übertragung der Bieneneier durch Bienen aus einer Zelle in die andere, von H. Feldt.^'^) Fruchtzucker, ein neues Futtermittel für Bienen, von 0. Follenius.il) Die Bedeutung des Bienengiftes im Haushalte der Bienen, von C. J. H. Gravenhorst. 12) Anweisung zur Anfertigung der Kunstwaben mit den Kunst- waben-"Walzwerken, von H. Greve. i^) Mobil- oder Stabilbau, von W. Günther. i*) Über Verbesserung der Bienenweide, von Heberer. i^) Die Feinde der Bienen, von Hefs. i^) 1) Fühling's landw. Zeit. 1886, 23, S. 433; nach D. ill. Bienenzeit. 1880, S. ?. 2) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 17. 3) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 417. *) Bienenzeit. 1886, 42, S. 49. ö) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 541. 6) Bienenw. Centr.-Bl. 1880, 22, S. 69. ') Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 277. 8) Bienenzeit. 1886, 42, S. 45; ferner ebendas. S. 105, 177. 9) Bienenzeit. 1886, 42, S. 279. 10) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 228. n) Bienenzeit. 1886, 42, S. 210. 12) Ver.-Bl. Westf.-Khein.-Ver. Bienen- u. Seidenzucht 1886, 39, S. 514; nach D. ill. BienenzeiL S. ?. 13) Bienenzeit. 1886, 42, S. 71. 14) Bienenzeit. 1886, 42, S. 145. 15) Bienenzeit. 1886, 42, S. 13. 16) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 20, 290, 306. D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 585 Rähmchcn oder AVabenträgerstäbchen, von L. Huber. ^) Die Heilung der Faulbrut mit Kaffee betr., von L. Huber. 2) Über den Wabonbau unserer Heidbiene, von Joh. Huntemann.^) Bicnentrilnlvo, von Ilgen.*) Über die stoffliche Herstellung der Kunstwaben, vonRabisch.^) Zur Faulbrutfrage, von Klausmeyer,*') Dennler'^,) Troitzlieim.^) Neue Arbeiten über die Honiganalyse, von K. Müllenhoff. ^) Welchen Anforderungen mufs eine Bienenwohnung beim rationellen Betrieb entsprechen, von H. Müfsigbrodt-Höhnichen.i") Die Auswinterung der Bienen, von L. Parrang.^^) Das sogenannte Gemülle „Detritus" der Bienenstöcke und nochmals die Frage der Brutdeckel, von A. v. Planta. ^^^ Über das Tränken der Bienenvölker, von C. Pohlmann. ^3) Über die Raubbienen, von E. Rathlef. ^*) Bienenleben im Winter, von C. M. Schachinger. ^^) Rentabilität der Bienenzucht, von C. Schachinger. ^ß) Hat der Drierzonstock Aussicht, die Bienenwohnung unseres Landmanns zu werden? von C. M. Schachinger. ^''') Über Reinkulturen des Faulbrut-Bacillus, von Schönfeld. ^^) Zur Faulbrutfrage, ^^) von Schönfeld, 2<') Dennler,^!) vom Vor- stand des Bienenzucht-Vereins Ottweiler etc. 22) Die physiologische Bedeutung des Magenmundes der Honig- biene, von Schönfeld. 23) J) Bienenzeit. 1880, 42, S. 21. 2) Bienen w. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 179. 3) Bienenzeit. 1886, 42, S. 209. *) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 163. 6) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 314. 6) Ver.-Bl. westf.-rhein.-Yer. Bienen- u. Seidenzucht 1886, 37, S. 35. 7) Ebendas. S. 37. 8) Ebendas. S. 69; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 582. 9) Bienenzeit. 1886, 42, S. 25. 10) Vortra«;, geh. auf der 30. Wandervers, in Liegnitz; Bienenzeit. 1886, 72, S. 52, ") Vortrag, geli. auf der Generalvers, des Zweigvereins Gudingen in Wittringen bei Saargemünd; ref. Ver.-Bl. westf.-rhein.-Ver. Bienen- u. Seidenzucht 1886, 37, S. 67. 13) Bienenzeit. 1880. 42, S. 97. 13) Ver.-Bl. westf.-rhein.-Ver. Bienen- u. Seidenzucht 1886, 37, S. 84. ") Wiener Zeit. 1886, 42, S. 914. 15) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 257. 16) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 51. ") Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 583. 18) Bienenw. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 83; nach Journ. of the Koy. Microsc. Society von W. ChcATie u. Clieshire; F. Krause, Fortschritte der Medizin 1886. No. 2. 19) Ver.'-Bl. westf.-rhein.-Ver. Bienen- u. Seidenzucht 1880, 39, S. 107, äO) Ebendas. S. 119. 21) Ebendas. S. 121. 22) Ebendas. S. 135 ; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 582. 23) Vortrag geh. auf der 30. Wanderversaminlung der deutschen u. osterr.-unga- rischen Bienenwirte zu liegnitz; ref. Ver.-Bl. westf.-rhein.-Ver. Bienen- u, Seiden- zucht 1886, 37, S. 86, 102. 586 Tierproduktion. Rälimchen oder Wabenträger, von E. Störzer,^) von Ilgen.^) Vom Tränken der Bienen im. Winter, von AV. Vogel. 3) Weiselkäfig oder das Königinnenzuchtkästchen, von Würtli. *) Das Quecksilberchlorid als Heilmittel der Bienenpest. 5) Statistische Mitteilungen über die Bienenzucht in Frank- reich, von E. B. 6) Über Bienenweide. '^) Die europäische Honigbiene in Amerika. 8) Litteratur. Die Biene. Ein Kalender und Notizbuch für Bienenzüchter für das Jahr 1886, von G. Allen der f. Leipzig. Geschichte der Bienenzucht. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte von J. G. B essler, Keallehrer in Ludwigsburg. Mit einem Gedenkblatt hervorragender Bienen- freunde. Ludwigsburg 1885.^) Monats -Kalender für Anfänger in der Bienenzucht, nebst einem Anhange über ver- schiedene bienenwirtschaftliche Themata, von H. Ecke. 1885.10) Neue verbesserte Bienenzucht, von K. Forsbohm. 3. Aufl. Quedlinburg 188P. Illustriertes Bienenbuch. Anleitung zur rationellen Bienenzucht und zur Verwertung des Honigs, herausgegeben auf Anregung des Trierischen Bauernvereins, von J. B. Gärtner. Anweisung für Imker zur L'berwinterung und Vermehrung der Bienen, zur Behand- lung der Honigstöcke und Bekämpfung der Bienenfaulbrut , von H. G üb- ler. Oranienburg 1886. Praktischer Ratgeber zum Betriebe einträglicher Bienenzucht, von W. Günther. Leipzig 1886.11) Die Feinde der Biene im Tier- und Pflanzenreich , von Dr. W. Hess, Professor an der Königl. technischen Hochschule Hannover. Hannover 1886.12) Die neue, nützliche Bienenzucht oder der Dzierzonstock, dessen Zweckmäfsigkeit zur Honiggewiunung und zur Vermehrung der Bienen, nebst allem Notwendigen, auch für die Bienenzüchter, welche Stöcke mit unbeweglichem Bau besitzen, von L. Huber, I. Hauptlehrer in Niederschopf heim (Baden). 9. Aufl. Lahr 1886.13) Zur Lösung der Überwinterungsfrage, von M. Missbach. Schmockau, Selbstverlag, 1886. 14) Zeitgemäfse Anleitung zum lohnenden Betrieb der Bienen-wirtschaft imter spezieller Eücksichtnahme auf Triebfütterung, Kunstwaben, Absperrgitter, Honig- kästchen und Honigschleuder, von 0. Schulz und H. Gühler. Leipzig. 1) Bienenzeit. 1886, 42, S. 104. 2) Ebendas. S. 117. 3) Bienenzeit. 1886, 42, S. 74. *) Bienenzeit. 1886, 42, S. 94. 6) Wiener Zeit. 1886, 42, S. 164; vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 581. 6) Wiener Zeit. 1886, 42, S. 21. ') Ver.-Bl. westf.-rhein. Bienenzüchter 1886, 39, S. 103, 121. 8) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 537. 9) Rez. Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Litteraturbl. S. 36 ; rez. Wiener Zeit. 1886, 42, S. 46. 10) Rez. Bienenzeit. 1886, 42, S. 47. 11) Rez. Bienenwirtsch. Centr.-Bl. 1886, 22, S. 28.5. 12) Rez. Ver.-Bl. westf.-rhein. Bienenzüchter 1886, 36, S. 173; vgl. diesen Jahres- bericht und Band S. 584; rez. Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Litteraturbl. S. 78. 13) Rez. Bienenzeit. 1886, 42, S. 11. 14) Rez. Ver.-Bl. westf-rhein. Bienenzüchter 1886, 37, S. 190. D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 587 Der Bienenvater aus Bölimen, von P. J. Nep. Oettl's Klaus. Anleitung, die Bienen gründlich und mit sicherem Nutzen zu züchten und die zwcckmäfsigsten Bienenwohnungen hierzu anzufertigen. Unter Mitwirkung von P. C. M. Schachinger bearbeitet von H. Schusser. 5. Aufl.. Prag 1887. Warme Worte über und für die Bienenzucht. Vier Vereinsvorträge von A. W ei- lin ger. Leipzig 1885.') Bienen-Kalender, bayrischer, für das Jahr 1886, von J. Witzgall, Rothenburg. Bienen-Buch. Anleitiuig zur rationellen Bienenzucht und zur Verwertung des Honigs. Trier, Paulinusdruckcrei. '^) Bericht über die 31. Wandervcrsanuulung der deutschen, österreichischen und un- garischen Bienen wirto vom 31. August bis 2. September 1886 zu Troppau. ^) B. Fisclizuclit. Karpfcnfüttorungsversuclie, von Klien. *) Aiif Veranlassung von Prof. Beueke -wurden Fütterungsversiiche an Karpfen angestellt. Dieselben sind noch nicht abgeschlossen und haben zunächst ergeben, dafs Futterstoffe, -welche das -weiteste Nälu-stoffverhältnis liatten, für Karpfen am -wenigsten vorteilhaft -w^aren; proteinreiche Futter- stoffe (Blutmehl, Lupinen, Erbsen) werden von den Fischen niclit niu- gut vertragen, sondern auch miter Gewichtszunahme derselben verfüttert. Durch- aus ungünstig zeigten sich selu- starke melüreiche Futter (Mais, Reis), die Stärkekörner scliienen nicht nur unverdaut durchzugehen, sondern schliefs- lich geradezu schädlich und tödlicli zu wirken, da die Darmwände dieser Yersuchsfische bei der Sektion stark entzündet waren. Baumwollsaatkuchen- mehl wirkte sehr schnell tödlich, der Darm der Fische war stark gerötet imd mit Eiter gefüllt. T. Lupinenfütterung an Karpfen, von Dierke. 5) Der Teich eutliielt 50 Schock junge 3jälu-ige Karpfen. Die Fütterung dauerte vom 24. Jimi bis 1. Oktober ohne Unterbrechung. Jeden 2. Tag erhielten die Fische Y2 Ctr. gedämpfte Lupinen, und zwar an verschiedenen Stellen in etwa 1 Fufs tiefem "Wasser, da dieses am besten den Gewohn- lieiten und der Lebensweise der Fische entspricht. Es ergab sich eine hohe Rentabilität der Lupinenfütterung. Liwieweit daran aufserdem das natür- liche vorhandene Futter Anteil hatte, liefs sicli nicht bestimmen, zum min- desten jedoch liefsen sich die Lupinenkörner durch Kai-pfenfütterung zu 5 M pro Centner vei'werten. T. Über Erfahrungen und Erfolge in der Forellenzucht, von K. V. Polcnz. 6) Yerfasser teilt nebst einer Reihe von Beobachtungen über die Aufzucht der jungen Forellen auch Wahrnehmungen und Versuche über rationelle Karpfen- fütterung. ') Rez. Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 8 d. Litteraturbl. ; rez. Bienenzeit. 1886, 42, S. 11. 2) Rez. Ver.-Bl. westf.-rhein. Bienenzüchter 1886. 37, S. 59. 3) Bieneuzeit. 1886, 42, S. 217, 229, 243, 253, 265. *) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35 Rep. S. 568; nach Königsb. land- und forstw. Zeit. 1886, No. 22, S. 162; Jahresber. d. Königsberger landw. Versuchsstat. von Dr.Klien; vgl. diesen Jahresbericht u. Band S.587 ; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 572. ^) Fühling's landw. Zeit. 1886, 23 Rep., S. 437; Vortrag im landwirtsch. Verein zu Spreraberg; ref. im ,, Landbote" 1886, S. ?. ^) Königsberger land- und forstw. Zeit. I886, 32, S. 305; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1887, 16, S. 136. 588 Tierproduktion. Fütterung älterer Tiere mit. Die künstliche Ernälinmg in ausgemauerten (in der Quelle eingehend beschi-iebenen) Becken lieferte mehr oder weniger günstige Erfolge. Wenig erfolgreich war die Fütterung mit lebenden Fischen, Fröschen, Regenwüi'mem und Insekten. Am vorteilhaftesten erwies sich die Mästimg mit einer ]\Iisclnmg von GO ^Jq Fleischmehl, 30 ^/q geringem Ge- treidemehl und 10 % Viehsalz. In zwei Monaten trat hierbei — und zwar bei nur geringen Kosten — eine Verdoppelung des Gewichtes ein. D. Erfahrungen und Erfolge in der Forellenzucht, von L. L. ') Mitteilung der Erfahrungen, welche K. v. Polenz diu'ch langjälmge Versuche gemacht hat. Die Ergebnisse sind im wesentlichen folgende: Die etwa 2 Monate alte Forellenbrut wird in kleine QueUbäche gesetzt, welche gegen Überschwemmung gesichert sind imd die an ihrem unteren Ende mit einem Siebgeflecht so gesclilossen w^erden, dafs die kleinen Fische nicht abschwimmen können. Hier bleiben sie bis zum Alter von 1 Jahr olme künstliche Füttei-ung, dann werden sie in Teiche oder künstliche Wasserbecken gesetzt und in letzteren künstHcli gefüttert. Die Erfahi-ung lelirt, dafs die Fische in geschlossenen Wasserbecken besser wachsen imd gedeihen als in Bächen. Am besten eignen sich Teiche, in denen fi-isches Wasser mit gutem FaU ein- und ausströmt, oder Teiche, in die unmittel- bar starke Quellen fliefsen. Forellen tei che, in welchen die Natm- das nö- tige Futter liefern soU, haben am besten eine Gröl'se von 25 — 27 a mit einer Tiefe von 1^2 — 3 m am Auslauf, jedoch mit flachem Wasserstande am Einlauf. Letzterer läfst Wasserpflanzen wachsen, welche den Fischen Nahrung liefern, der hohe Wasserstand am Auslauf bietet die den Forellen günstigste Temperatur. Bei künstlicher Fütterung der Forellen erwies sich die Fütterung mit lebenden Fischen, Fröschen, Regenwwmem und Insekten wenig günstig, da dieselben Futterstoffe nicht immer in hinreichender Menge beschafft werden konnten und beim Übergang von dem einen zum anderen stets bedeutende Rückschläge in der Mästimg einti-aten. Die besten Erfolge hatte eine Fütterung mit einer Jlischung von GO'^/o Fleischmehl, 30 °/o ge- ringem Getreidemelü und 10 o/o Viehsalz. Diese wurde mit Wasser zu einem zähen Brei vennengt, geti-ocknet und den Fischen zweimal täglich imd zwar soviel, als sie gierig frafsen, verabfolgt. Es wurde meistens eine Verdoppe- lung des Gewichtes bei geringen Kosten in zwei Monaten erreicht. T. Käse als Futter für Fische. 2) Ein Versuch, ob die Fische alten Käse als Futter annehmen, gelang. Karpfen wurden von Anfang Mai bis Ende September mit sehr befriedigen- dem Erfolg damit gefüttert, die Fische waren selir fett imd von vorzüg- lichem Geschmack. Les salmones octifs libres, poissons remontants ou ana- dromes, von Chabot-Karlen. 3) Die Seefischzucht, von Charbot-Karlen.'*) Pisciculture. — Saint-Remy, von Chabot-Karlen.^) 1) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 369. 2) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 391 nach Milchzeit. 1886, S. ?. 3) Jouni. agric. par Barral 1886, 21, I, S. 219. *) Joum. agric. par Barral 1886, 21, I, S. 175. 6) Joum. agric. par Barral 1886, 21, I, S. 70. D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 589 Piscicult\iro. — Ihiningon, von Cliabot-Karlen.') Zur Naturgeschichte der Krebse, von L. Lindes. 2) Ein Erlolg in der Fischzucht im kleinen, von L. Lindes. 3) Wirtschaftliche Behandlung der Fischteiche, von Fr. Weiss.*) Litteratur. Der Schwarzbarsch und der Forellenbarsch (Black bass), ihr wirtschaftlicher Wert und ihre Züchtunjij, von M. von dem Borne-Berneuchen. Berlin 1886. Fremdländische Zierfische. Winke zur Beobachtung, Pflege und Zucht der Makro- poden, Gurarais, Gold-, Teleskop-, Hundsfische u. s. w. , von B. Dürigen. Lankwitz-Südende bei Berlin 1886. Das Ganze der Angelfischerei und ilire Geheimnisse, von Baron von Ehrenkreutz. Quedlinburg 18ö(J. Der Flufsaal und seine wirtschaftüche Bedeutung, Vortrag von H. Nitsche. Dres- den 1886. Der Fischbrutapparat, von Professor Dr. Frhr. von la Valette St. George, z. Z. Vorsitzender des Kheinischen Fischerei-Vereins in Bonn. 2. Aufl. Bonn 1887. Patente. Neuerungen in der Behandlung von Fischen zur Extrak- tion von Öl, von J. St. Edward. Engl. P. 6736. Gewinnung von Leim aus Fischköpfen, von B. Robinson, Amer. P. 352 151. Darstellung von Fischleim, von V. N. Le Page. Amer. P. 351607. Verfahren zur Oxydation von Fischthran, von Schill imd Seilacher. Belg. P. 74 783. Neuerungen in der Behandlung von Fischen und Fisch- iibfälleu behufs Gewinnung von Öl und Dünger aus denselben Tinter Yermeidung der sonst mit diesen Arbeiten verbundenen Belästigungen, von E. Tucker. Engl. P. 5239, C. Seidenzucht. Seidenzucht. Chemische Untersuchungen über die Ernährung und Ent- Entwicke- Wickelung des Seidenspinners (Bombvx Mori) 11^), von 0. Kell- Ernährung ner, S. Kakizaki, M. Matsuoka mid T. Yoshii.6) '^spinnelr Im Ansclilufs an des erstgenannten Verfassers frühere Ai'beiten wurden lummehr die Ergebnisse von Versuchen mitgeteilt, welche Auskunft geben sollten „über das Minimiun an Nalirung, bei welchem die Ausbildung der Larven als völlig gesichert zu l)cü*achtcn ist" imd „über die Abhängigkeit der Entwickelung und Seideproduktion von der Nalmmgszufuhr." Zu dem Versuche diente in 3 Abteilungen je 10 000 junge aus denselben Grains 1) Journ. agric. par Barral 1886, 21, I, S. 298. ■'») Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 549. 3) Wiener landw. Zeit. 1886, 36, S. 131. 4) Wiener landw. Zeit. 1886, 3Ö, S. 092. ö) Über den I. Teü dieser Untersuchungen siehe diesen Jahresbericht. «) Landw. Versuchsst. 1886, 38, S. 381. 590 Tierproduktion. V2) g 3843,5 g. jetzt ausgeworfen, nm- die Hälfte er- erhaltene Eäupchen (Gelbspinner). Als vollkommen ausreichend für die Ausbildimg derselben win-de die früher^) benutzte Blättermenge angenom- men, -welche betragen hatte für 1000 Indi^-iduen: Periode I n HI IV Trockensubstanz 19,2 g 72,5 g 241,8 g 948,5 Diese Mengen wm-den für die Abteilung 1 auch Abteilung 2 dagegen sollte davon nur 2^3^ Abteilimg 3 halten. Es zeigte sich bald in den beiden letzten FäUen, dafs die Ernähnmg \mzureichend war. Besonders waren die Eaupen höchst ungleichmäfsig ent- wickelt und die Frefs- imd Häutmigsperioden auffallend verlängert. Auch die Sterblichkeit wuchs. Über den Futterverzehr giebt nun die nebenstehende Tabelle (S. 591), welche für je 1000 Eaupen berechnet ist, Aufsclüufs. Wir sehen, dafs es nicht möglich war, dem lu'sprünglichen Fütterimgs- plane bei Aljteilung 11 und m vöUig treu zu bleiben. Infolge der man- gelnden Nalu-imgszufuhr waren die Tiere eine längere Zeit im Larven- zustande verblieben imd hatten hierdurch Gelegenheit mehr Futter aufzu- nehmen als beabsichtigt war. Da diese Yerzögenmg in der Entwickelung sich ganz besonders in den letzten Abschnitten geltend macht, finden wir für dieselben auch die Naluimgsaufnalmie vergleichsweise gröfser. Offenbar haben die Eaupen in ihren ersten Lebensperioden in viel geringerem Mafse die Fähigkeit imd Neigmig härtere Teilchen des ihnen vorgelegten Laubes aufzunehmen, als später. Der Grund hierfür -wird wolü in der Schwäche der Frefswerkzeuge im jugendlichen Zustand zu suchen sein. Es wäre vielleicht daher in Ei-wägung zu ziehen, ob man nicht bei zufälligem Futter- mangel, namentlich anfangs, das Laub mit einem scharfen Messer zerklei- nern soUe. Aus den Zahlen der beiden letzten Abschnitte ist es möglich, die Verdauungskoeffizienten des Avärklich verzehrten Anteiles des Laubes zu berechnen. Dieselben sind 52,9 bzw. 50,4, bzw. 43,4 für die 3 Ab- teilimgen also etwas höher als fi-üher.^) Der Grund liierfür lieg-t in der gegen damals etwas veränderten Zusammensetzung des Laubes. Dement- sprechend fiel auch die Menge des resorbierten Futters höher als vor- her aus. Sie beü'ug 1258,67 g, 1045,96 g imd 737,07 g für die 3 Abteilungen. Bei dieser Ernährung gestaltete sich die Lebend- und Trockengewichtszunahme von je 1000 Eaupen in Gramm wie folg-t: Lebendgewicht 0,3719 Trockengewicht 0,0946 Frisch ausgekrochen Abt. 1 Abt. II Abt. in Abt. I Abt. U Abt. m Am Sclüufs des 1. Absclin. 4,59 4,56 4,56 0,684 0,665 0,675 11 '1 55 ^' 55 22,07 23,16 22,10 2,872 2,962 2,884 55 55 55 3. „ 107,68 103,47 95,12 13,506 12,690 12,221 4. 51 51 55 ^' 55 445,09 417,38 393,64 53,673 52,525 50,430 11 11 15 '^' 55 2007,63 1717,73 1566,46 426,74 402,56 379,58 Puppe (ohne Kokon) . 1005,56 849,40 801,26 212,96 176,19 158,63 Schmetterling .... 575,80 468,66 450,90 145,97 129,81 116,10 Kokon (ohne Puppe) . 145,98 128,29 103,00 137,21 116,02 90,28 1) A. a. 0. 2) Bezüglich der Bedeutung dieser Perioden mufs ich ebenfalls auf die frühere VerölTentlichung 0. Kellner's verweisen. D. E. 2) Siehe die erste Mitteilung a. a. 0. D. Bienen-, Fisch- und Seidenraupenzucht. 591 Abt. I Abt. n Abt. m S g S Absclinitt I. 1 Vorgelegt : frische Blätter . . . 78,91 78,92 1 79,05 „ Trockensubstanz . . . 18,60 18,60 ' 18,63 Rückstände, Exkremente etc. . . 16,00 16,44 16,27 Untersclüed, bzw. verdaut . 2,60 2,10 2,36 Abschnitt 11. Yorgeleg-t: frische Blätter 231,37 160,06 122,18 „ Trockensubstanz . 47,04 38,57 29,39 Rückstände, Exkremente etc. . . 37,60 33,21 25,60 Unterschied, bzw. verdaut . . . 9,44 5,36 3,79 Abschnitt IH. Vorgelegt: frische Blätter 728,25 527,29 449,96 „ Trockensubstanz . . . 200,86 146,87 117,15 Rückstände, Exkremente etc. . . 160,24 126,94 100,91 Unterschied, bzw. verdaut . . . 40,62 19,93 16,24 Abschnitt IV. Vorgelegt: frische Blätter . . . 1624,78 1485,05 1130,61 „ Trockensubstanz . 441,62 390,06 306,64 Rückstände „ ... 169,29 162,31 95,57 Verzehi-t „ ... 245,33 23.3,75 211,07 Exki'emente „ ... 146,25 145,32 143,25 Verdaut „ ... 99,08 88,43 67,82 Abschnitt V. Vorgelegt: frische Blätter . . . 9145,83 8474,50 6 356,25 „ Trockensubstanz . . . 2 749,68 2374,56 1896,07 Rückstände „ ... 716,82 586,54 458,63 Verzelu-t „ ... 2032,86 1788,02 1437,44 Exkremente „ ... 925,93 857,94 790,58 Verdaut ., ... 1100,93 930,08 646,86 In den gesamten 5 Abschnitten: A^'orgelegt: Trockensubstanz . . . 3457,80 2 974,66 1 2367,88 Rückstände, Exkremente etc. . . 2199,13 1928,70 1 1630,81 Unterschied, bzw. verdaut . . . 1258,67 1045,96 737,07 Aus der näheren Betrachtung dieser Zusammenstellung (wie die Quelle ausführlich nachweist) geht hervor, dafs das allgemeine Gesetz der Er- nährung: „Jede Steigemng der Produktion im Organismus erfordert eine Mehrzufulir an Nahrimg, die relativ sehr viel gröfser sein mufs, je weiter man die Produktion erhöhen will" auch bei den Larven der Kerbtiere Gültigkeit hat. Das Verhältnis der in den drei Abteilungen erzeugten 592 Tierproduktion. Sclimetterlinge (es ist 100 : 88,9 : 79,5) verglichen mit dem der Raupen (100 : 94,1 : 88,9) weist nach, dafs die stofflichen Verluste wälu-end der Metamorphose in der Atmung, Eiweifszersetzung u. s. w. lun so gröfser- sind, je schwächer die Raupen vor der Yerpuppung entwickelt waren. Die Seideerzeugimg (Verhältnis 100 : 84,5 : 65,8) hält dabei in quantitativer Beziehung diu-chaus nicht gleichen Schritt mit der Ausbildung des ge- fliigelten Tieres imd verläuft atich nicht der körperlichen Entwickelung der Raupen j)arallel. Aus 100 g wasserfreien spimn-eifen Raupen wm-den erzeugt: Abt. I Abt. n Abt. m g g g Schmetterling . . 34,2 32,2 30,6 Seide (Kokon) . . 32,1 28,8 23,8 Verlust 33^7 3d^ 45^6 Daraus, some aus einer vom Verf. ausgefülui;en Haspelprobe (sie lieferte abhaspelbaren Faden bei Abteilung I : 488,7 m, bei den anderen 415,5 m imd 346,0 m) ei'giebt sich, dafs es sehr imvorteilhaft ist die volle Ent- wickelung der Raupen dm-ch ungenügende Ernälu'ung auch nur wenig zu beeinträchtigen. Ein solclies G-ebalu-en schädigt gei'ade die Seidenausbeute. "Was scliliefslich den Einflufs der Nalu-ung auf die Zusammensetzung der Larven u. s. w. beti-ifft, geht aus folgender Tabelle hei-vor: In der frischen Substanz In der Trockensubstanz Eohpro- teln aus- schliefs- uch Chitin Chitin ! Fett Stick- i stofffreie j Extrakt- Stoffe Asche (C und COa frei) A. Raupen Frisch ausgekrochen . . Abschnitt I Absclmitt U, Abt. I Abschiütt m, Abt. I „ „ m Abschnitt IV, Abt. I „ „ in Abschnitt V, Abt. I „ „ ni B. Puppen (ohne Kokon) Abt. I „ ni C. Schmetterlinge Abt. I . m 75,87 85,20 85,13 86,95 86,99 87,15 87,93 87,38 78,74 75,74 78,83 80,20 74,65 74,25 72,06 80,43 74,90 76,89 71,44 74,24 74,62 74,50 65,69 69,00 56,62 61,88 57,91 65,27 7,79 5,13 5,46 5,41 5,89 5,57 6,15 4,96 15,09 7,78 11,03 10,23 12,82 11,07 11,10 9,15 3,81 i 17,91 4,23 4,33 4,25 5,97 10,93 16,44 31,87 27,53 27,53 17,53 7,80 4,88 2,43 0,39 3,99 1,05 7,11 9,98 9,24 9,91 9,32 9,55 9,40 9,81 4,79 5,45 4,75 5,95 4,60 5,22 E. Milch, Butter, Käse. 593 Abtcilimg m weist also im Vergleich mit Abteilung I einen höheren Gehalt an stickstotfhaltigen und mineralischen Bestandteilen amd einen geringeren an Fett und anderen stickstofffreien Köi-pem auf, soweit sich letztere während der 5. Freisperiode imd in den nachfolgenden Stadien des Insekts an dem Aufbau des Körpers beteiligen. D. Die Prüfung der Kokons auf ihren Seidengehalt. ^) L i 1 1 e r a t u r. Der Seidenbau als Nebengewerbe, eine Quelle des Volkswohlstandes und National- reichtums, von Ed. Brinkmeier. Ilmenau 1886. Litteratur. E. Milch, Butter, Käse. A. Milch. Eine Studie über die Fettkügelchen der Milch, von S. M. Babcock.2) Verfasser hat eine vornelimlich mikroskopische Untersuchimg der ]\Iilch bezügl. der Milchkügelclien angestellt, um namentlich die verscliiedenen Ansichten über die Struktiu- der Kügelchen auf ilii-e Berechtigimg hin zu prüfen. Dieselben sind nach der einen mit einer dünnen Membran oder Haut überzogen und als mit Fett angefüllte Zellen zu betrachten, nach der zweiten Annalune als freie im IVIilchserum emulgierte Fettteile; nach der dritten endlich ist der Eiweifsstoff der Milch auf der Obei-fläche der Fettkügelchen zu einer haptogenischen oder Berüluinigs-IIaut verdichtet. Er stellt daher zunächst eine Untersuchung über die Natur der Emulsionen im allgemeinen an und hebt als besondere Ähnlichkeiten zwischen künst- lichen Emidsionen und der Milch die folgenden hervor: 1. Die mikroskopische Erscheinung der Fettkügelchen ist bei beiden dieselbe, imterscliieilen sind sie nur dm-ch die Gröfse. Die scharf ausge- prägten Ringe der Milchkügelchen, welche für die Haut derselben gehalten wurden, sind in einer künstlichen Emulsion ebenso zu erkennen. 2. Trennen sich die Kügelchen beim Stehen der Emiüsion, so be- halten sie dieselbe Gestalt imd dasselbe mikroskopische Aussehen sowolü im Rahm der Milch als auch in den künstlichen Emulsionen. 3. Auch bezüglich der Wirkung des Buttorns treten die Ahnliclikeiten hei-vor. Die Vorgänge beim A^'erbuttern künstlicher Emidsionen von Butter- fett sind denen bei der Rahmverbutterung vollständig gleich. Die geeig- neteste Temperatur liegt zwischen 14 und 21*^C. Über dem Schmelz- pimkt des Butterfettes (32 — 38 0) ist das Verbuttern unmöglich, es findet 1) Yer.-Bl. westf.-rhein. Bienen- u. Seidenzüchter 1886, 39, S. 142. 2) Milchzeit. 1886, 15, S. 393; nach Jahresber. landw. Versuchsst. New- York 1886, S. ?. Jahresbericht 1886. 38 Milch, Butter, Käse. Fett- kügelchen der Milch. 594 Tierproduktion. Milch- analyse. Milch- gärprobe. vielmehr eine fortwälu-ende Zerkleineniug der Kügelclien statt. Dasselbe tiitt bei der Müch ein. 4. Als Beweis füi- die Membrantlieorie ist der Umstand häufig ange- führt worden, dafs durch das Schütteln der Milch mit Äther ohne einen schwachen Zusatz von Alkali das Fett nicht abgescliieden wird, weil vor- her die Haut der Kügelchen diu'ch Alkali oder eine Säure aufgelöst werden müsse. Nach dem Verfasser entspricht dieses nicht den thatsächlichen Verhältnissen. Der Äther bildet vielmehr nach seinen Untersuchungen mit Alilch und Fett zusammen eine Emulsion, deren Tropfen fast farblos imd von der umgebenden Flüssigkeit wenig unterschieden sind, jedoch keines- wegs die charakteristischen Eigenschaften der Fettkügelchen besitzen. Verfasser sclüiefst an seine Untersuchimgen weitere Folgerungen für die Praxis der Butter-Industrie und bespricht die wesentlichen Unterscliiede z\\äschen Butter imd Rahm, sowie die Versuche behufs Messung der Gröfse der Milchkügelchen bei Kiilien verschiedener Rassen. T. Über die neue Methode der Milchanalyse von Matthews A. Adams^) nach vergleichenden Untersuchungen, von Fr. Bärtling.2) Verfasser empfielilt das neue Verfahren als in jeder Beziehung aus- gezeichnet. D. Neue Methode der Milchfettb'estimmung, von A. Cronander. Pütgeteilt von Sw. Müller.) 3) Dm-ch Schüttehi der Milch mit Äther imd Kalilauge, Verdampfen des ersteren . imd Abmessen des Raiunes, Avelchen das hinterbleibende Butterfett einnimmt, erhält man Zahlen, welche mit der Soxhlet'schen Methode imd gewichtsanalytischen Bestimmung gewöluilich auf 0,01 — 0,05 ^/q, selten auf 0,07 oder 0,08 ^Jq übereinstimmen. Der ziemlich einfache, in der Quelle ausfülirlich beschriebene Apparat, welcher vom Verfasser zur Ausführung seines neuen Verfalirens empfolüen wird, gestattet in G Stimden das Fett von 40 ]^Iüchproben quantitativ zu bestimmen. D. Die Milchgärprobe in Theorie und Praxis, von 0. Dietzsch. *) Der Verfasser ^viderspricht auf Grund von 3000 — 4000 Gärproben den von Gerber^) für dieses Verfahren aufgestellten Sätzen und hält es für nötig, dafs die Grenzen enger gezogen werden. Er stellt seine Erfalu-ungen in folgenden Sätzen zusammen: 1. Die Gärprobe ist ein gutes Mittel, schon in Zersetzung begriifene ]\Iilch zu erkennen, da solche schon innerhalb G — 9 Stunden Gärung und Blähung zeigt. 2. Die Gärprobe bis zu 12 Stunden ist ein unsicheres Mittel, gute und schlechte Milch, d. h. zum Verkäsen taugliche oder untaugliche, zu unterscheiden; diu'cli dieselbe kami nur dann eine Milch als untauglich bezeichnet werden, wenn dieselbe 3 — 4 Tage liintereinander in der an- gegebenen Zeit gescliieden war. 1) Vgl. diesen .Jahresbericht 1885, S. 617. ^) Rep. anal. Chem. 1886, 17, S. 411, 844. 3) Milchzeit. 1886, 15, S. 161; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 706; Zeitschr. d. kgl. schwed. Landwirt&chafts-Akademie 1885, No. 5, S. ?. *) Schweiz. Milchzeit. 1886, S. 284; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 703. *) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 598. E. Milch, Battor, Käse. 595 3. Die einmalige Prüfung der Milch in Käsereien mittelst der Gär- probe giebt kein richtiges Urteil. T. T'crsnche mit der dänischen Centrifugo (von Burmeister und AVain) und Betrachtungen über die Entrahmung der Milch durch Centrifugalkraft, von W. Fleischmann und J. Bcrendes. ^) Im Ansclüufs an die früher mitgeteilte Prüfung der Lefeldt'schen Centrifuge 2) geben Verfasser die Besclu-eibung der dänischen Centrifuge und zahlreicher mit ilu" ausgefüiu'ter Versuchsreihen. Ich kann auch hier auf die Berichterstattung des rein technischen Teils nicht genau eingehen. Aus den angeführten Zalüen ei-giebt sich, dafs die Centrifuge von Bur- meister & Wain bei 3000 Trommelumgängen in der Minute stündlich 300 kg ]\Iilch von 30 ^ C. auf 0,351 % entrahmte. Sie leistet also unter gleichen Umständen dasselbe wie die Lefeldt'sche (und — auf Grund älterer Beobachtimgen 3) — auch wie die de Laval'sche). Gegen die Explosionsgefalu" bietet Burmeister & Wain's Maschine die 6,52fache, die Lefeldt'sche die 4,65fache und die de Laval'sche die 4,08fache Sicherheit. Explosion tiütt voraussichtlich ein, wenn folgende üm- drehungszalüen erreiclit werden: bei Burmeister & Wain 7 700 „ Lefeldt 12 900 „ de Laval .... 12100 Im ersten Fall lassen sich 7000 Umgänge leicht, bei den beiden an- deren Centrifugen die gefährlichen Zahlen schwer herbeifülu-en. D. Versuche mit der Lefeldt'schen Centrifuge, Modell 1885, von W. Fleischmann und J. Berendes.^) Die Verfasser beschreiben die verschiedenen Verbesserungen, welche das neue ModeU der Lefeldt'schen Centi-ifuge auszeichnen 5) und die Ver- suche, welche sie mit derselben angestellt haben. Bezüglich der ersteren verweise ich auf die Quelle bezw. auf das an erster Stelle angeführte Eeferat von Teilens. Als Diu-chschnittswert der letzteren ergab sich, dafs bei 30 ^C. die angewandte Centrifuge stündlich bei 6013 Trommelimigängen pro IVIinute 319 kg Milch auf 0,38%, bei 6181 Trommelumgängen pro Minute 205 kg Milch auf 0,28 %, bei 0238 Trommelübergängen pro JVIinute 226 kg ]\Iilch auf 0,22 % enti-ahmte, also zufriedenstellende Leistung zeigte. D. Über einige vollständige Milchanalysen [nach Lehmann's Methode, von W. Fleischmann. ^) Die Lehmann'sche Methode 7) liefert für Käsestoff sowohl als auch für Versuche mit Centri- fugen. Lefeldt'sche Centrifage. Milch- analjrae^ 1) Milchzeit. 1886, 15, S. 589, 609 u. 629; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 702. 2) Siehe S. 595 dieses Jahresberichtes und Bandes. 3) Siehe iliesen Jahresbericht 1885, S. 642, 644. *) Milchzeit. 1887, 15, S. 269 u. 289; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 699. 6) Vgl. diesen Jahresbericht 1878, S. 81, 83, 84. «) Ber. d. Molkerei-Inst. Raden f. 1884, S. 71; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 648. ') Vgl. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 201. 38* BttfFelmilcb. Milohunter- sachongen. 596 Tierproduktion. Fett vorzüglicli genaue Resultate, welche im Durchsclmitt um eine Kleinig- keit (füi- Käsestoff um 0,006 o/q, für Fett um 0,012 %) höher ausfielen als die nach den andei-en Methoden erhaltenen. D. Analyse von Büffelmilch, von "W. Fleischmann. ^) Dieselbe enthielt: Wasser 84,230 «/q Fett 6,690 „ Ei weif s, Zucker, Müchsäure 8,224 „ Asche 0,856 „ D. Untersuchungen in der milchwirtschaftlichen Versuchs- station und dem Molkereiinstitut Raden, von W. Fleisch- mann. 2) I. Untersuchungen der Müch der Radener Kuhherde. Die Milch wm-de auf das spez. Gewicht, Reaktion, sowie den prozentischen Gehalt an Trocken- substanz untersucht. Die Kühe waren Kreuzungen zwischen dem rotbunten sog. mecklenburger Landschlag und Angler mid Wüstermarschvieh. Für die Fütterung und Haltimg der Tiere gilt das in früheren Veröffentlichungen des Instituts angegebene. 3) Die Hauptergebnisse der Untersuchung finden sich in folgender Tabelle: Perioden 1884 Spez. Gewicht Morgen- lAbend-' milch Trocken- substanz Morgen- Abend- nülch 0/ 0/ '0 /o Fett Morgen- Abend- milch Milchertrag pro Kuh Morgen- Abend- milch kff kg Be- merkungen I.Jan, bis 19. Mai 19. Mai bis 18. Okt. IS.Okt. bisSl.Dez. Mittel .... Mittel von 1883 1,0313 1,0307 1,0314 1,0311 1,0310 1,0813 1,0306 1,0313 1,0310 1,0310 11,957 12,104 12,089 12,047 11,918 11,965 12,213 12,089 12,1^8 11,949 3,133 3,345 3,377 3,293 3,266 3,152 3,412 3,399 3,315 3,257 4,162 3,355 2,839 3,551 3,322 3,963 3,377 2,642 3,450 3,239 Stallhaltun Weidegang Stallhaltun n. Untersuchungen von Buttermilch. 359 kg Rahm waren in der Versuchsmolkerei verbuttert worden, entsprechend 2015,5 kg Milch; die Rahmmenge betrug sonach 17,81 ^/q der Milchmenge. Aus dem Rahm wurden gewoimen: Butter . . 59,0 kg = 16,43 %, Buttermüch 293,0 „ = 81,62 „ Verlust . 7,0 „ = 1,95 „ Die hierbei gewonnene, mit 10 % "Wasser (zum Zusammenspülen der Butter gebraucht) verdünnte Buttermilch hatte folgende Zusammensetzung: 1) Ber. d. Molkerei-Inst. Raden f. 1884, S. 23; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 502. 2) michzeit. 1886, 14, S. 5. 3) Bericht d. Instituts vom Jahre 1884. E. Milch, Butter, Käse. 597 "Wasser . Fett. . Käsestofi Eiweifs i) Asche . verdünnt mit Wasser 92,089 o/o 0,289 „ 2,336 „ 0,4G4 „ 0,86G „ ohne Wasser 91,212 O/o 0,321 „ 0,515 „ 0,962 „ Eine vollständige Ancolyso einer mit Wasser verdünnten Buttermilch gab die folgenden Werte: Wasser . . 90,521 o/^ Fett ... 0,844 „ Prote'instotro . 3,794 „ Milchzucker . 4,000 „ Asche . . . 0,749 „ Verlust . . 0,092 „ T. Untersucliungen von Milchaschen im von W, Fleischmann. Die Ergebnisse der Aschenanalysen sind folgende: a) Ruhasche. Meiereiinstitut Radon, Kahm /o Kaliumoxyd 28,734 Natriumoxyd 7,258 Calciumoxyd 19,578 Magnesiumoxyd . . . . 2,794 Eisensesquioxyd .... 2,438 Phosphorsäureanhydrid . . 18,176 Chlor 12,456 Scliwefelsäureanhydrid Feuchtigkeit . . . Sand und Unlösliches Kohle Kohlensäureanhydrid . Yerhist .... Hiervon für Cl an 0 ab Kaliumoxyd Natriumoxyd . Calciumoxyd . Magnesiumoxyd Eisensesquioxyd Ph osphorsäureanhy drid Clüor Schwefelsäiireanhydrid Hiervon füi- Cl an 0 ab 2,205 1,700 1,000 9,375 1,750 0,343 102,807 2,807 100,000 Magermilch /o 30,024 9,444 20,160 2,866 0,848 17,920 13,865 3,097 1,400 0,175 0,800 2,250 0,279 103,128 3,128 100,000 b) Reinasche. 27,654 8,456 22,812 3,254 2,840 21,178 14,511 2,569 103,274 3,274 100,000 31,575 9,934 21,191 3,051 0,892 18,841 14,586 3,257 103,291 3,291 100,000 Butter 0/ 19,000 7,583 22,700 3,232 0,000 43,520 2,560 0,000 0,600 0,533 0,333 0,233 0,283 100,577 0,577 100,000 19,385 7,736 23,160 3,296 0,000 44,401 2,611 0,000 100,589 0,589 100,000 Buttermilch /o 23,951 11,260 9,274 3,480 0,000 29,184 12,960 0,000 ■ 0,954 0,125 0,325 0,950 0,465 102,924 2,924 100,000 24,647 11,590 19,824 3,580 0,000 30,032 13,336 0,000 103,009 3,009 100,000 Milch- agchen. ') Bestimmt als Differenz zwischen dem Gewicht der nach Ritt hausen be- stimmten Prote'instoffe und des nach Lehmann festgestellten Käsestoffes. 598 Tierproduktion. Müch- Gärprobe. Milch- analyse. Sowolil die Asclie der Butter als auch diejenige der Buttermilch gab nur eine schwache Reaktion auf Eisen sesquioxyd und Schwefelsäureanhydrid, beide Körper wiu'den quantitativ daher nicht bestimmt und sind ihrer Menge nach in der kleinen Menge eingeschlossen, welche den Yeiiust dar- steEt. T. Über Prof. J. Walter's Milch-G-ärprobe oder Methode und Apparat zur Erkennung kranker Milch (l^Iilchf ehler) , von N. Ger- ber. 1) Verfasser beschreibt den von J. Walter konsti'uierten Apparat und seine Anwendimg, um jede „kranke Milch" sclmeU und hinreichend sicher als solche zu erkennen. Sie gründet sich darauf, dafs krankhafte l^Iilch besonders leicht dem Verderben ausgesetzt ist und schnell bei derselben gewisse charakteristische Veränderungen aufti'eten, sobald sie auf eine be- stimmte Temperatur erhitzt wird. Zu dem Zweck werden die Proben in Probegläser mit Deckelchen in ein Wasserbad gesetzt, auf bestimmte Tem- peratur gebracht und erhalten. Ein Sauerwerden der Müch nach 6 bis 12 Stunden bei 40^ Wärme ist durchaus nichts Ungewöhnliches imd nicht auf schlechte Müch zu deuten. Erst das Gerinnen in 6 — 12 Stunden ist entscheidend, die IVIüch ist um so schlechter, je schneller sie gerinnt, eine starke Blasenbildung ist ein besonders sclüechtes Zeichen. Verfasser hat auf Grund vieler Untersuchimgen die Überzeugimg gewoimen, dafs wirklich gute ]\Iüch bei 12 Stimden Envärmen auf 40^ C. die Milch-Gärprobe un- geronnen verlassen mufs. Die erste Beobachtung wird nach 6 Stunden gemacht, die zweite nach 9, die dritte nach 12 Stimden und die Milch auf Gerinnen untersucht. Die Deckelchen werden nicht von den Probier- gläsern entfernt. T. Zur Milchanalyse, von Halenke und Möslinger. ''^) In sauerer ]Müch oder in solcher, die längere Zeit über Eis gestanden hat, mufs die Fettbestimmung nach Lieb ermann 3) ausgeführt werden, aber so, dafs der Fetti-ückstand gewogen wird. Unter den rechnerischen Formeln über die Beziehungen zwischen spez. Gewicht, Trockensubstanz und Fett*) ist die von Clausnitzer und Mayer 5) am handlichsten, nur mufs sie in X = t 0,8 0,005 ') umgewandelt werden. Zur Trockensubstanzbestimmung- empfehlen Verfasser das Eindampfen und Trocknen von 10 ccm Müch am offnen AVasserbade. Bezüglich des spez. Gewichtes wird bemerkt, dafs Reck- nag el's Beobachtung bez. der Kontraktion der Müch nach dem Verlassen des Euters auf Doppelablesungen hinweist. Von Fall zu FaU kann man durch solche sogar Abendmilch vom vorhergehenden Tage von Morgenmilch vom selben Tage unterscheiden. D. 1) Müchzeit. 1886, 15, S. 239, SchhiTs S. 258. 8) Ber. üb. d. 4. Vers. bay. Vertr. d. ang. Chem. 1885, (?), S. 110; ref. nach Chem. Zeit. 1886, 10, S. 8 d. E. 8) Vgl. diesen Jahresbericht 1885, S. 626. *) Vgl. diesen Jahresbericht 1883, S. 449. 6) Vgl. diesen Jahresbericht 1879, S. 483. 6) X = Proz. Fett, t = Proz. Trockensubstanz, s = spez. Gew. der Milch. Molkerei- Apparat. E. Milch, Butter, Käse. 599 Über die Vorändorung, welche normale Kuhmilch beim Ge- ,uugeu*a"„ frieren erleidet, von 0. Hcnzold. ^) Miich heim Aus den Versuchen ergiebt sich, dafs beim Gefrieren der Milch eine Entmischung stattfindet, analog wie dies beim Gefrieren von Salzwasser einti-itt. Hierauf ist also bei Pi-obenahme und Untersuchung der Mücli, welche gefroren war, Rücksiclit zu nehmen T. Ein neuer Molkerei-Apparat, von J. Hignette und R. Lege. 2) Die Verfasser haben einen Appai-at konstruiert, mit dessen Hilfe es möglich ist, sclmell und sicher überschüssige Feuchtigkeit aus der Buttcr- mid Käsemasse zu entfemcn. Derselbe besteht aus einer rechtwinkligen Büchse mit biegsamen imd elastischen Wänden, dieselbe ist luftdicht auf einem metallenen siebartig durclüöcherten Boden befestigt, welcher mit einem Filtrier-Gewebe bedeckt ist; die Büchse wü'd in einen eisernen luftdichten Kasten gesetzt imd dient zur Aufnahme der zu reinigenden Butter- und Käsemasse. Unter derselben ist Raum für die aus dem Filter-Boden sickernde Flüssigkeit. Ein Rohr durchsetzt den unteren Boden des Kastens bis imter den Boden der Büchse, führt zui- Luftpumpe und ist zugleich zum Ajisclu'auben mehrerer Kasten eingerichtet. Beim Aussaugen der Luft dringt die Flüssigkeit durch das Füter in den Bodem-aum, zugleich kann der Apparat zmn Auswaschen der Butter mit Wasser u. dgl. dienen. T. Vorläufige Mitteilungen über Burmeister und Wain's Centri- Centrifugen als fugen als Emulsionsapparate, von P. Holm. 3) Emuisiona- Die Scliälcentrifuge von Burmeister und Wain kann nach des ^pp^'^* «• Verfassers Versuchen mit gutem Erfolg direkt als Emulsionsapparat benutzt werden. Man läfst in die mit Magermilch gefüllte Centrifuge, naclidem deren Magermücli-Schäli-olu' entfernt worden ist, Magermilch imd diu'ch einen besonderen Tricliter flüssiges Fett einfliefsen imd entfernt dann ihren Inhalt durch das Rahmschälrohr. Letzterer erweist sich als eine Art Rahm oder doch mindestens als eine sehr fetti-eiche Milch, in der das Fett sich im Zustande der Emulsion befindet. Nach einstündigem Stehen setzt sich auf dem so gewonnenen Erzeugnis etwas, leicht wieder verteübarer Rahm ab. Die Versuche sind mit Leinsamenöl „Ki'one-Olein''*) mid Margarin ausgefühii;. Füi' jeden bestimmten Fall ist ein ge\\dsser Wärmegrad am günstigsten. Es gelingt beispielsweise bei einer Temperatm- der Mager- milch und des Leinsamenöls von 20 — 25 ^ C. 25 kg Öl in 100 kg Milch zu emulgieren. Die erhaltenen Emidsionen können verfüttert oder verkauft werden. Was die letztere Venverümg betrifft, gelangte Verfasser ebenfalls zu ganz befriedigenden Versuchsergebnissen. D. 1) Milchzeit. 1886, 15, S. 461. 2) Milchzeit. 1886, 15, S. 676. 3) Milchzeit. 1886, 15, No. 4, S. 49 u. No. 5, S. 65; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 272. *) Ein fast flüssiges, aus Schweinefett bei gewisser Temperatur ausgeprefstes Fett. 600 Tierproduktion. o >-■ i CO -S a -tj © 3 • . Ö 1 > g cc bp^ 1-1 iii M 3 ^2 v; 3 ^ ^ TS 3 'S t 1 o ,o ^ -i^ 0 r^ 1 d iS a a > ■3^ -S _s -C 0 a rH 1— 1 a ^ J WH a :§ -43 ^ od S^WJ-B SP. 0 CS 3 <» MO © CO 1 ^ l^;^ QQ w es Q p ö (D b D- l>- o 0 -* Oi 0 05 CO T)H 0 0 0 -* >n th in (M CO 00 (D s^ cr> c- CO CD I-- CD t>- CO CO CO 10 CO CO CO m CO CO CD CD CO rM ^ 2 1 s^rffvT oi" (N oS c ^ ^ C C 0 05.-I ■s § 1 1- o c- 0, 0_ 00^ CD_^ 0_ C-^ C>•, ^, '-1 o\ 00__ '^ t-. (N,0

CO__CD 00_^CO CO 1-1 D-' 00" i> c-' cf in 0" ^ CO, 05 0 o -t-a 'o - a ^ ^ o t- -4-3 S> C 'S CO o OS t- 0 t> 0 Ci 05 OJ 0 0 IM C5 Ci CO 0 (J5 05 <3i CO _iO^ CD t- O C^ lO lO CO (» o__ iO_ 05_ o__ aq_ co_^ c^i^ (» 0 0 CO ^^o s 2 _5 lOC^" PQ ■<#" 1—1 co~ ^' co' CO 0' ~7 of c o "t^J CO C5 l-H CO CO CO CO 0 CO 53 CM ?-• '^ ^ CO r- CO pq in 00 ci lo m CO CO l^ CO C- t>- 0 CO -^ m •* t- 0 p ^ ~S -M C2 «^ CO (M CO CO CM c 'f-i <ü o CO TS O lO — S M N 2 'S C5-<* 10 10 r- CD CO '# CI 0 T-( c ^ (ü (M lO .^ CO CO c^ 0 i-- ca .-H CO CO c^j CO o; CO 1-1 Ol CO — ( ► , ^ pH b-H CO CM CO CO C^ Ol CO OQ CO CO CO CO CO CO Ol CO CO CO cocc CQ f^ «=.Q, o. 0^ 0^ 0^ p, 0, 0^ 0^ '=l^,'=l =l^„'=l<^. 0, 0,0 r^ J^ >H 1— ( 1—1 T-H 1— ri-Ti-Ti— Tr-i 1—1 1— T i-T th't-T ü (73 's •TS rt p "TS +3 a 1=1 00 < ^ -ll ,3 o 1 1 i-l 1 1 CO CO »H T-l googco-Hco 1 .-(CM 2 c Mg i3 a i-H <>i CO -^ in cd' t-' od ci ö 1-J CM* co" -*■ 0 cd' c-^ od 05Ö ^ T-H i-l(M E, Milch, Butter, Käse. 601 "es "^ ^ 00 es M Co ^i-» o O 00 a ® CO i 0) o CO c (t> ^' rt ■^ 0) (I> o a-r .ä w Öi?. CO c^ ^-3 ^ii d S -2 '^ .Si .w w .i:^ -^ ■t? T- CQ ^ > M £ 9 •^ i-H ^ «« ;^ (M ^ "^ .a o' o^z; •s O ü ^- CO M O TZi a> «J Ä irr 0 ■J <1> rt 00 CO O TS -r- C« S > S-ö '^ — ® _G 1 -^ 1^ © .2 0 II TS 0O':£) 00 «0 0—1 00^ (M r^ 00 in T-l CO »H C0 05 CO 0 S 0.tD_ CO t^ CCCD CD lO CO 00 .n in CO CD C- co_co^oo_cq. 4'^S M 0 0 (m'(N" (M ) (N CMfcg" cmm" •>•„ ^ -0 0,0 tH 05 — CO !>• 0 CO C0_O_^^CD^ wS"^ ra ^'cc tßTjteo TiTco'" -<* eo" ■*"-^'" •^'"oo'' CO'^iO eo CO CO "^ £r'^ :^ ^ a a XI 1 a a m Vo Liter der M 2 ''S 'S -a ja a •^ M 0 0 in r-l ^lO CS iC lO a 00 c-o oin 0 P- 0 t- CO " S ^ i J3 a crT-*' T-l 1—1 O-c-" in^cn, 00" o-" c-'in'oo' cooOTf* CO in 05' im" Tf" CO oa •>* 1-^^ -''~oc" 0 -^ — 0 0 C5 X e3 005 C5 C- ooo c3 C50 C5 Oi OS 0 05 05 C5 C5 05 ,t der n Ext ite (dl • Sh M 1— ( 0 T-l 0 y-t CO 0 3 5^ ^ O; ^-H (ü g 0 0 (D -*-J w a >-i 00 00 eo 0 OiO 0 10 0 eo in t>- 10 in OCT in 0 '>] 00 ci. ,a S 00 ^_ eo" Ciiq_ aDCN_ 00 !>• 1—1 '*^IO__ CO in — CO_^^__ co_aD o_co^ c^r 1| 0^!M" T-H (?f iO~ o'co" 'Soi cncT co'cT 10' r-" — ~ -i^'in t—'— " P^ Jr; CO Tj< -H -^ rH eo 0 •+J eo — -u COrJ^ 00 — - « r- 0 in in 00 (M ^ - M •— CO 2| OCVl 00 >o ic 0 r.^ Tj« CO r^ in CO CO in m ^T ^1 ^^ ^^ CO o.> 0 ^ *^^ CO CO eo ro eo eo CO ro CO CO CO CO CO eo eo ^ CO CO CO „'So N 00, 1—1' y—> o_o. R^.- o_o, i-''"T-r 0,0, 0,0. 1—1 •— ( 0.0.0. T-l I— 1 1— 1 eo_ 0^0.0^ i-rT-ri-TiH' 0 CO §1 n. 1 risti 1 be: iffer 05" CO .2 rt 1^5 (N (M —1 lO CO(M 00 00 CO(N CO 0 CO 00 r- ^ B <üPi 0 5^ IC CO 10 r-( — 00 CO=i i^.9 . fe &Q u 0 :S tS 1 eS ^^ C-i-' 0 o a '>• 2 iß 0 1 CO 1 Mt3-^^ 0 CN 1 CN 1 0 1 !>• rH i-(j eo ■<* in CO l>00 05 0 — (M (N (M (M (M ] CM CO coeo ^'-B ^ .ao 602 Tierproduktion. Milchwein (Kefir). Molkerei- betrieb bei Eismangel. Die Analyse der Milch einer Kuh, welche hochgradig an Lungenseuche erkrankt war, hatte folgende Zusammensetzimg: Spez. Ge\\ächt der ganzen Milch . . . 1,0372 „ „ „ enti-ahmten Milch . . 1,0382 Fett l,C4 0/o Trockensubstanz 11,20 o/q Zucker 3,35 O/^ Unter dem Mikroskop erschien diese Milch wie YöUig enti-ahmte; die Zahl der Milchkügelchen war beti-ächtlich vermindert, die mittleren und grofsen felüten vollständig, dagegen fanden sich ^äele Schleimkörperchen imd EpithelialzeUen. Der Verfasser giebt folgende Zusammenstellung der einzelnen Be- stimmungen nach den gröfsten und kleinsten Werten: Minimum Maxiraum Spez. Gewicht der ganzen Milch . . 1,028 1,038 „ „ „ enü-ahmten :Milch . 1,029 1,039 „ Molke .... 1,026 1,0317 Fett 2,40/0 6,92 0/0 Trockensubstanz 11,60 o/^ 15,86 «/q Asche 0,00/0 0,830/0 Phosphorsäure 0,176 o/q 0,327 0/0 Zucker 2,67 0/0 5,67 0/0 Betreifs der weiteren Folgenmgen aus diesen Zahlen sei auf die Quelle verwiesen. T. Über Milchwein (Kefir), von Franz Kogelmann. ') Verfasser giebt eine genaue Anleitung zm' Erzeugimg von Kefii- ohne Anwendung des importierten Kefirpilzes. IVIischt man nämlich etwa 1 Raum- teil gewöhnlicher Buttermilch mit einem oder auch zwei Teilen süfser Milch in einer Flasche, so tritt nach einigen Stunden lebhafte Gärung ein, die in ungefälir drei Tagen im wesentlichen beendet ist. Man hat dann eine nach Wein riechende, Alkohol, Kohlensäure, Milchsäure, Kasein etc. ent- haltende Flüssigkeit, die nach allen bisherigen Untersuchimgen identisch ist mit Kefir. D. Erleichterung des Molkereibetriebs bei Eismangel, von La- besius. 2) Um die zur Erzeugung feiner Butter nötige Temperatur dem Rahme vor dem Buttern zu geben, verfälirt Verfasser folgendennafsen. Man kühlt, wenn nötig, mehrmals mittelst des Lawrence 'sehen Kühlers. Die Rinne zwischen Kasten und Röhrenkühler mufs man jedoch statt der ziu- Verteilung des Rahmes bestimmten kloinen Löcher mit langen Schlitzen versehen, da der saiu'e dickgewordene Ralim sonst nicht durclifliefst. Frisch aus der Erde kommendes Wasser reicht meist ziu- erforderlichen KüMung des Ralimes aus. Saure Milch auf diese Art zu külüen empfielüt sich 1) D. med. Zeit, (nähere Angabe fehlt); ref. Pharm. Centr.-H. 1886, 27, S. 42; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 192. Hier nach der letzten Quelle. 2) Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, Kep. S. 565; nach Milchzeit. 1886, 15. S. 515. E. Milch, Butter, Käse. 603 nicht, als sich bei der notwendigei'weise wiederliolten Bewegimg Molke ausscheidet. T. Inwieweit kann durch Ernährung und Haltung der Kühe ^^'"nährun" die Milchproduktion beeinflurst werden? von C. Lehmann, i) u. b. w. Bis jetzt liegen trotz zalilreicher Versuche in dieser Richtung keine Milch-* Ergebnisse vor, welche Mittel an die Hand gaben, durch Fütterung und produi^tion. Pflege der Tiei-e schnell und sicher eine unbefriedigende Milchproduktion in eine befriedigende zu verwandeln. Es treten gegenüber der Indivi- dualität der Tiere die anderen die Milchergiebigkeit beeinflussenden Momente zurück. Zum Beweise hierfür und um ein Verfalu-en anzudeuten, allein durch das Futter die ^lilcliproduktion einer Herde nach Güte und Menge, soweit die Individualität es zuläfst, zu steigern, stellt Verfasser die wich- tigsten Ergebnisse über das Wesen der Milcherzeugung imd die Thätig- keit der Milchdi-üse zusammen. Bezüglich der Herkunft der wichtigsten Milchbestandteile, des Kaseins und Fettes, so^\ie des zeitlichen Verlaufes der IVIilcherzeugung, ob sie näm- lich während des Melkens oder in der Zeit z\\aschen den einzelnen Ge- melken gebildet wird, sind die Meinimgen noch geteilt. Die einen halten die IVIilchstoffe im wesentlichen für Zerfallprodidcte der die Milchdrüsen- höhlen auskleidenden OberhautzeUen, die anderen dafür, dafs die weifsen Blutkörperchen in die Hölüen einwanderten imd dort diu-ch Zerfall Eiweifs und Fett der Milch lieferten. Verfasser ist der Meinung, dafs bei ver- schiedenen Tierarten die Milchstoffe in verschiedenen Mengen aus beiden Quellen stammen, jedenfalls aber Zerfallprodukte von Zellen sind. Bezfiglich der zweiten Frage erinnert Verfasser daran, dafs während des Melkens ein starker Zuflufs von Blut zum Euter stattfindet, dafs da- durch wahrscheinlich ein Zuflufs wenigstens wässeriger Bestandteile zur Drüse entstehe, wodiu-ch nur das IVIilcliquantum vermehrt wird. Das Cen- tralnervensystem beeinflufst die Thätigkeit der Milchdi'üse nicht. Die Milchdrüse arbeitet bei den in voller Milchergiebigkeit befindlichen Tieren sehr selbständig nach den Ln ilir selbst vorhandenen Bildungs- gesetzen. Ilir Nährboden ist der allgemeine Säftestrom des Körpers, dem die Stoffe entnommen werden, welche sie in ^lilch verwandelt. Infolge davon ist es nicht notwendig, dafs bei verhältnismäfsig schwacher Füttenmg die Milcherzeugung aufhört noch bedeutend veningert wird, ebensowenig findet bei selu" starker Fütterung eine entsprechende Erliöhung statt. Da im ersten Falle die Gesamteniähnmg eine ungenügende ist, wii-d das Tier sich „abmelken", im zweiten Fall sich „fettmelken". Das bei weitem in erster Linie die Gröfse und noch mehr die Qualität der Milch bestimmende bleibt sonach die Gröfse und Entwickelung der Milchdrüse und ilu-e indi- viduelle Beschaffenheit. Innerhalb dieser Grenzen wird der Einflufs geringerer oder gi-öfserer Zufuhr verscliiedener Nälirstoffe sich insofern geltend machen, dafs stick- stoffhaltige Nährstoffe die Milcherzeugimg steigern, indem sie die nötigen ZeUenbildungsprozesse begünstigen, deren Zerfall die ]\Iilchstoffe liefert, und Kohlelu'drate umgekehrt die Milchbildung zu gunsten der Gesamternähnmg vermindern, zum wenigsten nicht erhöhen. Aus demselben Grunde üben ') Fühling's landw. Zeit. 1886, 35, S. 649. 604 Tierprodulttion. Fette keinen direkten günstigen Einflufs auf die Milclierzeugung, obwolil der dii-ekte Übertritt der Fettstoffe des Futters in die Älilch nicht unmög- lich ist. Wasser wü-d, reiclüich verabreicht, die Milchmenge auf Kosten der Güte vermelu'en. Die Wirksamkeit der Nährstoife bei wechselnder Zufiüir ist verschieden bei einzelnen Arten und Individuen. Die „Empfindliclikeit" der Zellen gegen reichlichere oder kärglichere Zufuhr von Nälirstoffen ist beim Rinde nicht sehi" grofs und schwächer als z. B. beim Hund, Ziege und Mensch. Die der individuellen Milchergiebigkeit entsprechende Ernähnmg wii'd also fast ausnahmslos die wirtschaftlich vorteilhafteste sein. Ziehen wir den Einflufs der Fütterimg auf die Entwickehmg der Milchdrüsen in den einzelnen Melkperioden in Betracht, so ergeben sich an- dere Gesichtspimkte. Kurz vor oder nach dem Gebärakt, der Zeit der Entwickehmg der Milchdrüse kann der Landwirt dm-ch kräftige Fütterimg gerade den wichtigsten die IVIilchproduktion bestimmenden Faktor, die Gröfse der Milchdiiise imd damit die Anzahl ihrer thätigen Höhlen steigern. Bei gleichmäfsiger Beachtung dieser Verhältnisse und Diu'chführung auch bei sonst ungünstigen Fütterungsverhältnissen wird mau eine unbefriedigende Slilcherzeugung schneller und billiger verbessern als durch Wahlzucht oder Ankauf leistimgsfäliigerer Tiere. T. ^M^Mach-^ Beiträge zur Physiologie der Milchbildung, von C. Leh- budung. mann. ^) Über den zeitlichen Verlauf der IVIilchbildung sind die Ansichten noch geteilt. Nach der einen soll ein grofser Teil der Milch erst wälirend des Melkens entstehen, nach der anderen soll die Milchdrüse ohne Unter- brechung thätig sein, die Milch sich in der Zeit zwischen den einzelnen Gemolken bilden, so dafs durch das Melken nur das fertig gebildete Sekret aus den Gängen und Cistemen der Drüse entzogen wird. Besteht die erste Ansicht zu recht, so müssen nach des Verfassers Amiahme kurz vor dem Melken in die Blutbahn gebrachte Farbstoffe sich mit den der Drüse beim Melken zuströmenden Säften reichlich der Müch beimischen; bei der Richtigkeit der zweiten Ansicht dagegen müfste nach der Injektion der Farbstoffe noch das regelmäfsige Quantum unveränderter !Milch gewonnen werden und erst die später gemolkene gefärbt erscheinen. In zwei Ver- suchen erhielt eine Ziege konzentrierte indig-schwefelsam-e Natronlösung bezügl. AHzarinlösung in kleine Hautvenen injiziert und dieselbe wui'de gleich darauf fraktionsweise gemolken. Bei der ersteren Injektion zeigte sich nur die allerletzte Milch ganz schwach bläulich, die nach einer Stunde gemolkene dagegen deutlich blau. Der in der Zwischenzeit gelassene Harn war tiefblau. Bei den Alizarinversuchen war die frische Milch vollständig nonnal und wurde erst nach Zusatz von Natronlauge scliwach-rot. Die nach l'/2 Stunden gemolkene IVIilch war stark gefärbt. Der Verfasser folgert aus diesen Versuchen, dafs diu'ch die Melkung eine keineswegs sehr bedeutende Strömung von Blutbestandteüen in die Müch stattfindet; er legt dann noch seine Ansicht von der secernierenden Thätigkeit der Dnisen dar. T. ^) Vortrag, gehalten auf der 59. Vers, deutscher Naturforscher und Ärzte, Berlin. Tagebl. S. 437. E. Milch, Butter, Käse. 605 Über die Organismen der Milchsäuregärung und über schwarze Hefe, von G. Marpmann, ^) Dem Verfasser ist es gehmgen, mit Marktmilch von Göttingen auf eine in der QueUo ausführlich bescliricbcne Art der Kultur eine gi-ofse Reihe von Pilzspezies rein zu züchten. Er hat dieselben nachher auf ihre Wirksamkeit in Milch geprüft. Es zeigte sich, dafs fünf derselben die Eälügkeit besafsen vorher sterilisierte IVIilch zu säuern imd zu koagulieren. Es ist also imrichtig von einem Milchsäurepilz zu sprechen. Bei Gelegen- heit dieser Untersucliungen hat sich auch einmal eine neue Hefeart (Saccha- romyces niger) gezeigt, die sich durch schwarze Farbe und langsames "Wachstum auszeichnet. D. Der Vakuumprozefs zum Entrahmen der Milch, vonMuncey.^) Durch Erwärmen der Milch auf 38—66 0 c.. Stehenlassen in einem Vakiuunapparat^) und plötzliches Abkülüon auf 7^ C. soU ein sehr schnelles und vollständiges A\ifsteigen des Rahmes bewii-kt werden. Darauf gründet sich der Yalauunprozefs. Die anderen mehr theoretischen Ausfüln-ungen des Verfassers über denselben scheinen nicht recht einleuchtend zu sein,*) Doch sei ihr Vorhandensein hier ausdrücklich bemerkt. D. Der Turbine-Separator (de Laval), von H. Nathorst.5) Die WeUe des Separators ist mit einer Turbine verbunden, die durch Dampf in Bewegung gesetzt wird. Zur Zuführung desselben dient ein Rolir von 3/^ ZoU Durchmesser, die Geschwindigkeit wird durch Regelung des Dampfstromes mittelst eines Hahnes reguliert. Die in Alnarp in Be- trieb gesetzte Meschine bewährt sich gut. Prüfung einiger Methoden zur Bestimmung der verschie- denen Albuminoide der Kuhmilch und des Einflusses der Fütte- rung auf die relativen Mengen dieser Albuminoide, von S.W.Parr.^) Kasein, Albumin und das dritte Albuminoid werden mittelst Tannin bestimmt; die Summe derselben war stets gröfser als die nach Ritthau- sen ausgefülirte Bestimmimg der Gesamtalbuminoide. Bei blofser Heu- fütterung war der Gehalt der Milch an jedem der drei Eiweisstoffe geringer als wenn stickstoffi-eiche Futterstoffe gefüttert wiu-den. T. Beitrag zu der Frage des Vorhandenseins von Salpeter- säure und salpetriger Säure in der Milch und zum Nachweis einer Verdünnung der Milch durch Wasserzusatz, von M. Schrodt.'^j Nach Fütterung von Kühen mit Salpeter und salpeterreichem Futter war in der Milch keine Salpetersäure bzw. salpetiige Säm-e nachweisbai-. Milc)i8äure gäruug. Entrahmen im Vakuum. Turbine- Separator. Albuminoide der Kuh- milch. Nachweis von Salpeter- säure in der Milch. 1) Arch. Pharm. 1886, 4, S. 243; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 640; Rep. anal. Chem. 1886, 6, S. 228; Milchzeit. 1886, 15, S. 427; Dinglers polyt. Journ. 1886, 67, Bd. 261, S. 94; Ergänzungsheft zum Centr.-Bl. allgem. Gesundheitspflege 1886, 25, 117; Chem. Centr.-Bl. 1886, 17, S. 344. 2) The Dairy World 1885, November; ref. Milchzeit. 1886, 15, S. 21; Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 423; hier nach letzterer Quelle. ^) Zum Zwecke der Entfernung der Müchgaso. *) Wenigstens läfst dies die von uns benutzte Quelle vermuten. 5) Milchzeit. 1S6G, 15, S. 741. •i) Amer. chem. Journ. 7, S. 246; ref. Berl. Ber. 1886, 10, S. 107 d. R. ') Jahreshericht d. milchvvirtschaftl. Versuchsst. z. Kiel 1884/85. S. 8; ref. nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 629; Chem. Zeit. 1886, 10, S. 234 d. R. 606 Tierproduktion. Aufrahmen der Milch. Milchküh- ftttterung. Soxlilet's Diphenylreaktion ^) ist daher zum Nachweis von Wasserzusatz zui" Milch brauchbar, D. Die Aufrahmung der Milch nach dem Cooley'schen Yerfahren, von M. Schrodt und H. Hansen. 2) Diese Arbeit ist im vorigen Jalu-e mit dem Yerfassernamen B. Mar- ti ny angeführt. 3) Thatsächlich hat der Genannte dieselbe niu- besprochen. D. Über Ersatz von Heu durch Haferschrot in dem Futter für Milchkühe, von Schrodt, Hansen imd Henzold.'*) Der Versuch soUte ermitteln, welche Menge von Haferschi'ot erforder- lich ist, um eine gewisse Menge Heu bekannter Qualität zu ersetzen; na- mentlich sollte dadurch auch für die Bereclinung des relativen Gebrauchs- wertes des in einer Wii-tschaft verfütterten Heus für die Zwecke der milch- wirtschaftlichen Buclifülu'ung eine Grundlage gewonnen werden, ^j Der Versuchsgang war folgender: 5 Külie wiu'den demselben in 4 Fütterungs- perioden von je 30 Tagen unterworfen, Periode 1 imd 4 waren die sog. Normalperioden mit gleichen Futten'ationen, in Periode 2 imd 3 wm-de die Hälfte des Heus der Normah-ation diu-ch 2 bzw. 3 Pfd. Haferschrot ersetzt. Die 10 ersten Tage einer jeden Periode (mit Ausnahme der 1.) dienten zur Vor- und Übergangsfüttenmg, und die in den letzten 20 Tagen erhal- tenen Zalüen dienten zm^ Berechnmig der Kesidtate. Die IVIilch einer jeden Kuh wurde morgens und abends gewogen, dann sämtliclie Milch gemischt imd das spez. Gewicht, Trockensubstanz und Fettgehalt der Mischung er- mittelt. Die Futterration (der pro Tag imd Kopf 20 g Salz beigefügt waren) setzte sich in den verscMedenen Perioden folgendermafsen zusammen : 1. Periode 2. Periode 3. Periode 4. Periode kg kg kg kg Wiesenheu 6,0 3,0 3,0 6,0 Haferstroh 2,5 2,5 2,5 2,5 Eüben 5,0 5,0 5,0 5,0 Weizenkleie 2,0 2,0 2,0 2,0 Baumwollsamenkuchen . . 1,0 1,0 1,0 1,0 Haferschrot — 1,0 1,5 — Die botanische Analyse des Heus, von v. Neergaard ausgeführt, gab folgende Haupt-Zusammensetzung: Englisches Raygi-as (Lolium perenne) ^/g, weiche Trespe (Bromus moUis) ^/^g, gemeines Rispengras (Poa tiivialis) i/\2- Daneben fanden sich vereinzelt andere Gräser. Das Heu war unter gün- stigen Bedingungen geerntet. Auf Grund der an anderer Stelle ß) ange- gebenen Analysen der verabreichten Futtermittel berechnet sich der Gehalt an verdaulichen Nährstoffen annähernd "wie folgt : 1) Siehe Centr.-Bl. Agrik. 1884, 13, S. 276. 2) Forsch. Viehh. v. Petersen 1885, S. 368; ref. Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 342. (Mit sachüchen Bemerkungen von B. Tollen s.) 8) S. 652. *) Milchzeit. 1886, 15, S. 425; nach Schlesw.-holstein. landw. Wochenbl. No. 20, 21, S. ?. 6) Vgl. Milchzeit. 1885, 14, No. 18, S. ? (Johannsen'sche Buchführung.) 8) Vgl. diesen Jahresbericht und Band S. 348, 378, 381, 390. E. Milch, Butter, Käse. G07 stickstofFh. Stoffe stickstofffr. Stolle Fett Kollfaser Nährstoff- tg kg kg kg Verhältnisse 1. Periode 1,04 3,06 0,32 1,34 1 : 5,0 2. )) 0,93 2,86 0,36 0,96 1 : 5,1 3. » 0,97 3,09 0,39 0,97 1 : 5,3 4. V 1,04 3,06 0,32 1,34 1 : 5,0 Die täglich ausgeführte Bcstinmmng der ]\[ilchnienge sowie der Trcicrken- substanz und des Fettgehaltes ergab lolgendc Uurchsclinittswerte: Perioden. Anzahl der Tage „ Vorfütterung Hauptfüttenmg „ Yorfüttenmg Hauptfüttenmg . Yorfütterung Hauptfüttenmg 30 10 20 10 20 Milch- menge Trocken- suhstanz- gehalt /o 51,81 49,17|| 47,90 48,34 45,93 11,83 11,80 11,84 11,90 12,02 Fett- ge- halt 0/ /o 3,15 3,12 3,14 3,21 3,24 Produktion von Trocken- substanz kg I Fett kg 6,129 5,802 5,671 5,752 5,521 1,632 1,534 1,504 1,552 1,448 Milch mit 12% Trockensub- stanzgehalt Menge Fett kg I 7o 51,08 48,35 47,26 47,94 46,01 3,19 3,17 3,18 3,24 3,23 10 43,97| 11,84 3,14 5,206 1,381 43,38 3,18 20 42,971 11,87 3,16 5,100 1,358 42,50 3,19 "Wenn man auf Grand dieser Zalüen und unter Berücksichtigimg des Einflusses, welchen die fortschreitende Laktationszeit geübt hat, dann die- jenigen Mengen von Milch, Trockensubstanz mid Fett berechnet, welclie bei einer in allen Perioden gleichbleibenden Füttenmg erzielt worden wären, und vergleicht man ferner die berechneten mit den in Wirklichkeit erhaltenen Erträgen, so gelangt man zm- folgenden Tabelle: (Siehe die TabeUe auf Seite 608.) Die dm-ch Verabreichung von 3 Pfd. Haferschrot an Stelle der 6 Pfd. fehlenden Heus erhaltenen Erti-äge stimmen mit den bereclmeten nahezu überein; es ergiebt sich daher aus dem Versuche die Gleichwertigkeit von 3 Pfd. Haferschrot imd 6 Pfd. Heu. Nach Johannsen entspricht 1 Ge- ^^'ichtsteil Hafer 2 Gewichtsteilen Kleeheu. Der Rücksclüufs , dafs das Hafersclirot einer beliebigen FutteiTation sich ohne Beeinträchtigimg der Milchproduktion ausschalten und durch Wiesen- oder Kleeheu vollständig ersetzen läfst, ist jedoch nicht gestattet, da auf Grand früiierer in Kiel an- gestellter Versuche ^) die spezifische Wirkung des Haferschi'otes auf die IMüchproduktion der Kühe sich schwerlich diu'ch ein anderes Futtermittel in gleicher Art hervonailen läfst. T. Vergleichende Untersuchungen über einige neuere Methoden zur Fettbestimmung der Milch, von Jul. Sebelieu. 2) Der Verfasser hat die Ergebnisse, welche die volumetrische Fettbe- stimmungsmethode von A. Gronau der 3) und der Laktokrit von de Laval ') Vgl. Müchzoit. 1883, No. 46, 47. 3) Landw. Versuchsst. 33, S. 393; ref. Berl. Ber. 1887, 20, S. 146 d. E. S) Milchzeit. 1886, S. 161. Fett- beetimmuD^ in der MUch. 608 Tierproduktion. JF^ w CO h-1 t^ h-1 ^ ^ CD j2_ ■* -* o' p- B CO ö ö g ^ ^ w ^ p o p o o o CD CD ^ p to ^ 1—1 CO h-1 CO ^ 1—1 3, h-i^T3 CD^Ö ä' r-f-' o o CD o CD 1 1^ p CT? CD cn_ 2_ CD CO 1 p ^ ?5 1 CD g 1 CD 1 i-S p CD p CD 5 o o" CD o" h-1 00 h-1 o' CO cn? ^ ^ . 5. 39 , P2 CS jq B- p B' 00 CTi CO CO 00 00 CJI h-1 rf^ rf^ tf^ rf^ t)^ >f^ CD JO Jf=^ Ol ^3 00 Ol 1 I 1 1 1 2-0' I g^? "o ^ "^ t-1 ■üi "o 1 1 1 1 1 00 ^3 ^ o o C3 CD rf^ rf- ri^ rf^ rf^ rfi- Ol o rf^ Ol ty cc w o\ 00 J cc CT» o CO CO CO ~J Cn CO rf- CO 1—1 OD LO tf^ rf^ CO CD rf^ 00 C\D p 1-t o p- p 1 + + 1 1 j o o o o o 1 1 1 1 ( 1+ K 1 ~o o ~o "o "o 1 1 1 1 1 s* (-1 tf^ C5 CO ri^ p _?*?_ ri^ Ol ^ o Ol Ol CJl c^ CJl Cü H CD s et» ,-rf h- ' lO rf^ Ol ^ CD 1 ö'» ^ o Oi to CO Ol h-1 1 1 1 1 1 a 7 o ÜT -J o t— 1 CO S- V 3 s pT cn p\ Ü1 5^ Csi Ci "o h-1 h-1 Ol c:> tr t^ "h-i ~co ■OT "^ "o "bo h-1 "o ~h-i "h-1 -SS ET. o o o o o LO Ol ^3 o CO o CO o to t«;' o o 1-1 LO h-1 CO CD CO CD o o p p crq p oo 1 + + 1 1 1 o o jr> o jr> 1 1 1 1 1 ^ 1 "o o Vi "o ~h-l 1 1 1 1 1 1+ g CJi o " tf=- *- »F^ tfs' s ^ g JN3 ^ i^ -P J<] ^3 1 1 1 1 1 P T e o "ci "bo "to ^ "o 1n3 1 1 1 1 1 CO & ff Cr' o 05 1—1 -J CO ^ S- irh o *- rf^ rf^ rf^ rf^ rfi- Cji "o CD H^ CJI tr p to _co Ci J-J J~J Cß h-1 CO JO h-1 c^ h^ to "ci 'co o "o "co "co "o o "üi "ci "o CD ' 1 .o o CO 1—1 >l^ o Cn CO CO cc o cc p o~ rh fr er? C5 t 1 + + 1 1 1 1+ 1 o _p 1—1 JD _p 1 1 1 1 1 1 CD V "od w "o "cd p CO o ~4 o CO E. Milch, Butter, Käse. G09 liefern, mit denen der ge^^ichtsanal}'lischen. Bestimmungsmotliode verglichen. Die Cronander'sche Metliodo gab im Vergleich zu dem gewichtsanaly- tischen Verfahren dm-chschnittlich um 0,2 <>/o zu niedrige Resultate; die Unterschiede zwischen dem Handlaktokrit und den Gewiclitsanal^-sen über- schritten 0,2 % oder den Wert eines Teilstrichs an diesem Ap])arat nicht; Dampflaktoki-it und Gowiclitsanalysc gaben geringe Differenzen bis höch- stens 0,1 %. T. Über Kindermilch und Säuglings-Ernährung, von F. Soxhlet.') Kinder- Yerfasser sucht die ITberlegenheit der natürlichen Emälu'ung des Säug- lings im wesentlichen dai-in, dafs bei ihrer Anwendimg dem Kinde keim- freie Milch zugeführt AWrd, wälirend bei der Ernälirung des Säuglings mit Kuhmilch diesem eine llilcli verabreicht wird^ welche Gänuigsen-eger und schädliche Organismen enthält iukI sich häufig im Zustiinde bereits begon- nener Zersetzung befindet. Durch Tötxmg oder genügende Abschwächmig dieser Organismen 2) ward man die Unäluüiclikeit der natüiiichen mit der künstlichen Ernährung, wenn auch niclit ganz, so doch der Hauptsache nach aufheben. Da aber eine vollständige Sterilisierung der ]\Iilch schwierig durclizufülu'en und mit Umständlichkeiten verknüpft ist, so ward man im Interesse der Anwendbarkeit und Einbürgerung eines dahin abzielenden Verfalu'cns sich damit begnügen können, wenn das der Sterilisienmg be- kanntlich sehr liaiinäckig widerstehende Milchsäurefennent so weit abge- schwächt ist, dafs sich die jVIilch bei mittlerer Zimmertemperatur 3 — 4 "Wochen olme zu säuren erhält. Dieser Sterilisierungsgi-ad wird erreicht, wenn man die Milch in versclüosscnen Flaschen 35 — 40 Minuten bei der Siedetemperatiu' des Wassers erhitzt. Den Verhältnissen der natürlichen Ernälu-ung analog soU weiter jede einzelne zm- Vei-abreicli\mg bestimmte ^Milchportion bis zur Aufnahme vor Infektion geschützt bleiben. Verfasser hat mm ein solches auf diesen A^oraussetzimgen gegründetes System der Sterilisierung und Verabreichungsweise der Milch ausgearbeitet. Er giebt von demselben eine eingehende Beschreibimg. Ich kann liier auf dieselbe, sowie auf die zahlreichen interessanten Einzelnheiten des Originals leider nm* venveisen. D. Mitteilungen aus dem Laboratorium der Aylesburv-Dairv- ^"'*=''- Company m London, von P. Aieth. ■^j Aus den MitteiUmgen sei folgendes hervorgehoben: (Siehe die TaboUe auf Seite 610.) Es findet also während der Zeit des Transportes imd der Ablieferung für gewöhnlich ein Aufsteigen des Rahmes in so besclu-änktem Mafsstabe statt, dafs dadm-ch die Zusammensetzung der ]\Iilch nicht wesentlich beein- flufst wird. In weit höherem Mafse kann dieses bei dem Gefiieren der Milch eintreten. Es -ftnu-de Milch, welche Eis enthielt, von diesem abge- seiht. In dem einen Falle betrug das Eis nach dem Sclimelzen 1,2 % der ^) Müncliener med. Wocliensehr. 1886, No. 15, S. nicht angegeben. Nach einem am 24. März 188(j im ärztlichen Verein zu München gehaltenen Vortrag. 2) über die Menge derselben vgl. z. B. die mir gerade zufällig vorliegende An- gabe von J. V. Jenfsen (Quelle: dieser Jahresber. 1885, S. 641), der in I ccm ATilch 2 500 000 Spaltpilze zählte. D. E. 3) Milchzeit. 1886, 15, S. 131. Jahresbericht 1886. 39 610 Tierproduktion. 1885 Januar Febmar März April Mai Juni Juli August September Oktober . November Dezember Jahres - Durchsclmitt Zusammensetzung der Milch ^) bei Ankunft der Milch Spez. Gew. Trockens. Fett 0/ u/ 0/ /o 'o /o 1.0324 13,22 3,98 1,0323 13,02 3,84 1.0325 12,80 3,68 1.0323 12,74 3,63 1.0324 12,90 3,77 1,0323 12,88 3,76 1,0319 12,94 3,89 1,0315 13,07 4,11 1,0317 13,25 4,18 1,0323 13,41 4,21 1,0322 13,31 4,14 1,0322 13,12 3,99 1,0322 13,06 3,93 Probe entnommen wälirend der Ablieferung Trockensubst, /o 13,1 12,8 12,7 12,6 12,8 12,8 12,8 13,0 13,2 13,3 13,1 12,9 12,93 gesamten Milchmenge, in einem anderen Falle wmxle das Verhältnis nicht festgestellt. Die Analyse der verscliiedenen Flüssigkeiten gab folgende Werte : Zusammensetzung teilweise gefrorener Milch Flüssiger Teil I. Geschmolzenes Eis Flüssiger Teü n. Geschmolzenes Eis Wasser .... Fett Protein .... Zucker .... Asche .... Spez. Gewicht 86,72 4,11 3,56 4,87 0,74 1,0320 19,63 2,40 2,40 3,05 0,52 1,0245 86,86 4,08 3,46 4,90 0,70 90,46 3,18 2,67 3,19 0,50 Das aufgetaute Eis hat also einen liüheren Wassergehalt als normale lyiilch. Die diu-chschnittliche Zusammensetzimg der Milch in den verscliie- denen Monaten zeigt im Oktober den höchsten Wert. 1564 Raluni)roben wurden in Proben, welche vor dem Aussonden und wälirend der Abliefe- rung von den dazu angestellten InsjDektoren genommen wurden, analysiert mit folgendem Ergebnis: (Siehe die TabeUe auf Seite 611.) Der Fettgehalt der separierten Magennilch (110 Proben) schwankte mit ganz wenigen Ausnahmen zwischen 0,2 und 0,5 % (Dänische Zentri- fugen, System Burmeister u. AVain); von 45 Butterniilchproben enthielten nur 15 weniger als 1 O/^ Fett, 21 1—2 % und 9 über 2 %. Die Zusammensetzung der Butter war folgende: Fett . . 78,05—89,30 Dm-chschnitt 85,85 o/o AVasser . 8,17—17,25 „ 12,45 „ Protein . 0,28— 2,17 „ 1,04 „ Asche . . 0,07— 2,53 „ 0,66 „ ') Die Zahlen sind das Ergebnis der Analyse von 3879 Proben. E. Milch, Butter, Käse. 611 Fettgehalt des Rahmes Probe entnommen 1885 vor dem Aussenden während der Ablieferung /o /o Januar 35,9 36,0 Februar 37,8 37,8 März 37,1 37,0 April 37,9 37,8 Mai 40,0 39,6 Juni 41,9 41,1 Juli 42,8 43,1 August 45,2 45,8 September .... 47,8 48,3 Oktober 48,4 49,1 November 51,1 50,0 Dezember 44,6 44,4 Jahres -Durchschnitt . 42,5 ' 42,5 Die Menge der unlöslichen Fettsäuren in reinem Butterfett schwankte zwischen 87,17—88,85% und betrug im Durchsclmitt 88,08 o/q. Eine zum Vergleich analysierte Probe von Oleomargarinbutter hatte folgende Zu- sammensetzimg Fett 84,99 % Wasser 10,93 „ Protein 1,14 „ Asche 2,94 „ Unlösliche Fettsäuren . . 95,37 „ T. Verbreitung ansteckender Krankheiten durch Milch, von P. Yieth. 1) Verfasser rät auf Gi-und seiner Erfahrungen zm- gröfsten Vorsicht; er empfiehlt Unschädlichmachen der Keime durch Aufkochen. T. Untersuchungen über die Einwirkung von frischen und von getrockneten Biertrebern auf die Milchsekretion des Kindes, von B. Weitzmann. 2) Bei den grofsen Vorzügen, welche getrocknete Biei-treber vor frischen auszeichnen (keine Lagerungsverluste, um 80 ^Iq verminderte Transport- kosten, keine übermäfsige Wasserzufuhr bei der Füttenuig, grofse Haltbar- keit u. s. w.), war es wichtig, die Nälu-wirkimg derselben zu prüfen. Ver- fasser hat dies bei Milch%äeh gethan. Vergleichsweise wm-den auch frische Treber verabreicht. Die Analysen des Verfütterten stehen in der Zusam- menstellimg S. 389 dieses Jalu-esberichtes und Bandes. Für die Versuche A\nn-den die Angler Kühe benutzt. Sie erhielten niedrig bemessene Futter- mengen (1 kg verdaidiches Eiweifs und 5,75 kg verdauliche stickstofffreie Stoffe auf 500 kg Lebendgewicht), da Verfasser der Meinung war, dafs sich 1) Milchzeit. 1886, 15, S. 569. 2) Ver.-Bl. land-u. forstw. Hauptver. Hannover 1886, 39, S. 173; daselbst nach den Berichten des landw. Instituts der Universität Halle (Näheres nicht angegeben). Auch I. D. Siehe S. 389 dieses Jahresberichtes und Bandes; hier nach Centr.-Bl. Agrik. 1886, 15, S. 469. 39* Verbreitung' anstecken- der Krank- heiten durch Milch. Einwirkung von Bier- trebern auf die Milch- sekretion. 612 Tierproduktion. bei knappen, zur höchsten Leistungsfähigkeit unzureichenden Futtergaben Vercänderungen im Futter auch rascher im Milchertrage bemerklich machen würden. Der Vergleich Avnrde in der Weise vorgenommen, dafs bei gleichen Nälirstoffmengen der jeweiligen Futtergabe die Trockensubstanzmengen der zu vergleichenden Futtermittel durch einander ersetzt Aviu'den. Die Futtermengen betrugen am Tag und füi- 500 kg Lebendgemcht : (Siehe die Tabelle auf Seite 613.) Die Milcherti'äge, sowie die Melu'erträge an j\Iilch über die Normal- menge (imter Berücksichtigung der durch das Yorsclireiten der Laktations- zeit bedingten natih-lichen jVIüchabnahme) stellen sich wie folgt: No. des Ver- suches Wirklich gefundene Milchmenge für den Tag von Kuh No. n kg m kg Mehrertrag an Milch über die berechnete Normalmenge für den Tag bei Kuh No. I kg n kg m kg I n m IV V VI vn vin JX X XI 9,214 9,466 8,353 8,829 7,024 6,609 5,165 1,375 0,848 16,825 16,630 15,040 14,204 13,757 12,291 10,279 9,493 8,448 7,001 4,299 15,117 14,650 + 0,761 + 0,623 + 1,990 + 1,075 + 1,550 + 1,463 + 1,463 + 0,488 + 0,208 + 0,567 + 1,316 + 1,046 + 0,856 + 1,256 + 1,416 + 1,506 + 1,444 Aus diesen Zalüen imd der Analyse der Milch ') kommt Verfasser zu dem Sclilusse, dafs die frischen Biertreber sowoM als die ti'ockenen sehr günstig auf die Mlchsekretion einwirken. Quantität und Quaütät ge- winnen. Bei der Steigerung der stickstoffhaltigen Stoffe im Futter über 1 kg für 500 kg Lebendgewicht zeigte sich kein woi-tschaftlicher Nutzen. Die Futtergabe für trockene Treber läfst sich olme Gefalu' auf 6 kg er- höhen. D. Analyse von Kumys, von H. W. Wiley. ^) 8 Proben Kumys aus Kuhmilch ergaben im Mttel: Kolüensäure 0,83 % Säure (als Milchsäm-e bezw.) . 0,47 „ Alkohol 0,76 „ Eiweifsstoffe 2,56 „ Fett 2,08 „ Milchzucker 4,38 „ Wasser 89,32 „ D. ») In meiner Quelle (und der des Eeferentea vom Centr.-Bl. Agrik.) nicht an- gegeben. D. 2) Amcric. Chem. Journ. 1886, 8, S. 200; ref. nach Berl. Ber. 1886, 19, S. 713. E. Milch, Butter, Käse. 013 o CO o CO o CO o CO o CO o CO o CO o CO o o CO o 16" 10 10 (M O O o o c^ o o" o o 00~ 00 CO CO 1 (M CO 0 0 0 0 1—1 10 CO (M (M (M OJ "811 bO tiaqnjazn^ ^ ^ ;= ^ Ä -n 00 CO co' 10 10 1,5 1 1 0^ T-T 10 r-T 10 10^ 10 10 10 10^ 10 10 10 \o 10 10 0 kO 10 10 10 10 10 iC fco 6ß tß CO tß P3 fcc OJJ ^ M >