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Kenntniß bringe. ITJnm Laufe dieſes Jahres fanden nur vier allgemeine Verſammlungen en, und 4 a wurden folgende Vorträge gehalten. A ueber das Leben der Pflanzen und uͤber die Bedeutung, welche dieſes Leben bei N | Indiern und bei allen aͤltern Suͤdaſiaten gewonnen hat, vom Herrn Prof. Dr. Henſchel. ie Lebensbeſchreibung des Naturforſchers Michael Adamſon nach Cuviers Denk⸗ ſchrift, vom Herrn Prof. Dr. Müller. “2, 18 1 * 5 | 4 — ; 5 5 I ö | 1 ; N 0 5 * a > * — 4 — | * 1 Statiſtiſche Notizen uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand des Buchhandels in merkanti⸗ liſcher Hiuſicht, vom Herrn Prof. Dr. Weber. f Ueber Vielwiſſerei und uͤber Zerſpaltung des Wiſſens, vom Herrn Prof. Dr. Lich⸗ tenſtaͤdt. ö N \ Ueber das Vorſchreiten des wechſelſeitigen Unterrichts in Dänemark, nach einem uns vom Herrn von Abrahamſon in Copenhagen mitgetheilten Berichte, vom Praͤſes der Ge: ſellſchaft, Herrn Baron von Stein. 5 . Ueber die Staats- und Kirchenverhaͤltniſſe Polens unter den ſaͤchſiſchen Königen, vom Herrn Conſiſtorial-Rathe Menzel. 8 \ Endlich die heute vom Herrn Prof. Dr. Lichtenſtaͤdt mitgetheilten Nachrichten, aus dem Leben der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder der Geſellſchaft. Ueber die Arbeiten der naturwiſſenſchaftlichen Section hat ihr Secretair, Herr Prof. Dr. Müller, folgenden vorläufigen Bericht eingeſandt. ö Die naturwiſſenſchaftliche Section hat auch in dem verfloſſenen Jahre ihre beſtimm⸗ ten Verſammlungen gehalten. Die, theils eigene, theils fremde Anſichten, Beobachtun⸗ gen und Entdeckungen betreffende Vorträge, beſchaͤftigten ſich mit faſt allen Gebieten der empiriſchen und ſpeculativen Naturforſchung, wie auch mit der Geſchichte einzelner Lehren der Phyſik und Chemie. Geologie, Meteorologie, animaliſche und vegetabiliſche Phyſio⸗ logie wurden beruͤckſichtigt, aber die meiften Verhandlungen betrafen ſpecielle Unterſuchun⸗ Be gen der einfachen Stoffe, der Imponderabilien, des Reductions-Prozeſſes der Metalle und des Verhaͤltniſſes des Chemismus zur Electricitaͤt und zum Galvanismus; und ob ſie zwar oft durch erperimentale Darſtellung merkwuͤrdiger Erſcheinungen ſehr intereſſant ge⸗ macht wurden, ſo waren dieſe Gegenſtaͤnde doch nur fuͤr die Wenigen, die ſich mit ihnen beſchaͤftigen, einladend, und daher wurden die meiſten Verſammlungen auch nicht ſehr zahlreich beſucht. Die Section hat mithin in dieſem Jahre weniger auf Gewinnung an Theilnehmern und Freunden im Publiko, deſtomehr aber auf bedeutende Fortſchritte ein⸗ zelner Theile der Naturwiſſenſchaften hingewirkt. Die Mitglieder, welche Vortraͤge und Mittheilungen theils ſchriftlich, theils muͤndlich gehalten, oder eingeſchickt haben, waren folgende: — Chemiker Duflos, Prof. Fiſcher, Prof. Frankenheim, Dr. Goͤppert, Dr. Hollunder, Oberſt v. Lebauld de Nans, Mechanikus Pinzger, Prof. Purkinje, Prof. Runge, Prof. Steffens; — Apotheker Beilſchmidt in Ohlau, Carl Bieling in Braunſchweig, Prof. Feld in Braunsberg, Apotheker Hausleutner in Reichenbach, Prof. Hallaſchka in Prag, privatiſirender Gelehr⸗ ter Jurrende in Bruͤnn, Baron von Kottwitz in Nimptſch, Apoth. Lehmann iu Creutzburg, Paſtor Leupold in Klein-Kniegnitz, Dr. Schmidt in Warmbrunn, Hüften = Infpector Schneider in Opatow, Prof. Schuͤbler in Tuͤbingen, und der Garniſon-Prediger Dr. Winkler in Altenburg. 5 — „ 1 Das Naͤhere enthaͤlt der in der letzten Verſammlung der Section vom Sekretair ab⸗ . geſtattete Jahresbericht, welcher mit dieſer Ueberſicht zur allgemeinen Kenntniß kommen 4 s B Hast Ueber die Thaͤtigkeit der technifchen Section hat Hr. Prof. Dr. Muͤller, als Se⸗ 1 . derſelben, folgenden Bericht mitgetheilt: * Die fuͤr jeden Monat beſtimmten zwei offentlichen Verſammlungen der tech niſ chen Section, haben mit Ausſchluß der Zeit während der Kunſtausſtellung und der Sommer— ferien, auch in dieſem Jahre regelmaͤßig ſtattgefunden, und ſind ſehr zahlreich von Ge⸗ werbtreibenden aller Art beſucht worden. Die in ihnen vorgekommenen Vorträge erläus terten allgemein faßliche, und für jeden Wißbegierigen intereſſante Grundſaͤtze der Natur und Technik, — dienten zur Mittheilung von einzelnen Ideen, Erfahrungen und Beobach⸗ tungen, welche das Nachdenken und den Erfindungsgeiſt anzuregen beſtimmt waren, ſie brachten die neueren Verbeſſerungen und Entdeckungen in den techniſchen Gewerben zur Sprache, auch beſchaͤftigten fie ſich mit den Beduͤrfniſſen und den Uebelſtaͤnden der Com⸗ mune, oder mit einzelnen Klaſſen von Arbeitern, und mit der Art, wie fie zu vermindern, * oder zu beſeitigen ſeyn duͤrften. N Um das Geſchaͤft der Beſorgung zweckmaͤßiger Mittheilungen und ſowohl allgemein, 1 als ſeciel belehrender Vortraͤge in dieſen Verſammlungen zu erleichtern und zu ſichern, hat die Section beſchloſſen, daß jährlich zur dreimonatlichen Uebernahme dieſer Verpflich⸗ tung drei Mitglieder gewählt worden; die diesmalige Wahl fiel auf Hrn. Prof. Fiſcher, Geh. Commerzienrath Oelsner und Prof. Runge, und zur Leitung der übrigen An- gelegenheiten der Section iſt ein Vorſtand angeordnet worden, der gegenwaͤrtig aus dem Hrn. Prof. Fiſcher, Hrn. Geh. Regier. Rath von Kraker, und dem Secretair der | Section, Hrn. Prof. Dr. Müller, befteht, 5 Die von mehreren Mitgliedern angekuͤndigten unentgeldlichen Ehre äh in de; 1 Mathematik, Mechanik und Naturwiſſenſchaften fuͤr Techniker, haben mit Ausnahme der 1 Unterweiſungen des Hrn. Magiſter Muͤcke im Handzeichnen, (die unausgeſetzt fortdauern und zahlreich beſucht werden) wegen verſchiedenen Hinderniſſen und beſonders wegen Man⸗ = gel an Modellen, und einem für experimental practiſchen Unterricht in der Phyſik und Che- 5 . ſchicklichen Lokal, nicht gehalten werden koͤnnen. Da der ſich hier gebildete Gewerb⸗ erein, die Miethung eines ſolchen Lokals aus feinem Fond für Fünftiges Jahr bewerkſtel . a ligen wird, ſo iſt nun auch zu der Anſchaffung benoͤthigter chemſſcher und phyſikaliſcher Apparate und Inſtrumente, wozu ein hohes Miniſterium des Innern ſchon laͤngſt 458 Rt. der Section gnaͤdigſt geſchenkt hat, geſchritten, und deren Beſtellung und ee den Hrn. Prof. Fiſ cher und Prof. Runge aufgetragen worden. Die von einem hohen Miniſterium der geiſtlichen Angelegenheiten un des fentlichen 993 mae ꝛc. cal in Men Jahre gütigft bewilligten 40 Rthlr. find der Beſtimmung — a — "5 — ge sh BEN + Re - gemäß, zur Fortſetzung . Beitfepiften und zum Ankaufe techniſcher Werke ver⸗ wandt worden, ſo daß nun der Anfang einer Weihe ae fuͤr Gewerbtreibende ee 6 den iſt. Mit dem Mangel an nothwendiger Unterſtuͤtzung und andern Hinderniſſen kaͤmpfend, verfolgt, wenn gleich langſam, doch unausgeſetzt die Section ihre gemeinnützigen Zwecke. Das Nähere über ihre Bemühungen und Arbeiten, und die Namen derer, die in den Ver⸗ ſammlungen Abhandlungen und Mittheilungen vortrugen, enthält der im Druck erfchei- nende Jahresbericht des Secretairs, und nur ſo viel muß noch nachtraͤglich berichtet wer⸗ den, daß ſo eben ein Reſcript des hohen Miniſteriums des Innern angelangt iſt, wodurch der techniſchen Section 100 Rthlr. zu Verſuchen zu den face Hemm und phyſi⸗ kaliſchen Vorleſungen bewilligt worden ſind. Vom Hrn. Prof. Dr. Henſchel, als Secretair der botanischen Section, ift fol⸗ gender Bericht über die Arbeiten der genannten Section eingegangen, Die Thaͤtigkeit der botaniſchen Section hat ſich Vergleichungsweiſe gegen das vor⸗ verfloſſene Jahr, im eben verfloſſenen vermehrt, da in dieſem achtzehn Sitzungen derſelben ſtattgefunden haben, waͤhrend in jenem nur dreizehn gehalten wurden. Die Mitglieder, die ihr fruͤherhin die Fruͤchte ihrer Studien gegoͤnnt haben, wollten auch in dieſem Jahre ſie ihr nicht entziehen: die Verſammlungen ſind daher an mitgetheilten neuen Gegen⸗ ſtaͤnden nicht arm, in ihrem geiſtigen Verkehre lebhaft, und wie immer, ihrem Ton und Charakter nach, freundlich und geſellig geweſen. Mit beſonderem Danke iſt die Mitthei⸗ lung von fortgeſetzten Unterſuchungen über die ſchleſiſchen Gewaͤchſe durch Hrn. Oberleh⸗ rer Wimmer, von Beobachtungen über den Einfluß aͤußerer Einwirkungen auf die Ve⸗ getation von Hrn, Privatdoc. Dr. Goͤppert und Prof! Dr. Muͤllerz die Bekannt⸗ machung neuer phytotomiſcher und phyſiologiſcher Entdeckungen von großer Bedeutſam⸗ keit durch die H. H. Prof. Dr. Purkinje und Runge unter anderen vorgekommenen Gegenſtänden bemerkt worden: und es ſind ſomit aus der Mitte der Sektion Forſchungen hervorgetreten, die nicht allein zur naͤheren Kenntniß des Vaterlands beyzutragen, ſon⸗ | dern auch uber den Kreis dieſer Kenntniß hinaus, weiter ins Gebiet der botaniſchen Wiſſen⸗ ſchaft mit Nutzen einzugreifen verſprechen. Da die bisher uͤblich geweſene Abfaſſung von monatlichen Buͤlletins, um Colliſionen zu vermeiden, unterblieb, ſo hat der Sekre⸗ | tair der Section ſich vorbehalten, in dem diesmaligen allgemeinen Jahresbericht etwas ausführlicher über die ſtattgehabten botanif chen Verhandlungen der Sektion zu referiren. Der Bericht uͤber die Arbeiten der entomologiſchen Section, welchen! der Secretair derſelben, Hr. Prof. Dr. Gravenhorſt, eingeſandt hat, lautet wortlich: 12 Die Mitglieder der entomologiſchen Section haben in dieſem Jahre ununterbrochen ihre wöchentlichen Verſammlungen gehalten, und ſich darin die Reſultate ihrer Forſchun⸗ gen und Entdeckungen mitgetheilt, welche, in Hinſicht der a und Mannigfaltigkeit, aF gegen die der deep Jahre zurückgeblieben ſind. Vorzuͤglich haben die ie Hrn. Schilling, Schummel und Klopſch die entomologiſche Fauna Schleſiens mit manchen neuen Entdeckungen bereichert, und die Naturgeſchichte mehrerer Inſektenar⸗ x ten, deren Lebensweiſe bisher noch nicht vollſtaͤndig bekannt war, aufgehellt. Am Mei⸗ ſten iſt in den Ordnungen der Coleoptera, Hymenoptera und Diptera geſchehen, doch iſt auch keine der uͤbrigen Ordnungen ganz unberuͤckſichtigt geblieben: ſo hat z. B. Herr 18 chummel bloß in der Gegend um Breslau 16 Arten von Waſſerjungfern, aus der Un⸗ tergattung Agrion mit ungefaͤrbten Flügeln entdeckt, da man bisher in ganz Europa noch nicht ſo viele dieſer Arten kannte. Auch einige auswaͤrtige Mitglieder haben die Section in ihrem Zwecke, der hauptſaͤchlich auf die vaterlaͤndiſche Entomologie gerichtet iſt, zu unterſtuͤtzen die Guͤte gehabt: Herr Lehrer Kelch zu Ratibor ſchickte eine bedeu⸗ tende Menge dort geſammelter Inſekten, beſonders aus den. Ordnungen der Kaͤfer und f Schmetterlinge, zur Kenntnißnahme ein. Herr Stadtrichter Hartlieb in Militſch berich— tete, daß der ſonſt bei uns ſeltene Cerambyx alpinus in dortiger Gegend nicht gar ſel⸗ ten an Buchen vorgekommen ſeyn ſolle; Herr Studioſus Medicinaͤ Stannius hielt einen Vortrag über verſchiedene Fliegenlarven und deren ſcheinbare Selbſterzeugung in Pilzen. i In allen dieſen, wie auch zum Theil noch in ihren 5 0 Arbeiten, beſitzt die Sek⸗ tion einen hinlänglichen Stoff, um bald ein zweites Heft ihrer entomologiſchen Beytraͤge erſcheinen zu laſſen, nachdem das erſte, bereits in dieſem Jahre erſchienen und von dem porgeſetzten hohen Miniſterium mit fo wohlwollenden Beifalle aufgenommen worden iſt, daß die Sektion dadurch zu deſto eifrigerer Fortſetzung deſſelben ſich aufgemuntert fuͤhlt, iundl: da das hohe! Miniſterium die Gnade gehabt hat, ar auf eine thaͤtige Antenitaang eſes Unternehmens Hoffnung zu machen. Ueber die Wirkſamkeit der mediciniſchen Section hat der Secretair derſelben, Herr Prof. Dr. Lichtenſtaͤdt, hier folgende Nachricht mitgetheilt. Die mediziniſche Section verſammelte ſich auch in dieſem Jahre regelmaͤßig an jedem 1 nahme war nicht gering, jedoch noch nicht ſo bedeutend, um den hin und wieder laut ge⸗ 9 wordenen Wunſch, haͤufigere Verſammlungen zu halten, in Erfüllung ſetzen zu koͤnnen. Ueber den Inhalt der Verſammlungen wird der Spezialbericht naͤhere Auskunft geben; je⸗ 1 doch kann ſo viel hier bemerkt werden, daß die anatomiſche, chirurgiſche und geburtshuͤlf⸗ 5 liche Seite unſerer Verhandlungen reicher geweſen iſt, als ſonſt, und daß eben dadurch Denſelben ein deſto groͤßerer Reiz mitgetheilt worden iſt. Einer der Hauptzwecke, dieſer | keineswegs auf bloße Belehrung hinſtrebenden Section: Vereinigung des aͤrztlichen Per⸗ ſonals zu einem harmoniſchen und ſich wechſelſeitig fordernden Ganzen, iſt bis jetzt 1 N ſehr unvollkommen erfuͤllt worden, theils weil viele Mitglieder nicht in dieſen Zweck eingin⸗ gen und ſich auch nicht haͤufig genug zu den Verſammlungen einfanden, theils weil viele Aerzte und Wundaͤrzte der Stadt noch nicht unſerem Verein en aaa literari⸗ erſten Freitage der einzelnen Monate und überdieß noch einmal außerordentlich. Die Theil⸗ . — 8 — Ihe Thaͤtigkeit, in Beziehung auf die neuen Breslauer Sammlungen, kann nicht cher fott⸗ | geſetzt werden, als nach Ermittelung des erfolgten Abſatzes; jedoch thut dies der Section keinen Eintrag, da ſchnelle Fortſetzung ganz außer dem Plane lag. Viele ſchriftliche Be⸗ weiſe, welche dem Secretair von mehrern Seiten zugekommen ſind, zeigen das Steigen der öffentiichen Achtung für die Beſtrebungen dieſes Vereins. Einen ausführlichen Ber richt behält fich der Secretair dieſer Section vor, durch den Druck bekannt zu machen. Der vom Secretair der oͤkonomiſchen Section, Hrn. Prof. Dr. Weber, über die Arbeiten der genannten Section eingeſandte Bericht, lautet: Die oͤkonomiſche Section hat im Laufe des Jahres 7 Sitzungen gehalten, die; wenn auch nicht ſehr zahlreich, doch meiſtentheils beſſer, als fruͤherhin, beſucht waren. In den⸗ jelben hat es an intereſſanter Unterhaltung und Mittheilung über oͤkonomiſche Gegenſtaͤnde, über Feld⸗, Futter-, Wieſenbau, Viehzucht und beſonders Schafzucht ꝛc. nicht gefehlt, und geben darüber die Berichte über die, in dieſen Sitzungen gepflogenen Verhandlungen ſelbſt, wie ſie ſich in dem erſten Jahrgange, der von dem Secretair der Section redigirten, und in Gemeinſchaft mit dem Herrn Amtsrath Block zu Schirau und Herrn Kammerrath Plathner zu Kloſter Camenz herausgegebenen, Schleſiſchen eee, chen Monatſchrift mitgetheilt finden, naͤheren und genaueren Ausweis. An neuen Modellen und Inſtrumenten wurden 1) der Weinrichſche Apparat zur Bereitung der Kartoffelſtärke, zur Syrupbereitung, aus Hofrechtenbach bei Wetzlar, 2) die Schubarthſche Flachsbrech-, . Schwing- und Bearbeis tungs-Maſchine, ferner 3) der Podometer, oder Hufmeſſer des Herrn s Shierarztes Nüsken in Minden, und 4) der, auf Beſtellung des Herrn Geheimen Ober⸗ „Finanzraths von Prittwitz in : Ober: Schlefien vom Herrn Univerſitaͤts-Mechanikus Pinzger allhier ſehr ſauber und gut gearbeitete, Regnierſche Kraftmeſſer, ingleichen 5) das, von Herrn Amtmann Rimann zu Wederau zur Ausſtellung hieher geſandte Modell einer ſehr einfachen Roß-Tret⸗ Mühle z um Mahlen a ‚Bee ten des Getreide, vorgezeigt. Wollproben wurden mehrere Male und von vorzüglicher Qualität, aus Schle⸗ ſien, dem Oeſtreichiſchen und aus Sachſen vorgewieſen, und durch die Guͤte des n Kaufmann Clauß in Pirna in Sachſen, beſitzt die Geſellſchaft, als Eigenthum, ein hoͤchſt intereſſantes Wollkabinet von 60 Proben Wolle aus einigen 40 verſchie⸗ denen, deutſchen, europäfſchen, und auch außereuropaͤiſchen Laͤndern, in einem eleganten Käſtchen, ſo wie eine, eben ſo nett und ſauber eingerichtete Sammlung von ver⸗ ſchiedenen Wollproben ee der Bezeichnungen des verſchiedenen b 9 — 2 * | Baues und w Stapels, und namentlich duch der verſchiedenen Fehler der Wolle, nebſt einer . von langen Kammwollproben. g | Von Cartoffelſ yrup und Staͤrke aus Hofrechtenbach bey Wetzlar, und vom | 15 auch. aus Conrads walde in Schleſien wurden ebenfalls Proben vorgezeigt. 0 An Gef chenken erhaͤlt die Section von auswärtigen Geſellſchaften alljährlich meh: rere literariſche Erzeugniſſe, namentlich: die Schriften und Verhandlungen der oͤkonomi⸗ ſchen Geſellſchaft im Königreich Sachſen zu Dresden in 6 Exemplaren, die Verhandlun⸗ gen des Berliner Gartenbau⸗Vereins, das Neue Wochenblatt des Landwirthſchaftlichen Vereins in Bayern zu München, die Verhandlungen der oͤkonomiſchen Geſellſchaft in Jauer, das Monatsblatt der oͤkonomiſchen Geſellſchaft in Potsdam, die landwirthſchaft— liche Zeitung des Churheſſiſchen landwirthſchaftlichen Vereins zu Caſſel ꝛc., und entledigt ſich des Dankes durch Ueberſendung eines Exemplars der oben gedachten Schleſiſchen land⸗ wirthſchaftlichen Monatſchrift an die Geſellſchaften zu Dresden, Jauer, München, Gaffel und Prag, wovon 2, nebſt einem Exemplar derſelben fuͤr die Bibliothek der Geſellſchaft, der Secretair der Section unentgeltlich liefert. Auch iſt uͤber e Schuß ante mit mas, dieſer Geſellſ chaften correſpondirt worden. Der Hr. Diaconus Berndt ſandte als Secretair der paͤdagogiſchen Section fol⸗ genden, die Wirkſamkeit der genannten Section betreffenden, Bericht ein. ö Die Thaͤtigkeit der ꝛc. Sect. hat auch in dieſem Jahre abermals zugenommen; theils hinſichtlich der groͤßern Zahl der gehaltenen Verſammlungen — 1827 wurden deren 6, 1828. 9, 1829. 10 gehalten —z theils durch vermehrte Mitglieder — es traten der Section die HH. Elementarlehrer Otto und Cantor Siegert bei —z; theils endlich durch reges Leben und erſprießlichere Leiſtungen in den Verſammlungen fi elöſt. Die im vorigen Jahre begonnene Sammlung ſchleſäſcher Schulſchriften | hat ſich von 17 Nummern auf 107 vermehrt durch Geſchenke von den HH. Diak. Berndt, Dr. Kuͤſtner, Prof. Dr. 5 Rector ee Elementarlehrer Schoͤnfelder | und Gymnaſiallehrer Tobiſch II. 5 Viel befchäftigte die Section ein angenommener Vorſchlag des H. Rector Reiche: ein Verzeichniß brauchbarer und erlaubbarer Jugendſchriften zu fam- meln. Wenn dies Verzeichniß binnen Jahresfriſt kaum nur erſt begonnen hat: ſo iſt deſſen raſchere Foͤrderung doch in dem kuͤnftigen Jahre zu erwarten. Es galt zuvoͤrderſt, uͤber das Ziel und den Umfang der Aufgabe, welche die Section uͤbernommen, ins Reine zu kommen, und die Seekion hat in ſolchen Berathungen en deutſchen Charakter nicht ene em Als Beiträge zu dieſem Gegerſtande dienen gewiſſermaßen die Mittheilun⸗ gen aus und über. Hientzſchs Eutonia, eine viel verſprechende muſikaliſche Zeitſchrift 2 — Koͤrbers Leben von Balſam — Grundſaͤtze der Maͤdchenerziehung von A. Teſchner, einem ſehr trefflichen Werke, und vornehmlich uͤber Dinters Schullehrerbibel eine Berathung, die, von H. CR. Menzel in Antrag gebracht, zwar nicht zum Ziele führte, aber doch ſo viel ergab, daß Dinter dem Schullehrerſtande ein vorzuͤgliches Huͤlfsmittel in die Hand ge⸗ geben, wenn er gleich an manchen Stellen nicht hinlaͤnglich beftimmte und entfchiedene Er⸗ Elärungen gegeben zu haben ſcheint. Lieb gewonnen mußte Dinter uͤbrigens der Section werden, theils durch die muͤndlichen Mittheilungen des H. Inſpector Dr. Francolm, der mit ihm in Koͤnigs⸗ berg in freundſchaftlicher Beruͤhrung ſtand, theils durch Vorleſung deer; Wü aus Dinters Leben durch den Secretair. Nicht minder belehrend waren die muͤndlichen Mittheilungen des H. Dr. Neumann uͤber die Univerſitaͤten Oxford und Cambridge, da der Mittheiler je Ge⸗ ſehenes darſtellte. Erwaͤgende Pruͤfung ſchien ein Aufſatz im Hesperus (1829 S. 92. 99. 100) über das ſinkende Anſehen mancher Gymnafien und Gymnaſiallehrer, vor⸗ geleſen von Diak. Berndt zu verdienen; denn der ungenannte Verfaſſer gab als Urſachen jenes ſinkenden Anſehens an: die einſeitige Duͤnkelhaftigkeit der Filologen, die auf Reli⸗ gion keinen Werth legen, das ihnen entgegen geſetzte Streben der geiſtlichen Eforen und die Unvernunft der Aeltern, die nur das gelehrte Soͤhnlein vergoͤttern. Zur Schul zucht lieferte H. Inſpector Dr. Francolm zwei Vortraͤge: in dem einen ſtellte er Betrachtungen uͤber die Ehre als Mittel der Disciplin in Buͤrgerſchulen an, und erklärte ſich nicht mit denen uͤbereinſtimmend, welche die Ehre als das einzige Erzie⸗ hungsmittel betrachtet wiſſen wollen. In dem zweiten warf er die Frage auf, wie ſich der Lehrer zu verhalten habe, wenn Diebſtaͤhle von Schuͤlern in der Klaſſe veruͤbt werden. Man muͤſſe — ſo lautete die Antwort — die Entdeckung des kleinen Diebes der ganzen Klaſſe zur Ehrenſache machen, den Entdeckten aus der Schule entfernen, doch alle eline liche Einſchreitung vermeiden. Gruͤndlichen Religionsunterricht ſetzte voraus eine herzlich e Rede des H. Rector Reiche zur Vorbereitung der Primaner auf die Feier des heil. Abends. males, durch welche denſelben die Religion als der freundliche Engel, der allein den Men⸗ ſchen durch das dunkle Leben ſicher zu fuͤhren im Stande iſt, dargeſtellt wurde. R: Die Frage: Warum hat man die Geſchichte unter die Hauptgegenſtaͤnde des Une 5 terrichts aufgenommen, und in wie fern kann der Unterricht in derfelben die Bildung des Geiſtes und Gemuͤthes befoͤrdern? beantwortete H. Rector Reiche damit, daß er zeigte, wie die Geſchichte eben ſo den Menſchen bildet, wie die Erfahrung; ja noch mehr, indem fie nehmlich großartige Begebenheiten als ein geſchloſſenes Ganze darſtellt ohne das flör rende Beiwerk, welches jede Gegenwart hat, die RE verdrängt; edle 1 er⸗ 4 * diegoͤttliche Weltregierung bezeugt. ** H. Elementarlehrer Otto ſtellte die Beſchaffenheit des wahren Volksliedes und deſſen vorzuͤglichſte Entwickelungsperioden dar, wobei er der Urſachen gedachte, aus welchen das Volkslied i in unſerer Zeit nicht gedeiht, da unſere Erziehungs- und Lebens⸗ weiſe zu Eünftlich, mithin naturwidrig, ie als daß die Singeluſt ſich entwickeln und offenbaren koͤnne. f Warum der Unterricht i in der franzoͤſiſchen Sprache auf Gymnaſien und aͤhn⸗ lichen Unterrichtsanſtalten im Ganzen wenig leiſte, ſuchte Diafonus Berndt zu zeigen, und die Urſachen (unfaͤhige Lehrer, ſchlechte Methode) dar zu legen. Eine Geſchichte der pädagogiſchen Section von ihrem Beginnen (Iten Mai 1809) bis Ende 1828 gab Diakonus Berndt. Nur ſo viel gehoͤrt aus derſelben hieher, daß waͤhrend dieſer Zeit 88 Verſammlungen gehalten, 7 Secretairs gewaͤhlt wurden, und 54 Mitglieder Theil nahmen, deren 7 durch den Tod abgerufen, und 1822 ausgeſchieden ſind. Ueber die Verhandlungen der hiſtoriſchen Section hat der Secretair derſelben, Herr Conſiſtorial⸗ Rath Menzel, den woͤrtlich hier folgenden Bericht mitgetheilt. In der hiſtoriſchen Section 8 im Jahre 1829 nachſtehende Vorträge gehalten worden. Am 5. Februar: Ueber die Verhandlungen, welche die evangeliſchen Schleſier von ! 1632 bis 1635 in Dresden als Einleitungen zu dem nachmals in Prag geſchloſſenen Frie⸗ densvertrage behufs der Sicherſtellung 14 5 Religions⸗Freiheit geführt 1 Vom Herrn Prof. N N Am 2. Maͤrz: ueber altdeutſche Sitten und Gebraͤuche im 13ten Jahrhundert, welche aus den Lohengrin und andern gleichzeitigen Dichtungen zu entnehmen ſind. 1 Vom Herrn Prof. Kuniſch. 8 Am 10. May: Ueber die Gefangennehmung des Landgrafen Philipp von Heſſen, nach feiner Unterwerfung und Abbitte, im Verhältniß zu der, mit dem Kaiſer Karl V. in Fr abgeſchloſſenen Capitulation. Vom Secretair der Section. Am 5. November: Ueber die Art, wie die landesfuͤrſtliche Gewalt der Bischöfe a 5 von n Breslau, uͤber das Fürſtenthum Neiſſe und ſaͤmmtliche Güter des Bisthums im 18ten Jahrhundert gegruͤndet worden. Vom Herrn Prof. Stenzel. Ueber die Stellung der Kirchenparteien bei den r des neee Re⸗ ligionsfriedens. Vom Secretair ui Section 2* RN Am 10, December: Reiſebemerkungen über Natur und Kunſt, kirchen und ſitt⸗ sh Zuftand im Rheinlande. Vom Herrn Hofrath Dr. Zemplin. Beitraͤge zur Geſchichte des Preußiſchen Staates. Vom Sehn Prof. Stenzel. Der Jahresbericht der Section für Kunſt und Alterthum, welchen der gegenwärtige Secretair dieſer Section, Herr Medicinal-Rath Dr. Ebers, eingeſandt hat, wird der allgemeinen Ueberſicht beigefuͤgt und unverkuͤrzt zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden; ; hier folgen nur die Hauptergebniſſe, welche nicht mitgetheilt werden koͤnnen, ohne des ſchmerzlichen Verluſtes zu erwähnen, welchen dieſe Section durch den Tod ihres verdien⸗ ten Secretairs des Herrn Prof. Dr. Buͤſching erlitt. Dieſes unerwartete Ereigniß wuͤrde der Section noch empfindlicher geworden ſein, wenn der Med. ⸗Rath Dr. Ebers nicht die Guͤte gehabt hätte, das erledigte Secretariat zu übernehmen, und fo einen Theil ſeiner geiſtigen Kraft und ſeiner koſtbaren Zeit der Geſellſchaft zum Opfer zu bringen. a In den Verſammlungen dieſer Section kamen mehrere in den Kreis ihrer Thaͤtigkeit gehoͤrenden Gegenſtaͤnde zur Berathung, doch eine der vorzuͤglichſten Beſchaͤftigungen bezog ſich in dieſem, wie in den vorigen Jahren auf die Kunſtausſtellung, welche im Laufe dieſes Jahres vom 1. Juny bis zum 5. July Statt gefunden hat. 5 Die nähere Leitung dieſes Geſchaͤfts wurde von der Section beſonders dem Stadtver⸗ ordneten Vorſteher, Herrn Maler Schmeidler, dem Herrn Zeichnenlehrer Kalter, und dem Herrn Mag. Mücke, übertragen, zum Ankaufe der Kunſtgegenſtaͤnde wurde ein Ausſchuß gewaͤhlt, welcher aus den drei genannten Herren, aus dem Praͤſes der Geſell⸗ ſchaft, dem Herrn Baron von Stein, aus dem zweiten General⸗ Secretair B e dem Herrn Juſtizrath Scholz, und aus dem Secretair der Section beſtand. l Bei Eroͤffnung der Kunſtausſtellung beſaß die Section 1599 Rthlr. 28 Su 5 Pf. Waͤhrend der Ausſtellung kamen zu 8 1457 2 Ge Summa 3057 Nthlr.— Sgr. 10 Pf. 5 Die Unkoſten der Ausstellung und des Ankaufs der dan 85 bar Gemaͤlde betragen 8 3 2019 Kehle, 27 Sgr. 9. Pf. Bleibt Bleibt Beſtand 1037 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf. Aus diese er Zuſammenſtellung der diesjährigen Einnahme nnd Ausgabe geht hervor, daß die Section zum Ankaufe der Gemaͤlde 562 Rthlr. 25 Sgr. und 3 Pf. mehr veraus⸗ gabt als eingenommen hat, und daß folglich ein Deficit in den fruͤhern Beſtaͤnden vom Betrage der genannten Summe entſtanden iſt. Da aber die Kunſtſection, ſo wie jeder andere Verein der ſchleſiſchen vaterlaͤndiſchen Geſellſchaft nur die Aufgabe hat, zum oͤffent⸗ lichen Wohle nach Kraͤften beizutragen, und kein Mitglied unſerer Verbindung einen Pri⸗ vatvortheil hat, noch je erwarten darf, ſo hat das Praͤſidium in dieſem Geiſte gehandelt, und hat den Antrag der N das S aus dem Beſtande der Sections ⸗Caſſe du . decken, gern bewilligt, um die mit dem Ankaufe der Gemälde beauftragten Mitglieder in den Stand zu ſetzen, dieſem Geſchaͤfte eine größere Ausdehnung geben zu koͤnnen. Sie Im Laufe dieſes Jahres hat ſich noch eine Section zu den ſchon beſtehenden hinzuge⸗ ſellt, namlich: eine Section für die Muſik; deren Zweck theils gegenſeitige Belehrung ö durch Vortraͤge über das Weſen der Muſik, theils ein gemeinſchaftliches Hinwirken nach Außen hin, damit der Unterricht in der Muſik gefoͤrdert, und der Geſchmack in derſelben gelaͤutert werde. Schon in der Conferenz vom 20. Juny dieſes Jahres wurde die Errich— tung dieſer Section in Vortrag gebracht, doch iſt bis jetzt dieſelbe noch nicht in Wirkſam⸗ keit getreten, und das Präfidium ſieht der Mittheilung der Conſtitution, welche ſich die Mitglieder dieſer neuen Section zu geben beabſichtigen, entgegen. Sobald ſich dieſe Section geſetzlich conſtituirt hat, wird ihre nähere Bekanntmachung erfolgen. Hr. Prof. Dr. Braniß hat vorlaͤufig die Geſchaͤfte des Secretairs bis zur geſetzlichen Wahl eines Secretairs dieſer Section zu übernehmen die Güte gehabt. * a In dem zu Ende gehenden Jahre find vom Präfidio zwölf, und in der ganzen zwei- jaͤhrigen Etatszeit drei und zwanzig Conferenzen gehalten worden, worin theils der finan= zielle Zuſtand und die oͤkonomiſchen Angelegenheiten, theils die Aufnahme und die Ernen⸗ nung der Mitglieder, ſo wie die Geſtaltung der ganzen äußern Verhaͤltniſſe unſerer Ge- 1 ſellſchaft, den vorzuͤglichſten Gegenſtand der gemeinſamen Berathungen ausmachten. Die vorzuͤglichſten Ergebniſſe dieſer Conferenzen und die wichtigſten Befchlüffe waren: g Erſtens die Aufnahme eines vollſtaͤndigen und zweckmaͤßigen Catalogs unſerer Bib⸗ liothek, wobei ſich beſonders der Hr. Prof. Dr. Lichtenſtaͤdt und der Hr. Dr. Bork⸗ heim gerechte Anſpruͤche auf den Dank der Geſellſchaft erwarben. S3 weitens die Anfertigung eines vollftändigen, bisher noch nicht vorhandenen, Ver- zeichniſſes aller der Geſellſchaft gehoͤrigen Kunſtſachen. Die Herrn Baron von Stein und MR. Ebers ſind dabei beſonders thaͤtig geweſen. 5 Drittens, der ſchon in dem vorigen allgemeinen Berichte der verehrten Geſellſchaft mitgetheilte Beſchluß des Praͤſidiums, eine Denkmuͤnze praͤgen zu laſſen, um ein Mittel in Händen zu haben, vorzuͤgliche Leiſtungen des vaterlaͤndiſchen Kunſt und Gewerbefleißes anzuerkennen, ift feiner Erledigung ſehr nahe. Bald ift der vom Medailleur, Herrn Gub e, einem geborenen Schleſier, gefertigte Stempel vollendet, wo dann die Kunſt⸗ ſection die Ausprägung der Münzen ſogleich veranlaffen wird. | | Auf Erſuchen des Praͤſidiums hat der Hr. Oberbibliothekar Wachler die Güte, alle ben ein Verzeichniß der von der Koͤnigl. Univerſitaͤts-Bibliothek angekauften „Bücher im Conferenz⸗Zimmer der Geſellſchaft auslegen zu laſſen, wo überhaupt die neu- ſten, der Geſellſchaft verehrten oder von ihr angekauften Schriften, zur Einſicht der Herrn Mitglieder vorliegen. — x a N — In Erwägung, daß im Laufe des naͤchſten Jahres die Kunſtausſtellung in Berlin Statt finden wird, und es daher ſehr ſchwierig ſein wuͤrde, eine hinreichende Menge ſehens⸗ werther Gemaͤlde und anderer Kunſterzeugniſſe aus der Fremde nach Breslau zu fe affen, hat das Praͤſidium auf den Antrag des Secretairs der Kunſtſection, Herrn Med. Raths Ebers beſchloſſen, die Kunſtausſtellung im Jahre 1830 ausfallen zu laſſen, und uͤber⸗ haupt die bisher alljaͤhrlich gehaltene Ausſtellung in Zukunft nur alle zwei Jahre zu berät ftalten, welches auch bereits durch die öffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht worden iſt. Damit die allgemeinen Verſammlungen haͤufiger ſtattfinden, und der Verkehr unter den Mitgliedern regſamer und lebendiger unterhalten werde, hat das Praͤſidium einen ſchon fruͤher beſtehenden Beſchluß erneuert und feſtgeſetzt, daß die Mitglieder des Praͤſidiums die Verpflichtung übernehmen, Vortraͤge in den allgemeinen Verſammlungen zu halten, wozu auch ſaͤmmtliche hochverehrte Herrn Mitglieder der Geſellſchaft ergebenſt eingeladen werden mit der angelegentlichen Bitte, einige Tage vor der Sitzung dem General⸗ Secre⸗ tair davon gefaͤllige Nachricht zu geben. Die Herren Steffens, Ebers, Lichten⸗ ſtaͤdt, und der General-Secretair, haben ſich zu ee fuͤr die 7 drei N des kuͤnftigen Jahres verpflichtet. Der empfindliche Verluſt, den die Geſellſchaft durch him Tod des Hrn. Prof. Bü⸗ ſching und des Hrn, Kaufm. Schleſinger erlitten hat „ und die allgemeine Ach⸗ tung, welche ſich dieſe beiden ehrenwerthen Maͤnner erworben haben, „ beſtimmte den Hrn. Prof. Dr. Lichtenſtaͤdt, ihr Anbenten durch ER Bea ee Ne: crolog zu ehren. Dadurch fand ſich zugleich das Praͤſidium zu dem Geſchluſſe EN daß die loͤb⸗ liche Gewohnheit anderer gelehrten und gemeinnützigen Vereine, das Andenken der ihnen durch den Tod entriſſenen Mitglieder durch einen Necrolog zu feiern, auch unter uns beſtehn ſoll, und es wurde die letzte allgemeine Verſammlung eines jeden Jahres zu dieſem e | der treuen Anerkennung und einer wahren Pietaͤt beſtimmt. Die Verwaltung der durch den Tod des Hrn. Schleſinger verwaiſten Caſſe der | Geſellſchaft, hat der Hr. Geheime-Rath Oelsner zuuͤbernehmen die Guͤte gehabt, und die ſpecielle Leitung dieſes Geſchaͤfts dem Hrn. Buchhalter Stange, Mitgliede unſerer Ge⸗ ſellſchaft, uͤbergeben. Des Hrn. Geh. Raths Oelsner allgemein bekannte Bereitwil⸗ 5 ligkeit, zum allgemeinen Beſten nach Kraͤften mitzuwirken, hatte das Praͤſidium veran⸗ laßt, denſelben um die Uebernahme der Geſchaͤfte eines Caſſendirectors zu erſuchen, er hat freundlich unſere Bitte erfüllt und ſich den Dank der Geſellſchaft erworben. Der Zuſtand der Kaffe ultimo 1829 ift: Einnahme incl. des vorjährigen Bestandes Sitte. 7538 1 6 I . 1 BOB, Bleibt Beffand Rthlr. 3549 25 — = ae A: a Eh ar: a) für die allgemeine Geſellſchaßtz . in Pfandbriefen Rthlr. 2100 — — 4 in Courant — 414. 2 5 | 2 7 2514 2 5 5 für die Kunſt⸗ Section: b in Staatsſchuldſcheinen rip, LO N Mm Courant © 2A; | | .. v i u” { 9 17 eee 1035 22 7 . e . n u wie oben Rthkr. 3549 25 — ‚Die je Usherfiße der im Laufe dieſes Jahres hinzugetretenen und aus der Kelche geſchiedenen Mitglieder iſt folgende: N Ke ne e Im Laufe dieſes Sahres find v vier und zwanzig 1 5 einheimische und uh wirkliche auswaͤrtige, und in der ganzen zweijaͤhrigen Etatszeit zuſammen zwei und dreißig einheimiſche und dreißig auswärtige Mitglieder aufgenommen worden. ) Die in dieſem Jahre hinzugetretenen ſind: A- Die wirklichen REN 1. Herr Profeffor Pr. een Sr. 2. Jauſtizrath Blumenthal. a. 3. ⸗Profeſſor Dr. Braniß. Dr. phık Frank. | 5. = Banquier J. A. Frank. 1 6. = Dr. med. Friedberg. Yan 6 7. = Banquier J. A. Glock. er che . IN 8. = Profeſſor Dr. Hebie 1 * 9. ini med., Hahn iim dd. nE 1 10. Dr. med. Kalkſtein. 14 8 * 11. ⸗Regimentsarzt Dr. Waeke 5 16 ie 12. „ Dr., med. Kroͤber. u | Bis, = Bi * Lehwald. at 14. ‚Mufitr Director Mof evius. A re ag Elementarlehrer Otto. 0 16, ⸗Profeſſor Prudlo. vr = 47, Oeconomie Commiſſ. Rath und Ob. Semi Graf Puͤckler. 1 18. Herr Graf Renard. g N W edu 19. = Kaufmann Ruffer. eme i e 20. = Stadtrath Scholz. 21. = Cantor Siegert. 22. = Regierungrath Sohr. 23. Kaufmann Stange. 24. Obberlandes-Gerichtsrath von Winterfeld. B. Die wirklichen auswärtigen. 1. Herr Oberamtmann Braune auf Rothſchloß. 2. Maler de Baur in Berlin. ö 3. = Maler Feldmann in Berlin. 4. ⸗ Maler Großpietſch in Berlin. 5. Maler Herbig in Berlin. 6. = Maler Hinze in Berlin. 940 7. = Bildhauer und Gifeleur Kalide in Berlin. 5 8 = Maler Piſtorius in Duͤſſeldorf. 1 9, = Akademiker Reinhardt in Berlin. 10. = Maler Remy in Berlin. 11. = Maler Roch in Berlin. 12, = Akademiker Schilling in Berlin. 13. = Maler Schirmer in Duͤſſeldorf. 14, = Maler Schmidt in Duͤſſeldorf. 15. Maler Schrötter in Duͤſſeldorf. 16. Maler J. C. Schultz aus Danzig, zu Berlin 17. = Maler Schulz in Berlin. 18. = Maler C. Schulze in Berlin. 19. = Maler J. Schulze in Berlin. 20. = Maler Schwalbe in Berlin. Wee x . Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt a 1. Herr Geheime Cabinetsrath Albrecht in Berlin. u 2. = Ober⸗Buͤrgermeiſter Baron von Kospoth in Breslau. 3. = Regierungs⸗-Vice⸗ Praͤſt dent Baron von Kottwitz in Breslau. 4. = Buͤrgermeiſter Menzel in Breslau, 5. = Oberlandes⸗Gerichts⸗Praͤſident Mipter in Breslau. 6. =. Hofmaler Quaglio in Muͤnchen. | 7. = Archiater von Schönberg in Copenhagen. 8 = Profeſſor G. W. Voͤlcker in Berlin. x 9. 10. 11. — DE — Herr Profeſſor und Hofmaler Wach in Berlin. „ NProfeſſor Wichmann in Berlin. Sr. Excellenz Herr Graf von Zieten, General der Gavallerie und commandirender General des 6ten Armee - Corps, D. Zu correſpondirenden Mitgliedern: 1. Herr Finanz- und Cammerrath Cons bruch zu Caſſel. u u un i N d Gymnaſiallehrer Kelch in Ratibor. Conſiſtorial⸗ und Schulrath Mohnicke in fund Profeſſor Nöggerath in Bonn. * Dr. med. Pelechin in Hofrath und Profeſſor Schmalz in Dorpat. Profeſſor Schuͤbler in Tuͤbingen. Landes-Oeconomie-Commiſſar Wenderothe in af Oberfoͤrſter Zebe in Ratibor. ae ſind im Laufe dieſer Etatszeit: A. In der Hauptſtadt: | 120 1. Herr Apotheker Aubert. 2. 8. 4. Profeſſor Dr. Dirichlet. Subſenior Gerhard. Director Profeſſor Dr. Kannegieſſer. Wechſel⸗Senſal Kleinwaͤchter. Kriegsrath Kobes. Oeconom Lichtenſtaͤdt. Dr. med. Luͤdicke. Geh. Rath und Praͤſident Mens. Goldarbeiter Mevius. Juſtiz⸗ Commiſſions⸗ Rath Morgenbef fer. Kaufmann J. Pulvermacher. Apotheker Quaas. Hofrath Dr. med. Ruppricht. Stadt⸗Chirurg. Sylla. Diakonus Ullrich. Muͤnzmeiſter Wagner. B. In der Provinz. Herr Ob. Amtmann Buchwaldt auf Rohrlach bei Hirschberg. : sin Eſtel in Waldenburg. 8 Muna un un u u u u u M M M M 3. Herr Bau⸗Inſpector Geißler in Reichenbach. 4. Dr. med. Jaͤhne in Landshuth. 5. ⸗ Oeconomie-Director Laube in Militſch. Ä 6. = von Stegmann auf Stachau bei Strehlen. Durch den Tod verlor die Geſellſchaft im Laufe dieſes Jahres: A. Wirkliche einheimiſche; 5 Herr Hofrath Profeſſor Bach. Profeſſor Dr. Buͤſching. 2. 3. = Kaufmann Eckardt. 4. Dr. med. Haacke. 5. = Kaufmann M. Schleſinger. B. Wirkliche auswaͤrtige: 1. Herr Graf Dankelmann auf Ellguth bei Trebnitz. 2. = Landrath Baron von Roͤll auf Hennigsdorf. 3. Major von Seidl auf Buchwaͤldchen bei Luͤben. C. Ehrenmitglieder: 1. Herr Geh. Ob. Finanzrath und Director Kuhnt in Berlin. 2. = Dr. med. Roſenberg in Breslau. 3. „ Geh, Ob. Regierungsrath Dr. Suͤvern in Berlin. 4. =. Prof. Dr. Wuͤnſch in Frankfurth a. d. O. ö D. Correſpondirende: 1. Herr Dr. phil. Hollunder in Breslau. 5 2. = Ob. Amtmann Ueberſchaͤr in Niſtiz bei Guhrau. a Das Verzeichniß aller der Geſellſchaft im Laufe dieſes Jahres verehrten Buͤcher ent⸗ halt 112 Nummern. Dieſes Verzeichniß wird, fo wie die nähere Anzeige aller der Geſell⸗ ſchaft im letztern Jahre zugekommenen Geſchenke, in der bald erſcheinenden Ueberſicht zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden. 4 Dieſes, meine hochzuverehrende Herren, ift der Zuſtand unſerer Geſellſchaft nach einem ſechs und zwanzigjaͤhrigen ununterbrochenen Wirken. Moͤge unſere Verbindung, welche mit Liebe fuͤr die Wiſſenſchaft und fuͤr vaterlaͤndiſches Gedeihen gegruͤndet wurde, in dem heiligen alles belebenden Boden der Naturforſchung und des Gewerbfleißes immer tiefere Wurzeln faſſen, durch eine allgemeine Theilnahme und durch regen geiſtigen Wer: kehr bluͤhen, damit einem kuͤnftigen Geſchlechte die ſchoͤnſten Fruͤchte geſichert bleiben. ee e ER A: | der im Jahre 1829 . an die | Bibliothek und das Muſeum der Schleſiſchen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndiſche Cultur eingegangenen Geſchenke. DA An die Bibliothek. | RI Bücher. 0 8 Von be landwirthſchaftlchen Verein in Bayern: we Neues Wochenblatt des landwirthſ chaftlichen Vereins in Bayern. Ofen Jahrganges Ltes Heft. Programm zu dem Central⸗ Landwirthſchafts⸗ oder Oktober⸗ Feſte in Muͤnchen 1829. Von der Kaiſerl. Koͤnigl. oͤkonomiſch⸗patriotiſchen Geſellſchaft in Boͤhmen: Neuer Wirthſchafts⸗Kalender fuͤr das gemeine Jahr 1829. Herausgegeben von der K. K. oͤkonomiſch⸗ patriotiſchen Geſellſchaft in Boͤhmen, in klein Octav. Daſſelbe Werk in Quarto, at den n 1 und Witterungsanzei⸗ gen noch enthalten: Kurze Anleitung zur ei und Bauthelung der Wolle and zur Bedtıng der Schaafheerden. 3 * TEN 5. Neue Schriften der K. K. patriotifch-dkonomifchen Geſellſchaft im Königreiche Boh⸗ men. Aften Bandes 1ſtes Heft. Prag. 1828. Von dem landwirthſchaftlichen Verein von Kurheſſen: 6. 7. 8. 9. Landwirthſchaftliche Zeitung fuͤr Kurheſſen. 10 — 16. Sechster Jahrgang. 1828. October, November. Siebenter Jahrg. 1829. Jan., Febr., Maͤrz — September. Von dem Verein zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den Königlichen Preußiſchen Staaten: 17 4 18. Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues in 995 Königl. Preuß. Staaten. 12te Lieferung. Berlin, 1829. Nebſt einem Verzeichniß der Mitglieder des Vereins im Jahre 1829. Von der Koͤnigl. Preußiſchen Maͤrkiſchen ökonomiſchen Geſellſchaft: 19. Monatsblatt der Koͤnigl. Preußiſchen Maͤrkiſchen ökonomiſchen Geſellſchaft zu Pots⸗ dam. 7ter Jahrgang, 1828. Von der oͤkonomiſchen Geſellſchaft des Koͤnigreiches Sachſen: 20. Schriften und Verhandlungen der bkonomiſchen Geſellſchaft im Koͤnigreich Sach⸗ ſen. 20ſte und 21ſte Lieferung. Von der öfonomifch patriotiſchen Geſellſchaft der Fuͤrſtenthuͤmer Schweid⸗ nitz und Jauer: 21. Verhandlungen und Arbeiten der oͤkonomiſch⸗ patriotiſchen Societät der Gr mer Schweidnitz und J Jauer im Jahre 1829. Breslau, 1829. Von der paͤdagogiſchen Section der Schleſſchen Seſelſchefk fuͤr vater⸗ laͤndiſche Cultur: 5 1 22. Schleſiſche Schulſchriften, geſammelt von er paͤdagogiſchen Section der Schleſi⸗ ſchen Geſellſ haft für vaterlaͤndiſche Cultur. After Band. ö Von der entomologiſchen Section der Schleſſchen Geſelſſchaft für vater⸗ est laͤndiſche Cultur: 23. Beytraͤge zur Entomologie, beſonders in Are . die Schleſiſche Fauna, ver⸗ faßt und herausgegeben von den Mitgliedern der entomologiſchen Section der Schleſiſchen Geſellſchaft fuͤr Wa Cultur. 1ſtes Heft. Mit 17 a tafeln. Breslau, 1829. a Von der Weſtphäliſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur: 24. Weſtphaͤliſche Provinzial⸗Blaͤtter. Verhandlungen der Weſtphaͤliſchen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndiſche Cultur. =. Bandes Ztes Heft. Minden, 1828, - Me Von Herrn von Abrebamf on, Adjutanten Sr. Majeſtät, des Königs von Daͤnemark: 25. 26. 27. [Om jden indbyrdes eg ig Waelen og Vaerd. ved P. H. Mönter etc. og I. Abrahamfon. Ite, IIte, IIIte Deel. Kiö- benhavn, 1821. 1822. 18282 Ane 5 28. Sampyktir hins Konungliga Norraena Fbinktse ds Felags. Ved taeg- ter for det Kongelige Nordilke Oldskrift - Selskab. Andet Oplag. Kiöbenhavn. 1829. 29. om Literaturens Tilvaext under de tre Danske . Frederik. V., Chriltian VII., og Frederik. VI. | - N 30. Laerebog i Faedreltatens militaire Geographi, udarbeitet efter Aller- hoielte Befaling, Kiöbenhayn. 1813. 381. Haandbog for Underofficeer[kolerne udgiven af Direktionen for Gar- nilonslkolaevelenet i Kiöbenhavn og Citadellet Frederikshavn. Kiö- benhavn. 1821. | 32. 33. 34. Os den Indbyrdes ee elle i Dannemark. Ite, IIte, IIIte Hoved 5 af I. v. e Kiöbenhavn. 1823 — 1823. 85. er 111 Haandbogen far Underofficeer[kolerne. Von Herrn C. Bieling. 36. Geschichte der Entdeckung auch Darftellung des geagnöſtſchen Sorbens der, bey dem Dorfe Thiede am Lindenberge im Herzogthum Braunſchweig gefundenen merkwuͤrdigen Gruppe foffiler Zaͤhne und Knochen urweltlicher Thiere. Von Carl Bieling. Mit einer Kupfertafel. Wolfenbüttel, Von Herrn Profeſſor Hallaſchka in Prag: 1 37. Geopraphiſche Ortsbeſtimmung von Alt⸗Bunzlau nebſt topographiſcher Beſchrei⸗ bung des Gutes gleiches Namens. Von Caſſian Hallaſchka, Prof. ꝛc. Prag. 1822. 38. Geographiſche Ortsbeſtimmung von Steinſchoͤnau, beobachtet und berechnet von C. A Hallaſchka ꝛc. Prag. 1826. 39. Laͤngen⸗Breiten⸗ und Hoͤhen⸗ Beſtimmungen mehrerer Orte der Herrſchaft Tet⸗ ſchen, beobachtet und berechnet von C. Hallaſchka ꝛc. Prag. 1824. Von Herrn Profeſſor Dr. Henf chel: 40. Nachricht von einigen, die Beſtaͤubung der Pflanzen e Versuchen vom Dr. A. W. Henſchel, Profeſſor an der Univerſitaͤt zu Breslau. Berlin. 1828. — 22 — Von Hertn Privat⸗ Gelehrten Jurende: 41. 42. Jurendes Maͤhriſcher Wanderer. Geſchafts- und haltene Buch fur alle Provinzen des Oeſtreichiſchen Geſammt-Reiches. EB | 1828. 1829. Von Herrn Profeſſor Dr. Lichtenſtaͤdt: 43. Platons Lehren auf dem Gebiete der Naturforſchung und der Geiktmbe Nach den Ouꝛellen bearbeitet von Dr. J. R. Lichtenſtaͤdt, Profeſſor an der Univerſitaͤt zu ö Breslau. Leipzig. 1826. 44. Beytraͤge zur Kenntniß der Medizin im Norden, in einer 5 der wichtigſten Abhandlungen nordiſcher Aerzte. Herausgegeben von Dr. J. J. Albrecht von a Schoͤnberg. Braunſchweig. 1829. ; | 45. Dr. C. M. Mutzer. Blick auf die gegenwärtige Lage der Medizin. Eine Rede aus dem 1ſten Bande der Abhandlungen der aͤrztlichen Geſellſchaft zu Münſter ab⸗ gedruckt. Muͤnſter. 1829. 46. Programm, womit nach Ablauf des Aten Studien-Jahres zu der, am 5. Nod ber d. J. Vormittags um 10 Uhr im Saale des Börfenhaufes ſtatt findenden öffentlichen Prüfung einladen, der Director und die Lehrer der mediziniſe 8 chirur⸗ »giſchen Lehranſtalt zu Magdeburg. b Von Herrn Conſiſtorial⸗ und Schul-⸗Rath Mohnicke in Strahlſund: 47. 48. 49. Bartholomäi Saſtrowen Herkommen, Geburt und Lauf feines ganzen b Lebens ꝛc. Aus der Handſchrift herausgegeben und erläutert von G. C. F. Moh⸗ nicke. 1ſter, 2ter und Zter Theil. Greifswald. 1823. 1824. 50. Dr. Martin Luther und Philipp Melanchthon uͤber den Arzt und ſeine Kunſt. Der mediziniſchen Privat-Geſellſchaft zu Stralſund an ihrem A Stiftungs⸗ tage von G. C. F. Mohnicke. Stralſund. 1828. 51. Der Rieſe Finn. Von Eſaias Tegner. Lund. 1829. Von Herrn Diaconus Neumann in Goͤrlitz. 52 — 55. Neues Lauſitziſches Magazin. Unter Mitwirkung der Obertoufiifhen Ge⸗ ſellſchaft der Wiſſenſchaften, herausgegeben und verlegt von J. G. Neumann ꝛc. Siebenten Bandes Ltes, 3tes, Ates Heft. Achten Bandes us Heft. t, 9 1828. 1829. 5 e Von Herrn Dr. J. J. Albrecht von Schoͤnberg: 56. Mikroskopiſche Beobachtungen uͤber das Gehirn und die damit ia | Theile, von Anton Barba ꝛc. Aus dem Italieniſchen ins Deutſ che übertragen N. Von Dr. J. J. Albrecht von Schoͤnberg. « enn Von Herrn Profeſſor Dr. Weber: 57 — 68. Schleſiſche landwirthſchaftliche Monatsſchrift von Amts-Rath Block, Cam⸗ mrr⸗Rath Plathner und Profeſſor Dr. Weber. Erſten Bandes 1ftes, 2tes, tes Heft. Zweiten Bandes 1ftes, 2te6, Stes Heft. Dritten Bandes Ites Heft. ! 64. Neues Jahrbuch der Landwirthſchaft. In zwangloſen Heften herausgegeben von Cammer⸗Rath Plathner, und Prof. Dr. Weber. Vierten Bandes 2tes Stuͤck. Von Herrn Erzprieſter Pfarrer Weidler die naͤchſtfolgenden Buͤcher bis No. 106.: 65. 66. Betrachtungen über die Mahlerei. 1ſter und Lter Theil. Leipzig. 1762. 67 — 75. Handbuch fuͤr Kunſtliebhaber und Sammler ꝛc. Von M. Huber, bear⸗ beitet von C. C. H. Roſt. After bis gter Band. Zuͤrch. 1796 — 1808. 76. Teutſches Kuͤnſtler⸗Lexikon, oder Verzeichniß der jetzt lebenden teutſchen Künstler. Von J. G. Meuſel. Lemgo. 1778. 77. Carl Langs Briefe fuͤr Maler, Zeichner, Formſchneider, Kupfer und Bild⸗ i bauer. Erſter Theil. Leipzig. 78. Die bequeme und hoͤchſt vortheilhafte Waſchmaſchine ꝛc. Von J. C. Schaͤffern. 8 Regensburg. 1766. i 79 — 81. Grundmaͤßige Andoeiſung zu den Verzierungen der Fenſter ꝛc. Durch J. R. Faͤſch. After, 4ter und öter (letzter) Theil. 82. Abhandlung der Bau⸗Kunſt ꝛc. Von Sebaſtian le Clerk. Nebſt einem Anhange eeeiner Abhandl. uͤber die Triglyphen. Nürnberg. 1759. "88, Modell- und Zeichnungs-Buch für Ebeniſten, Tiſcher, Tapezierer und Stuhl⸗ macher ıc, Von en on. Tiſcher zu London, 3 von G. J. Wenzel. g 84. J. R. Faͤſches ꝛc. anderer Verſuch. ster Theil ſeiner orten Werke. a Nuͤrnberg. 1724. 85. Ein anderes Werk deſſelben Verfaſſers ohne Titel. 86. Die moderne Baukunſt ꝛc. Von Vogel, Baumeiſter in Ulm. Hamburg. 1789. 87. Verſchiedene Beywerke zu Ausyierung deren Riſſen und Planen ꝛc. Von J. Klein: 1 hardt in Prag, geſtochen von J. und M. Baltzer. Prag und Liſſa. 1772. 88. C. Walters ꝛc. theoretiſch— praktiſche Anweiſung, wie allerley Arten von Bruͤcken, ſowohl von Holz als von Steinen, nach den beſten . der Zimmerkunſt dauer⸗ haft anzulegen find, Neu umgearbeitet von A. C. Mayer. Augsburg und ER Leipzig. f 89. Neues Bild- und Muſter⸗ 0 zur Beförderung der edlen Leinen- und Bild: Weber⸗Kunſt ꝛc. Von J. M. Kirſchbaum. Heilbronn und Rothenburg an der Tauber. 1793. | Nee: — 2 iin 90. Sciagraphia artis regnarias, aber nuͤtzliche Eroͤffnung zu der ſichern fundamen⸗ talen Holzverbindung bey dem Gebrauch der unentbehrlichen Zimmermanns⸗ at x, Von J. J. Schuͤbler. Nürnberg. 1736. 91. J. J. Schuͤblers erſte Ausgabe ſeines vorhabenden Werks ꝛc., die Goldmanniſche Saukunſt zu vermehren. Augsburg. 92. Architectura curiofa nova. Das iſt: Neue, ergoͤtzliche, Sinn- und Kunſt⸗ reiche, auch nuͤtzliche Bau⸗ und Waſſerkunſt ꝛc., durch G. A. Boͤcklern. Nuͤrnberg. 93. Raccolta di vari Ornati antichi e moderni difegnati da G. E. Schwartz. Lipliae. 1743. a | 94. Nuͤtzliches u. ſ. w. Weber-Bild-Buh. Von J. M. eieinger. Schwabach und Leipzig. 1767. 95. 96. 97. Ausführliche Anleitung zur bürgerlichen Baukunſt. Von F. F. Penther 2ter, ter, Ater Theil. Augsburg. 1745. 1746. 1748. 98. Ein alter Atlas ohne Titel. In groß Folio. | | 99. Gemmarum, affabre Iculptarum theſaurus, quem etc. collegit I. M. ab Ebermayer. 1720. 100 — 103. Recueil elementaire q- Architeeture “etc. compolé par le 8. de Neufforge. Vol. I. III. VI. VII. Paris. 1757 — 1759. | 104. Supplement au récueil elömentaire d' Architecture. Paris. 105. Umſtaͤndliche Anweiſuug, wie alle Arten von Fernroͤhren ꝛc. zu verfertigen ſind. f Von N. Fuß. Ueberſetzt von G. S. Kluͤgel. Leipzig. 1778. 106. Die Kunſt der Seidenfaͤrberei, von Herrn Macquer. Aus dem Franzoͤſiſchen der Delcriptions des arts et metiers, uͤberſetzt von J. H. G. von Juſti. Berlin, Stettin und Leipzig. 1764. 8 Von Herrn Geheimen⸗ Medizinal⸗ Rath, Poser Dr. Wendt: 107. Die Luſtſeuche in allen ihren Richtungen und in allen ihren Geſtalten, zum Behufe akademiſcher Vorleſungen 1 vom Dr. Johann Wendt p- P. Dritte Auf: lage. Breslau. 1825. - 108. Die Kinderkrankheiten, ſyſtematiſch dargeſtellt vom Dr. Johann Wendt p. p. Zweite, mit den Beobachtungen der neuſten Zeit vermehrte, und mit dem Bild⸗ niſſe des Verfaſſers ausgeſtattete Ausgabe. Breslau und Leipzig. 5 Von Herrn Profeſſor Dr. Gravenhorſt. 109. 110. 111. Ichneumonologia Europaea, auctore I. L. 0. Gravenhorst, 4 Prof. Vratislaviensi. Pars I. II. III. Vratislaviae. 1829. f — 253 — Bi; B. An das Mufenm, 1 Von Herrn Kaufmann Clauß in Pirna. Fi ein ſehr inſtructives Wollproben-⸗Kabinet. 1 Von Herrn Medizinal⸗Rath Dr. Ebers. I En Bas⸗ relief, Amor und ande vorſtellend. N Von Herrn Freiherrn v. Kottwitz. in Mehrere vorzuͤglich ſtark beſtaudete Aehren mehrerer e Getreide⸗Arten. Le Von Herrn Grafen von Pfeil. sign "Ein Echinit , gefunden in einer Sandgrube bey Gr. Wilka. Eine Streitaxt der Alten, aus Hornblende verfertigt. Gefunden bey Gr. Wilkau. ki Von Herrn Profeffor. Sch il ing. 1 u Ein einfaches Vergroͤßerungsglas nebſt zugehoͤrigem Apparat. N Von Herrn Mechanicus Profeſſor Schulz. Ein Proportional⸗ Zirkel, und ein chineſiſcher Dolch. a Von Herrn Bergzehntner Thie le. if chabdrüͤcke in Mannsfelder Kupferſchiefer. 1 4 5 8 * 144 7 nee 19 42 1 44 Von Herrn Baron von Uechtritz. Re 2 0 Ein bee Sammlung Schleſiſe cher Pflanzen, beüßtethels Giyptogamen e a Bon Herrn Kaufmann Lübbert und Herrn Gutsbeſitzer Lübbert. 5 erer bebeutende Sammlung Aub ertheite Shen de see aus dem Herba 1 des ſeeligen Herrn Ber ger. | * . Von Herrn Erzprieſter, Pfarrer Weidler. m j Pr berrägtig Sammlung Gypsabgüſſe nach antiken Gemmen. 9 Bert über die un ii Ci Ae see Verhandlungen der natunifenfoafigen Seetion im Jahre 1829, abgeht und dongetrahehi in der Jahres S Sihnmglüsg den 16. Setencher ie n deren Sekretair ö Müller wu va 2 * Die feſtgeſetzten Verſammlungen ſind in dieſem Jahre regelmaͤßig, und ee einige außerordentliche zur Unterſuchung ſpecieller Gegenſtaͤnde gehalten worden. — Die erſte eröffnete Hr. Prof. Fiſcher mit einer gruͤndlichen Widerlegung der in einer Rede zur 25jaͤhrigen Feier der ſchleſiſchen Geſellſchaft ausgeſprochenen Meinung, „daß die Natur⸗ wiſſenſchaften, und namentlich die Chemie von unſerer Section ausſchließlich für das prak⸗ tiſche Leben bearbeitet werden ſollten.“ Er bewies, daß ihr Zweck die Erforſchung der Natur im Gebiet der Phyſik und Chemie ſeyn muͤſſe, und daß, wenn ſie das Praktiſche auch nicht ausſchließe, ſie es doch um ſo weniger vorzuͤglich zu beruͤckſichtigen brauche, als für daſſelbe eine eigene Section, — die Techniſche, — errichtet iſt. Zugleich ſprach Hr. ꝛc.-Fiſcher über den Werth der empiriſchen und ſpekulativen Naturforſchung, und wie beide Richtungen friedlich neben einander beſtehen Eönnen und ſollen, da fie ſich gegenſeitig beduͤrfen, und daß es eben ſo unverzeilich iſt, wenn von Seiten der Naturphiloſophen die empiriſche Naturforſchung mit Geringſchaͤtzung betrachtet wird, als wenn umgekehrt N die empiriſchen Naurforſcher die ſpekulativen Eroͤrterungen veraͤchtlich behandeln, wie ſich dieſes manche derſelben in unſern Tagen Re zum Geſchaͤft machen. — } — 2 — Der folgende Nachweiß der Vortraͤge dieſes Jahres, — (deren Inhalt diesmal nur ganz kurz angegeben wird, da fie theils in den Bulletins ausführlicher als ſonſt behan⸗ delt wurden, theils auch ſchon vollſtaͤndig in Zeitſchriften abgedruckt find, oder in ihnen bald erſcheinen werden,) — wird darthun, daß der eben angegebenen Tendenz der Sek⸗ tion gemaͤß, ſtrenge Unterſuchungen uͤber einzelne Gegenſtaͤnde, oder Erſcheinungen, nach allen Seiten hin, vorgenommen worden ſind, wie ſie ihrer moͤglichen Anwendung fuͤr das praktiſche Leben vorangehen muͤſſen, und daß die Behandlung und Betrachtungsweiſe vieler Naturgegenſtaͤnde und Ereigniſſe, ſowohl empiriſch als ſpekulativ geweſen iſt. Den Bun] ch mehrer Mitglieder und Freunde i im Publiko, daß in Zukunft mehr als bisher für eine allgemein iutereſſante, und für eine mehr mannichfaltigere, auch in die Naturgeſchichte eingreifende Unterhaltung in unſern Verſammlungen geſorgt werden moͤchte, halte ich um fo mehr für Pflicht in Anregung zu bringen, weil dann ein zahl- reicheres Auditorium auch Mehrere zur Haltung von Vortraͤgen geneigt macheu wuͤrde, N und weil hierdurch auch eine Vermehrung der Mitglieder der ſchleſiſch-vaterlaͤndiſchen Ge⸗ ſellſchaft bewirkt werden dürfte, durch deren Beitraͤge fie in den Stand geſetzt werden koͤnnte, der naturwiſſenſchaftlichen Section zu ihren Beduͤrfniſſen und Unternehmungen mehr als 100 Rthlr. jährlich darzureichen, die zur Beſtreitung der Druckkoſten der Buͤlle⸗ tins, für Zeitungs⸗Anoncen und. andere Erforderniſſe nicht hinlangten, daher eine Samm⸗ lung extraordinaͤrer Beiträge noͤthig war; deren liberalen en wir hiermit zugleich un⸗ ſern Dank abzuſtatten haben. Die gehaltenen Vortraͤge und geleiſteten Arbeiten der . betrafen 1 Be den bisher in den Jahres⸗ Berichten nene Rubriken, d Gegenſtaͤnde. f „„ une: Beobachtungen haben fortgeſetzt und in monatlichen Tabellen, zum Theil auch in vierteljaͤhrigen barometrographiſchen Verzeichnungen eingereicht: we Lehrer Blaſchke, in Glatz. Kreis⸗Phyſikus Dr. Hofrichter, in poln. Sande Prof. Jungnitz, allhier. Apoth. Lehmann, in Creutzburg. Paſtor Leupold, in Klein⸗Kniegnitz am Zobten. Lorenz, in Zapplau bei Guhrau. Lehrer Marſchner, in Habelſchwerdt. Rektor Neumann, in Greiffenberg. Prof. Pezeld, in Neiſſe. Markſch. Rhode, in Neurode. Prof. Schramm, in Leobſchuͤtz. 4 * * e e a N 1 — 28 — Herr Apoth. Tautz, in Reinerz. f Be: = Coffetier Siebenhaar, vom Hospiz der Schneekoppe. 2, = Weiß, Gehülfe auf der hieſigen Sternwarte. Witterungs⸗ Beobachtungen des Jahres 1828 von Wien, Brünn, Troppau und Braunsberg verdanken wir Hrn. Jurende, priv. Gelehrten zu Brünn; Hrn. Gymnaſ. Praͤfekt Genik zu Troppau und Hrn. Prof. Feld zu Braunsberg, und einen Jah⸗ res⸗Bericht uͤber die Witterungs-Verhaͤltniſſe Wuͤrtembergs im Jahr 1827, nebſt einer Vergleichung der mittleren Temperatur von Breslau und Tuͤbingen, mit Bemerkungen über die Vegetationsgraͤnzen einzelner Kulturgewaͤchſe der letztern Gegend, dem Hrn. Prof. Schuͤbler in Tübingen. — Die aus mehrjährigen Beobachtungen gewonnenen Aufſchluͤſſe des Hrn. Prof. Feld und Prof. Schuͤbler über die Beziehungen der tiefſten und hoͤch⸗ ſten Barometer- und Thermometer-Staͤnde, der Verduͤnſtung, der waͤßrigen Meteore u. ſ. w. zu den 8 Gardinale Winden; — ſo wie des Letzteren erfolgreiche Nachforſchungen über den Einfluß der Höhe, Lage und Beſchaffenheit einer Gegend auf Winde, Witterungs⸗ Modifikationen und auf die hiervon abhaͤngende Vegetation, — werden hoffentlich einen unſerer Meteorologen ermuntern, die bald 10jaͤhrige Sammlung von Witterungs-Tabel⸗ len verſchiedener Gegenden Schleſiens, durch ihre Vergleichung unter ſich und mit den gleichzeitigen Beobachtungen der angraͤnzenden Länder, auf gleiche Art zur Ermittelung ſolcher Reſultate zu bearbeiten, die allein zur naͤheren Kenntniß der atmosphaͤriſchen Pro⸗ zeſſe und ihres Einfluſſes auf Vegetation und Animaliſation fuͤhren koͤnnen. - | Materialien zu letzterem Behuf finden ſich auch in den von Hrn. Lorenz, Leu⸗ pold, Lehmann, Neumann, Schramm und Tauz eingeſchickten Witterungs⸗ Tabellen; welche genannte Herren nebſt Hrn. Prof. Jungnitz allhier, auch Tabellen über die Gewitter ihrer Wohnoͤrter im vergangenen Jahre geliefert haben. Beſchreibun⸗ gen einzelner merkwuͤrdigen Gewitter und Blitzeinſchlaͤge und ihrer Wirkungen, find einge- gangen von Hr. Apoth. Jaͤckel in Steinau, Prof. Feld in Braunsberg, und Dr. Schmidt in Warmbrunn und Bemerkungen uͤber Spuren des ſonderbaren Ganges der Blitze, welche das Hospiz der Schneekoppe vor Zeiten oft getroffen haben, vom Herrn Mechanikus Pinzger. — Diefe Gefahr des Aufenthalts in ihm iſt nun durch die von Sr. Exellenz den Hrn. Graf von Schafgotſch auf hoͤchſt liberale Art veranſtaltete Blitzableitung, welche Hr. Mechanikus Pinzger eben ſo zweckmaͤßig und vollkommen, nach einer hierüber gehaltenen Berathung der meteorologiſchen Mitglieder unferer Section ausgefuͤhrt hat, gehoben. Die Verſehung dieſes Hospizes mit erforderlichen Einrichtun⸗ gen und Inſtrumenten zu meteorologiſchen Beobachtungen wurde nicht außer Acht gelaſ⸗ 5 ſen; — ſo iſt von Hrn. Mechanikus Pinzger die Vorrichtung zu einer Mittagslinie angebracht, und dieſelbe nachher vom Secretair d. S. gezogen worden. Hr. Mechanikus, Prof. Scholz hat einen Compas fuͤr dieſes Obſervatorium geſchenkt, und kuͤnftiges Jahr werden die für daſſelbe geſammelten und eingegangenen Subſcriptionsgelder, im Betrag — 29 — von 35 Kthlr., zu einer Vorrichtung, die horizontale, wie die ſenkrecht und ſchraͤgen Rich⸗ tungen des Windes und ſeiner Staͤrke beſtimmen und meſſen koͤnnen, wozu bereits Herr Mech. Pinzger Zeichnung eingereicht, wie auch zur Anſchaffung anderweitiger Inſtru⸗ mente verwandt werden. — Sehr zu wuͤnſchen iſt, daß Eine Koͤnigl. Regierung von ALiͤegnitz die Gewerbſchein⸗Abgabe, und die Grundherrſchaft der Koppe den bedeutenden Pachtzins, dem Coffetier Siebenhaar für die kaum Amonatliche Bewirthungs-Gerech⸗ tigkeit der fie beſuchenden Phyſiker und Naturfreunde, wegen dem meiſt ſehr unangenehmen und fuͤr ſeine Geſundheit hoͤchſt nachtheiligen Aufenthalt daſelbſt, und wegen dem Dienſt, den er durch Neigung und Geſchick zu meteorologiſchen Beobachtungen der Wiſſenſchaft 1 leiſtet, — erlaſſen möchteß, weil zu befuͤrchten iſt, daß er ſonſt dieſe Pacht ganz aufge⸗ ben wird. Die aus 19 jährigen Beobachtungen zu Vivier in Frankreich von Flaugergues erhaltenen Reſultate, nach denen der von fo vielen Phyſikern, die an nichts weiter glauben wollen, als was fie berechnen koͤnnen, beſtrittene Einfluß des Mondes und feiner Phaſen auf Atmosphaͤre und Witterung beſtaͤtigt wird, wurden vom Sekretair d. S. nebſt noch anderweitigen dafuͤr ſprechenden Beobachtungen vorgetragen. Eine Unterſuchung, ob die Erdbeben mit atmosphäriſchen Veränderungen i in einiger, und welcher Verbindung ſtehen, — Ba vom Hrn. Ing. Oberſt von Lebauld N Nans Miet. g a Er d K. Sr. Prof. Feld i in gi We bh lieferte eine graphiſche, aus baden Barometer⸗ Beobachtungen abgeleitete Darſtellung der Lage von 60 Oertern in Oſtpreußen, beſonders die Elevation des Erdwalls zwiſchen dem friſchen Haff u. der Weichſel betreffend, woruͤber bisher faſt gar keine, oder nur wenig zuverlaͤßige Hoͤhenbeſtimmungen exiſtirten. 8 Her. Schneider, Koͤnigl. poln. Bergverwalter zu Opatow, beſchrieb die Beſchaf⸗ fenheit, Struktur⸗ ⸗Verhaͤltniſſe, das Streichen und Fallen der Schichten des Sandomirer Gebirges. Er zeigte, wie die Maxima der Höhen, welche die verſchiedenen Formatio⸗ nen erreichen, ſich nicht in ganz gleichmaͤßigem Verhaͤltniß ihres relativen Alters vermin⸗ dern, und welche Gebirgs-Bildungen hier, den moutain limestone, die Keuper⸗ und 1 Lias ⸗Formation, u. ſ. w. repraͤſentiren. * Carl Bieling uͤberſchickte ſeine W Geſchichte der Entdeckung, auch Darſtellung des geognoſtiſchen Vorkommens der bei dem Dorf Thiede am Lindenberg im Herzogthum Braunſchweig gefundenen merkwürdigen Gruppe foſſiler Zaͤhne und Knochen urweltlicher Thiere; — nach der dieſelben durch eine von Süd her gekommene Fluth an ihren Fundort hingeſchwemmt ſind. — Dies duͤrfte nach der Beſchaffenheit, Lage und dem Muſchel⸗ u vieler Oerter, wo ſolche foſſile Knochen entdeckt W — und weil hoͤchſt ſelten ganze unbeſchaͤdigte Gerippe, ſondern nur ihre Theile, und ſelbſt dieſe weit von einander verworfen, gefunden werden, — meiſt der Fall ſeyn. Auch iſt die durch hiſtoriſche Nachweiſungen unterſtutzte Meinung Ranking's zu beachten, daß er⸗ ſtens, wenigſtens ein großer⸗Theil dieſer Zuſammenhaͤufungen foſſiler Knochen ſehr ver⸗ ſchiedenartiger Thiere von ſolchen herruͤhren duͤrfte, welche Mongoliſche Voͤlker, ſo wie die Römer in großer Menge auf ihren Zügen mit ſich führten, und zu öffentlichen Schau⸗ gemetzeln gebrauchten, und daß zweitens die Behauptung des Ausgeſtorbenſeins mancher Thier⸗Species, denen einige ſolcher foſſilen Knochen zugeſchrieben werden, auch ſehr un. ſicher iſt, da man nur erſt den kleinſten Theil der Erdoberflaͤche kennt, und einige der⸗ gleichen in neuerer Zeit als noch lebend entdeckt worden ſind, ſo z. B. ERDE weſtlich am n Miſſouri i in Neu, Granada. Die aus dem Melanderhjelmſchen Theorem uͤber das Berhältnik der Dichtig⸗ keiten der Planeten-Atmosphaͤren zum Gewicht der Körper, und aus den Geſetzen der Schwere hergeleiteten Einwuͤrfe gegen die Anfihtj, den Luftkreis als ein Pro⸗ dukt und Element der Erde, und beide als organiſch zu betrachten, — rechtfertigte Sekretair der Section, indem er, außer andern dafuͤr ſprechenden Thatſachen, anfuͤhrte, — daß man bei dem Begriff vom Organiſchen mehr auf die Functionen ſelbſt, als auf die Mittel, Conſtruction und Verbindungsart der Werkzeuge, durch die fie verrichtet werden, zu achten habe, und man daher mit Recht das organiſch nennen koͤnne, deſſen inneres und aͤußeres Weſen und Verhalten ſich als eine Einheit bekundet, die aus einem Inbegriff von verſchiedenen, ſich gegenſeitig bedürftigen und erregenden Functionen beſteht, welche ſich mit eintretenden Veraͤnderungen, wie von ſelbſt reguliren, nach gewiſſen, — aber nicht nach mechaniſch conſtanten Geſetzen verſchiedentlich modificiren und umwandeln, um das Ganze nicht nur zu erhalten, ſondern in ihm auch eine fortſchreitende Entwickelung aus ſich ſelbſt zu neuen Zuſtaͤnden und neuen Verrichtungen zu begründen. — Als eine ſolche Einheit bekundet ſich nun unſere Erde um ſo mehr, da ſie nicht nur eine Geſchichte hat, ſondern auch von ihren Entwickelungsſtufen und Zuſtaͤnden der körperliche und geiſtige Zu⸗ ſtand, und die Kultur der Völker und Menfchheit abgehangen hat und noch abhängt. — Vergliche man uͤberhaupt die aus Unterſuchungen der Einzelnheiten z. B. der Schwere, Waͤrme, Elektricitaͤt, Anziehung, Verwandtſchaft u. ſ. w. abſtrahirten Wirkungs⸗Ge⸗ ſetze, — mit dem total Karakter und Hergang des geſammten Naturlebens, ſo wuͤrde man mehr als bis jetzt allgemein einſehen, daß dergleichen Geſetze nur auf eine gewiſſe, bes | ſchraͤnkte Sphäre der Erſcheinungen Gültigkeit haben, und daß ſich aus ihnen nicht die Entſtehung, Bildung der Erde und die Thaͤtigkeitsweiſe der Natur ſelbſt herleiten laſſen; aus welchen Verſuchen die kleinlichſten und Widerſpruch-vollſten Theorien in den Natur⸗ wiſſenſchaften aufgeſtellt worden ſind, und noch heut ſelbſt von en 1 5 geſtellt werden. 1189 r Bis. ei ding san ans ‚Chemie, und Phyſik. Das 18 bilbenbe Princip der Natur, das ſich durch das mit Umwandlungen begleitete | — der Stoffe und Koͤrper unter ſich, am deutlichſten ausſpricht, iſt die Quelle aller Natur ⸗ Wirkungen und Erſcheinungen, und deshalb iſt es dem Zweck der Section ſehr ent⸗ ſprechend Ben RR die Wußte Anzahl der m in das Gebiet der Chemie ſchlugen. 2 % ö le | Sehr viele neue Sandee fo wie le Vervöllſtändigungen und Berichtigungen mehrerer chemiſchen Lehren, enthielten folgende Vorträge des Hrn. Prof. Fiſcher. Ueber die Anwendung des Galvanismus zur Reduction ganz geringer Mengen von * Metallſalzen, beſonders i in mediziniſch gerichtlicher Hinſicht. * Ueber die Darſtellung der Metalllegirungen, zugleich als Prüfung ihrer innigen che= miſchen Verbindung, im Gegenſatz der blos mechaniſchen. Ueber die Anwendung des Galvanismus als Reagens fuͤr die Miihe der Metall⸗ 2 1 75 15770 ah das eigenthümliche Verhalten der Saͤuren zu den verſchiedenen Metallen. Uuoeber das Verhaͤltniß des chemifchen Prozeſſes zur galvaniſchen Elektricitaͤt. ueber die Oxydationswirkung der Schwefelfäure auf Schwefel, Selen und Tellur. 6 ueber die Wiederherſtellung der Metalloxyde durch den Stickſtoff, wie er ſich in der * Tee in einigen feiner chemifchen Verbindungen befindet; woraus die Acti⸗ vitaͤt dief es bisher mehr paſſiv betrachteten Stoffes hervorgeht. Ueber das nach der Zerſetzbarkeit ihrer Säuren ſich richtende Verhalten der Salze, beſonders der ſalpeterſauren, und über Metallſuperoryde; wobei ſich ganz bisher unbe⸗ kannte chemiſche Verbindungen der Metalloxyde ergaben. Hr. Chemiker Duflos ging das Geſchichtliche der Lehre vom Verbrennungs-Pro⸗ zeß durch, und widerlegte durch Thatſachen, ſcharfſinnige Combinationen und durch Be— richtigung der Mißdeutungen der diesfaͤlligen Lavoiſierſchen Aeußerungen, — die Ein⸗ wuͤrfe der Elektrochemiker, beſonders die, welche Berzelius in ſeinem Lehrbuch der Khmmie gegen die antiphlogiftifche Erklärung des Verbrennens aufgeſtellt hat. Eine intereſſante Darſtellung der nach der geiſtigen Kultur der Zeit ſich gerichteten s eſtafen der chemiſchen Wiſſenſchaft, — wie ſie von der Beruͤckſichtigung und Bearbeitung der materiellſten Objecte, den Metallen, angefangen, nach und nach zu der der Gaſe und Imponderabilien uͤbergegangen, und endlich zur Aufſuchung des mathema⸗ tiſchen, ewigen Geſetzen des Geiſtes gehorchenden Verhaͤltniſſes, nach welchem ſich die Materien verbinden, vorgeſchritten iſt, — lieferte der, leider bald darauf zu unſerm großen Verluſt geſtorbene, Dr. Hollunder; in weicher Abhandlung er zugleich auch —— 32 , i zeigte, daß die Alten ſchon viele vermeintliche Entdeckungen unſerer neuern Zeit, z. B. die Metallitaͤt der Alkalien, — dem Weſen nach gekannt haben, und aus welchen Ergebniſ⸗ ſen und Gruͤnden, das von den aͤltern Chemikern beobachtete Verfahren, langſamer Unter⸗ ſuchungen auf troknem Wege, nicht ſo ganz, wie es bei der heutigen Tages mehr gangba⸗ 14 ren Unterſuchungsweiſe auf naſſem Wege geſchieht, — vernachlaͤßigt werden ſollte. Hr. Apoth. Hausleutner in Reichenbach zeigte die in einem Keller beobachtete Efflorescenz von Natrum an, welche einen Beweis mehr über die Zerſetzung des Kochſalzes und ſchwefelſauren Natrums durch Kalk unter Mitwirkung feuchter Luft, und der langen Ausdauer der Kauſticitaͤt des Kalks in feuchter Luft unter gewiſſen Umſtaͤnden abgiebt. | Fuͤr das Gebiet der Bewegungs: Erfcheinungen, die, da alle Wirkungen und Functio⸗ nen in Bewegungen beſtehen, — das Weſen der Natur und alles Eriſtirenden aus⸗ machen, — und wie dieſe Bewegungs-Arten von den Eigenthuͤmlichkeiten der mit einan⸗ der in Beruͤhrung kommenden on abhängen, — gaben eine ſchäzbare Kenntniß⸗ Vermehrung, die durch ae belegten Entdeckungen des Hrn. Prof. Runge, der rotiren⸗ den und oscillirenden Bewegungen des Queckſilbers bei Beruͤhrung mit Eiſen, auch Nickel, oder Kupfer, unter verduͤnnter Salpeterſaͤure; — ſeines abwechſelnden Fallens und Stei⸗ gens in einer Ufoͤrmigen Heberroͤhre bei Schlieſſung und Oeffnung einer aus Eiſendraͤhten und ſolcher Säure mit ihm gebildeten galvaniſchen Kette; — und des kreisfoͤrmigen Laufs, welchen Queckſilber-Kuͤgelchen machen, wenn ſie ſich unter einer concentrirten Loͤſung von Queckſilberorydul befinden, und mit Zink von einem beſtimmten Gewichts⸗Verhaͤltniß zu dem des Queckſilbers in Beruͤhrung kommen, mit Angabe der Urſachen, warum 1 nr wegung durch Zubringung von Zinkamalgam ſogleich aufhoͤrt. oh Sekretair d. ©, referirte die von Hrn. Apotheker Beilſchmidt in 9 überſette Beobachtungen Browns uͤber die den Infuſions⸗ ⸗Thierchen aͤhnlichen Bewegungen feiner organiſcher und unorganiſcher Koͤrpertheilchen im Waſſer, und gab deren ihm waßpſcheir⸗ liche . an. 8 Ferner erden von demſelben die Savartſchen Entdeckungen uͤber den Zuſam⸗ menhang der Klangfiguren vibrirender Koͤrper mit den Richtungen vorwaltender Cohaͤſion ihrer Theilchen, und die Analogie zwiſchen den Geſetzen der Multipla bei dem Miterklingen von Luftſaͤulen, und ſtarrer Körper, und denen, welche die Verhaͤltniſſe Amen, in denen ſich die Stoffe chemiſch verbinden, erwähnt. Der Direktor d. S., Prof. Steffens, der faſt jeden Vortrag mit ſchätbaren Be⸗ merkungen bereicherte, machte durch erperimentale Darſtellung der Klangfiguren, welche die dynamiſchen Gegenſaͤtze der Vibrationen von Metallſtreifen auf ihren gegenuͤber⸗ ſtehenden Seiten darthun, auf die wichtige, alle Gegenftände und Erſcheinungen der Phyſik betreffende, und deshalb hoͤchſt zu beachtende Wellenlehre, aufmerkfam, Hr. Prof. Fiſcher zeigte die durch Berührung von Chlorſilber mit Zink, bei et⸗ 4 2 hen beiden gebrachten Waſſers, entſtehende Waͤrme⸗ ee die ſich u der herrſchenden Waͤrmeſtoff⸗ Lehre nicht erklären läßt, er Hr. Dr. Goͤppert bewies durch angeſtellte Verſuche, > daß das Gefrieren des Queckfilbers nicht immer, wie in den Lehrbüchern behauptet wird, bei — 32 R., ſondern oft erſt bei viel hoͤheren Kaͤltengraden erfolgt; die Umſtaͤnde, von denen dieſe Wirkung ab⸗ haͤngt, find noch zu erforſchen: — ferner hat Derſelbe vielfach und ſcharfſinnig ausge⸗ | führte Berfuche über die Einwirkung der Kälte auf die Vegetation, auf ungekeimte, trockne, — wie Ae und 7 een 5 . 1 und ren der Bine Saile Au 11 Hr. Prof. Fake trug die von u Aguilonius,‘ Tobias Mayer, Lam⸗ bert, v. Goͤthe, Klotz und Maler Runge beobachteten Grundſaͤtze zur Aufſtellung einer Syſtematik der Farben vor, die er durch Vorzeigung einer vom Letztern erfundenen Farbenkugel anſchaulich machte, und bei welchem Vortrage er hauptſaͤchlich die Betrach⸗ tung über die geometriſche Topik im allgemeinen, als einen Theil der wiſſenſchaftlichen ethodik, wovon a Farbenlehre in der DALDENEUGE) ein fo glänzendes Vorbild giebt, bejmeitte,. 9 OR Prof. Frankenheim las eine Abhandlung über die Härte der Krystalle, und | über das Verhaͤltniß der Haͤrte zur Cohaͤſion, die aber noch nicht beendigt iſt. Hr. Prof. Runge machte aus feinen ſehr intereſſanten Verſuchen über den Ein⸗ fluß der Berührung verſchiedener Metalle mit Zink auf den Orydations⸗ und Waſſerzer⸗ ſetzungs⸗ Prozeß, — auf die Vortheile und ſtarke Wirkung einer aus ien Zink, und Aalleuge zu erbauenden voltaiſchen Saͤule aufmerkſam, und Sekretair d d. S. zeigte eine nach Kamps Borf: chlag veranſtaltete Vorrichtung zu einer voltaiſchen Säule, wo das poſitive Metallglied fluͤßig, das negative feſt iſt, und die ſich beſonders, durch ein langes, voͤlliges Gleichbleiben der Intenfität während den Verſuchen je mit ihr, empfehlen fol; und die fpäterhin an dieſet Len ice 1 a 0 Bw diefe Empfehlung zu bekräftigen. 20 01 | N ehe Zur Verfolgung der innigen Beziehungen, in denen Licht, Wärme, Elektricität, Ih Magnetismus und Chemismus mit einander ſtehen, und um darzuthun, wie die Eigen⸗ ſchaften, Wirkungen, und Verhaltungsweiſen der Körper und Erſcheinungen nicht von eigenthuͤmlichen Stoffen und Kräften, als Selbſtſtaͤndigkeiten, ſondern von dem allgemei⸗ GERNE gERebr, das 75 Daſein und Winen conſtituirt und modificirt, — nden, “sn che: zum Klaſſiftkations⸗ rn Erklärungs⸗ Princip der Koͤrper und, Stoffe, und ihres cemiſchen Verhaltens dienen koͤnnen, wurde vom Sekretair d. S. der Inhalt des var 9 e e Pohlſchen Werks, „Anſichten und Ergebniſſe e über Magnetismus, Elektricitaͤt, 260 und der Prof. Fiſcherſchen Schrift, „uͤber die Natur der Metallreduction auf naſſem Wege, ſo wie die merkwuͤrdigen Entdeckungen Prechtles uͤber die, auch in der Meteorologie und Geologie zu vielen Aufſchluͤſſen führenden Wirkungen der Cohaͤſion, und die Watt: | ſchen Beobachtungen uͤber die durch Licht aller Art een egeimäßigen Bewegungen f pack —. Körper referirt. 410 130 68 60 Ta Bra 33 325 2 5% Phyſiologie und 8 Die ſchwierige Unterſuchung, was bei unſern Anſchauungen und Vorſtelungen der 8 aͤußern Dinge und Erſcheinungen, nur ſubjectiv iſt, von der Einrichtung unſerer Sinnes⸗ organe und unſern geiftigen Vermögen herruͤhrt, und daher nicht den Objecten, als ſolchen ſelbſt zugeſchrieben werden darf, — hat Hr. Prof. Purkinje auch dieſes Jahr fort⸗ geſetzt und in einer Abhandlung, die Raum bildende Thaͤtigkeit der Imagination, bei allen Sinnes ⸗ Functionen, durch die Vorſtellungen vom Raum und raͤumlichen Verhaͤltniſſen! ders | anlaßt werden, nachgewieſen und durch leicht anzuſtellende Verſuche erläutert, Die von Hrn. Apotheker Lehmann und Hrn. Kr. Phyſ. Dr. Mayer in Creutz⸗ 5 burg wiederholten Vergiftungs-Verſuche der Schlangen durch Blauſaͤure, thaten dar, | daß auch bei dieſen Thieren die tödliche Wirkung dieſer ne durch . Einflöͤß ung von verduͤnnten Ammoniak aufgehoben wird. Hr. Paſtor Leupold in Klein⸗Kniegnitz meldete die großen Verwüſtungen, Welche f der vor 4 Jahren in daſiger Gegend noch ganz unbekannte Curculio Lepathi aus gegenwärtig in den Erlen» Gebüfchen daſelbſt anrichtet. Hr Garnifon= Prediger Dr. Winkler in Altenburg befchrieb die im Kabinett der daſigen Oſterlands⸗ Geſellſchaft befindliche Naturmerkwuͤrdigkeit eines Rattenkoͤnigs, be⸗ ſtehend aus mehreren in einen Knaͤuel mit ihren Schwaͤnzen verwachſener Ratten. Pflanzgenkunde Hr. Prof. Dr. Runge hat im Kupferoxydhydrat, wiederum ein neues Mittel auf- gefunden, wodurch mehrere bisher noch unbekannte Stoffe in den Pflanzen und ihren beſon⸗ deren Theilen nicht nur entdeckt und naͤher charakteriſirt werden, ſondern wodurch ebenfalls auch von Neuem die chemiſche Uebereinſtimmung botaniſch verwandter Gattungen und Fa⸗ milien nachgewieſen wird. | Hr. Dr. Goͤppert theilte ſeine vielen und umſichtig ausgeführten Verſuche mit 1 aus denen hervorzugehen ſcheint, daß die Pflanzen keine eigene, fuͤr unſere Sinne bare _ ſtellbare Wärme beſitzen; daß ſich ihre Beibehaltung einer gewiſſen mittleren Tempera | tur aus der ſchlechten e der en, Faſer erklaͤren laſſe; und daß * — 38 — 5 die Pflanzen wirklich eine Zeit lang, wenn auch alle ihre Saͤfte zu Eis erſtarrt ſind, in eeinem, allenfalls dem Scheintodt der Thiere vergleichbaren Zuſtande, unbeſchadet ihrer kluͤnftigen Entwickelung verbleiben können, was der jedem Individuo inwohnenden Lebens⸗ kraft zuzuſchreiben ſeyn dürfte; worüber ſich wegen dem verſchiedenen Verhalten ſelbſt ſehr verwandter Gewaͤchſe zur Kaͤlte, nichts Naͤheres beſtimmen laſſe. Dem Hrn. Baron v. Kottwitz in Nimptſch, der ſich buch Leitung des von ihm geſtifteten und immer mehrere Theilnehmer gewinnenden Vereins zu Akklimatiſirungs⸗ Verſuchen auslaͤndiſcher Gewaͤchſe um unſere Provinz hoͤchſt verdient macht, — verdank⸗ ten wir Beobachtungen uͤber den ſchnellen Wuchs, der hierdurch zur Anpflanzung ſich em⸗ pfehlenden Robinia [peciosa monftrosa, über die Fortpflanzung der Zizania pa- lultris, ferner uͤber die außerordentliche Beſtaudung, die durch Beſchneidung der uͤber Winter ausgeſaͤten Getreidearten im Spaͤthherbſt bewirkt wird, — und die Mittheilung vieler erfolgreichen Reſultate der von ihm ſelbſt und von anderen angeſtellten Ausſaats⸗ und Benutzungs⸗Verſuche fremder Getreide, Kräuter und Holzarten, die in den Verſamm⸗ lungen der botaniſchen und techniſchen Section zu uäherer Kunde gebracht wurden. 5 \ — 36 — e ee an über die AR öffentlichen Verſammlungen der techniſchen Section 50 | abgeſtattet den 7. Weener Sekretair Müller. im Jahre 1829, Wie der Baumeiſter und jeder Kuͤnſtler, das von Zeit zu Zeit Ausgefuͤhrte des vorhaben⸗ den Werkes uͤberſieht, um zu pruͤfen, in wiefern es der Idee und Beſtimmung gemaͤß fort⸗ ſchreitet; — und wie zugleich durch die Freude des ſchon Verrichteten und Gelungenen der Muth zur Bekaͤmpfung und Ueberwindung der noch bevorſtehenden Schwierigkeiten waͤchſt, ſo liegt auch uns heut in der letzten Verſammlung dieſes Jahres ein ſolcher Ruͤck⸗ blick auf unſer Unternehmen ob, und er wird auch uns hoffentlich zu deſſen kraͤftiger Fort⸗ ſetzung ermuthigen. a 5 Unſere Verſammlungen ſind, mit Ausſchluß der Kunſtausſtellungs- und Ferien⸗ Zeit, in jedem Monat regelmaͤßig zweimal gehalten worden, die Zahl der Anweſenden ſtieg oft gegen hundert, und mit mannichfachen Kenntniſſen und Erfahrungen begabte Männer aus allen Staͤnden machten die Unterhaltung durch Vortraͤge und Mittheilungen belebt und belehrend. — Wen ſollte nicht dieſe Erinnerung erfreuen? f Mehrere von uns, die ſich fruͤherhin gar nicht kannten, ſchließen ſich nun als ſchaͤtz⸗ bar Bekannte, die ſich gegenfeitig berathen, — oder als Arbeitö- Verwandte zu wechſel⸗ ſeitiger Hülfe bei ihren Geſchaͤften, und auf der gemeinſt chaftlichen Lebensreiſe als Freunde an einander an; — und wir alle, vor wenigen Jahren noch durch Verſchiedenheit aͤußerer Verhaͤltniſſe und des Berufs von einander fern ſtehend, ſehen uns nun immer mehr ge⸗ nähert und einen Verein bildend, durch deſſen Reichthum an Kräften, Kenntniſſen und Ges ſchicklichkeiten, und durch deren planmaͤßige Anwendung, jeder Einzelne für das Beſte ſei⸗ ner Mitbuͤrger und des Vaterlandes nun mehr Einfluß erworben, mehr als vorher zu leiſten i vermag, und fich fo alfo auch mehr als vorher hierzu angeregt und ermächtigt fühlt, — Diefe Bewirkung ſchaͤtzbarer Bekanntſchaften, und dieſe Anfachung des fo über alles wohl thätigen und vielvermoͤgenden Gemeingeiſtes, — verdienen als die vorzuͤglichſten Früchte N unſer Zuſammenkünfte zuerſt erwahnt zu werden, denn in ihnen liegt der durch Empfindun⸗ * - gen gegenfeitigen Wohlwollens bekräftigte Saamen zum fihern und immer mehr um ſich greifenden Aufwuchs unſrer Pflanzung. | K 85 Den Anforderungen und Bedürfniffen des Geiſtes entſprachen die Gegenftände der ſtattgefundenen ſchriftlichen und muͤndlichen Vortraͤge. Sie beſchaͤftigten ſich mit den Kenntniſſen der Natur, — der Bildungsweiſe und den Eigenthuͤmlichkeiten ihrer mannich⸗ faltigen Produkte, mit den allgemeinen Geſetzen, die fie bei allen ihren Erzeugniſſen und Erſcheinungen befolgt, — und mit den Principien des Verſtandes, oder der Wiſſenſchaf⸗ ten, durch die wir alle diejenigen Einſichten erwerben, von deren Beſitz und richtigen An⸗ wendung, Leben und Wohlſeyn abhängt, — die jedem Wißbegierigen erſehnte Auffi chluͤſſe uͤber alles was exiſtirt und vorgeht, geben, und die beſonders jedem techniſchen Kuͤnſtler und Gewerbtreibenden mit dem vertraut machen, was er zu ſeinem Geſchaͤft, und in 1 welcher Art er es am beſten gebrauchen, und wie er ſich ſelbſt zu Erfindungen neuer Fabri⸗ kationen und beſſeren Fabrikationsweiſen verhelfen kann. Zu ſolchen, immer mit beſonde⸗ rer Hinſicht auf Kuͤnſte und Gewerbe gehaltenen, allgemein belehrenden Vortraͤgen gehoͤr⸗ ten folgende. — Die Darſtellung der allgemeinen Grundſaͤtze der Bewegung; — der Ge: ſetze des freien Falls der Koͤrper; — die Betrachtung der mechaniſchen Kraͤfte; — des vielfachen Gebrauchs des Proportional-Cirkels; — die Erklärung der Regeln des Aus⸗ meſſens der Körper und Gefäße, — der Einrichtung und Verbindung der Räder und Ge— triebe bei zuſammengeſetzten Maſchinen; — ferner: die zuweilen auch durch Verſuche er- laͤuterten Vorträge der Phyſik und Chemie, — über die dynamiſchen, phyſiſchen und che- miſchen Eigenſchaften der atmosphaͤriſchen Luft; — des Sauerſtoff⸗ und Stickſtoffga⸗ ſes; — uͤber die Natur, Wirkungen und den vielfachen Gebrauch der Saͤuren und Alka⸗ lien, insbeſondere der Salpeter, — Salz, — Blauſaͤure; — des Chlors, des Am⸗ moniaks, der Pottaſche, des Natrums; — uͤber die Eigenſchaften, Benutzungen und Bearbeitungsarten der Metalle im Allgemeinen und insbeſondere der des Platins, Goldes, Kupfers und Eiſens; und ihrer Verbindungen unter ſich oder mit Schwefel; — uͤber die Prozeſſe des Verdampfens, Siedens, Deſtillirens, u. ſ. w. Von den unmittelbar auf einzelne, oder mehrere Gewerbe ſich beziehenden Gegen⸗ | ſtänden, find unter andern folgende, auch mit Vorzeigung von Modellen und Inſtrumenten abgehandelt worden: — die Conſtruction der ruhenden Hemmungen an Pendeluhren; — das Ausmeſſen und Beurtheilen der Güte der Baumſtaͤmme; — die Eigenſchaften, Aus⸗ trocknungs⸗ und Behandlungsweiſen der in den Gewerben am häufigften vorkommenden Holzarten; — die Beſchreibung und Erklärung einer vorzuͤglichen Mafchinerie zur Pruͤ - fung der Haltbarkeit der Baumaterialien; — ein in vielen Faͤllen zu beachtendes Verbin⸗ dungsſyſtem bei Bauten und Maſchinen; — eine neue Bedachungsart mit Zinkblech; — mehrere Mittel zur Reibungs⸗ Verminderung metallener Maſchinentheile; — die Verfer⸗ tigungsweiſe des Nuskenſchen Hufeiſenmeſſers; — Verbeſſerungen der Holzſchrau⸗ hen; — Vorſchriften, zu waſſerfeſten Firniſſen, Anſtrichen, Kitten und Moͤrteln, — zur U — 38 — vortheilhaften Benutzung der Unterlauge beim Seifenſieden, — zur Fabrikation verbeſſer⸗ ter Talglichte; — zur Reinigung der Oehle, — zur Befreiung der gebrannten Waͤſſer von Fuſel⸗ Geſchmack und Geruch, — zur Bereitung einer ſchnell wirkenden Gerberlohe im Großen, — zur Verfertigung eines farbloſen Schellakfirniſſes, — zu einer fuͤr die Geſundheit unſchaͤdlichen Beitzungsmethode der Baͤlge; — ferner: Belehrungen über die vortheilhafte Anwendung der Dämpfe bei allen Operationen der Tuchfabrikation, — über | die Mittel, die Guͤte der Pottaſche uno des Indigos zu pruͤfen, — und uͤber das Bier, brauen, beſonders über eine ſich ſehr empfehlende Abkuͤhlungs-Methode der Wuͤrze. Als das . zunaͤchſt betreffende Gegenſtaͤnde kam Folgendes zur Sprache 4 Sensgeſlhrine zu bewirken ſeyn duͤrfte; — auf welche 9000 f Verhältniſſe die Anlage der zur Bewaͤſſerung von Wieſen und zur Darreichung des Bedarfs reinen Waſſers 5 für verſchiedene Fabriken ſehr zu empfehlenden Arteſiſchen Brunnen beruhe; — welche Vorzuͤge vor den gewoͤhnlichen die noch nicht genung beachteten Pumpen mit Kugelventilen und doppelten Hub haben; welche Verbeſſerungen der Oehllampen in neuerer Zeit verſucht und ausgeführt worden; — wie Oefen zum Heitzen mit Daͤmpfen auf leichte Art vorzu-. richten ſind, und wie man das bei der Da vy ſchen Sicherheits⸗ Lampe zu Grunde liegende Princip bereits mit Erfolg zur Verfertigung, gegen alle Gefahr ſichernder Anzüge für Feuerloͤſcher und Retter benutzt hat; auch wurde das Modell einer einfachen Feuer = Ret: tungsmaſchine vorgezeigt. — Ferner wurden vorzuͤgliche Muſter von auslaͤndiſchen Fabri⸗ 5 katen vorgewieſen, beſonders ſolche, deren Nachahmung und Fabrifations- Einführung in unſerm Vaterland moͤglich und wuͤnſchenswerth iſt. Dieſe Vortraͤge und Mittheilungen von Arbeiten, Erfahrungen, Ideen und neuen Entdeckungen, welche letztere, wenn auch nicht immer ſich voͤllig bewaͤhrend, doch Anlaß zum Nachdenken und Verbeſſerungen geben, — verdanken wir folgenden Herren, — Drechs⸗ ler Aſch, Chemiker Duflos, Tiſchler Faber, Prof. Fiſcher, Dr. ph. Hahn, Art. Lieut. Hoffmann, Geh. R. v. Kraker, Juwelier Kiesling, Seifenſieder Koch zu Neumarkt, Ing. Inſp. Oberſt v. Lebauld de Nans, Deſtillateur Loͤ . wenſtein, Inſtrumentenm. Lummert, Fabrikant Maͤnling, Fabrikant Milde jun., Ob. L. G. R. Neugebauer, C. R. Oelsner, Fabrikant Philipps, Mecha- nikus Pinzger, Klempner Renner, Prof. Runge, Uhrmacher Schade ſen., Ta⸗ pezirer Schill, Uhrmacher Schwerner jun., Baron v. Stein, Lehrer Tuͤrkheim, Saitenmacher Wiesner, Tuchſcheerer Zie pold und Poſamentier Zeiſigz die bei⸗ den letztern und die Hrn. Goldarbeiter Moͤvius und Bronceur Schneider haben durch Vorlegung ihrer Fabrikate dargethan, wie dieſe in keiner Ruͤckſicht denen nachſtehen, die man zum Nachtheil unſer Mitbuͤrger noch ſo häufig aus dem Auslande kommen laͤßt. Bei der Menge von Gegenſtaͤnden, die in unſern Verſamlungen beſprochen, oft auch | nur unter einigen Anweſenden verhandelt wurden, und daher nicht ins Protokoll kamen, = „ e ee 1 0 wird man es verzeihen, wenn manche Namen der Herren, die zu unſern Zwecken mitge⸗ wirkt, und ihre ſchaͤtzbaren Mittheilungen hier nicht erwähnt ſeyn ſollten. 6 N Eine Geſellſchaft von Kenntniß und Erfahrungsreichen Männern in allen Fächern des Wiſſens, der Kunſt und Technik, die geneigt find, ſich benöthigte und erwuͤnſchte Be⸗ llehrungen gegenſeitig zu ertheilen, die ſich über das berathen, was das Wohl des Vater⸗ landes, oder einzelner Staͤnde und Mitbuͤrger befoͤrdern duͤrfte, wo Jeder ſeine Beobach⸗ tungen, eigene oder fremde Erfahrungen und Ideen, die er der Beachtung werth haͤlt, leichter und ſichrer als durch Schriften in Anregung und zum Aufkommen ins Leben brin⸗ gen kann, — wo jeder Techniker und Gewerbsmann Gelegenheit hat, durch Darlegung ſeiner Geſchicklichkeit und Kenntniſſe ſich auszuzeichnen und Ruf zu erwerben, ohne daß ihm die Entdeckung feiner erworbenen Vortheile zugemuthet wird, — eine ſolche Gefel- ſchaft traͤgt in ſich den Keim eines neuen, hoͤchſt wichtigen Elements fuͤr die Wohlfahrt des Staats, und enthält mithin in ſich ſelbſt ſchon die Buͤrgſchaft nicht nur ihres Fortbeſtehens, e ihres Gedeihens zu immer mehr erhoͤhter und ausgebreiteter Wirkſamkeit; mit dieſer tröͤſtlichen Ueberzeugung und einem fröhlichen Gluͤckauf zum neuen Jahr können wir alfo nſere heutige letzte Verſammlung in dieſem beſchließ en. 8 „% ECC ad Br mm me n A . — 1 — F ; ERBE IH Us 3 N 2 111 A 5 u! dat 7 7 “A 1 ö > z 3 A } 5 5 4 24 7 t a 5 ä — Ge 1 A 5 8 2 2 von 4 222 14 8 00 * bug RS Ya 103 En 5 N * N N ent uch open] N 4 N 1 1 | 1 2 23 5 22 1 j N 82 bil n ; Bi 8 b iin 1 Sd is A ö 2 x 8 ie 1 m 1 8 f e ae . 5 * nur gsi Ser? ru 71949 10 BT j 158 Ta 5 2 1 . 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Insbeſondere machte er auf die auffallende Analogie der Proteaceen im Bluͤthenſtande mit den Synan⸗ thereen aufmerkſam, welche in den natuͤrlichen Syſtemen bisher noch nicht beruͤckſichtigt ö werden konnte: desgleichen auf ihre Aehnlichkeit mit den Coniferen im Laube; Bezie⸗ hungen, welche der Kunſtzwang in Juſſieus und de Candolle's natuͤrlichen Auf⸗ ſtellungen ebenfalls unbeachtet zu laſſen zwingt. — Die Bemerkung, daß das bloße Vorzeigen von Gewaͤchſen oft hinlänglichen Stoff zur wiſſenſchaftlichen Ausfuͤllung der Sitzungen und zum lebendigſten Geſpraͤche Veranlaſ⸗ : ERDE fung gebe, beſtimmte Hrn. Prof. Dr. Steffens am 21. Juni gleichfalls feine Capiſchen 4 Proteen, Ericeen und Gnaphalien zur Beſprechung vorzulegen. Hierauf trug Hr. Pri⸗ vatdocent Dr. Goͤppert ſeine Beobachtungen uͤber die Einwirkung des Moſchus auf die Pflanzen vor. Dieſe keimen in damit geſchwaͤngerten Waſſer, vegetiren darinn: die bloße Ausduͤnſtung des Biſams verhaͤlt ſich ebenfalls indifferent: daraus ſchloß er, daß das Riech⸗ | princip kein den aͤtheriſchen Oelen oder dem kohlenſauren Ammonium verwandtes ſeyn moͤchte, da dieſe nach 1 3 ene eine 1 0 Wirkung e die Pflanzen ausuͤben. — — 41 9 Am 4. Februar gab Hr. Apotheker mes eine kritiſche Zuſammenſtellung der Charaktere der im ee ee en itzt ai ee Säuren, unter i der damit ver⸗ en Gewaͤchſe. N | Den 18, Februar trug Hr. Prof. Dr. R gage ſeine usch ranger über die Bezie⸗ bang welche zwiſchen der Form und dem Stoff des Pflanzenkoͤrpers ſtatt findet, vor. Es giebt Species ſtoffe, welche nur an die ſpecifiſche⸗Form geknuͤpft find, wohin die aͤtheriſchen Oele gehören duͤrften. Es giebt Gattungsſtoffe, die allen Species eines Genus eigen ſind, z. B. bekanntlich das Morphium, Einchonin. Neue ſolche das Genus charakteriſirende Stoffe hat Hr. Pr. R. in Eclipta, Carduus, Mercurialis, Fraxinus entdeckt. Es giebt Familienſtoffe, wie z. B. das Veratrin der Colchicaceen: aber auch Faͤrbeſtoffe ſind, z. B. das Krapproth der Wurzel aller Stellatae, ganzen Fami⸗ lien eigen. Mehrere Familien endlich, die eine gemeinſame Formbeziehung haben, Fami⸗ liengruppen bildend, hat Hr. Pr. R. mit einem gemeinſchaftlichen naturlichen Claſſen⸗ ſtoffe verſehen gefunden, von dieſer Art iſt der, welcher nach Hrn. R. gleicherweiſe durch alle Dipſaceen und Synanthereen hindurch geht. Hieraus folgert man mit Recht, daß das natuͤrliche Syſtem der Geſtaltung ſich dereinſt auch werde chemiſch in der Miſchung be⸗ gruͤndet finden laſſen. dich Ueber die Verbreitung der adbäischen Pflanzen außer Europa, las Hr. v. ed: / tritz in Fortſetzung früherer Vorträge, am 11. März eine gelehrte Abhandlung, welche die Geographie der Gattungen aus der Diandria monogynia umfaßte, und keines Aus⸗ dugs fähig iſt. > RR demſelben Abende theilte Hr. Prof. Dr. Purkinje, der durch feine fleißige | Theilnahme an unſeren Verſammlungen zu phytotomiſchen microſcopiſ. chen Unterſuchungen, bey denen ihm ſchon mancher gluͤckliche Fund gelang, veranlaßt worden war, der Sektion eine ſeiner ſchoͤnſten Entdeckungen, die der faſrigen Zellen, woraus der innere Membran der Antherenfaͤcher, faſt bei einem jeden Pflanzengenus in eigener Form und Zierlichkeit gebildet iſt, zur allgemeinen Freude mit. Einige dieſer Zellen gleichen den Gefaͤßzellen, | welche man zuerft im Viscum album gefunden, und beſtehen aus eigen zuſammen ge⸗ ſtellten, oft durch eine Membran verbundenen Faſern, mit denen ſie dann bey prosenchym⸗ foͤrmiger Umſchreibung die Geſtalt der Ring⸗Spiral⸗ und Treppengefaͤße in unerſchoͤpf⸗ licher Mannigfaltigkeit nachbilden; andere kommen in vielfaͤltig varürten Formen vor, die ſich mehr auf den urſpruͤnglichen Blaſen⸗ und Zellentypus, als auf den der Gefäße re⸗ duziren laſſen. Hr. Prof. D. P. hat vom Maͤrz an durch alle folgenden Sommer-Monate mit der Analyſe und Abbildung dieſer Zellen ſich befi chaͤftigt, und dieſelbe durch die meiſten Genera der vorzuͤglichſten natürlichen Familien, in einer für dergleichen Unterſuchungen muſterhaften Methode, verfolgt, ſo daß dadurch nicht blos die Kenntniß einzelner curioſer Geſtalten, uberhaupt nicht blos einzelne Notizen gewonnen worden, (welche bereits Herr Dr. Meien, mit welchem er, ohne davon zu wiſſen, gleichzeitig auf dieſelbe Entdeckung kam, von dieſem Gegenſtande gegeben hat); ſondern er hat die Sache als ein neues und f | 6 ö — 42 — intereſſantes Moment für das Studium der Formenfortbildung im natuͤrlichen Pflanzen ſyſtem behandelt, ja von dieſer Seite ſeinen Gegenſtand beynahe erſchoͤpft. Wir bemerken um der Kürze willen hier ein für allemal, daß Hr. Pr. D. P. bey mehreren Gelegenheiten 1 im Laufe des Sommers, durch Vorzeigung feiner trefflichen Abbildungen und durch mi⸗ kroſcopiſche Demonſtrationen die Sektion an ſeinen intereſſanten Beobachtungen hat Theil nehmen laſſen. Die Reſultate feiner Arbeiten werden naͤchſtens durch eine eigene Schrift „de cellulis antherarum fibrosis“ mit 18 lithographirten Tafeln, dene wann Publikum mitgetheilt werden. 90 Hr. Privatd. Dr. Goͤppert ſprach am 25. Maͤrz uͤber den nach St. Simon in a Holland beſonders bekannten intereſſanten Verſuch, Hyacinthenzwiebeln erdwaͤrts in ein Gefaͤß mit Waſſer den Bluͤthenſchaft treiben zu laſſen, und zeigte ihn gelungen vor. Die hiezu gehoͤrige Vorrichtung hatte er zugleich benutzt, um die Zwiebel durch eine an ihr an⸗ gebrachte Oeffnung mit Giften zu impraͤgniren, die ſich dann von da in die ganze Pflanze verbreitet hatten, ſo daß z. B. in die Zwiebel eingebrachtes Morphium, Strychnin u. ſ. w. ſich in Blättern und Bluͤthen überall durch den bittern Geſchmack zu erkennen gab, chemiſch reagirte, und ſogar Thieren die vorher unſchaͤdliche Pflanze gefaͤhrlich machte. Am 8. April las der Sekr. d. S. eine Abhandlung über die Art, wie die alten Voͤl⸗ ker, und zunaͤchſt die Indier, die Natur der Pflanze aufgefaßt haben. Dieſe Arbeit macht einen Theil einer groͤßeren aus, welche das Vorkapitel der Geſchichte der Botanik abhan⸗ deln ſoll, und darin entwickeln will, in welcher Bedeutung lange vor allem wiſſenſchaftlich disciplinariſchem Studium der Gewaͤchſe, von dem Hindu⸗ und Zendvolk, den Aegyptern 3 und Hellenen das Pflanzenleben i im Cultus und Glauben, in der Poeſie und Mythik, in der Sitte des äußeren Lebens und im Handeln ſymboliſirt aufgetreten ſey: welche Anſicht und Kenntniß des Weſens der Pflanze ſich darunter verborgen, welche Anſchauungen von der Bedeutung der Pflanze ſomit das wiſſenſchaftliche Pflanzenſtudium, als es anfieng, zur Baſis vorgefunden habe. Hoͤchſt merkwuͤrdig iſt die nationale Verſchiedenheit des Gei⸗ ſtes, in welchem die Gewaͤchſe von jenen verſchiedenen Voͤlkern in Uebereinſtimmung mit ihrem beſondern National-Charakter aufgenommen worden. Von allen alten Voͤlkern 4 hat aber das Indiſche von jeher die hoͤchſte Bedeutung in die Pflanze gelegt, ſich ihrem 0 Geiſte am befreundetſten und verwandteſten gezeigt, und zugleich die ausgebildetſte Kennt niß des Pflanzenweſens offenbart. Es wurde dieſe Kenntniß nach mehreren Richtungen hin vom Verf. aus den Quellen aufzuſpuͤren und darzulegen verſucht; die Angabe des 1 beſonderen Inhalts dieſer Darlegung, duͤrfte jedoch hier außer allen Zuſammenhang ge⸗ 70 ſtellt, weder hinlängliches Intereſſe, noch hinlaͤnglichen Raum finden. ö AJIgn derſelben Sitzung ſandte Hr. v. Uechtritz ein Paquet ſchleſiſcher, zum Theil ſeltner Pflanzen als Geſchenk, u. durch Kraͤnklichkeit verhindert in Perſon zu erſcheinen, ein Schreiben mit allerley intereſſanten botaniſchen Leſefruͤchten unter Verſicherung ſeiner fort⸗ dauernden geneigten Theilnahme an die Sektion ein. Aus dieſem Schreiben moͤge eine freimuͤthige und allgemein zuſtimmig ee Stelle hier wiederholt werden. „Nag 8 — * — — — x NpN —— 43 7 — Sektion auch“ ſagt Hr. v. U., „manchem Ultrapatrioten nicht ſchleſiſch prak⸗ ich genug daͤuchten, ſo lange wir nich einen unentgeldlichen botaniſchen Lehrkurſus fuͤr Kraͤuterweiber und Wayſenkinder damit verbinden, oder nicht Verſuche anſtellen, ob der ſchleſiſche Landmann (S. die im Prov. Bl. vorgeſchlagne Frohnkoſt) eine Menge herbae et gramina Iilesiaca verſpeiſen und verdauen koͤnne — laſſen Sie uns, m. H. daruͤber — und ferner wie ſeither der Meinung ſeyn, wie ein geiſtiger Austauſch der Ideen und gegenſeitige lebendige Anregung die Wiſſenſchaft ſicherer, wenn auch weniger, in die Augen fallend foͤrdert, als diejenigen erwarten, die in derſelben mit Schiller zu reden, nur eine tuͤchtige Kuh ſehen, die uns mit Butter verſorgt. Patriotismus iſt eine hoͤchſt Löbliche Sache, aber Humanitaͤt und Wiſſenſchaft ſteht hoͤher! Eine unſerer Hauptbeſtrebungen war ſeither und muß es auch kuͤnftig bleiben, den großentheils noch ſchlummernden Sinn fuͤr wiſſenſchaftliche Pflanzenkunde in der Provinz zu erwecken und zu foͤrdern; wird nur dieſes Streben nicht erfolglos ſeyn, fo wird man uns auf keine Weiſe vorwerfen koͤnnen, 8 dee Zwecke des Hauptvereins aus den Augen gefi etzt zu haben.“ In der Sitzung des 29. April trug der Sekr. der Sekt. eine Ueberſicht der im letzten Sahızepend von den Engländern unternommenen, und groͤßtentheilts in den Transact. of Forticulture Society beſchriebenen kuͤnſtlichen Baſtardirungsverſuche vor. Er ge⸗ dachte vornaͤmlich der Experimente Milnes u. Sabineß's an Palsiflora, Herberts an Crinum, Pancratium, Amaryllis, Gladiolus, Erica, Oenothera, Rhododendron, Pelargonium, Convolvulus: Gowen's und Griffins an Amaryllis, und ent⸗ wickelte, in wiefern die Reſultate derſelben mit den Ergebniſſen deutſcher Naturforſcher uͤber das Phänomen der Baſtarderzeugung überhaupt einſtimmig ſeyen oder nicht. Er ge⸗ dachte der Verſuche von Goß und Knight, an Erbſen und Erdbeeren, gelegentlich auch Sagerets an Kohl und Kuͤrbſen) Varietaͤten mit einander zu impraͤgniren, und ſchloß hieran die von Turner mitgetheilten | eltſamen Erfahrungen von Baſtardfruͤchten, zufällig nebeneinander geſtandener Obſtbaͤume, und die Erörterung der von Schiede ur⸗ girten Frage uͤber ſpontan entſtandene Baſtardſpecies in der freien Natur. Eine mikroſcopiſche Unterſuchung der Blüthentheile von Calla aethiopica L. gab am 12. May Hr. Prof. Dr. P urkinj e. Er fand die Spatha an der inneren mit Corol⸗ lenſubſtanz bedeckten Flache mit einer aus papillenformigen Zellen beſtehenden Epidermis Aberzogen, und zwiſ chen den Papillen in ziemlich gleichfoͤrmigen Diſtanzen zarte Spaltöff nungen, in deren Umgebung keine papillare ſondern blos einfache Zellen waren. Auf der Außeren Seite iſt die Epidermis der uͤbrigen Pflanze mehr analog, mit haͤufigeren Stoma⸗ tien, nur alles kleiner und zarter. Die Antheren, welche auf dem Spadix ſenkrecht auf⸗ geſetzt ſind, und wie ein Straßenpflaſter in verſchiedner Lage dicht in einander greifen, zeigen ſich als platte an den beyden breiteren Seitenwänden der Länge nach ſeicht aus⸗ a nach außen flach abgeſtutzte Prismen. An den ſchmaͤleren Seitenwaͤnden liegen Antherenkapſeln, als laͤngliche nach einer Seite etwas duͤnner ausgezogene feldflaſchen⸗ foͤrmige Saͤckchen, die ſich durch enten Porus am 9 der aͤußeren Flache nach außen — öffnen, ſo daß jede Anthere an den ſchmaͤleren Wänden ihrer Endflaͤche zwei ſolche Poros zeigt, woraus der Pollen wurmfoͤrmig hervordraͤngt, und wenn er abgewiſcht worden, in kurzer Zeit wieder in derſelben Form zum Vorſchein kommt. Endlich fand ſich, wie er dieß überhaupt bey ſehr vielen anderen Pflanzen beſtaͤtigt gefunden, im Piſtill ein von der Narbe bis in den inneren Raum der Saamenkapſel fortlaufender deutlicher Canal. — Hiebey zeigte gelegentlich Hr. Dr. Goͤppert die ſpiralgefaͤßaͤhnlichen Haare der Teſta an dem Saamen von Collomia grandiflora, und Hr. Oberlehrer Wimmer die vom Sohne des Herrn Paſtor Kotſchy in der Nähe von Uſtron bey Teſchen aufgefundene Orchis pallens, als neu fuͤr die ſchleſiſche Flora vor. un a ef der een ens Muſtel (Phil. Transact. LXIII.) leitete bekanntlich im Winter Aeſte von Baͤu⸗ * 9 7 men in ein Treibhaus, wo fie, Knospen, Blätter, Bluͤthen und. Früchte trugen, waͤhrend der Stammund die ubrigen Aeſte, die ſich in freier Luft befanden, mit einer Eisrinde überzogen waren. Dieſe von mehreren Phyſiologen bezweifelte Thatſache beſtaͤtigte Hr. Privatd. Dr. Goͤppert (am 27. May) durch mehrere eigene Unterſuchungen, deren naͤhere Auseinanderſetzung er an einem andern Ort geben wird, und ſuchte dieſelbe theils aus der geringen Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit der Vegetabilien, theils aus dem in ihnen uͤber⸗ all gleichfoͤrmig vertheilten Lebensprincip, vermoͤge deſſen einzelne von der Mutterpflanze getrennte Theile ein abgeſondertes Leben zu fuͤhren wohl, im Stande ſeyen, zu erklaͤren. Desgleichen fuͤhrte er mehrere ſpaͤtere Verſuche an, welche mit Ruͤckſicht auf die im vori⸗ gen Jahre bekannt gemachten, die Unſt chaͤdlichkeit der Queckſilberverduͤnſtung fuͤr die Wur⸗ zelvegekation entſcheidend darthun d TT i Ausgehend von den merkwürdigen Reſultaten, uͤber welche Watt (Edinb. Phil. Journ. Oct. 1827. se.) über die Einwirkung der Elektrizitaͤt auf Pflanzen, und die Erregung magnetiſcher Polaritaͤt in ihnen, vermittelſt in ihnen erregter elektriſcher, erhal⸗ ten hat, ftellte Hr. Prof. Dr. Müller, eine Anzahl Verſuche über die verſchiedene Em pfindlichkeit der gruͤnen und der farbigen Pflanzentheile für Licht uud Elektrititaͤtseinwir⸗ kung an, deren Ergebniſſe, nach naͤherer Eroͤrterung der Wattſchen, er am 17. Juny mittheilte. Stengel, Zweige, gruͤne Blätter lebender Pflanzen, werden von einer geriebe⸗ nen Siegellackſtange ſtaͤrker und in weiterer Entfernung angezogen, als Blumenblaͤttern und Staubgefaͤße. Die ſtaͤrkſte Anziehung zeigte ſich jedoch beym Piſtill des Cactus ala - tus. An einem Tage (am 9. Juny) wo ſehr ſtarke poſitive Luftelektrizitaͤt ſtatt fand, war das Phaͤnomen uͤberhaupt am ſtaͤrkſten. Die grünen Stengelblätter der Tradescan- tia virginica wirkten fo mächtig auf (nur wenig) geriebene Siegellackſtangen, (gegen geriebene Glasroͤhren war die Erſcheinung ſchwaͤcher), daß Hr. Pr. M. in der Entfernung von 1 — 2 Zoll ein ſtarkes Knittern im Finſtern, und um 10 Uhr (am regneriſchen Item Jun.) uberſpringende Entladungsfunken bemerkte: was jedoch in den folgenden ſonnigen Tagen ausblieb. Uebrigens reagirten nur die gruͤnen Theile ſtaͤrker elektriſch, wenn fie von der Sonne beſchienen wurden, und mehr gleich nach ihrer Beſtrahlung, als am Abend wenn ſie lange im Fenſter geſtanden hatten. An den Stengelblaͤttern der Gorieria xigeno S = nn 8 Wiederholung anregen. — — 45 — ergab ſich, daß die Blattunterflaͤche von der poſitiven oder Glaselektricitaͤt ſtaͤrker als von der negativen oder Harzelektricitaͤt angezogen ward, und in Ruͤckſicht der Blumenblaͤtter zeigte ſich ein auffallender Unterſchied nach den Farben, indem die weißen am ſchwaͤchſten, die blauen und violetten ſchon ſtaͤrker, die gelben am ſtaͤrkſten von der poſitiven fo wohl wie von den negativ elektriſchen Körpern afficirt wurden: bey ihnen ließ ſich jedoch ein Unter— ſchied der Wirkung in den Blattflächen und der Elektricitaͤtsart bemerken. Am lebenden Stock und bald nach dem Abreiſſen von demſelben zeigten die Pflanzentheile die angegebnen Erſcheinungen am ſtaͤrkſten, mit ihrem Welken wurden fie ſchwaͤcher, und an ganz ver- trockneten richtete ſich das Angezogen werden nach der der Leichtigkeit der Pflanzenkoͤrper: 9 ganze Aeſte von Mesembryanthemum, die dicken Blaͤtter des Cactus alatus, wurden ſchon in einer Entfernung durch Siegellackſtangen vom Stocke abgezogen, in welcher der leichte Pappus des Leontodon Taracaion noch nicht zur elektriſirten Stange hinflog. Waͤhrend daß abgeriſſene Stengel, Laub und Blumenblaͤtter mit ihrem einen Ende an der geriebenen Siegellackſtange hafteten, wird das freiſchwebende Ende von beyden Polen eines Magnets ſtark angezogen; meiſt bleibt es am Nordpol hangen, am Suͤdpol ſprang es ab⸗ wechſelnd ab und zu. Staͤrker als am Laube zeigte ſich dieſe Erſcheinung an den gefaͤrb⸗ ten Blumenblaͤttern, und unter dieſen an den violetten und blauen ſtaͤrker als an den gel⸗ ben: an den weißen war ſie ſchwaͤcher als am gruͤnen Laube. — Analog dem Wattſchen Sonnencompaß brachte Hr. Pr. Muͤller unter zwey beſondere Glasglocken Blumenſten⸗ gel eines violett und eines gelb bluͤhenden Mesembryanthemum an einfachen zarten Seidenfaͤden vermittelſt angebrachter Gegengewichte zum horizontalen Schweben, und ließ nun, waͤhrend die Scheibenblumen ſo in Ruhe ſich ſtellten, daß ihre Flaͤchen gegen den Stand der Sonne gerichtet waren, deren Strahlen auf ſie fallen und wirken. Sogleich fiengen fie an ſich zu bewegen, und zwar in der Richtung von Oſt durch Suͤd nach Wet, indem ihre Vibrations- und Rotationsbewegung immer ſchwaͤcher wurde, wenn der Rand der Blumenſcheiben parallel mit den Sonnenſtrahlen zu ſtehen kam. Hiebey zeigte ſich noch ein auffallender Unterſchied zwiſchen den gelben und blauen Blumen, indem die Bewegung der gelbenſ viel heftiger war, aber immer nur einen Bogen von ungefähr 45° beſchrieb, mithin gleichſam nur vibrirte, ſo daß dieſe Vibrationsbogen immer mit dem machten, bis ſie der Seidenfaden zwang, in entgegen geſetzter Richtung ſich umzudrehen: Gegenverſuche lehrten, daß dieſe Bewegungen nicht von Luftſtroͤmungen, in der Glas⸗ glocke durch Erwaͤrmung erregt, herruͤhrten. Die Neuheit dieſer Beobachtungen moͤge die Aus fuͤhrlichkeit ihrer Erörterung entſchuldigen, und ihre Wichtigkeit zu baldiger In der Sitzung am 1. July legte der Sekr. d. S. eine Sammlung eben blühender Pflanzenbaſtarde vor. Zuvoͤrderſt mehrere aus Wiegmanns Saamen auferzogene, unter welchen allein der aus Avena orientalis und mutica ausgezeichnet war: dann ſcheinbaren Lauf der Sonne weiter fort nach Weſt ruͤckten: die blauen (violetten) Blumen hingegen ſich verhaͤltnißmaͤßig langſamer bewegten, aber oft mehrere ganze Rotationen — 16 — einfache, im Verfolge einmaliger Beſtaͤubung erhaltene, vom Sekr. an Verbascum phoeniceum 2 mit V. Blattaria g erzielte: die ſehr abweichend von der muͤtter⸗ lichen Bildung, aber der vaͤterlichen Bildung darum doch nicht genaͤhert erſchienen. Fer⸗ 1 ner weiter baſtardirte, d. h. nach Entſtehung einer Baſtardgeſtalt, mit demſelben baſtar⸗ direnden Pollen fortgehends 1 z. B. einen Baſtard von Digitalis purpurea 2 mit D. lutea, wiederum mit D. lutea beſtaͤubt: durch welche wiederhohlte Baſtar⸗ dirung aber die Aehnlichkeit mit dem Vater nicht ſehr geſtiegen war. Endlich eine neue Art von Baſtarden, nicht durch Beſtaͤubung der Narbe, ſondern durch Impfung des baſtardirenden Pollens, bey abgeſ chnittenem Griffel unmittelbar in den Frucht⸗ knoten. An einem auf gewöhnliche Weiſe erzeugten Baſtard von Nicotiana pumi- la g mit N. paniculata g war der Narbengriffel abgeſchnitten, und in die Wunde des Germens Bluͤthenſtaub von N. paniculata eingebracht worden. Die hieraus er⸗ wachſene der Verſammlung vorgelegte 1 hatte waͤhrend ihre Baſtardmutterpflanze ſich faft gar nicht von der erſten Mutter, N. pumila unterſ chied, eine voͤllig abweichende Geſtalt angenommen. Es war mit einem Worte, ſo zu ſagen, eine neue Species Nico- tianae, in welcher man wohl vielleicht wegen der auffallenden Verlaͤngerung der Blumen⸗ roͤhre eine Annaͤherung an die Bildung der N. paniculata anzunehmen Veranlaſſung finden konnte, die aber übrigens von N. pumila wie von N. paniculata fotal ver- ſchieden war. So iſt zum erſtenmal in der botaniſchen Geſchichte ein Baſtard ohne weibliches Empfaͤngnißorgan, ohne Narbe erzeugt, und der Satz, daß die Beſtaͤubung eine Impfung, nicht eine Begattung, blos eine auf die Bildung influirende Vermiſchung der jungen Frucht mit einem eigenen organiſchen (Pollen) Safte, nicht eine Geſchlechtervereinigung ſey, durch ein lebendes, einer Verſammlung von Botanikern vor die Augen gefuͤhrtes Behſpiel 6 gerechtfertigt worden. Eine ebenfalls vorgewieſene auf gleiche Weiſe durch Impfung in den Fruchtknoten produzirte Baſtardirung eines Baſtards von N. rustica 2 mit N. Tabacum, auf welchen naͤmlich in die Fruchtknotenwunde Pollen der N. Tabacum ein⸗ gebracht worden war, zeigte keine ſo tief eingegriffene Wirkung des eingeimpften vaͤter⸗ lichen Bluͤthenſtaubs, die muͤtterliche Form der N. rustica war weder durch Aufſtaͤubung noch durch Einimpfung ſehr verändert worden: es werden vielleicht noch oft Fälle vor⸗ kommmen, wo der fremde Pollen keine die Geſtalt veraͤndernde Kraft zu äußern im Stande iſt. — Nach Ablauf der uͤblichen Sommerferien gab Hr. Privatdoc. Dr. Göppert am 14. Oct. eine ſummariſche Darſtellung feiner ſaͤmmtlichen Erfahrungen über die Einwir⸗ kung der Kaͤlte auf die Vegetabilien, wovon wir nur folgendes ausheben: 1) Die Saͤfte aller Gewaͤchſe erſtarren in den Gefaͤßen derſelben. Der Punkt bey dem ſie gefrieren, wird durch den etwanigen Gehalt an ſauren ſalzigen oder harzigen Saͤften nicht ſehr veraͤndert, am meiſten entſcheidet hierinn die Maſſe des Vegetabils. 2) Die Veraͤnderungen der aͤußeren Theile, welche an den durch die Kaͤlte theilweiſe oder ganz vernichteten Gewaͤchſen wahrnehmbar ſind, betreffend, iſt es merkwuͤrdig, daß der gewoͤhnlichen Annahme zuwider, 3 1. \ | — 47 — nicht die juͤngeren ſondern die älteren Blätter von Herbſt⸗ und Fruͤhlingsfroͤſten zuerſt ver⸗ nichtet werden; ferner daß ſich dieſe Veraͤnderungen vorzugsweiſe auf die Verwandlung der Blaͤtterfarbe beziehen, welche in vielen Pflanzenfamilien ſo conſtant iſt, daß man we⸗ nigſtens die Dikotyledonen darnach anzuordnen vermoͤchte. 3) Die Veränderungen der - innern Theile anlangend, zeigt ſich als Hauptreſultat, daß die Gefaͤße der getoͤdteten Pflanzen nicht mechaniſch zerriſſen oder zerſprengt werden, wie man bisher annahm, ſondern daß das Zellengewebe in völlig unverletztem aber erſchlafftem, aller Lebenskraft beraubtem Zus ſtande ſich vorfindet, wobey zu bemerken, daß die bisherigen Erfahrungen uͤber durch Froſt zerſprengte Gefäße ſich anderweitig erklären laſſen. Die chemiſchen oder Miſchungsveraͤn⸗ derungen treten, Hrn. Dr. G's Verſuchen zufolge, immer erſt, wenn das Leben vernich- tet iſt, ein. 4) Nicht immer entſcheidet der Kaͤltegrad und die Empfaͤnglichkeit der Pflanze dafür, uͤber die Kaͤlte wirkung, ſondern oft die verſchiedenen Entwickelungszu⸗ ſtaͤnde derſelben, fo wie zahlreiche die Veränderung der Atmoſphaͤre begleitende Umſtaͤnde, z. B. die Feuchtigkeits- und Windverhaͤltniſſe, die Dauer, Höhe und Abwechſelung der einzelnen Kaͤltegrade: weshalb es dann der Beruͤckſichtigung eben dieſer Verhaͤltniſſe ins⸗ geſammt bedarf, um ſichere Reſultate uͤber die Einwirkung der Kaͤlte fuͤr die Oekonomie zu gewinnen. Hr. Dr. G. hat demnach an 1500 verſchiedenen Pflanzen, mit Beruͤckſichti⸗ gung ihrer Entwickelungsgeſchichte und der lokalen Witterungsverhaͤltniſſe von Breslau, Beobachtungen angeſtellt,, und daraus erfahrungsmaͤßig das Verhaͤltniß der Vege⸗ tation gegen die einzelnen Kaͤltegrade erforſcht, wie auch eine bildliche Darſtellung feiner Ergebniſſe der Sektion vorgelegt. 5) Die Frage, ob die Pflanzen eine eigne von der Atmoſphaͤre unabhaͤngige Temperatur beſitzen oder nicht, beantwortete der— ſelbe dahin, daß die Pflanzen das Vermoͤgen, eine eigene Temperatur zu erzeu— gen, in keiner Periode ihrer Entwickelung haben, daß ſie ſich in ihren Tempe⸗ raturverhaͤltniſſen ganz nach denen der umgebenden Atmoſphaͤre richten; daß auch viele von ihnen ohne Gefahr für ihre ſpaͤtere Entwickelung völlig gefroren zu exiſtiren ver- mögen, und daß die Lebenskraft oder das Leben die einzige Quelle iſt, woraus ihre Wider⸗ ſtandsfaͤhigkeit gegen die Einwirkung der Kälte entſpringt. Der Begriff des Lebens aber, meinte Hr. Dr. G., ſey von dem der Waͤrme unzertrennlich, und in dieſem Sinne beſaͤßen alſo die Pflanzen als lebende Körper auch Wärme, die aber auf dieſen unterſten Stufen der Organiſation auf unſere Waͤrme meſſenden Inſtrumente nicht zu reagiren vermag. Die Beſtaͤtigung dieſer Anſicht findet er in der Thierwelt darinn, daß jemehr bey den Thieren Reſpirations⸗ und Nervenſyſtem ſich gleichzeitig entwickelt habe, wie bey den Saͤugthie⸗ ren und Voͤgeln, in deſto hoͤherem Grade auch das Waͤrmeerzeugungsvermoͤgen vorhanden ift, je weniger, wie bey den Wuͤrmern, in deſto geringerem, weshalb denn, die Temperatur der letzteren, faſt wie bey den Pflanzen, nur ſehr wenig von dem ſie umgebenden Medium verſchieden erſcheint. Die Gewaͤchſe ſeien daher in völliger Unabhängigkeit von der Tem: peratur der Atmoſphaͤre, weil ſie, wenn auch Reſpiration, doch kein Nervenſyſtem be⸗ en. iin — 48 Am 28. Oct. ſprach der Sekr. d. S. uͤber die Verbindungsglieder des phanerogami⸗ | ſchen Pflanzenreichs mit dem kryptogamiſchen. Schon in einer vorjährigen Sitzung hatte derſelbe nachgewieſen, daß die Gewaͤchſe aus den Familien der Cytinede, Balanopho- reae und Rhizantheae, welche Trattinick ſonderbarſter Weiſe als unter ſich keine EM Gemeinſchaft habende at che Sonderlinge, ja als ein Volk der Wahnſinnigen in der Pflan⸗ zenwelt betrachtet hat, allerdings eine innerlich zuſammenhaͤngende Sphaͤre des Pflan⸗ zenreichs bilden, und zwar diejenige, in welcher der hoͤhere Pflanzentypus im Laube fort⸗ ſchreitend erliſcht, und mit immer abnehmender Ausbildung der Fruktification, die Geſtal-⸗ tung zur Pilzformation zuruͤck ſchreitet, während die Subſtanz an animaliſcher Fülle ges; winnt, und das Leben durch feine Schmarotzernatur die errungene hoͤhere Unabhaͤngigkeit von dem Wurzeln in der Erde, bezeichnend an die Graͤnze des Vegetirens überhaupt tritt. Er hatte gezeigt, daß dieſer Kreis mit den Ariſtolochien und Cucurbitaceen, und Cacten in naher Verbindung ſtehe. In der heutigen Verſammlung erinnerte er zuvoͤrderſt an das Corallophyllum coeruleum Kunth, welches nicht ſowohl einer Clavaria als vielmehr einem frukticuloſen Lichen aͤhnlich ſehend, in der Fruktification mit den Ebe⸗ naceen Juss. überein kommt. Dann an die Familie der Podoſtemeen, innerhalb welcher die Gattungen Mnioplis und Tristicha Aub. P. Th. an die Lebermooſe und Mooſe, Hydrostachys und Dicraeia Aub. P. Th. vielleicht an gewiſſe Farren mahnen, waͤh⸗ rend eines der ausgebildetſten Glieder dieſer Podoſtemeenfamilie, Marathrum foenicu- laceum Humb., den Habitus einer Umbellata zeigt, den auch Mourera fluviatilis Aubl. auf gewiſſe Weiſe nicht verlaͤugnet. Endlich erwaͤhnte er die merkwuͤrdige Lacis fucoides Mart., welche bey der Fruktification der Podoſtemeen, das Laub einer Alge zu haben ſcheint. Kommt nun hinzu, daß die Characeen, Ceratophylleen, Zoſtereen, Hy⸗ drobien, Potamogeteen und Lemneen gleichfalls ſich den Algen anſchließend, einerſeits mit den Aroideen und Hydrochariden, andererſeits- gar mit den Onagren und Ranunculeen (wie Cabomba Juss. beweißt) Beziehungen zu haben ſcheinen, ſo ergiebt ſich, daß kein Theil der Cryptogamie ohne Anknuͤpfungspunkte an das höhere Pflanzenreich iſt, auf eine Weiſe freilich, die raͤthſelhaft genug ſcheint und unſerer bisherigen lineareen Familienan⸗ ordnung ſpottet. Ohne die Loͤſung dieſer Raͤthſel unternehmen zu wollen, bemerkte der Berichterſtatter, daß bey Ausführung des bekannten Vorſchlages, das Pflanzenreich unter dem Bilde einer Landkarte aufzuſtellen, jedenfalls die Eryptogamie wuͤrde ins Centrum kommen muͤſſen, da ihre Beziehungen gleichſam ſtrahlenfoͤrmig ſich nach allen Richtungen hin erſtrecken, und in der That auch der Bedeutung nach die ſpermatiſche Vegetation der Cryptogamie, in der jeder Theil fruktificirt, diejenige Stelle verdient, wo wie im Saa⸗ men uͤberhaupt, ſich das Hoͤchſte und Niederſte vereinigt. Hr. Prof. Dr. r ne ö aͤußerte hiebey den geiſtreichen Gedanken, daß man vielleicht zu einer ſolchen Bult ee das Bild der Rungeſchen Farbenkugel zum Mufter wählen koͤnnte. Daß das Kupferoxydhydrat mit den meiſten Pflanzenſtoffen eigenthümlich gesiebten Verbindungen eingehe, und daher als ein genaues, bisher noch nicht angewandtes N | Reagens in 5 Pflanzenchemie gelle, that Hr. Prof. Dr. 1 55 in einer außer⸗ ordentlichen am 8. Nov. Vormittags gehaltenen Sitzung, dar. Um ſich einen Begriff von dem Umfang zu machen, welchen feine Anwendung. zuläßt, wollen wir nur die Far⸗ ben anfuͤhren, welche das genannte Reagens mit dem Safte einiger Pflanzen und ihrer \ Theile gab: hellgelb bey Evonymus europaeus (Blatt), dunkelgelb b. Euphorbia-Arten (Blätter), hellroth b. Tilia alba, (Rinde), f 5 eee bey den Arten von e Bidens Cosmos und e Georgina (Bluͤthen), i gelbgruͤn b. Hieracium- Arten (Bluͤthen), dunkelgrün b. Scabiosa atropurpurea (Blüthen), blau b. Resa myriacantha (Frucht), | dunkelblau b. Haematoxylon campechianum (Holz), 5 graublau b. Cytysus Laburnum (Blätter), hellbraun b. Mespilus-, Pyrus-, Prunus - Arten (Rinde), gelbbraun b. Antkemis und . Arten a rothbraun, Catechu, dunkelrothbraun, Ribes- Arten (Rinde), graubraun, Alnus- Arten (Rinde), ſchwarzbraun, Iuglans nigra und einerea (Rinde), ſchwarz, ſublimirte Gallusſaͤure. Au die Vorzeigung dieſer durch das Kupferorydhydrat hervorgebrachten Faͤrbun⸗ gen 1 pft Hr. Prof. Dr. R. den Nachweis einer anderen mit dieſem Stoffe ge⸗ machten Entdeckung. Von einer chemiſchen Verſchiedenheit des Stoffverhaͤltniſſes der Pflanzen nach den Jahreszeiten waren bisher alle Pflanzenforſcher uͤberzeugt, ohne daß es uͤberall mit Huͤlfe der Chemie recht beſtimmt nachgewieſen werden konnte. Mit dem Kupferoxydhydrat iſt es dem Hrn. Pr. R. gelungen, dieſe Verſchiedenheit vollkommen anſchaulich zu machen. Die Rinden der Baͤume und Straͤucher verhalten ſich nämlich im Fruͤhling und Herbſt ganz verſchieden, indem die Farben der Verbindungen, welche fie mit dem Kupferoxyd darſtellen, theils der Intenſitaͤt, theils aber auch der Qua⸗ litaͤt nach bedeutend von einander abweichen. So gaben die Rinden, von Morus nigra, Populus graeca und Cytysus Laburnum im May mit dem Kupferoxydhydrat ſchoͤne f hellgrüne i im Waſſer losliche Verbindungen, dagegen im October nicht mehr; mit Morus nigra entſteht eine unlösliche gelbe Verbindung, und die beyden andern Pflanzen tingiren gar nicht. Die Rinden von Tilia alba und microphylla, von Betula lenta, Pru- nus serotina und virginiana geben im May rothe und rothbraune gefärbte Ver⸗ bindungen: im October dagegen nur graue. Aehnliches findet bey den Blättern ſtatt. * May geben Blattabkochungen von ki, fraxineum, Staphylea trifo- | 7 liata, Daphne Mezereum, Celtis australis, Sambucus nigra, Betula papy- racea, Acer Negundo, Diotis atriplicoides u. ſ. w. grün gefärbte Verbindungen, im October dagegen keine Spur davon. Eine große Menge anderer an den Blaͤttern durch jenes Mittel gefundener Verſchiedenheiten ihres Verhaltens im May gegen das im October, geſtattet der Raum nicht hier anzufuͤhren. In der Sitzung des 25. Novbr. trug Hr. Privatdocent Dr. Goͤppert einen Aus⸗ 5 zug aus Schublers neuſter Schrift: „Unterſuchungen über die Temperaturveraͤnderungen 5 der Vegetabilien, July 1829“ vor, und verglich damit die Reſultate feiner eigenen uͤber dieſen Gegenſtand gemachten Beobachtungen, welche wir bereits oben, ſo weit es in der Kürze moͤglich war, angegeben haben, und mit meine Schuͤblers ehe. inierefjante Unter⸗ ſuchungen keinesweges in Widerſpruch ſtehen. Zur Kritik der ſchleſiſchen Flora lieferte Hr. Oberlehrer ane am 9. Decbr. ö einen dankenswerthen Beitrag. Nachdem er bemerkt, daß die in ſeiner neuen Flora auf⸗ geführte Veronica agrestis die V. polita Fr. ſey, und die a. a. O. beiſtehende 5 var. y glandulifera eben dahin gehöre, hingegen die dortige V. agrestis var. 6. opaca, die V. agrestis Fr. nicht V. opaca Fr. ſey, gieng er zu allgemeinen Be⸗ merkungen uͤber die kritiſche Gattung Hieracium über. Die Species find in feiner Flora fo unterfchieden worden, wie die Beſchreibungen der neueren Autoren es verlangen. Hat man von jeder neueren Art nur wenige Exemplare vor ſich, ſo geht die Sonderung der Arten darnach recht gut an: wer aber einmal im Rieſengebuͤrge und Vorgebuͤrge die unglaubliche Fuͤlle von Hieraciumformen, welche dort vorkommen, ſelbſt geſehen, wer, wie der Verf., ganze Maſſen von Exemplaren davon in ſeinem Herbario verſammelt hat, iſt bald gezwungen, von jener genauen Sonderung der Arten zu abſtrahiren, da die ge⸗ traͤumten Unterſchiede unter den Haͤnden verſchwinden. Faſt alle Kennzeichen, welche bis⸗ her zur Unterſcheidung der Arten angewendet worden ſind, z. B. die Behaarung aller Theile, die Farbe der Haare, die Geſtalt, Zuſpitzung der Blätter, die Höhe und Theilung des Stengels, die Inflorescenz, die Anzahl und Groͤße der Blumen, ſogar die An- oder i Abweſenheit der Flagella, der Blätter am Stengel — alle dieſe ſind der groͤßtmoͤglichen Abaͤnderung unterworfen, und jemehr Gewicht man auf ſolches Ungewichtige legt, deſto⸗ mehr ſummirt ſich die Anzahl unbeſtaͤndiger oder unbegruͤndeter Arten. Das Geſchaͤft des Diagnoſten kann hier nur ſeyn, die Unzahl der neuen Species verlaſſend, die Formen unter gewiſſe allgemeinere Typen zu bringen und die Reihenfolge der Veraͤhnlichung durch genaue ST Beobachtung der Mittelglieder zu verfolgen. Nach dieſer Anſicht bleiben dem Verf. aus der in Rede ſtehenden Abtheilung freilich nur 9 Arten übrig: H. alpinum, murorum, Schmidtii T., vulgatum Fr. (oder beſſer [ylvaticum Fl. D.) paludosum, suc- cisaefolium, run, sabaudum ad prenanthoides, aber dieſe laſſen ſich auch durch conſtante Kennzeichen von einander trennen. — Hr. OL. W. legte nun der Sektion zahlreiche und hoͤchſt inſtruktive Suiten der Formen des Hieracium alpinum, ſodann aus der Abtheilung der Piloselleae, von H. Auricula (Lactucella Wallr. und ER 1 dubium L.) nach ſeinen Anſichten geordnet vor, die an der Gruͤndlichkeit derſelbenk kei⸗ nen Zweifel übrig ließen. 2 In derſelben Sitzung begann der Berichterſtatter den Vortrag einer Reihe von frei 5 muͤthigen Bemerkungen uͤber Reichenbachs Conspectus regni vegetabilis, ein „Werk, das als eine der geiſtvollſten Exfi cheinungen der neuſten botaniſchen Literatur zu ach⸗ ten iſt, von dem Vortragenden ſelbſt auf hoͤchſte geſchaͤtzt wird, jedoch der Kritik zu einzel⸗ nen Ausſtellungen dennoch vielfältigen Stoff giebt. Einer der großen Vorzüge, welche Er achtungswerthe Arbeit, von welcher das ubi plurima nitent etc. in fo hohem Grade gilt, fuͤr das Studium der natuͤrlichen Familienbeziehungen darbietet, beſteht in dem ruͤhmlich darin hervortretenden Beſtreben, große Maſſen von natuͤrlichen Familien unabhaͤngig vom kuͤnſtlichen Syſtemzwange aufzuſtellen, und als Familien behandelte Gruppen durch Zuſammenſtellung zu wahren naturlichen Ordnungen in Linne's großartigem Style, zuſammen zu fuͤgen. Andererſeits koͤnnte man mit dem Verf., der N von feiner ausgebreiteten botaniſchen Gelehrſamkeit und feinem Formanſchauungstalent eis nen ſonſt fo ruͤhmlichen Beweis geliefert, daruber rechten, ob das Princip: die Thalami- florae, (unter ihnen freilich richtiger die Hesperideen als nach Decandolle die Ranunkeln) an die Spitze der Vegetation zu ſtellen, das richtige ſey: ferner, ob es angemeſſen zu finden, daß im Reiche der Calycanthae, alſo der frei aus gebildeſten Polypetalie, welche die Les N guminoſen, Roſen und die bedeutende Cactusform an der Spitze traͤgt, die niederſten Ape- talae, wie die Amarantheen, Polygoneen, Chenopodeen u. ſ. w. eingemiſcht auftreten, und ſomit parallele Stufen des niederern und hoͤheren Pflanzenreichs, wie es ſcheint mit einander zuſammengeworfen werden? Es waͤre außerdem eine große Anzahl von Zweifeln über die Stelle, die einzelnen Familien in dieſer Aufſtellung zu Theil geworden, noch bei⸗ zubringen, da aber der Hr. Verf. die ſpeciellere Darlegung der Gründe feines Verfahrens im Einzelnen noch nicht gegeben hat, da andererſeits öffentlich, ausgeſprochene Reprehenſio⸗ nen gegen ein ſo bedeutendes Werk, aus fuͤhrlicherer Entwickelung von Gruͤnden ihrerſeits noch weit mehr bedürfen würden, zu welcher k hier der noͤthige Raum verſagt iſt, fo wird die ſpeciellere Inhaltsangabe des in Rede ſtehenden Vortrags mit Recht uͤbergangen, zumal da derſelbe in Ruͤckſicht auf die der Sitzung zugemeſſene Zeit, ſelbſt abgebrochen werden mußte. In der Schlußſitzung am 23. Decbr. ward der vorſtehende Bericht vorgeleſen, hier⸗ auf zur Beſtimmung des Sekretariats für das naͤchſte Jahr geſchritten, und der Unter⸗ N zur en 0 e Fimmig aufgefordert. 5 A. W Stec er 5 2 — Be kk i ch uͤber die entomologiſche Section der Schleſiſchen Geſelſchaft für waage i a Cultur im Jahre 1829. In ihrer innern Einrichtung, ſo wie in der Zahl ehe ordentlichen Mitglieder, ift die Section unverändert geblieben. Sie hat ohne Unterbrechung ihre wöchentlichen Ver⸗ ſammlungen gehalten, und ſich darin mit entomologiſchen Gegenſtaͤnden, beſonders in Bezug auf die Schleſiſche Fauna, beſchaͤftigt, und mehrere Mitglieder haben das Gebiet der Wiſſenſchaft durch neue Entdeckungen und Beobachtungen bereichert, welche demnaͤchſt i auch dem entomologiſchen Publikum mitgetheilt werden ſollen, ſo wie die Section einen Tbeil ihrer fruͤhern Arbeiten, in dieſem Jahre, unter dem Titel: Beitraͤge zur Entomo⸗ logie, beſonders in Bezug auf die Schleſiſche Fauna, 1ſter Heft, bereits durch den Druck bekannt gemacht hat. Wir liefern jetzt eine e der eee der Section vom Jahre 1829. 1) Aus der Ordnung deb e ü - find die in Schleſien vorkommenden Arten der Gattungen Coccinella, Meloe, wer 3 Georsyssus, durch Hrn. Schilling, die der Gattung Chrysomela durch die Herren | Schilling und Rendſchmidt, beſtimmt und zuſammengeſtellt; als feltenere Arten darunter verdienen genannt zu werden Meloe punctata und Georsyssus pygmaeus welcher letztere in dieſem Jahre zum erſtenmale in Schleſien bemerkt wurde, und zwar bei Brigittenthal bei Breslau, wo er, in ziemlicher Menge, waͤhrend der großen Ueber⸗ ſchwemmung ans Land geſpuͤhlt wurde. Aber auch unter den Gattungen Chrysomela und Cassida waren u Ken und noch unbeſchriebene Arten. Außerdem wurden als * ſeltene Arten gefunden von Bernd Schilling: 1 d unte der Rinde von Pinus abies, in der Grafſchaft Glatz, Leptura ruficornis, auf Sorbus aucu- pParia am Zobtenberge; Melandrya serrata nebſt deren Puppen, in einer abgeſtorbe⸗ nen Buche, Elater undulatus, Dyticus guttatus, Saperda brunnea, Mordella guttata, Haltica cynoglossi auf Salvia pratensis ziemlich häufig, Scymnus abietis, ſaͤmmtlich am Schneeberge bei Landeck, mit Ausnahme der Haltica welche bei Nimptſch gefunden wurde; von Herrn Schilling: Necrophorus vestigator, im Woͤlfelsgrunde; von Hrn. Rendſchmidt: Leptura pubescens, cincta, nigra, Ni⸗ tidula lutea, Carabus lunatus, bei Friedland und Adersbach. Hr. Kelch ſchickte eine bedeutende Anzahl bei Ratibor geſammelter Kaͤfer zur Kenntnißnahme ein, unter de⸗ nen Platynus scrobiculatus, Anchomenus albipes, Stomis pumicata, Dromius punctifer, Ontophagus vacca, Ripiphorus angulatus, Eumolpus aremarius. Elater hirticollis, Nitidula bipustulata, Cistela testacea, Saperda livida und . testacea, 8 hydrochaeridis, Melolontha fruticola und aprilina, Odon- taeus. möhllicarris, Aphodius depressus F. R. Lucanus Dorcas Panz. mas, Barynotus mercurialis, Cossonus ferrugineus Dej. Hylecoetus dermestoides, Clytus tropicus und semipunctatus, Lamia morio und cureulionoides, Sa- Perda dubia, Oedemera sanguinicollis, Tillus elongatus, Hylesinus angus- tatus, als ſeltene „ und zum Theil zum erſtenmale in Schlefien vorgekommene Arten an⸗ erkannt wurden. Hr. Hartlieb in Militſch berichtete, daß in dortiger Gegend der Cerambyx alpinus nicht gar ſelten an Buchen bemerkt worden ſei; er ſelbſt hatte zwey Exemplare von Hrn. Oberfoͤrſter Pelz erhalten. Hr. Schilling machte eine neue Art von Eymindis, unter dem Namen flavomar ginata, bekannt, und hielt einen Vor⸗ trag uͤber Gyllenhals Cymindis basalis, und eine neue, derſelben verwandte, Art in Schleſien. Hr. Klopſch hatte bei Oswitz, auf Eichen, zwei Exemplare einer ſchwarzen i Coccinella, mit weißen Vorder- und Seiten-Raͤndern des Halsſchildes gefunden, welche fuͤr eine neue Art gehalten wurde. Aus der eigentlichen Naturgeſchichte der Käfer. wurden mehrere Beobachtungen von Hrn. Schilling mitgetheilt, naͤmlich: Larven und Pup⸗ pen der Nitidula ferruginea fanden ſich in einem Boletus; das Weibchen des Hydro- philus melanocephalus trägt den Eierſack unter dem Hinterleibe; Spercheus emar- ginatus und deſſen Larven wurden auf Hydrocharis morsus ranae gefunden; Larven und Geſpinſte des Cionus thapsus, zu Anfang des Octobers auf Verbascum thapsus entdeckt, wurden, nebſt einem eben ausgekommenen Käfer vorgezeigt; in den Samenkap⸗ ſeln der Gentiana pneumonanthe fanden ſich Larven, wahrſcheinlich Kaͤferlarven, deren Verwandlung erwartet wird. Herr Jaͤnſch hatte! den Cerambyx crinitus aus Larven erzogen, die unter der Rinde duͤrrer Lindenzweige lebten, und zeigte Larven, Puppen und vollkommne Inſekten vor. Bei Unterſuchung der Loͤcher in dem Holz⸗ mark der Treppe des Boͤrſenhauſes wurde ermittelt, daß e e von Larven des e rer herruͤhrten. U II. Aus det Ordnung der ortnoptera zeigte der Berichterſtatter ein lebendes Exemplar der Blatta americana vor, welches 5 Hr. Partkraͤmer Schube in Breslau zwiſchen Faͤrbehoͤlzern angetroffen hatte. Es waͤre 5 wohl moͤglich, daß ſich dieſes Inſekt mit der Zeit eben ſo ſchaͤdlich wie ſeine Nebenarten ü bei uns zeigen koͤnnte, zumal da es, nach Verſicherung des Hrn. Stan nius, in 2 0 1 X fd 05 ſehr e haben ſoll. 5 III. Aus der Ordnung der 1 hatte Hr. Schilling die ſchleſiſchen Arten der Gattung Miris beſtimmt und „ drei neue Arten entdeckt, welche marginatus, vittatus und pinicola genannt wurden, Auch machte derſelbe eine neue Art der a Salda, unter dem Namen Loe ben nis, bekannt. | | IV. Aus der ne der Diptera hat Hr. Schum mel die um Breslau einheimiſchen Arten der Gattungen Gonia, Me- sembrina und Sarcophaga beſtimmt, und, als ſeltenere Arten aus andern Gattun⸗ gen, Dasypogon ruficornis, Phasia hemiptera, Atherix crassicornis, Laphria a gibbosa, bei Charlottenbrunn, Ramphomya anthracina und Empis r im Rieſengebuͤrge gefangen, auch einige neue noch unbeſchriebene Arten, naͤmlich Syrphus coarctatus, costalis, alboguttatus und tarsatus, Tipula analis und lunulicor- nis, bekannt gemacht. Hr. Schilling beobachtete unter den laͤſtigen Inſecten dieſen Ordnung zwei vermuthlich neue Arten, nämlich eine Simulia, welche mit der maculata zwar verwandt, aber doch von ihr verſchieden iſt, und in dieſem Jahre beſonders laͤſtig war, und einen Culex, welcher dem gewoͤhnlichen cantans zwar aͤhnlich, aber doch nicht ganz damit übereinftimmend ift, und nach der diesjaͤhrigen großen Ueberſchwemmung um Breslau in unſaͤglicher Menge vorkam. Hr. Schummel machte uns mit den Puppen des Ahyphus fenestralis bekannt; Hr. Schilling mit denen der Musca stabu- laris, welche in gruͤnen Schoten leben; Hr. Stannius hielt einen Vortrag uͤber ver⸗ ſchiedene Dipterenlarven und deren ſcheinbare generatio spontanea in Pilzen. Herr Schummel 9 ein in Bernſtein eingeſchloſſenes Inſect aus der Gattung Tipula, legte die von ihm ſelbſt verfertigten ſchoͤnen Abbildungen der Limnobia quadrimacu- lata und fasciata vor, und erlaͤuterte, ebenfalls durch ſchoͤne DT die Mei⸗ 1 genſchen Syrphi mit breiten Tarſen. V Aus der Ordnung der Te, machte Hr. Schummel einige neue Arten bekannt, nämlich: Stelis tridentatg U Rophites trispinosa, Coelioxys albonotata, und zeigte zugleich einen merkwuͤrdi⸗ gen Zwitter von Coelioxys conica vor, der bei Breslau e war. Hr. Schil⸗ > Mi ö 8 nag beſchrieb eine neue Art von Vyela, 1 coerulea genannt wurde, und am Zob⸗ tenberge gefangen war, auch zeigte derſelbe die ſchleſiſchen Arten aus der erſten Latreille⸗ ſchen Familie der Gattung Formica vor, unter denen ſich drei neue Arten, attenuata, 9 obcordata und bicolor, vorfanden. Unter den uͤbrigen, aber ſchon bekannten, Hyme⸗ nopteren „die in dieſem Jahre in Schleſien geſammelt wurden, zeichnete Hr. Schilling die Cleptes nitidula, Hr. Schummel die Cimbex laeta, Pimpla leucographa, Eucera antennata, Ceratina callosa, und Dasypoda argentata, als jeltenere Arten aus. Hr. Schummel hielt einen Vortrag uͤber die Neſter der Vespa holsatica und vulgaris des De Geer, in deren Zellen zum Theil Larven von Ichneumoniden, auch ein vollkommnes Exemplar aus der Gattung Tryphon, gefunden waren. Hr. Schil— ling erzog Cimbex fasciata aus Larven, die auf Lonicera nigra lebten, und fand am Jauersberge eine Colonie von Formica nigra, in deren Neſte, außer ihren eigenen Puppen, auch Puppen der Formica rubra. vorhanden waren, wodurch alſo die Er⸗ zaͤhlungen von den Puppenraͤubereien jener Inſecten eine neue Beſtaͤtigung erhalten; auch bewies derſelbe, daß Andrena austriaca Panzeri, welche Fabricius mit ſeiner An- drena florea verbunden hat, von dieſer ganz verſchieden ſey, daß aber die Püpierz . ſche en nicht das Weibchen, ſondern das Männchen, darſtelle. VI. Aus der Ordnung der . hat beſonders die Gattung Agrion Hrn. Schummel beſchaͤftigt, welcher von der Un⸗ | tergattung derfelben mit ungefaͤrbten Fluͤgeln allein um Breslau 16 Arten geſammelt hat, folglich mehr als man fruͤher in Europa kannte; unter den übrigen in Schleſien beobachte⸗ ten Neuropteren zeichnen ſich noch Aesına hamata und Libellula pedemontana aus, welche beide, und zwar letztere nicht ſelten, bei Schmiedeberg vorkamen. VII. Aus der Ordnung der Lepidoptera zeigte Hr. Klopf ch eine bedeutende Anzahl ſelbſt aus Raupen erzogener Arten, in vor⸗ kuͤglich ſchoͤnen Exemplaren vor, unter denen ſich Papilio prorsa und levana, Bombyx mandica, Noctua atrata, Geometra undulata beſonders auszeichneten. Unter den von Hrn. Kelch um Ratibor geſammelten Schmetterlingen waren als ſeltenere aus: - gezeichnet: eine huͤbſche Abart von Papilio Athalia, Geometra dentaria, rubige- nata und obtusaria, Noctua latruncula und a, Bombyx Revo und rosea, Pyralis tarsicrinalis, Tinea cerella, und eine Syntomis, die mit der Phegea Aehnlichkeit hat, aber auch mit Zygaena ephialtes verwandt iſt, jedoch von beiden verſchieden. Hr. Schummel zeigte eine vermuthlich⸗ neue Tinea vor, welche bei Sandberg gefangen war. Hr. Schilling machte eine Tinea solidaginis n. sp. bekannt, welche er aus Larven, die im Marke der Stengel am Solidago virgaurea leb⸗ ten, erzogen hatte. Hr. Klopf ch zeigte die Raupe von Bombyx fagi, die er auf n hatte, und zwei ſchoͤne Exemplare von Noctua lunaris vor, welche er = 885 oe 56 — aus Raupen, die auf Eichen leben, erzogen hatte, und erzählte, als ſeltenen Fall, wie ihm ſchon im März] Papilio levana im Zimmer aus der Puppe hervorgekommen ſey. Hr. Kirchner aus Berlin, der uns im September beſuchte, berichtete, wie die Raupen der Sesia laphriaeformis, einer von ihm um Berlin entdeckten neuen Art, in den Staͤmmen der Zitterpappel lebten. VIII. Aus der Ordnung der Polymeria hatte Hr. Schummel beſonders die Gattung Phalangium berückſichtigt, und von derſelben drei Arten um Breslau und eben ſo viele im Gebuͤrge gefunden; unter letztern, bei den Graͤnzbauden, eine ſchoͤne neue Art, mit i 9 1 den Namen Ph. ramipalpe erhielt. Nach dieſer Ueberſicht der Beſchäftigungen unſrer Section iſt nur 15 anzufuͤhren, f | daß ſich unfre Sammlung und Bibliothek in dieſem Jahre nicht ſtark vermehrt hat, indem faſt alles Geld auf den Druck unſrer Beiträge verwendet werden mußte, Die ee = ten Bücher find folgende: y Kirbys, Einleitung in die Entomologie. Band III. Treitſchke Schmetterlinge Europas. Band 6. Abth. 2. Band 7. Abth. 1. Die natürlichen Familien des Thierreichs von Latreille, uͤberſetzt von Berthold. Chriſts Naturgeſchichte der Inſekten aus dem Bienen⸗ en und d e 5 Geeſchlechte. (Ohne die Kupfer.) i Meigen, Europaiſche Schmetterlinge. Heft II. III. Wiedemanns Zoologiſches Magazin. Band II. St. I. Illigers Ausgabe des Verzeichniſſes der Schmetterlinge der Wiener Sega. Panzer Fn. Germ. fortgeſetzt von Schaͤffer. Heft 112. 114. | e n er G ravenhor ft, z. 3. Secretair der Secttion: Si 34 * Jahresbericht Era geh u „%%% Grcetiom, Ir Ulber d den Stand derselben: im 1 Allgemeinen hat ſich der Secretair bereits in einigen dem voranſtehenden allgemeinen Berichte einverleibten Anmerkungen ausgeſprochen, aus dem⸗ ſelben ergiebt ſich auch, daß die Zahl der Mitglieder ſich etwas vermindert hat; jedoch hat die Zahl der Arbeiter und wirklichen Theilnehmer eher zu⸗, als abgenommen. Schon der Umſtand, daß der Secretair in dieſem Jahre weniger eigne Vortraͤge gehalten hat, als ſonſt, muß gewiß als ein Zeichen der groͤßern Thaͤtigkeit der Mitglieder angeſehen werden. Jedoch fehlt noch gar viel daran, daß Alles oder auch nur ein großer Theil deſſen zum All⸗ gemeingut geworden waͤre, was den einzelnen Mitgliedern als geiſtiges Eigenthum, als Ergebniß ihres Forſchens und Lebens, ‚angehört, A doch ee hierin grade ein Beer | Theil unſeres Zwecks. Die neuen Breslauer Sammlungen hat man in mehreren kritiſchen Blaͤttern ne lich begrüßt; doch find ihnen mehr Anzeigen als Kritiken zu Theil geworden. Keinen Tadel ſcheuend, wuͤnſchen die Mitarbeiter ſtrenge Kritik ihrer Arbeiten, indem nur da⸗ durch das Wahre vom Falſchen geſondert wird. Im Laufe dieſes Jahres hoffen wir zur Fortſetzung ſchreiten zu koͤnnen, und erſuchen ſchon jetzt diejenigen, welche zu eee N gerüftet find, darüber Anzeige zu machen. Ign der erſten Verſammlung (den 2. Januar) theilte Hr. Dr. Goͤppert mehtere⸗ Erfahrungen aus der Giftlehre mit. Es war ihm nicht gelungen, die behauptete Wieder⸗ herſtellung von Thieren, die Blauſaͤure erhalten hatten, vermittelſt kalter Begießungen 8 zu erlangen. Auch ergab ſich aus den bereits in den neuen Breslauer Sammlungen ge⸗ dachten Mittheilungen deſſelben, daß der Bittermandelgeruch bei der Leichenoͤffnung noch viel weniger, als bisher geſchehen, fuͤr ein ſicheres Zeichen der Vergiftung durch Blau⸗ ſaͤure zu halten ſei; denn da das von Blauſaͤure befreite Bittermandelöl ganz eben fo riecht, wie das blauſaͤurehaltige ‚ ſo kann jener Geruch moͤglicherweiſe von dem nicht blauſaͤure⸗ 5 3 Oele ö on wird derſelbe Tomas ſein; nur als f 8 — a. A ee 13 Beweis der Vergiftung iſt derſelbe keinesweges anzuſehen. Ueber den mehr oder minder großen Nachtheil des blauſaͤurehaltigen Dunſtes für Menſchen konnte man ſich nicht einigen. \ | 10 Ä Der Sekretair trug einiges aus einer nachher im Horn' ſchen Archive abgedruckten Ab⸗ handlung vor, deren Zweck vorzuͤglich dahin ging, zu erweiſen, daß die faſt allgemeine Annahme irrig ſei, als ob im lebendigen Körper die allgemeinen phyſikaliſchen und chemi⸗ ſchen Geſetze keine Gültigkeit hätten. Das Lebendige hat als ſolches ſeine eignen Geſetze, welche ſich aus dem Anorganiſchen nicht ableiten laſſen; allein es hoͤrt deswegen nicht auf, den Geſetzen zu gehorchen, welche allen Naturweſen unſers Erdkoͤrpers gemeinſam ſind, und die Grundlage aller Naturthaͤtigkeit ausmachen. Indem hieraus nun auch fuͤr die Lehre von der Aufſaugung eine neue Anſicht erwuchs, ſo entſtand eine lebhafte Unterhal⸗ tung ſowohl hieruͤber als über verſchiedene andere phyſiologiſche und pathologiſche Probleme. N - i In der zweiten Verſammlung (d. 6. Febr.) theilte der Secretair zuerſt mehrere briefliche Nachrichten aus der Provinz mit, betreffend procuratio abortus und Fälle gefährlicher Verletzungen, deren einer beſonders dadurch ſchwer zu beurtheilen war, daß Rauſch, Verwundung und Erfrieren gemeinſam wirkten. — Derſelbe berichtete uͤber den Gang der Homdopathie und neuere Schriften, dieſelbe betreffend. — Hr. Prof. D. See rig theilte zuerſt einen Fall von ſimulirter Schwangerſchaft mit, und entwickelte dann ſeine Anſicht uͤber Verkruͤmmungen des Ruͤckgrats. Die Knochen gehören trotz ihrer Starts heit zu den biegſamſten Theilen; nicht nur ein anhaltendes Schnuͤren, fo wie jeder anhal tende Druck, ſondern ſelbſt der Geſichtsſchmerz verändere die Form der Knochen, welche grade ergriffen werden. Daſſelbe zeigt ſich bei langen Krankenlagern und bei Verbänden, welche die Gliedmaaßen auf lange Zeit in Unthaͤtigkeit erhalten oder ſelbſt Druck auf die Knochen ausüben. Die meiſten Verkruͤmmungen entſtehen nicht durch Krankheit; die Knochenverbildungen find Folgen, nicht Urſache des Uebels. Auch Verrenkungen der Wirbel ſeien nicht die Veranlaſſung; eher kommen als ſolche die ſogenannte freiwillige Verrenkung und Knochenbruͤche vor. Auch die Muskelthaͤtigkeit genuͤge nicht als Urſache. Vielmehr ſeien alle krankhaften Verkruͤmmungen nur weitere Ausbildung der regelmaͤßigen Kruͤmmungen nach vorn, hinten und ſeitwaͤrts, welche ſich unter Einwirkung der Schwere durch das Gehen und durch die Bewegungen des Rumpfes uͤberhaupt entwickeln. Die Verkruͤmmungen kommen deswegen zuerſt unten vor; dann erzeugt ſich als Gegenſtreben . in der Mitte des Ruͤckens eine zweite Krümmung, aber in entgegen geſetzter Richtung, nn ken leide dabei nicht immer weſentlich und die Muskeln dienen nur zur Unterhal⸗ tung und Foͤrderung der durch falſche Richtung der Schwere erzeugten Kruͤmmungen. Die hohe Seite ſei nicht ſchwach, ſondern ſtark, und erfordere ſelbſt zuweilen oͤrtliche Blutent⸗ ziehung. Gegendruck wirke oft nuͤtzlich. Daͤmpfe beweiſen ſich ſehr wirkſam. Die un⸗ tere Krümmung zu heben fei weſentlich, indem dadurch die obere von ſelbſt ſchwinde. - und endlich am Halſe eine dritte wiederum in umgekehrter Richtung. Das Bek⸗ 908 Dieſe Grundſaͤtze zu widerlegen oder zu beſtaͤtigen, war den Anweſenden unmoͤglich, da nur die Erfahrung hieruͤber entſcheiden kann, dieſe aber in Beziehung auf dieſen geſonder⸗ ten Gegenſtand nicht allen zu Gebote ſteht. N ö In einer außerordentlichen Verſammlung (d. 14. Febr.) wurden nur wenige littera⸗ iche Mittheilungen gemacht, vorzüglich Pharmakopoͤen betreffend; dieſelbe war haupt⸗ ſaͤchlich Verſuchen mit der Since galvan. Kette gewidmet Hr. Prof. Dr. Fiſcher, welcher dieſelbe ſchon im J. 1811 zur Entdeckung metalliſ, cher Vergiftungen vorgeſchlagen hatte, zeigte nunmehr im Einzelnen nach, wie alle metalliſche Gifte bei Anwendung einer geeigneten einfachen Kette mit etwas vorwaltender freier Saͤure durch eigenthuͤmliche Faͤr⸗ bungen 1 feen konnen, welches beſonders da wichtig iſt, wo eine Reduction we⸗ 9 lich, Spießglanz ſchwerzlch Silber weiß, Blei grau. Andere Reagentien werden des⸗ wegen nicht unnoͤthig. In der Regel kann Jose auf dieſem Wege entdeckt werden. Zwei⸗ felhaft war jedoch, wie ſich die Reaction verhalte, wenn organiſche Stoffe mit den Giften | verbunden find, wie es bei wirklichen Vergiftungen doch ſehr häufig. | In der dritten Verſammlung (d. 6. März) wurden wegen geringer Anzahl der An⸗ weſenden die vorhandenen Abhandlungen nicht verleſen, ſondern nur muͤndlich über vielerlei Gegenſtaͤnde verhandelt, vorzüglich über den Vorgang bei der Wirkung des Kohlen dampfs, den man gewöhnlich doppelt falſch beurtheilt, zuerſt indem man das hierbei wir: kende Gas für kohlenſaures hält, während es Kohlenorydgas ift, ſodann indem man den Tod der Erſtickung zuſchreibt, während er durch das Gehirn erfolgt. In der vierten Verſammlung (d. 3. April) las Hr. Prof. Dr. Betſ chler uͤber i eclampsia gravidarum et parturientium. Dieſe zuerſt von Mauriceau, dann von Oſiander d. j u. a. beſchriebene Form kann nur dann erfaßt werden, wenn man die phyſiologiſchen Bedingungen der Schwangerſchaft und Geburt gehoͤrig wuͤrdigt. Im Blut⸗Syſteme liegt der Hauptgrund derſelben. Clarus leitet ſelbſt die Epilepſie uͤber⸗ haupt vom Venen⸗Turgor ab, ohne jedoch dieſer Form zu gedenken. Daß ſich in der 8 Schwangerſchaft ein Ueberfluß von venoͤſem Blute im geſammten Koͤrper, nicht bloß im Fruchthaͤlter, vorfinde, iſt durch viele Erſcheinungen erweislich und neuerdings unbezwei⸗ felt. Eine zu ſchnelle Ruͤckbildung gebe beſonders leicht zum Blutandrange nach dem Ge⸗ hirne und dadurch zur Eklampſie Veranlaſſung. Hand⸗ und Geſichtsgeſchwulſt find oft ‚üble Vorlaͤufer derſelben. Die Ausleerungen durch die Scheide, die Haut und den Darm⸗ kanal, welche zur Ausgleichung noͤthig ſind, fehlen dabei, und der Fruchthaͤlter befindet ſich in einem toniſchen Krampfe. Dreiſte Blutentziehungen, kalte Umſchlaͤge auf den Kopf, Ab⸗ führungen und Klyſtiere führen zu einem günſtigen Ausgange, wie durch mehrere Falle . erwieſen wurde. Gegen den vorgeſchlagenen Namen spasmi venoso-uterini wurden . gemacht. — Hr. Dr Küftner verſuchte die gedachte Krankheits⸗ Venen⸗ ⸗Entzuͤndung abzuleiten, wogegen jedoch mehrere Einwuͤrfe erhoben wur⸗ In Beziehung zo die Behandlung kam man allgemein zu demſelben Reſultate. 8 * — 15 — In der fuͤnfteu Verſammlung (d. 1. Mai) zeigte Hr. Prof. Dr. Betſ chle rmeh⸗ N rere wichtige geburtshuͤlfliche Präparate vor, naͤmlich: 1) einen aus der Scheide einer am Mutterkrebſe leidenden Frau abgegangnen ſchwammigen Koͤrper, uͤber deſſen Natur zuerſt Zweifel obwalteten, der aber zuletzt als ein neues Erzeugniß krankhafter Bildung an⸗ erkannt wurde; 2) einen Fruchthaͤlter, deſſen Scheidentheil ganz vom Krebs zerſtoͤrt, der Grund aber geſund war; hingegen war der Eierſtock ſehr krankhaft. 3) Fruchthälter 9 und Scheide, letztere mit einem bedeutenden waͤhrend der Geburt entſtandenen Nute, | von einer an den Folgen der Geburt verſtorbenen Frau. Hr. Geheimerath Dr. Wendt ſprach uͤber die Behandlung der Luſtſeuche ohne | Queckſilber. Er ſuchte die Gründe des dieſer Behandlung neuerdings ertheilten Lobes in folgenden Umſtaͤnden: 1) in der reitzenden Koſt, welche bei der Behandlung mit Queckſilber i in engliſchen Hospitaͤlern befolgt wird; 2) in der nachlaͤßigen Behandlung, welche in engliſchen und franzoͤſiſchen, zum Theil auch in deutſchen Hospitaͤlern in Be⸗ ziehung auf Luſtſeuche obwaltet; 3) in der zur Heilung der Luſtſeuche guͤnſtigen Lage Portugals, wo viele der engliſchen Beobachtungen angeſtellt wurden; 4) in dem Er⸗ folge, welchen lange Eiterung und ſparſame Koſt bei allen krankhaften Umwandlungen herbeiführen. Die vorhandenen Erfahrungen reichten keinesweges hin, um für Falle be⸗ deutend fortgeſchrittener Luſtſeuche das Queckſilber entbehrlich zu machen. — Indem alle Anweſenden in dieſes Reſultat einſtimmten, wurden noch viele Erfahrungen dafür und da⸗ gegen angefuͤhrt. Jedenfalls ergab ſich, daß das Anſehen des Queckſilbers als eines ſpe⸗ Be Mittels bedeutend geſunken fei. Hr. Dr. Goͤppert berichtete, daß bitter-narkotiſche Gifte, namentlich Strychnin, Brucin, Opium und Morphium, in die Pflanzenſubſtanz dermaaßen uͤbergehen, daß ſie b durch Geruch und Geſchmack erkannt, zum Theile ſogar chemiſch ausgeſchieden und Thiere dadurch vergiftet werden; die Pflanzen ſelbſt aber, denen jene Gifte mitgetheilt wee 4 ſetzen 5 Wachsthum ungeſtoͤrt fort. In der 6ten Verſammlung (d. 22. Mai) zeigte Hr. Dr. Goͤppert die ſehr ver⸗ engerte Speiferöhre eines Saͤufers vor, der erſt in den letzten Wochen feines Lebens gegen u fieberhaften Zuftand Hülfe geſucht hatte. Das Uebel war als ſolches erkannt worden. Hr. Prof. Purkinje las uͤber das Verhaͤltniß der Phyſiologie und Pathologie 3 nach dem gegenwärtigen Standpunkte, Früherhin bearbeitete man dieſe Wiſſenſchaften wie jede andere in ihrem Beginnen nur nach irdiſchen aͤußerlichen Zwecken. Erſt jetzt faͤngt man an, ſie nach rein innern Gruͤnden zu bearbeiten. Die Philoſophie ſoll nichts willkuͤhrlich aufſtellen, ſondern nur zur Auffindung der Thatſachen leiten und ſie deuten. Zunaͤchſt iſt das Beduͤrfniß, die Phyſiologie i in die Phyſik und Chemie, dieſe in jene auf⸗ 0 zunehmen. Die Morphologie erhält eine mathematifche, Grundlage, und nähert ſich . 0 durch der Kryſtallographie; die Pſpchologie wird phyſtologiſch, die Phyſiologie aber pf chologiſch. Die Phaͤnomenologie i in der Phyſiologie iſt rein empiriſch; die Deutung iſt rationell. Jedoch iſt die Forderung der esche von der des Lehrvortrages zu oe, ee — 61 — g . . Letzterer Umſtand wurde von den Auweſenden als unerlaͤßlich anerkannt; mehrere 11311 der oben angedeuteten Seiten der Phyſiologie ſind gleichſam noch als leere Seiten anzuſehen. Hr. Dr. Hayn las uͤber trepanfoͤrmige Perforatorien. Dieſelben muͤſſen bei Er⸗ reichung des Zwecks fuͤr das Kind, der Mutter nicht ſchaden. Das Kilian’ ſche Inſtru⸗ ment mit einiger Modification ſchien dieſem Zwecke am meiſten zu entſprechen. In der ſiebenten Verſammlung (d. 3. Juli) theilte der Secretair mehreres aus dem Berichte mit, welchen der ruͤhmlichſt bekannte Regimentsarzt D. Richter in Beziehung auf ſeine Bereiſung Englands eingereicht hatte. Die Ableitung des daſigen Standes der Medicin aus den Verhaͤltniſſen des öffentlichen Lebens in England war ſehr anſprechend, und beweiſt abermals, wie jede wiſſenſchaftliche a bei ihrem Hervortreten ins Öffentliche, Leben vielfach bedingt iſt. Hr. Dr. Groͤtzner las uͤber den Keuchhuſten. Die Stadien deſſelben laſſen ſich u ſtreng trennen. Er entwickelt ſich durch epidemifche Verbreitung wie durch An⸗ ſteckung. Sein Weſen⸗ beſtehe in einer reinen Entzuͤndung der Bruſtnerven, zuerſt der Nervenſcheiden, dann auch des Marks ſelbſt, weswegen der Name pneumonia convul- siva vorgeſchlagen wurde. Streng antiphlogiftifche Behandlung muß daher im Anfange angewendet werden, worauf ſodann laue Baͤder und ſpaͤter expectorirende Mittel angewen⸗ det werden. — In Beziehung auf die Behandlung war man ziemlich einig; hingegen wurde die Anſicht des Weſens der Krankheit um ſo lebhafter beſtritten, als ſie zur Zeit noch der anatomiſchen Begründung ermangelt, was insbeſondere von Hrn. Prof. 1 0 Sg" näher nachgewieſen wurde. In der achten Verſammlung (d. 7. Aug. ) zeigte Hr. Dr. Goͤppert mehrere offi⸗ dle Pflanzen friſch vor, namentlich den aͤchten Rhabarber, fo wie auch Serpentaria und Contrajerva bluͤhend. Derſelbe zeigte ſodann den Magen eines jungen Mannes, der N nach mehrmaligem Bluterbrechen an einem nervoͤſen Fieber geſtorben zu ſein ſchien. Bei 2 der in Gemeinſchaft des Secretairs unternommenen Leichenoͤffnung war der Magen durch eine Blutmaſſe von fuͤnf bis ſechs Pfunden ausgedehnt, und hatte am Grunde ein bedeu— tendes Loch, in welches eine Vene und eine Arterie ſich endete. Der Tod war alſo durch | Blutergießung enſtanden und der Zeitraum der Bildung des 8 ahne Rader ee der einige een 3 Selten mehrern Mig, namentlih. von Hrn. Ne dicinalr. Dr. Ebers. — Deer Secr. berichtete über Heckers Geſchichte der Medicin 1 00 über Radius die sertatio de Pyrola et Chimophila. Auch in unferen Gegenden iſt die Pyrola in Gebrauch gegen Waſſerſucht. Herr Dr. Figulus hatte ſie in einem Worte 05 vorigen Jahres (ſ. den Bericht von 1828) zu dieſem Zwecke empfohlen. Am 19. Auguſt verſammelte man ſich (außerordentlich) im 1 Garten, wo⸗ ſelbſt Hr. Dr. Goͤppert eine große Menge theils in den Haͤuſern, theils en N mertwindige panzer, vorzüglich arzneiliche, AR — F 11 N — 62 — In der gten Verſammlung (d. 4. Sept.) berichtete der Secretair uͤber mehrere lit⸗ teraͤriſche Neuigkeiten. Beſondere Aufmerkſamkeit erregte die Nachricht, das D. Hart- hauſen in Muskau die den daſigen Anſtalten, und namentlich den Moorbaͤdern ertheilten Lobſpruͤche ganz zuruͤcknimmt, und daß der Waſſerkrebs in Berlin häufiger vorzukommen ſcheint, als in Breslau. An letzterem Orte haben ee das Uebel haͤufiger beob⸗ achtet, als Aerzte. Hr. Prof. Dr. Henſchel las uͤber den wiſſenſchaftlichen Unwerth der Homdopa⸗ thie, und ſuchte das an den einzelnen mediciniſchen Zweigen zu erweiſen. Zugleich wuͤr⸗ digte er Rummels Anſichten, in Beziehung auf die von demſelben e Kritik der a des Verf. auf dem Gebiet der Heimittellehre. In der 10ten Verſammlung (d. 2. Oct.) las nach mehrern literariſchen Mitthei⸗ lungen des Secretairs Hr. Medicinalr. Dr. Ebers über die Krankheiten des Nachſom⸗ mers 1829. Der herrſchende Krankheits- Charakter war durchaus gaſtriſch und trat erſt gegen Ende des Auguſt vollſtaͤndig hervor, wie ſich denn auch in dieſer Zeit die Zahl der Kranken ſehr vermehrte. Ein unverkennbarer Grund dieſes Zuſtandes lag in den Ueber⸗ ſchwemmungen, welche waͤhrend des Fruͤhlings erfolgt waren. Dieſe hatten nicht nur in der Naͤhe der Stadt viele neue Suͤmpfe und ſumpfartige Stellen zuruͤckgelaſſen, ſondern auch zahlreiche Haͤuſer, zumal der Armen, mit einer großen Menge von Feuchtigkeit uͤber⸗ laden. Der anhaltend feuchte Dunſtkreis, der uͤberdies noch mit ſpecifiſch ſchaͤdlichen Gasarten erfuͤllt war, hemmte die Ausduͤnſtung; uͤberdies diente oft ſumpfiges Waſſer zum Getraͤnke, und die Speiſen des gemeinen Mannes waren noch unkraͤftiger, als ge⸗ woͤhnlich. Die einfachen Krankheitsformen ftellten ein reines Bild des gaſtriſchen Fiebers dar. Oft traten zwei Verſchlimmerungen in 24 Stunden ein. Die Kriſen, meiſtens durch Harn und Schweiß, erfolgten am 7ten, dann auch am 14ten und am 21ſten Tage. Sehr oft kamen Vernachlaͤßigungen vor, wodurch gefaͤhrliche Nebenzufälle oder Metaſche⸗ matismen entſtanden; dahin gehoͤren heftige Durchfaͤlle, oder auch ſcorbutiſche Zuſtaͤnde, Waſſerſuchten und Nervenfieber. Unterleibs-Congeſtionen waren häufig, erlangten aber aͤußerſt ſelten den Charakter der Entzuͤndung. — Die zweite Hauptform der Krankheiten, mit der vorigen ſehr verwandt, bildeten die Wechſelfieber in mannichfaltigen Formen. Sie entwickelten ſich zum Theil direct, zum Theil aus anhaltenden Fiebern (letzteres wurde von keinem der Anweſenden beobachtet) oft in doppelten Anfällen, oft larvirt, wo fie denn der Erkenntniß oft viele Schwierigkeiten darboten, und erſt durch Vergleichung mit an⸗ dern Fällen und durch Beruͤckſichtigung des Krankheits⸗Charakters wirklich erkannt wur⸗ den. — Andere Krankheiten waren ſelten, ſelbſt die Lungenſucht hoͤrte fuͤr eine Zeit lang 75 auf, ſich fortzubilden. — Die bekannten antigaſtriſchen Mittel wirkten ſehr wohlthäti oft ſelbſt Brechmittel. Selten durfte man ſtreng antiphlogiſtiſch verfahren; Hingegen | that die äußere Anwendung der Kälte oft ſehr wohl. Calomel wurde ſchlecht vertragen. 4 Oft mußte ſtaͤrkend verfahren werden, noch oͤfter aber ſpecifiſch durch China ruͤckſicht⸗ lich der offenbaren oder doch im Hintergrunde liegenden Wechſelfieberformen. Das — Chinin mußte in großen Gaben, und oft in Verbindung mit reitzenden Mitteln ge⸗ reicht werden. Die Sterblichkeit war gering. — Unter vielen intereffanten Fällen bemerken wir eine kebr. apoplectica interm. bei einem alten Manne. — Die An⸗ 8 weſenden theilten aͤhnliche Erfahrungen mit. i In der 11ten Verſammlung (d. 6. Nov.) zeigte Hr. Prof. Dr. Barkow meh⸗ rere Stuͤcke, mit denen das anatomiſche Muſeum ſeit kurzer Zeit wiederum verſehen worden: 1) bedeutende Knochenauswuͤchſe an zwei Schaͤdeln; 2) kuͤnſtliche Gelenke an einer Rippe und an einem Unterſchenkel; 3) eine wahrſcheinlich angeborne unvoll— kommne Verbindung der Fortſaͤtze des letzten Lendenwirbels mit dem Körper deſſelben; 4) ein hoͤchſt unvollkommenes Becken eines mißgebildeten Foͤtus; 5) verſchmolzene Nieren mit bedeutender Ausdehnung beider arteriae iliacae ohne krankhafte Verbil⸗ dung der Haͤute derſelben, wobei ſich frug, ob dieſer Zuſtand, der Scarpa's Aneurys⸗ men⸗Theorie gar nicht entſpricht, mit dem Namen Aneurysma zu belegen ſei; 6) eine krankhafte Verengerung des Aorten-Bogens mit Erweiterung der Lungen-Schlagader, wobei Herzbeſchwerden Statt gefunden; 7) eine ſehr verdickte Harnblaſe eines an Steinkrankheit geſtorbenen Kindes; 8) ein Nierenpaar, wovon die eine Niere ſehr groß, die andere ſehr klein war; 9) eine Verbindung von Maſtdarm und Harnblaſe bei einem an atresia ani leidenden und operirten Kinde; 10) eine Leber mit der Gallen blaſe am linken Lappen; 11) eine Leber mit vielen Geſchwuͤlſten, die Pfortader mit eitrigem Gerinnſel, der Magen mit großen Geſchwuͤlſten und einem Loche, von einer Frau, welche ſehr alt wurde und lange gelitten hatte; 12) eine durch eine weit in den Unterleib hineinreichende Blaſe ausgehoͤhlte Leber; 13) Cyklopen⸗Bildung bei einem Kalbe und bei einem Kinde; 14) zwei uͤber einander ſtehende mit dem Scheitel ver— wachſene Koͤpfe; 15) ein ganz incruſtirter Mutterkranz von Wachs. 3 Nach dieſem hoͤchſt belehrenden Vortrage wurden noch einige. litterariſche Mitthei⸗ lungen vom Secretair gemacht, und bei Gelegenheit des Desruelles 'ſchen Werks der Streit uͤber die Behandlung der Luſtſeuche ohne Queckſilber wiederum angeregt. . In der 12ten Verſammlung (d. 4. Dec.) berichtete der Secretair uͤber die An⸗ wendung der Schwefelleber im Group nach Angabe des Dr. Fritze in Magdeburg; je- doch konnte man ſich um ſo weniger entſchließen, in dieſes Verfahren einzugehen, weil hier bei zeitiger Huͤlfe der Ausgang gluͤcklich zu ſein pflegt. 1 15 m Hr. Prof. Dr. Seerig zeigte folgende Praͤparate: 1) ein ſchwammiges Gewaͤchs in der Trompete, deſſen Zerplatzen Verblutung veranlaßte; der bereits im fruͤhern Berichte erwähnte Fall iſt wahrſcheinlich als Trompeten⸗Schwangerſchaft anzuſehen. 2) Bei dem ploͤtzlichen Tode eines Knaben, der fruͤherhin eine Unterleibsentzuͤndung gehabt, war der 0 ganze Krummdarm durch eine Schlinge eingeſchloſſen und brandigt geworden; 3) eine ſehr große Balggeſchwulſt, die vom Hinterhaupte eines Kindes mit glücklichem Erfolge abgelöͤſt worden. — Derſelbe zeigte eine neue Maſchine zur Heilung des Klumpfußes, welche ſchon mehrmals mit Nutzen angewendet worden, hier aber in Ermangelung von Abbil⸗ * U a ee | dungen nicht näher bezeichnet werden kann. — Zuletzt handelte er dsſührlich uͤber den Bruch der Knieſcheibe. Die unvollkommne Heilung liege nicht an einem Mangel an Cal⸗ lus, indem es zwar wenige, aber doch einige Beiſpiele einer unmittelbaren dee ee gebe; der Hauptgrund des Mißlingens liege an naturwidrigen Verbaͤnden und ganz ge⸗ * ſtreckter Lage, wobei die gebrochenen Theile nicht nach ihrer ganzen Bruchflaͤche an einan⸗ der zu liegen kommen. Man muͤſſe die Knieſcheibe eben ſo behandeln, wie das abge! brochene Olecranon; fo wie dieſer Theil, der phyſiologiſch ganz der Knieſcheibe ent⸗ ſpricht, bei geſtreckter Lage nicht heilt, ſondern nur bei maͤßiger Kruͤmmung, ſo muͤſſe auch beim Bruche der Knieſcheibe der Unterſchenkel in maͤßiger Kruͤmmung zum Ober⸗ 70 ſchenkel gehalten und der Kranke dabei in ſitzender oder halbliegender Stellung ge⸗ halten werden. Neuere Erfahrungen entſprechen ganz dieſen Anſichten. Ri Hr. Dr. Goͤppert machte den Vorſchlag, den Perſico-Branntwein durch einen Zuſatz von Pottaſche unſchaͤdlich zn machen, indem dadurch die Blauſaͤure unſchaͤdlich ges macht, der Geſchmack und Geruch aber wegen des unveraͤndert . 1 chen Oels nicht verringert wuͤrden. Beim Schluſſe des Jahres ſchlug der unterzeichnete Secretair eine neue Secretariats⸗ Wahl vor, wurde jedoch in dem bisher verwalteten Amte beſtaͤtigt. Er uͤbernimmt daſ⸗ £ felbe iu der Hoffnung, demſelben durch die unterſtützung der Herren Mitzlide genuͤgen au koͤnnen. Lich tenſtädt. rn 5 f = = a Sabres. Bericht . 8 5 55 55 Section für Kunft und Kirerepum 1 An. 152 in der bote batkrlärdiſhen oha Ä I Befhäftigung der Section er Sunf und Alterthum bezog ſich in dieſem, wie in den früheren. Jahren, groͤßtentheils auf die jaͤhrliche een welche in der Zeit vom 1. Juny bis zum 5. July Statt gefunden hat. | Die Vorbereitungen zu dieſer Ausſtellung waren Dane von dem, feit dem 7 f 1 benen Geſchaͤftsfuͤhrer und Secretair der Section, Herrn Profeſſor Buͤſching getroffen worden; feine Krankheit indeſſen, hatte in den Gang der Geſchaͤfte manches Hemmniß ge⸗ bracht, und fein unerwarteter Tod veranlaßte es, daß das ganze Geſchaͤft neu aufgenom⸗ men und geordnet werden mußte. Der Verluſt dieſes unſeres Secretairs, in dem Augen⸗ blicke, als er die Fruͤchte ſeiner unermuͤdeten Thaͤtigkeit einerndten ſollte, war fuͤr die Sec⸗ tion ſehr bedeutend und ſie betrauert in ihm einen Mann, dem ſie durch eine lange Reihe von Jahren, einen großen Theil der Erfolge verdankt, welche die Kunſtausſtellungen ge⸗ | Mährten. Sein Andenken wird in unferm Gedaͤchtniß nie erlöfchen, Bei der neuen Regulirung der Geſchaͤfte der Section, namentlich fuͤr die Kunſt⸗ Aus⸗ i ſtellnng — (15. May) wurde der Medieinal- Rath Ebers zum Secretair derſelben gewaͤhlt; — mit der Annahme der Kunſtgegenſtaͤnde beauftragte die Section außerdem den Vorſteher der Stadtverordneten⸗-Verſammlung, Herrn Maler Schmeidler, den Lehrer der Zeichnenkunſt, Herrn Kalter, und als deren Stellvertreter, Herrn M.“ Muͤcke. Dieſen wurde durch eine zweite Wahl (27. Juny) der Praͤſident der Geſell⸗ ſchaft, Herr Baron von Stein und der Herr Juſtizrath Scholz zugeordnet, welche | 1 ſich zu einem Ausſchuß fuͤr den Ankauf der Kunſtgegenſtaͤnde vereinigten. | Was die Kunſtausſtellung felbft betrifft: fo war die Section bereits in den vorigen | Jahren von dem Grundſatze, nach welchem vorzugsweiſe die Werke und Erzeugniſſe ſchle⸗ 4 fihen Kunſtfleißes aufgenommen werden follten, abgegangen; die Ausſtellung des Jahres 1809 indeſſen, hatte 5 keinen oder a nur einen unbedeutenden e von EM Auf⸗ 0 9 e forderung an fremde Kuͤnſtler ziehen koͤnnen; dieſes Jahr erlaubte dagegen, den neuen Zweck welchen ſich die Section vorgeſetzt, mit groͤßerer Sicherheit verfolgen zu koͤnnen. Man war nehmlich von der Anficht ausgegangen, einmal eine Anzahl von vorzuͤg⸗ A — lichen Bildern und Kunſtgegenſtaͤnden aufzuſtellen, welche juͤngern Kuͤnſtlern und übers haupt auch allen denen, welche durch aͤußere Verhaͤltniſſe gehindert find, die Heimath zu verlaſſen, für ihre Studien nuͤtzlich ſeyn und ihren Geſichtskreis erweitern koͤnnten; — dann: glaubte man auch dem groͤßern Publikum, fo weit es erreichbar, den Genuß vor zuͤglicher Kunſtwerke des Auslandes verſchaffen zu muͤffen, um auch auf dieſe Weiſe in den Stand geſetzt zu ſeyn: einen richtigen Maaßſtab an dasjenige legen zu koͤn⸗ nen, was das Inland leiſtet; ferner: ſchien es nuͤtzlich, ſelbſt hierdurch den allgemeinen Sinn für die Kunſt zu wecken; endlich: beabſichtigte man: ſich (ſelbſt mit Aufopferun⸗ 0 gen) in den Beſitz, wenigſtens einiger der beſſern Kunſtwerke der neueren Zeit zu ſetzen, die der Geſellſchaft verbleiben und als dauernde Denkmale ihrer Thaͤtigkeit dienen ſollten. Daß dieſe Zwecke nicht ohne große Koſten verfolgt werden konnten, wird Jedem einleuchten, der mit dem Gange eines ſolchen Geſchaͤftes nur einigermaßen bekannt iſt. Es ſei erlaubt darauf aufmerkſam zu machen, daß die Kunſtſection die Koſten fuͤr den Transport und fuͤr die Verpackung, eben fo wie für die Zuruͤckſendung, aller Kunſtgegenſtaͤnde übernahm, daß zu beſſerer Aufſtellung derſelben neue Vorrichtungen getroffen werden mußten; — daß die weitlaͤuftige Correſpondenz mit bedeutenden Koſten verknuͤpt war; — endlich: daß (da die im Eingang erwaͤhnten Umſtaͤnde eine Verzoͤgerung des ganzen Geſchäftes herbei⸗ geführt) die durch die Waſſerfluthen dieſes Jahres gehemmten Communicationen den Transport weit ſchwieriger und koſtſpieliger gemacht hatten, als es ſonſt wohl der Fall geweſen ſeyn duͤrfte. Dennoch gelang es, aller dieſer Schwierigkeiten ungeachtet, der Ausſtellung einen Glanz zu geben, den ſie in fruͤheren Jahren nicht gehabt hatte, und ſie mit Gegenſtaͤnden der Kunſt zu ſchmuͤcken, welche zu den erſten dieſer letzten Zeit gehoͤren. Die Gnade Sr. Majeſtaͤt unſeres Monarchen gewaͤhrte uns das Gluͤck, aus deſſen Cabinet zwei der vorzuͤglichſten Bilder aufſtellen zu dürfen; Sr. Excellenz der Ge heime Staats- und dirigirende Miniſter ꝛc., Herr Freiherr von Altenſtein, hatte die Gewogenheit, uns ebenfalls zwei vorzuͤgliche Bilder aus ſeiner Sammlung zu erlauben; viele der beruͤhmteſten Kuͤnſtler unſerer Zeit, zu Berlin, Duͤſſeldorf, Muͤnchen und Dres⸗ den, und viele Kuͤnſtler unſeres Vaterlandes, uͤberſendeten uns ihre Arbeiten, — ſo, daß wir uns ruͤhmen durften: einen großen Theil des Beſten, was unſere Zeit hervorgebracht, oͤffentlich ausſtellen zu koͤnnen. Der gedruckte Catalog enthaͤlt in fuͤnf auf einander gefolgten Auflagen: das Ver⸗ zeichniß von 381 Nummern, (deren auſſerdem einige doppelt laufen) von Kunſtſachen, = Fabrikwaaren und Naturerzeugniſſen; und die öffentlichen Blätter haben zu ihrer Zeit dasjenige bezeichnet, was die Ausſtellung Vorzuͤgliches dargeboten hat. Es liegt außer den Graͤnzen dieſes Berichtes, ſich auf das Einzelne einzulaſſen, und die Section behaͤlt ſich dieſes fuͤr einen andern Ort vor; eben ſo kann hier von den Erfolgen der Ausſtellung nur ; aloe die Rede ſeyn, als fich folche 1 Zahlen ausdrücken eh se 67 * Mal Zuerſt: ſo koͤnnen wir nicht verbergen, daß der Erfolg der Ausſtellung, inſofern er ö ſich auf den Erſatz der Koſten bezieht, nicht mit der aufgewendeten Muͤhe im Einklange [4 ſtehet, daß die Einnahme, welche die Ausſtellung verſchaffte, nur fo eben die Ausgaben deckte, und daß man ohne das Ergebniß der Ausſpielung; (und auch hier wurden von 400 Looſen nur 338 verkauft) und ohne daß die Section zu einem außerordentlichen Mit— tel ihre Zuflucht nahm, nicht im Stande geweſen waͤre, den zuletzt angegebenen Zweck, den der Anſchaffung einer Anzahl guter Kunſtſachen, zu erreichen. Außer einer nicht ſehr be- deutenden Veraͤußerung von Fabrikgegenſtaͤnden, wurden nur zwei Gemaͤlde verkauft, nemlich: No. 454 und No. 360; von denen das erſtere außerdem der Section, nachdem ſie daſſelbe bereits erſtanden, wieder abgekauft wurde. Nur mit Bedauren hat die Ge⸗ ſellſchaft eine Anzahl von Kunſtgegenſtaͤnden zuruͤckgeſendet, die ſie, waͤre die Unterſtuͤtzung des Publikums größer geweſen, ſich gern angeeignet hätte, Um es in Zahlen auszuſprechen; ſo betrug diejenige Einnahme der Ausſtel⸗ lung, (man vergleiche die anliegende Berechnung) welche der Kaſſe der Geſellſchaft zu Gute kam, 989 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., und die Unkoſten (einſchließlich der Ausgabe fuͤr die Miethe des Locales mit 197 Rthlr. 4 Sgr.) 877 Rthlr. 18 Sgr. 1 Pf., die Ko⸗ ten allein betrugen 780 Rthlr. 14 Sgr. 1 Pf. Es blieb alſo nur das eine Auskunftsmittel: aus den vorhandenen Fonds der Sec⸗ tion, eine Summe zum Ankauf von Kunſtſachen zu entnehmen; und es wurde in den Ver— ſammlungen vom 7. und 9. July, nach reiflicher Erwaͤgung der Umſtaͤnde beſchloſſen: aus der Kaſſe der Section 310 Rthlr. in Bankgerechtigkeits-Scheinen, 200 Rthlr. in Staatsſchuldſcheinen und 72 Rthlr. baar für den Ankauf von Kunſtſachen, disponibel zu machen, welcher Beſchluß durch das Praͤſidium der ſchleſiſchen vaterlaͤndiſchen Heſeuſcheft laut Protocoll vom 13. July, die erforderliche Genehmigung erhielt. Aus der folgenden Ueberſicht ergiebt ſich nun der Vermoͤgenszuſtand der Section ei⸗ nerſeits, als auch andrerſeits dasjenige, was dieſelbe fuͤr die angewieſenen Gelder erwor⸗ ben, endlich: die Reſultate der letzten Kunſtausſtellung uͤberhaupt, wobei wir bemerken, daß wir es unterlaſſen, den Geldwerth aller erworbenen Kunſtgegenſtaͤnde, der doch nur ein relativer iſt, in dieſe Berechnung aufzunehmen. Bei Eroͤffnung der Kunſtausſtellung aß die Kunſt⸗Section folgende Fonds: a, in Staatsſchuldſcheinen x Rrthlr. 1200. — — , eine Bankgerechtigkeits⸗ Obligation Fr „ 310. ce, in baarem Gelde A = 72. 3 an Agio, Zinſen für die verwechſelte Bankgerechtigkeiten⸗ N Obligation p. 310 Rthlr. , = 17. 17. — Ferner kamen durch die Kunſtausſtellungen ein: e Einnahme der Aue a x „„ 080. Latus Rthlr. 2589. — 10. 9 * Ka „ Transport Rthlr. 2589. — 10. 4 f, desgl. zum Beſten der durch die e „ Schleſier 5 = 96.— — g, für verkaufte Looſe 15 . > 338.—— — h, fuͤr das verkaufte Bild No. 45 N 5 - 34.— Summa Rthlr. 3057. — Holgendes waren die Ausgaben: I. Für gemachte Einkaͤufe; a. An eine Schülerin des Hrn. Prof. Dahl. Landſchaft nach Both No. 45. a. . Rthlr. 45. b. An Herrn de Baux. 81 Dragoner zu Pferde auf Vorpoſten No. 40. Kay > 20, c. An Herrn Maler Frick. | Ein Faun, Naturſtudie, No. 359. 5 5 80. d. An Fraͤulein Sophie Hatz. | Zwei kleine Knaben lefend in einem 5 nach Vogel, No. 74 = 50. e. An Herrn Maler H. Muͤcke. 5 Narciß an der Quelle, No. 134. Be 5 = k. An Herrn Maler E. Piſtorius. Eine Goldſchmidt Werkſtatt, No. 141. : „ 220, An Herrn Lorenz Duaglio. Laͤndliche Scene in einem Gebirgsdorfe, No. 147. 3 5 15 h. An Herrn Profeſſor Völker, 1 Ein Blumenſtuͤck, No. 182. RE 2 =: 129: i. An Herrn Maler J. ne v8 Ein ruſſiſcher Bivouac, No. 175. : re 34. k. An Herrn Profeſſor Rauch. a) Modell zu Albrecht Duͤrer's Monument, No. 6. 5 6) Standbild von Goͤthe, No. 10. * 7) Schlafende Prinzeß ꝛc., No. 7. i J. An Herrn Akademiker Reinhard. a 5 Eingerahmte Gyps-Abguͤſſe, No. 17. 1 = 14, m, An Herrn Bronceur Hoferichter. | Eine bronene Uhr, No. 380. 8 0 - 16, Summa Rthlr. 945. \ II. Beitrag zur Miethe. Der fünfte Theil der 33 taͤgigen Einnahme, 5 1 F Kehle. 197. 24 Sgr. — 69 — . Fuͤr die verungluͤckten Schleſier. Die zweitägige Einnahme, nach Abzug von 4 Rthlr. Koſten Rthlr. 92. — IV. Unkoſten der Ausſtellung ſelbſt. a. An die Rittnerſche Kunſthandlung zu Dresden 8 Looſe, (laut einer fruͤheren Verpflichtung) A ‚AR Rthlr. 8. — — . Unkoſten vor der Ausſtellung a ö „„ 0. Unkoſten nach der Ausſtellung | : 320 12. 9. 8 S Mehl, 789. 14. 1. Wozu noch tritt: V. Verluſt an een Shlanticnen p. 200 Rthlr. N mit 4 Rthlr. 12 Sgr. | ale 7 8 Pf. Rthlr. 4. 19. 8. . Summa aller Ausgaben: Rthlr. 2019. 27. 9. Balance: Einnahme Kthlr. 3057. — 10. 1 Ausgabe „ 2019. 27. 9. W Beſtand Rthlr. 1 D Der Beſtand iſt vorhanden: 1) in Staatsſchuldſcheinen 1000 3 8 | RN IN Courant 3 5555 Pf. Es bleibt nun noch übrig von den Reſultaten der en Bericht zu erſtatten. Zur Verlooſung waren fuͤr das laufende Jahr beſtimmt worden: 1) Der Hauptgewinn: Leukothea von Muͤcke, erkauft fuͤr Rthlr. 170, 2) Größere Gewinne: a. ein Familienſtuͤck nach Kaspar 1 Mr, copirt von Aaken Harz „ 60. b. ein Seeſtuͤck von Th. a . 8 8 „80. 3) Kleinere Gewinne: 5 f . Chriſtuskopf nach A. Carracci, vom Gallerie⸗ Dirsetor Schmidt zu Dresden, 0. b. Anficht der Schneckoppe von Hermsdorf aus gefehen, von Kunckller, 8 c. Blumenvaſe in Porcellan, aus Pupkes Porcellan⸗ Malerei . d. Ein Stillleben, vom Rittmeiſter von Erichſen, 2 207 16. e. Ein ee aus 10 vom Brongeur Hoferichter, *) Das für die Verlooſung geht beſtimmte Seeftüd, RE nur den Werth von 50 Rthlr. hatte, wurde ſpaͤter zum Beſten der durch SER vernngluͤckten Schleſier verloofet, und durch das hier angegebene erſetzt. * 7 5 * ö 1 1 0 7 5 2 . Na * ö 0 9 Die Verlooſung fand am 22. July Statt, und es fielen die Gewinne in nahen j der Ordnung auf folgende Nummern: a 1) das Familienftüd nach Netſcher auf No. 84, der Comteſſe Walli von Schafgotſch. 2) Das Schreibzeug von Bronce No. 107, dem Herrn Rittmeiſter von Gaffron. 3) Das Seeſtuͤck von Th. Kloß No. 67, b Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Fuͤrſtin Radziwil. 4) Das Stillleben vom Herrn v. Erichſen, No. 156, ni Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Fuͤrſtin adde 5) Die porcellanene Blumenvaſe, No. 32, Herrn Lipsky im Grosherzogthum Poſen. 6) Die Anſicht der Schneekoppe, v. Kunckler, No. 46, Herrn Praͤſidenten Schiller. 7) Chriſtuskopf nach A. Carracci, No. 176, Baroneſſe von Stoſch. 8) Leukothea von H. Muͤcke, No. 190, An die Kunſt⸗ Section zuruͤck. Was dieſen letzten Gewinn betrifft, ſo ſteht laut einem Geſetz der Kunſtſection feſt: daß, wenn mehr als funfzig Looſe unverkauft bleiben, die Geſellſchaft mitſpielt; bei der gegenwaͤrtigen Ziehung behielt dieſelbe 62 Looſe übrig, deren Zahl noch bedeutender ge⸗ weſen waͤre, haͤtte nicht eine hohe Gönnerin noch kurz vor der‘ Verlooſung eine bedeutende Zahl genommen. Zur Vorlegung ſaͤmmtlicher Berechnungen und Mittheilungen der Reſultate der dies⸗ jährigen Ausſtellung und Ausſpielung, wie ſolche in dem vorſtehenden Bericht dargelegt ſind, fand am 20. November eine Verſammlung der Mitglieder der Section Statt; in welcher nach reiflicher Erwaͤgung dieſer Reſultate und aller beſtehenden Verhaͤltniſſe, der einſtimmige Beſchluß gefaßt wurde: „die Kunſtausſtellung für das folgende Jahr 1830 auszuſetzen, und dieſelbe erſt für das Jahr 1831 wieder Stattfinden zu laſſen.“ Die fuͤr beide Zwecke nothwendigen öffentlichen Bekanntmachungen wird das Praͤſidium der „ chen Geſellſchaft Sa Die Kunſt⸗ Section hat im e Jahre, auch ein le EN aller ihr gehörigen. Kunftgegenftände aufgenommen, an welchem es bis daher mangelte. 4 Dieſe beſtehen: 1) in einigen Gyps⸗ Abguͤſſen, 2) in den aus den verſchiedenen Ausſtellungen erkauften Gemaͤlden; 3) einer Anzahl von neuen Kupferſtichen, Stein⸗ # druͤcken und Handzeichnungen; 4) in Münzen und Medaillen, und 5) in mehren, anti ken Gefäßen und verf andern Alterthuͤmern. re 1 5 0 1 1 v #, 8 . N 0 5 * 5 % iu 4 7 1 „ Um einem allgemein ausgeſprochenen Wunſche zu genuͤgen, macht die durch das Verzeichniß der plaſtiſchen Werke und der Gemälde oͤffe und bemerkt: daß die anderen Kunſtgegenſtaͤnde nur wegen Beſchraͤnkung des Raumes in | dieſem Bericht nicht aufgenommen werden konnten. 4 und 5) Zwei dergl. Landſchaften, von demſelben. 6) % 1. Plaſtiſche Werke. (Gyps⸗Abgüſſe.) Vier Bas⸗ teliefs= Copien nach denen der auge en zu Berlin. vom Profeſſor Rauch. Schlafende Princeß von Heſſen⸗Darmſtadt, von d Bar elben. Buͤſte des Profeſſor Rauch, von demſelben.⸗ E P Amor, eigene Erfindung, von Freytag au Rom. | Amor und Pſyche, Bas⸗ relief. : = Be Tableaux von Gyps⸗Abguͤſſen, t 2c. II. Gemaͤlde. Die ane Chriſti, von Herrmann. Länge 17 4%, Breite 17 %%. Landſchaft, Gegend von Bajaͤ, von Siegert. e N = Schweizer Landſchaft, von Kunckler.⸗ N u n W | zn 1 } rund e es, Br. 1, 94, Gegend aus den Karpathen, von Moſch. L. 279/. Br. 179, 7 und 8) Zwei Landſchaften, eigene Erfindung, v. Schoͤne. 9) 10) 11) 12) 13) 14) * Eine als Geſchenk des Kuͤnſtlers. L. 109“. Br. 174%” Schweizer Landſchaft — e der Jungfrau — von Kunckler. R - Landſchaft, von ee . 11% Br. Rn Fortuna, 525 nach Guido Reni, von Temmel. L. 47 8 1 Br. 3’ 9%. - = = Nu * Huͤhnerſtuͤck nach Herder, von 8 eſchner. L. 2/ 10%. Br. 2/3 /“. = : Wallachiſcher Fuhrmann, von Klein. L. „%% = Muſikaliſche Familie, nach Teniers, von Sn 1 5 8. IR, DEN a | - h * ö ) Bei denen von der Section erkauften Gegenſtaͤnden iſt der Preis angezeigt. 1 * 54 15 125 100 120 120 ection hier⸗ ntlich bekannt, Rthlr. Sgr. 1 — 1 * * 7 x 83 „ * 5 „ ” 2 5 | er Ber 17 00 awermunnd, v von „rien 1 8 bh 85 4 2 Byt 4 , BR Age REES: 0 16) Leukothen, von H. Mücke. . 40 70 Br. Br a le 0 er: „ER: Goldſchmidt⸗Werkſtatt, von Piſtorin, 8. L. 2,1 %% Br. 178 Kr 18) Blumenſtück, vom Profeſſoß Völker. E 249 ei, Br. #1 110. „ 125 e Ländliche Scene mit Landſchaſt, ı von Lorenz Tuagli „ L. 17 3/. Bi. 1“ HR „ 1 200 Kindergruppe, nach Vogel, von Fräulein be, A | VVV > 5 ö 21) Ruſſiſcher Bivouac, von J. Schulz. L. 10%M, Br. 5 4% Wei. 34 i 22) Franzöſiſche Dragoner auf Vorposten, von de Baur. ee eee, 11% B. BLUE - en. 25 Ein Faun, Studie nach der Natur, von . ric. a MENU B ,, Ar, “en one aus Orlando Furioſo, tige: v. ee 2 3 L. 1 1417, BM! ß nen 25 Narciß an der Quelle, von 22 Mäce „ KL L. 44 Br. 05 A ea 2 . e u a: ti und an Anſicht des ehemaligen Nicolsitgores und Ansicht des 8 er Domes, Handzeichnungen d vom Prof. Roͤſel. (Geſchenk). 19 5 . Re RE 3 8 Zum Schluſſe dieſes Berichtes ſtattet die Kunſtſection Allen 9 la ſi be bei Unkerne nehmungen und namentlich bei der diesjährigen e a nd die leztere mit fo f choͤnen und reichen Gaben geſchmüͤckt haben, if ib l d Kunſtfreunde, fo. wie alle Fabrikuntern; mer, * * 3 „oa und erfacht Künſtler und Ruinfif des Inn- u landes, und alle & Gönner, eo für die falgenden Sabre Mr | A; interſtuͤtzu 5 Er 3 Nr ie zu wollen. en 00 ee er 8 = 83 i ee ie 8 . A r en die Sston Air ai m Br | 909 8 ® | 2 f