ER Wibrary of the Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGR, MASS, Founded by private subscription, in 1861. 597 N 1 * 28 D . * n 1 1 — ve; r N Y. er, 2 2 y iR E 1 * on) 1 1 © and 4 * * 7 0 a ’ PETE NET u 4 285 . 1 Pr N | * 2 8 * 28 * . > N En r aer 1 0 . * * 7 I Ns — 2 n * er ee a 5 8 * N * g. 52 Be 8 Ueberſicht der Arbeiten und Veränderungen der ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Kultur im Jahre 1843. Zur Kenntnißnahme für ſämmtliche einheimiſche und auswärtige wirkliche Herren Mitglieder der genannten Geſellſchaft. 8 a SM Breslau 1844. Gedruckt bei Graß, Barth und Comp. A P 5 * 1 nr ! Bir; 1 Pr 1 * AN a A * \ * un. W 4 ‚ 3 } 1 0 11 > = ’. * 1 A 7 * nee 9 7 1 ‘ u 0 A 4 8 \ AB n * 1 * * 5 nF, . 1 f 8 N ng g Ba u ar nd DIA g a 4 * 2 * 9 W MR *. ’ 4 7 * W ö * “ > Bu > a 5 N — d N 5 . a E45 EL E — * . 2 5 Mr * 4 er N * 4 14 * ni 5 * sm Fr % i N 1 Fr a D Bu Ar > a ' mr m e er 8 { ; ar 5 org 15 ur e . 6 a Li » * N 1 yi . ie Luk m Nr Be 5 2 ur. * . ! * 3 „ ar 5 2 . 1 | rs N | g . N a * u: fr u 4 l N, Be ere A a ! 7 ö 5 8 5 * „ Aa Allgemeiner Bericht über die Arbeiten und Veränderungen der Geſellſehaft im Jahre 1843, Dr. Johann Wendt, bisherigem erſtem General: Secretair der Geſellſchaft, N verfaßt und N in der allgemeinen Sitzung den 15%" December vorgetragen vom Bürgermeiſter Bartſch, neugewähltem erſtem General: Secretair der Geſellſchaft. H. H. Dieſer allgemeine Bericht beſchließt nicht blos die laufende Etatszeit, ſondern zugleich auch die amtliche Thätigkeit des bisherigen erſten General-Secretairs. Es wird ſelten ein Verein vorkommen, deſſen Vorſtand fo lange und ſo innig vereint durch einen jo be: deutſamen Verlauf der Zeit verbunden bleibt. Wenn ein längeres Leben als eine Gnade von Oben angeſehen werden muß, ſo müſſen wir geſtehen, daß das Präſidium unſerer Geſellſchaft ſich in einem hohen Grade dieſer Huld zu erfreuen hat. Die meiſten Mit⸗ glieder deſſelben ſind über dreißig Jahre in amtlicher Thätigkeit; ſie haben ſich ununter⸗ brochen des Vertrauens der Geſellſchaft erfreut und ſind zuſammen alt geworden. Der Uebelſtand, welcher daraus nothwendig erfolgen muß, iſt der, daß auf eine noch lange fortzuſetzende amtliche Thätigkeit der meiſten Mitglieder des Präſidiums nicht mit Sicher⸗ heit zu rechnen iſt. Der bisherige erſte General-Secretair, welcher durch vier und dreißig Jahre das Amt verwaltete und es gern ſo lange verwaltet hätte, als das Vertrauen der Geſellſchaft es ihm gelaſſen haben würde, iſt ſeit länger als zwei Jahren einer hartnäcki⸗ gen, oft wiederkehrenden Engbrüſtigkeit unterworfen und bei ſolchem Siechthume außer 1* — 4 Stande, fein Amt für die nächſte Etatszeit wieder zu übernehmen; daher die Nothwen⸗ digkeit ſeines Ausſcheidens, an welches ſich für ihn die beglückende Ueberzeugung knüpft, daß für ſeine bewährte Treue ihm für ſeine übrigen Lebenstage das Wohlwollen und eine freundliche Erinnerung bei der verehrten Geſellſchaft geſichert bleiben werden. Wir gehen nun zu dem Berichte ſelbſt über, wo die Leiſtungen zuerſt mitgetheilt werden ſollen, welche wir den ſieben, im Laufe dieſes Jahres gehaltenen allgemeinen Ver⸗ ſammlungen zu verdanken haben. Inm Januar hielt der Herr Conſiſtorialrath Menzel einen Vortrag: über die beim Regierungsantritte Friedrichs des Großen herrſchenden Anſichten über Kirchen- und Staatsweſen. | Hierauf theilte Herr Profeſſor Dr. Ku niſch die Geſchichte der hieſigen Pfarrkirche zu St. Nicolai mit. Im Monat Februar hielt Herr Geheime Archivrath Profeſſor Dr. Stenzel einen Vortrag: über die Jugend Friedrich des Großen bis zu deſſen Regierungsantritte. Im Monat März theilte Herr Profeſſor Dr. Guh rauer Nachträge zu Leſſings Collectaneen mit Bezug auf Leſſings Charakteriſtik mit. 5 In der im Monat April gehaltenen allgemeinen Sitzung ſprach Herr Profeſſor Dr. Jacobi über das Altdeutſche als Gegenſtand des Schulunterrichts. Die Sitzung im Monat Oktober eröffnete Herr Conſiſtorialrath Menzel mit einer Mittheilung von Beiträgen zur Geſchichte der kirchlichen Politik Friedrich des Zweiten. Hierauf ſprach der Herr Profeſſor Dr. Kuniſch: über den Urſprung, die Geſchichte und die Sitten der Zigeuner. In der allgemeinen Sitzung des 24ſten November las Herr Prof. Dr. Henſchel über Petrarca und ſeine wiſſenſchaftliche Bedeutung für das vierzehnte Jahrhundert. Für die heutige allgemeine deliberative Verſammlung iſt der allgemeine Bericht und die Wahl des Präſidiums für die nächſte Etatszeit beſtimmt. Daß der Nekrolog der in dem Laufe des ſich zu Ende neigenden Jahres verſtorbenen Mitglieder nicht vorgetragen wird, hat einen doppelten Grund. Erſtens die fortdauernde Kränklichkeit unſers verehrten Vicepräſes, des Herrn Rector Dr. Reiche, welcher auch in dieſem Jahre dieſen Nekrolog wieder vortra= gen wollte, aber, durch anhaltende Kränklichkeit und die Beſchwerden eines ſchmerzhaften Siechthums abgehalten, ſeinem Vorhaben ganz entſagen mußte, daher auch Herr Medi⸗ cinalrath Dr. Ebers ſich bereitwillig finden ließ, dieſen Nekrolog für eine der nächſten Verſammlungen des kommenden Jahres auszuarbeiten und vorzutragen. Ein zweiter, alle Rückſichten verdienender Grund iſt der Umſtand, daß die Zeit der deliberativen Ver: ſammlung durch den allgemeinen Bericht und durch die Wahl ſo in Anſpruch genommen wird, daß der Wunſch ſchon oft ausgeſprochen worden iſt, der Nekrolog möge nicht in einer anderweitig ſo beſetzten Verſammlung zum Vortrage kommen. An die eben angeführten Vorleſungen aus den allgemeinen Sitzungen reiht ſich die gedrängte Ueberſicht der Arbeiten der einzelnen Sectionen. 6 Von der naturwiſſenſchaftlichen Abtheilung hat der Secretair derſelben, Herr Profeſſor Dr. Göppert, nachſtehenden Bericht ein— geſandt: | In dem letztverfloſſenen Jahre hielt die naturwiſſenſchaftliche Section nur zehn Sitzungen, zwei weniger, als im Jahre 1842, und fünf weniger, als im Jahre 1841. Der Secretair, den man für die nächſte Etatszeit wieder zn wählen ſich veran- laßt ſah, hofft mit Zuverſicht und im Vertrauen auf die Thätigkeit der Herren Mitglieder, künftig von einer größern Zahl berichten zu können. Folgenden Herren verdanken wir Vorträge: Herrn Profeſſor Dr. Pohl, Herrn Profeſſor Dr. Purkinje und Herrn Dr. Sadebeck, aus dem Gebiete der Phyſik; Herrn Oberſtlieutenant Dr. v. Strantz über phyſikaliſche Geographie; Herrn Ober-Bergrath und Ober-Bergmeiſter Singer über oryktognoſtiſche und geognoſtiſche Verhältniſſe Schleſiens; Herrn Prof. Dr. Pur— kinje über Phyſiologie. Der Secretair der Section ſprach über Gegenſtände der Pflan— zenphyſiologie und der foſſilen Flora. Durch briefliche Mittheilungen erfreueten uns die Herren Profeſſor Dr. Zeuſchner und Herr Wegebaumeiſter Borchardt. Die Königl. Akademie zu Brüſſel und Mün⸗ chen, wie die Königl. botaniſche Geſellſchaft zu Regensburg, hatten die Güte, uns ihre Verhandlungen zu überſchicken; die Herren Profeſſoren und Doktoren: Carus, Pohl, Petzholdt, Scholtz, v. Wattmann, Weitenweber, Quetelet gaben uns durch Ueberſendung ihrer Arbeiten und Werke ihre Theilnahme zu erkennen. Von dem Secretair der botaniſchen Section, Herrn Director Wimmer, wurde folgender Bericht eingereicht: Die botaniſche Seetion hat im Jahre 1843 ſechs Verſammlungen gehalten, und es ſind darin folgende Gegen— ſtände zum Vortrage gekommen: In der erſten trug Herr Gymnaſiallehrer Dr. Körber eine Reihe lichenologiſcher Bemerkungen des Herrn Major v. Flotow in Hirſchberg vor. In der zweiten ſprach der Secretair über die Hybridität im Pflanzenreiche, und legte eingegangene Pflanzenſendungen vom Herrn Apotheker Buek in Frankfurt a. d. O. und vom Herrn Kandidat Kabath in Gleiwitz vor. In der dritten hielt Herr Referendarius Wichura einen Vortrag über die Pola— rität der Knospen und Blätter. ö In der vierten legte Herr Pharmazeut Krauſe eine Reihe Novitäten der ſchleſi— ſchen Flora vor. — Herr Dr. medicinae Scholtz ſprach über einige ſeltnere Pflanzen aus der Gegend des Bades Langenau. | In der fünften ſetzte Herr Privatdozent Dr. Schauer die Arten einer Abtheilung der Sippe Iris auseinander. Herr Gymnaſiallehrer Dr. Elsner ſprach über das We— ſen der Art, erläutert an Hieracium alpinum. — 6 In der ſechsten legte Herr Profeſſor Dr. Göppert eine Reihe intereſſanter exoti⸗ ſcher Hölzer und Früchte vor. — Der Secretair ſprach über einige neuentdeckte und neuerdings unterſchiedene Arten der ſchleſiſchen Flora, und berichtete über das der Gefell- ſchaft von der Wittwe des Apotheker Schleiermacher als Geſchenk überſandte Herba— rium deſſelben. | Ueber die diesjährige Thätigkeit der entomologiſchen Section berichtet der Secretair derſelben, Herr Geh. Hofrath Profeſſor Dr. Gravenhorſt, Nachſtehendes: Die entomologiſche Seetion hat im Jahre 1843 ſechzehn Verſammlungen gehalten, in denen wiederum mehre neue Entdeckungen aus der ſchleſiſchen Inſektenfauna bekannt gemacht wurden. Beſonders war dieſes der Fall mit der Ordnung der Käfer, welche namentlich an Herrn Lehrer Letzner und auch an Herrn Dr. Heinrich Scholtz ein paar tüchtige und fleißige Bear⸗ beiter gefunden hat, ſo daß auch in dieſem Jahre mehre Arten, die theils früher noch nicht bei uns gefunden, theils aber noch ganz unbekannt waren, in Schleſien entdeckt worden ſind. — Mit den Hemipteren hat ſich beſonders Herr Profeſſor Schilling beſchäftigt; mit den Schmetterlingen Herr Gymnaſiallehrer Klopſch. — Herr Baron v. Uechtritz hielt einen Vortrag über die Inſekten um Sulau; Herr Dr. Scholtz einen andern über die Inſekten um Langenau. — Die Herren Letzner und Rendſchmidt berichteten über ihre Reiſen nach Oberitalien und Tyrol. | Die Section für die Sudetenkunde hat ſich im Laufe dieſes Jahres nur einmal verſammelt. Der Secretair dieſer Section, Herr Profeſſor Dr. v. Boguslawski, hat darüber nachſtehenden Bericht eingeſandt: Die Section für die Sudetenkunde hat in einigen Beziehungen die Erwar— tungen aus dem vorigen Jahre herüber noch übertroffen, in andern aber iſt ſie dahinter zurückgeblieben, jedoch nur durch Ungunſt der Umſtände. Erſteres gilt in vollem Maaße von der Thätigkeit der geſammten auswärtigen Herren Mitbeobachter, welche die Hauptaufgabe der Section durchzuführen übernommen und ihr Wort mit Beharrlichkeit und Eifer gelöſt haben. Sie haben nicht allein durchgehends, ja noch durch eine neue Station in Ratibor (Herr Gymnaſiallehrer Fülle) vermehrt, die täglich drei— maligen Beobachtungen mit Pünktlichkeit angeſtellt und größtentheils dieſelben auch ſchon ſelbſt bis zu den monatlichen Mitteln bearbeitet, ſondern auch der Mehrzahl nach die großen Vierteljahrstermine nach Sir John Herſchels Vorſchlag (36ſtündliche Beobachtungen Tag und Nacht ununterbrochen) regelmäßig durchgeführt. Die ſchon im vorigen Jahresbericht erwähnten Verbindungsſtatio— nen mit Belgien und England: Aachen, Osnabrück, Marburg und Jena, ha— BEIDE IE. STRENM ben nicht nur fortgefahren, unfern hieſigen Beobachtungen einen höhern Werth zu verlei- hen, fondern find auch noch durch neue: zu Emden (Dr. Preftel), Tetſchen an der Elbe (Forſtmeiſter Seidl), Forſte in der Lauſitz (Juſtizrath Haupt), zu Hirſch— berg (Kreis⸗Juſtizrath Graf v. Schweinitz) und zu Oels (Prof. Dr. Bredow), neuerdings vermehrt worden, während Gymnaſiallehrer Heier in Glogau ebenfalls ſich noch anzuſchließen geneigt iſt. Auf der Station Landes hut haben wir zu beklagen, daß Herr Oberlehrer Herr⸗ mann kürzlich, feiner Geſundheitszuſtände halber, die bisher mit großer Sorgfalt an: geſtellten Beobachtungen einzuſtellen ſich genöthigt geſehen hat, jedoch nicht ohne vorher für einen Erſatz in der Perſon des Herrn Wende, Lehrers an der dortigen höhern Bür— gerſchule, geſorgt zu haben. Dagegen iſt die Nachholung der ſeit Jahren rückſtändigen Bearbeitung der frühern Beobachtungen nur durch das beſondere Intereſſe eines wirklichen auswärtigen Mitgliedes unſerer Geſellſchaft, des Herrn Rathsherrn Lehmann in Creuz burg, um ein ſehr Bedeutendes gefördert worden, während hier in Breslau keines der einheimiſchen Mitglie— der die erforderliche Zeit dazu hat gewinnen können, und ſelbſt der bisherige Secretair das Bekenntniß ablegen muß, daß ſein ernſtliches Vorhaben, ſich der Reduction der noch nicht berechneten Beobachtungen einmal eine Zeitlang ausſchließlich zu widmen, in dem abgewichenen Jahre durch zufällige bedeutende Vermehrung der amtlichen Arbeiten völlig vereitelt worden iſt. Dagegen hat ſich durch das Anerbieten eines neuen Mitgliedes, des Freiherrn v. Roth kirch auf Schottgau, die Ausſicht eröffnet, daß bei deſſen bekannter Beharrlichkeit und Uebung in Durchführung bedeutender Arbeiten, die Reducirung aller noch nicht zu Mitteln berechneten Beobachtungen noch im Laufe des nächſten Jahres un⸗ fehlbar erledigt werden wird, und dann der ganze Schatz der aufgeſammelten Beobach⸗ tungen, wenigſtens in den Hauptreſultaten, der wiſſenſchaftlichen Welt mitgetheilt wer⸗ den kann. So lange die Reſultate noch in den Zahlen gefeſſelt liegen, iſt ihre mündliche Mit⸗ theilung ungenießbar. Daher beſtand auch in dieſem Jahre wieder die Thätigkeit der Section vorzugsweiſe in einer lebendigen Correſpondenz, und nur in einer einzigen berathenden Verſammlung. Ueber die Thätigkeit der medieiniſchen Seetion im Laufe dieſes Jahres hat der bisherige Secretair der genannten Section, Herr Hofrath Dr. Borkheim, ſeinen Bericht eingeſandt, und zugleich die Nachricht beigefügt, daß er durch ſein herannahendes Alter und oft vorkommende Kränklichkeit bewogen worden iſt, ſein Secretariat niederzulegen, welches Herr Profeſſor Dr. Barkow, in Folge der ein— ſtimmigen Wahl, zu übernehmen die Güte hatte. Die Section freut ſich mit Recht, daß das Amt ihres Secretairs wieder in ſo gute Hände gekommen iſt, aber ſie kann das 8 ſchmerzliche Gefühl und die dankbare Geſinnung nicht verbergen, welche ihr das Ausſchei⸗ den des Herrn Hofrathes Borkheim aus ſeinem bisherigen Amte verurſacht. Nur die Ueberzeugung der Mitglieder, daß des höhern Alters Reich in der Regel nicht mehr von dieſer Welt iſt, hat die Section bewogen, den Abgehenden nicht mit neuen Bitten zu be⸗ ſtürmen, ſondern ihm die gewünſchte Muße zu gönnen. Möge Herr Hofrath Borkheim für ſeine, der Section gewidmete vieljährige Thätigkeit im ganzen Maße ſich des Glückes erfreuen, welches das Bewußtſein, für Anderer Wohl gewirkt zu haben, gewährt. Die Section wird ſein Andenken in dankbarem Herzen bewahren. Der Inhalt des, vom Herrn Hofrath Dr. Borkheim eingeſandten Berichtes iſt wörtlich folgender: In der wohlgemeinten Abſicht, die Ergebniſſe ihrer Beobachtungen und Erfahrun⸗ gen mit den Fortſchritten der Wiſſenſchaft in Einklang zu bringen und ſich mit dieſer auf gleicher Höhe zu erhalten, haben die Herren Mitglieder der Section, die, von ihr ihnen desfalls gebotene Gelegenheit ſorgfältig benutzend, durch fleißigen Beſuch der Verſamm⸗ lungen, wie durch bereitwillige Uebernahme von Vorträgen ihre rege Theilnahme an den Beſtrebungen unſeres vaterländiſchen Vereins auf eine, ſeiner wie ihrer gleich würdige Weiſe auch in dieſem Jahre bethätiget. Neben ein und zwanzig zuſammenhängenden wif- ſenſchaftlichen Vorträgen über Gegenſtände theils theoretiſchen, theils praktiſchen Inhalts wurde in den zwölf monatlichen Verſammlungen auch eine nicht geringe Menge einzelner, gelegentlich an ſie geknüpfter Mittheilungen gemacht. Unter letzteren dürfte ein ſelten vor⸗ kommender, vom Herrn Prof. Dr. Barkow im vorigen Jahre (post mortem) beob- achteter Fall von wahrer (von bloßer Mißgeſtaltung der äußeren Genitalien des einen oder anderen, beim erſten Anblicke nur zweifelhaften, von den Alten als androgynus oder androgyna bezeichneten Geſchlechts wohl zu unterſcheidender) Zwitterbildung (Her⸗ maphroditismus) ), als der allgemeineren Aufmerkſamkeit werth, hier darum beſonders hervorgehoben zu werden verdienen, weil man die wirkliche Exiſtenz von Menſchen, welche die (äußeren ſowohl als inneren) Genitalien beider Geſchlechter, wie im vorliegenden Falle, zugleich an ſich haben, aus anatomiſchen und teleologiſchen Gründen oft angefoch⸗ ten und bis auf die neueſte Zeit bald nur bezweifelt oder ganz beſtritten, bald wiederum behauptet und ſolchen geſchlechtsloſen Menſchen (Zwittern) nicht ſelten auch, zumal in ) Eigentlich hieß Hermaphrodit (Epuappodıros) die, von den plaſtiſchen Künſtlern des griechiſchen Alter⸗ tbums unter Einem idealen Bilde frei im Raume (megıpavns) dargeſtellte Verſchmelzung der höchſten männlichen und weiblichen Schönheit, nach ihren beiden Repräſentanten, Hermes und Aphrodite (Mercur und Venus), ſo genannt. Als Antiken vorzüglich berühmt und im Allgemeinen als liegende, weiblich ge⸗ bildete Figuren mit jungfräulicher Bruſt und männlichen Genitalien ſich charakteriſirend, haben vier ſolche, in der Villa Borgheſe bei Rom, in der großherzoglichen Gallerie zu Florenz und im Louvre zu Paris, vermögen wir auch nicht mehr mit Gewißheit zu beſtimmen, ob als Ur: oder Nachbilder, noch vorhan⸗ dene Hermaphroditen bis auf unſere Zeiten ſich erhalten. S. hierüber auch Winckelmann's Geſchichte der Kunſt des Alterthums, herausgegeben von H. Meyer und J. Schulze. Dresden 1811, Buch 4. Kap. 2. $ 39, und die darauf bezügliche Anmerkung Nr. 186. | en früherer Zeit, den Charakter der Menſchheit abgeſprochen, dagegen allerlei fabelhafte, der menſchlichen Natur widerſprechende Eigenſchaften leihtgläubig angedichtet hat, Eigen⸗ ſchaften, bei denen ſo wenig von der Möglichkeit der Erfüllung der Menſchen⸗ und Bür⸗ ger⸗ Pflichten, als der Theilnahme an den, reſp. aus ihnen herzuleitenden, mit ihnen, fo zu ſagen, gepaarten Rechten jemals die Rede ſeyn könnte. Die wahre zwitterhafte Bil⸗ dung beſteht eben ſowohl in einer urſprünglichen (congenitalen), im Fortgange der Zeit weder durch Autokratie der Natur, den ſogenannten Bildungstrieb (nisus formativus) auszugleichenden, noch durch Kunſthülfe zu entfernenden, mithin bleibenden Abnormität der, keinen Geſchlechts⸗Charakter ausdrückenden Genitalien (conformatio partium geni- talium abnormis), als in der, mit dieſer gegebenen Unfähigkeit zur Geſchlechts⸗Verrich⸗ tung (Begattung und Befruchtung). Dieß dürften die allgemeinſten und weſentlichſten, in anatomiſch⸗ pathologiſchem als in rein wiſſenſchaftlichem Betracht, wie in ihrer An⸗ wendung in foro gleich wichtigen Kriterien der Zwitterhaftigkeit ſeyn, wie ſolche ſchon im vierten Jahrhunderte der Dichter Auſonius ) in einem „de Hermaphrodito“ über⸗ ſchriebenen Epigramm, in Uebereinſtimmung mit dem, nach naturgetreuer, vorurtheils⸗ freier Beobachtung als ſolches ſich herausſtellenden Sachverhältniſſe, alſo angegeben: Mercurio genitore satus, genetrice Cythere, Nominis ut mixti, sic corporis Hermaphroditus, Concretus sexu, sed non perfectus, utroque; Ambiguae Veneris, neutro potiundus amori. Auf dieſe kurze Andeutung des fraglichen Falles ſich beſchränkend, erlaubt ſich Referent, im Betreff der anderweitigen Angaben des Herrn Profeſſor Barkow, auf den ſpäter zu erſtattenden Special⸗Bericht ſelbſt zu verweiſen und hier nur noch zu bemerken, daß, nachdem er (Ref.) in einem Umlaufsſchreiben ſeinen Wunſch wiederholt zu erkennen gege⸗ ben, ſich der ferneren Geſchäftsführung entbunden zu ſehen, in der letzten diesjährigen Verſammlung Herr Profeſſor Barkow, durch denſelben desfalls in Vorſchlag gebracht, per acclamationem zum Secretair für die nächſt folgende Etatszeit in ſeine Stelle gewahlt worden iſt. Der Section zu der, von ihr getroffenen Wahl Glück wünſchend, zweifelt Ref. nicht, daß Herr Prof. Barkow, eines ihrer thätigſten und würdigſten Mitglieder, durch Förderung der, von nun an durch ihn zu vertretenden Intereſſen der Section wie der Wiſſenſchaft um beide in gleichem Maße ſich verdient machen wird. Herr Geh. Hofrath Profeſſor Dr. Weber, Secretair der ökonomiſchen Section, hat nachſtehenden Bericht mitgetheilt: u - - *) vid. D. Magni Ausoni Burdigalensis (aus Borbeaur) opera ex edit. Jac. Toll. Amst. 1671. S. mai. pag. 65. 2 10 Die ökonomiſche Section hat im bald abgelaufenen Jahre neun Sitzungen gehalten. In denſelben wurden nunmehr die nähern Beziehungen derſelben zu dem ſchleſ. landwirthſchaftlichen Central-Verein, und beſonders zu dem landwirthſchaftlichen Central-Collegium vielfach geltend, und Gegen— ftände der Berathungen; und der Gutsbeſitzer Herr Lübbert, als deſſen Stellvertreter aber der Herr Generallandſchafts-Repräſentant v. Nimptſch, wurden zu Deputirten der Section bei dem letztern gewählt. Es gingen demnach mehrere Schreiben deſſelben an die Section ein, die zuerſt die für den Verein abgefaßten Statuten, und die Verſamm⸗ lungen des bei demſelben eingerichteten Central-Collegii und andere Vereins-Angelegen⸗ heiten, namentlich aber auch den Entwurf eines Statuts für eine neu zu errichtende ſchle⸗ ſiſche Provinzial⸗Hagelſchaden-Verſicherungs-Geſellſchaft betrafen; und es gelangten auch einige Schreiben des Königl. Landesökonomie-Collegii, und feines Chefs, des Herrn Geheimeraths v. Beckedorf, an die Section, von denen eins der letztern das in Berlin für den verſtorbenen Stadtrath Thaer zu errichtende Denkmal und die dazu eröffneten Subſcriptionen anging, für welches denn auch von dem Präſidio der Geſellſchaft zwei Friedrichsd'or bewilligt und Namens der Section unterzeichnet worden ſind, zu den dann noch zwei andere Unterzeichnungen hinzukamen. Die in den verſchiedenen Sitzungen durch einige der Herren Mitglieder, und bejon- ders durch den Secretair der Section gemachten Mittheilungen und gegebenen Notizen über einzelne landwirthſchaftliche Gegenſtände betrafen: den Röthebau, die Hölblingfche Reihenwirthſchaft, die diesjährige frühe Frühjahrsſaat, die Traberkrankheit der Schafe, die Wollwäſche, den Anbau des Johanniskorns, die Fertigung und den vielfachen Ge⸗ brauch des Ruchadlo-Pfluges im Königr. Sachſen, eine neue vortheilhafte Art der Erzielung edler Obſtſorten durch Einſtecken der Edelreiſer in Aepfel und Birnen, die in den Boden gelegt werden, eine Nachweiſung der ſeit ſechs Jahren in Schleſien erlittenen Hagelſchä— den und der verſicherten und unverſicherten, davon betroffenen, Morgenzahl und der dafür erhaltenen Baarzahlungen, eine wohlfeile Bedachung der Treibbeete, den Gebrauch des Viehſalzes, die v. Hofmannſche Flachsbrechmaſchine, nach Nachrichten auch aus Dammer vom Herrn v. Spiegel (die dieſelbe ſehr empfehlen), und andere dergleichen Maſchi⸗ nen, und endlich den Ertrag der ſchleſiſchen Runkelrübenzucker-Fabrikation in den letzten drei Jahren nach amtlichen Angaben. Außerdem waren auch von dem hohen Oberprä— ſidio der Provinz neue Berichte über die in Betreff der Anſteckungsfähigkeit der Lungen⸗ ſeuche des Rindviehes, und der verſchiedenen Urſachen der Entſtehung dieſer Seuche im Oberbarnimer Kreiſe gemachten Verſuche, und, in einer Verſammlung von Landwirthen und Thierärzten in Berlin gepflogenen, Verhandlungen eingeſandt worden, über die viel- fach ſich beſprochen und auch ein Gutachten des Herrn Domainen-Directors Plathner zu Baumgarten eingeholt, und ſolches an Se. Excellenz den Herrn Ober-Präſidenten v. Merckel eingereicht wurde. 11 Von neuen Modellen aus der landwirthſchaftlichen Sammlung der Königl. Univer- ſität wurden die einer ſächſiſchen Furchenegge vom Amtmann Zimmermann in Klein⸗ Struppen bei Dresden, eines Cespitifoſſors und eines Raſenſchneiders zum Kunſtwieſenbau vom Herrn v. Rabenau zu Linderode bei Sorau, ſo wie der drei ſehr bewährten Hil⸗ debrandſchen Pflüge aus dem Herzogthume Sachſen, eines ein-, eines zwei- und eines vierſchaarigen, und endlich der zweirädrigen Bohnendrillmaſchine und eine Fahrtonne aus Hohenheim vorgezeigt, ſo wie auch noch eine Schwefeldampfräucherungs-Maſchine zur Vertilgung der Mäuſe aus Caſſel. An andern Gegenſtänden wurden nur zwei Proben ſchönen feſten Flachſes vorge⸗ zeigt; die eine von ſehr ſchönem Braunsberger Flachs aus Preußen, die andere von ſchleſiſchem Flachs aus Dammer, der mit der erwähnten neuen Hofmannſchen Flachs⸗ brechmaſchine behandelt worden iſt. In jeder Sitzung wurden auch nach Verleſung des Berichts über die letztvorherge— gangene Sitzung die von ſehr vielen fremden ökonomiſchen und patriotiſchen Vereinen ein⸗ geſandten Schriften vorgelegt, gegen welche denſelben die General-Ueberſicht der Ge: ſammtarbeiten der Geſellſchaft im Jahre 1842 wieder zugegangen iſt. Auszüge aus den Berichten über die ſämmtlichen Sectionsſitzungen enthält wiederum die allgemeine landwirthſchaftliche Zeitung, die Herr Profeſſor Moritz Beyer in Leipzig bei Baumgärtner herausgiebt. | Die Wahl des Secretairs für die neue Etatszeit fiel wieder auf den bisherigen, der ſie auch annahm, nachdem er dies Amt 31 Jahre lang bereits verwaltet hat. Ueber die diesjährige Thätigkeit der pädagogiſchen Section hat der Secre⸗ tair derſelben, Herr Oberlehrer Scholz, nachſtehenden Bericht eingereicht: Die pädagogiſche Seetion hat im Laufe des Jahres 1843 dreizehn Verſammlungen gehalten. Die Vorträge waren: 1) Ueber das Jünglingsalter. Vom Herrn Oberſt-Lieutenant v. Hülſen. 2) Durch Gehorſam zur Freiheit. Vom Herrn Rector Kämp. 3) Wie ſich Lehrer und Schüler beim Religionsunterricht zu verhalten haben. Vom Herrn Lehrer Kanther. 4) Ueber die Sicherheit der Wirkung einer wohlberechneten pädagogiſchen Thätigkeit. Vom Herrn Rector Prof. Dr. Reiche. 5) Ueber Erziehung der Mädchen des mittlern Bürgerſtandes. Vom Herrn Haupt⸗ lehrer Otto. Ueber die Zurückführung des dreijährigen Seminar-Bildungs-Kurſes auf den zweijährigen. Vom Seminar⸗ Oberlehrer Scholz. 7) Ueber die Bedeutung der Volksſchule in der Gegenwart. Vom Herrn Privatge⸗ lehrten, Redacteur Nowack. S — 2 * 12 8) Klage eines Hypochondriſten über die ſchlechten Zeiten. Vom Herrn Dr. Körber. 9) Betrachtungen über einen Dintenklecks. Von demſelben. 10) Ueber die neue Organiſation des Schulweſens im 16ten Jahrhundert und den bald darauf erfolgenden Verfall der Schulen. Vom Herrn Seminarlehrer Löſchke. (In zwei Verſammlungen. ) 11) Mittheilungen aus einer Reife an bie Ufer des adriatifchen Meerbuſens und durch Tyrol. Vom Herrn Lehrer Letzner. (In vier Verſammlungen.) Darüber ein Mehreres in dem ausführlicheren Berichte. Vom Herrn Geh. Archivrathe Profeſſor Dr. Stenzel, Secretair der hiſtoriſchen Section, iſt folgender Bericht eingegangen: Die bet me Seetion hielt nachſtehende Vorträge: 1) Herr Dr. Guhrauer über das Leben und die Gedichte des Grafen Reinhard. 2) Herr Dr. Kries über die Entſtehung der Städte-Ordnung in Breslau. 3) Herr Conſiſtorialrath Menzel gab Beiträge zur Kirchen- und Cultur-Geſchichte aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms J. 4) Se. Excellenz der Herr Graf Leopold v. Schaffgotſch theilte die Urkunde, d. d. Pilſen den 12. Januar 1634, durch welche ſich ſämmtliche dort anweſende Generalofficiere ꝛc. verpflichten, bei dem Herzoge Albrecht von Friedland, ihrem Generalliſſimus, zu bleiben, im Originale, nebſt mehreren andern hierher gehö— rigen Urkunden, die Verhältniſſe Was kurz vor deſſen Ende betreffend, mit. 5) Der Secretair gab a. Mittheilungen aus Hans v. Schweinichens Leben Herzog Heinrichs von Liegnitz; b. über das im Jahre 1353 vom Kanzler Dietrich v. Meckebach angefertigte Land⸗ buch des Fürſtenthums Breslau; c. aus der Geſchichte der Herzöge Friedrichs III. und Heinrichs XI. von Liegnitz; d. theilte er die Geſchichte der letzten Lebenstage des Oberſten Hans Ulrich Schaff⸗ gotſch aus einem handſchriftlichen 12900 mit; e. hielt er drei Vorträge: g) über den Regierungsantritt Friedrichs des Großen, 6) über deſſen Einrücken in Schleſien, und y) über die Schlacht bei Mollwitz und den Vertrag von Klein-Schnellendorf. Bei der auf den 7. Dezember anberaumten Wahl eines Secretairs für die Etatszeit 1844 und 45 übernahm der bisherige Secretair, auf den ihm ausgedrückten Wunſch der Anweſenden, das Secretariat auch für die nächſten zwei Jahre. 13 — Ueber die diesjährige Thätigkeit der Kunſt⸗ Abtheilung g haben die Secretaire der genannten Section, Herr Medicinalrath Dr. Ebers und Herr Profeſſor Dr. Kahlert, nachſtehenden Bericht erſtattet: Die Arbeiten der Abtheilung für die Kunſt haben ſich in dem laufenden Jahre aus— ſchließlich auf die in demſelben ſtattgefundene Kunſt-Ausſtellung bezogen. Die Ausſtel— lung ſelbſt war durch die am 25. Oktober zu Berlin abgehaltene Konferenz der Geſchäfts— führer der Vereine diesſeit der Elbe eingeleitet worden, bei welcher unſer Verein durch Herrn Profeſſor Dr. Kahlert vertreten worden war. Am 15. Mai begann die Aus— ſtellung, und dauerte in ihrer erſten Abtheilung bis zum Juni, in ihrer zweiten bis zum 1. Juli einſchließlich, an welchem Tage dieſelbe geſchloſſen wurde. Nachdem der Kunſt— Verein zu Poſen ſich neuerdings dem allgemeinen Vereine angeſchloſſen hatte, gingen die Kunſtgegenſtände in zwei Terminen nach dorthin ab. Anlangend die Reſultate der Ausſtellung, ſo hat ſich die Theilnahme an derſelben keinesweges vermehrt, und die Einnahme iſt hinter der vom Jahre 1841 offenbar zurüd- geblieben, obwohl ſich die Abonnements vermehrt hatten und obwohl die Ausſtellung die— ſesmal ſechs Wochen andauerte. Die ganze Einnahme betrug 1942 Thlr. 20 Sgr., und die Einnahme für die Armen am 24. Juni 47 Thlr. 15 Sgr., mithin in Summa 1990 Thlr. 5 Sgr.; es kamen ſonach 182 Thlr. 11 Sgr. weniger ein, als durch die Ausſtellung von 1841, welche nur vier Wochen andauerte. Was den Werth der ausgeſtellten Kunſtſachen aller Art betrifft, ſo dürfte der innere Kunſtgehalt derſelben wahrſcheinlich den der Kunſtgegenſtände der Ausſtellung von 1841 übertreffen, ganz gewiß demſelben gleich zu achten ſein; ſo viel iſt gewiß, daß in letzter Zeit, und fortſchreitend mit den Jahren, des Schlechten und Mittelmäßigen immer weni— ger wird, und die Kunſt- Vereine ſich beſtreben, das Unbedeutende immer mehr aus ihren Sälen zu entfernen. Die letzte Ausgabe des Verzeichniſſes enthielt 676 Nummern (der Katalog von 1841 deren 656); es iſt aber anzumerken, daß dieſesmal ganze Serien von Kunſtſachen, Kupferſtichen, Lithographieen, z. B. alle dieſe, dem ſchleſiſchen Kunſt-Vereine angehöri— gen, ferner: Daguerreotypen, Porcellan und Glasſachen, Gegenſtände höherer Induſtrie u. ſ. f., unter einer und derſelben Nummer ſummariſch aufgeführt worden ſind. Außer— dem kamen in den letzten Tagen der Ausſtellung noch eine Anzahl, ſelbſt werthvoller Kunſtſachen zur Aufſtellung, die in dem Katalog keine Aufnahme mehr finden konnten. Das hier nachfolgende Verzeichniß, welches, ſich auf den Katalog gründend, das ſpäter hinzugekommene aber auch berückſichtigt und Mehreres unter einer Nummer zuſam⸗ men gehalten noch beſonders aufführt, z. B. Bildniſſe, iſt im Weſentlichen mit den auf— geſtellten Kunſtſachen übereinſtimmend und geeignet, eine genaue Ueberſicht von denſelben zu geben. 14 Es befanden ſich auf der Ausſtellung: 1) Hiſtoriſche Gemälde: hiſtoriſch-romantiſche — Studienköpfe ꝛc. 58 15 3) Copieen hiſtoriſcher Sachen . 4 11441 e . ̃ ˙ 5 4) Landſchaften und Anſichten incl. von drei Copieen 197 Se . K a0 00 meine ne eat 27 6) Stadt» und Hafen-Anfihten --.-..---rernnnurn ee 16 DFF ee 21 e en. 181 9) Schlachtſtücke und militairiſche Gegenſtändee n 5 W. r 5 3 11) Thierſtücke — Abbildungen einzelner Thiere 8 12) Portraits, ſowohl in Oel als Zeichnungee nnd. 33 13) Stillleben, Frucht⸗ und Blumenſtücke ee. 22 14) Bildwerke — Gypſe und 1 Brondi 17 Summa 608 Hierzu kamen noch: B . . Re 10 16) Modelle aller Art (die Mehrzahl aus der landwirthſchaftlichen Mo⸗ dellſammlung hieſiger Univerſitaͤtꝰ ᷣ 'ꝛ r 17) Mathematiſche Inſtrumentꝶꝶ tek 3 18) Muſikaliſche Inſtrumente — Forte-Piano s. 3 1 Silber: Arbeiten A „„ 2 e 122 1 21) Portellan? Malereien. „ . 45 Summa 135. Die Zahl der Kupferſtiche, Lithographieen, Daguerreotypen u. ſ. w. ſind unter ſum⸗ mariſche Nummer gebracht; — man erſiehet indeſſen, daß die Zahl der wirklich ausge⸗ ſtellt geweſenen Gegenſtände die Nummer des Verzeichniſſes überſteigt. Die aufgeſtellten Gemälde, Zeichnungen, Bildwerke — ausgeſchloſſen die Kupfer⸗ ſtiche, Lithographieen u. ſ. w. — rührten von 332 verſchiedenen Künſtlern her. Angekauft wurde auch dieſesmal von Privatperſonen nur ſehr wenig, und es iſt auf⸗ fallend, daß die Ankäufe aus den Kunſt-Ausſtellungen von Privaten in Schleſien jo un⸗ glaublich gering ſind, und ſo weit hinter denen von den Ausſtellungen aller anderen Städte und Provinzen zurückſtehen. Bekannt ſind uns die Käufe in der Summe von 1290 Thalern geworden; es iſt indeſſen zu bemerken, daß die Ankäufe mehrerer kleinern — , Kunſtſachen aller Art, von Kupferſtichen, Gegenſtänden höherer Induſtrie u. ſ. w. nicht zur Kenntniß der Verwaltung der Ausſtellungs-Angelegenheiten gekommen ſind. Die gefammten Erwerbungen des ſchleſiſchen Kunſt⸗Vereins für das Jahr 1843, welche auf dieſer Ausſtellung zum erſtenmale zu ſehen waren, betrugen im Kaufwerthe die Summe von 3700 Thalern; hierunter befanden ſich 24 zum Theil ſehr werthvolle Oelgemälde, eine Anzahl ausgezeichneter Kupferſtiche, Lithographieen, Kunſtſammlungen und Werke, eine große Porcellanvaſe und eine Vaſe von Glas, zwei Gypſe u. ſ. f. Alles zuſammen gerechnet, mag ſich die Totalſumme der für und von der Ausſtellung erkauften Gegenſtände auf etwas über 5000 Thaler betragen, und es würde der ſchle⸗ ſiſche Kunſt⸗Verein, deſſen Kräfte durch den Beitritt neuer Mitglieder ſich ſehr verſtärkt hatte, noch größere Ankäufe gemacht haben, wäre er nicht durch den bekannten Verluſt, den er durch feinen Kaſſirer erlitt, und der 1003 Thaler betrug, in feinen Ausgaben be: ſchränkt worden. Die vollſtändige Schlußrechnung über die Ausſtellung und die Abrechnung mit den anderen ausſtellenden Vereinen werden wir in ſpäterer Zeit vorlegen, weil erſt Ende des Monats November bei dem General-Geſchäftsführer aller Vereine die Rechnungen ein⸗ laufen und dann die Ausgleichungen gemacht werden können. Von dem Secretair der techniſchen Section, Herrn Director Gebauer, iſt folgender Bericht eingereicht worden: Die techniſche Section hat im Laufe dieſes Jahres ſieben Verſammlungen gehalten. Vorträge wurden gehalten: 1) Von dem Herrn Stadtrath Scholtz: Ueber Verbeſſerung im Schiffsbau. 2) Von dem Herrn Polizeirath Müllend orf: Ueber die Einrichtung des von dem Herrn Kaufmann Treutler erfundenen Nacht-Telegraphen, mit Erläuterung an einem Modelle. 3) Von dem Herrn Kaufmann C. Kopiſch: Ueber Gewerbefreiheit und ihren Ein⸗ fluß auf das Wohl des Volkes. 4) Von dem Secretair der Section: Ueber galvaniſche Vergoldung und Verſilbe⸗ rung, ohne und mit galvaniſcher Säule; über Einrichtung und Kraftäußerung der Lokomotiven. | Zur größeren Verbreitung der Kenntnißnahme der im technifchen Bereich gemachten Fortſchritte wurden die vorzüglicheren, dahin einſchlagenden Zeitſchriften gehalten und den Mitgliedern in ihre Behauſung überſendet. > Für die neue Etatszeit iſt der bisherige Secretair wieder gewählt worden. 16 Herr Muſikdirector Mofewius erftattete, als Secretair der muſtkaliſchen Abthei⸗ lung, nachſtehenden Bericht: Die muſikaliſche Section hat über die verfloſſene Etatszeit leider wenig zu berichten. Am 26. April 1842 fand eine Sitzung ſtatt, in welcher der Secretair der Section eine kritiſche Abhandlung über das von Marx komponirte und am 2. December 1841 von der hieſigen Sing-Akademie aufgeführte Oratorium „Moſes“ vortrug. Es wurde verſucht, die gegen das Werk gemachten Ausſtellungen zu widerlegen, und durch eine ſpe⸗ cielle Analyſe feines Inhaltes auf die dem ganzen Tongedichte, wie ſeinen einzelnen Thei⸗ len zum Grunde liegenden Ideen aufmerkſam zu machen. Dieſe Abhandlung iſt ſpäter in der Leipziger muſikaliſchen Zeitung und als beſondere Brochüre bei Breitkopf und Här⸗ tel gedruckt erſchienen. Da ſchon ſeit längerer Zeit faſt alle Vorträge ſich auf die des Secretairs allein be⸗ ſchränkten, ſo glaubte dieſer die Thätigkeit der Section durch einzuholende Beiträge aus der Provinz erweitern zu können. Er wendete ſich dem zu Folge in einem Circulairſchrei⸗ ben an 44 Städte der Provinz, und forderte in jeder von ihnen einen ihm bekannten Kunſtfreund zur Berichterſtattung über das muſikaliſche Kunſtleben im Orte und in der Umgegend auf. Ohne den Inhalt der Berichte irgend wodurch beſchränken zu wollen, wurde jedoch um geneigte Berückſichtigung nachſtehender Fragen gebeten: a) Welche größere Muſik-Aufführungen haben in Kirchen und Concerten ſtattge⸗ funden? b) Welche Compoſitionen wurden va wee bei gottesdienſtlichen Feierlichkeiten ausgeführt? c) Welche Mittel hat die Stadt zur Xufführung von Geſangs- und Inſtrumental⸗ Compoſitionen? d) Unter weſſen Leitung ſtehen die Aufführungen? e) Welche Inſtrumente werden vorzugsweiſe von Dilettanten geübt und wer ertheilt den Unterricht? ) Beſteht im Orte ein Geſangsverein? Wie viele Theilnehmer und Mitglieder zählt er? Wer leitet ihn, und welche Werke werden geübt? g) Wer beſchäftigt ſich im Orte mit Compoſition muſikaliſcher oder Schriftſtellerei? Nur die Hälfte dieſer Schreiben hat Beantwortung gefunden. Die eingegangenen Be⸗ richte kamen von: Bunzlau, Glatz, Görlitz, Grünberg, Hirſchberg, Jauer, Langenbielau, Lauban, Leobſchütz, Löwenberg, Militſch, Neuſtadt, Oels, Oppeln, Ohlau, Pleß, Ra⸗ tibor, Sagan, Sprottau, Strehlen, Schlawentzitz und Polniſch-Wartenberg. — Sie wurden in einer Sitzung am 11. Juni 1843 im Reſums vorgetragen, und ſollen dem — 17 Geſellſchafts⸗ Archive als aufzubewahrende Materialien * Geſchichte der muſikaliſchen Kunſt in Schleſien übergeben werden. Den hochzuverehrenden Herren Correſpondenten Katt der Secretait Namens der ion den ergebenſten Dank für ihre gütigen Bemühungen ab, und wiederholt die ſchen in dem erſten Umlaufsſchreiben deſſelben ausgeſprochene Bitte um geneigte Fort⸗ ſetzung dieſer Berichte, deren Eingang die * mit dem fe * Winterhalbjahres entgegenſieht. Wenn gleich andere Intereſſen gegenwärtig die Provinz bewegen, ſo ſchweigt! die Tonkunſt doch auch nicht in ihr, und es zeigt ſich faſt aller Orten ein reges Leben und Weben darin. Der Secretair behält ſich die Veröffentlichung der überſichtlich in einem Reſums zuſammengeſtellten Berichte vor, und iſt der freudigen Erwartung, daß nun die Berichte der bis jetzt damit zurückgebliebenen Städte ſich den bereits eingegangenen an⸗ ſchließen werden. — Städte, in welchen notoriſch viel für die Tonkunſt geſchieht, wie: Brieg, Freiburg, Groß-Glogau, Carlsruhe, Liegnitz, Neiße, und mehrere andere, wür⸗ den in einer Ueberſicht der muſikaliſchen Thätigkeit Schleſiens ungemein vermißt werden. In der Sitzung am 25. Juli 1843 trug der Secretair der Section eine Abhand⸗ lung des Freiherrn v. Tucher zu Nürnberg über den evangeliſchen Kirchengeſang nebſt deſſen Plan für die Anlegung eines Normal⸗ oder allgemeinen Choralbuches vor, wobei die Erklärung der in den Kirchentonarten vorkommenden Cadenzformen, wie die der Auf⸗ zeichnung älterer Tonwerke aus dem 16ten und I7ten Jahrhundert verſucht wurde. In der Jahresſchluß⸗Verſammlung, am 23. December 1843, trug der Secretair der Section einen Reiſebericht muſikaliſchen Inhalts (geſammelte Notizen auf einer im Auguſt und September a. c. unternommenen Reiſe über Wien, Salzburg und München) vor. — Für den vorliegenden Bericht dürfte nur die einzige Notiz geeignet ſein, daß der erſte an dem neuerrichteten Mozarteum zu Salzburg angeſtellte Kapellmeiſter, Herr Taur, ein in der Gegend von Frankenſtein geborner Schleſier iſt. Er wurde im Prager Con⸗ ſervatorium gebildet, und leitet die gut ausgewählten und ſehr günſtig zuſammengeſtellten Kräfte des noch jugendlichen Inſtituts mit Umſicht und Gewandtheit. Dabei beſchäftigt er ſich hauptſächlich mit Compoſitionen für die Kirche, deren er bereits viele und umfangs⸗ reiche geſchrieben hat. — Es muß bemerkt werden, daß Hr. T. zu Salzburg in gutem Anſehen ſteht und ſeinem Vaterlande Ehre bringt. — Am Schluſſe der Sitzung wurde zur Wahl eines Secretairs geſchritten und der bis⸗ herige von Neuem gewählt. — Auf den Vorſchlag deſſelben wurden für das Jahr 1844 vier Sitzungen feſtgeſtellt und im Voraus die Vorträge für dieſe von vier Mitgliedern der Section übernommen, unter Vorbehalt der Anberaumung außerordentlicher Verſammlun⸗ gen durch den Secretair, wenn eventuell geeignete Vorträge angemeldet werden ſollten. 3 18 Das Präſidium der Geſellſchaft hat ſich im Laufe dieſes Jahres ſiebenmal verſammelt und manche Sorge getragen. 5 Unſere Bibliothek iſt als dasjenige Beſitzthum der Geſellſchaft anzuſehen, welches mit großen Koſten angeſchafft und durch bedeutende Opfer unterhalten wird. Herr Profeſſor Dr. Jacobi hat nach dem Abgange des Herrn Profeſſor Dr. Hoffmann und des Herrn Dr. Geyder die nähere Aufſicht der Bibliothek gefällig übernommen. 5 N Was ſonſt als Gegenſtand der Präſidial⸗Conferenzen vorkam, bezog ſich theils auf die Einrichtung der Kunſt⸗Ausſtellung, theils auf die Verhältniſſe neu aufzuneh⸗ mender Mitglieder und auf die Verwaltung der ökonomiſchen Verhältniſſe. | Die beiden Herren Caſſen⸗Directoren, Stadtrath Scholtz und Kaufmann Lie⸗ bich, haben über unſern Caſſenbeſtand einen ſehr vollſtändigen Abſchluß eingereicht, welcher folgende Ueberſicht gewährt: N 19 der Caſſe der ſehleſiſehen Geſellſchaft für vaterländiſche a Cultur am 12. December 1843. — ie p = 22 Allgemeine Caſſe. Effecten. | Baar. A. Beſtand aus dem vorigen Jahre nach dem reinen | . . . Fu: , . Abſchluſſe der Rechnung pro 1842. 3950 — — 384 11— Einnahmen. C. An Reſten, rückſtändige Beiträgen. 380. Tit. I. An Zinſen von Effecten, als: 3850 Thlr. Staatsſchuldſcheine, 1 Jahr? 23% l. 13422 6 250 Thlr. Poſ. Pfandbrief, / Jahr a 4% 56 Zinſen von einem interimiſtiſchen Depoſitum bei der königlichen Bank 4122| — Tit. II. An halbjährigen Beiträgen von einhei⸗ miſchen Mitgliedern pro Johanni 1843: 190 à 3 Thlr. = 570 Thlr. pro Weihn.:: 1 à 3 Thlr. = 3 Thlr. 573— — Tit. III. An halbjährigen Beiträgen von aus⸗ wärtigen Mitgliedern pro Johanni 1843: rar. . 182—.— Tit. IV. An Eintrittsgebühren von 9 neu auf genommenen Mitgliedern a 3 Thlr.. 27. —— Tit. V. Antheil an der Einnahme der Kunſt⸗ Section von der diesjähr. Ausſtellung a 4 388/16 — Vergütung für Beheizung und Beleuchtung des bei der Verlooſung benutzten Lokals. 31 4.— Von der Kunſt-Section, wegen des an den Maler Schiller in München bezahlten Gemäldes, über⸗ laſſener Antheil an dem Poſener Pfandbriefe von | 250 —— — —— ö ’ 4200 — — 7732 15 6 Tit. XVIII. Separatfond der technifchen Section. Beſtand aus dem vorigen Jahre nach dem reinen Abſchluſſe der Rechnung pro 1842. 150017 6 Separatfond der Kunſt-Sectjon. Beſtand aus dem Jahre 1842 — 1050 — — 84 3/10 Einnahmen. | ou n von dem Do BAER % Jahr 1000 Thlr. 55 — — 35 — — „ Jahr 750 Thlr. 1001 119] 3]10 Allgemeine Caſſe. [eEffecten.] Baar. Etat. | Ausgaben. RUE ge N. Fk G He 700 | Tit. I. Miethe für 3 Quartale, à 175 Thl . 8 — 80] „ II. Honorar dem Präfecte nn. 22 80 — 231 „ III. und IV. Dem Kaſtellan 1 .H 4 4 231 314 „ V. Dem Haushälter W hie „bi- eM 3— — 70 „ VMI. Heizun ga ar Ad el 30.45.13 VE. Beleuchtung nr sur: 3222] 9 25 | „ VIII unterhaltung der Mobilien . erf s 20] „ IX. Schreibmaterialien. 46 —— 4 4 — — — 281 „ X. Zeitungs ⸗ Annoncen Ae. ee Nies 363 „ TI. Druckkoſ ten u er — — 4 4 316129 — 40 „ XII. Buchbinder 2 des. 2849 4 20] „ XIII. Poſt⸗-Procura und Porto ag. lach HT 60 | „ XIV. Kleine Ausgaben. ns see 130 6 1711 „ XV. Unvorhergeſehene Falle no ah ee © 67 | „ XVI. Naturwiſſenſchaftliche Section „ene. 107 20 [„ XVII. Entomologiſche Section 1 ae A 80 I „ XIX. Bibliothek .. Br — 4 H 4 . 3910 — Maler Schiller in München für das von ihm erkaufte Gemälde —— 2 4 250 .—— Bleibt Beſtandd 4200|—|—] 10117011 ir: 4200 — — 173215 6 Tit. XVIII. Separatfond der techniſchen Section. | | Ausgaben 4 4 . 4 3423 6 Bleibt Bet e ..| 95024.— Separatfond er Kunſt- Section. 37 10 N Ausgaben, Buchhandlung von Goſohorsky für Trachten des chriſtlichen Mittelalters, 9 Hefte — 4 4 42 —.— An die allgemeine Caſſe überlaſſener Antheil an | dem Poſener Pfandbriefe von 250—— ——— Bleibt Be ſtannnd 800 —— 77 310 10501 —|—] 119] 3]10 —— 21 Becapitulation der heut vorhandenen Caſſenbeſtände. Effecten. Baar. Für die allgemeine Caſꝶ ee 4200 — —1 1001711 Für den Separatfond der techniſchen Section 12. le. 95.24.— Für den Separatfond der Kunſt- Section 800 ——1 77 3110 ö | in Summe 45000—— 183015 9 wovon die vorſtehend angeführten Effecten, beſtehend in: 7 Staatsſchuldſcheinen übern 3850 Thlr. 1 Poſener Pfandbrief voan 1000 Thlr. 3 Seehandlungs-Prämienſcheinen à 50 Thlr. 150 Thlr. sch zuſammen . . 5000 Thlr. in dem ſtädtiſchen Raths⸗Depoſitorium, laut Raths⸗Depo⸗ | | | ſtitalſchein, niedergelegt find. i F Breslau, den 12. December 1843. Die derzeitigen Caſſirer der Geſellſchaft: | Scholtz. G. Liebich. In dem Status der Mitglieder unſerer Geſellſchaft haben nachſtehende Verän⸗ derungen ſtattgefunden: | | Im Laufe dieſes Jahres find fieben wirkliche einheimiſche und vier wirkliche aus⸗ wärtige, und in der ganzen zweijährigen Etatszeit zuſammen fünfzehn einheimiſche und zehn auswärtige Mitglieder aufgenommen worden. Die in dieſem Jahre hinzugetretenen ſind: A. Die wirklichen einheimiſchen Mitglieder: 1) Herr Zahnarzt Bruck. | 2) — Seminar=Director Gerlach. 3) — Profeſſor Dr. Guhrauer. . 4) — Obberlandesgerichtsrath Höpner. 5) — Gymnaſiallehrer Dr. phil. Körber. | 6) — Kaufmann Arnold Lüſchwitz. | 7) — Profeſſor Dr. phil. Röpell. 22 B. Die wirklichen auswärtigen Mitglieder: 1) Herr Landesälteſter Kraker v. Schwarzenfeld, eu Bogenau. 2) — Graf v. Reichenbach, auf Polniſch-Würbitz. 3) — Major v. Röder, auf Rothſürben. 4) — Major v. Stegmann, auf Jackſchenau. C. Zu Ehrenmitgliedern wurden aufgenommen: 1) Herr Geh. Commerzienrath zrion Königl. Preuß. General: Gonful, in London. 2) — Dr. med, Mathäi, in Oels. 3) — Geh. Ober⸗Regierungsrath v. Raumer, Director des Geh. Staats⸗ Archivs, in Berlin. 4) — Dr. med. Wirer, Ritter v. Rettenbach, K. K. Hofrath und Leib⸗ arzt, Präſident der Geſellſchaft der Aerzte, in Wien. D. Zu korreſpondirenden Mitgliedern wurden ernannt: 1) Herr Dr. med. Berend, Director des orthopädiſchen Inſtituts, in Berlin. 29 — Apotheker Büttner, in Löwen. Dr. phil. Förſter, Kön. Hauptm. und Feuerwerksmeiſter, in Berlin. Lootſen⸗Capitain Fokkes, in Cuxhaven. Profeſſor Dr. med. Hauſer, in Olmütz. Oberlehrer Herrmann, in Landeshut. Oberlehrer Hertel, in Görlitz. Dr. med. Horadczek, in Wien. Profeſſor Keil, in Liegnitz. Liſch, Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinſch. Archivar, in Schwerin. Rector Marſchner, in Habelſchwerdt. Dr. med. Neumann, zu Straßburg in Weſtpreußen. Dr. med. A Geheimer eee und Medicnalrat, in Bromberg. Kan Dr. phil. Oſchatz, in Berlin, Major Baron v. Reiswitz, in Stettin. Dr. med. Sommer, in Eger. Oberlandesgerichts-Aſſeſſor Wiesner, in Bublih. Ausgetreten ſind im Laufe dieſer Etatszeit: In der Wake kanie 1) Herr Dr. med. Deckart. dio: se anne a 98 — Conſiſtorialrath Falk. — — 3) Herr Secretair Friedrich. 4) — Particulier Heymann. 5) — Regierungsrath Lebius. 8 6) — Regierungsrath Philippi. 7) — General- Superintendent Ribbeck. 8) — Graf v. Saurma, auf Romberg. 9) — Mechanikus Schulz. 10) — Steuerrath Schwarz. 11) — Apotheker Sonntag. 12) — Profeſſor Lic. theol. Suckow. In der Provinz: 1) Herr Amtsrath Block, in Carolath. Durch den Tod verlor die Geſellſchaft im Laufe dieſes Jahres: | A. Wirkliche einheimiſche Mitglieder: 1) Herrn Kaufmann S. Böhm. 2) — Propſt Herbſtein. 3) — Medicinalrath Dr. Kruttge. 4) — Dr. phil. Matzek. 5) — ‚Univerfitäts - Mechanikus Pinz ger. | 8. Wirkliche auswärtige Mitglieder: 1) Herrn Landesälteſten v. Aulock, auf Kochanowitz. 2 Bürgermeiſter und Apotheker emerit. Ludwig. Er | C. Ehrenmitglieder: 1) PR Regimentsarzt Dr. med. Bieske, in Berlin. 2) Hofrath Profeſſor Dr. med. Henke, in Erlangen. 3) Grafen Mitrowsky v. Mittrowic und Nemysl, K. K. Oeſt⸗ reichiſcher oberſter Kanzler, in Wien. D. Correſpondirende Mitglieder: 1) Herrn Regierungs- und Medicinalrath Dr. Cleemann, in Marienwerder. 2) — Muſikdirector Hoffmann, in Oppeln. 3) — Obberſten v. Oesfeld, in Berlin. 4) — Geh. Hofrath Schorn, Director des Kunſt⸗Inſtituts, in Weimar. Das Verzeichniß der im verfloſſenen Jahre der Geſellſchaft zugekommenen Geſchenke iſt im nachſtehenden, vom Cuſtos unſerer — Herrn Lehrer Schummel, ein⸗ gereichten Berichte enthalten: 24 Zuwachs der Bibliotheken und Muſeen. Die Bibliotheken haben im Jahre 1843 einen Zuwachs von 336 Nummern erhal⸗ ten, wovon 158 der ſchleſiſchen Bibliothek, 178 aber der allgemeinen Bibliothek ange⸗ hören. Die Namen der Geſellſchaften, Vereine, einzelnen Herren, denen die obgedachten Sammlungen dieſen Zuwachs verdanken, ſind, mit beigefügter Zahl der von denſelben geſchenkten Bücher u. ſ. w., folgende, und zwar: ge A. Bei der ſchleſiſchen Bibliothek. a. Geſellſchaften, Vereine, wiſſenſchaftliche Inſtitute. Der Breslauer Künſtlerverein 1 Nr., die ſchleſiſchen ökonomiſchen Vereine zu Brieg, Steinau u. ſ. w. 1 Nr., der landwirthſchaftliche Centralverein für Schleſien 2 Nrn., der landwirthſchaftliche Verein zu Liegnitz 1 Nr., der patriotiſch-landwirthſchaftliche Verein zu Oels 1 Nr., der landwirthſchaftliche Verein zu Polniſch-Wartenberg 1 Nr., die Königl. Univerſität zu Breslau 6 Nın. 9, re b. Einzelne Geſchenkgeber. Hr. Senior Berndt 36 Nrn., Hr. Director Häniſch in Ratibor 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Hoffmann 54 Nrn., Hr. Pharmazeut Kabath 1 Nr., Hr. Rect. Kämp 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Kahlert 1 Nr., Hr. Director Dr. Klopſch in Groß-Glogau 1 Nr., Hr. Particulier Kudraß 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Kuniſch 3 Nrn., Hr. Director Dr. J. Müller in Glatz 1 Nr., Hr. Kaufmann Neuſtädt 1 Nr., Hr. Privatgelehrter Redacteur Nowack 2 Nrn., Hr. Director, Profeſſor Dr. Schönborn 4 Nrn., Hr. Dr. med. Scholtz 1 Nr., Hr. Seminar-Oberlehrer Scholz 4 Nrn., Hr. Direct. Prof. Scholz in Neiſſe 1 Nr., Hr. Ober-Regierungsrath Sohr 2 Nrn., Hr. General⸗Land⸗ ſchafts-Repräſentant Baron v. Stein I Nrn., Hr. Lehrer Stütze 1 Nr., Hr. Pfarrer Thiel 1 Nr., Hr. Paſtor Thomas in Wünſchendorf bei Löwenberg 1 Nr., Hr. Geh. Hofrath Prof. Dr. Weber 1 Nr., Hr. Geh. Medicinalrath Prof, Dr. Wendt 1 Nr., Hr. Apotheker Weimann in Grünberg 1 Nr., Hr. Director Prof. Wimmer 1 Nr., Hr. Oberlehrer Dr. Zeller in Groß-Glogau 1 Nr., ein Ungenannter 7 Nrn. Gekauft wurden 5 Nummern. 1 Sonni cl, 11 | Ano Fi B. Bei der allgemeinen Bibliothek. a. Geſellſchaften, Vereine, wiſſenſchaftliche Inſtitute. Die Verſammlung der deutſchen Land- und Forſtwirthe in Altenburg 1 Nr., der landwirthſchaftliche Verein im Großherzogthume Baden 2 Nrn., der hiſtoriſche Verein zu Bamberg 1 Nr., die Königl. baieriſche Akademie der Wiſſenſchaften zu München 3 Nrn., DD u der landwirthſchaftliche Verein im Königreiche Baiern 3 Nrn., der landwirthſchaftliche Centralverein zu Berlin 1 Nr., die K. K. patriotiſch-ökonomiſche Geſellſchaft im König⸗ reiche Böhmen 2 Nrn., die Königl. böhmiſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften 1 Nr., die Königl. Univerſität zu Breslau 41 Nrn., die Königl. Akademie der Wiſſenſchaften zu Brüſſel I Nrn., die Königl. Landwirthſchafts-Geſellſchaft zu Celle 1 Nr., die naturfor⸗ ſchende Geſellſchaft zu Danzig 1 Nr., der Danziger Gewerbeverein 2 Nrn., der land⸗ wirthſchaftl. Centralverein im Frankfurter Regierungsbezirk 2 Nrn., die naturforſchende Geſellſchaft zu Görlitz 1 Nr., die Nathuſiusſche Gewerbe- Anſtalt zu Alt- Haldensleben 1 Nr., der Gartenbau- Verein für das Königreich Hannover 1 Nr., der Gewerbeverein für das Königreich Hannover 1 Nr., der naturwiſſenſchaftl. Verein des Harzes 2 Nrn., der hiſtoriſche Verein für das Großherzogthum Heſſen 2 Nrn., der landwirthſchaftliche Verein für Kurheſſen 1 Nr., die K. K. mähriſch⸗ſchleſiſche Geſellſchaft zur Beförderung des Ackerbaues u. ſ. w. zu Brünn 3 Nrn., der Verein weſtpreußiſcher Landwirthe zu Marienwerder 2 Nrn., der Verein für mecklenburgiſche Geſchichte und Alterthumskunde 4 Nrn., der mecklenburgiſche patriotiſche Verein 1 Nr., die mecklenburgiſche Landwirth⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft 1 Nr., die pommerſche Geſellſchaft für pommerſche Geſchichte und Al⸗ terthumskunde 2 Nrn., die Königl. preuß. märkiſche ökonomiſche Geſellſchaft zu Potsdam 1 Nr., die Königl. baieriſche botaniſche Geſellſchaft zu Regensburg 1 Nr., der land⸗ wirthſchaftliche Verein für Rheinpreußen 1 Nr., der Provinzial-Landwirthſchaftsverein für den Landdroſtei⸗Bezirk Stade 4 Nrn., die K. K. Gartenbau⸗Geſellſchaft zu Wien 2 Nrn., die K. K. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft in Wien 1 Nr., der Königl. würtem⸗ bergiſche landwirthſchaftliche Verein 1 Nr. b. Einzelne Geſchenkgeber. Die Herren Dr. med. M. Baumgarten in Berlin und Hofr. Dr. med. v. Am⸗ mon, Leibarzt Se. Majeſtät des Königs von Sachſen ꝛc. in Dresden, 1 Nr., Hr. Di⸗ rector Dr. med. et chir. H. W. Berend in Berlin 3 Nrn., Hr. Dr. C. G. Carus, Hof⸗ und Medicinal-Rath, Leibarzt Sr. Majeſtät des Königs von Sachſen ꝛc., 1 Nr., Hr. Apotheker Dr. phil. Duflos und Hr. Apotheker Hirſch 1 Nr., Hr. Dr. med. Gauthier in Paris 1 Nr.» Hr. Dr. med. Stadt⸗ und Kriminal⸗Phyſikus A. M. Glückſelig zu Ellbogen in Böhmen 1 Nr., Hr. Pr. Mag. Dr. Haufer in Olmütz 2Nn., Hr. General⸗Conſul Geh. Commerzienrath Hebeler in London 2 Nrn., Hr. Seminar⸗ Director Hientzſch in Potsdam 1 Nr., Hr. Oekonom Hölbling in Wien 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Hoffmann 20 Nrn., Hr. Dr. med. Horaczek in Wien 2 Nrn., Hr. Dr. med. Mag. Koch in Wien 1 Nr., Hr. Dr. Alexander v. Lengerke, Königl. preuß. Landes⸗Oekonomie-Rath in Berlin, 1 Nr., Hr. Dr. phil. Edler v. Littrow in Wien 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Mädler, Kaiſerl. ruſſiſcher Hofrath, Director der Sternwarte zu Dorpat ꝛc. 1 Nr., Hr. Dr. Mahlmann in Berlin 1 Nr., Hr. Dr. v. Martius in München 1 Nr., Hr. Muſik⸗Director Moſewius 3 Nrn., Hr. Kreis-Phyſikus Dr. 4 26 —— Neumann zu Straßburg in Weſtpreußen 2 Nrn., Hr. Dr. Ollenroth, Kön. preuß. Regierungs- und Medicinalrath zu Bromberg, 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Pohl 1 Nr., Hr. Quetelet, beſtändiger Secretair der Königl. Akademie zu Brüſſel, 7 Nrn., Hr. Dr. phil., med. et chir. Radius in Leipzig 1 Nr., Hr. Dr. Rathgeber, Cuſtos am Herzogl. ſächſ. Münzkabinette zu Gotha, 1 Nr., Hr. Dr. Sachs, Großherzogl. mecklen⸗ burgiſcher Medicinalrath, 1 Nr., Herren Uhrmacher A. und F. Schade 1 Nr., Hr. Privatdocent Dr. phil. Schauer ! Nr., Hr. Dr. phil. Schneider 1 Nr., Hr. Dr. med. Seydel in Dresden 2 Nrn., Hr. Dr. Steinheil in München 1 Nr., Hr. Lehrer Unverricht 1 Nr., Hr. Dr. med. Wagenfeld, Königl. preuß. Kreis-Thierarzt in Königsberg, 1 Nr., Hr. Dr. C. J. Edler v. Wattmann, K. K. Regierungs-Rath, Leibchirurgus, Prof. u. ſ. w. in Wien, 1 Nr., Hr. A. v. Weckherlin, Director des land⸗ und forſtwiſſenſchaftlichen Lehr-Inſtituts zu Hohenheim, 1 Nr., Hr. Prof. Dr. Weiße in Krakau 1 Nr., Hr. Dr med. Weitenweber in Prag 2 Nrn., Hr. Prof. Dr. Zeiszner in Krakau 1 Nr., ein Ungenannter 3 Nrn. Gekauft wurden für dieſe Bibliothek die Fortſetzungen von 5 verſchiedenen Werken. Das Muſeum erhielt: 1) vom hiſtoriſchen Verein zu Bamberg: 6 Stück Pfeile, in Bamberg im Ok⸗ tober 1842 gefunden, aus dem 1ö5ten Jahrhundert herrührend; 2) vom Herrn Stadtrath Kaufmann Scholtz: einen Schwimm-Apparat für Fiſcher in Chile, nebſt den dazu gehörenden Nebengeräthſchaften. An den Schluß dieſes Berichtes reiht ſich die herzliche Bitte des Berichterſtatters: daß Sie ihm auch für die Zukunft eine freundliche Erinnerung bewahren mögen. — IE Iahres-Wericht der medicinifben Section. Es gewährt dem Ref. Freude, auch ſeinen diesmaligen (während ſeiner Amtsverwal— tung zu erſtattenden vierzehnten) Bericht mit der Bemerkung eröffnen zu können, daß auch in dieſem Jahre durch die, obgleich geringere Theilnahme Einiger der hochverehrten Her- ren Mitglieder, welche theils durch unvorhergeſehene Krankheiten, theils durch dringende Berufsgeſchäfte, theils aber auch durch Erholungsreiſen die Verſammlungen fo regel: mäßig wie früher zu beſuchen gehindert wurden, doch fo wenig die Nothwendigkeit einge- treten war, auch nur Eine der etatsmäßig beſtimmten Verſammlungen ausfallen zu laſſen, als es dieſen an Vorträgen und Stoff zu belehrenden Mittheilungen gebrach, wiewohl einzelne, bereits angekündigte Vorträge aus obgedachten Urſachen nicht gehalten werden konnten und die dadurch entſtandenen Lücken anderweitig ausgefüllt werden mußten. Die frühere Ordnung beobachtend, erlaubt ſich Ref., nachfolgende Protokoll-Verhandlungen zur beliebigen Kenntnißnahme mitzutheilen: Den 6. Januar theilte Herr Geh. Hofrath Dr. Zemplin (nach Inhalt des, vom Herrn Profeſſor Dr. Göppert in gefälliger Vertretung des Secretairs geführten Proto⸗ kolls) einige Reſultate ſeiner Beobachtungen über die letztverfloſſene Brunnenzeit Salzbrunns mit. Die Zahl der Brunnengäſte und die verſendete Quantität des Brunnens hatten ſich im Verhältniſſe gegen frühere Jahre bedeutend ge⸗ ſteigert. Die Erfolge der Brunnen- und reſpective der Molken-Cur waren im Allgemei⸗ nen günſtig zu nennen. Aus mehreren, von Hrn. 3. als Belege dafür angeführten Fäl⸗ len ſtellte ſich unter Anderem klar heraus, daß nicht ſelten eine überaus erwünſchte Nach⸗ wirkung eintrat, wie denn auch Mehrere von der unverkennbaren Dispoſition zur — krankheit befreiet wurden. Herr Profeſſor Dr. Göppert legte der Vrrſammlung einige ſeltenere, fo- wohl ältere als neuere Droguen, unter Anderem auch Bozoar-Steine und ver⸗ ſchiedene Exemplare der China von ungewöhnlicher Größe vor. 4 * 28 —— Den 3. Februar ftellte Herr Profeſſor Dr. Kuh der Verſammlung eine Frau mit einer Exophthalmie des rechten Auges als wahrſcheinlicher Folge eines, in der Nachbarſchaft der orbita vorhandenen tumor's vor, deſſen vielleicht gleichzeitiges Entſtehen ſo wenig als die ätiologiſchen Verhältniſſe der Exophthalmie näher ermittelt werden konnten. Herr Medicinalrath Dr. Ebers las: über Impotenz als Verhinderungs— und Scheidungs-Grund der Ehe. Mit Bezugnahme auf die früheren Beſtim⸗ mungen des Römiſchen und Kanoniſchen Rechts, ſo wie auf die Geſetzgebung der älteren ſowohl als neueren Zeit in verſchiedenen Staaten, entwickelte er in einem ausführlichen Vortrage die theils phyſiſchen, theils moraliſchen Gründe der Fortpflanzungsunfähigkeit (Impotenz) als eben ſo viele Hinderniſſe der Ehe, zu welchen noch wie das zu frühe und zu weit vorgerückte Alter (impubertas et senectus decrepita), fo auch die verwandt— ſchaftlichen Verhältniſſe gehören. | | err Dr. Seidel las: Einige Bemerkungen über die, im Celſus (lib. V.) aufgeführten Arzneimittel. Zuvörderſt einige Notizen von dem Leben des Celſus mittheilend, machte er auf mehrere Stellen im Celſus aufmerkſam, welche da⸗ für zu ſprechen ſcheinen, daß er ſelbſt praktiſcher Arzt und Operateur geweſen. Was nun die, bei ihm vorkommenden Arzneimittel betrifft; ſo müſſe man bei ihrer oft zweifelhaften Natur außer Hippokrates noch Dioskorides und Plinius zu Hülfe nehmen. Ohne ſtreng logiſch zu ſeyn, bezwecke doch die Eintheilung des Celſus praktiſchen Nutzen. Er theilt alle Mittel in simplicia und composita (mixta) und letztere wiederum in Unterabtheilun⸗ gen. Der geſammte apparatus medicaminum des Celſus beſteht nach Hrn. S. aus 69 animaliſchen, 255 pflanzlichen und 97 anorganiſchen, im Ganzen alſo aus 421 Mitteln. Den 3. März machte Herr Profeſſor Dr. Kuh einige Mittheilungen über die topiſche Anwendung einiger neueren Augenheilmittel, bei dieſer Ge⸗ legenheit ſich mißbilligend über den Mißbrauch ausſprechend, den man von ihnen bei Ent⸗ zündungen der Augen ſo häufig mache. Er ſprach dann 1) von dem Tannin (ſeiner Anwendung in Collyrien mit verſchiedenen Zuſätzen, als Gummi, Quittenſchleim u. ſ. w.), mit welchem er bei chroniſchen Augenentzündungen von ſcrofulöſem Charakter, im blen⸗ norrhoiſchen Stadium der Augenentzündung Neugeborner u. ſ. w. vielfach experimentirt hat; 2) von der reinen Blauſäure, wie ſie Turnbull empfohlen, als Einreibung in die Stirn gegen beginnende Cataracta, in ihrer Wirkung von der des Opium's, der Belladonna und des Hyoscyam. ſich unterſcheidend; 3) von dem Kalomel, welches beſonders von Frick bei Entzündung der conjunctiva, gegen rheumatiſche und ſcrofulöſe Ophthalmieen empfohlen iſt; 4) endlich hat Rau das Luctucarium in die Praxis ein- geführt und zu dem Ende eine colirte Solution von einigen gr. 1 einige n Waſſer gegen leicht a Zuſtände der Bindehaut empfohlen. 9 Herr Dr. Lüdicke theilte einen Fall von ſtarkem Klopfen des Herzens und der arteria subclavia sinistra mit. Ein Sturz, den der betreffende, noch lebende Kranke, ein Nagelſchmid, im Jahre 1809 als Soldat bei Erſtürmung einer An⸗ höhe von derſelben erlitten, ſcheint die erſte Veranlaſſung dieſer, ſeitdem nach bald Fürze- ren, bald längeren Zwiſchenzeiten (periodiſch) wiederkehrenden Krankheitszufälle zu ſeyn. Ohne den modus des fraglichen Leidens mit Sicherheit näher beſtimmen zu können, iſt Hr. L. der Anſicht, daß irgend ein, wenn auch als ſolches ſich nicht deutlich herausftellen- des vitium organicum in der Art vorhanden ſeyn mag, daß die jedesmaligen Anfälle eben ſowohl pſychiſch als dynamiſch hervorgerufen werden können. Den 7. April machte der Secretair auf die, von einem Comité des Oberbarnim- ſchen Kreis-Vereins zur Ermittelung der Anſteckungsfähigkeit und der Gelegenheitsurſachen der Lungenſeuche des Rindviehes angeſtellten Verſuche aufmerkſam, ein, auf dieſen Gegenſtand bezügliches Schreiben Sr. Excellenz, des Wirklichen Geheimen Rathes und Ober-Präſidenten, Herrn von Merckel an das Präſidium der Geſellſchaft verleſend. Herr Dr. Neumann ſprach über den Einfluß der neueſten Fortſchritte der organiſchen Chemie auf die Medicin. Die Grundeigenthümlichkeit von Liebig's (ſ. deſſen organiſche Chemie in ihrer Anwendung auf Phyſiologie und Pathologie. Braunſchweig 1842) Anſichten iſt die Forderung nach quantitativen Beſtimmungen, welche allein exact werden können, da die bloß qualitativen zum ſchwankenden Antworten Veranlaſſung geben. — Den Erſcheinungen des (vegetativen wie thieriſchen) Lebens liegt Eine Kraft zu Grunde, die bald als chemiſche Cohäſionskraft, bald als Senſibilität, Contractilität er- ſcheint. Tritt dieſe Kraft in einer dieſer Formen ſtärker hervor; ſo müſſen die anderen Formen Abbruch erleiden, und ſo begreift man, wie die Aeußerungen des thieriſchen Le— bens die chemiſche Cohäſionskraft der Organe vermindern und ſo die Zerſetzung der Or— gane möglich machen können. Dieſe Möglichkeit wird zur Wirklichkeit durch den Sauer⸗ ſtoff, der mittelſt der Reſpiration beſtändig dem Körper zugeführt wird. Dieſer Sauer⸗ ſtoff ſtrebt beſtändig den Körper zu verzehren (d. h. ſich mit den Elementen zu verbinden), und dieß gelingt ihm um ſo vollſtändiger, jemehr die Geſammtkraft des Körpers in der Form thieriſcher Functionen gebraucht wird. — Reſpiration. Die Hauptrolle ſpielt das Eiſen der Blutkörperchen. Eiſenoxyd hat die Eigenthümlichkeit, ſich in Berührung mit organiſchen Subſtanzen durch Aufnahme von Kohlenſtoff in kohlenſaures Oxydul zu verwandeln; kohlenſaures Eifenorydul verwandelt ſich in Berührung mit Sauerſtoff (at: moſphäriſche Luft) durch Abgabe von Kohlenſtoff in Eiſenoxyd; dieß find nicht vitale, ſondern rein chemiſche Vorgänge, die zur Erklärung der chemiſchen Seite des Reſpira⸗ tionsproceſſes ausreichen. — Indem der Sauerſtoff fortwährend den Körper verflüchtigt, tritt das Bedürfniß nach Erſatz ein (Nahrungsmittel). Die chemiſche Grundlage des ie EEE: Zen Körpers bilden die (ſtickſtoffhaltigen) Proteinverbindungen, welche bei Herbivoren wie bei Carnivoren in den Nahrungsmitteln enthalten ſeyn müſſen. Fibrin, Albumin, Caſein ſind Hauptbeſtandtheile der thieriſchen wie der vegetabiliſchen Nahrung. Die Pflanzen⸗ freſſer genießen auch ſtickſtofffreie Nahrungsmittel (Zucker, Amylum, Gummi u. ſ. w.) und in dieſen liegt die Bedingung, fett zu werden. Die ſtickſtofffreien Nahrungsmittel können nicht zu Blut, wohl aber zu Fett werden und zwar, indem fie viel Kohlenſtoff ver- lieren. Dadurch wird natürlich die Reſpiration unterhalten und die Wärmeerzeugung geſteigert (Bier, Alkohol). Liebig theilt die Nahrungsmittel ein: in proteinhaltige (Fleiſch, Blut, Pflanzen-Fibrin-Albumin⸗Caſein) oder plaſtiſche Nahrungsmittel und in ſtickſtofffreie (Zucker, Amylum, Gummi, Bier, Alkohol, Fett u. ſ. w.), oder Re⸗ ſpirationsmittel. Herr Profeſſor Dr. Barkow machte Mittheilungen über einen angeb— lichen hypospadiaeus, deſſen von ihm näher unterſuchten Geſchlechtstheile ihn als wahren Hermaphroditen bezeichneten. 54 Jahre alt, von ſchwächlichem Körper⸗ bau, kaum mittlerer Größe, war er, als Mann verheirathet und von ſeiner Frau mit einem Töchterchen beglückt, im Sommer 1842 im hieſigen Kloſter der barmherzigen Brü- der an Lungenentzündung geſtorben. Das Weſentlichſte der merkwürdigen, von Hrn. B., der die exenterirten Geſchlechtstheile durch die Güte des frater Ignatius Hancko erhalten, an einem anderen Orte ausführlicher darzuſtellenden Bildung derſelben beſteht in Folgen⸗ dem: Der penis iſt von der Stelle, wo die Haare am Schamberge aufhören, bis zur Spitze der glans 1 Zoll, 9 ½ Linien, die glans ſelbſt, vom praeputium großentheils be⸗ deckt, auf der Rückenſeite von der corona bis zur Spitze 11 Linien lang. Nach Entfer⸗ nung der Haut beträgt die Länge der corpora cavernosa penis von der corona glandis bis zur Stelle, wo ſie unter dem Schambogen ſich von einander entfernen, 2 Zoll, 9 Li⸗ nien. An der unteren Fläche des penis verläuft von der Spitze der Eichel nach hinten eine 2 Zoll, 1 Linie lange, mit Schleimhaut umkleidete Rinne, die Hr. B. theils als geſpaltene Harnröhre, theils als weibliche Schamſpalte betrachtet, deren hinteres Ende zu einer 9 Linien langen, vom bulbus cavernosus urethrae umfaßten urethro - vagina führt. Wo die Rinne die Eichel verläßt, führt ſie nach hinten zu einem kurzen, nur das Köpfchen einer Sonde aufnehmenden, über der Fortſetzung der Rinne gleich blind endenden Gange; 3½ Linien vor der Mündung der urethro-vagina führt fie zu einem engen, nur eine Borſte aufnehmenden, 3 Linien über der Fortſetzung der Rinne nach vorn führenden, dann auch blind endenden Kanal. Hr. B. betrachtet den, in der Eichel gelegenen Theil der Rinne als geſpaltene Harnröhre, die einander entgegenſtrebenden kurzen, blind enden⸗ den Gänge als Theile der, in der Mitte geſchloſſenen Harnröhre, den, zwiſchen den Ein⸗ gängen in die erwähnten Kanäle liegenden Theil der Rinne als weibliche Schamſpalte, das hinterſte, 3 Linien lange, vor der Mündung der urethro - vagina liegende Ende der Rinne als geſpaltene Harnröhre und Schamſpalte zugleich. Außer den, durch die Rinne ——̃ getheilten Hodenſackhälften kommen vom penis zur Seite der Rinne herabſteigende, dem Manne ſonſt fehlende Hautfalten vor, die Hr. B. als Andeutung von Labialbildung be⸗ trachtet. Die rechte Hodenſackhälfte hängt weit herab, enthält einen feſten, im Leben für den Hoden gehaltenen Körper, während die linke klein und leer iſt. Hinter der Mündung der urethro - vagina nimmt das corpus cavernosum urethrae allmählig an Stärke zu und ſchwillt wie gewöhnlich zum bulbus cavernosus an, der, vom musculus bulbo- cavernosus bedeckt, an ſeinem hinteren Ende 9 Linien breit iſt, die vagina noch in einer Strecke von 4 Linien umfaßt und bis an das untere Ende der prostata reicht. Die urethro - vagina theilt ſich nach oben in die pars prostatica urethrae und die vagina. Die prostata iſt 1 Zoll, 3 ½ Linien, das caput gallinaginis 8 Linien lang. Am unteren Ende des lebte: ren, nicht ganz in der Mitte, ſondern etwas rechts befindet ſich die Oeffnung der vagina, die kreisförmig erſcheint, ungefähr 1 Linie im Durchmeſſer haltend, aber dehnbar, ſo daß Hr. B. bequem das Myrtenblatt einer Sonde durchführen konnte. Die Samenblaſen fehlen, fo auch die vasa deferentia hinter der normalen Harnblaſe. Die vagina iſt nicht ganz vollſtändig, ſondern ein Theil derſelben und des Gebärmutterhalſes durch das Exen— teriren verloren gegangen. Doch iſt die vagina in einer Strecke von 2 Zoll, 9 Linien vorhanden, ſteigt anfangs hinter der prostata, innig mit dieſer verwachſen, dann hinter der Harnblaſe, durch lockeres Zellgewebe an dieſe geheftet, in die Höhe. Bald hinter ihrer Mündung ſich erweiternd, iſt ſie aufgeſchnitten 11 Linien breit, zeigt an ihrem un⸗ teren Theile eine, 1 Zoll, 6 Linien lange columna rugarum anterior und posterior. Am oberen, 1 Zoll, 3 Linien langen noch übrigen Ende der vagina iſt die Schleimhaut ganz glatt. — Die rechte Hälfte des scrotum’s bietet eine weite, mit einer ſeröſen Haut einer Fortſetzung des peritonaeum's umkleidete Höhle (das cavum tunicae vaginalis propriae testis) dar. In ihr liegt der Hode, neben dieſem ein, von Hrn. B. für ein rudimen⸗ täres degenerirtes ovarium gehaltener Körper und der uterus. Dieſer (der, im Leben beim äußeren Befühlen für den Hoden gehaltene Körper) liegt am weiteſten nach unten, innen und vorn, der Hode nach außen und oben von ihm. Es iſt eine hysterocele scro- talis congenita. Der Hode, umkleidet von der tunica albuginea, nach deren Einſchnei⸗ den das parenchyma testis deutlich hervortrat, iſt 11 Linien lang, 7 Linien in der Mitte breit. Am Nebenhoden, der nach hinten und außen vom Hoden liegt, von der tunica vaginalis propria jedoch nicht mitumkleidet, hatte Hr. B. außer zahlreichen Blutgefäßen, die theils in ihm ſich verzweigten, theils in den Hoden drangen, 4 coni vasculosi darge⸗ ſtellt. Ein vas deferens konnte er jedoch nicht finden. Das rudimentäre ovarium, nach innen und hinten vom Hoden gelegen, hart an ihn gränzend, von der tunica vaginalis mitumkleidet und von Hrn. B. deshalb anfangs für Nebenhoden gehalten, bevor er den wirklichen Nebenhoden gefunden hatte, iſt durch zwei Einſchnitte in einen vorderen unte⸗ ren, mittleren oberen und hinteren Lappen getheilt. Der vordere untere verlängert ſich in ein, 8 / Linien langes, 1 Linie dickes, von allen Seiten freies Band, welches nach unten in die Hodenſackwand übergeht. Das ovarium beſteht aus einem röthlichen, ges 2 — 32 fäßreichen Zellgewebe, enthält etwas röthlichte, breiigte Flüſſigkeit, etwas Fett und einige Waſſerbläschen. Von ſeinem mittleren Lappen geht ein ſtarkes Band hart am Hoden vorbei, welches anfangs nur 1 ½, zuletzt 3 Linien breit, 2 Zoll, 9 Linien lang iſt, in die Uterin⸗Subſtanz übergeht, und entweder als ligamentum ovarii oder als rudimentäre tuba angeſehen werden kann. Der uterus, vom peritonaeum umkleidet (mit Ausnahme der einen Seite, an welcher die Gefäße in ihn dringen), beſteht aus dem, 1 Zoll, 10 Li⸗ nien langen, dem fundus und corpus, und dem, 1 Zoll, 3 Linien langen, dem collum entſprechenden, aber nicht ganz vollſtändig erhaltenen Theile. Erſterer iſt mit ſeinem breiten, freien abgerundeten Ende nach unten gerichtet, letzterer hat bis in den Leiſten⸗ kanal hinaufgeragt und iſt hier beim Exenteriren durchſchnitten, ſo daß der, ihn mit der Scheide verbindende Theil verloren gegangen iſt. Der fundus iſt unaufgeſchnitten 1 Zoll, 3 Linien breit, hat an der, vom peritonaeum nicht umkleideten Seite ein ſtarkes Gefäß⸗ netz, welches theilweiſe mit den, zum Hoden gehenden Gefäßen in Verbindung ſteht, und nimmt außerdem das, vom ovarium kommende Band auf. An der entgegengeſetzten Seite geht vom uterus ein anderes ſtarkes Band ab, welches parallel mit dem Gebärmut⸗ terhalſe zum Leiſtenkanal in die Höhe ſteigt und dem ligament. uteri rotund. entſprechen dürfte. An dieſer Seite ift am fundus und Körper die Gebärmutter⸗Subſtanz 4½ Linien, an der entgegengeſetzten nur 3 Linien dick. Gegen den Hals hin nimmt ſie allmählig bis zu einer Dicke von 1½ Linie ab. Die Höhle der Gebärmutter iſt von einer Schleimhaut umkleidet, welche, nachdem die Gebärmutter aufgeſchnitten und ausgebreitet worden, eine Breite von 1 Zoll, 9 Linien darbot, und in ihrer inneren freien Fläche zahlreiche, der Länge nach verlaufende Falten zeigte, von denen die ſtärkſten 3 Linien breit ſind. Im Gebärmutterhalſe bildet die Schleimhaut ſechs ähnliche Längsfalten, von denen die ſtärkſte aber nur 1 Linie breit iſt, und von denen fünf ununterbrochen in Falten des Gebärmut⸗ terkörpers übergehen. Den 5. Mai ließ Herr Geh. Medicinalrath Dr. Wendt, in der Erholung von einer mehrmonatlichen ſchweren Krankheit begriffen, der Verſammlung ſein Bedauern zu erkennen geben, einen, für dieſe Sitzung übernommenen Vortrag deshalb nicht halten zu können. | 2 | Herr Dr. Gräßer theilte zwei (in pathologiſchem wie in therapeutiſchem Be— trachte gleich intereſſante) Fälle von eelampsia gravidarum et parturien- tium mit, deren einer am Ende der Schwangerſchaft nach einer Erkältung mit Ein— tritt der Geburtswehen, der andere durch einen, im ſiebenten Monate der, von oedema pedum begleiteten Schwangerſchaft erlittenen Schrecken entſtanden war. Durch die⸗ ſelben Krankheitserſcheinungen, wie durch harte und häufige Pulſe, Krämpfe, Verzerrun⸗ gen der Geſichtsmuskeln, Bewußtloſigkeit u. ſ. w. ſich charakteriſirend, wurden auch beide Fälle, wiewohl nicht ohne Rückſicht auf ihre verſchiedene Intenſität, auf gleiche Weiſe methodo antiphlogistica behandelt. Die, in dem erſten Falle unter den, im Vortrage — 1 näher angegebenen Umſtänden als 2 jährige primipara durch Kunſthülfe von einem Mädchen entbundene Frau, welche bereits nach acht Tagen geneſen, erfreuet ſich gegen⸗ wärtig mit ihrem einjährigen Kinde der beſten Geſundheit. In dem anderen Falle, in welchem eine 38jährige, bereits viermal glücklich entbundene Frau ohne Kunſthülfe und ohne bemerkbare Wehenthätigkeit ein nicht ausgetragenes, nach acht Wochen atrophiſch geſtorbenes Kind geboren, erfolgte die Geneſung nur langſam. — Hieran noch einige Betrachtungen über die ätiologiſchen Verhältniſſe der Krankheit knüpfend, glaubt Hr. Gr., ihre nächſte Urſache in einem, von der Entzündung durch die gleichzeitige Affection der Blutgefäßnerven ſich unterſcheidenden Orgasmus, in Folge deſſen Ueberfüllung des Hirns mit Arterienblut und ſomit auch Druck auf einzelne Partieen des centralen Ner- venſyſtems und die conſecutive Reihe der, die Eklampſie charakteriſirenden Symptome ent⸗ ſtehe, die entferntere Urſache dieſes Orgasmus aber in dem verſchiedenen Verhalten der Muskelthätigkeit bei der Geburt ſuchen zu dürfen, indem er hiebei übermäßige oder zu ſchwache Ausbildung der Muskeln und zu ſtarke Ausbildung der Blutgefäße unterſchieden und ſo das eine oder andere überwiegende Moment als das Entſtehen der Störungen im Kreislaufe begünſtigend angeſehen wiſſen will. Herr Dr. Neumann, der ſeinen (den 7. April angefangenen) Vortrag über den Einfluß der neueſten Fortſchritte der organiſchen Chemie auf die Me— dicin fortſetzte, ſprach über die Temperatur des menſchlichen Körpers, welche, in ihrem Normal- (phyſiologiſchen) Zuſtande conſtant, begreiflicher Weiſe nicht von der (einem ſteten Wechſel unterworfenen) Temperatur der Atmoſphäre herrühren, deren Quelle aber die Kohlenſäurebildung im Körper abgeben könne. Der, innerhalb 24 Stunden ausge⸗ athmete Kohlenſtoff entwickele bei ſeiner Verwandlung in Kohlenſäure ſo viel Wärme, daß nach Abzug aller, im Laufe des Tages vorkommenden Hauptwärmeverluſte die mittlere Körpertemperatur übrig bleibe. Auf dieſe Art könne auch das wechſelſeitige Verhältniß zwiſchen Hunger und Appetitloſigkeit einerſeits und Kälte und Wärme andererſeits, ſo wie die Wirkſamkeit der, zur Erwärmung gebrauchten Mittel erklärt werden. — Dieß ſind einige Hauptzüge der Liebig'ſchen Anſichten. In den Lebensproceß dringen ſie nicht ein; diejenigen Punkte der thieriſchen Oekonomie hingegen, auf welchen das Leben ſich des Chemismus zu ſeinen Zwecken bedient, werden auf eine klare und überraſchende Weiſe in das Licht geſetzt. Auch dieß iſt für die Phyſiologie ein großer Gewinn, der um ſo er⸗ ſprießlicher ſeyn wird, je deutlicher die Phyſiologie ſelbſt die Gränze zwiſchen den eigentlich vitalen und den chemiſchen Vorgängen im lebenden Körper ziehen wird. Den 2. Juni legte der Secretair der Verſammlung einige, als Geſchenk für die Bibliothek der Geſellſchaft von ihren Verfaſſern eingeſandte Schriften vor: 1) examen historique et critique des nouvelles doctrines médicales sur le traitement de la sy- philis par Dr. Gauthier. Paris et Lyon 1842. 8. pag. 78; 2) Verſuch einer pa⸗ thologiſch⸗therapeutiſchen Darſtellung des Schwammes der harten Hirnhaut und der 5 RE — Schädelknochen, von Dr. Franz Hauſer, mit lithographirten Tafeln. Olmütz 1843. 8. S. 61; 3) die Schwefelbäder zu Ullersdorf in Mähren und die dabei errichtete Molken⸗ anſtalt, von Dr. Franz Hauſer. Olmütz 1843. 8. S. 74. A Herr Profeſſor Dr. Henſchel theilte einige Notizen über den älteſten Zuftand der Apotheken in Schleſien im Mittelalter mit. Nachdem er in einem, auf den fraglichen Gegenſtand bezüglichen, intereſſanten Vortrage darauf aufmerk— ſam gemacht, daß es ſchon im 12ten Jahrhunderte Apotheken und bereits eine Anleitung zur Prüfung wie zur Schätzung der Medicamente gegeben, daß im 13ten Jahrhunderte die, in Frankreich und Italien ausgebreitete Pharmacie ſich vollſtändig organiſirt, daß Prag ſchon im Aten Jahrhunderte eine vortreffliche, durch Kaiſer Carl errichtete, Nürn⸗ berg 1404, Leipzig 1409 und Berlin 1488 Apotheken erhalten haben, ſuchte er durch, theils von ihm ſelbſt aufgefundene, theils der gefälligen Mittheilung des Herrn Geheimen Archivrathes Stenzel zu verdankende Urkunden nachzuweiſen, daß durch das ganze vier⸗ zehnte Jahrhundert in den vier Städten Breslau, Glogau, Neiße und Schweidnitz be⸗ reits vollſtändig eingerichtete Apotheken beſtanden. Schließlich theilte Hr. H. Einiges aus einer, von ihm aufgefundenen und der Verſammlung vorgelegten tabula pretii medi- caminum aus dem erſten Drittel des 15ten Jahrhunderts mit. | | Den 7. Juli las Herr Dr. Krauß: Ueber Spinal- Srritation. Nach einigen vorläufigen allgemeinen Betrachtungen über die Fortſchritte der neueſten (phyſio⸗ logiſchen) Pathologie, ſo wie über den, von ihm näher angedeuteten Einfluß des, durch die vereinte Wirkung atmoſphäriſcher und telluriſcher Agentien gebildeten Krankheits-Ge⸗ nius ging er zur ſpecielleren Darſtellung derjenigen Spinal-Neuroſe über, welche als neuralgia spinalis, wie in neueſter Zeit häufiger beobachtet, ſo auch von vielen Seiten her genauer erforſcht worden. Den darauf bezüglichen Unterſuchungen zu Folge ſtehe es als Thatſache geſchichtlich feſt, daß neben der, allerdings ſelteneren primären Spinal⸗ Neuralgie die ſecundäre, recht eigentlich als Spinal-Irritation zu bezeichnende Form in unzähligen Fällen als Begleiterinn intermittirender Fieber, der Influenzen, der Cholera, der Typhen und ſelbſt vieler chroniſchen, durch den herrſchenden Krankheits-Genius ge⸗ bildeten Affectionen vorgekommen. Beide Formen, die primäre ſowohl als ſecundäre Spinal⸗Neuralgie nach den, ſie charakteriſirenden Erſcheinungen ſchildernd, machte Herr Kr. auf diejenigen, in welchen beide mit einander übereinſtimmen, nicht weniger als auf das, jeder derſelben Eigenthümliche, ſo wie beſonders darauf aufmerkſam, daß bei der ſecundären Form das Allgemeinbefinden durch eine andere, ſchon beſtehende Krankheit mehrentheils in hohem Grade geſtört erſcheint. Wie die, ihrem Weſen nach auf einem Erethismus der Nervenſubſtanz des Rückenmarks beruhende Spinal-Neuralgie, kann um⸗ gekehrt auch jede länger währende Irritation einer Nervenpartie, folglich auch die ſpinale, Blutcongeſtion und Staſis bedingen. Die Kenntniß dieſer und anderer ähnlicher ätiolo— giſcher Wechſelbeziehungen ſei für die Praxis von beſonderer Wichtigkeit. Die Mitthei- — Zn lung der Reſultate eigener Beobachtung, wie ſich ſolche in noſologiſcher und therapeuti⸗ ſcher Beziehung in dreien, von ihm ausführlich erzählten Krankheitsfällen herausgeſtellt, machten den Beſchluß dieſes ſeines Vortrages. — Mehr oder minder ähnliche Fälle > ten auch die Herren DD. Grätzner und Hofrath Burchard mit. Herr Hofrath Dr. Burchard ſprach über die Behandlung des angebor⸗ nen Nabelbruches. Im Allgemeinen ſei in der Bildung des Nabelkegels die entſchie— dene Anlage zum Bruche gegeben, indem das Abwerfen des Nabelſtranges ohne entzünd— liche Reizung des Nabelkegels nicht Statt finden und ſomit auch das feſte Schließen des Nabelringes hindern könne. Man habe daher auf den Nabelkegel ſein vorzügliches Au— genmerk zu richten. Als Gelegenheitsurſachen ſeien beſonders heftiges und anhaltendes Schreien, kolikartige Ausdehnung des Darms und das Anlegen der, gewöhnlich über den Nabel ſich verſchiebenden Binden anzuſehen. Zur Heilung des Nabelbruches habe man ſchon früher Binden und Bruchbänder in großer Zahl, das Einſtülpen des Nabelkegels mittelſt eines koniſchen, mit Leder überzogenen Kegels, das Einſchnüren oder Unterbinden des Bruchſacks (nach Celſus), Einreibungen und mehrere andere Verſuche ohne ſicheren Erfolg empfohlen. Sich der, mit der Acupunctur verbundenen Einſchnürung bedienend, will Hr. B. in Folge des, durch dieſe Methode hervorgerufenen plaſtiſchen Proceſſes nicht nur eine baldige Vernarbung des Peritonäal-Ueberzuges, ſondern auch eine vollkommene Schließung des Nabelringes in 7 bis 9 Tagen beobachtet haben. Den 4. Auguſt legte der Secretair einige eingegangene Schriften vor: 1) vom Kreis⸗Phyſikus Herrn Dr. Neumann zu Strasburg in Weſtpreußen: Tenotomiſche Erfahrungen (abgedr. in Casper's Wochenſchrift für die geſammte Heilkunde, 1843. Nr. 18, 19 und 20), und 2) vom Herrn Profeſſor Dr. Radius: diss. medica: febres ex morborum numero esse eliminandas. Lips. 1843. 8. pag. 48. Er nahm von letzterer Veranlaſſung, über die verſchiedenartigen Benennungen identiſcher Krankheitszu— ſtände zu ſprechen und in wenigen Worten auf die Nothwendigkeit richtiger, d. h. ſolcher Bezeichnungen aufmerkſam zu machen, welche nicht weniger zur praktiſchen Erkenntniß, als zur Heilung der Krankheit dienen. Die Sache hat indeß ihre großen Schwierigkeiten, welche nicht verkennend, Gaub ſehr richtig urtheilt, wenn er ſagt: facilius plerumque est rem praesentem discernere quam verbis exacte definire. Von der Berfchieden- heit der Krankheitsbenennungen ſprechend, bemerkt ſchon Galen (meth. med. lib. II. c. 2), daß fie 1) vom leidenden Theile (a laesa parte), wie pleuritis, peripneumonia, ischias, podagra, nephritis, arthris etc.; 2) von einem hervorſtechenden Symptome (ab exsu- perante symptomate), wie ileus, tenesmus, conyulsio, palpitatio, paralysis, dyspnoea, pervigilium, delirium, coma etc.; 3) oft von beiden zugleich, wie cephalalgia, otalgia, cardialgia, odontalgia, hysteralgia etc.; 4) von der muthmaßlichen (ſupponirten) Ur⸗ ſache, wie melancholia, cholera, leucophlegmatia etc.; 5) von irgend einer äußeren Aehnlichkeit, wie elephas, cancer, polypus, alopecia, ophiasis etc. hergenommen wer⸗ 5 * — Be den. Endlich zählt er 6) zu den, unter keine dieſer Kategorieen zu bringenden Krank⸗ heiten alle diejenigen, deren Benennungen weder den locus affectus, noch die causa effi- ciens bezeichnen. Bei dieſer Verſchiedenheit und Ungleichheit der Benennungen will Galen daher die Aufmerkſamkeit auf das Weſen der Krankheit ſelbſt gerichtet wiſſen, deſſen irgend mögliche Erforſchung die Kenntniß der vorhergegangenen Urſachen nothwen⸗ dig mache. 5 1952 Dr. Lüdicke theilte einige Momente aus der Geſchichte des Jod's und ſeiner inneren Anwendung, ſo wie die Reſultate einiger, von ihm ſelbſt veranſtalteten Prüfungen des iodkalihaltigen Urins durch Reagentien mit. Die, desfalls von ihm angeſtellten, vor der Verſammlung wiederholten Verſuche ergeben J) daß das, ſelbſt in ſehr kleinen Doſen innerlich gereichte Jodkali im Urin nachgewieſen werden kann; 2) daß hiezu ein Zeitraum von 8 Stunden hinreichend, und daß endlich 3) 12 Stunden nach zuletzt gereichter Gabe des Jodkali's die Reaction deſſelben im Urin nicht mehr vor⸗ handen iſt. Herr Dr. Grätzer theilte einen Fall von, durch ihn mittelſt Anwen- dung des Jodkali's geheilten ſcrofulöſen Exoſtoſen mit. Der betreffende Kranke, ein Knabe von 10 Jahren, wurde von ihm ſeit dem November bis zum Juni des nächſtfolgenden Jahres ärztlich gepflegt und durch den unausgeſetzten reichlichen Ge⸗ brauch des Jodkali's (im Ganzen SO Drachmen) wiederhergeſtellt. Den 8. September ſprach Herr Hofrath Dr. Burchard: Ueber die Schädel— blutgeſchwulſt neugeborner Kinder, mit beſonderer Berückſichtigung der, dabei in Betracht kommenden genetiſchen Verhältniſſe derſelben. Von 77 Kindern, bei welchen er die fragliche Krankheitsform zu beobachten Gelegenheit hatte, waren die meiſten nach oder noch vor Entleerung der, gewöhnlich in oss. bregmatis, einige Mal auch in oss. frontis befindlichen Geſchwulſt in einem Alter von reſp. 6 Tagen bis 50 Wochen (eines 3 6 Tage alt, während eines Keuchhuſtenanfalls apoplektiſch) geſtorben und 2 Sectionen gemacht. Einige dieſer Beobachtungen in extenso mittheilend, zeigte pe B. die, darauf bezüglichen Schädel und einzelnen Theile nebſt Abbildungen derſelben der Verſammlung vor, auf den locus affeetus ſowohl, als auf die, durch die Krankheit erlittenen anatomiſch-pathologiſchen Veränderungen aufmerkſam machend. — Hieran knüpfte er einige Betrachtungen über das Entſtehen der Schädelblutgeſchwulſt, als über welches eine ſo große Verſchiedenheit der Meinungen herrſche. Weit entfernt, ſie als eine Folge traumatiſcher und mechaniſcher Verhältniſſe gelten laſſen oder urſprüngliche Krank⸗ heiten des Schädels als Urſachen annehmen zu wollen, iſt er der Anſicht, daß die Schä— delblutgeſchwulſt, in einem ähnlichen Verhältniſſe, wie die Rothſucht und Feuermähler zum Capillargefäßſyſtem ſtehend, in einer fehlerhaften Structur des venöſen Gewebes ihren Grund habe und damit auch die Auflockerung des Knochengewebes zuſammenhänge. Dem zu Folge könne ſie alſo auch nicht als Ausgang einer Entzündung e und noch weniger als dieſe ſelbſt angeſehen werden. N — DRR-AERENE, Herr Dr. H. Krocker theilte einen merkwürdigen Krankheitsfall mit, nachdem er zuvörderſt die früheren Lebens- und conſtitutionellen Verhältniſſe der betreffen⸗ den, im Jahre 1813 gebornen, als Kind rhachitiſch geweſenen und in Folge deſſen an einer, von Reſpirationsbeſchwerden ebenen Verkrümmung der Rückenwirbel leidenden unvereheligten Kranken angegeben. Im Februar 1837 in Folge einer, durch Erkältung erlittenen suppressio mensium zuerſt an metritis erkrankend, traten bei ihr im ferneren Verlaufe der Zeit Blutungen aus den verſchiedenſten (auch Sinnes-) Organen, beſonders auch durch die Haut ein. Seit dem November 1838 bis März 1842, alſo durch 3½ Jahre im hieſigen Kloſter der Eliſabethinerinnen ärztlich behandelt, ließen ſich an ihr außer den oben angedeuteten noch andere, theils ſie begleitende, theils mit ihnen wech— ſelnde Krankheitsformen und Erſcheinungen, als Krämpfe aller Art, Affectionen der Sin— nesnerven, Amauroſe, Taubheit, Hyperäſtheſieen, Aphonie, haematemesis, haemoptysis, veränderliche Reſpiration, asthma, veränderliche Circulation, die heftigſten Palpitationen u. ſ. w. beobachten. Alle dieſe verſchiedenen Leiden, namentlich die Blutungen, beſtanden bis zum Juni 1841. Um dieſe Zeit zeigten ſich die erſten Spuren der, bis dahin ausge— bliebenen Katamenien, welche nach zwei Monaten (im Auguſt), dann wieder nach zwei Monaten (im Oktober), dann erſt im März 1842 wiederkehrten. Die früher ganz dar: nieder liegende Ernährung hatte ſich inzwiſchen wieder gehoben und der Geſammtzuſtand in der Art gebeſſert, daß Pat. entlaſſen werden konnte. Den 6. Oktober las Herr Dr. Grätzner: Ueber einige ſeltene Veran— laffungen zur Frühgeburt und eine, unter den ungünſtigſten Umſtän⸗ den eingetretene Schwangerſchaft und rechtzeitig erfolgte Geburt. Wie verſchiedenartig auch die Veranlaſſungen zu Fehlgeburten ſeyn mögen, ſo dürften ſie ſich doch im Allgemeinen auf folgende drei ätiologiſchen Momente: 1) auf äußere, auf die Schwangere einwirkende Schädlichkeiten, 2) auf (innere) Krankheitszuſtände der Schwangeren ſelbſt und 3) auf abnorme Bildungen der Frucht, als deren weitere Aus— bildung aufhaltend, verhindernd oder gänzlich hemmend und die Frucht ſelbſt vernichtend, zurückführen laſſen. Auf einige eben ſo ſeltene, als zu den, am ſchwierigſten zu erfor— ſchenden Veranlaſſungen der Frühgeburt gehörende Regelwidrigkeiten bei der Fruchtbil— dung aufmerkſam machend, hob Hr. Gr. als ſolche die bisweiligen Verengerungen wie die, zur Zeit noch für problematiſch gehaltenen geſchürzten Knoten der Nabel— ſchnur beſonders und mit dem Bemerken hervor, daß er auch von letzteren durch die Beob— achtung eines, im ferneren Verlaufe ſeines Vortrages ausführlich erzählten Geburtsfalles ſich zu überzeugen Gelegenheit gefunden. Eine, zum eilften Mal ſchwangere Dame, die neun Mal richtig und Ein Mal unrichtig geboren, hatte das eilfte Mal, nachdem ſich alle Vorboten einer Fehlgeburt eingeſtellt, dieſe unter den heftigſten Schmerzen erlitten. Bei näherer Unterſuchung des etwa fü infmonatlichen, kümmerlich genährten Fötus, deſſen Ver⸗ weſung bereits begonnen, nahm er in der Mitte einer ungewöhnlich langen, einige Mal — ME hl um den Hals und die Schulter des Kindes geſchlungenen Nabelſchnur einen zwei Mal ge: ſchürzten Knoten wahr. Daß eine ſolche, obgleich ſcheinbar nur zufällige Regelwidrigkeit für das beſtehende Leben des Kindes nicht anders als gefährlich werden könne, iſt leicht begreiflich, wiewohl es nicht an Beobachtungen fehlt, daß unter ſolchen Umftänden das Leben dennoch erhalten worden. — Aus krankhafter Organiſation hervorgehend, wird auch die Verengerung der Nabelſchnur Veranlaſſung zur Fehlgeburt, wie ſie Hr. Gr. ebenfalls, ſich desfalls auf das Zeugniß des Herrn Hofrathes Dr. Burchard berufend, bei einer Frau, die, ohne jemals auszutragen, zehn Mal und zwar im dritten, fünften und ſiebenten Monate abortirt, drei Mal beobachtet. Ihre ältere Schweſter, aus deren Leben Hr. Gr. einige, auf das Entſtehen der fraglichen Mißbildung bezügliche No— tizen mittheilte, hatte nach fünf regelmäßigen Entbindungen ſpäter aus derſelben Urſache zwei Fehlgeburten erlitten. Den Beſchluß dieſes intereſſanten Vortrages machte die Mit— theilung eines, dieſelbe Frau betreffenden Falles von mehrjähriger, zur Zeit noch beſtehen— der Krankheit, während welcher ſie, obgleich durch Jahre lange ſchwere Leiden und Siech⸗ thum erſchöpft, dennoch unter den ungünfligften Umſtänden ſchwanger und von einem wohlgebildeten, reifen und lebenden Mädchen rechtzeitig entbunden wurde. Herr Hofrath Dr. Burchard machte auf die, vom Drechsler Herrn Dähmel in Wien (nach Jäger) angefertigten elfenbeinernen biegſamen Sonden, auf eben ſolche (die ſogenannten Charrière-Dubois'ſchen) Bruſtwarzendeckel fo wie auf die, nach eigener Angabe angefertigten Katheter und Mutterkränze (pessaria) aufmerkſam, ſämmtliche (mittelſt Salzſäure erweichten und in Oel gelegten und ſo conſervirten) Gegenſtände der Verſammlung vorzeigend. | Den 3. November wurde Herr Medicinalrath Dr. Schmalz aus Dresden, im Gebiete der Otiatrik in neueſter Zeit beſonders bekannt, durch Herrn Dr. Krauß als Gaſt eingeführt und als ſolcher der Verſammlung vorgeſtellt. Herr Dr. Neumann ſprach: Ueber den eigentlichen Gegenſtand der Diagnoſe. Wenn man die Krankheit als das Object der Diagnoſe hinſtellt; ſo muß man ſich ſtets vergegenwärtigen, daß die Krankheit ein modificirter, von Krankheitsreſi— duen und Verletzungen als etwaigen Krankheitsurſachen wohl zu unterſcheidender Lebens— proceß ſei. — Die Aufgabe, welche der diagnoſticirende Arzt am Krankenbette ſich ſtellt, war zu verſchiedenen Zeiten eine verſchiedene, die allgemeinſte Anſicht immer die, daß Dia⸗ gnoſe und Namengebung von einander abhängen. Natürlich hängt dann auch der Werth dieſer Diagnoſe von dem Werthe der Krankheitsnamen ab und konnte bisher nur ein un⸗ tergeordneter ſeyn, da die Nomenclatur der Krankheiten einerſeits ſehr ſchwankend war, andererſeits aber die Neigung der Aerzte, willkührliche Krankheitseinheiten zu ſchaffen (ein Verfahren, welches Brouſſais mit dem Namen Ontologie belegte), eine tiefer gehende Krankheitsbenennung verhinderte. — Brown begründete einen allgemeinen Geſichtspunkt > für die Diagnoſe, indem er als ihre wichtigfte Aufgabe die Entſcheidung der Frage hin— ſtellte, ob Sthenie oder Aſthenie vorhanden ſei. Es iſt bekannt, wie die Geſchichte, eben um der zu großen Allgemeinheit dieſer Auffaſſungsweiſe willen, dieſelbe ſchnell wieder hat fallen laſſen. — Laennec und die, von ihm ausgegangene anatomiſche Schule ſucht zu— nächſt die Krankheitseinheiten zu begründen und thut dieß auf dem Wege der pathologi— ſchen Anatomie, indem ſie jede organiſche (anatomiſche) Veränderung als Symbol für einen eigenthümlichen Krankheitsproceß anſieht. Jetzt verlieren die rein functionellen Zei- chen an Werth und die diagnoſtiſche Aufgabe (zu deren Löſung Laennec neue Hülfsmittel ſchuf) wandte ſich nach der ſpeciellen organiſchen Läſion hin. — Brouſſais aber und mit ihm die phyſiologiſche Schule erklären ſehr richtig, daß mit der Kenntniß der anato— miſchen Veränderung noch nicht das Leiden des lebendigen Kranken erkannt ſei; die Auf- merkſamkeit wird wieder den Functionsſtörungen zugewandt und dadurch eine Verbindung mit der anatomiſchen Anſicht bewerkſtelliget, daß man, um den Zuſammenhang der Symptome zu begreifen, den Ausgangspunkt (point de départ) der Krankheit erforſchen muß. — Schönlein endlich, als Haupt der naturhiſtoriſchen Schule, ſucht pathologiſche Anatomie und Kenntniß der functionellen Störungen in der Art mit einander zu verbin— den, daß ſie, parallel neben einander hergehend, ſich wechſelſeitig erläutern. Gleiche Functionsſtörungen, an gleiche anatomiſche Läſionen geknüpft, geben eine zuverläſſige Krankheitseinheit. Indem ſo die Krankheitsnamen eine tiefere Bedeutung gewinnen, iſt auch der Gegenſtand der Diagnoſe tiefer erfaßt. — Alle dieſe Methoden lehnen ſich an gewiſſe geſchichtliche Entwickelungen in der Medicin. Die wahre Aufgabe der Diagnoſe muß aber auch allgemein erfaßt werden, und dieß wird die tiefſte Auffaſſung ſeyn. Er⸗ kenntniß der Krankheit kann, wie überall in den Naturwiſſenſchaften nicht Erkenntniß des Weſens ſeyn, ſondern Erkenntniß der Erſcheinungen, ihres Zuſammenhanges unter einan— der, endlich ihrer Geſetze. Der Weg, den wir dabei zu gehen haben, iſt der analytiſche; die Analyſe möglichſt weit verfolgend, gelangen wir zur Kenntniß der Elemente. Dieß iſt die eine Hälfte der Diagnoſe, welche zur ſpeciellen Kenntniß des Thatbeſtandes und, wenn ſie recht gehandhabt wird, auch zur Ergründung eines primären Elementes oder desjenigen Punktes und Vorganges führt, auf welchem ſich der lebende Körper mit dem occaſionellen Momente berührt. — Die zweite Hälfte der Diagnoſe verfährt ſynthetiſch oder poetiſch, jedenfalls productiv, indem ſie mit Hülfe der Phyſiologie und allgemeinen Pathologie das „geiſtige Band“ darſtellt, welches die einzelnen Elemente umſchlingt. — Eine ſolche Diagnoſe, in welcher der Krankheitsname als das Unbedeutendſte bei Seite geſchoben wird, umſchließt auch die Prognoſe und Indication, welche unmittelbar aus ihr hervortreten, ohne daß es hiezu eines anderen Verſtandesproceſſes bedürfte. Sie iſt = wahre Erkenntniß der Krankheit. Den 1. December legte Herr Profeſſor Dr. Barkow zwei Werke von Flourens ! (Mehiirches sur le developpement des os et des dents, Paris 1842. 4, und Anatomie — generale de la peau et des membranes muqueuses, Paris 1843. 4. — der — vor, ihren weſentlichſten Inhalt kurz angebend. | Hierauf machte derfelbe (aus dem Gebiete theils der othulegt theils bene ven, theils auch normalen menſchlichen Anatomie) folgende Mittheilungen: J) zeigte er drei kranke Herzen vor. Bei dem einen derſelben waren beide Zipfel der valvula mi- tralis in Folge vorangegangener Entzündung der ganzen Länge nach unter einander ver— wachſen, die valvulae semilunares aorticae im hohen Grade verknöchert, die dextra und posterior mit ihren, nach links verlaufenden Enden mit dem ſonſt freien Rande der val- vula semilunaris sinistra bis gegen deren Mitte hin ſo verwachſen, daß letztere an der Bildung des ostium anticum keinen Theil mehr hatte. Das ostium aorticum ſtellte eine ſchmale, 9%, Linien lange, von rechts nach links laufende, durch die rechte und hintere Klappe begränzte enge Spalte dar. Bei dem anderen Herzen waren die Ränder der beiden Zipfel der valvula mitralis in einer Breite von 1 Linie verdickt und entzündet. Nur zwei valvulae semilunares aorticae find vorhanden, eine anterior (welche die rechte und linke Klappe repräſentirt) und eine posterior. Jede bildet einen weiten sinus. In dem vorderen befindet ſich nach links die Oeffnung der linken, nach rechts die der rechten Kranzſchlagader. Das ostium aorticum ſtellt eine quere, 11 Linien lange, von den ein— ander berührenden verknöcherten, halbmondförmigen Klappen gebildete Spalte dar. Die Wände des linken Ventrikels ſind hypertrophiſch bis zur Dicke von 10 Linien. Das dritte Herz, welches Hr. B. durch die Güte des Herrn Dr. Landsberg in Münſter⸗ berg erhalten, iſt von einem 26jährigen Schuhmacher-Geſellen, der ein halbes Jahr vor feinem Tode die Blattern überftanden, und ſeitdem kränkelnd, beim Hineinſchieben einer Waarenkiſte ins Haus plötzlich todt zu Boden geſunken war. Die aorta iſt unterhalb des ductus Botalli verengt; das ostium aorticum am linken Ventrikel durch die verknö— cherten und geſchrumpften valvulae semilunares zu einer ſchmalen, von vorn nach hinten laufenden Spalte umgewandelt; die Wände des linken Ventrikels find 1 Zoll unterhalb des ostium aorticum bis zur Dicke von 1 Zoll, 4 Linien hypertrophirt und an der vor⸗ deren Wand des linken Vorhofes erſcheint eine Ruptur von / Zoll Länge. Die Spalte, welche das ostium aorticum darſtellt, erſcheint, nachdem fie aufgeſchnitten worden, zwar 6 Linien lang, doch konnten, ſo lange dieß nicht geſchehen war, die, ſie begränzenden Ränder der Klappen nur mühſam in einer Strecke von 3 Linien etwas von einander entfernt werden. Die rechte und die hintere valvula semilunaris ſind ſo unter einander verwachſen, daß von der hinteren nur wenig übrig geblieben iſt. Dieſe beiden Klappen bilden die rechte, die valvula semilunaris sinistra die linke Lefze der Spalte. 2) Er: läuterte Hr. B. eine merkwürdige, von ihm beim Igel (erinaceus europaeus) entdeckte pulſirende Vene, die er vena subcutanea dorsalis pulsans nennt. An jeder Seite verläuft unter dem ſtachligten Theil der Rückenhaut eine Vene von hinten nach vorn bis zum hinteren Winkel des Schulterblattes, ſteht hier durch einen Zweig in Ver— — 4 bindung mit der vena axillaris, beugt ſich unter einem rechten Winkel nach oben, verläuft eine Strecke in dem Rückentheil der Winterſchlafsdrüſe, nimmt von dieſer kleinere Zweige, ferner noch eine, vom vorderen Theile des Rückens kommende Hautvene auf und geht zum Zwiſchenraume zwiſchen dem Dornfortſatze des ſechsten und ſiebenten Rückenwirbels. Hier verbinden ſich die Venen beider Seiten zu einem gemeinſchaftlichen Stamme, der zwiſchen die ligamenta apicum beider Wirbel tritt, ſich dann nach links wendet, durch einen beſonderen kurzen Knochenkanal der linken Bogenhälfte des ſiebenten Rückenwirbels und endlich zwiſchen dem ſechsten und ſiebenten Rippenhalſe der linken Seite in die Bruft- höhle geht, um ſich ſofort mit der vena hemiazygea zu verbinden. Letztere nimmt am hinteren Ende des thorax die vena azygea auf, verläuft an der linken Seite der Wirbel⸗ fäule, bildet einen Bogen über dem linken bronchus und mündet in die vena cava superior sinistra. Die beſchriebene Rücken-Vene iſt nicht nur wegen ihres eigenthümlichen Ver— laufes durch den Bogen des ſiebenten Rückenwirbels, ſondern auch deshalb merkwürdig, weil der gemeinſchaftliche Stamm beider, bevor er den erwähnten Knochenkanal erreicht, und die noch getrennten Venen beider Seiten, ſo weit ſie in der Richtung vom Schulter— blatte zur Wirbelſäule aufſteigen, pulſiren. Dieſe Pulſation hat Hr. B. wiederholt und wohl eine halbe Stunde lang beobachtet. Dagegen ſah er die Pulfation der vena hemia zygea nicht, obwohl die vena cava superior sinistra lebhaft pulſirt. An der rechten Bogenhälfte des ſiebenten Rückenwirbels fand er nur einmal bei einem jungen Thiere eine kleine Oeffnung gerade groß genug, um eine Borſte durchzulaſſen, als analogon des, conſtant an der linken Seite vorkommenden, für die beſchriebene Vene beſtimmten Kanals. 3) beſchrieb Hr. B. ein, ſo viel ihm bekannt, neues, von ihm beim Menſchen entdecktes Ganglion, welches er ganglion arytaenoideum nennt. Der nervus laryngeus inferior gibt an dem unteren Seitentheile der cartilago cricoidea einen Zweig (ramus ericoarytaenoideus) ab, der nach Blandin zwiſchen der hinteren Fläche der cartilago cri- coidea und dem musculus ericoarytaenoideus posticus nach hinten und oben in die Höhe ſteigt, über dem oberen Rande des Ringknorpels fortgeht und zwiſchen die Faſern des musculus arytaenoideus (obliquus und transversus) tritt. Hier ſchwillt der Nerve jeder Seite zu einem, kaum eine Linie großen, bald mehr rundlichen, bald mehr länglichen Gan— glion an, aus dem nach allen Richtungen hin feine Nervenzweige ausſtrahlen, deren in— nerſte bis zur Schleimhaut des Kehlkopfes dringen. Beim Ochſen hat Hr. B. dieſes Ganglion nicht finden können und bei anderen Thieren noch nicht geſucht. Nach Beendigung dieſer Mittheilungen machte der Secretair der Section, mit Be— zugnahme auf ſein früheres Umlaufſchreiben, in welchem er den Herren Mitgliedern ſeinen Wunſch, ſich der ferneren, einem Anderen zu übertragenden Geſchäftsführung entbunden zu ſehen, wiederholt zu erkennen gegeben, auf die Nothwendigkeit einer, von Ihnen zu veranſtaltenden Wahl aufmerkſam, zugleich um Erlaubniß bittend, Herrn Profeſſor Dr. Barkow, als eines der würdigſten und thätigſten Mitglieder der Section, desfalls in 6 42 Vorſchlag bringen zu dürfen. Ohne Weiteres von der Verſammlung per acclamationem zum Secretair ernannt, wurde derſelbe auch in das, für die nächſtfolgende Etatszeit ihm übertragene und von ihm bereitwilligſt übernommene Amt durch den abtretenden Secre— tair eingewieſen. Mit dieſem Berichte ſeine vierzehnjährige Wirkſamkeit ſchließend, hält es Referent, der ſich der gewiſſenhafteſten Erfüllung der, mit dem Amte übernommenen Obliegenheiten ſo wie des, er darf ſagen guten Willens bewußt iſt, mit welchem er ſeine Aufgabe nach Kräften zu löſen bemüht war, bei Niederlegung ſeines Amtes noch für eine, ihm dringend gebotene Pflicht, den hochverehrten Herren Mitgliedern für die vielen Beweiſe Ihres, ihm geſchenkten, ihn ehrenden Vertrauens, wie für die ſo thätige, durch rege, unausgeſetzte Theilnahme an den Verſammlungen und Arbeiten der Section ihm gewährte Unter: ſtützung ſeinen eben ſo ergebenen, als tiefgefühlten Dank öffentlich abzuſtatten. Mit dem aufrichtigen Wunſche, daſſelbe Vertrauen auch auf feinen, deſſen in fo hohem Grade wür- digen Nachfolger übertragen und ihn dadurch in den Stand geſetzt zu ſehen, für das Beſte der Section und die, von ihr zu verfolgenden Zwecke mit gleicher Luſt und Liebe zu wirken, verbindet er noch die ergebene Bitte, Sich denſelben wie den unterzeichneten an— gelegentlichſt empfohlen ſeyn laſſen zu wollen. Borkheim. 43 Iahres- Wericht der hiſtoriſchen Section Die hiſtoriſche Section verfammelte ſich in biefem Jahre 11 Mal. 1) 4) 9) Vorträge hielten: Herr Dr. Guhrauer: Ueber das Leben und die Gedichte des Grafen Reinhard. Herr Dr. Kries: Ueber die Entſtehung der Städte-Ordnung in Breslau. Herr Conſiſtorialrath Menzel gab Beiträge zur Kirchen- und Cultur-Geſchichte aus der Regierungszeit Fried⸗ rich Wilhelms J. Se. Excellenz der Herr Graf Leopold v. Schaffgotſch theilte die Urkunde d. d. Pilſen den 12. Januar 1634, durch welche ſich ſämmt⸗ liche dort anweſende Generalofficiere ꝛc. verpflichten, bei dem Herzoge Albrecht von Friedland, ihrem Generalliſſimus, zu bleiben, im Originale, nebſt meh— reren andern hierher gehörigen Urkunden, die Verhältniſſe Wallenſteins kurz vor deſſen Ende betreffend, mit. Der Secretair gab: a. Mittheilungen aus Hans von Schweinichens Leben 9 5700 Heinichs von Liegnitz; b. über das im Jahre 1353 vom Kanzler Dietrich von Meckebach angefertigte Landbuch des Fürſtenthums Breslau, und c. die Geſchichte der Herzöge Friedrichs III. und Heinrichs XI. von Liegnitz; d. theilte er die Geſchichte der letzten Lebenstage des Oberſten Hans Ulrich von Schaffgotſch aus einem handſchriftlichen * 44 e. hielt er drei Vorträge: ) über den Regierungsantritt Friedrichs des Großen, 8) über deſſen Einrücken in Schleſien, und „) über die Schlacht bei Mollwitz und den Vertrag von Klein-Schnel⸗ lendorf. | 1 Bei der auf den 7. December anberaumten Wahl eines Secretairs für die Etatszeit 1844 und 1845 übernahm der bisherige Secretair, auf den ihm ausgedrückten Wunſch der Anweſenden, das Secretariat auch für die nächſten zwei Jahre. So gern ich meinem im vergangenen Jahresberichte gegebenen Verſprechen nachge— kommen wäre, die inneren Verhältniſſe des Fürſtenthums Breslau im lAten Jahrhun⸗ derte ausführlich zu erläutern, ſo bin ich doch erſtens durch überhäufte anderweitige Ar— beiten, dann auch dadurch davon abgehalten worden, daß es mir nicht möglich war, eine im Archive der Stadt Breslau ehemals befindliche Handſchrift (Districtus Wratislaviensis liber de mansis comparatus sub anno 1443) zu erhalten, weil ſich dieſelbe nicht auffin- den ließ, obwohl der Breslauer Magiſtrat die Güte hatte, mir zwei handſchriftliche Vo- lumina mit dem Titel: liber rationum domini imperatoris de anno 1377, 78 und 1387 mitzutheilen, welche eine Menge einzelner intereſſanter Angaben enthalten, die aber erſt durch Zuſammenſtellung mit anderen eine gewiſſe Einſicht in die damaligen Verhältniſſe der Stadt gewähren. Eben ſo bin ich genöthigt, das, was ich über Laudemien, Mark- und Zählgroſchen mittheilen wollte, zu verſchieben, um durch ausgedehntere Nachſuchungen in den Acten im Stande zu ſeyn, über dieſe wichtigen Gegenſtände mehr zu geben, als jetzt möglich wäre, da ich in dieſem Augenblicke durch wiederholte Mahnung zur ungewöhnlich frühen Bericht— erſtattung angetrieben werde, während gerade ich doch nie die Verſpätung des Drucks der Jahresberichte verſchuldet habe. Dagegen habe ich die Freude, in der Beilage I. des Herrn Oberlandesgerichts— Präſidenten Hundrich Nachrichten über die polniſchen und die anderen außer-deutſchen Sprachverhältniſſe in der Provinz Schleſien und beſonders im Bereiche des Oberlandes— gerichts von Breslau mitzutheilen, welche derſelbe bereits am 26. Februar 1840 einge⸗ ſendet hatte, deren Abdruck jedoch ausgeſetzt werden mußte, in der Hoffnung, über den— ſelben Gegenſtand auch von anderen Seiten her Nachrichten zu erhalten. Das iſt jedoch bis jetzt nicht der Fall geweſen, und ich kann daher dieſen ungemein ſchätzbaren Aufſatz nicht länger zurückhalten; vielleicht, daß ſein Erſcheinen diejenigen zu ähnlichen Mitthei⸗ lungen veranlaßt, welche ſie geben können. Es iſt dieſer Aufſatz der erſte und ſo doppelt willkommene Beitrag, den, mit Ausnahme von drei Handſchriftenverzeichniſſen, ſeit 1837 die Jahresberichte der hiſtoriſchen Section einem Mitgliede derſelben verdanken. Einige 45 wenige Notizen hat der felige Herr Rector Morgenbeſſer hinzugefügt, welche am Ende dieſes Aufſatzes ſtehen. Nr. II. enthält ein Verzeichniß der im Beſitze des Oberlandesgerichts-Aſſeſſors Wiesner zu Bublitz in Hinterpommern befindlichen Handſchriften zur Schleſiſchen Ge— ſchichte, welches den erfreulichen Beweis bietet, daß unſer ehemaliger, für Schleſiſche Ge— ſchichte lebhaftes Intereſſe hegender Mitbürger daſſelbe auch in der Ferne bewahrt hat, was ich nur höchſt dankbar anerkennen kann. i Nr. III. enthält das Verzeichniß der wichtigeren Geſchichtswerke, welche die Geſell— ſchaft für vaterländiſche Kultur im Jahre 1843 geſchenkt erhalten hat. Breslau, den 10. Januar 1844. I. Aa chrichten über die polnifchen und die andern außerdeutſchen Sprachverhältniſſe in der Provinz Schleſien, beſonders im Bereiche des | Oberlandesgeriehts zu Breslau. Schon früher nahm ich Veranlaſſung, bei Schilderung des Zuſtandes des Theils von Schleſien, welcher das hieſige Oberlandesgericht“) umfaßt, der polniſchen Sprache zu gedenken, welche noch in mehreren Kreiſen unſers Departements herrſcht. Viel ausgedehnter iſt dies in Ober-Schleſien der Fall, wie die Anlagen ſolches im Allgemeinen näher nachweiſen. f ) Dieſer Aufſatz nebſt den Anlagen iſt ſchon vor vier Jahren von mir gefertigt und damals auch von dem ſtatiſtiſchen Bureau mit benutzt, wie der ſchaͤtzenswerthe „Verſuch einer uͤberſichtlichen Darſtel lung der außerdeutſchen Sprachverhaͤltniſſe im Volksleben des Preußiſchen Staats“ beſtaͤtigt, welcher ſich in der Allgemeinen Preußiſchen Staatszeitung vom Jahre 1840 S. 595 u. folg. befindet. Eine Abſchrift meiner Nachrichten theilte ich der Schleſiſchen Geſellſchaft fuͤr vaterlaͤndiſche Kultur mit; es iſt ihrer in der Jahres- Ueberſicht für das Jahr 1840 S. 112 gedacht, mit dem Wunſche des Herrn Secretairs unſerer hiſtoriſchen Section, daß auch aus den Oberlandesgerichts- Bezirken von Glogau und Ratibor aͤhnliche Zuſammenſtellungen erfolgen moͤchten. Gegenwaͤrtig wird von dem Herrn Geheimen-Archiv-Rath Stenzel der Abdruck fuͤr unſere Blaͤtter gewuͤnſcht, worin ich mit der Hoffnung beiſtimmte, daß mein Scherflein vielleicht zu weitern Mittheilungen und Ergaͤnzungen aus jenen Bereichen anregt. Hundrich. BE Selbft in Nieder-Schleſien in den Kreiſen Grünberg und Freiftadt, in mehreren auf dem rechten Oderufer belegenen Ortſchaften, bedarf es der Zuziehung von polniſchen Dol- metſchern bei den gerichtlichen Verhandlungen. In andern kleinern Diſtrikten Schleſiens wird mähriſch und wendiſch geſprochen und gepredigt; im Oberlandesgerichtsbezirke von Glogau — nehmlich im Rothenburger Kreiſe der Oberlauſitz — wird wendiſch ſo gewöhnlich geſprochen, daß dort bei den ichen Terminen meiſtens Dolmetſcher nöthig ſind. Verſchiedene Diſtrikte der Provinz Schlefien ſtehen bekanntlich, wegen der kirchlichen Beziehung der Katholiken, noch jetzt unter auswärtigen Biſchöfen, namentlich: die Grafſchaft Glatz unter dem Fürſt-Erzbiſchof zu Prag in Böhmen; der Diſtrikt Katſcher mit dem Kreiſe Leobſchütz und benachbarten Diſtrikten von Ratibor unter dem Fürſt-Erzbiſchof zu Olmütz in Mähren. Ein kurzer Rückblick in die Geſchichte Schleſiens erklärt jene Abweichungen in der Sprache genügend. — Während Karl der Große, als König der Franken, die Sachſen ſiegreich bekriegt hatte, ſuchte er auch Slaven zu überwältigen. Ueberall in Deutſch— land ſtrebte er, die Verbreitung des Chriſtenthums und die Handhabung der Rechtspflege, beſonders durch die Grafen in den Gauen, wie durch Send-Grafen, zu fördern. Der Landesſtrich unſers jetzigen Schleſiens war von flavifchen Stämmen bewohnt, die im neunten Jahrhunderte dem großen mähriſchen Reiche angehörten, welches um das Jahr 908 zerfiel, und aus welchem ſich allmälig die Reiche Böhmen und Polen geſtalteten. Die Polen hatten im Jahre 842 einen ausgezeichneten Landmann, mit Namen Piaſt, zu ihrem Herzoge erwählt, deſſen Nachkommen bis 1370 in Polen, weit länger aber, als einzelne Dynaſten, in verſchiedenen Theilen Schleſiens herrſchten, namentlich noch bis 1675 in Liegnitz, als freie Herzöge, ohne das häufige Eindringen fremder Völ— ker hindern zu können, wie der 1241 bei Wahlſtatt erfochtene Sieg der Tartaren, mehr aber das Uebergewicht der Böhmen bewieſen, welche ihre Herrſchaft von 1335 an be— haupteten und ſolche, ſeit 1526 durch Könige aus dem Hauſe Oeſterreich, übten, bis Friedrich II. Schleſien für die Krone Preußen in Beſitz nahm. Die deutſche Sprache fand ſchon vor langer Zeit allmälige Aufnahme und Beförde—⸗ rung, namentlich auch durch die, mehreren Städten bewilligte, Einführung des Magde— burgſchen Rechts, welches im Jahre 1235 der Stadt Neumarkt und im Jahre 1261 der Stadt Breslau gewährt wurde, dann aber auf mehrere andere Städte überging. — Durch häufige Einwanderungen Deutſcher in die hieſigen Gegenden, durch die Er— findung der Buchdruckerkunſt und durch die Reformation übte die deutſche Sprache auch in dieſen Landestheilen bedeutenderen Einfluß. Jetzt iſt ein Jahrhundert verfloſſen, ſeit Friedrich der Große ſiegreich in Schleſien einzog, ſolches auch in drei Kriegen behauptete, und ſeit er für Schleſien durch Geſetze in deutſcher Sprache, wie durch al. deutſche Inſtitute A den Geiſt und die Sitten des Volkes einwirkte. 47 Dennoch lebt die polniſche Sprache in hieſigen Gegenden fort, jo daß man fie felbft bei den Wochenmärkten zu Breslau (auf dem Neumarkt) und in Einer Kirche zu Breslau (der Kreuzkirche) regelmäßig wahrnehmen kann. Abgeſehen von ihrem fließenden Wohlklang, “) mag jeder Menſch, beſonders im Kreiſe der Seinen, am liebſten die Töne vernehmen, welche ihm von der Bruſt der Mutter her durch ſeine Kindheit begleiteten und woran ſich die früheſten, heiterſten Erin— nerungen knüpfen. Uns Deutſche kann dies hier ſo wenig befremden, als die Franzoſen im Elſaß, na⸗ mentlich bei den Landleuten, ſich wundern dürfen, unſere Mutterſprache zu hören. Jede Staatsregierung bezweckt allerdings, der Sprache des Hauptlandes überall Eingang zu verſchaffen, zumal mit der Sprache allmälig ſich auch die Sitten verſchmelzen. Merkwürdig iſt es, welche Fortſchritte die preußiſche Regierung hierin ſeit einem Menſchenalter und namentlich ſeit den letzten Kriegen gemacht hat. Die Gründe hiervon liegen wohl hauptſächlich: **) 1) in unſerer jetzigen Militairverfaſſung, wonach die jungen Männer aller Stände im ſtehenden Heere, wie bei der Landwehr, in der deutſchen Sprache traulich mit einander austauſchen und gleiche Zwecke fördern; 2) in der veränderten Legislation und Aufhebung des Unterthänigkeitsverhältniſſes, jo daß die Landleute nicht mehr glebae adscripti find, ſondern ſich frei und nach eigenem Entſchluß ihren Wohnort ſuchen dürfen, auch — bei der erleichterten Gele- genheit zum Verkehr auf guten Landſtraßen — öfter im Domicil wechſeln. Hierbei iſt ihnen die Kenntniß der deutſchen Ausdrücke erwünſcht und nützlich, namentlich auch bei den Arbeiten in den jetzt vielfach verzweigten Fabriken und bei großen An⸗ lagen von Kunſtſtraßen, Eiſenbahnen u. ſ. w., zu denen fie gern erfolgreiche Wanderungen antreten; 3) in der veränderten Gerichtsverfaſſung und häufigern Einrichtung der formirten Collegien, z. B. in Creutzburg, Namslau, Trebnitz, Wohlau u. ſ. w., indem die Mitglieder des Gerichts der polniſchen Sprache ſelten ſo kundig ſind, als früher die dort heimiſch gewordenen Einzelnrichter. Die Gerichtseingeſeſſenen erſcheinen gern ſelbſt in den Terminen für Erbregulirungen, Hypotheken- Angelegenheiten u. ſ. w. in den Städten, welche ihnen für ihren Verkehr manchen Vortheil dar: ) Die Polen nennen uns Deutſche „die Stummen“; fie ſollen die ſogenannte „waſſerpolniſche Mundart“, welche in Oberſchleſien und an unſerer Grenze laͤngs der Oder ꝛc. geſprochen wird, meiſtens mit entſchiedenem Widerwillen hoͤren. H. ) Als ein vorzuͤgliches Mittel zur Verbreitung der deutſchen Sprache wird empfohlen: Den Zamilien- Vaͤtern, welche jetzt mit den Ihrigen polniſch reden, fuͤr eine gewiſſe Reihe von Jahren die Be— freiung von Steuern zu gewähren, wenn fie ſich über die Erlernung und den Gebrauch der deut— ſchen Sprache in ihren Familien ausweiſen. H. 48 bieten, ſie mögen ſich auch am liebſten mit dem Richter unmittelbar verſtändigen, wo es ihnen darauf ankommt, die Angelegenheit bald klar darzulegen; 4) in der Vermehrung der Gymnaſien, vorzüglich aber in dem verbeſſerten Unterricht in den Schulen ) auf dem Lande. — Mag es ſein, daß manches Kind in ſolchen Ortſchaften, worin polniſch geredet wird, die deutſche Sprache nur mechaniſch leſen und ſchreiben lernt, ohne daß ihm auch die deutſchen Gedanken ganz eigenthümlich werden (wobei ihm auch für die Bildung ſeines Gemüths durch die Lehrer der Religion ſeine Mutterſprache in unſern ſchleſiſchen Schulen noch ferner gewährt bleibt): dennoch wird bei den Meiſten das Gehörte und Geleſene ſich ſeinem inneren Weſen einprägen und das Erlernte für ihn und Andere in der Mittheilung Früchte bringen. — Je mehr die Mittel zur Erlernung und Verbreitung der deutſchen Sprache den freien Entſchluß der Einzelnen, wie ganzer Gemeinen wecken: unbefangen in unſerer Sprache auszutauſchen, deſto erfreulicher und nachhaltiger werden ſich die Er— folge bewähren! Ein freilich nicht überall zuverläßiger Maaßſtab, in wie fern die polniſche mit der deutſchen Sprache in einer Ortſchaft gebräuchlich, findet ſich in den Vorträgen der Geift- lichen *) und in deren Beſuch, nach Verhältniß der Einwohnerzahl. Sofern ich ſolches 2 übermäßige Weitläuftigkeiten ermitteln konnte, habe ich die approrimativen ***) Feſt⸗ *) Auch hier möchten ſolche Prämien zweckmaͤßig fein, welche den Beſchenkten dauerhaft erfreulich waͤ⸗ ren und ihnen eine Ermunterung blieben, auch ſpaͤter die erlernte Sprache gern zu uͤben. Was man mit Luſt und Liebe treibt, gelingt am beſten und erzeugt Nacheiferung. H. * Die Hauptnachrichten erhielt ich von den Herren Kreisjuſtiz⸗Raͤthen, aber auch mit mehreren Her: ren Geiſtlichen habe ich zum Behufe dieſer Mittheilungen ausgetauſcht. H. ) Auch dem ſtatiſtiſchen Bureau war ein genauer Nachweis nicht überall moͤglich. Jener Verſuch ſchließt mit folgender Ueberſicht: Hiernach ergiebt ſich — allerdings mit vieler Unſicherheit — die Zahl der Einwohner des preußiſchen Staats, fuͤr welche zu Ende des Jahres 1837 noch eine andere Sprache, als die deutſche, die Sprache des Familienlebens und des taͤglichen Umgangs war, folgendermaßen: Dem flaviſchen Sprachſtamme gehörten * und zwar zunaͤchſt der polniſchen Sprache: Einwohner: a) im Großherzogthume Poſen, wo nach vorſtehenden Betrachtungen zwei Drittheile der Einwohner für den polniſch-ſprechenden Theil der Bevoͤlkerung anzunehmen find. Dieſe zwei Drittheile betragen, nach der Zaͤhlung zu Ende des e 1837: 772,406, wo hier in runder Zahl anzunehmen ſind „ „ n e 7,000; b) in Weſtpreußen weſtlich der Weichſel verhalten ſich die Pöbnſch ſprechenden Einwohner zu der geſammten Bevölkerung beinahe wie zwei zu fünf. Es wurden zu Ende des Jahres 1837 in dieſem Landestheile Civil⸗Einwohner gezaͤhlt 336,834; hiervon betragen zwei Fuͤnftheile 134,734, wovon in runder Summe hier nur in Rechnung zu bringen ſein duͤrften r ee AO ; 49 ſtellungen hierüber nach dem Zuftande vor dreißig Jahren und beſonders nach dem jetzigen Berhältniffe aus dem Bereiche des hieſigen Oberlandesgerichts mit darzulegen gefucht, auch von dem Oberlandesgerichte zu Ratibor, wo die polniſche Sprache viel gebräuch⸗ licher als bei uns und von dem Oberlandesgerichte zu Glogau, kurze Ueberſichten beigefügt. Hundrich. Nan 77 > e) in der n Schleſien, und zwar im Regierungsbezirk Oppeln: 495,332, im Regierungsbezirk Breslau: 60,000, Einwohner: b zuſammen: 555,332, wofuͤr in runder Summe angeſetzt werden bbb „„ d) in der Provinz Preußen, oſtwaͤrts der Weichſel RN andrea eee; zuſammen alſo: 1,844,000. Außer den vorſtehend angegebenen, in verſchiedenen Mundarten polniſch⸗ ſprechenden Einwohnern bedienten ſich noch ſlaviſcher Dialekte: a) Kaſuben im Regierungsbezirke Koͤslin in runder Summe 4,000, b) Mähren im Regierungsbezirke Oppeln in runder * et, > e) Böhmen in Schlefien . . » ui; 00, BO i Wenden in der Laufis zz 76,000, zuſammen genommen: 102,000, alſo überhaupt dem flaviſchen Sprachſtammme ii Baustil 0. 1,940,000. Litthauiſch ſprachen in Oſtpreußen nch RN Walloniſch im Regierungsbezirke Aachen 1 ee er Von den am Ende des Jahres 1837 überhaupt u. 14,038,125 Zn nern des preußiſchen Staats, mit Ausnahme des Fuͤrſtenthums Neufchatel, redeten als Mutterſprache im — und taͤglichen Umgange Be eine Eu als die deutſche * er Db. „„ es, i das iſt beinahe 5 e oder 15 auf 100, =? nen A a. — Veberfict über die in einzelnen Theilen des OSherlandesgerichts : Bezirks von Breslau, vorzüglich bei den Landleuten gebräuchlichen polnifchen und ſonſtigen fremden Sprachen; nebſt kurzen Vachrichten hierüber aus den Oberlandesgerichts- Bezirken von Watibor 1 1. Bemerkung 2. Bemerkung 3. und Glogau. Der Oberlandesgerichtebeie von Breslau umfaßt 270 Iandräthliche Kreiſe, nehmlich: a. den Kreis Creutzburg von der oberſchleſiſchen Regierung zu Oppeln; b. ſämmtliche Kreiſe der Regierung zu Breslau, mit . des Kreiſes Guhrau, mithin 21 Kreiſe; c. fünf Kreiſe von der Regierung zu Liegnitz, nehmlich die Kreiſe Landeshut, Hirſchberg, Schönau, Bolkenhain und Jauer. Auf dem linken Ufer der Oder wird in dem Bereiche des Oberlandes⸗ gerichts zu Breslau wenig polniſch geredet; in einigen Ortſchaften aber auch böhmiſch, und in andern Theilen der Provinz Schleſien mähriſch und wendiſch. Die wendiſche Sprache iſt beſonders in mehreren Bereichen des Ober— landesgerichts zu Glogau, namentlich im Rothenburgſchen Kreiſe, einem Theile der Oberlauſitz, bei den Landleuten ſehr gebräuchlich. ) Gegenwärtig gehören 1,258,502 Einwohner, ohne das Militair, zum Oberlandesgerichts-Bezirk von Breslau, dem groͤßten in der Monarchie. * —̃ʒ 5l Bi — — —— — — Name des Orts Zuſtand 5 in deutſcher vor 30 Jahren rd | (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. 'g d 75 niſch, Bemerkungen. polniſcher) | der N wei 5 Sprache. Einwohner. oder beides? Kreis Ereutzburg. a. Städte. hi Creutzburg. Die Mehrzahl der An jedem Sonntage Rechts der Oder, im Re— 6 9 Einwohner in den polniſch und deutſch. gierungsbezirk von Op⸗ Me: Städten ſpricht jetzt peln belegen. Conſtadt. Die größere Anzahl deutſch. Desgl. | (Wolez 5 der Einwohner ſprach Der Kreis Creutzburg a polniſch. er zählt etwa 30,000 Ein⸗ Pitſchen. Desgl. An zwei Sonntagen ) polniſch und deutſch, wohner, welche größten- (Brzin-Byzina.) am dritten nur poln. theils polniſch reden. * f Der Schulunterricht b. Dörfer. in den Staͤdten iſt aus⸗ ef. Naſſadel. ſchließlich deutſch. N * 2 2 2 io Adolphsthal. ur in einigen Dorf Polniſch In den Dörfern iſt ſchaften des Kreiſes Albrechtsthal. Creugburg befanden — el. Skolany. der Schulunterricht meiſt Andreaswille. A — Meiſt polniſch. ef. Brune. deutſch, doch wird er in Bankau. ſchen Sprache mächtig nr Polniſch und deutſch. vielen Dorfſchaften jo: Baumgarten. waren, und auch diefe Polniſch. ef. Wilmsdorf. wohl polniſch als deutſch p i ſprechen im Familien⸗ ertheilt. ( aruso witz.) kreiſe nur polniſch. f Etwa 1%, der Ein⸗ Benjaminthal. Meiſt polniſch. ef. Schmardt. wohner im Kreiſe Creutz⸗ Birkenfeld. Polniſch. ef. Palonowitz. burg iſt poln. Abkunft. Bertolſchütz. Wenn ef. Schönfeld. In allen Kirchen praͤ⸗ Biſchdorf. Meiſt polniſch. Zwei Sonntage poln. valirt dort die polniſche Biskopi⸗ u. am dritten deutſch. Sprache und findet da⸗ (Biskopize.) Ä bei der Gottesdienſt Brinize. Nur polniſch. ef. Conſtadt. zahlreicheren Beſuch. Brzizinke. Etwa / der Einwoh⸗ ef. Bankau. Die Kinder erhalten | ner verſteht deutſch. daher beſonders fuͤr Ge⸗ ung ef. Jacobsdorf. genſtaͤnde der Religion Brune. 5 8 j den Unterricht in der pol: Buddenbruck. Meiſt polniſch. ek. Ludwigsdorf. niſchen Sprache, obgleich Bürgsdorf. Ohngefähr „ der Ein⸗ Polniſch und deutſch. ſeit etwa 20 Jahren die (Brzezinka.) wohner ſpricht deutſch. deutſche Sprache auch in Coſtau. Meiſt polniſch. Polniſch, am dritten den Dorfſchaften kulti⸗ Sonntage aber poln. virt wird. und deutſch. Seit kaum einem Men⸗ Groß⸗Deutſchen. * + . ſchenalter hat die Faͤhig⸗ 7 * Name des Orts Zuſtand | BR © in deutfcher vor 30 Jahren De epref 1 (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. digte fofniſch, Bemerkungen. polniſcher) der deutſch, 1 Sprache. Einwohner. oder beides? — rt Meiſt polniſch. 8 h ef. Polniſch⸗Würbitz. keit der Einwohner des onftadti - Br einahe die Hälfte der cf. Conſtadt. dortigen Kreiſes, ſich guth. Einw. ſpricht deutſch. N deutſch mit Deutſchen zu Ober- u. Nieder: — % d. Einwohner ver:| cf. Creutzburg. bene > Ellguth. ſteht deutſch. Procent gewonnen. Erdmannshayn. — Nur polniſch. ef. Naſſadel. Freidorf. — Meiſt polniſch. ef. Runersdorf. Golkowitz. — Ba Deutſch und polniſch. Goslau. — Nur polniſch. ef. Baumgarten. Gottersdorf. — Y der Einw. deutſch.“ cf. Creutzburg. Gaſenau. 2 Meiſt polniſch. ef. Naſſadel. Jacobsdorf. — * Polniſch und deutſch. Jaſchkowitz und aD lin ef. Pitſchen. Klutſchof. Dal: BR J Jerolſchütz. dr Ohngefähr die Hälfte Polni d deutſch. = ſch 5 d. Einwohner verſteht Ar wage deutſch. Karlsthal. za Nur zwei Familien ef. Naſſadel. verſtehen deutſch. Kochelsdorf. — Etwa ½ der Einw. ef. Biſchdorf. (Kochlowieze.) verſtehſ ee Kuhnau. A Faſt ganz polniſch. Nur polniſch. (Kuniow.) j Ober- u. Nieder⸗ Kunzendorf. — a ER Lowkowitz. ö — 2 2 K Ludwigsdorf. 8 Etwa ½ der Einw. Polniſch und deutſch. (Nagad owice.) verſteht deutſch. Margsdorf. . Etwa / der Einw. cf. Bürgsdorf. deutſch. Matzdorf. — "| Faft ganz polniſch. Polniſch und deutſch. Naſſadel. * Meiſt polniſch. Sa Neudorf. — — Nur polniſch. (Cisciercin.) Name des Orts Zuſtand in deutſcher vor 30 Jahren (und eventualiter für die Mehrzahl polniſcher) der Sprache. Einwohner. Neuwalde. Meiſt polniſch. Omechau. (Miechow.) Pohlwitz. Polanowitz. Prittwitz. Proſchlitz. Roſchkowitz. Reinersdorf. (Komorzno.) Ober⸗ u. Nieder⸗ Roſen. Sarnau. Schiroslawitz. Schmardt. Schönfeld. (Krziwiczina.) Schönwald. Schweinern. Simmenau. Skalung. Sophienthal. Tanne. Tſchapel. Ulbrichsdorf. Waldſtädtefluß. / Etwa ½ der Einw. | deutſch. 53 Wie wird gepre⸗ Jetziger Zuſtand. deutſch, oder beides? U un die Hälfte der Einw. deutſch. Meiſt polniſch. ef. Schmardt. Polniſch und deutſch. Nur eine Familie verſteht deutſch. Meiſt polniſch. Eine deutſche, eine mähriſche Familie — fonft polniſch. Meiſt polniſch. ef. Naſſad el. Alle Wochen nur poln. ef. Ludwigsdorf. Nur polniſch. Polniſch und deutſch. Y, der Einw. deutſch. Etwa ½ deutſch. ef. Biſchdorf. Nur polniſch. ef. Roſchkowitz. Kaum „o deutſch. Polniſch und deutſch. Kaum „ deutſch. Etwa ½ ö deutſch. ö du! Faſt ganz polniſch. cf. Wallendorf. Etwa 7½ der Einw. Polniſch und deutſch. verſtehen deutſch. Kaum 1% verſteht deutſch. Etwa die Hälfte ver⸗ ſteht deutſch. Polniſch. Meiſt polniſch. Etwa die Hälfte deutſch. ef. Conſtadt. ef. P. Würbitz. ef. Creutzburg. Polniſch. ef. Schönfeld. digt? polniſch, Bemerkungen. 54 — . ᷣ d— ͤ—ü— -—-— — — . — — _ _ Ä {——=_“=_“ Name des Orts in deutſcher vor 30 Jahren (und eventualiter für die e Jetziger Zuſtand. polniſcher) Sprache. — Wie wird gepre⸗ digt? polniſch, deutſch, oder beides? Bemerkungen. Weſendorf. Wilmsdorf. (Dobierzig.) Woislawitz. Wundſchütz. Poln. Würbitz. Deutſch⸗Würbitz. Wüttendorf. Bogdunczowicz. Kreis Namslau. a. Städte. Namslau und Reichthal. b. Dörfer. Glauſche. (Glossima.) Groß- u. Klein⸗ Hennersdorf. (Woiskovitze.) Alt⸗ und Neu⸗ Polkowitz. (Polkowskejo.) Noldau. (Domassowitz. ) Jetzt nur drei deutſch redende Familien vor⸗ handen. Nur zwei deutſch ſprechende Familien. Nur eine deutſch re⸗ dende Familie. Ueber die Hälfte der Einw. ſpricht deutſch. Kaum % der Einw. deutſch. Kaum % der Einw. deutſch. Nur zwei Familien deutſch ſprechend dort. Mehr deut 19 als poln. Die Männer deutſch, die Weiber ni cf. Matzdorf. Polniſch und deutſch. ef. Jerolſchütz. Polniſch und deutſch. ef. Creutzburg. In beiden Sprachen. Regierungs- Bezirk Breslau. Der Kreis Namslau zaͤhlt uͤberhaupt etwa PAR. 1 weht Abwechſelnd in beiden] 28,000 Einw., welche deut Die Männer deutſch, die Weiber mehr pol⸗ niſch als deutſch. Sprachen. Nur polniſch. meiſtens polniſch reden. Bloß deutſcher Schul⸗ unterricht findet in den Staͤdten Namslau und Reichthal ſtatt. Auf dem Lande im Kr. Namslau muß auch in den Schu⸗ len in polniſcher Sprache gelehrt werden, obgleich ſeit 30 Jahren viel wer niger, als fruͤher. — 11 ˙ A oo Ay // 22 . — Name des Orts A Wie wird gepre⸗ in deutſcher vor 30 Jahren digt? polnisch | (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. deutsch [Bemerkungen. polnifcher) der Sprache. Einwohner. oder beides? Strehlitz. Polniſch. — — —ũ—n' — Söutunteriät, pouch (Strehlitza.) und deutſch. Eckersdorf. — Polniſch. Stets in eig, Spra⸗ wen (Boesteziko- | chen witze.) Schmograu. (Smogersowa.) Dörnberg. (Kolonie Rich- thalsky.) Sgorſellitz. Schadegur. (Schadegura.) du Die Ma — ** Herzberg. deutsch, die Weiber (Herzbergo.) aber polniſch. Gemiſcht. en 1 2 Meiſt polniſch. | PEN Has * Ei ans Bloß deutſcher Schul. unterricht. — — Nur polniſch. — Proſchau. — — — — (Proschowic.) Wallendorf. (Wloch.) Dziedzitz. Erdmannsdorf. Bachwitz. Sophienthal. Skoriſchau. (Skorisowa.) rn Meiſt polniſch. — — — — — — — — 5 In der kathol. Kirche poln., für die Evangel. in Kant witz deutſch und poln. abwechſelnd. Vorw. Carshof. — f — Nur polniſch in Creu⸗ + tzendorf. „ Dollenau. 57 Hanna⸗ ſowsky. — Polniſch. — — Wie wird gepre- | (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. ee 9% Bemerkungen. 1 e g oder beides? unde Sprache. Einwohner. oe RE Name des Orts Auftanb in deutſcher vor 30 Jahren Creutzendorf. Polniſch. Gemiſcht, die Weiber Nur polniſch. Bloß deutſcher Schul⸗ (Krzisowniky.) | polniſch. unterricht. Michelsdorf. — Die Männer mehr 3 l (Michalsky. ) deutſch als die Weiber. . wre indian — ar witz. f lau Upro dich Hönigern. a Mehr v als poln. Alle Sonntage in bei (Medary ) den Sprachen. Städtel. — Meiſt polniſch. 2 si (Miasto oder | Maescza.) Schwürz. 8 Polniſch. * l (Schwürzowa.) | 15 — Bankwitz. — Meiſt polniſch. Nur polniſch. aus (Bankowitze.) | PER Groditz. | — Gemiſcht. . | e Gühlchen. ig deutsch, die Weiber >“ | RB polniſch. eon Gohlo. — — — EI TERN LER» Böhlitz. — — — 1 Wenſowitte. — Polniſch. — — IH Vorwerk Lippe. — — — SSH Oſchumbel. — Gemiſcht. Polniſch und deutſch. 1 Belmsdorf. — — Nur polniſch. — — (Bamnowitza.) | | undbtiroF8 Brzezinke. 73 — Alle Sonntage beides. — Buchelsdorf. * Mehr polmſch als] Naur polniſch. * (Buchowa.) deutſch. Groß: u. Klein⸗ | RR ur Butſchkau. — Polniſch. Abwechſelnd in Reich⸗ * (Wielki et Mali — thal. onze Butzek.) | Charlottenthal. — — — yam Name des Orts Zuſtand 3 in deutſcher vor 30 Jahren Wie W gepre⸗ (und eventualiter für die Mehrzahlſ Jetziger Zuſtand. digt? polniſch, Zemerku * polniſcher) der deutſch, 5 Sprache. Einwohner. oder beides? Haugendorf. Polniſch. Gemiſcht. Polniſch und deutſch. Bloß 19137 Schul⸗ | unterricht. Friedrichshülf. — Polniſch. gg Be chu. — Droſchkau. — 5 —— a an 9 bei⸗ 2 (Droskow.) | Bm | 2 Viel polniſch, doch di * ache f Ir dec 3 Johannsdorf. — Gemiſcht. — 3 Friedrichsberg. — Polniſch. . ni Dammer. — — Abwechſelnd polniſch BR (Damrowa.) und deutſch. Grambſchütz. — Gemiſcht. Nur polniſch. * (Grambossow.) nn Lorzendorf. — Polnniſch. — 23 (M. Woskowitze.) Reichen. — Meiſt deutſch. — 2 (Richnow.) Saabe. — = Polniſch und deutſch. PN Groß⸗ u. Klein: ’ | Steinersdorf. — mi {a beanie . 10 — A5. viel deutſch. C 1SSOW. - . Naſſadel. | — Gemiſcht. — * (Jastrzemba.) 1 Kaulwitz. — je In er Te en (Kopalitza.) — Poln. Marchwitz. — — — 2 (Smarchowa.) | Kol. Neu⸗March⸗ N witz. — GE — — * des Orts J auftonb Wie wird gepre⸗ in deutſcher vor 30 Jahren digte polnifch (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. euch [Bemerkungen. polniſcher) der Br eides? 0 | Sprache. Einwohner. f Kreis Der Kreis Polniſch⸗ Poln. War: Wartenberg umfaßt et⸗ tenberg. wa 42,000 Einwohner, . welche groͤßtentheils pole St. Wartenberg. Polniſch. Deutſch. Deutſch und polniſch. niſch reden. (Sycowa.) St. Feſtenberg. — duch . Bloß deutſcher Schul (Twardagora.) 1 St. Mittelwalde. — Gemiſcht. — In den meiſten Dorf⸗ (Medzibor — | ſchulen des Kreiſes Pol⸗ Meduibora.) niſch⸗ Wartenberg über⸗ I. * wiegt zwar die deutſche DorfKunzendorf. | — Sprache beſ den Une Dzeadowokody. h richt, jedoch muß häufig, Carlowitz. — Polniſch. — zumal bei dem Reli⸗ Mün chwitz. BEE 2 . gionsunterricht, noch die Schloß Warten⸗ polniſche Sprache ger, berg. ER 0. as braucht „ 912 a Zn Im Allgemeinen ha Pauli chütz. Polniſch fich der Zuſtand des War⸗ Weinberg. — — — tenberger Kreiſes ſeit (Winica.) 30 Jahren in ſprachli⸗ Stadt Bralin. — — Nur polniſch. cher Hinſecht nicht bedeu⸗ Dorf Bralin — 2 3 tend veraͤndert; die pol⸗ f alin. niſche Sprache iſt noch Cojentſchine. — — — die vorherrſchende. Gohle. — — — 11 Cammerau. — Deutſch und polniſch — II Diſtelwitzer Ell⸗ 48 * guth. — — — Groß⸗Coſel. — Polniſch. — Mangſchütz. — BR 4 Märzdorf. — — — (Morawice.) des Orts in deutſcher vor 30 Jahren bier oe (und — für die ki Jetziger Zuſtand. 3 N euch ch, Bemerkungen. polniſcher) 00 Sprache. Gand e oder beides? Neudorf. Polniſch. Polnisch. Nur polniſch. Der unterricht findet mei⸗ (Nowawies.) ſtens in Peer Sprache Neuhof. — Polniſch und deutſch. — — (Nowydwor.) Rippine. — Polniſch. — zur Fruſchof. — | Rippin. Ellguth. (Rippinska Li- gotta.) Schlaupe. (Slupie.) Schleuſe. Peterhof. Slitſchin. Trembatſchau. Türkwitz. Baldowitz. Bauditzerey. Buckowine. Königswille. (Krolowska Wola.) Wegersdorf. Annenthal. Biſchdorf. (Biskupice.) Boguslawitz. (Boleslawice.) Dalbersdorf. (Dalberowice.) Eichgrund. Gaffron. 11 iin alan j 8915 auch tſch. viel deu Polniſch. 1 8 * 60 Name des Orts Zuſtand Wi 21 8 91 in deutſcher vor 30 Jahren 94 RG Ana mi (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. igt? p olniſch, Bemerkungen. polniſcher) | | deutich, r Sprache. Einwohner. oder beides? . — ———ͤé ˙ •mñm̃ Görnsdorf. Polniſch. Gemiſcht. Polniſch. Der unterricht findet mei⸗ ſtens in dend Sprache a * (Giernosczyce.) Grunwitz. — Polniſch. — Himmelthal. — — se Kraſchen. — ** 0 Kraſchen⸗Nifken. — Klein⸗Coſel. — Ober Langendorf. — Mit. Langendorf. — Naſſadel. — — . — una Polniſch und deutſch. — — — Ottendorf. Perſchau. Polniſch. . LAT Rudelsdorf. (Droltowice.) Räline. Dyhrrnfeld. Gr. Schönwald. (Picknybor. ) — Polniſch und deutſch. ER In beiden Sprachen. Eu 29% Kl. Schönwald. Dombrowe. Sandraſchütz. Mittel⸗Stradam. Ober⸗Stradam. Neu⸗Stradam. Nied. Stradam. Schreibersdorf. (Pisarzowice.) Schollendorf. (Szczodry.) Steine. (Kamien.) Ulbersdorf. — en ieee n iin Polniſch. g | Polniſch und deutſch. Deutſch. — 61 Name des Orts Zuſtand g * in deutſcher vor 30 Jahren a, 55 ‚gene (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. 5 15 19, Bemerkungen. polniſcher) der u 2 Sprache. Einwohner. oder beides? | 5 i iſch. i e 0 Der Unterricht findet mei⸗ ser | Polniſch Polniſch und deutſch Deutſch . * wage Klein⸗Woitsdorf. Dorf Wioske. Kolonie Wioske. Goſchütz. — Hammer. Groß = Gahle. Klein⸗Gahle. Laſſisken. Alt⸗Feſtenberg. Gr.⸗Olſchowsky. Sackerau. Bunkay. Muſchlitz. Charlottenthal. Amalienthal. Wedelsdorf. Kl.⸗Olſchowsky. Tſcheſchen. — Hammer. Conradau. Drungawe. Domislawitz. — Tſcheſchner Glas⸗ | hütte. | Johannisdorf. Polniſch. — 2 Deutſch. Deutſch und polniſch. Nur deutſch. Polniſch. nnn | ® Medziborer Dom. Deutſch. In der Herrſchaft Med⸗ a zibor wird ſonſt überall welau. Polnisch. I g polniſch geſprochenz | iborer Glas⸗ — ſind nur wenige ain. aun b 1 E wohner dort vorhanden | hütte. Polniſch und deutſch. * welche gar kein Deutſch Honig. Polniſch. S verſtehen. (Miod.) 1 1 Name des Orts in deutſcher polniſcher) Sprache. Zuſtand vor 30 Jahren (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. der Einwohner. Wie wird gepre⸗ | digt? polnisch, deutſch, oder beides? Eh eitertnng en. Jeſchunne. Kalkowsky. Kenchen. Kenchen-Ham⸗ mer. Klenowe. Kotzine. Neurode. Welsni. Fürſtl. Niefken. Zielonke. Suschnie. (Zuznie.) Mariendorf. Friederickenau. Erdmannsberg. Oſſen. Charlottenfeld. Benjaminsthal. Kreis Oels. Stadt Oels. (Oleznyza.) Reſewitz. Pontwitz. Prietzen. Kraſchen. Fürſten⸗Ellguth. Poſtelwitz. Mühlatſchütz. Maliers. Polniſch. i Damals war noch eine polniſche Gemeinde vorhanden. Mehr deutſch als polniſch. Polniſch. ei Wenig polniſch. — u DER: Deutſch. Polniſch und deutſch. Bloß deutſcher Schul; In beſtimmten Zeit⸗ un terricht. 15 ben 1 In den — * ER und Pontwitz, Reſewitz, Kra⸗ ſchen u. * wird jetzt alle 4 Wochen Zmal deutſch u. Imal poln. gepredigt. Derunterricht in den Schu⸗ — un Kreif 8 falsch e urchgän eu daun U Jahren pi polniſche Sprache im Kreiſe Oels wohl nicht gef gänzlich deutſch. Abwd. dach poln. mehr üblich ſein. Gemiſcht. Name des Orts Zuſtand „ el in deutſcher vor 30 Jahren 1 5 I 7 1 (und eventualiter für di eMehrzahl Jetziger Zuſtand. 3 deutsch [Bemerkungen. polnijcher) Di oder beides? Sprache. Einwohner. \ Kreis Trebnitz. Stadt Trebnitz. Polniſch und deutſch. Deutſch. Abwechſelnd. Nur deutſcher Unterricht in den Schulen des Krei⸗ ſes Trebnitz. Frauwaldau. — Polniſch und deutſch.] Polniſch und deutſch. Bunkowicze. — Klein⸗Graben. — — 2 (Brodowsze.) Cainowe. en = a Pawelau. — — e Kreis Breslau. \ In der kathol. Kreuz] Im Kr. Breslau wird Stadt Breslau. kirche wird allſonntäg⸗ nur deutſcher Unterricht 1 lich polniſch gepredigt; in den Schulen ertheilt. bisweilen auch in der Chriſtophori⸗Kirche. Kreis Ohlau. Se Gegenden im Kreiſe au, worin nur poln. Stadt Ohlau. Deutſch. Deutſch. geſprochen wird, ſind nicht i i Die polniſche Sprache Polniſch und deutſch. Alle 14 Tage polniſch bedeutend, jedoch auf bei⸗ Biſchwitz a. d. O. als vorherrſchend. und deutſch. den Oderufern befindlich. (Biskowice.) * jetzli f ; wei Sonntage poln. ; Beckern. Ausſchließlich dolniſch. e een e deuten, — Nur deutſcher Unterricht. a ten nur polniſch. Daupe. — Polniſch und deutsch. — vun Groß= u. Klein⸗ Doppine. — j — | — — ankwitz. Die polniſche Sprache Deutſch vorherrſchend. Der dritte Sonntag — - 3 ih f 2 5 n polniſch, ſonſt deutſch. Jannowitz. — Poln. vorherrſchend. Per * — —— — — ͤ . !!“f—ſK— — 2 n 8 en 2 Name des Orts Zuſtand 7 | u in deutſcher vor 30 Jahren wis wid gere Wan (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. e fob, Bemerkungen. polniſcher) der deutſch, x | oder beides? Sprache. — | | 1 f — — o Die polniſche Sprache Die polniſche Sprache Zwei Sonntage poin. Nur deutſcher unterri t. Jeltſch. vorherrſchend. vorherrſchend. und deutſch, den d drit⸗ 1 1 ten polniſch allein. Lange. — — — — Laskowitz. — Polniſch und deutſch. u PR Marſchwitz. — Die deutſche Sprache Nur deutſch. abe (Marzercs.) vorherrſchend. * Minken. — Polniſch und deutſch. Alle 8 wage polniſch 0 nd deutſch. f N 2 Al Zwei Nen poln. u Neu Vorwerk und deutſch, den drit⸗ ten nur polniſch. 1 ö Ottag. — — Nur deutſch. sit Groß Peiskerau. — Deutſch vorherrſchend. — 2 Peiſterwitz. — Polniſch und deutſch. Alle 14 Tage polniſcchch! — und deutſch. Quallwitz. 4 Tem Poln. vorherrſchend. 1 Sonntage poln. 5 Kr den drit⸗ | lniſch. Rodland. * Deutſch und polniſch.] Alle 1 525 polniſch = (Kopalina.) nd deutſch. Rattwitz. — Poln. vorherrſchend. dme Sonntage poln. 3 und deutſch, et 143 d R ten nur polni n Roſenhein. — Deutſch. Nur deutſch. 3 — Sackerau. N mE Alle 4 Wochen einmal de A (Zakrzow.) polniſch. | Steindorf. Zr Polniſch und deutſch. Alle 14 Tage polniſch — nn, und deutſch. Zedlitz. — Deutſch iſt bedeutend Alle 4 Wochen einmal 20 (Scedlice.) vorherrſchend. polniſch. 1 Zottwitz. — Polniſch und deutſch. Den dritten Sonntag N (Sobaczesko.) | polniſch, ſonſt deutſch. Name des Ortsß in deutſcher vor 30 Jahren volni deu olniſcher) der s . Einwohner. . beides? Kreis Brieg. Stadt Brieg. Deutſch. Deutſch. Deutſch. Carlsmarkt. 4 — (Kattowice.) nd deutſch. Carlsburg. Polniſch. Mehr deutſch. RR At: und Neu⸗ Cölln. Poln. vorherrſchend. Mehr polniſch. re (Stare- etNove- Kollenia.) Groß⸗ u. Klein⸗ Döbern. — — * (Wielki- et Mali- Dobrzyn.) At = Hammer. — i — en (Kuznia Kato- wsna.) | | Kauern. * — n (Kucznie.) | Groß⸗, Klein- u. Neu⸗Leubuſch. | — er (Wielki-, Mali- et Nove-Lubies.) Limburg nebſt Alt⸗Schloß. Polniſch. Mehr deutſch als poln. — Mangſchütz. Poln. vorherrſchend. Mehr polniſch. zo (Makwazyec.) Alt⸗ und Neu: Moſelach. Polniſch. Mehr deutſch. — Neue⸗Welt. erh zee nad nocs viele Ginmahner ver Bo Neu: Sorge. ſtehen gar nicht deutſch. — Wie wird gepre⸗ (und eventualiter für die Mehrzahl Zeiger Zuſtand. digt? 995 5 — [Bemerkungen. In den Dorfgemeinden es Kreiſes Brieg wird der d Poln. vorherrſchend.] Abwechſelnd * Schulunterricht meiſtens u deutſch abgehalten, doch kommt es vor, daß die zu Hauſe und unter ſich nur polniſch redenden und hö⸗ renden Kinder zwar ganz gut deutſch leſen und ſchreiben, aber wenig da⸗ von verſtehen. In den Schulen zu Kau⸗ ern, Carlsmarkt, Altham⸗ mer, Stoberau, Alt⸗Cölln, Dobern, Leubuſch, Mang⸗ ſchütz, Rogelwitz, Guhl⸗ chen, Raſchwitz, Tarnowitz, Bankwitz und Neu⸗Sorge fliſt neben der deutſchen Sprache auch die polniſche Sehe oder minder noch im Gebrauch, doch ändert ſich dies dort allmälig. HE. Name des Orts Zuftand Wie * d WS. | in deutſcher vor 30 Jahren digte polnisch, | (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. 9 deutsch 19, Bemerkungen. polnijcher) u oder beides? Sprache. Einwohner. ! | Pechhütte. Polniſch. Poln. vorherrſchend. Abwechſelnd polniſch Meiſt deutſcher Unterricht. (Smolarnia.) 144 Raſchwitz. g — nd (Raszkowice.) Rogelwitz. — — (Rogalice.) Riebnig. — — (Rybna.) Smortawe. — — Stoberau. | — — Tarnowitz vulgo Tarwitz. | Be wur In den übrigen Theilen des Oberlandesgerichts-Bezirks von Breslau iſt die polniſche Sprache nicht üblich, wohl aber wird in einigen Ortſchaften böhmiſch ge⸗ redet, und zwar: | Kreis Strehlen. Huſſinetz. Böhmiſch. Böhmiſch und deutſch. Böhmiſch. Böhmiſcher und deutſcher Unterricht. Mehltheuer. — — — — Penſch. — I u 15 mes Ober⸗, Mittel- | u. Nieder⸗Po⸗ diebrad. — ham * 1 Name des Orts Zuſtand ee in deutſcher vor 30 Jahren 1 ha 9 (und eventualiter für die Mehrzahl Jetziger Zuſtand. 3 d e Bemerkungen. polnifher) der 8 Sprache. Einwohner. oder beides? Kreis Glatz. Zu Cudowa und Böhmiſch. Böhm. vorherrſchend.“ Böhmiſch. Böhmiſcher und deutſcher andern Ortſchaf⸗ unterricht. ten der dortigen Gegend von der Grafſch. Glatz. Kreis Warten: berg. Groß ⸗Tabor u. e Böhmiſch und deutſc. J — — Klein⸗Tabor. 2 — 2 =. Tſchermine. en — — Die Geſammtzahl der N b 5 Bewohner des Oberlan⸗ desgerichts⸗ Bezirks zu Breslau, welche aus⸗ ſchließlich böhmiſch reden, beträgt etwa 8 — 10,000. 9 * Allgemeine Notizen über die jetzt im Oberlandesgerichts⸗Bezirk von Natibor gebräuch⸗ lichen fremden Sprachen. | In den Städten: Oppeln, Krappitz, Roſenberg, Cofel, Falkenberg, Groß- Streh- litz, Lublinitz, Guttentag, Gleiwitz, Toſt, Peiskretſcham, Ujeſt, Rybnick, Ratibor, H ult⸗ ſchin, Kranowitz, Bauerwitz, Katſcher, Ober-Glogau, Zülz, Sohrau, Nikolai, Pleß, Beuthen und Tarnowitz wird deutſch und polniſch (reſp. in Hultſchin, Bauerwitz, Kat⸗ ſcher und Städtel Kranowitz deutſch und mähriſch )gepredigt; desgleichen in den Gegen⸗ den, welche hinſichtlich der Katholiken zu dem Erz-Bisthum Olmütz in Mähren gehören; wie denn auch in den Ortſchaften Benneſchau und Kranowitz und in der Gegend von Leobſchütz die mähriſche Sprache nicht ſelten iſt. | Die deutſche Sprache hat feit einem Menfchenalter in den Städten erweiterten Ein⸗ gang gefunden. Noch vor vier und zwanzig Jahren fand ſich in Familien von richter⸗ lichen Beamten unter den Kindern ein Uebergewicht des Polniſchen, z. B. in Ratibor. Die Verlegung des Oberlandesgerichts und der Regierung nach Oberſchleſien, der erweiterte Gymnaſial- Unterricht und die verbeſſerten Dorfſchulen, die vielen deutſchen Beamten, Handels- und Fabrik-Leute, beſonders aber die Militair-Verhältniſſe der zu den Städten berufenen Mannſchaften — haben der deutſchen Sprache auch dort viel Eingang verſchafft. In den ſogenannten Städten Woſchnick, Georgenberg und Myslowitz (eigentlich nur Flecken im Lublinitzer und Beuthener Kreiſe) wird faſt allgemein polniſch geredet. In den Kreiſen: Oppeln, Roſenberg, Groß-Strehlitz, Lublinitz, Toſt, Gleiwitz, Rybnick, Pleß und Beuthen iſt eigentlich die Landbevölkerung der Maſſe nach polniſch und alſo faſt nur polniſch redend; der Flecken Carlsruhe, Kreis Oppeln, — Fried- land, Kreis Falkenberg, — Borislawitz, Kreis Coſel, — Zauditz, Kreis Rati⸗ bor, — haben im Verhältniſſe mehr deutſche Einwohner; das Dorf Schönwald, Kreis Gleiwitz, iſt ganz deutſch. — 2 Im Leobſchützer Kreiſe ſind die Ortſchaften: Rakau, Posnitz, Krug und Oſterwitz vorherrſchend polniſch und mähriſch — auch die Orte um Bauerwitz und Katſcher zum Theil gemiſcht in Betreff der Sprache. | | Sn den Kreiſen Neiſſe und Grottkau ift nur die deutſche Sprache die ge: bräuchliche. — | | Bemerkung über Die Areife Pleſs und Gleiwitz Toſt. In den Parochieen Golaſſowitz, Tarnowitz, Molna und Pleß hat die polniſche Sprache beim Gottesdienſte das Uebergewicht, in ſo fern in Golaſſowitz und Molna nur ſelten deutſche Predigt eintritt, in Tarnowitz alljährlich auf fünf und dreißig polniſche Predigten nur fünf und zwanzig deutſche kommen; in Pleß aber, wo an jedem Sonntag und Feſttag ſowohl deutſch als polniſch gepredigt wird, ſich doch etwa drei Viertheil der Gemeinde zu dem polniſchen Gottesdienſte halten. In den Parochieen Loslau, Rybnick, Jacobswalde, Gleiwitz und Beuthen wird entgegengeſetzter Weiſe nur ſelten polniſcher Gottesdienſt gehalten, in Ludwigsthal immer nur deutſch; ſo auch in Anhalt, obwohl dort einige, hier ſehr viele Polen zur Gemeinde gehören. In den Schulen zu Golaffo- witz, Ruptowitz, Warſchowitz, Staude, Suſetz und Loslau hat bisher faſt nur von der polniſchen Sprache Gebrauch gemacht werden können, weil deutſche Kinder in dieſelben nur höchſt ſelten eintreten. In den übrigen Schulen findet nur aushülflich noch mehr oder weniger der Mitgebrauch der polniſchen Sprache ſtatt, abgeſehen von den Stadt- ſchulen zu Gleiwitz, Pleß und Tarnowitz, wo durchgängig nur deutſch unterrichtet wird. — ————— ww 1 Ya wie 70 Summariſche Nachweiſung für das Jahr 1834. zur ſtatiſtiſchen Tabelle des Königlichen een. Oppeln, Angabe der Seelenzahl nach den er re verschiedenen —— der 7 Seelen⸗ „„ 7 05... u 459 40587 rien 41052 1. Beuthen 1018| 2020 Ale 2,5 3040 2. Zarnowiß . 1023| 2116 e 3146 eee 10003 2920777... 39210 3. Cofel...... ERUNT. e 2120 3 Crentzburg. er 1959 21250 n 23240 4. Creutzburg Jaa ne eee 3370 5, Conſtadt m Ada ee „„ Nen ee 1393 6, Pitſchen. 1277 4980. „„ e 1775 een „4... 2.0 21035 6169 1 27206 7. Falkenberg 1399 rn 1458 8. urgaſt re 87 5 [ Grottkan. —— * 8 eee 1.0002 28806 9. Ottmachan 236 ,., 6 2536 E 10. Grottfau Val r: 20227, Zu 20cfee na 2051 Sl 399360 3455 72111. 50602 85 Leobſchütz . 54911TIł˖ꝰ ſäf “! 5491 12. Bauerwiß ... ee 1976|. 2070 2 4 13. Katſcher . . . 1870 52 30h, Ar4 1952 I/ en re 1357| 27288 n 28648 14. Lublinitz . 643 13866. —— J 15. Guttentagg . AT E du Anna 205 Br er . 52793 14 1 52808 16, Neiſſe 2]... . e hie 6 an a 10152 17. Patfchkau ...| 3028 6 1 71 3042 18. Ziegenhald...]| 2530 e 2539 Latus 196481136393 9270 71332151 71 nn — Angabe der Seelenzahl nach den [Summa — verſchiedenen Sprachen. * — a * * Seelen⸗ See ber en Deutſch. Polniſch. Mährisch. Böhmisch zahl. r . . —— — —— | Transport. 196481136393] 9270 71332151 | RE r 19784028538 N 48325 * 19. Neuſtadt . 4924 een. 4972 1 20. Ober⸗ Glogau eee 2611 e LZ 2593 Br ee 7139| 483800 1193] 56712 | 22. Oppeln 62 o BA 6496 25 23. Krappitz . 390 1024 1614 Die „ 9 19000 45583 BT. 47486 24. Pleß ....... 90 3660 446 2562 25. Nikolai ..... 8 800. 4 2725 rler 3007 540233 ..ꝑ 57030 . | 26. Ratibor 5145 1087 err 6288 27. Hultſchin 64 91905. 1977 r 2000| 29204 . 31211 | 28. Rofenberg .... GBI... .. 2509 29, Landsberg 109231: 247.1 7% 1024 rennen 1299| 34376 Ne 39677 30. Rybnic k 864 110 CGT... 1964 31. Loslau 5830 1072 10 1665 ene. Sohren 1040 19577. 2997 Groß -Strehlit jj 1481 29871 318 31670 33. Groß⸗ Stehe 792 940 15 1747 34. Leſchnitz 74 1035 e 1111 n 35. Ujeſt . 4760 1426. 1902 Toſt- Gleiwitz . . 3560 37806 — 41393 ran ap 112. 166] 1320 37. Gleiwitz 14190 3732 126. 5277 38. Peiskretſcham 430] 2761 10 3201 Summa. da He e Ba A — | C. a Oberlandesgerichts⸗Bezirk von Glogau. In einigen Ortſchaften der Kreiſe Grünberg und Freiſtadt, rechts der Oder, nach der Grenze des Großherzogthums Poſen zu, wird von etwa nur 5000 Menſchen polniſch geredet. Im Rothenburger Kreiſe der Oberlauſitz wird wendiſch geſprochen, desgleichen im Kreiſe Hoyerswerda, welcher aber unter dem Oberlandesgericht zu Frankfurt ſteht. In jenem Rothenburger Kreiſe mögen von den Landbewohnern ohngefähr 15 bis 20,000 Einwohner hauptſächlich nur der wendiſchen Sprache mächtig ſein und ſie als Mutterſprache unter ſich ausſchließlich reden.“) | | | Hundrich. Mittheilung des jetzt verſtorbenen Herrn Nectors Morgenbeſſer. Breslauer Kreis. Ohlauer Kreis. 1. Trachenborn, deutſch. 1. Meleſchwitz, polniſch. 2: Wüſtendorf, deutſch. 2. Daupe, polniſch. 3. Margareth, deutſch. 3. Quallwitz, polniſch. | 4. Groß=-Weigelsdorf, deutſch. 4. Groß ⸗Duppin, polniſch. 5. Klein ⸗Weigelsdorf, deutſch. 5. Klein⸗Duppin, polniſch. ö 6. Groß⸗Nädlitz, deutſch. 6. Milatſchitz, polniſch. 7. Klein⸗Nädlitz, deutſch. 7. Minken, polniſch. 8. Cunersdorf, deutſch. 8. Zelline, deutſch und polniſch. 9. Steine, deutſch. 9 Wilhelminenort, polniſch und deutſch. ) Schluß-Bemerkung. In den Schleſiſchen Provinzial⸗Blaͤttern entſpinnt fi jetzt ein Streit des Herrn v. K. wider den Herrn Dr. W. wegen der Cultivirung der ſlaviſchen Sprachen, flatt deren Vertilgung. Herr v. K. führt an, wie in feiner Gegend von Gr.⸗W. in Ober: Schlefien viele deutſche Familien ihre Sprache verlernten und polniſch redeten. Dies iſt freilich mehr, als wir Deutſche wünſchen konnen! Die Behörden mögen vielmehr mit umſicht dahin wirken, die oben angedeuteten und andere Mittel zu benutzen, die deutſche Sprache und deutſche Sitten in Schleſien zu heben. n H. 10. 11. 12. Peiſterwitz, polniſch. Bergel, deutſch. Grüntanne, deutſch. Baumgarten, deutſch. „Zedlitz, polniſch und deutſch. Ottag, deutſch. Birksdorf, deutſch. . Trattaſchin, deutſch. . Cranſt, deutſch. . Mariencranſt, deutſch. Rattwitz, polniſch. Lange, polniſch. Jeltſch, polniſch. Neu ⸗ Vorwerk, polniſch. Rodland, polniſch. Beckern, polniſch. . Zindel, polniſch. Jäſchkowitz, polniſch und deutſch. . Zichirne, polniſch und deutſch. Laskowitz, polniſch und deutſch. Janowitz, deutſch. Spwotſchitz, deutſch. . Bifhwig, deutſch und polniſch. . Hühnern, deutſch. Frauenhain, deutſch. Roſenhain, deutſch. Brieger Kreis. Fröbeln, deutſch. . Kantersdorf, deutſch. Klein⸗Neudorf, deutſch. Jeſchen, deutſch. Pogarell, deutſch. Die Bewohner der Dörfer an der Chauſſee bn Schurgaſt (deutſch) und * ſprechen polniſch und weich 73 — 15. 16. . Alzenau, deutſch. . Kreiſewitz, deutſch. Schüſſelndorf, deutſch. Pampitz, deutſch. Mollwitz, deutſch. Neudorf bei Brieg, deutſch. Michelau, deutſch. Koppen, deutſch. Jägerndorf, deutſch. . Loſſen, deutſch. Roſenthal, deutſch. Buchitz, deutſch. Frohnau, deutſch. Linden, deutſch. Falkenberger Kreis. Weißdorf, deutſch. Nicoline, deutſch. Norock, polniſch. Schönau, polniſch. Damrau, deutſch. Leipe, deutſch. Rauske, deutſch. Arnsdorf, deutſch. Stroſchwitz, deutſch. Klein ⸗Sarne, deutſch. . Graaſe, deutſch. . Groß= und Klein⸗Guhrau, deutſch. Mullwitz, deutſch. Rogau, deutſch. Schedlau, deutſch. 10 II. 2 181" 13 5 er zei ch ni der im Beſitze des Oberlandesgerichts⸗ Aſſeſſors Wiesner Vublitz in Hinterpommern befindlichen Handſchriften ſchleſiſehen Geſchichte. I. In Folio. 1. Pp. HS. des XVI. und XIX. J. von 329 Bl., enthaltend: | Chronica von allen deutſchen Kayſern, etlichenn Königenn ynn ungern, Behem vnd Polen, Fürſten vnd allen Breßliſchenn Biſchoffen ſamſt ertlicher Geſchicht die ſich ynn viel Landen vnnd ſonderlich ynn der Schleſien begebenn vnnd a ha⸗ benn. (Vom Jahre 801— 1578 ) Auf dem Titelblatte ſteht: Simon Teichman me jure tenet; darunter: 1584 den 24 Februarn kaufft von Baltasar Teichman Hanns Groeff. manu propria. Dieſelbe Hand, von welcher der Titel und der erſte Vermerk herrührt, hat die HS. bis Bl. 314 (Ende des J. 1567) geſchrieben. Von da bis Bl. 326 (Ende des J. 5 iſt ſie von einer andern alten Hand fortgeſetzt. Auf Bl. 327 — 329 folgen von ganz neuer Hand: a) Abſchrift einer lat. Urkunde des Biſchofs Wenceslaus von Breslau: actum et datum Pragae. Kalend. Januarii Ao. Domini MCCCLXXXIII, betreffend die Erbauung eines Königliche Schloſſes auf dem Berge des heil. Creutzes aaufm Thumb. b) Eine lateiniſche Nachricht: von der Aufruhr bei Zeiten Herzog ur 058 letzten Fürſten zu Breßlau. | 2. Pp. HS. des XVII — XVIII. J. von 165 Bl., enthaltend: a) Bl. 1— 127: Chronica (von Schleſien vom J. 965— 1520), | b) Bl. 128 — 165: Chronikartig zuſammengeſtellte Nachrichten von Schlefien, * u beſonders von Breslau, ohne hronelogiſche Ordnung, von verſchiedenen Händen. 3. Pp. He des XVII— XIX. J. von 42 Bl., enthält von verſchiedenen Händen ohne chronologiſche Ordnung zuſammengetragene Nachrichten von Schleſien, insbeſondere von Breslau. Den größten Theil hat der Züchnerälteſte Jeremias Thomann aus Breslau (geb. im J. 1612) geſchrieben. u WE u 4. Pp. HS. des XVIII. J. von 33 S., enthält ein Urkundenverzeichniß mit dem Titel: Privilegia Ducatus Vratislaviensis in primis urbis 2 2 Ex Codice Mss. descripta. 0 5. Pp. HS. des XVIII. J. von 167 Bl., enthält: 5 Mutationes Seculi XVII in re Silesiorum Ecclesiasticae et Publicae factae; oder: des Schleſiens Kirchen und Policey Stand Verändern des 17. Jahrhundert (deutſch). 6. Pp. HS. des XVIII. J. von 705 S., enthaltend: urkunden⸗Abſchriften, Rechtsausführungen u. A. m. Schleſien betreffend. 7. Pp. HS. des XVIII. J. von 98 und 88 S., enthaltend: a) auf den erſten 98 S. Urkundenauszüge unter dem Titel: „Kurtzer vndt fum- mariſcher Extract der Breslauiſchen Privilegiorum. “ b) Dahinter auf 88 S:: vollſtändige Abſchriften Schleſiſcher Urkunden des 18ten und folgenden Jahrhunderts, zum Theile mit Beſchreibung der an den Origi⸗ nalen befindlichen Siegel. 8. Pp. HS. des XVIII. J. von 50 und 178 S., mit dem Titel: „Silesiaca praesertim Vratislaviensia, von der Hand des ehemaligen Diaconus an der Kirche zu St. Bernhardin, ſpäter an der Eliſabethkirche, und Conſiſtorialbeiſitzers Caspar Hornigk. Sie enthält a) auf den erſten 50 Seiten Beiträge zur Geſchichte Schleſiens, beſonders Bres⸗ lau's; und b) auf den folgenden 178 Seiten, unter der Ueberſchrift: Consistorialia: ein in⸗ tereſſantes Verzeichniß von Conſiſtorialverhandlungen aus dem Zeitraume vom 4. Juni 1715 bis 11. November 1725, in Form eines Tagebuchs. 9. Pp. HS. des XVII - XVIII. J. von 84 Bl., enthält unter dem Titel: „Breßlauiſche Kirchen- und Religions-Sachen“ eine Sammlung von Urkundenabſchriften, Deductionen, Rechnungen u. A. die Kirchen zu St. Bernhardin und 11000 Jungfrauen, und die Probſtei zum heil. Geiſte zu Breslau betreffend; von verſchiedenen Händen, zum Theile vom Diaco⸗ nus Caspar Hornigk geſchrieben. 10. Pp. HS. des XVII. J. von 107 Bl., ent Privilegia der Grafſchaft Glatz. 11. Pp. HS. des XVIII. J. von 345 Bl., enthält, Privilegia der Fürſtenthümber Schweidnitz und Jauer. 12. Pp. HS. des XVIII. J. von 169 Bl., enthält: Privilegia derer Fürſtenthümber Schweidnitz und Jauer. 13. Pr. HE. des XVII. J. von 495 S., enthält: 5 Kayſerl. End Urbarien wurzes aller acht Weichbilder in denen beiden Ferbenthin⸗ bern Schweidnitz und Jauer, vom 20. October 1650. 10 * 76 — 14. Pp. 08. des XVII. J. von 153 S., enthält: die Landesordnung des Herzogthums Oels vom 27. April 1617. 15. Pp. HS. des XVIII. J. von 206 Bl., enthält: Statutarrechte Schleſiſcher Städte, in Abſchriften von Ben Berichten der be⸗ treffenden Magiſträte darüber vom J. 1746. 16. Pp. HS. des XIX. J. von 355 S., enthält: a) (Pachaly's) Sammlung der in Schleſien, beſonders im Breslauiſchen Ober⸗ Amts = Departement geltenden Provinzialgeſetze und Rechte. b) Conſtitution und Ordnung, wie es in Erbſchaft und etlichen andern Sachen in unſerer fürſtl. Refidenz- Stadt Oels forthin gehalten werden ſoll. Oels, den 26. Januar 1620. et alia. 17. Pp. HS. von 159 Bl., eine neue Abſchrift von einer Handſchrift der Bibliothek des a Oberlandesgerichts zu Breslau; enthält: | W. Huhn's (Vratisl. Ieti Supr. Cur. Sil. et alior. jud. Adv. jur.) Anmer⸗ — über: Wenceslai, Biſchofs zu Breslau, Kirchenrecht vom J. 1416. Biſchofs Caspari Kirchenrecht vom J. 1567 den 12. September. Königs Vladislai Conſtitution vom Ober⸗ und Fürſten⸗Rechte in Schle⸗ ſien, d. d. Ofen A. 1498. Ferdinandi, Königs in Hungarn und Böheims, Landfrieden. un den 22. September Anno 1528. | 18. Pp. HS. des XVII - XVIII. J. von 202 Bl., enthält: a) Bl. 1 — 55: Abſchriften Schleſiſcher Urkunden. b) Bl. 56 — 71: der Stadt Sagan Willkhür, Gemeine Geboth, Statuten und Ordnungen. c) Bl. 72 — 187: Observationes ad Statuta et Ordinationem processualem ci- vitatis Vratislaviensis. Accesserunt collectanea quaedam juridica colligente Benjamin Grass. MDCCXX. d) Bl. 188— 202: Kurtzer und ſummariſcher Extract der Stadt Breslau Pri⸗ vilegien. Angebunden ſind noch die gedruckten Statuten der Stadt Breslau. 19. Pp. HS. des XVIII. J. von 142 Bl., enthaltend: einen deutſchen Commentar zu den Breslauiſchen Statuten. Angebunden ſind: Notata zum e eines allgemeinen Geſetzbuchs für die Preußi⸗ ſchen Staaten, u. A. 20. Pp. HS. von 51 Bl., enthält: | Privilegia vnd newe der Handwerker (Breslaus) Ordnungen vnnd Statuta. — Khunig Sigiſmundi newe Handwerks-Ordnungen vom J. 1420. Neue Abſchrift von einer alten, dem Magiſtrat zu Zittau geh. HS. — Pr Ne 21. Pp. HS. des XVIII. J. von 501 S., enthaltend: > Francisci Kockritii cognomento Fabri: Ungefährlicher Kusyug von Schleſien, der Stadt Breslau und ihren Privilegien. * Pp. HS. des XVIII J. von 334 Bl. (worunter paginirte leere Bl.), enthält: „Hiſtoriſche Relation von der Breßlauiſchen Niederlage und derſelbigen Drivilegiis und Gründen. Bey welcher Occaſion zugleich gehandelt und vorgeſtellet wird: Sectione 2, was es dieſer Niederlage wegen vor Streit mit denen Pohlen gege⸗ ben, worbey zugleich von der Handlung über die Weirel, und den Sectione 3, was wegen der Schiffarth auf der Oder mit Chur⸗Brandenburg und denen Frank⸗ furthern paſſiret fey. Item Sect. 4, von denen Wehren in der Oder. Sect. 5, was wegen hieſiger Niederlage in Schleſien, inſonderheit mit den Schweidnitzern vorkommen und geſtritten worden. Sect. 6, aber von den Zöllen in der Oder, inſonderheit dem zu Fürſtenberg, wie auch bey dieſer Gelegenheit von dem Bautzni⸗ ſchen und andern Zöllen, und der hohen und niederen Straße gehandelt wird. Zuſammengetragen von Chriſtoph Seydeln Secretario Civitatis Vratisl. Anno 1700. 23. Pp. HS. des XVIII. J. von 234 Bl., enthaltend: An Einen Wolledlen, Geſtrengen, Hoch und Wollbenambten Rath der Kayſer und Königl. Hauptſtadt Breßlau Relation waß bey der Röm. Kayſerl. auch zu Hungarn nnd Böhaimb Königl. Maytt. durch Eines Geſtrengen Raths Abgeord⸗ nete, in causa Capucinorum, wegen Reception und Subſiſtenz deß Ordens binnen der Stadt 9 Dann in causa Ordinis S. Francisci strictioris observantiae, der Kirchen und Hoſpitals ad S. Bernhardinum in der Neuſtadt halben vom 19. September Anno 1669 bis 20. April 1670 verhandelt und ausgerichtet worden. Auf dem Pergamentbande ſteht: „Liber Albus,“ und auf dem Blatte vor dem Ti⸗ telblatte iſt vermerkt: „das Diarium m. L. Assiges aufgemerket biß zu dieſer Relation vide in dem & volumine L. Assiges Manuscript.“ 24. Pp. SH. von 98 Bl., enthält unter dem Titel: „das Merkwürdigſte vom Breßlauſchen Bißthume,“ eine Geſchichte des Bisthums bis zum Jahre 1790 von Johann Lindner, Vicariat⸗ Amts ⸗Aſſeſſor und geiſtlichen Konſiſtorien Secretair. Abſchrift vom Originale. 25. Pp. HS. des XVI. J. von 236 Bl., enthaltend: „Volumen primum Ton Kasnusgıvov dewadıny Melchioris Eccardi Theologi et Superintendentis Olsnens. ab Ao. 1591 d. 6. Octobris usque ad 1600 d. 12. Sept.“ — e — Autographum Eccards; ſtyliſtiſch und ſittengeſchichtlich intereſſant durch zahlreiche deutſche, lateiniſche und griechiſche Briefe des e Die Fortſetzung dieſes Bandes mag wohl verloren ſein. 26. Pp. HS. des XVIII. J. von 226 und 234 S. und 16 Bl., enthält: Johann Adam Henſels, Pfarrers zu Neudorf am Grätzberge: Aurimontium vetus diplomaticum et centenis monumentis in curia et aliis locis obviis illustratum; oder: die alten Goldbergiſchen Merkwürdigkeiten, ſo aus mehr kon 100 Documenten extrahiret und erläutert werden, wobei auch manches von den neuern Zeiten berüh⸗ ret und aus den Monumenten des Landes von andern Oertern bewieſen wird. Beſtehende in II Theilen: 1. Theil handelt von der Stadt Goldberg, 2. Theil von den Creyßdörffern, in welchen Kirchen ben da denn alte und neue Sachen vorkommen. Anno 1758, Autographum des Verfaſſers, ſehr Main: gehalten, ohne Einband, *. einmal mehr geheftet. Der erſte Band hat 226, der 3 5 234 Seiten. Der zweite Band iſt unvoll⸗ ſtändig; es fehlen die im Inhaltsverzeichniſſe des erſten Bandes angeführten hiſtori— ſchen Nachrichten von dem Kreisdorfe Röchlitz. Bei beiden Bänden befindet ſich auf 16 Bl. von der Hand des Verfaſſers eine frühere Bearbeitung der im zweiten Bande enthaltenen Ortsgeſchichten von Harpersdorf und Armenruhe, Hermsdorf und Pil- gramsdorf, welche zum Theile ausführlicher iſt als die ſpätere. 27. Pp. HS. des XVIII. J. von 18 und 17 Bl. Sie enthält: | auf 18 Bl.: „Probſthayner e von J. A. Henſel. Das ſind: Erläuterungen und Vermehrung einer im J. 1730 zu Hirſchberg edirten Schrift von 5 Bogen in Quarto, mit dem Titel: „Hiſtortſcher Bericht von dem Gutte Probſthayn, ſo in Niederſchleſien im Legnitz. Fürſtenthume, Goldbergiſchen Weich- bildes gelegen, und von denen von Redern in die 300 Jahre beſeſſen worden.“ Dabei befindet ſich auf 17 Bl. eine frühere Bearbeitung derſelben Anmerkungen, zum Theile vollſtändiger, als die fpätere. Beides Autographa des Verfaſſers. 28. Pp. HS. des XVIII. J. von 12 Bl., enthaltend: Verzeichnuß derer An. 1653 vom 8 December an biß 1654 den 23 April in den Fürſtenthümern Schweidnitz und Jauer apprehendirten Kirchen von denen Röm. Catholiſchen Kayſerl. Commiſſarien, wie ſolches auf dem Schweidnitz. Rathhauſe iſt gefunden und hier nur in extracto iſt abcopiret worden. Autographum des Drebigers Joh. Ad. Henſel. | 29. Pp. HS. des XVIII. J. von 171 Bl., enthält unter dem Eitel: Consociatorum tutorum status publiei in civitatibus sup. Lusatiae mutuus con- sensus in unum; hoc est: Harmoniae jucunditas Hexapolitanae, belli simul et in 79 — pacis tempore. Von der Eintrachts Harmonie der geſampt vereinten Sechs Städte in Ober Lauſitz von Heinrich Joachim Heino scab. Laub. Eine Darſtellung der Geſchichte und Verfaſſung des Sechs— ⸗Städtebundes. Bl. 1 bis 121 Text; Bl. 123 bis 171 Beilagen. Die Dedication an die Bürgermeiſter und Rathmanne der vereinten Sechs⸗ Städte iſt datirt: Lauban d. 18 Febr. die 17 Concordiae 1708. | | 30. Ms. pap. sec. XVIII, 693 pag. continens: Heinois libertas ordinum Lusaticorum. 31. Pp. HS. des XVIII. J. von 207 S., handelt: von Oberlauſitziſchen Lehnen und Lehnrechten. II. In aun 32. Ms. pap. sec. XVIII. 197 fol., continens: Gottlob Krantzii Notitia manuscriptorum Bibliothecae Vratislaviensis Rhedigero- "Elisabethanae autographa. 1 33. Ms. pap. sec. XVIII. 579 et 216 pag., continens: Christ. Rungii historiam Silesiae, pars I et II. 34. Ms. pap. sec. XVIII. 489 et 88 pag., continens: Nicolai Henelii ab Hennenfeld Icti Brest renovata multis partibus au- ctior. Ao. 1738 en 35. Pp. HS. des XVIII. J. von 251 Bl., enthält: Privilegia der Städte und Mannſchaft des Fürſtenthums Großenglogau. Die Bl. 1 — 186 enthalten eine abgeſchloſſene Sammlung mit Index; übereinſtim⸗ mend mit den von A. Gryphius 1653 herausgegebenen Gl. Frſtth. Priv. In der Vorrede heißt es: „Auf dieſem gehaltenen Landtag (1569) hat man die rechten Wagindlis un⸗ ſerer Privilegien alda zur Beuthen zur Stelle gehabt, dieſelben ſeindt Herren vndt Ritterſchaften gemeinen Landes vorgeleſen worden, daſelbſt habe ich Bernhardt Herr von Kittlitz zur Zauche dieſe hernach folgende Privilegia mit den rechten Origi⸗ nalien collationiret, und ſeindt dieſelben aller Dinge concordiret, wie hernach volget.“ 36. Pp. HS. des XVIII. J. von 112 Bl., enthaltend: | Landes⸗Ordnung des Fürſtenthums Teſchen vom Jahre 1590. 37. Pp. HS. des XIX. J. von 152 S., enthaltend: Steinbecks Entwurf d des Schleſiſchen Provinzialgeſetzbuches. 38. Pp. HS. des XVIII. J. von 101 Bl., mit dem Titel: Summariſcher Bericht etlicher Sachen, ſo von A0. 1616 die nachfolgenden Jahre ſich zur Neuftadt in Ober Schleſien und ſonders mit mir Jacob Treptawen dabei begeben und zugetragen, wie ſolches in folgender Relation mit glaubhafften Ab⸗ ſchriften der Originalien (nebenſt der kundbahren Wahrheit) bezeuget werden ſoll. U 1074 Be: Betrifft die proteſtantiſche Kirchengeſchichte. 39. Pp. HS. des XVII — XVII. J. von 76 Bl., enthaltend: | a) Bl. 1— 37: Historiam transmigrationis Monachorum Fratrum S. Bern- hardini in Neapoli Vratislaviensium e Archivo Fotincibe Bohemiae Ordinis Fratrum Minorum strictioris observantiae. b) Bl. 38 — 55: Der Bernhardiner Außzug, wie, und auß waß Urſachen ſie von Breßlau ausgegangen ſind in dieſem Jahre 1522, wie ihn Franziskus Haniſch, Probſt zum h. Geiſt, ſo in den Bernhardiner Secten 20 Jahr zu⸗ bracht und Bruder Raphael von Breßlau genennet war, beſchrieben hat. c) Bl. 56 — 76: „Piltorie der Kirchen zu St. Barbara in Breßlau. 40. Pp. HS. des XVII. J. von 37 Bl., enthaltend: Von den Geſchichten Hertzogs Hannß, wie ſichs in dem 1488 Jahr ergangen hat. In der Vorrede nennt ſich der Verfaſſer Marcus Kyntſch von Zobten. 41. Cod. membr. sec. XIV, I3 fol.: Conscriptio censuum et utilitatum monasterii sanctae Mariae canonicorum Re- gularium de Rudnicz, facta pen Johannem IV. Pragensem Episcopum A0. MCCCXXXVIII. de quo vide Stenzelii Scriptores hist. Sil. tom. II. p. 488. 42. Der handſchriftliche Nachlaß des ſchleſiſchen Gelehrten Johann David Wolf,“) in zwei ſtarken Convoluten, enthält außer einer großen Anzahl theologiſcher, philologi⸗ ſcher u. a. Abhandlungen: | a) unter dem Titel: „Erſte — und Zweite — Sammlung verſchiedener hiſtori⸗ ſchen Sachen in und außer Schleſien,“ 2 Bände, von 128 und 136 Bl., hiſtoriſche und Reiſe-Notizen, Auszüge aus Handſcheiſten u. A., zum großen Theile Schleſien betreffend. b) Schleſiſch-Genealogiſches und Zeitgeſchichtliches in Collectaneen und kleinen Aufſätzen, worunter: Daß in dem uralten hochadlichen Hauſe derer von Zedlitz um die Zeit der Refor⸗ mation Lutheri zu Neukirch in Schleſien zuerſt das Licht des Evangeliums auf⸗ gegangen, keine Legende ſei, beweiſet aus handſchriftlichen und gedruckten Nachrichten J. D. Wolf. Liegnitz 1786. 19 Bl. Ferner: Die Trähnen Schleſiens, welche man über der Coſaken Bosheit (1759 und 1760) vergoß, zu einem unvergeßlichen Denkmahl dieſes betrübten Auftritts poetiſch und mit (hiſtoriſchen) ee vorgeſtellt. 1761. 10 Bl. ) Geboren zu Neudorf im Fuͤrſtenthume Liegnitz, den 18. Juni 1729, geſtorben den 24. Februar 1801 zu Liegnitz. S. Streit's Verzeichniß Schleſiſcher Schriftſteller. 8. Breslau 1776. S. 154. Meuſel's gelehrtes Deutſchland, Bd. 8, öte — 8. Lemgo 1800, S. 598, und Schleſiſche Provinzialblaͤtter, Bd. 33, S. 314. 81 * III. In Octavo. 43. Pp. HS. des XVII. J. von 103 Bl., enthaltend: . * . Bl. 1 — 27: Kurtzgefaßte Genealogia, Geburts⸗ oder Stam ⸗Linie aller Durchlauchtigen Hertzoge in Schleſien zur Liegnitz und Brieg. Wie ſelbte von ihrem Urheber und Stam- Vater Piasto an biß auf unſern allerletzten, nun⸗ mehro höchſtſeeligſten Prinzen George Wilhelm in die 900 Jahr auff und nach einander ſuccediret und gefolget, einfältigſt ausgefertiget von Joachimo Rungio im Jahr — 1676. b) Bl. 28 — 103: Abſchriften Briegſcher Urkunden. 44. Primitiae Silesiacae, sive Francisci Fabri vulgo Koeckritz Sabothus et Silesia. 8. Lips. 1715. Mit Papier durchſchoſſen, worauf die abweichenden Lesarten der Helwigſchen Ausgabe verzeichnet ſind. Dahinter befindet ſich auf 10 Bl. eine Abſchrift des Faberſchen Gedichts: Faunus sideratus; und auf dem 1Iten Blatte einige lateiniſche Epigramme deſſelben. Hierzu kommen 8 Stammbücher aus dem XVII. und XVIII. Jahrhunderte — dar⸗ unter Martin Hankes — mit Autographis Schleſiſcher Gelehrten. III. Verzeichniß der wichtigeren Geſchichtswerke, welche die Geſell⸗ ſehaft für vaterländiſche Kultur im Jahre 1843 geſchenkt erhalten hat. 1) Siebzehnter und achtzehnter Jahresbericht der Sefelfaf für Pommerſche Ge⸗ ſchichte und Alterthumskunde in Stettin, und b Baltiſche Studien. Jahrgang 1842. j 2) Vom Herrn Profeſſor Dr. Kuniſch: J. Köglers Chroniken der Stadt und Grnſſchalt Glatz. 1836. 3) Jahrbücher und Jahresbericht des Vereins für Mecklenburgiſche Geſchichte und Alterthumskunde, von Liſch und Bartſch, Theil 1 bis 7. 4) Archiv des hiſtoriſchen Vereins für das Großherzogthum Heſſen und deſſen neue * Beiträge zur Geſchichte Philipps des 8 Landgrafen von Heſſen, | von Dr. Duller. 11 82 Fee ee eee. die Verſammlungen der pädagogiſchen Section. Die pädagogiſche Section hat im Laufe des Jahres 1843 dreizehn Verſamm⸗ lungen gehalten. Es wurde in denſelben Folgendes vorgetragen: Die Wahrheit, daß das Leben ſtärker ſei, als die Schule, die traurige Gewißheit, daß unſere aus der Schule entlaffene Jugend dem größten Theile nach von den Erwach— ſenen mit Gleichgültigkeit ihrem Schickſale überlaſſen bleibe, und die betrübende Wahrneh⸗ mung, daß dieſelbe an Sittenloſigkeit, Anmaßung und Keckheit immer mehr zunehme, veranlaßte den Herrn Oberſt-Lieutenant von Hülſen, über „das Jünglingsalter“ einen Vortrag zu halten, in welchem bewieſen wurde, daß die ältere Jugend in unſerer Zeit wegen des mißverſtandenen Erziehungsgrundſatzes der Zeitgenoſſen: „die Jugend muß Selbſtſtändigkeit haben und ſich ihrer Natur gemäß entwickeln,“ nicht anders ſein kann, wie ſie iſt, daß es aber hohe Zeit ſei, dem Strome des Verderbens, in welchen ſie gerathen ſei, Einhalt zu thun. Die dung diesen Vortrag veranlaßte Beſprechung war für die Anweſenden vom größten Intereſſe „Durch Gehorſam zur Freiheit!“ So lautet das Thema einer Abhandlung des Herrn Rector Kämp, in welcher er darzuthun ſuchte, daß ſich aus der früheſten Gewöh— nung unſerer Kinder zum unbedingten, zum vernünftig blinden Gehorſam, ſpäterhin die wahre, die beglückende Freiheit entwickelt, weil es ſo erzogenen Kindern weder an Willen noch an Kraft mangeln wird, ſich ſelbſt zu beſtimmen für das, was nach angeſtellter Prüfung ihnen gut erſcheint, und zu meiden, was Nachtheil und Verderben droht, oder auch nur dem widerſpricht, was fromme Gewöhnung ihm lieb und werth machte, worin Herr Rector Kämp gewiß Recht hat; denn es iſt nicht zu leugnen, daß das zu früh emancipirte Kind ſpäterhin von jeglichem Geſetze emancipirt ſein will, und dann, weil dies unzuläßig iſt, über Druck, Beſchränkung und Knechtung klagt. „Wie ſich Lehrer und Schüler beim Unterrichte in der Religion verhalten ſollen,“ das brachte Herr Lehrer Kanther in einem gedrängten, inhaltreichen Vortrage zur Sprache, an welchen ſich eine ſehr lebhafte Discuſſion, über die Lehrform, welche beim. Religionsunterrichte anzuwenden ſei, anſchloß; denn daß auf dieſe das Meiſte ankomme, erleidet keinen Zweifel. Die beſte Form des Religionsunterrichtes iſt unſtreitig ein ſtreng religiöſes Leben in der Familie und in der Schule. Das bewirkt mehr, als vieles Beten und weit ausgeſponnene Katechiſationen über Katechismus-Penſen. — Mit einem Vortrage: „Ueber die Sicherheit der Wirkung einer weohlbeseihuutbe: pä⸗ bagohiſchen Thätigkeit,“ erfreuete der ehrwürdige Veteran der Breslauer Schulmänner, Herr Rector Dr. Reiche, die pädagogiſche Section, worin er Mehreres aus dem reichen Schatze der Erfahrungen ſeines langen Schullebens mittheilte, das denen zur Beruhigung diente, die in ihrem Lehrerleben nur Trespen ernteten, wenn ſie Weizen geſäet. Tröſtlich war es, aus ſeinem Munde zu vernehmen, daß nicht ſelten gerade diejenigen Schüler, welche am ſchwerſten zu behandeln waren, gewöhnlich die dankbarſten ſind, wogegen die⸗ jenigen, gegen welche man mild verfahren konnte, ſehr oft zu vergeſſen ſcheinen, u. wir * Verdienſte um ſie erworben haben. In einer gründlich gearbeiteten Abhandlung: „ueber Erziehung der Mädchen des Alten Bürgerſtandes,“ ſtellt Herr Hauptlehrer Otto die Nachtheile ans Licht, welche daraus entſtehen, wenn gewöhnliche Bürgermädchen die höheren Privat⸗Töchteranſtalten beſuchen. Wenn die höheren Stände ihren Töchtern auch den höchſt möglichſten Grad wiſſenſchaftlicher Bildung zu geben ſuchen, ſo iſt dies verzeihlich; denn zunächſt müſſen ſie vorbereitet werden zur Bewegung in den höhern, gebildeten Kreiſen. Anders verhält es ſich jedoch mit der Beſtimmung der Töchter der Bürger. Dieſe ſollen einſt tüchtige Hausfrauen werden, den Mann in ſeinen bürgerlichen Verhältniſſen treulich unterſtützen, das Hausweſen in Ordnung halten, den Erweeb des Mannes haushälteriſch wahren und oft ſelbſt rüſtig Hand anlegen bei den häuslichen Verrichtungen. Das pädagogiſch wichtige Ereigniß, daß laut Verfügung die Bildungszeit der Se⸗ minariſten von drei Jahren auf zwei Jahre beſchränkt werden ſolle, gab dem Secretär der Section Veranlaſſung, das Gutachten, welches er, von der hohen Behörde aufgefor— dert, niedergeſchrieben und eingereicht hatte, der Verſammlung zur Beſprechung mitzu— theilen. Die Abhandlung iſt bereits in der „ſchleſiſchen Schullehrer-Zeitung“ der Oef— fentlichkeit übergeben. Es verſteht ſich wol von ſelbſt, daß der Verfaſſer dieſer Beſchrän— kung der Lehrer-Bildungszeit nicht das Wort redet. — Die Abhandlung vom Herrn Paſtor Froſch in Schwanowitz bei Brieg: „Ueber die Bedeutung der Volksſchule in der Gegenwart,“ welche der Privatgelehrte Herr Nowack als Manuſcript der Section mitzutheilen die Güte hatte, war hauptſächlich ge— gen die Anſichten, welche der Verfaſſer der Broſchüre: „die Volksſchule als Staatsan⸗ ſtalt“ ausſpricht, gerichtet, und gab Veranlaſſung zu aufklärenden Erörterungen über das beſtehende Verhältniß zwiſchen Kirche und Schule und über Emancipation des Lehrer⸗ ſtandes, deren Nothwendigkeit der Verfaſſer jener Abhandlung, die ſeitdem im Provinzial⸗ en abgedruckt worden iſt, bekämpft. — eee Herr Gymnaſiallehrer Dr. Körber machte die Section auf die beabſichtigte Her⸗ —— des literariſchen Nachlaſſes ſeines Vaters, des Gymnaſial-Directors Herrn Körber in Hirſchberg, aufmerkſam, und las zwei humoriſtiſche Abhandlungen deſſelben, nämlich: 1) die Klage eines Hypochondriſten über die ſchlechten Zeiten, worin unter An— derem auch eine Karrikatur der damals neuern Methoden im Leſenlehren, Rechnen u. ſ. w. * m enthalten war; und 2) Betrachtungen über einen Dintenklecks, die von eben ſo viel Hu⸗ mor als Geiſt zeigte, und welche die Verſammlung ſehr heiter ſtimmte. Recht erwünſcht denn das pädagogiſche Leben iſt arm an Scherz, aber reich an Ernſt. 1 1 n Auch in die Schule des 16ten Jahrhunderts that die Section Blicke, und erhielt Gelegenheit, über das Sonſt und Jetzt des Schullebens intereſſante Vergleichungen anzu⸗ ſtellen. Herr Seminarlehrer Löſchke verſchaffte uns nämlich in drei Verſammlungen dies Vergnügen, und zwar durch die Mittheilung ſeiner aus Quellenſtudium hervorgegan⸗ genen Abhandlung: „über die neue Organiſation des Schulweſens im 16ten Jahrhun⸗ dert und den bald darauf erfolgenden Verfall der Schulen.“ Von beſonderem Intereſſe war die ausführliche Darſtellung der Methodik des Rechen-Unterrichts in der Schule zu Maria Magdalena, ergötzlich der auf Spitzfindigkeiten hinauslaufende Dialog zwiſchen der Dialektik und Arithmetik, überraſchend, aber verwerflich die Verbindung der Glaubenslehre mit dem Rechenunterricht. Daß damals die Jugend nicht frömmer war, als die heutige iſt; daß in jener Zeit die Lehrer für wenig Geld viel Waare bekamen, und daher verhält— nißmäßig beſſer beſoldet waren, als die in unſerer Zeit; daß die Leiſtungen der Lehrer gegen die eines Sturm, der ein Juwel unter den damaligen Philologen war, in Hinter— grund traten; daß es nicht an buntſcheckigen Lectionsplänen, wohl aber an lernluſtigen, emſigen Schülern fehlte; daß ſchon damals manche Methode, die unſere Zeit neu und ein Produkt der denkenden Köpfe der jetzigen Lehrer nennt, in Anwendung gebracht wurde: alles das und vieles Andere erfuhren wir zu unſerm Troſt und zur Ermunterung aus die⸗ ſem Vortrage. 1 Führte uns Herr Löſchke in die Vorzeit, ſo lud uns Herr Lehrer Letzner zu einer Reife an das Ufer des adriatiſchen Meerbuſens ein. Der Section war dieſes Aner⸗ bieten willkommen, zumal die Reiſe mit keinen Koſten verknüpft war. Derſelbe hatte nämlich im Sommer dieſes Jahres in Geſellſchaft einiger Freunde eine Reiſe nach Trieſt und Venedig unternommen, und von den Erlebniſſen auf Inſeln eine ausführliche, ſehr intereſſante Beſchreibung gefertiget und ſie bereits in vier zahlreich beſuchten Verſamm⸗ lungen vorgetragen. Herr Letzner und ſeine Reiſegenoſſen ſind nicht blos mit offenen Augen und Ohren, ſondern mit ſcharfſehenden Augen und feinhörenden Ohren gereiſt. Was er auf der Straße, in Gaſthäuſern, auf hohen Bergen, weiten Thälern und in grauſigen Höhlen, in großen und kleinen Städten, in Kirchen und Schauſpielhäuſern, auf der ſtürmenden See im Dampfſchiff und in Venedigs Waſſerſtraßen wahrgenommen, und wie ſein Leben ſogar in großer Gefahr geweſen, was er ferner an Naturalien für ſeine Sammlungen mit nach Hauſe gebracht: damit hat er die Verſammlungen auf das Ange⸗ nehmſte und Belehrendſte unterhalten. Die Rückreiſe durch Tyrol iſt noch nicht angetreten. Chr. G. Scholz. „ 4. Er — > . ws Der i eh t at 27 über die Thätigkeit der naturwiſſenſehaftlichen Section der ſchle⸗ 2 Geſellſchaft im Jahre 1843, von * H. N. Söppert, zeitigem Secretair derſelben. Di naturwiſſenſchaftliche Section hielt in dem en Jahre zehn Verſamm⸗ lungen, in denen Folgendes verhandelt wurde: rr | Herr Profeſſor Dr. Pohl hielt am 2. Auguſt einen Vortrag über Anziehungs— und Abſtoßungserfolge im Gebiete der Elektricität, des Magnetismus und der Gravitation. Mit Grundlegung des allgemein bekannten Geſetzes, nach welchem die Anziehungs⸗ und Abſtoßungserfolge im Gebiete der elektriſchen und magne⸗ tiſchen Wirkungen ſtatthaben, daß nehmlich gleichnamige Polaritäten: Abſtoßung, un: gleichnamige: Anziehung bewirken, wurde zuerſt gezeigt, daß überall da, wo elektriſche und magnetiſche Anziehung ſcheinbar ohne Gegenſeitigkeit der Wirkung zwiſchen zweien Körpern erfolge, die Einſeitigkeit eines ſolchen Verhaltens eben nur Schein ſei, daß viel⸗ mehr jederzeit der Erfolg durch Wechſelwirkung von beiden Seiten bedingt und jenem all⸗ gemeinen Polaritätsgeſetze gemäß zu Stande komme. Wenn der Conductor der Eleftri- ſirmaſchine ein nicht elektriſches Korkkügelchen anzuziehen ſcheint, ſo geſchieht dies nichts deſto weniger nur in ſo fern, als das Kügelchen bereits nach dem Geſetz der Vertheilung und der Wirkungskreiſe durch den Conductor vorher erregt und ihm als ein gleichfalls elek⸗ triſch, und zwar als ein entgegengeſetzt elektriſch erregter Körper gegenüber ſteht, ſo daß die nun eintretende Anziehung erſt in Folge des Gegenſatzes der Erregung der beiden Körper und unter entſchiedener Gegenſeitigkeit der Wirkung nach dem allgemeinen Polaritätsgeſetze + —̃ 1 ee vor ſich geht. Eben ſo zieht der Magnet das, wenn auch bis dahin unmagnetiſche Eiſen nicht anders, wie einen zweiten Magnet an, nehmlich erſt, nachdem er daſſelbe bereits erregt und eine Polarität darin hervorgerufen hat, welche derjenigen, mit welcher er über⸗ wiegend darauf einwirkt, entgegengeſetzt iſt, ſo daß alsdann die Anziehung wieder nur in fo fern ſtatt hat, als fie durch die Wechſelwirkung zweier ungleichnamiger Pole auf einan⸗ der bewerkſtelligt wird. | . £ Demnächſt wurde dargethan, daß in dem erregten Körper, außer der eben erwähn⸗ ten ungleichnamigen Polarität, mit deren Entſtehung erſt der Anziehungseffect eintritt, jederzeit auch auf der von dem erregenden Körper abgewandten Seite eine Polarität er- weckt werde, welche der erregenden gleichnamig iſt, und in Folge deren, ſobald ſie als ſolche unverändert mit derſelben Polarität des erregenden Körpers in freie Wechſelwirkung zu treten vermag, ſtatt der anfänglichen Anziehung eine gegenſeitige Abſtoßung zwiſchen den beiden Körpern erfolgen muß. Dies wurde insbeſondere an elektriſchen Erfolgen durch mehrere Demonſtrationen mittelſt eines Goldblattelektrometers, deren umſtändliche Auseinanderſetzung hier zu weitläuftig fein würde, nachgewieſen. 8 | Hierauf ging der Vortrag zur Erörterung ſolcher Erfolge über, in welchen ſchein— bar wieder nicht nur außer dem gleich anfangs zum Grunde gelegten Geſetz, ſond ern ſogar dieſem Geſetz völlig zuwider laufend, zwiſchen zweien Körpern, auch bei einander zugewandten gleichnamigen elektriſchen oder magnetiſchen Polaritäten, nicht gegenſeitige Abſtoßung, ſondern vielmehr eine entſchiedene Anziehung beider eintritt. Ein ſolcher Erfolg wurde zunächſt durch ein Experiment mit dem elektriſchen Balancier aufge⸗ zeigt, bei welchem ein poſitiv elektriſch gemachtes Hollundermarkkügelchen, auf welches in größerer Entfernung ein gleichfalls poſitiv elektriſcher Glasſtab entſchieden abſtoßend wirkte, bei beſchleunigter Annäherung des Stabes an daſſelbe in geringer Entfernung plötzlich von demſelben Stabe angezogen wurde. Es wurde nun dargethan, daß in die⸗ ſem und in allen ähnlichen Fällen das Paradoxe des Erfolgs wieder nur ſcheinbar ſtatt⸗ finde, indem der mit überwiegender Erregung wirkende Körper in dem andern die ſchwä⸗ chere gleichnamige Polarität entweder bloß verdrängt oder gänzlich vernichtet, während er an ihrer Stelle eine der ſeinigen entgegengeſetzte Polarität hervorruft, ſo daß nun erſt der ſonach mit dem urſprünglichen Anziehungsgeſetz in vollkommenem Einklange ſtehende Erfolg der beiderſeitigen Anziehung daraus entſpringt. An dieſe Erörterung knüpfte ſich ſodann die einfache, ſehr nahe liegende Folgerung, daß mithin unter dem Uebergewicht einer ſehr kräftigen polaren Einwirkung es jederzeit geſchehen müſſe, daß in der Nähe der mit dieſem Uebermaß polarer Thätigkeit auftreten⸗ den Maſſe alle kleineren durch ſie erregten Maſſen in der Wechſelwirkung mit jener immer nur Anziehungseffecte erleiden, indem die große Maſſe mit der Macht des Uebergewichts ihrer erregenden Wirkung immer nur die ihr entgegengeſetzte Polarität auf der ihr zuge— wandten Seite aller kleineren Maſſen hervorruft, ſo daß die letzteren, wenn gleich durch eine Polarität beſtimmt, welche nach dem Fundamentalgeſetz eben ſowohl die Bedingungen — MR zugegenſeitiger Abftoßnng als Anziehung in ſich enthält, dennoch ſtets nur dem attracti⸗ ven Effect unterworfen bleiben und unter der Gewalt einer und derſelben Erregung immer nur dem nehmlichen mächtigen Impuls der Anziehung unbedingte Folge leiſten müſſen. Unter ſolchen Umſtänden kann daher der Schein eintreten und in der Auffaſſung von Sei⸗ ten des Beobachters ſich zu dem Vorurtheile geftalten, als finde überhaupt in dem wech⸗ ſelſeitigen Verhalten zwiſchen der großen Maſſe und den ſie umgebenden kleineren Maſſen nur die eine Thätigkeitsäußerung ohne eigentliche Polarität ſtatt, welche in der Nähe der Hauptmaſſe überall nur als allgemein herrſchende Anziehungswirkung ſich äußert, ohne daß jedoch, dem wahren Sachverhältniſſe gemäß, die Möglichkeit eines gleichzeitigen re⸗ pulſiven Verhaltens der kleineren Maſſen gegen die große in beträchtlicheren Entfernungen, für welche das Uebergewicht in der erregenden Thätigkeit der großen Maſſe bedeutend ge⸗ mindert iſt, aufgehoben und zu leugnen wäre. Dies wurde anſchaulich gemacht durch einen erperimentalen Erfolg, welcher in der Wirkung eines großen Magneten von fünfzig Pfunden Tragkraft auf eine der Maſſe nach gegen ihn nur ſehr kleine magnetiſche Incli— nationsnadel ſtatt hatte. Wurde die Nadel mit dem einen Pol dem gleichnamigen Pol des großen Magneten gegenüber geſtellt, jo fand ſchon in beträchtlicher Entfernung zwi- ſchen beiden die normale abſtoßende Wirkung ſtatt; bei größerer Annäherung der Nadel an den Magnet aber trat ein Moment ein, wo das bis dahin abgeſtoßene Ende der Nadel von demſelben Pol des Magnets, der ſo lange die abſtoßende Wirkung dagegen geäußert hatte, angezogen und feſtgehalten wurde. Bei abermaliger Entfernung der Nadel aber ging dieſe Anziehung, ſobald die Gränze der Zurückdrängung der urſprünglichen Polarität der Nadel wieder überſchritten war, auch ſofort von Neuem in die normale Abſtoßung über, und dieſer Wechſel zeigte ſich bei noch ſehr vielen Wiederholungen deſſelben Erfolgs ſtets conſtant. Nach dieſen Erörterungen wandte ſich der Vortrag zur Anwendung obiger Reſultate auf das Phänomen der Schwere. Es wurde hervorgehoben, daß in einem jeden Gebiete der Naturwirkſamkeit einer irgendwie hervortretenden attractiven Thätigkeit nothwendiger Weiſe und unter allen Umſtänden jederzeit auch ein auf derſelben Stufe, aber in entgegen⸗ geſetzter Richtung ſich äußernder repulſiver Effect polariſch gegenüber ſtehen müſſe. Daß wir aber in den Wirkungen der Schwere überall nur den attractiven Effect gewahr wer: den, komme eben daher, daß wir dieſe Wirkungen nur in unmittelbarer Nähe der Erde als ſolche wahrnehmen, die das Uebergewicht der Wirkung der Erdmaſſe gegen die im Verhältniß zu ihr unendlich kleinen Maſſen, eben ſo wie die Wirkung eines ſehr großen Magnets auf ſehr kleine magnetiſch polare Maſſen, ſtets nur in der Geſtalt einer Anzie⸗ hung zeigen und nicht anders zeigen können. So wie aber in größerer Entfernung von dem Magnet neben der attractiven Wirkung auch die in der Nähe bloß zurückgedrängte, überwältigte Polarität, welche ſich im repulſiven Effecte bethätigt, zur Aeußerung gelangt, ſo müſſe auch in einer jeden Maſſe, die in der Nähe der Erde nur von ihr angezogen wird, in hinlänglich großer Entfernung von derſelben zugleich ein Moment der Repulſion her⸗ — 88 0. vortreten, vermöge deſſen nicht mehr eine jo unbedingte und ausſchließliche Anziehung ſtattfindet, wie es bloß in der Form der Schwere geſchieht, ſondern mit welchem vielmehr im Conflict der Anziehung und Abſtoßung zugleich eine freiere, andauernd kreiſende Be: wegung möglich wird, wie wir ſie am Monde als Reſultat ſeiner ihm eigenthümlichen po⸗ laren Gegenthätigkeit zur Maſſenwirkung der Erde gewahr werden. Und ſo beruhe nach analogen Beſtimmungen die Bewegung der Himmelskörper überhaupt nicht bloß auf Zug⸗ kraft zwiſchen ihnen und ihren Centralkörpern, da es unter dieſer Vorausſetzung allein für jeden einzelnen in Bewegung begriffenen Himmelskörper immer noch der mit einer um⸗ ſichtigern Naturbetrachtung unvereinbaren Annahme einer ganz äußerlichen, völlig iſolir⸗ ten, willkürlichen und durchaus räthſelhaften tangentialen Stoßkraft bedürfe, ſondern ſie ſei das Reſultat der Wechſelwirkung eines gleichzeitig im Innern jeder Maſſe begründeten und zu ihrer Natur weſentlich gehörigen, attractiven und repulſiven Verhaltens, das im Gebiet der Gravitation einen eben ſo nothwendigen Gegenſatz begründe, wie ein ſolcher in andern Sphären und Entwickelungsſtufen der Naturwirkſamkeit, namentlich im Gebiet der elektriſchen und magnetiſchen Erſcheinungen, und ganz beſonders in der Kategorie des mit feiner Eigenthümlichkeit unmittelbar zur dauernden Kreisbewegung führenden Elektro⸗ magnetismus, durch die attractiven und repulſiven Polareffecte auf das unverkennbarſte gegeben und vorgebildet ſei. Eine umſtändlichere Ausführung dieſer Ideen iſt in der Schrift enthalten, auf die ſich der Verfaſſer auch bei dieſem Vortrage bezog, welche als Gedächtnißſchrift der dreihundertjährigen Begründung des Copernicaniſchen Syſtems un⸗ ter dem Titel: „Das Leben der unorganiſchen Natur, Breslau 1843,“ von ihm herausgegeben worden iſt. a Herr Dr. phil. Sadebeck lieferte am 6. December eine gedrängte Ueberſicht der Theorie der induzirten Ströme, und hob insbeſondere die phyſiologiſchen Wirkungen derſelben hervor, welche beim Oeffnen und Schließen der Kette beobachtet werden. Hierauf zeigte er einen, von dem hieſigen Mechanikus Herrn Nöſſelt angege— benen und zugleich auch angefertigten Mutator vor und experimentirte mit demſelben. Dieſes Inſtrument bewirkt, daß ſich die galvaniſche Kette in regelmäßig auf einander fol⸗ genden, kurzen Zeitintervallen von ſelbſt öffnet und ſchließt, ſo wie man auch, wenn man durch daſſelbe eine galvaniſche Kette, am beſten eine conſtant wirkende, wie z. B. die Zinkkohlenkette, mit einer Inductionsrolle in Verbindung ſetzt, dieſelben Wirkungen er⸗ hält, welche der Neefſche Apparat hervorbringt. Der Haupttheil des Mutators iſt ein Eiſenſtäbchen von etwa 8 Zoll Länge und einer Linie Durchmeſſer, welches wie ein Wage⸗ balken in der Mitte unterſtützt und mit einem Multiplikatordrath umwunden iſt, deſſen Enden, wenn jenes Eiſenſtäbchen ſich nach der einen, etwas ſchwereren Seite herabſenkt, in zwei Queckſilbernäpfchen eintauchen. Am andern Ende des Stäbchens befindet ſich oberhalb deſſelben in einer geringen Entfernung ein kleiner Magnetſtab in vertikaler Stel⸗ lung. Bringt man nun die Queckſilbernäpfchen mit den Polen der Kette in Verbindung, — 88 — ſo wird das Eiſenſtäbchen magnetiſch und daher von dem Magnetſtabe abgeſtoßen, wenn derſelbe die richtige, durch Verſuche leicht auszumittelnde Lage hat. Die Folge hiervon iſt, daß die Enden des um das Eiſenſtäbchen gewundenen Drathes aus den Queckſilber⸗ näpfchen herausgehoben werden und daß mithin die Kette geöffnet wird. Da nun jetzt das Eiſenſtäbchen den Magnetismus wieder verliert und alſo nicht mehr von dem natür⸗ lichen Magnete abgeſtoßen, ſondern angezogen wird, ſo ſenkt es ſich in der Art, daß die Drathenden in die Queckſilbernäpfchen eintauchen, worauf ſich die früheren Erſcheinungen wiederholen. Zaum Schluſſe wurde noch die bekannte Entdeckung von De la Rive mitgetheilt, daß nämlich die Schläge des induzirten Stromes bedeutend verſtärkt werden, wenn das eine Drathende deſſelben mit einem Pole der Kette in Berührung gebracht wird. Wie über⸗ raſchend die Verſtärkung iſt, wurde durch das Experiment beſtätigt. 0 Phyſikaliſche Geographie. Herr Oberſt⸗Lieutenant Dr. F. v. Strantz ſprach über das Verhalten des Waſſerzuges zum Hoch- und Tieflandez; ein Gegenſtand, dem die älteren Leh⸗ rer der Terrainlehre und Militair⸗Geographie (Major Ludwig Müller und Profeſſor Stürtzer) ihre Aufmerkſamkeit bereits ſchenkten, die neueren aber faſt unbeachtet ließen. Er wies hier vier Fälle nach, die man auf einer jeden richtig gezeichneten Landkarte zu entnehmen vermag und auf ſeinen Wunſch hier nachſtehend angegeben werden: 1) Biegt ſich ein Bach, Fluß oder Strom links, ſo iſt ſein rechtes Ufer ſchartiger, der Thalrand höher und näher, oder dort ein Höhenzug oder Gebirge die r anlaſſung, und fo umgekehrt (z. B. der Rhein, die Donau, die Oder). 2) Wenn Flüſſe oder Ströme auf größeren Strecken parallel neben einander ee ſo kann man auch hier auf einen dazwiſchen liegenden Höhenzug oder ein Gebirge ſchließen. (Im Großen: die Ströme in Spanien; im Kleinen: die Nebenflüſſe der Oder und Elbe u. ſ. w.) 3) Wie aus der Hauptrichtung und dem Einmündungswinkel der Nebenflüſſe, den ſie mit dem Hauptfluſſe bilden, hier das Hoch- und Tiefland hervorgeht, ſie im erſteren Falle entweder ſich rechtwinklicht, bisweilen auch im Gebirge ſtumpf— winklicht, im letzteren aber jederzeit ſpitzwinklicht einfallen. (Beiſpiele für Ge⸗ birgs⸗, Hoch- und Mittel- oder Hügel-Land: Königreich Sachſen, Leipzig aausgenommen, Oberſchleſien, öſterreichiſch Schleſien, Grafſchaft Glatz, Böh— men, Mähren, Baiern, Oeſterreich, Spanien, Banat und Servien, Bulgarien u. ſ. w. Desgleichen für Tiefland: die Nebenflüſſe der niedern Elbe.) 12 — ER: ee — Vereinigen ſich mehrere Flüſſe innerhalb eines Halbkreiſes zu einem großen Fluſſe, ſo kann man auf einen . und es ſchließen — Glatz und Theſſalien). b unſer korreſpondirendes Mitglied, Herr Profeſſor D Dr. Zeuf — zu Krakau, erfreuete uns unter dem 4. April dieſes Jahres mit ee intereſſanten brieflichen Mittheilung: | Wiewohl die Bochniaer Saline ſich hinſichtlich der Mächtigkeit der Ablagerung und der Ausdehnung nicht mit der von Wieliczka vergleichen läßt, ſo bietet ſie doch man⸗ ches Intereſſante dar, was eine nähere Beachtung verdient. So iſt die Bochniaer Grube unſtreitig eine der tiefſten Gruben im Oſten von Europa. Daß fie bedeutend tiefer, als die von Wieliczka iſt, war ſchon durch v. Sydow allgemeiner be⸗ kannt, obſchon man ihre eigentliche Tiefe noch nicht näher beſtimmt hatte. un dies zu erreichen, machte ich eine kleine Reife nach Bochnia im verfloſſenen März d. J. und be⸗ ſtimmte mehrere innerhalb und außerhalb der Grube gelegene Punkte. Die Oeffnung des Schachtes Regis iſt 609 Pariſer Fuß; die Oeffnung des Schachtes Campi 711 Par. Fuß, der tiefſte Punkt der Grube 388 P. F. unter dem Spiegel des Meeres. Die Tiefe der Grube beträgt alſo von der Oeffnung des Schachtes Campi 1099 Pariſer F., vom Schachte Regis 997 P. F. Der tiefſte Punkt der Wieliczkaer Grube reicht nur bis zum Spiegel des Meeres. In einer beigelegten (hier nachſtehend abgedruckten) Tabelle ſind die näheren Details angegeben. Etwas will ich nur ſagen, wie ich die Beobachtungen ausführte. Nachdem der zur Reife beſtimmte Heber-Barometer von Greiner verglichen wurde mit dem ſtabilen der Krakauer Sternwarte, machte Herr Steczkowski während meiner Reiſe ſtündliche korreſpondirende Beobachtungen von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends. Die gefundenen Beobachtungen wurden durch Herrn e e nach der Gausſiſchen Tafel berechnet. — A as: 10 re * denaclar Beimmungen der dcn Grube i im ame Mir, 1813 198 „ N a Barometer. Thermometer. Anzahl Barometer u. bbmötes Par. are Innerer. Aeußerer. v. Beob⸗ von Krakau. . | achtungen. * 79 Wieliczka, Wirths⸗ Im —̃ = ana haus, 1 Treppe .. 329,86 + TOR. — 0,8R. 2 33085 +13 — 02 735 * Gdöw, Ort 332,47 110 — 0,14 1 331,72 2,8 +035 610 91% Boch nia 334,10 118 158 4 333,85 +35 +0,87 645 — 9 Oeffnungd. San 2 | Campi 333,38 . 5 FL 1,7 2 334,28 2,8 + 14 711 1 Oeffnung d. Schachtes Na enen 333,46 16,1 3,48 4 332,60 +32 14 609 10 Erſter Lauf Schiller 337,19 110 10,1 2 333,76 +5,9 2,9 388 19, Zweiter Lauf Stanetti 342,45 + 14,3 13,7 2 334,29 3,1 + 2,0 68 1% Dritter L. Podmoſtie 345,96 15,6 +152 3 333,99 +3,7 + 0,8 —204 9 Vierter Lauf Lill . . . 347,54 15,5 +151 3 334,07 +28 — 0,1 —314 „ Fünfter L. Grubenthal 348,70 16,2 +163 2 334,32 +34 + 2,1 — 388 10 Jurköw, Dorf am 2 r 329,18 +124 + 4,9 12 326,48 +49 +4,18 684 10% Roztoka, Dorf am Dunajetz 325,57 + 13,6 — 89 4 326,59 7,7 7,45 733 Chemie. Herr Apotheker Julius Müller hierſelbſt hielt am 21. December folgenden Vor⸗ trag über Anemonin. Als ich vor Kurzem das im Sommer deſtillirte Waſſer der Anemone praten- sis L. aus dem Keller heraufholen ließ, war ich durch deſſen gänzlich verändertes Aus- ſehen ſehr überraſcht. Friſch deſtillirt hatte es ein nur leicht opaliſirendes Anſehen, und war nun in eine vollkommen milchige Flüſſigkeit umgewandelt. Ich ließ daſſelbe vorſich⸗ tig in eine andere Flaſche umgießen, und fand nun am Boden des Standgefäßes eine ſchöne Kryſtallgruppe von Anemonin, neben einem pulverförmigen weißen Sedimente. Beides wurde herausgenommen und auf Fließpapier vorſichtig getrocknet. Als Eigenſchaft des Anemonins wird in chemiſchen Lehrbüchern angegeben, daß es zwar anfangs ganz geſchmacklos ſei, hinterher aber ein nan Brennen auf der — ERREEEINENE Zunge errege, welches dieſelbe mehrere Tage ganz — — — zu. => Wahrnehmung habe ich nun keinesweges beftätigt gefunden. % Beim Schmelzen und beginnenden Zerſetzen deſſelben entwickelt ſich in vo That aber ein höchſt ſcharfer, reizender Geruch; die erſte Veränderung, welche die Hitze hervor— brachte, war, daß es hellgelb gefärbt und völlig flüſſig wurde, und beim Erkalten bald wieder erſtarrte; bei Steigerung derſelben ging aber ſehr bald eine 3 Zerſetzung vor ſich, unter Zurücklaſſung einer bedeutenden Kohle. Was nun ſeine Löslichkeit im Waſes, Wenge, ruhe Kar Beben anbe⸗ langt, ſo löſt | | + 1) kaltes Waſſer nichts, kochendes Waſſer etwas Wes, doch ſchied fich beim Erkalten jede Spur wieder aus; 2) kalter Alkohol ſehr wenig. Kochender Alkohol nimmt ehr viel auf, doch ſcheidet es ſich 7 5 Erkalten N faſt gänzlich in nadelförmigen Kryſtallen wieder ab. Aether nimmt ſelbſt beim Kochen ſehr wenig auf, und ſtimmt 2 Wahrneh- mung mit Fehling's Verſuchen, gegen Liebig's Angabe, welcher es im Aether leicht löslich nennt, überein. Rectificirtes Terpentinöl löſt ein weniges, doch ſcheidet ſich das N löſte auch bald wieder, jedoch in veränderter Kryſtallform, ab. Ueberhaupt iſt eine Verſchiedenheit der Kryſtallformen des aus den vefeiebenen Löſungen herauskryſtalliſirten Anemonins gar nicht zu verkennen. Auflöfungen verhalten ſich gegen Reagenspapier ganz indifferent und eben ſo iſt das in der Zerſetzung begriffene milchige Pulſatillenwaſſer gänzlich neutral. Das Anemonin theilt mit andern Körpern amphoterer Natur die Eigenſchaft „ mit verdünnten Säuren Verbindungen einzugehen, in denen ſeine Löslichkeit im Waſſer zuzu⸗ mee ſcheint. Waſſer, mit einigen Tropfen Salzſäure angeſäuert, löſt daſſelbe beim Kochen vollkommen, und bildet ſich beim 8 eine i 3 n von eine Spießen. Waſſer, mit einigen Tropfen Schwefelſäure, tft 0 ebenfalls gänzlich; die Royale ſehen aus wie ſchrotſägeförmige Blätter. Concentrirte Schwefelſäure löſt ohne Hülfe der Wärme die Anemonkryſtalle in ni Zeit vollſtändig ohne Entwickelung von ſchwefligter Säure. Ein Schwarz⸗ werden der Flüſſigkeit, wie Fehling bemerkt, konnte, ſelbſt nachdem die Löſung zwei Tage an der Luft geſtanden hatte, nicht wahrgenommen werden. Dieſe Löſung, mit Waſſer verdünnt, erhitzte ſich natürlich ſtark, jedoch ohne Entwickelung von ſchwefligter Säure; nach kurzer Zeit ſchieden ſich ſchöne regelmäßige Kryſtalle aus. Eine wirkliche Auflöſung, — natürlich wohl unter theilweiſer — ſeiner — r ji findet mit Alkalien und Baſen ftatt. Wird etwas Waſſer, mit einigen Tropfen Aetzlauge verſetzt, a Ane⸗ mon gekocht, ſo entſteht bald eine vollkommene Auflöſung deſſelben. Die Flüſſigkeit iſt rothbraun wie Malaga, und waren ſelbſt nach längerer Zeit keine Spuren einer kryſtalli⸗ niſchen Ausſcheidung wahrzunehmen. Wurde dieſelbe indeß mit einigen Tropfen Salzſäure verſetzt, ſo hellte ſich die Farbe wieder, bis auf einen Stich ins Gelbliche auf, u ſchie⸗ den ſich nach längerer Ruhe kryſtalliniſche Spuren aus. Mit wäßrigem Salmiakgeiſte gekocht, wurde es vollſtändig aufgelöst Die anfangs ganz waſſerklare Auflöſung ſchied beim Erkalten nichts ab. Bei ganz gelinder Wärme verdunſtet, blieb eine rothbraune, ſyrupähnliche Flüſſigkeit zurück, die keine Kry⸗ ſtalliſationsſpuren zeigte, — Lacmuspapier ſtark röthete, e Röthung beim Erwärmen nicht verſchwand. Die mit weingeiſtigem Salmiakgeiſte knee Auflöſung des Anemon's hatte ſchon am andern Tage eine 8 Farbe angenommen, und ſchieden ſich Kryſtalle in regelmäßiger Form ab. * Wird Bleioxyd, Waſſer und Anemon zuſammen gekocht, ſo geſchieht eine vollkommene Auflöſung des Anemon's Aus der vom überſchüſſigen Bleioxyde abfiltrirten Flüſſigkeit ſcheiden ſich beim Abfließen eines Theiles der heißen Auflöſung in die ſchon etwas erkaltete Kryſtallchen i in den regelmäßigſten Rhomben in großer Menge aus. Als die Flüſſigkeit nun, um dieſelben wieder aufzulöſen, gleichmäßig erhitzt wurde, konnten dieſelben beim Erkalten nicht wieder hergeſtellt werden; es ſchoſſen vielmehr an den Wan⸗ dungen des Cylinderchens milchweiße g von ganz anderer Form und La⸗ gerung abe ino Eine weitere Unterſuchung und Zerlegung des ene Bleies konnte bei ber geringen Menge des Stoffes nicht vorgenommen werden, und behalte ich mir . vor, wenn ich mir werde das Anemon in größerer Menge dargeſtellt haben. — Eben ſo konnte auch die Erforſchung und Vergleichung der Eigenſchaften des nur in geringer Menge aus dem Pulſatillenwaſſer ausgeſchiedenen pulverförmigen weißen Se⸗ diments (der Anemonſäure nach Schwarz) nicht weiter für jetzt verfolgt werden; (nach — Annahme durch Aufnahme von Sauerſtoff verändertes Anemon!) Nach einander mit Waſſer, Alkohol und a 3 gab es an keines 8 bfungemittel Spuren ab. — So viel hiervon! Als nun das palſatillenwaſſer mit xether geſchü ttelt, der Aether 155 gefichen und auf einem Uhrglaſe der freiwilligen Verdunſtung überlaſſen wurde, blieb ein Rückſtand in ölartigen Tröpfchen, der den ſcharfen Geruch des friſchen Saftes der Pflanze in hohem Grade beſaß, Augen und Naſe heftig reizte, den Kopf ſelbſt bemerklich einnahm, auf die Zunge gebracht ungeheuer af und ätzend war, und nach weiterer a 3 94 3 Verdunſtung eine geringe Kryſtall-Bildung zeigte. Gegen die Angabe von Schwarz rö⸗ thete derſelbe vor völliger Verdunſtung Lacmuspapier ſehr ſtark; das Waſſer, welches mit Aether geſchüttelt worden war, blieb ſo milchig wie zuvor, doch ſcheint ſich gegen— wärtig ein weißes Sediment bilden zu wollen, woraus Berzelius mit Recht ſchließt, daß das Anemon nur das Produkt der Metamorphoſe dieſes flüchtigen Körpers iſt, und daß es ſomit nicht zu den flüchtigen Oelen gezählt werden kann. Ich behalte mir fernere Mittheilungen für künftigen Sommer vor, wo ich eine grö— ßere Menge dieſes intereſſanten Stoffes darzuſtellen geſonnen bin, und andere mit flüch: tiger Schärfe begabte Pflanzen aus der Familie der Ranunculaceen, wie Ran. acris, bul- bosus sceleratus, Anemone nemorosa, ranunculoides u. a. m., zugleich mit — chen will. Mineralogie und Petrefaktenkunde. Der Ober-Bergmeiſter und Ober-Bergrath Herr Singer ſprach am 8. März über die geognoſtiſchen Verhältniſſe Oberſchleſiens und über die dort vorkommenden nutzbaren Foſſilien, welcher Vortrag durch geognoſtiſche Karten und Zeichnungen erläutert wurde. Oberſchleſien iſt größtentheils ein flaches, von mächtigen Diluvialſchichten * decktes Land. Die meiſten geognoſtiſchen Aufſchlüſſe verdanken wir den Reſultaten, den der Bergbau geliefert hat. Mächtige Gebirgsarten im fogenannten Urgebi irge kommen in ſehr geringer Aus- breitung nur in dem weſtlichen Theile unfern Ziegenhals und Zuckmantel vor. Etwas ausgebreiteter iſt das Uebergangsgebirge und zwar die Grauwacke, welche bekanntlich häufig den Zug der Karpathen bildet; — ſie findet ſich in Oberſchleſien in der Gegend von Hultſchin, und erſtreckt ſich von da mit vielen Unterbrechungen über Katſcher nach Leobſchütz; auch in der Gegend von Toſt findet ſie ſich; eben ſo haben Verſuche ſie zu Leſchnitz am Annaberge und zu Krappitz antreffen laſſen, und iſt der Zuſammenhang die⸗ ſer Bildungen nicht unwahrſcheinlich, wenn gleich ſelbiger, wegen des mächtig aufliegenden Diluviums, nicht wahrgenommen werden kann. Das für Oberſchleſien ſo ſehr wichtige Steinkohlengebir ge kommt, wie dies häufig der Fall, auch hier in mehr und weniger regelmäßigen und ausgedehnten mulden⸗ förmigen Niederlagen vor. Es ſind vier ſolcher Niederlagen zu betrachten, wovon die erſte und ausgedehnteſte ſich ziemlich genau von Weſten nach Oſten von Zabrze über Kö⸗ nigshütte nach Mislowitz auf eine Länge von circa vier Meilen bei zwei bis drei Meilen Breite erſtreckt, und weit nach Polen und den Freiſtaat Krakau ausdehnt. Die zweite erſtreckt ſich von Oſten nach Weſten um die Gegend von Nicolai bis nach Czernionkau, circa drei Meilen lang und eine Meile breit; — es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß ſie in — der Tiefe mit der erſten Niederlage zuſammenhange. Die dritte nimmt die Gegend von Biertultau und Czernitz unfern Rybnick ein, und ſcheint eine ziemlich iſolirte Mulde zu bilden. Die vierte endlich findet ſich zu Kohlau und Pelszcowitz bei Hultſchin, erſtreckt ſich weit nach Mähren und iſt nur zum kleinſten Theile auf preußiſchem Terrain vor— handen. — Die Lagerung des oberſchleſiſchen Steinkohlengebirges iſt meiſt ſanft und ziemlich regelmäßig, wiewohl es auch an bedeutenden Störungen nicht fehlt; — der Flötztractus iſt größtentheils noch nicht vollſtändig bekannt, weil die meiſten Baue zu entfernt von einander liegen. Nirgends tritt das Grundgebirge deutlich hervor; bei Hultſchin ſcheint es Grauwacke zu fein. — Muſchelkalk iſt in bedeutenden Strecken und in einzelnen Kup⸗ pen, beſonders in der erſten und zweiten Niederlage der Steinkohlengebirge, aufgclagert. Meiſt iſt es von mächtigen Diluvialſchichten umlagert; Gyps und Thoneiſenſteingebirge bezeichnen theilweiſe die dritte und vierte Niederlage. Als Formationsglieder wurden aufgeführt: 1) der Kohlenſandſtein, meiſt reines Kieſelconglomerat von verſchiedener Feſtigkeit und Korn; er führt öfter ſchöne Pflanzen— verſteinerungen, und wird verſchiedentlich zu Mühlſteinen, Geſtellſteinen, Werkſtücken und Steinmetzarbeiten benutzt; 2) der Schieferthon, häufig Pflanzen-Abdrücke führend, und im aufgelöſten Zuſtande öfter zu Thonwaaren, beſonders zu den Muffeln für die Zink— fabrikation, benutzt; 3) die Steinkohle, deren Flötze meiſt aus Schieferkohle beſtehen, wiewohl Pech, Blätter- und Grobkohle auch vorkommen; eben fo Anthracit und Kohlen: blende, ſelten Glanzkohle. Die oberſchleſiſchen Kohlen liefern nur ſelten Backkoaks; — ihr Hauptverbrauch iſt zur Eiſen- und Zink-Fabrikation, wiewohl auch zu andern ge— wöhnlichen Zwecken ihr Abſatz im In- und Auslande nicht unbedeutend. Zu bemerken iſt auch die Benutzung der Staubkohlen zur Alaunfabrikation, was früher in größerem Grade der Fall war. 4) Der Sphärofiderit, welcher meiſt in Stämmen und Klötzen und zwar meiſt am Ausgehenden und im Hangenden der Flötze ſich findet, und zwar oft in ſolcher Menge, daß er Gegenſtand beſonderer Gewinnung, und daher auch als Forma— tionsglied betrachtet werden muß. — Dieſer Sphäroſiderit führt häufig ſchöne Pflanzen⸗ verſteinerungen, liefert einen reichen brauchbaren Eiſenſtein, welcher auf den Hohöfen ſehr gern verſchmolzen wird, wenn gleich ſolche Schätze ſchönen und reichen Sphäroſiderits, als die Steinkohlenniederlagen Schottlands und Englands liefern, in Oberſchleſien nicht vorhanden ſind. Als ein, Oberſchleſien beſonders eigenes, fünftes Formationsglied iſt das ſogenannte verbrannte Gebirge aufzuführen, welches auf einem meilenweiten Tractus von Zabrze über Königshütte und Bittkow ſich verfolgen läßt, und mit einer Hauptge⸗ birgsſtörung — einem Hauptſattel — in Verbindung zu ſtehen ſcheint. Sandſtein und Schieferthon erſcheinen hier mit ihren Verſteinerungen wie verbrannt; auch Polir— ſchiefer, Porzellainjaspis, Erdſchlacke und thonartige Maſſen finden ſich hier, und haben, durch pſeudovulkaniſche Kräfte, die Flötze oft ſehr unregelmäßig durchdrungen und ver⸗ zehrt, ohne daß die ſtehen gebliebene Kohle unbrauchbar geworden iſt. | — Eine ſehr wichtige Gebirgsart Oberſchleſiens iſt der Muſchelkalk, zumal er als Träger der meiſten, in Oberſchleſien vorkommenden Metalle zu betrachten iſt. Der Hö⸗ henzug zwiſchen der Oder und Malapane wird durch ihn gebildet. Er erſtreckt ſich von Krappitz über Leſchnitz, Ujeſt, Groß - Strehlig, Peiskretſcham, Tarnowitz und Beuthen bis nach Czeladz in Polen, in einer Länge von 10 bis 12 Meilen bei 2 bis 3 Meilen Breite; — in Polen ſelbſt iſt er noch weit ausgebreitet, auch findet er ſich noch an ver⸗ ſchiedenen Punkten in Oberſchleſien, überlagert zuweilen das Steinkohlengebirge, und tritt öfter in einzelnen Kuppen aus dem Diluvium hervor, von welchem er meiſt umlagert wird. Minen! 187 1 A Als Unterlage des Muſchelkalks iſt der bunte Sandftein zu betrachten. Zuerſt hat man in Polen dieſes Verhalten kennen gelernt; bei Krappitz an der Oder ſteht der bunte Sandſtein auf Grauwacke ruhend unter dem Muſchelkalk an; Verſuche bei Leſchnitz haben daſſelbe Verhalten kennen gelernt; auf Radzionkauer Terrain hat man bei Galmeiſchürfen unter dem Muſchelkalk den bunten Sandſtein zehn Lachter tief durchtäuft, noch mehrere Lachter darin gebohrt und dann wahrſcheinlich das Steinkohlengebirge erbohrt; — auch treten im Galmei-Revier bei Chorzow, Bobrek, Koswolagurra und Radzionkau farbige Thone hervor, ſo wahrſcheinlich zur Bildung des bunten Sandſteins gehören. Der Muſchelkalk führt häufig die dieſer Gebirgsart an andern Orten eigenen Ver⸗ ſteinerungen, ſelbſt Knochen von Sauriern fehlen nicht; — er zeigt mehrere Verſchieden⸗ heiten, welche als beſondere Formationsglieder zu betrachten ſind; — der oberſchleſiſche Bergmann unterſcheidet als ſolche: Sohlengeſtein, Dachgeſtein und Opatowitzer Kalkſtein. Das Sohlengeſtein iſt das älteſte Glied dieſer Bildung; es liegt unmittelbar unter der Tarnowitzer Bleierzlage und der weißen Galmeilage; es iſt meiſt feſt und geſchichtet, führt häufig Verſteinerungen und wird als Bauſtein, ſo wie zum Kalkbrennen benutzt. Der Dachkalkſtein iſt meiſt von körnigem Gefüge, und zeigt meiſt einen Gehalt von Talk⸗ erde, iſt daher Dolomit; — er zeigt oft Dendriten, iſt ungeſchichtet, führt häufig Knollen von Feuerſtein, und ſelten Verſteinerungen; er liegt auf dem Sohlenſtein und geht zuweilen durch den ſogenannten Galmeiſtein in das Galmeigebirge über; — zum Brennen iſt er unbrauchbar; eine Varietät von ihm wird in Tarnowitz ſeit Kurzem mit vielem Vortheile zur Cementfabrikation benutzt. Der Opatowitzer Kalkſtein (von dem Dorfe Opatowitz bei Tarnowitz, wo er vorzüglich deutlich vorkommt, ſo benannt) bildet die obere Schichte des Muſchelkalkes, liegt zuweilen über dem Dachkalkſtein, iſt feſt und geſchichtet, führt viel Verſteinerungen, beſonders Knochen von Sauriern und wird zum Kalkbrennen, ſo wie als Bauſtein benutzt. 1 in rt se Her Blei, Zink und Eiſen kommen in dem oberſchleſiſchen Muſchelkalk vor, und find Gegenſtand eines ſehr bedeutenden Bergbaus. Das Blei findet ſich zu Tarnowitz in einer eigenthümlichen Lagerſtätte, welche ſich ſehr weit erſtreckt und im Ganzen ſehr unregelmäßig verhält, ſowohl in Anſehung ihrer Erzführung, als ihrer Ausfällung und Mächtigkeit; letztere wechſelt in ganz kurzen Di⸗ 97 ftanzen von mehreren Fußen bis zur bloßen Kluft; die Ausfüllung iſt theils Kalkſtein, theils Letten, in welchem die Erze theils in Schnüren, theils in unregelmäßigen Stücken und Graupen ſich finden. Bleiglanz iſt Haupterzart; zuweilen findet ſich auch Weißbleierz und Bleivitriol; Schwarz- und Grünblei-Erz ift ſelten; auch Bleierde findet ſich zumei: len in ſolchen Quanten, um beſonders benutzt zu werden. Sonſt gehört noch der Schwe— felkies zu den häufigern Vorkommniſſen. In ähnlicher Art mag das Bleierz auch zu Olkutz und an andern Punkten vorgekommen fein. Verſchieden hiervon iſt das Vorkom— men von Bleiglanz und andern Bleierzen im Galmeigebirge, wo es ganz unregelmäßig, zuweilen in den obern Schichten des rothen Galmei's ſich findet, und in früherer Zeit zu Beuthen, Scharley und andern Orten bebaut worden iſt. Gegenwärtig wird dieſes Ver— halten nur noch in alten Bauen angetroffen. | | Das Galmeigebirge ſcheint etwas jünger als die Tarnowitzer Bleierzlage zu ſein. Das Vorkommen des Galmeis iſt in Oberſchleſien faſt allein auf die Gegend von Tarnowitz und Beuthen beſchränkt, wo es eine unregelmäßige, in Südweſt offene Mulde zu bilden ſcheint; — ſonſt kommt bis jetzt in Oberſchleſien nirgends bauwürdiger Galmei vor, wiewohl der Muſchelkalk zuweilen einen kleinen Zinkgehalt führt. Da, wo in der Gegend von Tarnowitz und Beuthen Dolomit und Sohlenſtein über Tage ſich nähern, ſcheint der Galmei beſonders aufzutreten. Die Lagerung ſelbſt iſt ſehr unregelmäßig; — die auf Sohlenſtein ruhenden Lagerſtätten beſtehen meiſt aus Letten, in welchen der Galmei theils in Lagen und Schnüren, theils in Knollen und unregelmäßigen Stücken vorkommt. Zwei Galmeilagen ſind beſonders zu unterſcheiden: die weiße und die rothe; erſtere liegt ſtets auf dem Sohlenſtein, während die rothe auf der weißen liegt; — nicht immer finden ſich beide Lagen zuſammen, ſondern öfter fehlt eine, oder iſt nur als Kluft vorhanden. Die Mächtigkeit iſt ſehr verſchieden und wechſelt in ganz kurzen Diſtanzen von ſieben und mehr Lachtern bis zu wenigen Zollen und bloßen Kluft; eben ſo verſchieden iſt die Reichhaltigkeit der Lagerſtätte. Außer gemeinem Galmei findet ſich auch öfter kohlenſaurer und ſpätiger Galmei, ſo wie Kieſelgalmei, in ſchönen Kryſtallen; Bleierze kommen häufig im rothen Galmei vor. Der rothe Galmei geht oft in Brauneiſenſtein über, und ſo wie der meiſte rothe Galmei Eiſengehalt zeigt, ſo dürfte auch wenig oberſchleſiſcher Brauneiſenſtein ganz ohne Zinkgehalt ſein; ein Beweis der genauen geognoſtiſchen Ver— wandtſchaft dieſer beiden Foſſilien. Noch unregelmäßiger als der Galmei iſt der Brauneiſenſtein des oberſchleſiſchen Muſchelkalkes gelagert; ſelten iſt eine zuſammenhängende Lagerung wahrzunehmen; man möchte das Vorkommen für ſehr große Neſter halten, welche mehr und weniger von Let— ten umgeben ſind, meiſt auf Sohlengeſtein, ſehr ſelten auf Dachkalkſtein, liegen; — zu— weilen find dieſe Neſter bis zu 10 Lachter mächtig. Hauptſächlich kommt der Brauneiſen⸗ ſtein in der Gegend von Tarnowitz und Beuthen vor; auch zu Groß-Stein bei Malapane iſt er vorhanden, doch von geringerer Ausdehnung und Güte. Meiſt iſt es ockriger Brauneiſenſtein, doch findet ſich auch dichter und jaspisartiger; ſelbſt Glaskopf wird zu⸗ 13 — 98 —— weilen angetroffen. Spuren von Blei- und Zinkerzen, fo wie von Braunſtein find gleiche falls vorhanden. Dieſer Eiſenſtein verſieht die meiſten Hohöfen Oberſchleſiens mit Schmelzmaterial, iſt daher für die Provinz ſehr wichtig, und gewährt für lange Zeit noch den gehörigen Aushalt. Das Vorkommen von Bohnerz in dem Muſchelkalke von La— giewnik ward gleichfalls erwähnt, doch iſt das ſpecielle Verhalten weniger bekannt, da es dermalen nicht bebaut wird; — in Polen iſt dieſes Vorkommen häufiger. Auch Jura-Kalkſtein findet ſich in Oberſchleſien; er tritt in einzelnen Kuppen bei Woiſchnik, Lubſchau, Koſchentin, Lublinitz, Lubetzko u. a. O. hervor. Nach ſeiner Lagerung und nach den in ihm vorkommenden Verſteinerungen iſt er für Jura-Kalk zu halten. Verſuche haben neuerdings gezeigt, daß er unter dem Thoneiſenſteingebirge liegt, mit welchem er auch gleiche Verſteinerungen, meiſt Ammoniten, auch Belemniten und ver— ſchiedene Bivalven, führt. Merkwürdig iſt, daß dieſe Verſteinerungen an manchen Punk⸗ ten ſehr häufig find, während fie an andern ganz fehlen. In Oberſchleſien iſt das Vor— kommen des Jurakalks nur ſehr beſchränkt; weit ausgebreiteter im benachbarten Polen. Er wird gleich andern Kalkſtein benutzt. Ein ſehr weit verbreitetes und in techniſcher Hinſicht ſehr wichtiges Gebirge iſt das ſogenannte Thoneiſenſteingebirge; — es nimmt den größten Theil des Lublinitzer, Roſenberger und Kreuzburger Kreiſes ein, und erſtreckt ſich weit ins Poſenſche und nach Polen; eben ſo findet es ſich auch im Oppelner Kreiſe, als in den Popelauer und Dom— browkaer Forſten, in der Gegend von Carlsmarkt, bei Koppen an der Oder; ferner bei Falkenberg und Tillowitz, vorzüglich ausgebreitet aber bei Kieferſtädtel, Pilchowitz und Rauden. | | | Da es meift aus Sand- und Thonſchichten beſteht, wenig feſte Formationsglieder führt und meiſt vom Diluvio bedeckt iſt, jo iſt die Erſtreckung und der Zuſammenhang dieſes Gebirges ſchwer zu ermitteln. Man hielt es früher für eine ſehr neue Bildung, bis neuere Verſuche es beſſer kennen lernen ließen. ! Bei Birtultau, und auch bei Hultſchin ſcheint es dem Steinkohlengebirge auf- und angelagert zu ſein; bei Dembio unterteuft es die Kreide und ſcheint dem Muſchelkalke aufzuliegen, welches Verhalten auch Verſuche bei Schmielowitz und Krappitz gezeigt ha— ben. Nach den Verſuchen bei Koſchentin und Lubetzko liegt es unter dem Jurakalk, und hiernach dürfte es wenigſtens als ein den älteſten Gliedern des Jura paralleles Gebilde zu betrachten fein, zu welcher Annahme auch die darin vorkommenden Verſtei— nerungen und das Verhalten dieſes Gebirges im benachbarten Polen berechtigen. Thon, Sand, Sandſtein, Sphäroſiderit, zuweilen Braunkohle und Gyps, ſind die Glieder des Thoneiſenſteingebirges. Der Sand iſt oft ſehr waſſerreich und geht zuweilen in Sandſtein über. Der Thon iſt ſeiner Maſſe nach das bedeutendſte Glied dieſer Bil— dung und wird öfter zu ökonomiſchen Zwecken benutzt; als Träger des Sphäroſiderits iſt er beſonders wichtig. Der Sphäroſiderit kommt nämlich in größeren und kleineren Knol— len und Konkretionen in dem Thone ſo häufig vor, daß er Gegenſtand einer vortheilhaften —— SPESEN Gewinnung iſt. Dieſes Vorkommen wiederholt ſich zuweilen, ſo daß mehrere Lagen ſich zu bilden ſcheinen; auch iſt der Thon und Sand öfter ganz mit Eiſenſtein inprägnirt, wo ſich dann ziemlich nahe unter Tage Lagen eines mitunter ſchlechten Eiſenſteins bilden. Den Kern der Sphäroſiderit-Konkretionen bildet meiſt der beſte und feſteſte Eiſenſtein; zuweilen ſind ſie zerklüftet und führen feine Blende und Bleikryſtalle. Unter den Verſtei⸗ nerungen ſind die Ammoniten am ausgezeichneteſten, die häufig den Kern der Konkretion bilden, ſo daß es ſcheint, als wenn ſie bei der Bildung zum Anhaltspunkte gedient hätten. Der Sphäroſiderit wird häufig, oft in Verbindung mit Brauneiſenſtein, mittelſt Holz⸗ kohlen in den oberſchleſiſchen Hohöfen verſchmolzen, iſt meiſt reich, leichtflüſſig und giebt ein ſehr gutes Eiſen. Sein Vorkommen iſt für die Provinz ſehr wichtig, auch dürfte es an Aushalt nicht fehlen, da viele Gegenden noch nicht hinlänglich unterſucht ſind. In der Nähe des Sphäroſiderites findet ſich häufig eine ſehr ſchöne Moorkohle mit deutlicher Holzſtruktur, und zuweilen große Stämme, wie z. B. bei Roſenberg, bil— dend, doch ſind es meiſt kleine Neſter, ſo daß eine beſondere Kohlengewinnung darauf in Oberſchleſien dermalen nicht ſtattfindet, was in Polen zuweilen der Fall iſt. — Gyps⸗ kryſtalle kommen häufig in dieſem Gebirge vor. Auch in größeren Maſſen findet ſich Gyps in Oberſchleſien und wird benutzt, näm— lich in der Gegend von Katſcher und Dirſchel, wo er auf Grauwacke ruht, in der Gegend von Pſchow und Czernitz, wo er dem Steinkohlengebirge angelagert iſt und zuweilen Spuren von gediegenem Schwefel zeigt. Bei Laband, unfern Gleiwitz, iſt er kürzlich ziemlich mächtig auf Muſchelkalk gefunden, und auch bei Berun ift fein Vorkommen be⸗ kannt, jedoch wird er an den beiden letzteren Orten wegen ungünſtiger Lagerung nicht bebauet. | Da der Gyps nur an wenigen Punkten zu Tage hervortritt, fo ift der Zuſammen⸗ hang ſeines Vorkommens ſchwer zu erkennen. Das Gebilde beſteht aus Gyps, theils ſpäthig, theils dicht und erdig, ſelten fasrig, meiſt große unregelmäßige Maſſen bildend; aus mergelichtem Thon, aus Kalkſtein, zum Theil plattgedrückte Konkretionen bildend, aus Thon, der oft äußerlich dem Salzthon ſich nähert, und aus ſandſteinartigen Konglo— meraten. Es ward die Meinung vorgetragen, daß der oberſchleſiſche Gyps wohl zu den älteren Gebilden der Jura-Formation zu rechnen, und vielleicht mit dem Thoneiſenſtein⸗ gebirge von gleichem Alter anzunehmen ſei. Fiſchverſteinerungen, welche dem Herrn Ge— heimen Medicinalrath Otto von Herrn Witt v. Dörring aus dem Gyysgebirge bei Pſchow mitgetheilt wurden, ſcheinen dieſe erſte Meinung mit zu beſtätigen. Die vom Herrn Profeſſor Dr. Göppert in Gyps zu Katſcher entdeckten Pflanzen, Coniferen, Di— kotyledonenblätter, ſprechen dagegen, indem ſie von den im Thoneiſenſteingebirge beobach— teten foſſilen Pflanzen (Cykadeen, Kalamiten, Farrn und Lykopodieen) weſentlich ab- weichen. | | IK Bei dieſer Gelegenheit äußerte fich der Vortragende über das öfter vermuthete Vor— kommen von Steinſalz und Soolquellen in Oberſchleſien, was zum Theil wegen 13 * 100 —— der Nähe der reichen Salzſtöcke in Gallizien wahrſcheinlich ſei. Da jedoch die Salzbil— dung in Wieliczka jedenfalls zu den jüngſten Jurabildungen, wahrſcheinlicher aber noch zu den Tertiärgebirgen gehört, dieſe aber in Oberſchleſien gar nicht vorkommen, und nur die älteſten Juraſchichten von Polen aus in ſehr geringer Verbreitung auftreten, ſo iſt es wohl keinesweges als wahrſcheinlich zu erachten, daß Steinſalz in Polen und noch weni— ger in Oberſchleſien angetroffen werden dürfte. Einige Profile von den durch den Guts- beſitzer Herrn v. Winkler im Jahre 1840 zu Solce bei Berun vorgenommenen Salz⸗ bohrverſuchen wurden vorgelegt, wobei beſonders bemerkenswerth, daß hier zwei mächtige Kohlenflötze, wahrſcheinlich Braunkohle, und in oberer Teufe Süßwaſſerverſteinerungen (Cidariten) angetroffen worden ſind. fi Last In der Gegend von Oppeln kommt ziemlich ausgebreitet Kreide vor, welche meh— rere dieſer Gebirgsart eigenthümliche Verſteinerungen mit ſich führt. Sie findet ſich eben ſo zu Dembio über dem Thoneiſenſteingebirge, in gleicher Art ziemlich ausgebreitet zu Groß⸗Schimnitz; auch tritt fie bei Halbendorf, Döbern, Stoberau, unfern Carlsmarkt, und andern Orten hervor, und charakteriſirt ſich deutlich als Kreide, wenn gleich ihre Er— ſtreckung und ſpecielle Lagerungsverhältniſſe wegen des ungünſtigen Terrains nicht weiter zu beſtimmen find. Sie wird zum Kalkbrennen benutzt, und liefert einen zu Waſſerbau— ten ganz vorzüglich brauchbaren Kalk. Jüngere Flötzgebilde, als die Kreide, ſind bis jetzt in Oberſchleſien wenig bekannt. > | Braunkohle hat man in neuerer Zeit an verfchiedenen Punkten entdeckt, jedoch ſind die Verhältniſſe ihres Vorkommens noch nicht gehörig unterſucht. Kalktuff findet ſich an mehreren Punkten. | - Süßwafferbildungen find, bis auf einige geringe Spuren bei Berun und La— band, bis jetzt noch nicht in Oberſchleſien angetroffen worden. Raſeneiſenſtein und Torf ſind mehrfach in Oberſchleſien vorhanden, werden jedoch im Ganzen noch verhältnißmäßig wenig benutzt. Zu bemerken iſt hier das Vor⸗ kommen von Vitriolerzen in einem torfartigen Letten unter dem Torfe in der Gegend von Münſterberg und Neiſſe, welche auf den Vitriolwerken zu Kamnig und Schmelzdorf ver— arbeitet werden. h Das fogenannte ſchwimmende Gebirge, beſonders die von dem oberſchleſiſchen Bergmanne ſo ſehr gefürchtete Kurczawka, iſt unter den Diluvialbildungen Oberſchleſiens aufzuführen. Auch hat man in Oberſchleſien mehrfach im Diluvio Knochen und Zähne von Elephas primigenius gefunden, als: im Bette der Oder oberhalb Ratibor und am Friedrichs-Stollen zu Tarnowitz. Zuletzt ward noch des Vorkommens von Baſalt in Oberſchleſien erwähnt, welcher den Annaberg bildet, und daſelbſt, wie ein Röſchenbetrieb deutlich zeigte, den Muſchelkalk mit einem vulkaniſchen Sandſtein in Begleitung mehrerer talkiger Foſſilien durchbrochen hat. Bei Kolonie Schulenburg findet ſich ziemlich weit verbreitet Baſalt, welcher oft 101 ſchönen Haarzeolith u. ſ. w. führt; — auch bei Michelau fteht Baſalt an, fo wie bei Loſſen, unfern Brieg. 5 the n Am 17. Mai und 15. Juni ſprach Derſelbe über den Mineralreichthum Schleſiens. D | Ign den über diefen Gegenſtand gehaltenen beiden Vorträgen wurde beabſichtigt, eine Ueberſicht des Vorkommens der meiſten nutzbaren Mineralien Schleſiens, ſo wie über ihre frühere und jetzige Benutzung zu liefern. | | Von den Metallen ward zuerſt das Gold angeführt und dabei bemerkt, daß dieſes Metall dermalen nicht mehr in Schleſien gewonnen wird. Der älteſte ſchleſiſche Gold— bergbau fand zu Goldberg ſtatt, und erſtreckte ſich bis nach Nickolſtadt und Löwenberg, war in früherer Zeit recht berühmt und reich, wenn gleich die vorhandenen alten Nachrichten ſeinen Ertrag jedenfalls höchſt übertrieben angegeben haben. Es ſind Gold— ſeifen geweſen, die hier bebaut waren, und denen die Städte Goldberg, Löwenberg, Bunzlau, Striegau u. a. ihre Entſtehung danken. Das Goldſandflötz ruht bei Gold— berg auf Thonſchiefer, bei Nickolſtadt auf Granit und bei Löwenberg auf Quaderſandſtein. Der Bau bei Goldberg ſoll im 12ten Jahrhundert angefangen haben, und iſt nach der Tartarſchlacht 1241 zum Erliegen gekommen. Der Löwenberger Goldbergbau mag ziemlich gleichzeitig mit dem Goldberger in Betrieb geſetzt worden ſein; auch mögen ſich nach der Tartarſchlacht die Bergleute größtentheils dorthin gezogen haben. Nach den vielen Pingen bei Plagwitz zu urtheilen, muß der Bergbau ſehr bedeutend geweſen ſein, doch ſind ſpecielle Nachrichten darüber nicht vorhanden. Der Bergbau zu Nickolſtadt und Wahlſtatt ſoll hundert Jahre nach der Tartarſchlacht aufgenommen und anfangs ſehr gu— ten Ertrag gegeben haben, jedoch dauerte dies nicht lange, und 1364 kam er ganz zum Erliegen. Eben ſo iſt in früherer Zeit bei Bunzlau, Striegau und an vielen andern Orten, deren Namen mit Seifen enden, vielfach Goldbergbau betrieben worden. Die oft verſuchte Wiederaufnahme dieſes Bergbaues iſt wahrſcheinlich deshalb fruchtlos geblieben, weil — beſonders zu Goldberg — die Wältigung der alten Baue, beſonders die Waſſerhaltung, zu ſchwierig und zu koſtſpielig war; ſpäter mag der bedeutend gefallene Metallwerth, höhere Arbeitslöhne, größere Koſten der Bergwerksmaterialien, größerer Werth des Bo— dens u. ſ. w. dies noch mehr erſchwert haben. Sehr berühmt iſt in älterer Zeit der Reichenſteiner Goldbergbau geweſen. In dem daſigen Glimmerſchiefer ſetzen verſchiedene Lagerſtellen auf, die mit Serpentin und Kalk— ſtein mehrere metalliſche Foſſilien, beſonders Arſenikalkies, führen, welcher letztere goldhal— tig iſt, und demgemäß benutzt ward; vorzüglich waren dicht bei der Stadt im Glätzer Grunde die Zechen „Reichetroſt“ und „goldner Eſel“ berühmt, und zogen durch ihren Reichthum den Schleſiern den Neid der Ausländer zu. Der Gehalt der Erze und Schliche iſt zu % bis ½ Loth Gold im Centner anzunehmen; ob dieſer freilich ſehr ge— ringe Gehalt früher bedeutender war, iſt nicht erwieſen. Der Reichenſteiner Goldbergbau — RER ward wahrſcheinlich ſchon im 13ten Jahrhunderte eröffnet, und ſcheint im 16ten Jahr⸗ hunderte vorzüglich blühend geweſen zu fein — aus welcher Zeit auch noch Reichenſteiner Dukaten (von 1536 bis 1595) exiſtiren. Im Jahre 1720 ſoll noch einige Goldgewin— nung in Reichenſtein ſtattgefunden haben. ee n Die Beſitzer der Reichenſteiner Bergwerke wechſelten ſehr häufig; 1599 kamen ſie an die Herzöge von Liegnitz und Brieg, und als dieſe Linie 1675 ausſtarb, an Kaiſer Leopold, der den Gebrüdern Scharffenberg, welche die Arſenikfabrikation einführten, ſehr bedeutende Privilegien gab; — ſpäter gelangten die Gruben in Beſitz der Kommune Reichenſtein, worin ſie ſich noch befinden. | öl N Die Erze, größtentheils Arſenikalkieſe, wurden, nach den vorhandenen Nachrichten, zuerſt geröſtet, demnächſt zu einer Art Rohſtein verſchmolzen, welchen Rohſtein man mit bleihaltigen Geſchicken verſchmolz, aus dem daraus erhaltenen Bleie dann der Goldgehalt abgeſchieden ward. In ähnlicher Art hat man vor ungefähr 25 Jahren aus Reichenftei: ner rothen Schlichen (abgedampfte Arſenikſchliche) eine Quantität Gold zu Anfertigung eines Taufbeckens für die Königliche Familie dargeſtellt. | - Da die Reichenſteiner Schliche ſich nicht zur Amalgamation zu eignen fcheinen, fo iſt ihre künftige vortheilhafte Benutzung ſehr unwahrſcheinlich, nicht nur wegen ihres ſo ſehr geringen Gehaltes, als vorzüglich auch deswegen, weil es dermalen in daſiger Ge— gend an hinlänglichen bleihaltigen Geſchicken fehlt, was früher nicht der Fall war. Auch zu Zuckmantel iſt früher ein recht bedeutender Goldbergbau betrieben, und eben ſo iſt zu Altenberg ſchon vor der Tartarſchlacht Gold gewonnen worden. Die daſigen Arſenikerze zeigen noch einen kleinen Goldgehalt. N Die Goldführung des Bobers, der Katzbach und der Iſer iſt oft gerühmt worden; Spuren von Goldführung ſind ihnen allerdings nicht abzuſprechen, doch mag hier kaum jemals eine nutzbare Gewinnung ſtattgefunden haben, ſo wie die vielen handſchriftlichen Nachrichten über reiſende Italiener und über die ſogenannten Wahlen, welche im Rieſen— gebirge große Schätze an Gold und Edelſteinen gefunden haben ſollen, in das Reich der Fabeln zu verweiſen ſind. use Wirkliche Silbererze, worin das Silber gediegen oder als Hauptbeſtandtheil enthalten iſt, ſind zwar auch zuweilen in Schleſien, z. B. auf der „Friederike Juliane“ zu Rudelſtadt, doch nie in ſolcher Menge gefunden worden, daß darauf eine beſondere Production zu begründen geweſen wäre. Das meiſte Silber trifft man, und eben ſo in Schleſien, als geringen zufälligen Beſtandtheil in andern Erzen, beſonders geſchwefelten Kupfer- und Bleierzen, aus welchen es nach Darſtellung dieſer Metalle beſonders ge— ſchieden wird. * Die größte Silbergewinnung Schleſiens war und iſt in Oberſchleſien in der Gegend von Tarnowitz und Beuthen. Die daſigen Bleiglanze, beſonders die aus der Galmeifor⸗ mation, enthalten oft 3 bis 6 Loth Silber im Centner, und die andern Bleierze kaum über 1½ Loth im Centner. Das Silber wird aus dem dargeſtellten Blei abgetrieben, 103 — was während des früheren Bleibergbaues ſehr bedeutend war, und auch wohl jetzt noch eine jährliche Production von 800 bis 1200 Mark Silber ausmacht. Auch zu Altenberg wird aus den daſigen Bleierzen noch jetzt zuweilen etwas Silber gewonnen. Die Kupfer— kieſe der Gruben zu Kupferberg und Rudelſtadt haben zuweilen ſo viel Silber enthalten, daß es mit Vortheil ausgeſchieden werden konnte. Als Punkte, wo früher in Schleſien mit Kupfer oder Blei Silber gewonnen worden, ſind noch anzuführen: Reichenſtein, Zuck— mantel, Silberberg, Gottesberg, Gabel, Dittmannsdorf, Schmottſeifen, Kolbnitz, Jän⸗ nowitz, Krummhübel, in der Grafſchaft Glatz und mehrere andere. Ein Hauptübelſtand für den Silberbergbau und einen großen Theil des metalliſchen Bergbaues in Schleſien lag darin, daß die vielen Erzvorkommniſſe ſo zerſtreut und weit von einander entfernt wa— ren, daß man nicht füglich Hauptanlagen errichten konnte, wodurch die Generalkoſten ver— ringert und die Benutzung ärmerer Geſchicke möglich gemacht ward, wie das in anderen Gegenden, wo der Bergbau und das Hüttenweſen blüht, der Fall iſt. Auf Kupfer hat früher in Schleſien recht bedeutender Bau ſtattgefunden. In Kupferberg, einem Orte, welcher dem Bergbaue ſeine Entſtehung verdankt, iſt er 1156 durch den Bergmeiſter Laurentius Angel aufgenommen, und mit einigen Unterbrechungen bis auf die neueſte Zeit betrieben worden, bis er vor circa 18 Jahren zum Erliegen kam, weil die Anbrüche in der Tiefe ſich bedeutend verſchlechterten, und Waſſerhaltung und Ge— winnung zu ſchwierig war und keinen Ertrag mehr erwarten ließ. Auch in dem benach— barten Rudelſtadt iſt bedeutender Kupferbergbau, wie in Kupferberg, auf geſchwefelte Ku— pfererzen und auf Gängen in Hornblendſchiefer betrieben. Er ward vor ungefähr 100 Jah: ren durch den Baron Schweinitz aufgenommen, und iſt bis jetzt in faſt ununterbrochenem Betriebe geweſen. Er hat mitunter ſehr guten Ertrag geliefert, wiewohl gegenwärtig wegen ſchlechter Anbrüche im Tiefen und koſtſpieliger Waſſerhaltung dieſem Bergbau kein langer Aushalt mehr zu verſprechen iſt. In den letzten dreißig Jahren mag die Kupfer⸗ gewinnung im Kupferberger Bezirke jährlich 3 bis 400 Centner betragen haben. Noch hat in neueren Zeiten auf Seitendorfer Terrain Kupfergewinnung ſtattgefunden, welche vor jetzt eingeſtellt iſt. Zu Kolbnitz, Dittmannsdorf, Bögendorf und Gottesberg gewann man früher Kupfer aus in Schiefer und Porphyr vorkommenden geſchwefelten Kupfer: erzen, doch ohne beſonders günſtigen Erfolg. | Ein recht intereffantes Vorkommen von Kupfer findet ſich bei Prausnitz, Haſel, Ho— hendorf und Neukirch in dem daſigen älteren Flötzkalke, wo nach alten Nachrichten früher viel Kupfer erhalten worden iſt; jedoch ſind die Verſuche, dieſen Bergbau wieder auf— zunehmen, wegen großer Armuth der Erze und wegen Koſtbarkeit des Brennmaterials, ohne günſtigen Erfolg geweſen. ;: | Die Gewinnung von Blei war ſchon in ſehr frühen Zeiten in Schlefien der Gegen— ſtand eines ſehr bedeutenden Bergbaues, und findet noch jetzt in ziemlichem Umfange ſtatt. In der Gegend von Beuthen und Tarnowitz kommt ziemlich häufig im Muſchelkalke da⸗ ſiger Gegend Blei vor, und zwar, wie in Tarnowitz, in eigenen Lagern, oder, wie 104 —— zu Beuthen und Scharley, als Begleiter des rothen Galmeis, jedoch unter ſehr unregel⸗ mäßigen Verhältniſſen. Die oberſchleſiſchen Bleierze beſtehen größtentheils aus Bleiglanz, ſeltener kommt Bleierde, Weißbleierz und Bleivitriol, ſelten Schwarz- und Grünbleierz vor; von Rothbleierz will man ein einziges Mal eine Spur gefunden haben. Der Beu— thener Blei- und Silberbergbau blühte bereits im 15ten Jahrhunderte. Er ward auf die obern, im rothen Galmei vorkommenden Bleierzlagern betrieben, und war ſehr bedeu— tend. Große Waſſerzuflüſſe und andere ungünſtige Umſtände bewirkten im 16ten Jahr⸗ hunderte ſein Erliegen, worauf der Tarnowitzer Bergbau um das Jahr 1520 aufgenom⸗ men ward. Unter Markgraf Georg von Brandenburg (dem die Herrſchaft Beuthen ver— pfändet war) blühte dieſer Bergbau vorzüglich; als aber dieſer Markgraf geächtet ward, kam auch dieſer Bergbau wegen vieler ungünſtiger Umſtände zum Erliegen. Man nahm ihn zwar öfter wieder auf, jedoch erreichte er ſeinen früheren Flor erſt wieder, als er im Jahre 1784 auf landesherrliche Koſten in Betrieb geſetzt wurde, was mit außerordent⸗ lichen Schwierigkeiten, beſonders wegen der Waſſerhaltung, verbunden war, und auch erſt dann vollſtändig gelang, als man hierzu Dampfmaſchinen anwandte. Später erhielt der Tarnowitzer Bergbau durch ſehr koſtbaren Stollenbetrieb natürliche Waſſerloſung. Seit ſeiner Wiederaufnahme hat er nun faſt 60 Jahre hindurch ſehr glänzende Reſultate und bedeutenden Ertrag geliefert. Das Productions-Quantum betrug zu Zeiten jährlich 25 bis 30,000 Centner Blei und Bleiglätte, ſo wie 1500 bis 2000 Mark Silber, und noch jetzt, da wegen der geſunkenen Bleipreiſe die Production bedeutend beſchränkt werden mußte, iſt ſie noch zu 8 bis 10,000 Centner Blei, eben ſo viel Glätte und 800 bis 1200 Mark Silber jährlich anzunehmen. Der Aushalt des Werkes dürfte noch für län— gere Zeit geſichert ſein, wenn gleich wohl zugegeben werden muß, daß bei den jetzigen Verhältniſſen der brillanteſte Zeitpunkt dieſes Bergbaues wahrſcheinlich bereits ver— floſſen iſt. | 17179 - 15 In Niederſchleſien findet zu Altenberg noch einige Bleigewinnung durch Verſchmel— zung der dortigen, mit Arſenikkies vorkommenden Bleierze ſtatt, doch iſt ſie nicht bedeu— tend. Auch zu Jännowitz am Bleiberge wurden bleiführende Gänge in Schiefer, und zu Redensglück bei Arnsdorf ein Lager in Kalkſtein bebaut und daſelbſt Blei gewonnen. Sämmtliche Punkte, in denen man früher in Schleſien Silber gewann, ſind auch als Gewinnungspunkte des Bleies anzuführen, da das Silber dort meiſt in Bleierzen vorkam. We N | Auch Zinn gehört zu den in Schlefien heimiſchen Metallen. In der Gegend von Giehren führen einige Schichten des daſigen Glimmerſchiefers Zinn, und zwar wahrſchein— lich Zinnſtein; ſehr ſelten iſt aber das Erz ſichtbar, ſondern erſt durch Sicherung wahr— zunehmen. Im 16. Jahrhundert war der Giehrner Zinnbergbau für damalige Verhält— niſſe ſehr bedeutend und ſelbſt während des 30jährigen Krieges noch im Betriebe. Später iſt er wahrſcheinlich nur wegen Armuth der Erze und geſtiegenen Holzpreiſe zum Erliegen gekommen. Verſuche zu ſeiner Wiederaufnahme hat man auf Königliche Koſten 1783 105 —— und 1811, jedoch wegen Armuth der Erze ohne günſtigen Erfolg gemacht. Nach den ältern Nachrichten war der Gehalt von einem Schock Zwitter (60 Fuhren à 15 Centn. — 900 Centnern) 5 bis 6 Centner Schliche höchſtens 10 bis 15 Centner, und der Centner Schliche gab circa 50 Procent Zinn. Einen gleichen Gehalt haben auch die in neuerer Zeit vorgenommenen Unterſuchungen nachgewieſen. Dieſe Armuth der Erze, ihre koſt⸗ ſpielige und mühſelige Gewinnung und Aufbereitung zeigen Ging of dermalen hier keine vortheilhafte Production ſtattfinden kann. Sehr wichtig iſt für Schleſien das Vorkommen und die — des Zinks, welche vorzüglich in den neueſten Zeiten eine große Bedeutung erhalten hat. Faſt aus⸗ ſchließlich kommt in Schleſien der Galmei im Muſchelkalke der Gegend von Beuthen und Tarnowitz vor, wo er meiſt ſehr unregelmäßige Lagerſtätten bildet. Schon in ſehr alten Zeiten iſt in daſiger Gegend Galmei gewonnen worden; die älteſten desfallſigen Nachrichten gehen bis auf 1560 zurück. Im Jahre 1704 erhielt Georg Gieſche, Bür⸗ ger und Handelsmann zu Breslau, vom Kaiſer Leopold ein Privilegium über alleiniges Galmeigraben in Ober- und Niederſchleſien, fo wie deſſen Verkauf und Verführung auf 20 Jahre, welches Privilegium den von Gieſcheſchen Erben bis um das Jahr 1811 pro⸗ longirt ward, um welche Zeit die Gruben bergordnungsmäßig gemuthet und betrieben wurden. Der frühere Galmeibergbau ward ſehr unregelmäßig betrieben. Es war ein bloßer Dunkelbau, wobei man nur den beſten Galmei wegnahm, und im Ganzen auch nur ſehr wenig gewann. Man calcinirte des wohlfeileren Transports halber den Galmei auf den Gruben, und fandte ihn, in Fäſſern verpackt, zu verschiedenen Meſſingwerken, beſon⸗ ders nach Schweden. Größer ward der Galmeibedarf, nachdem man in Schleſien die Zinkfabrikation eingeführt hatte. Einem fürſtl. Pleſſiſchen Beamten, Namens Ruhberg, gebührt das große Verdienſt, die Zinkfabrikation, welche er in England kennen gelernt hatte, nach Schleſien verpflanzt zu haben. Die erſte Zinkhütte wurde um das Jahr 1808 zu Weſſolla erbaut. Man machte den erſten Zink aus den zinkhaltigen Ofenbrüchen der ſchleſiſchen Hohöfen, und zwar wegen der hohen Zinkpreiſe mit großem Vortheile. Erſt einige Jahre ſpäter ward auf der Königlichen Lydognia-Hütte der erſte Zink aus Galmei dargeſtellt, und feit dieſer Zeit hat dieſe Fabrikaiion einen höchſt bedeutenden Umfang ge⸗ wonnen. Der größere Begehr von Galmei gab Veranlaſſung zu ſehr ausgedehnten Schürfverſuchen, durch deren Erfolg viele neue Gruben etablirt wurden. Man richtete einen regelmäßigeren Betrieb ein, ſtellte Dampfmaſchinen zur Waſſerhaltung auf, und lernte die Darſtellung des Waſchgalmeis kennen, wodurch dieſer Induſtriezweig eine ſolche Ausdehnung gewann, daß gegenwärtig über 50 Galmeigruben und gegen 40 Zinkhütten in mehr oder weniger lebhaftem Betriebe ſich befinden. In den letzten Jahren hat die oberſchleſiſche Zinkproduction durchſchnittlich jährlich 200,000 Centner Zink (öfter noch mehr) betragen, und der Galmeibergbau beſchäftigte über 2000 Mann. Es iſt die ge⸗ gründetſte Ausſicht vorhanden, daß dieſe ſehr günſtige und vortheilhafte Fabrikation noch lange aushalten wird, da der Bedarf ſich eher vermehrt als vermindert, die Galmeimittel 14 Blende oder gefhwefelter Zink kommt zwar auch zuweilen in Schleſien vor, auch hat man verſuchsweiſe auf der Lydogniahütte Zink aus Blende aus dem Weiſtritz⸗ thale mit Erfolg dargeſtellt, doch en re reiner Blende, um dieſe Production weiter zu verfolgen. Das wichtigſte und verbreitetſte aller Metalle — das Eiſen — if gleichfalls in vorzüglicher Güte und Menge — — und ſeit den Bei: EEE dar⸗ geſtellt worden. | Die ſtärkſte Gifenfabrifation findet zur Zeit in Oberfehlefien statt. Die Erze, welche in Oberſchleſien zur Eiſenbereitung angewandt werden, find Brauneiſenſtein und Thon⸗ eiſenſtein. Der Brauneiſenſtein liegt im Muſchelkalke hauptſächlich in der Gegend von Tarnowitz und Beuthen, fo wie in der Gegend von Groß ⸗Stein bei Malapane. Es iſt meiſt erdiger und dichter Brauneiſenſtein von 18 — 25 Procent Eiſengehalt, wie auch kleine Mengen von Braunſtein, Zink und Blei in ihm vorkommen. Er liefert das Haupt⸗ material der meiſten oberſchleſiſchen — und kommt häufig genug vor, um den Hütten gehörigen Aushalt zu verſprechen. Genau läßt ſich das jährliche Förderungsquan⸗ tum nicht angeben, — — wohl gegen 1½ Million Centner jährlich betragen haben. Von dem Thoneiſenſteine, welcher in Oberſchleſien verſchmolzen wird, ſind zwei Arten zu unterſcheiden. Die eine Art kommt in Oberſchleſien als Glied der Steinkohlenforma⸗ tion vor, und wird an verſchiedenen Punkten, als zu Kattowitz, Zalenze, in den Rudaer, Mislowitzer und Beuthener Forſten, ferner in der Gegend von Nicolai, Orzeche, Dubensko und Belk gewonnen, enthält gegen 40 Procent, ift aber etwas ſtrengflüſſig und erfordert daher ein ſtärkeres Gebläſe. Jährlich werden über 100,000 Centner davon gewonnen, und bei ſtärkerem Gebrauche dürfte wohl noch eine größere Förderung zu erlangen ſein. Die zweite Art Thoneiſenſtein kommt in dem zur Juraformation gerechneten Thon⸗ eiſenſteingebirge Oberſchleſiens vor, wo er an ſehr vielen Punkten in viel größerer Menge, als die vorige Art, in mehreren hunderttauſend Centnern mit Vortheil gefördert wird. Seine Güte iſt ſehr verſchieden, zuweilen enthält er an 40 Procent Eiſen. Er iſt leicht⸗ — EEE uam Auch in Niederſchleſien findet eine nicht unbedeutende Eiſenfabrikation ſtatt, vorzüg⸗ lich zu Neuſalz, Sagan, Eilau, Mallmitz bei Sprottau, Lorzendorf, Wehrau, wo man meiſtens ein verſchmilzt und das Roheiſen verfriſcht. Das Productionsquan⸗ tum iſt jährlich etwa zu 60,000 Centner abzuschätzen. Welchen Einfluß hierauf die Ein⸗ fuhr von ſchottiſchem Roheiſen äußern dürfte, iſt abzuwarten. In der Gegend von Reinerz iſt gleichfalls neuerdings ein Eiſenhüttenwerk nebſt Gießerei und Hohofen etablirt worden, welches Rotheiſenſtein, der dort im Gneus vorkommt, verarbeitet, aber kein vor⸗ züglich gutes Eiſen liefert. Ein anderes, zu Seidenberg bei Landeck von der Prinzeſſin Albrecht errichtetes kleines Werk verſchnulzt Magneheifenfiein, den man in daſi iger — gend gewinnt. In ganz früher Zeit it in — Eiſen producirt worden. 1148 ſoll dieser Bau durch den Bergmeiſter Laurentius Angel rege gemacht, und dadurch die Stadt Schmiedeberg, die früher wegen ihren Eiſenwaaren berühmt war, entſtanden ſein. Ein ziemlich mächtiges Lager von Magneteiſenſtein ſetzt im daſigen Glimmerſchiefer auf, wel⸗ ches in den neunziger Jahren verſuchsweiſe aufgenommen ward, aber liegen blieb, weil man in Oberſchleſien beſſer und leichter Eiſen darſtellen konnte. Vor einigen zwanzig Jahren etablirte man hier ein kleines Werk, was aber wegen Mangel an Kapitalien und beer zu erhaltenen Brennmaterials bald wieder einging. Außer dem Magneteiſenſtein ward hier aber auch noch Braunöifenftein aus dem Gümmerſchiefer bei Hermsdorf am Paſſe gewonnen u zum Schmelzen verwandt, wel⸗ cher ſehr gutes Eiſen lieferte. Ein ziemlich wichtiger Bergbau findet in Schlefien auf Arſenik ftatt, welcher in keinem Lande größer iſt. Der älteſte ſchleſiſche Arſenikbergbau wird zu Reichenſtein be⸗ trieben, wo man die früher auf Gold benutzten Erze dazu verwendete, was zu Anfang des vorigen Jahrhunderts die Gebrüder v. Scharffenberg einführten. Das Erz iſt Arſenikalkies, von 65 Proc. Arſenikgehalt. Die Arſenikfabrikation iſt bis jetzt ununterbrochen betrieben und auch nach und nach verbeſſert worden. Das Werk gehört der Kommune Reichenſtein, liefert guten Haag, und jährlich gegen 1500 Centner weißes Arſenikglas. Gelber Arſenik wird unter Zuſchlag von Schwefel nach dem meiſt geringen Be⸗ darfe dargeſtellt; die rothe Arſenikfabrikation, ſo wie die Darſtellung von metalliſchem Arſenik und Fliegenſtein, iſt wegen des ſehr geringen Abſatzes jetzt außer Betrieb. Z3u Altenberg im Kupferberger Diſtrikte brechen in Thonſchiefer und Porphyr viel zu. — prismatiſcher Arſenikkies — der mit Vortheil verarbeitet won und jährlich 12 bis 1500 Centner weißes Arſenikglas liefert. Auch zu Rothenzeche, un⸗ terhalb der Frieſenſteine, hat man den daſigen alten Bergbau im Hornblendſchiefer kürz⸗ lich wieder aufgenommen, und die daſelbſt brechenden Arſenikerze verarbeitet, nicht ohne Ausſicht auf günſtige Erfolge. Zu Rudelſtadt brachen früher Arſenikkieſe mit den Kupfer⸗ erzen, die verarbeitet wurden, und wovon zum Theil noch Erzmittel anſtehen. Eben ſo 14 * — WE — ward früher bei Bearbeitung der Robalserge‘ zu — ner — und * anderen Werken weiter verarbeitet. li um das Jahr 1770 ward in der Gegend von Queerbach eis; Kobaltzeche „St. Maria Anna“ aufgenommen, und da ſich ſelbige ergiebig zeigte, ein Blaufarbewerk da⸗ ſelbſt angelegt, was noch beſteht, und damals wegen der zur Leinwand⸗Appretur erfor⸗ derlichen blauen Farbe recht wichtig war. In dem Glimmerſchiefer, welcher am nördlichen Abhange des Rieſengebirges dem Gneusgranite eingelagert iſt, führen einzelne lagerartige Schichten auch Kobalt. Der Kobalt kommt jedoch ſelten rein und derb, oder in Quarz eingeſprengt und kenntlich vor, ſondern meiſt in Verbindung mit andern Erzen fein einge⸗ ſprengt, als mit Magnet- und Schwefelkies, Blende, Arſenikkies, Magneteiſenſtein u. m. a. Häufig fanden ſich auch Granaten in deutlichen Kryſtallen, die gleichfalls Ko⸗ balt führten. War der Kobalt kenntlich, ſo zeigte er ſich als grauer Spießkobalt. Die Erze wurden, beſonders in der letzten Betriebszeit, immer ärmer; die reicheren erforderten 80 Centner, die ärmeren 3 bis 400 Centner für den Centner Schlich, und eine ſchwierige und koſtſpielige Aufbereitung. Dieſe Verhältniſſe und die ſo ſehr geſunkenen Farben⸗ preiſe veranlaßten endlich die Einſtellung vun Betriebes, der früher ſehr einträglich ge⸗ weſen war. Außer den erwähnten kommen noch einige andere Metalle, wiewohl nur in geringer Menge, in Schleſien vor, die hier nur ; der Vollſtändigkeit wegen aufgeführt —— ſollen. — Das Vorkommen von Braunſtein, in kleinen Neſtern als dichtes See braunſteinerz im Quaderſandſtein bei Neukirch und Polniſch-Hohendorf. Ferner Chrom, in einer Lagerſtelle im Serpentin der Gegend von Grochau bei Frankenſtein. Einige Quanten wurden davon gefördert, der Bau blieb aber wegen Manz gel an Abſatz liegen. Titan kommt in Schleſien im Bette der Iſer als Iſerin vor. Von Spießglanz ſind zu Altenberg zuweilen Spuren als Bene gefunden worden. Als zufälliger Beſtandtheil des ſchleſiſchen Zinks iſt das Cadmium anzuführen, ſo wie das Vorkommen des Nickels als Farbeſtoff des Chryſopraſes und Pimeliths. Von den nicht metalliſchen nutzbaren Foſſilien iſt zunächſt über das Vorkommen und die Gewinnung des Schwef els in Schleſien etwas zu ſagen. Spuren natürlichen Schwe⸗ fels trifft man zwar im Gypsgebirge Oberſchleſiens, jedoch nicht von der Art, daß ſie be⸗ nutzt werden könnten. Dagegen findet ſich Schwefelkies in Schleſien ſehr häufig, aus welchem ſeit ohngefähr 50 Jahren zu Rohnau Schwefel bereitet wird. Am Scharlach⸗ berge ſetzt ein ziemlich mächtiges Lager talkigen Glimmerſchiefers auf, was durchgehends mit kryſtalliniſchen Körnern von Schwefelkies erfüllt iſt. Man gewinnt die Erze meiſtens ſteinbruchartig, und verarbeitet ſie durch Pochen und Waſchen zu Schlich, aus welchem durch Röſtung in thönernen Röhren der Schwefel abgetrieben und demnächſt geläutert — RN wird. Die hiefige Schwefelgewinnung ift nicht Hauptzweck des Betriebes, ſondern nur eine Vorarbeit zur Vitriolfabrikation, wozu die abgeſchwefelten Schliche erſt angewandt werden können. Auf dem Morgenſterner Werke zu Schönbach werden jährlich circa 4 bis 500 Centner geläuterten Schwefels gewonnen. Früher waren in dieſer Gegend noch das Neuglücker und Hoffnungsthaler Schwefelwerk in Betrieb, welche aber eingegan- Vitriol iſt ſchon in ſehr frühen Zeiten in Schleſien dargeſtellt worden, wie, alten Nachrichten zufolge, zu Kupferberg, Reichenſtein, Silberberg, Tarnowitz, Kamnig und andern Orten. N g um das Jahr 1770 wurde durch einen gewiſſen Preller ein recht bedeutendes Vitriolwerk zu Schreibershau etablirt, was zuerſt die Magnet- und Schwefelkieſe, welche im Gneusgranite daſiger Gegend ſich fanden, verarbeitete, ſpäter Schwefelkieſe von den Kupferberger Gruben, und zuletzt abgeſchwefelte Schliche von dem Neuglücker Werke zu Rohnau hierzu benutzte. Das Schreibers hauer Werk machte früher ſehr gute Geſchäfte; als aber die Holzpreiſe bedeutend ſtiegen und die Vitriolpreiſe ſanken, konnte es nicht mehr mit Vortheil arbeiten, und kam daher vor ungefähr 25 Jahren zum Erliegen. Das bedeutendſte Vitriolwerk Schleſiens iſt jetzt noch das Morgenſterner Werk zu Schönbach, welches ſeit ungefähr 50 Jahren die Rohnauer Kieſe nach vorhergängiger Abſchwefelung zu Vitriol verarbeitet. Das Werk iſt ziemlich großartig eingerichtet, recht günſtig gelegen, und liefert guten Ertrag. Außer Eiſenvitriol werden hier noch Kupfer— und gemiſchte Vitriole und rothe Farbe aus den Abgängen dargeſtellt. Die Vitriolöl-, Scheidewaſſer⸗ und Zinkvitriol-Fabrikation iſt jetzt eingeſtellt. In der Gegend von Münſterberg und Neiſſe ſind zu Kamnig und Schmelzdorf Vitriolwerke im Gange, die einen lettigen Torf, welcher wegen des darin befindlichen aufgelöſten Schwefelkieſes viel Vitriol enthält, zu Vitriol, unter Anwendung von Torf als Brennmaterial, verarbeiten. Die Werke haben zeither ganz guten Ertrag gegeben, was, wenn der Abſatz nicht ſtockt, auch für die Folge zu erwarten iſt. Im Ganzen ſind in den letzten Jahren in Schleſien jährlich 12 bis 15,000 Centner Eiſenvitriol, einige 100 Centner Kupfer- und gemiſchte Vitriole und mehrere hundert Centner rothe Farbe aus Abgängen und ſchmantigeun Vitriol bereitet worden. I ih Auch Alaun= Fabrikation findet an mehreren Orten in Schlefien ſtatt; früher beſonders in Oberſchleſien, wo er an verſchiedenen Punkten aus veraſchten kleinen Stein⸗ kohlen dargeſtellt ward. Jetzt iſt nur noch die Lukretiahütte zu Brzenskowitz im Be⸗ triebe; jedoch wird dieſe Fabrikation, die auch niemals eine große Bedeutung erlangt hatte, wegen der geſunkenen Alaunpreiſe wohl bald aufhören, zumal wahrſcheinlich die kleinen Kohlen anderweitig beſſer in Zukunft zu verwerthen ſind. Auf dem Morgenſterner Vitriolwerke iſt auch eine Zeitlang etwas Alaun aus der Eiſenvitriol-Mutterlauge darge⸗ ſtellt worden. Lager von ſchwarzem ſchwefelkieshaltigen aufgelöſten Alaunſchiefer ſind mehrfach in Schleſien vorhanden. 0 de ——ü—» y Der wichtigſte und eee een Bergbau in Schleſien bezweckt die Geoinnting von Steinkohlen. „ 915 100 eie n eiiie ur dio zn Das airder ſchleſiſche⸗ Steinkohlengebirge, im Fürſtenthume Schweidnitz und der Grafſchaft Glatz belegen, ſcheint dem ältern rothen Sandſtein untergeordnet zu ſein, und iſt von mächtigen Porphyrzügen durchbrochen. Das Ganze bildet eine große, in Süden offene Mulde, deren weſtlicher Gegenflügel als ſchwache Flötze ſich im benach⸗ barten Böhmen befindet. Die Gegend von Waldenburg und Gottesberg zeigt das reichſte Steinkohlenvorkommen, von wo einerſeits die Flötze ſich nach der Grafſchaft Glatz, an⸗ dererſeits über Landeshut und Liebau nach Böhmen ſich erſtrecken. Die Kohlen ſind von ſehr guter und meiſt backender Beſchaffenheit. Die Förderung und der Abſatz betrug in den letzten Jahren ohngefähr jährlich anderthalb Millionen Tonnen à 4 Scheffel und Cent⸗ ner, wodurch 1800 bis 2000 Bergleute regelmäßige Beſchäftigung finden. Der Bau iſt im Ganzen ſehr vortheilhaft, und gewährt für ſchn lange Zeiten ſichern Mahal wie⸗ wohl der Abſatz immer mehr zunimmt. Ign der Gegend von Löwenberg finden ſich im daſigen Quaderſandſtein zehn bis vierzehnzöllige Steinkohlenflötze, welche wegen des höheren Preiſes der Kohlen in daſiger Gegend mit Vortheil bebauet werden, wenn gleich die Kohlen lange nicht ſo gut, wie die Waldenburger ſind; auch kann der Bau wegen der ſchwachen Flötze wohl niemals eine große Bedeutung erlangen. Schnee wird hier die Georg⸗ Wilhelm ⸗ Grube zu De nig⸗ ‚ohne betrieben. un In Anſehung der Förderung iſt der oberſchleſiſche Steinkohlenbergbau weit bedeutender als der niederſchleſiſche. Die oberſchleſiſche Steinkohlenformation bildet meh⸗ rere iſolirte Niederlagen. Rother Sandſtein und Porphyr findet ſich nicht daſelbſt. Die Kohlen ſind ſeltener von backender Beſchaffenheit, auch geben ſie viel Stückkohlen, durch⸗ ſchnittlich 70 Procent. Das Förderungs- und Abſatz⸗Quantum kann man in den letzten Jahren jährlich auf ungefähr drei Millionen Tonnen anſchlagen, wobei gegen 2500 Berg⸗ leute beſchäftigt wurden. Hauptzweck des oberſchleſiſchen Steinkohlenbergbaues iſt: die daſigen Zink⸗ und Eiſenhütten mit dem nöthigen Brennmaterial zu verſehen, und da ſel⸗ biges möglichſt preiswürdig beſchafft werden muß, ſo iſt auch der Gewinn der Grubenbe⸗ ſitzer lange nicht ſo bedeutend, als in Niederſchleſien, zumal hier * * Dampf⸗ maſchinen und dergleichen öfter erforderlich ſind. | An Aushalt für ſehr lange Zeit fehlt es dieſem Bergbaue ah beſonders da ein großer Theil des Kohlenfeldes noch gar nicht angegriffen iſt. Der ſchleſiſche Steinkohlen⸗ bergbau iſt größtentheils neu und erſt ſeit der preußiſchen Beſitznahme in Aufnahme ge⸗ kommen; in Oberſchleſien iſt er meiſt erſt durch den Betrieb der 3 —— ins Leben gerufen und zu ſeiner jetzigen Höhe gelangt. Verſuche auf Braunkohleu ſind ſchon in früherer Zeit zu Frömsdorf — Patſch⸗ kau ohne günſtigen Erfolg gemacht worden. Wichtiger iſt das neuerdings ertdeckte Vor⸗ kommen großer Maſſen Braunkohlen in der Gegend von Grünberg, was in Zukunft ſehr 111 —— — — — — wenn die — 5 Brentmatertüls ſich —.— ver⸗ breiten BI. ost — — Abbe Orten ſind gegemätig 229 Verſuche auf Braunkohle im Gange, als: zu Schönwitz bei Oppeln, Schwandwit bei Brieg, were im — im Reichenſteiner Bezirk und andern Orten. Auch Graphit gehört zu den Vorkommniſſen Schleſiens, wie im Weiſtrigthal bei Tannhauſen und im Reichenſteiner Bezirke; doch war an erſterem Orte der Graphit nicht — häufig genug, um mit Vortheil bebaut zu werden. Bernſtein findet ſich auch zuweilen in Schlefien, namentlich in neuerer Zeit bei Schweidnih und auch zu Loſſen, jedoch bis jetzt noch nicht in ſolcher Menge, um einen regelmäßigen Bau darauf einleiten zu können. Von den verſchiedenen, in Schleſien vorkommenden erdigen Foſſilien, die man zu techniſchen Zwecken benutzt, ſind noch folgende zu erwähnen: Gyps findet ſich in Oberſchleſien, wahrſcheinlich in der Jurabildung, und wird zu Dirſchel, Katſcher, Pſchow und Czernitz mit großem Vortheil gewonnen, in Niederſchleſien zu Neuland bei Löwenberg, welcher zur ältern Flötzkalkbildung gehört. Kalkſtein enthalten faſt alle Gebirgsformationen Schleſiens im Ueberfluſſe. Auch — trifft man an mehreren — an, wie zu Kunzendorf, Prieborn, Kauffungen und andern Orten. Der Sandſtein der verſchiedenen Formation wird gleichfalls häufig benutzt. Unter den häufig benutzten Thonen iſt vorzüglich der berühmte Bunzlauer Thon ufer welcher in dem Quaderſandſtein vorkommt. Feldſpath wird häufig im Granite des Riefenpebinges; beſonders in der Gegend von Hirſchberg und Schmiedeberg, Babomett, und zu Porzellan und Fayenze⸗ Fabrika⸗ tion angewandt. Flußſpath findet ſich auch zuweilen, wie auf der Friederike Juliane, zu Rudel⸗ ſtadt, und in Gangform zu Ober⸗ Schmiedeberg, jedoch iſt er nicht von der Beſchaffen⸗ heit, um zu Kunſtgegenſtänden verarbeitet zu werden. Man benutzte ihn manchmal als En beim Kupferfchmelzen. Der Vollſtändigkeit halber iſt noch anzuführen, daß im Riesengebirge, beſonders in der Iſer, zuweilen kleine Hyazinthe, Chryſolithe, Saphyre und Korunde ä wovon bei den Warmbrunner Mineralienhändlern Exemplare zu haben ſind. Agate und Amethyſte werden zuweilen bei Roſenau und Lähn, fo wie am Fin⸗ kenhübel in der Grafſchaft Glatz, doch nicht von beſonderer Güte, Bergkryſtalle und ſogenannte Rauchtopaſe, oft von ziemlicher Größe und Schönheit, im Granite des Rieſengebirges getroffen. Zu Krummendorf, unfern Prieborn, war früher eine Krpſtall⸗ gräberei im Gneus, wie zu Groß- Wandritſch eine dergleichen im Granit. Baurletzt iſt noch das Vorkommen des Chryſopraſes, ein Schleſien allein eigenes Geſtein, zu aha In der Gegend von Frankenſtein, beſonders auf den Feldmarken 112 von Koſemitz, Schräbsdorf, Baumgarten und Grochau findet ſich über dem Serpentin ein eiſenſchüſſi, ges Gebirge, worin mehrere Trümmer von Quarz, Chalzedon, Opal und Chryſopras, in Begleitung mehrerer anderen Foſſilien, ſich finden. In früheren Zeiten wurden hier auf Königliche Rechnung die Chryſopraſe gewonnen, und hauptſächlich zur Ausſchmückung der Potsdamer Schlöſſer verwandt; ſpäter an verſchiedene Privatperſonen Conceſſionen zum Chryſoprasgraben ertheilt, was noch jetzt ſtattfindet. Schöne, reine Chryſopraſe ſind immer ſehr ſelten geweſen; was man jetzt findet, beſchränkt ſich auf meiſt unrein grün gefärbte Quarze und Chalzedone, die zu verſchiedenen kleinen Schmuckſachen, beſonders rund geſchliffen, verarbeitet werden. Da die Gegend, wo Chryſopras vor⸗ kommt, ſchon ſeit länger als 70 Jahren durchwühlt wird, ſo dürfte das Chryſoprasgra⸗ ben ſchwerlich künftig ein bedeutender Induſtriezweig werden, zumal die — nicht mehr ſo beliebt als früher zu ſein ſcheinen. Der Sekretair der Sektion, Profeſſor Dr. Göppert, theilte einige Nachrichten über die von ihm im April 1843 beſuchten Braunkohlengruben bei Grün⸗ berg mit: „Etwa eine Viertelſtunde von Grünberg, unweit von der nach dem Dorfe Schloin führenden Straße, am Abhange einer der vielen Anhöhen, welche ſich nach der anderthalb Meilen entfernten Oder abdachen, iſt das gegenwärtig in Betrieb ſtehende Braunkoh— lenlager eröffnet. Aufgeſchwemmtes Land aus Lagern von Sand und Thon, in ab⸗ wechſelnder Mächtigkeit zuſammengeſetzt, macht die Decke deſſelben aus. An zwei Punk⸗ ten ſteigt man nur 35 Fuß tief auf in den Letten gehauenen Stufen in die Strecken ſehr bequem hinab, welche bereits, und zwar größtentheils ohne allen ſtützenden Holzbau in die hier überall 12 — 150 mächtige Braunkohle bis zu 1200 F. Länge getrie⸗ ben ſind. Ein Schacht dient zur Förderung der Kohle, ein anderer zur Entfernung der Wäſſer, wozu vorläufig noch Pumpen hinreichen. Später, wenn vermehrter Abſatz Er⸗ weiterung des Bergbaues, namentlich größeren Tiefbau, nothwendig machen ſollte, wird man ſich freilich zur Aufſtellung von Dampfmaſchinen genöthigt ſehen. — Nach einem ohngefähren Ueberſchlage dürfte der bis jetzt aufgedeckte Vorrath, ſelbſt bei 40 — 50,000 Tonnen jährlichen Verbrauchs, über hundert Jahre ausreichen, und noch iſt die Verbrei⸗ tung des ganzen Lagers in ſeinem wahren Umfange gar nicht einmal ermittelt, ja mit Be⸗ ſtimmtheit zu erwarten, daß es nach vorläufig in der Umgegend unternommenen Unter⸗ ſuchungen im Stande ſein wird, einem viel größeren — auch noch zu genügen. Die Braunkohle ſelbſt iſt von vortrefflicher Beſchaffenheit, und beſteht zum größten Theile aus bituminöſem Holze, welches ſelten in größeren Stämmen, häufiger nur in einzelnen zertrümmerten, auf mannichfache Weiſe zerquetſchten Scheiten oder Aſtſtücken vorkommt, denen aus weicheren Vegetabilien gebildeten größtentheils dichtere (Stückkohle) oder zer⸗ 113 ° — brechlichere oder erdige Kohle beigemiſcht iſt, woraus wir wohl mit Recht ſchließen dürfen, daß die Wälder und Vegetationsflächen, wodurch dieſe Ablagerung gebildet ward, nicht an den Punkten ihres heutigen Vorkommens, ſondern herbeigeſchwemmt und hier mit Schichten von Sand und Thon bedeckt wurden. Jedoch kann dies wohl nicht allzuweit von ihrem urſprünglichen Standorte geſchehen ſein, da die Pflanzen zum Theil noch mit Blättern verſehen waren, als ſie zwiſchen die Schichten geriethen, wie die in den Thon— lagern und in der Braunkohle ſelbſt vorkommenden trefflich erhaltenen Blätter von Bäu⸗ men, ähnlich unſern Erlen⸗ und Buchennrten und kleinern, noch zartern Vegetabilien, fo wie die Reſte der noch auf den mit Rinde verſehenen Stämmen befindlichen Lebermooſe entſchieden beweiſen. — Wenn wir das Vorkommen der bisher in Schleſien und der Lauſitz entdeckten Braunkohlenlagern, lnsbeſondere in den Flußthälern der größern Ströme (Glazer und Lauſitzer Neiße, Bober und Oder) überhaupt betrachten, fo liegt der Ge- danke wohl ſehr nahe, daß ſie der letzten großen Ueberſchwemmung, welche die Ebenen Schleſiens in der gegenwärtigen Beſchaffenheit zurückließ, ihren Urſprung verdanken, in⸗ dem jene Ströme, fo wie die übrigen Flüſſe, zu Abzugskanälen der gewaltigen Waffer- maſſe dienten, und natürlich einen viel größern Umfang und Ausdehnung, als gegenwär— tig beſaßen, wie die großen, zu beiden Seiten eines jeden Stromes noch beſindlichen, meiſt parallel mit ihnen laufenden Höhen ſehr augenſcheinlich zeigen. Oertliche Hinderniſſe, welche einen Theil des Stromes zu retrograden Bewegungen veranlaßten, beförderten die Ablagerungen der vegetabiliſchen Reſte, welche er, dem Treibholz ähnlich, mit ſich führte, wie ſich denn in der That auch gegenwärtig noch dieſelbe Erſcheinung im Kleinen in un- ſern Flüſſen und in größerem Maaßſtabe in den koloſſalen Strömen Amerika's, z. B. in dem Miſſiſippi, wiederholt. Ungeheuere, oft 3 bis 4 Quadratmeilen große, inſelartig erſcheinende und zuſammenhängende Maſſen von Treibholz trifft man theilweiſe an den Mündungen dieſes über 1000 Meilen langen Stromes, welche, wenn man ſich dieſelben durch Begünſtigung der Umſtände aufs Trockene geſetzt und dann mit Schichten von Sand und Thon bedeckt vorſtellt, ein ſehr anſchauliches Bild von der Entſtehung unſerer heutigen Braunkohlenlager liefern. Wenn man ſich mit dieſen Anſichten einverſtanden erklärt, wird man bei Betrachtung der Configuration der ganzen Gegend von Grünberg ſich wohl geneigt fühlen, den Fluthen der Oder, indem die hier befindlichen Höhenzüge wohl zu ihrem Flußthale in der Urzeit in inniger Beziehung ſtanden, einen weſentlichen Antheil an der Bildung unſers Braunkohlenlagers zuzuſchreiben. Nach meinen Unterſu⸗ chungen, die freilich noch nicht beendigt ſind, wird daſſelbe, wie auch ähnliche Lager zu Muskau, Patſchkau, Kamenz, durch Vegetabilien gebildet, die zwar der Gattung nach, necht aber hinſichtlich der Art mit den Pflanzen unſerer gegenwärtigen Flora überein⸗ kommen.“ V Außer den oben genannten Laubhölzern beſteht die bei weitem größere Maſſe der Stämme aus einer Tarus-Art, eeren Holz dieſelbe Dichtigkeit, wie die dee Jetztwelt, beſitzt, wodurch die Heizkraft dieſer Kohle ungemein erhöht wird, wie ich denn auch über⸗ 15 — 11 haupt über ihre Brauchbarkeit als Brennmaterial nur wenig hinzuzufügen habe, indem es als hinreichend bekannt vorausgeſetzt werden darf, daß eine Braunkohle von fo vor- züglicher Art zwar der Steinkohle als Wärmeſtoff lieferndes Material nachſteht, aber auch die beſten Torfſorten an Güte weit übertrifft. Die treffliche chemiſche Unterſuchung der Herren Weimann und Hellwig zeigt übrigens noch eine andere empfehlungswerthe Eigenſchaft derſelben, nämlich einen überaus geringen Schwefelgehalt, wodurch die An⸗ wendung derſelben zu Dampfkeſſeln weſentlich erleichtert wird, wie ich überhuupt die Ueberzeugung theile, daß dem Verbrauche der Braunkohle eine glänzende Zukunft bevor⸗ ſteht, da die Zeit gewiß nicht fern iſt, wo man ſie auch zur Heizung von Lokomotiven mit größtem — wird benutzen — Der Sekretair der Sektion, Profeſſor Dr. Göppert, legte die auf einer Reiſe in Oberſchleſien aufgefundenen foſſilen Cykadeen vor, an welche er mehrere Bemer— kungen über die foſſilen Cykadeen überhaupt knüpfte, die in die Skizze einer monogra⸗ phiſchen Bearbeitung vereint nachfolgend miele werden follen: Ueber die foſſilen Cykadeen — mit Rück ſicht auf die in Schleſien vorkommenden Arten. Adolph Brongniart ſtellte in dem von ihm im Jahre 1828 herausgegebenen Prodromus der vorweltlichen Flora für die Cykadeen fünf Gattungen auf, von denen vier für die mehr oder minder gut erhaltenen, namentlich von Nilſon zu Hör in Schonen entdeckten gefiederten Blätter oder Wedel, wie Oycadites, Zamia, Pierophyllum und Nelsonia, und eine für Stämme beſtimmt war, die Brongniart mit dem Namen Man- tellia bezeichnete. Die Kennzeichen für die erſtern entlehnte er von der Anheftung der Blätter und dem Verlaufe der Nerven, und wählte ſie im Allgemeinen ſo glücklich, daß jene Eintheilung heut noch, ungeachtet ſich die Zahl der ſeit der Zeit entdeckten Arten ſehr vermehrt hat, mit einigen Abänderungen als vollkommen ausreichend zu betrachten iſt. Cycadites beſitzt gefiederte Wedel mit linienförmigen ganzrandigen, mit ihrer ganzen Baſis an der Spindel befeſtigten und nur von einem einzigen, aber dicken Mittelnerven durchzogenen, übrigens aber nervenloſen Fiederblättchen. Zamia zerfällt in zwei Abthei⸗ lungen, in Zamia und Zamites. Unter erſtere gehören Arten mit gefiederten Wedeln und ſitzenden, etwas an der Baſis zuſammengezogenen, wie eingelenkten Fiederblättchen; unter Zamites Arten mit an der Baſis erweiterten, oft geöhrten, nur mit dem mittleren Theile an die Hauptſpindel befeſtigten, einander fo genäherten Fiederblättchen, daß fie ſich faſt gegenſeitig zu decken ſcheinen. Die bei Zamia ſtets einfachen graden, parallelen Ner⸗ ven find bei Zamites von der Baſis aus etwas gebogen, mit nach dem Blattrande hin 115 chteter Konverität, oft zweitheilig, und daher mehr oder minder divergirend. Piero- phyllum zeichnet ſich durch feine ziemlich gleichmäßig breiten, mit ihrer ganzen Baſis an die Hauptſpindel befeſtigten, an der Spitze abgeſchnittenen Fiederblättchen ſehr aus, die von ſehr feinen, wenig hervortretenden, einander gleichen, ganz parallelen Nerven durch— zogen werden. Nelso nia iſt kenntlich durch einander ſehr genäherte, mehr oder minder verlängerte, an der Spitze abgerundete, mit ihrer ganzen Baſis an der Hauptſpindel be— feſtigten Fiederblättchen, deren Nerven zwar auch — aber von ungleicher Dicke ſind, ſo daß ſtärkere mit ſchwächeren abwechſeln. Lindley und Hutton (Foss. Flora of ea Britain, 1831-1837) nehmen diefe Eintheilung an, und fügten den bereits bekannten noch mehrere neue Arten und un: ter andern auch zuerſt Früchte hinzu, welche, wie Endlicher insbeſondere nachwies, ſich in mehrfacher Beziehung von denen der bis jetzt bekannten Gattungen unterſcheiden, ge— wiſſermaßen zwiſchen Encephalartos Lehm. und Zamia L. mitten inne ſtehen und daher unter dem Namen Zamiostrobus zweckmäßig zu einer Gattung vereinigt werden können. (Endlicher, Gen. plant. p. 72, n. 707.) Endlich er, von der auch von mir getheilten und ſchon mehrfach ausgeſprochenen Anſicht ausgehend, daß man, um Verwirrung und Verwechſelung zu vermeiden, die für die lebenden Arten entworfenen Gattungsnamen nicht auch für die foſſilen verwenden dürfe, ſondern ſie ein für allemal auch durch die Bezeich— nung trennen müſſe, vereinigte die von Brongniart unter Zamia aufgeführten Arten zu einer neuen Gattung Palaeogamia. Jedoch erſcheint es wohl am angemeſſenſten, fie alle unter Zamites zu begreifen, in welchem Falle es dann der Aufſtellung einer neuen Gattung nicht bedarf. Mit dieſen Abänderungen und einigen Erweiterungen der von Brongniart begründeten Bearbeitung der Cykadeen vermag man auszukommen und zur Zeit noch alle bis jetzt bekannt gewordenen Arten leicht unterzubringen, wie ſich aus der nachfolgenden Ueberſicht ergeben dürfte, deren Bearbeitung ich vorzugsweiſe unter⸗ nahm, um weitere Zerſplitterung und Aufſtellung nicht gehörig begründeter Gattungen vielleicht zu verhüten, wodurch das ohnedies ſchon ſo umfangsreiche Studium der foſſilen Gewächſe nur noch mehr erſchwert wird. Den von Brongniart für foſſile Stämme dieſer Fnmilie gewählten Namen Mantellia gab man auf, weil derſelbe ſchon im J. 1822 von Park inſon einer foſſilen Poly paria verliehen worden war. Daher nannte Buck⸗ land dieſe auf der Inſel Portland entdeckten, höchſt merkwürdigen Stämme (beffen Geo⸗ logie und Mineralogie, Pl. 60, 61, 62) Cycadeoidea. | Alle bisher bekannten foffilen Cykadeen kommen in der Oolith- und Jura-Formation vor. Graf Sternberg entdeckte nun auch dergleichen in der älteren Kohlenformation zu Radnitz in Böhmen, die Presl und Corda abbildeten und beſchrieben. Presl rechnete noch einen merkwürdigen, ebenfalls in der Kohlenformation entdeckten Stamm Calamoxylon hierher, den ich aber mit Corda wegen Mangel an Markſtrahlen vorläufig wenigſtens noch von den Cykadeen ausſchließen möchte. Die von Buckland abgebilde— ten Stämme werden von Presl unter Cycadites und Zamites gebracht, jedoch die leicht b 15 * 116 zu unterſcheidenden und deswegen wohl beizubehaltenden Gattungen Nelson und Plero- phylium Br. nicht anerkannt, ſondern mit Zamztes vereinigt, womit ich mich durchaus nicht einverſtanden erklären kann. — | N ya 1 Eine umfangsreiche Arbeit über die lebenden Eykadeen, zugleich auch mit Berückſich⸗ tigung der foſſilen, verdanken wir Miquel (Monographia Cycadearum Trajecti ad Rhenum, 1842). Die von Brongniart aufgeſtellten Principien behielt der Verfaſſer nur im Allgemeinen bei, jedoch kann ich es aus ſchon oben angeführten Gründen nicht billigen, daß er die zu Zamia Br. und Palaeozamia Endl. gehörenden Arten unter Ence- phalartos, einer bekanntlich von Lehmann für lebende Cykadeen aufgeſtellten Gattung, bringt, und die Nilsonia Brongniartii Bronn-Lethaea, T. II, p. 576, Tab. XXVIII, Fig. 14, zu einer neuen Gattung Hisingera erhebt, weil ihre Fiederblättchen an der Spitze faſt ſpitz und nicht, wie bei Nelsonia, abgerundet find, fo wie jeder einzelne dickere Nerven mit einem dünneren abwechſelt. Wenn man den Gattungsbegriff bei foſſilen Pflanzen auf ſo enge Grenzen beſchränken wollte, dann ließe ſich die Zahl der Gattungen freilich noch ſehr vermehren, was aber nicht zur Erleichterung, ſondern nur zur Erſchwe— rung des Studiums führen dürfte. — | Ä S. 76 erwähnt Miquel noch, daß, feinen anatomiſchen Unterſuchungen zufolge, die Stämme der fo viel- und mannichfach gedeuteten Stigmaria ficoides Br. wahrſchein— lich nichts anderes als Wurzeln von Cykadeen ſeien, daß bei unſern Cykadeen durch Abfall der oft länglich- rundlichen, ſchwach zuſammengepreßten, gabligen Würzelchen ähnlichen Warzen ſich bildeten, wie man bei den Stämmen der Stigmarta wahrnimmt. Es läßt ſich in der That nicht läugnen, daß durch Verengerung der Markröhren in den Wurzeln der Holz⸗ oder Gefäß⸗-Cylinder eine große Aehnlichkeit mit den von Brongniart und mir abgebildeten und beſchriebenen Gefäßcylindern der Strgmaria erlangt, jedoch konnte ich wenigſtens bei den mir zu Gebote ſtehenden Wurzeln von Cykadeen (von Encephalar- os horridus, und 3 — 4 3. breiten und 3 — 5 3. langen Bruchſtücken von E. Leh- manni und E. Altensteini) niemals im Markcylinder Gefäß bündel, wie ich fie in dem von Stigmaria beobachtete, noch viel weniger die durch Abfallen der Wurzelfaſern entſtan— denen Narben in ſo regelmäßiger Stellung finden, wie ſie uns die Oberfläche der Stämme oder Aeſte von Stegmaria darbietet. Wo wären denn endlich auch die Wedel dieſer in der geſammten älteren Kohlenformation ſo ungemein verbreiteten Pflanze, die, wie ich glaube gezeigt zu haben, ſich vielleicht noch an den Orten befindet, wo ſie überhaupt einſt vegetirte! — | | | | Eine ziemlich vollſtändige Zuſammenſtellung der foſſilen Cykadeen lieferte J. Morris in der An. Magaz. nat. hist. 1841, VIII, eine Abhandlung, die ich aber nur aus dem in Bronn's paläontologiſchen Collectaneen, Stuttgart 1843, enthaltenen Auszug kenne. Zamiostrobus Endl. wird unter Zamites aufgeführt, Ctenis falcata Lindl. et Hutt., obſchon durch den Habitus an Cykadeen erinnernd, nach der Nervenverbreitung ein Farrn⸗ kraut, auch zu Zamites gebracht, und endlich ohne Noth eine neue Gattung, Plelopfenl- 117 lum, von uro, Flügel, alfo Fü igelblatt aufgeſtellt, die er durch folgende Diagnoſe zu begründen und von der verwandten Zamites und Pleropliyllum zu unterſcheiden ſucht: „Stamm —, Wedel gefiedert, Fiederchen linear, dicht an einander gedrängt, ver⸗ längert „an der Baſis verändert und ſchief, dachziegelig und zuweilen geöhrt; Ner— ven fein, gleich parallel.“ Bei konſequent durchgeführter Beſtimmung würden alſo hier⸗ unter die Arten von Zamites und Pierophyllum Brong. gehören, wie denn auch der Ver- faſſer einen Theil derſelben hierher rechnet, demohnerachtet aber auch noch Plerophyllum nach Brongniartſchen Principien aufſtellt, woraus klar hervorgeht, daß dieſe neue Gat— tung nicht beibehalten werden kann. — Der Verfaſſer ſcheint übrigens ſelbſt ſie wieder aufgegeben zu haben, indem er in dem von ihm herausgegebenen Catal. of british fossils., Lond. 1843, wenigſtens die dort zu Plilophiyllum gerechneten, in England vorkommen: den Arten (Pt. Bechei, Bucklandi, dibium, falcatum, lanceolatum, pecten, pectina- tum, taxinum) unter der von mir ſchon erwähnten, von Endlicher aufgeſtellten Gat- tung Palaeozamia aufführt, welcher übrigens dieſe Gattung gar nicht für dieſe, ſondern für die Zamia der Jetztwelt am nächſten ſtehenden Arten (Zamia Br.) gründete, was Morris überſehen hat. Nachdem der Anfang meiner Abhandlung bereits gedruckt war, erhielt ich durch die Güte des Herrn Herausgebers das ſechste Heft der Beiträge zur Petrefaktenkunde, von Georg, Grafen zu Münſter, in welchem ſich S. 34 — 43 eine Abhandlung über fof- file Zamia, zunächſt über einige neue Arten der Gattung Ctenis von Braun, befindet. Mein ſehr geehrter Freund, dem ich die Mittheilung zahlreicher, höchſt intereſſanter Bei⸗ träge zu meinen Arbeiten verdanke, liefert darin einen neuen Verſuch, dieſe Gruppe zu klaſſificiren, welchem ich jedoch zu meinem Bedauern meine Beiſtimmung aus mehrfachen, zum Theil oben ſchon erwähnten Gründen nicht ertheilen kann. Er begreift ſämmtliche, bisher unter Zamia, Zamites, Pterophyllum, Nilsonia aufgeführte Arten, fo wie die zu den Farrn gehörenden Taentopteris und Cieni’s unter drei Gattungen, nämlich: I. Otozamites (Odontopteris Sternb., Zamites Brong. et Presl). II. Podozamites (Zamia Brong., Zamites Presl.) IM. Pterozamites (Taeniopteris Brong. zum Theil, Pterophyllum Brong., Asple- niopteris Sternb., _Nilsonia Brong. „ Ctenis Lindl. et Hutt.) Die letztere zerfällt wieder in fünf Unterabtheilungen, die er Untergattu ngen nennt, als: I) Taeniopteroides (Taeniopteris Br. zum Theil, nicht Göppert, Glossopteris Br. zum Theil, Aspidites Göpp. zum Theil, Otopteris Lindl. et Hutt.) 2) Plerophyllum Brong. (Sämmtliche Arten der Brongniartſchen Gattung.) 3) Aspleniopteris Sternb. (Zamites Presl zum Theil). 4) Nilsonia Br. (Zamites Presl zum N 5) Cenis Lindl. et Hutt. — SENT NAEN Abgeſehen davon, daß dieſe gänzliche Veränderung der bis jetzt allgemein angenom⸗ menen Gattungsnamen nicht durch die Nothwendigkeit, noch durch weitere Fortſchritte unſerer Erkenntniß in der Analogie dieſer Pflanzen mit der Flora der Jetztwelt geboten wird, kann man wohl auch die Vereinigung der bisher mit Recht ſowohl hinſichtlich der Frucht⸗ als Wedelbildung der Farrn zuzuzählenden Taeniopteris- Arten mit den Cykadeen nicht billigen. Der Verfaſſer betrachtet dieſe Eintheilung vielleicht auch nur um als einen Verſuch auf die Aehnlichkeit der Nervenbildung der Farrn mit den Eykadeen hinzuwei⸗ ſen, den er auch wohl nicht zur allgemeinen Annahme beſtimmt hat, weil es ſonſt nöthig geweſen wäre, ſich über den Begriff der Untergattung überhaupt näher auszuſprechen, welcher, in dieſer Ausdehnung auf durch Natur und Analogie gegründeten Gattungen angewendet, eine gänzliche Umkehrung unſerer geſammten Syſtematik zur Folge haben müßte. Auch richtet ſich der Verfaſſer ſelbſt nicht ſtreng danach, da er in einer dieſer Ab- handlung vorangehenden Arbeit Beiträge zur Urgeſchichte der Pflanzen S. 23 eine foſſile Cykadee unter Zamites brevifolius beſchreibt, die mit Recht in dieſe Gattung gehört, ſpäter aber freilich auch unter Otosamites aufführt. Wenn übrigens die von Ctenis von Lindl. et Huit. I. c. II. t. 102 gegebene Beſchreibung und Abbildung richtig iſt, woran wir, wie ich glaube, keinen Grund haben, zu zweifeln, ſo gehört ſie wegen der zwar parallelen, aber durch Gabeläſte verbundenen Nerven entſchieden nicht zu den Cykadeen, ſondern zu den Karen, wie Presl (Sternb. Verſ. Fl. der Vorwelt, 7. und 8. Heft, S. 163) mit Recht bemerkt, und die neuen, von meinem Freunde zu Ctenis gerechneten Arten, die dieſes ſehr charakteriſtiſche Kennzeichen entbehren und nur einander gleiche parallel lau— fende Nerven beſitzen, ganz unzweifelhaft zu Plerophyllum Brong. | In der nun folgenden Ueberſicht ſämmtlich mir bekannt gewordenen foſſilen Cykadeen werde ich mich alſo, wie ich auch ſchon am Eingange andeutete, auf die von Brong⸗ niart aufgeſtellten Gattungen beſchränken, Zamia mit Zamites vereinigen und nur noch Zamiostrobus Endl. für die Fruktifikationen beifügen, ſo wie dem einen oder dem andern Gattungsmerkmale eine den Umſtänden und der vermehrten Artenzahl entſprechende Er: weiterung geben. — Hiermit verbinde ich nun die Beſchreibung und Abbildung ſämmtlicher, von mir bis jetzt in Schleſien entdeckten Cykadeen, die bei uns zu den größten Seltenheiten gehören. Sie kommen in dem zur Jura⸗Formation gerechneten Thoneiſenſteingebirge Oberſchleſiens zu Ludwigsdorf bei Kreuzburg in Oberſchleſien mit Farrn und Lykopodieen und zahlreichen Conchylien, ſo wie eine Art auch in der älteren Steinkohlenformation Oberſchleſiens vor. 119 ..... .EYCADEAE. (CYCADEACITES Presl). — I. CYCADITES Brong. Trunci arborei, structuram externam et internam Cycadeacearum exhibentes. Frondes pinnatae seu potius pinnatisectae, pinnis angustis integerrimis praeter ner- vum medium crassiusculum enerviis saepe juxta illum longitudinaltier plicatis. Die Form der Wedel und der Nervenverlauf der hierher gerechneten Arten entſpre⸗ chen der jetztweltlichen Gattung Cycas. A. Trunei. 1. Cycadites columnaris Presl. C. trunco tereti recto, decorticato longitudinaliter inaequaliter obtuseque multi- sulcato, cortice crasso, eicatricibus foliorum irregulariter rhomboideis convexis con- tiguis spiraliter truncum ambientibus numerosis in ordine spirali quaternario (7) dispositis. Presl in Sternb. Vers. Fl. d. Vorw. VII. und VIII. Heft, p. 194. Tab. XLVII, Fig. 1—6. Steinkohlenformation zu Radnitz in Böhmen. 2. Cycadites inrolutus Presl. C. trunco decorticato tereti laevi, gerposg ligneo structuram Cycadeacearum demonstrante. Presl in Sternb. Vers. Fl. d. Vorw. I. e. p. 194. Mit der vorigen Art in der Steinkohlenformation. 3. Cycadites Bucklandi Presl. C. trunco cylindrieo rotundato- obtuso, rudimentis petiolorum squamaeformibus creberrimis imbricatis adpressis spiraliter dispositis magnis crassis ovatis obtusis ex- tus convexis intus concavis, axi tereti figuris 4e ellipticis spiraliter dispo- sitis instructa. Presl in Sternb. I. c., p. 194. Conites Bucklandii Sternb. I. c. III. Heft, p. 36 et 39, tab. 30, und IV. Heft, p. XXIX; Buck- landia squamosa, Brong. Prod. p. 125, 200; Bronn’s Lethaea geogn. T. XV, p. 224; Amen- tum Cycadeoideae Buckl. in Geol. Transact. N. S. 11, 400; Encephalartos Bucklandi Miquel monogr. Cycad. p. 68. Oolithformation zu Stonesfield in England. — 120 * 4. Cycadites cylindricus Morris Ann. Mag. nat.) Mantellia cylindrica Brong. Prod. p. 93. 96. Liasformation zu Luneville. * 5. Cycadites cyprinopholis Mem. soc. agric. Lyon. II. 129. pl. III. fig. 1 — 5. Morris Ann. Mag. nat. Mir unbekannte Formation zu Rive de Gier. B. Frondes. 6. Cycadites salicifolius Presl. C. fronde pinnata, pinnis sessilibus contiguis lineari -lanceolatis angustato - acumi- natis planis basi obtusis subpatentibus terminalibus confertissimis subflabellatis, rhachi plano-convexa crassa. Presl in Sternb. I. c. VII. und VIII. Heft, Tab. XL, fig. I, 2, p. 195. Braunkohlenſandſtein zu Altſattel in Böhmen. 7. Cycadites angustifolius Presl. 0. fronde pinnata, pinnis sessilibus alternis distantibus patentibus anguste linea- ribus elongatis utrinque obtusis longitudinaliter complicatis, rhachi tenui Gb ee Presl in Sternb. I. c. Tab. XL. IV. Mit der vorigen. | 8. Cycadiles Brongniartii Römer. C. fronde pinnata, pinnis anguste linearibus subapproximatis arcuatis patenti- bus acutiusculis, rhachi canaliculata plana. Römer Verſt. d. norddeutſchen Oolith. Geb. Nachtr. 1839, p. 9, tab. XVII, fig. I. b. g. Dunker über d. norddeutſchen Wälderth. ꝛc. Programm, p. 7. Caſſel 1844. Wealdenthon zu Obernkirchen und am Dniſter. 9. Cycadites pectinatus Berg. C. fronde pinnata vel profunde pinnatifida pinnis integris anguste linearibus obtusis basi sessilibus connatis obtusis pectinato - patentissimis. Berger, Verſtein. ꝛc. der Coburger S p. 23 und 29, tab. III, fig. 4. Lias formation zu ec ) Das Zeichen des Sternes * bedeutet, daß ich weder eine Abbildung, * eine ne der Pflanze einzuſehen vermochte. —— 121 —— 10. Cycadites giganteus Hising. bn suec. T. * fig. 5. Oiolithformation zu Hör in Schonen. * 11. Cycadites Nilsonianus Brong. Prod. p- 93. Nilson. Acta .Holm. 1804. Vol. I, p. 147, tab. ** fig. 4— 7. C. Nilsoni Hisinger Leth. suec. tab. 33, fig. 4. Mit der vorigen zu Hör in Schonen. Anmerk. Cycadites Altlausit Dunker l. c. p. S gehört, nach den mir von dem Herrn 8 Verfaſſer gütigſt mitgetheilten Original-Exemplaren, dem ganzen Habitus, fo wie auch dem nur wenig ausgeſprochenen Mittelnerven nach, zu den Farrn, zur Gattung Pecopteris Br., verwandt P. linearis St., was wenigſtens von den auf dem Sandſteine am Haral bei Bückeburg vorkommenden Exemplaren gilt. Cy- cadites Nilson! Sternb. I. c. Heft I, p. 23, tab. 47, fig. 1 (Zamites filici- Jormis Presl) ift eine wahre Nilsonia, Cycadites linearis Sternb. I. c. tab. 50, fig. 3. ein unvollkommenes, ſchwer zu beſtimmendes Bruchſtück, und auch C. pal- matus St. I. c. tab. 40 nach Presl! eine dubiöſe Pflanze. Cycadites plumula Presl, mit von feinen parallelen Nerven durchzogenen und mit ihrer ganzen Baſis feſtſitzenden Fiederblättchen, wie Presl in der Diagnoſe angiebt, kann deswe⸗ gen unmöglich zu Cycadites, ſondern nur zu Pierophyllum gehören. Unter Cycadites ? Nilsonii Hisinger Leth. suec. t. 33, fig. 4, ** führt Morris Ann. I. c. noch einen Spadiæ auf, und citirt zu einer zweiten Art deſ— ſelben Namens, Phillips Geol. Vorksh. p. VII, fig. 24, wo man an der bezeich⸗ neten Stelle allerdings ein Cykadee findet, die nur zu Cycadstes Brong. gebracht werden kann. Sie kommt C. Brongniartii Römer ſehr nahe und unterfcheidet ſich faſt nur durch die entfernt ſtehenden Fiedern. Da ich aber nicht Gelegenheit habe, Original- Exemplare einzuſehen, enthalte ich mich jeder weiteren Beſtim⸗ mung. Hiſi en 's mehrfach genanntes Werk ſteht mir leider auch nicht zu Gebot. II. ZAMITES Brong., Göpp. et Presl ex part. (Odontopteridis spec. Sternb., Berger; Zamia, Endogenites et Mantellia Brong.; Cycadeoidea Buckl.; Palaeozamia Endl.; Ptilophylli spec. Morris; Otozamites et Podozamites Braun in Gr. Münster’s Beiträge zur Petref. 6. Heft. Baireuth 1843. p. 36. 37.) | Trunci cylindrici vel sub globosi rudimentis petiolorum spiraliter dispositis cre- berrimis contiguis vestiti.) 9 In dem vorjährigen Jahresberichte unſerer Geſellſchaft erwähnte ich S. 191 eines achatiſirten, im auf⸗ geſchwemmten Lande in Oberſchleſien aufgefundenen, Cykadeen ähnlichen 1 der mit dem im 122 Frondes pinnatae, pinnis distichis approximatis remotiusculis ve basi subconstri- ctis vel dilatatis auriculatis cordatisve acutis integris vel denticulatis, nervis Jeu libus parallelis vel arcuatis 8 ute en dichotomis. | j Eu A. Trunei (Endogenites et Mantellia Brong., Cycadeoidea Buckl.). 1. Zamites Cordas Sternb. et Presl. Z. trunco cylindrico rotundato obtuso, rudimentis petiolorum squamaeformibus ereberrimis imbricatis adpressis spiraliter dispositis obovato-oblongis dorso longitu- dinaliter obtuso cristatis apice plagula rhomboidea plana concavaque elis, stru- ctura interna Cycadeacearum fossilium. Sternb. I. c. VII. und VIII. Heft, Tab. 55, p. 196. * Cycadites Cordai Strenb. Verhandl. der Geſellſchaft d. vaterl. Muſ. in Böhmen. 1836, p. 25, tab. 2. fig. 1. 2. ieintoplanfarnotinn zu Radnitz in Böhmen. 2. Zamites ee Presl. Z. trunco subgloboso depresso apice concavo, rudimentis — spiraliter dispositis creberrimis contiguis transversim rhomboideis. Presl in Sternb. 1. c. p. 196. a Mantellia nidiformis Brong. Prod. p. 963 Mantellia megalophylla Bronn Leth. I. p. 227, tab. XV, fig. 2. a. b. c.; Cycadeoidea megalophylia Buckl. Transact. geol. soc. Lond. Ser. 2. Vol. 2. p. 3. p. 397, tab. 47, fig. I. 2. 3. tab. 48, et Buckl. Geol. et Miner. II. tab. 60. Oolithformation zu Portland in England. 3. Zamites microphyllus Presl. Z. trunco breviter conico truncato, rudimentis petiolorum spiraliter dispositis creberrimis contiguis transverse acuminate rhomboideis. Presl in Sternb. 1. c. p. 196. * 8 Cycadeoidea microphylla Buckl. I. c. p. 398, t tab. 49, et Geol. et Miner. T. II, tab. ve Strobilites Bucklandi Lindl. et Hutt: foss. Fl. Britain. T. II, p. 133, tab. 129. Mit der vorigen und auch im Liasſandſtein zu Lyme Regis in a Dresdener Königl. Mineralienkabinette aufbewahrien ſehr übereinkommt, aber wieder von den auf der Inſel Portland entdeckten Stämmen ſehr abweicht. Eine Vergleichung mit den Letzteren ſcheint mir ſehr wünſchenswerth; etwaige Beſitzer derſelben erſuche ich daher recht angelegentlich, mir ſolche zur Anſicht und literäriſchen Benutzung gütigſt mittheilen zu wollen. 123 4. Zamites pygmaeus Morris. Z. trunco rotundato truncato, rudimentis petiolorum 28 . cre- — 2 subeontiguis transverse acute rhomboideis. Morris ann. I. c. et Cat. of British foss. p. 25. | Cycadeoidea pygmaea Lindl. et Hutt. I. c. II. tab. 1 Zamites wiel. Presl L c. . a Lyme Regis in England. 1 | 5. Zamites Noa 1 32 2 trunco cylindrico, rudimentis (vel basibus) petiolorum spiraliter dispositis creberrimis contiguis discretis transversim acuminate. Thomboideis ‚supra planiusscu- lis subtus convexis basin versus erassioribus. Presl I. c. p. 196. ’ * 5 f Endogenites echinatus Brong. classific. veget. foss. Mém. d. Mus. d'hist. nat. T. VII et VIII, p. 209, pl. 16, fig. 2; Cuvier et Brongniart deseript. 2 des envir. de Paris, p. pl. 10, fig. 1; Sternb. I. c. IV. Heft, p. XXXVI. Pulmacites echinatus Brong. Prod. p. 120. Tertiärkalk zu Vailli bei Soiſſons in Branfei B. Fron d e S. — in ö a. — basi subconstrictae (Zamia Brong., —— za St. 2 zamia Endl., Podozamites Braun |. c.) er. Die Wedel der hierher gehörenden Arten laſſen ſi ſi 1 hu ichtlich der Form, Anheftung der . mit denen von Encephalartos der Jetztwelt Bee 2 Zamites distans Presl, Z. rde pinnata, pinnis — — integris alternis basi angustatis . patentibus terminali petiolata, junioribus oblongo-lanceolatis obtusis subpatentibus, adultis oblongo lanceolato - falcatis acutiusculis patentibus, nervis crebris simplicibus rectis. Presl in Sternb. I. c. Tab. XII, fig. 1. 199 Liasformation zu Bamberg. (Dr. Kirchner e aan Die etwas ausführlichere Diagnoſe habe ich nach ziemlich vollſtändigen Exemplaren entworfen, die mir Herr Dr. Kirchner zu Bamberg zur Anſicht mittheilte, wel⸗ cher nicht blos dieſe Art, ſondere alle in Graf Sternb erg's J. c. aus der Umgegend von Bamberg beſchriebenen foſſilen Pflanzen entdeckte, wie ich hier nachträglich anführe, da dies in dem oben genannten Werke nicht geſchehen iſt. Auf Blättern dieſer Art kom⸗ men an demſelben Fundorte auch Xyloma ähnliche Blattpilze vor, Xylomatites Zamitae, die ich nebſt der vorliegenden Art in dem fünften und ſechsten Hefte der Genera plantar. fossil. abbilden und beſchreiben werde. R 16 * 124 7. Zamites lanceolatus Lindl. et Hutt. Z. ſronde pinnata, pinnis distantibus integris alternis oppositisve elongatis basi attenuatis sessilibus patentibus inferioribus lanceolato - een n lineari- bus, nervis crebris. Lindl. et Hutt. foss. Flor. Britain. T. III. Tab. 194. Morris ann. I. e. Unterer Holith zu Whitby in Vorkſhire in England. | | Der vorigen Art fehr verwandt und nah Braun . c. vielleicht kaum als Art verſchieden. % 8. Zamites undulatus Presl. Z. fronde pinnata, pinnis alternis distantibus sessilibus semirhombeis obliquis latere inferiore dimidiatis integerrimis, margine superiore crenato-repandis basi ob- tusis, petiolo rhachique teretibus, nervis crebris. Presl in Sternb. I. c. p. 197. Odontopteris undulata — I. c. V. et vi. Heft, p. 78, tab. 25, fig. 1, Unterer Oolith zu Whitby in Yorkfhire. | 9, Zamites whitbiensis Presl. Z. fronde pinnata, pinnis apicalibus sessilibus approximatis digitatis lanceolato- oblongis acutis acutiusculisve rectis basi obtusis aequalibusque, nervis crebris. Presl in Sternb. Il. c. p. 197. Odontopteris digitata 3 I. c. V. et vi. Heft, p. 77, tab. 23, ſig. 1 Unterer Holith zu Whitby in Vorkſhire. b. Pinnae distichae basi dilatatae cordatae auriculatae vel subauriculatae (Zamites Br.; Odontopterid. spec. St.; Ptilophyllum Morris; Otozamites Braun J. c.) Miquel vergleicht die eigenthü ümliche Inſertion der Fiederblä ittchen dieſer Abthei⸗ lung mit denen von Macrozamia, womit fie allerdings einige Aehnlichkeit zeigen, wie ich wenigſtens an Macrozamia Preissii L. geſehen habe, welche ich der gütigen Mittheilung des Herrn Prof. Dr. Lehmann verdanke. Die Blättchen ſind nämlich mehr ſeitlich der Rhachis eingefügt, und decken einander faſt gegenſeitig, ſo daß bei aufrecht geſtellten Fiederblättchen wenigſtens auf der oberen Seite die Spindel beinahe verhüllt wird. 10. Zamites falcatus Presl. Z. fronde pinnata, pinnis alternis subpatentibus approximatis integris sessilibus _ linearibus acuminatis Pipe subfalcatis basi exciso - eie, lobis — nervis crebris. | | | Presl in Sternb. I, e. p. 197. 125 Odontoyteris falcata Sternb. I. c. V. et VI. Heft, p. 78, t. 23, fig. 13 Ptilophyllum falcatum Mor- tis ann. I. c.; Palaeozamia falcata Morr. catal. Brit. ſoss. p. 13. * Achter Oolith zu Whitby in Yorkfhire, | 11. Zamites gigas Morris. 2. fronde pinnata, pinnis alternis subapproximatis patentibus integris oblongo- lanceolatis obtusatis? basi exciso cordatis, lobis aequalibus obtusis, nervis crebris. Morr. Cat. Brit. fossils, p. 25. Zamia gigas Lindl. et Hutt. foss. Fl. Brit. III. p. 165. Oolithformation zu Scarborough. Der vorigen Art ſehr verwandt, und faſt nur durch die etwas breiteren, länglich N ai nicht linienförmigen Blätter verſchieden. 12. Zamites Schmiedelii Presl. Z. fronde pinnata, pinnis alternis approximatis contiguis patentissimis integris lanceolatis lineari - acuminatis basi exciso - cordatis lobis rotundatis, nervis crebris, rhachi flexuosa. Presl in Sternb. I. c. p. 197. Osmunda, Schmiedel merkw. Verstein. p. 56, tab. 203 Neuroyteris dubia Sternb. 1. c. V. et VI. Heft, p. 78, t. 25, f. 2: Prüophyllum Schmiedelii Morris ann. I. c. Lias zu Baireuth (Schmiedel) und zu Bamberg (Kirchner). * 13. Zametes Bechei Brong. Z. fronde pinnata, pinnis subalternis approximatis contiguis patentibus integris oblongo-lanceolatis obtusis basi subcordatis obliquis, lobis rotundatis, rhachi stricta crassa, nervis crebris. Brong. Prod. p. 95. Presl in Sternb. I. e. p. 197. Filicites Bechei Brong. ann. scienc. nat. 4. Avril 1825. p. 422, tab. 19, fig. 4; Béche trans. geol. soc. series. 2. Vol. I, tab. 7, fig. 3; Odontopteris Bechei Sternb. I. c. V. et VI. Heft, p. 78. (Presl J. c. hat hier wie bei der folgenden Art wahrſcheinlich wohl überfehen, daß dieſe wie auch die folgende ſchon von ii im e Prodromus unter Zamites auf⸗ geführt worden iſt.) Oolithformation zu Mamers in Frankreich, und Laskalf zu Axmünſter in England. 14. Zamites Bucklandi Brong. Z. fronde pinnata, pinnis oppositis adnatis approximatis patentissimis integris oblongo -lanceolatis subobtusis falcatis basi exciso - cordatis, lobis acutis, rhachi te- reti, nervis crebris. Brong. Prod. p. 9. 126 Presl in Sternb. I. c. p. 197; Filicites Bucklandi var. a. angliea Brong. I. c. p. 422. t. 19, f. 3; Beéche I. c. tah. 7, f. 23 Odontonteris Bucklandi Sternb. I. e. V. et VI. Heft, p. 79, tab. 23, fig. * Ptilophyllum Bucklandi Morr, ‚er . is; „Palaeozamia | e Morris catal. Brit. foss. p. 15. Liaskalk zu Armünſter i in England. 15. Zamites Lagotis Brong 0 Z. fronde pinnata, pinnis alternis adnatis subremotis patentissimis integris oblon- gis apice rotundatis basi lunato - cordatis, lobis obtusiusculis, rhachi crassa sub- flexuosa. | | nn Brong. Prod. p. 94. 928 Di Filicites lagotis Brong. 1. e. tab. 19. ee m, uon 1K nion St Oolithformation in Frankreich. 16. Zamites rogesiacus Schimper et Mougeot. Z. fronde pinnata, pinnis integris suboppositis Rep lein lange glatt acu- tis imbricatis basi auriculatis, nervis crebris. um Schimper et Mougeot Monogr. des plantes foss. du gres — de la N des 3 I. p. 34. Tab. XVIII, fig. 1.) Bunter Sandſtein zu Sulzbach. 2 17. 22 revifolius Braun. Z. fronde pinnata, pinnis integris alternis approximatis imbricatis lanceolatis obtusis obliquis basi auriculata, nervis crebris arcuatis subsimplicibus. Braun, in Gr. z. Münſters Beitr. zur Petrefaktenkunde, ötes Heft, 1843, S. 23. Tab. II, Fig. 13. Otozamites brevifolius Braun I. c. p. 8 een Liasformation zu Baireuth. * Ado Aslan Anmerk. Folgende von Brongniart im mehrfach genannten 3 p. 94 nur namentlich ohne weitere Beſchreibung unter Zamia aufgeführten Arten, mit Ausnahme des von Brongniart ſelbſt für zweifelhaft erklärten Zamites hastatus (Filicites? hastatus Br. Pen: d. sc. nat. * c. ee. AR; — hc Ber den auch hierher gehören, al 18. Zamia Feneonis Br. Jmrafck d An 19. „ "longifoha Br. . Unterer Oolith. 20. „ Mantelli Br. * er 21. „ palens Br. .. . . Jauraformation. 15 , ep, Daus „x. ) Der in demſelben Wagen Werke Tab. XXX ndeoihete offenbar wohl einer ad angehörenbe Stamm ift zur Zeit noch nicht von den Herren Verfaſſern beſchrieben WN * ” ha, hier nur begnüge, auf dieſes ſehr intereſſante Foſſil hinzuweiſen. 127 —— 22. Zamia pennaeformis Br. tener Mantz. doe il 23, öh elegans Br. „ »„ „ r mu. 24. „ Goldiaei Br. 1 a Se BE re Br Rar dee tunit re ae 26. 9 laedis: I I % er „27. „ FOUngE Br. 28. en Buchanani ene F Unbeſtimmmte Formation. Nach Morris ann. I. e. ſind Z. longifolia Br. Synonyme von Cenis falcata Lindl. et Hutt.; Z. Mantelli Br. Synonyme von Cycadites lanceolatus Mantell. Geol. Vorkshire, tab. X, fig. 3; Z. elegans von Cc. gramineus Mantell. ]. c. fig. 2, und Z. Youngii Br. von Cyc. latifolius Mantell. I. c. fig. 1, welche aber alle, wie Morris anführt, nach Phillips neueren Beobachtungen zu Odontopteris gehören ſollen, worin ich ihm jedoch, wenn anders die angeführten Zeichnungen richtig ſind, nicht beizuſtimmen vermag, indem ſie ſowohl hinſichtlich der Form, als Anheftung der Blätter ganz in den Formenkreis der eben beſchriebenen Arten paſſen und namentlich Z. Schmiedeli und Z. gigas nahe ſtehen. ‚Zamia tazxina, Lindl. et Hutton I. c. T. IH. 175., Zamites difformis Presl, Z. Irumcatus Presl, Z. aequalis Presl, können wegen den. mit ihrer ganzen Baſis der Spindel anſitzenden, von parallelen einander gleichförmigen Nerven durchzogenen Fieder- blättchen nur zu Pierophyllum Br.; Zamites elongatus Presl, brevis Pr., Z. filicifor- mis Pr., heterophyllus Pr., wegen der mit ihrer ganzen Baſis der Spindel anſitzenden parallelen, aber ungleichnervigen Fiederblättchen, nur zu Nelsona Br. gebracht werden. — Zamites? giganteus Hising. Leth. suec. tab. 38, fig. 5, kenne ich nur aus dem Citat von Morris. Von Zamiles Schlotheimi Presl. I. c. (Cycadites Zamiaefolius Sternb. I. c. Ates Heft, p. XXIII, tab. 43, fig. 3, Poaciles zeaeformis. Schloth. Petrefakt. p. 416, tab. 26, fig. I. 2.0 läßt ſich wegen der bis jetzt nur ſehr unvollſtändigen Exem⸗ plare noch nicht beſtimmen, wohin es zu rechnen iſt, die eher der Spitze gefalteter Pal⸗ menblätter, als Cykadeen gleichen. Auch Zamztes blechnoides Presl (Filieites vittarioi- des Brong. hist. veget. foss. I, p. 391, tab. 137, fig. 1) möchten wir vorläufig noch zurückſtellen, da Bron gniart ſelbſt, der das Original⸗Exemplar zu unterſuchen Gele⸗ genheit hatte, mehr geneigt iſt, es für einen fruktifizirenden Blechnum- oder Vettaria- Wedel, als für etwas anderes zu erklären. Sollte ſich übrigens die verdickte Mittellinie nur als ein bloßer Nerve bewähren, gehört ſie überdies, wenn man ſie einmal zu den Cykadeen bringen will, nicht zu Zamstes, ſondern zu Cycadites. — Zamites obtusus Presl (Odontopteris obtusd Brong. Hist. tab. 7 8, fig 4) und Zamites latifolius Presl (Taeniopteris (atifolia Brong. J. c. tab. 82, fig. 6) müſſen bei den Farrn verbleiben, wofür nicht bloß der Habitus, ſondern auch der ganze Bau und Vertheilung der Nerven ſpricht; daſſelbe gilt auch von Zameles Bergeri Presl n cycadea Berg. 0. Berger: mihi), bis vollſtändigere Exemplare vorliegen. 78 Zamiostrobus Endl. | Strobilus ovatus vel cylindricus utrinque obtusiusculus e carpidiis rhachi com- muni spiraliter insertis, apertis, singulis oblongo spathulatis, apice incrassato - inflexis, imbricatis facie superiore infra medium semine unico inverso foetis. (Endl. Gener. plantar. n. 707, p. 72. Abgeſehen davon, daß von den vier bis jetzt bekannten Zapfen zwei durch die ein⸗ ſaamigen Fruchtbehälter von allen Cykadeen der Jetztwelt abweichen, und ſomit von einer untergegangenen, vielleicht zwifchen Zamia und Encephalartos ſtehenden Gattung ſtam⸗ men, iſt die Beibehaltung eines eigenen Genus für Früchte von Cykadeen ſchon deswegen wünſchenswerth, weil wir ſchwerlich jemals mit Beſtimmtheit erfahren dürften, welcher der 4 Gattungen: Cycadites, Zamites, Plerophyllum und Nilsonla, fie angehören. Neuerlich habe ich auch unter herrlichen Exemplaren foſſiler Pflanzen (einer neuen Taeniopter:s, Taxodites, Calamites columnaris und Pteropſiyllum longifolium), welche Herr Bergrath Haidinger an der Baueralp nördlich von Wienerbrück in Nieder⸗Oeſterreich in einer offenbar zum Lias zu rechnenden Formation entdeckte, Abdrücke gefunden, welche die größte Aehnlichkeit mit den doppelt ſechsſeitigen Carpidien oder Fruchtſchuppen von man⸗ chen Cykadeen, namentlich Encephalartos horridus Lehm., beſitzen (Miquel J. c. tab. II, Fig. H 1. *). Leider kommen fie aber nur zerſtreut unter Plerophyllum. Wedeln vor, ſo daß eine weitere Beſtätigung dieſer Anſicht erſt von ferneren glücklichen Funden zu er⸗ warten iſt. Auch möchte ich hierher die bisher immer noch räthſelhafte, von Brong— niart zu baumartigen Euphorbiaceen gezählte Mamillaria Desnogersiti Brong. (An. d. scienc. nat. 1825. IV. 423. pl. 19, fig. 9. 10; Prod. 163. 200) rechnen, insbeſondere das kleinere Exemplar fig. 10 links, welches auch in der länglichen, nach unten abgerun⸗ deten Form der Geſtalt eines Fruchtzapfens ſehr entſpricht. Die Form dieſer Schuppen ſtimmt mit den von mir beobachteten ganz überein. Die Fruktifikationen, welche, anſchei⸗ nend verbunden mit einem Cykadeenſtamm, in den Sammlungen des brittiſchen Muſeums und denen von Bean zu Scarborough und Saull in London ſich befinden, gehören, nach Morris ann. I. c., wahrſcheinlich zu einem neuen Genus, weil fie mit Wedeln zu: ſammenliegen, die einen beſondern Charakter beſitzen ſollen. — Auch iſt hier noch zu er⸗ wähnen ein von Corda in der Steinkohlenformation zu Chomle in Böhmen mit dem ſo merkwürdigen Scorpion Cyclophialmus Sternbergi entdeckter, den Cykadeen ähnlicher Saamen Carpolithus cycadinus, Tab. II, Fig. 11. 12. (Corda, Verh. d. Geſellſch. d. vaterl. Muſ. in Böhmen, 1841, p. 105). Einen verwandten Saamen, aber ohne testa, beſitze ich aus der Steinkohlenformation zu Saarbrück. ** 1. Zamiostrobus macrocephalus Endl. : Z. strobilo ovato-oblongo utrinque truncato, carpidiis in peltam maximam ir- regulariter subsexangularem convexiusculam terminatis. : 4 Endl. I. c. Göpp. | -—— 129 Zamia macrocephala Lindl. et Hutt. Foss. Flor. Brit. II, p. 125; Zamites macrocephalus Morr. Cat. brit. foss. p. 25. Grünſand zu Deal in England. | j 2. Zamiostrobus ovatus Göpp. Z. strobilo ovato basi truncato apice obtuso, n in peltam subquadran- gularem_ terminatis. Zamia orale Lindl. et Hutt, foss. Fl. Brit. T. III. tab. 220 a; Zamites ovatus Morr. Cat. brit. foss. p. 25. Grünſand zu Feversham in England. 3. Zamiostrobus crassus Göpp. Z. strobilo ovato conico basi rotundato apice obtuso, carpidiis in peltam rhomboideam subquadrangularem convexiusculam terminatis. Zamia crassa Lindl. et Hutt. I. c. T. II, tab. 136; Zamites crassus Morr. Cat. brit. foss. p. 25. Wealdenformation der Inſel Wight. 4. Zamiostrobus sussexiensis Göpp. Zamites sussexiensis Morr. Cat. brit. foss. p. 25, Zamia sussexiensis Mantell. Geol. soc. 1843, Febr. 1. Ann. Mag. nat. hist. 1843, XII. 71— 72, aus dem Grün- fand zu Selmeſton in Suffer, ſoll zwar Zamia macrocephala Lindl. et Hutt. (Zamio- strobus m.) ähnlich, aber mit kleineren, zahlreicheren und länglicheren Schuppen verſehen, fo wie 5 Zoll lang fein und 6 Zoll im Umfange haben. Brongniart möchte fie eher für einen jungen Cykadeenſtamm halten, dagegen ſpräche aber der dünne Stiel an der Baſis und die Geſtalt der Schuppen. Plerophyllum Brong. Firondes pinnatae petiolatae, pinnis distichis angustioribus latioribusve sublinea- ribus basi tota latitudine insertis et rhachi confluentibus apice obtusis truncatis vel acutis, nervis aequalibus parallelis simplicibus. (Zamitae species Presl, Aspleniopte- ris Sternb., Pterozamites 8 Plerophullum Braun I. c., Ctenidis spec. Braun.) Eine ſehr ausgezeichnete Gattung, die feſtzuhalten iſt, weil deren Arten nach der von Brongniart gegebenen Diagnoſe leicht unterſchieden werden können. Brongniart kannte damals nur Arten mit abgeſtutzten Fiederchen, ſpäter ſind auch dergleichen mit ſpitzen hinzugekommen, was ich nicht verfehlt habe, hinzuzuſetzen, wie auch zu bemerken, daß die Fiederchen der Spindel nicht etwa in ihrer ganzen Breite nur aufgeſetzt ſind, ſondern wahr⸗ haft mit ihr zuſammenfließen, durch welche Art von Inſertion ſie ſich von allen lebenden Cykadeengattungen weſentlich unterſcheiden. Bei der folgenden Gattung Nilsonia findet daſſelbe Verhältniß ſtatt. 17 > 1.7 a. Pinnae elongatae marginibus parallelis. 1. Pterophyllum Jaegeri Brong. Pt. fronde impari- pinnata petiolata, pinnis oppositis linearibus adnatis appro- ximatis vel subremotis (haud confluentibus) ron — terminali Be, rhachi triangulari? nervis crebris tenuissimis. T Pt. Jaegeri Brong. Prod. p. 95 et 195. Bronn. Leth. geogu. T. I, p. 152, Tab. 12, fig. 1. Osmundites pectinatus Jäger, Pflanzen⸗Verſt. d. Bauſandſt. in Stuttgart, p. 29 und 37, Tab. V, Fig. 6. Tab. VII, Fig. 1—5. Plilophyl lum Jaegeri Morris ann. I. e. Im Keuperſandſtein zu Stuttgart, Heilbronn u. a. O. Würtembergs (Jäger), Eſchelbach bei Sinsheim (G. Leonhard). 2. Pterophyllum Oeynhausianum Göpp. Tab. I, fig. 1, 2, 3. Pt. fronde pinnata, pinnis oppositis patentissimis integris subapproximatis sub- rectis basi decurrentibus apice acutis, nervis crebris aequalibus simplicibus, rhachi supra subcanaliculata infra convexa bisulcata. i Im Thoneiſenſtein der Juraformation zu Ludwigsdorf bei Kreuzburg in Ober— Schleſien. Dieſe drei in natürlicher Größe abgebildeten Exemplare zeigen beim erſten Anblick große Aehnlichkeit mit der vorigen Art, unterſcheiden ſich jedoch weſentlich durch die faſt immer und ſowohl an den oberen, wie an den unteren Theilen der Wedel N oder durch Fortſätze verbundenen zugeſpitzten Fiedern, welche alle drei ſowohl Fig. I, wie 2 und 3 Wedeln verſchiedenen Alters angehören. Fig. 1 liegt mit der unteren Seite vor und iſt die nicht ganz erhaltene Spitze eines größeren Wedels. Man ſieht die in der Mitte etwas erhabene Spindel mit zwei der konvexen Riefe parallel laufenden Furchen und die ſtärker hervortretenden Nerven der Fiederblättchen, wie fie auch bei den jetztweltli⸗ chen Cykadeen auf der Unterfläche beſtimmter erſcheinen. Weniger deutlich zeigen ſie ſich auf der obern Seite Fig. 2 mit ſchwach „ a Spindel, am ſchwächſten Fig. 3, als dem jüngſten Wedel. Die linienförmig ſchmalen, 1% — 17, Zoll langen, mit ihrer gan⸗ zen Breite an die Spindel befeſtigten Fiedern ſind, faſt alle gegenüberſtehend, und nur hie und da abwechſelnd, faſt horizontal abſtehend, von parallelen Nerven durchzogen, einan⸗ der ziemlich genähert und durch die verbreiterte Baſis unter einander verbunden, daher faſt alle herablaufend zu nennen. Die Nerven zu 5 — 7 nach Verhaͤ ältniß der ſchmalen Fiedern ziemlich deutlich ausgeſprochen. Die Exemplare befinden ſich unter Nro. 6. 54. 55. 66. in meiner Sammlung. 3. Pierophyllum Carnallianum Göpp. Tab. I, Fig. 4. Pt. fronde paripinnata, pinnis suboppositis remotis terminalibus approximatis subflabellatis angusto -linearibus rectis, nervis crebris simplicibus, rhachi superne canaliculata. / 151 Mit der vorigen Art vorkommend (v. Blandowski). Das vorliegende in natürlicher Größe abgebildete Bruchſlc (G. Nrö; 98 meiner Samml.) gehört zwar nur dem oberen Theile eines Wedels an, bietet aber doch fo viel charakteriſtiſche Kennzeichen, daß man es leicht von allen bis jetzt bekannten ähnlichen Formen unterſcheiden und durch die oben gelieferte Diagnoſe als ſelbſtſtändige Art aufzu⸗ ſtellen vermag. Das Blatt oder der Wedel iſt nicht unpaar gefiedert, wie Perophyllum Jägeri und Pierophyllum longifolium, ſondern wird durch gegenüberſtehende, oben etwas zuſammengedrängte und daher faſt fächerförmig geſtellte Blättchen beendiget, über deren Spitzen ich wegen unvollſtändiger Erhaltung nichts zu ſagen vermag. Hier erſcheinen ſie faſt gegenüberſtehend, jedoch glaube ich, daß ſie unterhalb wohl abwechſelnd an der Spin⸗ del befeſtigt geweſen ſein mögen. Der Name dieſer, wie der vorigen Art erinnert an die beiden verdienten Männer, welchen wir unſere an Kenntniß der geognoſtiſchen Verhältniſſe Oberſchleſiens verdanken. 4. Pterophyllum longifolium Brong. Pt. fronde imparipinnata, pinnis integris oppositis patentissimis lato- ennibus, inferioribus et senioribus approximatis superioribus remotioribus sinu recto inter- stinetis, terminali subsessili, rhachi striata supra plähn subsulcata infra tnt sub- triangulari, nervis crebris tenuissimis. Brong. Prod. p. 95. Merian, Verhandl. d. naturf. Geſellſchaft zu Baſel, T. I, p. 37. Algacites filicoides Schloth. Nachtr. Seite 46. Taf. 4, Fig. 2. 6) Contractum, pinnis lato-linearibus basi subattenuatis sinu rotundato in- terstinctis. Liasformation zu Neue-Welt bei Baſel (Merian), Baueralp bei Wienerbrück in Nieder⸗Oeſterreich (Haidinger). Dieſe vollſtändige Diagnoſe habe ich nach Exemplaren entworfen, welche ich Herrn Bergrath Haidinger verdanke, der dieſe intereſſante Art nebſt andern für die Liasfor— mation charakteriſtiſchen Pflanzen: Taxodites pectinatus m., Taeniopteris Haidingeriana Equisetites columnaris, an dem bezeichneten Orte entdeckte und mir zur Benutzung gütigſt mittheilte. Ich werde die ausführlichere Beſchreibung und Abbildung derſelben im Iten und Gten Hefte meiner Arbeit über die Gattungen der foſſilen Pflanzen liefern, wo auch von den, S. 128 erwähnten, mit ihr zugleich vorkommenden Fruchtſchuppen die Rede ſein ſoll. — Von dieſer Art ſcheint Pierophylium das Brong. Prodr. p. 95 (Nilsonia? aequalis Brong. ann. d. sec. nat. 1825. 4. p. 219, pl. 12, fig. 9; Hisinger leth. 3 t. 33, fig. 85 Pirlophyllum aequale Morris I. c. ann.; Zamites aequalis Presl I. c.), nach der von Brongn. a. a. O. gelieferten Abbildung, nicht verſchieden zu ſein, wenigſtens vermag ich nicht, ein unterſcheidendes Kennzeichen daraus zu entnehmen. 17 * 132 8) Contractum unterſcheidet ſich durch die nach der Baſis hin etwas verſchmä⸗ i lerten Blätter, wodurch ein runder Ausſchnitt gebildet wird, der Bank eee von einan⸗ der ſcheidet, und iſt vielleicht mehr als bloße Varietät. | en Pterophyllum propinguum Göpp. Tab. I. ie 5. | Pt. fronde pinnata, pinnis integris alternis aeque distantibus adnatis patentissi- mis -lato-linearibus strietis, rhachi superne canaliculata sulcata, nervis crebris. Mit Pierophyllum Oynhausianum et Pt. Carnallianum zu Ludwigsdorf. Aehnlich der Vorigen, aber doch wohl von ihr durch die abwechfelnd geſtellten, gleichförmig von einander entfernten Fiedern, wie auch die etwas ſtärker ausgeſprochenen Nerven verſchieden, obſchon allerdings zu weiterer Begründung dieſer Art der Beſitz voll⸗ ſtändigerer Exemplare ſehr wünſchenswerth erſcheint. Die mit der oberen Seite vorlie⸗ gende Spindel iſt etwas vertieft, rinnenförmig durch wenig hervortretende orale 2 ſtriche bezeichnet. * 6. Pterophyllum Merian: Brong. Brong. Prodr. p. 95. Merian, Verhandlungen der naturf. Gefellihaft zu Baſel. T. I, p. 37. Mit Pierophyllum longifolium zu Baſel (Merian). Da ich das eben citirte Werk, in welchem unſtreitig eine nähere Beſchreibung dieſer Art enthalten iſt, nicht einſehen kann, bedauere ich, etwas Näheres über Po. Art nicht berichten zu können. 7. Pierophyllum gonorrhachis Göpp. Tab. I, Fig. 6. Pt. fronde pinnata, pinnis integris suboppositis patentissimis lanceolatis basi atte- nuatis adnatis remotis, rhachi triangulari per intervalla nodosa, nervis crebris di- stinctis. Shoneiienfieie der Steinkohlenformation zu Königshütte in Oberſcheſten. | Obſchon nur in dem in natürlicher Größe abgebildeten und theilweiſe unvollftändi- gen Exemplare (Nro. B. 668 m. Samml.) erhalten, bietet es doch charakteriſtiſche Merk⸗ male genug dar, um es als eigene Art zu begründen, und erſcheint auch deswegen nicht unintereſſant, weil es der erſte Wedel einer Cycadea überhaupt iſt, welchen man in den älteren Kohlenformationen bis jetzt beobachtete. Bei a. iſt der Wedel gequetſcht, und ein anderer in noch unvollſtändigeren Bruchſtücken erhaltener, b, ſcheint ſich mit ihm zu kreuzen. Die Spindel läuft in eine ſtumpfliche Kante aus, die ſich da, wo rechts und links Fiederblättchen ſitzen, zu einem kleinen ſtumpflichen, nach allen Seiten ſich gleich⸗ mäßig abdachenden knotenförmigen Höcker (daher der Name 76, der Knoten an einem Stengel, und genie, Spindel) erhebt, deren überhaupt vier wohl erhalten find. Die ſcharf ausgeprägten Fiederblättchen verſchmälern fi) gegen die von dem Knoten auöge- hende und daher in der Mitte auch etwas erhabene Baſis, obſchon die in der Mitte be- findlichen Nerven ſich nicht durch größere Dicke vor den übrigen auszeichnen. * in ae K | e * a Wen, e 8 9 1 . ur PERS TT re a ne a, l 4 8 en . 5% * A * « * D u * * + 0 * 4 an 98 5 * * 4 n 1 * Pr * —— — FE —— — . — — dern en nee zig . en RER Pr un an r , .. . va N 12 Fi 2 N ae ö 1 48 r * 2 u ü 133 —— n chin au 8. Plerophillum Preslianum Göpp. Pt. fronde impari pinnata, pinnis integris oppositis alternisque approximatis contiguis patentissimis anguste linearibus subobtusis subfalcatis, nervis tenuissimis aequalibus, rhachi tenui. ‚Cycadites plumula Presl in Sternb. I. c.. p. 195. Polypodiolithes pectiniformis Sternb, I. c. 3tes Heft, p. 39, Tab. 33, Fig. 1. Fucoides pennatulus Brong. hist, d. végét. foss. I, p. 49. Fi- licites dubius Sternb. I. c. IV. Heft, p. XXII, Tab. 33, Fig. I. Zamia pectinata Brong. Prod., p. 94. Lindl. et Hutt 1. c. III. Tab. 172. Prilophyllum dubium et Pt. pectinatum Morris I. c Re ann. Palaeozamia dubia Morr. catal. brit. foss. p. 15. Oiolithformation zu Stonesfield in England. Ein mir vorliegendes Driginaleremplar aus dem untern Oolith zu Whitby entſpricht ganz den Abbildungen und der von Presl J. c. angegebenen Diagnoſe, und vereinigt ſomit durch die völlig angewachſenen, von feinen Nerven durchzogenen Fiederblättchen und den ganzen Habitus den Charakter von Plerophullum, fo daß ich mich wundere, wie dieſe Art zu einer fo zahlreichen Synonymie gelangen konnte. Morris (Catal. J. c.) trennt die von Sternb. l. c. abgebildete Art unter dem Namen Palaeozamia dubia von der Lind⸗ leyſchen (Fl. tab. 172). Mit welchem Rechte, vermag ich nicht zu entſcheiden, und eben fo wenig zu beſtimmen, inwiefern feiner Meinung nach Filieites scolopendrioides Lindl. et Hutton J. c. III. t. 229, excl. synonym., aus dem Oolith von Stonesfield und York- ſhire für eine Form dieſer Pflanze mit entfernt ſtehenderen ſtumpfen Fiederchen zu erklären iſt. | ' 9. Pterophyllum taxinum Göpp. Pt. fronde pinnata, pinnis alternis integris approximatis patentibus linearibus subacutis inferioribus subfalcatis summis rectis (basi liberis), rhachi crassa, nervis crebris. Zamia tazina Liudl. et Hutt. I. c. III. Tab. 175. Ptilophyllum tarinum Morr. ann. I. ce. Palaeo- ze mies tazina Morr. catal. brit. foss. p. 15. Oolithformation zu Stonesfield in England. 10. Pterophyllum pecten Lindl. et Hutt. Pt. fronde impari pinnata, pinnis integris alternis subremotis aeque distantibus patentibus sublanceolato-linearibus obtusis aequalibus summis basi subdecurrentibus terminali sessili ovato-oblongo proximis latiore, nervis crebris, rhachi subcrassa. Lindl. et Hutt. 1. c. t. 102. Cycadites Pecten Phillips I. c. Yorkshire I. pl. 7, f. 22. Prilophyllum Pecten Morr. ann. I. c. Palaeozamia pectinata Morris catal. p. 15. Dolithformation zu Grifthorpe in England. Ich muß aufrichtig geftehen, daß ich von dieſer Art, inwieweit man auf Abbildun⸗ gen und Beſchreibungen ohne Vergleichung von Original-Exemplaren zu ſchließen ver⸗ # 134 mag, Pierozamites & Ctenis Wen Braun l. c. p. 40, T. XI, fig. 4, 9 unter⸗ ſcheiden kann. | 11. Pierophiyllum Beast a e. Pt. fronde impari pinnata, pinnis integris alternis oppositis ve 5—7 nerviis subremotis patentissimis linearibus obtusis subfalcatis summis basi decurrentibus ter- minali lineari reliquis aequali, inferioribus decrescentibus infimis ovatis obtusis. Pterozamites 5 Ctenis angusta et abbreviata Braun. in Gr. Wunf. Beitr. 6. Heft, p. 39 — 40. Tab. XI, Fig. XI, 1—3. Pterophyllum angustissimum Gr. Münfter? in Leonh., Bronn. N. Jahrb. f. Mineral. 1836. p. 516. In der Liasformation der Theta bei Baireuth. Nach den mir vorliegenden Exemplaren und der von meinem geehrten Freunde a. a O. gelieferten Beſchreibung und Abbildung glaube ich hier nur eine Art annehmen zu kön⸗ nen, die aber dem von Brongniart aufgeſtellten Charakter der Gattung Pierophyllum ganz entſpricht. Die Gattung Ctenis falcata bleibt für die cykadeenähnliche Pflanze, deren parallele Nerven durch gablige Aeſte verbunden werden (ſiehe Lindl. und Hutton Foss. Fl. Brit.) und vorläufig nur auf eine Art Ctenis falcata, T. I, tab. 67, beſchränkt, welche übrigens unſerer Pflanze im Aeußeren nur ſehr wenig ähnlich iſt, die dagegen den beiden vorigen Arten Pt. taxinum et Pt. pecten fo nahe ſteht, daß es faſt ſchwer hält, ſie durch diagnoſtiſche Merkmale zu trennen. Die Abbildung von Phillips T. 7, f. 21, welche Ctenis falcata unter dem Namen Cycadites sulcicaulis beſchreibt, deutet dieſen Nervenverlauf nur an; Lindley und Hutton erörtern ihn genauer und weiſen ſchon ausdrücklich auf dies eigenthümliche Verhältniß derſelben hin, welches Presl mit Recht veranlaßte, ſie zu den Farrn zu rechnen. Die eigenthümlichen Queerrunzeln oder wulſti⸗ gen Knötchen auf der Mitte der Spindel unſerer Art, auf welche Braun mit Recht auf- merkſam macht, rühren wahrſcheinlich von Kontraktion der vegetabiliſchen Subſtanz wäh⸗ rend der Verkohlung her, und wurden von mir früher auch ſchon einmal bei einer ſehr ausgezeichneten Pflanze der ältern Kohlenformation (Sphenopteris s. Cheilanthites ele- gans) bemerkt. S. foſſ. Farrnkr. p. 234, T. X, f. 1, und T. XI, f. 1. 2. 12. Pterophyllum Dunkerianum Göpp. Pt. fronde pinnata, pinnis crassiusculis alternis lineari-acicularibus elongatis pectinato-patentissimis subremotis aeque distantibus 4 — 5 nerviis subacutis. Nilsonia Pecten Dunker über die Verſt. d. nordd. Wälderthons ꝛc. Progr. p. 7. In grauem Wälderſchiefer am Weidenbrücker Berge nahe am Ausgehenden eines mächtigen Kohlenflötzes im Hangenden. Eine höchſt ausgezeichnete Art, deren N wir bald von dem Entdecker derſel⸗ f ben entgegenſehen dürfen. Die nadelförmigen, 1 / Zoll langen Blätter ſtehen in gleichen Entfernungen von einander entfernt, ziemlich horizontal von der Spindel, die wenigſtens —— 15 an dem Exemplare, welches mir zur Anſicht gütigſt mitgetheilt wurde, von ſehr verſchie⸗ dener Dicke iſt und auf einen Wedel von ſehr bedeutender Länge ſchließen läßt. Die zu 4 bis 5 neben einander parallel laufenden Nerven ſind an Dicke einander gleich, daher die Art nur zu Plerophyllum und nicht zu Nilsonia gerechnet werden kann. b. Pinnae elongatae marginibus subconvergentibus. 13. Pierophylium Kirchnerianum Göpp. Pt. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis alternis subdecurrentibus lan- ceolato-Jinearibus basi subdilatatis apicem versus subattenuatis acutiusculis, nervis creberrimis tenuissimis. Göpp. et Kirchner. icon. ineditae plant. 768811 Bamberg. Liasformation zu Bamberg (Kirch ner). | Das vorliegende, 3 Zoll lange Exemplar ift wahrſcheinlich ein Bruchſtück des mitt: leren Theiles eines Wedels, wie man aus der überaus gleichförmigen Beſchaffenheit der 8-9 L. langen und 1%, — 2 L. breiten Blättchen entnehmen kann. Die abwechſelnd geſtellten Blättchen find lanzett⸗linienförmig ganzrandig an der Spitze ſtumpflich, verbrei- tern ſich allmälig gegen die Spindel, daß ſich die Baſis derſelben gegenſeitig berührt. Die Nerven ſind gleichförmig und ſehr zart. 3 14. Pterophyllum tenuicaule "Mori. . Pt. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis alternis inaequalibus - lanceolatis vel lato-linearibus obtusis approximatis contiguis nervis pluribus notatis. Morris ann. I. c. et Cat. brit. foss. p. 19. Cycadites tenuicaulis Phillips Geol. Yorkshire, tab. VII, fig. 19. Oolithformation zu Griſthorpe in England. 15. Pferophyllum Münsteri Göpp. Pt. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis alternis subapproximatis, mediis oblongo - lanceolatis obtusis rectis aut subfalcatis inferioribus decrescentibus triangu- laribus acutiusculis, nervis crebris tenuissimus, rhachi ‚tereti, petiolo angulato. Zamites Münsteri Presl in Sternb. I. c. p. 199. Keuper bei Bamberg (Dr. Kirchner). Ir Ich kenne dieſe Art nur aus Abbildungen, und habe i in neueſter Zeit nicht Gelegen⸗ 15 gehabt, fie mit Original⸗ Exemplaren zu vergleichen. c. Pinnae dilatatae quadratae vel rotundatae. 16. Plerophyllum majus Brong. Pt. fronde pinnata (vel profunde pinnatifida), pinnis alternis oppositisve ap- proximatis subquadratis truncatis horizontalibus, nervis creberrimis tenuissimis. 136 —— Brong. Prod. p. 95. An. d. seienc. nat. 4. 1825. p. 19. cr. majus pinnis oblongo- quadratis. ned ast ann Fun u Si shi sc Pt. mains Br. I. c. t. 12, f. 7. menus! 8. minus pinnis subquadratis quadrative. \pigo F zun u Pt. minus Br. I. c. t. 12, f. S. | x Lindl. et Hutt. I. c. T. I, Tab. 67, Fig. 1. Zamiles truncatus Presl in Sternb. I. c. p. 198. Asple- niopteris Nilsoni Sternb. IV. Heft, p. XXII, t. 43, fig. 3. 4. 5. Aspleniopteris Nilsoni? Phill. Geol. Lorksh. p. 147, tab. 8, fig. 4. Pferophylium Nilsoni Lindl. et Hutt. foss. Flor. Brit. I, tab. 61, fig. 2. ö en; 11 — Oolithformation zu Hör in Schonen und zu Scarborough in England. Eine ſehr vielgeſtaltige Pflanze, deren verſchiedene Formen, wie die hier zuſammenge⸗ ſtellte Synonymie zeigt, mit verſchiedenen Namen bezeichnet wurden, die aber, wenn man die Metamorphoſe erwägt, welche Blätter ähnlicher Art unterliegen, unſtreitig zuſammen⸗ gehören. Pleroph. majus, eine Form mit Blättern, deren Länge die Breite übertrifft, Pi. minus mit eben fo breiten als langen, alſo quadratiſchen Blättern, wohin auch Za- mites truncatus Presl zu rechnen iſt, bei welcher die Blätter oberhalb tief fiederſpaltig und unten gefiedert ſind, ein Merkmal, welches jedoch keinen Artunterſchied begründen kann. Die von Lindley abgebildete Form zeichnete ſich durch kleinere Blätter aus. Alle For⸗ men kommen in den völlig horizontal von der Spindel abſtehenden Blättchen überein. 17. Plerophillum inconstans Göpp. Pt. fronde impari pinnata vel inaequaliter pinnatifida, pinnis laciniisve variis lato- vel anguste linearibus subobliquis truncatis infimis et superioribus decurrentibus quandoque confluentibus, nervis crebris tenuibus. Ctenis inconstans Braun l. c. in Gr. Münſt. Beitr. 6tes Heft, S. 41. Liasformation der Theta bei Baireuth (Braun). Dieſe überaus vielgeſtaltige, von Herrn Braun genau beſchriebene Pflanze gehört ganz in den Formenkreis der vorigen und der folgenden Art, ſo daß ſie vielleicht alle drei ein und dieſelbe Art ausmachen dürften. Die mehr ſchief der Spindel anſitzenden Blätt⸗ chen unterſcheiden ſie von der vorigen Art und nähern ſie der folgenden, die ſich wieder durch mehr verkürzte und in den vorliegenden Exemplaren wenigſtens weniger unregel⸗ mäßige eingeſchnittene Fiederblättchen charakteriſirt. wire 18. Pterophyllum schaumburgense Dunker. Pt. fronde pinnata, pinnis alternis approximatis subobliquis inferioribus et su- perioribus oblongo-ovatis rotundatis, mediis oblonge-quadratis, nervis crebris te- nuibus. | > Dunk er über den norddeutſchen Wälderthon und deſſen Verſteinerungen, Progr. u. ſ. w. p. 6— 7. Caſſel 1843. a um 1201 137 >» Von dieſer Art, welche im Wealdenthon über den Kohlenflötzen bei Oberkirchen, fo wie in den Sandſteinen des Bückeberges und Harrels bei Bückeburg vorkommt, ſagt der Herr Verfaſſer, daß fie Pl. minus Brong. zwar verwandt ſei, aber doch abweiche durch die ungleich großen, durch kleine Zwiſchenräume von einander entfernten, meiſtens zwar ziemlich parallel mit der Blattfläche abgeſtutzten, oft aber auch zugerundeten oder an der obern Seite etwas zugeſpitzten Fiederblättchen. Die parallelen Nerven, deren Zahl zwi⸗ ſchen 7 — 13 variirt, ſeien fein, aber deutlich. — Dieſe Angaben kann ich nach Einſicht der Original⸗Exemplare, die ich der Güte des Entdeckers verdanke, nur beſtätigen, indem nur die mittleren Lappen der zierlichen kleinen Wedel länglich quadratiſch mit abgeſtutztem Rande verſehen, die oberen und unteren dagegen in der That länglich, namentlich nach der oberen Seite des Randes zu abgerundet erſcheinen. Ein anderer weſentlicher Unterſchied aber beſteht in der ſchiefen Anheftung der Fiederblättchen, die bei Pt. majus Br., fo wie bei allen anderen, von mir dahin gerechneten Arten, vollkommen horizontal ſitzen. 19. Pleropſiullum difforme Göpp. Pt. fronde petiolata lineari-lanceolata obtusa impari pinnata, pinnis adnatis ap- proximatis contiguis horizontalibus ovato -subrotundis vel indivisis vel confluenti - qua- dratis multinerviis, nervis simplicibus parallelis ante marginem subevanescentibus. Asplenium difforme Sternb. l. c. II. Heft, p. 29 und 33. tab. 24, fig. 1. Comptonia acutiloba Brong. Prod. p. 141. 143. Aspleniopteris difformis Sternb. I. c. IV. Heft, p. XXI. Zamites difformis Presl in Sternb. I. c. p. 198. Braunkohlenſchieferthon zu Commotau und Balin in Böhmen, wie in der Lias for⸗ mation zu Baireuth (Gr. Münſter). Die vorſtehende Diagnoſe entwarf ich nach einer von dem Herrn Grafen v. Mün⸗ ſter empfangenen Zeichnung, welche von der von Sternberg ſchon früher beſchriebenen und nicht unpaſſend mit Asplenium verglichenen Pflanze weſentlich nicht abzuweichen ſcheint. Brongniart im Prodr. p. 141 — 143 hält fie für eine Comptonia und giebt ihr den Namen Comptonia acutiloba. 20. Pterophyllum lunularifolium Göpp. Pt. fronde petiolata lato-lineari-lanceolata obtusissima pari-pinnata vel sub pinnatifida in petiolum decurrente, pinnis laciniisque adnatis approximatis contiguis horizontalibus inaequalibus ovatis vel subrotundatis semicircularibus lunatisve in- ferioribus confluentibus superioribus subdecrescentihus attenuatis summis minimis ovato-oblongis obtusis, rhachi tenui flexuosa, nervis erebris distinctis excurrentibus Göpp. icon. inedit. | Liasformation zu Baireuth (Gr. Münfter). Dieſe überaus ſchöne Art, deren Mittheilung ich ebenfalls der Güte des Entdeckers, Herrn Grafen zu Münſter, verdanke, kommt in Blättern oder Wedeln von 8 — 16 3. 18 138 Länge vor, welche die in der Diagnoſe angegebenen Kennzeichen beſitzen Die Wedel ſind bald ganz in ihrer Ausdehnung gefiedert, oder auch theilweiſe und dann gewöhnlich gegen die Baſis hin fiederſpaltig, in welchem Falle dann die Spindel breit geflügelt erſcheint und ſich allmälig in den Blattſtiel verſchmälert. Die Fiedern wie die Einſchnitte (laciniae) ſind von ſehr ungleicher Größe, faſt immer breiter als lang und zugerundet, ſo daß der äußere Umfang einen Halbkreis beſchreibt. Gegen die Spitze nehmen ſie nun allmälig an Größe ab, und immer ſind die beiden gegenüber geſtellten Endfiedern ungewö öhnlich klein, wie angeſetzt. Die Nerven ſind ſehr zahlreich, einfach; die Spindel im Verhältniß ſehr dünn und hin und her gebogen. Ungeachtet dieſer ſcheinbaren, ſehr charakteriſtiſchen Merkmale läßt ſich die Verwandtſchaft mit der vorigen Art nicht verkennen, ja ich möchte wohl behaupten, daß ſie nur durch die Größe aller Theile ſich von ihr en was freilich nun erſt durch fernere Beobachtungen noch ermittelt werden kann. * 21. Pterophyllum cretaceum Rossmässler in Cotta's geognoſtiſchen Wanderun⸗ gen I, p. 59 (Pt. cretosum Reich Gaea saxon. p. 134) in der Kreideformation zu Niederſchöna bei Freiberg, ſoll Nelso, Brongniartii Bronn (Cycadites Brongniartii Mantell., Pierophyllum Brongniartei Morris) ſehr verwandt ſein, gehört alſo vielleicht zur folgenden Gattung. | * 22. Pferophyllum saxonicum Reichenb. ebendaſ. wird nur namentlich in der Gaea saxonica p. 134 erwähnt. Desgleichen * 23. Pierophyllum Colteanum Gutb. | Gutbier Zwickauer Verſt. p. 72 im Rothliegenden zu Rüdigsdorf bei Kohren in Sachſen. | * 24, Plerophyllum Williamsonis Brong. Prod p. 95. Unterer Oolith zu Whitby Anmerk. Pterophyllum enerve Brong. Prod. p. 95, aus der Liasformation bei Ba⸗ ſel, wird von Brongniart ſelbſt unter die zweifelhaften Arten geſtellt. Pterophyllum dubium Brong. gehört der Abbildung nach wohl 125 de longi- ſolium deſſelben Verfaſſers, Pl. Williamsonis Brong. Prod. „nach Morris, zu Cycadites complus Pill. oder Nilsonia compta 5 Fol⸗ gende, von Morris ann. nat. mag. I. c. unter der Gattung Plelophiyllum an: geführte Arten find wahrſcheinlich auch wohl zu Pierophyllum zu rechnen, je⸗ doch habe ich hierüber kein Urtheil, weil ich weder Original-Exemplare, noch auch ſelbſt die Zeichnungen einzuſehen vermochte. Unter den mit ſchmalen Fie⸗ dern verſehenen Arten führt er auf Pl. acutifolium, Geol. Transact. I. V, pl. 21, fig. 3, und Pi. Cutchense, ibid. fig. 4; beide aus dem Oolith von Cutſch, und unter den breitblättrigen B. lanceolatum Young et Bird York- 139 Shire pl. 3, fig. 2, welche letztere Art er im Cat. brit. foss. p. 15 zu Palaeo- dam bringt, während er der beiden erſteren gar nicht mehr gedenkt, wodurch man freilich wohl berechtiget fein K an der Eriſtenz dieſer Arten au wweifeln. rng ; Nilsonia Brong. Frondes pinnatae petiolatae vernatione circinnatae, pinnis distichis approxima- tis basi tota latitudine insertis A confluentibus apice obtusis rotundatis trunca- tis vel acutis, nervis parallelis nonnullis validoribus. (Zamitae spec. Presl, Plero- zamites d Nelsonid Braun |. c.) . Auch dieſe Gattung habe ich, wie die vorige, in der urſprünglich Brongniartſchen Faſſung mit ein Paar ſich auf die Beſchaffenheit der Spitze der Fiederchen und die Art ihrer Befeſtigung beziehenden Bemerkungen vermehrt angenommen, und ſie nur nach dem Zahlenverhältniſſe der dickeren und dünneren Nerven in Unterabtheilungen zu PRO ge: ſucht, was ſtets ſehr beſtimmt zu fein fcheint. 5 a. Pinnae nervis pluribus validis singulis cum tenui unico al- ternantibus. (Hisingera Miquel Monogr. Cycad. p. 61.) 1. Nelsonid Brongniarti Bronn. N. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis approximatis vel subremotis sinu acutissimo interstinctis alternis oppositisve lanceolatis acuminatis, nervis pluribus va- lidis singulis cum tenui unico alternantibus. Bronn. Leth. II, p. 577. tab. XXVIII, fig. 14. | Cycadites Brongniarti Mantell. Geol. 6. SE. Engl. 238. C. ie., 391. Hisingera Mantellii Miquel. Monogr. Cycad. p. 61. 62. Pterophyllum Brongniarti (in stratis Wealden dictis) Morr. ann. I. c. Cat. brit. foss. p. 19. Wealdenformation zu Rietgate in Suffer. 2. Nilsonia compta Göpp. N. fronde impari- pinnata, pinnis integris patentissimis alternis approximatis contiguis mediis maximis oblongo-lanceolatis subfalcatis obtusis summis obtusissimis terminali minima oblonga, inferioribus decrescentibus dilatatis demum subquadratis truncatis infimis obliquis „ nervis pluribus validis singulis cum tenui unico alter- — er Pierophyllum comptum Lindl. et Hutt. I. c. T. I, tab. 66. Morris ann. I. c. Cat. brit. foss. p. 19. Cycadites comptus Phill. Yorkshire 1. c. Tab. VII, f. 20, p. 148. Oolithformation zu Scarborough und Liasformation zu Baireuth (Gr. Mü nfter). Die vorſtehende vollſtändige Diagnoſe vermochte ich nach Exemplaren zu entwerfen, welche ich Herrn Grafen zu Münſter verdanke. Sowohl dieſe wie n Exemplare 18 * 1 ———— zeigten die in derſelben erwähnte eigenthümliche Beſchaffenheit der Nerven, daß nämlich immer ein ſtärkerer Nerv mit einem ſchwächeren, beim erſten Anblicke kaum ſichtbaren Nerven abwechſelt. Ich glaube vermuthen zu dürfen, daß dies auch bei der folgenden Art ſtattfindet, weswegen ich mir erlaube, fie ebenfalls unter dieſer Abtheilung aufzu⸗ führen. Jedoch halte ich mich nicht für berechtigt, dies Kennzeichen nach dem Vorgange von Miquel, der dieſe Arten unter Hisingera aufführt, zur Aufſtellung einer neuen | Gattung zu benutzen. In dem Tten und Sten Hefte der Gener. plant. fossil. werde ich eine möglichſt genaue Darſtellung dieſes eigenthümlichen Verhältniſſes des Nervenverlau⸗ fes liefern. 3. Nilsonia Hogardiana Schimper et Mougeot. N. fronde pinnata, pinnis integris inaequilongis patentissimis flexuosis remotis sinu rotundato interstinctis lineari lanceolatis obtusis basi decurrentibus. Schimper et Mougeot Monogr. des plantes foss. du gres_bigarre I, part. p. 35 et 36. Tab. XVIII. Bunter Sandſtein zu Saut le Cerf. b. Pinnae nervis nonnullis validis, singulis cum pluribus te- nuioribus alternantibus. (Nilsonia Brong.) 5. Nilsonia brevis Brong. N. fronde pinnata, pinnis adnatis alternis integris patentissimis approximatis contiguis oblongo-lanceolatis obtusis, nervis tribus validioribus singulis cum tribus tenuioribus punctatis alternantibus. Brong. Prod. p. 95. Ann. d. sc. nat. 4, p. 218, pl. 12, fig. 4. Morris ann. I. c. Miquel I. e. Hising. Leth. suec. Tab. 34, fig. 1. Zamites brevis Presl in Sternb. I. c. p. 198. Oolithformation zu Hör in Schonen. Brongniart bildet Fig. 5 ein Bruchſtück eines in der Entwickelung begriffenen Wedels ab, nämlich mit zuſammengerollten Fiederblättchen, wie es ſcheint, ohne Krüm⸗ mung der Spindel, wie dies auch bei den jetztweltlichen Cykadeen ſtattfindet. 6. Nilsonia elongata Brong. N. fronde pinnata, pinnis adnatis alternis oppositisque approximatis contiguis linearibus obtusis subfalcatis, nervis quatuor validioribus singulis cum duobus vel tribus alternantibus. Brong. Prod. p. 95. Ann. d. sc. nat. I. c. pl. 12, fig. 3. Morris I. ce. Miquel I. c. Hising. I. c. Tab. 34, fig. 2. a Mit der vorigen Art. 1 141 7. Nilsonia Sternbergi Göpp. N. fronde pinnata, pinnis adnatis approximatis contiguis alternis oppositisque patentissimis longitudinaliter plicatis, inferioribus ovato - oblongis, superioribus lanceo- lato-oblongis, nervis validioribus singulis cum plurimis tenuioribus alternantibus. Filicites dubius Sternb. I. c. IV. Heft, p. XXII, tab. 47, fig. 1. Cycadites Nilsoni Sternb. I. c. p. XXXII. Zamites prorima Morris I. c. Mit den beiden vorigen Arten zu Hör in Schonen. 7 8. Nilsonia Bergeri Göpp. N. fronde pinnata, pinnis adnatis ovato- triangularibus subfalcatis acutiusculis longitudinaliter plicatis, nervis plurimis validioribus tenuioribus alternantibus. Cycadites alatus Berger Coburg. Verst. p. 22, tab. III, fig. 5 et 6. Liasformation zu Koburg (Berger) und zu Quedlinburg. Aus dem letzteren Fundorte beſitze ich freilich nur Bruchſtücke, die jedoch ſich von den von Berger abgebildeten und beſchriebenen Arten durchaus nicht weſentlich unter- ſcheiden und alle insgeſammt als ausgezeichnete Repräſentanten der Gattung Nilsonia gelten können. 9. Nilsonia acuminata Göpp. N. fronde paripinnata, pinnis integris patentissimis inferioribus distantibus trian- gularibus acuminatis acutisque decrescentibus superioribus ovatis acutis subfalcatis, terminalibus acuminatis, nervis crebris tenuibus crassioribus nonnullis intermixtis, rhachi petioloque teretibus. Pterophyllum acuminatum Morris ann. l. e. Zamites acuminatus Presl in Sternb. I. c. p. 199 t. 43, f. 2. Liasformation zu Bamberg (Kirchner). 10. Nilsonia speciosa Münster. N. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis approximatis contiguis obtusis ovatis-oblongis obtusis subfalcatis vel confluentibus rotundatis, nervis crebris tenuibus crassioribus 5— 6 aeque distantibus intermixtis. Göpp. icon. inedit. Gr. zu Münfter in Leonh. und Bronn. N. Jahrb. 1836. p. 517. Liasformation zu Baireuth (Gr. Münſter). Dieſe ausgezeichnete Art ſteht zwar der vorigen ſehr nahe, unterſcheidet ſich aber, glaube ich, hinreichend durch die entſchieden immer ſtumpfen, ſehr — geſtalteten, unter einander oft zuſammenfließenden Fiedern. 142 11. Nilsonia Kirchneriana Göpp. N. fronde pinnata, pinnis integris patentissimis alternis approximatis contiguis sine acuto triangulari interstinctis ovatis obtusis, nervis crebris tenuibus crassioribus 3 — 4 aeque distantibus intermixtis. Zumites heterophyllus Presl in Sternb. I. c. p. 199, t. 43, f. 4. Pterophyllum heterophyllum Morris ann. I. c. Liasformation zu Bamberg (Kirchner). Eine ſehr ausgezeichnete, von allen bisher bekannten durch die eiförmigen, an der Spitze abgerundeten Fiedern abweichende Art, welcher aber der von Herrn Presl gege— bene Name heterophyllus nicht bleiben konnte, weil ähnliche und noch viel bedeutendere Abweichungen in der Form der Blätter nach der Höhe ihrer Anheftung an der Spindel bei faſt allen Arten dieſer Gattung vorkommen, und mir es überhaupt zweifelhaft er⸗ ſcheint, ob das zweite, auf Tab. 43, Fig. 5 J. c. abgebildete Bruchſtnck dazu gehört. Ich zog es daher vor, da ohnedies dieſe Art aus ſchon mehrfach angegebenen Gründen keine Zamites iſt, ſondern fi durch die ſtärkeren, mit ſchwächeren vermiſchten Nerven als eine wahre Nelsonia Brong. erweiſt, ihr den Namen des Fuße, Herrn Dr. Kirchner zu Bamberg, zu geben. * Appendia. c. Desciscentes. 12. Nilsonia contigua Münst. N. fronde stipitata integra lato-lineari elongata, nervis simplicibus angulo recto e rhachi exorientibus pluribus validis aeque distantibus singulis cum tenuio- ribus 6 —- 7 alternantibus. Göpp. icon. inedit. Gr. Münfter in Leonh. und Bronn. N. Jahrb. 1836. p. 517. Liasformation zu Baireuth (Gr. zu Münſter). Eine höchſt auffallende Form, die den Habitus einer Taeniopteris mit der Beſhaf fenheit der Nerven einer Nelsonia in ih vereinigt, jo daß fie, wenn eine noch größere Zahl von Exemplaren es unzweifelhaft zeigen ſollte, daß nicht etwa eine zufällig in ein Blatt verwachſene Nilsonia vorliegt, unſtreitig zu einer neuen Gattung zu erheben fein dürfte. Verwachſungen dieſer Art kommen bekanntlich bei fiederſpaltigen und gefiederten Blättern der Jetztwelt und etwas ähnliches bei Pleropfeyllum majus Br., Pl. inconstans Göpp. vor, daher es vorläufig wohl noch gerathen ſcheint, ſie unter kenn: 25 von * Herrn Entdecker gegebenen Namen den es enen ir . GA * A1. 143 Ueberſicht. Die Zahl ſämmtlicher, bis jetzt bekannter, mit eigenen Namen bezeichneter Arten foſſiler Cykadeen beträgt alſo in den verſchiedenen Gattungen: | | Stämme. | Wedel. | Früchte. Man 11 4 7 — rr 28 5 23 . Zamiostrobu ss 4 a wi 4 Plerophalluũmnnmnmn 23 — 23 ee o 12 m. 3 a in Summa 78 9 | 65 | 4 welche auf folgende Weiſe in den verſchiedenen Formationen vertheilt vorkommen: Rothliegenden 1. Kohlenformation 4, Bunter Sandſtein 2, Keuperformation 2, Juraformation 5, Liasformation 19, Oolithformation 29, Wealdenthon 5, Grünſandformation 3, Kreide 2, Braunkohlenſandſtein 3, Unbekannt 3, wovon der bei weitem größere Theil der Oolith- und Liasformation angehört, namentlich in England, Deutſchland, Schweden, Frankreich und der Schweiz vorkommt, und nur eine außer=europäifche Art, die Zamia Buchianani Brong., aus einer noch unbekannten Formation Oſtindiens bis jetzt bekannt iſt. Wenn wir nun die foſſilen Arten mit den lebenden vergleichen, wobei ich die neueſte, ſchon oben genannte treffliche Bearbeitung dieſer intereſſanten Familie von Miquel zu Grunde lege, fo finden wir die letzteren faſt in eben fo viel Gattungen Cycas, Macro- zamia, Encephalartos und Zamia vertheilt, aber mit einer ungleich geringeren Zahl an Arten, nämlich Cycas mit 10, Macrozamia mit 3, Encephalartos mit 15 und Za- mia mit 10 Arten, alſo in Summa 38, welche gegenwärtig nicht mehr in unſeren nörd— lichen Klimaten, ſondern ſämmtlich in den tropiſchen und ſubtropiſchen Zonen Aſiens, Neuhollands, Amerikas und ſüdlichen Afrika nahe an der ſubtropiſchen Zone vorkommen. Wenn wir nun auch annehmen, daß der eine oder der andere der oben angeführten Stämme oder Früchte mit einem oder dem anderen der beſchriebenen Wedel zu einer und derſelben Pflanze gehört, oder auch mehrere der von Brongniart im Jahre 1828 nur namentlich angeführten Arten bereits jetzt ſchon unter anderem Namen beſchrieben ſein möchten, ſo wird dies doch vollkommen durch die täglich ſich mehrenden Entdeckungen neuer Arten ausgeglichen, daher wir unbedingt die Zahl der foſſilen Arten ſchon jetzt mehr als doppelt ſo groß als die der lebenden annehmen können. Mn Die 11 Arten von Cycadites kommen, wie ſchon erwähnt, durch ihre ſtarren, ein⸗ nervigen Blätter am meiſten mit der jetztweltlichen Gattung Cycas überein, und find auch faſt in gleicher Zahl vorhanden; ein Theil der Gattung Zamites, diejenigen Arten, etwa 15, deren Blätter an der Baſis etwas zuſammengezogen erſcheinen, entſprechen Encepha- lartos, die übrigen mit an der Baſis erweiterten geöhrten, ſchief anſitzenden Blätter, an Zahl 8, einigermaßen Macrozamia; Zamiostrobus, Nilsonia und ‚Plerophyllum, mit 38 Arten, ſind nur als ausgeſtorbene Gattungen zu betrachten, und laſſen die beiden letz⸗ teren, außer der allgemeinen Uebereinſtimmung der Wedelform, keinen Vergleich mit Zamia L. zu, deren Fiederblättchen deutlich eingelenkt erſcheinen, wovon bei jenen nichts wahrzunehmen iſt. Folgende tabellariſche Zuſammenſtellung giebt eine Ueberſicht der Verbreitung der Cykadeen in der Vor- und Jetztwelt. Cycas L. 10 Arten, gegenwärtig einhei⸗ miſch im tropiſchen und ſubtropiſchen Aſien und Neuholland. Macrozamia Mig. 3 Arten, in Neuholland und am Cap. | Encephalartos Lehm. 15 Arten, am Cap, nahe an der tropiſchen Zone. Zamia L. 10 Arten, im tropiſchen und ſubtropiſchen Amerika. Zamites Göpp., zum Theil ausgeſtorben. Zamiostrobus, ausgeſtorbene Gattung. Pterophyllum Brong. 23 Arten; ausge⸗ ſtorbene Gattung. Nilsonia Brong. 12 Arten; ausgeſtorbene Gattung. Cycadites: 11 Arten. \ In der Vorwelt: Schweden, auf der Inſel Portland, Frankreich, Böhmen, Sad: ſen, Coburg, Hannover. In der Vorwelt: einigermaßen ähnlich Za- mites Brong., Frankreich, England, Baireuth, Bamberg. In der Vorwelt: 15 Grad näher an den Polen als gegenwärtig, Inſel Port⸗ land, England, Bamberg. In der Vorwelt: ſcheint zu fehlen. In der Vorwelt: Inſel Portland, Eng⸗ land, Frankreich, Bamberg, Baireuth, Oſtindien. | In der Vorwelt: England. In der Vorwelt: Schweiz, Würtemberg, Oeſtreich, Böhmen, Bamberg, Baireuth, Sachſen, Schaumburg, Schleſien. In der Vorwelt: Schweden, England, Sachſen, Coburg, Quedlinburg, Bam⸗ berg und Baireuth. | 145 Zoologie. — Dr. med. Heinrich Scholtz, der im vorigen Jahre ein Werk über die Conchylien Schleſiens herausgegeben hat, lieferte einen Nachtrag zu demſelben, in Form eines Berichtes über Exkurſionen, welche er von der Mitte des Juli bis Ende Auguſt in der Umgegend von Wartha und Ober- und Nieder— Langenau in der Grafſchaft Glatz anſtellte. In Wartha angelangt, begab ich mich zunächſt nach den Felſen, die ſich links vom Aufgange auf den Warthaberg befinden, um Helix Charpentieri mihi, die Herr Berg: Hauptmann v. Charpentier an dieſem Orte entdeckte, und mir früher mitgetheilt hatte, aufzuſuchen. Meine Bemühungen wurden auch bald belohnt, indem ich die, von einem kurz vorher gefallenen Regen befeuchteten Büſche, Kräuter und Felſen von ihr be— lebt fand. Das Thierchen bewegte ſich mit einer bei Schnirkelſchnecken ungewöhnlichen Behendigkeit. Da es unter der Menge Exemplare, welche ich in kurzer Zeit auffand, nicht an vollkommen ausgewachſenen fehlte, kann ich nun nachſtehend die Beſchreibung des Thieres genauer liefern. Das Thier iſt ſchlank, Rücken, Kopf und Fühler find warzig-runzelig, ſchwärz⸗ lich, die Seiten, die Sohle und der Fuß etwas heller, feingekörnt; zwiſchen den Fühlern hindurch, vom Kopfe aus über den Rücken, gehet, nach dem Schalenrande hin, ein haar: feiner, gelblicher Streif, der beſonders deutlich an jüngeren Exemplaren wahrzunehmen iſt. Die Länge beträgt etwa I/ Zoll. Eine dem Thiere eigenthümliche Futterpflanze konnte ich nicht auffinden; auffallend jedoch war es mir, daß ich dieſe ſchöne Schnecke nur auf einer ſehr kleinen, etwa zwanzig Schritte langen Strecke an den Felſen antraf; doch mag dazu der Umſtand, daß die Felſen nur innerhalb der gedachten Strecke mit hohen Kräutern und Sträuchern be= wachſen, ſomit feuchter und beſchattet, weiter hin aber ziemlich kahl und trocken ſind, das Seinige dazu beitragen. Gemeinſchaftlich mit H. Charpentieri fand ich noch folgende Helices: H. Pomatia L., H. lapicida L., H. rotundata Muell., welche letztere an faulen Baumſtämmen, bis faſt auf den Gipfel des Warthaberges hinauf und an den Lehnen des ſogenannten Ziegenrückens vorkommt (die ihr verwandte H. ruderata Stud., welche, wie ich ſpäter anführen werde, ſo verbreitet im Glätzer Schneegebirge iſt, konnte ich hier nicht auffinden); ferner H. fulva Drap., deren Vorkommen mich hier überraſchte, da fie eigentlich mehr der Ebene anzugehören ſcheint; H. nitidula Drap.; H. nitidosa Feruss.; H. incarnata Muell.; H. odtecta Ziegl., die, wiewohl noch manche Conchyliologen daran zweifeln, doch wohl eine gute Art iſt; F. Frulicum Muell. (von ihr die Form concolor ruſescens) und H. strigella Drap. (äußerſt ſparſam); aus anderen Molluskengattungen ſammelte ich noch daſelbſt: Achatina lubrica Brug., und zwar die genuine Form (Re⸗ präſentanten der Gattungen Bulimus und Balea konnte ich nicht auffinden), Clausilia taeniata Ziegl., eine in Deutſchland nicht häufig, doch bei uns in TON an mehreren 1 — Een Orten in großer Menge vorkommende Clausilie; Claus parrula Stud. (dieſe jedoch nur an dem Mörtel eines alten Mauer-Ueberreftes); Claus. similis v. Charp. und Claus. plicata Drap. (Arten der Gattungen Vertigo u. Carychium kamen mir nicht vor, auch kom⸗ men wohl dieſe mehr auf feuchten, ſumpfigen Wieſen und tief⸗ſchattigen, dumpfigen Or⸗ ten vor). Von Nacktſchnecken beobachtete ich nur Lemar ater und Limaæ cinereus. Nachdem ich ſomit den, dem Neißufer zugekehrten Fuß des Warthaberges ſelbſt genau durchſucht und eine wenig ergiebige Exkurſion auf den Berg ſelbſt unternommen hatte, begab ich mich auf das linke Ufer der Neiße nach den mehr ſonnigen und kahlen Felswänden der ſogenannten Mühllehne. An ſelbiger bietet ſich dem Botaniker eine bei weitem reichere Ausbeute dar, als dem Conchyliologen; doch wenn auch die Mannich⸗ faltigkeit an Molluskenarten nicht groß iſt, ſo iſt doch das Vorkommen mancher Art nicht ohne Intereſſe. So lebt hier Helir strigella Drap., die doch eigentlich zu den ſelteneren einheimiſchen Helices gehört, auch am benachbarten Warthaberge nur ſehr vereinzelt vor⸗ kommt, hier in großer Anzahl am Fuße der ſteilen Felswände, die ſich nach der Straße hin abſenken und an den Felswänden ſelbſt. Alle Exemplare gehörten übrigens einer ziemlich kleinen Form an, und zeigten faſt ſämmtlich das, auf der Mitte des letzten Um⸗ ganges verlaufende Band nur äußerſt undeutlich; in ihrer Geſellſchaft befand ſich die, bei uns im Vorgebirge und Gebirge fo verbreitete Helix lapicida, H. rotundata Muell., H. incarnata Muell. (H. odtecta Ziegl. fehlte hier) und H. fruticum var. con- color albida, welche letztere, wie auch H. Pomatia, mehr an mit dichtem Gebüſch bewach⸗ ſenen, feuchteren und grasreichen Lehnen vorkommt. In und an alten Weidenſtämmen fand ich Claus. plicala Drap. mit Claus. similis v. Charp. vergef ellſchaftet. Meine Un⸗ terſuchungen in Betreff des Vorkommens von Bivalven und Waſſerſchnecken i in . Neiße wurden durch den damaligen hohen Waſſerſtand gänzlich vereitelt. | Da ich auf dem Wege von Wartha nach Glatz öfter den Wagen verließ, de merkte ich in Straßengräben auf einer bedeutenden Anhöhe vor Eichau eine Menge Exemplare von Limnaeus pereger, die, außer — geringerer Größe, in nichts — lchem! von der Normalform abweichen. In Nieder⸗Langenau angelangt, begann ich, nachdem ich mich daſelbſt af 6 Wochen eingemiethet hatte, vorerſt die nächſten Umgebungen in conchyliologiſcher Beziehung zu unterſuchen. Selbige bieten ſo mannichfaltige Bodenverhältniſſe dar, daß man ſchon im Voraus eine reiche Ausbeute hoffen kann; auch wurden meine Hoffnungen, wie wir bald ſehen werden, glänzend erfüllt, indem ich innerhalb der 6 Wochen meines dortigen Aufenthaltes nicht nur eine große Menge intereſſanter, bereits in Schleſien auf⸗ gefundener Gattungen und Arten, ſondern auch 4 für Schleſien neue (1 Pupa, 1 Clausiia, 1 Limax und 1 Paludina) auffand. (Die neue Pypa und Clausilia, wie fpäter näher erörtert werden wird, gehören jedoch nicht eigentlich der näch ſten Um⸗ gebung Langenau's an.) Ich hielt mich ſogar veranlaßt, — Rz er — du beſchreibenden, Zimnaeus als neue Art aufzuſtellen. 147 Auch um Nieder- und Ober-Langenau find wiederum, wie an anderen ähnlich ge- legenen Orten, die zahlreichen ſchattigen, bisweilen gegen rauhe Winde gänzlich geſchützten Thäler und Schluchten (ich erinnere hier nur an den überaus ſchönen und romantiſchen rund), welche zumeiſt von klaren, kalten, mit kräuterreichen Ufern verſehenen Bergbächen durchrieſelt werden, die Haupt⸗Fundgrube für Conchyliologen; auch trägt der Umſtand, daß die Lehnen gedachter Schluchten oft mit Laubholz, namentlich mit Roth: buchen, die zum Unterholz oft Haſelſtöcke und anderes Strauchwerk haben, viel zu dem vorhandenen Molluskenreichthum bei. | u An den Lehnen ſelbſt findet man unter Steinen und Moos hie und da, z. B. am Eingange in das ſogenannte Buckelthal, in welchem ein Theil des Dorfes Verloh— renwaſſer, mit der Mühle, der ſogenannten Buckelmühle, liegt, und welches von dem Buckelwaſſer durchfloſſen wird, manche intereſſante und ſeltene Schnecke, wie: H. personata Lam., H. holoserica Stud. (häufiger noch unter Steinen auf einer von Bäumen entblößten Berglehne links hinter der Buckelmühle), H. kyalina Fer., nebſt der ihr nahe verwandten F. erystallina Muell. (kommt auch in den ſchattigen Schluchten des Drei⸗Fichten⸗ oder ſogenannten Seitendorfer Berges vor und wurde bisher von mir nur in der Ebene und zwar unfern Breslau an der Zedlitzer Ziegelei gefunden); ferner H. rotundata Muell, H. fulva Muell., H. nötidula Drap., H. nitidosa Fer., H. nitens L. (nur einmal an einer Quelle im Höllengrunde), H. lucida Drap. (nur an der Nordlehne des Krähenberges), H. incarnata Muell. und Achatina lubrica Brug. Die alten, hohlen und bemooſten Baumſturzeln, namentlich die der Rothbuchen und Er- len, dienen den Arten der Gattungen Clausilia, Helix, Carychium und Achatina zum Aufenthalt. So fand ich an alten Erlenſtöcken am Fuße der Nordlehne des Krä— henberges und unter der losgetrennten Rinde alter Rothbuchenſtämme in den Schluch⸗ ten des Drei⸗Fichtenberges die ſeltene, ſtets nur ziemlich vereinzelt vorkommende Claus. ventricosa Drap., ferner Claus. bidens Drap. (merkwürdiger Weiſe mit Helix rotundata Muell. zuſammen, zuweilen inmitten alter, wurmſtichiger Rothbuchenſtöcke, in die ſie durch die geraden Bohrlöcher größerer Holzkäfer, wie z. B. des Platycerus caraboides und des Synodendron cylindricum, gelangt waren), Claus. similis v. Charp., Claus. plicatula Drap. (am Drei-Fichtenberge), Achatina lubrica Brug., Carychium minimum Muell. (nebft den drei folgenden Helices unter andern am Drei-Fichtenberge, unter Bus chenrinde), Helix erystallina Muell., Helix lucida Drap. und H. fulva Muell. Helix eellaria Muell. fand ich theils in hohlen Baumſtöcken, theils nach warmem Regen, und zwar häufig, an den zum Bade gehörigen Häuſern umherkriechend. H. lapicida Linn. kommt gemeinſchaftlich mit Claus. Similis dicht an der Bade-Promenade an den Mauern, welche halbkreisförmig die ſüße Quelle umgeben, vor. Die beiden, bei uns in der Ebene ganz gemeinen, Helices: H. arbustorum Linn. und Helix hortensis Linn., fand ich nur ſehr vereinzelt, während H. nemoralis, die um Bres⸗ lau gemeinſte Art, gänzlich zu fehlen ſcheint. Von Helix hortensis fiel mir beſonders 19 * 18 —— ein gelblich gefärbtes, mit 5 helleren, faſt ganz weißen, —— Binden ver⸗ ſehenes Exemplar auf. Nachträglich erhielt auch mein verehrter Freund, Herr Lehrer Stütze hierſelbſt, aus der Reichenſteiner Gegend ein ähnliches Exemplar, und theilte mir ſelbiges zur An⸗ t mit. — Helix Pomatia kommt hier ſehr häufig auf Wieſen und gras und kräuterreichen Lehnen vor, zeigt jedoch hier ſehr häufig (am Fuße des Krähenberges faſt durchweg) einen nur halbgeſchloſſenen Nabel, bedeutende Stärke der Schalen und hellere Färbung. Die Form anlangend, fand ich, außer der normalen, auch eine auffallend flache und wiederum eine mit auffallend erhobenem Gewinde verſehene. Mitte Juli ſaßen hier faſt ſämmt⸗ liche Weinbergsſchnecken auf den von ihnen verfertigten Erdhöhlen, in denen bereits ein großer Theil der von ihnen abgeſetzten Eier verborgen lag. Bemerkenswerth ſchien mir hierbei der Umſtand, daß ſtets eine ziemliche Anzahl Eier (bisweilen 8 — 10 Stück) um die Mündung der Erdhöhle und um die eierlegende Schnecke herumlagen. Wahrſcheinlich⸗ waren die Schnecken beim Graben der Erdhöhle durch den Akt des Eierlegens überraſcht worden, und es blieb ihnen keine Zeit mehr, alle Eier in gehörige Sicherheit zu bringen. Die Wieſen am Fuße des Krähenberges dienen einer Anzahl kleiner Schneckenarten zum Aufenthalte, unter denen namentlich Vertigo septemdentata Fer., Vert. pygmaea Drap. und Carychium minimum Muell. hervorgehoben zu werden verdienen. Von Vitrinen fand ich nur Yitrina diaphana Drap., und zwar in ziemlicher Anzahl, unter abgefalle⸗ nem, faulendem Laube und an bemooſten, feuchten Steinen dicht an den Ufern eines Bäch⸗ leins, welches in einer ſchattigen, feuchten Schlucht vom Drei-Fichtenberge herabkommt. Unter den zwei, hier vorzugsweiſe vorkommenden Nacktſchnecken iſt Lemar cinereus Muell. vorherrſchend; weniger häufig iſt Arion subfuscus Drap. Zu meiner Freude fand ich jedoch auch auf dem Krähenberge nicht ſelten den Limar cinereo-niger Wolff (in Sturm, Abth. 6, H. 1), der wohl als gute Art anzusprechen ſein dürfte, und der für Schleſien neu iſt. Lima cinereus iſt vorzugsweiſe in Höhlungen aufzufinden, die er in die Strünke verſchiedener Agaricus- und Boletus- Arten frißt; auch auf der unteren Fläche des Hutes gedachter Pilzgattungen hält er ſich gern auf; daſſelbe gilt auch im Allgemeinen von andern Gattungs- und Art-Verwandten. Arion subfuscus ſcheint ſehr häufig den Nachſtellungen größerer Laufkäferarten, namentlich denen des Carabus viola- ceus, der auch, gegen die Gewohnheit feiner Gattungs verwandten, den Tag über als In⸗ ſekten⸗ und Molluskenräuber die Waldungen durchſtreift, ausgeſetzt zu ſein; wenigſtens fand ich nicht ſelten todte Exemplare des erſteren, an welchen letzterer begierig zehrte. — An den Stengeln und Blättern der Pflanzen, welche die Bachufer einſäumen, als z. B. Tussilago Petasites, einigen Dolden und anderer, trifft man gewöhnlich Suceinea amphibia Drap. und Succinea Pfeifer! Rossm. an. Letztere zeichnet ſich auch hier wie⸗ derum bald durch die auffallend dunkle Färbung des Thieres aus. Die reißenden kalten, klaren, mit ſteinigem Grunde verſehenen Gebirgsbäche, in denen die Forelle lebt, enthalten 149 °—— folgende Schneckenarten: Limnaeus pereger Drap., der, wiewohl er eine Waſſerſchnecke ift, wie anderwärts, auch hier, gern aus dem Waſſer heraus und an den feuchten, am Ufer umherliegenden Steinen emporkriecht, und Limnaeus minutus, der hier merkwürdi⸗ ger Weiſe, von dem Beiſpiele ſeines eben angeführten Gattungsverwandten angeſteckt, faſt nie im Waſſer ſelbſt, ſondern ganz außerhalb deſſelben, an nur von Waſſer befeuchteten Steinen zu finden iſt. So traf ich ihn dicht hinter der Buckelmühle in ziemlicher Anzahl an den, von Waſſerſtaub ſtets feucht erhaltenen Mauerſtücken und Steinen unterhalb des herabſtürzenden Mühlwaſſers an. Beim erſten Anblicke glaubte ich keinen Limnaeus, ſondern Succinea oblonga Drap. vor mir zu haben. Außer genannten zwei Limnäen kommt auch im Buckelwaſſer und dem ſogenannten Verlohrenwaſſerrieſel ein dritter Lem naeus vor, den ich auch ſchon vor mehreren Jahren in der Weißtritz bei Kyhnau be— obachtet habe. Selbigen halte ich, aus bald zu entwickelnden Gründen, für eine gute Art, die ich hiermit unter dem Namen: Limnaeus rivularis (nach ihrem Aufent⸗ halte ſo benannt) näher beſchreiben will. a Limnaeus rivularis mihi, Bach⸗Schlammſchnecke. Gehäuſe: eiförmig, bauchig, mit engem Nabelritze, fein und unregelmäßig ge⸗ ſtreift, für feine Größe zart, ziemlich glänzend, gelblich-hornfarbig; Gewinde ſehr kurz und ſtumpf, gewöhnlich (auch ſchon an ganz jungen Exemplaren) ſtark angefreſſen und abgerieben; Umgänge 4, gewölbt, beſonders der letzte ſtark aufgetrieben; Mündung eiförmig; Mundſaum geradeaus, ſcharf und ungelippt; Höhe 1% 1%; Breite 8, Thier: dem von L. ovatus in Färbung und Geſtalt ähnlich, gelblichgrau, doch nicht mit ſo deutlichen gelben Punkten; auch erſcheint der Sohlenrand des, an einem Glaſe emporkriechenden Thieres nicht aus geriſſen oder vielmehr eingekerbt, wie bei jener, ſondern ganz. | Gehäufe: eiförmig, bauchig, fein, aber unregelmäßig geftreift und, weil es faft ſtets gänzlich frei von Schmutzüberzug iſt, ziemlich glatt und glänzend; für ſeine Größe ziemlich zart und zerbrechlich, in der Jugend gelblich-hornfarben, im Alter mehr grau: gelblich. Gewinde: ſehr kurz und ſtumpf, gewöhnlich, wie auch ein kleiner Theil des letzten Umganges, ſtark angefreſſen und benagt, welche Verunſtaltung hauptſächlich den erſten und zweiten Umgang trifft. Umgänge 4, ſtark gewölbt und durch eine ziemlich vertiefte Nath vereinigt, beſonders der letzte ſehr bauchig; Mündung eiförmig; Spin— delrand etwa Y, fo lang, als der Außenrand; Spindellamelle oben feſt auflie— gend, nach unten nur wenig lostretend, und ſomit nur eine ſchmale Na belſpalte offen laſſend; Mundſaum geradeaus, ſcharf und ungelippt. Bisweilen nahm ich an dem letzten Umgange ſehr flache, unregelmäßig viereckige Eindrücke wahr. Eine ausführli⸗ chere, vergleichende Beſchreibung in Bezug auf verwandte Arten (namentlich E. ovatus Drap.) zu geben, halte ich für überflüſſig, da nicht leicht mit einer derſelben, nicht einmal * 150 —— irgend einer ausheimiſchen, bereits beſchriebenen, eine Verwechſelung ſtattfinden kann; nur noch Folgendes erlaube ich mir hinzuzufügen: Lemnadens pereger, der mit ihr an oben⸗ erwähnten Orten gemeinſchaftlich vorkommt, zeichnet ſich, außer durch die ganz abwei⸗ chende Geſtalt des Gehäuſes, noch durch die faſt ganz ſchwarze Färbung des Thieres von ihr aus, auch kommt er nie an den reißenden Stellen des Baches, z. B. dicht ober- und unterhalb kleiner Waſſerfälle, ſondern an mehr ruhigen und geſchützten Stellen kleiner Buchten, dicht am Ufer vor, verläßt auch wohl, wie ſchon früher mitgetheilt worden iſt, das Waſſer, und kriecht an, am Ufer befindlichen Gegenſtänden empor, was bei der von mir neu aufgeſtellten Art nie der Fall iſe. RAe MC Hl Hf Aufenthalt: ſchon früher genauer angegeben. ehr en Anmerk. Eine, wie es ſcheint, ganz ähnliche Art erhielt ich durch Herrn Na⸗ turalien⸗Händler Herrmann hierſelbſt, der ſie in der Elbe bei Ham⸗ burg ſammelte, doch wage ich es nicht, mit Gewißheit auszuſprechen, ob ſelbige wirklich zu unſerer Art gehöret, da ſämmtliche Exemplare höchſtens halbwüchſig ſind. . | — In der Neiße, dem Buckelwaſſer, dem Verlohrenwaſſerrieſel, dem Bache, welcher den Höllengrund durchfließt, wie auch in den Bächen, welche vom Heidelberge und Drei— Fichtenberge kommen, fand ſich ſtets an Steinen im Waſſer ſitzend: Ancylus fluviatilis Muell.; vorzugsweiſe groß jedoch und mit weißlicher Schale fand ich ihn nur im Buckel⸗ waſſer und Verlohrenwaſſerrieſel. Von Bivalven fand ich im Buckelwaſſer, welches dicht oberhalb Nieder-Langenau in die Neiße fällt, keine Spur, auch behaupteten die in der Nähe wohnenden Forellenfiſcher, nie Muſcheln daſelbſt wahrgenommen zu haben, theilten mir jedoch zugleich mit, daß ſie dergleichen nicht ſelten beim Fiſchen in der Neiße in ihre Netze bekämen. Von mir aufgefordert, mir doch dergleichen zu verſchaffen, brachten ſie nach einiger Zeit eine Menge Unionen, welche ſämmtlich einer und derſelben Art, nämlich Unio batavus Lam., angehörten. Alle Exemplare zeigten mehr oder minder abgeriebene Wirbel und Wirbelgegend, waren ziemlich dünnſchalig und flach, recht lebhaft grüngefärbt, wichen alſo in etwas von der Normalform ab. Im Mühlgraben in Nieder⸗ Langenau fand ich dieſelbe Form, und außerdem noch Pisidium obliquum Pfeifl. Nun zu einer mir höchſt intereſſanten Entdeckung: Bei einer Exkurſion nach dem unfern des Dorfes Nieder-Langenau gelegenen, ſchon früher erwähnten Höllengraben oder Höllengrunde fand ich die für Schleſien neue Paludina viridula Ziegl. in einer ſilberklaren, von verſchiedenen Kräutern (namentlich Epilobtum virgatum Fries) ganz überwölbten Quelle, die ſich nur durch ihr Gemurmel verrieth und am Fuße des ſoge— nannten Brockels entſpringt. Daſelbſt ſitzt und kriecht ſie in ungemeiner Menge unter dem Waſſer an Steinen, auf dem Grunde und zwiſchen dem Laube eines Lebermooſes, der Pellia epiphylla g speciosa Nees ab Esenbeck, umher, und in der That ſcheint ebenge⸗ nanntes Lebermoos die ihr eigenthümliche Futterpflanze zu ſein. Durch das Umherkrie⸗ BE re chen zwiſchen dem Laube des letzteren ſcheint die grünliche Färbung der Schalenoberfläche, die ihr faſt durchweg eigen iſt, bedingt zu werden, welche Annahme dadurch beſtätiget wird, daß man durch Behandlung mit Spiritus die grüne Farbe ausziehen kann. Wäre nun die Schalenſubſtanz ſelbſt von dem grünen Pigment durchdrungen, könnte Letzteres nicht ſtattfinden. Auffallend war es mir, dieſe niedliche Art nur noch wenige Schritte weit im Bache unterhalb der Quelle zu finden, was wohl ſeinen Grund darin haben mag, daß das Bächlein weiter hin ſich in moorigen, kurzberaſten, ihm weniger Schatten gewähren— den Wieſen fortwindet; auch alsdann die Futterpflanze des Thierchens fehlt. Noch will ich nebenbei hier nicht unberührt laſſen, daß gemeinſchaftlich mit Palud. viridula zwar kein anderes Schalthier, wohl aber ein kleines niedliches Käferchen, nämlich Elmes Mau- getii, in gedachter Quelle in zahlloſer Menge vorkommt. 2 | Es fei mir nun, nachdem ich die nähere Umgebung Nieder-Langenau's genauer bes trachtet habe, vergönnt, die Ergebniſſe einiger, nach etwas entfernteren Punkten unter— nommenen Exkurſionen zu ſchildern, und zwar will ich hier zuerſt eine Exkurſion nach dem Wölfelsfalle, dem Wölfelsgrunde und dem Schneeberge hervorheben. In der Ebene, welche man durchſchreitet, wenn man von Langenau aus den Krä— henberg erſtiegen hat, um ſich nach dem, einige Stunden entfernten, Wölfelsfalle zu be: geben, kann man nur eine geringe Ausbeute machen, da man faſt ſtets zwiſchen ange— bauetem Lande, namentlich Getreideäckern, einherſchreitet. Nur einige wenige, am Wege befindliche Lachen und mit Waſſer angefüllte Gräben geben ein paar Waſſerſchnecken, und zwar Limnaeus pereger und Planorbis spirorbis. die ich namentlich unfern der ſogenann— ten Kolonie vergeſellſchaftet antraf. Einen überraſchenden Gegenſatz zu eben erwähnter Armuth an Mollusken bietet die nächſte Umgebung des Wölfelsfalles, indem es nicht leicht einen Punkt (wenigſtens in unſerer Provinz) geben dürfte, welcher die For— ſchung eines Molluskologen mehr zu befriedigen vermöchte, als gerade dieſer. Schon oberhalb des Falles an den Felswänden und den Mauern, um welche ein tiefer Schatten verbreitet iſt, finden wir Helix lapicida L. (häufig), Helix holoserica Stud. (felten) und Clausilia rugosa (nach Rossm.), welche letztere jedoch an den Lehnen des Keſſels ſelbſt, in den der Wölfelsfall ſtürzt, wieder verſchwindet und durch andere Gattungsver— wandte vertreten wird. Eben erwähnte, durch Waſſerſtaub ſtets feucht erhaltene Lehnen ſind mit einem äußerſt üppigen Pflanzenwuchſe, namentlich Tussslago Petasites, Lunaria rediuiva. Neſſeln, Farrn u. |. w. bewachſen, und mehr nach oben mit Nadelholz und Rothbuchen umkränzt. Hier nun herrſcht ein unbeſchreiblicher Molluskenreichthum, wel— chen wir nun näher betrachten wollen. Vor Allem überraſcht uns wieder das Vorhan— denſein der bereits hier ſchon früher von v. Charpentier aufgefundenen Helix Char- pentier mihi, welche übrigens hier nicht fo zahlreich, als bei Wartha, auch an etwas unzugänglicheren Stellen vorkommt. Sämmtliche von mir aufgefundene Exemplare zeig: ten ſich nicht ſo leicht zur Verwitterung geneigt, als die von Wartha, auch waren ſie etwas größer, glänzender, dunkler gefärbt, dabei aber von zarterem Schalenbau, an wel⸗ ͤ— m chem Zuſtande wohl der ſchattige, feuchte Aufenthalt Theil haben mag. Hier fand ich wirklich, wie mir Herr v. Charpentier ganz richtig angab, die meiſten Exemplare auf Blättern von Tussilago Petasites und Neſſeln, ob fie ſich jedoch in der That von felbigen nährten, konnte ich nicht mit Gewißheit ermitteln. Mit ihr vergeſellſchaftet kommt, wie⸗ wohl nicht gar zu häufig, eine etwas dunkler gefärbte, nämlich mit einer etwas dunkleren Grundfarbe der Schale verſehene Spielart von H. arbustorum Linn. vor, deren unausge⸗ wachſene Exemplare eine oberflächliche Aehnlichkeit mit unausgewachſenen von H. Char- pentieri zeigten, indem bei erſteren nur ſehr geringe Andeutungen von Sprenkelung vor⸗ handen ſind und das Band etwas deutlicher hervortritt; doch die Gewölbtheit der Schale unterſcheidet fie bald von letzteren. Ferner finden ſich hier: Helix rotundata, und zwar ſchon mit der ihr verwandten Helix ruderata vergeſellſchaftet, H. nitidula Drap., Hel. hyalina Fer., H. incarnata Muell., Vitrina diaphana Drap., Bulimus montanus Drap. (hier für das Schneegebirge zuerſt auftretend und ebenfalls von etwas dunklerer Färbung, als gewöhnlich), Pupa muscorum Nils. (beſonders häufig an faulenden, am Boden lie⸗ genden Aſtſtückchen, und von ihr nur die Form umsdentata: Pupa unidentata Pfeil), Clausilia bidens (beſonders mehr nach dem Rande des Keſſels hinauf an den bemooſten Rothbuchenſtämmen) ‚ Clausilia similis v. Charpentier, Clausilia ventricosa Drap. und zwar ſowohl die Normalform, als auch eine kleinere, plumpere, an Clausilia tumida Menke (unſtreitig zu Claus. ventricosa gehörend) erinnernde, die ich einſtweilen als Claus. ventricosa g minor bezeichnen will, und Claus. plicatula Drap. Im Wölfelsbache fand ich oberhalb des Falles ebenfalls Ancylus fluviatilis Muell. Vom Wölfelsgrunde, ſo weit er noch offen und licht iſt, alſo von dem Theile, der zwiſchen der Mühle und dem Hammerwerke liegt, kann ich nichts Bemerkenswerthes be⸗ richten, wir wollen uns daher bald in das tiefe Waldesdunkel, welches uns dicht hinter dem Hammerwerke aufnimmt, begeben, um den ſich darbietenden größeren Reichthum an Mollusken zu betrachten. Auch hier ſind wieder die Stämme alter Buchen und anderer Laubhölzer, die zerſtreut unter dem Nadelholze vorkommen, die reichſten Fundgruben für den Conchyliologen, indem ſich eine Menge Schnecken größtentheils auf dem, die Stämme überziehenden Mooſe, theils bei abgehauenen Stöcken zwiſchen der losgetrennten Rinde und dem Holze, auch wohl in den Höhlungen alter Stöcke ſelbſt aufhalten. Hier ſam⸗ melte ich: Helix arbustorum Linn., dicht am Wölfelsbache an den Blättern von Tussz- lago Petasites L, in einer ſehr zartſchaligen, faſt gleichfarbigen grünlichgelben, ungebän⸗ derten Form, die an Helix alpestris Ziegl. (ebenfalls nur eine Form von H. aròbustorum) erinnert, und die ich hier als H. arbustorum var. virescens bezeichnen will (H. alpestris Ziegl. zeigt nämlich das der Normalform eigenthümliche Band, welches unferer var. vi⸗ rescens fehlt); ferner: H. ruderata Stud. (welche hier bereits die der Ebene und dem Vorgebirge angehörige, ihr verwandte H. rotundata vertritt); H. incarnata Muell., H. lapicida L. (hier zumeiſt an bemooften Baumſtämmen), Claus. bidens Drap., die ſich hier ſchon allmälig in Claus. cerata Rossm. oder Claus. bidens var. cerata mihi — M 153 —— umbildet (hätte Herr Profeſſor Roßmäßler, gleich mir, Gelegenheit gehabt, fo allmä⸗ lige Uebergänge und zwar in ſolcher Anzahl zu beobachten, würde er wohl ſicher ſelbſt ſei⸗ ner Claus. cerata das Todesurtheil ſprechen); ferner Claus. rugosg Drap. (nicht häufig), Claus. varians Ziegl. (nur ſehr vereinzelt und nur in dem höher gelegenen Theile des Wölfelsgrundes, wo fie die vorangehende zu vertreten ſcheint), Cl. sömilis v. Charp., Claus. plicatula Drap., die nach dem Mittel- und Schneeberge hinauf ebenfalls nicht mehr in ihrer Normalform, ſondern als Claus. nana Ziegl. (Claus. plicatula var. nana mihi) erſcheint, und Claus. ventricosa Drap. (hier weit häufiger, als Claus. semilis v. Charp.); auch Achatina lubrica Brug. fand ich hie und da unter der Rinde alter Baumſtämme, und zwar in einer Form, die von der in der Ebene vorkommenden faſt in nichts abweicht. Da, wo nach dem Gipfel des Schneeberges hin der Baumwuchs all— mälig aufhört und nur niedriges Geſträuch, wie auch hohe Alpenpflanzen die Lehnen be: kleiden, iſt hauptſächlich der mit faulenden Pflanzenüberreſten bedeckte Boden von Mol— lusken belebt, und zwar, mit nur wenig Ausnahmen, von faſt allen eben erwähnten Gat⸗ tungen und Arten. Nur iſt zu bemerken, daß hier Bulimus montanus Drap. gar nicht ſelten iſt, während ich ihn im Wölfelsgrunde ſelbſt vergeblich ſuchte. Die letzten Spuren von Mollusken fand ich ganz unfern der Schweizerei, an einzelnen halbfaulen Strünken von Nadelbäumen, und zwar: Claus. bidens var. cerata m. (Claus. cerata Rossm,) und Claus. plicatula v. nana m. (Claus. nana Ziegl.) Erkurſion über Schnallenſtein nach der Höhle Salzlecke. Da ich hoffte, vorzugsweiſe auf Kalkbergen und an Kalkfelſen eine reiche Aus beute zu machen, richtete ich nun mein Augenmerk zunächſt nach der, etwa 2 Stunden von Nieder⸗Langenau entfernten, auf der Herrſchaft Schnallenſtein im Kalkgebirge gele⸗ nen ſogenannten Salzleckenhöhle. Um an gedachten Ort zu gelangen, nahm ich den gewöhnlichen Weg über die Burg Schnallenſtein. In den Ruinen dieſer, auf einem ganz bewaldeten Berge äußerſt verſteckt liegenden, 1428 von den Huſſiten ganz zerſtörten Burg fand ich, theils an dem alten Mauerwerk, theils unter und an dem Gefträuch, wel— ches in ungemeiner Ueppigkeit in den Ringmauern wuchert, folgende Arten: H. personala Lam., H. lapicida L., H. rotundata Muell., Bulimus montarus Drap., Clausilia Bi- dens Drap. (die Normalform), Claus. rugosa Drap., Claus. similis v. Charp. und Cl. plicatula Drap. (die Normalform). Die Ausbeute an der Salzleckenhöhle felbft (vom Volke ſo genannt, weil ſich an ihren Wänden eine Menge ſonderbarer Eindrücke, denen ähnlich, die Vieh in Steinſalz zu lecken pflegt, vorkommen) war unerwarteter Weiſe ſehr gering, wie aus Folgendem hervorgeht. An den zum Theil mit Moos bewachſenen, zum Theil ganz kahlen Kalkwänden, welche die Höhle umgeben, fand ich außer Causelia rugosa Drap. nicht eine Spur irgend einer anderen Schnecke, und nur an den, oberhalb der Höhle ſtehenden Buchenſturzeln, namentlich unter der losgetrennten Rinde derſelben, 20 — —— ſammelte ich noch: Hel. rotundata Muell., Claus. bidens Drap., Claus. taeniala Ziegl und Claus. similis v. Charp. An den feuchten, kalten Wänden im Innern der Höhle, in deren Grunde ein kleiner Teich dem weiteren Vorſchreiten eine Grenze ſetzt, hatte ich gar keine Ausbeute. sone Erkurfion nach den Kalkbergen zwiſchen Falling und Eiſersdorf. Weit belohnender fiel eine dritte und letzte Haupt⸗Exkurſion nach der Kalkhügelreihe, die ſich hinter Habelſchwerdt, etwa 2½ Stunde vom Bade Langenau, von Herrnsdorf aus, zwiſchen Eiſersdorf und Mölling, in die Nähe von Grafenort hinzieht, aus. Ich nahm meine Tour am rechten Ufer der Neiße zunächſt über Wölfelsdorf nach Plomnitz, um vorzugsweiſe daſelbſt die Ruinen des unausgebaut gebliebenen Schloſſes des Herzogs von Braunſchweig⸗Oels in Augenſchein zu nehmen. Am Wege von Nieder⸗ Langenau nach Wölfelsdorf fand ich in kleinen Pfützen und Waſſergräben faſt überall L. pereger Drap. in einer ziemlich kleinen Form. In dem Plomnitzer Waſſer, welches durch Plomnitz fließt, fand ich zwar Ancylus fluviatilis in Menge, doch ſonſt keine an⸗ dere Waſſerſchnecke, auch keine Spur von Bivalven. An den kahlen Wänden der un⸗ gemein großen Schloßruine fand ich in der That nichts außer der überall ſehr häufigen H. rotundata Muell. Von Plomnitz aus ſchlug ich den Weg über Alt-Waltersdorf nach Herrnsdorf, welches am ſüdlichen Ende oben genannter Kalkhügelreihe liegt, ein. In kleinen Bächen, welche ich überſchritt, bemerkte ich wieder häufig Limnaeus pereger Drap., und in einem derſelben auch eine Form von LD batavus, die ſehr der var. ſfusculus m. (Unio fusculus Ziegl.) gleicht. In Herrnsdorf angelangt, wendete ich mich nördlich nach Mölling zu, indem ich Anfangs die ganz mit Nadelwald bedeckten, ſomit wenig Ausbeute verſprechenden Kalkhügel zur Rechten liegen ließ. Nachdem ich noch nicht ganz die Straße von Habelſchwerdt nach Mölling erreicht hatte, überfchritt ich die Hügel, und begab mich, das ſchöne dahinter gelegene, von einem Bache durchfloſſene Thal durch⸗ ſchreitend, nach dem Hausberge, von dem ſchon der, durch die Sprengungen der Kalkfelſen hervorgebrachte Donner zu mir herüberſchallte. Der mäßig hohe Hausberg, von deſſen ziemlich kahlen Scheitel man eine befriedigende Ausſicht hat, iſt faſt ganz mit Nadelwald bedeckt, in welchem ſich nur hie und da vereinzelte Rothbuchen vorfinden. An der, gegen die Straße von Mölling nach Eiſersdorf gekehrten nördlichen Lehne befin⸗ det ſich ein bedeutender Kalkbruch, der jetzt noch bebaut wird. An mehreren anderen Punkten finden wir Schürfverſuche. An den Rändern des eben erwähnten, noch benutzten Kalkbruches, wie auch noch an verſchiedenen anderen Orten, und zwar an den Kalkfelſen ſelbſt, nicht aber an bemooſten Baumſtämmen, fand ich zu meiner großen Freude die für Schleſien neue, ſchöne Claustlia ornata Ziegl., deren Vorkommen mich hier um ſo mehr überraſchte, da bisher kein nördlicherer Fundort dieſer dem ſüdlichen Curopa angehörigen Schnecke, als die Kärnthner und Krainer Alpen, bekannt war. Wir — TE ee haben ſomit auch für Schleſien eine Clauſilie aus der Sippſchaft der papilliferae, d. h. derer, welche an der Nath mit erhabenen Strichelchen oder Pünktchen verſehen find, ge- wonnen. Selbſt für Deutſchland iſt dieſe Entdeckung nicht unwichtig, da außer Clausilea Braunii v. Charp. noch keine andere papillifera im Gebiete feiner Molluskenfauna bekannt war. Die ſämmtlichen zahlreichen Exemplare, welche ich fand, ſtimmten aufs Haar mit denen überein, die ich von Parreyß von den Krainer Alpen erhalten habe. Die Oberfläche dieſer Art ſcheint ſehr leicht der Verwitterung ausgeſetzt zu ſein, wenigſtens fand ich ziemlich zahlreiche Exemplare, die, obſchon mit lebenden Thieren verſehen, eine ſehr matte, glanzloſe Farbe zeigten. Gemeinſchaftlich mit ihr, doch nicht an allen Orten, fand ich: Claus. taeniata Ziegl. und Claus. similis v. Charp.; Claus. bidens Drap. lebte faft überall getrennt von ihr und mit Helix lapicida L. vergeſellſchaftet (die jedoch auch an den Felſen zu finden war) an bemooſten Buchenſtämmen. Am Fuße der Kalk⸗ felſen und unter Kalkſteinen beobachtete ich folgende Arten: Helix hortensis L., und zwar von ihr eine ſchöne Abart, welche ſehr an Helix austriaca Megerle v. Mühlfeld erinnert, indem ſie ein weit gethürmteres Gewinde und deutlichere Streifung, als die Normalform, zeigt; doch fehlt bei ihr die, Helix austriaca eigenthümliche Erſcheinung, daß die unterſte der fünf Binden ſehr dicht um die Nabelgegend angelegt iſt. Ich will ſie einſtweilen als H. hortensis var. inlermedia m. aufführen; ferner H. rotundata Muell., H. incarnata Muell, H. strigella Drap. (hier ſparſam), H. zitidula Drap. und Achatina lubrica var. montana m. Im Bache, der am Fuße des Hausberges vorbeifließt, kommt eine kleine, bräunlich gefärbte, doch in der Form wenig abweichende Spielart von Ancylus fluviatilis Muell. vor, die ich nirgends erwähnt finde, und daher var. brunnea nenne. Nachdem ich den Hausberg ſo ſorgfältig, als es mir die Zeit erlaubte, durchſucht, und noch die Kalkbrüche einiger benachbarten Berge, ohne etwas beſonders Bemerkens⸗ werthes daſelbſt zu finden, in Augenſchein genommen hatte, begab ich mich über die Chauſſee nach der ebenfalls unfern derſelben gelegenen ſogenannten Wiedekuppe. An dieſem Kalkberge befinden ſich, außer einer Menge kleinerer, nicht mehr benutzter, Kalk⸗ brüche, drei ſehr bedeutende, über einander gelegene, welche man von der Chauſſee aus deutlich bemerkt. Der Berg ſelbſt ift im Uebrigen ebenfalls meift mit Nadelholz bewach⸗ ſen, dem nur wenig Laubholz untermiſcht iſt. Der Gipfel ſieht faſt kraterartig aus, in⸗ dem ſich gerade auf ihm ein alter Kalkbruch befindet, der ziemlich tief iſt und von kahlen Kalkwänden und Kalkfelſen umſtarrt wird. Schon an den kurzberaſten Lehnen des Fußes fand ich in ungemeiner Menge unter den zerſtreut umherliegenden Kalkſteinen Pupa mu- scorum Nilss., und zwar die Form unidentata (P. unidentata Pf.), darunter auch, wie: wohl äußerſt ſparſam, die für Schleſien neue, winzig kleine, doch äußerſt zierlich ge- bauete Pupa minutissima Hartm., und zwar zu meiner noch größeren Freude in lebenden Exemplaren. Das Thierchen iſt grauſchwärzlich, mit dunklerem Kopfe und dunkleren Fühlern, ſomit dem der Pupa muscorum Nilss. ähnlich, doch, da auch ſchon das Gehäuſe weit kleiner als bei dieſer iſt, ebenfalls kaum von der halben Länge deſſelben. Unter dem a 20 * — % 156 — Steingerölle, welches den Grund und Eingang in den unteren großen Kalkbruch bedeckt, traf ich hier weit häufiger, als am Hausberge, Helix strigella Drap. an. Selbige fand ich übrigens auch ſpäter zu meiner Ueberraſchung, an den Stämmen der Straßenbäume, wohin ſie, wie ich mich bald überzeugte, aus den zum Chauſſeebaue beſtimmten, an der Chauſſee aufgehäuften Kalkſteinen gekrochen war. Außerdem ſammelte ich H. lapicida L., H. rotundata, Achatina lubrica var. montana m. und Claus. similis v. Charp. (ſelbige auf dem Gipfel der Wiedekuppe ). Merkwürdiger Weiſe konnte ich hier keine Spur der auf dem Hausberge ſo häufigen Claus. ornata entdecken. Da ſich nun allmälig der Tag zu neigen begann, dachte ich an den Rückweg, nahm jedoch ſelbigen über das ſeitwärts, und zwar rechts von der Chauſſee von Mölling nach Habelſchwerdt gelegene Grafenort, weil ich in dem dortigen Reichsgräflich-Herberſteinſchen Parke eine gute Ausbeute zu machen hoffte. Leider war mir jedoch bei meiner Ankunft daſelbſt die Zeit zu kurz, um genauere Forſchungen anzuſtellen, und das Wenige, was mir etwa bei meinem flüchtigen Durch⸗ ſchreiten der Parkanlagen aufſtieß, wäre Folgendes: Der Fuß der Stämme war zum Theil mit Claus. similis v. Charp. bedeckt; am Boden zwiſchen faulem Laube und Aſt⸗ ſtückchen kroch Helix incarnata Muell., und, was mich ſehr überraſchte, Helix sericea Muell. umher; an Bäumen und Sträuchern traf ich häufig Helix hortensis L., und noch weit häufiger Helix pomatia L. (letztere in ſchönen dunkelgefärbten, mit deutlichen Binden und rother Lippenanlage verſehenen Exemplaren) an. In Lachen und Gräben fehlte Limnaeus pereger Drap., und ſtatt ſeiner, was ich hier nicht erwartet hatte, kam Limnaeus stagnalis Muell. vor. fi “ey I Da nun bereits der Abend anzubrechen anfing, konnte ich mich auf keine ferneren Unterſuchungen mehr einlaſſen, nahm meinen Weg nach Habelſchwerdt und kehrte als— dann, ſehr erfreut über die Ergebniſſe des Tages, nach Langenau zurück, welches ich erſt bei eingebrochener Dunkelheit erreichte. a. Thieriſche Phyſiologie. Herr Profeſſor Dr. Purkinje hielt einen Vortrag über die mikroſkopi— ſchen Kryſtalle in thieriſchen Flüſſigkeiten. eee n . 1) Die Unterſuchung über die Kryſtallformen der thieriſchen menſchli— chen Säfte kann in der allgemeinen Hiſtologie, wo von den Flüſſigkeiten und ihren un⸗ organiſchen Beſtandtheilen die Rede iſt, ihre Stelle finden., obgleich ſie auch ſonſt der phyſiologiſchen Chemie angehört. Nur im erſtern Sinne wurden die Flüſſigkeiten des menſchlichen Körpers zum Gegenſtande genommen. 1 aero Die unterſuchten Flüſſigkeiten waren: die Thränen, die wäſſerige und Glas- feuchtigkeit des Auges, Labyrinthwaſſer, die Naſenflüſſigkeit, der Spei⸗ chel, der Harn, das Serum des Blutes. Einige Salze, als: Kochſalz, Salpe⸗ 157 ter, Doppelſalz, eſſigſaures Kali u. a., wurden theils zur Vergleichung, * zur Re⸗ gulirung der Verſuchsmethode gewählt. Die thieriſchen Flüſſigkeiten wurden entweder im concentritten Aber verſchieden ver⸗ dünntem Zuſtande unterſucht. Die Unterſuchung beſchränkte ſich auf die Darſtellung ih⸗ rer Kryſtalle. Auf ein Glasplättchen wurde ein Tropfen der Flüſſigkeit gebracht, und entweder in der Stubenwärme (etwa 18° * langſam oder im Ofen ſchnell verdampft, wobei ſich Kryſtalliſationen abſetzten. Jies̃ee verdünnter die Löſungen waren, deſto kleiner und deſto regelmäßiger waren die Kryſtalle. Ueberhaupt zeigen Kryſtalliſationen der thieriſchen Säfte vielfache krummlinige, oft ſehr zierliche Conformationen, indeß bei Auflöſungen mineraliſcher Stoffe gerade Linien vorherrſchend ſind. Zum Behuf der Demonſtration werden die trocknen Kryſtallchen mit einem Tropfen canadiſchen Balſams bedeckt und darüber noch eine Glasplatte gebracht, und ſo eine Zahl Präparate verfertigt⸗ die den Anweſenden unter einem Mikroskope de: monſtrirt wurden. . Herr Profeſſor Dr. Purkinj e las einen Aufſatz über den Gebrauch des Mikroſkops mit den nöthigen Erklärungen an mehreren zu dieſem Zwecke aufgeſtellten Mikroſkopen und Ae mikroſkopiſchen Hilfsapparaten. Die Betrachtung hatte — Gegenſtande: | | die Eigenſchaften des Mikroſkopikers, „ die Beſchreibung der einfachen und zuſammengeſetzten Mikroſkope und der Sit: Apparate zu Beleuchtung, Meſſung u. f. w., e. die Kunſt, Gegenſtände mikroſkopiſch zu unterſuchen, d. die Kunſt, mikroſkopiſche Gegenſtände zur Darſtellung zu bringen, ſie zu seich- nen, zu demonſtriren, zu beſchreiben und Präparate anzufertigen. Zuletzt wurde noch Einiges über die Bildung zum Mikroſkopiker beſprochen und wie in der Mikrotomie in neueſter Zeit ſich immer mehr die Tendenz zur Bildung eines eige⸗ nen wiſſenſchaftlichen Kunſtfaches herausſtellt. 3) Herr Profeſſor Dr. Purkinje hielt einen Vortrag über die Saugkraft des Herzens, * einigen anatomiſchen und phyſikaliſchen Demon- es ationen. Bisher wurde in der Phyſiologie ziemlich lbs angenommen, daß während der Erſchlaffung der verſchiedenen Herzparthieen die dadurch eintretende Erweiterung der Höhlen eine poſitive Saugkraft auf das Blut ausüben ſolle. Die Erſchlaffung des Herzſchlauches würde jedoch nichts anderes, als ein Zuſammenfallen ſeiner Wände, alſo nur noch größere Raumverminderung zur Folge haben, wenn nicht durch eine andere Kraft das Blut in ſeine Höhlen getrieben würde. Dieſe Kraft fanden Andere theils in der fortgeſetzten Propulſion von Seiten der Ventrikel aus, theils in dem Druck, wel⸗ — chen kontinuirlich die Atmoſphäre und die umliegenden elaſtiſchen Theile auf den rückkeh⸗ renden Blutſtrom ausüben. Dieſe Anſicht hat viel für ſich und ſcheint die Annahme einer Saugkraft ganz überflüſſig machen zu wollen. So wie man nicht umhin kann, ſie gro⸗ ßentheils gelten zu laſſen, ſo iſt es gerade nicht nothwendig, ſie als die einzige Bedingung der Anfüllung der Herzhöhlen zu betrachten. Die Natur wählt in der Regel mehrere Mittel zur Erreichung eines Zweckes. Es könnte alſo dennoch eine Saugverrichtung im Herzen ſein, wenn auch nicht die, welche phyſikloſe Phyſiologie in der Erſchlaffung des Herzſchlauches geſucht hat. Dieſe Verrichtung müßte eine poſitive ſein. Durch wirkliche Zuſammenziehung der Herzfaſern müßte ein leerer Raum gebildet werden, welcher ſofort vom nachſtrömenden Blute erfüllt würde. Eine genauere Betrachtung der Anordnung der Muskelfaſern des Herzens lehrt uns, daß ſich die Muskelſubſtanz der Ventrikel nach allen Dimenſionen zuſammenziehen müſſe, und ſo wie äußerlich das Herz ſich in jeder Hinſicht verkleinert, ſich ſowohl verkürzt als auch verengt, überall aber ſich verdichtet, wird daſſelbe auch von der Dicke der Wände des Herzens gelten müſſen. Die Conforma⸗ tion der Faſern der Ventrikel iſt im Allgemeinen von der Art, daß, wenn ein Bündel der⸗ ſelben, es ſei äußerlich oder innerlich, von ſeinem Urſprunge an in der Längenrichtung verläuft, dieſe ſich bald fächerförmig auseinandergeben, und, ſo in ſchräge und horizontale Richtung übergehend, von der äußern Wand zur innern übergehen. Stellt man ſich nun alle Elemente der Faſern in Zuſammenziehung vor, ſo muß die Dicke der Wand in allen Dimenſionen ſich verkürzen, und da ſich die Faſern durch ihre Subſtanz in diefen entge⸗ gengeſetzten Bewegungen wechſelſeitig begränzen, ſo wird die Wand zwar nicht dünner, aber deſto dichter und härter. Sie mag ſich auch verdicken (ſo wie etwa die Zunge in ihrer größten Verkürzung), jedoch gewiß nicht ſo, wie manche ſich vorſtellen, daß dadurch der innere Raum des Ventrikels elidirt würde. Man kann alſo mit ziemlicher Sicherheit die Behauptung aufſtellen, daß ſich die Herzwände in ſich ſelber ſpreitzen und im Innern einen freien Raum bilden, wie dies auch von Heine und Kürſchner angenommen wurde. Die ſo feſtgewordenen Herzwände dienen nun als Stützpunkt den verhältniß⸗ mäßig mächtigen Warzenmuskeln, deren Sehnen an den Rändern und äußern Flächen der Klappen ſich heften und dieſe kräftig theils abwärts gegen die Spitze des Herzens, theils gegen die Herzwände ziehen. Die Klappen hatten ſich während der Anfüllung der er- ſchlafften Kammer mit Blut durch Contraction der Vorkammer von der Spitze herauf bis zur völligen Berührung und Verſchluß gehoben. Bei der nun plötzlich erfolgenden Con⸗ traction der Warzenmuskeln drängen ſie das ſie an ihren äußern Flächen berührende Blut theils gegen die Spitze, theils gegen die Herzwände und treiben es ſo in die einzig offene Mündung des arteriellen Stammes (der Aorta- und der Lungen- Arterie), deſſen halb⸗ mondförmige Klappen, gegen die Wände getrieben, dem Strome freien Lauf laſſen, bis durch die Füllung des Gefäßes und Regurgitation des Blutes auch dieſe geſchloſſen wer⸗ den, und nun der Zeitpunkt der Erſchlaffung der Kammer wieder eintritt. Während der Wirkung der Warzenmuskeln, im Momente der Contraction der Kammern, bildet ſich an „ der innern Seite der Kammerklappen ein coniſcher Raum, deſſen weite Mündung gegen die Vorkammer offen ſteht und in welchen das Blut aus dieſer in dem Grade hereinſtürzt, als der coniſche Raum durch die Bewegung der Klappen gegen die Kammerwände ſich erweitert. Die Klappen üben ſonach mit ihren äußern Flächen eine Stoßkraft gegen das Blut der Kammern, mit ihren innern Flächen eine Saugkraft gegen das Blut der Vor⸗ kammern aus, und ſo werden auf poſitive Weiſe durch die Kammern ſelbſt und die ihnen gehörigen Klappenapparate beide Funktionen gleichzeitig zu Stande gebracht. a Eine falſche Anſicht über das Verhalten der Klappen während der Contraction der Kammern und ihrer Warzenmuskeln ſchien bisher der richtigen Auffaſſung dieſer Herzbe⸗ wegungen und ihrer wahren Wirkung im Wege zu ſtehen. Man vernachläſſigte nämlich die Kraft der Warzenmuskeln zu ſehr und wendete alle Aufmerkſamkeit nur auf die Con⸗ traction der Wände, die das Blut gegen die blos paſſiv ſich verhaltenden Klappen treiben, fo daß dieſe in den Raum der Vorkammern umgeſtülpt werden müßten. wenn fie nicht durch die (nur ſehr gering angenommene) Kraft der Warzenmuskeln davon zurückgehalten würden. Dazu hätten jedoch Sehnen von angemeſſener Länge auch hingereicht und die mächtigen Warzenmuskeln wären ganz überflüſſig. e ane Einen Einwurf könnte man gegen die obige Anſicht machen, daß, auch zugegeben, daß das Blut durch die äußern Klappen gegen die Herzwände getrieben würde, dennoch ein Theil deſſelben durch die Zwiſchenräume der Klappenränder wieder zurückſtrömen müßte, und zwar in deſto größerer Menge, je mehr die Klappen nach Innen gezogen würden. Eine nähere Betrachtung der Anheftung der Warzenſehnen und der übrige Vorgang der Blutſtrömung löſt jedoch leicht dieſen Einwurf. Die Sehnen der Warzenmuskeln ſind nämlich nicht ſo vertheilt, daß jedes Syſtem eines Warzenmuskels nur an eine Klappe ſich vertheilte, ſondern ſie ſind vielmehr je zwiſchen zweien Klappen gelagert und ſenden ihre Sehnen an eine und an die andere. Dadurch werden die etwas elaſtiſchen Klappen theils gedehnt und erweitert, theils ihre Ränder einander bis zur Schließung genähert. Ferner kann bemerkt werden, daß an die Spitzen der Klappen ſich keine Warzenſehnen befeſtigen und dieſe alſo an der Spitze des durch ſie gebildeten hohlen Conus frei flottiren und ſo den Rückgang dem in der Herzſpitze zuſammengedrängten Blute gewähren müßten. Dieſer Einwurf findet ſeine Erledigung in folgender Betrachtung, welche über das Ver— halten des Blutſtroms ſelbſt angeſtellt werden mus. Kue 1 In den oben beſchriebenen Hohlconus der Kammerklappen wird das Blut im erſten Momente durch die innern Flächen der Klappen aus den Vorkammern und Hohlvenen mit eben derſelben Kraft angezogen, als es durch die äußern gegen die Kammerwände und ge: gen die Mündungen der Aortenſtämme getrieben wird. Das ins Innere des Klappen⸗ conus eindringende Blut hält alſo dem zwiſchen den Herzwänden und den äußern Flächen befindlichen, an etwaigen Lücken der Ränder der Klappen das Gleichgewicht, und be⸗ ſchränkt ſich ſo in ſich ſelber. An den Spitzen der Herzklappen, wo die Regurgi⸗ tation noch am leichteſten vor ſich gehen könnte, tritt nun noch der hindernde Umſtand * oo. 160 — — — hinzu, daß das in die weite Oeffnung des Hohlconus eindringende Blut gerade in deſſen Spitze die größte Geſchwindigkeit und Zuſammendrängung erreicht, indem deſſen Strom aus einem weitern Raum in einen engern getrieben worden, indeß der Gegenſtrom im Raume der Herzſpitze von dieſer gegen die Baſis, alſo vom engern gegen den weitern Raum zurückgedrängt, gerade umgekehrt ſich verhält und bedeutend abgeſchwächt ſein muß. Wir ſehen ja entgegengeſetzte Ströme in freien Flüſſigkeiten neben einander verlaufen und ſich wechſelſeitig beſchränken, um wie vieles mehr muß dieſes ſtattfinden, wo ihnen tren⸗ nende Flächen zu Hülfe kommen. Es wäre eine ſchöne Aufgabe für die phyſiologiſche Mechanik, aus dem Wirken der Muskelmaſſen, den Größen der Flächen der Klappen fo: wohl als der Herzwände, den Größen der hohlen Räume der Vorkammern, der Hohl⸗ kegel der Klappen, der Räume zwiſchen Klappen und Herzwänden, der Räume der Aorten⸗ ſtämme, den Größen ihre Herzmündungen, die Blutquantitäten in Vorkammern und Herzkammern, den Weg, die Geſchwindigkeit und die Kraft der Blutſtrömung in den Herz⸗ höhlen und den Aortenſtämmen mit möglichſt mathematiſcher Präciſion zu beſtimmen und ſo die an ſich gewiß mathematiſche Herzwirkung auch mit der Theorie zu erreichen. Dem Bisherigen gemäß können alſo im eee die —— als ein doppelter Stoß⸗ Saugapparat betrachtet werden. Wie oben erwähnt, bedient ſich dis organiſche Natur zur Erreichung eines Zweckes mehrerer Mittel, die einander wechſelſeitig unterſtützen, oder davon das eine oder andere vicariirend functionirt für die andern, wenn dieſe fehlen oder mangelhaft find. | So fcheint fi) auch noch eine zweite Saugkraft am Herzen zu befinden, die bis jetzt noch nicht beachtet worden. Das Herz, ſowohl die Kammern als Vorkammern, befinden ſich ganz innerhalb des Herzbeutels, wo ihnen die leiſeſten Bewegungen, Erweiterungen, Zuſammenziehungen und Ortsveränderungen bei der großen Schlüpfrigkeit der ſeröſen Oberflächen der Höhle geſtattet ſind, und die ſie im Zuſtande der Erſchlaffung vollkommen ausfüllen. Der Herzbeutel iſt an ſeinen äußeren Wänden ſowohl am Zwerchfelle als an dem Blatte des Mediaſtinums befeſtigt. Ziehen ſich nun die Kammern kraftvoll zuſam⸗ men, ſo können die Wände des Herzbeutels dieſer Bewegung nach Innen nicht folgen, und es entſteht zwiſchen ihnen und dem Herzen ein leerer Raum, der eine Saugkraft aus⸗ üben muß, wenn die Bedingungen dazu gegeben ſind. Dieſe finden ſich in den Vorkam⸗ mern, welche, während die Contraction der Kammer erſchlafft, das Streben haben, mit dem in ihnen enthaltenem Blute den zwiſchen den Herzkammern und Herzbeutelwaͤnden entſtandenen leeren Raum auszufüllen. Auf ſolche Weiſe üben denn mittelbar auch die Vorkammern auf das in den Hohl⸗ und Lungenvenen enthaltene Blut eine Saugkraft aus. Daſſelbe, obgleich in viel geringerem Grade, gilt auch von den Herzkammern wäh⸗ rend der Contraction der Vorkammern, deren Erweiterung im Zuſtande ihrer Erſchlaffung und ſo das Einſtrömen des Blutes aus den Vorkammern in ihre Höhlen dadurch beför⸗ dert wird. Zur Erläuterung der eben . ein dient ain Bern leicht 51 conſtruirender hydrauliſcher Apparat. f 161 Man nimmt ein mäßig hohes cylindriſches Trinkglas, und läßt dazu einen wohl: ſchließenden Deckel mit zwei, etwa 7, Zoll großen Löchern verfertigen, davon das eine nahe am Rande, das andere in der Nähe des Centrums ſich befindet. Nun nimmt man einen feinen Schwamm, tränkt dieſen mit Waſſer, drückt ihn aus und ſchneidet ihn ſo zu, daß er die Höhlung des Glaſes vollkommen ausfüllt. Ferner macht man einen Kanal in demſelben, der von oben bis über die Mitte ſeiner Achſe reicht. Der Schwamm wird ſodann, bis auf die obere Oeffnung, mit weichem Leder überzogen und von der äußern Oberfläche aus mit Schlingen von Bindfaden mittelſt einer langen Packnadel ſo durchzo— gen, daß ſich dieſe im innern Kanale vereinigen, und hier entweder an einem ſtärkern Fa— den oder einem Kupferdrath befeſtigt werden, welcher am obern Ende des Kanals hinrei— chend hinausragt. An die obere Mündung des ſo vorbereiteten umlederten Schwammes wird eine Glasröhre von angemeßner Länge waſſerdicht befeſtigt. Ferner nimmt man eine andere Glasröhre und bindet an ihr Ende eine Thierblaſe (von Kaninchen oder Meerſchweinchen) von einer Größe, wie fie das Gefäß erlaubt. Schwamm und Thierblafe mit einem Theil ihres Glasrohrs werden neben einander in das Glas gebracht, die Glasröhren durch die Oeffnungen des Deckels geſteckt und dieſer auf der Mündung des Glaſes, ſo wie auch die Röhren an ihren Löchern luftdicht befeſtigt. Man gießt ſodann durch die Röhre, die zum Schwamme geht, eine Quantität Waſſer, daß ſich dieſer anſaugt, zieht den Drath, der durch eine eigene, möglichſt luftdichte, mit Gummielaſticum oder geöhltem Leder gefütterte Oeffnung geht, in die Höhe, wodurch ein Theil des Waſſers aus dem Schwamme in die Röhre ſteigt. Dadurch entſteht zwiſchen Schwamm und Glas ein luftverdünnter Raum, in welchem ſich die Blaſe ausbreitet, wenn in ihre Röhre Waſſer gegoſſen worden. Läßt man nun den Zug des Drathes nach, ſo breitet ſich der Schwamm vermöge ſeiner Elaſti— cität aus und drängt das Waſſer der Blaſe in ihre Röhre zurück, welches aus dieſer wie— der eingeſaugt wird, wenn ſich der Schwamm zuſammenzieht. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß hier das Glas den Herzbeutel, der Schwamm die Herzkammer, die Blaſe die Vorkammern vorſtellen. 5 Die eigenthümliche Anordnung der Muskelfaſern der Vorkammern und ihr anatomi— ſches Verhältniß zu den Kammerklappen trägt gleichfalls bei, die obige Theorie zu unter— ſtützen. — Das Faſergewebe beider Vorkammern bildet ein in ſich geſchloſſenes Syſtem, ſo wie das der Kammern wieder für ſich ein ſolches bildet. Dieſer Umſtand iſt auch die Urſache der jedesmaligen Simultanwirkung beider Vorkammern und Herzkammern. Die äußerſten Enden des Faſergewebes der Vorkammern befinden ſich theils in den Zuleitungs— venen derſelben, theils an dem Knorpel der Scheidewand der Kammern, theils an den innern Wandungen der Kammerklappen. Wenn man ein Kalbsherz hinreichend kochen läßt, ſo laſſen ſich die Vorkammern von den Kammern an der Grenzlinie beider mit großer Leichtigkeit trennen, und ſie bleiben nur noch an den Kammerklappen befeſtigt, die man ſammt ihren Warzenſehnen abſchneiden und ſo die Vorkammern iſolirt erhalten kann. Eine weitere Unterſuchung zeigt dann den faſerig-muskulöſen Zuſammenhang zwiſchen 21 162°—— den Kammerklappen und dem übrigen Faſergewebe der Vorkamme Denkt man ſich nun die Vorkammern im Akte der Contraction, ſo müſſen jene an den innern wänden ſich befeſtigenden Faſern die Klappen theils nach Außen, theils nach Oben ziehen, und ſo eines Theils bei Erhebung der Klappen, welche vor der allmäligen Anfüllung der Kammern erfolgen ſoll, die Initiave bilden. Es iſt klar, daß durch ſolche Anordnung die Klappenfaſern der Vorkammern mit den Warzenmuskeln der Kammern im Antagonis⸗ mus ſtehen. (Vergl. Kürſchner: „die venöſen SER des Herzens und . Verrich⸗ tungen,“ in Frorieps Notizen 1840, Nro. 316.) Dieſen Unterſuchungen dient eine in dieſem Jahre von Dr. Auguſt — in Marburg erſchienene Diſſertation (Commentatio de mechanismo, quo valvulae ve- nosae cordis clauduntur) zur Unterſtützung und zu theilweiſer Ergänzung. Das Haupt⸗ Thema ſeiner Arbeit iſt: „Daß die Klappen der Kammermündungen nicht, wie man gewöhnlich annimmt, „durch die Contraction der Kammern, ſondern durch die der Vorkammern und — „die vollkommene Anfüllung der Kammern mit Blut geſchloſſen werden.“ Seine Verſuche wurden in der Sitzung an einem Kalbsherzen wieder holt. Die Vorkammern wurden bis an die Klappen abgeſchnitten, die beiden Stammarterien unter⸗ bunden und nun durch einen Trichter Waſſer im Strahle gegen die Klappen gegoſſen. Dieſe ließen das Waſſer zwiſchen ihren Lappen hindurch, bis die Kammerhöhlen gefüllt waren, wo ſich dann ihre Ränder an einander legten und einen vollkommenen Schluß bil⸗ deten, ſo daß man das Herz an der Spitze faſſen und umkehren konnte, ohne . längere Zeit ein Tropfen herausfloß. Nachträglich muß bemerkt werden, daß bei genauerer Leſung des oben aufgeführten Aufſatzes von Kürſchner hervorgeht, daß im Grunde dort dieſelbe Anſicht, nur von einem andern Ausgangspunkte, mit größerer Beachtung anderer Momente, dargeſtellt wurde, und daß, wenn dieſelbe vom Vortragenden, bei der gewöhnlich ſo flüchtigen Jour⸗ nallectüre, überſehen wurde und ihr ſomit die Priorität mit allem Rechte gebührt, dieſer zufällige Umſtand, daß zwei Forſcher von verſchiedenen Standpunkten daſſelbe Reſultat erhielten, dazu beitragen möge, ihre Wahrheit noch mehr zu unterſtützen. Bei Kürſchner wird der durch die Contraction der venöſen Herzklappen während der Syſtole der Kammern als ein coniſcher Stempel betrachtet, der das in dem Raume zwiſchen den Klappen und Kammerwänden enthaltene Blut vollkommen in die arteriellen Stämme treibt, ſo daß nichts regurgitirt, nichts in der Kammer zurückbleibt. Hierbei wird vorausgeſetzt, daß der coniſche innere Klappenraum der Vorkammer angehört, was jedoch in Controvers gezogen werden könnte, obgleich im Ganzen nicht viel darauf ankommt. Der Saugkraft der Klappen wird nirgends erwähnt. Zu verwundern iſt, daß Baumgarten bei ſolchem Vorbild und in ſolcher Nähe Kürſchners, obgleich ſeine Theſis einen weſentlichen Mo⸗ ment der Theorie der Herzthätigkeit ergänzt, nicht dahin gelangen konnte, um dieſe zum Schluß zu bringen, und noch zu Ende ſeiner Schrift ſagen konnte, daß, da die Kraft des von 163 —— der Herzſpitze gegen die venöſe Mündung der Kammer getriebenen Blutes wahrſcheinlich grö— ßer ſei, als diejenige, welche die Warzenmuskeln auf das Blut ausüben, die Klappen durch das erſtere immer ſehr ausgeſpannt werden müſſen. Dieſes würde ſeine Gültigkeit haben, wenn die Mündungen der Arterienſtämme oder überhaupt der Durchgang des Blutes durch dieſelbe behindert wäre, was bei Verknöcherungen der Arterienklappen oft der Fall iſt; bei geſundem Herzen leitet jedoch die offene Mündung der Arterie, welche dem Blute den freieſten Durchgang erlaubt, den Stoß der Kammerwände ſo bedeutend ab, daß die übrigbleibende Kraft mit der der Warzenmuskeln ſich ausgleicht, und dieſen davon noch ſo viel übrig bleibt, um die Klappen nach Innen und das Blut der Vorkammern in den dadurch entſtehenden Klappenconus zu ziehen. et | Es ift merkwürdig, wie der mögliche Rücktritt des Blutes durch die Kammerklappen wie ein Geſpenſt die Phyſiologie bisher in Furcht erhielt und ſie zwang, ſorgfältigſt dafür zu ſorgen, daß ja die Klappen bei den mächtigen Contractionen der Kammern gegen die Vorkammern feſt verſchloſſen wären und nicht umſtülpten, wozu noch die Feſtigkeit der fibröfen Segel, die Kraft der Warzenmuskeln und die Cohärenz ihrer Sehnen beitragen ſollte, nicht bedenkend, daß gerade durch dieſe Abſchließung eine Quantität des Blutes in der ſich zuſammenziehenden Kammer abgeſperrt würde, um erſt bei der nächſten Syſtole in den Kreislauf zu gelangen. Hoffentlich iſt nun dieſe Furcht für immer abgethan, und die Compendien werden nicht unterlaſſen, allmälig auch dieſe neue Lehre ſich anzueignen. Für die Lehre von den Herztönen läßt ſich nach obigen Anſichten Folgendes aufſtellen: » 1) Wenn man das Ohr an die Bruſt eines Gefunden anlegt, und dabei den Puls fühlt, ſo unterſcheidet man vier Momente. Erſtens hört man einen dumpfen Schlag, darauf folgt unmittelbar die Hebung der Pulsader; auf dieſe wird eben ſo ſchnell ein hellerer Schlag des Herzens vernommen, und auf dieſe folgen, etwa, im Verhältniß zu dem Vorigen, zwei Zeittheile Ruhe. 2) Dieſen Momenten entſprechen: a. die plötzliche Spannung der Kammerklappen, welche in dem Augenblicke ihr Maximum erreicht, wo die Contraction der Vorkammern zu Ende gekommen und die der Vorkammern begonnen hat; b. die Contraction der Kam— mern wird am Puls der Arterien wahrgenommen und fällt mit dieſen in einen Moment zuſammen; c. die elaftifche Reaction der Arterien hat die plötzliche Spannung und Schließung der halbmondförmigen Klappen zur Folge, welche als das zweite hellere Herz⸗ geräuſch vernommen wird; d. darauf folgt ein etwas längerer geräuſchloſer Zeitraum, welcher der Erſchlaffung und Anfüllung der Kammern und der Contraction der Vorkam⸗ mern entſpricht. Was den Herzſtoß betrifft, ſo ſpricht unſere Anſchauungsweiſe für die Theorie Heines (Henle und Pfeufer, Zeitſchrift f. rat. Med. 1. Bd. 1. Heft, p. 95), welcher denſelben durch die Zuſammenziehung der Papillarmuskeln, welche die Vorkammerklappen ſpannen und während der Syſtole gegen das zuſammengedrängte Fre: ſtämmen, bedingt 1644 ſein läßt, aus deſſen Darſtellung jedoch nicht zu erſehen iſt, ob er dabei die Klappen — oder in allmäliger Einwärtsbewegung gegen die Herzſpitze vorſtellt, welches letztere der oben dargelegten Anſicht gemäß wäre. Zuletzt ſei noch die Bemerkung erlaubt, daß es nicht leicht einen traurigern Beweis der Beſchränktheit des menſchlichen Verſtandes giebt, als die Geſchichte der . dung von den Bewegungen des Herzens. Den Sten November hielt Herr Profeſſor Dr. Purkinje einen demonſtrativen Vortrag „über den Typus der Windungen des großen Hirns des Menſchen und über deſſen Ableitung aus der allgemeinen Faltentheorie.“ Bekanntlich ſind nicht einmal die Hemiſphären des Hirns bei einem und Wnſeben Individuum einander vollkommen gleich, um ſo weniger kann dieſes bei verſchiedenen In⸗ dividuen ſtattfinden. Dennoch finden ſich gewiſſe Grundzüge bei jedem menſchlichen Ge⸗ hirn, aus denen ſich ein allgemeiner conſtanter Typus abſtrahiren läßt, ſo wie dieſes, und zwar mit weit weniger Variationen, bei jeder Thiergattung der Fall iſt. Wenn man eine große Zahl menſchlicher Gehirne in dieſer Hinſicht unterſucht, ſo bildet ſich ein eigner phyſiognomiſcher Sinn, welcher bei den unzähligen Variationen deſſelben dennoch überall den Grundtypus neben den charakteriſtiſchen Beſonderheiten erkennen läßt. Das Verfah⸗ ren bei dieſen Auffaſſungen iſt Anfangs durchaus empiriſch nach naturhiſtoriſcher Methode und dürfte erſt ſpät in Verbindung mit andern Beobachtungen zu phyſiologiſchen und an⸗ thropologiſchen Reſultaten führen. Wenn gleich nicht zu läugnen iſt, daß die Windun⸗ gen des Gehirns einen weſentlich vegetativen Urſprung haben und wohl auch eine pſycho⸗ logiſche Bedeutung derſelben ſich wird auffinden laſſen, ſo drängt ſich doch vor Allem eine mechaniſche Erklärungsweiſe ihrer Entſtehung auf. Schon Gall hatte eine mechaniſche Anſicht von der Bildung der Hirnfalten gefaßt, indem er das Gehirn zu einer ſcheinbaren Membran entfaltete und eben ſo die Faltung deſſelben aus einem Zuſammengehen der ur— ſprünglichen Blaſenwände innerhalb des beſchränkenden Schädelraums erklärte. Mit ei⸗ nem ſolchen allgemeinen Appercü ift jedoch die Sache noch lange nicht abgethan. Die eigentliche Arbeit, wie ſie die Wiſſenſchaft fordert, muß immer noch vorgenommen werden. Die Wege, die hierbei eingeſchlagen werden können, ſind zweierlei. Den einen ſchreibt die Entwickelungsgeſchichte vor. Den Anfang bildet das noch faltenloſe Fötusgehirn, von wo aus, durch eine Reihe Entwickelungsglieder, die allmälige Entſtehung, Zunahme und wechſelſeitige Begränzung und Formbeſtimmung der Falten bis zur völligen Reife, und ſofort in den Altersſtadien des Lebens bis zum höchſten Greiſenalter betrachtet wird. Der andere Weg wird durch die individuelle Anatomie erreicht, wo an zahlreichen Gehir⸗ nen der Erwachſenen die unendlichen Variationen der ſecundären Faltungen des Hirns aus den Wechſelwirkungen der Geſammtgeſtalt und der Grundfalten erklärt werden. Wenn ſodann am Hirne des Erwachſenen ein hinreichend reiches Material der eigen: thümlichſten Conformationen der Hirnfalten geſammelt worden, fo iſt es dann vortheil- 1665 —— haft, den Weg der Entwickelung bis in die erſten Anfänge der Faltenbildung beim Fötus⸗ hirn zurückzumachen. 55 Die formbeſtimmenden Ränder und Grundfalten find: „ ee e I) An der innern Fläche der Hemiſphäre, der obere Rand derſelben von der Spitze des vordern Lappens bis zu der des hintern, die Einſenkung am Uebergange dieſer in die große Commiſſur, ferner in die ſenkrechte Spalte, welche hier den hintern Hirnlappen abſcheidet; durch beide werden an der mittlern und vordern Region theils die mit der Commiſſur und ihren Umbeugungen nach vorn und hinten gekrümmt parallel laufenden, theils die ſenkrecht darauf geſtellten Faltungen beſtimmt; die ſenkrechte Spalte und die hintere Umbeugung der Commiſſur wirken nun ferner auf die Windungen der innern Fläche des hintern Lappens. | 2) An der untern Fläche der Hemiſphäre unterfcheidet man die vordere Region der Riechnerven, die mittlere, des Ammonshorns, die hintere, des hintern Lappens. Die beſtimmenden Spalten und Ränder ſind hier die Riechnervenſpalte, die Querſpalte der ſylbiſchen Grube und die auch hierher reichende Spalte des hintern Lappens; ferner der ganze äußere Rand der Hemiſphäre, die innern Ränder des vordern und hintern Lappens, und der zunächſt ans Mittelgehirn grenzende innere Rand. 3) An der äußern converen Oberfläche der Hemiſphäre ließen ſich nicht ſo beſtimmt beſondere Regionen unterſcheiden. Das Hauptbeſtimmende iſt hier der ſchräg aufſteigende ſylviſche Sinus, in deſſen Innern die Inſel gelagert iſt, und die Ränder der Hemiſphäre. Außerdem wirkt die Einkerbung der Spalte des hintern Lappens und die Querſpalte der untern Fläche auf die ſecundären Furchen und Windungen beſtimmend ein. 2 Aus der ſpeciellern Betrachtung der Furchen und Windungen geht hervor, daß jede größere Spalte die Tendenz hat, ſich durch mehrere Windungen in partiellen Einſchnitten fortzuſetzen, entweder einfach, oder in mehreren Strahlungen, die Ränder der Spalte dagegen wiederholen ſich in parallelen, geſtreckten oder in concentriſchen krummen Linien. Dieſes zeigt ſich am deutlichſten an den Windungen und Furchen, welche die Kerbe des hintern Lappens an der äußern Hemiſphäre ausbildet. Der Mittelraum zwiſchen zwei Hauptſpalten erleidet die Einwirkungen beider, und die hier entſtehenden Windungen und Furchen laſſen ſich meiſt mit Leichtigkeit daraus ableiten. Dieſes findet z. B. Statt zwi⸗ ſchen der Kerbe des hintern Lappens und dem obern Ende der ſylviſchen Spalte. Außer: dem hat auf die charakteriſtiſchen Conformationen der Windungen der Umſtand Einfluß, ob das Gehirn im Ganzen entweder vorwaltend in die Länge oder in die Breite oder in die Höhe ſich entwickelt hat. Es iſt nicht nöthig, daß hierbei der Schädel die entſpre⸗ chende Geſtalt annehme, wenn nur die Tendenz in der Hirnvegetation ſelbſt gelegen hat. Die entſtehenden Faltungen werden jedesmal unter einem rechten Winkel gegen die vegeta⸗ tive Grundtendenz gelagert ſein. Beim Wachsthum in die Länge werden die ſenkrechten Falten vorzüglich ausgebildet oder auch vervielfältigt ſein, beim Wachsthum in die Höhe die Längsfalten an den äußern und innern Seitentheilen der Hemiſphäre, beim Wachs⸗ een thum in die Breite die an der Baſis und neben den obern Rändern verlaufenden Längs⸗ falten. Außerdem wirken die Ganglien des Mittelhirns auf die Hirnwindungen beſtim⸗ mend ein. So kann man oberhalb des Gipfels des Sehhügels am obern darüber ftehen- den Rande und einem Theile der äußern Oberfläche der Hemiſphäre an der hier vorkom⸗ menden Einkerbung und ihren parallelen Furchen und Windungen eine ſolche Einwirkung beobachten. Auch die Vierhügel zeigen deutlich eine ſolche Einwirkung am hinterſten Theile der mittlern Region der innern Fläche, deſſen Geſtaltung man mit der Feſſel eines Vogelfußes vergleichen kann, deſſen Klauen nach vorn und hinten die große Commiſſur als die ſogenannte Zange umſpannen. Am geeignetſten zu ſolchen Betrachtungen und zu Vergleichungen individueller Gehirne iſt die dreieckige vorderſte Region der untern Fläche der Hemiſphäre, wo der Riechnerve gelagert iſt. Durch die Einwirkung der Rän⸗ der werden hier drei Furchenſyſteme gebildet: ſchräge durch den äußern Rand, quere durch die ſylviſche Grube, Längsfurchen durch den innern Rand. Bald prävalirt nur eines der Furchenſyſteme, bald zweie, bald halten ſich alle drei das Gleichgewicht, woraus die verſchiedenartigſten Configurationen entſtehen, die jedoch einen gewiſſen Cyclus beobachten, innerhalb welches ſich die Grundformen wiederholen. Es wäre nun zu unterſuchen, ob ein beſtimmter Typus dieſer Region mit beſtimmten Conformationen an den übrigen Flä⸗ chen verbunden wäre. Endlich muß auch bei ſolchen Betrachtungen an das Verhältniß der Ventrikel zu der Geſammtgeſtalt des Hirns und ſeiner Faltungen Rückſicht genommen werden. Im Allgemeinen ließe ſich behaupten, daß ſich die Entwickelung der Ventrikel und die Faltenbildung wechſelſeitig beſchränken. N Es iſt nicht nöthig, die hier betrachteten Geſtaltungen aus blos mechaniſchen Grund: ſätzen erklären zu müſſen. Die Vegetation wirkt im Organismus an verſchiedenen Punk⸗ ten ſimultan und coordinirend, indeß der Mechanismus nur in der Succeſſion wirken kann; dennoch kann das Produkt der erſtern den Schein geben, wie wenn ſeine Geſtalt durch mechaniſche Wirkung entſtanden wäre. Die Anwendung mechaniſcher Grundſätze iſt alſo hier nur in ſo weit erlaubt, als dadurch die Vorſtellbarkeit erleichtert wird, nicht können ſie als wiſſenſchaftliche Erklärungsgründe dienen. | hasst Zum Behufe ſolcher mechanifcher Erklärung der vegetativen Produkte im Organis— mus wäre es angemeſſen, in der Matheſis eigene Gebiete mit aller möglichen aprioriſchen Conſequenz zu bearbeiten. Davon giebt uns ſchon gegenwärtig die allgemeine Kryftallo- gonie als Theil der Geometrie ein Beiſpiel. Eben ſo ließe ſich eine allgemeine geome— triſche Geweblehre, und eben ſo eine allgemeine Faltungslehre aufſtellen. Verwandt mit dieſer iſt das große Gebiet der Wellenlehre, indem die Wellenbildung auf freien Oberflä- chen im Grunde eine Faltung iſt. | | | Zuletzt find noch die neueſten Arbeiten Longets und Fovilles zu erwähnen. Die Auffaſſung der Hirnwindungen des Letztern ſind zwar ſehr verdienſtlich in ihrer Art, ma⸗ chen jedoch die Arbeit im obigen Sinne nicht überflüſſig. | | 75 167 . Vlanzen-Phyfiologie. - Der Sekretair der — Profeſſor Dr. Göppert, hielt einen demonſtrativen Vortrag über die Jahresringe der Bäume und die Mittel, auch bei Monokotyledonen zu näherer Beſtimmung des Alters zu gelangen. Schließlich legte er noch ein merkwürdiges Stück eines im Jahre 1841 gefäll⸗ ten Rothbuchenſtammes vor, in deſſen Holzmaſſe man, bedeckt von 32 Jahresringen, die Jahrzahl 1809 eingeſchnitten entdeckte, woraus auch folgt, daß man, was freilich nicht mehr bezweifelt wird, aus der Zahl der Ringe —— Schlüſſe auf das Alter des Stammes ziehen kann. Verzeichniss der an die naturwiſſenſchaftliche Seetion im Jahre 1843 geſchenkten * S Di Bücher und Naturalien. a. Bücher. Von der naturforſchenden Sereuicaft 112 Ser Abhandlungen dieſer Geſellſchaft, drit⸗ ten Bandes zweites Heft. Görlitz 1842 . Von der Königl. Baierſchen Akademie der Wiſſenſchaften: a) ee 95 mathematiſch⸗-phyſikaliſchen Klaſſe, Band 1, 2, 3. München, 8 1 50 55 Aingeigen, age Fa von Mitgliedern der Akademie, löter Band, München 1 ; Bon der 15 en e der Wiſſenſchaften: Almanach der Akademie. München 184 9. 1— Ben Bulletin der Königl. Akademie der Wiſſenſchaften zu München, 1843. r Von der PR: Baierſchen botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg: Denkſchriften die⸗ ſer Geſellſchaft, 3Zter Band. Regensburg 1841. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Vereine des Harzes zu Nordhauſen: Bericht dieſes Vereins für die Jahre 1841 und 1842. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Danzig: Neueſte Schriften dieſer Geſellſchaft, Aten Bandes Iſtes Heft. Danzig 1843. Von der Königlichen Akademie der Wiſſenſchaften zu Brüſſel durch Herrn Akademiker Quetelet: a) Nouveaux Memoires de I Academie royale des Sciences et belles lettres de Bruxelles, Tome XIV et XV. 1842. b) Bulletins de l’Academie royale des Sciences ete. Année 1842. Tome neu- vieme et dixieme, I. partie. Bruxelles 1842. e) Sur l’emploi de la Boussole dans les mines par A. Quetelet, Directeur de l’Ob- servatoire royale a Bruxelles. Bruxelles 1843. 168 —— j d) Annuaire de l’Academie royale des Sciences etc. de Bruxelles. Neuvieme année Bruxelles 1843. r * e) Observations des phenomenes periodiques faites a f Observatoire royal de Bru- xelles. Ann. 1841 et 1842. 4 N N f) Instruction pour observation des phenomen&s periodiques. Bruxelles 1842. g) Todesanzeige des Herrn Jean Babtiſte van Mons, Ritter des Leopolds⸗Ordens, Prof. emerit. an der Univerſität zu Löwen. b 8. Vom Herrn Apotheker Weimann zu Grünberg: Das ſchleſiſche Weinland, Kreis Grün⸗ berg, vom Dr. C. L. Hellrung. Leipzig. 1 rt 9. Vom Herrn Hofrath Dr. C. Fr. Ph. v. Martius: Die Kartoffel-Epidemie, von dem⸗ ſelben. München 1842. ; 10. Beſchreibung des, für die Feuerwacht auf dem St. Petersthurm in München ausgeführten Pyroſkops, von Dr. C. Steinheil. München. . | 11) Oekonomiſche Chemie, von Dr. A. Duflos und A. Hirſch. Breslau 1842. Von den Herren Verfaſſern. n | Kane „ ee 12) Von dem Herrn Profeſſor Dr. Weiße in Krakau: Rocznik Iowarzystwa naukowego 2 uniwersytatem Jagiellonskim potaęzonego. Krakow 1843. 13) Vom Herrn Profeſſor Dr. Zeuſchner in Krakau: Rzut oka nabudowe geologiezna Ta- trow, wzniesin od nich röwnoodleglych prez L. Leisznena. Warszawa 1842. 14) Vom Herrn Dr. med. Weitenweber in Prag: Beiträge zur geſammten Natur⸗ und Heilwiſſenſchaft, von Dr. W. R. Weitenweber. Prag. Zten Bandes Iſtes, 2tes und Ites Heft. Aten Bandes Iſtes und 2tes Heft. | * 15. Von demſelben: Der Goldbrunn auf der Herrſchaft Biſtrau, beſchrieben von Dr. J. N. Eiſelt. Prag 1836. 1 | 16. Vom Herrn Profeffor Dr. Pohl: Das Leben der unorganiſchen Natur. (Eine öffent⸗ liche Vorleſung zur Gedächtnißfeier der 300 jährigen Begründungszeit des Copernicaniſchen Syſtems.) Vom Prof. Dr. Pohl. | > A 17. Vom Herrn Dr. med. J. Koch in Wien: Abhandlung über Mineralquellen, von E. J. Koch. Wien 1843. | 1 18. Vom Herrn Geheimen Hof- und Medicinalrath Leibarzt ꝛc. Dr. Carus: Einige Worte über das Verhältniß der Kunſt, krank zu ſein, zur Kunſt, geſund zu ſein, von Dr. C. G.“ Carus. Leipzig 1843. 19. Vom Herrn Dr. med. Scholtz: Schleſiens Land⸗ und Waſſer⸗ Mollusken, von demſelben. Breslau 1843. | | ' b. Naturalien. | Von dem Königl. Wegebau-Inſpektor Herrn Borchard: Einige Mineralien aus dem Wei⸗ ſtritzthale und Exemplare von der von ihm bei Laaſan aufgefundenen Braunkohle. — N ö \ | 1 “ — ER sie . — * 2 Dine AU NI 350 20 Sri ei 3 | —+ u die Arbeiten der entomologiſchen Section 2 im Fahre 1843. | Die entomologiſche Section hat in diefem Jahre ſechszehn Verſammlungen ge: halten, in denen folgende Mittheilungen gemacht wurden: I. Alcgemeines. Der Unterzeichnete zeigte einige, aus Braſilien erhaltene, dort übliche, Damenputz⸗ ſachen vor, die aus Flügeldecken, dort einheimiſcher, ſehr ſchöner Käfer und aus Federn braſilianiſcher Vögel ſehr geſchmackvoll zuſammengeſetzt waren. Herr Lehrer Letzner trug einen Auszug feines Berichtes über die, im Sommer die⸗ ſes Jahres nach Süd⸗Deutſchland und Nord-Italien unternommene Reife vor, und zeigte die, von ihm ſelbſt dort geſammelten, Käfer und Inſekten anderer Ordnungen, z. B. der Orthoptera, Hymenoptera, Hemiptera u. ſ. w., wie auch einige Arachniden und Myriapoda vor, deren nähere Beſtimmung er ſich noch vorbehält. Herr Oberlehrer Rector Rendſchmidt unterhielt die Section durch einen Bericht über ſeinen diesjährigen Aufenthalt in Trieſt, und der von dort aus unternommenen Aus⸗ flüge nach Adelsberg und Idria. Derſelbe zeigte ebenfalls die auf dieſer Reiſe ſelbſt ge⸗ ſammelten oder durch andere Entomologen der Gegend erhaltenen Inſekten vor. II. Coleoptera. Die Käfer (Coleoptera L.) machten den Hauptgegenſtand der Beſchäftigungen der Herren: Klopſch, Letzner, Schilling, Scholtz, v. Uechtritz. Herr Klopſch zeigte ein Exemplar des in Schleſien ſehr ſeltenen Calosoma seri- ceum Fab., zwiſchen Höfchen und Gräbſchen am 2. Juli gefangen, vor. Bisher iſt dieſer anſehnliche Käfer um Breslau nur in einzelnen Exemplaren, und am linken Oder⸗ ufer, wie auch in dem angezeigten Falle, und ſonſt nur im Frühlinge gefangen worden. 22 — . — Herr Letzner zeigte, als neu für Schleſiens Fauna oder doch ſelten, vor: 1) Pa- nagaeus 4 pustulatus Sfurm (neu); 2) Blaps fatidica Creui zer, in 24 Exemplaren am 24. Juni in der Nikolaivorſtadt in einem Pferdeſtalle gefunden. Mit ihm an demſel⸗ ben Orte fanden ſich auch Larven, die vielleicht demſelben Käfer angehören. Herr Letz⸗ ner theilte über ſie Folgendes mit: Blaps fatidica Creutæ. Die Larve beſteht aus dem Kopfe und zwölf pergamentartigen, gelblichen, glänzen⸗ den, dem Thiere etwas ſehr Steifes gebenden Ringen, von denen die hintern in die vor⸗ dern deutlich eingeſchoben ſind. Weder vorn noch am Ende werden dieſelben enger, und geben daher der Larve eine vollkommen walzenförmige Geſtalt. Das zugerundete letzte Segment iſt an der Spitze von oben quer zuſammengedrückt, und endet mit einem kleinen Zähnchen. Der Unterleib iſt bedeutend eingedrückt und zeigt an beiden Seiten eine ſcharfe, vorſtehende Längskante. Der Kopf iſt groß und beſitzt ein ziemlich bedeutendes Kopfſchild, wie 2 zweigliedrige Fühler. Beine find 6 vorhanden, von denen das erſte Paar bedeu⸗ tend dicker und länger, und mit einem größern gekrümmten Dorne verſehen iſt, als die übrigen. Sie dienen dem Thiere zum Eingraben in die loſe, trockne Erde, wobei es viel Fertigkeit und Lebendigkeit an den Tag legt, und ſind von viel weißerer Farbe, als die andern Theile des Körpers. — Obgleich ich beide Exemplare, um ſie groß zu ziehen, in einer Schachtel mit demſelben Gemenge von Vegetabilien und Erde hielt, worin ich ſie vorgefunden hatte, jo waren fie doch ſchon nach wenigen Tagen geſtorben. Der Verſuch, von einer Anzahl längere Zeit lebendig gehaltener Käfer beiderlei Geſchlechts aus Eiern Larven zu erhalten, iſt ebenfalls mißlungen. Das eine der beiden vorerwähnten Exem⸗ plare mißt 5, das andere S Linien in die Länge, und 17, in die Breite, beide können da⸗ her noch lange nicht ausgewachſen ſein. — Mit der oben angeführten Zahl von Käfern in Geſellſchaft lebend, fand ich 2 Exemplare von Biaps mortisaga. 2 Colymbetes striatus Linn. et Erichs. (neu); 4) Agabus subtilis Erichson (neu); 5) Agabus silesiacus, neue Art, im Geſenke gefunden, deren Kennzeichen auch mitgetheilt wurden, und zwar im beigefügten Aufſatze: Agabus silesiacus n. sp., oblongus, niger, nitidus, modice convexus, subtilissime reticulato -strigosus, antennis tarsisque anterioribus rufo-piceis. Long. 4 lin. Die meiſte Verwandtſchaft hat dieſer Käfer mit dem Agabus guttatus Payk., Gyl. und Sturm. iſt aber ſicher von ihm verſchieden. Er iſt oben mehr gewölbt, als A. gut- tatus, ſo daß er ſich zu dieſem verhält, wie A. subtilis Er. zu A. bipustulatus. Uebrigens iſt er hinten mehr zugeſpitzt als A. gutt, daher mehr vollkommen oblong, und ein Wenig — u länger als dieſer, ſo daß nur die kleineren Exemplare an Länge denen von dieſem entfpre- —— Von Farbe iſt er tief ſchwarz, ſelten etwas erzfarbig ſchimmernd, und für das bloße Auge völlig glatt, ſtark glänzend, A. guttatus dagegen bräunlich erzfarben und mattglänzend. — Kopf, Mund und Fühler ſind ganz wie bei A. gutt., die Taſter aber ſind ſchwärzlich, die Glieder an der Spitze mehr oder weniger hellbräunlich, während ſie bei A. gutt. ſtets wie die Fühler roſtroth ſind. Der Thorax iſt in der Mitte mehr con⸗ ver, und an den Seiten mit einem nicht fo ſtark erhabenen Rändchen verſehen, als bei A. gutt., ſo wie der Kopf fein maſchenförmig geſtrichelt (an den Seiten ſtärker, als in der Mitte) und am Hinterrande mehr nach hinten ausgebogen, als bei dieſem, bei dem er faſt geſtutzt erſcheint. Das Schildchen iſt etwas größer, als bei A. guttatus. Die Flü⸗ geldecken ſind ſchwarz, ſelten etwas bräunlich ſchimmernd, glänzend, hinter der Mitte nicht ſo niedergedrückt und mehr allmälig zugeſpitzt. Unter dem Mikroſkope erſcheinen ſie überall maſchenförmig geſtrichelt, an der Spitze etwas ſtärker, als an der Wurzel, und beim Weibchen tiefer, als beim Männchen. Bei A. gutt. ſind ſie namentlich an der Spitze (beim Weibchen überall) ſtark und verworren punktirt, wodurch die Oberfläche matt- oder ſeidenartig⸗glänzend erſcheint. Bei A. silesiacus laſſen ſich ferner die drei Reihen unre⸗ gelmäßig eingedrückter Punkte in der Mitte der Flügeldecken, und meiſt noch ein vierter zwiſchen dem Außenrande und der erhabenen Kante, deutlich bis an die Spitze wahrneh⸗ men, bei guttatus iſt dies, der ſtarken Punktirung wegen, nur bis etwa zur Mitte möglich. Dagegen beſitzt dieſer, wie Gyl. ſehr richtig beſchreibt, noch eine fünfte, aus regelmäßi⸗ geren, feinern und engern Punkten gebildete Linie unfern der Naht, welche nahe bis ans Schildchen emporreicht. Dieſe fehlt der in Rede ſtehenden Art, und höchſtens ſieht man an der Spitze bis noch nicht zur Mitte hinauf einige unregelmäßige Punkte ganz nahe an der Naht. Hinter der Mitte der Deckſchilde ſteht an der gewöhnlichen Stelle auf jedem derſelben ein blaſſes, nur ſelten erloſchenes Fleckchen. Bei A. guttatus iſt daſſelbe in der Regel bedeutend größer, mehr in die Breite gezogen und oft mit zwei nach hinten ſtehen⸗ den Spitzen verſehen; bei A. siles. iſt es ſtets klein und rund. An der Spitze der Flü- geldecken habe ich bei demſelben nie ein Fleckchen wahrgenommen, obwohl es, bei erſt aus⸗ gekrochenen Exemplaren, wo die vorderen Fleckchen ſehr deutlich und weißlich ſind, gewiß hätte geſchehen müſſen, wenn ſolche vorhanden geweſen wären. — Die Unterſeite iſt ſchwarz, wie die Beine, nur die Tarſen (oft auch nur die vorderen vier) und die Kniee ſind mehr oder weniger roth. — Ich fing dieſes Thier Ende Mai und Mitte Auguſt vo— rigen Jahres in den hellen, klaren, ſchäumenden Bächen des Altvatergebirges, unter an— dern auch bei dem berühmten Gräfenberg, in 26 Exemplaren (4 Männchen und 22 Weibchen), von denen 4 erſt kürzlich ausgekrochen waren. Auch A. guttatus iſt von mir in denſelben Gegenden bis zu etwa 3400 Fuß und im Rieſengebirge an der ſchwarzen Koppe ſelbſt bis circa 4000 Fuß Seehöhe in einer nicht unbedeutenden Anzahl von Exemplaren gefangen worden. Sehr auffallend iſt es daher, daß dieſer Käfer, der ſelbſt in Schweden nur in Gebirgsbächen ker in Schleſien auch 172 —— gänzlich in der Ebene, auf der rechten Oderſeite, unweit Herrnſtadt getroffen wird. Ich erhielt 14 Exemplare deſſelben, welche dieſes Jahr Mitte März an dem Ufer eines kleinen Teiches unter Moos, und Mitte Mai in kleinen, durch fließendes Waſſer geſpeiſten win peln von einem in jener Gegend lebenden Freunde geſammelt worden waren. 6) Ilybius mutügef Gyll. (neu); 7) Chrysomela Megerlei, ein in Exemplar, nahe bei Breslau unweit Marienau gefunden; 8) Chrysomela Hannoverana Herbst. et Fab., in mehrern Exemplaren bei Schweinern gefunden. Herr Letzner zeigte auch an dieſen ſchleſiſchen Exemplaren den Uebergang in die Chrys. marginella Linn., die an demſelben Orte und zur nämlichen Zeit gefunden worden war. Er trug Folgendes darüber vor: „Im Frühlinge d. J. fing ich bei dem Dorfe Schweinern die in Schleſien im Gan⸗ zen nur ſparſam vorkommende Chrysomela marginella Linn. in 11 Exemplaren, worun⸗ ter zwei Mal die Chr. Hannoverana Fab. ſich befand. Dies ſowohl, als auch 5 andere Exemplare, welche den Uebergang dazu bilden, ſetzen es uns außer Zweifel, daß Chrys. Hannoverana eine bloße Varietät von Chrys. marg. ſei, wozu wir bisher um fo gegrün⸗ detere Urſache zu haben glaubten, als weder die Chrys. Hannoverana, noch die Ueber⸗ gänge dazu bis jetzt in Schleſien gefangen worden waren. Dieſelben ſcheinen auch nur im nördlichen Deutſchlande ſich vorzüglich zu finden. Gyll. ſagt, daß ſie in Schweden ſparſamer vorkämen, und Duftſchmid hat ſie gar nicht gekannt, und aus Oeſterreich nur ein einziges Normal: Eremplar vor Augen gehabt. Das vereinzelte Vorkommen der: ſelben in Schleſien ſcheint das allmälige Verſchwinden zunächſt der Varietäten und dann auch der Grundform nach Süden hin zu beſtätigen. — Die Uebergänge geſtalten ſich nach meinen Exemplaren auf folgende Weiſe: Zunächſt zeigt der gelblich - rothe Seitenrand der Flügeldecken an der Spitze im dritten Zwiſchenraume von der Naht an gerechnet, oder zwiſchen dem zweiten und dritten Punktſtreifen, eine kleine, nach oben gerichtete Spitze, welche bei einem zweiten Exemplare bis zu einem Viertheil der Flügeldecken als wirkliche Binde ſich verlängert. Dies iſt die Varietät b des Gyll.“ | „Bei zwei andern Exemplaren fteigt dieſe etwa bis zu „ der Flügeldecken auf, ift aber, namentlich bei dem einen, da, wo ſie mit dem Außenrande zuſammenhängt, ſehr verſchmälert, ſo daß ſie Gyll. Varietät e, welche ich nicht gefangen habe, vorbereitet. Auch bemerkt man bei demſelben Exemplare in dem fünften Zwiſchenraume (von der Naht aus) an der Wurzel der Flügeldecken, neben der Schulterbeule ein röthliches Fleckchen, welches jene zweite, abgekürzte Linie in Gyllenhal's Varietät e andeutet. Zu der Varietät d des Gyll., der Chr. Hannoverana, fing ich, wie ſchon erwähnt, 2 Exem⸗ plare. Nachdem der röthlich-gelbe Streif in dem etwas breiteren dritten Zwiſchenraume der Flügeldecken hinaufgeſtiegen ift, wendet er ſich plötzlich mit großer Beſtimmtheit ſchräg nach der Schulterbeule hin, überſchreitet ſo den vierten Zwiſchenraum und ſetzt nun den noch übrigen kleinen Theil feines Weges in dem fünften bis zur Wurzel der Flügel: 175 decken fort. Ein drittes Exemplar bildet den Uebergang zu Gyll. Varietät c, da die innere, gelbe Linie auf jeder Flügeldecke von der Schulter aus zwar ganz vorhanden iſt, aber an der Spitze nicht mit dem Außenrande zuſammenhängt. Die Breite dieſer Zeich⸗ nung iſt jedoch ſelbſt bei einem Exemplare nicht immer gleich.“ 9) Leptura lineata Leizner nor. sp. ein Exemplar, im Geſenke gefangen. Der darüber gehaltene Vortrag war folgender: { Leptura lineata u. sp., elongata nigra, thorace, antennis femoribusque nigris, elytris testaceis, sutura, vitta | media, margineque laterali nigris. Long. 5 lin. Unter den mir bekannten Arten hat dieſes Thier, der Geftalt nach, die meifte Aehn— lichkeit mit Leptura (Grammoptera) lurida Fab., doch find die Flügeldecken bedeutend geſtreckter, und nach hinten nicht geneigt, wie bei jener, ſondern liegen bis gegen das Ende hin wagerecht. Der Kopf iſt ſchwarz, punktirt, vorgeſtreckt und hinten in einen ſchmalen Hals zuſammengezogen. Von dieſem bis zur Lippe läuft über die Stirn ein fei- ner Längs⸗Eindruck herab. Die Lippe, die Kinnbacken und Palpen ſind hellbräunlich. Die Antennen ſind ſchwarz, nach dem Ende zu bräunlich behaart, 2 Drittheile ſo lang, als der ganze Körper, gleichmäßig ſtark, aber nur unbedeutend mehr, als bei L. lurida; das Wurzelglied dick, und auf einer kleinen Erhöhung des Kopfes ſtehend, faſt wie bei der eben angeführten verwandten; das zweite Glied kurz, das dritte etwas länger, das vierte kürzer als das dritte, aber länger als das zweite, alle drei zuſammen nur ſo lang, wie das fünfte. Durch dieſen Bau der Antennen weicht das in Rede ſtehende Thier alſo bedeutend von L. lurida und den andern verwandten Arten ab, da bei dieſen das zweite Glied ſehr kurz, das dritte aber ſo lang iſt, wie das zweite, dritte und vierte zuſammen⸗ genommen bei jenem. Sollte es (für den Fall, daß es noch nirgends beſchrieben iſt) von andern Entomologen in eine eigene Gattung verſetzt werden, ſo würde ich für dieſelbe den Namen Cornumutila vorſchlagen. — Die übrigen Glieder ſind von der Länge des fünften, und nur das neunte, zehnte und elfte ſind unbedeutend kürzer. Der Thorax iſt ſchwarz, mit bräunlichen, ſehr kurzen Härchen dünn bekleidet, an den Seiten ziemlich ſtark, in der Mitte ſehr ſchwach punktirt und daher glänzend. Er iſt länger wie breit, walzenförmig, vorn ſchmäler, etwas mehr zuſammengezogen wie hinten, und beiderſeits mit einem erhabenen Rändchen eingefaßt. Der Hinterrand iſt nach hinten ein wenig aus— gebogen. Da die ſeitlichen Eindrücke vor den Hinterecken lange nicht ſo bedeutend ſind, als bei L. lurida, und der Thorax auch oberhalb hinten weniger zuſammengezogen iſt, ſo iſt derſelbe in der Mitte weniger ausgebogen, als bei dieſer, und die Hinterecken treten nur wenig vor. Ueber den erhöhten Diskus läuft eine ſehr feine, vertiefte Linie. Das Schildchen iſt dreieckig, ſchwarz, und in der Mitte mit einem ziemlich ſtarken Längsein⸗ 174 drucke verfehen. Die Flügeldecken find lang 3 % Linie), nach hinten und den Sei⸗ ten nicht fo ſtark und fo zeitig abwärts geneigt, und am Ende nur unbedeutend ſchmaler, daher breiter, als man es bei Arten der Gattung Leptura zu ſehen gewohnt iſt. Am nächſten dürfte ihr hinſichtlich der Form der Flügeldecken L. femorata @yll. ſtehen Die Farbe iſt blaß⸗ bräunlich, teſtfarben, die Naht vom Schildchen bis zur Spitze ſchmal, ſchwarz. Auf der durch einen kleinen Eindruck hervorgehobenen Schulterbeule beginnt an der Wurzel der Deckſchilde eine, den dritten Theil derſelben einnehmende, breite, ſchwarze, Längsbinde, die ſich bis zur Spitze der Flügeldecken hinzieht. Der Außenrand unter der Schulterbeule iſt teſtfarben; aber noch vor der Mitte beginnt auch hier eine ſchwarze Binde, welche ſich am Rande entlang bis zur Spitze erſtreckt, und ſich daſelbſt mit der über die Mitte laufenden und der an der Naht hinziehenden vereint. Uebrigens ſind die Flügeldecken fein und tief, aber weniger dicht punktirt, als bei L. lurida, mit kurzen, bräunlichen Haaren dünn bekleidet, und am Ende abgerundet, doch ſo, daß jede Decke eine ſtumpfe, innere Ecke behält. — Der Körper iſt ſchwarz, äußerſt fein und weit⸗ läuftig punktirt, und mit bräunlichen, kurzen Härchen dünn bekleidet. Die äußerſten Ränder der Hinterleibs- Segmente ſcheinen gelblich durch. — Die Füße gleichen an Größe denen der L. femorata; die Schenkel ſind ſchwarz, etwas verdickt, die äußerſten Enden bräunlich; die Schienen und Tarſen bräunlich, erſtere in der Mitte etwas heller, als an den Enden, namentlich an dem untern. | Ich fing dieſes ſchöne und feltene Thier auf einem Abhange des Altvatergebirges zu Pfingſten vorigen Jahres, jedoch nur in einem Exemplare. | 10) Silpha tristis Illiger, ein Exemplar, bei Karlsbrunn im Geſenke gefunden (neu für Schleſiens Fauna). 11) Silpha laevigata Ol. et Hab. Eben dort gefunden, ſehr ſelten in Schleſien. 12) Silpha nigrita Duyflochmid, im Geſenke unter Steinen. 13) Cerambyx heros Linn. Herr Letzner zeigte ein lebendes Exemplar vor, welches in der Stadt Breslau in der Nähe der Synagoge, von einem Sperlinge im Fluge ver⸗ folgt, ſich auf die Erde, dicht vor den Füßen des Herrn Letzner, niederließ. Herr Schilling zeigte Folgendes, ins Gebiet der Coleopterologie Gehörendes, vor. 1) Cerambyx heros Linn., ein Exemplar. Es fand ſich nebſt mehreren andern Käfern und Puppen in alten Eichenſtämmen, welche im Auguſt des ſehr trocknen Jahres 1842 aus dem Sande im Grunde einer, ſonſt nie austrocknenden, Lache bei Roſenthal herausgezogen und dann geſpalten wurden, und war ganz wohl erhalten. 2) Ptinus? Er wurde im Steinſalze von Wieliczka in mehreren Exemplaren gefunden, und den verſammelten Herren Mitgliedern durch eine Lupe (die Chevallierſche Douplette genannt und von Herrn Schilling ſelbſt angefertigt) bei etwa zehnfacher Vergrößerung deutlich gezeigt. Er berichtete darüber Folgendes: e * 1185 — Salz⸗Bohrkäfer (Ptinus salinus mihi). Vor einiger Zeit ſchickte mir ein Freund aus Krakau ein Stück Steinſalz, etwa von der b Sröfe eines Daumens, aus den Salzwerken von Wieliczka in Galizien, als eine Sel⸗ tenheit, weil man in einem ähnlichen Stücke dieſes Salzes Inſekten gefunden habe. Es war ein Stück Flötz⸗ und nicht Tropfſteinſalz. Ich hielt es gegen das Licht und bemerkte wohl, daß wirklich Inſekten und zwar Käfer darin enthalten wären; jedoch verſuchte ich es vergebens, dieſelben unbeſchädigt aus dem Steinſalze herauszubringen. Ich legte da⸗ her daſſelbe in ein Weinglas und goß Waſſer darauf; ſo ließ ich es ſtehen bis an den folgenden Tag, und ſiehe da, ich fand etwa ein Dutzend ganz wohl erhaltener kleiner Kä⸗ fer in der Salzauflöſung, und zwar waren es Hauskäfer aus der Gattung Ptinus. Dieſe Art ſtimmte weder mit einer von den in meiner Sammlung befindlichen Arten, noch mit irgend einer andern Art, deren Beſchreibung ich zu leſen Gelegenheit hatte, völlig überein. Dieſe Käfer waren etwa halb ſo groß, als ein Hanfkorn, eirund, einfarbig, braunroth. Fühler von der halben Länge des Körpers, und nebſt Kopf und Bruſtſchild fein ſeiden⸗ haarig, faſt filzig; die Augen kugelig, ſchwarzbraun; Bruſtſchild in der Mitte mit einer erhabenen Längslinie, und von dem Hinterrande deſſelben beiderſeits mit einem Höcker; die Flügeldecken gekerbt geſtreift; die erhabenen Streifen jeder mit einer Längsreihe von feinen Borſten beſetzt. Länge des Körpers 17, Linie, Breite , Linie. Herr Dr. Scholtz hielt zwei Vorträge über die von ihm im Jahre 1843 in der Gegend um Langenau gefundenen Käfer, unter denen viele ſeltne und einige für Schle⸗ ſiens Fauna neue waren. Es waren folgende: Amara montivaga, Elmis Volkmari, Elmis Maugetii, Elmis parallelopipeda Müller (dieſe letztere neu für Schleſiens Fauna), Georyssus laesicollis Ulrich (neu für Schleſiens Fauna), Hydroporus platynotus, und eine wahrſcheinlich neue Art der Gattung Pyssodes. Herr Baron v. Uechtritz hielt einen Vortrag über die, von demſelben zu vier ver⸗ ſchiedenen Zeiten bei Protſch, einem Dorfe bei Sulau, gefangenen Käfer. Folgendes wird, dem Wunſche des Herrn Verfaſſers gemäß, als Auszug feiner Mittheilung be- richtet: „Protſch iſt ein kleines Dorf, eine halbe Meile m idöſtlich vom Städtchen Sulau, eine Meile ſüdweſtlich von der Kreisſtadt Militſch, in ſandiger, waldiger Gegend, ſieben Meilen nordöſtlich von Breslau gelegen. Die Gegend iſt größtentheils eben, doch erhe— ben ſich in der Nähe kleine Anhöhen, wovon der Buchberg bei Poſtel die höchſte iſt. Große Wälder, aus Kiefern (Pinus sylvestris), dem öſtlichen Theile der Trebnitzer Haide angehörend, hier und da mit Birken, wenigen Erlen, Eichen und noch ſeltneren Rothbu⸗ chen (Fagus sylvatica) vermiſcht, umgeben den Ort an drei Seiten. Dieſer Umſtand mag die, in einer ebenen Gegend auffallende, Armuth an manchen Familien, Gattungen und Arten der dort gefundenen Käfer (Coleoptera) verurſachen. Andererſeits aber be⸗ gründet er wiederum einen merklichen Unterſchied der dortigen Käferfauna im Vergleich —— m zur weit mannichfaltigern Fauna der Umgegend von Breslau. Die meiſten der im Fol⸗ genden angeführten Käfer fing der Herr Verfaſſer kg 122 wenige erhielt derſelbe aus der Hand eines Freundes. Es waren überhaupt 201 Arten; davon 46 Carabici, 5 Dytiſcen, 1 Gyrinus, 8 Hydrophilen, 7 Silphen, 22 Microptern, 2 Hiſteren, 2 Ni⸗ tidulen, 1 Engide, 1 Scaphidide, 1 Dermeſtide, 2 Teredilen, 10 Sternoren, 8 Mala- codermen, 22 Lamellicornen, 3 Melajomen, 1 Zenebrionite, 2 Helopiden, 1 Trachelyde, 1 Stenelytres, 16 Curculioniten, 3 Zylophagen, 7 Longicornen, 2 Eupoden, 18 Chry⸗ fomelineen, 8 Cyclicen (Zrimeren), 1 Fungicole. Es ſei erlaubt, darunter die ſeltnen oder die Arten, deren Aufenthalt in Schleſien noch nicht bekannt war, heraus zuheben und die Bemerkungen des ven Verfaſſers hinzuzufügen. 1) Notiophilus palustris Duftsch. 2) Carabus catenulatus Fab. Von dieſer, früher nur in Oberſchleſien gefundenen und auch da ſeltnen Art wurde ein, von einer Fledermaus verſtümmeltes, aber als Art noch kenntliches Exemplar in einer hohlen Kiefer am Militſcher Alleewege gefunden. 3) Dromias Foveola Erichs. (punctulatus Sturm). 4) Harpalus impiger Duftsch., felten auf Sandfeldern. 5) Pterostichus gracilis Dejean, unter Steinen an der großen Eindenallee ſelten. 6) Amara consularis Duftsch. (lata Gyllenh.). 7) Amara trivialis Gyllenh., ſehr häufig. Nach Ausſagen des Herrn Dominial- Beſitzers von Protſch, der den Käfer aus der Larve gezogen haben will, ſoll dieſelbe die Runkelrübenblätter zuweilen, z. B. im Sommer 1843, gänzlich zerfreſſen. Doch ſcheint dies nicht gewiß zu ſein, denn eine zur Probe mitgebrachte Larve iſt, u der Verſiche⸗ rung des Herrn Dr. Scholtz, eine Blattwespenlarve. 8) Chlaenius melanocornis Ziegl. (nigricornis var. b. Erichs ). Herr Lieute⸗ nant v. Colomb fand ſie bei Protſch im April ſelten unter Steinen. 9) Anchomenus 4 punctatus Erichs. Noch nicht als ſchleſiſcher Einwohner bis jetzt angezeigt, wurde vom Herrn Dr. Paritius am Ende Oktober in einem Exemplare gefunden. Die Herren Letzner und Schummel haben dieſen, im Ganzen ſeltenen, Käfer in mehrern Exemplaren um Breslau gefunden. 10) Bembidium paludosum Pans im Schlamme am Ufer des Mühlteiches ſparſam. 11) Hydaticus stagnalis Hab. am kleinen Todtenberge, einem mit Kiefern und Wach⸗ holder bewachſenen Hügel, fern von Gewäſſern, am Ende September im Winterſchlafe. 12) Hydroporus reticulatus Fab in den Lehmgruben bei der Ziegelei nicht ſelten. 13) Cercyon flavipes Fab. im füſchen Kuhdung von der Mitte Mai 55 Mitte Juni einzeln. 14) Cercyon erenatum Panzer, ſelten im Kuh ⸗ —— Menſchendung. 15) Cercyon atrum Payk. et Pans. im udn ſelen. 16) Catops nigrita Ericlis. — MT —— Was die Micropteren betrifft, jo ſetzen wir, weil von dieſer Familie noch ſehr we⸗ nige als ſchleſiſch bekannt gemacht find, lieber alle, in dem 8 bekannt gemach⸗ ten, her. in yet obtusus Brickss; felten an Baumwurzeln. 18) Tachinus rufipes Fab. et 222 „nicht ſelten im Kuhdung. 19) Tachinus flavipes Fab. et Erichs., ſelten. 20) Tachinus marginellus Fab. et var. b. Erichs., beide im Kuhdung. 21) Tachinus humeralis Grav., im friſchen Kuhdung. 22) Bolitobius atricapillus Fab., in Blätterſchwämmen häufig. 23) Xantholinus linearis F., in Wäldern unter Moos. 24) Staphylinus murinus L., einzeln im Dünger und unter Moos. 25) Staphylinus caesareus Cederh. „einzeln. 26) Ocypus cupreus Ross; et Erichs., nicht ſelten in Wäldern unter Moos, ſonſt unter Steinen. 27) Philonthus atratus Fab., im Kuhdung und auf Wegen laufend; häufig. eo bier an die Stelle des anderwärts gemeinen Ph. aeneus. 28) Pbhilonthus politus Fad., gemein. „ marginatus Fab. „im Kuhdung, ſelten. 30) „ „ varius Gyllenh. et Erichs., gemein. 31) „ „ cephalotes Grav., einmal, unter einem Stein. 32) „ „ ſimetarius Fab., im Kuhdung einzeln. Ir „ „% fulvipes Grav., unter Moos in Wäldern nicht ſelten. 34) varians Fab. et Erichs, „im Kuhdung und im Winterſchlafe im Walde unter Moos. | 35) Philonthus dete Grav., ſelten im Kuhdung. | 36) Paederus longipennis Erichis., nicht W an — besondere in der großen Lindenallee. 37) Paederus riparius Fab., ſeltner als der vorige. 38) Oxytelus piceus Grav., häufig im Kuhdung und an Baumwurzeln. Was die folgenden Käfer betrifft, ſo führen wir nur, wie früher, die ſeltnen auf. 39) Platysoma depressum Fab., unter Rinde alter Kiefern, ſelten. 40) Ips A-pustulata Fad., felten, unter Kieferrinde. 41) Cryptophagus Abietis Payk., an harzigen Stellen der Kiefern, ſelten. 42) Scaphisoma nen: Fab., in einem alten Kieferftode bei der Poſtler untern Feld⸗Mahlmühle. 43) Limonius cylindricus Payk., auf Urea dioica einzeln. Ä 44) ie, Wee Falk; unter Ran alter Kieferſtöcke und an aaf — ſelten. Re 23 18 —— 15) Ampedes balteatus Fad., nur einmal unter der Rinde einer alten Kiefer. 46) Ludius metallicus Payk., ſelten, vom Herrn Dr. Paritius gefangen. 47) Sericojomus brunneus Fab., einmal, am Fuße einer Kiefer unter Wurzelrinde. 48) Sericojomus fulvipennis Fab., einmal, an einer Holzklafter im Walde. 49) Telephorus pellueidus Fab., an Weiden und af Doldenblumen. 50) Dasytes floralis @yllenh., einzeln, im Auguſt. 51) Dasytes niger Hab. Herr Dr. Parit ius fing 1 Gremplar i im n Auguſt. 52) Onthophagus Schreberi Fab., ſelten im Kuhdung. 53) Aphodius n Creutz. Herr Dr. Paritius fing |. im Dfecdedung am Ende Oktober. 2 n 1300. 54) Aphodius scybalarius Fab., im Pferde- und Kuhdung, ſelten. | 55) Aphodius depressus Fab., am Waldrande vom Ende der großen Lindenallee nach der Carminer Gränze hin * im Kuhdung. Id. Var. d. totus . mn * in Germar Magazin, tom. 2, p. 169. 21 2 56) Aphodius bimaculatus Fab. ſehr ſelten, im Kuhdung. 57) Anomala Julii var. Frischii et Dejean, im Auguſt vom Herrn Dr. Paritius. 58) Cetonia marmorata F., im Walde gegen Sulau an der 3 Ge⸗ ſpenſter⸗Eiche, vom Herrn Dr. Paritius gefangen. 59) Heliopates gibbus E., am Todtenberge 1 Exemplar im Mai. 60) Omophikus Da F., ſehr häufig im Mai an jungen Kiefern am Tod⸗ tenberge. N Asclera thalassina V., im ug 2 Exemplare vom Herrn Dr. Paritius 62) Ape columbinum Germar, ſparſam auf Wieſen. | 63) Pissodes notatus F., am Todtenberge an jungen Kiefern. 64) Thamnophilus violaceus ., ſelten an jungen Kiefern. 65) Latridius transversalis Schüppel, im Fluge gefangen. 66) Monotoma crenata V., einzeln unter Kieferrinde, einmal häufig unter der Rinde eines Eichenſtockes auf dem Brauberge. 67) Plectroscelis dentipes, Ent. Hefte, nicht ſelten. 68) Chrysomela analis F. (und zwar Var. Schach et Panz. I, 1 erna Ende Auguſt an einem Zaune beim Protſcher Fiſcher an der Bartſch. 69) Chilocerus bipustulatus F., an Kiefern. | 70) Agathidium atratum Sturm: Ze Dr. Paritius fing, es am Ende Dtrober an einer Baumwurzel. Ae: „l. e Ueber dieſe wurden nur von Herrn Schilling drei Vorträge e: 1) ueber die ſchleſichen, von Ben gefundenen Cicadarien, worüber ſich der Herr Verfaſſer 179 — jedoch das Nähere für den folgenden Bericht im Jahre 1844 vorbehält. 2) Die fchle- ſiſchen Wanzenarten der — ee Lalr. und Cydnus Fabr. et Lair. leber. bie in Schlelen und der Grafſchaft Glas von mir gefammelten 5 Arten der Gattung: Pentatoma Lutreille. ‚a Die Landwanzen mit vierfiedriger Rüſſelſcheide und fünfgliedrigen Bähtem bilden zwei engen: I) Seutellera (Schildwanzen), 2 Pentatoma (Fünfſchnittler). 1 4 in Schleſi ien von mir geſammelten Schildwanzen ſind bereits in dem nächſt vor⸗ 1 Jahrgange dieſer Schrift (Seite 159 — 160) genannt worden. Es folgen nun die von mir geſammelten Arten der Gattung Pentatoma; dieſe unterſcheiden ſich von den Schildwanzen durch ihr Rückenſchildchen, welches or die Flügel bedeckt, ſondern mitten Be denſelben befindlich iſt. Erſte Abtheilung. Die Geſtalt des Bruſtſchildes gleicht einem abgeſtutzten re indem die Seitenränder deſſelben beiderſeits mit dem Hinterrande ei⸗ nen leiten ee bilden, welcher bei 3 Arten in einen Dorn ausläuft. Die Schienen der Hinterbeine ſind glatt, ohne one 77 A. Ein Dorn, unten an der Baſis des Hinterleibes, erſtreckt ſich nach vorn bis zur Mitte des Bruſtſchildes. % Hämorrhoidal— Wanze (Pentatoma haemorrhoidale). Oben ann, ins Braunrothe übergehend, unten gelbroth; die Fühler ſchwarz; das erſte Glied braunröth⸗ lich; Rücken des Hinterleibes unter den Flügeldecken roth. Länge des Körpers wm; Breite 3%’. Fab. Systema Rhyngotorum Seite 160. 2) Randfleck-Wanze (Pent. lituratum). Grün, c cenrg ben punktirt; In⸗ nen⸗ und Hinterrand der Flügeldecken roth; die Membrane mit einem braunen Rand⸗ flecke. Länge 4", Breite 2%. Unterſcheidet ſich außer der geringern Größe und den be⸗ reits angeführten Merkmalen von der vorigen auch noch — die ſchwarze Färbung des Hinterleibes unter den Flügeldecken. Fab. Syst. Rh. S. 1 3) Agat-Wanze (Pent. agathinus). Bräunlich — ſtark punktrt; die un⸗ tere Seite des Hinterleibes gelbroth, die obere ſchwarz; das Rückenſchildchen an der Ba⸗ ſis mit einer ſchwarzen Querbinde. Länge 3%, Breite 1, ( Fab. S. Rh. 176. 4 Hals band-Wanze (Pent. collare). Gleicht an Farbe, Geſtalt und Größe der Randfleckwanze, unterſcheidet ſich aber von — durch eine = — vor der Spitze des Halsſchildes. Fab. S. Rh. 170. 5 pi 2 * — NUN Anmerk. Fabricius giebt an, daß dieſe Wanze an Größe der Agatwanze gleiche, welches aber auf einem Irrthume zu beruhen ſcheint, da ſie merklich größer it, als dieſe, faſt von der Größe der Randfleckwanze. 3) Zweidorn-⸗ Wanze (Pent. bispinum). Gelbroth, tief punktirt; Bruſtſchild beiderſeits in einen ſpitzigen Dorn auslaufend. Kopf und Dornen ſchwarz. Länge 4, Breite 2 “J. Panzer Fn. Germ. fasc. 26, tab. 23. Cimex . Fab. Syst. Rh. S. 162. Anmerk. Dieſe ſonſt ſeltene Wanze fand ich häuſig auf Leh een in den Waldfchluchten zwiſchen den Dörfern Skarſine und Glauche, Trebnitzer Kreiſes. B. Ohne Dorn an der Baſie 8 des Hinterleibes. a. Die Ecken am Hinterrande des Bruſtſchildes zugeſpitzt oder in einen Dorn auslaufend. 6) Rothbein-Wanze (P. rufipes). Dunkel⸗roſtbraun; Rückenſchildchen gelb; Beine roth; Bruſtſchild beiderſeits in eine ſtumpfe, lappenförmige Spitze auslaufend, die auf der Vorderſeite bogenförmig zan Br Findet fi) häufig in Gräben und Ge⸗ büſch. Länge 6“, Breite 4“. Fab. S. Rh. 156. 7) Blutbein-Wanze (P. — Der gehende an Farbe und Größe gleich, aber die lappenförmige Spitze beiderſeits des Bruſtſchildes nach vorn weni⸗ ger gerundet; die Unterſeite des Hinterleibes gelbroth, ſchwarz gefleckt. Fab. S. Rh. 156. 8) 3weizahn⸗ Wanze (P. bidens). Graubraun; Fühler roth; Bruſtſchild beiderſeits mit einem ſpitzen Dorne bewaffnet. Länge 5½““, Breite 3%, Fab. Syst. Rh. 155. | 9) Schwarzhorn-Wanze (P. nigricornis). Gelbbraun; Fühler ſchwarz; Bruſtſchild beiderſeits in eine finmpfe ſchwarze Spitze auslaufend. Länge 5 — 6%, Breite 3“. | Wechſelt in Anſehung Na Größe ſehr ab; es giebt Exemplare, die 4½%%, andere, die 6 ½“ lang find. Eben dieſe Verſchiedenheit findet auch in Anſehung der Farbe ſtatt. 10) Leichen⸗ Wanze (P. luridum). Gelbbraun, dicht ſchwarz punktirt; Bruſt⸗ ſchild beiderſeits in einen ſtumpfen, nach vorn gerundeten Lappen auslaufend; Kopf und Seitenränder des Bruſtſchildes ſind ſchwarz, ins Grünliche übergehend, mit Metallſchim⸗ mer; Fühler ſchwarz; viertes Glied an der Spitze gelb. Länge 5%, Breite 3½%. Fab. S. Rh. 157. 11) Wächter⸗ Wanze (P. custos). Lederbraun, fein ſchwarz punktirt; Bruſt⸗ 2 beiderſeits in eine kurze Spitze auslaufend; Fühler gelb, ſchwarz geringelt. Länge 5%, Breite 3%. Fab. S. Rh. 157. 12) Punktirte Wanze (P. punctatum). Gelbbraun, dicht ſchwarz punktirt, ſo daß die gelbbraune Grundfarbe von den ſchwarzen Punkten faſt verdräugt wird und — 181 —— nur — Beine ſchwärzlich; Schienen mit weißem Ringe; Unterſeite des erleibes ſchwärzlich, mit Kupferglanz; Membrane ſchwarzbraun. Länge er. Breite 275 Fab. S. Rh. 157. b. Die Ecken am Hinterrande des Bruſtſchildes ohne Spitze oder Dorn. 13) Ap felgrüne Wanze (P. prasinum). Grün, ungefleckt; die Fühler a am Ende röthlich, mit ſchwarzbrauner Spitze. Länge 5½“, Breite 3½%. Fab. S. Rh. 166. Anmerk. Es giebt eine Abänderung dieſes Inſektes, das auf der Unterſeite roſt⸗ roth iſt. Fabricius hat dieſe Abänderung als eigene Art unter dem Namen Cimex dissimilis angeführt. 14) Wachholder-Wanze (P. juniperinum). Grün; Rand und Spitze des Rückenſchildes weiß oder gelblich. Größe und Geſtalt die vorige. Fab. S. Rh. 167. 15) Knoblauch-Wanze (P. alliaceum). Grün, glänzend; Fühler roſtroth; Unterſeite gelb oder gelbgrün mit ſchwarzen Stigmen. Größe der vorigen. Abbildung in Ahrens und Germars Fauna insectorum. | 16) Luchs-Wanze (P. lyns). Gelblichgrün; der Rand des Hinterleibes iſt vorragend und hat beiderſeits fünf ſchwarze Augenflecke mit weißer Pupille. Länge 4%, Breite 2“. Fab. S. Rh. 168. Im frischen Zuſtande iſt dieſe Wanze ungemein ſchön, aber ältere Exemplare ſind ölicht und unſcheinbar. Dieſe ziemlich ſeltene Wanze fand ich im Auguſt auf Artemissa campestris am Fuchsberge bei Schwoitſch, Breslauer Kreiſes. 17) Beeren-Wanze (P. baccarum). Oben bräunlichroth; unten bräunlich⸗ gelb, fein ſchwarz punktirt; Rand des Hinterleibes oben ſchwarz gefleckt, mit weißen Ein- Ne Fühler ſchwarz, weiß geringelt; Spitze des Rückenſchildchens weiß. Länge 4% %“, Breite 2½ ““. Fab. S. Rh. 172. 18) Frühlings- Wanze (P. vernale). Der vorhergehenden ſehr ähnlich, un⸗ terſcheidet ſich aber von derſelben durch die rothen, ſchwarz geringelten Fühler und durch die weißen Seitenränder des Bruſtſchildes. Abbildung und Beſchreibung in Wolf's Wanzen. 19) Brandf ch warze Wanze (P. sphacelatum). Schwarzbraun; Fühler weiß geringelt; Rand des Bruſtſchildes und Spitze des Rückenſchildchens ſind ebenfalls weiß; Beine gelblich, an der Spitze ſchwärzlich. Um Weniges kleiner als P. vernalis. Fab. S. Rh. 175. | Dieſes ſeltene Inſekt fand ich auf dem Schneeberge in der Grafſchaft Glatz, 0 wie auch im Schleſierthal und einmal auf dem Geiersberge bei Zobten. 20) Buſch-Wanze (P. dumosum). Braun, faſt metalliſch glänzend, dicht ſchwarz punktirt; ein gelber Längsſtreif geht von der Spitze des Kopfes über den Bruſt⸗ ſchild bis an die Spitze des Rückenſchildchens, an deſſen Baſis zwei hellgelbe Längsflecke ME EEE ſtehen. Unterſeite des Körpers ſchwarz, mit Kupferglanz; Beine ſchwarz; Sehnen mit breitem, gelben Ringe; der Hinterleib auf der Hberſeite unter den Flügeln grünlich, mes talliſch glänzend. Länge 6, Breite 3½%%¼. Fab. S. Rh. 168. 1 Selten; ich fand mehrere Exemplare auf dem Fuchsberge bei Schwoitſch, Breslauer Kreiſes, im Sande kriechend, niemals auf Pflanzen. | | ar: 21) Feſtliche Wanze (P. festivum). Roth, glänzend; Kopf, Fühler, ſechs Flecken auf dem Bruſtſchilde; Beine, Baſis des Rückenſchildchens; Innenrand der Flü⸗ geldecken, und ein Punkt vor der Spitze derſelben, ſind ſchwarz; auf der Unterſeite des Hinterleibes ſtehen drei Längsreihen ſchwarzer Flecken; die Flecken der mittleren Reihe ſind ſehr in die Breite gezogen. Die ſchwarzen Flecken auf dem Bruſtſchilde bilden zwei Querreihen; die innere mit vier, die äußere mit zwei Flecken; Membrane ſchwarzbraun. Länge 3“, Breite 2“. Fab. S. Rh. 172. Abbildung in Panzer's Faun. Germ, Findet ſich beſonders auf Wieſenkreſſe. | | 1 22) Blaue Wanze (P. caeruleum). Dunkelblau metalliſch ſchimmernd, unge⸗ fleckt. Länge 3%, Breite 2“. Fab. S. Rh. 178. | | | 23) Kohl: Wanze (P. oleraceum). Dunkelblau oder grünlich, mit Metall- ſchimmer. Roth ſind ein Längsſtreifen auf dem Bruſtſchilde, zwei Punkte und die Spitze des Rückenſchildchens und ein Fleck beiderſeits vor der Spitze der Flügeldecken. Beine ſchwarz, Sehnen gelb geringelt. Größe der vorigen W. Fab. S. Rh. 177. Die rothe Zeichnung ändert bei dem Weibchen mit Weiß oder Gelb ab. | 24) Mittel-Wanze (P. intermedium), Graubraun; dicht punktirt; Kopf ſchwarz, mit gelblicher Längslinie; Fühler ſchwarz, mit gelblicher Baſis; Seitenränder des Bruſtſchildes, Vorderrand der 1 und Hinterrand des Rückenſchildchens gelblich. Länge 3“. Wolf's Abbild ngen der Wanzen. Pe 25) Perl-Wanze (P. perlatum). Braungelb, dicht punktirt; Kopf dunkel⸗ kupferfarbig; Fühler ſchwarz mit brauner Baſis; Seitenränder des Bruſtſchildes, Vorder⸗ rand der Flügeldecken und zwei erhabene Flecken an der Baſis des Rückenſchildchens ſind weiß. Länge 2½%, Breite 1“. Fab. S. Rh. 187. de Die kurze Geſtalt dieſes Inſektes, welches nur um ein Drittheil länger als breit iſt, machen es leicht kennbar. % ren ur 8 26) Zweipunkt-Wanze (P. bipunctatum). Unterſcheidet ſich von der vorigen durch den mit dem Bruſtſchilde gleichfarbigen Kopf, und durch das, an der Spitze weiß begränzte Rückenſchildchen. Länge wie die vorhergehende Art, aber weniger breit. 27) Hängnaſe-Wanze (P. inflexum). Spitze des Kopfes bis an die Augen abwärts gebogen. Gelbbraun, fein punktirt; Kopf und Fühler ſchwärzlich; Seitenrän⸗ der des Bruſtſchildes weiß. An der Baſis des Rückenſchildchens zwei kleine weiße Punkte. Länge 3“, Breite 1¼ /. Wolf's Abbildungen der Win en- e en ne e lich nn — — 28) Schwarzkopf-Wanze (P. melanocephalum). Grau; Kopf, ein Fleck beiderſeits an der Spitze des Bruſtſchildes; Baſis des Rückenſchildchens, fo wie die Un⸗ 3 ite des Körpers ap ne metalliſch glänzend. Länge 214%, Breite 1% 7. Fab. cb. 187. 29) Spitznaſe⸗ Wanze (P. acuminatum). Der Kopf rü üſſelförmig verlängert, abwärts gebogen; Farbe gelbbraun, mit einem dunkeln Längsſtreifen, der durch eine hell⸗ gelbe Längslinie in zwei Aka geil itt; Fühler ah be 4 — 5%. Fab. Aelia anne S. Rh. 189 Pit Abtheilung. Die Seitenränder des Bruſtſchildes ſind auswärts gebogen, 1 daß daſſelbe faſt einem Halbkreiſe gleicht; die Schienen, befonders der Hinterbeine, ſind mit Dornen beſetzt. | Anmerk. Wegen der abweichenden Bildung des Bruſtſchüdes ſtellte man dieſe zweite Abtheilung, als einer beſondern Gattung, unter dem Namen Cydnus auf. A. Bruſtſchild mit einer Querfurche. 300 Trauer⸗Wanze (P. [Cydnus] tristis). Schwarz; Membrane weiß; Bruſt⸗ ſchild groß, vorn eingedrückt, die Oberfläche beſonders tief; die Schienen mit ſtarken Dor⸗ nen beſetzt. Länge 5%, Breite 3%. Fab. S. Rh. 185. 31) Zweitropf⸗ Wanze (P. [Cydnus) biguttatus). Schwarz, mit 6585 Sei⸗ tenrändern. Die Flügeldecken in der Mitte mit einem weißen Punkte. Länge 2 an Breite 1%, Fab. S. Rh. 178. 32) Zweifarbige Wanze (P. [Oydnus] Ber, Schwarz; die Flü ügeldecken weiß, mit breiter, gewellter, ſchwarzer Querbinde und einem ſchwarzen Fleck am Innen⸗ rande vor der Baſis; Bruſtſchild ſchwarz, mit einem weißen Längsfleck beiderſeits am Vorderrande; Membrane weiß. Länge 3“. Fab. S. Rh. 176. | 14 33) Schwarzer Weißrand (P. [Cydnus] s. Schwarz, Rand der Flügeldecken weiß. Länge 3%, Fab. S. Rh. 179, 34) Blauer Weißrand (P. [Cydnus albomarginellus). Blau; Rand des Bruſtſchildes und der een, nebft der Spitze N Aach chen weiß. . Be Fab. S. Rh. 178. 35) Schatten: Wanze (P. [Cydnus] unbehus), Wan , Kopf verhält ßmäßig groß und bildet eine halbe Kreis fläche; die Membrane von der Länge der Flügel⸗ ten. Länge 3%, Breite 2“. Panzer Fn. Germ. fasc. 93. 15. e in Deutſchland ſeltene Inſekt fand ich En Peucedanum Creoselinum am Fuchsberge bei Schwoitſch. — I4 —— B. Bruſtſtü ck ohne eigentliche wir — nur mit ſchwachem 4 Eindrucke. . 35) Mohren⸗Wanze (P. [Cydnus! N Schwetz, mit rothen Tarſen. Länge 4%, Breite 2. Fab. S. Rh. 184. Die Größe dieſes Inſektes ift ſehr veränderlich, und wechfelt von 3 bis zu 4% ab. 36) Schwarzglänzende Wanze (P [Cydnus] nigrita). Glänzend ſchwarz; Membrane weiß; Beine und Fühler roth. Länge 27,, Br. 1½%. Fab. S. Rh. 184. 37) Gelbhorn-Wanze (P. [Cydnus] flavicornis). Schwarz; Fühler und Beine rothgelb; Bruſtſchild, Rand der Flügeldecken und Beine zottig. Länge 1/%,4 Breite 1”. Fab. S. Rh. 184. | 38) Flügelrand⸗ Wanze (P. [Cydnus] notatum mihi). Schwarz; Außenrand der Flügeldecken weiß; Membrane braun; letztes Fühlerglied grauhaarig. Länge 17. Von dieſem Inſekte fand ich nur ein einziges Exemplar, und zwar bei emes⸗ vor länger als 20 Jahren und ſeit der Zeit kein zweites. IV. Lepidoptera. | Aus dem Gebiete der Schmetterlingskunde erfolgten nur folgende Weihgtenen durch Herrn Klopſch: 1) Derſelbe zeigte die, von ihm i in dieſem Jahre erzogenen Exemplare der Euprepia Villica vor. 2 Zeigte Herr Klopſch viele und ſehr ſchöne, von ihm in dieſem Jahre auf den Seefeldern bei Reinerz gefangene Exemplare von Papilio (Colias), Palaeno (mascul. * Erne fem. 7 Exempl.) und Papilio (Lycaena) Optilete (14 Exempl.) vor. Schließlich zeigte in der letzten Sitzung Herr Lehrer S chumm el ſeine, in den erſten Tagen des Auguſt 1843 auf dem Geſenke gefundenen ene einiger . vor, und theilte darüber Folgendes mit: „Ich beſuchte im Jahre 1843, in Gefetfaft des Herrn Apothekers 3ölffel, i in den letzten Tagen des Juli und den erſten des Auguſt das Hochgebirge, das Geſenke oder Altvatergebirge, auf welchem wir vier Tage verweilten und von der Schweizerei aus meh⸗ rere Ausflüge auf die benachbarten Berge machten, mehr in der Abſi icht, die Flora, als die Fauna zu ſtudiren. Unſer Weg ging am 31. Juli Nachmittags vom Dorfe Walden⸗ burg aus und unter ziemlich oft wiederholtem Regen, der erſt gegen Abend, als wir die Höhe des Leiterberges erreicht hatten, aufhörte, über den Leiterberg hinweg nach der Schweizerei. Beim Hinaufſteigen fand ich nur wenige Käfer, und zwar: Carabus vio- laceus, sylvestris und arvensis, von jedem 1 Exemplar, und einige Exemplare der Silpha nigrita Duftschmid, welche letztere von Herrn Lehrer Letzner zuerſt eben dort, damals neu für Schleſiens Fauna, gefunden wurde. Unter den locker herumliegenden Glimmer⸗ ſchieferſtücken in der Nähe der Schweizerei fand ich nur ſehr wenige Käfer, und zwar: Nebria Gyllenhalii 2 Exemplare, Patrobus excavatus 1 Exemplar, Anchomenus parum- punctatus var. (der var. b. Gyll. ähnlich). Bei ihr ift das Halsſchild glänzend blau⸗, längs der Mitte kupferfarben-, am Rande jedoch grün- glänzend; die Flügeldecken ſind ſchön blaugrün⸗glänzend, nur die Nath, die Spitzen und der äußerſte Rand find kupfer⸗ roth⸗ ⸗glänzend. Harpalus? Vielleicht neue Art, dem H. tardus Sturm, H. Fröhlichii Sturm, H. fuliginosus Sturm ähnlich. Ich würde ihn durch folgende Diagnoſe unter: ſcheiden: Oblongo - ovatus niger, antennis palpisque ferrugineis, tibiis ferrugineis, apice nigris, thorace postice subimpresso, punctato, angulis posticis obtusangulis, elytris striatis striis laevibus. Von H. tardus unterſcheidet ihn das, am Hinterrande deutlich punktirte Halsſchild, von H. Fröhlichii eben daſſelbe und die ſtumpf⸗, nicht recht- wink: lichten Hinterwinkel. Zu der Abbildung des H. fuliginosus Sturm in feiner „Deutſch—⸗ lands Fauna“ paßt er ganz genau, da in dieſer die Fühler einfarbig roſtroth ſind; aber in der Beſchreibung heißt es: Das zweite und dritte Fühlerglied ſind an der Wurzel ſchwarz, welches bei meinem Käfer nicht ſo iſt. Am 1. Auguſt machten wir des Morgens einen Spaziergang über den Rücken des kleinen Vaterberges weg nach ſeinem jenſeitigen, der Gabel zugewandten, ſanften Ab⸗ hange und dann über den großen Vaterberg weg wieder nach der Schweizerei. An dem erwähnten Abhange erfreuete uns die Flora ungemein; wir fanden an ſeltenen Pflanzen folgende: Geranium sylvaticum, ſehr häufig und ſchön blühend; Potentilla aurea, Gym- nadenia conopsea, Coeloglossum albidum und viride, Hieracium alpinum (genuinum), H. nigrescens Willd., Trollius europaeus, noch ſchön blühend, Sorbus Aucuparia var.? alpestris, blühend, Empetrum nigrum, Allium sibiricum, Allium Victorialis (dieſes häufig und blühend), Meum Mutellina, Pinguicula vulgaris, Carex atrata, Botrychium Lunaria, nicht ſelten und ganze Waldungen von Polypodium alpestre. Von Inſekten fing ich aber faſt gar nichts, weil ein kalter Wind wehete und die Farrnkräuter und andere Pflanzen vom Regen des vorigen Tages und vom Thau ganz naß waren. Doch fing ich hier ein Pärchen einer, wohl noch nicht beſchriebenen, Fliege, in Begattung begriffen, die mir auch auf dem Rücken der hohen Menſe ſchon vorkam, mir aber damals verloren ging. Sie läßt ſich, wenn man nicht eine beſondere Gattung daraus bilden will, am beſten noch der Gattung Psila (Meigen) anreihen, und ich nenne ſie vorläufig: Psila dispar. n. sp. und bezeichne fie durch folgende Diagnoſe: Ferrugineo- flava, thorace striis tribus ni- grofuscis, media (maris) postice abbreviata, abdomine (maris) lineari unicolori, se- minae ovato, stria nigrofusca media, postice abbreviata, signato, femoribus posticis fascia nigrofusca ante apicem, (maris) curvatis, en versus clavatis, (feminae) sim- Bien alis hyalinis. Gefangen an dem kleinen Vaterberge auf dem Polypodium alpestre Hoppe am 1. . augen 1843, auch früher auf dem Rücken der hohen Menſe, ebenfalls Anfangs Aug. Beſchreibung: a. mas. 2½““ lang. . Kopf und Fühler rothgelb, Borſte ſchwarzbraun, ſehr fein und kurz behaart; zwei⸗ tes Glied am Ende dreieckig hervorragend. Mittelleib und Schildchen rothgelb; auf dem fein weißlich⸗ behaarten Rückenſchilde drei ſchwarze Striemen; von der mittlern nur dicht am Kopfe der Anfang, die ſeitenſtändigen aus einem länglich runden Fleck und einer dicht dahinter liegenden Strieme beſtehend. Hinterrücken ſchwarz. Hinterleib faſt walzenför⸗ mig, mit halbkugelförmigem Endgliede, rothgelb, gelblichweiß feinbehaart; erſtes Glied oben mit einer, hinten abgekürzten ſchwarzen Mittelſtrieme; an den Seiten des zweiten und dritten Gliedes eine etwas undeutliche, ſchwarze Strieme. Beine dünn, ſchlank, roth⸗ gelb, an den Füßen das zweite Glied braun, die folgenden drei ſchwarz; Hinterſchenkel ſehr krumm, nach dem Ende ſehr ſtark verdickt, am Ende mit ſchwarzer, oben breiterer Binde; Hinterſchienen gekrümmt, an der Außenſeite etwas bräunlich. Flügel länger, als der Hinterleib, glashelle, mit braunen, am Anfange hellgelben Adern, nur die Vorder⸗ randader am Ende und bis herum zur vierten Längsader tiefſchwarz, eben ſo der große Quernerv. b. Weibchen. Eben ſo lang, als das Männchen, aber viel breiter, und von ihm in Folgendem unterſchieden: 1) Hinterkopf unten in der Mitte ſchwarzbraun, oben in der Gegend der Nebenaugen mit brauner, etwas undeutlicher Strieme. 2) Mittelſtrieme des Rückenſchildes ganz, bis zum Schildchen fortgeſetzt. 3) Schildchen oben mit ſchwarzem dreieckigen, hinten ſpitzen Fleck; an jeder Seite mit kleinem, braunen Querfleck. 4) Hinterleib eirund, bis zu Ende des vierten Gliedes erweitert, von da nach hinten ſehr ſtark verengt, die zwei letzten Glieder ſtark ſeitlich zuſammengedrückt, mit ſchwarzem Hinterrande, das letzte auch oben und unten mit ſchwarzer Längslinie. Längs der obern Mitte der erſten drei Glieder eine breite, nach hinten jedoch ſehr verſchmälerte, ſchwarze Strieme. 5) Beine alle einfach, Hinterſchenkel er) vor dem Ende mit ſchwarzhraunem Querfleck. Ich benutze dieſe Gelegenheit, die Arten d Be Gattungen Psila zu nennen, welche mir vor der Hand als ſchleſiſche bekannt ſind: 1) P. fimetaria Linn. Sehr gemein um Breslau, auch in den e 5 29 E., abdominalis n. sp. Ferruginea, articulo tertio antennarum superne et apice, capite maculis tribus, callis humeralibus thoracis, metathorace maculis duabus, abdomine maris, nigris, feminae subtus rufis, pedibus pallide flavis. Dieſe Art fing mein Freund, Herr Letzner, im Dorfe Sponsberg am 10. Juli auf niedrigen Münzenarten (Mentha e bie in einem RR ſchr Hachen. Die Fliege ſchien dort ſeht häufig zu ſein. | Zu 187 — aa. Männchen, 3“ lang. . 1 en A Wi 4 J Grundfarbe gelbroth. Drittes Fühlerglied ſehr ſpitz, oben und am Ende ſchwarz⸗ braun. Kopf hinten mit ſchwarzbraunem, vorn ſpitzen Dreieck, oben längs jedem Auge mit vertiefter Längslinie, Hinterkopf jederſeits mit großem ſchwarzbraunen, unten ſchmä⸗ lern Längsfleck. Schulterbeulen glänzend ſchwarz, nach hinten in eine kurze gleichfarbige Strieme verlängert. Hinterrücken mit zwei ſchwarzen, ſtark glänzenden, länglichrunden, hinten wenig getrennten Flecken. Hinterleib ſchwarz, zuweilen an der Spitze braunroth, oder an den Seiten der erſten Glieder mit undeutlichem gleichfarbigem Längsflecken. Beine alle einfach, hellgelb, nach dem Ende hin mehr bräunlich, mit am Ende ſchwärzlichen Füßen. Flügel glashell, kaum etwas grau, die Vorderrandader und die zweite und dritte Längsader rothgelb, die übrigen faſt ſchwarz. | b. Weibchen, 3““ lang. | Vom Männchen, außer der Gegenwart der Legeröhre, nur darin unterſchieden, daß der Hinterleib an den Seiten faſt ganz braunroth, jedoch mit ſchwarzen Hinterrändern der Ringe, und ganz ſchwarzem letzten Gliede, gezeichnet iſt. Die Hinterfüße ſind dunkler, als beim Männchen, ſchwarz, am Grunde braun. Ich verglich 2 M. und 2 W. 3) P. pallida Fall. e 2 Diäeer verſtorbene Schullehrer Köhler in Schmiedeberg fing dieſe Art bei feiner Hei⸗ math und theilte ſie mir zur Anſicht mit. | 4) P. rufa Hag. Br Herr Köhler fing dieſe Art zuerſt bei Schmiedeberg, ſpäter fing ich ſelbſt drei Weib⸗ chen bei Charlottenbrunn. | | 1 4 | 5) P. bicolor Meigen. n | Ich fing fie ziemlich häufig in der Nähe von Breslau. 10 6) P. pectoralis Fall. | | Herr Köhler fing fie bei Schmiedeberg; ſpäter fing ich 2 Exemplare bei Breslau. 7) P. Rosae Fabr. 4 Ich fing ſie häufig bei Breslau. | 8) P. nigricornis Meigen. Sie iſt ſehr gemein um Breslau. | | 99) Pr. gracilis Meigen. d Herr Köhler entdeckte fie bei Schmiedeberg; ich fing ſpäter 3 Exempl. um Breslau. Am 2. Auguſt beſuchten wir, Herr Zölffel und ich, zweimal, einmal Vormittags, einmal Nachmittags, die Hungerlehne, oder vielmehr nur ihren obern Theil, der mir vom Jahre 1839 her als ungemein fruchtbar bekannt war. Das Wetter war ausgezeichnet ſchön und warm, faſt heiß, und es kamen daher eine große Menge Inſekten zum Vor⸗ ſchein. Man verfolgt von der Schweizerei aus einen Fahrweg, welcher in ſüdöſtlicher Richtung vom Hochgebirge hinunter in das herrliche, großartige ur von Winkelsdorf in * = 1 ³˙— Mähren führet. Anfangs ſenkt ſich der Weg etwas, erhebt ſich aber dann ſanft und führt zuerſt über eine flache Höhe, die den rechts liegenden Hungerberg mit dem Bären⸗ kamm verbindet, welcher ſich zur Linken in eine ſanft gewölbte runde Kuppe, die Bären⸗ koppe genannt, erhebt und dann ſteil gegen des großen Vaterberges weit ausgedehnten, nach Süden zu abfallenden, Kamm hin hinabgeht. Auf dieſer Höhe iſt der Boden eine ſchwarze, ſehr weiche, Moorerde und ſehr unfruchtbar an Pflanzen. Man findet nur eine große Menge von Eriophorum vaginatum, Avena flexuosa var. montana, Vaccinium uliginosum und Oxycoccos, Carex canescens und Nardus strieta. Aber am jenſeitigen Abhange der erwähnten Höhe beginnt die außerordentlich fruchtbare, blumenreiche Hunger⸗ lehne, der ſüdliche, nach Mähren gewandte Abhang des ſich zur Rechten erhebenden Hun⸗ gerberges. Der obere Theil derſelben, welchen ich diesmal nur beſuchte, ſtellt ein wald⸗ loſes längliches, an drei Seiten mit hohem Walde umgebenes und nur gegen den Rücken des Hungerberges hin zur Rechten waldfreies Viereck dar. An ſeiner obern Grenze ent⸗ lang geht der Fahrweg nach Winkelsdorf fort, ſanft gegen Südoſt abwärts führend. Die ſüdöſtliche niedriger liegende ſchmale Seite wird durch einen waldigen Querkamm be⸗ grenzt, der parallel mit dem Bärenkamm vom Hungerberge ausgeht und ſich ſüdwärts, wie der ebengenannte Kamm, in eine gerundete Bergkoppe endigt. Zwiſchen beiden Käm⸗ men ſenkt ſich nun, links vom Fahrwege, der von mir beſuchte Theil der Hungerlehne ſteil hinab gegen eine tiefe Schlucht zwiſchen ihr und dem langgedehnten, waldigen, ge⸗ genüber liegenden großen Vaterberge, in deren Tiefe der große Vatergraben nach Mähren hinab zur Teß fließt. Links neben dem Fahrwege, etwa in der Mitte der Länge der Hungerlehne, liegt eine Gruppe von Felſen, ſehr denen des großen Vaterberges ähnlich, und auch aus Gneus beſtehend, deren obere Fläche in gleichem Niveau mit dem Fahrwege liegt, die aber an drei Seiten ſenkrecht hinab gehen, und aus horizontalen Schichten be⸗ ſtehen. Tief unterhalb dieſer Felſengruppe geht parallel mit dem erwähnten Fahrwege ein bequemer, neu angelegter breiter Fußweg, der am ſüdöſtlichen Ende, bogenförmig nach oben gewandt, mit dem Fahrwege zuſammenhängt, rückwärts aber gegen den Bärenkamm zu ſich im Walde verliert. Der zwiſchen beiden Wegen liegende Theil der Hungerlehne iſt der am 2. Auguſt von uns unterſuchte Raum, auf dem wir zunächſt folgende Pflanzen bemerkten. Zu vielen Tauſenden blühten hier: Gymnadenia conopsea in den ſchönſten Exemplaren, Crepis succisaefolia, Hieracium prenanthoides (dies jedoch noch nicht blü⸗ hend), Ranunculus aconitifolius, Polygonum Bistorta (das letzte häufig mit karminro⸗ then Blumen), Adenostylium albifrons, Lychnis diurna, Rumex arifolius, Gnaphalium norwegicum, Rhinanthus pulcher, Sonchus alpinus. Zwiſchen dieſen Pflanzen zeigten ſich, mehr vereinzelt, Orchis maculata (die Hochgebirgs-Varietät), Hieracium auran- tiacum, Hypochoeris uniflora, Thalictrum aquilegifolium, Doronicum austriacum, Se- necio nemorensis, Hypericum quadrangulare, Lilium Martagon, Sorbus Aucuparia, var. alpestris. Noch ſparſamer zeigten ſich einige blühende Doldenpflanzen: Chaerophyl- lum hirsutum und Anthriscus sylvestris, var. alpestris, und unten am vorher erwähnten 189° —— Fußſteige: Stachys alpina, nicht felten, Delphinium elatum, Aconitum Napellus, und merkwürdig in dieſer Höhe: Heracleum Spondylium und Galeopsis Tetrahit, beide nur in wenigen Exemplaren; auch die ſchöne Spiraea Aruncus und Serophularia Scopolli. Unten an den Felſen fand Herr Zölffel ſehr häufig Cardamine resedaefolia (ein noch nicht angegebener Standort) und unweit derſelben Carex pauciflora. - Nach dieſer Ueberſicht der Flora gehe ich zu der Fauna entomologica über, die frei: lich wegen Kürze der Zeit noch ſehr dürftig ausfällt. Von Schmetterlingen führe ich blos an: Papilio (Hipparchia) Melampus, welcher hier beſonders häufig flog und ſich leicht fangen ließ. Ich bemerke, daß die Unterflügel nicht immer blos vier roſtgelbe Flecke, ſondern zuweilen fünf oder ſechs derſelben zeigen, und daß die ſchwarzen Punkte in denſelben oft ſehr undeutlich ſind, ja ſogar ganz fehlen. Von Zweiflüglern zeigten ſich folgende: I) Bibio Pomonae Fab. Flog hier in großer Menge mit ſenkrecht herabhängen⸗ den Beinen in der Luft umher, oder ſaß auf den Blumen des Polygonum Bistorta. Ich habe bisher dieſe Art nur in den Hoch- und Mittelgebirgen, auf dem Eulengebirge und den Charlottenbrunner Bergen, aber ſtets in Menge gefangen. In der Ebene kam ſie mir noch nicht vor. 2) Empis Bistortae Meigen. War auf den Blumen der Polygonum Bistorta ſehr gemein. Ich fand ſie früher auch bei Charlottenbrunn. 3) Rhamphomyia alpestris n. sp.? Atra, nitida, halteribus nigrofuscis, alis fuscis, margine antico nigrofuscis, rostro capite multo longiori, femoribus posticis sulcatis. mas. et fem. Ich würde dieſe Art ohne Bedenken für Rh. anthracina Meigen halten, wenn nicht bei dieſer der Rüſſel nur ſo lang, als der Kopf wäre, welcher bei meinen Exemplaren bei den Männchen 1% mal, bei den Weibchen 2 ½mal fo lang, als der Kopf iſt. Auch könnte ſie für Rh. canaliculata Macguart gelten, was ſich aber aus den wenigen Worten ſeiner Beſchreibung nicht entſcheiden läßt, doch wegen der Flugzeit im April ſehr unwahrſchein⸗ lich wird. Ich fand bisher dieſe Art nur im hohen Rieſengebirge in Menge und eben ſo hier an der Hungerlehne, beide Male auf den Blumen des Polygonum Bistorta ſitzend und nur im Auguſt. > To | i gaga. Männchen, 3““ lang. | | Ganz ſchwarz, nur die Bruftfeiten und die Außenſeite der erſten Hüftglieder düſter grau. Hinterkopf, Taſter und die zwei erſten Fühlerglieder ſtark ſchwarzhaarig. Rücken⸗ ſchild, Schildchen und Hinterleib, dieſer an den Ringrändern, mit langen ſchwarzen ge⸗ krümmten Borſten beſetzt. Beine fein und kurz behaart; Schenkel unten mit unter⸗ miſchten längern Haaren, am Ende borſtig, die des letzten Beinpaares verlängert, und unten mit einzelnen ſchwarzen Borſten beſetzt, der Länge nach undeutlich gefurcht. Schie⸗ ze 2 190 a — — nen an der Spitze und Außenſeite, ſo wie das erſte Fußglied, mit einzelnen längern ſchwar⸗ zen Borſten beſetzt. Schwinger ſchwarz; Flügel dunkelbraun, gegen den Anfang und Vorderrand hin dunkler, mit einem ſehr kleinen, deutlichen, weißlich-durchſcheinenden Fleckchen an der innern Spitze der Mittelzelle. Der Raum zwiſchen der Vorderrandader und der nächſten Längsader ſehr dunkelbraun, in der äußern Hälfte faſt ſchwarz, und eben ſo weiter nach außen eine ſchmale Linie an der Vorderrandader. Die äußere Hälfte des Raumes zwiſchen der zweiten und dritten Längsader weißlich-durchſcheinend, und ſo das dahinter liegende Feld zwiſchen der dritten Längsader und ran Nebenaſt, bis zu ſeiner Theilung. Der Anfang ſeiner Gabel tiefſchwarz; die dem Innen⸗ und 1 nächſt liegenden zwei Längsadern braun geſäumt. b. Weibchen, 3Y, lang. In Allem dem Männchen gleich, nur iſt der Rüſſel merklich länger und der Hinter⸗ leib gegen das Ende pfriemenförmig zugeſpitzt. Die letzten drei Glieder ſind aſchgrau, bes erſte von ihnen am Grunde mit ſchwarzem Mittelfleck. Ich fing 3 Männchen und 1 Weibchen. N 4) Syrrphus (Cheilosia) canicularis Pans. War ſehr gemein auf den Blumen des Polygonum Bistorta. Eben ſo häufig, wie hier, fing ich ihn früher eben⸗ falls Ende Juli und Anfang Auguſt bei Charlottenbrunn und auf dem Glätzer Schneeberge. 5) Syrrphus alpicola n. sp. fem. Thorace scutelloque coerulescenti- aeneis, thorace substriato, abdomine subelliptico, nigro, fasciis 4 interruptis rufo- flavis, antennis striaque hypostomatis nigris, pedibus nigris, femoribus apice, tibiis basi, anterioribus usque ad medium rufoflavis; halteribus flavis. Ich fing 1 Weibchen, aber in frühern Jahren 3 andere, dieſem gleichende, in den Mittelgebirgen. Sein Männchen, welches ich noch nicht kenne, hat gewiß erweiterte 5 57 derbeine und gehört zu der Geſellſchaft des 8. e scutatus u. ſ. w. a2. Weibchen, 3½““ lang. 5 ee gelbgrau, bleifarben glänzend, mit ſchwarzer, bis ans Ende des obern Hökers reichender, glänzender Strieme. Stirn mehr roſtgelb, Scheitel braun; beide ſchwärzlich-behaart. Fühler ganz ſchwarz; Rücken ſchild und Schildchen blaugrün ⸗erz⸗ farben, ſtark glänzend; erſterer gelblich behaart, mit 3 braunen, wenig deutlichen, Strie⸗ men. Bruſtſeiten bleigrau. Hinterleib flach, länglich elliptiſch, ſchwarz, glänzend, mit 4 Paaren großer rothgelber Querflecke auf dem zweiten bis fünften Gliede, wovon die letzten beiden jedoch die kleinſten ſind. Bauch gelb, bei dem an der Hungerlehne gefange⸗ nen Exemplare einfarbig, bei den drei andern mit breiter ſchwarzbrauner Mittelftrieme, Schwinger blaßgelb; Beine ſchwarz; Schenkel am Ende, Schienen am Grunde, die vor⸗ derſten faſt bis zur Mitte, rothgelb. Flügel glashell, er der 2 Poctkes und dritten Längsader bräunlichgelb. 35 — 11 —— — nn Syrrphus lucorum, 1 Exemplar. 115 Eristalis nigroantennatus n. sp. SE nigröfnaee, Yberibih cano- flavo, vitta tenui nigra; fronte nigrofusco - villosa, antennis nigrofuseis; ab- domine nigro, marginibus segmentorum flavis; segmento secundo macula ‚triangulari -, tertio minuta-Jaterali rufoflava; tibiis usque ad medium albi- dis, tarsis nigrofuscis, articulo primo e lurido; alis hyalinis, stig- mate brevi, fusco. m. et fem. a. Männchen. Länge 5 ½% m, Untergeſicht braungrau, etwas glänzend, an den Seiten matt, graugelb, am untern Ende braun mit feiner, oben abgekürzter (mit 3 feinen eingedrückten kurzen Querlinien bezeichneter) Strieme, und ſchwarzen, glänzenden Backen. Stirn ſchwarzbraun, dicht über den Fühlern braun⸗glänzend, am Augenrande mehr braun, lang ſchwarzhaarig. Scheitel klein, gleichſeitig dreieckig, ſchwarz, eben ſo behaart. Augen (im Leben) braun, grünlich ſchimmernd, dicht ſchwarzbraun haarig. Fühler ſchwarzbraun, Borſte am Ende braun, braun gefiedert. Hinterkopf am Augenrande oben ſchwarz, an den Seiten ſilberweiß. Mittelleib oben dunkel-, an den Bruſtſeiten mehr graubraun, oben braun=, an den Seiten mehr fuchsroth- behaart. Schildchen gelbroth, eben fo, quer über die Mitte aber, fein ſchwarz- behaart. Hinterleib kegelförmig; erſtes Glied ſchwarzgrau; die folgenden 3 oder 4 ſchwarz mit feinem röthlichgelben Hinter⸗ rande; das zweite längs der Mitte glänzend, mit einem großen dreieckigen gelbrothen Seitenfleck; das dritte am Grunde ſammetſchwarz, außerdem glänzend, je mit einem klei⸗ nen dreieckigen, nach innen ſtark verſchmälerten, gelbrothen Seitenfleck; das vierte, mit Ausnahme der Baſis, glänzend; das fünfte ganz ſchwarz, glänzend. Am Bauche das erſte Glied grau, mit weißlichem Hinterrande; das zweite weißlich mit großem grauen Querfleck in der Mitte und je einem grauen Längsfleck. Die folgenden braun mit feinem, weißlichen Hinterrande, das dritte auch vor dem Seitenrande röthlichgelb. Beine ſchwarz, Schenkel an der Spitze rothgelb, Schienen an der Wurzelhälfte gelblich, Mittelferſe, Klauen am Grunde und Afterklauen röthlichgelb. Schüppchen weißlich fein, gelb geran⸗ det, Schwinger gelblich weiß. Flügel glasartig mit braungelber, am Ende e We und kurzem, braunen, am Ende bläſſeren Randmaal. | b. Weibchen. Unterſcheidet ſich durch Folgendes: Hr Be. I) Augen durch die oben verſchmälerte Stirn getrennt. Dieſe ſchwärzlichbraun, längs den Augen unten mehr braungelb, dicht über den Fühlern mit halb⸗ mondförmigen braunen, glänzenden Flecken, Mewes „ an den Sei⸗ * ten mehr braunhaarig. 2). Drittes Hinterleibsglied am Grunde je nur — einer Spur a Seitenſlecks 3) After mit 2 kleinen, or geftellten, ſchwarzen, am Ende abgerundeten, Plättchen. T M . 9 Unterſcheidet ſich: A. Von Er. pratorum Meise, 1) durch das braungraue, an den Seiten graugelbe, mit einer ſchwarzen Längs⸗ linie (nicht weißgraue und mit einer breiten, ſchwärzlichen Strieme ER Untergeſicht; 2) durch die röthlichgelbe oder hellgelbe Mittelferſe; 3) durch das braune oder braungelbe, am Anfange dunklere (nie gebtihe) Randmaal. B. Von Er. similis 1 ) durch den (beim Männchen) dickern, weniger kegelförmig nach dem Ende 0 verlängerten Hinterleib; 2) durch das (beim Männchen ſtets) mit einem rothgelben, meiſt linen, Sei⸗ tenfleck verſehene dritte Hinterleibsglied; 3) durch die ſchwarzen Füße, an denen nur die Mittelferſe, zuweilen nur am Grunde, manchmal aber auch die Baſis des zweiten Gliedes, an den Mittel⸗ beinen röthlich- oder heller=gelb find, C. Von Eristalis nigritarsis Macgxart: IJ) durch die ſchwarzen (nicht rothgelben) Fühler; 2) durch die (die äußerſte Spitze ausgenommen) ſchwarzen Schenkel, die ſchwar⸗ zen Füße, an denen nur das erſte Glied der mittlern blaßweißlich⸗ gelb iſt; 3) durch bedeutendere Größe: 3 —7 “%,: 4. D. Von Eristalis lucorum Meigen: 1) durch die ganz ſchwarz behaarte Stirne; 2) durch das braungelbe (nicht dunkelbraune) Randmaal; 1 3) durch die ſchwarzen (nicht mehr gelblichen) Füße der Vorderbeine. rel Ich habe dieſen Eristalis an der Hungerlehne in großer Menge geſehen und ihn auch nahe um Breslau in Gärten im Juni und Juli häufig gefangen. Schon im Jahre 1830 erkannte ich denſelben als neue Art, zeigte ihn auch in der Sitzung der entomologi⸗ | ſchen Section vor, und theilte die hier abgedruckte Beſchreibung mit, die früher nicht ge⸗ | druckt worden iſt. Damals hatte ich ihn E. nigritarsis genannt; da indeſſen ſeitdem Macquart eine andere Art unter dieſem Namen Veen bat jo ce ich jetzt feinen Namen in: nigroantennatus. 8) Voluccella pellucens Linn. War an der Hungerlehne ſehr häufig af? Blu⸗ men, kommt aber auch um Breslau, obwohl ſparſam, vor. | 198 —— 2) Voluecella inanis Linn. Nicht ſelten; ich habe un Art were nur im Ge⸗ birge, aber an vielen Orten häufig gefangen. 10) Prosena (Stomoxys) Siberita Fabr. War in großer Menge auf den Blumen. 11) Musca vomitoria Linn. Weit entfernt vom einzigen bewohnten Hauſe des Hochgebirges, der Schweizerei, in ſehr großer Menge auf Blumen. 12) Musca sepulcralis Meig. Wie die vorige und eben fo häufig. Von Hautflügern (Hymenoptern) habe ich folgende wenige Arten an der Hunger⸗ lehne gefangen: Wobei u Ann 1) Tenthredo (Athalia Leach.) Rosae Linn. 2) Tenthredo (Allantus Jur) albicornis. Dieſe Blattweſpe ſaß in ſehr großer Menge auf den Blumen der wenigen, hier wach ſenden, Doldenpflanzen, deren Namen oben genannt wurden. 3) Tenthredo (Allantus) notha Klug. Dieſe ſonſt im Gebirge ſehr gemeine Art war hier nur ſelten zu ı finden. 4) Tenthredo (Dolerus) Eglanteriae Fab. Ich fing nur ein Exemplar dieſer fonft ſo gemeinen Art. 5) Banchus (Exetastes) laevigator Villars. Dieſe auch um Breslau vorkommende Schlupfweſpe war hier auf den Blumen des Polygonum Bistorta in ſehr großer Menge, flog auch viel in der Luft umher. 6) Pompilus exaltatus Fab. Ich fing nur ein Exemplar. 7) Eumenes coarctata Linn. fem. Ich fing nur ein Exemplar. 8) Vespa norwegica Fab.? mas. “) Saß in Menge auf den Blumen der we⸗ nigen Doldenpflanzen; ich ſah indeß nur Männchen. 9) Vespa rufa Fab. oper. War nur ſelten hier. 10) Andrena marginata Fab. fem. Ich fing nur ein Exemplar. Von Käfern fing ich folgende Arten: 95 | | 1) Cantharis pilosa Payk. et Gyll. Ich habe dieſen Käfer früher ſchon oft ei) Gebirgen, der hohen Menſe, dem Schneeberge gefangen. 2) Cantharis melanoceros n. sp. elongata nigra, mandibulis fusco ‚ruf, tibiis tenue rufo - -pubescentibus, elytris testaceis m. et fem. Ich fing von dieſem Käfer ein Männchen an der Hungerlehne, ein anderes früher — der hohen Menſe, ein Weibchen am 30. Juli a dem * re und alle 3 werte En eee übereinſtimmend. ME ’ 173179 5 90 Ich Be hierbei, daß alle von mir in Schleſien bis jest zen Exemplare (20 an der ahh) am Grunde des Schildchens zwei gelbliche 5 haben, alſo nicht ganz mit Fabricius gaz secutello immaculato, uͤbereinſtimmen. a 2> Im hieſi igen Muſeum ſah ich noch 2 Expl., vom Herrn Dr. Scholtz ebenfalls im Hochgebirge gefangen. 25 II. m — N — a. Männchen. Zen bag: e eu eee (la Mit Ausnahme der bräunlichgelben Flügeldecken ganz ſchwarz, die Kinnbacken jedoch braunroth. Kopf, Fühler, Taſter, Rückenſchild einfarbig ſchwarz; Rückenſchild faſt vier⸗ eckig, breiter als lang, glatt, rings herum mit erhabenem Rande. Der Seitenrand vor ſeinem hintern Ende einen ſeichten, ſehr ſtumpfwinklichten Vorſprung bildend, der Hinter⸗ rand mitten etwas eingedrückt. Die Oberfläche mit einer ſtarken, vorn abgekürzten Längs⸗ furche, neben ihr vor dem Hinterrande je eine große rundliche, nach vorn verflächte, nach außen und hinten ſtark abgeſetzte, Wölbung; Schildchen blaßſchwarz, matt; Flügeldecken bräunlichgelb, fein runzlich punktirt, ſehr kurz anliegend gelblich-behaart, mit 2 oder 3 nach hinten noch mehr, als nach vorn, verſchwindenden feinen erhabenen, ſchräg nach in⸗ nen zu gehenden Längslinien, am Seitenrande mit einer ſtark vertieften feinen Längslinie; an der Achſel kielförmig erhaben, zuſammen breiter, als der Rückenſchild. Beine ganz ſchwarz, die Schienen (weniger merklich auch die Füße) mit ſehr kurzen roſtrothen Här⸗ chen bedeckt, daher ſie in gewiſſer Richtung braunroth erſcheinen. Die ganze Unterſeite des Rumpfes einfarbig ſchwarz. | b. Weibchen, etwas länger und beſonders breiter, als das Männchen, fonft ihm gleich gefärbt. | Von Cantharis (Telephorus) pallidus Fabr. unterſcheidet ſich unſere C. melano- ceros in Folgendem: 5 1) Die Fühler find ganz ſchwarz. Bei Canth. pallida am Grunde (bei meinen Exemplaren die erſten 2, 3 oder 4 Glieder) blaß bräunlichgelb. 2) Die Beine ſind ganz ſchwarz. Bei C. pallida ſind wenigſtens die Schienen ſtets blaß bräunlichgelb. 3) Cantharis denticollis n. sp. Nigra, thorace toto, pedibusque rufis, tarsis apice nigrofuscis. ö Ich fing nur 2 Exemplare an der Hungerlehne. Herr Letz ner beſitzt ein Exemplar derſelben, ſchon früher ebenfalls im Geſenke gefangen. | Weibchen? 24 lang. | Kopf ſehr kurz, oben tiefſchwarz, fein punktirt, an der Unterſeite bräunlich roſtgelb. Taſter dunkelbraun. Fühler kaum länger, als die Hälfte des Körpers, etwas dick, ganz tiefſchwarz. Mittelleib oben und unten einfarbig gelbroth; Rückenſchild faſt noch einmal ſo breit, als lang, ſehr fein punktirt, rings herum am Rande flach vertieft, mit ſtark ver⸗ tiefter, vorn abgekürzter, Längslinie, neben welcher vor dem Hinterrande jederſeits eine ſanft gewölbte, vorn verflächte, Erhabenheit liegt. Die Vorderecken ſind ganz abgerun⸗ det, die Hinterecken rechtwinklicht und als ein kleines ſpitzes Zähnchen vorragend, der Hinterrand iſt faft grade, in der Mitte kaum merklich und ſanft ausgerandet. Schildchen klein ſchwarz; Flügeldecken ſchwarz, wenig glänzend, am Ende matt, bis 7, der Länge grob punktirt, am Ende fein runzlicht, an der Naht und am Außenrande mit vertiefter A Zul — EIERN, Längslinie. am vordern Theil mit 2 oder 3 geglätteten, mehr oder weniger deutlichen, ſchräg nach innen zu gehenden, am vordern und hintern Ende verſchwindenden, Längs⸗ linien. Beine gelbroth: Füße ſchwarzbraun, am Grunde rothgelb; Hinterleib unten ſchwarz After in der Mitte gelbroth, flach gewölbt. Dieſe Art, welche bei uns ſehr ſelten zu ſein ſcheint, gehört ſehr wahrſcheinlich zur Gattung Silis Meg. und iſt ſehr ähnlich der von Gyllenhal beſchriebenen Cantharis (Silis) torquata, unterſcheidet ſich aber von ihr in Folgendem: 1) Dadurch, daß der Rückenſchild keine Runzeln, Grübchen und hurt Linien hat. auch unten nicht längs der Mitte ſchwarz, ſondern ganz roth iſt. 2) Durch die ſchwarze, nur am After gelbrothe, Unterſeite des Hinterleibes, die bei C. torquata blaßroth iſt und 2 braune Querflecke auf jedem Abſchnitte hat. 3) Durch die, nicht ſchwarzen, ſondern rothgelben Beine, deren Füße nur vom zwei- ten Gliede an ſchwarz ſind. Von Cantharis fulvicollis Fab. et Gyll., welche um Breslau häufig vorkommt, un: terſcheidet ſich unſere denticollis genugſam durch den oben ganz ſchwarzen Kopf, die ganz ſchwarzen, bedeutend kürzern Fühler und den unten einfarbig N Mittelleib, an: derer Unterſchiede nicht zu gedenken. 4) Chrysomela fastuosa Linn. Ich fing ein Exemplar dieſer, auf Mittelgebirgen, Vorgebirgen und in der Ebene ſehr gemeinen Chryſomele, und zwar auf einem der wenigen Exemplare der Galeopsis Tetrahit, die hier an dem oben erwähnten Fußſteige wuchſen. 5) Chrysomela varians Fabr., 3 Exemplare auf Hypericum quadrangulare Linn., welches häufig hier wuchs. 2 Exempl. find die var. c. Gyllenh.; ein viel größe⸗ res Exemplar die var. b. Gyllenh. (C. Centaurei Fabr. et Pans.) 6) Chrysomela Raphani Fabr., 2 Exeml. m. et fem. Dieſe Art fing ich früher häufig auf dem Glätzer Schneeberge, aber vor langen Jahren auch einmal in Menge unweit Breslau auf einer Wieſe neben dem ſogenannten Thiergarten, einem Theile des Oswitzer Waldes. 7) Chrysomela speciosa Linn. et Fabr.? Sub - oblonga, rufo -aurea, seu viridi- aurea, seu coeruleo - viridis, elytrorum sutura, vittaque media abbreviata sa- turate coeruleo-viridibus s. coeruleis, s. violaceis, antennis totis coeruleis, fronte superne tenue punctulato, thorace juxta marginem lateralem longitudi- naliter exarato, elytris punctatis. Durch die eben gegebene Diagnofe würde ich die, hier in Schleſien für speciosa ge⸗ haltene, Chryſomele von andern ähnlichen unterſcheiden, fo auch von der, von Fabri— zius beſchriebenen, C. speciosa Linn., deren Diagnoſe wörtlich heißt: ovata wiridi- se- ricea, elytris lineis duabus aureis, und machen We er un hinzufügt; ! Lineae ely- trorum antice posticeque coeunt. | 25 * — 1% —— Wie wenig dies auf unfere, auf Witte und Hochgebirgen u genden, . Pr geht aus Folgendem hervor: ‚1 Bach Etrſtens hat dieſe Art keinesweges einen Seihenplany; d. h. einen matten, dune an⸗ liegende feine Härchen hervorgebrachten, Glanz, ſondern den gewöhnlichen ſtarken Metall⸗ glanz vieler Arten dieſer Gattung. Zweitens kann man bei den Exemplaren, an denen die rothgoldene Farbe vorherrſcht, keinesweges die grüne ſchmale Strieme für die Grund⸗ farbe annehmen, und den rothgolden gefärbten Theil der Flügeldecken als zwei, vorn und hinten zuſammengehende, Linien bezeichnen, weil ſie dazu viel zu breit ſind, und Linné dann daſſelbe von Chr. fastuosa ſagen würde, von der es aber in ſeiner Diagnoſe heißt: ovata aurea, coleoptris lineis tribus (die Naht mitgerechnet) coeruleis. — Nach Illi— ger s und Schönherr s Meinung iſt übrigens, wie Gyllenhal anführt, Ch. spe- ciosa Linn. eine ſchönere Varietät von Chr. fastuosa Linn., was man von unſerer Chr. speciosa gar nicht ſagen kann, von welcher ſich C. fastuosa durch den ganz glatten Ober⸗ theil der Stirne, die am Grunde bräunlichrothen Fühler und den Mangel der tiefen Längsfurche neben dem Seitenrande des Rückenſchildes genugſam als Art unterſcheidet, außerdem auch, und zwar an demſelben Orte (nicht wie jene auf Senecio nemorensis und Adenostylium albifrons), ſondern, wie in der Ebene, auf Galeopsis T'etrahit lebt. — Alle fünf von mir an der Hungerlehne gefangenen Exemplare haben keine rothgoldene Grundfarbe, ſondern die ne die blaugrüne oder die blaue. Als Synonyme gehören dazu: * 1) Weigel, Fauna Silesinen, p. 102, No. 25. Ch. gloriosa. (Nach Herrn Rich— ter's und meiner eigenen Verſicherung.) Ch. gloriosa Fab. iſt einerlei mit C. Cacaliae Schrank (wie derſelbe in Fauna Boica, Iſter Band, 2te Abtheilung, p. 532, in der Anmerkung zu Ch. Galeopsidis ſelbſt verſichert), und im Rieſen⸗ gebirge, woher Weigel's Käfer ſtammte, noch nicht gefangen worden. 2) C. decora Richter, Schleſ. Inſekten⸗ Fauna, H. IV. tab. und descr. No. 7. Die Abbildung iſt größer, als in der Natur, und leider nicht die Vergrößerung beſtimmt. Aufenthalt auf Senecio saracenicus (ſoll heißen: S. nemorensis, da S. saracenicus nicht im Gebirge, ſondern nur in der Ebene an Flußufern vor⸗ kommt), und Cacalia (Adenostylium) albifrons. 3) C. speciosissima, Scop. Ent. Carn. p. 74, unter dem Namen: Coccinella spe- ciosissima, lebt in Wäldern. (Bei uns ebenfalls.) 4) C. speciosa, Germar. Coleopter. spec. novae etc. p. 595, unten in: Obs., die Chr. gloriosa betreffend. 8) Chrysomela fasco.: aenea n. sp. 2 Sub- oblonga fusco- - aenea, elytris nine bus, fronte superne laevi, corace juxta marginem lateralem longitudinaliter exarato, elytris punctatis. Ich fing nur 1 Exempl. dieſer en am 1. Au⸗ guſt auf dem großen Vaterberge unter einem Steine. un Sie kommt am meiften mit unſerer C. speciosa überein, hat aber einen ſehr matten Glanz auf den Flügeldecken und einen, mit Ausnahme des Randes, ſehr fein punktirten Rückenſchild. Durch die viel feinere Punktirung der Flügeldecken und durch ihren ver- hältnißmäßig längern, vor dem Ende wenig erweiterten, oben nicht ſo ſtark gewölbten Körper unterſcheidet ſie ſich leicht von meinen, aus dem hohen Rieſengebirge herſtammen— den, Exemplaren der Chr. islandica Andersch. (Lichenis Dahl et Duftschmid.) 9) Chrysomela intricata Germar. Chr. Cacaliae Duftschmid? Oblonga, con- vexa, nigro- coerulea, antennis cyanes- viridibus, nitidis, articulis 4 exti- mis nigrofuscis opacis, fronte superne punctulato, thorace juxta margi- nem lateralem per totam longitudinem exarato, dorso punctato, lateribus grosse punctato, elytris irregulariter profunde sulcato - punctatis et rugosis. Das Synonyme Chr. Cacaliae Schrank gehört, nad) feiner eigenen Anführung, (fiehe: Fauna Boica, Band 1, Abth. 2, p. 532, in der Anmerkung zu Chr. Galeopsi- dis) zu C. gloriosa Fab. Das Synonym Chr. Cacaliae Duftschm. ift darum nicht geuiß; weil die Ober: ſeite aller, von mir verglichenen, ſchleſiſchen Exemplare nicht grün, blauglänzend, ſondern dunkel⸗ oder ſchwärzlich-blau iſt. Die hier durch eine von mir entworfene Diagnoſe kenntlich gemachte Chryſomele kommt auch auf dem Glätzer Schneeberge und im hohen Rieſengebirge ziemlich häufig auf Adenostylium (Cacalia) albifrons und Senecio nemorensis vor. 10) Chrysomela alpestris n. sp.? Oblonga, convexa, coerulea, antennis viridi- coeruleis, nitidis, articulis 4 extimis nigrofuscis opacis, fronte superne punctato, thorace dorso tenue-lateribus grosse -foveolato-punctato, juxta marginem lateralem postfice longitudinaliter exarato, elytris punctatis, la- teribus profunde - sulcato - punctatis. Ich würde dieſe, der vorigen ſehr ähnliche, Art ohne Bedenken für Chr. coerulea Duftschm. halten, wenn mir nicht der Ausdruck: ovata zu meinen Exemplaren unpaffend ſchiene. Die von mir gefundenen fünf, unter ſich ganz ü übereinſtimmenden, Exemplare unterſcheiden ſich von Chr. intricata Germar in Folgendem: | > a. Sie find ſchön hochblau (nicht ſchwärzlich⸗ blau). b. Ihr Rückenſchild (Thorax) iſt nur am hintern Theile (nicht der ganzen Länge nach) neben dem aufgeworfenen Rande ſtark vertieft. | CL. Die Flügeldecken find am vordern Theile bis faſt auf die Hälfte ihrer Breite ſchwächer⸗- und bloß ſtark punktirt, ohne daß dieſe Punkte (wie bei Chr. in- 1 tricata) meiſt durch tiefe Furchen nach eee en ge ufa; menhängen. — - 11) Chrysomela Senecionis Köhler.. Sub-elongata, convexa, coerulea, an- tennis viride-coeruleis nitidis, articulis 4 extimis nigro-fuscis, opacis, fronte superne punctulato, thorace dorso punctato seu sublaevi, lateribus foveolato-punctato, juxta marginem lateralem per totam longitudinem exarato, elytris punctatis, lateribus sulcato- punctatis. Diefer auf allen unſern Hochgebirgen und manchen Mittelgebirgen fo gemeine Käfer findet ſich vorzüglich auf Senecio nemorensis, wie auf dem langen Berge, Heidelberge, ſpitzigem Berge bei Charlottenbrunn, wo kein Adenostylium albifrons wächſt, auf den Hochgebirgen aber auch auf der letztgenannten Pflanze. Er kommt im Rieſengebirge, auf dem Glätzer Schneeberge und im Geſenke vor. Weder Fabrizius, noch Scopoli, Schrank und Duftſchmid erwähnen ſeiner. In Duftſchmid's Fauna Austriae, Tom. III, werden als ſehr ähnliche Arten beſchrieben: Ch. monticola, Anderschii, violacea, oblonga, herbacea; aber alle dieſe laſſen ſich nicht mit unſerer Art vereinbaren, wenn man ihre Beſchreibungen genau damit vergleicht. Auch kann ich ihn keinesweges mit Germar als Abart von C. gloriosa Fab. halten, da dieſe ſich durch breiteren Bau und einen deut— lichen blauen (Fabrizius, Schrank) oder veilchenblauen (Duftſchmid) Längsſtrei⸗ fen auf jeder Flügeldecke unterſcheidet. Ich behalte daher für dieſe Art den paſſenden Na⸗ men: Senecionis Köhler bei, welchen ihr der ſelige Köhler, Lehrer in Schmiedeberg, ſchon vor 40 Jahren gegeben hatte. | 12) Chrysomela dispar Payk., Schönh., Gall. a. species genuina, 1 Exemplar, ſehr groß. b. var. c. Gyllienhal. | Ich bemerke hierbei nur, daß ich den Zahn an der Außenſeite der Schienen vor ih— rem Ende nur bei den Mittel- und Hinterſchienen ſehe. Gyllenhal ſagt: tibiis, und Duftſchmid: die Schienen (alſo alle Schienen). 13) Cryptocephalus sericeus Linn. 1 Exemplar. 14) Clythra longimana Linn. 1 Exemplar. 15) Clythra Alversifen Letzner, 100 Exempl., darunter 3 Paar in Begattung. Ich finde der ſehr genauen Beſchreibung des Herrn Letzner (ſiehe Ueberſicht der Ar- beiten u. ſ. w. 1839, p. 114 — 116) nichts Erhebliches zuzuſetzen; doch bemerke ich über das Vorkommen dieſes Käfers Folgendes: Er kam blos an der Hungerlehne vor und vorzüglich nur an ihrem untern Theile, oberhalb des oben erwähnten Fußſteiges, und einzig und allein auf den Blüthenähren des Polygonum Bistorta, aber in dieſem Jahre fo häufig, daß auf einer einzigen Aehre oft 20 — 30 Stück ſaßen, und ich, um die Käfer in das Spiritusfläſchchen zu bringen, nur nöthig hatte, den Stengel unterhalb der Aehre vorſichtig umzubiegen, ſie dann umgekehrt in die Flaſche zu ſtecken und dann abzuſchütteln. Auch nährt ſich die Clythra diversipes offenbar von den genannten Blüthenähren; denn alle die, en 2 voller Käfer fand, waren ganz abgefreſſen. + 2538 —— 5 u 16) Mordella (Anaspis) flava Linn. 17) Buprestis viridis Linn. 1 Exemplar. 138) Elater pectinicornis Linn. fem. I. | 19) Elater obscurus Linn. Sehr häufig auf den genannten Doldenpflanzen. 20) Saperda Cardui Linn. 1 Exemplar. 21) Rhagium clathratum Faör. 4 Exemplare, auf den Blüthen von Polygonum Bistorta ſitzend. Ich übergehe einige, mir noch nicht hinreichend bekannte, Rüſſelkäfer, und bemerke nur noch Folgendes: Auf der Rückreiſe beſuchten wir, wie auf dem Hinwege, das an⸗ muthige Jauernick, und beſuchten den daſigen Herrn Apotheker Schmidt, deſſen, uns ſehr werthe, Bekanntſchaft wir auf dem Altvater gemacht hatten. Derſelbe beſchäftigt ſich ſehr fleißig mit der Flora der Umgegend von Jauernick, und zeigte uns auch eine kleine Sammlung von Schmetterlingen, von ihm ſelbſt um Jauernick geſammelt. Unter ihnen fand ich 2 ſchöne Exemplare des ſehr ſeltnen Papilio (Vanessa) V. album, welche ebenfalls bei Jauernick von Herrn Schmidt gefangen waren, und von denen derſelbe mir das eine gütigſt überließ. An Geſchenken für die Bibliothek erhielt die Section folgende: Herr Oberlehrer Dr. Zeller in Groß-Glogau ſandte: dipterologiſche Beiträge, verfaßt von demſelben und abgedruckt in der Isis (1842, Heft 11, p. 807 u. fg.) ein. Herr Dr. phil. Schneider beſchenkte nicht allein die Bibliothek der ſchleſiſchen Geſellſchaft mit einem Exemplar, ſondern außerdem die Section mit 10, zur beliebigen Vertheilung beſtimmten, Exemplaren ſeiner, in dieſem Jahre erſchienenen, Monographia generis Rhaphidia Linn. — Beiden Herren ſtattet die Section ihren ver⸗ bindlichſten Dank ab. a | Gekauft wurden mehrere Werke und befonders Fortſetzungen der früher gehaltenen entomologiſchen Bücher. Was die bisherigen Beamten der Section betrifft, ſo iſt, dieſe betreffend, in der letzten deliberativen Sitzung am 9. December keine Veränderung beſchloſſen worden. 0 Gravenhorſt, z. 3. Secretair der entomologiſchen Section. — Bericht über die Berfomminngen der De ee | in den Jahren 1842 und 1843. rs 1842. In der erſten Verſammlung am 3. Februar legte Herr Dr. Schauer einige 18 Hast der von Fries in Upfala herausgegebenen Flora Suecica exsiccata, ein Normalherbarium der Schwediſchen Pflanzen, vor. — Herr Profeſſor Schilling legte ein Stück Holz von Fagus sylvatica vor mit einer laubförmigen Zeichnung, welche ſich auf der einen Seite als vertieft und auf der andern in wulſtigen Erhebungen darſtellte. — Der Sekre⸗ tair, Herr Apotheker Grabowski, berichtete über die Verſuche des Papierfabrikanten Weiß in Zuckmantel, die Kiefernadeln zu verarbeiten, und legte Proben dieſes Fabrika⸗ tes, Waldwolle benannt, das zu Bettdecken, Matratzen u. dgl. anwendbar iſt, vor. In der zweiten am 3. März zeigte Herr O. L. G.⸗Referendar ice vor: A. Als Beiträge zur Schleſiſchen Flora: 10 Ein Cirsium cano- palustre, wie der Name beſagt, Baſtard von Cirsium ca- num All. und palustre Scop. Gefunden auf den Wieſen vor Liſſa im Juli 1841 in der Geſellſchaft der beiden Stammeltern. | 3) Eremplare von Carex longifolia Host aus der Gegend von n Kienberg. Eine Ba die ſchon vor Jahren von Schummel in den Strehlener Bergen ges ſammelt, damals jedoch mit Carex praecox Jacq. vereinigt, und als ſolche var. umbrosa in den Schleſiſchen Centurien ausgegeben wur de. B. Als Beiträge zur Morphologie: 1) Exemplare von Barbaraea vulgaris R. Brown und Anthemis arvensis L. mit monſtröſen Bildungen, wovon er folgende Beſchreibungen gab: — 2101 —— Buarbaraea vulgaris, gefunden bei Schiedlagwitz im Mai 1839. Die Kelchblätter ſind regelmäßig gebildet, nur etwas kleiner als gewöhnlich. Die kümmerlich entwickelten Kronblätter werden von den Kelchblättern faſt überragt. Die Staubblätter ſind in Carpelle verwandelt, von grüner Farbe und an ihren Seitenflächen ſo mit einander verwachſen, daß ſie eine Röhre bilden, welche das bisweilen über ſie hin⸗ ausreichende, bisweilen gleichlange Schötchen umgiebt, und gegen das Ende zu ſich an daſſelbe eng anſchließt. Der obere Rand der Röhre iſt gelblich weiß, wellig gebogen und überhaupt von narbenartiger Beſchaffenheit. Auf der innern Seite zeigen ſich ſechs pa- rallele Längsreihen von Placenten, deren jede zu beiden Seiten mitunter ziemlich entwickelte ovula trägt. Die Zahl der Placenten ſcheint darauf hinzudeuten, daß bei Bildung der Röhre ſämmtliche in der anomalen Blüthe vorhandenen ſechs Staubblätter mitgewirkt haben. Eine ganz ähnliche — hat R. Brown an Cheiranthus Cheiri beobachtet. Anthemis arvensis, 9 im Mai 1840 bei Goldſchmieden auf feuchtem | Sandboden. Stengel zollhoch; die untern Blätter klein, einfach gefiedert; die obern eilanzettlich, eingeſchnitten⸗geſägt, gegen die Spitze des Stengels gedrängt, und denſelben von allen Seiten umgebend. Ueber dem auf dieſe Weiſe gebildeten Blattkreiſe, gleichſam von einem in zerſtreute Blätter aufgelöſten Involucrum eingefaßt, befinden ſich ſechs völlig entwickelte weiße Strahlblumen, jede mit einem Stempel verſehen, und außerdem in der Arille des einen Blättchens, welches etwas höher als die übrigen ſteht, eine völlig entwickelte Schei⸗ benblume. In der Mitte des Blattkreiſes erhebt fi dann erſt auf einem etwa 1 ½ Linie langen Stiele ein Blüthenköpfchen, welches von einem aus lanzettlichen, am Rande braun⸗ häutig gefranzten Blättchen beſtehenden Involucrum umgeben wird. Die Blüthen darin find ſämmtlich Scheibenblumen und eng aneinander gedrängt. 2) Einige fruchttragende Stengel von Alyssum montanum L. und calycinum L., um darauf aufmerkſam zu machen, daß bei dieſen Pflanzen, ſo wie überhaupt bei einem großen Theile der zur Abtheilung der Latiseptae gehörigen Cruciferen, vermöge einer Viertelumdrehung, die der Pedicellus nach dem Blühen erleidet, die Fläche des Diſſepiments der Axe ſich zuwendet, ſo zwar, daß eine durch den Pedicellus in die Axe gelegte Ebene das Diſſepiment rechtwinklig ſchneidet, wäh⸗ rend dieſe Ebene bei allen übrigen Cruciferen beſtändig und auch bei den Lati⸗ ſepten bis zur Periode des Blühens mit dem Diſſepiment zuſammenfällt. Außerdem zeigte Herr Pharmazeut Krauſe Exemplare des zuerſt von Herrn Schummel entdeckten, neuerdings vom Herrn Pharmazeuten Heinrich zwiſchen Möl⸗ ling und Eiſersdorf bei Glaz wieder aufgefundenen Thymus lanuginosus Schred. pi Nach diefen Exemplaren glaubten die ee eine wenne Art darin zu en. 26 — —— Der Sekretair legte eine Anzahl von Grubenpilzen aus der Hoymgrube bei Ryb⸗ nik, und Herr Dr. Matzek ein chineſiſches Malerpapier vor, das nach jenen Anſicht aus irgend einem Pflanzen⸗Parenchym verfertigt ſein dürfte. Der Sekretair übergab der Geſellſchaftsſammlung einen Heinen Beitrag von Seealpen aus Helgoland. In der dritten am 14. April ſrrach der unterzeichnete über einige aten Lor der Schleſiſchen Flora. 2 Epilobium alpinum, welches ich früher mit E. palustre als var. alpin beben babe, halte ich nunmehr für eine beſondere Art. Daß ich ſie früher vereinigte, kam daher, daß Formen von E. alpinum und E. palustre im Gebirge unter einander wachſen, und einen Uebergang anzudeuten ſchienen. Ich unterſcheide jetzt beide Arten durch fol⸗ 8 gende Diagnoſen: 9 130 E. alpinum. Caulis floriferus apice recurvatus, angulatus, lineis süfhlorui pu- bescentibus. Folia elliptica obtusiuscula. - E. palustre. Caulis floriferus apice nutans, teres, puberulus. Folia lanceolata utrinque attenuata. Hypochoeris uniflora var. crepidifolia. benz foliis sinuato- dentatis. Die Blätter gleichen denen von Crepis grandiflora. | Carex limosa £. rariflora Wahlenb. Suec. (oft als C. irrigua aufgeführt), und y. Pu- mila (C. magellanica Krock. sil.) vom Rieſengebirge. irn eine Form mit einer ein⸗ zigen männlichen Aehre, von der Mädelwieſe. Carex dioeca, spica macula basi florem unum alterumve femineum gerente, von Wohlau durch Güntzel-Becker mitgetheilt. Thalictrum sylvaticum Koch (Th. minus 5. elatum W. et Gr. sil.), iſt eine eigene Art eg wächſt im Walde bin Liſſa, im Keſſel im Geſenke und um ate bei Oppeln. | Heracleum sibiricum, floribus eee vel sordide albicantibus, . non radiantibus, von H. Sphondylium und deſſen Gebirgsformen weſentlich verſchieden, wurde neuerdings in der kleinen Schneegrube, Melzer- und Keſſelgrube beobachtet. Utricularia minor aus dem Altteiche bei Wohlau von Güntzel⸗ Becker mitgetheilt, > erfte blühende Exemplar aus Schlefien, welches Ref. ſah. Euphorbia pilosa. Auch am Geiersberge wachſen beide Formen, mit kahlen und be⸗ haarten Früchten; an den ſibiriſchen Exemplaren ſtehen die Haare dichter. Ich wie⸗ derhole, daß E. villosa W. Kit. und E. procera M. Bieb. genau dieſelbe Pflanze ſind. Unter den Hieracia cymosa giebt es vier wahre Species: H. Auricula, H. praealtum Villars, II. collinum Gochnat und H. cymosum L. (H. Nestleri Koch Syn.), he te welchen die übrigen als Synonyme oder Varietäten gehören, oder zwiſchen denen als Baſtardformen ſtehen, nebſt einigen Beiſpielen. H. poliotrichum Fl. von Schleſ. 1840. Nachtr. vom Geiersberge, von der Santory bei Uſtron und von Kösling bei Katſcher iſt nach neuerer Beobachtung, wie ſchon in der Fl. sil. geſchehen war, als Varietät zu H. cymosum zu bringen. Genau dieſelbe Form iſt, * Exemplaren von Thomas, I. multiflorum Schleicher bei Gaudin Helv. — —— ——— — — — 203 — — 5 In der vierten am 28. April hielt Herr Privatdocent Dr. Schauer einen — über die Verbreitung der hauptſächlichſten Nahrungsgewächſe der Völker. Der Vortragende hob zuvörderſt die Wichtigkeit von Unterſuchungen über den ur⸗ ſprung, die weitere Verbreitung und natürliche Ausdehnung des Anbaues der vorzüglich— ſten Nutzpflanzen, insbeſondere aber der die Hauptmaſſen vegetabiliſcher Nahrungsmittel gewährenden, an und für ſich betrachtet, hervor; alsdann ſuchte er den innigen Zuſam⸗ menhang zwiſchen der Verbreitung gewiſſer Nahrungsgewächſe und der Verbreitung der verſchiedenen Menſchen-Racen nachzuweiſen und die Aufſchlüſſe für die Urgeſchichte der letzteren anzudeuten, welche ſich aus dieſem Verhältniffe ergeben; endlich erörterte er den gewaltigen Einfluß, welchen die Natur der hauptſächlichſten Nahrung auf den Entwicke⸗ lungsgang der Civiliſation unter den Völkerſtämmen der Erde ausübt. Hiernach ging derſelbe zu dem eigentlichen Thema ſeines Vortrages über und gab von nachſtehend ge— nannten Pflanzen eine Darſtellung ihrer natürlichen Heimath, ihrer wirklichen und klima⸗ tiſchen Verbreitungs-Bezirke und der Wichtigkeit ihrer Produkte für die Bevölkerungen der betreffenden Gebiete: I. Getreide: Gerſte, Roggen, Hafer, Weizen, Reis, Hirſe⸗ 27 Mohren⸗ Hirſe (Sorghum), Mays; u. Knollen und Wurzelg ewächſe: Kartoffel, Maniok, Tacco (Arum Arten), Igname, Batate; III. Baumfrüchte: Banane, Brotfrucht, Cocospalme, Dattelpalme. In der fünften gab Herr Gymnaſiallehrer Dr. Elsner einige Beiträge zur Flora von Sprottau, und zeigte Formen von Nuphar luteum und Ononis spinosa vor. — Herr Dr. Oſchatz ſprach über die Keimung des Phallus impudicus. — Der Sekretair zeigte ſchleſiſche Exemplare von Homogyne alpina und Hypochoeris uniflora caule 2—3 floro und der ſogenannten Carlina longifolia Reichenb. vor. In der ſechsten am 7. Juli zeigte Herr Profeſſor Dr. Göppert mehrere Zweige einer vom Herrn Oberforſtmeiſter v. Pannewitz eingeſandten, um Klitſ chdorf bei Bunzlau wachſenden Kiefer vor, welche durch ihre ſteifen, aufrechten grünen Blätter und kleinere Zapfen an die Pinus obliqua erinnert, ſich jedoch von P. sylvestris in keinem weſentlichen Stücke unterſcheidet. Zugleich legte er Antoine's Werk über die Coniferae und n Sammlung von Pinus-Zapfen zur N. vor. Am 1. Dftober enttiß ein fei iher und dermit tier r Lob den bisherigen Sekretair, Apotheker Grabowski, ſeinen zahlreichen Freunden und der Wiſſenſchaft. Für die Section, deren Intereſſen ſich derſelbe, ſeit ſeiner Ueberſiedelung nach Breslau, mit dem größten Eifer angenommen, und für die er bei günſtigſter Muße nach allen Seiten thätig zu ſein begonnen hatte und noch fernerhin zu wirken beabſichtigte, war dieß ein eben ſo großer Verluſt, als für ſeine zahlreichen Freunde, welche in ihm ++: biedern und treuen 3 TREE Freund verloren. Herr Profeffor Dr. Göppert, als Sekretair der naturwiſſenſchaft⸗ lichen Section, veranlaßte eine Verſammlung zur Wahl eines neuen 1 in Folge deren der Unterzeichnete dieſes Amt übernagm. In der ſiebenten, am 20. Oktober, gab der mee die Fortſetzung der am 14. April begonnenen Nachträge zur Schleſiſchen Flora. 1) Als neue Arten derſelben wurden angefü ührt: Herniaria hirsuta, vom Herrn Phar⸗ mazeuten Herztſch um Leſchnitz im Kofeler Kreiſe in Oberſchleſien auf ſteini⸗ gen Haideplätzen und ſandigen Aeckern gefunden; Elatine triandra, vom Herrn Kandidaten Kabath an der Klodnitz bei Gleiwitz entdeckt; Centaurea nigra, von Herrn Georg Reichenbach d. S. bei Freiburg an der Schweizerei be⸗ obachtet und mitgetheilt; Euphorbia stricta (E. platyphyllos e gracilis Fl. sil.), an Waldungen und buſchigen Dämmen bei Scheitnich, Margareth, Biſchofswalde, Jeltſch beobachtet und zuerſt von Herrn Dr. Schauer bei uns unterſchieden. 2) Als neue Standorte wurden angeführt: Cirsium rivulare, im Walde bei Sei- fersdorf bei Ohlau, Potamogeton rufescens, im Bade bei Obernigk, Aspe- rula rivalis, im Oderwalde nächſt Ottag bei Ohlau und in der Faſanerie im Hochwalde bei Grottkau nach Schauer, Pyrus Aria, am Krkonos von Zlik gefunden. 8 3) Wurden Bemerkungen über hybride Formen von Hieracium und Salix gegeben, und zwar: Hieracium praealto - stoloniflorum, vom Weinberge bei Ohlau. — H. stolonifloro- collinum, ebendaher und aus der Strachate. — Salix purpureo - re- pens, nunmehr auch mit Staubgefäßblumen bei Roſenthal von Wichura und bei Oels von Krauſe gefunden. Synonym iſt S. Doniana Smith. — 8. purpureo- viminalis = S. rubra Huds. — S. aurito-repens, dreierlei Formen von Margareth. — 8. aurito- purpurea von Margareth. — 8. undulato- amygdalina, aus der Strachate. — S. fragili- pentandra. — Eine neue bei Margareth aufgefundene Weidenform, welche einerſeits mit S. viminalis, anderer⸗ ſeits mit S. acuminata weben hat, wurde einſtweilen als 8. Smithlana * ſtimmt. Herr Profeſſor Dr. Gö dp pert theüte einige Resultat feine kürzich nach! Ober⸗ ſchleſien unternommenen Reiſe mit, namentlich Bemerkungen über die Zuſammenſetzung der Wälder, indem hier, wie z. B. in den großen Wäldern von Myslowitz, dem Glei⸗ witzer Stadtwalde u. a. nicht eine oder die andere Nadelholzart vorherrſcht, ſondern ein buntes Gemiſch von verſchiedenen Laubhölzern, als: Fagus sylvatica, Quercus pedun- culata, Ulmus effusa, und Nadelhölzern: Pinus sylvestris mit P. Picea und P. Abies, häufig angetroffen wird, fo wie über den Einfluß der See⸗Höhe auf dieſe Verhältniſſe. + &n der achten, am 24. November, trug der Unterzeichnete eine neue Diepoſition der eee Arten von Hieracium vor, welche hier im Auszuge folgt: Ble >... HIERACIUM. *) I. Pilosella. Radix praemorsa. a. Pallida, canescentia, scapo monocephalo vel furcato -oligocephalo. 1 H. Pilosella. Scapus aphyllus monocephalus. Folia subtus tomento contiguo adpresso farinaceo incanae. Aberraliones: 6 a. Foliis primariis subtus glabratis. b. Scapo dicephalo. c. Flagellis ex axil- lis flagelliferis. | + H. praealto-Pilosella. Scapus folio uno alterove ad basin, divisus, 2—6 flo- rus pedunculis elongatis. Folia oblongo-lanceolata, supra pube stellata rara sub- alutacea, glaucescentia, subtus tomento tenui contiguo farinaceo canescentia. Nimptſch auf der Stadtmauer. Reimswaldau an Zäunen. 2) H. stoloniflorum. Scapus subaphyllus, 2 — 5 florus, furcato-divisus, vel pe- dunculis subapicalibus, adscendens. Folia obovato-oblonga, obtusa cum apiculo, basin versus attenuata, subtus tomento stellato tenui laxo canescentia. Capitula magna subglobosa. ‘+ H. stolonifloro-praealtum. Scapus aphyllus, 3 — 10 florus, furcato- divisus, pedunculis longis. Folia oblongo-lanceolata, pilis setisve obsita et subtus pube stellata rara vestita, quandoque glabrescentia. Capitula majuscula subglobosa. Oltaſchin bei Breslau. Cudowa. Bladen. Ohlau. b. Viridia, hirta vel pilosa, caule altiori cymigero. 7 H. stolonifloro-collinum. Caulis unifolius (hirsutus), furcatus, partitionibus 2 —3 floris pedicellis brevibus. Folia oblonga obtusiuscula subtus pube stellata tenui adspersa. Capitula majuscula basi ovata. Strachate bei Treſchen, Ohlau am Weinberge und im Stadtwalde. 3) H. collinum Gochnat. Caulis subbifolius, erectus, piloso-hirsutus, multiflorus, floribus subeymosis. Folia oblongo-lanceolata, denticulata, hispida vel pilosa. Capitula mediocria basi ovata. 4) H. e ymosum L. Caulis sulcatus inferne foliosus, erectus, multiflorus, floribus cymosis. Folia lingulata, basi attenuata, subtus pube stellata rara adspersa. Ca- pitula parva, cylindrica basi cuneata. a. pubescens. fl. hirtum. 5. poliotrichum. ö. echioides. H. stolonifloro-cymosum. Caulis subaphyllus, adscendens, 4— 10 florus, cyyma laxa subpaniculata. Folia lingulato-lanceolata, basi angustata ciliata, supra setosa, subtus pube stellata subfarinacea kenui tecta. Capitula majuscula basi ..... subglobosa. Pr wee bei Liſſa, W 10 Kleinburg. Pte > * Pu unaͤchten oder hybriden Arten ſind mit einem Su bezeichnet. C. 5) T Glaucescentia, glabra; caule altiore — —— ehe m | pauciflora. H. praealtum Vill. Caulis paucifolius, erectus, graciin, multiflorus, cyma co- rymbosa. Folia lanceolata, acuta, glaucescentia, margine costaque setoso- ciliata. Capitula parva, involucro ovato- cylindrico. ß. foliis supra setosis. y. caule piloso, superne sdepe tomentoso. H. floribundum W. et Grab. Caulis subunifolius, erectus, cyma laxa corymbosa subpaniculata. Folia lingulata vel oblongo-lanceolata, glaucescentia, glabra, setoso- 6) 7) ciliata, primaria obtusa apice subundulato- plicata. Capitula maiuscula, involucro nigricante ovato-globoso. a. subeymosum. c. furcatum. H. auricula L. Caulis erectus unifolius pauciflorus. Folia ciliata glaucescentia, lingulata, apice obliquo plicata subundulataque. Capitula maiuscula ovata. Stolo- nes repentes, | d. Flores aurantiacı. H. aurantiacum. II. Pulmonareae. Radix truncosa, ramoso- multiplex. a. capitulis defloratis apice contractis basi ventricoso-torulosis, involu- cri squamis lineari-attenuatis plurimis aequalibus, exteris breviori- bus imbricatis. 8 9) 10) H. villosum L. Caulis foliatus, 1 — 3 cephalus, villo albo hirsutus. Folia oblongo- lanceolata, villo albo hirsuta, caulina supera basi subsemiamplexieaulia. Involucri hirsuto- villosi foliola extera laxa patula Fine basi ovata apice lanceolata. f. dentatum. Im Keſſel im Geſenke. | H. alpinum. Caulis villosus monocephalus vel ramoso - pleiocephalus, pedunculis axillaribus. Folia spathulata basin versus in petiolum alatum attenuata, primaria obtusa, serius nata oblongo-lanceolata denticulata. ee cano- Fan 1 dense villosa. a. genuinum. caule scapiformi ee monocephalo, mill, dune spathula- tis, involucro cano-villosissimo. b. foliosum. caule folioso plerumque monocephalo, foliis oblongo- -lanceolatis denticulatis dentatisve, involucro piloso villosove. | c. sudeticum. caule folioso, 1 oblongis raue er in pedunculis axillaribus 2—8. H. Halleri Villars (et Reichenb)): Caulis pubescens vel glabrescens, monoce- phalus vel ramoso - pleiocephalus, pedunculis bracteatis. Folia oblonga petiolata, basi rotundata vel cuneata sinuato- dentata. Involucra nigricantia. 6. genuinum. Caule monocephalo subaphyllo, foliis radicalibus primariis ovali- oblongis integris denticulatis, petiolis longis subvillosis. ß. nigrescens. Caule in pedunculos 2—4 diviso, 32 3 a, follis ‚Inferis oblongis basi cuneatis subsinuato- dentatis. | 207 41) HI. rupestre Allioni. Glaucescens. Caulis subunifolius subtricephalus, peduncu- lis strietis erecto-patulis. Folia elliptico-oblonga denticulata vel grosse dentata dientibus porrectis, ciliato- hirsuta. Capitula magna. Involucra canescentia. 9 6. Schmidtii. glaucum basifolium, foliis ellipticis vel oblongis denticulatis, vel Ben grosse ac basi subpinnatifido - -dentatis, petiolis villoso - hirsutis. H. Schmidtii Tausch, W. et Gr. sil. 6. Friesii. glaucescens, foliis oblongis acutis grosse et porrecto-dentatis piloso- ciliatis, caulino subsolitario, caule 1—3 floro, involucro eglanduloso. H. diaphanum genuinum var. collinum, Fries Mant. 2, p. 46. | y. molle. glaucescens, caule foliato, foliis oblongatis paueidentatis molliter pi- loso-eiliatis, caule subtrifloro, involucro eglanduloso. 6. Auf dem Prudelberge in Stonsdorf und im Teufelsgärtchen; 6. im Teufels⸗ gärtchen; . im großen Keſſel im Geſenke. 12) H. murorum. 13) H. vulgatum Fries. Caulis foliosus paniculato-ramosus multiflorus. Folia oblongo- lanceolata utrinque attenuata, caulina supera sessilia denticulata vel grosse sinuato- dentata. Capitula mediocria. Involucra cano-virescentia. b. Capitulis subeylindrieis, involucri squamis latioribus Inge qualibus imbricato-multiseriatis. 140 H. rigidum Hartmann. Caulis foliosus paniculato- ramosus multiflorus. Folia © subsessilia lanceolata vel oblongo-lanceolata, sinuato- subtridentata, ima ante an- thesin emarcida. Capitula mediocria. Involuera virescentia subglabrata squamis exteris patulis. | 15) H. boreale Fries. Caulis foliosus, corymbo terminali subpaniculato multiflorus. Folia subsessilia ovata semiamplexicaulia dentata v. sinuato- dentata. Capitula ma- juscula. Involucra obscure viridia glabra, squamis exteris squarrosis. Ign der neunten, am 8. December, beſprach Herr Gymnaſiallehrer Dr. Körber die Frage, wodurch die geringe Theilnahme an dem Studium der kryptogamiſchen Gewächſe zu erklären ſei, vorzüglich unter den ſchleſiſchen Botanikern. Er entwickelte die Gründe hiervon, die theils in dem Gegenſtande ſelbſt, theils in der Individualität des Botanikers liegen, und vorzugsweiſe in der Schwierigkeit, Kryptogamen richtig zu erken⸗ nen und zu benennen, im nothwendigen und geübten Gebrauche des Mikroſkops, in der Beſchwerlichkeit der Exkurſion und in dem Mangel einer an die Hand gehenden kryptoga⸗ miſchen Flora gefunden werden dürften. Er ſchloß mit dem Wunſche für Schleſien, daß in dieſem an Kryptogamen ſo gere Lande ſich ban, eine größere * Verehrer biefer Pflanzen finden möchte. wel, 1843. S der 1 am 16. März, Een Herr Gymnaſiallehrer Dr. Körber eine Reihe lchenologiſcher Bemerkungen vor, welche Hr. . v. Flo tow eingeſandt hatte. * — ER: en In der zweiten, am 30. März, las der Unterzeichnete einen Aufſatz über die Hybridität im Pflanzenreiche, deſſen Inhalt im Weſentlichen folgender war: „Bei den Sippen Verbascum und Cirsium haben die meiſten Forſcher, namentlich die deutſchen Botaniker, Baſtard-Formen ohne Bedenken angenommen und in den be- ſchreibenden Floren aufgeführt. Auch Fries hatte früher, zumal bei Hieracium, Ba⸗ ftard = Formen angenommen, dieſelben aber jetzt in der Mantissa III, Novit. Fl. Suec. zu: rückgenommen. — Es frägt ſich, ob Baſtard-Formen in der Natur exiſtiren können und ob ſie wirklich exiſtiren? Die phyſiologiſche Beantwortung dieſer Frage ſcheint bejahend ſein zu müſſen. Wird die Möglichkeit zugegeben, daß der Pollen einer Art zum ovulum der anderen gelange, und daß daraus unter Umſtänden (z. B. bei zwei Arten derſelben Sippe) ein keimfähiger Same werde, ſo kann aus dieſem nur ein Weſen hervorgehen, das zwiſchen beiden Stammarten in der Mitte ſteht, d. h. ein Baſtard, ſofern man zu⸗ giebt, daß durch den Samen die species fortgepflanzt werden. Dahin gehören denn auch die meiſten plantae „intermediae“ der Autoren. Eine andere Art der Intermedietät giebt es nicht. Daraus erklärt ſich, daß die Baſtarde ein Schwanken zwiſchen beiden Stammarten zeigen, je nachdem der Einfluß der einen oder der anderen vorwaltet. — Die Baſtard-Bildungen find Ausnahmen, welche nicht zur Ordnung der Natur gehö⸗ ren, deren Möglichkeit aber die Natur nicht verhindern kann; eben ſo wie die ſogenannten Monſtra oder Antholyſen. Damit ſtimmt denn überein, daß ſie erſtens ſelten ſind, eine Erfahrung, die jeder aufmerkſame Beobachter derſelben gemacht haben muß; zwei⸗ tens, daß ſie in der Regel unfruchtbar ſind, wie die meiſten Experimentatoren ver⸗ ſichern. — Nach Ariſtoteles (über den Mauleſel de Generat. animal.) muß der Baſtard unfruchtbar ſein, weil es ſeine Natur iſt, aus zwei differenten Arten entſtanden zu ſein. Nähme man jedoch an, daß ein ſolcher, einmal entſtanden, ſich fortpflanzte, ſo würde dieß ein Weg zur Hervorbringung neuer Arten ſein, und manche Forſcher glauben, daß dieß wirkiich der Fall ſei. Dann iſt nur zu bedenken, daß, wenn die Natur auf ſol⸗ chem Wege die Arten vervielfältigen wollte, dieſer Weg doch ein allgemeiner, und nicht auf eine kleine Anzahl von Familien und Sippen beſchränkter, ſein müßte. Die Folge davon würde endliches Verſchwinden der Art, d. h. Aufhebung der Regel und Ordnung ſein. Das Wahre ſcheint aber dieß zu ſein, daß der Baſtard zwar ſeinen voll⸗ ſtändigen Vegetationsakt durchläuft, aber die letzte Stufe, die Entwickelung des Samens und Bildung des Embryo, nicht erreicht und darin die ihm, als Ausnahme, gebührende Unvollkommenheit hat, indem ihm dasjenige fehlt, wodurch das Individuum ſich als Species dokumentirt. Die Baſtarde haben nämlich die Bedeutung bloßer Indivi— duen, und bleiben auf dieſer Stufe ſtehen, ohne ſich zum Range von Arten zu erheben. Am meiften verläugnen dieſe Individuen-Natur die perennirenden, ſtrauchartigen Ba⸗ ſtarde, z. B. der Weiden, welche wegen der langen Dauer und Stetigkeit den Schein wahrer Arten annehmen und den unerfahrnen Blick leicht täuſchen. Man darf behaupten, daß alle Baſtarde ihren, einem geübten Auge bald kenntlichen, Urſprung in einer mehr | oder minder ausgeſprochenen Ambiguität an der Stirn trage. — Bei allen von uns be- obachteten Exemplaren waren die Stammarten in der Nähe. — Bei den Weiden⸗Baſtar⸗ den, welche zu den belehrendſten gehören, kann man an den verſchiedenen Blatttrieben bald die eine, bald die andere Stammart deutlicher ausgeſprochen erkennen, ja man kann bei denen, an welchen die vielgeſtaltige Salix repens betheiligt iſt, die Varietät derſelben aus der Form des Exemplars erkennen. Die Benennung der Baſtard-Formen darf nicht willkürlich fein, ſondern iſt von der Natur ſelbſt angezeigt; man verknüpfe nach Schiede's Vorgange die Namen der Stammarten. — Die Kenntniß der Baſtarde iſt ſowohl aus anderen Gründen wichtig, als auch, um durch Ausſonderung von dieſen Ausnahms-Bil— dungen die Kenntniß der ächten Arten zu fördern, deren Gränzen unbeſtimmt und irrthüm⸗ lich bleiben, ſo lange die Baſtardformen unter dieſelben als Varietäten gebracht werden. Durch die Nachweiſung der Hybridität wird alſo die Kenntniß der Arten nicht ſowohl ver wirrt und getrübt, als vielmehr gefördert und befeſtigt.“ Der Unterzeichnete legte briefliche Mittheilungen vom Herrn Apotheker Buek in Frankfurt a. d. O. und vom Herrn Kandidaten Kabath in Gleiwitz vor. Erſterer bemerkt, daß Barbaraea vulgaris und B. arcuata Rehb. mit Unrecht in den Schleſiſchen Floren des Ref. vereinigt würden, und daß die in Rabenhorst Fl. Lusat. aufgeführten Podospermum laciniatum und Arundo Donax nichts anderes als Scorzonera humilis und Phragmites communis ſeien, wie er ſich ſelbſt an Ort und Stelle überzeugt habe. Der⸗ ſelbe legte ein Verzeichniß derjenigen Pflanzen der Mark, welche in Schleſien fehlen, bei. In der dritten, am 7. September, hielt Herr Referendarius Wichura einen de— monſtrativen Vortrag über die Polarität der Knospen und Blätter. | | 1) Die Knospen find potentia vegetabiliſche Individuen. | 2) Als ſolche ftehen fie zu einander in einer beftimmten Beziehung, Anmerk. Alle zu einer Gattung gehörigen Individuen, felbft im weiteſten Sinne dieſes Wortes, zeigen einen ſolchen Zuſammenhang. So die einfachſten Stoffe in den chemiſchen Wahlverwandtſchaften; die Weltkörper in den Geſetzen der Gra⸗ vitation; die mit Willenskraft und freier Bewegung begabten organiſchen Ge: ſchöpfe endlich in den geſelligen Verbindungen, die ſie eingehen. 3) Die Form, unter welcher dieſe Beziehung ſich kund giebt, iſt eine doppelte, nämlich: entweder die der Gleichheit, oder die des Gegenſatzes. 4) Da jede Knospe als das Produkt einer Kraft anzuſehen iſt, und da man das Ver⸗ hältniß gleichartiger, aber auf entgegengeſetzte Weiſe wirkender Kräfte durch das Wort „Polarität“ auszudrücken pflegt, ſo kann man auch die Knospen, die zu einander im Verhältniffe des Gegenſatzes ſtehen, polariſche Knospen nennen. Als Bezeichnung für die Knospen, die zu einander im Verhältniſſe der Gleichheit ſtehen, ergiebt ſich dann von ſelbſt der Ausdruck „Indifferenz.“ 210 —— 5) Der Unterfchied zwifchen polarifchen und indifferenten Knospen tritt hervor: % in ihrer Stellung, b. in ihrer Entwickelungskraft, c. in ihrer Geſt altung. 6) Was die Stellung anbelangt, ſo muß man zerſtreute und eine Knospen bei der Betrachtung von einander entfernt halten. | Anmerk. Der Unterſchied zwiſchen beiden iſt jedoch ein nur gradueller, und man kann eben ſowohl den Wirtel eine zuſammengezogene Spirale als die Spirale einen auseinandergezogenen Wirtel nennen. 7) Die zerſtreuten Knospen ſtehen entweder in kontinuirlichen oder in gebrochenen Spi⸗ ralen, je nachdem die ſie von unten nach oben auf dem kürzeren oder längeren Wege verbindende Linie in ihrem ganzen Verlaufe dieſelbe Richtung beibehält (3. B. Arte- misia vulgaris, der Coniferen-Zapfen ꝛc.) oder mit jedem Knospenpunkte die der vorhergehenden entgegengeſetzte einſchlägt (z. B. die Stengel von Statice und vieler Papilionaceen). Anmerk. Bei den Knospen, welche genau durch den halben RR des Sten⸗ gels von einander getrennt ſind, ſind die beiden Wege, mittelſt deren man von jeder unteren zu der nächſt höheren Knospe gelangen kann, gleichlang. Man kann alſo hier nicht mit Beſtimmtheit ſagen, ob die Knospen von rechts nach links oder umgekehrt auf einander folgen. Hat man aber einmal bei der ſuc⸗ ceſſiven Verbindung der Knospen den einen der beiden Wege eingeſchlagen, ſo fehlt jeder Grund, denſelben zu verlaſſen und ſich dem entgegengeſetzten zuzu⸗ wenden. In dieſem Sinne gehören alſo die diametral zweireihigen Knospen der kontinuirlichen Spirale an. 8) Die wirtelſtändigen Knospen bilden entweder regelmäßige oder unregelmäßige Wir- tel. In dem regelmäßigen Wirtel ſind die Knospen nach beiden Seiten gleich weit von einander entfernt (3. B. Hippuris vulgaris, die gepaarten Knospen von Vero- nica, Epilobium und der Blüthenköpfe von Dipsacus). In dem unregelmäßigen nähern ſie ſich einander, indem ſie von den Punkten, die ſie im regelmäßigen Wirtel einnehmen würden, nach entgegengeſetzten Richtungen ſeitlich ee (z. B. die gepaarten Knospen der Caryophylleen und Stellaten). Anmerk. Im zweitheiligen Wirtel, der als der einfachſte und häufigſte bei ber gegenwärtigen Darſtellung vorzüglich in Betracht gezogen wird, ſtehen alſo erſteren Falls die Knospen einander diametral gegenüber, während ſie, wenn der Wirtel unregelmäßig iſt, um weniger als den halben Umfang des Sten⸗ gels von einander entfernt ſind. 211 9) In der kontinuirlichen Spirale und dem regelmäßigen Wirtel iſt alſo das Verhältniß der Gleichheit, in der gebrochenen Spirale und dem unregelmäßigen Wirtel r gen das Verhältniß des Gegenſatzes ausgedrückt. 10) Die zerſtreuten Knospen ſind von relativ gleicher Entwickelungskraft. Wenn daher die äußern Einflüſſe von Licht, Wärme u. ſ. w. auf alle Knospen eines Stengels gleichmäßig einwirkten, ſo würden ſich dieſelben nach ihrem Alter von unten nach oben eine nach der andern entwickeln müſſen. 11) Bei den wirtelſtändigen Knospen ſcheint dieſe Gleichheit nicht vorhanden zu ſein. Denn obwohl wir fie bei ihrer gleich hohen Inſertion für ohngefähr gleich alt hal- ten, auch annehmen müſſen, daß ſie ſowohl den äußern Einflüſſen, als dem innern Zufluß der Säfte in gleichem Grade ausgeſetzt ſind, ſo entwickeln ſie ſich doch nur in den wenigſten Fällen ſcheinbar gleichzeitig. 12) Bei den regelmäßigen Wirteln iſt der Unterſchied in der Entwickelungskraft oft we- niger bemerkbar, auch folgen hier in benachbarten Wirteln ſtärkere und ſchwächere Knospen ordnungslos auf einander. 13) In dem unregelmäßigen Wirtel iſt der Unterſchied dagegen bedeutend, und wenn man die gleich ſtarken Knospen auf einander folgender zweitheiliger Wirtel auf dem kürzeren oder längeren Wege mit einander verbunden denkt, erhält man zwei homo- dromiſche Linien, die entweder Eontinuirliche (z. B. die Caryophylleen und Stellaten) oder gebrochene Spiralen (z. B. Herniaria, Polycarpum, einige Labiaten) darſtellen. Anmerk. 1. Die Lage der ungleich ſtarken Knospenſpiralen iſt an den Zweigen durch ihr Verhältniß zu der Central- oder primären Axe bedingt. Verlängert man nämlich die Spiralen nach unten zu bis in die Axillen des Wirtels der > Gentral= Are, aus welcher der Zweig entſpringt, fo findet man, daß bei man: chen Gattungen die Spirale der ſtärkern Knospen in dem Winkel des Mutter⸗ blattes und die Spirale der ſchwächeren in der des gegenüber ſtehenden Blat— tes zu verlaufen pflegt (z. B. Stellatae und Herniaria), wohingegen bei an— dern das Mutterblatt in der Reihe der ſchwächeren und das gegenüberſtehende in der Reihe der ſtärkeren Knospen Platz nimmt (z. B. die Caryophylleen). Anmerk. 2. Mit der Richtung der ungleich ſtarken doppelten Spiralen ſteht die Richtung der ſeitlichen Abweichung im Zuſammenhange. Bei manchen Arten entfernt ſich der ſtärkere Knospenpunkt in der Richtung und der ſchwächere wider die Richtung der Spirale von dem Durchmeſſer 12 B. bei den Caryo⸗ phylleen); bei manchen findet das Umgekehrte ſtatt (z. B. bei den Stellaten und Herniaria). 14) Man kann alſo zwar nicht fagen, daß mit der durch die Stellung ausgedrückten Gegenſatze ſtets auch ein Gegenſatz in der Entwickelungskraft der Knospen verbun⸗ 27 * 15) 16) 17) 18) 19) 20) 212 —— den fei, wohl aber gilt umgekehrt die Regel, daß ſolche Knospen, deren ungleiche Entwickelungskraft ſich entſchieden genug ausſpricht, um die regelmäßige Aufeinan⸗ derfolge ſtarker und ſchwacher Knospen wahrnehmen zu laſſen, auch vermöge ihrer Stellung dem Zuſtande des Gegenſatzes oder der Polarität angehören. Die ſubfloralen Knospen einiger mit übrigens zerſtreuten und gleich ſtarken Knospen verſehenen Pflanzen ſind ebenfalls von ungleicher Entwickelungskraft. Sie zeigen aber zugleich das Streben, ſich auf einer gemeinſchaftlichen Horizontal= Ebene. zu vereinigen, und machen alſo den Uebergang von den zerſtreuten Knospen zu dem unregelmäßigen Wirtel. In Bezug auf die Geſtaltung muß man kongruente und ſymmetriſche Knospen un— terſcheiden, je nachdem die Zweige, zu denen ſie ſich ausbilden, mit kongruenten oder ſymmetriſchen Knospenſyſtemen verſehen find. Kongruente Knospenſyſteme ſind ſolche, in denen bei übrigens vorhandener Gleich— heit aller räumlichen Verhältniſſe auch die Richtungen der Spiralen übereinſtimmen, ſo daß alſo, wenn man die beiden Knospenſyſteme in einander geſchoben denkt, jeder Knospenpunkt des einen Syſtems von einem Knospenpunkte des andern ge⸗ deckt wird. Symmetriſche Knospenſyſteme ſind dagegen diejenigen, in denen die Spiralen nach entgegengeſetzten Richtungen verlaufen, ſo daß eine vollſtändige Deckung aller Theile nicht zu erzielen, ſondern nur eine Gleichheit nach entgegengeſetzten Richtungen denkbar iſt. Stellung und Geſtaltung der Knospen bedingen ſich wechſelſeitig in der Art, daß kongruente Knospen nur in den Stellungen der HUHNER und ſymmetriſche nur in den Stellungen des Gegenſatzes vorkommen. So iſt es die Aufgabe der kontinuirlichen Spirale und des regelmäßigen Wirtels, kongruente Knospen hervorzubringen. 8 Anmerk. In den kontinuirlichen Knospenſpiralen, e den einfachen, kommen zwar nicht ſelten gleichläufige und gegenläufige Knospen vereinigt vor. Eine Richtung iſt jedoch in der Regel der Zahl nach die überwiegende, und die der entgegengeſetzten Richtung angehörigen Knospen finden ſich ohne beſtimmbare Ordnung eingeſtreut. Es ſcheint alſo, als ob in ſolchen Fällen die Natur hinter ihrem Ziele, nur kongruente Knospen zu produciren, zurück⸗ geblieben ſei, und man kann demnach hier in der Gegenläufigkeit der Knospen nur die Negation der Kongruenz, nicht aber den Begriff der Symmetrie ver⸗ wirklicht finden. 21) Be Dagegen find die gegenüberſtehenden gleich ſtarken Knospen der gebro⸗ chenen Spirale und die ungleich ſtarken Knospen der ſubfloralen Bracteen, ſo wie des unregelmäßigen Wirtels. * 213 —— Anmerk. Die letztere Regel leidet in den Fällen eine Ausnahme, wenn die rela⸗ 22 — tiv gleichen Knospen der auf einander folgenden Wirtel zwei kontinuirliche Spiralen bilden, und in einer derſelben kongruente und nicht kongruente Knos⸗ pen vorkommen. | Dabei gilt hinſichtlich der ſubfloralen Knospen und des unregelmäßigen Wirtels für die Mehrzahl der Pflanzen das Geſetz, daß der ſtärkere Knospenpunkt mit der Axe, aus der er entſpringt, ſymmetriſch, der ſchwächere hingegen mit derſelben kongruent iſt. Doch fehlt es auch nicht an Beiſpielen des entgegengeſetzten Falles. Anmerk. In der überwiegenden Zahl der Fälle erſter Art liegt der Grund, warum die ſkorpioidiſche Cyme im Pflanzenreiche fo häufig, die haliknidiſche aber ſo ſelten iſt. | Die Blätter find nicht blos in ihrer Stellung von der Stellung der Knospen ab- hängig, ſondern es äußert auch die Indifferenz und Polarität der letzteren einen unverkennbaren Einfluß auf die Größe und Geſtalt der ſie bedeckenden Blätter, ſo daß man den zunächſt nur für die Knospen gültigen Unterſchied der Indifferenz und Polarität auch auf die Blätter anzuwenden berechtigt iſt. „Die ungleiche Stärke gepaarter Knospen macht ſich zuvörderſt oft ſchon durch die ungleiche Größe der ſie bedeckenden Blätter bemerklich, und wie es kongruente und ſymmetriſche Knospen giebt, ſo giebt es auch kongruente und ſymmetriſche Blätter. Die kongruenten Blätter beſtehen aus gleichen Hälften, oder wenn fie aus unglei— chen Hälften zuſammengeſetzt ſind, liegen die gleichen Hälften auf gleichen Seiten. Die ſymmetriſchen Blätter dagegen ſind ungleichhälftige Blätter, in denen die glei⸗ chen Hälften auf entgegengeſetzten Seiten liegen. Indifferente Knospen ſind ſtets von gleichhälftigen Blättern bedeckt, während ſym— metriſche Blätter nur in Verbindung mit ſymmetriſchen Knospen vorkommen. Die metamorphoſirten Blätter, aus welchen die Blüthe zuſammengeſetzt iſt, ſind denſelben Stellungsgeſetzen unterworfen, wie die Knospen der vegetativen Axe. Den regelmäßigen Blüthen liegt die kontinuirliche Spirale oder der regelmäßige Wirtel, den unregelmäßigen der unregelmäßige Wirtel zu Grunde. Wenn wir nun finden, daß in den Kreiſen der regelmäßigen Blüthe nur kongruent oder wenigſtens ähnlich gebildete Blätter vorkommen, in den unregelmäßigen Blü- then dagegen ſich ſymmetriſche Blätter paarweiſe einander gegenüber ſtehen: fo läßt ſich nicht zweifeln, daß der Unterſchied von regelmäßigen und unregelmäßigen Blu- then überhaupt gleichbedeutend mit dem Unterſchiede iſt, den wir ſchon an den Knospen und Blättern der vegetativen Axe beobachtet und durch die Ausdrücke „Polarität und Indifferenz“ zu fixiren verſucht haben. — r In der vierten, am 20. Oktober, 10 Herr 3 Bew e eine Reihe von Novitäten der Schleſiſchen Flora vor. 1) 2 3) 4) 9) Cirsium oleraceo - palustre. Mentha nepetoides Lejeune. Vor einigen Jahren zahlreich in Gräben bei Tarnaſt, Trebnitzer Kreiſes, aufgefunden. Dieſe Art iſt ebenfalls als ein Baſtard von Mentha silv. und Mentha aquatica, in deren Geſellſchaft ſie vorkommt, zu betrachten. Man erkennt an ihr in dem ährenförmigen Blüthenſtande die Mentha silvestris, an den geſtielten Blättern die Mentha aquatica, wieder. An den vorliegenden Exemplaren gleichen die Blätter in Bezug auf Serratur ſo wie Geſtalt der M. silv., nur ſind ſie am Grunde bedeutend breiter, dagegen an Exemplaren aus der Gegend von Suhl ſtehen die Blätter in Form und Serratur mehr der M. aquatica nahe. Die Beklei⸗ dung ift rauhhaarig, wie bei Mentha aq. hirsuta. Verbascum ramigerum Schrader. V. thapsiformi-Lychnitis Schiede. Im Au⸗ guſt in einigen Exemplaren am Stadtgraben zu Breslau gefunden. Das gemein⸗ ſchaftliche Vorkommen mit Verb. Lychnitis und Verb. thapsiforme, ſo wie der äſtige Blüthenſtand der erſtern, die beinahe ſo großen Blumen und Form der Blät⸗ ter der letztern Art zeigen deutlich auf Hybridität. Die Blätter ſind nur ſehr wenig ſternhaarig⸗filzig, deſto mehr aber die Blüthenſtiele und Kelche. Salix Pontederana Willd. Ein bis 87 hoher männlicher Strauch bei Groß-Maſ⸗ ſelwitz. Die Blätter ſind verkehrt eiförmig⸗ lanzettlich, fein⸗ geſägt,, fein⸗ runzlich, oberhalb kahl, unterhalb matt graugrün, etwas feinhaarig. Die jüngern Blätter ſind ſtärker bekleidet und unterſeits weniger grau. Zwei bis zur Mitte verwachſene Staubgefäße. Im lebenden Zuſtande, ſo wie in dem verſchiedenen Alterszuſtande betrachtet, läßt ſich deutlich eine Abſtammung von Salix purp. und Salix cinerea nachweiſen. | 701 Eine auf dem Wartberge bei Jordansmühle gegen Ende Mai gefundene Potentilla, ſtimmt genau mit der Beſchreibung der Pot. Neumanniana Rchb. überein. Auf den erſten Blick hält man ſie für Pot. opaca, unterſcheidet ſich aber durch die auf der Un⸗ terſeite ſternhaarigen, grauen Blätter, und die angedrückten Haare an Blattſtielen und Stengeln; von Pot. cinerea durch die ſchmäleren, länglichen, bis weit über die Mitte herab geſägten, nicht abgeſtutzten Blättchen unterſchieden. Ob ſie in Gefell- ſchaft dieſer beiden Arten vorkommt, habe ich leider nicht beachtet. Ein auf den Bögenbergen vom Herrn Studioſus Schumann e Exemplar ſtimmt 6) mit den vorliegenden genau überein. Scabiosa suaveoleus Desf. Bei Ober-Jahnsdorf bei Jordansmühle auf Kalkboden an ſonnigen Hügellehnen ſehr zahlreich, bis 15 der einzige bekannte Standort für Nieder⸗Schleſien. — are 7) Salix acuminata Smith. Ein hoher Strauch mit kaum 1” langen N Kätzchen. Am Oderdamme bei Margareth. 8) Salix purpureo-repens mas. (S. Doniana Sm.). Bei Sadewitz bei Oels in eini⸗ gen anſehnlichen Sträuchern, ſchon durch ihre glänzend-orangenfarbenen Zweige von weitem auffallend. 9) Eine Buſchform von Festuca heterophylla Haenke, mit ſchlaffer Rispe und grünen Rispenblättchen, übrigens genau mit der von Silſterwitz übereinſtimmend. — Im Walde bei Mahlen ſehr zahlreich. 10) Papaver dubium L., mit faſt glattem Stengel, aber angedrückt borſtigen Blüthen⸗ ſtielen. Unter der Saat bei Roſenthal. 11) Pap. dubium L., mit länglich-eiförmiger Kapſel. An einem Damme bei Rofen- thal in großer Menge, wo auffallenderweiſe an derſelben Stelle, nachdem dieſer gänzlich verblüht war, Papaver Rhoeas in derſelben Menge zum Vorſchein gekom⸗ men war. Von Pap. Rhoeas, mit dem dieſe Form viel Aehnlichkeit hat, unter⸗ ſcheidet ſie ſich ſchon durch die größere Kapſel und die nicht aus einer deutlich her— vorragenden Spitze im Mittelpunkte der Narbe ausgehenden Strahlen. In Rchb. Fl. excursoria ift ein Pap. intermedium Beck. (dubio- Rhoeas) beſchrieben, von | welchem vorliegende Exemplare nur durch nicht abſtehende Borſten an den Blumen⸗ ſtielen verſchieden ſind. 12) Galega officinalis L. An Ackerrainen bei Jordansmühle und Gleiwitz ſehr gemein. 13) Salix aurito-myrtilloides (S. Finmarchica Willd.), vom großen See bei Wün⸗ ſchelburg, befanden ſich unter Salix myrtilloides, die ich von dort erhielt. Herr Dr. Scholt ſprach über Nate ſeltenere Pflanzen aus der Gegend des Bades Langenau. In der fünften, am 16. November, legte Herr . Dr. Schauer ge⸗ trocknete Exemplare von Iris biflora L. und Iris nudicaulis Lam., den zwei bärtigen ſchleſiſchen Arten, vor, und ſprach über die Unterſchiede derſelben, wie er dieſelben an lebenden Pflanzen beobachtet, die von den natürlichen Standorten in den botaniſchen Gar⸗ ten verſetzt worden waren.) | Bu erfterer werden als Synonyme gerechnet: Iris biflora lusitanica Lobel. Stirp. Hist. p. 33, cum icone. Iris maior latifolia XXII, Clus. Hist. II, p. 222, cum icone e Lobelio mutuata! — Iris biflora L. (Cod. Linn. ed. Richt. p. 324). Vahl Enum. II. p. 132. I. nudicaulis Fl. Siles. I, p. 311 I. Fieberi Seidl in ök. techn. Fl. von Böh- men, I, p. 48. Fieber in Sturm D. Fl. 56. I. bohemica Wimmer, Fl. von Schlesien, p. 369. ‚Koch, Syn. ed. I, p. 701. Iris nudicaulis Koch. Taschenb. p. 500! — Die ee INN 5 ) Die ausführliche Beſchreibung dieſer Arten und der I. hungarica W. et Kit. ſ. Flora, 1843, p. 505. 2l6 —— Pflanze wurde von dem bekannten Standorte, einer Waldwieſe an den Jungfernbergen bei Kottwitz, in den botaniſchen Garten gebracht. In Ungarn wurde dieſelbe an der Galliziſchen Grenze vom Herrn Apotheker Hausleutner in Reichenbach gefunden und lebend mitgebracht; in Böhmen wächſt ſie auf ſonnigen Felſen im Mittelgebirge. Cluſius berichtet, er habe die von ihm beſchriebene Pflanze an vielen Orten in Portugal getroffen, von wo er ſie an Freunde nach Belgien geſandt und ſpäter ſelbſt lebend dorthin gebracht habe. — Blüht um die Mitte des Mai. — Von I. nudicaulis unterſcheidet ſich dieſe Art: durch ſchlankeres und nackteres Ausſehen der Stengel; ſchmälere, weniger gekrümmte, grau bereifte Blätter, mit ausgezogener ſcharfer, einwärts gekrümmter Spitze; dünnhäutig⸗krautige, gegen die Spitze hin. trodenhäutige und ſchon während der Blüthe weiter herab welkende, gegen die Ränder hin violett getuſchte Blüthenſcheiden; längeres Blüthenrohr; dunklere, violette Blüthenzipfel, etwas ſchief zurückge⸗ ſchlagene, länglich=fpatelförmige äußere und krauswellige, am Grunde ſtark faltenwellige, bo⸗ genförmig⸗eingekrümmte, am Ende in eine kegelige aufrechte Spitze zuſammengewundene innere Blüthenzipfel; ſtielrund⸗ länglichen, faſt ſechskantigen Fruchtknoten; endlich durch den ſtarken Geruch nach Maiblumen (Springauf). nr * Die Iris nudicaulis wurde von dem Vortragenden vor einigen Jahren auf dem Georgen— Berge bei Striegau, oberhalb des gaben, Steinbruches, ohne Blüthen gefunden (ſ. Arb. und Veränd. der Schleſ. Gef. im J. 1840, S. 101) und in den botaniſchen Garten aufge⸗ nommen, wo ſie nunmehr geblüht hat. Als Synonyme werden zu dieſer gezogen: | Iris maior latifolia XXV. Clus. Hist. lib. II, p. 223. Zahm Veielwurz Ta- bern. Kräuterb. p. 1033, mit einer ziemlich kenntlichen Abbildung. — I. nudicaulis Lam. Enc. meth. III, n. 11. Rehb. Fl. exe. n. 559. I. bohemica Schmidt Bo&m. IV, 4. Bercht und Seidl a. a. O. I, p. 653. Koch, Taschenb. p. 499! I. aphylla Vahl En. II. p. 133. I. extrafoliacea Mikan sen. in Pohl, Tent. Fl. Boh. I, p. 47. I. furcata M. Bieb. Fl. tauro- cauc. III, p. 42. Bot. Reg. tab. 801! I. biflora M. Bieb. I. c. J. p. 31. Link Enum. Hort. Berol. I, p. 57. * In Schleſien iſt außer dem oben bezeichneten Standorte bis jetzt noch kein anderer be⸗ kannt. In Sachſen wächſt die Pflanze an ſonnigen Rändern und Blößen kleiner Gehölze bei Halle; in Böhmen auf ſonnigen Kalkfelſen auf den Ufergebirgen der Moldau; nach Mar⸗ ſchall v. Bieberſtein iſt ſie gemein auf ſonnigen Plätzen des ganzen nördlichen Caucaſus. — Blüht in der zweiten Hälfte des Mai. — Von der I. biflora unterſcheidet fie ſich: durch die robuſtere Statur; breitere, längere, kurzgeſpitzte, grüne, ſchlaffere Blätter; ganz krautige und grüne, ziemlich derbe und faſt bis zur Fruchtreife ſaftig bleibende Blüthenſcheiden; kürzeres Blü⸗ thenrohr; keilförmige, oben etwas gerundet⸗ dreieckige, abſtehende, zurückgebogene und gewölbte, prächtig violette äußere und flachwellige, aufgerichtete, leicht zuſammenneigende, aber geöffnete, mehr geröthete innere Blüthenzipfel; dreiſeitigen Fruchtknoten, mit etwas abgerundeten, flach gefurchten Kanten und ſehr ſchwachem, pflaumenartigen Geruch. Derſelbe legte einige ſeltenere von dem Herrn Studioſus P. Scholz bei Steinau gefundene Arten, namentlich Parietaria diflusa, Silene chlorantha und Geranium di- varicatum, vor. 1 Herr Gymnaſiallehrer Dr. Elsner ſprach über das Weſen der Art, nachgewieſen an Hieracium alpinum. Es wurde eine reiche Sammlung von Formen dieſer Pflanze, meiſt vom Rieſengebirge, vorgezeigt und erläutert. Hierbei wurde bemerkt, daß jede —— ſ 217 — Pflanze da am meiften variire, wo fie den ihr vorzüglich konvenirenden Boden finde; ee olcher ſei für das H. alpinum der Granit. Mit Bezug auf Tauſch, welcher die ſtalt des Blüthenkorbes zur Unterſcheidung der Arten zu Grunde gelegt, daß der Kei korb in allen trocknen Jahren größer ſei, daß die Formen des ſogenannten H. inapertum * H. stylosum, ſo wie die langſtengligen Formen in naſſen Jahren häufiger ſeien. Formen des H. alpinum gehören zu zwei nach verſchiedenen Polen gehenden Reihen, deren Hauptunterſchied von den Wurzelblättern herzunehmen ſei, welche bei Variation aller anderen Theile konſtant bleiben, ſo daß man H. alpinum in zwei große Abtheilun⸗ gen, ein latifolium und ein angustifolium, bringen könne, von welchen dieſe den höheren ſteinigen, minder fruchtbaren Stellen eigen ſind, jene, ein Ergebniß des fruchtbaren Bo⸗ m vorzüglich in den tieferen Gegenden vorkommen. Referent legte als einen neuen Bürger der Schleſiſchen Flora die Salix nigricans vor, welche Herr Vogel aus Paris bei Gräfenberg geſammelt hatte. Derſelbe machte der Section die Anzeige, daß die Frau Wittwe des Apothekers Schleiermacher zu Schmiedeberg mit der Pflanzenſammlung deſſelben der Geſellſchaft ein ſehr dankenswerthes Geſchenk gemacht habe. In der ſechsten, am 14. December, legte Herr Profeſſor Dr. Göppert eine Reihe intereſſanter und ſeltener exotiſcher Hölzer und Früchte vor, namentlich auch die durch ihre Härte und ihren anatomiſchen Bau ausgezeichnete Elfenbeinfrucht (Phytelephas), die des Kakaobaumes, der Dumpalme und Oelpalme (Elais guineensis). Referent legte, als neuen Bürger der Schleſiſchen Flora, das vom Herrn Kantor Siegert um Oltaſchin bei Breslau aufgefundene Erysimum repandum vor, ſo wie die (nach Fries wahre Linnéiſche) Carex caespitosa —= C. pacifica Drejer von Klein: Silſterwitz am Fuße des Geiersberges, und ſetzte die Unterſchiede derſelben von der ſonſt als C. caespitosa bezeichneten, nunmehr C. vulgaris benannten, auseinander. Außerdem haben wir als Geſchenke für die Sammlung der Geſellſchaft dankbarlichſt zu erwähnen: Eine Sammlung von Pflanzen aus der Gegend von Wünſchelburg, vom Herrn Apotheker Neumann dafelbft, eine dergleichen aus der Gegend von Frankfurt an der Oder, vom Herrn Apotheker Buek daſelbſt, und zwei Pflanzen von den Cen— tral⸗ Am, vom Herrn Apotheker Hausleutner in Reichenbach. 28 a ID DAB ond F In dem Geſchenkbuche — „ echlefſchen Geſeuſchaft bebe. noch wc. folgende botaniſche Werke vermerkt: | aum 1) Vom Herrn Lehrer unverricht: FE zur binnen, ‚don 0 8 unverricht. Schweidnitz 1842. 2) Vom Herrn General⸗Konſul, Geh. Kommerzienrath Hebeler in London: a. The Florict's Journal etc. Sanuar bis December 1843. New- Series, No. 193— 204. 8 b. Curtiss hotanicals Magazine etc. » Vom Herrn Profeſſor Dr. Schauer: Pflanzen⸗Teratologie von A. Moquin Aus dem Fete mit Zuſätzen von Dr. J. C. Hebes, Jandon. Fr. Wi m mer. Nuß A 0 sonst Yuan Anmommu zie 1 90 Nun (hit fül we ene aa r,arıY.! 7 . hir N . 1 + . ar Ta . . het it 15 > 141 1 1471 INN einne 1 10 21 ander m 10 May 91 N; Drehe han u Wan n ein } 8 uo ir) 2 £ ai en 174 | En + FR 4 t eh 0 en ag ud n . 1 7 1 De über 1 : 7041 ern. ie THarigteie der techniſchen Section MAR un rd non in: Jahre 1843. — ——— 5 . i j r ! . . * Den 23. Januar ſprach der Secretair der Section über Vergoldung und Verſilberung. Die von de la Rive zuerſt in Vorſchlag gebrachte galvaniſche Vergoldungs-Methode regte die Aufmerkſamkeit der ſich mit dieſem Gewerbszweige Beſchäftigten in eben ſo ho⸗ hem Grade an, als ſie das Intereſſe derjenigen in Anſpruch nahm, welche jede neue Er⸗ findung und Entdeckung mit Theilnahme verfolgen und ſie als einen Fortſchritt des Kul⸗ turzuſtandes in geiſtiger und gewerblicher Hinſicht betrachten. Schon begann die Hoff: nung, in derſelben einen Erſatz für die koſtſpieligere und der Geſundheit nachtheilige Amalgamir⸗Methode zu finden, zu ſchwinden, als ſie durch die Anwendung der Cyanver⸗ bindungen, von Ruolz und Elkington eingeführt, einen neuen Aufſchwung nahm und dauernde Begründung erhielt. Die vielfachen, bis dahin bekannt gewordenen Vor⸗ ſchläge zur Bereitung einer brauchbaren Gold- oder Silberlöſung bei Anwendung einer einfachen oder zuſammengeſetzten galvaniſchen Kette wurden von dem Berichtenden mit Sorgfalt geprüft und die Bereitungsweiſe derſelben den Intereſſenten in ſeiner Behau⸗ ſung gezeigt, da Zeit und Oertlichkeit der Darſtellung während des Vortrages hinderlich waren. Die Bereitungsweiſe der Cyanverbindung iſt von erheblichem Einfluſſe auf den Farbenton der Vergoldung. Wird aufgelöſtes Cyankalium, bereitet durch Schmelzen von entwäſſertem Blutlaugenſalz mit / kohlenſaurem Kali, zu neutraler Goldlöſung gegoſſen, bis der entſtandene Niederſchlag ſich wieder auflöſt, ſo erhält man bei der Vergoldung einen ins Röthliche ſpielenden Farbenton. Cyankalium, durch Schmelzen von Blutlau⸗ genſalz erhalten, giebt, mit einer Goldlöſung vermiſcht, eine Flüſſigkeit, welche beim Ver⸗ golden einen mehr gelben Ton erzeugt. Noch gelber wird die Vergoldung in einer Cyan⸗ verbindung, die man erhält, wenn man Goldlöſung ſo lange in eine Auflöſung von Blut⸗ laugenſalz gießt, als eine Abſcheidung von Berlinerblau erfolgt, und während des Kochens das Eiſenoryd durch Zuſatz von Aetzkali abſcheidet. Auflöſung von Goldoryd in Blutlauge un merkbar verſchieden. Schwefelcyankalium zur e gegoſſen, bis der 220 ———— — entſtandene Niederſchlag ſich auflöſt, und mit Ammoniak alkaliſch gemacht, giebt eine gute Vergoldungsflüſſigkeit. Am beſten wirkend, obgleich des ſtarken Blauſäuregeruches we⸗ gen unangenehm, ift Chlorgold, in welches man Blauſäuredampf bis zur Entfinunm der Flüſſigkeit einleitet. Der entſtehende Farbenton iſt ſehr lebhaft und feurig. Als Mittel, das Gold aus dieſen Auflöſungen auf die zu vergoldenden Gegenſtände niederzuſchlagen, wurde eine einfache und mehrfache Bunſenſche Kohlenkette, oder unmit⸗ telbar Zink angewendet. Die Kohle der Kette war 8 Zoll hoch und 3 Zoll im Durch— meſſer. Zur Kohle in dem poröſen Thongefäß wurde Salpeterſäure oder ſaures chromſau⸗ res Kali mit 2 Drittheil Schwefelſäure vermiſcht, und zum Zink zwanzig⸗ und mehrfach verdünnte Schwefelſäure gegoſſen. Hinſichtlich der Wirkung der Kette, inſofern ſie von der angewendeten Flüſſigkeit abhängig, wurde kein Unterſchied wahrgenommen, aber für Metallarbeiter dürfte die An⸗ wendung des chromſauren Kali den Vorzug verdienen, da hierbei keine Exhalation ſchäd⸗ licher Gaſe ſtattfindet, durch welche die etwa in der Nähe befindlichen metallenen Gegen⸗ ſtände Schaden leiden könnten. Die Stärke des galvaniſchen Stromes muß mit der Concentration der angewendeten Vergoldungsflüſſigkeit im umgekehrten Verhältniſſe ſte⸗ hen. Bei zu ſtarkem Strome wird die Vergoldung ſchwarz oder braun. Iſt der Ver⸗ goldungsflüſſigkeit Cyankupfer beigemiſcht, um eine rothe Vergoldung zu erhalten, ſo iſt jedenfalls ein kräftiger Strom erforderlich, wenn nicht das Gold allein abgeſchieden wer⸗ den ſoll. Es wurde vortheilhafter gefunden, die Cyankupferkaliumlöſung der Cyangold⸗ kaliumlöſung im concentrirten Autan beizumiſchen und dann erſt die — Ver⸗ dünnung anzunehmen. itoplo mR Zur Vergoldung des Meſſings ift bei Anwendung der galvaniſchen Ketten eine er⸗ hebliche Zeitverwendung erforderlich, da nur ein ſchwacher Strom zuläſſig iſt. Viel ſchneller und mit genügendem Feuer erfolgt die Vergoldung in der mittelſt Blutlauge an⸗ gefertigten Vergoldungsflüſſigkeit, wenn die zu vergoldenden Gegenſtände darin bis zu einer Temperatur, welche 40“ R. nicht überſteigt, erwärmt worden. Erfolgt die Vergoldung nicht ſogleich, ſo iſt ein geringer Zuſatz von Blutlauge för: derlich. Eine dauernde Berührung mit Zink, welche bei Silber nothwendig, muß hierbei vermieden werden. Von anderer Farbe und dauerhaft erhält man eine Vergoldung auf Meſſing, indem man zu einer verdünnten Chlorgoldlöſung Kali zuſetzt, bis Goldoxryd ſich abſcheidet, welches durch das Erſcheinen der ſchwärzlichblauen ſchwebenden Theilchen er⸗ kennbar wird, und dann in geringer Menge aufgelöſtes Gyanteliih fo lange ien b ein Verſchwinden des ausgeſchiedenen Goldoxyds eintritt. n Wird dieſe Flüſſigkeit erwärmt ad ws gebeitzte Meifing eingelegt, fo erfolge die Vagebmg faſt augenblicklich. Sehr ſchön wird die Vergoldung von n Sülber und Meſſing — dauernder Berlbrung von Zink bei einer 40“ R. nicht überſteigenden Erwärmung in einer Goldlöſung, in welche Blauſäure bis du eintretender Entfärbung eingeleitet en iſt. Man bereitet — TÜRE: king hierzu die Blauſäure am bequemften, indem man auf zwei Theile Blutlaugenſalz einen Theil Schwefelſäure, die vorher mit 24 Theilen Waſſer verdünnt worden, in einer Re⸗ torte oder einem Kolben von Glas gießt, und bei mäßiger Erwärmung die ſich entiwiceln- den blauſauren Dämpfe durch ein langes angefügtes gläſernes Rohr in die Goldlöſung einleitet. Die Goldlöſung wird dadurch bereitet, daß Gold in Königswaſſer aufgelöst, die Flüſſigkeit abgedampft und der Rückſtand mit Waſſer wieder gelöſt wird. Zur Vergoldung des Eiſens oder Stahles iſt eine ſehr ſchwache Kette ſehr — wenn eine ſchöne und dauerhafte Vergoldung erhalten werden ſoll. Die Bereitung der Vergoldungsflüſſigkeit ſcheint hierbei gleichgültig zu ſein. Leider iſt dazu mehr Zeit erfor⸗ derlich, als bei praktiſcher Ausführung zuläſſig. In wenig Minuten wird jedoch die Ver⸗ goldung hervorgebracht, wenn das Eiſen vorher in einer Auflöſung von Cyankupfer in Cyankalium, wobei jedoch jeder Ueberſchuß des letzteren zu vermeiden iſt, mittelſt einer Batterie von zwei Ketten mit einem Kupferüberzuge verſehen worden iſt. Zur Vergol— dung iſt alsdann dieſelbe Batterie zu verwenden. Die zu verkupfernden oder zu vergol- denden Gegenſtände werden mittelſt eines Platin- oder Silberdrathes mit dem Zink der einen Kette in Verbindung gebracht, während ein Kupfer- oder Goldblech in die Ver— kupferungs⸗ oder Vergoldungsflüſſigkeit tauchend mit der Kohle der anderen Kette durch einen Draht vereinigt iſt. Ein Ueberfahren der eingetauchten Gegenſtände mittelſt dieſer Bleche ohne wirkliche Berührung iſt ſehr förderlich. Wird Eiſen nur mit ſehr dünnem — bedeckt, ſo iſt es nicht gegen Roſten geſchützt. | Mittelſt einer Vergoldungsflüſſigkeit, erhalten durch Eingießen von Goldlöſung in Blutlaugenfal; oder durch Blaufaure- Einleitung in Goldlöſung, kann Eifen, ohne oder mit Kupferüberzug verſehen, fehr-fchön durch bloße Berührung mit Zink vergoldet werden, wenn es mehrere Stunden hindurch mit demſelben in Verbindung bleibt. | Sehr geeignet, beſonders für kleinere Gegenſtände, iſt eine Vergoldungsſlüſſigkeit, erhalten durch Eingießen von aufgelöſtem Cyankalium in Goldlöſung bis zur Wiederauflö— ſung des entſtandenen Niederſchlags, nachdem dieſer Flüſſigkeit kohlenſaures Kali in ſol⸗ cher Menge zugeſetzt worden iſt, als ſich aufzulöſen vermag. Nach vorhergegangenem Aufkochen wird ein Tropfen der mäßig concentrirten Auflöſung, auf Eiſen oder Silber gebracht, in Berührung mit Zink ſogleich eine feſthaftende Goldhaut abſetzen. Hin und her fahren mit dem Zink begünſtiget den Erfolg. Die zu vergoldenden Gegenſtände müſſen jedoch auch hier ſorgfältig gereinigt ſein. Dieſes Verfahren erſetzt mit dem beſten Erfolge das ſogenannte Anreiben kalter mein un. Silber und ift entre haltbarer. Eine Flüſſigkeit zur Verbepteeng erhält man am zweckmäßigſten auf folgende Art: Zu in Waſſer aufgelöſtem blauen Vitriol wird aufgelöſtes Cyankalium fo lange zugegof- ſen, als die Flüſſigkeit noch ſtark blau erſcheint. Nachdem ſich der Niederſchlag abgeſetzt hat, wird die darüber ſtehende Flüſſigkeit abgegoſſen und reines Waſſer aufgegoſſen. Nach wiederholtem Auswaſchen wird der noch feuchte Niederſchlag mit Cyankaliumlöſung — VE übergofen und gebsht war anlagen ge muß jebod da ebeefipß vorhanden fein. Die erhaltene Auflöfung wird klar vom Die Verſilberungsflüſſigkeit wurde duc Kuflöfung. des Gploefiere ober des us einer falpeterfauren Silberlöſung mittelft Cyankalium erhaltenen Niederſchlages in Cyan: kalium bereitet. Ein Ueberſchuß von Cyankalium iſt zu vermeiden. Ein Zuſatz von Ammoniak ri ar een — deſonders —— des Zinks. 5 7% Said) 87% panclop nt 1 8 Am 20. März bie Herr Stadtrath Scholtz einen Vortrag über die Verbeſſerun⸗ gen im Schiffsbau und in der Schifffahrt in neueren Zeiten. Derſelbe beabſichtigte nicht, eine Geſchichte der Schifffahrt und des Schiffsbaues ſeit den älteſten Zeiten zu geben, ſondern beſchränkte ſich darauf, auf einige der wichtigſten — — weſens im Laufe des letzten Jahrhunderts aufmerkſam zu machen. Als Lord Anſon die Welt umſegelte (1740 — 1744), waren ſeine Schiffe noch nicht mit Kupfer beſchlagen. Die Folge davon war, daß ſie von Würmern durchbohrt wurden, und daß ſich Muſcheln und Seegras in großer Menge anhingen. Dadurch wurde der Lauf der Schiffe ſehr verzögert, und mehrmals mußte er in Häfen einlaufen, um den Boden der Schiffe zu reinigen. Es war daher eine weſentliche Verbeſſerung, als bei der Reife des Comodore Byron (1764 — 1766) nur Schiffe mit Kupfer beſchlagen gebraucht wurden. Dieſe Schiffe ſegelten ſchneller und waren beſſer geeignet, gegen wi⸗ drige Winde zu kämpfen. Ein großer Fortſchritt wurde jedoch ſchon zur Zeit Anſons dadurch gemacht, daß der Spiegel- Quadrant, welcher ſpäter zum Sextant verbeſſert wurde, in Gebrauch kam. Mit dieſem Inſtrumente konnten — und Sternenhöhen mit weit größerer Genauigkeit beſtimmt werden, als es früher bei der Unvollkommenheit der Inſtrumente möglich war. Da nun auch in ſpätern Jahren die Mondtafeln, vorzüg⸗ lich durch Tobias Meyer in Göttingen, verbeſſert wurden, ſo war man auch im Stande, die geographiſche Länge aſtronomiſch zu beſtimmen, indem mit dem neuen In⸗ ſtrumente, ungeachtet der ſchwankenden Bewegung des Schiffes, die Entfernung des Mondes von der Sonne, oder von einem Firfterne, mit großer Genauigkeit gemeſſen wer: den konnte. Die große Vervollkommnung der See⸗Uhren, Chronometer, trug ebenfalls weſentlich dazu bei, dem Seemanne mehr Sicherheit zu n um auf dem pfadloſen —— ſeinen Standpunkt und ſeinen Weg zu finden. h nim aun N Beim Bau der Schiffe in neueren Zeiten hat man beſonders darauf Rückſicht ge⸗ ee mehr Räumlichkeit für die Schiffe zu gewinnen, und durch Ventilation eine geſunde, friſche Luft im Schiffe zu erhalten. Die Sorge für die Geſundheit des Schiffs⸗ volks iſt auch mit dem glücklichſten Erfolge gekrönt worden. Es möge hier nur erwähnt werden, daß Lord Anſon ſchon im erſten Jahre ſeiner Reiſe die Hälfte ſeiner Mann⸗ ſchaft am Scorbut verlor. Kruſenſtern, welcher viertehalb Jahre auf der Reiſe um die Welt zubrachte, verlor nicht einen einzigen Mann. Die beiden Schiffe Hecla und Fury, mit welchen Kapitain Perry die Entdeckungsreiſe nach dem Nordpol machte, — Ele hatten außer Officieren hundert Mann am Bord, und nur Ein Mann ſtarb davon, ob⸗ gleich das Schiff drittehalb Jahre auf der Reife zubrachte. Es zeigte ſich auch, daß die⸗ ſer Mann ſchon zur Zeit ſeiner Abreise aus England an der Arutkheit gane hatte, welche die Urſache ſeines Todes war. teu Ene weſentlche Berbefferung für die Sicherheit der Schiffe itt die Einführung efers ner Ketten ſtatt der ſonſt gebräuchlichen Ankertaue. Die Ankertaue von Hanf wurden — durchgerieben, wenn der Ankergrund ſteinig oder von groben Kies war. Dieß kann bei Ketten nicht ſtattfinden. Dieſe gewähren überdieß noch den Vortheil, daß ſie im Schiffe in einem kleinern Raume zuſammengelegt werden können. Die dicken ſchweren Ankertaue können nur in großen Ringen zuſammengelegt werden, und nehmen daher viel Raum weg. Eine andere Erſparniß des Raumes iſt durch Einführung eiſerner Ciſternen ſtatt der Waſſerfäſſer erreicht worden. Der Raum zwiſchen den runden Fäſſern ging un⸗ benutzt verloren. Ueberdieß wurden die Fäſſer oft leck über mutden von den Schiffsratten angenagt, wodurch viel Waſſer verloren ging. rie Ei Der größte Fortſchritt in der Schifffahrt, welcher i in neuerer r Zeit gemacht worden, iſt ohne Zweifel die Erfindung der Dampfböte. Es wird unnöthig ſein, die Vortheile dieſer Erfindung auseinander zu ſetzen, indem der ſo allgemeine Gebrauch derſelben in allen Theilen der Welt, für kriegeriſche wie für friedliche Zwecke, ihren großen Nutzen beurkundet. Ohne Wind, und oft gegen den Wind, gelangen die Dampf⸗ böte an das Ziel ihrer Reiſe, mit einer Geſchwindigkeit, die einem gewöhnlichen Segel⸗ ſchiffe nur mit ganz günſtigem Winde zu erreichen möglich iſt. Die Vortheile, die fie gewähren, machen fie vorzüglich geeignet zu Kriegs⸗ Operationen. Man hat ſie abu die Kavallerie der Marine genannt. Um dem Segelſchiffe die möglichſt größte Geſchwindigkeit zu geben, müßte man an der Tragbarkeit aufopfern. Ein ganz leichtes Schiff würde indeß dem Umſchlagen bei einem Seitenwinde ausgeſetzt ſein, oder doch von ſeinem graden Laufe abwärts nach der Seite getrieben werden. Verlängerte man indeß den Kiel nach der Tiefe, und beſchwerte den untern Theil durch Blei oder Eiſen, ſo würde der tiefere Kiel das Treiben nach der Seite verhindern, und das tief liegende Gewicht würde das Umſchlagen unmöglich machen. Man hat ſchon Verſuche der Art gemacht, und kleinere Fahrzeuge, die zu Luſtreiſen be⸗ ſtimmt ſind, am Kiel mit Blei beſchwert. Der Erfolg war, daß ſie außerordentlich ſchnell ſegelten. Wenn das Schiff durch den Druck des Windes ſeitwärts auf die Segel, nach der Seite gebogen wird, ſo wird es ſich auf einer Seite ſo viel aus dem Waſſer heben, als es ſich auf der andern ins Waſſer ſenkt, wie bei einer Wage die eine Schale fteigt, die andere fällt. Den Punkt, um welchen dieſe Bewegung gefchieht, wollen wir den Punkt der Bewegung nennen. Die Ladung des Schiffs oder der Ballaſt iſt das Gegen⸗ gewicht gegen den Druck, welchen der Wind ſeitwärts auf Maſten und Segel ausübt. Wir können Maſt und Segel als den Hebelarm betrachten, den Bewegungspunkt als den Stützpunkt, und den Schwerpunkt als die Laſt. Je näher ſich der Stützpunkt dem 224 Schwerpunkt befindet, um deſto leichter wird die Kraft des Windes, welche auf den He⸗ belarm wirkt, das Schiff ſeitwärts drücken, und deſto mehr Gewicht wird nöthig ſein, den erforderlichen Widerſtand zu leiſten. — Angenommen, es wären 20 Tonnen Gewicht nöthig, wenn der Ballaſt innerhalb des Schiffes iſt, und die Entfernung des Schwer⸗ punktes vom Bewegungspunkte betrüge 10 Fuß, fo würden nur 10 Tonnen Gewicht erforderlich ſein, wenn der Schwerpunkt 20 Fuß vom Bewegungspunkte entfernt würde, das iſt, wenn der Kiel in die Tiefe verlängert und die Laſt an denſelben befeſtigt würde. Das Schiff wäre ſo der Hälfte eben Last tigt und würde mithin weniger Widerſtand im Waſſer finden. | Gun nt z. Wenn man den gegenwärtigen Zuſtand der Schifffahrt betrachtet und mit dem in älteren Zeiten vergleicht, ſo muß man erſtaunen über die Kühnheit der Seefahrer, welche 2 reg zum Theil offnen Fahrzeugen, ohne Charten, mit höchſt mangelhaften ſich in unbekannte Meere ſtürzten. Wohl wenige Seeleute würden es heute wagen, mit — Fahrzeugen, wie Columbus, und ſo ausgerüſtet wie er, auf Ent⸗ deckungsreiſen auszugehen. Es iſt wahrlich nicht zu verwundern, wenn die Zeitgenoſſen dieſes Seehelden ſeine Unternehmung als tollkühn * wir ar ne n Auch um ſo mehr unſere Achtung 0 N10 ' Am 6. November zeigte Herr Polizeirath Müllend orf ein Modell des v von —— Kaufmann Treutler in Schmiedeberg erfundenen Nacht- und Tag⸗-Telegraphen vor. Nachdem derſelbe den Bewegungsmechanismus im Einzelnen auseinander geſetzt, unter⸗ nahm er mehrere Verſuche, um ſeine Wirkung ſichtbar zu machen. Der Telegraph beſteht aus ſechs Armen, welche unterhalb derſelben mit der größten Leichtigkeit und Sicherheit durch einen ſinnreichen, höchſt einfachen Mechanismus nach der Willkür des Telegraphiſten ſich in Bewegung ſetzen laſſen. Dabei iſt die Zahl der in Anwendung zu nehmenden Arme nicht nothwendig ſechs. Sehr überraſchend zeigte ſich ſeine Anwendung als Nacht⸗ Telegraph. Mit einem Aufwande von geringer Menge Beleuchtungs-Material erſchie⸗ nen die einzelnen Arme in buntem Lichte glänzend, ſobald ſie in Thätigkeit geſetzt wurden, und geſtatteten ein ſicheres, unzweifelhaftes Erkennen ihrer Stellung. Die Bewegungen der Arme als Nacht Telegraph waren eben jo ſchnell, als wenn er als Tag-Telegraph verwendet wurde. Die Einrichtung zur Beleuchtung war äußerſt einfach und ſchnell zur Anwendung zu bringen, und konnte eben ſo ſchnell auch wieder außer Thätigkeit geſetzt werden. Als Vorzüge dieſes Telegraphen vor den bisher bekannt gewordenen dürften ſich die leichte Handhabung deſſelben von gewöhnlichen Arbeitern, ſeine blitzſchnelle Einſtellung auf das verlangte Zeichen ſelbſt gleichzeitig mit allen ſechs Armen, die blendende Beleuch⸗ tung, welche die Ueberzeugung gewährte, daß ſie durch Staub, Regen, Schneegeſtöber und mäßigen Nebel nur eine ſolche Schwächung erfahren könne, daß die gegebene Stel⸗ lung der Arme immer noch mit Sicherheit erkannt werden dürfte, und der geringe Auf⸗ wand für Brennmaterial, herausſtellen. Alle Bewegungen, ſelbſt die Einrichtung der 225 . Beleuchtung, erfolgten von dem unterhalb der Arme angebrachten Zimmer des Telegra⸗ bien Aue ſo, daß dieſer bei der Ausführung im Großen nie genöthigt — — ſelbe zu verlaſſen. 2 105 vid ne en ws n ot 0h Ay —— an In deu sio chin e ee Schi! Am 9. und 23. Oktober, — ui am 20. — hielt ber — der Section Vorträge über die Einrichtung und Kraftäußerung der gebräuchlichen Lokomotiven, welche durch große Zeichnungen theils aus dem Werke von Armengaud über Eiſenbahnen, theils durch Kreidezeichnungen erörtert wurden. Bei der entſchiedenen Richtung unſerer Tage, die Verbindung ferngelegener Orte durch Eiſenbahnen herzuſtellen und den Verkehr auf denſelben durch Dampfmaſchinen zu befördern, welche, für ſolche Zwecke eingerichtet, den gangbaren Namen Lokomotive erhalten haben, ſchien es der Beachtung werth, die Grundſätze, nach welchen ſolche Maſchinen angefertiget worden ſind, einer näheren Betrachtung zu unterwerfen, und auf die ſinnreichen Mittel aufmerkſam zu machen, welche zur Hervorbringung der mannichfachen Bewegungen erdacht worden ſind, um einerſeits die beabſichtigte Ortsveränderung der Willkür des Führers der Lokomotive zu unterwer⸗ fen, andererſeits den unvorhergeſehenen Störungen auf ſolche Weiſe zu begegnen, daß den mitfahrenden Perſonen und den Maſchinentheilen kein Nachtheil erwachſe, oder doch we⸗ nigſtens in den ſchlimmſten Fällen die möglichen Uebel gemildert werden. Die bewegende Kraft iſt die Elaſtizität oder die Spannkraft der Waſſerdämpfe. Es entwickeln ſich zwar bei jeder Temperatur aus dem Waſſer Dämpfe, aber dieſelben haben, wenn die Tempera⸗ tur niedrig iſt, eine ſo geringe Spannkraft, daß ihre Anwendung ohne Werth iſt, und ſelbſt in der Nähe des Kochpunktes des Waſſers entwickelt, noch nicht nutzbar befunden worden ſind. Erſt Dämpfe aus kochendem Waſſer entwickelt, vermögen dem Luftdrucke das Gleichgewicht zu halten. Da bei Lokomotiven die eine Seite des Kolbens ſtets mit atmoſphäriſcher Luft in Verbindung iſt, während auf die andere Seite der Dampf wirkt, ſo kann, um eine Bewegung zu erzielen, nur ſolcher Dampf in Anwendung genommen werden, welcher eine größere Spannkraft als die Luft beſitzt, um deren Gegendruck zu beſeitigen und die Widerſtände der Bewegung zu überwinden. Das Waſſer muß daher auf einen höheren Temperaturgrad als kochendes Waſſer erwärmt werden. Man erwärmt es bis 124 Grad R. Mit ſteigender Temperatur werden die Dämpfe dichter und zeigen eine größere Spannkraft. Dämpfe von der angegebenen Temperatur zeigen ſchon eine fünfmal ſo große Spannkraft als die Luft. Der zur Hervorbringung der Bewegung ver⸗ wendete Dampf wird zur Verſtärkung des Luftzuges, um eine lebhaftere Verbrennung und intenſivere Wärme zu erhalten, in den Schornſtein entlaſſen. Es iſt um ſo mehr Dampf erforderlich, je ſchneller die Bewegung, oder je größer die fortzuſchaffende Laſt iſt, da in dem erſteren Falle der Dampf öfter gewechſelt wird, in dem andern aber ſeine Dich⸗ tigkeit vermehrt werden muß. Wenn ein Kubikfuß Waſſer in Dampf von der Spann⸗ kraft der atmoſphäriſchen Luft verwandelt wird, ſo liefert er 1711 Kubikfuß, oder ein Pfund Waſſer 26 Kubikfuß Dampf. Soll der Dampf aber an ee Spannkraft 2 — A -8 beſitzen, fo ift die erhaltene Menge geringer. Bei 124 Grad R. liefert ein Pfund Waſſer nur ſechs Kubikfuß, oder ein Kubikfuß Waſſer 388 Kubikfuß Dampf. Eine Lokomotive muß daher ſo eingerichtet werden, daß ſie die für die projectirte Geſchwindigkeit erforder⸗ liche Dampfmenge liefern, dabei aber auch die aufgebürdete Laſt fortſchaffen kann. Die Möglichkeit der Fortſchaffung einer Laſt beruht auf dem angebrachten Mechanismus, ver⸗ mittelſt welchem die Räder der Lokomotive gedreht werden, die alsdann vermöge der Rei⸗ bung, welche ſie auf der Schiene erleiden, vorſchreiten und eine Laſt nach ſich ziehen kön⸗ nen, welche die Reibung, gewöhnlich Adhäſion genannt, nicht an Größe übertrifft. Dieſe Reibung iſt um ſo größer, je ſtärker die Räder gegen die Schienen gedrückt werden, oder dem Gewichte des auf ihnen ruhenden Theiles der Lokomotive proportional, und beträgt nach der Beſchaffenheit der Oberfläche der Schienen den ſechsten bis zwanzig⸗ ſten Theil deſſelben. Eine Lokomotive mit Waſſer und Brennmaterial wiegt zwiſchen 80 und 200 Centner, von welchem Gewichte J bis /, alſo etwa 130 Centner, auf den Triebrädern ruhen. Die Reibung der Triebräder beträgt für dieſen Fall 22 Centner, und die Lokomotive vermag eine eben fo große Zugkraft auszuüben. Bei einer größeren Zugkraft würden die Räder nur umgedreht werden, ohne ihren Ort zu verlaſſen. Zur Fortſchaffung einer Laſt auf Eiſenſchienen auf horizontaler Bahn, auf welcher nur, nach angefangener Bewegung, abgeſehen von dem Widerſtande der Luft, die Reibung an den Axen der Räder und die rollende Reibung derſelben an den Schienen zu überwinden iſt, rechnet man etwas über den zweihundertſten Theil als Zugkraft. Nach dieſer Voraus⸗ ſetzung würde die angeführte Maſchine auf ebener Bahn gegen 4000 Centner fortziehen können. Je ſchwerer die Lokomotive, deſto größer iſt daher auch die mögliche Leiſtung. Leider drücken ſchwere Maſchinen ſtark gegen die Schienen und machen einen koſtbaren Unterbau erforderlich. Man baute Anfangs die Lokomotiven mit vier Rädern, von denen zwei zur Unterſtützung und zwei als Triebräder benutzt wurden. So lange man denſelben kein großes Gewicht gab und keine große Leiſtung von ihnen verlangte, reichten ſie voll⸗ ſtändig aus; nur war ein Axenbruch für die mitfahrenden Perſonen bedenklich. Da man die Räder nicht außerhalb des Wagengeſtelles, in welchem die Pfannen für die Radaxen liegen, ſondern zwiſchen dieſem und dem Keſſel anbringt, auch dieſelben an den Aren un⸗ verrückbar befeſtiget, ſo daß Rad und Are ſich gemeinſchaftlich drehen müſſen, ſo kann ein Umſtürzen der Lokomotive im Falle eines Axenbruches nur eintreten, wenn der Axen⸗ zapfen im Geſtelle und der Axentheil zwiſchen beiden Rädern gleichzeitig bricht. Um dieſe Gefahr zu beſeitigen, gab man den Lokomotiven ſechs Räder, von denen die mittleren Triebräder und das erſte und letzte Paar nur Unterſtützungsräder von kleine⸗ rer Geſtalt waren. Da der größte Theil des Gewichtes der Lokomotive auf die mittleren Triebräder gelagert wurde, fo war bei einem erfolgenden Axenbruch ein Umſtürzen beſei⸗ tiget. Die nachtheilige Wirkung der Triebräder bei ſtarken Lokomotiven auf die Schie⸗ nen ſuchte man durch Vertheilung des Gewichtes auf vier Räder, welche gemeinſchaftlich gedreht wurden, zu heben. Eine Verringerung der Zugkraft entſpringt daraus nicht, da F TOT NNEER die Adhäſion der Räder an den Schienen von dem Gewichte abhängt, mit welchem die aſchine drückt, und es gleichgültig iſt, ob dieſer Druck auf zwei oder vier Punkte ver⸗ theilt iſt. Bei dieſer Einrichtung war es ſogar möglich, für dieſelben Schienen, ohne eine erheblichere Abnützung zu beſorgen, ſtärkere Maſchinen in Anwendung zu nehmen. Ob⸗ gleich die Eiſenbahnen im Allgemeinen in grader Richtung geführt werden, ſo ſind doch Krümmungen, Terrainſchwierigkeiten wegen, nicht zu vermeiden. Zur größeren Sicher⸗ heit bei den großen Geſchwindigkeiten, mit welchen man mit Lokomotiven zu fahren pflegt, ſind die Räder an eiſernen Axen feſtgemacht und drehen ſich mit denſelben in unverrückba⸗ ren, im Geſtell angebrachten Lagern. Es iſt daher, weil ſie überdies, um ein Abgleiten von den Schienen zu vermeiden, mit Hervorragungen, Spurkränzen, nach Innen zu ver⸗ ſehen ſind, nur ein Gradausgehen und ſo geringe Krümmung zu befahren möglich, als der nothwendige Spielraum zwiſchen Schiene und Spurkranz geſtattet. Man hielt eine Krümmung von 200 Ruthen Radius für zu erheblich und den Schienen des Anreibens der Räder wegen zu nachtheilig. Um dieſe Unbequemlichkeit zu beſiegen, verdoppelte man die Vorderräder, verband ſie unter einander und machte ſie um einen Zapfen, Schloßna⸗ gel, mit geringem Spielraum gemeinſchaftlich drehbar. Hierdurch erwuchſen der Loko⸗ motive acht Räder. He Mid Bei Krümmungen der Bahn müſſen die äußeren Räder einen größeren Weg durch⸗ laufen, als die inneren, und haben daher das Beſtreben, ſich ſchneller zu drehen, was aber vermöge ihrer feſten Verbindung unter einander nicht ohne Schleifung möglich iſt. Man machte deshalb die Bahn, mit welcher das Rad die Schiene berührt, nicht ſenkrecht auf die Ebene des Rades, ſondern nach Innen koniſch, ſo daß es am äußerſten Rande einen kleineren Umfang, als gegen den Spurkranz zu hat. An einer Krümmung der Bahn läuft daher das äußere Rad auf einem höheren Theile, an welchem der Radumfang größer iſt, und durchſchreitet einen größeren Weg, während das innere Rad nur mit jenem Theile, welcher einen geringeren Umfang hat, die Schiene berührt. Werden Krümmun⸗ gen mit einiger Geſchwindigkeit befahren, ſo haben die Schienen erheblich auch dadurch zu leiden, daß die Lokomotive das Beſtreben hat, in der Richtung der Tangente der Bahn fortzugehen, alſo die Schienen umzubrechen. Man begegnet dieſer Wirkung durch Er⸗ höhung der äußeren Schienen, wodurch der Wagenzug eine Neigung nach der inneren Seite erhält. | | | 7 Der wichtigſte Theil der Lokomotive ift der Dampfkeſſel. Er muß fo eingerichtet ſein, daß er bei dem geringſten körperlichen Raum die größtmöglichſte Heizfläche, die er⸗ forderliche Feſtigkeit und Sicherheit gewährt und gegen Abkühlung geſchützt iſt. Man rechnet, daß auf einer Heizfläche von einem Quadratfuß ein halbes Pfund Waſſer in einer Minute ſich in Dampf verwandeln kann, auch daß an jenen Theilen, auf welche die Strah⸗ lung der Wärme des Brennmaterials wirken kann, eine größere Dampfmenge entwickelt werde, als an den Stellen, die nur mit heißer Luft in Berührung kommen. Man giebt dem Keſſel eine cylindriſche Form, und unterſcheidet den Ofen, den Waſſerbehälter und 29 * 8 228 e ‘ die Rauchkammer. Der Ofen, aus faſt zölligen Eifenplatten zuſammengenietet und mit Roſtſtäben verſehen, hat einen Querſchnitt von mehr als zehn Quadratfuß und iſt gegen drei Fuß hoch. An drei Seiten, an welchen er nicht mit dem Waſſerbehälter in Berüh⸗ rung ſteht, iſt er mit ſtarken Eiſenplatten in der Entfernung von drei Zoll umgeben. In dieſen Zwiſchenraum dringt das Waſſer aus dem Waſſerbehälter. Auch die Einfeuerungs⸗ thür iſt aus doppeltem Bleche gefertiget, um nach Außen die Abkühlung des Ofens und die Beläſtigung des Maſchinenführers zu mäßigen. Zur Seite und oberhalb des Ofens erſtreckt ſich der Waſſer⸗ und Dampfbehälter. Da die Oberfläche des Ofens noch zu gering iſt; um die erforderliche Dampfmenge zu erzeugen, fo hat man durch den Waſſer⸗ behälter 180 und mehr zweizöllige meſſingene Röhren gelegt, welche mit Waſſer umgeben ſind und den durch die Verbrennung entſtandenen Gaſen einen Abzug in die Rauchkammer geſtatten. Die Dampfmenge, welche ſich an dieſen Röhren entwickelt, iſt etwa nur ein Drittheil von der, welche an einer gleichgroßen Fläche des Ofens hervorgebracht wird. Der Wafferbehälter iſt zu zwei Drittheil mit Waſſer gefüllt. Er erhebt ſich an einer oder zwei Stellen zu kuppelartigen Erhöhungen zur Anſammlung von Dampf und behufs der leichteren Abſcheidung des aufgeſpritzten und mit fortgeriſſenen Waſſers. Von der Decke dieſer Kuppel aus führt das Dampfrohr den Dampf in die Rauchkammer, wo es, in zwei Aeſte verzweigt, zu den Ventilkammern der Triebcylinder, welche zu beiden Seiten der Rauchkammer am Boden befindlich ſind, herabſteigt. Es iſt von großer Wichtigkeit, den Dampf bald in größerer, bald in geringerer Menge den Cylindern zugehen zu laſſen. Zu dieſem Zwecke dient der Regulator, eine eiſerne Stange, die ſich an der Vorderſeite des Ofens in eine Kurbel endiget, bis in die Verzweigung des Dampfrohrs reicht und daſelbſt einen Schieber oder eine mit Segmenten verſehene Drehplatte in Bewegung ſetzt, um den Austritt des Dampfes ganz oder theilweiſe abzuſperren. Zur Sicherung gegen die Gefahr des Zerſpringens des Keſſels bei zu ſtarker Dampfentwickelung ſind zwei Si— cherheitsventile angebracht, von denen das eine zur Hand des Maſchinenführers, das an: dere aber außer ſeinem Bereiche an der Decke der Kuppel über der Mündung des Dampf⸗ rohrs befindlich iſt. Es ſind Kegelventile, abgekürzte Kegel, welche in ein kegelförmiges Loch eingeſchliffen ſind. Ihre Niederhaltung kann nicht durch Gewichte bewirkt werden, weil die Erſchütterungen der Maſchine dieſe umherſchleudern und in die Höhe werfen wür⸗ den und muß daher durch Spann- oder Zugfedern bewerkſtelliget werden. Ein ange— brachter Zeiger zeigt die Spannung der Feder und damit auch die Spannung des Dampfs an, bei welchem das Ventil geöffnet wird. Die meſſingenen Keſſelröhren, ſo wie die Decke des Ofens, müſſen jederzeit, um ein Glühendwerden zu verhüten, mit Waſſer überdeckt ſein. Man wird durch eine Glasröhre an dem vorderen Theile des Ofens, deren unteres Ende mit dem Waſſer, und deren oberes mit dem Dampfraume des * in Verbindung ſteht, von dem Waſſerſtande in Kenntniß erhalten. | Zur größeren Sicherheit find noch ſeitwärts des Führers der Lukomotive drei Hähne über einander angebracht, bei deren Oeffnung der obere ſtets Dampf und der untere Waj- 29 —— ſer liefern muß, welche der Führer von Zeit zu Zeit zu öffnen verpflichtet iſt. Um die Annäherung der Maſchine ſchon aus größerer Entfernung anzukündigen und Gefahren vorzubeugen, oder dem Dienſte leiſtenden Perſonale Signale zu geben, befindet ſich zur Hand des Führers die Dampfpfeife, ein Rohr mit Hahn verſehen, das mit dem untern Ende mit dem Dampfraume in Verbindung ſteht, an dem oberen aber ſich in eine ebene Platte mit einem ringförmigen feinen Spalt mündet, durch welchen bei Oeffnung des Hahnes Dampf ausſtrömt. Ueber dem Spalt hängt eine kleine Glocke mit ſcharfer Kante. Indem der Dampf an dieſer Kante vorbeigeht, wird der pfeifende Ton erzeugt, wie man beim Anblaſen der Schlüffel oder Pfeifen in Erfahrung bringt. N Der Keſſel, von ſtarken ſchmiedeeiſernen Platten zuſammengenietet und durch Bolzen zuſammengehalten, iſt mit Holzdauben bedeckt, um die Abkühlung durch die Luft zu ver— mindern und auf einem hölzernen ſtarken Rahmen befeſtiget. Nachdem der Dampf den Regulator paſſirt hat, theilt er ſich in zwei Aeſte, welche zu beiden Seiten der Rauch— kammer herabgehen und in die Ventilkammern münden. Es ſind dies viereckige Kaſten, welche auf die darunter liegenden Cylinder aufgeſchraubt ſind und mit derem Innern durch zwei Dampfkanäle in Verbindung ſtehen. Der Boden dieſer Ventilkammern iſt eben gearbeitet und beſitzt zwiſchen den Dampfkanälen eine Abzugsöffnung, welche nicht bis in den Cylinder reicht, ſondern ſeitwärts in ein Rohr mündet, welches, mit dem Rohre der andern Ventilkammer verbunden, in dem Schornſtein endet. Auf dem Boden der Ven— tilkammer liegt eine aufgeſchliffene ausgehöhlte Meſſingplatte, der Schieber, von ſolcher Länge, daß er in einer Stellung, in welcher der eine Dampfkanal und das Abzugsloch unter ſeiner Höhlung befindlich, daher mit einander in Verbindung ſind, der andere Dampfkanal unbedeckt iſt, ſo daß Dampf aus der Ventilkammer durch denſelben in den darunter liegenden Cylinder gelangen kann. Mittelſt einer Stange, welche in einer Stopfbüchſe den Ventilkaſten durchſetzt und an dem Schieber befeſtiget iſt, kann dieſer in Bewegung geſetzt und ſo geſtellt werden, daß abwechſelnd die beiden Dampfkanäle Dampf in den Cylinder leiten. Die Cylinder, von ſtarkem Gußeiſen ſorgfältig rund gebohrt, liegen meiſt horizontal, ſind an ihren Grundflächen mit aufgeſchraubten Deckeln verſehen, von welchen die inneren mit Stopfbüchſen für die welbenſtungen verſehen ſind, und mit⸗ telſt Lappen feſt mit dem Keſſel und dem Rahmen verbunden. Im Innern befinden ſich an den Kolbenſtangen die Kolben, meiſtentheils von een; ihr ſich * in dem Cylinder hin und her bewegen laſſen. Damit nicht in kurzer Zeit nach erfolgter Abnühung ihre Brauchbarkeit auſhöre, macht man den mittleren Theil elaſtiſch. Er beſteht aus zwei eiſernen flachen Ringen von gleichem usern Durchmeſſer als der Cylinder, welche keilförmig an einer Stelle aufge⸗ ſchnitten ſind. In den Ausſchnitt wird mittelſt einer Druckfeder ein Keil eingedrückt, wel⸗ cher ſich bei Abſchleifung der Ringe weiter einſchiebt und dadurch dieſelben ſtets in Be— rührung mit der Cylinderwand erhält. Damit kein Dampf zwiſchen ihnen entweiche, ſind ihre Flächen ſorgfältig auf einander geſchliffen und ihre Einſchnitte um 180 Grad von — — einander entfernt gelegt. Dieſe Ringe erhalten durch zwei maſſive Deckplatten ihre un⸗ verrückbare Stellung an der Kolbenſta nge. Je nachdem der Dampf aus der Ventilkammer vor oder hinter den Kolben tritt, wird dieſer nach der einen oder anderen Richtung durch die Spannkraft der Dämpfe ge⸗ ſchoben und mit ihm die Kolbenſtange. Tritt der Dampf durch die linke Oeffnung der Ventilkammer ein, ſo wird der Kolben nach der rechten Seite geſchoben. Iſt er bis an das Ende des Cylinders gekommen, ſo wird die Schieberplatte in der Ventilkammer nach der linken Seite geſchoben, und dadurch erſt ein Abſperren des ferneren Dampfzutrittes, und bei fernerer Verſchiebung, bei welcher die linke Oeffnung unter die Höhlung des Schiebers gelangt, ein Austritt des Dampfes aus dem Cylinder durch den Abzugskanal in den Schornſtein bewerkſtelliget. Aigen Während diefes Herganges ift aber der rechte Dampfkanal durch Wegrückung des Schiebers geöffnet worden, und geſtattet den Eintritt des Dampfes auf die rechte Seite des Kolbens, wodurch dieſer nach der linken Seite ſich bewegt. Iſt er am Ende des Cylinders angekommen, ſo geht der Dampfſchieber in ſeine erſte Lage zurück, verſchließt erſt den ferneren Dampfzutritt und entläßt bei weiterem Vorrücken die in Anwendung geweſenen Dämpfe durch die Abzugsöffnung, welche nun mit dem rechten Dampfkanal unter ſeiner Höhlung in Verbindung ſteht, in den Schornſtein. Die Schieberplatten in beiden Cylindern haben eine ſolche Stellung, daß beim Eintritte des Dampfes in den einen Cylinder, wo alſo der Kolben am Ende ſteht, die Schieberplatte des anderen und mithin auch der Kolben die Mitte erreicht hat. Die Einleitung des Dampfes in den Schornſtein iſt von erheblicher Wichtigkeit, da vermöge der Schnelligkeit ſeiner Bewe⸗ gung die in dem Schornſtein vorhandene Luft mit fortgeriſſen und dann ein Nachſtrö⸗ men der Luft aus der Rauchkammer und ſomit auch der äußeren Luft durch den Roſt ver⸗ anlaßt wird, wodurch eine lebhaftere Verbrennung des Brennmaterials entſteht. Je öfter der Dampf gewechſelt wird, oder je größer ſeine Spannkraft iſt, deſto leb⸗ hafter iſt der Luftzug und ſomit auch die Verbrennung. Bei der geringen Höhe des Schornſteins und der beſchränkten, vom Feuer berührten Fläche des Keſſels würde ohne dieſes Hülfsmittel, um die erforderliche große Dampfmenge zu erzeugen, die Einführung von Luft unter den Roſt mittelſt einer Gebläſevorrichtung nothwendig ſein, zu deren Be⸗ wegung aber der Lokomotive ein Theil ihrer Kraft entzogen werden würde. in Das Ende der Kolbenftange, welches in einem Schlitten eine grade Führung er⸗ hält, iſt mittelſt eines Gelenkes mit der Triebſtange verbunden, durch welche auf doppelte Weiſe die Triebräder, je nachdem ſie eine gekreppte oder grade Are haben, in Bewegung geſetzt werden. Im erſteren Falle ſteht die Ebene der Kreppung, an welcher die Trieb⸗ ſtange des einen Kolbens befeſtiget iſt, auf der Ebene der Kreppung für den andern Kol⸗ ben ſenkrecht, wodurch die todten Punkte der Kurbelbewegung ohne Nachtheil für die Bewegung der Maſchine beſeitiget werden. Während die eine Kreppung die vortheilhaf⸗ teſte Stellung für die Bewegung hat, liegen bei den anderen die todten Punkte in grader —— 231 —— Linie mit der Kolbenſtange, deren Kolben entweder am Ende oder Anfange des Cylinders igekt iſt, und feine Bewegung eben eingeſtellt ha. Amun con ius 10 Mit der Drehung der Kreppung erfolgt die Drehung der Are und der an derſelben unverrückbar befeſtigten Triebräder. Im anderen Falle iſt die Triebſtange an einer Warze des Triebrades befeſtiget, und bewirkt dadurch unmittelbar ſeine Umdrehung. Die Warzen an beiden Triebrädern ſtehen um einen Quadranten von einander entfernt. In Uebereinſtimmung mit der Bewegung der Kolben müſſen die Schieber in der Ventil⸗ kammer verſchoben werden. Zu dieſem Zwecke iſt für jeden an der Triebaxe eine kreis⸗ runde Scheibe, welche in einem vom Mittelpunkte entfernten Punkte durchbohrt iſt, mit⸗ telſt dieſer Oeffnung unverrückbar aufgeſteckt. Man nennt ſolche Schieber excentriſche Scheiben oder Excentrica. Eine die Scheibe umſchließende Schleifhülſe bringt eine daran befeſtigte Stange, deren Ende eine Gabel bildet, bei der Umdrehung der Triebaxe in eine hin und her gehende Bewegung. Die Gabel umſchließt einen Bolzen an dem einen Arme eines zweiarmigen Hebels, deſſen anderer Arm mittelſt eines Gelenkes mit der Zugſtange des Schiebers verbunden iſt, und die hin und her gehende Bewegung deſ— ſelben vermittelt. Die Excentrica haben eine ſolche Stellung, daß die durch den Mittel⸗ punkt der Triebaxe gehenden Durchmeſſer faſt ſenkrecht auf der Ebene der zugehörigen Kreppung ſtehen. | | | Bei einer ſolchen Einrichtung würde aber der Lokomotivführer keine Einwirkung auf die Schieber ausüben, und nur durch Verſchließung des Regulators, alſo durch Abſperrung des Zugangs des Dampfs zum Ventilkaſten und den Cylindern ein Still⸗ ſtehen der Maſchine nach und nach bewerkſtelligen können; auch würde beim Begin⸗ nen der Bewegung eine beſondere Vorrichtung zur paſſenden Stellung der Schieber erforderlich ſein. Bei einer plötzlich drohenden Gefahr iſt das Hemmen des Wagen⸗ zuges und das Abſperren des Dampfes nicht hinreichend, um in kurzer Zeit den Zug in Stillſtand zu verſetzen, da dieſer vermöge feiner erhaltenen Geſchwindigkeit im Fort⸗ gehen beharrt und über die Schienen fortgleitet, wenn auch die Räder ſich zu drehen gehindert ſind. Es iſt zu dieſem Zwecke die Mitwirkung der Maſchine erforderlich. Man nöthiget die Triebräder, ſich plötzlich in entgegengeſetzter Richtung zu drehen, und erzeugt dadurch ein Beſtreben, rückwärts zu fahren. In den erſten Augenblicken wird dies zwar bei einem ſchnell bewegten Zuge ohne merkbaren Erfolg ſein, aber doch ſehr bald zum erwünſchten Ziele führen. Die Umkehrung der Bewegung kann nur da: durch bewerkſtelliget werden, daß man den Dampf, welcher zum Beiſpiel auf die rechte Seite des Kolbens drückte, plötzlich in den Schornſtein abziehen und dafür auf die linke Seite wirken läßt, wodurch die Triebſtange ſtatt eines Zuges einen Druck auf die zugehörige Kreppung der Triebaxe auszuüben genöthiget wird. Man erreicht dieſe Ver⸗ änderung durch die entgegengeſetzte Stellung des Dampfſchiebers. 5 ö Z3u dieſem Behufe befinden ſich an der Triebaxe, außer den erwähnten beiden excentriſchen Scheiben, noch zwei, deren Stellung die entgegengeſetzte iſt, ebenfalls mit EEE. 17 IR Schleifhülſen und Zugſtangen, deren Enden Gabeln bilden, verſehen. Sind die Gabeln der erſteren nach unten geöffnet, ſo ſind die letzteren nach oben offen. Alle vier Zugſtan⸗ gen hängen mittelſt Gelenken an dem Arme eines Winkelhebels, und zwar die letzteren in einer tieferen Stellung. Wird der andere Arm des Winkelhebels durch den Führer der Maſchine angezogen, ſo werden ſämmtliche Zugſtangen in die Höhe gehoben, wodurch die erſteren beiden erſt außer Angriff, und bei fernerer Hebung das zweite Paar in An⸗ griff mit dem Bolzen, welcher ſich an dem Hebel befindet, der die Verrückung des Schie⸗ bers veranlaßt, geſetzt werden. Die Gabeln haben eine winkelförmige Oeffnung, damit ſie mit Sicherheit den Bolzen in jeder Lage erfaſſen und in die gewünſchte Stellung brin⸗ gen können. ran nne, eu. Hirmunsi/pnafs ie ln Um mit Leichtigkeit die Zugſtangen zu heben, oder in beliebiger Stellung zu erhal⸗ ten, wird der ſie tragende Winkelhebel durch eine eiſerne Stange regiert, welche zur Seite des Führers reicht, und daſelbſt an einem langen, einarmigen, mit Handgriff verſehenen Hebel befeſtiget iſt, der ſich in Kerben beliebig einlegen und feſtſtellen läßt. Die excentriſchen Scheiben haben mit erheblichem Vortheil eine ſolche Stellung, daß der Wechſel des Dampfes ſchon eintritt, ehe der Kolben ganz bis an das Ende des Cy— lynders gelangt iſt, um das Stoßen zu vermeiden und das Umſetzen der Bewegung ſchnell zu bewerkſtelligen. Sehr vortheilhaft für den Nutzeffekt iſt die Einrichtung der Lokomo⸗ tiven, bei welchen der Dampf nicht ununterbrochen durch den Dampfkanal in den Cylinder einſtrömen, ſondern abgeſperrt werden kann, wenn er etwa die Hälfte oder einen beliebi⸗ gen Theil erfüllt hat. Der eingetretene Dampf treibt alsdann, obgleich mit verminder⸗ ter Spannkraft, den Kolben bis an das Ende des Cylinders. Man nennt Maſchinen ſol⸗ cher Art Expanſionsmaſchinen. An denſelben iſt der Dampfſchieber länger, ſo daß er in jeder Stellung, welche er durch die ercentriſchen Scheiben erhält, beide Dampfkanäle voll⸗ kommen überdeckt, und mit zwei Oeffnungen, Schlitzen, verſehen, die abwechſelnd bei ſeinen weiteſten Ausweichungen dem Dampfe freien Zutritt zu dem entſprechenden Dampf⸗ kanale geſtatten, während aus dem anderen Dampfkanale der Dampf durch die Schieber⸗ höhlung in das Abzugsrohr und den Schornſtein bläſt. Der Mechanismus zu ſeiner Verrückung iſt der gewöhnliche. Auf der oberen Fläche dieſes Schiebers liegen aber zwei aufgeſchliffene Platten, welche ihrer Größe nach die erwähnten Schlitze überdecken können. An einer den Ventilkaſten mittelſt Stopfbüchſen durchſetzenden und zu beiden Seiten her⸗ vorragenden Stange ſitzen zwei Muttern mit entgegengeſetzten Gewinden, einem rechten und einem linken, die mittelſt Daumen in die gedachten Expanſionsplatten eingreifen und deren Verſchiebung bewirken, ſobald die Stange eine hin und her gehende Bewegung er— hält, welche ihr mittelſt eines Gelenkes durch den Arm eines zweiarmigen Hebels mitge⸗ theilt wird, deſſen anderer Arm durch eine an der Kolbenſtange des Cylinders befindliche Warze, innerhalb eines Schlitzes an demſelben gleitend, ſeine Bewegung erhält. Durch Drehung dieſer Stange können die Expanſionsplatten einander genähert oder von einan⸗ der entfernt und dadurch in eine ſolche Stellung gebracht werden, daß ſie bei einer be⸗ — EEE ne ſtimmten Ausweichung des Kolbens den Zutritt des Dampfes durch den Dampſſchieber in die Dampfkanäle abſperren können. Damit auch während der Fahrt der Lokomotivführer die Stellung der Erpanſions⸗ ſchieber mit einer drehbaren, ihm zur Hand befindlichen Stange nach Willkür verändern kann, gleiten die äußeren Enden der Schieberſtangen, mit einer Nuth verſehen, in dreh⸗ baren Muffen, welche durch Räderwerk mit einanderund mit jener Stange in Verbindung geſetzt ſind, ſo daß bei Drehung derſelben auch beide Muffe und damit auch die Schieber- ſtangen gedreht werden, wodurch eine Annäherung oder Entfernung der eee ten bewerkſtelliget wird. Bei der Bewegung der Maſchine wird fortwährend Waſſer verbraucht, das unun⸗ terbrochen erſetzt werden muß, da der Keſſel, ſeiner geringen Größe wegen, keinen erheb⸗ lichen Vorrath aufnehmen kann. Daſſelbe wird vor der Abfahrt gewöhnlich durch eine Handpumpe durch die Hand der Arbeiter eingepumpt. Dieſelbe ſteht zur Hand des Füh— rers, um im Nothfalle auch während der Fahrt benutzt werden zu können, falls die an— deren zu dieſem Zwecke angebrachten Vorrichtungen ihren Dienſt verſagen ſollten. Das Speiſungswaſſer befindet ſich in einem Keſſel von Eiſenblech auf dem mit der Lokomotive verbundenen Vorrathswagen, dem Tender, auf welchem auch das Brennmaterial befind— lich, von welchem aus es durch zwei Röhren mit Schiebebüchſen und Kugelgelenken ver— ſehen, um bei Erſchütterungen und Biegungen Zerſtörungen vorzubeugen, zur Hand— pumpe und zu den durch die Lokomotive in Bewegung geſetzten Pumpen gelangt. Die Handpumpe iſt eine Saug- und Druckpumpe, deren Ausmündungsventile Ku— gelventile ſind. Die Bewegung der Keſſelpumpen erfolgt gewöhnlich durch die Kolben— ſtange des Dampfcylinders. Die Pumpenſtange, ein ſtarker Cylinder, wird von derſelben mittelſt eines Daumens in paralleler Richtung hin und her geſchoben, und geht in einer mit Stopfung verſehenen Büchſe, in welche das Waſſer durch ein Kugelventil aus dem Zuführungsrohr von dem Munitionswagen eindringt und durch ein zweites und drittes der Sicherheit wegen in den Keſſel geſchafft wird. Eiin kleines mit Hahn verſehenes und mit der Pumpe in Verbindung ſtehendes Rohr geſtattet dem Führer, ſich von ihrer Wirkſamkeit jederzeit zu überzeugen. Bei Ueberfluß von Waſſer in dem Keſſel iſt ein fernerer Zufluß durch Schließung eines Hahnes in dem Zuführungsrohr zu verhindern, wobei alsdann die Keſſelpumpen leer gehen. Eine Loko— motive enthält etwa 70 Kubikfuß Waſſer und 35 Kubikfuß Dampf, und verbraucht von letzterem gegen 75 Pfund in der Minute, oder 4500 Pfund in der Stunde, zu deſſen Entwickelung 720 Pfund Kohlen erforderlich ſind, da man auf ſechs bis acht Pfund Dampf ein Pfund Kohlen zu rechnen pflegt. Um nicht unnöthigerweiſe ſolche Laſten auf dem Munitionswagen mitzuführen, pflegt man in Entfernungen von einer halben Stunde Stationen einzurichten, auf welchen die erforderlichen Quantitäten Waſſer und Brennma⸗ terial eingenommen werden. Iſt das aufgenommene Waſſer ſehr kalt, ſo kann es mittelſt des Dampfes der Lokomotive erwärmt werden, welcher durch ein 3 in die Zu⸗ führungsröhren bis in den Munitionswagen geleitet wird. Der Keſſel mit den Dampf⸗ cylindern iſt an einem ſtarken hölzernen Rahmen befeſtiget, welcher mittelſt Bogenfedern auf den Axen der Räder ruht, um allen nachtheiligen Erſchütterungen zu begegnen, auch mit Buffern verſehen iſt, um Stöße von außen zu ſchwächen und unſchädlich zu machen. Gegen die Räder des Munitions- und auch anderer angehängter Wagen können hölzerne Bogenſtücke mittelſt eines Kniehebels angedrückt werden, um durch die ee — ein Stillſtehen des Wagenzuges herbeizuführen. Die Wirkung einer Lokomotive, bei ſonſtiger guten und richtigen Anfertigung, hängt von der Größe der Heizfläche, der Weite der Cylinder und dem Gewichte der Maſchine ab. Nennt man d den Durchmeſſer des Dampfcylinders und b den Druck des — in d x Pfunden auf einen Quadratzoll, ſo erleidet der Kolben einen Druck von SE b Pfunden, mit welchem der Krummzapfen der Axe angezogen oder abgeſtoßen witd⸗ — r das Verhältniß des Umfanges des Kreiſes zu ſeinem Durchmeſſer bezeichnet. Iſt der Halb⸗ meſſer des Triebrades R, alſo fein Umfang 2 Rx, und die 1 mit welcher — die Lokomotive fortgeht, u, ſo dreht ſich in einer Sekunde das Rad 5 mal um; eben ſo oft geht aber auch der Kolben hin und her. Nennt man die — um welche der Kolben verſchoben werden kann, L, fo beträgt ein Hin- und Hergang 2 L, und während einer Sekunde 2 L. 2 Es arbeitet daher der Kolben mit einer Kraft, welche im 2 77 . Stande iſt, — . — oder 4 a = 2 Pfund mit einem Fuß Geſchwindigkeit zu bewegen. Für d = 14 Zoll, L 18 Zoll, R = 30 Zoll, ua = 30 Fuß und b = 45 Pfund erhält man 39690. Nennt man die Kraft, welche erforderlich iſt, um 500 Pfund mit einem Fuß Geſchwindigkeit zu bewegen, eine Pferdekraft, ſo erhält man für die Kraft, mit welcher der Kolben arbeitet, 78 Pferdekräfte. Da hierbei aber auf Dampfverluſt, Reibung der Maſchinentheile und Verzögerung des Dampfzutritts keine Rückſicht genommen, ſo dürfte die wirkliche Arbeitskraft nur 0,4 oder 0,6 der berechne⸗ ten, mithin 31,2 oder 46,8 Pferdekräfte ſein. Am 4. December hielt Herr Kaufmann C. G. Kopiſch einen Vortrag über Ge⸗ werbefreiheit und deren Einfluß auf das Wohl des Volkes. | Freiheit ift ein Wort, welches zu jeder Zeit gemißbraucht worden iſt; die größten Despotien von Marat und Ro bespierre hatten es zum Aushängeſchilde. Eine wirkliche Freiheit iſt nirgends vorhanden; die Natur hat unſern freien Willen in enge Schranken gebannt. — Während das Thier mit allem dem, was zu ſeinem Be⸗ ſtehen erforderlich, unmittelbar ausgeſtattet iſt, wird der Menſch nackt geboren; es fehlt — 8 — nöthigen Bedürfniſſen, Nahrung, Kleidung und Wohnung; er muß die ihm — — Hülfsmittel mit künſtlichen erſetzen. — Er iſt daher genöthiget, Verſtand auszubilden, und auf ep Zwange beruhen wi oder weniger u geſellſchaftlichen Verhältniſſe. Der Trieb der Selbfterhaltung hat daher zuerft die Jagd, dann die Viehzucht, den Ackerbau und endlich die Gewerbe geſchaffen. | Zu dieſen natürlichen Schranken traten indeß bald auch andere, welche in dem ge⸗ ſellſchaftlichen Verbande ihren Urſprung hatten. Es war viel leichter, Andere für ſich arbeiten zu laſſen, als ſelbſt zu arbeiten. — Der Mächtige unterdrückte den Schwächern, und ſo entſtanden Kriege und Sklaverei; ſpäter, bei größerer Entwickelung der Gewerbe, aber Monopole und Zünfte. Es ſtellte ſich ſehr bald heraus, daß es im Vortheil des einzelnen Standes lag, dem Volke im Allgemeinen feine Erzeugniſſe fo hoch als mög- lich zu verkaufen, daß man weniger erzeugte, als verlangt wurde. Die Zahl der Meiſter wurde beſchränkt und gewiſſe Regeln wurden feſtgeſtellt, welche alle den Zweck hatten, gewiſſen größeren Gewinn bei geringerer Anſtrengung zu ſi Hern. — Man beſtimmte die Löhne, die Qualität der Erzeugniſſe und deren Preis. — Im Betreff des einzelnen Gewerbes war dies vortheilhaft. Da indeß alle Stände mehr oder weniger ein gleiches Syſtem annahmen, ſo wurde dieſer Vortheil vollſtändig aufgehoben, und es blieb nichts übrig, als die Beſchränkungen, welche ſich die einzelnen Mitglieder des Verbandes zum Nachtheil des Ganzen auferlegt hatten. — Wie vorher dargethan wurde, iſt der Trieb der Selbſterhaltung die Quelle aller Thätigkeit, die ſich, wenn ſie freien Spielraum hat, jedesmal dahin richten wird, wo der meiſte Vortheil zu erwarten ſteht. — Hieraus ent⸗ ſpringt nun der Wetteifer und die Vervollkommnung der Erzeugniſſe zum Wohl des Gan— zen. — Dieſe Thatſache iſt von den Geſetzgebern von 1808 bis 1818 vollſtändig begrif— fen worden; ſie haben die meiſten Monopole und Zünfte aufgehoben, und nur wenige beſtehen noch, wie das Salz-Monopol, das Bergwerks-Regal u. ſ. w. Andere Be⸗ ſchränkungen, insbeſondere der Nachweis der Fähigkeit, finden noch mehr oder weniger bei denjenigen Gewerken ſtatt, wo eine Gefahr für die Geſundheit, das Leben, die Mo⸗ ralität oder den Staat zu befürchten ſteht. Zwang und Laſten (wie die Gewerbeſteuer und die Nothwendigkeit, Bürger werden zu müſſen) ſind aber noch vorhanden, deren Entſtehen in dem Geldbedürfniſſe des Staates zur Zeit der freieren Geſetzgebung zu ſuchen iſt. Beide wirken nachtheilig auf die Gewerbe, da die damit verbundenen Koſten und Weitläuftigkeiten das Betriebskapital und die Zeit des Gewerbetreibenden weſentlich in Anſpruch nehmen. Die freiere Geſetzgebung hat zunächſt die Folgen gehabt, daß ein Wetteifer entſtan⸗ den iſt, welcher nach Vollkommnerem ſtrebt, und daß die Wiſſenſchaft, obwohl ſie noch immer u. — haben über die Gewerbe dünkt, denſelben theilweiſe die Hand ge— 30 * — . — Schon in der kurzen Zeit son — — deſſen — aber unabſehbar ſind. c- FREE E77 05207 Vergleichen wir den Zuſtand des Volkes mit dem — Jahren, ſo muß das beſſere Leben, nach allen Richtungen hin, nothwendig in die Augen ſpringen. Das Volk wohnt beſſer, ißt beſſer und kleidet ſich beſſer. — Am meiſten aber zeigt ſich dieſe Ver⸗ beſſerung in denjenigen Gewerben, wo die Gewerbefreiheit feſte Wurzel gefaßt hat. — Ein Schneidergeſelle von früher und jetzt ſind einander nicht mehr ähnlich; — bei den Maurern hingegen, wo die alte Zunfteinrichtung fortbeſteht, iſt der he AT Weniger fihtbar. — Es muß Jedem einleuchten, daß das Allgemeine durch die Gewerbefteiheit be: deutend gewonnen hat, und noch weit mehr gewinnen muß, wenn erſt die alten Gewohn⸗ heiten völlig den neuen oder vielmehr den natürlicheren Anſichten Platz gemacht haben werden. Es iſt eine mehrfach beobachtete Thatſache, daß der Akkordarbeiter das Vierfache der Arbeit des Tagelöhners leiſtet. — Welch ein ungeheurer National⸗ reichthum liegt allein in der richtigen Anwendung dieſes Prinzips, ſo wie in der richtigen Theilung der Arbeit. Daſſelbe iſt noch ſehr wenig begriffen; noch immer erhält der Maurer⸗ und Zimmergeſelle fein Tagelohn und der Meiſter feinen Meiſtergroſchen. Man glaube nicht, daß Akkordarbeit ſchlechter ſei. Es kommt dabei allein auf die Strenge bei der Abnahme an. Sie iſt vielmehr beſſer, weil ſie den Arbeiter zwingt, ſei⸗ nen Verſtand auszubilden und über die Vortheile nachzudenken, durch die er ſi h die Arbeit erleichtern kann. Das Naturgeſetz zwingt ſie, ſich beſſere Werkzeuge auzüſchuffen und ihre Arbeit zu vervollkommnen. Der Akkordarbeiter arbeitet mit Verſtand, während der Tagelöh⸗ ner ſeinen Tag hinbringt, ſo gut er kann. Der Erſtere freut ſich, wenn er viel geleiftet hat; dem Letzteren ift dies völlig gleichgültig. — Die Schiffholzarbeiter, welche in Ak⸗ kord ſtehen, arbeiten mit Beilen von zehn Pfund und mit Aexten von vier Pfund, wäh⸗ rend unſere Zimmerleute, welche im Tagelohn arbeiten, Beile von ſieben Pfund und Aexte von anderthalb Pfund haben. Dabei iſt die Arbeit der Zimmerleute mit der der Schiff⸗ holgarbeiter gar nicht in Vergleich zu ftellen. In geſellſchaftlicher Hinſicht hat ſich die freiere Geſetzgebung gleichfalls bewährt. Der Zuſtand der Geſellen und Lehrlinge iſt ein viel beſſerer als früher. — Aus allem dieſem erhellet zur Genüge, von welchen außerordentlich günſtigen Folgen die Geſetze von 1808 und 1810 begleitet geweſen find. Allein man macht denfelben folgende Vorwürfe: Man behauptet: ſie begünſtigen zu frühe Heirathen, — die Konkurrenz ſchaffe die Verarmung, — man habe keine gute Arbeit, — die Zucht und Sitte wäre unter den Geſellen und Lehrlingen aufgehoben zc. Den erſten Punkt betreffend, ſo muß durchaus beſtritten werden, daß die — then jetzt früher geſchloſſen werden als ſonſt. Dies würde auch kein Vortheil ſein, denn der eheloſe Zuſtand der niedern Volksklaſſen ift jedenfalls mit viel größern ſittlichen Uebeln — TEE ee ie 237° —— verknüpft. Das Schließen übereilter Ehen hat übrigens einen anderen Grund. Es bedarf des Bürgerwerdens und eines Gewerbeſcheins zur Begründung eines Gewerbes. Die Gewohnheit bringt es mit ſich, an die Standes veränderung das Ehebündniß zu knüpfen. Da aber das Bürgerwerden durchaus keine Sicherheit für Erwerb giebt, ſo ſind die Folgen unglücklich. | Ä 3) Dies würde wegfallen, wenn wirkliche Gewerbefreiheit vorhanden wäre, d. h. wenn es weder des Bürgerwerdens, noch eines Gewerbeſcheines bedürfte. Das Heirathen würde in den meiſten Fällen erſt dann erfolgen, wenn der Erwerb geſichert wäre. Den zweiten Vorwurf betreffend, ſo iſt es vollkommen richtig, daß die Konkur⸗ renz allen Faulen, Unfähigen und Liederlichen das Fortkommen erſchwert. Es iſt aber immer beſſer, als wenn dieſelben, wie früher, mit fortgeſchleppt werden. Ein Theil der⸗ ſelben wird durch den Drang der Verhältniſſe genöthiget, ſich anzuſtrengen; ein anderer Theil bleibt unverbeſſerlich. Derſelbe fiel früher den Zünften, jetzt den Kommunen zur Laſt. — Die Zahl der Armen ſcheint jetzt nur größer, als früher, iſt es aber in der That nicht, und hat dieſelbe darin ihren Grund, daß man mildthätiger iſt, als früher. Die Armuth wächſt mit den Gaben. Man kann indeß nicht ganz wegläugnen, daß die namhafte Konkurrenz den Gewinn unſicherer macht, als früher, und daß hierin eine große Urſache zur Verarmung liegt; dies wird indeß zum Theil dadurch ausgeglichen, daß es viel leichter iſt, als früher, ein neues Gewerbe zu ergreifen. Auch hier wirken die noch feſtſtehenden Beſchränkungen der Gewerbefreiheit nachtheilig. Der einmal Meiſter geweſene Gewerbetreibende will nicht mehr wieder Geſelle wer- den. Er zieht es vor, zu betteln oder der Kommune zur Laſt zu fallen. Es iſt paſſend, ein Wort über Armenweſen einzuſchalten. Es handelt ſich im Weſentlichen darum, denjenigen Perſonen, welche ſich auf ehr⸗ liche Weiſe ihr Brot nicht erwerben können, Lebensunterhalt zu verſchaffen. Hierbei tritt die Schwierigkeit ein, eine paſſende Beſchäftigung zu finden. Spinnen, Weben, Federn zupfen u. ſ. w. ſind um ſo weniger dazu geeignet, da der Geiſt der damit beſchäftigten Perſonen zu Grunde geht. Ueberdem iſt die Geſundheit derſelben in geſchloſſenen Räu- men gefährdet. Es giebt keine paſſendere Beſchäftigung, als den Landbau. Er hat große Vorzüge, wozu Bewegung in freier Luft, Mannichfaltigkeit der Arbeit, Anwend⸗ barkeit aller Individuen, Erzeugung der unmittelbarſten und nothwendigſten Lebensbe⸗ dürfniſſe und Beſchäftigung des Geiſtes zu rechnen. Die Schwierigkeit liegt allein in der Ausführung. Dieſelbe würde indeß durch ein Geſetz, welches diejenigen Perſonen, die ſich nicht ehrlich ernähren können, in ein Sklavenverhältniß ſtellte und Strafe für das Entweichen feſtſetzte, ſehr erleichtert werden. Es fehlt nirgends an kulturfähigem Lande. Für die Armen ſowohl als für die Verbrecher, die ſtrengen Geſetzen unterworfen würden, könnten aber die höchſt weſentlichen Vortheile erwachſen, daß ſie nach und nach wieder als nützliche Mitglieder in die Geſellſchaft einzutreten vermöchten, was ihnen unter den jetzigen — a — Verhältniſſen ſehr erſchwert wird. Ein ſolcher Plan ſcheint um jo ausführbarer, wenn man einen Blick auf die ungeheuren Koſten des Armen= und Verbrecherweſens wirft. — Eine weſentliche Verminderung der Verbrecher ſtände um ſo mehr zu erwarten, als die einmal verurtheilten Verbrecher aus der Geſellſchaft völlig ausſcheiden würden, da die Erfahrung lehrt, daß die meiſten Verbrechen von bereits beſtraften Perſonen verübt werden. | * | Der dritte Punkt, daß es nöthig erſcheinen möchte, vor der felbftftändigen Nie derlaſſung ein Examen zu machen, um eine Garantie für die Güte der Arbeit und das fernere Fortkommen zu gewähren, läßt ſich leicht widerlegen. Fürs erſte giebt die voll⸗ kommenſte Arbeitsfähigkeit durchaus keine Garantie für das Fortkommen, denn die Fa⸗ brikate müſſen abgeſetzt werden, und dazu gehört eine beſondere Induſtrie. Anderntheils aber giebt es keine beſſere Garantie, als die Kontrole der Abneh- mer. Sie nöthigen den Gewerbtreibenden, ſich den Wünſchen ſeiner Ab— nehmer zu fügen. a Wollen ſie ſchwere, theure Stoffe, ſo wird er ſie liefern; ziehen ſie leichte, wohl— feile Waare vor, ſo wird er dieſe anfertigen. Das Gewerbe geht Hand in Hand mit dem Bedürfniß und erfüllt ſo vollkommen ſeinen Zweck. Vor allen aber ſtellen ſich einem ſolchen Examen folgende große Hinderniſſe entgegen: | | 2 1) die Koften; 4188 1 2) die darauf verwendete Zeit; | 3) die Schwierigkeit, paſſende Examinatoren zu finden; 4) die Unmöglichkeit, Grundſätze für das Examen feſtzuſtellen. Es wird dies vollkommen einleuchten, wenn man ſich die Theilung der Arbeit, den großen Hebel der Induſtrie, weiter ausgebildet denkt. Der Tiſchler macht keine Stühle, Schränke, Tiſche u. ſ. w. mehr, ſondern nur Stuhlbeine. Wie ſoll das Examen für ihn eingerichtet werden? und findet er bei den Stuhlbeinen keine Arbeit mehr, ſoll er ein neues Examen machen, wenn er Tiſchblätter macht? Unmöglich! | In kleinen Städten müſſen die Handwerker drei oder vier Gewerbe treiben, um zu leben. Sollen ſie ſich in allen dieſen Gewerben Prüfungen unterwerfen? Sollen dieſe eben ſo ſtreng ſein, als in großen Städten, oder ſollen ſie bei Ueberſiedelung erneuert werden? — | Ein Etabliſſement an ein ſolches Examen zu knüpfen, ift völlig unausführbar, ohne die Gewerbefreiheit vollſtändig zu zerſtören. Dabei iſt aber der Nutzen nicht zu verken⸗ nen, den einzelne Inſtitute haben können, welche ihren Lehrlingen Prüfungen auferlegen, wenn nur das Prinzip des völlig freien Niederlaſſens und Erwerbes nicht angetaſtet wird. Die Erfahrung lehrt indeß, daß dergleichen Inſtitute nur ſelten praktiſche Arbeiter liefern. Den vierten Punkt, die Moralität der Zöglinge, betreffend, ſo muß man aner⸗ kennen: die Menſchenrechte werden mehr geachtet. Mit dem Aufhören einer beſtimmten En — 239 Lehrzeit, die dem Uebereinkommen der Partheien überlaſſen iſt, wird einerſeits der Trieb in dem Lehrlinge geweckt, bald etwas Tüchtiges zu leiſten, andererſeits aber dem Lehrherrn ein Vortheil, wenn er den Lehrling ſchneller zum Ziele bringt. Auch hierin möchte eine Beſchränkung nicht förderlich ſein. „Ich glaube im Allgemeinen den Nutzen einer unbeſchränkten Gewerbefreiheit darge⸗ than und den Nachtheil widerlegt zu haben. In dieſer Anſicht kann ich zum Schluſſe den Wunſch nicht unterdrücken, daß es den hohen Staatsbehörden zum Wohle meines Vater— landes gefallen möge, auch die noch übrigen Schranken derſelben abzuſchaffen, welche ich noch als weſentliche Hinderniſſe der freien Entwickelung des Gewerbefleißes betrachte.“ In Folge einer Ankündigung in Nr. 52 der preuß. allg. Zeitung, in welcher ein oridfreies Eiſenblech, von Redington angefertiget, als wohlfeileres und vortrefflicheres Mittel zur Haus bedachung empfohlen wird, wurde, in Berückſichtigung der Wichtigkeit des Gegenſtandes, davon durch den Präſidenten der Geſellſchaft, Herrn Baron v. Stein, eine zu einem Verſuche hinreichende Menge aus Hamburg beſorgt. Herr Klemptnermei⸗ ſter Renner übernahm es, ein Dachmodell mit Rückſicht auf die Umſtände, welche bei Anwendung im Großen ein Mißlingen oder Uebelſtände erzeugen können, daraus anzufer⸗ tigen und der freien Witterung auszuſetzen. Obgleich der Verſuch noch nicht beendiget, da nicht bloß die Einwirkung des Winters, ſondern vorzugsweiſe noch die warme und naſſe Witterung des Sommers abzuwarten, ſo kann gegenwärtig doch ſchon bemerkt wer— den, daß nach fünf Monaten an mehreren Stellen Roſtflecke entſtanden ſind, obgleich in geringerem Grade, als bei anderem Bleche. In einer der Verſammlungen im Laufe des Sommers wird eine nähere Nachricht und das zur Probe ausgelegte Dach der Anſchauung und Beurtheilung vorgelegt werden. Durch die vor zwei Jahren wiederholte gnädige Unterſtützung der hohen Miniſterien der Geiſtlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten, fo wie der Finanzen, war es möglich, auch in dieſem Jahre noch die wichtigeren techniſchen Journale für die Biblio⸗ thek anzuſchaffen und den Mitgliedern der Section und Anderen zukommen zu laſſen, auch einige andere Ausgaben behufs der Beſtreitung der Auslagen bei den mit Experimenten verbundenrn Vorträgen zu beſtreiten. Gebauer, Secretair der Section. — IS — er ia t I über die Beobachtungen und Arbeiten der Section enen die — Sudetenkunde in den Jahren 1842 und 1843, und erſte Reihe der daraus gezogenen Nechnungereſultate. Je mehr die bisherigen zahlreichen Beobachtungsreihen dieſer Section in Angriff genom⸗ men werden, je mehr zeigt ſich die Größe und der Umfang der Arbeit, welche ſie ſich zur Aufgabe geſtellt hat. Nach der urſprünglichen Abſicht ſollten ſogar ſämmtliche fünftägigen Mittel der Beobachtungen aller Stationen unter ſich verglichen, und immer bei je zweien derſelben der Höhenunterſchied aus jeder Zuſammenſtellung der Mittel berechnet werden. Wenn nun gleich ſeitdem durch das in den Jahren 1839 und 1840 von dem damaligen Regie⸗ rungs⸗Bau⸗Referendarius Hoffmann mit großer Sorgfalt durchgeführte geodatifche Nivellement die Höhe des Barometer-Niveaus auf der Königlichen Uni— verſitäts-Sternwarte zu Breslau über dem Oſtſeeſpiegel bei Swine— münde zu 453. 62 Pariſer Fuß und zwar mit einer Genauigkeit beſtimmt worden iſt, daß bei dieſer großen bee vom Meere nur noch die geringe Ungewißheit von & 3. 445 Pariſer Fuß, als Summe der gebliebenen Zweifel, vorwaltet, und es daher nur noch von Intereſſe ſein kann, den Höhenunterſchied jeder Barometerſtation unſeres Vereins von einem ſo genau beſtimmten Normalpunkte, und dadurch jede einzelne Höhe über dem Meeresſpiegel ſelbſt zu finden: ſo würde dennoch eine Berechnung der Höhendifferenzen aus allen fünftägigen Mitteln bloß in Bezug auf Breslau allein bei weitem die Kräfte überſteigen, welche dazu auf- geboten werden können. Wir haben daher es nur zu bedauern, daß die Stimme eines Mitgliedes der Section ſchon beim Anfange der Unternehmung in der Minorität geblieben iſt, welche vorſchlug, ſich nur auf Monatsmittel und auf möglichſt wenige Beobachtungsſtunden zu beſchränken, die ganze Operation nach Beſſels ſinnreichem Vorſchlage in Schu— 241 machers aſtronomiſchen Nachrichten No. 279 durchzuführen, und auch noch dadurch eine bedeutende Förderung der Arbeit zu erlangen, daß ſämmtliche Mitbeobachter aufge⸗ fordert würden, in ihrem eigenen Intereſſe (wenn ſonſt die Zeit dazu ihnen nicht mangelt) bei ihren Beobachtungen die Reduction der Barometerſtände auf die Temperatur des Eis- punktes vorzunehmen, und bei allen die monatlichen und Jahres-Mittel zu ziehen, weil ſie dann einen Theil der Reſultate ihrer angeſtrengten Mitwirkung ſelbſt zu gewinnen, ſchon die Genugthuung gehabt hätten. Der Wunſch, das ganze Unternehmen im groß- artigſten Umfange durchzuführen, und alle Reſultate hier am Orte ſelbſt zu bearbeiten, hat nur die Folge gehabt, daß es, trotz des Eifers beim Beginnen, der gewaltigen Maſſe gegenüber faſt nur bei dieſem geblieben iſt, und jetzt, bei dem Wiederaufnehmen der Bearbeitung, die beharrliche Durchführung doch nur ſehr langſam vorſchreiten kann. Dagegen ließen die Beobachtungen ſeit Anfang des Jahres 1842 ſich ſchon weit leichter zuſammenſtellen und berechnen, weil die meiſten Mitbeobachter ſich ſeit— dem entſchloſſen haben, den erwähnten Theil der Selbſtbearbeitung zu übernehmen. Es erſcheint daher gerathen, mit der Veröffentlichung der Beobachtungen ſeit dieſem Zeitpunkte und ihren Reſultaten den Anfang zu machen, und mit denen der vorangehen— den Periode zu folgen, nach Maaßgabe, wie ſie nach und nach zur Vollendung kommen. Es gewährt dies zugleich den Vortheil, daß der Eifer ſo vieler verdienter Mitbeobachter endlich einmal von den zu erlangenden Reſultaten eine Probe erhält, und zugleich zu über- blicken vermag, welche Maaßregeln bei den Beobachtungen und welche Mithülfe noch in der Folge die ſo mühſame Bearbeitung fördern können. Die Barometer-, Thermometer- und atmoſphärologiſchen Beobachtungen auf den verſchiedenen Stationen ſind entweder: 1) ordentliche, täglich zu (gewöhnlich drei) verſchiedenen Stunden des Tages ange- ſtellt, vornehmlich zu hypſometriſchen Zwecken, jedoch auch, wenn ſie vollſtändig durchgeführt werden, für die Klimatologie von Schleſien von unſchätzbarem Werthe; 2) außerordentliche vier Mal im Jahre, nach Sir John Herſchel's Vorſchlag, am 21. März, 21. Juni, 21. September und 21. December, von 6 Uhr Morgens bis zum folgenden Tage um 6 Uhr Abends, mithin 36 Stunden lang ununterbro— chen Tag und Nacht von Stunde zu Stunde angeſtellte Beobachtungen, zur Auffin- dung des täglichen Marimums und Minimums der Barometer- und Thermometer: ſtände und ihren täglichen Variationen überhaupt; zur Beſtimmung der Regel, wie man aus täglichen Beobachtungen, aber in geringerer Zahl, während 24 Stunden dennoch die wahren Tagesmittel werde finden können; zur Gewinnung einer Ueber: ſicht, wie, wenigſtens in dieſen Tagen gerade, die Luftdrucks- und Wärmeverhält⸗ niſſe über die Erde vertheilt find, weil gleichzeitig in allen Theilen der Welt dieſe Beobachtungen angeſtellt, und theils in Belgien und Baiern, vornehmlich aber in England, geſammelt und zuſammengeſtellt werden. Durch den glücklichen Um⸗ | 31 — , mn ſtand, daß mehrere Stationen zwiſchen hier und Belgien und England, namentlich Jena, Marburg, Osnabrück, Emden und Achen, ihre unſchätzbare Mit⸗ wirkung uns geſchenkt haben, blüht uns zugleich die Hoffnung, den Uebergang der klimatologiſchen und atmoſphärologiſchen Verhältniſſe von dem Kontinental⸗ zum Seeklima Europas, — — — dazu ter⸗ tungen die Seehöhe von vielen dazwiſchen liegenden Punkten zu beſtimmen. Die unter 1 genannten regelmäßigen täglichen eee erfordern aber zu her pſometti Benutzung nachſtehende Bearbeitung: — zu monatlichen Summen derſelben. — — Ser Summen, um dee neee Di tels. täglichen und andererſeits die Sahresjummen jeder einzelnen Beob⸗ er und endlich aus — 1 n . Ian; — — e der Amp der we Beobachtungen. . yar Ermittlung dr Sähen- Diane: ee le m n ſteigt. Das Volumen des Duedkfilbers vermehrt ſich aber nach Dulong — — und Petit ꝰ's Ermittelung mit feiner von der Eis zu de dees kochenden Waſſers von 1 bis 1. 018018, oder von 1 bis 1, fo daß . 018018 = , iſt, — oe ra en * Tun | So lange wir daher annehmen dürfen, daß die Barometerfcala ſelbſt nicht auch der Veränderung durch die Temperatur unterworfen iſt (was der Erfahrung nach gerechtfer⸗ tigt iſt, wenn die Scala ganz oder zum allergrößten Theile aus Holz beſteht), können wir die oben gedachte Reduction C der beobachteten Barometerhöhe auf die Temperatur des Eispunktes mittelſt jenes rn ſehr leicht finden; denn fie ift * m — B (a- a n. 2 — m D * Bei den Thermometerſcalen nach Fahrenheit if m = 32, n — 180, mithin de bendertthelligen, uber an) Eins; and s. n — 100, und daher C= — B. are TG und endlich bei den Thermometer, nach Ré aumur, m ebenfalls 0 und 2 folglich C= — B Er und zwar immer in demfelben Maaße, wie B genommen wird. Der auf 0 reducirte Barometerſtand B' iſt dann = B + C. C iſt aber immer negativ, jo lange Q poſi⸗ tiv iſt, und umgekehrt, weil bei jeder Temperatur über dem Gefrierpunkte die Queckſilber⸗ — höher erſcheint, als bei dieſer angenommenen Normaltemperatur. n 27 3. 8. 43 L. oder 332. 43 L. bei 17. 4 K. beobachtet, er⸗ 3 298 L. = C, ſo daß B = 332. 43 — 1. 30 = 331. 13 L. Oder aber die Reduction für B = 335.87 3 „ 335. S 8.5) 333. S8. 5) E . 644, jo daß B“ = 335.87 +0. 64 — 336. 51 Linien. Die daraus t Aantperungsformel O = — (B— 33) Bes. giebt erſt bei ſehr abwei⸗ chenden Temperaturen ein in den Tauſendtheilen der Darifer Si Linien abweichendes Reſultat, und empfiehlt ſich zur Anwendung, weile dee ee ee 2 —— Sie giebt bei den obigen rex das erſte aan 332. 43 — 33. 0) 17. 4 2 43 4 da 3 —— — — r 02; 7 an 4000 das zweite C | | (335. 87 — 33) x (—-8.5) 302.87 K ( 8.55 Kae m 4000 rn 4000 ent IE mithin für den Gebrauch völlig daſſelbe. Zu 2 und 3 iſt zu bemerken, daß die Susanne der zu lender gehöri⸗ gen Beobachtungen zu Summen, um zuletzt erſt daraus die Mittel zu extrahiren, hier den Vorzug vor den Operationen mit Mitteln von Hauſe aus verdient, ja unerläßlich iſt, wenn, wie an mehreren Stationen, die Beobachter verhindert worden ſind, ihre Beobach— tungen in regelmäßiger und ununterbrochener Reihefolge anzuſtellen, ja ſolche ſehr häufig und zu den verſchiedenſten Stunden haben ausfallen laſſen müſſen. Wenn es ſchon ei— gentlich unzuläſſig iſt, aus den zwölf monatlichen Mitteln eines Jahres ohne Berückſich— tigung ihrer verſchiedenen Gewichte das Jahresmittel zu ziehen, ſo iſt es völlig unſtatt— haft, wenn viele auf ungleiche Weiſe I Beobachtungen den Mitteln eine ganz ungleiche Geltung geben. Jeder Fehler hierbei, ſelbſt der erwähnte bei Ziehung des Jahresmittels, wird ver— mieden, wenn man bis zu einem gewiſſen Punkte nur mit Summen operirt, wobei man auch bis dahin zur Verkleinerung der Zahlen von jeder Größe ein beſtimmtes Quantum (z. B. wie hier geſchehen, bei jedem Barometerſtande 25 Zoll oder 300 Linien) hinweg⸗ laſſen kann, um daſſelbe erft zuletzt zu jedem gezogenen Mittel wieder hinzuzuzählen. In Hinſicht 4 der Breslauer Gegenbeobachtungen muß zuvörderſt angeführt wer⸗ den, daß die regelmäßig fünf Mal des Tages, um 6 und 9 Uhr Morgens, um 12 Uhr Mittags, um 3 Uhr Nachmittags und um 9 Uhr Abends, auf der Breslauer Sternwarte angeſtellten meteorologiſchen Beobachtungen dazu nicht ausreichen, weil den auswärtigen Beobachtern die Wahl der Beobachtungsſtunden ganz uneingeſchränkt überlaſſen worden war, und daß mehrerer Stationen halber noch an drei andern Stunden, um 7 Uhr Mor⸗ gens, um 2 Uhr Nachmittags und um 10 Uhr Abends, auf Veranlaſſung der Sudeten⸗ Section, dergleichen Beobachtungen auf der Sternwarte angeſtellt werden. Deſſen un— geachtet finden ſich noch an einzelnen Stationen Beobachtungsſtunden gewählt, zu wel— chen in Breslau oder anderwärts ſich keine korreſpondirenden finden. Es blieb nichts an— deres übrig, wenn auch dieſe Beobachtungen benutzt werden ſollten, als aus den zunächſt liegenden wirklichen Beobachtungen, alſo doch wenigſtens mit Benutzung der Größen zweiter Ordnung im täglichen Gange, die meteorologiſchen Korreſpondenz⸗ Beobachtun— gen durch Rechnung zu ergänzen, was allerdings nur ein ſehr unſicherer Nothbehelf iſt, weil die OR gelaſſenen Glieder höherer Ordnung oft noch immer ſehr bedeutend — ER: Siena fein können. Am ſicherſten, fo wie am leichteften ift noch die Herleitung der Barometer: und Thermometerſtände zu Breslau um 1 Uhr Mittags aus den wirklichen Beobachtun⸗ gen um 12 Uhr, 2 Uhr und 3 Uhr daſelbſt. Der Stand um 1 Uhr muß nahe zu gleich fein dem Stande um 2 Uhr — % der Variation zwiſchen 12 und 3 Uhr. Auch der Stand um 8 Uhr Abends wird noch ziemlich gut durch die Beobachtungen um 3 Uhr Nachmittags und um 9 uud 10 Uhr Abends beſtimmt, und wird nahe zu gleich fein dem Stande um 9 Uhr Abends — der Veränderung zwiſchen 3 und 9 Uhr und — .. der Veränderung zwiſchen 9 und 10 Uhr. Andere gewählte Stunden liegen indeß zum Theil ſo ungünſtig, daß eine nur einigermaßen genäherte Beſtimmung des Geſetzes der barometriſchen und thermometriſchen Variationen um dieſe Zeit ſehr unſicher ſein würde, und es daher gerathener erſcheint, die darin treffenden Beobachtungen als iſolirt ganz außer Rechnung zu laſſen. Dagegen unterliegt es ad 5 gewiß keinem Zweifel, daß auch dann die Summe der Beobachtungen einer Tageszeit zu einem Mittel vereinigt, und zur Höheudifferenzberech— nung dem Breslauer gegenüber geſtellt werden dürfen, wenn an einer Station im Laufe des Jahres eine Beobachtungsſtunde dauernd verändert, in ſo fern es nur mit den Breslauer Gegenbeobachtungen ganz auf gleiche Weiſe gehalten worden iſt. Obgleich indeß die daraus gefolgerten Höhenbeſtimmung immer brauchbar ſein wird, ſo fallen doch mancherlei Schlüſſe dabei ganz hinweg, weshalb es empfehlenswerth ſein wird eine ſolche Aenderung der Beobachtungsſtunde im Laufe des Jahres ohne die allerdrin- genöfte Veranlaſſung nicht vorzunehmen; eher noch bei Beginn eines neuen Jahres. Was nun endlich den ſechsten Punkt: die Berechnung der Höhenunterſchiede aus den zuſammengeſtellten Mitteln der Barometer- und Thermometer Beobachtungen, be— trifft, ſo kann wohl kaum von einer genauern Methode dazu die Rede ſein, als von der, welche Beſſel in den aſtronomiſchen Nachrichten, Bd. 15, Nr. 356 und 357, ausein⸗ 9 hat, in welchen auch bereits der verſchiedene Waſſerdampfgehalt in der Luft rückſichtigt wird und zugleich der in neuerer Zeit genauer an a Coef⸗ ehe der Luft eingeführt worden ift. Es handelt ſich nur darum, ob wir dieſe Rechnung, die, weil fie alles berü ickſicht, natürlich auch etwas mehr Zeit zur Durchführung fordert, gleich von vorn herein auf alle Zuſammenſtellungen anwenden, oder erſt bei der Schlußrechnung, wenn in den Mit⸗ teln aus längeren Beobachtungsreihen die Wirkungen verſchiedenartiger, größtentheils uns noch unbekannter Perturbationen ſich ausgeglichen haben. Die große Zahl der zur Be— rechnung vorliegenden Höhendifferenzen, bei dem Umſtande, daß bis jetzt noch auf keiner Station Pſychrometerbeobachtungen angeſtellt worden ſind, und weil es bei den erſten Rechnungen doch nur darauf ankommt, vorläufig genäherte Reſultate zu erhalten, und dabei aus dem Abnehmen der Schwankungen in denſelben den Zeitpunkt zu erkennen, der eine ſchärfere Berechnung erfordert, ſchien es räthlich zu machen, den zweiten, als den kür⸗ zeren Weg, einzuſchlagen und eine möglichſt kurze Methode aufzuſuchen; zugleich aber 1 EEE auch von dem Gebrauche hypſometriſcher Tafeln zu abſtrahiren, weil dieſe nicht in Jeder⸗ manns Händen ſind, und allen Mitbeobachtern die unbedingte Möglichkeit gewährt bleiben muß, die hier gefundenen Höhendifferenzen ihrer Station nachzukalkuliren, wenn nicht gar die künftigen nach gleicher Aenne zu berechnen, in ſo fern * Dahn Zeit und 3 haben. Zu dieſem Behufe ſoll für irgend e eine Station, deren Polhöhe 2 ift, "pe den auf O⸗ reducicten Barometerſtand bezeichnen, ! die Temperatur der freien Luft im Nordſchatten, und h die daraus zu berechnende Höhe über der See, zunächft aus der Höhendifferenz von einer Station, deren Seehöhe H ganz genau bekannt ift (für unſern Zweck das Ba⸗ rometer⸗Niveau der Breslauer Sternwarte), unter der Polhöhe P, welche gleichzeitige Beobachtungen des auf 0“ reducirten Barometerſtandes B“, und an e der 2 Luft im Nordſchatten L zu bieten hat. Ferner bezeichne: n den Modulus des Briggſchen Syſtems; a die mittlere geometriſche Proportionalzahl zwiſchen der halben großen —— der halben kleinen Erdaxe, d. i. die Quadratwurzel aus dem Produkt beider in einander; y die Conſtante für das Geſetz der Schwereänderung auf der Oberfläche der Erde ermittelt für den Spiegel des Oceans unter den beiden mittlern Parallelen von 40 nörd⸗ licher und 45° füdlicher Breite; 8°. den mittlern Barometerſtand, ſo wie alle Verhältniſſe auf die Lenperatu des gefrierenden Waſſers reducirt, ausgeſprochen wie a in demjenigen Maaße, in ee man den Höhenunterſchied zu erfahren wünſcht, jo daß 7 — das geometriſche Mittel beider Erdaren durch eine Zahl ate, deren Einheit 8 die Länge der Queckſilberſäule des unter den oben bezeichneten Verhältniſſen als Conſtante angenommenen mittlern Luftdrucks iſt. Gleicherweiſe ſei v dann die Ver⸗ hältnißzahl des ſpecifiſchen Gewichts des Queckſilbers zu dem der atmoſphäriſchen Luft; endlich ſollen m und n, wie ſchon oben angegeben, die e e der verſchiedenen Thermometerſcalen bezeichnen. „ der Modulus der gemeinen Logarithmen iſt aber bekanntlich * 0. 43420448. 2 ½ daher = 0. 8385889. a iſt nach Beſſels neueſter Zuſammenſtellung der Reſultate aller bekannt en denen Gradmeſſungen in Schumachers aſtronom. Nachrichten, Bd. XIX, Nr. 428, S. 216, = 3266603 Toiſen 46. 514096445•a0¶6 my nach Francis Baily's Bearbeitung der vom bereits e ene Kapi- tain Henry Foſter im Verlaufe ſeiner wiſſenſchaftlichen Reiſe in den Jahren 1828 bis 1831 angeſtellten Beobachtungen der Schwingungen des Secundenpendels und Verglei⸗ chung mit allen bekannten Reſultaten anderer Beobachter, in dem dieſem Gegenſtande be⸗ ſonders gewidmeten Bande VII der Memoiren der Royal Astronomical Society zu Lon⸗ — — WU —— don, pag. 94) aus g= 0. 00514491, u 7 8 mant b Parallel von —— 0 . 002572455 il’ 2; 4103478; Inte 19 op chin m Yun) 67110. | = o wird ſchon feit längerer Zeit von Alen berennſtimmend zu 0, 76 Meter angenom⸗ delche Beſtimmung auch vor der Hand beibehalten werden muß, weil mancherlei tige Gründe bei ihrer einftmaligen Annahme vorlagen. Es iſt aber ſeit jener Zeit keine Reviſion dieſer Beſtimmung mehr erfolgt, wenn gleich die zahlreichen Beobachtungen Pentland's, a derſelbe am 25. Februar 1839 der Akademie der Wiſſenſchaften zu Paris vorgelegt hat, 0. 7 608356 Meter für den reducirten mittleren Barometerſtand im eehorizonte zwiſchen den Tropen ergaben, demnach mindeſtens die Nothwendigkeit einer neuen Prüfung dieſer Conſtante durch Zuſammenſtellung aller bekannt gewordenen Beob⸗ achtungen darthun. Je hach beit man alſo die Höhendifferenz in einem oder dem anderen Längenmaaße ſucht, wird 9 4 25 0. 760000 Meter J 9. 8808136 0. 389936 .. Toiſen „9. 5909936 2.339617 Pariſer Fuß ( 0. 3691449. „ „(336.905 Patifer Linien J 2. 5275074. .) 2.493483. Engl. Fuß „ 0. 3968065 Ei 2.421511 Rheinl. Fuß 0. 3840866 2.404220 .. Wiener Fuß J 0. 3809741 - 0.400703. Wien. Klafter L 0.6028228. 4 3 26660 1 angeſcht. a nun a = 3266603 Toiſen, fo iſt 7 = 90 1 — 8377276 Längen der Queckſilberſäule des Barometers bei mittlerem Luftdruck unter den mehrfach angegebenen Verhältniſſen, und davon der Logarithmus 46. 9231028; v das ſpecifiſche Gewicht des Queckſilbers, ausgedrückt in ſpecifiſchen Gewichtsein⸗ heiten der atmoſphäriſchen Luft unter jenen Verhältniſſen, wird von Biot in den Addi- tions zu der Connaissance des tems pour lan. 1839, S. 11, aus feinen und Arago's Ermittelungen für die Schwerkraft zu Paris S 10462 angegeben, mithin für den Parallel von 45° Breite 10465. 6 J 4. 0197639. Ri Endlich ift bei den gebräuchlichen Thermometerſcalen: bei der hunderttheiligen m S o, und n = 100; bei den Thermometern nach Reaumur m ebenfalls o, und n = 803 und bei der Eintheilung nach Fahrenheit m = 32 und n = 180. iu B. jo der Abkü ürzung halber D immer für log. To ſtehen. K Alle Höhenberechnungen ſind eigentlich ihrer Natur nach nur Annäherungen, ur jo raſch convergirend, daß, wenn die Höhenunterſchiede nicht gar zu bedeutend * h. 248 — —é—' etwa 1000 Toiſen oder 2000 Meter nicht überſteigen, ſchon der erſte Schritt genügen wird (wenn nicht gerade eine ganz außerordentliche Genauigkeit nothwendig erſcheint), und, ſelbſt bei den höchſten, unſern Inſtrumenten zugänglichen Erhebungen von der Erde, kaum eine zweite Annäherung erforderlich ſein dürfte. Bevor wir nämlich die Höhe der zweiten Station noch nicht kennen, ſind wir auch nicht im Stande, die Verminderung der Schwerkraft bis dahin mit in Rechnung zu bringen, welche jedoch bis zu den Ren: für uns erreichbaren Höhen immer eine verhältnißmäßig nur kleine Größe bleibt. Dies Alles, die Bezeichnung der Rechnungsgrößen und Conſtanten, ſo wie die neueſte Beſtimmung der numeriſchen Werthe der letzteren, iſt nur darum vorausgeſchickt worden, weil es uns dienen ſoll, zu unſern Zwecken eine möglichſt kurze und bequeme hypſometriſche Rechnungsmethode auszuſuchen oder zu finden. Die berühmte und allbe⸗ kannte, von Laplace in der mécanique celeste gegebene Höhenformel, welche von Gauß, Oltmanns und Winckler auf verſchiedene Weiſe in bequeme Tafeln gebracht iſt (die daher ganz dieſelben Reſultate liefern), verdient, weil ſie außerdem ſich ſchon ſo vielfach bewährt hat, vorzugsweiſe, daß wir die verbeſſerten Conſtanten bei ihr einführen, und demnach den Verſuch wagen, fie zu uuſerem Zwecke möglichſt bequem zur Rechnung mit Logarithmen (wie ſie nicht anders geſtattet) einzurichten. Mit den von uns gewähl⸗ ten Zeichen lautet ſie, zuvörderſt mit den alten numeriſchen Werthen, die Temperatur nach dem rn rn Thermometer vorausfegend, und die Höhendiſtanz in Toiſen gebend: 1) ch — — 9407. 7 K (1 0. — cos. 2 9) 5E +) 16 h — H > 4 21000 D + — 0.868589 | | oder ganz allgemein: EA 2) ch — H) (1e. na 0 ZZ 0 a 27 worin nunmehr nach den neueren Ermittlungen — — 9397. 73, 1 = 0. 0025724. u a = 3266603 Toiſen angenommen werden müßten. Oder aber noch allgemeiner iſt, wenn (h — H)“ den d in Queckſil⸗ berſäulen von der Länge 8“ bezeichnet: — L+1— 2m 3) h—H)’ = Er 0 + 1 cos. @+»)x 10 3 62 — ) (h a Wenn wir das Produkt aus den drei erften Faktoren diefes Ausdrucks auf der rech⸗ ten Seite mit C benennen, ſo wie den vierten Faktor in: bel H | D —.— (D + 2 u) umſchreiben und = D 6 ſetzen, jo wird 4) (h — H) = C OD == G) =CD-+ C. In dieſer Gleichung iſt CD der direkte Theil, der die erſte und Haupt-Annäherung an ch — II) giebt, und deſſen Rechnung unter keinen Umſtänden wiederholt zu werden braucht, dagegen C die Verbeſſerung der erſten Annäherung CD, welche wir indirekt dadurch erhalten, daß wir CD bereits als das wahre (h — H)“ anſehen, mittelſt dieſes Werthes G berechnen, und dann durch CD = C& eine zweite Annäherung von (h — H) finden, bei welcher es ſich bald ausweiſen wird, ob eine noch weitere Annäherung erfor- derlich iſt. Indeß ſieht man ſchon ohne Weiteres an dem Umſtande, daß der Erdhalb— meſſer 7 in G als Nenner fungirt, wie die Annäherung außerordentlich ſchnell erfolgen und zu Ende kommen müſſe. Und in der That beträgt in der größten Höhe von 7000 Metern, die ein Beobachter (Gay⸗Luſſac) mit dem Barometer erreicht hat, die erſte Verbeſſerung CG wegen der bis dahin ſchon merklichen Abnahme der Schwere allerdings 25 ½ Meter, die zweite aber nur noch 0. 12 Meter, noch keine 4 Zoll. Dürfen wir dieſe demnach unter allen Umſtänden billig vernachläßigen und uns mit der erſteren Ver: beſſerung CG begnügen, ſo iſt dieſe: — H) CD.h—H)’+2Cu h—H)° D — P.. er te 7 „D und daher 5 D 2 5) ch — H) = D = CGS 0D (' nr“) 7 bis auf die zweite Annäherung ganz ſcharf, oder aber auch | CD + 2 CN — CD 0 * — ) 5 a nachdem man zuvor C und | 128 Cb D (1 2 cos. [ + 9) X (1-2) u 5 n berechnet hat. ö Dieſe große Schärfe iſt aber in nur ſehr wenigen Fällen, als namentlich bei äußerſt bedeutenden Höhen, nothwendig, am wenigſten aber bei unſern Operationen und Rech— nungen, in welchen, wie wir ſpäter ſehen werden, die Verbeſſerung C& allenfalls nur bei Meſſungen unſerer höchſten Berge, bei den Höhenunterſchieden der Stationen aber, ihrer Unbedeutenheit wegen, erſt gar nicht in Betracht kommt. Wenn man jedoch deſſen unge- f 32 — 30 — achtet die Ueberzeugung gewinnen will, daß nichts Erhebliches gerade vernachläßiget a den fei, wird man in den meiſten Fällen genügend verfahren, wenn man C als überall conſtant = un annimmt, weil die beiden Faktoren davon in C, jeder für ſich, nur un⸗ 1 bedeutend von ! verſchieden ſind, ja ſogar in unſern Breiten ihre Wirkung zum Theil gegenſeitig fi fi aufheben. Im erſten Faktor iſt y — 0. 00257, und wird noch mit einem (bei uns ſehr kleinen und dazu negativen) ächten Bruch multiplicirt, und im zwei⸗ 11 ten erreicht ſelbſt im hohen Sommer 5 wohl nie den Werth von + 0,1. n Dt, CD 20 C Wird die Conſtante — in dem Faktor ( l+ — ſtatt C ſubſtituirt, ſo u 7 D 2 uv D 2 u lautet derſelbe 0 F (h — H) = CD 0 „ ') 7 | erg d. 1. 60 -H) =D 20 — cos. 041% (i — x ( 1 l + — x 71P Dies ift eine Form, die ſich überraſchend bequem zur Rechnung mit Logarithmen einrichten läßt, wenn man ſie zuvörderſt in folgender Weiſe wasche 9 y V 1 7) (h — H) Dp. — . — 14 — e (a * 1 ” 5n nu Y ön—?2m+L+h)x (+: + 2 — o) worin der letzte Faktor auch ſo lautet (> +20) + o) Betrachten wir zuvörderſt —, fo wird deſſen Werth, welcher 388 . 7337 beträgt, EN, durch + cos. (O + „) höchſtens um 1 vergrößert oder verkleinert, jo daß, wenn 1 A log. — 7 Veränderung des Logarithmus der Zahl 388.7337 bedeutet, im Fall dieſe 1 ſelbſt m um eine Einheit verändert, 0 (- + cos. ( — „0 = log. ö Y 1 Ä + Alog — & cos. ( + ) = log. — + num. (ve cos. (O + 9) + Y > 7 — 251 TEE 5 Wir 3 log. A log. m) wird. Es iſt aber Alog. —— + 0. 0011172 und log. A log. — 7 7 | Y = 7.04813. Eben fo ift — (n 2% = 348.534; D aber betrug bei der größ⸗ ten bis jetzt erreichten Höhe nur + 0. 3671155, fo daß ein analoges Verfahren hier um fo mehr gilt, und log. ( ( 20 +D) auch S iſt log. — (6 250 * i v D A log. 2 (7 + 2 ») — log. 55 (7 + 2 v) + num. (log. D + log. A log. * 20 ur 2 +2r]). Cs iſt aber A log. 348 . 534 = 0. 0012462 und log. A * og. 348. 534 = 7. 0955877. Zur Rechnung mit Logarithmen umgeſchrieben, geſtaltet ſich nunmehr die Formel folgendermaßen: 8) log. (h — H)° = log. D + num. (log. D + log. A log. m + 2 70) * + num. (oe cos. (O + ) + log. A log. —) + log. (5 n—?2m+L+D 7 2˙2 Y —+ log. 1 . log. — (7 + 2 v) — log. 5 n. 1 fi.‘ v Die Summe der letzten vier Logarithmen zieht fich zuſammen in: 10465. 6 x (8377276 + 20931 . 2) 8377276 + 0. 4342945 7 log. 5 n = 4. 3830634 — log. 5 n, fo daß mit Einführung aller conſtanten nume⸗ riſchen und logarithmiſchen Werthe: 9) log. (h — H)“ — log. D + num. (log. D + 7. 09559) + num. (log. cos. [ + 9 + 7. 04813) + log. ön — 2m + L) + 4. 3830634 — log. 5 n und 10) log. (h — H) = log. (h — IH)“ + log. f iſt. Ja es zieht ſich dieſe Formel in eine noch einfachere Geſtalt zuſammen, wenn die Eintheilung der Thermometer⸗ ſcalen feſtſteht; wenn man für den Bezirk der Operationen berechnet, ob zwiſchen der nördlichſten und ſüdlichſten Station das logarithmiſche Glied + num. (log. [cos. 2 . + 7. 04813) ſich bemerkbar ändert, oder ob es, als conſtant, mit den Summen der übrigen conſtanten Logarithmen vereinigt werden kann, und endlich, wenn man auch von dem größten vorkommenden Werthe, von D herabſteigend, unterſucht, ob und wie weit 32 * log. A ( + 2v) — log 5 n = log. N: 8 252 das logarithmiſche Glied: num. (log. D + 7 09559) überhaupt noch beachtens⸗ werth iſt. i | | Wir haben faft durchgehends die Temperatur nach Reaumur beobachtet, oder die Beobachtungen nach der Centeſimal-Scala darauf reducirt. Unſere ſämmtlichen Opera⸗ tionen liegen eee 50° 6° und 51° 27° der Breite, oder da alle Unterſchiede auf Breslau unter 51° 7° der Breite bezogen werden, zwiſchen P + = 101° 1% und ® + & = 102° 54, und endlich iſt D zwifchen Kupferberg und Breslau am größten, beträgt im Mittel O0. 01985, und zeigt zugleich, daß wir mit fünfſtelligen Logarithmen vollkommen bei unſerer Rechnung ausreichen, weil der daraus reſultirende Höhenunterſchied noch ganz im Anfange der vierſtelligen Zahlen liegt. | Für unfere Rechnung iſt daher: 2m = 0 und 5n — 5 x 80 = 400, wovon der log. = 2. 6020600. Ferner iſt für P = y = 101 13 | log. cos. (® +9) = 9. 28896 n. log. A log. — —7.04813 Y — — — (— 1 log. cos. (C + 9) + log. A log. — = 6. 33709 n. 7 davon der num. — 0. 0002173 und für P = 10234“ log. cos. (O + 9) 9. 33761 n. log. A log. — 7. 04813 8 Y m 0 1 log. cos. (® + 4) + log. A log. — 6. 38574 n. 1 1 und davon der num. — 0. 0002431 Mittel von beiden num. — 0. 0002302 von welchem die beiden numeri in der fünften Decimalſtelle noch nicht viel über eine Ein⸗ heit abweichen, was auf die verhältnißmäßig immer nur kleinen Höhendifferenzen einen geringen Einfluß üben wird, wenn man jenes Mittel als conſtant annimmt. Endlich iſt zwiſchen Breslau und Kupferberg, der höchſten unſerer ſämmtli⸗ chen Stationen, D im Mittel nur = + 0. 01985 alſo log. D — 8.29775 | log. A log. 2 ( + 2 S 7. 09559 ——ͤ — log. D log. A log. +0) — 5.939334 v — num. ( + log. A log. —— * +») = + 0. 00002473. f Bei der Berechnung der Höhendifferenz zwiſchen Breslau und Kupferberg, der höchſten unſerer Stationen, wird daher, wenn wir das letzt genannte logarithmiſche Glied aus unſerer Formel ganz weglaſſen, der Logarithmus des Endreſultats in der fünf— ten Stelle nur eine Vermehrung von 2½, wegen der Abnahme der Schwere nach der Höhe zu, zu erhalten haben, was indeß die Höhendifferenz nur um 0. 07 Pariſer Fuß vergrößern würde, eine Wirkung, die bei allen übrigen bedeutend niedrigeren Stationen noch viel kleiner ausfallen muß, alſo überall billig vernachläßigt werden kann. Wenden wir dieſe Betrachtungen auf die Gleichung 9) (ſ. Seite 251) an, ſo erliſcht innerhalb der Grenzen ihrer Anwendung zu unſern dermaligen Zwecken das lo— garithmiſche Glied + num. (log. D-+ 7. 09559) ganz; num. (log. cos. [O + 7. 04813) wird = — 0. 00023; 5n — 2m wird — 400, und — log. >n = — 2. 60206; mithin 11) log. (h — H)“ = log. D + log. (400 + L +1) + 4. 38306 — 0. 00023 — 2. 60206 = log. D log. (400 + L=) + 1. 78077 Bis hierher iſt das Maaß der Höhenunterſchiede fortwährend die auf den Gefrierpunkt reducirte mittlere Länge der Queckſilberſäule im Seehorizonte des Parallels von 45° Breite. Man erhält daher (h — H)“ in jedem beliebigen Maaße, wenn man dieſe Höhendifferenz mit 8° (ſ. S. 247) in dem verlangten Maaße multiplicirt. Wir ſuchen fie in Par. Fuß. log. 6“ iſt für dieſes Maaß — 0. 3691449, und daher für unfere Rechnung: 12) log. ch — H) = 2. 14992 + log. D + log. (400 + L= h. Nach dieſer Form iſt, wie klar vor Augen liegt, für unſere Zwecke die wirkliche Ausfüh— rung der Rechnung, mit Hülfe irgend einer beliebigen logarithmiſchen Tafel, entſchieden viel leichter, kürzer und bequemer, als die Anwendung eigentlicher hypſometriſcher Tafeln. Auch die weiter oben angeführte ſtrengere Annäherungsform läßt ſich theilweiſe auf ähn— liche Art noch bequemer zur Rechnung einrichten, wenn man ſie zur Prüfung des abge— kürzten Verfahrens oder bei Meſ ſung der größern Höhen anzuwenden ſich ver⸗ anlaßt fühlen ſollte. — Iſt, wie oben, 1 28 E e + 9) X 0 — u 5 n ) und in ähn⸗ v licher Folgerung wie oben log. C = log. — + num. (os cos. (O ) + iv * 1 log. A 18. —) + log. (In - L= I- 2m) — log, 5 n Y 0 £ / D ebenfalls N — W 45 Re =; D+2 13) am cb . C cb . mtr C und 7 14) =) = CD3°-+ num. oe CD80 + log. (D = 24) —+ log. pi + log. 0 | 7 | und mit ihren numerifchen oder logarithmiſchen Werthen, allgemein log € = 4. 3819796 + num. (log. cos. O + g] + 1. 04813) —+ log. 5n L= I- 2m) —log.5n, und 15) (h — H) = CD g“ + num. (log. CD 3° + log. D + 0. 83859] + log. C + 3. 07690), 90 Endlich für den Beobachtungsbezirk unſeres Vereins, für ſeine Thermometerſcalen und bei ſeiner Annahme des Pariſer Fußes als Höhenmaaß log. C = 1. 7796894 + log. (400 + L = f | log. (h—H> = erfte Annäherung zu (h— H) log. C log.D + 0.3691449. 16) h — H) = h H + num. (log. 'h—H> = log. (D + 0. 8386) + 3.0769 + log. C). Um uns zu überzeugen, wie weit wir mit beiden Arten der Anwendung der Laplace⸗ ſchen Formel ſicher gehen oder nicht, wollen wir die Höhendifferenz unſerer höchſten Sta⸗ tion Kupferberg von dem Breslauer Barometer-Niveau, aus den beiderſeitigen Jahresmitteln der Barometer- und Thermometer- Beobachtungen von 1842 berechnen, und dann die erhaltenen Reſultate an den Prüfſtein, an Beſſels Formel, legen, welche einen viel umfaſſenderen Kreis von einwirkenden Verhältniſſen berückſichtigt. I. Directes, aber zugleich abgekürztes Verfahren. B® in Pariſer Linien 332. 457 42. 521713. Warn 2e D und log. D 3 — 0. 01985 48. 29775 L. - = „ 6. 69 Raum. i | 1 = z — = = 3 > 00 = = 400 L. I= 411.69 - „2. 61457 Conſtante für Schleſien, Reaum. und Par. Fuß „2. 14992 h — H in Pariſer Fuß — 1154 12 | L3 .06225 ) — 10 dabei gedacht. — 4 255 II. Etwas ſchärferes Verfahren durch Annäherung Conſtante für C in Schleſien 417796894 400 + L + I wie oben | L2.6145703 c 44. 3942397 D wie oben + 0. 01985 482977496 8° für Pariſer Fuß L0. 3691449 CD?’ G — H= = 1151.21 2 3 0611542 2 1 + 0. 8386 D 2 — 0. 8584 29.9397 1 Sch ak 23.0769 — 10 C ) 44. 3943 68 — 2.924 20.4660 (h — I) ſcharf — 1154. 134 Par. Fuß. Beſ ſels Formel in Schumachers aſtronomiſchen Nachrichten, Bd. 15, Nr. 357 S. 366 u. ſ. f.. lautet für Höhenunterſchiede in Toiſen, für hunderttheilige Thermome⸗ terſcalen und für eine Eintheilung der Barometerſcale in Pariſer Linien: log. b, — log. b V. b“ h“ hh 1 „ SEE Veen (g) | («+ ) W a a | V 5) worin h H nach unſerer Bedeutung n = n (80 — — (1 — 0. 0026257 . cos. 2 ꝙ) & der Waſſerdampfgehalt der Luft auf der untern Station, ' derſelbe auf der obern, a Da unſerer Bezeichnung in Toiſen, und ferner 400 . 17 (1 kT) 899.17 - KT uw —172:. 62.25.2067 — T c’ 399 . 171 — K T VI RE worin wiederum 1 = 9397.74 XZoifen, © k der Ausdehnungscoefficient der Luft — Wirkung — Wärme. Für k hatten bisher alle erperimentiellen Unterſuchungen, namentlich die Gay— Luſſacs und Daltons nahe übereinſtimmend, und zwar für alle Gasarten 0. 00375 ergeben, bis in der neueſten Zeit Rudberg fand, daß k nicht nur für alle Gasarten nicht einerlei iſt, ſondern auch für die atmoſphäriſche Luft nur 0. 003648 beträgt, was feit Rudbergs Tode ſich durch die Arbeiten von Magnus und Regnault voll— ſtändig beſtätigt hat. 2 freie Lufttemperatur in der untern Station, x’ freie Lufttemperatur in der obern Station, T-= A (7 * zii Exponential-Faktor a = 0. 0279712, Exponential-Faktor e = 0. 0000625826. Wenn die Pſychrometer-Beobachtungen fehlen, iſt es angemeſſen, «— + «’ Y, anzunehmen. Dieſe Formel iſt ebenfalls von ihrem Verfaſſer fürſorgend in Tafeln gebracht wor⸗ den, welche die Rechnung bedeutend erleichtern und abkürzen. Mit Benutzung derſelben ſtellt ſich die Berechnung der Höhendifferenz zwiſchen Ku⸗ pferberg und Breslau, nach denſelben Jahresmitteln, wie oben, folgendermaßen: 1) Mit Beibehaltung der älteren Conſtante k. B = log. (log. b, — log. b) gleichbedeutend mit [log. DJ = 18. 29776 Taf. I, deren Argument (7 + 2) = [L + I in hunderttheiligen Graden; + 11. 69“ nach Reaumur = + 14. 61“ C, giebt: n log. V unter Vorausſetzung des älterenk „3. 98588 „ 72 = ei ar =: 72T 8371 log. («+ c“) = log. 1“ e BEE 2:7 25: LER log. b, = log. . 332.457 = L2.52173 log. b,. = log. . 317.604 = 4 2. 50188 h „„ 2. 5118 Argument der Tf. IE (ig. w Ig. * ib, bi) 5 — 17. 3153 N giebt ma N, ehen 20.0009 .. Polhöhe y = |, (102)° — 51°, Argument der Taf. III — 20. 00024 h/ — h in Toiſen genähert 192. 460 4 2. 28434 h (für Breslau) 75. 603 n ang. der Taf. III 0. 003 h/ genähert 268 Toiſe n —+ 0. 023 . . » 2 0 e . . Zoifen 192 . 480 „ A RE 2 A 1154 . 880 — ER — 2 Mit Annahme des neuen berichtigten k giebt: „ uno wie oben eee eee ZIELEN Ho 34, 0020, Bau a Du Et 180 L 8 = 29776 =. Fafel! I den verbefferten log. V...... rer 43. 98556 Zafel II wie oben ee ee 0. 00094. e 00 ne a tn. + ..— LP. 00024 genähert (h“ — h) in Toiſen 192.320, log. h“ - h . 2. 28402 Tafel IV wie oben im Ganzen 0. 020 h“ — h corrigirt in Toiſen 102. 340 = Pariſer Fuß 1154 . 040, Das letzte (offenbar allein anzunehmende) Reſultat erklärt ſomit das Ergebniß der Rechnung nach Laplace's Formel mit verbeſſerten Conſtanten ſcharf durchgeführt, nur um 0. 094 und das der abgekürzten Rechnung darnach nur um 0. 08 Pariſer Fuß zu groß. | e Bei der kleinſten, in unſerm Bezirke vorkommenden Höhendifferenz, wie z. B. der zwiſchen Bodenbach und Breslau, geben aus B“ — 332. 346, b’ = 332.719, LI S 7. 51R. . I 8. 01 R. die Beſſelſchen Tafeln Bodenbach 21. 108 Pariſer Fuß unter Breslau, Laplace's For⸗ meln mit den rectificirten Conſtanten 21. 126, fo daß wir alle unfere Höhenunterſchiede ohne alles Bedenken nach den letztern berechnen können, und doch jederzeit im Stande ſind, ſie in Reſultate nach Beſſels Tafeln zu verwandeln. Ja, es verrichtet daſſelbe auch eine rein empiriſche Formel, welche ſogar eine noch kürzere Rechnung und den Vor— theil uns bietet, daß nicht einmal logarithmiſche Tafeln dabei nothwendig ſind. Babinet theilte ſie den 23. Mai 1840 der philomatiſchen Geſellſchaft in folgen— der Form (hier in unſere Zeichen umgeſchrieben) mit, und bemerkte, daß ſie für Höhen— differenzen bis zu 1000 M., alſo über 3000 Pariſer Fuß, hinreichend genau ſein. Kb 2 ( 1 18) r — 1000 wobei das hun⸗ derttheilige Thermometer vorausgeſetzt wird. Sie läßt ſich etwa folgendermaßen in Worten ausdrücken: Die Summe der an beiden Stationen beobachteten und auf einerlei ener re⸗ ducirten Barometerſtände verhält ſich zu ihrer Differenz (oder aber auch die halbe Summe zur halben Differenz) wie die an beiden Orten beobachteten Lufttemperaturen ſummariſch verbunden mit einer Conſtante, die durch die gewählte Thermometerſcale beſtimmt wird, zu der Anzahl homogener Luftſchichten von gleicher beſtimmter, jedoch mit der geographi: ſchen Breite und mit der ie etwas wechſelnden Dicke, welche zwiſchen den beiden Stationen lagern. 33 Die Herleitung und der Beweis find noch nicht gegeben, ‚allein fie zeigt fich innerhalb der bezeichneten Grenzen bei der Anwendung auf eine merkwürdige Art brauchbar genug, und empfiehlt ſich durch ihre Form eines Regel⸗de⸗tri⸗Exempels (welche die Nothwen⸗ digkeit logarithmiſcher Tafeln nicht unbedingt vorausſetzt), und durch die Leichtigkeit, dieſe und die einfachen Conſtanten im Kopfe zu behalten. Sie lautet, mit unſern Zeichen geſchrieben, ganz allgemein: 3» be): (Bi- be) = Y, (B, by: % (B= b) = Öön— 2m LN: N worin N die Anzahl der Luftſchichten der bezeichneten Art angiebt. Die Dicke jeder ein⸗ k zelnen dieſer Luftſchichten allgemein durch 5. in Einheiten des mittleren Barometerſtan⸗ des 8° ausgedrückt, wird am beſten bis jetzt noch empiriſch beſtimmt, entweder durch di⸗ recte Meſſung mehrerer mittelſt dieſer Formel nach Barometer» Beobachtungen berechneten Höhendifferenzen, oder durch Gegenüberſtellung der Reſultate, welche durch ſcharfe und bewährte Formeln, wie vornehmlich nach Beſſel s Methode, erhalten worden ſind. Dann ergiebt ſich nach dieſer Berechnungsweiſe für einen beſtimmten, nach geographiſcher Breite und durch ein Maximum der Höhe begrenzten Bezirke: B — b K — 0“ ——— —2 L+ ). — 19. K H) 5 (On m L= Fan und in einem beſtimmten Längenmaaße: b 20) h— H W A R Für den mittleren Parallel (51, unter welchem der Sudetenverein beobachtet, und für den Te), feiner Stationen hat ſich k (überall unter gleichen Bedingungen gültig) zu 20981 . 2 ergeben (Z 4. 3218304), fo daß ſich hiernach für jede beſon⸗ dere Annahme der Thermometerſcale und des Längenmaaßes die Formel concret aus⸗ drücken läßt. 0 Be — be | Bezeichnet A das Verhältniß — = (wobei mithin nichts vorausgeſetzt wird, als daß beide Barometer beliebige, ee 5 getheilte Scalen haben), ſo iſt überall zwiſchen 50° und 52° Breite innerhalb mäßiger Höhendifferenzen: I. wenn die Thermometer ⸗Grade nach N zeigen, in . Fußen h — H=A 836 + L+I & 58. 41. 7644 II. wenn die Thermometerſcalen hunderttheilig 4 und die — in Metern verlangt werden, h — H= A 6600 -L) X 31. 89 41. 50367; 6) 5 2% L 5 6. ö ³˙¹ð¹¹.A ˙w¹Ym ! ˙—˙ʃb.!—ͤñ˙ũU˙ ʃ;]ͤ %uQ . ((t! ̃ !! III. wenn die Thermometer wie bei II. find, die Höhenunterſchiede aber in Pariſer Fuß ſich ergeben ſollen, | noflicnzee h — H= 2 (500 -L) & 198.175 41. 99200; IV. wenn, wie auf unfern Stationen, Thermometer nach Reaumur in Anwendung kommen, und die Höhendifferenzen in Pariſer Fuß ausgedrückt werden ſollen, wi H= A (400 - L=) & 122. 72 42. 08891. Dieſe Formel giebt, wie ſpäter gezeigt werden wird, den Unterſchied zwiſchen Bres⸗ lau und Kupferberg aus denſelben Daten, wie oben zu 1154. 30 Pariſer Fuß, mithin nur 0. 17 Pariſer Fuß größer, als Laplaces Formel mit den verbeſſerten Conſtanten, und auch nur 0. 26 Pariſer Fuß mehr, als die Rechnung nach Beſſel. So lange es ſich bloß um eine beiläufige Ermittelung der Höhenunterſchiede aus den erſten Beobachtungsreihen handelt, ſind dieſe kleinen Abweichungen kaum beachtens⸗ werth, zumal da die Möglichkeit vorliegt, ſie, ſo oft man will, durch eine kleine Rechnung mehr, ganz hinwegzuſchaffen. Betrachtet man dabei das erſte, durch Nr. 21 erhaltene, Reſultat nur als erſte Annäherung, und bezeichnet es aus dieſem Grunde mit (h — H, ſo erhält man den Höhenunterſchied faſt ganz genau mit dem nach Beſſels Methode übereinſtimmend durch folgenden Ausdruck: 22) (h — H) = G H= - 0. 0010831 — H= + 0. 000000688 ( — H= 47. 03355 n. 13. 83771 —= ch — HY (0. 9989169 0. 000000688 ( — H>) und zwar noch bis über den Gipfel der Schneekoppe hinaus. Die Gleichung in letzterer Form lehrt zugleich, daß Babinets Formel unter 21) auf den Bereich unſerer Stationen angewendet bis 1570 Fuß Höhendifferenz dieſe gegen Beſſels Beſtimmung etwas zu groß angiebt (bei 785 Fuß Unterſchied im Maximum um 0,42 Pariſer Fuß), weiterhin aber zu klein, und immer zunehmend, bis zuletzt auch, aber ſchon über die Grenzen unſers Bedürfniſſes hinaus, noch ein Glied der zunächſt hö⸗ heren Ordnung mit negativem Coefficienten zur Vervollſtändigung der Correction noth⸗ wendig wird. Die Summe der letzten beiden Glieder im erſtern Ausdrucke (die Verbeſſerung der erſten Annäherung durch Babinets Formel) erhält man auch durch die leichtere Be- rechnung des nachſt. henden genäherten Ausdrucks: DN W 12 f . 2 Bil inte 23) . E (A MFTHS r 1000) 000, 1000 deſſen Herleitung in die Augen ſpringt. 33 260 —— Im umgekehrten Falle, wenn man nur ganz beiläufig, wie einen Ueberſchlag, die Höhendifferenz durch eine möglichſt leichte und kurze Rechnung zu erhalten wünſcht, oa man das gewünſchte Reſultat durch die Formel: 24) ch — H) = 2 (400 - L=) & 123, durch welche es ſich faſt im Kopfe ausrechnen läßt. Die äußerſt einfache Form des Ausdrucks 21) für die Höhendifferenz verſchaft uns endlich auch eine ſehr leichte Ueberfi cht von der Wirkung auf letztere in der Rechnung, wenn ein conſtanter Unterſchied im Stande der beiden Beobachtungs-Barometer, neben einander gehängt, ſich herausſtellen ſollte, was wohl faſt immer der Fall ſein wird. Nehmen wir, wie es wenigſtens ſein ſoll, den Barometer der Ausgangsſtation für richtig an, und nennen wir den gefundenen Unterſchied, ausgedrückt in denſelben Einhei⸗ ten, wie die Barometerſtände — db”, und den daraus hervorgehenden Fehler der Hö⸗ henberechnung — dh, oA 1 allgemein 2 h. ee — war! 5) d . — 0 H)’ + On en und mit einer beſtimmten Maaßeinheit 8° für den Höhenunterſchied 26) dh — abs hm 6 2 „ 2 F e (h — +— (5 n — 2m — . D. 26 endlich ſpeciell für unſern Beobachtungsbezirk, ſo wie für unſere Mittel und Zwecke, db’ 27) dh=— —- (h—H-+ (40 - L=) 122. 72 B + bo Zur Erläuterung und Vervollſtändigung wird es nothwendig ſein, den oben nach den andern Methoden berechneten Höhenunterſchied von Kupferberg, als den größten unſers Bezirkes, auch noch nach dieſer zu ſuchen: 0 be) . 9) U e e (332.437 + 317.609 : (332.457 — 317.604) — (400° + 6.69+5.00): N 650.061: 14.853 — 411.69 N 14. 853 x 411.69 Rail — . £ 650 061 — a. 9.4 parallele Luftſchichten zwiſchen der Seehöhe von Breslau und der von Kupferberg nach 24) beiläufig zu 123 Pariſer Fuß Dicke geben Höhenunterſchiede Pa⸗ 2 — 1156.2 gegen Beſſel zu dh um ne 2.16 — DERE v. ‚Shärfer nach 21) 9. 40655 Schichten wi 122, ‚72 waffe Bub m Die geben Parifer us 1154. 30 gegen Beſſel auch noch zu hoch um PT 0.26 , Beiläufig corrigirt nach 23), wenn das . en ale Kar | tat Pariſer uns 1154. 30 als 0 — H> angeſehen wird, 1154.3 1154.3 — ( 1154. 3 + 1000) Bereferung 4 100055 1000 | 1154.3 — 1384.8 —1. ee . 4305 1.1543 x 1000 1.1543 + 0.4305 — 0.266 Pariſer Fuß. d. Dieſe Correction ſchärfer — — und 3 giebt h — H= 1154.30 — 0. 0010803 (1154. 30) 0. 000000688 (1154. 30) 1154. 30 — 1. 247 0. 917 K- Pariſer Fuß 1153. 97 gegen die Berechnung nach Beſſel zu niedrig . = 0.071 als um eine ganz unerhebliche Größe. e. Endlich würde ein conſtanter Fehler in dem Stande des Barometers dib“ zu Kupferberg vom Betrage einer Pariſer Linie nach der Formel 27) eine Irrung dh in der Höhendifferenz von nachſtehendem mittlerem Belange bewirken: 1 NER 411.69 122 72 d 650 061 (1154. 30 + 41 =. 1 12) 1154. 30 + 50562 .6 51676. 9 5 3 650.061 FFF Hierdurch zeigt es ſich, wie leicht es möglich iſt, durch Ermittelung des conſtanten Unterſchiedes zwiſchen beiden Barometern, die daraus hervorgegangene, oft nicht kleine Unrichtigkeit noch nachträglich in der Rechnung zu beſeitigen; wie dringend noth— wendig es aber auch ſei, dieſe Ermittelung von Zeit zu Zeit vorzunehmen. Man ſieht, daß Babinet's empiriſche Formel, für unſeren Bezirk eingerichtet, völlig und ausreichend unſerm nächſten Zwecke dient, und geſtattet, mit dem gering- ſten Aufwande von Zeit, ohne den Beſitz von hypſometriſchen Tafeln, ohne oder mit Hülfe der Logarithmen ganze Reihen von Höhenbe- immungen annähernd zu berechnen; immer verbunden mit der Möglichkeit, —— durch eine ebenfalls ganz leichte Rechnung in diejenigen Reſultate umzu⸗ wandeln, welche die Laplace ſche Formel mit berichtigten Conſtanten, ja die noch vollkom⸗ menere Beſſel ſche, gegeben haben würde. — Hieraus entſpringt der Wunſch, daß die dadurch ſo außerordentlich leichte und ab⸗ gekürzte Rechnung noch mehreren unſern werthen Mitbeobachtern die Möglichkeit bieten möchte, noch ſo viel Zeit von ihren Amtsgeſchäften zu erübrigen, um allmonatlich, wenn keine Beobachtung ausgefallen iſt, aus den Monatsmitteln ihrer Beobachtungsſtunden, und den Hauptmonatsmitteln, verbunden mit den immer in den Zeitungen bekannt gemach⸗ ten analogen Mitteln aus den Beobachtungen der Breslauer Sternwarte, ihren Höhen: unterſchied von der letztern herzuleiten, was einentheils ihnen ſelbſt von hohem Intereſſe ſein muß, und anderntheils die Bearbeitung und Zuſammenſtellung der Jahresüberſichten ungemein erleichtern würde. Zu einer ſolchen Jahresüberſicht ſind dies Mal aus allen monatlichen und Jahresmitteln, der einzelnen Stunden ſowohl, als aller Monate des Jahres 1842, die Höhenunterſchiede aller Stationen von Breslau nach der Formel 21) berechnet worden, weil Jedermann dieſe Rechnung wiederholen, nach Bedarf ſie ſelbſt vornehmen, und nach Maaßgabe der Neigung und Muße dazu ſeine Mitwirkung zu unſern Zwecken auch noch darauf ausdehnen kann. So ſind denn zuvörderſt: 1) ſämmtliche Barometerbeobachtungen, entweder jede einzeln für ſich mit Rück⸗ ſicht auf die jedesmalige Temperatur des Queckſilbers, oder aber das Monatsmittel jeder einzelnen Beobachtungsſtunde nach Maaßgabe des analogen Mittels der Queckſilbertem⸗ peratur (wie S. 243 auseinandergeſetzt worden), und zwar größtentheils durch die Herren Beobachter ſelbſt auf die ie des ſchmelzendnn Eiſes (VO! R.) reducitt worden. 2) Um als Endreſultat nicht etwa ein irrthümliches Mittel zu erhalten, ſtellte es ſich als nothwendig heraus, nur mit Summen zu operiren, und ganz zuletzt erſt mittelſt der Anzahl aller Beobachtungen, die Mittel zu ſuchen, welche zu den Höhenberechnungen dienen ſollen. f Darum erſcheint es auch für die Folge wünſchenswerth, weder jede einzelne Beob— achtung, noch das Monatsmittel einer einzelnen Beobachtungsſtunde, ſondern dafür von jeder Beobachtungsſtunde die Monatsſumme aller unreducirten Barometerbeobachtungen = Eb, mittelſt der dazu gehörigen Summen der Queckſilbertemperaturen T q, auf 0% R. zu reduciren, entweder durch unmittelbare Aufſuchung von eb“ der Summe ſämmtlicher reducirter Barometerſtände, oder durch Ermittelung von Tee, der Summe aller Reductionen der beobachteten Barometerſtände, woraus ſich dann bo = Ib + Tse ergiebt. Wenn N die Anzahl der im Laufe des Monats zu einer und derſelben Beobach— tungsſtunde angeſtellten Barometerbeobachtungen iſt, fo erhält man die Summe derſel⸗ ben, aber auf die Temperatur des ſchwaßzenßen Eiſes reducirten Barometerhöhen nach Seite ug wenn = ds =55.5 = e genannt wird, allgemein rg Bu» MDBbeN nu a „ 50 een ea Nen Sam oder * * udn es v ind ‚zb x 2 (g m) an; Nen + 2 (q - m) 10 chen Sb“ eib = Te, oll für unfere Verhältniffe, die wir die Temperatur durchgängig nach Réaumur beob⸗ achten, und daher m = 0 und n— 80 haben, fo daß en = 55. 5 * 80 — 4440 . und 4440 NN b b = oder 4440 N+ 2 2 r und TFT 4¹⁰ N xy zb! = 2b+ ec. 3. B. an einer unſerer Stationen war in einem Monate zu derſelben Beobachtungsſtunde nur dreizehnmal beobachtet worden, fo daß 4440 N = 57720. Die Summe aller dreizehn Barometerableſungen Tb war S 4321. 48 Pariſer Linien; die Summe der dreizehn Beobachtungen des attachirten Thermometers q war = + 170. 50 Rn daher war 57720 > 4321.48 o —_ — 98. : inien. 2 b rt 4308 . 75 Parifer een 4321. 48 & 170. 5 4 nn — —— — — 1 1 ah 3 5 — 2 Ze ern = 2 . 73 Parifer Linien — 4321. 48 — 12.73 = 4308. 73 Pariſer Linien. Das Mittel aus dieſer monatlichen Summe der auf 0 reducirten, aber lü ickenhaft beobachteten Barometerſtände wird wohl ſelten oder nie zu ziehen nöthig ſein, weil es weder ein hypſometriſches, noch viel weniger ein meteorologiſches Intereſſe haben kan Nach dieſer Vorarbeit find: 3) in den nachfolgenden Beilagen von allen Beobachtungsſtationen unſers Vereins von jeder einzelnen Beobachtungsſtunde die Monatsſumme der corrigirten Barometer⸗ ſtände und der beobachteten Lufttemperaturen nach Reaumur fo geordnet zuſammenge⸗ ſtellt, daß einerſeits von den Summen aller Beobachtungsſtunden des Tages die Monats: n, und von allen Monats ſummen jeder einzelnen Beobachtungsſtunde die Jahres⸗ ſumme gezogen werden konnte, und zuletzt die Summe aller Haupt⸗Monatsſummen wieder der Summe aus allen Jahresſummen der einzelnen Beobachtungsſtunden gleich ſein mußte. — ei Um auch die richtigen Theile dieſer Summen, zur richtigen Erlangung der Mittel daraus, zu erlangen, mußte mit der Anzahl der Beobachtungen ein analoges ſummiren⸗ des Verfahren beobachtet werden. | Leider find an einzelnen Stationen zum Theil ſehr viele Beobachtungen ausgefallen, weil, entweder unabwendbare Berufsgeſchäfte zum öftern, oder eine nothwendige Reiſe zur Wiederherſtellung der Geſundheit für einen längern Zeitraum, den Beobachter an einer ununterbrochenen Fortſetzung ſeiner meteorologiſchen Regiſter gehindert hatten. Dieſe Unterbrechungen mußten jedoch ſcharf und in allen Einzelnheiten berückſich⸗ tiget werden, weil 4) in der jedesmaligen Gegenrechnung für Breslau alle ausgefallenen Beobachtun⸗ gen hier ebenfalls ausgelaſſen werden mußten, damit überall die vollſtändige Analogie aufrecht erhalten blieb, und 3 5) Summen, wie die daraus gezogenen Mittel, als aus ſtreng gleichzeitigen Ele⸗ menten beſtehend, angeſehen werden müſſen. Dieſe wurden dann 6) Station für Station zuſammengeſtellt, und nach der Formel 21) ſowohl aus den monatlichen Mitteln, als aus den Jahresmitteln der einzelnen Beobachtungsſtunden, und endlich aus dem Geſammtmittel des ganzen Jahres 1842 die Höhenunterſchiede berechnet. | Die weitere Verbeſſerung der Reſultate nach dem Ausdrucke 22) iſt für dies Mal aber noch unterblieben, weil es vorläufig noch um keine ganze große Schärfe zu thun war, ſondern hauptſächlich nur um eine Ueberſicht, was für Differenzen zwiſchen dem Höhen⸗ unterſchiede aus dem Haupt⸗ Jahresmittel, und den Reſultaten aus den monatlichen Mit⸗ teln einerſeits, und aus den Jahresmitteln der einzelnen Beobachtungsſtunden andererſeits noch beſtehen. Sie ſind bezeichnet, wie ſie entſtehen, wenn man jedesmal das ſpecielle Reſultat vom Hauptreſultat abzieht, mithin als Reductionen jenes auf dieſes. Am meiſten werden zunächſt die bedeutenden Differenzen in manchen Monaten in die Augen ſpringen und auffallen; es muß aber vorbehalten bleiben, ſpäter mit einigen Be⸗ trachtungen darauf zurück zu kommen. Jedoch wird die formelle Behandlung dieſer Re⸗ ſultate nach der Methode der kleinſten Quadrate in Bezug auf das Hauptreſultat aus dem jährlichen Mittel aller Mittel ſchon im Voraus manchen Gedanken anzuregen ver⸗ mögen. 5 f a | Dieſe Methode ſchließt (durch Rechnung) aus der Art und Weiſe, wie ſich die ein zelnen Beobachtungen und Reſultate um das aus ihnen ermittelte Hauptreſultat, wie um einen Mittelpunkt in einem weitern oder engern Kreiſe, gruppiren, welches Vertrauen daſſelbe, wenigſtens während der vorliegenden Beobachtungsperiode, ver⸗ dient, und wie weit man ſich auf daſſelbe verlaſſen zu können meinen dürfe, ſo wie, welche Unſicherheit ſowohl auf dieſem Hauptreſultate, als auf den einzelnen Reſultaten für dieſe Periode noch haften bleibt. lagen ft 194 — Gewöhnlich wird, und mit vollem Rechte, das arithmetiſche Mittel aus allen Reſul⸗ taten als derjenige Werth betrachtet, welcher unter allen das meiſte Vertrauen verdient, das größte Gewicht P habe. Wir haben jedoch aus ſehr klaren Gründen überall das Hauptreſultat aus den Haupt⸗Jahresmitteln als den wahrſcheinlichſten Werth erachtet, weil er für zwei verſchiedene Reihen, für die der monatlichen und für die der jährlichen Mittel jeder einzelnen Beobachtungsſtunde, und zwar mit Recht, gelten muß. And in der That gleichen ſich auch bei ihm die entgegengeſetzten Abweichungen der eng Reſultat nahezu gegen einander aus. Die gedachte Methode erhebt aber alle dieſe Abweichungen ins Quadrat, macht fie dadurch poſitiv, und dividirt mit ihrer doppelten Summe in das Quadrat der Anzahl N der Beobachtungen, um durch den Quotienten den Ausdruck für das Gewicht P des Hauptreſultats zu erhalten. Dann kann man rechnen, daß die relative Ungewißheit d, en. im Mittel bei dem Hauptreſultate noch verbleibt, ausgedrückt wird durch | ar 1 6.282095 a re 2, worin olphiſche Zahl bedeutet, mithin S R Die wahrſcheinliche Ungewißheit dabei, F, ift aber bedeutend größer = dx 1.6907, ſo wie auch noch größer bei jedem einzelnen Reſultate, aus welchem das Hauptrefultat abgeleitet iſt. Dieſen noch zuletzt genannten wahrfcheinlichen Fehler f erhält man, wenn man den des Hauptreſultates noch mit der Quadratwurzel aus der Anzahl der einzelnen Reſultate multiplicirt, alſo = F. VN. Ja ſeine Gränzen, bis zu welchen hin man noch immer in Zweifel ſein muß, erweitern ſich vor⸗ und rückwärts noch um einen Be⸗ trag A f, den man erhält, wenn man die Zahl 0. 22747 durch die Quadratwurzel aus dem Gewichte dividirt. Nach dieſen Principien, welche durch die Theorie gerechtfertigt fi ſind, und ſchon in angähligen Fällen ſich durch die Praxis bewährt haben, find die gewonnenen Refultate aller Stationen kritiſch neben einander geſtellt, und zwar in der Ordnung, wie ſie von Oſt nach Weſt auf einander folgen. AJgn! dieſer Zuſammenſtellung ruht ein reicher Stoff von intereſſanten und zum Theil Ee wichtigen Betrachtungen, die für jetzt aber unmöglich alle ausgebeutet werden en. Vor allen Dingen dürfen wir jedoch dabei den Geſichtspunkt nicht aus den Augen verlieren, daß nur unter der Vorausſetzung die Höhenunterſchiede, welche aus den Haupt⸗ Jahresmitteln berechnet werden, der Wahrheit am nächſten kommend gehalten werden dürfen, als hätten ſich alle Urfachen der unter einander vorkommenden Abweichungen (wozu man wohl auch nie ganz zu vermeidende Beobachtungs- und Schreibfehler zu rechnen pflegt) im Verlaufe eines Jahres nahezu ausgeglichen. Das iſt aber keines⸗ weges der Fall. Denn in der That haben in den allermeiſten Fällen an den Abweichun⸗ gen wirkliche Beobachtungsfehler nur einen geringern Antheil; N beſtätigen dieſe 266 — - — Differenzen nur mehr in die Augen ſpringend ſo manche vereinzelt ſtehende Erfahrung, daß bei Höhenberechnungen aus Barometer- und Thermometer Beobachtungen ſogar bei Punkten, welche nicht ſehr entfernt von einander liegen, dennoch häufig ſehr bedeutende Abweichungen in den Reſultaten vorkommen, die jedoch immer auf beiden Seiten der Wahrheit zu liegen pflegen. 2 Daraus folgt: daß Druck und Temperatur bier Luft nicht die einzi- gen Kräfte ſind, welche das Gleichgewicht in der Atmoſphäre aufrecht erhalten. Daher haben Beſſel und Apjohn dabei bereits auch noch die Mitwir⸗ kung der Spannung der in der Luft enthaltenen Waſſerdämpfe unterſucht und in Rech⸗ nung gezogen, ſo daß es bereits eine wichtige Frage geworden iſt, wie weit ihre Berück⸗ ſichtigung jene bedeutenden Abweichungen vermindern möchte? f Dazu fehlen uns aber in unſerem engeren Vereine noch alle Data, weil im J. 1842 nirgends, als nur zu Breslau, Pſychrometer⸗Beobachtungen angeſtellt wurden. Auch gehör⸗ ten außerdem dazu: einerſeits Beobachtungen, die, wenn gleich nur einen kurzen Zeitraum (3. B. 24 Stunden) umfaſſend, doch während deſſelben ununterbrochen, d. h. wenigſtens von Stunde zu Stunde, angeſtellt werden, und andererſeits die Zuſammenſtellung ſum⸗ mariſcher Reſultate von einem ſo langen Zeitraume, d. h. von einer ſolchen Reihe von Jahren, daß man anzunehmen berechtigt iſt, es hätten ſich während dieſer Zeit alle t renden Einwirkungen ausgeglichen. B Während wir alſo unſere Betrachtung über die kritiſche Zuſammenſtellung aller Re⸗ ſultate des Jahres 1842 ſo lange aufſparen mögen, bis uns eine noch etwas größere Ueberſicht geſtattet iſt, muß ich dagegen bemerken, daß in Bezug anf den Zuſtand und die ſtündlichen Veränderungen in der Atmoſphäre während eines kürzeren Zeitraumes (wozu Sir John Herſchel viermal im Jahre die Zeiten der Solſtitien und Aequinoc⸗ tien und einen 36ſtündigen Zeitraum vorgeſchlagen hat) nicht allein ſchon aus den Jah⸗ ren 1836, 1837 und 1838 äußerſt ſchätzbare, ſo wie bereits vollſtändig bearbeitete Reihen von Beobachtungen vorliegen (an welchen die größere Zahl der Beobachter unſers Vereins Theil genommen hatte), ſondern daß auch neuerdings, da der große Nutzen die⸗ ſer Beobachtungen noch entſchiedener ſich herausgeſtellt hat, ſeit dem Sommerſolſtitium 1842 ſie aufs Neue ins Leben getreten ſind, und abermals eine bedeutende Aus dehnung gewonnen haben. Dieſe Ausdehnung, ſo erfreulich für unſer Wirken, hat noch für uns einen mehrfachen Werth. Sie verbindet unſern Kreis faſt unmittelbar mit den Central⸗ punkten in Brüſſel und Londonz fie dehnt ihn bereits aus bis an die Küſte der Nordſee, und gewährt dadurch unſeren Berechnungen der Seehöhen eine vortreffliche Con⸗ trole, ſo wie wenigſtens an dieſen ene, die uns noch ſehlenng enen Pſpchrometer⸗ Beobachtungen. N Nur der Umſtand, daß dieſe win. ſpäter begonnen haben, iſt urſache, daß ſie diesmal noch auf die monatlichen Beobachtungen folgen, denen ſie, feder ei⸗ gentlichen Natur * vorangehen ſollten. | Der Frühlings⸗Aequinoctial⸗Termin 1842 wurde noch zu Breslau allein beobach⸗ tet; die beiden Solſtitial- und der Herbſt-Aequinoctial-Termin aber ſchon mit Einſchluß von Breslau auf elf Stationen, deren Zahl ſich ſeitdem noch immer vermehrt hat. Ihre Aufeinanderfolge iſt, nach ihrer zunehmenden Wichtigkeit mit der Annäherung zum Ocean, zum Belgiſchen Vereine und zum Haupt- Mittelpunkte, London, geordnet. ; Alle dieſe ſtündlichen Beobachtungen find, fo weit es anging, der Raumerfparung und noch anderer Gründe halber, als Variationen vom Mittel der 24 Stunden, von einem Mittage zum andern ausgedrückt. Der Wechſel der Zeichen — und — giebt je— desmal ein äußerſt anſchauliches Bild von dem Gange aller meteorologiſchen Erſcheinun— gen im Verlaufe jedes Termins, wozu bei den Barometer- und Thermometer-Ständen noch die Bezeichnung der Wendepunkte tritt: der Maxima durch A und der Minima durch . Am meiſten Uebereinſtimmung und Regelmäßigkeit zeigt ſich in dieſen Extremen bei den Temperaturverhältniſſen, und ſelbſt in weiter Ausdehnung. Bei den Veränderungen der Barometerſtände manifeſtirt ſich dagegen nicht ein ſo allgemeiner Charakter. Zwar zeigen ſich auch noch bei ihnen auf weiteren Strecken Analogieen, aber auch beſtimmt und ſogar oft längere Zeit hindurch fortdauernde Eigenthümlichkeiten einer Oertlich— keit, von denen die benachbarten Stationen oft gar nichts, oder aber nur mehr oder we— niger deutliche Spuren aufzuweiſen haben. Leider verbieten Raum und Zeit für dieſes Mal, auf die meteorologiſchen und kli— matologiſchen Folgerungen aus dieſen Ueberſichten näher einzugehen, obgleich ſie Stoff dazu die Fülle, für viele Erſcheinungen auch in den Darlegungen der Wind- und Witte: rungs⸗Verhältniſſe den Schlüſſel und endlich von einigen Stationen auch die uns zum Theil noch ſehr räthſelhaften Feuchtigkeitszuſtände der Luft enthalten. Dieſe äußerſt wichtige Zugabe verdanken wir den Herren Profeſſor Dr. Schrön in Jena, Profeſſor Dr. Gerling in Marburg, Conrector Feldhoff in Osnabrück und Oberlehrer Heis in Aachen, zu denen im Jahre 1843 auch noch Herr Dr. Preſtel in Emden getreten iſt. Die weite Ausdehnung der Stationen nach Weſten giebt auch die abermalige Beſtä— tigung der wichtigen Thatſache, die auf unſern Zuſammenſtellungen dieſer Beobachtungen ebenfalls faſt durchgehends hervortritt, daß die täglichen Hauptveränderungen in der At: moſphäre (auch die Temperaturverhältniſſe oft nicht ausgeſchloſſen) nicht mit der fort: ſchreitenden Tageszeit, d. h. von Oſt nach Weſt, ſondern umgekehrt, von Weſt nach Oft, von der Küſte des Oceans zum Innern des Kontinents, ſich ausbreiten und fort⸗ pflanzen. 129 Eine merkwürdige hohe Spannung des Luftdrucks fand am Winter-Solſtitial-Ter⸗ mine 1842 im mittleren und weſtlichen Deutſchland, ſchon vom Rieſengebirge anfangend, je weiter gegen Nordweſt, je ſtärker ſtatt, während im Oderthale nur ein ganz gewöhn— licher, kaum mittelhoher Barometerſtand ſich zeigte. Natürlich ergab dieſer ungewöhn— liche Zuſtand in der Rechnung die auffallendſten hypſometriſchen Reſultate: alle weſtlich 34 * 1 — — ' EOE von Breslau gelegenen Stationen ſehr viel tiefer als ſonſt. Noch koloſſalere Unterfchiede würden bei den weſtlichen Stationen hervorgetreten ſein, wenn, wie es eigentlich bei allen Terminen wünſchenswerth geweſen wäre, wenigſtens bei dieſem von 8 zu e die Höhendifferenzen hätten berechnet werden können. N So haben wir uns aber begnügen müſſen, von jedem Herſ chetſchen — nur aus den 24ſtündigen Mitteln, mit ihren inwohnenden Elementen der Ausgleichung der kleinen täglichen Parturbationen, die Höhenunterſchiede zu berechnen, in der Regel freilich noch ohne Beachtung des Waſſerdunſtgehaltes in der Luft, aber doch auch mit Einfüh⸗ rung deſſelben in die Rechnung bei allen denjenigen Stationen, en Pſpchrometer bei der Beobachtung zu Gebote ſtanden. In der Haupt⸗Ueberſicht, welche alle Höhenunterſchiede von Breslau, nach Beſ⸗ ſel's Methode berechnet, enthalten, gehen die aus 24ſtündlichen Beobachtungen erhalte: nen Reſultate voran. Darauf folgen die Höhenunterſchiede aus monatlichen Mitteln aller Beobachtungsſtunden, während es eben ſo wünſchenswerth als belehrend geweſen wäre, wenn auch aus den monatlichen Beobachtungsmitteln jeder einzelnen ä — — die Höhenunterſchiede hätten berechnet werden und vorangehen können. Unerläßlich war es dagegen, die Höhendifferenzen aus den Jahresmitteln jeder ein⸗ zelnen Beobachtungsſtunde denen aus den allgemeinen monatlichen Mitteln unmittelbar folgen zu laſſen, weil die Gleichheit der Tageszeit kein ganz unwichtiges Moment dabei iſt. Darauf folgen die Höhne aus den Hauptmitteln des ganzen wi 1842. Dann war es noch möglich, aus der von einigen Stationen gegebenen d als Schluß des Ganzen folgenden Haupt-Ueberſicht mehrjähriger Beobachtungen, wenigſtens für Kreuzburg und Zittau, eine Zuſammenſtellung aller derjenigen Jahresmittel mit denen von Breslau zur Ermittelung der Höhenunterſchiede zu bewirken, inſofern jene aus gleichzeitigen Beobachtungen beſtehende waren, oder wie für Zittau aus denſelben zuſammengeſetzt werden konnten, und endlich für dieſe beiden Orte noch ein Endreſultat aus mehrjährigen Mitteln zu ziehen. Bei den bedeutenden Differenzen, die ſich auch bis zuletzt noch zeigen, iſt es höch⸗ lichſt und wiederholt zu beklagen, daß wir die eigentlichen Fehler jedes einzelnen Barometers nicht kennen, oder wenigſtens nicht von Zeit zu Zeit den nicht gar zu ſchnell wechſelnden Unterſchied im Stande je zweier Barometer, welche auf einander bezogen wer⸗ den, zu ermitteln Gelegenheit gehabt haben. Noch beſſer und wünſchenswerther wäre es freilich, wenn die Möglichkeit gefunden würde, daß jeder Beobachter bei ſeinem Barometer, wie der Aſtronom bei ſeinen Inſtru⸗ menten, den conſtanten Fehler von Zeit zu Zeit ſelbſt zu ermitteln, und ſeine Beobachtun⸗ gen davon zu befreien vermöchte, oder wir wenigſtens hinterher die Wirkung deſſelben mit 2 Mühe (3. B. mittelſt der Ausdrücke 25, 26 oder 27 S. 260) in Rechnung ſtel⸗ len könnten. | 6 — A Schon viel in dieſer Hinſicht wäre gewonnen, wenn, wie ſchon vor 45 Jahren bei H. v. Humboldt's Senkbarometer, das Vacuum im langen Schenkel zu jeder Zeit beliebig regulirt und, durch Ableſung des Queckſilberſtandes in beiden Schenkeln an der feſten Scale, der Fehler des Nullpunktes eliminirt werden könnte. Subjective Fehler bei einzelnen Beobachtern laſſen ſich bei Männern, die ſo viel Zeit der Wiſſenſchaft zum Opfer bringen, nicht als bedeutend vorausſetzen, und werden gewiß noch durch die Sorgſamkeit fortdauernd gemindert, welche von ſelbſt entſteht und ſich ſteigert, wenn nützliche oder gar wichtige Reſultate aus den Beobachtungen hervorgehen. Die Nichtbeachtung des Waſſerdunſtgehaltes in der Luft hat ſich bei den Reſultaten, bei welchen ihre Wirkung nach Beſſel eingeführt worden iſt, von ſehr geringer Erheb— lichkeit erwieſen. Auch die Richtung des Windes iſt nur in wenigen Fällen geeignet, die oft ſo ſehr bedeutenden Variationen zu erklären, namentlich auch nicht die vom 21. zum 22. December 1842. | 1 Da nun bei ſolchen blos relativen Beobachtungen auch der conſtante Fehler der ein— zelnen Barometer nicht mit ins Spiel kommen kann, ſo bleibt nichts übrig, als noch an eine Kraft oder mehrere zu denken, die unſerer Aufmerkſamkeit noch entgangen, und doch im Stande ſind, ein Aequivalent des Luftdruckes im Gleichgewichtszuſtande der Atmo— ſphäre zu bilden. Ob ſie aber auch im Haushalte der Natur und auf die verſchiedenen Organismen auf gleiche Weiſe den zu geringen oder zu überwiegenden Luftdruck zu com⸗ penſiren vermögen, bleibt vor der Hand wenigſtens ſehr zweifelhaft. Es iſt gewiß nicht gleichgültig für einen Ort und für manche Geſundheitsverhältniſſe ſeiner Bewohner, wenn er eine Zeitlang unter atmoſphäriſchen Verhältniſſen ſich befindet, als läge er 50, SO, 100, ja zuweilen noch mehr Pariſer Fuß höher oder tiefer, als ſonſt gewöhnlich. Grund genug für uns Alle, die wir zu hypſometriſchen Zwecken uns vereiniget ha— ben, unſere Aufmerkſamkeit, unſern Eifer und unſer Streben noch immer zu verdoppeln, vielleicht daß es einem von uns, oder einem anderen noch begabteren Seher gelingt, die Löſung des Räthſels aus den von uns geſammelten und treu vorgelegten Thatſachen zu entziffern. Nebſt einer Beilage meteorologiſcher und hypſometriſcher Beobachtungen und Reful- tate auf 41 beſonderen Seiten. | v. Bogusiawski, 3. 3. Sekretair. Ru: W Inhalt Allgemeiner Bericht über die Arbeiten und Veranderungen der Geſellſchaft im Jahre 1843. S. 3 Ueberſicht der Arbeiten. In der In der naturwiſſenſchaftlichen Section .... ©. 5 paͤdagogiſchen Section S. 11 botaniſchen Sectiuauu — 5 hiſtoriſchen Section — 12 entomologiſchen Section — 6 Kunſt⸗ Abtheilung. — 13 Section für die Sudetenkunde — 6 techniſchen Section — 15 mediciniſchen Secti gn — 7 muſikaliſchen Section — 16 okonomiſchen Section — 10 N Das Präſidium der Geſellſchaft. „ W —̃ 18 Kaffen : Abichluß der Geſellſchaft e e „444 „„ „„ „ „ — 19 D e, ͤ no 00 on ano 02 6 Lt anne uns se due — 21 Die im Laufe der letzten Etatszeit ausgetretenen Mitgliederuu — 23 Die im Jahre 1843 verſtorbenen Mitgliedmm̃dũdmdw „ — 23 Zuwachs der Bibliotheken und Muſenndwçdvdgdmwmwhwœꝰnæ̃m nen — 24 Berichte über die Thätigkeit der einzelnen Sectionen. A. Mediciniſche Sections S. 27 b) Allgemeine Notizen uͤber die jetzt im (Ueber einen wahren Hermaphroditen Oberlandesgerichts⸗-Bezirk von Ra⸗ S. 30.) tibor gebraͤuchl. fremden Sprachen S. 68 B. Hiſtoriſche Section. — 43 e) O. L. Gerichts⸗Bezirk von Glogau — 72 4 Mittheilung des jetzt verſtorbenen Beilagen. Rectors Morgendbeſſer Bu a — 72 I. Nachrichten über die polniſchen und II. Verzeichniß der im Beſitze des Ober⸗ anderen außerdeutſchen Sprachverhält- landesgerichts-Aſſeſſors Wiesner zu niſſe in der Provinz Schleſien, beſon? Bublitz in Hinterpommern befindlichen ders im Bereiche des Oberlandesgerichts Handſchriften zur ſchleſ. Geſchichte — zu Breslau. Vom Oberlandesgerichts⸗ III. Verzeichniß der wichtigeren Geſchichts⸗ Praͤſidenten Hund rich — 8 werke, welche die Geſellſchaft fuͤr va⸗ 8) Ueberſicht über die in einzelnen Thei⸗ terländifche Kultur 1843 geſchenkt er- len des DOberlandesgerichts - Bezirks halten hae EHER — 81 von Breslau, vorzuͤglich bei den Land⸗ C. Paͤdagogiſche Sectin gn = leuten gebräuchlichen polnifchen und D. Naturwiſſenſchaftliche Section — 85 ſonſtigen fremden Sprachen; nebſt I. . ß ²¹1¹0jͤ ͤ˙ oo 2 — 85 kurzen Nachrichten hieruͤber aus den 2. Phyſikaliſche Geographie — 89 Oberlandesgerichts⸗Bezirken von Ra⸗ 3. EETRER RR — 91 tibor und Glogaee n — 50 4. Mineralogie und Petrefaktenkunde — 94 5. Zoologie (Beſchreibung ſämmtlicher vom Prof. Dr. Goͤppert bis jetzt ent⸗ deckten Cykadeen S. 119 ff.) . TUE FUN ©, 145 6. Thieriſche Phyfiologie -...--.. — 156 7. Pflanzen : Phyfiologie......:... — 167 8. Verzeichniß der an die naturwiſſen⸗ ſchaftliche Section 1843 geſchenk⸗ ten Bücher und Mineralien.... — 167 E. Entomologiſche Section. — 169 . a — 169 „„ — 169 3. Hemip teen S. 178 4. Leopidopiene so. 0 00... — 184 F. Botaniſche Sectihun ns. — 200 a) Bericht aus dem Jahre 1842 .. — 200 b) Bericht aus dem Jahre 1843 .. — 207 G. Techniſche Section. 2 n — 219 H. Ueber die Beobachtungen und Arbeiten der Section fuͤr die Sudetenkunde im J. 1842, und erſte Reihe der daraus gezogenen Rechnungs-Reſultate ... — 240 Eine beſondere Beilage: Meteorologiſche u. hypſo— metriſche Beobachtungen u. Reſultate S. 1— 41. Alphabetiſches Uamen-Verzeichniß der Verfaſſer der in dieſem Jahres- Berichte abgedruckten Beiträge. Herr Dr. med. H. Krocker, S. 37. Herr Profeſſor Dr. Barkow, S. 30. 39. 40. El! Profeſſor Dr. v. Boguslawski, S. 6. 240. Hofrath Dr. Borkheim, S. 7. 29. 33. 35. Hofrath Dr. Burchard, S. 35. 36. 38. Medieinalrath Dr. Ebers, S. 13. 28. Gymnaſiallehrer Dr. Elsner, S. 5. 203. 216. Major v. Flotow, S. 207. Director Gebauer, S. 15. 219. 225. Profeſſor Dr. Goͤppert, S. 5. 6. 27. 112. 114. 167. 203. 204. 217. Geheimer Hofrath Profeſſ. Dr. Gravenhorſt, S. 6. 169. Dr. med. Gratzer, S. 32. 36. Dr. med. Größner, S. 37. Profeſſor Dr. Guhrauer, S. 4. 12. 43. Profeſſor Dr. Henſchel, S. 4. 34. Oberſtlieutenant v. Huͤlſen, S. 82. Ober⸗Landes-Gerichts-Praͤſident Hundrich, S. 45. Profeſſor Dr. Jacobi, S. 4. Rector Kaͤmp, S. 82. Profeſſor Dr. Kahlert, S. 13. Lehrer Kanther, S. 82. Gymnaſiallehrer Klopſch, S. 169. 184. Kaufmann C. G. Kopiſch, S. 234. Gymnaſiallehrer Dr. Koͤrber, S. 5. 83. 207. Apotheker Krauſe, S. 5. 201. 214, Dr. med. Krauß, S. 34. Privatdocent Dr. Kries, S. 43. N — — — — —— — — — — — — — — — — — — — ini Profeſſor Dr. Kuh, S. 28. Profeſſor Dr. Kuniſch, S. 4. Lehrer Letzner, S. 84. 169. 170. Kaufmann G. Liebich, S. 23. Seminarlehrer Loͤſchke, S. 84. Dr. med. Luͤdicke, S. 29. 36, Dr. phil. Matzek, S. 202. Conſiſtorialrath Menzel, S. 4. 43. Muſikdirector Moſewius, S. 16. Polizeirath Muͤllendorf, S. 224. Apotheker Muͤller, S. 91. Dr. med. Neumann, S. 29. 33. 38. Redacteur Nowack, S. 83. Hauptlehrer Otto, S. 83. Profeſſor Dr. Pohl, S. 85. Profeſſor Dr. Purkinje, S. 156. 157. 164. Rector Profeſſor Dr. Reiche, S. 83. Rector und Seminar⸗Oberlehrer Rendſchmidt, S. 169. Gymnaſiallehrer Dr. Sadebeck, S. 88. Graf Leopold v. Schaffgotſch Exc., S. 43. Prof. Dr. Schauer, S. 5. 200. 203. 215. Profeſſor Schilling, S. 169. 178. 200. Stadtrath Scholtz, S. 23. 222. Dr. med. Scholtz, S. 5. 145. 175. 215. Seminar: Oberlehrer Scholz, S. 11. 83. Lehrer Schummel, S. 184. Dr. med. Seidel, S. 28. Herr Ober⸗Bergmeiſter und Ober⸗Bergrath Singer, Herr Oberlandesgerichts⸗Referendarius Wichura, S. 94. 101. S. 200. 209. — Geheimer Archivrath Profeſſor Dr. Stenzel, — Oberlandesgerichts⸗Aſſeſſor Wiesner, S. 74. S 4. 12. 43. ö — Director und Profeſſor Wimmer, S. 5. 202. — Oberſtlieutenant Dr. v. Strang, S. 89. 204. 205. 208. 217. — Marimilian v. Uechtritz, S. 169. 175. | — Geh. Hofrath Dr. Zemplin, S. 27, g — Geh. Hofrath Prof. Dr. Weber, S. 9. — Profeſſor Dr. Zeuſchner, S. 90. — Geh. Medicinalrath Prof. Dr. Wendt, S. 3. | 12 — — — r 73 TEE — Reſultate der on der Section für die Sudetenkunde im Jahre 1842 veranlaßten meteorologiſchen Beobachtungen zu hypſometriſchen und klimatologiſchen Zwecken. DE — din Pr * f . Br —— “rc, N N. 4 9 J TN « 2. ‘ Br Bi 4 2 * * 1 0 2 —— am 7 4 a 1. Station Bodenbach bei Tetfchen. 11 M. 20 S. weftlich, ‚0% 7“ nördlich von Breslau, 50.4 Par. Fuß niedriger gelegen. | Beobachter: Forſtmeiſter Seidl. | umme den en: und Thermometerſtä nde nach den täglichen * eee um hu * rn in | und um 9 U. Abends. 51185910 Summen der Barometer⸗ Summen der freien Ther⸗ pe‘ 150] . w hanası der Benbachtungen ftände mometerſtände Ile; 2 u. u 9 u. Summa] 2 u. 9 u. Summa 2 u. 9 u. Summa 8 | 31 31 62 J 1046.87 1049.04 2095.91I— 59.5 — 142.3 — 201.8 28 28 56 983.08 985.88 1968.96 + 10.6 — 108.1 — 97.4 31 31 62 967.51 972.16 1939.67 185.0 + 67.9 + 252.9 30 30 60 974.10 978.00 1952.10 277.8 111.0 388.8 31 31 62 997.27 1005.64 2002.91 555.5 327.6 883.2 30 30 60 967.50 972.60 1940.10 580.5 374.4 954.9 8. 31 31 62 983.01] 989.52 1972.534 616.6 395.2 1011.8 31 31 62 1028.27 1032.30 2060.57 757.60 501.9 1259.5 30 30 60 [ 936.60] 944.70 1881.30 495.9 339.0 834.9 . 31 31 62 1003.47 1009.05 2012.52 254.8 159.3 414.1 30 30 60 933.30 936.60] 1869.90 54.6 0.3 54.9 er 31 31 62 1097.09 1091.51 2188.60 + 62.0 + 31.0 + 93.0 | 4 365 365 730 111918.07|11967.00|23885.071+3791.5| +2057.3| +5849.0 358 M. 48 ©. öſtlich von Paris, unter 51° 7’ nördlicher Breite und 453.62 Par. Fuß über der Oſtſee. 1842 Monat Hier und überall in der Folge ſind bei jedem einzelnen Barometerſtande von Hauſe aus 300 Par. um ſie erſt bei der Schlußrechnung jedem einzelnen Mittel wieder zuzutheilen. Linien hinweggelaſſen worden, Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. Summen Barometerſtände Mittel 2 u. 4 9 u. | Summa Breslau | Bodenb. 1 85 Thermometerſtände Mittel 2 u. | 9 u. | Summa] Breslau | Bodenb. Summen 1058.57 2114.93] 34.112 33.805 — 104.4 — 142.8 — 247.2— 3.99 — 3.25 973.51 1941.20 34.664 35.160 37.9 — 35.57 2.4/7 0.04 — 1.74 960.03 1916.99] 30.920 31.285] 131.4 f 71.2 202.6] 3.27 7 4.08 967.550 1927.81] 32.1300 32.535] 203.5, 108.2] 311.7 5.19 6ʃ48 1000.89 2005.07] 32.340 32.305] 457.1] 360.2 817.34 13.18 14.25 958.24 1915.97] 31.933 32.335 470.9 386.7 857.66 14.29 15.91 980.040 1958.99] 31.597 31.815] 521.2 435.0 956.2] 15.42 16.32 1035.27 2069.08 33.372] 33.235] 660.8 544.9 1205.7] 19.45 20.31 944. 20 1883.80] 31.397 31.3551 439.9] 352.7 792.6 13.210 13.91 990.07 1974.86] 31.853! 32.4601. 231.9 159.5 391.44 6.31 6.68 74] 924.33 1842.07] 30.701 31.165] 48.5 4.2 52.7] 0.880 0.91 1 7.630 1067.18 2134.81] 34.433 35.300 93.5 48. 67 142.17 2.29 f 1.50[⁰ 11825. 70 11859. 88 2368558] 32.446 32.719 +3192.2| 2292.9 18485. 1l+ 7.517 8.01 IT 5 32.309] 32.652 2 u. 8.74 10.39 9 u. 32.493 32.786 9 1 u. + 6.277 5.64 I, B bo L 1 1 2 1 M. 44 2 weni, 0 417 ſüdlich von d Brest 0 Beobachter: Profeſſor Schimmel. Summen der auf 0“ R. reducirten Barometerſtände und der danse ON tue der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 7 U. Morgens, 2u. Nachmittags und 9 U. Abends. 1842 Anzahl der Beobachtungen Summen der Barometerſtände Summen der Thermometerſtände — — nm 2 — »» g * Monat 7 U. 2 u 9 u. Summa 7 u. | 2 u. | 9 u. Summa 7 u. 2 u. 9 u. Summa v Januar 0 0 0 0 Februar .. 0 0 0 0 März. 0 0 0 N April 30 30 30 90 768.66 765.84] 771.27 2305.771+ 59. : — 0 4|+ 101.9 / 365.8 Mai 31 31 31 93 810.651 801.04 803.83 2415.52 260. 1.1 318. 1059.6 — ...: 30 30 30 90 776.10) 769.20 772.80 2318.10 313.5 508.3 338.4 1159.5 — 31 31 31 93 791.43] 778.41 784.30 2354.14 354.0 556.7 174 1284.9 Auguſt 31 311. 31 93 838.244 822.12] 828.94 2489.30 353.7 657.8 463.7 1475.2 September 30 30 30 90 742.80] 739.50 743.70 2226.00 265.8 444.0 315.9 1025.7 October. 31 31 31 93 786.78 778.41] 790.50 2355.69 + 96.1 233.1 130.8) 460.0 November 30 30 30 90 718.80] 716.40 725.70 2160.90 — 25.8 58.8 0.3 33.3 December. 31 31 31 93 872.96] 868.31] 869.55 2610.82)+ 2.2 + 76.2 + 18. 0 + 96.4 Jahres⸗S. 275 275 275 | 825 7106.42| 7039.23 7090.59|21236.24] +1678.5| + 3220.3 +2061.6|-+6960.4 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 51“ 7° nördl. Breite und 453.62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände 5 Thermometerſtände 1 42 x — K Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Monat 7 U. | 2 u. | 9 u. | Summa Breslau | Glatz 7 U. | 2 u. | 9 u. | Summa Breslau | Glatz Januar Februar ö März 5 a April .... | 965.85 960.26 967.55 2893.66] 32.153 25.620 69. 6 + 203.5 + 108.2 2 . 3 7 4.24 + 4.06 . 1011. 13 1004. 18 1000.89 3016.20] 32.432] 25.973] 298.6 457.1 360.2 115.9 12.00 11.39 Juni. 963.60 957.73 958.24 2879.57] 31.995 25.756 365. 2 470.9 386.7 127. 81 13.59 12.88 22 986.01 978.95 980.04 2945.00] 31.666] 25.3134 403.0 521.2 435.0 1359.24 14.62 13.82 Auguft ... | 1043.07 1033.81 1035.27 3112.15] 33.486 26.766] 421.6 660.8 544.9 1627.34 17.50 15.86 September | 942.38 939.60 944.20 2826 18] 31.402 24.733] 285.2 439.9 352.7 1077.8] 11.97 11.40 October . 989.92 984.79 990.07 2964.78] 31.879 25.330 / 118.6 231.9 159.5 510.0 5.48 4.95 November 917.89 917.74] 924.33 2759.96] 30.666 24.010 — 8.4 48.5 4.2 44. 0.49 0.37 December. | 1067.94 1067.63 1067.18 3202.75] 34.438 28. 073I+ 37.1 + 93.57 48. 6 + 179.2+ 1.93 L 1.04 — — — — — —p— — ED Jahres⸗S. 8887.79 8844.69 men 77 1 8 25 32.243 25. 7411 71990.5 +3127.3 I 0 N 81 + 9.1 + 8.44 Mittel um] 7 u. a 32.319 25.842 7 u. 7.24 6.10 — 2 u. 2 A 32.162] 25.597 ö 2 u. : 4 11.37 11.71 — : 5 9 u. . 32.246 25.784 5 9 u. * + 8.00 + 7.50 Bezeichn. . . l 5 B bo { \ g E L 1 — ̃ Ra = — I 3 3. Station Görlitz. 8 M. 16 S. wenig, 0% 27 nördlich von Breslau und 208.4 Par. Fuß höher. Beobachter: Oberlehrer Hertel. Summen der auf 0% R. reducirten Barometerſtände und der Temperaturbeobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den — dreimaligen Beobachtungen um 7 U. Morgens, 2 U. Nachmittags und 9 U. Abends. 1842 Anzahl der Beobachtungen I Summen der Barometerſtände ] Summen der Thermometerſtände Monat 7 u. 2 u. | 9 u. Summa 7 u. | 2 u. | 9U. |Summal 7. 2 u. 9 u. Summa Januar 31 31 31 93 964. 10 954.07 964.41 2882.58 — 169.9 — 89.6 — 143.2 — 402.7 5 28 28 28 84 | 896.84 892.92] 897.12 2686.88 — 69.47 33.31— 33.— 90.0 März 19 19 18 56 550.74] 548.14] 528.02 1626.90 + 23.6 87.8 +T 45.5 / 156.9 8 % 30 30 30 90 898.20 889.20 896. 10 2683.50 98.1 218.6 104.1 420.8 4 b 23 23 23 69 686.09 675.74 680.80 2042.63 209.7 350.7 231.61 792.0 . 30 30 30 90 891.90 884.40 885.90 2662.20 323.1 467.4 349.8 1140.3 .. 0 31 31 92 885.00] 910.16) 913.26 2708.42 348.3 512.4 381.60 1242.3 ce 31 31 31 93 967.20 956.04] 958.83] 2882.07 419.4 662.8 491.00 1573.2 ptember 30 30 30 90 868.50 863.40 872.70 2604.60 274.8 431.1 315.9 1021.8 October. 31 31 31 93 | 887.70, 884.57 920.39 2692.66 + 92.7 219.8 150.0 462.5 November 0 30 30 90 J 845. 10] 844.80] 849.90] 2539.80 — 7.2 44.7 6.3 43.8 December. 1 31 31 31 93 1001.30 995.72 990.45 2987.47 + 19.8 +_ 9.1 69.1 + 39.7 + 128.6 2 . 1 a . — Seen — . ——— —äAãͤ4ͤ⁴ 4m. . ——..—— Jahres⸗S. 344 345 344 1033 110342.67|10299.16)10357.88)30999.71] +1563.0 +3008.1 1 +1918. 1 + 6489.5 — ——— . — — Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 95 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 51“ 7 nördl. Breite und 453,62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. ee | Saurer ide ö Thermometerſtände | Summen zu Breslau Mittel | Summen zu Breslau | Mittel Monat 7 u. | 2 u. | 9 u. | Summa | Breslau | Sr 7 u. | au. | 9 u. | Summa] Breslau Görlitz — 8 — — 8 1 = x . * 1056. 36] 1056.36 1058.57 2 30.995 1— 175.7|— 104.4|— 142.8| — 422.9I— 4.55|— 4.33 967.691 973.51 2916. Mi . 94.4 + 37.9 — 35.5 — 92.0 — 1.10 — 1.07 594.260 570.9 32.6 76.4 + 71.27 180.2J+ 3.22 + 2.80 960.26 967.55 203.5 108.2 3 4.24 4.67 34 742.18 741.96 338.6 261.6 817.8 11.85 11.48 957.73 958.24 470.9 386.7 1222.8 13.59 12.67 978.95 980.04 521.2 435.0 1351.0 14.69 13.50 1033.81 1035.27 660.8 544.9| . 1627.3 17.50 16.92 er] 942.38 939.60] 944.20 439.9 352.7 1077.8 11.98 11.35 989.92 984.79 990.07 231.9 159.5 510.0 5.48 4.97 917.89 917.74] 924.33 8 48 5 4.2 44.3 0.49 0.49 1067.94 1067.63 1067.18 a 11+ 93.57 48.6 179.207 1.93 1.38 ’ u 11201 00 — 84 12 30.009 Kr 8/+3018.7|-+2194.3 PAIR 8I+ 2: + 6.8 06 4.84 4.54 — FK. 2 u. x 2 u. 5 8.75 8.72 N — 9 u. 9 u. + 6.38 + 5.58 Bezeichn. { g L 1 1 M. 25 S. weſtlich, 0% 50% üble von Breslau. 1 Beobachter: Rector Marſchner. Summen der auf 0“ R. reducirten Barometerſtände und der Temperatur⸗Beobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 7 U. Morgens, 2 U. Nachmittags und 9 U. Abends. 18424 Anzahl der Beobachtungen ] Summen der Barometerſtände — 15 x Bhermometerfeine Monat 7 u. 2 u. 9 u. Summa 7 u. | 2 u. | 9 u. Summa uu. 2 u. 9 u. Summa Januar 0 0 0 N 0 IH £ Februar 0 0 0 0 ch 2 März 0 0 0 0 8 | | April. 0 0 0 . 600 . Mai 0 0 D end . ‚u ö | Buns!... 0 4% 0 0 0 R J . —— 26 25 29 80 623.09 594.78 695.90 1913. 771+ 204. 6 + 428.6,+ 337. 3 + 060.5 Auguft ... 17 (0 15 16 48 J 429. 100 370.77 399.88 1199.75] 184.1) 316.2 214.8 71.1 September 30 209 29 | 88 677.49| 650. a 691.07 2019.14] + 260.6 395. 5 282.27 938.3 October. 0 0 — 0100 0 9 | 1 2 November 29 26 25 80 ][ 634.49 565. 55 504.62 1704.66 — 30.7 36.5— 13.4 ur December. 27 28 27 82 [708.94] 728.50 676.61 2114.05|— 9.907 44.7 f 1.9/+ 36.7 Jahres⸗S. 129 123 1% 378 3073.11 2910. 18 2968.08 8951.37 7 698.7 1221.5 + 822.8 + 2743.0 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 57 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 51° 7° nördl. Breite und 453.62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Thermometerſtände Mittel Summen zu Breslau % Mittel Breslau Habelſch. 7 U. | 2 u. | 9 u. | Summa Breslau Lewa. TR Summen zu Breslau Monat 7 u. | 2 u. | 9 u. Summa Januar Juli 827.47 787.59 917.32 2532.38] 31.655 23. 92² . 337. . + 426.5 411.9] 41176. 3 + 1. 700 13. 20 Auguft ... | 572.78 498.69] 331.60 1603.07] 33.395 24.995] 231.50 342.7] 284.3] 858.5 17.47 14.90 et 942.38 905.82] 915.59 2763.79| 31.407] 22.9900 285.2 434.3] 336. 9 6 1056.44 12.00 + 10.66 ctoder .. 1 “N — J 5 November ] 888.04] 795.77 766.85 2450.66] 30.633] 21.308 — 14.2 36.8. — 7.7 14.9 0.19 — 0.10 December. | 935.18 967.51 906.78 2809.47] 34.202 235.781)+ 32.5 . 86.1 L 33.6 33.607 152.27 1.86 + 0.45 Jahres⸗S.] 4165.85 3955.38 4038. 14 12159.37] 32.167] 23.681 72 5 9 +1326.4 4 2 710500 * 3 + 8.62 + 7.26 Mittel um] 7 u. 32.203 23.823 6.69 5.42 — 1 2 U. . 32.157 23.660 2 uU. a 10.78 9.93 — 5 9 u. Pr 32.049| 23.556 9 u. I 8. 4007 6.53 Bezeichn. 8 i . . Bo b * L. 1 ) Im Auguſt ausnahmsweiſe um 3 u. beobachtet. 5. Kreuzburg. 4 M. 40 S. öſtlich, 08“ fü er von 3 179 Par. en höher gelegen. Beobachter: Rathsherr Lehmann d. ä Summen der auf 0 1 — und der Tanpctur Besbachtäügen der freien Luft im — den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6 U. Morgens, 2u. Nachmittags und 10 u. Abends. — der Beobachtungen ‚nee der Barometerſtände Summen der Thermome eterſtände 6 u. Ak m. 1 uU. Summa 6 u. | 2 u. | 10 u. Summa 6 u. 2 u. u Summa } 31 93 f 986.17 983.75 984.43] 2954.35 — 167.7|— 80.8 147.1 — 393.6 28 84 ][ 912.27 907.58 909.89 2729.74 — 80.2 f 51.7 — 50.5 — 79.0 Bar BT: 31 93 [887.53 889.48 888.77 2665.78 * 21.9] 124.2 7 44.5 191.0 30 90 897.99 895.92 896.07] 2689.98 39.8 205.9 89.7 335.4 31 93 941.44 937.38 933.81 2812.63] 267.0 469.3 297.5 1033.8 30 90 898.35 892.44 892.47 2683.26] 324.3 496.1 339.8 1160.2 18 920.23 914.40) 912.70 2747.33] 359.44 523.7 377.0 1260.1 31 93 [ 977.49 968.56 970.82 2916.87] 388.2 659.2 460.3 1507.7 30 90 ] 879.51 877.71 879.03] 2636.25 246.7 445.5 311.2 1003.4 October 31 93 ] 925.20 921.16 921.38 2767.83 113.7] 223. 1 + 141.7 J 478.5 November 30 90 [ 856.26 838.48 861.30 2576.04 — 9.6 53.6 — 3.3 — 40. December.. 31 93 1007.53 1010.32 1004.24 3022.09]. 31.94 85.1 3.27.0 11054. 91 33202.151 4+1535.4 732606 +1897. 2 7693.2 1 4 i Jahres⸗ S.. 365 365 1095 11090. 06 11057. 18 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 510 7° nördl. Breite und 453.62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Thermometerſtände i Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Men 12 2 u. 10 u. Summa] Bresiau | burg [om 2 u. 10 u. Summa Breslau en 31.767 172.6 — 104.4 — 148.1 — 485.1] 4.57 — 4.28 32.497 — 92.34 37.9 — 42.8 — 97.2— 1.16 — 0.94 131.4 7 64.7 T 233.87 2.51 T 2.05 203.5 102.4 3.94 3.73 457.1 331.7 1 11.57 11.12 470.9 361.9 12.95 12.89 521.2 408.1 14.00 13.55 660.8 508.9 16.81 15.78 439.9 330.4 11.56 11.15 231.97 152.990 5.390 5.15 48.5 — 1.1 0.41 0.45 32.4961+ 37.8 + 93.5 + 43.9 175.2 1.860 + 1.69 +1622.9|+3192,2 +22. 9 170028 OI 6.33 + 6.11 u. 4.44] 4.21 2 uU. * 8.744 8.93 10 u. 5.70 + 5.20 - L 1 + 6. Station & 4 M. 19 ©. weſtlich, 00 Beobachter: Summen der auf 0“ R. reducirten Barometerſtände und der Temperaturbeobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 7 U. Morgens, 2 U. Nachmittags und 9 U. Abends. 14 ſüdlich von Breslau | Apotheker Chaufiy. Anzahl der Beobachtungen Summen der Barometerſtände ad Wunden ber ermomete 1842 Th me rſtände Monat 7 U. 2 u. 9 u. Summa 7m. | 2 u. 9 u. Summa . Januar 2 30 85 || 520.26) 465.14 341.20 1526.60 — 162.4 — 91.7) 169.00 — 423.1 Februar 28 26 82 538.88] 539.03 528.90 1606.811— 104.2 4 4.0 — 59.8 — 160.0 März 27209 83 | 423.64 426.68 421.56 1271.88I— 10.51 70.0 21.8 81.3 April 29 29 88 518.70 492.71 513.24 1524.65 + 27.6 149.990 53.3 230.8 Mai. 30 86 482.22] 516.78 535.80 1534.80 226.4 384.7 261. 872.5 Jun 29 27 85 513.01] 508.66 478.24 1499.91 287.0 397.0 51 5 964.2 r h 30 30 89 505.47 523.80 524.70 1553.97 312.6 428.5 321. 1062.1 Auguſt 29 30 89 577.20 335.63 572.10 1684.93 398.6 572.8 429.44 1400.8 September 28 29 84 445.23] 476.84 499.81 1421.88 238.66 536.6 275.7 870.9 October 27 30 84 451.17] 446.85 508. 50 1406.52 + 81.6 + 130.6) + 110. Bl 322.7 November 27 30 87 467.40 414.66 495.00| 1377.061— 39.9 — 13.6 — 41.8I1— 95.3 December. 26 30 86 392.30 509.08] 586. 80 1688. 181— 12.27 29.6 + 1.2 * 18.6 Jahres⸗S.] 3 335 350 1028 6035. 48 5855.86 6205.85 18097. 19 + 1243. 2/+2418.4|+1483. 9| T5145. 5 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 51° 7° nördl. Breite und 453,62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Thermometerſtände 1842 N * 1 Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Monat u. | 2 u. | 9 u. | Summa | Breslau a 7 U. | 2 u. | 9 u. | Summa | Breslau | GER Januar 992.23 890.47 1025.78 2908.48] 34.217 17.960 — 154.8 — 65.1 — 138.6 — 358.5 — 4.45 — 4.98 Februar 973.52 967.78 908.34 2849.64] 34.764] 19.595— 94.4 37.9 — 31.7 — 88.2— 1.78 — 1.95 März 830.53 831.50 846. 260 2508.29] 30.220 15.324 + 34.7 116.1 + 57.8 208.61+ 2.51 +7 0.98 April 965.86] 926.87 942.54 2835.27] 32.190] 17.326 69.6 200.5 102.8 372.91 4.23 2.62 Mai. 882.87 944.44 971.26 2798.57] 32.542] 17.847 264.0 431.7 349.2 1044.9 12.15 10.15 Juni 931.57] 927.15 861.10 2719.82] 31.998 17.646 356.0 453.5 355.8 1165.34 13.71 11.34 332 6 948.71 949.01 2819.73] 31.682 17.460 373.5 506.4 420.7 1300.6 14.61 11.94 Auguſt 1010.69 966.68 1002.00 2979.37] 33.476] 18.932 408.8 621.3 530.3 1560.4 17.53 15.74 September] 854.18 883.98 916.63 2654.79] 31.605 16.927 258.4 415.3 343.2] 1016.9 12.10 10.37 October 855.91 854.41 958.47 2668.79] 31.771 16.744 101. 0 2007 152.4 454.11 5.40 + 3.86 November 917.89 813.84] 924.33 2656.06] 30.529 15.828 — 8.4 47.1 4.2 42. * 0.49 — 1.10 December 1033.63 896. 5⁴ 1036.94 2967.11 34.269 19.630 + 32.8 + 78.3 4 46. 0 1 157.11+ 1.82 + 0.21 Bezeichn. 17.6040 1641.2 3043.7 +2192. 1 0877. 0 17.596 4 S + 8838 + 9 2u. | + -unws 38888 A 272. Station Landeshut. 3 M. 57 S. weſtlich, 09 20 ſüdlich von Breslau. Beobachter: Oberlehrer Herrmann. Summen der auf 0 R. reducirten Barometerſtände und der Temperatur- Beobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich deimaligen Beobachtungen um u. Morgens, I u. Nachmittags und LO U. Abends. 1842 Anzahl der Beobachtungen I Summen der Barometerſtände | Summen der Thermometerſtände 10 u. Summa 6 u. Summa Summa 6 u. | 1 u. 1 u. | 10 u. ‚DE | 117. of I or 0: ö 6. j . Cru RER 80 3527.80 560.52 3 1650.46 3.20 143.1 1 31 9 + 179.3 93 f 646.35 627.75 6 1895.65] 178.2 430.9 235.6 8447 90 608.40 603.00 1816.80] 256.8 433.5 284.7 975.0 93 618.45 616.90 1852.87 306.9 508.4 341. 1188. 36 [ 251.40 254.16 760.32] 124.8 220.8 154.8 500.4 38 228.96 238.03 704.80 84.2 137.80 93.60 315.6 93 609.77 611.94 61 1833.96 f 83.7 179.8 + 114.7 # 378.2 90 544.50 346. 30 547.%0| 1638.001— 30.0 30.0 — 21.01 4.0 93 | 681.69) 681.38 2033.91|+ 6.2. 40.3 4. 37. 2+ 8.7 4729.56|14186.86| +1016.0| +2124.6| T1271 Ö +4412.2 v. Nov. an um 7 u. 4717.32 4739.98 v. Nov. an um 7 u. = i i U Gubichzeittge Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 519 7° nördl. Breite und 453,62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Thermometerſtände Barometerſtände Sn Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau ſittel ent 6 u. iu. 10 u. Summe] Breslau eandesh.] e u. 1 u. 10 u. Summa] Breslau | Landes. — > * ..» it . 859.53| 886.21 889.90| 2635.64] 32.946 20.631 € + 2.24 1019.30 1006.63 1006.01 3032.03] 32.602 20.383 25 5 443.6 331. 1 9.08 .. 962.86 959.61] 959. 70 2882.17] 32.024 20.187| 333. 12. 10.83 980.87| 980.25 2945.37 31.671 19.923] 372. 13.87 12.43 394.88 394. 19 1184.32] 32.897 21.120 156 5 16.54 13.90 396.59] 398.25 1157.72] 30.466 18.550 161.6 368.51 9.69 8.31 988.06] 989.89 2965.15] 31.883 19.720 +1 116.7 1 47 152.9 507.00 5.4 4.07 917.82] 921.27 2756.98] 30.711 — 8.4 — 1.1 34.9] 0.38 — 0.23 209 1066.61] 3202.84] 34.439 37.10 93.014 43.0% ae er 0.90 7508.90 TOR 07 2270222 32.241 20.095 +1422.7 +2373. 2 +00, 1 e 0l+ 7.78 / 6.25 32.206 20. 160 6 6.07 4.34 1 1. 8 £ 32.199 20.085 10.05 9.00 10 u. f 32.220 20.040 + 7.20 + 5.39 : 1 8 S. Station Leobſchütz. 3 M. 9 S. öſtlich, 0% 55° ſüdlich von Breslau. Beobachter: Profeſſor Schramm. Summen der auf 0% R. reducirten Barometerſtände und der Temperaturbeobachtungen der freien Luft im — nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6 U. Morgens, ace und 9 U. Abends. Anzahl der „ Benbactungen Au ‚Summe der Barometeflänbe [Summen der — 2 en ze * — —— Januar 31 31 | 31 93 845.93 844.38 849.40 2539.71 — 201.2 — 114.4. 162. 7 — 478,3 Februar. 28 28 28 84 | 778.86 780.92 787.560 4347.34— 92.4 7 36.9— 59.1 — 114.6 März 31 31 31 93 | 743.38 740.28 744.93 2228.59 7 14.2 126.5 7 42.5 T 183.2 April 30 30 30 (80 |} 739.17) 260.20 746.07 2246.34] 43.8 211.2 103.8 388.8 Mai 4222 4.023 2469 549.43 569.09 640.62 1759.14] ı 1540 339.2 237.6 730.8 Juni 30 30 30 ⁶ 90 737.64 733.35 733.89 2204.88] 316.5 497.7 3061. 1175.4 Juli 30 31 31 92 [ 716.58 742.79 250.35 2209.72] 343.5 554.0 415.7 1313.2 Auguſt. 29 29 28 86 [ 751.71 741.54 728.17 2221.42] 346.8 605.80 4210 1374.5 September“ 22 20 23 65 [ 511.32 461.30 536.77 1509.39] 188.5 252.2 229.1 669.8 October.“ 31 31 31 | 08 6 86 465.8 160.62 5245.31 116.2| 28. 4% 406.6 November! 30 30 30 | 90 | 695.46 695.52 701.97 2092.95|— 4.5 50.7 0. 47. December. 31 |. 31 I 31 93 J 840.04] 840.22 840.94 2521.20 31.3 +: 81.5 4 28. 28.5 + 141.6 —— — © — — — — — — u 78 1038 8072.40 8064.90 8822.00 0159.30 f. 1250.7 5.2879. 71760. 60:3 +5896.1 Jahres⸗S. 345 3345 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 ©. öſtlich von Paris, unter 519.7“ ne Breite und 453. 62 Par. Fuß über der Oſtſee. Barometerſände 1290 n Tbermometerſtände . Summen zu Breslau ʒ Mittel Summen zu Breslan Mittel Monat 6 u. | 2 u. | 9m. nme Breslau ou e 6 u. 2 2 u. | dm. Summa Breslau 1 Januar .. 1056.15 1056.36 1058.57 3171.08] 34.089 4.51— 5.14 Februar . 971.30 967.69 973.51] 2012.50 34.674 0 a 37.9 — 35.5.— 89. 1.07 — 1.36 März. 955.52 956.96 960.03 2872.51 30.887 23.936|+ 37. 131.4 7 71.2 240.307 at 1.97 April... 965.23] 960,26 967.55 2893.04] 32.145 BB. 203.5| 108. 4.00 99 Mai 714.30 742.48 773.70] 2230.48] 32.326 12.95 10. Juni 962.86 957.73 958.24 2878.82] 32.875 13.23 13.06 Sal... 950.93 978.95 980.04 2909.92] 31.630 14.33 14.27 Auguſt . . 973.75 968.55 936.78 2879.08] 33.477 16.60 15.99 September] 676.39 615.54 707.77 1999.70] 30.765 9.61 10.30 October . 987.20 984.79 990.07 2962.06] 31.850 5.46 5.34 November 917.20 917.74 924.33 2759.36 30.660 0.47 0.52 December. | 1066.41) 1067.63 1067. 18 3201.22] 34.422 1.93 1.52 Jahres⸗S. 11197.33 11174. 68 11207. 77 33669. 780 32.437 74 + 5.68 Mittel um] 6 u. \ x > 32.456 4.111 3.64 — a 2 u. 8 1 32.390 8.16 8.34 — 5 a 9 u. . 32.465 5.88 + 5.06 Bezeichn. 6 \ > Bo L hb mu 3 9 9 Station Liegnitz. 3 M. 30 S. — „ 0 6° nördlich von Breslau. Beobachter: Profeſſor Keil. Summen der auf 0 R. reducirten — und der Temperaturbeobachtungen der freien Luft im — den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6 U. Morgens, 2 u. Nachmittags und 10 u. Abends. Summen der Barometerſtände [Summen der Thermometerſtände 6 U. Summa 6 u. 2 u. | 10 u. 2 u. uu Summa I 29 31 91 J 1074. 90 1002. 14 1068. 45 3145.28 — 155.7 — 85.8 — 128.7 — 370.2 24 24 73 954.85 842.07 838.07 2634.99 — 69.5 T 45.4— 21.6.— 45.7 0 O 28 38.85 881.890 45.0 + 4.0 13 0 43 1001.86 408-877 J 1410.734 72.7 86.99 159.6 93 27 77 [904.17] 763.59 870.03] 2537.79] 231.2 356.6 L 268.5 3856.3 20 30 55 961.59| 855.83 988.09| 2805.51] 322.01 458.4 364.8 1145.2 0 0 | 1.9 30 28 81 [798.49 686.46! 736.92] 2241.87] 308.60 437.2 359.9 11087 29 29 88 J 994.16! 954.60 938.13 2006.89] 276.3 436.2 319. 90 1032.1 20 30 81 J 1038.83 680.15 1005.68 2724.661-+ 139.51 157.5 162.7 439.7 2 20 80 966.97 713.910 909.65 2500.57 — 1.8 7 62.6 7.9 + 87 227 9577. 50 6907.62) 7595.00 28880180 T 1108.3 T1055. 0 +1333. 1 +4456.4 | Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 5197“ nördl. Breite und 453,62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Summen zu Breslau u. | 2 u. | 10 u. Summa Thermometerſtände — Mittel Summen zu Breslau Mittel Breslau Liegnitz 6 u || 2 u. E 10 u. | Sunma [2 Breslau S 2 2 8. Januar. | 1056.15) 990.81 1057.78 3104.74] 34.118 34.564 — 172.6 — 103.9 — 148.1 — 424.6— 4.67 4.07 Februar . 938.19 828.31] 834.05 2600.55] 34.674 35. 133— 91.1 30.5 — 35.5 — %.1]—- 1.28 0.61 März. 852.86 852.86] 30.459 31.280 + 27.3 + 2 .3+ 0.98 1.61 Lorl. 905.23 405.92 1371.15] 31.887 32.8080 48.8 74.1 122.9] 2.860 3.71 Mail.. . 876.47] 744.51 847.06 2468.04] 32.053 32.9611 250.3 349.67 278.9 878.8] 11.41] 11.12 Jun.. 927.28 629.540 950. 70 2716-52 31.950| 33.006] 319.5 420.9 361.9 1102.3] 13.97] 13.47 Juli —— er ’ | g % 1 A Tuguſt . 778.31] 672.21) 741.77| 2192.20| 27.065| 28.665] 305.7 406.8] 365.91 1078.4 13.31 13.65 September] 940.88 911.09| 915.35 2767.32] 31.447 33.033] 270.5 426.3 319.6] 1016.44 11.55 11.73 October 987.20 635.77 956.52 2579.49] 31.846 33.638 T 116.7 141.817 145.5 404.05 4.99 5.68 678.46 861. 28 2457.08] 30.713 32.382 — 9 + 50.01)— 9.4 5 29.9 + 0.37 + 0.86 November 0 7 5 20 hres⸗S. 9239. 85 0006 62| 7173.51 2755 991 31.701] 32.7577 1064.4 1796.1 * 8 * 3 * 5.68 1 6.11 el um 32.307 33.488] 6 u. 3.72 4.09 Pape 1 31.003] 31.9 „ 2 u. 1 8.31 9.05 Bi 10 u. . 31.601] 32.577 ? b 10 u. + 5.63 + 5.87 Bezeichn. a | Bo bo i b L 1 10 10. Station Neiſſe. 1 M. 12 ©. öſtlich und 0 38 ½“ ſüdlich von Breslau. Beobachter: Director Petzeld. Summen der auf 0 R. reducirten Barometerſtände und der Temperatur⸗Beobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6 U. Morgens, 2 U. Nachmittags und 10 U. Abends. 1842 Monat 6 u. | 2 u. Januar 31 Februar 28 März 31 April 30 Mai 31 —— : 30 - 31 Auguſt 31 September 30 October 31 November 30 December. 31 Jahres⸗S. 365 10 u. 365 Anzahl der Beobachtungen Summen der Barometerſtände Summa 6 u. | 2 u. | 10 u. 1095 1007.81 934.92 914.19 918.30 961.77 923.34 938.27 991.97 890.07 939.92 869.70 1025.17 1007.81 1008.74 933.52 912.95 920.70 959.51 917.88 933.10 986.29 892.14 936.72 871.47 1019.84 Summen der Thermometerſtände Summa] 6 u. Summa 2 U. | 10 U. 3024.36] — 204.91 — 80.6|— 164.0|— 449.5 2801.86|— 116.7)+ 56.01— 34.4 — 9.1 2746.60|+ 32.8 127.1|+ 77.5|+ 237.4 2754.00| 61.5 211.8| 114.90 388.2 2876.73] 246.4| 452.60 336.0 1035.0 2757.30] 300.9 479.11 363.0] 1143.0 2799.82] 331.7 537.2 %.8| 1265.7 2957.83 350.9| 638.2] 471.2 1460.3 2673.09] 282.6 428.4] 327.0] 1038.0 2813.43] 127.0 242.6 165.1 534.7 2608.08 21.1 60.8 32.1 114.0 3068.47] + 54.5 / 145.7 + 71.3 271.5 11315. 43 11273. 28 11292. 86 33881.57 7 1487.8 +3298.9 +2156.5 6943.2 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 519 7 nördl. Breite und 453.62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Thermometerſtände 42 * Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Monat 6 u. | 2 u. | 10 u. | Summa] Breslau | Neiſſe | 6 u. | 2 u. | 10 u. | Summa] Breslau | Neiſſe Januar .. 1056. 15 1056. 36 1057. 78 3170.29] 34.089 32.735 — 172.6 — 104.4 — 148.1 — 425.1 — 4.57|— 4.83 Februar 971.30) 967.69] 973.80] 2912.79] 34.676 33.355I— 92.3 7 37.9 — 42.8|— 97.2— 1.16— 1.13 März 955.520 956.96] 958.94] 2871.42] 30.876) 29.5347 37.7 131.4 7 64.7 T 233.8[+ 2.5107 2.55 April 965.23] 960.260 968.27 2893.76] 32.153 30.600 48.80 203.5 102.4 354.7 3.94 4.31 Mai 1009. 39] 1004. 18 1006.01 3019.58] 32.469 30.9334 287.5 457.1 331.7! 1076.3 11.59 11.13 —— 962.86 957.73 959.70] 2880.29] 32.003 30.637] 333.1 470.9 361.9] 1165.9 12.95 12.70 — 984.25] 978.95] 980.25 2943.45] 31.650 30.1061 372.7 521.2 408.11 1302.0 14.00 13.61 Xuguft ... 1041.19 1033.81 1036.55 3111.55] 33.458 31.805] 393.7 660.8 508.9 1563.44 16.810 15.70 September | 940.88] 939.60] 944.70] 2825.18] 31.391 29.701] 270.5 439.9 330.4] 1040.8 11.56 11.53 October . 987.20 984.79 989.89 2961.88] 31.848 30.252 / 116.7 231.9 7 152.9 501.5 5.39 5.75 November [917.20 917.74 921.27 2756.30 30.626 28.979 — 10.7 48.5 — 1.1] 36.7]. 0.41 1.27 December. | 1066. 41 1067.63 1066.61 3200. 651 34.416] 32.994 + 37.8 + 93.5 43. 9 + 175 2]+ 1.89 + 2.92 Jahres⸗S. 11857. 67 11825. 70 11808. 77 3554714] 32.463) 30.942 1622.9 3192.2 17211. 9 3 o + 6.33 + 6.34 Mittel um] 6 u. 32.487 31.001] 6 u. 4.45 4.08 0. - 2 u. 4 32.399| 30.886 2 u. i 2 8.75 9.04 — 10 u. 32.503] 30.939 10 u. II 5.797 5.91 Bezeichn. 5 B° be N L 1 —— 11 11. Station Neurode. 2 M. 11 S. weſtlich und 0» 35° ſüdlich von Breslau. Beobachter: Schichtmeiſter Rhode. Summen der auf 0“ R. reducirten Barometerſtände und der Temperaturbeobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6U. Morgens, 2U. Nachmittags und 9 U. Abends. Anzahl der Beobachtungen Summen der Barometerſtände [Summen der Thermometerſtände 2 u. | 9 u. Summa 6 u. 2 u. 9 u. Summa 6 u. 2 u. 9 u. Summa 31 93 719.66 713.15 718. 18 2150.99 — 212.0 — 80.0 — 187.0 — 479.0 28 8⁴ 681.94 678.19) 680. 79 2040.92] 188.0 T 1.0] 120.0 — 307.0 31 93 639.93 637.88 633.73 1911.54 28.0 76.0 — 3.0 + 45.0 30 90 657.30 659.67 657.87 1974.84 — 1.0 186.0 + 60.0 245.0 31 93 |. 693.53 690.71 696. 16 2080.40 + 190.0 423.0 284.0 897.0 30 90 664.59 661.860 666.48 1992.93] 241.0 457.0 302.0 1000.0 31 93 706.86 701.56 707.17 2115.59] 274.0 509.0] 330.0 1113.0 31 93 725.77 722.33 727.57] 2175.67] 314.0 607.0 428.0 1349.0 30 89 J 614.86 636.03) 642.99 1893.88] 227.0 383.0 265.0 875.0 31 93 676.57 682.46 679.18| 2038.21|+ 66.0 179.0 + 93.0 + 338.0 30 90 608.22 608.73 615.05 1832.00 — 43.0 14.0 — 39.0 — 68.0 31 93 756.86 752.77 754.82 2264.45 — 30.0 + 37.0 — 17.0 — 10.0 365 1094 | 8146.09| 8145.34| 8179.99|24471.42] + 810.0 +2792.0| +1396.0| +4998.0 , Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 ©. öſtlich von Paris, unter 51° 7° nördlicher Breite und 453.62 Par. Fuß über der Oſtſee. 9 | Barometerſtände Thermometerſtände 1 42 N e > =: Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Monat 6 u. | 2 u. | 9 u. Summa Breslau | Neurode ] 6 u. | 2u | 9 u. | Summa Breslau | Neurode — — . . m — ä ꝓ . . '. —iðö'aũ——ßK5iĩi.ĩOc ᷑9. ß —»r⅛èQ!́¾ö — 984.79 990.07 2962.06] 31.850 21.9167 116.7 a: 159.5 . 5 917.74] 924.33 2759.36] 30.6600 20.3561— 10.7 8.5 4.2 1067.63] 1067. 18 3201.22] 34.422 24.349 + 37.8 93 5 + 48.6 + 129 0 + .42|11825.70 3 88135512.00] 32.461 22.3691 71614.3 +3192.2 9 FRE 4l+ 1056.36) 1058.57| 3171.08] 34.097] 23.129 — 172.6 — 104.4|— 142.8)— 419.8I— — 5.15 967.69 973.51 2912.50] 34.637 24.297— 92.3 + 37.9 — 35.5 — 89.91— — 3.65 956.96] 960.03 2872.51] 30.887 20.554 + 37.7 131.47 71.27 240.37 + 0.48 960.260 967.55 2893.04] 32.146] 21.943 48.80 203.5 108.2 360.5 2.72 1004. 18 1000. 89 3014.46] 32.414 22.3701 287.5 457.1] 360.2 1104.81 1 9.65 957.73 98.24) 2878.83] 31.987 22.1444 333.1 470.9 386.7] 1190.75 1 11.11 978.95 980.04 2943.24] 31.648] 22.748] 372.7 521.2] 435.0] 1328.9 1 11.97 1033.81 1035.27 3110.27 33.444 23.394] 393.7 660.8 544.9 1599.44 1 14.51 939.60] 944.20 2793.43] 31.387 21.280] 261. 0 439.9 352.7 1054.51 1 9.83 3.63 0.76 0.11 * Poomoal=oumspuranen 2282128898 2 2 SS SSISSSRASSS 88888 118: + 4.57 | en. + 32.490 22.380] 6 u. 2.23 wi Mr, 1 2 u. * 1 32.399] 22.316 2 u. l 765 — 9 u. a 32.493 22.41] . 9 u. + + 3.83 Bezeichn. * 5 5 a B bo 0 > . 12 — — eln. 3 M. 39 S. öſtlich, 0 30%“ ſüdlich von Breslau. Beobachter: Apotheker Koch. Summen der auf 0“ R. reducirten Barometerſtände und der Temperatur⸗Beobachtungen der freien Luft im Schatten, nach den täglich dreimaligen Beobachtungen um 6 U. Morgens, 12 U. Mittags und 9 U. Abends. Summen der Barometerftände [Summen der Thermometerſtände Monat 6 u. 12 u. 9 u. Summa 6 u. | 12 u. 9 u. Summa 6 u. | 12 u. 9 u. Summa Januar 31 31 31 | 93 1067.76| 1058.52] 1060.17| 3186.45 — 198.21— 5.0 — 156.3 — 359.5 Februar 28 28 28 84 980.45 977.03] 976.75 2934 23l— 93.7 + 41.9 — 56.1 — 107.9 März 31 31 31 93 947.23 948.13 948.97 2844.33]+ 18.3] 157.8 + 4 48.1 + 224.2 April 30 30 30 90 955.14] 972.00] 957.27 2884.41 55.7 2865.7 117.01 438.4 Mai 31 31 31 93 998.01] 993.42 997.58 2989.01] 269.6 527.9 341.8] 1139.3 Juni 30 30 30 90 952.41] 942.54 945.48 2840.43] 323.9 562.3 363.7] 1249.9 Ja 31 31 31 93 970.89 963.53 964.93 2899.35 366.44 641.3 417.6] 1425.3 Auguſt 31 31 31 93 1020.67] 1012.92 1019.15 3052.74 373.88 772.9 497.4 1644.1 September 30 30 30 90 931.11] 929.85 932.31 2793.27 253.88 581.6 381.2 1216. October 31 31 31 93 981.300 978.64] 980.71 2940. 65I+ 72.8] 259.1 / 168.6 + 500.5 November 30 30 30 90 913.89 908.88 917.22 2739.99I— 43.7 43.4 — 10.3 — 10.6 December 31 31 31 93 1087.32 1085.02 1082.18 3254.524— — 3.6 61 + 45.8 —. 19.8 — 27.6 Jahres⸗S. 365 365 365 1095 111806. 18 11770. 48 11782. 7235359. 38 713451 11 73894.7 72092. 9|+7332.7 v.Aprilab v.Aprilab v.Aprilab um8u. um Su. um Su. Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 ©. öſtlich von Paris, unter 519 7° nördl. Breite und 453.62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. Barometerſtände Thermometerſtände 1842 Summen zu Breslau Mittel Summen zu Breslau Mittel Monat 6 u. | 12 u. | 9 u. | Summa Breslau | Oppeln | 6 u. | 12 u. | 9 u. | Summa] Breslau | Oppeln Januar .. | 1056.15| 1059.93 1058.99| 3175.07] 34.141 34.263] — 172.6|— 123. 2. — 136.8|— 432.61 4.65 — 3.84 N 3 * 971.30 974.54 973.12 2918.96] 34.750 34.931I— 92.3 T 1.3 — 18.7 — 109.7— 1.31 — 1.28 März 955.52] 962.48 960.65 2878.65] 30.953] 30.584 + 37.7 111.60 + 78.7 + 228.0[+ 2.45 + 2.41 April 965.23 964.09 967.55 2896.87] 32.187] 32.049 48.8 174.5 108.2 331.5 3.68 4.87 Mai 1009.39 1006.67 1000.89 3016.95] 32.443 32.140 287. 440.7 360.2 1088.4 11.70 12.25 Juni 962.86 962.49 958.24 2883.59] 32.039] 31.560 333.1 439.0 386.7 1158.8 12.88 13.89 —— 984.25 982.90 980.04 2947.19] 31.690 31.176 372.7 490.6 435.0] 1298.3 13.96 15.33 Auguft 1041.19| 1039.68) 1035.27 3116.14] 33.507 32.825 393.7 625.2 544.9| 1563.8 16.82 17.68 September | 940.88 945.80 944.20 2830.88] 31.454 31.036 270.5 411.5 352. 1034.7 11.50 13.52 October 987.20 989.51 990.07 2966.78] 31.901; 31.620 / 116.7 216.9 159.5 493.1 5.30 + 5.38 November 917.29) 919.51] 924.33 2761.13] 30.679] 30.444 — 10.7 39.8 4.24 33. 0.37 — 0.12 December. 1066.41 1071.22 1067. 18 3204.81] 34.460] 34.995 +7 37.8 + 87.3 + 48 6 + 173.71+ 1.87|— 0.30 - Sahres:©. 11857. 67.11878.82 N 53 nn 021 32.509 32.291]+1622.9| +2915.2]+2323 2 +6861.31+ 6.27 + 6.70 Mittel um u. 32.487 32.346 4.45 3.69 — 12 u. 32.544] 32.248 12 u 7.99 10.67 — . 32.495 32.280 "ER I 6.3607 5.73 Bezeichn. . . Bo bo 4 A L hist v. April ab v. April ab um Su. um Su. 9. Station Sia m un * 36 & — 0 13° ſüdlich von Breslau, 316.4 Par. 5 höher. Ay Beobachter: Hauptmann Dreverhoff. Summen * auf 0° R. — Barometerſtände und der beobachteten Temperatur der freien Luft im Al btne | 4 reducirt, nach täglich Amaligen Beobachtungen um 9 U. Morgens, 12 u. Fr 3 U. D | ih Nachmittags und 9 U. Abends. Barometerſtände Thermometerſtände Summen 157 9 u. — 12 U. N 3 u. o u. Summen Summa] Mittel 3639.71 3409.56 3338.70 26. 3379.50 28.162 3503.62 28.255 3395.70 28.298 3457.43 27.8834 3630.10 29.275 3268.50 27.2386 3475.72 28.030 — 3199.20 26.660 3808.04 December. 90 . 110418. 1 1038. 70 10305. 32 10393. 22 41505,78 ttel .. . 28.5 28.462] 28.234 28.474] 28.428 b. EEE en — — et 22 Gleichzeitige Gegenbeobachtungen auf der Sternwarte zu Breslau. 58 M. 48 S. öſtlich von Paris, unter 519 7’ nördl. Breite und 453,62 Par. Fuß über dem Spiegel der Oſtſee. — — — ———— U—„—w — 8.04 8.560 Bi 5.841 + 7.19 1 N ee Barometerſtände u . 1 — EEE a f | Tas one. Summen Summen * —58—5—— Summa Mittel Monat [g u. | u. | 3 u. | 9 u. ene IE Mittel Januar 1059.93 1055.55 1058.57] 4234.63 34.150 — 170.2 — 123.2 — 97.7 — 142.8 4.30 Februar. 974.54 969.67] 973.51 3892.28] 34.931 — 83.0 + 1.3 + 37.2) 35.5 0.73 März. 962.48 956.70) 960.03] 3840.99] 30.976 +- 62.2 111.6 132.2 + 71.2 3.04 April 964.09 959.49 967.55 3858.78 32.156] 117.7 174.5 197.5 108.2 4.98 6 1006.67 999.33 1000.89] 4017.30 32.398] 371.2 440.7 475.5 360.2 13.29 Sumli....ı 962.49| 956.90 958.24] 3840.29| 32.002] 405.81. 439.0 494.3 386.7 14.38 N 4, 982.90 976.96 980.04] 3925.50 31.657] 444.8 490.6 526.0 435.0 15.29 Auguſt. 44 1039.68 1030.53 1035.27 4150.92 33.475] 516.3 625.20 685.9. 544.9 19.05 eptember] 947.08 945.80 938.41 944.20 3775.49 31.462] 335.9 411.5 441.3 352.7 12.84 ctober 989.511 982.75 990.075 3957.40 31.914 Be 216.90 233.0 159.5 6.18 = 919.51] 919.22] 924.33] 3686.80| 30.7234 0.0 39.8 42.44 4.2 0.72 tember. 1076. 30 1071.22) 1069.38 1067.18] 4284.08] 34.549 - 46.1 L 87.3 + 86.7 4 48.6 2.17 * 1 — — — nen — — — —— — . —— —— — Jahres S. 1910.87 11878.82 11811. 80 11859. 88147464. 46 ara e ne 5 Er 3 rer 7 3 + 9 + 2 + L Mittel — ie 633 22. 544] 32.369] 32.495] 32.5100 B 14 II. — in Var. Tuff aus den Deobachtungsmittelu. 1. Bodenbach und Breslau. a * Glatz u Breslau. öhen⸗ bweich. ] Anzahl öhen⸗ ich. 1842 Aazahl y y 400 | Höhen: Abweich. | Anzah * 400 Höhen Abweich. der 7 7 + Unterſch. v. Jahres-“ der 154 a — Unterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. (B b) (5 — % L + 1 Par. F. Mittel Beobacht. (Bebo) (Bebe) L + I Par. F. Mittel Januar 62 333.958 + 0.153 392.76 + 22.08 — 43.08 0 1 56 334.912 — 0.248 398.30 — 36.19 + 15.19 0 März 62 331.102 0.183] 407.35 27.56 6.56 0 f April 60 332.332 — 0.203] 411.67 — 31.24 + 10.24 90] 328.886 + 3.266 408.30 497.58 + 8.77 Mai 62 332.322 + 0.017] 427.43 + 2.68 — 23.68 931 329.202 3.229 3.3 509.64 — 3.29 . 60 332.134 — 0.201] 430.20 — 31.95 + 10.95 90 328.871 3.115 426.47 495.73 + 10.62 . 62 | 331.706 — 0.109 431.74 — 17.41 — 3.59 93] 328.489 3.176 428.44 508.36 — 2.01 Auguſt 62 333.303 + 0.068] 439.76 + 11.01 32.01 93 330.126 3.360 433.36] 541.16 34.81 September 60 | 331.376 + 0.021] 427.12 + 3.32 — 24.32 90 328.067 3.334 423.37 528.00 — 21.65 October 62 332.156 — 0.304 412.99 — 46.38 + 25.38 93 328.604 3.274 410.43 501.84 + 4.51 November I 60 330.933 0.232] 401.79 33.78 12.78 90 327.338 3.328] 400.86 500.144 6.21 December. 62 334.866 — 0.434 403.79 — 64.22 + 43.22 93 331.255 + 3.182] 402.97 + 475.03 31.32 1842 730 332.582 — 0.137 415.52 — 21.00 f 825 328.992 + 3 251 417.55 +506. 35 2 u. Ru. 365 332.525 0.127 419.13 19.64 — 1.36 7u. 275 329.080 3.238] 413.34] 499.117 7. 24 9 u. Ab. 365 332.639 — 0.147 411.91 — 22.34|+ 1.34] 2u. 275 328.879 3.282] 423.08 518.14 — 11.79 gu. 275 329.015 + 3.231 415.50 +500.741+ 5.61 3. Görlitz und Breslau. 4. Habelſchwerdt und Breslau. 1842 Anzahl y y 400 Höhen: Abweich. I Anzahl y y 400 Höhen⸗ Abweich. der a 3 + funterſch. v. Jahres⸗] der 2 a + lunterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. (Bo be) (B- b) L + 1 | Par. F. Mittel Beobacht. (B b) (B - bo) L + II Par. F.] Mittel Januar 93 332.547 + 1.552] 391.12 + 224.01 — 29.13 0 Februar 84 333.353 1.366|. 397.83] 200.06|— 5.18 0 ö März 56 330.255 1.203] 406.02] 181.50 + 13.38 0 April 90 330.985 1. 169 408.91 177.23 + 17.65 0 2 Mai a 69 330.978 1.375 423.33 215.82 — 20.94 0 Juni 90 330.787 1.207] 426.26 190.87 + 4.01 0 „ 92 330.542 1. 102] 428.19 175.19 7 19.69 80] 327.788 + 3.866] 427.96 7619. 27 + 41.09 Auguſt 93 332.227 1.237 434.42 198.51— 3.63 480 329.195 4.200] 432.37 676.96 — 16.60 September 90 330.171 1.231 423.33 193.69 + 1.19 880 327.198 4.208] 422.66 667.06 6.70 October 93 330.416 1.463 410.45 223.03 — 28.15 0 * November 90 329.448 1.218] 400.98] 181.93 + 12.9514 80 325.970 4.662 400.09 702.20 — 41.84 December. 93 333.280 + 1.156] 403.31 7171.67 + 23.21 82 330.021 + 4.240 402. 31 +634. 31 +7 26.05 1842 1033 331.283 + 1.274] 412.94 194.88 327.924|+ 4.243 415.88 4.660. 364 N 6 u. Mg. 344 331.337 1.277 409.38] 193.62 + 1.26] 7u. 129 328.058 4.235 412.11 651.36 + 9.00 1 u. Rd. 345 331. 159 1.306] 417.47 202.04 — 7.16] Zu. 123 327.908 4.248 420.71 668.85 — 8.49 10 u. Ab. 344 411.96 7189.34 + 5.54 9u. 126 327.802 + 4.246 414.93 659.56 + 0.80 ———— — EEE, 331.351) + 1.241 * * * — 5. Kreuzburg und Breslau. 6. Kupferberg und Breslau. 1842 e 7 1 400 Höhen: Abweich.] Anzahl „ y 28 Höhen⸗ Abweich. eder 7 . 2 + Unterſch. v. Jahres-] der 2 2 + Unterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. (3 b) (8% bo) L + II Par. F. Mittel Beobacht. (B, bo) (B bo) L +1 — Mittel 0 332.928 + 1.161) 391.18 167. 40 — 3.824 85 326.088 + 8.128 390.57 11194. 70 — 40.40 333.586 1.089 397.90 159.41|+ 4.17 82 327.179 7.584 396.27 1127.25 J 27.05 329.760 1.096 404.56 165.01 — 1.43] 83 322.772 7.448 403.49 1142.60 11.70 331.021 1.132 407.67 170.9900 7.411 88] 324.758 7.432 406.85 1142.50 11.80 331.356 1.113] 422.69 174.23 10.65 860 325.194 7.347 422.30 1170.83 — 16.55 330.9080 1.094 425.84 172.77 9.19] 85 324.822 7.176 425.05 1152.40 . 1.90 330.595 1.054] 427.55 167.28 3.70 89| 324.571 7.111 426.55 1146.85 f 7.45 332.410 1.046 432.59 167.05 — 3.47 89 326.204 7.272 433.27 1185.30 — 31.00 330.330 1.038 422.71 163.01 . 0.57 84| 324.266 7.330 422.47 1173.37 19.07 330.794 1.032 410.54 157.188 6.40 841 324.257 7.513 409.26 1163.67 — 9.37 329.624 1.001] 400.860 149.3900 14.19] 87 323.178 7.350 399.39 1114.70 + 39.60 333.455 + 0.959 403.55 7142.43 L 21.15 326.949|+ 7.319 402.03 1104.45 + 49.85 331.392 + 1.071 412.44 4163.58 1028| 325.030 + 7.4260 411.69 11154. 30 T 331.435 1.051 408.65 159.02 L 4.56 u, 343] 325.082| 7.486 408.41 1151.50|+ 2.80 331.346 1.052 417.67 162.73 + 324.937 7.457 416.30 1172.40 — 18.10 331.393 + 1.107 410.99 4 168.48 — 4.90 325.069 + 7.338 410.5071137. 20 + 17.10 7. Landeshut und Breslau. 8. Leobſchütz und Breslau. 1842 Anzahl N i 400 Höhen⸗ Abweich Anzahl } 400 Höhen: Abweich. der /a a + Unterſch. v. Jahres⸗ der 4 2 + Unterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. (8 bo (B- bo) L +1 | Par. F. Mittel [Beobacht. (Bf bo) (B - bo) L +1 | Par. F. Mittel 93 330.703 + 3.394 390.35 + 491.63 + 64.17 Januar Februar 84 331.309 3.365 397.57 495.53 60.27 März 93 327.425 3.462] 404.55 524.95 30. 85 April. 396. 788 + 6.157 406. 18 7939.17 + 6.86 90 328.552 3.593] 407.99 547.55 f. 8.3 Mai . 326.492 6.109 420.51] 965.55 — 19.52 690 328.551 3.774] 423.24 596.61 — 40.81 — 8 90 326.105 5.918] 423.58] 943.32 + 2.71 90 328.187 3.688] 426.29 587.87 32.07 RN 325.797 5.874] 426.30 943.20 + 2.83 92] 327.8244 3.806] 428.60 610.65 54. 85 1guft .. 327.0080 5.888 430.44| 951.12 — 5.09 329.653 3.823 432.59 615.64 59.84 September 324.5088 5.958] 418.00] 941.81 +— 4.22 650 326.992 3.772] 419.91 594.42 38.62 October 325.801 6.081 409.52 938.00 + 8.03 93 328.176 3.674] 410.80 564.40 8.60 November I 324.455 6.255 400.15 946.70 — 0.67 90 326.957 3.702] 400.99 557.17 — 1.37 December. 328.154 7 6.284 402. 78 + 946.54 — 0.51 93 330.766 + 3.6560 403.45 + 547.25 + 8.55 1842 326. 168 + 6.073 414.03 946.03 1038 328.819 + 3.617] 411.72 +555.80 6 u. Mg. 326.2288 6.068] 410.41 936.82 + 9.21 Gu. 345 328.797 3.659] 407.75 556.85 — 1.05 1 u. Nech. 320.142 6.057) 419.05 955.04 — 9.01 Zu. 345 328.753 3.637 416.50] 565.45 — 9.65 10 u. Ab. 326. 134 7 6.094] 412.59 946.12 — 0.09] 9u. 348 328.908 + 3.557] 410.94 7545.39 + 10.41 Anzahl! 1842 5 1 der a 2 Monat Beobacht. (Bo + be) (B= b L EI 400 Höhen⸗ + Unterſch. v. Jahres⸗ Par. F. Mittel Abweich. ] Anzahl der Beobacht. (8 (3 bo) L + I unn 2 12 400 Cob abweic. + unterſch v. Jahres⸗ Januar 91 334.341 — 0.223 Februar 75 334.903 0.230 März 280 330.869 0.411 April 43 332.347) 0.461 Mai 77 332.507 0.454 Juni 85 332. 482 0.524 .. ii. 0 II. Auguft .. 8 397.865 90.800 September 880 332.240 0.793 October. 81 332.742 0.896 November 80] 331.547 — 0.835 December. v . 1842 729 332.229 — 0.528 6 u. Mg. 286 332.897 0.591 2 u. Nch. aaa: 331.491 0.489 10 n. Ab. 332.089 — 0.488 411.79 — 80.31 391.26 — 32. — 48.29 308.11 32.78 47.53 402.50 61.37 18.94 406.57 69.20 11.11 422.53 70.79 — 9.52 420.44 82.47 . 2.16 426.96 127.85 HAT: 54 423.28 123.98] 43.67 410.67 135.71 55.4 401.28 —124. 010 + 43. 700 1095 331.702 + 0.760 507.811 88.83 + 8.52] Gu. 365 331.7444 0.743 417.36] 75.55 — 4.76] Zu. 365 331.642 0.756 333.412 f. 9.077 334.015 0.660 330.205 0.671 331.376 0.776% 331.7010 0.768 331.3200 0.683 330.878 0.772 332.631 0.826 330.546 0.845 331.050 0.798 329.802 0.823 333.705 0.711 411.50 — 74.20 — 6.11/10 u. 365 331.721 7 0.782 Par. F. Mittel 909 90 95.3504 8.70 397.71 906.43 19.60 405.06 101.010 15.02 408.25 117.32 — 1 20 422.72 120.11 — 4.08 425.65 107.43 T 8.60 427.61 122.44 — 6.41 432.51 131.80 15.77 423.09 132.73. 16.70 411.14 121. 5.59 401.68] 123.01 — 6.98 404.81 105.84 T 10.19 412.07 TIIC. O 408.53 112.28 L 3.75 417.79 116.88 — 0.85 411.70 +119.10 — 3.07 Oppeln und Breslau. 11. Neurode und Breslau. 12. 1842 Anzahl y 400 Höhen: Abweich.] Anzahl 1 „ 400 a Höhen: Abweich. der 2 2 — Unterfch, v Jahres⸗] der 2 2 + Unterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. (B, 50) (3 be) L + 1 | Par. F. Mittel Beobacht. (B b) (3% — bo) L + II Par. F. Mittel Januar 93 328.613 + 5.484] 390.34 7799.42 — 21.97 93] 334.202 — 0.061) 391.51 — 8.77 + 24.98 1 84] 329.467 5.170 334.840 — 0.091 397.41 — 13.35) + 29. 46 try. 93| 325.720 330. 768 + 9. 184] 404.86/+ 27.63 — 11.42 April 90 327.044 332.1180 0.069 408.55 10.410 5.80 Mai 930 327.392 332.2911 0.151] 423.95 23.64 — 7.43 Juni 90 327.065 331.7990 0.239 426.77 37.72 21.51 ur... 93| 327.198 331.433| 0.257 429.29 40.85 24.64 Auguſt 930 328.419 333. 1660 0.341 434.50 54.50 3 September 89 October 93 November 90 325.508 December 93 329.385 1842 1094| 327.415 6 u. Mg. 364 327.435 2 u. ur 365| 327.357 326.333 326.883 330.561 +. 0.117 334.727 — 0.268 332.400 + 0. 109 332.416 0.070 332.396 0.148 774.81 + 2.64 9u. 365 332.387 + 0. 107 13 | 88 + Gm 28888 408.14 N 8 ö 2 22. . 9 S 8 nd 28881 „ 4 2 2 eo Bon) 119 0 "a 1. 8 10 i Bun. nl EEE EEE DERART nn —— Sn 11 ee pri 210 ag u 1 2 fr Pi € , 15 N Kerr #, N. . ur, 28 WN. cr STOL 4 . 40 . err * N. 00 N 8 . 17 N u un NN 1 Ze I 13. Zittau und Breslau. 08 4 1842 Anzahl Mn | Mi der 400 Höhen: Abweich. + Unterſch. v. Jahres⸗ Monat Beobacht. 804 50% (B b L + 1 | Par. F. Mittel Januar 124 331.702] 2.447 Februar 112] 332.686 2.244 März 124 328.950 2.025 April.. 120 330.159 1.997 . 124| 330.326 2.071 unit. 120| 330.150 1.852 u, 124 329.770 1.887 Auguſt 124 331.375 2.100 September 120 329.3500 2.112 October 124 329.972 1.942 November 120 328.691 2.031 December. 124 332.629 + 1.919 1842 . 1460| 330.469 + 2.041 9 u. Mg. 365 330.588 2.044 12 u. M. 365 330.503 2.041 3 u. Nch. 365 330.301 2.067 9 u. Ab. 365 330.484 + 2.010 392.31 7355.16 — 41.01 399.14 330.39 — 16.24 406.244 306.89 + 7.26 410 32| 304.57 + 9.58 425.87] 327.67 — 13.52 428.26] 294.827 19.33 430.00 302.02 + 12.13 437.51 340.25 — 26.10 425.40 334.77 — 20.62 412.16 207.68 + 16.47 401.54 304.488 9.67 403.68 2094.66 + 19.49 414.50 +314.15 412.34] 312.87 + 1.28 416.03] 315.28 — 1.13 417.480 320.61 — 6.46 412. 20 7307.65 + 6.50 —— . — . — — U „% 18 Prüf un g der aus den Haupt⸗-Jahresmitteln berechneten Höhen-Unterſchiede in Par. Fuß, zwiſchen den Stationen und Breslau, nach der Methode der kleinſten Quadrate, durch Vergleichung mit den Reſultaten aus den Monats- und Stunden-Mitteln. Höhen Stärkſte Abweichungen der Höhen-Unter: bei dem bei den ſpeziellen g Haupt⸗Reſultate Reſultaten unterſch Höhe ſchiede aus den speziellen Mitteln davon Summen — us den — —— —— der noch verbleibende Zweifel Stationen 0 über der f : Zweifel Haupt⸗ bei der] Monat bei der Monat Abweich.⸗ Gewicht — h 3 Jahres⸗ Oſtſee größten] oder kleinſten oder 3 2 wahr⸗ wahr⸗ Su Höhe | Stunde | Höhe 1 | ſcheinliche ſcheinliche se Mitteln ‚Stunde | 1. Vergleichung des Haupt⸗Reſultats mit denen aus den Monatsmitteln. Kreuzburg +163.58| 617.20)+:10.65| : Mai Oppeln Leobſchütz. Neiſſe Habelſchw. Glad Neurode . Liegnitz. Landeshut Kupferb, . Görlitz Zittau Bodenb... 16.21] 469.83| 38.29 Auguft 555.80| 1009.42 59.84] Auguſt 116.03 569.65 16.70 Septemb. 660. 36 1113.98 41.84] Novbr. 506.35 959.97 34.81] Auguft + 777.45 1231.07 33.15 Auguſt — 80.31] 373.31 48.29] Januar +946.03| 1399.65 19.52 Mai 1154.30 1607.92 40.40 Januar 194.88 648.50 29.13] Januar +314.15 767.77 41.01] Januar — 21.00] 432.62 + 43.08 | | —. 21.15 December 1002.48 55.21 December 7644.54 64.17 Januar 19693. 74 19.60 Februar Juli December 2 un 41.09 31.32 606.02 19.49 December Januar — 43.22 | December : 0.0718] + 1.052 0.0094 0.0036 2.737 4.665 1.412 5.315 2.397 3.054 3.977 1.041 3.054 2.028 + 1.779| + 4.628 7.885 2.387 8.986 4.053 5.163 6.724 1.761 5.163 3.428 6.164|+ 7.012 17.024 19.367 31.086 2. Vergleichung des Haupt: Nefultats mit denen aus den Jahresmitteln der Beobachtungs⸗ Stunden. I Kreuzburg [163.58 617.20 4.9010 u. Ab. 4.56 6 u. Mg. 45.52 Oppeln 16.210 469.83 6.1212 u. Mt. 5.67 6 u. Mg. 69.71 Leobſchütz.] 555.80 1009.42 9.65 2 u. NM. 10.4109 u. Ab.] 202.50 Neiſſe ... 116.03] 569.65 3.0710 u. Ab. 3.756 U. Mg. 24.20 Habelſchw.] 660. 36 1113.98 8.492 u. NM 9.0017 u. Mg. 153.72 Glaz .. . 506.35] 959.97 11.792 u. NM. 7.2417 u. Mg.] 222.88 Neurode. . 777.45 1231.07 9.422 u. NM. 7.006 u. Mg. 144.70 Liegnitz. .. — 80.31 373.31 6.1110 u. Ab. 8.526 u. Mg 132.58 Landeshut 946.03 1399.65 9.011 u. NM. 9.21 6 u. Mg. 166.01 Kupferb. . 1154.30 1607.92 18. 102 u. NM. 17.10 9 u. Ab.] 627.86 Görlitz ... 194.88] 648.50 7.1602 u. NM. 5.549 u. Ab. 83.54 Zittau . . 7314.15 767.77 6. 4603 u. NM. 6.5019 u. Ab. 86.89 Bodenb. . . — 21.00] 432.62 1.3602 u. NM. 1.3419 u. Ab. 3.64 f 0.0988 0.0645 0.0222 0.1859 0.0293 0.0202 0.0311 0.0339 0.0271 0.0071 0.0538 0.0920 0.5413 1.877 3.199 1.106 2.787 3.356 2.704 2.588 2.890 5.633 2.054 1.571 0.648 120 2.627 3.251 5.541 1.915 4.828 5.813 4.684 4.483 5.017 9.757 3.3559 3.143 0.917 ER „eins am Termine Sir John Her 19 Meteorologiſche Beobachtungen i en sg In: 7 nl Barome: Luft⸗Tem⸗ peratur 330.514 2.08 Dunſt⸗ Span⸗ nung 2.20 web zn 1 . 1 4222 Iiir 121515 10 Ta 2. 55 r Zeit des Frühlings- Aequinoctiums 1842 März März 22. 6 u. Abends zu Breslau. Thau⸗ Punkt Dunſt 8 Sätti⸗ Sie gung — 0.22 | 0.8325 + 1.6 Wind⸗ Richtung Bewölke⸗ rung 21. 6 u. Morgens bis WM Abweichungen vom 2 a ſtündlichen Mittel. Morg. 6— 2.39 — 1.73 — 0.16 — 0.83 0.039 + 0.4 ONO. Schl. Gw. 8 | 7 2.03] 1.48 — 0.11 |= 0.78 | 0.045 — 1.6 NO. „ 8| 1.76 0.73 + 0.14 |+ 0.72 || 0.098 1.6 | ONO. „ 91 1.63 — 0.18 0.18 | 0.92 0.1584 0.6 |. ONO. Federgew. 101 1.32 |+ 0.42 0.22 1.12 0.039 0.6 0. gr. Wolk. 111 1.18 C0. 72 0.18 0.92 +0.002 — 1.6 0. TI, Mttg. 2] 0.84 1.27 0.11 0.55 —0.094 |+ 3.4 | NNO ? ‘18 0.80 | 2.52 0.19 0.95 0.131 1.4 NNO. Or 21 0.74 2.22 0.04 | © 0.22 0.140 |+ 1.4 NO. A 34 0.60 2.87 / 0. 12 |+ 0.62 0.164 |— 1.6 NO. dicht. Gw. 44 0.50 3.62 — 0.02 — 0.08 0.238 T 2.4 NNO 1 5 0.45 2.27 0.13 |+ 0.67 0.220 — 1.6 0. 4 | Ab. 6 0-29 2.27 0.24 1.22 |—0.068 — 0.6 0. ” i 71 0.09 0.27 0.18 7.0.92 0.038 |+ 0.4 0. Federgew. N . 8I+ 0.05 0.32 0. 10 0.52 0.016 — 1.6 NO. gr. Wolk. 0 N 91 0.24 + 0.07 0.25 1.27 0.079 — 1.6 so. überwölkt . 1.0 10 0.25 — 0.28 — 0.07 | 0.35 0.054 |+ 0.4 80. 0% | 111 0.39 1.08 / 0.01 |+ 0.07 0.071 |— 0.6 0. kl. Wolk. | * Necht. 12 0.42 1.58 — 0.01 — 0.03 0.092 | + 1.4 | 0. halbheiter 1b 0.41 2.08 0.17 0.83 0.122 + 2.4 NO. „ e. 2 0.40 2.08 0.20 1.08 0.120 — 1.6 | so. 5 31 0.40 2.08 0.24 1.28 0.120 1.6 880. heiter a 7 44 0.24 2.28 0.28 1.58 0.096 1.6 | 880. halbheiter| . } 51 0.18 2.58v“ 0.21 1.13 0.1434 1.6 S880. Jüberwölft| f Morg. 6 0. 14v 1.98 0.16 0.83 | 0.123 | 1.6 880. PR 7 0.290% 1.78 — 0.04 — 0.18 I 0.115 1.6 880. 4 g. | 81 0.24 1.18 0.01 |+ 0.07 0.071 — 1.6 WSW. * 6 0 a 91 0 27 0.48 0.09 — 0.48 —0.031 |+ 1.4 W. * 8 1014 0.22 0.47 0.08 |+ 0.42 0.043 2.4 NW. 7 : E. 0 111 0.12 1.27 0.11 — 0.58 0.137 |+ 1.4] NW. * On 1.0 Mttg. 127 0.04 2.67 0.27 + 1.35 0. 1540 — 1.6 | NNW. 1 “ 1 — 0.11 2 8 2.52 0.09 0 0.45 0.137 9 1.6 N NNW. „ . „ „ 21 0.31 2.92 0.24 1.22 |: 0.128 |+ 2.4 NNO. In 5 0 . . 34 0.45 2.37 0.47 2.27 0.023 7. .. Op 1. „1.0 8.0 44 0.61 4.92«4 0.48 2.33 0.040 5.4 NNW. gr. Wolk.] . 0 1.6 ö 51 0.66 2.82 |+ 0.35 T 1.75 0.081 2.4 WNW. „ N 0 I. Ab. 61— 0.74 |+ 1.47 — 0.03 — 0.13 |—0.099 |+ 8.4 WNW. * y mr 1 e ü, n * in Pariſer Linien. 3 ſtandes 1141 72 Fi — 8 Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Sommer: Beobachtete Verände des auf 0° R. reducirten Barometer 10 1 0 — DD * 22 1 I 3 1 — 28 2 S1 TER — 22 5 2 —— 8 | >» * = sss 8 2 | se2882 822338 Ss Sansss 88 888888 8 85 888 E a, Kesssss SSSS SS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS 2 — — BE 4 as = * 2 F E — S 2 3 SD D 22 5 D er err 0 en SD . = S ** DS SS 885 8882 8 SAS DSS SSS 8 3 | 8 8 SS S SSS SSS SSS SSS SSS SSSSSS SSA S — ms 8 Sasa2a2 oamın 3 — 2 A [„ | 8 2 | Sssses Ssgges 388881 288828 888888 S888 = a 1 2 8 SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SS S888 09 2 12 1 IEE ET + Ar a — n 2282225 — 8 5 r adazay Seaaeg zadaes 3 5 = 8 8 SSS SSS SSSSSS SSSSSS SSS SSS SSS SSS SSS 2 E + FR 1 + | SR 2 2 8 S SSSSSS ASS n22Jdo02 S e a u e . m — + SSS SSS .siıghsscs- SSSSSS SSSSSS Socoso go099009,0 1—. 5 -T 55 er - 22 = 8 E + Zu 9 | 33024 Ho RER r Bu 5 + 92 ; 8 S SS Sen S 22252 822822 282288 8 — 8 = 8 m, FES Erle ++ SE > 2882 S888 a 8 - 97 > — r . ‚ie ee ER * — N „„ ene r . 2 2 “Un SSS SSS scocsss SSSSSS soosso S888 S888 © a 5 Au. < > > < an 8 E SSC SCE 28282882 nn SSS TSS U PB 8 8 S „ eee eee MM Aan ET 5 2 S 8 SSSSSS SSSSSS SSS SSI II 1 Ir SSS SSSSSS S 8 | ++ + +1 | 1 > a 2 > 4 — a SY U B Du oc oc) — 22 — Ba) re EE 3 [ Sss ses 88288 888282 333882 288823 38883 2 2 2.8 SSS SSS schoss sSoscsohs scocsss SSS SSS = 8 | * 2 + 8 +1 + F+ + 38 2 r SSA SSN SSS SSA SS SS 222822 2 2 AR est 1 1 e DANA SFA Amn NAA S822 a 8 ee Sschasss SSSSSS SSSSSS scosss SSS S888 © 1 ne +1 Fre | 1 Er + = 38 2 SSS anannd sondne S2 228222 3888828 a = | 2 5 SES ASS FAS 2 SA ele eee m = | 5 SSS SSS SSS SSS SSSSSS [lSSSS SSSSSS SSS SSS S oO & || + +1 + + e 9 2 de Pe S > 8882 2882822 2 r . > | 38 SSS SSS SS SSS SSS SSS S SS SSS S888 8D © — m 4 + I ++] + + — — ———— — —— . — — — — SS ee © 8 2 Se eee eee eee 2 2 2 82 5 ; > ker} 2 + S 2 — 28 Ss + S 2 2 * 8 — 2 . — „Do 9 * AR 5 3 AR . 85 85 *) Breiten⸗ und Zeit⸗Unterſchiede von Breslau nördlich und weſtlich +. m 3 zus Beobachtete Veränderungen der Temperatur der freien Luft im Schatten nach Réaumur. — — A — 5 2 . >. . — . 2 — 322 8 &= See eee eee eee eee e eee © > 83 2 Hömiis ans = Asa SSH αον De © + S ER 1 = — . 1 2 +1 | + m : EIN > a ä > 2 2 >= vun en Mita Mn FE De 1 S 8 — . ARMNSS SSS SSA 22 Schmid e © * 8 er PERF: + ++] . + —̃—ö̃—äẽ..: —0.—. . . . '. —ü—. ͤ . . . —.,.̃—k᷑ — — 28 2 2 > E a 8 in ee A he ee re 228 EEE 12 = S = * S man AS SSA 2 222 mi 888 22e Te) — 2 2 € 82 12 12 + — 4 | = 82 > 4 2 = 1 a ERANDAN DOndnO Armeen D A annamn Munaön 5 = — FeS Annnan S e A SS ee e — S 05 | ++ 1 ex er | + 5 . 1 > 2 5 « 2 2 22 L = reed See Fg ν e a 2 = x e n S H e D A SSS e SSS Amamad« m 8 — 2 2 8 NFA +1. | EE — — EEE TE > 4 ==3 7% T'a- Asonsa nord E aennasn anna namnas 2 2 S x SK ese N SSN NSN Ses AS SSA m =} 0 >» — I I+ + | 22 8 ( ——T— —. —. ̃——.,...,— en Pr so | 3 | 3° SiS Mee ee osan| || || nascan anenda o 8 8 8 = e e = aınad 2 nn ed e = = NN — — 2 o 3 5) 244 wit m +] 2 an 8 188 ESA +aomndo e 9 D D e SS ⁰ A D D 2 2 — x SSS SSS Schlass SS SAA Arad Daten m * Fer — 2 . + II+ | — A * > > a ir 2 S SAY A re e Sn 2 222A a Z — * es es es e ede AMSSan Mees S mann e 2 8 2 EI | EA #3 La >: < — 2 18 — S F D ND e onom M e e D N « S = 5 SS 4onan S AUS es Ne - — 8 2 & + 1 + | Il 1 + > > « 25 * 5 IEM MN D W i ͥ D D wnnmınn 3 5 oo 2 ö F | = I | + | =; za 15 RE > IR, Jar Yo 2 2 m 2 285 12 2 3 "re 8 5 8 | #- 2 S8 s A | - 8 s S Bee: 8 *) d. i. Unterſchied von Breslau. a My Beobachtete Veränderungen in den Verhältniſſen, welche aus dem Waſſerdampfgeh alt in der Luft hervorgehen. Am Termime Sir John Herſchels z. Zeit des Sommer-Solſtitiums 1842 von Juui 21. Morgens 6 Uhr bis Juni 22. Abends 6 Uhr. a J Verhält⸗ f niffe Dunſtſpannung Temperatur des Thaupuuktes | j Dunftfättigung —̃ä—ä4äͤ.3 — — —ä—ã——ůää q — — Breslau | Jena Osnabr.] Burtſch. Breslau | Jena | Osnabr, Burtſch. Breslau] Jena Eu Burt⸗ - Aachen 5.09 Plan; 5.50 + 11.5I+ 10.5 + 12.1 + 11.0 0.676 | 0.772 0. 882 0.843 | 2 2 — Morg. 0.42 — 1.05. — 0.69 — 0.02 10—- 2.9 — 1.6 — 0.140.090 40.128 + 0.0480 0.048 21. 0.360 0.601 0.65 T 0.09) 08) 1.60 1.5/7 0.2| 0.1204 40.018 — 0.004|+ 0.025 0.00 0.36 0301 0.72 — 0.00 08 0.7 1.50 0.094 —0.012 T 0.089 — 0.013 0. 0s 0.04 — 0.644 08x 0.33 0,0 — 1.4 1.940.065 0.072 — 0.017] 0.053 0.044 0.45 T 006 0.55 01. 1.1 f 0.1 1.2 0.018 9.202 0.000] 0.087 0.544 0.544 0.310 0.40 1.4 1.4 06 1.0 0.124 0.252ê— 0.050 0.154 Mittag 124 0.54 0.60 0.20 0.71 1.4 15 0.44 0.9 0.150 | 0.212 |+ 0.002 — 0.147 11 0.51 — 0.044 0.63 1.200 1.3 0.0 1.3 2.7] 0.180 0.042 — 0.163 + 0.004 0.40 T 0.390 0.90 0.95] 1.1 1.1] Is 2.1 0.177 40.058 |: 0.0011— 0.090 0.10 oval 0.934 0.760 1.3. 1.2 1.9 1.6 0.104 0.008 — 0.024 7 0.130 0.590 1.12 . 0.24 0.79 — 1.44 2.7 05 1.6 0.273 40.018 |+ 0.016| 0.044 0.21 0.62 — 0.45 1.010 + 16 1.7/— 10 2.4 0.269 —0.062 — 0.038. 0.081 Abd. 0.32 0.844 a 0.52 — Os 2.2 0.8 1.2 0.331v|40.048 — 0.006 — 0.027 0.10 0.858 0.24 0.2110 0.34 22 0.5 0.50 0.118 9.108 |+ 0.016|— 0.020 0.25 0.92 4. 0.16 — 0.164 0.60 2.3 0.3. — 0.4! 9.047 0.168 — 0.0080 T 0.067 0.20% 0.70 — 9.06 9.20 9.6 1.81 0.8] 0.6|--0.031 | 9.148 0.078 0.067 0.19 0.65 T 9.4600 0.10 — 9.44 1.7 9.9 9.570.041 0.168 9 001 0.087 | 0.39 0.61 01 0.610 T 08. 16+ 04 0.5 0.153 | 0.148 | 0.104 0.043 Kcht. 0.26 + 0.15 — 0.20 0.77 0.60% 0.5 — 0.7 1.9 9.173 0.008 9.062 0.013 22. 0.15 01 0.21 0 0.3 — 03 05| 0.6 6.195 | 0.068 | 0.090 + 0.157 0.135 0.18 0.21] 0.77“ 03 0.33 0.5 1.7 0.195 | 9.008 0.000 — 0.031 0.081: 0.30 0.380 0.4] 0.6 0.7 0.9] 1.1 0.113 | 0.078 0.062|+ 0.058 0.460 0.48 — 0.380 0.780 1.0 1.2 — 0.9 2.0 0.270% 0.058 9.062 0.041 0.26 0.65 T 0.06 0.6900 0.5 1.7+ 0.1 1.8 0.181 0.022 0.090) 0.016 Morg. 0.23 0.55 L 0.260 0.100 0.5 1.314 0.50 9.4 0.219 | 0.032 4 9.9910 + 9.08 1.06] 0.61 — 0.311 0.32 2.2 1.5 — 0.7 0.8] 0.270 | 0.082 — 9.036 — 0.04 9.7% 0.84| 94% 0.314 1% 3% 1% 0.3140.136 | 0.152 9.4 0.05 0.10 0.93. 0.96 0.18 02 2.5 1.9 0.4 0.011 0.202 0.198 0.11 0.31] 1.05 0.45 0.16 0.7 2.9 0.9] 0.3 0.049 |) 0.242 | 9.183 0.14 0.690 0.801: 0.52 0.12 1.7 2.1 1.1 0.2 0.106 0.232 | 0.203 0.199 Mittag 12 1.08, 1.10 — 0.25 0.12 2.6 3.4 9.2 9.3 9.8 9.329.230 0,985 1.03 1.21 T7 on 0.23] 2.6 3.5 7 0.33 0.6 0.202 | 0.332 | 9.238 0.281 1.23 1.06 + 0.03 0.133 2.44 3.07 9.1 0.4 0.192 | 0.372 0.255 0.299 1.19 1.49 — 0.52 — 0.33 29 4.5. — 12 09 0.226 0.412% 9.314 0.321 1.71] 1.15%) 0.64 T7 0.78 4.5 3.30 1.5 2.1 9,316 0.382 0.357 0.333 1.00 0.956 0.110 0.577 2.5] 2.60 0.3 1.4 0.333 | 0.352 | 9.243 0.276 1.15— 0.51 — 0.040 7 0.44 — 2.8 — 1.3 — 0.0 — 1.1 —0.353—0.282 — 0.226 — 0.226 in der Richtun 7 g (und theilweiſe auch der Stärke) des Windes. Am Termine Sir John Herſchels z. Zeit des Sommer-Solſtitiums 1842 von Juni 21. Morgens 6 Uhr bis Juni 22. Abends 6 Uhr. Burt⸗ Station Kreuzb. Leobſchütz! Neiſſe | Breslau Boianow. Landesh. Kupferb. Görlitz Jena Osnabr. * bei 3 N . achen 1 ONO. SW. 1 W. 1 W. 2 NNW. 1wsw.0| 0. 0 S. 1 | W. 1 sso. WSW. 0. SW. 1 W. 1 W. I[NNW. 1wsw.1| 0. 0 | ssw. | W. 1 SSO. | WSW. NNO. | sw.1| w.1 NW. 17| NW. 2wsw.1i1| O. 0 S. W. 1 W. WSW. NNO. SW. 1 W. 1 NW. 0] NW. 2 WSW. 1 0.0 | SW. o. 1 W. WSW. NNO. SW. 1 W. 1 no. 0] NW. 2 WSw. 1 O. 0 SSW. |SSw. 3 W. WSW. WSW. 2 so. 1] W. 1 no. 0] NW. 2 WSW. II NO. O0 SSW. |ssw. 2 | so. WSW. S. II S0. 1 W. 1 NO. O] NW. 2 WSW. 1 W. o ssw. ssw. 1 So. WSW. NNO. 1 sS0. 1 W. 1 0. 0| NW. 2 WSw. II W. 1 ssw. ssw. 2 ssw. sw. WNW. I NO. 1| W. 1 O0. 01 W. 2 uU Sw. 1] W. 0 SSW. WSW. 1 SSW. SW. N. 11 sw. 1 W. 1 0. O0[ W. 2 WSW. 1 W. o 8. sw. 1 SSO. | WSW. N. sw.1| W. 1 O. 44] W. 2 WSW. 1 W. 0 SSO. W. 2 80. WSW. NNO. SW. 1 W. ONO. 6 W. 2 WSw. 1] W. 0 S. sw. 2 So. WwSsWw. NNO. | sw.1 W. ONO. 2] W. N 11 W. 0 SW. S. 1 8. WSW. ONO. SW. 1 W. So. 6| W. 2 WSW. II W. 18. SW. 1 SSO. WSW. 0. SW. 1 W. so. 10 WSW. 2 WSW. O W. 0 S. W. 1 S. WSW. 0. SW. 1 W. 0. 18 WSW. 3 WSW. O0 W. O ssw. | W. 1 5 WSW. W. SW. 1 W. NO. A4 WSW. 3 WSW. 1 0 — W. 1 — WSW. ONO. SW. 1 W. 0. 00 — WSW. 2 0 — W. 1 — WSW. 0 0. — W. ss0. 22 — ıwsw.2| W. 1 — SW. 3 — WSW. 0. * W. Sso. 33 — WSW. 2 W. 1 — SW. 3 — W. 0. SW. O] W. 2 S800. 0| — |wsw.2| W. 0 — SW. 5 — W. 0. SW. 1] W. 2 s80. 334 — WSW. 2 W. O ssw. SwWò. 4 — W. 80. SW. 2 W. 3 8. 6| sw. 2 WSW. 1 W. 0 S. SW. 3 — W. 8. [WSW 2 | W. 2 S. 8! sw. 2 WSW. 2 W. O ssw W. 3 — W. w. WSWI I W. 2 S. 7 sw. 2 WSW. 1] W. 1 Sw. 1 W. 4 sw. W. W. SW. 1] w.2 | W. 12 sw. 3 WSW. 1 W. 1 W. 2] W. 5 SW. W. SSW. Sw. 1] W. 1] W. 49 W. 3|wsw.1| W. 1 W. 2 W. 3 SW. W. 8. Sw. 1] W. 3 W. 59 W. 3|wsw. 1 W. 1 W. 2 W. 3 sw. W. WSW. | sw.1| W. 3 W. 69] W. 3 WSw. 1 W. 2 W. 1 W. 3 SW. W. W. W. 1! W. 3 W. 56] W. 3 WSW. 1 W. 2 W. W. 3 SW. W. W. W. 1| W. 3 |wnw6| W. 3 WSW. 1 W. 1 W. W. 5 SW. WSW. W. W. 1| W. 3 WN W533 W. 3 WSW. 1 W. 2 W. W. 4 W. WSW. 21 wıw. | W. 2 | W. 3 NW. 68 WNW. 3 WSW. 1 W. 2 W. W. 4 sw. | wsw. 3I W. W. 2 | w.3 | W. 57 WNW. 3 WSW. 1 W. 0 W. W. 5 sw. | WSW. IW. WNW. 2 W. 2] W. 601 W. 3 WSW. O W. 0 W. W. 4 SW. wsw 5] WNW. WNW. 2 W. 2 W. 57 W. 3 WSW. O W. 0 W. W. 2 SW. WNW. WNW. WNW. 2 W. 1 | w. 54] W. 2 WSw. 0 W. 1 W. W. 1 W. VNW. 7 | Uderul 9 in den allgemeinen — Verhä iltniſſen. Am Termine Sir John Herſchels z. Zeit des Sommer-Solſtitiums 1842 von Juni 21. Morgens 6 Uhr bis Juni 22. Abends 6 Uhr. Burt⸗ f Station J Kreuzb. Leobſchützl Neiſſe Breslau Boianow. Landesh. | Kupferb. Görlitz Jena | Dönabr, ſcheid bei Aachen bewölkt halbheiter halbheiter] bewölkt Regen Morg. | halbheiter|halbheiter] bewölkt Federgew. heiter Sch.⸗gew. . 65 bewölkt 7 „ 7 heiter halbheiter w 7 Regen bewölkt 8 faſt heiter meiſt heit. halbheiter * 75 72 heiter 7 bewölkt 7 * 94 halbheiter halbheiter heiter 77 7 7 75 1 ee, 10 „ n Z gr. Wolk. Z 77 77 77 7 bewölkt faſt heiter 11 „ „ „ „ „ „ „ „ „ . . Mittag 12 7 7 7 77 bewölkt „ 7 7 7 7 „ N 1 7 bewölkt bewölkt „ Zu n „ „ „ Gewitter 2 12 halbheiter „ 3 heiter bewölkt „ 1 Regen [Regen 5 3 77 7 75 „ bewölkt! „ 7. ö Z ” [7 4 0 AA * Federgew „ „ „ 7 bewölkt Donner bewölkt 5 17 5 bewölkt A 7 „ hhalbheiter] bewölkt Regen a Abd. 61faſt heiter 8 halbheiter Sch.⸗gew. 7 Pr bewölkt 7 Regen |halbheiter 3 74halbheiter 2 heiter überwölkt „ 5 Regen 15 bewölkt] bewölkt] Regen 8 7 77 7 „ 7 5 bewölkt [Regen 2 „ faſt bew. 9 bewölkt meiſt bew. bewölkt 2 7 57 „ halbheiter 2 Regen faſt heiter 10] meift bew. m Regen Regen Regen * „ „ Regen 1 53 11 5 * bewölkt — — 7 n F „ halbheiter] heiter Nacht. 12 bewölkt — 25 überwölkt! Regen „ [Regen bewölkt bewölkt [Regen 22. 1 „ 75 6. dich. Gew. e „ bewölkt 77 7 bewölkt 7 2J Regen „ 7 7 — Regen [Z 2 2 7 „ 3] bewölkt 7 Regen | Regen — „ [Regen Regen 7 „ bewölkt 4 75 bewölkt bewölkt n bewölkt n bewölkt * 11 Pr 5 Jmeiſt bew. 15 Regen 7 Ye bewölkt n halbheiter 3} faft heiter] heiter Morg- 6 „ 7 7 7) 7 „ a bewölkt bewölkt „ heiter gr. Wolk. 1 Regen n bewölkt „ „ heiter „ nv „ m, „ Sfveränberl, * halbheiter Federgew. heiter 5 ei 7 wolkig 7 9 halbheiter halbheiter heiter überwölkt] bewölkt 7 halbheiter 0 n heiter bewölkt 10 verändert, meiſt bew. 77 gr. Wolk. 15 7 bewölkt Br n 4 1 11 „ halbheiter 7, 7 7 ” halbheiter 5 7 " Mittag 12 4 15 d. Gew. heiter [bewölkt „ „ „ 1 „ meiſt heit. * „ 7 halbheiter bewölkt 71 7 2 15 — er „ hr hewölkt | heiter halbheiter * 7 faſt heiter 3 7 7 77 7 VE 7 7 7 75 4 meiſt heit. 5 7 gr. Wolk. 7 ei 7 bewölkt 5 15 5 77 „ 2 halbheiter 1 7 bewölkt * Abd. 6 ji 4 75 halbheiter bewölkt heiter 7 5 2 1 des auf 0“ R. reducirten Barometerſtandes in Pariſer Linien. | Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Herbſt-Aequinoctiums 1842 September 21. Morgens 6 Uhr bis September 22. Abends 6 Uhr. Station Kreuzb. Leobſchütz Neiſſe | Breslau Habelchw. Landesh. Kupferb. Görlitz Jena Osnabr. Aachen. in Breite I— 8 5 3% 0 — 50% — 20, — 15/ 2,/— 11,/ f 69, — 20% in Zeit — 4. 7M. — 3. 1M. — 1. 2M. 0 + 1.4 M. + 4.0 M. + 4. 3M. + 8. 3M. 21.9 M. 1 36. 0M, 43.9 M. 24 St. | 325.89] 320.84 326.24 327.69] 318.68 315.59 312.77 324.88 326.80 329.40 326.31 0.50 — 1.20 — 0.52 — 0.33 |+ 0.09 — 0.30 + 0.08 — 0.43 — 0.02 |+ 0.81 |+ 0.40 0.40 1.20 0.59 0.43 — 0.08 0.38 |— 0.16 0.52 |+ 0.024 1.0744 0.58 0.40 1.21 0.77v| 0.51 0.09 0.54v| . 0.41 0.52 — 0.11 0.98 0.54 0.30 1.21 0.77 0.53 0.17v| 0.37 0.37 0.59 0.11 0.78 0.89 | 0.20 1.20 0.55 0.48 0.0644 0.39 0. 36 0.74 0.09 0.78 1.244 0. 204] 1.20 0.57 0.56v| 0.15 0.42 0.38 0.70 0.05 0.68 1.24 0.20 1.20 0.4344 0.52 0.10 0.37 0.42 0.71 0.13v| 0.78 0.62 0.31 0. 8044 0.47 0.52 0.11 0.3544 0.41 0.66 0.06 0.82 0.52 0.51 1.15 0.66 0.51 0.12 0.50 0.41 0.74v|— 0.06 0.74 0.58 ..0.51v 1.35v 0.66 0. 49A 0.20 0.52 0. 43v 0.69 |+ 0.03 0.72 | 0.44 0.32 1.12 0. 77v[C 0.599] 0.21v| 0.65v| 0.41 0.59 0.06 0.53 0.40 0.30 0.93 0.50 0.54 0.06 0.53 0.15 0.57 0.06 0.53 0.36 0.20 0.71 0.31 0.49 — 0.06 0.28 | . 0.02 | 0.39 0. 114 0.47 0.40 0.29 0.40 — 0.22 0.34 L 0.11 0.28 0.02 0.41 0.06 0.43 | . 0.40 0.29 0.34 |+ 0.01 0.22 0.34 0.13 0.03 0.17 0.09 0.53 0.35 0.07 0.51 0.05 0.12 0.35 0.23 |— 0.08 — 0 12 0.06 0.03v| 0.27 0.06 0.34 0.07 0.10 0.28 0.17 0.00 |+ 0.03 0.05 0. 1644 0.22 0.16 0.12v| 0.2341— 0.09 0.48 |— 0.25 0.00 0.16 !+ 0.05 0.13 0.13 — 0.16 0.18 0.07v|+ 0.01 — + 0.13 0.00 0.06 |— 0.07 |+ 0.03 0.13 + 0.141) 0.26 0.13 |+ 0.19 0.514 0.05 0. 00 0.06 0.11 — 0.05 | 0.09 ..0.04v| 0.28 0.19 0.15 0.48 0.22 [T 0.01 0.11 0.19v| 0.53 |+ 0.04 0.06 0.37 0.23 0.15 0.45 0.29 0.01 0.31 0.16 0.82 — 0.44 0.07 0.15 0.25 0.21 0.43 0.38 0.35 | 0.31 0.14 0.89 0.58 0.07 0.4344 0.25 0.26 0.43 0.22 ‚0.36 0.36 0.12 0.92v| 0.62 0.28 |— 0.21 0.23 0.17 0.39 0.41 0.54 0.41 0.16 0.69 0.62 0.38 |+ 0.02 | 0.23 0.38 0.38v| 0.32 0.53 0.43 |— 0.09 0.61 0.53 0.51 |— 0.01 0.33 0.56 0.71 0.47 |. 0.61 0.45 |+ 0.08 0.31 0.53 0.58 |+ 0.18 0.48 0.65 | 0.73 0.72 0.65 0.71 0.16 0.37 0.444 0.68 0.37 0.45 0.89 0.74 0.72 0.8 0.81 0.09 0.44 0.52 O. 6844 0.36 |- 0.80 1.074| 0.764] 0.70 0.90 0.80 0. 1944 0.24 0.58 0.67 0. 4044 0.8544 0.96 0.75 0. 8844 0.94 0. 844 + 0.13 | O0. 2444 0.62 0.58 0.26 0.80 0.85 0.74 0.69 1.00 0.76 0.00 0.24 | 0.62 0.58 0.14 0.66 0.75 0.70 0.79 ı 0.98 0.78 |— 0.05 | - 0.38 | - 0.58 0.47 0.09 0. 30 0.67 0.68 0.68 1.0044 0.61 |— 0.16 | 0.44 0.58 0. 38vᷣ0 0.13 0. 30-0 0.90 0.63 0.48 0.97 0.57 |+ 0.01 0.24 0.58 0.48 0. 18 0.30 0.65v| 0.62 0.45 0.95 0.59 |— 0.11 0.22 0.62 + 0.48 |+ 0.18 |+ 0.45 |+ 0.87 |+ 0.62 |+ 0.44 |+ 0.96 |+ 0.51 |— 0.12 |— 0.38 |— 0.62. Aachen. Osnabr. +. 9.10 Jena Görlitz r S 5 SSS. 1884 4 non + « 0202205 T | * —— — 4 HVU— — — — Som. m a er cee ed + 4 nad m e D D 1 e ed W e — * ed ed D + “a nem 8228828 2 SSS SS S == =S SGN * 1 S F r , Te . z r e . a De! > soommm — == ac Seeed ede I+ > 0 — 26 Habelſch. Landesh. Kupferb. bis September 22. Abends 6 Uhr. rere S NAT SSS O Don mu 4 — 14 | $ 3 2 0) 3 2 20 2282282 10 S Stumm nad «a = FF / ER EEE I TE ETF * — 22 I+ + nn — e — — > Se Se amonne mmönan nansan Sursee a Ama Bad S SSS SSS seaamo © + +23 =4; + 2 > 2 A DDA A Den πν ν e Dans A © z v . , e Ee2 . SSO am acdc msn SSS 2 m der Temperatur in der freien Luft im Schatten nach Reaumur. | Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Herbſt-Aequinoctiums 1842 vom September 21. Morgens 6 Uhr + 10.52|+ 7.85 + 7.600 + 7.60 + 9.18 + 8.10 + 10.37 2 2 —— * =} nn — 2 & 5 2. 8 on | + 8 N a — R — 2 — S & + s 8 8 8 „ 2 | 2 8 e 85 | & 2 2 8 8 [= W + 8 0 8 8 a + + — — xp — — , TEREAEBESE > 2 1 De) + — — ͤ— —äu. S K 9 4 S Oi ede J RT) Tr noran« SS DSO Se SOS AHA « + FS O Ameituın 2 2 — ˙— d‚cw—ääS—äö ä UH— . 231 > O ene SOON. n SSS AKS 2 2 — — zum RR S + 5 _+ 2 1 ER a ++ 4 1 * 2 20 C 1.4 27 —— in den Verhältniſſen, welche aus dem Waſſerdampfgehalt in der Luft hervorgehen. bis September 22. Abends 6 Uhr. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Herbſt-Aequinoctiums 1842 vom September 21. Morgens 6 Uhr 6 niſſe 4 | — 2 —— = 22 — m S 8 | SES385 Zs 28s 883585 SSS 258882 48888 8 wo S888 88888 S888 888 scoscs SSSSSS SSS S 5 n In * > * W DSDS r — X j 128 & 5 8 SS SSA 22288 SSS SSS 28228 SSS SSS S888 I 8 S5 © S SSS SSS SSS SS SSSS SS SSS SSS SSSSSS S 82 + * | 1 | 2 R — [er] Tele Kirk. Die) SS a rich r) — 2 8 EB | 8 2 | 332353 8355835 233358 SSS SESERS 888882 8 6 8 S S888 S888 SSS SSS SSSSSS SSSSSS SSS SSS S 3 111 5 El + = TON FC Oe Dr 8 = 3 mio SSS 25 SSS 2 S222 22 SSS 5338338 Dr 8 S SSSSSS SSSSSS SSSSSS SSSSSS SSSSSS gg S 85 + +| |+ +l1+ + — u. > SSS ann QAmPram Namins Arndt ene Ss 5 S SS S SSS S SS SSS SS SSS AAS S 82 8 Ar E + | + we rad ++ + — E 8 1588 SSS SSS SSS SSS SSS SSS SS SSS SSS S S a 5 E * 2 + | :++| L+ ..| ++ | L++| | 8 |. * L 8 r 1 1 0 —-—+⏑ fn D οο ο N e = = nene © 3 E S sooo00 S888 SS8 888 SSSSSS SSS SSS SSS S888 — — 22 — 53 + hut: . + + E bet I+ + 8 re =» [e 6) ann n VO S 22 282888 22888888 Tue © | & + * + | I-+ + — e I — — 2 u ee 2 D E 1 1 le} nn — EB | RERSSS 88S SSRAIS SSS 222 F888 8288888 8 8 e S888 SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS S T III ee + [me E > 2 8 8 S SSS 22 S SS 2 S8 8 8 =ERAS SSSSS& 2 SSS SEATER S888 888888 5 — S = SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS S z = 2 I I+ 11 14 +| I+ + I+l+ + | — N in a 2 2 SA e I SCO m F . 832738 SESR0R 5 6 & — SSS S888 SSSSSS SSSSSS SSSSSS SSS SSS SSS SSS S +] + 4 > o — 1 S 2 a < Verhält. 28 Beobachtete Veränderungen in der Richtung (und theilweiſe auch der Stärke) des Windes. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Herbſt-Aequinoctiums 1842 von September 2¹. Morgens 6 Uhr bis September Abends 6 Uhr. Station | Kreuzb. Leobſchütz Neiffe | Breslau Habelſch. Landesh. Kupferb. | Görlitz Jena Osnabr. Aachen Morg. 6] 0. S. S. l W. 538. 0 S. 2 W. A NNW. vw. U WSW. W. 21. 7 ” 80. ” 8. 4 ” ”, 77 55 77 ” 5 8 ” „» 2 „ 1 SW. 6 ir. „ 1 „ 0 ” ” 2 2 5 43 err S a rr 71 * 5 r 0) „u Bew. Lilo 2 + 11 ” ” 2 77 2 NW. 10 77 : 27 2 77 0 77 77 ? Ww. ” Mittag 12] 0. 2 » 2 „ 3 8. 9 „ 2 „ 2 „ 1 1 7 3 5 1 II osO. 2 SW. 2 „ 3 „ 4 „ 2 „» 2 „ 0 ” 3 * , 1], BD] un BteEn WNW. 3 080. 2 „ 2 „ 3 so 13 „ 2 77 1 77 1 8. „ 3 „ 57 re Bl, e 10 % % eee eee EA u sn 2 e eee ee : 7 ” „ 1 „» 2 » 14 „ 0 77 2 „» 1 77 55 1 7 22 8] 880 4 „ 1 22 „ 1 » 2 5 ” 55 nm 9 8. „ 1 „» 2 „ 30 95 0 „» 2 m: 57 77 1 1 ” 10 sso „ 1 77 1 0. 38 „ 1 „ 2 Pr 77 77 2 a 5 „ 11 so. „ 1 57 1 8. 39 77 0 „ 2 55 79 75 1 5 „ Ncht. 12 8. „ 1 „ 0 880. 77 2 77 2 * 57 9 1 ne 77 22. 1 SSO. „ 1 7 N so. 8 77 2 77 2 =; 77 77 2 7 f 77 2 2 „ 1 * S. 6 „» 1 » 2 = 77 75 1 7 ” 3 so. „ 1 en SW, 4 „ 1 „ 2 Sr „ „ 1 Ir 77 4 080. „ 1 iur so. 5 „ 1 „ 2 W. 0 „ „ 1 7% „ 5 77 „ 1 1 SS0. 75 1 E 2 „ 0 1 57 1 2 ” Morg. 66 „ 1, NO. 1 0. 0 8. 1,, 0|.» Bu. 0 Br S. 1| SSW. 7 0. „ 1 „ 0 „ 0 „ 0 „ 1 „ 0 ” so. 1 ” sw. 8 ” ” 1 ” 0 77 1 77 0 77 1 ” 0 ” ” 1 ” ” 9 77 „ 1 „ 0 9 1 „ 0 „ 1 0 77 ” 1 ” 77 104 „ ee eo. 0 |. „„ le. 0 ua . * 11 n e n 5 Mittag 124 „ ee. ene. 0 1 1 5 1 NO SW. 1 Be S. 0 0. 0 > 0. 0 SSW W. 2 77 „ 2 5 1 „ 0 „ 0 9 „ 0 „ 0 S. „ 1 ” n 3 77 No. 1 „ 080. 2 „ 0 5 „ 0 ” 72 1 * ” 4 „ „1 „ 0 |ssw.2 . 0 „ 0 „ 0 77 S. 1 * 2 3 IF b. ö IE 0 sw. 1 „ W. Abd. 64 „ NO. 1 „ o ONO. 0 „ 0| „ 0 s0. o „ 8 8 IA WM in den 2 teten Berhä lltnifſen um Termine Sir John Herſchels z. Zeit des Herbſt-Aequinoctiums 1842 vom September 21. Morgens 6 Uhr bis ——— 22. Abends 6 Uhr. Kreuzb. Leobſchützl Neiſſe Breslau Habelſch. Landesh.] Kupferb. Görlitz Jena Osnabr. Aachen Dong. bewölkt „Regen | Regen Regen bewölkt Nebel | Regen | Regen Regen licht bew. leicht bew. . Regen überzogen, „ 7 „ überzogen | überzogen überzogen P 5 bewölkt 1 . Bin überzogen 17 e 7 7 7 5 3 7 1 „ „ „ überzogen „ „ „ . „ „ übern 8 0 1 . n 77 m 77 „ überzogen III er. Wolk. meiſtbew./ „ 4 1 1 * 5 „bewölkt leicht bew. 5 Por 12]dih.Gew. 7 Lee 7 7 „ . „ 7 überzogen überzogen g 1 gr. Wolk. I; 77K heller 5 halbheiter wi ei 10 0 5 100 % I [4 „ h + * 3J Regen „ halbheiter d. Gew. 1 fr * 7 5 8 a 7 * 4 1 faſt heiter ” „ ‚|überzogen|gr. Wolk. ER * * m leicht bew. 5 iberzogen 7 7 n 77 7 5 7 77 7 überzogen Abd. | * halbheiter * bewölkt bewölkt halbheiter bewölkt 8 1 * * 8 914 An 5 5 7 „ überzogen 0. „ 7 7 n berzogen 11.0 9 eicht bew. 77 + Sch Du b 5 m „ 7. + n u i Eine 6 2 * + 107 heiter , „ Federgew. 5 heiter * | A 1 Regen 5 05 o Kone 1 heiter . „ \hatbheitee] „ lübergogen| „ bu 6. Acht. 12 halbheiter 3 „ (Sch.⸗gew.“ — bewölkt le überzogen. 22. II beiter 1 v bewölkt überzogen ar. Wolk. überto en 4 YA | * gr. Wolk. 1 91 2 „ 7) heiter " „ bewölkt halbheiter 7 7 7 # | 3 ” v 7 7 JR 7 überzogen 7 Regen halbheiter 11 6 4 halbheiter 77 u „ u * halbheiter * überzogen „* DL i 5 Sch. gew. bewölkt halbheiter ME; 77 „ ” bewölkt „ „ überwölkt Morg. 64 „ überzogen bewölkt 27 * * Ar 1 gr. Wolk. gr. Wolk. halb eiter 6 0. eee hin * 20 AR * leicht bew. ar 1 bewölkt Sch.⸗gew. 4 2 70.0 ' a Va Regen Regen E bewölkt . bewölkt * fi j gr. Wolk. 2 Ta om 2 Regen Regen Regen 5 77 7 2 heiter 7 1 0 0% „ 7 L 5 2 leicht bew. 7 E7 77 . 5. . . | Mittag 12 5 7 77 7 5 7 halbheiter 5 r. Wolk. kl. Wolk. N 4 | Li 70 1 1 „ ben überzogen] bewölkt 5 * * heiter 11 6690.0 - 5 albheite a gr. Wolk. überzogen überzogen 2 5 fr heiter > 4 0 5 Ger wo... MR: Regen 1 „ Regen gaibheiter RT, ” halbheiter 17 1 PIE A " 0 „ überzogen 7 leicht bew. m 7 5 „ „ Abd. „ NT Regen NR heiter mi nm. 5 „ mm m 1. 4 7 7 2 * 1 1 1 \ des auf 0“ R. reducirten Barometerfiandes: in Parifer Linien. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Winter -Solſtitiums 1842 vom December 21. Morgens 6 Uhr bis December 22. Abends 6 Uhr. Ner Station Kreuzb. Leobſchütz Neiſſe Breslau Habelſch.] Landesh. | Kupferb. Carolath Görlitz [Jena | Marb. Osnabr. Aachen ——— — — ö—— — — — — — — — | — — — . — — — — — — 1 — Breite. — 8 — 55% 39) 0 —. 50,%/— — rt - in Zeit 4.7 M. ur 3 U 1M. —1 2M. 0 M. + 1.4M. + 4 * OM. — 4 . IM. + 4 * 3M. +8.3M. 121.9 M. 133.0 M. 1736.0 M. 43.9 M. Mtt. 24 .] 331.01) 326.01) 332.02] 333.21 324.84) 321.13) 318.62] 335.70 331.35 333.90 330.97 336.53 334.58 Mg. 642.73 * 2.32 111.85 412.111 — 4 1.57 T 1.65 — 41.43 1.07 [0.61 — 40.42 21. 7 2.56 2.22 1.80 2.10 — 11.6 — 1.48 | 1.06 | 0.72 41.20 0.46 si 2.68 2.31 | 1.80 | 1.99 1.80] 1.61 1.66 — 1.30 1.15 0.72 1.05, 0.54 91 2.714] 2.384] 1.904] 2.1444 — I. . 0 al — 1.48 | 1.264] O0. 80a] 0.78 0.51 10 2.65 2.06 1.82 1.88 — 1.47 1.52 — 1.51] 1.21 0.66 | 0.65 0.51 111 2.31 1.69 1.72 1.81 1.06 1.51 1.555 — 1.35 1.65 0.65 0.55 0.11 Mittag 12] 1.94 1.59 1.51 1.71 | 1.31 1.13] 1.33 |+ 1.02 0.92 0.84 0.65 | 9.53 70.11 | 11 188 1.23 13| 1.33 1.10 1.01] 1.23 1.00 0.80 | 0.84 |’ 0.65 | 0.22v|-+0.02 al 1.68 1.23 1.25 1.27 1.10 0.87 1.12 0.82 | 0.80 | 0.5 | 0.34 | 0.29. —0.11 3b 1.48 1.16 | 0.97 | 0.9 | 0.89 0.31] 6.85 0.80 0.61 |) 0.33 0.33 0.42. | 0.07 44 0.99 0.8 | 0.32 | 0.6 | 0.75 0.69 0.86 | 0.53 | 0.42 0.45 | 0.24 | 0.69] 0.16 51 0.39 | 0.59 | 0.78 | 0.60 | 0.68| 0.69 0.91 0.46 0.40 0.46 0.14 0.68 —0.11 v 0.76 | 0.38 0.56 0.71] 0.53°)+ 0.16 | 0.36 0.48 0.15 | 0.54 0.08 Abd. 6 0:89 | 0.49 N 0 E Kir, * 7 0.69 | 0:74 | 0.80 40.34 0.56 4 0.41 [T 0.14 — 0.02 | 0.20 0.30 0 15 0.42% 0.31 8070.32 |+ 0.35 | 0.27 |—-0.04 | 0.42 — 0.01 |— 0.13 | 0.25 0.03 0.12 70.15 0.61 0.51 910.01 120.14 |+0.11 | 0.45 0.03 0.02 | 0.32 | 0.57 |—0.26 ] 0.22 0.00 | 0.714] 0.51 101 0.52 0.32 |-0.51 | 045 —0.10 0.36 | 0.31 0.42 0.22 0.07 |-0.11 | 0.52 0.464 11] 0:81.| 0:50 | 0.56 | 0.92 | 0.38 | 0.52 0.51 0.50% 0.50 | 0.00 | 0.31v| 0.48, 0.46 Kat. 12] 0.99 „0.84 0.49 | 0.80 | 0.80v| -0.75v| 0.50% 0.49 0.52% 0.01 0.23 |+0.21.| 0.42 22. II 1.27% 0:8 | 0.79% 0.92% 0.73 0.65 0.50 0.16| 0.48 | 0.03 | 0.09 —0.09 | 0.29 al 1.27 — 0.70 0.68 9.69 0.71 9.46 0.43 0.26 | 0.09 | 0.22 9.2 0.20 31 1.05 0.88 0.77 0.65 0.73 0.53 0.43 0.19 0.26 0.12 0.19 0.27 0.11 al 0:85 | 0ʃ.78 0.77 0.71] 0.74 0.711 0.44 0.27 0.27 0.15 0.32 0.39.|+0.02 5 0.84 0,62 0.78 0.65 0.72 0.49 0.39 0.49 0 20 0.20 0.60 0.57 —0.07 9 Morg. 6 0.81 0.75 | 0.56 | 0.70 0.68 0.39 0.80 | 0.40 | 0.19 | 9.30 0.41 | 9.59] 0.20 71 0:59 | 0.47 | 0.57 | 031 | 0.74 031" 0.084] 0.22 | 0.29 0.36 0.62v| 0.57 0.29 si 0.59 | 0.41 | 0.52 | 0.32 0.62 0.21 | 0.13 | 0.014) 0.084] 0.44v|—0.36 | 0 72 0.60 9 0:32) 0.38 0.59 0.12 0.22 0, 174% 0.26 0.04 0.12 0.294|+0.16 | 0.85 0.51 100 0.35 00-32% 0.56 0.15 0.44 0.17 0.26 9.05 0.21 0.57 | 0.17 [0.88 0.74 11] 0.44 0:32 | 0.48% 0.32 0.48 0.49 0.44 0.42 0.48 0.85 70.27 1.02 | 0.69 Mittag 12] 0.44 0.43 0.52 | 0.54 0.70 0.69 0.66 0.80 | 0.78 | 1.11 90.86 1.39 1.04 1 0.53 0.60 9.74 0.78 0.93 0.8] 0.80 0.84 0.931.290 0.94 1.55 | 1.18 21 0.54] 1.04 0.92 0.78 0.86 0.87 0.79 0.81 1.22 1.40 1.18 1.82 1.40 3l 0.44] 090| 1.03 0.79 1.05 0.91 0.67 1.16 1.09 1.40 1.37v| 1.95 | 1.49 al 0.54 1.09] 0.53 0.89 0.96 0.95] 0.70 1.14 1.20 1.58 0.76 | 1.95 | 1.66 5 0.85 1201 0.93 1.16] 1.02 1.18 0.96 1.19 1.18 1.72 1.17 2.02] 1.66 Abd. 6 1.08 1.44 1.03 1.30 1.09 1.23 1.00 1.45 1.48 1.83 0.97 2.15] 1.93 Aachen Osnabr. Jena bis December 22. Abends 6 Uhr. Breslau [Habelſch.] Landesh. Kupferb. Carolath | Görlitz Kreuzb. Leobſchütz] Neiſſe der Temperatur der freien Luft im Schatten nach Reaumun. Station Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Winter⸗Solſtitiums 1842 vom December 21. Morgens 6 Uhr Marb. — —— — = — ͤ Ü— — — . — — — 4 — —1— [ —u———ẽ—2— — ee — — — 20˙ — 1814069 Breite — 8“— 55, — 39“ 0“ — 50% RO 15,// FT 40“% + * 11˙ + 2.63[+ 2.22 + 3.28 + 3.23 1.68 + 2.10 + 1.700 + 3.77 3.49 + 5.50 — 1 20St. Mtt. rt 3.50 + 6.717 6.82 2288888 888888 88888 Scococo SSSSSS S SSS S De re 4 in. aaa | NOS . er Fe Ya ie e - Sr Br Br er _ 3 RER. = +]. | n — -¼-—¼ —.-y)— — SS Hes es 28 SSN Ammars GO SSS 0 ... e c , ra Br De a T 654841 * ı ©9222 + T ²— Üʃ———— T—'- m ‚ , . . ¼ P ⁵— ng 5 2288 888898 88888 222 San * + * U Tnaman ο d S YB A SS SAG N 1 * 0 Mon daamond I SNN % ͤ A SE r r nee S8 28888888 88888 288888 K— 2 + 1.0 [ 1.4 —87 A ² . 7—7˙»-‚— . ̃ ⅛˙—˙ ˙ům⅛ Vm .. y . ERBEE WR HP DEI" SSS SSS SSS SSS SSSS SS SSS Armmmm mi + A 7291 363 | + 14 11 | 150 | | + Ded eg N MRNSOH DOO-TAN DN MDS — D , , ET a u: Be id IE a: der 222 22888 28888888 S888 „888 mi 82 + r Pr Br Be Ban e 88888 S888 88888 8882 — S 5 ae, - 4 #8 uE wie OS r e e r Ah a A ee | ee — = 17 — 288888 Warten 88 SSS saugen * < z Der > 4 SAO = A G — 2 DOSE ANDDDNHS — 2 > 2 > 2 eee A e enen ed © — 7 — 32 —— Beobachtete Veränderungen in den Verhältniſſen, welche aus dem Waſſerdampf⸗Gehalt in der Luft hervorgehen. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Winter -Solſtitiums 1842 vom December 21. Morgens 6 Uhr bis December 22. Abends 6 Uhr. 2 - * ο ο⏑ν e N ¾/ƷꝭQu n= ANSODOTM = ne. Sener m S 288888 929090998 S888 S888 S888 8888822 — 2 2 > : S N i 8 g ** ei ZB 1 + +1 * 121 u; 8 * SS ο S N= Se e Snoıdna Mmnnan amannmmin m = 8 “> 2222 SSS SSS 8 SS Sooco9" 228888 D = RD 2 r n TR RD 1 8 | = (+ + Re 2 3 175 2 „5s SSS S9o9S°9 5A 88 2 — =} 3 g 3 E + = u rener aher Nennen mnnnad mitası © 8 S e 2 SS 25 S888 SSSSSS SSS SSS S 2 ia; . L + 3 :2 232222 222222 222222 242424 322223 333334 3 2 — 2222 5 SSS 88 SSS 888 8228 S458 == — — 8 + I++1 I+ + 1 II = — 2 D oe — — — — — = — — 8 3 [888882 3888288 822222 288888 BESTER 8883833 5 8 e SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSS SSSSSS SSSSSS S | + +] I+I+ +| | 2 — | — O-=080 ass 81 ANS 228888 SsSSS888 88A 88888 355835 © f 5 SS SSS SSSSSS SSSSSS SSSSSS SSS S888 & S | 0 | | + + | | + +/l+1 4 > =] 2 ͤ ˙——.. * 0 Se 2 5 on + 1288 — — — ed N DA 2 3 5 8 [232228 ASS SSS 833553 228888 388828 8 2 5 e SSS SSS SSS SSS SSS S888 888 9992900 © 15 | & | + — + * 8 — nat 2288 Be EEE Ei N rt 2 & 3 = = — AS88888 S2 2 22 —— rl 5 e a \ & 3 ou 0: — 2282828 S SAS 2 = D 8238 888888 AS SSS RAFRAn ARARAS SSD AAN N 8 a D D D 85 ö ul er — eu SS ren — | 8 DDS == Ae DS AMNm« D Se 2 Se 5 — * S x 4 S 8 2 8 — 2 5 2 >. + * . — 8 Ei: = = & a = — 8 — Beobachtete Veränderungen in den Verhältniſſen, welche aus dem Wafferdampf-Gehalt in der Luft hervorgehen. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Winter⸗Solſtitiums 1842 vom December 21. Morgens 6 Uhr I u s & | 8338333 88383823 888888 SSS 888888 888888 8 8 — SS99999 .599999: eeees See S SS 888 S888 > ” BEE u en EL Et. Eu 3 3 & | 88828 882222 222858 282332 833883 888888 8 = = 2 S2 S 22 S888 8888 888888 8 2 Beam: | A „„ 1 + an = 4 7... TP EHE u en D Ele © | & | £ 8 | 8eu288 . BEaasg 855883 5 3 S = =) SSS ©... S888 S SS SSS 2 . 5 5 + +1 —+ +| + | aıa a u EIER HET U 5 3 5 | 583883 SS S888 885853 3283833 853388 8333833 8 E * — SSS 28888 88 2228 S222 299599 oO 5 n * + + * * | > — — a 3 8 | 832825 882888 288888 888888 888888 888888 8 a 2E S Socsso SSS SSS SSS S8 SSS SS 9 = 9 + a * — 2 8 12 = Sad 882 = 2 = > sel: ä1, | 55 5 81: © 8 8 8 — . — 8 S A 158 8 = ER 8 8 85 34 Beobachtete Veränderunge in der Richtung (und theilweiſe auch der Stärke) des Windes. Am Termine Sir John Herſchels zur Zeit des Winter-Solſtitiums 1842 vom December 21. Morgens 6 Uhr bis December 22. Abends 6 Uhr. Station | Kreuzb. Leobſchützl Neiffe Breslau Habelſch. Landesh. Kupferb. Carolath Görlitz] Jena Marb, Osnabr.] Aachen Morg. 61 8. SW. 2] W O. 4 — S. 01 w. 0] — 8. W. 1] ssw. — SW. 1 21. 71 „ 55 2 55 „ Ov es ” „ 9 — 55 NW. II WSW. SW. „ 81 „ 2 77 1 5 SS0. 6 8 0 „ 0 „ 90 — 9 „ 1 „ „ 77 1 9 77 „ 1 77 80 4 a 77 0 77 0 SW. W 1 S880. 77 „ 1 10 77 „ 1 77 S 3 ge 77 1 77 0 — SSW. 77 1 080. 7 W. 1 IIISSW. * ı 15 3 8 1 11 „ 0“ — 75 2 21 SSO. „ 1 1 Mttg. 12] 8. * ss0.6 | % 0] „ IINW. 0] sw. 1| sw. e WSW. „ 1 7 55 1 „ 8 8 „ 0| „ 1 „ 0 7 1 » 7 21 080 „ 77 1 2Issw. 1| „ 1 5 2 4 394 .o, 1 “ 5 * = WSW. I 31 5 1 77 SSW. S 5 11 „ 112 0 7 1 77 „ 21 80. 55 25 1 41880. Pr 1 77 SW. 6 m Ol.» 19 5 2 5 15 2 8. 1 | 5ISSW. 5 1 5 Ss. 4 5 01 °% das 2 3 WNW. 2] SO. ib u Ab. 61 S. 20 sw. 1 77 SW. 4 55 0 „ 11 77 2 „ „ 1 S. 5 „ 0 . 7 77 11 — 1 77 SW. 3 77 0 77 1 1 77 2 97 77 1 So. 5 77 0 81 „ — 1 ” SW. ov 5 01 „ 2 77 2 77 „ II SSswò. SW. 5 0 | 9 79 u 1 SW. W. 52 77 1 575 0 5 2 77 2 2 77 1 75 „ 77 1 104 „ — 1 ” „ 52 55 00 „ 11— 21 5 21S.ftürm.| W. 3 sw. WSW. „5 11 77 — 2 77 77 48 77 06 „ 12 77 2 * NW. 3 77 57 77 1 i ; I a 12 w. 2 — UT „ „% |. 2» BE Bin B 3 — „ 2] wsw.| — 2 1 | 22, li „ — 1 77 „ 50 5 8 n 2 5 „- 28 — „ 1 | 3lwNw. | — 15 „ 754 0 „ 2 — 2InNw 2 — 31 ee u. | 3] w. — 2 5 5 7 1 „ref, 24 — „„ — IVNW. 1 | 4iwNw.| — 2] , e Bl. Bi „ 2 sso. — 1 5] NW. — 1 77 77 58 57 01 57 ee 2 77 2 Te 77 2 W. Fr. 77 1 Morg. 6 W NW. — 1 5 661 — * 1 2 „ 2 — |wıw. ı| WSW. — 5 | Tun NW. 1 ” N. 66 | N 9 me. Al, 11 W. NW. 1] sw. — a 81 557 2 77 5 43 5 0 77 133 1 5 0 » 1 55 SW. 2 1 91 „ 5 2 „ [VWNW. 33.“ 5, UPS, 0 27 7 W. 1|wsw. 9 WSW. I 101 „ „ „ e eee es. NW. 1| ssw. WSW. „ 1 111 W. 1 1 2 1 7 19 0 4 12 1 . 1 55 SW. 1 8. = — 1 | Mttg. 12]WNW. 75 5 75 26 W 0 175 02°, a * 1 5 W. 3 SW] 77 > 1 | „ 22 1 75 „ vi „ 06 * „ 1 „ 1 75 „ 1 so W. 1 | 2] W. w 1 55 9. 9 55 0| „ 0 „ 0| „ 1 55 „ II[WSW. WSW“ ER | 31 5 57 1 77 SW. 28a 7 0 7 0 „ 0 77 1 77 A | ” ” ssw. 1 | 44. 5 7 1 55 2 18 „ 0 „ „ 0| „ 1 55 „ 3 SW 1 SW. 2 | 5IWNW.| „ 2 55 W. 20 v 0 „* 0 „ 16 „ 1 5 5 4 55 1 „ 1 | Ab. 616 „ NW. 2 75 77 11 7 0 „ 0 „ 1 ” 1 ” 57 3 5 57 1 1 —— 35 „en eee Beobachtete Veränderungen mei nb erb ini den allgemeinen Witterungs-Verhältniſſen. * Termime Sir Joh John Herſchels z. Zeit des Winter-Solſtitiums 1842 von December 21. Morgens 6 uhr bis December 22. Abends 6 Uhr. | Station Kreuzb. ILeobfhüs | Neiffe Breslau Habelſch. Landesh. Kupferb.] Carolath] Görlitz] Jena Marb, Osnabr. Aachen Morg. 6 bewölkt gr. Wolk. heiter | Nebel — überzog. bewölkt — Regen Jüberzog.| — Nebel trübe 21, re r halbheit. * ar; „ n vr m 7 — füberzog.] Regen 8 [halbheit. 2 fr Regen bewölkt 75 Nebel — füberzog. = — 7 Schnee „ bewölkt „ * 77 77 er 7 7. * air, 4 „ füberzogen „ „ — „ 7 — | Regen „ Regen 1 5 11ſüberzog. pi Er bewölkt — n — ſüberzog. „ „ J halbheit.. „ Mittag 12 7 7 7 7 „ n 2 bewölkt 7 7 7 bewölkt. * 7 7 2 überw. " 7 2 7 77 7 * 7 trübe 7 7 Regen 77 5 v 7 „ „ — icht. Nbl. Regen Regen | Regen 2 7 Regen 2 u 7 Regen ai 7 5 * F 1 Regen bewölkt 15 2 * überzog. Regen Regen 1 * m 77 überzog. „ 73 „ Regen „ A „ überzog. er „ 77 Abd. überzog. 9 „ 5 > 4 überzog. A 4 1 ihr 5 . 2 7 7 7 2 ” 7 7 überzog. * 2 Mr Regen lüberzogen Regen Pu Regen 7 Regen Regen — Nebel 5 9lüberzog. n n Regen überzogen 1 IT» Pr = h Regen * * 4 „ 7 [Z überw. Regen 7 überzog. 7 7 überzog.| — n überzog. 11 Regen gr. Wolk. " 7) bewölkt 77 2 77 77 77 * 7 „ Ncht. 12überzog.] bewölkt 7 77 77 7) 77 77 bewölkt 7 5 überzog. n 22. 7 ” ” ” 7 70 ” 2 2 . 3 77 „ „ => 77 77 77 7 77 halbheiter 7 7 2 gr. Wolk. * on gr. Wolk. 2 77 7 7 2 ” 2 7 — füberzog. 1 lcht. bew. 7 77 + Gew. 75 77 71 m 7} 7 Fre bewölkt 7 gr. Wolk. n „ überw. 75 „ 4 bewölkt 7 77 3 7) m Morg. Up u halbheit| „ n n „ hhalbheiter „, n 2 1 Regen . ” 77 + 77 7 2 77 2 v u 6 ſcht. Nbl. überzog. . überw. 7 bewölkt Regen 77 „ Nebel { bewölkt „ „ a 7. 77 N. 01 n überzogen 77 überw. 24 77 „ 7 7 v \ * 77 Regen 1 „A n” 7 „ 7 halbheiter 77 m’... ” 2 77 N 7 * V. ” 7 7 7 bewölkt ” ” 7 7 7 * 77 7 Mittag 7 „„ . „ Regen 77 7 7 7 7 * 5 1 7 7 2 2 bewölkt 7 2 7 Regen 77 _ bewölkt gr. Wolk. — 2 2 7 Regen 2 2 7 2 2 77 a. 22 „ * 7 Regen überzog. Regen n „ * üb erzog. * — „ ͤlzcch. heit. — u a u u — 77 77 77 . 77 *.— 77 n- [Z 77 1 7 überzogeu 1 überzog. 7 7 77 = 7 faſt heit. Al d. Regen 5 7 Regen bewölkt 7 ” v 77 77 — „ heiter HSaupt⸗Zuſammenſtellung in Pariſer Fuß, vom Barometer-Niveau . (geodätiſch ermittelt 453,6 Par. Fuß über welche nach Beſſels Theorie aus ſtreng gleichzeitigen, dem Umfange nach aber ſehr verſchiedenen Reihen von Barometer⸗ getretenen Stationen, Stationen e Kreuzb. Oppeln |Leobfhüg | Neiffe | Boiano: | Habelfh. | Glaz wo bekannte Höhe | über der See 1 | Neurode Liegnitz Landesh. „ Breslau ä — I. Aus den Mitteln 24ſtündiger, von Stunde zu Stunde ununterbrochen fortgeſetzter Beob⸗ achtungen an den Terminen Sir John Herſchels im Jahre 1842. * 3. 3. b. r ee u be hr | 010 | 2 | 2 St. \ rs. e 110. +951.15 Pohrometer.Beoh. | mit 2. z. 3. d. Herbſt⸗Aequin. 24 St. St. 23 St. | 24 St. Pſychrometer⸗ -Beob, Fat ohne +136.99 +542.19 +714.37 : . 70 3. z. Z. d. Winter⸗Solſtit. 24 St. 24 St. 24 St. 24 St. Pſychrometer⸗ Beob. m oh 1 7511.61 | +599.54 ai II. Aus den monatlichen Mitteln mehrmals des Tages angeſtellter Beobachtungen. u ——— ů:N———k—̃ ————— Angabe * — 6. 2. 10. 6. 12. 9. 6. 2. 9. 6. 2. 10. 7. 2. 9.7. & 9.86. 1 9.0, 2 28 67.1. 10. 84 J b Januar + 167.24 — 8.79 7491.24 + 97. 22 + 799.00 — 31. 93 Februar 159.25 — 13.271 495.14 96.32 760.78 32.69 > R 164.85 + 27.61] 524.56 100.90 784.08 61.28 5 rell 170.83 10.39 547.16] 117.21 - + 497.21 778.09 69.11 7938.77 . 174.07 23.62] 596.22] 120.00 509.27] 793.08 70.70 a, Re 172.61 37.70 587.48] 107.32 495.36] 801.34 82.38 Pauli... 4 167.12 40.831 610.26] 122.33 +618.86| 507.99| 711.01 Auguft ..... 166.89 54.48| 615.25 131.69 676.55 540.79| 810.18] 127.76 September . 162.85 32.88 594.031 132 62 666.65 527.63] 800.86] 123.89 October 157.02 21.24 564.01] 121.51 501.47 762.42] 135.62 November... 149.23 + 17.36 556.78] 122.90 701.79] 499.77 775.94 —123.92 December . . 4142.27 — 39.02 + 546.86 +105.73 + 633.90 +474. 66 +7 753.48 III. Aus den Jahresmitteln einzelner Beobachtungs⸗ Stunden. — s Uhr Morgens + 158.86 + 10. 52 +556.46| 7112.17 7+ 770.03 — 88.74 7936.42 5 7 +650.95| + 498.74 0 12 „ Mittags + 22.31 | 1 „ Nachm. + 954.64 - 7 A +162.57 +565.06|+116.77 +668.44| +517.77|+786.45|— 75.46 8 „ Abends 9 „ „ + 15.86 +545.00 +659.15|+500.37|-+774.39 10 „ 1 +168.32 +118.99 — 74.11|+945.72 \ 37 ohen ⸗ Unterſchiede der Breslauer Univerfitäts- Sternwarte, 1 Spiegel der Oſtſee bei Swinemünde), Thermometer⸗ theilweiſe auch von an ui der zu dieſem Zweck in einem Verein zuſammen⸗ ſind. b — —— — ́—— — ‚ : u u Boden⸗ S ee > own Kupferbg. Carolath] Görlitz | Bittau | bach Jena Marburg Osnabr. b Aachen f * über der See 662.0 770.0 403.2 502.6 812.0 602.1 553.0 bekannte Höhe „ Breslau | +208.4 |+316.4 |— 50.4 |+ 49.0 4358.4 +16 Ir ma Aus den Mitteln 24ſtündiger, von Stunde zu Stunde ununterbrochen ſortgeſetzter Beobachtungen an den Terminen Sir John Herſchels im Jahre 1842. 1. z. 3. d. Sommer ⸗Solſt. 1121 37 5 1 er on ohne 1 ; 6 — 83.87] +197.92 8 Beob. mit 60 1 1 70.81 — 84.06 1198.30 2. z. 3. d. Herbſt⸗Aequ. 0 1194.57 * 8 1 24 En 24 St. - ohne 94. +220. + 69. — 134.16 +108.48 Pſpchrometer⸗Beob. N mit | 4 69.90 — 134.40 +108.66 3. z. 3. d. Winter⸗Solſt. 24 St. | 24 St. 24 St. 24 St. 24 St. 24 St. 24 St. ſychrometer⸗Beob > ahne 171079. 77 Pſy 5 — 51.90 7169.38 —249. 66 —103.32 — 216.42 7 108.03 - 51.84 +169.08|-——249.24 1 II. Aus den monatlichen Mitteln, mehrmals des Tages angeſtellter Beobachtungen. Angabe „ . „ „ 7. 2. 9. 9. 12. 3.9. 2 9. 184 Sanuar....; +1194.37 +223.83| +354.89|+ 22.10 Februar .. . | 1126.92 199.88 330.12 — 36.17 März 1142.27 181.32 306.62] 27.54 . 1142.17 177.05 304.30 — 31.22 3 1170.52 215.64] 327.40 + 2.70 A 1152.07 190.69 294.55|— 31.93 3 1146.52] . 175.01| 301.75 — 17.39 Auguft ..... 1184.97 198.33 339.98 + 11.03 September .. 1173.04 193.511 334.50 + 3.34 October 1163.34 22.85] 297.41 — 46.36 zer. 1114.37 181.75 304.21 33.76 December . . 1+1104. 12 +171.49| +294.39|— 64.20 III. Aus den Jahresmitteln einzelner Benbachtungs: Stunden. 6 Uhr Morgens - +1151.17 +193.44 u, 1 + 312.60 12 „ Mittags +315.01 5. Nach Be „ +1172.07 +201.86 — 19.62 3 re +320.34 8 „ Abend 1 r 1 +1136.87 +189.16| 7307.38 — 22.32 „ „ 10 0 * 54 F us r Kreuzbrg. Oppeln Leobſchützl Neiffe Bojanow. Habelſch. Glatz Neurode Liegnitz Landesh. über der See bekannte Höhe | „ Breslau IV. Aus den Hauptmitteln aller Beobachtungen des Jahres 1842. Anzahl der Beobachtungen .... 1095 | 1095 | 1038 | 1095 378 | 825 | 1094 729 | 706 Höhen⸗ unterſchiede 7163.42 J 16.19 e 1469.95 4505.98 +777.03|— 80.22] 7945.63 V. Aus den Hauptmitteln einiger Jahre hintereinander, bei Gleichzeitigkeit der Beobachtungen. 182⁴ 7167.23 | 1825 191.89 | 1826 199.75 1827 J[ 155.70 1828 149.36 1829 120.93 1830 170.66 1831 154.27 | 1832 100.19 1833 100.94 1834 98.10 1835 112.84 1836 + 51.91 | M | VI. Aus den General⸗Mitteln der vorſtehenden Jahresreihen. 13jähriges von 1824 — 1836 + 136.98 39 Sun Stationen ee ME e Kupferb. | Carolath | Görliz Zittau Bodenb. den — b bekannte. Höhe 5 5 Breslau 208.4 316.4 50:4 IV. Aus den Hauptmitteln aller Beobachtungen des Jahres 1842. — . — Anzahl der Beobachtungen . 1028 1033 1460 730 Höhenunterſchied ee +1153.97 +194.70) + 313.88 — 20.98 v. Aus den Hauptmitteln einiger Jahre hintereinander, bei Gleichzeitigkeit der Beob⸗ Tr , = ea a u u, | +327.38 1838 321.98 1839 329.93 1840 294.38 1841 335.70 1842 +320.54 VI. Aus den Generalmitteln der vorſtehenden Jahresreihen. — 6jähriges von 1837 — 1842 +320. 95 40 Jahresmittel des Drucks und der Temperatur der Luft derjenigen Stationen, von welchen ſie in einer ununterbrochenen Reihe von Jahren bekannt ſind. 9 Beobachtungsſtunden Mittlerer 200 Jer. ip * Linien Mittlere Temperatur nach Réaumur Jahre 2 | Breslau Kreuzbrg.] Zittau Bodenbch.] Breslau Kreuzbrg. Zittau Bodenbch. Breslau Kreuzbrg. Zittau Zittau r NE © MA ch j 1812 J6. 2. 10. 31.23 a + 5. o N n bee 1813 32.09 6.63 1814 31.65 6.01 1815 30.95 v 6.52 1816 31.06 6.60 1817 31.28 ö 7.00 1818 32.21 7.34 1819 31.14 7.15 1820 31.59 6; 16 1821 32.32 7.52 1822 32.88 7. 84a 1823 31.82 6.58 1824 6. 2. 10. 32.00 29.82 7.42 |+ 6.68 1825 32.95 | 30.42 | 5.76 6.19 1826 33.32 AJ 30.68 4 29 6.48 1827 32.00 | 29.95 5.65 6.47 1828 8. 2. 10. 32.19 | 30.23 | 27.86 5.98 5.80 T 7.65 1829 8. 2. 10. O. 2. 9. 31.90 | 30.29 | 27.48 | 32.41 3. a 4 * 5.51v[+ 5.44 1830 9. 12. 3.9. 32.26 30.02 | 27.59 | 32.44 5.46 6.09 6.76 6.58 1831 31.96 | 29.04 | 27.58 6. 90 6.39 7.34 7.02 1832 32.54 31.22 | 29.07 A| 33.50 5.51 3.67 7.02 6. 68 1833 31.52 30.19 | 27.68 | 32.40 6.38 6.61 7.47 7.23 1834 32.59 31.31 | 28.71 33.66 | 7.82 7.5044 8.564] 8.534 1535 2 32.25 30.76 | 28.05 33.19 6.36 6.12 7.26 7.54 1836 16, 2. 10. 31.42 30.73 | 27.13 v| 32.15 6.65 6.49 7.54 7.60 1837 6.9.12.3.9 | 31.83 31.37 al 27.54 32.76 6.27 5.54 6.58 6.30 1838 31.61 30.07 | 27.41 32.31 5.54 5.14 6.05 5.28v 1839 | 32.02 | 30.10 | 27.79 | 32.49 6.98 6.43 7.35 7.29 1840 32.12 30.09 28.30 32.80 5. 88 5.12 6.52 5.80 1841 31.75 | 29.40 v| 27.41 31.78 v| 7.65 7.18 7.62 7.29 rn 6.9.12.3.9|6. 2. 10. 9. 12. 3.9, O. 2. 9.| 32.50 | 30.33 | 28.44 32.77 [( 6.73 |+ 6.07 |+ 7.16 |+ 6.40 nen — | m — — — — — Mittel [31 Jahre. 19 Jahre 15 Jahre 14 Jahre 31.966 | 30.364 | 27.870 | 32.620 |+ 6.404 J 6.1360 7.0930 + 6.784 Anmerk. Nicht zu einer beſtimmten Stunde, fondern bei Sonnenaufgang wird zu Bodenbach die erſte tägliche Beobachtung angeſtellt. —— - | 1 —— Jahresmittel des Drucks und der Temperatur der Luft derjenigen Stationen, von welchen ſie in einer ununterbrochenen Reihe von Jahren bekannt ſind. Mittl. Barometerſt. Mittl. Lufttemperat. Beobachtungsſtunde 300 L. + nach R. Jahre | —— Görlitz Aachen Görlitz] Aachen Görlitz Aachen 1837 7. 2. 9. 7. 1. 9. 29.28 + 5.62 1838 | 29.00 | 29.84 | 4.981+ 6.25 1839 29.26 | 30.90 6.37 7.35 1840 29.64 | 30.87 5.51 6.64 1841 29.02 | 30.19 6.95 8.72 1842 7. 2. 9. 7. 1. 9. 30.00 31.45 |+ 6.8|+ 7.85 — — — Mittel 6 Jahre 5 Jahre 29.37 | 30.65 |+ 5.95+ 7.36 Verbeſſerungen. Auf Seite 1: Die Station Bodenbach bei Tetſchen im Königreich Böhmen liegt nicht 00 7° nördlicher, ſondern 0° 20 ſüdlicher als Breslau. 11 . r . oe AR 2 * r ur = 11 * * ne 8 ne * M an — 2828 1 mm * — w u N * „ 5 a | % Ad 1 * 4 1 7 0 * b 4 j A ei . * N 77 f E 2 4 # b * n As —— (aach ee u W u Verbeſſerungen in dem Berichte u. ſ. w. der Section für die Sudetenkunde. In der Eile, mit welcher der, durch den größeren Umfang des diesjährigen Berichtes bereits über die Gebühr verſpätete Druck und deſſen Correcturen ꝛc. zuletzt betrieben werden mußten, find, außer den unbedeutenden oder ſogleich in die Augen fallenden, noch Bug ſtehende, zum Theil erhebliche Druckfehler ſtehen geblieben: S. 31. S. 255. S. 255. S. 255. S. 256. S. 256. S. 256. S. 257. S. 259. S. 201. S. 261. S. 265. Das Komma in der letzten Zeile hinter Werthe gehört hinter auch der vorhergehenden Zeile. 3. 9 von oben 9.9397 heißt: 9.9337. 3. 16 von oben S. 366 heißt: 356. 3. 2 von unten das zweite Glied des Exponenten von 10: T e? heißt: ce T? und zwar e in Curſivſchrift, wie: 3. 12 und 13 von oben beide Exponentialfaktoren « und e ebenfalls in Curſivſchrift ſtehen müſſen. 3. 14 von oben 2a = + a’ heißt: a = a2 = Z. 4 von unten fehlt vor 0.003 das Minuszeichen. 3. 8 von oben 102.340 heißt: 192.340. 3. 6 von ohen fehlt vor h — H die Nummer 21). 3. 9 von oben + 0,4305 heißt: >< — 0.2305. Fehlt hinter Z. 11 von oben: 1154.30 — 0.27 giebt h — H — 1154.03 Par. Fuß, mithin gegen die Nor⸗ malrechnung nur um 0.01 P. F. zu niedrig. Z. 9. 10 von oben ſtatt: macht fie dadurch poſitiv, ſoll es heißen und zwar in Parentheſe: (wodurch Alles pofiitiv wird). v. B. BON Ö) © |