A ieh n meh ih HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. EISSE NDRSVIGRRCERERSR DEREN I el B) PRaH Dun. 79 SE DEE N IV —m —_————— ei 2 TE. 2 . u ut Sr ZBb-- ze 2 EEE TEN u ee = FRE a aaMT. SEE TEE N BEER Er Ei eng | | | | ” OH ACH. Eu 4 ae sr - Viernnddreissiester bis siebennnddreissiester Jahresbericht der > Naturhistorischen Gesellschaft zu HANNOVER für die Geschäftsjahre 1883 — 1887. Hannover. = of Commission der Hahnschen Buchhandlung. m 1888, Vierunddreissigster bis siebenunddreissigster Jahresbericht Naturhistorischen Gesellschaft zu HANNOVER für die Geschäftsjahre 1883—1887. Hannover. In Commission der Hahnschen Buchhandlung. 1888. Pz Br A Fi ‚gran BundaR, 4 a3 | a . rar eRäl Herr aha a . = LEIUESTERDE N) 34 bis 97. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover für die Geschäftsjahre von Michaelis 1883—1887. Mancherlei ungünstige Umstände haben es bewirkt, dass der Vorstand der Naturhistorischen Gesellschaft seit meh- reren Jahren von der Veröffentlichung von Jahresberichten absehen musste. _ Besonders hemmend waren die ungünstigen Finanzverhältnisse der Gesellschaft. Die Einnahme aus den gering bemessenen Jahresbeiträgen waren durch den Rück- gang der Mitgliederzahl kleiner geworden und genügten kaum, die Miethe für die Räume des Provinzial- Museums zu decken, in denen die Sammlungen der Gesellschaft dem Publikum zur Besichtigung dargeboten werden. Wie in Nachfolgendem dargelegt werden soll, sind diese Verhältnisse jetzt günstiger geworden, ohne dass die Gesell- schaft nöthig hatte, auf den Besitz und die Verwaltung ihrer Sammlungen zu verzichten, auch ist Aussicht, dass bei Vermeidung von nicht nothwendigen Ausgaben eine regel- mässige Ausgabe von Jahresberichten fortan wird eintreten können. Da der zuletzt ausgegebene Jahresbericht das Geschäfts- jahr von Michaelis 1882—1883 umfasst, so erfolgt jetzt der Bericht über die verflossenen vier Jahre von Michaelis 1883 bis dahin 1887 in der Art, dass nachstehend die Geschäfts- berichte einzeln, die Mittheilungen über Vermehrung der Sammlungen und die Zugänge zur Bibliothek aber zusammen- gefasst gegeben werden. 4 . 34. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft von Michaelis 1883 bis dahin 1884, Die Zahl der Mitglieder der Naturhistorischen Gesell- schaft ist im Laufe des Jahres 1883/84 um 13 vermindert. Unter den durch den Tod uns entrissenen Mitgliedern haben wir mit besonderer Dankbarkeit eines langjährigen Freundes unserer Gesellschaft zu gedenken, des Senators a.D. und Notars v. d. Horst, aus dessen Nachlass unserer Bibliothek ein reichhaltiges Geschenk von Büchern natur- wissenschaftlichen Inhalts, namentlich sehr werthvolle Werke aus dem Gebiete der Entomologie und der Botanik zu Theil wurde, desgleichen ein Schrank mit Insekten für die Samm- lungen. Wie aus dem nachstehenden Rechnungs-Extract er- sichtlich, ist im Januar 1884 das aus den Einzahlungen der beständigen Mitglieder gebildete Capital von 900 lb, welches bisher in Obligationen zinslich belegt war, flüssig gemacht, um die nothwendigen Ausgaben zu decken. Die regelmässigen Winterversammlungen wurden am 25. October 1883 mit der Generalversammlung begonnen und nach Verlesung des Geschäftsberichts die Wahl eines Vorstandsmitgliedes für den statutarisch ausscheidenden Amtsrath Struckmann vorgenommen, welche dessen Wiederwahl in den Vorstand ergab. Es wurden folgende Vorträge gehalten: 1883. 25. Octbr. Generalversammlung, darnach Dr. Mejer: Ueber ungeschlechtliche Vermehrung im Pflanzenreiche. 1. Novbr. Amtsrath Struckmann: Ueber die gegenseitigen Beziehungen des norddeutschen und süddeutschen Jura- gebirges. 13. Decbr. Dr. F. Fischer: Ueber die Verwendung von Leuchtgas zur Entwickelung von Wärme für Heiz- und Kochzwecke. Ä | 5 1883. 20. Dechr. Amtsrath Struckmann: Ueber das in Belgien gefundene Iguanodon und über Rhinozeros-Reste im Eise Sibiriens. 1884. 3. Jan. Dr. Mejer: Ueber den Oleander. 10. Jan. C. Gehrs: Ueber die Odonaten. 17. Jan. Dr. Mejer: Ueber die Geschichte des Biers und des Weins. 24. Jan. C. Gehrs: Ueber Bau und Bänderung der Con- chylien, sowie über das Vorkommen des Liebespfeils bei den Heliciden. 31. Jan.. Dr. Raydt: Ueber Condensation der Gase. 1. Febr. Apotheker Engelke: Ueber Spaltpilze. 14. Febr. Amtsrath Struckmann: Ueber die Herkunft und Stammform unserer Hausthiere. 21. Febr. Hauptlehrer Lehzen: Ueber die Honigbiene. 28. Febr. Dr. Hahn: Bericht über die Reise des Dr. Wallace im Malayischen Archipel. 6. März. Prof. Dr. Hess: Ueber die den Apfelbäumen schädlichen Insekten. 13. März. Dr. Voges: Ueber die Urthiere. 237. März. C. Gehrs: Ueber die hier auf den Markt ge- brachten Pilze und über das Vorkommen der Trüfteln. 2. April. °C. Gehrs: Ueber die in Hannover auf den Markt gebrachten Fische. * * * Extract ‚aus der Bechnang der Naturhistorischen Gesellschaft de 1. October 1833/84, Einnahme: 1) Zinsen von den Beiträgen der beständigen Mit- glieder ad 900 MM, welche bei der Landes- creditkasse zu 4°/, Zinsen belegt sind, pro 1883 36 — 2) Für den Verkauf dieser Obligationen nebst SENSE N N Be N RR REN 932 12 3) Jahresbeiträge der Mitglieder ....-... 1080 — 4) Zuschuss vom Landesdirectorium pro 1884 .. 25 — 5) Einnahme vom Lesezirkel pro 1883. .... . 66 — Summa ... 2339 12 6 Ausgabe: MA 1) Vorschuss aus voriger Rechnung . .. ..... 26 03 2) Lokalmiethe für Ostern 1883/84 ....... 997 20 3). Bur die "Bibliothek 7. ern wer Fre 605 23 4) Druck- und Büreaukosten . . #..%°..0.% 226 20 5) Remuneration für den Custos und Vergütung für den Lohndiener... ers... 50% re 159% 6) Ausgaben durch die Vorträge veranlasst .. . 269 55 Summa . . 2283 21 bleibt Ueberschuss . . 55 91 35. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschatt von Michaelis 1884 bis dahin 1885. Die Naturhistorische Gesellschaft hat durch Tod, Ver- änderung des Wohnorts und durch Kündigung im Jahre 1884/85 13 Mitglieder verloren, während 3 Mitglieder neu eingetreten sind. Unter Ersteren haben wir den Verlust unsers langjährigen und hochverdienten Vorsitzenden, des am 17. März 1884 verstorbenen Professors von Quintus- Icilius schmerzlich zu betrauern, der seit 1869 dem Vor- stande der Gesellschaft angehörte und vielfach durch an- ziehende Vorträge in den Winterversammlungen die Mitglie- der erfreut und das Interesse der Gesellschaft gefördert hat. In Folge des vorgedachten Todesfalls trat der Vorstand am 26. März 1885 zu einer Neuwahl in Gemässheit des $.8 - der Statuten zusammen, zu welcher sämmtliche Mitglieder erschienen, und wurde durch Stimmenmehrheit der Professor F. Ulrich zum Vorsitzenden erwählt. Derselbe hat die Wahl angenommen, jedoch nicht auf 9 Jahre, wie es früher ' üblich war, sondern auf 3 Jahre. Unter den Lücken, die der Tod in dieser Berichts- periode herbeigeführt, haben wir ferner den Verlust eines früheren Vorstands-Mitgliedes, des Professors Begemann 7 zu beklagen, welcher durch langjährige Thätigkeit im Inter- esse unserer Gesellschaft sich sehr verdient gemacht hat. Um Ostern 1885 wurde die Bibliothek aus dem bis- herigen neben den Sammlungen belegenen Lokale, welches zu Aufstellung der ethnographischen Sammlung verwandt werden sollte, in das Gebäude Prinzenstr. Nr. 4 verlegt, wo auch ein Saal für die wöchentlichen Versammlungen der Gesellschaft sich befindet, und dort in zwei Zimmern des Erdgeschosses möglichst geordnet aufgestellt. Erwünscht wäre die Bearbeitung eines neuen Katalogs in Stelle des veralteten im Jahre 1851 aufgenommenen Bücher - Verzeich- nisses. Es hat aber bisher an genügenden Mitteln für Auf- stellung und Druck eines Katalogs gefehlt. Die finanziellen Verhältnisse anlangend, so war der Vermögensbestand unserer Gesellschaft günstiger als seit längerer Zeit. Zwar schlossen auch früher die Jahres- rechnungen meistens so ab, dass kein Deficit hervortrat, das hinderte aber nicht, dass doch Verpflichtungen zu er- füllen waren, wozu die Mittel fehlten. Im April 1885 ergab ‘sich eine Schuldenlast von 1076 N. Dem Wohlwollen des Verwaltungs- Ausschusses des Provinzialmuseums verdankt die Gesellschaft einen Zuschuss von 1500 Al, der nicht allein es möglich machte, die vorhandenen Schulden zu tilgen, sondern noch einen kleinen Ueberschuss ergab, wie der nachfolgende Rechnungs-Extract erweist. In der Generalversammlung am 30. October 1884 wurde zunächst der Geschäftsbericht verlesen und sodann die Neu- wahl eines Vorstandsmitgliedes für den statutenmässig aus- scheidenden Professor Hess vorgenommen. Derselbe wurde durch Acclamation wiedergewählt. In dem Winterhalbjahre 1884/85 sind folgende Vorträge gehalten: | 1884. 30. Octbr. Generalversammlung. Nach Beendigung des Geschäftsberichts sprach Dr. Mejer über die floristi- schen Verhältnisse Hannovers. 6. Novbr. C. Gehrs: Ueber den Dachs. 8 13. Novbr. Dr. Mejer zeigt eine aus mehreren Individuen zusammengesetzte Birne. C. Gehrs: Ueber das Auftreten der Birnenlaus. v. Quintus und Dr. Ehrhorn: Ueber Barometer. 20. Novbr. Dr. Bertram: Ueber die verwandtschaftlichen Beziehungen der Würmer zu den übrigen Typen des Thierreichs. 27. Novbr. Apotheker Salfeld: Ueber die gerichtliche Chemie des Blutes. 4. Dechr. Verschiedene kleinere Mittheilungen. 11. Decbr. Dr. Ehrhorn: Ueber Coelenteraten. 18. Decbr. Dr. Bertram: Ueber Vulkane. 1885. 8. Jan. Dr. Hahn: Ueber den Hasen. 15. Jan. Amtsrath Struckmann: Ueber den Bialowiezer Wald und dessen Thierwelt. 22. Jan. A. von Seefeld: Entstehung und Wirkung der Bacterien nach Prof. Wigand in Marburg. 29. Jan. Forstmeister Wallmann: Ueber die Feinde der Süsswasserfische, besonders über die Fischotter. 1885. 5. Febr. Apotheker Engelke: Ueber die pflanzen- schädlichen Pilze. 12. Febr. Rechnungsrath Glitz: Ueber Schmetterlinge. 19. Febr. Dr. Bertram: Nachträge zu dessen Vortrag vom 18. Decbr. 1884 über Vulkane. 26. Febr. Dr. Mejer: Ueber die neueren Methoden und das Studium der Botanik. 5. März. Dr. Bertram: Die Hypothesen über die Ent- stehung des organischen Lebens auf der Erde. 12. März. Apotheker Andr&öe: Botanische Mittheilungen. 19. März. Apotheker Brandes: Ueber Hildesheimer Natur- forscher. 26. März: Präparator Kreye: Ueber das Anpassungsver- mögen der Schmetterlinge. * * 9 Extract aus der Rechnung der Naturhistorischen Gesellschaft de 1. October 1394/85. Einnahme: MA 1) Kassenbestand am 1. October 1834 ..... 55 91 2) Jahresbeiträge der Mitglieder ........ 1026 — 3) Zuschuss vom Landesdirectorium pro 1885 .. 225 — 4) Extraordinairer Zusthuss desselben... . . . 1500 — 5) Einnahme vom Lesezirkel pro 1884. ..... 48 — Summa . . 2854 91 Ausgabe: MA 1) Lokalmiethe für Ostern 1884 bis Michaelis 1885 1495 80 ya ag a DU NL 1.11 SER 305 30 3) Druck- und Büreaukösten .......... 382 4l 4) Remuneration für den Custos und Vergütung ERBE LIODIKTIBBER en ey 147 — 5) Ausgaben durch die Vorträge veranlasst .. . 110 47 Summa . . 2440 98 bleibt Ueberschuss .. 413 93 36. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft von Michaelis 1885 bis dahin 1886, Der Personalbestand der Naturhistorischen Gesellschaft ist im Jahre 1885/86 um fünf Mitglieder geringer geworden. Wir verloren durch den Tod und durch Kündigung 16 Mit- glieder und gewannen durch Eintritt 11 neue Mitglieder. In der Generalversammlung am 29. Octbr. 1885 wurde vom Vorsitzenden berichtet, dass von dem Herrn Öberlehrer Dr. Mejer und dem Herrn Amtsrath Struckmann der Wunsch ausgesprochen sei, aus dem Vorstande auszutreten. So sehr es zu bedauern, dass die genannten beiden Herren, welche durch zahlreiche Vorträge in den Versammlungen der Mitglieder das Wohl und Gedeihen der Gesellschaft ge- fördert, sich nicht mehr in der bisherigen Weise an den 10 Arbeiten des Vereins betheiligen wollen, so müssen wir uns doch ihrem Willen fügen. Es ist jedoch zu hoffen, dass dieser Rücktritt aus dem Vorstande nur ein zeitweiliger sein werde. In Folge der in vorgedachter Weise entstandenen drei Vacanzen in dem statutenmässig aus neun Mitgliedern be- stehenden Vorstande wurde hierauf durch die Generalver- sammlung die Wahl von drei neuen Vorstandsmitgliedern vorgenommen, und wurden nach Anleitung der Statuten durch Stimmenmehrheit erwählt die Herren Major a. D. Wesselhoeft, Apotheker Brandes und Commissair Preuss. Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten sprach Dr. L. Mejer über Taraxacum erythrospermum, eine für die hannoversche Flora neue Pflanze. Apotheker Brandes zeigte die bei Hildesheim aufgefundene Althaea hirsuta. In den ferneren Winterversammlungen, welche ähnlich wie in den Vorjahren stattfanden, sind folgende Vorträge gehalten‘: 1885. 5. Novbr. C. Gehrs: Ueber die bei Hannover vor- kommenden Hummeln. 12. Novbr. G. Meyer: Ueber optische Täuschungen mit Darstellung der betreffenden Figuren. 19. Novbr. Generalversammlung zur Wahl eines Vertreters für die Regelung der Eigenthumsverhältnisse des Museums- grundstücks, welche auf Professor Ulrich fiel. 26. Novbr. Amtsrath Struckmann: Ueber Torfbildung und Torfmoore der Provinz Hannover. 4. Debr. Apotheker Engelke: Ueber den Hefepilz. 10. Dechr. Professor Hess: Ueber die Blutlaus. 17. Decbr. Studiosus Mente: Ueber Einrichtung der Mi- kroskopstation. G@. Meyer: Ueber den Sternschnuppen- fall vom 27. Novbr. d. J. 1886. 7. Jan. Lehrer Meyer: Ueber Wetterkarten. 14. Jan. A. Stromeyer: Ueber Vorkommen und Gewin- nung des Goldes. 21. Jan. Professor Ulrich: Ueber japanischen Antimonit. Herr Tereg: Ueber contractile Substanz. 28. Jan. Apotheker Salfeld: Ueber Nachweis des Giftes bei Vergiftungsfällen, 4. Febr, Professor Ulrich: Ueber Tigeraugenstein. Herr Landsberg: Ueber die meteorologischen Instrumente der hiesigen Wettersäule. 11 1886. 11. Febr. Präparator Kreye: Ueber die in der Um- gebung Hannovers vorkommenden Vögel. 18. Febr. Dr. Hahn: Ueber Hyazinthenzucht. Director Kuckuck: Ueber den europäischen Igel. 25. Febr. Apotheker Brandes: Ueber amerikanische Droguen. 4. März. Dr. Hahn: Ueber den Fuchs. 11. März. Professor Ulrich: Ueber die Härte der Krystalle. 18. März: Studiosus Mente: Ueber Zusammensetzung und Wirkung animalischer Nährfette. 25. März: Medicinalrath Dammann: Ueber den Luftstaub. Am 6. Juni 1886 unternahmen auf Anregung der Gesell- schaft mehrere Mitglieder derselben einen Ausflug nach Hildesheim, an dem sich mehrere Herren aus Hildesheim betheiligten und der vom Wetter begünstigt in der ange- nehmsten Weise verlief und des Interessanten und Schönen recht viel bot. * 2 * Extract aus der Rechnung der Naturhistorischen Gesellschaft de 1. October 1985/86. Einnahme: M A 1) Kassenbestand am 1. October 1885. ..... 413 93 2) Jahresbeiträge der Mitglieder. ... ..... 1008 — 3) Zuschuss vom Landesdirectorium pro 1886 .. 225 — 4) Einnahme vom Lesezirkel pro 1885 und 1886 72 — 5) Einnahme für verkaufte Schränke ...... 150 — Summa 1868 93 Ausgabe: MA 1) Lokalmiethe für Michaelis 1885/86... . . » 997 20 Di Et odıe Biktioihale..... 4 ram pi nur are 340 04 3) Druck- und Büreaukosten ... 2... 2.2... 101 52 4) Remuneration und Geschenk für den Custos und Vergütung für den Lohndiener. .... . 247 — 5) Ausgaben durch die Vorträge veranlasst. . . 28 95 Summa .. 1714 71 bleibt Ueberschuss .. 154 22 12 37. Jahresbericht der Naturhistorischen Gesellschaft von Michaelis 1886 bis dahin 1887, Auch in diesem Jahre ist in der Zahl der Mitglieder unserer Gesellschaft eine Verminderung eingetreten, da wir durch den Tod und in Folge von Wohnortsveränderung und Kündigung 14 Mitglieder verloren, während nur drei neue Mitglieder hinzukamen. Der Personalbestand hat somit um 11 Mitglieder sich verringert. Unter den ausgeschiedenen Mitgliedern haben wir den Verlust des ältesten und stets eifrigen Mitgliedes unserer Gesellschaft, des Herrn Geh. Sanitätsraths Dr. Hahn, in dankbarer Erinnerung zu gedenken, welcher am 7. Febr. 1887 durch den Tod abgerufen wurde. Er gehörte zu den Stiftern der Naturhistorischen Gesellschaft, vertrat auch längere Jahre die Stelle des Präsidenten derselben, und wurde in Anlass des 50 jährigen Jubiläums seiner Doctorpromotion um Ostern 1882 in Anerkennung seiner vielfachen Verdienste zum Ehrenpräsidenten der‘ Naturhistorischen Gesellschaft ernannt. Was die allgemeinen Verhältnisse unserer Gesellschaft anlanst, so ist unterm 3. Januar 1887 ein Recess zwischen der Provinzialverwaltung und dem. Museum für Kunst und Wissenschaft wegen Ueberganges des Museumsgebäudes in das Eigenthum der Provinz Hannover zum Abschluss ge- langt und von Sr. Majestät den Kaiser und König geneh- migt:worden. Durch diesen Recess wird auch unser Verein berührt, insofern dadurch für die zu dem Provinzialmuseum vereinigten Sammlungen, wozu auch die Sammlungen der Naturhistorischen Gesellschaft gehören, eine Lokalmiethe für die Sammlungsräume nicht ferner erhoben, sondern nur für die zur Bibliothek überwiesenen Räume eine Miethver- gütung und für die Benutzung der Versammlungslokale eine den Selbstkosten gleichkommende Vergütung für Heizung und Erleuchtung gezahlt werden soll. Auch soll dem Portier des Provinzialmuseums und dem Custos und Ausstopfer der 13 naturhistorischen Abtheilung desselben unentgeltlich Woh- nung im Museum oder eine Wohnungsentschädigung gewährt werden. Das Eigenthumsrecht an dem der Naturhistorischen Gesellschaft gehörenden Theil der Sammlungen, sowie deren Verwaltung verbleibt der Gesellschaft unverändert wie bisher. In Folge ‘des vorgedachten Recesses wird unsere Rechnung von der drückenden Belastung der bisherigen jährlichen Lokalmiethe von nahezu 1000 Al, befreit. Dagegen verlieren wir gleichzeitig zwar den seitherigen jährlichen Zuschuss des Landesdirectoriums von 225 AM, es bleibt aber doch immer- hin eine erhebliche Erleichterung zu Gunsten unserer Kasse, und dürfen wir hoffen, dadurch die nöthigen Mittel für die Ausgabe eines regelmässigen Jahresberichts für die Folge zu gewinnen. Die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1886/87 sind in dem nachfolgenden Rechnungs-Extract nachgewiesen. In den Winterversammlungen 1886/87, welche am 28. October mit der Generalversammlung ihren Anfang nahmen, sind folgende Vorträge gehalten: 1886. 28. Octbr. nach Schluss des geschäftlichen Theils der Generalversammlung, Vortrag des Herrn Ü. Gehrs: Ueber Singeicaden. 4. Novbr. Studiosus Mente: Ueber die Theorie der Er- nährung. 11. Nov. Forstadjunct Bleyer: Ueber den Feuer-Salaman- der und Beobachtungen’ an der Kreuzotter. 18. Nov. Bergrath Schuster: Ueber die Bildung des Weserthals zwischen Hameln und der Porta Westphalica. 25. Nov. Dr. Bertram: Ueber die Bedeutung des O0, für die anorganische, vegetabilische und animalische Natur. 2. Decbr. Dr. Bertram: Fortsetzung des vorigen Vortrags. Professor Ulrich: Ueber Pseudomorphosen von Prehnit nach Orthoklas. | 9. Decbr. A. von Seefeld: Ueber die Nahrung des Men- schen nach Theorie und Erfahrung. 16. Dechr. H.:G. Meyer: Ueber Wirbelstürme. 14 1886. 23. Dechr. Studiosus Leverkühn: Ueber Wild- enten und Beobachtungen in den Entenkojen der nord- friesischen Inseln. 1887. 6. Jan. Amtsrath Struckmann: Ueber fossile Thier- reste aus dem Dümmer See und über einige andere geo- logische Funde. 13. Jan. Dr. Ferd. Fischer: Ueber chemisch -technische Gegenstände. 20. Jan. Studiosus Mente: Ueber die Hygiene der Luft. 27. Jan. Professor Ulrich: Ueber die Farben der Mineralien. 3. Febr. Apotheker Brandes: Ueber pharmazeutische Vorzeit. 10. Febr. Rechnungsrath Glitz: Ueber Mikrolepidopteren. 17. Febr. Forstadj. Bleyer: Ueber die Lebensweise einiger Amphibien. 24. Febr. H. G. Meyer: Ueber Kreisel und die Ab- weichung der Geschosse. 3. März. Apotheker Salfeld: Ueber Gegenmittel bei Ver- giftungen. 10. März. Hauptlehrer Lehzen: Ueber Neuigkeiten auf bienenwirthschaftlichem Gebiete. 17. März. Studiosus Akemann: Ueber die Entwickelung der höheren Thiere. Am 26. Juni 1887 wurde von einem Theil der Natur- historischen Gesellschaft ein botanischer Ausflug in die Umgegend von Hildesheim ausgeführt, welcher begünstigt von schönstem Wetter hohen Genuss gewährte und allgemein sehr befriedigte. * x Extract aus der Rechnung der Naturhistorischen Gesellschaft de 1, October 1896/87. Einnahme: MA 1) Kassenbestand am 1. October 1886. .... . 154 22 2) Jahresbeiträge der Mitglieder. ........ 936 — 3) Einnahme vom Lesezirkel pro 1887... ... 18 — 4) Einnahme für Jahresberichte ete........ 4 — Summa . SA 15 Ausgabe: MA 1) Lokalmiethe für 1. October bis ult. December Bean lotzimalen... „2... 2: 2 ne eng en 249 30 2) Kur.die Bibkotsekah in: N PA. 230 16 3) Druck- und Büreaukosten. .......... 38 21 4) Remuneration für den Custos und Vergütung tur den Lohndiener aa tyENT „ar 147 — 5) Ausgaben durch die Vorträge veranlasst... 103 05 Summa ... 767 72, bleibt Ueberschuss . . 344 50 Die Sammlungen des Museums sind in den verflossenen Jahren von 1883—87 durch folgende Geschenke vermehrt: Ein Eberschädel, von Herrn Engelke hieselbst. Verschiedene Reptilien und Insekten aus Afrika, von Herrn Robby jun. hier. Drei Eier von Milvus ater, von Herrn Kühne hier. Die Käfersammlung des weil. Herrn Senators v. d. Horst nebst schönem Schranke. Von Herrn Oberamtsrichter von Hinüber: Ein sorgfältig bestimmtes Herbarium in drei grösseren Schränken, eine wertvolle bestimmte Sammlung von Flechten in besonderem Schranke und eine Sammlung von Obst-Nachbildungen aus Papiermasse, auch ähnliche Nachbildungen von Pilzen. Der ethnographischen Sammlung sind folgende Geschenke zugegangen: Ein geschnitzter Drachenkopf mit natürlichem Hirschgeweih aus Birma und zwei birmanische Puppen im National- kostüm, von Herrn Schröder hieselbst. Eine Sammlung birmanischer Gegenstände, von Herrn H. Klopp hieselbst. Verschiedene ethnographische Gegenstände aus Australien, von Herrn Steiner aus Adelaide. Ein malaischer Götze, von Herrn Regierungscanzlist W inckel. Verschiedene ethnographische Gegenstände vom Historischen Verein überwiesen, geschenkt von Herrn Klopp aus Siam. 16 Zugang zur Bibliothek. A. Geschenke. Vom Königl. Ministerium der geistlichen und Unterrichts- Angelegenheiten in Berlin: J. Mestorf, Vorgeschichtliche Alterthümer in Schleswig- Holstein. Hamburg 1885. gr. 8. Vom Department of the Interior zu Washington DC.: Report of the Commissioner of Agriculture for the years 1883, 1884 und 1885. Washington 1883—85. 8. 2—5. Annual Report of the U. S. geological Survey 1880/81—1883/84. Washington 1882—1885. gr. 8. Annual Report of the Curator of the Museum of com- parative Zoology at Harvard College etc. for 1882/83 — 1885/86. Cambridge 1883—86. 8. Bulletin of the Museum of comparative Zoology at Harvard College. Vol. VI. Nr. 2—8. 11. Vol. XI. Nr. 3—11. Vol. XI. Nr. 1—6. Vol. XII. Nr. 1—4. Cambridge 1881—87. 8. From the Editorial Committee of „The Norvegian North atlantic Expedition“ ferner: 11) Zoology. Asteroidea by D. C. Danielssen & Joh. Koren. Christiania 1884. gr. 4. 12) Zoology. Pennitulida by D. C. Danielssen & Joh. Koren. Christiania 1884. gr. 4. 13) Zoology. Spongiadae by G. Armauer Hansen M. D. Christiania 1885. gr. 4. 14) u. 15) Zoology. Crustacea Ia, Ib, II by G. 0. Sars. Christiania 1885 u. 1886. gr. 4. 16) Mollusca II by H. Friele. Christiania 1886. 4. 17) Alcyonida by D. C. Danielssen. Christiania 1887. 4. 182) u. 18b) Nordhavets Dybder, Temperat. etc. byH. Mohn. Christiania 1886. 4. 17 Von der K. Norwegischen Bibliothek in Christiania: Krystallographisk-chemiske Undersogelser af Th. Hiort- dahl. Christiania 1881. 4. Silurfossiler og Pressede Konglomerater i Bergensskifrere af Hans H. Reusch. Kristiania 1882. gr. 8. S. Laache, Die Anämie. Christiania 1883. 8. Viridarium norvegicum. Christiania 1885. 4. Lakis kratere og Lavastromme af A. Helland. Christiania 1886. 4. | Von der Norwegischen Commission der Europäischen Grad- messung: Geodätische Arbeiten. HeftIV.V. Christiania 1885. 1887. 4. Vandstands observationer. Heft H. III. IV. Christiania 1883, 1885, 1887. 4. Von dem Museum zu Bergen in Norwegen: Bidrag til Myzostomernes Anatomi og Histologi af Fridtjof Nansen. Bergen 1885. 4. Bergens Museums Aarsberetning for 1885. Bergen 1886. 8. Von der Centralkommission für wissenschaftliche Landes- kunde von Deutschland: 4. und 5. Bericht ete. München 1884. 8. Bericht ete. für das Jahr April 1884/85. München 1885. 8. Mittheilungen etc. Nr. 1, ausgegeben am 15. Febr. 1886. 8. Bericht von Prof. Dr. A. Kirchhoff in Halle. Berlin 1887. 8. Von der R. Bibliotheca nazionale in Firenze: Publicazioni del R. istituto di studi superiori ete. in Firenze, Archivio della scuola d’anatomia patologica del Prof. G. Pellizzari. Vol. I. I. Firenze 1881—83. gr. 8. — do. ——- Esegesi medico legale sul methodus Festifi- candi etc. del Prof. A. Filippi. Firenze 1883. gr. 8. — (do. — Linee generali della Fisiologia del Cerveletto etc. del Prof. L. Luciani. Firenze 1884. gr. 8. — 'Össervazioni continue della Elettrieitä atmosferica etc. del Prof. A. Roiti etc. Firenze 1884. gr. 8. — do. — Sulle convulsioni epilettiche per Veleni. Firenze 1882. ‚gr. 8. 2 18 Von der „Academia nacional de ciencias en Cordoba (Repu- blica Argentina): Informe oficial de la Comision cientifica etc. de la Expedicion - al Rio Negro (Patagonia) Entrega I. Zoologia. Buenos Aires 1881. gr. 4. II. Botanica. s 1831. - „ II. Geologia. s 1832. . Von der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. M.: Reiseerinnerungen aus Algerien und Tunis, von Dr. W. Kobelt. Frankfurt a. M. 1885. 8. Von dem Verein für Naturkunde zu Cassel: Repertorium der Landeskundl. Literatur für den Regierungs- bezirk Cassel, von Dr. K. Ackermann. 8. Bestimmung der erdmagnetischen Inklination von Cassel, von Dr. K. Ackermann. 8. Von dem naturhistor.-medicin. Verein zu Heidelberg: Festschrift zur Feier des 500jährigen Bestehens der Ruperto- Carola ete. Heidelberg 1886. gr. 8. Von dem Gewerbe-Verein in Hannover: Festschrift des Gewerbe- Vereins für Hannover zur Feier des 50jährigen Stiftungs-Festes 1834— 84. 8. Aus dem Nachlass des weil. Herrn Senators und Notars von der Horst: Den naturwissenschaftlichen Theil aus dessen Bibliothek, darunter sehr werthvolle botanische und entomologische Werke. Von der Hahnschen Buchhandlung: Ludwig, Die Wirbelthiere Deutschlands. Hannover 1884. 8, Leunis, Synopsis der 3 Naturreiche. 1. Theil. Zoologie. Bd. HI. Abthl. IL 3. Aufl. 1884. 8. — do. — 2.Theil. Botanik. Bd. I. II. 3. Aufl. 1885. 86. 8. Dr. L. Mejer, Schulbotanik für Hannover. 1886. 8. Von Herrn Geh. Sanitätsrath Dr. Hahn: A. R. Wallace, Der Malayische Archipel. Deutsche Ausg. von A. B. Meyer. 2 Bde. Braunschweig 1869. 8. » 19 Von Herrn Commerzrath Jänecke in Hannover: Abhandlungen der schweizerischen paläontol. Gesellschaft. Vol. X. Zürich 1883. 4. Vol. XI. Zürich 1884. 4. Vol. XI. Zürich 1885. 4. Von den Verfassern: The plants indigenous around Sharks Bau etc. by Baron Ferd. v. Mueller in Victoria. Perth 1883. Heft in Folio. Proceedings of the annual meeting of the Victoria Branch ofthe geographical Society of Australia. Melbourne 1886. 8. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Radiolarien aus Ge- steinen des Jura, von Dr. Rüst in Freiburg i./Br. Cassel 1885. 4. B. Durch Schriftentausch. 7. Jahresbericht des Annaberg-Buchholzer Vereins für Naturkunde de 1883—1885. Annaberg 1886. 8. Mittheilungen der Aargauischen naturforschenden Gesell- schaft. Heft 4. Aarau 1886. 8. Boletin de la Academia nacional de ciencias en Cordoba (Republica Argentina). Tom. V. 1—4. Tom. VI. 1-4. Tom. VII. 1—4. Tom. VII. 1—4. Tom. IX. 1—3. Buenos Aires 1883—86. gr. 8. Actas de la Academia nacional etc. en Cordoba. Tom. IV. Entrega 1. Buenos Aires 1882. gr. 4. — do.— Tom. V. Entrega 1. 2. Buenos Aires 1884. gr. 4. 27. u. 28. Bericht des naturhistor. Vereins in Augsburg. Augsburg 1883. 85. 8. 13. Bericht der naturforschenden Gesellschaft in Bamberg. Bamberg 1884. 8. Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. 7. Theil. Heft 2. 3. 8. Theil. Heft 1. Basel 1884-86. 8. Annales de la societe geologique de Belgique. Bde. 9—12. 1881/82 —1884/85. Liege etc. 1881—85. 8. Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. Jahrg. 1883, 1884, 1885 u.1886. Berlin 1883—86. 8. 9* Bi. Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft zu Berlin. Jahrgang 45. 1883/84. Nr. 2—18. Jahrg. 46. 1884/85. Nr. 1—16. Jahrg. 47. 1885/86. Nr. 1—17. Jahrg. 48. 1886/87. Nr. 1—17. Berlin 1883—87. 8. Mittheilungen der naturforschenden Gesellschaft in Bern aus den Jahren 1882—86. Nr. 1040—1168. Bern 1883 bis 1887. 8. 10., 11. u. 12. Jahresbericht der Gewerbeschule zu Bistritz in Siebenbürgen. Bistritz 1884—86. 8, Verhandlungen des botanischen Vereins für die Provinz Brandenburg. Jahrgänge 24—28. 1882—86. Berlin 1883—87. 8. Abhandlungen des naturwissenschaftl. Vereins zu Bremen. Bd. 8. Heft 2. Bd. 9. Heft I—4. Bremen 1884—87. 8. Mittheilungen der k. k. Mährisch - Schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes- kunde in Brünn. Jahrgänge 63—66. 1882—86. 4. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn. Bde. XXI 112. XXU. 1.725: XXI. 1.2. (KRVGR Brünn 1883—86. 8. Berichte der meteorolog. Commission desselben Vereins für 1882, 1883 u. 1884. Brünn 1884—86. 8. Naturhistorische Hefte (Termeszetrajzi füzetek). Viertel- jahrsschrift für Zoologie, Botanik, Mineralogie und Geo- logie, herausgegeben vom Ungarischen National- Museum in Budapest. Bde. VI. VII. IX. Nr. 1—4. X. Nr. 1. 4. Budapest 1883—87. gr. 8. Desgl. Index 1877—86. Budapest 1887. gr. 8. 31., 32. u. 33. Bericht des Vereins für Naturkunde zu Cassel vom 18. April 1883—86. Cassel 1884—86. 8. Festschrift des Vereins für Naturkunde zu Cassel. Cassel 1886. gr. 8. Jahresberichte der Königl. Landwirthschafts - Gesellschaft zu Celle f. d. Jahre 1885 u. 1886. Hannover 1886/87. 8. 21 Journal für Landwirthschaft, im Auftrage der Kgl. Land- wirthschafts-Gesellschaft herausgegeben von den Professoren Dr. W. Henneberg und Dr. G. Drechsler zu Göttingen. Bde. XXXIL Heft 3. 4& XXXI 1-4 XXX. 14. XXXIV. 1-4. XXXV. 1. Berlin 1883—87. 8. 9. Bericht der naturwissenschaftl. Gesellschaft zu Chemnitz vom 1. Jan. 1883 bis 31. Aug. 1884. Chemnitz. Memoires de la societ& nationale des sciences naturelles de Cherbourg. Tom. XXIV. Paris u. Cherbourg 1884. 8. Forhandlinger i Videnskabs-Selskabet i Christianıa 1884. 1885. 1886. Christiania 1885—87. 8. Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig. N. F. Bd. VI. Heft 1—4. Danzig 1884—87. gr. 8. Notizblatt des Vereins für Erdkunde zu Darmstadt. IV. Folge. Heft 4-7. Darmstadt 1883—86. 8. Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte in Donaueschingen. Heft 5. 1885. Tübingen 1885. 8. Sitzungsberichte der Naturforscher-Gesellschaft bei der Uni- versität Dorpat. Bd. 6. Heft3. Bd.”7. Heft 2. Bd. 8. Heft 1. .Dorpat 1884—87. 8. Archiv für die Naturkunde Liv-, Est- und Kurlands. Serie I. Bd, 9. Lieferung 3. 4. Serie II. Bd. 9. Liefer. 5. Bd. 10. Liefer. 2. Dorpat 1834. 87. gr. 8. Jahresberichte der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dresden 1883/84—1885/86. Dresden 1884—86. 8. Festschrift des Humboldt-Vereins in Ebersbach z. Feier des 25jähr. Jubiläums, 20. Oct. 1886. Ebersbach 1886. 8. Jahresberichte des naturwissenschaftl. Vereins in Elberfeld. Heft 6. 7. Elberfeld 1884. 87. 8. 68.—70. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft in Emden 1882/83—1884/85. Emden 1884-86. 8. Jahrbücher der Königl. Akademie gemeinnütziger Wissen- schaften zu /Erfurt. N..F. Heft 12. 13. 14. Erfurt 1884—86. 8. Sitzungsberichte der physikal.-medicin, Societät zu Erlangen. Heft 15—18. Erlangen 1833—86. 8. 22 Jahresberichte des physikal. Vereins zu Frankfurt a./M. für die Rechnungsjahre 1882/83, 1883/84, 1884/85 und 1885/86. Frankfurt a./M. 1884—87. 8. Jahresbericht des Frankfurter Vereins für Geographie u. Statistik. 50. Jahrg. 1885/86. Frankfurt a./M. 1887. gr. 8. Monatliche Mittheilungen etc. des naturwissenschaftl. Vereins des Regierungsbezirks Frankfurt a./O. 2. Jahrg. 1884/85. Nr. 7—12. 3. Jahrg. 1885/86. Nr. 1—12. 4. Jahrg. 1886/87. Nr. 1—12. 5. Jahrg. Nr. 1-3. 8. Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Ge- sellschaft zu Freiburg i. B. Bd. VIII. Heft 2. 3. Frei- burg 1884. 85. 8. Festschrift, der 56. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte gewidmet von der naturforschenden Gesell- schaft zu Freiburg i. B. Freiburg i. B. u. Tübingen 1883. gr. 8. VI. Bericht des Vereins für Naturkunde in Fulda. Fulda 1880. 8. Compte rendu des seances de la societe de physique et d’histoire naturelle de Geneve. Geneve 1885. 8. — do. — II. 1885. Geneve 1886. 8. 21.—26. Jahresbericht der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaft in Gera. 1878—83. Gera. 8. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Görlitz. Bd. 18 u. 19. Görlitz 1884. 87. gr. 8. Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der G. A. Universität zu Göttingen. Jahrg. 1884. Nr.1—13. Jahrg. 1885. Nr. 1—13. Jahrg. 1886. Nr. 1—20. Jahrg. 1887. Nr. 1-7. 8. Von der Universitäts-Bibliothek zu Göttingen: Inaugural- Dissertationen etc. aus den Jahren 1884/85u. 1885/86. 8.u.4. Jahresbericht der naturforschenden Gesellschaft Grau- bündens. N. F. Jahrg. 27, 23 u. 29. Chur 1884—86. 8. 1. Jahresbericht der geographischen Gesellschaft zu Greifs- wald 1882/83. Greifswald 1883. 8. 2. Jahresbericht do. 1883—86. 1. u. 2. Theil. Greifswald 1885 —87. 8. 23 Excursion der geograph. Gesellschaft zu Greifswald nach der Insel Möen 11./12. Juni 1885, nebst Karte, Greifs- wald 1885. kl. 8. Excursion derselben Gesellschaft nach der Insel Bornholm 15—18. Juni 18386. Greifswald 1886. 8: Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S. 1883. 1884. 1885. 1886. Halle a. S. 1883-86. 8. Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter- haltung zu Hamburg. 1878—85. Bd. V. VI. Hamburg 1883. 87. 8. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften, herausgegeben vom naturwissenschaftl. Verein in Hamburg. Bd. VII. Heft 1—3. Hamburg 1884. 4. Bd. IX. Heft 1. 2. Hamburg 1886. 4. Deutsche Seewarte. Monatshefte. 1883 Juli— Dechr. 1884 Jan.—Dechr. 1885 Jan.—Dechr. 1886 Jan.—Dechr. 1887 Jan. —März. Hamburg. gr. 8. Meteorologische Beobachtungen in Deutschland. Jahrg. III bis VII. Hamburg 1882—86, 4. 2. Jahresbericht der Gesellschaft für Mikroskopie zu Han- nover. 1881—82. Hannover 1883. 8. 6. Jahresbericht der Geographischen Gesellschaft in Han- ° nover. 1884/85. Hannover 1885. 8. Verhandlungen des naturhistor.-medicin. Vereins zu Heidel- berg. N.F. Bd. III. Hefte 3-5. Heidelberg 1884—86. 8. Sitzungsberichte der Universität Tokio (Japan). Nr. 12: Leukoskop, seine Anwendung etc. von Dr. phil. Diro Kitao. Tokio 1885. 4. Calender der medicin. Fakultät. 1883—84. Tokio 1885. 8. 1886—87. Tokio 1886. 8. Irmischia, Korrespondenzblatt des botan. Vereins für Thüringen. 1883. Nr. 1—12. 1884. Nr. 1—12. 1885. Nr. 1—12. 1886. Nr. 1—8. Sondershausen. 8. Abhandlungen des Thüringischen botan. Vereins Irmischia zu Sondershausen. Heft III. pag. 1—44. Sondershausen 1884. 8. 24 Sitzungsberichte der naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis zu Dresden. Jahrg. 1883 Juli—Dechr. Jahrg. 1884. Jahrg. 1885. Jahrg. 1886. Jahrg. 1837 Januar — Juni. Dresden 1884—87. 8. Festschrift der naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis in Dres- den zur Feier ihres 50jähr. Bestehens. Dresden 1885. 8. Jahrbuch des naturhistor. Landes- Museums von Kärnten. Heft 16. 17. Klagenfurt 1884. 85. 8. Bericht über die Wirksamkeit des naturhistorischen Landes- Museums. Klagenfurt 1884. 8. Schriften der physikal.-ökonomischen Gesellschaft zuKönigs- berg. Jahrg. 24. 1883. Abth. 1u.2. Jahrg. 25. 1884. Abth. 1 u.2. Jahrg. 26. 1885. Jahrg. 27. 1836. Königs- berg 18835—87. 4. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 59. Heft 2. Bd. 60. Heft 1.2. Bd. 61. Heft 1.2. Bd. 62. Heft 1.2. Bd. 63. Heft 1. Görlitz 1883—87. gr. 8. Bericht über die Verhandlungen der k. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig, mathemat.-physikal. Classe. Bd. 34 bis 38. 1882—86 u. Supplement. Leipzig 1883—87. 8. Preisschriften der Fürstl. Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. XXVI Leipzig 1886. gr. 8. 11.—13. Bericht des Museums für Völkerkunde in Leipzig. 1283—85. Leipzig 1884—86. 8. Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig. 1883. Abth. 1. 1884 nebst Atlas. 1885. Leipzig 1884-86. 8. Sitzungsberichte der naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. Jahrg. 10—12. 1883—85. Leipzig 1884-86. 8. Bericht über die Thätigkeit des kaufmännischen Vereins zu Leipzig. 1883/84. 1884/85. 8. Leopoldina. Heft XIX. Nr. 17—24. Heft XX. Nr. 1—24. Heft XXI. Nr. 1—24. Heft XXI. Nr. 1—24. Heft XXIIL Nr. 1—16. Dresden 1883—87. Atti della R. academia dei Lincei. Serie terza. Memorie., Vol. XI—-XIX. Roma 1882—84. 4. — do. — Serie quarta. Memorie. Vol.I. II. Roma 1885. 4. 25 Atti della R. academia dei Lincei. Transunti. Vol. VII. fasc. 1—16. Roma 1833/84. 8. — do. — Rendiconti. Vol. I. fasc. 1—28. Roma 1884/85. Vol. H. fasc. 1-14. Roma 1886. Vol. II. 2. Semest. fasc. 1—12. Roma 1886. Vol. III. 1. Semest. fasc. 1—13. 2. Semest. fasc. 1—3. Roma 1887. 8. Mömoires de la societe Linn&enne du Nord de la France. Annee 1883. Tom. 16. 1884—85. Amiens 1883—85. 8. Bulletin mensuel de la societe Linn&enne du Nord de la France. Nr. 110—174. Amiens 1881—87. 8. 43. 44. u. 45. Bericht über das Museum Francisco-Caro- linum. Linz 1885—87. 8. Festschrift zur Feier des 50jähr. Bestandes des Museum Franeisco-Carolinum in Linz. Linz 1883. 4. 13. 14. 15. u. 16. Jahresbericht des Vereins für Naturkunde in Oesterreich ob der Ens zu Linz. Linz 1885—86. 8. Lotos, Jahrbuch für Naturwissenschaft etc. N. F. Bd. V. VI. VII. Prag 1884-87. 8. Jahresbericht der Vorsteherschaft des Naturhistor. Museums in Lübeck f. d. Jahre 1882. 1883. 1884. 1885 u. 1886. Jahreshefte des Naturwissenschaftl. Vereins für das Fürsten- thum Lüneburg. IX. 1883. 1884. Lüneburg 1884. 8. X. 1885—87. Lüneburg 1887. 8. Publications de l'institut royal grand-ducal de Luxembourg. Tom. 19. Luxembourg 1883. 8. — do. — Tom. 20. Luxembourg 1886. 8. Recueil des memoires et des travaux publies par la Societe botanique du Grand-Duche de Luxembourg. Nr. IX—XI. 1883 - 86. Luxembourg 1885. 86. 8. ObservationsmeteorologiquesfaitesaLuxembourg. Vol. 3u.4. Luxembourg 1887. 8. 13.—15. Jahresbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Magdeburg. 1882—84. Magdeburg 1885. 8. Jahresbericht und Abhandlungen — do. — 1885. Magde- burg 1886. 8. — do. — 1886. Magdeburg 1887. 8. 26 Memoirs of the Manchester literary und philosophical Society. II. Ser. Vol. VII—-IX. Londonete. 1882—84. 8. Proceedings of the Manchester literary und philosophical Society. Vol. XX—XXIV. Manchester 1881—85. 8. (45.—49.) Jahresbericht des Mannheimer Vereins für Naturkunde für die Jahre 1878—1882. Mannheim 1883. 8. 50. u. 5l. Jahresbericht — do — für die Jahre 1883 und 1884. Mannheim 1885. 8. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der ge- sammten Naturwissenschaften zu Marburg. Jahrgänge 1882—85. Marburg 1882—86. 8. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zuMarburg. Bd.XII. Abhandlung 1. Marburg 1886. 8. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Jahrg. 37.38.'39.40. Güstrow 1883—86. 8. Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. Annee 1883. Nr. 1—4. Annee 1884. Nr. 1—4. Annee 1885. Nr. 1—4. Anne 1886. Nr. 1—4. Annee 1887. Nr. 1. 2. Moscou 1883—87. 8. Sitzungsberichte der mathemat. -physikal. Classe der kgl. b. Akademie der Wissenschaften zuMünchen. 1883. Heft 3. 1884. Heft 1-4. 1885. Heft 1-4. 1886. Heft 1-3. 1887. Heft 1. München 1884-87. 8. Inhaltsverzeichniss der Sitzungsberichte der mathem.-physikal. Classe der kgl. b. Akademie der Wissenschaften. 1871— 1885. München 1886. 8. Bulletin des travaux de la societe Murithienne du Valais. Fasc. 11. 12. Neuchätel 1885—84. 8. Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Jahrgänge 35—39. Wiesbaden 1882—86. 8. Bulletin de la soci&t€e des sciences naturelles de Neuchätel. Tom. XII. XIV. XV. Neuchatel 1883. 86. 8. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürn- berg. 1882. 1884. 1885. 1886. nebst Abhandlungen Bd. VII. Bg. 3. Nürnberg 1883—87. 8. 27 23., 24 u. 25. Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen 1884—-87. 8. Schriften der Neurussischen Gesellschaft der Naturforscher zu Odessa. Tom. IX. 1. 2. X. 1.2. Odessa 1884. 85. 8. Die fossilen Vögelknochen der Ödessaer Steppen etc. von J. Widhalm. Odessa 1886. 4. 24. u. 25. Bericht des Offenbacher Vereins für Natur- kunde vom 4. Mai 1882 bis 11. Mai 1884. Offenbach 1885. 8. 6. Jahresbericht des naturwissenschaftl. Vereins zu Osna- brück für die Jahre 1883 u. 1884. Osnabrück 1885. 8. Mittheilungen aus dem Osterlande, herausgegeben von der naturforschenden Gesellschaft der Osterlande zu Alten- burg. N. F. Bd. 2. 3. Altenburg 1884. 1886. 8. Catalog der Bibliothek der naturforschenden Gesellschaft der Österlande zu Altenburg. Altenburg 1884. 8. 13. Bericht des naturhistor. Vereins in Passau. 1883—85. Passau 1886. 8. 21.—- 23. Bericht der Philomathie in Neisse de 1879—86. Neisse 1882—86. 8. Atti della Societä Toscana di Scienze naturali in Pisa. Memorie Vol. IV. Fasc. 3. Pisa 1885. gr. 8. — do. — Memorie Vol. VI. Fase. 1. 2. Pisa 1884. 1885. Vol. VH. Vol. VIII. Fasc. 1. Pisa 1886—87. gr. 8. — do. — Processi verbali. 40.—42. Jahresbericht der Pollichia. Dürkheim a. d. Hart 1884. 8. Communicacoes da Secgao dos Trabalhos geologicos de Portugal. Tom. I. Fasc. 1. Lisboa 1885. gr. 8. Sitzungsberichte der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. Jahrgänge 1882—84. Prag 1883—85. 8. Jahresberichte der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. 1882—85. Prag 1882—85. 8. Abhandlungen der mathemat.-naturwissenschaftl. Classe der k.böhm. Gesellschaft der Wissenschaften vom Jahre 1883 —84. VI. Folge. Bd. 12. Prag 1885. 4. 28 Bericht über die mathemat. u. naturwissenschaftl. Publicationen der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften während ihres 100jähr. Bestehens. Heft 1. 2. Prag 1884. 85. 8. Geschichte der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, aus Anlass des 100 jähr. Jubelfestes der Gesellschaft. Heft 1. 2. Prag 1884. 85. 8. General-Register zu den Schriften der k. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1784—1884. Prag. 1884. 85. 8. Correspondenzblatt des Naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg. Jahrgänge 37—40. Regensburg 1883—87. 8. Mittheilungen aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichen- berg. Jahrgänge 15—17. Reichenberg 1884—86. 8. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preuss. Rheinlande und Westfalens. Jahrg. 39. 2. Hälfte. Jahrg. 40. 1. u.2. Hälfte Jahrg. 41. 1. u. 2, Hälfte. Bonn 1882—1834. 8. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preuss, Rheinlande, Westfalens und des Regierungsbez. Osnabrück. Jahrg. 42. 1 u. 2. Hälfte. ‚Jahrg. 43. 1. u. 2. Hälfte Bonn 1885—86. 8. Autoren- und Sachregister zu Bd. 1—40, Jahrg. 1844—-1883, der Verhandlungen des naturhistor. Vereins der preuss. Rheinlande und Westfalens. Bonn 1885. 8. Correspondenzblatt des Naturforscher - Vereins zu Riga. Jahrgänge 26—29. Riga 1885-—86. 8. Archivos do Museu nacional do Rio de Janeiro. Vol. VI. Rio de Janeiro 1885. 4. Jahresbericht des Humboldt-Verens zu Ronneburg. 1881— 1885. Gera 1886. 8. Verhandlungen des deutschen wissenschaftlichen Vereins zu Sanjago. Heft 3. 4. Valparaiso 1886. 8. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen natur- wissenschaftlichen Gesellschaft. 1881/82. 1882/83. 1883/34 und 1884/85. St. Gallen 1883—1886. 8. 60., 61., 62., 63. u. 64. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Oultur. Breslau 1883—87. 8. 29 Schriften des naturwissenschaftl. Vereins für Schleswig- Holstein. Bd.V. Heft1.2. Bd. VI. Heft1.2. Kiel 13883—86. 8. Verhandlungen der Schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. 66. Jahresversammlung in Zürich und Jahres- bericht 1882/83. Zürich 1883. 8. — do. — 67. Jahresversammlung in Luzern und Jahres- bericht 1883/84. Luzern 1884. 8. — do. — 68. Jahresversammlung in Locle und Jahresbericht 1884/85. Neuchatel 1886. 8. — do. — 69. Jahresversammlung in Genf und Jahresbericht 1885/86. Genf 1886. 8. Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft. 1882/83, 1883,84, 1884,85, 1886 u. 1887. Frankfurt a/M. 1883—87. 8. Verhandlungen und Mittheilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften in Hermannstadt. Jahr- gänge 34. 35. 36 u. 37. Hermannstadt 1884-87. gr. 8. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steier- mark. Jahrgänge 1883. 1884. 1885. Graz 1884—86. 8. Haupt -Repertorium über sämmtliche Vorträge etc. der Jahr- gänge 1863—83 der Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins für Steiermark. Graz 1884. gr. 8, Mittheilungen des Vereins der Aerzte in Steiermark. 20. Vereinsjahr, 1883. Graz 1884. 8. — do. — 22. Vereinsjahr, 1885. Graz 1886. 8. — do. — 23. Vereinsjahr, 1886. Graz 1887. 8. Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Stettin. 1883 bis 1885. Stettin 1885. 8. Mittheilungen der Thurgauischen naturforschenden Ge- sellschaft. Heft 6. 7. Frauenfeld 1884. 1886. 8. Zeitschrift des Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg. 3. Folge. Heft 28. Innsbruck 1884. 8. - do. — Heft 29. Innsbruck 1885. 8. Heft 30. Innsbruck 1886. 8. Bollettino della societä adriatica di scienze naturali in Trieste. Vol. VIII. Trieste 1883/84. gr. 8. — do. — Vol. IX. Nr. 1. 2. Trieste 1885. 86. gr. 8. 30 Bulletin de la societe Vaudoise des sciencesnaturelles. 2. Ser. Vol. XIX—XXIL Nr. 89—95. Lausanne 1883—87. 8. Schriften des naturwissenschaftl. Vereins des Harzes in Wernigerode. Bd. I. 1886. Wernigerode 1886. 8. 8. Jahresbericht des Westfälischen Provinzial- Vereins für Wissenschaft u. Kunst für 1879. Münster 1880. 8. 11. — do. — für 1832. Münster 1883. 8. 13. — do. — für 1884. Münster 1885. 8. 14. — do. — für 1885. Münster 1886. 8. Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für die ge- sammte Naturkunde zu Hanau. 1883—85. Hanau 1885. 8. — do. — 1885—87. Hanau 1887. 8. Katalog der Bibliothek der Wetterauischen Gesellschaft etc. Hanau 1883. Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien. 1884. Nr. 1—18. 1885. Nr. 1—18. 1886. Nr. 1—18. 1887. Nr. 1-11, Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins an der Uni- versität zu Wien. 1882/83. Wien 18853. 8. Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. Bd. 26—29. 1883 —86. Wien 1883—86. 8. Verhandlungen der k. k. zoolog.-botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrgänge 1883—87. Bde. 33. 34. 35. 36. 37, I. u. II. Quartal. Wien 1884—87. 8. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien. Ba. I. Nr. 1—4. Bd. II. Nr. 1-3. Wien 1886. 87. gr. 8. Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftl. Kenntnisse in Wien. Bde. 23—25. 1882/83 — 1884/85. Wien 1883—85. kl. 8. Sitzungsberichte der physikal.-medicin. Gesellschaft zu Würz- burg. Jahrgänge 1883—86. Würzburg 1883—86. 8. Zeitschrift für Naturwissenschaften. 4. Folge. Bd. I. Berlin 1882. 8. — do. — Bd. II. Hefte1.2.4.5.6. Halle a. S. 1883. 8. Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zürich. Jahrgänge 26—30. Jahrgang 31. Heft 1. 2. Zürich 1881—86. 8. Jahresberichte des Vereins für Naturkunde in Zwickau. 1883. 1884. 1885. 1886. Zwickau 1884—87. 8. 31 Proceedings of the American Association for the ad- vancement of Science. Vol. XXXI. Part 1. 2. 1882. Salem 1883. — do. — Vol. XXXIl. 1883. XXXII Part 1. 2. 1884. XXXIV. 1855. XXXV. 1886. Salem 1834-87. 8. Proceedings of the American philosophical Society. Vol. XX—XXIH. Nr. 113—124. Philadelphia 1883—86. 8. Register of papers publ. in the transact. and Proceed. of the Americ. philosoph. Society. Philadelphia 1881. 8. Proceedings of the Boston Society of natural history. Vol. VIII. Boston 1862. 8. — do. — Vol. XXI. Part 4 Vol. XXH. Part 1—4. Vol. XXI. Part 1. 2. Boston 18835—86. 8. Memoirs of the Boston Society of natural history. Vol. II. Part I. Number I. Part II. Number 1. Boston 1872. 4. — do. — Vol. HI. Number 6—13. Boston 1883—86. 4. Bulletin of the Buffalo Society of natural Sciences. Vol. IV, Nr. 4.° Vol. V. Nr. 1. 2. Buffalo 1883. 1886. 8. Bulletin of the California Academy of Sciences. Vol. II. Nr. 1-6. San Francisco 1884—87. 8. Proceedings of the Canadian Institute, Toronto. Serie II. Vol. III. fasc. 4. Vol. IV. fasc. 1.2. Toronto 1886—87. 8. Transactions of the Connecticut Academy of Arts and Sciences. Vol. VI. Part 1. 2. New Haven 1884. 1885. 8. Vol. VII. Part. 1. New Haven 1886. 8. Proceedings of the Davenport Academy of natural Sciences. Vol. Il. Part III. Vol. IV. 1882 —84. Davenport, Jowa 1883—86. 8. Elephant Pipes in the Museum of the Davenport Academy of natural Sciences, by Charles E. Putman. Davenport, Jowa 1885. 8. Proceedings of the Essex Institute. Vol. I. II. II. 1848-63. Salem, 8. — do. — Vel. V. Nr. 2. 3. 4 v. April—Dechr. 1866. Salem 1867. 8. Bulletin of the Essex Institute. Vol. 14—18. Salem 1882—87. 8. Thegeologicaland natur. historysurvey of Minnesota. 1.annual report for the year 1872. sec. edit. Minneapolis 1884. 8. — do. — 7. annualreportforthe year 1878. Minneapolis 1879. 8. —do.—10. „ ä 1881. St. Paul 1882. 8. 32 The geological and natural history survey of Minnesota. 11. u. 12. annual report for the years 1882. 1883. Minneapolis 1884. 8. —do.— 13. u. 14. annual report for the years 1884. 1885. St. Paul 1885. 86. 8. Journal of the Newyork microscopical Society. Vol. 1. Nr. 2. Newyork 1885. Annals of the Newyork Academy of Sciences. Vol. II. Nr. 10-13. Vol. III. Nr. 1—12. Newyork 1832—86, 8. Transactions of the Newyork Academy of Sciences. Vol. II. Nr. 1—8. Newyork 1882/83. Vol. III. 1883/84. Newyork 1885. Vol. V. 1885/86. Nr. 1-8. 8, Proceedings of the Academy of natural Sciences of Phila- delphia. 1882. Part 1-3. 1883. Part 2. 3. 1884, Part 1-3. 1885. Part 1-3. 1886. Part 1—-3. Phila- delphia 1882—1887. 8. Smithsonian Report for 1881. 1882. 1883. 1884. Part I. I. 1885. Part I. Washington 1883—86. 8. The Transactions of the Academie of Sciences of St. Louis. Vol. IV. Nr. 3. 4. St. Louis 1884—86. 8. Transactions of the Wagner Free Institute of Science of Philadelphia. Vol. I. Philadelphia 1887. C. Durch Ankauf. Fortgesetzt wurden: Archiv für Naturgeschichte, herausgegeben von Dr. F. H. Troschel. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie u. Palä- ontologie. Journal für Ornithologie, herausgegeben von Prof. Dr. J. Cabanis. Botanische Zeitung, redigirt von A. de Bary u. L. Just. Malakozoologische Blätter, herausgegeben von S. Clessin. Bronn, Classen und Ordnungen des Thierreichs (bis ult. 1885). Sitzungsberichte der k. preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin (bis ult. 1855). Oesterreichische botanische Zeitschrift (bis ult. 1885). Gaea, herausgegeben von Dr. H. J. Klein (bis ult. 1885). Globus, herausgegeben von Dr. R. Kiepert (bis ult. 1885). Stettiner Entomologische Zeitung (bis ult. 1885). EEE 33 VERZEICHNIS DER NMirtsLieper am 1. October 1887. Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus folgenden Mitgliedern: Professor F. Ulrich, Präsident. Rechnungsrath Glitz, Schatzmeister. Rentier A. Stromeyer, Vicepräsident. Dr. Ferd. Fischer. Lehrer C. Gehrs. Professor Hess. Major a. D. Wesselhoeft. Apotheker Brandes. Marstalls- Commissair Preuss, Bibliothekar. Ehrenmitglieder. Herr Staatsminister, Ober-Hofmarschall, Dr. von Malortie, Exc. Consul Nanne in San Jose, Costa Rica. Consul Marwedel, Hobbarton, Tasmanien. Consul A. Kaufmann. Erblandmarschall GrafvonMün- ster, Exc., in Derneburg. G. von Holle in Eckerde bei Hannover. Baron von Müller in Melbourne. Prof. Dr. Buchenau in Bremen. Oberberghauptmannv.d.Decken in Bonn. Dr. Beständiges Mitglied, Herr Geh. Reg.-Rath a. D. Oldekop. Mitglieder. Die Herren: Ackemann, Studiosus. Albers, Senator. Alpers, Seminarlehrer. Andr&e, Apotheker. Angerstein, Commerzrath. Bade, Apotheker. Ballauf, Dr. med. Becker, Gastwirth in List. Beckmann, Regierungs- u. Baurath. v.Bennigsen, Graf, Geh. Rath, Exc. zu Banteln. v. Bennigsen,Dr.j., Landesdirector. Bergmann, Landgerichtsrath. Bergmann, Apotheker. Berthold, Dr. med., Generalarzt. Beussel, Lehrer an der Freischule III. Block, Rentier, in Banteln. Blumenthal, Commerzrath. v.Bodemeyer,Dr.med., Sanitätsrath. Brandes, Apotheker. Brandhorst, Lehrer an der Bürger- schule VI. Brauer, Rentier. Brauns, Senator. Brehmer, Münzmedailleur. Brinekmann, Oberstlieutenant a. D. Brücher, Dr. ph., Regiments-Pferde- arzt a. D. Burghard, Dr. med., Geh. Medicinal- rath. Carius, Kaufmann. Cohen, Dr. med., Geh. Sanitätsrath. Culemann, Landes-Dekonomie-Com- missair a. D. Dieckhoff, Lehrer an der Stadt- töchterschule 11. Ditzen, Kronanwalt a. D. Droop, Gustav, Kaufmann. Durlach, Ober-Bau- und Geheimer Regierungsrath. Eberlein, Referent. Ebhardt, Commerzrath. Engelke, Apotheker in Lauenau. Fiedeler, Rittergutsbesitzer. Fischer, Dr. ph., Redacteur der Zeit- schrift für chem. Industrie. Flügge, Dr. med., Sanitätsrath. Gehrs, Lehrer am Lyceum I. Glitz, Rechnungsrath. Grosswendt, Ober-Rossarzt Militär Reit-Instituts. Grünhagen, Apotheker. de Haön, Dr. ph., Commerzrath. Hagen, Baurath. v. Halem, Amtshauptmann z. D. Hartmann, Geh. Legationsrath z. D. Hartmann, Dr. ph., Fabrikant. v. Hattorf, Major a. D. und Ritter- gutsbesitzer. Hausmann, Ober-Marstallsthierarzt. Hess, Dr. ph., Professor an der techn. Hochschule. des 5 34 Hesse, Hofschneider Sr. Kgl. Hoh. des Prinzen Albrecht v. Preussen. v. Heymann, Generalagent. v. Hinüber, Ober-Amtsrichter a. D. Hoffmann, Kaufmann. Hornemann, Senator. Hüpeden, Dr. med., Medicinalrath. Imelmann, Hoflieferant. Jänecke, Geh. Commerzrath. Jugler, Landsyndikus. Jugler, Amtsässessor a. D., Sekretair der Handelskammer. Kaiser, Architekt u. Maurermeister. Keese, Eisenbahn-Betriebs-Sekretair. Kirchhof, Dr. med., Medicinalrath. Kius, Rentier. Knoche, Divisions-Pfarrer. Knyphausen-Lütetsburg, Graf zu Inn- und. Köllner, Dr. med., Medicinalrath. Kohlrausch, Dr. ph., Gymnasial- lehrer am Kaiser - Wilhelm- Gymnasium. Kohlrausch, Rechtsanwalt. Kolbe, Rentier. Kraul, Weinhändler. Kraut, Dr. ph., Professor an der techn. Hochschule. Kreye, Naturalienhändler. Krische, Fabrikant. Kuckuck, Director des zool. Gartens. Kugelmann, Dr. med. Landsberg, Mechaniker u. Optiker. Lang, Steuer-Assessor a. D. Laves, Historienmaler. Lessing, Dr. med. Lindemann, Kaufmann. Lueder, Major a. D. Lustig, Dr. m. vet., Professor an der Thierarznei-Hochschule. Mackensen, Rentier. Mejer, Dr. ph., Oberlehrer a. D. Mertens, Dr. ph., Director der Stadt- töchterschule II. Meyer, Senator. Meyer, Hr., Lehrer an der Stadt- töchterschule 1. Meyer, Ferd., Fabrikant. Möller, Rentier. Mühlenpfordt, Ingenieur. Müller, Generallieutenant a. D., Exe. Müller, Schatzrath. Müller, Dr. med., Geh. Sanitätsrath. Nicol, Dr. med., Stabsarzt a. D. Niehaus, Lehrer an der höheren Töchterschule 1. Nöldeke, Dr. ph., Ober-Appellations- rath in Celle. Nordmann, Maurer- und Steinhauer- meister. 2 Oberdieck, Dr. med., Sanitätsrath. Oppenheimer, Pferdehändler. Östermeyer, Stadtsyndicus. Preuss, Marstalls-Commissair. Preuss, Dr. med. BRathkamp, Particulier: Raydt, Dr. ph. v. Reden, Ober-Jägermeister, Exc. Riemschneider, Buchdruckereibes. Robby, Karl, Rentier. Röbber, Dr. ph., Professor am I. Real- gymnasium. Röhrs, Commerzrath. Rüst, Dr. med. Rust, Dr. med. Salfeld, Apotheker. Sauerhering, Präsident der Kloster- Kammer. Schläger, Dr. phil., Senator. Schmidt. Apotheker. Schomer, Provinzial-Steuer-Direcetor in Stettin. Schottelius, Rentier. Schramm, Apotheker. Schüttler, Rentier. Schultz, Karl, Weinhändler. Schultz, Otto, Weinhändler, Schuster, Bergrath a. D. v. Seefeld, Buchhändler. v. Sehlen, Baurath a. D. Sievers, erster Staatsanwalt a. D. Simon, Banquier, Vice-Consul der verein. Staaten v. Nordamerika. Stromeyer, Rentier. Stromeyer, Bergeommissair. Struckmann, Dr. ph., Amtsrath. Thun, Apotheker. Ulrich, Professor an der technischen Hochschule. Voges, Ernst, Dr. ph., in Heisede. Wegener, Inspector der Aachener und Münchener Feuerv.-Ges. Weiler, Rentier. Wendland, Ober-Hofgärtner. Wesselhoeft, Major a. D. Wilhelm, Apotheker. Wülbern, Senator. Württenberger, Kgl. Bergrath. 35 Ueber die ältesten menschlichen Werkzeuge und Waffen im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung des nordwestlichen Deutschlands, Von Amtsrath Dr. C. Struckmann. Deutschland besitzt bekanntlich eine verhältnissmässig junge Geschichte, indem die historischen Nachrichten über dasselbe nur bis einige Jahrhunderte vor Christi Geburt zurückreichen, während die Geschichte der alten Kultur- länder einen weit längeren Zeitraum umfasst, das älteste Kulturland, Aegypten, sogar um 4000 Jahre vor Chr. Geb. bereits geordnete staatliche Verhältnisse besass. Deutsch- land ist verhältnissmässig spät der Kultur ‘erschlossen ; seine Bewohner waren freilich zur Zeit Caesar’s keine Wilde mehr; der hohen römischen Kultur gegenüber muss indessen die damalige Kulturstufe als eine niedrige bezeichnet wer- den. Jedenfalls ist Germanien schon lange, bevor uns die römischen Schriftsteller Nachricht über dasselbe gegeben haben, von Menschen bewohnt gewesen; es ist sogar als sicher anzunehmen, dass bereits in vorhistorischer Zeit zwischen den germanischen Stämmen und dem römischen Reich gewisse Handelsbeziehungen stattgefunden haben, in- dem durch römische Händler Geräthe und Waffen von Bronce in Germanien eingeführt sind. Auch an manchen Geräthen, z. B. Thongefässen aus der älteren Eisenzeit, wenn dieselben auch wahrscheinlich in Germanien angefertigt sind, ist römischer Einfluss nicht zu verkennen. Durch die neueren Forschungen ist sogar das Dunkel der ältesten Urzeit des Menschen in unseren Gegenden in gewissen Richtungen auf- gehellt. Geologie und Alterthumskunde sind zu diesem 3% 36 Zwecke Hand in Hand gegangen, und aus den Ergebnissen beider Wissenschaften ist unzweifelhaft festgestellt, dass auch im nördlichen Europa der Mensch viel früher gelebt hat, als man früher angenommen hat; sein erstes Auftreten reicht jedenfalls bis in die Diluvialzeit zurück. Aus den Erzählungen von Tacitus und Caesar ist uns bekannt, dass zu Anfang unserer Zeitrechnung Germanien von grossen und undurchdringlichen Wäldern und Sümpfen bedeckt war, in denen zahlreiche wilde Thiere hausten, von denen viele jetzt aus unseren Gegenden verdrängt, andere ganz ausgestorben sind. Zu den ersteren gehören namentlich der braune Bär, der Wolf, der Wisent, der Elchhirsch, das Renthier und das Wildpferd, zu den letzteren gehört der mächtige Ur und der Schelch oder Riesenhirsch. Germanien war aber nicht immer von undurchdringlichem Wald bedeckt; viel- mehr gab es eine, allerdings weit entlegene Zeit, in welcher ein grosser Theil unseres Vaterlandes von Eis und Gletschern überzogen war. Der Geologe vermag noch jetzt die Spuren dieser Eiszeit an den zurückgebliebenen Maränen, dem Gletscher- schutt, den abgeschliffenen Gebirgskuppen, geritzten Geschieben, den s.g. Gletschertöpfen und anderen Wirkungen zu erkennen. Nach dem Verschwinden der Gletscher in Folge veränderter klimatischer Verhältnisse, die wohl durch eine andere Ver- theilung der Continente und eine veränderte Richtung der Meeresströmungen hervorgerufen sind, trat zunächst eine Periode ein, in welcher Deutschland, wie wir dies aus der fossilenF auna dieser Zeit schliessen dürfen, einen steppen- artigen Charakter mit einem trockenen continentalen Klima trug. Erst später wurde das Klima feuchter und dann entstand allmählich der undurchdringliche Wald, der Ger- manien zu Anfang unserer Zeitrechnung bedeckte. Wie lange die Glacialperiode bei uns gedauert hat, wissen wir nicht; aus der grossen Mächtigkeit der glacialen Bildungen, insbesondere des Geschiebelehms, der unzweifelhaft den Gletschern seine Entstehung verdankt, dürfen wir aber schliessen, dass unsere Gegenden während sehr langer Zeit- räume von Eis bedeckt gewesen sind. Es ist sogar wahr- 37 scheinlich, dass die Gletscher sich zeitweilig zurückzogen und das Land sich während dieser s. g. Interglacialzeit wieder mit Vegetation bedeckte, dass dann aber von Neuem ein Vorrücken der Gletscher stattfand, bis sie in Folge der veränderten klimatischen Verhältnisse dauernd zurückweichen mussten. | Auf der anderen Seite ist keineswegs anzunehmen, dass die Eisperiode über einen grossen Theil von Europa plötz- lich eingebrochen ist; vielmehr ist es wahrscheinlich, dass zu Ende der Tertiärzeit, während welcher in unseren Gegenden ein warmes subtropisches Klima herrschte, im nördlichen Europa und Asien eine allmähliche Erniedrigung der Tem- peratur eintrat, in Folge dessen die Gletscher der Hoch- gebirge an Ausdehnung gewannen und sich nach und nach weit bis in die Thalebenen vorschoben, während auch ein Theil der Mittelgebirge von Eismassen bedeckt wurde. Eine vollständige Vereisung des mittleren Europas erscheint da- gegen ausgeschlossen. Mit dem Wechsel des Klimas traten auch grosse Veränderungen in der Thierwelt ein; während in Mitteleuropa die an ein wärmeres Klima gebundene Fauna der Tertiärzeit allmählich zu Grunde ging oder sich nach Süden zurückzog, wurde ihr Platz wieder von solchen Thieren eingenommen, welche bisher das nördliche Asien unter einem gemässigten nordischen Klima bewohnt hatten, aber in Folge der eingetretenen Erniedrigung der Tempe- ratur dort die erforderlichen Existenzbedingungen nicht mehr vorfanden und daher nach Westen und Süden auswanderten. Unsere jetzige Säugethierfauna stellt sich im Wesentlichen als der Rest der in der älteren Quartärzeit von Norden und Osten eingewanderten Thierwelt dar, während allerdings zahl- reiche und wichtige Glieder der alten Quartärfauna entweder, wie das Mammuth, das wollhaarige Rhinoceros, der Höhlen- bär, ganz ausgestorben oder wie das Renthier, der Elch, der Moschusochse sich nach Norden zurückgezogen haben. In welche Zeitperiode das erste Auftreten des Men- schen fällt, ist noch nicht mit genügender Sicherheit fest- gestellt. Im südlichen Europa glaubt man die Spuren seiner 38 Anwesenheit bereits aus den jüngeren Tertiärschichten nach- gewiesen zu haben. Unzweifelhaft steht dagegen fest, dass der Mensch bereits ein Zeitgenosse der ausgestorbenen grossen Diluvialthiere war und zur Glacialzeit das mittlere Europa, insbesondere auch das südliche und mittlere Deutsch- land bewohnt hat. Zu den wichtigsten Beweisen für die Existenz des Diluvialmenschen gehört, abgesehen von dem Vorkommen menschlicher Knochen und roher Artefacte in unzweifelhaft altquartären Ablagerungen, die Entdeckung von rohen auf Schieferplatten und Knochenstücken einge- kratzten Zeichnungen von Diluvialthieren in Ablagerungen, denen wir ein diluviales Alter beimessen müssen. Zu den berühmtesten Funden dieser Art gehört die Zeichnung eines Mammuths auf einer fossilen Elfenbeinplatte, welche der ausgezeichnete französische Geologe Lartet im Jahre 1864 in der Höhle La Madelaine im P£rigord entdeckte. Nicht minder wichtig ist der aus Renthierhorn geschnitzte Kopf eines Moschusochsen, der nebst vielen auf Knochen und Horn eingekratzten Zeichnungen im Jahre 1875 zwischen zahlreichen fossilen Knochenresten noch lebender und aus- gestorbener Thiere in der berühmten Höhle von Thayingen bei Schaffhausen aufgefunden wurde. In beiden Fällen kann gar keift Zweifel obwalten, welche Thiere die alten Künstler haben nachbilden wollen, und die Schlussfolgerung, dass der Mensch Zeitgenosse dieser alten Diluvialthbiere sein musste, ergiebt sich ganz von selbst. Besonders bemerkenswerth ist ferner der Fund von Schussenried in Württemberg, wo aus unzweifelhaften Ab- lagerungen der Glacialzeit zahlreiche Reste des Renthiers neben sehr rohen Produkten menschlicher Kunstfertigkeit zu Tage gefördert wurden. Auch die Funde aus der Ofnet-Höhle in Schwaben, dem Hohlenfels bei Blaubeuren, der Räuberhöhle am Schelmen- graben bei Regensburg, der Lindenthaler Hyänenhöhle bei Gera in Thüringen sprechen dafür, dass der Mensch im südlichen und mittleren Deutschland zur Eiszeit bereits existirtee Dagegen ist es bisher nicht mit Sicherheit er- 39 wiesen, dass das nördliche Deutschland und überhaupt die nördlichen Länder Europas bereits zur Glacialzeit von Men- schen bewohnt gewesen sind. Von Nehring sind freilich in den altquartären Ablagerungen von Thiede bei Wolfen- büttel unmittelbar neben Lemmings- und Renthierresten sichere Spuren von der gleichzeitigen Existenz des Menschen entdeckt worden; aber auch dieser Forscher glaubt nicht, dass der Mensch während der Eiszeit dauernd in unserer Gegend gewohnt hat, nimmt vielmehr an, dass er nur zeit- weise, etwa als umherstreifender Jäger, von Süddeutschland bis an den nördlichen Harzrand vorgedrungen ist. In der Einhornhöhle am südlichen Harzrande ist allerdings die gleichzeitige Anwesenheit des Menschen mit dem Höhlen- bären und Höhlenlöwen von mir nachgewiesen worden; weil aber in den untersten Schichten des Höhlenlehms keine Spuren des Menschen von mir aufgefunden sind, erscheint es wahrscheinlich, dass die Höhle nur während. der Inter- glacialzeit vom Menschen bewohnt wurde, für welche An- nahme auch die Anwesenheit des Löwen spricht. Der grösste Theil der jetzigen norddeutschen Tiefebene scheint während der älteren Quartärzeit von Eis und Gletschern bedeckt gewesen zu sein, konnte daher den Menschen zum dauernden Aufenthalt nicht einladen. Die Besiedelung dieser Gegenden wird wahrscheinlich begonnen haben, nachdem die Gletscher sich nach Norden zurückgezogen hatten, das Klima ein milderes geworden war und der Boden sich wieder mit einer Pflanzendecke überzogen hatte. Die ältesten Bewohner des nördlichen Europas haben sicher auf einer sehr niedrigen Kulturstufe gestanden; auch haben sie nur wenige Spuren ihres Daseins zurückgelassen. Die Bearbeitung der Metalle war ihnen unbekannt; vielmehr bedienten sie sich zunächst der Steine und demnächst der Knochen zur Herstellung ihrer einfachen Werkzeuge und Waffen. Man bezeichnet daher auch die älteste mensch- liche Kulturperiode als Steinzeit und unterscheidet eine ältere oder paläolithische (diluviale) und eine neuere oder neolithische Steinzeit. Auch pflegt man wohl ein Zeitalter 40 der geschlagenen und der geschliffenen Steinwerkzeuge zu unterscheiden. Gegen das Ende des neolithischen Zeitalters beginnt bereits der Gebrauch der Metalle, insbesondere der Bronce, wie überhaupt zwischen diesen verschiedenen Perio- den keine scharfen Grenzen, sondern allmähliche Ueber- gänge stattfinden. Auf der niedrigsten Kulturstufe wird sich der Mensch eines abgebrochenen Knüttels und eines aufgelesenen Steins als Waffe und willkürlich abgeschlagener Steinsplitter als Werkzeuge bedient haben. Aber bald lernte er, die geeig- netsten Steinarten auszuwählen und diese nach bestimmten Regeln zuzuschlagen. Er erkannte, dass harte quarzreiche Gesteine, wie Quarzit und Feuerstein, am leichtesten scharfe, zu verschiedenen Gebrauchszwecken geeignete und wider- standsfähige Splittern liefern; bot die nähere Umgebung seines Wohnsitzes dieselben nicht in passender Beschaffenheit und der erforderlichen Menge, so suchte er sich solche aus weiterer Entfernung, sei es auf Streifzügen, sei es bei weiter fortgeschrittener Kultur durch Tauschverkehr zu verschaffen. Im nördlichen Deutschland fehlt es freilich fast nirgends an Feuersteinen; im mittleren und südlichen Deutschland ist dieses Material indessen viel sparsamer, und die alten Be- wohner dieser Gegenden waren daher darauf angewiesen, selbst kleine Splitter zu benutzen, die im Norden unbeachtet blieben. So einfach die ältesten Feuerstein - Werkzeuge auch erscheinen, so gehörte zur Herstellung selbst der gewöhn- lichsten Formen doch eine gewisse Kunstfertigkeit. Dieses gilt besonders auch von den Feuersteinspänen, welche, von einem grösseren Knollen abgetrennt wurden, um dann weiter zu Messern, Schabern und ähnlichen Instrumenten bearbeitet zu werden. Die Abtrennung dieser Späne gelingt nur durch ganz bestimmte Schläge und erfordert grosse Uebung. Die zurückbleibenden Kernsteine werden nicht ganz selten auf- gefunden. Die Insel Rügen ist bekanntlich sehr reich an Feuersteinen, welche in der dortigen oberen 'Kreideformation eingebettet liegen. Man scheint dort in vorhistorischer Zeit die Herstellung von Feuerstein- Werkzeugen und Waffen in 4l grossem Umfange betrieben zu haben; ich selbst habe dort an verschiedenen Orten Plätze entdeckt, wo die zahlreich um- herliegenden Feuersteinsplitter und halbfertige bezw. bei der Herstellung missglückte Werkzeuge darauf hinweisen, dass hier die Anfertigung in grossem Massstabe stattgefunden hat; man pflegt derartige Plätze daher auch wohl als vor- historische Werkstätten zu bezeichnen. Einige Kernsteine sind hier gleichfalls von mir aufgelesen. Die Feuersteinspäne werden zum Theil schon in ihrer ursprünglichen Form als Messer benutzt sein; andere da- gegen hat man durch weitere Bearbeitung zu verschiedenen sonstigen Zwecken hergerichtet. Bei dickeren Spänen liess man auf der einen Seite die ursprüngliche Schärfe (Schneide) bestehen, während man die entgegengesetzte Seite, um dem Werkzeuge eine grössere Haltbarkeit zu geben, durch ge- schickte Schläge in einen breiteren Rücken umwandelte. Auf diese Weise hat man theils gerade, theils auch ge- krümmte Messerklingen aus Feuerstein hergestellt, die man zum Theil wohl in ein hölzernes Heft eingefügt haben mag, während man sie meist mit der freien Hand benutzt haben wird. Andere Späne wurden zu Pfeilspitzen, Lanzenspitzen, Sägen und Harpunen verarbeitet; ich besitze in meiner Sammlung zahlreiche unvollendete Stücke, an denen man den Gang der Bearbeitung verfolgen kann. Nicht ganz selten sind die s. g. Schabsteine, welche auf der unteren Seite eine ebene Fläche besitzen, während ihre Oberfläche gewölbt ist; sie dienten wahrscheinlich zur Bearbeitung der Häute. Rund bearbeitete flache Feuerstein- Scheiben werden als Schleudersteine benutzt sein. Eine grössere Geschicklichkeit erforderte bereits die Herstellung der s. g. halbmondförmigen Messer, die am häufigsten in Dänemark gefunden werden, von denen ich aber auch von der Halbinsel Jasmund auf Rügen einige schöne Exemplare vorlegen kann. Eigenthümlich sind die länglich ovalen, oben spitz zu- laufenden und auch an der entgegengesetzten Seite sich ver- jüngenden roh bearbeiteten Feuersteine, welche sich nicht 42 ganz selten auf der Insel Rügen finden und die in ihrer Form vollständig den rohen Feuerstein- Werkzeugen oder Waffen von Abbeville im Sommethale gleichen. Letztere stammen aus alt-diluvialem Flusskies und gehören zu den ältesten Spuren von der Anwesenheit des Menschen in Europa. Auch pfriemenförmige Instrumente verstand man aus Feuerstein herzustellen; ich vermag einige Exemplare, die ich auf der Insel Rügen gesammelt habe, vorzulegen. Geradezu bewunderungswerth ist der Kunstfleiss und die Geschicklichkeit, mit der man grössere Dolche und Dolchmesser aus Feuerstein hergestellt hat, zum Theil mit schön verzierten Griffen. Ich vermag einige derartige Waffen von der Insel Rügen und aus Torfmooren in der Provinz Hannover und zwar von Schwitzschen im Kreise Rotenburg und von Wrestedt im Kreise Uelzen vorzuzeigen. Künstlich bearbeitete Feuerstein-Kugeln und an beiden Seiten künstlich abgeplattete rundliche Geschiebe aus hartem Sandstein und Quarzit werden nicht selten auf Rügen und in Dänemark, aber auch in den schweizerischen Pfahlbauten gefunden; sie dienten wohl zum Theil als Hammer zur Be- arbeitung der Feuersteine, sicher aber auch theilweise als Reib- und Quetschsteine zum Zerkleinern des Getreides. Bei anderen, die ausgehöhlte Seitenflächen zeigen, ist die Benutzung als Wer kstein (kleiner Ambos) bei Herstellung von Stein- und Knochengeräthen wahrscheinlich. Ich bin in der Lage, verschiedene dieser Art von künstlich be- arbeiteten Steinen vorzulegen. Durchbohrte scheibenförmige Steine der verschiedensten Art, wie solche namentlich häufig in den Pfahlbau- Ansiedelungen gefunden werden, dienten als Netzbeschwerer. Ein kleines steinernes Weberschiffchen wurde un- weit Rinteln beim Baggern aus dem Flussbett der Weser heraufbefördert. Schmale meisselförmige Werkzeuge aus Feuer- stein, wie solche besonders häufig auf der Insel Rügen, in Schleswig-Holstein und Dänemark gefunden werden, bilden 43 den Uebergang zu den Stein-Beilen oder Celten und den Stein-Aexten der verschiedensten Form und Grösse, die bekanntlich im nördlichen Europa zu den häufigsten Funden gehören. Sie bilden nicht allein eine der häufigsten Beigaben in prähistorischen Grabstätten der Steinzeit, son- dern finden sich auch vielfach in Höhlenwohnungen, den alten Pfahlbauten, den dänischen Kjökkenmöddings oder Muschelhaufen, werden aber auch nicht selten auf dem Grunde von Torfmooren gefunden und beim Ackern aus- gepflügt. Ihre Grösse ist sehr wechselnd; ein prachtvoller geschliffener Feuer-Celt in meiner Sammlung aus Jütland besitzt eine Länge von 300 mm, ein kleines Nephrit-Beilchen aus der Pfahlbaustation von Schaffis am Bieler See nur eine solche von 35 mm. Die Form dieser Stein-Celte ist eine sehr verschiedene; die meisten sind beilförmig und vorn mit einer scharfen breiten Schneide versehen, während sie sich nach hinten verjüngen, zuweilen sogar spitz zulaufen. Der grössere Theil ist flach und von scharfen Kanten begrenzt, andere sind aber auch flach gewölbt und haben abgerundete Kanten. Auch findet man einzelne Celte, denen man geschmackvolle gebogene Formen gegeben hat. Selten sind auf der einen Seite hohlgeschliffene Celte. Die meisten der bei uns vor- kommenden Steinbeile sind auf allen Seiten geschliffen, theil- weise sogar auf das sorgfältigste polirt. In den nördlichen Ländern, z. B. auf Rügen und in Dänemark, sind aber auch ungeschliffene, nur geschlagene Celte nicht selten; vielfach findet man dort auch solche, bei denen nur die Schneide durch Anschleifen hergestellt ist. Ebenso verschieden ist das Material; in den nördlichen Ländern ist der Feuerstein stark überwiegend; bei uns findet man ausserdem sehr sorg- fältig bearbeitete Celte aus Kieselschiefer, ferner aus Ser- pentin, Quarzit, Diabas, Hornstein, quarzreichem Kalkstein und anderen harten Gesteinen. In Süddeutschland und der Schweiz war der Gebrauch des dort seltener vorkommenden Feuersteins weniger verbreitet, während dort Serpentin- und Quarzit-Celte überwiegen. Vielfache Funde in den ober- fränkischen Felsen- und Höhlenwohnungen beweisen, dass 44 man dort in Ermangelung eines sonstigen geeigneten Materials harte Schiefer zu Messern, Beilen und sonstigen Werkzeugen bearbeitet hat. Es wurden aber auch seltenere Gesteine benutzt, ins- besondere zu den kleinen zierlichen Beilen, die man so häufig in den Pfahlbauten der Schweiz findet, z. B. Nephrit, Eisen- kiesel, Jadeit. Das Vorkommen von Nephrit-Werkzeugen in vielen Ländern Europas hat bis in die neueste Zeit zu viel- fachen wissenschaftlichen Diskussionen Veranlassung gegeben, indem man bis vor Kurzem Europa als Fundort des Nephrit nicht kannte und daher annahm, dass das Rohmaterial schon in vorhistorischer Zeit aus Asien eingeführt sein musste. Neuerdings hat man den Nephrit bekanntlich auch in Schlesien anstehend entdeckt. Die Steinbeile wurden wahr- scheinlich ähnlich wie der Tomahawk der amerikanischen Indianer nicht nur als Werkzeug, sondern auch als Hand- waffe, vielleicht auch als Wurfwaffe benutzt, obwohl schwer einzusehen ist, welchem Zwecke die ganz kleinen Celte ge- dient haben mögen. Die grösseren Beile wurden wahrschein- lich theilweise mit der freien Hand benutzt, die meisten aber wohl an hölzernen Stielen befestigt. Dieses geschah viel- fach mit Hülfe eines Mittelstücks aus Hirschhorn, von denen man zahlreiche Exemplare in schweizerischen Pfahlbauten gefunden hat, in anderen Fällen hat man den Celt direkt in einen Holzstiel gesteckt. Auch vermag ich ein grosses schönes Steinbeil meiner Sammlung, welches bei Neuen- kirchen im Oldenburgischen gefunden ist, vorzulegen, an dem man deutlich wahrnimmt, dass es durch Bast oder Haut- streifen in einer Zwille befestigt gewesen ist. Dieses Beil ist aus Quarzit gefertigt und man kann an demselben die Spuren des Gebrauchs sehr wohl erkennen. Bei geschickter Handhabung wird man selbst grössere Baumstämme mittelst desselben haben fällen können. An die Steinbeile schliessen sich unmittelbar die Stein- hämmer, welche mit einem Loch für den Stiel versehen sind. Die Ausführung dieses Stiellochs bekundet vielfach eine ausserordentliche Geschicklichkeit, so dass man zweifel- 45 . haft sein kann, ob es wirklich möglich war, dasselbe nur mit Hülfe eines knöchernen Cylinders und etwas Sand und Wasser durchzubohren. Diese durchbohrten Steinhämmer gehören wahrscheinlich einer späteren Zeitperiode an, da sie vielfach in Gräbern der Broncezeit gefunden sind; man mag sich daher zur Herstellung des Lochs vorzugsweise schon der Hülfe des Metalls bedient haben. In unseren Gegenden werden diese Steinhämmer nicht selten beim tieferen Ackern und beim Umbruch des Bodens gefunden, in den nördlichen Ländern sind sie minder häufig. In der Form und Grösse sind sie sehr verschieden, auch werden sie zu mannigfaltigen Gebrauchszwecken gedient haben, die ganz grossen von der Form einer Spitzhacke wahrscheinlich zu der Bearbeitung des Bodens. Ein von mir vorgelegtes rundes, sehr sorgfältig durchbohrtes und nach allen Seiten zugeschärftes Artefact aus einem harten Hornblendegestein, welches beim Eisen- bahnbau in der Kl. Hilligsfelder Forst unweit Hameln ge- funden ist, wurde wahrscheinlich als Waffe benutzt. Zur Herstellung der Steinhämmer dienten die ver- schiedensten harten Gesteine, der Feuerstein indessen ganz ausserordentlich selten, weil sich derselbe sehr schwer durchbohren lässt. Da die Anfertigung dieser Hämmer offenbar viele Arbeit und Mühe verursacht hat, wurden ab- genutzte und ausgebrochene Exemplare durch Abschleifen und Herstellung eines neuen Loches wieder gebrauchsfähig gemacht, wie verschiedene Stücke meiner Sammlung be- weisen. Endlich hat noch der sog. Mühlsteine Erwähnung zu geschehen, welche in den nördlichen preussischen Provinzen, Pommern, Rügen, Schleswig-Holstein und in Dänemark nicht selten gefunden werden. Man benutzte dazu grössere harte Geschiebe (sog. Findlinge), die man theilweise aushöhlte, um mit Hülfe der bereits oben erwähnten Reibsteine das Korn darin zu zerquetschen. Sie waren wahrscheinlich noch in Verhältniss später Zeit in Gebrauch; auf der Insel Rügen fand ich einen derartigen Mühlstein in einem Grabe der Broncezeit. 46 Neben dem Stein haben in vorhistorischer Zeit Knochen und Horn zur Anfertigung von Werkzeugen und theilweise auch von Waffen die ausgedehnteste Anwendung gefunden, wie dieses durch die Funde in Höhlen, Felsenwohnungen, Pfahlbauten und anderen alten Ansiedelungen bewiesen wird. Man fertigte aus ihnen Pfriemen, Messer, Schaber, Meissel, Himmer, Handhaben, Nadeln, Harpunen, Pfeilspitzen, beiın Fischen und Weben erforderliche Geräthe, Perlen und andere Schmuckgegenstände. Die Geweihe von Hirsch, Ren- thier und Elch fanden mannigfaltige Verwendung; besonders interessant ist es aber, dass man mehrfach auch Werkzeuge und Waffen entdeckt hat, die aus Elfenbein, d. h. den Zähnen des Mammuths und aus den Knochen dieses untergegangenen Thieres gefertigt sind. Vorzugsweise haben Höhlen derartige Funde geliefert, z. B. bei Steeten an der Lahn, in Ober- franken, die Mammuthhöhle bei Krakau, ferner Höhlen in Belgien und Frankreich. Ob jene Werkzeuge aus frischen oder fossilen Mammuthknochen bezw. aus frischen Zähnen oder fossilem Elfenbein angefertigt sind, lässt sich bislang nicht mit voller Sicherheit bestimmen. Beide Annahmen sprechen aber für ein hohes Alter dieser Funde; denn einmal ist das Mammuth seit der Diluvialzeit in Europa ausgestorben und auf der anderen Seite besitzt das fossile Elfenbein in unseren Gegenden jetzt eine so mürbe Beschaffenheit, dass es zur Bearbeitung nicht mehr tauglich ist. Das sibirische fossile Elfenbein dagegen hat in Folge des polaren Klimas seine Festigkeit noch derartig bewahrt, dass es bekanntlich in grossen Mengen wie frisches Elfenbein noch jetzt ver- arbeitet wird. Nach der Diluvialzeit wurde das Klima im mittleren Europa ein milderes; die Substanz der fossilen Mammuthzähne war daher einer rascheren Verwitterung ausgesetzt. Wie langer Zeit es bei unseren jetzigen klima- tischen Verhältnissen aber bedurfte, die festen Zähne durch Zerstörung der Leimsubstanz in eine mürbe Masse umzu- wandeln, ist schwierig zu bestimmen; indessen werden Jahr- tausende dazu nöthig gewesen sein. Ausser Stein, Holz und Knochen hat in der ältesten 47 Zeit, bevor man den Gebrauch der Metalle kennen lernte, nur noch das Thongeschirr eine ausgedehnte Verwendung gefunden. Es scheint allerdings, als ob das Gold bereits in dem neolithischen Zeitalter einzeln zu Schmuckgegenständen verarbeitet ist, auch ist der Bernstein schon von den Be- wohnern der Steinzeit beachtet und in der Form von Perlen als Schmuck benutzt worden; beide Mineralien hatten aber für den damaligen menschlichen Haushalt eine geringe Be- deutung. Anders verhält es sich mit dem Thongeräth, welches bereits in der Steinzeit zu den mannigfaltigsten Gebrauchszwecken hergestellt wurde. Das älteste Thon- geschirr im nördlichen Europa ist sehr roh und ohne An- wendung der Drehscheibe aus freier Hand gearbeitet; der Thon ist mangelhaft geschlemmt und mit vielen Steinchen, vorzugsweise Quarzkörnern vermengt, um den Gefässen da- durch eine grössere Haltbarkeit zu geben. Dieselben sind sehr dickwandig und entweder nur an der Luft getrocknet, oder schwach und unregelmässig gebrannt, indem man sie gegen das offene Feuer stellte. Die Verzierungen an den Gefässen der Steinzeit sind roh und bestehen vorzugsweise aus Eindrücken, die man in den weichen Thon mittelst der Fingernägel und der Fingerspitzen gemacht hat; daneben findet man auch mittelst eines Holz- oder Knochenstäbchens eingekratzte unregelmässige Linien. Kreise und Spiralen, sowie Nachbildungen von Pflanzen und Thieren finden sich erst in späterer Zeit; schon im Broncealter sind die Wan- dungen der Gefässe sorgfältiger geglättet. Es würde mich zu weit führen, hier auf die ältesten Erzeugnisse der Töpfer- kunst näher einzugehen. Aus der neolithischen Kulturschicht in der Einhornhöhle am südlichen Harzrande habe ich eine reiche Ausbeute von roh verzierten Topfscherben erhalten, die jetzt auf dem Hannoverschen Provinzial- Museum auf- bewahrt werden und auf die ich diejenigen aufmerksam mache, die sich für diesen Gegenstand näher interessiren. Ferner verweise ich auf die reichen Sammlungen des Historischen Vereins daselbst, die wohlerhaltene Thongefässe der Steinzeit in zahlreichen und seltenen Exemplaren ent- 48 halten. Das Thongeschirr diente zu den verschiedensten Zwecken, theils als s. g. Urnen zur Bestattung der ver- brannten Reste der Todten, theils zum Gebrauch der Leben- den als Trink- und Kochgeschirr und zu sonstigen Zwecken des einfachen Haushalts, wie z. B. zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, Wintervorräthen etc. In der Einhornhöhle fand ich ferner Reste eines rohen irdenen Siebes, ferner verschiedene Spinnwirbel, auch Netzbeschwerer und Perlen aus Thon. Aus einer älteren Kiesschicht im Leinethal bei Ricklingen besitze ich sogar eine sehr roh aus Thon her- gestellte vorhistorische Lampe. Aus den uns überkommenen Artefacten und deren Fundstellen vermögen wir uns ein ziemlich vollkommenes Bild von dem Leben und Treiben der ältesten Bewohner unserer Heimath zu machen. Sie hatten bei ihren unvoll- kommenen Hülfsmitteln jedenfalls einen schweren Kampf gegen die Unbilden eines rauhen Klimas und gegen die sie umgebende damals noch übermächtige wilde Thierwelt zu führen. In der ältesten Zeit lebten sie wohl fast ausschliess- lich von den Erträgen der Jagd und des Fischfanges und hatten wohl kaum einen ständigen Wohnsitz. Sie suchten Schutz unter überhängenden Felsen, in Höhlen, in den ebenen Gegenden vielleicht auch unter einfachen Zelten von Thier- fellen oder in von Baumzweigen errichteten Hütten. Auch gehören die ältesten Pfahlbauansiedelungen der Schweiz und im Norden Europas noch der Steinzeit, allerdings der neolithi- schen Periode an. Die Urbevölkerung in Dänemark, welche die s. 8. Kjökkenmöddings (Küchenabfälle) hinterlassen hat, scheint nach dem Inhalte der Muschelhaufen zu urtheilen, vorzugs- weise von Fischen und Muscheln gelebt zu haben, verstand es indessen auch, etwas Horn- und Flugwild zu erbeuten; den Gebrauch der Metalle kannte man noch nicht, ihr ein- ziges Hausthier war der Hund. Bis zur jüngeren Steinzeit war die Kultur bereits erheblich fortgeschritten, wie dieses z. B. die Funde aus der Einhornhöhle beweisen; neben dem Hunde hatte man sich auch Rind und Schwein, vielleicht 49 auch schon das Pferd als Hausthier dienstbar gemacht; man verstand rohe Gewebe aus Wolle herzustellen, fertigte mannigfaltige Gefässe aus Thon; auch finden sich die ersten Anfänge des Ackerbaus, wie man aus den Resten von Ge- treide schliessen kann, welche man in den Pfahlbauten der jüngeren Steinzeit nicht selten gefunden hat. Daneben spielte die Jagd allerdings noch immer eine grosse Rolle. Gegen das Ende der jüngeren Steinzeit wurden auch im nördlichen Europa manche Stein- und Knochengeräthe all- mählich unter dem sich ausbreitenden Einfluss der südlichen Kulturländer durch Metall und zwar zunächst durch die Bronce ersetzt. Neben den Broncegeräthen blieben die Steinwerkzeuge indessen noch lange in Gebrauch. Ebenso ist es wahrscheinlich, dass neben der Bronce auch das Eisen sehr bald bekannt wurde, wenn auch die schwierigere Be- arbeitung desselben den allgemeinen Gebrauch lange Zeit verzögerte. Es ist nicht meine Absicht, die Werkzeuge dieser der historischen Zeit bereits näher liegenden Periode zu schildern, vielmehr war es nur mein Zweck, einen kurzen Ueberblick über die älteste Industrie der Urbevölkerung unserer Heimath zu geben. Ueber die geologische Verbreitung der Radiolarien. Von Dr. Rüst. - Die englische Regierung sendete im Jahre 1873 eine Fregatte, den Challenger, zu einer auf drei Jahre berech- neten Erdumsegelung aus, und hatte dieselbe zur Erforschung der Meere bis in ihre grössten Tiefen hinab mit allem Er- forderlichen ausrüsten lassen. An Bord befand sich eine Anzahl Gelehrter, welchen die Sichtung und Erhaltung des gesammelten Forschungs - Materiales oblag. Auf dieser Ex- pedition wurden durch einen ausserordentlich sinnreich er- dachten Lothungs- Apparat Tiefsee-Grundproben von 354 4 50 Stationen der verschiedenen durchkreuzten Ozeane bis aus Tiefen von 28000’ heraufbefördert. Dieses grosse Material wurde Herrn Professor Haeckel in Jena, der ersten Auto- rität in Bezug auf die Radiolarien, zur Bearbeitung in dieser Beziehung übergeben. Zehn Jahre waren bei angestrengtester Thätigkeit erforderlich, um die Massen des Forschungs- Materiales zu bewältigen. Dann brachte diese Arbeit aber auch eine grossartige Bereicherung unserer Kenntnisse in Bezug auf diese zierlichste und manmnigfaltigste Classe des Thierreiches. Als Haeckel vor 25 Jahren seine grosse grund- legende Monographie der Radiolarien veröffentlichte, konnte er darin 810 Arten lebender und fossiler Radiolarien auf- führen. Etwas weniger als die Hälfte dieser Arten waren lebend oder in Grundproben des Meeres beobachtet worden. Die grössere Hälfte stammte fossil aus jüngeren Erd- schichten. 1) Jetztzeit. In der im vorigen Jahre erschienenen Bearbeitung des Challenger-Materiales durch Haeckel (Re- port of the scientific results of the voyage of H. M. 8. Challenger. — Zoology Vol. XVII. Edinburgh 1887) sind die Beschreibungen von 3408 neuen Arten von Radiolarien gegeben und die grössere Anzahl dieser Arten abgebildet. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass der Meeres- boden auf Tausende von Quadratmeilen mit den Schalen der Radiolarien bedeckt ist. Wie mächtig diese Schicht Radiolarien-Schlammes sein mag, entzieht sich natürlich jeder Untersuchung, und man kann nur aus dem Vorkommen eines gleichen Radiolarien- Schlammes in versteinertem Zu- stande in den Sedimentschichten der Erdrinde vergleichs- weise Schlüsse ziehen. 9) Tertiär. So sind bei Oran in Afrika, auf den Nicobaren, bei Grotte und Caltanisetta auf Sicilien und ganz besonders auf Barbados Gesteine bekannt, welche zum grössten Theile aus den Schalen von Radiolarien bestehen, und welche auf Barbados eine Mächtigkeit von 1100 Fuss erreichen. Diese Vorkommnisse gehören sämmtlich dem. 51 Tertiär an und vertheilen sich ziemlich ungleichmässig auf die vier Etagen desselben. Besonders Ehrenberg, Bury, Bütschly und Andere haben sich um die Erforschung der Radiolarien von Barbados, den Nicobaren, Oran, Zante in Griechenland etc. verdient gemacht. Ehrenberg hatte allein 326 Arten aufgefunden und zum Theil gut abgebildet. So- dann hat Stoehr in einer vorzüglichen Arbeit über die dem Miocän angehörenden Tripel von Grotte und Caltani- setta auf Sicilien 118 Arten, von welchen die meisten neu waren, abgebildet, beschrieben und systematisch bestimmt. Für das Tertiär sind rund 500 Arten zur Zeit bekannt, von denen nach den vergleichenden Untersuchungen von Haeckel und Teuscher etwa der vierte Theil mit noch lebenden Arten identisch ist. In sämmtlichen tertiären Vorkommnissen liegen die Ra- diolarien - Schalen in einer Zwischenmasse von kohlensaurem Kalk, oder sehr feinkörnigem Thon, eingebettet, und die Untersuchung derselben bietet geringe Schwierigkeiten, da es leicht ist, den Kalk durch Auflösung in Säuren, und den Thon durch Schlämmen zu entfernen, und so die unlöslichen Kieselschalen zu isoliren. Fast dasselbe ist der Fall bei den Radiolarien aus den oberen Schichten der Kreide, nur mit dem Unterschiede, dass hier die Schalen der Radiolarien sehr einzeln in grösseren Mengen des Kalkes oder Mergels zerstreut liegen, mithin viel schwerer aufzufinden sind. Viel grösser sind aber die Schwierigkeiten der Aufsuchung und Erkennung der Radiolarien, wenn dieselben in kieselhaltigen Gesteinen enthalten sind, und das ist von der unteren Kreide abwärts in allen älteren Schichten stets der Fall. Als vor noch nicht langer Zeit die Methode, undurch- sichtige Mineralien und Felsarten in Dünnschliffen unter dem Mikroskope zu untersuchen, aufgekommen war und wahrhaft überraschende Resultate ergeben hatte, lag der Gedanke nahe, diese Entdeckung auch auf die Durchfor- schung der Sedimengesteine anzuwenden. Schon von Panta- nelli in Bologna und von v. Dunikowsky in München war der Versuch mit Glück gemacht worden. Im Grossen wurde 4* 52 diese Untersuchungs-Methode von dem Vortragenden auf die Kieselkalke, Jaspisse, Hornsteine und Kieselschiefer, sowie besonders auf die Phosphorite, Koprolithen und Con- cretionen aus allen Sedimentär-Gesteinen angewendet. Bei- spielsweise waren für die Untersuchung der Radiolarien aus Gesteinen des Jura allein gegen 1500 Dünnschliffe an- gefertigt. 3) Kreide. In der oberen Kreide, dem Senon und Turon, wurden von von Zittel im Kalke von Vordorf bei Braunschweig und Haldem bei Osnabrück schon früher sechs Arten entdeckt und beschrieben. Ebenfalls sechs Arten wurden vom Vortragenden im Senon, Turon und Cenoman, 109 Arten im Gault und 59 Arten im Neocom aufgefunden. Drei der von Zittelschen Arten liessen sich auch im Gault und Neocom nachweisen, so dass für die sämmtlichen fünf Etagen der Kreide zur Zeit 168 Arten von Radiolarien bekannt sind. 4) Jura. Von Dante Pantanelli waren in rothen Jaspissen von Toscana 28 Arten aufgefunden und bekannt gemacht. Er schrieb diese Gesteine fälschlich dem Eocän zu; die- selben gehören aber unzweifelhaft dem oberen Jura, und zwar dem Malm oder Tithon an. Sodann hatte von Duni- kowsky im unteren Lias des Schafberges in Tyrol 18 Arten . entdeckt. Vom Vortragenden wurden im’ Malm 178, im Doggen 6 und im Lias 74 Arten bekannt gemacht (Palaeonto- graphica Band XXXI. 1885. Beiträge zur Kenntniss der fossilen Radiolarien aus Gesteinen des Jura). Acht der hierin aufgeführten Arten stimmen mit von Pantanelli und von Dunikowsky entdeckten Arten überein, so dass für den Jura zur Zeit 272 Arten als bekannt angenommen werden können. 5) Trias. Bislang war die Ausbeute an Radiolarien aus Gesteinen dieser Schicht eine sehr geringe. Es ist das nicht auffallend, da einerseits die oberste Abtheilung der Trias, der Keuper sich fast ausschliesslich als Süsswasser- Bildung, und die unterste Abtheilung der Buntsandstein als 53 Strandbildung darstellt, anderseits aber die mittlere Ab- theilung, der Muschelkalk zumeist aus seichten Meeren ab- gesetzt zu sein scheint. In ihm kommen nicht selten be- deutende Kieselausscheidungen vor, welche es wahrscheinlich machen, dass dieser Gehalt des Kalkes an Kieselsäure, oder die Ausscheidung fast reiner Kieselsäure von den Kiesel- schalen der Radiolarien herrühre, da in diesen Gesteinen die anderen Lieferanten der Kieselsäure, die Nadeln und Skelet- elemente der Schwämme selten sind. In ziemlich vielen Kieselkalken des mittleren Muschelkalkes aus Tyrol sind Radiolarien-Reste in Menge enthalten, meistens jedoch in so schlechtem Erhaltungszustande, dass die Arten nicht mehr zu erkennen sind. Ein sehr häufiges Vorkommen in diesen Kieselausscheidungen sind die oolithischen oder pisolithischen Bildungen. Das ganze Gestein ist dann aus kleinen runden oder länglichen concentrisch-schaligen Körperchen zusammen- gesetzt, in deren Mitte in seltenen Fällen die Reste von Foraminiferen und Radiolarien zu erkennen sind. Es unter- liegt wohl keinem Zweifel, dass in den seichteren Muschel- kalk-Meeren die nothwendige Ruhe, welche nur grosse Tiefen bieten konnten, zur Erhaltung der Radiolarienschalen fehlte, und dass diese pisolithischen Bildungen durch eine Art Rollung der zu Boden gesunkenen Massen durch das bewegte Meerwasser zu Stande gekommen sind. Nur in einem Kieselkalke des mittleren Muschelkalkes aus dem Bakony in Ungarn, welcher aus ziemlich reinem verkieselten Radiolarien-Schlamme zu bestehen schien, waren die Radiolarien so gut erhalten, dass sich 8 Arten sicher erkennen und zeichnen liessen. 6) Perm. Aus der oberen Abtheilung des Perm oder der Dyas, aus dem Zechstein, wurden in rothen Jaspissen des Süd-Urals von Orenburg eine Menge Radiolarien und zum grossen Theile in vorzüglicher Erhaltung aufgefunden, Es konnten bislang 42 Arten festgestellt werden, von welchen zwei Arten auch im Kupferschiefer von Rottleberode im Mansfeldischen angetroffen wurden. Die untere Abtheilung des Perm, das Rothliegende, hat bislang keine Radiolarien 54 ergeben, und wird es auch wohl kaum, da es fast ganz Süsswasserbildung ist. 7) Karbon. Ganz ähnlich, jedoch in umgekehrter Folge, verhält es sich mit der Steinkohlenformation, oder dem Karbon, dessen obere Abtheilung, die der productiven Steinkohle selbstverständlich keine Radiolarien enthalten kann. Die untere rein marine Abtheilung, der Kohlenkalk oder das Culm, weist dagegen bedeutende Kieselausschei- dungen auf, welche sich als verkieselten Radiolarien-Schlamm darstellen. Es sind dieses die Adinolen, Lydite und Wetz- schiefer, welche auch im Harze zu starker Entwicklung ge- kommen sind, und den grossen Diabaszug von Osterode bis Lautenthal begleiten. In diesen Gesteinen wurden bislang 24 Arten aufgefunden. 8) Devon. Im Ganzen sind in der devonischen For- mation Kieselausscheidungen nicht häufig. Bislang wurden nur in einem Vorkommnisse, im Öberdevon des Harzes, Radiolarien in grösserer Anzahl und guter Erhaltung be- obachtet. Es war dieses ein Mangankiesel von Elbingerode, dessen Untersuchung 24 Arten ergab. 9) Silur. Bei weitem günstiger in Beziehung auf die Häufigkeit des Auftretens von Kieselschiefern in grösserem Malsstabe als im Devon, liegt nun die Sache bei der nächst- folgenden, der ältesten Formation der Sedimentär - Gesteine, beim Silur. Aus einem obersilurischen schwarzen Kiesel- schiefer von Langenstriegis bei Freiberg in Sachsen war durch Rothpletz eine Art bekannt gemacht. Dieselbe Art und 26 neue Arten wurden vom Vortragenden in Kieselschiefern des oberen und mittleren Silur von verschiedenen Fundorten nachgewiesen. Als das an Radiolarien reichste Gestein erwies sich ein mittelsilurischer Lydit von Cabrieres im Languedoc, welcher die Schalen oft in recht guter Erhal- tung enthielt. Die tiefsten, und also ältesten Schichten des Untersilur, welche früher dem Cambrium zugerechnet wurden, werden als Primordial-Zone oder protozoische Schichten be- zeichnet, weil sich in ihnen die ersten Reste organischen = Lebens auf der Erde vorfinden. Aus dieser Schicht wurden in einem Griffelschiefer von Sonneberg in Thüringen Schalen- reste von Radiolarien nachgewiesen. Aus den vorstehenden Beobachtungen lassen sich einige recht interessante Schlüsse ziehen, welche etwa folgender- malsen lauten würden: 1) In den geschichteten, aus Meeresabsatz gebildeten, Kiesel-Gesteinen sämmtlicher Formationen sind die Schalen von Radiolarien enthalten. 2) Der Kieselgehalt dieser Gesteine rührt grösstentheils von den Schalen dieser Radiolarien her. 3) Die Radiolarien haben zu den ältesten Lebewesen ge- hört, welche den Erdball bewohnten. 4) Diejenigen Radiolarien-Gesteine, welche zum grösseren Theile aus den Schalen dieser Thiere bestehen, und als verkieselter Radiolarien-Schlamm zu bezeichnen sind, wurden stets in grossen Meerestiefen abgelagert. 5) Eine stufenweise Entwicklung und Vervollkommnung vom niederen zum höheren Typus ist von den ältesten zu den jüngsten Schichten bei den Radiolarien nicht nachzuweisen. Selbstverständlich sind die angeführten Zahlen der zur Zeit bekannten Arten in keiner Weise malsgebend für den wirklichen Gehalt der Gesteine an Radiolarien-Arten. Diese Gesteine waren bislang die Stiefkinder der Geologen und Geognosten, und ihre Durchforschung ist erst begonnen. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, dass noch eine grosse Anzahl neuer Arten aufgefunden werden wird, sobald sich erst eine grössere Anzahl von Forschern dieser mühevollen aber höchst lohnenden Arbeit zuwenden. Um eine leichtere Uebersicht über die Vertheilung der Radiolarien-Arten auf die verschiedenen geologischen Schichten der Erdrinde zu gewähren, möge hier eine kleine Tabelle folgen, welche einer weiteren Erläuterung nicht bedarf. Formations- Gruppen Känozoische Formations- Gruppe Mesozoische Formations- Gruppe Paläozoische Formations- Gruppe Archäische Formations- Gruppe © {=} For- Namen s5aloal, 2 Period sa2sI1521|158 mationen Se Ha der Forscher [E43 zaN: a 17} e Jetztzeit De 279 13408 Quartär Diluvium ne. 810 4318 Pliocän Bury 30 N: Miocän Stoehr 118 Tertiär Oligocän | Bütschly u. Anders | 36 500 Eocän Ehrenberg 326 (Senon? ı., TOnDaaDınEn 5 ran l iQ 6 2 Kreide Cenoman ur i 168 Gault E 109 Neocom a4 59 Malm Pantanelli 28 1178 Jura Dogger | Rüst 6| 272 Lias v. Dunikowsky 18 [1 74 Keuper Trias Muschelkalk Rüst 878 Be Buntsandstein Zechtem fu... ee Perm Rothliegendes Productive Steinkohle Karbon Culm oder Kohlenkalk Rüst 241 24 Ober - Devon Rüst 231 2923 Devon Mittel- „, Unter Tr „ — = Ober -Silur Rothpletz ‚l ilur Mittel- „, = sr I|Rüst 26| 26 Gahbriäm Krystallinische Schiefer Urgneiss u. Granit Vaccinium macrocarpum Ait. (Cranberry) am Steinhuder Meere, und die Flora des Winzlarer Moores. Im 30. Jahresberichte (1882—83) der naturhistorischen Gesellschaft erliess ich einen Aufruf, in welchem ich Nach- richten über eine wahrscheinliche Anpflanzung von Vaceinium macrocarpum im Winzlarer Moore am Steinhuder Meere erbat. Ich schickte Abdrücke dieses Aufrufs an sämmtliche Aerzte, 57 Apotheker, Geistliche, Gemeindevorsteher und Lehrer der in der Nähe liegenden Ortschaften, bekam darauf aber nur eine einzige Nachricht von einem Lehrer, der mir mittheilte, dass ' ausser der gewöhnlichen Heidelbeere noch eine andereähnliche, deren Namen er aber nicht kenne, im Moore wachse, womit wohl das dort häufige Vaccinium uliginosum L. gemeint sein wird. So blieb mir denn nichts anderes übrig, als ohne jeden weiteren Anhalt auf die Suche zu gehen und an Ort und Stelle selbst Erkundigungen einzuziehen. Zu diesem Zwecke schrieb ich an den jetzt verstorbenen Apotheker Fischer in Hagenburg und bat denselben, mich an einem bestimmten Tage ins nahe gelegene Moor zu begleiten, vorher aber wo- möglich das Moor gründlich nach Vaccinium macrocarpum abzusuchen, um bei der durch die lange Fahrt beschränkten Zeit nicht zu lange suchen zu müssen. An einem heissen Septembertage des Jahres 1884 traf ich in Hagenburg ein und suchte zunächst Herrn Apotheker Fischer auf, um Nach- frage zu halten. Derselbe hatte die Pflanze nicht gefunden, zeigte mir indess kürzlich zum Kauf angebotene Moosbeeren- früchte, zwischen denen sich unzweifelhaft Früchte des Vac- cinium macrocarpum befanden. Wir nahmen nun einen Führer in’s Moor mit, der wenigstens ungefähr die Stelle kannte, an welcher die Früchte gesammelt waren. Der Weg führt zunächst durch den Schlossgarten, an einem Kanal entlang, in welchem zahlreich Stratiotes aloides L., Cicuta virosa L., Sium latifolium L., Oenanthe Phellandrium Lmk. und fistulosa L., Ranunculus Lingua L., Glyceria. aquatica Presl., Lemna trisulca L. und andere Wasserpflanzen wachsen; dann durch eine feuchte Wiese mit Menyanthes trifoliataL. in grosser Menge, Spergula nodosaL. u.s.w. Nach etwa 20 Minuten beginnt das Moor, von Gräben durchzogen, in denen namentlich Calla palustris L. üppig gedeiht; ausserdem fand ich von bemerkenswerthen Pflanzen: Rhynchospora alba Vahl., Comarum palustre L., Epilobium palustre L., Andromeda polifolia L., Malaxis paludosa Sw., Drosera rotundifoliaL. und anglica Huds., Viola palustris L., Hydrocotyle vulgaris L., Spargonium minimum Fries, Hydro- 58 charis morsus ranae L., Typha latifolia L. Stellenweise ist Myrica Gale L. reichlich vertreten, auch Osmunda regalis L., Salix repens L., Molinia coerulea Mnch., Platanthera bifolia Rchb. und Empetrum nigrumL. finden sich mehrfach. Einige Stellen des Moores sind zu sehr feuchten und schwer zu- gänglichen Wiesen hergerichtet, das Gras war bereits ge- mäht und ich konnte ausser Arnica montana L., Senecio aquaticus Huds. und Succisa pratensis Mnch. nichts Besonderes bemerken. Näher dem Ufer des Steinhuder Meeres fängt das Moor an unter den Füssen zu schwanken und es ist sehr gefährlich, sich ohne Bretter unter den Füssen weiter vor zu wagen, da der Rand des Moores schwimmt, Es lösen sich oft grössere oder kleinere Parthien ab und bilden schwimmende Inseln auf dem Steinhuder Meere, die dann wohl an andern Stellen des Ufers wieder antreiben. Nur die Pflanzendecke hält diesen Moorbrei zusammen. Scheuchzeria palustris L., welche Herr Professor Schmal- hausen im Moore gefunden hat, habe ich in der kurzen, durch ein heftiges und anhaltendes Gewitter noch beschränkten Zeit nicht gefunden. Ich fand nun sehr bald nach dem Eintritt in’s Moor Vaccinium macrocarpum, erst vereinzelt, dann zahlreicher am Rande der Gräben, welche einen Torfabfuhrweg ein- fassen und von diesen aus in Torfkuhlen übergehend, welche mit den Gräben im Zusammenhange stehen. Die Pflanze ist auf den ersten Blick an dem aufrechten Wuchse, der ro- busten Erscheinung und den breiten Blättern von Vaceinium oxycoccos L. zu unterscheiden, dieselbe muss jedem Botaniker gleich auffallen. Die Pflanze steht hier nur im Wasser, ist nirgends über den Uferrand hinaus gegangen, wo V. oxycoccos im Sphagnum massenhaft sich ausbreitet; der Eindringling hat nirgends die einheimische Verwandte von ihren Stand- orten zu verdrängen vermocht, sondern ist ausschliesslich auf die Gräben und Wassertümpel beschränkt geblieben, wohin Vaccinium oxycoccos nicht folgen konnte, da die kriechenden Stengel dieser zierlichen Pflanze des Haltes bedürfen, welchen ihnen namentlich die Sphagnumrasen so 59 schön bieten. Solch ein schwellendes Sphagnumpolster mit V. oxycoecos, dessen leuchtendrothen Früchte sich lebhaft von dem weissgrünen Grunde abheben, ist die schönste Er- scheinung unserer an schönen Pflanzen so reichen Moore. Der Raum des Vorkommens ist ziemlich beschränkt; ich konnte zwei getrennte Räumlichkeiten constatiren, die beide an einem Torfabfuhrwege lagen, sonst habe ich bei Hin- und Herstreifen die Pflanze nicht bemerkt, bin aber bei der kurzen Zeit nicht überall hingekommen. Die Torfsümpfe, in denen V. macrocarpum vorkommt, hängen entweder direkt mit dem Graben zusammen, oder sind nur durch schmale niedrige Stellen davon getrennt, so dass dieselben in nassen Jahreszeiten in Verbindung stehen. In weiter abliegenden Torfsümpfen habe ich vergeblich nach der Pflanze gesucht; auch in dem am östlichen Ufer des Steinhuder Meeres liegen- den Neustädter Moore, welches ganz gleiche Standorte bietet und welches häufig von Botanikern durchsucht wurde, ist niemals V. macrocarpum gefunden. Das Winzlarer Moor scheint merkwürdigerweise sehr von Botanikern vernachlässigt zu sein, da einige seltenere und auffälligere Pflanzen, welche von mir dort in grösserer Zahl gefunden wurden, nirgends als am Steinhuder Meere wachsend aufgeführt werden. Ehrhard ist vor 100 Jahren des Weges gezogen, hat aber, wie aus seinen Standortsangaben hervorgeht, das Moor nur flüchtig gestreift; das Moor ist wahrscheinlich damals noch unzugänglicher gewesen, als es heute bei nassem Wetter ist. Herr Professor Buchenau hat das Moor vor einigen Jahren von der Rehburger Seite her besucht und seine Funde in den Abhandlungen des Bremer naturwissenschaftlichen Vereins veröffentlicht, ist aber wohl nicht bis zu der Hagenburger Seite des Moores vorgedrungen. Schliesslich hat Herr Professor Schmalhausen aus Kiew bei einem längeren Aufent- halt in Hagenburg das Moor besucht, Vaccinium macro- carpum aufgefunden und dadurch die Aufinerksamkeit weiterer Kreise auf dieses vergessene kleine Moor gelenkt. Zunächst fiel mir bei Betrachtung der Standorte auf, dass dieselben an den beiden nach Hagenburg führenden 60 Torfabfuhrwegen lagen und zwar an den Stellen, wo das häufige Vaccinium oxycoccos am nächsten an Hagenburg heranreicht. Es sind also die von Hagenburg aus am nächsten liegenden zugänglichen Stellen und wenn Jemand von H. aus V. macrocarpum anpflanzen wollte, konnte der- selbe keine passenderen Standorte auffinden. Aus jüngster Zeit konnten die Anpflanzungen indess nicht stammen, da die Pflanze sich bereits zu sehr eingebürgert hatte. Eine Umfrage im Orte ergab zunächst ein negatives Resultat, alles was ich erfahren konnte war, dass seit langen Jahren von Zeit zu Zeit die grossen Früchte, zwischen den andern kleineren gesammelt waren, worüber sich die Hausfrauen indess nicht viele Gedanken gemacht hatten, wenn ihnen das beim Einkochen der Früchte angenehm aufgefallen war. Als ich dem Apotheker Fischer gegenüber meine entschiedene Ueberzeugung aussprach, dass diese nordamerikanische Pflanze vor längerer Zeit angepflanzt sein müsse, besann sich der- selbe auf einen Dr. med. Struve, der in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts in Hagenburg als praktischer Arzt ge- lebt und sich mit Botanik beschäftigt hat. Derselbe hat sogar eine mehrjährige botanische Reise nach Nordamerika gemacht und hat dort wohl jedenfalls V.macrocarpum kennen gelernt. Wie nahe lag für ihn der Vergleich mit den hei- mischen V. oxycoccos und der Wunsch, diese schöne gross- früchtige Pflanze in den heimischen Sümpfen an den Stand- orten der nahen Verwandten einzubürgern? Früchte oder Samen waren ja leicht zu transportiren. Ein Theil des Struve’schen Herbars war in den Besitz des Vaters von Herrn Apotheker Fischer übergegangen, aber recht verwahr- lost, und V. macrocarpum war nicht dazwischen zu finden. Auch Arnica montana im Winzlarer Moore stammt aus einer Anpflanzung des Apothekers Fischer sen., der sich seinen Bedarf an Blüthen und Wurzeln in der Nähe sammeln wollte; die Pflanze hat sich indess nur wenig verbreitet. Vielleicht geben diese Zeilen Veranlassung, dass diese Angelegenheit von anderer Seite noch weiter aufgeklärt wird. Münder a./Deister, 1885. Ad. Andree. 61 Pflanzenansiedelungen auf Neubruch. Im Jahre 1870 wurde mit dem Bau der Hannover- Altenbekener Eisenbahn begonnen, und es wurden zu diesem Zwecke im und nahe am Österberge bei Münder grössere Erdarbeiten ausgeführt, deren Endresultat tiefe Einschnitte, hohe Dämme, grössere Ausschachtungen und Anhäufungen von Aussatzboden waren. In allen diesen Fällen kam frischer roher Boden, theils sandiger Lehm, theils Mergel, an die Oberfläche, der erst durch allmähliche Verwitterung geeignet wurde, höher organisirte Pflanzen zu ernähren. Zum Theil ist diese Besiedelung noch nicht vollendet, namentlich liegen Böschungen eines dolomitischen Mergels jetzt, nach 15 Jahren, noch fast kahl, und die aus diesem Mergel aufgeschütteten Dämme sind, wo sich nicht Tussilago Farfara L. auf dem entstandenen schweren Thonboden angesiedelt hat, erst mit sehr spärlichem Pflanzenwuchse bedeckt, obgleich hier mehr- fach Bedeckung mit besserem Boden, der immer wieder ab- regnet, und Besamung mit Futterkräutern stattgefunden hat. Ich habe die ganze Reihe von Jahren, zuerst mehrmals im Jahre, dann alljährlich, in der letzten Zeit wenigstens alle paar Jahre, sämmtliche auf dem fraglichen Terrain wachsende Pflanzen registrirt; es würde aber zu weit führen, dieselben hier aufzuzählen, ich will nur einige Gesichtspunkte von allgemeinem Interesse herausgreifen. Es ist ja bekannt, dass zuerst Moose (hier namentlich Funaria hygrometrica), an den feuchten Stellen Algen und Lebermoose, auftreten, dass sich dann erst einzeln, später gruppenweise höher organisirte Pflanzen einfinden, welche zu ihrer Vegetation wenig Humus bedürfen. Im Allgemeinen bewachsen die Aufschüttungen eher als die Ausschachtungen und die Einschnitte, nur machen die feuchten Stellen der letzteren davon eine Ausnahme, welche zuerst grün wurden; die ersten Phanerogamen hier waren: Sagina procumbens L., Callittriche stagnalis Scop. und Gnaphalium uliginosum L. Die Aufschüttungen bestanden aus ausgehobener Erde, welche beim Verarbeiten und Verkarren vielfach gelockert, und mit 62 der oberen humosen Schicht gemischt, der Verwitterung leichter zugänglich gemacht war, wodurch die leichtere Bc- siedelung hinlänglich erklärt ist. Von den Rändern her wachsen zunächst kriechende und Ausläufer treibende Pflanzen in das freie Gebiet hinein; die gewöhnlich vorkommenden sind diejenigen, welche am rasche- sten Raum gewinnen. Ich will nur Trifolium repens L., Ranunculus repens L., Fragaria vesca L., Glechoma hede- racea L., Achillea millifolium L. nennen, welche nach wenigen Jahren grosse Plätze dicht und alle andere Vegetation aus- schliessend bedeckten. Die eigentliche Waldflora, welche Waldesschatten und feuchten humosen Boden bedarf, wagt sich nur vereinzelt vor und kümmert in hellem Sonnenlichte bald hin; nur einige weniger empfindliche, wie Gnaphalium silvaticum L., Scrophularia nodosa L., Campanula Trachelium L. und na- mentlich Viola silvestris Lmk. haben sich erhalten und aus- gebreitet. Den Hauptbestandtheil der Ansiedler bilden diejenigen Pflanzen, deren Samen mit Flugapparaten ausgerüstet sind, namentlich Compositen, wie Sonchus, Senecio (vulgaris L., viscosus L., Jacobaea L. und erucaefolius L.), Carduus- und Cirsiumarten; dann Epilobien, Rumexarten, Populus und Salixarten. Einige davon, vor allen die Epilobien, die Senecio- und Cirsiumarten, breiteten sich in den nächsten Jahren nach dem Erscheinen rasch aus, bedeckten bald in unzählbaren Individuen grössere Flächen, um nach und nach bis auf einzelne Exemplare zu verschwinden, je mehr sich die gewöhnlichen Weg- und Wiesengräser mit ihren häu- figen Begleitern (Taraxacum, Leontodon, Crepis, Plantago u. s. w.) des Bodens bemächtigten. Unter diesen Pflanzen kamen häufige Bastardbildungen und Rückschläge zu den Stammeltern vor, so dass es öfter Schwierigkeiten machte zu entscheiden, ob man mit Mittel- formen oder mit Standortsvarietäten zu thun hatte. Senecio vulgaris x viscosus, Epilobium parviflorum x roseum, Epilobium parviflorum x palustre und mehrere andere Epilobienbastarde, 63 ferner Rumex crispus x obtusifolius fanden sich jahrweise recht häufig, in den letzten Jahren nur ganz einzeln, da der Boden bereits mit einer mehr normalen, namentlich Grasvegetation bestanden war. Diese häufigen Bastarde waren dadurch entstanden, dass alle fallenden Samenkörner Platz zum Keimen fanden, so dass auch die durch Kreuzung verschiedener Arten entstandenen weniger lebenskräftigen Samen zur Entwicklung kamen, ohne von den kräftigeren, normalen Pflanzen allzusehr bedrängt zu werden. Vielleicht finden sich auch die Insekten in dieser plötzlich entstan- denen fremdartigen Flora nicht so rasch zurecht, und irren sich häufiger in der Art, wie bei normalen Verhältnissen. Ich habe das häufige Auftreten von Bastarden in ganz ähn- licher Weise in Holzschlägen beobachtet, namentlich wo dichter Tannenbestand rein abgeholzt wurde, da erscheinen ebenfalls einige Arten plötzlich in unzähligen Individuen mit zahlreichen Bastardbildungen dazwischen. Sehr hübsch prä- sentiren sich diese meist buschigen Bastarde im Spätherbst; wenn die reinen samenreifenden Arten längst abgestorben sind, grünen und blühen die Bastarde, immer neue Blüthen- zweige treibend, bis ein rauher Nachtfrost darüber geht. — Verlorene Liebesmüh! Auch Varietäten fand ich mehrfach zwischen den häufig vorkommenden Arten, so Cirsium lanceolatum Scop. und C. palustre Scop. mit weissen Blüthen, Cirs. arvense Scop. und Cirsium palustre Scop. var. argenteum u. s. w. Eine andere Gruppe der Ansiedler bilden die beeren- tragenden Pflanzen, welche wie Sambucus nigra L. und racemosa L. von Vögeln verschleppt werden. Auffallender ist schon das Auftreten von Sumpfpflanzen an Stellen, wo niemals Sümpfe waren, und müssen wir dafür wohl Sumpfvögel verantwortlich machen, welche an Füssen und Federn die Samen hergeschleppt haben. Vor dem Eisenbahnbau gab es im Osterberge nur rasch fliessende Waldbäche mit der normalen Uferflora unserer Wälder; bei Anlage der Eisenbahnen wurden Parallelgräben mit wenig Gefälle angelegt, auch bildeten sich in den Ausschachtungen 64 Tümpel mit Stauwasser, und es erschienen sehr rasch ein- zelne Sumpfpflanzen, wie Alisma Plantago L., Lotus uligi- nosus Schk., Phalaris arundinacea L., Juncusarten u. s. w., welche sich bald stark ausbreiteten. Diese Pflanzen kommen wohl alle in der Nähe häufig vor, aber die neuen Standorte sind von den alten durch einen breiten Waldstreifen getrennt. Von ein- und zweijährigen Pflanzen kommen in grösserer Anzahl namentlich Melilotus officinalis Desr. und M. albus Desr. vor; letztere erst durch den Eisenbahnbau in hiesiger Gegend eingeführt und sich rasch ausbreitend; ferner Medi- cago lupulina L. und einige Umbelliferen, wie Torilis an- thriscus Grtn. und Daucus Carota L. Ein Mittel, wodurch in Wegen vorkommende Pflanzen rasch weiter verbreitet werden, bilden die Fuhrwerke. So kommen die gewöhn- lichen Wegepflanzen, die Plantago-, Poa-, Trifoliumarten u. s. w. in den Wald, sobald nur ein Waldbestand angeschlagen und das Holz abgefahren wird; so konnte ich auch hier wieder nachweisen, dass diese Pflanzen zuerst auf den Parallel- wegen auftraten und sich erst später auf den Böschungen ausbreiteten. Ein sehr auffallendes Vorkommen ist Lappa macro- sperma Wallr. Diese Pflanze trat gleich im ersten Jahre in zwei Exemplaren am Eisenbahndamme auf, dessen Boden aus dem Osterberge stammt, und zwar von einer Stelle, wo ein dichter 50—60jähriger Buchenhochwald einen dichten Bestand gebildet hatte, so dass an ein Vorkommen dieser Pflanze nicht zu denken war. Ausserdem war auch die Lokalität so oft von mir durchsucht, weil es ein Standort für Epipogon aphyllus Lev. war, dass ein Uebersehen dieser stattlichen Pflanze gänzlich ausgeschlossen ist. Die ölreichen Samen müssen wohl 50—60 Jahre im Waldboden geruht haben, ehe dieselben, an die Oberfläche und damit zum Keimen gelangten. In den nächsten Jahren breitete sich die Pflanze rasch aus, einige Jahre war sie die vorherrschende Pflanze auf einem Theile des Dammes und breitete sich auch im Osterberge an den Böschungen aus; nachher fan- den sich nur einzelne Exemplare, und in den letzten Jahren “) Aue u ' 65 ist dieselbe schon ganz ausgeblieben. Neben dem Wett- bewerb anderer Pflanzen, welche allmählich den Boden be- deckten, schreibe ich dieses rasche Verschwinden den Distel- finken zu, welche sich in den Jahren, als die Pflanze massenhaft auftrat, zur Zeit der Fruchtreife in grossen Schaaren ein- fanden und die grossen schmackhaften Samen verzehrten. Mit dem Verschwinden der Pflanze verzogen sich auch die Distelfinken. Auch im Süntel und Deister habe ich Lappa macrosperma Wallr. mit Lappa major Gaertn., Atropa Bella- donna L. u. a. Pfl. auf Holzschlägen plötzlich auftreten und nach einigen Jahren wieder verschwinden sehen.*) Zum Schluss will ich noch einige Pflanzen anführen, welche an den Böschungen der Eisenbahn wohl mit Luzerne- samen eingeführt sind. Melilotus albus Desr. nannte ich oben schon, weil massenhaft vorkommend. Anthyllis vul- neraria L. und Echium vulgare L. kommen auch sonst mehr- fach hier vor. Salvia pratensis L., Trifolium incarnatum L. und Anthemis tinctoria L. sind wohl aus weiterer Ferne eingeführt. Ein starker Busch Foeniculum officinale alb. steht seit 15 Jahren am Eisenbahndamme im Osterberge, merkwürdiger Weise ohne Nachkommenschaft, der Samen ist wohl durch Zufall dorthin gekommen; ebenso ist wohl das vereinzelte Vorkommen eines üppigen Strauches von Colutea arborescens einem Zufalle zuzuschreiben. Durch den Eisenbahnbau sind auch Standorte schöner *) Ein anderes Beispiel lange ruhender Samen bot mir hier das schöne Cynoglossum germamicum Jacq., welches Ende der 40er Jahre von meinem Vater auf der Ebene im Deister bei Münder gesammelt war, wie aus einer Notiz seines Herbariums hervorging. Da in den Floren der Ith bei Harderode als nördlichster Standort dieser Pflanze angegeben war, hatte es für mich doppelten Reiz, die Pflanze an einem mehrere Stunden nördlicher gelegenen Standorte zu finden; ich suchte aber jahrelang vergeblich danach, bis 1871 der Hochwald zur ersten Lichtstellung angehauen wurde. Im Sommer darauf erschien die Pflanze sehr zahlreich, und blühte im nächsten Jahre; seitdem ist die- selbe alljährlich in grosser Menge dort, bis der aufwachsende junge Bestand ihrem Vorkommen wieder für eine lange Reihe von Jahren ein Ende machen wird. 66 und seltener Pflanzen eingegangen, so ist seitdem Vicia pisiformis L. im Osterberge verschwunden und eine herrliche Orchideenwiese mit zahlreichen Exemplaren von Gymnadenia conopsea R.Br., Orchis morio L., O. incarnata L., Platanthera bifolia Rehb. u. s. w., wurde durch einen tiefen Einschnitt so trocken gelegt, dass nach einigen Jahren alle Orchideen verschwunden waren. Münder a./Deister, 1885. Ad. Andree. Tabelle zum Bestimmen der dem Rettig, Raphanus sativus, und dem Radieschen, Baphanus radiola, schädlichen Insekten u. s. w. Von Professor Dr. W. Hess. I. Die fleischige Wurzel wird durchbohrt: A. von fusslosen Fliegenmaden. a. die Oberfläche ist glatt. a. das Hinterende erscheint als fast senkrechte Scheibe mit 14 un- gleichen Fleischzapfen . . . . dieLarved.Gemüse- fliege, Oystoneura stabulans Fall. b. die schräg abfallende Abdachung des Leibesendes trägt 12 ge- körnte fleischige Zapfen . . . die Larve der Wur- zelfliege, Anthomyia radicum Meig. c. auf derselben befinden sich nur 10: Fleischzapfen .ı. ......... die Larve der Kohl- fliege, Anihomyia Brassicae Bouch. d. auf derselben befinden sich nur 8 Hleiscthzapfenn 7.2.2, dieLarve der Rettig- fliege, Anthomyia foralis Fall. ß. die Oberfläche ist mit Reihen weisser Dornen versehen . . ...... die Larve der ge- mein. Blumenfliege, Homalomyia cana- licularis L. er B. von der 6füssigen Larve des Mai- BIOFRFR, ı OmEa Te, 5 in, RE MelolonthavulgarisL. C. von dem vielfüssigen getüpfelten Tau- ee ER, 8 2.» Julus guttulatus Fabr. II. Der Stengel wird durchbohrt von der Larve des Rapserdflohs. . ... . 2. Psylliodes chrysoce- r € phalus L. III. Die Blätter werden beschädigt: A. durch Frass: a. von 16füssigen Raupen. 1. weisslichgrüne, gelblichgrüne DdeR elBBD a. 2 Ares - die Raupe des Kohl- weisslings, Pieris Brassicae L. 2. mattgrün, an den Seiten gelb- lich, sammetartig, mit schwarz umrandeten Luftlöchern . . . die Raupe des Rü- benweisslings, Pie- ris Rapae L. 3. mattgrün, an den Seiten hell- grün, mit citronengelb umran- deten Luftlöchern . . . . . . die Raupe des Rüb- saatweisslings, Pie- ris Napi L. Ar BTBNETEN 7.2, 1. Ze. 0 16 "aan. ara.» Map Bauparlea Krese- weisslings, Pieris Daplidice L. b. durch die 20 füssige Afterraupe der Rübenblattwespe . .. ..... Athalia spinarum B. durch Miniren: Fabr. von der orangegelben Larve des gelb- gestreiften, Erdfloha ... „1. 10\.:. ei nemorum abr. IV. An den Blättern und Blüthenständen saugen: zwei Arten von Blattläusen, a. die Fühler sitzen unmittelbar auf der ee TER WEEK die Kohlblattlaus, Aphis brassicae L. b. die Fühler sitzen auf höckerartigen Vorsprüngen der Stimm ...... die Nelkenblattlaus, Aphis dianthus Schr. V. Die Blüthen werden verletzt: a. durch den springenden Raps-Erdfloh Psylliodes chrysoce: phalus L. b. durch den „ähnlichen Verborgen- a RE A Pe 0.2... (Ceuthorrhynchus as- similis Germ. 5* 68 VI. In den Schoten leben, den Samen benagend: a. ohne äusserlich erkennbare Verletzun- Sen ‚der ‚Schoten, u. 1. en. ie die Larve des ähn- lichen Verborgen- rüssler, Ceuthorrhuyn« chus assimilis Germ. b. die Schoten durchlöchernd. . . . . die Larve des Rüb- saatpfeifers, Orobena Extimalis Scop. Nachträge zu meinem im 32. Jahresberichte veröffentlichten Verzeichniss der hier vorkommenden Mollusken. Das unter Nr. 3 als Arion hortensis Fer. bezeichnete Thier ist nach freundlicher Bestimmung des Herrn Dr. Simroth in Leipzig wohl als Arion Bourguignati Mab. anzusehen. Den eigentlichen Arion hortensis Fer. habe ich bislang nicht aufzufinden vermocht. Von Fruticicola rubiginosa Ziegler fand ich ein Exemplar bei Ilsede am Ufer der Fuhse. Von Frutieicola hispida vor. nebulata Menke zwei Exempl. am Kahnstein, Zu dem Genus pupa ist hinzuzufügen P. doliolum Brug.., welche sich sowohl am Selters als am Kahnstein im Schutt am Fusse der Felsen vorfand, Dem Genus COlausilia füge ich Ol. lineolata Held hinzu, welche ich am Grubenhagen bei Rotenkirchen fand. Als Succinea elegans Risso bestimmte Herr Clessin ein von mir im Welfengarten aufgefundenes Exemplar. Nuccinea putris var. Charpentieri Dum. et Mort. fand ich in der Fuhse bei Celle. Sue. put. var. Drouetiana Moquin-Tandon bei Biermann’s Garten an der Leine. Margaritana margaritifera L. erhielt ich in grossen Exemplaren aus der Lachte bei Celle, wobei mir die darin ge- fundenen Perlen vorgezeigt wurden. Auch wurden mir Exem- plare aus der Gerdau gebracht. 69 Pisidium pusillum Gm. fand ich in zahlreichen Exemplaren in einem Quellbache am nördlichen Abhange des Hubeberges bei Einbeck. Zu der Lebensweise der Hyalina alliaria Müller bemerke ich, dass ich das Thier Olausilia parvula Studer verzehrend fand, wobei es einen mehrere Schritte weit wirkenden Knoblauchs- geruch verbreitete, Auch Limnaea stagnalis scheint thierische Nahrung vorzu- ziehen, denn mehrere Exemplare dieser Art, welche sich längere Zeit in der Gefangenschaft von Ceratophyllum ernährt hatten, verliessen sogleich die Pflanzen, als einige sehr grosse Exemplare von L. auricularia in dasselbe Glas gesetzt wurden, um diese aus ihren Gehäusen zu fressen. Hannover. C. Gehrs. Vierter Nachtrag zum Verzeichnisse der bei Hannover und im Umkreise von etwa einer Meile vorkommenden Schmetterlinge von ©. T. Grlitz. Rhopalocera. VI. Nymphalidae, 15. Melitaea F. 45a (239) Athalia Rott. aberr. Corythalia Hb. Ein Stück im Juni in der Eilenriede gefangen. 16. Argynnis F. 47a (248d) Pales Schiff. var. Arsilache Esp. Einige Exemplare wurden im Juni auf dem Misburger Moore von Herrn Kaufmann Lindemann gefunden. VIL Satyridae, 21. Coenonympha Hb. 64b (406b) Tiphon Rott. var. Philoxenus Esp. Auf dem Mis- burger Moore im Juli in Mehrzahl gefunden, 70 Heterocer: A. Sphinges L. IL Sesiidae H.S. 34. Sesia F. 93a (513) Asihiformis Rott. Von Herrn Lindemann aus morschem Eichenholz erzogen. B. Bombyces. IIL Arctiidae Stph. 46a. Emydia B. 123a (717) Oribrum L. Von Herrn Ingenieur Mühlenpfordt einige Exemplare in der Nähe der kleinen Bult im Juni gefunden, IX, Bombycidae B. 67. Bombyx B. 167a (924e) Trefoli Esp. aberr. Iberica Gn. Einige Exemplare im August erzogen. ©. Noctuae. 91. Acronycta 0, 220a (1035a) Leporina L. var. Bradyporina Tr. 1 Stück von Herrn Kaufmann Hoffmann aus der Raupe erzogen. 93. Agrotis O0. 235a (10804) Subrosea Stph. var. Subcaerulea Stgr. Ende August 1886 einige Exemplare auf dem Misburger Moore Abends am Köder gefangen. 96. Mamestra Tr. 272a (1258) Contigua Vill. Von Birken einige Stück im Juli erzogen. 97a. Ammoconia Ld. 289a (1346) Oaecimacula F. Von Herrn Kaufmann Osten einige Stücke am Köder Abends im August bei Misburg gefangen. 101. Miselia Stph. 294a (1371) Bimaculosa L. Wie 289a. 71 ‘103. Luperina B. 296a (1379) Haworthöüi Curt. Ende August auf dem Misburger Moore Abends am Köder gefangen. 104. Hadena Tr. 306a (1421) Sublustris Esp. Von Herrn Osten im August Abends am Köder in der Eilenriede gefangen. 313a (1432b) Didyma Esp. aberr. Leucostigma Esp. Im Juli auf nassen Wiesen gefangen. 313b (1434) Pabulatricula Brahm. Von Herrn Naturalien- händler Kreye 2 Exemplare im Juli in der Eilenriede gefunden. 113. Helotropha Ld. 324a (1468a) Leucostigma Hb. aberr. Fibrosa Hb. An Teichen im Juni gefangen. 123. Taeniocampa Gn. 359a (1602) Opima Hb. Ein Stück im April von Eichen erzogen. 125a. Mesogona B. 362a (1609) Oxalina Hb. Von Herrn Mühlenpfordt ein Stück im September im Garten gefunden. 129. Dyschorista Ld. 366a (1623) Suspecta Hb. Ein Stück im Juli von Herrn Kauf- mann Fuess im Garten gefunden. 138. Calocampa Stph. 393a (1682) Solidaginis Hb. Im August auf dem Misburger Moore am Köder mehre Exemplare gefangen. D. Geometrae. 204. Amphidasis Tr. 532a (2334a) Betularius L. aberr. Doubledayaria Mill. Ein Stück von Herrn Hoffmann in der Eilenriede bei der Königseiche am 10. Juni gefunden. 205. Boarmia, Tr. 539a (23662) Roboraria Schiff. aberr. Infuscata Stgr. Ein Stück von Herrn Lindemann im Juni in der Eilenriede gefunden. 2062. Pachycnemia Stph. 546a (2381) Hippocastanaria Hb. Raupe bei Misburg an Heide im Septbr, gefunden und den Falter im Frühjahr erzogen. 72 222. Tidaria. Tr. 585a (2601a) Truncata Hufn. aberr. Perfuscata« Hw. Einige Stücke im Juni erzogen. 585b (2602) Immanata Hw. Im August ein Stück auf dem Misburger Moore gefunden. 608a (2693) Affinitata Stph. in der Eilenriede gefunden. 224. Eupithecia Curt. 651a (2838) Exiguata Hb. Einige Exemplare im Garten an Berberis vulgaris gefangen. 651b (2840) Lanceata Hb. Von Herrn Hoffmann ein Weibchen Ende April in der Eilenriede gefunden und durch Zucht aus den Eiern die Raupen mit Fichtentrieben gefuttert, deren Verwandlung zur Puppe Mitte Juni stattfand, wonach die Falter im nächsten Frühlinge auskamen, E. Pyralidina. IL Pyralididae. 5. Scoparia Hw. 11a (74) Pallida Stph. Am 30. Septbr. 1887 ein Stück an einem Eichbaum in der Eilenriede gefunden. III Crambidae. 22. Crambus FE. 51a (324) Silvellus Hb. Ende Juli auf dem Misburger Moore einzeln. 54a (335a) Hortuellus Hb. var. Oespitellus Hb. Im Juli auf Wiesen einzeln. 69a (398a) Perlellus Sc. var. Warringtonellus Stt. Auf dem Misburger Moore im August nicht selten. F. Tortrieina. 40. Teras Tr. 120a (677) Lithargyrana Hb. Im October zwei Stück aus Birkenraupen erzogen. 46. Cochylis Tr. 183a (898) Ambiguana Froel. Ende Juni auf dem Misburger Moore selten. 73 53. Grapholitha Tr. 253a (1090) Rosaecolana Dbld. Ein Stück im Juli aus einer Weissdornraupe erzogen. 56. Phthoroblastis Ld. 291a (1204) Trauniana Schiff., lebt als Raupe erwachsen in den Früchten des Feldahorns (Acer campestre) Ende Sep- tember und wurde in der städtischen Masch viel gefunden. Zur Verpuppung kriecht die Raupe sodann unter die Borke oder in faules Holz und wird erst im Frühjahre Puppe, welche den Falter im Freien im Juli liefert. 58. Steganoptycha H.S. 310a (1245) Angustana Hb. Im Juli aus Sahlweiden - Raupen erzogen. 311a (1247) Rubiginosana H. S. Im Juni in der Eilenriede zwischen Fuhren einzeln gefangen. G. Tineina. IIa. Lypusidae, 65a. Lypusa Z. 343a (1342) Maurella F. Bei Misburg Ende Mai ein Stück gefunden. IV. Adelidae. 77. Nemotois Hb. 390a (1501) Pfeifferellus Hb. Ende Juni ein Stück auf den Misburger Wiesen gefangen. VI. Acrelopidae. 79. Acrelopia Curt. 396a Adjectella Frey. Einige Exemplare im Juni im Walde gefunden. XI. Gelechidae, 100. Gelechia Z. 498a (1849) Longicornis Curt. Im Juni auf dem Misburger Moore gefunden. 102. Bryotropha Hein. 507a (1901) Affinis Dgl. desgl. wie Nr. 498a, XIIL, Gracilaridae, 135. Gracilaria Z. 596a (2339) Söümploniella F. R. Ein Stück am 28, Juli 1887 auf dem Misburger Moore gefangen. 74 136. Coriscium Z. 601a (2355) Sulphurellum Hw. Ein überwintertes Stück im Mai gefunden, XIV. Coleophoridae. 138. Coleophora Z. 643a (2428) Nemorum Hein. Im Juli in der Eilenriede ein Stück an einer Esche gefunden, XVI. Elachistidae, 157. Elachista Stt. 703a (2740) Atricomella Stt. Einige Exemplare aus Raupen, die im Mai in Milium effusum und Dactyliıs glomerata lebten, erzogen. 709a (2775) Bifaseiella Tr. Ein Stück am 14. Mai erzogen aus der Raupe, die in Agrostis stolonifera im April lebte. XVII. Lithocolletidae, 159. Lithocolletis Z. 724a (Greniculella Ragan. Raupe in zwei Generationen in den Blättern von Acer pseudoplatanus und den Falter mehr- fach erzogen. XIX. Nepticulidae, 167. Nepticula Z. ‚828a (3039) Hemargyrella Z. Raupe in Buchenblättern, im October selten, und den Falter im Juni erzogen. 841a (3066) Intimella Z. Raupe im October im Georgengarten an Salıx fragilis gefunden und den Falter im Frühling er- zogen. K. Alheitina. 176. Alucita Z. 877a (3206) Dodecadactyla Hb. Im August im Misburger Holze ein Stück in der Nähe von Lonicera xylosteum, woran die Raupe in Anschwellungen der grünen Schösslinge Ende Juni lebt, gefangen. 75 Die Veränderungen der Flora der Eilenriede in den letzten 30 Jahren. Die Eilenriede hat ihren allgemeinen Charakter in den letzten 30 Jahren nur wenig geändert; sie ist nur trockner und zugänglicher gemacht, letzteres durch trefflich angelegte Chausseen und zahlreiche Fusswege, ersteres theils in Folge der allgemeinen Trockenlegung der Oberfläche in unserer Gegend, theils durch Geradlegung der Wasserabzüge und der Entwässerung der Sumpfstellen. Auf die Flora hat die Abtrocknung des Bodens etwas eingewirkt, wie später nach- gewiesen werden soll; aber ungleich mehr ist dies geschehen durch die Annäherung der Stadt an den Wald und die un- endlich grössere Zahl der Besucher. Es scheint die Einschliessung des vordern Theils der Eilenriede beim Neuen Hause nicht direct Einwirkungen auf irgendwelche höhere Pflanzengattung gehabt zu haben; aber auf die Moosflora ist die Einwirkung der Häusernähe klar ersichtlich. Plagiothecium elegans (od. Schimperi), welches früher die nackten Stellen hinter dem Neuen Hause über- kleidete, ist so vollständig verschwunden, dass der Boden jetzt dort den Eindruck macht, als ob die Tausende von Menschen, die dort in den Wald gehen, den Boden platt ge- treten hätten. Welche Moose dem Einfluss der Häusernähe bis jetzt Widerstand geleistet haben, ist von mir bis dahin nicht festgestellt, da ich seit manchen Jahren schon nicht mehr Moose in der Eilenriede untersucht habe; es bleibt aber eine interessante Aufgabe. Die Anwohner der Eilenriede an dem Holzgraben und an der Kleestrasse im Kleefelde haben den Grenzgraben als Abzugscanal für ihr schmutziges Wasser benutzt und dadurch 76 die Wasserpflanzen desselben theilweise getödtet, was an der Thiergartenstrasse nicht geschehen ist. In Folge davon hat die Flora der Eilenriede vollständig verloren: Nasturtium offieinale, Myriophyllum verticillatum, Ceratophyllum sub- mersum, Utricularia vulgaris; Butomus umbellatus und Pota- mogeton gnamineus waren schon vor 30 Jahren verschwun- den. Widerstandsfähig gegen die Verunreinigung des Wassers und die stärkere Beschattung zeigen sich besonders Lemna minor, Hydrocharis Morsus ranae und Phellandrium aquaticum. Die andern Eilenriedegräben werden sicher fürs erste erhalten bleiben und zu gleicher Zeit durch ihre Unzugäng- lichkeit eine ganze Reihe von Pflanzen auch weiterhin schützen, die sonst wohl schon längst der Begehrlichkeit der Kinder- hände zum Opfer gefallen wären. Diese Gräben sind, wie der ganze Wald, gegen früher bedeutend wasserärmer ge- worden. Welche Pflanzen noch verloren gehen werden, wenn erst alle Sumpfstellen der Eilenriede trocken gelegt sind, ist noch nicht zu übersehen. Aber an zwei Stellen des Waldes hat die Trockenlegung des Bodens schon grossen Einfluss auf die Flora gehabt, beim Döhrener Thurm und bei Heiligersbrunnen. Der letztere war noch im Anfange dieses Jahrhunderts ein mächtiger Quell, dessen kohlensaures Wasser etwa fuss- hoch emporsprang. Noch jetzt ist etwas Sumpfland in der Nähe; aber das Dahinschwinden einer Reihe von Pflanzen legt Zeugniss davon ab, wie sich dieses Gebiet gegen früher verändert hat: Stellaria Nemorum, Chrysosplenium oppositi- folium, die an anderen Stelle des Waldes noch vorhandene Carex strigosa und früherhin schon Asarum europaeum sind hier der Flora der Eilenriede verloren gegangen. Wahr- scheinlich hat dieselbe Ursache den Verlust von Gagea spathacea und Chimophila umbellata verursacht, da beide Pflanzen nicht weit von Heiligersbrunnen vorkamen. Am Rande der Eilenriede beim Döhrener Thurm lag ein interessantes Stück Grünlandmoor, das durch Gerad- legung des Grabens entwässert ist. Hierdurch sind Carex 77 teretiuscula, paradoxa und caespitosa und Salix pentandra ausgerottet. Doch dies sind Veränderungen, wie sie an ähnlichen Stellen anderswo auch und vielleicht selbst in grösserm Masse eintreten könnten. Das was die Flora unserer Eilen- riede in so grossartigem Masse umgestaltet hat, dass es wohl der Mühe werth ist, es jetzt schon festzustellen, das ist die directeste Einwirkung der Menschenhand, die Sammelwuth, die eben in den letzten 30 Jahren merkbar geworden ist. Die Tausende von Kindern, die an schönen Tagen in die Eilenriede geführt werden, beschäftigen sich mit Vorliebe damit, sich Blumen zu pflücken; auch die Erwachsenen stehen ihnen nicht viel nach und richten wohl ebensoviel Schaden an, da sie sich auf die wenigen Arten der schönern und bevorzugtern Pflanzen beschränken. Hierdurch ist eine ganze Reihe von Blumen, die früher in der Eilenriede häufig waren und zum Theil dem Walde einen besonderen Charakter gaben, entweder völlig ausgerottet oder so selten gemacht, dass man sie höchstens noch an den entlegensten Stellen des Waldes findet. Dies trifft besonders bei den Blüthen des ersten Frühlings zu: Hepatica triloba, Corydalis cava und fabacea, Pulmonaria officinalis, Primula elatior, Paris quadrifolia, Arum maculatum; ausserdem sind Epilobium angustifolium und obscurum, Phyteuma spicatum und nigrum, Monotropa hypopitys, Campanula Trachelium, Melampyrum nemorosum, Epipactis latifolia, Neottia Nidus avis entweder völlig verschwunden oder nur noch hier und da einzeln und selten. Bemerkenswerth ist die Zähigkeit, mit welcher ein- zelne Pflanzenarten dieser allgemeinen Verfolgung wider- stehen. Besonders hat die Zahl der Exemplare von Anemone nemorosa bis jetzt höchstens in dem Theil der Eilenriede beim Neuen Hause abgenommen, obwohl man denken sollte, die Pflanze müsse rasch ausgerottet werden, wenn man die unendliche Menge von Blüthen dieser Pflanze in den Händen der Kinder bei einem Spaziergange beobachtet. Andere Arten werden wenig gepflückt; die Ranunculus-Arten, Ficaria verna, Geranium Robertianum, Impatiens noli tangere, Circaea 78 lutetiana, Adoxa moschatellina, Lactuca muralis, Melampyrum pratense, Galeopsis tetrahit und bifida, Stachys palustris und silvatica, Majanthemum bifolium; dagegen sind Viola silvestris und Riviniana, Lychnis diurna, die Hypericum- Arten (montanum, hirsutum, quadrangulum und tetrapterum), Geum rivale, Sanicula europaea, Eupatorium cannabinum, Solidago virga aurea, Lamium maculatum, Galeobdolum lu- teum, Ajuga reptans, Trientalis europaea, Lysimachia vul- garis, Hottonia palustris, Polygonatum multiflorum, bei Er- wachsenen auch einige zierliche Grasarten und Farne bei Bouquetsammlern schon auf bedenkliche Weise beliebt. Fast noch schlimmer als diejenigen, die nur zum Ver- gnügen sich Blumen sammeln, wirken die auf die Flora ein, die nutzbare Pflanzen aus dem Walde holen; so sind die bessern Pilzarten wirklich schon völlig ausgerottet und wohl sämmtliche Exemplare von Polystichum Filix mas aus dem Walde in die Gärten gewandert. Mit Bowleliebhabern wetteifern Bettelkinder beim Ausrotten des Waldmeisters, und die letzteren sammeln die Blüthen der Convallaria ma- jalis so frühzeitig ein, dass es eine unendliche Seltenheit ist, in der Eilenriede ein blühendes Exemplar zu finden, obwohl Blätter bis jetzt noch sehr reichlich vorhanden sind. Wie lange werden sie die Vermehrung durch Samen ent- behren können? Dieselbe Frage stösst uns bei Vaccinium Myrtillus und V. vitis Idaea auf, deren Früchte sicher wohl sämmtlich verzehrt werden, während die von vornherein nicht sehr zahlreichen Erdbeeren wohl schon gänzlich aus- gerottet sind. Indem zur Fastnachtzeit Zweige vom Fuh- busch (Ilex aquifolium), zu Palmsonntag Weidenzweige massen- haft aus dem Walde geholt werden, wird die Ausrottung dieser Sträucher angebahnt. Die Brombeeren werden nicht in demselben Maße, wie die andern Beeren aufgesucht; da- gegen habe ich nie gehört oder gesehen, dass die Hasel- nüsse eine Frucht hervorgebracht hätten. Ich will noch eine Reihe seltener Pflanzen anschliessen, die, ohne jemals irgend einen Einfluss auf das Gesammt- aussehen des Waldes geäussert zu haben, verschwunden sind, 79 vernichtet durch den Sammeleifer der Botaniker oder durch anderweitige ungünstige Einflüsse: Sarothamnus scoparius, Astragalus glycyphyllos, Trifolium montanum, Orobus tube- rosus, Agrimonia odorata, Sonchus paluster, Pirola minor, Scrophularia Ehrharti, Veronica Anagallis, Origanum vulgare, Clinopodium vulgare, Platanthera montana, Ophrys mu- scifera, Gagea spathacea, Carex digitata und Equisetum pratense. Dr. Ludw. Mejer. 80 Inhalt, Allesmeiner Bericht % ur. : sven usa 0 ee 34. Jahresbericht von Michaelis 18885— 84...» . 2 2.2.2... Bechnungs-Eixtraet’ despl. 7.9: 2 un. MORE 85. Jahresbericht von Michaelis 1884—85 . . . » 2. 2. 2 2.2... Rechnungs-Extract despky . 22 = un.cne ae» 200 Ge 36. Jahresbericht von Michaelis 1855 —86. . » -»-» 2» 22.2... Rechnungs-Extraet desgl . . 2)... nu. . „een 37. Jahresbericht von Michaelis 1886-837... . 2.2222. . Rechnungs-Extraet desgl. «72... 20. SVEN EN BE Vermehrung der Sammlungen durch Geschenke. ........ Zugänge zur Bibliothek. A. Durch /Gesehenke,, . u » > 2 0 ua 0 0 oe 6, Durch Ankauf Wr. 2 RN EM Verzeichniss der Mitglieder am 1. October 18897... . . PN Ueber die ältesten menschlichen Werkzeuge und Waffen im nördl. Europa, unter besonderer Berücksichtigung des nordwestlichen Deutschlands, von Amtsrath Dr. Struckmann . ....... Ueber die geologische Verbreitung der Radiolarien, von Dr. Rüst Vacceinium macrocarpum Ait. am Steinhuder Meere, und die Flora des Winzlarer Moores, von Ad. Andree. .... zen. Pflanzenansiedelungen auf Neubruch, von Ad. Andree...... Tabelle zum Bestimmen der dem Rettig (Raphanus sativus) und dem Radieschen (Raphanus radiola) schädlichen Insekten etc., von .Professor Dr. W. Hess’ . ... % „22 n WR Reese C. Gehrs-Hannover, Nachträge zu meinem im 32. Jahresberichte veröffentlichten Verzeichnisse der hier vorkommenden Mollusken Vierter Nachtrag zu dem Verzeichnisse der bei Hannover und im Umkreise von etwa einer Meile vorkommenden Schmetterlinge, on. T. Glüz , 221, Men ee N Die Veränderungen der Flora der Eilenriede in den letzten 30 Jahren,.von Dr. Ludw; 'Mejer!\..., ...2 0. Wok 66 68 69 Druck von Wilh. Riemschneider. Hannover. TG 3 2044 106 304 ae ff ya R . ur orte UN RTEE \ Ru Ann BA PRSELIR, [7 c TE, th,